dezugspreiſe: In mannheim und umgebung wöchentuch Sols ⸗pfennig. die monatlichen Sezieher verpflichten 0 bei evtl. Renderung der wirtſchaſtlichen verhültniſſe twendig werdende preiserhöhungen anzuerkennen. poſt⸗ Macrente nummer 178% Kartsruhe.— Hauptgeſchüſts ſtelle Kannheim E o, 2.— Geſchüſts⸗RNebenſtelle neckarſtadt, wald⸗ oſhr. 6, gernſpr. Nr. 761, 792, 7048, 704, 7048. Celegr.-Rör. eralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger · Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Seitung · Aus der Welt der Cechnik · Aus Seld u. Sarten Wandern u. Neiſen Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 422 noral? Neue Mannheimer Seitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei verauszahlung pre, ein⸗ Anzeigen o,0 Soldmark k. Für Anzeigen an beſnimmten Tagen ſpaltige Kolonelzeile für Allg 1 Rekl.— Gold Stellen und Aus gaben wird keine verontwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für aus gefallene oder beſchrönkte Rusgaben oder für verſpätete Aufnahme von Ru⸗ zeigen. fuftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. mannheim. ——— — Die Sanierung Ungarns be Zu Beginn der heutigen Sitzung der Völkerbundsverſammlung lunüͤßte Präſident Motta den Grafen Bethlen, der die Lei⸗ ug der ungariſchen Delegation für die Dauer ſeiner Anweſenheit ibenommen hat. Auf der Tagesordnung ſteht die Verhandlung Ser den Bericht der zweiten Kommiſſion über die ungariſche Meerung. den der italieniſche Delegierte Cavacconi er⸗ 1 Der Bericht hebt die Mitarbeit der ungariſchen Regierung bei 0 Ueberwindung der Schwierigkeiten mehrfach hervor und betont, A in Ungarn zum erſten Male zwei bisher unvereinbar erſchienene 1 aufgaben, der Wiederaufbau und die Reparationsleiſtungen, mitein⸗ ader in Uebereinſtimmung gebracht werden konnten. Der Bericht nocacconis betont weiter die wirtſchaftlichen Schwierigkeiten, die 1U ch zu überwinden ſind, und ſpricht von der engen und freundſchaft⸗ Uhen Zuſamme zarbeit, die zwiſchen dem Generalkommiſſar des Galkerbundes und der ungariſchen Regierung beſteht und die eine rantie ſei für die Löſung etwaiger künftiger Schwierigkeiten, 1 Hierauf nahm der ungariſche Miniſterpräſident Graf Bethlen ſteg Wort und ſprach dem Völkerbund ſein Vertrauen aus. Die be⸗ gten Völker könnten mit Recht auf ſeine Hilfe und ſeinen Beiſtand len. Die Aktion des Völkerbundes habe in Ungarn keinerlei un⸗ rü enehme Folgen gehabt, ſondern im Gegenteil die geiſtige Ab⸗ Mlung gefördert und eine Beruhigung herbeigeführt, die der ganzen lt im Intereſſe der materiellen Abrüſtung zu wünſchen wäre. na darf hier verſichern, erklärte Graf Bethlen, daß nur durch bes wirtſchaftliche und finanzielle Hilfe des Völkerbundes die Wieder⸗ iſt. bung des Wirtſchaftslebens in Mitteleuropa möglich geweſen 5 Dowohl der Völkerbund eine ſehr ſtrenge Kontrolle eingeführt u ſind die Geſetze für die Sanierung im ungariſchen Parlament wi, Großer Mehrheit genehmigt worden, weil man erkannt hat, wülce wohltätigen Wirkungen die Arbeit des Völkerbundes haben rde. Es gab zwar über hundert verſchiedene Fragen und eben⸗ aiel Schwierigkeiten zu regeln, die aber zum größten Teil befrie⸗ Vatt gelöſt werden konnten. Mit dem Dienſt, den uns der l — ofen Dienſt geleiſtet. Bemerkenswert iſt, daß auch Graf Bethlen bei aller äußeren bailianz den von dem Grafen Appponyi erhobenen Anſpruch unter⸗ 9 hie, daß die entwaffneten Staaten einen Anſpruch auf all⸗ emeine Abrüſtung hätten. hen Nach dem Grafen Beihlen ſprach der ſüidafrikaniſche Delegierte Wearp, Strakoſch, der als Mitglied der Finanzkommiſſion einen betblick über den bisherigen Verlauf der Sanierungsaktion für n gab und darauf hinwies, wie durch die beginnende Wieder⸗ tellung des wirtſchaftlichen Wohlſtande⸗ in Ungarn auch eine eee Der Aufſtand in Seorgien In, die Nachricht von der Erſchießung von 24 Menſchene ſowie al Hilferuf der Georaier an Macdonald. lenkten wieder ein⸗ dündte Aufmerkſamkeit der Welt auf jene von den Sowiets hart be⸗ en aten Gebiete. Wiederholt kamen in den letzten Tagen Meldun⸗ Aumeren Aufſtänden und Kämpfen der Georgier mit der Roten chef e. Trotz der Dementis Moskaus, das dieſe Tatſachen beſtritt, ſteint in den kaſpiſchen Sowjetprovinzen ein allgemeiner Aufſtand ange zu ſein, was uns folgende Meldungen beſtätigen: ten Agence Havas drahtet aus Konſtantinopel: Die letzten Nachrich⸗ 2 Georgien beſtätigen, daß hartnäckige Kämpfe zwiſchen ſind Aufſtändiſchen und den Sowjettruppen im Gang ſundjbeſonders in Aſerbeidſchan, Kuban und Dageſtan. Die Auf⸗ beſe ſchen halten die Hauptlinie der transkaukaſiſchen Eiſenbahnen lürde Im ganzen Kaukaſus iſt der Kriegszuſtand er⸗ ſand und die Bolſchewicks ſchreiten zu zahlreichen Hinrichtungen, be⸗ rs in Batum. „ach Londoner Blättermeldungen geſtaltet ſich die Lage in ind gien für die Sowjetregierung ungünſtig. Tiflis Kutay ſeien in den Händen der Georgier. Die geor⸗ der Geſandtſchaft in Paris meldet hingegen, daß das ganze Gebiet lumbzorgiſchen Republik mit Ausnahme der Gebiete Tiflis und Ba⸗ ſoll in den Händen der Aufſtändiſchen ſei. Die Sowjetregierung dufſan anderen Meldungen Truppen in Panzerwagen nach dem ndsgebet entſenden. „Daily Telegraph“ meldet, daß auch anderwärts politiſche ſo ſei jerigkeiten für die Sowjetregierung entſtanden; b 8 am füdlichen Kaukaſus in der Republik Gorskaja eine anti⸗ läſchewiſtiſche Bewegung im Gange. In den Fabriken des ſüd⸗ du w Ural gebe es ſchwere Differenzen. Rykow ſei eigens Sar, Moskau zurückgekehrt und würde von dort nach Samara und de atow beſondere Abordnungen zur Herſtellung der Ruhe entſen⸗ er frühere Präſident von Georgien, Jardani, hatte in bſtä roteſt an die Moskauer Regierung bereits die Rechte eines den ndigen Georgiens verteidigt. Aehnliche Telegramme ſind an ben ölkerbund und an andere Regierungen abgegan⸗ Die Wirren vor dem Völkerbund der heutigen Sitzung des Völkerbundes gab Präſident englj von einer Reſolution Kenntnis, die ihm von der gatio iſchen, der franzöſiſchen und der belgiſchen dele⸗ „Dlemeinſam vorgelegt worden iſt. Sie lautet: ie Völkerbundsverſammlung erneuert die Reſolution der drit⸗ ſorde rſammlung vom 2. September 1922 über Georgien und Nert den Rat auf, die Ereigniſſe in dieſem Teil der Welt auf⸗ am zu verfolgen, um mit friedlichen Mitteln dazu beizu uri magen, daß dieſes Land wieder zu normalen Verhältniſſen kkehre.“ büge r franzöſiſche Delegierte Bo neour führte zur Begründung s aus: Die Ereianiſſe geben dieſer Reſolution einen leider in u ru traurigen Kommentar. Wir erleben alle das para⸗ 5 8 verſammelt ſind, an einem anderen Orte der Welt Krieg Noe — . de Schauſpiel, daß, während wir hier als Vertreter des Friedens 0 ird, mit all der blutigen Grauſamkeit, die dem Krieg eigen ne Pfn oll man doch nicht ſagen dürfen, daß der Völkerbund nicht Pflicht erfülle. Die Verhältniſſe liegen in dieſem Falle gewiß Aus der Arbeit des Völlerbundes kerdund erwieſen hat, hat er zugleich dem Weltfrieden einen Beruhigung der Gemüter eingetreten ſei. Der Völkerbund habe da⸗ mit die beſte⸗Methode eingeſchlagen zur moraliſchen Abrüſtung der Völker beizutragen, in dem er ſich bemüht, das wirtſchaftliche Ge⸗ deihen zu fördern. Ein altes Wort ſage, daß jedes Ding drei Seiten habe, ſeine Seite, meine Seite und die richkige Seite. Der Völker⸗ bund iſt, ſo ſchloß Strakoſch ſeine Rede, ganz ſicher auf dem rich⸗ tigen Wege. Strakoſchs Rede fand lebhaften Beifall. Darnach wurde eine vorgeſchlagene Reſolution, die eine Reihe von beſtimmten Konzilianz den von dem Grafen Apponyi erhobenen Anſpruch unter⸗ Die engliſche Flottengarantie Der Sonderberichterſtatter des„Matin“ unterſtreicht die Wichtigkeit des geſtern von Lord Parmoor gegebenen Verſprechens und ſchreibt: Lord Parmoor hat geſtern im Namen Großbritan⸗ niens verſprochen, daß die engliſche Flotte zu Gunſten des angegriffenen Landes und gegen angreifende Länder jede Unterſtützung gewähren werde. Wenn das wirklich wahr iſt ſo iſt das ſchon mehr als ein Schritt vorwärts. Der„Gaulois“ ſagt, die Erklärung Lord Parmoors iſt eine wirkſame Genugtuung für den franzöſiſchen Grundſatz. Die fran⸗ zöſiſche Delegation handelt klug, indem ſie das Syſtem von Defen⸗ ſivabmachungen verwendet, die Frankreich in den letzten Jahren mit den Staaten der Kleinen Entente und mit Polen abgeſchloſſen hat, Abmachungen, die durch die Zulaſſung aller Mächte erweitert und vervollſtändigt werden, die entſchloſſen ſind, die lerritorialen Klauſeln des Verſailler Friedensvertrages aufrecht zu erhalten die im Völkerbundsakt feſtgeſetzt ſind. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt, daß man niemals bei der Grün⸗ dung des Völkerbundes eine ſo enge Annäherung zwiſchen den franzöſiſchen und engliſchen Geſichtspunkten über die aus einer Grundklauſel des Völkerbundspaktes ſich ergebenden Standpunkte feſtgeſtellt hat. Auch der Sonderberichterſtatter des„Petit Journal“ ſtellt die fortſchreitende Annährung des franzöſiſchen und engliſchen Grund⸗ ſatzes, die man ſo ſehr weit entfernt voneinander gehalten habn feſt. Es ſcheine jetzt, daß für den Fall eines Konfliktes Frankreich ſich genau in derſelben Lage befinden würde wie bis zum Juli 1914. Nach dem„Figaro“ iſt der geſtrige Tag nutzbrigend geweſen. Er geſtattet eine Verſöhnung zwiſchen dem engliſchen und fran⸗ zöſiſchen Grundſatz zu erhoffen. Calonder in Genf Der Präſident der gemiſchten Kommiſſion für Oberſchleſien, der frühere ſchweizeriſche Bundespräſident Calonder, iſt in Genf einge⸗ troffen. Wie man annimmt, um dem Völkerbundsrat inoffiziell Bericht über die Lage in Oberſchleſien und die Tätigkeit der ge⸗ 11 deutſch⸗polniſchen Kommiſſion und Schiedsgerichte zu er⸗ tatte beſonders ſchwierig, weil der Krieg zwiſchen zwei Staaten geführt wird, die beide nicht dem Völkerbund angehörxen. Aber auch dieſer Fall iſt im Völkerbund erörterungsberechtigt. Die Einbringung dieſer Reſolution, ſo ſchloß Boncour, ſoll nichts Erniedrigendes für irgend⸗ einen der beiden Staaten haben, die in dieſen Konflikt verwickelt ſind, aber der Völkerbund muß ſich nach ſeinen Zielen und ſeiner Verfaſſung mit einem tatſächlich beſtehenden Kriegszuſtand be⸗ ſchäftigen. Die Ausführungen Boncours fanden lebhaften Beifall. 2 die Entſchädigung der hohenzollern ſe! Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Im preußi⸗ ſchen Landtag iſt ſoeben die Denkſchrift zur Frage der Vermögensauseinanderſetzung zwiſchen dem preußi⸗ ſchen Staat und dem vormals regierenden Königshaus zuge⸗ gangen. In dieſer Denkſchrift legt der Finanzminiſter, wie durch Beſchluß vom Juni vorigen Jahres verlangt wird, Rechenſchaft ab, über die bisherigen Verhandlungen mit dem Hohenzollernhaus und das Ergebnis der verſchiedenen Prozeſſe, die in dieſer Angelegenheit geführt wurden. Dder Vergleichsvorſchlag, den die preuß. Regierung unterbreitet, geht im weſentlichen von dem Gedanken aus, daß der preußiſche Staat dem vormaligen Königshaus für die nach wie vor von ihm geforderten formellen Verzichte auf die Schlöſſer mit dem hiſtoriſchen Inventar und den Parks, auf den Kunſtbeſitz, die Theater, das Hausarchiv und die großen Fideikom⸗ misrenten dadurch entſchädigen will, daß den Hohenzollern von vornherein ſoviel an Land⸗ und Forſtbeſitz überlaſſen wird, daß die Erträge auch bei ſchlechten wirtſchaftlichen Verhältniſſen und ber weiterem Anwachſen der Unterhaltsverpflichtungen dauernd zu einer vollen und angemeſſenen Befriedigung des — Der Schlag auf den Tiſch und der leere Stuhl Daß die Völkerbundstagung in Genf ſich zu einer phraſologiſchen Meſſe entwickeln würde, war von vornherein klar. Aber daß eine derartige Fülle von belangloſen Nichtigkeiten auf die wehrloſen Zu⸗ hörer niederpraſſeln würde, wie bis jetzt geſchehen, hat man denn doch wohl nicht erwartet. Freilich iſt die Inſtitution des Völker⸗ bundes ſchon nach ſeinen Satzungen ſo waſſerſuppendünn, daß die Fettaugen eben nur in den Reden beſtehen können. Wo es dank der allgemeinen Machtloſigkeit, die dem Völkerbund nun einmal zu eigen iſt, nichts zu tun gibt, ſtellt zur rechten Zeit die Phraſe ſich ein, die dann auch, unter Führung der„großen“ Geiſter aus⸗ ſchweifende Orgien feiert. Noch merkürdiger mutet den Beſchauer, der gottlob nicht Zuhörer iſt, der gleichmäßig rinnende Strom der Begeiſterung an, mit der Teilnehmer und Tribünenbeſucher die Rede eines jeden Sprechers aufnehmen, mag er der Vertreter einer Groß⸗ macht oder irgend eines kleinen Raubſtaates ſein, der die Ehre hat, zu den Mitgliedern des Völkerbundes zu gehören. Nach überein⸗ ſtimmenden Berichten war einer der„Höhepunkte“ in Herriots Rede folgender Paſſus:„Eine der wichtigſten Aufgaben des Völkerbundes iſt, mit Klugheit das Gleichgewicht, mit kaltem Blut und mit Ver⸗ nunft zu verbinden und Realismus und Idealismus mit einander abzuwägen und zu verſöhnen“. Die Franzoſen rühmen ſich ſonſt der Klarheit des lateiniſchen Geiſtes und es bleibt teutoniſcher Plump⸗ heit vorbehalten, auf ſolche Weisheit die Worte anzuwenden, die dem Schüler ſo oft von ſeinem Lehrer bei beſonders ſchönen Antworten entgegengehalten wird:„Herrlich, etwas dunkel zwar, aber ſonſt recht wunderbar!“ Es iſt nicht unwahrſcheinlich, daß auch die übri⸗ gen Teilnehmer der Tagung von ähnlichem Gefühle beſeelt ſind, denn ſonſt hätte nicht ſofort nach der Abreiſe Macdonalds und Her⸗ riots in der dritten Kommiſſion der Zwiſt zwiſchen dem„Realis⸗ mus“ der Sicherungen und dem„Idealismus“ der Abrüſtungen von neuem beginnen können. Das alte Lied wird eben, wenn auch mit etwas ſanfterer Melodie, geſungen, daß die„vornehmſte“ Auf⸗ gabe des Völkerbundes eben doch die gegenſeitige Rückverſicherung zur Bewahrung der Beute aus den vier Friedensverträgen mit den früheren Mittelmächten iſt. Das ſo friedfertige Gerede der Engländer ſteht dazu nur in einem ſcheinbaren Gegenſatz. Nichts iſt charakteriſtiſcher, als die be⸗ fliſſene Eilfertigkeit, mit der Lord Parmoor ſeine geſtrigen Aeuße⸗ rungen über die Hinzuziehung Deuſchlands als„allgemein mißver⸗ ſtändlich“ aufzuklären verſucht. Wie merkwürdig iſt doch der An⸗ blick, daß man ſich in Genf Tag für Tag in einer Wolke von Mißverſtändniſſen bewegt und daß die eigentlichen Verhand⸗ lungen letztlich nichts anderes darſtellen, als Beruhigungsverſuche und Aufklärungen über eben dieſe Mißverſtändniſſe. Wie ein reinigendes Gewitter mußte daher das Auftreten des ungariſchen Vertreters, des Grafen Apponyti wirken, der in einer zwar nur kurzen, aber umſo inhaltsreicheren Rede mit dürren Worten gleiches Recht, d. h. in dieſem Falle gleiche Ab rüſtung für Alle verlangte. Das war ein Schlag auf den Tiſch des Hau⸗ ſes, daß die Pergamente erzitterten und der Staub aus den Reſo⸗ lutionsſcharteken der Abrüſtungskommiſſion v. den früheren Tagungen her emporwirbelte. Der alte 76jährige Graf führte eine gute Klinge, jeder Hieb ſaß. Es war eine lange Leporelloliſte, die er der betre⸗ tenen Völkerbundsverſammlung vorlas. Einige wenige Punkte ſeiner Aufzählung machen dies durchaus erklärlich. Die Handhabung des Minderheitenſchutzes durch den Völkerbund ſei, ſo ſagte er, unzu⸗ länglich. Die Minderheitenfrage müſſe mündlich durch die Vertreter der Minderheiten dem Rate vorgetragen und von dieſem dem zuſtän⸗ digen internationalen Gerichtshof überwieſen werden. Apponyt unterſtrich feierlichſt, daß die Abrüſtung der beſiegten Staaten in den Friedensverträgen ausdrücklich als Vor a usſetzung für die allgemeine Abrüſtung angenommen wurde. Mit nachdrück⸗ licher Betonung jedes Wortes und mit weithin ſchallender Stimme erklärte er dann, daß, nachdem Ungarn entwaffnet worden ſei, es ſetzt auch das Recht habe, die Einhaltung des feierlich gegebenen Verſprechens zu fordern. Es ſei unmöglich, daß Ungarn völlig waffenlos ſei, während die anderen Staaten bis an die Zähne be⸗ waffnet blieben. Auch der Völkerbundsakt verlange eine gleich⸗ mäßige Behandlung aller Staaten in der Abrüſtungsfrage. Man brauche Ehrlichkeit unter den Nationen, und dies ſei nicht möglich, ſolange gewiſſe Staaten einem Ausnahmeregime unterworfen ſeien. Dder Friede und die Brüderlichkeit, für den Herriot und Macdonald ſo eindringlich eingetreten ſeien, ſei nicht möglich, nicht jedes Ausnahmeregime verſchwunden ſei. Unker dieſen Vorausſetzungen begrüße er mit Begeiſterung den Schritt, der in den letzten Tagen bezüglich der Abrüſtung unternom⸗ men worden ſei. Niemand habe ein Recht, die Verwirklichung des Schiedsgedankens im Rahmen der Abrüſtungsfrage für unmöglich zu erklären, nachdem es möglich geweſen ſei, in die deutſch⸗franzöſiſche Reparationsfrage den Schiedsgedanken einzufügen. Die Wirkung dieſer Rede war wahrhaft eraötzlich. Die ehe⸗ maligen neutralen Staaten und die Enaländer klatſchten lebhaften Beifall. Die Vertreter der Kleinen Entente, auf die die Vorwürfe des Ungarn in erſter Linie gemünzt waren, ſchwiegen beſtärzt und der einzige anweſende Franzoſe, Leon Bourgeois. fand in diploma⸗ tiſcher Kluaheit den Ausweg darin, daß er Apponyi die Hand ſchüt⸗ telte. Das verpflichtete zu gar nichts und konnte, da er ſofort daraur den Saal verließ, auch als Abſchiedsaruß aufgefaßt werden. Am Nachmittag ſteckten die Vertreter der Kleinen Entente die ſorgen⸗ Wirtſchaftsbedarfs ausreicht. Die Entſcheidung über einzelne ſtrittige Objekte ſoll einem Schiedsgericht vorbehalten bleiben. — Die Freilaſſung der Sefangenen 2l Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Nach den heute vorliegenden Meldungen iſt eine Reihe von Gefangenen aus dem Gefängnis in Landau entlaſſen worden. Erſtklaſſige Sicherheiten der Ddawes⸗Anleihe (Spezialkabeldienſt der United Preß) New Vork, 11. September. Die Bedeutung der deutſchen Anleihe nicht nur für Deutſchland, ſondern gerade für den ameri⸗ kaniſchen Markt wird in einer Ueberſicht des„Wallſtreet Journals“ gewürdigt. Der ganze Anleihemarkt, ſo wird ausgeführt, drehe ſich um die deutſche Anleihe. Zwar ſeien deren Einzelheiten noch in Dunkel gehüllt, doch ſei es ſicher, daß ſie gekauft werden würde. Die gebotenen Sicherheiten, ſo führt das Blatt aus, ſind erſt⸗ klaſſig und bieten jede erforderliche Garantie. Ein Zinsſatz von 8 Prozent würde eine Ausgabe zu pari oder beſſer ſicherſtellen. beſchwerten Köpfe zuſammen, wobei ſie zu dem bemerkenswerten Beſchluß kamen, auf dieſe Aeußerungen Apponvis überhaupt nicht zu antworten, da es wohl auch ſchwer geweſen ware, Gegenerklärungen gegen die Hinweiſe zu finden, daß die Mitalieder des einſtigen Dreibundes abrüſteten, weil man ihnen allaemeine Ab⸗ rüſtung zugeſagt hatte, während ſie es ſehen mußten, daß ſie rings⸗ um von bis an die Zähne bewaffneten Völkern umgeben ſeien. Die Mitalieder der Kleinen Entente behaupten, daß Kundgebungen wie die des Grafen Apponyi ſehr bedauerlich(1) ſeien.(Peinlich und unangenehm wäre die richtigere Bezeichnung!) Der rumäniſche Außenminiſter Duca erklärte dann, daß die Kleine Entente den un⸗ aariſchen Vertreter mit Jronie und Genuatuuna angehört habe. mit Ironie, weil ſie nicht wußte, daß Apponyi plötzlich für die Minori⸗ täten eintreten wolle, mit Genugtuuna, weil es immer erfreulich ſei, Meinunagswandlungen beizuwohnen. wie man das beim unaariſchen Vertreter erleben konnte. Ihr eigentlicher Sprecher war aber der Belaier Humans. der zwar einige mißbilligende Bemerkungen über die Rede Apponyis machte, aber zur Sache ſelbſt nichts weiter ſagte, auch nicht aut etwas ſagen konnte, denn die Ausführungen Apponnts waren einfach nicht widerleabar. Setzt man in ſeiner Rede anſtelle des Wortes Ungarn Deutſch⸗ land, ſo hätte ſie in dieſer Form auch von einem etwaigen deutſchen Delegierten gehalten werden können, nur daß dieſer noch zwei Ar⸗ gumente von ſtärkſter Durchſchlagswucht mehr zur Verfügung gehabt hätte: Oberſchleſien und Saargebiet! Das aber iſt ig 2. Seife. 8 Nr. 422 Mannheimer General⸗Anzeiger ¶Abend⸗Ausgabe) Donnerskfag, den 11. Seplember 1924 des Völkerbundes Erdenreſt. zu tragen peinlich, und deshalb hat auch gerade Macdonald. der in Genf beliebte. mit der Rolle eines diplo⸗ matiſchen Revolutionärs im Frack zu kolettieren. in ſeiner (Was Rede den oberſchleſiſchen Schandfleck näher gekennzeichnet. zwar nachher wieder ein„Mißvperſtändnis“ war, aber doch kü jeden, der ſehen wollte. deutlich genua erkennbar). münſchen daß er den Faden weiter geſponnen und einen ſo berr lichen Präzedenzfall geſchaffen hat. in den Völkerbundsarchiven. Die Haltuna der von Macdonald anaefangen über Henderſon im Grunde ſtets die gleiche: enaliſchen Delegierten ſchen Klammern zu befreien. Reparatonsproblem aus dem franzöſiſchen am aleichen Strange. Stuhl. den Macdonald daß nicht nur Deutſchland allein, Mitalieder des Völkerbundes ſein land die zuarunde dabiater Rußland erſt in zweiter Linie. Seſſel daran. daß bei allen Beſchlüſſen land wie Bankos Geiſt an der wird. Unabhänaia von der geführt— iſt die nach fünfjähriaem Beſtehen des Völkerbundes ſagen, daß die Betei⸗ liaung Deutſchlands nach der neuen Reparationsregelung eine Notwendiakeit geworden iſt, wie ſie in dieſem Umfanae vor⸗ her nicht beſtand. Außer den allgemeinen Vorausſetzungen, die erſt erfüllt ſein müſſen, bevor Deutſchland den entſcheidenden Schritt tut, muß aber die Forderuna erhoben werden, daß der Völkerbund ſich endlich aus dem Triebſand des bloßen Redens befreit und auf das feſte Land wirklichen Handelns rettet. Dies wird der Fall ſein, wenn die Sprache. die nach dem bekannten Worte Talleyrands dazu da iſt, um die Gedanken zu verberaen, in Genf nicht mehr das Mit⸗ tel iſt, die Gedanken⸗ und Tatenloſiakeit zu übertönen. Kurt Fischer Keichsbanner und badiſche Kegierung 1 17 wird in der„Karksruher Zeitung“ mitgeteilt: „Im arlsruher„Volksfreund“ vom g. September 1924 Nr. 210 findet ſich in einem Artikel„Reichsbanner und badiſche Regie⸗ rung) der Ausdruck„ſtarken Befremdens“ und„berechtigten Un⸗ muts“, daß die„badiſche Regierung weder durch ein Mitglied noch durch einen Vertreter“ ſich bei der Veranſtaltung habe ſehen laſſen. Nachdem weiter feſtgeſtellt iſt, daß von den fünf Miniſtern drei durch Urlaub und zwei durch andere Veranſtaltungen ſerngehalten Nrrn ſeien, fährt der Verfaſſer des Artikels fort:„Aber, daß der err Kultusminiſter als ſtellvertretender Staatspräſident es nicht einmal der Mühe für wert gehalten hat, einen Beamten mit der Vertretung der Regierung zu beauftragen, muß als eine ſtark befrem⸗ dende Tatſache gebucht werden.“ Hierzu iſt feſtzuſtellen: . Dem ſtellvertretenden Staatspräſidenten werden nur ſolche Einladungen, Anträge uſw. zur Behandlung übergeben, welche an das Staatsminiſterium als ſolche gerichtet ſind. Eine Einladung des Reichsbanners an das Staatsminiſterium iſt nicht ergangen. Schon aus dieſem Grunde iſt der ſtellvertretende Staatspräſident gar nicht in die gekommen, über die Frage einer Vertretung der Ge⸗ ee bei der Reichsbannerweihe eine Entſcheidung treffen zu müſſen. 2. Wenn dieſe Frage zur Entſcheidung vorgelegen hätte, ſo wäre ſie eine ſo ausgeſprochen politiſche geweſen, daß der ſtellvertretende Staatspräſident es nicht für verantwortbar gehalten haben würde, die Entſcheidung ohne Befragung des Geſamkkabinetts zu treffen. 3. Es iſt geeignet, Befremden zu erwecken, daß die Leitung des Reichsbanners zwar keine Einladung an die Staatsregierung er⸗ hen ließ und daß ſie auch nicht von der naheliegenden Möglichkeit ebrauch machte, wegen einer Vertretung der Staatsregierung bei der Reichsbannerweihe mit einem der drei während der verfloſſenen Woche in Karlsruhe Miniſter(von denen jeder Koalt⸗ tionspartei einer angehörte), in telephoniſches Benehmen zu treten, ſondern daß nach dieſen Unterlaſſungen nunmehr nachträglich An⸗ —— gegen den ſtellvertretenden Stagtspräſidenten gerichtet wer⸗ +5. ſud nach Ausweis der obigen Feſtſtellungen gegenſtands⸗ os ſind.“ Die anmaßende Bevormundung, mit der ſich das Reichsbanner neuerdings in alle nur möglichen Binge miſcht, wird wohl noch des öfteren zu allerhand Konflikten führen. Köln, 11. Sept. Die Lohnkämpfe im rheiniſch⸗weſt⸗ fäliſchen Baugewerbe ſind mit 1 Wirkung aufge⸗ 405 en. Die Parteien haben ſich auf der Grundlage des Schieds⸗ pruchs des Reichskommiſſars Mehlich vom 20. Auguſt geeinigt. Das Glück der Ingrid Wendͤland Roman von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) 30) „O what a pity! Dann übermorgen?“ „Leider ebenfalls verſagt.“ „O dear me! Alſo Sonntag, nicht wahr?“ „Ich bin die ganze Woche verſagt, Mylady.“ „Die ganze Woche? Merkwürdig! Aber die nächſte Woche—“ „Ich bin auch bereits die nächſte Woche verſagtl“ lächelte Hans mit liebenswürdigem Spott.„Ich bin jetzt überhaupt immer ver⸗ 8 2 Und ohne ſich um die verdutzte Miene der Lady und die vor⸗ wurfsvollen Blicke ſeiner Mutter zu kümmern, trollte er von dannen. Er hatte plötzlich einen Abſcheu bekommen vor der ganzen ſo⸗ genannten vornehmen Geſellſchaft— dieſer hohlen Welt des Scheins. XIII. Beinahe ein Vierteljahr war verfloſſen, ſeit Ingrid dem Vater⸗ hauſe den Rücken gekehrt hatte. In dem kleinen Garten des unſcheinbaren Häuschens am Monte Salpatore zu Lugano begann es zu grünen und zu blühen in war⸗ mem Vorfrühling. Die alte Lieſel, ein Inventar aus dem Elternhauſe, die noch der verſtorbenen erſten Frau Wendland treu gedient hatte, ließ es ſich nicht nehmen, ihr„Fräulein Ingrid“ zu betreuen. Der Fußboden war ſtets friſch geſcheuert. Die weißen Mullvorhänge an den FJenſtern ſchimmerten blütenweiß. Das Eſſen hätte ſelbſt die ſelige Frau Konſul nicht ſchmackhafter zubereiten können. Und Blumen ſtanden tagtäglich auf dem Tiſch— und wenn die alte Lieſel ſie hätfe oben vom Gipfel des Monte Salvatore holen müſſen. Nichts ſehlte, um das ſtille Häuschen zu einem Aſyl des Frie⸗ dens zu machen. Nichts——2 Wer die Herrin dieſes kleinen Tuskulums ſah, wie ſie ruhelos in ihrem dunklen Gewand von Zimmer zu Zimmer ſchlich, wie ſie von Tag zu Tag bleicher wurde und magerer und ſtiller— der wußte: dieſes Haus konnte nie ein Aſyl des Friedens werden, denn es fehlten Seelenruhe, Herzensglück. Ingrid ſprach nur wenig. Schweigend kam ſie morgens zum Heute mao Macdonald. der ſich in den ſchönen Gefilden Schottlands erholt. mit heimlicher Freude den unagariſchen Sekundanten im Stillen bealück⸗ In der Diplomatie bedient ſich der Enaländer ſelbſtverſtändlich auch der Phraſe und der ſchönen Geſte: in der praktiſchen Politik aber hält er ſich nur an Zahlen und Tatſachen. die mehr wiegen, als alle die dickleibigen Aktenkonvolute zu Lord Parmoor, iſt n Dieſen Völkerbund vorſichtia und zu⸗ nächſt mit den Mitteln ſcheinbarer Nachaiebiakeit aus den franzöſi⸗ wie es Enaland ſchon gelungen iſt. das f Fahrwaſſer herauszubug⸗ ſieren. In der Völkerbundsfrage zieht. wenn auch vorläufia noch unſichtbar, ebenfalls der angelſächſiſche Partner jenſeits des Ozeans Deswegen iſt der Hinweis auf den leeren in alücklicher Formulierung als Mahnung und Warnuna zualeich in die Debatte warf. auch ſo zu verſtehen,. ſondern auch Amerika in Zukunft müſſe. wenn dieſer nicht wie wei⸗ Heilige Allianz vor hundert Jahren an innerer Schwäche gehen will. Allerdinas kommt die Frage Amerika und Vorläufio mahnt der leere und Reſolutionen Deutſch⸗ Feſttafel der Sieger⸗G. m. b. H. ſtehen Fraae des Zeitpunkts des Eintritts Deutſch⸗ lands in den Völkerbund— gegen den ſofortigen Schritt hat der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann überzeugende Gründe an⸗ Frage des Eintritts überhaupt. Aber man kann geute 38. Deutſcher Juriſtentag (Eigener Bericht) Sch. Heidelberg, 11. September. Heidelberg weiß, iſt. Es hat JGeſicht aufgeſteckt und ſich mit einem blauen Wohl fegt der Wind noch recht heftig durch die beſſer können die Fahnen flattern, lichen Gebäuden, dem Schloß und an vielen Privathäuſern wehen. Straßenbahnwagen haben wieder einmal, wie ſo oft in gangenen Zeiten die Fähnlein aufs Dach gepflanzl. So Heidelberg die Juriſten, die ſich in ſtattlicher Zahl Himmel übecſpannt Selbſt werden dieſe Zahl ſicher noch weſentilch erhöhen. Da viele mit ihren Damen abend am Mittwoch abend in ſellſchaftliches Bild. Viele alte Bekanntſchaften wurden erneuert, neue geſchloſſen. beerbäumen geſchmückte Saal bald dicht gefüllt war. meiſter Profeſſor Dr. ſowie einen vergnügten Abend. Staß, der ſtellvertretende Vorſitzende. des vergangenen Jahres iſt heute Wirklichkeit geworden. iſt der Tagungsort des 33. deutſchen Juriſtentages. Leid, das Deutſchland von ſeinen weſtlichen wurde. Jungheidelberg blüht in immer neuer Friſche. ſtolz ſein auf dieſe juriſtiſche Fakultät. Die Jugend ſtrömt hierher men. Die Anſprache ſchloß mit einem viveat crescat floriat und aus dem Munde der Jungen und Alten klang das liebe, vertraute „Altheidelberg du Feine“. Die erſte Vollverſammlung am Donnerstag früh eröffnete Geh. Rat Rießer, auf deſſen Vor⸗ ſchlag hin Geh. Rat Kahl, der Präſident des letzten Juriſtentages in Bamberg wiederum zum Präſidenten gewählt wurde. Geh. Rat Kahl nimmt die Wahl mit herzlichen Dankesworten an. Er weiſt auf das peinliche Verantwortlichkeitsbewußtſein der ſtändigen Depu⸗ tation infolge der dreijährigen Pauſe ſeit dem Bamberger Juriſten⸗ tag hin. Er dankt allen für das zahlreiche Erſcheinen und erhofft einen harmoniſchen Verlauf der Tagung. Das Präſidium des 33. Juriſtentags ſetzt ſich wie folgt zuſammen: 1. Vorſitzender: Geh. Rat. Kahl, 2. Handelsgerichtspräſident Dr. En gel⸗Wien, 3. Oberlandgerichtspräſident Dr. Bernaue r⸗Karlsruhe, 4. Prorek⸗ tor, Geh. Rat, Profeſſor Dr. Anſchütz⸗ Heidelberg, 5. Rechtsan⸗ walt Dr. Hachenburg⸗Mannheim. Schriftführer ſind: Rechts⸗ anwälte Dr. Wolf und Dr. Moufang jr., ſowie die Referendare Fuhr und Kuhr. Von prominenten Perſönlichkeiten bemerkte man den badiſchen Juſtizminiſter Trunk, Unterrichtsminiſter Profeſſor Dr. Hell⸗ pach, den Dekan der juriſtiſchen Fakultät Geh. Rat Heinshei⸗ mer, Staatsſekretär Dr. Joel, Miniſterialrat Dr. Lammer als Vertreter des Miniſters des Innern, Miniſterialrat Dr. Hupp, Staatsſekretär Fritze ferner Vertreter aus Bayern, Sachſen, Heſ⸗ ſen, Thüringen, Hamburg, Bremen, Oeſterreich und der Tſchechei. Als Erſter entbot den Gruß der Stadt Heidelberg Oberbürger⸗ meiſter Profeſſor Dr. Walz. Er weiſt auf den Unterſchied zwi⸗ ſchen der Tagung des Jahres 1869 und der diesmaligen hin. Vie⸗ les iſt zerſtört, aber als koſtbares Gut blieb erhalten, das deut⸗ ſche Recht. Er wünſcht der Tagung gedeihliche Arbeit, aber auch eine frohe Zeit in Altheidelberg. Juſtizminiſter Trunk bringt die Grüße der badiſchen Staats⸗ regierung der badiſchen Juſtizverwaltung, aller badiſchen Juriſten und der übrigen Juſtizverwaltungen dar. Das badiſche Volk hat damals, als der deutſche Juriſtentag in Heidelberg tagte, treu an der Weſtfront des deutſchen Reiches geſtanden. Daß die Einheit des deutſchen Reiches blieb, wenn auch vieles zerſtört wurde, daran haben die Juriſten den ſtärkſten Anteil. Baden iſt willens, Hüter zu ſein auch fernerhin am Oberrhein, Uferland für Völkerverſöh⸗ nung und Völkerverbindung. Staatsſekretär Joel grüßt im Namen der Reichsjuſtizverwal · tung und gedenkt beſonders de⸗ kürzlich verſtorbenen Mitglieds, Juſtizminiſter a. D. Düringer. Auch dieſer Redner zeigt den Unterſchied zwiſchen damals und jetzt, aber heute könne man doch wieder hoffen. Der Londoner Pakt laſtet wohl ſchwer auf uns, ohne Zweifel aber entſchließt ſich hier zum erſten Mal die feindliche Welt, wieder Verträge mit uns zu ſchließen. Aus der Entwicklung des Schiedsgerichtsgedankens erwachſen unbedingt juriſtiſche Probleme. Fremdes Recht muß von den jungen Juriſten ſtudiert werden, um jeden Punk des Rechts muß ein zäher Kampf gekämpft werden. Auch die innerpolitiſchen Dinge haben ſich geändert. Wir ſind heraus aus den Zeiten der herabgleitenden Währung. Es gab auch eine Inflation auf dem Gebiet der Geſetzgebung. auftrugen. Schweigend ſtand ſie wieder auf und ſetzte ſich mit ge⸗ falteten Händen auf die kleine, glycinienumwachſene Terraſſe. Oder ſie begann jene ruheloſen Wanderungen durch die Zimmer, die Bärbeli beſonders fürchtete. Manchmal nahm ſie auch ihre Violine zur Hand und ſpielte ſelt⸗ ſame, bizarre Weiſen, die ſtets mit einer grellen Diſſonanz endeben. Auch heute wartete Bärbeli wieder mit Ungeduld auf die Schweſter zum Frühſtück. In ihrem jugendgeſunden Magen ru⸗ morte ein wahrer Heißhunger; aber ſie hatte es ſich angewöhnt, ſtets auf Ingrid zu warten. Doch keine Ingrid erſchien. Bärbeli wartete eine Viertelſtunde— eien halbe Stunde— nichts. Sie wurde ärgerlich, dann beſorgt. Ein paarmal hatte ſie be⸗ reits an der Tür zu dem Schlafgemach der Schweſter gehorcht. Da doch alles ſtill drinnen blieb, war ſie wieder hinweggeſchlichen. Schließlich hielt ſie es nicht mehr aus vor Hunger. Haſtig trank ſie eine Taſſe Kaffee und aß ein Brötchen mit Butter. Dann eilte ſie wieder hinauf und legte das Ohr ans Schlüſſelloch. Horch! War das nicht leiſes Weinen? Unterdrücktes Schluchzen? .. Und jetzt ein Seufzer, ſo aus tiefſter Seele, ſo herzbrechend— Bärbeli lief es kalt über den Rücken. „Ingrid! Ingrid!“ rief ſie angſtvoll, an der Türklinke rüttelnd. Zuerſt keine Antwort. Dann ein ſchroffes:„Laß mich! Ich will niemand ſehen!“ Die arme Bärbeli brach in Tränen aus. Mein Gott, was ſollte ſie anfangen? In ihrer Ratloſigkeit rannte ſie zu der alten Lieſel und klagte der ihr Leid. Die brave treue Seele, die Witwe war und Mutter, obgleich Mann und Kind längſt im Grabe ſchlummerten, verſtand ihre junge Herrin beſſer als das halbwüchſige Jungmädel es konnte. Sie tröſtete Bärbeli, ſo gut es ging. Dann begab ſie ſich nach Ingrids Zimmer. Drinnen wieder alles ruhig. Die alte Lieſel drückte auf die Türklinke. Der Riegel war be⸗ reits zurückgeſchoben. Behutſam ſteckte ſie den grauen Kopf durch die Türſpalte. Sie ſah ihre Herrin am Tiſch ſitzen und ſchreiben. In nerpöſer Haſt flog die Feder übers Papier. Plötzlich warf Ingrid den Kopf hintenüber und griff ſich an die Frühſtück, das Bärbelis geſchäftige Hände ſo zierlich wie möglich was es als Kongreßſtadt ſeinen Gäſten ſchuldig nach faſt kataſtrophalen Regengüſſen ein freundliches Straßen, aber deſto die am Bahnhof, an den öffent⸗ den Schulen, am Rathaus, der Univerſität, 100 e längſt ver⸗ grüßt und mit be⸗ rühmten Vertretern zu ihrer 33. Tagung hier einfanden. Das erſte, am 10. September abends abgeſchloſſene Teilnehmerverzeichnis führt über 500 Namen auf und die nächſten Tage mit den Verhandlungen gekommen ſind, bot der Begrüßungs⸗ der Stadthalle ein buntbewegtes ge⸗ hatten ſich ſeit Jahren nicht mehr geſehen. Immer neue Scharen ſtrömten herzu, ſo daß der große, mit grünen Lor⸗ Oberbürger⸗ Walz begrüßte im Namen des Ortsaus⸗ ſchuſſes alle Erſchienenen und wünſchte eine erfolgreiche Tagung Im Namen der ſtändigen Depu⸗ tation und aller Juriſten dankte Kammergerichtspräſident Dr. von Der unerfüllbare Wunſch Heidelberg In jahrhundert⸗ langer Geſchichte iſt Altheidelberg verbunden mit dem Weh und Nachbarn zugefügt Aus der Hochſchule ergoſſen ſich unendliche Ströme des Wiſſens über das ganze Land. Von Altheidelberg ſingt der Dichter: D Deutſchland darf f und die Alten werden wieder ſung, wenn ſie nach Heidelberg kom⸗ eben die Frühpoſt hereingebracht— ein paar Geſcebr den Konſul und ein zierliches Kouvert für Frau Urſula mit Handſchrift. Zeilen, aber ſcheinbar ruhig und gefaßt. Weshalb trof heuie wieder ein Brief ein? Unerquicklich in Form und Inhalt, aver die anormalen. Jeie dürfen als Entſchuldigung dienen. Der Notſtand forderte ein!? 8 recht. Der Juriſtentag hält die Zeit für gekommen, um aus 100 Notgeſetzgebung in eine methodiſche Geſetzgebung zu gelangen ergibt ſich aus der Tagungsordnung. Ein einheitliche Strafgeſetzbuch zwiſchen Deutſchland und Oeſterreich 1 nötig als feſter Kitt zwiſchen den beiden Bruderſtämmen. 411 Reichsjuſtizverwaltung braucht die Unterſtützung der großen f 15 verbände für ihre Arbeit und für ſolche Juriſtentage iſt er kompetente Mitarbeiter. Schärſen Sie dem Reichsgeſetzgeder daz Gewiſſen für ſeine ſchwere Aufgaben. Wir werden Ihnen dan ſein, wenn Sie uns helfen. Auf⸗ Miniſterialdirektor Prof. Popitz weiſt auf die großen jele gaben des Deutſchen Juriſtentages auf ſteuerrechtlichem Gerſ hin. Der Prorektor der Univerſität, Geheimrat Aaſchütz begritt den Juriſtentag als Vertreter des verhinderten Rektors. Geheſmin Heinsheimer, der Dekan der juriſtiſchen Fakultät, begrüße Namen der geſamten Fakultät die Tagungsmitglieder. Die 12 berger juriſtiſche Fakultät möge in dieſer Tagung lebendig blei in Der Juriſt muß nicht nur ein Rechtsanwender, ſondern auch e Rechtsverbeſſerer ſein. 5 Miniſterialrat Kalecka- Wien bringt die Gruße der die, reichiſchen Regierung. Ihm liegt beſonders am Herzen, den 1055 derungen nach einheitlicher Rechtsentwicklung immer größere tung zu verſchaffen. Wir Oeſtereicher erblicken darin ein Heichte unſerer Zuſammengehörigkeit mit dem Deutſchen Reich. Senae Prof. Mayr⸗Harting⸗Prag: Die Einheit des deutchez Geiſtes hat die Vertreter der älteſten deutſchen Univerſität Prag 99 des deutſchen Juriſtentages in der Tſchechoflowakei zu dieſer Tage geführt. Mögen alle zur Erkenntnis gelangen, daß der Sieg v. Recht und Gerechtigkeit zum wahren Völkerfrieden führen kann. Allen Rednern dankte in herzlichen Worten der Priſten Prof. Dr. Kahl. Der Juriſtentag ſteht heute einer ſprunghaf en Rechtsentwicklung gegenüber, die auch von zerſetzenden polifiche Einflüſſen nicht frei blieb. Weite Volkskreiſe zweifeln am Re as iſt eine ernſte nicht wegzuleugnende Tatſache. Die chuldigungen gegen den deutſchen Richterſtand fie wir mit Entrüſtung zurück. Die Haupturſache an dem Standpun weiteſter Kreiſe dem Recht gegenüber, liegt in der Geſetgebung An die Juſtizverwaltungen der Länder und Reiche richten wir Bitte, daß ſie ſchon in den vorbereitenden Stadien 4 Geſetzgebung Fühlung mit den maßgebenden Kreiſen nehme Dadurch kann der Volksglaube an die materielle Gerechtigkeit ö Recht zurückgewonnen werden. Beſonderen Dank verdienen die herzlichen Begrüßungsworte 1755 beiden Vertreter der hieſigen hochſtehenden juriſtiſchen Fakulte Dank gebührt auch den Verkretern aus Oeſterreich. Wir warken 1 Geduld des Tages, wo es heißen wird: ein Reich und dam ein Recht! Danken müſſen wir ferner den deutſchen Jure der Tſchechoſlowakei für ihren Kampf um das Deutſchtum. Schlioſ⸗ lich gebührt aber der größte Dank der Stadt Heidelberg für die 7115 liche Aufnahme. Der Präſident verlieſt ſernerhin ein Begrüßung Flegramm des Reichspräfdenten dem der deutſche Juriſtenken Dank und Gruß ausſprechen will. Zum Schluß ſeiner Rede 23 denkt er noch der verſtorbenen Mitglieder, beſonders Düringer Nach Erledigung einiger kleinerer ſachlicher Fragen, wurde 40 erſte Vollverſammlung geſchloſſen. Letzte Meldungen Die dritte probefahrt des Amerika⸗Jeppelin⸗ Berlin, 11. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B... wi, aus Friedrichshafen gemeldet: Die wegen der ungünſtig 4 Witterung zweimal verſchobene 3. Probe fahrt des Ze lins wurde heute ausgeführt. Kurz vor 5410 Uhr wurde 105 Luftſchiff aus der Halle gebracht und ſtieg 9 Uhr 50 zu ſeiner Foh 4 die vornehmlich phyſikaliſchen Unterſuchungen und Meſſungen*— ſoll, auf. Wenn die Wetterlage es geſtattet, wird das Luftſchiff ſe 12 Fahrt über Schweizer Gebiet ausdehnen. Unter den Fahrten nehmern befindet ſich auch die Tochter des Grafen Zeppeliſ Gräfin v. Brandenſtein mit ihren Kindern. Kadio und Handelskonkurrenz London, 11. Sept.(Von unſerem Londoner Bertet „Daily News“ bringt heute angebliche Enthüllungen über ung bräuche an großen Radioſtationen durch Lerſen von privaten, kommerziellen und anderen Nachrichten nach De 1 land. Das Blatt behauptet, die britiſchen Behörden hätken bren, daten Rerſonen die Benutzung von großen Radioſtatlor, darunter der Station Northolt zur Ueberſendung von deſe mationen nach Deutſchland und anderen Ländern geſtattet. pon Informationen ſeien geeignet, der engliſchen Handelskonkurrenz an, großem Nutzen zu ſein. Die Poſtbehörde habe auf Anfrage, diele wortet, daß jede Körperſchaft und Perſon in gleicher Weiſe fahr Erlaubnis erhalten kann. Das Blatt erblickt hierin eine 4 für das Land und fordert die Unterſuchung der Nationalitäten Perſonen, die zur Zeit von der Erlaubnis Gebrauch machen. br 85 Dann ſchrieb ſie weiter— haſtig, nervös, in fieberhafter regung ſie Einmal, durch ein Geräuſch aufmerkſam gemacht, wandte das Geſicht der Tür zu. Zwei große rote Flecken brannten auf ges abgezehrten Wangen. Verſtändnislos ſtarrten die übergroßen A! ins Weite Tieferſchüttert zog die alte Lieſel die Tür wieder zu. ten „Allmächtiger Gott im Himmel!“ murmelte ſie mit geſale Händen.„Schütze meine arme junge Herrin! Sonſt wird wahnſinnigl... Dieſer Blick— o, dieſer Blick, Barmherzigken XIV. 1 0 Seit Ingrid und Värbeli das Elternhaus verlaſſen halten, e ſchien die kleine Villa Wendland am Zürichberg wie ausgeſtor ol der Kronſul hatte ſich von ſeinem leichten Schlaganfall g ſtändig erholt. Vielleicht trug auch die Gewißheit dazu bei, tge⸗ die räumliche Trennung zwiſchen Ingrid und Hilmar nun funden hatte, daß ſeine Tochter alſo, nach ſeiner Auffaſſung, geborgen war. ſeine Freilich— ſein Haus erſchien ihm jetzt kalt und leer ohne. beiden Töchter, die den Sonnenſchein ſeines Lebens bedeute em Schweigſam, finſter ſaß er den größten Teil des Tages an ſoolle Schreibtiſch hinter ſeiner Zeitung; ſelbſt die gewohnte Pfeife licher ihm nicht mehr recht ſchmecken. Schweigſam, mit undurchdring Miene ging die Frau Konſul ihren häuslichen Pflichten nach. Schweigſam, ernſt huſchte auch die Dienerſchaft durchs herein · Sie wußte: ein großes Unglück war über ihre Herrſchaft ihnen gebrochen und es hing mit Fräulein Ingrid zuſammen— wenn auch nicht klar war, was.— rid⸗ Es war zwei Tage nach dem Verzweiflungsausbruch 25n per⸗ der ihre junge Schweſter und die alte Lieſel in ſolchen Schrecke ſetzt hatte, p ſeine Wortlos, wie jetzt zumeiſt, ſaßen Konſul Wendland un tte ſo⸗ Frau einander am Kaffeetiſch gegenüber. Das Mädchen har für ridẽ ar Ingrid hatte erſt vor wenigen Tagen geſchrieben— nur en b Kehle, als fehlte ihr der Atem, als fürchtete ſie zu erſticken. (Fortſetzung fr.) * „„ 2—— ———————— — 2 SS rSrrr=.S * 3. Seike. Nr. 422 und Hilferufe um Schweſtern an das Diakoniſſenhaus herantreten; ſie kommen von Gemeinden, Krankenhäuſern, Induſtrieſchulen, Kin⸗ derpfleger u. a. Aber nur in den ſeltenſten Fällen kann dieſen Bit⸗ „Donnerstag. den 11. Seplember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend-Ausgabe) Städtiſche Nachrichten Mißſtände beim Steuereinzug — A * er ird en e⸗ 05 „„ 2 ne Verl NSrS Von Dr. M. C. Gerard(Mannheim) Dem Steuerpflichtigen alle unnötigen Opfer an Zeit und Geld zu erſparen, iſt einer der wichtigſten Grundſätze eines gerechten und eckmäßigen Steuerſyſtems und vor allem in Zeiten eines hoch geſteigerten Steuerbedarfs auch ein Gebot der Klugheit. Auf die uer können eben aus der Steuerkraft hohe Reinerträge nur bei chonender Behandlung herausgeholt werden. Gegen dieſen Grund⸗ uh wird aber nicht bloß in unſerer überhaſteten Steuergeſetzgebung erſtoßen, ſondern erſt recht bei ihrer Handhabung und beſonders eim Steuereinzug. mi Man vergegenwärtige ſich einmal, daß ein Gewerbetreibender 2 Hausbeſitz in dieſem Jahre 1 Vermögens⸗, 13 Umſatz⸗, 16 Ein⸗ eer⸗ und 36 Lohnſteuer⸗Erklärungen für das Reich und außer⸗ m—12 Gewerbeſteuer⸗Erklärungen für Land und Gemeinde, olſo uſammen 67—78 Steuererklärungen abzugeben und rauf 71—81 verſchiedene Zahlungen zu leiſten hat. Dabei ſind erbrauchs⸗, Kapital⸗, Verkehrs⸗ und Kirchenſteuern noch nicht ein⸗ Aal mitgerechnet. Welch ungeheurer Aufwand an Zeit, Arbeit und oſten! Und dabei droht für den Fall verſpäteter Abgabe von euererklärungen das Damoklesſchwert eines 10prozentigen Zu⸗ bolggs und für den Fall verſpäteter Zahlung ein Verzugszuſchlag on jetzt 2 Prozent für jeden angefangenen halben Monat. N Dazu kommt, daß der Geſchäftsgang bei manchen Finanz⸗ auſſen recht umſtändlich, ſchwerfällig und ſchleppend iſt, und es Abbh nicht ſelten an der wünſchenswerten Fühlung mit den übrigen bteilungen des Finanzamts fehlt. Ueberweiſungen über Bankkonten Sirden trotz ſchriftlicher Mitteilung nicht immer auf die richtige wieuer verbucht, Ermäßigungen von Steuerſchulden im Rechtsmittel⸗ 5 nicht immer berückſichtigt, Rückerſtattungen nicht rechtzeitig ge⸗ 2 oder gutgeſchrieben, auf verſpätete Zablungen nicht rechtzeitig ufmerkſam gemacht. Die unvermeidlichen Folgen ſind dann Mah⸗ Abngen. Verzugszuſchlöge und Pfändungs⸗Androhungen, aus deren wehr dem Steuerpflichtigen eine Unmenge Aufregung, Aerger, deltverluſt und Ausgaben erwachſen. Ein leider nicht vereinzelt daſtehender Fall mag dieſe Zuſtände beleuchten. Auf erhobenen Einſpruch wird ein Einkommenſteuer⸗Beſcheid kabgeſetzt und infolgedeſſen ermäßigt ſich auch die Rhein⸗Ruhr⸗ ſabe. Die Finanzkaſſe beachtet dies nicht, mahnt und fordert rhebliche Verzugszuſchläge. Die Steuerpflichtige erhebt ſchriftlic Leſchwerde und weiſt nach, daß ſie ſogar zuviel bezahlt hat. Nach rlauf von nahezu 4 Monaten läßt die Finanzkaſſe in ihrer Privat⸗ ohnung unter Anforderung bedeutend erhöhter Zuſchläge und abahngebühren eine ſckriftliche Pfändungsandrohung unverſchloſſen Diesben— binnen 48 Stunden! Natürlich große Aufregung, lenſtbotenklatſch, ſtürmiſcher Hilferuf an den Rechtsberater. Dieſer zammelt ſämtliche Sceriftſtücke über Veranlagung und Zahlungen und t ſich perſönlich zum Finanzamt. Dort muß er nacheinander ſeit 4 verſchiedenen Beamten vorſprechen und unter Ueberreichung er Belege den Sachverhalt ſchildern. Darauf wird endlich feſt⸗ eſtellt. daß die Steuerpflichtige nichts mehr zu zahlen hat und die ändungsangordnung zurückzunehmen iſt! ſ0 Es kommt vor, daß bei Zahlungen über Bankkonten die Gut⸗ kift um einen Tag zu ſpät erfolgt iſt, ohne daß dem Steuerpflich⸗ Dien. darüber von der Finanzkaſſe eine alsbaldige Mitteilung zugeht. pfl Folge iſt, daß ſich der Fehler wiederholt und dann der Steuer⸗ lichtige nach Ablauf von vielen Monaten erſt erfährt, daß jene lungen verſpätet geleiſtet wurden und er ganz ungeheuerliche werzugszuſchläge zu bezahlen hat. Noch im Auguſt d. J haben Abnche Firmen derartige Anforderungen für ihre Arbeitgeber⸗ Jaßaben erhalten, deren Zahlungen im September uand Oktober vor. 8 res um einen oder zwei Tage verſpätet erfolgt ſein ſollen, und handelt ſich bei derartigen Nachforderungen zuweilen um Gold⸗ rkbeträge in 5iſtelligen Zahlen. Sollte es denn nicht möglich ſein, die ſo dringend notwendige lireankachung des Steuerweſens, falls ſich ihrer geſetz⸗ Ige en Regelung zunächſt noch unüberwindliche Schwierigkeiten ent⸗ genſtellen, vorläufig wenigſtens beim Steuereinzug durchzuführen? rde z. B. bei jeder Finanzkaſſe für jeden Steuerpflichtigen ihres ezirks ein gemeinſames Konto geführt, auf dem er für 5 fälligen Reichsſteuern belaſtet und ihm alle Zahlungen auf Reichs⸗ würrn, alle Ermäßigungen und alle Rückerſtattungen gutgeſchrieben Reſcden, ſo käme eine große Anzahl von Anläſſen zu Klagen und hwerden in Wegfall und es wäre eine Grundlage für Verein⸗ Hungen vorhanden. Die Steuerbehörde hätte dann einen Ueber⸗ ſönd über die Geſamtbelaſtung des einzelnen Steuerpflichtigen und Gunte ihm geſtatten, darauf in jedem Monat einen angemeſſenen wellamtbetra g zu entrichten. Dieſer Geſamtbetrag könnte ent⸗ deder in beſtimmter Höhe oder in einem beſtimmten Prozentſatz * Iſt⸗Einnahmen des Steuerpflichtigen bemeſſen und etwa ach barlauf eines jeden helben Jahres nachgeprüft werden. Es wäre Ferr unbedenklich, die Zahl der Einkommen⸗, Umſatz⸗ u. Lohnſtener⸗ Feſtſerungen auf einen Bruchteil zu ermäßigen. Man könnte bei der Aaezung der monatlichen Zahlungen vor allem auch die Lei. ber nasfähigkeit der einzelnen Betriebe berückſichtigen, und bei Bemeſſung nach Iſt⸗Einnahmen würden ſich die Zahlungen obne eres den Schwankungen der Leiſtungsfähiokeit anvaſſen. Die 5 von Stundungsoeſutchen, deren Erledigung für die Finanzämter delkitia und zeitraubend iil. würde dann zweifellos abebben und von den Diakoniſſen und von ihrem Krankenhaus in Mannheim Wer kennt nicht das Diakoniſſenweſen, die Arbeit der treuen Helferinnen im Dienſt der chriſtlichen Liebe in den Krankenhäuf und an anderen Werken der Barmherzigkeit! Es war die Erfay⸗ rung Ungezählter im Krieg, daß ſie in den Lazaretten als Vertour⸗⸗ dete und Kranken in der Händen der katholiſchen Barmherzigen Schweſtern oder der evngeliſchen Diakoniſſen am aller⸗ beſten aufgehoben waren. Damit ſoll natürlich keineswegs ein All⸗ gemeinurteil über die anderen Organiſationen angehörenden Kranken⸗ pflegerinnen ausgeſprochen werden, von denen viele im Kriege die vortrefflichſten Dienſte geleiſtet haben. Aber es liegt im Weſen der Sache ein großer grundſätzlicher Unterſchied zwiſchen einer auf reli⸗ giös⸗konfeſſioneller Grundlage ruhenden, in ſich geſchloſſenen Organi⸗ ſation und einem freien Verband, zwiſchen einem Beruf der dienen⸗ den Liebe, der aus religiöſem Idealismus fürs ganze Leben ergriffen wird, und einem ſolchen, der mehr oder minder nur vorübergehend ausgeübt werden ſoll oder wie bei den ganz freien Schweſtern als Gelderwerbstätigkeit aufgefaßt wird wie jede andere entſprechende Betätigung. Unter den zahlreichen Diakoniſſenhäuſern Deutſchlands nimmt das vor 40 Jahren durch den unternehmenden und glaubensmutigen Stadtpfarrer Greiner gegründete Diakoniſſen⸗Mutter⸗ haus in Mannheim einen hervorragenden Platz ein. In ſeinem Krankenhaus mit 110 Betten und zur Zeit 30 Pflegerinnen herrſcht unter der Leitung des in Verwaltungsſachen wie im geiſtlichen Amt gleich hervorragenden Pfarrer Scheel ein in jeder Hinſicht muſter⸗ gültiger Betrieb. Hervorragende Aerzte dienen der Anſtalt. Die Chefärzte ſind: Dr. Seubert(Chirurg) und Medizinalrat Dr. Hanſer(Interniſt). Außerdem wirken im Haus: Dr. Girs⸗ hauſen als Gynäkolog, Dr. Enderlin als Kinderarzt, Dr. Fuchs als Augenarzt, Dr. Magenau und Dr. Gumperz für Hals⸗, Naſen⸗ und Ohrenkrankheiten, Dr. Bender als Röntgen⸗ arzt und Dr. Stoffel als orthopädiſcher Chirurg. Im übrigen kann ſich jeder Privatpatient auch von ſeinem eigenen Arzt ohne Zuziehung der Hausärzte behandeln laſſen. Sorgfältige, ausge⸗ zeichnete Verpflegung in allen Klaſſen, größte Sauberkeit, freundliche Zimmer(auch die Räume der 3. Klaſſe enthalten nur 5 Betten), treue, hingebende und aufmerkſamſte Pflege durch die Schweſtern, machen den Aufenthalt im Diakoniſſenhaus für jeden, der in Krank⸗ heitszeiten dort ſeine Zuflucht ſucht, zu einer leiblichen und geiſtigen Wohltat. Die Verpflegungsſätze, 8 Mark für die erſte,.50 bis 5 Mark für die zweite,.80 Mark für die dritte Klaſſe ſind für das, was geboten wird, als durchaus vorteilhaft zu bezeichnen. Ueber allem ſchwebt in dieſem Krankenhaus der warme Hauch wahrer Frömmigkeit und echtchriſtlicher Nächſtenliebe, die jedem zum Herzen ſprechen, welcher Konfeſſion und ſozialer Herkunft er ſein möge. Kein Wunder, daß aus der weiten Umgebung Kranke das Diako⸗ niſſenhaus in Mannheim aufſuchen. Der Schreiber dieſes, der ſelbſt eben als Geneſender das Diakoniſſenhaus verlaſſen, erfüllt nur eine Pflicht tiefempfundener Dankbarkeit, wenn er dieſe Anſtalt denen empfiehlt, die in die Lage kommen, Krankenhauspflege zu bedürfen. Aber das Diakoniſſenhaus in Mannheim umfaßt nicht nur das Krankenhaus. Es iſt als Mutterhaus zugleich Erziehungs⸗ und Ausbildungsanſtalt für die ganze Schar von Schweſtern, die an die⸗ ſem Liebeswerk auf ſeinen mannigfachen Gebieten mitwirken. Zur Zeit beſteht die Schweſternſchaft des Hauſes aus 160 Gliedern. Die Probe⸗ und Ausbildungszeit der jungen Mädchen, die ſich dem Diako⸗ niſſenberuf widmen wollen, dauert in einer vielſeitigen Lehre und Tätigkeit in und außerhalb des Hauſes im allgemeinen—6 Jahre. Durch die Einſegnung am Ende dieſer Zeit wird die Lehrſchweſter vollberechtigte Diakoniſſe, die Anſpruch hal auf Verſorgung durch das Mutterhaus bis zum Lebensende. Mit dem Diakoniſſenhaus ver⸗ bunden iſt ferner das Marthahaus mit Damenheim, Hoſptz, Mägdeherberge, Stellenvermittlung und Wohnungen für allein⸗ ſtehende junge Mädchen, die beruflich in der Stadt tätig ſind. End⸗ lich das Kinderheim im Solbad Rappenau, in dem jährlich un⸗ gefähr 600 pflege⸗ und erholungsbedürftige Kinder Aufnahme finden, und das Erholungsheim„Friedenshöh“ bei Herrenalb. Drei auswärtige Kranknhäuſer, und zwar in Mosbach, Adels⸗ heim und Weinheim, ſind mit Mannheimer Schweſtern beſetzt. Außerdem wirken die Mannheimer Diakoniſſen in ſegensreicher Tätigkeit in etwa ſechzig Orten, hauptſächlich im badiſſhen Hinter⸗ land, meiſt als Gemeindeſchweſtern, aber auch in Induſtrie⸗ und Strickſchulen, in Kleinkinderſchulen, in der Trinker⸗ und ſonſtigen Fürſorgearbeit und auf anderen Gebieten des ſozialen Hilfsdienſtes. Es iſt ſomit ein weit verzweigtes Netz chriſtlicher Liebestätigkeit, die im Diakoniſſenhaus in Mannheim und von da ausgehend in einem großen Gebiet unſeres badiſchen Landes getrieben wird. Daß dieſes großartige Unternehmen durch alle Schwierigkeiten der Infla⸗ tionszeit der letzten Jahre hat hindurch gerettet werden können, iſt als ein wahres Wunder zu bezeichnen. Nur durch eine Fülle von Opfern, Entſagungen und Entbehrungen war dies möglich. Die auf Freiwilligkeit gegründeten Liebeswerke haben es nie leicht mit der Aufbringung der nötigen Mittel: die letzten Jahre aber waren für ſie von faſt kataſtrophaler Härte. So iſt auch das Mannheimer Diakoniſſenhaus dauernd auf die Unterſtützung derer ange⸗ wieſen, die ein Herz haben für ein ſo großzügiges Werk der Liebe. Daß in einem Haushalt, in dem ſo viel verbraucht wird, auch die Zuwendung von Naturalgaben aus dem Lande ſtets willkom⸗ men iſt, verſteht ſich von ſelbſt. Aber die größte Schwierigkeit iſt trotz allem nicht der Geldmangel, vielmehr der im Verhältnis zur ten entſprochen werden, einfach, weil es an Schweſtern mangelt. Und das iſt das Bitterſte für die Leitung des Liebeswerkes: die Not und das Arbeitsgebiet ſehen, aber nicht helfen zu können! Das Diakoniſſenamt iſt zweifellos ein ſchöner und wertvoller Beruf, in dem gerade die echt weiblichen Anlagen in idealer Weiſe dur Entfaltung gelangen. Aber es iſt ein Beruf, der ohne perſönliche Aufopferungsfähigkeit im chriſtilhen Geiſt nicht ausgeübt werden kann. In unſerer materiell gerichteten Zeit ſind die meiſten darauf eingeſtellt, alle Leiſtungen nur nach dem Grad ihrer wirtſchafflichen Entlohnung zu beurteilen. Nur ſelten findet ſich die ideale Wert⸗ ſchätzung einer Arbeit, die ihre Befriedigung in ſich ſelbſt findet. Dieſe ideale Auffaſſung im Dienſt der chriſtlichen Liebe iſt aber die not⸗ wendige Vorausſetzung des Diakoniſſenberufes; ſie müßte aus dem Geiſt der chriſtlichen Liebe in viel ſtärkerem Maß heraus geboren werden, als dies in der evangeliſchen Kirche heutzutage der Fall iſt. Darum werbet für die Diakoniſſenſache und insbeſondere für das Diakoniſſenhaus in Mannheim! Werbet für Mittel zur Erhaltung dieſes geſegneten Werkes und für Menſchenkräfte im Dienſt der weiblichen Diakonie! A. * * Zur bevorſtehenden Räumung Mannheims veröffentlicht die Polizeidirektion im Anzeigenteil dieſer Nummer eine Warnung vor Kundgebungen beim Abzua der Truppen, damit ſich nicht noch in letzter Stunde Zwiſchenfälle ereianen, die von unabſehbaren Folgen für die geſamte Bevölkeruna ſein können. * Handelshochſchule Mannheim. Anſtelle von Dr. Weber wurde Oberhandelslehrer M. Hauck zum Direktor der hieſigen Handels⸗ ſchule ernannt. * Ein ſellener Fang. Ein ungewöhnliches Fiſcherglück hatte heute ein Amateurangler i mhieſigen Rheinhafen. Es gelang ihm, em wahres Prachtexemplar von einem Spie gelkarpfen zu ſangen. Das Monſtrum wog nicht weniger als 16 Pfund. Trotz⸗ dem die Angel brach, gelang es dem Glückspilz nach langem Be⸗ mühen den Fiſch ans Ufer zu ziehen. Marktbericht Auf dem heutigen Markt herrſchte wieder einmal Großbetrieb. Die Zufuhren waren derart groß, daß der weite Platz nicht die Menge der Anbietenden faſſen konnte. Das Angebot zeigte ſchon ein gewiſſes herbſtliches Gepräge. Kartoffeln und Obſt waren weitaus borherſchend. Aepfel, Birnen, Pfirſiche und Zwetſchgen und Trau⸗ ben konnte man in Unmengen ausgelegt ſehen. In Eier, Butter und Käſe hielt ſich das Angebot auf der gewohnten Höhe. Gut be⸗ ſchickt war auch der Fleiſch⸗ und vor allem der Geflügelmarkt. ma auch lebendes Material reichlich vertreten war. Auch an den Fiſch⸗ bottichen herrſchte ein lebhafter Verkehr, wo nach langer Zeit wieder einmal Fluß⸗ und Seefiſche in ausreichenden Mengen angeboten wurden. Die Nachfrage war in einzelnen Gütern gut, in andern dagegen wieder ſchwächer. Die Preiſe hielten ſich— mit Ausnahme von Obſt, das nicht geringe Senkungen aufweiſt— auf gleicher Höhe. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe, und zwar in Goldpfennigen für das Pfund, wie folgt mit: Kartoffeln, neue—5,5, Spinat 20—40, Merrettich 10—30, Weißkraut 8, Rotkraut 12, Kohlraben—8, Wirſing 10—15, Kopf⸗ ſalat—15, Endivienſalat—15, Mangold 10, Gelbrüben—8, Rotrüben 12—15, Karotten d. B. 8, Gurken, große—30, Einmach⸗ gurken 150—300, Zwiebeln 12—18, Grüne Vohnen 30—40, To⸗ maten 10—15, Eier 10—16, Süßrahmbutter 220—240, Landbutter 200—220, Aepfel 10—30, Birnen 10—30, Mirabellen 25—30, Pfir⸗ ſiche—30, Zwetſchgen 15—18, Trauben 25—40, Orangen 15, Zitronen—10, Pfifferlinge 30—35, Kablijau 40—50, Karpfen 160, Hecht 160—180, Backfiſche 50—60, Aale 140—160, Hahn, lebend 120—350, geſchlachtet 150—600, Huhn, lebend 120—250, geſchlachtet 150—600, Gans, lebend 350—700 geſchlachtet 500—900, Enten, lebend 200—300, geſchlachtet 550—600, Tauben, lebend d. P. 200, geſchlachtet d. St. 80—100 Pfg. Tagungen Tagung der Polizeifürſorgerinnen * Heidelberg. 10. Sept. Am 13. und 14. September findet in Heidelberg im Hotel zum„Schwarzen Schiff“ in Neuenheim eine Tagung der Facharuppe der Polizeifürſorgerinnen des Deutſchen Verbandes der Sozialbeamtinnen tatt. Sie wird nachmittags eingeleitet mit einem Vortrag von Prof. Dr. Gruhle⸗Heidelberg über„Pſychopathie und Proſtitu⸗ tion.“(Dieſer Vortrag findet im Hörſaal der Pfſychiatriſchen Klinik ſtatt.) Daran anſchließend hält die Fachgruppe ihre Mitgliederver⸗ ſammlung ab. Am zweiten Tage ſpricht vormittaas Frau Negte⸗ rungsrat Dr. Mayer vom Preußiſchen Miniſterium für Volks⸗ wohlfahrt Berlin über„Ethiſche Grundlagen der Gefährdetenfür⸗ ſorge“, und Paſtor Lic. Erfurth⸗Elberfeld über„Anſtaits⸗ erziehung für über 18jährige Mädchen“. Fräulein Marie Sle⸗ verts, Leiterin des Pflegeamtes Hamburg, behandelt die Frage: „Gefährdetenfürſorge und Jugendyflege“, während Fräulein Er⸗ kens, Leiterin des Pflegeamtes Köln über„Neue Wege der Pro⸗ tituitionsbekämpfung im enaliſch beſetzten Gebiet(weibliche Po⸗ lizei)“ referieren wird. Für alle Vorträge iſt Ausſprache vor⸗ geſehen. Von wichtiger und weittragender Bedeutung für die Ge⸗ — Größe des Arbeitsgebietes überall fühlbare Mangel an Schwe⸗ ſtern. Es bergeht kaum eine Woche, in der nicht dringende Bitten gerinnen. ſundheit und Ethik unſeres Volkes iſt die Aufgabe der Polizeifürſor⸗ Möge ihrer Taquna volles Gelingen beſchieden ſein! — weniaſtens ſeine ſcharfen Kanten verlieren. Fürſten belohnen ſhre Schmeichler und verachten ſie. Völker beien die ihrigen an. v. Gentz. je Gründung einer„Freien Akademie für bildende Kunſt“ in Mannheim el Die Mannheimer Maler Karl Stohner und Albert Hen⸗ u ann und Frl. von Heyden haben die e einer nis 0 ſchule beſchloſſen. Damit wird in der Tat einem Bedürf⸗ nehm echnung getragen. Beſondere Bedeutung gewinnt das Unter⸗ nur en durch die Art ſeiner Durchführung und die Abſicht, nicht und Naler heranzubilden, ſondern überhaupt jedem der Neigung einer egabung hat, ſich künſtleriſch zu beſchäftigen, die Möglichkeit ezei ſyſtematiſchen fachmänniſchen Anleitung zu bieten. Ein aus⸗ ah chneter Gedanke iſt, den Beginn des Lehrgangs ins bildungs⸗ burdſte Kindesalter zu verlegen. In einer kleinen Beſprechung mte das Grundſätzliche dieſer Neugründung, die bei den ſtädtiſchen Feiſen wie bei der Kunſthalle und allen künſtleriſch intereſſierten Es tlen freundliche Aufnahme gefunden hat, zur Erörterung geſtellt. urde dabei in Umriſſen folgendes bon Programm un den Beteiligten aufgeſtellt: luiden TitelũFreie Akademie wählten wir, da wir beab⸗ in gen, unſer Unternehmen nach und nach zu vergrößern durch leſdeziehung guter Lehrkräfte, was durch ein Entgegenkommen der gen Stadt und dexen führenden Perſönlichkeiten erleichtert wer⸗ erd ann. Wir wollen dieſes Inſtitut zum Allgemeingut der Stadt liehnen laſſen, wie es ja ſchon lange die Muſikſchule iſt und die Er⸗ kenzeg zum Sehen wie es die Malerakademie will in eigener Stadt ſeit lichen. Tatſache iſt, daß in vielen kleineren Städten ſchon Selpzzahren Akademien beſtehen können ſo müßte es auch eine Sclätwerſtändlichkeit für Mannheim ſein. Die Akademie ſoll ins Narlg verlegt werben. Ein Konkurrenzunternehmen gegen die Andercuher Akademie iſt es ja im Vorhinein nicht, da wir von ganz dlem fl orausſetzungen der Methode ausgehen. Es iſt uns vor aran gelegen, die in Mannheim aufſtrebenden Talente, die achſende Jugend hier ſtudieren laſſen zu können. Muſeen dmie unſtinſtitute ermöglichen Führungen und Vorträge für Ana⸗ Dee Farb⸗ und Formlehre. lemethodiſche Weg: 2. Aufgabe, die wir an Kinder ſtellen, Ju band der, die wir an Malſchüler ſtellen. er Grundſtufe: Undli efreiung des Kindes von Hemmungen unter Benützung des Arbeit en Geſtaltungswillens, als Erziehungsweg zur Freude an der in Form von Geſtalten aus der Phantaſie. Erziehung zum Sehen und Beobachten durch planmäßige Darſtellung von einfachen Gegenſtänden. Ausdrucksmittel muß die kindliche Sprache bleiben. 1. Bildung des Formgefühls durch Modellieren; 2. Ornamentbildung: Gefühl für Anordnung, Gliede⸗ zung von Flächen, verſchieden in Form und Farbe. In der Mittelſtufe: Durch Materialkenntnis zur Kunſtkenntnis, als Grundlage der Kunſterkenntnis. Einführung in die verſchiedenen Techniken⸗Unter⸗ ſcheidungen, Nüancierung und Diſtanzierung. Das naturaliſtiſche Sehen, das dekorative— die verſchiedenen praktiſchen Verwendun⸗ gen, Stilaufbau mit Rückblick auf die Antike. Hecausbildung der Techniken beſonders der Oelmalerei. Zur Grundſtufe: Ein jedes Kind kann und will niederſchrei⸗ ben. Die Motive der Begeiſterung ſind bei ihm nicht beſchränkl aber es hütet ſie im Anfang, wie Geheimniſſe. Die ermunternde Hilfe liegt beim Lehrer. Das Kind hat Fläche, Raum und Körper, die Sonne, die Erde, das Licht und den Schatten. Es„kann alles“, und das durch den Lehrer angeſpornte Gefühl, befreit ſeine Perſön⸗ lichkeit umſomehr, wenn es ſieht und fühlt, daß es ernſt genommen wird. Es ſteht nur innerlich reich gegen innerlich arm. Da liegt die Aufgabe des Lehrers, das kindliche Sehen und Malen, die Freiheit des Geſtaltens über die Pubertät hinaus zu führen. Wie jeder Junge heute um die Technik weiß, ohne die bevorzugte Be⸗ gabung zu haben, Ingenieur zu werden, ſo muß zum Allgemeingut der heranwachſenden Jugend gehören, das Kunſtwerk betrachten zu kön⸗ nen und über die Technik des Malens Erfahrungen geſammelt zu haben. Es werden ja nicht alle Mufſiker, die Klavierunterricht hat⸗ ten, ſo iſt es auch beim Maler. Der reichbegabte wird es wohl dder übel werden müſſen. Unter Hinweis auf Märchen in freier Erfindung, nach Fabeln und Gedichten ſollen die Kinder ihre Vorſtellungen durch Malen und Kritzeln, wie es ihnen entwächſt, niederſchreiben. Alles verlaufe naturgemäß! In der Oberſtufe: Ihre Aufgabe erfordern vom Malſchüler mehr den Künſtler ſelbſt, aus Erziehung zur Beobachtung und Betrachtung, entſpringt die Geſinnungsbildung des künſtleriſchen Menſchen. Dieſem iſt der Weg gewieſen, voll von dem Empfangenen Kunſt zu erkennen, die Fähigkeiten des geiſtigen Erlebens auszubauen zur Bildung eines künſtleriſchen Weltbildes! In jeder Zeit, wo die menſchliche Seele ſtärkeres Leben fühlt, wird die Kunſt lebendig ſein. Es kann jeder dazu gebracht werden, daß er Achtung und Ehrfurcht vor dem Kunſt⸗ werk hat. Die Kunſt iſt kein zweckloſes Schaffen, ſondern Offen⸗ barung der Seele und tiefſter Erkenntnis. Wir wünſchen dem Unternehmen, das ſein erſtes Semeſter am 15. September eröffnen will, die Förderung, die es verdjent. Die Einzeichnungsliſte für Kinder, Schüler und Kunſtſtudierende liegt im Kunſtſalon Gebr. Buck auf. Stimmen im Abend Von heinrich Leis(Wiesbaden) Das iſt ein ſeltſames Gefühl bisweilen, ein leiſes und befremd⸗ liches Empfinden, wenn der Kopf müde verdämmert und zögernd nur wie unſicher flatternde Nachtvögel die Gedanken kreiſen: Die Sinne ſind noch ſcharf geſpannt und überwach, ſie wollen jeden kleinſten, fernverwehenden Laut erhaſchen, ihn hellhörig fangen und deuten, einfügen in eine Kette unbewußt verflochtener Stimmun⸗ gen, Ahnungen und Geſichte. Ein wunderliches Raunen, überall her bernehmbar, füllt den Raum, kichernd, kniſternd, knarrend, ſchlur⸗ fend und leichtflügelig vorüberſchwebend. Sanftes Geräuſch viel⸗ fältiger Abtönung dringt herein, durch Fenſter, Böden und Mauern gedämpft und klingend doch in der Abendſtille. Und das Hirn, in unbewußtem Aufblitzen der Vorſtellung, gibt Abſpiegelung, Bild, Be⸗ greifen, knüpft Zuſammenhänge. Du könnteſt die Augen ſchließen und wähnteſt doch körperhaft greifbar vor dir alles bunt durcheinanderwirrende Geſchehen, das da mit leiſem Tönen in dein abendliches Verträumtſein drängt. Je⸗ dem Laut verbindet ſich ein Bild von Bewegen, Geſchehen, ein plötz⸗ lich reges Aufmerken auf geringſte, in Haſt und Lärm unbeachtete Alltäglichkeit. Von der Straße ein Schritt, Klappern über nächt⸗ lichem Pflaſter, ein Pfiff, Aufſchallen leiſe verworrener Stimmen; und die Vorſtellung von ſpäten, luſtig erregten Heimkehrern zuckt durch deinen Kopf. Ueber dir, unter dir in dem verſchlafenen Haus ein Rucken, Scharren, Schlurfen, Stoßen; du fühlſt in dem kaum vernommenen Laut die Unruhe, das Einhergehen eines fremden Menſchen, trägt unvermittelt in dir den Eindruck einer Handlung, die ſich in einer anderen, dir plötzlich nahe gebrachten Erlebniswelt vollzieht. Oder aus dem Nebenzimmer fängſt du ein Knirſchen auf, ein Klappern, deutet wider Willen bekannte Geräuſche: das Reiben einer Bürſte, Kniſtern von Kleidern, Plätſchern von Waſſer, Klir⸗ ren von Glas. Aller Raum ſcheint mit einem verengt, Ferne ſchrumpft zu⸗ ſammen. Greifbar nahe wird alles Weſen und Weben, das ſich noch regt in der trägen, ſchlafdunklen Stille. Atemnah rückt gegen dich das Seltſame, das in den Möbeln knarrt, in den Schränken ſeufzt, und wie der gleichmäßige Fall von kleinen, hellen Tropfen rinnt durch das Schweigen das Ticken deiner Uhr. Jedes Ding ſcheint eine Stimme zu haben, in nachtlicher Verzauberung aus der Starre des Tages gelöſt, und will in flüſternd leiſer Zwieſprache ſich zu erkennen geben; aus dem Halbdämmer deines willenloſen, hellhöri⸗ gen Lauſchens erfühlſt du ein jedes nach ſeinem Klang. Eine wun⸗ derliche Verbundenheit rührt an dein Herz, zuckt durch deinen Kopf mit kurzen, blitzenden Lichtern, umſpinnt dich bis in den Schlaf hinein mit heimlich regem Erſpüren: Bis du tiefer in das Meer der — ͤ——————— 00—5 5 Manahelmer General · Anzeiget(abend · alus gabe)⸗ Donnerskag, den 11. September 1924 Vor kurzem haben ſich di i izeifü i 5 e badiſchen Polizeifürſorgerinnen zu 9 8 Landesverband zuſammengeſchloſſen. Der Zweck des garammenſchluſſes iſt Hebung der Berufsſtellung der Polizeifürſor⸗ 8 5 52 7 Berufsaufgaben. Die Vorſitzende des verbandes iſt Fräulein Böß, Polizeifil erin bei igeidirek⸗ dee zeifürſorgerin bei Polizeidirek III. Deutſcher Aſtrologen⸗Kongreß Unter ſtarker in⸗ und ausländiſcher Veteiligung(u. a Oeſter⸗ reich, Schweiz, Polen) begann die dritte Tagung Aſtro⸗ logen im Ingenieursvereinshaus zu Berlin nach Begrüßung durch den Leiter der Verhandlungen Becker(Berlin), mit dem inhalts⸗ den Jahresbericht des verdienten Vorſitenden der einberufenden Deutſchon aſtrologiſchen Zentrale, Dr. Moſic(München). Darin wurde neben dem regen fachkundlichen Fortſchritt der wiſſen⸗ ſchaftlichen Aftrologie, die heute ſchon vier eigene Fachblätter auf⸗ weiſt, auch die wirkſame Werbe⸗, Aufklärungs⸗ und Abwehrtätig⸗ keit der rührigen Zentrale geſchildert, die weſentlich zur gerechteren VBeurteilung und Prüfung dieſer zeitgemäß erneuten uralten Er⸗ fahrungskunde nun neuerdings auch in ernſthaftem Gelehrtenkreiſe ſowie in der Preſſe beigetragen hat, der zwar noch mancherorts be. hörbliche Verfolgung und Verhinderung aſtrologiſcher Praxis gegen⸗ überſteht. Nach einem Nachruf für den jüngſt verſtorbenen Ham⸗ burger Altmeiſter Knief erfolgten die vorgeſeheren weiteren Ve⸗ richte, ſo der ſtatiſtiſchen Zentrale, die den überreichlich von der Praxis gelieferten Stoff kritiſch ſichten und veröffentlichen ſoll. Vor kurzem hat ſich weiter eine allumfaſſende Aſtrologiſche Ge⸗ lellſchaft in Deutſchland gebildet, die der Geſamtforſchung Rent, alſo neben der Erfahrungswiſſenſchaft zugleich der metaphy⸗ ſiſchen Seite der Aſtrologie als Weltanſchauung, wie ſich ſchon aus der Herausgabe ihrer wertvollen Mitteilungen im bekannten Theo⸗ ſephiſchen Verlag Leipzig ausſpricht, ohne deshalb jedoch von ihrer grundſätzlichen Beachtung aller heute bereits entſtandenen Richtun⸗ gen und Neuſyſteme abzuweichen. Sie zählt u. a. auch in Oeſter⸗ keich und der Schweiz eine raſch wachſende Mitgliederzahl. Mit Rückſicht hierauf wurde denn auch faſt einſtimmig für die nächſte Tagung im Sommer 1925 Wien gewählt, wo der verehrte Neu⸗ begründer unſerer heutigen deutſchen Aſtrologie Brandler⸗ Pracht, eine Fachſchule gegründet hat, die in allen Geſellſchafts⸗ kreiſen wie auch in der Preſſe, die ihn eigens als Berichterſtatter wach ſeiner alten Lehrſtätte zur Tagung entſandt hat, überraſchend ſtarke Beachtung gefunden hat. Nach der Mittagspauſe trat man in die lebhafte Erörterung der Berichte ſowie der Anträge auf inneren Ausbau der Organiſation aus, wozu man zuletzt zur Zeiterſparnis einen Siebenerausſchuß zur Vorbereitung dieſer grundlegenden Auf⸗ baufragen wählte und noch die reichhaltige Ausſtellung des Fach⸗ ſchrifttums beſichtigte. Abends folgte der erſte öffentliche Vortrag des Vorſammlungsleiters Becker über„Aſtrologie, eine Erfahrungs⸗ wiſſenſchaft“, dem ſich ergänzend die Ausführungen Brandler⸗Prachts über„Praktiſche Aſtrologie an Hand von Horoſkopen“ zugeſellten, woßbei u. a. das Horoſkop des Maſſenmörders Haarmann lehr reich erläutert wurde. Zuerſt ein kürzerer von Dr. Moſik(München) und dann ein gusgedehnter von Vehlow(Berlin), deren aus⸗ Nebige Erörterung, teilweiſe unter Widerſpruchsäußerungen, eine Fülle aufklärender Angaben aus eigener Praxis ergab, die zur ſorg · lichen Fortführung dieſer Forſchungen und Verſuche Anregungen go⸗ ung bietet. In dem öffentlichen Abendvortrag entwickelte Dr. Höger den klarerkenntlichen und ſinngemäß engen Zuſammen⸗ hang zwiſchen der Aſtrologie einerſeits und der ſogenannten Cha⸗ rakterologie(d. h. Phyſiognomik, Graphologie, Ch'rologie ußw.) andererſeits, deren beiderſeitige Ergebniſſe demgemäß einander be⸗ kräftigend ſtützen und ergänzen, wie dies ja auch von allen vollgülti⸗ gen Praktikern längſt entſprechend beachtet und benutzt worden iſt. Der zweite Tag war vollſtändig mit Vorträgen und deren Be⸗ ſprechungen ausgefüllt. Zunächſt gab Dietrich(Leipzig) einen lehrreichen Ueberblick über die Aſzendentenfeſtſtellungen(Aſzendent =Anfangspunkt eines Horoſkops) für die ſogenannte mundane, d. Y politiſche Aſtrologie, wobei er ſeine Vorausberechnung des Frie⸗ Densſchluſſes im Weltkrieg 1914 als Muſter entwickelte. In ſeiner Leipziger Arbeitsgemweinſchaft zieht man bisweilen nun auch rara⸗ pfychologiſche Verfahren mit zur Hilfe heran. Auch auf die an⸗ deren üblichen Berechnungsarten ging der Redner kritiſch ein, woran ſich eine eingehende Beſprechung ſchloß, ſo u. a. über Er⸗ mittlung der genauen Geburts⸗ bzw. Empfärgniszeit in beſonderen Fällen, teilweiſe nach neugefundenen Verfahren, aus deren Wett⸗ ſtreit ſich erſt ihr vergleichsweiſer Wert ergibt. Einen wichtigen Hortſchritt bedeutete die Vorführung der ungemein anſchaulichen graphiſchen Darſtellung des Lebensweges, die der Vertreber der Heomburger Schule Siebengrün auf zwei Tafeln und einer drehbaren Horoskopſcheibe mit Wilhelm II. Lebenslauf als Beiſprel gab, wohei auf ſtreng mathematiſcher(aſtronomiſcher) Grundlage direkt abweßbare Gangkurven der Planetenläufe und»kreuzwir⸗ kungen gezeichnet waren. Freilich erhoben ſich trotzdeu dann viel⸗ fach noch Zweifel und Bedenken hiergegen, da man z. B. meinte, eher zukünftige ols vergangene Ereigniſſe zur Erprobung ſolcher neuartiger und zeitraubender Arbeitsweiſen wählen zu ſollen; auch felte man die Zuläſſigkeit der hierbei bereits als mitwirkend tzten vier neuen Transneptunplaneten Capido, Hodes, Zeus und Chronos an, deren Vorhandenſein bisher zwar von amerikaniſchen Aſtronomen auf Grund von OBahnſtörungen des Neptun vermutet, doch noch nicht gefunden haben. Nach der Pauſe folgten nachmittags einige aufſchlußreiche Lichtbildervorträge rein fachlicher Art. Der Schlußtag brachte noch eine Fülle neuer Probleme, von den führenden Fachgrößen licktvoll behandelt und in regem Mei⸗ nungs⸗ und Erfahrungsaustauſch erörtert. ö Aus dem Lande X Walldürn, 9. Sept. Vor einigen Jahren ſtarb hier ein Land⸗ wirt, der ein leidenſchaftlicher Münzenſammler war und im Laufe ſeines Daſeins einen wahren Schatz alten und uralten Münz⸗ auts zuſammengebracht hatte. Da die Sammluna u a. verſchiedene Stücke aus. der Zeit der römiſchen Imveratoren enthielt, war der Landwirt dauernd von ſtädtiſchen Münzliebhabern umſchwärmt: aber noch ſo verlockende Angebote, die darauf abzielten, den biederen Mann zu beſtimmen, ſeine Schätze zu veräußern, zerſchellten an dem Sammlerſtolz und der Sammelfreude ihres Beſitzers der allmählich ſo ſehr um ſeine Sammluna beſorat ward. daß er ſie eines ſchönen Tages unſichtbar verſteckte. Als er kurz darauf das Zeitliche ſeanete, forſchten die Angehörigen vergeblich nach dem Münzen⸗ ſchaz. der ſpurlos verſchwunden blieb, bis fünaſt die Scheune des Verſtorbenen infolge Vaufälliakeit abgebrochen und neu aufgeführt werden ſollte. Bei den hierbei vorgenommenen Schachtarbeiten wurde der vermißte Münzenſchatz in einer Tiefe von etwa einem Meter unter der alten Scheunendiele aus der lehmigen Erde herausgebuddelt— den lachenden Erben zu Freud und Wonne. * Karlsruhe, 11. Sept. Am letzten Sonntag und Montag weilte die internationale Rheinſtrombefahrung 1924, von Speyer kommend, in Karlsruhe und beſichtigte die Hafen⸗ anlagen des Karlsruher Rheinhafens. Am Montag fuhr die Kom⸗ miſſion nach Straßburg weiter. *Raſtatt, 11. 15 5 Noch verhältnismäßig glimpflich abge⸗ gangen iſt ein Unfall, der leicht ſchwere Folgen hätte nach ſich ziehen können. Dem Schrankenwärter der Warteſtation 184a, Hermann Boch aus Oetigheim, fiel von einem Bierfuhrwerk(Auto) ein ſchweres Faß auf den rechten Fuß und ſchlug ihn ein Knöchel ab. Dieſer wurde zweimal gebrochen. In dieſem Moment paſſierte der von Karlsruhe kommende und nach Karlsruhe gehende 4 Uhr⸗Zug die Stelle. Das Auto wurde vom Zug erfaßt und demolierk. Zum Glück kam der Führer des Autos mit dem Schrecken davon.— Auch am Dienstag war der Beſuch der Schießſtätte außer⸗ ordentlich wie an den Vortagen. Wohl hat das regneriſche Wetter dem Schießen einigen Abtrag getan, indem vorübergehend eine Pauſe eingelegt werden mußte. Geſchoſſen wurde mit Ausnahme einer Stunde um die badiſche Meiſterſchaft, die jedoch nicht von ausgetragen iſt. * Pforzheim. 9. Sept. Geſtern abend brannte das im ſtändig nieder. Die zur Hilfe gerufene Weckerlinie der ſtädtiſchen ſtändia nieder. Die zur Hilfe gerufene Wackerlinie der ſtädtiſchen Feuerwehr konnte wegen Waſſermangel nichts ausrichten, da der Holzbau bereits in hellen Flammen ſtand. Die Urſache iſt unbekanm * Mietersheim, 10. Sept. Als am Montag abend er 20jährige Knecht Kurt Hohenwald, der bei er Witwe Ruder beſchäftigt war, zum Futterſchneiden den Anlaſſer einſchalten wollte, kam er auf unaufgeklärte Weiſe nicht mehr los. Ein zur Hilfe herkei⸗ eilender Nachbar befreite den Unglücklichen aus ſeiner furchtbaren Loge, wobei der Knecht jedoch tot zuſammenbrach. Auch die Witwe Ruder, gefolgt von Tochter und Hund, waren herbeige⸗ eilt. Dabei wurde das Tier durch das Schreien tollwütig und überfiel die eigenen Leute und zerfleiſchte ſie am Unter⸗ körper ſchwer. *Stketten, 11. Sept. Zwei Ufälle ſchlimmer Art er⸗ eigneten ſich hier kurz nacheinander. Ein Dentiſt von Hohentengen ſtieß mit ſeinem Rad mit dem des Sohnes des Altbürgermeiſters Meier zuſammen. Meier trug eine ſehr ſchwere Kopfverletzung davon. Sein Befinden iſt beſorgniserregend.— Am Samstag flel die Witwe Hupfer derart unglücklich vom Heuboden in die Scheune, daß ſie nach wenigen Augenblicken verſchied. Hornberg, 11. Sept. Dieſer Tage wurde von den im hieſi⸗ gen Steinbruch beſchäftigten Arbeitern eine rohe Tat verübt. Der Beſitzer eines Blumengartens, unter deſſen Blumenbeſtänden ſchon mehrſach wüſt enee worden war, bemerkte in einer Gruppe von Steinbrucharbeitern, die teilweiſe angetrunten waren, einen, der die friſch aus dem Garten des Mannes gebrochenen Roſen bei ſich trug. Als er den Mann daraufhin anredete, fiel ſofort die ganze Schar über ihn her und mißhandelte ihn und einen zu Hilfe eilenden Paſſanten in roher Weiſe. Der Gartenbeſitzer trug erhebliche Verletzungen davon. Nach anfänglichem Widerſtand wurden die Rohlinge von der Gendarmerie feſtgenommen. *Triberg, 11. Sept. Zwiſchen Biberach und Fußbach geriet während der Fahrt das Laſtauto des Emaillewerkes Dold hier in Brand. Das Auto wurde vollſtändig zerſtört. Auch ein Teil der Dielenladung verbrannte. Der Beſitzer iſt verſichert. * Dillingen, 10. Sept. Von einem Dach, an dem Reparaturen vorgenommen werden, fiel ein Dachziegel herab und ſchlug ein vierjähriges Kin zu Boden. das eben mit ſeiner Mutter vorüber⸗ flasen Das Kind hat anſcheinend ſchwer Verletungen er⸗ itten. Donqaueſchingen, 11. Sept. Am Sonntag abend ereignete ſich zwiſchen Hüfingen und Allmendshofen ein bedauerlicher Unfall. Der in beſchäftigte, in Allmendshofen wohnhafte Mechaniker Joſef Meder ſtürzte zuſammen mit ſeinem Himter⸗ mann mit dem Motorrad ſo unglücklich, daß er das Bewußtſein verlor und ins Hüfinger Krankenhaus verbracht werden mußte, wo ein ſchwerer, jedoch nicht lebensgefährlicher Schädelbruch feſtgeſtellt wurde. Der auf dem Rückſitz des Motorrades befind⸗ Mitfahrer Meders kam mit leichteren Verletzungen davon. ——— Stille tauchſt und nur in gleichförmigem Auf und Nieder ein Rie⸗ ſeln und Strömen fühlſt und ein ſchläferndes Rauſchen, durch das ganz von ferne noch nächtliche Stimmen dringen— ein Wagenrol⸗ len auf der Straße, raunender Nachtwind, zwiſchen den Wänden Kniſtern und Scharren wie von einem Schritt, der auf geſpenſtig leiſen Sohlen über Teppich und Holzbelag des Bodens huſcht. *. Theater und Muſik Frankfurter Theater. Die Oper beendete ihre letzte Spielzeil nach den Ferien durch die Uraufführung einer recht faden Operette in einem Akt„Frühling“, die ganz nach altem und abgeleier⸗ tem Schema zuſammengeflickt auch durch Lehars Muſik nicht mehr zu retten war. Um den Abend auszufüllen, hatte man Wendlands einaktige Oper„Das kluge Felleiſen“ ausgegraben, eine nette und nett gegebene, ſehr harmloſe Angelegenheit, die zeigte, wie beſcheiden man in ſeinen Anſprüchen vor noch nicht ganz 100 Jahren war. Zwiſchendurch tanzte Ilſe Peterſen mit dem Ballett Tänze von Schubert: die erfreulichſten Minuten des Abends. Zu Beginn der neuen Spielzeit trat Clemens Krauß ſein neues Amat als Leiter der Oper an. Er dirigierte„Fidelio“ und „Triſtan“ in hervorragender Weiſe, ſteigerte das Orcheſter zu den höchſten Leiſtungen und ſchuf auf gute ſoliſtiſche Kräfte geſtützt nachhaltigſten Eindruck. Das, was der neue Leiier in den wenigen Tagen ſeines Wirkens bislang bewies, gibt der Hoffnung Nahrung daß er die Frankfurter Oper wieder zu gebührender Höhe verhilft. Eine Bruckner⸗Kundgebung im öſterreichiſchen National- rat. Der 100. Wiederkehr des Geburtstages von Anton Bruckner wurde durch eine Kundgebung des öſterreichiſchen National⸗ rates ehrend gedacht. Der Präſident des Nationalrates hielt folgende Anſprache:„Hohes Haus! Oeſterreich und mit ihm die ganze muſikaliſche Welt feiert heute die 100. Wiederkehr des Tages, an dem Anton Bruckner geboren wurde. In dieſem ſchlichten Ober⸗ öſterreicher erſtand der Muſik ein ſchöpferiſcher Geiſt von einer Größe, wie die Erde nur ganz wenige getragen hat. Strahlender denn je leuchtet ſein Name gerade in unſeren Tagen. Die Wucht und Gewalt ſeiner unſterblichen Werke belebt und beſeelt Millionen von Menſchen, bereitet ihnen Stunden hehrſter Erhebung und wird ſie ihnen immer wieder bereiten. Auch dem Nationalrat Oeſter⸗ reichs iſt es ziemlich, an dem Tag, der in den Herzen ſo Vieler feſt⸗ lich begangen wird, nicht achtlos vorüberzugehen. Und ſo wollen Ziteratur „Die neuen Geſetze und das Londoner Protokoll mit Noten⸗ wechſel, Denkſchrift und Begründungen der Reichsregierung, Berich⸗ ten der Organiſations Komitees und den Satzungen der neuen Geſellſchaften. Frankfurter Soctetäts⸗Druckerei G. m. b.., Ab⸗ teilung Buchverlag, Frankfurt a. M.— Noch nie iſt in ſolcher Schnel⸗ ligkeit ein ſo gewaltiges Material an Geſetzen von höchſter Be⸗ deutung vor dem deutſchen Volk ausgebreitet worden wie jetzt nach der Londoner Konferenz. ie Durchführung des Gutachtens der Sachverſtändigen bebingte dieſe große geſetzgeberiſche und vertragliche Arbeit. Das Publikum kennt den Inhalt der Geſetze nur in aroßen Zügen aus den entſprechenden Teilen des Sachverſtändigengut⸗ achtens, das auch weiterhin zum Verſtändnis der Reparationspolitik grundlegend bleiben wird; denn an verſchiedenen Stellen des Pro⸗ tokolls und der ee finden ſich Hinweiſe darauf. Die Frankfurter Societätsdruckerei Abt. Buchverlag, die bereits den deutſchen Text des Sachverſtändigengutachtens in Buchſorm ver⸗ öffentlicht hat, ſchließt jetzt daran die Publikation der neuen Ge⸗ ſetze und des Londoner Protokolls mitſamt dem dazugehörigen Notenwechſel, der Denkſchrift der Reichsregterung an den Reichsrat und den intereſſanten Begründungen der Reichsregierung und Be⸗ richten der Organiſationskomitees zu den einzelnen Geſetzen. Die Neuregelung des deutſchen Geld⸗ und Eiſenbahnweſens und die Be⸗ laſtung der deutſchen Induſtrie bilden die Hauptthemen der neuen Geſetze und Geſellſchaftsſatzungen. Ein ausführliches Inhaltsver⸗ zeichnis exleichtert den Gebrauch des über 350 Seiten ſtarken Buches auch als Nachſchlagewerk. Abreißkalender Sport und Körperkultur 1925. Ein famoſer Schrittmacher zur Pflege und Geſtaltung von Körperkraft und Körperſchönheit, ein bezäuberndes Bilderpanorama, eine Fundgrube alter und neuer Sportweisheit iſt dieſer Abreißkalender für Alle „Sport unbd Körperkultur 1925“, der ſoeben im bekannten Sport⸗ verlag Dieck u. Co., Stuttgart, zur Ausgabe gelangt. Hier iſt kaum ein Gebiet, das nicht berührt, kaum ein Gebtiet, das nicht in klarer, beinahe künſtleriſcher Illuſtration beleuchtet wird. Ich möchte den ſehen. der ſich nicht hinreißen ließe, nun endlich Ernſt zu machen und dem Körper zu geben, was des Körpers iſt, wenn ihn die friſche Luft dieſes Geſundheitskalenders umweht, wenn ihm die Prachtgeſtalten dieſer 62 Blätter von Körperkultur erzählen. Der beliebte und alljährlich mit Ungeduld erwartete Sportkalender iſt im übrigen in ſeiner neueſten Aufmachung kaum wiederzuerkennen. Das Format wurde weſentlich vergrößert, die einzelnen Kalender⸗ blätter wurden typographiſch und ſonſt gerabezu einzigartig aus⸗ geſtattet. Niemand wird daran denken, dieſe Kunſtblätter nicht auf⸗ zubewahren, wenn ſie ihren eigentlichen Zweck erfüllt haben. Alles iſt eben darauf abgeſtimmt, an ſedem Tag Freube zu bereiten u. mit dieſem Angenehmen das Nützliche zu verbinden. Die einzelnen Tage ſind überſichtlich geordnet und gewähren hinreichend Schreibraum für wichtige Notizen.— Es ſoll ſchließlich noch hervorgehoben werden, daß dieſer Kalender allen, ob Mann oder Knabe. Frau oder Mäd⸗ chen oder Kind in ſeltener Weiſe gerecht wird. Auch nach außen bin auch wir in dieſem Hauſe uns in Verehrung neigen vor dem An⸗ denken dieſes großen Sohnes unſeres Volkes. macht dieſer Kalender mit dem wundervollen, in Kupfertiefbruck ausgeführten Umſchlagbild ſofort einen faſzinierenden Eindruck. Mefßzkirch. 9. Sept. Das Bierauto der Meßkirchner Niede lage ſtürzte zwiſchen Gutenſtein und Tiergarten infolge Steue defektes die Böſchung hinunter und geriet zur Hälfte in die Do nang Lediglich dem Umſtand. daß ſein Sturz durch einen Baum geßemm wurde, iſt es zu danken, daß das Auto nicht vollſtändig in der Dune verſchwand. Der Führer wurde von ſeinem Gehilfen aus ſen ungemütlichen Lage im Waſſer befreit. Die Beiden kamen ohne 29 ſchädigung davon, dagegen wurde der Kraftwagen ſtark mitaenom men. * Schopfheim, 11. Sept. Am Samstag morgen wurde des 17jährige Lehrling in der Papierfabrik Joh. Sutter hier. Friß Specht, als er ſich an einem Schweißapparat zu ſchaffen mahlz durch eine Exploſton derart ſchwer am Kopfe verletzt, daß der To ſofort eintrat. Antergrombach, 9. Sept. Einen recht leichtſinnigen Streic beaing geſtern vormittag der 15 Jahre alte Alfred Knopf von bier. Er ſtiea von hinten auf ein fahrendes Auto und ſprana unterwegs von dem in voller Fahrt befindlichen Wagen wieder ab und f derart auf dem Voden auf. daß er einen Schädelbruch erlltt. *Ay bei Waldshut, 11. Sept. In der Nacht auf Sonntag iſ auf unerklärliche Weiſe das Anweſen des Landwirts Ludwig Rucher in Brand geraten und bis auf den Grund nieder gebrannt Die Bewohner konnten ſich mit dem nächſt Greifbareß noch retten. Auch das Vieh konnte herausgebracht werden, wähten die Fahrniſſe und das Mobiliar ein Raub der Flammen wurden. Die Brandurſache iſt noch unbekannt. Aus der pfalz „Bad pürkheim, 11. Sept. Unter Bezugnahme auf unſetz Richtigſtellung im Mittwoch⸗Mittagblatt wird uns mitgeteilt, daß der Fa. Georg Hübſch, Mannheim⸗Neckarau nichts von einem 1 fall eines ihrer Laſtzüge bekannt iſt. Ihre Wagen ſind zu der Frage kommenden Zeit überhaupt nicht in der ürkheimer Gegen gefahren. Neuſtadt a.., 10. Sept. Dder Volksbildungs“ verein wird wieder in vollem Umfange ſeine Arbeit aufnehmen. Mit einem Lichtbildervortrag über das pfalziſche Haus in Volkstum und Geſchichte wird Konſervator Zink⸗Kaiſerslautern am 8 September die Arbeit eröffnen. Da dem Verein ein neuer ausge zeichneter Lichtbllderapparat zur Verfügung ſteht, dürfte bei den zu dem Thema vorhandenen ſchönen Lichtbildern und der klaren volkstümichen Art des Redners ein großer Genuß und ein echte⸗ Heimaterlebnis zu erwarten ſein. Für den nächſten Vortrag wurb⸗ Studienprofeſſor Klimm⸗Speyer gewonnen, der mit ſeinen 2 trägen über bildende Kunſt in Neuſtadt beſtens bekannt iſt. Studten rat Dr. Weiſe-Kaiſerslautern wird an einem der nüchſten Por tragsabende über Goethe und Beethoven ſprechen. Er wird außet dem bei einer für die nächſte Zeit geplanten Kantfeier den Vortras halten. Oberarchivrat Dr. Pfeiffer⸗Speyer wird einen B trag halten über die Bedeutung und Ausnützung des Archibs⸗ Studienrat Roſenbeger, ein ausgezeichneter Redner der Ein⸗ ſteinſchen Relativitätstheorie, wird über die Grundlagen dieſer Theorie ſprechen. Dr. Graf⸗Kaiſerslautern wird einen Vortieg über drei deutſche Maler, Ludwig Richter, Mathias Grünewald 1 Albrecht Dürer halten. Oberlehrer Wilde wird ein botaniſche Vortrag halten. Es dürfte noch von Intereſſe ſein, daß der Volke baldungsverein eine künſtleriſche Mitgliedskarte ſchaffen will, nu⸗ deren Entwurf Kunſtmaler Peter Ko ch⸗Gimmeldingen beauftragt wurde. Der Volksbildungsverein hat ſich ſein Arbeitsfeld weit und umfaſſend geſteckt. So darf die Hoffnung ausgeſprochen werden, daß der Verein auch unter ſeinem neuen Leiter, hrer und Aceiſe ſteller Leopold Reitz die alten Wege geht, die auf den Grundlage einer neutraben einigenden Arbeit zum Ziele echter Volks⸗ un Heimatsgemeinſchaft führen.— Kommerzienrat Karl Lieſen b4 feierte geſtern ſein 25fähriges Geſchäftsſubiläum. A Kommerzienrat Carl Lieſenberg ſein Büro betrat, fand er f feſtlich geſchmückt und es verſammelte ſich dort das ganze Perſone. um ſeimem Arbeitgeber zu gratulieren. Nicht nur in Worge würmſter Anerkennung für das, was Herr Lieſenberg geleiſtet 11 brachde das Perſonal ſeine Verehrung für den Chef zum Ausdtee ſondern auch durch ſinnreiche Gaben. Von den Angeſtellten wur 8 ihm ein Glasfenſtergemälde gewidmet, das die Buchdruckerkunſt, de, Verlag und das Weingut Vogelſang ſymboliſiert. Das Geſamdc ſonal überreichte ein in Leder gebundenes Abum mit den Phot 0 graphien ſämtlicher im Haufe täkigen Perſonen. Die Arbeiterinne ehrten ihren Arbeitgeber noch beſonders durch Ueberreichung ein Blumengebindes. Auch von vielen Freunden aus Neuſtadt 12 Umgebung wurde gratuliert. Kommerzienrat Lieſenberg dankte. alles vielmals und teilte unter alle Angeſtellten und Arbeiter ſchenke aus. Aachbargebiete Die Anwetterſchäden in Rheinheſſen Weit ſchlimmer. als zunächſt erſichtlich war. paben die Unwenn und der anhaltende Regen im Rheingebiet, Schäden verurfacht. gen⸗ den Feldern war gerade das Getreide niederaelegt, als die Reaeß, periode einſetzte. Die Garben ſind nun auf den Feldern cſen. ſtäblich verfault. Die Kartoffeln ſind ſtark ins Gras gewa aber Dennoch ſind ſie ſehr dick und ſehr reichlich ausgefallen. meiſt die innerlich faul. Die Felder ſind vom Unkraut überwuchert. guſt Weinberge bieten ebenfalls ein troſtloſes Bild. Der Au zur brinat dem Weinſtock die nötige Wärme. die Trauben veifeg au⸗ Süße. In dieſem Jahre war der Auguſt naß und kalt. Die 5 ben ſind noch ſauer. In früheren Jahren konnte man zur Nierſ ken, Kirchweihe(Anfana September) bereits den erſten„Süßen“ trin ge⸗ chre wurden zur gleichen Zeit erſt die Weinberge tt ſchloſſen und die Schützen mit ihrem Dienſt betraut. Die Qugnſehr der Trauben iſt immer noch reichlich, die Qualität dagegen iſt den perſchieden. Strichweiſe hat der Hagel den Trauben ſtarken Sche, beigebracht. teilweiſe ſind die Beeren bereits in reife Fäulnis ein, getreten, teilweiſe aber ſind die Trauben noch hart und alasenſcht Auch jetzt noch eintretende warme Tage werden die Dualität 7 1 Nur 1 Mk. 50 Pfg. kostet ein selbstgebackener Obſtkuchen nach folgendem Oefker-Rezepf: 300 g Weizenmel! M..20 Fückchen von Dr. Oetker's„Backin“.„.08 J00 g Margatine à Pid. O%ũn.„„„„012 %%ç 4% Liter Miſch 1 Nalt nen Gesene VVVVVVVVVV 3 Pfd. Obst(Apfel, Pllaumen usw.)„.75 M..50 5 r ZUbereifunN. Men, was Feg rf de Weise den keig, rollt ihn eclle Belieben dünn oder dick aus und belegt gut geſeitete Randb damt As Belag verwendet man entsteinte gezuckerte Zwels gellt eingezuckerte Aptelschniten oder sonstiges Obst lst das 1 jnem Sallig, so übelstteut man den ganzen Teig reichlich mit ewel Weckmehl und eiwas Zucker.— Dieses Rezept genl mittelgroße Kuchen. Verlangen Sie vollständige Rezeptbücher in den Geschälten, vergritfen, durch Postkarte gratis und franko von wenn dr. A. Oetker, Nährmittelfabrik, Bielefelb 1er 25———-—.—282 r„. — FRoo 2 „5⁵M5**„*!!!!!!ͤĩ———«ee—mꝗnͤn-s ̃—— P . in 10 rr re 00 rrrCccccocc —— Vehr, d — A Donnersfag, den 11. Sertember 1824 5. Seike. Nr. 422 * beſſern können, weniaſtens nicht mehr weſentlich. Unter all dieſen onſtänden leidet die weinbautreibende Bevölkerung unſäalich. Dazu imt für die Zukunft die Konkurrenz der ausländiſchen Weine. ie Not macht ſich erneut fühlbar. Der Abſatz im Wein ſtockt, im eur gab es faſt gar keinen Wein, in dieſem Jahre ſchlechte Aus⸗ ihr en. So iſt es nicht wunderlich. daß die kleinen Weinberasbeſitzer en Kellerbeſtand über die Straße im Liter zu 80 Pfa. verkaufen, die Zur das Geld zum Leben zu haben.— Nicht ſehr gelitten haben 5 Obſtbäume. Wenn auch die Obſternte für das Rheingebiet nicht r in die Waaſchale fällt, ſo kann doch feſtgeſtellt werden, daß die epfel⸗ und Birnbäume einen auten Behang aufweiſen. Birnen werden mit—6 Pfennig verkauft. dojähriges Gründungsfeſt und Bannerweihe der Jreiwilligen Jeuerwehr Rimbach ˖ K. Rimbach, 9. Sept. Begünſtigt vom herrlichſten Sommerwetter onnte unſere Freiw. Feuerwehr ihr 30fährlges Grün⸗ benngs feſt, mit dem die Weihe des Banners verbunden war, 1 gehen. Zur Einleitung des Feſtes hatten ſich am Vorabend ſämt⸗ iche örtlichen Vereine mit der geſamten Einwohnerſchaft zu einem 1 ienabend zuſammengefunden, der in allen Teilen einen beraus harmoniſchen Verlauf nahm. Dem eigentlichen Feſt ging Sonntag vormittag eine Delegiertenbeſprechung des dedbandes der Freiw. Feuerwehren des Kreiſes enheim voraus, zu der ſich auch Vertreter aus anderen reiſen und dem benachbarten Baden eingefunden hatten. Hieran anſchließend war unſere Wehr bei einer ene mit Brandangriff herdundenen Schulübung Gelegenheit gegeben, ihre Schlagfer⸗ naleit und vorbildliche Bereitſchaft im beſten Lichte zeigen zu kön⸗ ger Dem von dem Kreisfeuerwehrinſpektor und Branddirektor, 3 Maie r⸗Heppenheim, gefällten rückhaltloſen Lob ſchloß ſich er gleichfalls anweſende Vertreter des Kreisamtes Heppenheim, Danteungsrat Dr. Jonn, mit Worten der Anerkennung und des es an. Aus allen Gauen waren die Freiwilligen Feuerwehren herbei⸗ gekommen, ſodaß der Feſtzug ſich zu einer kraftvollen Demonſtra⸗ ſch für die Feuerwehrſache geſtaltete, umſomehr, als die Einwohner⸗ caft alles aufgebsten hatte, dem Ort ein feſtliches Gepräge zu geben 5 die Gäſte aufs beſte zu verſorgen. Im Feſtzuge fiel beſonders 81—8— der weiblichen Jugend auf, die das in Laubgewinde und küumenſchmuck hüllte Banner geleitete. Lehrer Lippert ge⸗ dahrt für das 1 dieſes reizenden Bildes beſonderen nk. Auf dem Feſtplatze begrüßte zunächſt der Kommandant der He Herr Knaup, die zahlreichen Feſtgäſte mit trefflichen, zu der den gehenden Worten, deren Kern im Zuſammenſchluß und in 155 Harmonie und Einigkeit ſpielte. Bürgerm. 1 entbot den 85 kommensgruß der Gemeinde an die Ehren⸗ und Feſtgäſte. Das 0 Architekt Dittel entworfene, künſtleriſch vollendete Banner 8 de durch Fräulein Anne Altendorf in anmutiger Rede der euerwehr übereignet und von dem Fahnenträger Phil. Schmitt mit kernigem Treugeloben übernommen, während die beiden Fahnen⸗ mnsfraren, Fräulein Gretchen Bauer und Maria Altendorf, Den cefflichen Worzen eine Schleiſe an das neue Banner pefteten. f Glanzpunkt der Feier bildete die wohldurchdachte und fein poin⸗ erte Feſtrede des Studienaſſeſſor Dr. Leip, die ihre zu Herzen bebende irkung nicht verfehlte und gleichfalls dem hohen Symbol r Feuerwehr„Gott zur Ehr, dem Nächſten zur Wehr Kraft und Kreisfeuerwehrinſpektor Hoffmann⸗Worms ſberbrachte die herzlichen Glückwünſche des Landesausſchuſſes heſſi⸗ cher Freiwilliger Feuerwehren, wie auch der Wehren des beſetzten ſerdieles, die ger, dem Zwang entrückt, für gute Kameradſchaft be⸗ uunderes Verſtändnis halten. Das belebte Bild auf dem Feſtplaß Turde durch die ausgezeichneten Darbietungen der hieſigen Geſang ⸗ 1 und Sportvereine verſchönert. Für die Jugend beſchloß ein eſtpall die in allen Teilen wohlgelungene Feier. * 0* Sppenheim, 9. Sept. Um den vielen Felddiebſtählen Nagegenzuwirken, machte die Ortspolizeibehörde bekannt, daß das nuteten der Felder in der Gemarkung Oppenheim in der Zeit mit⸗ uiss von halb 12 bis 1 Uhr und abends bon 7 bis 6 Uhr morgens erboten iſt. dr Nierſtein, 9. Sept. Eine waghal ſs Wekte ſchloſſen junge Sportsleute ab. Sie verpflichteten ſich hintereinander en Strom zu durchqueren. Während es zwei von den jungen Leu⸗ W4 allerdings unter außerordentlichen Anſtrengungen gelang, ihre 5 tte auszuführen, verließen den dritten in der Mitte des Stromes 25 Kräfte. Er wurde bewußtlos und verſank im Strom. Von nem gerade vorbeifahrenden Schleppkahn bemerkte der Steuer⸗ lunan den Vorgang, ſprang kurz entſchloſſen ins Waſſer und es ge. deng ihm durch wiederholtes Untertauchen den Bewußtlof en an Bord iffes zu bringen. Nach längeren Bemühungen hatten die geſtellten iederbelebungsverſuche Erfolg. 1e* Rheindürkheim, 9. Sept. In Lebensgefahr durch Rat⸗ den Lift geriet das 12jährige Kind des Arbeiters Drutſch. In AirScheune fand das Kind Rattengift und aß nach neugieriger d einen Teil davon. Bald darauf ſtellten ſich heftige Schmer⸗ verlieh. 0 und hohes Fieber ein und nur durch die ſchnelle und energiſche ſe des Arztes konnte es vor dem Tode bewahrt werden. um Bingen, 9. Sept. Das Boot„Hein rich“ von Lahnſtein hem mit drei Schiffen zu Tal und wollte die hinteren Schiffe nach r hieſigen Reede bringen, wobei die vorderen gegen den ſog. zlarpfen tein“ geſchleudert wurden. Der Kahn„Wieder ſehen“ 0 Wörth a.., Abſcht⸗ Kauffer, erlitt dabei derart Leckage, daßter während des Abſchleppens auf eine ſeichte Stelle ſank. Bie itung, die aus Papier beſtand und nach Rotterdam beſtimmt war, „erloren. Der Kahn„Bavaria Nr. 18“ erlitt ehenfalls age, konnte aber durch Pumpen die Reiſe fortſetzen. Die an · bdaß eibier Kähne haben weniger Schaden davon genommen, nur nen emige Schleppdrähte brachen. Das Boot„Heinrich führte kei⸗ übe Steuermann.— Tie Zadung des Aßmannshauſen gegen⸗ und am Franzoſenhaus geſunkenen Kahnes iſt nun gehoben felhſt r; borgen. Die Vorbereitungen zur Hebung des Kahnes Ausfübrb getroffen, aber vorerſt durch den hohen Waſſerſtand nicht ar. Gerichtszeitung Ein ungeralener Sohn Eine geradezu ußliche Tat der Mutter nüber verübte u5 81. Mal der 20 Wdee 2 in Haft beſirdiiche Schrelner Albert berkhardt aus München. Burkhardt. der ein leichtſmnniges Stten ihrte, wurde von ſeinem Vater verſtoßen, fand aber eine n an ſeiner Mutter. Auch mit dieſer lebte er ſeit einiger Zeit ufrieden. Am 31. Mai faßte Mut er nun den Entſchluß, ſeiner üde ter einen Denkzettel zu geben“ und dann Selbſtmord zu ver⸗ ſrich Er nahm aus einer Fabrik, in der er in Arbeit ſtand, ein linab, geſchliffenes Beil mit in die elterliche Wohnung an der Send⸗ Nberſtraße und verſteckte es in einer Kammer. Im Laufe des die dauittags begab er ſich in die Kammer in der Erwartung, daß dal Deutter alsbald nach ihm ſehen werde. Als nun laſſächlich kurz ne die Mutter in die Kammer kam, verſetzte er ihr mit der 0 Moe des Beiles einen heftigen Schlag auf den Kopf. Als er ifltutter auf den Gang flüchtete und laut um Hilfe rief, ſprang auf h nach und verſetzte ihr mit dem Beile einen weiteren Schlag Fobl, den Kopf, ſo daß ſie blutüberſtrömt zuſammenbrach. Die ein. der Verletzungen waren an der rechten Stirnſeite und auf wet, Mitte des Hinterkapſes klaſſende Wunden von elwa 1 Jenti⸗ igte Länge. Die Schädelknochen waren durchgeſchlagen, es 1 en ſich Erſcheinungen einer ſchweren Erſchütterung und einer Landchung des Gehirnes. Nun hatte ſich der Angeklagte, da das adgericht das Verfahren wegen Verbrechens des verſuchten an 2eingeſtellt beie wegen gefährlicher Körperverletzung vor Schöffengericht München zu verantworten. ſchm Die Verhandlung zeigte, daß der Angeklagte ein Schul⸗ Haürzer, ein Tunich gul und ein arbeitsſcheuer Burſche war. Im Einb, von 15 Jahren wurde er vom Volksgerichte München wegen elne kuchsdiebſtahls abgeurteilt. Nach verbüßter Strafe kam er in bruc Erziehungsanſtalt; nach ſeiner Entlaſſung beging er einen Ein⸗ Stra iebſtahl bei ſeinen Eltern. Nach Verbüßung der letzteg lohn ſe erhielt er Stellung in einer Fabrik: er hatte einen Wothen⸗ wundeln 17 M. 50 Pfg. Da er infolge ſeines leichtſinnigen Lebens⸗ Aandels mit ſeinem Berdienſt nicht ausreichte und auch ſeiner Mannheimer Seneral-Unzeiger(Abend-Ausgabe)ß/ß Mutter für Koſt und Pflege einen Teil des Lohnes.ben ſollte, machte er bei verſchiedenen Perſonen Schulden, die er bezahlen ſollte. Um ſeinen Verpflichtungen nachdommen zu können, reifte in ihm der Gedanke, ſeiner Mutter einen„Denkzettel“ zu geben, damit er wieder zu Geld komme. Unter Tränen gab der Angeklagte an, daß er die Tat bereue, da er ſeine Mutter ſehr liebe. Er müſſe ſcheinbar von einem Dämon überfallen worden ſein, er habe ſich überhaupt nicht mehr ausgekannt, was er tue; ermorden wollte er ſeine Mutter nicht. Nach der Tat ſei er nach Grünewald ge⸗ ſchren; da er keine innere Ruhe hatte, ſei er am Abend nach München zurückgekehrt und habe auf der Thereſienwieſe genächtigt. Gegen 4 Uhr früh habe ihn ein Schutzmann geweckt, worauf er ſich ſelbſt bei der Polizei ſtellte. Der Staatsanwalt beantragte die höchſt zuläſſige Strafe von 5 Jahren Gefängnis. Das Schöffengericht verurteilte den Angeklagten wegen eines Vergehens der geſühr⸗ lichen Körperverletzung unter Anrechnung der Unterſuchungshaft zur Gefängnisſtrafe von 3 Jahren. Als ſtrafmildernd wurde die Reue und das Geſtändnis des Angeklaaten berückſichtigt, als ſtraferſchwerend die unglaubliche Roheit der Tat. )( Vom Schauinsland, 9. Sept. In einem Gaſthaus des Schau⸗ inslandgebietes mietete ſich im Monat Juni der 24jährige Kauf⸗ mann Richard Sch. aus Pfaffenweiler mit der geſchiedenen Frau S. auch Aachen als Kurgäſte ein. Geld beſaß Sch. keines oder nicht viel, da er aber immerzu mit einem Bankguthaben renommierte, das freilich nur in ſeiner Phantaſie vorhanden war, gewährte ihm der Wirt gern Kredit. Nach drei Wochen— die Zeche war unter⸗ deſſen auf 400 Goldmark angewachſen— verſchwand der windige Kavalier und ließ den Wirtsleuten nichts als ſeine Freundin zurück. Sch. ging nach Freiburg und lebte hier ausſchließlich von Betrüge⸗ reien. Gegen einen faulen Wechſel, lautend auf 200 Rentenmark, lieh ihm ein Kaufmann 150 weizerfranken. In einem vielbe⸗ ſuchten Hotel, das er tagelang bewohnte, brannte er mit der Zeche von 50 Mark durch, ähnlich verfuhr er in einer Privatpenſion, her⸗ nach ſchmierte er noch mehrere Handwerksleute an. Seine Schwinde⸗ leien ſetzte Sch. in Meersburg a. Bodenſee fort, wohin auch die S. ihren Wohnſitz verlegt hatte. Die Laufbahn des Sch,, auf Koſten leichtgläubiger Leute ein bequemes Daſein zu führen, iſt einſtweilen durch das Amtsgericht Freiburg unterbrochen worden, das ihn wegen Betrugs und Urkundenfälſchung zu 13 Monaten Gefängnis verurteilte. Die S. wurde freigeſprochen, weil ihr nicht mit Sicher⸗ heit nachzuweiſen war, daß ſie von den betrügeriſchen Abſichten des Sch. Kenntnis hatte. Aus dem RNechtsleben Haftung der Bahn beim Güterverſand und Verſchulden de; Verfügungsberechtiglen Grundſätliche Reichsgerichtsentſcheidung vom 5. Juli 1924 Daß bei einem auf der Bahn beſtohlenen Warentransport die Bahn auch durch das Verſchulden des Verfügungsberechtigten(wo⸗ runter nach dem Handelsgeſetzbuch der Abſender oder Empfänger zu verſtehen iſt) von der Haftung befreit werden kann. hat das Reichs⸗ gericht erſt unlängſt in ſeiner Entſcheidung 1 396/23 vom 28. Mai 1924 in Erinnerung gebracht. Dort handelte es ſich um eine Auf⸗ gabe von Textilwaren während der Nachwehen der Kappunruhen. In der gegenwärtigen Entſcheidung wird das Verſchulden des Ver⸗ füaunasberechtigten dem Verſchulden der Bahnangeſtellten gegen⸗ übergeſtellt, ſodaß eine Bewertung als Mitverſchulden in Betracht zu kommen hat. Der Prenzlauer Landwirtſchaftliche Ein⸗ und Verkaufsverein hatte mit der Kreisbahn eine Anzahl elektriſcher Motore nebſt Zu⸗ bebör von Prenzlau nach Lützlow an den Rittergutsbeſitzer v. A. verſandt. Der Waggon mit den für den Empfänger beſtimmten Maſchinen trat am 1. April 1920(Gründonnerstaa) in Lützlow ein. Da Lützlow nur eine Halteſtelle iſt, die nicht mit Bahnbeamten be⸗ ſetzt iſt und die Leute des Empfängers zur Abnahme der Güter um 12 Uhr mittaas noch nicht bereit waren, blieb der Wagagon plom⸗ biert auf der Station ſich ſelbſt überlaſſen ſtehen, während der Zug nach Damme weiterfuhr. Hier ſind einige Motore in der Zeit vom Gründonnerstag bis zum Oſterſamstag aus dem Wagen entwendet worden. Der Empfänger der reſtlichen Maſchinen hat wegen des Verluſtes der Motore Klage gegen den Kreis Prenzlau als In⸗ haber der Eiſenbahn erhoben. Das Landgericht Prenzlau gab der Klage zum Teil ſtatt. das Kammergericht zu Berlin dagegen erkannte auf Abwei⸗ ſunga der Klage. Auf die Reviſion des Klägers hat jetzt das Reichsgericht das Urteil des Kammergerichts aufgehoben und die Sache zur anderweiten Verhandlung und Entſcheidung an das Kammergericht zurückverwieſen. Aus den reichsgerichtlichen Entſcheidungsoründen iſt folgendes beſonders zu vermerken: Für die maßgebliche Frage, ob der Verluſt des Gutes durch ein Verſchulden des Verfügungsberechtigten im Sinne von 8 456 HGB.— als wel⸗ cher unbeſtritten der Kläger gemätz 88 435, 434 HGB. zu gelten hat — verurſacht iſt, kommt in Betracht, in welcher Weiſe ſeitens der Bahn in Fällen der fraalichen Art arundſätzlich eine gehörige Ab⸗ lieferung derartiger Frachtgüter zu erfolgen hatte. Auch wenn die Entladung der Güter von dem Empfänger allgemein zu vollziehen war, blieb die aus dem Frachtvertraa arundſätzliche Ver⸗ pflichtung der Bahn zur Ablieferung an den Empfän⸗ ger derart beſtehen, daß die'bhuts⸗ und Haftpflicht der Bahn bis zu dieſer Ablieferuna dauerte. Nur für die Form beſtand die Beſonderheit, daß die Bahn das Frachtaut dem zur Ab⸗ holung bereiten Empfänger in dem Bahnwagen anwies und zur Entladung übergab. Dagegen konnte die Ablieferung nicht ohne weiteres dadurch erſetzt werden, daß die Bahn den Waggon auf der Station Lützlow entladungasbereit ſtehen ließ, ohne daß ſemand vom Kläger anweſend war. Selbſt die Nichterfülluna der klä⸗ geriſchen Verpflichtung zur rechtzeitigen Empfananahme berechtigen die Bahn nicht, den ihr anvertrauten Gewahrſam der Sachen einſeitiga aufzuheben. Sie mußte für die weitere Bewachung des Frachtautes ſorgen und konnte den Kluüger mit den Unkoſten belaſten. Iſt aber der Wagen mit den Gütern am 1. April 1920 nur plombiert, im übrigen aber unverſchloſſen und ohne Aufſicht in Lützlow ſtehen geblieben, ſo iſt hierin arundſätzlich ein arobes Verſchulden der Bahnangeſtellten zu er⸗ blicken. Andererſeits iſt die Feſtſtellung des Kammergerichts, daß ein Verſchulden auf klägeriſcher Seite vorliege, inſo⸗ fern rechtlich nicht zu beanſtanden, als es ſich um die Nichterfünung der Vereinbarung betreffend die rechtzeitige Inempfangnahme des Gutes handelt. Denn würden die Leute des Klägers anweſend ge⸗ weſen ſein, ſo wäre der Verluſt nicht eingetreten. Somit ſteht dem groben Verſchulden der Leute des Beklagten ein einfaches Verſchul⸗ den auf der Seite des Klägers gegenüber. Eine Abwäaguna des bei⸗ derſeitigen Verſchuldens hat das Kammergericht zu treffen. is. Eine rechkliche Gefahr bei einem Verkauf an Ausländer Nach den in der Rechtſprechung des Reichsgerichts anerkannten Grundſätzen bemeſſen ſich ſchuldrechtliche Verpflichtungen nach dem Rechte des Erfüllungsortes. Ausnahmen von dieſer Regel ſind nur dann zuläſſig. wenn ausdrücklich oder ſtillſchweigend etwas anderes vereinbart iſt oder als der mutmaßliche Wille der Beteiligten ange⸗ ſehen werden muß. Daraus eragibt ſich die Anwendung von aus⸗ ländiſchem Recht, wenn der Käufer ein Ausländer iſt und wenn die Parteien weder einen Erfüllungsort im Inlande noch eine Beſtim⸗ muna über das anzuwendende Recht getroffen haben. Weſentlich iſt nun aber für den deutſchen Kaufmann, daß das ausländiſche Recht für den Käufer oft günſtigere Bedingungen enthält als das deutſche. So gewährt, wie der gegenwärtige Fall zeigt, das ſchwediſche Recht dem Vertraasgeaner das Recht zum Rücktritt vom Vertrage ohne das Erfordernis der Nachfriſtſetzung bei einer Vertragsverletzung der anderen Partei. Die Firma Davidſohn in Stock holm kaufte auf der Frankfurter Frühjahrsmeſſe 1920 von der beklagten Firma K. in Frankfurt a. M. 2000 Croupons zur ſukzeſſiven Lie⸗ ferung innerkalb zwei Monaten zum Preiſe von 8,25 ſchwediſchen Kronen per Kilo. Die Käuferin zahlte ſofort 50 000 Kronen und er⸗ hielt einen Teil geliefert. Da der Reſt im Herbſt 1920 noch nicht ge⸗ liefert war, trat ſie ohne Setzen einer Nachfriſt zurück und verlangte mit der im Januar 1921 erhobenen Klage Rückzahlung des nicht ver⸗ brauchten Teiles der Anzahlung. Die Beklaate widerſpricht dieſem Rücktritt und verlangt Schadenserſatz wegen Nichterfüllung. 1 Das Landaericht trat der Beklaaten bei. dagegen bat das Ober⸗ landesgericht Frankfurt a. M der Klaae ſtattaegeben und die Widerklage der Beklagten abgewieſen. Das Reichsge richt hat nunmehr das Urteil des Oberlandesgerichts Frankfurt a. M. beſtä⸗ tiat. In den reichsgerichtlichen Entſcheidungsaründen wird aus⸗ geführt, daß die Klägerin ohne Nachfriſt vom Vertrage zurückgetre⸗ ten iſt und die Berechtiaung ihres Rücktritts davon abhänat. ob ſchwediſches Recht anzuwenden iſt. Das Oberlandesgericht vertritt die Auffaſſung, daß ſchwediſches Recht. das eine Nachfriſtſetzung nicht kennt. zur Anwendung zu kommen hat. Dieſe Ausführungen ſind rechtlich nicht zu beanſtanden. Es iſt feſtgeſtellt. daß eine Be⸗ ſtimmung über das anzuwendende Recht von den Parteien nicht ge⸗ troffen worden iſt und daß auch eine einheitliche Anwendung des deutſchen Rechts auf das geſamte Schuldverhältnis mutmaßlich nicht gewollt geweſen ſei. Daraus eraibt ſich die Anwendung des am Er⸗ füllungsort geltenden Rechtes und, da ein gemeinſamer Erfüllungs⸗ ort nicht vorhanden iſt, die Anwendung des ſchwediſchen Rechtes für die Verpflichtungen der Klägerin, des deutſchen Rechts für die Ver⸗ pflichtungen der Beklaaten. Es handelt ſich beim Rücktritt der Klä⸗ gerin in der Tat in erſter Linie um eine Vefreiung der Klägerin von ihren vertraglichen Verpflichtungen(Abnahme, Zahlung.) Dieſe Verpflichtungen waren am Niederlaſſungsorte der Klägerin, alſo in Schweden, zu erfüllen: für ſie iſt daher ſchwediſches Recht maß⸗ gebend. is. (Nachdr. verb.) 2 Sportliche Runoͤſchau Mannheimer herbſt⸗Preis Notung, der Sieger im„Rhein⸗Preis“ am Eröffnungstag des Mannheimer Herbſtmeetings, iſt eines der erfolgreichſten deutſchen Pferde. Im Vorjahr wurde ſeine Gewinnſumme nur von Ganelon, Augias, Aberglaube. Famulus, und Hampelmann noch übertroffen. Auch im laufenden Jahr hat der Hengſt, der mit Recht den Namen „der eiſerne Steher“ führt, bereits über 140 000.— gewonnen, eine Summe, die nur von wenigen Pferden überſchritten iſt. Notung ſoll am nächſten Sonntag, dem Schlußtag des Mannheimer Herbſt⸗ rennen, in dem über die Derby⸗Diſtanz von 2400 Meter führenden „Neckar⸗Preis“ nochmals ſtarten. Herr Lt. Herrmann, der Trainer von Notung war ebenſo wie die als Trainer ſo erfolgreichen Herren v. Moßner, und v. Herder, in früheren Jahren als Herrenreiter im Satte lund beſtritt auch auf der Mannheimer Rennbahn verſchiedene Herrenreiten. Der„Mannheimer Herbſtpreis“, der mit Ehrenpreis und 16000.— Geldpreiſen das wertvollſte Jagbrennen iſt, das in Süd⸗ und Weſtdeutſchland in dieſem Jahre gelaufen wird, dürfte ein ſtarkes Feld der beſten deutſchen Jagdpferde an den Start bringen. Herr R. Oswald, der Beſitzer unſeres größten Hindernts⸗ ſtalles, hat Cabinet noir zur Vertretung ſeiner Farben auserwählt und bereits nach Mannheim verladen. Aus Berliner Ställen ſind ferner Lämmergeier, Contrahent, Tippel, Artilleriefeuer, Paleſtrina und Wetterſcheide für die über 4200 Meter führende Steeple⸗Chaſe entſandt. Der Weſten wird u. a. durch ſeinen beſten Steepler Rat⸗ geber und Leibfuchs vertreten ſein. Daß aber auch der Süden z. Zt. über hervorragende Jagdpferde verfügt. hat der ſchöne Sieg von Augur und Marotte im Rieſe⸗Jagdrennen am Eröffnungstage ge⸗ zeigt. Außerdem ſtehen u. a. Tſchabouk Koſch und Tango als Start⸗ berechtigte im Programm. Der Herbſtpreis verſpricht demnach an Klaſſe und Endkämpfen eine Senſation, wie am verfloſſenen Sonntag der„Rhein⸗Preis“. 2. Motorraòd⸗ und Automobilturnier in herrenalb(Schwarzwald) Wie im Jahre 1923 wird auch in dieſem Jahre das idylliſch in⸗ mitten herrlicher waldtannen gelegene württembe Kurſtädtchen Herrenalb am 13., 14. und 15. September 19 die bedeutendſten Größen Deutſchlands auf motorrad⸗ wie auto⸗ mobilſportlichem Gebiet vereinigen zum 2. Motorrad⸗ und Automobilturnier in Herrenalb. Im vorigen Jahre hatte die Turnierleitung dadurch, daß die württembergiſche Staatsregierung kurz vor Turnierbeginn die Straße auf den das Albtal beherrſchenden Dobel glaubte nicht freigeben zu können, plötzlich mit faſt unüberwindbar ſcheinenden Schwierigkeiten zu kämpfen. Trotzdem hat einerſeits Dank der glänzenden Disziplin ſämt⸗ licher 140 Turnierteilnehmer, andererſeits Dank der tadelloſen Organiſation ſowohl das Bergrennen, das tiefer in den Schwarzwald verlegt werden mußte, als auch die Geſchicklichkeits⸗ prüfung einen glatten Verlauf und ſämtliche Teil⸗ nehmer erzählen heute noch mit Begeiſterung vom 1. Motorrad⸗ und Automobilturnier in Herrenalb 1923. In dieſem Jahre wird ſich das Turnier in weit größerem Stile abſpielen und dadurch zur bedeutendſten und klaſſiſchen Herbſtver⸗ anſtaltung in Deutſchland werden Daß nicht der Fahrer allein auf ſchwerſte Konkurrenz ſtößt, ſondern auch der Zuſchauer ig her⸗ vorragender Leiſtungen wird, bürgen Namen wie: Karl Kapp⸗ ler, der Gewinner des vorjährigen Batſchari⸗Wanderpreiſes beim Baden⸗Badener Automobilturnier; A. Roſenberger, der Ge⸗ winner u. Verteidiger des vorjährigen Wanderpreiſes beim Motor⸗ rad⸗ und Automobilturnier in Herrenalb, beide auf ihren ſchnellen Mercedes⸗Kompreſſorwagen; Fiſcher⸗Offenburg auf ſeinem 8⸗ Zylinder Bugatti; Walter Röſch auf Fiat⸗Kompreſſor und viele andere. Auch die Damen werden durch ihre in Deutſchland in den bedeutendſten Turnieren als Sieger hervorgegangenen Größen vertreten ſein. Unter den Motorradfahrern finden wir keine geringeren Namen wie: ber jr., München auf B. M.., Stra⸗ ßenmeiſter 1924; otß⸗Konſtanz, einer der gefürchteſten Renn⸗ fahrer; die geſamte Stuttgarter Extraklaſſe; Franz Woyllmann⸗ Mannheim auf B. M..; Emil Fuß⸗Baden⸗Baden auf A. J..; Georg Kaiſer⸗Karlsruhe auf Viktoria, ein Fahrer mit ſeltener Technik und Routine; W. Geiß⸗Pforzheim auf B. M.., ein alter Motorradkämpe ſowie viele andere, die die Konkurrenz Wde gebeſteae mif en gefsheucen Kurven dent ſcher ie raße mit ihren gefährlichen Kurven ſtellt hohe Anforderungen an Fahrer wie Maſchine, nicht Geringerez 1 bei der Geſchicklichkeitsprüfung im Kurgarten verlangt. Koſtbare Wander⸗ und Ehrenpreiſe ſind der Lohn für hervorragende Leiſtungen. Für Anſchluß an die Staatsbahnen iſt dadurch Sorge getra⸗ gen, daß am Sonntag früh ein Extrazug von Karlsruhe nach Herrenalb eingelegt iſt, ſo daß das Publikum rechtzeitig auf der Rennſtrecke ſich einfinden kann. Das Turnier wird ſeinen Abſchluß am Sonntag nach der Preis⸗ durch große bengaliſche Beleuchtung im Kurgarten U n. ArX. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(Ta morgons) 5 5 85— See⸗ druct dera. 2 222 Wind . eeee m 33 Kicht.JStürte 8 885 8 Wertheim—— 9 20 71— ſtill öt— Fönigſtuhl. s69 780 6% 7] 12 6 sw(eicht ar— Karlsruhe 127 760.5 9 19 8 SW„ denin— 75 aden 1 183——1——— illingen 62 1 44 17]J ſleicht Feldberg. Hof 1281 653.3 2 9 17* 5 wülli?— Badenweile—.--—-«— St. Blaſien— 5 18 4 NWYT„ wann“— , Der geſtern über Dänemark lagernde Sturmwirbel iſt nord⸗ öſtlich nach dem botniſchen Meerbuſen gezogen und ruft in Schweden und auf der Oſtſee anhaltend ſchwere Stürme hervor. Ueber Mittel⸗ europa hat der Kaltlufteinbruch zur Bildung eines Hochdruckgebietes geführt, ſo daß in Mittel⸗ und Süddeutſchland heiteres umd trockenes Wetter eingetreten iſt. Die Temperaturen ſind auch bei uns ſtark herabgegangen, im Hochſchwarzwald auf 1 Grad, Baar 4 Grad und in der Rheinebene auf etwa 8 Grad. Ein neues Sturmgebiet liegt über dem Meere nördlich Irland, ſcheint aber ohne weſentlichen Einfluß auf unſer Gebiet in weiter Entfernung vorüberzuziehen. „Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Jei⸗ weiſe heiter, trocken, nach kalter Nacht am Tage etwas wärmer als heute. (6. Seite. Nr. 422 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) ———————— Hend Deulsenmarkt Berliner Devisen im Billionen Amtlien G. 10. B. 1 G. 10. B. 11 up. — 98 75 160,30 161,10 vol 160,50 161,40 vol. 8 Aires..425.435 voll 1,435.445 voll 8 75 20,85 20,05 voll 20,90 2100 voll hristiann 57.11 539 voll 5746 57/4 vol. Danzis 74.31 74,00 voll 74,51 74,80 voll Kopenhagen. 71˙12 748 voll 7ʃ,22 7¼%½8s vol Lissabon 1197 12,03 voll 12,22 12,28 vol Stockhomm 11½22 111,78 voll 111,22 11½8 volt Helsingiors 10,47 10,83 voll 10.40 10,55 vol aeses 18,20 18,30 voll 18,325 18,425 vol! Londunn 18,915 18,705 voll 18,08 18,7 voll New Vorfn 4,19.21 Voll 4,10.21 voll Saris—* 22,09 22,21 voll 22,415 21,535 Vvoll Schwelz 0 78,55 78,95 voll 18,15 79,15 voll Spanien 54,61 54,89 voll 54.01 54,89 vol .720.730 Vvoll.720.730 voll Konstantinopel 2,28 2,30 Voll 2,2812 2,30½ voll Rio de Janeiro 0,395.405 vol.,392 9,405 voli Wien, abg. 59,15 59.35½% voll 59,15 M 59,30 M voll EaS 12,535 12,595 voll 12,55 12,61 voll Jugoslavien.54 voll 5,52 5,54 voll Budapes 5,44 M 5,40 M voll.44 M 5,40 KM voll Sohla. 3,05.0 voll 3,055 3,075 M voll 58—— Böirsenharichie Frankfurter Wertpapierbörse Anleihen stark erholt.— Industriemarkt lustlos Frankfurt, 11. Sept. Drahlb.) Wie es an der gestrigen Nachbörse schon festgesfellt werden konnte, hat sich die Spekulation und mit ihr die Nachläufer wieder dem Markt für deutsche Anleihen zugewandt, während guf dem Industriemarkt wieder grohe Zurückhaltung beobachtet wird. Die heute vormittag wieder aufgetauchten Mutmahßungen über ungünstige Zusammenlegungen der Aktien bei Norddeutscher Lloyd und Mannesmann geben weiteren Anlag zu größter Zurückhaltung. Wenn es trotzdem aber auf dem Industriemarkt gegen die gestrigen amtlichen Notierungen zu kleinen Aufbesserungen der heu- tigen amtlichen Kurse gekommen ist, so isk zu berück- sichtigen, daß diese Kursgewinne und vielleicht sogar noch größere, bereits gestern an der Nachbörse im Einklang mit dem Anziehen der Kurse für die Anleihen erzielt Worden sind. Der Anleihemarkt war wieder stark erholt. Die 5 proz. Kriegsanleihe notierte zum ersten amtlichen Kurs 1052. Preußische Konsols erreichten.850. Sehr fest sind Schutzgebietsanleihe, die mit 11,75 gesucht War. Auch der Markt für ausländische Renten War um eine Kleinigkeit erholt- Sehr lustlos wWwar das Geschäft auf dem Industriemarkt. Die Umsätze be- Wegten sich in den engsten Grenzen. Die kleinen Kursgewinne überstiegen selten ein Viertel bis 6 Lillionen Prozent, nur auf dem Montanmarkt waren solche bis 1 Billionen zu verzeichnen. Wenig Interesse nahm auch der Freiverkehr in Anspruch, Api 2,25, Becker Stahl 126. Becker Kohle 5965 Benz 3,75, Entreprises 22, Growag 0,190, Petroleum 1 Rastatter Waggon 376, Ufa 11,25. Berliner Wertpapierbörse Unsicher, Kursbewegung uneinheitlich Berlin, 11. Sept.(Drahtb.) Lebhaftes Geschäft machte sich zeitweise wieder in deutschen Anleihen bemerkbar, deren Kurse sich gegen gestern höher stellten, doch gegen die vorbörslich genannten Preise eine Abschwächung auf⸗ Wiesen. KURSZZETTEL Aällen und lus zudzanleihen in Bilionen Prorenten, Stütkenotterungen in ülllonen Rarn pro ztäck Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktlen. 10. 11 Alig. D. Credlth. 2,10.30 Badisohe Bank 24.— 24,5 Bank für Br. Ind. 2,10.— Bayr..-Ored. W.—,— „ Hyp. u. WDb..50 2,30 Barmer Bankver..85 1,90 Berlinertlandges..— 27,— Oom. u. Prlyatbk. 5,10 5,75 Darmst..Nat.-B. 9,50 9,80 Deuteche Bank. 1,45 10,60 .-Aslatsch. Bank— D. Effekt. u. Werte 3,10 3,30 10. 11. Rheln.Creditbank.30 2,30 10. D. Hypothekenbk. 3,30 3,30 Rheln. Hyp.-Bankk— „Uebers.-Bank 79,— 79,— Verelnsbank—,33—,35 Sudd..-Cred.-B.—— 8,50 lsoont.-Gesells. 11,30 11.60 Südd. Disoontog. 8,50—.— Dresdner Bank 6,5 675 Wener Bankver..25 0,25 FPrkfrt.Hyp.-Bank 1,20 4. 20 Wibg. Zankanst.—, Metallb. u..-G. 12, 10 12 51„ Notenbank—-,— Mitteld. Cred.-B. 1,90 1,90]„ Verelnsbank 2,80 3,— Hurnberg..-Bk.—.——.—Mannh. Vers.-Ges. 90,——, Oester. Cred. An. ,36—, 28 Frankf. Allg. Vers. 71,—71. Pfälzer Hyp.-Bk. 5,10 5,75 Oberrh. Ver.-Ges. Relohsbank. 43.65 44.50 Frankf. R. u. Hltv.— Bergwerk-Aktlen. Harpen. Bergbau 68,50 68,50 Obsohles. Eh.-Bd. f 1,75 2,— Kallw. Aschersl. 5,50 16.50 do. Eund.(.) 13.5 13,25 Kallwrk.Salzdetf.—,———Phönlx Bergbau 36,50 3,75 Kallurk. Wester. 19.— 19,—-[Rheingraunkohle— 29, kothr. H. u..-V. 38.50 38,5%0 Salzw. Hellbronn 32.— 41, Hannesmannröh. 37,— 30,50 Tellus Bergbau. 10.94 V. K. u. Laurahütte.—.25 Bochumerb...-.——.— Buderus EIsenw. 11,25 11.75 D. Luxem. Bergw. 46,50 72,— ESSoWell. Bergw. 71,15 72,.— Frledriochsh. BRW.—,—, gelsenk. Bergw. 52,25 54.— delsenk.Gubstahl 16,10 18,— Transport-Aktien. Sohantungbahn..50.— Urddeutsoh. LIoyd.— 5,Baltimore& Ohlo 47,5 Hbg.-Amk.Paketf. 28,10 25,5 Oester.-U. St.-B. 18.—-— industrle-Aktlen. RUUUUUUUU— elsblaff des Mar ————.—.—.—.————— BB——8 ̃————— Kaliaktien waren recht fest auf die Zeitungsmeldung von einem Kredit von 10 Millionen Dollar an das Kali- syndikat. Am Montanmarkt herrschte wenig Unter- nehmungslust. Schwere Montanwerte, wWwie Deutsch-Luxem- burger, Bochumer, Klöckner und Phönix setzten bis ½ Bill. Prozent niedriger ein, konnten aber die Verluste bei trägem Geschäft zum Teil zurückgewinnen. Von den Metallwerten büßten Hirsch-Kupfer eine ansehnliche Aufbesserung von 2,25 Bill. Prozent fast voll- skändig wieder ein. Canada-Aktien erholten sich im Einklang mit der Festigkeit der deutschen Anleihen Waeiter um mehr als 1 Billion Prozent. Schiffahrts-Aktien ermatteten nach anfänglich mäßiger Besserung. Insbeson- dere setzten Nordd. Lloyd die Rückwärtsbewegung fort. Bankaktien unterlagen nur geringfügigen Verände- rungen. Diese Aktien verloren Bill. Prozent. Ausländische Anleihen begegneten nur geringem Interesse. Türken und Ungarn waren vorwiegend fest. Auch in der zweiten Börsenstunde blieben die Kursverände- rungen bei Neigung zur Abschwächung belanglos. 10 Millionen Dollar-Kredit für die Ruhr In den Kreisen des Kohlensyndikats verlautet heute, daß der von Amerika angeforderte Kredit von gekommen ist. Die näheren Einzelheiten bleiben wWeiteren Verhandlungen noch vorbehalten. Dieser Kredit soll durch eine hypothekarische Bürgschaft von etwa 30 deutschen Banken garantiert werden. Der Kredit ist eine Ergänzung der etwa vor zwel Wochen von der Stadt Essen in Amerika bereits abgeschlossenen kleineren Anleihe. Damit dürfte wWohl die durch den Raubbau der letzten zwei Jahre ihrer Mittel beraubte Schwerindustrie Wieder einigermaßen konkurrenzfa hig werden. Ferner wWird angegeben, daß in den letzten zehn Tagen von deut- scher industrieller Seite in den Vereinigten Staaten Kredite in einer Gesamthöhe von etwa 1% Milliarden Dollar angefordert wurden. Es ist anzunehmen, daß Kredite in solcher Höhe demnächst abgeschlossen werden können. Plan einer deutschen Postsparkasse Wie das B. T. hört, ist seitens der Sparkassen eine enge Kommission gebildet worden, die die Angelegenheit behan- deln soll. Die Mitgliederverbände des Deufschen Sparkassen- verbandes haben Weiterhin zu dem Vorentwurf für ein Zu- sammenarbeiten mit der Post Stellung genommen und ver- schiedentlich Abänderungsvorschläge gemacht. In Spar- kassenkreisen hegt man namentlich hinsichtlich der Haft- Pflicht der Post Bedenken. Wie bekannt, sieht der Vorentwurf der Sparkasse vor, daß die Post iuch Rück- Lagen auf Sparkonten leistet. Was die Behandlung des Postsparkassenproblems seitens des Reichspoctmini- steriums anlangt, so scheint augenblicklich ein gewisser Stillstand in der Angelegenheit eingetreten zu sein. Die Ab- reise der Kommission, die zwecks Studiums der österreichi- schen Postsparkasseneinrichtungen nach Wien fahren sollte, hat sich verzögert. Es scheint im Augenblick noch nichts Näheres über den Zeitpunkt der Abreise festzustehen. Viel- leicht hängt die Hinauszögerung damit zusammen, daß die Post den Plan einer Postsparkasse zur Förderung des Spar- sinns. daneben aber auch die Beschaffung von Mitteln für die Post erwogen hatte, diese gegenwärtig nicht für genügendeflüssig halte, um ihren Plan noch weiter aus- reifen lassen zu können. Lauchhammer-Rheinmetall-.-., Berlin. Dieses nun- mehr unter vorstehender Firma handelsgerichtlich dingetra- gene Unternehmen verkörpert die bisherige Interessen- gemeinschaft zwischen den Eisen- und Maschinenbau- . 11. 10. 11. Trloctw. Beslgqh.—.—.— er. Uitramarinf. 14.— 14, 2sohooRew., Kit'n 1,80 1. 30 Thürg.Llef Gotha 8,75 8,75 Ver. Zellst. Berl. 2,.— 40 Zuckerf. B. Wagb..— 3. Uhrenfabr. Furtw.—.——, Vogtl. Masch. St. ,— 3,10 Frankenthal.55.60 Ver.deutsoh Oele———,— Voſgt& Häff. St..70.7]„ Hellbronn. 2,75.80 V. f. oh. Ind. Malnz 12.— 12,— uolthom. Sell.K..95 2,60]„ Oftsteln. 3,40 3,30 Ver. Faßf. Cassel 3,.35 3,30[Wayss& Freytag 3,15.50 Rheingau. 2,75— Ver. Finsel Nurnb. 15,25 15,50[Zellst.waldhofst. 11.— 10.75]„ Stuttgart. 3,40.40 Freiverkehrs-Kurse. ..8[Krelohgauer..—, Hastatterwwaggon.85.85 Elberfeld. Kupfer—.—.—[Mansfelder.. 3,65.85 Ufa 10,75 11, Entreprises..— 22.— ex Söhne.... 2,60 2,45[hm. Kohlenanl. 11,— 11,.— Berllner Dlvidenden-Werte. 2 Transport-Aktien. .-Austral.'soh. 24.— 74,60 Hb.-Amk. Paketf. 25.— 25.— .-Südam.'soh. 34,5 34,0 Hansa'schlff. 10,25 10,30 Bank-Aktien. Zank f. el. Werte.75 5,75 Ptsch. Aslat.Bank 35,— 35.— est. Cred.-Anst. 0, 5 0,45 Barmer Bankyer. 1,90.90 Deutsohe Bank. 10,45 1,65 Relohsbank 44.25 4½25 Borlin. Hd. Ges. 27.— 27,0 Pt. UDehersee Bk. 78,— 77,— fnein. Creditbank 2,23 2,25 Com. u. Prlyatbk. 5,50 5,50 Diso. Commandit 11,60 1, 40 Suddeutsoh. DisO..— 8, Darmst. u. At.-B. 9,.— 9,— Dresdner Bank. 6,65.—[Westbank(,45„⁵0 Mltteld. Kreditbk.—,—.90 Industrie-Aktien. Aboumulat. Fabr. 26,— 27,85 Badlsche Anllin, 16,75 16,75.-Beslqh, Oelf, 19. 21.70 Adler& Oppenh. 72,— 63,— Baloke Masohin..50 4,4 Bremer Vulkan 57, 58,25 Adlerwerke....15.15 1 ee 6,0 6,0 Buderus Elsenw. 11.19.60 .-G. f. Anllinfarh. 12,25 18,25 J. F. Bemberg.. 22,.— 19,.— Phem. Arieshelm! 69 13,25 Alexanderwerk. 3,50 3,— 3,.20 3,15 Morddtsoh. Lloyd 570.90 Roland-Linle. 10,—.15 Verein.EIbesohlff.50—,— Sohantungbahn,.80 1,89 Allg. Lok. u. Str. 39,— 39 50 Südd. Eisenbahn—,——. Baltimors 47,15—,— Bergmann Elektr. 14.— 13,.— Chem. Heyden 10 Millionen Dollar nunmehr endgültig zustande- Stoehrkammgarn 42.— 40,500 V. Dtsch. Niekew. 21.— 21.50 Allg. Elektr.-Ges..— 8, 75 Als. Portl. Zement 55.— 49.50 Amme Gles.& Co. 3,25 3,25 Anglo-Ct. duano 10.— 10.,90 Anhalt Kohlenw. 21,75 21,25 klohb. Hannhelm 30,— 28,.—Bad. Anilln.Soda 17.— 17,15 CementKkarlstadt 6,50 5,30 Annener Gußstabi 9,10.70 -Kempf.Sternd..— 86,— Bad. Elektr.-des..58 0,50„B Lothr. Metz.——. Halnzer Stamm. 58.— 60,.— Bad. Masch. Durl. 15,— 15,— Chamotte Annaw. 10,— 10,— Parkbrauerel.. 20,— 20.— Sohöfferh. Bindg. 18 40 18,70 Bayrisch. Spiegel.— 6,— goldenberg 37,50 36 Sohwartz-Storoh 19,50 21,.—Bayer. Cellulose 11˙50—.— 5 0 „ Grleshelm. 14,30 11, Arenberg Bergb.—.——.— Asohaffbg. Zellst..80 20,60 Bad.Uhren Furtw, 13,50 14,45 Chem. Wrk. Albert 40,———Augeb.-Nb. Masoh. 21,75 22.— Berlin-Anh. Msoh. 6,15 6,— Berlinkarlsr. Ind.—.— 67,— Berliner Masohb. 14,75 13,80 Berzellus Bergw. 6,75 6,25 Bing Nurnberg. 2,50 2,50 Blsmarokhllttss.—.— Bochumer Aulst. 8,25 16,75 gebr. Böhler& C0. 30.——— Braunk.u. Brlkete 33.— 39,.— Ohem. Meller. 14.25 12,— Chem.delsenk.. 36.—.— Chem. Albert... 34,50 42,.— Dalmler Motoren 3,—.— Dessauer das 27,75 27.65 Deutsoh-Luxemb. 16, 5 49,— D. Elsenb.-Signal. 4,.90 4,75 Deutsohe Erdöl. 38.50 38.75 Deutsoh.dulstahl.80.60 Donnerskag, den 11. September 1921 mheimer General-Anzeiger Abteilungen der Linke-Hofmann-Lauchhammer-G. und 1 Abteilungen für Hütten- und Bergwerksbau der Rheinise Metallwaren- und Maschinenfabrik. Das Arbeitsprogram! der neuen Firma, die Zweigniederlassungen in Düsseldor“ Riesa a. d. Elbe und in Lauchhammer(Provinz Sacheen unterhält, betrifft Kranbau, Eisenhoch- u. Brückenbau, Olen? und Generatorenbau, ferner den Bau von Elektroöfen, werksanlagen, Zerkleinerungsmaschinen, Ausrüstungen 72 Häfen, Werften u. a. m. Durch Beteiligung an der Gröppe Rheinmetall-.-G. in Bochum erstreckt sich der Geschäfts- kreis auch auf Kohlenaufbereitungsanlagen. — Waren und Märkie Mannhelmer Produktenbörse m. Mannheim, 11. Sept.(Eigener Bericht.) Der Markt verkehrte heute bei gut behaupteter Tendenz. Pie Nachfrage hält an, doch sind die Umsätze etwas Kleines, wie am letzten Börsentage. Man nannte: Weiz en, inland. 23,50—24, 50, ausländ. 26,25—27,50, Roggen, ausländ. 24.50 bis 22,50, Hafer, alter 24,.—, neuer(je nach Qualitab) 18,50—21,50, Auslandshafer 20—24, Mais mit Sack, 20,50, Gerste 25—26, Weizenkleie 12.—, Weizenfuttermehl 15,.— Weizennachmehl 20—21, Weizenmehl(Basis), 35,75—36.C0, Roggenmehl 29—30 Gl, alles per 100 kg bahnfrei Jannheim. Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse 115 Die Kurse verstehen s ch per 100 Kilo netto waggontrei Mannneim onne Sack zah in Rentenmark Frelspoterungen vom 11 September 1824 5 Welzen, inländlsoher 23,50—24.C0 Roggenmen 29,50 1 55 „ ausländlischer 25,25—27,73 Weizenkleie mit 8⸗ 12,25 2 Roggen intändisoher 19.,50— 27,50 Biertreber 7 7756⁰ „ ausländische“ 21.09 21.50 Rozmelasse 5 Brau-derste(alte) 24.00—36,50 Wlesenheu, lose 5„.,(neue) 5 Rotkleeneu Hafer(neuer) 19.40 22,00 Lurerne-Kloeheu— 5 alter 20.03—23,50 Press-Stroh— Hals., gelbes mit Sack) 20,00—20,25 Gebundenes Str oh*. Welzenmehl hesis Sper. 0(fichtpras) 35,25—35,75 Raps Tendenz fest. ): Ueber den Stickstoffmarkt im Monat August 1927 berichtet uns das Stickstoff-Syndikat: Bei normaler gung hat sich die Nachfrage im Inlandl gegenüber dem 8 75 monat weiter belebt dank der von uns ergriffenen 1 nahmen durch Sonderpreise im Sommer den Absa⸗ anzuregen. Der Auftragseingang und der Versand sind entsprechend gestiegen. Pie Wagengestellung war gut. 1 Septemberpreis ist gegenüber dem Augustpreis um 3 1 auf 1,06„ für das kg Skickstoff im schwekelsauren Ammonia bei gleichen Verkaufsbedingungen erhöht worden. 5 Ausland wWar die Tendenz bei allen stickstoffhaltige Düngemitteln fest. Die gegenüber dem Chilesalpeter aun im Ausland billigeren Preise für die Sticktoffeinheit 5 schwefelsauren Alumoniak wirken sich in der Star Nachfrage aus. Für das Frühjahr ist eine weitere Belebun des Geschäftes zu erwarten. Schiffahrt Dampfer-Bewegungen der Hamburg-Südamerikanischen Dampfschifffahrts-Gesellschaft PP. Entrerios am 7. 9. in Hamburg; PD. Bilbao 2575 7. 9. Vlissingen passiert(ausg.); PD. Tucuman am 7. 9. d0 Paranagua(ausg.); PD. Antonio Delfino am 6. 9. Fernan, de Noronha passiert(rückk.); PD. La Coruna am 7. 9. La Coruna nach Vigo(ausg.). 10. 119 .stahl.V. d.)p. 11750 1 Ver.—— 5 r 2000 Vogel Telegr.-Dr. 5, 3 Vogtland. Masoh. 2,8) 24— Wanderer-Werke,.— Weser Akt.- des. 70 19.30 Westerreg. Alkall 9273155 15 Westf.Eleen Ladr. 1,7 J5] WieslochTonwar. 5 227 Lldeto oee 5 10 Zellstoff Vereln, 47 10/5 Leilatoft Waldhoi 10,75 10, 10. 1. Teokl. Sohlrrsw/. 15,59 14,75 Teleph. Berliner 4,30 4,.— Skohs. Gubstahl. 13 17. 8 Thale Eisenhütte—.—— Sarotti.....50 1 Hugo Sohneider, 4,50 4,2 Sohubert& Salz. 1. 5 10,1] Türk. Tabaksreg.,——, Sohuokert& Co. 35,90 35,50 Unlon-Gleßerel. 6,80.8 Slemens Elektr.. 7,— 6. 75 Unlonwerke Ahm..90.9 0 Siemens&Halske 12,70 43,50 Varziner Papler. 4,75 4,75 Sinner.-... 7,25 6, 75 Ver. B. Frkf. dum,.—.— Stettiner Vulkan 15.— 15,60 Ver. Chem. Charl. 16,— 1 5,60 Stoewer Näm.. 13,.— 12.—V. Glanxstoff EIbf. 44,— 14. 2. Stollb. Zinkhütten 35,— 33,50 Ver. Harzer Kalk 60.50 Südd. Immobllen. 3,50 3,80 V. Sohuhf. Brn. K W..50 2,25 Berliner Ergänzungs-Nurse. Otzoh. Australlen 24,— 24.6[Sruschwitzrextii 4,70 4,50 Woking-ement2z.—.50 l. f. verkhrsw. 46,25 16,— C. Heokmann 44,— 48,½25 Wolf, Buokau..50 Alfeld Delllgsen. 2,.— 2,—Optlsche Goerz, 5,10 5,50 Wissener Stahl 7 ö Ammend. Papler.— 5,— Rückforth Nachf. 2,15 230 arderattur.nm..— 6l, Ber.-Gub, Hutfbr. 22,— 2 J,— Salzdetfurth.. 20,75 21,50 Durener Metall 5 20,05 Conoord.Spinner..60 2,80 Soheldemandel. 19.50 18,25 Dtsch. Att Telegr. 28.5.— Deutsche Kunstl..30.84 Segall Strumpf..,40 1,40Weberel Zittau 0•10 dephard Textil. 6,20.40 Teſohgräber....10 1,10 Flend. Brüokenb. 5,½15.— gebr. Goedherdt. 13,25 13.—Thoeri Oelfabrik 6,15.90 WInelmsh. Eulau 9 Gothaer Waggon 2,70.30 ThüringerSalinen 15,50 12,75 Kolonlalwertoe. 4% Hexlkaner. * —10.50 Russenbank 1, 5⁰ deutsche Petr.. 6,— Otsoh.-Ostafrika 3,15 70 geu-Gulnea....25 3,90 4½% Mex. Bew.——J— tavl Ninen u. Els. 22,50 23,50 5% Tehuantepoeo— 27,0 Pomona 19,— 49,5 zouth West.——,—4½% 1 ee Heldburg 4, 5 365 %ͤ Mexlkaner 47,75 43, 0 Peterab. Int. Hand. 6,— 5,90] Benz-Motor 4, Berliner Frelverkehrs-Kurse. 10 Adler Kall.. 23,— 23,50 Apl, Allg. Petr. ind. 2,25.30 Becker-Kohlo.. 5,90 5,50 Beoker-Stahl...60 1,30 Dlamond.. 15,65 15,75 Hoohfrequenz...50.— Int. Petr. Un., lpu—,- Krügershall..75 9. Meyer Textil.. 0,30 0,30 Muldenth. Papler 0,08 0,01 3, Ronnenderg 4/ 45 Slohel& Co.. 637 Sloman gelpeter.— Sudsee Phosphat 6 16.15 10,.50 .50 Berliner Festverzinsliche Werte. a) Reichs- und Staatspaplere. 10 Deutsohekabelw..650 1,40 Deutsche Kallw. 42 10 44%½7 Elektr. Lleferung..75 13,75 Elektr.Lleht.KT. 9,25 6,25 delsenk. Bergw. 5,75 53,50 gelsenk.Gubstahl 16,.90—.— Dollarsohätre.. 65,60 83,30 3½%.Relohsanl 1,400 J,450J%ů B. Koklenanl. 1%0 goldanlelhe.. 94, 0 94.75 145 ,½0 5/oPreub.Kallant. 490 400 — * 6,— 16,—Beok& Henkel. 2,35 2˙62 Weller t. H.—.—IDeutsohe Masoh, 6,15—,[Elsbaoh& Co... 25,— Gdenschow 4 C0. 16,25 1 5 1 45 rt. 1. 20 Adt, debr. Wächt. 2,75.69 Elektr. 13.56— Hestlrge, 722.275200 8 1 5 125 Emiine Ater 5 42— 10.50 derreh f. dar 3920 350 ee ee 4721 9 10 8 0 e 55 85 Rocencent 120 152 tal ke. 2,50 2, Imler Motor. 2. 80Deutsohe Wollw. 3.— Enzinger or. 10.— de olm. 0„10 N 70 1. 5 — 1 890 deutsoh. Elsenh.—.— 6,— et 71,50 42,50(des. f. elektr. Unt. 17,50 17,75 85 575.670%/ 5% Sobe Hraunn. 420 6 Dt. Elsenh. Berlin.15.2 5 0 D. gold.u..-Anst. 19,50 13,40 Ponnersmarokh., 65,— 85,— Faber Blelstift. 12,— 11.9 Gdoldsohmidt, Th. 11,80 10, 30 deutsohe Nerlag 29.75 29,— Durkoppwerke.. 9,.— 9,—Fahl, List 4 C0..25 4,15 Areppiner Werke 5,——,— .25 Dyokerh.& WIdm. 22 7 5 Dusseid. Elsenb. 14 6 5 80 58 0 65 e eeee 0 80 Dinglerzwelbrok. 6,10 5,5 Dynamit Nobel. olten& Gulll.. 20,„Adehr. grobmann. 3,— 140%4 1 4%5 f. Frleter...—.— Arün&. Bilfinger 12.50 13.50 4 40 g nt.— 1½— 1,200Haokethal Draht.80 2,90 4%„doldr. 5„ Adlerwerke Kley..10 2,10Bl.-.S. Braubach.— A. E. d. Stamm.15 9,—Brem.-Beslgh.Oel— Anglo Cont.duano 1180 1,75 Breuer Stamm.—, Aschaff. Buntpap. 25,———Brockhues.-W..90 Asohaff. Zellstoff 20,50 20.75 Bronoef. Sohlenk 36,.——,— Bahnbed Darmat. J,60.70 Burstf. Erlangen 28 2,600 Purrkoppwrk. St.—,—.—Eokard Masohin. 9,5 9,15 1924r?—.——, B. neſchösanl, J69.440 4% gadleohs Anl..„ Landaob. fogd- 1n* .40 ,450 3¼% Bayer. Ani. 1 750.C60 b) Auslündische Rentenwerte.—1. 40/orurk. unlt. Ant 2g 30%-.x Sr.%0.—.— 4%„oflob.1511 13.75 14,13 4%„, Golcerlor. 6.— 60% + * Baden. Melnhelm 0,5.90 JCem. Heldelberg 14.25 15, Dllsseld.Rat.Dürr 200 3,—Elsenw, T. Meyer.70 1,60 Fuche Waggon o„oonv. Rte. 1,20 1,20 400-.-.0s 27,— 27.—.505% 8lldö.f. à. ͤ, —FT!ßTwß... ↄ b%eeee, 755 70 Elberf. Farb. v. B. 14, 25 14,38 Fllztabelk Fulda.80 3,80 Hiooh-und Tlefbau ,20 3,05 Elberfeld. Kupfer 1, e eeee e e%%„„ 51914 6,13 6,90 5%„ Obigat 12.742ò5 klektr Klont uer. 8,30 6, 0 Franbfurter Hof 13.— 12,50 Höchsterl Farhw. 18,38 18,18 fannov, N. Egest..— 64,— ogtoß Eſc. U. St. 2,— J0,—Hfüoknerwerke. 8, 25 34.654% Turk. Ad.-Ani..50 11.— 4%„„Goldrto..33 10.— 44½0oanat. Ser.).50 10. Ele. Bad. Nolle——. Frankt Pok.& Wit..45 4,30 Holzmann, Phll...75 5,—lann. Waggonfab. 6,— 9,25 Hoheniohe-Werk. 19, 40 20,65 C, H. Knorr...70 3,65 4%„ Magd.-EIs.! 14.13 14,38 4%„„Kronenr.25.134½%„„ 1.—% Emag Frankfurt, 0,34.34 Puchewag.Stamm.25 1,25 Holzverkohl.-Ind. 6,50 7.—Hanza Lioydd...40.40 Pnilipp flolzmann 5,— 5,— Köln Rottweiler! 9,25.104%„„„ I 12,— 12.50 3%.-U. Stb. alte— 10,75%%„ 1 Horochwerke... 10,— 10,—debr. Körting...50.80 6 Emafſlest.Ulirioh 4,50 4,55 Ganz Ludw. Malnz 0,39 6, 2 Junghans Stamm.60 6,60 Hbg.-Wen Aumml.25 2,25 Eneinger Worma—.—.— gelling 4 C0.. 1,= he,Kammg. Kalsersl. 11.— 11,—Harkortgergwrk..— 4, l0 Ehrnd& Sehmer 32,.— 33,.— Goldschmidt Tn. 11,50 12,50Karlsr. Maschlu. 3,60 3,50 Harpen. Befgbau 88,.— 68.25 Eullnger Masohin. 6,50 6,90 Gritzner H. Durl. 26,— 28.[Kemp, Stettin..——Hartmann Masch. 2,70 3— Humboldt Masoh. 17,65 17.85[Kollmark Jourdan 19,— 19,75 Httw..Kayser—.——.—Kosthelmer Oell. 6,50.75 llse Bergbau.. 15,50 15,90]Kraues Cie. Lok. 4,20 4,75 Frankfurter Festverzinsliche Werte. N ——ů Ettlinger Splnn. 2,— 80,— Arün, Blifinger. 14.— 13,63 Kleln, Soh. A Beok..75 4,75/Heckmann..70 M. Judel 4 O0.. 6,40 5,75 Kyfthäuser Hütte 1,10.20 a) Inländische..0 Fan. V8h. slelsüft 13,½— J1.50 flald& Meu, Mähm. 20,— 20,— Knorf, kieſibronn 3,90 0 Hedwigshütte.. 22,— 22.75 gebr. Junghans. 5,15 8,75 Lahmeyer 4, C0. 8,80 8,50 Dollarsohätze..——40%.Sohptea. 08 10.— 11, J4% Bayr kle.· antl. 00 202 Faber& Sohleoh..05.— flammer Osnabr. 12·89 18,56% Conserven Braun i, 10 1,10ſHlipert Masohin. 4,75 4 Kanla Porzellan,.6.10[Laurahütte.. 6,5 6,80 4% d0 4 1917 10.— 11.—3½6% do.„ae, Farbwerk Munhih.———,— Hantwerk.Füssen 14,25 14,50 Krauf& C0., Lok.—— 4,50 Hlndr.& Aufferm. e.—.80 Kallw. Aschersl. 15,50 15.300Linde'sElsmasoh..10 6,9040%9 310.7(⁰ 40% 4,0%% 2 1 5 052,—4¼/ Mhm. v. 1914——,Sparprami. 1919.810 0, 790 3% do. 600 4, Fahr debr. Plrm. 5,87 8,38 Heddernkh. Kupfer.0 7,05 Krumm, Otto.. 1,15 1,30Hürsoh Kupfer.. 19,25 20,50[Karlsr. Masohln. 3,50 3. 44 Lindenberg. 51,50 52, 0 1802———V% Pf. Schatzaw. G,30 4% gay Ele. f. 300) 3,00 Felt. Aulll.Cartaw, 2,28 flerzogp.HMünchen.———Lahmeyer 4 00. 10,— 9,600 Hirsohberg Leder 48,25 40,25 Kattowitz. Bergb. 28.10 25.75]Parl Lindström. 15,50 15.75 3½%„% 4% o. do.(7925 J. i05%% V d0, 3. / 9356 2 45% Prous. Kons..340.562 47/ f,888. fhu g0 30% Tederwar. gothe 0, 6d,— ¶Poteruinſon Frkft. 1,70 JJSohnellpr. Frank. 8,0 8,55 LInke L Hofmann J2,75 l,= Hlx& denesf...10 5,½70 flbeln-Sraunkonl. 28,)u 23,25 40% d0. unk.b. 1925 1,00 1,500 3¼0%„„ I— 3½%„ abhgest. 350 17605 Tod. Sploh, fr.-A.%89 2,0 pk. Nahm. Kayser 3,10.10Sohramm Laokf. 3,90 3,70 Tudw. Loewek Co. 6 512 61,36 Hotoren Deutz 21.10 21.25 Eheln. 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Stamm 6,25.25 Sohunib. Leander.00 1,20 Magirus.-d...——Obergzohl. Eab. d. 12.25 11,50 „ Elsenlndst. 12,50 13,— „ Kokswerke 38.,23 38,75 b) Ausländlische(in Billionen%]— 3. 5,.30 4 0 60. Rh. Masch. Leud. 3, 5 3,50Sellindustr. Woltf 5, Mannesmannröb 40% Rumünlent903—, 20gghr nf 47⁰ 2 Motall Dannhorn——,—5— Sloh.& U0.J. Malnz 4,10 4,20 Mansfeld. Aktlen.25 Mlag, Muhlb... 1,50 1,55 Rhenanla Aachen 5,— 1,80 .9ʃ „.35 2,15 Rlebeok Hontan 37,.—.—Slem.Aals., Berl 43.——,— Markt-.Kühfhall. 1,75 1, 10 Orensteln& Kopp. 1,„ 16,25 flombaoh. Huütten 16.33 46,0. 4½% 0 st.S. fi913 3,50 3,5, 4½% do,Gold. am. 6,75 7,103½% do.„ v. 681— ——.————Hodberg parmst. 2,75 2,75[Sinaloo Detmold 4,30 3,50 Maximiliansau...— 9725 Phönix Bergbau. 37,10—-Foeltzer Braunk. 19,50 19, 04¼% d0. Sohatz..12 6,50 4% do. am ft.-V.—.———% Mex. am%— 2 Motorf. Oberurs. 14,—. 15,[ütgers-Werke. 16,— 16,50 Südd Drahtindst.—,——Heoh. Web. Linden 1— Ne 1 2 8 58 2 a e er e 7.5 1 8 0 Se R 4970 v ſyrig.Aul.—— 2 dg.—.——.—8. Led. 8t.———kr. 00. 10.— aug. 575 5,½75 werko 5 92 Neockars. Fahrzg. 4,25 4, 30[SohiInok& C. Hbog 8. Led. St. Ingbert—, Fr. Méguln 4 00 55—„ athgeber Wago„„ 0 400 URgst hoid 86t.25 5 Febuantepes- 9 N 26,— IRelsholz Paplef, 13,25 11—Sachsenwerk.. 187 75% do. eInh.Rente 1,459.450 Nlederrh. Led.Sp. 25,——— JSohneld.& Hanau 3,60.90 Strohst.V. Dresd.—-,——-Merkur Wollwar. 28, eee eunen 50 Hiuderd.-Jerer .Donnerefag, den 11. September 1924 Mannhelmer General · Anꝛeiger(Ahend⸗Ausgabe) 7. Selte. Nr. 422 Reues aus aller Welt 85 Mord und Selbſtmord. Am Mittwoch iötete in Kiffinaen er Lsſährige Schloſſer Benz im Verlaufe von Streitigkeiten ſeine Jabre alte Frau. indem er ihr die Kehle durchſchnitt. Auf die aleiche Art verletzte er auch ſeine Schwiegermutter. Heute in den frühen Moraenſtunden fand man den Täter von einem Zuge überfabren tot auf. Die Fahrt durchs Flammenmeer. larben e auf dem Tegeler See kam es dieſer nfall. Es ſollte die Fahrt eines Motorbootes durch ein brennen⸗ 85 Meer dargeſtellt werden. Es wurden zu dieſem Zweck 200 Liter enzin ins Waſſer gegoſſen und angezündet. Durch die Flammen fuhr dann das Rennboot Hanſa J mit einem 160pferdigen Motor. er Operateur Heinrich Gerthmann nahm dieſe Fahrt vom dote aus auf. Plötzlich ſetzte mitten im Flammenmeer der Motor aus und das Boot mußte ſeine Fahrt erheblich verlangſamen. Die Inſaſſen deckten ſich gegen die Flammen ſo gut wie möglich im botsinnern. Gerthmann war dies jedoch unmöglich. Er wurde von den Flammen am Oberkörper, am Kopf und an den Armen ſo chwer verletzt, daß er jetzt bedenklich im Krankenhaus dar⸗ niederliegt. Das Boot wurde dann von einem anderen Fahrzeug aus der Flammenzone herausgeſchleppt. 16.,— Diebſtahl im Weltfriedenspalaſtl. In dem von Carnegie ge⸗ ſtifteten und erbauten Weltfriedenspalaſt im Haaa, wo der Welt⸗ ſchiedsgerichtshof untergebracht iſt, haben Einbrecher den Eben⸗ bolzhammer geſtohlen. mit dem der Präſident des Weltſchieds⸗ gerichtshofes die Sitzungen eröffnete und ſchloß. — Revolverkampf zwiſchen einem Liebespaar. In den Garten⸗ anlagen der Champs Elyſées in Paris ſpielte ſich am 2. September — Bei einer Filmauf⸗ Tage zu einem ſchweren nachts das Ende eines Liebesromans ab. Als Spaziergänger auf den Knall einiger Revolverſchüſſe herbeieitten, fanden ſie einen Mann und eine Frau im Blute liegen. Die beiden Schwerverwun⸗ deten wurden ſofort in ein Krankenhaus gebracht, und man ſtellte eſt, daß es ſich um einen Pariſer Rechtsanwalt handeit der beim früheren Marineminiſter Bukanowski Sekretär war, und um eine Verkäuferin. Der Rechtsanwalt hatte die Verkäuferin als Student von etwa zehn Jahren in Toulouſe kennen gelernt. Sie wurde leine Geliebte und kam mit ihm nach Paris, wo ſie in einem Warenhaus eine tellung fand. Das Mädchen, das von ihrem Ge⸗ liebten ein Kind hatte, beklagte ſich ſpäter über die Untreue des Mannes und es kam öfter zu erregten Szenen. Als nun der Rechtsanwalt ihr jetzt auf einem Spaziergang im Champ Elyſée mitteilte, er wolle von ihr laſſen, gab ſie auf ihn fünf Schüſſe ab. Er zog darauf ebenfalls einen Revolver und feuerte auf das Mädchen. Der Mann wurde durch zwei Schüſſe am Kopf ſchwer verletzt, das Mädchen hat vier Schüſſe erhalten. — Eine lange Flaſchenreiſe. Vor der Einfahrt zum Hafen von Cherbourg hat ein Lotſe eine verſigelte Flaſchae aufgefiſcht, die fol⸗ gende Aufſchrift trug:„Hydroarapiſches Amt der Vereinigten Staa⸗ ten in Waſhinaton. Erſter Offizier Fupper, an Bord des Dampfers „Stulwaker“, 41 Grad. 58 Minuten nördlicher Breife, 35 Grad 3 Minuten weſtlicher Länge. 1. November 1923. Bitte dem Amt zu überſenden.“ Das iſt eine der verſchiedenen Flaſchen die vom Hydrographiſchen Amt in Waſhington verſchiedenen Schiffen auf ihre Reiſe mitgegeben worden ſind, um die Strömungsverhältniſſe in den Meeren zu erforſchen. einem Gut im Staate —,Von Bienen erſtochen. Ein eigentümlicher Unfall hat ſich auf Newyork ereignet. Ein Farmer ſtieß mit ſeiner Maſchine beim Getreidemähen auf einen Bienenſchwarm, der ſich gerade niedergelaſſen hatte. Die aufgeregten Tiere bedeckten den Mann und ſein Geſpann und ſtachen blind darauf los. Ein Pferd erlitt ſo ſchwere Verletzungen, daß es bereits eingegangen iſt. Das andere dürfte kaum mit dem Leben davonkommen. Dder Farmer elbſt iſt außer Gefahr, hat jedoch nach Anſicht ſeines Arzres eben⸗ felle 1 5 Giftſtoff aus den Bienenſtacheln abbekommen, daß er längere Zeit darunter zu leiden haben wird. — In den Händen Schwarzer. Aus Sidney wird berichtet, daß im Golf von Carpentaria der engliſche Dampfer„Douglas Maw⸗ ſon“ vor mehreren Monaten geſcheitert iſt und daß die überlebenden Mannſchaften und Paſſagjere von den Eingeborenen mit Speeren getötet worden ſind; nur die Frauen ſollen am Leben gelaſſen worden ſein und ſich in Gefangenſchaft befinden. Dieſe Mel⸗ dung erfährt eine Beſtätigung dadurch, daß ein Eingeborener in einer Anſiedlung von Weißen eingetroffen iſt und gemeldet hat, er ſelbſt habe noch vor kurzem zwei weiße Frauen, eine ältere und eine jüngere, geſehen, die ſich in den Händen der Eingeborenen be⸗ finden. Die Verwaltung des Nordweſt⸗Territoriums iſt angewieſen worden, die Angelegenheit zu unterſuchen, und alles aufzubieten, was in ihren Kräften ſteht, um die beiden Frauen aus den Händen der Schwarzen zu retten. ——————.̃ ̃———.——————— Herauszeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger. G m. b. H. Mannbeim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur! Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und 8 Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übria tedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen:& Bernbardt⸗ Offene Stellen Mannheim u. Umgebun wird von leiſtungsfähiger Buch⸗ u. Steindruckerei ein 5 7 größere gesucht. 8 Nur allererſte Kraft, mit dem Fach vollkommen 5 vertraut, an ſelbſtändiges Arbeiten gewöhnt ver⸗ trauenswürdig in jeder Beziehung, kommt in Frage, da es ſich um einen ſelbſtändigen Ver⸗ trauens⸗Poſten handelt. Ea188 uſchriften unter M. M. S. 1371 an Ala⸗ Haaſenſtein u. Vogler, Mannheim. Von grösserem Zeſtungsverlag Sud. 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Gar nicht zu vergleichen ist dlie wohlige Wirkung mit der eines gewöhnlichen Seiſenbades oder minderwertiget Nachahmungen des echten Sanitatsrat Pr. med. Campe': Kukirol-Fußbades. Die mißhandeiten Ge- lenke. Sehnen und Nerven des Fußes finden sich aus der Höllenpein, die sie ausgestanden haben, wieder in die schönete OCegenwart zurück, kein unästhetisches Gerũchlein vermengt sich mehr mit dem Dufte der Zigatette, und es teift der Entschluß: 8 55 wird täglich in Kukirol. Fußbad gebadet, damit ich auf der Hochzeitsreise nicht genstigt bin, eigenz ein weiteres Zimmer zum Ausziehen der Schuhe unſd Strümpfe zu mieten, und um später der jungen Prau das— zu ersparen(denn der Fußschweiß ruiniert Schuhwerk und Strümpte. Jetzt noch auf jedes Hüpnetauge ein Stück Nuklrof-Hühneraugen-Pflaster, und in einigen Tagen bin jch auch diese infamen Plagegeister los, ohne Schneid ohne Entzündung, mithin auch ohne die Gefahr einer Blutvergiftung. 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Nach dem Londoner Abkommen iſt mit dem evölkerung er⸗ Geboten: Moderne 5 Zimmer⸗Wohnung mit Gesucht: Moderne—7 557 emeeeenee an die Geſchäftstele 1255 neoennungs-Idusdi Geboten wird: In gutem Hauſe Maz 9. ſtraße, neuhergerichtete geräumige z Aiſe⸗ merwohnung mit Küche, Bad, 878611 kammer uſw., Vorgarten. mit Gesucht wird:—4 Zimmerwohnung Zubehör in ebenfalls guter Lage:,. Angebote unt. X. H 49 an die Geſchäftsſt. Wohnungstausch n 2 Zimmer un Küche in dui Hauſe der Oſtſtadt, parterre, nach dem dene legen gegen Z Zimmerwohnung zu Vabnusgs-Lauachl Diele. Manſarde, Bad, Gas, elektr. Licht, Garten ꝛc Nähe Waldpark. Umzugsvergütung evenil. ſonſtige Un⸗ koſten werden gewährt. Zimmer⸗Wohnung mit ſämtlichem Zubehör, gute Lage, möglichſt Oſtſtadt. 8639 Mannheim, den 9. September 1924. Bezirksamt— Polizeidirektion A. und nach Vollziehbarkeitserklärung durch den Herrn Landeskommiſſär erhält die bezirkspolizei⸗ liche Vorſchrift den Verkehr mit Kuhmilch im Amtsbezirk Mannheim betr. vom 1. Dezbr. 1910 in 3§ 26b folgende Einſchränkung: 116. Juli 1924 nicht mehr für die Stadtgemeinde Mannheim nebſt ihren eingemeindeten Bezirkspolizeiliche Vorſchrift. Mit Zuſtimmung des Bezirksrats Mannheim 26b. Die obigen Vorſchriften gelten ab ororten. annheim, den 15. Juli 1924. 9 Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Sdhiller höher. Klaſſe am liebſt. der Oberrealſchule, zur Beaufiichtigung d. Schul⸗ aufgaben geſucht. Gefl. Mpert Jbadim, J 3, 20 fl. Maerteldst. A3. fel.7397 Angebote unt. T. Z. 66 a. d. Geſchäftsſt. Bg971 Tanſſache Vercentichungen der Stadtgemendt. Schafweide, Block A. Nähere Auskunft Baubüro Schafweide, wo Ausſchreibungsbedingungen, weit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Freita NJ 1, Tapezierarbeiten für die Neubauten an der ſo⸗ „ den 19. Sept. vorm. 9 Uhr, Rathaus immer 124. Hochbauamt. 30 Geboten in Frankfurt am Main: Herrschaftl. 8- Zimmer- Wohnung Herrschaftl. 8 Zimmer- Wohnung Angebote u P. 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