PFPP ld W ͤ ——— 3. 99 rrrrrru — — ng 8 ſchulpes N. Sedugepreile, In Mannhelm une umgebung wochenthch eis“ Pleanta. die monatlichen Sezichet oerpflichten 201 ei edt Kenderung oer wirtſchaftlichen verbältniſfe zeiwenorg werdende Freiserdöhungen anzuerkennen. poſt⸗ adtente nummer 1780 Karlsruhe. hHauptgeſchüfts ſtelle Fe. 2. Stſchüfts⸗nebengelle neckarſtadt, wals⸗ 6. Lernſpr. Nr. 731, 5n2, 7033, 7084, 7048. Telege.⸗Adr. eusralanzeiger Mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 410 Anzeigenpreiſe aach daeif. bei vekausßahlang pee eln⸗ ſpaltige Kolonelzeille für Rügemeine Rnzeigen 6,% Sstemaet Neue Mannheimer Jeitung derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgeſallene oder beſchrünkte Rusgaben oder für verſpätete Rufnatz me von Nu⸗ zeigen. Rufte. 2 Lernſpr. ohne Gewähr. Serichtsſt. Manndeiem. Beülagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Zeitung. Welle u. Schall Aus Feld und Garten. Wandern u. Neiſen ——— Die Senfer völkerbundstagung Mardonald ſpricht li Genf, 4. Sept. Der ohnehin ſchon ſtarke Andrang des Pub⸗ liums zu den diesjährigen Verhandlungen der Völkerbundsverſamm⸗ ung wurde heute morgen noch bei weitem übertroffen. Die Publi⸗ umstribünen waren lange vor Beginn der Sitzung voll und ängſt⸗ — Gemüter befürchteten, ob der alte Reformationsſaal dieſe Fülle Au, Beſucher ohne Schaden für ſein 60jähriges Gerüſt tragen kann. uch der Saal der Delegierten begann ſich früher als ſonſt zu füllen. 305 geſtrigen Erläuterungen Macdonalds gegenüber den Journaliſten aben die Spannung, mit der ſeine Ausführungen erwartet wurden, S05 verſchärft und alles wartet geſpannt auf den Beginn der Bung. Punkt 11 Uhr ertönte die Gocke des Präſidenten. Unter ſtürmi⸗ ſben, minutenlangem Beifall beſtieg dann Ramſay Mac⸗ onald die Rednertribüne. Unter atemloſer Spannung der Ver⸗ ammlung begann der engliſche Premierminiſter ſeine Rede; ganz anderes als am Mittwoch abend wo der kühle u. überlegene Staats⸗ mann im Frack zu den Journaliſten ſprach, redete heute der Volks⸗ ihrer im grauen Straßenanzug, lebhaft geſtikulierend. Bald unter⸗ tützte er mit der Hand Kraftſtellen ſeiner Rede durch Aufſchlagen auf das Pult und bald legte er die Hand wie eine Beteuerung der ahrhaftigkeit und des Ernſtes ſeiner Worte auf die Bruſt. Dann⸗ unterbrach ihn ein kurzer Beifall, aber er ſelbſt unterbrach ſich nicht und fuhr unbeirrt fort. Herriot, ſein franzöſiſcher Kollege, hörte iühm mit beſonderer Aufmerkſamkeit zu und lehnte ſich nach vorn, ſteredas ihm fremde engliſche Idom beſſer zu verſtehen. Beſonders Rater Beifall ſetzte ein nach den Worten Macdonelds, als er er⸗ Wdte, daß Deutſchland nicht länger außerhalb des Sölkerbundes bleiben dürſe.„ Die Handelsverktragsfrage li Paris, 4. Sept.(Von unſ. Pariſer Verkreter.) Die Erklärung, 0 Macdonald in Genf den Preſſevertretern über ſeine Be⸗ rochragen mit Herriot, den Handelsvertrag betreffend, ge⸗ ben hat, machte in Paris einen äußerſt peinlichen Ein⸗ ktuck Man erinnert daran, daß Herriot in formeller Weiſe im arlametn und Senat dementiert hat, daß er Macdonald irgend⸗ alche bindeoden Verſprechungen darüber cemacht hätte, Macdonald die Beſprechungen, die er betreffs des Handelsvertrags mi⸗ entſchtand ceführt habe, auf dem Laufenden zu halten. Unter leſen Umſtänden iſt der peinliche Eindruck der Behauptungen Mac⸗ enelds Herriot ſei im Beiſein von drei Zeugen bin⸗ 1 ude Engagements gegenüber Maedonald in der Frage er Handelsabkommens eingegangen, verſtändlich. maginot über die Sicherheilsftage 9 M. Das„Echo de Paris“, dos vor einigen Tagen ein Intervicw bollerands über die Sicherheitsfrage veröffentlichte, hat ſeine Um⸗ age üder dieſen Grgenſtand fortgeſetzt und den früheren Kriegs⸗ Han! ſter Maginot um Mitteflung ſeiner Anſicht erſucht. wicginot erklärte, daß nach ſeiner Anſicht die Ruhrbeſetzung ein daddes Element für die franzöſiſche Sicherheit ſei. Wenn die de dö ſiſchen Truppen auch nur in geringer Zahl in 5 Ruhr blieben, werde es Deutſchland nicht wagen, Frankreich ſalfagreifen. Es werde außerdem verhindert, die Induſtrieorgani⸗ der Ruhr zu milftäriſchen Zwecken auszubauen. Das Ver⸗ ſorſchen Macdonalds, eventuell die Beſetzung der Kölner Zone etzuſetzen, könne nicht als eine genügende Kompenſation für die ſcheimung der Ruhr angeſehen werden. Im übrigen ſei es wahr⸗ nlich, daß England die Beſetzung der Kölner Zone über den g0, nuar 1925 hinaus weiterführe. Er habe anfangs Juni aus kich ſicherer Quelle erfahren, daß die deutſche Regierung die eng⸗ Fahre Regierung erſucht habe, die Kölner Zone im Januar nächſten ſranres nicht zu räumen da die deulſche Regierung befürchte, die zanzöſiſchen Truppen würden die Kölner Zone beſetzen. *** ia% Jaarbrücken, 4. Sept. Wie wit erfahren, haben ſich am Diens für nachmittag ſämtliche Mitalieder der Regierungskommiſ. begededes Saargebietes zur Tagung des Völkerbundes nach Genf in 5„Newyork Times“ führt die ablehnende Haltung Hughes dritter rage der Entſendung von amerikaniſchen Vertretern in die der 8 Kommiſſion der Völkerbundsverſammlung darauf zurück, daß ſcha taafsſekretär im Hiablick auf die bevorſtehenden Präſident⸗ dorſichns wahlen in allen ſeinen Hinweiſen auf den Völkerbund ſſichtig ſein müſſe. die Oppoſition gegen die Labour⸗Regierung Wegen des engliſch⸗ ruſſiſchen vertrags land London, 4. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter). In Eng⸗ Ipp wendet ſich das Hauptintereſſe des Tages der Agitation der Kußtlitions parteien. wegen des von der Regierung mit beſtunna nd abgeſchloſſenen Vertrags zu. Man hofft Nußl imt, in den nächſten Parlamentsdebatten über den Vertrag mit Enedd die Arbeiterregierung zu Fall zu bringen. Der Vertrag m all en Kreiſen der Eity nicht populär. Die Oppoſitionspreſſe ſtellt kau gemeinen den Vertrag als eine Kapitulation vor Mos⸗ ründet Die Nichtratifizierung wird in der Hauptſache damit be⸗ titufz das Parlament die von der Regierung im Vertrag ſi ſuere Anleihe an Rußland nicht garantieren könne. Da die Oppd⸗ werde t, daß im Parlament keine Mehrheit zuſtande kommen gegen zunſo mehr, als auch liberale Kreiſe eine gewiſſe Propaganda Ibera den Vertrag entfalten. Ein Beweis dafür iſt ein von der ſert nen Preſſe veröffentlichtes Pamphlet, in dem der Vertrag kriti⸗ 8 nd als Unfug bezeichnet wird. Ein bekehrter ruſſiſcher Gegenrevolutionär Seſeder urſprünglich zum Tode verurteilte und dann zu 10 Jahren dausführen, begnadigte Boris Sawinkow iſt nunmehr von dem noſſacaden Zentralkomitee der Sowjetregierung für ſeinen wiederdgang vollſtändig begnadigt worden. Er iſt, wie Rußt olt von Moskau verſichert wird, jetzt bereit, für Sowjet⸗ zzu arbeiten. Auch werden über ſeine Bekenntniſſe aller⸗ nn itere ſenſationelle Nachrichten verbreitet. Sawinkow habe für ſeine Zwecke Geld von Pilfudſki erhalten zu omakfff Im Jahre 1918 ſeien ihm von dem Präſidenten der tſchecho⸗ ſaſion ſchen Republik Mafaryk 900 000 Rubel für die Organi⸗ haße es Attentats guf Lenin übergeben worden Ferner klärt nn der frühere engliſche Miniſterpräſident Lloyd George du die franzöfiſche Botſchaft an der Ermor⸗ 1 tſchen Botſchafters Mirbach in Moskau mit⸗ bäre, Die Aufhebung der Beſchränkungen In den geſtrigen Verhandlungen zwiſchen den Vertretern der Reichsregieruna, beſonders des Miniſteriums für die beſetz⸗ ten Gebiete, ſowie den Regierungen der beſetzten Länder von Preu⸗ ßen. Bayern. Heſſen. Baden, Oldenburg und der Rheinlandkom⸗ miſſion teilte Oberkommiſſar Tirard mit daß die Rheinlandkom⸗ miſſion in den nächſten Taagen die Verkehrsbeſchrän⸗ kungen zwiſchen dem unbeſetzten und dem beſetz⸗ ten Gebiet beſeitigen würde. Es wird nicht nur, wie es zuerſt hieß, über die Beſchlaanahme von Holz in den Staatsforſten durch die franzöſiſch⸗belaiſche Forſt⸗ reaie verbandelt, ſondern über alle das beſetzte Gebiet betreffenden Fragen. Es werden die Handels⸗ und Zollfragen, der Abbau der Eiſenbahnregie, die Bereitſtellung von Ka⸗ ſernen und die Freigabe von Wohnungen durch die Be⸗ ſatzung beſprochen werden. In der Stadt Koblenz ſind in letzter Zeit 300 Wohnungen von den Franzoſen freigegeben worden. weitere werden folgen, da nun⸗ mehr die Beſatzung dieſe Wohnungen ſelbſt bezahlen muß. Auch über den Abbau der alliierten Behörden wird verhan⸗ delt, die ſeit dem Ruhreinbruch ihre Tätiakeit in dem alt⸗ und neu⸗ beſetzten Gebiet entfaltet haben, ebenſo über eine Ueberleituna dieſer Stellen auf die deutſchen Behörden. Für die Verhandlungen der einzelnen Fragen ſind Unterausſchüſſe gebildet worden, die taasüber mit den verſchiedenen Behörden, abends in geſchloſſener Sitzung verhandeln. Die deutſchen Regierungsvertreter rechnen mit einem längeren Aufenthalt, da die Verhandlungen vorausſichtlich lange andauern werden. Dem Vernehmen nach ſind ſie von dem Be⸗ ginn der Verhandlungen durchaus befrie diat. * Wie das„Echo du Rhin“ hierzu meldet, hat die Rheinlandskom⸗ miſſion in ihrer Sitzuna vom 3. September unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Oberkommiſſars Tirard die Ordonnanzen 262 bis 264 beſchloſſen, die ſich mit der Aufhebung der Zölle in der Grenze des beſetzten und unbeſetzten Gebietes, mit der Aufhebuna der Beſchränkuna des Fuhrwerks⸗ und Automobil⸗ verkehrs und mit der Wiederherſtellung des freien Perſonenver⸗ kehrs zwiſchen dem unbeſetzten und dem beſetzten Deutſchland beſchäf⸗ tigen. Artikel 1 der Verordnung 262 hat folgenden Wortlaut: Vom 9. September, nachts 12 Uhr ab. unterlieat der Waren ⸗ verkehr zwiſchen dem beſetzten Gebiet und dem unbeſetzten Deutſchland weder dem Zwana einer Ab⸗ und Zulaufsbeſcheinjaung noch der Zahlung illrgendeiner Gebühr. Das„Echo du Rhin“ fug hinzu, daß bis zum 21. Soptember einige Zollpoſten an der Bſt⸗ arenze des beſetzten Gebietes aufrecht erbalten werden. Dieſe Poſten haben im beſonderen die Aufgabe, den Urſprung der Waren, die ſur das Ausland beſtimmt ſind und durch das beſetzte Gebiet laufen, ſeſt⸗ zuſtellen und ſo den Schwieriakeiten zu begegnen, die aus der Tat⸗ ſache entſtehen könnten, daß bis zum 21. September für den Durch⸗ ganasverkehr über das beſetzte Gebiet nach dem Ausland noch beſondere Beſtimmungen beſtehen. Ferner hat die Rheinlandkommiſſion die Aufrechterhaltung ver⸗ ſchiedener früherer Maßnahmen. die ſich auf die Rheinſchiff⸗ fahrt und den Verkehr mit dem Notgeld im beſetzten Gebiet ve⸗ ziehen. als unter den gegenwärtigen Umſtänden nicht mehr agerecht⸗ fertiat durch beſondere Ordonnanzen 265 und 266 aufgehoben. Die aleichen Maßnahmen werden auch für das Ruhrgebiet getrofſen. Die Aufhebung des Viſumzwangs im Verkehr mit dem beſetzten Gebiet iſt inzwiſchen tatſächlich er⸗ folat.(Veral. die Melduna im lokalen Teil.) 15 6 England und der Sudan London, 4. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die Meldungen aus Aegypten laſſen erkennen, daß alle Kreiſe die Hoff⸗ nungen auf Verhandlungen zwiſchen Macdonald und Zaglul vorläufig aufgegeben haben Die ägyptiſche Preſſe gibt der Haltung der engliſchen Regierung daran die Schuld, ſagt aber, man ſolle nicht verzweifeln, ſondern dafür agitieren, daß der Anſpruch Aegyptens auf den Sudan anerkannt werde. Unter⸗ deſſen iſt die Lage im Sudan bedrohlich geworden. Die eng⸗ liſchen Gouverneure verſchiedener Provinzen haben eine Reihe Mitglieder der Weiß⸗Flaggen⸗Organiſation und Anhänger dieſes Verbandes verhaften laſſen mit der Begründung, daß ſie ſich einer Verſchwörung gegen die beſtehende Regierung des Landes ſchuldig gemacht haben Es wurde auch eine Reihe von Haus⸗ ſuchungen in Häuſern von Schatungs vorgenommen. Die Verhafte⸗ ten ſind meiſtens Beamte der Regierung von Sudan. Der ägyptiſche wird in den nächſten Tagen nach Aegypten zurück⸗ kehren. Reuter meldet aus Karthum, daß die Regierung mehrere Verhaftungen und Durchſuchungen von Häuſern vorgenommen hat, deren Bewohner verdächtig waren, Mitglieder der Geſellſchaft der „Weißen Fahne“ zu ſein. Dieſe Geſellſchaft wird der Verſchwörung gegen die Regierung und gegen den beſtehenden Zuſtand beſchuldigt. „Daily Expreß“ meldet aus Paris, daß Zaglul Paſcha die Rückreiſe nach Aegypten am 17. Sept. antreten wird. Es ver⸗ lautet, daß er darauf gewartet habe, daß die britiſche Regierung Datum und Ort zu einer Zuſammenkunft zur Erörterung der Lage in Aegypten angeben werde und daß er nicht bereit ſei, län⸗ ger zu warten, nachdem Macdonald erklärt habe, ſeine Pläne machten eine baldige Zuſammenkunft unmöglich. der neue deutſche Geſandte für Argentinien Der zum Geſandten von Argentinien beſtimmte frühere Chef der Perſonalabteilung im Auswärtigen Amt Gneiſt wird heute die Reiſe nach Argentinien antreten. Zu ſeinen Ehren veranſtaltete geſtern der argentiniſche Geſandte Dr de Molina ein Frühſtück, an dem auch der neue Geſandte für Mexiko Dr. Will und der neue Vertreter für Guatemala von Kuhlmann teilnehmen. De Molina hob in ſeiner Anſprache an den Geſandten Gneiſt die zwiſchen Deutſchland und Argentinien fortdauernd guten Beziehungen her⸗ vor, wie ſie ſich ſeinerzeit im Genfer Völkerbund und durch den Beſuch der argentiniſchen Flotte in Hamburg geäußert haben. Gneiſt wies darauf hin daß auch in den ſchwerſten Tagen die Be⸗ ziehungen zwiſchen Argentinien und dem Deutſchen Reiche keinerlei Trübung erfahren haben. * London, 4. Sept. Die Times meldet aus Newyork, daß in der Rockaway⸗Bucht Long Islands das amerikaniſche Ende des neuen Unterſeekabels an Land gebracht worden iſt. Man erwartet, daß die Strecke bis zu den Azoren im Oktober, die Strecke Azopen⸗Rom gegen Ende des Jahres fertig werden wird. prüfungskandidat Oeſterreich Der übelgelaunte Generalkommiſſär A Wien, Anfang September. Oeſterreich iſt nicht nur vom Schickſal hart geprüft, ſondern es wird auch vom Völkerbund immer wieder neuen Prüfungen ausge⸗ ſetzt. Es ſpielt ſeit Jahren die Rolle des Schülers, der vor ſeinen geſtrengen Lehrern den Beweis ſeines Wohlverhaltens und Könnens ablegen muß, ohne über den Befund im Klaren zu ſein. Zuerſt kam eine Studienkommiſſion nach der anderen nach Wien, um die Unterſtützungsbedürftigkeit des Staates feſtzuſtellen, und die Vor⸗ bereitungen für die internationale Anleihe und für die Durchführung des Genfer Paktes zu treffen. Jetzt wieder werden hochnotpeinliche Unterſuchungen vorgenommen, um zu ermitteln wie und wann Oeſterreich der Kontrolle durch den Völkerbund enthoben und wirt⸗ ſchaftlich mündig erklärt werden ſoll. Die Dauer der Ueberwachung der Tätigkeit des Generalkommiſſärs, iſt vor zwei Jahren nicht be⸗ friſtet worden. Sie hängt vielmehr von der Erfüllung gewiſſer Ver⸗ pflichtungen ab. Vor allem muß aber das Gleichgewicht im Stgats⸗ haushalte und zwar auf einer beſtimmten Grundlage— im Rahmen des ſogenannten Normalbudgets— erreicht ſein und die Gewähr der Aufrechterhaltung bieten. Aus dieſem Grunde wurde im Nös. 1922 ein„finanzieller Sanierungsplan“ ausgearbeitet, der nur den einen Fehler hatte, daß er auf Vermutungen und nicht auf Erfahrun⸗ gen beruhte. Oeſterreich ſollte mit 350 Millionen Goldkronen im Jahre ſeine Auslangen finden, während es, wie man ſeither er⸗ kannt hat, ungefähr 520 Millionen verausgaben muß, doch auch decken kann. Seit März bemüht ſich nun die Regierung Seipel den Völkerbund zur Berückſichtigung dieſer Tatſache zu bewegen. In Genf iſt man bisher jedoch bloß durch theoretiſche Zugeſtändniſſe entgegengekommen; praktiſch hat man während der Sommertagung nur beſchloſſen, durch eine Abordnung des Finanzkomitees in Wien erheben zu laſſen, wie das Norwalbudget zu geſtalten znd welchem Zwecke der Ueberſchuß aus der Völkerbundanleihe zuzuführen ſei⸗ Wurden ja die vom Auslande zur Verfügung geſtellten Mittel im viel geringerem Maße in Anſpruch genommen, als urſprünglich an⸗ genommen worden war. Oeſterreich hat ſich eben aus eigener Kraft ſaniert. Für die Sanierung ſpricht der Umſtand. daß die. erſte Hälfte des Jahres 1924 verſtreichen konnte, ohne daß der Generalkommiſſär für die Staatswirtſchaft Gelder aus der internationalen Anleihe frei⸗ geben mußte und dies obaleich für dieſe Zeit im Sanierungsplan noch ein Fehlbetrag vorgeſehen wurde. Allerdings vollzog ſich im Juli ein Wandel. Von da ab ſollte die Regierung nach den Vor⸗ ſchriften von 1922 defizitlos auskommen, während ſie plötzlich wieder⸗ Zuſchüſſe brauchte. Dieſer Rückſchlag war eine Folge der Börſen⸗ uͤnd Wirtſchaftskriſe und der damit verbundenen Schwierigkeiten. Daß es ſich aber lediglich um eine vorübergehende Zwangslage handelt, hat der Finanzminiſter Dr. Kienböcke vor einigen Tagen dargelegt. Wohl ließ er ſich nicht herbei, der Bevölkerung zu verraten, wie er ſich das Normalbudget im Einzelnen vorſtellte— die Geheimnis⸗ tuerei ſchwächt unnötig die Stellung der Regierung in ihren Ver⸗ handlungen mit dem Völkerbund— allein er malte mit Roſafarbe:e und zerſtreute alle Bedenken über das Stocken der Einnahmen. Ge⸗ kadezu ſenſationell wirkte die Mitteilung, daß die Bundesbahnen, die im Oktober des vorigen Jahres in die Treuhandverwaltung eines neugeſchafſenen„Wirtſchaftskörpers“ gelegt wurden, im nächſten Jahre auf jede Hilfe vom Staate verzichten können. Im Jahre 1923 haben ſie noch Zuſchüſſe von 530 Milliarden Papierkronen ver⸗ ſchlungen. Man ſieht alſo, welche Wunder eine wahrhaft kaufmänn:⸗ ſche Geſchäftsgebarung mit, ſich bringt. Oeſterreich jedoch iſt ein ſchlechter Unternehmer und der Bund will jetzt noch andere Betriebe — die Salinen und Forſte— nach dem Muſter der Eiſenbahnen organiſieren. Von dem Budget für 1925 vermochte der Finanzmini⸗ ſter zu ſagen, daß es ohne Fehlpetrag abſchließen werde, ſofern man die Ausgaben für fruchtbringende Anlagen., für Inveſtitionen, aus⸗ ſcheidet. Moehr als das: Einnahmen 536 Millionen Goldkronen werden Aufwendungen von nur 516 Millianen Goldkronen gegen⸗ überſtehen. Fürwahr eine ſtaatsfinanzielle Leiſtung! Sind doch die Voranſchläge der Siegerſtaaten weit weniger günſtig. Die Frage iſt nun, ob der Völkerbund den Bedürfniſſen Oeſter⸗ reichs Rechnung tragen wird oder nicht Seit faſt einer Woche ſind die Abgeſandten des Finanzkomitees in Wien an der Arbeit und täglich finden ſtundenlange Verhöre ſtatt. Die Beamten des ßinanz⸗ miniſteriums haben viel zu tun. Aber auch die Vertreter der Banken, der Induſtrie, des Handels, der Arbeiter ſind ſchon befragt worden. Aus allen Kreiſen ſtrömen den Finanzdelegierten Denk⸗ ſchriften zu und ſo ſtürmen auf ſie die verſchiedenſten Anſichten und Wünſche ein. Aktenberge häufen ſich. Werden ſie den Blick für das Notwendige ſchärſen? Von dem Berichte, den die Abgeſandten in Genf erſtatten, wird viel abhängen. Würde man zum Beiſpiel Oeſterreich zwingen, auf der Ausgabenſeite Abſtriche vorzunehmen, die in kultureller oder ſozkaler Hinſicht Feſſeln auferbegen, ſo könnte dieſe Art von Erſparungspolitik leicht böſe Folgen haben. Das⸗ ſelbe käme bei Droſſelungen in wirtſchaftlicher Beziehung in Betracht. Hinter den Ziffern des Staatsvoranſchlages flutet, was nicht ver⸗ geſſen werden ſoll, das Leben; jede Zahl berührt tauſende Exiſtenzen. Andererſeits hat Oeſterreich kein Machtmittel, um ſich dem Willen des Völkerbundes zu widerſetzen. Es iſt auf die Einſicht der Herren in Genf angewieſen, die ihm vorſchreiben dürfen, wie es ſoin Budget einzurichten hat, welche Einnahmen und Ausgaben zu erzielen ſind und damit auch wie lange der Generalkommiſſär noch ſeines Amtes walten ſoll. Dr. Zimmermann wird dabei ſelbſt ein entſcheidendes Wort mitzureden haben und das allein ſchon zeigt, wie ſeltſam die Lage iſt. Der Generalkommiſſär ſtellt Oeſterreich von Monat zu Monat ein Zeugnis aus: den Bericht an den Völkerbund. Er wird vor allen Verfügungen gehört, ſeine Note gilt viel. Daraus ergibt ſich, daß der Generalkommiſſär Dr. Zimmermann eigentlich darüber entſcheidet, wenn Dr. Zimmermanns Herrlichkeit als Generalkom⸗ miſſär ein Ende zu nehmen hat. Nun gefällt es dem ehemaligen Bürgermeiſter von Rotterdam in Wien ſehr gut, was an ſich gewiß erfreulich iſt. Er bildet faſt eine europäiſche Figur, er bewohnt ein herrliches ehemals erzherzogliches Palais, er hat außerordentlich hohe Bezüge Dda nun einmal dem Menſchen nichts Menſchliches fremd iſt, ſo dürfte es nicht Wunder nehmen, wenn Dr. Zimmer⸗ mann dazu beitrüge, ſeinen Aufenthalt in Wien, von dem wan glaubte, daß er höchſtens zwei Jahre währen würde,— bewußt oder unbewußt— zu verlängern. Jedenfalls fiel es ſohr peinlich auf, daß er ſeinen letzten Bericht— den neunzehnten— außer⸗ ordentlich unfreundlich hielt, daß er Oeſterreich mit einemmaſe ein Nichtgenügend gab. Hatte Dr. Zimmermann früher immer das hohe Lied der Sanierung geſungen, ſo ſcheute er ſich nun nicht, ihren Erfolg ganz unvermittelt zu bezweifeln. Es hieß allgemein, der Generalkommiſſär ſei mit dem Verhalten der Regierung und beſonders des Finanzminiſters ihm gegenüber unzufrieden und dieſe perſönliche Verdroſſenheit habe ſtatt ſachlicher Erwägungen „N 2. Seite. Nr. 410 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) Donnerskag, den 4. Sepfember 1924 die Feder gelenkt. Die unerquickliche Situation gedieh ſo weit, daß der Präſident der öſterreichiſchen Nationalbank Sr. Reiſch, den Dr. Zimmer mann gleichfalls hart angefaßt hatte, ſeinen Rücktritt anbot. In Deſterreich vergißt man jedoch raſch und man iſt ganz und gar⸗ nicht nachträgeriſch. Umſomehr Urſache hat der Völkerbund, auch das Perſönliche in Betracht zu ziehen. Er wird ſich ja bald mit dem Normalbudget beſchäftigen. R FB. die Ausſichten der deutſchen Anleihe (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newpork, 4. Sept. Der Präſident der Guaranty Truſt Tompany, Potter, der eben aus Europa zurückgekehrt iſt, iſt von den Eindrücken ſeiner Reiſe ſehr befriedigt und äußerte ſich o ptl⸗ miſtiſſch:„Ich erwarte, daß die deutſche Anleihe in Amerika gut gufgenommen werden wird“, ſagte der Praäſident,„jedenfalls wird die Guaranty Truſt( mpany eine gute Portion davon übernehmen“. Er erklärte weiter, daß ſeiner Anſicht nach die deutſchen Induſtrie⸗ konzerne Kredite in den Vereinigten Staaten nachſuchen würden, ſobald die ſtaatliche Anleihe untergebracht ſein würde. In hieſigen Bankierkreiſen bezweifelt man die Richtigkeit der Ausländiſchen Meldungen, wonach in den letzten 2 Monaten ameri⸗ kaniſche und holländiſche Banken Kredite in Höhe von einer Gold⸗ milliarde an die deutſche Induſtrie gewährt hätten. Man zweifelt daran, ob ſelbſt während des ganzen letzten Jahres die Kredittransaktionen dieſe Höhe erreicht haben. Am die Teilnahme des franzöſiſchen Marktes Wie das„Journal“ zu wiſſen glaubt, finden anfangs nächſter Woche Beſprechungen zwiſchen dem franzöſiſchen Finanzmini⸗ ſter Clementel und dem amerikaniſchen Finanzmann La⸗ mont, dem Teilhaber der Firma Morgan, über die Frage ſtatt, ob auch der franzöſiſche Markt aufgefordert werden ſoll, an der Zeichnung der 800 Millionen⸗Anleihe teilzunehmen, und wenn ſa, unter welchen Bedingungen das geſchehen ſoll. In einem Aufſatz über die konſervative Politit in der gegen⸗ wärtigen Lage Englands wendet ſich Johnſon Hick in der„Daily Mafl“gegen die Unterſtützung der deutſchen Anleihe durch England, indem er ſagt: Wenn man Deutſchland auf dieſe Weiſe auf eigene Füße ſtelle, ſchmiede man eine Waffe zur Zer⸗ ſtörung des engliſchen Handels.„Daily News“ erfährt von ſachver⸗ ſtändiger Seite, daß die Nachrichten über die Lage des britiſchen Handels im großen und ganzen günſtig ſeien. Von der deutſchen Goldnokenbank (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newpork, 4. Sept. G. W. Mogarrah, das amerika⸗ niſche Mitglied des Aufſichtsrats der deutſchen Goldnoten⸗ bank, erklärte, daß die zahlreichen Vorbereitungen für die Organi⸗ ſation der Bank viel Zeil und Ueberlegung erfordern. Das Datum der erſten Aufſichtsratsſitzung ſei daher noch unbeſtimmt. Die belgiſche Dollaranleihe überzeichnet (Spezialkabeldienſt der United Preß) eRNewyork, 4. Sept. Die geſtern zur Zeichnung aufgelegte helgiſche 30 Millionen Dollar⸗Anleihe iſt beinahe 7mal über⸗ zeichnet worden. Mehr als 200 Millionen Dollar wurden ge⸗ ze ichnet. Jur Ankunft Owen Voungs in Berlin Moung glaubt, daß ſeine vorübergehende Tätiakeit im Höchſtfalle acht Wochen dauern wird, innerhalb welcher Zeit die Einarbei⸗ tung ſeines Nachfolgers Soymour Parkert Gilbert beendet ſein dürfte. Er betrachtet ſich nach ſeinen Erklärungen ledalich als Exe⸗ kutivorgan eines reinen Geſchäftsvertrages zwiſchen Deutſchland und ſeinen Gläubigern. Mit Poung werden auch die bereits früher ge⸗ nannten Perſönlichkeiten für die verſchiedenen Kommiſſionen in Berlin eintreffen. Kußland und polen Neue Mobiliſierungsgerüchte In der polniſchen Preſſe tauchen neue Alarmmeldungen über die Mobilmachung der Roten Armee und Flotte auf und als Grund wird wiederholt die Verſchärfung der Verhältniſſe zwiſchen Sowjet⸗Rußland einerſeits und Polen und Rumänien Andererſeits angeführt. In Sowjetkreiſen werde behauptet, daß zum Oberkommandierenden der ruſſiſchen Armee demnächſt Kalinio w und zum Chef des Generalſtabes Funce ernannt werden würde. Ruſſiſche Bandeneinfälle in Polen In den Oſtgebieten Polens hat die Bandenbewe⸗ guna wieder zugenommen. So überſchritt in der Nacht vom 1. zum 2. September eine vierzia Mann ſtarke bewaffnete Bande bei Mogiljan die ruſſiſch⸗polniſche Grenze, plünderte einen Meierhof und ſteckte ihn in Brand und flüchtete dann auf geraubten Pferden in die Wälder von Michalowo. Der Kampf zwiſchen den Banditen und der herbeigerufenen Militärpolizei dauert noch an. Auch in Wolhynren tauchten an verſchiedenen Stellen bewaffnete Banden auf. Im Zu⸗ ſammenhana mit den Ueberfällen verhaftete die polniſche Polizei in Euck 30 jngendliche Kommuniſten. Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen 33)(Nachdruck verboten.) „O, laßt ſie! Laßt ſie! Sie hat recht. Gott ſellbſt kann ihre Trennung nicht wollen!“ „Ruhig, Juliane! Du weißt nicht, was du ſprichſt!“ gebot der Konſul mit ungewohnter Strenge. Wieder näherte er ſich ſeiner jüngeren Tochter und verſuchte, ſie von Hilmar fortzuziehen. Heftig ſchüttelte ſie die Vaterhand ab. „Nein! Ich laſſe ihn nicht! Ich laſſe ihn nicht!! Ich laſſe ihn“ aichtll!“ 5 Ein mächtiger Kampf arbeitete in den Zügen des alten Mannes. „Haſt du auch die Welt bedacht? Was würde ſie ſagen—“ „Mich geht die Welt nichts an!“ „Auch nicht dein alter Vater? Deine Geſchwiſter?“ „Niemand! Niemand!!“ Wieder Totenſtille. Nur unterbrochen von Julianes mühſam Unterdrücktem Schluchzen und den raſchen ſtoßweiſen Atemzügen des furchtbar erregten jungen Weibes. „Ingrid—“ begann Konſul Wendland nochmalls und ver⸗ ſuchte, ſeinen gebrechlichen Körper hochzurecken—„Ingrid, mein armes, verblendetes Kind! O Gott, allmächtiger Gott droben im Himmel, habe Erbarmen mit ihr und leite ſie auf den richtigen Weg!“ Wieder bange Stille „Ich begreife euch alle nicht!“ ertönte plötzlich Ingrids jetzi ſeltſam feſte Stimme hinein in die gewitterſchwüle Atmoſphäre „Iſi denn Liebe— reine, ehrliche, große Liebe wie die unſrige, ein Unrecht?“ Niemand wagte zu antworten. Und doch— die Frau Konſul fand den Mut dazu. „Ja, ſie iſt ein Unrecht. Ein ſchweres Unrecht! Sünde!“ Ingrid zuckte zuſammen. Doch ihre Arme umſchlangen den geliebten Mann nur um ſo feſter. „Dr. Holger!“ wandte ſich jetzt der Konſul vorwurfsvoll an Hülmer.„Sie ſchweigen. Sie müſſen doch die Tragweite über⸗ ſehen können— von jedem Standpunkt aus. Warum ſagen Sie nichts.“ 4 1 EHen Eine— Der Kulturkampf in der Türkei Der Bukareſter Nunkius in Konſtantinopel Von unſerm Orientmitarbeiter) Athen, 1. Sept. Aus Konſtantinopel wird gemeldet, daß dort der bukareſter Nuntius, Monſignor Dol ci, in beſonderer Miſſion eingetroffen iſt. Es handelt ſich bei dieſer Miſſion um Verhandlungen, die mit dem ſeit der Errichtung der Republik eröffneten Kulturkampf in der Türkei in unmittelbarem Zuſammenhang ſtehen, und man nimmt hier ſogar an, daß die Beſprechungen des Nuntius mit den Macht⸗ habern von Angora ſogar zu einer Beilegung des Konfliktes füh⸗ ren können, ſoweit dieſer Weſteuropa und insbeſondere die katho⸗ tische Kirche und ihre kulturellen Inſtitutionen im nahen Oſten angiert. Dieſer weſt⸗öſtliche Teil des türkiſchen Kulturkampfes hatte be⸗ kanntlich eine entſcheidende und gefährliche Wendung dadurch ge⸗ nommen, daß ein Dekret der Regierung die Anbringung von Zei⸗ chen der Religion, insbeſondere auch von Kruzifixen und religiöſen Bildern, in den Schulräumen verbot. Dagegen proteſtierten heftig die katholiſchen Schulmiſſionen, welche größtenteils franzöſiſch und zu einem kleineren Teil italieniſch ſind, und weigerten ſich, das Dekret durchzuführen. Dieſer Konflikt konnte aber nicht nur den Vatikan, ſondern vor allem auch Frankreich intereſſieren. Schon lange gingen die Verhandlungen über dieſes heikle Thema, das für die neue Türkei eine Prinzipienfrage geworden iſt zwiſchen Paris und Angora hin und her, aber vergeblich. Auch der Vatikan war lange intranſigent. Nun ſcheint es aber gerade zwiſchen dieſem und der Türkei zu einer Einigung zu kommen, der zu Folge die katholiſchen Schulen geſchloſſen werden, die religjöſen Zeichen alſo nicht entfernt werden,— bis man die Schulen wieder eröffnet mit Klaſſenräumen, die nach Vorſchriften des neuen Dekretes ein⸗ gerichtet ſind, und welche eigene Kapellen erhalten, in denen die Schüler ihre religiöſen Pflichten erfüllen können. Dieſe Einigung aber wiederum iſt Frankreich nicht genehm, vielleicht weniger des⸗ halb, weil Frankreich mehr Entgegenkommen ſeitens der Türken gewünſcht hätte, ſondern lediglich deswegen, weil die Verhandlun⸗ gen durch den Vatikan ohne Hinzuziehung des Quai'Orſay geführt worden ſind. Das iſt der Grund, warum ſich dieſer Tage Monſig⸗ nor Dolci nach Konſtantinopel begeben hat: er ſoll verſuchen den rein diplomatiſchen Zwiſt dadurch zu löſen, daß er die lokalen Ele⸗ mente, welche in Anbetracht der für alle chriſtlichen Inſtitutionen ſchwierigen Verhältniſſe in der Türkei aufeinander angewieſen ſind, zuſammenführt. Darüber daß der bukareſter Nuntius auch in Paris Perſona grata iſt, kann kein Zweifel beſtehen, und es iſt da⸗ her anzunehmen, daß ſeine Miſſion zur Löſung der die Katholiken des nahen»Oſtens beſonders intereſſierenden Kulturfragen, ins⸗ beſondere zur Wiedereröffnung der Schulen, führen wird und daß dieſe Einigung vielleicht überhaupt zur Beruhigung gewiſſer anti⸗ klerikaler Strömungen innerhalb Frankreichs und der franzöſiſchen Einflußzonen in der Türkei beitragen kann. Ein Sozialdemokrat für Schutzzölle Den Parteien, die Schutzzölle für eine Lebensnotwendigkeit der Landwirtſchaft halten, iſt eine unerwartete Hilfe aus dem gegneri⸗ ſchen Lager gekommen. In den„Sozialiſtiſchen Monatsheften“ be⸗ ſchäftigt ſich der aus der Rätezeit bekannte mehrheitsſozialiſtiſche Politiker Cohen⸗Reuß mit dem Schutzzollproblem und kommt zu Ergebniſſen, die ſich mit den Anſchauungen der bürgerlichen Par⸗ teien decken. Die Sozialdemokraten führen als eines ihrer Haupt⸗ argumente ins Feld, daß es ſowohl praktiſch ſei, den Verbrauch an der billigſten Quelle zu decken, wie es auch wirtſchaftlich das zweck⸗ mäßigſte wäre, die für den Konſum beſtimmten Waren dort her⸗ zuſtellen, wo die Herſtellung am beſten und rationellſten erfolgen könne. Sehr richtig bemerkt Cohen⸗Reuß dazu:„Man ſetzt eine ſich über die ganze Erde erſtreckende Organiſation der Weltwirtſchaft voraus, die allerdings eine ſolche Arbeitsteilung zwiſchen den einzel⸗ nen Produktionsgebieten ermöglichen würde.“ Ein ſolcher Zuſtand ſei aber noch nicht da und es wäre daher falſch, auf Grund eines ganz formalen Internationalismus an die Möglichkeit eines Wa⸗ renbezuges in der oben angegebenen Weiſe zu glauben.„Das wäre ſubſtanziell das Gegenteil einer wirklich rationellen Produktions⸗ Organiſierung. Es würden dann die ſchwächeren Länder, deren Rohſtoffproduktion durch ein ſolches Prinzip lahmgelegt iſt, von den größeren überſeeiſchen Ländern⸗Komplexen abhängig werden, ohne daß irgend eine Gegenſeitigkeit beſtände.“ Cohen⸗Reuß macht auch auf die Gefahren aufmerkſam, daß Kriege, an denen Deutſch⸗ land garnicht beteiligt zu ſein braucht, Wirtſchaftskriege und wirt⸗ ſchaftliche Kriſen bewirken könne, daß jene ſtärkeren Länder uns „die Zufuhr ſperren, oder uns die Preiſe diktieren.“ Und da wir keine Wahl haben, weil wir die Erzeugniſſe unter allen Umſtänden brauchen,„ſo können jene billigen Produkte für uns über Nacht die allerteuerſten werden.“ Die„Ueberlegenheit“ der anderen Länder beruht nach Cohen⸗Reuß„einmal auf dem jedes menſchliche Gefühl verletzende Hungerdaſeins des Produzenten(Rußland) oder auf einer extenſiven Wirtſchaft aus ganz oder teilweiſe unerſchloſſener Erde(Amerika). Beides aber ſind Zuſtände proviſoriſchen Charak⸗ ters.“ ausgabe in der Gegenwart ſpart uns die viel höheren Mehrausga⸗ ben in der Zukunft.“ Gegenüber dieſen wiſſenſchaftlich durchdach⸗ ten Argumenten können die nur auf berechneten agt⸗ tatoriſchen Phraſen der ſozialiſtiſchen Parteipolitiker natürlich nicht ſtichhalten. Was bei der urteilsloſen Menge mehr verfängt, ſteht freilich dahin. „Ich habe nichts zu ſagen.“ „Bedenken Sie Ihre Worte!“ „Ich habe nichts zu bedenken. Laßt uns doch in Ruhe! Küm⸗ mert euch nicht um uns! Vergeßt uns! Wir beide—“ mit einer unendlich zärtlichen Bewegung drückte er das hingebend zu ihm aufblickende bleiche Geſichtchen an ſeine Bruſt—„wir beide gehen unſern eigenen Weg.“ „Dr. Holger— iſt das ehrlich gedacht? Ich hätte von einem Ehrenmanne eine andere Antwort erwartet—“ „Sie haben mich augenſcheinlich überſchätzt, Herr Konſull“ „Nein. Ich kenne Sie beſſer. Ich ſpreche jetzt als Mann zum Mann. Zerſtören Sie nicht das Leben meiner armen Tochter! Ingrid weiß nicht, was ſie tut. Sie iſt unerfahren und kennt nicht die Folgen ihrer Handlungsweiſe. Aber Sie— Sie—— Sie müſſen wiſſen, welch Unglück Sie über die Arme brachten: Tun Sie wenigſtens jetzt Ihre Pflicht!“ Konſul Wendland hatte die Hand auf Hilmars Arm gelegt. Flehend blickten ſeine guten, jetzt von Tränen getrübten Augen in die zornig funkelnden des jüngeren Mannes. „Ich ſoll ihr befehlen, ſich von mir zu trennen? Meinen Sie das, Herr Konſul?“ „Ja. Das meine ich.“ „So antworte ich Ihnen: ich werde Ingrids Entſchluß in keiner Weiſe beeinfluſſen. Ihr Wille iſt mir heilig.“ „Vater—“ flehte Juliane mit emporgehobenen Händen— „lieber Vater, laß ſie!“ Stumme Abwehr vonſeiten des alten Mannes. Er hatte die Hände gefaltet und bewegte leiſe die Lippen, wie in ſtillem Geber. Ingrid hatte die Arme nicht von Hilmars Nacken gelöſt. Feſt umſchlungen hielt er die ſchlanke Geſtalt— ganz feſt, als wollte er ſie nicht mehr von ſich laſſen. „Dr. Holger! Hilmar!“ ertönte jetzt wieder die alte ge⸗ brochene Stimme—„haben Sie auch daran gedacht, daß ihr beide nicht immer allein ſein werdet? Daß Kinder, kleine unſchuldige Weſen mit klaren Augen zu euch aufblicken werden? Kinder, liebe kleine Geſchöpfchen— ohne ehrlichen Namen? Denn der Name, der Ingrid fälſchlich zugeſprochen wurde, gehört ihr nichtl Sie muß ihn wieder ablegen. Ich ſelbſt, ich habe Kinder, ich weiß, wie es tut. Willig würde ich mein Glück, mein Leben für jedes meiner Kinder hingeben. Aber ich könnte es nicht ertragen, wenn eines meiner Kinder zu mir ſagte:„Vater, warum gabſt du uns das Leben, wenn du uns keinen ehrlichen Namen in die Wiege legen konnteſt?“... Ingrid—“ ſeine Stimme wurde feſter und Cohen⸗Reuß kommt ſchließlich zu dem Ergebnis:„Die Mehr⸗ Deutſches Keich Gegen die Politiſierung der Schule Wie die Münchener Blätter melden, bat der baneriſche Kul⸗ tusminiſter durch einen Erlaß den Schülern höherer Lehr⸗ anſtalten, den Fortbildungs⸗ und Volksſchülern, jede Beteiligung ber. der politiſchen Agitation und an der Wahlbewegung beſon ders durch Verteilung von Fluablättern und Stimmzetteln und Sam! meln von Unterſchriften für politiſche Zwecke verboten. Rücktrittsabſicht des Admiral Behncke? Wie wir erfahren, ſoll der derzeitige Chef der Marine⸗ leitung. Admiral Behncke, nach Abſchluß der gegenwärtig ſtattfindenden Flottenmanöver ſeinen Rücktritt einzureichen beab⸗ ſichtigen. Er war bekanntlich der Nachfolger des Admiral v. Trotha als Chef der Marineleitung. Sein Name wurde in weiten Krelſen anläßlich der Skagerak⸗Schlacht bekannt. in der Admiral Vehnch ſchwer verwundet wurde. Als ſein Nachfolger kommt Admira Zenker in Frage. Die nächſte Probefahrt des Zeppelin Friedrichshafen, 4. Sept. Die nächſte Probefahrt de⸗ amerikaniſchen Zeppelins nach der nun beendigten abermaligen Ueberholung der Motoren findet beſtimmt am Samstag ſtatt. Die Fahrt wird zunächſt von Friedrichshafen nach München führen. Die weitere Route wird von der Wetlerlage abhängen. Aus dem Parteileben Der Landesausſchuß der Deutſchen Volkspartei in Baden tritt am kommenden Sonntag, 7. 9. 24., vormittags 11 Uhr, in Baden⸗Baden zu einer Tagung zuſammen, in der ſich die Parteiführer über die politiſche Lage ausſprechen werden. Ueber die Reichspolitik wird Reichstagsabgeordneter Dr. Curtius, über die Landtagspolitik Abgeordneter Profeſſor Weber und über den 85 Entwurf des neuen Reichswahlgeſetzes Generalſekretär Bumann referieren. Letzte Meloͤungen Akkenkat auf Muſſolini (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 4. Sept. Der römiſche Körreſpondent des„Daily Expreß“ meldet, daß auf Muſſolini ein Attentat verübt wurde, als er am Montag abend von Aquapendente im Automobil na Rom zurückkehrte. Muſſolini wurde nicht getroffen, dagegen ſollen verſchiedne Schüſſe den 2. Wagen erreicht haben. Vor der Präſidentſchaftswahl in Amerika Nach einem Newyorker Funkſpruch der„Frankf. Ztg.“ errang bei den Primärwahlen in Wisconſin Lafollette lei einen Sieg über die Konſervativen. Eine Umfrage der Pearſt⸗ Preſſe läßt Lafollette ſtärker als den demokratiſchen Präſidentſchafts⸗ kandidaten John W. Dawis erſcheinen. Der Bürgerkrieg in China Aus Shanghai wird gemeldet, daß eine Schlacht zwiſchen den Streitkräften Tſchekiangs und Kian gſus am geſtrigen Vormittag etwa 12 Meilen von Shanghai entfernt an der Eiſen⸗ bahnlinie Shanghai—Nanking begonnen hat. Nach einer Meldun des Verteidigungskommiſſars hat die Schlacht mit dem Angriff au die auf 10 000 Mann geſchätzten Truppen Kiangſus angefangen, die nach Erhalten von Verſtärkungen weit in der Richtung auf Nanking vorgedrungen ſeien. Die wichtigen Verhandlungen des letzten Jahres zwiſchen den Geſandten der Mächte in Peking und den verſchiedenen Regie“ rungen über die Maßnahmen zum Schuß des Lebens und der Intereſſen der Auskänder würden möglicherweiſe bald wieder aufgenommen werden und zwar auf eine amerikaniſche oder e engliſch⸗amerikaniſche Initiative hin. Die Bewegung in Englan und Amerika zugunſten irgend einer Form einer Interven⸗ tion in China werde von Tag zu Tag ausgeſprochener. . Halfar, 4. Sept. Die ameriraniſchen Tlieger ſind in Pictonharbour gelandet. Sie ſetzten ihren Flug heute morge nach Oſten fort. : Eiſenberg, 4. Sept. Ein Arbeiter der Firma Gebrüde Ginanth füllte abends den Dieſelmotor, vergaß aber dann den Hahn des Reſervoirs wieder zuzudrehen und begab ſich in ſeine Woßneg, Am nächſten Morgen waren ca. 5000 Kilogramm Rohöl in den nt bach und von da in den Weiher gefloſſen, wodurch der geſann Fiſchbeſtand des Weihers von Nöthlichs und Sohn un der des Eisbaches vernichtet iſt. de 2: Hochſpeyer, 4. Sept. Ein frecher Raubüberfall auf der Straße nach Kaiſerslautern an einem nach dort zu Mar fahrenden Händler von 8 Burſchen verſucht, die ihn mit vorgehal⸗ tenen Revolvern zum Abſteigen nötigten und Geld von ihm langten, was er indes verweigerte. Hinzukommende Fuhrwer trieben die Burſchen, die bereits die Stricke der Wagendecke ze r ſchnitten hatten, in die Flucht. nahm an Kraft und Eindringlichkeit zu—„Ingrid! Wenn Kinder haben wirſt— und dieſe Kinder dir aus ihrer Exiſte 19 einen Vorwurf machen— wirſt du es ertragen? Wirſt du 1 bleiben, wenn du ſiehſt, wie man die unſchuldigen Geſchöpſgen, meidet? Wie man ſie verachtet? Wie man ſie behandelt wie lt worfene? Ingrid— ich, dein alter Bater, kennt dich— wie ſent niemand auf der Welt dich kennt. Ich habe deinen erſten Sch gehört, ich habe dich in den Armen gewiegt, auf den Knien 1 ſchaukelt. Ich habe deinen Geiſt, dein Gemüt ſich entwickeln ne habe geſucht, beides zu bilden, zu reifen. Ich weiß, daß empfindſame Seele ſchon bei jedem unfreundlichen Wort alam gar, zuckt; weiß, daß dein zartbeſaitetes Gemüt ſich nur in vollſtet 120 monie mit deiner ganzen Umgebung, mit allem, was Anſtand zu⸗ Sitte erfordert, glücklich fühlen kann; weiß, daß dein Herz ſich der ſammenkrampfen wird bei dem Vorwurf, den dir einſt deine Kin aus ihrem Daſein machen werden. Ingrid! Wenn du auch über⸗ alles andere überwinden zu können— das wirſt du ie winden!!“ loſſen Immer lebhafter, immer beredter, immer eindringlicher die Worte von den Lippen des alten Mannes. Das ergoch ſein, das Rechte zu wollen, gab ihm mehr und mehr Kraft. da⸗ aufgerichtet ſiand er da, die Hand gebieteriſch ausgeſtrect hfem weißhaarige Haupt prophetiſch erhoben. Er mußte ſie von Vorſatz abbringen! Mußtel! teder⸗ Ein Schauer hatte Ingrids Körper überlaufen bei den 12 5 ſchmetternden Worten. Eine Sekunde ließ der Druck ihrer die noch immer den Geliebten umſchlungen hielten, nach. Dann preßte ſie ihn um ſo feſter an ſich. gtenl „mein! Neinl! Neinlil Icch trotze allem! Auch dem le ſie Ich laſſe nicht von ihm! Mag kommen, was da wolle!“ voll Inbrunſt. der Ein zitternder Seufzer, der wie ein Stöhnen klang, au jpde Kehle des alten Mannes.. ein haltloſes Greifen der ge⸗ in die Luft— dana ſank er zu Boden— ein Bild völligen brochenſeins. „Vater!“ ſte Juliane war zuerſt bei ihm. In fliegender Haſt belaſtele den lang ausgeſtreckten Körper.% Zöhn⸗ Als Ingrid den Vater ſtarr am Boden liegen ſah, die O da wie im Krampf zuſammengepreßt, die Augen geſchloſſen fühlte ſie für einen Moment ihr Herzblut ſtocken. eeeee ee [Rortſetzung folat) e glaubſt, —— E M, ‚, ͤͤ—„,, * ., %SFFFßFF᷑1EiüCCCC TDDTTßf/ ————— er ſtraf balte Donnerslag. den 4. September 1924 maunheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgade) 3. Seite. Nr. 410 Städtiſche Nachrichten Erleichterung des Rheinbrückenverkehrs 5 Nach einer Mitteilung des franzöſiſchen Gendarmeriepoſtens auf er hieſigen Rheinbrücke iſt ſeit geſtern nachmittag 2 Uhr auch für ˖ Verkehr zwiſchen Mannheim und Ludwigshafen kein viſierter, Bedern nur noch ein deutſcher Reiſepaß erforderlich. In eſtätigung dieſer Meldung erhalten wir von amtlicher Seite fol⸗ zonde Juschriſt.„Die Rheinlandkommiſſton keilt mit, daß die Or⸗ annanz 256 betreffend den Verkehr zwiſchen dem nicht beſetzten und ſetzten Gebiet vom 3. September 1924 ab aufgehoben ſei mzufolge iſt für das Betreten des beſetzten Gebiets nunmehr ſedigiich Perſonalausweis oder am beſten Reiſe paß er⸗ ſr ch Ferner wurde die Ordonnanz 230 betreffend den Verkehr⸗ 0 utomobile aufgehoben. Dieſe Ordonnanz betraf die eſondere Verkehrserlaubnis der Rheinlandkommiſſion.“ de Wir machen ausdrücklich darauf aufmerkſam, daß, wie aus übe neueſten Verordnungen hervorgeht, jeder Mannheimer, wie N thaupt jeder Bewohner des unbeſetzten Gebietes, der ſich nach udwigshafen oder in einen andern Ort des beſetzten Gebietes be⸗ gbt, zum mindeſten einen Perſonalausweis bei ſich haben muß. ird er kontrolliert, ohne im Beſitz eines Ausweiſes zu ſein, hat erhaftung und Beſtrafung zu gewärtigen. Daß derartige Be⸗ jungen nicht gering ausfallen, iſt bekannt. Wir haben oft genug eer zur Warnung berichtet. Wer im beſetzten Gebiet weiter⸗ iſen will, als im Grenzgebiet ſeines Wohnortes, tut gut, einen eiſepaß bei ſich zu führen. Bewohner des unbeſetzten jebietes müſſen ſich unter Vorzeigung des Paſſes bei dem zuſtän⸗ Bern Delegierten ſofort bei Ankunft melden, wenn ſie ſich in deſſen ſehlsbereich an einem beſtimmten Ort länger als zwei Tage auf⸗ n wollen. Strombefahrung der Jentralkommiſſion für die Kheinſchiffahrt iu Die internationale techniſche Kommiſſion der Jentralkommiſſion Stro ie Rheinſchiffahrt traf heute vormittag 11.15 Uhr auf ihrer mündubefahrung auf dem Dampfer„Preußen“ an der Neckarein⸗ Rne(Kammerſchleuſe) ein, wo Anker geworfen wurde. Die miſſion, die aus leitenden Waſſerbaubeamten der beteiligten keich en von Deutſchland, Belgien, England, Holland, Italien, Frank⸗ dut, und der Schweiz beſteht, weilte am 25. und 26. Auguſt in etedurg. Als die Herren hier landeten, wurden ſie von den Ver⸗ Doren der Stadt begrüßt. Die Kommiſſion beſichtigte darauf an Nach der„Pfalz“ den Induſtriehafen und ſpäter den Staatshafen. d mittags wurden die Rheinauer und Ludwigshafener Anlagen Sabded Thoſſenſche Hafen befahren. Der Wirtſchaftsbeirat der Vün Dr. Bartſch, war Führer der Kommiſſion und vertrat die inſche und Forderungen der Stadt Mannheim. ratu argen vormittag findet an Bord der„Preußen“ eine Be⸗ bei ng über die zurückgelegte Strecke vom Gebirge bis nach Mann⸗ m ſtatt. Die Abfahrt von Mannheim erfolgt am Samstag, wo debt und ſpäter Karlsruhe angelaufen wird. Von Karlsruhe aus 9 die Weiterreiſe nach Straßburg, dann nach Baſel. An der der mbefahrung beteiligen ſich u. a. Miniſterialrat Höbel von u eichsregierung⸗Berlin, Oberbaurat Spieß⸗Karlsruhe und urat und Rheinſchiffahrts⸗Inſpektor Baer⸗ Mannheim. * dande Zugsverkehr Pfalz—mannheim.—Heldelberg-—Nürnberg. Die belskammer Heidelberg wandle ſich kürzlich mit Eingaben an 0 eteiligten Reichsbahndirektionen, um die Führung der be⸗ tunigten Perſonenzüge 860 und 861 auf der Strecke Aicheels—Heilbronn—Nürnberg auch in Winterfahrplan zu er⸗ le 3. Die Reichsbahndirektion Stuttgart hat nun mitgeteilt, daß Damzlde auch nach dem 1. Oktober bis auf weiteres geführt werden. berg it bleibt die Verbindung PfalzMannheim—Heidelberg—Nürn⸗ dormiie bisher beſtehen.(Mangheim ab.20, Heidelberg ab.56 fach miags nach Nürnberg und Heidelberg an.10, Marmheim.30 dittags von Nürnberg.) in Ausgabe von Schnellzugsplatzkarten. Am 1. September iſt Juen kannkfurt für die Mehrzahl der Schnellzüge(D⸗Züge) der wird artenvorverkauf wieder eingeführt worden. Den Reiſenden düge ierdurch die Möglichkeit gegeben, bei Benutzung dieſer Schnell⸗ dder 15 Frankfurt Hbf. ſich einen Platz im Raucher⸗, Nichtraucher⸗ 25 Frauenabteil im voraus zu ſichern. D⸗Züge, zu denen Platz⸗ Afentherbältlich ſind, werden durch einen beſonderen Aushang ver⸗ falls ücht. Schriftliche und telegraphiſche Beſtellungen ſind eben⸗ larte 25 die Ausgabeſtellen zu richten. Die Ausgabe der Platz⸗ Nlaßte eginnt drei Tage vor dem Reiſetag. Für Ueberſendung von domme en an auswärtige Beſteller wird eine Gewähr nicht über⸗ be lien„Den auswärtigen Beſtellern wird deshalb empfohlen, die Bön Platzkarten in Frankfurt bei den Ausgabeſtelle! während m odeit in Empfang zu nehmen.— Man wird ſich fragen, t ausgerechnet in Frankfurt der Vorverkauf der Platzkarten denjgen Tarauf iſt zu erwidern, daß der Vorverkauf nur an den Außer Plätzen erfolgen kann, an denen Schnellzüge beginnen. Frankfurt kommen hierfür nur noch Baſel, München und „Was im Bild die Welle hebt, Iſt nicht, was im Grunde lebt; Nur die Ahnung ſpinnt ein Band Zu dem Eiland Unbekannt.“ Karl Ludwig Schleich. Naſſr⸗eo⸗ din, der türkiſche Eulenſpiegel ſus einem neuen anonymen Schwankbuch überſetzt Von Roda Roda nacünchte lag Naſſr⸗ed⸗Din im Schlaf, und ihm träumte: der „Gidzähle ihm neun Groſchen auf die Hand. Doch auch den zehnten her!“ bat Naſſr⸗ed⸗Din. der Nachbar weigerte ſich— und ſie zankten. ſpete die wachte Naf 1 vor aus dem Traum— 8 ugen und fand ſeine Fauſt leer. nacheal, ſchloß er die Augen und ſprach:„Laß gut ſein, ich begnüge mich ſchon mit neun Groſchen. 1 8 ihn, 5 55 Straße ſtellte Naſſr⸗ed⸗Din einen Fremden und fragte De wäre. 5„Nurz remde tat ungehalten. 5 obech dein Anun“, beruhigte ihn Naſſr⸗ed⸗Din,„nichts für ungut! 0 nicht Anzug ſieht meinem ſo ähnlich, daß ich gern wiſſen wollte, uam Ende du Naſſr⸗ed⸗Din bift.“ 2* Woe eenoger ant, ge acd re. Din ſhune ſeit vier „ JGro a icht. Muse beſeb Din⸗ n und bezahle n fragte der Kadi,„was haſt du darauf ein⸗ Nafſreed⸗ Di „Mei in antwortete: kan ſelt Jecläubiger iſt ſelbſt Urheber des Verzugs. Ich bitte ihn Geld hren, mir nur eine Woche Zeit zu geben, damit ich mir verſchaffe— und er will in den Aufſchub nicht einwilligen. Al Vaſchaß Naſlreed⸗ Din Richter war, wurde einem Kaufmann im örſe geſtohlen. N 4 5 2 prach Aedren ließ ſämtliche Inwohner des Gaſthofs antreten und 8 leszeſcht hier die ſchwarze Ziege! Ihr alle werdet ihr de. Rücken 5 ſie ſoll ihr Meckern den Dieb angeber getan.— Doch die Ziege gab nicht Laut. n hebt die Hände!“ gebot Naſſr⸗ed⸗Din. Berlin in Betracht. In Mannheim z. B. eine Vorverkaufsſtelle zu errichten hätte keinen Sinn, weil von Baſel bis Mannheim der Platz nicht freigehalten oder der Reiſende, der auf dem Platz ſitzt, nicht veranlaßt werden könnte, in Mannheim aufzuſtehen⸗ Wer nach Norddeutſchland fährt, wird aber gut tun, ſich die Platzkarte in Frankfurt zu beſtellen, da beſtimmte Züge bekanntlich ſchon in Frankfurt ſtark beſetzt werden. Sängerbeſuch. Am kommenden Sonntag nachmittag wird die Bonner Lſedertafel in Stärke von mehr als 200 Sängern der Stadt Mannheim einen Beſuch abſtatten. Die Sänger, die ſich auf einer Rheinreiſe befinden, werden am gleichen Tage bis mittags in Heidelberg weilen und von dort etwa um 3 Uhr nach⸗ mittags nach Mannheim abfahren, um bei der Mannheimer Liederhalle zu Gaſt zu ſein Die Liedertafel in Bonn iſt einer der hervorragendſten Männergeſangvereine des Rheinlandes; ihr Chormeiſter iſt der bekannte Komponiſt zahlreicher Männerchöre Joſef Werth. Der Verein ſelbſt ſteht auf einer hohen künſtleriſchen Stufe. Er hat beim dritten Kaiſerpreiswettſingen in Frankfurt a. M. 1909 unter 34. hervorragenden deutſchen Männergeſang⸗ vereinen den zweiten Ehrenpreis erhalten. Auf der jetzigen Sänger⸗ reiſe gibt übrigens der Verein nur ein einziges Konzert, und zwar in Worms.. Anfälle. Geſtern vormittag wurden im Großkraftwerk Rhei⸗ nau ein 29 Jahre alter Elektromonteur und ein 42 Jahre alter Hei. zer beim Ausprobieren von elektriſchen Sicherungen durch eine Stichflamme im Geſicht und an den Händen ſtark verbrannt. Beide mußten mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus verbracht werden.— Ein Füllen, das aus einem Lagerplatz in der Zehntſtraße geſtern Vormittag ausbrach, rannte Ecke Mittel⸗ und Stockhornſtraße einen 47 Jahre alten Arzt an und warf ihn zu Boden. Der Verunglückte erlitt einen rechten Oberarmbruch, konnte aber allein in ſeine Wohnung gehen.— Im Betriebe der Firma Brown Boveri u. Co. fiel einem 19 Jahre alten Volontär beim Herunter⸗ heben eines elektriſchen Motors ein Eiſenſtück auf den rechten Fuß und quetſchte ihm die große Zehe.— Geſtern nachmittag fiel vor dem Hauſe O 7, 24, einem 22 Jahre alten Fuhrmann eine Trans⸗ miſſionswelle auf den linken Fuß und quetſchte ihn. Die beiden wurden im Sanitätswagen in das Krankenhaus ver⸗ bracht. Suſammenſtoß. Geſtern vormittag wurde auf der Friedrichs⸗ brücke ein 16 Jahre alter Radfahrer von einem Laſtkraftwagen beim Ueberholen angefahren und zu Boden geworfen. Während der Radfahrer keine Verletzungen erlitt, wurde das Fahrrad vollſtändig zertrümmert. Die Schuld trifft den Laſtkraftfahrer. Preistreiberei. Wegen Leiſtungswucher gelangte eine ebamme zur Anzeige, weil ſie für eine Unterſuchung und drei Beſuche den Betrag von 30 Mark forderte.— Ein Me chaniker forderte für das Anfertigen von vier Motorfahrradbolzen und zwei Stahlbüchſen den Betrag von 22 Mk., obwohl die Gegenſtände nach Sachverſtändigengutachten nur—10 Mark koſten dürften. *Ruheſtörung. Nach einer kommuniſtiſchen Verſammlung im alten Rathaus am 2. Sept., ſangen die Teilnehmer auf dem Markt⸗ platz die Internationale. Von einer Polizeiſtreife wurden die Ruhe⸗ ſtörer zerſtreut. Zwei Haupttäter, ein 16 Jahre alter Formerlehr⸗ ling und ein 17 Jahre alter Dreherlehrling, wurden vorläufig feſt⸗ genommen, auf die Wache R 1. 14, verbracht und nach Feſtſtellung ihrer Perſonalien wieder entlaſſen. * Jeſtgenommen wurden 26 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kraftwagenführer wegen Sittlich⸗ keitsverbrechens, eine Händlerin wegen Hehlerei und drei Perſonen wegen Diebſtahls. *Fundunterſchlagung. Dienstag nachmittag blieb in einem Straßenbahnwagen der Linie 3 zwiſchen Anilinfabrik und Rhein⸗ brücke, rechtes Ufer, eine Handtaſche liegen, die zweifellos ge⸗ funden und unterſchlagen wurde. Beſchreibung: Schwarze Hand⸗ taſche aus genarbten Rindsleder, innen mit hellem Leder ausge⸗ füttert, verſilberter Bügel mit Kette, Größe etwa 20 auf 20 Zenti⸗ meter, eine goldene Damenuhr ohne Sprungdeckel Nr. 34 204, Rück⸗ ſeite ſtark verziert, weißes Zifferblatt 585 geſtempelt, ein ſchwarzer Ledergeldbeutel mit 2 Paar Schlüſſel, zwei weiße Taſchentücher, ein kleiner Taſchenſpiegel, ein Perſonglausweis auf den Namen Luiſe Greulich geb. Dählmann, Ludwigshafen⸗Frieſenheim, Hegelſtr. 50. * Anaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden in letzter Zeit: Aus einem Hof in G 7 ein zweirädriger, ungeſtrichener Handwagen mit 4 Aufſtellbrettern und 2 Lannen.— In einem Speicher in L 11 fünf weiße Maßherrenhemden und drei Trikotherrenhemden mit eingeſetzten Brüſten.— In den letzten Wochen aus einem Zimmer in Q7 ein blauer Herrenanzug, neu, aus gutem Wollſtoff, einreihig, der Rock mit drei Tuchknöpfen beſetzt, die Hoſe mit Umſchlag, ſchwarz⸗weiß geſtreiftes Futter, ein brauner Herrenanzug, ebenfalls neu, mit hellen Streifen, der Rock mit drei Hornknöpfen beſetzt, dunkles Futter; eine ſilberne Herrenuhr mit Goldrand, römiſchen Zahlen; eine ſilberne Herrenuhr, arabiſche Zahlen, auf dem Ziffer⸗ blatt der Name A. Ludwig.— Auf dem Bahnſteig 4 im hieſigen Hauptbahnhof einer Hausangeſtellten aus ihrer Handtaſche eine ſchwarzlederne Brieftaſche mik 60 Mark Inhalt.— Auf dem Wochen⸗ markt einer Frau aus ihrer Manteltaſche ein braunes Geldmäppchen mit 25 Rentenmark Inhalt.— Durch Einbruch in der verlänzerten Schimperſtraße ein dunkel und hellbraun geſtreifter Liſterkittel, eine blauleinene neue Arbeitskutte, ein neuer blauleinener Arbeitsbſttel, ein weißleinenes Handtuch mit Monogramm A. R. und ein älleres Kaliberfutteral aus ſchwarzem Wachskuch. Alle Hände waren ſchwarz(denn Naſſr⸗ed⸗Din hatte vorher fiagen mit Ruß beſchmiert— nur ein Mann hatte blanke Hand⸗ ächen. 9 8555 „Gib die Börſe her!“ herrſchte ihn Naſſr⸗ed⸗Din an.„Du allein haſt die Ziege nicht zu ſtreicheln gewagt.“ „Einſt kamen die Bauern zu Naſſr⸗ed⸗Din und baten ihn: er möchte ihnen einen Brief leſen, den ſie vom Kadi bekommen hatten. „Naſſr⸗ed⸗Din verſtand nicht zu leſen, geriet aber darum nicht in Verlegenheit; überflog die Schrift und verkündete den Bauern: der Kadi verlange Holz von ihnen, Schafe, Fett und Käſe. Als die Bauern mit den Geſchenken erſchienen, war der Kadi aufs angenehmſte berührt, fragte ſie aus und verlangte endlich, Naſſr⸗ed⸗Din kennen zu lernen. „Menſch“, fragte der Kadi,„wie konnteſt du aus meinem Brief dies Begehr herausleſen?“ „Zwiſchen den Zeilen“, antwortete Naſſr⸗ed⸗Din. 15 5 Naſſr⸗ed⸗Din ebnete einen Garten— da blieb ihm ein Haufen Erde übrig. „Wohin wirſt du ſie tun?“ fragten die Nachbarn. 5„Ganz einfach: ich hebe eine Grube aus und ſtopfe die Erde inein.“ „Dann bleibt dir doch wieder die Erde aus der neuen Grube?“ „Eine ſo ferne Zukunft braucht man nicht jetzt ſchon in Betracht zu ziehen.“ 3 Naſſr⸗ed⸗Din lag ſchlafend zu Bett mit ſeiner Frau. Da erhob ſich vor dem Haus ein mächtig Lärmen— etliche Männer ſchienen einander in die Haare geraten zu ſein. „Seh nach, was ſie haben!“ mahnte Naſſr⸗ed⸗Dins Frau.„Am Ende gibts noch einen Totſchlag auf unſerer Schwelle.“ Seufzend erhob ſich der Ehegatte, ſchlüpfte in ſeine Hausſchuhe, nahm die Bettdecke über und ging. Kaum hatten die Raufer ihn erblickt, als ſie ſich auf ihn ſtürz⸗ ten, ihm die Decke entriſſen und davonſtoben. Naſſr⸗ed⸗Din kehrte um. „Nun“, rief die Frau,„was wars? Worüber hatten ſie ge⸗ tritten?“ 8 „Ach, nun um unſere Decke,“ antwortete Naſſr⸗ed⸗Din. Die Freunde rügten eines Tages unſeren Naſſr⸗ed⸗Din: „Menſch, du haſt wohl noch nie im Leben ein wahres Wor! geſprochen.“ „Wenn ich diesmal„ja“ ſagte, wärs eine Lüge“, antwortete Naſſr⸗ed⸗Din. Marktbericht Das ſchöne Wetter hatte heute wieder zahlreiche Käufer und Verkäufer auf den Markt gelockt. Insbeſondere gilt dies von der Angebotſeite. Der Jahreszeit entſprechend behauptete Obſt die Zu⸗ fuhr. Aepfel, Birnen und Zwetſchgen, Trauben und Pfirſiche waren in Unmengen zu haben. Von den ebenfalls gut vertretenen Gemüſen ah man vor allem Weißkraut und Rotkraut, auch Salat und grüne 12 95 In neuen Kartoffeln herrſchte ein lebhaftes Geſchäft. Auch Eier, Butter und Käſe waren gut gefragt. Reich beſchickt war heute der Geflügelmarkt, wo lebende und tote Ware die Nachfrage über⸗ ſtieg. Zum erſten Male wieder ſeit langer Zeit konnte man heute von einer guten Beſchickung der Fiſchmärkte ſprechen, da insbeſon⸗ dere Seefiſche gut angebracht waren. Dem reichlichen Angebot ent⸗ ſprach eine im allgemeinen gute Nachfrage. Die Preiſe blieben wei⸗ terhin behauptet. Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln, neue 5,5, Spinat 40, Meerrettich 20—80, Weißkraut —10, 1 12—15, Kohlraben d. St.—12, Wirſing 12—15, Kopfſalat—15, Endivienſalat—15, Mangold 10, Gelbrüben—10, Rotrüben, 12, Karotten d. Bündel 6, Gurken, große—50, Einmach⸗ gurken 180—300, Zwiebeln 12—15, Grüne Bohnen 25—40, Tomaten 12—18, Eier 10—20, Süßrahmbutter 220—240, Landbutter 200 bis 220, Aepfel 10—30, Birnen 10—30, Mirabellen 25—35, Pfirſiche 10—25, Zwetſchgen 10—18, Trauben 35—40, Orangen 15, Zitronen —10, Pfifferlinge 30—35, Kabljau 60, Backfiſche 50—60, Aale 140 bis 160, Hahn, lebend 120—350, geſchlachtet 120—500, Huhn, lebend 120—400, geſchlachtet 200—500, Gans, lebend 400—500, geſchlachtet 600—1000, Enten, lebend 200—400, geſchlachtet 500—550, Tauben, lebend, das Paar 200, geſchlachtet das Paar 80—100, Rehbraten 200, Ragout 80. 4 Veranſtaltungen Die Sänger der Römiſchen Baſiliken, beſtehend aus den Chören von San Pietro, San Giovanni Laterano, Santa Maria Maggiore und Sixtiniſche Kapelle, im ganzen 60 Sänger, darunter 28 Knaben unter Leitung ihres Maeſtro, Monſignore Raf⸗ faele C. Caſimiri veranſtaltet im Frühherbſt dieſes Jahres wieder eine Reiſe durch Deutſchland. Offertorien und Motetten von Paleſtrina herrſchen im Programm vor; ferner noch Werke von Orlando di Laſſo, Vittoria, Firmin Le Bel uſw. Dem einzigen Konzert bei uns, das im Nibelungenſaal, Roſengarten am 15. Sep⸗ tember ſtattfindet, muß man daher mit großem Intereſſe entgegen⸗ ſehen. *Der Fremdenverkehr auf dem Rhein iſt gegenwärtig gleich Null. Dies iſt ja eigentlich nicht zu verwundern, denn Regen und immer wieder Regen brachte jeder Tag, ſo daß jedermann ſchließlich ein Fröſteln überfiel, wenn er nur den Rhein und ſein vieles Waſſer ſah. Die Rheindampfer führen nur wenig Perſonen und darunter faſt keine Fremden mit ſich. Auch Wiesbaden hat nur einen Bruchteil ſeiner ſonſt mit Stolz veröffentlichten Fremdenliſte aufzuweiſen. Nur 1 Mk. 55 Pfg. 32 kostet ein selbstgebackener Käsekuchen nach folgendem Oefker-Rezept: Zutaten zum Teig: 65 8 Margarine à Pfd. O. ùũ M..08 1 El„„„„„„%„„„„„„„„ 50 8 Tueker Pfd% 150 g Weizem! 1 2 Teelöſſel von Dr. Oetker's„Backin“.„ 0 06 Zutaten zum Belag „ Fiter aner Nhi„.40 cr!(„.C4 1 Teelöffel voll von Dr. Oetkei's Vanillin-Zucker„.03 ier gsgsss.„.24 1 Eglöffel voll Dr. Oetker's Gustin oder feinstes Stärkemelll 80%8 Körimhen à Pfd. 10 llII0 5 M..55 ZUbereifuri Zuerst bereitet man den Müibe- teig. Eier und Zucker weiden mit einem Teil des mit dem Backin gemischten Mehles verrührt. Dann arbeitet man die kaligestellte und in Stückchen zei pllückte Butter mit dem Rest des Mehles unter die Masse und fügi nötigen- jalls soviel Mehl hinzu, daß sich der Teig ausrollen läßt. Mit dem jertigen Teig belegt man den Boden einer Springioim. Dann wird der Quark durch ein Sieb gerieben, mit dem Rahm, Zucker Vanillin- Zucker. Eidoitern, Korinthen und Gustin glatt gerührt, zuletzt mit dem Eierschnee vermischt, auf den Teig gegossen und im heigßen Olen schnell gebacken. Em7a Verlangen Sie vollständige Rezeptbücher in den Geschäſten, wenn vergriffen, durch Poslkarte gratis und franko von * dr. A. Oetker, Nährmitlelfabrik, Sielefeld ————————ññññ———————— Tanz⸗Skizzen Beethovens „„Das Bonner Beethovenhaus beſitzt neben der Berliner Staats⸗ bibliothek wohl den größten Schatz von Skizzen und Entwürfen des Meiſters, dieſer unvergleichlichen Denkmale ſeines geiſtigen Rin⸗ gens. Der Vorſtand des Beethovenhauſes hat beſchloſſen, in einer Reihe von Veröffentlichungen dieſe Skizzen herauszugeben, auf die Guſtav Nottebohm zuerſt die Aufmerkſamkeit der Forſchung gründlich gelenkt hat. Die erſte dieſer Arbeiten, die jetzt in dem Bonner Verlage von Kurt Schroeder erſcheint, bringt in einer Un⸗ terſuchung des Bonner Privatdozenten Dr. Arnold Schmitz und in Fakſimile unbekannte Entwürfe Beethovens für das 2. Trio aus op. 91, aus dem Beſitz Clara Schumanns, mit Menuettcharakter und, auf einem Doppelblatte, zu einer Allemande in A⸗dur. Dieſe Allemande, die mit der hochentwickelten Klavier⸗Allemande Bachs nicht viel mehr als den Namen gemeint hat, iſt der unmittelbare Vorgänger des Wiener Walzers, die Wiederbelebung des im Volke noch lebenden Rundtanzes. Schindler hat einmal über die Tanz⸗ kompoſitionen ſeines großen Freundes bemerkt, dieſer habe ſich ſo⸗ gar in öſterreichiſcher Tanzmuſik verſucht, indes wollten die Spiel⸗ leute dieſen Verſuchen das öſterreichiſche Bürgerrecht nicht zuerken⸗ nen. Beethoven war eben auch hierin Rheinländer, bald zwang er ſich zu übermäßiger Einfachheit, bald brachte er ſo Auffallendes, daß der wahre Geiſt des Wiener Tanzes unbefriedigt blieb. Er hat in den verſchiedenſten Perioden ſeines Schaffens ſolche deutſchen Tänze geſchrieben, der ſkizzierte zeichnet ſich durch eine gewiſſe Nei⸗ gung zur Eleganz und Grazie aus, ſonſt iſt er meiſt viel derber und ſchwerfälliger. In 96⸗Takt bewegt ſich das kleine Stück, das zugleich Skizze und erſter Entwurf iſt, ſehr reizend vorwärts. Die⸗ 5 urſprünglich nur in Süddeutſchland und vom niederen Volk ge⸗ brauchte Tanz war damals auf dem Umweg über Frankreich ge⸗ ſellſchaftsfähig geworden und führt daher den franzöſiſchen Namen; das gleichzeitige Drehen vieler Paare war für die ſich allmählich neu ſchichtende Geſellſchaft des 18. Jahrhunderts etwas Neues und Reizvolles und wurde ſo beliebt, daß ſich aus dem Rahmen der Contretänze ſelbſtändig die verſchiedenen Geſtalten las Throloiſe, Straßbourgoiſe, Alſacienne herauslöſten. Zuerſt tanzte man alle dieſe Tänze im zs und 8, zum 24 iſt man erſt gegen Ende des Jahrhunderts übergegangen. Auf demſelben Skizzenblatt wie die Allemande ſteht auch ein Entwurf zu Mephiſtos Flohlied Er enthält ſchon die ganze Melo⸗ die im Grundzuge, wie ſie 1810 in op. 75 Nr. 3 erſchien, und zu dem ganzen Liede deutet Beethoven ſchon hier durch einen bezif⸗ ferten Baß die Begleitung an, dann auch das Nachſpiel. Einiges hat er ſpäter geändert, in ſeinem großen Reſpekt vor dem Dichter⸗ wort und deſſen Unverletzbarkeit Freiheiten der Skizze unterdrückt 84 ——— eeee eee ——— — 4. Seite. Nr. 410 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 4. Sepfember 1924 „“ Die geſündeſten Städte und Skädtchen des Reiches. Der ge⸗ ſündeſte deutſche Ort war nach den letzten Ergebniſſen der Sterblich⸗ keit Lütgendortmund. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet hatte der Ort nur eine Sterblichkeit von.2. Es folgen Falkenſtein i. V. mit 5,2. Rieſa.8,. Wilhelmsbura 6,6. Oelsnitz im Erzgebirge.0, Gumbinnen.2,. Neuwied 7,4, Tuttlingen.5, Cux⸗ haven und Wermelskirchen.6. Altena und Striegau.7. Biebrich und Kran 7,.9. Worms, Allenſtein. Benrath und Höhſcheid 8,2, Gütersloh 8,3. Annabera 8,4, Nordhauſen. Landshut und Ronsdorf .5. Küſtrin 8,7. Rheine und Weitmar 8,8. Aſchaffenburg 85. Wittenbera und Werdau.0. Göttingen, Ohlias und Meerane 9,1, Gevelsbera 9,2, Ludwigshafen, Rüſtringen, Schwäbiſch⸗Gmünd und Schwenningen.3. Datteln und Weiden.4. Bayreut, Hagen, Herfort, Rheyndt und Hilden 9,5. Mannheim, Lippſtadt und Caſtrop.6. Schneidemühl. Remſcheid und Wandsbeck 9,7, Dinslaken und Lüdenſcheid 9,8. Schwelm und Witten 9,9. Alle übrigen Orte batten eine Sterblichkeit von mindeſtens 10. Faulende Früchte. Dieſelbe Erſcheinung, wie wir ſie in den Weinbergen an den Trauben beobachten können, zeigt ſich auch an Obſtbäumen. Es hängt noch ſehr viel Frühobſt draußen, das nicht zur Reife kommt und dennoch fault. Am Stiel ſind z. B. Aprikoſen und anderes Steinobſt noch hart, grün und geſchmacklos, während die obere Hälfte der Frucht rotbackig und weich iſt. Dieſe obere Hälfte der Früchte geht jetzt infolge des Regenwetters in Fäulnis über. Der Schaden, der allenthalben durch das kalte regneriſche Wetter angerichtet wird, iſt gar nicht abzuſchätzen. Aus dem Lande IL.. Mühlhauſen, 3. Sept. Leider hatte das Feſt der Banner⸗ weihe, das der Radfahrerverein„Alpenroſe“ vergangenen Sonntag feierte, ſehr unter der Ungunſt der Witterung zu leiden. Die meiſten der 24 geladenen Vereine blieben aus; ſelbſt der gemeldete Feſtredner, für den dann im letzten Augenblick Hauptlehrer Flühr einſprang. Doch war die Stimmung die denkbar beſte, als im„Badiſchen Hof“ der Weiheakt begangen wurde. Und da auch die Muſikkapelle DOeſtringen, der Cäcilienchor und der Geſangverein „Sängerbund“ zur Verſchönerung mitwirkten, ſo verlief das Feſt noch in der angenehmſten Weiſe. * Karlsruhe, 3. Sept. Die von Großherzogin Luiſe ins Leben gerufene Luiſenſchule des Badiſchen Frauenvereins in Karls⸗ ruhe begeht am 4. und 5. Oktober das Feſt ihres 50jährigen Beſtehens. Im Hinblick auf die ſchwierigen Zeitverhältniſſe har der Vorſtand des Vereins beſchloſſen, das Feſt zu einem Tag des Wiederſehens der ehemaligen Luiſenſchülerinnen zu geſtalten. Wie aus den zahlreich eingegangenen Zuſchriften geſchloſſen werden kann, darf mit einer Beteiligung von über 500 ehemaligen Schülerinnen gerechnet werden. Das Programm ſieht unter anderem für den 4. Oktober eine Kranzniederlegung in der Grabkapelle, für den 5. Ok⸗ tober ein Feſtakt in der Städt. Feſthalle, ein Feſteſſen und ein Feſt⸗ kaffee mit Darbietungen der derzeitigen Schülerinnen. Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 4. Sept. Das Wachstum der Beeren iſt zu⸗ friedenſtellend; aber in—5 Wochen haben wir den Herbſt und bis dahin läßt die Ausreife noch ſehr zu wünſchen übrig. An ein„Braten“ iſt überhaupt nicht zu denken, es iſt noch nicht ein⸗ mal zum„Kochen“ gekommen. Der Wurm verurſacht außerdem ein ſtarkes Faulen der Trauben. Groß wird die Ernte jedenfalls nicht werden, trotz ſtellenweiſe guten Behanges. Die Qualität wird ganz der Witterung entſprechen. Das Weingeſchäft iſt mäßig. Für guten 1923er werden jetzt 420—450 Mark pro 1000 Liter gezahlt, für 1922er wurden auf der am Dienstag ſtattgehabten Verſteige⸗ rung der Hagenburger von Recuniſchen Gutsverwaltung Bad Dürk⸗ heim 1,40—2,60 pro Flaſche und für 1921er Ungſteiner Herrenberg⸗ Riesling 4,80 pro Flaſche gezahlt.— Ein 6jähriger Knabe, der in der Maudacherſtraße vor einem Perſonenauto die Straße über⸗ queren wollte, wurde von dieſem erfaßt und überfahren, wobei er Hautabſchürfungen und innere Verletzungen erlitt.— Ein Tjäh⸗ riges Mädchen wollte in der Mundenheimerſtraße das gleiche vor einem 14jährigen vorbeifahrenden Radfahrer riskieren, wodurch beide zu Boden geſchleudert wurden, was dem jungen Radler einen Unterſchenkelbruch eintrug.— Am Dienstag vormittag war der Fuhrunternehmer J. Mohr von hier im Hofe einer Buchdruckerei in der Amtsſtraße beſchäftigt, als ſein vor einen Karren geſpanntes Pferd plötzlich vom elektriſchen Strom getroffen tot zu Boden fiel. Wie die Ueberlieferung des elektriſchen Stroms in den Erd. boden zuſtande kam, iſt noch nicht feſtgeſtellt.— Der Händler Karl Gecks, wohnhaft in Mannheim, der ſchon ſeit 2 Jahren von ſeiner Frau getrennt lebt, auch keine Kinder beſitzt, hauſierte am Dienstag nachmittag in Mundenheim mit Heftpflaſter und Schuh⸗ riemen und gab ſich dabei unter Vorzeigung ſeiner, mit einem Handſchuh bekleideten linken Hand als Kriegsbeſchädigter aus, wo⸗ bei er Mitleid zu erregen ſuchte. Die Polizei nahm ihn feſt, weil er keinen Wandergewerbeſchein hatte. Es ſtellte ſich heraus, daß ſeine linke Hand genau ſo geſund war, wie die rechte, er ſich alſo der Vorſpiegelung falſcher Tatſachen ſchuldig gemacht hatte. Ludwigshafen, 4. Sept. Die Erhöhung der Fleiſch⸗ und Brotpreiſe hat nach den Berechnungen des Statiſtiſchen Amtes Ludwigshafen a. Rh. die Preisrückgänge anderer Lebensmittel der⸗ art ausgeglichen, daß ſie für den 3. 9. 24. eine Teuerung der Lebensunterhaltungskoſten um 1,1 Prozent gegenüber der Vorwoche ergibt. Die Teuerungsziffer weiſt nunmehr das 1271⸗ :: Mutterſtadt, 4. Sept. Beim Herausholen eines, in den Weiher am Hauptbahnhof hineingefallenen Fußballes fand der 26⸗ dee verheiratete Streckenarbeiter Joh. Thürer von Speyer ſeinen 0 d. :: Bad Dürkheim, 4. Sept. Auf der Staatsſtraße Bad Dürk⸗ heim—Ludwigshafen, die z. Zt. neubeſchottert wird und der Auto⸗ Verkehr während dieſer Zeit umgeleitet werden ſoll, was indeſſen von niemand beachtet wird, ereignete ſich am Dienstag vormittag wieder ein Unfall. Ein Laſtauto der Transportgeſellſchaft Hel⸗ vetia Mannheim, ſchwer mit Weinfäſſern beladen, kippte um und legte ſich quer über die Schienen der Rhein⸗Haardtbahn, wo⸗ durch deren Betrieb zwiſchen 11 und halb 1 Uhr nur durch Umſtei⸗ gen aufrechterhalten werden konnte. Erſt mit Hilfe einer Dampf⸗ lokomobile konnte das tief im Erdreich eingewühlte Auto heraus⸗ geſchafft werden. Die Straße von der Expolzheimer Brücke bis zur Stadt iſt für Fußgänger jetzt nur mit Lebensgefahr zu begehen. m. Neuſtadt.,., 3. Sept. Ein Schutzzoll für O b ſt und Gemüſe, vor allem für die in der Vorderpfalz angebauten Früh⸗ obſtſorten, fordert der Verband der Obſt⸗ und Gemüſeerzeuger in dem vorderpfälziſchen Obſtbaugebiet, das eines der größten Er⸗ zeugergebiete in Deutſchland in Obſt und Gemüſe iſt, in einer ein⸗ ſtimmig angenommenen Entſchließung, in der darauf hingewieſen wird, daß die in den letzten Monaten erfolgte Maſſeneinfuhr aus⸗ liindiſchen Obſtes und Gemüſes die Erzeuger zwinge, ihre Erzeug⸗ niſſe zu geringen Preiſen abzuſetzen, welche die Anbaukoſten meiſt nicht mehr decken. Es wird daher gefordert, daß der Einfuhr aus⸗ ländiſchen Obſtes und Gemüſes durch entſprechende Einfuhr⸗ beſchränkungen umgehend Einhalt getan wird und daß die geſunde Weiterentwicklung des Obſtbaues durch einen angemeſſenen Schutz⸗ zoll gewährleiſtet wird. Zum Schluß wird verlbangt, daß unter keinen Umſtänden die Erzeugniſſe des Obſt⸗ und Gemüſebaues bei Abſchluß der neuen Handelsverträge den Intereſſen der Export⸗ induſtrie geopfert werden dürften, wie das bei dem deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag geſchehen ſei. Vom Haardtigebirge, 3. Sept. Die Not der Zeit, die Geld⸗ knappheit hat es mit ſich gebracht, daß manche Firmen ihre Wein⸗ lager ſtark dezimiert haben um mit dem Erlös ihren Verpflichtungen nachzukommen. Auch Winzer ſahen ſich veranlaßt, kleinere Partien abzugeben, weil ſie Geld brauchten. In der Hauptſache handelt es ſich bei dieſen Käufen um Konſumweine, nach denen neuerdings die Nachfrage erheblich ſteigt, wobei auch die Preiſe etwas zuge⸗ nommen haben. Die wenig günſtigen Herbſtausſichten dürften zu dieſer Belebung des Weingeſchäftes beigetragen haben. In Quali⸗ tätsweinen liegt dagegen das Geſchäft ziemlich ſtill. :: Bergzabern, 3. Sept. Hier wurde eine Rieſenmorchel im Gewicht von nahezu 2½ Pfund gefunden. :: Gommersheim, 4. Sept. Im Anweſen des Wagners Michael Baumer brach durch Kurzſchluß Feuer aus, das Stall und Schuppen mit großen Holzvorrräten in Aſche legte. :: Conkwich, 3. Sept. Hier ſchoß ein Jäger einen Silber⸗ faſan mit dem ſtattlichen Gewicht von 4 Pfund. :: Gräfenhauſen, 3. Sept. Infolge des unter den Schweinen hier herrſchenden Rotlaufs mußten zahlreiche Tiere notge⸗ ſchlachtet werden. Viele ſind auch an der Seuche verendet. Letztere iſt für die Menſchen nicht ungefährlich. Eine Frau, die eine kleine Hautabſchürfung an der Hand hatbe und damit das Fleiſch eines nobgeſchlachteten Schweines berührte, bekam am nächſten Tage eine geſchwollene Hand. Die Frau konnte noch zur rechten Zeit ärzt⸗ liche Hilfe in Anſpruch nehmen. :: Rockenhauſen, 3. Sept. Bei dem Durchzug einer Zigeuner⸗ bande durch unſeren Ort ließ ein altes Weib dieſer Geſellſchaft die Ledenkaſſe eines Kolonialwarengeſchäfts mit recht erklecklichem In⸗ halt mitgehen, worauf ſich die Bande ſchleunigſt empfahl. Die nach⸗ folgende Gendarmerie erreichte ſie jedoch noch gerade in dem Augen⸗ blick, als die Söhne der Pußta damit beſchäftigt waren, den Raub unter ſich zu teilen. Jetzt ſitzen ſie in Gewahrſam. :: Kaiferslautern, 3. Sept. Beim mutwilligen Zertrümmern einer Fenſterſcheibe in der Wohnung ſeines ehemaligen Schwieger⸗ vaters ſchnitt ſich der Zuſchläger Auguſt Schlink von hier die Pulsader durch und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Neues aus aller Welt — Sein eigener Leichenbitter. Mit großem Mut hat ſich der in Löbau beerdigte Gutsbeſitzer und Pferdehändler Wilhelm Richter aus Groß⸗Schweidnitz auf den Tod vorbereitet. Richter wurde vor einiger Zeit durch den Hufſchlag eines Pferdes an der Hand verletzt und mutzte ſich in ärztliche Behandlung begeben. Als er wieder den Arzt aufſuchte, ſtellte dieſer beghinnenden Wund⸗ ſtarrkrampf feſt und machte Richter auf den Ernſt der Erkran⸗ kung aufmerkſam. Richter ordnete nun alle ſeine geſchäftlichen An⸗ gelegenheiten, nahm von ſeiner Familie und ſeinem Perſonal Ab⸗ ſchied und übergab ſeiner Frau die Schrauben zum Sarge, den er geraume Zeit ſchon auf einem Boden aufbewahrt hatte. Auch ordnete er an, welche Pferde den Sarg nach Löbau bringen ſollten. Dann zahm er von den Nachbarn Abſchied und lud ſie zur Beerdi⸗ gung ein. Hierauf begab er ſich nach Löbau zu einem ſeiner Söhne, um auch dieſem Lebewohl zu ſagen. Dann ging er ins Löbaher Krankenhaus, wo er nach zwei Tagen am Wundſtarr⸗ — die Kieler Galeaſe Bertha mik 30 000 Liter Sprit ein Raub der Flammen. Aus Kalmar wird gemeldet: Die in Kiel heimatete Galeaſſe Bertha, Führer der bekannte Schmuggel⸗ kapitän Wulff, die von Finnland mit 30 000 Liter 97prozentigen Sprit und 425 Liter Benzin unterwegs war, wurde auf der Höhe der Inſel Oland ein Raub der Flammen. Das Feuer, das dut Exploſion eines Petroleumkochers entſtanden war, breitete ſich ſo raſch aus, daß die aus fünf Deutſchen und drei Schweden beſtehende Beſatzung ſich nur mit Mühe und Not retten konnte. Der Steuer⸗ mann, ein Deutſcher, trug ſchwere Brandwunden davon. Bei dem Verſuche, die Schiffskaſſe, die nach den Angaben des Kapitäns 25 000 Kronen enthielt zu bergen, fiel dieſe über Bord; ſie iſt ebenfalls verloren. — Sieg der Einehe in der Türkei. Die rechtliche Grundlage der Vielweiberei in der Türkei iſt jetzt endgültig beſeitigt worden. Ein neues Geſetz geſtattet die Mehrehe nur noch in beſonderen ällen. Dieſe Ausnahmen beziehen ſich namentlich auf den Ja inderloſigkeit. Was damit jetzt geſetzmäßig feſtgelegt iſt, war in praktiſchen Leben freilich ſchon lange faſt zur allgemeinen Durch⸗ führung gelangt. Nur ſelten hat heute noch ein Türke gleichzeilig mehrere Frauen. Ob das Beiſpiel, das die Türkei nunmehr gegeben hat, auch in anderen mohammedaniſchen Ländern wie Tunis und Marokko, wo die Polygamie noch exiſtiert, zur Geltung gelangen wird, iſt ungewiß. — Ein folgenſchwerer Aukobrand. In der Nähe von Nuneg“ ton bei Birmingham geriet am Samstag abend ein Autobus in Brand, wobei 5 Perſonen verbrannten. Zwei weitere ſtarben an den erlittenen Brandwunden. Außerdem wurden fünf Perſonen ſchwer verletzt. — die Eiſenbahnkataſtrophe in Indien. Von den 95 bei dem Eiſenbahnunglück getöteten Perſonen ſind 68 Mönner, 18 Frauen und 9 Kinder. Verletzt wurden 104 Perſonen. Die Führer un Heizer der beiden Lokomotiven ſind ebenfalls verletzt. Meſſen und NAusſtellungen Karlsruher Herbſtwoche *Klarlsruhe, 3. Sept. Nachdem der für die landwirtſchaftliche Gauausſtellung des Pfinzgauverbandes, die wäh⸗ rend der Karlsruher Herbſtwoche vom 20. bis 22. September in Durlach ſtattfindet, vorgeſehene Anmeldetermin verſtrichen it, kann feſtgeſtellt werden, daß die Anmeldungen außerordentlich zahl. reich eingelaufen ſind. Die Zahl der angemeldeten Kaltblutſtuten mi Fohlen beträgt 50, die der Halbblutſtuten mit Fohlen 30, ferner ſind 8 Zuchthengſte angemeldet worden. An Rindvieh, Farren Kühe, Kalbinnen und Rinder iſt die Zahl von 100 Tieren, bei Ziegen die Zahl von 130 überſchritten worden. Täglich laufen noch An⸗ meldungen auf Pferde und Rindvieh ein, die keine Berückſichtigung mehr finden können. Auch auf dem Gebiete der Schweine⸗, der Ge⸗ flügelzucht und für landwirtſchaftliche Produkte ſind zahlreiche An⸗ meldungen eingelaufen. Erfreulicherweiſe werden ſich auch 1 ſtaatlichen Anſtalten, wie die landwirtſchaftliche Verſuchrantee. Auguſtenberg, die Landwirtſchaftsſchule Auguſtenberg und die Be diſche Rebenveredelungsanſtalt an der Ausſtellung beteiligen. ie Badiſche Landwirtſchaftskammer wird durch ihre Abteilung füt Pflanzenbau und durch die Flachs⸗ und Hanfbauſtelle vertreten ſein. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Ausläufer des abziehenden Tiefdruckgebiets brachten geſtern noch meiſt ſchwache Regenfülle. Nur ſtrichweiſe kam es zu⸗ſtärkeren 725 witterregen. Ueber Nacht haben unter dem ſteigenden Einfluß de großen Nordhoch die Niederſchläge nachgelaſſen. Weitere Beſſerung der Wetterlage ſteht bevor. Vorausſichkliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Zeit⸗ weiſe heiter, trocken, Temperaturen wenig verändert. Herauszeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannbeime? General⸗Anzeiger, G m. b. H. Mannbeim. B 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Frit Verantwortlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Le un Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoliti Wille Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt⸗ 1001 85 Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, 105 den übria. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeiaen: J. Bernhard' ——.;; T1?:?-—˖üwꝛüᷓ——..........?—!?᷑: oruhaut, Schwielen und Warzen beſellgt chnell, Kukivrol ſicher, ſchmerz ⸗ und gefahrlos Aerztlich empfohlen. Millionenſach bewährt. 82 Apotheten und Drogerien erbälllich.— Gegen Fußſchweiß, Brennen und Wundlaufen Kukirol⸗Fußbad. an Adler⸗Apotheke kI 4, 1, Kronen.Apothete am Tatterſall, Löwen-Apothen ſer den Planken E 2, 16, Mohren⸗Apothete Planken O 3, 5; Drogerien:§. R Nachf, am Speiſemarkt; Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr. A Goßmann, Maranheln Drogerie zum weißen Kreuz, H. Geyer Mittelſtr 60; Ludwig und S 0 45 3; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2; Michaelis⸗Drogerie G 2, 2; K.—— hardt, Mittelſtr. 28a, G. Schmidt, Seckenheimerſtr. 8; A Sperber,. rkiplaß; heimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerie P 1. 6; Storchen⸗Drogerie, Ma 817 Victoria⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26. milliardenfache der Vorkriegszeit auf. krampf geſtorben iſt.— — ſt aege! So blickt man hier zwar nicht in das Geheimnis ſeines Genius, wohl aber in ſein Arbeitszimmer. Beſtätigt wird, was er ſelbſt ge⸗ ſagt hat:„Ich trage meine Gedanken lange, oft ſehr lange mit mir herum, ehe ich ihn niederſchreibe. Dabei bleibt mir mein Gedächt⸗ nis ſo treu, daß ich ſicher bin, ein Thema, was ich einmal erfaßt habe, ſelbſt nach Jahren nicht zu vergeſſen. Ich verändere man⸗ ches, verwerfe und verſuche aufs neue ſo lange, bis ich damit zu⸗ frieden bin; dann aber beginnt in meinem Kopfe die Verarbei⸗ tung in die Breite, in die Enge, Höhe und Tiefe, und da ich mir bewußt bin, was ich will, ſo verläßt mich die zugrundeliegende Idee niemals, ſie ſteigt, ſie wächſt empor, ich höre und ſehe das Bild in ſeiner ganzen Ausdehnung wie in einem Guß vor meinem Geiſte ſtehen, und es bleibt mir nur die Arbeit des Niederſchreibens, die raſch vonſtatten geht, je nachdem ich die Zeit erübrige, weil ich zuweilen mehreres zugleich in Arbeit nehme, aber ſicher bin, keines mit dem anderen zu verwirren.“ Dem entſpricht genau, was in den köſtlichen Autographen des Bonner Beethovenhauſes hier vor⸗ liegt. Der Geiſt, der ein Werk diktierte, erſcheint, um mit Nette⸗ bohm zu reden, nicht in den Skizzen; von der Idee, die nur im Kunſtwerk ſelbſt zur Erſcheinung kommt, können ſie keine Vor⸗ ſtellung geben. Aber wie eindrucksvoll iſt es, ihn hier langſam, mühſam arbeiten zu ſehen. Die Gedanken kommen wie Ausbrüche zum Vorſchein und müſſen vielfach gewendet werden, bevor ſie die endgültige Form erhalten. Er arbeitet durcheinander. Aber über ein zu erreichendes Ziel iſt er ſich von Anfang klar und bleibt ihm treu, auch wenn die Form ſich ändert. Theater und Muſik Brief aus Baden⸗Baden. Die Kette der Veranſtaltungen reißt noch lange nicht ab; ſeit Ende Juli geht es ununtebrrochen, und dabei ſind die Städtiſchen Schauſpiele nach ihren Ferien noch gar nicht wieder richtig in Erſcheinung getreten. Wir wollen nicht den ganzen Monat Auguſt Revue paſſieren laſſen, ſondern nur der wichtigen Veranſtaltungen und zwar zuerſt des Gaſtſpiels Richard Taubers. Einige Jahre hindurch kam Leo Schützendorf den Sommer über nach Baden⸗Baden, wo er in ſeinen beſten Rollen, allmählich aber in ſo vielen Rollen auftrat, daß ein Bühnenwitz bos⸗ haft behauptete, Schützendorf werde im kommenden Jahre ſicherlich auch noch die Rheintöchter ſingen. Das kommende Jahr iſt das lau⸗ fende, doch der beliebte Leo iſt nicht in Baden⸗Baden. Dafür kam Richard Tauber mit friſchen Lorbeeren beladen, die ihm in London und Berlin gereicht worden waren, nebſt einer Abendgage von 1500 Mark, die das Charlottenburger Opernhaus aber nicht lange auf⸗ bringen konnte. Kammerſänger Tauber kam zunächſt als Kurgaſt zu uns. Da er aber gerade da war, half er, noch ehe ſein Vertrag zu laufen begann, in der Entführung aus. Durchſchlagender Erfolg. Daher beim ſogenannten erſten Gaſtſpiel(Boheme) ein ausver⸗ kauftes Haus. Tauber iſt die Verkörperung der großen Geſangs⸗ kunſt und außerdem ein leidenſchaftlich empfindender Darſteller. Wir hörten und ſahen ihn noch als Linkerton, Don Joſe, Pedro (Tiefland). In Bohsme ſang er mit Eliſabeth May(Braunſchweig), in Butterfly mit Aenne Geier(Mannheim), in Carmen mit Ger⸗ trud Runge in Tiefland mit Llly Hafgren⸗Dinkela. Es war ein Abend größer als der andere. Dagegen begegnete man dem Diri⸗ genten Tauber mit einiger Zurückhaltung. Mit Unrecht, denn er iſt ein grundmuſikaliſcher Menſch, ein gebildeter Muſiker und ein zu⸗ verläſſiger Orcheſterdirigent. Mit mir hat er es ſich deshalb ver⸗ ſchüttet, weil er in der Oeffentlichkeit für den Beifall bei offener Szene eintrat, ihn geradezu forderte. Dadurch bin ich an dem Künſtler Tauber irr geworden. Einer der größten muſikaliſchen Ereigniſſe, nicht nur der Hochſaiſon, ſondern des ganzen Jahres, war der Arien⸗ und Liederabend der Kammerſängerin Cläre Du x, dieſer glänzenden Vertreterin des wahren Belcanto. Auch Maria Ivogün hinterließ als Gilda(Rigoletto) tiefen Eindruck. Das Schauſpael kam am Haupttage der Rennen mit Shaws„Teufels⸗ ſchüler“ hervor, blieb aber ziemlich unbeachtet, da am gleichen Abend Roda Roda aus eigenen Dichtungen las, ohne ſich großen Zu⸗ laufs erfreuen zu können, und die Kindertanzſchule der Städtiſchen Schauſpiele auf der Wieſe des Kurgartens Schautänze — aufführte, die allein große Scharen von Zuſchauern anlockten. Vom „Blauen Vogel“ brauche ich nach Mannheim nicht zu berichten. Eher noch von der Tanzkapelle Bernard Etté, die an verſchie⸗ denen Orten und bei verſchiedenen Anläſſen gaſtiert und auch beim Tanzturnier, Ende dieſer Woche, mitwirkt. Aus der Großen Woche ſind wir ohne Pauſe in die Baden⸗Badener Sport⸗ wochen hineingeglitten. Golf, Tennis, Tontaubenſchießen finden ſtatt, aber dieſe und alle anderen Veranſtaltungen der Sportwochen können uns hier nicht beſchäftigen. Wohl aber ſpielen ſie im Unter⸗ haltungsprogramm derjenigen eine große Rolle, die den September in Baden⸗Baden verbringen. A. M. Runſt und Wiſhenſchaſt de Neues vom Gehörſinn. Bislang meinte man, die Erkennung der Schallrichtung durch das Gehörorgan beruhe auf der Mitwir⸗ kung der Ohrmuſcheln, auf Unterſchieden der Schallſtärke im linken und rechten Ohre je nach der Schallrichtung oder anderen naheliegen⸗ den Hilfsmitteln. Die Wiſſenſchaft will nun den wahren Sachver⸗ halt erkannt haben. Wie ein bioloaiſches Blatt der Univerſität Leip⸗ zia mitteilt. hat man dabei eine ganz erſtaunliche Eigentümlichkelt des Gehörſinns entdeckt: eine äußerſt feine Empfindlichke Onren. kleinſte Unterſchiede in der Zeit der Erreaung der beiden Wenn ein Schall genau von vorn kommt. ſo erreichen die ſchreibt wellen beide Ohren aleichzeitig.„Rückt aber der Schall“— ſo ſec nut die„Naturwiſſenſchaftliche Korreſpondenz!— wörtlich.—aufnrzet ein wenia nach der Seite, ſo iſt der Weg zu dem einen Ohr=au⸗ als zu dem andern, und durch dieſen Vorſprung langen die Gebör⸗ wellen eher an. Auf dieſe Zeitdifferenz aber ſpricht da⸗ delt ſich organ an und unterſcheidet danach die Richtungen. Es han ſchied⸗ um geradezu phantaſtiſch kleine Zeiten. Der größte Wegunterſapon der überhaupt vorkommen kann, wenn nämlich der Schall genal nd der Seite kommt, führt erſt zu einem Zeitunterſchied von Rich⸗ .0005 Sekunden: und bei den kleinſten überhaupt erkennbaren eiten tungsunterſchieden ſpielen die geradezu märchenhaft kleinen ſchliche von 0,00003 Sekunden eine Rolle!“ Danach müßte das megeku Ohr noch ein Gefühl für den dreißiatauſendſtel Teil einer. chtun kaben. Wie es kommt, daß das Ohr nicht bloß ſeitliche Riar oben unterſchiede wahrnimmi. ſondern auch ein ſicheres Gefübl fü und unten, hinten und vorn beſitzt, wird nicht geſagt. 5 36, Jager es klleine Chronik. In Wien hat ſich im Alter von iſt der Schriftſteller Robert Müller erſchoſſen. Müller 1 ¹⁸ faſſer einer Reihe ausgezeichneter Romane und hatte Helmar. Eſſayiſt und Reiſeſchriftſteller einen guten Namen.— Die n Dich⸗ ſtadt des in der Skagerak⸗Schlacht gefallenen niederdeutſchenten on ters Gorch Fock, Finkenwärder, hat beſchloſſen, zum Andgem ein den Dichter ein Gorch⸗Fock⸗Haus zu errichten, das vor alle deſſen Gorch⸗Fock⸗Muſeum enkhalten ſoll.— Walter v. Molo eſling Romane über„Fridericus und„Schiller eine beſondere n deut⸗ in der deutſchen Literatur einnehmen, will nun als dritten der ſchen Volksmann Luther verherrlichen. Vorher will ollenden Dichter noch ſein Romanwerk„Auf der rollenden Erde“„ich ein — Um die Frage der Viviſektion bat im Kanton Zütfgah⸗ eftiger Kampf ſtattgefunden, der dieſer Tage zu einer—5 Vio timmung führte. Das Volksbegehren auf Berbot eren, iſ ſektion, d. i. der Vornahme von Verſuchen an lebenden 155 Eine mit 62 000 gegen 27 000 Stimmen abgelehnt worden er be⸗ Löns⸗Gedächtnis⸗Stiftung iſt in Hannoren den ründet worden. Sie ſtellt ſich die Aufgabe, das Andenken ſeine⸗ ichter lebendig zu erhalten durch Dienſt an der Verhrefſung poller Schrifttums und durch Förderung ſolcher Dichter, die Hernal, Wahrung ihrer Eigenart Hervorragendes im Geiſte n. Zuſan Löns ſchaffen. Die mannedäga ekung wird im Zuſchir die wirken mit dem Lönsbund e.., Celle wirkſam ſein u,, Burg, Pflege des Löns⸗Steins bei Müden und des Löns⸗Walls bel n den für die Einrichtung und den Ausbau je eines Löns⸗Zimmers Muſeen zu Celle und Hannover. — ——— — e r — 0 I ber Donmerstag, den 4. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend ⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 410 Sport und Spiel in Mannheimer General⸗Anzeiger die deutſche Leichtathletik und das Ausland bes Anterſchlägt das Ausland Houbens Siege? ſche„Während die deutſche Preſſe in Verbindung mit den ausländi⸗ —72 Siegen auf der Pariſer Olympiade den anderen Staaten die Feiße Gerechtigkeit widerfahren ließ, bemüht ſich die Preſſe des Nemdbundes, den Sieg Houbens über den Auſtralier Garr und den 9 uſeeländer Porrit gänzlich totzuſchweigen. Trotz eifrigen Suchens 5 en wir bis zum Niederſchreiben dieſer Zeilen weder in der gläneſiſchen noch in der engliſchen Preſſe ein Sterbenswort über die des dende Leiſtung des deutſchen Meiſters beim Stadion⸗Sportfeſt die S. C. Charlottenburg finden können. Zu dieſen Auslaſſungen zue zdas Sportblatk! Berlin in Nr. 175 vom 29. Auguſt bringt iſt f bemerken, daß ſie nicht den Tatſachen entſprechen, wenigſten⸗ in be was die franzöſiſche Sportpreſſe anbelangt Ob die Engländer Jutelr Tat nur das intereſſiert, was fich innerhalb der Grenzen des lreiches abſpielt, mag dahingeſtellt ſein. Wie ſich das mit der bei uns ſo beliebten Darſtellung, daß ſich der Brite erſt für —4 Nachrichten des Auslandes und dann für die ſeines Landes in⸗ eſſiere und daß gerade daher ſein Weltblick ſtamme, reimt, iſt auch zu erraten. Nach der gleichen Quelle hat die neutrale Preſſe ded guch die italieniſche von dem Aufſehen erregenden Siege de⸗ fulſchen Meiſters Houben, wenn auch teils ohne Kommentar, Kennt⸗ 90 genommen. Die„Tribuna“ hat zugegeben, daß er der ſchnellſte bunter der Welt ſei. Wie ſteht es nun mit der Preſſe des„Feind⸗ ndes“? Hat ſie takſächlich die Abſicht, die glänzenden Erfolge 0 deutſchen Leichtathleten zu unterſchlagen? Am 28. Auguſt brachte Auto“ mit der leberſchräft„Houben unſchlagbar!““ Harin heißt eine,der große Kampf zwiſchen Houben, Carr und Porrit hat mit Geem leichten Siege des deutſchen Meiſters geendet, der ſeinen deiſmern in der Tat ausgeriſſen iſt. Er hat Carr mit ca. 2 Meter itte in der Tat ausgeriſſen iſt. Er hat Carr mit da. 2 Meter FLltlagen und Poxrit würde dritter, einen halben Meter hinter arr. Zeit 10,6 Sekunden. de anach iſt Houben der beſte Sprinter der Welt, 2 Porrit hat Abrahams geſchlagen. Es iſt möglich, daß die Form vic Neuſeeländers eine andere war, wie die, die er in Paris zeigte, Matsdeſtoweniger iſt die brutale Tatſache die, daß Houben Paddock, churchiſon und Poreit geſchlagen hat.'mest done un grand 0 unpion! Sein Start iſt fabelhaft, er gewinnt ſeinen Vorſprung ſhden erſten 80 Metern.“ In der gleichen Nummer ſind die Mann⸗ 77 ſten für den Länderkampf Deutſchland—Schweiz am 31. Auguſt f ſeführt, deſſen Punktergebnis bereits am 1. September veröffent⸗ deg et, Am 29. Auguſt verbreſtete ſich die gleiche Heitung unter 5 Rubrik:„Ein Blick ins Ausland“ und der Ueberſchrift:„Täg⸗ — fallen die Beſtleiſtungen in Deutſchland“ ausführlich über die in ma letzten Zeit erzielten Höchſtleiſtungen von Bedarff, Peltzer, Hay⸗ Weſt u. a. und erwähnt ſogar den Länderkampf der Provinzen No ſialen.—Tmente Holland) von dem manche deutſche Zeitung keine genommen hate. fal Wenn ſchon das einfachſte Gerechtigkeitsgefühl verlangt, daß 40 Behauptungen von der Unterſchlagung unſerer Leiſtungen durch ſune Ausland, die in der Tat unhaltbar ſind, zurückgewieſen werden, hünmuß des Weiteren auf den Schaden, der dadurch angerichtet wird, baug Pieſen werden. Mit der gl. Aufmerkſamkeit, mit der das Aus⸗ 5 5 die deutſchen Leiſtungen verfolgt, wird ſie auch die deutſchen erſeſeäßerungen beachten. Welchen Eindruck aber muß ein an⸗ Mrtd Sdelle gebrachter Aufſatz hervorrufen, der die anerkennens⸗ erten Bemühungen zu ſachlicher Berichterſtattung kurzer Hand in bher debenteil verkehrt? Ganz abgeſehen davon, daß der weitaus 1ü iegende Teil der Leſer, der ſolche Behauptungen nicht nachzu⸗ fung in der Lage iſt, glaubt mit der Völkerverſöhnung durch Jucpert habe es doch noch gute Weile. Im Uebrigen ſteht der uto“ mit ſeiner Berichterſtattung nicht allein.„Le Miror des orts“ hat zum Länderkampf Deutſchland—Schwelz einen eigenen athl chſtterſtatter und zwar den auch in Deutſchland bekannten Leicht⸗ die ten Geo Andre entſandt, der ſich über die Organiſation und ſbeideutſchen Leiſtungen ſehr lobend ausgeſprochen hat und wahr⸗ ſbrialich auch im gleichen Sinne berichten wird. Geo André war Midens der Meinung, daß Peltzer nicht nur in den Endkampf der telſtrecken gekommen wäre, ſondern auch höchſt wahrſcheinlich einen U 77 1 Wß atz belegt haben würde. Daß Houben einer der erſten An⸗ ier auf die 100 Meier Weltmeiſterſchaft it, bedurte für uhn ei ſrage. Er hat ihn übrigens für nächſtes Jahr nach Paris Ageladen und der deutſche Meiſter hat nicht gezögert zuzuſagen. über Siſt gewiß einer unſerer größten Fehler, alles Ausländiſche ſellte Gebühr zu bewundern, aber um dieſen Fehler zu vermeidega, und 1 wir nicht den noch größeren begehen, Unrichtigkeiten zu ſagen, Töricber das Ausland nur vom Hörenſagen zu urteflen. Wenn im Fegege d ein wirklich nicht allzugroßer Teil der deutſchen Preſſe den ſer d der Ausländer und den anderen Staaten anläßlich der Pa⸗ dis leompiade die Veſc deeen Wee lleß, dann iſt des leider gegen den Beſchluß des Vereins deutſcher Sporkpreſſe und heut,erbandes Deutſcher Zeitungsverleger geſchehen. eng wir de 10 geſehen haben, daß dieſe Beſchlüſſe unſere Abſperrung nur Fainen konnten und daß die zarten Fäden der wirklichen Völker⸗ dürſe nung nicht durch ungeſchickte Verdächtigungen zerriſſen werden nn darf mag ſich deſſen als aufrechter Sportsmann und ker duter Deutſcher nur freuen. Von der Behandfung auskändi⸗ Lend damit in gewiſſem Sinne auch politiſcher Fragen ſollten nihes ute die Finger laſſen, die außer einem gehörigen Vorurteil mitzubringen wiſſen. Immerhin kaan man zu ihrer Entſchul. ſen, ſagen, daß ſie damit der deutſchen Sache zu dienen glaub⸗ ſhender ſis wie auch dem deutſchen Sport und dem deutſchen An. im Auslande in Wirklichkeit nur ſchaden. H. B. L. Frankfurter Brief nen das Schwergewicht der ſportlichen Ereigniſſe lag am vergange⸗ don Zenntag außerhalb Frankfurts. Während hier am Platze nur das fußtanſtaltungen mehr örtlichen zu berichten iſt, trat dem Addallpielende Deutſchland und die deutſche Leichtathletik mit den und lande in die Schranken. Die gegen Schwe⸗ entalir ie Schweiz intereſſierten hier umſo mehr, da große Reprä⸗ Franff veran taltungen gerade in den letzten Jahren wiederholt in deoße auern ſtattgefunden haben. Da iſt insbeſondere der 102„ Deutſchland—Schweiz vom 3. September lretun och in riſcher Erinnerung, als Deutſchlands glänzende Ver⸗ 5 einen ſo überwältigenden Sieg über die damals allerdings wif cht ſehr leiſtungsfähige Schweizer Leichtathletik feiern konnke. f zuchen haben ſich die Verhältniſſe ungemein 5 und gründ⸗ Nurfſe gunſten des kleinen, freien Alpenlandes geändert, und es be⸗ Fanpicn nicht des ſo ſchmeichelhaften Ausganges der Pariſer Velt au e um die Aufmerkſamkeit der geſamten ſporttreibenden dlen 0 die Tatſache zu lenken, daß die Eidgenoſſenſchaft, wie auf und reſtl eren Gebielen, ſo auch auf ſportlichem, mit größtem Ernſte Ichend fler Hingabe an ihrem Aufbau arbeitete, der nün ſo über⸗ 8 wei chnell und durchſchlagend zum Ausdruck gekommen iſt. Die an Koſſeenchtathleik überragt heute dietenige aus dem dahre 1922 n ſtäre un es trotzdem unſeren Vertretern, die nicht einmm 8 erringeeltes Aufgebot umfaßten, gelungen iſt, einen klaren Sieg zung degen, ſo haben wir allen Grund, dieſe ſo erfreuliche Wen⸗ Fauſchla Dinge in Düſfeldorf nachdrücklichſt zu unterſtreichen. iche das entkräftete zertretene Deutſchland iſt auf ſport⸗ 800 piadeblete wenigſtens eine Großmacht, ohne die man künftig dbeiden ſchlecht wird abhalten können. Daß Frankfurt durch hawichtie en Verkr r Salomon und Steinbrenner zwoi enlere M Siege beiſteuern konnte, iſt ein erfreulicher Beweis, da as übricainmetropole auch ohne den Hürdenmeiſter 5 und 50 ſügt de glänzende Sprinſermaterial der Eintracht über Kräfte 11 eine Szur Meiſterklaſſe zu rechnen ſind. Uebrigens hätte auch einen Mann ge der Eintracht, Reeg, in Düſſeldorf beſtimmt geſtanden. bentamenger angenehm traf uns die Kunde aus Berlin Der Fuß⸗ verſche Deutſchland— Schweden wurde 1: 4 verloren. Nein, ukt wurde er. Wieviel Leule haben wir allein in Süd⸗ 5 vertritt. deutſchland zwiſchen die Pfoſten zu ſtellen, die leiſtungsfähiger und n ſind, als Kuhnt! Aber abgeſehen hiervon hatten wir n Berlin ja bei weitem nicht unſere erſte Garnitur im Rennen. Aber das iſt m. E. durchaus kein Troſt. Die Berliner Niederlage iſt eine ſchwere Anklage gegen alle diejenigen, die noch nicht be⸗ riffen haben, daß man ein Ländertreffen nur mit einer Mann⸗ a beſtreiten darf, und dieſe darf nur jeweils die ſtärkſte 75 ch kann mich in den Gedankengang der Nürnberg⸗Fürther Ver⸗ eine einfühlen, aber ich kann ihren Standpunkt trotzdem nicht an⸗ erkennen. Das gemeinſame Große geht nun einmal über die In⸗ tereſſen des einzelnen Vereins. Es iſt nicht ſchwer, die weitere Ent⸗ wicklung der Dinge vorauszuahnen: eine minderwertige Vertretun der Landesintereſſen wird nach den Erfahrungen des 31. Auguſt d. J. hoffentlich nie mehr zu verantworten verſucht werden; und wenn anderſeits die Vereine ihre Spieler nur ungern zu ſolchen, doch unentbehrlichen Kraftproben hergeben wollen, dann kann nur noch ein Ausweg in Frage kommen: die Bildung von ſelbſtändigen Bundes⸗ oder Ländermannſchaften. Der Gedanke mag heute noch vielen neu ſein, obwohl er es nicht einmal iſt. In kürzeſter Zeit wird man es vielleicht gar nicht mehr anders wiſſen. Wenn wir aus der Niederlage gegen Schweden nicht ſoviel werden lernen kön⸗ nen, ſollten wir lieber auf Länderſpiele ganz verzichten. Das Ber⸗ liner Treffen hätten wir gerade wegen der Rolle, die Schweden in Paris geſpielt hat, unbedingt gewinnen müſſen. Welch eine ernſte und günſtige Gelegenheit iſt hier verſäumt worden! Ich habe bereits geſagt, daß im Frankfurter Sportbetriebe im allgemeinen und im Fußballſporte im beſonderen nicht welterſchüt⸗ terndes in Szene ging. Als wichtigſte Meldung diene die Tatſache, daß ſich der Verein für 1901 durch einen zäh erkämpften und wohlverdienten Sieg über die Spielvereini⸗ Sbene Rückingen— Langendiebach den Aufſtieg in die berliga geſichert hat. In dem harten Kampfe lag anfangs Spiel⸗ vereinigung mit einem Tore in Führung, ließ aber den Gegner bis zur Pauſe gleichziehen und ſich ſpäter noch zwei weitere„Dinger“ aufbrummen. Einen Sieg Modelcer Art haben die Rückinger aber dennoch davongetragen: gerade in dieſen letzten Spielen um den Aufſtieg haben ſie klar bewieſen, daß ſie durchaus zu Unrecht als eine rauhe Mannſchaft bezeichnet wurden. Eintracht ſteckt nun mitten in ihrem Jubiläum. Ein ſportliches Maſſenaufgebot ſoll die Größe und Stärke des ſo oft rühmend genannten Vereines deutlich zum Ausdruck bringen. Das märe auch zweillos reſtlos gelungen, wenn nicht Jupiter pluvius offenbar ins Turnerlager abgeſchwenkt wäre und nun ſede ſportliche Veranſtaltung zu boykottieren ſucht und unerbittlich mit ſeinem nicht einmal mehr der Landwirtſchaft erwünſchten Naß einwäſſert. Der erſte Jubiläumstag ſollte die leichtathletiſchen Jugendkämpfe um den „Hugo Strauß⸗Gedächtnispreis bringen. Dieſe Kämpfe mußten wegen unaufhörlichen Regens abgebrochen und vorläufig() auf den kommenden Samstag verſchoben werden. Der Sonntag zeigt⸗ den Fußballklub Freiburg mit:1 über Eintracht ſieg⸗ reich. Anfangs lag Eintracht gut im Rennen und leiſtete anerken. nenswerten Widerſtand. Bald aber kamen die„Bobbele“ zu ihrem Rechte und gewannen durchaus verdient. Freiburg iſt zurzeit als ſehr ſtark zu bezeichnen. Was man von Entracht zu halten hat, lä ſich immer noch nicht endgültig ſagen. Die unheimlich lange Rei von Niederlagen deutet auf einen erheblichen Formrückgang hin. Man wird jedoch das Gefühl nicht los, daß die Mannſchaft doch meit mehr kann, als man aus den zuletzt erzielten Ergebniſſen ſchließen muß. Diesmal fehlten zudem immer noch Pfeiffer und Beuttler, die am nächſten Sonntag gegen Spielvereimgung Fürth wieder in der Mannſchaft ſtehen werden. Am meiſten iſt man je⸗ 25 auf das Verhalten der Elf in den kommenden Verbandsſpielen geſpannt. Ein Jubiläumsturnier der A. H. Mannſchaften unber Beteiligung von F. E. Freiburg, F. C. 1893 Hanau und Kickers⸗Offenbach erbrachte den überlegenen Sieg der Badener, die mit Profeſſor Dr. Glaſer, Dr. Liede, Nägele, Denz. linger uſw. eine Elf ins Feld geſtellt hatten, die getroſt noch mil mancher Ligamannſchaft in die Schranken ireten kann. Auch in Hanau gab es ein Jubiläum. Die dortige Vie⸗ toria 189 4 feierte ihr 30⸗jähriges Beſtehen. Außer dem feſt⸗ gebenden Verein beteiligten ſich Viktoria⸗Aſchaffenburg, Union⸗Darmſtadt und Sportfreunde⸗Frankfurt an dem nun einmal üblichen Turnier. Sieger wurde Viktoria⸗Aſchaffen. burg, die in dieſem bemerkenswerten Erfolge immerhin einen Troſt erblicken darf für den vermutlich nicht abzuwendenden Abſtieg. Eine ſchwere Ahfuhr holte ſich der Verein für Leibes⸗ übungen⸗Neu⸗Iſenburg, bei dem 1. Fußballklub 1902⸗Rödelheim, der ſein Spiel:1() gewann. Neu⸗Iſen⸗ burg wird ſich künftig wohl hüten, ſeine Reſervemannſchaft zu ſtellen, wenn die Liga erwartet wird. aliquis. die Nechnung ohne Wirt Ex oriente lux et salus. Aus dem Oſten kommen Licht und Heil. Auch in der Frage des Berufsfußballertums. Auf der Tagung des Süddeutſchen Verbandstages war zwar der Vertreter des D. F. B. anderer Anſicht, ja er warnte ſogar nachdrücklichſt vor den Gefahren, die ex oriente kämen. Aber man muß es dem 171 reichiſchen ſowohl als auch dem tſchechoſlowakiſchen Verbande laſſen, daß er einmal energiſch in das Weſpenneſt gegriffen hat, um den Halbamateuren und Dreiviertelprofis den Garaus zu machen. Die Tſchechen haben eine beſondere Kommiſſion gewählt, die teils die Gründe de⸗ verkappten Berufsſpielertums erforſchen, teils Rat⸗ ſchläge zur Ausrottung ſollte. Die Arbeiten dieſer Kom⸗ miſſion ſind nicht von Erfolg begleitet geweſen, wie jeder feſtſtellen wird, der zwiſchen den Zeilen zu leſen 1 Die Amateurkom⸗ miſſion hat ſich nur mit allerdings großem Erfolg... unbeliebt ge⸗ macht, denn ſie verlautbart jetzt„Die Amateurkommiſſion verwahrt ſich gegen die Düubereſ einer Gruppe von Sportleuten, die in Verfolgung von Klubinkereſſen, für dieſe Vereine agitieren, in⸗ dem ſie ihre Entrüſtung vortäuſchen über ſchlechte Abſichten der Zentralorganiſation. Die Amateurkommiſſion hat ſich bemüht, durch iie Tätigkeit zu beweiſen, daß ihr daran geltgen iſt, die Moral im tſchechoſlowakiſchen Fußballſport zu heben. enn die Erfolge die⸗ ſer Tätigkeit den Bemühungen nicht entſprachen, ſo fällt die Schuld nicht auf die Amateurkommiſſion, ſondern auf die Leute, welche dieſe Bemühungen zunichte machten. Es gibt zu denken, daß gerade ein Teil derer, welche Jahre hindurch den Pſeudoamateurismus pflegten, ſich jetzt bemühen, die öffentliche Meinung durch die Be⸗ hauptung zu täuſchen, daß der Amateurkommiſſion an der Reini⸗ gung des Fußballſportes nichts gelegen ſei. Die Amateurkommiſ⸗ ſion verſichert, daß ſie alle Kraft zur Erlangung einer höheren Mo⸗ ral im Fußballſport einſetzen wird.“ Dieſer Bericht ſollte auch in Deutſchland intereſſieren. Einmal wegen der Bemühungen eine höhere Moral zu erlangen, die Miß⸗ ſtände zur Vorausſetzung haben, an die einige Fachzeitungen nicht glauben wollten, zum anderen aber, weil man daraus erkennen kann, wie ſchwer die Tugend es hat über das Böſe zu triumphieren. In Oeſterreich war die Profifrage mit Gründlichkeit und Ernſt, d. h. mit Veſtimmungen und Satzungen, Gehaltsfeſtſetzungen, Ve⸗ urlaubungen uff. behandelt. Täglich wartete man darauf, daß nun auch die Namen der Berufsfußballvereine bekanntgegeben würden. Einige hatten ſich ſchon vorher demaskiert, ſo der„Waf.“ Am Preig ſollten ſich die Spieler um eine Spielergewerkſchaft ns Leben zu rufen, die die Intereſſen der zukünftigen Berufsſpieler Es waren auch die Prominenteſten unter den Wiener Kanonen vertreten, deren Vorſitz Sepp Brandſtetter über⸗ nahm. Wer nun erwartet hatte, daß die Fußballer der erſten Wiener Vereine mit fliegenden Fahnen in das Profilager ab⸗ ſchwenken und nur über Krankenkaſſe, Altersrente und Gehalts⸗ minimum plauſchen würden, ſah ſich ſehr getäuſcht Zu rofeſ beſchwerte man ſich darüber, daß der Oe. V den Profeſ⸗ ſionalismus einführen will, ohne vorher die Spieler zu befragen. Dann aber ſtellte es ſich heraus, daß die Spieler ſelbſt vom Pro⸗ itum nichts wiſſen wollten. Beſonders der Vorſiter de Brand⸗ ſeter 0 Einführung des Berufsfußballertums. Nicht einer der Redner trat dafür ein. Das„Sporttagblatt Wien meint allerdings, daß die Spieler in der Hauptſache gegen das Wort„Be⸗ rufsſpieler“ eingenommen ſeien, weil 90 Prozent von ihnen, die einem bürgerlichen Berufe nachgingen, ohne weiteres ihre Stellung verlören, wenn ſie als Berufsſpieler deklariert würden. Ob ihnen nicht 157 an der Rentabilität ihres neuen 2 ufgeſtiegen ſind? 15 Fide ae kann man mit Recht behaupten, daß die Rechnung ohne den Wirt gemacht wurde. Das öſterreichiſche Bei⸗ ſpiel zeigt ebenſo deutlich wie das tſchechoſlowakiſche mit welcher Hartnäckigkeit die Berufsamateure ihre Stellung verteidigen. Nach⸗ dem dem Grundübel nicht mit Paragraphen und nicht mit der reinlichen Scheidung“ beizukommen iſt, wird man ſich wohl auch im Oſten auf„innere“ Behandlung einigen müſſen. Nur da kann die Moral gehoben werden. H. B. L. Khönſegelflug 1024 preisgerichtsentſcheidung Gruppe I, offen für Segelflugzeuge ohne motoriſchen Autrieb. A. Großer Rhönſegelflugpreis 1924: Mk. 3000.— icht ausgeflogen. 5 1 für Fernſegelflüge: 1. Preis Mk. 1500.— Flugzeug„Conſul“ Nr. 34 der akadem. Fliegergruppe, Darmſtadt, Führer Otto. 2. Preis Mk. 1000.— Flugzeua„Roemryke“ Berge Nr. 15 Führer Kegel. 3. Preis Mk. 500.— Flugzeug„Moritz Nr. 46 Führer Martens. C. Preiſe für die größten Flugſtrecken und D. Preiſe 11 die größte Flughöhe(mindeſtens 350 Meter) n t ausgeflogen. 5 15. Zwelfiserflugprets für die größte Flugdauer mit einem Fluggaſt, mindeſtens aber 15 Minuten: 1. Preis Mk. 2000.—. Flugzeug„Margarete“ Nr. 35 Führer Otto von der akad Flieger⸗ gruppe, Darmſtadt. 2. Preis Mk. 1000.— nicht ausgeflogen. F. Leiſtungspreiſe von Mk. 1500.— bis Mk. 50.— an ver⸗ ſchiedene Gruppen und Flieger. Gruppe II, offen für Segelflugzeuge mit Hilfsmotor. A. Dauerpreis. Preis 1 für Einſitzer: 1. Preis Mk. 2000.— Fluazeug 57, 127 Udet. 2. Preis und Preis 2 ür Zweiſiszer nicht ausgeflogen. lür Aeffluggrelg Preis 1 für Einſtber: 1. Preis Mart 8000.— 1 Nr. 57, Führer Udet. 2. und 3. Preis nicht, ausgeflogen. Anerkennungsprämien. Mk. 1800.— dem Flugzeug „Habicht“ Nr. 55 mit Führer Blume. Mk. 900.— dem Flugzeug „Windhund“ Nr. 49 Führer Martens. 1. Preis und 2. Preis nicht ausgeflogen. C. Höhenpreis. 1. Preis Mk. 1500.— Flugzeug„Kolibri“ Nr. 57, Führer Udet. 2. Preis Mk. 1000.— Flugzeug„Roter Vogel“ Nr. 74 Bäumer. Weiter hat das Preisgericht über die Ausſchreibung hinaus fol⸗ gende Anerkennungspreiſe zuerkannt: Mk. 1000.—, Flugzeng „Habicht“. Mk. 1000.—, Flugzeug„Roter Vogel“, Führer Bäumer Mk. 750.—, Flugzeug„Windhund“ Nr. 49, Führer Martens. Mk. 500.— Flugzeug„Knorke“ Nr. 20 Homuth. Mk. 500.—, Flug⸗ zeua S. 16 Nr. 15 der Arbeitsgemeinſch. Unterfranken, Führer Seywald. Gruppe III. Sonderpreiſe: Die zur Verfügung ge⸗ ſtellten Ehren⸗ und Sonderpreiſe wurden wie folgt zuerkannt: 1 ſilb. Servis der Frankf! Zeitung, Otto ⸗ Frankfurt, Führer des „Conſul“ und der„Margarete“; 1 Goldpokal des Landeshauptmanns in Naſſau, Udet: 1 Fliegerſtatue, geſtiftet von Herrn Kühne⸗Dres⸗ den., der Aba d. Fliegergruppe, Darmſtadt; 1 Kriſtall⸗ ſchale, geſtiftet vom Frankfurter Automobilklub, Martens; 1 ſilb. Becher, geſtiftet vom Aeroklub⸗Danzig, Winter, Führer der „Charlotte“ der akadem. Fliegergruppe⸗Charlottenburg; 1 Photoka⸗ mera, Kegel, Führer von Roemryke Berge und Pirolo II: 1 Zigarrenetui, geſtiftet vom Kölner Verein für Luftfahrt, Tra⸗ cinsky, Führ. v.„Breslau“ u. a. Flugz.; 1 Segelflugzeugkompaß, geſtiftet von der Ludolph.⸗G., Bremerhaven, Schul z⸗Oſtpreußen; 1 Kiſte Asbach„Uralt“, akad. Fliegergruppe⸗ Darmſtadt; 1 Gemälde. Wehner, D. L. V. Ortsgruppe, Bamberg: 1 Ehren⸗ becher des Deutſchen Modell⸗ u. Segelflugverbandes, Eſpenlaub; 1 Fahrrad, geſtiftet vom Kölner Verein für Luftfahrt, Nehring v. d. akad. Fliegergruppe⸗Darmſtadt; 2 ſilberne Leuchter, Ehrenpreis des Frankfurter Rennklubs, Hentzen, Führer vom„Habicht“; 1 Bowlenkrug, geſtiftet vom Landeshauptmann in Naſſau, Blume, Führer vom„Habicht“; 1 Sektkühler mit zwei Sektbechern, geſtiftet vom Hotel Kurfürſt in Fulda, Bäumer, Führer vom„Roten Vogel“; 1 Kaffee⸗ und Teeſervice, geſtiftet vom Sportſonntag Leipzig. Martens, Führer vom„Windhund“; 1 Derad, Sonderpreis d. Kiſſinger Zielfluges, geſtiftet von den Deutſch. Werk., Udet. Der Prinz Heinrich⸗ Preis bleibt bis zum 31. Dezember be⸗ ſtehen(für leiſtungsfähige Motorflugzeuge). Frankfurter Fliegertage Am Samstag, 6. September, nachmittags 3 Uhr, beginnen nach der„D. A. J. die großen Frankfurter Fliegertage anſchließend an die Tagung der Wiſſenſchaftlichen Geſellſchaft für Luftfahrt und den Rhön⸗Segelflug⸗Wettbewerb, auf 1 Ergebnis heute das ge⸗ ſamte In⸗ und Ausland geſpannt iſt. Man wird alſo auch hier die Rhönflieger begrüßen können; die auf dem tr dllle Rebſtock ſich abſpielenden Vorführungen werden das ſtärkſte Allgemeinintereſſe beanſpruchen. Die in Frankfurt a. M. beſtehenden Gruppen zur Förderung des Flugweſens, Frankfurter Verein für Luftfahrt und Frankfurter Aeroklub, veranſtalten mit der Stadt Frankſurt a. M. unter Mitwirkung der Südweſtdeutſchen Luftverkehrs⸗A.⸗G. und der Wirtſchaftsdeputation der Stadt Frankfurt, ſowie des Faan Motorradklubs und befreundeter Vereine, dieſen Frankfurter Fliegertag, der von jetzt ab alljährlich im Frühjahr und Herbſt ſeine Wiederholung finden ſoll. Der Ehrenausſchuß beſteht aus den Herren: Reichsbahnpräſi⸗ dent Dr. Sta Sei Oberbürgermeiſter Dr. Voigt, Oberlandesge⸗ richtspräſident Dronke, Stadtrat Dr. Landmann, Konſul Dr. Kotzenberg, Kommerztenrat v. Opel, Präſident der Oberpoſt⸗ direktion Polizeipräſtdent Ehrler, Generalſtaatsanwalt Dr. Bluhme, Stadtv.⸗Vorſteher Heißwolf, Geh. Kommerzienrat Gans, Kommerzienrat Dr. Kleyer, Staatsſekretär a. D. Dr. Euler, Juſtizrak Dr. Joſeph, Dr. Frey und Stadtrat a. D. Levin. Die Oberleitung haben die Herren: Prof. Dr. Linke, Stadtbaurat Uhlfelder, Baumeiſter Weitzel, Julius Hahn, Frhr. v. Thüna, E. May, Magiſtratsrat Dr. Seckel, Direktor Gretz, Walter Spika und Dr. Peterſen., Zunächſt iſt es das Wichtigſte, die Allgemeinheit mit dem Flie⸗ gen vertraut zu machen, damit es den Anſchein des Ungewöhnlichen und Gefährlichen verliert. Der wichtigſte Vorzug des Luftverkehrs iſt der Zeitgewinn. Wir können 5 vormittags.30 Uhr nach Budapeſt ſtarten und dort pünktlich abends um 6 ÜUh⸗ eintreffen, eine die im-Zug beſtenfalls 24 Stunden benötigt. Leider wurde die Entwicklung des Flugverkehrs nicht nur durch den Frie⸗ densvertrag, ſondern auch durch die Scheu der Allgemeinheit ge⸗ emmt. Um dieſe Zurückhaltung des großen Publikums zu be⸗ ämpfen, hat die Veranſtaltung beſchloſſen, mehrere hundert koſten⸗ loſe undflüge mit den Flugplatzbeſuchern zu veranſtalten. Jeder Inhaber einer Eintrittskarte hat die Möglichkeit, einen Frei⸗ flug zu erlangen. Das lebhafteſte Intereſſe werden begreiflicherweiſe die ſport⸗ lichen Leiſtungen der Flugzeugführer finden. Der berühmte Jagd⸗ licser Oberlt. a. D. Udet, hat zugeſagt, ſeine Kunſtflüge, die aus er Technik des Luftkampfes hervorgegangen ſind, vorzuführen. Der Ingenieurpilot Heck wird ebenfalls vorzügliche Leiſtungen auf einer Dietrich Gobiet⸗Maſchine zeigen. Herr Reinhard wird mit einer Halberſtädter Maſchine an dem Schaufliegen teilnehmen: von ſeiner Maſchine aus wird der bekannte Münchener Flieger Väumler Fallſchirmabſprünge aus großer Höhe ausführen. 1 1N 0 13 1 10 5 150 ö 114 4 150 1innel 1 1 14 1 10 10 10 5 1 1 101 4* 1 4 14 1W14 11 54 1 n A. 1 0 14 100 1 14 14 10 1 Nn 4 Nin 1 a 9 5 1 799104 Mee Nan NNa 1660 1 1 1 15 1 en 17 1 1 1 ö 14 5 ——— — ———ꝙ 6. Seife. Nr. 410 mannheimet General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Donnerstag, den 4. September 1924 Sonntag vormittag ſteigen nach langen Jahren zum erſten Male wieder zwei Freiballons unter Führung der Herten J. Hahn und Paul G. Ehrhardt am Gaswerk. Oſt auf. Eine große ſportliche Neuheit bildet die Verfolgung dieſer Ballons durch Motor⸗ räder und Automobile(Fuchsſagd). Die Verfolger ſind Mitglieder des Frankfurter Motorradklubs ſonſe befreundeter Vereine. Am Sonntag nachmittag finden wieder flugſportliche Darbie⸗ tungen, Rundflüge und Fallſchirmabſprünge ſtatt. 7 Wiſenſchafinche Geſelſchaft für Luftſchifſabr „Die geſtrige Tagung der Wiſſenſchaftlichen Gefellſchaft für Luft⸗ ſchiffahrt im Phyſikaliſchen Inſtitut zu Frankfurt a M. war rein fachwiffenſchaftlichen Vorträgen gewidmet. Am Abend fanden ſich die Teilnehmer zu einer geſelligen Veranſtaltung im Feſtſaale des Frankfurter Hofes zuſammen, bet der der Vorſitzende der Gefell⸗ ſchaft die Gäſte, unter denen ſich auch Prinz Hein rich von Preußen befand. begrüßte und der Stadt Frankfurt für die freundliche Aufnahme der Gäſte dankte. Ein Vertreter des Reichs⸗ verkehrsminiſteriums betonte, daß die Luftſchiffahrt eine Sache ſei, die nicht dem Streite der Meinungen unterliege, die dem politiſchen Gezänke entzogen ſei und die gefördert werden müſſe, koſte es was es wolle. Dem Segelflua müſſe man dankbar ſein, denn er habe in trüber Zeit der Fliegerei wieder einen friſchen Impuls gege⸗ hen. Man trage ſich mit dem Gedanken, zwei Anſtalten in der Rhön und in Roſitten zu errichten, die den Gedanken des Segel⸗ flugs praktiſch und wirtſchaftlich pflegen ſollten. Der hellſte Stern aber am dunklen Himmel der deutſchen Luftſchiffahrt ſei die Wiſſen⸗ ſchaft, die die höchſte Anerkennung verdiene, weil dieſe uneigen⸗ nützig die Sache um ihrer ſelbſt willen fördere. Freundlichen Wi⸗ derhall fanden die Worte, die Prinz Hein ricch dem bei den Rhönflügen verunglückten Flieger Homut widmete, der ſchwer verletzt im Fuldaer Krankenhaus liegt. vom franzöſiſchen Schwimmſport Das große Ereignis im franzöſiſchen Schwimmſport nach dem Pariſer Olympia, nämiich der Länderkampf mit Belgien. im Waſſerball hatte der Schwimmverbandsleitung zunächſt einige aufregende Tage und arges Kopfzerbrechen bereitet, da von der hierfür ſelbſtverſtändlich vorgefehenen ſiegreichen Olympiamann⸗ ſchaft, deren Mehrzahl aus der kriegsbekannten Stadt Tour⸗ cing ſtammt, vier Hauptſpieler, darunter Meiſter Padou, an dem fraglichen Sonntag aus mehr oder minder triftigen Privat⸗ gründen nicht ins Pariſer Schwimmſtadion kommen konnten oder wollten und trotz aller brieflichen wie drahtlichen Bitten, Vorſtel⸗ lungen und zuletzt Drohungen ungerührt dabei blieben. Man mußte ſich daher notgedrungen in letzter Stunde um Erſatz in Paris umſehen, fand ihn denn auch beim Nachwuchs der Libellule und ſah mit geheimem bangem Zweifel der entſcheidenden Begeg⸗ nung mit dem gefürchteten bisher ſtets ungeſchlagenen Nachbarn ent⸗ gegen; denn eine Niederlage gegen ihn hätte den ſtolzen friſchen Glanz des olympiſchen Waſſerballſteges bedenklich getrübt. Doch die junge Garde hat ſich über Erwarten tapfer geſchlagen und die noch etwa fehlende Routine durch aufopfernden Siegeswillen im Verein mit den Heldenleiſtungen der verbliehenen alterprobten Hauplſtützen aus der Weltmeiſterſchaftsſieben ſoweit erſetzt, daß ſie Zug um Zug die vier von den darüber zuerſt erſtaunten und zu⸗ letzt ſogar nervös gewordenen Belgiern jeweils erzielten Tore nach⸗ holton, ſodaß man ſich mit einem unentſchiedenen Ergebnis trennen mußte, womit die Franzoſen unter beſagten Umſtänden vollauf zu⸗ frieden ſein dürfen, nicht dagegen die Belgier, die dabei nicht mehr ihre alte Hochform zeigten. Inzwiſchen hatte denn auch drei der vier Fahnenflüchtigen ſchon das angedrohte Strafgericht prompt erreicht: Ausſchaltung vom Wettbewerb auf ein Vierteljahr, wogegen man dem vierten, der ſich gerade um die Zeit einer angeblich un⸗ aufſchiebbaren kleinen Naſenoperation unterziehen mußte, unterm Schutze ſeines ärztlichen Zeugniſſes über Schonungsbedürfligkeit nichts anhaben konnte. Der aufſehenerregende Fall hat natürlich eine große Pariſer Preſſehetze namentlich im ſattſam bekannten ver⸗ bandsgegneriſchen„Auto“(anonym biſſig) zur Folge gehabt und den damit ſo aufregend behelligten Verbandsausſchuß zu einer volle 3½ Seiten des Verbandsblattes umfaſſenden genauen Darlegung des Sachverhaltes veranlaßt. Die Belgier äußerten ſich übrigen⸗ natürlich zuerſt auch recht ungehalten darüber, gegen eine teilweiſe Erſatzmannſchaft anſtelle der mit Recht erwarbeten vollen olympiſchen Sieben antreten zu müſſen, können aber natürlich gegen das unent⸗ ſchieden gebliebene Ergebnis deshalb nun nichts mehr einwenden. Auch in der vorangegangenen 4 200 Meter Freiſtilſtaffel blieben die Franzoſen ſogar ohne Padou in genau 11 Minuten mit 5 Sekunden Vorſprung Sieger. Mit Padou waren ſie dort beim Olympia in 10:41,4 ſechſter geworden. Im gleichen Stadion, deſſen Belrieb der Schwimmverband von der Stadt Paris dann für den Reſt des Sommers gepachtet hat, um vorzeitige Schließung zu ver⸗ hüten, fanden allſonntäglich große nationale Wettbewerbe um die Zivil⸗ und Mllitärmeiſterſchaften im Schwimmen, Retten und Waſſerball ſtatt, während die entſprechenden Marinemeiſterſchaften ſinngemäß im eigenen Schwimmſtadion zu Toulon ſtattfanden und die zweite oder ſogar eigentlich dritte Schwimmdurchquerung von Paris wieder Rieſenzuſchauermengen auf die dort zulande immer noch wenig genug geübte Schwimmkunſt wirkſam hingewieſen hat. Neben dieſer mehr zweifelhaft zufälligen Werbewirkung hat der franzöſiſche Schwimm⸗ und Rettungsverband eine weit nachhaltigere Schwimmförderung in den Schulen dadurch erzielt, daß er fetzt jedem Schüber, der 25 Meter mit Abſprung zu durchſchwimmen ver⸗ mag, mittels eindringlichen Plakataufrufes eine hübſche Plakette nebſt Prüfungsſchein verſpricht und ſtiftet, was in dieſem Sommer denn auch ſchon ſtarke Beteiligung erlebt hat, namentlich in Straß⸗ burg mit einigen hundert Prämierte. W. Mang. * Das Deulſchböhmiſche Verbandsſchwimmfeſt wieder im hübſch ousgebauten neuen Angerteichbad zu Teplitz⸗Schönau brachte kürzlich bei guter inändiſcher Beteiligung zwei neue Beſtleiſtungen in der Bruſtlage: 200 Meter Herren durch Sternkopf(Auſſtg) mit 3 Min. 19½ Sek. und 100 Meter Damen durch Elly Grü⸗ ger(Reichenberg) mit 1 Min. 40,4 Sek. Die Hauptſiege verblieben dabei dem örtlichen Deutſchen Schwimmelub Teplitz(16 Siege), dem Reichenberg, Gablonz und Auſſig mit je 9 folgten, wogegen Maffersdorf diesmal nur deren zwei erſtritt, da u. a. ſeine bekannte Landesmeiſterin Martha Linke von der ſchwächeren Grüger in der Freiſtilmeiſterſchaft 100 Meber in 1 Min. 42½ Sek., wennſchon nur knapp um Handſchlag bezwungen wurde. In der gleichen Herrenſtrecke mußte Altmeiſter Scheibler (Gablonz) den Titel an ſeinen aufſtrebenden Klubkamerad Lud⸗ wig abtreten, während Meiſter Knohloch vom gleichen Klub ſeinen Rang in der ſcharfumſtrittenen Springmeiſterſchaft dennoch bewahren konnte. Die Mittelſtrecke entriß djesmal der hoffnungsvolle junge Reichenberger M. Brey dem letzten Inhaber Scheibler ebenſo die Soiteſtrecke, die Rückenmeiſterſchaft kam unter piel Beifall an den Teplitzer Burmann vor ſeinem Klubgenoſſen Henner. Leider blieb in dieſer Fußballſtadt das angeſetzte Waſſerballwettſpiel Teplitz⸗ Auſſig aus, wegen zu großer Ermattung der Beteiligten((̃) „ Mang. *Vom öſterreichiſchen Schwimmſpork. Wegen zu geringer Waſſerwärme zufolge des dauernden Regenwetters mußte das klaſſiſche Dauerwettſchwimmen„Puer durch Wien“ vom Ver⸗ band öſterreichiſcher Schwimmvereine leider unvermeidlich abgeſagt werden. Der Wiener Arbeiterſchwimmverein, der jetzt wieder. gegen 35 000 Mitglieder umfaßt, alſo ſo viel etwa wie der ganze Deutſche Schwimmverband ums Jahr 1910, hatte mit ſeinem gleich⸗ artigen erſten eigenen Unternehmen allerdings rechtzeitig noch in der Julihitze einen vollen Erfolg erblebt. Immerhin will der Ver⸗ band doch die Langſtreckenmeiſterſchaft über 1500 Meter im Militär⸗ bad„Alte Donau“ mit 13 Meldungen wenigſtens noch durchführen. Bei den letzten Waſſerballmeiſterſchaftskämpfen war indeſſen dort das Waſſer ſchon unleidig kühl geweſen, wobei in der 1. Klaſſe das Spiel Viemna gegen W. A. C. mit:3(.1) unent⸗ ſchieden endigte und das Spiel Hakoan gegen 1. W. A. S. K. mit :1 Stand bei Halbzeit wegen Dunkelheit abgebrochen wurde. In Salzburg hielt der dortige wilde Schwimmklub Wiking ein Feſt vach eigenem Stil unter Teilnahme aus Gmunden ab. Der außer⸗ ordentliche Verbandstag des V. ö S. findet am 13. Sep⸗ tember, obends, wie gewohnt im Zentrakinſtitut für körperliche Er⸗ ziehung ſtatt und hat u. a. den Rücktritt des Vorſtandes und An⸗ tröge zur Deckung des Kaſſenabmangels zu erledigen, Beim Wör⸗ therſeeſchwimmen des Klagenfürter Turnvereins(Schwimm⸗ abteilung) ſiegte u. a. über 1200 Meter Wagner in 27133 und über 720 Meter(Damen) Grete Schußmann im Alleingang in 18:18. Anfang September fällt das Internationale Schwimmfeſt zu Graz, das ſtels erſte reichsdeutſche Teilnahme gewonnen hat, in der wohl⸗ bekannten Militärſchwimmſchule, wobei u. a. ein Meſſepreis für zwei Freiſtilſtrecken nebſt je einer Freiſtil⸗ und Lagendreierſtaffel ausge⸗ ſchwommen wird. 5 1 2 4 9 Jugendömter und Leibesübungen Referat. gehalten im D. Sp..⸗Jugendausſchuß von Landes⸗Ober⸗ inſpektor H. Heuft⸗Düſſeldorf, ſtellpertr. Vorſitzenden des Verbands⸗ Jugendausſchuſſes des Weſtdeutſchen Spielverbandes „Neben der vielſeitigen, hauptſächlich auf charitativem und duma⸗ nitärem Baden entſtandenen Jugendwohlfahrtspflege privaten Cha⸗ rakters hat ſich ſchon ſeit Jahrzehnten eine öffentliche Jugendwoyl⸗ fahrtspflege entwickelt, die, ohne daß ſie eine geſetzliche Regelung ae⸗ funden hatte, freiwillig von Gemeinden und Gemeindeverbänden ars Selbſtverwaltunasangelegenheit ausgeübt worden iſt. In Preuffen hat die ſtaatliche und kommunale Förderung dieſer Arbeit an der Jugend ihren Ausganasvunkt in dem bekannten Erlaß des damauagen Kultusminiſters vom 18. 1. 1911. Auf ihm bauen ſich die ſpäteren Erlaſſe und die ſtaatlichen und kommunalen Maßnabmen, die Ein⸗ richtung von Orts⸗ bezw. Stadt⸗ bezw. Kreisausſchüſſen und bei den Regierungen von Bezirksausſchüſſen für Juaendpfleae auf. Mit der allgemeinen im Reichsſucendwohlfahrtsgeſetz getroffenen Feſtſtellung des Rechts jedes deutſchen Kindes auf Erziehung zur leiblichen. ſeeliſchen und geſellſchaftlichen Tüchtiakeit iſt erſt⸗ malia die Arbeit der freien Vereinigungen für Jugendpflege, darun⸗ ter die Erziehung durch Leibezübungen und damit die Arbeit der Verbände und Vereine für Leibesübungen geſetzlich erfaßt worden. Zur Prüfung der Frage, in welchem Umfange und in welchem Rahmen die Verbände und Vereine für Leibesübungen zu der Arbelt der neuen geſetzlichen Einrichtungen zugelaſſen und an ihr intereſſiert ſind bedarf es zunächſt einer Darſtellung der neuen behördlichen Or⸗ ganiſation und ihre Aufgaben, wobei man ſich im allgemeinen an dem Wortlaut der in Frage kommenden Beſtimmungen balten kann. Das Reichsgeſetz für Jugendwohlfahrt vom 9. Juli 1922 in der Faſſung der Verordnung vom 14. Februar 1924 iſt als ein Geſetz zur Vereinfachung und Vereinheitlichung der Verwaltung auf dem Ge⸗ biete der Jugendwoblfahrt eingebracht, verabſchiedet und von allen Beteiliaten begrüßt worden. Es ſollte die Zerſplitterung des Be⸗ kördenweſens beſeitigen durch Schaffung einbeitlicher, örtlicher Ju⸗ gendämter, die alle Beſtrebungen und Veranſtaltungen auf dem Ge⸗ biete der Jugendwohlfahrt in einer Hand vereinigen Zu dem Reichs⸗ geſetze iſt in Preußen am 29. März 1924 ein Ausführungsgeſetz er⸗ gangen. Der preußiſche Miniſter für Voölkswohlfahrt hat zu den beiden Geſetzen eingehende Ausführungsanweiſungen erlaſſen Aus den vorſtehend angegebenen geſetzlichen und miniſteriellen Beſtim⸗ mungen iſt im Rahmen der vorliegenden Abhandlung das Nach⸗ ſtehende hervorzuheben. Oragane der öffentlichen Jugendhilfe ſind die Jugendwohlfahrts⸗ behörden, und zwar: die Jugendämter. Landesſugendämter und das Reichsjugendamt. Die öffentliche Jugendhilfe umfaßt alle behörd⸗ lichen Mafmahmen zur Förderung der Jugendwohlfahrt. die das Ge⸗ ſetz in Aufgaben der Jugendfürforge und der Jugendpfleae trennt. Die Erziehung der Jugend durch Leibesübungen und damit die Auf⸗ aaben der Leibesübungen treibenden Verbände und Vereine fallen unter den Beariff Jugendyflege. Aufgabe des Jugendamts in die die bisherigen Orts⸗ und Stadtausſchüſſe für Jugendpfleae aufgehen dürften, iſt es u.., Ein⸗ richtungen und Veranſtaltungen anzuregen, zu fördern und gege⸗ benenfalls zu ſchaffen für die Wohlfahrt der im ſchulpflichtigen Alter ſtehenden Jugend außerhalb des Unterrichts und die Wohlfahrt der ſchulentlaſſenen Jugend. In dieſen Aufgabenkreis fällt ſomit die Er⸗ ziehung durch Leibesübungen. Das Geſetz ſchreibt dem Jugendamt ausdrücklich vor, die freiwillige Tätigkeit zur Förderung der Jugend⸗ wohlfahrt unter Wabruna ihrer Selbſtändiakeit und ihres ſatzungs⸗ mäßigen Charakters zu unterſtützen, anzuregen und zur Mitarbeit heranzuziehen, um mit ihr zum Zwecke eines vlanvollen Ineinander⸗ areifens aller Organe und Einrichtungen der öffentlichen und pri⸗ vaten Jugendhilfe und der Jugendbeweaung zuſammen zu wirken. Träger der Jugendämter ſind in Preußen die Stadt⸗ und Land⸗ kreiſe. Doch können unter Berückſichtiaung der Tatſachen. daß bisver vielfach kreisangehörige Städte und leiſtungsfähigere Gemeinve⸗ verbände in den weſtlichen preußiſchen Provinzen eigene Jugend⸗ und Wohlfahrtsämter gehabt haben. Ausnahmen zugelaſſen werden So können innerhalb eines Landkreiſes von Gemeinden oder Ge⸗ meindeverbänden, z. B. rheiniſchen Bürgermeiſtereien und weſt⸗ fäliſchen Aemtern, mit mehr als 10 000 Einwohnern, beſondere Ju⸗ gendämter errichtet werden. Dem Jugendamt ſollen angehören: 1 bis 4 leitende Beamte des Selbſtverwaltungskörpers, d. i. der Gemeinde⸗ bezw. Stadt⸗ bezw. Kreisverwaltung, unter ihnen der Vorſitzende, und böchſtens dle fünffache Zahl, jedoch mindeſtens 10 in der Jugendwohlfahrt erfah ⸗ rene bewährte Männer und Frauen. Zwei Fünftel der Zahl der nicht beamteten Mitglieder werden vom Vorſtand des Selbſtverwaltungs⸗ körpers auf Grund von Vorſchlägen ernannt. die von den freien Ver⸗ einigungen zu machen ſind, welche ſich ganz oder vorwiegend mit der Förderung der Jugendwohlfahrt befaſſen oder der Jugendbeweaung dienen, ſoweit ſie in dem Bezirk wirken. für den das Jugendamt er⸗ richtet iſt. Die Vereinigungen haben mindeſtens die doppelte Anzahl der auf ſie entfallenden Vertreter vorzuſchlagen. Die Vorgeſchlagenen müſſen die Wählbarkeit für Ehrenämter des Selbſtverwaltungskör⸗ pexs beſitzen. Ueber die Zulaſſung der Vereinigungen zur Ausübung des Vorſchlagsrechts und die Zahl der von ihnen zu ſtellenden Ver⸗ treter entſcheidet der Vorſtand als Selbſtverwaltungskörper. Bei der Entſcheidung iſt auf die Bedeutuna der Vereiniaungen für die Ju⸗ gendwohlfahrtspflege Rückſicht zu nehmen. Gegen die Entſcheidung können die Vorſchlagsberechtiaten ſowie die Vereinigungen, deren Vorſchlagsrecht abgelehnt iſt, binnen zwei Wochen Beſchwerde bei der Aufſichtsbehörde. in Preußen beim Regierungspräſidenten er⸗ heben. Die Ausführungsanweiſung empfiehlt den Vereiniaungen. ſich gegebenenfalls über einen gemeinſamen Vorſchlag zu einigen, damit deſto ſicherer mit der Zuſtimmung zu dem gemeinſamen Vorſchlag gerechnet werden kann. 15 Ueber die Beſetzung der verbleibenden drei Fünftel der Sitze beſtehen beſondere Vorſchriften, die in dieſem Zuſammenhange nicht intereſſieren. Die Amtsdauer der Mitglieder und ihrer Stellvertreter beträgt vier Jahre. Landesiugendämter können errichtet werden zum Zwecke der Sicherüng einer gleichmäßigen Erfüllung der den Juagendämtern ob⸗ liegenden Aufgaben und zur Unterſtützung ihrer Arbeit. Sie haben alſo keine obrigkeitlichen Aufgaben, wie auch das Ausführungsgeſetz die Aufaaben der öffentlichen Jugendwohlfahrtspflege als Selbſtver⸗ waltunasangelegenheit ausdrücklich bezeichnet. Für die Errichtung der Landesjugendämter beſteht vorläufig kein geſetzlicher Zwang. Größere Länder können mehrere Landesſugendämter, kleinere Län⸗ der ein gemeinſames Landesjugendamt errichten. In Preußen iſt das Recht zur Einrichtung von Landesjugend. ämtern den kommunalen Propinzialverbänden. in der Provinz Heſſen⸗Naſſau den Bezirksverbänden Wiesbaden und Caſſel, außer dem dem Kommunalverband der hohenzollernſchen Landen und den Stadtaemeinde Berlin zugeſtanden. Sport und perſönlichkeit VDon Ottomar Bermann Höchſtes Glück der Erdenkinder iſt doch die Perſönlichteit. Goethe. Das Volk der Deutſchen iſt lange das Volk der Dichter und Denker geweſen. Es gab eine Zeit, wo man mit unverkennbar mit⸗ leidigem Lächeln uns Deutſche ſo nannte. Auch heute ſind wir von dem Ziele, ein Tatvolk zu ſein, noch ein gut Teil entfernt. Zwech und Beſtimmung des Sportes iſt, dazu beizutragen, daß endlich dieſes Zbel erreicht werde. Ob uns das gelingen wird, erſcheint miꝛ manchmal zweifelhaft, denn die Ordnung der ſportlichen Dinge iſt meines Erachtens zu ſehr zugeſchnitten auf den ſportlichen Sieg; ſe boachtet nicht genügend die Erziehung des Menſchen zur Perſönlich⸗ keit. Und doch iſt gerade dieſe Erziehung zur Perſönlichkeit der Zweck des Sportes; ſie iſt das Ziel, dem wir unſere Jugend zu⸗ führen müſſen, wenn anders die Pflege des Sportes nicht eine Her · anbildung einiger Akrobaten bedeuten ſoll. Sport iſt nicht Selbſtzweck, er iſt Mittel zum Zweck. Die ſport, liche Betätigung iſt wohl für den Körper die Hauptſache. Aben iſe Körper ſoll ſich nur zum Vorteile de Geiſtes betätigen. Der Geiſt, der Charakter, die Perſönlichkeit iſt Endzweck! Ueber den Wert der körperlichen und ſportlichen Uebungen hoben ſchon die alten Griechen— im Gegenſatz zu unſeren Volks“ führern— keinerlei Zweifel gehabt. Darum gab es auch im al⸗ Hellas kein Gymnaſium ohne eine Kampfſtätte, worin die Schülen ſich nach ihren Geiſtesübungen tummelten. Darum wurde im alten Hellas der Sieger der olympiſchen Spiele ebenſo ſehr geehrt, w die Sänger und Dichter; ja vielleicht noch mehr. Die alten Griechen mußten eben den Wert des Menſchen zu ſchätzen. Sie wußten, daß der Wert aber nicht allein im trockenen Wiſſen, ſondern vielmeht im entſchloſſenen Handeln liegt; daß Geiſt und Körper einander t gänzen müſſen; daß das eine ohne das andere eben nur Halbheit if Ueber die Bedeutung der Leibesübungen iſt in dieſer Hinſicht ſchon genug geſprochen worden, aber es kann nie oft genug im und immer wieder geſagt werden. Welches ſind die hervorragendſten Eigenſchaften der Perſön. lichkeit) Gemüt, Geiſt, Willen! Wer darüber verfügt, wird ſich ſtets aus der großen Maſſe der allzuvielen mit Leichtigkeit heraus“ löſen. Von dem können wir noch etwas für das Volk erwarten· Aber wie kann uns die ſportliche Betäligung ſolche Menſchen ſchaffen? Kann der Sport einem Menſchen dieſe Eigenſchaften geben?— Jal 8 Wenn der Menſch nach des Tages Fron, nach all den zermütr⸗ benden Arbeiten in den Schreibſtuben, in den Werkſtätten, auf den Sportplatz kommt und ſich der ſportlichen Uebung mit Freude und Licbe hingibt, ſo vergißt er gar bald die Laſt ſeines Lebens mit den ſteten Kämpfen und Sorgen, ſeien ſie nun geiſtiger oder wiriſ licher Art. Ein Gefühl der Freiheit wird ſeine Glieder durtg, ſtrömen, Freude wird ihm die Lungen dehnen und Menſch wird er ſein unter Menſchen, gleichviel welcher geſellſchaftlichen Sphäre ſie angehören. So wird ſein Gemüt wohltuend belebt und gute, ſchöns Gedanken bewegen ſeine Sinne. Auch der Geiſt bildet ſich bei der ſportlichen Betätigung. Es iſt eigentlich überflüſſig, auseinanderzuſetzen, wie Geiſt und Kurfe beim ſportlichen Spiel zuſammen arbeiten müſſen. Der Sport 5 muß mit ſchnellem Blick die Lage überſehen können, er muß ſoßg 5 wiſſen, was nun zu tun iſt und den Gedanken ſogleich in die umſetzen, wenn er ſich nicht von ſeinem Gegner in die Verteidigung drängen laſſen will. Faſt jeder Augenblick im Sport erfordert ge ſpannte Aufmerkſamkeit, ſchnelles Denken, noch ſchnelleres Han 995 Der Geiſt muß die Maſchine des Körpers lenken und vor allem 2 ihr herausholen, was ſie zu leiſten imſtande iſt. So wird die beruflichen Leben erworbene Müdigkeit bekämpft durch den Spoct, wird der Geiſt geſchult, wird tatenfrohes Handeln geübt. Und den Willen prägt der Sport im Menſchen! Wenn di⸗ Kräfte zu erlahmen drohen, wenn die Lage eines Kämpfers 7 ſichtslos zu ſein ſcheint, dann heißt es, den Kampf nicht aufzuge ſelbſt wenn der Sieg beſtimmt nicht mehr zu erreichen iſt. Dan werden die Muskeln ſtahlhart, beſeelt der eiſerne Wille den a und die Dreieinheit Geiſt, Wille und Gemüt fließen ineinander. ille Geiſt und 9 8 2— d beherr die Körpermaſchine eigert ihre Lei 0 1755 freut ſich am Kampfe und neidet auch dem Gegner nicht den Sieg. Sa gibt es für den wahren Sportsmann kein: ich muß; f Leitſatz iſt vielmehr ein ſtarkes: ich will!l nich Das iſt des Sportes letzter Zweck. Nicht Siegerehren, 155 Meiſterſchaften ſind das Ziel. Die Erziehung ſolcher H0e 50 geiſtvollen, Perſönlichkeiten iſt das Ho iel ortlichen Betätigung. 5 5 Möbe es uns gelingen, ſolche Perſönlichkeiten durch unſere Sppel, bewegung heranzubilden zu Tauſenden! Ders gilt mehr als 4 rekorde, als unermeßliche ſportliche Siege. ieder· Denn mit dieſen Deutſchen kann man ernſtlich an die Wi Sie aufbauarbeit unſeres geknechteten Vaterlandes herangeber ußlich bringen die wertvollſten Eigenſchaften mit, die hierfür unerla notwendig ſind: Gemüt, Geiſt, Willen! 2 lreich Perſönlichkeiten wiſſen zu handeln! Mögen ſie uns zah beſchieden ſein. Zum höchſten Glücke der Erdenkinder. Boxen einiger 1* „Grimm gegen Hobin in Autwerpen.— Der bereits ſeit Selgien Zeit geplante Start des deutſchen Boxers Ernſt Grimm in iſter in iſt nun zur Tatſache geworden. Der frühere deutſche Me erhält Weltergewicht kämpft am 9. September in Antwerpen un Gegner. keinen Geringeren als den Europameiſter Piet Hobin zum ter der Man darf geſpannt ſein. wie ſich Grimm gegen den Vertre internationalen Klaſſe aus der Affaire ziehen wird. Pferdeſport „Neues vom Rennſport.— Trainerwechſel der Ställe Wei pieg⸗ und Altefeld.— Trainer F. Föſten ſcheidet mit Ablauf +5 und jährigen Saiſon aus ſeiner Stellung am Stalle der Herren agende C. v. Weinberg aus. Die Waldfrieder Züchter deren Auber e Stellung im deutſchen Rennſport nicht zuletzt ihrem tüchtigen pältnt F. Föſten zu danken iſt, löſen das mit dieſem beſtehende Berqpferde im gegenſeitigen Einvernehmen. Wer die Weinberg ſchen Haupt⸗ übernehmen wird, iſt noch unbekannt.— Die Mißerfolge 3 ver. geſtüts Altefeld haben die Leitung des fiskaliſchen Sta Jocken anlaßt, Umſchau nach einem neuen Trainer und einem neuent ube zu halten. Eine Reihe hochklaſſiger engliſcher Mutte rneefauft. hat der bekannte Rennſtallbeſitzer und Züchter L. Lewin 5070 er Es iſt dies umſo mehr zu begrüßen, als nach den Niederlag Zaden deutſchen Pferde durch die ausländiſchen Vertreter in Bade twendig die Zuführung neuen Blutes in unſere Zucht dringend no purger erſcheint. Herr Lewin kaufte außerdem das an der Ham nau Strecke gelegene, über 3300 Meter große Gut Pau zwecks Errichtung eines neuen goßen Geſtüts an.— Der Scarſellino, der in Baden⸗Baden hinter Barde und beſeste, den dritten Platz im Auguſt Batſchari Erinnerungsrennen Der iſt von Sig. F. Teſio an Hrn. D. Ehrenfried verkauft worde im⸗ Hengſt bleibt in Deutſchland.— Monfalcone laboriert nogenn⸗ mer an den Sprunggelenken und wird in dieſem Jahre keine all bahn mehr betreten.— Aus Frankreich importierte der ingsſun 4 705 3 lin e ner lien⸗ Jtgundin Halma den glährigen Fuchshengſt Katchin ſowie die Jährl Aſtourie v. Oco⸗Aſtouge.— Vor Beginn der Hoppegartener am Freitag(5. September) bringt das Hauptgeſtüt zweifährige zur Verſteigerung, und zwar Tannenberg II, Frühlingbote, Frechdax, Die Zuverſicht und Graburg, die ihrer Abſtammung eine hervorragende Gelegenheit zum klaſſigen Materials bieten. tefeld Lorenz, RKautmann Oskar Tietz, Jensen und andeſ — fahiren auf 8e⁵ NIIifa-RaA 110 Ammbmuummmmmummmummmmmmmmmunnennume Unummumum Mitteldeutsche Fahtradwerke d. m. b. li Sangerhausen-Berlin, Am Harisbad 6 8— o—— e. —ee 022 * ——ů—— ————,— SSSeererse SSrergrg esg — Srg 2 Peeeeaes Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgade) 7. Seite. Nr. 410 N Ranlantinopeſ n, abg. verlangt. ritte. Weitere 4 Zung des Publikums ndels deuisenmaräit Berliner Devisen G. 8. B. 3. wup. G. 4. 5 162,04 162,86 voll 161,59 5.445 1,455 voll 1,445 21,45 21.55 Foll 20,95 57.71 57,89 vol 57,65 75,16 15,54 voll 74,81 68,33 59,17 voll 69,43 „ 11.97 12,03 voll 11,97 111,37 111,93 voll 111ʃ,22 10,47 10,53 voll 10,47 18,59 18,9 vol! 18,45 18,810 18,900 voll 18,13 „ 4,19.21 voll.19 22.,09 22,81 voll 22,25 78,95 79,30 voll 78,95 55,35 55,564 vol 55,11 .720.730 voll„,720 ez.23 2,25 voll 2,285 neiro 0,395 0,405 voll 0,405 5,9 15 M 5,935 M voll 5,91M 12,575 12,635 vol 12,57 * 5,47 5,49 voll 5,64 — 5,45 M 5, M voll 5,44 M „„ 3,.00 38.08.MN voll 3,09 Zörsenherichie in Billionen B. 4 162,41 1,455 2ʃ,05 57,04 15710 69,71 12,03 111.78 10,53 18,55 18,82 .21 22,37 79,35 55,39 .730 2,255 0,415 5,93 M 12,3 5,00 5,46 M 38,11 Frankfurter Wertpapierbörse Reichsanleihe 13 preußische Konsols Den Vogel in der Anleihen schr fest, Dividendenpapiere lustlos ankfurt, 4. Sept.(Drahtb.) Die stark unterschiedliche 2 auf der Börse tritt immer schärfer hervor. Während eschäft auf den Anleihemärkten immer größer türmischer wird— es beteiligt sich weit mehr als die der gesamten Besucherzahl auf diesem Gebiete— s Interesse für die Industriepapiere immer r obwohl aus dem Auslande, namenflich aus Amerika, end günstige Nachrichten darüber vorliegen, daß nicht je deutsche Anleihe eine gute Aufnahme finden werde, in daß auch die deutsche Wirtschaft d Kredite drüben aufnehmen könne. Oz. deutsche Rei chsanleihe erreichte heute 1,300. wurden mit 2,350 genannt. leihen gingen auf 45—47 und namentlich auch die essischen und württembergischen Anleihen haussier- star erstere waren mit 16 und letztere mit 85 Milliarden Aufwärtsbewegung sen aber die Schufzgebietsanleihen ab, die sonst noch weniger als 10%½ Bill. Prozent stiegen. sche 50, Ufa 9. KURSZZETTE ier dünnelhen in Ullionen Protenten. Stltkenctierungen in Biltanen Ham pro Stäck Berliner Wertpaplierbörse ufwärtsbewegung am heimischen Anleihemarkt Un, 4. Sept. oraned Auf dem heimischen Anleihe- zieht die Aufwärtsbewegung bei stetig wachsender immer weitere Kreise, Auch auf dem Markte für ausländische Renten die Tendenz kest, besonders türkische Renten bevor- Das Interesse für die Stadtanleihen hat dagegen nachgelassen. in den letzten Tagen beobachtete Interesse- eit für den Industriemarkt macht Weitere Heute waren die Umsätze ganz bescheiden. rsschwankungen sind mit Rücksicht auf die Gering- 8 des Geschäfts sehr klein und gleichen sich auch aus. Ebenfalls sehr still ist die Geschäftstätigkeit im Frei- hr bei meist niedrigeren Kursen. „ Becker Kohle 6½, Benz 4, 75, Brown Boveri.3, Handelsbank 0,095, Hansa-Bank 0,300, Krügers- Api.25, Becker 3. 2. Trlobtw. Besloh.—.— 80.—Ver. Uitramarlnf. 16,80 18.0[ZTschodkew. Klt n..90 4,85 rhürg.Llef Sofha 8,75.35 Ver. Zellst. Berl. 2,50 2,50 Zuckerf. f. Ma9 Uhrenfabr.Furtwy,.—,— 2,75 Vogtl. Masoh. St. Ver.deutsch. Oele—.— 32 25 Voſgt& Hüff. St. 2,.—.95]„ liellbronn..59 3,25 V. f. oh. Ind. Mainz 12,50 13, Volthom. Sell.K. 3,.—.0 Ver. Fabf. Cassel 3,75 3,50 Wayss& Freytag.55 3,0]„ Bheingau..53—.— 8 7 7275 77 0 5 2. 2 8 2 + 17 4 E 2 75 2 E 2 1 7 5 8 75 2 7 27 22 5 . 727. 2 75 Stamm tuano 725 Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. lun. 20 15⁰ 1 kenbk 133 4 Rbeln.Oredith 1 285 2050 „. Hy enbk. 4,33.35 n. Oredithan dank 28,— 21.— 88 75.— 73,Hhein. Hyp.-Bank 5,59.50 Ing. 2,% 2,30„ Vereinsbank—38—,38 Südd..-Gred.-.—— A.—— eoont.-Geselis. 13.15 12.75 Sldd. Blsoontog. — 725 8 Bank +.—— 0,29 0,27 rkirt.Nyp.-Bank.0.75/ Wiing. Bankanat.—,——.,— dpches a8, 5 27.50 Betelip...-U. 1489 1435J/„ notendant ibk. 6,80 6,25 Mitteid. Gred.-B. 2,.0„ Vereinsbank.— 3,— 1B. 10.J8 9,75 Focgge..-Sk.—.—.— Mahnh. Vers.-Aes.——— ab 11, 48 10/7b Oester. Gred. An.—,43—,42 FTankf. Allg.Vers. 77.— 77,— ank————PfAlzer Hyp.-Bk. 5,0 5,50 Oberrh. Ver.-Ges.—,— erte nelohe„ 48,80 48,— Frankf R. u. Mrty.—.—— Bergwerk-Aktien. 15 21 84 14 W. Asohersl. 18.50 19,25 * Kaliwrk.Salzdetf.——Fhönix Bergbau 38. Dw. 70,— 75,—Kallwrk. Wester. 23,/5 22.— Rheingraunkohle 33,— 31,50 Au.— Lothr. Ii. u..-V. 4378 Ji,20 Salzw. Helibronn 48,— 48.— Iu. 58,50 57.28 Hannesmannröh. 40% 0 43,50 Tellus Bergbau..20.10 kahi 2,75 IV..u. Laurahütte 8,65 6,15 Transport-Aktien. dett. 30.2 28.80J Dester-U.-.—— Industrie-Aktien. m 28,— 28,— IBadl. Anln.Soda 24,15 20.85 Cementkarlstadt 7,0 8,½5 aarad..— 27.— Zad. Elektr.-Aes. 0,54d 954„ Lothr. Metz 10.—. 18.0 m. 68,.——.—Bad. Hasch. Durl. 16,50 16,50J Chamette Annaw-.—12,40 1.— 20.—Bad. lhren Furtw. 14, 10 14., 10 öhem. Wrk. Albert 45.—41,10 ug. 10.— 10 75 Bayrisch.Spiegei 670.54„ dgoldenberg 1 10,½28 25,.— Baper. Celfulose—.— 1,— 1 16,— 16,.—Bebk à Henkel. 3,20 2,80„ .—.—Bergmann Elektr. 16,75 18,—gont. Nürnb. V20.—, 19/ .—=SingMetailwerke 3,30 3,— Paimler Motor. 3,40.80 .50.808l-.S. Braubach—,——,— bt. Elsenb. Berlin 60 5,%V0 10,59 10,45 Sree, St 29 50 +—.aclce Perag——5——5 re.-Sreuer Stamm..— 9,—Deutsche Verlag 3% ,. greg, 28,— Srookhues.-W..50 6,80 Dyokerb.& Widm..25.94 Arleshe Harpen. Bergbau 75,75 76,—J Ubsohles. Eh.-Bd. 1,25 14,— baſſe do. Eand.(.) 15.25 14.75 250.90 Mrddeutsch. Lioyd- 7,50 7,33 Saltimore& Ohlo 5,5 54,— Weller t. M. 15,—15,— SUstoff 2 2575 Darmgt..75 23,10 Bronoef. Schienk 37,80 38,.— Dinglerzweiprok. 6,70 6, 30 Leinhelm„ 1½0 Surstf. Erlangen 2,75 3,— Dürrkoppwrk. St. 1,.—[Oem. ileidelberg 14,85 14,50 Düsseld.Rat.Dürr.—. 2750 9 39,— Im. 17,25 16,75 Deutsch. Elsenh. 5, Donnersmarokh..— 90,.— Faber Blelstift. 14,— 13.—Goldsohmidt, Th.! „10.— 10,50Fahl, LIst& Co..—.0 Ureppiner Werks 10,25 40,15%% W wor sseid. Dynamſt Nobel.. 4,50 9,50Felten& Gulll.. 25,75 25,500 ebr. Grohmann. 3s60.75 Eokard Masohin. 11,50 11,75f. Frister....60 3,40 Hrün&. Biffinger 15.20 14.25 Elsenw. L. Meyer 2,.—.—Fuchs Waggon, 1,60 1½20.8040% Elberfelder Farb. 17,80 17.—- daggenau Vorz., 8,25 7,25Hallesohe Masoh. 11.35 11,40 — 2 —8 8188 2— SS 50 Franbfurter f rt. 2 6,31 Fuohswag. Stamm, 1, 10 1 20——deliing& 00 Felst Sebt Frkfrt...7d ſſdd ſfrsohNTUpf.u. Met.—.— 25,25 Fllztabrik Fulda ,0—.— Hooh-und Tlefbau.0.— of 15,——.— Höchsterl Farbw. 76.75 16,38 Frankf Pok.-& WIt. 3,0 8,50 Holzmann, Phll.. 6,13.90 J 4˙90 77 ee 0 +5 0 90 ganz Ludw. Mainz ,42 0,40 hans Stamm.— 9. 5 Lehmer ng——4 Kalsersl. 12,—.50 aschn. 5—— oldeshmidt fu. 10,80%0 Carler, Rasohſg..8 3 89—eritrner M. buri.—— 27½25 Kemp, Stettin..68 ſleletitt 8 Grün, Blfinger.18.—.— Klein, Soh.E Beok. 5,10 odlelen.— 1,J, Haid NenHähm. 20, 27,½ Knorr, Helbronn 10⁵ 1—.25 Hammer Osnabr. 15,25 1E,25 Konserven Braun 7,25 rm.„—IHanfwerk. Füssen 15,53 15,50Krauf& Co., Lok..25 55 C80 Heddernn. Kupfer 7,30.10 Krumm, Otto.., letter 128,5 25,— flerzogp.München 4,50—.—Lahmeyer& d0. —— 8. 15,40 Hiipert Armaturf..50— ITeob ugsburg 13,33 15.50 Hannov. M. Egest. 78.— 78.— Hann. Waggonfab. 11,10 1,5 Hansa Lioyd...55.50 Hbg.-Wien dumml.90 2,60 Horchwerke... 10.— 11,—Gehr. Körting...75 9,25 Harkortgergwrk. 8,75 8, 10 Humboldt Masch. 21.75 22,50/Kollmara Jourdan 20, 25 19,20 30/Harpen. Bergbau.. 78,50 Httw. 2.Kayser 18.——.—IKosthelmer bell..—.75 Hare Heckmann 5, Hedwigshütte. 22.70 28,75 Hebr. Junqhans..50 8,80fLahmeyer 4 00. 11,25— Hllpert Masohin..— 4,75 Kahla Porzellan..10 9,1 2JLaurahutte, 75 Hindr.& Aufferm..80 t,50 Kalbw. Aschersl.. 1,75 19.85 Llnde'sEIsmasoh. 7,0.30 Hirsch Kupfer.. 26,75 26,—+ 0,— e%— 40— Kattowitz. Bergb. 31.— 30.75Pari Lindstrüm. 16.10 18, 80 113 — RRDDDr————TÄ—!——ᷓB———————— ei nur der Wunsch des Mitverdienens maßgebend ist. Kriegs- anleihe erreichte einen Stand von 10 350, in entsprechendem Ausmaß wurden auch die Anleihen des Reiches und der Länder, sowie im Freiverkehr Schätze und Zwangsanleihen heraufgesetzt. Die Umsätze Waren, wenigstens zu Anfang, infolge all- seitiger Beteiligung recht bedeutend. Das große Gebiet der e, ee trat demgegenüber anläanglich in den Hintergrund, Weil viele Spekulanten nach dem Anleihe- markt mit seinen gesteigerten Verdienstmöglichkeiten abge- Wandert sind. Eine zu Beginn mähige Senkung des Standes wurde aber später wWieder ausgeglichen, als infolge großer Konzern- käufe in Rheinstahl, Mannesmann und Phönix, der Mon- tanmarkt sich belebte und für die genannten Werte bis 5 Bill. Prozent betragende Kursaufschläge gegen gestern ein- traten. Dies veranlaßte auch einen Teil der Spekulanten zur Rückkehr nach dem Montanmarkt, so daß am Anleihe- markt das Geschäft nachließ und ein ziemlich empfindlicher Rückschlag eintrat, der die Kriegsanleihe bis auf 1200 und dementsprechend auch auf andere marktgängige Papiere dieses Gebiets zurückdrückte. Die Grundstimmung ist im allgemeinen als fest zu bezeichnen. Am Markt der zu Einheitskursen gehandelten Industriepapiere war die Beteiligung des Publikums wieder etwas stärker. Die Kurse Verzeichneten überwiegend Besse- rungen. Nachzutragen ist noch das stärkere Interesse für Zolltürken und dieé ernéute Kurssteigerung von Canada Pacific um 5 Bill. Prozent. — Neuer ungarischer Zolltarif Der neue ungarische autonome Zolltarif wurde am 1. Juli von der Ungarischen Nationalbank verabschiedet und wird voraussichtlich in vollem Umfange in den Herbstmonaten in Kraft treten. Vorher hat schon die Regierung am 27. Juli und am 3. August im Verordnungswege eine Anzahl von Sätzen des neuen Zolltarifs— in Verbindung mit der Frei- gabe der Einfuhr der betreffenden Waren— in Kraft gesetzt. Der Tarif selbst kann bei der Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim, Börse, eingesehen werden. Bie wichtigsten Bestimmungen des neuen Gesetzes über den Zolltarif, das sich auf 13 Abschnitte beschränkt, kann in kolgendem zusammengefaßt werden: Die wichtigsten Bestimmungen des neuen Gesetzes über den Zolltarif, das sich auf 13 Abschnitte beschränkt, kann in kfolgendem zusammengefapt wWerden: Abschnitt 2 enthält die grundlegenden Bestimmungen. Die Regierung ist vor allem ermächtigt, den Erfordernissen wichtiger Produktionsinteressen entsprechend, in Ausnahme- fällen die Zölle im Verordnungswege zu erhöhen. Die derartig erhöhten Sätze sind im Verordnungswege auf die ursprüngliche Höhe zu ermäßigen. Wie ersichtlich, handelt es sich ungefähr um die ähnliche Ermäßigung, wie sie zum ersten Mal der deutschen Reichsregierung im August 1922 zugestanden Wurdę. Im übrigen Kann die Regierung eine Ermäßigung der Zölle mit Verordnung bloß in zwei um⸗ grenzten Fällen vornehmen: 5 1. Im Falle einer Landesnot kann sie für die für die Lebenshaltung ünentbehrlichen Waren volle Zollfreiheit zu- gestehen. 2. Sie kann für Waren, die Ausgangs- oder Hilfs- materialien inländischer Produktionszweige bilden, oder wichtigen Bedürfnissen der Allgemeinheit und der Produxtion dienen, übergangsweise, insolange die Waren im Inlande überbhaupt nicht oder mit dem Bedarf verglichen bloß in geringem Maſje hergestellt und in Verkelir gebracht werden, volle Zollfreiheit bzw. eine Zollermäßigung anordnen. Ueber all diese Verfügungen ist der Nationalversammlung Bericht zu erstatten. 750 b. 3,35.40 „ Frankenthal.40.f ——.— „ Offsteln..38 3,85 7 Ver.Pinsel Mürnb. 17,— 15,25 Zellst.Waldhöfst. 11.75.75]„ Stutthart, 4,25 4,— Frelverkehrs-Kurne. Benz. 485.750Krelohgauer..,=Rastatterwaggon—.——. Elberfeld. Kupfer 2,0.40 Mansfelder...75 5,0 Ufa...... 9. 9 Entreprises.——iIer Söhne.... 3,— 2,89 hm. Kohlenanl. 14,75 10, Berllner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. Alig. Lok. u. Str. 4—.3„ Hd.-Amk. Paketf. 28.80 28.50 feiand-Tinle 12.50 12,— Sudd. Eisenbann 48,.——.— fl.-Südam. D7soh. 3,70 30,75 Vereln.EIbesohift 290 3,½25 Baltimoro 52,— 52,5 Iflansa'schtff. 18,50 18,25 Bank-Aktien. 8N Sohseandbahn..30——.-Austral-'sbh. 29.—. 29,25— Uuoyd 7,28 7,10 Bank f. el. Werte 7,5.85 ra 36,75 35,5 1JDest. Ored.-Antt. 0,0 0,19 Barmer Bankver..90.20 Berlln. Hd. des. 27,50 28.75 Dt. Uebersee BK. 74,50 Som. u. Privatbk. 6,— 5,75 Disc. Oommandit 13,25 12,80 Suddentsch.Diso. 9,25.— Darmst. u. At.-B. 10,— 10,— Dresdner Bank. 7,50.25 Westbank 050 0,45 eutsohe Bank. 11,35 11,30 Belohsbank 48, 45,30 77.50 Rhein.Greditbank.65 2,50 Initteid. Kreditbk. 2,0 2,0 Industrlie-Aktien. Abcumulat. Fabr. 32,78 28.90 IBadisobe Anilig. 2t, 5 21.65 fr.- Besich. Oelt. 28450 23.25 Adler& Oppenh. 70.— 78,—-Baloke Maschin. 4,85.75 Bremer Vulkan. 62,— 62.— Adlerwerke.. 2, .-G. f. Anilinfarb. 16,45 15,50 ru· e Alexanderwerk, 3,40 3,30 Bergmann Elektr. 16 25 15.55 Chem. Heyden...90 Alig. Elektr.-Ges. 10,65 10.60 Berlin-Anh-Msch. 5,45.15[Ghem. Meller.. 18,—18,— Als. Portl.Zement 59.— 55.—Bérlinkarisr. Ind. 68,85 72.— Chem. de Amme Ules.& CO. 3,50 3,10[Berliner Masohb. 16,.— 16,25[Phem. Albert.. 44,90 4] Angio- Ot. duano 13,50 12.85 Berzellus Bergw..— 8,75 Palmier Motoren 3,30 930 Anhalt. Kohlenw. 21.— 24,—Bing Nürnberd..—„+20, Annener Gußstabi 12,75 1,25 Bismarokhütte..—.- peutsch-Luxemb. 55,80 52.60 Arenberg Bergb.—.—.90 40JAeohaffüg. Zelſst.—.— 22.25 gebr.Böhler f 00, 33,50 35,.— Peutsobe Fräbt: 44.80 42.8 Augsb.-Mö.Masdh. 25,75 28,25 Braunk. u. Brikets 36,— 38.— Deutegh.Aufstahl.50.— E — Bayr.Spiegelglas—— 5,75 Buderus EIsenw. 13,68 11.— 1 J. Sanen 2 en, Suledein 0 75 ſsenk. 77,— 78. .— bessauer Gas.. 30 55 Bochumer Gubst. 51,28 52.50 D. Elsenb.-Stanal. 5, 470 nach sachlichen Grö den wWenig gefragt wird und igentlich Sarott... 100 Hugo Sohnelder. 5,12 5,1 Sohubort& Salz. 11,75 11.75 Schuokert& 60. 39,50 89 Slemens Elektr...60 7,60 Slemens&Halske 16,.— 48,.— Sinner.-... ,50.6 Stettiner Vulkan 12,10 17,10 StoshrKammparn 12,25 7 Stoewer Nähm.. 13.50 J3,50 Stolld. Zinchütten 38,— 38,— Südd. immobllen. 3,50 8,50 otsoh. Australlen 29,— 29,2 .-G. f. verkhrew. 53,50 50,— Alfeld Delllgsen. 2,25 2,30 0 ammend. Fapfer 5,—.90 Rhokfortn Nachl..30 2,30 Ardkraftwk. Ahm. 11.25 10,50 Ber.-Gub, HRutfbr. 20,— 20,— Salzdetfurth.. 25,25 ee unel. 225 700 Segall 8 1..78.50 eutsche Ku„ egall Stru„1.„ Weberel Zittau. debhard Textil 7,7d 7, ſoh 105— gebr. Goedhardt. 17.50 19,2 dothaer Waggon 3, Adler Kall... 25,— 28,— Hoohfrequenr.. 6,45.15 Ronnenberg... 4,— 4, Apl,Ang. Fetraind. 4 Becker-Kohle.. 5,85 5,85 Krügershall.. 10.85 11.25 Sloman Salpeter 1,59 11, Bebker-Stahl.. 2,12 2,15—— Textil.. 0,35 0,35 Sudsee Phosphat.— Dlamond 15,75 15,75 NM Deufschekabeſw. ſ,s TJCIElektr.Lleferung. 15½5 15. 25[delsenk. Bergw. 55,80.57,— deutsohe Kallw. 49,.— 52.50 Elektr. Licht.KT..75 9, 300gelsenk.ubstabi 20,50 20.50 Deutsche Masch,.—.65. Deutschestelnzg. 760.—Emallle Uhrieh. 5,—.75[derman. Fortl.-E. ,45.50 Deutsche Wollw. 4,50.50 Enzinger Fllter. 11,40 10.25 Gerreshelm. Alas 41,— 42,— — 1T—IEShW. Bergwerk 4,60 75,50 des. f. elektr. Unt. 19,15 1,75 Elsbach& Co. 30,— 28,[Genschow& 00. 22,75 21775 4,40 13,50 Eisenb. 20.— 17,—Feldmühle Papler 4,60 4,90 Gritzneraschln. 29.— 25,25 Haokethal Draht 3,10 Elberfeld. Kupfer.— 1,75[danz Ludwig.. 0,35 0. 7 Hammers. Spinn. 15.—15.— 1 Hoesop Els. U. St. 18,55 15, TKidoknerwerke. 12.— J4, 54% Turk-Af.-And. 11.— 11.4% u 580 ohenlohe-Werk. 24.10 22,500e, H. Knorr... 4,—.85 99„ Magd.-Els.l—2 14.75 o Ilipp Holzmann 6,5 6, Köln Rottweller,.80 9,90 ann Masch. 3,50 2,0lise Berqhad.. 19.— 18,.—[Krauss Cle. Lok. 5 78 5,55 80 5,50] M. Judel 4 Co. 7,20 8,90[Kyffhäuser Hütts.30 1, 20 2 Karlsr. Masohln..25 4,20/Lindenberg. arbw. 18,50 16.25 C. M. Kemp...70 0,75[Lingel Schuhfabr..10 2,.— 28.—.— 7 Ar. 6,— 750———.-G. FTk. 5,50 ohneld.& Hanau— 3,60IStrobst..breeg,—%5JMerkur Woflwar 70,— 2,— IBelsholz Papfer. 4— 1½— Peterbnſon Frktt. T. 2 Sohnelipr. Frank. 6,65.75 auem. 40.80 250[Pf. Nabm. Kayser.— 3,—Sohramm Laokf. 3 n. 20 50 40.— Pfl. Fulv,St. Ingb.—.———Sohriftg. St. Frkf. 3. „Sohuekert,Nurnd. 6,50 38, .— lan Messei 11,50 10,85Sch.. WesselSt. 2,50.50 nob. 3· 3˙30 Rein, debb 8. Soh..20 2,35 Sohunfahrlktlerz 4,35.90 dödoeg 0 8,580 Ahelek.f. Stamm.5) 8,5 Sohunfd.Feander 40 1. „ 100 4½8Ab. Rasob, Leud..27.4. Sollindustr. Wolff.0—, Stamm 145Rheaanla Aachen 6,38 6.—Sloch.& Oo.J. Malnz.25 8,2 250.80 Riebeok Hontan 10.50 44,— Slem. E llals., Beri ½1 40,50 —HRodberg Darmst..20 2,0 Sinaloo Detmold 75 28. 488 48, fgütgera-Werte. 15.40.,5 Sucg brefülngst d— 20.— 89. 55 4,50Sonfinok&.Nbg.—,—.—S. Led. St. ingbert—,———Fr. Meguln Co. 12.90 13,25 Hatngeber SLudw.LoeweCo. 54.25 68, Hotoren Deutz. 25.— 25.—flhein, Chamotte Tothe Portl-Cem. 9,90 9,10 Lüdenscheſd Met. 3,10 8,—Medlaus. Koblen Tukau& Steffon 3,25—.— Nordd.Wollkämm. 1,25 12.—Rdeln. Möbelstoff 3,50—,— Magirus.-G..— 2,12Oberschl. Esb. d. 13,60 13,50 Hheinstahi Mannesmannröh. 11,28 4.„ Mansfeld. Aktlen.10.20]„ Kokswerke ,25 15,75 Rlebeck Hontan. 40.— 38,75 Markt-.Kühfhall. 12,25 12,—Orenstein&Kopp. 18,75 18,75 Rombaoh, Hutten 49.,25 19.50 Maximillansau.. 10,— 9 Mech. Web. Linden 6,75 6,5 Hermann Pöge..50 2,30 Rosltzer Zuoker. 43,—41, Uinke& Hofmann 15,1) 1,—[M& denest...16.80 Rheln.Braunkohl. 32,— J2,75 80.—88,.— 30 Aühiheim Berg. 70,— 75,— Hbdein Eektrizität 9,80 8,80 Neokars. Fahrzg. 4,50 4,50 Rheln.Masoh.Led. 4,— .— 39,—Bheln. Met. Vorz,.30—,— „Lorenz. 5,60 5, 5„—4ſ8ʃ Eisenindet. 15,12 15,-Abenania chem..12.75 80 FPhönix Bergbau. 37,30 41,20 Rosltzer Braunk.—,— 22,50 Agd. 6,5) 6,50 Rütgerswerke.. 18,20 19,— e„.59 21⁰ 1Der—%e en, 55% B. Reſohsanl,.145.250 4% Badteohs Anl.— %% 4144381! 5. 23502 850 10„Sliberrte,—— 2. . 0 3½%„ 1904½5— 4% do. 50% Bt Helohsanl..85.200 40½ do. unk.1925 1,500 2,000 3/%. Reiohsanl.759 1758%%„„ 20502000 55 3% do. do,.990 1,975 9% 5% J..-Sohatea.——4% BadAnl..1519 0,800.800 35% do, fente—.—— 4/J%. u. V. do..150 1, ¼% VI.—IK. do. 1,030 l, 100 5% do. Von i 4% do. Goldrente.75—.— 5% do. einh. Rente— Wichtig ist auch Abschnitt 3, der bestimmt, daß Verein- barungen mit anderen Staaten, die auf den Zolltarif Zezug haben, der Zustimmung der gesetzgebenden Versammlung bedürfen. 14 Der Tarif selbst ist in Goldkronen erstellt, die mit einem von Zeit zu Zeit von dem ungarischen Finanzministerium herausgegebenen Multiplikator in Papierkronen umgerechnet werden. 3 Ostgalizische Petroleum-.-G. i. Lid. in Klingenberg a. M. Der.-V. wurde der Liquidationsbericht zum 31. Dezember 1923 vorgelegt. Das Unternehmen, das be- kanntlich früher in Mannheim seinen Sitz hatte, mußte seine Petroleumgruben in Ostgalizien durch den Friedens. vertrag unter dem Werte verkaufen, Die Aktiven sind im Liquidationsbericht mit 49 568 Gell ausgewiesen. Darunter befinden sich 1026 Stück Entreprises-Aktien zu 48 Gel (heutiger Kurs etwa 26). Nach Abzug von 433% Schulden verblefbt ein Reingewinn von 49 134, Wwovon noch die Kosten der Liquidation und der Steuern bestritten werden müssen. Das Vermögen ist aufzustellen unter 3,3 Mill.&„.-K. „Bischoff& Hensel, elektrotechn. Fabrik,.-., Mann- heim. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegender Ausgabe er- sichtlich hält die Gesellschaft am 29. September, 4 Uhr nach- mittags, in den Geschäftsräumen der Presdner Bank, Filiale Mannheim in Mannheim eine ao..-V. mit folgender Tages- ordnung ab: 1. Umwandlung von Vorzugsaktien in Stamm- aktien; 2. Vorlage der Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Jan. 1924 und Modus der Zusammenlegung; 3. Wahlen zum Auf- sichtsrat. o- Zu den Zahlungsschwierigkeiten im Seifen-Konzern Gioth, Hanau wird uns geschrieben: Nachdem gestern bereits über das Vermögen der Chemischen Fabrik.-G. in Hanau das Konkursverfahren eröffnet worden ist, hat heute(3..) das Amtsgericht Hanau nun auch über das Vermögen der Hanauef Seifenfabrik J. Gioth,.-., des Stamm- hauses des süddeutschen Konzerns, das Konkursver- fahren eröffnet. Das Amtsgericht hatte bekanntlich vor etwa zwei Wochen die Geschäftsaufsicht aufgehoben, weil der Vergleichsvorschlag nicht den gesetzlichen estimmungen entsprach. Da nunmehr ein Gläubiger auf Eröffnung des Ronkursverkahrens bestand, die Zahlungsunfähigkeit und Ueberschuldung feststand, mußte dem Antrage entsprochen werden. Waren und MHärkte Mannhelmer Produktenbörse m. Mannheim, 4. Sept.(Eig. Bericht.) Angeregt durch die festeren amerikanischen Marktberichte verkehrte auch der heutige Markt in fester Haltung bei etwas lebhafterem Geschäft. Man nannte gegen 1 Uhr: Weizen, ausländ. 25,75—27,25, inländ. 23—23,25; R g 11 en, ausländ. 20—21, inländ. 19,50—20; Gerste 24,50—25; Hafer, alter 24, neuer unverkäuflich; Mais mit Sack 20 G, alles per 100 Kg bahnfrei Mannheim. Futtermittel lagen ebenfalls fester, Man nannte für Kleie 12—12,25, Futtermehl 15, Weizen⸗ Nachmehl 20 Ge. Auch Mehl lag fest bei erhöhten Forde- rungen. Weizenmehl(Basis 0) 35 und Roggenmehl 28,50 G⸗. die 100 kg frei Waggon Mühle. 855 Offirielle Preise der Mannheimer Produktenbörse Die Kurse verstehen sch per 100 Kilo netto waggonfrei Mannhelm ohne Sack zahlbar in Rentenmark Frelspotlerungen vom 4. September 1924 Welzen, inländlsoher 23750— Roggenmehl 28,00— 29,00 · „ ausländischer 28.00—27%0 Weirentleie mit Sack 11,75—12.00 Roggen inländlsoher 19.00—18,50 Blertreber—— „ aAuslündtscher 20.50—21,— Rohmelasse.,50 Brau-derste(alte) 22,50—23,50 Wiesenbeu, lose 7,50 8,20 Cneus)—— Rotkleeheu——— Hafer knduer) 19.00 20 Lüzerne-Klesbeu; 820—8,80 0——— Prest-Stroh.20—5,00 alter, ndle, geſdes un Sacok) 19,75—20,.— gebundenes Stroh 9,20- 3,80 Welzenmepl 528is Sper. U(ichpraiz; 34.75—35,5 flaps 3. 4. Teokl. Sohlrrew., 15.— 15,—.stahlw. V. d. Eyp. 15,— 001 Sülohs. Aubstahl, 17.50* Teleph. Berliner 5,— 4,4 Ver. Ultramarſnf.—-,—.— Thale Eisenbütte—-,— ,45 Vogel Telegr.-Dr. 3,20 3,20 Türk. Tabakereg.—,———Vogtländ. Wasch..80 1,90 Unlon-Glegerel..— 8,.— Wanderer-Werke 1d,— 9,50 Unlonwerke Ahm..75.50 Weser Axt.-Ges. 10,40 10,— Varzlner Papler. 5,60 5,40[Westerreg. Alkall 23,50 23,45 oIVer. B. Frkt. dum..—.40 Westf. Elaen Ladr. 17,— 18,.— Ver. Chem. Charl..— 15, WiesfochTonwar. 11,20 10,25 76.25 V. Otsch. Mfokelx. 12,10 25,— Wittenerädubstahl26,50 25,.— V. dlanxstoff EIdf. 19.— 46,50 Zellstoff Vereln, 2,50.60 Vor. Harzer Kalk 190.90 Zelistoff Waldhef 1,75 12,50 .Sohunt. Arn.& W. 2,10 2,0 2 Berliner Ergänzungs-Kur ArusohwitzTextil 8 5,20 D. Heokmann.. 45,— 47,25 tisohe Goerz, 6,50 5,39 Wioking-Cement29.— 25,10 Wolf, Buokau... 9,25 J, Wiesener Stahl. 9,60 9,20 „ddrener mofall.7 84.78 Sobeldemandel 24,— 23,28 Btsch. Itl. Telegr. 700 28— 25 5 116 8——3 85 Flend. Brbokenb. 255 950 oerl Oelfabrik 7.— 5 10 310 TnüragerSalnent8,50 16.—] Wielmeh. Eulau LKolonlalwerte. e 2,80 2,90 4% Nexlkaner.———IHustsenbank 1,5 13,— eu-Gulnea...— OtaviHInen u. Ele. 28, 75 28,80 5% South West.—%½% 1* 5% Mexlkaner 46,——,[Feiersb. Int.Hand. 4,.— 4,75] Benx-Motor... 5,— 5— 4,20 4¼0% Mex. Bew.—.———] Deutsohe Petr.. 19.— 19,13 Tehuantepes 30,.——.—Fomona 4˙670/——=Ieidburg.. 45,5053,— Berliner Freiverkehra-Kurse. „20 3,80 Int. Petr. Un., ipu—.——— Sſohel& Co. 5,45 705 5⁰ 5,75 925 8½5 enth. Fapler 0, 3 0,1 1 Uta Berliner Festverzinsliche Werte. Relchs- und Staatspaplere. Dollarsohktze.. 66,25 86.80 3¼%.Relohsanl 1,725 J,700 8% B. Kohlenanl. 10,— 10,— Goldanlelhs.. 9,78 93,75%„„ 1000 2, Relohssohtx. IV- V I.290 4% Prg. Könsole.850.840 Roggenwert. 5,10.— 2030 2,028 8% 00%¼ĩPreuf.Kallanl. 3,25 8,25 Roggenrentb. 4,55 4,50 1,950 1,940 5% Sohs. Braunk. 1,30.— 1 Landech.Rogd.—— 385 VM.I—.— 0,950 3¼%%„„ 5575 3½% Bayer. Anl..3 b) Ausländische Rentenwerte. 40%% Oet. Schtza.—— 70f 4% rurk. unlf. Anl.—— U.. Sr.74a) 10.25 eene 4%„2ollob. 1911 1275 14.— 2 0 880.12.— 400-.-L0a 28,75 2/75.00e% sUdö..2 P. 2,50.25 228%%%.8d-K. 1519—.— 2 80 2600%„ neuepr. 23 10.904%¼8%„„ 31914 2,8 3,505% 5 2%„ Lolee 55 2304 ronenr 500 110.2 „ i 12.50 12.75 3%.-U. Stb. alte.25 10,20%%„ 2 noonv. Rte. 4,10 2,10 Paplerrt. I, Frankturter Festverzinsliche Werte. a) Inlündische. .— bollarsohätre..——.— 14%.sohptes. 08 7,80.500 J 4% Bayr. EIs.-Anl..30 2, 100 goldanlelhe.——4% do., do. 1917 750 7,500 3½% do. 2,000 2,391 %% Mbm v81———— Weg cen, 9 00 000%, er 4350 %„ 31902————-% Fr. Schatzaw. e 4% Proub. Kons. i,850 1,700 40% fle8s..88.00 2825.l00 3/% 75„ 2u 3½%„ 2,000 1000.5 befn. 8t.-1. 0——— 3½% BadAnlabg.—210 4% Württ. k. 1913 2 800.225 b Ausläündische(in Billloneg%) bege negies Rumünlenteds,——. 4% do. St.f.. 1910———— 4½/ 08t..Ki913 225.504/% do, Gold.am. 5,80 6,75 3/% o..1897—— 2800 4½% 00. Sonstz..— 8,50 4% J0. am Rt.-V.— 8, Ber. Am. n. Nae 4¼0% do. Sllberr..80 2,12 4% Trk. Bagd.8. 1——.— Gold—.——.— 21%„ 4⸗% 8. 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