N ne * — — e e r — bemnach ſichtbar für die im Saal anweſenden Dominionsvertreter ſeiner wahren beſtriten werden kann, aber in dem Augenblick, wo es heute aus zen umfaſſenden Völkerbund zu gewinnen, ſchwächt 8 adsepreiſe: In Mannteim une umgedung öchentlie 4 a4% Pfenms. dle monatlichen Scezieher berpflichten —1 ei eptl. Renserung der wirtſchaftüchen varhältniſpe endig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ Mosate n 1789 Rarlsrube.— Hauptgeſchüſtaſtelle ndelm E e. 2.— Seſchäfts⸗nedenſtelle Neckarſtaht, wald⸗ den 6. Fernſpr. Ur. 7941, 70ae, 7043, 704, 795. Celage.⸗Rör. ſeralanzeiger Maunhelm. erſcheint wöchentlich zwölfmal. Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen⸗ Mittag⸗Ausgabe Noue Mannheimer Seitung Badiſche Neueſte Nachrichten u. Muſik⸗Jeitung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 411 Anzeigenpreiſe nach Taeif. del berauszabbang pee ein. ſpaltige Kslenelzeite ſae Rügemeine Anzeigen 9,% Selemark Reklamen 2,— Soldmark. Lüe Rnzeigen an befnmmten Tagen Stellen und Rusgaben wied keine verantwortung üͤber⸗ nommen. Höhere Sewakt, Streice, Oetricbsſtbrungen uſm. berechtigen zu keinen Erſatz anſprüchen für aus gefallene gdet deſcheünkte Rusgaben ober ſar verſpätete Rufnahme von Nn⸗ zeigen. Kuftr. 8. Lernſpr. obnt Stwähr. Strichtsſt. Maunbeim. „Welle u. Schall. Aus Seld und Garten. Wandern u. Neſſen Ein hiſtoriſcher Tag in Genf die Sicherung der Welt Macdonald für das Weltſchiedsgericht Von unſ. nach Genf entſandten Berichterſtatter) * Genf, 4. Sept. 19 In der Geſchichte des Völkerbundes wird der 4. September 24 die Bedeutung eines hiſtoriſchen Tages erſter Ordnung 5 alten. Im Namen der Regierung Englands und des hriti⸗ tri en Weltreiches erſchien Macdonald auf der Redner⸗ kibüne, um über das gewaltige Problem der Nachkriegszeit zu rechen. Die Sicherung Europas und der ziviliſierten zelt vor demoffenen Ausbruch blutiger Konflikte, en wahren Staatsmann, der ſich nicht aufs Diplomatiſieren legt nd ſich in unklare Abhandlungen nicht einläßt, ſondern das Kriegs⸗ geſpenſt mit feſtem Griff an der Gurgel faßt, der die Hoffnungen aller dodliſterten Völker mit rückſichtsloſer u. brutaler Offenheit zum Aus⸗ Mac⸗ bringt, faſt möchte ich ſagen: einem Revolutionär wie Ramſay edonald, blieb es vorbehalten, in der etwas vorſichtigen von ahlreichen Diplomaten alter Schule zuſammengeſteilten Völker⸗ kiadsverſammlung den Grundgedanken der Friedens⸗ locher ungen zu entwickeln. Man möge fürs erſte die zweifel⸗ Mi begründete Einwendung ausſchalten, inwiefern der engliſche f iniſterpräſident Intereſſenpolitik treibt. Wir können heute kaum Sgen, welche Folgen die ſtrikte Durchführung eines internationalen Eantedsgerichtehofes für das britiſche Weltreich zeitigen wird. Eng⸗ dird würde ſich gezwungen ſehen, früher oder ſpäter machtpolitiſche fl erenzen, die es mit den Dominions⸗Regierungen hat, dem künf⸗ den Schiedsgericht vorzulegen. Aegypten könnte ſich auf dieſes des ep berufen, außereuropäiſche Volksſtämme könnten aufgrund Au Selbſtbeſtimmungsrechtes das internationale Tribunal anrufen. Enmz, es bedeutet für England einen gewaltigen allet ſcch lan, daß es der Verwirklichung eines Schiedsgerichts mit 8 Kraft den Weg zu bahnen ſucht. Uüm Europa zuretten ud die Vereinigten Staaten für einen alle Natio⸗ ſeinen Reichsimperialismus. Die Rede Macdonalds war Aun faſt größerer Bedeutung, als für die Delegierten Europas und heerſeeiſcher Staaten. Die gegenwärtige britiſche Regierung will den Völkerbund Aufgabe näher bringen, ſie will die⸗ ſhigen fakultaliven Beſtimmungen der Völkerbundsakten, in denen bür vorſichtig und ängſtlich auf die Möglichkeit hingewieſen wird, rch ſchiedsrichterliche Inſtitutionen einem Kriegsausbruch zuvorzu⸗ kummen, ausbauen und lebendig werden laſſen. Sie will den Völker⸗ 5 retten, ihn aus ſeiner Zwitterſtellung befreien, die er trotz aller öſtlichen Reden einnimmt, ſie will die endgültige Probe auf den indel ren Friedenswillen der europäiſchen Nationen machen, durem die den Völkerbund nach deſſen Vervollſtändigung Stch Deutſchland, Rußland und die Vereinigten aaten die höchſte Aufgabe zuweiſen, nämlich die icherung des Friedens vermöge einer ſchiedsrichterlichen Inſtikution. gedonald hat über die europäiſche Geſchichte mit ihren Kriegen 0 Siegen ein Verdammungsurteil gefällt, das von den Hiſtorikern em Munde dieſes mächti blikum und eini⸗ s mächtigen Redners auch vom Publikum und eini ſen Vertretern der europäiſchen Kleinſtaaten durch begeiſterte Kund⸗ hebungen anerkannt wurde. rtmacdonald ſprach den Fluch aus über Alliancen, die auf mui⸗ ma che Vereinbarungen gegründet ſind und die unter dem vech⸗ U ntel von Gleichgewichtsformeln und Niederhaltung eines angeb⸗ ding vancheſüchtſaen Volkes eine Gewaltherrſchaft errichten. Er — einen Schritt weiter, wenn er erklärte, daß bei einer ſolchen Racktvolitiſchen Konſtellation niemals entſchieden werden 2 8 wer eigentlich der Anareifer und wer der daeariffene ſei. Keinesfalls wären dieſenigen Politiker. die 1914 am Ruder waren und es zumteil heuke noch ſind. imſtande. den An⸗ greifer feſtzuſtellen Vielſe doleicht in 50 Jahren, alſo nach Veröffentlichung aller ſühriumente und Befreiung von einer Denkart. die in der ge. e gchlten Theorie wurzelt, daß mit Hilfe militäriſcher Rüſtungen Krittiea verhindert werden könne. werde das möalich ſein. Für die wichteas ſchuldfrage ſind dieſe Erklärungen Macdonalde lepr im Gag, Es dränat ſich aber die Entgegnuna auf, ob es richtig. und Völkertſte wahrer Gerechtiakeit ſei. Vertreter Deutſchlands in einem Waedund wirken zu laſſen, der bis auf 50 Jahre in ihm den am die asausbruch allein ſchuldigen Staat erblickt. Gleichwohl dürften lex W die Macdonald an das deutſche Volk richtete, mit vol, Fu nuatuuna aufagenommen werden. würde Deutſchland noch mehr als für die kleinen Staaten deuten das Schiedsgericht eine ſtarke Sicheruna de⸗ ſenige denm eine ſolche Inſtitution zuſtande käme, ſo wäre der⸗ m i taat als Anareifer anzuſehen, der ſich weigerte vor bearfnternationalen Tribunal zu erſcheinen. um ſeine Haltung zu chledenen. Erſt nach der Verwirklichuno eines internationalon kungz arichts iſt über die Frage der Rüſtundseinſchrän⸗ Frankrein zu verhandeln und damit im Zuſammenbang das für kreich und die kleine Entente ausſchlagaebende Problem der Ausgeſtaltung des Völkerbundes mit einer militäriſchen und maitimen Macht. die z ſichern tande wäre. die Erfüllung eines Schiedsaerichtsſpruches zu nicht d Macdonald machte bezüalich des letztgenannten Problems lerzdie gerinaſte Andeukung. Man nimmr an. daß er einen ma⸗ Gelegenheit geben will, Frankreichs Bedenken gegen liakeit en Völkerbund zu äußern. Dazu iſt von aroßer Wich⸗ daß Macedonald bereit iſt. im Namen des britiſchen Reiches einen im Geiſte des Frie⸗ us geſchaffenen inkernalionalen Schiedsgerichtsvertraa zu und deſſ unkerzeichnen borſtellen“ Erfüllung zu gewährleiſten. Man kann ſich ſchwerlich ti 12 daß eine Garantie ohne die Zuſicheruna der mari⸗ Rire getreitkräfte Enolands für Frankreieb annehmbar Fandfzedenfals läst Maderald bier die Tür für ſvätere Ver. ſchen Nunaen offen. Macdonald betrachtet ſeine programmati⸗ vor blutigen Konflikten ſchaftlich. ſtellenweiſe mit einer bis zum Donner anſchwellenden Stimme trua er die Rede aus einem ihm vorliegenden Texte vor. Die Beobachtung der Delegationen während Macdonalds Rede war inſofern intereſſant, als ausſchließlich die Dominionsver⸗ treter bei den Stellen über die Notwendigkeit eines internationalen Schiedsgerichts klatſchten. Von den Franzoſen wurde nicht ein einziges Mal ein Zeichen des Beifalls gegeben Die kleinen Staaten unterſtrichen durch Applaus die Worte Mac⸗ donalds, in denen von den Lebensintereſſen der neugeſchaffenen Staaten die Rede iſt. Dagegen befand ſich das Publikum in einer geradezu begeiſterten Stimmung und die im Saal anweſenden Amerikaner, darunter mehrere Senatoren und Finanzmaanaten, gaben ihrer Zuſtimmung einen kräftlaen Ausdruck. Nach Beendiaung der Rede fand eine Art Gratula⸗ tionskur bei Macdonald ſtatt, an der ſich Herriot mit ſeinen Mitarbeitern Briand und Loucheur beteiligte. Doch unmittel⸗ bar darnach entſtand in den Wandelgängen eine Erregung. die infolge der ſtarken Nervoſität der Polen einen geradezu alar⸗ mierenden Eharakter annahm. Es bandelte ſich um zwei Stellen in Macdonalds Rede: 1. Die abfällige Bemerkung, daß die Entſcheidunga des Völkerbundes in der oberſchleſiſchen Fraae ein Irrtum aeweſen ſei. 2. die Kritik an dem ſchon heute gefällten Urteil über die Frage. wer im Jahre 1914 wirklich der Anareifer geweſen ſei. Der polniſche Außenminiſter Sczinsky wollte mit Mac⸗ donald über die erſte Angelegenheit ſprechen, es wurde ihm aber von Briand der dringende Rat erteilt, dies nicht zu tun. ſondern Herriot die Affaire ordnen zu laſſen. Hier möchte ich noch nachholen, daß der Ueberſetzer der Rede f enaliſcher Seite keine Veranlaſſuna vorliege, ſich geaen die Auf⸗ nahme Deutſchlands als vermanentes Mitalied in den Völkerbunds⸗ rat auszufprechen, meinte aber. daß von anderer Seite. wohl von franzöſiſcher, dagegen Oppoſition erhoben werden dürfte. In franzöſiſchen Delegationskreiſen wurde das Urteil über Macdonalds Rede in folgende Sätze zufammengefaßt: Die Ausführunagen des enaliſchen Miniſter⸗ präſidenten zeichneten ſich durch eine ſtarke Oppoſition gegen die vorhandenen Völkerbundsbeſtimmungen aus und ſtänden in vieler Hinſicht im Widerſpruch mit wichtigen Grundfätzen. Es iſt aber trotzdem möalich, daß Macdonalds Rede im Verein mit der moragigen Rede Herriots eine Verhand⸗ lunasgrundlage geben kann. Es iſt bekannt, daß Mac⸗ donald ſelbſt ſeine Ausführungen nicht als endgültige Erklärungen der enaliſchen Regierung betrachtet, ſondern als einen Ausganasvunkt. der ſchließlich geeianet ſein dürfte. nach Korrektur zu einer befriedigenden Löſung der aufgeworfenen Probleme zu führen. Ueber die Rede des polniſchen Außenminiſters wird hier bemerkt, daß Polen hauptſächlich auf ſeine wirtſchaft⸗ liche Kräftiauna und Steigerung ſeiner Produktionsfähiakeit den arößten Wert leat und in dieſem Sinne ſeinen Appell mehr an Amerlka und Enaland als an Frankreich richtet. Bezüglich den von dem volniſchen Außenminiſter abgegebenen Erklärungen über die Rüſtunaseinſchränkungen iſt ferner zu bemerken, daß ſie eher dem franzöſiſchen als dem enaliſchen Standpunkt nahe kom⸗ men. Ddie Meinung in London 222: London, 5. Sept.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter), Macdonalds Rede in Genf wird hier von der Mehrheit der öffent⸗ lichen Meinung mit allgemeiner Zuſtimmung aufgenom⸗ men. Allerdings mehr wegen ihres relativen als wegen ihres poſi⸗ liven Charakters. Von den poſitiven Vorſchlägen findet die Auf⸗ nahme Deutſchlands in den Völkerbund in London eine gute Auf⸗ nahme. Bekämpft wird dieſer Vorſchlag ſelbſtverſtändlich von den wenigen engliſchen Organen, die den Poingarismus in Eng⸗ land vertreten. In dieſen Kreiſen wird donald aufgefordert, Macdonalds Kamerlynck während des Vortrags bei der Stelle über für die Aufrechterhaltung des Verſailler Friedensvertrages einzu⸗ Oberſchleſien plötzlich ſtockte, denn er nahm nicht an, daß Macdonald, der ſoeben das Schiedsgericht in ſeiner Rede verherr⸗ treten und dies zu ſeiner Aufgabe zu machen. Auch die Zurück⸗ lichte, gleich nachher an einer Entſcheidung des Völkerbundes eine weiſung der Kriegsſchuldfrage durch den deutſchen Reichs⸗ abfällige Kritik übte. donald hinüber: Meinen Sie hier etwa Macdonald nickte kräftig bejahen d. Das zeigte immerhin, daß Macdonald genau wußte, was er geſagt hatte und ſagen wollte. Infolge der großen Erregung Polens, Kamerlynck rief von der 1 zu Mac⸗ kanzler wird als Grund für die Weigerung genommen, Deutſch⸗ Oberſchleſien?“ land in den Völkerbund aufzunehmen. Für die Verweigerung der Aufnahme Deutſchlands ſieht man in dieſen Kreiſen, die angebliche der Franzoſen, Verfehlung Deutſchlands an, nämlich, daß es die Vorſchriften Belgier und Rumänen über dieſe Frage kam es nachher zu des Verſailler Vertrags betreffend ſeiner Ent⸗ einem richkigen Nokenwechſel, waffnung nicht nachgekommen ſei. Das große Ueberge⸗ wicht der öffentlichen Meinung iſt aber für den Beitritt Deutſch⸗ der damit endigte, daß Macdonald ſeinem Text einen anderen lands in den Völkerbund. Man wartet geſpannt auf Herriots Sinn beilegte, nämlich folgenden: „In der oberſchleſiſchen Frage werde das Werk des Völkerbundes allgemein getadelt, nahm“. Man kann ſich aus dieſer Auslegung während man die 5 0 zahlreichen zuten Leiſtungen des Völkerbundes mit Schweigen auf. Stimmung in Amerika hierzu noch nicht für reif hält. ſelbſt ſeinen Vers läßt die Aufnahme Rußlands mit Ausnahme in den kommuni⸗ oder Briands Erklärungen. Den baldigen Eintritt Amerikas erwartet man in London noch nicht, da man die Dagegen machen. Feſt ſteht, daß der Ueberſetzer von Macdonald die Er⸗ ſtiſchen und Arbeiterkreiſen keinen Enthuſtasmus aus und wird mächtigung erhielt, die Stelle ſo zu überſetzen, wie ſie nach dem engliſchen Text überſetzt werden müßte. Die zweite Stelle, gegen die ſich ein ſcharfer Proteſt der Fran⸗ ſogar von liberaler Seite ziemlich kühl behandelt. Der zweite poſitive Vorſchlag Macdonalds die zoſen erhob, betrifft die erwähnte Frage, wer der Angreifer Vorbereitung einer internationalen Abrüſtungskon⸗ im Krieg von 1914 ſei. zöſiſchen Delegierten die Macdonaldſche Darlegung gewieſen, daß Deutſchland nicht als ausſchließlicher Angreifer anzuſehen wäre. Es wurden die Texte verglichen, aber am Schluß kam man dazu, daß Macdonald dieſe für franzöſiſche Ganz entſchieden wurde von den fran⸗ ferenz wird hier ziemlich peſſimiſtiſch aufgenommen. Die urüg. extremen imperialiſtiſchen Kreiſe weiſen dieſen Antrag als eine Un⸗ möglichkeit zurück und beſtehen darauf, daß ſich England auf ſeine Flotte ſtütze. Andere Kreiſe bezeichnen den Plan Ohren unerträgliche Meinung ausgeſprochen hätte. zu einer internationalen Abrüſtungskonferenz als einen frommen Herriot wird ſich morgen entſprechend dazu äußern. Was die Stelle über Deutſchlands Einkritt in den Völkerbund betrifft, ſei man in franzöſiſchen Kreiſen ſehr erſtaunt, daß Mac⸗ Wunſch. Man iſt mit der von Macdonald bewieſenen Zurück⸗ haltung, namentlich dem vom Völkerbund entworfenen A b⸗ rüſtungsplan gegenüber durchaus befriedigt und begnügt: ſich mit der Hervorhebung ſeiner guten Abſichten, den Weltfrieden donald von drei Wochen ſprach, in denen die Angelegenheit er⸗ durch Ausbau des Völkerbundes durch Verſtärkung der Schiedsge⸗ ledigt werden könne. Starkes Befremden erregte, daß Macdonald in ſo beſtimmten Worten ſprach, ohne ſich vorher mit Herriot ver⸗ ſtändigt zu haben. Trotzdem kann ich auf Grund jenes Geſpräches mit dem Senator Jouvenel verſichern, daß Frankreich grundſätzlich bereit iſt, ſeine Stimme für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund abzugeben. Jouvenel ſagte mir: „Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß Deutſchland die allerwichtigſten Punkke der Völkerbundsakte, den Art. 1 und den Art. 9 anerkennen muß. richtshöfe zu fördern. Erſte Berliner Preſſeſtimmen UE Berlin, 5. Sept.(Von unſerem Berliner Büro). Mardonalds große Rede in Genf wird von den meiſten Berliner Blätter zunächſt nochohne Kommentar wiedergegeben. Eine Anzahl Blätter äußert ſich in zuſtimmendem Sinne. Die„Voſſ. Ztg.“ deren Leiter N J 10 1 1 f ind 3+„ 2——— In dieſen Artiteln wird der Verlailler Verktrag als iner ſelbſt in Genf weilt, zweifelt nicht daran, daß Herriot mit den Aus⸗ Dann iſt zu bedenken, daß ſich nationale Grundlage anerkannt. führungen Macdonalds voll einverſtanden ſich erklären würde. Als⸗ vorher die gemiſchte Kommiſſion über die Waffenkontrolle dann liege eine nicht mißzuverſtehende Einladung Deutſch⸗ ausſprechen muß. Hier könnten ebenfalls Schwierigkeiten ent⸗ ſtehen; doch nach Regelung aller Vorbedingungen ſteht feſt, daß Frankreich für den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſtimmen wird. Deutſchland habe aber den Antrag zu ſtellen. lands gum Eintritt in den Völkerbund vor.— Der „Vorwärts“ hält dieſen Schritt für eine zwingende Notwendig⸗ keit, verlangt aber, daß dann auch gleichzeitig Rußland ſeinen Es Platz im Völkerbund bekomme und auch die Vereinigten Staaten von Amerika endlich ihre Reſerve gegenüber dem Völkerbund ableg⸗ könne wohl nicht verlangen, daß es eingeladen werde Inbezug en— Di Piacdorude ned machte Jouvenel die wichtige Bemerkung, daß rühl 1 1 5 1 11 1 1 ee iee Frankreich den Vorſchlag des Lords Robert Ce eils über die derungen, die die gegenwärtige Reichsregierung ebenſo wie ihre Vor⸗ wechſelſeitigen Hilfeleiſtungen angenommen habe und vorläufig an gängerinnen als ünerreichbar anſehen müßte.— Die„Deutſche dieſem Vorſchlage noch feſthalte, bis ein anderer beſſerer gefunden ſei. Ferner müßte doch Macdonald zugeben, daß die Einſchräakun⸗das denke, ginge es nicht. gen der Rüſtungen Hand in Hand gehen müſſen mit der Durch⸗ führung durch ſchiedsgerichtliche Inſtitutionen. Im Völkerbundsver⸗ trag ſei dies vorgeſehen und man könne nicht annehmen, Macdonald, der den Völkerbund ſtärken wolle, Forderungen ſtelle, die im Gegenteil den Völkerbunds vertrag durch⸗ löchern, falls ſie angenommen würden. Zum Schluß ſagte Jouvenel: Im ganzen iſt aber mein Ein⸗ druck günſtig. Wir würden uns ſchließlich verſtändigen und einen guten Schritt weiter vorwärts kommen. Bezüglich der Ein⸗ berufung einer internationalen Konferenz über Schiedsgericht und Rüſtungseinſchränkungen teilte Jouvenel mit, daß höchſtwahrſcheinlich in Genf eine Konferenz zu Beginn des nächſten Jahres ſtattfinden werde. Geſtern abend hatte ich noch Gelegenheit, Macdonald die den. Frage zu ſtellen, ob. wie verſchiedentlich berichtet wurde. er nach Berlin den Wunſch äußern ließ. die deutſche Reaierung n ſiche Darleaungen auch als Kundgebung der angelſächſi⸗ elt und zweifellos auch Nordamerikas. Leiden⸗ möge ihre Aufnahme in den Völkerbund beantraagen. Macdonald verneinte dieſe Frage. Er bemerkte ſerner, daß von 3 1g.“ verhält ſich ablehnend. So, wie Herr Macdonald ſich Repko⸗Beſchlüſſe Aus einem offiziellen Komuniquee der Repko geht her⸗ vor, daß die Repko geſtern unter dem Vorſitz Barthous tagte. Es wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt: 1. Während der Dauer der Ausführung des Sachverſtändigen⸗ planes wird das Garantie⸗Komitee die Vollmacht nicht aufgeben, die ihm der Verſailler Vertrag und der Londoner Zahlungsplan ge⸗ währen. 2. An Stelle des bisherigen Generalſekretärs der Repko, Mae Fadyean iſt Armitage Smith zum Generalſekretär ernannt wor⸗ Zum Generalſekretär der engliſchen Delegation der Repko wurde Goodchild ernannt. 3. Das ungariſche Kontrollkomitee wird ſich aus einem engliſchen, franzöſiſchen, italieniſchen, rumäniſchen, ſüdſlawiſchen und einem tſchechoſlawiſchen Vertreter zuſammenſetzen. 3 —— — —— — —...———9ꝙ —— ——— —— 2. Seife. Nr. 412 Mannheimer General-Anzeiger(Miitag⸗ausgade⸗ Ireitag, den 5. Septembder 1824 Deutſche Kolonialarbeit— die vorausſetzung für die Wirkſamkeit deutſcher Reparationen Von Generalſekretär E. Moſich(Berlin) Deuiſchland hat mit dem Londoner Protokoll ſchwere, ange⸗ ſichts der vorläuſig zu überſehenden Entwicklungsmöglichkeit ſeiner Wirtſchaft unerfüllbar erſcheinende.ien übernommen. Es hat ſich dabei von der Ueberzeugung leiten laſſen, daß die Geſichtspunkte wirtſchaftlicher Vernunft, die in dem Sachverſtändigenbericht nieder⸗ gelegt ſind, bei der jetzt beginnenden Durchführung ſich immer ſtär⸗ ker durchſetzen werden. Pflicht der deutſchen Wirtſchaft iſt es, alle Energien für die Erfüllung der vereinbarten Verpflichtungen ein⸗ zuſetzen. Es iſt aber auch unſere Pflicht, auf die Fehlerquellen des jetzigen Kompromiſſes mik allem Nachdruck hinzuweiſen, die dazu führen müſſen, daß Deutſchlands Wirtſchaft in der Entfaltung ſeiner Arbeitsmöglichkeit behindert bleibt und daß praktiſche Repa⸗ zu neuen weltwirtſchaftlichen Beunruhigungen ühren. Es iſt jetzt feſtgelegt, daß Deutſchland ſeine Reparationspflichten erfüllt hat, wenn es in ſeiner Währung die Zahlungen auf dem Konto des Generalagenten bei der deutſchen Notenbank getätigt hat. Aus dieſem Konto ſollen Zahlungsübertragungen an die Repara⸗ tionsgläubiger in der für ſie verwendbaren Form— Deviſen oder Sachleiſtungen— nur ſo ſtattfinden, daß dadurch die Stabilität der deutſchen Währung nicht bedroht wird. Das bedeutet, daß Zah⸗ lungen nür in Höhe eines etwaigen Aktivſaldos der deutſchen Zah⸗ lungs⸗ und Handelsbilanz erfolgen können. Der gegenwärtige Stand der deutſchen Handelsbilanz bietet ebenſo wie die weltwirtſchaftlichen Marktbeziehungen keine Ausſicht dafür, daß ein ſolcher Aktivſoldo erreicht werden kann. Wir haben im erſten Halbjahr 1924 im Güteraustauſch mit dem Ausland ein Paſſivum von 1,4 Milliarden Goldmark. Die nächſte Aufgabe muß es erſtmals ſein, dieſe Unterbilanz auszugleichen. Angenommen, dies könnte gelingen, ſo ließe ſich für die deutſche Volkswirtſchaft in ihrem gegenwärtigen Umfang auf Grund der Vorkriegsverhält⸗ Riſſe elwa folgendes Bild der Handelsbilanz vorgusſagen: Mindeſteinfuhr an Rohſtoffen 4,75 Milliarden Goldmark „ Lebensmitteln 55 10 5 17 77 Fertigwaren 1,30* 10 zuſammen.30 Milliarden Goldmark Die für die Geſamtgeſtaltung der volkswirtſchaftlichen Bilanz ſonſt noch zu beobachtenden Ziffern der reinen Zahlungs⸗ und der For⸗ derungsbilanz ſollen unberückſichtigt bleiben. Daß wir hier durch Auslandskredite mit einem geborgt⸗aktiven Saldo als Dauerzuſtand rechnen könnten, erſcheint ausgeſchloſſen und fraalich dürfte es auch ſein, ob der Zins⸗ und Tilaungsdienſt der jetzt nach Deutſchland flie⸗ ßenden Kredite ſtets ſeinen Ausgleich in neuen ausländiſchen Kapi⸗ talzufuhren wird finden können.— Der genannten Mindeſteinfuyr von 7,3 Milliarden Goldmark werden wir alſo als Ausgleich eine entſprechende Mindeſtausfuhr gegenüberſtellen müſſen. Erſt wenn dies exreicht iſt, kann an die Erarbeitung des für dauernde Repara⸗ tionsübertraaungen notwendigen Ausfuhrüberſchuſſes gegangen wer⸗ den. Eine Beobachtung des wirtſchaftlichen Kreislaufes eraibt, daß bei einer Steigerung der Ausfuhr um 1 Milliarde mit einer gleich⸗ zeitigen Steigerung der Einfuhr von mindeſtens ſechshundert Mil⸗ lionen gerechnet werden muß. Das liegt an dem Mehrbedarf an Rohſtoffen, der Einfuhrkompenſation für die Oeffnung neuer Ab⸗ ſatzmärkte für unſeren Exvort uſw. Im Normaljahr rechnet man mit einer deutſchen Reparationsleiſtung von 2,5 Milliarden jährlich. Um einen entſprechenden Ueberſchuß zu erreichen, müſſen Ausfuhr und Einfuhr ſich um rund 6 beziehungsweiſe 3,6 Milliarden Gold⸗ mark ſteigern, müßte ſich der Geſamtwert des deutſchen Außenyan⸗ dels auf 13.3 Milliarden Einfuhr erhöhen.— Im Jahre 1913 be⸗ trug die deutſche Ausfuhr 10,1. die Einfuhr 10,8 Milliarden Gold⸗ mark. Die ee ſtellt ſolche Betrachtungen natur⸗ gemäß auch an. Wähfend ſie noch in ihrem Streben nach Wieder⸗ herſtellung geordneter. von keinerlei machtpolitiſchen Exkurſionen beunkuhbigter Verhältniſſe auf dem Weltmarkt ſich nachdrücklich für das Sackverſtändigengutachten erklärt und die Ratifizierung des Londoner Protokolls begrüßt, ruft ſie nach Schutzzöllen, um ſich vor den von ihr befürchteten nachteiligen Wirkungen ſo gewaltiger deut⸗ ſcher Ausfuhrſteinerung zu bewahren. Enaland erhöht wieder die Reparationsabaabe auf 26 Proz. unter Ausnützung der ihm hierzu gegebenen formalen Rechtsbaſis, trotzdem damit das Transferſyſtem durchbrochen wird, und Frankreich aibt bekannt. daß es dem eng⸗ liſchen Beiſpel zu folgen beabſichtige. Die durch dieſe Maßnahmen bewirkte Behinderung der deut⸗ ſchen Wirtſchaft, vor allem die Vorwegnahme der Deviſeneingänge aus dem deutſchen Außenhandel(die 26prozentige Abgabe, von England und Frankreich erhoben, bedeutet einen Ausfall von jähr⸗ lich mindeſtens 200 Millionen Goldmark) wird nicht dazu beitragen, den an den Reparationen intereſſierten Nationen den Verkauf der deutſchen Induſtrie⸗ und Eiſenbahn⸗Obligationen zu erleichtern. Tatſächlich brauchen aber vor allem Frankreich und Velgien baldigſt größere Barbeträge. Das Sachverſtändigengutachten hat zwar vor⸗ geſehen, daß aus den auf dem Reparationskonto angeſammelten Barbeträgen auch ausländiſchen Privatperſonen Mittel zur Er⸗ werbung deutſcher Daueranlagetitel nach mit der Reichsregierung noch zu vereinbarenden Grundſätzen zur Verfügung geſtellt werden können und hat hier wohl in erſter Linie an die Verwendungsmög⸗ lichkeit etwaiger aus währungswirtſchaftlichen Gründen ſonſt nicht übertragbarer Obligationszinſen für die Privatbeſitzer derſelben ge⸗ dacht. Es darf aber bezweifelt werden, ob bei ſicherer Gewähr einer Wirtſchaftlich ſo geſtalteten Verwendbarkeit des Zinſendienſtes jemals für dieſe Obligationen Intereſſe bezeigen werden.— Aus der ſich ſo erweiſenden Unmöͤglichkeit der tatſächlichen Nutz⸗ barmachung deutſcher Leiſtungen für die Reparationsgläubiger— auch die 26prozentige Reparationsabgabe wird währungswirtſchaft⸗ liche Gefährdungen nach ſich ziehen, die uns das Recht geben wer⸗ den, ihre Aufgabe durch ſchiedsrichterlichen Spruch herbeizuführen— ergibt ſich für Deutſchland und die an den Reparationen intereſſier⸗ ten Nationen die Notwendigkeit, nach anderen zweckmäßigeren Wegen zu ſuchen. Der einzige, gegenwärtig erkennbare Weg iſt die Wieder⸗ gufnahme deutſcher kolonialwirtſchaftlicher Ar⸗ beit, Ueberzeugend ſprechen die vorſtehenden Tatſachen dafür, daß durch Ausfuhrſteigerung Reparationen ohne gleichzeitige Schädigung der Wirtſchaft der Alliierten nicht ermöglicht werden können. Eine die Wirtſchaft der anderen Länder nicht bedrohende, die Stabilität der Valuten ſchützende und nach und nach praktiſch wirkame Reparationen ermöglichende Löſung des Problems iſt nur zu finden, wenn die deutſche Wirtſchaft ihre Pro⸗ duktionskraft mit Kolonialarbeit verbinden kann. Dann iſt es möglich, von der Einfuhrſeite her die Aktivi⸗ ſierung der Handesbilanz in Angriff zu nehmen. Durch Kolonialarbeit können wir weſentliche Teile unſeres Ar⸗ beitsertrages, den wir jetzt zur Beſchaffung von Rohmaterialien und Nahrungsmitteln an das Ausland abgeben müſſen, in unſerer eigenen, durch den kolonialen Bearbeitungsbezirk erweiterten Wirt⸗ ſchaft behalten und ſie hier zur Stärkung unſerer volkswirtſchaft⸗ lichen Leiſtungsfähigkeit verwenden. Dann iſt zu hoffen, daß wir aus der Neubildung unſerer Kapitalkraft heraus unſere Wirlſchaft wieder in normaler Weiſe in die Weltwirtſchaft einflechten und aus tatſächlichem Vermögenszuwachs Reparationsabgaben leiſten können. Dies iſt die einzige, für die Weltwirtſchaft tragbare Möglichkeit praktiſcher Reparationen. Politik und Wirtſchaft werden in Deutſchland dieſer Frage ihre beſondere Aufmerkſamkeit zuwenden müſſen. Vor allem erſcheint es mir notwendig, daß die deutſchen Wirtſchafter die öffentliche Mei⸗ nung des Auslandes von der Folgerichtigkeit dieſer wirtſchaftlichen Ueberlegungen zu überzeugen verſuchen. Die Vereinigten Staaten von Amerika werden in der jetzt geſchaffenen ruhigeren Atmoſphäre wirtſchaftlicher Verſtändigungsverſuche ſich an Punkt 5 der Wilſon⸗ ſchen Kongreßrede vom 8. Januar 1918 erinnern, worin eine freie, aufrichtige und unbedingt unparteiiſche Schlichtung aller kolonialen Anſprüß Die deutſche Politik wird auf die Mantel⸗ zugeſagt war. note Brockdorff⸗Rantzaus vom 29. Mai 1919 zurückgreifen können, in der Deutſchland ſich bereit erklärte, ſeine ſämtlichen Kolonien der Gemeinſchaftsverwaltung des Völlkerbundes zu unterſtellen, 2s als deſſen Mandatar anerkannt würde. Die Forderung der deutſchen Wirtſchaft nach Verſtändigung auf dieſem Gebiet wird nicht von dem Verlangen diktiert, eine Rück⸗ wärtsrevidierung der weltpolitiſchen und weltwirtſchaftlichen Folgen des Weltkrieges herbeizuführen. Das deutſche Verlangen nach kolo⸗ nialer Betätigungsmöglichkeit entſpricht dem Rechtsanſpruch unſeres Volkes auf Gleichberechligung im Kreiſe der forkgeſchriltenen Na. lionen, der Pflicht zur Sicherung der Arbeits⸗ und Leiſtungsfähig. keit der deutſchen Volkswiriſchaft und dem aufrichtigen Streben nach einer ſich in die Weltwirkſchaft aufbauend und beſruchtend einfügen⸗ den Löſung des Reparationsproblems. Aus den verſailler Geheimakten 1. Deutſchlands Entwaffnung Die„Münchener Neueſten Nachrichten“, der„Hannoverſche Kurier“ und die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ beginnen heute mit der bereits angekündigten Leröffentlichung aus den Geheim⸗ akten und Dokumenten des Verſailler Friedens⸗ kongreſſes und zwar mit einer zuſammenhängenden Darſtel⸗ lung über die Entwaffnung. Die Telegraphen⸗Union iſt in der Lage, daraus gleichzeitig mit den genannten Blüttern da⸗ Folgende mitzuteilen:: Um die Frage der dauernden Entwaffnung deutſch⸗ lands zu behandeln, ſetzte der Oberſte Rat der Alliierten am 12. Februar 1919 einen Ausſchuß ein, der aus je drei Vertretern der verbündeten Regierungen beſtand und unter dem Vorſitz des Mar⸗ ſchalls Foch tagte und nach Anhörung der kommandierenden Generäle dem Oberſten Kriegsrat am 3. März ſeine Vorſchläge unterbreitete. Nach dem Vortrag des Generals Foch war das Weſentliche folgendes: Deutſchlands Streitkräfte zu Lande ſollten einen Effektivbeſtand von 200 000 Mann ausſchließlich der Offtziere nicht überſchreiten, die Zahl der Offiziere nicht höher als 9000 ſein. Die Armee ſollte eingeteilt ſein in 15 Infanterie⸗ und 5 Kavallerie⸗ diviſionen mit fünf Generalſtäben der Armeekorps. Die Offiziere und Unteroffiziere des Landhoeres ſollten durch freiwillige Meldung ergänzt werden, und zwar ſollte ſich jeder Offizier auf 25, jede⸗ Unteroffizier auf 15 Jahre zum Dienſt verpflichten. Dann heißt es weiter, die gemeinen Soldaten des Landheeres werden im Gegen⸗ teil ausſchließlich in jeder Klaſſe des Erſatzes durch das Los oder irgend ein anderes Mittel, das Deutſchland wähben mag, ergänzt unter folgenden Vorbehalten: 1. Die Geſamtdauer des Dienſtes dieſer Leute darf ein Jahr nicht überſchreiten und muß ununter⸗ brochen geleiſtet werden. 2. Die Zahl der ausgebildeten Leute in jeder Erſatzklaſſe darf 180 000 nicht überſchreiten.— Alle dieſe Be⸗ ſchlüſſe waren einſtimmig gefaßt. In der Sitzung ſelbſt ver⸗ langte Balfour einen Aufſchub der Beſchlußfaſſung, damit er die Vorſchläge mit den britiſchen Militärſachverſtändigen erörtern könne. Am 6. März trat der Oberſte Rat von neuem zur Behandlung disſer Frage zuſammen und Lloyd George richtete an General F och die Frage, ob bei ſeinen Vorſchlägen, jährlich 200 000 Mann aus⸗ zubilden, nicht im Laufe von 10 Jahren zwei Millionen vollſtändig ausgebildeter Soldaten vorhanden ſein würden. Der Marſchall er⸗ widerte, daß der Schwerpunkt nicht hier, ſondern darim liege, daß die Deutſchen nicht die entſprechenden Cadres bilden können. Lloyd George erwiderte, er ſehe nicht ein, warum man Deutſchland ein Geſchenk machen wolle durch einen Pfan, der ihm erlauben würde, in 20 Jahren vier oder fünf Millomen Menſchen auszubilden. Er widerſprach auch einem weiteren Einwurf des Marſchalls Foch, in⸗ dem er erklärte, Deutſchland dürfe nicht ermächtigt werden, eine Ar mee zu unter halten, die ſtärker als diejenige Englands ſei. Die Entſcheidung liege bei den Regierungschefs. Mit folgenden Daten legte Lloyd Zeorge ſeinen Plan vor, der die Freiwilligkeit des Dienſtes, eine Mindeſt⸗ dienſtzeit von 12 Jahren, eine Stärke der Landarmee aller Grade von höchſtens 200 000 Mann in höchſtens 15 Diviſionen und drei Kavalleriediviſionen und der deutſchen Marine von 15 000 Mann vorſah. An eine Beſchränkung der Rüſtungen zu glauben, fügte Lloyd George bezeichnenderweiſe hinzu, ſei eine Illuſtion. Weiter widerſprachen der General Foch und Degoutte. Lloyd George wies dieſen Widerſpruch mit der Aeußerung zurück, daß die Meinung keines Generals ſeinen Entſchluß erſchüttern könne. Er beantragte, daß das Conſeil ſeine Prinzipien annehme und die militäriſchen Sachverſtändigen beauftrage, einen entſprechenden Plan im Detail auszuarbeiten. Dieſen Plan legte Marſchall Foch am 10. März vor. Er beantragte aber gleich, die Ziffer von 140 000 Mann, die in dem neuen Projekt noch vorgeſehen war, auf 100 000 herabzuſetzen. Clemenceau begründete das damit, daß bei einer kurzfriſtigen Dienſt⸗ zeit die Hälfte des Beſtandes in der Ausbildung begriffen und daher ohne effektiven Wert ſei, während bei einer langfriſtigen Dienſtzeit olle Mannſchaften effektiven Wert beſäßen. Der amerikaniſche General Bließ ſprach ſich gegen eine noch weitere Herabſetzung der Zahl aus, weil Deutſchland mit weniger als 140 000 Mann die innere Ordnung nicht aufrocht erhalten könne. Foch und Clemen⸗ ceau widerſprachen, Lloyd George ſchloß ſich ihnen an. Auch Lanſing erklärte ſich nunmehr überzeugt: Ein Vorſchlag Balfours, Deutſchland bei einer ſo unzureichenden Armee doch Garantien gegen eine Invaſion zu geben durch einen Plan über eine allgemeine Entwaffnung wurde von Clemenceau durch eine heuchleriſche Vertröſtung auf den Völkerbund abgetan. Nachdem u. a. General Degoutte noch einmal ſeinen grundſätzlichen Standpunkt dargelegt hatte. war dieſe für das Schickſal Deutſch⸗ lands ſo überaus wichtige Beratung abgeſchloſſen. Es geht daraus hervor, daß wir es Lloyd George zu verdanken haben, wenn wir heute ein Soldheer und dein Volksheer haben, daß aber Foch und Clemenceau es geweſen ſind, die die Herabſetzung der urſprünglich geplanton Zahl von 200 000 auf 100 000 durchgeſetzt haben. Owen Noung in Berlin Der amerikaniſche Agent für die Reparationen Owen Noung iſt geſtern Abend gegen halb 7 Uhr mit den Herren Gutt, Mar Fadgean und Rufug Dawes in Berlin eingetroffen. Nach ſeiner Ankunft empfing Owen Youn g die Vertreter der Preſſe im Hotel Adlon zu einer kurzen Beſprechung und gab ihnen folgende ab: Es muß in der ganzen Welt, beſonders in Deutſchland, ein Gefühl der Erleichterung und Befriedig ung auslöſen zu wiſſen, daß jetzt in Berlin einleitende Schritke unkernommen werden, um das Londoner Abkommen über den Dawesplan in Wirkſamkeit zu ſetzen Ganz abgeſehen von den Verdienſten oder Mängeln des Planes ſelbſt, über die zu ſprechen man anderen über⸗ laſſen muß, kann man ſagen, daß er bereits nicht nur die Grundla⸗ gen eines Uebereinkommens zwiſchen den alliierten Regierungen, ſondern auch eine Verſtändigung 1 ihnen und Deutſch⸗ land ermöglicht hat, eine wirkliche Verſtän igung von Gleichberech⸗ tigten nach ausführlicher Ausſprache und wichtigen Konzeſſionen. Er hat die Welt ſchon eine Strecke auf dem Weg zu Ruhe und Frie⸗ den vorwärts gebracht. Ob der Plan ſo gut iſt, wie ſenne begeiſter⸗ ten Befürworter glauben oder ſo ſchlecht, wie 1515 ſchlimmſten Feinde ſaßen, iſt nicht annähernd ſo wichtig wie die Frage, ob alle intereſſierten Länder gewillt ſind, ihn in Wirklichkeit zu ſetzen. Wenn ſie das ſind, ſo wird der ſchlechteſte Plan Erfolg haben, wenn nicht, ſo wird der beſte Plan fehlſchlagen. Deutſchland hat, ich freue mich das ſagen zu können, den erſten Schritt mit der Zahlung von 20 Millionen Goldmark an den Ge⸗ neralagenten getan. Das geſchah mit einer Pünktlichkeit, die ein gutes Beiſpiel bildet. Ich bin ſicher, die nächſten Schritte werden von den Alliierten mit der gleichen Pünktlichkeit ausgeführt. Nicht der Plan, ſondern der hinter ihm ſtehende Geiſt bezeichnet die erſte Wendung zu einer beſſeren Methode nach dem langen trauri⸗ gen Weg, den wir alle zurückgelegt haben. Ueber die Ernennung Gilberts zum ſtändigen General⸗ agenten erklärte Voung folgendes: Mit großer Befriedigung habe ich aus den Zeitungen die Wahl Gilberts zum ſtändigen General⸗ agenten erfahren. Wir könnten in den Vereinigten Staaten keinen beſſeren Mann finden, um dieſe ſchwere laſtenreiche Aufgabe zu Erklärung enn übernehmen. Seine Erfahrung, die Unparteilichkeit ſeines Urfeils, ſein klarer Sinn und ſein feiner ſelbſtloſer Geiſt bürgen für die erfolgreiche Durchführung ſeines Amtes. Die innerpolitiſche Lage Zur innerpolitiſchen Lage teilt die„Voſſiſche Zeitung“ mit, daß Reichskanzler Dr Marx vorausſichtlich erſt in den erſten Deubhe tagen nach Berlin zurückkehren wird. Es ſcheine nicht in der Ab? ſicht der Reichsregierung zu liegen, wegen der Zolltarifvorlagen den Reichstag zu eigem früheren Termin einzuberufen. Die Frage der innerpolitiſchen Neuorientierung werde allerdings vorher angeſchnit⸗ ten werden müſſen, da die Deutſche Volkspartei und bis zu einem gewiſſen Grade auch das Zentrum, den Deutſchnatio⸗ nalen gegenüber gewiſſe Bindungen eingegangen ſeien. Es ſei an⸗ zunehmen, daß der Reichskanzler vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstags einen Verſuch zur Umbildung des Reichskabi [netts in dem Sinne machen wird, daß es nach rechts un links erweitert wird. Die Einladung zum Eintritt in dieſes Kabinett werde alſo nicht nur an die Deutſchnationalen, ſondern auch an die Sozialdemokraten ergehen. Regierungsumbildung und Kriſe der Deutſchnationalen Parlei ( Berlin, 5. Sept.(Von unſ. Berl. Büro) Die Kriſe inner⸗ halb der Deutſchnationalen Volkspartei ſcheint ſich aller Beſchwich⸗ tigungsverſuche der Parteileitung zum Trotz weiter verſchürfen zu wollen Der rechte Flügel der Partei drängt auf die Spaltung hin. In der„Deutſchen Ztg.“, die den Unentwegten als Sprach⸗ rohr dient, erklärte geſtern einer von ihnen, C. S. Baer:„Man müſſe rückſichtslos über den Schwagen hinweg“ und die bisherige Politik weiterführen. Die deutſchnationalen Jaſager hätten ihr Anrecht verloren, noch weiter Vertreter der Partei genannt zu wer? den. Sie ſtänden nicht mehr in der deutſchnationalen Front. Ihre Rolle müſſe ausgeſpielt ſein. Die Hauptſchuld aber wird der Führung zugemeſſen. Heute treibt der Oberfinanzrat Bana den Keil weiter. Es gebe nur eine Möglichkeit der Rettung aus der fürchterlichen Niederlage, daß nicht die Neinſager den Ja⸗ ſagern folgen, ſondern daß die Folgerungen gezogen werden, da alle diefenigen, die am 21 Auguſt ohne Scheu bewieſen haben, daß ihr politiſcher Kompaß in Ordnung iſt, die die Geſchäfte und die Führung der Partei rückhahlos und, wenn nötig, auch rückſichtslos in die Hand nehmen und die der Partei verloren gegangene Grun lage zu einer wirklichen und unerſchütlerlichen politiſchen Willens⸗ bildung ſchaffen.— Der„Tag“ ſcheint ſich angeſichts ſolch offener Spaltungsbeſtrebungen höchſt beſorgt, daß der Traum vom Bür⸗ gerblock in nichts zerrinnen könne. In der Wilhelm⸗ ſtraße rechnet man bereits damit, daß alles beim alten bleibe⸗ Wenn die Kriſenmacher in dieſer Weiſe fortführen, ſo hemmten ſie die Rechtsentwicklung im Reiche. Zu dieſer innerpolitiſchen deulſchnationalen Sorge kommt die um die Haltung des Zentrums zum Bürgerblock— Auf die Frage:„Was verliert das Zentrum?“ kann die„Germa⸗ nia“, anknüpfend an die jüngſten Aeußerungen Dr. Wirths für die Regierungskombination und die Beſchlüſſe des Reichsverbands⸗ vorſtandes in Hannover eine Antwort geben. die allgemein dahin interpretiert wird daß das Zentrum eine Koclition mit den Deutſch⸗ nalionalen nur dann eingehen will, wenn in dieſe Volksgemein⸗ ſchaft auch die Sozialdemokratie einbezogen wird. Ein ſolcher Verſuch wäre, darüber dürfte ſich das Generalorgan der Zentrumspartei wohl im klaren ſein, ſo ausfichtslos wie der, Waſſer und Feuer zu vereinigen.— Die Deutſche Tagesztg“ meint, und man darf ihr von dieſem Geſichtspunkt aus nicht ganz Unrecht geben, daß in dieſem Falle es vom Zentrum ehrlicher wäre. von vornherein Nein zu ſagen zu den Deutſchnationalen, und dieſes Nein nicht durch offenbare Unmöglichkeiten zu verſchleiern. Keine Abmachungen zwiſchen Volksparlei und Deutſchnalionalen Von maßgebender volksparteilicher Seite wird uns mitgeteilt: „Die Meldung des deutſchnationalen Preſſedienſtes von A b⸗ machungen zwiſchen Volkspartei und Deutſchnatie⸗ nalen über ein Zuſammengehen bei der kommenden Reich« präfidentenwahl iſt unzutreffend. Solche Abmachungen ſind 5 nicht getroffen worden. Ueberhaupt beſtehen über die veröffentlich⸗ ten Zuſicherungen hinaus keine Verbindlichkeiten der Volkspartei gegenüber den Deutſchnationalen.“ Deutſches Keich Dor Abſendung der deulſchen Kriegsſchuldnole Wie die„Voſſiſche Zeitung“ erfährt, ſteht die Abſendung der deutſchen Kriegsſchuldnote an die fremden Regie⸗ rungen unmittelbar bevor. Aus der Tatſache, daß die Erklärung an die fremden Mächte der Kundgebung rom 29. Auguſt nicht un⸗ mittelbar gefolgt iſt, iſt vielfach ech en worden, die Abſendung werde womöglich ganz unterbleiben. Der Wortlaut werde geeig et ſein, den Mißdeutungen ein Ende zu machen.— Das Blatt beme 55 weiter, es ſei unzutreffend, daß die Reichsregierung 1 ihrer Kriegsſchulderklärung Folgerungen ableiten wolle hinſichtli der materiellen Verpflichtungen, die Deutſchland auferlegt wären Dies dürfte wahrſcheinlich in der Note zum Ausdruck kommen Au 2 in den früheren ſeindlichen Staaten habe man die Theſe von de Alleinſchuld Deutſchlands gufgegeben. Eine Aufwertungs⸗Enkle Das Berliner-Uhr⸗Abendblatt meldete geſtern, daß in nächſten Tagen zwiſchen dem Reichsfinanzminiſterium und ragenden Vertretern der Repko Beſprechungen über die 2 der Aufwertung der deutſchen Anleihen, insbeſondere age Kriegsanleihe, ſtattfinden ſollen. Zunächſt ſolle die Hugge einer Wiederaufnahme des Zinſendienſtes in beſcheidenem Umfen ur Erörterung gelangen. Wie wir an zuſtändiger Stelle auf ge erfahren, iſt dieſe Meldung von A bis Zerfunden kann nur als beabſichtigtes Börſenmanöver bezeichnet werden. Bayern und die neue Eiſenbahngeſellſchaft Im Direktorium der neuen Reichseiſenbahnen wird Bayern vorausſichtlich durch den jeweiligen Staatsſekretg nt) Zweigſtelle Bayern der Reichsbahnen(z. Z. Staatsſekretär v. vertreten ſein. rn Die bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondenz bemerkt, daß Bae⸗ noch keine Aufforderung erhalten habe, eine Perſönlichteit Zu ſen nennen, die es im künftigen Verwaltungsrat der Bahnen vertr ſoll, der bis zum 15. Seplember zu bilden ſein muß. Letzte Meloͤungen Vorverlegung der Joll⸗Friſten um einen Tag Die Interallierte Rheinlandkommiſſion hat ung vormittag beſchloſſen, den für den Wegfall der Abgabenerhe beim Warenverkehr zwiſchen beſetztem und unbeſetztem 7 ſprünglich auf den 10. September vorgeſehenen Zeitpunkt u 17 1 damit alle anderen Termine um einen rüher legen zu laſſen, ſo daß die Rheinzollinie bereits in Nacht vom 8. zum 9. September aufgehoben wird. inter⸗ In Ergänzung zu der Meldung über den Abbau der Ein⸗ alliierten Zollkammiſſion erfahren wir noch, daß das iſchen und Ausfuhramt ſeine Tätigkeit für den Handelsverkehr zwßſeibt dem beſetzten und dem unbeſetzten Gebiet einſtellen wird: es va alſo nur noch ſeine Tätigkeit für das Ein⸗ und Ausfuhram dem Auslbande beſtehen, 15 „ ch. Eſchelbronn, 4. Sept. Infolge des anhaltenden gbel überſchwemmte die Schwarzbach das Wieſengelände und mach⸗ bei Dehmdgras unbrauchbar. Die ca. 13 Meter lange Ufermefſig iſt, der Zieglerſchen Mühle, die ſchon einige Jeit reparaturbedürf un ſtürzte in der Nacht zuſammen; die Böſchung rutſchte nach. ſtall macht die Waſſer⸗ und Straßenbauinſpektion einen Neubau 5 der Reparatur. 0 — Ireitag, den 5. September 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 42 Die Pfälzer „Ein rheiniſches Volksbild“ nennt W. H. Riehl die pfychologiſche Charakteriſtik der Pfälzer, die im Jahre 1888 erſchienen iſt. Wenn auch bald ſiebzig Jahre darüber hingegan⸗ gen ſind. ſo iſt dieſes. Buch doch nicht veraltet Es enthält eine Fülle vorgeſchichtlichen, ſtatiſti⸗ ſchen u. ethnoaraphiſchen Materials aus dem der aute Kenner des pfälziſchen Volksſtammes ein plaſtiſches Volksporträt geſtaltet hat. Ein kleiner Beitraa aus dem Schatzkäſtlein des Pfälzer Volkslebens ſei nachſtehende Charakteriſtik des pfälziſchen Bürgers. Die Pfälzer gehören zu den fleißigſten Landwirten Euroras: 18 aeſeaneter Boden begünſtiat dieſen Fleiß. Dazu kommt noch die unkiſche. alückliche Hand. die Bewealichkeit, der Fortſchrittstrieb, 15 Rationalismus der Franken. Der ſchwäbiſche Bauer iſt nicht ſo i ig. vielleicht noch zäher in ſeinem Fleiß wie der Pfälzer, aber er Aicadt ſo gewürfelt, nicht ſo flink. er hat jenen ſchlaafertigen frän⸗ Mutterwitz nicht, für welchen der Pfälzer ein aanz eigenes zort beſitzt: er iſt nicht ſo„ſchlitzöhrig“. Andere ſprechen ſchlitz⸗ ärig“ und meinen, es bedeute einen Haarſpalter. Das trifft aber n Sinn nicht. Wer ſo praktiſch⸗pfiffig iſt, wie einer. dem der ſchon einmal die Ohren geſchlitzt bat, iſt ſchlitzöhrig, ein durcn⸗ diebener Schlaukopf!„Dem Pfälzer kalbt ſelbſt der Ochs! der wie lische Marſchall Grammont erzählt in ſeinen Memoiren, Die er zehn Jahre nach dem weſtfäliſchen Friedensſchluß durch die Falz gereiſt ſei und das Land, das er zwei Jahre vor dem Frieden * von Grund auf zerſtörtes aeſchaut. nun wieder aufbluvend ſic bevölkert geſehen habe.„als ſen niemals Krieg geweſen.“ Wenn 5 die Pfals überhaupt nach ſo vielen und furchtbaren Kriegsndten nümer ſo fubelhaft raſch wieder erholt hat, ſo lieat das in der unver⸗ abaren Friſche. Raſchheit und Schnellkraft der Bewohner. Denn in der Pfalz wachſen nur Dornen und Diſteln von ſelber, nicht rot und Wein. Zu der Notiz des Marſchall Grammont muß man as Bildd jenes Bauern fügen, der bei der Belagerung von Mainz im ereich der Kanonen einen Schanzkorb auf Rädern vor ſich herſchob nd 9 ihm ſeine Feldarbeit verrichtete. Hier hat man Urſache irkung. ten Die Pfälzer ſind aber nicht bloß ichlaafertia mit Karſt und Spa⸗ n wie ihre fränkiſchen Vorfahren ſchlaafertig waren in der Polttik mit dem Schwert. ſie ſind es auch mit der Zunge. Auf ſedes Wort uß ein Gegenwort fallen und zwar Schlaa auf Schlag. Auf jede ſalbeaueme Bemerkung muß man gehöria auftrumpfen. Beſſer. du aſt eine Dummheit, als du ſaaſt aar nichts. Saaſt du die Dumm⸗ it nur recht nachdrücklich. ſo wieat ſie ſchon ſo ſchwer wie ein ge⸗ ſi eites Wort. Andere Leute reden auch nicht lauter Weisheit. aber e reden leiſer als die Pfälzer. Man braucht nur die Eiſenbahnfadrt — Bayern. Schwaben und die Pfalz zu machen, ſo wird man ein Fbach anſteigendes Kreſzendo des Redetons bei den drei Stämmen ſitt rnehmen. Der Bayer verſtummt, wenn ein Fremder neben ihm wild Der Schwabe ſpricht ſchon offener. Der Pfälzer aber redet die i0 fremde Reiſegeſellſchaft am liebſten aleich im ganzen an jedes 80 enbahncoupe wird ihm zur Volksverſammlung. Aber in der ſchuſenreibe des felbſt ſind die fränkiſchen Stämme ver⸗ Hacden. Der Obermainfranke ſchläat nur ein Mezzoforte an. dei 0 nau und Frankfurt hebt ſich der Diskurs ſchon zum vollen Forre, Rede man aber bei Mainz den Rhein überſchritten hat. ſchwillt der zedeſtrom zum Fortiſſimo. Wenn wir uns am Sonntag einem pfäl⸗ 888 Wirtshaus nähern, ſo ſchallt uns häufig ein Wortaebrau⸗ Masgen. daß wir meinen, da drinnen zankten ſich hundert Leute auf in 5 und Totſchlaa. Treten wir ein. ſo ſind es nicht zwanzig. die 50 ltetedlichen Gruppen mit all dem Getöſe nur ein Plauderſtündchen en und von Wein und Wetter ſprechen. hurt Goethe bemerkt einmal, daß in der damaligen Reichsſtadt Frank⸗ ge ein gewiſſes barſches Weſen durchaus nicht für unliebenswürdig l ten babe. Jene liebenzwürdige Barſchheit iſt keinesweas Grob⸗ en ſondern ſoll vielmehr ein friſches. ungeniertes. überleaenes We⸗ raftuedrücken. Das Volk nennt ſolches Ausſprechen einer gewiſſen 79 fvalur auch nicht barſch. ſondern forſch. Grüßt der Pfälzer den“ volkstümlich liebenswürdig, dann wirft er ſeinen„auten Mor⸗ * aleichfalls im echten Kraftton dem andern entaegen und rückt burf wenig an der Kappe,„als ſäßen Spatzen darunter.“ Das iſt nueichikos. nicht arob. Die fränkiſche Gewandtheit. Fremdes ſich an⸗ dunanen, führt bei dieſem Volk zum leichten Erfaſſen aller Bil⸗ n bitoffe. Die Pfälzer ſtehen hierin mit in der Vorderreihe unrer Siadeutſchen Stämmen. Daß die Franken ſo raſch auf die römiſche Imtiiadelung einaingen und auf und neben den Trümmern der ie erſtödte deutſche Städte und Stadtdörfer ſchufen. das iſt eben der ſi r ein Ausfluß ibrer geſchmeidigen Aneianungskraft. Die Pfäl⸗ Ehr ind ſich der Gabe ihrer raſchen Faſſungskraft bewußt. Es iſt eln rſte unkt des Volkes, geſcheit und aufgeklärt zu ſein. An die reiz ⸗ re Stelle des Menſchen knüyft ſich aber am leichteſten die Sa⸗ Art 2. Die allerbekannteſte Anekdote zur Charakteriſtik pfälziſcher ſche trifft darum ſatyriſch die Pfälzer Geſcheitheit: Als ein franzöſi⸗ beſchesederal über Liſt und Verrat der Neuſtädter erzürnt, die drei ſeber geſten Leute zu hängen befahl lief die ganze Stadt davon, weil glaubte, er ſei einer von den dreien. leng ur Feſte aller Art iſt der Pfälzer ſehr empfänalich. Jede 2 ffentliche Angelegenheit weiß er zu einem Feſt umzugeſtalten. An eſe den 3. B. in Weiftenheim am Bera die Bürger„eingeſtunt'. geſcn ſchönen Herbſttaa nämlich zieht der mit dem Amtszeichen Aufe de Büroermeiſter mit dem Gemeinderat zum Rathaus. Am des Hauſes por dem Stein verlammein ſich die im ad⸗ gelaufenen Jahr neu angemeldeten Bürger, die nun in ihre Bürger⸗ rechte feierlich eingeſetzt werden ſollen. Der Ortsſchulze eröffnet ihnen in würdevoller Anſprache Sinn und Zweck der Zeremonie. Dann faſſen je vier Männer einen der jungen Bürger an Händen und Füßen, der Bürgermeiſter vackt ihn am Nacken und ſtößt ihn auf den Stein. Der dumpfere oder hellere Ton beim Aufſtoßen wird prophetiſch gedeutet für die Gediegenheit des jungen Bürgers. Hierauf verkündet der Bürgermeiſter den neuen Gemeindegenoſſen die Summe ihrer Rechte. die Fülle ihrer Nutzungen mit allerle! ſtehendem örtlichen Witz. Es wird in Ausſicht geſtellt: die Jagd auf dem Lobenheimer See, der Fiſchfang auf dem Kuhbera. fönfzia Malter Rauch alljährlich, beim Bäcker zu faſſen u. a. m. Ein origi⸗ neller Schmaus bildet den Schluß. Jeder neu eingeſtutzte Bürger muß dazu eine Stütze Wein beiſteuern, einen Teller voll Handkäſe, einen Laib Brot und einen Hut voll Nüſſe. Eine ähnliche Ruine alten individuellen Gemeindelebens iſt der berühmte Geißbock von Lamprecht Zur Erhaltung eines alten verbrieften Rechts— zur Recoanition eines Weiderechts— muß jedes Jahr am dritten Pfinaſttaa der jüngſte Lamprechter Bür⸗ ger einen Geißbock von Sonnenaufaana von Lamprecht in den Dei⸗ desheimer Wald führen. Vor einigen Jahren aber wollte der Bock halbwegs nicht mehr vorwärts gehen und kam in einem Schubkarrey bei dem auf dem Marktplatz zu Deidesheim harrenden Gemeinderat angefahren. Da nun auch das Tier ſelber ſich nicht als ganz vor⸗ ſchriftsmäßig auswies— denn die Urkunde fordert einen tüchtlgen, „wohlgehörnten und wohlgebeutelten“ Bock— vielmehr noch an demſelben Tage krepiert ſein ſoll. ſo wurde das Recht ſtreitig. Auch in Kaiſerslautern lebt noch die Erinnerung an einen länaſt erloſche⸗ nen Brauch. Es war zur Zeit, als unſere Herren Schulbuben noch nicht mit Glacéehandſchuhen angefaßt wurden. Nach alter Sitte mußte dort alljährlich ein Umaana der Schuljuaend um den ganzen Stadt⸗ wald gehalten werden. Auf jeden Grenzſtein ward dann ein Bube geſtellt und gehöria geohrſeigt, damit ſich der junge Nachwuchs die Grenzen merke. Wer pſycholoaiſche Studien an dem Volkscharakter machen will, der muß auf die pfälziſchen Kirmeſſen gehen. Wochenlana wird vor⸗ gerüſtet: in den reichen, vorderpfälziſchen Dörfern werden ſelbſt die Häuſer von innen und außen neu getüncht zur Kirchweihe: denn nicht bloß der einzelne, das ganze Dorf ſoll im Sonntaasrock präſentteren. Es ſind oft geradezu ganze befreundete Gemeinden, die einander zur Kirchweih Beſuch und Gegenbeſuch abſtatten, wichtige Geſchäfte und Beredungen werden häufig für dieſen Tag vorbehalten. Viele Fa⸗ milien würden niemals in einer gewiſſen Vollzähligkeit verſammelt ſein, wenn nicht Kirchweih wäre, wo es Ehrenſache iſt, daß man dle Verwandten von nah und fern einlädt und böchſte Pflicht der Freundſchaft. daß man der Einladung Folge leiſtet. Dazu kommt die Uebuna der Gaſtfreundſchaft. die ſtets ein glänzender Charakter⸗ zug des Volks, auf Kirmeſſen gleichſam ihr Ehrenfeſt feiert. Denn wie Gottes Sonne leuchtet an einem ſolchen Tag die Gaſtlichkeit über jeden, der nur unter irgend einem Rechtstitel in ein Haus geladen ſein oder auch ſich ſelbſt einladen mag. So gewinnt das Feſt ſeine innere Originalität, wenn es auch der äußeren entbehrt. 5 S. J. Gund. Städtiſche Nachrichten Braune Tauſender Mit dem neuen Bankgeſetz, das vom Reichstag angenommen worden iſt, findet einzs der zahlreichen„Aufwertungsprobleme“ ſeine»endgültige Löſung. Schon ſeit Anbeginn der Inflution machte ſich im Publikum die Neigung geltend, altes Papiergeld, alſo Reichsbanknoten, die noch aus der Vorkriegszeit ſtammten, zu ſammeln. Und als die Inflation ſoweit vorgeſchritten war, daß der Tauſendmarkſchein zum täglichen Gebrauchsgeld geworden war, da entſtand die Spezialität, die alten„braunen Lappen“ zu ſam⸗ meln. Aber die Brune allein und das Datum der Vorkriegszeit ge⸗ nügte noch nicht. Die Tauſender mußten auch noch einen roten Stempel haben, damit ſie„goldrichtig“ und ſammelreif waren. Für dieſe Tauſendmarkſcheine mit dem roten Stempel entwickelte ſich auf dem„freien Markt“, ein regelrechter Börſenkurs. Monate hindurch hatten die rotgeſtempelten braunen Tauſender ein Agio von 30 Prozent, d. h. für ſolch ein Schein wurden 1300 Mark in anderem Papiergeld gezahlt. Die braunen Tauſender mit dem roten Stempel gerieten dann in den Tagen der Millionen und Milliarden mehr und mehr in Vergeſſenheit, und die Leute, die ſie gehamſtert hatten, ließen ſie in ihren Kiſten liegen und warteten auf beſſere Zeiten. Dieſe beſſere Zeiten ſchienen zu kommen als jetzt aufs Neue auf der ganzen Linie das Aufwertungsfieber begann. In den letzten Wochen rück⸗ ten die Hamſterer der Inflationszeit mit ihren ſchönen alten Brau⸗ nen wieder hervor und ſuchten ſie gegen ein Aufgeld von mehreren Goldmark an den Dummen zu bringen. Alle dieſe Aufwertungs⸗ träume ſind nun dahin. Der§ 3 des neuen Bankgeſetzes ſchreibt den Umtauſch der alten auf Mark lautende Noten vor nach dem Verhältnis: eine Billion Mark(Papier mark) gleich eine Reichsmark. Damit iſt den alten Tauſendern endgültig das Todesurteil geſprochen. Sie werden nur noch einen Erinne⸗ kann zurzeil, wie wir hören, t 0 da die für Abonnements vorgeſehenen Plätze ſämtlich vermielet ſind. Es kommt jedoch vor, daß gemietete jetzt zurückgewieſen werden, gemerkten Refleklanten zur Verfügung ſtellt. verfügbaren * Die Nachſrage nach Abonnemenlsplätzen im Nalionaliheater nur zum Teil noch befriedigt werden, Plätze aus irgend einem Grunde die das Theater dann den vor⸗ Die meiſten Abonne⸗ metnsplätze— das ſiad faſt die Hälfte der überhaupt im Theater, Plätze— waren übrigens ſchon beim erſten Aufruf im Januar d. Is. überzeichnet, z. B. 2. und 3. Rang, aber auch 1. und 2. Parkett. 8 * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am kommenden Sonntag Herr Jean Decker, Beſitzer des Gaſthauſes„Drei Kro⸗ nen“, J 2, 20, mit ſeiner das ſeit 25 Jahren zu den Beziehern des„Mannheimer General⸗ Anzeigers“ gehört, unſere herzlichen Glückwünſche. 7 5 Ehefrau Lina geb. Huftle. Dem Ehepaar⸗ veranſtaltungen Theakernachrichl. Die Bühnenbilder in der Neuinſzenierung der Oper„Fidelio“ ſind von Heinz Grete. Ebenſo hat Heinz Grete zu der Groteske von Herbert Kranz„Fuſſel oder Der Druckfehler“, die Sonntag. 7. September im Neuen Fe⸗ zur Aufführung gelangt. und zu der Operette„Die Stroh⸗ witwe“ das Bühnenbild geſtaltet. Die Erſtaufführunga der Operette„Die Strohwitwe“ findet Samstag. den 6. September im Neuen Theater ſtatt.— Die Intendanz macht darauf aufmerk⸗ ſam. daß. um Störungen der Vorſtellungen zu vermeiden, Zuſpät⸗ kommenden der Zutritt in den Zuſchauerraum erſt nach Be⸗ endiaung eines Spielabſchnittes geſtattet werden kann. 195 * Einführung des Winterfahrplanes. Die für den Winter vor⸗ geſehenen Abänderungen des Jahresfahrplanes werden nicht, wie bisher angenommen zum 1. Oktober, ſondern erſt zum 5. Oktober zur Durchführung kommen. Es dürfte dies, wie früher, aus dem Grunde geſchehen, weil Frankreich und Belgien an dieſem Tage von der Sommerzeit zur regelmäßigen Zeit zurückkehren und zwei⸗ malige Aenderungen im Fahrplan für die Grenzſtationen am 1. und 5 Oktober vermieden werden ſollen. Die neuen Fahrpläne treten daher erſt am 5. Oktober in Kraft und auch das neue Reichskürs⸗ buch wird erſt von dieſem Tage Gültigkeit haben. * Die Erhebung der Gewerbe⸗ und Handelsbetriebe am 1. Sep⸗ tember. Nachdem die ſeit 1892 alljährlich ſtattgefundenen Zählun⸗ gen der Gewerbebetriebe im Jahre 1914 eingeſtellt worden und ſeit⸗ dem unterblieben ſind, hat das Arbeitsminiſterium im Einverſtänd⸗ nis mit dem Miniſterium des Innern angeordnet, daß am 1. Sep⸗ tember dieſes Jahres wieder eine Erhebung ſämtlicher Gewerbe⸗ und Handelsbetriebe ſtattzufinden habe. Das Bad. Stat. Landes⸗ amt, dem die Vornahme dieſer Erhebung obliegt, macht mit Recht auf die große Bedeutung dieſer Erhebung für unſer Geſamtwirt⸗ ſchaftslebens aufmerkſam und erſucht die Induſtrie⸗ und Handels⸗ kreiſe deshalb um genaue und ſorgfältige Ausfüllung der ihnen zu⸗ gehenden Fragebogen. * Eiſenbhahnnotgeld. Zur Behebung von Zweifeln wird wie⸗ derholt darauf hingewieſen, daß das auf Dollar und Goldmark lau⸗ tende wertbeſtändige Notgeld der deutſchen Reichsbahn nicht aufge⸗ rufen iſt und bis auf weiteres im Umlauf bleibt. 75 * Die erſte Prüfung für Handarbeitslehrerinnen haben 50, die zweite Prüfung 30 Kandidatinnen beſtanden. * Anerlaubte Einwanderung nach Amerika. Das neue amexi⸗ kaniſche Einwanderungsgeſetz erhält außerordentich ſcharfe Beſtimmungen gegen die unerlaubte Einwande⸗ rung. Ein Ausländer, der ohne Paß zureiſt oder in anderer Weiſe das Geſetz verletzt, kann mit Zuchkhaus bis zu zwanzig Jahren beſtraft werden. Zwar wird wohl ſchwerlich die Höchſtſtrafe je in Anwendung gebracht werden, aber die 31 Italiener, die dieſer Tage dabei abgefaßt wurden, als ſie ſich von einem Dampfer an Land zu ſchmuggeln verſuchten, ſollen, wie der öffentliche Ankläger agt, eine exemplariſche Strafe erhalten. Jedenfalls wurden von edem 10 000 Dollars Kaution verlangt als Sicherheit 5 daß ie auch wirklich zum Prozeß erſcheinen, und da natürlich keiner von hnen einen ſolchen Betrag hinterlegen konnte und ſich auch ſonſt niemand fand, der für ſie gutſagen wollte, wurden ſie ſofort in Unterſuchungshaft genommen. Unter dem alten Geſetz wurden Leute, die dabei betroffen wurden, wie ſie ohne Erlaubnis an Land oder über die mexikaniſche, bezw. die kanadiſche Grenze zu kommen verſuchten, einfach deportiert, und weitere Maßregeln waren nicht vorgeſehen. Jetzt aber ſollen ſie ausnahmslos beſtraft werden. Da⸗ bei iſt noch zu bemerken, daß es keine Verjährung für dieſes Vergehen gibt; noch nach zwanzig Jahren kann der Schuldige zur Verantwortung gezogen werden. Die mit der Aufſpbtung ſoichee Einwanderer beauftragte Detektivbehörde iſt außerordentlich tüchtig und holt jene ſelbſt aus den dichtbevölkerten Einwandererquartieren der Großſtädte heraus. Man hat hier häufig jun*5 a ben⸗ teuerluſtige Deutſche de Paf die ſich über die Grenzen ge⸗ ſchlichen hatten oder als blinde Paſſagiere deutſcher Dampfer an⸗ kamen. Dieſe ſollten vor ſolchem Beginnen ernſtlich gewarnt werden, denn ſie werden ſchwerlich dem Schickſal entgehen, einige Jahre im Gefängnis zubringen z umüſſen. * Die nächſte Heidelberger Schloßbeleuchtung findet, wie das rungswert behalten an eine ſchöne Zeit und— an eine verfehlte Spekulation. Heidelberger Verkehrsamt mitteilt, anläßlich des Deutſchen Juriſten⸗ tages am 12. September ſtatt. denn Wille des Menſchen iſt ein erhabener Begriff, auch dann, der auf ſeinen moraliſchen Gebrauch nicht achtet. Schon lic Wille erhebt den Menſchen über die Tierheit; der mora⸗ bhebt ihn zur Gottheit. Schiller. Friedrich Nietzſches Jünger der letzten Stunde Briefe Peter Gaſts an Carl Fuchs Mitgeteilt von Dr. med. Hans Juchs(Danzig) Aus dem Nachlaß der Freunde Nietzſches veröffent⸗ licht Carl Lange, der Herausgeber der„Oſtdeutſchen Monatshefte“ in ſeiner Zeitſchrift hochbedeutende, bisher noch unveröffentlichte Briefe über Nietzſches letzte Lebens⸗ jahre. Wir bringen mit der freundlichen Erlaubnis der Schriftleitung und des Verlages Georg Stilke⸗Berlin aus dem reichen Material einige Briefe, die die Perſönlichkeit 8 und die Erkrankung Nietzſches ſchildern.) de Gei großer Vereinſamung traf Friedrich Nietzſche der Sturz in abereiſtesnacht. Schwach war ſelſt Widerhall in der Welt. Laut beweund leidenſchafllich un kleinen Kreiſe derer die ſeinen laßzten Tboſſeonen Aufftiegen zu neuen Höhen der Erkennms treue Weg⸗ ſen geblieben waren. Unter dieſen„Jüngern der letzten ragen Peter Gaſt und Carl Fuchs. Beide, philoſophiſche Gebur. von Haus aus, hatten ſchon in den 70er Jahren mit de⸗ 85 der Tragödie Nietzſche als neuen bewegenden Faktor des Wgen Geiſteslebens erkannt. Wie nahe ſie dem Schaffen zoßſches ſtanden, beweiſt ferner die Tatſache, daß ſie von ihrem erüff reunde gewürdigt wurden, den urſprünglich nicht für die ſlentlichung beſtimmten IV. Teil des Zarathuſtra als Ineditum 1 Jente,der,Hand zu empfangen. Beide waren endlich, als Nietzſches ſchausteriſtenz ihre höchſte Steigerung und zugleich ihren großen, Fadder en Abſchluß fand, ergriffene Zeugen des damals noch eſtan lſllichen„Ecce homo“, jenes erſchütternden autobiographiſchen Miſſtosen 5, in dem ein prophetiſch überhöhter Glaube an die eigene Di ſchon geſpenſtiſch den Untergang des Intellekts ankünd'gt. whitoſos Freundſchaft, die Peter Gaſt und Carl Fuchs, die Muſiker⸗ K phen, fortan für ein Menſchenalter innig gebunden hielt, hatte weß, ſcht allein in Nietzſche ihren Ankergrund, ſie wurzelte viel⸗ eigenen Reichtum ihrer artverwandten künſtleriſchen Oeren Richtung weitab von den Zeitſtrömungen laa. W deſeuſch et an ſeiner Offenbarung der Muſik“(Verlag der Nietzſch⸗ aft München) das Ideaſ der neuen Tonkunſt gezeielmet, Verkörperung znſt in Peter Gaſt und zumal in ſeiner Oper „Die heimliche Ehe“ erblicken zu ſollen glaubte. Unſere Stadt hal als einzige die Klänge dieſes vielleicht zu früh geborenen Werkes im Jahre 1891 erlebt, als Carl Fuchs in Danzig ihre Aufführung erwirkte. Wer Dahms geleſen hat, darf der Hoffnung leben, daß nach 35 Jahren die Zeit heranreift, um dieſen„Süden in der Muſik'“, dieſes im tieſſten Grunde heitere Werk, deſſen Kraft die Grazie iſt, zu neuem Leben zu erwecken. Daß Peter Gaſt aber mehr war als Tondichter, mehr auch als nur Reflexſpender Nietzſchen Lichtes, daß er ſelber den tiefſten Dingen und Menſchen auf Erden verwandt und ebenbürtig war, das künden ſeine jetzt von der Nietzſche⸗Geſellſchaft herausgegebenen Briefe. Dafür ſoll auch einſt Das zeugen, was ich von Peter Gaſts Hand im Nachlaß von Carl Fuchs, meinem Vater, fand. Aus der Fülle dieſer 200 handſchriftlichen Dokumente, die mir ein glück⸗ hafter Beſitz und lebendige Ergänzung eigener Jugenderinnerungen ſind, ſeien heube nur einige Blätter aus jenen ernſten Tagen mitge⸗ keilt, da beide Freunde, in tiefer Bewegung und noch zwiſchen Furcht und Hoffnung ſchwankend, dem Untergang des Zarathuſtra⸗ ſängers gegenüberſtehen. Wenn auch die Briefe des Empfängers noch zum vollen Bilde fehlen, ſo läßt dach der Monolog ſchon er⸗ fühlen, wie der ſo tragiſch zum Torſo gewordene Nietzſche von beiden als Markſtein in der Geiſtesgeſchichte geſehen wurde zu einer Zeit, da die meiſten noch ahnungslos daran vorübergingen. Mögen dieſe merkwürdigen Zeilen, die ich, einem Wunſche des Herausgebers dieſer Zeitſchrift entſprechend, aus dem Staube des Familienarchivs erlöſte, nun ſelber ſprechen: Berlin, 13. 1. 1889. Hochverehrter Herr Doktor! Es iſt grauenhaft! Nietzſche iſt wahnſinnig geworden! Am letzten Montag hat ihn Overbeck aus Turin geholt und im Baſeler Irrenſpital untergebracht! Nun, für Den, welcher Nietzſches Ziele nicht kannte, mußte das Crescendo ſeines Selbſtgefühls etwas Bedenkliches, ja Unheimliches haben. Aber Nietzſche hatte das Recht zum„Größenwahn“. Das ſchauerliche Faktum iſt nur, daß Nietzſches Gehirn im letzten Halb⸗ jahr ſo über alle menſchlichen Begriffe arbeitete, daß jedenfalls eine Erſchöpfung der Vernunft eingetreten iſt, und große Empfindung 90 regulierende Vernunft nun einander nicht mehr die Wage ten. Die Vehemenz von Nietzſches Denkkraft, die Rapidität im Ver⸗ brauch von Gehirnmaſſe ſchon in den ruhigſten Zeiten mußte Jedem auffallen, der mit dieſem ganz außergewöhnlichen Manne in Be⸗ rührung kam. Er brauchte fortwährend Jemand, der ihn abzieht, zerſtreut, aufhält, ein verlangſamendes Princip in ſeiner Nähe. Das fehlte in ſeiner ſeit anderthalb Jahren beinahe abſoluten Ein⸗ ſamkeit. Er erlebte Dinge in dieſer Einſamkeit, die wahrſcheinlich noch kein Sterblicher erlebt hat. Mich, einen ganz ruhigen, Einge⸗ weihten, befremdet die Empfindung an ihm, ein Typus hoch üßer Chriſtus z. B. zu ſein, gar nicht. Er iſt es für Jeden, der hier unter⸗ ſcheiden kann. Das Schauerlichſte an der ganzen Sache iſt, daß nun die Phili⸗ ſter kommen werden und ſagen: Seht, da habt ihrs! So muß es Jedem gehen, der uſw.— Overbeck ſchreibt, die Aerzte hätten den Ausbruch des unge⸗ meſſenſten Größenwahns konſtatiert. Ich, wie geſagt, geſtehe Nietzſche das Recht auf dieſen Wahn zu. Die treibende Kraft in einem ſolchen Geiſte iſt Größenwahn, gehalten und maskiert durch eine ün⸗ geheure Kraft der Vernunft. Was an Nietzſche jetzt zu konſtatieren ſein wird, iſt wahrſcheinlich ein Defekt, eine Erſchöpfung der Ver⸗ nunft. In Verehrung 5 13 ganz Ihr Peter Gaſt. Berlin, 18. 1. 89. Poſtkarte) Hochverehrter Freund! Ihr Telegramm iſt wahrſcheinlich vor Eintrefſen meines Briefes abgegangen.„Mein Brief iſt Unſinn“ ſollte heißen:„mein Verdacht gegen Overbeck iſt Unſinn“. Es iſt kein Zweifel, daß Nietzſche geiſtes⸗ geſtört iſt. Overbecks genauer Bericht läßt gar keinen Zweifel dar⸗ über. Sie erhalten den Bericht ehebaldigſt; augenblickſich brauche ich das Dokument noch. Morgen früh fahre ich nach Leipzig, um hauptſächlich das Manuſkript vom„Ecce homo“ einzuſehen. Daſſen Druck hängt aber doch ſchließlich von dem Umſtand ab, wie weit die „Umwerthung aller Werthe“ fertig iſt. Kennen Sie die„Götzendäm⸗ merung?“ Die Schrift„Nietzſche contra Wagner“ iſt im Satz jertig; ich denke 50 Exemplare für die Freunde herſtellen zu laſſen. Ich fühle mich juridiſch in der Sache ſehr engagiert. Bewahren Sie mir Ihr unſchätzbares Wobeeen 5 — Jena, 21. 1. 90. (Poſtkarte) Lieber Herr Doktor! Ihre beiden Poſtkarten vom 18. und 19. Jan. kamen mir erſt hier zu Jena in die Hände,— Sie können ſich vorſtellen, unter welchen Empfindungen. Nietzſche ſah ich nach 24 Jahr zum erſten Mal wieder; ſeine Mutter führte mich ihm zu. Er ſah nicht ſchlecht aus. Ich möchte faſt ſagen, daß ſeine Geiſtes⸗ ſtörung nur in einer Accentuierung ſeiner, im intimen Verkehr auch früher gezeigten humoriſtiſchen Seite beſteht. Er erkannle miſh ſo⸗ fort, umarmte und küßte mich und freute ſich ungeheuer des Wie⸗ derſehens, gab mir immer wieder die Hand, als könne er gar nicht glauben, daß ich wirklich da ſei. Viel ſprachen wir von Venedig ———— — * —...——— 4. Seite. Nr. 412 Mannßeimer General-Anzeiger(miktag⸗Ausgabe) Freifag, den 5. Seplember 1924 epd. Angebliche„Geiſtliche. Vor unlauteren und beltügeriſchen Elementen, die in dieſer unruhigen Zeit mehr denn je ihr Weſen treiben, muß immer wieder gewarnt werden. Gegenwärtig liegen zwei beſonders kraſſe Fälle vor, in denen die Schwindler angaben, evangeliſche Geiſtliche zu ſein und in weiten Kreiſen Vertrauen fanden. Der angebliche„Paſtor“ Behrend, der vor kurzem in Berlin„im Intereſſe der Irrenfürſorge im Heiligen Lande“ Vor⸗ träge über die Oſterſtätten in Paläſtina hielt, hat ſich inzwiſchen nach Oeſterreich gewandt, wo er in Wien mit Kreiſen der Univerſität und des Miniſteriums Fühlung ſuchte und im Saale des Univerſi⸗ tätsinſtituts Vorträge mit Lichtbildern hielt, die er im Unterrichts⸗ amt entlehnt hatte. Er führt einen gefälſchten Ausweis des Kura⸗ toriums der Jeruſalem⸗Fürſorge in Berlin mit ſich und beabſichligt, ſeine Tätigkeit in Ungarn und Italien fortzuſetzen. In einem zweilen Fall handelt es ſich um den 27jährigen Karl Sebeſte aus Guben. der ſich z. Zt. in Unterſuchungshaft im Gefängnis Alt⸗ Moabit befindet. Er gab ſich bald als Kriminalbeamter, bald als Rechtsanwalt aus und konnte ſchließlich auf Grund von Ausweis⸗ papieren, die er im Lazarett einem jungen Theologen entwendet hatte, in einem Vorort Berlins Religionsunterricht erteilen und trieb auch ſonſt als angeblicher„Geiſtlicher“ in verſchiedenen Gemeinden lein Unweſen. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Es iſt in Frankfurt beabſichtigt, die ſtädtiſche Er⸗ werbsloſenfürſorge zu einer vollproduktiven zu ge⸗ ſtalten. Die zuſtändigen ſtädtiſchen Behörden ſind aufgefordert, über vorzunehmende Notſtandsarbeiten dem Magiſtrat zu berich⸗ ten. Ferner iſt eine Erweiterung der Vermittlungs⸗ zentrale für Erwerbsbeſchränkte geplant. Weiter ſoll die wertvolle Faſſade des ehemaligen Darmſtädter Hofes, ein ſchönes Kunſtwerk im Barockſtil, wieder aufgebaut werden. Der Stadtverordnetenverſammlung geht eine Vorlage über die Bewil⸗ ligung eines Kredits von 25 000 Mark zu. Mit einem Koſtenauf⸗ wand von etwa 150 000 Mark ſollen Teile der Hanauer Landſtraße und der Adickesallee neu ausgepflaſtert werden, tunlichſt unter Zu⸗ ziehuna von Arbeitsloſen. Auf Grund genauer Prüfung iſt be⸗ ſchloſſen, die ſtädtiſche Müllabfuhr nach und nach auf Motorbetrieb umzuſtellen, und es ſollen vorerſt ſechs Motor⸗ Müllwagen angeſchafft werden. In der letzten Trierer Stadtverordnetenſitzung deilte die Verwaltung mit, daß ſie ein großzügiges Bau⸗ programm erwäge und beabſichtigte, hierfür zwei Millionen aus dem Vermögen der Stadt zu opfern. Sie bedürfe freilich dazu eines Kredits, den ſie bis jetzt noch nicht erhalten könne. Es ſollen 132 Wohnungen erſtellt werden, die 1 669 000 Mark koſten werden. Ferner wurde zur Förderung des privaten Wohnungsbaus be⸗ ſchloſſen, aus dem Aufkommen der Hauszinsſteuer Hypotheken von 6000 Mark durchſchnittlich zur Verfügung zu ſtellen mit günſtigen Zins⸗ und Tilgungsſätzen, 2 v. H. der Grunderwerbsſteuer bei Baul⸗ grundſtücken niederzuſchlagen und die eventuell entſtehenden Straßenbaukoſten zu ſtunden oder in Raten abtragen zu laſſen. * g. Saarbrücken, 3. Sept. Die Stadtverordnetenverſammlung beſchloß, eine neue Verbindungsſtraße im Stadtteil St. Johann nach dem Namen des großen Frankfurter Philoſophen„Schopenhauer⸗ ſtraße“ zu taufen.— Der Verein der Buch⸗ und Muſikalienhändler des Saargebiets plant für kommenden Winter eine Reihe kultureller Abende, die den Zuſammenhang mit dem deutſchen Mutterland för⸗ dern ſollen. Bedeutende deutſche Dichter und Gelehrte werden aus ihren Werken vorleſen oder Entdeckungen in gemein⸗ verſtändlicher Form erläutern. Als erſte werden Max Jungnickel und Paul Keller im Saargebiet erſcheinen. — Die Begnaoͤigung von Karl hau Nach Verbüßung von 18 Jahren Zuchthaus iſt, wie gemeldet, er des Geh. Medizinalrats Molitor urteilte, aber zu lebenslänglicher anwalt Karl worden e Nicht oft hat ein Mordprozeß ein ſolches Aufſehen erregt wie vor bald 20 Jahren gegen den Rechtsanwalt Karl Hau in Narlz⸗ ruhe. Selbſt über den Krieg hinweg hat ſich die Erinnerung an die Erregung wachgehalten, die ganz Deutſchland während der Ver⸗ handlungen dieſes kriminaliſtiſchen Senſationsdramas gepackt hatte Karl Hau hatte in Zürich als Student der Rechtswiſſenſchaften die ebenſo hübſche wie intereſſante Studentin Lina Molitor kennenge⸗ lernt und ſich mit der um 6 Jahre älteren Frau verſprochen. Die Eltern des Mädchens gaben ihre Zuſtimmung zur Heirat erſt, als Lina einen Selbſtmordverſuch begangen hatte. Das junge Paar überſiedelte bald darauf nach Amerika. Am 7. November 1906 wurde Frau Molitor, die mutter Hau's, als ſie in Begleitung ihrer Tochter Olga aus dem Poſtamt in Baden⸗Baden kam, von hinten her erſchoſſen. Die Täter⸗ ſchaft war ein Myſterium. Man ſah nur einen flüchtenden Mann, deſſen man nicht habhaft werden konnte. Aber es fanden ſich zahl⸗ in Baden⸗Baden, zum Tode ver⸗ Zuchthausſtrafe begnadigte Rechts⸗ Schwieger⸗ und es war ganz merkwürdig, was er ſich gerade eingeprägt hatte: nämlich viele meiner burlesken Bemerkungen Bei jeder Kirchen⸗ niſche, jedem venezianiſchen Sottoportico, auf die wir zu ſprechen kamen, erinnerte er ſich, mehr als ich, ſolcher Aeußerungen. Ich werde täglich einige Stunden mit Nietzſche gehen. Auf den Erfolg bin ich geſpannt. P. G. Jeng, 1. 2. 90. Heut, liebſter Freund, bin ich in meiner Zuverſicht, daß wir unſeren Nietzſche wieder haben werden, außexordentlich befeſtigt werden. Heut und geſtern war er vorzü oben im Saal unter lauter Irren, wo N. tritt iſt eigentlich ſtrengſtens verboten); von da gingen wir ins Muſikzimmer. Ich wollte mich ans Klavier ſetzen und gab'n die Düte mit 6 Pfannkuchen, die ich ihm täglich bringe; aber er ſagte: „Nein, lieber Freund, ich will mir die Finger jetzt nicht klebrig machen; denn erſt werde ich ein wenig ſpielen.“ Und nun ſetzte er ſich ans Inſtrument und phantaſierte. O„wenn Sie dies gehört hätten! Nicht eine Verkehrtheit! Stimmengewebe von triſtaniſcher Feinheit! Pianiſſimi und dann wieder Poſaunenchöre und. Trom⸗ petenfanfaren und Beethovenſcher Grimm und fauchzendes Hinein⸗ ſingen und wieder Sinnen, Träumen— es läßt ſich nicht ſchildern. Einen Phoyograph her! Die Wirkung dana auf ſein Cerebral⸗ ſuſtem war ganz gewaltig; er war wie umgewandelt danach. Vor⸗ züglich! Heute hat er in einem Buche geleſen, das Naumann mir ſchickte und in welchem Nietzſche oft eiktert iſt: auch das brachte ihn merkwürdig zur Raiſon. Nächſten Sonntag kommt die Mutter: wir berathen übers Herausnehmen, das unter allen Umſtänden baldigſt geſchehen muß. Er ſelbſt fragt:„Nun, wann fahren wir nach Naumburg?“ Herzlichſt glich! Geſtern war ich Ihr P. Gaſt. Annaberg, 24. 10. 91. Lieber und verehrter Freund! Hier ſende ich Ihnen das verſprochene Bild Nietzſches. Sie be⸗ merken, wie geſund er ausſieht,— viel beſſer, als in den letzten Zeiten ſeiner Vernunft. In meinen italieniſchen Jahren ſah ich ihn doch faſt jährlich wenigſtens 4 Wochen; er kam meiſt nach Venedig: da ſah er denn einmal ganz abgemagert, von ſeiner unverwüſtlichen Denkleidenſchaft ordentlich aufgezehrk aus, das andere Mal wieder leidlicher, voller— ungefähr wie es Diderot von Rame aus Neffen erzählt. Jetzt erfreut er ſich der blühendſten Geſundheit, bis auf — wie Lamettrie ſagte— bis auf die Störung durch„jenes Nichts jene kleine Fiber, jenes Etwas, was die ſubtilſte Anafomie nicht entdecken kann und das aus Erasmus. Fontenelle Tölpel und Nar⸗ ren gemacht haben würde.“ In Niegzſches Gehirn muß irgend ein Knoten zerſprengt und aufgegangen ſein, jener Knoten, der ihm 1906 wegen der Ermordung ſeiner Schwiegermutter, der Frau Hau wegen ſeiner guten Führung in Freiheit geſetzt macht! gewöhnlich ſitzt(der Ein⸗ 0 Naſe, reiche Indizien. Frau Molitor war von einem Mann, der deutſch mit engliſchem Akzent ſprach, telephoniſch nach dem Poſtamt hinbe⸗ ſtellt worden. Der Täter trug folſchen Bark und falſche Perücke, wie ein anderer, den man vorher ſchon in Frankfurt und Karlsruhe beobachtet hat. Wenige Tage darauf wurde Hau in London unter dem Verdacht der Täterſchaft verhaftet und mußle auch zugeben, ver⸗ kleidet in Baden⸗Baden geweſen zu ſein. Einen Grund für dieſe Reiſe vermochte er nicht anzugeben; doch ließ er durchſcheinen, daß Olga Molitor, die Schweſter ſeiner Frau, in Beziehungen zu ihm ge⸗ ſtanden habe Eine Pfſychoſe der Volkswut richtele ſich gegen Olga, obwohl dieſe unter Eid die Berechtigung aller dieſer Ver⸗ dächtigungen beſtritt. Das Urteil, gefällt auf Grund einer Indizien⸗ beweisführung, lautete auf Mord und Todesſtrafe und gab Veran⸗ laſſung zu weiteren Kommentaren auf der ganzen Welt. Namhafte Juriſten des In⸗ und Auslandes hielten den Spruch des Karlsruher Schwurgerichts für einen Fehlſpruch. Jedenſalls hatte Hau es verſtanden, die Sympathie des Publikums derart für ſich zu ge⸗ winnen. daß es nach dem Urteil zu einer kleinen Revolution kam, gegen die ſogar Militär aufgeboten werden mußte. Wenig ſehlte, daß ſich das Publikum an Olga Molitor vergriff. Hau legte zwar Reviſion gegen das Todesurteil ein, ſie wurde aber vom Reichsgericht verworfen. Der Streit der Rechtsgelehrten und die Rückſicht auf das Volksempfinden mögen wohl die Urſache geweſen ſein, daß der alte Großherzog von Baden Hau zu lebenslänglichem Zuchthaus begnadigte. Seine Frau Lina hatte ſich drei Wochen vor der Verhandlung mit ihrem Kind in der Schweiz im Pfäffekon⸗See ertränkt. Der alle Vater Hau war ebenfalls kurze Zeit vorher von den Aufregungen an einem Schlaganfall ge⸗ ſtorben. Hau befleißigte ſich im Zuchthaus des beſten Benehmens. Er war arbeitswillig und gehorſam und errang ſich das Ver⸗ trauen der Anſtaltsleitung. Er erlernte das Tiſchlerhandwerk und wurde ſogar in dieſem Gewerbe ein tüchtiger Arbeiter. Bei Kriegs⸗ ausbruch meldete er ſich als Freiwilliger an die Front, wurde aber als Zuchthäusler nicht in die Armee aufgenommen. Stattdeſſen wurde nach der Revolution ſeine lebenslängliche Zucht⸗ hausſtrafe wegen guten Verhaltens vom badiſchen Juſtizminiſter in eine befriſtete umgewandelt und der 1. April 1925 als Endtermin beſtimmt. Auf Grund eines neuen Geſuches und der Befürwortung der Anſtaltsleitung und des Anſtaltsgeiſtlichen iſt Hau nun noch ſieben Monate früher aus dem Zuchthaus entlaſſen worden. Er beſitzt ſoviel Mittel, vorerſt ſeinen Lebensunterhalt beſtreiten zu können. Hau ſoll ſich nach Berlin gewandt haben, wo er, wie die„Zeit“ meldet, Lebenserinnerungen ſchreiben will. Es unterliegt keinem Zweifel, daß er, der zahlreiche Abenteuer auch in Konſtantinopel, Wien und London erlebt hat, für dieſe„Memoiren“ einen Verleger finden wird Aus dem Lande I. Rof(Amit Wiesloch), 4. Sept. Hier brannte das am weſt⸗ lichen Ausgang des Dorfes an der Straße nach St. Leon gelegene alleinſtehende Haus des Fabr'karbeiters Hehr nieder. Obwohl das Jeuer, das übrigens in ſeiner Urſache noch nicht aufgeklärt iſt, am Nachmitteg ausbrach, war nicht mehr viel zu retten, da die Erntevorräte den Branßd allzuſehr begünſtigten. Der Schaden in Höhe von—9000 M. iſt durch Verſicherung gedeckt. Konſtanz, 4. Sept. Aus Bodanskreiſen wird geſchrieben: Der ollzu frühe Herngang des Dampfſchiffperwalters Fridolin Schlötterlein, der in den goer Jahren des vorigen Jahrhun⸗ derts bis 1902 Sängerpräſident des„Vodan“ war, hat in der großen Bodanfamilie, wie auch bei den vielen ſonſtigen Perſonen, die ihn kannten, ein Gefühl tiefer Trauer ausgelöſt. Schlötterlein war ein liederfroher, redegewandter Sängerpräſident, wie ihn der Bodan ſelten beſeſſen hat. Er war dem Bodan auch ein treuer Chroniſt, der in den Tagesblättern oft Aufſätze erſcheinen ließ über die muſi⸗ kaliſchen und geſellſchaftlichen Vorgänge des Bürgervereins Bodan. Herr Schlötterlein hat auch öfters ſoliſtiſch bei Bodanaufführungen mitgewirkt, ſo z. B. im Oktober 1892 in Flotows Oper„Aleſſandro Stradella“. Die beiden Banditen wurden geſungen von den Bodan⸗ ſängern Schletterer und Schlötterlein. In der hleſigen Tagespreſſe wurden damals die Leiſtungen dieſer beiden Bodaner ſehr aner⸗ kennend beurteilt. Die älteren aktiven Bodaner denken mit einem mehmütigen Gefühl jener Zeit, in der Herr Schlötterlein durch ſeinen unverwüſtlichen Humor bei Sängerabenden und Sänger⸗ fahrten manch ſchöne Stunde bereitet hat. In der Geſchichte des Bodan wird die Täligkeit des Verſtorbenen als das Vorbild eines begabten Sängerpräſidenten fortleben. Aus der pfalz Neuſtadt d.., 5. Sept. Der erſt kürzlich gegründete Bürger⸗ verein der Vorſtadt Winzingen hat bei der Sladtperwaltung ſchon ſopiel erreicht, daß eine beſondere Polizeiſtation, eine öffentliche Jernſprechſtelle und eine Poſtwertzeichenverkaufsſtelle für dieſen Stadtteil ſoviel wie zugeſagt wurde.— Der Handelsſchutzverband der Pfalz⸗Abteilung Neuſtadt hat beim Poſtamt angeregt, die Poſt täglich dreimal anſtatt bisher zweimal zuzuſtellen. Da⸗ Poſtamt hat erwidert, daß eine häufigere Zuſtellung nicht möglich ſei. Die rößeren Geſchäftsfirmen hätten eigene Poſtfächer und holen ihre Poſt ſo wie ſo ſelbſt ab.— Im ſtädtiſchen Kranzenhaus ſtarb der verheiratete Taglöhner Jakob Boos aus Mußbach, der bei Guts⸗ beſitzer Hellmer an einer Kelter beſchäftigt war und dabei ſich unter dieſe legte, um eine Reparatur vorzunehmen. Dabei fiel ihm ein außer der ungeheuren Spannkraft ſeines Weſens zugleich auch jene Unſumme von Kopfſchmerzen gab, die ihn jetzt gänzlich verlaſſen haben. Schauerlich iſt es mir, vor dieſem Schädel zu ſtehen und an die Dinge zu denken, die ihm noch entquellen, entſpringen, entlodern ſollen! Dieſe ganze, von Niemanden zu rekonſtruierende Reihe gedanklicher Phänomene für immer ausgelöſcht, unmöglich ge⸗ Es iſt wirklich ein Unglück für die Menſchheit, ſo überſpannt das klingen mag! Wenn Nietzſche auch in jedem Satze Etwas ge⸗ ſagt hatte, daß ſich der Zuſtimmung keines einzigen Menſchen er⸗ freute, ſo würde er doch als Feuerſtein und Stein des nſtoßes noch für lange Zeiträume eine gewaltige Geltung behalten. Und auf dieſe Art Geltung läuft es doch bei allen, allen Philoſophen inaus. Es grüßt Sie von Herzen Ihr Peter Gaſt. Bruckner⸗Anekdoten Erzählt von Max Auer In ſeiner Bruckner⸗Biographie(Amalthea⸗Verlag, Wien) teilt Max Auer folgende Bruckner⸗Anekdoten mit, die uns an ſeinem 100. Geburtstage den Menſchen Bruckner nahebringen. In ſeinen ſpäteren Lebensjahren kam Bruckner in nähere Berührung mit namhaften Münchener Künſtlern. Hermann Kaul⸗ bach hat in dieſen Tagen die Züge Bruckners in einem Porträt feſt⸗ gehalten. Fritz v. Ühde bat den Meiſter durch eine Mittelsperſon, ihm für ſein Abendmahlsbild zu ſitzen, weil er einem der Jünger Bruckners Züge geben wollte. Der Meiſter war dazu jedoch nicht zu bewegen. Er meinte, ſein Kopf ſei dazu durchaus nicht geeignet, er ſelbſt vollkommen unwürdig und—„an eh Photographien von mir da!!“ Ühde mußte ſich alſo beſcheiden. Er ſelbſt ſchreibt: Ich habe dann nach einer Photographie, die mir Hanfſtengel gab. und nach meiner Erinnerung den Kopf des am Ende der Tafel ſitzenden Jüngers auf dem Abendmahlsbilde gemalt.“ Als das Bild ſpäter im Wiener Künſtlerhaus ausgeſtellt war, führte ein Freund den Meiſter vor dasſelbe mit den Worten:„Schau her, da biſt du doch drauf.“„Ah, ah“, ſagte Bruckner und blieb wortlos und tiej er⸗ griffen vor dem Bilde ſtehen. * Bruckner hatte in dieſer Zeit noch kaum etwas Greiſenhaftes an ſich. Dadurch daß ſein Körper etwas zur Fülle neigte, erſchien er kleiner, als er tatſächlich war. Sein Kopf mit der gewaltigen dem bartloſen Geſicht und den ſtets kurzgeſchorenen, ehemals blonden, nun ergrauten Haaren glich dem eines römiſchen Impera⸗ Biet auf den Unterleib. Die hierbei erlittenen inneren Verletzungen führten den Tod herbei. Eine Witwe und mehrere Kinder krauern um ihren Ernährer. 8 65 Hahloch 4. Sept. Der in den Guillini⸗Werken in Ludee hafen beſchäftigte Maurer Franz Kramer von hier ſtürzte oene abend vom Gerüſt und brach das Genick. Der Bedauernswer hinterläßt Frau und mehrere Kinder. 185 8 * Bad Dürkheim, 5. Sept. Bei der Weinverſteigerung H burger von Recumſche Gutsverwaltung G. m b. H. Bad Dürk⸗ heim-Hettenleidelkeim kamen zum Angebot 17 Nummern 5 Flaſchen 1922er Weißweine und 3 Nummern à 400 Flaſchen 192 0 Weißweine. Es koſteten pro Flaſche 1922er Weißwelne: Ungſtein 8 Herrenbergriesling M..50, Dürkheimer Spielberg M..70, Dür heimer Michelsberg Riesling M..90, Ungſteiner Herrenberg 1 deſe M..40, Dürkheimer Herrenberg Ausleſe M..60, Dürkheime Michelsberg Ausleſe M..60, 1921er Flaſchenweine: Ungſteiner Her⸗ renberg Riesling M..80. (2) Lachen, 4. Sept. Unbekannte Diebe verübten nachts einel Einbruch in das hieſige Gemeindehaus und entwendeten dort etwa 100 Mark. : Herxheim, 4. Sept. Demnächſt werden auch hier Lehrer⸗ und Beamtenwohnungen erſtehen, das Baugelände dafür iſt bereit erworben. So wird es möglich ſein, ältere, verheiratete Lehrkräfte zu erhalten. ::Lingenfeld, 4. Sept. Der 56jährige Vorarbeiter Mathias Steinsacker, Vater von 7 Kindern ließ ſich am Dienstag frü von einem Eiſenbahnzug überfahren. Er wurde mitten ent⸗ zweigeſchnitten. Das Motiv der Tat iſt unbekannt. St. erfreute ſich allgemeiner Beliebtheit. 5 :: Oberotterbach, 4. Sept. Zwiſchen dem Hauswirt Hey un ſeinem Mieter Hüther kam es zu einem Streit, der in Tätlichkeiten ausartete, wobei Hüther einen Meſſerſtich in den Kopf erhiel und ins Krankenhaus gebracht werden mußte. Hey iſt weniger ſchwer verletzt. Pirmaſens, 4. Sept. Das Verbot der Turn⸗ und Sportver⸗ zine iſt wieder aufgehoben.—Ein Fuhrunternehmer von hier it ein Pferd, das mit dem ſogenannten Schlafkoller behafte Um nun ein Einſchlafen des Tieres beim längeren Stehen au zer Straße zu verhüten, hat er in das Kummet einen Wecker ein⸗ bauen laſſen, der alle 8 Minuten ſeine Glocke ertönen läßt. Dadur wird das Pferd munter erhalten und Verkehrsſtörungen vermieden. Ohlsbach, 4 Sept. An Blutvergiftung ſtarb die 237 jährige Thereſe Wußler hier. Sie war am letzten Freitag in den Wald gegangen und hatte ſich an den Dornen eines Brombeer⸗ ſtrauches verletzt. Dannenfels, 4. Sept. Hier ſtarb der Vorſtand der Land⸗ wirtſchule Landau, Philipp Merz, ein um die Landwirtſchaft hoch⸗ verdienter Mann. Kachbargebiete „Bensheim, 4. Sept. Eine Vluttat hat ſich geſtern nachmittog in dem 9 8 Bahnhofſtraße 19 ereignet, das dem Meßgermeiſte. D. gehört. Der Mieter Peter Röſch und ſeine Ehefrau leben 1 5 lange Zeit in geſpannten Verhältniſſen, da der Ehemann glau Grund zur Eiferſucht zu haben. Geſtern nachmittag nach 4 5 kam es wieder zu Auseinanderſetzungen zwiſchen dem Ehepaar, wo bei R. einen Revolver zog und ſeine Frau durch eine Kugel in Kopf ſchwer verletzte. Er verließ darauf das Haus und ſtellte 1 dann ſelbſt der Polizei. Die lebensgefährlich. Verletzte wurde das Bensheimer Hoſpital gebracht. E. Sdarbrücken, 3. Aug. Die Aktiengeſellſchaft der Dillinge. Hüttenwerke beabſichtigt den landwirtſchaftlichen Betrieb gänzlich au zugeben. Der geſamte Viehſtand ſowie die Geräte werden ver äußert. 1 —g. Sdarlouis, 3. Sept. Ein Arbeiter aus Völklingen brach ſeiner Frau mit dem Revolver drei Schüſſe bei, in den ſſch die rechte Bruſtſeite und den rechten Arm. Danach ſchoß er ſi ſelbſt eine Kugel in den Kopf, die aber kein ernſthafteren Verletzungen hervorrief. Das Motiv zur Tat waren zwiſtigkeiten. N Aus dem Elſaß, 4. Sept. In der Blotzheimer Fischzüchten wurden dieſer Tage während der Nachtſtunden von Bubenhänd 0 ſämtliche Faſchinen zerſtört, die die verſchiedenen Zuchtteiche vo 5 einander trennten. Das Waſſer, das etwa 10 000 Zarellenſahuen enthielt, ergoß ſich in den Bach. Dem Beſitzer erwächſt ein Scha von 35 000 Franken. Gerichtszeitung n :( Amtsgericht Jüterbog. Im beſchleunigten Gerichtsverſahen. wurden vor dem Amtsgericht Jüterbog gegen die an der ine Wruzebn im Auterboger Lager ſchuldigen Anterofſtziere Krauſſhterz Winkel verhandelt. Entgegen dem Beſehl des Kompaanieſütnem hatte Krauſe dem Winkel eine Mine gegeben, die dieſer in einem Geſchäftswagen verſteckte. Eine andere Mine ſteckte Krauſe e Ge⸗ Rekruten in den Torniſter. Abends legten die Angeklagten efolgte ſchoſſe unter ihr Bett. Als die Rekruten die Mine fanden, erletzte⸗ die Exploſion, die zwei Mann tötete und eine Anzahl riichtiger Frauſe wurde wegen Ungehorſams in Tateinheit mit unvorſt chen Behandlung von Munition, wodurch der Tod zweier Men und herbeigeführt wurde, zu 1 Jahr Gefängnis, Degradalien, er⸗ Dienſtentlaſſung verurteilt. Winkel, ein tüchtiger Unteroffizier, bielt wegen Ungehorſam 14 Tage Mittelarreſt. * Korpulenz iſt unſchön und ungeſund. Wir raten Ihnem n⸗ Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Toluba⸗Kerne zu kaufen, 9180081. ſchädliche Stoffe von fettzehrender Wirkung enthalten. Em. den ſich nd tors, der Blick ſeiner blauen Augen aber ſtrömte ſo viel Güte eſer Unſchuld aus wie die eines ehrwürdigen Prieſters. Als ſolle zung einer Antike gleichende Kopf nicht durch moderne Halsbekle md⸗ perunſtaltet werden, trug Bruckner ungemein weite weiße awar kragen, die den Hals vollkommen frei ließen. Seine meiſt cheit, Kleldung richtete ſich einzig nach dem Grundſatz der Begnen in. ſie hatte einen undefinierbaren Schnitt und mußte ſehr 15 eklei⸗ Sogar den Sarg wünſchte Bruckner ſehr weit. Für die Sußzeſche, dung hatte er beſondere, und zwar ſehr ins Detail gehende Womſten ſo daß ſein Schuhmacher behauptete, nicht einmal die vorneh r ein Damen kämen ihm darin gleich. Seine Kopfbedeckung 5 er⸗ ſchwarzer Schlapphut, der jedoch ſelten ſeine Beſtimmung lligen füllen hatte: Bruckner ſchwang ihn gewöhnlich bei ſeinen ſtets imm Gängen in der Hand. Aus einer der Rocktaſchen lugte faſt nderen ein Zipfel ſeines. Schnupftuches. Nur bei ganz beſo Anläſſen trug er Frack und Claque. Antlih Erſt in den neunziger Jahren zeigen ſich in ſeinem. uns Spuren phyſiſcher Leiden. Die Büſte Viktor Tilgners zeig Bruckner ſchon als alten, kranken Mann. * Nur zu gewiſſen Stunden des Tages war die langäge der leinem Dienſt ſtehende alte Frau Katharina Kachelmeyer mern, Wohnung anweſend, um aufzuräumen. Die aus zwei Stock der Vorzimmer und Küche, beſtehende Wohnung im dritten ſgeichenen Heßgaſſe Nr. 7 war höchſt einfach eingerichtel. Im blaugeſtriu die Arbeitszimmer ſtand der alte Böſendorfer. Der Fußboden Schlaf⸗ meiſten Einrichtungsſtücke waren mit Noten bedeckt. 1 zimmer ſtand am Boden die von Tilgner modellierte Büß 9 pflegt er ſie ſeinen Freunden zu zeigen, indem er, die Ha Gu das Haupt der Büſte legend, mitleidig lächelnd ſagte: er von Kerl!“ An einer Wand ſtand ein engliſches Meſſingbett, da Luxus Studenten zum Geſchenk erhalten hatte.„Das iſt mein daf ſagte er. Am liebſten komponierte der Meiſter morgens, Gedanken es vor, daß er mitten in der Nacht aufſtand, um einen(im Be⸗ zu fixieren. Eine Petroleumlampe hatte der Meiſter nicht mmen. ſitz: er arbeitete dann ſtets im Lichte zweier Kerde Nacht ge⸗ Wenn nun Frau Kathi des Morgens merkte, daß er die r ſich mil arheitet hatte, zankte ſie ihn aus und ermahnte ihn, daß e Brückner Rückſicht auf ſeine angegriffene Geſundheit ſchonen ſolle Nan muß aber erklärte ihr:„Was verſtehſt' denn du davon? Kathi in komponieren, wann an was einfallt.“ Hatte ihn Harniſch gebracht, ſo verſuchte er ihr zu imponieren, inde ki de mit großer Gebärde ſagte:„Wiſſen's wer i bin? d, Katht, Brucknerl“, worauf ſie ſchlagfertig antwortete:„Und i Am köſtlichſten charakteriſierte Frau Kathi ihren Herrn, erklärte,„grob war er, aber gu.“ —— 5 jetzt besetzten Industriebezirken ab, si oreld⸗ sich Manntzeimer General-Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) 5. Seike. Nr. 412 „ALreitag. den 5. Seplember 1924 Han Ungesunde Getreideeinfuhr 10 Nach der Stabilisierung der deutschen Währung selzte Hötzlich ein gewaltiges Anschwellen der Einfuhr Gel durch die ungehemmt große Mengen ausländischen etreides und Mehl nach Deutschland strömten, ohne daß die oslichkeit eines Abflusses vorhanden war. Es wurden eingeführt an Roggen, Weizen und Mehl in 1000 dz: im November 1923: 769, Dezember: 1832 1924: 1282, Februar: 1178, März: 1267, April 1708, Mai: 1033. In der Vorkriegszeit betrug der durchschnittliche Ein- Januar kuhrüberschull an Roggen, Weizen u. Mehl 11,3 Millionen dz, Jom Juni 1923 bis Mal 1924 dagegen 13,6 Millionen dz, 80 a eine Zunahme um 2,3 Milllonen dz= 20,4 Prozent laltsekunden hat. Wenn auch die Fläche des landwirtschaft- — enutzten Bodens etwas kleiner geworden ist, so tritt de Bedeutung der Einfuhrsteigerung noch mehr hervor, Wenn man bedenkt, daß die gesamte, für den Verbrauch im esetzten Gebiet bestimmte Einfuhrmenge nicht erfaßt werden ann, daß ferner durch das Loch im Westen sehr erhebliche engen ausländischen Getreides, insbesondere Mehl, ins un- esetzte Deutschland gelangen. Dazu kommt, daß vor dem riege der größte Teil der oben angeführten Mengen von estdeutschlands ver- raucht wurde, während diese bei dem Verbrauch der in der etzten Zeit eingeführten Mengen ausgeschaltet sind. Mit echt wird daher die in den letzten 12 Monaten eingeführte enge von Brotgetreide auf den Kopf der Bevölkerung um as—3 fache höher geschätzt als im Frieden! Die olgen dieser ungesunden Verhältnisse sind in der ungünsti- en Preisgestaltung deutlich zum Ausdruck gekommen. enn auch zur Beseitigung des Mibhverhältnisses zwischen Inland- und Weltmarktpreis der erste Schritt durch Freigabe er Ausfuhr von Getreide getan ist, so ist der zweite— nämlich die Einführung des Zollschutzes— un- dingt erforderlich, um eine Wiederkehr dieser unhaltbaren ustände zu verhindern. Stahlwerk Becker.-G. Die Verwaltung der Stahlwerk Becker.-G. gibt auf die Lerschiedenen Verôffentlichungen von Vorster Düsseldorf dachstehende Erwiderung bekannt: 5 0 Vorster hat bis vor kurzem noch nicht eine Aktie des nternehmens besessen, wie er auch bis heute nicht Gläubi- er unseres Unternehmens ist. Dieser Umstand und die Lat. Rechie, dal nachweislich mehrere Mitglieder der Familie ecker, in erster Linie das wegen schwerer Verfehlung dogar im Einverständnis mit den der Familie Becker ange- Mifenden Mitgliedern des Aufsichtsrats fristlos entlassene Uiglied Dr. Mundt, hinter Vorster stehen, dürkte ein⸗ Rehtige Glaubiger und Aktionäre davon abhalten, ihn mit er Vertretung ihrer Interessen zu betrauen. Sie würden amit die Wahrung ihrer Belange gerade in die Hände der- enigen legen, die den Zusammenbruch des Unter- mens verschuldet und an der Verschleie- Fun g dieser Tatsache das größte Interesse haben. Die von orster aufgestellten Behauptungen entsprechen übrigens Nent den wirklichen Verhältnissen, sie sind rein tendenziòôser Hatur. Die Verwaltung wird in der am 10. September statt- indenden.-V. hierzu eingehend Stellung nehmen. Sie lehnt in der Oeffentlichkeit zu den Ausführungen Elesters zu äußern, womit den wirkliehen Interessen der dagubiger und Aktionäre nicht gedient würde. Es soll nur 5 rauf hingewiesen werden, daß Vorster bisher nicht im- ande gewesen ist, nachzuweisen, welche Gruppe von Geld- debern Rinter ihm steht oder daß ihm zu seinem Sanlerungs- zan die nötigen Mittel zur Verfügung stehen. Mangels die cr Unterlagen hat auch der Gläubigerbeirat einstimmi — Sanlerungsprojekte Vorsters nicht ernst genommen un r sie zur Tagesordnung übergegangen. Zum Abschluß von Handelsverträgen zürf In Berlin finden zurzeit zwischen den einzelnen Indu- Relesruppen und Handelsvertretungen einerseits ind der wüclsregierung andererseits die Vorbesprechungen zu den Hatrstehenden Verbandlungen wegen des Abschlusses von — elsverträgen mit Frankreich und Belgien statt. Das Nd aden hat als unmittelbares Grenzland gegen Eenkrelch und angesichts der früheren Beziehungen zu gen-Lothrin en ein erhebliches Interesse an den zukünfti- ken, Wirtschaftlichen Beziehungen zu Frankreich. Die Reichs- Atterung hat daher zu den Verhandlungen nach Berlin eine charhl kührender Persönlichkeiten des badischen Wirt⸗ de aktslebens eingeladen. Die badische Textilindustrie wird angdiesen Besprechungen durch den Vorsitzenden des Badesverbandes der badischen Textilindustrie Dr. W. Arlehm Zartner und durch einige andere namhafte Indu- elle vertreten sein. ——— Zur Lage in der Schwarzwälder Uhrenindustrie krn us der Schwarzwälder Uhrenindustrie wird den Blät- Marksefeprieben: Die Uhrenindustrie war, wenigstens was schl enfabrikate anbetrifft, bisher gut beschäftigt, da der durch lte Eingang an Bestellungen in den Sommermonaten rlik große Rückstände ausgeglichen war. Die Stapel⸗ letztel anfertigenden Fabriken mußten allerdings in den bslasn Monaten—2 Tage in der Woche einschränken. Die Mischlatischen Maärkte, die infolge der Zerstörung der ſapa- fähinen Uhrenfabriken durch das Erdbeben sehr aufnahme- funs. Waren, sind in der letzten Zeit infolge UWeberfül- Nische in Uhren und dem raschen Wiederaufbau der japa- die ſen Fabriken sehr schlecht geworden, umsomehr als erbehtbanische Regierung den Eingangszoll auf Uhren sehr ——— Sas Inlandgeschäft lag sehr. ruhig, scheint aber Vomer allerletzten Zeit eine kleine Belebung zu erfahren. ohedem Messegeschäft in Leipzig erwartet man keine Sast Aufträge. Doch ist das Messegeschäft für die Uhren- Aabrikele überhaupt nicht mehr so wichtig, da einige Uhren- die Pen gut ausgebaule Verkaufsorganisationen haben und Fabrikborfeure und Ausländer gewohnt sind, dsekt in den Wen laufend einzukaufen. verschi reise sind gedrückt, da infolge Geldmangels Hezyy iedene Fabriken zu Verkäufen zu sehr billigen Preisen mnahnczen sind. Man hofkt hier auf eine Besserung nach ladustue des Dawes- Planes, umsomehr, als die Uhren- ausla rie durch ihren starken Export die Möglichkeit hat, ndische Bankkredite zu erhalten. delsblaff des NMannheimer Aachener und Münchener Feuer- Versicherungs-Gesellschaft Aus dem Bericht über die Umstellung des Aktienkapitals ist mitzuteilen, daß auch dieses Unternehmen von er Ver- öfkentlichung eines Abschlusses für das abgelaufene Ge- schäftsjahr absieht. Im laufenden Jahre werden infolge zahl- los gegründeter neuer Gesellschaften für die Allgemeinheit schwere Erschütterungen, besonders im Industrieversiche- rungsgeschäft befürchtet. Die Goldbilanz ist au diesen Gründen mit großer Vorsicht und von dem Gesichtspunkt aufgestellt worden, dem Unternehmen für den Wiederaufbau des Geschäfts von vornherein eine möglichst starbe Grund- lage zu geben. Der Grundbesitz wurde mit nicht ganz 60 Prozent des Vorkriegswertes angesetzt und die Hypothe- ken mit 15 Prozent aufgewertet. Für ausländische Wert⸗ papiere wurde ein besonderer Reservefonds von 1,8 Mill. 4 gebildet. Die Prämien- und Schadenreser ven er- scheinen reichlich bemessen. Es ergibt sich ein Ver- mögensüberschuß von 7,4 Mill., der zur Bildung eines Aklienkapitals von 18 Mill. mit 30 proz. Einzahlung gleich 5, 4 Mill. 4 und eines gesetzlichen Kapitalreservefonds von 2 Mill. verwendet wurde. Darnach ergibt sich eine Zu- sammenlegung des Kapitals im Verhältnis von 10:3 und eine Verdoppelung des Vorkriegskapitals er Ge- sellschaft von 9 Mill. 4 mit 30 proz. Einzahlung. Die Garantiemittel der Gesellschaft stellen sich auf insgesamt 24 236 483. Zu dem Interessenkreis des Unternehmens gehören neben der Hamburg-Bremer Feuer-Versicherungs- Gesellschaft, der Norddeutschen Hagelversicherungs-Gesell- schaft auf Gegenseiligkeit in Verbindung mit der Norddeut- schen Hagelversicherungs-.-G. in Berlin vor allem auch die Thuringia in Erfurt, die nach mehreren vergeblichen An lehnungsversuchen bei anderen kapitalkräftigen Gruppen im Konzern der Aachener und Münchener Aufnahme gefunden hat. Die Thuringia überließ der Aachener und Münchener die Mehrheit ihrer Aktien, wodurch die Geschäftsbasis der letzteren eine namhafte Stärkung erfahren hat. *Eisenlagerpreise in Süddeutschland. Die Eisengroß- handlungen in Mannheim und Ludwigshafen haben ihre Verkaufspreise mit sofortiger Wirkung wie folgt erhöht: Stabeisen 15,50, Formeisen 15, Universaleisen 18, Bandeisen 20,50, Grobbleche 17,50, Mittelbleche 19,50, Fein- bleche bis 1 mm 21, Feinbleche und 1 mm 22&, alles Grund- reise für 100 kg ab Lager bei Abnahme von kleinen Mengen. ei größeren Aufträgen werden Preisnachlässe bewilligt. Handwerker zahlen auf diese Preise, die nur für Händler und Großverbraucher gelten, noch einen Aufschlag von etwa 10 Prozent. -p- Zusammenschluß im Stahlgroſhandel. Wir erhalten kolgende Zuschrift: Zwischen der Gebrüder Pierburg .-G. in Berlin-Tempelhof, mit Zweigniederlassungen in Mannheim und Duisburg und der Arthur Haendler G. m. b.., Berlin, mit Zweigniederlassungen in Mann- heim und Düsseldorf, ist auf Grund freundschaftlicher Uebereinkunft, unter Mitwirkung der Darmstädter- und Nationalbank Kommandit-Gesellschaft auf Aktien, eine In- teressenverbindung zustande gekommen, wobei die Firma Gebrüder Pierburg.-G. maßgebenden Einfluß auf die Arthur Haendler G. m. b. H. genommen hat und es mög- lich war, die Interessen der Haendlerschen Erben in vollstem Maße zu wahren. Als Geschäftsführer der Arthur Haendler G. m. b. H. sind Generaldirektor Dr. Bernhard Pierburg, Wilhelm Pierburg, Albert Pierburg bestellt. Bei der Gleich- artigkeit der beiden Unternehmungen erhofft man durch diesen Zusammenschluß erhebliche wirtschaftliche Vorteile zu erzielen. :: Deutsche Erdölgesellschaft. Den Blättern zufolge ist zwischen einem deutschen Konsortium, an dessen Spitze die Deutsche Erdölgesellschaft steht, und dem Vertreter des russischen Naphta- Syndikats Dr. Malzmann ein rdölliefe- rungsvertrag zustande gekommen, der der russischen Erdöl- produktion denselben Umfang in dem deutschen Petroleum- gebiet einräumt, wie vor dem Kriege. bie Verschacherung deutschen Eigentums in Elsaff- Lothringen. Der franzésische Staat läßt am 1. Oktober in Forbach das dortige Gas-, Wasser- und Elektrizitäts- werk ökfentlich versteigern, das sequestrierte Eigentum der Vereinigten Lothringer Licht- und Wasserwerke.-G. Das Gelände umfaßt 22 696 Quadratmeter, wovon 4442 Quadrat-- meter überbaut sind. Der Ansatzpreis ist auf 560 000 Fr. kestgesetzt. Waren und NMärkte Marktbericht über Kartoffel-Fabrikate der Deutschen Stärke-Verkaufsgenossenschaft, e. G. m. b. H. Sokort greifbares Kartoffelmehl war in der zweiten Augusthälfte äußerst und bleibt namentlich in guten Qualitäten weiter gesucht; muß doch der Bedarf der nächsten Wochen noch aus alter Ernte gedeckt werden, da neues Mehl in größerem Umfange nicht vor Mitte Oktober verfügbar sein wird. In Glukosen war das Inland- ec nicht bedeutend; einige größere Posten halbweißer are wurden von dem Konsum aus dem Markte genommen. 56 rege Nachfrage seitens des Exports für 44er Glukose ält an. Für neue Ernte machte sich ein lebhafteres Interesse geltend namentlich für erstfertige Ware. Auch Aufträge seitens des Auslandes lagen vor, die jedoch teilweise an Holland fielen, da die zu erzielenden Preise den deutschen Fabriken durch die hohen Bahnfrachten nach den Häafen keine Rechnung lassen. Wenn auch noch von keinem eigent- lichen Geschäfi die Rede sein kann, so ist doch zu berichten, daß die an den Markt gelangten Quantitaten schlank Unter⸗ kunft fanden. Bei den noch keineswegs geklärten Ernte- aussichten ist die von den Fabriken geübte Zurückhaltung im Angebot begreiflich. Die andauernden Regenfälle der letzten Wochen lassen namentlich für schwere Böden ernste Befürchtungen kfür eine verschlechterte und verspätete Ernte aufkommen. Wir notieren Frachtparität Berlin bei Waggonbezug prompt und September(in%): Superior Kartoffelmehl 34, prima Kartoffelmehl 32; Superior Dextrin 48, prima Dextrin 47(per 100 kg brutto einschl. Sack); 44er Bonbonsyrup 39, 42er Capillarsyrup 38, 44er halbweiß. Syrup 35,50, desgl. 42er 34,50(per 100 kg netto exkl. Fafl u. Zuckersteuer); Trauben- zucker, geraspelt 38(per 100 kg brutto inkl. Sack exkl. Zuckersteuer). Holland notiert für Superior Kartoffelmehl prompt 19,50 hfl., Oktober/ Dezember 18, 00 hfl. Anzeiger :: Pforzheimer Edelmetallpreise vom 4. Sept. 1 kg G0ld 2815., 2825 Br.; 1 kg Silber 95,25., 96 Br. 1 Eramm Platin 14,60., 14,80 Br. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 3. Sept. Die Zufuhr auf dem heuiigen Hopfenmarkt betrug 150 Ballen. Ebenso der Umsatz. Die Tendenz ist freundlicher. Preise anziehend. Gebirgshopfen 110—215, Hallertauer 100—205 Bill. A. :: Viehmärkte. Pforzheim: Rinder I. 50—52, Kühe 25—32, Farren 38, Kälber 56—60, Schweine 78—84% pro 50 kg Lebendgewicht.— B ruchsal: Milchschweine 16—26, Laufer 42—00„ pre Paar.— Furtwangen: Der Kreis- farren- und Viehmarkt erfreute sich eines lebhaften Zu- spruches. Farren wurden zum Preise von 300—420 ver- kauft. Der Handel in Grollvieh war flau. Ferkel kosteten das Paar 20—42.— Freburg: Grobvieh- und cweine⸗ markt: Ochsen 250—450 ½, Kühe 300—450, Kalbinnen 300—550 4, Jungvieh 80—150. Läufer kosteten das Paar 40—50 und Ferkel 10—32. :: Ausfuhr von Schlachtvieh nach der Schweiz. Das am 7. August 1924 vom schweizerischen Bundesrat erlassene Einfuhrverbot für Schlachtvieh deulscher Herkunft ist jetzt dahmn abgeandert worden, dab vom 10. September an kür Bezuge aus Baden, Württemberg und Bayern neuerdings Einfuhrbewilligungen erteilt werden. :: Die Lage des Silbermarktes. Die neuerlichen Schwan⸗ kungen im Silberpreis haben die Aufmerksamkeit stark auf dieses Gebiet gelenbt. Die Bewegungen sind natürlich haupt⸗ sächlich eine Spiegelung des Wechsels im Werte des Pfund zterlings, die durch Spekulationen hervorgerufen Wurden und ihren Ursprung im weiteren Ausmah im Osten haben. Der Silberpreis ist ſetzt auf rund 34% festgesetzt. Der Haupt-⸗ grund für das englische Interesse am Silher liegt in Eng⸗ lands Verknüpfung mit dem Handel des Ostens. Zunächst wWirkte eine gesteigerte Nachfrage des Kontinents nach Silber zu Prägungszwecken steigernd auf den Preis ein, dann machte sich äuch indische Nachfrage und die Furcht vor wWeiteren Störungen in China bemerkbar, dessen Regierung zur Bezahlung der Truppen bekanntlich stets Silber benötigt. Eine endgültige Besserung des New Vorker Wechsels dürfte eln weiteres Steigen des Sterlingpreises und Silbers hintan- halten. Magdeburg, 4. Sept. ———— Zucker 8 0 innerhalb 10 Tagen 23%—24d, Lieferung innerhalb 4 Wochen 237624 Gl, stelig. Bremen, 4. Sept. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 29,70(29,56) Dollarcents,. Börsenberichie Mannhelmer Effektenbörse Mannheim, 4. Sept. An der Heutigen Börse war das Geschäft etwas ruhiger. Die Umsätze erstreckten sich auf Anilin zu 21, Rhenania 6, Benz 4, 75, Gebr. Fahr 6985, Braun Konserven 1,25, Mannheimer Gummi 2,25, Badenia 7½, Pfälzer Mühlenwerke 3,25, Rheinelektra 9, Freiburger Ziegel- werke 2, Zellstoffabrik Waldhof 11,75 und auf Zuckerfabrik Waghäusel zu 3,50. Bankaktien eine Kleinigkeit schwächer. Von Versicherungs-Aktien wurden Württemberg. Transport⸗ Versicherung zu 35 Bi, pro Stück gehandelt. Berliner Metallbörse vom 4. September Frelse in Festmark für 1 Kg. 3 4 AMuminlum 3. 4. 129.50 129,50 in Barren.40-2,59.-.50 Rafflnadekupfer.16-1,16 1,18-1,16 Einn, ausländ..93-5,05.83•½95 Blel 0,66-0,64 6,62-061 fHuttenzlan 4583-.97.75-.85 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— iokel 2,80-2,70 2,80-2,70 do.(fr. Verk.] 0,62-.64 0,63-0,54] Antlimon 185-.87 0,85-.87 Plattenzink.53-.55 0,53-.25 Süber für 1 dr. 35,—-38,.— 94.75.-95,75 Aluminium 230-2,0 2,30-2,0[Plstin p. Gr.—— London, 4. September(WB) Metallmarkt.(in Lst.. d. engl.. v. 1010 kg. 3. 4. 3. 4. JBlei 33.42 33.05 KupterKass 64.— 63.65 bestselecl. 68 25 68.— Link 33.25 33.42 do.3 Monat 65.— 64.65 Nickel 150— 150.—] Quecksilb. 13.15 13.25 do. Elektol. 69.— 08.75] Zinn Kassa 258 87 256.25 Regulus 45.— 45.— Schiffahrt -o- Die Regierungsdampferlinie der Vereinigten Staaten, die United States Lines, hat während dieses Sommers ameri- kanischen Studenten billige Reisen nach gewährt. Ueber 300 Studenten sind dank diesem ungebot in den letzten Monaten nach Europa gekommen. Es besteht bei der United States Lines die Absicht, den Strom der amerikanischen Studenten nächsten Sommer besonders auch nach Deutschland zu leiten. 9* Frachtengeschäft in Duisburg-Ruhrort vom 4. September Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 6 Pfg. ab Ruhrhäfen nach Rhein-Mainstationen 674—7 Pfg. ab Kanal nach Rhein-Mainstationen (20 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhrort oder in Fracht 1,50 bzw. ab Kanal 1,80 pro Tonne nach Mannheim.) Exportkohle nach Rotterdam: 1 fl. bei freiem Schleppen und freiem Hafengeld. Geschäft sehr lebhaft. * Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Linie Nach New Vork: D. Mount Clay am 11..; D. Thuringia am 13..; D. Resolute am 16..; D. Albert Ballin am 18..; D. Hansa am 25..; D. Reliance am 30. 9.— Nach Phila- delphia-Ballimore: D. Adalia am 6..; ein Dampfer am 26. 9. Nach Südamerika: D. Bayern am 9..; D. Niederwald am 13..; D. Frankenwald am 24.49.; D. Württemberg am 7. 10.; D. Altmark am 11. 10.; D. Idarwald am 25. 10.— Nach Cuba-Mexiko: D. Toledo am 12..; D. Holsatia am 15. 10.; ein Dampfer am 29. 10.— Nach Westindien: D. Galicia am 13..; D. Amassia am 27. 9.— Nach Ostasien: D. Saarland am 6..; engl. D. City of Lahore am 13.., D. Coblenz am 20..; D. Fürst Bülow am 27..; M. S. Vogtland am 4. 10.; City of Karachi am 11. 10.— Nach der Westküste Nord- amerika: M. S. Isis am 30..; D. Montpellier am 20..; D. Kermit am 11. 10.; D. Hessen am 25. 10.— Levante- Dienst: D. Cavalla ca. 9..; D. Alpha ca. 10. 9.— Nach Riga und Petrograd wöchentlich. Die echten uadel. Fleischbrühwürfel NMähmaschinen repariert und verkauft. Knudſen.. 5 7 Tel. 3493. — —* 0 tragen auf der rotgelben Packung den NMamen a8dl. Andere Würfel stammen nicht von der Firma MAG6l. 8⁵ hühner, junge, „heſter Raſſen, v. M 2 60 an, zer⸗ legb vollendetſte Geflügel⸗Ställe und ſämtl Geräte Proſp. frei. Geflügelpark Auerbach 121 Heſſen. Eal8 —B.. ————2 —— — ——— 1 95 6. Seike. Nr. 411 Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) Freilag, den 5. September 1924 Sportliche Rundſchau Mannheimer Herbſt⸗pferderennen Wer noch unter dem Eindruck des Anblicks ſteht, den das grund⸗ leſe Geläuf in den letzten Tagen der Baden⸗Badener Rennen machte, 0 wie es allen Rennleuten geht, die jetzt die Rennwieſe mit ihren Schützlingen mit buntem Leben füllen, der iſt überraſcht und erſtaunt, in welch prächtigem Zuſtande ſich die Mannheimer Bahn befinder. Ein ſchwellender Raſen, elaſtiſcher Boden, ein ideales Geläuf, daz iſt das Urteil aller Fachleute. Und wenn man von dieſem Geſichts⸗ vunkt aus die Ausſichten für den erſten Renntag betrachtet, ſo kann man immer nur das günſtigſte Prognoſtikum ausſtellen. Mehr als 130 LIferde ſind für die 3 Renntage angemeldet worden und haben berelts an den gewohnten Unterkunftsorten ihre Boxen bezogen. Darait ſind ſtarke Felder mit Sicherheit zu erwarten, deren Qualität la von vornherein durch die Meldungen außer Frage ſtand. Das wertvollſte Rennen des Sonntags iſt der„Rhein⸗ Preis“, ein Flachrennen über 2800 Meter, das beſonderes Inte⸗ reſſe dadurch beſitzt, weil Pferde in ihm wieder zuſammentreffen, die bereits in Baden⸗Baden über die gleiche Diſtanz einen ſchweren Kampf ausgefochten haben. Damals gewann Pan Robert gegen Le Gerfaut, Lorenzo und Taugenichts. Die drei letzteren ſind im Rhein⸗Preis wieder am Ablauf zu erwarten, und da ſich die Ge⸗ wichtsverhältniſſe etwas verſchoben haben, wird es ein knappes Ende zwiſchen ihnen geben. Außerdem werden noch eine Reihe anderer Pferde an den Start gehen, die nicht zu verachten ſind, ſo die Fran⸗ zöſin Coeur d Almce, die gleichfalls in Baden⸗Baden gewonnen har, der Opalſche Mainberg, die in Mannheimer Beſitz befindlichen Kirch⸗ bach oder Südwind, der alte Ungar Gyere velem, der ſtark im Kommen befindlich iſt und der Engländer Simon's delight. Sollte man ſich heute ſchon für irgendeinen der Genannten entſcheiden, ſo müßte man nach den Gewichtsverhältniſſen Lorenzo bevorzugen, der freiſich wieder dadurch benachteiligt iſt, daß er hie und da Blutan⸗ drong nach dem Kopf bekommt, was ihn im Rennen zu einem un⸗ zuverläſſigen Kantoniſten ſtempelt. Ueber Sprünge iſt das Hauptereignis das Rieſe⸗Jagdren⸗ men, zu dem eigens Lämmergeier und Abenteuerer aus Verlin ent⸗ ſandt wurden, die den Vorteil für ſich haben, nicht in den an⸗ ſtrengenden Baden⸗Badener Jagdrennen geſtartet worden zu ſein. In Baden⸗Badan nicht ſchlecht gelaufen ſind Palette, Tippel, Marotte, und Caeſar. Tango, ein trefflicher Vierjähriger, der in Frankfurt überraſchte, hat etwas Ruhe gehabt und geht mit allererſten Aus⸗ ſichten an den Ablauf, wie ja der Stall Moßner überhaupt in treff⸗ licher Form iſt. Beſonders intereſſant ſind die zwei einleitenden Rennen, in denen durch die Natur der Sache ſelbſt ein gewiſſe Unſicherheit und Spannung vorherrſchen muß. Es handelt ſich dabei nämlich im Prü⸗ fungspreis und die Zwe ijährigen und im Wachenburg⸗ Hürdenrennen um die jüngſten Hindernispferde. Von den Zweijährigen wird man am erſten mit den Inſaſſen der großen Ställe Lewin, Opel und Sulzberger rechnen, die doppelt und dreifach vertreten ſind. Auch der Stall Weber⸗Nonnenhof kann mit Amneris und Sagitta ein erfolgreiches Doppelgeſpann ſtellen. In ſehr guter Klaſſe iſt Blümlisalp bereits gelaufen, hat doch die Stute ſogar in Frankfurt den ſpäteren Zukunftspreisſieger Marcellus hinter ſich ge⸗ laſſen. Wie weit die dreijährigen Hürdler im Wachenbura Hürden⸗ Rennen den Anſprüchen genügen, muß erſt das Rennen ſelbſt zelgen. Coeur d Almse, Sedalia, Kätherl III. Roſenfee und Loge haben be⸗ reits Bekanntſchaft mit Hinderniſſen gemacht und ſind deshalb in erſter Linie zu nennen. Wahrſcheinlich wird hier vas Feld recht ſtark werden. denn außer den Genannten werden noch Iſpahan, Gi⸗ —0 Laune, Stauffia und Segieth oder Strumen ihr Glück ver⸗ uchen. Das Lindenhof⸗Rennen iſt als Verkaufsrennen aus⸗ geſchrieben, und da unter den heutigen Verhältniſſen, beſonders vor Eintritt der toten Saiſon, ſich mancher Stall nicht ungern von ſeinen Pferden trennt, ſollte es viele Bewerber finden. Die Diſtanz von 1450 Meter vaßt ſehr aut für Rochebelle, dje Badener Siegerin, den alten Hexenmeiſter, für Der Main. Nordpol. Naive und Ingebora. Auch Tſcherkeſſin, die in Frankfurt in einem ähnlichen Ereianis ſieg⸗ reich blieb, wird jedenfalls für ihren neuen Beſitzer zum erſtenmal an den Start gehen. Das Heyden⸗Linden⸗Jagdrennen bringt eine An⸗ zahl ſchneller Steepler, die über die kürzeren Strecken gut einge⸗ ſpielt ſind, an den Start. Man muß hier vor allen Dingen auf den Namen von Ehrentraut ſtoßen, eine etwas eigenwillige, aber ganz vorzügliche Stute, die in München und Frankfurt jedesmal ihr erſtes Rennen auf der Bahn gewonnen hat und dann in den folgen⸗ den verſagte, weil ſie nach Kenntnis der Bahn ſich gern drückt. Da ſie in Mannheim jedoch zum erſtenmal läuft, wird man von ihr ein gutes Abſchneiden erwarten dürfen. Freilich hat ſie ſcharfe Gegner in Palette, Orakel, Raubritter, Fliegender Aar, Silbertaler und Chere cherie, alles Pferde, deren Leiſtungen man ja hier kennt. Daß Styr alles aus den Schuhen galoppieren könnte, wenn er guter Laune iſt, iſt ja bekaant. Den Tag beſchließt ein ſtark beſetzter Ausgleich, der Saar⸗ Ausgleich über die beliebte Strecke von 1600 Meter, wo das Publikum die Pferde die ganze lange Gerade hinuntergaloppieren ſieht. Die 36 hier engagierten Teilnehmer haben auch ſonſt noch Engagements, ſo daß eine Ueberſicht heute noch recht erſchwert iſt. Man darf vielleicht herausheben Mime, Enver, Naive, Zwirn's Bruder und Tatkraft, welche ſich bei ihrem letzten Auftreten ſamt und ſonders auszeichneten. Jedenfalls wird dieſe letzte Nummer des Programms einen guten Abſchluß des Tages geben. Alles zuſammengenommen iſt alſo am Sonniog mieder für jeden Geſchmack geſorgt, und es wird keiner der Beſucher vom Plat gehen, ohne etwas ihn beſonders Intereſſierendes geſehen zu haben. Boxen * Breitenſträter— Ahaus in Magdeburg.— Für den 19. Sep⸗ tember ſteht in Magdeburg ein vielverſprechender internationaler Kampfabend beror. Im Hauptkampf des Abends trifft Exmeiſter Breitenſträter auf den holländiſchen Schwergewichtler Ahau s. Rudi Arndt ⸗ Magdeburga boxt Sjouwerman Holland, Volkmer Bremen erhält den holländiſchen Federgewichtsmeiſter Verſteeg als Gegner. Der vierte Kampf bringt Saſſe Berlin und Hochbaum⸗ Maadeburg zuſammen.— Neues aus aller Welt — Der Aachener Mädchenmörder verhaftet. Kürzlich wurden im Aachener Stadtwald zwei junge Mädchen ermordet aufgefunden. Nunmehr iſt es, wie aus Köln gemeldet wird, gelungen, den Mör⸗ der, einen 40jährigen Arbeiter Nikolaus Künzeler, zu ver⸗ haften. T Berhaftung eines Sparkaſſen⸗Direktors. Der Direktor der ſtädtiſchen Sparkaſſe in Sinzig(Rheinprovinz) wurde wegen Verdachts von Unregelmäßigkeiten im Amte feſtgenom⸗ men. Die Kaſſe ſoll um 1½ Millionen Goldmark geſchädigt ſein. Der größte Teil des Fehlbekrages beſteht aus Krediten, die nach Thüringen gewährt worden ſind. — Eine überfließende Talſperre. Aus Siegen wird gemel⸗ det: Infolge des anhaltenden Regenwetters iſt der Zufluß zu der Bischoff& Hensel Elekhotechnische Fabnk Aktiengesellschaft Mannheim. Einladung zu der am 29. September 1924, 4 Uhr nachmittags in den Geſchäftsräumen der Dresdner Bank, Filiale Mannheim in Mannheim ſtattfindenden außerordentlichen boneral-Versammlung. Tagesordnung: 1. Umwandlung von Vorzugsaktien in Stamm. aktien. 8 2. Vorlage der Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 und Modus der Zuſammen⸗ legung(getrennte Abſtimmung der Aktionäre Lit. A und B zu Punkt 1 und), Statuten⸗ änderung. 3. Wahlen zum Auſſichtsrat. Zur Teilnahme an der.⸗o. Generalverſamm⸗ lung ſind die Aktionäre berechtigt, welche ſpäte⸗ ſtens am vierten Werktag vor der anberaumten Verſammlung bei der Geſellſchaftskaſſe in Mann⸗ heim oder bei der Dresdner Bank Filiale Mann⸗ heim in Mannheim ihre Aktien oder darüber lautende Hinterlegungsſcheine hinterlegt haben. Die Hinterlegung der Aktien kann auch bei einem Notar geſchehen. 6424 Mannheim, den 3. September 1924. Der Vorstand. Gclegenheitskaul. 1 guterh. Motorrad, ſchöne Maſchine 3 PS 4 Takt, 2 Gänge, Leerlauf, Kickſtarter mit Be⸗ leuchtung, gut. Bergſteig, fahrber. Ebendaſelbſt 1 kompl. modernes Schlafzimmer Kirſchbaum voliert, äußerſt billig an Private zu verkaufer Zu erfragen ah 6 Uhr abends Weber, Cannabichstraße 24 part B3862 Amiche Verbkentichungen der Statgemeinde. Zimmerarbeiten für Montagenwagenhalle im Depot II(Spelzengärten). Nähere Auskunft Zim⸗ mer 134a, wo Ausſchreibungsbedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhält⸗ lich. für die Angebote: Mon⸗ tag 15. September 1924, vorm. 9 Uhr, Rathaus N I. Zimmer 124. Hochbauamt. 30 Ingenieur iur Nesstechnin für unſeren Kabelnetzbetrieb zum alsbald. Eintritt geſucht. Gründl. wiſſenſchaftl. Vorbildung auf dem Geſamtgebiete der elektr. Meßtechnik erforder⸗ lich, insbeſond. vielſeitige theoretiſche Kenntniſſe und praktiſche Erfahrungen im Zähler⸗ und Meß⸗ inſtrumentenweſen, die zur Meſſung von Maſchi⸗ nen, Prüfung von Inſtall.⸗Materialien, Meſſung u. Unterſuchung von Kabeln, Motoren u. Trans⸗ ſormatoren nach den Beſtimmungen des Verban⸗ des deutſcher Elektrotechniker befähigen. An⸗ ſtellung erfolgt durch Privatdienſtvertrag; Be⸗ ſoldung iſt nach Gruppe 8 R. B. O. vorgeſehen. Geeignete Bewerber werden um Vorlage ihrer Papiere, insbeſondere Lebenslauf und Zeugnis⸗ abſchriften unter Angabe des früheſten Eintritts⸗ termins bis 20. Sept. 1924 erſucht. 10² Direktion der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke. 5 5 — bees ooo latane par Sobtg. * 2— Awe 5 2 — — ———— — — —— — Die beſte Spaphilfe ir Hauspalf Mgeder Werwencdungsdpf W belfe Büutfer itlich NMan verlange beim Einkauf von Rahma- buttergleich gratis die Kinderzeltung „Der kleine coce“, 22 Millionen Kubikmeter faſſenden Talſperre bei Olpe ſo ſtark, daß die Sperre überläuft und die Waſſermaſſen ſich in mächtigen Wellen über die Sperrmauer hinweg ins Tal ergießen. — Selbſtmord einer Wiener Vankiersgattin. Frau Ida Baum? feldd, Gattin des Wiener Bankdirektors Richard Baumfeld, Toch⸗ ter des ehemaligen Generaldirektors der Länderbank, Lohnſtein, eine bekannte Erſcheinung der Wiener Geſellſchaft, hat ſich in Caux in der Schwelz vergiftet. Sie wurde in ihrem Hotelzimmer tot aufgefunden. Frau Baumfeld hat in den letzten Jahren in den Salons der erſten Wiener Finanzkreiſen eine füh⸗ rende Rolle geſpielt. Sie war jung, ſchön, ſehr elegant und geiſt⸗ reich. Sie galt als etwas exzentriſch, wollte ſich der Bühnenlauf bahn widmen, und lebte mit ihrem Gatten, der auch einmal m einem Stück als Schriftſteller hervorgetreten iſt, in glücklichſter Ehe. Ueber das Motiv, das die junge Frau zum Selbſtmord getrieben hat, iſt noch nichts bekannt. — Vierlinge. In Cerignola in Italien hat, wie über Rom gemeldet wird, eine Frau vier geſunde Mädchen zur Welt gebracht. Von der ſeltenen Geburt wurde auch das königliche Haus verſtändigt. Von Behörden und Privaten wurden der Mut⸗ kter viele Geſchenke und bedeutende Geldbeträge zugewieſen. — Der tätowierte Graf. Der Graf von Leven und Meldille führt einen der älteſten Titel Viscount Balgonie— in Schottland, der auch auf den älteſten Sohn übergeht. Der Aelteſte erbt gleich⸗ zeitig die beiden Grafſchaften des Vaters, während der jüngere hierauf verzichten und ſich mit dem Titel eines Honorable(Edler von...) begnügen muß. Nun geſchah es, daß vor einigen Ta⸗ gen die Gattin des Grafen von Zwillingen genas, und zwar war der eine drei Minuten älter als der andere. Um nun ſpäteren Mißverſtändniſſen und Komplikationen vorzubeugen, wie ſie ſchon in königlichen und adeligen Familien der Vergangenheit vorgekom⸗ men ſind, ließ man die Zwillinge ſofort nach der Geburt von dem Hausarzt tätowieren, um ſie deutlich voneinander unterſcheiden zu können. Der älteſte Sohn bekam auf den linken Arm die Grafen⸗ krone tätowiert, wobei der jüngere aus Sympathie kräftig mitge⸗ heult haben ſoll. Damit nun der jüngere in ſpäteren Jahren n auf den Einfall kommen ſolle, ſich an der gleichen Stelle die Gra⸗ enkrone in den Arm ſtechen zu laſſen, erhielt der jüngere dort, wo ſein älterer Bruder die Krone trägt, das Familienwappen tato⸗ wiert. Eine eigenartige Vorſorge, die immer noch harmloſer Na⸗ tur iſt, als die Gepflogenheiten zu alten Zeiten, nach denen füngere meiſt ausgeſetzt oder getötet wurde. Herauszeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G. m. b. H. Mannbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. 110 Verantwortlich für den poliziſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. De⸗ 5 Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitil 100 Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht n. den übria. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: F. Bernbardt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rhein⸗Pegel 29. 30. 23. 4. 5. Meckar-Begelſ 28. 13⁰ 25 2. 4 5. Schuſierinſel“).84,2.72 2 452.46,2.30 2 20 Mannbeim.08J 5,005.555. 30.00.47 Kehl....97 3,89.60 3,553.493.42 Heilbronn. 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Obgleich er erst einige Monate in unseren Diensten stand, haben wir ihn sowohl als tüchtigen und pflichtgetreuen Mitarbeiter, wie Kollegen schätzen gelernt. Möge ihm die Erde leicht sein! Mannheim-Rheinau. Direktion und Angestelltenschaft der Sunlicht Cesellschaft A. ö. Statt jeder besonderen Anzeige. Freunden, Verwandten und Bekannten teilen wir mit, dass meine gute Mutter, unsere liebe Schwester und Schwzgerin, Flau 7950 Luise Wagner geb. Dann heute im Alter von 59 Jahren 5 Monaten sanſt veischieden ist, Mannheim(E 5,), den 4. September 1924. Im Namen der Hinterbliebenen: Wilhelm Wagner. Die Einüscherung findet am Samstag, den 6 Septbr., 28 Uhr nachmittags im hiesigen Kremaiorium statt. Von Kondolenzbesuchien wolle man bitte Abstand nehmen. — Geschäfts-Fröfinung! Dem verehrl. Publikum von Mannheim und Umgebung zur Bell. Kenntnis, dab ich am Em 93 dam stag, 6. September in meinem Hause 8 3, 1 eine Ngersi U. Tleischwarenfabrik 0 Kölfne. 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Erloh-Kalser-Titz dle Desetung der Hunttenen. „=In adlalnagen Groteske in 3 Akten. atel-Nestauraut bentral- Kaiserring 28— Teleph. 1697 SSchlachinartie von Münchner Augustiner- und Reine Weine.— Reichhaltige Abendkarte. Es ladet freundl. ein Haech. Keicher. Heute Freitag(./9.) Nüchst Paradeplatz Spez.: Münchner Weißwürstl am Rost. Aufklaärungsfilems Fürstenbergbräu. B3890 ist der gioße Zwerchſelleischütterer des Films. Schauplatz: Ein-Zug. Zwischen den Rädern, im Schlaf. wagen und auf dem Dache tobt„Ei“ sich aus, die waghalsigsten Zen⸗ ssatkionen spielend erledigend. die Iuschauer durfch ein wahnsinniges LTempo mit sich ſortreibend. 8189 Die neue, bedeutend verstärkte, aus I. künstlerischen Kräften bestehende Hauskapelle Sorgt für beste musikalische Illustrierung unserer Filme. Anfang 4 Uhr. Sonntags 2 Uhr. Letzte Vorstellung 2. 15 Ubr. Schützt Eure Kinder! Habt acht auf die Jugend! Behaltet Eure Kinder zu Hause! Veibietet ihnen irgendwelche Dienste für femde Menschen zu leisten! Warnt Eure Kinder! Massenmörders Haarmann ber Kriminaltall in Hannover im Fllm lauit ab heute bel uns.f ber bämun der banustrasstE] mu Tom Mix, dem veiwegensten Reiter und Autofühfter amerikas.— Außerdem Harry u. das Steinach- Elixier, Lustsp. in 2 Akien. Bringt Eure qugend mi! Dr. Oscar Warecha und Eduard Golias. Warnung an alle Eltern! Denkt an den Kriminalfall des in Hannover. Jugend Ferner: Ferner: 8173 Jugendliche haben in den ersten Vorstellungen Zutriti! bindenhaf- Picktsniele e Eintritt frei! Kein Preisaufschlag. Ln prima Weinen— Bülige Flaschen“ neute Besinn- des aufsehenerregenden sexueilen ſüsdeadsie f meinemKinde!; 6 Akte 6 Bearbeitet von 8138 Echte italienische beerhodbezen un Sel. 6.. 50 Das von der Presse glänzend kritisierte und von ällen Behörden empfohlene, wissenschaftliche Filmwerk—„W sage ich's meinem Kinde“ ist für jeden jungen Mann, für jede heranwachsende Tochter, ein nowendiges Kapitel zur. Aulklärung für jeden Vater 5 uncd für jede Mutter ein Beitrag zur 5 der reiteren loönr-dtaodbeen... e 60 Lanckeger inHoto 6. 405 i delermnlhr 15 5e, 15. ſe pfehr dn un Spannender Expeditionstum nach eine! e ee in 6 Aluen. 7946 Bürsten und Seiſen en gros un 6 8, 14 und ſietert schnell und dulig Urucherel Dr. Baag U. m. b. l. Tfikot-Gule Abzueb. gen. 2918 E. 22— dülelag Welnrestaurant Lan Ludwigshefen Bismerc asten 15 gaclg Bringe hiermit meinen weiten G Mannheim und Umgebung mein K von empfehlende Elinnerung.— Ausde heWeine. — Gute bürgerliche Kuen Es ladet höfl. en Ant on 0o 7898 ehem. Wae Lag. erfsume trocken, 8 Bahnbeig Woſffugebele 12 eee gesucht. ebole 6202 M. P. 102 an die Ge et 8 081 5 Id. Nosshaarbesen... aur Nosshaar-Bandlege. 8.30 ö Waich Ind ceuerzürten. e. 6. 205, Ii. Hantelle. dſr 10 5. dalenlden.., 10 8% Gustav gennen 1. Angeb. unt. H. 27905 4— Plan- 1. ²˙—— ² ĩ⅛ͤv ²ñu!——ͤ ²— — SF ˙mͥ5]² ˙ ²äö ,,———