errn 7 R ee, — Aung nachmittag die Schanghater Freiwilligen mobilſſiert wurden. annneebennen. Poft⸗ Dauptgaſchäfta ſtelle e Praienrtzühungen Deee Kartarubs.— m AG. 2.— Seſchane-Hedenſtalle nle Sarſtabt, Wals⸗ Rummer eſRn. 6. 2 anfpt. le. 104,„ö4a, Nöen 7080 s. Lelegr--Re. celengdiger Manndeim, ErſGehet wöenmndb pus Hsl. Aus der Dienstagſitzung Die geſtrige Sitzung der Völkerbundsverſammlung war nicht ſo lurt beſucht, wie die me ene. Nach einer Bermerkung r Geſchäftsordnung erteilte der Präſident dem erſten Delegierten Augarns, dem 76jährigen Grafen pponyi das Wort. Gra aaf ni N5 eine etwa eingernge Rede, in der er ausführlic Un das Kroblem der Minderheiten einging, das für rudarn von großer Bedeutung ſei, und in der er weiter unter Be⸗ abn dſer Art. 8 des Vertrages von Trienon hervorhob, daß Un⸗ 15 brüſtung, die ihm auferlegt worden ſei, 15 3 durchge⸗ lunrt habe, und daß ſich aus dieſem Artikel nunmehr die Verpflich⸗ Stre für die Anderen herleite, ebenfalls die Abrüſtung ihrer dez itkräfte vorzunehmen. Weiter darg Apponyi auf die Frage die emiſchen Krieges ein und ſagte dazu, daß es nicht genüge, nur de Vorbereitungen für den chemiſchen Krieg zu unterbinden, ſon⸗ beſe daß die Gefahr eines ſo Krieges ein für alle Mal eitigt werden müſſe. In der Frage der obligatoriſchen Schieds⸗ untebtsbarkeit ſei Ungarn bereit, dieſem Verfahren zuzuſtimmen derer, der Vorausſehung, daß es die Gleichberechtigung aller, auch kleinen Staaten, vorſieht. nu der norwegiſche Delegterte Lange derlagte ſich darüber, daß Völ die während der früheren Völ erbundsverſammlungen vom lulterbundsſekretariat herausgegebene, täglich erſchienene Samm⸗ ſinm von Auszügen aus der Weltpreſſe aus bürokratiſchen oder gar anziellen Gründen habe. Weiter brachte Lange zur abeche, daß der Völkerbund bisher keine Einrichtung geſchaffen e„ die ähnlich wie die im Jahre 1907 von der internationalen edenskonferenz eſchaffene Kommiſſion dazu da ſei Wünſche, 25 halb der Regierungen aften entgegenzunehmen. Eine ölkerbund unbedingt gründen, um werden und Anregungen von außer herden Privatkörperſ liche Kommiſſton ſollte der herz engere Fühlungnahme mit der öffentlichen Meinung der Welt eizuführen.(Lebhafter Beifall.) preifu engliſche Staatsſekrtär Henderſon 1 mit einer Lob⸗ aſtgun des Völkerbundes und erklärte, daß jeder, der wie er zum 5 ale hierherkomme von dem ungeheuren Kreis der Auf⸗ ſoben wie der Leiſtungen des Völkerbundes überraſcht ſei. Hender⸗ ſprach dann von den Ratifiktionen der verſchiedenen Arbeits⸗ Ahanationen durch England und betonte dabei die e der duß anttonalen Arbeitsorganiſatton, die bereits jetzt erwieſen habe, den alle Länder, auch diejenigen, die unter Wirtſchaftskriſen leiden, nal, Vert der ſozialen Gerechtigkeit für den ſozialen und internatio⸗ WMöln Frieden erkannt haben. Das beweiſe u. a. auch, wie recht der lterdund daran tue, ſich 5 die Kraft der öffentlichen Meinung ſtützen. Leider denke die aede im allgemeinen erſt im Leſten lick von Kataſtrophen an Schiedsgerichtsbarkeit, Vermittlung, cbenrage uſw. Aehnlich 5 es auch im ſozialen Leben, und das ſei n der große Fortſchritt, auf dem der Völkerbund fuße. Dieſen ſcrli müſſe der Völkerbund weiter entwickeln, da man ange⸗ gen habe, ſich auch in normalen Zeiten ernſthaft mit dieſen Din⸗ 15 beſchäftigen, die von ungeheurer Wichtigkeit ſeien für den en der Welt.(Großen Beifall.) Dier dann wurde die Sitzung auf Mittwoch vormittag vertagt. Am derſtag nachmittag tagte die erſte Kommiſſion der Völkerbunds⸗ ſchemmlung. die ſich mit dem zweiten Teil der franzöſiſcheng⸗ en Einigungsreſulion zu beſchäftigen hatte, in der ihr die Prü⸗ ag der Artikel des Paktes aufgetragen wird, die vor Regelung internationaler Streitigkeiten handeln. der völkerbundsrat 05 geſtern nachmittaa eine öffentliche Sitzuna ab. in der er ſich zu⸗ ſeremit zwei Berichten befaßte. die Profeſſor Nanſen über das Ain werk für die rufſiſchen und armeniſchen Flücht⸗ ſu de erſtattet hat. Das Hilfswerk für die rufſiſchen Früchtlinge kerbun einer gemiſchten Kommiſſion, die aus Deleaierten des Völ⸗ i ſſchdes und des Arbeitsamtes beſteht. weitergeführt werden. da Uin ch ſetzt in weſentlichen nur darum bandelt. den ruſſiſchen Flücht⸗ die ſich beſonders in China, Deutſchland und in den ruſſiſchen len daaten aufhalten, Unterkommen und Beſchäftiauna zu verſchaf⸗ lich z. Für die armeniſchen Flüchtlinae lollen Perſonalausweiſe ähn⸗ den Inendaen kör die rufſichen Faüchtinge eingelührt werden. Bei. Aurägen des Berichterſtatters ſtimmte der Rat zu. e e e Ddie Wirren in China Ruhe an der Kampffront (Spezialkabelbericht der United Preßz) ber Schanghal, 9. Sept. die Kampfhandlungen ſind an degennden Front durch den ſeit geſtern unaufhörlich niedergehenden denen zum Stillſtand gekommen. Die weiten Reisſelder vor Lei Fronten ſind in unpaſſierbare Seen verwandelt worden. Die uten der zahlloſen Flüchtlinge die in ihrer Mehrzahl ahne ſedes piere ommen ſind und in den Straßen und auf den Feldern kam⸗ 95 80 ins Ungemeſſene geſteigert worden. 4 10 ſind durch den Regen Erweiterung des Kampfherdes Na des„B..“ haben ſich die Hoffnu ch einem Newyorker Telegramm als trüngen, den Kampf um Schanghal lokaliſieren zu können, 1 Nondel erwieſen. Nachdem Changſolin die Große Mauer hing 5 ma i mit ſeinen Truppen überſchritten hat, wird faſt ganz dderſt den Bürgerkrieg verwickelt ſein. Schanghat, als leßtes telp kündszentrum der Anfu⸗Partei wird wahrſcheinlich zum Mit⸗ 98 der entſcheidenden Kämpfe werden, die unter mſtänden ſeibunem rölligen Syſtemwechſel in Peking und zur Ver. in die Izder Tſchilis führen können. Die Kämpfenden ſind bereits wüdlun nächſte Nähe der Stadt gedrängt worden. Die weitere Ent⸗ lüng g ganz von der Schnelligkeit des Vorgehens Chang⸗ keits„deſſen Vormarſch in der Mandſchurei gegen Peking be⸗ 05. Nem ange ſein dürfte. 1 Thangewvork American“ ſpricht die Mutmaßung aus, nter erololin Japan ſtehe. Eine beträchtliche Zabt ſapaniſcher Of⸗ umdatſend Soldaten ſei in ſeine Truppen eingereiht worden. ſeler, der an der Spihe der ſüdlichen chmaporinzen ſtehn Asbaelge Changſolin und hat Befehl gegeben, daß ſeine Trupfen Reldet R Verteidigern von Schanghai zu Hilfe eilen ſollen. Weiter Nonta teuter aus Schanghal, daß infolge der gefährlichen am Wittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeitung VBadiſche Neueſte Nachrichten Delagen: Sport u. Spiel im Mannheimer Seneral-Anzeiger Aus Jeit u. Leben mit Mlaunheimer Srauen- u. Muſik-Seitung · Welle u. Schall · Die Verhandlungen in Genf Zwei Danziger Fragen, die den Schutz der Intereſſen von Danziaer Staatsangebörigen und Danziger Unternehmungen in Polen betreffen, wurden auf Antrag des Berichterſtatters Quinones de Leon⸗Spanien an ein zweiagliedri⸗ aes Juriſtenkomitee, das aus dem ſpaniſchen Rechtsgelebrten Votella und dem früheren ſchwediſchen Juſtizminiſter Undyn beſteht. zur Erſtattung eines Gutachtens verwieſen. Es handelt ſich um un⸗ gerechtfertigte Sequeſtrierungen der Güter Danziger Staatsangebö⸗ riger in Polen, Auf die Berichterſtattung des belgiſchen Mitglieds im Rate, des derzeitigen Präſidenten Hymans, genehmigte der Rat den Be⸗ richt des Wirtſchaftskomitees, in dem mit Genugtuung hervorgehoben wird, daß die von der vorfährigen internationalen Zollkonferenz angenommene internationale Konvention zur Verein⸗ fachung der Zollformalitäten am 27. November ds. Is. in Kraft treten wird, nachdem ſie von Dänemark, Italien, England, Neuſee⸗ land und Südafrika ratifiziert worden iſt. Der Berichberſtatter gab ſeinem lebhaften Wunſche Ausdruck, daß auch die Ratifikationen der anderen Staaten bald folgen möchten. Sodann verwies der Rat den von Lord Parmoor⸗England über die Hungersnot in Albanien erſtatteten Bericht an die Verſamm⸗ kung. Schließlich beſchäftigte der Rat mit dem Bericht des fran⸗ zöſiſchen Vertreters de Jou der an Stelle von Leon Bourgois an der Natstagung teilnahm, über die Arbeiten der Kommiſſion für internationale geiſtige Zuſammenarbeit. Beſonders berichtete de Jouvenel ausführlich über das Angebot des franzöſiſchen Unterrichtsminiſters in Paris, ein Inſtitut für geiſtige Zuſammen⸗ arbeit zu ſchaffen, das der Völkerbundskommiſſion zur freien Ver⸗ waltung übergeben werden ſoll. Urſprüngſich hatte der Rat dieſes Angebot einfach annehmen wollen. Er hat ſich aber dann auf ge⸗ zußerte Bedenken him entſchloſſen, es nur im Prinzip anzunehmen, im übrigen aber der Verſammlung die Entſcheidung zu überlaſſen. Das Militärkontrollrecht des Bölkerbundes „Nach der öffentlichen Sitzung des Völkerbundsrates fand eine geſchloſſene Sitzung ſtatt, über die das Völkerbundsſekretariat fol⸗ gende Mitteilung veröffentlicht: „Im Verlaufe einer nichtoffiziellen Sitzung beſchäftiate ſich der Völkerbundsrat mit der Frage ſeines Unterſuchungsrechtes betreffend die Rüſtungen gewiſſer Länder. Wie man ſich erinnert. war dem Völkerbundsrat in ſeiner Taauna vom veraangenen Juni hierüber ein Antrag der enoliſchen Regierung zugegangen, der ſich auf die Ausübung des dem Rate in den Verträgen von Trianon, St. Germain und Neuilly zuerkannten Unterſuchungsrechtes bezoag. In Beantwortung einer Anfrage der Militärkommiſſion legte auf Antrag Lord Parmoors der Völkerbund Wert darauf, genau feſtzuſtellen. daß die Organiſation. zu deren Prüfung die Mi⸗ litärkommiſſion aufgefordert war, der Ausübuna des Unterſuchungs⸗ rechtes angepaßt werden ſoll. ſo, wie es ebenfalls im Vertrag von Verſailles vorgeſehen iſt.“ Damit wird die geſtrige Melduna beſtätigt, wonach die Arbelten der Militärkommiſſion ſich bereits auf die Ausübung der Militär⸗ kontrolle auch in Deutſchland erſtrecken. Die Behandlung der ſaarländiſchen Frage vor dem Völkerbundsrat iſt auf die nächſte Woche vertagt worden. Infolgedeſſen haben die in„Genf weilenden Delegierten der ſaar⸗ ländiſchen Bevölkerung vorläufig Genf verlaſſen, nachdem ſie zahl⸗ reiche Beſprechungen mit den Mitgliedern des Rates und der Ver⸗ ſammlung gehabt ben, in denen ſie die Wünſche der ſaarländiſchen Bevölkerung zum Vortrag brachten. Außerdem fanden zwiſchen den Delegierten des Saargebietes und den in Genf weilen Mitglie⸗ dern der der Berpaeſe un eingehende Beratungen über die e Verhältniſſe im Saargebiet und die daraus ent⸗ ſtehende Lage in den Röchlingwerken ſtatt. Die Regierungs⸗ 8 darauf ſofort die beiden Mitglieder Lambert und Stephans nach dem Saargebiet zurückgeſandt um entſprechende Schritte 115 Behebung der Kriſe zu veranlaſſen. Auch die beiden anderen Mitglieder der Regierungskommiſſion Rault und Coff⸗ mann ſind infolge der Vertagung der ſaarländiſchen Frage vor⸗ läufig wieder nach dem Saargebiet zurückgereiſt. u der vor dem Völkerbundsrat zur Verhandlung kommenden Saarfrage erfährt man, daß bisher als Nachfolger für das verſtor⸗ bene Mitglied der Regierungskommiſſion Eſpinoſa de Los Monteros noch kein endgültiger Kandidat aufgeſtellt worden iſt. Peking lehnt die neutrale Jone ab Die Forderung der amerikaniſchen, enaliſchen. franzöſiſchen, italieniſchen und ſavaniſchen Reaierung auf Errichtung einer neu⸗ tralen Zone bei Schanahai zum Schutze der Europäer iſt von Peking abgelehnt worden, und zwar, wie es heißt, auf ruſſiſche Beeinfluſſung hin. ANus den beſetzten Gebieten Ein Kufruf des Regierungspräſidenten der Pfalz Der Regierungspräſident der Pfalz, Dr. Matheus, der am Montag ſein Amt wieder aufgenommen hat, erließ in der geſtrigen 1 des Kreisamtsblattes für die Pfalz folgende Kund ⸗ gebung: „Ich habe heute die Leitung der pfälziſchen Regierung über⸗ nommen. Meine Arbeit gehört der Pfälzer Heimat, unſerem lieben Bayernlande und unſerem großen deutſchen Vaterlande. Ich weiß, daß ich dabei auf die freudige Mitarbeit meiner Landsleute rechnen darf. Wir leben in einer harten Zeit. eiten aller Art werden ſich auftürmen. Sie zu überwinden, ſei uns Ziel und Hoff⸗ „Es gilt nicht, rückwärtsſchauend zu klagen, ſondern ver⸗ trauensvoll die Zukunft blickend zu chaffen am Wie derauf⸗ ſtieg des Vaterlandes.“ er Belagerungszuſtand über Lauterecken, der wegen der Zwi⸗ ſchenfälle vor einigen Tagen ſeitens der 1 7 Beſatzungs⸗ behörden verhängt worden war, iſt aufgehobeen worden. e Um die Auslieferung der Erzbergermörder. Wie die„Voſſ. Zeitung“ aus Budapeſt berichtet, hat die ungariſche Regie⸗ kung ſich nunmehr auf den Standpunkt geſtellt, daß der verhaftete Deutſche ächlich der Erzbergermörder Heinrich Schulz iſt. Man erwartet, das Auslieferungsverfahren vor Ablauf der vorgeſchriebenen ſechs Wochen erledigt ſein wird. Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 419 Nufuaadwe von Nu⸗ befcheünkte ſae verſpätete Ruftr. d. Feruſpe. obne Gi. Scrichtant. Mannbeim. Aus Feld und Garten · Wandern u. Neiſen Wir und das Ausland Mannigfache Begleitumſtände der jüngſten Vorgänge in Genf geben Veranlaſſung zu recht unerfreulichen aber umſo notwendigeren Betrachtungen. Mit ſtillem Neid und einer gewiſſen Bewunderung mußte der deutſche Leſer vernehmen, was für Reden von ſozia⸗ liſtiſchen Miniſtern aus Frankreich und England gehalten worden ſind— Reden, die ſicherlich auch dem Gedanken der Völker⸗ verſöhnung dienten, aber von der bei uns leider üblichen Verhimme⸗ lung des Internationalismus und des Paziftsmus weltenweit ent⸗ fernt waren. Man ſich einmal vor, bei jener Gelegenheit wäre das Deutſche Reich durch einen ſozialdemokrati chen Miniſter vertre⸗ ten geweſen. Dieſer hätte dann mit unfehlbarer Sicherheit eine Rede gehalten, wie ſie ein Herriot oder Macdonald nie über ſeine Lippen bringen würde. Wir möchten nur an die Rede Loebes er⸗ innern, die er in Paris, alſo gwiſſermaßen in Feindesland, gehalten hat und die ſich zu der Herriotſchen in Bezug auf die Betonung der nationalen Auffaſſung und der Rechte des eigenen Volkes verhielt wie etwa ein zahmes Kaninchen zu einem bengaliſchen Königs⸗ tiger. Und dabei gehört Herr Loe u denjenigen Sozialdemo⸗ kraten, die wenigſtens im Reichstag ſehr glückliche Wirkungen bei beſtimmten Gelegenheiten zu finden wiſſen. Wie würde ſich dann erſt eine Rede etwa von Criſpien oder Dittmann ausnehmen? Noch etwas anderes iſt kennzeichnend für den Unterſchied der Stimmungen in beiden Völkern. Man vergegenwärtige ſich den Haß und die mit der unſere Sozialdemokraten aller Schattierungen mit Einſchluß der Führer nationalen Veranſtaltungen gegenüberſtehen, die der Erinnerung an entſcheidungsvolle Tage des Weltkrieges dienen. Mit einer Leidenſchaft, die einer beſſeren Sache würdig wäre, haben ſie ſich zum Beiſpiel gegen eine jede Feier zur Erinnerung an den Tag gewählt, an dem die Begeiſterung im ganzen deutſchen Volke für die Verteidigung des Vaterlandes mächtig empor⸗ loderte. Herriot begab ſich von Genf nach Meaux zu einer⸗ Feier der Erinnerung an die Schlacht an der Marne, die unter Aufbie⸗ tung all des 1 ompes begangen worden iſt, den unſere Sozialdemokraten als Ausfluß des verhaßlen Militarismus in Grund und Boden verurteilen. Schlimmer noch iſt das unwürdige Spiel, das während der Tage von Genf dort und in Deutſchland getrieben worden iſt, um unſeren Eintritt in den Völkerbund herbeizuführen. und die Reichsregierung an der Abſendung der Notifikation unſerer Auffaſ⸗ ſung über die Krieasſchuldlüge zu verbindern. Leider haben dabei verſchiedene in Genf anweſende deutſche Pazifiſten Herrtot und Macdonald derart umſchmeichelt. ſie ſo mit Lobhudeleien über⸗ häuft, ihre körperlichen Schönheiten von allen Seiten betrachtet und bewundert, daß einem anſtändigen Menſchen dabei übel werden konnte. Die Antwort darauf hat ibnen Herriot gegeben. indem er deutſchen Pazifiſten, die um eine Unterredung nachgeſucht hatten und die er anädiaſt gewährt hatte, eine Vorleſung über die ſchäd⸗ lichen Folgen einer Wiederaufrollung der Krieasſchuldfrage bielt. Man ſollte meinen, daß den Herren gerade bei dieſer Gelegenheit die Augen aufgegangen ſeien darüber, wie notwendia es iſt, die Fran⸗ zoſen erſt von ihrem Wahn über Deutſchlands alleinige Krieasſchuld zu heilen, ehe eine gedeihliche Zuſammenarbeit im Völkerbund ſelbſt und damit der Eintritt Deutſchlands möalich wird. Aber ſoweit reicht der Verſtand der Leute nicht, die völlig umnebelt ſind von dem Ge⸗ danken, daß Deutſchland mit Amerika und Rußland warten kann. bis die Zeit für ſeinen Eintritt reif iſt. Dem ſoll gerade die inter⸗ nationale Erörterung über die Kriegsſchuldfrage dienen. Das un⸗ würdige und undeutſche Verhalten ſener Deutſchen, unter denen ſich auch ein Mitalied der deutſchen Preſſe befindet, erſchwert und ver⸗ zögert das Erreichen dieſes Zieles. denn der iſt ein ſchlechter Pollti⸗ ker, wenn er auch noch ſo aroße Töne reden kann, der es nicht ver⸗ ſteht zu warten und der durch ſeine Ungeduld der eigenen Regierung die Bahn verſperrt. Dahin gehört auch das Verhalten der ſoztal⸗ demokratiſchen Partei in ihrer Geſamtheit, die immer noch nicht de⸗ griffen hat, wie ſehr ſie mit ihrem Drängen nach dem Eintrttt in den Völkerbund gerade diefes Ereianis in Wahrheit verhindert. Von den erbärmlichen Machenſchaften ſolcher Blätter wie dis „Welt am Montaa“ und ähnlichen wollen wir weiter nicht ſprechen. Aber zur Kennzeichnung der gegenſeittgen Beweihräucherung ſener Herrſchaften ſei darauf aufmerkſam gemacht, daß dort z. B. dem reichlich bekannten Pazifiſten Graf Harry Keßler die Rolle einer vom Auswärtigen Amt als„Beobachter“ entſandten Perſönlichkeit zugeſchoben wird, um deſſen Tätiakeit in umſo belleren Licht erſtrah⸗ len zu laſſen. Selbſtverſtändlich iſt daran kein wahres Wort, Fur die Reichsreaierung und das Auswärtige Amt iſt der vazifiſtiſche Graf ebenſo wie für alle andern vernünftigen Leute eine völlig gleichgültige Privatperſon. Wenn die ſich ſo eifrig geberdenden Leute von der Liaa für Menfchenrechte etwas mehr auf die eigene Würde und etwas weniger auf die Menſchenrechte bedacht wären, würden ſie gerade dieſen den nützlichſten Dienſt erweiſen. Das deutſche Volk ſteht dem Treiben mit Verachtuna gegenüber. die Berner Ronferenz ):( Bern, 10. Sept.(Von unſ. Schweizer Vertreter.) Auf der Konferenz der Arbettsminiſter Deutſchlands, Frankreichs, Eng⸗ ladns und Belgiens, der auch der Direktor des internatlonalen Arbeitsamtes Thomas und der Vizedirektor Butler beiwohnen, galten die erſten Beſprechungen dem Waſhingtoner Uebereinkommen betreffs der Arbeitszeit. Der deutſche Miniſter Brauns machte dabei vor allem darauf aufmerkſam, daß Deutſchland für die Zeit ſeiner Reparationsleiſtungen eine verlängerte Ar⸗ beitszeit beanſpruchen müſſe. Die Ententeſtaaten ſtellten ſich auf den Standpunkt, daß dies mit Rückſicht auf die Induſtrie 5 50 det— könne. ie Konferenz rbeitsminiſter ging am Dien vormitt zu Ende. Ueber das Ergebnis der Beratungen—5 ſollgendes mitgeteilt: Nachdem die Miniſter erneut feſtgeſtellt hatten, daß es vor allem aus kulturellen und ſozialen Grün erwünſcht ſei, auf der Grundlinte des Waſhingtoner Abkommens zu einer brauchbaren internationalen Anwendung des Achtſtund entageg zu gelangen, wurde das Abkommen einer eingehenden Nachprüfung umterzogen. Sie bezweckten dabei, die unter ihnen etwa beſtehenden Auslegungsſchwierigkeiten zu beſeitigen und ſo ihren Regierungen die Ratifizierung zu erleichtern Es konnte feſtgeſtellt werden, daß in den meiſten Punkten ihre Auffaſſung übereinſtimmten oder doch nicht ſehr erheblich von einander abwichen. Die Konferenz ſchloß demnach unter dem allgemeinen Eindruck, daß es möglich ſein wird, u einer gemeinſamen Ratifizierung des Waſhingtoner ebereinkommens zu gelangen. * Nach dem Aufſtand in Georgien. Wie die Ruſſ. Telegraphen⸗ agentur meldet, wurde das auf Erſchießen lautende Urteil gegen 24 Organiſatoren von Bandenüberfällen in Georgien, darunter Mit⸗ b und der ausländiſchen Büros der Menſche⸗ ki vo re f 2. Seife. Nr. 419 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. September 192— Die Notiſtzierung der Kriegsſchulderklarung Ein Schritt der Deulſchnationalen Einer längeren Veröffentlichung der Deutſchnationalen Volks⸗ partei iſt zu entnehmen, daß die Parteileitung der Deutſchnationalen bei den zuſtändigen leitenden Stellen det Reichsregierung vorſtellig deworden iſt und um Aufklärung erſucht hat, weshalb die Notifi⸗ zierung der Erklärung der Reichs regierung zur Kriegsſchuldfrage bisher noch nicht erfolgt ſei und wann eine ſolche erwartet werden könnte. Von der Reichsregierung ſei darauf erwidert worden, daß ſie ihre Verpflichtung, die Notifizierung vorzunehmen, an⸗ erkenne und entſchloſſen ſei, ihr zu entſprechen. Angeſichts ge⸗ wiſſer zwiſchenzeitlicher Vorfälle habe man ſich aber entſchloſſen, zunächſt die für Ende dieſer Woche zu erwartende Rückkehr der leitenden Mitglieder des Reichskabinetts abzuwarten und als⸗ dann in einer ſofort einzuberufenden Kabinettsſitzung über den Termin der Notifizierung endgültig Beſchluß zu faſſen. Von der Deutſchnationalen Volkspartei wurde demgegenüber, wie es in der Veröffentlichung der Partei heißt, mit großem Ernſt darauf hinge⸗ wieſen, daß bei den Mitteilungen der Reichsregierung vor Bekannt⸗ gabe der Erklärung nie ein Zweifel darüber gelaſſen worden iſt, daß die Bekanntgabe an die auswärtigen Mächte alsbald nach Ver⸗ öffentlichung der Note erfolgen werde. Eine Aufgabe dieſes Stand⸗ punktes der Reichsregierung würde nach Ueberzeugung der Deutſch⸗ kationalen Volkspartei im In⸗ und Auslande als ein unverſtänd⸗ liches Zeichen der Schwäche gedeutet werden und die mit der Er⸗ klärung verbundene Abſicht in ihr Gegenteil verkehrt. Die Deutſch⸗ nationale Volkspartei erwartet daher, daß der kommende Kabinetts⸗ deſchluß auf alsbaldige Notifizierung lauten werde. Dazu wird uns von unſerm Berliner Büro gedrahtet: Der neue Vorſtoß der Deutſchnationalen in der Kriegsſchuld⸗ frage, der Gang in die Reichskanzlei und ihre gleichzeitige Erklärung, in der ſie ſich in gewohntem Stil als die Hüter der nationalen Ehre aufſpielen, wird in einem nicht nach rechts orientierten Teil der Berliner Preſſe allgemein als parteipolitiſcher Schachzug gewertet, der er auch in der Tat iſt. Nachdem die Regierung hatte erkennen laſſen, daß nach Rückkehr des Kanzlers und Außenmini⸗ ſters in einer Sitzung des Geſamtkabinetts die Entſcheidung über die Notifizierung der Kriegsſchuldnote getroffen werden ſollte, war es das gegebene, dieſen Beſchluß erſt abzuwarten. Aber die Deutſch⸗ nationalen nutzen die Situation aus, um die allgemeine Aufmerk⸗ ſamkeit von den peinlichen Vorgängen innerhalb der Partei abzulenken. Offenbar möchte man einen Er⸗ folg aufweiſen, wenn am 30. September das große Scherbengericht in Berlin vor ſich gehen wird. Dieſe Spekulation hat die Partei⸗ keitung ſicherlich nicht zuletzt veranlaßt, reichlich einen Monat nach der Abſtimmung verſtreichen zu laſſen, ehe die Vertreter aus dem Land gehört werden. Inzwiſchen werden die Stimmen aus den Wahlkreiſen immer dringlither, die eine frühere Anberaumung des Reichs vertretertags verlangen. Die„Deutſche Zeitung“ vertritt ge⸗ rade heute wieder dieſe Forderung mit allem Nachdruck. Dieſe Tat⸗ ſache vor allem mag den unmittelbaren Anſtoß zu dem Schritt der Deutſchnationalen gegeben haben; die Rückſicht auf die außen⸗ politiſche Lage wird dabei wieder einmal den parteipolitiſchen In⸗ tereſſen nachgeſtellt. Die Reichsregierung hat den Deutſchnationalen zugeſichert, daß ſie ihre Verpflichtung die Notifizierung vorzunehmen, anerkenne und entſchloſſen ſei, ihr zu entſprechen. Wann und in welcher Form der Akt vor ſich gehen ſoll, hat ſie nicht geſagt. Man iſt alſo im Grunde ſo klug wie zuvor, und es war ja auch gar nicht anders zu erwarten, denn das nwärtige Rumpfkabinett konnte ſich natürlich in keiner Weiſe egen. Der„Lokalanzeiger“ äußert heute denn auch die Befürchtung, daß man der Note an die alltierten Regierungen eine Form geben wird, die die Wirkung der Erklärung aufhebt oder gar in ihr Gegenteil verkehrt. Solchen und ähnlichen Erwägungen gegenüber erklärt das Kanzlerorgan, die „Germomia“, die Regierung wird ſich bei ihren weiteren Ent⸗ ſchlüſſen von den Erforderniſſen der politiſchen Lage beſtimmen laſſen. Ihre bisherigen Erfolge in der Außenpolitik hatten ihren tiefſten Grund darin, daß ſie ſich möglichſt von inner⸗ politiſchen Rückſichten frei hielt. Dieſer Tatſache bewußt wird ſie, ſo hoffen wir, ſich auch ferner von den deutſchnationalen Affekthelden ihr Porzellan nicht entzwei ſchlagen laſſen. Pariſer Stfimmungen V Baris, 10. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) So ſehr man ſich in Paris von dem Dilemma Rechenſchaft ablegt, in dem ſich der Reichskanzler in der Frage der Kriegsverantwortlichkeit Deutſch⸗ lands befindet, ſtellt die geſtrige Abendpreſſe ſeſt, daß ſich der Kanz⸗ ler in ein neues Dilemma begeben würde, wenn er den Pro⸗ teſt gegen die deutſche Kriegsſchuld lanziere. Die Oppoſition er⸗ mutigt die Regierung, einen etwaigen Proteſt des Reichs zum An⸗ laß zu nehmen, um noch einmal alle Tatſachen der Kriegsſchuld Deutſchlands vor aller Welt feſtzulegen. Aber auch die Mehrheit be⸗ trachtet den geplanten Schritt des Kanzlers als deplaziert und wünſcht, daß er nicht erfolgen würde. Franzoͤſiſcher diplomatenſchub: y Paris, 10. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Bel Herriot hat geſtern im Laufe des Tages eine Reihe von Empfängen ſtattgefunden, denen beſondere politiſche Bedeutung zukommt. U. a. empfing der Miniſterpräſident Barthou den Präſidenten der Reparationskommiſſion, den Generalgouver⸗ neur von Algerien, Steeg, und den franzöſiſchen Generalpräſi⸗ denten von Tunis, Lucien Salnt. Dieſe Beſuche ſollen laut In⸗ formationen aus beſter Quelle mit dem Diplomatenwechſel in den Vertretungen e im Ausland direkt zuſammen⸗ hängen. Trotz des in letzter Zeit von offizieller Seite aus gemachten Dementis, daß Herriot nicht beabſichtige, vorläufig einen Geſandten⸗ wechſel vor zunehmen, wird nun doch zugegeben, daß er einen großen Teil ſeiner Tagesarbeit dem Studium dieſes Problems widmet. Die franzöſiſche Regierung wird in der mächſten Zeit mit den ver⸗ ſchiedenen Mächten, bei denen ſie einen Diplomatenwechſel vorzu⸗ nehmen gedenkt, in Verbindung treben, um deren Meinung über die in Ausſicht genommenen Kandidaten einzuholen. Dieſer Mei⸗ nmungsaustauſch dürfte noch einige Zeit in Anſpruch nehmen, ſo daß erſt Ende Dezember definitive ſe gefaßt werden Siolitti für Erhaltung des Faſzismus Wenn die italieniſche Oppoſition gehofft hatte, Giolitti für ſich zu gewinnen, ſo iſt dieſe Hoffnung durch ein kategoriſches De⸗ menti Giolittis getäuſcht worden, indem er erklärt: Er denke nicht daran, den Kampf gegen den Faſzismus aufzunelmen, weil der Faſzismus die einzige Säule ſei, die den Einſturz des Staatsgebäudes verhüten könne. In politiſchen Kreiſen Roms wird eine Unterredung des Königs mit Muſſolini ſehr lebhaft beſprochen. Obwohl eine offizielle Mitteilung über den Inhalt dieſer Unterredung nicht vor⸗ liegt, ſo nimmt man doch beſtimmt an, die Beſprechung die in⸗ nenpolitiſche Situation zum Gegenſtand hatte, die namentlich in den letzten Tagen infolge der drohende Sprache der faſziſtiſchen Blätter ziemlich geſpannt iſt. ein wirklich deutſcher Tag Am Sonntag begingen die deutſchen Nordſchleswiger auf dem Knivsberg zwiſchen Apenrade und Hadersleben ihr all⸗ qährliches großes VBolks⸗ und Spielfeſt. Das Feſt war von nſtem Wetter begünſtigt und hatte einen außerordentlich ſtarken Beſuch aufzuweiſen. Die Zahl der Beſucher des Feſtes kann auf etwa 5000 geſchätzt werden. Auch der ſchleswig⸗holſteiniſche Süden war durch einige Abordnungen, die zu Schiff herankamen, vertreten. Es wurden im ganzen 42 Wettſpiele, hauptſächlich Schlagball und auſtball, ausgefochten. Das Feſt wurde eingeleitet durch einen eldgottesdienſt des deutſchen Paſtors Boyens⸗Lügumkloſter und be⸗ lofſen durch eine Feſtrede von Paſtor Kähler⸗Flensburg. die Schweiz in Erwartung Jeppelins Nicht nur im deutſchen Inland, ſondern auch im Ausland wird den Fahrten des Amerika⸗Luftſchiffes mit größter Spannung ent⸗ gegengeſehen. Insbeſondere in der benachbarten Schweiz, unter deren Augen ſich ja die Anfangsfahrten des Zeppelins vollzogen haben, iſt das Intereſſe ganz außerordentlich lebhaft. Die Zeppelſin⸗ werft in Friedrichshafen hat mit dem eidgenöſſiſchen Luftamt in Bern bereits alle notwendigen Abmachungen getroffen. Die„Neue Züricher Zeitung“ ſchreibt in einem Ein⸗ leitungsartikel u..:„Wir ſchreiben keine Phraſen nieder, wenn wir heute ſchon erklären, daß weit herum im Schweizer Lande Tauſende und Abertauſende von Menſchen das Luftſchiff zu ſehen wünſchen und ſehnſüchtig die Stunde erwarten, da das Rieſenluft⸗ ſchiff ſeine Kreiſe über unſer Land ziehen wird. Viele von uns haben freilich den grandioſen Tag des 1. Juli 1908 noch nicht ver⸗ geſſen, da Graf Zeppelin ſelbſt zum erſten Mal in ſeinem Luftſchiff der Schweiz einen Beſuch abſtattete und über Baſel, Luzern, Zürich und Winterthur ſteuerte. Seither iſt es lange ſtill geweſen in Fried⸗ richshafen, da harte internationale Beſtimmungen der deutſchen Technik unerträgliche Feſſeln anlegten, aber eine Sonderbeſtimmung hat wenigſtens möglich gemacht, daß deutſche Ingenieure und deutſche Konſtrukteure wieder einmal der Welt den Beweis ihrer Baukunſt zeigen konnten durch eben dieſen, für Amerika beſtimmten Zeppelinkreuzer, der drüben überm Moer nach hoffentlich glücklicher Ueberfahrt dem Verkehr dienen ſoll. Jetzt in den unerquicklichen Zeiten läſtiger Paßkontrolle ſind die Beſuche der Schweizer in Fried⸗ richshafen für die meiſten unmöglich, aber umſo dankbarer würde die ſchweizeriſche Bevölkerung ſein, wenn das neue Luftſchiff in Erinnerungen die jahrzehntelange gute Nachbarſchaft wenigſtens für ein Stündchen in die Schweiz kommen würde, um ſich allen ſenen zu zeigen, die ſeinen Werdegang in den letzten Jahren aufmerkſam verfolgt haben, um die ihm bei ſeinem kurzen Probegalopp durch die Schweiz begeiſtert zurufen werden: Glückliche Ueberfahrt in die neue Welt!“ Die Fahrt des„Z. R. III“ wird vorausſichtlich am heutigen Mittwoch ſtattfinden. Gepfant ſind in dieſer Woche noch zwei bis drei etwa öſtündige Probeflüge; Ende dieſer Woche ſoll dann der große Nordlandflug beginnen. In der nächſten Woche wird das Luftſchiff dann ſeine Amerika⸗ fahrt antreten, vorausgeſetzt, daß in der Witterung keine be⸗ ſonders ſtörenden Verhältniſſe eintreten. Um den Schutzzoll Die Frage, ob die Landwirtſchaft durch Schutzzölle aus der ſchwie⸗ rigen Lage, in der ſie ſich ohne Zweifel zur Zeit befindet, heraus⸗ gebracht werden ſoll, ſpielt trotz der parlamentariſchen Ferien in politiſchen Kreiſen im Augenblick eine ſehr große Rolle. Das frü⸗ here ollſchutzſyſtem war bekanntlich durch den Krieg und ſeine Fol⸗ geerſcheinungen zuſammengebrochen und aus den Kreiſen Land⸗ wirtſchaft kommt nun immer dringender der Ruf, die frühere Mauer wieder zu errichten und ſie, wenn möglich, noch höher zu ziehen. Der Reichsernährungsminiſter und mit ihm das Kabinett beabſichtigte bekanntlich die Zollvorlage noch vor dem Auseinandergehen dez Reichstags zum mindeſtens an den Ausſchluß zu bringen. das iſt aber durch die Sozialdemokraten vereitelt worden, denen es gelang, die Beſchlußunfähigkeit des Hauſes, auf deſſen Bänken ſehr viele hürgerliche Abgeordnete bereits fehlten, herbeizuführen. Nun iſt, ſo ſchmerzlich die Verzögerung für die Landwirtſchaft ſein mag, ein Aufgeſchoben noch kein Aufgehoben und die Angelegenheit wird nach dem Wiederzuſammentritt des Reichstags im Mittelpunkt unſerer ganzen inneren Politik ſtehen. Von den Gegnern des Schutzzolls, der Linken, wird hauptſächlich das Argument geltend gemacht, daß durch Zölle das Brot übermäßig verteuert werden würde. Sehr ſchnell iſt man namentlich in der Sozialdemokratie mit dem Schlag⸗ wort vom„Brotwucher“ bei der Hand. Dieſelbe Sozialdemokratie vergißt aber die Wahrheit des alten Wortes:„Hat der Bauer Geld, ſo hat's die ganze Welt.“ Auf eine volkswirtſchaftliche Formel ge⸗ bracht: Eine Erhöhung der Kaufkraft der Landwirtſchaft, würde für die Steigerung und überhaupt für die Aufnahme unſerer induſtriel⸗ len Produktion von ausſchlaggebender Bedeutung ſein. Ueber die grundſätzliche Notwendigkeit, daß der Landwirtſchaft geholfen wer⸗ den muß, brauchen nicht allzu viel Worte verloren zu werden. Die Landwirtſchaft iſt nun einmal, trotz unſerer ſtarken Induſtrie das Rückgrat unſerer Volkswirtſchaft, und was bei unſerer Verarmung am weſentlichſten iſt, unſerer Ernährung; daß die Landwirtſchaft un⸗ ter den augenblicklichen Verhältniſſen nicht lebensfähig iſt, wird üb⸗ rigens ſogar von den meiſten Gegnern der Zollvorlage zum minde⸗ ſtens im ſtillen Kämmerlein gzugegeben. Auf der andern Seite ſind natürlich die Folgerungen, die ſich bei Errichtung der Zollſchranke für den Preis der Lebenshaltung ergeben, ſehr ſorgfältig abguwä⸗ gen. Auf keinen Fall wird der Reichstag über das Maß hinaus⸗ gehen dürfen, das in der Vorlage der Regterung feſtgeſetzt worden iſt. Uferloſe Forderungen gewiſſer Intereſſentenkreiſe werden auf unbedingte Ablehnung ſtoßen müſſen. Ratholikentag und ſchwarz· weiß · rot Der Katholikentaa, der fünaſt in Hannover ſtattgefunden hat. iſt in mancher Beziehung charakteriſtiſch für den Wandel unſerer inneren Verhältniſſe. Im allgemeinen iſt ja leider die innerpolitiſche Veränderuna nicht gleichbedeutend mit einer Verbeſſeruna. Umſo freudiger ſoll man es begrüßen, wenn wirklich mal. wie es bier der Fall iſt. eine ſolche konſtatiert werden kann. Der Hannoverſche Ka⸗ tholikentaa iſt der erſte ſeiner Art in der Diaſpora geweſem worauf von ſehr vielen Rednern mit beſonderer Genuatuung bingewieſen wurde. In der Tat wäre der Gedanke, in dem ſtrena lutheriſchen Hannover eine ſolche Taauna abzuhalten. vor dem Kriege eme glatte Unmöalichkeit geweſen. Der Verlauf des Katholikentages, dem die Bevölkerung einen ſehr freundlichen Empfang bereitet hat. bat bewieſen, daß die beiden Konfeſſionen ſehr wohl bei gegenſeltiger Selbſtzucht nebeneinander leben können. namentlich wenn der nationale Gedanke über beiden ſchwebt. Auch in dleter Hinſicht war die Hannoverſche Tagung intereſſant und ſollte nament⸗ lich dem Zentrum. das doch nun einmal eine katholiſche Partei iſt, Sdbadt Hannover war während des Katholikentages in ein leuchten⸗ des Flaagengewand gehüllt, aber— in ein ſchwarz⸗weiß⸗rotes. Nur die öffentlichen Gebäude batten ſchwarz⸗rot⸗gold geflagat und die wenigen Privathäuſer, die das gleiche getan hatten. waren an den Fingern der Hand herzuzählen. Beim Begrüßungskommers der farbentragenden katholiſchen Studentenverbindungen, der den Katholikentag einleitete, ſaßen die Chargierten oſtentativ unter dem ſchwarz⸗weiß⸗roten Banner auf der Bühne. Die katholiſche akademiſche Jugend wollte alſo wohl den Herren vom Zentrum, die ja für den Flaggenwechſel mit die Verantwortung tra⸗ gen, zu verſtehen geben. wie ſte über dieſen Wechſel denkt. Dem Reichstaa lieat bekanntlich ſeit längerer Zeit der Ankrag der Deutſchen Volkspartei vor, die alten Reichsfarben wie⸗ der an die Stelle von ſchwarz⸗rot⸗aold zu ſetzen. Es ſteht noch nicht feſt. ob für dieſe Verfaſſungsänderung die Zweidrittermehrheit wird aufgebracht werden können. Die Entſcheidung dürfte beim Zentrum liegen. Man möchte hoffen, daß möalichſt viele Mitalieder dieſer beiden Parteien den Irrtum von Weimar zurücknehmen und für ſchwarz⸗weiß⸗rot ſtimmen. Die Mahnuna der katholiſchen Studenten ſollte dem Zentrum zeigen, was jſa weiß Gott kein Geheimnls iſt, daß das deutſche Volk in ſeiner überwältigenden Mehrheit die alte ruhmbedeckte Fahne haben will. Auch das wäre ein Akt der Parität und gegenſeitigen Rückſichtnahmel Badiſch⸗elſäſſiſche Grenzfragen Einem franzöſiſchen Blatte zufolge ſollen in der nächſten Zeit Verhandlungen zwiſchen der deutſchen und der franzöſiſchen Regie⸗ rung über die Verhältniſſe an der elſäſſiſch⸗badiſchen Grenze zu er⸗ warten ſein, wo e. Grundeigentum von einzelnen elſüſſiſchen Kommunen und Privatperſonen auf badiſchem Boden liegt, was EE ſtändig Anlaß zu Reibungen gibt. 61 obwohl es das nicht wahr haben will. zu denken geben. Die ganze Die Lage in Chile (Spezialkabelbericht der Anited Preß) 55 Sankiago de Chile, 10. Sept. Der Präſident Alleſan b0s hat dem Militärkomitee offiziell ſeinen Rücktritt angeboten. 65 Komitee hat darauf in einem Kommuniqus bekannt gegeben, ber in keiner Weiſe eine Militärdiktatur beabſichtige, ſon ſei nur den Wunſch habe, eine Reaierung zu bilden, die imſtande 16 die Ausnutzung der Finanzen des Landes auszuführen. Der Seſſ hat die Maßnahmen des Kabinetts, das zu aleichen Teilen aus* tär und Ziviliſten beſteht, aut geheißen. Dieſe Maßnahmen 11 ſtrecken ſich in der Hauptſache auf die Regelung der Bezahlung Er. Armee. Marine und Polizei, ſowie auf allgemeine ſteuerliche 15 leichterungen. Die Ordnuna im Lande iſt nicht geſtört. Es in jedoch in Betracht gezogen werden. daß die ſtrena ausgeübte Ben“ ſur es nicht geſtattet. die Lage klar zu überſehen. * Eine Militärrevolte in Honduras (Aufgenommen durch die eigene Radtoanlage de „Mannheimer General⸗Anzeigers“) O aris. 10. Sept. Havas meldet, daß in Hondura 0 Militärrevolte ausgebrochen iſt. General Herrera, der fü 115 der revolutionären Truppen, ſoll bereits gegen die Hauptſtadt marſchieren. Die Regierung hat alle Vorbereitungen zur Abwei eines Angriffes getroffen. Die Rampflage in Marokko Nach dem„Soir“ iſt die Lage der Spanier in Marokke entgegen den von ſpaniſcher Seite verbreiteten Meldungen 23 wie vor ſehr ernſt. Etwa 60 000 Mann ſeien in Gefahr, en. weder ermordet zu werden oder in Gefangenſchaft zu geraten. 1i Mittelpunkt des Widerſtandes iſt, wie es heißt, Tetuan, das 1 zwei Tagen von Weſten her angegriffen wird. Da man auch ein in Angriff von Süden her erwartet, ſind Batterfen der Fort⸗ Tätigkeit getreten. Deutſches Reich Scheidemann„vorläufig“ zur Ruhe geſeht In eimer vertraulichen Stzung hat die Koſſeler Sech verordneten⸗Verſanunl beſchloſſen, ihren Abbaubeſchl 92 bung 2 ae enden bd den durch eine dele Ppe, multerung zu erſetzen. Nach dieſer ſoll Oberbürgermeiſter 5 den mann und Stadtrat Roſenſtock zum 1. November des vorläufigen Ruheſtand verſeßt werden. In Abänderung gen alten Beſchluſſes wird ausdrücklich feſtgeſtellt, daß mit dem welbſt Beſchluß der Abbau der Stelleninhaber und nicht der Stellen ſe luß en herbeigeführt werden ſoll.— Bekanmtlich hatte die Regierung wegn der Anklarhen der erſten Faſſung in dete Wegehund de Guttigtel des Beſchluſſes vom 14. Juli nicht anerkanmt. Verwaltungsreformen in Preußen Der Hauptausſchuß des Preéußiſchen Landtag. mit knapper Mehrheit nicht den Entwurf des demokratiſchen Ve g ſungsrechtlers Preuß, ſondern die Regierungsgorger⸗ zur Grundlage für die weiteren Verhandlungen über b ſich waltungsreform angenommen. Es iſt jedoch fraglich, o Auf⸗ für die Beſtimmumgen der Regierungsvorlage, derzufolge die idien hebung der Regierungspräſideen an den Spitzen der Oberpräſt ſtattfinden ſoll, eine Mehrheit finden wird. Badͤiſche Politik Landesausſchußſitzung der Deutſchen volkspartel Der N der Deutſchen Volkspartei in Baden ga, am letzten Sonntag in Baden⸗Baden zu einer aus allen Tellen Be⸗ dens zahlreich beſuchten politiſchen Ausſprache zuſammem. Zu ter inm der Sißung gedachte der Vorſſtzende, Landtagsabgeordne rofeſſor Weber⸗Baden Baden, des vor einigen Tagen bert ſtorbenen Nei abgeordneten, Mimiſters a.., Dr. Meeſtor, Düringer. Profelſor Weber widmete ferner bem kürzlich veorte benen polttiſchen Führer Albert Bürklin herzliche Erinnerungemem⸗ und gedachte ſchließlich Ernſt VBaſſermanns, des großen Partaius bariers und Parteiführers. Reichstagsabgeordneter Pr. Cur der berichtete über die Vorgänge im Reichstag bis zur Annazafeſbor Dawes⸗Geſetze. Ueber die badiſche Politik reſerierte e ſen Weber. Beiden Referaten folgte eine rege Ausſprache, die Niederſchlag in folgender Entſchlie ßung ſand: 5 „Der Landesausſchuß begrüßt den Ausgang der Reichstege verhandlungen über die Gutachtengeſetze mit Genugtuung. doner Londesausſchuß balbigt die einſtimmige Annahme der Lon pel, Paktes durch die Reichsdagsfraktion, da ſie auch nach das nung der einzige Weg zur Befreiung von Rhein und Rhur Deuſſch gebene Mittel zur Ausnutzung der weltpolitiſchen Lage zu 1 troßz ands Gunſten war. Er dankt der Reichstagsfraktion, daß bewußt ſchwerer Bedenken und allen Hinderniſſen zum Trotz zielengs⸗ und zähe alle Kräfde für das Juſtandetommen der Abſtimmufer, mehrheit eingeſetzt und damit die Auflöſung des Reich deutſch hin hat. Der Landesausſchuß iſt überzeugt, daß das ührung Volk auch weiterhin vertrauensvoll außenpolitiſchen Streſemanns folgen.Dank ſchuldet Baden dem gebiele; außenminiſter dafür, daß er die Räumung der heimatlichen gemach teile zum ſichtbaren Ausgangspunkt ſeiner Befreiungs politik 9e unſer hat. Unſerm Abgeordneten Dr. Curtius ſprechen mſolggel e unſern 4 6 2 und 555 Stde⸗ rbeit in der Fraktion aus, die ihn uns in ſcheidungso den als beſonnenen Politiker, dem das Wohl des Vaterlan höchſtes Geſetz iſt, gezeigt hat. 18 der Eine zweite Entſchlie ung die Haltung und Führ badiſchen Landtagsfraktion und ſpricht ihr das Vertrauen Letzte Meloͤungen Unwetter im badiſchen Oberland t˖ ter Freiburg, 10. t. Ein verheerendes Un wette FPon geſbern— die Umgebung von Lahr heimgeſ 5 15 über Südweſten nach Nordoſten zog in mäßiger Breite ein Or Schaden das Land und richtete u. a. auch in den Waldungen großen deckt i on. In Graſenhauſen wurden zahlreiche Dächer abgnen Kippenheim eine große maſſive Halle mit Mehſvor twa nichtet. Zahlreiche Telephonſtangen wurden umgelegt und inw Bäume entwurzelt. Auch in Reichenbach hauſte das zllig furchtbar, das mit ſeinen vielen ſchwerbeſchädigten oder v Einſturd ſtörten Häuſern einem ee Orte 2 7 Durch den murden einer Scheune fand ein Landwirt ſeinen To d. Fermer ger en⸗ 0 Eiſenbahnarbeiter mehr oder weni t. ger ſchwer verletzt. ſſen, dene Schaden iſt ES d Maßnahmen getroffennd le Pöcher der dehdeun Nencelen zunächſt notdürftig zu ſetzen. ter berich, „Großadmiral v. Tirpitz hat ſich, wie Berliner Blüt inſchrön ten, zur Veröffentlichung ſeines Archivs ohne herbſt im kung entſchloſſen. Die Publikation wird noch im Spät Cottaſchen Verlage erfolgen. in 90 Würzburg, 10. Sept. der Naubmörder Rath et un der im Sommer den Kurmuſiter Churs in Brückenau ermof, beraubt hatte und zum Tode verurteilt wurde, wurde am hingerichtet. Stre * Warſchau, 10. Sept. Geſtern früh iſt auf gende 5 Grodno.—Wilna bei Olkienniki hart an der litauiſchen eiſt. 3 mit Militär beſetzter polniſcher Panzerzug entg Soldaten wurden getötet, dreizehn verletzt. , ſung — eeeee r eee 22 kercer zuwarten, Umſtä WMittwoch, den 10. Sepiember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 419 Wirtſchaſtliches und Soziales Beſſerer wagendurchlauf Frankfurt—Schwarzwaldbahn Konſtanz—Schweiz? Die früheren guten Wagendurchläufe über die badiſche Schwarz⸗ waldbahn nach der Schweiz über Konſtanz—Rorſchach bis Chür lind noch immer nicht trotz aller Bemühungen der Intereſſenten er⸗ keicht worden. Es konnte nie ſicher feſtgeſtellt werden, wo eigent⸗ lich die Hemmniſſe lagen und was denn die Wiederführung der⸗ attiger Kurswagen vereiteln ſollte. Auf einer dieſer Tage in Zürich zwiſchen deutſchen und ſchweizeriſchen Stellen abgehaltenen Kon⸗ ferenz tauchte die Frage des erwähnten Wagendurchlaufs wieder auf. Von Schweizer Seite wurde dabei der Standpunkt eingenom⸗ men, daß ſeitens der Schweiz die Geneigtheit beſtehe, zur Verbeſſe⸗ rung der Zugverbindungen durch Uebernahme von durchlaufenden Wagen von der Schwarzwaldbahn in Konſtanz in der Richtung Chur überzugehen.— Wo ſteckt nun eigentlich der Hemmſchuh? Bisher börte man auf deutſcher Seite wiederholt, die Schweizer wollen gucht. Aber die Schweizer ſind ja doch bereit, warum kommt dann ie Sache nicht vorwärts, unter deren Ungelöſtheit der ganze deutſche Sildweſten leidet? Liegen die Hemmungen bei der deut⸗ ſchen Bahn oder ſollte man an Hand der Erfahrungen über die Hendhabung der Zoll⸗ und Paßfragen vielleicht richtiger in der Richtung auf dieſe Stellen gehen? Es wird jedenfalls Zeit, daß dolle Klarheit endlich geſchaffen wird. W. R. . Der Orientexpreßzug gehl durch die Schweiz Die Verhandlungen zwiſchen den Eiſenbahnverwaltungen Deutſchlands, Oeſterreichs und der Schweiz über die Führung des Drient⸗Expreß Paris— Bukareſt ſind jetzt in Paris abgeſchloſſen worden. Ueber die Umleitung des Orient⸗Expreß, der gegenwärtig iber Baſel—Buchs verkehrt, auf die ſüddeutſche Konkurrenzlinie von traßburg zach Kehl—Nürnberg iſt noch kein definitiver Entſcheid getroffen worden. Der Orient⸗Expreß verkehrt alſo vorläufig weiter urch die Schweiz. Sollte eine Umlegung erfolgen, ſo würden neue üge Paris—Wien über Baſel eingelegt werden. die Preispolitik der Innungen »eudwigshafen, 8. Sept. Am Samstag fand im hieſigen Rat⸗ haus eine Beſprechung über die durch die Angriffe der Hand⸗ werkskammer dem Bürgermeiſteramt bezw. der Preisprü⸗ fungsſtelle Ludwigshafen gegenüber geſchaffenen Lage ſtatt. Der Referent Dr. Zwick betonte als Vorſitzender der Arbeitsgemein⸗ t der pfälziſchen Preisprüfungsſtellen, daß die Preisprüfungs⸗ telle in deiner Weiſe der Handwerkskammer Rechnung abzulegen gabe, da ſie aufgrund von Reichsverordnungen beſtehe. Sokange 8. beſtehe, habe die Preisprüfungsſtelle alles zu tun, was im ntereſſe der Oeffentlichkeit liege, um ihren Zweck richtig zu er⸗ en. Aus dieſem Gedankengang heraus folgte ſeinerzeit eine dedaktionelle Notiz in den pfälziſchen Zeitungen, um die Innungen rauf hinzuweiſen, daß eine gewiſſe Beunruhigung in der Bevöl⸗ kerung darütber beſtehe, daß einerſeits die Innungspreiſe bielfach noch mit Inflationsbeigaben behaftet und noch nicht auf die Kon⸗ kurrenz abgeſtellt ſeien, daß andererſeits aber, und dies iſt die Hauptſache, vielfach Innungen nicht allein nur in Ludwigshafen, ſondern überhaupt einen gewiſſen Druck auf ihre Mitglieder aus⸗ uben zur Beibehaltung von Innungspreiſen, die dieſe Mitglieder atſächlich angeſichts der Konkurrenznotwendigkeit für zu hoch halten und die auch grundſätzlich von den Preisprüfungsſtellen und der ffentlichkeit zu hoch gehalten werden. Die Klagen kämen nicht dllein von der Induſtrie, von der Landwirtſchaft, von den Ver⸗ beauchern und vom Handel, ſondern ſelbſt aus den Innungskreiſen heraus. Angeſichts dieſer Lage konnte die Preisprüfungsſtelle nicht die bekannten Schritte zu machen. Die Regierung Pfalz hat im Hinblick auf die Veſchwerden, die von maßgeben⸗ n Kreiſen eingereicht worden ſind, ſich ſeinerzeit an die Preis⸗ fungsſtelle Ludwigshafen, als Vorort der Preisprüfungsſtellen r Pfalz, gewandt mit dem Erſuchen um Abhilfe. Die Staats⸗ anwaltſchaft Frantenthal hat ſich wegen Begutachtung in ähnlichen Fallen an die Preisprüfungsſtelle in Ludwigshafen gewandt 885 anderer Seite her waren ähnliche Verlangen geſtellt. Hegenüber konnte die Preisprüfungsſtelle, abgeſehen von iorer Acenen. Gewiſſenspflicht, hier einzugreiſen, nicht ſtille ſein. Es 3 1 beſſer geweſen, die Handwerkskammer und ihr Syndikus hätten In Weg beſchritten, der vom Bürgermeiſteramt den Innungen in üdwigshafen vorgeſchlagen war, nämlich in Verhandlungen einzu⸗ eten, um die Angebegenheit in entſprechender Weiſe in Ordnung en. Es müſſe nicht allein materiell, ſondern vor allem formell Prn die verſchiedenen Pyeſſeäußerungen der Handwerkskammer engſte Verwahrung eingelegt werden. N0 In der Ausſprache ergriff zuerſt Stadtrat Fiſcher das rt. Er erbbrte, dacz der Stadtrat in Ludwigshafen unter allen eß änden die Unabhälginkeit des Preisprüfungsamtes von Inter⸗ windertretungen, wie es die Handwerkskammer ſei, gewahrt wiſſen . Herr Stau ffer niwint die Innungen in Schutz. Er wendet prü agegen, daß in der ſeinerzeitigen redaktionellen Notiz der Prels⸗ cüfungsſtelle des Bürgermeiſteramtes„viele Innumgen“ angegriffen Fraen. während er beſtimmt wiſſe, daß nur einige Innungen in Ade kämen, deren Kaleulalionen er aber von ſeinem Standpunkt in Ordnung halte. Er verlangt für die nächſte Sitzung die Ladung der Handwerkskammer, die als Intereſſenvertretungen aller In⸗ nungen fungiere. Dr. Behrens als Vertreter der Kreisbauern⸗ kammer der Pfalz ſtimmt den Ausführungen des Referenten zu. Viele erbitzerte Anzeigen von Landwirten ſind bei der Kreisbauern⸗ kammer engereicht worden, aus denen hervorgeht, daß in einer Reihe von Fällen Schmiede und Wagner um ein mehrfaches teurer ſind als vor dem Kriege. Reber(ßhfälziſcher Bauernbund) wirft vor allem Schmieden, Stellmachern, Wagnern und Maurermeiſtern, auf denen der Zwang der Innungen ruhe, eine unmögliche Preis⸗ kalkulation vor. Vielfach haben daher die Bauern in ihren Be⸗ zirken ſich einen Schmied herausgeſucht, der zu einem anſtändigen Preiſe arbeitet für alle Landwirte. Dafür gehen dann die übrigen Schmiede leer aus. Der Wunſch nach Selbſthilfe dem Hand⸗ werk gegenüber innerhalb der Landwirtſchaft nimmt immer greif⸗ barere Formen an. Frau Simon⸗Ludwigshafen, Mitglied des Hausfrauenbundes und zu gleicher Zeit aus dem Schneidergewerbe hervorgegangenes Innungsmitglied iſt der Anſicht, daß die Preiſe im Schneidergewerbe viel zu hoch ſeien, ſodaß einerſeits das Pub⸗ likum nicht mehr kaufkräftig iſt und andererſeits die Abwanderung zur Konfektion einſetzt, die bedeutend billiger und ſehr gut arbeitet und die Maßarbeit zu Tode richtet. Dr. Keſſel, Verband pfäl⸗ ziſcher Induſtrieller in Neuſtad a.., erklärt, daß die Innungen vielfach auf falſchen Kalkulationen aufbauen. Die Preisprüfungs⸗ ſtellen ſind demgegenüber verpflichtet, einzuſchreiten. Twacht⸗ mann, Verbrauchervertreter, erkennt an, daß die Maßnahmen des Preisprüfungsamtes voll gerechtfertigt ſind. Zum Schluſſe erklärt Dr. Zwick, daß von Induſtrie, Landwirtſchaft, Handel und Ver⸗ brauchervertretern ohne jegliche Einſchränkung das Vorgehen des Bürgermeiſteramtes(Preisprüfungsſtelle) für richtig und zweckmäßig gehalten wird und daß man ſogar auf allen Seiten der Sitzung der Anſicht iſt, daß eine Verpflichtung zu dieſen Maßnahmen vorlag. ff. Städtiſche Nachrichten Dder Mannheimer Arbeitsmarkt Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis fün den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden im Monat Auguſt 12 394(8631 männliche, 3763 weibliche). Dieſe verteilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Lohnarbeit wechſelnder Art 3854(3171 männliche, 683 weibliche); Melallverarbeitung und Induſtrie der Maſchinen, Inſtrumente und Apparate 2198(2076 männliche, 122 weibliche)); Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft 877(338 männliche, 539 weibliche); Häusliche Dienſte 835(nur weibliche); Kaufmänniſche Angeſtellte 768(531 männliche, 237 weibliche); Ver⸗ kehrsgewerbe 727(700 männliche, 27 weibliche); Büroangeſtellte 517 (147 männliche, 370 weibliche); Bekleidungsgewerbe 461(135 männliche, 276 weibliche); Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe 417 (174 männliche, 243 weibliche); Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe 262 (246 männliche, 16 weibliche); Theater, Muſik, Schauſtellungen aller Art 238(232 männliche, 6 weibliche); Baugewerbe 223(nur männ⸗ liche); Techniker aller Art 151(146 männliche, 5 weibliche); Chem. Induſtrie und Induſtrie der forſtwirtſchaftlichen Nebenerzeugniſſe 150(3 männliche, 147 weibliche); Landwirtſchaft, Gärtnerei und Forſtwirtſchaft, Fiſcherei 144(133 männliche, 11 weibliche); Spinn⸗ ſtoffgewerbe 127(8 männliche, 119 weibliche): Heizer und Maſchi⸗ niſten 126(nur männliche); Geſundheits⸗ und Körperpflege, Reini⸗ gungsgewerbe 92(56 männliche, 36 weibliche); Verfielfältigungs⸗ gewerbe 87(69 männliche, 18 weibliche): Zellſtoff⸗ und Papier⸗ herſtellung und»verarbeitung 65(22 männliche, 43 weibliche); Le⸗ derinduſtrie und Induſtrie lederartiger Stoffe 54(28 männliche, 26 weibliche); Induſtrie der Sbeinee und Erde 15(11 männliche, 4 weibliche); Freie Berufe 4(nur männliche); Kunſtgewerbliche Be⸗ rufe 2(nur männliche). Dieſen 12 394 Arbeitſuchenden ſtanden 2668 offene Stel⸗ len(1324 für männliche, 1344 für weibliche Arbeitſuchende) gegen⸗ über. Beſetzt wurden 2281 Stellen(1233 von männlichen, 1048 von weiblichen Arbeitſuchenden. Ddas Miſſionsfeſt das die hieſige Methodiſten⸗Gemeinde letzten Sonntag feierte, fand großen Anklang und weckte viel neues Indereſſe für dieſen Zweig der chriſtlichen Liebestätigkeit. Am Morgen lauſchte in der Eben Eger⸗Kapelle(Augartenſtraße) eine andächtige Ge⸗ meinde einer Miſſionspredigt über„Eines kleinen Knaben großer Dienſt“, und manchem Zuhörer wuchs das Gefühl der Ver⸗ antwortung gegenüber den Millionen unter heidniſchen und nicht⸗ chriſtlichen Völkern. Am Abend verſammelten ſich im ſchönen großen Saal des„Jugendheims“(Hoſpiz. F 4, 8) einige hundert Miſſions⸗ freunde und folgten mit herzlicher Anteilnahme den ſchönen Dar⸗ bietungen in Muſik, Geſang und Dekſamation, die dem Vortrag von Miſſionar K. Schmidt über ſeine Erlebniſſe unter Südſeekanni⸗ balen helfend unrahmten. Der Redmer legte dar, wie nicht nur kolonialpolitiſches oder kommerzielles Intereſſe Jedermann miſſions⸗ freundlich machen ſollte, ſondern wie vor allem der Grundgedanke der Heidenmiſſion— als Gerettebe andere zu retten— ein lebens⸗ notwendiges Prinzip der chriſtlichen Gemeinde ſei. Das ſei auch erwieſen durch die Tatſache, daß die deutſchen Miſſionsgeſellſchaften trotz des Verſailler Vertrages und der damit verbundenen Knech⸗ Der Juriſt im Epigramm Von Dr. R. Krauß(Rohr) Hütet euch vor dem Epigrammatiker! denn er geht mit euren Häbwächen und Verfehlungen unbarmherzig ins Gericht. Er iſt An⸗ er und Urteilsſprecher in einer Perſon, der für jede in ſeinem glel dtskreis begangene Miſſetat ſtrenge Sühne verlangt Er iſt zu⸗ d5 ich auch ein arger Verleumder, dem es gar nicht darauf ankommt, Kle Mängel und Gebrechen, die er an einzelnen entdeckt, ganzen Melen, Sthichten, Ständen aufzubürden und mit den Sünden einer heeinderheit die Allgemeinheit zu belaſten. Er kennt kein Maß und 8 alles auf die Spitze. Das iſt ſein Vorrecht und gleichzeitig bne Entſchuldigung. Jedermann weiß es, und niemand iſt hm Laſten Sram. Er geißelt nicht nur die wirklichen, auch die möglichen ſter. Er will warnen, abſchrecken, verhüten und verh ndern. dieſer ethiſchen Abſicht willen verzeiht man ihm viel Mehr te ch noch darum, weil er zu unterhalten und zu beluſtigen ver⸗ wiet, durch ſeinen Wig und die rafche, knappe, ſeingeſchliſſene Art. 1 Wahrheiten und Bosheiten vorbringt, äſthetiſchen Genuß be⸗ ſein e Wer dem Epigrammatiker zürnt, muß ſchon ein Murrkopf er, oder— fein ſauberes Gewiſſen haben. Gerade aber dann wird das cenn er klug iſt, gute Miene zum böſen Spiel machen und in Gelächter miteinſtimmen: er darf ſich ja nicht getroffen fühlen, maſtter auch noch ſo ſchwer getroffen ſein. So bleibt der Epigram⸗ bege er ſchließlich Sieger in ſeinem Kampfe gegen die Vielheit, n die Allgemeinheit. deſſ Und dieſer loſe Vogel macht nicht einmal vor dem Stande halt, Naſbe Pflicht und Amt es iſt, ſede Verleumdung zu 19 und lede en rzunge zum Schweigen zu bringen. Er nimmt ſogar die Juri⸗ tieſ aufs Korn, ſo gut wie etwa die Aerzte, die Trinker, die Beſitzer Uogen Naſen oder Ohren. Das geſchah ſchon zu Zeiten des alten doch der das deutſche Epigramm begründet hat, und iſt heute anwac Und die Juriſten laſſen ihn gewähren. Selbſt der Staats⸗ t zieht vor, über ihn zu lachen, ſtatt gegen ihn zu wüten. deden Rügen, die der Epigrammatiker dem Juriſtenſtand erteilt, ios m ſich vielfach mit dem Volksempfinden. Da zieht er zunä chfr n Haarſpalterei, Begriffsklauberei, Paragraphenſchuſterei, Naturrecht unterdrückt wird. Bei eben jenem Logau AQuriſten ſind wie Schuſter, die zerren mit den Zähnen Das Leder, ſie die Rechte, daß ſie ſich müſſen dehnen. eeen Heet ecerſche Kenien heißt es unter dem Titel — Jahre la 337 7 1 2 lang ſchon bedien' ich mich meiner Naſe zum Riechen, Hab ich denn wirklich an ſie auch ein erweisliches Recht? tung auch der Miſſionsunternehmungen den Miſſionsgedanken nicht aufgegeben hätten, ſondern mit Eifer neue Kräfte für beſſere Zeiten ſammeln.— Und manches Erlebnis aus der Arbeit des Redners in ferner Südſee zeigte die erneuernde und beſſernde Kraft des alten Evangeliums— auch unter den Menſchenfreſſern jener Sonnen⸗ ſchein⸗ und Palmen⸗Inſeln. Nachdem Frau Fr. Klein⸗Ludwigs⸗ hafen noch ein tiefempfundenes Solo„Nur ein Leben“ vorgetragen, kam der ſchöne Abend zur großen Befriedigung der Teilnehmer zum Abſchluß. Die Miſſions⸗Geſellſchaft der Biſchöfl. Methodiſten⸗Kirche mit Sitz in Newyork, die keine Privatgeſellſchaft, ſondern ein kirchliches Unternehmen iſt, unterhält jetzt in allen Erdteilen ein weit ausgedehntes Miſſſonswerk. Den rund 1200 aktiven weißen Miſſionsarbeitern ſtehen 18 000 Einge⸗ horene⸗Gehilfen zur Seite die 750 000 getaufte Chriſten geſammelt haben. Aber die Not der Zeit und 2 Millionen Dollar Schulden zwingen auch dieſe Miſſionsgeſellſchaft zur Einſchränkung, be⸗ zeichnend und hoffnungsvoll jedoch iſt, daß der Zug nach Selbſtver⸗ waltung. Selbſterhaltung und Selbſtousbreitung auf faſt allen ihren Miſſionsfeldern offenbar wird, und das nicht nur als Folge geſteigerten National⸗ und Raſſebewußtſeins, auch als Frucht natür⸗ licher und geſunder Entwicklung des geiſtlichen Lebens der Einge⸗ borenen⸗Kirchen. veranſtaltungen Theaternachricht. Die Erſtaufführung der„Kolportagel, Komödie in einem Vorſpiel und drei Akten nach zwanzig Jahren. die Mittwoch, den 17. September im Nationaltheater ſtattfindet, wird gegenwärtig unter der Spielleitung von Eugen Felber vor⸗ bereitet. Die Groteske„Fuſſel oder der Druckfehler“ von Herbert Kranz, wird Donnerstag, den 11. September erſtmalig wiederholt. Im Nationaltheater findet am gleichen Abend die erſte Wiederholung des neuinſzenierten„Fidelio“ ſtatt. Die Partie des„Rocco“ ſingt Karl Mang. * Die Modenſchau, die das Modehaus Sachs am 16. und 17. September im Muſenſaal des Roſengartens veranſtaltet, wird, wie heute ſchon feſtſteht, vor zwei völlig ausverkauften Häuſern vor ſich gehen. Schon die erſte Ankündigung hat eine ungewöhnlich ſtarke Nachfrage nach Karten in der nach den bisherigen Erfahrungen durchaus zutreffenden Erwartung veranlaßt, daß ſich die tonangebend gewordene Viſite der Göttin Mode wieder zu einem Ereignis erſten Ranges geſtalten wird. Das„Modeſpiel zu Dreien“, das die Vor⸗ führung der neueſten Modeſchöpfungen umrahmt, gliedert ſich in ſechs Bilder. Die Perſonen des amüſanten Sdetchs, der von Herrn Clobes, dem Chefredakteur der„Eleganten Welt“, mit dem nun ſchon gewohnten künſtleriſchen Geſchick und vornehmen Geſchmack geſchaffen wurde, ſind Eva, die unverſtandene Frau, Adam, der ver⸗ ſtändnisloſe Gatte, Bobby Cocktail, der weltberühmte Detektiv, Liſſy, die Zofe, der Herr Ober, der Zeitungsjunge, der Herr am erſten Tiſch, die Dame in der Loge und— last not least— die Dame in der Maske. Es iſt beſtimmt zu erwarten, daß„Die Dame mit der Maske“ allgemeine Bewunderung erregen wird. Das Programm der beiden Soliſten ſteht bereits feſt. Frau Salva⸗ tini von der Berliner Staatsoper wird die Arie der Elvira aus „Ernani“ von Verdi und das Gebet aus„Tosca“, Kammerſänger Schwarz die Arie aus„Traviata“ und vier Lieder von Strauß ſingen. Zum Schluß trägt das Künſtlerpaar ein Duett aus„Aida“ vor. Nach dem Geſagten darf man der Modenſchau des Mode⸗ hauſes Sachs wieder mit großer Spannung entgegenſehen. c Jriedrichspark. Wie aus dem Anzeigenteil zu erſehen iſt, findet heute Mittwoch von—7 Uhr ein Konzert ſtatt. 3 Roulette-Tanzſpiele in der„Oibelle“ waren die Anziehung der danzluſtigen Mannheimer am letzten Samstag und Sonntag. Die ertanzten wertvollen Ehrenpreiſe erweckten freudigen Beifall. Die Direktion wiederholt aus dieſem Grunde die Veranſtaltung am heutigen Tag ſowie am kommenden Samsbag und Sonntag im der gleichen Form. Dürkheimer Wurſtmarkt. Am Sonntag, 14., Montag, 15. und ienstag, 16. Sept. findet der Dürkheimer Wurſtmarkt ſtatt. Dieſes alte Pfälzer Valksfeſt hat nicht nur in der Pfalz ſelbſt, ſon⸗ dern überall, wo man pfälziſche Art kennt und ſie zu ſchätzen weiß, alſo insbeſondere auch hier in Mannheim viele Freunde und Gön⸗ ner, die mit Freuden hören werden, daß dieſes Jahr erſtmals wieder ſeit 1918 die Veranſtaltung in größerem Stile und zwar ſo, wie ſie in der Vorkriegszeit üblich war, abgehalten werden wird. Wie wir hören, wird die Rhein⸗Haardtbahn am Wurſtmarkt⸗ ſonntag von vormittags 6 Uhr bis nachts 11.25 Uhr ununterbrochen von Mannheim aus einen 40⸗Minutenbetrieb und von Ludwigshz⸗ fen aus von 10 Uhr vormittags ab einen 20⸗Minutenbetrieb einrich⸗ ten, ſodaß für bequeme Fahrgelegenheit hinreichend geſorgt ſein dürfte. Auch für die Nachwurſtmarkttage wird die Rhein⸗ Haardtbahn den Zugverkehr entſprechend verdichten. *FJahrplanänderung infolge Aufhebung der Joll⸗ und Paß⸗ konkrolle. Nach Aufhebung der Zoll⸗ und Paßkontrolle an den Grenzen des beſetzten Gebietes werden vom heutigen 19. September ab, die gegenwärtigen Aufenthalte bei den Perſonenzügen in Arheilgen, Neu⸗Iſenburg, Goldſtein, Weiterſtadt und Griesheim bei Darmſtadt wieder weſentlich gekürzt. Hierdurch treten in den Verkehrszeiten der in Betracht kommendenPerſonenzüge nicht unweſentliche Aenderungen, z. T. auch Früherlegung ein, die durch Aushänge in den Bahnhöfen veröffentlicht werden. Die Kürzung der Zollaufenthalte in Biebesheim erfolgt in einigen Tagen. Da eine Einen luſtig derben Denkzettel erteilt Schubert, der Gefangene vom Hohenaſperg, den Geſetzgebern einer der deutſchen Duodez⸗ republiken ſeligen Angedenkens: Befehl der Reichsſtadt B. Kund und zu wiſſen iſt: Ihr Bürger macht die Straße rein Von allem Kot und Miſt— Sonſt legt der Magiſtrat ſich drein. Eein in den Epigrammen ſich häufig wiederholender Vorwurf gegen die Juriſten iſt der, daß ſie vom Unglück anderer leben und des eigenen Vorteils wegen die Prozeſſe nicht zur Ruhe kommen ſaſſen. Schon Logau erklärt: Ihr Aerzt und ihr Juriſten habt euer beſtes Weſen Bei andrer Leute Schaden, Verluſt und Ungeneſen. Und ein andermal: Es iſt daſelbſt nicht gut, wo viel Juriſten leben; Es muß daſelbſt viel Zank und wenig Rechtens geben. Die nachſtehende„Advokaten⸗Totenfeier“ iſt von Friedrich Chriſtoph Weiſſer gedichtet, der von 1761 bis 1836 in Stuttgart gelebt hat: Hier ruht— wer kann dem Tod entlaufen?— Rapin, der Advokat. Gönnt ihr dem Ueberreſt Des teuren Mannes noch ein Feſt, 5 So müßt ihr euch auf ſeinem Grabe raufen. Aus neuerer Zeit ſtammen die Verſe, die Max Kalbeck einem Advokaten widmet: Dem Anwalt hier ſei Preis geſungen: Er, der Klienten Schirm und Hort, t die Unſterblichkeit errungen; enn ob ihn auch der Tod bezwungen, Seine Prozeſſe gehn noch fort. Die Epigrammatiker warnen: Nehmt euch doppelt vor Pro⸗ zeſſen in acht, weil ſie nicht nur Mühe und Aerger bereiten, ſondern auch um Hab und Gut bringen. Wieder läßt ſich aus Logaus un⸗ ermeßlichem Vorrat ſchöpfen: Räuber. Aus dem großen Satzungsbuche plündert mancher mehr die Ute, Als vielleicht ein armer Schlucker aus dem fiſchet eute. Und Abraham Käſtner, der bekannte Epigrammatiker det 18. Jahrhundetrs, beſtätigt es: Prozeß. Das Wort gebrauchen Alchymiſten, Desſelbengleichen auch Juriſten; Es heißt, ſoviel bisher Erfahrung gab: Verſpricht Gewinn und bringt den Bettelſtab. Weiſſers Zeitgenoſſe und Freund Friedrich Haug, der das Naſen⸗ ungetüm des Herrn Wahl in endloſen Variationen verſpottet hat, läßt an den Toren des Nathauſes folgende Inſchrift prangen: Damit es ſpäter keinen mehr befremde, Weisſagen redlich den Parteien wir: Nach jeglichem Prozeß erſcheinet ihr, Der eine nackt, der Sieger noch im Hemde. Von der Beſtechlichkeit der Richter wiſſen namentlich die älteren Epigrammatiker manches Lied zu ſingen Am ſchlimmſten iſt es in der Epoche des Dreißigjährigen Krieges und unmittelbar darauf ge⸗ weſen. Logau, der mit tiefem Kummer den damaligen ſittlichen Verfall ſeines geliebten deutſchen Volkes beobachtete, klagt über die „feile Gerechtigkeit“ alſo: Sind des Richters Ohren zu? Mache du die Hand nur aufl Recht hat jetzt, wie alles Ding, eben einen hohen Kauf. Und Andreas Goyphius, der deutſche Shakeſpeare des 17. Jahr⸗ hunderts, ſtimmt in den Ton ſeines Zeitgenoſſen und ſchleſiſchen Landsmanns Logau ein: An Lälius. Dem Richter ſchickt' ich jüngſt zwölf Thaler, meinen Sachen Etwas geſchwinde Bahn und ſchnellen Gang zu machen. Er ſchlug mein Schenken aus— nicht weil er Geld veracht', Nein, ſondern weil ich ihm zwölf Thaler nur gebracht. Im 18. Jahrhundert wandelte L. Fr. G. von Goekingk den Gegenſtand folgendermaßen ab: Kein Richter ſoll Geſchenke nehmen, Und dieſes hält Philnit genau. Kommt ihm! Wie wird er euch beſchämen! — Wofür hat er denn ſeine Frau? Der oben erwähnte Haug trifft Richter und Rechtsanwalt mit einem Schlag: Müßt ihr erſcheinen vor Gericht, Von eurem Recht unüberzeugt, Beſchenkt den Richter, daß er ſchweigt, Den Advokaten, daß er ſpricht. ——— —— 4. Seite. Nr. 419 Mannheimer General-Anzeiger(mittag ⸗Ausgabe) rechtzeitige Bekanntgabe der neuen Verkehrszeiten in den Tages⸗ zeitungen wegen Kürze der Zeit nicht möglich iſt, wird dem reiſen⸗ b lcn 155 9 0 der Reiſe bei den Stationen oder Auskunftsſtellen ü i 5 ü ft r die Verkehrslage der Züge zu Aufruf de⸗ wertbeſtändigen Reichsbahngeldes. Der Reichs⸗ finanzminiſter hebt im Einvernehmen mit dem Reichsverkehrs⸗ miniſterium das wertbeſtändige auf Goldmark und Dollar lautende Notgeld der deutſchen Reichsbahn mit den Ausgabedaten vom 23 Oktober und 17. November 1923 mit Wirkung vom 15. September auf. Die Einlöſungsfriſt läuft bis einſchließlich 15. Oktober 1924 Die Einlöſung kann bei ſämtlichen Kaſſen der Deutſchen Reichs⸗ bahn, der Gepäck⸗, Eilgut⸗ und Güterſtation und den Hauptkaſſen erfolgen. Hiermit iſt nunmehr das geſamte, von der deutſchen Reichsbahn ausgegebene Notgeld zum Aufruf gelangt. Neue Freimarke. Die Reichsdruckerei hat eine neue Kupfer⸗ druckfreimarke zu 1 Mark mit einer Anſicht der Burg Rheinſtein hergeſtellt. Die Marke hat die Form eines liegenden Rechtecks und iſt in grüner Farbe auf weißem Waffelmuſterpapier in Vogen zu 50 Stück gedruckt. Ueber der Anſicht iſt links und rechts die Wert⸗ ziffer J und in der Mitte der Wert in Buchſtaben, unter der An⸗ 35 die— ſchraffterter 5 auf einem 2½ Millimeter reiten, ſenkre⸗ raffierten Untergrund in ſchrä f. Buchſtaben angebracht. *Die Bautätigkeit im Auguſt 1924. Im Bautennachweis der „Bauwelt“ wurden im Monat Auguſt 1489 Wohnhausbauten und 321 ſonſtige Bauvorhaben leinſchließlich gewerbſicher Bauten) mit⸗ geteilt. Im Auguſt 1923 betrug die Zahl der gemeldeten Bauvor⸗ haben 612 Wohnhaus⸗ und 341 andere Bauten. Im Juli 1924 zählten wir 1408 Wohnhaus⸗ und 368 ſonſtige Bauvorhaben. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Offenburg findet die Bürgermeiſterwahl am Montag, 15. September ſtatt. In Germersheim wurde in der letzten Stadtratsſitzung bekanntgegeben, daß der Fürſorgeverband Pfalz gegen⸗ wärtig an der Durchführung einer neuen, großzügigen Maßnahme auf dem Gebiet der Geſundheitsfürſorge arbeitet. In einem„Zweck⸗ verband“ mit der Landesverſicherungsanſtalt Pfalz und der Geſamt⸗ heit der pfälziſchen Orts⸗ und Betriebskrankenbaſſen ſollen die Mittel aufgebracht werden, um alle an Tuberkuloſe erkrankten Pfälzer Männer, Frauen und Kinder, ferner alle ſkrophulöſen Kin⸗ der der Heilbehandlung zuzuführen. Auf die Gemeinden als Mit⸗ glieder des Fürforgeverbandes treffen für je 1000 Einwohner 10 Mark Jahresbeitrag. Da der Tierbeſtand des Leipziger Zoologiſchen Gar⸗ tens in allen Abteilungen außerordentlich reichhaltig iſt, hat ſich die Direktion entſchloſſen, einen Teil des Teerbetandes an Städte abzugeben, die keinen Tierpark haben. Der Leipziger Garten wird infolgedeſſen demnächſt mit einem Teile ſeines Tierbeſtandes nach Chemnitz überſiedeln, um dort für vier Wochen einen kleinen Zoblogiſchen Garten aufzumachen. Der Stadtrat von Chemnitz hat beſchloſſen, das Leipziſſer Angebot anzunehmen. Der Magiſtrat Stettin hat die Errichtung eines Flug⸗ hafens am Südende des Dammſchen Sees beſchloſſen. Es wer⸗ den umfangreiche Bauten zur Errichtung von Betriebs⸗ und Werk⸗ ſtattsanlagen notwendig ſein. Die Baukoſten ſind auf 500 000 M. veranſchlagt worden, wodon 300 000 M. durch die Stadt Stettin werden ſollen. Die Anlage ſoll in zwei Jahren vollendet ein. 8 heddesheim, 8. Sept. Aus der letzten Gemeinderats · fitzung iſt folgendes mitzuteiñen: Dem Geſuch des Kohlenvereins hier um Ermäßigung der Waggebühr für Kohlenverwiegung für Mengen von über 30 Zte. von 50 auf 30 Pfg. wurde nicht ent⸗ ſprochen.— Dem Karuſſelibeſitzer Karl Frank, z. Zt in Neunkirchen bei Eberbach, wird auf ſein Geſuch der Platz beim Rathaus zur Aufſtellung einer Reitſchule anläßlich der diesjährigen Kirchweih⸗ tage zum Angebot von 200 M. übertragen.— Dem Geſuch des berlehrers Schmidt um Herrichtung ſeiner Küche und Vor⸗ raum ſeiner Wohnung wird im Hinblick darauf, daß beim Einzug vor einigen Jahren von der Gemeinde eine Inſtandſetzung der Wohnung nicht vorgenommen wurde, entſprochen. Künftighin werden derartige Geſuche von den in Schulhäuſern wohnenden Lehrern abgelehnt. Tugungen Der Deulſche Juriſtentag in Heidelberg Die Anmeldungen für den Deutſchen Juriſtentag, der am Mitt⸗ woch den 10. September durch einen Begrüßungsabend in der Stadthalle eröffnet wird, laſſen erwarten, daß man etwa mit einer Beteiligung von—800 Perſonen rechnen kann. Die Beſonder⸗ heit der Organiſation dieſer Vereinigung, deren Mitgliederzahl dau⸗ ernden Schwankungen unterworfen iſt und deren zentraler Mittel⸗ punkt allein die FPrdſenz Deputation“ iſt, bringt es mit ſich, daß man erſt aus den Präſenzliſten die genaue Teilnehmerzahl feſtſtellen kann. Immerhin zeigt ſich ſchon jet, daß der Deutſche Juriſtentag eine Vereinigung aller deutſchen Juriſten diesſeits und jenſeits der Eine ganz neue Seite hat dem abgenutzten Thema Chriſtian Morgenſtern, der Palmſtröm⸗Dichter, abzugewinnen gewußt, indem er den Uebereifer, Angeklagte zu verurteilen, geißelt: Richterphantaſie. Vor dem irdiſchen Gericht Gingſt du deiner Wege, Doch es wartet, Böſewicht, Droben mein Kollege. Von Sinngedichten, in denen der Juriſtenſtand verherrlicht wird. iſt kaum etwas zu vermelden. Das liegt indeſſen in der Natur der Sache, da die Aufgabe des Epigrammatikers im Züchtigen, nicht im Liebkoſen beſteht. National⸗Theater Mannheim Die Zauberflöle An dem erhebenden Eingange zur Ouvertüre hat Mozart mi! den drei myſtiſchen Orcheſterſchlägen den Grundſtein zur deutſchen Oper feſtgelegt. Er hat die erſte große deutſche Oper, den Prachtbau der„Zauberflöte“ aufgerichtet, von dem Richard Wagner herzlich rühmte, er ſei das vollendetſte Meiſterwerk, deſſen Art nicht einmal erweitert und fortgeſetzt werden könne. Nach der gewaltigen Fidelio⸗Aufführung erſtand als zweite Opern⸗Gabe im neuen Spieljahr dieſer Prachtbau: Mozarts unſterb · liche„Zauberflöte“, des Unſterblichen Bekenntnis zur Freimaurerei und zum Deutſchtum in der Kunſt. Die Aufführung in der Karl Marx als Spielleiter Aufbau und Abwicklung der Bühnenvor⸗ gänge in erfreulicher Weiſe regelte, ſtellte mehr als ein halbes Dutzend neuer Kräfte in Parade. Dieſe Zahl bedingte eine gründ⸗ liche muſikaliſche Vorarbeit, die in der Aufführung recht fühl⸗ und hörbar in Erſcheinung trat. Und Mozarts Mufſik iſt es ja, die uns an allen Stellen packt, weil ſie Begriffe aufſtellt und ſie zugleich erhärtet. Die Vorbereitung hatte wiederum Richard Lert geleitet — mit vorbildlicher Hingabe. Er leitete auch die Aufführung 5 und eindringlich. An dieſem Urteil ändern Abweichungen der An⸗ ſicht über einzelne Zeitmaße, namentlich bei ſentimentalen Dehnun⸗ gen, nichts. Das treffliche Orcheſter folgte ihm willig und nirgends gab es zwiſchen Bühne und Orcheſter Unſtimmigkeiten. Es war eine fein durchgearbeitete, ſchönheitsgeſättigte Aufführung. Reichsgrenzen iſt, daß er großdeut iſt im Sinite ſeiner Grün⸗ dungszeit, des Jahres 1869. Die Anmeldefriſt zeigt ſchon jetzt eine Reihe prominenter Per⸗ ſönlichkeiten, die größkenteils in offizieller Eigenſchaft der Tagung beiwohnen werden. Vom Reichsjuſtizminiſterium kommen Staats⸗ ſekretär Joel und die Miniſterialräte Dr. Schlegelberger, Dr. Volkmar, Dr. Brandis und Dr. Mendes. Der Präſi⸗ dent des Reichsgerichts Dr. Ebermeier wird ebenfalls erwartet. Das badiſche Ju tizminiſterium dürſte in ſeiner Geſamtheit erſcheinen, ſicher Juſtizminiſter Trunk und Miniſterialdirektor Or. F. Schmidt. Ob Staatspräſident Dr. Köhler perſönlich an⸗ weſend ſein kann, iſt noch ungewiß, doch rechnet man mit dem Er⸗ ſcheinen des Kultusminiſters Peofefſor Dr. Hellpach Das prev⸗ giſche Juſtizminiſterium läßt ſich vertreten durch Staatsſekretär Fritze und durch Geheimen Oberjuſtizrat Dr. Cruſen, dem be⸗ kannten Vertreter Deutſchlands in den Aufwertungsfragen. Aus Heſſen kommt Miniſter von Brentano, ferner Vertreter aus Sachſen, Bayern, Württemberg, Bremen, Hamburg, Lübeck uſw. Die offiziellen Vertreter Oeſterreichs ſind noch nicht bekannt. Von bedeutenden öſterreichiſchen Juriſten haben ihre Teilnahme zugeſagt u. a. Handelskammergerichts⸗Präſident Dr. Engel(Wien), ſowie Profeſſor Dr. Hanauſeck und Profeſſor Dr. Swoboda aus Graz. Die Vertreter des Deutſchen Juriſtentages in der Tſchecho⸗ Slowakei werden mit ihrem Führer Prof. Robert Mayr erwartet. Die Bedeutung der Tagung zeigt ſich auch daraus, daß eine An⸗ zahl von führenden Fachzeitſchriften Sondernummern erſcheinen ließen. Außerdem erſcheint eine Heidelberger Feſtſchrift, die, gut ausgeſtattet u. mit 10 Bildern verſehen, als bleibende Erinne⸗ rung an die Kongreßſtadt Heidelberg gedacht iſt und in ſechs Auf⸗ ſätzen, ohne ſtreng wiſſenſchaftliche Einſtellung verſchiedene Heidel⸗ berger Fragen behandelt. Oberbürgermeiſter Prof. Dr. Walz ver⸗ gleicht das Heidelberg der damaligen Tagung(1869) mit den heu⸗ kligen Verhältniſſen beſonders auch in verwaltungsrechtlicher Bezie⸗ hung. Geheimrat Prof. Dr. Heinsheimer bringt die Berichte der„Heidelberger Zeitung“ über die Tagung des Jahres 1869. Geh. Rat Prof. Dr. Neumann würdigt die klaſſiſche Heidelberger Land⸗ ſchaft und der Direktor der Univerſitätsbibliothek, Prof. Dr. Sillib behandelt die eigenartige Form des Heidelberger Burgfriedens. Ueber den Einfluß der Heidelberger Landſchaft auf die Malerei ſchreibt Dr. W. Schmidt, während Dr. R. K. Goldſchmit dieſem Einfluß auf die Dichtkunſt nachgeht. Deutſcher Weinbaukongreß in Heilbronn X Heilbronn. 8. Sept. Zum 31. Deutſchen Weinbaukongreß hat Heilbronn reichen Flaagenſchmuck angelegt und bewillkommt ſo die vielen hunderten von Konareßteilnehmern auch nach Außen hin in herzlicher Weiſe. Die erſte öffentliche, außerordentlich ſtark beſuchte Sitzung wurde am Montaa vormittaa 9 Uhr von Präſident Yr. Müller⸗Karlsruhe, dem Direktor der Badiſchen Landwirtſchafts⸗ kammer, mit einer Begrüßungsanſprache eröffnet, in der er darauf⸗ hin abhob, welch ſchwere Sorge den deutſchen Weinbau bedränge. Es gelte deshalb keine Feſte zu feiner, ſondern über die Laage ſich auszuſprechen. um das drohende Unheil, das durch das deutſch⸗ ſpaniſche Weinhandelsabkommen droht. abzuwen⸗ den. Der Vorſitzende bearüßte dann die in aroßer Zahl erſchiene⸗ nen Regierunasvertreter darunter den Vertreter des Reichsminiſte⸗ riums für Ernährung und Landwirtſchaft, Staatsſekretär Dr. Hage⸗ dorn. den Vertreter des Reichsminiſteriums des Innern, des Preu⸗ ziſchen Miniſteriums für Landwirtſchaft. des bayeriſchen Staars⸗ miniſteriums für Landwirtſchaft, Vertreter der Reaierung der Pfkatz, von Württembera und Heſſen ſowie der Rheinprovinz und die Ver⸗ treter der badiſchen Reaierung. Miniſterialrat Rein und Oberreqie⸗ runasrat Cronberger u. a. m. In ſeinen weiteren Ausführungen dankte der Vorſitzende der baneriſchen, württemberaiſchen und heſſiſchen Regierung dafür. daß ſie im Reichsrat aeaen das ſpaniſche Weinhandelsabkommen ge⸗ ſtimmt haben, und aab der Hoffnung Ausdruck, daß im Reichs⸗ taa eine Mehrheit zuſtandekomme, durch die das jetzt proviſo⸗ riſche Abkommen mit Spanien abgelehnt werde. Weiter be⸗ qrüßte der Vorſitzende die rege Teilnahme der Preſſe bei dieſem Konareß, bei dem die überzeugende Tatſache vor Augen geſtellt wer⸗ den ſoll, daß es ſich um Sein oder Nichtſein des deutſchen Wein⸗ baues handelt, ſe nach dem die Entſcheidung fällt. Schließlich dankte der Vorſitzende noch der Stadt Heilbronn für die gaſtliche Auf⸗ nahme. Telearaphiſche Grüße waren u. a. vom Reichskanzler und vom Reichswirtſchaftsminiſter eingegangen. Es folagten nun die Begrü⸗ zungen der Regierungsvertreter. Zuerſt ſprach Staatsſekretär Dr. Hagedorn namens der Reichsteagierung und erklärte, im Auftrage des Reichsminiſteriums für Ernähruna und Landwirtſchaft. daß die⸗ ſes Miniſterium mit dem Weinbauverbande zuſammenarbeiten will, um die gegenwärtige ſchwierige Zeit zu überwinden. Jede Reichs⸗ regierung, wie ſie auch zuſammengeſetzt ſein möge. müſſe den deut⸗ ſchen Weinbau lebensfähia erhalten. Das Miniſterium für Ernäh⸗ rung und Landwirtſchaft wird die Beſtrebungen der Weinbauern unterſtützen. Im Mittelpunkt der Vormittaasſitzuna ſtand der Vortraa de⸗ Generalſekretärs Dr. Fahrnſchon⸗Karlsruhe, der ausführte, daß die beiſpielloſe Kapitalnot auch den deutſchen Weinbau erariffen habe, deſſen Lage noch durch die Mißernte des Jahres 1923 ver⸗ ſchlechtert werde. Da auch die Ausſichten für den diesjährigen Herbſt zu trübe ſeien, ſo müſſe die Regierung den Winzern alle nur erdenk⸗ lichen Erleichterungen gewähren. Eingehend verbreitete ſich der Red⸗ ner dann über die Erleichterungen auf dem Gebiete der Weinſteuer⸗ ſtunduna, der Aufhebung der Fremdenſteuer. der Zu⸗ rückſchraubung der hohen Frachttarife und des weitaehenden Zoll⸗ ſchutzes. Dieſe letzte Frage gab dem Referenten Anlaß, ſich in ein⸗ gehender Weiſe mit dem deutſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommen zu be⸗ Mittwoch, den 10. Sepember 1924 faſſen. Mit beſonderem Nachdruck betonte der Redner, die Reichs⸗ reaierung habe mit dieſem Handelsvertrage. wenn er auch vorerſt nur proviſoriſch ſei, eine Tat vollbracht, die kein Winzer jemals für möalich gehalten hätte und die ſich der Winzerſtand niemals ſtull⸗ ſchweigend gefallen laſſen wird' gegen die er ankämpfen werde, dis ſie wieder rückgängig gemacht worden ſei. Seine Ausführungen fan⸗ den ihren Niederſchlaa in einer Entſchließung, in der zum Ausdruck kommt daß der Heilbronner Weinbau⸗Konareß„in letzter Minute vor der ganzen deutſchen Oeffentlichkeit noch einmal flam⸗ menden Proteſt gegen die Vergewaltiaung erbebt. die an ihm durch das deutſch⸗ſpaniſche Handelsabkommen vorgenommen werde. Die darin voraeſehenen Zollſätze ſind nach Anſicht des ge⸗ ſamten deutſchen Weinbaues, des geſamten Weinhandels und na Auffaſſung auch anderer weiter Volkskreiſe ſo unzureichend. der deutſche Weinbau unmöalich dabei beſtehen kann. Er müßte hin⸗ fort ſtändig bei Unterproduktionskoſten verkaufen, was in ganz kur⸗ zer Zeit einen völligen Ruin herbeiführen müßte. Der deutſche Weinbau wendet ſich in höchſter Not an den deutſchen Reichs⸗ taqa und bittet und beſchwört ihn. zum Vertraa ſeine Zuſtimmung zu verſagen. der geeianet iſt, rund zwei Millionen deutſcher Staats⸗ bürger dem Elend preiszugeben. In der ſich anſchließenden Ausſurache wurde von einer Reihe von Rednern betont daß es in dem deutſch⸗ſpaniſchen Handets⸗ abkommen nur ein ſtriktes„Nein“ geben könne. Staatsſekretär Hagedorn erklärte, die Erreaung im Winzerſtande dei beareiflich. Widerſprechen müſſe er aber der Auffaſſung, als ob die Reichsregie⸗ rung aus Unfähiakeit und aus Leichtſinn gehandelt habe.(Bewe⸗ auna). Die Meinuna, ſie habe aus Furcht vor der Straße gehandelt, ſei völlia irrig. Wohl keine Entſcheidung der letzten Jahre habe die Reichsregierung ſo eingehend beſchäftiat, wie das deutſch⸗ſpaniſche Handelsabkommen. Die Notwendiakeit, den deutſchen Export wiede⸗ in Gana zu bringen, babe ein gewichtiges Wort dazu geſprocher Auch die Sicherheit der deutſchen Währuna ſtand mit der Frage in enaſtem Zuſammenhana.— Der Vorſitzende Dr. Müller erklärt: Wir können die Reichsreaierung nicht entſchuldigen.(Starke Zuſtim⸗ muna). Sie hat den Weinbau preisgegeben! Ich kann mittellen⸗ daß das Reichskabinett bei dem deutſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommen nicht einer Auffaſſung geweſen iſt. Wir danken dem Reichsminiſter für Ernährunag, daß er ſich gegen das Abkommen ausgeſprochen hat. — Nach weiteren Ausführungen des Reichsminiſters a. D. Becker⸗ Darmſtadt, der u. a. mitteilte, daß die Induſtrie keinesweas geſchloſ⸗ ſen hinter dem deutſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommen ſtehe. wurde die Entſchließung mit einigen gerinafüagigen Aenderungen einſtimmig angenommen. Weiterhin wurde zum Wohnſteuergeſetz eine Entſchließung an⸗ genommen, in der zum Ausdruck kommt, daß der Deutſche Wein⸗ bauverband ſede Verleaung des Erhebunaszeitvunktes der Weln⸗ der Konareß einem Beſchluß des Vorſtandes zu, elf, um den deut⸗ ſchen Weinbau verdiente Perſönlichkeiten zu Ehrenmitalie⸗ dern zu ernennen. Aus Baden befindet ſich darunter Weingurs⸗ beſitzer Krafft⸗Schallſtadt.— Der nächſte Konareß für 1925 fin⸗ det in Wiesbaden ſtatt. Die neuen Ehrenmitglieder des Deutſchen Weinbauverbandes. Der Deutſche Weinbauverband hat folgende um den Weinbau verdiente Perſönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern ernannt: Weinguts⸗ beſitzer Bahrmann⸗Seußlitz i.., Oberregierungsrat Dern⸗Würz⸗ burg, Ehrenbürgermeiſter Fabry⸗Altenahr, Weingutsbeſitzer Hues⸗ gen⸗Trarbach, Weingutsbeſitzer Krafft⸗Vogt aus Schallſtadt(Baden), Geh. Oekonomierat Müller⸗Darmſtadt, Oekonomierat Schultde⸗Wies⸗ baden, Geheimrat von Stedtmann⸗Beſſelich, Weingutsbeſitzer Wag⸗ ner⸗Tomels, Bürgermeiſter a. d. Wand⸗Neuſtadt(Pfalz) und Oekonomierat Warth⸗Stuttgart. Deutſcher Derkehrstag In Nürnberg wurde die dritte Hauptverſammlung des Bundes deutſcher Vertehrsvereine abgehalten. Der Erſte Vor⸗ ſitzende des Bundes, Miller⸗Magdeburg, eröffnete die Vertreter⸗ verſammlung. In einer kurzen Rede wies der Vorſitzende darauf hin, daß die beſetzten Gebiete endlich wieder aufatmen könnten. Für das deutſche Reiſepublikum entſpränge daraus die Verpflichtung, dazu beizutragen, die dort geſchlagenen Wunden zu lindern. einer kurzen lleberſicht über die Entwicklung des Bundes im Jahre 1924 teilte der Vorſitzende mit, daß zur beſſeren Verbindung gleich zu Beginn des nächſten Jahres zwei Verſammlungen ſtattfinden ſollen, wovon eine als Werbeverſammlung in Düfſel⸗ dorf eine beſſere Fühlungnahme mit den bis jetzt abgeſchloſſenen beſetzten Gebieten geben ſoll. Ueber den Abbau der Ver⸗ kehrsſteuern ſprach ſodann Chefredakteur Landau, der na⸗ mentlich der kommunalen Beherbergungsſteuer die Grabrede hielt. Das Ergebnis dieſer Ausführungen und der anſchlie ßenden Aus⸗ ſprache war die Annahme einer Entſchließung, in der der Deutſche Verkehrstag mit Genugtuung davon Kenntnis nimmt, daß bereits 1 nur einen Rückgang des Verkehrs und damit auch eine ſchwere Schä⸗ digung des ganzen Wirtſchaftsweſens gebracht habe, abgeſchafft hätten und in der weiter mit allem Nachdruck gefordert wird, daß ſie ebenſo wie auch. die Reichsverkehrsſteuer endgültig aufgehoben wird. Einen breiten Rahmen in den Verhandlungen nahm dann weiter ein Bericht des Dr. Knappmann, Vertreter des Reichs⸗ verbandes der deutſchen Hotels, über die Erleichterungen des Ausländerverkehrs nach Deutſchland ein. Der Redner forderte Beſeitigung all der engherzigen bürokratiſchen Hemmniſſe, die verhinderten, daß der Ausländer wieder nach Heutſchland komme; er nannte in dieſem Zuſammenhang den Paß⸗ zwang, Zollkontrolle, Maßnahmen Paßviſum, verbunden mit ſcharfer eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee mütstiefe Saraſtro des Wilhelm Fenten. Trefflich zeichnet er in dieſer Geſtalt die Weisheit, die Güte, die Gerechtigkeit. die tieſe Be⸗ ſonnenheit, die ruhige Kraft, um die Gegenſätze des Lebens zu ver⸗ föhnen. Nicht minder die mit ſympathiſcher Wärme geſtaltete Ver⸗ rörperung des Märchenprinzen Tamino durch Fritz Bartling, für den die Umſtellung vom Floreſtan gewiß keine Kleinigkeit be⸗ deutete. Für die ſeelenvolle Pamina bringt Aenne Geier den rechten Zauber, das Weiche, Quellende, Vollausſtrömende des Tones(und der Darſtellung) von Natur aus mit. In feiner Subli⸗ mierung gehen die Vibrationen melancholiſcher Klagen durch ihren Ton, ſie war zur Königin des Abends. Gedenkt man der reizenden Papageno der Guſſa Heiken, des beweglichen Mohren von Philipp Maſſalſki und ernſtwürdigen erſten Prieſters und des zweiten dämoniſchen Geharniſchten von Karl Mang, dann iſt die Reihe der„Alten“ beſonders gedicht. Von den„Neuen“ iſt zuerſt Hans Fideſſer zu nennen. Er gab den Papageno: lebendig, übermütig, der ſeierlichen, myſtiſchen Saraſtrowelt eine reale Welt des kleinen, genügſamen, ſelbſtbe⸗ ſcheidenen Mannes gegenüberſtellend; geſanglich durch einen äußerſt ſympathiſchen, klangvollen lyriſchen, kultivierten Bariton erfreuend und— feſſelnd. Die Königin der Nacht ſang Johanna Bieſen ⸗ bach, die Klagen der Mutter recht eindringlich betonend. Die Koloraturen ſauber, ohne jedoch im Mozartſchen Sinne als dramatiſches Ausdrucksmittel zur Geltung zu kommen. Begreifliche Erregung mögen als mildernder Umſtand in Rechnung geſtellt wer⸗ den. Von den drei Damen der lichtflammenden Königin trat be⸗ ſonders angenehm Eliſabeth Grietſch hervor, ſtimmlich ſowohl wie in der äußeren Erſcheinung. Die Damen Helene Reffert und Pauline Strehl ergänzten den Hofſtaat. Die Terzettgeſänge der drei Knaben wurden von den Damen Elſe Betz, Tilly Roth und Marie Kaulmann im ganzen hübſch geſungen. Als zweiter Prieſter und erſter geharniſchter Mann war Paul Berger ſtimm⸗ lich und prieſterlich würdig. Daß die von einem zeitloſen Märchen ausgehende Inſzenierung, die allerlei Stilelemente zu einem phan⸗ taſtiſch bunten Ganzen miſcht, um die Handlung ſymboliſch anzu⸗ deuten, nicht Mozart entſpricht, bedarf es keiner Worte mehr. Rudolf Hunek(i..) JTheaterrundſchau. Die deutſche Uraufführung von Piran⸗ dellos„Sechs Perſonen ſuchen einen Autor“ findet im Stadt⸗ theater Frankfurt a. O. ſtatt.— Liſſauers Schauſpiel„Dorck“ ge⸗ lanagt am 6. September am Stadttheater Kiel zur Uraufführung. — Ernſt Barlach läßt ſoeben ſeine neueſte Bühnendichtung„Die bat das Wirftemberaiſche Landestheater in Stuttgart erworben. Das Werk wird dort noch im Laufe des September in Szene gehen. Regie: Dr. Wolfgang Hoffmann Harniſch.— 10 derots Luſtſpiel„Iſt er aut? Iſt er böſe?“ in der Ueberſetzung un Bearbeitung von Franz Schulz gelanat Anfang September 175 Stadttheater Zürich zur deutſchen Uraufführung. Das Luſtſvi wurde auch in franzöſiſcher Sprache nur zu Lebzeiten des Dichter⸗ und mit Didervt ſelbſt in der Hauptrolle aufgeführt.— Der 49 Ja 15 alte Kapellmeiſter der ſtädtiſchen Bühnen in Graz, Karl Haup! mann, ein geborener Wiener, hat ſich dort aus Not durch Leu gas veraiftet— Die Direktion Rotter, der das Berlin⸗ Leſſinatheater gehört, verhandelt gegenwärtia mit der Gaſtſpie Direktion Schwarz, und zwar bewegen ſich die Verhandlungen der Baſis, daß die Direktion Schwarz bis Weihnachten die Renn „Wien aib acht. und dann eine Revue.Alles per Nadio“ ſpleg, ſoll. Damit würde das Berliner Leſſingtheater weniaſtens für die kommende Saiſon Revuebühne bleiben.— Richard Strau* „Intermezzo“. Eine büraerliche Komödie mit ſintonidce, Zwiſchenſpielen in zwei Aufzügen, deren Uraufführung am 30. Ott ber von der Staatsoper in Dresden veranſtaltet wird. gelanat 1 mittelbar anſchließend zunächſt an den Landestheatern Karte, ruhe, Braunſchweig, ſowie an den Stadttheatern in Breslan Hamburg, Kiel. Stettin zur Aufführung.— Janaz W̃ aahalfenz der ſeit Begründung der Deutſchen Over in Charlottenbura dort 125 Kapellmeiſter wirkte und vor einiger Zeit ausſchied, iſt als muſi 2f liſcher Leiter an die neugegründete enaliſche Oper in Newor a berufen worden.— Das Akademiſche Theater in Petersb⸗ hat Franz Schreckers bekannte Oper„Der ferne Klana“ zur A in fübrung erworben. Das Werk wird im kommenden Winter auch ⸗ Helſinafors aufaeführt werden. Das Mainzer Siaen theater brinat folgende Uraufführungen:„Alexander 2 Gerhard Halm, dem Sohn des verſtorbenen Radierers Prof. ee Halm:„Der verliebte Beifu“ von Hellmuth Unger, dem Heutte ten, in Leivzia lebenden Autor, von deſſen Werken befonders Mu in legende, Nacht. Spiel der Schatten. Menſchikow und Kattalſer Mammon ſich als bühnenwirkſam erwieſen.— Georg Kai in bat für den Komponiſten Kurt Weill, der bei den Muſitfeſten lae Frankreich und Salzbura mit einigen Kompoſitionen ſtarke Erfol errana. den Text zu einer einaktiaen Oper geſchrieben,— ſbakeſpearſchen Enaland ſpielt: die Hauptgeſtalt' der Oper eroll⸗ an eine Wiener Schauſpielergeſtalt. Die Over. die noch ni 5 endet iſt, wurde bereits von der Wiener Staatsoper zur 1 Ur· führung erworben.— Das Stadttheater in Aachen hat als e ter⸗ aufführung für die kommende Spielzeit Eduard Reinache 1 Es iſt eine Freude, zu wiſſen, daß gerade unſere bewährten Kräfte Stützen und Träger dieſer Aufführung ſind. So der ge⸗ 18 ündflut“ erſcheinen, Das Recht der alleiniaen Uraufführung! Drama„Der Bauernzorn“ angenommen. 1 5 18. L. 4 ſteuer näher zum Produzent hin ſtrikte ablehnt. Sodann ſtimmte über 70 deutſche Städte die kommimale Beherbergungsſteuer, die 1 —.— SSS ASFA SSS SSS ZS SSS SSS GSSSS=SA S — E NSS SSS 1* Mittwoch, den 10. Sepkember 1924 annheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Selfe. Nr. 419 im Automobilverkehr und die hohen Eiſenbahntarife. Weiter for⸗ 5 der Verband, daß er in dem beim Reichsminiſterium gebilde⸗ bal Ausſchuß für Durchgangsverkehr eine beſondere Vertretung er⸗ bal daß die Gültigkeit der Sonntagsrückfahrkarte bis auf Montag. Somittag ausgedehnt werde und daß endlich die Verteilung der gommerferien ſo erfolge, daß ſie den allſeitigen Intereſſen Rechnung ſchet und endlich, daß in weit ſtärkern Maße als bisher die be⸗ chleunigten Perſonenzüge auch auf verkehrsärmeren Strecken ein⸗ rt werden. Im kommenden Jahre werden zwei Tagungen ab⸗ ſe lten, eine Frühjahrstagung in Krumhübel im Rie⸗ diebirge und die Haupttagung in Wiesbaden und deeldorf, verbunden mit einer Rheinfahrt zwiſchen den iden Städten. Aus dem Lande Einzelheiten über den Todesſturz am Jeldberg Freiburg i. Br., 9. Sept. Ueber den Verlauf des Unglück⸗ wird in der„Freiburger Tagesztg.“ von einem Teilnehmer berichtet: „Tauern und Herr Mayer begaben ſich am Sonntag mittag deih dem Feldberg, um die erſt im vorigen Monat zum erſtenmale ſtiegene Feldſeewand zu erklettern. Die Veiden befanden ſich ſchon hoch oben an der Wand, als ſich zu ihnen noch Herr Fritz Nenke r, ebenfalls ein erprobter Freiburger Kletterer, geſellte. e Drei ſetzten nun den Aufſtieg an der ſehr ſteilen Feldswand bort. Mayer voran, Renker in der Mitte, Dr. Tauern am Schluß. Sie waren mit einem 40 Meber langen Seil miteinander verbun⸗ u. Nach etwa 2½ſtündiger ſchwieriger Kſetterei waren die beiden Keſten ſchon ziemlich weit oben umd machten ſich an die Erkletterung * letzten kurzen Stückes, einer faſt ſenkrechten Wand. Mayer lleg voran und verſchwand hinter einer Felsecke, während Renker an zwei Mauerhaken das Seil feſtmachte. Dr. Tauern wartete Falie unten, ebenfalls gut geſichert. Plötzlich hörte Renker einen ſenſchlag. ſah einen großen Felsblock, Geröll und Geſtein ab⸗ fürzen und im gleichen Augenblick beobachtete er, wie Mayer in m Bogen die etwa 50 Meter hohe Wand hinabſauſte. Ver⸗ heblich wartete er auf den Ruck des Seiles, das an einem Haken 09 war. Als er ſich umſchaute, bemerkte er, daß ein Stück Ue Seiles an der Wand herunterhing. Das Seil war alſo geriſſen. ſädnulich durch Aufſchlagen des Felsblockes war es ſo ſtark be⸗ kädigt, daß es dem Ruck des Abſtürzenden nicht ſtandhielt. Wie weiter herausſtellte, war das Seil an zwei Stellen geriſſen. Geder ſtürzte in hohem Bogen mit dem Kopf nach unten auf eine röllhalde und blieb tot liegen. Die Hirnſchale war vollſtändig krümmert. Das Seil war ihm ſeſt um die Bruft gebunden. chauer, die den Unfall mit anſahen, nahmen ſich ſofort des Ab⸗ ürzten an, brachten ihn zuerſt in den„Dreimartinhof“ und am end nach Hinterzarten ins Leichenhaus, von wo die Leiche geſtern nuch Freiburg überführt wurde. Die beiden Kameraden des Ver⸗ melücten waren von dem grauſigen Ungfück ſo erſchüttert, daß ſie los mit der Aufbietung oller Nervenkräfte den Abſtieg unternehmen vanten. So gelangten ſie wieder am Fuße der Felswand an., ſoerend ihr Gefährte tot zu ihren Füßen lag. Es muß ein unglück. daben Zufall den Abſturz und das Reißen des Seiles verurſacht ſallen Wahrſcheinlich iſt der Felsblock zweimal auf das Seil ge⸗ en und hat es durchſchlagen. Jedenfalls hatten die drei erprobten tterer, die zuſammen manche ſchwierige Klettertour im Schwarz⸗ und in den Alvpen glücklich ausführten, alle Sicherheitsmaß. kodem getroffen, ſodaß ein eigenes Verſchulden nicht in Frage t. Mayer war Mitglied des Alpenvereins und des Skiklubs rzwald und ſehr beliebt unter ſeinen Sportskameraden. 3 Heidelberg, 9. Sept. Im nahen Handſchuhsheim kam es in 85 Racht zum Montag zwiſchen dem 23 Jahre alten Unterlehrer Beedor Herrmann und dem verheirateten 36 Jahre alten ſchterweiſter Heinrich Frey zu Auseinanderſetzungen, die in Töt⸗ kanteiten ausarteten. Herrmann, der als jähzorniger Menſch be⸗ lnte iſt. verſetzte Frey mit einem Dolchmeſſir zwei Stiche in die Bruſtſeibe und verletzte ihn ſchwer. Frey iſt am geſtrigen dachden ſeinen ſchweren Verletzungen erlegen. Herrmann wurde esh in der gleichen Nacht verhaftet und ins Amtsgefängnis einge⸗ Zwiſchen den beiden Familien waren wiederholt Miet⸗ tigreiten. Der Vorfall ſoll dadurch entſtanden ſein, daß der Nageeiberte Herrmann beim nächtlichen Vorübergehen am Hauſe Mero dre) gegen die Fentterläden geschlagen und dann mit dem ſhin aufgeſtandenen Frey einen Woriſtreit angefangen hat, der zu dem tödlichen Meſſerſtich führte. deh..,Nußloch, 8. Die Notſtandsarbeiten im Ge⸗ den inbruch Berückſichtigung der großen Zahl von itsloſen, obwohl in der letzten Zeit endlich wieder eine Beſſe⸗ in der Tabakbranche eintrat, noch auf die Dauer von zwei ſerne fortgeſetzt. Der Unterbringung von Arbeitsloſen dient bar r der in Ausſicht genommene Plan, im Verein mit den Nach⸗ mheßmeinden den Landgraben zu reinigen.— Die für die Konto⸗ würden von aufzuwertenden Guthaben geltenden Beſtimmungen beſonde von der Gemeindeſparkaſſe dahin vereinfacht, daß eine er dere Anmeldung nicht zu erfolgen hat.— die Hopfen ⸗ gehn e, die einen Ertrag von 60—70 Zentner lieferte, iſt gut ein⸗ t worden. Die Preiſe ſtellten ſich je nach Qualität auf 190 5 Mark. Antech. Waibſtadt, 8. Sept. Bezirksbauſchätzer und Feuerſchauer on Brettel feiert am morgigen Mittwoch mit ſeiner Ehefrau del geb. Wacker das Feſt der goldenen Hochzeit im Kreiſe der Viteerund Kinder.— Die Zwetſchgenernte hat durch die umgünſtige ung ſehr notgelitten. Noch halbreif ſprangen die Früchte auf einf Bäumen auf, ſodaß der Schnapsbrenner wohl reiche Vorräte Nedachern konnte, während die Hausfrau kaum ihren notwendigſten an guten vollreiſen gonzen Früchten decken konnte. Jacz Karlsruhe, 8. Sept. In der Durlacher Allee ſprang ein und in die Vorderräder des Perſonenkraftwagens eine⸗ Ruedeanten aus Raſtatt, wobei dae Auto zur Seite geſchkeudert duhaſ und auf den Randſtein prallte. Hierbet wurden von den er zwei Frauen und ein dreijähriges Kind aus denn om Glndelchendert Eine der Frauen erlitt eine ſtarke Verletzung unenterkopf, während die andere, ſowie das Kind ohne Ver⸗ bef Den davonkamen. chädigt. * —.— Der Hund wurde getötet, das Auto ſtark Attarlsruhe, 8. Sept. Am letzten Freitag kam der 34 Jahre ſaarbeiter Ludwig Feldmann in Wörth am Rhein auf einem en Holzlagerplatz unter einen rollenden Stamm und erlitt ank chädelbruch. Er wurde nach dem hieſigen ſtädtiſchen mhaus verbracht, wo er am nächſten Tage ſtarb.— Der kain giadſchuhleger Gotilob Schneider wurde geſtern am Rangter. und von einem in voller Fahrt befindlichen Wagen angefahren nach tlitt innere Verletzungen, an deren Folgen er auf dem Wege in den ſädiiſchen Kranfenhauſe ſtarb, Ein Eienbahntechniker Elllindter ſtieß am Samsbag, als er mit ſeinem Fahrrad in die und kder Straße einbog, mit einem Perſonenkraftwagen zuſammen hüuh de unter das Auto zu liegen. Er trug hierbei einen Rippen⸗ dovon. ſale Wforzheim, 8. Sept. Der in der Maxpimiliansſtraße wohn⸗ ine gürſtennacher Karl Bohnet wollte am Sonntag mittag in eine Tohnung und fand dieſe verſchloſſen vor. Er nahm an, daß died. rau auswärts ſei und ging wieder fort. Als er abends war bnach Hauſe kam und die Wohnung immer noch verſchloſſen mit ſchweh er ſie auf. Er fand ſeine Frau und ſein Kind(4 Jahre) hrderen Schußwunden im Bette liegend vor. Das Kind war Wpſſchugen Herzſchuß bereits tot, die Frau hatte einen ſchweren un auß und lebte noch. In einem von der Kriminalpolizei vor⸗ inde nen Brief der Frau iſt erſichtlich, daß ſie ſich und ihrem Nngpi ſelbſt das Leben nehmen wollte. Sie hatte mit einer Brow⸗ eh ſtole das Kind erſchoſſen und ſich ſelbſt lebensgefährlich ver⸗ ſe am ze Frau iſt im Krankonhaus, es beſteht wenig Hoffnung, Damiii eben zu erhalten. Der Grund der Tat ſoll in zerrütteten enverhültniſſen liegen. zehl, g. Sept. Am geſtrigen Sonntag wurde das von der für ihre Gefallenen im Weltkriege errichtete Krieger⸗ mal, das auf dem neuen Friedhoſe, in der Nähe der neu⸗ de nt en Leichenhalle Aufſtellung fand, eingeweihl. Die Feier, zu der ſich ein unüberſehbarer Zug van Vereinen, Behörden und Schulen vom Marktplatz aus zum Friedhof bewegte, wurde mit Muſikſtücken und Chorgeſängen eingeleitet. Der evangeliſche Geiſt⸗ liche, Stadtpfarrer Stengel, ſprach das Gebet. Die Weiherede hielt Oberrealſchuldirektor Mangelsdorf. Darauf wurde das Denkmal von der Umhüllung befreit und ein gewaltiger, von einem Stahl⸗ helm gekrönter Granitblock mit einfacher Gliederung und den mehr als 300 Namen der Gefallenen zeigt ſich dem Beſchauer. Nachdem Bürgermeiſter Dr. Weis das Denkmal mit einer kurzen Anſprache in den Schutz der Stadt über nommen und der katholiſche Beiſtliche, Stadtpfarrer Burgard, ein Gebet geſprochen hatte, wurden ver⸗ ſchiedene Kränze am Denkmal niedergelegt. Muſikſtücke ſchloſſen die erhebende und würdige Feier. * Offenburg, 8. Sept. Die Gemeinnützige Volksverſorgung G. m. b. H. iſt in Konkurs geraten. Die Volksvertretung iſt eine Gründung des freien Gewerkſchaftskartells. Freiburg, 8. Sept. Der leitende Arzt des bekannten Sana⸗ toriums„Rebhaus“ am Lorettoberg, Dr. Albert Eduard Lasker, iſt nach längerem Leiden im Alter von 55 Jahren geſtorben. * Emmendingen. 8. Sept. Das Opfer eines Inſektenſtiches wurde die 46jährige Frau des Krankenkontrolleurs Zimmermann hier. Die Frau wurde im Walde beim Beerenſuchen von einem In⸗ ſekt in eine Halsader geſtochen, ſuchte am Abend noch das Kranken⸗ haus auf, wo ſie ſchon am anderen Morgen um 5 Ühr verſchied. *Nimburg bei Emmendingen, 8. Sept. Geſtern abend brach in der am Südausgang des Ortes gelegenen Mahlmühle des Wilhelm Beck hier Feuer aus, das das umfangreiche Anweſen mit einge⸗ bauter Wohnung einäſcherte. Zur Bekämpfung des Feuers war der Rettungszug der Feuerwehr Emmendingen mit der Automobilſpritze zur Hilfe gerufen worden, deſſen Eingreifen die Rettung der Neben. gebäude, Schopf und Stallung ſowie Dreſchmaſchinenanlagen zu danken iſt. Das Feuer iſt im oberen Teil der Mühle ausgebdochen, doch iſt die Urſache bis jetzt nicht ermittelt. Nus der pfalz :: Ludwigshafen, 9. Sept. Der Milchpreis hat eine aber⸗ malige Erhöhung erfahren, die mit der Erhöhung des rechts⸗ rheiniſchen Erzeugerpreiſes und der Kleinhandelsſpanne begründet wird. Infolgedeſſen koſtet von jetzt ab 1 Liter Vollmilch hier 40 Pfg. — In verſchiedenen Gärten der Anilinkolonie haben unbekannte Rohlinge in der Nacht zun Samstag arge Verwüſtungen an⸗ gerichtet. Gemüſe und Salatpflanzen wurden aus der Erde gertſſen nd zertrampelt, Blumentöpfe umgeſtürzt und auf die Straße ge⸗ worfen, Fenſterladen ausgehangen und verſchſeppt und Wäſcheſtücke von der Leine genommen und in andere Gärtem gehängt.— Ein verheirateter Tagner von Mundenheim ſtürzte in der Nähe der Rheinſchule von einem ſcheugewordenen Pferde und erlitt dabei einen Schenkelbruch, welcher ſeine Ueberführung ins Krankenhaus notwendig machte.— Ein Tagner aus Mundenheim markierte am Sommtog nachmittag auf dem ſüdlichen Gehwege der Rheinbrücke auf dem Boden ſitzend, bettelnd den ſchwerverletzten Invaliden, er⸗ griff aber die Flucht, als er eines Polizeibeamten anſichtig wurde. Man holte ihn jedoch ein und brachte ihn zur Wache.— In der Nacht zum Samsdag iſt das der Firma Rief gehörige Schleppboot „Pfeil“ auf ungufgeklärte Weiſe geſunken.— Zwei Tagner von hier wurden in dem Augenblicke verhaftet, als ſie im nördlichen Stadtteil 4 Zenmer Weiß⸗ und RNotkraut, die ſie in der Nacht zum Sonntag von einem Acker in Oggersheim geſtohlen hatten, zum Verkauf anboten. Es iſt Anzeige gegen ſie erſtattet.— Einem Schloſſer in Mundenheim wurden von ſeinem Acker 6 Zentner Kar⸗ toffeln entwendet.— Wegen Uebertretung des Kraftwagengeſetzes wurden am Samstag 10 Kraftwagenführer angezeigt, außer denn gelangte eine Anzahl Metzger, Bäcker und Kolonialwarenhändler e die am Samstag abend noch nach 8 Uhr Waren ver⸗ au :: Mutterſtadt, 9. Sept. Am Samstag abend prallten zwei ohne Licht fahrende Radler auf dem Wege von der Friedensau nach hier mit einander zuſammen, wobei der eine, der 25jährige Emil Becker von hier mit doppeltem Schädelbruch liegen blieb. Er wurde ſpäter aufgefunden und ins Krankenhaus nach Ludwigshafen gebracht. :: Speyer, 9. Sept. Der deutſche Geſandte in Wien, Exzellenz Dr. Maximilian Pfeiffer und der Generaldirektor der bayriſchen Staatsarchive, Dr. Otto Riedner aus München, ſind zum Be⸗ ſuch hier eingetroffen. Bad Dürkheim, 9. Sept. Die im der Abendausgabe vom 4. ds. Mts. gebrachde Nachricht, ein Laſtauto der„Helvetia“ ſei in der Nähe des Depots in den Straßengraben gefallen, beruht auf einer Namensverwechſlung. Der Transport war nicht von der Mannheimer Verkehrsanſtalt Helvetia, ſondern von Georg Hübſch in Neckarau. :: Lambsheim, 9. Sept. Von Ortseinwohnern werden hier Anſtrengungen gemacht, um in unmittelbare wirtſchaftliche Bezie⸗ hungen zur Schweiz zu treten. Zu dieſem Zwecke ſind bereits einige mit dem Wirtſchaftsleben der Heimat Vertraute in Luzern eingetroffen. :: Landau, 9. Sept. Im ehelichen Zwiſt, der bald in Tätlich. keiten ausartete, verſetzte die Ehefrau Eliſabeth Cadrien ihrem Manne mit einer Schuſterkneipe mehrere Stiche und verletzte ihm dabei die Schlagader. Der Geſtochene ſtarb bald darauf im Krankenhaus an Verblutung. :: Annweiler, 9. Sept. Ein Landwirt hatte vor mehreren Wochen ſeine 4 Morgen Hafer geſchnitten, konnte ihn aber, in⸗ folge der andauernd ſchlechten Witterung, nicht unter Dach bringen. Er ſah ſich jetzt veranlaßt, die Frucht unterzupflügen, um ſie wenigſtens als Dung verwenden zu können. Die ganze mühe⸗ volle, harte Arbeit dieſes Jahres war alſo umſonſt geweſen. :: Bergzabern, 9. Sept. Der hieſige Bienenzuchtverein hat aus dem Ueberſchuß ſeiner biemenwirtſchaftlichen Ausſtellung dem Evangeliſchen Verein für Krankenpfbege und dem Katholiſchen Eliſa⸗ bethenverein je 50 M. und dazu ein anſehnliches Quantum Honig zum perſönlichen Gebrauch der Schweſtern geſtiftet; dem Ver⸗ ſchöner ungsverein wurden für Lindenpflanzungen 20 M. überwieſen. :: Zweibrücken, 9. Sept. Für die Zweibrücker Herbſtmeſſe haben ſich bis jetzt 190 Einzelfirmen als Ausſteller gemeldet. 144 davon erheben Anſpruch auf Stände. :: Hauenſtein, 9. Sept. Vor ca. 14 Tagen wurde der in Kon⸗ kurs geratene Schuhfabrikant Joſef Ritter in Haft genommen und iſt bis jetzt noch nicht freigelaſſen worden. :: Kaiſerslautern, 9. Sepßt. Drei zur Zwangsheilung im Krankenhaus untergebrachte Frauen ſind in einer der letzten Nächte entſprungen. Während man einer wieder habhaft werden konnte, treiben ſich die beiden anderen noch herum. Nachbargebiete -g. Saarbrücken, 8. Sept. In Altenkeſſel geriet ein elf⸗ jähriger Junge, der über am Wege vorbeiführende Schienen lief, unter ein unbemerktes Auto und wurde ſo ſchwer verletzt, daß er, ohne die Beſinnung wieder erlangt zu haben, ſtar b. Im ſelben Ort hatte ein Arzt ſein Auto an einer ſtark abſchüſſigen Straße ſtehen. Während ſeines Krankenbeſuches machten ſich Kinder am Wagen zu ſchaffen, der ins Laufen kam und einige Telegraphen⸗ ſtangen umwarf, um ſchließlich ſchwerbeſchädigt liegen zu bleiben. -g. Saarlouis, 8. Sept. Im benachbarten Picard ſtürzte eine Giebelwand ein und bearub unter ſich die im Stalle befindlichen Tiere; vier Schweine kamen dabei um, während eine Kuh noch lebend aus dem Gebälk gezogen werden konnte. ·g Oktweiler(Saar), 8. Sept. Um das ſchlecht brennende Feuer anzufachen, begoß eine junge Frau die ſchwelenden Kohlen mit Petroleum. Dieſes explodierte und im Nu ſtanden die Kleider in Brand. Ihre im Nachbarzimmer anweſende Mutter beſaß die Geiſtesgegenwart, die Brennende in ein Bettuch zu hüllen. Trotzdem ſo die Flammen erſtickt wurden, erlitt die Tochter ſchwere Brandwunden an Geſicht und Händen. „Hanau a.., 8. Sept. Ein ſchweres Unglück ereignete ſich geſtern zwiſchen 8 und 9 Uhr auf dem Bahnhof Kilianſtädten Es war verfäumt worden, das Zeichen zum Einſteigen zu geben. Als der Zug ſich nun in Bewegung ſetzte, verſuchte der 56jährige Reiſende Heinr. Baſtian aus Heldenbergen aufzuſpringen, ſprenig aber fehl und geriet unter den Zug; auch ſeine gleichaltrige Schweſter, die ihm zu Hilfe eilen wollte, wurde überfahre n. Baſtian hatte ſo ſchwere Verletzungen am Arm erlitten, daß hm dieſer amputiert werden mußte. Seine Schweſter iſt auf dem Wege nach dem Kranbenhauſe ihren Verletzungen erlegen. Gerichtszeitung Schöffengericht Mannheim Mannheim, 6. Sept. Mit einem bis kurz vor 10 Uhr abends beendiaten Anklagefall wegen unlauteren Wettbwerbs hatte ſich am Freitaa letzter Woche das Mannheimer Große Schöffengericht zu be⸗ ſchäftigen. Der 40 Jahre alte Kaufmann Leo Rottenſtein aus Wien war angeklaat. in den Jahren 1919—20 zum Zwecke des Wett⸗ bewerbs im geſchäftlichen Verkehr den bei der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik angeſtellten 46 Jahre alten Kaufmann Karl Spiel ⸗ mann Geſchenke gewährt zu haben, um durch unlauteres Verharten Spielmanns bei der Lieferung von Oel an die Anilinfabrik eine Be⸗ vorzuaung zu erlangen, Spielmann, daß er die Schmiergelder angenommen hat und ihm die Lieferungen von Oel beſchaffte. Spiel⸗ mann war bei der maſchinentechniſchen Abteilung in der Anilinfabrik beſchäftiat. Es agelana ihm durch unauffälliges Fragen ſich in den Beſitz der Rottſtein intereſſierenden Kenntniſſe über die Menge und analnthiſche Beſchaffenheit des anzuliefernden Oeles zu ſetzen. Die Anklage berechnet die Höhe der Schmieraelder auf 100 000 Mark, die er zum arößten Teil durch Banküberweiſung nach Landſtuhl. zu einem kleinen Betraa— 1003 Mk.— auch durch telephoniſche Uever⸗ weiſung nach Ediaheim erhielt. Anfänalich hatte Rottenſtein noch Konkurrenten bei ſeinen Angeboten, nach und nach, ſchon im Mai 1919, beſonders aber von 1920 an, war es ihm gelungen, dieſe ſaſt völlig auszuſchalten. Seine Geſamtlieferungen machen die hübſche Summe von 20 Millionen Mark aus. Die Anklage wurde im vori⸗ gen Jahre ſchon einmal am Landgerichte zu Frankenthal verhandelt. Dort erzielten die beiden Angeklagten Freiſprechung, weil das Ge⸗ richt nicht für genügend nachgewieſen erachtete, daß die von Ronen⸗ ſtein an Spielmann überwieſenen Gelder wirklich zu Schmier⸗ zwecken dienen ſollten. Spielmann, der ſich durch ſein Gebaren au⸗ mählich verdächtia machte und verhaftet wurde, gab bei der Ver⸗ handlung in Frankenthal, wie der mitangeklaate Rottenſtein, an. die Gelder ſeien zum weitaus arößten Teil zum Ankauf von Lebensmit⸗ teln für Rottenſtein in der damaligen knappen Zeit beſtimmt geweſen und das Landaericht erachtete dieſe Behauptung als nicht widerlegt. Auf die eingelegte Reviſion des Staatsanwaltes und der ais Nebenkläger auftretenden Anilinfabrik wurde die Sache durch Urteil des Reichsgerichts vom 10. Juli 1923 zur anderweiten Verhandlung an die Strafkammer zu Landau verwieſen. Wegen der volitiſchen Verhältniſſe wurde dann nach erneutem Entſcheid des Reichsgerichts vom 20. Juni 1924 vom Erſten Staatsanwalt in Landau das Amts⸗ gericht Mannheim mit der nochmaligen Verhandlung betraut. Für die Nebenklägerin, die Anilinfabrik, trat.⸗A. Dr. Braun⸗Lud⸗ wiashafen auf..⸗A. Dr. Klein⸗Zweibrücken für Spielmann..⸗A. Dr. Löwnthal⸗Frankfurt für Rottenſtein. Von Frankenthal waren ein Landaerichtsrat und der Unterſuchungsrichter in der Sache ats Zeugen erſchienen. Die Verhandlung. die in erſchöpfendſter Weiſe geführt wurde, endete dieſes Mal mit einer Verurteilung der beiden Angeklaaten zu je 300 Mark Geldſtrafe und in die Traauna der ſehr erheblichen Koſten des Verfahrens. Im Falle ver Unbeibrinalichkeit werden für je 15 Mark Geldſtrafe ein Tag Ge⸗ fänanis angerechnet. Der Betraa von 3000 Mark, der als von Spiel⸗ mann empfangen angenommen wird. wird aufarund des Gefetzes gegen den unlauteren Wettbewerb der Staatskaſſe verſallen erklart. Das Urteil iſt in einer Reihe von Jeitungen zu veröffentlichen. P. Verhandlung vor dem Zondergericht Saarbrücken In gſtündiger beſchäftigte ſich das Sondergericht Saarbrücken mit einer Anklage gegen den Dentiſten Hans Schützler, Sgarbrücken. Dem Angeklagten wurde zur Laſt ge⸗ legt, in Saarbrücken in den Jahren 1922, 1923 und 1924 fortgeſetzt handelnd, vorſätzlich und gewerbsmäßig für die Gewährung von Dar⸗ lehen in mehreren Fällen, ferner für Diskontierung von Wechſeln, und im Jahre 1923 für die Ueberlaſſung eines möblierten Zimmers, Leiſtung des täglichen Lebensbedarfs, einen übermäßigen Gewinn 1 8 zu haben. Seitens der Staatsanwaltſchaft waren zu der erhandlung ein Finanzſachverſtändiger und 18 Zeugen, ſeitens der Verteidigung 37 Zeugen geladen. Die Beweisaufnahme hat ergeben, daß der Angeklagte für ge⸗ währte Realkredite— ſolche können nur in Betracht kommen, da u. a. eine goldene Uhr, ein goldenes Rokokoarmband, oder eine Zimmereinrichtung, Fabrikeinrichtung und dergl. als Fauſtpfand meiſt gegeben wurden— mitunter 350—400 und mehr Prozent Jahres⸗ zinſen gefordert hat. Die furchtbare Kreditnot zwang die Geld⸗ ſucher, ſich zu ſolchen Bedingungen zu„verpflichten“, was ſie jedoch nur mit verſchwindenden Ausnahmen einhalten konnten, ſodaß de⸗ Angeklagte„in den Mond gucken mußte“. Obwohl die Verteidigung anführte, daß der Angeklagte bei jedem Geſchäftsabſchluß, Geſchäfts⸗ teilhaberſchaft mit Gewinn⸗ und Verluſtbeteiligung im Auge hatte, beſtritten das die meiſten Zeugen unter ihrem Eide und gaben die Verſicherung, daß es ihnen ſelbſt nicht darum zu tun war, einen wenn auch nur ſtillen Teilhaber zu bekommen. In einem Falle, wo tatſächlich regelrechte Teilhaberſchaft vorlag(Gewinn⸗ und Verluſt⸗ beteiligung uſw.) kam das Gericht auch zum Freiſpruch. Der vom Gericht hinzugezogene Sachverſtändige bezeichnete dieſe Art von Teilhaberſchaft als„verſchleiertes Darlehen“. Wenn auch der Ange⸗ klagte verſuchte, ee von Entlaſtungszeugen, die ihm ſchon ſeit längerer Zeit namhafte Beträge für die Zahnbehandlung ſchuldeten,„ſeine Milde gegenüber dem Schuldner“ zu beweiſen, ſo ſtehen dem u. a. folgende Falle gegenüber: Schützler gibt einem jungen Manne 500 Dollar und verlangt als Vergütung 50 Dollar. Um ſeiner Sache ganz ſicher zu ſein, ſtellt er einen Wechſel aus auf 600(!) Dollars und einen Parallelwechſel auf 12 000 Fr.(nach ſeiner Rechnung der ſeitherige Frankenwert) und einem Wechſel auf 50 Dollars und einen Paxrallelwechſel auf 1000 Fr. Als Fauſtpfand wird ihm eine Wohnungseinrichtung (60 000) Fr.) und ſpäter an ihrer Stelle eine Briefmarkenſammlung mit einem Wert von ungefähr 25 000 Fr. zugeſtanden. Er hat alſo vollkommene Sicherheit, ſelbſt auch für den Fall eines eventl. Sin⸗ kens des Fr. bezw. des Dollars. Oder: Schützler gewährt einer Firma verſchiedene Darlehen, deren Papiermarkwert er be! der Um⸗ ſtellung 1923 in Franken umſchreibt, wobei er durch die Zuvor⸗ kommenheit ſeiner Schuldner eine weſentlich hohe Schuldfumme eintragen kann, als dieſe vorher war. Als Sicherheit war ihm das geſamte Inventar der Firma verpfändet. Eines Tages wollte er nun plötzlich einen Teil ſeines Geldes, zirka 7000 Franken zurück⸗ haben, andernfalls er„ihnen den Hals zudrücken werde“. In ihrer Verzweiflung verſtanden ſie ſich zu einer Konventionalſtrafe von 200 Fr. pro Tag, in der ganz ſicheren Erwartung, daß nach 2 Tagen Geld hereinzubekommen. Da dies nicht möglich war, ſtieg die Schuldſumme ins Ungeheure. Schützller erwirkte einen Arreſt von 21000 Franken gegen die Firma, während er tatſächlich derſeben nur 8 200 Fr. geliehen hatte. Jede Mög⸗ lichkeit Gelder zu erhalten, war verloren, die Firma war erledigt. Das bei dem Angeklagten beliebte Prinzip der Konventionalſtrafen wandte er ſogar gegenüber ſeinen Angeſtellten an, wenn ſie ihm vor Ablauf von drei Jahren davonliefen. Er verſtand es ſogar, ſie von der Anmeldung bei der Krankenkaſſe fernzuhalten, wodurch ſte im Krankheitsfalle ganz auf ſich ſelber angewieſen waren. Für dieſe „Mildtätigkeiten“ beantragte der Staatsanwalt ohne Anerkennung mildernder Umſtände, falls er das das nicht eigens betontes, und unter Anrechnung der erlittenen Unterſuchungshaft von 37 Mona⸗ ten 2 Jahre Gefängnis und eine ſummierte Geldſtrafe. Das Gericht erkannte, unter Freiſprechung im übrigen, den An⸗ geklagten wegen Preistreiberei in Zins⸗ und Mietsange⸗ legenheiten in ſieben Fäelln zu einer Geldſtrafe von 500 Fr. und zu einem Jahr Ge fängnis. Der erkennende Teil des Urteils iſt in den in Saarbrücken erſcheinenden Tageszeitungen vin⸗ übrz en der Sondergerichtskaſf mal auf Koſten des Verurteilten zu veröffentlichen. Die Koſten wer⸗ den dem Verurteilten auferlegt, ſoweit Verurtilung erfolgte, im E. 1— ee 3 —.———ęꝑ —— —. Mannheimer General-Anzeiger(Miktag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. September 1924 6. Seike. Nr. 419 Meſſen und Nusſtellungen Ausfuhrerleichterungen anläßlich der Frankfurler Herbſtmeſſe Der Reichskommiſſar für Aus⸗ und Einfuhr wird auch auf der kommenden Frankfurter Herbſtmeſſe, die vom 21. bis 27. September ſtattfindet, vertreten ſein, um glatte, beſchleunigte Abwicklung der guf der Meſſe getätigten Geſchäftsabſchlüſſe zu ermöglichen. Das Meßamt iſt beſtrebt, über die beſtehenden Beſtimmungen der Aus⸗ und Einfuhr hinaus die Freigabe größerer Kontingente zu erreichen. Das Ergebnis dieſer Unterhandlungen kann erſt in einigen Tagen mitgeteilt werden. Es beſteht begründete Ausſicht, daß in Anbetracht der in den letzten Tagen eingetretenen Belebung de⸗ Geſchäftes und der Tatſache, daß rege Geſchäftsbeziehungen nur möglich ſind, wenn Geſchäftsabſchlüſſe auf breiterer Baſis getätigt werden können, die Bemühungen des Meßamts von Erfolg begleitet ſein werden. Sportliche Rundſchau heute ſind Rennen Weit mehr als in anderen Städten drückt eine Rennwoche unſerer Stadt ihr Gepräge auf. Jedes Geſchäft, jedes Reſtaurant, jede Plakatſäule deutet darauf hin, daß draußen auf dem grünen Raſen die edlen Pferde um den Sieg kämpfen, den Sieg, deſſen Früchte ihre Beſitzer und— Wetter ernten. Wer einmal mit offenen Augen gelernt hat, Rennen zu ſehen und ſich an all ihren Einzel⸗ heiten zu begeiſtern und zu intereſſieren, den läßt es nicht los, der Sport iſt ein unwiderſtehlicher Rattenfänger. Und ſicher iſt nicht Gewinnſucht das Motiv der Turffreunde— weiß doch jeder, daß Reichtümer dort nicht zu„erben“ ſind—, es iſt die Freude an dem edlen Pferd, die immer wieder die Gemeinde hinausführt mit magi⸗ ſcher Gewalt. Schön ſind vor allen Dingen draußen auch die Wochentage. Am Morgen noch in eifriger geſchäftlicher Tätigkeit, im Büro oder anderer Arbeitsſtätte, nachmittags losgelöſt vom Alltagsleben in der großen Schar der Gleichgeſinnten ſchauend, genießend, rechnend auch, himmelhoch jauchzend unde Ein ſolcher Renntag in der Woche hat einen eigenen Reiz, den jeder gern auskoſtet, der die Möglichkeit azu beſitzt. Die Rennvereine bemühen ſich immer, ihn mit Einzelheiten auszuſchmücken, die dieſen Reiz noch erhöhen. So auch der heutige Mittwoch, der zweite Tag der Mannheimer Herbſtrennen. Was ſteht dem Beſucher nicht alles bevor: ein Zweijährigen⸗ Rennen, ein Hürdenrennen, zwei große Steeple⸗Chaſes, ein langer Ausgleich auf der Flachen, ein ausgeſprochenes Fliegerrennen, ein kurzes Rennen aller Kategorien. Natürlich macht es nicht das Rennen allein, es gehören auch Pferde dazu, die es beſtreiten. Und daß daran kein Mangel iſt, wiſſen wir. Beſondere Freude wird er jedem machen, diejenigen„Röſſer“, die er am Sonntag ſchon im Kampf geſehen, noch einmal in der Begegnung zu erblicken— Ge⸗ wicht, Diſtanz haben ſich etwas geändert, da kann mam nach Her⸗ zensluſt eſiner Meinung freien Lauf laſſen und den ſicherſten Tip ſich herausfiſchen, der, wenn er eintrifft, nicht nur Freude am Gewinn, ſondern auch Stolz am Kombiniervermögen guslöſt. Der Mittwoch wirft manche derartige Fragen auf: Wird im Berſuchs⸗Rennen wieder Permanenz nach Fortfall von Pythia und Mimoſa vorne ſein? Wie werden im Donau⸗Aus⸗ gleich Le Gerfaut und Segieth, die am Sonntag im Rhein⸗Preis Notung jenen denkwürdigen Kampf lieferten, 5 unter anderen Verhältniſſen miteinander abfinden? Kann im Ludwigshafen⸗ Jagdrennen diesmal Tango Tſchabouk Koſch ſchlagen oder be⸗ ſteht ſeine Niederlage zu Recht? Wird Hexenmeiſter auch diesmal Tſcherkeſſin ſchlagen? Das alles ſind Fragen, die erſt die Rennen be⸗ antworten können und werden. Das iſt natürlich nicht alles, was der Mittwoch bringt. Er ſoll uns im Frankenthal⸗Hürden⸗ rennen zeigen, wie weit der alte Jahn den Titel des Hürden⸗ königs verdient. Er wird Abendröte, die Schweſter des Derbyſiegers Anmarſch im Murg⸗Rennen ihre Fliegereigenſchaften entfalten laſſen. Er wird im Speyer⸗ und im Ludwigshafen⸗ Jagdrennen das ewig anziehende Bild edler Pferde im Sprung vielfältig uns beſcheren— kurz, von einer Vielſeitigkeit erfüllt ſein, die begeiſtern wird und muß. Mannheimer Kanuregatta Die Kanuleute müſſen bei dem Wettermacher in hoher Gunſt ſtehen. Beſcherte er doch der zweiten internen Regatta der Mann⸗ heimer Kanugeſellſchaft E. V. nach wochenlangem Regen den erſten trockenen Tag. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß das ſchöne Wetter und der lachende Sonnenſchein ſeine Wirkung auf die zahlreichen Zu⸗ ſchauer und Teilnehmer nicht verfehlte, zeugte doch die rege Anteil⸗ nahme der Zuſchauer für den ſpannenden Verlauf der Rennen und des Siegeswillens jedes einzelnen Kanumgnnes. Dem Schiedsgericht und der techn. Leitung gebührt volle Anerkennung für die faſt lückenlofe Durchführuna der Veranſtaltung. Zum intereſſanteſten Rennen des Tages geſtaltete ſich der Vierer Kanadier, der vom K. G. Neckarau überlegen vor Heidelberg und Mannheim gewonnen wurde. Die Hauptrennen brachten folgende Ergebniſſe: 1. Einer⸗Kanadier für Anfänger: M. K. G. intern. 1. J. Becht :09,4 Sek.; 2. K. Mauch:2. 2. Einer⸗Kalak:: 1. Kanugeſellſchaft Neckärau 408; 2. Waſſerſportverein Maxau 4,09,2. 3. Doppelkanadier: M. K. G. intern: 1. Frl. Bender— Herr Blum.28.4; 2. Frl. Hoppner— Herr Scheller 3,41½. 4. Doppelkajak, Dame und Herr: 1. Waſſerſportverein Maxau 3,28. 5. Einer⸗Kaſak für Anfänger M. K. G. intern,: 1. Klinkhard 4,53,2; 2. K. Vogt 5,00,8. 6. Faltboot⸗Zweier: 1. Mainzer K. V. 1920 4,12,4: 2. Eberbacher K. G..17,6;: 3. Heidelberger K. V. 4,23,6. 7. Einer⸗Kanadier: M. K. G. Vereinsmeiſterſchaft: 1. W. G. Kuhn 5,46,6: 2. L. Scheller 5,48,6. 9. Doppelkajak Dame und Herr für M. K. G. intern.: 1. Frl. Maria Geck— Herr Hiemann 3,22.4; 2. Frau Graßmück— Herr Koch.41,4. 10. Faltboot⸗Dreier: 1. Gberbacher Kanugeſellſchaf! 4,10,8; 2. Ludwigshafener K. G. 4,18,4; 8. Heidelberger K. V..23. 11. Einer⸗Kafak, Vereinsmeiſterſchaft M. K. G. intern: 1. W. Thiele 4,14,4; 2. H. Becht 4,16,2 12. Faltboot⸗Zweier M. K. G. intern: Freund 4,25: 2. Wolf— Vogt 4,45,4. 13. Doppelkajak, Großer Preis von Neckargemünd: 1. Waſſer⸗ ſportverein Maxau 4,23,6: 2. Frankfurter Ruderklub 1884 4,27. 14. Vierer ⸗Kanadier: 1. Kanugeſellſchaft Neckarau.52; 2. Heidelberger K. V. 4,00,4. Berliner Jugend-Regatta Erfolge Mannheimer KRuderer Die Berliner 9. Jugend⸗Regatta des Berliner Regatta⸗Vereins in Grünau am vergangenen Sonntag bot nicht allein ein großartig ſchönes Bild, ſondern es wurde auch ein hochſtehender Sport geboten. Die ſckön umwaldeten Ufer mit zahlreichen Klubhäuſern, Villen und Garten Lokalen der Lange See in Grünau, belebt durch hunderte von Ruder⸗ Segel⸗ und Motor⸗Booten bildete eine ſchöne Umrah⸗ mung der Regatta⸗Strecke. Die Organiſation war tadellos, nichts war.— wie man es ſonſt leider häufig nicht nur bei Jugendrennen findet—, dem Zu⸗ fall überlaſſen. Ein ſauber gedrucktes und gut ausgearbeitetes Pro⸗ gramm gab über alles Wiſſenswerte Aufſchluß. Die darin angeführ⸗ ten 14 Rennen wurden mit einer Ausnahme ausgerudert. Die Aus⸗ nahme bezog ſich auf Rennen 5„Leichter Vierer“, wofür nur eine Meldung vorlag, die infolgedeſſen durch den betreffenden Ver⸗ ein zurückgezogen wurde. Insgeſamt nahmen an den ausgeruderten 13 Rennen 83 Vereine 86 Boote mit 462 Ruderern teil. Das geſamte Programm wickelte ſich in der Zeit von 2,30 bis 5,45 Uhr nachmittags faſt auf die Minute ab. Es ſtarteten häufig—8 Boote auf einmal. Nur in zwei Fäl⸗ len war ein neuer Start notwendig, dabet lag ſcheinbar in keinem Fall die Notwendigkeit eines Ausſchluſſes vor. Ein guter Beweis für das richtige ſportliche Empfinden des Ber⸗ liner Publikums war, daß die Sieger ohne Rückſicht auf ihre An⸗ gehörigkeit an einen lokalen oder auswärtigen Verein lebhaft be⸗ grüßt wurden. Mannheim wurde durch R. V. Amieitia in zwei Rennen vertreten. Im Rennen, Zweier mit Steuermann, (1000 Meter) beteiligten ſich 6 Vereine; die Ergebniſſe waren: 1. R. G. Wiking ⸗Berlin, Jugendriege(§. Cyron, K. Bökemeyer, St. E. Bethkenhagen):40,6: 2. Mannheimer R. V. Amicitia :41; 3. B. R. C. Askania:44; 4. Berl. R. G. v. 1884; 5. Schüler⸗ R. R. am Luiſenſtädt. Realgymnaſium. In dieſem Rennen unter⸗ lagen die Mannheimer nur mit Naſenſpitze dem Berliner Wiking. Im Gaſt⸗Vierer(1500 Meter) waren 7 Vereine geſtartet, am Ziel kamen: 1. Mannheimer R. V. Amtceitia(6. P. Seeſt, B. Lückenga, W. v. d. Heyden, R. Huber, St. H. Kunz):26,6; 2. Rathenower R. C.:31.2; 3. Erſter Kieler R. C. v. 1862:86,8; 4. R. B. a. ſtädt. Realgymnaſium in der Kreuzgaſſe zu Köln; 5. O. R. R. C. Neptun, Kiel. Auf 500 Meter wurden die Mannbeimer als führend gemeldet, führten die ganze Strecke und gingen dann nach einem ſchönen Rennen mit mehr als 2 Längen Vorſprung durchs Ziel. Die von den Schülern der Amicitia in dieſem Rennen erzielte Zeit war die beſte Zeit der ſämtlichen auf der Regatta geruderten 9 Vierer ⸗Rennen. Autoſport * Krähbergreunen im Odenwald. Nachdem nunmehr die Gren⸗ zen vom beſetzten und unbeſetzten Deutſchland wieder frei werden, erhält das längſt klaſſiſch gewordene Krähbergrennen im Odenwald, veranſtaltet vom Hefliſchen Automobilklub, eine noch größere Be⸗ deutung. Die Klubleitung teilt hierzu mit, daß jetzt ſchon eine ganze Reihe von Anfragen und Meldungen von den beſten Fahrern vor⸗ liegen, trotzdem die Ausſchreibungen noch nicht herausgegangen und veröffentlicht ſind. Vor Kurzem ging eine Notiz durch verſchiedene Zeitungen, wonach das Rennen, verbunden mit einer„Strahlen⸗ fahrt“ am 5. Oktober 1924 ſtattfände.— Dieſer Termin iſt falſch.— Das Rennen findet am 12. Oktober 1924 ſtatt, während die Strahlenfahrt in der Nacht vom 11. zum 12. Oktober 1924 ſtattfindet, und zwar beginnt der Start für dieſe Strahlenfahrt 12 Uhr nachts. Die Wagenabnahme und diejenige für die Motorräder iſt am 11. Oktober 1924 nachmittags 4 Uhr im Schloßhofe zu Erbach./ Odenwald. Athletik Erfolae des Vereins für Körperpflege Maunheim von 1886. Der Verein beteiligte ſich mit ſehr gutem Erfolg an den Europa⸗ meiſterſchaften in Neunkirchen(Saar) und hatte ſolgende Erfolge zu verzeichnen: Gewichtheben: Willi Reinfrank 1. Europameiſter, Leichtgewicht;: Otto Geißler 2. Pr., Ban⸗ tamgewicht: Karl Weber 4. Pr., Schwermittelgewicht.— Ringen. Otto Ludäſcher 1. Europameiſter älteſte Klaſſe 52 Jahre alt; Adam König und Karl Weber belegen 1. Plätze in ihren Gewichtsklaſſen. Kleine Sportnachrichten Rund um Berlin, Straßenrennen über 555,4 Kilometer. Die zum 21. Mal zum Austrag gekommene Veranſtaltung nahm bei prächtigem Wetter einen reibungsloſen Verlauf. Außer einigen Stürzen bei Oranien⸗ burg gab es keine Unfälle. Die Rennen wurden bei den Berufs⸗ fahrern von Kohl⸗Berlin gegen Kroll⸗Berlin und bei den Ama⸗ teuren von Wentland⸗Berlin gewonnen. 5 „Neuer Schwimm ⸗ Weltrekord.— Der Schwede Arne Borg verbeſſerte bei einem Wettſchwimmen in Gothenburg den Weltrekord im Schwimmen über 1000 Pards von 12:47,8 auf 12:16,9.— Neuer deutſcher Stundenrekord.— Der bekannte Straßen⸗ und Bahnfahrer Werner Miethe⸗Berlin unternahm am Frei⸗ tag abend auf der Radrennbahn in München unter offtizieller Kon⸗ trolle einen Angriff auf den von dem Franzoſen Marcel Berthet am 20. Juni 1907 in Paris aufgeſtellten Weltrekord über eine Stunde ohne Schrittmacher für Amateure von 41,520 Kilometer. Der Ver⸗ ſuch wäre ſicherlich erfolgreich geweſen, hätte Miethe nicht in der 43. Minute wegen Defekt das Rad wechſeln müſſen. So blieb er mit einer Leiſtung von 41,227 Kilometer knapp um 293 Meter hinter dem Weltrekord zurück. Der von dem Straßenfahrer Paſſenheim mit etwas über 39 Kilometer gehaltene deutſche Amateur⸗Stundenre⸗ 1. Klinkhard— Neues aus aller Welt Die älteſte Tabakpfeiſe Die älteſte Tabakpfeife, die heute exiſtiert, hat das ehrwürdig, Alter von über drei Jahrhunderten. Sie ſtammt aus dem ſahe 1002, wie eine eingeſchnitzte Inſchrift beweiſt. Die Pfeiſe iſt ous kuorrigem Holz, vermutlich Roſenholz, angefertigt; ſie iſt als 5 genannte kurze Pfeifſe anzuſprechen und beſteht aus vier Teilen. Das Pfeifenrohr hat an ſeinem oberen Ende ein verlängertes, hohles Aſtſtückchen, das als Mundſtück diente. Ein Drechſler hat mit k fertiger Hand in die Ausbuchtungen des Holzes Figuren, große un kleine Köpfe darſtellend, eingeſchnitzt. 2 Aus unſerer altersgebräunten, wurmſtichigen„Korten Pied ſchmauchte Herzog Chriſtian zu Braunſchweig⸗Lüneburg den erſten einheimiſchen, von ihm ſelbſt zu Rechtenfleth an der Weſer gezogenen Tabak. Während des Dreißigjährigen Krieges ſchenkte der Herzes die Pfeife einem Weſermarſchbauern, dem er zu Dank verpflichlet war.— Jahrhundertelang erbte ſie ſich in der Familie des Lan wirts, die beſonders ſeßhaft war, als teures Erinnerungsſtück fork Ende des vorigen Jahrhunderts erwarb Hermann Allmers. bekannte, vor etwa zwei Jahrzehnten verſtorbene Marſchendichte die Tabakspfeife. Ein Freund von Allmers, der Fabrikant Dober, zu Duderſtadt im Eichsfelde, erhielt ſie nach dem Ableben des Dichters. Ob das Erinnerungsſtück aus einer Zeit, als man hierzulagde nur ganz vereinzelt Tabak und Tabakanbau kannte, noch in 10 Händen des genannten Fabrikanten iſt oder einem Heimatmuſel 0 übergeben iſt, konnte Verfaſſer dieſer Zeilen nicht feſtſtellen. Do wäre es ihm eine Freude, zu etfahren, ob das alte Pfeiſchen au den Weltkrieg überdauert hat und nach wie vor als Zeuge el längſt verfloſſenen Zeit treu gehütet wird. ** — Schwere Hagelſchäden. 25 bis 30 Prozent der Ernte ſun auf dem Eichsfelde verhagelt. Die Eichsfelder Landwirte habe in einer großen Verſammlung ſich mit dem Ernſt der Stunde 5 ſchäftigt. Dekonomierat Lorenz hat beſonders die ſtaatlichen Nz⸗ nahmen erörtert, die ergriffen werden müſſen, um den Ruin Bauern zu verhüten. 0 — Hochwaſſerſchäden auch an der Ruhr. Die Oberruhr ſü ſchon von Mülheim ab Hochwaſſer. Von Arnsberg, Freie ohl iſt die Ruhr über die Ufer getreten und überſchwemmt weer Landſtrecken. Roggen und Hafer ſtehen teilweiſe bis 50 Zentimet 0 im Waſſer, auch ſind die Kartoffelfelder überſchwemmt. c n Troſtloſ Erntebilder zeigt das Ruhrtal auch im mittleren und unteren des Fluſſes. An vielen Stellen gleicht das Tal einem See. Vieh mußte hereingeholt werden. Die Getreideernte iſt bis 3 Prozent als verloren zu betrachten. Embruch in ein Zollamk. Auf dem Zollamte Schwellnni der Bahnhofſtraße haben Einbrecher für 104 000.⸗M. Zigarette banderolen geſtohlen, und zwar für 2, 2½, 3, 4, 5 und 6 Pfennig, Von den Tätern fehlt bisher jede Spur. Man nimmt an, da in ſich um eine Bande handelt, die im Laufe des Jahres bereits anderen Städten ähnliche Diebſtähle ausgeführt hat. — Todesſturz mit dem Mokorrad. In der Schloßſtraße 15 Steglitz ſtürzte der Schornſteinfegermeiſter Joſef Brückner, a er mit ſeinem Motorrad trotz ſcharfen Tempos einem den Fahrd er überquerenden Paſſanten ausweichen wollte, ſo unglücklich, daß gegen die Bordſchwelle geſchleudert wurde und mit einem ſchwe 0 Schädelbruch liegen blieb. Auf der Rettungswache, wohin er 5 ſchafft wurde, konnte nur noch der inzwiſchen eingetretene Tod ſe + geſtellt werden. Der Fußgänger wurde zu Boden geſchleudert, blien aber glücklicherweiſe unverletzt. — Ueberſchwemmungen in Bulgarien. In der ganzen Dob ſcha ſowie in Nordbulgarien herrſchen große Ueberſchwemmung. Die Dobrudſcha iſt infolge der durch die Ueberſchwemmungen 20 gerufenen Störungen im Telegraphen⸗ und Eiſenbahnverkehr 1 übrigen Rumänien getrennt. Durch die ſtarken Regengüſſe wider großer Schaden in Brgila und Galatz angerichtet. Infolge b ſchweren Stürme, die Auf dem Schwarzen Meere herrſchten, Sht der Schiffsverkehr eine zeitweiſe Unterbrechung; auch einige Schi brüche ſind zu verzeichnen. — Eine Höllenmaſchine im Mauſoleum Lenins. Im Mausolese Linins wurde eine Höllenmaſchine verſteckt aufgefunden, die frag 5 dazu beſtimmt geweſen iſt, das Maufoleum in die Luft zu ſprenge Die Unterſuchung iſt eingeleitet. — Heftiges Erdbeben in Island. Am Dienstag abend er gangener Woche ereignete ſich ein heftiges Erdbeben in Island. 5ik Beben, das 10 Sekunden dauerte, wurde beſonders ſtark in Rolſoe und Harnofjord bemerkt. Die Gebäude zitterten und alle bewes lichen Gegenſtände fielen auf die Erde nieder. Isländiſche mentarier befanden ſich unter Führung vom Finanzminiſter zu in Reykjanges und mußten anläßlich einer mächtigen Flutwelle üſte bleiben, welche nach dem Erdbeben aus dem Meere längs der entſtand. 4 Herauszeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannbeim z 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: und Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitipgi Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: a. Das u 7⁰ Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Waſſerſtandsbeobachtungen im monat September Rhein⸗Pegel 9 4 5. 6. g. 1 ſecar- Megelf 95 5 5.9 25 5 8. Kreismeiſterſchaft im Doppelkajak: 1. Mainzer K. V. 1920 4,27,2(Alleingang). 8— kord iſt von Miethe jedoch ganz beträchtlich verbeſſert worden.— RUND UN BERLIN Dritter Sieger. NMAX SUTER Sechstfer Plag.. OSCAR NMICHAEL IFA-R. * den ührig redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: g. Bernhardt⸗ Schuſterinſel“ 2. 6 2 30, 2 202.22 ,8 1 7J Mannheim.39.00.12..09 4⸗35 15 Nehl.. 3,55/3.49.42.40.143.08 Heilbronn Maxau.495.445.32.28 4,964.33 Mannbeim 325.0304 99 499 4 294.16 fkaub 3,14 4. 64.25.6 4,96 3,8 ölnn,.22 487.97 475.00 400— — 0 me 150⁰ 2 — 2 W.—... — 2— 02— Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seitke. Nr. 419 Die Handelskammer Mannheim teilt uns mit: In der Nacht vom 8. auf 9. September 1924 ist gemäß den Bestimmungen der Anlage III des Londoner Orotokolls e Binnenzollgrenze für den Warenverkehr wischen dem besetzten und unbesetzten Gebiet gefalle n. Da jedoch is zum 22. September die Waren des besetzten Sebiets im erkehr mit dem Ausland anders behandelt werden als die es unbesetzten Gebiets, d. h. nach den interalliierten Vor- zehrikten, so sollen die Bestimmungen in folgendem kurz Asammengefafßlt werden: FFF A. Zentralgüterbahnhof Mannheim Der Verkehr im Zentralgüterbahnhof Mannheim unter- . ds, Ats, keinerlei durch dle Binnenzollgrenze ervorgerufenen Hemmungen mehr. Ferner wird bemerkt, daß Mannheim als neubesetztes ebiet zu den nach dem Londoner Abkommen sofort zu Däumenden Gebieten gehört. Seine vollständige Räu- mung(auch militärische) ist daher schon vor dem 21. September 1924 wahrscheinlich. Verschiedene An- degungen wegen der Uebergangsbestimmungen vom 9. bis 8 September, die mit den speziellen Verhältnissen in Mann- eim zusammenhängen, wurden durch die Handelskammer der deutschen Zolldelegation in Coblenz persönlich zur prache gebracht. B. Warenverkehr zwischen dem besetzten und dem unbesetzten Gebiet Vom 9. September ab hört die Abgabenerhebung Eolle und Ausfuhrabgaben) auf. Zu- und Ablaufsbewilli- ugen sind nicht mehr erforderlich. Jede Ware ann aus besetzten ins unbesetzte Gebiet und umgekehrt voll- fändig krei versandt werden. Der Automobilverkehr ist Mekt mehr an die bis zum 9. September von der Zollbehörde lekorderten Kautionsscheine gebunden. DPo . ⸗ C. Warenverkehr zwischen dem besetzten Gebiet und dem Ausland * vom 9. bis einschlie BI. 20. September 1924: Die bisherigen Bestimmungen über den Warenverkehr vanschen dem besetzten Gebiet und dem Ausland bleiben in ollem Umfange in Kraft. Der Warenverkehr ist Iso nur Ein- und Ausfuhrbewilligungen des Interalliierten Ein- Ausfuhramts Bad Ems, die nach den bisherigen Grund- Naen erteilt werden, zulässig, soweit es sich nicht um aren handelt, die auf Grund der interalliierten Ein- und uskuhrfreilisten schon bisher bewilligungsfrei aus- und Seienrt werden konnten. Der interalliierte Ausfuhr- Asabentarif und der interalliierte Zolltarif bleiben in Kraft. 2. Vom 21. September ab: 20 Für die Waren-Ein- und Ausfuhr sind nur die von den uun ndigen Reichsbehörden erlassenen Bestimmungen über Außenhandel maßgebend. Soweit es sich nicht um Gien en handelt, die nach deutschen Grundsätzen der Ein- 5 Ausfuhrbewilligung unterliegen, sind die Waren be- igungsfrei. Ausfuhrabgabe Wird keine Ruboben. Die Zollsätze sind die des deutschen Zolltarifs. Verschiedenheit gegenüber den Waren des unbesetzten be gekts besteht nur insofern, als die Ein- und Ausfuhr- . Migungen vom Ein- und Ausfuhramt Bad Ems erteilt erden, das seine Tätigkeit am 21. Oktober 1924 einstelll. ee e a0 e Von Dr. iur. Rudolf Haas-Mannheim 11 charie ungeheure Kreditnot der deutschen Wirt- lall machf besonders für die Industrie, die aus der Auch ionszelt mit teilweise vergröbertem, teilweise aber kulsp-den modernen technischen Anforderungen nicht mehr ülrechenden Anlagen ohne, oder mit nur unzulänglichem a zebskapital hervorging, Heranziehung ausländischen wetals unbedingt erforderlich. Man folgert daraus die de ckmäßigkeit einer Anpassung der deutschen Formen an und englischen Geldgeber geläufigen lertypen. ogenn 0 der Erörterungen stand bislang der ekzinezeonyertible bond', im wesentlichen eine fest- dach liche Schuldverschreibung, die eine Option auf Aktien einer gewissen Zeit gewärt. Der Geldgeber soll für nächslen schwierigen Jahre Sicherheit der Verzinsung Feſeuaneben die Möglichkeil erhalten an einer etwa ein- Oblig, en Substanzvermehrung durch den Umtausch seiner 5 Alss lion in eine Aktie tellzunehmen. Bewährte Grund- Aeser des deutschen Aktienrechts stehen der Einführung zelgen ertpapierform entgegen, deren Zweck, wie noch zu den 5 Sein wird, auf anderem Wege im Rahmen des gelten- echts erfüllt werden kann. kaxis Heduipment bond' hat sich die amerikanische dalh s ein Mittel der Finanzierung rentabler Anlagen inner- lersmes an sich den Geldgebern nicht sehr lockenden Nebtettehmens geschaffen. Die Einnahmen aus der neu er- Aieser en Teilanlage dienen in erster Linie zur Verzinsung deuts bonds. Auch dieser Typ scheint für die gegenwärtigen delterenen Bedürfnisse nicht passend, da sich Teilanlagen Verge dem Außenstehenden als so rentabel darstellen lassen en er Geld hergibt, das der Gesellschaft als ganzes zSert wurde. bezer schon festgestellt, will der durchschnittliche Geld- ubsta icherung oder Vermehrung des von ihm iusgeliehenen lese Gedertes und eine möglichst sichere und hohe Rente. Wekann esichtspunkte leiten nach allem, was bisher darüber durd Wurde, auch die ausländischen Finanzkreise. Ihm Aruktes Jor allem auch auf einen klaren Einblick in die dden ar der Gesellschaft ankommen. Mit der schon weiter fberh angeforderten Bereinigung der aus der Inflationszeit 15 Akticbenen zwecklosen Haufung nebeneinander bestehen- e Vatenkategorien wird, wie gleichfalls bereits angedeutet. ögliebtzugsafetfe für Finanzierungszwecke frei. Da die den puseit vorhanden ist der Anpassung an die verschieden- Nöhtmerürlnisse scheint, hier ein Mittel gegeben, um den Fledigen diechste Stcherheit wünschenden Geldgeber zu be- beptausch b man die amerikanische Einrichtung eines uns anspruches auf Stammektien in gewissen Fällen Schüttenkühren und etwa auch halbjährliche Dividenden- Prauns für, zulässig erklären will, ist dann nur noch ſdaslitut e zweiter Ordnung. Auf jeden Fall scheint das br Ausler Vorzugsaktie anpassungsfähig genug, um auch ungle andswünschen gerecht zu werden, ohne an den ——— ˖ Wegfall der Binnenzollgrenze ——rrrrrrrrrn D. Transitverkehr aus dem unbesetzten Gebiet durch das besetzte Gebiet nach dem Ausland 1. Vom 9. bis einschließl. 20. September 1924: Da im Verkehr mit dem Ausland die Waren des be- setzten und unbesetzten Gebiets verschieden behandelt wer- den, muß bei den bestehen bleibenden Zollämtern vor Be- treten des besetzten Gebiets ein Vermerk eingeholt werden, daß die Ware aus dem unbesetzten Gebiet stammt. Kautionen werden nicht verlangt. Bestehen bleiben in Ludwigs- hafen a. Rh. die Büros im Güterbahnhof, Eilgũter bũro auf dem Nordbahnhof, das Büro im Rangierbahnhof und das Büro im Zollhof, letzteres für die Rheinschiffahrt. Außjerdem die Büros in Speyer, Wörth und Germersheim. 2. Ab 21. September 1924: Ein Unterschied zwischen Waren des besetzten und unbesetzten Gebiets besteht nicht mehr, die Uebergangsregelung kommt in Fortfall. E. Verkehr aus dem Ausland durch das besetzte Gebſet ins unbesetzte Gebiet 1. Vom 9. bis einschlie l. 20. September 1924: Die Ware wird nach Passieren der deutschen Grenze durch einen Geleitschein einem der obengenannten Zollämter zugeführt und von dort zum ersten deutschen Zollamt Weitergeleitet. 2. Ab 21. September 1924: Ein Unterschied zwischen Waren des besetzten und un- besetzten Gebiets besteht nicht mehr, die Uebergangsregelung kommt in Fortfall. F. Transitlager Transitlagern befindlichen Waren deutschen Ursprungs, die nach deutschem Zollrecht nicht zollpflichtig sind, Eönnen ab 9. ds. Mts. nach vorhergehender Abmeldung bei den bestehen- den Zollämtern in Mannheim vom Lager genom- men werden, gleichgültig ob sie fürs besetzte oder unbesetzte Gebiet bestimmt sind. Die Zollfreilager Wwerden im übrigen für die nach deutschem Zollrecht zoll- pflichtigen Waren bis zur Uebernahme durch die deutsche Zollverwaltung von den französischen Zollbehörden ver- Waltet. Wie uns von der, Betriebsinspektion Mannheim hierzu mitgeteilt wird, haben die französischen Zollstellen in den besetzten Mannheimer Hafenstationen Mannheim Hauptgüter- bahnhof,-Industriehafen und Mannheim-Rheinau die Er- hebung von Gebühren nach den französischen Zoll- bestimmungen am 8. ds. Mts. abends eingestellt, so daß sich nunmehr der Gesamtgüterverkehr(Versand u. Empfang. Besetzung ungehindert und gebührenfrei abwickelt. stückgutversandt und-Industriehafen ohne jede Behinderung vorgenommen werden kann. Bemerkt sei noch, daß die Zollstellen in Mann- heim Hauptgüterbahnhof, Industriehafen und Rheinau noch bis zum 21. September zur Abwicklung besetzt sind. Bis dahin nehmen die französischen Zollstellen die Zollbehand- lung der Auslandssendungen nach den bestehenden deutschen Zollvorschriften vor. Im Verkehr von und nach der Eisenbahn-Regie tritt eine Aenderung gegen seither nicht ein F gewordene englisch-amerikanische Einrichtungen übernehmen Wollte. Daneben wird man in einzelnen Fällen die sehr anpassungsfähigen Genußscheine verwenden können, oder Obligationen mit gleitendem Zinsfuß, der am Reichs- bankdiskontsatz oder Gesellschaftsgewinn angelehnt sein kann in der Art der von der Osram-Gesellschaft heraus- gegebenen partiarischen Obligationen. All diese zu Finanzierungszwecken etwa einzuführenden neuen Wertpapiertypen würden auch die alten Stammaktien nicht so sehr beeinträchtigen, wie die amerikanischen, die von der ganz anderen Stellung der unsern Stammäktien ent- sprechenden„gewöhnlichen Aktien“(common stock)— sie kühren vielfach als Gratisaktien der Gesellschaft keine neuen Mittel zu— den Vorzugsaktien oder bonds gegenüber aus- gehen. Es würde also eine billige Berücksichtigung der alten Aktionärinteressen stattfinden, neben der für das neu einströmende Kapital zu schaffenden bevorzugten Stellung, unter Sicherung des deutschen Einflusses auf die Leitung unserer Unternehmungen. Geringes Anziehen der Großhandelsindexziffer Der Großhandelsindex der Industrie- und Handelszeitung erfuhr in der Woche vom 30. August bis 5. September eine Steigerung von 124,32 auf 124,54, also um.,2 Prozent. Eine Erhöhung erfuhren die Gruppen Kohle, Eisen um.1, Häute, Felle, um.9 Proz. und Getreide, Mehl um 2,2 Prozent. Es senkten sich die Indexziffern für Textilien um.2 und Fleisch, Fisch um 0,7 Prozent. Devlsenmarkt tene Abschwächung für sämtliche europäische Valuten stand gekommen zu sein. Auf New Vorker Meldungen hin lagen sämtliche europäischen Valuten fester und stellten sich gegenüber dem Dollar wesentlich höher als gestern: Paris 84(85) Franken, Kabel 5,32(5,335), Paris gegen Holland 13,85(13,75), Paris gegen Schweiz 28,20(27,85), London gegen Schweiz 23.66(23,62). Pfund auf 18,67% ½ Gold(18,60), der französische Franken auf 22,25(21.), der Schweizer auf 78,9(78.,7), der holländ. die Schwedenkrone auf.114(1,11,6), der belgische Franken auf 21(20,7), die Tschechenkrone auf 12.56(12,55). Die dänische Krone, die weiterhin auf Gerüchte sehr fest lag, hat ihre Steigerung auf 71,2(70,8) fortgesetzt. Die Anforderungen an die Reichsbank waren im Mann- heimer Clearing gestern sehr beträchtlich. besonders in Gulden und Dollars. Der Bedarf in diesen Valuten wird auf verstärkte Einfuhr von Getreide als teneral-Anzeiger Die auf den von den alliierten Zollbehörden genehmigten Frachtstückgut und Wagenladungen) wieder wie vor der Besonders wird darauf hingewiesen, daß auch der Fracht-⸗ in Mannheim Hauptgüterbahnhof *Waggon- und Maschinen- Fabrik.-G. vorm. Busch, Bautzen. Wie zuverlàssig verlautet, erfreut sich das Unter- nehmen eines äußerst flotten Geschäftsganges. Abtei- lungsweise wird sogar in Nachtschichten gearbeitet. Auf- träge liegen bis in das erste Vierteljahr 1925 vor. Zu den großen Kufträgen in Straßſenbahnwagen für das Inland (Berlin, Hamburg, Hannover) sind in letzter Zeit noch Be- stellungen für Amerika gekommen. eeeeee Börzenberichte Mannheimer Kffektenbörse -- Mannheim, 9. Sept. Unsicherheit der polftischen Lage pesonders stark in Er-⸗ scheinung. Die Kurse stellten sich durchweg schwächer. Badische Anilin gingen zu 17.75 und 17,50 um, Ahenania 3, Benz 4, Maikammer 4,25, Dempfkesselfabrik Rodberg 2,75, Fuchs Waggon.25, Germania Linoleum 974, Karlsruher Maschinenbau 3,75, Braun Konserven 1, Badenia, Pfälzer Mühlenwerke.5, Pfälger Nähmaschinen 3, Rheinelektra 8,5, Wayss u. Freytag 375, Zuckerfahrik Frankenthal 3,60 und Zuckerfabrik Waghäusel 3. Von Brauereien notierten: Dur- lacher Hof 18 bz.., Eichbaum 30 G. und Sinner 7,25 bz. G. und von Versicherungsaktien: Mannheimer 80 bz. G. und Oberrheinische 70 G. Waren und Märkie Magdeburg, 9. Sept.(Zucker prompt innerhalb 10 Tagen 25,—, Lieferung innerhalb 4 Wochen—— Gl, stetig. Premen, 9. Sept. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g. mm loko per engl. Pfd. 28,74(29,70) Dollarcents. — eeeeeeee 12922. 4 NSeUuesfe Ausgabe Dreis 20 Mark Zu bezlehen durchi den Verleg Druckerei Dr. Haas g E 6, 2 Auuleeeee am., 10. und 14. Sept. 1924 auf den Mannheimer Rennwiesen veranstaſtet vom Badischen Rennverein Mannheim. No. 2 aer blauen Manneimer Rennsportzeitung (Offizielles Organ des Bad. Rennvereins) ist erschienen und zu haben im Strassenverkauf, den Kiosken, Zigarrengeschäften.s.., der Filiale Waldhofstrasse 6 sowle im Veriag E 6, 2. Se241 Preis 20 Efennig. Mannheimer General-Anzeiger. scheint mit dem gestrigen Tag vorläufig zum Still⸗ London gegen Kabel 4,44%(gestern 4,424), London gegen gegen Paris 18,90(19,15), London gegen Holland 11,61(11,61), Schweiz gegen Holland 40.05(49.01), Kabel gegen Holland.61(2,62), gegen Schwelz In Goldpfennigen ausgedrückt stellt sich das englische Gulden auf 1,60,9(.60.), der italjenische Lire auf 18,4(18,3), über günstig verlaufende Anleiheverhandlungen mit Amerika Die seit Beendigung der Londoner Konferenz eingetre- e „Nanuk“, der Eskimo. Der Eskimo— am Nordpol oh wird seines Daseins nicht recht froh, Weil halbvertiert— unkultiviert— er friert— und Schuh' und sich mit Tran beschmiert. im Gegensatz zum deutschen Land ist—„Hekro“ dort noch unbekannt. „NRekre““ der gute Schuhputal Hekro-Werke Chem. Fabrik G. m. b. H. 5 DORTMUND Neudig Sen des deutschen Aktienrechts zu rütteln, Was not- Wäre, wenn man in anders laufender Entwicklung Folge des ungünstigen Ernteausfalles in Deutschland zurück- gekührt. hr. An der heutigen Börse trat die —— — 8. Seife. Nr. 419 Mannheimer General⸗Anzeiger(Miitag ⸗Ausgabe) Mittwoch, den 10. Sepiember 192 192⁴ Mational-Theater Mannheim Mittwoch, den 10. 1924 Miete D, Nr. 46 Perikles von 2 0 Märchenspiel von Shakespeate. Piei bearbeitet von K. Franz Etlinger, Inszeniert: Franzesco Sioli. Bühnenbilder von Heinz Grete. Bühnenmusik von Karl Klauß. Anfang 7 Uhr. Ende gegen 11 Uhr. Antiochus, König v. Antiochtien Withelm Kolmar Ritter Perikles, Fürst y Tyrus Rudolf Wittgen Lord Helicanus. sein Ra geber Georg Köhler Kleon, König von Tarsus Hans Godeck Di nysa, seine Gemahilin Else von Seemen Simonides, König v. Pentapolis Ernst Langheinz Thaisa, seine Tochter Laura Wagner Lychorida, deren alte Amme Elise de Lank Cerimon, ein Lord aus Ephesus Willi Birgel Ein ſunger Kavalier Ricnard Eggarter Lyimachus, Statthalter von Mytilene Robert Vogel Ein Kuppler Kart Neumann Hoditz Eine Kupplerin Iulie Sanden Pistol Josef Renkert Marina Thaliar, ein Eunuch Anon Gaugl Leonin, ein ſunger ägersmann Walter Felsenstein Erster Fritz Linn Zweiter Seemann Harry bender Drrtter Ernst Sladeck Ein Neger Franz Bar enstein Ein Sänger Ein Seeräuber Alexander Kökert Chorus Elwira Frdmann e eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeneeen ee phiarmonisderverein]; Anaaaaalnaaananaagae Spelse⸗ Trschn baceeee f0 11 Haude Heute, Mittwoch, den 10. und Wiederholung: Samstag, den 18. u. Sonntag, den 14. Sept. 1924. jeweils abends ½9 Uhr brober Cesellschafts-Tanz verbunden mit der letzten Sensation der Saison Noulefe-Tanzspiele Gleiche Gewinnchancen für alle Tanzpaare Wertvolle Ehrenpreise:: Tanz-Orchester: Für Herren Gesellschaftsanzug od dunkler Anzug Vorschriſt zur„Apie! müll H. e 11 3,9 Lon zetat ab 1 720 H!! ahen paa .½ Ltr 10 Pig, ſowie düm belr f dümik. Plangs teiche Auswahl, 7 wert bei 120ʃ Heckel Plano- Lager 9 3, 19. Pomaroli 6580 deues Theater im Rosengarten Mittwoch, den 10 September 1024 Die Strohwitwe Operette in 3 Akten von August Neidhardt Musik von Leo Blech In Szene gesetzt von Allred Landory Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Einstudierung der Tänze von Magda Bauer Anfang 8 Uhr Ende 11 Uhr. Herzog Amadeus XXV Alfred Landory Prinzessin Ilse, seine Tochter Friedel Dann Erbprinz Heinz, ihr Gatte Hellmuth Neugebauer Von Zirpwitz, Hofmarschall Karl Zöller Von Flelping, Adjutant des Erhprinzen Georg Rothhaar 85 Der Vogt Adolf Karlinger seln Mündel Else Betz Hannes, Gärtnerbursche im Schlosse Paul Berger Sehreier, Schaubudenbesitzer Hugo Voisin Ein Profoß Louis Reifenberger Ein Mädchen Margarete Ziehl — 75 Das b0 Rade noch nicht gesehen So lautet das einstimmige Urteil über das neue Erölinungsprogramm, B3908 das täglich 6 Uhr dhbds., A bedeutend srmägigten Preisen in Szene geht. 3. Parkett und Rang III. Reihe Mark.40 2. Parkett und Rang II Reihe Mark.20. 1. Parkett und Rang I. Reihe Mark 128 Fr Karichspärk Heute Mittwoch—7 Uhr Nachmittag-Konzert Liedertafel K 2, 31/32 Dassionstestspiele Heute Mittwoch, 10. Septbr., Don- merstag. 11. Septhbr. u. Freitag. 12. Septbr., je abends 8 Uhr 8442 Preise 1. Pl..20 Mk., 2. Pl..10 Mk. einschließl. Steuer an der Abendkasse ab 5 Uhr. 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Iie Jchaubum ag Dia Abraber Aiannnnaanudanaanangunndamamnüaanuunman steht in Mannheim mit dem U.., P 6, 23/24 unter einer Regie ODi. A. Kusch). Fft die muslkalische Jllustration lst währte erste Kraft(Kapellm Willi Bilz) ge- wonnen worden. Also gute Filme, gute Regie, gute musikalische Illustration! Näheres morgen! 13. Seplember, Mütter kommt alle zu dem Film, der die wird besonders heim einreichen Mutter Roman der Mutterliebe. Dichter von Mutterherzen sang S kolossale Akte 38462 allbezwingende Grösse des Mutterherzens ꝛeigt. Nehmt eufe Söhne und eufe[öeet g Imun damit giese begleifen lernen. weich'! Hohes und Heiliges es um Mufterſiebe ist. 5 Jugendliche haben Zutritt. e den Septbr. ſat Wüt wozu höfl. einladet 8432 Friedrich Arnold. Ã en rügtee Heute und morgen Gfoges Senlachtfest Spe zialität: Schlachtplatten —5 Apfelwein täglich riſch bei 8397 M. Unger, Augartenstr. 70 Tel. 3341 Straßenſperre betr. 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