1 —— 0. 5 ehe le! Dn Manndeim uns Umgebung öchentuch 10 d lenns. die monatlichen Sezleher verpflichten Serndte. Rengerung der wirtſchaftichen verdältniſſe 8 de prelserhöhungen anzuert Poſt· Nummer 178% flartsruhe.— Sanptgeſchöfts ſialle 8 m Ee..— Seſchͤfts⸗nedenſtelle Necarſtadt, wald⸗ Seenſpr. nr. 7631, 7952, 7033, 704, 7068. Telegr.-Nör. ameiger manndeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. ken, für die ausſchließliche deutſche Schuld am Kriegsgusbruch zu t litärijch. 5 Ameiiſchen Gewalt deshalb ein, weil es ihm darauf ankommt, ö 1 10 Die franzöſiſche Formel Gerechtigkeit ohne Macht iſt Illuſion, eine Gefahr für die Welt, eine Genugtuung für die Böſen on unſ. nach Genf entſandten Berichterſtatter) de Genf, 5. Sept. kran r Tag Herriots war ein unbeſtrittener Erfolg der n eſäſchen Theſe:„Gerechtigkeit ohne Macht iſt eine Illu⸗ des ine Gefahr für die Welt, eine Genugtuung für die Böſen“. Neden l wenn dieſe Worte, die das Leitmotiv der Herriotſchen Nation bildeten, wiederkehrten, brach auf den Bänken der kleinen katſernen ein donnernder Beifall los, wie ihn Macdonald nicht im die eneſten erhielt. Macdonald appellierte geſtern vergeblich an befor terbäſſchen Kleinſtaaten, warnte ſie in eindringlichen und tief⸗ n Worten vor der militäriſchen Sicherheitspolitik, die früher 1 päter zu einer militäriſchen Konfrontation führen müſſe. Her⸗ Franir der in einem pathetiſchen Appell an die kleinen Nationen Alen keichs Willen ausſprach, dem ſchwachen Europa zu Hilfe zu —5 ren Leiden und Sorgen Milderung zu bringen, erzielte einen nm Erfolg. Ob ſich aus dieſem Appell Herriots im Laufe der Scerhlien sverhandlüngen über das internationale Schiedsgericht, Kagten it und Abrüſtung ein praktiſcher Nutzen für die kleinen Fanen und beſonders für Polen ergeben wird, bleibt noch abzu⸗ iedg⸗ Die heutige Sitzung diente dazu, Frankreich⸗ Formel, daß bil n gericht, Sicherheit und Entwaffnung eine unteilbare Einheit Den Ardtem Grundſatz der künftigen Verhandlungen zu erheben. Milte nſturm Macdonalds gegen die Gefahr eines im Dienſte des le miemue ſtehenden Schiedsgerichts, den Proteſt Englands gegen dor 1 otäriſche Allianz beantwortete Herriot mit der Warnung die ſi erſteckten Rüſtungen, vor den chemiſchen Jaduſtrien, nu ſofort in den Dienſt der Gewalt ſtellen könnten. Die War⸗ —8 or Deutſchland klang als Unterton aus Herriots Wor⸗ deut gelangte an die Oberfläche, als von dem grauen haften beſch en Militarismus, der den Krieg herauf ſchwor“, die Rede war. Hier liegt der tiefſte Gegenſatz zwiſchen Herriot und Macdonald. Alerrcgengliſche Miniſterpräſident verurteilte den Imperialismus ben d Gr mächte bei Kriegsausbruch, Herriot brandmarkte heute er Vethlut ſch en Militarismus, als deſſen abſcheulichen Grundſatz dauch dern gHelwegs Vert:„Net kun kein erot nben Fir eine 9 der Deutſchen in Belgien bezeichnete. Herriot machte hier berſneiſtige Anleihe bei Poincare. der keine Gelegenheit e, um die Parole des kaiſerlichen Kanzlers als Hauptargu⸗ ralſ(achnen. Wen schef Buat ausgeſprochene Wort in Erinnerung bringen: ſanden ſich Frankreich im Auguſt 1914 in Deutſchlands Lage be⸗ Es ſſt hätte, ſo würde es ebenſo gehandelt haben, wie Deutſchland.“ zung zu bemerken, daß ſich die Völkerbundsverſamm⸗ Form ſeder Kundgebung enthielt, als Herriot in, umſchreibender is be üder die Kriegsſchuldfrage ſprach. Ebenſo ſtill blieb g. der Erklärung, daß akteich gegen Deutſchlands Einkritt in den Völkerbund grund⸗ ſätzlich nichts einzuwenden habe dorhen Wie ich bereits geſtern mitteilte, hält Frankreich an der die diſen Negelung der Waffentaniroſte ſeſz ſo dat daſen ſcheint wöalch ſ Prozedur, wie ſie Macdonald ins Auge zu faſſen ich iſt. er Heute kann ich noch eine Erklärung Herriots mitteilen. be 8 im Kreiſe Journaliſten:„Ich bin mit Macdonald dechnen Deutſchland einig, ich muß aber mit dem Parlament gege und mit der öffentlichen Meinimg. Ich habe mein Wort duch wen, daß Dortmund geräumt wird und das wird don edeben. Meine Haltung gegenüber Deutſchland iſt frei De em Hintergedanken.“ 8 igleicht man Herriots Vorſchlag zur Löſuna des Fragenkom⸗ nder chiedsgericht. Sicherheit und Abrüſtung dtend den weit⸗ lanz orſchlagen Macdonalds, ſo ergibt ſich folgendes: Eng⸗ militd fetzt ſich für das Schiedsgericht unter Außerachtlaſſung der erika zu der nächſten interalliierten Konferenz zu bringen, eg; dert zinnerhalb ſei es außerhalb des Völkerbundes: Herriot for⸗ Nilteron, Grundſatz der militäriſchen Sicherung im Rahmen des Nachſides um als Beſchützer der europäiſchen Kleinſtaaten die Zu ellung Frankreichs nicht beeinträchtigen aſſen. Da ſtarre Jeſthalten Herrlots an dem Völkerbundspakt ſichert 0. Frankreich die führende Rolle in Europa. 1 be ſſe nun dieſer engliſch⸗franzöſiſche Gegenſatz, i äteroliiſche Tragweite unverkennbar iſt, beſeitigt werden undes ich erſt nach dem Ergebnis der 5. Tagung des Völker⸗ Ja ſagen, denn von der Ausarbeitung des Schiedsgerichts⸗ die von der Feſtlegung der militäriſchen Garan⸗ a rankreich Italien und selgien nebhe cen ſi ße ſich en Europas verlangen, hängt es ab, in welchem ſeren we Vereinigten Staaten für den neuen Vorſchlag intereſ⸗ eern. Jedenfalls wird die Tagung eine der wich⸗ gesberigen eutſcheidungen bringen, die überhaupt in der didite Geſchichte des Völkerbundes gefäll wurde, nämäch rie, erichts Ur reinigten Staaten nach Prüfung des Schieds⸗ . an and der milifäriſchen Garantie Frankreichs bereit ſein wer⸗ der iner internationalen Konferenz keilzunehmen. he N utige Tag bewies, daß die ahlalüt Italiener, Belgier und Tſchechen fcheenn der einfuhrung milikgeiſcher Sant tanzan neſt l Sanktionen gegen den Angreifer chaft zu deben der und finanziellen f um ellen. 95 ſich entweder weigert, einem Schiedegerichtshof ſich die 5 r es ablehnt, den Richterſpruch zu befolgen. Belgien echei bemühen ſich, den engliſchen und dem franzöſi⸗ beln Feandpuntt hadie 5 5 lle zu ſpielen. Es braucht jedoch nur auf die ſung um zu lärung Lord Parmoors hingewieſen zu wer⸗ + gen er ge igen, daß die heutige Debatte zwei gegenteilige Auffaſ⸗ iſcher„Diejenige Englands, daß gegen einen Angreifer nur Tandt iche und finanzielle Sanktionen ange⸗ etwas näher zu bringen und eine vermit⸗ ſamte Fragenkomplex der dritten Kommiſſion übergeben. Dieſe Kommiſſion wird zunächſt ſämtliche über das Schiedsgericht und ſeine Befugniſſe beſtehenden Meinungen aufklären und nur fakultative Beſtimmungen, nicht bindende Vorſchläge ſchaffen. Sobald hierüber— und das iſt wahrſcheinlich— eine Einigung zwiſchen den Beteiligten zuſtande kommt, beginnt die Debatte über die Sanktionen. klärung geht hervor, Herriots Garantien irgend welche Zugeſtändniſſe zu machen. ziellen Garantien vor, dagegen geht die franzöſiſche Auffaſſung, wie daß bei Kreiſen dem Schiedsgerichtsverfahren und Man könnte Herriot das von dem franzöſiſchen Gene⸗ ſtehe 5 ſich ſelbſtverſtändlich um die Armeen der Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Nach Schluß der Debatte in der Vollverſammlung wird der ge⸗ Aus Lord Parmoors Er⸗ daß Macdonald trotz der Oppoſition iſt, vorläufig bezüglich militäriſcher nicht geneigt England ſchlägt ein Schiedsgericht mit wirtſchaftlichen und finan⸗ mir der Senator Jouvenel heute abend mitteilte dahin, daß ohne militäriſche Sanktionen von einer Annahme des Schieds⸗ gerichtsvorſchlags keine Rede für Frankreich und die kleinen Staaten ſein könne, und zwar deshalb nicht, weil eine Großmacht, wie z. B. Deutſch⸗ land mit wirtſchaftlichen und finanziellen Sanktionen nicht ge⸗ zwungen werden könne, den ſchiedsrichterlichen Spruch anzunehmen. Wirtſchaftliche und finanzielle Zwangsmaßnahmen würden ge⸗ gebenenfalls bei einem Kleinſtaat wie Holland, Belgien oder der Schweiz eine entſprechende Wirkung erzielen, doch iſt es bekannr, Ausbruch des Krieges 1914 in maßgebenden franzöſiſchen die phantaſtiſche Vorſtellung herrſchte, Deutſchland werde innerhalb von drei Monaten den Krieg einſtellen müſſen. Dieſe in⸗ tereſſante Bemerkung Jouvenels wurde mir von einem anderen Mitglied der franzöſiſchen Delegation folgendermaßen ergänzt:„Da anzunehmen iſt, daß im Falle eine⸗ Krieges, den Deutſchland her⸗ aufbeſchwören könnte, der Angriff nicht am Rhein er⸗ folgte, ſondern gegen den Danziger Korridor, alſo gegen Polen, ſo ſind militäriſche Garantien im Zuſammenhang mit mit wirtſchaftlichen und finan⸗ ziellen Garantien unvermeidlich. Es iſt nicht geſagt, daß man Deutſchland mißtraut, man muß jedoch damit rechnen, daß eine ſo gewaltige Macht, die ſich eventuell mit Ruß⸗ land vereinigen könnte, nicht durch die von England ver⸗ langten unzulänglichen Sanktionen zur Anerkennung eines Richter⸗ ſpruchs gezwungen werden kann. Auf meine Frage, ob der V ölkerbund eine eigene Armee halten ſolle, in der Art von Gendarmerie, oder ob es ſich um die be⸗ ſtehenden Armeen handle, wurde mir die Antwort gegeben, daß es europäiſchen Staaten handle, die gegebenenfalls militäriſche Sanktionen durch⸗ zuführen hätten. Dieſem franzöſiſchen Delegationsmitglied konnte ich noch die Frage betreffs Eintritt Deutſchlonds in den Völker⸗ bund ſtellen und erhielt zur weiteren Ergänzung meiner bisheri⸗ gen Meldungen folgende Antwort:„Herriot vertritt den Standpunkt, daß für keinen Staat ein Privileg beſteht und daß kein Staat eine Ausnahme gegenüber anderen bilden könne. Wenn Deutſchland den Antrag ſtellt, in den Völkerbund aufgenom⸗ men zu werden, ſo findet die bekannte Prozedur ſtatt. Die ge⸗ miſchte Kommiſſion über Waffenkontrolle wird einen Bericht anzu⸗ fertigen haben und wenn dieſer Bericht befriedigend lautet, ſo wird Deutſchland des weiteren den Völkerbundspakt zu unterzeichnen haben, ſodann beſteht kein weiteres Hindernis zum Eintritt in den Völkerbund.“ Heuke noch 6 Redner (Von unſerem nach Genf entſandten Sonderberichterſtatter) Genf, 6. Sept. Heute werden noch 6 Redner über die Frage des Schiedsgerichts, der Sicherheit und Abrüſtung ſprechen, darunter der engliſche Delegierte Hender ſon, ein Vertreter In⸗ diens und wahrſcheinlich Briand.— Herriot wird morgen abend abreiſen. Wahrſcheinlich am Montag wird die allge⸗ meine Ausſprache über den Bericht des Rates wieder auf⸗ genommen und beendet, worauf ſich die Hauptarbeiten für die nächſten Tage auf die Kommiſſionen verteilen und die Verſamm⸗ lung zeitweiſe eingeſtellt wird. der Wortlaut der Erklärung herriots über deutſchland ̃ Die Erklärungen Herriots über Deutſchland haben folgen⸗ den Wortlaut: „Was Deutſchland betrifft, ſo werden unſere Erklärungen völlig klar ſein. Wir werden in Deutſchland den zerſtörenden Militarismus bekämpfen und die ſcheußliche Doktrin, die in offener Parlamentsſitzung proklamiert wurde und genau das Gegenteil von allem iſt, was wir hier erklären und was wir glauben, jene Doktrin, wonach„Not kein Gebot“ kennt. Aber wir haben niemals das Elend des deutſchen Volkes gewollt. Frankreich kennt keinen Haß, lebt nicht vom Haß und lebt nicht im Haß. Wir ſind bereit, die aufrichtigen Beweiſe des Verſöhnungswillens entgegen⸗ zunehmen. Wir ſind Freunde des guten Willen. Ein wichtiges und neues Ereignis hat die letzte Woche gekenzeichnet. In London hat Deutſchland, mit dem wir in direkte Beziehungen eingetreten ſind, ſich aus freien Stücken bereit erklärt, ſeinen Reparationsver⸗ pflichtungen nachzukommen. Im übrigen definitieren die Artikel 1, 8 und 9 des Völkerbundspaktes, die vor allem die Erfüllung der Verpflichtungen hinſichtlich der Abrüſtung vorausſetzen, die Auſ⸗ nahmebedingungen eines jeden Staates in den Völkerbund. Für unſeren Bund ſoll es keine Ausnahmen und keine Vorrechte geben. Die Achtung vor den Verträgen und den Verpflichtungen iſt das gemeinſame Geſetz. Der Wille Frankreichs wird gekennzeichnet durch unſere Haltung in völliger Unparteilich⸗ keit, unſeren aufrichtigen Friedenswunſch und unſeren Wunſch, ſo feſt wie möglich die Einheit Europas wiederhergeſtellt zu Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 413 Anzeigenpreiſe aae Caei, bel borauszablung pre ein: hpaltige Retenehzeite für Nugemeine Rageigen 0,% Comeek Reklamen 2,— GSelbmark. Lor Nuzeigen an beffwrnten Tagen Stellen und Rusgaben wied kerne derantwertung dab⸗ nommen. hößere Sewalt. Streire, Setrieds ſtbrungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſde ausgsſallens oder beſchrünkte Nusgaben oder ſae verſpütete Rufnahme von Nin⸗ zeigen. ufte. d. Lernſpr. ohne Sewühr. Serichtsſt. Mannbeim. C ³ AddvTdTTTdTTTTTTTTTT N 2 ellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer Seneral-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Seitung Welle u. Schall Aus Seld und Garten Wandern u. Neiſen herriols Antwort auf Macdonalds Rede Sanktionen gegen den Angreifer verlangt. Die Ausführungen des Lord Parmoor ſind beſonders wichtig für den weiteren Gang der Verhandlungen. wenn muntere Nedͤen ſie begleiten (Von unſerem nach Genf entſandten Sonderberichterſtatter) V Genf, 5. Sept. Heute Mittag waren die Preſſever⸗ treter, die die Verhandlungen des Völkerbundes miimachen, zu einem Eſſen geladen, Theunis und Hymans und einige andere Delegationsmit⸗ glieder teilnahmen. er u. a. die gelungene Idee ſchilderte, daß er, ſobald für ihn der Augenblick eintreten ſollte, ſich mit dem vielleicht dann auch ſchon demiſſionierten Macdo⸗ nald und dem zurücktretenden belgiſchen Miniſterpräſidenten 1 vereinigen könnte, um zu Dreien ein Blatt zu grün⸗ en. da auch Macdonald ſolches Talent beſitze, ſo ſei es immerhin eine glückliche Idee, wenn er und Maedonald zuſammen ein ſolches Blatt gründen würden, für den Frieden eintreten wolle, Theunis, der reiche Finanzier, würde dann der Verleger werden. an dem Herriot, Macdonald, Herriot hielt eine ſehr geiſtvolle Rede, in der die Miniſterpräſidentſchaft aufzugeben, Er, Herriot, ſei ſtets ein begeiſterter Journaliſt geweſen und das auf internationaler Grundlage Macdonald, der nach Herriot ſprach, entwickelte dieſen humorvollen Vorſchlag Herriots in dem Sinne weiter, daß er die Schwierigkeiten ſchilderte, die ſich daraus ergeben, wenn zwei Jour⸗ naliſten verſchiedene Anſichten vertreten. Freund Herriot und ich, wir werden uns chon einigen, denn wir wollen beide den Frieden, und ſo mögen ſich auch alle Preſſe⸗ vertreter, die hier anweſend ſind, dazu entſchließen, dem Werk des Friedens, das wir drei, nämlich Herriot, Theunis und ich zu verwirklichen ſuchen, nicht entgegenzuſtellen.“ Er 25 aber:„Mein Der glückliche Ton, in dem die drei Miniſterpräſidenten der Idee einer Blattgründung zur Förderung einer internationalen Ver⸗ ſtändigung Ausdruck gaben, vertretern großen Beifall und es iſt ſelbſtverſtändlich, Eſſen mit einem begeiſterten Hoch auf Herriot, Macdonald und Theunis ſchloß. 155 erregte unter den anweſenden Preſſe⸗ daß dieſes Die deutſche Preſſe zu herriots Rede [E Berlin, 6. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Rede Herriots in Genf hat dem günſtigen Eindruck, den Macdonalds Ausführungen ſtarken Abtrag getan, zumal Macdonalds nachträg⸗ liche Korrektur als ein Zurückhalten vor dem franzöſiſchen in Berliner politiſchen Kreiſen erweckt haben, Standpunkt aufgefaßt wurde. Herriots Darlegungen be⸗ gegnen in der Berliner Preſſe daher, und zwar nicht nur bei den rechts gerichteten Blättern, ſcharfer Kritik. Das„Berliner Tageblatt“ ſchreibt, man müſſe ſich fragen, ob der Inhalt der Rede oder nicht vielleicht die Perſönlich⸗ keit des Redners bejubelt worden iſt, denn die Rede bringe nichts Neues. Herriots Bemerkung, daß der Friede von Verſailles ein Friede des Rechts und der Gerechtigkeit ſei, fordere gum Widerſpruch heraus. Der Herriotſchen Auffaſſung über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund müſſe man entgegenhalten, daß die Dinge für Deutſchland anders liegen als beiſpielsweiſe für Haity und daß Deutſchland zwar nach Er⸗ füllung der notwendigen Vorausſetzungen ſeine Bedenken über⸗ winden und in den Völkerbund eintreten werde, aber weit davon entfernt ſei, ſich nach der Mitgliedskarte zu drängen.— Die„V oſſ. 31g.“ ſtellt nach hinreichender Beanſtandung der Herriotſchen Ge⸗ dankengänge als Fazit feſt: der Weg zum Völkerbund ſteht Deutſch⸗ land frei. Indes brauche man daraus nicht den Schluß zu ziehen, daß heute oder morgen ſofort der Antrag zu ſtellen ſei. Vielleicht ſei es noch weit zweckmäßiger bei der jetzigen Zuſpitzung der Situation, wenn Deutſchland ſeinen Einkriit erſt nach der nächſten Seſſion ins Auge faſſe.— Vollkommen ablehnend verhält ſich die Rechtspreſſe. Die„große Lüge“ überſchreibt die „Deutſche Tagesztg.“ ihre Betrachtungen über die Genfer Tagung. Die„Deutſche Zeitung“ ſchreibt, es lohne ſich nicht, die geſtern gehaltenen Reden dem Wortlaut nach wiederzugeben, und überſchreibt ihren Bericht:„Heuchlerreden in Genf.“ Die„Kreuzzeitung“ bemerkt:„Wie ſollen die Worte Herriots, daß Frankreich keinen Haß kenne, mit der Bemerkung ver⸗ einbar ſein, daß der Verſailler Vertrag, der Deutſchland in die Tiefe des Elends und der Not geführt habe, den Frieden des Rechts und der Gerechtigkeit gebracht habe?“ Die Ausführungen Herriots ſeien nichts anderes als bloße Phraſen. Deutſchland könne zu den Geſten von Genf keinerlei Vertrauen haben. Im„Berliner Lokalanzeiger“ ſchreibt Dr. Karl Müh⸗ ling: Während der Tagung des Völkerbundes könne zum mindeſten die Bedingung für den Eintritt Deutſchlands nicht erfüllt werden, daß Deutſchland den Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund ſtellt, denn ſolange franzöſiſche Truppen im Ruhrgebiet ſtehen, könne Deutſchland den Antrag, in den Völkerbund aufgenommen zu wer⸗ den, von ſich aus nicht ſtellen. Einzig und allein der„Vorwärts“ iſt für ein ſofortiges Geſuch Deutſchlands um Aufnahme in den Völkerbund. Das würe die richtige Außenpolitik, nicht das angekündigte überflüſſige und nur den franzöſiſchen Nationaliſten willkommene Theater in der feierlichen Ueberreichunig der Kriegsſchuldfrage. Frankreichs Hoffnung auf Verſtändigung mit England Paris, 5. September.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die Rede Herriots konnte heute abend, während er in Genf ſprach, auf den drahtloſen Telephonzentren von Frankreich ver⸗ nommen werden. Im Feſtſaal der Hochſchule für drahtloſe Tele⸗ Reihe anderer Perſönlichkeiten verſammelt, um die Rede des fran⸗ zöſiſchen Premierminiſters zu vernehmen. Es iſt zum erſtenmal, daß die Rede eines franzöſiſchen Miniſterpräſidenten aus dem Ausland hier in der Hauptſtadt Frankreichs durch draht⸗ loſe Telephonie hörbar iſt. Das Experiment als ſolches hatte ein glänzendes Ergebnis, und ſogar in vielen Amateurſtationen konnte man jedes Wort verſtehen und den Beifall im Saal ver⸗ nehmen. Der erſte Eindruck der Rede Herriots iſt durchaus be⸗ friedigend. Alle politiſchen Kreiſe, mit Ausnahme des äußerſten rechten Flügels, ſtimmen Herriot in ſeinen Ausfüh⸗ rungen völlig zu, jedoch wird in Paris heute abend bemerke, daß die Rede Herriots den großen Unterſchied zwifchen der franzöſiſchen und der engliſchen Theſe noch einmal darlegt. In dem vollen Bewußtſein, daß das Schickſal des Völkerbundes und damit die Geſchichte Europas in der nächſten Zeit von einem glücklichen Ergebnis der Tagung abhängt, wünſcht man, daß eine Brücke zwiſchen den beiden Auffaſſungen gefunden wird. Die Folgen erſcheinen allen politiſchen Kreiſen in Paris zu groß, als daß man glauben könne, Herriot werde mit der Feſt⸗ ſehen. Dieſer Wille iſt klar und deutlich und ich ſpreche ihn ohne d te 0 ſollen und die von den genannten Staaten unter⸗ zöſiſche Forderung, dig unbedingte militäriſche 1 Hintergedanken aus.“ ſtellung nach Paris zurückkehren, daß eine Vereinbarun zwiſchen der engliſchen und der franzöſiſchen Theſe nicht mo phonie hatten ſich faſt alle in Paris anweſenden Mimiſter und eine —— —— 8 — —— * Auftreten Englands, Amerikas und der übrigen Mächte. die Aenderung der bisherigen amerikaniſchen Politik angeſehen. miſſion befinden ſich 5 Senakoren und 5 Abgeordnete, von denen 2. Seite. Nr. 413 Maunheimer General⸗Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) Samskag, den 6. Sepfember 192— lich ſei. Als Kernpunkt der Rede des franzöſiſchen Miniſter. präſidenten wird in Paris heute das Wort 15 Frankreich iſt Schiedsgericht, Sicherheit und Ab⸗ rüſtung ein und dasſelbe, Die Hauptargumente gegen die engliſche Auffaſſung, die geſtern abend der„Temps“ brachle, machen ſich heute die meiſten politiſchen Kreiſe zu eigen: Eng⸗ land unterhält eine Flotte, um den Frieden auf dem Meere zu ſichern, warum ſollte Frankreich und die anderen Staaten nicht auch auf dem Kontinent eine beſchränkte Ar⸗ mee zum gleichen Zweck unterhalten?“ Trotzdem in der Hauptſache in Paris die Tempsauffaſſung vor⸗ herrſcht, hofft die Mehrheit der politiſchen Kreiſe, daß an dieſem Wendepunkt der Geſchichte, überhaupt einem Wendepunkt, der für Krieg und Frieden in der Zukunft entſcheidend iſt, Kommiſſionsarbeit Eengland der franzöſiſchen Auf⸗ faſfſang auf halbem Wege entgegenkommen wird Man rechnet mit dem Einfluß der kleinen Staaten und mit dem vermittelnden Wort Amerikas, nicht zuletzt auch mit der Ge⸗ ſchicklichkeit Briands. Der präſident der Freien Stadt Danzig Sahm iſt in Genf eingetroffen. Die Danziger Dele⸗ ation wird diesmal aus ihm, dem Juſtizſenator Frank und dem egierungsrat Färber beſtehen. Auf der Tagesordnung des Pölker⸗ bundsrates ſtehen folgende Fragen: Hat Polen das Recht, die Dan⸗ ziger Staatsangehörigen aus beſonderen Gründen aus Polen aus⸗ zuweiſen, obgleich Danzig den polniſchen Staatsangehörigen gegenüber in einem beſonderen Vertrage auf das unbedingte Aus⸗ weiſungsrecht verzichtet hat. Ferner ſteht zur Verhandlung die Streitfrage, ob Polen berechtigt iſt, da⸗ Eigentum von den in Polen anſäſſigen Danziger Staatsangehörigen zu liquidieren, wie dies in mehreren Fällen geſchehen iſt. Der Rat wird ſich mit dieſen Fragen am Dienstag zu beſchäftigen haben. Amerika und. die Entwaffnungskonferenz (Spezialbericht der Anited Preß) Waſhington, 6. Sept. In gut unterrichteten Regierungs⸗ kreiſen iſt man der Anſicht, daß Macdonalds Anreaunag, dle nächſte entwaffnunaskonferenz in Europa anſtatt in den Vereiniaten Staaten abzuhalten, in zwei beſonde⸗ ren Moticen zu ſuchen iſt. Erſtens alaubt man, daß die europäiſchen Diplomaten beabſichtigen. Amerika zum Eintritt in den Völ⸗ kerbund zu veranlaſſen und zweitens iſt dann vielleicht der Hauptarund, daß man beabſichtigt, Amerika die Führer⸗ rolle in der Aufſtellung internationaler Verträge zu entreigen, nachdem Amerika dieſe Führerrolle durch die Waſhingtoner Kon⸗ ferenz errungen hat. Es wird hier beſonders vermerkt, daß auf dem Völkerbund, wo von vielen Seiten als die geeignete Grundlage für ſolche Aktionen hingewieſen worden iſt, ledialich Amerika ſich geweigert hat, dem Bunde beisutreten. Auf der anderen Seite, führte man aus, iſt es Macdonald bekannt, daß die Vereinigten Staaten, da ſie die Konferenz zu drängen wünſchen, kaum wagen würden, eine Einladung dazu abzulehnen. 33———— Dder Bürgerkrieg in China Die Schlacht bei Schanghai (Spezialkabelbericht der Anited Preß) Schanghai, 6. Sept. Lu Hung Tſchiangs Truppen rücken weiter in der Richtung auf Huſun vor und ſtehen 15 Kilo⸗ meter von Schanghai auf der ganzen Front Es finden Kämpfe ſtatt. Schweres Geſchützfeuer war den ganzen Tag über in Schanghai zu hören. In der Eingeborenenſtadt herrſcht Panik. Der Geſchäftsverkehr ſteht ſtill. Die Chineſen drängen in Maſſen nach der Europäerſiedlung. 100 Verwundete wurden heute in das Krankenhaus in Shanghai, darunter viele Zivilperſonen, einge⸗ liefert. Flugzeuge belegen Nanſiang mit Bomben. Die feind⸗ liche Flotte iſt von Nanking bezw. von Schanghai aus in den Liuho eingefahren. Die fremden Kriegsſchiffe haben ſich über eine Waſſerfläche von 15 Kilometer ausgedehnt. Drei amerikaniſche Zerſtörer wurden nach Huſun beordert, wo ſie jeden Augenblick Marineſoldaten landen ollen, um die europäiſchen Siedlungen zu ſchützen, falls die Lu ung Tſchiangtruppen zu einem weiteren Rückzuge gezwungen werden. 5 Nach in London vorliegenden Meldungen aus China ſind im afen von Schanghai eine große Anzahl ausländiſcher Kriegs⸗ chiffe verſammelt. Der Präſident der ſüdchineſiſchen Republik in Hongkong, Sun hat Sen, hat gegen die Einmiſchung der Großmächte Proteſt erhoben. Er wirft England vor, daß es die Abſicht habe, ſeine Regierung zu ſtürzen. Die Kampffront erſtreckt ſich von der Eiſenbahn von Schang⸗ hai—Nanking bis zum Nangtſe⸗Fluß und nähert ſich Schanghai an einer Stelle auf 18 Meilen. Nach der„Times“ verfügen beide Par⸗ teien über kurz ausgebildete Truppen. Der Korreſpondent des Blattes in Hongkong teilt mit, daß Sun hat Sen angeblich deutſche(1) und ruſſiſche Ratgeber habe. Nach dem Urteil von Europäern ſollen die ſanitären Einrichtungen an der Front jeder Beſchreibung ſpotten. In Schanghai laufen Sol⸗ daten umher und verſuchen, jeden jungen Chineſen gewaltſam in die Armee einzureihen. Die ruſſiſche Regierung verfolgt die Ergebniſſe in China mit beſonderer Unruhe. Wie ver⸗ lautet, ſoll in Sowjetkreiſen die Auffaſſung vorherrſchen, daß die Regierung ihre Paſſivität aufgeben müſſe, und zwar 19 5 7 des 5 wird darauf hingewieſen, daß man angeſichts der Drohungen gegen China mit der Möglichkeit rechne, daß China aufgeteilt wird, wo⸗ bei England ſeine Intereſſen im Süden und Japan in der Mand⸗ churei wahrnehmen und dort Sowjetrußland zu nahe treten würde. an nimmt ferner an, daß der amerikaniſche Staatsſekretär Hughes auf ſeiner Europareiſe beſonders in London das aktive Auftreten aller Mächte vorbereitet habe. Es ſei zu befürchten, daß Japan es erreichen werde, ſich der oſtchineſiſchen Eiſenbahn zu be⸗ mächtigen. Als beſonders beunruhigend wird in Moskau Ein mißglücktes Attentat gegen den polniſchen Staatspräſidenten Als geſtern der polniſche Staatspräſident Wojciechowſki nach der Eröffnung der Lemberger Oſtmeſſe nach dem Ge⸗ lände der Wojwodſchaft fuhr, wurde aus der Menſchenmenge gegen das Auto des Präſidenten eine Petarde geſchleudert, die nur ſchwach explodierte, da der Inhalt noch vor dem Auffallen ver⸗ üttet wurde. Weder der Präſident noch irgend jemoand von dem egleitperſonal iſt verletzt worden. Ein an dem Anſchlag Betei⸗ ligter wurde verhaftet, andere konnten flüchten. Der Verhaftete ſt der in Wien ſtudierende Hochſchüler Steiger, Sohn eines laſers in Lemberg. verfaſſungsreformabſichten in Italien Die Ernennung einer Knommiſſton ron 15 Mitgliedern durch die 1 50 n be Partelleitung zum Studium einer ev. Verfaſſungsänderung, iſt geſtern erfolgt. In der Kom⸗ 3 Univerſitäte profeſſoren ſind; außerdem 5 60 der Kommiſſion meitere 4 Univerſitätsprofeſſoren und 1 Juriſt an. der faſziſtiſche „Impero“ bedauert, daß bei der Zuſammenſetzung der Kommiſſion der Fafzismus nur wenig berückſichtigt worden ſei und die faſziſtiſchen Vorſchläge übergangen worden ſeſen. Das„Goinarle d Italta“ freut ſich über die Ernennung hochangeſehener Rechts⸗ während der Eſtniſch⸗ lettländiſche Intereſſengemeinſchaft Der eſtländiſche Finanzminiſter Strandmann iſt zu einer Ausſprache über die Zollunion mit Lettland in Riga ein⸗ getroffen und hat mit dem lettländiſchen Finanzminiſter Kalming mehrere Beſprechungen gehabt. Nach der„Rigaſchen Rundſchau“ ſind die beiden Miniſter übereingekommen, daß die Wirtſchafts⸗ bolitik Lettlands und Eſtlands zu vereinheitlichen ſei. Beide Länder wünſchen die Verwirklichung der Zollunion. Bei die⸗ ſer Gelegenheit hat Finanzminiſter Kalming auch einen Vorſchlag über ein Zuſammenwirken der beiderſeitigen Diploma⸗ tie gemacht. Nach dieſem Projekt wird es als uneingeſchränkt be⸗ zeichnet, die Geſandtſchaft der beiden Staaten im Auslande zu ver⸗ einigen etwa in der Art, daß in je einer Geſandtſchaft Lettland oder Eſtland den Geſandten oder den Sekretär ſtellt. 8 Severings Angriffe auf das Auswärtige Amt Berlin, 6. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der preußiſche Innenminiſter Severing hatte bei verſchiedenen Gelegenheiten zu dem Fall Barbuſſe und in der ruſſiſchen Handelsvertretung ſich in einer Weiſe geäußert, die eine deutliche Spitze gegen das Auswärtige Amt enthielt. In der letzten Sitzung des Haupt⸗ ausſchuſſes des Preußiſchen Landtages, in der die Deutſchnationalen während der letzten Tage wiederholt ſcharfe Angriffe gegen die preußiſche Regierung richteten, iſt Herr Severina deswegen von dem Volksparteiler v. Campe offenbar zur engeren Fühlungnahme ins Auswärtige Amt beſtellt worden. Die Einreiſeerlaubnis für Barbuſſe iſt nicht vom Außenamt erteilt. Die Behandlung des Falles ſei in ſteter Fühlung mit dem Auswärtigen Amt und dem Miniſterium des Innern geſchehen. Niemals hätte das Außenamt den Wunſch ausgeſprochen, daß man Barbuſſe reden laſſen möge, und lediglich erklärt, ein Redeverbot ſei im Augeablick nicht er⸗ wünſcht, wenn nur die Polizei die volle Garantie für die Aufrecht⸗ erhaltung der Ordnung übernehmen könne. da die Polizei, wie ſich gezeigt habe, dazu nicht in der Lage war, ſo iſt auch die Vorausſetzung nicht erfüllt worden, die das Außenamt geſtellt hat. Die Verantwortung trifft alſo ausſchließlich die Polizei. Die Behandlung des Falles der ruſſiſchen Handels⸗ vertretung ſei ebenfalls in ſteter Fühlungnahme mit den beiden Miniſterialſtellen erfolgt. Richtig ſei lediglich, daß die letzte Redak⸗ tion des Protokolls nicht unter Hinzuziehung des Außenminiſteriums erfolgt ſei. Miniſter Severing mußte dieſe Darſtellung im weſentlichen beſtätigen und beſtritt, daß ſeine Bemerkungen als ein Angriff gegen den Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann aufgefaßt werden könne. Allerdings würde man es begrüßt haben, wenn auch bei Feſtſtellung des Protokolls über den deutſch⸗ ruſſiſchen Konflikt ein Vertreter des Außenminiſteriums hinzugezogen worden wäre. Um die vereinfachung des Steuerweſens Soeben iſt ein Gutachten der Verwaltungsabbaukommiſſion über die Vereinfachung der Geſetzgebung und Verwaltung auf dem Gebiete der direkten Steuern erſchienen. Die Denk⸗ ſchrift beſchäftigt ſich in ihrem erſten Teil mit der Frage der Finanz⸗ hoheit von Reich, Ländern und Gemeinden und kommt auf Grund eingehender Würdigung ſümtlicher mitſprechender Umſtände zu dem Ergebnis, daß im gegenwärtigen Zeitpunkt unbedingt an einer einheitlichen Steuergeſetzgebung und Verwaltung durch das Reich feſtzuhalten iſt. Des weiteren unterzieht das Gutachten die Steuergeſetzgebung der letzten Jahre einer Kritik, wobei die Haupturſache für unſer verwickeltes Steuerrecht einmal in den Be⸗ gleiterſcheinungen der Inflation, ferner aber auch darin erblickt wird, daß die Steuergeſetze ſo kaſuiſtiſſch geworden wären und den Finanzbehörden nicht zu bewältigende Maſſenarbeit gebracht hätten. Als wirkſame Abhilfe empfiehlt die Verwaltungsabbaukommiſſion einfache Geſetze, die nur die Grundſätze des Steuerrechtes feſtlegen und der Lokalinſtanz für den einzelnen Fall mehr als bisher freie Hand laſſen, ſowie Entlaſtung der Finanzämter von der Maſſen⸗ arbeit und beſſere Heranziehung von Lokalſchätzungsausſchüſſen 50 Einreichung der Steuererklärungen und der individuellen Veran⸗ agung. Deutſches Reich Der linke Zentrumsflügel gegen Stegerwald Berlin, 6. Sept.(Von unſ. Ber. Büro.) Wie der„Lokalanz.“ aus Zentrumskreiſen hört, ſoll die Stellung des Abgeordne⸗ ten Stegerwald, des früheren preußiſchen Miniſterpräſidenten, die er zu einem etwaigen Bürgerblock eingenommen hat, bei der letzten Sitzung des Parteivorſtandes in Hannover und auch auf dem Katholikentag Gegenſtand lebhafter Auseinanderſetzungen geweſen ſein. Der linke Flügel des Zentrums, der ſich bekanntlich um den Abg. Wirth ſchart, ſoll ſicher darauf hinarbeiten, dem Abg. Steger⸗ wald den Austritt aus der Partei nahezulegen. Bayern und die neue Reichseiſenbahnleitung In der neuen Reichseiſenbahnle ſitung, deren Per⸗ ſonalliſte bis zum 15. Sepbember fertiggeſtellt ſein muß, wird Bayern durch eine von der bayeriſchen Regierung zu ernennende Perſönlichkeit, für die Staatsbeamte oder Parlamentarier innerhalb der Regierung nicht in Frage kommen dürfen, im Verwal⸗ tungsrat vertreten ſein. Außerdem wird das bayeriſche Reichs eiſenbahngebiet einoe Vertretung im Direktorium erholten, die, wie man annimmt, jeweils der Staatsſekretär der Zweigſtell⸗ Bayerns des Reichsverkehrsminiſteriums inne haben wird. Im Thüringer Landtag wurde geſtern ein kommuniſtiſcher Mißtrauen antrag gegen die Regierung mit 36 gegen 27 Stimmen abgelehnt. Die So⸗ zialdemokraten. Kommuniſten und Demokraten ſtimmten für, die Rechte geſchloſſen gegen den Antrag. Der völkiſche Block als Rahmenorganiſation Eine Vertreterverſammlung des völkiſchen Blocks für Nordbayern, die unter dem Vorſitz des Abgeordneten Straßer tagte, nahm eine Entſchließung an, wonach die Vertreter„weder Deutſche Arbeiterpartei noch Großdeutſche Gemeinſchaft noch Deut⸗ ſchen oder Völkiſchen Bund“ näher kennen, ſondern ſich zur beſtehen⸗ den Rahmenorgoniſation„der völkiſche Block“ bekennen, der Adolf Hitler als oberſten Führer anerkennt und nach Einverſtändnis Hitlers zum Eintritt in die deutſche Einheitsbewegung bereit iſt. Verurteille Kommuniften Da. Potsdamer Landesgericht verhandelte geſtern und vorgeſtern gegen 29 Angeklaate die beſchuldigt waren, an der Bildung proletariſcher Hundertſchaften in Glindow beteiliat geweſen zu ſein und in der Nacht vom 19. zum 20. Novem⸗ ber vergangenen Jahres einen Reichswehr⸗Oberleutnant und einen Gefreiten überfallen zu haben. Der Hauptangeklaate wurde zu ſechs Monaten Gefänanis, ſechs weitere Angeklagte wur⸗ den zu zwei bis vier Monaten Gefänanis verurteilt, die übrigen wurden freigeſprochen. Die Gehaltsfrage der Bankbeamien Wie der deutſche Bankbeamtenverein mitteilt, haben geſtern Verhandlungen zwiſchen den Angeſtelltenorganiſationen und dem Reichsverband der Bankleitungen ſtattaefunden. in denen der Reichsmanteltarif für das Bankaewerbe in unveränder⸗ Aus den beſetzten Gebieten Militäriſche Anforderungen der franzöſiſchen Beſatzung Die franzöſiſche Beſatzungsbehörde hat, wie verlaut von den Verwaltungen der Stadt Speyer und der Gemege Dudenhoſen bei Speyer die Vereitſtellung eines umfangre ce Bombenabwurfplatzes in den Waldungen bei Dudenhele und Speyer verlangt. Es iſt dazu die Niederlegung eines groß Waldbeſtandes erforderlich. Auch wäre eine ſehr bedeutende heitszone notwendig. Ferner verlautet, daß die franzöſiſche 5 ſotzungsbehörde beabſichtigt, ihren Schießplatz bei Speyer heblich zu erweitern. Mit der von Herriot eingeleiteten Polt“ der Vefriedung ſind dieſe neueſten Anforderungen der Beſatzung behörde durchaus nicht in Einklang zu bringen. Das Schichſal der Regiefranken. Die Generaldirektion der franzöſiſchen⸗belgiſchen Eiſ enboh, regie wendet ſich im„Echo du Rhin“ gegen die“ in der Oeſſen lichkeit verbreiteten Gerüchte, daß die Gutſcheine der Regie 755 oder teilweiſe ihren Wert verloren hätten oder demnächſt perliete, würden, und erklärt dieſe Gerüchte für abſolut jeder Grundlage 105 behrend. Es ſei im Gegenteil höchſtwahrſcheinlich, daß die Reie eiſenbahngeſellſchaft nach der Uebernahme der zurzeit von der Ren verwalteten Eiſenbahnlinien ihrerſeits die Einlöſung der Gutſchen der Regie an ihren eigenen Schaltern vornehmen laſſen werde. 1 Regie müſſe der Reichseiſenbahngeſellſchaft bei Vorzeigen der 0 rückgezogenen Abſchnitte den Nennwert wiedererſtatten. Letzte Meloͤungen Deutſch-amerikaniſche Kreditverhandlungen (Spezialkabeldienſt der Anſted Preßt 1 — Rewibrt, 6. Sept. Die Equitable Truſt Co., das Vankhan Gebr. Hallgarten und andere Geſchäftsunternehmungen ſchätzen ſſche Geſamtſumme der in den letzten vierzehn Tagen für denne Unternehmungen erhaltenen Kredite auf über 174 Millian Dollar. Abſchlüſſe ſind jedoch kaum erkolat, da den Geſuchſtellch erklärt wurde, daß man erſt die Aufnahme der Dawesanle ſſ und die Ausführung der Reparationsverpflichtuna abwarten män Der„Outlook“ berichtet, daß die Badiſche Anilin⸗ 90 Sodafabrik einen Vorſchuß von 6 Mill. Dollar nackluckne. vorſichtiger Schätzung werden innerhalb ſechs Monaten naß gabe der Dawesanleihe 100 Mill. Dollar an Krediten für die deul“ Induſtrie verfüabar ſein. Die Mörder der Mrs. Evans ergriffen Nach einem bei dem mexikaniſchen Generalkonſulat in Hambun eingegangenen Telegramm hat die mexikaniſche Regierung die Mörder der engliſchen Staatsangehörigen. Frau Evans, er· auch den deutſchen Staatsangehörigen Hans Strauß leicht 155 letzten, in Puebla ergriffen und zum To de verurteilt. E befindet ſich bereits auf dem Wege vollſtändiger Wiederherſtellge Die engliſche Regierung hat der mexikaniſchen Regierung ihre aſtg⸗ nugtuung über die von den mexikaniſchen Behörden entfaltete Tä keit ausgeſprochen. Der neue Generalſtabschef der ſpaniſchen Armee General Weyler, der Vorſitzende des Oberſten Kriegs⸗ 98 Marineamts zum Generalſtabschef der ſpaniſchen Arm ernannt worden. Bulgariſch⸗ ſchweizeriſches Handelsabkommen A Bern, 5. Sept.(Von unſerem Schweizer Vertreter.) 9* ſeit längerer Zeit zwiſchen Bulgarien und der Schweidſe⸗ führten Verhandlungen haben zum Abſchluß eines Ha nde eiſt⸗ abkommens gefuͤhrt, wobei ſich die beiden Länder das ut begünſtigungsrecht zugeſtanden. Von dieſer Meiſtbegün und gungsklauſel ſind die Ein⸗ und Ausfuhreinſchränkungen egie⸗ die Ein⸗ und Ausfuhrverbote ausgenommen, da ſich beide Wann rungen diesbezüglich freie Hand behalten. Der Handelsvertrag jederzeit auf 3 Monate gekündigt werden. * 2 Hamburg, 6. Sept. Zu den Meldungen aus Cherbourg 2 die drahtloſe Hilferufe des Dampfers„Bosporus“ teit ge⸗ Deutſche Levanke⸗ und Orientlinie Hamburg, der der Dampfen er hört, mit, daß in der Oelkuchenladung des vom Schwarzs ißſten, nach Antwerpen-Hamburg beſtimmten Dampfers durch Sel intalt zündung Feuer ausbrach. Der Dampfer, deſſen Maſchine. nſel iſt, verſuchte unter dem Beiſtand mehrerer Dampfer die 5 unk⸗ Wight zu erreichen. Die Beſatzung iſt nach den bisherigen ſprüchen wohlauf. eldet, Pakis, 6. Sept. Wie der„Petit Pariſten“ aus Brüſſel melel hat die belgiſche Regierung Frankreich eine Note 1 enerauf⸗ in der ſie ihre Wünſche angeſichts der bevorſtehenden nahme der franzöſiſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsverhan gen zum Ausdruck bringt. 10 t bel Paris, 6. Sept. Wie der„Matin“ mitteilt, wird Herren auf der in Meaux ſtattfindenden Gedenkfeier für den Marneſieg dem Feſteſſen das Wort ergreifen. kannte Chriftiania, 6. Sept. Raoul Amundſen, der berens Polarforſcher, hat die Einleitung eines Konkursv erfah in gegen ſich beantragt. Bukareſt, 6. Sept. In der ganzen Dobrudſcha und ie Nordbulgarien ſind große Ueberſchwemmungen. rgeru. Dobrudſcha iſt infolge der durch die Ueberſchwemmungen herbo ödem fenen Störungen im Telegraphen⸗ und Eiſenbahnverkehr bo 1 übrigen Rumänien getrennt. Durch die ſtarken Regengu 01 e der großer Schaden in Braila und Galatz angerichtet. Jufo erfuh⸗ ſchweren Stürme, die auf dem Schwarzen Meere herrſchen, inige der Schiffsverkehr eine zeitweilige Unterbrechung, auch Schiffsbrüche ſind zu verzeichnen. einem :: Ludwigshafen, 5. Sept. Am Donnerstag abend wurd⸗ eines Mädchen aus Leiſtadt, während es ſich im Sprechzimmz aſch“ hieſigen Arztes beſand, aus dem Wartezimmer ihre Han mit 30 M. Inhalt durch eine unbekannte Frauensperſon ceke — In einem Kaufhauſe in der Ludwigſtraße ſtahlen 290 vom Ladentiſch weg 10 Meter Seidencrep im Werte von einem Einer anderen Firma in der Ludwigſtraße wurden ihrer Angeſtellten, einem ledigen Hamburger Angeſtellten, 14⁰ M⸗ Lagerraum ein Saccoanzug und eine Hoſe im Werte na entwendet.— Direktor Burger hat am 2. September, rde dan 1 am Tage zuvor die Genehmigung von der Beſagungsbeheſe⸗ Lud⸗ eingetroffen war, die Leitung der Berufsfortbildungsſch wigshafen wieder übernommen. te ein 5 -g. Sdarbrücken, 4. Sept. In Elversberg hat währen jähriger Junge eine kleine Blechpfeife, die er ſichteiſe der Nirchweih gekauft hatte, heruntergeſchluckt. Die Pfeanerhel ſich in der Lunge feſt. Der Zuſtand verſchlimmerte ſich zolwendig weniger Minuten derart, daß ein operativer Eingriff zen wurde. Während die Schweſter den ſich ſträubenden den be, zog, bekam er plötzlich einen Huſtenanfall, durch“ Diede Fremdkörper wieder aus der Lunge zum Vorſchein zan fderſfe Vorfall beweiſt wieder einmal, daß die Auswahl des zeugs noch nicht vorſichtig genug iſt. rländiſch, g. Saarbrücken, 5. Sept. Kaum iſt die Erſte 7 die Gn Möbelmeſſe erfolgreich zu Ende gegangen, und bereits ſte derblicher öffnung der Landwirtſchaftlichen und Landwirtſchaftlich⸗9 Septembe. Ausſtellung in Merzig bevor, die vom 13.—21. auſſſe de dauert. Der Ausſtellung iſt eine Abteilung für Erzelgge 5 Heimarbeit Volkskunſt, ländliche Wohlfahrtspſien Ausſſe landwirtſchaftliche Literatur angegliedert. Für den errgeſehen 5 lungs⸗Sonntag iſt ein großer hiſtoriſcher Feſtzug vorgen Pfl die übrigen Tage Pferderennen, Schaupflügen mit moder Gegen motoren, Hufbeſchlag⸗Wettſtreit, Feuerwerke u. dergl. 0 in ter Faſſung bis zum 31. März 1925 perlängert worden iſt. Für läberalen und meint, dieſe Kommiſſon werde ganz beſtimmt der Verfaſſung nicht wehe tun. September und Oktober wurden die Gehaltsſätze des Schiedsſpruchs] vom 28. Juli ds. Js. vereinbart. e Ende des Monats folgt die große Ausſtellung für Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe, Kochkunſt, Volfsernährung Saarbrücker Markthalle, die am 20. Sept. eröffne uſw. 5 iſt Paris, 6. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Madrid 00 de blun⸗ ebe 25 + kr⸗ 1il „ —— ers S 2ö˙ĩ.— 2 Gr ſein. de will doch alles, was ſich im Theater ſpielen läßt, dramatiſch Samstag, den 6. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Saite. Nr. 413 Uachklänge zum Deulſchen Jängerbundesfeſt 1 Es lieat uns noch die Pflicht ob. die übrigen Mannheimer Ver⸗ 0 die an dem 9. Deutſchen Sängerbundesfeſt in Hannover teil⸗ enommen und im Anſchluß daran Sängerfahrten unternommen zu Worte kommen zu laſſen. Da viele Tauſende Hampura 5 Helgoland beſucht haben. ſei den Vereinsberichten, ſoweit ſie us vorliegen., ein Stimmungsbild über die Sängerfahrt nach Helgoland vorausgeſchickt. das wir dem„Hannov. Kurier“ entnehmen: Daß man von Hannover innerhalb 24 Stunden einen Abſtecher nach Helaoland machen kann, der ſogar genügend Zeit zur Beſich⸗ aung der Inſel läßt, wird den weniaſten Deutſchen bekannt ſein. iſenbahn und Schiffahrt müſſen allerdinas zufammenklappen, dann gebt alles wie am Schnürchen. wennaleich die aanze Sache immer⸗ an ziemlich anſtrengend iſt, namentlich für Sänger, die an und für 55 ſchon während des Verlaufs des 9. Sängerbundesfeſtes nicht 5 ihre Kehlen. ſondern ihr ganzes Ich derart haben anſtrengen üſſen daß ſchließlich doch„das Fleiſch ſchwach“ wird. Be lſo: In aller Herraottsfrühe, nachts um 3 Uhr. heraus aus den detten und bin zum Hauptbahnhof. Von früh 4,15 Uhr ab fupren am Dienstaa. 26. Auauſt. vier Sonderzüge nach Bremer⸗ en. Vordem ſchon waren zwei Sonderzüge nach Ham buru ein abren, denn es wurden zwei Helaolandfahrten veranſtauer, vi e über Hambura⸗Curhbaven, die andere über Bremerhaven. Die 8 Züge nach Bremerbaven waren vollbeſetzt und fuhren durch bis Llondhalle am Kaiſerbafen von Bremerhaven. Hier erhieuen ele Sänger. namentlich die Süddeutſchen, den erſten Ein⸗ von der Waſſerkante, von Bremerhaven mit ſeinen Ueberſee⸗ orttelfen. Im Hafen lagen mehrere arößere und kleinere Dampfer, ch blieb natürlich keine Zeit, ſich in der Beziehung näher umzu⸗ eden, denn alsbald bieß es an Bord der beiden Llopddampfer d Grüß Gott“ und„Vorwärts“ zu gehen, die etwa um 9 Uhr die Fahrt weſerabwärts begannen. 5 Mancher hatte änaſtlich nach dem Wetter ausgeſchaut, in⸗ uaſen machte ſich die Sache doch ganz aut, die Sonne kam hervor iad leuchtete den„Seefahrern“ faſt auf ibrer ganzen Reiſe. Der auf wwind war nicht von beſonderer Stärke, ſo daß für die Fahrt wi hoher See nichts zu befürchten ſtand. Manch eine Landratte geſtaunt haben über die breite Waſſerfläche über die ei waltige Breite der Weſermünduna. und doch iſt in Wirklichkeit die ſchentliche Fahrrinne, in der die Schiffe verkehren können, nur mal. Dieſe Rinne iſt durch Tonnen und Bojen bezeichnet. Alles egſer. was außerhalb dieſer Zeichen liegt, iſt für die Ueberſee⸗ fahrt viel zu flach und gehört zum Vereiche des Watts. In⸗ eſſant war dann die Beobachtuna der immer näher kommenven mam Mttürme. Auf Solthörn folate Meyers Leade, dann ſah 5 n die beiden Everſand⸗Leuchttürme und ſchließlich den impoſan⸗ n Hobewea⸗Leuchtturm. Immer weiter trat die Küſte zurück, das daſſer wurde beweater, man merkte, daß man ſich der Nordſee der rte. und als man dann an dem prächtigen Rote Sand⸗Leuchtturm, 5 ſchon lange in Sicht war, vorbeifuhr, merkte man doch am Nol⸗ dieſ des Schiffes, daß die See mäßia beweat war. Natürlich naym zu e Beweauna nun, wo es direkt auf Helaqoland losgina, noch weiter manch einer der ſturmerprobten Sänger hat hier ſein deſt es Opfer dem Meeresgotte dargebracht. Es ſoll aber feſt⸗ Mesl werden daß das nur ganz vereinzelt geſchehen iſt, die aroße brzahl blieb feefeſt bis die Infel erreicht war. liei In vollen Zügen genoß man. nachdem Helgoland zuerſt als nes Pünktchen in Sicht gekommen und dann immer arößer ge⸗ roten A. war, das immer näher beranrückende intereſſante Bild der ſciſft Inſel. Auf der Reede wurde Anker geworfen und die Aus⸗ mrüßteg erfolgte flott in Motorbooten. Auf der Inſel ſelbſt be⸗ der Männergeſanaverein Helagoland und ein die 2 der Badeverwaltung die Sänger, die ſich dann bald über nah nſel verſtreuten und deren Sehenswürdiakeiten in Augenſchein 40 Har Man war um 1 Ubr in Helaoland angekommen. um den br hieß es wieder an Bord gehen, ſo daß mehr als vier Stun⸗ Aufenthalt auf der Inſel zur Verfüaung ſtanden. Auch von mit bura her aus der Elbmünduna war der Hapaadampfer„Kaiſer⸗ ru den übrigen Teilnehmern eingetroffen. Im aanzen haben ſich nd 6000 Sänaer an den Helaolandfahrten beteiliat. voll Auch die Rückfahrt geſtaltete ſich ſehr genußreich und eindrucks⸗ die ſotamentlich als bei eintretender Dunkelheit die Leuchttürme und Und onſtigen Lichter der Feuerſchiffe, Leuchtbojen uſw. aufflackerten. wohl 1e dann in Lichteralanz getauchte Dampfer vorbeifuhren, war Sün der Höbepunkt der Fahrt erreicht. Mit Heilrufen und dem de geraruß der aus frohen Kehlen über das Waſſer hallte, wurden icht orüberfahrenden Schiffe begrüßt, die dann ihrerſeits durch und Flaggenſianale dankten. Den Teilnehmern an der Fahrt 1 Taa unverageßlich ſein: vor allem, weil man Gelegenpeit unter eine Seefahrt am hellen Tage und in dunkler Abendſtunde zu der nehmen. Gegen 10 Uhr abends hatte man Bremerhaven wie⸗ kandereicht. wo die Sonderzüge zur Rückfahrt nach Hannover bereit⸗ mpfang des Lehrergeſangvereins Mannheim⸗Ludwigshafen durch den Hamburger Senat Ssüwer Lehrergeſanaverein Mannheim⸗Ludwiashafen, der eme bu tfabrt nach Helgoland, Bremen und Ham⸗ unternahm. wurde die ſeltene Ehre au teil, vom Senat der freien und Hanſaſtadt empfangen zu werden. Senator Dr. Schramm bearüßte in herzlichen Worten die Sänger und arna auf die wechſelſeitigen Beziehungen zwiſchen Hambura und Mann⸗ heim⸗Ludwiashafen ein, wie er auch des deutſchen Charakters des 9. Sängerbundesfeſtes lobend gedachte. In Erwiderung der An⸗ ſprache dankte Stadtrat Bertram⸗Ludwiashafen beſtens für den freundlichen Willkomm in dem prächtigen Empfanasſaale des ſchö⸗ nen Rathauſes und pries vor allem den freien, ſtolzen und ſchaffenden hanſeatiſchen Bürger, der alle Gefahren, die der Stadt drohten, von der Seeräuberzeit her. über Feuer⸗ und Waſſernot, durch Peſt⸗ und Choleragefahr und nunmehr auch durch Weltkrieasſchläge hindurch. überwunden habe und Hambura ſtets den Rana erkämpfte, der ihm von Gottes⸗ und Rechtswegen gehört. Unter der Stabführung bes zweiten Chormeiſters, Herrn Gaber, trugen alsdann die Sänger an geweihter Stätte Proben ihrer Kunſt vor. Ein Rundaana durch die alanzvollen Räume des einzia in Deutſchland daſtehenden Rathauſes beendete den denkwürdigen Beſuch. Liederhalle Mannheim Auch die„Liederhalle“, in Stärke von 52 Mann, betei⸗ ligte ſich am Deutſchen Sängerbundesfeſt. Die Fahrt mit dem Sonderzug wurde durch allertlei Kurzweil angenehm ge⸗ macht. Bis in die frühen Morgenſtunden hinein wurden in den einzelnen Wagen bei befreundeten Vereinen Beſuche abgeſtattet und auch an den Pfälzer Weinproben teilgenommen. So war be⸗ reits wieder alles munter und fidel, als die Ankunft in Hannover erfolgte. Die„Liederhaller“ hatten in den urſprünglich für die Wiener Sänger reſervierten Privatquartieren Unterkunft gefunden und waren tadellos untergebracht. Nach Reſtaurierung des etwas vernachläſſigten inneren Menſchen fand hierauf eine Beſichtigung er Sehenswürdigkeiten Hannovers ſtatt, die ihren Endpunkt in Herrenhauſen, der ehemaligen Sommerreſidenz des Welfenkönigs Georg fand. Der Tag wurde beſchloſſen mit einem großen Be⸗ grüßungsabend auf dem Feſtplatz. Es iſt da ſo heiter zugegangen, daß mancher Sangesbruder erſt„früh“ nach Hauſe kam. Sonntag früh um 10 Uhr war wieder alles zur Stelle. Man eilte wieder 155 Feſtplatz, um die erſte Hauptaufführung, welche unter Prof, ohlgemuts und Keldorfers(Wien) Leitung ſtattfand, nicht zu ver⸗ äumen. Nachmittags beteiligten ſich die Liederhaller am Feſtzug. llgemein gefallen haben unſere einheitlichen Sängerhüte. Reiche Blumenſpenden, ſogar ein Lorbeerkranz, wurden auf die Sänger herabgeworfen. Die in Hannover verlebten ſchönen Stunden wer⸗ den allen unvergeßlich ſein. Angeſchloſſen war an die Feſttage ein Beſuch von Hamburg und Helgoland. Mit großer Umſicht war von unſerem Mitaſiet Eiſenbahnſekretär Sauter in Hamburg, unter Aſſiſtenz weiterer badiſcher Freunde, die ihr Domizil dort aufgeſchlagen haben,, in zwei dortigen Hotels für alles geſorgt. An Sehenswürdigkeiten gibt es allerhand zu ſchauen. So war es möglich, einen Hapag⸗Aus⸗ landsdampfer(Njaſſa) zu beſichtigen. Beſonderes Intereſſe erweckten der Elbtunnel und die Landungsbrücken. Auf einer Hafenrundfahrt konnte man die großen Werft⸗Einrichtungen und Hafenanlagen mit den endloſen Warenhallen beſtaunen. tel Intereſſantes bot hiernach die großſe Auto⸗Rundfahrt durch die Stadt. Viel bewundert war auch der Hagenbeckſche Tier⸗ park in Stellingen. Abends war unter Führung eines badiſchen Landsmannes, der dort Kriminalwachtmeiſter iſt, Gelegenheit ge⸗ boten, einen Spaziergang durch das ſogen. Verbrecherviertel zu machen. Den Schluß bildete ein Beſuch von dem weltbekannten St. Pauli mit Reperbahn und„Große Freiheit“. Der nächſte Tag war der Fahrt nach Helgoland gewidmet, vom ber⸗ lichſten Sonnenſchein begleitet. Der Turbinendampfer„Kaiſer“ entführte morgens die Sänger in wundervoller Fahrt an Süllberg, Cuxhaven vorüber nach dem deutſchen Eiland Helgoland. Ein errlicher Rundblick zeigte die vielen Sehenswürdigkeiten der Inſel. ewundert wurde allgemein das flinke Ausbooten der Gäſte. Gegen 5 Uhr nachmittags wurde frohgemut die Rückfahrt nach Hamburg c angetreten, wo um 11 Uhr pünktlich das Schiff eintraf. Daß natür⸗ lich in dem gaſtlichen Hamburg unſere während der paar Tage kein Trübſal geblaſen haben, verſteht ſich von ſelbſt. Allen Teilnehmern an der Reiſe Hannover⸗Hamburg⸗Helgoland werden dieſe Tage in ſteter guter Erinnerung bleiben und viele ſollen geſchworen haben, ſofort ihre Reiſekaſſe anzulegen, um ſich zur Teilnahme am 10. Bundesſängerfeſt, das 1928 in Wien ſtatt⸗ findet, zu rüſten. Mittwoch abend.50 Uhr verließen die Sänger wieder Hamburg und benutzten von Hannover ab den Sängerzu nach Baden. Am Donnerstag morgen 711 Uhr wurden ſie bei ihrer hieſigen Ankunft von ihren Damen und ſonſtigen Angehörigen aufs freudigſte begrüßt. Die Mannheimer Sängerluſt befand ſich ebenfalls unter den Vereinen, die am Freitag, 22. Auauſt den Sonderzua nach Hannover beſtiegen. Im Verhältnis zu ſeiner Mitaliederzahl war dieſer Verein mit 45 Sängern prozentual am ſtärkſten vertreten. Die„Sängerluſt“ hatte in Hannover ihr Standquartier im„Café Atlantik“, Beſitzer Spönnes, in der Genaſtraße. Man hatte mit der Wahl dieſes Lokals einen ſehr alücklichen Griff getan. In ebenſo elegant wie gemütlich ausgeſtatte⸗ ten Räumen erhielten die Sänger einen Mittag⸗ u. Abendtiſch ſerviert, der an Güte und Umfanag allſeitige Anerkennunga fand und— was die Hauptſache war— zu ſehr mäßiger Preisberechnung. Dieſer er⸗ freulichen Tatſache trug auch der erſte Vorſitzende der„Sängerluſt“, Herr Adam Ammann in einer Tiſchanſprache Rechnung. Der Samstag Nachmittag war der Beſichtiaung der Sehenswürdia⸗ keiten. an denen Hannover ja eine überreiche Auswahl bietet, gewio⸗ met. Ein Beſuch des Feſtvlatzes in unmittelbarer Nähe der Stadt⸗ halle bildete den Schluß dieſer Exkurſionen. Den Vormittaa des zweiten Tages— Sonntag— benützten die Mitalieder zur weiteren Beſichtiauna der Sebenswürdiakeiten der Stadt und Umaebung. Unter den erſteren bildeten das Leineſchloß mit ſeinen koſtbaren Fußböden, herrlichen Intarſten, ferner das Rathaus mit ſeinen reliefs⸗ und freskengeſchmückten Prunkſälen. die Hauptansiehunas⸗ punkte. Nach dem pünktlich um 12 Uhr eingenommenen Mittaas⸗ mahl im Standauartier, rüſtete man ſich zur Teilnahme am Feſt⸗ zu g. Am Montaa vormittaa ſah ſich die„Sängerluſt“ den Zoolo⸗ aiſchen Garten Hannovers an. Nach dem Mittaasmahl im„Atlantic“ wurde nachmittaos dos Stadion zur Teilnahme an der Maſſenauf⸗ führuna aufgeſucht. Um halb 6 Uhr aina der Zug nach Hambura ab. Entlang dem öſtlichen Rand der Lüneburger Heide eilte der Zua, vorbei an frucht⸗ barem Ackerland und ſaftig arünen Wieſen und den charakteriſtiſchen Merkmalen jenes Landſchaftsbildes: den Windmühlen. Kurz vor 8 Uhr trafen die Reiſenden in Hambura ein. wo die Elektriſche ſie nach viertelſtündiger Fahrt zum„Hotel Stein“ in der Renzerſtraße, dem Mittelpunkt der bekannten St. Pauli⸗Luxus⸗Vergnüaunas⸗ Etabliſſements, brachte. Am Dienstag früh brachte der Dampfer „Bubendey“ die ausgerubte Schar die Elbe hinunter bis Curhaven. Die Fahrt dauert etwa 4½ Stunden doch kann, beſonders für den Binnenländer, Langeweile nicht aufkommen. Das idylliſche Blan⸗ keneſe macht den Eindruck, als fahre man die Beraſtraße enttang. Bald aber werden die Ufer flacher, der Fluß breiter: Leuchttürme, Bojen und ſonſtiae im Waſſer verankerte ſchwimmende Seezeichen künden, daß man ſich mehr und mehr der bohen See nähert. Gegen 11 Uhr nahm die„Sängerluſt“ das Mittageſſen an Bord ein, das au⸗ ſeitig befriedigte. Gegen 12 Uhr war Curhaven erreicht. der größte Fiſchinduſtrieplatz der Welt und ein trotz ſeiner vielen Fiſch⸗ räuchereien ſauberer Ort mit freundlichen Wohn⸗ und auten Hotel⸗ gebäuden. In Cuxhaven zerſtreute ſich die Geſellſchaft nach verſchie⸗ denen Richtungen. Während die eine Gruppe ſich das Strandbad⸗ leben anſah, nahm die andere mit Auto ihren Wea die Küſte entlang in weſtlicher Richtung durch verſchiedene Fiſcherdörfer, wo neben modernen Geſchäften noch niedere rote Backſteinbäuſer mit moos⸗ überwucherten Strohdächern ſtehen. Als der Chauffeur endlich hielt, bot ſich den Reiſenden ein ebenſo neuer wie intereſſanter Anblick: man befand ſich am Wattenmeer, das heißt, es war gerade Ebbe und ſtatt des Waſſers erſtreckte ſich mehrere Kilometer weit eine Schlammebene. Ganz in der Ferne lagen einige Inſeln und ein Dutzend Zweiſpännerfuhrwerke, mit Seebadeaäſten beſetzt, fuh⸗ ren letztere„über Land“ nach den kleinen Eilanden. Es war ein höchſt merkwürdiger Anblick. Zur lebhaften Freude erfuhren bei die⸗ ſer Gelegenbeit die„Sängerluſt“⸗Angehörigen. daß im nächſtoele⸗ genen Fiſcherdorf eine Anzahl bedürftiger Mannheimer Kinder in einem von einem Hamburger Großkaufmann geſtif⸗ teten Ferienheim untergebracht ſeien. Leider war die Zeit zu kurz, ihnen einen Beſuch abzuſtatten, da die Reiſenden den Rückweg nach Cuxhaven antreten mußten, wo ſie der von Helgoland gegen 4 Uhr eintreffende Dampfer„Kehr wieder“ aufnahm und nach Fahrt ſiromauf wohlbehalten wieder in Hamburg abſetzte. Die Zufriedenheit der„Sängerluſt“ erreichte ihren Höhepunkt, als am Mittwoch früh zwei große Rundfahrten⸗Autos vor dem„Ho⸗ tel Stein“ die Schar aufnahm und in etwa anderthalbſtündiger Fahrt durch die intereſſanteſten und ſchönſten Straßen, Plätze und Anlagen dieſer an Merkwürdigkeiten ſo reichen größten deutſchen Hafenſtadt führte. Die erforderlichen Erklärungen zu dem zu Schauenden gab der Führer, ein Hamburger Bekannter des Ver⸗ einsvorſtandes, der ſeine Reden mit viel Mutterwitz und aus ſei⸗ ner humoriſtiſchen Rolle auch dann nicht fiel, als die Altſtadtjugend ihm mit lauter Stimme zurief:„He lüt!“(Er lügt!). An die Auto⸗ rundfahrt ſchloß ſich eine Beſichtigung des Hamburger afens mit Paſſagierdampfer. Dieſe Exkurſion bot des Erſtaun⸗ lichen womöglich noch mehr als die Fahrt durch die Stadt. Der Fremde macht ſich von dem die Sinne betäubenden Getriebe inner⸗ halb des Hafenterrains nur eine unvollkommene Vorſtellung. Man muß dieſe Werften, Docks, Hafen⸗ und Eiſenkonſtruktionen, die La⸗ gerhallen und Werkſtätten, die Fluß⸗ und Seefahrzeuge aller Grö⸗ ßen und Formen, vom kleinen flinken Ewerführer bis zum ſchwim⸗ menden Palaſt der„Deutſchland“— die unter Dampf vor Anker lag, da ſie des andern Tags in See ſtach— geſehen haben, um ſich 9ſeinen Begriff von ihrer vorkriegszeitlichen Bedeutung als Seehan⸗ delsplatz erſten Ranges machen zu können. Als Abſchluß der Hafen⸗ rundfahrt galt die Innenbeſichtigung eines Ueberſee⸗ ſchiffes, des Hapagdampfers„Njaſſal, deſſen prak⸗ tiſche und luxuriöſe Dreiklaſſenausſtattung in Augenſchein genom⸗ men wurde. Mit Auto⸗ und Dampferfahrt war der Vormittag aus⸗ gefüllt. Nicht vergeſſen ſei. daß die Beſichtiaung des Elbtun⸗ nels der weltberühmten Doppelſtraße 16 Meter unter der Elb⸗ ſohle, in etwa 500 Meter Länge Hamburg mit Steinwärder ver⸗ bindend, nicht verſäumt wurde. Nach dem Mittagsmahl im Hotel Stein gings mit der Elektriſchen hinaus nach Stellingen. in Ha⸗ genbecks Tierpark. Damit war die Fahrt der„Sängerluſt“ von Hannover an die Waſſerkante beendet. Im Standquartier„Ho⸗ tel Stein“, das jedem Beſucher Hamburgs nur beſtens empfohlen Berliner Ur⸗ und Erſtaufführungen Von hermann Kienzl trneder erſte Gongſchlag!— Er hallte der Sylveſterglocke des The mit del s voraus. Vorzeitig wurde die Saiſon am 28. Auguſt m neuen Schauſpielhaus in der Chauſſeeſtraße eröffnet. deingetas dieſer Sommer gebracht, davon ſei das Gedächtnis jetzt 6ſlegt; man ſoll nicht neuen Wein zu ſaurem Reſte ſchütten. orm ſelten überragte etwas die geiſtige, ſittliche, äſthetiſche Platt⸗ orm don Ferdinand Bonns„Teufelsadvokat“. Ja, Platt⸗ dleichen Aber in dem illuſtrierten Zeitungsinſerat, deſſen⸗ dinrüce die tüchtigen Brüder Rotter nach jeder ihrer Premieren Lache en laſſen, ſteht zu leſen:„Der neue große Erfolg... des Pertens und Beifalls kein Ende... bortrefflich.... ſehens. Spangu. pſychologiſch intereſſant. tauſend Humore und Tornofungen.“ Was nützt es der Kritik, daß ſie jene plumpe itomödie in den Kehricht warf? Solange Zeitungen ihren er durch den annoncierenden Antikritiker widerlegen, hleibt der eſchmack auf Leute angewieſen, die ihn ohnedies längſt be⸗ die anderen glauben dem bezahlten Lob. Probatum est. würden die Retter ihren Geldbeutel ſchonen. ***. De 2 5 15 Rer, erſte Gongſchlag.— Das„Dramatiſche Theater 5 Wilhelm D4 9 terle, ehemals Schauſpieler bei Max Rein⸗ mit piel Idealismus und Kapital in's Leben gerufen. Im n die Poſſe. Doch vermutlich ſoll das, was der Volks⸗ ter“ keſpektvol als bezeichnet, vom„Dramatiſchen Theg. nateflegt werden. Wobei nur zu bemerken iſt, daß auch ernſt⸗ den S Dramenſchreiber zuweilen keine Dramatiker ſind. An gan⸗ ulen junger Dramatiker erhärtet ſich in unſeren Tagen dieſe ne F ahrheit. Das„Dramatiſche Theater“ muß, ſoll ſein Name ſchlacht alſchmeldung ſein, das Dramatiſche erkennen. Mit der Ab⸗ miſenſchaß des Ueberlieferten, der Schilderhebung der Zeitge⸗ wäre 115 t(.... ſiehe Programmheft!) und pompöſen Phraſen eniger als nichts getan. 8* Ge mit ſae org Kaiſer hat den dramatiſchen Nerv. Er beherrſcht bers Gseen Geiffen die Vühne⸗ Sein für des Dramatiſchen Thea⸗ eannllkugeberſtellung gewählkes üßneafied Gekles und me“ iſt trotz einzelnen Spannungen, Entladungen und poeti⸗ ſe weder Drama noch Dichtung. Ein Theaterſtück nicht einmal ein rundes, nein, ein Stück in Stücken. aiſer denſchen, die gefi zu gleicher Zeit gelebt haben, ſpannte lez de Nin eine Deichſel: die Jungfrau von Orleans und den Gil⸗ ais(den Kindermörder und Vorgänger des Marquis von Sade— ſiehe Sadismus!). Aus der Willkür der Paarung iſt dem Verfaſſer ein vernünftiger Vorwurf nicht zu machen, würden ſich nur die zwei Hälften in einander fügen. Aber da ſind zwei Thea⸗ terſtück⸗Schickſale, die eine nicht tragfähige Brückenkonſtruktion ver⸗ bindet. Und was ſchlimmer iſt: in keiner der beiden Hälften ſchlägt das Herz, entwickelt ſich Menſchentum. Auch dieſe Jungfrau, ob⸗ wohl in ihrer Schweigſamkeit reicher als die wohlbekannte mit den Monologen, ſteigt vom Poſtament in's Leben. Immerhin, ſie iſt nicht die der Legende. Nicht überirdiſche Macht ver⸗ leiht ihr den Schlachtenſieg, ſondern verliebte Laune des Heerfüh⸗ rers Gille, der ſie, nach den Anſchlägen ſeiner Begehrlichkeit, Schlach⸗ ten gewinnen und verlieren läßt. Jeanne widerſteht dem Werber — aus Gründen ihrer ſpröden Perſönlichkeit. Gereizte Begierde, wachgewordner Quältrieb machen den Liebenden zum verräteriſchen Bluthund., Vor dem Gericht der Engländer belaſtet Gille die ge⸗ fangene Jungfrau mit erlogener Schuld. 1 ſein eigen Herz jammert, wird die liebend Verſtehende(!) und ſtolz Schweigende(1) als Hexe verurteilt und verbrannt. Mit dieſer ſexualpathologi⸗ ſchen Kataſtrophe ſchließt das ſchon recht abſeitige Jeanne⸗Drama. Daran knüpfen ſich zwei Akte der blutigen Gilles⸗Chronik(ohne Jeanne)— und ein opernhafter Schlußakt, der dem Ganzen einen Deckel aufſetzen will, ſintemal die tote Jungfrau noch einmal auf⸗ tritt: dieſe Viſion, da ſichtbar nicht bloß dem Sünder Gilles, ſon⸗ dern auch dem letzten Troßknecht, verletzt die Ordensregel der Vi⸗ ſionäre... Die Gilles⸗Akte ſind ekelhaft. Mit Hilfe eines wüſten Alchimiſten(den Theodor Loos heulend überchargierte!) bringt der Sadiſt, aus Sehnſucht nach der toten Jeanne, nach einander ſieben Jungfrauen auf dem Brautbett um und verbrennt ihre Leichen im Schmelzofen. Tönende ſeeliſche Bauchgrimmen begleiten dieſe Ar⸗ beit. Alſo: Krankheit, nicht Drama. Zwiſchen dem erſten und dem zweiten Teil keine Verwandtſchaft des Stils. Und der letzte Akt wieder ganz anders: Oper! Mitten in die Schaudergeſchichte iſt üb⸗ rigens die Parodie geſtellt,— und die iſt Geiſt von Georg Kaiſers beſtem Geiſt. Jenen modern⸗dekadenten König von Frankreich, der ſich hier in der Weltgeſchichte als faſt unbeteiligter, aber neugieriger Zuſchauer tummelt, könnte Shaw entworfen haben!(Hubert von Meyerinck gab ihn ſeidig und ulkig— und gab die einzige vollwer⸗ tige Leiſtung der neuen Bühne. Dieterles Gilles tönte laut und hohl, und die Jeanne der Maria Eis wirkte nur im Bildhaften ſchön). So alſo der erſte Streich! Er beweiſt nichts gegen das „Dramatiſche Theater“ und nichts gegen Georg Kaiſer. Beide wer⸗ den ſich anders erproben. Kaiſer hat auch nicht als Könner verſagt. Er kann immer, was er will. Doch will er mitunter abſcheulich. *.* 4* Das alte Wallnertheatexr, die Wiege der Berliner Poſſe, dann unſer erſtes Schillertheater, in den letzten Jahren durch die Operette entwürdigt, will wieder dem Schauſpiel gehören und Volks⸗ bühne ſein. Ein beachtenswertes und einmal ein günſtiges Zeichen der Zeit! Saltenburg hat das Wallnertheater ſeinem Reich unter⸗ worfen, aber Emil Lin d, ein ehrlicher Kunſtführer, iſt ſein Satrap. Man begann die neue Aera mit einer ſehr ſchönen Aufführung von Gutzkows„Uriel Acoſta“. Es iſt Größenwahn⸗Mode, Gutz⸗ kow zu verachten. Eine Frage mit Verlaub: ob man wohl nach faſt achtzig Jahren noch ein Stück von Arnolt Bronnen geben wird 2 Der„Uriel Acoſta“ wirkt ungeſchwächt, wenn, wie diesmal, kluge Dämpfung der Lautſtärke und des Parthos das ältere Theater un⸗ terdrückt.(Zuweilen ging man im Dämpfen zu weit, auf Koſten der Deutlichkeit des Wortes). Prachtvolle Wiedergeburten: Dr. Max Pohls, des Altmeiſters, uralter Ben Akiba; Ilka Grünings blinde Mutter; Emil Linds menſchlicher de Silva. Der hochbegabte 2 O. Bueſin, ein von des ungeheuchelten Gedankens Bläſſe charak⸗ teriſtiſch gezeichneter Uriel, warm, nicht praſſelnd, im Ausdruck des Gefühls. 0** Das Renaiſſancetheater brachte des jungen Pragers Enn ſt Weiß Tragödie„Tanja“. In ſeinem dämoniſchen Roman „Tiere in Ketten“ hat Weiß das Ringen zwiſchen Tier und Menſch in einer Menſchenbruſt geſtaltet. Das mörderiſche Tier ſiegt. Jener Dirne verwandt iſt die Tänzerin Tanja. Sie will der Dichter auf barmherzigen Armen aus der Beſtialität ihres Lebens in die Menſchlichkeit der Todesſtunde heben. Es gelingt durchaus nicht. Gewiß, kein Abgrund war ihm zu tief, keine Entartung zu ab⸗ ſchreckend für ſein Mitleid mit der Kreatur. So ſtellte er ein Weib hin, das ſein eigen Kind jahrelang zu Tode martert; ein Weib, das nach einer Liebesnacht den Mann, einen Revolutionär des noch zari⸗ ſtiſchen Rußland, den Renkern ausliefert(Tanja iſt Polizei⸗Agen⸗ tin und voll Kann ſich ſolchen Geſchöpfen der Gott in uns erbarmen? Es ſei nicht verſchworen... Auf den Dichter käme es an, den Gott ſendet. Aber Ernſt Weiß, dem zugeſtanden ſei, daß er dem Prieſter an Tanjas Sterbebett Offenbarungen einer ſchlichten Seele auf die Lippen legte, ließ nichts keimen und wach⸗ ſen. Rätſelhafte Entwicklungsergebniſſe ſtehen abrupt gegen ein⸗ ander. Das Ende iſt unſer Unglaube. Durch ungeſchickte Striche wurde der Hergang noch zerriſſener, durch ſchlechte Schauſpieler das Stück faſt ungenießbar. So kam ein Talent um den Erfolg. *** „Nach der Tragödie nun zwar nicht das Satyrſpiel, aber ein harmloſes, unterhaltendes Luſtſpiel. Damit iſt ſchon alles Notwen⸗ dige geſagt zu des Ungarn Gabriel Dregely Komödie„Der Gatte des Fräuleins“.(Theater„Die Tribüne“). Wird berichtet, daß in dieſem Stück ein Ehemann ſich verheiratet, aber den Namen des ledigen Freundes auf dem Standesamt eintragen läßt, ſo wundert ſich der Leſer, daß ſolcher Schnack gebildete Zuſchauer un⸗ terhalten konnte. Doch war es nicht anders. Dank einem gewiſſen kecken Sinn im Unſinn, dank einem reinlichen Dialog, und dank der reizenden Käthe Haack! —— 8— —.— 2. Seife. Nr. 413 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 6. Sepfember 1924 werden kann, ſtiegen noch einige Abſchiedslieder. Ein Teil der Sänger fuhr noch in der Nacht nach verſchiedenen Richtungen, um den Reſt der Ferien anderswo in Ruhe und Beſchaulichkeit zu ver⸗ bringen, während der größere Teil am Donnerstag vormittag den in Altona.37 Uhr abgehenden beſchleunigten Perſonenzug be⸗ nützte, der die„Sängerluſt“ Freitag früh 1½ Uhr wieder wohlbe⸗ halten und reich ausgeſtattet mit angenehmen Reiſeerinnerungen in Mannheim landen ließ. Städtiſche Nachrichten Die Sozialverſicherungslaſten früher unsd jetzt Aus den Kreiſen der Arbeitgeber und Arbeitnehmer wird viel⸗ ſach geklagt über die Höhe der Beiträge zu den Sozialverſicherungen (Kranken⸗, Invaliden⸗ und Hinterbliebenen⸗, Angeſtellten⸗ und Un⸗ fallverſicherung ſowie für die Erwerbsloſenfürſorge). Tatſächlich ſind die Beitragsleiſtungen zur Sozialverſicherung ſowohl für Ar⸗ beitgeber als Arbeitpehmer gegenüber der Zeit vor dem Kriege er⸗ heblich geſtiegen. Die Beiträge zur Erwerbsloſenfü⸗ſorge ſind ge⸗ wiſſermaßen als Beiträge zur künftigen Arbeitsloſenverſicherung hinzugekommen. Die Beiträge zur Sozialverſicherung betragen vom Lohne: 0 Davon trugen Arbeitgeber: Arbeitnehmer: Zur Invalidenverſicherung. 4 v. H. 2 v. H. 2 v. H. Jur Krankenverſicherung.. 6,6„„ 4,4„„ Zur Unfallverſicherung.. 3„„ 3— Zur Erwerbsloſenürſorge 3„„ zuſammen 16,6 v. H. 8,7 v. H. 7,9 v. H. Die Beiträge in der Vorkriegszeit betrugen: Davon trugen Arbeitgeber: Arbeitnehmer: Zur Invalidenverſicherung. 2 v. H. 1 v. H. 1. H. Zur Krankenverſicherung...9„„ 26„„ Zur Unfallverſicherung. 2„„„ 2. zuſammen.9 v. H. 4,3 v. H. 3,6 v. H. Die Beitragsleiſtungen haben ſich alſo verdoppelt. Dabei iſt zu beachten, daß viele Krankenkaſſen heute höhere Bei⸗ tragsſäge als 6,6 v. H. erheben und daß das gegenüber der Vor⸗ kriegszeit niedrigere Arbeitseinkommen bei erheblich höheren Bei⸗ tragsſätzen ſchärfer zur Beitragsleiſtung herangezogen wird. Die Beitragsleiſtung fällt daher für Arbeitgeber und Verſicherte um ſo ſchwerer ins Gewicht. Noch ſtärker ſind die Beitragsleiſtungen zu den Verſicherungs⸗ einrichtungen des Bergbaues geſtiegen. Im Ruhrbergbau hat ein Hauer monatlich folgende Beiträge zu entrichten: 6,48 Beitrag zur Krankenkaſſe, 1,.22„KBeitrag zur Erwerbsloſenfürſorge, 10,50 Beitrag zur Penſionskaſſe, 2,19„KBeitrag zur Invalidenverſicherungskaſſe, . 20,39 Den gleichen Beitrag hat der Unternehmer zu leiſten. Das er⸗ gibt 40,78 Goldmark für beide Seiten oder 25,17 v. H. eines monat⸗ lichen Hauerlohnes von 162 Goldmark. Rechnet man noch den Um⸗ lagebeitrag zur Knappſchafts⸗Berufsgenoſſenſchaft mit etwa 3,50 Goldmark monatlich hinzu, den die Arbeitgeber allein tragen, ſo beträgt die Geſamtbelaſtung aus der Sozialverſicherung 44,28 Gold⸗ mark, ſogar 27,33 v. H. des Hauerlohnes. Angeſichts Ueber⸗ pannungen iſt es nur zu natürlich, daß man nach Mitteln und Wegen eines Abbaues ſolcher Laſten ſucht. * Der kägliche Regen, mit dem wir nun ſchon ſeit Wochen heim · geſucht werden, iſt auch geſtern nicht ausgeblieben. Jupiter Pluvius machte diesmal ganze Arbeit. Es goß zwiſchen 742 und 73 Uhr wie aus Kübeln. An einen Aufenthalt auf der Straße war nicht zu denken. Wer keine Zeit zum Unterſtellen hatte, war trotz Regen. ſchirm im Nu bis auf die Haut durchnäßt. Im ſtädtiſchen Kanad⸗ netz, das die ungeheuren Waſſermaſſen nicht aufzunehmen vermochte, fanden Rückſtauumgen ſtatt. Im Suezkanal ſtieg aus dem Kanalſchacht eine wahre Fontäne. Die Fahrbahn war einen halben Meter hoch unter Waſſer geſetzt. Auch die ſonſtigen tiefergelegenen Punkte wurden dermaßen überſchwemmt, daß ſie nicht paſſiert wer⸗ den konnten. Auch in zahlreiche Keller drang das Waſſer ein. Auf den Feldern bildeten ſich kleine Seen. Die Straßenſenkung zwiſchen Friedhof und Feudenheim ſtand ebenfalls auf einer Strecke von etwa 50 Meter unter Waſſer. Will der September die miſerable Auguſtwitterung fortſetzen? Wir geben immer noch nicht die Hoff⸗ nung auf, daß eine Wendung zum Beſſeren recht bald eintritt. Dl Teilnehmer an dem zweitägigen Ausflug nach Luzern werden in der Schweiz ſchönes Weiter antreffen, da geſtern eingezogene Er⸗ kundigungen ſehr günſtig lauteten. Nur in Baden will die Regen. periode nicht aufhören. veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters Spielplan vom 6. bis 15. Sepiember 1924. Im Nationaltheater: Samstag. 6. September, A, 1. Vorſt.:„Perikles von Tyrus“. JVB.—62 u. 500—562. Anfang 7 Uhr. Sonntag.., B, 1. Neu einſtud.:„Fidelio“. FVB. 63—124 u. 563 bis 624. Anfang 7 Uhr. Theater Muſik Balladen und Liederabend— Hans Gedde. Der Mann⸗ heimer Muſikbetrieb regt ſchon wieder tüchtig die Hände, lockt, ver⸗ ſpricht und treidt fleißig Propaganda. Früher als ſonſt, nachdem er ſpäter als ſonſt kurz vor den Ferien endgültig eingeſchlafen war. Trugen nicht die Anzeichen, ſo dürfte der Markt oder vielleicht bevor die muſikaliſche Meſſe noch reichlicher beſchickt ſein als ſonſt, obgleich man am Schluſſe der letzten Saiſon der feſten Ueberzeugung war, daß ein Ueberbieten zu den Unmöglichkeiten zähle. Als erſter gab Hans Gedde, Opern⸗ und Konzertſänger, im Kaſinoſaal ſeine Karte ab. Er nennt eine ſchöne Stimme, einen kräftigen und doch weich ſonoren, ſympathiſchen Bariton, deſſen Töne natürlich plaziert ſind, ſein eigen. Intelligenz und Kultur wohnen dem vornehmen Vor⸗ trag, deſſen Ausdruck verſtändig iſt, inne Doch macht ſich bei größe⸗ rer Fülle des Klanges eine gewiſſe Dickflüſſigkeit bemerkbar und manchmal ſchien ein Druck auf i, ü, e die Linie zu ſtören; es fehlt hier offenbar an der genügenden Halsöffnung, ein Uebel, das bei der Intelligenz des Sängers ſich mit der Zeit beheben wird. Hans Gedde ſang Lieder von Liſzt, Brahms, den„Nöck von Loewe, bei dem er ſeine gute Atemtechnik bewies. Am Anfang ſtand„Eliland“, ein Sang am Chiemſee von Alexander Fielitz. Dieſe neuen Lieder, in denen ein Mönch ſeine Liebe zu der jungen Nonne Irmintrant verherrlicht, ſind bedeutungsloſe Kompoſitionen, und ich finde keinen Grund warum der Sänger ſich für ſie einſetzte. Und nun zu Frau Suſe Kroewerath aus Würzburg.„—— wenn ſie in die Hände patſchen, iſts ein Zeichen von Genuß,“ ſingt einmal irgendwo ein Spötter. Daraus folgere ich, daß die Sängerin ihrem Hörerkreis gefallen haben muß. An Beifall und an ſchönen Blumen, Zeichen der Anerkennung, fehlte es jedenfalls nicht. Möge dieſe Aufmun⸗ terung die Sängerin doch ja nicht für bare Münze nehmen; denn wenn man ſie nachſichtig beurteilt, kann man ihrem Geſang das Niveau der Anſtändigkeit zubilligen. Beſcheidene Stimmittel paaren ſich mit ſehr beſcheidenen techniſchen Fähigkeiten und noch beſchei⸗ denerem Ausdrucksvermögen. Rezitativ und Arie aus Schöpfung II. Teil von Haydn wac zu ſchwerfällig, ihre flackernde Tongebung verdarb manch gut gemeinte Abſicht. Der blinde Knabe von Schu⸗ bert klang nicht überzeugend, Suleickas I. Geſang fehlte es an guter Ausdeutungskunſt, der II. Geſang war aus einer Stimmung her⸗ ausgeſtaltet und die charakteriſtiſche Prägung vermißte man em⸗ pfindlich. Auch die Tonbildung ließ manchen Wunſch offen. Das war Schubert; der eigentlich dem Sänger wie der Sängerin da⸗s Sprungbrett bietet, des Kunſtgeſanges edelſte Regung ſpielen zu laſſen. Der Schluß des gut beſuchten Konzerts bildete ein belang⸗ loſes Duett von Max Stange„wir ſind allein“, das unter der Un⸗ ſicherheit und Unreinheit der Sängerin litt. Delikat und ſauber be⸗ 7. der ſeltenen kleinen Bilder von Adam Elsheimer, dem römiſchen Maler deutſcher Nation, wie ihn Bode genannt hat, jenen Klein⸗ meiſter, der, von Rubens und Rembrandt hochgeſchätzt, im Beginn des 17. Jahrhunderts die Würde der deutſchen Kunſt in Rom ehren⸗ voll vertreten hat. Montag,., C, 1,„Der Teufelsſchüler“. FVB. 125—186 u. 625—686. Anfang.30 Uhr. Dienstag,., F. 1,„Die Zauberflöte“. 1751—1812. BVWB. 406—475 u. 16 231—16 245. Mittwoch, 10. O. 1,„Perikles von Tyrus.“ FVB 18381—1875 u. 2001—2062. BVBB. 476—590 u. 16 246—16 270. Anf. 7 Uhr. Donnerstag, 11., A, 2,„Fidelio“. FV. 1876—1937 u. 2063—2123. BVB. 531—590 u 16 271—16 290. Anfang.0 Uhr. Freitag, 12., F. 2,„Peer Gynt.“ FB. 19382000 u. 2188—2250. BVB. 591—660 u. 16 291—16 305. Anfang.30 Uhr. Samstag. 13., E, 1, zum erſten Male:„Edelwil“. FVB. 2124— 2187 u. 2501—2562. BVWB. 661—710 u. 16 306—16 330. Anf. 8 Uhr. Sonntag, 14. außer Miete. Vorrecht D,„Lohengrin“ FBB. u. 3001—3124. BVB. 711—890 u. 16 331—16 350. Anf. 5 Montag. 15., B, 2,„Perikles von Tyrus.“ FVB. 3125—8186 u. 3751—8812. Anfang 7 Uhr. Im Neuen Theater: Samstag, 6 Sept., zum erſten Male: Die Stro hwitwe.“ FVB. 187—310 u. 687—910. Anfang 8 Ühr. Sonntag,., Uraufführung:„Fuſſel oder der Druckfe hler“. FVB. 311—437 u. 911—1000. Anfang 8 Uhr. Mittwoch, 10.„Die Strohwitwe.“ FVB. 1001—1124 u. 2888— 2812. BVB. 891—1010 u. 16 351—16 430. Anfang 8 Uhr. Donnerstag, 11.,„Fuſſel oder der Druckfehler.“ FVB. 1125—1248 u. 2813—3000. BVB. 1011—1130 u. 16 431—16 510. Anfang 8 Uhr. Samstag. 13.„Die Strohwitwe.“ FVB. 1249—1375 u. 3501— 3625. BVB. 1131—1250 u. 16 511—16 590. Anfang 8 Uhr. Sonntaa, 14.„Fuſſeloder der Druckfehler.“ FB. 1376— 3626—3750. BVB. 1251—1370 u. 16 591—16 670. Anfang +. Die Intendanz macht darauf aufmerkſam, daß, um Störun⸗ gen der Vorſtellungen zu vermeiden, Zufpätkommen d en der Zutritt in den Zuſchauerraum erſt nach Beendi gung eines Spielabſchnittes geſtattet werden kann. * Theaternachricht. der von Francesco Sioli neuinſzenierte „Fidelio“ wird unter der muſtkaliſche Leitung von Richard Lert im Nationaltheater in Szene gehen.— Im Neuen Theater gelangt in Anweſenheit des Dichters die dreiaktige Groteske„Fuſſeloder der Druckfehler“ von Herbert Kranz zur Uraufführung.— In der Oper gelangt Diens ag, den 8. September, Mozarts„Zauber⸗ flöte“ unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert zur Auf⸗ führung. cFriedrichspark. Wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich, gibt das Parkorcheſter morgen Sonntag ein Nachmittagskonzert. Abendkonzerte ſind nicht mehr borgeſehen, jedoch ſollen bei ſchönem Wetter des Sonntags und Mittwochs noch Konzerte ſtattfinden, die jeweils beſonders angezeigt werden. 8 KHonzert am Waſſerturm. Das am letzten Sonntag infolge ungünſtiger Witterung ausgefallene Standkonzert des Kon⸗ zertorcheſters Mannheim⸗Neckarau findet am morgigen Sonmtag von 412—1 Uhr ſtatt. Programm: Badenia⸗Marſch, Rienzi⸗Ouvertüre, Peer Gunt⸗Suite, Eſtudianna⸗Walzer u. Schlager⸗ potpurri„Jetzt ſchlägt's 131“. 12785 Miſſionsſeſt. Die hieſige Methodiſten⸗Gemeinde feiert am morgigen Sonntag ihr jährliches Miſſionsfeſt(it. beſon⸗ derer Anzeige). Ihr neuer Seelſorger Prediger K. Schmidt, war über ein Jahrzehnt als Miſſionar im Bismarck⸗Archipel(ehemal. Deutſch⸗Neuguinea) unter den dortigen Kannibalen tätig und wird in den angezeigten Verſammlungen von Selbſterlebtem erzählen. Er ſtand draußen mit noch 4 anderen Kollegen im Dienſte der auſtrali⸗ ſchen methodiſtiſchen Miſſion, die ſich für die Arbeit in der ehem. deutſchen Kolonie, von der deutſchen Methodiſten⸗Kirche einige Miſſionsarbeiter entlehnte. Da durch die engliſche Beſetzung der Kolonie das Deutſchtum in Schulen uſw. nicht mehr gepflegt wer ⸗ den konnte, kehrte auch der Genannte in die Heimat zurück. Der Eintritt iſt frei. Die Reichsinderziffer für die Lebenshalkungskoſken(Ernäh⸗ rung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung, Bekleidung) beläuft ſich nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts für den 3. Septem. ber auf das 1,15billionenfache der Vorkriegszeit. Sie erhöhte ſich gegenüber der Vorwoche(1,14 Billionen) um 0,9 Prozent. Für den Durchſchnitt des Monats Auguſt berechnet ſich die Reichsinder · ziffer guf das 1,14billionenfache. Gegenüber dem 1,17billionenfachen im Durchſchnitt des Monats Juli ergibt ſich eine ihme von 1,7 Prozent. Die Ernährumgskoſten allein betragen im Durchſchnitt des Monats Auguſt das 1,22billionenfache der Vorkriegszeit. Ende des öſterreichiſchen Biſumzwanges. Der öſterreichiſche Viſumzwang iſt aufgehoben. Es werden künftighin vorläufig bei der zöſterreichiſchen Geſandtſchaft in Berlin, ſpäter bei allen Kon⸗ ſulaten, Sichtvermerksmarken ausgegeben, die ohne wei⸗ teres gegen Vorlegung des Paſſes zu haben ſind. Die Marken für die Durchreiſe koſten 1 Mark, für eine einmalige Einreiſe nach Deſterreich 5 Mark und für eine mehrmalige Einreiſe nach Oeſter⸗ reich für die Dauer eines Jahres 10 Mark. Die Regelung gilt für den Verkehr mit allen Ländern mit Ausnahme einiger Oſtſtaaten, die in der Erteilung des Viſums ihrerſeits mit beſonderen Schikanen vorgehen. Das trifft namentlich für die kleinen Oſtſeeſtaaten zu, 99 5 dieſer Angelegenheit lediglich eine gute Einnahmequelle er⸗ icken. *Ehrenmal für die gefallenen badiſchen Volksſchullehrer. Der Freiburger Ausſchuß zum Zwecke der Errichtung eines Denkmals für die gefallenen Volke ſchullehrer beabſichtigt, das Lorettogedächt⸗ nismal vom Ehrenfriedhof in Lens neu ecrichten und in Baden FVB. 488—500 u. Anf. 7 Uhr. Trauer ſich immer bei der Erinnerung an Loretto regt, wahrhaft ein Nationaldenkmal im volkstümlichen Sinne des Wortes geſchenkt werden. Der vom Greifen umflatterte Schwerterengel ſoll ſich a einem der vorgelagerten Berge des Schwarzwaldes weithin ſicht⸗ bar erheben. Der badiſchen Lehrerſchaft iſt für dieſen ſchönen Plan zu ihrer und des Volkes Ehre ein voller Erfolg zu wünſchen. Kommunale Chronik KRleine Mitteilungen Bei der in Epfenbach ſtattgefundenen Bürgermeiſter⸗ wahl wurde der Landwirt Ludwig Arnold, der älteſte Sohn des früheren Ratſchreibers Daniel Arnold, mit großer Stimmenmehr⸗ heit gegen den anderen Kandidaten Adam Sceel gewählt. In der letzten Bürgerausſchußſitzung zu Frieſen⸗ heim wurde der Gemeindevoranſchlag für das Jahr 1924,/25 genehmigt. Er ſieht einen Umlageſatz von 30 Pfeunig je 100 Mark Steuerwert vor. Wallſtadt, 4. Sept. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ litzung iſt mitzuteilen: Die Gemeinde rechnung vom Jahr 1923 iſt geſtellt und wurde nicht beanſtandet.— Die O bſt⸗ verſteigerung mit einem Erlös von 965 M. 50 Pfg. wird genehmigt.— Dem Geſangverein„Germania, wird zu einem Volksfeſt am./8. September der Sportsplatz zegen 10 M. Miete zur Verfügung geſtellt.— Ein Ackerverkauf an Kaſpar Merkel wurde abgelehnt.— Falls der Gemeinde 15000 M. Baudarlehen zur Verfügung geſtellt werden, ſoll ein Doppelhaus mit fünf Wohnungen alsbald in Angriff genommen werden.— Zu einem Früchteverwertungsvortrag wird der Schulſaal zur Verfügung ge⸗ ſtellt.— Die Einfaſſungen der Kriegergräber im Friedhof ſollen einheitlich auf Koſten der Gemeinde erfolgen.— Eine zwangsweiſe Räumung der Wohnung des Hauptlehrers a. D. Stoll hat der Ge⸗ meinderat abgelehnt.— Von Nichtwiederverwendung eines abge⸗ bauten Lehrers vom Unterrichtsminiſterium im Schuldienſt wurde Kenntnis genommen.— Beim Bezirksamt Mannheim werden Strafanträge geſtellt wegen Beamtenbeleidigung gegen Paul Löb III., Adam Reinhard und Large Peter. Gegen Frau Stein⸗ metz wurde eine Sühne wegen Beleidigung eines Beamten von 5 Mark ausgeſprochen.— Tie Hausbeſitzer dürfen künftig nur ſolche Mieter aufnehmen, die von der Gemeinde im Beſitze einer Dringlichkeitskarte ſind.— Die Arbeiten am Sportsplatz werden dem Maurermeiſter Large um 579 M. übertragen. Ebenſo die Kanali⸗ ſationsarbeiten an der Waſſerturmſtraße um 451 M.— Die Stell⸗ vertretung für den zurückgetretenen Bürgermeiſter Schäfer übt Ge⸗ meinderat Alles aus. Neuwahl für den Bürger meiſter wir auf Dienstag, 16. September beſtimmt.— Die Gebäudeſon⸗ derſteuerliſte wurde feſtgeſtellt.— Der Kultur⸗ und Hiebplan des Gemeindewaldes 1925 wurde genehmigt. En NrAEINERN RENNTACE am., 10. und 14. Sept. 1924 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaltet vom Badischen Rennverein Mannheim. No. 1 aer blauen Mannheimer Rennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, den Kiosken, Zigarrengeschäften.s.., der Filiale Waldhofstrasse 6 sowW-ie im Verlag E 6, 2. Se241 Preis 20 Pfennig. Mannheimer General-Anzeiger. aufſtellen zu laſſen. Damit würde dem badiſchen Volke, deſſen ſtolze 1 4e ktarlsruher Araufführung. Wenn Molièere kleine Komö⸗ die„Die Luſtſpielprobe“(Impromptu de Versailles) bis⸗ her noch keinen Ueberſetzer und Bearbeiter für die Bühne fand, mag der dur literariſche Charakter dieſer dichteriſchen Selbſtverteidigung Hauptſchuld daran haben. Und auch die Tatſache, daß das Werkchen tro kungsvollen Sätzen— beſonders in der ernſten poetiſchen Konfeſſion Molièeres— in der Hauptſache doch Zeitſtück bleibt und nach einigen Seiten hin gegen andere Arbeiten des Franzoſen abführt, ſie wird ſich nicht leugnen laſſen. Aber dennoch hat ſich Ülrich v. d. Trencks Gedanke, den Einakter 5 unſere Bühne lebensfählg zu machen, als glücklich bewährt. Zumal ihm Nachdichtung und Bearbeitung des franzöſiſchen Originals durchweg vollkommen gelungen ſein der von Rob. Bürkner ae Wiedergabe ſtand die Per⸗ ſon Molieres als Leiters der„Luſtſpielprobe“. Alle anderen Rollen treten neben ihm, vielleicht eine Schwäche der Kompoſition, die ſich aber aus der Tendenz ergibt,. zurück— mancher unliterariſche Zuſchauer wird hier bis zum Schluß„Handlung“ vermiſſen. Ulrich v. der Trenck ſchien mir Moliere charakteriſtiſcher übertragen als verkörpert zu haben. Wenigſtens kam Molisres ſcharf pointierter Ton in Trencks wohl zu gutmütiger Art der Wiedergabe kaum zur vollen Geltung— doch das kommt auf Rechnung des unvermeid⸗ lichen Subjektivismus mit dem ein jeder hiſtoriſche und künſtleriſche Größen vergangener Zeit auffaßt und ſich ausdeutet. Jedenfalls errang die„Luſtſpielprobe“ in ihrem neuen Gewand ungeteilten Beifall ſo ſehr als literariſche Arbeit des Bearbeiters wie als ſchau⸗ ſpieleriſche Leiſtung aller Mitwirkenden, die ihre volle Laune freilich erſt im„Amphitryon“ ganz und ungehemmt ausſpielen konnten. Dr. K. Preisendanz Runſt und Wiſ enſchaſt Deutſche Kunſterwerbungen für Londoner muſeen. Ueber Neuerwerbungen alter deutſcher Kunſt für die Londoner National⸗ galerie und das Britiſche Muſeum berichtet die Antiquitäten⸗Rund⸗ ſchau wie folgt: Die Londoner Nationalgalerie erwarb eines Die Taufe Chriſti in ſtimmungsvoller Fluß⸗ landſchaft iſt auf der Londoner Neuerwerbung dargeſtellt. Das Britiſche Muſeum kaufte eine ganze Anzahl von Doubletten gleitete Julius Neck am Flügel. Lz. der Wiener Albertina. altdeut Hans Leinberger, des Ludwig Krug bei den Sti Beham, Burgkmair, Manches dabei, bald Beham iſt nur noch in einem einzigen anderen Drucke bekannt. manchen auch heute noch giltigen und wir⸗ V 5 nkel Sammlung, Campbell Dodgſon, einer der beſten Kenner der erne ten deutſchen Kunſt der Gotik und der Renaiſſance ſchenkte Sammlung eine größere Anzahl von Radierungen des Wiener ſters Prof. Ferdinand Schmutzer. ⸗Märchen aus alten Zeiten“ iſt dichteriſch wiede den. Unterhalb Oberweſels lich aus dem Rhein Namen Lorelei(Schie würdig lateinſcchen Gedicht eines gewiſſen Berühard Möller vom gahre 1a wird bereits erzählt, wie beim Ruf Vorübergehender der Gipfel öne ürchterlicher Stimme mit Einſturz droht, wie er bei Schüſſen den als ob man ihn einreiße; dieſe wunderbare Eigenſchaft wird vielen Höhlen in ſeinem Innern, und ſo den Schall vielfach breche, Minneſängers Marner ſoll der S 75 Innern niedergelegt ſein; eine andere Sage war ni annt. darin berichtet er nicht von einer ſchönen Bacharacherin, die, nachdem Augen die Männer berückt, ſelbſt unglücklich geworden ſei, vo ſem Felſen ſich herabſtürzte und den Tod in den Wellen Später ſetzte man hinzu, das Echo ſei ihre Stimme; daraus e 1355 die Sage von einer ſchönen Jungfrau, die ſich auf der pitze, und f dann Brentano ſeinem Roman„Gedwi“ dann Nikolaus Vogt eine ganz neue Volksſage, die auch von lück⸗ deren Dichtern, wie Eichend 9 lichſten geſtaltete Heinrich Heine den Stoff in dem Liede: weiß nicht, was ſoll es bedeuten“. die im Volke weiterleben, vielleicht erſchien zum erſten Mal in der Zeitſchrift„ 26. März 1823. Volkstümlichkeit f Meiſte rts, wie des ſcher Meiſter des 15. und 16 ae Baldung Cranach und Springinklee bei Holzſchnitce wie die Medaillons der 14 Caeſaren von Hans on dem Schweizer Urs Graf wurden außerdem ſeine in Helldu 7. ſedruckten prachtvollen Holzſchnitte der Bannerträger der Kaßieſer ppenzell und Freiburg angekauft. Der verdienſtvolle Leiter die ck⸗ Mei⸗ gt · 4% Hunderhähriges Jubiläum der Lorelei. Ein volkstümliches dürfte. Er hat, was nur aus ihm herauszuholen war, in flü ige, 5. 5 5— jern. 1 Aeerſeenn klingende 7 geltendet die Fünſttgen 5 Lied, die Forelezj kann ſetz ihr hundertjähriges Jubilaum even ſchen Aufführungen zu grund gelegt werden muß. Im Mittelpunkt JIn„Buchhändler⸗Börſenblatt“ leſen wir darüder: Der Stof rholt behandelt woß im Kreiſe St. Goar erhebt ſich betannn 8 ein hoher, nackter Felſen, der 75 erfelswacht) führt und wegen ſeiner me em en Ech In 1570 os ſchon in alter Zeit bekannt war. von denen keine ganz durchche, erklärt. Nach einer Stelle din chat der Nibelung en be⸗ 0 ind 1799 ſchrieb Cl. Brentano ſein Gedicht„Lore⸗Len eiwer Zauberin, ſondern von ſie durch ihce verfühns die⸗ d Locke die Harfe ſpielend, zeige, Männer durch ihren Geſang anlec ich dann hohnlachend ins Waſſer ſtürze. Dieſe Ballade eingefügt. Daraus m orff, bearbeitet wurde. Es iſt dies eines ſeiner Gedi ſein bekannteſtes. Dieſe⸗ Der Geſellſchafte ggen Nicht wenig beigetragen zu der außerordent ried⸗ des Liedes hat auch ſeine Vertonung durch 1 Darunter ſind große Seltenheiten ör⸗ rich Silcher den trefflichen ſchwäbiſchen Komponiſten und 8n derer des Volksgeſanges. en e e —— „„CEf ²˙!il ³·. netoynbpznv qun uechnbpr usgueqſealno ueuepoaqaeunun uteg un an on eee unbpleg e eeee eee e öheiu i besed dun seqesaſech ueavagvlun zeug usqueba un eno ueqlea: un uaeſcknypcg usgelun nd jppfche env usbrn g uojng) gqun ueugches seq dedg z00 uda uegnl., jepubog Aagge dae nh en eeen eeemene un u nler anu bouasa auesgd dlea aun ouoee 10 uege eippu sog un aege 8 sun Seppapcccbpueuhngz seg penne depuſpef Inv eeene eaegnp nv zzß ueuſseg uebef u neun— uelhhmg uenhnbese guvcuac e uba eeene eune beun SJanebgod ueavg epfegdaeaun ueneu seuse önjg usg uf igpen a0ckuue on en iun 210 ene un e ee eeee ne e ſeee enee e uhef vegade ueheen e en een eeeeee eeene Bunnouv ze ee ne ehe ee ungeseeg u sun usho um aeang zuduhng gun ebupbacausugngz sjw usgejae nd aeheg un agen ung weee weee ee eee we e e e eece eee eg u ececsubee ee eeeeebene e eehee Bunzeg) cou sun an; jog ausde 20 bupbaogz 20j9 ꝛ00 J0176 elagpdeb Jun jaapaed suegeg ss uegappelce uscphögmuun aun uelplbgu zehv sepez oid uf opngusc J0i010 iancteg Loa segvigz geg seue iee e en wenenen eeeeee mee e paelunibn eid teec! 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Je mehr wir in der verzerrten Wirklichkeit des Tages die Erwartung auf eine derartige ideelle Erleichterung und Erlöſung enttäuſcht ſehen, um ſo naturnotwendiger will die Seele am Abend auf Augenblicke in der Gemeinſchaft Gleichgeſinnter, Gleichaläubiger dieſen Froum als vorgeſpielte, vorgeſehene Wahrheit erleben. Fürchten Sie nicht, daß dieſe Forderungen die Grundgeſetze des künſtleriſchen Schaffens vergeſſen. Fürchten Sie nicht, daß ich Verlangen habe nach rhapſodiſchen Monologen, feierlich kyriſchen Bekenntniſſen ohne Widerſpruch. Die Bühne iſt und bleibt die Werkſtätte der Auseinanderſetzung und gut und böſe, ſchön und häßlich bleiben Variationen zu einem Thema. Aber daß dieſes Thema ſelbſt wieder aus dem Stofflichen herausführt, daß alle Hemmungen und Gegenſätze als techniſche Notwendigkeit nur dienen, um das Thema um ſo reiner zu läutern, ſchließlich dem Zuſchauer die Idee klar eingeht und er alſo um eine Idee. um eine Sicht, um eine Vorſehung reicher wurde, das iſt die Forderung. Noch iſt es nicht ſo weit, noch befriedigen Operetten und Salon⸗ ſtücke weite Kreiſe. Aber noch haben ja auch die Mühlſteine unſeres Elendes nicht alles Volk erfaßt. Wie dem auch ſei! Gewiß iſt einſtweilen, bereits: wir haben elle den Relativismus, den Empirismus, den Materiaſismus— zen Kanzen Urväterhausrat der ſogenannten exakten Weltverfaſſung t1! 5 Wir wiſſen genug! Wir wiſſen zuviell! Wir fühlen. daß wir zu wenig Vertrauen haben zu den letzten Dingen. daß wir zu wenig glauben!! Betrachtungen am vorabend einer Uraufführung Von Dr. Wolfgang Hoffmann Harniſch, erſpielleiter am Württ. Landestheater in Stuttgart Der Wert und die Wirkung einer Bühne für ihre Zeit und ihren Kreis wird weſentlich beſtimmt durch Zahl und Art der Ur⸗ aufführungen, die ſie bietet. Gewiß iſt ein fähiges Perſonal, eine forgſam bildende und erziehende Regie, ein modernes, bewußt von allem Kunſtgewerbe unerbittlich ſich freihaltendes Dekorationsweſen das erſte Erfordernis für jedes Kulturtheater. Dieſe(grundlegend⸗ bedeutungsvollen) Faktoren aber vermögen ihrem Inſtitut das ihm eigentümliche Charakteriſtiſche, Unterſcheidende, ſein Geſicht, nicht zu geben. Ihr weſentliches Gepräge erhält eine Bühne erſt durch ihren Spielplan, denn er iſt es, der die Zuſammenſetzung des Perſonals, ſeine Schulung, ſeine Spezialiſierung für das einzelne Genre, die Erziehung des Nachwuchſes, die Beeinfluſſung der zeitgenöſſiſchen Literatur und damit wieder des öffentlichen Lebens beſtimmt. Ein Theater mit gemiſchtem Repertoir, wie es das Provinztheater iſt, ruht zunächſt auf der Grundlage des allgemein anerkannten Kreiſes von Werken, die man mit dem Wort„klaſſiſch“ bezeichnet. Die lebensfähigen Theaterſtücke von Aiſchylos bis zu Strindberg⸗Wede⸗ kind⸗Hauptmann ſind das tägliche Brot dieſer Theater; ihre Pflege verſteht ſich, als etwas Moraliſches, eben von ſelbſt. Mit den Luſt⸗ ſpiel⸗,„ Komödien⸗ und Schwankaufführungen erfüllt die Schaubühne weiterhin eine andere, nicht minder ernſte Pflicht: das Daſein ſo widerzuſpiegeln, wie es da dem von den Konflikten der Geſellſchaft und den Nöten der Seele erlöſten Humoriſten auf den erhabenen Höhen des Geiſtes aus dem glühenden Licht der Satire und der flackernden Flamme des Witzes entgegenfunkelt. Erſt das Gebiet der Moderne aber iſt das ureigentliche, natürliche Tummelfeld jedes Enſembles, das aus lebendigen Menſchen der Zeit beſteht und das nicht die Abſicht hat, von einem Parterre von Mumien zu ſpielen. Wie anders ſonſt könnte der Schauſpieler ſeiner vornehmſten Pflicht nachkommen, die nach Hamlet darin beſteht, der Natur gleichſam den Spiegel vorzuhalten und dem Jahrhundert und Körver der Zeit den Abdruck ſeiner Geſtalt zu zeigen. In dieſer äſthetiſchen Zweckbeſtimmung Shafeſpeares iſt die ſpezielle Bedeutung auch der Uraufführung zum Teil ſchon enthalten. Die Fälle werden ſelten ſein, daß Werke in einer Zeitperiode zur Bühnengeburt kommen, die der dichteriſchen Empfängnis um große Differenzen nachfolgt. Nicht oft wird es ſich ereignen, daß eine Zeit ſich als blind und faul genug erweiſt, an einem drama⸗ tiſchen Rieſen wie Büchner vorbeizugehen und der zu dritt folgenden Generation die Entdeckung zu überlaſſen. Bei Kleiſt liegt der Fall noch kraſſer, und es iſt eine traurige Talſache, daß in Deutſch⸗ land dieſe beiden größten Dramatiker von Hauptberuf von ihrer Zeit verkannt wurden. In der erdrückenden Mehrzahl der Fälle werden Uraufführungen den Offenbarungen lebender Dichter gelten. Hier iſt der unmittelbare Kontakt mit der eigenen Jeit, mit ihren Geſinnungen, ihren Geiſteskämpfen und den ihr weſentlichen Problemſtellungen gegeben. Darin beruht der gewiſſermaßen kulturpolitiſche Reiz der Aufführungen. Dann aber handelt es ſich weiter um äſthetiſche Vorgänge, die ſich ſa ihrerſeits wieder, wenn man von der Untrennbarkeit alles Beſtehenden ausgeht, nur als letzte Auswirkung der Rhythmen im Zeltgeſchehen darſtellen, und MHαeimere Senerol-⸗Auzeiaee Aus Feit und Lobew die gerade darum altuel bis zur äußerſten Grenze ſein können, weil ſie mit ihrer Reichweite über die Peripherie des erkennbaren Gegenwärtigen heraus ſchon für orakelhafte Vorboten der Erkennmis kommender Geſchlochter golten können. Ein Dramaturg, der von dieſem Standpunkt aus die Wahl für die Uraufführungen ſeiner Bühne trifft, ermöglicht ſeiner Beſucherſchaft gewiſſermaßen einen Blick in das Werdende zu tun, er unternimmt es, der Zukunft am Schleier zu zupfen— und oft kehrt ſich als einziger Lohn die Wut über das Geſchehene gegen den wagemutigen Theaterleiter. Immer⸗ manns, Laubes, Brahms, der Unvergeßlichen, Wert beruht zum größten Teil in dieſer Pfadfinderarbeit. Nun iſt es ſelbſtverſtänd⸗ lich, daß der Dramaturg geirrt haben kann, daß ihm Minderwer⸗ tiges wertvoll erſchien, oder daß er an Wertvollem vorbeigehen: konnte. Darüber zu entſcheiden, ob es recht war, aus der Flut der⸗ dramatiſchen Produktion das eine oder andere Werk ans Rampen⸗ licht zu ziehen, entſcheidet in erſter Inſtanz das Publikum der Ur⸗ aufführung. Hier übernimmt der Zuſchauer offenſichtlich eine Ver⸗ antwortung: und wie ſehr das Volk ſich irren kann, davon iſt die; Literaturgeſchichte zu voll, als daß wir hier darüber zu reden: brauchten. Daß ein Urteil gerade in Theaterdingen meiſt von an⸗ deren als ſachlichen Bewerſründen beeinflußt wird, iſt offenbar. Aber mehr und mehr bricht ſich denn doch das Bewußtſein Bahn,, daß es mit derartigen Veranſtaltungen um Dinge von prinzipieller⸗ Bedeutung geht, und daß der Augenblick nicht verſäumt werdenn darf, mitentſcheidend teilzunehmen an dem künſtleriſchen und) literariſchen Gang der Dinge. Es war ſicher für jeden Dichters Entwicklung der Augenblick': einer Uraufführung ſtets von höchſter Bedeutung. Unzweifelhaft: hätte ein Kleiſt unter der Sonne Goetheſcher Wertſchätzung einen anderen Weg als den nach Wannſee gemacht, und ſicher hätte ein Schiller ohne dieſe ſtärkende und anſpornende Erwärmung nicht bis, zum letzten Atemzuge ſeines krankheitzerfreſſenen Körpers ausge⸗ halten.— Es iſt nicht Vermeſſenheit, wenn wir am Vorabend einer: hieſigen Aufführung ſo erlauchte Beiſpiele heranziehen. Damit wir nicht mißverſtanden werden: lediglich die Wichtigkeit, die Schwere des Ereigniſſes, die Notwendigkeit des Beſinnens auf das, was auf dem Spiele ſteht, war als tertium comperationis gemeint. Wenn ein Dramatiker, ergraut unter der ſchweren Laſt, in Deutſch⸗⸗ kand Dichter ſein zu müſſen, eine Uraufführung vorbeiziehen ſiehb, wie er ſchon viele ſah, einer der kämpfte, litt, der des Lebens Höhen und Tiefen durchmaß,— er wird als erhabener Humoriſt über Er⸗ folg oder Nichterfolg lächeln. Wie anders aber, wenn ein bisher⸗ umaufgeführter Autor in ſeiner Dichterſünden Maienblüte die Bretter⸗ betritt! Ihm wird ein ſolcher Tag zum Ausgangserlebnis für un⸗ abſohbare Entwicklungen. Ebenſo wird aber ein ſolcher Tag ent⸗ ſcheiden über uns und für uns: für uns Darſteller, die zu zeigem haben werden, ob ſie einen Lebenden und darum Kommenden er⸗ faſſen, ob ſie die Muſik ſeiner Worte hören und tönen machen können— und für uns Zuſchauer, ob wir dem Zeitgenoſſen folgem und gerecht werden können. Von dieſer Vorausſetzung aus ſcheint es erlaubt, das Gebot innerer Sammlung und überzeitlicher Ein⸗ ſtellung. alſo gewiſſermaßen vorhiſtorſſcher Vetrachtungsabſicht, im die Parkettreihen hinauszurufen. von der alten Schmierenbühne Um 1800 waren die Wanderkomödianten gern geſehene Gäſte. Ergötzliches erzählt davon der Hannoveraner A. L. F. Schaumann in ſeinen Lebenserinnerungen, die er nach mancherlei„Kreutz⸗ und Querzügen“ in Deutſchland, Holland und als Kriegskommiſſar der deutſch⸗engliſchen Legion in Spanien und Portugal niederſchrieb. Darin erzählt er auch, wie er als junger Fähnrich in ein hannöver⸗ ſches Dorf kam, in dem gerade eine Komödiantentruppe eingekehrt war und in einer großen Scheune ihre Bühne aufgeſchlagen hatte. Die Schauſpieler waren eine merkwürdige, bunt zuſammengewür⸗ felte Schar, relegierte Studenten, verdorbene Kammerjungfern und andere, die ein abenteuerliches Leben einem geregelten Beruf vor⸗ zogen, oder irgendwie Schiffbruch erlitten hatten. Für ihre Koſtüme ſorgten ſie erſt an Ort und Stelle, indem ſie ſich bei den Honoratioren des Ortes die zum Stück erforderliche Garderobe ausliehen. Phan⸗ taſie⸗ und Nationalkoſtüme fertigte ein fixer Kerl an, der mit Pa⸗ vier, Farben und einem Kleiſtertopf nicht nur Prinzen. Götter und Feegewänder hervorzauberte, ſondern auch in kürzeſter Zeit die Dekoration für Paläſte, Grotten uſw. herſtellte. Für die Reklame ſorgte der tüchtige Direktor. Bares Geld gaben die Bauern ſchon damals ungern her, lieber zahlten ſie den Eintritt in Viktualien, in die der geſchäftstüchtige Direktor die Eintrittspreiſe bereits um⸗ gerechnet hatte. Für den erſten Platz verlangte er 6 Groſchen oder eine dicke Wurſt, ein Stück Butter, 4 Speck oder„ Maß Kartoffeln, für den 3. Platz begnügte er ſich mit einem Groſchen oder 6 Eiern, ein paar Käſe, 2 ſauren Milchklumpen und einer Schale dicker Milch. Auch in ſeinem Geſuch um Spielerlaubnis ſpielen Lebensmittel eine große Rolle. Er bat um Gemüſe, Kartoffeln, Mehl, Butter, Bier, „Prandtenwein“ und außerdem um»illuminaſche“ und einige abge⸗ legte Kloider, da ſeine Garderobe ſchon„abgeriſſen“ ſei. War die Zeit der Vorſtellung gekommen. dann ſtrömte das ganze Dorf in den improviſierten Kunſttempel. Dann ſaßen ſie alle dichtgedrängt im der heißen Scheune und folgten dem Schauſpiel mit einer naiven Teilnahme, um die die heutigen Schauſpieler ihre damaligen Kol⸗ legen beneiden könnten. Moweν Senονννν νοο˖p ν D UD eN Soll der Schaufpeler während der Darſtellung empfinden, ſoll er kaltbleiben: Don Cudwig CTieck „Dieſe Frage iſt ſchon oft aufgeworſen, oft beantwortet worden, vielleicht immer ungenügend. Wenigſtens habe ich noch manchen Streit über dieſen Gegenſtand gehört, und wenn ſie ſo ſchwierig zu entſcheiden ſcheint, ſo liegt es vielleicht daran, wie das ſo oft der Fall iſt, daß ſie, genauer betrachtet, gar keine Frage iſt. Sie hängt genau mit dem alten Streit über Natur und Kunſt zufammen. Auch dieſer iſt für viele noch immer nicht geſchlichtet. Begreiflich, da die wenigſten ſich deutlich machen können, was ſie unter Natur oder Kunſt verſtehen ſollen. Wenn Anfänger mit jugendlicher Hitze die Kunſt des Schau⸗ ſpielers für überflüſſig erklären, ſo meinen ſie, daß ihr eigenes Ge⸗ fühl, mit welchem ſie das ausgeſprochene des Dichbers ausfüllen, mehr als hinreiche; und ihre Empfindung, die ganz an die Stelle von der des Dichters tritt, und welche ſie Enthuſiasmus und Ve⸗ geiſterung nennen, ſoll jene kalte Beſonnenheit entbehrlich maechn, von welcher ältere Künſtler ſo viel geſprochen und ſie als die un⸗ erläßlichſte Bedingung der Kunſt obenan geſtellt haben. Dieſe Verteidiger der Beſonnenheit und des ruhigen Bewußt⸗ ſeins ſagen: eure Begeiſterung iſt vorübergehend, euer Gefühl un⸗ ſicher und wechſelnd, und wenn ihr zufällig dieſe Stimmung ver⸗ liert, wie ſo leicht geſchehen kann, ſo iſt der Zuſchauer völlig um jeden Genuß betrogen. Euer individuelles Gefühl wird nach Gelegen⸗ Heit auch ein rohes, völlig ungebildetes ſein, ein Strohfeuer oder eine wilde Glut, die, durch Kunſt und Bewußtſein nicht gemildert, Har nicht auf das Theater gehört. Die ſe berufen ſich auf die Clairon, die in ihren Memoiren ſagt: „Indem ich mich meines Studienplanes erinnere, verzeiht man mir hoffentlich, wenn ich zugleich daran denke, wie ich oft über die Tor⸗ heiten gelacht habe, die ich hören mußte, wenn man mir einen Vor⸗ wurf daraus machte, daß ich Kunſt habe. Nun, was ſollte ich denm ſonſt haben? War ich denn in der Tat Roxane oder Amenaide? Sollte ich denn dieſen Rollen meine eigentümlichen Empfindungen und meine Art und Weiſe geben? Nein, ganz gewiß nicht. Was konnte ich denn alſo ſtatt meiner Gedanken, Empfindungen, kurz. meines ganzen Weſens geben? Kunſt, weil es nichts anderes gibt.“ Dieſe ſelben Verteidiger der Beſonnenheit erzählen von ihrem großen Meiſter Schröder ſogar, daß er ſo wenig von ſeiner Rolle und dem Gedicht hingeriſſen geweſen ſei, daß er ſogar wöhrend der Raſe⸗Szene des Lear ſeinen Mitſpielern witzige Einfälle und komiſche Bemerkungen habe zuflüſtern können. Die Gegner der Clairon, welche die Dusmenil für die größere Schauſpielerin hielten, antworteten: daß wir die Kunſt an dir be⸗ merken, iſt es ja eben, was uns ſtört, wir verlangen, daß du eben⸗ fowohl, wie die vortreffliche Schauſpielerin, die du ſo unbillig be⸗ handelſt und erniedrigſt, ſo viel mehr Kunſt und Enthuſiasmus auf⸗ wenden ſollſt, damit wir die Abſicht nicht mehr gewahr und von jener Täuſchung begeiſtert werden, die allein nur die echte iſt, und welche ſich nicht mehr an dieſer und jener Rarheit und an einzelnen Schönhe ten faſt kritiſch erfreut, ſondern vom Strom und Sturm der Leidenſchaft, des Großen und Erhabenen, der Erſchütterung und Rührung ergriffen und unwiderſtehlich mit fortgeriſſen wird. Es iſt nicht zu leugnen, daß dieſe Anſicht ſchon ziemlich das⸗ nige ausſpricht, was man vom vollendeten Meiſter in jeglicher Kunſt fordern darf. Wer die höchſte Stufe erſtiegen hat, dem wird es leicht, die ſcheinbaren Widerſprüche, die ſich nur als ſolche in der niedrigeren Stellung zeigen, zu vereinigen, ja dies, was das Schwerſte und gewiſſermaßen Unmögliche ſcheint, wird ihm das Leichteſte und Natürlichſte ſein, denn es iſt ja die erſte und letzte Auf⸗ gabe aller Kunſt. Die höchſte Begeiſterung, der wahre Enthuſias⸗ mus ſind zugleich die echte Beſonnenheit und ſchaffende Klarheit. Muß der Dichter, der ſein Werk erſchafft, nicht tiefer und inniger ergriffen ſeim, als irgendeiner ſeiner gerührten Leſer? Wenn er ſich aber und ſeine dichtende Kraft bei dieſer und jener ergreifenden Stelle verzehren wollte, ſo würde er immer nur eine ſchülerhafte Ar⸗ beit eines Anfängers hervorbringen können. Indem das Ganze mit allen ſeinen Teilen allgegenwärtig in ſeiner Seele lebt, iſt ſeine Be⸗ geiſterung ſo groß, und über das Einzelne erhaben, daß ſie jene göttliche Ruhe nicht ausſchließt, die, vom ſchaffenden Feuer durch⸗ drungen, einzig und allein hervorbringen kann, da jene flatternde Unruhe, jene wilde einſeitige Erhitzung höchſtens nur zerſtören kann, indem ſie ſich ſelbſt vernichtet. Wenn es in allen Künſten ſo iſt, und notwendig ſo ſein muß, warum ſollte es beim Schauſpieler anders ſein? Auch hier ſtehen ſich Kunſt und Natur, Beſonnenheit und Feuer, Gefühl und Be⸗ obachtung ſo wenig entgegen, daß vielmehr eins oder das ander⸗ genau betrachtet, in ein Nichts zerfällt. Sollte alſo jene Sage von Schröder auf etwas Wahrem beruhen, ſo hötte der große Meiſter im Uebermut ſeiner Kunſt etwa ebenſo Nichtiges und Armes aus⸗ gerichtet, als der Naturaliſt, der ſeine Rolle nur auswendig lernt und ſeinem ungebildeten Gefühl es überläßt, mit den Worten des pi wil zu ſchalten, wie es die Begeiſterung oder richtiger der Zu⸗ Heudet empfietnn de Gonverchen, de MöNaung., Gc Sturm und Wind der er deton N ede ee vef erſchüttert, als ihm der Schauſpieler,. der ſm gewdic ois ein wahrer gilt, die Rede vom rauhen Pyrrhus urd Priamus Er⸗ mordung vorträgt, indem ſeine Stimme ſelbſt vor Schmerz zuletzt gebrochen und zitternd wird. Dem großen Talent, wie viel mehr dem Geiſte, iſt das immer das leichteſte, wo der Anfänger und der mittelmäßige Geiſt unauf⸗ lösliche Widerſprüche ſieht. Das Genie fängt da an, wo das unter⸗ geordnete ſelbſt kräftige Talent niemals hingelangen kann. (Aus den„Dramaturgiſchen Blättern“, 2. Bändchen, Breslau 1826.J Erinnerungen an Kainz Don Ludwig Fulda Durch den ſchweren Druck einer freudloſen Gegenwart werden unſere Gedanken zur Flucht in beſſere Tage gedrängt. Doch ſie kehren befremdet und geängſtet zurück, weil ſie nicht fähig ſind. die ungeheure Kluft zwiſchen dem Damals und dem Heute zu über⸗ brücken. Alles, was vor dem großen Wandel gelegen iiſt auch das Selbſterlebte, gewinnt, von der ſehnſüchtigen Erinnerung neu her⸗ vorgerufen, einen ſo phantaſtiſchen Anſtrich, daß wir dem Zweifel verfallen, ob uns nicht nur davon getraͤumt hat. Es war einmal— dieſer alte Märchenanfang erhält, auf unſere eigene, märchenhaft gewordene Vergangenheit bezogen, eine ſchmerzvolle Neben⸗ bedeutung. Es war einmal ein Joſef Kainz. Auch dieſer Prinz aus Genie⸗ land heute ſchon ein Märchen. Eine leuchtende Legende ſogar für uns, die wir ihn kannten und ſeine Freunde waren. Um wieyiel mehr für die Jungen, die auf Treu und Glauben hinnehmen müſſen, daß wir ſeinesgleichen nicht ſehen und nicht ſeßen werden. Ein Götterbote, deſſen Gloriole zunimmt mit der Entfernung. Als ich ihm zuerſt begegnete, waren wir beide noch blutjung. Ich ein zweiundzwanzigjähriger namenloſer Muſenlehrling, er, der nur um vier Jahre Aeltere, bereits der gefeierte Magnet des Berliner Deutſchen Theoters. Zeit: Sommer 1884. Ort der Handlung: München: die Wiege ſeines Ruhmes. die Stadt, in der ihn kurz vor⸗ her ein König mit unerhörter Gunſt überhäuft bhatte, und in die er jetzt nur als Ferienbummler zurückkehrte. Von dem Augenblick an, da der gemeinſame Freund Felir Philippi(nun auch ſchon ein Heim⸗ gegangener) uns miteinander bekannt machte, war er ein auter Kamerad, nicht mehr und nicht weniger. Keine Spur von wichtig⸗ tuendem Selbſtbewußtſein, von der leutfeligen Herablaſſung eines verhätſchelten Lieblinas zu dem gewöhnlichen Sterblichen; nichts überhaupt. was an die Würde des Prominenten gemahnte. Ein großes Kind, überſprudelnd von Laune, zu dem Myutwillen auf⸗ gelegt, für jeden barmloſen Scherz dankbar empfänglich manchmal ein losgelaſſener Gaſſenbub, niemals ein Syvieſnerderber. Das „möblierte Zimmer“, worin ich kampierte, bot als Ausſicht nur die kahle, fenſterloſe Brandmauer eines Nachbarhauſes. in deren Mitte ſich als einzige Unterbrechung ihrer Einförmigkeit eine winzige fünf⸗ eckige Vertiefung befand.„Was hat wohl dieſes Fünfeck zu he⸗ deuten?“ fragte er mich angelegentlich, und als ich ihm die Ant⸗ wort ſchuldig blieb, fuhr er eine gute Weile fort. das Ding anzu⸗ ſtarren und tiefſinnige philoſophiſche Debatten über deſſen geheimen Sinn und Zweck mit mir zu führen. Noch ſpäter, voc Johren, kam er mit Vorliebe darauf zurück: eine abſchließende Erlenntnis, wag eiſter mit dem ſcheinbar überflüſſigen Ventagramma auf der nackten Wand beabſichtigt babhe, ſei ihm trotz unausgeſetztem Nachdenken noch immer nicht aufagangen Aber dann zog er ſich den Rock aus, griff, als könne man in der Gluthitze nichts Geſcheiteres beginnen, nach einem Band Grill⸗ parzer und las uns in Hemdärmeln mit derſelben jungenbaften An⸗ ſpruchsloſigkeit, mit der er zuvor geſpaßt hatte, den„Traum ein Leben“ in einem Zug von Anfang zu Ende. Nein, er las nicht: er lebte den Traum des Dichters, und wir, die atemſos Lauſchenden. träumten das Leben des Gedichts. Er durchraſte die Trochäen mit dem ſtürmiſchen Rhuthmus, der zugleich aus ibrer und ſeiner Natur hervorbrach und während die Worte wie ein wildes Heer von ſeinen Lippen dabinſagten, formten ſich Sdenerie, Voroänge, Geſtaften zu ſo beiſpielloſer Plaſtik, wie keine Rühnendorſtellung ſie je über⸗ treffen konnte. Dies war mein erſter Eindruck von ſeiner Kunſt, eimer der ſtärkſten von allen, die mir je beſchieden geweſen ſind. Dies war die Stupde, in der ſich das eigenſte Weſen des Nors⸗ dramas mir erſchloß. obne daß ich mich zu der Aßnung verſtieg, dieſem begnadeten Mund würden einmal meine Verſe entſtrömen. Ueber das Publikum Es iſt nicht wahr, was man gewöhnlich behaupten hört. daß das Publikum die Kunſt herabzieht; der Künſtler zieht das Publi⸗ kum herab, und zu allen Zeiten, wo die Kunſt verfiel, iſt ſie durch die Künſtler gefallen. Das Nublikum braucht nichts als Empfäng⸗ lichkeit, und die beſitzt es. Es tritt vor den Vorhanag mit einem unbeſtimmten Verlangen, mit einem vielſeitigen Vermögen. Zu dem Höchſten brinat es eine Fähigkeit mit; wenn es damit ange⸗ fangen hat, ſich mit dem Schlechten zu begnügen, ſo wird es zuver⸗ läſſia damit aufhören, das Vortreffliche zu fordern. Schilte r. Gsdes Lan a eeuesuss uuedeee F˖ KK—!1i. ũͥ ꝶ ĩ]iò Samskag, den 6. September 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 413 Tagungen Inkernationaler Mittelſtauds⸗Kongreß da Die Schweiz. Dep. Agentur meldet unter dem 4. September, 12 die japaniſche Regierung bekanntgegeben hat, daß ſie jeden⸗ 11 emen offtziöſen Regierungsvertreter zum Internationa n Mittelſtandskongreß nach Interlaken entſenden e. Danach ſind dann ſchon 12 Staatsregierungen auf dem. dungreß offiziell vertreten. In der Internationalen Mittelſtands⸗ bzw. dem Internationalen Komitee ſind ſomit Delegierte ſchrä Staaten anweſend. Der Kongreß und die Ungion be⸗ Ankte ſich vorläufig auf Europa.„Immerhin zeigt die Abord⸗ —1 eines offiziellen Regierungsverkreters von Japan, daß auch ßerhalb das Intereſſe fuͤr den Mittelſtand und ſeine Angelegen⸗ iten erwacht. Die Organe der Internationalen Mittelſtandsunion kanden daher in nicht allzuferner Zeit ſi chauch mit der Frage des Aaldusſes des Mittelſtandes anderer Kontinente zu befaſſen haben. f0 den endgültigen Feſtſtellungen ergibt ſich, daß rund 250 aus · jundiſche und rund 150 ſchweizeriſche Delegierte, etwa zuſammen 400 nterlaken verſammelt ſind. Mi r ungünſtigen Witterung wegen wurde vom Internationalen ö ittelſtandskongreß auf den geplanten Ausflug auf die Jung⸗ Nns: verzichtet. Die Arbeiten werden programmäßig fortgeſetzt. kehten d treten die einzelnen Gruppen nochmals zuſammen zu einer zen Ausſprache über die zu Händen des Internationalen Rate⸗ ſpeſtellten Entſchließungen. berBei dem geſtern von den Gemeindebehörden von Interlaken teronſtalteten Mittageſſen entbot der Gemeindepräſident dem Na. dnalrat den Gruß der Gemeindebhörde von Interlaken. Michel 8 eine Begrüßungsrede in franzöſiſcher Sprache. Engelmann. Lang darkte der Kongreßleitung und der Gemeinde Interlaken. derberous-Paris, der Präſident des Internationalen Grundbeſitzer. aufß andes pries die internationale Solidarität und brachte ein Hoch 8 die Schweiz aus. Charlotte Götze aus Budapeſt entbot den chweizer Frauen ſchweſterlichen Gruß. 1 der Schlußſitzung im Kurſaal verlas Nationalrat Schirmer an zebn von den verſchiedenen Gruppen der beteiligten Nationen ſinrbeitete Entſchließungen. Die Verſammlung nahm ſie ein⸗ und ag an. Sodann ſprach Nationalrat Kur über„Gemeinwirtſchaft ſch Privatwirtſchaft“, wobei er ausführte, daß die Privatwirt⸗ müöhft die Grundlage des Erwerbslebens bleiben Aale Präſident Tſchumi teilte mit, daß verſchiedene von Korae. ececkoflowakei in der erſten Tagung gemachte Anregungen über Hür Füßlungnahme mit dem Völkerbund und andern Inſtanzen zu kelnden des Rats gebracht worden ſeien. Er dankte den Kongreß⸗ und der Preſſe für ihre Mitarbeit und ſchloß dann die bohrder Schlußſitzung des internationalen Mittelſtandskongreſſe⸗ 1 ten auch die Geſandten von Deutſchland, Oeſterreich, Ungarr 06 Holland bei, ferner der Geſchäftsträger von Lichtenſtein, ſowie ſcafhatsrat Comte Ormeſſan als Vertreter des franzöſiſchen Bot, oſters und ein Vertreter der polniſchen Eeſandtſchaft. Aus dem Lande an f Meßkirch, 5. Sept. In der Stadtkirche wurde heute nacht Galcwerer Einbruch verübt. Diebe drangen auf einer Finer, durch ein Kirchenfenſter, das ſie eingedrückt hatten, in das ſüwete der Kirche ein. Sie entfernten zuerſt einen 3 Zentner 78 eden Stein und ſtiegen dann in die Fürſtengruft. Dort er⸗ dfehen ſie ſechs große und vier kleine Särge von Fürſtlichkeiten. nie Abar vermuteten ſie Schmuckſachen in den Särgen, dürften aber ette darin gefunden haben. Die Gebeine der Toten waren umher⸗ kucent. Dann brachen die Diebe in die Sakriſtei ein, fanden aber dort keine wertvollen Gegenſtände, weil dieſe ſchon vor 14 Den von dort entfernt worden waren, als man in der Sakriſtei deuch Abends ein Loch entdeckte, das wahrſcheinlich ſchon zum Ein⸗ ebch beſtimmt war. Der Tabernakel wurde von den Einbrechern fenlihen und der Kelch mit den Hoſtien herausgenommen. Den Joſtiech wertloſen Kelch ließen die Diebe aber liegen, warfen die Vuannt heraus und zertraten ſie. Die Täter ſind bis jetzt noch un⸗ Aus der pfalz Schwere Bluttat in Ludwigshafen * Ludwigshafen. 6. Sept. In der vergangenen Nacht gegen 11 Uhr gerieten drei betrunkene Ziviliſten in der Bis⸗ marckſtraße mit marokkaniſchen Soldaten in einen Wort⸗ wechſel, in deſſen Verlauf einer der Soldaten durch einen Stich in den Rücken ſofort getötet wurde. Der andere Soldat wurde ſchwer verletzt. Nach der Tat beoaben ſich die Ziviliſten in eine in der Kaiſer Wilhelmſtraße gelegene Wirtſchaft und fingen dort mit den anweſenden Gäſten neuerdings Streit an. Währens der Auseinanderſetzung erhielt der 42 Jahre alte Metzgermeiſter Karl Fels. Vater von ſechs Kindern, einen Bruſtſtich, der ebenfalls den alsbaldigen Tod herbeiführte. Die durch die Polizei ſofort vor⸗ genommenen Erhebungen führten zur Ermittlung und Feſt⸗ nahme der Täter. Es handelt ſich um drei ſchwer mit Zuchthaus vorbeſtrafte Elemente namens Alex Ueffler genannt Donaſch, Adam Schröder und Fritz Roos, ſämtlich aus Ludwigshafen. K :: Landau, 5. Sept. Landau hat, im Verhältnis zu den an⸗ deren pfälziſchen Städten die meiſten Wohnungen in der Pfalz gebaut. Die Baugeſellſchaft hat allein bis jetzt für ſich rund 240 Wohnungen errichtet. Sportliche Nundſchau Das Sportprogramm des Sonntags Mit dem Monat September vollzieht ſich im Sport ein merklicher Umſchwung. Mählich verſchwinden die reinen Sommerſportarten, wie Leichtathletit. Rudern, Radſport, Tennis ete. um den Hallen⸗ ſport, vor allem aber dem Fußball das Feld zu überlaſſen. Es liegt das in der Natur der Dinge, wie bei einigem Ueberlegen leicht zu erkennen ſein wird. Im Fußball ſetzen am Sonntag in allen Landesverbänden des D. F.., ſoweit ſie nicht ſchon damit beſchäftigt waren, die Meiſterſchaftsſpie⸗ Le ein. Nach Nord⸗ und Mitteldeutſchland, die bereits ſeit einigen Wochen im Punktekampf ſtehen, folgt Brandenburg mit ſeinen Ober⸗ ligen A. und B. Süddeutſchland in ſeinen fünf Bezirken und Weſt⸗ deutſchland mit den Gauen Ruhr-, Niederrhein⸗, und Bergmark. Weſtfalen und der Rheingau haben ſchon die erſten Spielſonntage hinter ſich, während Südweſtfalen und Heſſen/ Hannover erſt am 21. September folgen. In dem letztgenannten Gaue wird es übrigens nach der Abſetzung des Gauvorſtandes durch den Verband noch einige kleine Verwiklungen geben.— Auch einige Privatſpiele ſtehen noch auf dem Programm des Sonntags. Die wichtigſten dürften die Retourkämpfe 1. F. C. Nürnberg gegen Hamburger S. B. in Nürnberg und das Gaumeiſterſchaftsſpiel in Eſſen zwiſcken Schwarz⸗Weiß Eſſen und Duisburger Spielverein ſein. Die Leichtathletik ſteht, wie ſchon eingangs geſagt, auf dem Abſterbeetat. Sowohl Quan⸗ tität als Qualität der Veranſtaltungen nehmen ſchnell ab. Das mag ſchun daran zu erkennen ſein, daß die„Internationalen“ des TSV. Bochum die bedeutendſte Veranſtaltung des Sonntags ſind. Das Programm iſt zwar immerhin noch recht gut, erinnert aber in keiner Weiſe an die für den deutſchen Sport mannigfacher Art ehrenvollen Großkämpfe der letzten Wochen. In Bochum ſtarten die Kurzſtreckler Gleichzeitig finden in Hannover die Ausſcheidungskämpfe für den amnächſten Sonntag ſtattfindenden leichtathletiſchen Städtekampf Hambura— Hannovrer ſtatt.— Bei den Vereinsmeiſterſchaften des Verbandes Brandenburgiſcher Athletik Vereine zu Berlin ſteht der Zehnkampf um das Aaſeburg ⸗ Memorial, das der S. C. Charlot⸗ tenburg gegen D. S. C. und Polizei S. V. Berlin zu verteidigen hat, im Vordergrund. Der Boxſport hat ſein vornehmſtes Ereignis im Ausſcheidungskampf um die deut⸗ ſche Schwergewichtsmeiſterſchaft zwiſchen Rudi Wagner(Duis⸗ bura) und Hens Rreitanſtyätex. dem Exmeiſter. Die Renn⸗ bahn Mühlheim Raffelsberg, auf der das intereſſante Treffen ſteigt, wird einen Maſſenbeſuch erleben. Die beiden Kampfteilnehmer haben in d. letzten Wochen nichts unverſucht gelaſſen, um ihre Form zu verbeſſern. Das weitere Programm wird von den Schwergewichtlern Hans Wagener, Diener, und zwei weiteren, wie auch von leichteren Gewichten Corres(Duisburg) und Meiſter Urban Graß beſtritten. Teunis Zwei bedeutſame Veranſtaltungen verzeichnet der Tennis⸗Sport. Die Schlußkämpfe um den Medenpokal in Berlin, mit die Elite der deutſchen Tennismannſchaften ßeſetzt und der Tennis-Länder⸗ kampf Tſchecho⸗Slowakei gegen Deutſchland in Prag werden weit über den Kreis der Tennisſportler hinaus Beachtung finden. An den Medenpokalſpielen vom 5. bis 7 September ſind beteiligt: Rot⸗ Weiß Berlin, T. T. C. Köln, B. S. Berlin, Harveſtehuder T.., H. C. Hamburg, MTV. München, T. C. Mannheim, TC. Zoppot, Leipziger S. C. und Frankfurt 1880.— Im Tennis⸗Länderkampf ſtarten für die Tſchecho⸗Slowakei die bekannte Dawis⸗Pokal⸗Mann⸗ ſchaft Zemlah, Rohrer, Maceneuer, Zezeluh, während Deutſchland wohl im großen und ganzen mit der im Länderkampf gegen Holland beteiligten Mannſchaft antreten wird. Im Schwimmſport iſt es nach den manniafachen Aufregungen der letzten Wochen verhält⸗ nismäßig ſehr ruhig. Große Veranſtaltungen vermißt man faſt ganz. Beachtung verdienen lediglich die„Berbandsoffenen des S. C. Aegir Dortmund und des S. V. Neptun Dresden.“ Die Nationalen in Aſchaffenburg und Gera ſind abgeſagt worden.— Selten ſtill iſt es auch im ſterbenden Ruderſvort geworden. Die Herbſtregatta zu Frankfurt/ Main iſt die einzige Ruderſportveranſtaltung des Sonntags von Bedeutung. Radſport Reger iſt dagegen der Betrieb im Radſport wo endlich— ſoweit der Berufsſport in Frage kommt— der langerſehnte Friede einge⸗ kehrt iſt. Der unſelige Streit hat dem deutſchen Radſport dieſen Sommer. Schäden genug verurſacht. Am Sonntag wird vor allem die klaſſiſche Radfernfahrt„Rund um Berlin“ über 255 Kilo⸗ meter intereſſieren. Die Beteiligung bei den Profeſſionalen iſt gut; mit dem Schweizer Sutor ſtartet faſt ausſchließlich die deutſche Elite; ſchwach dagegen ſind die Amateure vertreten. Auch einige ſehr gut beſetzt Bahnrennen werden Beachtung finden; beſonders die in Magdeburg, wo in den Dauerrennen Swall. Lewanow, Krup⸗ kat und der Italiener Bordoni an den Start gehen; ein Fliegermatch in vier Läufen wird von Hahn, Stabe, Schürmann und Schwaß be⸗ ſtritten.— Recht gute Nennungen ſind für die Amateur⸗ und Motor⸗ radrennen in Nordhauſen abgegeben worden. Bei den Amateuren ſieht man u. a. Oszmella, Graue, Rauch und Vennekohl. Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannbeim E 6. 2. Direktion Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich fär den politiſchen u volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebſete, Gericht u. den übria redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: g Bernhardt. — rr— — Waſterſtanssbeobachtungen im Monat September Houben. Apfel⸗Mannheim. Dreibholz. Dr. Reinhardt, Moſt, ſpein-Peger 30. 2[3 die Mitteldiſanzler Vöcher, Kloz. Oſterhoff, Schwarz, Wellen⸗ ees reuther Mannheim und Langſtreckler Bedarff, Walpert, Corne⸗ Schuserintel⸗2.2 422.26,2 202 200 22 Maunbenm J 5,048.560.89 5. 00.42.08 lius. Hinzu kommen 55 Olym⸗ 75 55 5 845 5 878.40 Heilbronn 2 piateilnehmer und eine gute Beſetzung für die Wurf⸗ und Sprung⸗ Maxau.. 885.595.49.44.32.2 konkurrenzen.— Der 20 Kilometer Straßenlauf„Ouer durch die 1 326— Eile nrie den vom S. C. Hannover veranſtaltet, ſieht eine orb⸗ öun. 303 435 322497 47 475 ßere Anzahl erſtklaſſiger deutſcher Straßenläufer wie Pürſten, Dreck⸗ 1 2 mann, Schumann, Wils, Albrecht, Brandt⸗Chemnitz uſw. am Start. Rheinwaſſerwärme Die unterzeichneten Banken und Bankfirmen fordern die Inhaber noch nicht eingelöster Kassenquittungen dieselben zum Zwecke des Umtausches in die Iusentliche Aktienurkunde alsbald zur Vorlage zu bringen. dusbesondere im Hinblick auf die bevorstehende Um- tellung der Aktien auf Goldmark wird ausdrücklich 0 hingewiesen, daß eine Verwaltung noch nicht eing bener Aktien, für die Kassenquittungen ausgegeben seitens der Aussteller der Kassenquittungen nicht St und daß alle Nachteile, die aus dem Unterbleiben den Sachge mäßen Verwaltung., insbesondere gelegent. ma der Umstellung der Aktiengesellschaften auf Gold- ck. entstehen können, zu Lasten der Inhaber der assenquittungen gehen. Berlin, den 3. September 1924. 6⁴⁵6 erliner Handelz-Getellsttatt. J. leichrödler Aen- I. Nirat-Baut.(l. Damrtächer l. tonalbank l..J belbug Jchicler à lu. Hentche Janl. stfion der Distonto-aepellachalt. Presder gauk. Terns 3 lo. Hary à Ld. d..b. l. Mendelzsohn à lo. Mittellentsche dadipank. Hers N eſbad morqen Sonntag Wellenbad Unlere Dellebfeſfen Konsum-Merken Hobl- u. Gold· mundſſiick Freiherr von Kleydorf 2A HohlwWeln cοꝑͥ—ẽ u1... b N W Grohhformet, Gold- und ohne Mundſſidgcg.. 5 Pf. Menes-CabInef CclmmdUUt.. 8 pl Menes⸗Induſtfrie Goeme, Pünunne Zu Hmfl. Merken ſind elſbewährie orientaliſche NMiſchungen verwendef. Gegründef 1890. Edz3s Taden f Tluen nach Ziegelhauſen wird angenommen. Zu erfr. bei Meng, Seckenheimer⸗ ſtraße 70, 3. St. 7997 Morgen Sonntag von—11 Uhr Tanz- füunlon in Feudenhei im ee ee Wäſcherei M. Müller Waache aller ft wird gewaſchen und gebügelt. Auch größ. Poſten. Wird jeden Montag abgeholt. 8 N NMenes-ZLigereflen Wiesbeden ., II. I. fl. Apt. Manmheimer J. fl. l. U.. Herbsk-Pferderennen 10 Ehrenpreise und 121300 Mark Celdpreise · 125 pferde am platz Sonntag, den 7. September, nachm. 2½ Uhr, 7 Rennen u. 3. ach. Rein Preis w d. Wertvollste Steherprüfung Süddeutschlands Eintrittspreise: Tribünen- und Sattelplatz 8 M, Sattelplatz 5 M, 1. Platz.50., 2. Platz 1 I, Neckardamm 50 Pig. Kinder zahlen auf den beiden letzten Plätzen nur halbe Preise. Zuschlag für reserv. Sitz pro Tag 3., für Logen- sitz pro Tag 6 UM.— Jagesprogiamm: 30 Pfennig. Kartenverkauf: Rathaus Bogen 55,/56 u. vor der Rennbahn. 8889 I den 7. Sentember 1324, nachm. 2 Uur bfobes fadrennen im Luisenpark 100-Km.-Mannschaftsfahren Radf. Bes. 1898 Mannkeim. ist unter der Marke 1 Hassbach 1818 II in altbekannter Güte wieder auf dem Markte. 11 Generalvertreter für Bezirk Mannheim, 1 Ludwigshafen und Heidelberg gesucht. Frledrich Hassbach — vormals F. W. Erbes, Neuwied.— Lud. Pfirrmann. Heidelberg Bz829 530 —— 17 Gaisberaſtr. 99, Stbs. Nr. 413 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 8. Seike. 7— r T—— nnheimer e Ga——— Von den und Produkten-Märttten Mannheim, 5. September. Die Produktenmärkte des In- und Auslandes verkehrten in dieser Woche in fester Haltung. Aus Argentinien Iagen ungünstige Berichte vor, von Rußland glaubt man jetzt, dab Getreide in größeren Posten für die nächste Zeit nicht hierherkommt, zumal die russischen Verlader mit Ab- gaben zurückhalten und in Amerika will man die Farmer bis zu den Wahlen bei guter Stimmung erhalten. In Frank- reich ist die Ernte genau so verregnef wie bei uns, so daß die dorligen Mühlen zu Auslandskäufen schreiten. In Sü d- deutschland jist die Ernte, infolge des nunmehr schon seit 6 Wochen anhaltenden Regenwetters, in groflen Teilen Württembergs, Bayerns und der Pfalz, dann aber auch in großen Distrikten Mittel- und Norddeutschlands im Rück- stand und vielfach derart ausgewachsen, daß das Brot- getreide für menschliche Ernährung unbrauchbar geworden ist. Dies gilt namentlich auch für die Pfalz, wo das zum Trocknen Hegende Getreide vielfach bereits Sanelich grün über wachsen ist. Gerste ist in diesen Gegenden für Malz zwecke ganz unbrauchbar geworden. An der Mann- heimer Produkfenbörse wird denn auch von den Brauereien und Mälzereien brauchbare trockene Ware zu täglich steigen- den Preisen aus dem Markte genommen. Für ganz helle auswuchsfreie prima Braugerste werden Prämien bewilligt. Für die Landwirte empfiehlt es sich daher, verregnete und unverregnete Gerste unvermengt zu lassen, um sich die besseren Preise für trockene Ware zu sichern. Gute Ouali- täten kinden sich in der näheren Umgebung Mannheims in Friedrichsfeld, Edingen und Heddesheim. Trockener Inland- roggen wWar in dieser Woche fast garnicht angeboten. Soweit etwas Ware herauskam wurde sie bis 19,50 die 100 kg bezahlt. Hafer hatte sehr festen Markt bei täglich steigenden Preisen. Während man anfangs der Woche neuen trockenen Hafer noch mit 17,50 kaufen Konnte, schwanken die Preise jetzt zwischen 19—20 die 100 kg. Feuchter Hafer ist vernachlässigt und wird vom Handel wegen des entstehenden großen Gewichtsmankos nicht gerne genommen. Lebhaftes Geschäft war in Canada- und La Plata-Hafer in ausländischer Währung eif Mannheim. Die Forderungen dafür lauten heute auf 20,50—22 die 100 kg waggonfrei Mannheim, vereinzelt bis 23 l. In ausländischer Ware wurden offeriert: Plata- Hafer, elipped, September-Oktober, 52 kg Hektoliter- gewicht, 11,25 fl. cif Mannheim; Canadahafer, Western III, 12,50 fl. cif Rotterdam; Weizen, Barusso, rheinschwim- mend, 15,30—15,60 fl. cif Mannheim; Kansas II, September- Oktober, 14,35 fl. cik Rotterdam; Manitoba III, rheinschwim- mend, 15,85 fl. cif Mannheim, später bis 16 fl. für in Rotter- dam disponible Ware verlangt; Rosa Fé, rheinschwimmend 15,80 fl. eik Mannheim; La Plata, 79 kg, 15,50 fl. cif Mann- heim; russischer Azimaweizen 16,50 fl. cif Mannheim; weißler indisch. Weizen 15,10 fl. cif Mannheim; Roggen, Western II 11,85 fl. cik Rotterdam, später per Septemberabladung von Amerika 11,90 fl. cif europäischem Seehafen, alles je 100 kg. Aus der Magdeburger Gegend wurde etwas Landweizen hierher angeboten zu 10,80 die 50 kg ab Mitteldeutschland; Abschlüsse darin kamen nicht zustande. Mehl hatte steigende Preise bei festen Märkten zu ver- zeichnen. Trotz der ungünstigen Erfahrungen im Frühjahr werden wieder viele Abschlüsse in französischen Mehlen gemacht, wobei man allerdings Geschäfte in Franken mög- lichst vermeidet. Fabrikat der Grande Moulins de Paris wurden mit 34,50 /, transit, franko Kehl; Dunst, Fabrikat der Illmühle, zu 38,50 frei Grenze; amerikanisches Patent- mehl zu 35,50„ frei Mannheim, die 100 ch angeboten. Auch Angebote in Dollarwährung traten auf: Illkircher Weizen- mehl 8,20 Doll., geringere Marken 8 Doll. und amerikanische Patentmehle 8,30—8,50 Doll. die 100 kg, frei Grenze. Die einheimischen Mühlen verlangten zuletzt für Weizenmehl, Spezial 0, 35,75, für Roggenmehl 28,50—29,00 1, die zweite Hand, die nur vereinzelt im Markte war, gab. darunter ab. Stand der Reichsbank am 30. August 1924 Starke Zunahme des Banknoten- und Rentenmarkumlaufes Wie der Ausweis der Reichsbank vom 30. August ergibt, kührten die Ultimobedürfnisse zu einer stärkeren Kredit- inanspruchnahme bei der Reichsbank. Die gesamte Kapitalanlage stieg in der Berichtswoche um 148,4 auf 1997,2 Trillionen 4, und zwar vermehrten sich die Papiermarkkredite im Wechsel- und Lombardverkehr um 28,4 auf 823,6 Trillionen, die Rentenmarkkredite um 120 auf 1097, Millionen Rentenmark. Die Summe der rediskon- tierten Wechsel 8906 zum Monatsschluß etwas zurück, näm- lich um 21,9 auf 7 Trillionen A. An Banknoten und Rentenbankscheinen zusammen wur- den in der letzten Augustwoche 415,5 Trillionen von der Reichsbank in den Verkehr gegeben. Der Banknoten- umlauf wuchs um 262,7 auf 1391,9 Trillionen, der Rentenmarkumlauf um 152,8 auf etwa 1865 Milllonen Rentenmark. Den Abhebungen von Rentenmark entsprechend verminderten sich die ausgewiesenen Bestände der Bank an solchen Scheinen von 390,3 auf 237,5 Millionen Rentenmark. Den fremden Geldern wWurden im ganzen 262,3 Trillionen entzogen, so daß die Guthabenbestände auf 561,9 Trillionen zurückgegangen sind. Der Goldhestand der Reichsbank erhöhte sich weiter um 9,5 auf 516,5 Millionen Goldmark. Die Scheide- münzenbestände nahmen um 6,5 auf 19,5 Trill.& ab. — * Deutsche Erdöl-.-G. in Berlin. Wie von der Verwal- tung der Gesellschaft verlautet, ist die Meldung über den Abschluß eines wichtigen Oellieferungsvertrags mit der russischen zutreffend. Die Verhandlungen darüber hatten schon im Frühjahr begonnen, Waren dann durch den bekannten diplomatischen Zwischen- fall gestört worden und sind dieser Tage mit Erfolg zu Ende eführt worden. Es handelt sich vor allem um die Lieferung edeutender Mengen Benzin, die im russischen Haushalts- lan bereits zur Ausfuhr vorgesehen waren. Auf deutscher Beite ist an dem Abschluß dieses Benzinvertrags neben der Deutschen Erdöl-.-., die dabei die Führung hatte, auch die Deutsche Petroleum-.-G. beteiligt. Das Zu- sammenarbeiten der sonst finanziell und geschäftlich ge- trennten beiden Gesellschaften an dem bedeutenden russi- schen Oelgeschäft ist jedenfalls bemerkenswert. Die Aus- Wirkung des Vertragsabschlusses für die deutschen Ge- sellschaften wird natürlich von der Gestaltung des Benzin- markts abhängen. Die Verwaltungen rechnen jedoch damit, daß die starke Zunahme des Automobil- und Motorverkehrs eine günstige Verwertungsmöglichkeit für die einzufähren- den Betriebsstoffe ergeben wird. Ueber die Geschäftslage bei der der Deutschen Erdöl-.-G. nahestehenden Ge- Werkschaft Graf Bismarck hört die Köln. Zig., daß die dort aufgenommene Teerverschwelung fort- esetzt wird, aber in Anbetracht der Neuartigkeit dieses . noch kein abschließendes Urteil zuläfft. Die jetzt in Aussicht stehende Räumung des Ruhrgebiets wird natür- lich wesentlich auf die günstige Weiterentwicklung der dorti- gen Betriebe einwirken. tonne. Fest lag auch der Futtermittelmarkt. Mais wurde waggonfrei Mannheim mit 20„ die 100 kg gehandelt. Für Weizenfuttermehl verlangten die Mühlen pro dz 15,50, kür Roggenfuttermehl 15, für Weizenkleie 12,50, für Roggenkleie 12. Weniger feste Haltung zeigte sich für Trockenschnitzel und Melassefutter, auf spätere Lieferung, wogegen diese Artikel in prompter Ware sehr begehrt blieben und Preise bis 13,50/ angelegt werden muhlen; spätere Lieferung dagegen 11,50—12,25 Haferschalen- melasse 11—11,50 ¼; Torfmelasse 8,.— 1; Malzkeime kosteten 13—15 die 100 kg je nach Qualitaàt mit Sack ab erlade- station. Das Geschäft in Biertrebern ruhte mangels Angebot vollständig. Hülsenfrüchte begegnen wieder mehr Interesse, da man anfängt Besorgnisse Wegen der Kartoffelernte zu hegen. Weiße Donaubohnen wurden bahnfrei Frankfurt a. M. mit 37 die 400 kg gehandelt. Sie Wwaren zuletzt mit 7,65 Doll. kranko Passau angeboten; für Erbsen wurden 12,25 Doll. cif Mannheim verlangt. Sämereien haben eine starke Befestigung erfahren. Luzernesamen, worin anfangs der Woche noch mit 160 bis 170 die 100 kg anzukommen War, kostet heute 180 und darüber, Rolkleesamen 180—190, Wicken 19 die 100 kg. Im Malzgeschäft versuchen die Malzereien für neues Malz mit den erhöhten Gerstenpreisen Schritt zu halten. Wegen des ungünstigen Ernteausfalles und der Zollvorlage müssen sie diesmal für spätere Abschlüsse ganz besondere Vorsicht walten lassen. Andererseits verhalten sich die Brauereien wegen des durch die Witterung beeinträchtigten Bierabsatzes reserviert, so daß das Geschäft sehr erschwert ist. In Branchekreisen glaubt man allgemein, daß mit einem Malzpreis von 48—50/ zu rechnen ist, soweit es sich um prima Malze handelt. Für alte Malze, die nur noch ver- einzelt anzutreffen sind, verlangen die Besitzer pro 100 kg 44—45, je nach Konditionen auch darüber. Für Hopfen ist die Ernte noch im Zuge; sie erreicht der Menge nach nicht das geschätzte Quantum. Die schlechte Witterung der letzten Zeit hat die Ausreife der Dolden sehr gehemmt; die Farbe ist meistenteils rötlich. Schöne glatt- grüne Hopfen sind in Baden in Sandhausen, Walldorf und in der Heidelberger Gegend anzutreffen. Soweit diese Ware trocken ist wird sie schlank aus dem Markte genommen. Die Preise schwanken je nach der Tendenz des Nürnberger Marktes zwischen 190—250„. In Württemberg läßzt das Produkt in der Farbe sehr zu wünschen übrig: die Käufer müssen sich erst an diese scheckige Ware gewöhnen. Aber wenn auch die Farbe nicht schön ist so erweist sich doch,. daß der Lupulingehalt ein sehr guter ist, so daß sich die Ware für die Zwecke der Brauereien gut verwenden lassen wird. Die weitere Haltung des Marktes wird von der Witterung der nächsten 14 Tage bedingt werden. Am Tabakmarkt wurden 1923er Tabake zu steigen- den Preisen umgesetzt. Man zahlte für Bauerntabake 45—50„ je Zentner. Rippen sind im Preise auch ge- stiegen; es wurden davon große Posten gehandelt, wobei sich die Preise für überseeische Ware zwischen 17—18 l, kür pfälzer Rippen zwischen 12—14 je Zentner, verpackt, loko Mannheim, bewegten. Der Stand der neuen Ernte ist bis jetzt sehr günstig. Wenn warmes Wetter eintritt und der Tabak trocken unter Dach kommt, kann die, Qualität auch gut werden; der Menge nach ist jedenfalls mit einer Vollernte zu rechnen. Im Säckegeschäft ist die Knappheit am ganzen Weltmarkt sehr groß und die Preise sind auf Nachrichten aus Kalkutta über ungünstigen Jute-Ernteausfall im Steigen. Für neue Mehlsäcke, für die vor kurzem noch zu 0,85 an- zukommen war, werden 0,95, für gebrauchte 0,75 ge- kordert. Die deutschen Spinnereien sind angeblich bis Dezember hin ausverkauft, es liegen aber doch noch ver- einzelte Angebote für Oktober- November-Lieferungen vor. Jutegewebe, Parität Mannheim, kostet 73 Lstrl. pro Gewebe⸗ Georg Haller . 5 111 N Umsatzsteuerumrechnungssätze auf Goldmark für den Monat August 1924 Die Umsatzsteuerumrechnungssätze auf Goldmark für den Monat Juli 1924 sind wie folgt festgesetzt: 1. Bei ausschließlich wertbeständiger Buchführung: Ld. Nr. Staat Binheſt Goldmark 1 England 1 Ptund Sterling 18.35 2 Tlolland 100 Gulden 162,80 3 Schweiz 100 Franken 79,05 4 Vereinigte Staaten von Nordamerika 100 Dollat 420.— Werden andere Zahlungsmittel vereinnahmt, so sind sie zum jeweiligen Tageskurs der Berliner Börse in die Währung umzurechnen, in der die Bücher geführt werden. 2. Bei nicht wertbeständiger Buchführung: a) Papiermark: 1 Billion 1 Goldmark. b) ausländische Zahlungsmittel: General-Anzeiger Lid. Nr. Staat Einheit Goldmark 11 England 1 Pfund Sterling 18,85 2 Holland 100 Gulden 162,80 3 Schweiz 100 Franken 79,05 4 Vereinigte Staaten von Nordamerika 100 Dollar 420.— 5 Belgien 100 Franken 21,15 65 Bulgarien 100 Lewa.,05 7Dänemark 100 Kronen 68.05 8 Einnland 100 ſinn. Mark 10,50 9 Frankreich 100 Franken 23,05 10 ltalien 100 Lire 18,70 11Jugoslavien 100 Dinar- 400 Kr..20 12 Norwegen 100 Kronen 58.05 13 Deutsch-Oesterreich 100 000 Kronen 5,05 14 Portugal 100 Eskudo 11,65 15 Rumünien 100 Lei„90 16 Schweden 100 Kronen 111,70 17 Spanien 100 Peseten 56 05 18 ITschecho-Slowakei 100 Kionen 12,55 19 Ungarn 100(00 Kronen 5,50 20[Japan 100 Ven 171,90 21 Aigentinien 100 Papierpeso 140.10 22 Bràsilien 100 Milreis 40,70 Die Festsetzung der Umrechnungssätze für die nicht an der Berliner Börse notierten ausländischen Zahlungsmittel erfolgt spätestens in der Mitte dieses Monats. (Mitgeteilt von der Handelskammer Mannheim.) :: Kassenquittungen und Banken. Im Anzeigenteil dieser Nummer macht eine Anzahl Berliner Großbanken und Bank- kirmen die Inhaber solcher Kassenquittungen, die anstelle noch nicht erhobener Aktien ausgestellt worden sind, darauf aufmerksam, daß eine Verwaltung noch nicht erhobener Aktien, fär die Kasenquittungen ausgegeben worden sind, seitens der Aussteller der Kassenquittungen nicht erfolgt. f. (Gleichstellung saarländischer Erzeugnisse mit franzö- sischen Waren. Auf Vorstellung der Regierungskommission des Saargebietes, die durch die französische Regierung ver- mittelt wurde, haben verschiedene Staaten die Waren saar- ländischen Ursprungs zollamtlich den Waren französischen Ursprungs gleichgestellt, wie es den Bestimmungen im Saar- statut des Versailler Friedensvertrags entspricht. In Eng- land mird diese Cleichslellung seit dem 19. Auszust faſ handhabt. Die Schweiz verlangt, um zu verhüten, deutsche Erzeugnisse als saarländische eingeführt Wer 7 eine besondere Einfuhrgenehmigung f. Saarländische Ergeit nisse, die rein formeller Natur chne weiteres genehmigt WI :: Verdoppelung der Tabakeinfuhr nach Deutschlaug Während die Ausfuhr von Rohtabak aus Deutschlald nur sehr gering ist und im ersten Halbjahr 1924 nur i. gesamt 222 Doppelzentner betrug, wächst die Einfu von Rohtabak nach Deutschland von Monat zu Monat. ersten Halbjahr 1924 wurden laut Zigarren- u. Zigareite Spezialist Dresden) 530 000 Doppelzentner Tabak 12 Deutschland eingeführt gegen nur 234 000 Doppelzeniner der ersten Hälfte des Vorjahres; die Tabakeinfuhr na Deutschland hat sich sonach mehr als verdoppelt. Deulsenmarkt t Die seit gestern eingetretene Abschwächung 35 sämtlicher europäischer Valuten in New vork hat eln starken Verflauung Platz gemacht: London geg Kabel New Vork heute 4,44% gegen gestern 4,46. Der franz sische Franken wird auch sehr schwach gemeldet und si sich gegen London auf 84,75 gegenüber 84/% gestern mee Kabel gegen Paris 19,10(gegen 18,85 Franken gesrgc London gegen Schweiz stellt sich auf 23,65(gestern 23, i5 Paris gegen Schweiz 27,90(28,15), Holland gegen Senge 203,75(204,25), Kabel gegen Schwelz 5,32½(5,31), Kabel 860 Holland 2,61(2,60), London gegen Holland 11,61(11,60% Paris gegen Holland 13,70(13,80). In Goldmark bzw. Goldpfennigen ausgedrückt stellte heute das englische Pfund auf 18,65„1(gestern 18,75) kranzösische Franken auf 22 Gpf.(gestern 22,3), Schw Franken 78,9(79,1), Hollandgulden 1,60,75(1,612). 1 holländische Gulden liegt seit einigen Tagen besongeh schwach. Der italienische Lire stellt sich auf 18,3(1875 die Tschechenkronę auf 12,6 Gpf.(unverändert), die dische Krone auf unverändert 1,11,6„. Die einzige Devi 0 die seit einigen Tagen fest liegt, ist die dänische Rrig heute 70 Gpf.(gestern 69,50). Dagegen konnte der ar genngt. sche Pesp, der seit Tagen gleichfalls fest lag, seinen H56 stand nicht behaupten und stellt sich heute au (gestern 1,467). sich 5 der eizel 1 hr. Börsenberichte Mannheimer fektenbörse - Mannheim, 5. Sept. Die Haltung der heutigen Böſen gestaltete sich wiederum ziemlich fest. Devorzugt Wur Reute die Aktien der Zellstoffabrik Waldhof, die in gröbeſte Betragen zu den Kursen von 116 und 12% aus dem Marez, enommen wurden. Geschäft war noch in Rhenania aapen⸗ enz.75, FEreiburger Ziegelwerke 2, Zuckerfabrik Frantiin thal 4,6 und Zuckerfabrik Waghäusel 3,5. Badische notierten 20%., Germania Linoleum 10., Knorr, 65 0. bronn 376., Mez Söhne 296., Pfalzer Nähmaschinen 3“ 55 Unionwerke 8,50 G. und Wayss u. Freytag 4., Mannheinig Versicherungs-Aktien standen zu 81 Bi pro Stück Verkehr. Waren und Märkte Magdeburg, 5. Sept. Zucker prompt innerhalb 10 7465 24—24%—24½—25, Lieferung innerhalb 4 Wochen— Gacuns Bremen, 5. Sept. Baumwolle. American F B0n c. 28 g mm loko per engl. Pfund 29,57(29,70) Dollarcem Schiffahr! Rheinschiffahrt und Frachtenmarkt Der Wasserstand des Rheines ist noch immer als g ir zu bezeichnen. Lediglich auf der Strecke Kehl-Basel 0 die Schiffahrt behindert, infolge der Nachwirkungen dee einigen Monaten erfolgten Dammbruches bei Nonnenwerd, woselbst zwar die Ausbesserungsarbeiten im Gange, sgel aber immer wieder gewisse Abwanderungen und Altwe aus entstehen. Das Geschäft in der Verfrachtung liegt flauz ſie Speditionskreisen wird jedoch die Hoffnung laut, qalingen Aufhebung der Zollgrenze eine gewisse Belebung bri kke werde. Die Schifksmieten betragen für Rheinscn. in Mannheim 5,50 Goldpfennige, in Ruhrort 6 Gpf., für tter⸗ schiffe in Mannheim 6 Gpf., in Ruhrort 6,50 Gpf., in Rotg dam 2,50—2,75 Cents pro Tonne. Der Schlep pl0 e nts⸗ von Hotterdam nach Ruhrort nach dem 42,50—45,00-Cenfr⸗ Tarif pro Last von 2000 kg berechnet. Er bęträgt von Isruhe ort nach Mannheim 1,10 ½, von Mannheim nach Karts on 0,40—0,50, je nach Größe der Kähne und der Laduntgrab- Mannheim nach Kehl-Straßburg 0,80—0,85 ½ und von lohn burg-Kehl nach Basel 1,50 fl. pro Tonne, Der Talschlepplchr. wird unverändert nach dem bestehenden Tarif berechnetl, Von der Saarschiffahrt nill⸗ In den beiden letzten Wochen hat sich in der Saarscser- kahrt, sowohl hinsichtlich der Verfrachtung auf dem 4. wege als auch der Frachtpreise, nichts Wesentlicheg apue ändert. Indes sind in letzter Zeit zahlreichere leer Wasser, angekommen; außerdem haben die Aufträge für 1 aul kracht nennenswert zugenommen. Es läßt sich nieratember eine ernstliche Wiederaufnahme des Verkehrs im Sep ugen. schließen. Die Kohlenfrachten stellen sich r. blicklich wie folgt: Saarbrücken nach Paris, Seine, 25 Frz nach Rueil 34 Fr.; nach Corbeil 34 Fr.; nach Reims nach nach Vitry-le-Frangois 23 Fr.; nach Epinal 18 16.50 Ef. Nancy 15 Fr.; nach Dombasle 14,50 Fr.; nach Vincez 16“ Fr.: nach Bois-Bretaux 35 Er.; nach Chalon-sur-Saone 35,% fach nach Straßburg 13,50 Fr.; nach Mülhausen 21 Fr. Montbeliard 24 Er. Hkf jgin Ein Universalmittel gegen last alle Krankheiten ist 0¹ „Claes Koning TIII aasche echtes Haailemer Oel mit der roten Unterschrift. Preis pio eene 80 Plennig. Zu haben in allen Apotheken. Literatur und Aus 159 durch die Claes Koning Tily G. m b. H. Elberfeld, Bestandteile: Ol. therebinth. sulkurat., Extrakt Hamamelln. 122 Pfarrer Heume? Hei slets auch vorrätig im Auebe Apolnert kinhorn-Apotheke Le re Mannheim, am Markt R I, 275 38 Dortselbst wird auf Wunsch aur Earrer heumer 0 abgegeben. Große Ausgabe E 100 Abbildungen) gratis und fran indepol — günsti — E- dal den, aug⸗ ird. and ins⸗ Im ten· ach ach Samskag, den 6. Sepfember 1924 9. Seife. Nr. 413 Auichv ersfientichungen der Staltppnende An den Renntagen,., 10. und 14. September, de wird„Zur Deckung der erhöhten Betriebskoſten bei 58 Straßenbahnfahrten zum und vom Rennmplatz 125 Fahrpreiszuſchlag von 10 Pfennig 5 Perſon auch N Aiben bonnenten und Kinder über 6 Jahre⸗ Bekanntmachung Der Unterricht an der Volls⸗ u. AFortbildungs⸗ chule beginnt am Freitag, den 12. September 1924 zür ſtundenplanmäßigen Zeit. 10 Volksſchulrektorat. Städt. Leihamt. Die verfallenen Pfänder vom Monat April 1924. Lit. 4 Nr. 15 501 bis mit 16 945, 1 Lit. C Nr. 26 756 bis mit 29 734 üſſen ſpäteſtens bis zum 9. September aus⸗ 10 ſein, andernfalls werden dieſelben am Sept. und folgenden Tagen verſteigert. 66 Mannheim, den 4. September 1924. Nüſſeverſteigerung des Hochbauamts Abteilung Gartenverwaltung am Dienstag, den 9. Sept. in er Seckenheimer Anlage gegen ſofortige Bar⸗ Ahlung Zuſammenkunft 9 Uhr Schlachthof. 30 Abt Obt⸗ und Nüſſeverſteigerung des Hochbauamts in bartenberwaltung am Montag, den 8. 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Wilhelm Kolmar Rudolf Wittgen Oeorg Köhier Hans Godeck Else von Semeen Ernst Langheinz Laura Wagner Elise de Lank Willi Birgel Richard Eggarter Robert Vogel Kar Neumann Hoditz Julie Sanden Josef Renkert ** Anfang 7 Uhr. Antiochus, König v. Antiochien Ritter Perikles, Fürst v. Tyrus Lord Helicanus, sein Ratgeber Kleon, König von Tarsus DBionysa, seine Gemahlin Simonides, König v. Pentapolis Thaisa, seine Tochter Lychorida, deren alte Amme Cerimon, ein Lord aus Ephesus Ein junger Kavalier Statihalter vos Mytitene Ein Kuppler Eine Kupplerin Pistol Marina Talir, ein Eunuch Leonin, ein ſunger ägersmann Erster * Anton Gaugl Valter Felsenstein 45 Fritz Linn Zweiter Seemann Harry Bender Dritter Ernst Sladeck Ein Neger Franz Bartenstein Ein Sanger Ein Seerãuber Alexander Kökert Chorus Elvira Erdmann Neues Theater im flosengarten Samstag, den 6. Sept. 1924 Zum 1. Male: Die Strohwitwe Opeteite in 3 Akten von August Neidhardt Musik von Leo Blech In-Szene gesetzt von Altred Landory Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Einstudierung der Tänze von Magda Bauer Antang 8 Uhr Ende 11 Uhr Herzog Amadeus XXXV Alfred Landoty Prinzessin lIlse, seine Tochter Friedel Dann Eibptinz Heinz, ihr Gatte Hellm. Neugebauer Von Zitpwitz, Hofmarschall Karl Zöller d. Erbprinzen Georg Rothhaar Der y Adolf Karlinger sein Mündel Else Betz Hannes, Gärtnerburs che im Schlosse Paul Berger Schaubudenb esitzer Hugo Voisin Ein Profoß Louis Reifenbeiger Ein Mädchen Margarete Ziehl 85 das nat Fannneln noch nicht gesehen So lautet das einstimmige Urteil über das neue Eröffnungsprogramm, 8082 das täglich 8 Uhf dbds., 2u bade utend ermäligten Preisen in Szene geht. 3. Parkett und Rang III. Reihe Mark.40. Patkeit und Rang II Reihe Mark.20. „Parkett und Rang I. Reihe Mark.30. Friedrichspark. Uhr Morgen Sonntag, 3½ bis 6½ Konzert Eintrittspreis 60 Pfg., Kinder 30 Pfg. 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