9 + dezugsyreiſe: In mannteim und umgebung öchentnch aa- Phennis. die monatlichen Orzieher verpflichten d del eR. flenserung der wirtſcaftüchen bethältniſſe enelgs werzense Prtiserbsbungen anznerk poſt⸗ Nectente n 175 Rarisruhe.— Hauptgeſchäfts ſtelle mennheim Ee. 1.— Seſchüfts⸗nedenſtelle neckarſtaßt, wald⸗ imm. 6. Jernfpr. uv. 701, 7522, 703, 7548, 7538. Kelegr., Nör. Senekntanzeiger mannbeim. erſchelnt wöchentlich zwölfmal. Bellagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger. Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung. Welle u. Schall Aus Feld und Sarten Wandern u. Neiſen ————————————ñ—————rð¹ð.P ͥ——————————————————— ymmeeeeeeeee Wiklag⸗Ausgabe ue Mannheimer Jeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 417 berauszahlang pro ein⸗ ſpaltige Rol 3 für flg Anzeigen.4 Selsmark Reklamen 2,.— Gotsmart. Lör Rnzeigen an befnmmten Tagen Stellen und flusgaben wird keine berantwortung üder⸗ nommen. Höhere Scwalt. Streite, Oetriebsſförungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Rusgaben oder für verſpütete Rufnatzme von nin⸗ zeigen. Ruftr. 8. Lernſpr. ohne Sewühr. Serichtsſt. Maunbeim. Anzeigenpreiſe naa Carif: den der Streit um den Feitpunkt der Abſendung Rächſte Woche Geſamtkabinettsrat in Berlin 85 UBerlin, 9. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Frage, ob und wann die Reichsregierung ihre Erklärung zur Kriegs⸗ ſchuldfrage den alliierten Regierungen notiftzieren wird, iſt in der e bene een eee e enene egee breitet wurde(ſiehe geſtriges Abendblatt) offen gelaſſen worden. Feſt ſteht z. Zt. alſo lediglich, wie wir bereits hervor⸗ hoben, daß noch keinerlei bindende Beſchlüſſe nach der einen oder andren Richtung hin von der Regierung gefaßt worden ſind. Bei der Bedeutung, die inm Ausland dem Schritt der Re⸗ gierung beigemeſſen wird, iſt es ganz ſelbſtverſtändlich, daß die end⸗ gültige Entſcheidung nur durch das Kabinett in ſeiner Geſamt⸗ he it getroffen werden kann. Augenblicklich weilen nur drei Miniſter in Berlin. Der Reichskanzler und der Außenminiſter, die urſprünglich beabſichtigten, ihre Ferien über den September hinaus auszudehnen, ſehen ſich bei der Zuſpitzung, die auch innen⸗ politiſch die Dinge genommen haben, genbtigt, ihren Urlaub zu unterbrechen und in den nächſten Tagen nach Berlin zurück⸗ zukehren. Ein Kabinettsrat, der früheſtens anfangs nächſter oche zuſammentreten dürfte, wird alsdann die ganze Angelegen⸗ beit noch einmal überprüfen und über deren weitere diplomatiſche Behandlung Beſchluß faſſen. In der Unterredung, die Maltzan mit dem franzöſiſchen Bolſchafter am Sonntag hatte, hat dieſer u. a. darauf aufmerkſam gemacht, daß eine ſchwere Behinderung der in London und Genf eingeleiteten Friedenspolitik entſtehen müßte, wenn die Abſicht, die Afiegsſchuldfrage aufzurollen, jetzt verwirklicht würd. H. v. Maltzahn ſoll, ſo behauptet der„Lokalanz.“, daraufhin Hrn. de Margerie zu vierſtehen. gegeben haben, daß die deutſche Regierung nicht ohne weiteres von der Abſendung der Note abſehen könnte, da ſie ſich 10 die den Deutſchnationalen gegebene Zuſage gebunden fe. Was es mit den aus franzöſiſchen Quellen ſtammenden Nach⸗ richten über einen angeblichen Brief des Reichskanzlers auf ſich hat, iſt noch nicht hinreichend geklärt. Der Vorwärts teilte ern in einem offenſichtlich ſtark tendenziss gefürbten Stimmungsbild aus Genf hierzu weitere Einzelheiten mit, die wir gur unter allem Vorbehalt verzeichnen möchten. Darnach iſt am reitag nachmittag Herriot und Macdonald je ein perſönliches Ichreiben des Reichskanzler übergeben worden. In dieſem ungefähr 2 Seiten langen Brief entſchuldigt ſich Marx, daß er die Kriegs⸗ ſchuldfrage auf der Londoner Konferenz nicht angeſchnitten habe und es daher jetzt tun müſſe. Man ſolle ſeine Abſicht nicht mißverſtehen, Deulſchland wolle ſich ſeinen Reparationspflichten nicht entziehen, aber das deutſche Volk betrachte ſich als unſchuldig am Krieg, und er, der Kanzler fühle ſich moraliſch verpflichtet, die⸗ em Gefühl Ausdruck zu verleihen, indem er in den allernächſten Jagen eine ſolche Erklärung den alliierten Regierungen offi⸗ diell notiftzieren würde. . Nach Anſicht der führenden franzöſiſchen Kreiſe, die ſich der Votwärtsforreſpondent zu eigen macht, ſoll Marx dieſem Brief Stder beſſere Einſicht geſchrieben haben. Es wird behauptet, ſogar Klaatsfetretär p. Maltzahn habe dringend davor gewarnt, die 4 Veſegeſchulderklärung zu notifizieren, doch habe er den offiziellen Lelehl, dazu von Dr. Streſemann erhalten. Dieſer hätte ſich den kretelchnationalen gegenüber gebunden und müßte ſonſt zurück⸗ Man wird abwarten müſſen, was die maßgebenden Stellen zu deter Darſtellung zu ſagen haben. Der„Vorwärts“ hält trotz Sbeien ſeitiger Verſicherungen der Berliner zuſtändigen Ref en an der Behauptung feſt, daß der franzöſiſche Brief des denichskanzlers an Herriot und Macdonald exiſtiere und in den Hän⸗ —5 der beiden Miniſterpräſidenten ſei. Ebenſo bezeichnet das Blatt den Dementt der Meldung, daß Graf Keßler im Auftrage der utſchen Regierung in Genf weile, als irreführend. Die Stelle, die 50ffMiſſion Keßlers in Abrede ſtellt, klammert ſich an das Wort Boftztelle Perſönlichkeit“, aber, ſo erklärt der„Vorwärts“ über die benung des Auftrags, den Graf Keßler nach Genf bekommen dat iſt ſowohl die engliſche Regierung wie das deutſche Auswärtige ſelh genau unterrichtet, das letztere beſonders, weil es die Aufträge de ſt ausgeſtellt haben wird. Soweit der Vorwärts Es wird alſo deutſchen amtlichen Stellen nichts weiter übrig bleiben, als ch etwas deutlicher zu werden. be tür zwiſchen wird die Regierung von der Linkspreſſe heftig ſti den e von einem weiteren Schritt, der nur neue Verwirrung böhrdewürde, abzuſehen. Die deutſchnationalen Blätter dagegen ge⸗ die rden ſich im höchſten Grade entrüſtet, weil die Regierung zögert, 0 remmol begonnene Aktion in einem Zuge zu Ende zu führen. Die ſucht dotg. nennt das„unehrliche Politik“, die„Deutſche Tagesztg.“ ein der Regierung klar zu machen, daß ein neues Zurückweichen Fanſchwerer vfelleicht nicht wieder gut zu machender Rückſchlag im ife. um Deutſchlands Recht bedeuten würde. Die„Deutſche 15 die Arbeitsminiſter-Ronferenz in Bern Arbeitsminiſter von England, Frankreich, öh ſch! an d u. Belgien ſind geſtern vormittag in Parlaments⸗ 2 in Bern zuſammengetreten zu einer Konferenz betreffend verhar aſhingtoner Abkommen über die Arbeitszeit. Den deitgandlungen wohnte auch der Direktor des Internationalen Ar⸗ amts, Thoma 3, bei. In der Konferenz ſind die Arbeits⸗ kn ſer bon techniſchen Beiräten begleitet. Es wurden Erklärun⸗ 15 üder die Arbeitsverhältniſſe in den einzelnen Ländern abge⸗ . Sodann ging die Konferenz zux artikelweiſen Diskuſſion Die Fuſtollung der Kriegsſchulofrage Zeitung“ gar verlangt die ſofortige Einberufung des Reichstages. Von welcher Seite man dieſe nachgerade recht unerfreulich ge⸗ wordene Angelegenheit betrachten mag: das unverankworkliche Auftreten gewiſſer pazifiſtiſcher Kreiſe in Genf, auf das wir bereits an dieſer Stelle hingewieſen haben, verdient die ſchärfſte Zurückweiſung. Es geht einfach gation ſtecken und Politik auf eigene Fauſt machen. Geradezu ge⸗ meingefährlich wird dieſes Treiben, wenn dieſe Hintermän⸗ ner, um ſich wirklich Nachdruck zu verleihen, mit dem Nimbus des Offizioſen umgeben. So ſoll ein zuverläſſiger Bericht vorliegen, in dem Graf Harry Keßler erklärt haben ſoll, daß er von der deutſchen Regierung zu Verhandlungen ermächtigt ſei und das Mon⸗ tagblatt des Hrn. v. Gerlach hat ihn auch als„offiziellen Beobachter“ des Auswärtigen Amtes bezeichnet. Die„Zeit“ macht dieſer Le⸗ gende ein Ende, indem ſie mitteilt, daß Graf Keßler keinerlei Be⸗ ſe beſaß, ſich als eine Art offizielle Perſönlichkeit aufzu⸗ pielen. Es iſt ſehr bedauerlich, daß gerade dieſe Frage, in der das deut⸗ ſche Volk alle Veranlaſſung hätte, nach außen hin einmal wirkliche Geſchloſſenheit zu zeigen, zu innerpolitiſchen Zwecken mißbraucht wird. Wir meinen, daß es im Augenblick keinen Zweck hat, die offiziöſen Mitteilungen der Regierung nach der einen oder anderen Seite hin zu interpretieren. Es iſt bereits genug Un⸗ heil geſtiftet worden und es wäre daher angebracht, die kommenden Entſcheidungen mit etwas mehr Würde abzuwarten. Pariſer Meinungen V Paris, 8. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Die Nachricht, daß der deutſche Proteſt gegen die Kriegsverantwortlichkeit lediglich aufgeſchoben worden ſei, macht hier keinen günſtigen Eindruck. Man legt ſich in Pariſer politiſchen Kreiſen wohl Rechenſchaft ab über die Schwierigkeit, in der ſich der deutſche Reichskanzler gegenwärtig befindet. Er hat den Proteſt gegen die Kriegsverantwortlichkeit verſprochen, um die zum Dawesplan not⸗ wendigen Geſetze zu verwirklichen, jedoch hoffen die Pariſer politiſchen Kreiſe, daß es dem Kanzler möglich ſein werde, entweder die Ver⸗ antwortung ſolange zu verzögern, bis die Völkerbundsprobleme ge⸗ löſt ſind, oder wenigſtens den Inhalt in einer Weiſe abzuſchwächen, daß er die Stellung Herriots vor dem franzöſiſchen Parlament nicht gefährdet. Unter dieſen Umſtänden wird in Paris die kommende Miniſterſitzung in Berlin mit großer Spannung erwartet. Man hofft, daß der Schritt des franzöſiſchen Botſchafters in Berlin beim deut⸗ ſchen Auswärtigen Amt nicht ohne günſtige Folgen bleiben wird. (Von unſ. nach Genf entſandten Berichterſtatter) Die Geffnung der franzöſiſchen Archive nicht vor 50 Jahren * Genf, 8. Sept. Dem franzöſiſchen Delegierten Senator Jouvenel legte ich heute folgende Frage vor: Im„Temps“ iſt mehrmals der Vorſchlag gemacht worden, das franzöſiſche Akten⸗ material über die Vorgeſchichte des Kriegsausbruchs zur Veröffentlichung zu bringen. Außerdem ſtellte die franzöſiſche Liga für Menſchenrechte bei der Regierung den Antrag, ebenſo wie Deutſchland die Publikation der Dokumente vorzunehmen. Wie den⸗ ken Sie über die beiden Vorſchläge?“ Senator Jouvenel entwortete mit:„Das iſt ausgeſchloſſen! Es müſſen noch viele Jahre, vielleicht 50 Jahre(), wie Macdonald ſagte, vergeken, bis zwiſchen Deutſchland und Frankreich retroſpektü⸗he Fragen behandelt werden können. Würde die Veröffentlichung, wie ſie im„Temps“ und von der Liga für Menſchenrechte gewünſcht wird, heute ſtattfin⸗ den, ſo entſtünde daraus eine neue Kriegsge ahr(12). Wir haben mit den Deutſchen einen furchtbaren Krieg geführt, ein Friede iſt geſchloſſen worden. Blicken wir nicht zurück, ſondern vorwärts und verſtändigen wir uns über wirtſchaftliche Angelegenheiten, be⸗ mühen wir uns gemeinſchaftliche Intereſſen zu ſchaffen und Gegen⸗ ſätze abzuſchwächen. Tritt Deutſchland in den Völkerbund ein, ſo wird es aktiv an den Aufgaben des europäiſchen Wiederaufbaues und der Löſung politiſcher Schwierigkeiten teilnehmen können. Iſt Deutſchland gewillt, in dieſem Sinne zu handeln, dann eröffnet ſich ihm die Möglichkeit gemeinſchaftlicher Arbeit. Von Sentimentspolitik zwiſchen uns und Deutſchland kann aber bis auf lange Zeit hinaus keine Rede ſein. Erſt nach befriedigender Regelung unſerer In⸗ tereſſenfragen wird das Sentiment langſam zur Geltung kommen, dann werden wir die Kriegsſchuldfrageruhigerbetrach⸗ ten und nicht davor zurückſchrecken, über Recht und Unrecht zu ſprechen. Aber das iſt Zukunftsmuſik. Halten wir uns an die Gegenwart und folgen wir dem Leitwort korrekter Geſchäfts⸗ politik.“ Da Jouvenel zu den„Eingeweihten“ gehört, iſt ſeine Antwort natürlich verſtändlich. Sie zeigt aber auch, wie führende franzöſiſche Politiker die Löſung der deutſch⸗franzöſiſch. Schwierigkeiten auffaſſen. Die Behauptung, daß durch die Oeffnung der franzöſiſchen Archive eine„neue Kriegsgefahr“ heraufbeſchworen würde, genügt im übrigen vollauf für die berechtigte Annahme, daß Frankreich ſehr vieles zu verbergen hat. der rund 20 Artikel des Waſhingtoner Abkommens über, wobei ein⸗ gehend erörtert wurde, in welcher Weiſe jeder Artikel praktiſch an⸗ gewendet werden kann, und welche Schwierigkeiten ſich bei ſeiner Durchführung in den einzelnen Ländern ergeben könnten. Die Be⸗ ratungen werden heute Dienstag vormittag fortgeſetzt. Tübingen. 9. Sept. Die Gemahlin des Herzogas Philipp Albrecht von⸗Württemberg, geborene Erzherzogin Helene von Oeſterreich, die kürzlich pon einer Tochter entbunden worden iſt, iſt geſtern Nacht im Alter don 21 Jabren plötzlich aeſtorben. nicht an, daß allerlei Unberufene ſich hinter die verantwortliche Dele⸗ Aus den Geheimakten des verſailler Vertrages Die Leipziger Neueſten Nachrichten, die Münchener Neue⸗ ſten Nachrichten und der Hannoverſche Kurier ſind in den Beſitz äußerſt wertvoller, bisher unveröffentlichter Akten⸗ ſtücke, Dokumente, Briefe und Gutachten aus der Zeit der Pariſer Friedenskonferenz und des Vertrags von Verſailles gelangt. Gleichzeitig mit jenen Blättern ſind auch wir in der Lage, dieſe wichtige Papiere zu veröffentlichen. Im Folgenden geben wir eine umfaſſende Darſtellung der Kriegsſchulofrage Bekanntlich hat der Verſailler Vertrag in Art. 231 Deutſ ch⸗ lands Pflicht zur Wiedergutmachung aller Verluſte und Schäden, welche die verbündeten Regierungen und ihre Ange⸗ hörigen erlitten haben, damit begründet, daß ihnen dieſer Krieg durch den Angriff Deutſchlands und ſeiner Verbündeten aufge⸗ zwungen worden ſei. Auch in den Vorverhandlungen, die zu Ver⸗ ſailles im Kreiſe der Verbündeten geführt wurden, hat die Frage der Schuld Deutſchlands am Kriege von Anfang an in engſter Ver⸗ bindung mit derjenigen nach der Höhe der ihm aufzuerlegenden Leiſtungen geſtanden. Weil Deutſchland dieſen Krieg verſchuldet hat, muß es zahlen— das war das Leitmotiv, das immer wieder zum Vorſchein kam und in der verſchiedenartigſten Weiſe variiert wurde. Einige charakteriſtiſche Beiſpiele mögen dies illuſtrieren. Schon in der feierlichen Eröffnungsrede, mit der Poincare am 18. Januar 1919 die erſte Plenarſitzung der Friedenskonferenz eröffnete, ſagt dieſer bitterſte Feind Deutſchlands folgendes:„Es bedarf nicht beſonderer Informationen oder außerordentlicher Nach⸗ forſchungen, um den Urſprung des Dramas kennen zu lernen, das die Welt in Unruhe verſetzt hat. Die ganze blutbedeckte Wahrheit iſt bereits aus den kaiſerlichen Archiven emporgeſtiegen. Die Wohlüberlegtheit des Ueberfalls iſt heute klar er⸗ wieſen. In der Hoffnung zu erobern, zunächſt die Hegemonie Europas und bald die Herrſchaft der Weßt, haben die Kaiſerxreiche der Mitte aneinander gebunden durch ein geheimes Einverſtändnis, die gehäſſigſten Vorwände erdacht, um über den Körper Serbiens hinwegſchreiten und ſich einen Weg nach dem Oſten brechen zu können. Gleichzeitig haben ſie die feierlichſten Verpflichtungen ver⸗ leugnet, um über den Körper Belgiens hinweggehen und ſich einen Weg in das Herz Frankreichs ſchaffen zu können. Autokratiſche Regierungen haben im Geheimnis ihrer Kanzleien und ihrer Gene⸗ ralſtäbe ein umerhörtes Programm der Univerſalherrſchaft vorbe⸗ reitet; zu der Stunde, die ſie durch geniale Intrigen feſtgeſetzt hatten, ließen ſie ihre Meute los und gaben das Zeichen zur Jagd; ſie forderten von der Wiſſenſchaft, gerade in dem Augenblicke, wo ſie begann, die Entfernungen verſchwinden zu laſſen, die Menſchen einander zu nähern, und das Leben angenehmer zu machen, daß ſie den lichten Himmel verlaſſe, wo ſie ihren Aufenthalt genommen hatte und ſich gelehrig in den Dienſt der Gewalt ſtelle; ſie haben die religiöſe Idee ſo weit erniedrigt, daß ſie Gott zum gefälligen Helfer ihrer Leidenſchaften und zum Teilnehmer ihrer Verbrechen machten; ſie haben mit einem Worte die Traditionen und Wünſche der Völker, das Leben der Bürger, die Ehre der Frauen und alle jene Prinzipien der öffentlichen und privaten Moral für nichts ge⸗ achtet, welche wir, ſoviel an uns liegt, auch im Kriege unberührt zu erhalten verſucht haben und welche die Nationen ebenſo wenig wie die Individuen ungeſtraft von ſich ſtoßen und verachten dürften.“ Für dieſen Verſuch, führte er weiter aus, müßten Deutſchland und ſeine Verbündeten geſtraft werden, nicht aus Haß, ſondern im Intereſſe der Gerechtigkeit und um der künftigen Wiederholung derartiger Schandtaten vorzubeugen. Schon in dieſen in ihrer Phraſenhaftigkeit beinahe komiſch wirkenden Ausführungen des franzöſiſchen Präſidenten erſcheint die Schuldfrage in engſter Verbindung mit derjenigen der Reparationen. Noch deutlicher und ausdrültlicher tritt dies in den Verhandlungen der Reparationskommiſſion hervor. Da ſagt z. B. am 11. März der italieniſche Vertreter'Amelio:„Das⸗ jenige, was wir unſeren Feinden vorwerfen und was die einzige Quelle für ihre Verpflichtungen ausmacht, iſt, daß ſie den ungerechten Krieg gewollt und in intimer Zuſammenarbeit mit Gleichheit der Ziele, Gleichheit der Mittel und Glechheit der Metho⸗ den geführt haben“ Oder es heißt in einem engliſchen Memoran⸗ dum:„In dieſem Kriege waren Deutſchland und die übrigen feind⸗ lichen Mächte die Angreifer. Der Krieg war ein ungeheueres Un⸗ recht von ſeiten der feindlichen Mächte, für welches ſie und ſie allein verantwortlich waren... Das Prinzip der Wiedergutmachung erfordert, daß das Ganze dieſes Aufwandes den feindlichen Nationen auferlegt werde bis zur vollen Höhe ihrer Zahlungsfäh'gkeit.“ Obwohl dieſe Vorſtellung, daß Deutſchland den Krieg abſicht⸗ lich herbeigeführt habe, bei unſeren Feinden von Anfang an vpöllig feſtſtand und als ſelbſtverſtändliche Vorausſetzung ihrer Verhandlun⸗ gen und Maßnahmen galt, fanden ſie es doch nötig, einen beſonderen Ausſchuß der die Frage der Verantwortlichkeit am Kriege prüfen ſollte. Der Vericht, den er der Friedenskonferenz am 29. März erſtattet hat, ſucht die alleinige Schuld am Kriegsausbruch Deutſchland aufzubürden. Er iſt ſpäter veröffentlicht worden; die deutſche Antwort darauf bildet das Weißbuch„Deutſchland ſchuldig?“ Während der Verſailler Verhandlungen war man je⸗ doch ängſtlich bemüht, jede Diskuſſion über den Inhalt dieſes Gut⸗ achtens zu vermeiden. Als am 13. Mai Graf Brockdorff⸗Rantzau jenen Brief an die feindlichen Vertreter richtete, in dem er gegen den Art. 231 Widerſpruch erhob, und beſtimmt erklärte, daß das deutſche Volk den Krieg niemals gewollt und keinen Angriffs⸗, ſondern einen Verteidigungskrieg geführt habe, daß auch die deutſchen Delegierten die frühere deutſche Regierung nicht als den einzigen oder hauptſächlichen Schuldigen an dieſem Kriege ve⸗ trachten könnten, fügte er am Schluß die Bitte hinzu, man möge den deutſchen Delegierten jenen Bericht der von der Konferenz einge⸗ ſetzten Kommiſſion mitteilen. Dieſer Brief wurde am 15. Mai in einer gemeinſamen Sitzung dieſer Kommiſſion und der Reparations⸗ kommiſſion beſprochen. Ein Vertreter der Verantwortlichkeitskom⸗ miſſion erklärte hier, daß dieſe in ihrem Bericht zu dem entgegenge⸗ ſetzten Ergebnis gekommen ſei wie Graf Brockdorff⸗Rantzau, ohne auf irgend etwas näher einzugehen. Der Vorſitzende, Finanzminiſter Klotz, machte ferner darauf aufmerkſam, daß Deutſchland ſchon durch die Annahme der ameri⸗ kaniſchen Note vom 5. November 1918 wenig, ens indirekt ſeine Schuld am Kriege anerkannt habe, weil darin bon den Schäden ge⸗ ſprochen werde, die„durch den Angriff Deutſchlands“ verurſacht ſeien und beantragte, dies auch in der Antwort zu ſagen. Zweifellos war das eine unrichtige Aus der Note Lanſings, in der lediglich von den militäriſchen Angriffen die Rede war, die Frage FPTPPPPTTTTTT denheiten unter den Verbündeten ſelbſt auszunutzen. Der Ameri⸗ nicht das wahre deutſche Volk, das den Vertrag unterzeichnet hat, beſtritt, daß das deutſche Voll jemals die Verantwortſichleit zu dem gemei Ohne auf die S Übſt einzugehen, beſchloß man 1 U f die Sache ſelbſ 5 5 daß del 5 72 F 4 0 luug wird 0— 8 man in ei rartigen Ton gehaltene Schriftſtücke i kunft nicht Sachverſtändigen, drei Belgiern und einem Luxemburger begleitet. fff. Die belgiſchen Sachverſtändigen ſind: der Generaldirektor des In⸗ duſtriellen G6rard, der ehemalige ert es 5 1 f f;̃ Nationalen Bundes der Handelsvereine Marcotty und der Prä⸗ die Verbündeten ſede kachliche Piskuſſion der Schuldfrage ſident der Schiffahrtsabteilung der Antwerpener Handelskammer mit den deutſchen Vertretern unbedingt vermeiden wollten. van Doofſelgere. Sie verſchanzten ſich hinter farmellen Einwänden, um ihr aus dem Reparationen damit begründet hatten, daß es am Kriege ſchuld geweſen ſei, konnten ſie es gar nicht darauf ankommen laſſen, daß hier eingetroffen. 2. Seite. Nr. 417 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgade) Die Genfer Völkerbundstagung Die völkerbundstagung in Genf Die Vormittagsſitzung am Montag ede in Fortſetzung der Generaldebatte mit einer Rede des früh⸗ Leren ſchweizeriſchen Bundespräſidenten Ador eröffnet. Er führte Klage darüber, daß die techniſchen Organe und die vorbereitenden Kommiſſionen des Völkerbundes nicht genügend Aufmerkſamkeit fänden. Gleichwohl könne er als Mitglied des Wirtſchaftskomitees und des Finanzkomitees des Völkerbundes beſtätigen, daß in dieſen miſſionen eine peinlich gewiſſenhafte und gediegene Arbeit ge⸗ et werde, die in außerordentlich befriedigender Art zur Erfül⸗ gder Kufgaben des Völkerbundes beitragen. Ador ſetzte ſich wei⸗ für den ſofortigen Beſchluß zum Bau eines neuen Ver⸗ 4 umlungsgebäudes für die Völkerbundsverſammlung ein, nal der Völkerbund gegenwärtig in der glücklichen Lage ſei, die elder dafür verfügbar zu haben. Der gegenwärtig für die Ver⸗ Ummlung benutzte Reformationsſaal ſei derart unzulänglich, daß Inan mit dieſem Beſchluß nicht mehr zögern ſolle. Die ſchweizeri⸗ che Delegation habe an den bisherigen Beratungen über die Ab⸗ rüſtung nicht teilgenommen, aber er wolle doch erklären, daß das ſchweizeriſche Volk mit Genugtuung und mit großer Freude die Schaffung des ſtändigen internationalen Gerichtshofes begrüßt habe und die Schweiz auch nicht gezögert habe, das Protokoll über die ob⸗ ligatoriſche Schiedsgerichtsbarkeit zu unterzeichnen. Die Schweiz ſei dabei nur einer hiſtoriſchen Tradition gefolgt und es ſei zu hoffen, daß die von ihr abgeſchloſſenen Schiedsgerichtsverträge, die zum Teil ganz neue Typen ſolcher Verträge darſtellen, auch bei den Beratun⸗ gen 2 75 die Schiedsgerichtsbarkeit im Völkerbund nützlich ſein würden. Der ſchwediſche Außenminiſter Marcks trat für Verein⸗ heitlichung des internationalen Rechtes und für die Aufnahme ge⸗ wiſſer völkerrechtlicher Beſtimmungen in die ſtaatliche Geſetzgebung ein, wofür er die Schweiz, Belgien und Holland als Beiſpiele nannte. Eine Reſolution in dieſem Sinne, die er einbrachte, wurde an die Tagesordnungskommiſſion verwieſen. Der ſüdafrikaniſche Delegierte und Verwalter der ehe⸗ maligen deutſchen Kolonie Südweſtafrika Hofmeyer ſetzte in längerer Rede auseinander, daß es nicht genüge, die Abrüſtungs⸗ und Sicherheitsfrage ſo zu behandeln, als wäre ſie ein Problem, das man mit lechniſcher Arbeit bewältigen könne. Es gehöre dazu dor allen Dingen ein neuer Geiſt und außerordentlich viel guter Wille. 1919 ſei in Europa nichts anderes übrig geweſen als ein weites Schlacht⸗ und Trümmerfeld. Die Wiſſenſchaft habe ſich im Dienſte des Krieges proſtituiert und, anſtatt die Menſchheit zu för⸗ dern, ſich dem vollkommenen phyſiſchen und moraliſchen Bankrott ausgeliefert. Die Menſchheit könne es nicht noch einmal riskieren, einen ſolchen Krieg zu ertragen, denn er würde das Wirtſchaftsleben der Welt und den dritten Teil der Menſchheit vollkommen vernich⸗ ten. Die ſüdafrikaniſche Regierung würde ſehr froh ſein, wenn Deutſchland in den Völkerbund eintreten wollte, denn es müßten ſich alle Völker, ſowohl die zufriedenen als auch die unzufriedenen um gemeinſam den Frieden zu erhalten, weil ihnen onſt der nächſte Krieg ein gemeinſames Grab bereiten würde. Der frühere litauiſche Miniſterpräſident Galvan ausk a, jetzt Geſandter Litauens in London, kam ſodann auf den polniſch⸗ litauiſchen Konflikt zu ſprechen und verlangte, daß ſich der Rat mit der Frage nochmals ausführlich beſchäftigen ſolle, denn auch hier jei eine Wolke am Himmel, die leicht größer werden und einen ver⸗ hängnisvollen Umfang annehmen könne. Dann wurde die Sitzung auf Dienstag vormittag vertagt. Die Beratungen der Kommiſſionen. Geſtern nachmittag haben die Beratungen der Kommiſſionen des Völkerbundes begonnen. Außer der pierten Kommiſſion für Budget⸗ und Finanzfragen und der fünften Kommiſſion für ſoziale und allgemeine Fragen tagte die dritte Kommiſſion für Ab⸗ rüſtungsfragen, in der die Reſolution Herriot und Mac⸗ donald zum erſten Male zur Sprache kam. Hierbei zeigten ſich Ge⸗ genſätze hinſichtlich der einzuſchlagenden Verhandlungsmethoden. Auf Vorſchlag des Präſidenten wurde beſchloſſen: 1. eine all⸗ gemeine Debatte abzuhalten, 2. einer von Politis präſidierten drei⸗ Kommiſſion gemeinſam mit dem Völkerbundsſekretariat von Politis(Griechenland) angeregten Vorbehalte zu übertragen. Auf Antrag von Beneſch wurde die allgemeine Debatte er⸗ öffnet.— Als erſter Redner legte Schanzer(Italien) ausführlich die italjeniſchen Einwände gegen den Garantiepakt dar, wobei er auf der umnantaſtbaren Souveränität der Völkerbundsmitglieder beſtand, gegen die überſtaatlichen Befugniſſe des Völkerbundes pro⸗ keſtierte und ſtrenge Innehaltung des Völkerbundspaktes forderte. Er betonte, daß angeſichts der vielen ablehnenden Antworten auf den Garantiepaktentwurf die Debatte völlig neu eröffnet werden müßte, und faßte die italieniſche Auffaſſung folgendermaßen zu⸗ 5 5 eeeeee eee — nach Schuld am Kriege aber gar nicht berührt wurde. Die Verſammlung nahm jedoch den Vorſchlag ihres Vorſitzenden an, weil ſie durch den Hinweis, daß dieſe Frage durch ein freieres Zuge⸗ tändnis Deutſchlands ſchon erledigt ſei. am einfachſten einer ſachlichen Diskuſſion aus dem Wege gehen konnte. Die Bekanntgabe des Berichtes der Verantwortungskommiſſion lehnte man auf den Vorſchlag von Klotz aus dem formalen Grunde ab, daß dieſer Bericht zu den internen Aktenſtücken der Friedens⸗ koanferenz gehöre und daher Außenſtehenden nicht mitgeteilt wer⸗ den könne. Klotz meinte, wenn man dies tue, ſo könnten die Deut⸗ ſchen auch die Mitteilung anderer Berichte der Unterkommiſſionen, ja vielleicht ſogar der Verhandlungsprotokolle verlangen. Er hielt jedoch wenigſtens die Mitteilung der Schlußfolgerungen, die die Kommiſſion aus ihrer Unterſuchung gezogen habe, für möglich, zog aber dieſen Vorſchlag, als dagegen Widerſpruch erhoben wurde, zu⸗ rück mit den Worten:„Alſo teilen wir gar nichts mit.“ Auch die Befürchtung tauchte auf, daß bei jedem ſachlichen Ein⸗ gehen auf die Schuldfrage eine lange Diskuſſion die Folge ſein werde, bei der die Deutſchen verſuchen würden, Meinungsverſchie⸗ kaner Scott bemerkte:„Man möchte gern über die Kriegsurſache Diskutteren, aber die Kriegsurſache iſt gar nicht im Spiel. Der Krieg iſt beendigt. Wir geraten in eine akademiſche Diskuſſion hin⸗ ein.“ Klotz machte noch darauf aufmerkſam, daß die neue deutſche Regierung zu glauben ſcheine, der inzwiſchen eingetrente Wechſel der Regierungsform könne ſie von der Verantwortlichkeit für das⸗ jenige entlaſten, was die alte kaiſerliche Regierung getan habe. Einen lchen Grundſatz köne man aber nicht anerkennen; Deutſchland ſelbſt habe es 1870 nach dem Sturz des Kaiſerreiches der neuen fran⸗ zöſiſchen Regierung gegenüber auch nicht getan. Man brauche ſich nur vorzuſtellen, auch die jetzige Regierung würde geſtürzt,„es würde eine andere Regierung kommen, die ſagen könnte: es iſt wir vertreten das wahre deutſche Volk. Dann würde keine Unter⸗ 9205 mehr Wert haben.“ Die Antwort fiel ſchließlich den Vor⸗ chlägen des Vorſitzenden entſprechend aus. 1 Als Graf Brockdorff⸗Rantzau in ſeiner Erwiderung vom 24. Mai Ausbruch des Krieges auf ſich genommen habe, und mit Recht ver⸗ angen könne, daß ſeine Gegner ihm die Gründe und Beweiſe für ine Schuld mitteilten, tagten die beiden Kommiſſionen noch einmal eine kurze Zurückweiſung, die mit der wieder annehmen werde. Dieſe Vorgänge ſind deshalb charakteriſtiſch, weil ſie zeigen, daß zu gehen., Nachdem ſie einmal die Pflicht Deutſchlands zu 1 Regierung durch Frank ſammen: Die Rüſtungsbeſchränkung ſei nicht möglich, wenn dem Völkerbund nicht die Möglichkeit gegeben ſei, die Gerechtigkeit mit anderen Mitteln als mit denen der Gewalt zu erlangen, und wenn andererſeits nicht ein Weg gefunden werde. die Sicherheit gegen Bedrückungen und Zwangsmittel zu geben, um widerſpenſtige Staaten zur Innehaltung der von der internationalen Juſtiz ge⸗ fälltan Entſcheide zu veranlaſſen. Die erſte Debatte über die Reſolution Herriot⸗Macdonald zeigie, wie ſchwierig es ſein werde, einheitliche Geſichtspunkte herauszuarbeiten. Der„Jortſchritt von Genf“ Nach einer Genfer Meldung des„Intranſigeant“ ſoll Theu⸗ niis vor ſeiner Abreiſe geſagt haben, daß ein Fortſchritt zweifellos zu verzeichnen ſei, da die gegenſeitigen Standpunkte in aller Oeffent⸗ lichkeit auseinandergeſetzt wurden. Wenn die öffentliche Meinung bei der Lektüre der gehaltenen Reden die Ueberzeuaung habe, daß gewiſſe Länder Sicherheitsgarantien mit größter Hartnäckigkeit ver⸗ lanat hätten, ſo würde damit der Aufrichtiakeit der pazifiſtiſchen Be⸗ ſtrebungen dennoch kein Abbruch getan. Dieſe Aeußerung Theunis' erweckte in Paris gewiſfes Aufſehen, da hieraus hervorzugehen ſcheine, daß Belgien mit den Sicherheitsforderungen Frankreichs nicht einverſtanden iſt. Danzigs„glänzende Jukunft“ (Von unſerem nach Genf entſandten Sonderberichterſtatter) MGenf, 8. Sept. Ich hatte mit polniſchen Delegierten Unter⸗ redungen über Danzia und die Frage der nationalen Minder⸗ heiten. Betreffs Danzig wurde mir geſagt, daß die polniſche Regie⸗ rung alle nationaliſtiſchen Regungen der im Freiſtaat lebenden Po⸗ len entgegentreten werde, ſie rechne aber auch mit dem quten Willen der Deutſchen. Im Völkerbundsrat herrſcht die Ueberzeugung, daß Danzig. wenn ſich die Verhältniſſe konſolidiert haben, einer alänzen⸗ den Zukunft als Tranſitplatz zwiſchen Oſt und Weſt, Nord und Süd entgegengehe. Der Völkerbund neiat auch der Anſicht zu, daß wo⸗ möalich in einer nahen Zukunft alle zwiſchen Polen und Danzig zu behandelnden Fragen direkt behandelt werden ſollen, alſo unter Ausſchluß des Völkerbundes. Erſt, wenn eine Verſtändiaung nicht zuſtande käme. würde der Bund in Aktion treten. Ueber die Fra⸗ gen der Minderheiten wird der volniſche Außenminiſter morgen ſprechen. Er teilte mir mit, daß er betreffs der Aufnahme Deutſch⸗ lands in den Völkerbund den franzöſiſchen Standpunkt teile. Wenn Deutſchland in Bezug auf die Minoritäten ein für beide Staaten nämlich Polen und Deutſchland geltendes Statut annehme, würde dies die polniſche Regierung freudig begrüßen. Separalionsfühler in Genf! ):( Baſel. 9. Sept.(Von unſerm Schweizer Vertreter.) Es dürfte vor allem in Deutſchland intereſſieren, wie die ſeparatiſtiſche Propaganda im beſetzten Gebiet ihre Fühler neuerdinas nach Genf ausſtreckt. Der Chefredakteur der„Bafler Nachrichten“, Dr. Deri, der z. Zt. in Genf weilt, veröffentlicht unter dem Titel „Bitte um Auskunft“:„Die heutige Poſt brinat mir einen langen ſeparatiſtiſchen Propagandabrief aus Düſſeldorf, der Unterzeichner Matth es iſt z. Zt. in Genf. Er ſtammt alfo von dem bekannten Separatiſtenführer J. F. Matthes. Das reat zu zwei Fragen an: 1. An die eidgenöſſiſche Fremdenkontrolle: Wie und durch weſſen Protektion iſt Matthes, einer der ſchwierigſten Zeitgenoſſen, zu einem ſchweizeriſchen Viſum gelangt? Handelt es ſich nur um eine auf die Zeit der Genfer Verhandlungen beſchränkte Einreiſeerlaub⸗ nis, oder gedenkt man die Separatiſten, die unſer deutſches Nachbar⸗ land mit blutigen Unruhen bedrohen, überhaupt in der Schweiz gaſtlich aufzunehmen? 2. An die franzöſiſche Delegation in Genf: Wie kommt wohl Herr Matthes dazu, ſeine hieſige Propaganda mit Hilfe der franzöſiſchen Militärpoſt zu machen. Sein erwähn⸗ tes Propagandaſchreiben iſt nämlich durch die franzöſiſche Militär⸗ poſt nach Genf geleitet worden.“ Die Bloßſtellung der franzöſiſchen Helfer der Separatiſten gerade in Genf ſelber iſt in dieſen Tagen beſonders peinlich. Deukſchland auf der kommenden Abrüſtungs⸗Konferenz Genf, 8. Sept.(Von unſerm Sonderberichterſtatter.) Ein enaliſcher Hauptdelegierter machte die Mitteilung, daß Deutſchland zu einer gegen Ende des Jahres einzuberufenden internationgzen Abrüſtunaskonferenz eingeladen würde, ob es Mitalied des Völkerbundes ſei oder nicht. Fraalich erſcheine die Einladung Rußlands, weil einem ſolchen Akt die Anerkennung der Moskauer reich vorangehen müſſe. eine wirkliche Diskuſſion dieſer Frage ſtattfinde. Denn ſobald Deutſchland die Unrichtigkeit dieſer Vorausſetzung hätte nachweiſen können, würde die ganze Grundlage erſchüttert worden ſein, auf welcher der Vertrag von Verſailles errichtet worden war. Es zeigte ſich ſchon damals, daß ſie keineswegs klug gehandelt hatten, indem ſie ſelbſt dieſe enge Verbindung zwiſchen der Schuldfrage und der Leiſtungsfrage herſtellten. Sie taten es, um ſich vor der ganzen Welt als Vertreter der Gerechtigkeit und der internationalen Moral hinſtellen zu können. Sie konnten allerdings nicht wiſſen, wie bald die Dokumente aus den ruſſiſchen Archiven der Welt die unwiderlegliche Tatſache vor Augen ſtellen würden, daß es Jswolski und Poin⸗ caré geweſen ſind, die ſeit langer Zeit auf den Krieg hingearbeitet haben und nicht der deutſche Kaiſer und ſeine Ratgeber. Wenn eine unparteiiſche Inſtanz dies einmal einwand⸗ frei feſtgeſtellt haben wird, müßte gerade auf Grund der Haltung der Verbündeten in Verſailles der Schluß gezogen werden, daß Deutſchland, wenn es keine Schuld am Kriege habe, auch keine Re⸗ parationen zahlen müſſe. Gerade deshalb ſuchen die Verbündeten eine unparteiiſche Unterſuchung noch immer zu verhindern. Sollte es etwa doch einmal dazu kommen, ſo werden wir wahr⸗ ſcheinlich das Schauſpiel erleben, daß ſie dann den Zuſammenhang von Schuldfrage und Reparationen leugnen, das moraliſche Mäntel⸗ chen ablegen und ſich einfach auf das Recht des Siegers be⸗ rufen werden. ** 6* Die angeblichen Kriegsverbrecher Berlin, 9. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Wie vom belgiſchen Kriegsminiſterium verlautet, ſollen auf Grund einer Aus⸗ kunft ſowohl in Belgien wie in Frankreich noch eine Reihe Strafverfahren vor den Kriegsgerichten verhandelt werden gegen ehemalige Angehörige der deutſchen Armee, denen Ver⸗ brechen gegen die Zivilbevölkerung zur Laſt gelegt werden. Es heißt an den amtlichen Stellen, daß es ſich um ein formelles Verfahren handelt, von deren Zweckmäßigkeit man wenig Einſehen hat. 8 * Die deutſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsperhandlungen Die belgiſche Abordnung, die über das proviſoriſche Han⸗ laſſen. Die Nückkehr der Ausgewieſenen Die Verhandlungen, die auf Grund des Londoner Ab⸗ kommens zwiſchen den Vertretern des Deutſchen Reiches und der an der Beſetzung beteiligten Länder einerſeits und der Interalliierten Rheinlandkommiſſion andererſeits in der vergangenen Woche in Koblenz ſtattfanden, haben zu folgendem Ergebnis geführt: Die Interalliierte Rheinlandkommiſſion wird in Kürze durch eine allgemeine Anordnung die Rückkehr der ſeit dem 11. Januar 1923 aus dem altbeſetzten Gebiet Ausgewieſenen(Beamten und Privatperſonen) geſtatten, vorbehaltlich beſtimmter Aus⸗ nahmen, die von der Rheinlandkommiſſion namentlich bezeichnet werden. Ueber die Rückkehr dieſer letzteren Ausgewieſenen, bei denen es ſich nach der franzöſiſchen Erklärung nur um wenige Per⸗ ſonen handeln ſoll, werden demnach noch beſondere Beſprechungen ſtattfinden. Bezüglich der aus dem neubeſetzten Gebiet(Ruhrgebiet uſw.) Ausgewieſenen hat General Degoutte, wie bereits gemeldet, Aufhebung ſämtlicher Ausweiſungsbefehle bis auf ſechs angeordnet. 15 Die neue Argrarbank dieſer Woche ſollen die entſcheidenden Beratungen des Verwaltungs⸗ rats der Deutſchen Notenbank über das Statut der geplanten neuen Agrarbank erfolgen. Das Reichsernährungsminiſterium ha bekanntlich einen entſprechenden Geſezentwurf ausgearbeitet. Ueber den Inhalt weiß der ſozialdemokratiſche Paclamentsdienſt einige Einzelheiten mitzuteilen. Danach wird die neue deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt ihren Sitz in Ber'lin haben. Zweck der Anſtalt iſt die Schaffung von Krediten für die deutſche Landwirtſchaft und die Förderung der landwirtſchaftlichen Boden⸗ kultur und zwar durch Vermittlung der in den Satungen ange⸗ gebenen Kreditinſtitute. Die Deutſche Rentenbank⸗Kreditanſtalt kann bis zum Höchſtbetrage von 1200 Mill. Reichsmark verzinsliche Schuldverſchreibungen auf den Inhaber ausgeben. Nach den Satzungen, die der Genehmigung der Reichsregierung bedarf, beſteht der Verwaltungsrat aus 15 Mitgliedern, davon können 5 durch den Reichsrat beſtellt werden. Die Reichsregierung iſt mit Zuſtimmung des Reichsrats befugt, zuerſt bis zum 31. Dez. 1936, alsdann von 10 zu 10 Jahren nach vorausgegangener ein⸗ jähriger Kündigung, die Liquidation der Anſtalt zu verlangen. Von den laufenden Steuern iſt die Anſtaft in demſelben Maze befreit, wie es die Landſchaften ſind. Deutſches Reich Am Adolf Hitlers Hafkentaſſung Wie bekannt wird wird der Senat des oberſten Landesgerichtes in Bayern in dieſer Woche zuſammentreten, um endgültig darüber Beſchluß zu faſſen, ob Hitler und die mit ihm Verurteilten am 1. Oktober in den Genuß der Bewährungsfriſt treten können. —. In deutſchvölkiſchen Kreiſen rechnet man damit, daß die Frei⸗ laſſung der Inhaftierten am 1. Oktober erfolgen werde. „Jünf Jahre politiſcher Mord“ Der vom preußiſchen Landtag eingeſetzte Unterſuchunas⸗ ausſchuß zur Nachprüfung von Strafverfolgungen, der insbeſondere die Anklage nachprüfen ſoll. die in der Gumbelſchen Broſchüre „Fünf Jahre politiſcher Mord“ erhoben worden iſt, tritt zu ſeiner erſten Sitzung zuſammen. Die Verhandlungen ſind vertraulich. Eine eventuelle Beweisaufnahme wird in öffentlicher Sitzung erfolgen. Der geſchäftstüchtige deinert Die Geſchäftstüchtiakeit des ſozialdemokratiſchen Landtaaspräſi⸗ denten Leinert, der ſich für ſeinen Verzicht auf den Poſten des Oberbürgermeiſters von Hannover eine lebensläng⸗ liche Penſion in voller Höhe des Gehalts hat zuſichern laſſen, erreat ſogar Bedenken bei ſeinen nächſten Parteifreunden. Der Ortsvorſtand der ſozialdemokratiſchen Partei Hannover hat über den Fall beraten und verurteilt ſcharf, daß Leinert nicht die Parteiinſtanzen von ſeinen Abſichten in Kenntnis geſetzt habe. Der Vorſtand ſprach ihm wegen ſeiner Handlung und wegen des Inhalts des Vertrages die ſchärfſte Mißbilliguna aus. Kommuniſtenkrawalle in Thüringen Am Sonntag iſt es in Greiz zu ſchweren Zuſammen⸗ ſtößen zwiſchen Kommuniſten und der Polizei gekommen. Aus ganz Thüringen und der Provinz Sachſen waren gegen 0 Kommuniſten in Greiz zuſammengekommen. Als ſie die Interna⸗ tionale ſingend mit roten Fahnen durch die Stadt zogen, trat ihnen Polizei entgegen, und es kam zu heftigen Zuſammenſtößen, doch be⸗ hielt die Polizei die Oberhand. Mit Gummiknüppeln wurde die Menge auseinandergetrieben. Als ſie ſich immer wieder neu zu⸗ ſammenrottete, wurde die Landespolizei aus Gera und Weimar zu Hilfe gerufen. Die Kommuniſten hatten eine Anzahl Verletzte, da⸗ runter drei, die von Samaritern abtransportiert werden mußten! auch eine Anzahl Verhaftungen ſind vorgenommen worden. Nachdacg die polizeilichen Verſtärkungen eingetroffen waren, zerſtreuten ſi die Demonſtranten. Geſtern herrſchte Ruhe. Badiſche politik Staa»präſident Dr. Köhler und Miniſter Remmele in Holland Der badiſche Staatspräſident Dr. Köhler und der Miniſter des Innern Remmele befinden ſich zur Zeit auf einer Infor am Rhein. Nachdem die Miniſter, in deren Begleitung ſich VBan⸗ direktor Betz und Generaldirektor Jae ger vom badiſchen Schiff fahrtskonzern befinden die Hafenanlagen in Ludwigshafen, Mat Köln, Düſſeldorf und Duisburg⸗ Ruhrort beſichtigt hatten, begabe: ſie ſich nach Holland. Wie wir holländiſchen Blättern aee men, wurden die Herren in Rotterdam und Antw erteen den Stadtverwaltungen und den Handelskammern überaus de lich aufgenommen und bereitwilligſt in großen Führungen von 1— Verhältniſſen im holländiſchen Schiffahrts⸗ und Hafenverkehr un 5 richtet. Letzte Meloͤungen Tagung der Krankenkaſſen Deutſchlands 5 er⸗ München, 9. Sept. Reichstagsabgeordneter Behrens 8 er lin) eröffnete geſtern die Tagung des Geſamtverbande⸗ De⸗ Krankenkaſſen deutſchlands, Sitz Eſſen, woran legierte teilnehmen, ſowie eine große Anzahl von Vertretern ſer Reichs⸗ und Staatsbehörden, darunter Miniſterialdirektor Gren und Miniſterialdirektor Weigert vom Reichsarbeitsminiſter da⸗ Im Mittelpunkt der Verhandlungen der erſten Tagung ſtan So⸗ Referat Grieſers über die Zeitfragen und Zcitaufgaben in de, Be⸗ zialverſicherung. Weitere Referate wurden erſtattet über die ſen⸗ kämpfung der Tuberkuloſe, die Erwerbsleſen⸗ und Arbeits ag⸗ verſicherung und die Frage der Röntgenbehandlung bei den Kö, kenkaſſen und Krankenkaſſenverbänden. Die Sudanfrage 1* Reuter erfährt, daß der ägyptiſche Prelierminiſter 3 a 9 fn Paſcha jetzt Macdonald mitteilte, daß er bereit ſei, mit ihn zuſammenzutreffen. Macdonald ſandte ihm hierauf einen Verumſt dem er der Hoffnung Ausdruck verlieh, daß dieſe Zuſammen die Begegnung in London ſtattfinden wird, da Macdonald wegen ver⸗ zahlreichen Verpflichtungen iech nicht in der Lage iſt, London ſcen Weltfliege * 1 57 3 Nowyork, 9. Sept. Die amerikani ſind 7 beute vorausſichtlich eine Fahrt nach der Schwelz ausführen. Friedrichshafen, 9. Sept. Das Luftſchiff„3Z. N. 35 Deienskag, den 9. Seplember 192242 Berlin, 9. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Noch in mationsreiſe zum Studium der Hafen⸗ und Umſchlagsverhältniſſe Sode der Mongtes ſiatiſden eönne, Es ſſbenahe ſecher deſemer —COOD ee en· E r reee eeeee vee K— reree= : SeSrr.—.—— eerr rr r. —— 1— 2——— Dienskag, den 9. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miktag⸗Ausgabe) 3. Seike. Nr. 417 Geſchautes und Erlebtes auf der Sängerfahrt des Lehrergeſangvereins Mannheim-Ludwigshafen Der Verfaſſer dieſes Artikels iſt erſt Ende voriger Woche von der Sängerreiſe, an die ſich weitere er⸗ lebnisreiche Exkurſionen ſchloſſen, zurückgekehrt. Da⸗ her die Verſpätung. Die geſchilderten Eindrücke ſind aber immer noch aktuell. Die Schriftleitung. Kri Die ſchöne und nützliche Gepflogenheit vieler Vereine vor dem Ugeße, ab und zu aus der Trekmühle des täglichen Einerleis heraus⸗ ugehen und Herz und Auge zu weiden an den Schönheiten unſeres 18den Vaterlandes, hatte auch beim Lehrergeſangverein gerdi unheim⸗Ludwigshafen eine jähe und zehnjährige Un⸗ rechung erfahren. Alle Vorbereitungen für eine Fahrt an die Waſſe 5 770 beſtiamane waren 1914 ſchon getroffen, der Tag der Abfahrt war imt, da fiel jener unglückſelige Schuß in Serajewo, der das bicc biiſche Pulverfaß entzündete. Unvergeſſen bleibt jener Augen⸗ 0 in den letzten Julitagen 1914, wo mir beim Eintritt in das anddelolal des L. G. V. von den verſammelten Sängern„Deutſch⸗ Mar⸗ Deutſchland über alles, über alles in der Welt“ entgegenhallte. Bluncher der damaligen Sänger beſiegelte dieſes Gelöbnis mit dem dunte⸗ mit dem Tod fürs Vaterland. Die Ueberlebenden waren 115 die Folgen des Krieges und der Nachkriegszeit ſo in Anſpruch 1 ommen, daß ſie vorerſt nicht an Sängerreiſen denken konnten. duf aber zur Beteiligung an dem deutſchen Sängerfeſt in Hannover gefordert wurde, da ſtand der Entſchluß ſofort feſt: da werden r nicht Lahlen. nah Und ſo rüſtete ſich eine ſtattliche Schar des.⸗G.⸗V. zur Teit⸗ der ine am edlen Wettſtreit deutſcher Sänger. Mit Genugtuung darf aaf derC. nach dem einhellig guten Urteil der Kritik zurückblicken M den Sängertag, wo er als einziger Verein ſüdlich de⸗ edin 5 die Pflege des Geſangs in einer der zahlreichen Sonder⸗ oanſtaltung en zum Allsdruck brachte. Die Verſicherung des de mponiſten der Ballade„Schiedung“, Herrn Wilhelm Gößler, ſei ihm beim Vortrag ſeines Werkes die Augen feucht geworden San, enthält vielleicht das höchſte Lob. Und der Jubelſtürm nach —8 der„Geiſtesfluten“ von Hans Heinrichs war echt und wohr⸗ 1. dient. War mit dieſer Leiſtung der amtliche Zweck der Sänger⸗ Eiſe eigentlich erfüllt, ſo waren doch der ſonſtigen Eindrücke und ebniſſe ſo viele, daß ſie zu Nutz und Frommen der Leſer des Veneral⸗Anzeigers“ kurz mitgeteilt ſein ſollen. 5 ſede Schon der Empfang in Hannoper war ſo überwältigend, daß Walg deutſchen Sänger das Herz aufgehen mußte. Dieſer Flaggen⸗ 0 d in allen Straßen, der ein einzigs Bekenntnis zum Deutſchtum oſtellte, die jubelnde Begrüßung durch die geſamte Bevölkerung Nulſe offizielle beim Lutherdenkmal an der Marktkirche ließen die ſchneller fliegen. Ein erhebendes Gefühl neuer Hoffnung Brü in allen Sängerherzen auf, als ſie Schulter an Schulter mit Jatdern aus allen deutſchen Gauen das Bekenntnis zum lieben Fr erland durch das Deutſchlandlied bekundeten. Neue Bande der !haundſchaft wurde mit manchem deutſchen Sangesbruder und mit Uherder hannoveraniſchen Familie geſchloſſen, die ſich in freund⸗ übe r Aufnahme der Sänger überboten. Die ſchöne Stadt mit ihrer muß d liebenswürdigen Bevölkerung wird keiner je vergeſſen. Man ſehe die helle Begeiſterung und die natürliche Freundlichkeit ge⸗ zus und erlebt haben, beſonders beim drei Stumden langen Feſt⸗ lle und draußen auf dem Feſtplatz und im rieſig großen Stadion. in rwältigend war die Wirkung überall, manchmal überſchlagend uuböchſte Begeiſterung. So beim Anmarſch der Kölner mit dem alahtigen Lied:„Es brauſt ein Ruf wie Donnerhall“. Wie da aus Aen Fenſtern, aus allen Kehlen der dichten Zuſchauerreihen mit⸗ nuseſt mt wurde, das kann man nicht ſchildern, das kann man Aut fühlen. Und draußen im Stadion wars ebenſo. Als nach der gef prache am Schluß der Chöre der deutſchen Sängerbünde auf⸗ mordert wurde,„Deutſchland, Deutſchland über alles“ anzuſtimmen 208 ohne ein Wort alle Häupter entblöſt wurden und vielleicht A 000 Männer und Frauen einſtimmten, das war ein heiliger ugenblick. Da fühlte man die Macht des gemeinſamen Geſanges. bicht minder erhebend waren aber auch manche andere Ein⸗ abe e. Mit innerer Genugtuung wurde es begrüßt, als beim Ehren⸗ ud der Lehrergeſangvereine Berlin⸗Bremen⸗Kaſſel⸗Danzig⸗Dort⸗ ſan d⸗Frankfurt⸗Mannheim⸗Ludwigshafen und der ſtudentiſchen Ge⸗ mirpereinigungen nach harter Tagesarbeit der preußiſche Kultus⸗ miſter Dr. Boe litz und der Oberpräſident Noske perſönlich er⸗ ſenen, neben Vertretern der Regierung und des Provinzialſchul⸗ 77 Kultdiums. Freudige Begeiſterung löſten die herzlichen Worte des hn dniniſtere aus, der trotz ſchwerſter anderer Amtspflichten ſich nehmen ließ, wie er ſagte, einige Stunden bei ſeinen Kollegen nur veunden“ zu weilen, von denen ſo viele das deutſche Lied nicht Geſaelber lieben und pflegen, ſondern als Leiter von zahlreichen ſnd ngvereinen fördern helfen. Seine Wünſche und Ermunterungen 50 läbewiß nicht auf unfruchtbaren Boden gefallen. Miniſter Dr. und iz hat die Bedeutung der deutſchen Lehrer für deutſches Lied 5 Deutſchtum richtig erkannt und offen mit herzlicher Reoßene bekannt. Mögen alle maßgebenden Stellen im ganzen erketen Deutſchen Reich dieſe Quelle unſerer Aufhauarbeit ebenſo dürtenen und pflegen! Auch über den Regierungspräſidenten Noske beren man nur anerkennende Urteile, ſelbſt von politiſch in ganz an⸗ er ſte Lager ſtehenden Männern. Von allen wurde gerühmt, daß Na beſtrebt ſei, ohne Rückſicht auf irgendeine Partei dem gan⸗ ke zu dienen. Es fiel angenehm auf, mit welchem Freimut in ſeieiter des Abends, Schulrat Könige, dem Oberpräſidenten ineiner Begrüßung verſchiedene Wünſche an⸗ Herz legte“ Zum gen kam der.⸗G.⸗V. an dieſem Abend nicht mehr, da er durch Nachtbild bot ſich bald unſeren Blicken. das Los an die letzte Stelle gekommen war und um 4 Uhr mor⸗ gens ſchon am Bahnhof ſein mußte, um nach Bremerhafen und Helgoland zu fahren. Die meiſten Teilnehmer ließen ſich dieſe Ge⸗ legenheit nicht entgehen, ans Meer und nach dem ſchönen Helgo⸗ land zu kommen. Ein kleiner Teil fuhr mit hinüber nach dem Teutoburger Wald, um an der Huldigung am Hermannsdenkmal teilzunehmen und dann die Heimreiſe anzutreten. Wer mit an die Waſſerkante ging, hat noch weitere unvergeßliche Tage erleben dürfen. Wohl war die körperliche und geiſtige An⸗ ſtrengung nicht gering. Nach rauſchenden Feſttagen in Hannover ohne Bettruhe— die meiſten ſparten in der letzten Nacht das Aus⸗ und Ankleiden— zur langen Fahrt nach Bremen und Bremer⸗ haven und dann—5 Stunden aufs ſchwankende Schiff hinaus aufs Meer.„Seh einer, ob er's auch ſo kann!“. Aber es wurde geleiſtet und von faſt allen ſogar bei vorzüglicher Verfaſſung. Mit 3000 Sangesbrüdern rollten die Sonderzüge raſch durch die weite, vorerſt vom Nebel geheimnisvoll verhüllte Ebene. Als wir aber dem Ziele näher kamen, durchbrach die Sonne den dichten Schleier und zeigte uns Bremen im hellſten Sonnenlicht. Mancher atmete beim Anblick des einen ſchönen Tag verheißenden Geſtirns erleich⸗ tert auf, denn die erſte Seefahrt bei trübem, vielleicht ſtürmiſchem Wetter erweckte doch ein wenig heimliches Bangen. Gegen 9 Uhr des erlebnisreichen Dienstages erreichten wir pro⸗ grammäßig die Lloydhallen, wo raſch das Gepäck in einen bereit ge⸗ ſtellten Sonderraum verſtaut wurde, und dann gings hinaus zu der Landungsſtelle der beiden Lloyddampfer„Grüß Gott“ und„Vor⸗ wärts“. Um 97½ Uhr ſtachen wir mit„Grüß Gott“ in die See, d. h. vorerſt in die meerbuſenähnlich verbreiterte Weſermündung. Was das für neue Eindrücke brachte! Wohl 2 Stunden fuhr der ſtattliche Dampfer, auf dem gegen 1600 Perſonen Platz genommen hatten, im trüben Weſerwaſſer dahin. Ruhig und etwa an eine Bodenſeefahrt erinnernd. An mehreren Leuchttürmen und zahl⸗ reichen Dampfern vorbei gings dem offenen Meer entgegen. Immer weiter wich das ferne Ufer zurück, und lebhafter wurde das Spiel der Wellen. Jetzt ſchwand auch der letzte dunkle Schatten am Hori⸗ zont. Wir waren im grünlichen, hellen Waſſer der Nordſee. Wer ſich einen Platz auf dem Verdeck erobert hatte und ſeinen Blick mög⸗ lichſt in die weite Ferne richtete, wurde von dem unangenehmen Mitſchaukeln des Magens bewahrt; denn es war verhältnismäßig ruhige Fahrt bei Windſtärke 3. Wer aber meinte, die Blicke beſchei⸗ den in der Nähe des Schiffes laſſen zu müſſen, verſpürte bald jenes charakteriſtiſche Drängen und Rühren bei erſten Fahrten in offener See. Für die Glücklicheren— und das waren weitaus die meiſten — bieten ſich heiterſte Anblicke dar, während mancher ſonſt laute Held vor der Allmacht des Meeres mäuschenſtill wird. Wer den Schaden hatte, brauchte für den Spott natürlich nicht zu ſorgen. Doch nicht allzulange währte das unheimliche Spiel. Bald kam Leben unter die ganze Geſellſchaft. Am fernen Horizont tauchte ein ſchmaler Streifen auf, und nach einer weiteren Stunde lag unſer „Grüß Gott“ vor Helgoland. Unter ſachkundiger Führung der gebräunten Schiffer waren die Hunderte von Fahrgäſten auf raſchen Motorbooten vom großen Schiff an die Landungsſtelle gebracht, und mit Andacht faſt betrat der Fuß den feſten Boden des heiligen Landes, wie nach einer Les⸗ art der Name Helgoland andeuten ſoll. Herrlich und blitzblank liegt das Eiland da mit ſeinem hellroten Geſtein und grünem Schimmer des bewachſenen Ufers. Eigentlich kleiner, als wirs uns vorgeſtellt hatten, und die 2500 Helgoländer fänden nimmermehr ihr Brot auf dieſem ſchönen Fleckchen Erde, das nur wenige kleine Gär⸗ ten mit Gemüſe und etwas Kartoffeln gedeihen läßt. Aber der Hauptverdienſt liegt in der Schiffahrt und den verſchiedenſten Ein⸗ nahmen aus dem lebhaft flutenden Fremdenverkehr. Selbſt die kleinſten Kinder verdienen manche Mark durch Feilbieten von Mu⸗ ſcheln, Seeſternen und ſelten geformten⸗ und gemiſchten Steinen, die ſie zur Zeit der Ebbe geſammelt. Nach der trefflichen Mahlzeit im Hotel„Wiesbaden“— die an⸗ deren verteilten ſich in den„Hanſahof“ und das Hotel„Helgolandia“ machten wir unter der liebenswürdigen Führung des Herrn Kruß einen Rundgang um die Inſel. Bei allem Schönen ſchlich ſich doch etwas Wehmut ins Herz, wenn man das verwitterte Ge⸗ ſtein und die Trümmer der auf Feindes Befehl zerſtörten Hafen⸗ anlagen betrachtete. Ein Abbild unſeres blutenden und an den Grenzen zerſtückelten Vaterlandes! Und doch hob ſich das Herz, als wir an dem im traulichen Winkel der Inſel gelegenen Häuschen vovbeikamen, in dem Hoffmann von Fallersleben unſer„Deutſchland, Deutſchland über alles“ dichtete. Innerlich ergriffen, ſtimmten wir das Nationallied an. Dann machten wir noch einen kurzen Veſuch im intereſſanten Aquarium, das die Fiſcharten und ſonſtigen Lebe⸗ weſen der Nordſee zeigt, und eilten wieder zur Landungsſtelle, wo die Boote ſchon manchen nach„Grüß Gott“ zur Rückfahrt über⸗ geſetzt hatten. Gegen 6 Uhr ſetzte ſich der Dampfer wieder in Be⸗ wegung und überholte bald den vorausgeeilten„Vorwärts“. Dieſe Wettfahrt bildete ein herrliches Schauſpiel. Die Wogen gingen be⸗ trächtlich höher als am Morgen und forderten deshalb noch wei⸗ tere Opfer; das hinderte unſere jugendlichen Teilnehmer aber nicht, nach den Klängen einer eifrig ſpielenden Kapelle auch auf dem Schiff die Tanzkunſt zu verſuchen. Mählich ſenkte ſich die Dämmerung nieder, und ein entzückendes Blinkende Lichter auf den rieſigen Bojen und Leuchttürmen wieſen dem Schiſſe ſicheren Weg, und der weiße Kamm der ſpringenden Wellen funkelte in magiſchem Licht. Hier empfand man ſo recht die geheimnisvolle Pracht und Macht des Meeres. Gegen 10 Uhr Ankunft in Bremerhaven und nach 12 Uhr in Bremen ſelbſt, wo uns Kollegen des dortigen Brudervereins empfingen und bei leichtem Sprühregen zum Lloyd⸗ heim geleiteten. In den blitzſauberen Zimmern und Betten dieſes muſtergültigen Heims fanden wir nach zwei erlebnisreichen und an⸗ ſtrengenden Tagen endlich die erſehnte Bettruhe und ſanken bald trotz der Täuſchung der noch nachzitternden Schaukelbewegung des Bektes in tiefen Schlaf. (Schluß folgt) Wirtſchaſtliches und Soziales Am die Jortführung des Neckarkanals In Heilbronn fand eine Aufſichtsratsſitzuna der Neckar⸗ kanal⸗A.⸗G. unter Vorſitz des Staatsſekretärs Dr. Krohne ſtatt. Am Schluß der Sitzung legte Geheimrat Dr. Bruckmann folgende Entſchließung des Südweſtdeutſchen Kanal⸗ vereins vor, die allgemein begrüßt wurde: Die Ausführuna des Sachverſtändigengut⸗ achtens legt dem Deutſchen Reich und ſeinen Ländern ungemein ſchwere Verpflichtungen auf. Eingelöſt können dieſe Verpflichtungen nur werden, wenn ſeder produktive Be⸗ trieb in Deutſchland ſo rationell und ſparſfſam ar⸗ beitet, daß unnötige Unkoſten vermieden werden. Aber auch die Einrichtungen des Reiches und der Länder, die mit der Pro⸗ duktion zuſammenhängen. müſſen rationeller ausgebaut werden, um Leerlauf zu permeiden und den Umſchlaa der Güter zu ver⸗ billigen. Die in Ausführung der Londoner Beſchlüſſe notwendige Umwandluna der Eiſenbahn entzieht die Tarifgeſtaltung der allei⸗ nigen Verfüguna des Reichs und der Länder. Um ſo mehr treten die Waſſerſtraßen in den Vordergrund. Für Südweſt⸗ deutſchland kommt dabei in allererſter Linie der Aus bau der Neckarwaſſerſtraße vom Rhein zur Donau in Be⸗ tracht. Die ſüdweſtdeutſchen Lande ſind an der deutſchen Wirt⸗ ſchaft in hervorragendem Maße beteiliat. In ihrer geographiſchen Lage aber ſind ſie auf die Waſſerverfrachtung und die Verbilligung der Transportkoſten angewieſen. Dieſe ſtark induſtriellen Länder müſſen zum Nutzen der Geſamtwirtſchaft auf Höchſtleiſtungen in Qualität und Quantität der Gütererzeuaung kommen. Dieſe wer⸗ den nur möalich durch umfaſſenden Ausbau der Verkehrswege, in erſter Linie der Verbinduna vom Rhein zur Donau über den Neckar. Der ſüdweſtdeutſche Kanalverein iſt ſich bewußt, daß die⸗ ſer Ausbau bei den heutigen Verhältniſſen des Reiches und der Länder nur etappenweiſe vor ſich gehen kann, aber er richtet heute an die berufenen Behörden des Reiches und der Länder Baden, Württembera und Heſſen die dringende Bitte, das be⸗ gonnene Werk ununterbrochen weiter fortzu⸗ ſetzen und der Arbeit der Neckar⸗A.⸗G. alle Förderung zuteil werden zu laſſen. Der Kanalverein vertritt mit dieſem Stand⸗ vunkt die Auffaſſung der ſüdweſtdeutſchen Bevölkerung in Baden, Württemberg und Heſſen. Das Intereſſe der deutſchen Geſamt⸗ wirtſchaft verlangt gebieteriſch den baldigen Ausbau aller Einrichtungen, die dem Verkehr und der Produktion dienen. Städoͤtiſche Nachrichten Dder Abbau der Jollgrenze Nach Verordnung Nr. 262 der Rheinlandkommiſſion aufgrund des in London unterzeichneten Protokolls iſt in der verfloſſenen Nacht die RKheinzollinie für den Warenverkehr mit dem alt⸗ beſetzten Gebiet einerſeits und dem unbeſetzten Gebiet und dem Ausland andererſeits gefallen. Der Wirtſchaftsverkehr mit dem beſetzten Gebiet wird ſich bis zur Herbeiführung vor dem 11. Januar 1923 in folgender Weiſe ab⸗ pielen: A. Warenverkehr zwiſchen dem unbeſetzten und dem altbeſetzten Gebiet Vom 9. September ab hört die Abgabenerhebung(Zölle und Ausfuhrabgaben) auf, Zu⸗ und Ablaufsbewilligungen ſind nicht mehr erforderlich. Von dieſem Zeitpunkt ab können daher Waren aus dem unbeſetzten in das altbeſetzte Gebiet und umgekehrt wieder vollſtändig frei verſandt werden. Die interalliierten Zoll⸗ poſten an den Landſtraßen werden vom 9. September ab eingezo⸗ gen; die Eiſenbahnzollämter bleiben noch zur Abwicklung bis zum FF————————r 100 Kerzen Helligkelt KoOsten pro Bronnstunde bel Deiroleum. 2 pig. bel elehir. Sirom.. 4½ lektr. Licht ist nicht nur billig, sondern unerreicht an Bequem- ülichkeſt und Sauberkeit. Auskunft und Beratung kostenlos 102 Städt. Wasser-, Gas- und Elektrizitätswerke K 7 Zimmer 115 Undankbarkeit wohnt nur in niedern Seelen. In edlen wird die Dankbarkeit nie fehlen. Jean Paul. Ein Mannheimer Kleiſt⸗Sund Eine Bühnengeſchichte des Kätchen von Heilbronn Von Eugen Kilian(München) In de 15 5 7 1 5 gell Frder Bühnengeſchichte von Kleiſts Kätchen von Heilbronn ſpie⸗ ſch das Verheſens des deutſchen Volkes zu einem großen Dich⸗ Nedenangſam und allmählich iſt es zum vollen Verſtändnis ſeiner emer kung herangereift. Viele Jahrzehnte war jenes Werk nur in der Alſchlimmen Verballhornung auf den Bühnen heimiſch geweſen: leriſ rbeit des klugen Theaterpraktikers Holbein. Ueber den künſt⸗ dbben Unwert dieſer Bearbeitung, die Kleiſts hochgehobne und dag creiche Dichterſprache in eine nüchterne Proſa verwäſſerte und hafteStück durch zahlreiche Zutaten alltäglicher und teilweiſe poſſen⸗ dem k Art verwäſſerte, bedarf es heute keines Wortes mehr. Trotz ⸗ man das theatergeſchichtliche Verdienſt Holbeins nicht zu ſchätzen: er hat zu einer Zeit, wo Bühnen und Hörerſchaft eine Wiedergabe des Kleiſtiſchen Originales im allgemeinen ters micht reif waren, dies Werk als das einzige des großen Dich⸗ Nahinuf den Theatern heimiſch gemacht und den Namen des längſt haltengegangenen damit für eine breitere Oeffentlichkeit lebendig er⸗ di 8 uch ein Zweites ſollte man nicht verkennen: trotz aller 5 diſchen Einbuße verrät ſich in Holbeins Bearbeitung auf Schritt Traditritt die Hand des kundigen Theaterpraktikers; er hat eine dem ition geſchaffen, die in manchen Einzelheiten noch heute auf eater fortlebt, er hat dem Stück Bühnenanweiſungen bei⸗ Kenntnis auch dem heutigen Spielleiter noch von ger ſollte für dene zan wußte längſt, daß vor der bekannten Faſſung von Hol⸗ ſener searbeitung lerſtmals gedruckt 1822) noch eine frühere, von des Stſpäteren Faſſung weſentlich abweichende Theaterbearbeitung lember: es vorhanden war, nach der Holbein das Stück am 1. Sep⸗ wo, 1811 in Bamberg erſtmals auf die Bühne gebracht hatte. ien ar nach der Uraufführung des Stückes am Theater an der de ſelbdom 17. März 1810 und einer ſolchen in Graz im Dezember n Jahres die einzige, die zu Lebzeiten des Dichters ſtatt⸗ 5 Luch Waug einer Aeußerung Holbeins in ſeinem autobiographiſchen 1 das d ar bekannt, daß dieſe erſte Bamberger Aufführung von 1811 A beriginal viel treuer wiebergegeben hatte, als ſeine ſpätere, über⸗ hin alzitete Bearbeitung. Dieſe Einrichtung von 1811 galt bis zuls verſchollen. 15 aam glücklicher Zund in der Städtiſchen Zentralbibliochet zu nheim hat dieſe Bearbeitung dank den erfolgreichen Be⸗ mühungen von Dr. Reinhold Stolze, eines Schülers von Eugen Wolff in Kiel, an das Licht gefördert und dieſen in die Lage ver⸗ ſetzt, in einem gewiſſenhaften und ſorgfältigen Buche(Kleiſts Kät⸗ chen von Heilbronn auf der deutſchen Bühne, Berlin, Ebering 1923; Germaniſche Studien, Heft 27) der Oeffentlichkeit darüber berich⸗ ten zu können. Dieſer wertvolle Fund beſtätigt die Annahme, daß jene erſte Bearbeitung Holbeins völlig verſchieden war von ihrer ſpä⸗ teren Faſſung und daß er, im Vergleich mit jener letzteren, mit ei⸗ nem gewiſſen Rechte ſchreiben durfte, er habe das Stück„nach dem Originale“ geſpielt. Dazu war er wenigſtens inſofern berechtigt geweſen, als er ſich darauf beſchränkte, Kleiſts phantaſtiſche Sprache entſprechend zu verkürzen, das organiſche Gefüge des Stücks aber im ganzen unangetaſtet ließ. Tiefgreifende Neudichtungen unter⸗ blieben. Das perſönliche Euſcheinen des Kaiſers wurde ausgemerzt, das Motiv ſelbſt aber, daß Kätchen ſich als ſeine Tochter enthüllt, für die Dichtung erhalten. Ebenſo die moſaiſche Zuſammenſetzung von Kunigundens Reizen und ihre Entdeckung. Dagegen wurde die Badeſzene des 4. Aktes preisgegeben, nur ihr Schluß Kunigundens Anſchlag auf Kätchens Leben, in etwas ſeltſamer Verbindung an die Sturzbachſzene, die den 3. Akt abſchloß, angehängt. Abgeſehen von den Kürzungen im Text blieben die drei erſten Akte im ganzen un⸗ berändert. Die Szene vor der Einſiedelei, wo Kätchen zum Klo⸗ ſter gebracht wird, legte Holbein zur Erſparung einer Verwand⸗ lung auf den Schauplatz der nächtlichen Szenen vor der Köhlerhütte, ohne ſich beirren zu laſſen, daß dadurch zwei in ihrer Stimmung auf das ſtärkſte kontraſtierende Szenen völlig unorganiſch anein⸗ ander geflickt wurden. Trotz dieſem und andern Mißgriffen war dieſe erſte Einrich⸗ tung Holbeins, weſentlich pietätvoller als ſeine ſpätere auf den Theatern zum Siege gelangte Umarbeitung. Sie wurde außer in Bamberg auch in Würzburg und in Mannheim(1813) geſpielt. Der anſcheinend wohl ziemlich geringe Erfolg veranlaßte Holbein, während ſeines Karlsruher Engagements 1813/ù14 eine völlig neue Bearbeitung vorzunehmen, die am 18. September 1814 in der badi⸗ ſchen Riſidenz erſtmals auf die Bühne kam. Dieſe Karlsruher Faſ⸗ ſung ſtimmte in der Hauptſache überein mit der bekannten, ſpäter gedruckten Form ſeiner zweiten Bearbeitung, nur der poſſenhafte Charakter Jakob Pechs wurde hier gegenüber dem urſprünglichen Text bedeutend gemildert. Die Alleinherrſchaft des Holbeinſchen Kätchen, das ſich in kur⸗ zer Zeit ſieghaft alle Bühnen eroberte, vermochte nicht zu verhin⸗ dert, daß wenigſtens einzelne Theater verſuchten, das Original in treuerer Faſſung zu geben. So in Breslau unter Führung des tüchtigen G. J. Rhode(1817), ſo an der Wiener Hofburg unter Schreyvogel(1821). Aber dieſe Verſuche blieben vereinzelt und ver⸗ mochten die feſte Stellung Holbeins auf dem Theater nicht zu er⸗ ſchüttern. Erſt den ungefähr gleichzeitig hervortretenden Bearbei⸗ kungen Laubes und Ed. Devrients(1852) die das Original in der Hauptſache herſtellten und nur nach Tiecks Vorſchlag Theobald in den Großvater Kätchens verwandelten, gelang es, hierin allmählich einen Wandel zum Beſſeren zu ſchaffen. Gegenüber den Leiſtun⸗ gen dieſer beiden Dramaturgen war das, was Feodor Wehl für Berlin und Hamburg zuſammenkleiſterte, kaum ein Fortſchritt zu nennen, ebenſo wenig die Bearbeitung Dingelſtedts, die Laubes Einrichtung an der Wiener Burg ablöſte. Erſtmals das unverän⸗ derte Original zu ſpielen, blieb den Meiningern vorbehalten, die der Inſzenierung und Darſtellung des Stückes damit völlig neue An⸗ regungen zuführten(k876). Einen bedenklichen Rückſchritt aber be⸗ deutete in der Folgezeit die Bearbeitung von Karl Siegen, die den unglücklichen Verſuch machte, den Kaiſer auszumerzen und die ver⸗ lorene urſprüngliche Faſſung der märchenhaften Dichtung wieder herſtellen zu wollen. Es iſt bezeichnend genug für den unglaub⸗ lichen Schlendrian des Theaterbetriebs, daß Siegens ſchwächliche Ar⸗ beit, dank der Reklame und gewiſſen Bequemlichkeiten, die ſie für die Aufführung bot, bis zum Herbſt 1890 an ungefähr 60 Theatern Eingang fand— in einer Zeit, wo die Meininger längſt die Wege gewieſen für die Bühnengeſtaltung des Gedichtes. Weit eher ver⸗ diente eine für die Bedürfniſſe kleiner Bühnen zurechtgeſchnittene Bearbeitung von Demetrius Schrutz eine gewiſſe Beachtung. Der unberechtigte Anſtoß an dem Kaiſer⸗Motiv, das— keineswegs ein deus ex maſching— auf das innigſte mit der ganzen Anlage des Stückes verknüpft iſt, hat neuerdings auch den auf muſikaliſchem Gebiete hochverdienten Deſſauer Dramaturgen Artur Seidl veran⸗ laßt, den Vorgang, ähnlich wie ſchon Wehl, in der Weiſe umzubie⸗ gen, daß der Kaiſer, ohne der Vater zu ſein, ſich von Theobald das Kätchen wie an Kindes Statt abtreten läßt. Auch Heinhardts Auf⸗ führung brachte dem dramaturgiſchen Problem des Stücks infolge unglaublicher Striche keine Förderung, ebenſowenig die Vorſtellung von Kayßlers Berliner Volksbühne, wo man ſich abermals an den ausſichtsloſen Verſuch heranwagte, Kunigunde wieder in die ur⸗ ſprünglich beabſichtigte Waſſernixe„mit Schuppenſchwanz“ zurückzu⸗ berwandeln. Weit glücklicher war die unbedingt vollſtändige Düſſel⸗ dorfer Inſzenierung von Paul Henckels, die ſogar auf die vom Dich⸗ ter ſpäter getilgten Szenen des Phöbus⸗Fragmentes zurückgriff. Die eigentümliche und vielgebrochene Zickzacklinie, die Kätchen in ſeinen Bühnenſchickſalen bis auf den heutigen Tag durchlaufen hat, mit erſchöpfender Vollſtändigkeit klargelegt zu haben, iſt das Verdienſt des oben angeführten Buches von Reinhold Stolze. Es hat die Materialien mit eiſernem Fleiße zuſammengetragen, nicht bloß über die dramaturgiſche Geſtaltung der zahlreichen Bearbeitun⸗ gen, auch über ihre Aufführungen, die Beſetzung und alles andere Wiſſerswerte. Das Büchlein iſt ein wertvoller und unentbehrlicher Beitrag zur Bühnengeſchichte der Kleiſtiſchen Dramen. —̃— 4. Seife. Nr. 417 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 9. Seplember 1924 20. September einſchließlich beſetzt. Beſtimmungen über die Erle⸗ digung der von den interalliierten Zollbüros ausgefertigten Vor⸗ merkſcheine für die zeitweilige Ein⸗ und Ausfuhr von Gegenſtänden zum vorübergehenden Gebrauch, Ausbeſſerungsverkehr und Verede⸗ lungsverkehr, über Rückzahlung von Kautionen uſw. werden vom Leitenden Zollausſchuß der Interalliierten Rheinlandkommiſſion 1 Die Aider in der Preſſe bezüglich dieſer Frage erſchienenen Veröffentlichungen beziehen ſich n f neubeſetzte Gebiet. 1885 VVffß B. Warenverkehr zwiſchen dem altbeſetzten Gebiet und dem Ausland Die bisherigen Beſtimmungen über den Warenverkehr zwiſchen dem altbeſetzten Gebiet und dem Ausland bleiben bis einſchließlich den 20. September d. J. in vollem Umfang in Kraft. Der Waren⸗ verkehr iſt alſo nur mit Aus⸗ und Einfuhrbewilligung des inter⸗ alliierten Ein⸗ und Ausfuhramtes Bad Ems, die nach den bisheri⸗ gen Grundſätzen erteilt werden, zuläſſig, inſoweit es ſich nicht um Waren handelt, die auf Grund der interalliierten Ein⸗ und Aus⸗ fuhrfreiliſten bewilligungsfrei ein⸗ und ausgeführt werden können; ferner bleiben der interalliierte Ausfuhrabgabentarif und der inter⸗ alliierte Zolltarif in Kraft. Die während dieſer Zeit erteilten Be⸗ willigungen haben nur eine Gültigkeitsfriſt von einem Monat, deren Verlängerung grundſätzlich ausgeſchloſſen iſt. Für die Waren⸗Ein⸗ und ⸗Ausfuhr ſind für die Zeit nach dem 21. September 1924 nur die von den zuſtändigen Reichsbehörden erlaſſenen Beſtimmungen über den Außenhandel maßgebend. Demnach iſt die Waren⸗Ein⸗ und ⸗Ausfuhr bewilligungsfrei, es ſei denn, daß es ſich um ein- und ausfuhrverbotene Waren handelt. Nähere Auskunft hierüber erteilt die Handelskammer. Die Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen werden jedoch auch weiterhin nach den deutſchen Grundſätzen vom interalli⸗ ierten Ein⸗ und Ausfuhramt in Bad Ems erteilt, das ſeine Tätig⸗ keit am 21. Oktober 1924 einſtellt. Beſtimmungen über die Bewil⸗ ligungserteilung nach dem 21. Oktober 1924 ſtehen zurzeit noch aus. Gemäß den für das Reichsgebiet erlaſſenen Beſtimmungen wird nach dem 21. September auch im beſetzten Gebiet für ausfuhrbewil⸗ ligungspflichtige Waren eine Ausfuhrabgabe nicht in Anſatz gebracht. Vom 21. September ab werden Eingangszölle an der Auslands⸗ grenze nur noch auf Grund des für das Reichsgebiet gültigen deutſchen Zolltarif erhoben; der interalliierte Zolltarif tritt mit dieſem Zeitpunkt außer Kraft. Wie wir hören, iſt die Situation an der Grenze des bisherigen Zollgebietes nunmehr folgende: Die Straßenpoſten ſtanden heute früh noch. Man darf aber die Grenze des neubeſetzten Gebietes überſchreiten, ohne daß ein Paſſierſchein abverlangt wird. Damit haben die Zollplackereien auf Mannheimer Gemarkung, die mit der Beſetzung des Hafengebiets am 3. März 1923 einſetzten, ihr Ende erreicht. 18 Monate hat die Zollgrenze beſtanden, viel länger, als man urſprünglich angenommen hatte. Alle diejenigen, die unter der Abſpexrung des Warenverkehrs zwiſchen dem beſetzten und un⸗ heſetzten Deutſchland unmittelbar zu leiden hatten, vor allem die Geſchäftsleute, werden erleichtert aufatmen. 5 Reue Forderungen der Erwerbsloſen In einer am 4. September abaehaltenen Verſammlung wurde einſtimmig beſchloffen, folgende Forderungen der Erwerbsloſen, Kurz⸗ und Notſtandsarbeiter dem Stadtrat zu unterbreiten: 1. Sofortige Einreihung in den Produktions⸗Prozeß. 2. Weiterzahluna der Erwerbsloſen⸗Unterſtützung an die durch die .⸗V.⸗O. Ausgeſchiedenen. 3. Erhöhuna der Erwerbsloſen⸗Unterſtützung auf 100 Prozent. 4. Bezahlung der Kurzarbeiter für die ausgefallenen Arbeitsſtunden durch den Unternebmer oder Staat. 5. Ausbezahlung einer Wirtſchaftsbeihilfe zur Beſchaffung von Kartoffeln, Kohlen. Holz, Kleidung uſw. für verheiratete Er⸗ werbsloſe mit drei Kinder und mehr 200 Mk., 2 Kinder 170 Mk., 1 Kind 140 Mk., Verheiratete ohne Kinder und Alleinſtehende 120 Mk., Ledige 100 Mk. 6. Uebernahme der reſtierenden Schulden der Er⸗ werbsloſen(wie Gas, Miete uſw.) durch die Stadtaemeinde. Außerdem wurde beſchloſſen, die Stadtverwaltung zu erſuchen, dem Bürgerausſchuß dieſe Forderungen zu unterbreiten und bei der Regierung dahin zu wirken, daß die erſten vier Forderungen auf dem Wege der Verordnung erfüllt werden. * * Schwerbeſchädigte, Kleinrentner, Sozialrenkner, Ertberbsloſe, bedürftige Kriegshinterbliebene und— die Gebäudeſonderſteuer. Vom Arbeiterſekretariat Mannheim wird uns geſchrieben: Die Gebäude⸗ ſonderſteuer beträgt 16 Prozent der Friedensmiete. In einer Woh⸗ nung, die im Frieden 32 M. gekoſtet hat, würde die Steuer.12 M. betragen. Es iſt natürlich ausgeſchloſſen, daß der obenangeführte Perſonenkreis in der Lage iſt, die Steuer zu bezahlen. Dieſer Fall iſt auch in der badiſchen Vollzugsverordnung bereits berückſichtigt. Unter anderen Steuerermäßigungen ſchreibt der§ 14 der Vollzugs⸗ verordnung in Ziffer 2 vor, daß mit Rückſicht auf die Perſon des Mieters die Miete um den entſprechenden Steuerbetrag zu ermäßi⸗ gen iſt, und der Mieter dem Hausbeſitzer das Vorhandenſein der Vorausſetzung zu beſtätigen hat. Praktiſch iſt in Mannheim die Sache ſo geregelt, daß die Stadtkaſſe beſondere Formulare ange⸗ fertigt hat, die von dem Vermieter bei der Stadtkaſſe entnommen werden können. Die Formulare werden aber auch an die Mieter ſelbſt abgegeben. Der Mieter muß dann die Fragen auf dem For⸗ mular, die allerdings etwas umfangreich ausgefallen ſind, ausfüllen und unterſchreiben. 5 kann dann der Mieter den ausgefüllten Fragebogen dem Vermieter vorlegen, der nun ſeinerſeits ein ent⸗ ſprechendes Geſuch um Erlaß des entſprechenden Teils der Gebäude⸗ ſonderſteuer an die Stadtkaſſe einzureichen hat. Für den Fall, daß der Mieter es vorzieht, das ausgefertigte Formular direkt der Stadt⸗ kaſſe zugehen zu laſſen, iſt auch dies ſtatthaft. *Der kaufmänniſche Stellenmarkt hat ſich nach einem Berichte der über das ganze Reich verzweigten Stellenvermittlung des Ge⸗ werkſchaftsbundes der Angeſtellten, Mannheim N 7, 8, noch nicht gebeſſert. Die Zahl der Stellenloſen iſt wieder geſtiegen. Nachdem der Reichstag das Londoner Abkommen angenommen hat, hofft man auf eine allmähliche, aber anhaltende Beſſerung der wirt⸗ ſchaftliche Lage. Kündigungen in größerer Zahl wurden— wenn guch zum großen Teile vorſorglich— ausgeſprochen von Banken (Bremen, Erfurt, Hamburg, Kiel, Mannheim, Stettin), indu⸗ ſtriellen Werken(Bremen, Breslau, Hamburg, Hannover, Kiel, Lön, Magdeburg, Rhein⸗ und Ruhrgebiet, Königsberg, Leipzig, Mann⸗ heim, Nürnberg, Stuttgart), Werften(Bremen, Kiel, Stettin), Reedereien(Hamburg, Königsberg, Wismar), Verſicherungen(Er⸗ furt⸗Roſtock, Königsberg, Stettin) und der Kaliinduſtrie(Erfurt⸗ Halle). Auch in der Bielefelder Induſtrie wurden umfangreiche Kündigungen von kaufmänniſchen und techniſchen Angeſtellten aus⸗ geſprochen. Es ſteht zu erwarten, daß ein großer Teil der Kündi⸗ gungen infolge Annahme des Dawesberichtes zurückgezogen wird. Geſucht werden auf dem kaufmänniſchen Stellenmarkte außer den dauernd nachgefragten zahlreichen Proviſionsreiſenden im allge⸗ meinen nur jüngere Kontorkräfte, vor allem Stenotypiſtinnen. Faſt überall werden jüngere Verkäufer der Textilbranche, zum Teil auch erſte Kräfte dieſes Geſchäftszweiges geſucht. Auch jüngere Ver⸗ käufer der Kolonialwarenbranche werden jetzt wieder verlangt (Hannover, Magdeburg, Stuttgart). *Der Herbſt⸗Pferdemarkt, der am Sonntag und Montag im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof abgehalten wurde, war mit außer⸗ gewöhnlich ſchönem Material beſchickt. Die Mannheimer und Lud⸗ wigshafener Händler ſtellten das größte Kontingent. Ferner waren Bretten, Mingolsheim, Mutterſtadt, Neidenſtein, Kaiſerslautern, Fränkiſch⸗Grumbach und Heilbronn vertreten. Beſucht war der Markt am Sonntag von 559 Perſonen gegen 195 im vorigen Jahre. Am geſtrigen Montag war der Zuſpruch ungewöhnlich ſtark, viel bedeutender als an gewöhnlichen Markttagen. Zugeführt waren, wie aus dem Marktbericht im Handelsteil hervorgeht, 20 Wagen⸗, 250 Arbeits⸗ und 45 Schlachtpferde. Ein Wagenpferd koſtete 1000 bis 2000, ein Arbeitspferd 600—1800 und ein Schlachtpferd 50—100 Mark. Der Geldmangel machte ſich im Abſatz ſehr bemerkbar. Das Geſchäft geſtaltete ſich ſchleppend, bei Wagen⸗ und Arbeitspferden mittelmäßig, bei Schlachtpferden ſogar ruhig. veranſtaltungen Theaternachricht. Die erſte Wiederholung von Ibſens „Peer Gynt!, der in der vorigen Spielizeit zur Erſtaufführung kam, findet Freitag, 12. September im Nationalbheater ſtatt. Das Schauſpiel„Edelwild“ von unſerem badiſchenm Dichter Emil Gött, das Samstag, 13. September zur Erſtaufführung gelangt, iſt von Artur Holz in Szene geſetzt.—„Die Strohwitwel, Operette von Leo Blech, wird Mittwoch, 10. de M. im Neuen Theater erſtmalig wiederholt. c Rheinfahrt. Auf die Anzeige bezüglich der am Sonntag, 14. September ſtattfindenden Sonderfahrt in den rheig. Herbſe nach Aßmannshauſen⸗Bingerbrück wird auch hierdurch hingewieſen mit dem Bemerken, daß nach dieſem Termin keine Gelegenheit mehr zu einer Sonderfahrt nach den bezeichneten Orten geboten iſt. Paſſionsſeftſpiele in der Li⸗dertafel. Die bisherigen Auf⸗ führungen nahmen einen würdigen, glänzenden Verlauf. Möge jedes chriſtliche Herz ſich an den drei letzten Aufführungen, morgen, Mitt⸗ woch, 10. Sept., Donnerstag, 11. Sept. und Freitag, 12. Sept., ſtärken und ſeeliſch erbauen. Die Feſtſpiele können jedermann aufs wärmſte empfohlen werden. Anzeige in dieſer Nummer.) Der Gewerkſchaftsbund der Angeſtellten Orksgruppe Mann⸗ heim, veronſtaltet am morgigen Mittwoch in der Liedertafel einen Vortragsabend, in dem Univerſitätsdozent Dr. L. Richter⸗ Leipzig über ſozialle Streitfragen ſprechen wird. Das aktuelle Thema, über das der bedeutende Wiſſenſchaftler ſprechen wird, dürfte ſicherlich weite Kreiſe intereſſieren. *Reiſe- und Handgepäck auf der Eiſenbahn. Auf der Reichs⸗ bahn wird demnächſt eine ſchärfere Kontrolle über das Reiſegepäck einſetzen. Sendungen, die ganz oder überwiegend aus Handelswaren(3. B. Stoffen, Haushaltungsgegenſtänden, Lebensmitteln, Obſt, Kartoffeln, Mehl uſw.) beſtehen, gelten nicht als Reiſegepäck und müſſen als Fracht⸗, Eil⸗ oder Expreßgut auf⸗ gegeben werden. Als Handgepäck dürfen in die Abteile erſter bis dritter Klaſſe nur Gegenſtände bis zu einem Geſamtgewicht von 25 Kilo mitgenommen werden, ſoweit ſie über und unter dem Sitzplatz des Reiſenden untergebracht werden können; Hand⸗ gepäckſtücke von mehr als 25 Kilo Einzelgewicht werden, auch 1. mehrere Perſonen zuſammenreiſen, nicht zugelaſſen. In der 5 Klaſſe dürfen Traglaſten bis zu 50 Kilo mitgenommen wer die Gegenſtände von mehr als 50 Kilo Einzelgewicht oder ſolche⸗ 15 wegen ihres Umfanges oder ihrer Anzahl ein einzelner Fußgeſt, nicht tragen kann, oder die ſich wegen ihres Umfanges zur nahme in die Perſonenwagen nicht eignen, werden nicht als 7 laſt zugelaſſen. Uebertretungen dieſer Beſtimmungen werden n hohen Zuſchlägen geahndet. * Volksſchule und Beraung der Ernte. Die ungünſtigen 51. terunasverhältniſſe verhinderten in weiten Gebieten des badi che Landes die rechtzeitige Einbrinaung der Ernte. Bei Eintritt 8 ſtiger Witteruna muß jede Stunde Zeit und jede Arbeitskraft an. genützt werden zur Beraung der noch auf dem Felde befindliche! Ernte und zur Einbringung des Heues. Auch die Hilfe der Schi⸗ kinder kann nicht entbehrt werden. Der Badiſchen Landwirtſchaft⸗ kammer ſind darum in der letzten Zeit Anträge zugegangen, me darauf hingewirkt werden ſoll, daß die Schulen durch Gewährung von Schulferien und ſchulfreien Tagen den jetzigen Ausnahmene hältniſſen Rechnung tragen. Die Landwirtſchaftskammer bat 1 Wünſche beim Miniſterium des Kultus und Unterrichts vorgeßrach und ein entſprechendes Schreiben auch an ſämtliche Kreisſchulämte gerichtet. Tagungen Zubiläumsſitzung— 90 Jahre Landwirtſchaftlicher Verein ſüt Rheinpreußen und Haupklage der landwirkſchaftlichen Meſſe ⸗ Die große Pferde⸗, VBieh⸗ und Kleinkier⸗Ausſtellung Die Jubiläumsſitzung des Landwirtſchaftlichen Vereins für Rhein⸗ preußen fand am Freitag in der Kongreßhalle der Kölner Meſſe ſtatt. Rittergutsbeſitzer Beſſenich gedachte der Männer, die vor 9 Jahren den Verein gegründet haben. Dann teilte er mit, daß preußiſche Landwirtſchaftsminiſter 60 000 M. für Ausſtellungszwe geſtiftet und Reichslandwirtſchaftsminiſter Graf Kanitz 10 000.⸗ zur Verfügung geſtellt habe. Behandelt wurde u. a. die Kreditfürſorge, Einfüßrung des Zuckerrübenbaues in der Rheinprovinz und ſeine ſchnelle 5 wicklung, weiter das Gebiet der Pferde⸗ und Viehzucht. Darn ſprach Geheimrat Dr. Areboe, Berlin(ſtürmiſch von der ſammlug begrüßt), über die Laſten des Dawesplanes. 11 führte u. a. aus, daß nach einer kurzen Ruhepauſe über 2½ Mi liarden jährlich zu zahlen ſeien, d. h. auf den Kopf de? Steuerzahlers über 200 Mark. f Der Vorſitzende ſchloß mit einem herzlichen Dank an alle darau die Jubiläumsſitzung. K In der landwirtſchaftlichen Meſſe herrſchte ſchen am Samslag morgen ein ſtarker Andrang. Sehr ſtark war die Landbevölkerung vertreten. Die Hauptanziehungspunkte bildeten denn auch Pferde⸗ und Viehausſtellungen. Hinter dem Meſſe Parkhaus erhebt ſich eine große Zeltſtadt, die die Scharen 1 Pferden, Rindern, Schweinen, Ziegen uſw. beherbergt. Neun groß, Zeltſtälle waren allein für die 350 Pferde erbaut worden. Lante Blöken von 200 Rinder ertönte aus vier Zeltſtällen und in 177 großen Zeltſtällen ſind 79 Schweine untergebracht, während zwe lange Ställe 230 Ziegen Unterkunft gewähren. Eine große Ha 5 beherbergt Kaninchen und andere Kleintiere. 1200 Kaninchen 720 1250 auserleſene Exemplare rheiniſcher Geflügelzucht geben. Beweis von einer noch nie dageweſenen Reichhaltigkeit der Meſſe Tierſchau. Ueberall Leben und Treiben— Maſſenbeſuch— 0% auch endlich einmal wieder die langentbehrte Sonne freundlic lächelte. Um 3 Uhr nachmittaas wurden in einem Vorführungsring die prämiierten Pferde und Rinder vorgeführt. Bemerkt ſei daß die Ausſtellung die erſte nach dem Kriege war. Ihr muß ei volkswirtſchaftliche Bedeutung zugeſprochen werden. Sie gab a ein ausgezeichnetes Bild der hervorragenden Leiſtungen der rheng ſchen Landwirtſchaft, der Viehzucht, des Garten⸗ und Weinbaues. Rommunale Chronik Oberbürgermeiſter Leinert penſioniert Der Streit um den Abbau des Oberbürgermeiſters von Herend der iſt nunmehr zu überraſchendem Abſchluß gekommen. Wälſich⸗ das Bürgervorſteherkollegium in ſeiner Mehrheit zunächſt begonen tiate, erneut einen Abbaubeſchluß zu faſſen, der ſich dann ſceſchluß die geſetzlichen Vorſchriften gehalten bätte. iſt ein ſolcher Beſeen nunmehr überflüſſig geworden dadurch, daß Herr Leinert Vertrag unterzeichnet hat, der ſeine Penſionierung 10 in 1. Oktober d. J. vorſieht. Das Bürgervorſteherkollegium ha einer vertraulichen Sitzung dieſem Vertrag mit großer Mebrbes geſtimmt, ſo daß nur noch die Zuſtimmung des Magiſtrats aus an der aber wohl kaum zu zweifeln iſt. Der„Hann. Kurier b zu dieſer Löſung der Oberbürgermeiſterkriſe: Wir e Die Reinigung des Blutes iſt für jedermann ein dringendsz hele bot. Wir raten Ihnen, 30 Gramm Herbex⸗Kerne in Ihrer Ap 90081 zu kaufen und nach Bedarf—2 Stück zu nehmen. Em—⸗ Theater und Muſik 2 Lieder⸗Abend der Kammerſängerin Claire Dux. Wir wollen es ihr nicht länger nachtragen, daß ihr, die bei Bromberg geboren, erzogen und unterrichtet wurde, ihre urdeutſche Abſtammung bei Kriegsausbruch plötzlich hinderlich war, und ſich als Schweizerin an⸗ ſprechen ließ. Wir wollen es ihr nicht länger nachtragen; denn was ſie uns geſtern in Ludwigshafen auf Veranlaſſung des Ausſchuſſes für Bildungsweſen der Bad. Anilin⸗ und Soda⸗Fabrik ſchenkte, ließ es uns vergeſſen, erhob uns in eine andere Welt, in eine Welt voll Schönheit und Wohllaut. Wer ſingt noch ſo, wie ſiel Sie lebt und webt ja in den Liedern ihres Schubert, hängt mit allen Faſern ihres Seins an ihnen, gibt ihnen Geſtalt und Farbe, gliedert, baut auf, ſteigert, führt zum Höhepunkt, verteilt Licht und Schatten, beſeelt Erescendo ud Decrescendo, kontraſtiert Dynamik und Ausdruck ſcharf und folgt in allem einem inneren Impuls. Immer iſt das ſeeliſche Erlebnis für ſie das Primäre, immer quillt der Geſang aus dem Innern. Wie ſtrahlend und ſchön iſt der Klang der Höhe, wie ſicher der Tonanſatz hoher Kopftöne. Ihr prächtiger Sopran weiſt die ſchönſten Regiſter in der Mittellage auf, doch ſpricht auch die Tiefe voll und rund an; in der Höhe ſtehen Töne von kriſtallklarem Schliff und großer Tragfähigkeit. Sie ſang, von Hans Bruch mit exquiſiter Muſikalität und Anſchmiegſamkeit begleitet, Lieder von Schubert, Schumann, Jenſen, Reger, die Arie der Agathe aus Freiſchütz, die aus Rigoletto und der Suſanne aus Figaros Hochzeit. Letztere mit wundervoller Klarheit und Schönheit, auch innerlich auf Mozart eingeſtellt. Ein ungetrübter Genuß!! Als Meiſterſtücke waren an⸗ zuſprechen:„Du biſt die Ruh“ und„Mondnacht“. Der ſtürmiſche Beifall bewog die Künſtlerin zur Zugabe des„Heidenröschen“, einer kleinen Kabinettleiſtung voll entzückender Anmut und plaſtiſcher Aus⸗ geſtaltung. Aus der Hinneigung zum Pathetiſchen erklärt ſich eine gewiſſe Kühle des neckiſchen oder ſcherzhaften Genres. So kam der Sandmann von Schumann nicht zu ſeinem vollen Recht. Es war einer jener großen Abende mit dem Stich ins Senſationelle. Der Saal dicht beſetzt, die Zuhörerſchaft in enthuſiaſtiſcher Stimmung. Es gab Blumenkörbe, Blumenregen, endloſe Hervorrufe. Man freut ſich dieſer Sympathieen herzlich, bilden ſie doch jenen idealen Lohn, der hoch über dem Mammon ſteht und dem Künſtler die beſten Kräfte zu weiteren Taten zuführt. Obendrein zählt Claire Dur zum Stamm der Beſten, deren Präſentation in anderen Kulturländern uns Deutſche wit Stolz erfülkt. Sie weiß aber auch als erfolg⸗ gewöhnter Star ihr Publikum mit liebenswürdiger Naivität zu nehmen. Des Jubels war kein Ende. bis ſie in nicht mißzuverſtehen⸗ der Weiſe mit der Arie Puccinis ſchloß:„Sonſt weiß ich weiter nichts wehr zu berichten, verzeiht, wenn ich euch ſtörte, 12 8 8 5 2 Agquarelle, Zeichnungen und graphiſche Arbeiten folgender Künſtler Nacktheit und Politik ihre Pole. Wenn der Geiſt verſagt, kokettiert man mit Schenkeln und Geſinnungen. Ins Schumannthegater iſt die Hamburger Revue„Die Welt im Spiegel“ eingezogen und ſchwelgt in üppigen bunten Bildern. Eine Sache, die aufs Auge abgeſtimmt iſt, Ritty Deval und Vicki Werkmeiſter bleiben in an⸗ genehmer Erinnerung haften, auch noch, nachdem der übrige Flitter⸗ glanz verrauſcht iſt. Im Operettentheater hat man ſich würdige Konkurrenz zugelegt:„Orpheus in der Unterwelt“. Die Offenbachſchen Weiſen ſind ein erfreulicher Genuß. Pallenberg jupitert. Neben den e 5 Gute Regie Rheinhardtſcher Schule ſorgt für liff un mpo. e muß in dieſen Zeiten ſich die Lebensfreude doch durchſetzen, ausbrechen. Dazwiſchen aber geiſtert wie ein düſterer, ernſter Spuk im Neuen Theater Tollers„Hinkemann“. Ruhig und ſchweigend nahm man das Werk auf. Manchmal war es die Stille der Pein, manchmal die Stille der Kirche. Hier müht ſich einer dem geſchän⸗ deten Leben einen neuen Inhalt zu geben. Hier reißt einer un⸗ barmherzig den Schleꝛer von den Schreckniſſen der Zeit, ſchreit durch Kriegskrüppel nach Menſchenliebe und Menſchenpflicht und quält ſich von dem kantiſchen, geſtirnten Himmel über ihm und dem moraliſchen Geſetz in ihm hindurch bis zu den bängſten Fragen aller Philoſophie: wer iſt der Menſch, wo kommt er her. So be⸗ ginnt mit buntem Reigen, hell und ſchwarz das neue Jahr. Möge es nach dem Sommer unſeres Mißvergnügens glorreichen Winter uns bringen. Mario Mohr Runſt und Wiſenſchaſt 2% Neuerwerbungen der ſtädt. Kunſthalle Mannheim. Inner⸗ halb der letzten Monate wurden für die Kunſthalle die folgen⸗ den Kunſtwerke erworben: Valentin Ruths: Landſchaft.— Hermann Geibel: Mädchen mit offenem(Plaſtik) Haar.— Willi Oeſer: Chriſti Abſchied von den Frauen.— Georg Groſz: Blick in die Großſtadt. Für die graphiſchen Sammlungen wurden angekauft: Hans Breinlinger, Georg Scholz, Ludwig Meidner, Max Chagall, W. Heiſe, Emil Nolde, Otto Dix, Pablo Pinaſſo, Dawring⸗ hauſen, Max Beckmann, Joſefine Schaller, Georg Groſz, Hans C. Ruhl, Hans Reiffenſtüel, Wolf Röhricht, J. C. Erhard, Schnorr von Carolsfeld, A. Gaebr, H. O. Schönleber, Karl Blechen, Theodor Hoſemann, Alfred Kubin, Georg Schrimpf. 1 Auch die Bibliothek des graphiſchen Kabinetts hat ſchöne Erwerbungen gemacht. 7 5 e% Um den„Livius“⸗Fund. Die italieniſche Preſſe, ſo ſchreibt uns unſer römiſcher P⸗Mitarbeiter, veröffentlicht ſpaltenlange Be⸗ richte ihrer Neapler Korreſpondenten über den„Livius“⸗Fund. Da Thoma, Paul Klee, Rens Sintenis, Felix Meſeck, Lopis Corinih, J. B 7 on aroße Entdeckung wiſſen wollen. unauffindbar iſt,— er ſoll jecahnt Capri an die Hänge des Veſup vor ihnen geflohen ſein.— ſo 75 0 man immer noch nichts Entſcheidendes. Auch ein Abgeſandter der Aſſociated Preß. der große angelſächſiſche Nachrichten⸗Konzert zn⸗ über 1000 Blätter umfaßt, hat nicht zu de Martino vordringen zu nen, obwohl er bereit war, mehrere lauſend Dollar bloß darstiuß zahlen, daß er als Erſter„the most dramatic and inter könne⸗ chapter“ der neuen Manufkripte nach Amerika kabeln nt ge⸗ Immerhin: wenigſtens der Ort des Fundes iſt jetzt 1 iſt worden. Pater Bellucci, ein neapoletaniſcher Geiſtli über nämlich der Einzige geweſen, dem der alückliche Finder Näheres Ma⸗ die Auffindung mitgeteilt bat, und ſo erfährt man, daß das die nuſkript aus der Bibliothek des Erlöſerkloſters ſtamm, nd⸗ ſich früher auf dem Caſtel dell' Ovo, dem Inſelſchloß, anden welches dem Ufer von Santa Lucia vorgelagert iſt. Hier be und ſich bekanntlich im Altertum die Gärten des Lu cuee auch Virail ſoll dort des öfteren geweilt haben. Im Mitte er⸗ war dann auf der Felſeninſel das Kloſter„del Salvatore gebracht, in dem im ſechſten Jahrhundert eine wichtige Kopiſte 3. gl. beſtand: die wertpolle Bibliothek dieſes Kloſters befindet ſich 2 in den meiſten unbekannt, in einem anderen Teile Neapels. ert. ihrem handgeſchriebenen Kataloge war es, wo de Martino 30 Livil man beareift mit welcher Erregung— die Worte las:„ fordert ab urbe condita libri CXIIII. Die ilalieniſche Preſſe, deget die Regierung auf, eneraiſche Schritte bei dem alücklichen 65 An⸗ zu unternehmen, damit man endlich etwas Poſitives über ortung gelegenheit erfährt. Sie weiſt auch auf die ſchwere Verantehobe⸗ hin. die de Martino jetzt als alleiniger Hüter des koſtbaren abzu⸗ hat. Der Gelehrte habe alles Recht, ſeine Studien in Ru 155 bet ſchließen, aber die Angelegenbeit ſei durch die Veröffentlichu enheit erſten Nachricht nicht nur eine nationale, ſondern eine Ange gahrbeit der ganzen Welt geworden, und die Welt wolle endlich die darüber kennen lernen. Literatur 10 Komm Schöpfer Geiſt. Predigten von Karl 4 rt hn Ed. Thurneyſen. Zweite Auflage. Chr. Kaiſer⸗Verlagden ſich chen.— In dieſem wert⸗ und gehaltvollen Predigtband ſin he e tiefſchürfende Auslegungen und Betrachtungen über Kernſenn Bie ibel, bie au den köſtlichſen Perlen des Gotteswortes züblict Pr⸗ Predigten ſind für das chriſtliche Haus geſchrieben. Es gil gene diger, die das Wort vom Kreuz mit einem herrlichen Kranz zenz Roſen ausſchmücken. Die beiden Verfaſſer meiden ſolche ihre Auffaſſung von Gottvater und ſeinem Sohne Jeſus 4 t di wurzelt im Bibelglauben. Zu den erhebendſten Predigten Segene vom Karfreitag, in der der Opfertod vom Kreuze als neuer de quell in den Mittelpunkt der Betrachtung geſtellt wird. Oſterpredigt klingt und ſinat es von der Siegerkraft über In, der Pfingſtbetrachtung wandeln die beiden Verfaſſer In h, dent 9 auf an 1 1 e Frankfurter Theater. Mit tauſend ſchönen Beinen ſtürzi ſich Frankfurt mitten in die neue Saiſon. Die Revue iſt Trumpf. 3 Menge der Gelehrten und Journaliſten, die etwas Näheres über die der Entdecker, Profeſſor de Martino, für die ihm nachſtellende H6 henwegen der Apoſtelgeſchichte 2, und 4, wo letzte Erkennknis 10 letzte tiefe Einſicht in das Weſen deſſen, was Jeſu iſt, walte. der CC 88 ———2 E —0.—— 2 „ r — ———————— ̃²—LLn ̃— ͤ2 ĩ ͤu. ̃ ˙.. 1 1 2 ſteckte wmiß Gne iedes Eintrittsgeld in Szene ſetzte. und demgemäß, einfachſte Neaatta Dienskag, den 9. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miitag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 417 aan für eine durchaus alückliche. Ein erneuter Abbaubeſchluß hätte ächſt einmal wieder eine Zeit der Ungewißheit geſchaffen, ohne man den Ausgana hätte mit Beſtimmtheit vorausſagen können. zweiſeherrn Leinert zu dieſem Entſchluß ſeines Rücktritts, der iym ells⸗ nicht leicht gefallen iſt, veranlaßt hat, kann man nur ver⸗ Verhäl er wird wahrſcheinlich eingeſehen haben. daß ünter dieſen ‚ ältniſſen ein längeres Verbleiben an der Spitze der Stadtver⸗ Saltung unmöalich und ſein Rücktritt das kleiners Uebel war. mehr des Bürgervor teherkollegiums in erſter Linie wird es nun⸗ ſein, ſich bei Zeiten nach einem geeianeten Nachſol⸗ umzuſehen, der nach unſerer Anſicht nur von außen heran⸗ eholt werden kann. Aus dem Lande bef X Dutrlach. 8. Sept. Der Leibgrenadierverein Durlach hatte die efreundeten Vereine der Umgebung zu einer kameradſchaftlichen 5 uſammenkunft auf das Gut Schöneck gebeten. So ſah das Gut bneck am Sonntaa nachmittaa die alten Grenadiere von Karls⸗ ute. Grötzingen, Kleinſteinbach. Berahauſen, Unterarombach, Pforz⸗ und Bruchſal zuſammenſtrömen, um im Kreiſe der Regiments⸗ ſchagraden die im Kriea und Frieden geknüpften Bande der Freund⸗ wieder feſter zu ſchlingen und ihre Erinnerungen auszutau⸗ en über gemeinſam verlebte aute und ſchlechte Tage. Bühl. 8. Sept. Um ſich an ſeinem Lehrmeiſter zu rächen, ein Lehrlina eines hieſigen Friſeurgeſchäftes einen Haufen erg auf dem Speicher in Brand. Das Feuer wurde jedoch urtt. noch ehe ein arößerer Schaden entſtand. Der Junge wurde etgenommen. Er hat ſeine Tat eingeſtanden. Er gab an, zu wenia ſchsbeit gehabt zu haben. deshalb wollte er ſich auf dieſe Weiſe ent⸗ iaen. R. Triberg, 7. Sept. Durch den Gebrauch der auch hier hei⸗ delch und in der Jugend ſtark verbreiteten ſogen. Schnelläufer, des en Laufbrettes mit Lenkung und zwei Rädern, in den teil⸗ waie ſtark geneigten Straßen iſt ein tödlicher Unglücksfall zu ver⸗ gachnen, dem das 6% Jahre alte Kind des Fabrikanten Lukas Her⸗ zum Opfer fiel. Das Kind fuhr mit dem Fahrzeug die ſtark ge hende Badgaſſe hinab und ſtürzte. Mit äußerlich geringfügi⸗ dien Verletzungen an der Schläfe kam es nachhauſe, ohne daß man ze Sache für ſchlimm hielt. Es ſtellten ſich aber alsbald Schmer⸗ lin und Bewußtloſigkeit ein. Das Kind iſt fünf Stunden nach dem fall geſtorben. ti* Freiburg, 8. Sept. Am geſtrigen Sonntag nachmittaa er⸗ ſünete ſich dadurch an der aroßen Feldſeewand am Feldbera ein ſeweres Unalück daß drei Freiburger Herren verſuchten, die eile Wand vom See heraufzuklettern, ein Waanis, das vor einigen ben zum erſtenmal von zwei kühnen Kletterern erfolareich durch⸗ Aabrt worden iſt. Der Sohn des Poſtdirektors Maier hatte be⸗ its als erſter das Ziel nahezu erreicht, als ſich plötzlich der Fels⸗ iB. an dem er ſich gerade feſthielt, löſte und ihn mit in die Tiefe Ser Der Unalückliche blieb auf einer Geröllhalde oberhalb des kes tot liegen. Das Seil, das ihn mit den anderen Herren ver⸗ nd. war bei dem Sturz ſofort alatt durchgeriſſen worden. Sportliche Rundſchauu Frankfurter Herbſtregatta ein Die Frankſurter Herbſtregatta, die ſich im Laufe der Jahre zu urſprn umfangreichen Veranſtaltung ausgewachſen hat, nachdem ſie ſehr rünglich nur das Mainpokal Rennen im Einer umfaßte, fand bei Gar gutem Wetter vor einer ſtarken Zuſchauermenge ſtatt. Die Fotlerverhältniſſe waren ſehr ungünſtig. Außergewöhnlich ſtarkes tochwaſſer hatte die ſtärkſte Strömuna im Gefolge, die das Abſtarten ker, Bvote außerordentlich erſchwerte und die Regatta anfangs ſtark rzögerte. Dazu kam, daß man die Regatta als Volksveranſtaltung Miſchichtung des Regattaplatzes dornabm dabet aber auch die tech⸗ bej en Einrichtungen auf ein Mindeſtmaß ſetzte, bei dem ſich ins⸗ dnedere der Mangel einer telefoniſchen Verbindung ſehr unliebſam dienerkbar machte, und der als deren Erſatz vorgeſehene Verkehrs⸗ en ſt nur ganz ungenügend funktionierte. So trat manche Stockung die man leicht hätte vermeiden können. Die geruderten Zeiten ſüh außergewöhnlich gut, ſie ſind auf die ſtarke Strömung zurückzu⸗ n. Die Ruderleiſtungen waren durchweg erfreulich. Sie glie⸗ genölt ſich in drei Gruppen. In das Rudern der Schüler und Ju⸗ lie dlichen am Sonntag Vormittag, das Rudern der Jungmannen, an für das nächſte Jahr in Frage kommen und durch die Teilnahme eun derbſt⸗Regaten nach dem 15. Auauſt in ihrer Jungmannſchaft bei unigem Siege nicht disaualifiziert werden. Es kam ferner das und In. der Alten Herren zur Geltung, die über 35 Jahre alt ſind Sta das Rudern ſeither wenig gepflegt haben. Vom rein ſportlichen ndpunkt aus betrachtet, hat die diesjährige Frankfurter Herbſt⸗ eg ſich einen erſten Platz errungen und dem vom Frankfurter bechotaverein gepflegten Syſtem zu einem durchſchlagenden Erfolg bchltſen. Die Leiſtungen der Schüler⸗Ruderer von Frankfurt/., Alt ſt, Griesheim und Rüſſelsheim waren außerordentlich gut. Die Herren des Frankfurter Ruderklub errangen einen ſchönen n im Kampfe mit den Kommilitonen der Germania im Vierer cht der Frankfurter Ruderverein ſtellte einen friſchen Alt⸗Herren⸗ den er auf die Beine, der ſeine beiden Mitbewerber ſicher ſchlug. In ſolgrdeiden Senior Vierer⸗Rennen blieb die Offenbacher Undine er⸗ kerein gegen die Frankfurter Germania und den Mainzer Ruder⸗ Beif n, der im Jungmann⸗Einer einen ſchönen Sieg mit Philipp de errang. Den Mainpokal gewann die Frankfurter alſoer man ta⸗ mit Hügel, der ihr den 26. Sieg in dieſer Regatta⸗ im In ſicherte. Der Flörsheimer Ruderverein blieb auch heute wieder rantſerer ſiegreich und konnte im Achter, in dem er knapp von der lenükfurter Germania geſchlagen wurde, eine ſehr aute Rolle ſpie⸗ lonnt Der Offenbacher Ruderverein, der den Herbſt⸗Achter gewann, a1 in dieſem eine formſchön und leicht rudernde Mannſchaft Iungnwärter für nächſtjährige Beſtleiſtungen ins Feld ſtellen. Im Aielnmann Achter errang die Frankfurter Germania von einem Elicterſprechenden Schlagmann geführt einen knappen, aber ſchönen deichlangegen Frankfurter Ruderverein und Flörsheim, welche dicht Antoſſen durch das Ziel gingen. Auf der Heimfahrt erlitt der Mrügeerren„Achter der Germania zwiſchen Obermainbrücke und glückenneubau eine ſchwere Hararie, bei dem das Boot durchbrach. dulgaektherweiſe hatte der bedanerliche in ſeiner Urſache noch nicht um Fürte Unfall keinerlei ernſte Folgen für die Ruderer. Die lung bichluß von Heinrich Lismann vorgenommene Preisvertei⸗ ſcha ebildete den guten Schluß der Veranſtaltungen bei der die Zu⸗ bathier in unverminderter Zahl ausgehalten hatten und ihren Sym⸗ n für die Ruderer lebhaften Ausdruck gaben.— Ergebniſſe: Länge der Bahn 2000 Meter; für Jugend⸗ und Schüler⸗Rennen 1200 Meter. 1.8 Entſcheidungsrennen am Sonntag. 15 0 ſche. Jugendgigvierer. 1. Frankfurter R. V.(L. Heinſon, H. ihezter H. Hasbach, G. Tosherter; Fr. Leip); 2. R. V. Rüſſelsheim Fatte. Ofſenbacher R. G. Undine 10,8; 4. Offenbacher R.. 442. eim 5 amuf über die ganze Strecke unter Führung von Rüſſels⸗ und 075 Hier geht Frankfurter Verein im Spurt vor unt ſicher mit einer Länge. 9. Schüler⸗Vierer. Wanderpreis. 1. Frankfurter R. G. K. Stren o(Feſſinaawnnaſſum!(Fr. Böckling, B. Kegel, E. Tacke, ſenhänfeuch W. Gerhards); 2. Frankfurter R. G. Germanig(Sach⸗ bäuſe ſer Oberrealſchule).8 Sek.; 3. Frankfurter R. V.(Sachſen⸗ 0 Kon Sberrealſchule 84, Geſchloſſenes Rennen bis 1500 Meter Auch doſſon zwiſchen den beiden ſchlecht geſtenerten Germaniabooten neuem Start auf der Strecke geht Leſſing⸗Gymnaſium ſofort dabei dünnen, aber dichten Odol täglich gebraucht, in Führung und gewinnt in ſchöner ſchwungvoller Form rudernd überlegen mit zwei Längen. 3. Jugendgigvierer. 1. R. G. Worms(K. Raiſer, Fr. Illert, G. Horn, H. Dinges; K. Wilhelm;:56,4; 2. R. Kl. Griesheim:00,8; 3. R. Kkl. Naſſovia Höchſt:12; 4. Offenbacher R. G. Undine aufge⸗ geben. Scharfer Kawpf zwiſchen Worms und Griesheim über die ganze Strecke den Worms durch Endſpurt mit zwei Längen zu ſeinen Gunſten entſcheidet. 4. Jugendgigvierer. 1. R. Kl. Naſſovia Höchſt(A. Burgard, Fr. Hobes. H. Neuß, E. Thyrauer; G. Henninger):36,8; 2. R. Kl. Griesheim:39,8. Scharfes Bordanbordrennen bis ins Ziel. Im Endſpurt gewinnt Höchſt mit einer Länge. 5. Jugendgigvierer. 1. R. V. Rüſſelsheim(ö. Klein, P. Diehl, G. Klingelhöfer, K. Nebelung; G. Schmitt):11; 2. Frank⸗ furter R. V.:12,8; 3. Frankfurter R. G. Oberrad:18: 4. Frankf. Rſpr. Teutonia:22,8. Nach ſcharfem Kampf über die ganze Strecke unter Führung des Frankfurter R. V. geht Rüſſelsheim mit energi⸗ ſchem Vorſtoß im Ziel vor und gewinnt mit dreiviertel Länge. 6. Jugendgigachter. Wanderpreis. 1. Frankfurter R. V. (H. Kreß, H. Tſcherter, L. Heinſon, R. Behrens, H. Hasbach, G. Tſcherter, W. Bodesheim, E. Altſtadt; Fr. Leip):48; 2. Frankfurter R. G. Germania:51; 3. Offenbacher R. G. Undine:53,4; 4. Hanauer R. G.:56,6. Die Boote kommen gut vom Start. Frankfurter ſchnellen Contrahent. den aus dem Weſten eigens berbegceilten Nat⸗ geber. den auten Franzoſen Malvoiſie. Nordpol, Datmung. Chere cherie, Orakel. Ingeborg II und Terra kotta. Wenn von den übrigen Enaagierten etwa Otavi. Tſcherkeſſin oder Le Gerfaut ſich am Start einfinden wollten, wäre dies eine beſondere Delikateſſe. Ueber die kurze Diſtanz von 1209 Metern führt das Murg⸗ Rennen, zu dem eine Fliegerin von Klaſſe Abendröte ſich ein⸗ ſinden wird. Ebenfalls Spezialiſtin iſt Anitra 1I1 aus dem erfolg⸗ reichen Stall Hemſoth. Die allgemeine Aufmerkſamkeit lenkten am Sonntag noch Segieth und Märchenzauberin durch gute Plätze auf ſich, ebenſo natürlich Hexenmeiſter durch ſeinen Sieg. Das Feld läßt alſo an pikanter Zuſammenſetzung nichts zu wünſchen übrig. Für das Speyer⸗Jagdrennen“ iſt die hervorragende Steeplerin Ehrentraut beſtimmt, die in Donnerwetter auf einen alten guten Bekannten der Mannheimer Rennbahnbeſucher trifft. Honved und Reichswehr, die fielen, können jetzt zeigen, was ſie wirklich können, Pontillas und Orakel werden auf der kürzeren Strecke wohl beſſer abſchneiden. Caeſar und Marga ſind bervits am Sonntag nach vorne gelaufen, Silberthaler iſt durch ſeinen Ueberraſchungsſieg im Julil noch gut bekannt, ebenſo wie Styr's R. V. nimmt die Führung und geht ſofort ſchräg über die Bahn Klaſſ Undine und Hanau vor den Kopf. Dieſe biegen aus, Germania führt an zweiter Stelle das dicht geſchloſſene Rudel das als geſchloſſe⸗ nes Feld anderthalb Längen hinter dem führenden Frankfurter R. V. durch das Ziel geht. Stadtachter des Süddeutſchen Ruderverbandes. Wanderpreis der Stadt Frankfurt a. M. 1. Frankfurter R. G. Boruſſia(E. Kempf, J. Steffen. G. Bohnhack jr., J. Scheurer, H. Molino, L. Bucher, W. Bergmann, F. Nau; G. Fiſcher):00,2; 2. Frankfurter Rſpp. Ami⸗ eitia:04: 3. Frankfurter R. V. Undine:05. Schönes geſchloſſenes Rennen aus welchem bei 1500 Meter Boruſſia führend herausgeht und mit guter Länge Vorſprung das Ziel paſſiert, Undine ebenſoweit zurück auf dem dritten Platz. 7. Altherren⸗Vierer. Herausforderungspreis. 1. Frankfur⸗ ter R. Kl.(E. Heydecke, K. Gaul, L. Reichard, G. Krauß; O. Wun⸗ ram):82,2; 2. Frankfurter R. G. Germania:35,2. Am Start übernimmt Klub gleich die Führung und dehnt dieſe immer weiter aus. Germania, die ſtetig ſpurtet kann eine Länge hinter dem flotter rudernden Klub das Ziel paſſieren. 8. Stoeckicht⸗Vierer. Herausſorderungspreis. 1. Offenba⸗ cher R. G. Undine(F. Scherer, E. Hofmann, K. Schmidt, Fr. Wagner; E. Bertach):20; 2. Frankfurter R. G. Germania:25,2. 15 00 führte über die ganze Strecke und gewinnt ſicher mit drei ängen. 9. Mainpokal⸗Einer. 1. K. Hügel, Frankfurter R. G. Ger⸗ mania; 2. W. Oppenheimer, Frankfurter R. G. Germania aufgegeben 3. Gg. Trumpfheller, Hanauer R. Kl. Haſſia aufgegeben: 4. P. Brühl, Frankfurter R. V. wegen Kolliſion ausgeſchloſſen. Zweimaliger Start. Beim erſten Start kollidiert bei 1200 Meter Brühl mit Hü⸗ gel und wird ausgeſchloſſen. Fliegender Start auf der Streeck, bei welchem Trumpfheller leichte Führung gegen Hügel hat, jedoch we⸗ gen Krampf aufgibt. 10. Jungmannvierer. 1. Flörsheimer R. G.(Gg. Hahn, Gg. Kohl. L. Meſſerſchmidt, J. Meſſerſchmidt; L. Gutjahr):10: 2. R. Kl. Griesheim:19,6; 3. R. Kl. Naſſovia Höchſt:26. Geſchloſſenes Rennen unter Führung von Flörsheim, die ſtark auflaufenden Höchſter geben wegen Fehlzug auf, ſodaß Griesheim als zweites zwei Längen hinter Flörsheim durchs Ziel geht. 11. Jungmann⸗Einer. 1. E. Voat, Frankfurter R. G. Germa⸗ nia; 2. J. Marſchang, R. G. Worms 5,6 Sek.; 3. C. Mohr, Offenbacher R. G. Undine 8,6; 4. H. Körbitz, Frankfurter R. G. Oberrad 19. Vogt übernimmt vom Start an die Führung und gewinnt ſicher. 12. Zweiterx Herbſtvierer. 1. R. V. Rüſſelsheim(L. Trai⸗ ſer, C. Hungsberg, P. Horle, Dr. Brand; K. Metz::10; 2. Frank⸗ furterR. Kl.:22,4. Das Rennen urde zweimal geſtartet. Beim jerſten Rennen Kolliſion, wobei R. V. Fechenheim(Mannſchaft Eſch⸗ mann) ausgeſchlollen wird. Beim zweiten Rennen übernimmt Rüſſelsheim gleich die Führung, dehnt dieſe immer weiter aus und gewinnt überlegen mit fünf Längen. Fechenheim Mannſchaft Schlot⸗ feld aufgegeben. 13. Erſter Herbſtvierer. 1. Offen bacher R. V.(K. Inſel, Fr. Simon, J. Simon, Fr. Böhm; Fr. Merz) geht allein über die Bahn in 550. 85 14. F. N. Sport⸗Vierer. Herausforderungspreis. bacher R. G. Undine(5. Scherer. E. Hofmann, K. Schmidt, Fr. Wagner; E. Bertſch):18,2; 2. Mainzer R. V.:20,2; 3. Frank⸗ furter R. G. Germania aufgegeben. Scharfer Kampf über die ganze Bahn unter Führung von Mainz. Bei 1600 Meter geht Undine in kräftigem Spurt an Mainz vorbei und gewinnt in ſchöner Jorm mit dreiviertel Längen. 15. Herbſt⸗Einer. 1. Ph. de. Beiſac, Mainzer R. V.:27,2; 2. Fr. Welz, Frankfurter R. G. Germania:29,6; 3. C. Mohr, Offen⸗ bacher Undine:39,4. Beiſac iſt ſtets in leichter Führung. Welz ſpurtet ſtetig kann aber nicht an Beiſac herankommen, der ſchließ⸗ lich durch Endſpurt überlegen mit drei Längen ſiegt. Becker, R. V. Fechenheim umgeſchlagen. 16. Altherren⸗Achter. Wanderpreis. 1. Frankfurte R. V. (J. Völker, E. Keßler, W. Jäger, K. Woelcke, Fr. Müller, R. Kempf, W. Engelhardt, Aug. Noll; J. Stenger):57; 2. Frankfurter R. G. Germania:01,4; 3. Frankfurter R. Kl.:14. Schönes anfangs ge⸗ ſchloſſenes Rennes bei welchem der Frankfurter R. Kl. zuerſt zurück⸗ fällt, Frankfurter R. V. bei 1400 Meter entſcheidende Führung nimmt und trotz wackerer Gegenwehr der Germania mit zwei Längen in flottem Rudern durch das Ziel geht, zwei Längen zurück der Frank⸗ furter R. Kl. 5 17. Jungmann⸗Achter. 1. Frankfurter R. G. Germani a (F. Rühl. W. Schwarzbeck, E. Derner, H. Seeger, Fr. Wüſten, J. Kade, H. Kruck. P. Storck jr.; H. Bayer):85; 2. Frankfurter R. V. 587,6; 3. Flörsheimer R. V.:38; 4. Mainzer R. V. am Start hän⸗ gen geblieben. Bis ins Ziel geſchloſſenes Rennen, das Germania mit dreiviertel Längen zu ſeinen Gunſten entſcheidet. Flörsheim eine halbe Länge hinter Frankfurter Verein als drittes Boot. 18. Herbſt⸗Achter. 1. Offenbacher R. V.(F. Inſel, R. Wich, L. Siegler, H. Freitag, W. Stein, J. Simon, Fr. Simon, Fr. Böhm; Fr. Merz):57; 2. Frankfurter R. G. Oberrad:03,4. Offenbacher R. V. führt vom Start an über die ganze Strecke und gewinnt ganz überlegen mit drei Längen. Mannheimer herbſt⸗pferderennen Was der Mittwoch bringt Trotz aller günſtigen Anzeichen hatten kaum die Optimiſten zu hoffen gewaat, daß die Sonntagsrennen ſo ſtark beſetzt ſein würden, wie es ſich ſchließlich herausſtellte. Ueber 70 Pferde in ſieben Ren⸗ nen iſt ein ſchwer zu überbietender Durchſchnitt, da aber faſt doppelt ſo viel Pferde am Platze ſind und auch zwiſchen den beiden Tagen genügend Zeit zur Ruhe iſt, wird der Mittwoch faſt noch ſtärkere Felder bringen, und der gebotene Sport muß ſich, nachdem die Form etwas geklärt iſt, noch intereſſanter geſtalten. Im Verſuchs⸗Rennen einem Verkaufsrennen für Zwei⸗ jährige, das den Tag einleitet, findet ſich Permanenz wieder. die am Sonntaa ſo lange in Front laa und ſchließlich auf dem dritten Platz endete. Von ihren damaligen Geanern trifft ſie noch Joceta, Chro⸗ nos, Stamperl, Libuſſa. Veleda und Amneris. von denen einer oder der andere ſich rehabilitieren könnte. Neu in die Erſcheinung treten Santuzza, als Stallgefährtin der Siegerin Puthia zu beachten, Le⸗ wins Hoboe und Ovpels Orma als Vertreter aroßer Ställe, und ſonſt noch Capland, Polarfuchs, Prophet und Leichtfuß. alles Pfleglinge von Trainer Mätzig ⸗Niederrad. Da die Diſtanz um 200 Meter kür⸗ zer iſt. wie am Sonntaa, iſt eine ganz neue Situation geſchaffen. die der Kombination Tür und Tor öffnet. Im Frankenthal⸗Hürdenrennen läuft wieder der alte Jahn, das populärſte Pferd auf unſerer Bahn. Er wird es nicht leicht haben gegen den Bezwinger von Tanao Tſchabouk Koſch, den e Was das Odol besonders auszeichnet vor allen anderen MI ndreinigungsmitteln, ist seine merkwürdige Eigenart, die Mundhöhle nach dem Spülen gewissermaßen mit einer mikroskopisch überziehen, die noch nachwirkt. Diese Dauerwirkung, die kein anderes Präparat besitzt, ist es, die demjenigen, der die Gewißheit gibt, daß sein Mund sicher geschützt ist Wirkung der Fäulniserreger und Gärungsstoffe, die die Zähne zerstören. f Odol ist wirklich gut. antiseptischen Schitht zu 1. Offen⸗ he ſaſſe. Eines der beliebten langen Rennen iſt der Donau⸗Aus⸗ gleich. Le Gerfaut, der von Notung nach grandioſem Kampf im Rheinpreis geſchlagen wurde, lenkt hier in erſter Linie die Auf⸗ merkſamkeit auf ſich. Will er diesmal gewinnen, ſo muß er ſich vor allen Dingen den friſchen Otavi vom Halſe halten, während Turban, Kirchbach, Cyere volem u. a. m. ſchon hinter ihm endeten. Neue Gegner ſind der erfolgreich ehemalige Graditzer Lämmergeier, der Opelſche Miramar, Raſtelbinder, Aida, Emilio, und Oſt⸗Expreß als Stallgenoſſin von Notung. Sonſt darf man vielleicht noch Eſtino, Arion, Manrico, Eskiſchehir, Loge und Chere cherie ab Ablauf er⸗ u alſd eine bunter Schar, deren Chancen ziemlich gleichwertig ind. Im Ludwigshafen⸗Jagdrennen ſtartet Artillerie⸗ feuer, die Siegerin des alten Badener Jagdrennens, alſo eines der ſchwerſten Rennen auf deutſchen Bahnen. An ih rkönnen Tſchabour Koſch und der von ihm mit viel Glück geſchlagene Tango ihre Klaſſe erproben und das Rennen des Sonntags unter ſich nachproben: in paar gute Steepler werden ſich noch dieſer Reihe anſchließenE, wir nennen nur Palette, vielleicht Arion und Silberthaler u. a.., wo⸗ mit eine feſſelnde Steeplechaſe geſichert iſt. Zum Schluß kommt wieder eines der ſtets ſo ſtark beſetzten 1600 Meter⸗Rennen, das Neu⸗Oſtheim⸗Rennen. 45 Pferde ſind hier noch engagiert, ſodaß es rein unmöglich iſt, auf einzelne einzu⸗ gehen. Intereſſant wird das erſte Auftreten des Engländer⸗ Pleiades. Wir möchten vielleicht noch erwähnen die Sieger vom Sonntag Sedalia und Rochebelle, die Badener Sieger Tatkraft und Mime, Täbris Segieth, Le Gerfaut, Felſenriede, Südwind, Karrara, Hexenmeiſter, Anita II, Arion, Balmung, Taurus, Tſcherkeſſin und Nordpol, die alle hier noch einmal wiederkehren, ſo daß es zu einem ſelten harten Kampf auf der langen Geraden kommen kann. Mancherlei ſteht alſo auf der ſportlichen Speiſekarte des Mitt⸗ wochs, was auf jeden Freund des Turfs die größte Anziehungskraft ausüben muß, und wer bei dem herrlichen Wetter das farbenpräch⸗ tige Bild eines Renntags genießen will, wird morgen nach allen Richtungen auf ſeine Koſten kommen. Kaòͤrennen im Luiſenpark * Radrennen im Luiſenpark. Die Radfahrgeſellſchaft 1896 Mann⸗ heim(D. R. U. brachte am Sonntag die vor 8 Tagen angeſagte, aber wegen der ſchlechten Witterung abgeſagten Rennen zum Aus⸗ trag. Bei gutem Beſuch wurde vorzüglicher Sport geboten. Ergebniſſe: Jugendfahren 2000 Meter: 1. W. Wenz, Köln(175/ Jahre).40 Min., 2. W. Heß, Mannheim(1674 Jahre), 3. R. Eiſenhardt, Mann⸗ m. Prämienfahren: 6000 Meter:— 15 Runden(bei jeder 3. Runde eine Prämie, letzte Runde 5 Preiſe): 1. Prämie K. Quiring, Mannheim, 2. Prämie W. Back, Mannheim, 3. Prämie K. Quiring, Mannheim, 4. Prämie H. Hoffmann, Mannheim, 1. K. Quiring, Mannheim, 2. W. Back, Mannheim, 3. H. Sachs, Mannheim, 4. A. Menü, Mannheim, 5. K. Wanger, Mundenheim. Tandem-Fahren über 2400 Meter: 1. Dahmen⸗Klein⸗ ſchmitt, Köln vom Mal 33,20 Min., 2. Oelbach⸗Schmitt, Mann⸗ heim mit 50 Meter Vorgabe. „Vorgabefahren über 4000 meter: 1. K. Werner Heß⸗Mann⸗ heim, 50 Meter, 6,30 Min., 2. K. Quiring, Mannheim, 0 Meter, 3. W. Back, Mannheim, 10 Meter, 4. O. Hoffmann, Mannheim, 50 8 L. Oelbach, Mannheim, 70 Meter, 6. K. Heß, Mannheim, eter. Die Vorgaben ſind bereits in der zweiten Runde eingeholt. Werner Heß gewinnt mit Radlänge im Spurt ſicher. Mannſchaftsfahren 100 Kilometer: 1. Roſenbuſch⸗Schra⸗ der, Hannover 72 Punkte, 2,57,18 Stunden, 2. Kleinſchmitt⸗ Dahmen, Köln 68 Punkte, 3. Haas⸗Schuler, Stuttgart 65 Punkte, 4. Wißbröcker⸗Hartmann, Hannover 59 Pkte, 5. Wenz⸗Köln, Hönning⸗ Frieſenheim 56 Punkte, 6. Hartmeyer⸗Ludwigshafen, Helmling, Mannheim 48 Punkte, 7. Börs⸗Becker, Köln 48 Punkte. Letzte beiden Paare gleiche Punktzahl. Gefahren wurden die 100 Kilometer in 2 Stunden 57 Minuten 18 Sekunden. Leider er⸗ eignete ſich in der letzten Runde ein Maſſenſturz, in dem 4 Fahrer verwickelt, wurden; glücklicherweiſe kamen dieſe nur mit Hautabſchür⸗ fungen davon. Athletik Große Erfolge Mannheimer Alhleten. Bei den Europa⸗ meiſterſchaften, die am Sonntag in Neunkirchen(Saar) ausgetragen wurden, konnte der Kraftſportklub Mannheim⸗Jung⸗ buſch drei Europameiſterſchaften erringen. In der mitk⸗ leren Altersklaſſe errang L. Ohneſorg die., in derſelben Klaſſe J. Edinger ſen. die 3. Europameiſterſchaft. Die Muſter⸗ riege des Vereins errang mit gleicher Punktzahl des erſten durch Los entſchieden, die 2. Europameiſterſchaft. Den Siegern 38 am Dienstag abend am Bahnhof ein würdiger Empfang be⸗ reitet. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rbein⸗Begel[ 2. 3. 4. 5. J6. J8. Neckar-Begeli[ 2. 8. 4 5.. 2 202.22 1 0 10 1,89 Mannheim 3,14(beilbronn. .96 429 3,96 5 4,00 2 85 Schuſterinſel“).43 Rehl 40 Maxau 5 Mannbeim 5. Kaub.. 3, ſeölnn.44. .42.40 3 .32.23J, 180 4 4,25 J 4 15⁰ Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b.., Mannheim, B 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen u. volkswirtſchaftl. Teil: i. V. Dr. Fritz Hammes; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übria iedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt. Rheinwaſſerwärme stundenlang gegen die 6. Seite. Dienstag, den 9. Sepkember 1924 Nr. 417 Handel ——— des C Aannheime 1 Gedanken zur Aktienrechtsreform Von Dr. jur. Rudolf Haas-Mannheim Seit der Schaffung des neuen deutschen Handelsgesetz- buches im Jahre 1897 hat der Aufschwung des deutschen Wirtschaftslebens mit der Ausdehnung, Verfeinerung und Verflechtung des wirtschaftlichen Organismus auch große Aenderungen auf dem Gebiete des Gesellschaftsrechts ge⸗ bracht. Es spricht für die Brauchbarkeit unserer alfen Gesetzestechnik bei den bedeutenden Umwaälzüngen, die sich auf manchen Gebieten gerade auch des Gesellschaftsrechts vollzogen, daß die Gesetze elastisch genug Waren, berechtig- ter, notwendiger Entwicklung Raum zu geben, daneben auch die Möglichkeit zur Bekämpfung schädlicher Auswüchse offen ließen. Neuerdings aber mehren sich die Stimmen derer, die aus den verschiedensten Gründen wesentliche Bestandteile des Gesellschafts- und vor allem des Aktien- rechts als durch die Entwieklung überholt, oder akuten Bedürfnissen hinderlich und deswegen als abänderungs- bedürftig bezeichnen. Die Erörterung dieser Fragen in den juristischen Fachkreisen— der dieser Tage in Heidelberg stattfindende deutsche Juristentag hat sie auf seine Tages- ordnung gesetzt— wird bei der tief einschneidegden Wir- kung einer Aenderung des deutschen Aktienrechts und Wwegen der großen wirtschaftlichen und soziologischen Bedeutung der sie veranlassenden Grundfragen in weiten Kreisen Be- achtung und Mitarbeit finden müssen. Neben den durch die Geldentwertung und ihre Nach-⸗ Wirkungen aufgeworfenen Bilanzierungsfragen, stehen zwei Probleme im Mittelpunkt der Diskussion. Das eine berührt mit der Untersuchung der Machtverschiebungen zwischen den Institutionen des aktienrechtlichen Organis- mus dessen Eundament, die andere aufgeworfene Frage, von dem akuten Kreditbedarf der deutschen Industrie aus- gehend, zweifelt an der Anpassungsfähigkeit des Seltenden Rechts an die neu auftretenden Erfordernisse. Eine der Hauptnormen des deutschen Aktienrechts sucht der Generalversammlung, der Gesamtheit der auf Grund des in der Aktienurkunde verkörperten Mitgliedschaftsrechts kapitalmäßig beteiligten Aktionäre, im Aktienverein die entscheidende Rolle zu geben. Verschiedenste Ursachen hatten schon im Lauf der letzten Jahrzehnte bewirkt, dah ausschlaggebende Bedeutung de facto nicht mehr der Ver- sammlung der Aktionäre, sondern einer mit dem Unter- nehmen durch besondere Beziehung verknüpften Verwal⸗ tungsgruppe zukam, die allerdings vielfach, aber nicht not- Wendigerweise auch kapitalmäßig stark beteiligt sein mochte. Die weitgehende Mobilisierung aller Wirtschafts- güter hat im Aktienwesen jeglichen persönlichen Zusammen- hang zwischen Geldgeber und Schuldner-Unternehmen be⸗ seitigt. Der Börsenkäufer kennt vielfach das Werk, an dem er sich beteiligt, nur dem Namen nach. Auf die ihm durch das Gesetz gegebenen Mitgliedschaftsrechte legt er keinen Wert, ihm kommt es nur auf Substanz- und Gewinnbeteili- gung an. 80 konnte sich widerspruchslos der Brauch herausbilden, Bankdepot-Aktien ohne besondere Vollmacht in der Generalversammlung durch den Depothalter vertreten zu lassen. Die Geldentwertung mit dem tollen Zufallsspiel der Kurs- bildung. losgelöst von jeder ernsthaften volkswirtschaft- lichen Erwägung, gab im Auf und Ab der Goldkurse dem die Konjunktur richtig Erfassenden die Möglichkeit, mit un- verhältnismäßig geringen Mitteln ausschlaggebenden Einfluß auf solche Unternehmungen zu gewinnen, von deren Aktien wenigstens ein Teil locker genug im freien Markt unter- gebracht war. Man sprach immer von Ueberfrem- dungsgefahr durch Ausländer, die sicher nicht gering War— und es ist nur erstaunlich, wie wenig eigentlich das Ausland die sich ihm bietenden Chancen ausgenutzt hat— diese Gefahr bestand aber vor allem auch Inländern gegenüber, mögen es Inflationsgewinnler gewesen sein, Kapitalkräftige Konkurrenten, oder Abnehmer- und Liefer- firmen, die von vertikalem oder horizontalem Konzentrations- streben bestimmt wurden. Ohne die zweifellos vorhandenen Auswüchse zu verkennen, wird man jeder Gesellschaft ein Recht auf Eigenbestimmung zubilligen müssen. Das ursprüng- lichste Mittel zur Aufrechterkaltung des durch die Wirt⸗ schaftskonjunktur bedrohten Beharrungszustandes war die Schaffung von Vorzugsaktien in der Form der Mehr- stimmaktie. Im Laufe der Entwieklung zeigte sich, daſß das durch die besondere Aktiengattung der bisherigen Majoritat oder der Verwaltungsgruppe gegebene Stimm- gewicht in gewissen Fällen nicht ausreichte. Es war wohl — 2 Mittelamerika. 8 Wie die Geschäftsstelle der deutschen Handelskammern in den lateinamerikanischen Ländern in Hamburg der Han- delskammer Mannheim mitteilt, mehren sich in der letzten Zeit die zahlreichen Anfragen zur Anknüpfung von Ge- schäftsbeziehungen nach den genannten Ländern. Die Ge- schäftsstelle der deutschen Handelskammern in den latein- amerikanischen Ländern weist hierzu nachdrücklichst darauf hin, daß die Handelskammern und Firmenverbände in Süd- und Mittelamerika in erster Linie dazu bestimmt sind, die Interessen ihrer Mitglieder zu vertreten, und erst in zweiter Linie die deutschen Wirtschaftsbeziehungen mit den einzelnen Ländern zu pflegen. Bei der Zusammensetzung der Ver- bände ist es den genannten Stellen daher nicht möglich, Firmen, die von Deutschland aus Geschäftsbeziehungen an- Zuknüpfen suchen, weiter entgegen zu kommen, als daß diese Firmen in den Rundschreiben den jeweiligen Mitglieder- kreisen kostenlos bekannt gemacht, bzw. daß auf Wunsch Mitgliederverzeichnisse versandt werden. Die oben genannte Geschäftsstelle weist hierauf nach- drücklichst hin, um Mißverständnissen vorzubeugen und um Beschwerden entgegenzutreten, die dahin gehen können, daß die Kammern bei der Anbahnung von Geschäftsbeziehungen nicht genug entgegenkommend seien. Deuisenmarkt Die am Wochenende eingetretene Abschwächung der europäischen Devisen hat sich in stärkerem Maße in der neuen Berichtswoche fortgesetzt. Das englische Pfund, das letzten Samstag mit 4,44% in New Vork notierte, stellte sich heute früh auf 4,42% und der französische Anknüpfung von Geschäftsbeziehungen in Süd- und ofogur veqe mepue nz ossnlüoseg sulssqdeflun uonlsgm der Vorschrift getrennter Abstimmung der Aktiengattungen unter Umstanden unmöglich, erwünschte Beschlüsse, z. B. gegen eine widerstrebende Stammaktienmajorität oder starke Minorität, durchzusetzen. Hier halfen die sogen. Stim m- rechtsaktien, die sich die Verwaltungsgruppen oft im Zusammenhang mit der Kapitalbeschaffung dienenden Vor- ratsaktien zur Verfügung stellen ließen. Durch Kapital- erhöhung schuf man Aktien, die nicht begeben wurden, son- dern in strenger konsortialer Bindung allein dem Zwecke der Aufrechterhaltung der bisherigen Machtverteilung inner- halb des Unternehmens dienten. Es ist schwer, die Grenze zu ziehen zwischen volkswirtschaftlich erwünschter Stabili- sierung der Verhältnisse und dem Migbrauch durch eine vielleicht unfahige oder auf persönlichen Vorteil gegenüber dem Allgemeininteresse und dem der Gesamtheit der übrigen Aktionäre bedachten herrschenden Gruppe. Die von der Literatur und Rechtssprechung entwickelten Grundsätze mögen im einzelnen hier unerörtert bleiben. Es sei nur kurz hingewiesen auf das noch unveröffentlichte Reichsgerichts- urteil vom 24. VI. 1924 Akt.-Z. II. 915½3. Gegenüber der die Schaffung von Vorzugs- und Schutzaktien als unzulàssig bezeichneten Klage führt das Urteil des II. Zivilsenats aus: „Die Vorzugsaktien und Stammaktien seien çer Ver- Waltung lediglich zu dem Zwecke überantwortet worden, um die Gesellschaft vor Ueberfremdung und vor dem Eindringen eines Wettbewerbsunternehmens zu bewahren. Diese Be- urteilung entspricht in rechtlicher Hinsicht der ständigen Rechtssprechung des Reichsgerichts. Die Schaffung von Vorzugsaktien mit mehrfachem Stimmrecht und deren Zu- teilung an die Mitglieder ist an sich gesetzlich zulässig— vergl.§8 185, 282 HGB. Sie ist in der Inflationszeit viel- kach zur Wirtschaftlichen Notwendigkeit geworden, weil an⸗ gesichts der herrschenden Geldverhältnisse und der leichten Veräußerlichkeit der Aktien erhebliche Gefahr für äußere und innere Ueberfremdung, d. h. für die Entstehung eines unerwünschten Einflusses seitens ausländischer Käufer oder inländischer Wettbewerber bestand. Wenn die Meliheit der Aktionäre in der Generalversammlung der Verwaltung das Vertrauen schenkt, daß sie von dem ihr durch Zutellung derartiger Vorzugsaktien gewährten Machtzuwachs zum Wohle der Gesellschaft und insbesondere zur Verhütung der Veberfremdung Gebrauch machen werde, so darf ihre dieses Ziel verfolgende Beschlußfassung nicht als dem Geiste des Aktienrechts zuwiderlaufend oder gar als sittenwidrig ange- sprochen werden. Natürlich kann unter Umständen eine solche Beschlußfassung die Wirkung haben, für einen längeren Zeitraum die übrigen Stammaktionäre zu einer mehr oder minder fühlbaren Einflußlosigkeit zu zwingen. Aber diese Wirkung war voraussehbar und ist von der Mehrheit freiwillig auf sich genommen worden.“ Das Reichsgericht stellt sich also auf den Boden der durch die Entwicklung gewordenen Tatsache. Durch die Goldbilanzverordnung und ihre Durchführungsverordnungen wird verhindert, daß die Vorzugsaktien bei der Umstellung auf Gold unberechtigten Anteil an der Gesellschaftssabstanz auf Kosten der Stammaktien erhalten; das Stimmgewicht der Aktienkategorien wird aufrecht erhalten und damit auch vom Gesetzgeber sanktioniert. Die Entwicklung zurückzu- schrauben Wäre Wohl unmöglich; eine andere Frage aber ist. ob nicht gesetzgeberisch aus ihr die Konsequenzen zu ziehen sind etwa in der Richtung einer Umgestaltung des als Kontrollorgan der, Aktionäre unwirksamen Au f⸗ slohtsrats zu einem aus Direktion und einzelnen Aktionär- Vertretern zusammengesetzten Verwaltungs- rat, ähnlich dem conseil'administration des französischen und dem board des englischen Rechts. Tatsächlich hat sich doch bei uns vielfach die Entwicklung ergeben, daß die ver- antwortungsvollen Entschlüsse tatsächlich, wenn auch nicht der Form nach, von der Direktion zusammen mit einer Aufsichtsrats-Kommission oder mit dem Aufsichtsrats-Vor- Aufsichtsratsmitglied gefaßt werden. Zur Vertretung der spezifischen Aktionärinteressen wäre an die Bestellung von Treuhändern zu denken. Bei einer derartigen Regelung würde der komplizierte Mechanismus verschiedenster Aktien- gattungen unnötig und wünschenswerte Klarheit gecchaffen. Die für organisatorische Zwecke beanspruchten Aktien- sonderarten würden, und damit kommen wir zum zweiten Teil unserer Betrachtungen, für die Kapitalbeschaffung frei. auf 19,15 ranken. Pie Mark Wird aus New Fork etwas schwächer mit 23,75 4,21„ für den Dollar, gegenüber 4,20 Bio von gestern gemeldet. In Goldpfennig ausgedrückt stellen ich alle europäischen Devisen schwächer, mit Ausnahme der dänischen Krone, die seit einer Woche sehr fest liegt, infolge der günstigen Aus- sichten einer Dollaranleihe. Das englische Pfund notierte heute früh 18,60 gegenüber 18,65% vom Samstag, der französische Franken 21,90 Pfg. gegenüber 22, der Schweizer 78,7 gegenüber 78,9, der belgische Franken 20)7 gegenüber 20,75 Pfg., der italienische Lire 18,3 Pfg., der holländische Gulden 1,60% gegenüber 1,60% /, die Tschechenkrone 12,55 gegenüber 12,60 Pfg., die Dänenkrone 70,8 gegenüber 70 Pfg. und die Schwedenkrone mit 1,116 l. London gegen Schweiz 23,62 gegenüber 23,65 von gestern, Kabel gegen Schweiz 5,335 gegenüber 5,32% von gestern. O Zörsenberichte Mannheimer Effektenbörse : Mannheim, 8. Sept. Der heutige Börsenverkehr ge- staltete sich recht lebhaft. Von Bankaktien standen im Ver- kehr: Badische Bank zu 24,50, Rheinische Creditbank zu 2,50 und Rheinische Hypothekenbank zu 5786. Ferner wurden gehandelt: Badische Anilin zu 1976, Dingler Maschinen zu 5,50, Karlsruher Maschinen 4,2, Mannheimer Gummi 2, Neckarsulmer 4,50, Rheinelektra 9, Zellstoffabrik Waldhof zu den Kursen von 127 und 1276, Zuckerfabrik Frankenthal %6 und Zuckerfabrik Waghäusel 36. Von Versicherungs- aktien stellten sich: Badische Assekuranz 75 G. und Mann- Franken auf 84% gegen London und gegenüber dem Dollar heimer Versicherung 82,50 G. sitzenden und etwa dem einen oder anderen sachkundigen ral-Anzeiger Waren und Härkte Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 8. September wurden zugetrieben! 261 Ochsen, 194 Bullen, 1166 Kühe, 598 Kälber, 15 Schafe, 1509 Schweine, 20 Wagenpferde, 250 Arbeitspferde, ˖ Schlachtpferde, 8 Ziegen. Preise für 50 kg Lebendgeviet (in): Rinder: 1. Kl. 48—52, 2. Kl. 40—44, 3. Kl. 32.—3 4. Kl. 2228; Farren: 4444, 3640, 32—36 KEüh 50—54, 42—46, 34—38, 28—32, 12—20; Kalber:—, 68—72 62—66, 58—62, 55—58; Schafe: 32—35, 28—32, 26—28 Maskflämmer:—, geringere 22—26; Schweine: 84-86, 84—86, 83—84, 81—83, 78—80, 70—78; Pferde: 1000—2000, 600—1800, 50—100; Ziegen: 10—20. Marktverlauf: Wagen- und Arjbeitspferde mittel- mäßzig, Schlachtpferde ruhig, Großvieh ruhig, Ueberstand. Kälber mittelmäßig, Markt geräumt, Schweine mittelmäßig⸗ ausverkauft. -m- Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel--.) Berlin-Oberschöneweide, 5. Sept. Die ruhige Geschäftslage am deutschen Metallmarkt hielt auch in der verflossenen Berichtswoche unverändert an. Die Annahme der Gesetze über die Londoner Konferenz im Reichstag am Ende der vorigen Woche hat bisher noch keinen frischeren Zug in das Geschäft bringen können. Auch die Hoffnungen, die man auf die Leipziger Messe gesetzt hatte, sind gröffen- teils nicht erfüllt Worden, da das Messegeschäft nach den vorliegenden Meldungen nur recht klein gewesen sein soll. Es scheint, daß die aufzulegende Auslandsanleihe erst neues Betriebskapital nach Deutschland bringen muß, ehe sich die allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse wieder bessern und damit im Zusammenhang auch die Umsätze in Metallen werden steigen können. Der Londoner Metallmarkt Verkehrte während der ganzen Woche ebenfalls in sehr ruhiger Haltung. Außer Blei, das eine kleine Befestigung aufzuweisen hat, sind die Preise für sämtliche anderen Metalle fast vollkommen den vor 8 Tagen gültig gewesenen Notierungen gleich. :: Schiedsgericht beim Meſamt für die Mustermessen in Leipzig. Da sich die Schlichtungstätigkeit immer mehr er- weitert, ist von der Herbstmesse 1924 an bei dem Weſlamt ein Schiedsgericht gebildet worden, das die obige Bezeichnung führt. Es besteht aus einem Vorsitzenden un zwei Beisitzern. Als Beisitzer werden jeweils sachkundige Kaufleute aus dem Geschäftszweig der streitenden Parteien und zwar je einer aus dem Kreise der Aussteller und dem Kreise der Einkäufer berufen. Berliner Motal Hörse vom 8. September Preiss in Festmark für 1 Kg. 5. 8 Aluminlum 5.„6% klektrolytkupfer 125,25 125,75 in Barren.40•2,50.49-2 Rafflnadekupfer.15-1,16 1,11,15 Zinn, ausländ..85-.95 445.165 Blel 0,52-0,64 0,62.061 flüttenzinn 4,75-.85.75405 Roheink cup,-Pr.)—.——.— Uiokel.60-.70 2660.377 do.(fr. Verk.) 0,63..64 0,630,64 Antimon 6795-0,87.55)0 50 Plattenzink.53-0,55 0,53..55 Sllber für 1 dr. 94.—-94,50 94,—94. Aluminium 2,30-2,40 2,30-2,0 Flatin p. Gr.— 72 London, 8. September(WB) Metallmarkt.(in Lst. 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Sarastro Wilhelm Fenten Tamino Fritz Bariling Erster Priester Karl Mang Zweiter Priester Paul Berge Die Königin der Nacht Johanna Bi Pamina, ſhre Tochter Anne Geier enbach Erste Dame Elisabeth Gt ietsch Zweite Dame Helene Reffert Di itte Dame Pauline Strehl Papageno Hans Fidesser Papagena Gussa Heiken Philipp Massalsky Else Betz Tilly Roth Marie Kaulmann Paul Berger Karl Mang Monostatos, ein Mohr Erster Knabe Zweiter Knabe Dritter Knabe Erster Zweiter Geharn'schter Mibelungensaal— Rosengarten Samskag, 13. September, abends 8 Unr [Konzert des Sängerchor Rheilnland Köln 180 Sanger. 65⁴⁰ Chöre von Sreu, Kämpf, Sendel, Hegar, Wüllner, Hiller, Kos chat, Hirsch und Wickenhauser Karten zu.— Mk. und.— Mk einschl Steuer für numeiierte Plätze u zu 50 Pf. für Stehplätze bei der Konzertkasse Heckel, 0 3. 10, Mannheimer Musikhaus, P 7, 14a, sowie am Konzertiag an der Rosengartenkasse Handolinen- und Lautenspielel- Wereinigung Ludwigshafen.H. Der Vorverkauf zu unſerer am Sonntag, den 14. September ſtattfindenden letzten diesjährigen 831 Sonderfahrt in den rheinischen Herbst nach Assmannshausen-Bingerbrück iſt bis einſchließlich Samstag, den 13. September verlängert. Das Boot legt ſowohl auf der Thal⸗ als auch; der Bergfahrt in Rüdesheim an und iſt vollſtändig abgedeckt. Vorverkauf: Muſikhaus Aug. Keßler jr, Muſikhaus E.& F. Schwab u. Konzertkaſſe Ferd Hecke Fiedertafef N 2, 3 2 Dassionsfestspiele Mittwoch, 10. Septbr., Donuerstag, 11. Septbr. u. Freitag. 12. Septbr., je abends 8 Uhr Steuer an der Abendkasse. Das Leiden Christi! OG Endgültig nur noch bis Donnerstag Einen außeror de ntlichen Erfolg haben wir mit unserer Lusispiel-Woche zu verzeichnen: Willam pechvogels merkwürdige Abenteuer; im Flimland! Eine Groteske in 4 Akten. Anmerkung: Wie immer, sind wir auch diesmal bestrebt, unseren werten Besuchern etwas Neuartiges im Film zu zeigen. In dieser Groteske treten eine Menge Tiere auf: Löwen, Kiokodile, Hunde, Katzen usw., die in ihren Dres- Jurleis tungen unsere helle Freude und große Bewunderung erregen. Die Tiere spielen ebensovollendet in ihrer Art wie die menschlichen Darsteller in dieser Groteske. Mit diesen fabelhaften Leist- Zungen der Tiere mischt sich eine ur- komische Handlung, die uns aus dem Lachen nicht herauskommen läßt. 7941 2 Filmflirt Lustspiel in 4 Akten mit den berühmten dänischen Darstellern: 2 fün nü n en Inn Wegen des Andranges zur Abendvor- stellung bitte die Nachmittagsvorstellun- gen mehr zu benutzen! Anfang 4½ Uhr. Letzte Vorstellg. 8 Uhr. Trauerbricen Karten druckerel Dr. Haas, G. m. b.., E 6, 2. 1 ſant 8329 Preise 1. Pl..20 Mk., 2. Pl..10 Mk. einschließl. Trelef. 8672 Leihamts, Litera C Amerika. England Frankreidl, Htalfen- Unsete liebe Schwester und ist heute nach längerem schweren Die Beerdigung findet am der Friedhofkapelle aus statt. Todes-Anzeige. 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