5 5. lenquartiere ſee deim und Umgebung wöchentlich Sold- pfennig. die monatlichen Oezieher verpflichten lich bei eptl. Renderung der wirtſchaſtlichen verhältniſſe notweneig dende preiserhöhungen anzuerk poſt⸗ ſheckkonto n 17560 Rarlsruhe.— Hauptgeſchüſtsſtelle Mannhelm E 6, 2.— Seſchäſts⸗ebenſtelle Neckarſtadt, wals⸗ dofftr., Feruſpr. Nr. 704, 702, 7033, 79034, 7038. Tclegr.-Rör. Heneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. a Jugspreiſet zu m Neue Mannheimer Zeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger · Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mufik-Zeitung. Aus der Welt der Technik Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 424 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei vorauszahlung peo ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeſgen ,0 Soldmark Reklamen.— Soldmark. Für Rnzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wirs keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchrünkte Ausgaben oder für verſpätete Rufnahme von Au⸗ zeigen. Ruftr. d. Fernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. mannheim. Aus Seld u. Garten Wandern u. Neiſen 1 Iurückziehun Aus dem Kuhrgebiet Ueberall mehren ſich die Zeichen dafür, daß die Franzoſen ernſt machen und den Beſtimmungen gemäß abrücken. Es iſt in allen Teilen der erſten Räumungszone ein Teil der Maſ⸗ 8 freigegeben worden. Ferner hat man diele Büros zu Zentralbüros vereinigt, deren Hauptaufgabe wohl weſentlich in der Abwickelung der noch zu erwartenden Geſchäfte Au erblicken iſt. Da man überall dieſe Quartiere der deutſchen Be⸗ örde übergab, darf man wohl damit rechnen, daß eine Neubeſetzung hicht in Ausſicht ſteht. Die Oeffentlichkeit intereſſiert ſich am ſtärkſten für die doch ſchon Räumung Dortmunds. Lon dort wird gemeldet, daß der Landkreis Dortmund ſo gut le ganz von franzöſiſchen Truppen frei iſt. Im übrigen be⸗ ſtehen auch dort noch die Abwickelungsbüros. Auch bei den noch berbleibenden Truppen ſcheint alles nur auf den Befehl des Gene⸗ rals Degoutte zu warten, um das Dortmunder Gebiet endgültig ei zu geben. Sonſt iſt das Ruhrgebiet ſchon merklich von der franzöſiſchen Veſatung gelichtet. Der Landkreis Bochum iſt ganz frei von Truppen und aus dem Landkreis Gelſenkirchen ſind geſtern letzten Kompagnien abgerückt. Die großen Lager in Ober⸗ gauſen ſind ebenfalls ſchon zum größten Teil abgebrochen. Die Fümmung der Bevölkerung iſt durch dieſe Beobachtungen ſehr freu⸗ ig geworden, wenn auch immer noch einzelne glauben, daß die Ranzoſen irgendeine Gelegenheit ſuchen, um ſich länger zu halten. Nach einer Korreſpondenz⸗Meldung aus Eſſen ſoll gemäß einem Befehl des kommandierenden Generals die dritte franzöſiſche Apiſion, die den Dortmunder Bezirk beſetzt hat, jetzt aus der be⸗ ſibten Zone herausgezogen werden. Die Zivildienſtſtellen der zbegiebahn uſw. ſollen in Recklinghauſen ſpäteſtens bis zum Oktober vollſtändig abgebaut ſein, während der Abbau der kanzöſiſchen Verwaltungsſtellen vom 15. September an Kſolgt. Rückkehrerlaubnis für das belgiſche beſetzte Gebiet 18 General Burauet. Kommandant der belaiſchen Beſatzung, kläßt folgende Verfügung: le„Unter dem Vorbehalt, daß ſie ſich den über den Perſonenver⸗ hr in den beſetzten Gebieten herausgegebenen Verordnungen an⸗ paſſen. können nachſtehend genannte Perſonen in die von der bel⸗ alſcen Ruhrabteilung beſetzten Gebiete zurückkehren: Schmidthauten lann Suisburg. Müller aus Duisburg⸗Meiderich. Scheuermann Jo⸗ bo ſes aus Hamborn und Polizeikommiſſar Edelbrück aus Ham⸗ leun Desaleichen können alle Beamten. Angeſtellten und Arvei⸗ . die den im beſetzten Gebiet aufgelöſten Verbänden der Schutz⸗ ſen läa ei angehört haben und am 11. Januar 1923 aus dem beſetz⸗ bel Gebiet ausgewieſen worden ſind, als Privatleute in die von der de giſchen Ruhrabteiluna beſetzten Gebiete zurückkehren, wenn ſie ſich beſe über den Perſonenverkehr erlaſſenen Vorſchriften anpaſſen und onders den Artikel 18 der Verordnung Nr. 122 beachten.“ Die Verordnung tritt ſofort in Kr e Deutſchland und der Völkerbund Engliſche Meinungen 0 London, 12. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter). In poli⸗ Aihen Kreiſen beſchäftigt man ſich eingehend mit dem Eintritt wilſchlands in den Völkerbund. Es handelt ſich tatſächlich um eine chtige diplomatiſche Frage, da Deutſchland in dieſem Jahre * mehr beitreten kann und auch nicht die Abſicht zeigt, unter ſr don Herriot gemachten Bedingungen auf Zulaſſung nachzu⸗ en, Daß dieſe Frage von der konſervativen und liberalen Preſſe er angeregt wird, zeigt die in hieſigen offiziellen Kreiſen herr⸗ Beſorgnis über eine doch noch ſchließlich mögliche Zurückwei⸗ Deutſchlands. Sie gibt der„Times“ Veranlaſſung in einem 1 gerade freundlichen Artikel über den Eintritt Deutſchlands in Eun Völkerbund zu polemiſieren. Das Blatt ſagt zwar, daß der ft ritt Deutſchlands wünſchenswert ſei, hält aber an der Bedingung ſal, deutſchland müſſe aufgrund des Artikels 1 des Völkerbunds⸗ ale ts um Eintritt nachſuchen und die 26⸗Mehrheit erhalten ferner do Bedingungen des genannten Artikels erfüllen. Inwieweit dies Daat, obbritannien eingehalten worden ſei, darüber ſchweigt das lole Die„Times“ fügt hinzu, daß jetzt die militäriſche Kon⸗ dart und die Entwaffnung durchgeführt und deren Ergebnis abge⸗ de et werden müſſe. Schließlich kommt das Blatt auf die Aktion kulſchlands zur Zurückweiſung der Kriegsſchuld und uut rung Deutſchlands zu ſprechen, den Verſailler Vertrag noch ein⸗ unterſchreiben. Es wirft die Frage auf, ob das etwa be⸗ 955 daß Deutſchland jetzt den Verſailler Vertrag offen zurückweiſe. Blatt erklärt den Standpunkt Deutſchlands für durchaus in⸗ für ortun und würde einen offiziellen Schritt Deutſchlands hierfür ei men großen Fehler halten. Die„Times“ glaubt jedoch, daß ten rd von alliierter Seite irgend welche Ermutigungen erhal⸗ 12 abe. Wapaluf liberaler Seite, wo Deutſchlands Eintritt in den erbund tatſächlich ſehr gewünſcht wird, ſpricht die Aſquith nahe⸗ Regie e„Daily News“ die dringende Hoffnung aus, daß die deutſche werde ng nicht durch einen offtziellen Schritt England zwingen von der Zurückweiſung der Kriegsſchuld Notiz zu nehmen. 3 würde nicht nur Deutſchlands Zulaſſung zum Völkerbund, ſon⸗ dbenccuc die Durchführung des Dawesgutachtens gefährden. Das 0 Blatt hofft, daß es Marx und ſeinen Kollegen gelingen ſich mit den Nakionaliſten Deutſchlands zu einigen. Es der franzöſi Die Freulaſſung der politiſchen Gefangenen Bis geſtern abend 9 Uhr ſind 22 politiſche Gefangene aus dem Dortmunder Gefängnis entlaſſen worden. Von den übrigen 56 Gefangenen, die ſich noch im Gefängnis befinden, werden vorausſichtlich 13 politiſche Gefangene heute noch in Freiheit geſetz: werden, während man hofft, daß die übrigen 5 politiſchen Gefan⸗ genen in den nächſten Tagen entlaſſen werden. 38 Gefangene wer⸗ den dann noch im Dortmunder Gefängnis verbleiben, die ſich wegen Diebſtahls und dergleichen zu verantworten haben. In Ausführung des Artikels 7, Anhang 3 des Londoner Pro⸗ tokolls ſind geſtern in Eſſen 51 deutſche politiſche Gefangene frei⸗ gelaſſen worden. Hierunter befinden ſich 36 Unterſuchungsgefangene und 15 bereits verurteilte Deutſche. Teſta beim Gberpräſidenten Fuchs Der päpſtliche Delegat Monſignore Teſta, der bekanntlich ſeit 1˙ Jahren im Rheinland und im Ruhrgebiet weilte, kehrt jetzt nach Rom zurück. Vor ſeiner Abreiſe ſtattete er am Mittwoch dem Ober⸗ präſidenten Fuchs in Koblenz einen Beſuch ab, um ihm zu ſeiner Rückkehr in Amt und Heimat zu beglückwünſchen und ſich von ihm zu verabſchieden. Der Oberpräſident dankte ihm für den Glückwunſch, und nahm ſodann Gelegenheit, ſeinen und der Provinz Dank zu ſagen für das große Intereſſe, das der päpſtliche Stuhl durch die Entſendung eines Vertreters von hervorragendem Range den beſon⸗ deren Verhältniſſen der beſetzten Gebiete erwieſen habe. Manche Sorgen und manche Nöte ſeien durch das warmherzige, von jeder Politik ferne Liebeswerk des Monſignore Teſta gemildert und ver⸗ ſcheucht worden. Hierfür ſchulden nicht nur die betreffenden Per⸗ ſonen, ſondern auch Staat und Provinz dem Papſte und deſſen Ab⸗ geſandten wärmſten Dank. Monſignore Teſta, deſſen außerordentliche Miſſion für das Rhein⸗, Ruhr⸗ und Saargebiet zu Ende geht, weilte auf der Rück⸗ reiſe von Saarbrücken in Trier, wo er den deutſchen und den fran⸗ zöſiſchen Vehörden, dem Biſchof Dr. Bornewaſſer und dem Reichstagsabgeordneten Profeſſor Dr. Kaaß Abſchiedsbeſuche ab⸗ ſtattete. Vom Ruhrgebiet aus wird Teſta in wenigen Tagen die Rückreiſe nach Rom antreten. Die Lage in der pfalz Im früheren Landratsſaale des Regierungsgebäudes in Speyer fand heute die ſeierliche Vegrüßung des in die Pfalz zurückgekehrten Regierungspräſidenten Matheus durch die Beamten der Regie⸗ rung ſbatt. Regierungsdirektor Staehler, der bisher die Ge⸗ ſchäfte des Regierungspräſidenten führte, begrüßte namens der Beamtenſchaft den Regierungspräſidenten und hieß ihn zur Wie⸗ deraufnahme ſeiner Tätigkeit herzlich willkommen. In längeren Ausführungen erwiderte Regierungspräſident Dr Matheus und drückte ſeine Freude darüber aus, daß es ihm nunmehr wieder ver⸗ gönnt iſt zum Wohle der Pfalz und ihrer Vevölkerung in der Heimat zu wirken. Mit dem erneuten Treugelöbnis für das baye⸗ riſche und deutſche Vaterland endete die Kundgebung. Freilaſſung politiſcher Gefangener Auch der einzige politiſche Gefangene, der im Amtsgerichtsge⸗ fängnis Ludwigshafen eine ſeſtsmonatige Strafe verbüßdde, iſt entlaſſen worden. 15 ehemalige politiſche Gefangene aus dem Ruhrgebiet, die aus dem Gefängnis Zweibrücken entlaſſen wurden, paſſierten geſtern den Ludwi ner Hauptbahnhof. 2 2 eeee wäre ſehr zu bedauern, wenn Deutſchland jetzt durch ſein rückſichts⸗ loſes Vorgehen ausgeſchloſſen würde. Der Standpunkt der maßgebenden Kreiſe hier iſt, wie ich aus beſtimmter Quelle erfahre, eine durchaus ſympathiſche Beurteilung des deutſchen Geſichtspunktes, unter dem es eventuell ſeinen Ein⸗ tritt in den Völkerbund verlangen werde. Man glaubt, daß es der Zeit überlaſſen bleiben muß, die Möglichkeit hierfür zu ſchaffen. Da Herriot großes Verſtändnis für die deutſchen Angelegenheiten zeigte, kann er ſeiner Oppoſition gegenüber nicht ſehr belaſtet wer⸗ den. Man hofft, daß die Zeit günſtigere Bedingungen für die Gel⸗ tendmachung des deutſchen Standpunktes auch in Frankreich ſchaffen werde. Man glaubt aber, daß ein Aufwerfen der Kriegs⸗ ſchuldfrage die langſame Entwicklung zugunſten des Eintritts Deutſchlands beeinträchtigen würde. 1 4 Der Befreiungskümpf der Georgier Die bolſchewiſtiſchen Truppen ſollen nach einer Konſtantinopeler Meldung in Transkaukaſien mehrere ſchwere Nieder⸗ lagen bei den Kämpfen mit den aufſtändiſchen Mohammedanern erlitten haben. Die Aufſtandsbewegung im Kaukaſus gewinnt immer mehr an Ausdehnung. Tiflis und Kutais, ebenſo die Eiſen⸗ bahn von Tiflis nach Ozorketti ſind in Händen der Aufſtändiſchen. Die bolſchewiſtiſchen Streitkräfte befinden ſich in völliger Unord⸗ nung auf der Flucht unter Hinterlaſſung großer Waffen⸗ und Munitionsvorräte. Die Aufſtändiſchen haben in Kutais eine provi⸗ ſoriſche Regierung eingerichtet. Batum wird von den Bolſchewiſten für eine Belagerung inſtand geſetzt.„ Wie die georgiſche Geſandtſchaft in Paris mitteilt, iſt die 48. Sowjetdiviſion in den nördlichen Kaukaſusbergen durch die Auf⸗ ſtändiſchen zum Stehen gebracht worden. Die Eiſenbahnverbin⸗ dungen mit Rußland ſind unterbrochen. hindenburg— Leninburg Wie der„Kurjer Warszuwski“ meldet, haben die Kommu⸗ niſten in der Stadtverordnetenverſammlung zu Hindenburg den Antrag eingebracht, den Namen Hindenburg in Leninburg zu verwandeln. Der Antrag wurde, wenn auch nicht mit großer Stimmenmehrheit, abgelehnt. Die Kommuniſten hätten, wie das Blatt hinzufügt, mit ihrem Antrage den Zweck verfolgt,„Hin⸗ denburg und Ludendorff zu ärgern“.(h) Der große Riß ZIwei Keden und zwei Ideen— Iſt Muſſolini noch ſein eigener Herr?— Die enkſcheidenden Mächte (Von unſerem römiſchen Mitarbeiter) ):(Rom, 10. Segtember. Der Mord an Giacomo Mateotti ha tdas italieniſche Volk zu ſehr erregt, als daß ſeine Politiker ſich rechte Sommerferien hätten gönnen können; Muſſolini z. B. und das geſamte Miniſterium waren kaum von Rom abweſend. Dennoch iſt, wie natürlich, wäh⸗ rend der heißen Wochen eine gewiſſe Stille eingetreten. Erſt die zwei jüngſten redneriſchen Kundgebungen Muſſolinis eröffnen wie⸗ der im eigentlichen Sinne die politiſche Saiſon. Es handelt ſich um die Rede, die Muſſolini vor den Arbeitern der Queckſilberbergwerke von Monte Amiata gehalten hat und um das Interview, das er Vittorio Vettori, dem Chefredakteur der führenden rechtsliberalen Zeitung„Giornale'Italia“ gewährte. Erſtere iſt eine rein rhetoriſche Angelegenheit, die Anſprache eines Volkstribunen, reich an Ausrufen und Anrufen, aber arm an Ge⸗ danken, politiſch unintereſſant; letztere iſt durch die wiederholten und wirkſamen Angriffe des„Giornale'Italia“ und anderer Organs des bisher mit dem Faſzismus verbündeten Rechtsliberalismus her⸗ vorgerufene ſachlich⸗politiſche Erklärung über die Möglichkeit einor weiteren Zuſammenarbeit zwiſchen den beiden Parteien. Aber auch die Rede von Monte Amiata enthält einen Satz, der politiſch bedeut⸗ ſam iſt:„An dem Tage“, ſo hat Muſſolini dort unter dem Beifall der faſziſtiſchen Arbeiterſchaft geſagt,„an dem die Oppoſition das bloße läſtige Geſchrei aufgeben wird, um zu ſachlichen Dingen über⸗ zugehen, an dem Tage werden wir aus jenen die Streu für die Feldlager der Schwarzhemden machen.“ Dieſer Satz, der ſich für einen marſchierenden Revolutionär, nicht aber für einen Staatsmann ſchickt, dieſer Satz aus der Zeit„des Faſzismus der allererſten Stunde“, ſteht in ſo offenem ſachlichen und ſtiliſtiſchen Widerſpruch zu den Erklärungen Muſſolinis an die liberale Zeitung, iß man nur von einem großen Riß ſprechen kann, der durch die faſziſtiſche Politik und durch die Seele ihres Lenkers geht. Wie ſoll das italieniſche Volk an jene Erklärungen glauben, die die Libe⸗ ralen nicht einmal befriedigten, an jene Erklärungen, die von„Nor⸗ maliſierung, Stärkung der Staatsautorität, Aufhören der Ungeſetz⸗ lichkeiten, Achtung vor den„Grundpfeilern der Verfaſſung“ und was der ſchönen Dinge mehr ſind, ſprechen, wenn es ſolche Wendungen vernimmt?„Wenn die Nation eines Tages meiner überdrüſſig wird, werde ich gehen, ohne die Türen zuzuſchlagen“, ſagt Muſſolini wei⸗ ter. Wie aber, ſo fragt die Oppoſition, wird er es merken, daß wir ſeiner überdrüſſig ſind, wenn er vorher die Streu für die Lager ſeiner Schwarzhemden aus uns gemacht hat? Und in der Tat: der Widerſpruch iſt offenbar. Woher aber kommt dieſer Widerſpruch? Das will das Volk wiſſen. Iſt Muſſolini müde? Hat ihn, den faſt künſtleriſch zu nennenden Politiker, die Gewalt der harten Tatſachen, die Verwal⸗ tungsarbeit zermürbt? Vielleicht. Wahrſcheinlich aber erſcheint dieſe Antwort: der„duce“ hat das Heft nicht mehr allein in der hand. Gewiſſe Machthaber in der eigenen Partei, wie z. B. der laute und unangenehme Farinacci, drängen ihn mit Macht zu Aeußerungen, wie es etwa der Satz von Monte Amiata iſt. Un⸗ ſichere Verbündete, wie z B. die Rechtsliberalen, zwingen ihn wieder zu gemäßigten Kundgebungen, wie das erwähnte Interview. Und von der Parteien Haß und Gunſt verwirrt, ſchwankt ſein Charakter⸗ bild— allerdings noch nicht in der Geſchichte, aber dennoch in der Tagespolitik ſeines Landes. Dieſer Mann fängt an, nicht mehr als ein Schickſal Italien zu beherrſchen, ſondern ſelbſt von einem noch unklaren Schickſal beherrſcht zu werden. Während unter dieſen Umſtänden, d. h. bei ſchwächer werden⸗ der Führung, das italieniſche Staatsſchiff ruhigerer Gewäſſer und ſanfterer Winde bedürfte, wird die Lage undurchſichtiger, immer verworrener. Charakteriſtiſch für die geſpannte Stimmung iſt, daß dieſer Tage das Gerücht von einem Attentat auf Muſſolini ent⸗ ſtehen und ſogar auf die Börſenkurſe nachteiligen Einfluß nehmen konnte. Die Verbote von oppoſitionellen Zeitungen auf Grund der neuen Preſſedekrete nehmen zu, die Verſammlungen antifaſzi⸗ ſtiſcher Organiſationen werden unterſagt. Wenn man von den blu⸗ tigen Geſchehniſſen in Neapel abſieht, über deren Urſprung noch wenig Klarheit herrſcht, haben allerdings die Gewaltakte einzelner Faſziſtengruppen etwas abgenommen, aber daß die Möglichkeit zu ſolchen immer wieder beſteht, zeigen eben dieſe Vorgänge. Dabei wird die Lage unter den einzelnen Parteien immer un⸗ überſichtlicher. Die Oppoſition, von jeher eine zerſpaltene, vielfarbige, zur Nachfolgerſchaft kaum geeignete und dieſe vielleicht nicht einmal wollende Maſſe, findet keinen Weg zur Einigung. Das Bündnis zwiſchen Linkskatholiken und Rechtsſozialiſten, von dem viel geſprochen wurde, ſcheint undurchführbar, denn„ſolange es die zehn Gebote und das Credo gibt“, ſagt der vatikaniſche„Oſſer⸗ vatore Romano“,„können die Katholiken den Sozialismus nicht unterſtützen.“ Dagegen haben wir zwei neue Parteien: die„Lega italica“ des bisher philofaſziſtiſchen Dichters Sem Benelli, welche ſich die Verſöhnung der ſtreitenden Parteien zur Aufgabe gemacht hat und von den Faſziſten ſtark angegriffen wird, und das rechts⸗ orientierte„Centro cattolico“, das offenbar dem Vatikan nicht un⸗ ſympathiſch iſt.(Ueberhaupt, daß die Kurie weiterhin eine zumindeſt nicht oppoſitionelle Haltung einnimmt, iſt eines der wenigen gün⸗ ſtigen Zeichen für die Zukunft des Faſzismus.) Auch von den ver⸗ ſchiedenen Vereinigungen der Kriegsteilnehmer, der Kriegsverwun⸗ deten, der ehemaligen Mitglieder der Sturmtruppen, bisher Muſſo⸗ linis beſten Verbündeten, haben ſich ſtarke oppoſitionelle Gruppen abgeſpalten. Neben allen dieſen Dingen ſchleicht die geheimnisvolle, unheil⸗ ſchwangere Unterſuchung des Mordes daher, der dieſe Kämpfe ent⸗ feſſelt hat. Die Auffindung der Leiche des unglücklichen Abgeord⸗ neben Matteotti, die in gewiſſer Beziehung zur Beruhigung der Gemüter beitragen konnte, hat das empfindſame, phantaſiebegabte Volk von neuem erregt und eine Politik in der Oppoſitionspreſſe hervorgerufen, in der der Regierung vorgeworfen wird, ſie habe die Leiche verborgen gehalten und ſie dann gerade in den ruhigen Sommermonaten„gefunden“— allerdings eine ſehr anzweifelbare Behauptung. Gleichzeitig zeugt der Hauptprozeß zahlreiche Neben⸗ prozeſſe. Die Opfer der ſchwerſten politiſchen Gewalttaten, z. B. Amendola und Ferni, haben in den Angeklagten des„Verbrechens von Rom“ ihre Angreifer erkannt, dieſelben„Bravi“ ſcheinen die Verwüſtung im Hauſe Nittis auf dem Gewiſſen zu haben, und ſo erſteht neben der Anklage wegen Mordes die wegen„Bandenbil⸗ dung mit verbrecheriſchem Zweck“. Die Oppoſition aber meint, dieſer Prozeß werde immer mehr zum Prozeß gegen das Regime überhaupt— begreiflich, daß ſie ſich gegen die ge⸗ plante Verlegung des Prozeſſes an einen Ort außerhalb Roms mit aller Gewalt ſträubt. 2. Seite. Nr. 424 Mannheimer General · Anzeiger(Abend· Ausgabe) Freitag, den 12. Seytember 192— Das iſt in großen Zügen die innenpolitiſ Wiedereröffnung 55 bisher philofaſziſtiſchen Wähler zugezogen ſind. Faſzismus hängt daher weſentlich zum Rechtsliberalismus wird regeln können. gewiſſe Garantien zu bieten ſcheint. Vorausberechnungen nicht immer zutreffen müſſen. kann ſich auch wieder ſchließen, Muſſolini kann wieder ſein eigene Herr werden. vertiefen und kann zum Berſten führen. * 1.* Die parlamenkariſche Lage in Rom In römiſchen parlamentariſchen Kreiſen iſt man der Meinung, Novemberhälfte wieder zufam⸗ In die Miniſter des Innern und der Juſtizminiſter wiederholt Beſprechungen miteinander gehabt, ſſegeſetz, das dem Parlament daß die Kammer in der erſten mentritt. In dieſen Tagen haben insbeſondere über das neue Pre bei ſeinem Wiederzuſammentritt vorgelegt werden ſoll. Vom heutigen Miniſterrat erwarten die erlöſende Maßnahmen. Die Weinbauern können den Wein rücht ab⸗ Produzenten erhobene Wein⸗ ſteuer, die erſt nach dem Kriege eingeführt worden iſt, abgeſchafft ſetzen, man glaubt, daß die von den werden wird. Die Unruhen in Latein⸗Ameriba Aus Mittel⸗ und Südamerika werden Unruhen land verlangt, daß die Anleihe auf Pfund lautet, während und Aufſtände gemeldet. Der zurückgetretene Präſident von e n langt, daß de, Anler 10 0 5 ö 525 Chile, Aleſſandri, hat ſich in Begleitung des nordamerikani⸗ aud hares die eenee deticen weee ſchen und des argentiniſchen Geſandten von Santiago in das In⸗ nere begeben. In Mendoza beſtiegen ſie den Ueberland⸗Expreß nach Die Regierung des Generals Altaminano bedeutet Alta⸗ minano wird mit dem italieniſchen Miniſterpräſidenten Muſſo⸗ lini, häufig noch mit dem ſpaniſchen Diktator General Primo de Rivera verglichen.— Aus Braſilien kommen neue Meldunger. In Nord⸗Equador hat ſich Florencio Arza gegen dieRegierungstruppen erhoben. Es Buenos Aires. das Ende des parlamentariſchen Liberalismus in Chile. über Aufſtände lokaler Natur. General kam zu einem Gefecht in der Nähe von Quitto. Die Unſicherheit in Honduras dauert an. Zum Schutze der Marinetruppen vom Kreuzer„Rocheſter“ gelandet, die zum ſoforti⸗ gen Transport nach Tegucicalpa bereitgehalten werden. Labourregierung und Alſerfrage London, 12. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter). In der iriſchen Frage iſt eine wichtige Wendung eingetreten. Der Premierminiſter von Ulſter hat erklärt, daß er ſich auch nicht durch Lord Birkenhead werde bewegen laſſen, freiwillig ein Mit⸗ glied für die Grenzbeſtimmungskommiſſion zu er⸗ nennen. Falls er auf ſeinem Standpunkt beſtehen bleibt, iſt eine Parlamentsſitzung unvermeidlich, um den Regierungsantrag über die irländiſche Grenzkommiſſion durchzubringen. Der Premierminiſter von Ulſter erklärt, daß er freiwillig kein Mitglied ernennen wolle, da er kein Recht habe, im Falle einer Entſcheidung gegen einen ſeiner Delegierten irgendwie zu appellieren. Man iſt der Ueber⸗ zeugung, daß die engliſche Regierungsvorlage in der nächſten Parla⸗ mentsſeſſion angenommen wird, da die meiſten Konſervativen für die Vorlage ſtimmen werden. Man glaubt alſo keinesfalls, daß das Kabinett Macdonald wegen der iriſchen Fragen ge⸗ fürzit werden könne. Rämpfe im Irakgebiet 222 London, 12. Sept.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Die aus Mekka einlaufenden Nachrichten lauten ſehr beunruhi⸗ gend. Die Trupren des Araberführers Iben Saud haben die „Stadt Tarif angegriffen und bedrohen Mekka. Man alaubt, daß wenn der Könia Huſſein die Stadt Mekka gegen den Anariff nicht halten kann, ſo wird der König wahrſcheinlich nach Vedda flüchten, um auf einem enaliſchen Kriegsſchiff Schutz zu ſuchen. Ena⸗ land iſt an dem Konflikt ſehr intereſſiert. Der zur Zeit in London weilende Oberkommiſſar von Irak wird ſich ſofort nach Mekka be⸗ geben. 5 Reibungsloſer Verlauf der Militärkontrolle Wie wir erfahren, ſind auch die im weiteren Verlauf dieſer Woche in verſchiedenen Fabriken und bei der Polizei erfolgten Be⸗ ſuche von Mitgliedern der Interalliierten Kontrollkommiſſion voll⸗ kommen reibungslos verlaufen. Wenn die Kontrolle bei der Reichswehr beginnen wird, ſteht bisher noch nicht feſt. 5 0 welche der g der Kammer und dem Beginn des Prozeſſes vorausgeht. Sie zeigt ein Anwachſen des Antifaſzismus, ohne daß indeſſen eine weſentliche Radikaliſierung des italienſchen Volkes ſtattgefunden hätte. Den größten Nutzen aus der Lage ſcheinen die Rechtsliberalen gezogen zu haben, denen die großen Maſſen der Die Zukunft des davon ab, wie er ſein Verhältnis Recht⸗ Dieſer verlangt Ge⸗ ſetzmäßigkeit, Ruhe und keine zu tiefen Eingriffe in die Verfaſſung, wofür die heute eingeſetzte Kommiſſion für die Verfaſſungsreform 9 ara Vielleicht iſt dieſer Weg noch immer möglich. Dann liegt die Entſcheidung bei jenen Liberalen, deren größere Ahnen Italien gegründet und groß gemacht haben. Allerdings iſt die Lage in Italien ſo, daß ſelbſt wohlbegründete Der große Riß Der große Riß kann ſich aber auch erweitern und Weinproduzenten daß die beteiligten Bankiers bisher noch nicht offiziell die Frage 8 bedrohten Geſandt⸗ ſchaften in Tegucicalpa hat Admiral Dayton im Hafen von Zaiba den früheren Miniſterpräſid Kommiſſionsverhandlungen in Genf Die Unterkommiſſion der dritten Kommiſſion für rüſtung zur See überflüſſig ſei, ferner, daß die Frage der Abrüſtung zur See in die allgemeine Abrüſtungsfrage einbegriffen wer⸗ in Ausſicht genommene internationale Konferenz zu beſchäftigen haben werde und ſchließlich, daß die Unterkommiſſion ihre überhaupt nur fortſetzen könne, wenn die dritte Kommiſſion die all⸗ gemeinen Grundſätze beſtimmt haben werde, die für die inter⸗ nationale Abrüſtungskonferenz maßgebend ſein ſollen. Die erſte Unterkommiſſion der ſechſten Kommiſſion, die ſich mit den Mandatsfragen und der Sklaverei beſchäftigte, be⸗ handelte unter dem Vorſitz von Nanſen⸗Norwegen das Pelitions⸗ recht der Einwohner in den Mandatsgebieten ſowie den Alkohol⸗ handel in dieſen Gebieten. Sie beſchloß, die Verſammlung zu er⸗ ſuchen, ſie möge die Berichte der Mandatsmächte im Namen des 0 veröffentlichen, damit ſie in weiteven Kreiſen bekannt würden. + Anleihemodalitäten (Spezialkabeldienſt der United Preß) Paſpington, 12. Sept. Staatsſekretär Nellon iſt der Anſicht, daß die deutſche Dawesan leihe auf die Währungen der Staaten, in denen ſie aufgelegt werde, lauten wird. Er meint, des Zinsſatzes erörtert haben. Pfund oder Dollar Dem„Matin“ zufolge haben die unter Führung Morgans ſtehenden Newyorker Bankiers eine Einigung über die Auflegung der 800 Millionen⸗Anleihe in den Londoner Verhandlungen zwi⸗ ſchen Amerika und Frankreich erzielt. England hat ſich dagegen mit dem bisherigen Ergebnis der Beſprechüngen nicht zufrie⸗ den ſtellen können. Der Streitpunkt beſteht darin, daß Eng⸗ Die Wirren in China London, 12. Sept.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Nach einer Meldung aus Schanahai ſtößt die Armee des Gouverneurs der Mandſchurei gegen Peking in der nächſten Woche vor. Falls dieſe Nachricht ſich beſtätigen ſollte. würde der Konflikt zwiſchen Tſchekiana und Wu⸗Pei⸗fu in den Hintergrund treten. In Schanahai iſt die Lage unverändert. Die europäiſchen Truppen⸗ detachements und die Freiwilligenkorpss halten die Grenzen des Europäerviertels beſetzt. Man alaubt, daß ein Angriff von Wu⸗ Peiefu gegen Tſchekiang bevorſteht. Wu⸗Pei⸗fu ſoll mit ſeinen Strett⸗ kräften ſeinem Geaner weit überlegen ſein, wobei aber Tſchekiang über eine weit beſſere Poſition verfügt, ſo daß es den Angreifern ſchwer fallen würde, ſeinem Geaner nahe zu kommen. Letzte Meldungen * Volksausgabe von Tirpitz.(Erinnerungen). Wie wir er⸗ fahren, erſcheint in den nächſten Tagen in dem bekannten Verlag von K. F. Koehler in Leipzig eine billige Volksausgabe der Er⸗ innerungen des Großadmirals von Tirpitz. Prag, 12. Sept. Geſtern expplodierte in der Pulverfa⸗ brik in ein Miſchwerk. Mehrere Sachverſtändige und Fachleute hatten das Werk gerade verlaſſen, als eine Pulvermenge von 300 Kilogramm ſich durch Reibung entzündete. Der Schaden wird auf 240 Millionen Kronen angegeben. Menſchen⸗ leben ſind nicht zu Schaden gekommen. Gleich nach dem Unglück erſchoß ſich der Direktor der Fabrik trotzdem ihm keine Schuld beigemeſſen werden kann. Militärflieger bei Uebungen in der Luft zuſammenſtießen. Eines der Flugzeuge ſtürzte dabei ab, wobei zwei Perſonen getötet wurden. Die verurteilten Knabenmörder (Spezialkabelbericht der United Preß) Chicago, 10. Sept. Die Knabenmörder Loeb und Leo⸗ pold wurden geſtern plötzlich und unerwartet aus dem Gerichts⸗ gefängnis herausgebracht und um 7 Uhr abends in das Zuchthaus von Joliet überführt. Die Treppen und Gänge des Gerichtsgebäu⸗ des wurden von mit Revolvern bewaffneten Geheimpoliziſten be⸗ wacht. Eine ungeheure Menſchenmenge umgab das Gerichtsgefäng⸗ nis, die jedoch verhindert wurde näher an die Verurteilten heranzu⸗ kommen. Gänzlich verhängte Kraftwagen mit Poliziſten geleiteten die Gefangenen auf Umwegen nach dem Zuchthauſe, gefolgt von vielen Kraftwagen mit Reportern. Verhaftung eines früheren ſpaniſchen Miniſters Madrid. 12. Sept. Wegen eines Briefes, in dem er Primo de Rivera der Immoralität verdächtiate, iſt der ehemalige ſpaniſche Miniſter Gallardo verhaftet worden. Der Brief war an Abrüſtungs⸗ fragen zur See hat unter dem Vorſitz von Loudon⸗Holland beſchloſſen, daß eine neue Sachverſtändigenkonferenz für die Ab⸗ den müſſe, mit der ſich die von der fünften Völkerbundsverſammlung Arbeiben Paris, 12. Sept. Die Blätter melden aus Tunis, daß zwei 33. Deutſcher Juriſtentag (Eigener Bericht) sch. Heidelberg, 12. Seßt. Am Donnerstag nachmittag begannen für die Herren die 97 gen in den verſchtedenen Abteilungen, über die bereits im Mitt 5 blatt berichtet wurde. Die Damen fanden ſich von 4 Uhr ab 0 der herrlich gelegenen Terraſſe des Schloßhotels zu einem Tee 1 ſammen. Der wundervolle Blick über Stadt und Höhen bi⸗ 1 Ebene erregte das allgemeine Entzücken. Dazu kamen noch als alt leſener muſikaliſcher Genuß Liedervorträge von Frau Staatsanwe Petter und ſpäter für die Jugend ein kleiner Tanz. Am Abend folgten die prominenten Mitglieder des Deutſche. Juriſtentages und eine Anzahl ihrer Gäſte einer Einladung. badiſchen Staatsregierung zu einem Eſſen im Europäiſchen 22 Die fünf großen Tafeln waren in geſchmackvoller Weiſe mit Blum in den badiſchen Farben gelb und rot geſchmückt. Von der rung waren Staatspräſident Dr. Köhler, Kultusminiſter Hellpach und Juſtizminiſter Trunk anweſend. Unter den 120 Geladenen befanden ſich die Vertreter der ſtädtiſchen und 1 lichen Behörden, die Ordinarien der juriſtiſchen Fakultät. und 25 Mitglieder der ſtändigen Deputation des Deutſchen Juriſtentage. In ſeiner Begrüßungsanſprache bedeutete der Staatspräſident, das ganze Volk den lebhafteſten Anteil nehme an der Arbeit 77 deutſchen Juriſten. Dieſe Arbeit iſt unter einen großen Gedeße geſtellt, dem Vaterland zu dienen. Die letzten zehn Jahre ha biele unerſetzlichen Güter vernichtet, aber der ungeheuere ben ſchloß der e wille des deutſchen Volkes blieb erhalten. Die Anſprache mit einem Hoch auf das Vaterland. 3 Für die Gäſte ſprach der Präſident des deutſchen Juriſtentahn Geheimrat Kahl. Er dankte für die anerkennenden Worte, die de Juriſtentag und den deutſchen Juriſten überhaupt gezollt cher In Baden ſtehen die Juriſten auf einem Stück Haſſiſcher deuſeh Erde, nicht nur in hiſtoriſcher, ſondern auch in geiſtiger Veziehanng Das erſte Zeichen deutſchen nationalen Einheitsbewußtſeins 9 3 von Baden aus und als die Einheit gekommen war, war Babe erſte Land, das den Antrag auf ſeinen Eintritt in den Ner e ſchen Bund ſtellte. Im großen einigen neugegründeten Vate war Baden ein treuer Wächter am Rhein. In keinem anderen eue ſchen Lande findet man eine ſo geſchloſſene Linie von Reichstt ie und Einheitsbewußtſeins wie in Baden. Das gilt auch 505 1 neueſte Zeit. Darum können die deutſchen Juriſten dem Bal ſch land nur die allertiefſte Sympathie und ihm die allerbeſten Wünd entgegenbringen. Seine Worte klangen aus in ein Hoch au Land Baden und auf ſeine Regierung. Für die übrigen Teilnehmer des Juriſtentages fand auf Schkoß, im Hofe des geſchmückten Randhauſes und im 81 Faß ein geſelliges Beiſammenſein ſtatt. Bunte die pions hingen im Schloßhofe, Illuminationslämpchen zeichnetcung Konturen der Gebäude. Kurz nach 10 Uhr begann die Veleuch des Innenhofes, die in ihren beſonderem Reiz tiefen Ein 11 machte, ſo daß alle begeiſtert in das„Alt Heidelberg du Feine man in das Deutſchlandlied einſtimmten. Bis um Mitternacht blieb noch beiſammen. en Heute wurden in den Abteilungen die Bera ben fortgeſetzt. In der ſteuer⸗ und wirtſchaftlichen Wleſ ſprachen der Senatspräſidenten am Reichsfinanzhof Becker r⸗ Rechtsanwalt Dr. Max Lio n⸗Berlin über die Frage:„Iſt wünſcht, das Gnkommen aus Gewerbebetriebe die gleichmäßigen Grundſätzen zu beſteuern ohne Rückſicht auf Rechtsform, in der das Gewerbe betrieben wird? und welche 57 rechtlicher Ausgeſtaltung bieten ſich für eine ſolche Beſtendeſggh⸗ In der bürgerlich⸗rechtlichen Abteilung behandelte Hande ſche richtspräſident Tr. Friedrich Engel⸗Wien die Frage: agen Stellung ſoll die künftige Zivilprozeßordnung gegenüber den Fr ein⸗ der Unmittelbarkeit, der Mündlichkeit und der Eventualmarime nehmen?“ 5 übet Die Redner legten ihren Vorträgen Leitſätze zugrunde, die in der morgigen Verſammlung abgeſtimmt werden wird. — Die Verlegung der Reichs-Infankerieſchule le, Gerüchtweiſe verlautet, daß die Reichsinfanterieſch 1c die bekanntlich wegen der Novembervorgänge von Müncheey el⸗ Ohrdruff verlegt worden war, nach München zur n ite legt werde. Die Meldung trifft, wie wir von zuftändigen. 10 erfahren, in dieſer Form nicht zu. Nach München zurückverlegf dieſe lediglich die Stammtruppe und die Reitanſtalt, wrichte 1 während des Winters auf dem nur unvollkommen 5 et Truppenplatz in Ohrdruff nicht untergebracht werden könn 0 erſt Kurſus der Infanterieſchule im Winter fällt aus. Er e nt⸗ wieder im nächſten Frühſahr in Ohrdruff. Eine endggleden ſſt ſcheidung über die Verlegung der Infanterieſchule zu Dre noch nicht getroffen worden. 5 nk“ sw. Darmſtadk. 11. Sept. Die Deutſche Etrenne am münze des Weltkrieges mit dem Kampfah ſchmede, ſchwarz⸗weiß⸗roten Ordensbande wurde verliehen an: Gol Merck meiſter Hans Weiler und Feuerwehrmann bei der Fa. 157 im Cäſar Ehrhardt, ohne Kampfabzeichen der Oberwärſegardt Aliceſtift Marie Petri und der Hilfsſchweſter Anna Bor enten Maura gerichtet worden. lfür die Pflege der Verwundeten im Weltkriege. Das Glück der Ingeio Wendland Roman von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Von einer bangen Ahnung erfüllt, öffnete Frau Urſula den Um⸗ ſchlag und überflog den engbeſchriebenen Bogen. Und je weiter ſie las, umſo fahler wurde ihr Geſicht. Was ſie ſchon längſt be⸗ fürchtet, aber ſtets wieder in die Tiefe ihres Herzens zurückgedrängt hatte und worüber ſie zu niemaadem, auch zu ihrem Gatten nicht, die geringſte Andeutung laut werden ließ— es war eingetroffen. Wortlos reichte ſie dem Konſul den Brief. Der las— und las—— und ſtöhnte tief auf. „Auch das noch! Auch das noch! Mein armes, armes Kind!“ „Wann ſoll ich reiſen?“ fragte Frau Urſula kurz: aber um ihre ſeſt zuſammengekniffenen Mundwinkel zuckte es verräteriſch. „Wann du willſt. Sobald wie möglich.“ „Heute noch?“ „Ja, heute nochl Soll ich mitkommen, Urſula? 5 „Nein, Eberhard. Sie verlangt nur nach mir. Nach einer Aus⸗ rache mit einer Frau!“ 5 Konſul 8 5 den faſt weiß gewordenen Kopf. Die Kluft, die ſich zwiſchen ihm und ſeinem Lieblingskinde aufgetan hatte, zer⸗ riß ihm faſt das Herz.— An demſelben Abend ſchon— Dämmerung hatte ſich auf die blauen Fluten des Luganer Sees herabgeſenkt und hüllte all die weißen Häuſer und Villen ſowie den Monte Generoſo in myſtiſches Dunkel— karriolte ein Zweiſpänner mit der Frau Konſul Wendland die mählich ſich zum Monte Salvatore emporſchlängelnde Fahrſtraße inauf. 955 dem ungewohnten Geräuſch von Räderrollen und Pferde⸗ getrappel ſprang Värbeli ans Fenſter. „Ingrid, Ingrid! Beſuch!“ Und ſchon war ſie draußen. Nach der wochenlangen Einſamkeit erſchien ihr ſelbſt der Beſuch der geſtrengen Stiefmutter als eine willkommene Abwechslung. Mil ungewohnter Wärme begrüßte ſie die finſter daherblickende Frau, die ſofort ungeduldig abwehrend nach Ingrid fragte. Kaum vier Wochen waren vergangen, ſeit Frau Urſula Ingrid 40) glänzenden Augen, dieſes verzweifelten Geſichtsausdrucks. „Mutter! O Mutter!!“ Mit einem Aufſchrei warf Ingrid ſich an ihre Bruſt, lang⸗ und bitterlich weinend. Mutter! Zum erſtenmal fühlte Frau Urſula, daß ſie in Wahrheit Ingrid eine Mutter war; daß dies ſchwergeprüfte, ſchmerzerfüllte junge Weib nach mülterlichem Troſt verlangte. Das, was ſie ſeit Jahren mit allen Faſern ihres Herzens erſehnt hatte— es flog ihr jetzt zu, ach, um welchen Preis! Zärtlich drückte ſie das beängſtigend zarte Weſen an ſich. „Mein Kind! Mein armes, liebes, gutes Kindl“ Nichts weiter brachte ſie über die Lippen. Immer wieder. Und wieder. „Ach, Mutter!“ ächzte Ingrid, indem ſie die Hände auf die Bruſt preßte, als wollte ſie das wilde, unregelmäßige Schlagen ihres Her⸗ zens beſänftigen.„Dieſe langen, langen Tage daher!... Und erſt die Nächte! Ich wollte euch nichts davon ſchreiben... ich wollte erſt ſicher ſein—“ widerte ſie leiſe. und dann— ich werde ja nicht mehr lange leben— vie ſterben daran— warum nicht ich?... Und dann habt vor mir Ruhe!“— Felſenhäuschen hielt und die Frau Konſul ſich zum Einſteige machte, hielt Bärbeli ſie noch ein paar Augenblicke auf. „Es kann aber noch lange dauern, Kind—“ „Warum lange?“ lalich „Er iſt auf einer Weltreiſe begriffen. Wo er augenbiſennt weilt, weiß ich nicht. Jedenfalls weit, weit weg. Adrian ſeine Adreſſe.“ uht Ingrid war wieder ſtill geworden. Wie geiſtesabweſend f ſie ſich über die Stirn.„ er „Nun gut. Mag es lange dauern, bis er bei mir 1 5— „Aber— ich werde ihn ſehen— 11 Frauen ihr ale m kleinen Als am nächſten Tage der Zweiſpänner wieder vor de 1 bereit „Was fehlt Ingrid?“ fragte ſie in ſichtlicher Spannung⸗ „Nichts“ „Doch. Sie iſt ganz verändert.“ geit⸗ „Alberner Schnack! Sie iſt ſo wie immer in letzter J denn und— biſt du ſicher, mein Kind?“„Keine Spur... Ach, ich kann es mir ſchon wa ge⸗ Ingrid nickte verzweifelt. Dann rief ſie in leidenſchaftlicher Er⸗ Ihr es mir auch nicht ſagen wollt! Ich habe es ſchon 7 regung, das Geſicht mit den Händen bedeckend: glaubtl“ 1 Geſtall „O, wäre ich tot, um dieſen Tag nicht mehr zu erleben!“„Du—?“ Wie ein Ausrufungszeichen ſtand die hag, gmädel Dann plötzlich ruhiger: 2 der Frau Konſul vor dem pfiffig dreinſchauenden 5 jung füt „Mutter! Jetzt, da du alles weißt— mußt du mich ihn ſehen„Du—? Du biſt ja noch ein dummes Kind, viel Zu kaſſen! Nur für kurze Zeit— nur eine einzige Viertelſtundel“ ſo was—“ 1 und Erſchrocken wehrte Frau Urſula ab.„Ich bin keine Spur mehr Kind—“ ſchmollte 15 bloß „Du haſt dem Vater dein Wort gegeben, Ingrid—“ auch nicht mehr ſo dumm, wie ihr meint. Ihr behandel 90 „Ach, das war damals, als ich noch nicht wußte—— jetzt iſt ſo. Ich bin erwachſen— ganz und gar!“ gerlen, alles anders geworden. Jetzt muß ich ihn ſehen. Hörſt du, Mutter? Und ſie ſtellte ſich auf die Fußſpitzen und reckte ie auch Ich muß!“ Noch ſtand Frau Urſula unſchlüſſig da. War es klug, dem Wunſche nachzugeben?“ „Mutter!!“ rief Ingrid abermals leidenſchaftlich und mit flam⸗ menden Blicken.„Ich will und muß ihn ſprechen— hörſt du? Treibt mich nicht zum Aeußerſten!“ Noch ein kurzer Kampf. Dann ſtreckte Frau Urſula entſchloſſen die Hand aus. „Du ſollſt ihn ſehen, mein Kind!“ „Mutterl!!“ O, welchen Jubel, welch Entzücken drückte dies eine Wort aus zum letztenmal geſehen hatte. Jetzt zuckte ſie ſchmerzvoll zuſammen JJJJJ%JJ/%J/JJ%JJ%%%%/ ᷣͤ ᷣͤ Oostall, dieſer fie berhaf. Frau flrſulg wandte ſich erſchüttert ab. 3 ſchlanken Glieder in die Höhe, ſo daß ſie die Stiefmutte ſagte, nicht gerade klein war, um beinahe einen halben Kopf in den Wagen und karriolte davon. beli wieder ins Haus, ſtülpte den breiten weißen Pan ein Bi das krauſe Gelock, nahm den rotſeidenen Sonnenſchirm un alen b von ihrem geliebten Gottfried Keller und ſprang den ſ ülhe pfad hinunter, um auf ihrem Lieblingspläßchen zwiſchen Groll Ginſter und kaoſpendem Myrtengeſträuch ihren kindlichen vergeſſen. 7 50 1% übe llich k „Kindskopf!“ brummte Frau Urſula ärgerlich, ſetzte ſuh e Bu de. Tiefgekränkt in der Würde ihrer ſiebzehn Jahre, cuf i (Fortſekyna folet) 8 8 deut⸗ —— — SS DOYZSrSZZZgHnE S 5 en Jreitag, den 12. September 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 424 Auf dem Weg zur Nusſchaltung der Schwarzwalooͤbahn Als im Frühjahr dieſes Jahres auf die fortwährenden Verbeſſe⸗ b ngen der Zugverbindungen nach der Schweiz über die württem⸗ ergiſchen Linien mit Hilfe der Wiederausbaues der Querverbin⸗ ungen über den Bodeyſee hingewieſen und die damit eingetretene enachteiligung der badiſchen Strecken. vor allem der Badiſchen warzwaldbahn abgehoben wurde, blieb die Bemühung um ementi von verſchiedenen Seiten nicht aus. Es ſollte alles ſchon und gut ſein. Wer klug war, hielt es mit den Widerlegungen wie mit den politiſchen Dementis: es iſt an der erſten Meldung immer etwas wahres daran. Man kann bis dato nicht behaupten, daß alle Hinweiſe und Warnungen auf badiſcher Seite viel genützt hätten, im Gegenteil, es iſt bekannt, daß man an die Aufhebung der be⸗ ſchleunigten Perſonenzüge auf der Schwarzwaldbahn gehen will. Das edeutet, nach dem jüngſten Stand der Dinge, nicht allein eine Schä⸗ igung des inneren Verkehrs der Schwarzwaldbahn und des wei⸗ teren badiſchen Landes, nicht allein eine Benachteiligung des Kon⸗ kanzer Ueberganges nach der Schweiz, ſondern es bedeutet eine offenkundige Erledigung württembergiſcher Geſchäfte und Eigen⸗ trebungen. Um darüber jetzt endlich ganz und klar zu werden, dazu braucht man ſich nur die Tatſache und den Verlauf einer dieſer Tage in ürich abgehaltenen Fahrplankonferenz ohne Illuſionen dor Augen zu halten. Dieſe am 28. Auguſt abgehltene Konferend war auf Veranlaſſung der Handelskammer München und der ſchwei⸗ zeriſchen Verkehrszentrale Zürich einberufen und ſollte eigentlich der Erzielung beſſorer Schnellverbindungen Bayern⸗Zentralſchweiz ge⸗ widmet ſeit. Auf der Konferenz waren nach Zeitungsberichten ver⸗ treten die Schroeizeriſchen Bundesbahnen, die Schweizer Zollbehör⸗ den, die deutſchen und ſchweizeriſchen Handelskammern und Ver⸗ kehrspereine. Muß es nicht auffällig anmuten, daß von einer Ver⸗ wetung der Deutſchen Bahnen, der Reichsbahndirektion Karlsruhe, er deutſchen Zollbehörde keine Rede iſt? Es wäre ſehr intereſſant, od dieſe deuiſchen Stellen nicht eingeladen waren, oder aus ſonſt einem Grunde fehlten. An der Konferenz. die über deutſche Verbin⸗ ungen ſich ausſpricht, berät und Vorſchläge macht, fehlt danach die maßgebende deutſche Behörde. Intereſſant werden an den Berichten über den Gang der Konfe⸗ denz erſt die Schlußteile. Nachdem etliche Sonderwünſche, lokale Schmerzen uſw. erledigt ſind, ſcheint man auf den Verkehr Bayern⸗ Schweiz auf die Nord⸗Süd⸗Richtung eingegangen zu ſein, und da iſt es nun ſehr bemerkenswert, daß ausgerechnet der württembergiſche unſch nach dauernder Führung von Schnellverbindungen auf der goldtalbahn und von dort hinüber ins Neckartal propagiert wird, alſd eine vollkommene über Württemberg unter Umgehung badiſcher Iutereſſen gehende Verbindung. Es wird Verbindungen zwiſchen Nonſtonz⸗Pforzheim ſiber Neckartal⸗Nagoldtal das Wort geredet mit m Argument, daß die Strecke kürzer ſei. Das viel wichtigere Mo⸗ mant der Leiſtunasfähigkeit der Linien wird im Hintergrund ge⸗ la ſen, weil man dann eben zugeben müßte, daß weder die Neckar⸗ och Nagoldlinie in ihrem eingleiſigen Ausbau, mit ihrem Oberbau als Nebenbahn(Nagoldtal), ihren ungünſtigen Gelände⸗ und Krüm⸗ ungsverhältniſſen an die voll leiſtungsfähigen zweigleiſigen badi⸗ Schwarzwaldbohn nicht heranreichen können. Es tauchen hier Veſtrebunden auf, die aller Aufmerkſamkeit auf badiſcher Seite be⸗ dürſen. wenn ſchließlich eine noch größere Schädigung badiſcher Jutereſſen, als wie ſie die unzulängliche Bedienung der Schwarzwald⸗ hn ſchon nach ſich gezogen hat, verhütet werden ſoll. W. Romberg(Triberg) Städtiſche Nachrichten FChpidemiſche Krankheiten in deutſchland * im 1. Halbjahr 1924 Die Zahl der gemeldeten Erkrankungen an Typhus und Ruhr dar im erſten Halbjahr 1924 noch höher als in der letzten Hälfte e Vorjahres und des Jahres 1922. Außerdem hat ſich gegem⸗ ber dem 1. Halbjahr 1923 noch eine geringe Zunahme der Er⸗ lrankungen an Dipheherie, Kindbettfieber, Trachom, Milzbrand und ollwut ergeben. Der ſtarke Rückgang der Genickſtarre, die zum letzten Mal in den Jahren 1904 und 1905 in Deutſchland pdemiſch aufgetreten war, iſt eine internationale Erſcheinung; da⸗ für wird gegenwärtig eine andere epidemiſche, in Europa erſt ſeit 1917 bekannte ſchwere Gehirnkrankheit, die Schlafſuchtkrank⸗ heit(Encephelitis lethargica), um ſo häufiger beobachtet. Dieſe reits in den meiſten europäiſchen Ländern, im Deutſchen Reich lüsher nur in Baden anzeigepflichtige Krankheit hatte in Eng⸗ ſild und Wales im erſten Halbfahr 1924 bei 3630 Erkrankungs⸗ di len mit einer gbeichzeitigen Influenza⸗Epidemie bewirkt, daß dort Sterbez'ffer der größeren Städte weit über die der deutſchen 2 anderer ausländiſcher Großſtädte angeſtiegen iſt. In Baden ſich die Zahl der Erkrankungen an dieſer Krankheit während der Heichen Zeit von 5 auf 14 erhöht. An der Zunahme der Erkrankungen an Typhus im erſten Halbſahr 1924 gegenüber 1923 waren hauptſüchlich Preußen(307) vern(311) beteiligt, denen eine größere nahme nur in achen und Mecklenburg⸗Schwerin gegenüberſtand. Die Zunahme Erkrankungen an Ruhr um 659 beſchränkte ſich nach den An⸗ örtliche Fürſorgeſtellen einzurichten. gaben des Statiſtiſchen Reichsamts faſt allein auf Preußen mit 536 und auf Hamburg mit 59 Fällen. Die gleichzeitige Zunahme der Erkrankungen an Diphtherie um 1307 Fälle verteilte ſich auf Preußen mit 1010, Bayern mit 214, Sachſen mit 119 und Württem⸗ berg mit 118 Fällen. Während die Zahl der Erkrankungen an Scharlach in Bayern, Württemberg, Thüringen und den meiſten kleinoren Ländern im erſten Halbjahr 1924 weflterhin gogenommen hat, ſtieg ſie in Preußen, Sachſen und Baden wieder etwas an. Die deutſchen Zahlen der Erkrankungen an Scharlach, der ſeit dem Jahre 1916 ſeinen gefürchteten epidemiſchen Charakter verloren zu haben ſcheint. ſtellen im Vergleich mit denen anderer Länder nach wie vor Minimalwerte dar. Die jahrelange, an Purinſtoffen arme vegetabiliſche Koſt der deutſchen Bevölkerung ſcheint demnach eine nachhaltende Scharlach⸗Immunität zu bewirken, die noch deutlicher in der anhaltenden Abnahme der Sterbefälle an Scharlach zum Aus⸗ druck kommt. Kl. *Inſtitut für höheres Klavierſpiel. Das Unterrichtsjahr 1924/25 läuft in dem„Inſtitut für höheres Klavierſpiel und Seminar“ (M 4, 1) vom 1. September 1924 bis zum 30. Juli 1925. Auf Grund lanajähriger Erfahrung hat die Direktion den geſamten techniſchen »Ehrſtoff für ſich nicht beruflich Ausbildende(Dilettanten) in progreſſiver Anordnung von den erſten Anfängen bis zur höchſten Ausbildung in 12 Jahrgängen eingeteilt. für ſich beruflich Ausbil⸗ dende, die bereits nach Abſolvierung des 5. Jahrganges(Beherr⸗ ſchuna der Cramer⸗Etuden) ins Seminar zur beruflichen Ausbil⸗ dung aufgenommen werden können. auf 8 Jahraänge. Eine jeweils am Schluſſe des Schuljahres abgehaltene Jahresprüfung ent⸗ ſcheidet, ob der Schüler in die nächſte Klaſſe vorrücken kann. Die Zuweiſung der Neuaufgenommenen erfolat unter den aglei⸗ chen Geſichtspunkten auf Grund der Ergebniſſe der Aufnahme⸗ prüfung. *Lebensrektung. Geſtern nachmittaa fiel der vier Jahre alte Willy Elingenmeier beim Spielen beim Waldhofbecken ins Waſſer und war dem Ertrinken nahe. Der 16 Jahre alte Kauf⸗ mannslehrling Rudolf Müller aus Sandhofen ſprana ihm ſofort nach und hat unter Einſetzung ſeines eigenen Lebens das Kind wie⸗ der an Land gebracht. Die ſofort angeſtellten Wiederbelebungs⸗ verſuche hatten vollen Erfola. *Anfälle. Geſtern nachmittag wurde ein 19 Jahre alter lediger Fabrikarbeiter, der mit ſeinem Fahrrad über die Friedrichsbrücke fuhr, von einem Laſtkraftwagen beim Vorfahren erfaßt, wobei der Radfahrer am rechten Fuß eine Verſtauchung davontrua. Das Fahrrad wurde ſtark beſchädigt. Wem die Schuld an dem Unfall trifft. konnte noch nicht feſtgeſtellt werden.— Am aleichen Nachmit⸗ taa fuhr der Führer des Perſonenkraftwagens IV B 26 800 in der Schwetzingerſtraße, als von der Heinrich Lanzſtraße aus ein Motor⸗ radfahrer die Schwetzingerſtraße kreuzen wollte, zu weit nach links, ſodaß der Perſonenwaagen umſtürzte und die Inſaſſen (Führer und ſeine Ehefrau) unter ſich bearub. Beide kamen mit leichten Hautabſchürfungen davon. Sachſchaden iſt nicht entſtanden. * Juſammenſtoß. Geſtern nachmittag wurde eine Kaufmanns⸗ ehefrau von hier, als ſie mit ihrem Fahrrad an der Humboldtſtraße die Waldhofſtraße kreuzen wollte, von einem von Waldhof herkom⸗ menden Perſonenkraftwagen erfaßt und zu Boden geworfen. Die Radfahrerin erlitt am linken Oberſchenkel und Rücken Hautabſchür⸗ fungen. Das Fahrrad wurde erheblich beſchädigt. Die Schuld trifft den Kraftwagenführer, der kein Warnungsſianal abgegeben hatte. *Diebſtahlschronik. Entwendet wurden in letzter Zeit: Aus dem Hausflur Dieſterweaſtraße Nr. 8 von einem Fahrrad eine elek⸗ triſche Fahrradlampe mit Dynamo. Aus einem Hof im Hauſe K 2 ein zweiräderiger Handkarren, grün angeſtrichen, mit einem Unterkaſten.— Vor einem Hauſe in G2., ein grüner Kinderklapp⸗ wagen, faſt neu und grün gepolſtert. * Feſtigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 75 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Fabrikarbeiter aus Konſtanz und ein Heizer aus Waldmatt wegen Sittlichkeitsverbrechens, ein Taglöhner aus Mannheim wegen Blut⸗ ſchande, ein Taalöhner aus Mannheim wegen Kuppelei, vier Perſo⸗ nen wegen Hehlerei. 10 wegen Bettels und 10 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. * kieine Feſtlegung des Oſterfeſtes. Die Frage der Feſtleaung des Oſterfeſtes auf einen beſtimmten Tag— vorgeſchlagen war der erſte Sonntag im April— hatte weite Kreiſe beſchäftigt. Man alaubte, mit einer baldigen günſtigen Regelunag rechnen zu können. Die Kurie verhält ſich aus hiſtoriſchen und lithuraiſchen Gründen ablehnend. Sie wird ſich auch an den weiteren Sitzungen der Völ⸗ kerbundsmiſſton, die ſich mit dieſer Frage beſchäftigt, nicht mehr be⸗ teiligen. Damit iſt die Frage in abſehbarer Zeit nicht zu löſen. Es müſſen alſo die ſchweren Nachteile, die in der Beweglichkeit des Oſterfeſtes liegen, weiter ertragen werden. * Oeutliche Fürſorgeſtellen. Der badiſche Arbeitsminiſter hat neuerdings in einem Erlaß vom 25. Juli 1924 die Landeskommiſſare angewieſen, den ganzen Einfluß dahin geltend zu machen, daß die örtlichen Beratunasſtellen für die geſamte Für⸗ ſorge(für Kriegsbeſchädigte, Hinterbliebene, Kleinrentner und Sozialrentner) bei jeder Gemeinde eingerichtet werden und wo ſie bereits beſtehen, auch zu einer regelmäßigen Tätiakeit angehalten werden. Demzufolge iſt den Gemeinden nahegelegt worden, ſofort eines günſtigen Kommunale Chronik Die Lichtſpielhäufſer zur Luftbarkeitsſteuer Der in Leipzig tagende Reichsverband deutſcher Lichtſpieltheaterbeſitzer faßte folgende Entſchließung: „Die deutſche Filminduſtrie iſt im Erliegen. Die Hälfte der Ateliers ſteht leer. Die Arbeitsloſigkeit der Statiſten, Kom⸗ parſen und Atelierarbeiter wächſt in ebenſo erſchreckenden Maße wie diejenige der Angeſtellten der Fabrikations⸗, h⸗ u Lichtſpieltheaterbetriebe. Die Kurve der Beſucherzahl weiſt eine ſtetige Senkung auf, ſo daß kaum die Unkoſten gedeckt werden. 80 Prozent der deutſchen Lichtſpieltheaterbeſitzer ſtehen vor dem Ruin, wie die Ausſprache ergeben hat. Die Urſache für dieſe kata⸗ ſtrophale Notlage bildet nach Anſicht aller Betelligten die Son⸗ derbeſteuerung des Kinogewerbes durch die Luſt⸗ barkeitsſteuer. Infolgedeſſen bittet der Reichsverband die in den Normativbeſtimmungen genannten Mindeſtſätze als Höchſt⸗ ſätze zu bezeichnen und die Steuer auf nur 10 Prozent feſtzuſetzen, da ein höherer Satz untragbar iſt.“ Von Intereſſe aus der Ausſprache iſt die Mitteilung, daß gegen⸗ wärtig etwa 80 Prozent aller deutſchen Lichtſpieltheaterbeſitzer unter Geſchäftsaufſicht ſtehen. Kleine Mikteilungen Auf Beſchluß des Lahrer Stadtrats bleibt das Wo h⸗ nbubnbgbsbabmbt für den Verkehr mit dem Publikum bis Jah es⸗ ende geſchloſſen, da ein völliger Mangel an verfügbaren Wohaun⸗ gen beſteht und außerordentlich viele Vormerkungen für Wohnungs⸗ zuweiſungen ſchon vorliegen. Bis zur Wiedereröffnung beſchräntr ſich die Tätigkeit des Wohnungsamtes auf Neuanmeldungen, Be⸗ ſchlagnahmungen und Verhandlungen mit vorgeladenen Perſonsn. In der Bürgerausſchußſitzung zu Achern wurde der Voranſchlag einſtimmig genehmigt. Vor der Abſtimmung wurde ein Antrag die Umlage auf 56 Pfg. feſtzuſetzen, mit 30 gegen 24 Stimmen bei einer Euthaltung abgelehat. Die Vor⸗ loge über Aufnahme eines Darlehens in Höhe von 300 000 Mare im Ausland zu Bauzwecken wurde vom Gemeinderat zurückgezogen, da die Situation ouf dem Geldmarkt noch zu ungeklärt ſei. Der Bürgerausſchuß von Opfingen(bei Freiburg) geneh⸗ migte einſtimmig den Antrag auf Abſetzung des Bürger⸗ meiſters Linzer, dem zum Vorwurf gemacht wird, daß er in einer Unterſchlagungsangelegenheit die Intereſſen der Gemeinde nicht genügend gewahrt habe. Ein freiwilliges Ausſcheiden aus dem Amte hatte Linzer abgelehnt. Der Gemeinderat von Rodalben(Pfalz) beſchloß in ſeiner letzten Sitzung u. a. den Pachtzins in Goldmark derge⸗ ſtalt zu berechnen. daß die Erlöſe aus den Jahren 1908 und 1914 addiert und die ſo erhaltene Summe durch 2 getellt wird, wozu dann noch ein Zuſchlag von 30 Prozent kommt. In Darmſtadt ſollen die ſtädtiſchen Gaspreiſe nach ein Beſchluß des Finanzausſchuſſes von ſeither 23 auf 20 Pfg. für den Kubikmeter herabgeſetzt werden. Beim Verbrauch von mehr als 30 bis zu 100 Kubikmeter im Monat ſoll der Preis auf 18 Pfg., und von 100 bis 500 auf 16 und bei über 500 auf 15 Pfg. pro Kubik⸗ meter ermäßigt werden. Tagungen Badiſcher Sparkaſſen⸗ und Giroverband Unter dem Vorſitz des 1. Bürgermeiſters Ritter⸗Mannheim fand dieſer Tage in Gernsbach die diesjährige Hauptver⸗ ſammlung des Badiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes ſtatt, zu der zirka 200 Vertreter badiſcher Sparkaſſen und Gemeinden er⸗ ſchienen waren. Als Vertreter der Regierung wohnte Regierungs⸗ rat Walz den Verhandlungen bei. Als Abgeordnete außerbadiſcher Verbände waren erſchienen Direktor Jurſch vom Deutſchen Spar⸗ loſſen⸗ und Giroverband, Direktor Hohl vom Württembergiſchen Sparkaſſen⸗Giroverband und Juſtizrat Dr. Reh vom Heſſiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband. Der Geſchäftsbericht des Verbandes und der Girozentrale war den Verbandsmitgliedern ſchon vor der Tagung gedruckt zu⸗ gegangen, ſo daß ſich der Vorſitzende auf einige überſichtliche und er⸗ läuternde Bemerkungen beſchränken konnte. Der Jahresbericht und Rechnungsabſchluß für 1923 wurden in der vorliegenden Form ein⸗ ſtimmig genehmigt unter Entlaſtungserteilung an die Verbau ds⸗ organe. Der Reingewinn der Girozentrale mit 523 764 Mark wird in der Hauptſache zum Teil in eine Sonderrücklage zur Neuſchaffung von Vetriebskapital abgeführt. Einen breiten Raum nahmen die Verhandlungen wegen Aenderung der Ver⸗ bandsſatzung ein. Bemerkenswert iſt, daß nunmehr auch der Badiſche Verband in Anlehnung an die Satzung des Deutſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverbandes eine Satzungsbeſtimmung eingeführt hat, wonach ſich die Girozentrale mit Kapital oder Haftungsverpflich⸗ tung bis zur halben Höhe des Betriebskap'tals und der Rücklagen guf Beſchluß des Verbandsausſchuſſes an fremden Unternehmungen beteiligen kann. Begründet wurde dieſe Satzungsbeſtimmung haupt⸗ ſächlich mit der Notwendigkeit der Schaffung von Auslandsſtütz⸗ punkten ſeitens der Giroverbände zwecks Aufbringung bil⸗ liger Kreditmittel für die Sparkaſſen und ihre Kundſchaft. Weiter gab die Verbandsverſammlung ihre Einwilligung zur Auf⸗ nahme einer Anleihe durch Ausgabe von Inhaberſchuldoerſchreibun⸗ gen bis zum Betrage von 50 Millionen Goldmark. Die Auswahl Zeitpunktes für die Auferlegung der Anleihe ſowie 2 —— Alles 55 Acht auf geſchehen. Doch was man nicht ſaachſen ſieht, findet man nach einiger Zeit gewachſen. Der Lang⸗ te, der ſein Ziel nur nicht aus den Augen verliert, geht noch mer geſchwinder, als der ohne Ziel umherirrt. Lessing. Naturwiſpenſchaſtliche Kundſchau Menſchenaffen * Die Tierpſychologie iſt ein wichtiges Hilfsmittel für Erfaſſung wiandelensäußerungen des menſchlichen Geiſtes. Anatomiſch und ent⸗ affenubasgeſchichtlich ſtehen dem Menſchen am nächſten die Menſchen⸗ Stel.(Schimpanſe. Orana⸗Utana. Gorilla, Gibbon). Der Bau des Füi ettes, der Muskulatur aibt darüber ebenſo Auskunft wie die in Bin des Gehirns und die bioloagiſchen Verwandtſchaftsreaktionen u 5 W In einer ausführlichen Studie über die Menſchenaffen macht chweisheimer in„Natur und Technik“ auf dieſes wichtige in Gerl der Tierpſycholoaie aufmerkſam. Es iſt notwendia, nicht die de efangenſchaft und Dreſſur gehaltenen Tiere zu unterſuchen. ſon⸗ den ape möalichſt natürlich gehaltenen, fern von angelernten und iſt diMenſchen abgeſehenen Eigentümlichkeiten. Grundvorausſetzung Vutis Anwenduna einer richtigen Verſuchsmethodik. Sie iſt viel be⸗ dewötasvoller als eine ſinnreiche Erkläruna der Befunde. Bei den Au zoͤbnlichen Prüfungen werden meiſt zu ſchwere Fragen aeſtellt. menf wenn ſie ſcheinbar richtiae Beantwortung finden, ſind hier rein zu chliche Gedankengänge den Prüfungen des tieriſchen Denkens Harunde geleat. llenaten aroßer Bedeutung ſind daber die Beobachtungen an Men⸗ 5 loffen. die erſt ſieben Jahre lana auf Tenerifa. dann im Berliner Faudaiſchen Garten in wiſſenſchaftlich einwandfreier Weiſe in der e ptſache von Köhler durchgeführt wurden. Köhler iſt zu ver igerzeuaung gelanat. daß den unterſuchten Schimpanſen„Ein⸗ ſleht, einnewohnt. Der Schimpanſe ahmt leicht nach, was er ver⸗ unt aber unſäglich ſchwer. was ihm nicht„einleuchtet“. Den Tieren kungeen Aufaaben geſtellt. die außerhalb ihres bisherigen Erfah eig askreiſes lagen. Die Löſung wurde. ohne weitere Beihilfe. ihren unbesen, Fähigkeiten überlaſſen. Nach Köblers Auffaſſung. die nicht Sbölkritten iſt aber von gewichtiaer Seite goſtünt wird zeſaten die mvanſen einſichtiges Verhalten von der Art des beim Menſchen ſten. Dabei werden ſie freilich nicht immer das tun, was dem enſchen als Klüaſtes und Zweckmäßiaſtes erſcheinen maa. ie Umweaverſuche“ zeioen ſchon den Unterſchied von anderen die das Hindernis überſehen läßt. das Ziel(Futter) aber nur auf ge⸗ krümmtem Wea erreichen läßt. Das Finden des Umweges iſt nicht ſelbſtverſtändlich. Das zeigt ſich bei Hühnern, die ſchon bei der Not⸗ wendiakeit viel geringerer Umwege, wenn ſie das Ziel durch ein Getter vor ſich ſehen, immer wieder gegen das Hindernis anrennen. Der Werkzeuagebrauch wurde den Schimpanſen raſch von ſelbſt ver⸗ ſtändlich. Auch umſtändliche Werkzeuge werden benützt, ſo ein Seil. das man ſchwingend erklettern muß, um das Ziel zu erreichen. Strohhalme wurden zum Ameiſenfana benützt. Die Schimpanſen freſſen gern Ameiſen. Konnten ſie ſie nicht mit der Zunge erreichen. ſo ſtreckten ſie Strohhalme durchs Gitter auf den Weg der Ameiſen. In wenigen Sekunden war der Strohhalm mit Ameiſen bedeckt, wo⸗ 79 Beute ſchnell hereingezogen und im Munde abaeſtreift wurde. Geeianetes Werkzeua ſtellten ſich die Affen her. Um eine Ba⸗ nane außerhalb der Umzäununa zu erreichen, bedurfte es eines Stockes. War keiner da, ſo brachen ſich die Tiere von einem Baum erſt einen ab, oder ſie rollten ein zuſammengerolltes Stück Draht auf, und zwar nur ſoweit, daß die Länge des aufgerollten und ge⸗ ſtreckten Drahtſtückes eben bis zum Ziel hinreichte. Drei und vier Kiſten wurden zur Erreichung eines hohen Zieles aufeinander ge⸗ kürmt. Brückenbauten konnten nicht hergeſtellt werden, alſo etwa das Auflegen eines Querbalkens auf zwei aufrecht ſtehende Pfeiler, um dann darauf zu ſteigen. Hier iſt die Grenze der Einſicht gegeben. Die Schimpanſen behängen auch ihren Körper mit Gegenſtänden. um ſich zu ſchmücken. Ein Zuſammenarbeiten im Sinn von abſicht⸗ licher Arbeitsteilung kommt nicht vor. Jedes Tier will für ſich bauen, jedes ſchleppt Kiſten uſw. herbei. die dann im Bedarfsfall von einem andern Tier weagenommen werden. So kann der Ein⸗ druck entſtehen, als helfe das eine Tier dem anderen. Bei aller Ueberzeugung von der Einſicht der Schimpanſen überſieht Köhler nicht den Unterſchied, der— ſchon durch das Fehlen der Sprache— zwiſchen Menſchenaffen und ſelbſt dem primitivſten Menſchen be⸗ ſteht. Von einer Seite allein wird man die behandelten Probleme nicht löſen können. Schweisheimer betrachtet als beſonders wichtig den Veraleich mit der Pſychologie des unentwickelten Menſchengeiſtes des Kindes. Auch hier ſind kaum erſt Anfänge zur Inangriff⸗ nahme der Fragen gemacht.„ Die vorſichtigen Unterſuchungen an Menſchenaffen zeigen erſt daß die ſogenannten„denkenden“ Hunde und Pferde,.— ſoweit nicht Betrua hinter ihnen ſteckt— Truaſchlüſſe ſind. Von„Einſicht“ kann hier keine Rede ſein, es handelt ſich um rein mechaniſche Dreſſur⸗ erfolge, wobei die Zeichen zuweilen vom Dreſſeur nicht beabſichtigl Der gerade Weg wurde dabei in einer Weiſe abgeſchnitten. terhelfen. Dann aber, werden, wie Schweisheimer meint, ihre Er⸗ gebniſſe von arößter Bedeutung für die Erkenntnis des menſchlichen Geiſtes in geſundem wie krankem Zuſtand werden—, eine Erkennt⸗ nis, die im Veraleich zu gewiſſen anderen pſychologiſchen Wiſſens⸗ aufbauten bisher noch ganz erſtaunlich im Rückſtand geblieben iſt, ** Wie Theodor Fell über die Affenſprache dachte Die ſo viele Jahre heiß umſtrittene Frage, ob das Tier Intellekt oder nur Inſtinkt habe, iſt von niemandem temperamentvoller und überzeugender in erſterem Sinne bejaht worden, als von dem jetzt verſtorbenen Tierforſcher und Schriftſteller Theodor Zell. Auch in der Frade der Affenſprache hat ſich der Genannte auf den Standpunkt jener Gelehrten geſtellt. die das Vorhandenſein einer ſolchen Sprache behaupten. Von dieſer Annahme vermochte ihn auch nicht ein Fehlſchlaa abzubringen, den im Jahre 1877 der Zoologe Joh. v. Fiſcher bei der Prüfung eines Gorilla im Berliner Zooloaiſchen Garten erlitt. Fiſcher hatte ſich ſchon mehrere Jahr⸗ zehnte vorher mit dem Studium der Affenſprache befaßt und glaudte nun, in dem beſonders menſchenähnlichen Gorilla ein hervorragen⸗ des Studienobjekt gefunden zu haben. Der Gelehrte mußte indeſſen eine grauſame Enttäuſchung erleben. Er wandte ſeine ganze Kennt⸗ nis der ihm bekannten Affenſprachen und Affenmundarten an.„Ein Makak oder ein Pavian“. ſaat Fiſcher,„würden mich auf der Stelle verſtanden und Gleiches mit Gleichem erwidert haben. M. Pungu verſtand mich nicht. Er ſah mich verwundert an und ſchien in meinen Bemühungen nur ein ſinnloſes Gemurmel und Fratzenſchneiden zu erblicken, ohne auch nur einen Laut von ſich zu geben. Schließlich gab er mir arinſend eine Ohrfeige und biß aleich darauf in meine Naſe.“ Dieſe für einen„zivil'ſierten“ Menſchepaffen etwas zu„tem⸗ peramentvolle“ Antwort wußte ſich der Zoologe v. Fiſcher nicht zu erklären. Man muß das weniaſtens annehmen, denn er berichtet über jenes denkwürdige Erlebnis ohne Kommentar. Zell wußte aber eine auch dem Laien ſehr wohl einleuchtende Erklärung für das eigentümliche Verhalten zu geben Nach den Beobachtungen aller Gelehrten. die ſich ſpeziell mit dem Leben der Affen beſchäftiat haben, ſteht es feſt, daß der Gorilla nicht wie die meiſten anderen Affen⸗ farten. z. B. auch der Schimpanſe, in Herden, ſondern familienweiſe lebt. Männchen und Weibchen und die Jungen führen alſo ein von ihren Artaenoſſen völlig getrenntes Leben.„Es iſt nun aanz natur⸗ gemäß“, folgert Zell. daß ſich bei alleinlebenden Tieren keine Sprache entwickeln kann Wozu ſoll es verſchiedene Laute haven, die es doch nicht verwerten kann? Was beſaat alſo die Ohrfeige und der Naſenbiß anderes, als die einfache Erklärung:„Menſchenskind, ſind. Nur einwandfreie Methodik wird in der Tierpſychologie wei⸗ ich verſtehe keine Silbe.“ Verleih⸗ und 4. Seite. Nr. 424 manntzeimer General · unzeiger(Abend · Ausgabe) Freitag, den 12. Seplember 1924 die Feſtſetzung der ausſchuß überlaſſen. gen eingehenden Mittel ſollen den badiſchen Gemeinden i langfriſtiger Kredite zur Verfügung geſtellt werden. Anleihebedingungen bleiben Ueber„Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Sparkaſſe und öffentlicher Kebensverſicherung“ hielt Direktor Töpfner von der Fenilchen Zebensverſicherungsanſtalt Bayern in München einen mit großem im welchem raauf das Weſensverwandte zwiſchen Sparkaſſe und öffentlicher Intereſſe aufgenommenen temperamentvollen Vortrag, Lebensverſicherung einging und den anweſenden Lebensperſicherungsanſtalt Baden, der mit auf den Weg gab Die Vorſtände der ſtädtiſchen Uachrichtenämter der deutſchen Städte traten in Dresden zur dritten Tagung zuſammen. Es wurde folgende Themen behandelt: 1. Abbau des kommunalen Nachrichten⸗ dienſtes; 2. Bisherige Einſtellung und Grundlage der Preſſearbeit. Nach längerer Ausſprache wurde ſchließung gefaßt: ſtädtiſche folgende Ent Die dritte Tagung der Arbeitsgemeinſchaft der Städtiſchen Nachrichtenämter betont aufs neue die Bedeutung und Pflege der guten Beziehungen zwiſchen der Oeffentlichkeit und der Ver⸗ waltung. Sie ſtellt auf Grund praktiſcher Erfahrungen der be⸗ ſtehenden auf der Tagung zum großen Teil vertretenen ſtädti⸗ daß insbeſondere auch die ſtädtiſchen Verwaltungen der dauernden ſyſtematiſchen Pflege der Be⸗ ſchen Preſſeämtern feſt, ziehungen zur Preſſe nicht entraten können, um im Sinne de Selbſtverwaltung der Bevölkerung die Möglichkeit innerer An⸗ teilnahme an den Aufgaben und Arbeiten der ſtädtiſchen Ver⸗ waltungen zu geben und damit das Gemeinſamkeits⸗ und Ver antwortlichkeitsgefühl zu ſtärken. bleibt, daß ein gegenſeitiges Vertrauensver hältnis beſteht, daß insbeſondere auch von der Verwaltung die Preſſe als wirkſame Mitarbeiterin an den Auf⸗ gaben des kommunalen Lebens anerkannt und eingeſetzt wird Der bisherige Vorſtand der Arbeitsgemeinſchaft, Dr. Herbſt Leiter der ſtädtiſchen Nachrichtenſtelle Erfurt, Müller, Leiter der Frankfurt, Dr. Cramer, Leiter des wurden einſtimmig wiedergewähll. Neu hinzugewählt wurden von Hörn er, Leiter des Städtiſchen Lingnau, Leiter des Städtiſchen Städtiſchen Nachrichtenſtelle ſtädtiſchen Preſſeamtes Köln, Preſſeamtes Breslau und Dr. Nachrichtenamtes in Stettin. Nus dem Lande *Neulußßheim, 11. Sept. Geſtern wurde ein Jagdpächter aus Speher, der hier eine Jagd hat, von Wilderern angeſchoſ⸗ ſen und ſchwer verletzt. Die Wilderer lagen in Deckung und ſchoſſen, als ſie von den Hunden des Jägers aufgeſpürt wurden. *Bruchfal, 11. Sept. Hier ereignete ſich der wohl ſeltene Fall, daß im Männerzuchthaus eine ſtandesamtliche und kirch⸗ liche Trauung ſtattfand, nachdem vom Miniſterium die Er⸗ laubnis zu dieſer Hochzeit gegeben worden war. * Kronau, 11. Sept. Das 13 Jahre alte Mädchen des Bäcker⸗ meiſters Bechtler trank verſehentlich aus einer Flaſche, in der ſich Bretzellauge befand. Schwer erkrankt wurde ſie ins Heidel⸗ berger Krankenhaus verbracht. Karlsruhe, 11. Sept. Geſtern mittag ereignete ſich im Karls⸗ ruher Rheinhafen ein tödlicher Un glücksfall. Ein Karls⸗ ruher Malermeiſter war mit dem Anſtreichen einer Verladebrücke beſchäftigt. Er hatte ſich zu dieſem Zwecke an der Welle, durch die die Verladebrücke in Bewegung geſetzt wird, feſtgebunden. Heute mittag ſollte die Brücke verfahren werden. Der Kranführer rief dem arbeitenden Mann Vorſicht“ zu. Dieſer konnte ſich aber, weil feſtgebunden, was dem Kranführer unbekannt war, nicht in Sicher⸗ eit bringen. Er wurde durch die anlaufende Welle mehrmals her⸗ umgeſchleudert und trug infolge Anſchlagens an dem Geſtänge ſo ſchwere Kopf⸗ und innere Verletzungen davon, daß er kurze Zeit nach dem Unalücksfall ſtar b. Der Verunglückte iſt verheiratet und hinterläßt acht Kinder. * Durlach, 11. Sept. Anläßlich der kommenden Kirchweihe iſt der Wirte⸗Verein wegen der ſchlechten Geſchäftslage an das Be⸗ zirksamt um Ermäßigung der Sporteln herangetreten und von dieſem zugeſagt worden, daß es für die beiden Kirchweih⸗ tage nur x der üblichen Sporteln für öffentliche Tanzunterhaltun⸗ gen erhebt. In Anbetracht des ſchlechten Geſchäftsganges hat der Verein jetzt an den Oberbürgermeiſter das Geſuch gerichtet, die ſtädt. Luſtbarkeitsſteuer in gleicher Weiſe zu ermäßi⸗ gen, zum mindeſtens nur die Hälfte zu berechnen. Dieſes Geſuch wird weiter damit begründet, daß an den gleichen Tagen der Kirch⸗ weihe in Karlsruhe das große Feſt des fränkiſch⸗alemanniſchen Hei⸗ mattages ſtattfindet und dieſer Durlach auf die Kirchweihe Abtrag bringen wird. Der Wirteverein hat den Beſchluß gefaßt, für die Landwirtſchaftliche Ausſtellung einen Ehrenpreis zu tiften. *Triberg, 11. Sept. den hieſigen Bahnhof ein * Heute mittag iſt bei der Einfahrt in Güterzug entgleiſt. Die Loko⸗ Theater und Muſik dDie Raumbühne. In wenigen Tagen wird das von der Gemeinde Wien ins Leben gerufene Muſik. und Theater⸗ feſt der Stadt Wien beginnen, in deſſen Rahmen auch eine hoch⸗ moderne, geradezu künſtleriſch revolutionäre Theateraus⸗ ſtellung gezeigt wird. Die Senſation dieſer Ausſtellung wird zweifellos die von dem akademiſchen Maler Kiesler konſtruierte Raumbühne bilden, die einer völligen Umwälzung auf dem Gebiete des Theaterbaues gleichkommt. Durch dieſe Raum⸗ bühne wird die Bild⸗ und Reliefbühne, die mit ihrer Illuſions⸗ technik das Theaterleben bisher beherrſchte, überholt. Es gibt kein illuſioniſtiſches Verſteckenſpielen mehr. Alles, was vorgeht, wird vor dem Zuſchauer ſich abſpielen. Ddie Raumbühne befindet ſich mitten im Zuſchauerraum, deſſen Parkett vom Publikum nicht benutzt wird. Sie beſteht aus einer von allen Seiten frei ſichtbaren Plattform, zu der Spiralengänge und Treppen hinauf⸗ fühven. Das Ganze wirkt wie ein ſcheindar freiſtehender Turm, deſſen kreisrundes Plateau 7 Meter im Durchmeſſer hat Der Vor⸗ beil dieſer Bühnenanordnung ſoll nun in der überall unbehinderten Sichtbarkeit der Vorgänge beſtehen, liegt ſie doch mitten im Ge⸗ ſichtsfeld der Zuſchauer, die nur auf den Rängen— alſo auch halb⸗ kreisförmig angeordnet— Platz nehmen. Durch die Unabhängig⸗ keit von Lampen⸗ und Soffitenlicht und die ausſchließliche Ein. ſtellung auf Scheinwerfer werden auch ganz beſondere Lichtwirkun⸗ gen erzielt. Die Raumbühne iſt im mittleren Konzerthausſaal gufgeſtellt, und wird nicht nur ein techniſch intereſſantes Schauſtück der Theaterausſtellung ſein, ſie ſoll auch praktiſch erprobt werden. In Ausſicht genommen ſind Vorſtellungen einer neuen Revue des Berliner Schriftſtellers Walter Mehring, ferner„Der neue Methuſalem“ von Iwan Goll in der Regie von Karlheinz Martin und„Das Leben des Menſchen“ von Leonid Andrejew (Regie Renato Mordo). Leopold Jeßner, der Intendant des Berliner Stagtlichen Schauſpielhauſes, der die Raumbühne kennt, will ſie in Berſin verſuchsweiſe auf dem Staatstheater mit einer noch nicht feſtſtehenden Inſzenierung zeigen. Er wird in Wien exrwartet und dürfte hier ein Werk auf der Raumbühne mſzenzeren. Wie mit der Raumbühne wird die Wiener Ausſtellung auch ſonſt durchaus neue Theaterkunſt pflegen. 4 Theaterrundſchau. Der Direktor des Wiener Burgtheaters, Franz Herterich, hat der Preſſe ſeine Pläne für die kommende Spielzeit auseinandergeſetzt. Wie für alle Wiener Theagter und Kunſtinſtitute ſteht auch für die Burg das große Theater⸗ und Muſik⸗ feſt der Stadt Wien im Mittelpunkt des Intereſſes. Für dieſe⸗ Feſt bereitet die Burg zuſammen mit der Staatsoper die Aufführung dem Verbands⸗motive ſowie der Packwagen ſind zur älfte zuf engedrückt, der Die durch die Ausgabe der Schuldverſchreibun⸗. iend dh „inging und de Sparkaſſenvertre⸗ werden. tern praktiſche Ratſchläge für die Förderung der jungen er beſte Entwicklung wünſchte, Die Vorausſetzung für die Aus der Pfalz gemeinſame Zuſammenarbeit von Verwaltung und Preſſe dritte und vierte Wagen ſind kopfſtehend aufeinandergetürmt. Zwi⸗ mſchen den beladenen Wagen ſind die leeren Wagen entgleiſt, ſo daß durch dieſe das zweite Gleis geſperrt wurde und der Durch⸗ gangsverkehr unterbrochen werden mußte. Mit den Aufräumungsarbeiten wurde ſofort begonnen. Ein Hilfszug von Villingen mit Hebekranen iſt eingetroffen; es ſind mehrere Kolon⸗ nen eifrig an der Arbeit, den Durchgangsverkehr wieder frei zu machen. Des Nachmittags konnte nur Pendelverkehr durchgeführt Die Züge hatten bedeutende Verſpätung. Die von den Unfall betroffenen Durchreiſenden wurden zum größten Teil mit den Reichspoſtkraftwagen weiterbefördert. Ein Bremſer erlitt bei dem Zuſammenſtoß einen Nervenchock, hat ſich aber bereits wieder erholt. Sonſtige Verletzungen kamen nicht vor. * Emmendingen, 11. Sept. Heute morgen war der Schloſſer⸗ meiſter Leimenſtoll damit beſchäftigt, um ein leeres Spritfaß aus Blech einen Reifen zu ſchlagen. Plötzlich erfolgte eine hef⸗ tige Exploſion durch die der Faßboden weggeriſſen und da⸗ durch Leimenſtoll ein Fuß abgeſchlagen wurde. Wahrſcheinlich nſbefand ſich in dem Faß noch ein letzter Reſt Sprit, wodurch die Ex⸗ ⸗ploſion herbeigeführt wurde. n *Rüttehof, Amt Säckingen, 11. Sept. Während eines Ge⸗ witters, das dieſer Tage über unſere Gegend niederging, brach vermutlich infolge Blitzſchlages, in einem hieſigen Doppelwohnhaus ein Brand aus, dem in kurzer Zeit das ganze Anweſen zum Opfer fiel. Der Schaden iſt groß. * Schönau, 11. Sept. Ein Bankbeamter aus Freiburg, der ſich im Geſchäft Unregelmäßigkeiten hatte zu Schulden kom⸗ men laſſen, wurde auf dem Notſchrei feſtgenommen, wobei er ſich zu vergiften ſuchte. Er wurde zunächſt ins Krankenhaus Todt⸗ nau und nach ſeiner Wiederherſtellung ins Amtsgefängnis Schönau eingeliefert. * „De Derkemer Worſchtmarkt“ Det„Dürkheimer Wurſtmarkt“ wird am kommenden Sonntag mit einem Feſtzug eröffnet, der vom Schloßplatz am Dürkheimer Stadthaus ausgeht; Bachus, eigens aus ſeinem Eldorado Arkadien „kommend, wird dort von einem Dürkheimer Winzerzug gebührend „mit allen Ehren empfangen und begrüßt. Der Feſtzug ſelbſt wird durch berittene Küfer eröffnet. Hierauf folgen die Spitzen der Be⸗ hörden, die Feuerwehr, verſchiedene Muſikkapellen, Eſelreiter in alter⸗ tümlicher Tracht, verſchiedene Ochſengeſpanne, der Wagen des Wein⸗ gottes Bachus mit ſeiner hohen Gemahlin, mehrere Gruppen Männ⸗ lein und Weiblein in altpfälziſcher Tracht, die Vorſtände der Winzer⸗ vereine, ein Bachuszug mit Fäſſern, auf denen Mädchen reiten, Herbſtleſer und Leſerinnen, Logelträger, Kelterknechte, Wagen mit Herbſtgeräten, alte Winzerpaare, Küfer, Schubkärchler u. a. m. Mit beſonderem Intereſſe dürfte die Mitteilung vernommen werden, daß bei der Eröffnung des Feſtzuges an die Bevölkerung grauis Wein verteilt und ausgeſchenkt werden wird. Der Feſt⸗ zug wird in der Hauptſache durch eingeborene Winzer, Mitglieder des Pfälzerwaldvereins uſw. dargeſtellt. Entgegen den früheren Sondernummern, die anläßlich des Wurſtmarkts erſchienen und die mehr den Charakter lokaler, humo⸗ riſtiſcher Blätter trugen, hat der Verlag des„Dürkheimer Tage⸗ blatt“ dieſes Jahr eine 32 Seiten zählende Son dernummer in Großformat auf Bütten⸗ und Kunſtdruckpapier herausgegeben, die als Feſtſchrift vollberechtigten Anſpruch auf literariſche und künſtleriſche Wertung hat. Sämlliche bekannten pfälziſchen Heimat⸗ dichter und Schriftſteller ſind mit Originalbeiträgen vertreten. Klang⸗ volle Namen wie Beiſch, Glückſtein, Räder, Lina Sommer, Claire Weitzel, Bech, Wingerter, Reitz u. a. ſind unter den Autoren und haden das ihrige dazu beigetragen, von dem literariſchen Schaffen pfälziſcher Heimatliebe Kunde in die Welt hinauszutragen. Heinrich Strieffter, der bekannte Maler des Pfülzer Weins und ein Meiſter der Schwarz⸗Weiß⸗Kunſt, hat neben drei ſchon früher er⸗ ſchionenen Arbeiten das Titelbild„Bei den Schubkärchlern“ ge⸗ zeichnet. hrheitsgetreue, köſtliche Typen hat der Künſtler hier mit dem Stift feſtgebannt. Das„Dürkheimer Geſchichtsbuch“ iſt von G. Koch— einem geborenen Dürkheimer— illuſtriert wor⸗ den und verrät die humorvolle Ader eines flotben Zeichners. Die Feſtſchrift wird, wenn das Feſt längſt verrauſcht und ſein Sang ver⸗ ſchollen iſt, ein bleibendes, ſchönes Erinnerungsblatt für jeden Be⸗ ſucher ſein. : Oggersheim, 11. Sept. Der in Oggersheim gebürtige Hel⸗ denbariton Barth, der ſein Studium in Mannheim machte, und bisher mit ſeiner Gattin, Frau Barth⸗Imgk dem Heidelberger Stadttheater verpflichtet war, hat für die neue Opernſpielzeit ein Engagement nach Krefeld ans dortige Stadttheater angenommen. :: Speyer, 11. März. Im Steinwerk Kirrmeier geriet am Mittwoch der 20jährige Arbeiter Otto Schmitt von Heiligenſtein in die Transmiſſion und wurde dabei zu Tode gedrückt. :: Rheingönheim, 11. Sept. Im Rhein, bei der Ziegelei Blüm, wurde die Leiche eines im Alter von ca. 40 Jahren ſtehen. den Unbekannten geländet, die ſchon 3 bis 4 Wochen im Waf⸗ ſer gelegen hatte. Der Tote war bekleidet mit grauem, geſtrickten Unterwams, ſchwarzer engliſcher Lederhoſe und neuen Arbeiter⸗ ſchnürſchuhen. Er trug eine Verletzung am Kopfe, weshalb das : Haßloch, 11. Sept. Der Schöpfer und Inhaber des 1 berühmten Waldorf⸗Aſtoria⸗Hotels in Neuhork, Herr Tſchakh, weilt z. Z. mit ſeiner Frau hier zu Beſuch bei Verwandten. :: Bobenheim, 11. Sept. Der in der Anilinfabrik beſchalte Johann Weber von hier kam dieſer Tage auf ſeiner Aepehe ſo unglücklich ins Getriebe einer Maſchine, daß ihm jetzt die rech! Hand abgenommen werden mußte. :: Kaiſerslautern, 11. Sept. Hier wurde der Händer Dörr zur Anzeige gebracht, weil er Brot mit Min derg e feilhielt. Die beanſtandeten 10 Brote wurden unter die Ortsarme! verteilt. 0 : Hochſpeyer, 11. Sept. Auf der Straße von Mölſchbach 115 Kaiſerslautern wurde am Dienstag nachmittag der Holzfaktor auswärtigen Firma plötzlich von 2 Burſchen angefallen von beiden Seiten die Lenkſtangen ſeines Rades feſthielten und von ihm verlangten. Während er ſich ſeiner Angreifer erwehr 5 wurde er von einem dritten, der plötzlich auftauchte, am Halſe e. packt, doch gelang es ihm, ſich durch kräftige Abwehr und mit 5 Rade in Sicherheit zu bringen, ſodaß er außer einigen Hautabſchu⸗ fungen und Kratzwunden mit dem Schrecken davon kam. Die 9 darmerie ſetzte den Wegelagerern nach, doch blieb ihre Streife bn jetzt erfolglos. :: Hauenſtein, 11. Sept. Im Verdacht des betrügeriſchen 10 kerotts ſtehend, wurde der Schuhfabrikant Joſeph Ritter Haft genommen. :: Diedesfeld, 11. Sept. Der Wodengerherbſt iſt bei. Qualität und Quantität waren zufriedenſtellend. Es wurde 10 Mark für die Logel(40 Liter) bezahlt. :: Pirmaſens, 11. Sept. An der alten Rodalber Straße ma in einem Gebüſch ein Handwagen mit 9 Ballen Rindleder und Wit⸗ bo 150 wahrſcheinlich von Dieben dorthin geſchafft— herrenlos auf gefunden. :: Landau, 11. Sept. Die Ehefrau Cadrien, die am Sonnteß morgen ihrem Manne mit einer Schuſterkneipe die Halsſchlagak durchſchnitt, iſt aus der Haft entlaſſen worden. :: Kaltenbach, 11. Sept. In dem, eine Stunde nördlich hier, nicht weit von der Ruine Gräfenſtein, im einſamen Seen tal gelegenen Waldhaus„Wieslauterer Hof“. iſt von Unbekan. in einer ganz gemeinen Weiſe gehauſt worden. In dem als S haus und Schlafſtätte dienenden Gebäude ſind ſämtliche 2555 1 ſterſcheiben zerſchlagen, die Oefen beſchädigt, die Of rohre herausgeriſſen, Bänke uſw. zerſchlagen worden. Neues aus aller Welt 95 I. Jeſtnahme eines Taſchendiebtrios. Vor einigen Tagen bee den Beamten in der Reichsbankfiliale in der Nie 0 wallſtraße in Berlin drei Leute auf, die anſcheinend ſammen gehörten. Zwei von ihnen waren im Kaſſenraum e einer auf der Straße. Plötzlich folgten ſie ganz unauffällig ein Herrn, der ſoeben Geld abgehobden hatte. Die Kriminalbeamte eilten ebenfalls nach. Gemeinſam, aber nichts von einan ahnend, fuhren die drei Parteien mit der Untergrundbahn. Spittelmarkt verließen die Verdächtigen die Untergrundbahn. 5 ſchritten eiligſt zum Stand der Autodroſchken. Die Beamten ihnen gefolgt und konnten ſie noch im letzten Augenblick fufe Man fuhr gemeinſam zum Polizeipräſidfum. Auf dem Hofe der Wagen dann unterſucht und man fand unter die 1 5 decke geſchoben 1790 Mark, die friſch gebündelt von en Reichsbank herrührten. Dieſes Geld hatten die Diebe Herrn in geſchickter Weiſe während der kurzen Fahrt un der Untergrundbahn geſtohlen. Alle drei ſind ſchon wege, Taſchendiebſtahle vorbeſtraft. Es ſind ein gewiſſer Falk Te. aus Riga, ein Leon Perper aus Budapeſt und ein Kujewfſki aus Petrograd.— Bei der Kriminalpolizei befi ſich noch eine tulaſilberne Uhr, die am Donnerstag abe um 9 Uhr ein Beamter der Taſchendieſtahlsſtreife nach leben gefährlichem Kampfe einem Taſchendieb abgenommen ſ Die Uhr trägt die Nummer 215 524. Die Verhaftung zeigt, wien oft, daß das Publikum wenig oder gar nicht geneigt iſt, die Lh amten wirkſam zu unterſtützen. Der beſtohlene Herr, wahrheef mit dem Hamburger D⸗Zug um 9 Uhr abends am Lehrber ag eingetroffen, ſtieg an der Moltkebrücke auf einen Wagen der ſuhr 23. Da er Beamte einen beſtimmten Taſchendieb beobachtete, 5 er ebenfalls mit der 23 mit. Auf der Fahrt konnte er nur e lte⸗ daß ſich der Dieb an den Reiſenden An der Hol ſtelle des Ulap ſtieg der Dieb aus und der urzen Bei der Feſtnahme widerſetzte ſich der Gauner, nach einem k 75 Ringkampf aber war er überwältigt. Es hatten ſich Paſſanten ert, geſammelt und vier Herren erboten ſich auch, dazu aufgefor rden den Dieb feſtzuhalten, da die Uhr nicht bei ihm gefunden we uch. konnte. Der Beamte ſuchte den Boden ab und fand ſie dann der Inzwiſchen hatten dee Herren den Fledderer wie der losgelaſſen, der Miene machte, wieder zu flüchten. Poch Beamte merkte es rechtzeitig und bedrohte ihn mit dem Revo nder Es kam abermlas zu einem Kampf, bei dem faſt ein fehlge eges Schuß den Beamten ſelbſt getroffen hätte. Erſt drei des 5 kommende Reichswehrſoldaten ſprangen dem Beamten bei un unterſuchende Gericht auf ein Verbrechen ſchließt. Die Leiche wurde in Rheingönheim beerdigt. veranſtaltet das Burgtheater während des Feſtes einen Raimund⸗ und einen Als Uraufführungen ſind in Ausſicht genommen: Schnitzlers„Komödie der Verführung“, E. Fiſcher (Graz)„Schwert des Attila“, Walter Endlitz„Der Kaiſer im Wald“ und neueſtes Schauſpiel„Der Komödiant“. Ane Neuerung beſteht darin, daß das Wiener ſtaatliche Schauſpiel in dieſer Spielzeit in drei Theatern zu gleicher Zeit ſpielen wird, in der Burg, im Akademietheater und im Schönbrunner Schloßtheater. Das bringt inſofern eine Aenderung, als die 95 e Burgtheaterbügne frei wird für Aufführungen, die einen Maſſenaufwand an Szenerie oder an Perſonal erfordern, wie das klaſſiſche und das gente Schauſpiel, während das Luſtſpiel und Kam⸗ merſpiele in den kleinen Theatern gegeben werden.— Eine Hans⸗ Pfitzner⸗Woche begann am 11. September in München. Pfitzner dirigierte ſeinen„Armen Heinrich,,„Paleſtrina“ und die von ihm komponierten Schauſpielmuſiken zum„Feſt auf Solhaug“ und zum„Kätchen von Heilbronn“.— Pforzheim hatte bislang nui beſcheidene Theaterverhältniſſe: ein kleines„Hinterhof⸗Theater“ und den Saalbau. Das Hinterhof⸗Theater wurde im Sommer von dem bekannten Architekten A. Lorſcheidt zu einem anſehnlichen und chönen Muſentempel umgebaut und nennt ſich nunmehr„Schau⸗ pielhaus“, Das neue Haus wird am 25. September eröffnel werden unter der Direktion von 12 Müller, der auch letztes Jaht die Bühne leitete.— In Wien iſt der Dr. Leo von 55 Jahren an einem eraſcgkas ge orben. Er war der Ver. faſſer der Theaterſtücke„Der große Name“ und„Das dumme Glück“. Runſt und Wiſenſchaſt Die Tagung des KReichsverbandes bildender Künſtler Deutſchlands findet am 4. und 5. Oktober im Künſtlerhaus in Karlsruhe ſtatt. Von den Anträgen, die zur Debatte ſtehen, noch ausgewählte Bilder aus anderen Muſeen im Dezember in Moskau verſteigert werden ſollen. Notmaßnahme aus den verzweifelten Geldverhältniſſen, ſich die Sowjetregferung befinden ſoll. Um Käufer anzulocken, eden ausdrücklich verſichert, daß nudert ver⸗ ſollen und die Erwerber mit ihren Käufen Rußland ungehinder laſſen dürfen. wird Prof. Schulten von decker des iberiſchen Numantia, neue Ausgrabungen in olge er⸗ Feld, ein Bruder des bekannten Librettiſten Viktor Leon im Aller wo er der deutſchen Wiſſenſchaft ſchon ſo viele Erfolg der Tarteſſos, 0 des europäiſchen Weſtens, das durch ſeinen nach Norden bis 9 land und zur Elbe, nach Süden bis zum Senegal, n. Kreta reichenden Handel deutung hatte. Im Herbſt 1922 ſetzte Schulten dort zue iner Spaten an, um das alte Tarteſſos römiſchen Siedelung, delsemporiums erbaut war. c brachten ſie jetzt den herkuliſch gebauten Gauner auf t. koſtbarſten Sammlungen von Kunſtſchätzen, die die Welt oru, Außer den wundervolfſten Bildern, unter denen ſich eine große mn⸗ zahl von Rembrand befindet, enthält das Muſeum auch noch jel⸗ ſchätbare andre Kunſtgegenſtände. Bisher mußte es der Sowe regierung als ein Ruhmestitel angerechnet werden, daß ſie 55 hat. ſtand der ruſſiſchen Muſeen bewahrt und ſogar noch vermeh richt Nun aber kommt die überraſchende und beunruhigende ltbe⸗ daß man einen Ausverkauf größten Stils in dieſer ee rühmten Sammlung veranſtalten will. Engliſche Blätter 940 00 ſich auf eine Meldung der Moskauer„Isweſtja“, nach der 925 der koſtbarſten Kunſtwerke der Eremitage und auß 95. ſe Irt dieſ erklärt die deneg keine Ausfuhrzölle erhoben hres 4e Neue Ausgrabungen in Tarteſſos. Im HKerbi Leſes Necn⸗ der Erlanger Univerſität, nien t. Es gilt, nach der Antiquitäten⸗Rundſchau, 5 trum der älteſten Stadt und dem erſten Kulturzen ng⸗ beſonders mit Zinn und Silber ſt den zu finden, zunächſt 5 die aus den Trümmern des frü Dabei half Dr. Jeſſen, mte folgte ihm ſei die von dem weſtdeutſchen Verban einer behördlich anzuerkennenden Bezeichnung für bildende Künſtler hervorgehoben, fer vorgeſchlagene Schaffung berufsmäß'ge, ner die von dem Dresdner Verbande vorgeſchlagenen reichsgeſetzlichen Maßnahmen zur Be⸗ hebung der Ateliernot. Bei Gelegenheit der ng wird der Reichswirtſchaftsverband dem Altmeiſter Hans Thoma, der am 2. Oktober ein Karlsruhe ſein 85. Lebensjahr vollendet, den Dank dafür ausſprechen, daß Thoma auf der Höhe ſeines Ruhms ſtets das liebevollſte Verſtändnis und warme Anteilnahme für alle Lebens⸗ fragen der deutſchen Kunſt wieſen hat. von Richard Strauß'„Bürger als Edelmann“ vor. Außerdem und der deutſchen Künſtlerſchaft be⸗ Ausverkauf der petersburger Eremitage? Die Gemälde⸗ galerie der Eremitage im Petersburger Winterpalais iſt eine der aus Tübingen, indem er den alten Lauf des Guadalquivir renzte. und damit die Gegend, in der Tarteſſos zu ſuchen iſt. beg dem Ein Bericht, den Schulten darüber dem Herzoge von He Veſitzer der Gegend, überreichte, hatte zur Folge, daß ihm zeg die Mittel zu weiteren Grabungen zur Verfügung ſtellt außer konnte dann 1923 fünf Wochen gegraben werden, woran ſeh g⸗ General Lammeer, der eine Karte des Gebietes begann, den, die liſche Archäologe Poſſer beteiligte. Das Ergebnis war, del etwa römiſche Siedelung ſich als Feſcherdorf enthüllte, gegrün Steinen 200 v. Chr., verlaſſen etwa 400 n. Ehr., erbaut aus den er be⸗ des alten Tarteſſos. Damit iſt deſſen Lage wiederum 57 0 ſlimmt: es kann nunmehr nur zwiſchen jenem Dorf un nun Salabar(an der jetzigen Küſte) gefucht werden. Das ſoll Herbſt geſchehen. * 129 Klung eines beſonders rauhen und kalten Klimas. Klifft keineswegs zu; die Höhen der Alb ſind im Durchſchnitt wärmer ſ FKarſtes, unter der Herrſchaft eines trockenen und wärmeren Klimas und Klima bedingt wird. Da finden ſich Steinbr arten und andere Vertreter der alpinen Flora, die zur Eiszeit den de von Erſcheinungen, die andere Gebirge nicht kennen. 80 Fhrfnd dort Hohlräume zuſammen, tret ntsrz 0 rdiche Kahnpartie guf einem etwa 6 Meter tiefen Peltlicher Freikag, den 12. Sepkember 1924 Maunheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 424 85 2 Wä nd ern und RNe 985 Das Aſchenbrödel unter den deutſchen Sebirgen Von Hans Hanner(Mannheim) I. Haſt du, lieber Leſer, ſchon etwas gehört vom Hohenſtaufen znd Hohenzollern, von der Achalm und Teck? Kennſt du Uim, Reutlingen, Urach, den Lichtenſtein? Haſt du von dem großartigen boeren Donautal mit Donauverſickerung, den Schlöſſern Wilden⸗ ſtein, Werrenwag, Hauſen, von Beuron und Sigmaringen etwas käuten hören? Und, Hand aufs Herz, lieber Leſer, weißt du, daß das alles in der Schwäbiſchen Alb liegt? Aha, nun kommt es dir: Na ja, die Rauhe Alb. Kennt man. Wie hieß es doch einſt in der Schule?„Die Schwäbiſche Alb iſt eine Kalkſteinplatte mit einförmigem, mauerartigem Steilabfall gegen Norden; oben auf em Tafellonde liegt einer der traurigſten Landſtriche Deutſchlands: rauhes Bergklima, zerklüftetes Geſtein, mit Kalkgrus bedeckt, kein murmelnder Bach, keine Quelle, nur hie und da dürftiges Laub⸗ gehölz und ärmlicher Graswuchs, einſamen Schaſherden zur Weide; in elenden Hütten wohnt eine arme und äußerſt ſpärliche Bevöl⸗ kerung; erſt die Einrichtung großartiger Pumpwerke hat ſie aus den älern herauf mit Quellwaſſer verſorgt und ihr ermöglicht, einem korgen, mit Steinen wie überſäten Boden dürftige und unſichere unten abzugewinnen.“ Das iſt die Phyſiognomie des Aſchen⸗ brödels. So iſt ſie. Amtlich abgeſtempelbe Tatſache. Faſt in jedem Lehrbuch der Geographie für Volks⸗ und Mittelſchulen ſo zu finden. hraus jahrein wird dieſe Weisheit von den Alpen bis zum Meeresſtrand geduldigen Schülern als Geographiefutter geboten ud widergekäut— in saecula saeculorum. Und iſt Wort für Wort Unſinn. Wie iſt ſo etwas möglich! Liegt die Alb denn um n Nordpol herum, oder iſt ſie ein verſchwiegenes Eiland irgendwo im Großen Ozean? Iſt die Welt hinter Reuflingen oder Urach mit Brettern vernagelt und prangt darauf die Inſchrift„Unerforſcht“? ber nein! dieſes Gebirge gehört zu den beſterforſchten und meiſt⸗ becchriebenen Gebirgen der Erde. Von wannen alſo kommt dir ſeſe Wiſſenſchaft, deutſche Erdbeſchreibung, du wunderbares Nädchen? Ganz einfach. Vor etwa 100 Jahren, als in ſchwä⸗ biſchen Landen Fruchtbarteit und landſchaftliche Schönheit gleiche egriffe waren, bemühte ſich ein guter Kenner Württembergs die Ablandſchaft, das rauhe Gebirge, in möglichſt ſcharfen Gegenſatz zu dem üppigen, milden, wein⸗ und obſtreichen Neckarland zu bringen. Ein merkwürdiger Zufall, daß gerade dieſe Albſchilderung in ein geographiſches Lehrbuch überging, ganz allgemein, nicht als Gegenſatz. Und ſeitdem ſchrieb immer einer dem andern ab, von eigener Anſchauung keine Rede. Dieſen Mangel erſetzte man da⸗ durch, daß man jeweils ſeinen Vorgänger durch Vergröberung noch Uberkrumpfte. Und ſo kommt es, daß die herrliche Alb, dieſes einod der deutſchen Landſchaft, heute das Aſchenbrödel iſt. Und boch lange ſein wird. Darf ich mir erlauben, lieber Leſer, ein ar Lichter in dieſes düſtere Gemälde zu ſetzen? Nicht als ob ch das Aſchenbrödel, herausgeputzt mit ſchminkender Reklame, ein⸗ adend vor einem geehrten Publikum ausſtellen wollte. Ich denke hicht daran.—— Es iſt wahr, wahr iſt es und nicht zu leugnen, unter den deutſchen Mittelgebirgen nimmt die Alb in mancherlei Hinſicht eine onderſtellung ein. Im allgemeinen iſt der deutſche Gebirgs⸗ rakter überall derſelbe. Im Schwarzwald, Odenwald, in der rdt, im Rheiniſchen Schiefergebirge, Heſſiſchen Waldgebirge, Speſ⸗ kert, Thüringerwald und Harz, Böhmerwald, Erz⸗ und Rieſen⸗ bebige finden wir die bekannten milden, weichen, ſanftgeſchwungenen Umrißlinien. Ganz anders in der Alb. Sie iſt ein Kablſtein⸗ birge. Ihre Formen ſind ſchroff, hart, felſenſtarrend, an das ochgebirge erinnernd. Auch das Klami bewirkt eine Sonderſtellung. vielmißbrauchte Bezeichnung„Rauhe Alb“ weckt Vor⸗ er das is andere Gebirge von gleicher geographiſcher Breite und Meeres⸗ erhobung. Eigenartig iſt auch die Pflanzenwelt, die ja durch Boden 40 5 und Enzian⸗ don den Weſtalpen über den Schweizer Jura bis hierher gewandert Ja ſogar Kinder der öſtlichen Steppen und des adriatiſchen Auſt überall verbreitet, überdauerten hier als beſondere botaniſche Lioſtoarkeiten der Schwabenalb die Jahrbauſende, ſonſt in keinem deutſchen Mittelgebirge mehr anzutreffen. Was die Fauna be⸗ 5 Vale ſo ſind nakürlich wie in allen deulſchen Gebirgen ſo auch hier le Zeiten des Urs und Wiſents längſt vorüber, nur ihre Namen Been noch in Urach und Wiſentſteig(Wiſontisſteiga) fort. Auch von und Wolf erzählen nur noch die zahlloſen Flur⸗ und Wald⸗ 22 Aber noch niſtet der Uhu auf unzugänglichen Felſen, zieht ur Wi mfalke ſeine majeſtätiſchen Kreiſe um die Felſenhäupter, legt ſich der Mäuſebuſſard hoch im Himmelsblau. Daß die Bunderbar klaren Albbäche von Forellen wimmeln, das wußte ſchon von Scheffel, der von der Steißlinger Mühle aus wochen⸗ ihrem Fang obgelegen hat. Die Albhöhlen bergen eine eigen⸗ artige Höhlenfaung. In der ganzen Welt berühmt iſt die Schwahenalb durch ihre darſteinerungen. Der Geologe ſieht in ihr wie Robert Gradmann gt, ſein heiliges Land, das Land der Verheißung, ſein Paradies, eine Wonne, ſein Eldorado. In allen Sammlungen der Erde, einigermaßen auf Bedeutung Anſpruch erheben, ſind ihre Pracht⸗ fice ausgeſtellt, ihre Rieſenſaurier, Ichthyoſauren, Pbeſioſauren, Rie unzehligen Brachiopoden, Belemniten und Ammoniten, letztere de in der Größe von Pflugrädern. Weltberühmtheit erlangt hat Br. b auch in bezug auf die in ihr liegenden Vulkangebiete. Nach anca ſtellen die 125 Vulkanembryone um Urach das größte ſihgebiet der Erde dar. Ganze Vände von Akademie⸗ und Fach⸗ ſchriften füllen die gelehrten Abhandlungen über das Ries⸗ obem. Von ausgeſprochener Eigenart iſt der Waſſerhaushalt den Achwäbiſchen Alb, und in dieſer Beziehung kann ſie nur mit neh Karſt verglichen werden. Sie iſt von zahlloſen, ſich immer r erweiternden Höhlen und Klüften durchzogen, in denen das Damit in Zuſammenhang ſteht eine 8412 Ku Höhen Waſſerarmut, Plateaucharakter an Stelle abgerundeter güppen oder Rücken, Trockentäler, zahlloſe Höhlen und Erdfälle fieſt Dolinen; beſonders am Südfuß des Gebirges Quellen, die 9 Waſſermengen ausſenden, gewaltige Quelltöpfe oder Keſſel⸗ Wuelle! bis zu 30 Meter Tiefe, Hoͤhlenflüſſe, Hungerbrunnen, d. h. derß en, die nur in waſſerreichen Jahren(Hungerjahren) fließen, der sgende Flüſſe, periodiſche Seen. Die vielverzweigken, alle nach Donauſeite ſich öffnenden Trockentäler ſtellen ein foſſiles Fluß'⸗ dar. Entſtanden in einer Zeit, da die Verkarſtu noch nicht Reſenwaſſer verfällt. 0 agekeen oder in dem Maße ſich noch nicht ausgewirkt hatte wie Nätz führten ſie einſt alle Waſſer. Nun fließt es unterirdiſch ab. Ahelbelt dieſes Flußſoſtem unter der Erde. Es mud do unten keiche unterirdiſche unte ſtehen, bis das Waſſer endlich nach tagelanger Wanderung erſ der Erde in einer Rieſenquelle am Gebirgsfuß wieder zum da chein kommt. Mitunter, beſonders bei ſtarken Erdbeben, ſtürzen ſt und es entſteht dann jenes phänomen der Dolinen oder Erdfälle, in denen bei plößlich ein⸗ un ender Schneeſchmelge oder Wolkenbrüchen in kurzer Zeit oft Wichente Waſſermaſſen verſchwinden. In Hinſicht auf dieſe unter⸗ Syhſe Welt noch wenig erforſcht, ſtellt die Alb eine unheimliche ur dar. Ich erinnere mich mit geheimem Gruſeln an eine Höhbenfluß inſener Höhte bei Zwiefalten. Es war eine Fahrt wie Styx. unheimlich geſpenſterhaft, nervenerregend, voll ur⸗ Po'ſie. Das Waſſer zeigte bei der Ausfahrt aus dem iche der Nacht einen wunderbaren. ſmaragdgrünen Schimmer Wimſener Höhle iſt eine„Blaue Grotte“ in grün. 0 Seen geben, die alle miteinander in Verbin⸗ Sonntagsfahrkarten 4. Klaſſe Von Mannheim nach über Kilom.] Preis Baden-Baden Schwetzingen 96 3,9 Bad Rappenau Sinsheim 66 2,7 Bensheim.feld Nord od. Lampertheim 40 1,6 Bruchſal Schwetzingen 50 2,0 Darmſtadi Friedrichsfeld 61.5 Eberbach Heidelberg 50.0 Frankfurt a M. Friedrichsfeld Nord 89 3,6 Fürth(Odenw.) Weinheim 42 1,7 Haimühle Eber bach 57.3 Gernsbach Schwetzingen 99.0 Heilbronn Sinsheim Jagſtfeld 87 3,5 Heidelberg 19.8 Heppenheim(Berg) Friedrichsfeld 35.4 Karlsruhe Schwetzingen 61 2,5 Ladenburg Friedrichsfeld Nord 15 0,6 Michelſtadt Eberbach 85 3, Neckarelz 2 69 2,8 Neckargerach 5 62 22 Neckargemünd 28.2 Neckarſteinach 34.4 Oetigheim Schwetzingen 78 3,2 Pforzheim 2 92.7 Raſtatt* 8⁴ 3,4 Schwetzingen 14 0˙6 Waldmichelbach Weinheim 44 1,8 Sonntagsrückfahrkarten mit Berückſichtigung einer Wanderſtrecke (Und zurück, ab einer dieſer Stationen). Fürth(Odenw.) oder Bensh. oder Heppenh. Friedrichsfeld Nord 42 1,7 Fürth(Odenw) oder Waldmichelbach Weinheim 4⁴ 1,8 Gernsb od Baden⸗Bd. Schwetzingen 99 4,0 Kailbach oder Zwingen⸗ berg(Baden) Eberbach 63 2,6 Neckargemünd oder Weinheim 28 1,2 Schlierb.⸗Ziegelhauſen od. Großſachſ Heddesh. 24 1,0 Waldmichelbach(über Weinheim oder Huſch⸗ horn oder Neckarſteinach 4⁴ 1,8 Weinheim o. Heidelberg 25 1,0 Abfahrtzeiten der Jüge: Richtung Schwetzingen: Morgens: 5 Uhr 37, 7 Uhr 5, 9 Uhr 58; Mittags: 12 Uhr 10, 1 Uhr 12, 2 Uhr 25. Richtung Heidelberg: Morgens: 4 Uhr 50, 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12; Mittags: 12 Uhr 14, 1 Uhr 14. Richtung Eberbach—Würzburg: 3 Uhr 5, 7 Uhr 5; Mittags; 12 Uhr 14. „KRichkung Weinheim—Frankfurt a..: Morgens: 5 Uhr 32, 6 Uhr 50, 11 Uhr 18; 1 Uhr 8, 2 Uhr 28. Richtung Sinsheim: Morgens: 7 Uhr 5, 8 Uhr 16, 11 Uhr 12. * „Sonnkagskarten der OEch. In Ergänzung unſerer Mitteilun⸗ gen über die Sonntagskarten der Reichsbahn iſt zu melden, daß die Oberrhein. Eiſenbahngeſellſchaft ebenfalls Sonn⸗ tagsrückfahrkarten 3. Klaſſe ab Mannheim⸗Stadt Nb.(Fried⸗ richsſchule) nach Seckenheim, Neckarhauſen, Edingen, Heidelberg und Schriesheim und mit der elektriſchen Bahn ab Neckarſtadt nach Viernheim, Weinheim und Schriesheim ausgegeben werden. Gleich⸗ erhält man bei der Benutzung der Elektriſchen nach Weinheim ſchlußkarten 4. Klaſſe nach Auerbach, Darmſtadt, Fürth, Heppen⸗ heim Mörlenbach, Seeheim, Unterwaldmichelbach und Wahlen. Es iſt alſo Gelegenheit, auch über die OEGG. Sonntagsfahrkarten nach dem Odenwald und der Bergſtraße zu erhalten. herbſtbeginn im Rhein⸗ und Albtal Mian ſchreibt uns aus Karlsruhe:ſſ Der Höhepunkt der Saiſon iſt überſchritten. Langſam beginnen ſich die Väder des Schwarz,⸗ walds zu leeren und mit ein wenig gemiſchten Gefühlen kehrt man in der Trübe und Düſterheit des heurigen Nachſommers zur heimch⸗ lichen Scholle zurück. Wenn auch die Badeorte nicht gerade unbe⸗ friedigt auf die jetzt zu Ende ſich neigende Saiſon zurückſchauen, ſo gründet ſich doch allgemein ihre Hoffnung auf den nahenden Herbſt, der ſich dieſes Jahr frühzeitig im Rheintale und noch mehr in den von Badens Hauptſtadt aus leicht erreichbaren idylliſchen Schwarzwaldtälern mehr und mehr ankündet. In den Haardtwal⸗ dungen beginnen ſich allmählich die Bäume zu verfärben und da und dort flattern die erſten gelben Blätter, vom garten Windhauch entführt, zur Erde. An den Bahndämmen und Abhängen der ſträucher⸗ und brombeerbewachſenen Halden, die ſich von Karlsruhe ins hintere Albtal ziehen, blüht bereits die Erika und das zarte Lila und Violett der Heideblume erfüllt die Landſchaft mit einem poetiſchen Reize. Geſchäftig gehts äuf den Wieſen zu, wo das Dehmd ſchleunigſt geſchnitten und eingefahren wird. Großer Obſt⸗ ſegen iſt dem Jahre beſchieden! Beredtes Zeugnis geben die vielfach im Rheintal, vor allem bei Ettlingen, im hinteren Tal der Alb und im vorderen der Murg weiter aufwärts bis Gernsbach über⸗ all ſchwerbeladenen Aepfel⸗, Birnen⸗ und Zwelſchgenbäume; kaum, daß ſie noch die Laſt der täglich reifer werdenden Früchte zu tragen vermögen und beinahe jeder Baum benötigt ob ſeiner drückenden Laſt ſeine Stützen. So bedarf es in dieſen Uebergangstagen vom Sommer zum Herbſt kaum der vielen Worte, um die köſtlichen Ge⸗ nüſſe einer Bergfahrt vor Augen zu führen. Zu außerleſenen Wanderſtreiſen zählen die von Karlsruhe über Ettlingen gen Marxzell, Frauenalb und Herrenalb, anſchließend zu den einſamen Walderholungsſtätten Bernbach, Neuenbürg und Dobel oder jene von Raſtatt aus gen Gernsbach⸗Loffenau⸗Herrenalb und von hier zu den umliegenden Höhenzügen der Teufelsmühle, des Hohloh oder bach dem Mahlberg mit ſchönem Abſtieg in die Rheinebene. Um⸗ ſomehr empfehlen ſich Ausflüge in dieſe Bereiche, weil in Verbin⸗ dung damit die ſoeben mit einem überaus reichhaltigen Programm einſetzende„Karlsruher Herbſtwoche“— die aller Vorausſicht nach aus allen Gauen des badiſchen und pfälziſchen Landes Scharen von Morgens: Mittags Fremden, insbeſondere zum alemanniſch⸗pfälziſch⸗frän⸗ kiſchen Sonntag am 20. und 21. September, herbeilocken dürfte— mit einem Beſuch bedacht werden kann. Wann man auch in den bevorſtehenden Wochen ſich zu einer Herbſtfahrt in die ſich bunt ſchmückenden Schwarzwaldgefilde entſchließen mag, ein jeder einzelne Tag vermag den die badiſche Metropole Berührenden oder dieſe zum Ausgangspunkt ſeiner Reiſe nehmenden Wanderer 955 Stunden feſthalten ob der Fülle des hier fortwährend Ge⸗ otenen. Zur Geſchichte des Bliesgaus Auch Kennern der yfälziſchen Geſchichte dürfte gicht all!' mein bekannt ſein, daß wichtigſtes, bislang unverwertetes Archivmaterial zur Geſchichte des Bliesgaus an einem Orte verwahrt wird, wo man es zunächſt kaum vermuten würde, im Schloſſe Waal bei Buchloe (Bezirksamt Kaufbeuren) im bayeriſchen Schwoben. Dort leben ſetzt die unmittelbaren Nachkommen der letzten Herrſcher von Blies⸗ kaſtel, der Reichsgrafen von der Leyen. Der letzten Gräfin Mari⸗ anne, der Schweſter des Kurerskanzlers Fürſtprimas von Dal⸗ berg, war es im Jahre 1793 bei ihrer Flucht vor den Franzoſen ge⸗ lungen, das geſamte, mehrere Wagen füllende Urkundenmaterial zu retten und über den Rhein zu bringen; auch wertvolle Gemälde und Kleininventar wurde aus der Reſidenz geborgen und bildet heute eine Hauptzierde des Waaler Schloſſes. Das zu Waal in einem eigenen Gebäude untergebrachte Archio erweiſt ſich als viel reich⸗ haltiger als man bisher vermutet hatte. Nur ein kleiner Teil der Urtunden iſt nämlich inventaliſiert und katalogiſiert; auch iſt das Archiv nicht jedermann zugänglich. Bei einem längeren Aufenthalt, den das jetzige Haupt der ehemaligen Herrſcherfamilie, Fürſt Erwein von der Leyen und zu Hohen⸗Gerolseck dem Studienrat Wolfgang Krämer im Waaler Archiv geſtattete, wurden viele ta uſend Urkunden vom 15.—18. Jahrhundert noch in Kiſten verpackt und vergrabea vorgefunden, von denen man bis jetzt noch garnichts wußte. Allein über St. Ingbert konnten bis jetzt gegen 2000 Archivalien geſammelt werden, deren wiſſenſchaft⸗ liche Durcharbeitung Jahre beanſprucht. Doch konnte eine ſumma⸗ riſche Verwertung für die im Manuſkript faſt abgeſchloſſene Orts⸗ geſchichte von St. Ingbert noch erfolgen. Insbeſondere für die Entwickelung des Kohlenbergbaues und der Hütteninduſtrie, ſowie für den Verlauf des großen Waldyrozeſſes und andere orts⸗ geſchichtliche Fragen iſt das neuaufgefundene Material faſt unab⸗ ſehbar und jedenfalls ſo gut wie lückenlos. Auch für B lieskaſtel und alle Gaudörfer, ſoweit das Land früher zur Leyenſchen Herr⸗ ſchaft gehörten, ſoll überraſchend viel Stoff vorhanden ſein, ſodaß alle anderen Archive die für die Geſchichte des Bliesgaues ſonſt in Be⸗ tracht kommen, wie die zu Speyer, Metz und Koblenz. in ihrer Be· deutung gegenüber dem Urkundenreichtum dieſes ſchwäbiſchen Für⸗ ſtenſchloſſes verſchwinden. g. — — die Feengrotten bei Saalfeld. Eines der herrlichſten Natur⸗ denkmäler der Welt iſt uns in Thüringen durch die Entdeckung des Geologen Heß von Wichdorff erſchloſſen worden. Es ſind dies die„Feengrotten“ bei Saalfeld, von deren phantaſtiſchen Wundern Rudolf Hundt eine anſchauliche in der Leipziger„Illu⸗ ſtrierten Zeitung“ entwirft. Vor Jahrhunderten ſchon hat man in den Thüringer Waldbergen Alaunſchiefer gegraben, um aus dieſem uralten Meeresniederſchlag Alaun und Vitriol zu gewinnen. Ein ſolch alter Bergbau„Jeremiasglück“, bei dem in drei Stockwerken der Alaunſchiefer abgebaut wurde, liegt noch bei Garnsdorf, unweit von Saalfeld. Das letzie Stockwerk wurde 1746 aufgegeben, und ſeitdem hatten die Natuͤrkraſte fros Sene Mingen en gufzu⸗ löſen und in Form von Stalaktiten, Stalagmiten, Sinterterraſſen und Kuliſſen wieder abzuſetzen. Während aber die übrigen Höhlen hauptſächlich Tropfſtein und kohlenſauren Kalk aufweiſen, haben ſich in den Räumen des alten„Jeremiasglück“ Phosphoreiſenſinterge⸗ bilde entwickelt; deren phantaſtiſche Formen in den wundervollſten Farbenſchattierungen erglänzen. Dieſe bunten Höhlenräume ſind tatſächlich Feengrotten, wie man ſie getauft hat, und alles, was die Malerpalette an koloriſtiſchen Wirkungen aufweiſt, wird von der Farbenpracht dieſer Grotten übertroffen, wenn das weiße Licht der elektriſchen Lampen die bunten Wunder zum Aufglühen bringt. Die herrlichſten Formen ruft der Diadochit hervor, und ſeine Stalaktiten an den Decken, die oft meterlang und noch weich ſind, pendeln im leiſeſten Wind phantaſtiſch hin und her. Gegliedert werden die Räume durch Schrumpfungsformen, die als Kuliſſen an den Wän⸗ den entſtehen. Dagegen bauen ſich durch die Verdunſtung auf dem Boden aufſchlagender Tropfen die Stalagmiten langſam in die Höhe und ſchaffen ſo wunderſame Architekturen. Die Feinheit der Formen erkennt man am beſten im„Butterkeller“ mit ſeinen Rie⸗ weichen Diadochits. In dem leiſen Tönen, das die Tropfen beim Auffallen erzeugen, klingt überall die Melodie vom Werden mit, das im Vergehen geboren wird. Am beſten kann man im oberen Stockwerk dies Werden ſtudieren. Im mittleren Stock⸗ werk liegen die Quellgrotten, jede mit anderen Quellen, Säuerlingen und Arſen⸗Säuerlingen, die einen für Bäder wertvollen Ocker ⸗ ſchlamm abſetzen. Hier in den Quellgrotten ſchäumen wunderbare Farben auf, wenn die mit Mineralien überzogenen Wände und Decken vom elektriſchen Licht berührt werden. Das Bild der drei Quellgrotten wird zur geſchloſſenen Einheit, wenn ſich das Spiegel⸗ bild im geſtauten Waſſer mit der Wirklichkeit verbindet. Es iſt ein geradezu unbegreifliches Strömen von Farben, das ſich dann ent⸗ faltet. Im unterſten, älteſten Stockwerk des alten Bergwerks grup⸗ piert ſich alles um den Rieſenſtalagmit, die Gralsburg. Hier ver⸗ einen ſich Waſſerſpiegelung, Farben, Formenfülle und Raumgliede⸗ rung zu einem erhabenen Märchendom, der einen unvergeßlichen Eindruck hinterläßt. verkehrsnachrichten — Um die deutſche Paßſtelle in Bregenz. Deutſcherſeits war, wie berichtet, in Bregenz mitgeteilt worden, daß aus Sparſamkeits⸗ rückſichten mit einer Auflaſſung der viel benützten deutſchen Paßſtelle in Bregenz mit Ende der Reiſezeit, alſo etwa zum Oktober, zu rechnen ſei. Iſt den Vorarlbergern dieſe Maßnahme ſchon höchſt unerwünſcht, ſo iſt die nachteilige Wirkung mit ihren Unbequemlich⸗ keiten in Liechtenſtein noch mehr empfunden. Von Seilen Liechten⸗ ſteins wird darum jetzt die Errichtung eines deutſchen Honorarkon⸗ ſulats für Liechtenſtein mit dem Sitz in Vaduz betrieben. Tageswanderung Heidelberg— Philoſophenweg— Michelsberg— heiligenberg— Zollſtock— Weißenſtein— Schriesheimerhof— Langer Kirſchbaum— Peterstal— Schlierbach— Ziegelhauſen. (Sonntagsfahrkarte Schlierbach—Ziegelhauſen 4. Klaſſe 1 Mark. Vom Hauptbahnhof ab:.18,.00,.05,.30,.16.) In Heidelberg über die neue Neckarbrücke zur Bergſtraße und zum Philoſophenweg. Wo letzterer anſteigt, links die Markie⸗ rungstafel mit der Hauptlinie 22— weißer Rhombus. Auf dem Philoſophenweg in nordöſtlicher Richtung aufwärts. Rechts der be⸗ kannte ſchöne Blick auf Heidelberg, ins Neckartal aufwärts und ab⸗ wärts, auf das Schloß, Königſtuhl uſw. Bei einem Markierungs⸗ ſtein links wird der Philoſophenweg verlaſſen und links im Wald zum Bismarckturm und zur Mönchbergshütte abgeſchwenkt. Bis zur Mönchbergshütte etwa ½ Stunde. Dieſe bleibt links, der breite Waldweg macht eine Schwenkung rechts, ſtrebt in mehreren Windungen bis zum Michelsberg aufwärts; weitere 20—25 Minuten. Auf dem Turm ſchöne Fernſicht ins obere und untere Neckartal(Kanalbauten). Von da durch ſchönen Hochwald in nörd⸗ licher Richtung zuletzt etwas auf, nach ½ St. zum Heiligen⸗ bera mit der Kloſterruine. Von da wieder eine Rechtsſchwenkung, links drüben der Weißenſtein, dann auf Pfad links ab zum Zollſtock mit Schutzhütte und Brunnen. Von der Hütte ſchöner Blick auf Heidelberg, aufs Schloß, Molkenkur uſw. Nun wieder auf breiter Waldſtraße auf, gleich links die Holdermannseiche, dann bequem in Tannenwald aufwärts, nach 4 St. der Weißenſtein. Auf dem Turm umfaſſende Rundſicht. Bei ſchönem Wetter Wirtſchaftsbetrieb. Von da zur Hochſtraße, hier von dieſer links abbiegend zunächſt Pfad und wieder breiter Waldweg, nach ½ St. auf die Straße nach dem Schriesheimerhof und nach„ St. iſt der Schriesheimer⸗ hof erreicht. Von hier auf der gleichen Waldſtraße mit der Haupt⸗ linie 5— braune Scheibe— zurück(direkt ſüdlich), zum Langen Kirſchbaum(Wegweiſerſtein), 20 Minuten. Die Straße wird über⸗ ſchritten, nun auf Pfad ziemlich ſteil bergab, nach ½ St. die erſten Häuſer von Petersthal. Die Markieruna zieht einige Jeit mit der Straße durch den langgeſtreckten Ort, rechts an der Kirche vorbei, um ſodann links ins Feld abzugehen. Nach etwa 1 Stunde macht die Weabezeichnung eine Schwenkung nach links, ſteigt zum Wald etwas an, kurz durch den Wald und kurz Waldesrand. Gleich rechts der Moſelbrunnen, im Feld etwas auf und ſofort hignab in ein Wie⸗ ſentälchen. Durch dieſes und Feld, rechts der Friedhof von Ziegel⸗ hauſen, über eine neuangelegte Straße hinunter nach Ziegelhauſen. Wald vom Philoſophenweg bis Peterstal. Wanderzeit—5½% St. Ziegelhauſen ab:.44,.25,.35,.08,.36,.05,.26, 8 36; Mannheim an:.43,.06,.12,.48,.21,.42,.09,.28 F. Sch. 6. Seite. Nr. 424 Mannheimer General-Anzelger(Abend⸗Ausgabe) rr———K————.——————— Handelsble aff d des Nannheimer General-Ar Devisenmarhli Berliner Devisen Amtlich—41 8 12 5. Hollanekd Zuenos Aires Brüssel Cheistianie Danzig Kopenhagen Lissadon diockhom Heisinglots ltanen London 5 New IOIR in Billionen 3. 12 161,60 vol 1,455 Vvoh 21,00 vol, 51,74 voOle 1524 vol. 71.33 voli 12,28 von 112.03 vol 10.85 vol. 18.45 vol. 18,805 voll 421 vol. 22,73 vol 79,20 vol 55,14 vol! .730 voli .29 Voll 0,405 vol! 59,35 vol 12,545 vol. 5,00 vol 5,0 M vol 3,01 vol. d. 11 160 80 1,445 20, 0 57,40 74.86 70 97 1222 1147 10,49 18.30 18,715 4,10 32 78.80 54,86 .120 2,270 0,395 59,15 K 12.885 5,88 5,44 M .08 160,50 1,135 26590 57 46 74.51 22 1222 1112 0,49 18.325 18,08 4,10 22.415 18,5 54,01 .720 2,2912 .393 59, 10 M 12,55 .52 .44 M .055 161.,40 .445 21.00 57,/4 14,89 71,78 12.28 111,3 10.55 18,425 vol. 18,77 voll .21 voll 22,535 voll 79,15 vol 54,89 von 1430 vol 2,30½—voll 6,405 vol! 59,30 M voll 12,01 vol 5,84 voll 5,40 K vol .075 voll vol voll voll voll voll vol von voll voll Paris Schw/eiz Spanien Japan Konstantinopel Rio de laneiro Wien abg. „ Jugossaven Budapes Sola Devisenkurse von heute London, 4 Uhr nachm. Berlin 18,70, Paris 83, Brüssel 89,20, Amsterdam 11,63, Italien 101,50, Spanien 33 85, Schweiz 23, 72, Kopenhagen 26 48, Stockholm 16, 75, Christiania 32,40, New vork 4,45%, Prag 1485. New LVork, 10.30 Uhr vorm. Berlin 23,82= Paritat 4,19%½, London 4„45%6, Paris 536,50, Zürich 18,83, Italien 439,25, Holland 3836, Brüssel 500, Prag 300, Christiania 13,78, Kopen- hagen 16,95, Madrid 13,22. Börsenberichte Franklurter Wertpapierbörse Tendenz lustlos Frankfurt, 12. Sept.(Drahtb.) Da die Mutmapungen kür die Aktienzusammenlegungen bei der Umstellung in Gold ungünstig lauteten und fortgesetzt neue Nahrung finden, dauert die Zur ückhaltung an der Börse fort. Anfänglich schien es, als ob trotz des Wochenendes am Anleihemarkt ein lebhafterer Verkehr sich einstellen Werde, und vorübergehend war die Haltung etwas fester auf ziemlich grobe Einkaufsaufträge. Sobald der Kurs abel Wieder 1,050 War, kam sehr viel Material heraus, das schließ- lich wieder zur Senkung des Kurses auf 1,025 beitrug. 3⁰⁰ proz. preuß. Konsols waren 1,750, Schutzgebietsanleihe 10,75, später aber nur noch 10,50. Noch geringfügiger War, die Umsatztätigkeit für aus! äandische Renten. Einzig für Zolltürken bestand Interesse, doch konnte auch, dieses nicht anhalten. „Auf dem Industriemarkt wirkte auch noch das Ausbleiben von Nachrichten über eine Belebung des all- Geschäfts auf dem Wirtschaftsmarkt jetzt nach der ufhebung der Zollsperre entmutigend. Nur auf dem Chemiemarkt ist eine Nachfrage festzustellen, die sich allerdings noch in bescheidenen Grenzen bewegt. Alle Papiere dieses Gebiets konnten daher gering anziehen. Auf dem Montanmarkt dagegen und auch auf dem Elektromarkt sind die meisten Werte um Kleinig⸗ keiten niedriger, mit Ausnahme von Phönix, die aber etwa 1 Prozent gewannen. Der Schiffahrts-, der Kali- und der Bankenmarkt sind fast unverändert still. Sehr ruhig war es wieder im Freiverkehr. Api 2,25. Becker Stahl 35%6, Becker Kohle 526, Benz 356, Brown Boveri 1,2, Rheinische Handelsbank 0,070, Entreprises 21.50, Hansa KURSZEłTTEL Aillen ung Aus auesagleiben in gillignen Prozentep, Sfückenoflerungen in Bllllonen Mark pro Skück V. f. oh. Ind. Malnz 12.— 12.75[Voltbom. Selfu. K..60.65 Tloydd 1,2, Ufa 10,75. Der Sela ist unverändert. Tägliches Geld 34 pro Mille. Berliner Wertpapierbörse Borlin, 12. Sept.(Drahtb.) Besondere Anregungen mach- ten sicu auch heute im Börsenverkehr nicht gelfend. Gleich- Wohl erwies sich die Haltung für Aktienwerte wWider- standsfähiger, Was zumteil auf Deckungsbedürfnis zum Wochenschluß zurückgeführt wurde. Im großen und ganzen Wwaren aber die geringfügigen Kursveränderungen Zufalls- käufen zuzuschreiben. Etwas lebhafteres Geschäft entwickelte sich am Aktien- markt nur vorübergehend in chemischen Werten, die sich meist um Kleinigkeiten bessern konnten. Schiff- fahrts- und Bank aktien änderten ihren Kursstand nur unbedeutend und blieben vorwiegend gut behauptet. Nordd. Lloyd konnten sich von dem vortägigen Rückschlag etwas erholen. Das Hauptinteresse wandte sich wieder dem Markt der deutschen Anleihen zu, wo 23er und 24er.-Schätze eine bevorzugte Rolle spielten, aber auch 5 proz. Reichs- anleihe und Vorkriegsanleihen wieder bemerkenswerte Ge- winne erzielen konnten. Es hieß, daß für diese Papiere ein nicht unbegründetes Deckungsbedürfnis besteht. Stand der Reichsbank am 6. September 1924 Wochenübersicht der Reichsbank vom 21. August 1924. In Goldmark bezw. Billionen Papiermark. Aktiva. Metallbestand(Bestand an kurs- jähigem deutschen Gelde und an Qoldin Barien oder ausländischen Münzen das Kilogramm zu 2784 Mark berechnee) a) Gold. 8 und zwar Goldkassenbestand. Golddepot(undelastei) bei aus- ländischen Zentranotenbanken b) Scneidemünzen Bestand an Reschs- und Darlehens- kassensc enmen Bestand an Rentendanksehe nen „ an Loten anderer Banken 0 an Wecenseln und Schecks 5 an Renſenmarkwechseln u. -Schecks . Lombardiorderungen darunter ſlomd Wechsel „ aànRt Mark-Lomb „ un Effeklen 5 an sonstigen Akitven. im Rentlenmarkveikehr Passiva. Grundkapitall. Reserveſonds Bettag der umlaufenden Noten Sonstige täglich jälige Verbind- liehkeiten a) Reichs- und Staatsguthaben darumet im Rentenmarkgiioverk. b) Plivatguthaben darunter im Ren Famdenndeek. Darlehen bei der Rentendank. Sonstige Passiva darunter im Rentenmarkverkeht Verbindlichkeiten aus weitel bege- benen im Inlande zahlbar. Wechsein 17170007%0 unverändeit Nach dem Ausweis der Reichsbank vom 6. ds. Mts. hat sich die gesamte Kapitalanlage in der ersten Septemberwoche weiter um 21,1 auf 2018,2 Trillionen 4 erhöht. Die Vermehrung hängt damit zusammen, daß von den auberhalb der Bank rediskontierten Wechseln ein Betrag von 35 Trillionen ihr zurückgegeben worden ist; die Mark 11626 000 56 000 Mark Zunahme Abnahme 528 110000 439 457000 11570000 1 339 295 Zunahms Abnahme 88 653 000 20883 181 Abnahme 27000 Zunahme 37 3990 810 Abnahme 30 Zunahme 8185 978 388(00 275 25 090 185 816 893 472 28 773 472 3482 900 1590 000 12214 300 205 324 16627 440 70² 325 Abnahme Abnahme Abnahme Zunahme Zun hme Abnahme Zunahme 10809 9596 114072 0 8620 400 32818 800 76 126 048 93795 453 17316593 unverändert unverändert Zunahme 16254 455 2 180 000 000 900381 1375040 791 32 504 704 18388 154 Abnanme 61 409 054 Abnahme 16 30920 unverändert Abnahme 877 784 Abnahme 51962 Zunahme Zunanme 295 563 594 126035125 350 201181 160880343 800 000 000 420356737 318 111 von on 200,7 auf 171,7 Trillionen A. 15 erwelleſten sich die Markwechsel und lombardbestände um 4, 7 auf 8 58 Trillionen 1, die Rentenmarkkredite um 16,6 auf 11¹³5 Millionen Renlenmark. 15 An Reichsbanknoten und Rentenbankscheinen sind 11 Abwicklung des Ultimobedarf insgesamt 54 Trillionen 7 die Kassen der Bank zurückgeflossen, und zwar nahm 15 Umlauf an Banknoten um 16,2 auf 1375,6 Trill. der Rentenmarkumlauf um 37,8 auf etwa 1830.I der Reichsbank an Rentenmark von 237,5 auf 275,3 Millionen Rentenmark gestiegen. die Unter dem Einfluß dieser Entwieklung erfuhren 155 fremden Gelder neue Zugänge; sie vermehrten sie im ganzen um 93,9 auf 655,8 Trillionen A. 284 Der Goldbestand wurde weiter um 11.6 auf 52 Millionen Goldmark verstärkt. Die Scheidemünzenbestände wuchsen geringfügig, nämlich um 1,3 auf 20,9 Trillionen, Deutsche Rentenbank Der Ausweis vom 31. August zeigt den Stand der Bann wie folgt: Aktiva: Belastung der Wirtschaft 2gung. der Rentenbank am 31. 7. 1924: 3 068 397 256, am 31. 8. 22 3 068 397 236; Bestand an Rentenbriefen am 31. 7. ren 2399 811 000 Rel, am 31. 8. 1924: 2 399 813 500 RA; Parleieg an das Reich, unverzinslich(196 459 959,99) 196 459 959.99 verzinslich 1000 000 000) 1000 000 000; verzinslich für Meiſ⸗ rationszwecke(6 000 000) 6 000 000; Darlehen für die 5 schaft: an die Reichsbank(800 000 000) 800 000 000, an 10 Notenbank(69 172 232,86) 67 638 391,93; Kasse, Giro- 335 scheck- und Bankguthaben(105 022 999,88(106 369 189 185 Mobilien und Bureauutensilien(67 766.96) 68 000.06; sonsge) Aktiva(—)—. Passiva: Grundkapital(2 400000 0000 2 400 000 000; Grundrücklage(668 397 236) 66 58 307 236); 22 laufende Rentenbankscheine(2071 442 143) 2069 911 852; u laufende Rentenbriefe(189 000) 186 500; sonstige Passiva Versicherung gegen Kriegsrisiko in China Im Londoner Versicherungsmarkt werden gegenwärg vielfach Versicherungen gegen das Kriegsrisiko China abgeschlossen. Die Prämiensätze, die 121 Wochenbeginn etwas gewichen waren, haben sich je 10 wieder erhöht. Sie bewegen sich zwischen—3 595 pro Monat. Waren und Märkie Steigende Getreide- und Mehlpreise Die amerikanischen Getreidekurse lauteten heute durch- schnittlich erheblich höher; die von Holland hier vorliegen? den Offerten im Cifgeschäft erhöhten sich entsprechend um etwa 65 Pfg. für die 100 kKg. Der M »reis für neue Abschlüsse(die hiesigen Mühlen sine der Hauptsache bis Ende November ausverkauft), gestern für Special 0 35.75 betrug, stellt sich heute à 36.25 /½ kür die 100 kg. Schiffahr! Frachtenbericht von Duisburg-Ruhrort vom 11. September 5 Die Tagesmiete beträgt von den Rhein- und Ruhrhäie 5 nach Main- und Rheinstafionen 6½ Pfg., ab Kanal 67 pro Tonne(oder in Fracht 1,70 bzw. 2 pro Tonne!. Exportkohle nach Rotterdam 5 Ab Kipper 1,10 fl., ab Kanal 1,35 fl. bes freiem Schlepud und freiem Hafengeld bzw. bei beschränkter Lade- uf Summe der rediskontierten Wechsel verminderte sich damit 11. 1— 11. 12. 11. 12. Trioctw. Beslgh.—.——.— Ver. Uitramarinf. 14, 14—[Zschookew., Klt'n 3 10 1,40 Thurg.Llef gothg 8,75 8,75 Ver. Zelltt. Berl..40 2,.— Zuokerf. B. Wagh. 3—290 Uhrenfabr. Furtw.—. 2,—[Vogtl. Maach. St..10 200„ Frankenthai 360.60 Ver.deutsoh. Oele—,— 29 50 Volgt& Häff. St..7.70 Hellbronn. 260 2,80 Offsteln.. 3,30 5— Vor. Fabf. Cassel.20 3,0[Wayss& Freytag.50 3,35 Rdeingau..75 Säohs. Aubstahl. 1— 16 40 Sarotti..50 1.5 Hugo Sofnelder 1 4, 25 4,10 Sopubert& Salz. 10,„1.750 Türk. Tabaksreg.—- Sohuokert&. C0. 35 50 95,25 Siemens Elektr.. Eöschzeit. Geschäft: Sehr rege. 12. 10 Tegkl. Sohirraw.. 14, 15 14, 0.stahlw. v. d. 27% 15 159 J0 10 85 UJeleph. Berliner 155 3. 30Ver. Uitramarſnf. 5 Thale Eisenhütte-,——,—[Vogel Telegr.-Ur. 2 0 10 Vogtländ. Masch. 28 Wanderer-Werke 8 5 905 Unlon-Gleberei.81 6,10 Weser Akt.-des, 10 .75 6,90 Unionwerke Ahm. 793.90 Rentenmark ab. Dementsprechend sind die Kassenbestände Westerreg. Alkali 10 30 113 Westf. Elsen Lodr. 1% 147 WieslochTonwar,“ 25— 5 Laieneef Wosein. 2 210 Zollstoff Verein; zellstoff Waldboi 10,75 10.— Slemens&lalske 43.50 42,— 1.75 4,/5 Sinner.-G, 6,75.7 5 Ver. B. Fr. um..——, 10 Frolrstkehrs-Kurse. Stettiner Vulkan 15/0 16,2 Vor. Chem. Charl. 15,60 16,— Benz.„..85 3J55JKrelohgauer..%, astatterwaggon 9⁸ 305 Stoehrkammgarn 10,30 39.75 V. Disoh. Mioke 21 560 2,.— Sherden. lupter.—„ kansketder.... 388 4 fie Stoewer Mähm...— 1,—.Glanzstoff EIbf. 144 2 4481 „. 22.— 21,50[Mez Söhne.. 2,45.25 Ahm. Kohlenanl. 11,— 10,% 90Stollb. Zinkhültten 37,60 31, 25¹ Ver. Harzer Kalk.50 1 40 Berliner Dleidenden-Werte Suüdd. immobllen. 3,80 3,80].Schuhf.Sn.& W. 2,.25.75 * Ver. Flnsol flurnb. 15,0 15.50 Zellst.Waldhofst. 19.75 10.15 5 Stuttgart..40 3,45 7 Frankfurter Dividenden-Werte. „„ 12 11. 12 Alig. D. Creditb..30 2,—J D. Hypothekenbk. 30—„Rheln.&reditbank.30.30 — 5* 5 425 Vesie 70 5——35 70, 55 Rhein. Hyp. 75 5,25.— Bank für Br. In 8 orelnsbank—.35—,3Sudd..-Cred.-.—. Transport-Aktien. Leeg, wenh..0 2 125. Alener Banvef: 15 155 Senedapbbe 3 2 e e e e e 5 255 5 3 ok. u. Str. 0-Amk. Paket 5,20Roland-Linle garſeeſadeen b8 e 4 W datendang 53— Süid Kzenbabn—.——flesnden. Dieod. 50 50 25 erein. einesonitt—.— 2069 7— u. 1 95 Mitteld. 17 5 1 5 1,90 1,80„ Vereinsdank——,— Hansa'sohlff. 10,30 1080 armst. u. Nat.-8. 8,00 6,00 Hürnderg..-Gk.——.— Mahnh. Vers.-des.—,——.— Bank-Aktien. Degeteen gent ,0 Pegeer l k..78 Sen. Jg. dn..——pant f. 6l Werte.75.25 plech.A8lar Benk 3,— Berliner Ergänzungs-Kurse. ptsob. Australlen 23,60 24, gruschwitrFexti 4,50 4,50 Woxlag- ement30.0 555 .-G. f. Verkhrsw. 46.— 46,50 O. Heokmann 45.25 42,—[Wolf, Buokau. · Affeld Delllgsen. 2,— 2,15 Optisohe doerz..50.40 Wlesener Stahl 9— Ammend. Papler.—.— Hllokfortn Nachf. 2 30 2,25 Grökraftwx. Ahm. Ber,-Gub. Hutfbr. 20,.— 21,—Salzdetfurth... 21.50 20,5 Durener Ketall 20, 55 Condord. Spinner. 12.60.70 Soheſdemandel. 19.25 18. 15Dtsch. Atl. Telegr. Berlinerflandges. 27—46,—Retailb. d..-d. 12 50 12,75 Motenbank 53.— Baltimore 47, 35,—oest. Cred.-Anst. 0,45 0, 3 .-Aslstsch., Banb-—Pfälzer Hyp.- BRk. 5,75 5, 50oberrh. Ver.-Ges.,— D. Effokt. u. werte.20 2,20 Relchsbank 44.30 44, 5⁰ Frankf. B..Hltyv.. Bergwerk-Aktien. Harpen. Bergban 88,59 68,— Obsokles. Eb. 44.12 1 65 Kallw. Aschersl. 15. 16,15 do. Eundl.(.) 13.25 13.— Kallwek.Salzdotl. Phönis Berghad.75 665 Kallwrk. Wester. 19, 18.90 Rheinsraunkohle 29, 29,— Lothr. H. u..-V. 38,50 38,5 Salzw. Hellbronn 71,— 11.— Hannesmannrön. 3³5 50 37,75 Tellus Bergbau..90.80 V..u. Laurahültte 725.— Sochumergb.!.d.—.——— Buderus EIsenw..75 11.15 D. Luxem. Bergw. 48, 48,— Eschwell. Bergw. 72.— 71— Friodrichsh.].—-,— gelsenk. Bergw. 1.— 54, 25 Golsenk.-Gußstahl 18,— 16,.— —— Transport-Aktien. MHrddeutsoh.Lloyd 5,— 5,05][Baltimore& Ohlo 47,5— Schantungbahn..—.90 Oester.-U. St.-B.—, Hbg.-Amk.Paketf. 25,2 25,7. Barmer Bankver..75 1, 75 Berlin. Hd. Ges. 27,0 28.— OCom. u. Prlyatbk. 5,50.15 Darmst. u..-B. 425 8,75 Acoumulat. Fabr. 27,85 27.20 Adler 4 Oppenh. 83.— 58, Adlerwerke„15.50 .-G. f. Anilinta rb. 13,25 13 75 Alexanderwerk. 3,— Allg. Elektr. des.•75.— Als.Portl. Zement 49.50 46.5 Amme Gles, 4 C0. 3,25 3,50 Anglo- Ct. Auano 10, 90 10.15 ndustrie-Aktiſen. Bad. Anilin.Soda 17,15.751 CementKarlstadt 5,30 8,90 Bad. Elektr.-des. 0,50(.49]„ Lothr. Metz.—.— Bad. Masch. Durl. 15,.— 15,—[Chamotte Annaw. 10,——.— Bad. Uhren Furtw. 14,5——[Ohem. Wrk. Albert—— Bayrlsoh. Splegel 6,—-—„ doldenberg 36, Bayer. Cellulose—, Grleshelm 14,— 14,50 Bebk& Henkel.„ Woller t.. 5 Bergmann Elektr. 3.—Cont. Nurnb. v28. 20.— Singfletallwerke 2,52 2,450 Dalmler Motor..80 3 Bl.-U. S. Braubach—.———t. Elsenh. Berlin.20.15 Srem.-Beslgh.Oel-——.aold-u..-Anst. 13.90 14,— Zreuer Stamm.—. deutsohe Verlag 29,99 29.5 Srockhues.-W. 5,25 5,100 Dyokerb. à Widm..10.10 Brondef. Schlonk—,— 34.— PinglerzZweldrek. 5,50 5,80 Sürstf. Erlangen 2,90—“—Dürrkoppwrk. 8t.—— Oem. Heldelberg 15, 15,—[husseld. fat.Durr 3,—.— Elohb. Mannhelm 28,— 30, .-Kempf-Sternb. 5.— 37. 75 Halnzer Stamm. 6. Farkbrauerel..——— Sohöfferh. Bindg. 18, 0%50 Sohwartz-Storoh.— 21— Werger Adt, Gebr. Wächt. 260 2,20 Adler Oppenhelm.-——,— Adlerwerke Kley..10.2 K. E. d. Stamm 8,.—.54 Anglo Oont.duane 1,75 11— Aschaff.Buntpag.— 23,25 Arohatf. Zellstoff 20.75 19.8 Zahnbed.Dat mat..70 1,55 Baden. Welnhelm 0,90 67 Elsenwerkkalelt. Elberf. Farb. v. B. Eiektr. Lloht u. Kr. Els. Bad. Wolle Emag Frankfurt. Emaſliest.Ulirloh Enzinger Worms Ehrnd& Sehmer Eglinger Maschln. Ettlinger Spinn. Fab. Joh. Blelstift Faber à Schleloh. Farbwerk Muhth. Fahr dehr. Pirm. Felt.dulll. Carisw Felnmeoh. letter Iſxeſet Seot Frkfrt. Eliztabelk Fulda 3,80.80 Franbfurter Hof Frankf Pok.& Wit. 15 Fuchswag. stamm anz Ludw. Malnz delling& Co. goldsohmlat fn. Arltzner M. Durl. Arun, Blifinger Hammer Osnabr. Hanfwerk.Flssen 450 Heddernh. Kupfer 14. 25 11. 25 Herzogp.München Hllpert Armaturf. Hald Meu, Nähm. 29, .00 1 5 4 17,0 16.50 3,30 3,.13 1,25.20 .35 0,35 12.50 1/25 24.73 25.— 13.68 13,63 13,60 13.10 14,59 14, .05.80 52.0 8, Karlar. ItiirsohKupf..Met. 21.——,— Hoob-und Tlefbau.05„10 Höchsterl Farbw. 13,13 13, 7² Holzmann, Phll.. 5,—.— Holzverkohl.-Ind. lunghans Stamm.60 Kkammg. Kalsersl. 11,— 10. Masohla. Kemp, Stettln..—.62 Klein, Soh. KBeok..75 Knorr, Hellbronn Konserven Braun Krauß& C0., Lok..0 Krumm, dtto. Lahmeyer& 00..60.2 20 Leoh Augsburg. 15,— 14.6 22.75 .60 .50 2. .75 .40 .10 .3⁰ .30.47 0 1710 Lederwar. Nethe 6d.— 40, Led. Sploh. Pr.-A..20.0 Ludwigsh. Walzm. 15 50 41 28 Lutz Maschinen. 2 Lux'sohe Industr. Malnkraftverke. Mot.-Aetz Hüunoh. Metall Dannbern Mlag, Muhlbv. Moenns Stamm. Motoren Deutz 8,70 .78 8,50 155 .15 53 .J. .7 .43 .50 Motorf. Oberurs. 15— 15, 75 Neokars. Fahrzg..30 Riederrh. Led.8——.— Sohneid. Aaane.90 309 4,30 Peterünlon Fräft. Ff. Nahm. Kayser Pfälulv.St.ſagb. Pbllipps.-.FTk. FPorzellan Wessel Reln.GehD& 8oh. Rb.elek..Stamm Rd. Masch-Leud. Bhenanla Aachon Rlebeok Nontan Rodherg Darmst. Nonine 0 Sohilnek&.U 1,/0 1,70 .10 3,10 Sohnellpr. Frank. 6,65 6,70 Sohramm Laokf. Sohrlftg. St. Frk'. Sohuokert, Nurnb. 47,— 35, 75 Soh. B. Wesselst..75.— „2Sohuhfabrik Herz 24.— 33,50 7,75 3,— 15,50 16.25 Schuhfb. Leander 1,20 Bollindustr. Wolff.40— Sloh.&. O0. J. Malnz Slem.KHals., Berl—,— 40, 57 Sinaloo Detmold.50 Sudd Drahtindst. 8. Led. St. Ingbert ,——, Strohst.V,. Dresd.——.5 .10.f0 1 Anbalt Koblenw. 21.25 22,.— Annener dubstahl 9,70 9, 50 Arenberg Bergb.—.——. Asohaffbg. Zellst. 20.60 10.80 Augsb.-Nb. Masoh. 225— 20,85 Dresdner Bank..—•85 Altteld. Kreditbk..90„80 Industrie-Aktien. Badische Anllin, 16,75 17,75 Baloke Maschin. 4. 549 4.— 1„Splegelglas 6,0 6,10 Bemberg 19,— 16.25 Sergmann Elekir. 13.— 11.5 Beriin-Anh. Msoh. 6,—.50 Berlinkarisr. Ind. 60,— 67.— Berliner Maschb. 1380 13.15 Bing Mürnberg..50 Braunk. u. Brlkete Deutsohe Bank. 10,65 10.65 Relohsbank Dt. Uebersee Bk. 775— 76,—Rneln. Oreditbank Diso, Commandli 11.40 14,50 Süddeutsoh. 5 5 350 Westbank Begneee Oelt. 21. 20 21— Bremer Vul Suderus Elsonw. 1,8071.44 ehem. Grleshelm 13, 1951 18 Chem. Heyden 3½153 Obem. Neller 42,—13. Chem.gelsenk. 71, Chem. Albert. Berzellus Bergw..25 80[PDalmier Motoren.— 3,10 2,25 Dessauer das. Bismarokhütte..——,— Peutsch-Luxemb. 49,— 48,— Bochumer Gubst. 4675.— P. Elsenb.-Siqnal..75 460 debr. Bböhler& C0.—,— 28,50 peutsobe Erabl! 3. 7³3,25 38,— 33.—0 bi.60.50 kan. 44,25 45,5 .25 2,40 „40 58,25 58,50 42.— 40,— 00 465 27. 75Dlamond 15,75 15,5. beutsofekahefW. TUU ſ. Deutsohe Kalſsw. 4075 44.— Deutsohe Hasch.—,.35 Deutschestelnzg. 7—.50 Deutsche Wollw. 4,—.75 Deutsoh. Elsenh.— 5 6 2⁰ Donnersmarokh. 86.— 95.— e*——.50 Dusseid. Elsenb 1960 1960 Dynamit Nobel..,40 Eokard Maschln. 9,15.— Elsenw. L. Meyer.60.60 Elberfelder facb. 14,10 14.65 Elberfeid. Kupfer.80.75 9,50 Felten& dulil. 20,— 21.— Eisbach 4 Co. 25.— 21, Emallle Ullriob. Enzinger Fliter. 10,— Faber Blelstift. Fahl, Llet 4 90. 418 4. B. Frister. Fuohs Waggon gaggenau Vorz..75 6,75 anz Ludwig 0,35.30 Elektr.Lleferung. 13,75 13,30J[delsenk. Bergw. 53,50.75 Elektr.Llont u. KT..25 8„25JGelsenk.Aubstahl—.— 16.30 densohow& Co.— 167 3,80 480 German. Porti.-Z..70.70 9,.75Gerreshelm. Alas 35 10 38, ESO. Bergwerk 725 50 70,25 Ges. f. elektr. Unt. 12. 75 17,50 11090 11 15 Goldschmidt, Th. i0, 30 11 7504 dreppiner Werke—, Felamühle Papler 4. 0 1³ Aritznerasohln. 28,— gebr. Grobmann. Arün& Bllfinger 18.50 12.— 4% 1,20 110 Haokethal Draht 2,90.754 23— .—.— goldanlelhe. Deutsohe Kunstl. 1,80.70 gebhard Textil. 6,40 6,25 Qebr. doedherdt. 13.— 12,55 Gothaer Waggon.30 2,65 Otsoh.-Ostafrika 4, 1 4,.— Jeu-Gulneae 4. 4—— Itavſ Hlnen.Els. 23, 90 24, 15 zouth West 800% Hexlkaner 43, 50—— Segall Strumpf..40 1. Telohgräber.10.10 Thoerl Oelfabrik.90 6,5 Thüringersallnen 12,75 14,.— Kolonlalwerte. 4% Mexlkaner.———. 4½% Mex. Bew.— 205 Tehuantepeo 2750— aen en 5,90 5,10 Ber Iiner Freiverkehrs-Kurse. udler Kall. 23,50 22,75 Apl, Alig. Petraind..30 550 Becker-Kohl“. 5,50 5,50 Beoker-Stahl.. 1,30.25 Hoohfrequenr..— 6. 50 Int. Petr. Un., Ipu-——, Krügershall 9.—.55 Meyer Textil.. 0, 30 0,30 Berliner Festverzinsliche a) Relchs- und Staatspapiere. 1 55% B. Koblenanl. 50%Preub. Kallanl. Dollarsohltze.. 83.30 85,30 Relohssohtz.-V 0,373 1. 000 %„ 1..490 b) Auslfindische Rentenwerte. 4% ½ det. Sohtzs..—.— „Goldrente—,— 10, 10 „94,75 94. 751 3% 1 4-IX 0,810 0,855 3 890 B. flieſobsanl, 10040 1030 Muldenth. Fapler.01 09,.— 3½¼% D. Relohsanl 1, 15 55% Prb. 4nacls 121525 8 %%„ 1870 00 40% Badlsohe Anl.—.—.— 3¼% Bayer. Anl. 2, 060 2 050 4% Türk. unlf. Anl.—,—,— 40%„4807 1911 113 14.25 .725 1,7725% 5% Sohe Bra 1 Tandsoh. fogg. Russenbank Deutsche Petr-. e Pomona Heldburg Benz-Hotor Ronnenberg Slohel Co. Sloman Salpe 1885 Fhosphat „„ Werte. woeberel Zittau. Flend. Brülokenb. WIhelmsh. Eulau 8 825 ter! 45 .— Roggenwert. Roggenrentb- unk. 55J00-..Sr.%0) g. 4%„ goldprlos ——. 7— 7 11 Hammers. Splnn. 13.65 13.40 Hannov. H. Egert. 64 64.— Hann. Waggonfab..25 9,— Hansa LIOVyd..40 Hbg.-Wen Aummi.5.00 Harkortgergwrk. 2½0 6,25 Harpen. Bergbau 68 25 70.25 Harimann Hasch. 2,00 7, 0 Hleokmann. 460.25 Hedwigshütte. 22.75 227 Hlipert Masohin..6 40 Hlndr.& Aufferm..80.20 Hirsch Kupfer.. 20,50 19,75 Hirsohberg Leder 4 25 40, 25 Högdster Farhw. 1 15 13.15 Hossoh Els. u. St. 30.— 30,25 Hohenlohe-Werk. 20,65 20,.— Klöoknerworke. 37.25 37,5 C. H. Knorr 3,65 3. Fhllipp Holzmann 5,— 5, Horchwerke.. 10.— 10,— Humbolct Nasoh. 17,65 17,50 Httw. G.Kayser—.——. Iise Bergbau.„45.90 15 75 M. qudef& C0o.. 5,75 5,75 gebr. Junghans..75.60 Kahla Porzellan..0.75 Kallw. Aschersl.. 15.30 15.75 Karlsr. MHasohin..40.20 Kattowitz. Bergb.? 25 75 25. 2. M. Kemp.. 575.55 Köln Rottweiler“.10.— gebr. Körting...80.90 Kollmarælourdan 13.75 18, Kosthelmer Cell..75.75 Krauss Cle. Lok. 47/5 4,65 Kyffhäuser Hütte.20 1,2 Lahmeyer&. Co. ,50.85 Laurahlltte...00 6, 6,90.60 Lindenberg. 52,—50, 5ʃ Sarl LIndstrzm. 15 75 15, 25 Unks& Hofmann.— ,25 Ludw.Loewes CO. 51,36 6 175 Lorenz. 4, Lothr.Portl-Cem..90 7,25 Lüdenscheld Met. 2,80 2, 50 2—.10 110 4,20 4. 5 .25 Lukau 4 Steffen 2, 10.40 Maglrus.-G. 2.—.— Mannesmannröh. 7, 50 8, 10 Hansfeld. Aktlen 390—.— Markt-.Kunlhall. 14, 10 11.— Maximillansau- 05— 9. Meob. Web. Linden 5, 25 5, 50 Fr. Méguln& Co. 9, 50 10. 50 erkur Wollwar n,—.5 Alx& denest.. 6,20. Hotoren Doutz. 21.25.75 Muninelm Berg. 67,— 65,25 Meokars. Fahrzg. 4. 25 4,4% Niedlaus. Kohlen 39. 2⁰ 28, 75 Nordd.Wollkämm. 8 36.50 Obersohl. Esb. d. 11,50 11,50 „ Elsenindst. 13,— 12. 5⁰ „ Kokswerke 38, 75 39.30 Orensteln æKopp. 15, 25 16,10 Tingel Sohuhfabr. 255 515 Fneſn. Brauntonl. 25 e 40% do. unk. b. 1925 1 500 1,525 Rbeln. Chamotte.20 9,20 Rheln.Masoh. Led. 3,.00 95 5. Rheln. Met. Vorz. Rheln. Möpelstoff 75 2.1. Rheinstahl 9084,7 fhenanla chem. 27 75.50 Flebeek Rontan. 34,2532,5 osltzer Züoker. 41,—41, osltzer Bfaunk. 19,0 19,51 81255 5 15, 50 16,— Phönlx Bergbau. 36.75 Herman ge..10 2,— Ratpgeber 00..75 3— Rolsholz Pa Jachsenwerk.87.— Hallesohe Masoh. 11. 50 11 50 4% 4%„ Paplerrt.—— J, 70 4% Turk. Ad.-Anl. 11.— 10.85 40% 40 4%„Magd.-Els.! 14.38 17.— Rheln. Eektrlzität 8, 25 8,0/% %%0e, Kon. 1887———— Rombach. Hütten 46.80 18.87 55 0 400-.-Los 2/.— 26,5 4½J% 11914 405 6652 750 14 6,30 6,7550 17„doldrto. 10.—.50 e 1 15 9% 0 W Sge 1878 J0554%„„ 90%0..8w alte 10,75 10,75 4½% 1 4⸗%„eonv. Rte. „Sliberrte,.— 2,20 1 ll 12.50 12,25 Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inländische. —J4% 500 tea. 08 11, 10.80 Joidanſeine..——4% do, do. 1917 11,—10,50 3,½%— 420 Sparpramſ. 1919 0,780 0,703% 15 700 4250 —4 Pr. SohatzaW.——, 40% Bay. 1 Ele.F· 4% do. do. 1. 100 f,1c0 910 do. 100f 9% 9 Freub. 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Sepfember 1924 Mannhelmer General · Anzeiger ¶Ab end · Ausgabe) 7. Seile. Nr. 424 Wirtſchaſtliches und Soziales Gegen eine Erhöhung der Brotpreiſe ſpricht ſich der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft in einem Rundſchreiben an die Regierungen der deutſchen Län⸗ der aus. Es wird darin feſtgeſtellt. daß eine Erhöhung der Brot⸗ preiſe auf Grund des Steigens der Getreide⸗ und Mehlpreiſe ſeit J Mitte Juni dieſes Jahres nicht berechtigt ſei. Auf das Kilogramm kot gerechnet ſei der Einſtandspreis für Brot bei 65 Prozent Aus⸗ mablung des Roagens ſeit Ende Januar ds. Js. in Berlin nur um 7 Pfennia geſtiegen. Dieſe geringe Schwankung könne auf den zotpreis um ſo weniger Einfluß haben, als die Mehl p reiſe ſeit Ende Januar bis zum letzlen Drittel des Juni um 21.60 Mark für 100 Kiloaramm Roaagen auf 18,90 Mark gefallen waren. Eben⸗ zalls wie der Protpreis nicht im Verhältnis dieſer Senkung herab⸗ geſetzt worden iſt, muß nunmehr verlanat werden. daß die Bäcker nicht einen geringen Aufſchlag des Mehlpreiſes benutzen, um höhere ſotpreiſe zu erzielen, vielmehr müſſe gefordert werden. daß auch ei einem zeitweiſen Anziehen der Getreidepreiſe der Brotpreis dehalten werde. Ein höherer Rogagenpreis für die Tonne ats der bisherige dürfte auch nicht den Brotpreis alsbald ändern. Ein raleich der Preisverhältniſſe zwiſchen 100 Kiloaramm Roggen und 100 Kiloaramm Roagenbrot in der Friedenszeit 1912 auf 1913 und dem 1. Auauſt d. J. zeiate deutlich, daß den Bäckern hiermit nicht etwa wirtſchaftlich Laſten zugemutet werden, die ſie nicht tra⸗ en könnten. Im Durchſchnitt der Jahre 1912 auf 1913 habe die panne zwiſchen Roggen und Brotpreis 62,7 Prozent des Rogaen⸗ Reiſes betragen. Sie ſei jetzt auf 101.4 Prozent geſtiegen. Dieſes Preisverhältnis in Berlin ſei auch in den übrigen Teilen des Reiches in aleichem Maße vorhanden. Der Ernährungsminiſter erſucht die andesregierungen einer etwaigen Erhöhung des Brotpreiſes überall mit Nachdruck entgegen zu treten. widrigenfalls eine Verbilli⸗ guna des Brotes durch Aufhebung des Nachtbackverbots, För⸗ sruna der Herſtellung von Brot in Großbetrieden und ähnliche aßnahmen angeſtrebt werden müſſen. Gerichts zeitung Die Schwätzereien von Schulmädchen Heidelberg, 10. September. Wie vorſichtig die Ausſagen von Kin⸗ dern, beſonders auch, wenn es ſich um ſexuelle Dinge bandelt, auf⸗ zunehmen ſind, lehrte eine Verhandluna, deren Hauptperſon der lährige verheiratete Lehrer L. aus Meckesheim war. Ein Zwie⸗ palt im Lehrerkolleg:um, der wohl in weitere Kreiſe eingriff, ein Gerede, ein Klatſch, eine Anzelge beim Kreisſchulamt,— und es kam ſo weit, daß die Staatsanwaltſchaft ſich veranlaßt ſah. einzugrei⸗ en. In der Vorunterſuchung ſagten mehrere Schülerinnen recht belaſtende Dinge aus. Und heute?„In Staub und Aſche zerfällt die uklage“, ſo drückt ſich der Vorſitzende aus. Alle Anklägerinnen Vollen bei der erſten Verhandlung„furchtbar aufgeregt“ geweſen ſein. as ſie beute, nachdem ſie ſtreng ermahnt worden ſind, bei der Wahr⸗ eit zu bleiben, teilweiſe unter Eid ausſagen, bedeutet die völlige iderrufung der erſten Behauptungen, und eine wie 1 andere muß zugeben, daß in Wirklichkeit nichts vorgekommen ſt, das als eine Verfehlung auf ſittlichem Gebiete angeſehen werden önnte. Der Staatsanwalt gab ſeiner Empörung Aus⸗ druck über die Verlogenheit der ehemaligen Schulmäd⸗ Dern und beantragte Freiſprechung. Der Verteidiger, Dr. Schmidt, hielt es dank der Beweisaufnahme nicht für nötig, zu plädieren. Es srfolgte Freiſprechung mit der Begründung, daß von ſämtlichen eſchuldigungen keine einzige habe erwieſen werden können. Die pädagogiſchen Methoden.s zu beurteilen, ſei Sache der Schulbehörde. „Einen weiteren Beitraa zur Bewertung der Ausſagen ſunger Mädchen über ſexuelle Dinge lieferte eine Verhandlung, in deren kittelpunkt der 40jährige Taglöhner W. aus Ziegelhauſen ſtand. iſt angeklagt, vor 6 Jahren an ſeinen damals noch nicht 14jährigen pei Stieftöchtern unzüchtige Handlungen vorgenommen zu haben Berbrechen gegen§ 174, Ziffer). Die Beweisaufnahme ergibt, aß die Mädchen im Verein mit ihrer Mutter infolge fortgeſetzter Streitigkeiten mit dem Stieſpater ſich verabredet hatten, dieſen aus em Hauſe zu bringen. Sie erſtatteten Anzeige und übertrieben die allerdings nicht einwandfreien Vorkommniſſe. Heute geſtanden Mut⸗ ter und Töchter, daß W. keine unzüchtigen Handlungen vorgenommen;: e hätten ihre damaligen Ausſagen in Aufregung über ſchlechte Be⸗ andlung gemacht. W. wurde freigeſprochen. Das Urteil zachte aber zum Ausdruck. das.s Verhaften nicht zu billigen ſei. inen Teil der Schuld an den Vorfällen trügen die ſchlechten Woh⸗ nungsverhältniſſe. 200 Mark Geldſtrafe für ein Menſchenleben Einen ſehr milden Richter fand der Kellner Reim ann, der ſich dem Amtsgericht Berlin⸗Mitte wegen fahrläſſiger Tö⸗ 1 Der Angeklagte war in einer Gaſt⸗ kuirtſchaft in der Hutterſtraße beſchäftigt und hatte mit zwei Bekann⸗ in ſeinem in demſelben Hauſe gelegenen Zimmer nach Geſchäfts⸗ vor orher hinaufgegangen und Reimann folgte ihnen einige Zeit da⸗ ach. Beim Betreten des Zimmers hatte er einen geladenen Revolver der Hand, der ſich, da er nicht geſichert war, beim Schließen der üre entlub. Der Schuß krachte und die Kugel drang dem Kaufmann tern in den Kopf. Wie Medizinalrat Dr. Störmer bekundete, 3 die Kugel dem bedauernswerten Opfer das Hirn zermalmt. ſo dauerte vor Gericht lebhaft, durch ſeine Unvorſichtigkeit den Tod ſeines Freundes verurſacht zu haben. Als Entſchuldigung gab er an, daß er am Tage vorher von einigen Leuten bedroht worden ſei. Da er einen erneuten Ueberfall befürchtete, habe er ſich einen gela⸗ denen Revolver beſchafft. Wie der Schuß losgegangen ſei, wiſſe er ſelbſt nicht. Der Anklagevertreter war der Meinung, daß das leichk⸗ fertige Hantieren mit Schußwaffen, das ſchon ſo viele Unglücksfälle verurſacht habe, ernſtlich geahndet werden müſſe und beantragte ein ahr Gefängnis. Das Urteil lautete wegen fahrläſſiger Tötung auf drei Mon a te Gefängnis, jedoch erhielt der Angeklagte dreifährige Bewäh⸗ rungsfriſt. Wegen unerlaubten Waffenbeſitzes wurde Reſmann zu 200 Mark Geldſtrafe verurteilt. swW. Darmſtadt. 10. Sept. Während den Separatiſtenunruhen und der Inflationszeit war der Bürovorſteher Philipp Fuchs zeit⸗ weilig, mit den Geſchäften des Preisamtes in Groß⸗Gerau betraut worden, weil die höheren Beamten von den Franzoſen ausgewieſen wurden. Fuchs ailt als ein tüchtiger Beamter, dem auch ſeitens ſeiner Vorgeſetzten das beſte Zeuanis ausgeſtellt wurde. In der fraalichen Zeit hat das Miniſterium den Druck von Stadtgerd geſtattet, eine aweite Auflage jedoch nicht. Unter allerlei fragwürdigen Umſtänden wurde dieſe zweite Auflage ſodann vernichtet. Trotzdem gelangten Scheine in den Verkehr. Die Kreiskaſſe wurde um Ktwa 1000 Gold⸗ mark geſchädigt. Ueber den Verbleib des Geldes konnte Fuchs keine Rechenſchaft aeben. Weiterhin hat ſich der Genannte nach verſchie⸗ denen Seiten in ſeinem Dienſt veraangen. Er vereinbarte die Lie⸗ feruna von Lebensmitteln mit einer Mainzer Firma und erhielt dafür eine Proviſion von 5 Proz. Fuchs hat ſich verſchiedene Kiſten angeeignet. ebenſo mehrere Quadratmeter Linoleum: letztere hat er mit einem gans gerinafügigen Betrag bezahlt. Weitere Lebens⸗ mittel dageoen„wollte“ er bezahlen. doch war dies durch die unruhige Zeit nicht möglich. Als ſtrafmildernd wurde von dem Ge⸗ richt der Perſonalmangel angeſehen. wodurch die Aufſicht fehlte. Das Gericht erkannte auf ſ ein Jahr Gefängnis, abzüglich fünf Monate Unterſuchungshaft. Mitangeklaat war der Landwirt Fried⸗ rich Huß aus Groß⸗Gerau wegen Betruasverſuch. Fuchs ſoll eine verkauft haben. Huß erhielt eine Geldſtrafe von 5 1255 sw. Gießen, 10. September. Wegen Sittlichkeitsver⸗ brechens berurteilte das Schöffengericht den früheren Leiter der Dürerſchule in Hochwaldhauſen(Oberheſſen), Georg Hell⸗ mut Neuendorf, zu 6 Jahren Zuchthaus und 6 ahren Ehrverluſt. N. flüchtete, als ſeine ſtrafbaren Handlungen bekannt wurden, nach Argentinien, von wo er ausgeljefert wurde. Er wird moraliſch für den Tod einer Schülerin, mit der er Beziehungen hatte, und die ſich daher vergiftete, verantwortlich gemacht. sw. Mainz, 11. September Ein hartes Urteil fällte das Kriegs⸗ gericht gegen den Metzger Rudolf Bluem von hier. B. war im Juli mit dem Geſangverein Liederkranz nach Bacharach zu einem Ausflug gekommen. Etwa 1500 Perſonen marſchierten in ge⸗ ſchloſſenem Zuge, als von hinten ein Auto kam, in dem eine fran⸗ zöſiſche Familie ſaß. B. wich dem Auto trotz Signal nicht aus und Bluem mit ſeinem Stock auf Chauffeur und Inſaſſen ein. Das fran⸗ zöſiſche Kriegsgericht erkannte wegen ſchwerer Körperverletzung auf 1 Jahr Gefängnis. Aus dem Rechtsleben Entſchuldigte geringe Friſtverſäumung bei Vorliegen des Verſchuldens eines Anwalts Durch Vertrag vom 31. Dezember 1921 verpachtete der Gaſt · wirt Sch. dem Beklagten die in ſeinem Hotel„Stadt Kiel“ in Travemünde belegenen, zum Betriebe der Gaſtwirtſchaft be⸗ ſtimmten Räume für die Dauer von 5 Jahren. Der Pachtzins wurde auf jährlich 60 000 Mark feſtgeſetzt, doch wurde beſtimmt, daß bei einer weſentlichen Veränderung der wirtſchaftlichen Ver⸗ hältniſſe jede Partei berechtigt ſein ſollte, ein Schiedsgericht anzu⸗ rufen, in das jede Parteil einen Schiedsrichter berufe.„Wenn aber eine Parbei ihrer Pflicht, einen Schiedsrichter zu be⸗ nennen, nicht nachkommt, erreicht der Pachtvertrag auf Ver⸗ langen des andern Teils ſein Ende.“ Am 9. September 1922 ſchrieb der Rechtsanwalt des Verpächters an den Beklagten, daß wegen Nichtverſtändigung über die künftig zu zahlende Pachtfſumme ein Schiedsgericht berufen werden müſſe. Gleichzeitig nannte er den Schiedsrichter des Verpächbers und erſuchte den Beklagten, innerhalb von 10 Tagen ſeinen Schliedsrichter zu be⸗ ichnen. Zugleich wies er darauf hin, daß er andernfalls von ſeinem vertraglichen Rücktrittsrechte Gebrauch machen wolle. Dieſen Brief hat der Beklagte am 10. September erhalten. Erſt am 21. September teilte ſein Rechtsanwalt infolge eines Verſehens ſeines Büros dem Verpächter den Schiedsrichter des Beklagten mit. Da der Ver pächter dieſe Mitteilung für verſpätet hält, hat er Klage auf ſean denn Veneen daß der Pachtvertrag aufgelöſt und das Grund⸗ ſtüch vom Beklagten zu räumen ſei. Landgericht Lübeck und Oberlandesgericht Hamburg haben der Klage ſtattgegeben. Auf die Reviſion des Beklagten hat das Reichsgericht das Urteil des Oberlandesgerichts auf⸗ dehoben und die K murde, als dieſes vorbeifahren wollte, geſtreift. Darob erboſt, ſchlug f abgewieſen. Aus den reichs⸗ Temperaturen wenig verändert. gerichtlichen Entſcheidungsgründen: Der BVeklagte hat, nachdem er am 10. September 1922 das Schreiben des geg⸗ neriſchen Anwalts vom 9. September 1922 empfangen hatte, am 19. September 1922 ſeinen Anwalt mit der Benennung eines Schiedsrichters beauftragt. Da beide Anwälte an demſelben Orte wohnen, durfte der Beklagte durchaus mit rechtzeitiger Weitergabe an den Pertreter des Klägers rechnen. Die Ernennung des Schieds⸗ richters des Beklagten iſt, wenn auch nicht innerhalb der Friſt, ſo doch unmittelbar nach ihrem Ablauf erfolgt, und unter gleichzeitiger Aufklärung der Gegenſeite darüber, daß die Säumnis nicht vom Beklagten veranlaßt, ſondern auf ein Verſehen im Büro ſeines Anwalts zurückzuführen war. Sie iſt, was letzten Endes entſcheiden muß, dem Kläger zugegangen, ehe er aus dem Friſtablauf irgend⸗ welche Folgerungen gezogen hatte. Den Vertrag gekündig hat er erſt, als ihm der Schiedsrichter des Beklagten ſchonm bekannt war. Unter dieſen Umſtänden kann mon nicht ſagen, daß der Beklagte der ihm durch§ 5 des Vertrages auferlegten Pflicht, einen Schied⸗⸗ richter zu beſtellen, nicht nachgekommen iſt. Vielmehr muß es als mit Treu und Glauben im Widerſpruch ſtehend bezeichnet wer⸗ den, wenn der Kläger aus der vom Beklagten nicht verſchuldeten, unbedeutenden Friſtverfäumnis, die ihm nicht den geringſten Nach⸗ teil gebracht hat. die ſchwerwiegende Folgerung der Vertragsauf⸗ löſung ziechen will. js. Sportliche Runoͤſchau Pferdeſport * Deutſches St. Leger.— Die größte Herbſtentſcheidung der Dreifjährigen gelangt am Sonntag auf der Grunewaldbahn zum Austrag. Es handelt ſich um das deutſche St. Leger im Werte von 35 000 Mark, das folgende Pferde am 2800 Meter⸗Start verſam⸗ meln dürſte: Pikdame(Torke, Idomeneus(Jentzſch), Marquiſe(Ra⸗ ſtenberger), Patrizier(O. Müller), Fundin(Blume), Heldraſtein (H. Brown), Hornbori(Tarras) und Oſtrea(O. Schmidt).— Die Henaſte haben 56 Ka., die Stuten 54½ Ka. zu tragen.— * Das Engliſche Saint Leger, die bedeutendſte Herbſtprüfung der Dreijährigen, gelangte am Mittwoch in Doncaſter zur Entſcheidung und wurde, einem eigenen Drahtbericht zufolge, von Sal mon Trout v. The Tetrare— Salamandra in einem Rieſenfelde ge⸗ wonnen. Auf dem Sieger ſaß Carslake im Sattel. Salmon Trout gehört dem internationalen Rennmann Prinz Aga Khan, der ſowohl e des Sports als auch in Frankreich große Rennſtälle unterhält. Lawntennis Zbweiter deutſcher Tennisſieg in Budapeſt— Die am Montag begonnenen Entſcheidungskämpfe des internationalen Budapeſter Turniers wurden am Dienstag fortgeſetzt und beendet. Dem Erfolg von Fr. Neppach in der Damenmeiſterſchaft fügte das Paar Nep⸗ pach ⸗Kleinſchroth im gemiſchten Doppelſpiel einen zweiten deutſchen Sieg hinzu. Sie fertigten das ungariſche Paar Frl. Krene⸗ ey ⸗ v. Kehrling 6ſ%, 6/ ab. Dexr Berliner Grandi hatte in der Vorſchlußrund; Kleinſchroth 6/, 4/, 6/2 geſchlagen, unterlag aber im Endſpiel 1/, 3/8, 2 leicht gegen v. Kehrling. Dieſer wiederum verlor das Herrendoppelſpiel mit Kelemen als Partner nach ſchärf⸗ ſtem Kampf 6/2, 4/86, 6/8. 6/8 an die Tſchechen Soyka ⸗ Gottlieb.— Herausgeber Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannbeim E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— ECbefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übria. redaktlonellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt, Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(7ee morgens) See⸗ dutt dem⸗ Se Wind 2 25 8 ba. n r eeeee m um S83 S8us Richt. 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