——— 6 0 WMontag, 15. September Sezugspreiſe: zu m deim und umgebung wöchentuch Sels- pfennig. die monsticha Dezieber veryſnchten dich bei eptl. Nanberung der wirtſchaRAden Verb leni notwendig werdende praisseböähungen anzuerkennen. peft⸗ Decktonte nummer 17½ Rarterube.— Oauptgeſw dns ſtel Maunbeim E e, 4.— Seſchs he-hebenſtelle Reckarſtabt, Wals⸗ dofſte. 6, Lernſyr. nr. 7681, 708, 770, 70, 7588. Kstegr.-Ror. den iger Maembeim. Erſchelut wöchentuch zwölfrnal. Vellagen: Sport u. Spiel im Mannbeimer General⸗Anzeiger · Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Jeitung · Aus der Welt der Cechnik Abend⸗Ausgabe Badiſche Neueſte Nachrichten Der Bürgerkrieg in China vorerſt keine Intervention der Mächte er London, 15. Sept.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Die Lage in China wird, nach den aus Oſtaſien hier eintaufenden chrichten immer bedrohlicher. Ein allgemeiner Bür⸗ gerkrieg ſcheint faſt unvermeldlich. Darum ſind die don dem hieſigen japaniſchen Botſchafter Hayaſhii, der ſchon dreimal in diplomatiſchen Dienſten in China tätig war, geſtern einem Vertreter der Londoner„Sunday Times“ gemachten Erklä⸗ kungen von beſonderem Intereſſe. Hayaſhii meint, der gegenwärtig andauernde Kampf um die Vorherrſchaft in China wird, wie er befürchtet, noch lange Zeit weiterbeſtehen. Die Mächte könnten nicht intervenieren, außer wenn ſie viel Geld daran ſetzten wollten, und welche Macht ſei dazu bereit? Friedliche Ratſchläge an die Führer und die ver · ſchtedenen Parkeien dürſten nicht viel nützen. Alles, was die Mächte tun könnten, ſei, das Leben und das Eigentum ihrer Staatsangehö⸗ tigen zu ſchützen. Möglicherweiſe ließen ſich militäriſche Ueber⸗ wachungskörperſchaften an den Eiſenbahnen auf⸗ ſtellen, beſtehend aus Einheimiſchen und Europäern. Internationale rganiſationen oder irgendwelche Konferenzen mit den Mächten däͤtten keinen Zweck. Damit ſolle man warten, bis einer der Füh⸗ der die Vorherrſchaft erreicht habe oder Chinas Rat ſelbſt um den deiſtand der Mächte nachſuche. Der Botſchafter hat auch wenig Hoffnung, daß der Mangel an Geld den Konflikt raſch zu Ende führen würde. Die Pekinger Re⸗ dierung werde zwar kein Geld aus dem Auslande erhalten, ſo lange r Bürgerkrieg andauere. Die Maſſen ſeien mehr oder weniger arm. Die Anführer der einen Gruppe hätten aber viel Geld. Der Nurgerkrieg gebe aber den Parteien Mittel in die Hand, aus den aſſen Erpreſſungen zu erzwingen. Ueber Tſchang⸗Tſo⸗lin gibt der Botſchafter ein günſtiges il ab, was wohl zu verſtehen iſt, da Tſchang⸗ Tſo-An Japan Gelegenheit des ruſſiſch⸗ſapaniſchen Kriegs wichtige Dienſte Meiſtet hatte. Er wurde von den Chineſen damals verhaftet und uum Tode verurteilt. Die Japaner verlangten ſeine Freilaſſung. Der Baron ſagte: Tſchang⸗Tſo⸗Ain ſel ein tapferer und feiner Mann, und en guter Geſchäftsmann. Daß China vom Bolſchewismus bedroht werden könne, glaubt der Votſchafter nicht. Er hält einen Sitz des gegenwärtigen Viermächte⸗Konſortiums im Lölterbund oder einem anderen internationalen Ausſchuß nicht für angebracht. Wenn jedoch Italien aus Preſtigegründen und Bel⸗ dien wegen ſeiner großen Intereſſen beitreten ſollten, ſei dagegen dichts einzuwenden. Die Entwaffnung Chinas hält er bei gegenwärtigen Zuſtande für unmöglich. Hayaſhii hebt noch die eigentümliche Stellung des rufſiſchen otſchafters in China hervor. die ruſſiſche Regierung habe arakan zum Botſchafter ernannt, um ihn als Doyen ernennen zu laſſen. Die anderen Mächtevertreter erkennen jedoch den ruſſi⸗ chen Botſchafter als Doyen nicht an, weil Nußland die von den ächten nach dem Boperaufſtand abgeſchloſſenen Verträge als im⸗ herialiſtiſch zurückgewieſen hat. Strikte Neutralität der Vereiniglen Staalen Waſhinglon, 15. Sept. Der Staatsſekretär Hughes ſtellte Samstag mit allem Nachdruck in Abrede, daß die Verelnig⸗ Die Lage in Marokko Strategiſcher“ Rückzug der Spanler nä Einem Bexichterſtatter des Dailh Telegraph in Tetuan er⸗ arte General Primo de Rivera: Zunächſt werde ein all. 5 meiner Rückzug aller Armeen auf ihre Stützpunkte voll⸗ abün, um eine Offenſive vorzubereiten. Er habe Beweiſe Ner⸗ daß ein britiſches Syndikat Abdel Krim, der den Titel es Sultans trage, erhebliche Beträge an Geld und auch an Raren, darunter Telephonmakerial zur Verfügung geſtellt habe. aleſuli ſei u krank, um irgendeinen tätigen Anteil an der Steegung des Aufſtandz der unter ſeiner Oberhoheit ſtehenden zu nehmen. azu veröffentlicht die Agence Havas eine regierungsoffigiöſe welbung aus Madrid, in der es heißt: Die Abſichten des deel⸗ aufzune gehen in keiner Weiſe darauf aus, die Zone in Marokko bon ggeben, in der Spanien ong⸗ ſeines Rechtes und auf Grund um Pflichten interveniert hat und auf dieſes nicht verzichten kann Scch ſo mehr, da in dieſer Frage Beziehungen zu ſeiner eigenen erheit und Verpflichtungen beſtehen, die einen internationaten rratter tragen. Den uchenenen militäriſchen Charakters, die ur der Ankunft des Präſidenten des Direktoriums in Marokko einedgeführt werden, gehen Abſichten voraus, die die Ernennung — Kalifen und infolgedeſſen die Wiedereinſetzung eines Maghzen die Witle haben. Von dieſer Maßnahme erwartet das Direktorium eine iederherſtellung des Friedens und die raſchmögliche Schaffung r normalen Lage. NWV2Xu 87 5 . — 1 Engliſch⸗franzoͤſiſche Gegenſatze *London, 15. Sept. 7775 unſerem Londoner Mitarbeiter.) Narfranzöſiſch-engliſchen Gegenſätze kreten in eine okk o immer offener zutage. Von franzöſiſcher Seite iſt ſchen gemeinſame franzöfiſch⸗engliſche Aktion gegen die Aufſtändi⸗ iſt. angeregt worden, weil die Intereſſengone von Tanger bedroht Wontdierzu it man aber, wie der diplomatiſche Mitarbeiter des Richt er Obſerver erfährt, in engliſchen Regierungskreiſen dorhe geneigt, weil derzeit Frankreichs Einfluß in Marokko ſcloſſerſcht Die zwiſchen England, Frankreich und Spanien abge⸗ 3 Konvention, die am Ende des Vorjahres in Paris wwaßl Cnet worden iſt, ſollte am 1. September in Kraft treten, eichne Spanien und Amerika bis jetzt die Konvention nicht unter⸗ Abednet haben. Biß dahin hat Frankreich die Hauptkontrolle anger inſtie und wird dieſelbe auch nach der Unterzeich⸗ nbention noch beibehalten und ſomit den Löwenanteil beſitzen. er Adminiſtrator von Tanger ſoll auf 6 Nanr gewählt und ranzoſe ſein und der Sultan von Maxokko iſt durchaus Die o b d. ten Staaten in China intervenieren würden. Er erklärte: „Die amerikaniſchen Kriegsſchiffe ſind nur zum Schutze des Lebens und des Eigentums in China. Darüber hinaus werden die Vereinig⸗ ten Staaten ſich durchaus neutral verhalten.“ Er erklärte weiter, daß das Recht der Schiffahrt den fremden Schiffen durch die ver⸗ Hangolel L. Av- 2 K. l. B. ber Bürgerkrieg in Chins ſchiedenen Abkommen ausdrücklich zuerkannt wäre und daß die An⸗ weſenheit der fremden Kriegsſchiffe im Hafen von Sßanghal mit Wiſſen und dem vollen Einverſtändnis beider Parteien beſtünde. 4 . 0 05 0 2 Die Lage an der Kampffront (Spezialberichtder Anited Preßj). t Shanghai, 15. Sept. Die hier anweſenden Marine⸗ ſtreitkröfte der fremden Mächte belaufen ſich auf 26 Schiffs⸗ fahrzeuge mit zuſammen 1300 Mann Matroſen und Marine⸗ foldaten.— Vom Kriegsſchauplatz bei Shanghal wird ſchweres aber zielloſes Artillerie feuer von beiden Seiten gemeldet. An⸗ griffe ſind augenſcheinlich von keiner Seite während der letzten 48 Stunden erfolgt. ch eingeſtellt. Der Sultan kann dem Lande einen franzöſiſ eborenen beſtellen. Eng⸗ 5 Vertreler 1 5 GEi land will nicht zugeben, daß 85 eine Macht eine Militär⸗ kontrolle auf Tanger ausübt. Da aber jetzt Frankre Kontrolle tatſächlich vorherrſcht, könne unmöglich eine wirkſame Militärüber⸗ wachung von internationalem Gepräge vorgenommen werden. Da⸗ durch habe den franzöſiſchen Vorſchlag nicht annehmen können. ee 7 Kabinettsrat in Berlin EBerün, 18. Sept.(Von unſerm Berlmer Büro.) Der Kabl⸗ nettsrat unter dem Vorſitz des Reichskanzlers hat beute vormittag zur feſtgeſetzten Stunde begonnen. Auf der Tagesordnung ſtand die Ernennung der deutſchen Mitglieder des Verwaltungsrates der Reichsbahn, des Generalrates der Reichsbank und des Aufſichts⸗ rates der Induſtrieobligationen bank. Die Frage der Notiftzierung der Krlegsſchulderklärung und der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund wird, wie berichtet, erſt am 22, dz. Mto. be⸗ handelt werden. Keet Die vergewaltigung der deutſchen Kaſſe Im„Obſerver“ führt Garvln unter anderem aus: Niemand. der die Verhältniſſe m Mitteleuropa forgfältig prüfe, könne auch nur einen Augenblick glauben daß die deülfſche Raſſe im Neich und in Oeſterreich durch irgendwelche Mittel für immer an die mit aller Kraft ndlichen Beſtimm gebunden wer⸗ den könnte. Durch dieſe Beſtimmungen würden große Teile der Deutſchſtämmigen unter fremder Herrſchaft erhalten und es ſeien der deutſchen Raſſe Provinzen entzogen, die ſeit 1000 Jahren ihr gehörten und Jahrhunderte alte Zuſammenhänge zerſtört und eine Reviſton der Friedensvertr ſei im Augenblick nicht möglich. Frankreich, Polen und die ne Entente ſeien auf eime ſtrenge Ausführung der Pariſer verpflichtet. Dieſe Kombination ſei der Natur nach ſedoch keine dauer hafte. Eine wirkliche Einſchränkung der Rüſtungen bezw. ein wirklicher Schutz gegen plötzlich improvozierende Richtungen werde nicht erreicht werden, bevor nicht die Nationen ein umfangreiches Syſtem ausfindig ge⸗ macht haben, um die allzugroßen Härten der Verſailler Vertrags⸗ beſtimmungen und eine oder zwei Ungeheuerlichkeiten der durch den Verſailler Vertrag geſchaffene Landkarte ab⸗ zuändern. ie eee e ee 15 Neue Mannheimer Seitung Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 428 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei verauszahlung pes eis⸗ ſpaltige Aolenelzelle ſlie Nuzeigen ,% Geldmark Reklamen.— G0l Anzeigen en beſti Tagen Stellan und Rus gaben wirs keine Verantwoetung über⸗ nommen. Böhers Sewalt, Streiks, Betriabs ſthrungen uſw. berachtigen zu keinen Erſatzanſprüchen ſür ausgefalleue oder beſchrünkte Rusgaben oder ſloe verſpätete Rufnahme von Nu- zeigen. Nnftr. ö. gernſpr. ohne Stwühe. Gerichtoſt. Maunhteim. Aus Seld u. Sarten· Wandern u. Neiſen 2 Die Kheinarmee gegen herriot Enthüllungen des Oberſt Chamas 1 (Von unſerem Pariſer Vertreter.) 4 Paris, 13. September. Hinter Poincars ſtanden die Generäle der Rheinarmee; ent⸗ ſchloſſen vollſtreckten ſie die unter dem Namen„Sanktionen“ an⸗ geordneten Zwangsmaßnahmen. Auf der Solidarität der Poincariſten und der Militärs ruhte das Ruhrunter⸗ nehmen, die Separatiſtenbewegung, das Schreckensregiment in der Pfalz. Es war eine„unjon sacrée“, wie ſie Raymond Poincaré kurz vor Ausbruch des Krieges gepredigt hatte, und die er für notwendig hielt, um ſeinen Plan, die Losreißung der Rhein⸗ provinzen vom deutſchen Volkskörper, zu verwirklichen. Was die Generäle der Rheinarmee taten, war— nach der Meinung aller Blockdeputierten— gut und recht, Kritik zu üben, wurde als„Ver⸗ rat“ bezeichnet, als Propaganda für den Boche. Die Rheinarmee, ſo ſagte man in den ſchönen Tagen Poincarés, iſt der Träger wahren franzöſiſchen Geiſtes; die Bürger„hinter der Front“ begehen ein ſchweres Unrecht, wenn ſie ſich durch„deutſche Hetzmeldungen“ in ihrem Vertrauen, das Frankreichs Führer am Rhein unbedingt fordern müſſen, erſchüttern laſſen. Poincarés Stärke ruhte auf dem Zuſammenwirken zwiſchen den Militär⸗ politikern des oberſten Generalſtabs und den nationaliſtiſchen Par⸗ lamentariern. Herriots Schwäche reſultiert aus der immer deut⸗ licher werdenden, heute offen eingeſtandenen Tatſache, daß die Generäle der Rheinarmee mit dem Pariſer Kurſe nicht einverſtanden ſind. Man wird die Frage ſtellen:„Beſitzt denn die franzöſiſche Re⸗ gierung nicht volle Autorität, um das am Rhein errichtete Bollwerk des Poincarismus zu vernichten? Liegt es denn nicht in ihrer Macht, Militärs, die nachweisbar dem Kabinett Her⸗ riot Knüppel zwiſchen die Beine werfen, zu entfernen und durch andere! zu erſetzen? Denn— ſo muß betont werden— in der Armee Frankreichs herrſchen ſtarke politiſche Gegenſätze, die in⸗ folge des Wahlſieges vom 11. Mai verſchärft worden ſind. Die Regierung wäre ohne Zweifel in der Lage, einen großen Reini⸗ gungsakt zu vollziehen. Weshalb tut ſie es nicht?“ Der franzöſiſche Oberſt Chamas, einer der beſten Kenner der Rheinarmee, antwortete in einer Broſchüre:„Unſerer Regie⸗ rung fehlt der Mut... Nicht ohne weiteres darf man dieſe Er⸗ klärung hinnehmen. Herriot bewies, daß er in der Verwaltung gründliche Reformen durchführen kann. Durch Beſeitigung einiger Admiräle machte er ſich von antiengliſchen Einflüſſen, die in der Marine herrſchen, frei. Der Diplomatenſchub dient gleichfalls dem Zweck, Perſönlichkeiten, die dem außenpolitiſchen Kurſe entgegen⸗ zuwirken ſuchen, zu beſeitigen. An Mut fehlt es alſo Herriot nicht. Prüfen wir auf Grund der Mitteilungen des Oberſten Chamas die Frage. Der Oberſt ſchildert den„unerträglichen Skan⸗ dal“ in der Rheinarmee. Auf Schritt und Tritt ſieht er Kriegs⸗ treiber, Annexioniſten, Verächter der Kartellpolitik, Pamphletäre, die ihren Spott über Herriots Genfer Rede ergießea. Vereinigt mit dieſen„militariſtiſchen Hetzern“(die, wie er ſchreibt, ſchlimmer ſind als die„preußiſche Offizierskamarilla“ der Vorkriegszeit), ar⸗ beiten die im beſetzten Gebiete wirkenden Geiſtlichen, voran Mon⸗ ſeigneur Rémond. Sie unterſtützen die Bewegung gegen Herriots Politik. Chamas zitiert aus einer Rede, die Rémond in Lud⸗ wigshafen hielt, folgende Stelle:„Euch allen, wie allen Ge⸗ treuen der anderen Garniſonen, empfehle ich zu beten; unſer armes Land erlebt neuerdings ſchmerzvolle Stunden. Frankreich iſt in Gefahr. Vermögen wir zu ſagen, wie lange es noch dauern wird, bis wir aus dieſem uns beſtimmten Lande(]) verjagt werden, wenn die jetzige Pariſer Politik ihren Fortgang nimmt?“ Die Mitarbeiter Rémonds haben in der Pfalz das Wort ihres Oberhauptes verbreitet Oberſt Chamas ſchreibt:„Von Rémond werden die Avancements im Offizierskorps beſtimmt. Wer nicht in die Vereinigung der„Actlon Francaise“ eintritt, wird ge⸗ ſchnitten. Mit Recht konnte ein von Herriot ins Rheinland ge⸗ ſchickter hoher Funktionär ſagen:„Es iſt eins Schande für ein Land, eine Armee zu beſitzen, deren Offiziere, mit wenigen Aus⸗ nahmen, ſich in offener Revolte gegen das Regime be⸗ finden“. In den Offiziersmeſſen wird die Pariſer Regierung beſchimpft. Die erbärmlichſten Anklagen und Verleumdungen richten ſich gegen Herriot. Linksrepublikaniſche Zeitungen werden zerfetzt. In den Kaſinos hängt man Hetztafeln auf, die den lapidaren Satz des Marſchall Foch verkünden:„Frankreichs einzige Sicherung iſt der Rhein“, und darunter ſteht: Das antwortet die Rheinarmee auf die Genfer Fiſchpredigt des Herrn Herriot.. Stark verbreitet ſind Hochrufe auf den König von Frankreich“(den Herzog Philippe von Orleans) und Schmährufe auf die Republik. Oberſt Chamas teilt mit, daß der Brennpunkt dieſer Hetze gegen das Regime Speyer iſt. Ich zitiere: Dort befindet ſich die„délé⸗ gation supérieure“ unter dem Vorſitz des General de Metz, eines aktiven Royaliſten, der mit Ungeduld auf die Wieder⸗ kehr der poincariſtiſchen Politik wartet. Dieſe Perſönlichkeit iſt umſo gefährlicher, da ſie ſich entſchieden weigert, von dem neuen Kurſe Kenntnis zu nehmen. de Metz müßte unverzüglich be⸗ ſeitigt werden. Es ſind Zwiſchenfälle zu befürchten, die man ſchwer in Ordnung bringen könnte.“ Auf die Frage zurückkommend, weshalb das Kabinett Herriot ſolche Zuſtände duldet, muß Folgendes geſagt werden: die heutige franzöſiſche Regierung ſcheint nicht den einheitlichen Willen zu be⸗ ſiten, die Reinigung der polncariſtiſchen Rheinarmee durchzuführen. 9 2. Seite. Ar. 428 Mannheimer General-Anzeiger(Abend · Ausgabe) Montag, den 15. Sepfember 192⁴ Sie befindet ſich im Schlepptau der maßgebenden Perſönlichkeiten des oberſten Verteidigungsrates, der als Sicherung Frankreichs das Rheinland betrachtet. Infolge ihrer paſſiven Haltung gerät die Regierung immer mehr unter den Druck der Generale, die am Rhein diktieren, ohne ſich um Herriot zu kümmern. Die Propaganda im Offizierskorps, gegen das heutige Regime gerichtet, dient dazu, den Kartellmänmern Furcht einzufagen. Wenn Herriot, nach Preisgabe eines Teiles der Sozialiſten, bei der Rechten den Mehrheitserſatz ſuchen ſollte, dann würde man in den Offüziers⸗ kreiſen der Rheinarmee jubeln. Schließlich vertreten die ange⸗ ſehenſten Hiſtoriker Frankreichs den Standpunkt, daß die kerkkal⸗ nationaliſtiſchen und royaliſtiſchen Offiziere das Hauptverdienſt an der Wiederherſtellung des franzöſiſchen Heeres im kabaſtrophalen Jahre 1916 beſitzen und daß ſie zum Endſieg. das Meiſte beige⸗ tragen haben. Dieſe Anſchauung wurzelt nief in den politiſchen Kreiſen der dritten Republik und das iſt auch die Urſache, weshalb man heute— unter der Einwirkung des künſtlich geſchaffenen Revanchegeſpenſtes— den„beſten Kern des franzöſiſchen Heeres“ umangetaſtet läßt, ohne ſich um die inmen⸗ und außenpolitiſchen Ge⸗ fahren einer derartigen Militärkamarilla ernſtlich zu kümmern. Oberſt Chamas dürfte ein Prediger in der Wüeſte bleiben, falls er nicht in den üblen Ruf gerät, deutſche Propaganda zu treiben. 5*** Die Freilaſſung der Gefangenen 2 Berlin, 15. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Geſchäftsträger in Paris iſt am 10. d. M. bei der franzöſiſchen Re⸗ gierung vorſtellig geworden und hat ſich darüber beklagt, daß bisher noch keine Anwendung der Amneſtie in dem Umfange, wie ſie im Londoner Pakt vorgeſehen ſei, erfolgt wäre. Er hat dabei ausgedrückt, daß die deutſche Regierung den Beweis des guten Wil⸗ lens nach der Richtung hin von der franzöſiſchen Regierung erwarte. Das franzöſiſche auswärtige Amt hat darauf geantwortet, daß bis zum 10. September 51 Deutſche aus den franzöſiſchen Gefängniſſen des beſetzten Gebietes in Freiheit geſetzt worden ſeien und zwar 36 Unterſuchungsgefangene und 15 Verurteilte. Weitere Ent⸗ laſſungen ſollen ſolgen. vom völkerbund Eeine Abordnung der Konferenz der internationalen Verbände hat ſich an das Völkerbundsſekretariat gewendet mit der Bitte, daß für ihre Beziehungen zum Völkerbund ein internationales Statut ausgearbeitet werde, durch das den internationalen Ver⸗ bänden ein unmittelbares Petitlonsrecht an den Völkerbund gewährt und—5 Mitarbeit an dem Ausſchuß für Celle Zuſam⸗ menarbeit geſichert werden ſoll. Ferner wird die 215 eines Zentrums für geiſtige und erzieheriſche Arbeit unter— 5 eines jeden politiſchen Einfluſſes verlangt, das die internationalen Verbände in Brüſſel einbegreifen ſoll. Die internationalen Verbände haben zu dieſem Zwecke die Einberufung einer internationalen Kon⸗ ſe vor, die alle einſchlägigen Fragen im Zuſammenhang mit dem Angebot der franzöſiſchen Regierung zur Schaffung eines inter⸗ — Inſtituts für geiſtige Zuſammenarbeit in Paris beraten dſie Stellung der Türkel Feihy Bey, der Führer der türkiſchen Delegation, die geſtern in Genf angekommen erklärte dem Korreſpondenten der Infor⸗ mation, er habe den Auftrag, nicht die Zulaſſung der Türkei zum Völkerbund zu verlangen. Juerſt müſſe die Grenzfrage im JIrak eine Löſung gefunden haben. Der franzöſiſche Handelsminiſter im Elſaß Der franzöſiſche Handelssminiſter Rainauldy hat geſtern auf zeinem Bankett in Straßburg eine Rede gehalten, in der er erklärte: Frankreich habe den äußeren Frieden durch ſeinen Sieg erkämpft, es habe ihn jetzt in London und Genf konſolidiert. Dieſe Politik müſſe mam verf„ eine Politik, die loyal und Kug ſei. Um dieſe Politik durchzuführen, ſei es notwendig, daß alle Fran⸗ goſen im Innern einig ſeien, daß man leidenſchaftlich arbeite ohne F vor der Zukunft zu haben, ſondern im Gegenteil mit einem guten Glauben in die Zutunft blicke. Der Handelsminiſter hat im übrigen auf eine Beſchwerde der Weinbauern, die ihm geſterm erklärten, die ſpaniſchen Weine würden in Deutſchland bevorzugt, dieſe aufgefordert, am 19. 9. nach Paris u kommen, um mid ihnen die Lage zu beſprechem. Er wolle deine übertriebene protektiomiſtiſche Politik treiben, aber er ſei ent⸗ ſchloſſen, die franzöſiſchen Weine gegen die ausländiſche Konkurrenz zu ſchützen. Franzsſiſche Spione beim Reichswehr⸗Mamöver. Während der Manöver der Reichswehr in der Neumark wurden zweifran⸗ zöſiſche Spione feſtgenommen. kann. das Urteil im Elberfeloͤer Kommuniſtenprozeß Im Elberfelder Kommuniſtenprozeß vor dem Staatsgerichtshof wurde am Samstag abend das Urteil gefällt. Es erhielten wegen des Verbrechens des Raubes bezw. der Beihilfe dazu, begangen in Tateinheit mit dem Verbrechen der Vorbereitung zum Hochverrat und wegen unbefugten Waffenbeſitzes, Zuchthausſtrafen: die Angeklagten Möche ls und Clemm je 12 Jahre, Groß 11 Jahre und 300 Mk. Geldſtrafe, Schurff 7 Jahre und Becher 5 Jahre; Gefängnisſtrafen: die Angeklagten Sa⸗ Becher 5 Jahre; Gefänisſtrafen: die Angeklagben Sa⸗ lewſki und Zins je 4 Jahre und 200 Mark Geldſtrafe, Enge'ls 1 Jahr und 50 Mark Geldſtrafe. Die Geldſtrafen und 6 Monate von jeder Freiheitsſtrafe ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt. In der Arteilsbegründung des Urteils führte der Vorſitzende Rüchter aus: Es iſt feſtgeſtellt, daß bei den Raubüberfällen eine rechtswidrige Aneig⸗ nung von Waffen durch die Angeklagten ſtatlgefunden hat. Es bleibt gleichgültig, ob ſie die Waffen ſpäter der kommuniſtiſchen Partei ausliefern wollten oder nicht. Die Naubüberfälle bil deben nicht, wie die Anklage annimmt, eine einheitlich fortgeſetzte Hand⸗ lung, ſondern es handelte ſich um vier ſelbſtändige Handlungen. Es fehlte der einheitliche Vorſatz. Die Angeklagden hatben lediglich den Plan, bei jeder ſich bietenden Gelegenheit die gleiche Straftat auszuüben. Mit den Raubüberfällen ſteht in Idealkonkurrenz die Vor⸗ bereitung dieſes hochverräteriſchen Unterneh⸗ mens. Der Wille der kommuniſtiſchen Partei iſt auch nach dem Zuſammenbruch der Aktion dahin gegangen, neue revolutionäre Wege vorzubereiten. Der 13. Februar ſollte z. B. Gelegenheit dazu geben. Es handelt ſich alſo bei dem Unternehmen nicht um ein unbeſtimmtes, in weiter Ferne liegendes Ziel, ſondern um eine beſtehende, ausreichend gekennzeichnete Unternehmung, und ge⸗ rade dieſem Unternehmen ſollten die Waffenbeſchaffungen durch die Angeklagten dienen. Das haben die Angeklagten auch gewußt und gewollt. Es kommt dabei nicht darauf an, ob ſie auf Anweiſung einer höheren Stelle oder auf eigene Initiative handelten. Die Piſtolen und Handgranaten ſind nach der Auflöſung der K. P. D. als beſonders geeignete Kampfmittel für die revolutionären Zwecke angeſehen worden. Deshalb lag es im Intereſſe der Partei, ſolche leicht zu verbergenden Waffen zu beſchaffen. Es iſt alſo auch das Objekt, das dazu dienen ſollte, das hochverräteriſche Unternehmen zu fördern, ein ſehr taugliches geweſen. Von der Geſetzkonkurrenz, d. h. von dem Aufſaugen der Tatbeſtandsmerkmale des ſchweren Raubes durch den Tatbeſtand des Hochverrats kann dabei keine Rede ſein. Weiter haben die Angeklagtem einer ſtaatlsfeindlichen geheimen Verbindung angehört, da die K. P. D. verboten war, und ſich ferner de unbefugten Waffenbeſitzes ſchuldig ge⸗ macht, wenn auch nicht die Anklage dahin aufrecht erhalten werden kamn, daß ſte ein Waffenlager im Beſitz hatten. Was das Strafma betrifft, ſo war der Angeklagte Elemm der tatſächliche Leiter der Waffenbeſcha ffungsaktion, Michels dagegen offenbar der intellektuelle Organiſator, der Kopf, der den ganzen Püan erſonnen und mit durchgeführt hat. Was den Angeklagten Elbers anbelangt, ſo wurde für erwieſen evachtet, daß er vorſätzlich geſchoſſen hat, wenn ihm auch der innere Vorſatz gefehlt hat, den Polizeibeamden zu töten oder zu verletzen. Die Beſtrafung der Angeklagten mußte gemäߧ 251 St..B.(Raub mit Todeserſolg), im übrigen gemäߧ 7 Ziffer 4 des Republik⸗Schutz⸗ Geſetzes erfolgen. 93 Der Fall Seißer erledigt Eine holbamtliche bayriſche Mitteikung, die m⸗ haltlich bereits bekannt iſt, hat mmmehr den Fall Seißer er⸗ ledigt. Polizeioberſt von Seißer wird wieder im Dienſt der Landes⸗ polizei verwandt, jedoch ſoll ſeine künftige Stellung ſchärfer alz bisher umgrenzt werden. Weitere Veränderungen in der Geſamd⸗ organtſation der Landespolizei ſind nach der halbamtlichen Mittei⸗ lung nicht beabſichtigt. Bis zur Durchführung dieſer Regelung hat Polizeioberſt von Seißer neuerdings einen Urlaub angetreten, in dem er durch den Polizeioberſten von Relß verweten wird. Letz⸗ terer wird dann mit ſeinem Einverſtändnis wieder nach Nürnberg verſetzt werden. In Ergänzung dieſer halbamiſichen Mitteilung erfährt man noch, daß die Reaktivierung des Herrn von Seißer dadunch möglich geworden iſt, daß der anſtelle Seißers zunn Chef des Landespolizei⸗ amtes ernannte. Polizeioberſt von Reiß auf ſeine Stellung frejwillig Verzicht leiſtete. Herr von Reiß wird auch in ſeiner Stellung als Pollzeioberſt in Nürnberg den Rang und das Gehalt eines Chefs der Landespolizei behalten. Mäünchener Sonntagsblätter meldeten, daß Herr von Kahr ſein Amt als Regier ungspräſtdent von Oberbayern demnächſt mit einem anderen höheren Verwaltungspoſten vertauſchen werde. Dazu verlautet von unterrichteter Seite, daß Verhandlungen in dieſer Richtung noch nichb zum Abſchluß gekommen ſind, daß aber wohl mit einer ſolchen Löſung des Falles Kahr gerechnet werden 2 letzterer auch 300 Mark Geldſbraße, ——— Jartes über die rheiniſchen Wirtſchaſtsnöte Bei einem Abendeſſen des Verbands rheiniſcher Induſtriellen Köln, hielt Reichsminiſter Jarres eine Anſprache in de er ausführte: Während ſeines Aufenthaltes in der Nheinprovinz habe er z den letzten Tagenſ erſchütternde Eindrücke von dem 1 der Induſtrie gewonnen. Alte Firmen hätten ſich entachic 5 müſſen, den Betrieb wenigſtens zeitweiſe ſtillzulegen, weil ſie 75 Ware nicht mehr abſetzen konnten. Auch die Klagen der La 127 wirtſchaft, namentlich des Weſtens, ſeien nur allzu begrün 5 Was er hier in der Verſammlung gehört habe,. weſentlich optimiſtiſcher geklungen, er perſönlich ſei der 1 faſſung, daß zu einem großen Peſſimismus keine Veranlaſſung 855 7 liege. Die Induſtrie, die die furchtbaren Schwierigkeiten, lich der letzten Jahre, überſtanden habe, habe das Recht, Vertanſe in die Zukunft zu haben in einem Augenblick, da die Verhälemiſf ſich ſicherlich feſtigten. Jarres ſprach über das Londoner Abkommen, wobei er ſagte, die Entſcheidung darüber ſei der deutſchen Vertretung 2 ſchwer geworden. Es ſei ein Unrecht den Stab über die brechen 3 Er glaube, man werde ſpäter anerkennen müſſen, daß dieſenigen recht handelten, die ſich zu einem Ja aus vollſter lieberzeugung durchgerungen hätten. Wenn man die Bilanz aus dem ziehe, ſo ſei es ein beſonders wertvoller Aktivpoſten, daß 1 gelungen ſei, die Gefahr wirtſchaftlicher Vind unge. in London abzuwenden und unſere Wirtſchaft völlig frei erhalten. So werde man auch in die Handelsvertragsoe handlungen mit Frankreich und Belgien viel freier hineingehe können. Wenn ſich auch die Befreiung der Gefangenen verzögere, der Vollzug der Ammeſtie und die Rückkehr der Auge wieſenen ſich nicht ſo ſchnell vollziehe, wie ſie ſich es wünſchten, 3 dürfe man dennoch darauf vertrauen, daß dieſe Vereinbarungen ge halten werden. 4 Der rheiniſchen wie der ganzen deutſchen Induſtrie werde noch ſchwere Zeiten bevorſtehen angeſichts der Laſten des 0 trags. Trotzdem wird die rheiniſche und die deutſche Induſtrie au in Zukunft vollbringen was ſie in der Vergangenheit geleiſtet her Schon, daß die Zollgrenze fällt, daß wir ein Wirtſchaftsgebie bilden, iſt von pfychologiſchem und wirtſchaftlichem Wert. Die rheiniſche und die deutſche Wirtſchaft iſt nicht verloren, ſolange der Geiſt in ihr beſtehen bleibt, dem ſie ihren Beſtand zu verdanken hat. Letzte Meloͤungen * Verſchiebung der Nordlandfahrt des„J. R. III“ Friedrichshafen, 15. Sept. Wegen geringfügiger Aenderungen der Kurbelwellen auf der Propellerſeite der Motoren des großen Amerika⸗Zeppelinkreuzers mußte die geplante große Fahrt des Schiffes nach Norddeutſchland erneut verſchoben werden. Nach einer Mitteilung Dr. Eckeners kommt nunmehr für großen Flug des Zeppelinluftſchiffes über Berlin das Ende der laufenden Woche in Betracht. Vor einer Erhöhung des Brofpreiſes verlin, 15. Sept.(BVon unſ. Berl. Büro.) Der Runderlaß des Reichsernährungsminiſters an die Regierungen der Länder, in dem es als wünſchenswert bezeichnet wurde, daß der Brotpreis m den Spannungen des Getreide⸗ und Mehlpreiſes folge, ſondern ſi ſtabil halten möge, war, wie wir hören, auf die Lage zugeſchnitten, wie ſie anfangs Auguſt beſtand. Inzwiſchen hat ſich die Lage von Grund auf beträchtlich verändert inſofern, als die Getreide⸗ Mehlpreiſe einen ſehr ſtarken Aufſtieg angenommen haben. Untet dieſen Umſtänden muß es als zweifelhaft erſcheinen, ob der Brot⸗ preis auf der bisherigen Höhe gehalten werden kann. Doch wird — im einzelnen von den jeweiligen lokalen Verhältniſſen ausgehen ſen. 555 98 Der Aufſtand in Georgien Paris, 15. Sept. Die Geſandtſchaft von Georgien in Paris hate eine W Piſc erhalten, die mittellt, daß die Tunnels zwiſchen Batum und Tiflis geſprengt worden ſind. Die Aufſtandsbewegung dehnt ſich nach dieſen Nachrichten im Norden des Kaukaſus weiter aus und nimmt einen allgemeinen Charakter an. Paris, 15. September. Havas erfährt aus Tanger, daß ſpaniſche Abteilungen, insgeſamt 2000 Mann, die Straße Tetuan nach Tanger befreit haben. 11 „Der frühere badiſche Candtagsabgeordnete Fr. W. Boch⸗ Müllheim, der von 1914 bis 1918 als nalionalliberaler und ſpäte einige Jahre als demokratiſcher Abgeordneter dem Landtag on gehörte, iſt an den Folgen einer Blinddarmoperation im Aller v 52 Jahren geſtorben. »Keue Bandenüberfälle in Oſt⸗polen. In den polniſchen Ofſgebieten kam es neuerdings zu Banditenübet, fallen. In Ku. Duminied wurde des Guzebeſiher Strkoff aſte ſeinem Diener von Banditen ermordet. In Oſtgalizien, im Krei von enee gelang es der polniſchen Gendarmerie, die Bande 51 imgeln. Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen Nachdruck verboten.) „Natltrlich iſt es Ihnen gleichgültig,“ gab er lächelnd zu.„Wie könnte es auch anders ſein!“ Seeine ſcheinbare Unterwilrfigkeit brachte ſie noch mehr in „Eine ſchöne Das 42) Harniſch „Sie halten mich alſo für herzlos?“ fuhr ſie auf. Meinung haben Sie von mir!“ „Die allerbeſte. Ich bin ja nur Ihretwegen hierl“ Weiter kam ſie nicht. Mit groß aufgeriſſenen Augen ſtarrte ſie Mann an. „Ja, Ihretwegen, Fräulein Bärbeli,“ wiederholte er weich. „Was— was wollen Sie denn von mir?“ Er ſchwieg eine Weile und putzte an ſeinen Augenglüſern herum. „Ich— ich habe Sie nämlich ſehr lieb—“ „Wie—“ In ihrer erſten Verblüffung lleß ſie Buch und Sonnenſchirm zur Erde fallen. Dann trat ſie ganz nahe an ihn heran und fragte haſtig, faſt atemlos vor Erregung: „Meinen Sie damit, daß Sie— daß Sie——“ „Nun—2 Daß „Daß Sie mich— lieben?“ „Gerade das meinte ich, Fräulein Bärbell.“ Einige Sekunden war dem übermütigen Ding, als ſtünde ihm Verſtand ſtill. Eine Liebegerklärungl! den der Eine richtige Liebeserklärungl!l ſie die Hände ineinanderſchlug und vor Freude umhertanzte.„Jetzt kann die Stiefmutter mich nicht mehr„albernes Kind“ ſchelten— jetzt bin ich nicht mehr„zu jung“ für alles— jetzt bin ich erwachſen! Um Juliane und Ingrid haben ſich ja immer eine Maſſe junger Herren furchtbar lächerlich gelacht. Aber mir iſt ſo was noch nie paſſtert. Ich dachte gar nicht, daß ſich jemand in mich verlieben könnte. Ach, Juliane wird es ja nicht glauben, wenn ich ihr ſage, daß Sie mich lieben—“ „Liebes, gutes Bärbeli—, fiel der junge Profeſſor, zwiſchen ihr Weſen war ſo entzückend friſch und urſprünglich, daß er unmög⸗ lich böſe ſein konnte. Auch ſchien es ihm, daß ſie doch nicht ganz ſo „Mei— meinet——“ gleichgültig war, wie ſie tat, daß vielmehr ſo etwas wie unſchuldige Koketterie mit im Spiel war. antwortete gehorſam ihre Fragen. bell. Ich hotte Sie ſchon ſo lange nicht mehr geſehen. Und weil die Aerzte nun doch einmal Luftveränderung für mich für nötig hiel⸗ ten, konnte ich ebenſo gut nach Lugano fahren, wie wo anders hin.“ wie Schwermut in der Stimme. Sie doch Ihr Geſichtchen nicht weg, Fräuleln Bärbeli! Ich möchte ich—“ half er gutmütig nach ſo gern Ihre lieben Guckeln ſehen—“ Schritte.„Kommen Sie mit?“ Galant wollte er ihr die Zweige zurückbiegen, damit ſte beſſer aus⸗ „Wirklich? Wirklich? Sie lieben mich?“ jubelte ſie auf, indem ſchreiten konnte; aber ſie kam ihm ſtets zuvor. ganz eigenartig zumute. Sie wußte nicht recht, ſollte ſie lachen oder weinen. Und dieſe echt mädchenhafte Befangenheit, die ſich in ihren beweglichen Zügen getreulich widerſpiegelte, machte ſie in den Augen des ernſten Gelehrten nur noch reizender und liebenswerter atmete Vürbeli auf. iſt nicht wahr; ich mag Sie nicht belügen. Es geht Ingrid gar len Augen—„ich hoffe, Sie werden Ihrer Schweſter noch mehr ſagen—“ „Noch wasd“ 1 „Auch, daß Sie mich ein bißchen lieb haben. Wie?⸗ Haſtig entzog ſie ihm ihre Hände. „Unſinn! Davon iſt gar keine Rede. Jetzt ſetzen Sie ſich hübſch artig hin und erzählen Sie, woher Sie wiſſen, daß wir hier oben auf dem Monte Salvatore ſind!“ Zwar war die Art und Weiſe, wie das loſe Mädchen ſeine Wer⸗ „Freunde?“ wiederholte Bärbeli verwundert.„Sie kannten Ingrid kaum—“ „Sie iſt Ihre Schweſter, Fräulein Bärbelil“ Der ſchlichte, warme Ton drang ihr zu Herzen. Und vouftänd. Kind, wie ſie es an Empfindung noch wat, brach ſie plötzlich Tränen aus. Am ihr „Ja. Und es hat mich tief geſchmerzt, Freunde leiden zu ie * Einige Augenblicke ſtand der junge Gelehrte unſchlüſſig da. bung aufnahm, nicht ganz nach dem Geſchmack des Profeſſors. Aber So fügte er ſich der Laune des übermütigen Geſchöpfes und be⸗ „Ich hate mich erkundigt, wo Sle ſich aufhhzelten, Fräuleln Bör⸗ „In Lugano iſt's wohl jetzt ſehr ſchön?“ fragte ſie mit etwas „Für mich iſts hier oben ſchöner,“ erwiderte er eifrig.„Wenden ⸗Ah bahl“ Sie ſchnippte nut den Fingern und zat ein paar „Gern, wenn Ste es geſtatten.“ In verlegenem Schweigen ſchritzen beide nebenelnander her. Dabei war ihr „Wie geht es Ihrer Schweſter Ingrid?“ Endlich war das ſchwüle Schweigen gebrochen. Wie befreit „Danke, gut!“ Dann in einer plötzlichen Aufwallung:„Nein, es gachen und Rührung kämpfend, ein und blickte ihr tief in die ſtrah⸗ nicht gut. Sie haben doch von ihrem Unglück gehört, Herr Profeſſor?“ man einem Freunde antwortet: iſt Ihrer Schweſter irgend zugeſtoßen? Seit mehreren Tagen komme ich jeden Tag hier Ich fand aber noch nie den Mut, Sie aufzuſuchen. Geſtern wie die Frau Konſul an mir vorüberfuhr, ohne mich zu be iel Heute fuhr ſie wieder weg, auch ohne mich zu ſehen. Und auf, daß ſie ſehr nervös war. Und Sie ſind auch ſo aufgeregt, Bärbelil liebſten hätte er das liebe Geſchöpf in ſeine Arme genommen, geſenktes Köpfchen an ſeine Schulter gebettet und ſeine Lippen ihre reine Kinderſtirn gedrückt. Noch nie vorher hatte e empfunden, wie ſehr dieſes naive, kindliche Mädchen ihm bereits 25 Herz gewachſen war, wie all ſeine Gedanken ſich um ihr kapriziöf Perſönchen drehten, wie er ſich ein Leben ohne ſie gar nicht me vorſtellen konnte. Faſt ſchüchtern näherte er ſich ihr und löſte ihre Hände von den tränenüberſtrömten Geſichtchen. 80 „Bärbelt! Liebe kleine Bärbelll Kann ich irgend etwas 15 Sie tun? Wollen Sie mir nicht Vertrauen ſchenken? Sie wiſſen, ſetzt, daß ich Sie lieb hobe— Haſtig trocknet ſie die Tränen mit der umgekehrten Hand. 20975 „Ja—“ noch einmal ſchluchzte ſie auf, während bereits 75 das gewohnte Grübchenlächeln über ihre Züge huſchte—„a,— dankbar wäre ich Ihnen für Ihre Freundlichkeit, wenn— wenn 7 „Wag denn, liebe Bärbeli? Wenn—“ Sie zögerte noch tmmer; dann platzte ſie aufgeregt beraus ⸗ — wenn Sie nicht verlangten, daß ich Sie auch lieb haben f Ein Lächeln umſpielte ſeine Lippen. Sind „Ich werde es nicht wieder verlangen, mein gutes Kind. Sie jetzt zufrieden?“ Sie nickte erfreut. Und er fuhr herzlich fort: N „Alſo— nun antworten Sie mir mal offen und ehrlich, herag, ſah ich wie 7 „ —.. W. Was iſt paſſiert?“ 102 (Jortſetzung folgt, eeeee Iine 5„ 15.* 1 wollen, die im Reichstag zu dem Londoner Pakt Ja geſagt hätben — 84 —— +* Monkag, den 15. Sepkember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 428 5 Wirtſchaſtliches und Soziales Pfälziſcher Arbeitsmarkt Die Lage des Arbeitsmarktes war in der Zeit vom 16.—31. Aug. nicht beſſer als zuvor. Faſt in keinem Induſtrie⸗ oder Gewerbe⸗ zweige beſtand Nachfrage nach Arbeitskräften, im Gegenteil hat ſich e Zahl der Betriebsſtillegungen und Einſchränkungen vermehrt. Die Geſamtzahl der Erwerbsloſen betrug am 31. Auguſt 32 921, davon 24 348 männliche und 8573 weibliche, die der Kurz⸗ arbeiter 12 000 und der Notſtandsarbeiter 3800. Aus der öffent⸗ lichen Erwerbsloſenfürſorge wurden insgeſamt 62 510 Perſonen underſtützt. Städtiſche Nachrichten Pilzreiche und pilzarme Gebiete Der vor einigen Wochen erſchienene Artikel„Ein gute; Pilzjahr“ erweckte in den Mannheimer Schwammliebhabern weitgehende Erntehoffnungen. Es iſt in dem Artikel behauptet, die reiche Winterfeuchtigkeit und„die günſtig verteilten Nieder⸗ ſchläge in Frühfahr und Sommer haben die Pilzwelt zu einer außerordentlich mannigfachen Entfaltung gebracht. Manche Arten von guten Speiſepilzen die ſonſt kaum gefunden werden, kommen bis hoch in den Schwarzwald hinauf vor und bringen reiche Er⸗ träge.“ Das hat ſich leider im Vorſommer und jetzt weder im Schwarzwald noch im Odenwald in ſeiner Vollſtändigkeit gezeigt. Im Vorſommer hielt ich im Freiburger Gebiet Umſchau und fand nur die Stockpilze reichlich vertreten. Auch eine Freiburger Pilzſammlerin brachte nach ſtundenlangem Suchen nur wenig heim. Nun wurde der Artikel allerdings in dem naſſen Auguſt geſchrieben. Aber auch in dieſem Monat kamen faſt nur Pfifferlinge auf hieſigen Markt, die auch jetzt wieder in Menge zu haben ſind. Dagegen zeigen ſich die Steinpilze und auch andere gute Speiſepilze in viel geringerer Menge als ſonſt, manche Arten bis jetzt noch gar nicht. Der Pfifferling iſt wohl der widerſtandsfähigſte von allen. Er kommt jetzt hauptſächlich aus der Viernheimer und der Oftersheimer Gegend hierher. Nach der Mitteilung vom 7. September aus Niederluſtadt, das zwiſchen Germersheim und Edenkoben liegt, liefern die dortigen Kiefernwälder hauptſächlich Gelbſchwämme und Stein⸗ pilze auf den Ludwigshafener Wochenmarkt, während andere Gebiete pilzarm ſind. Offenbar hat der trockene Juni, der auch Kulturgewächſen großen Schaden brachte, das Mycel vieler Pilz⸗ arten geſchädigt, vielleicht auch der außergewöhnlich lange Winter. Das Mycel, ein wie ſchimmelig ausſehendes Geflecht im Boden, iſt die eigentliche Pilzpflanze. Aus ihm entwickeln ſich die Schwämme als Frucht⸗ oder Sporenträger, wie die Blüten aus den lütenpflanzen. Ueberall hört man die Meinung ausſprechen, wenn es nur recht viel reanet, muß es auch viele Pilze geben. Das iſt ſalſch. Regen und Wärme müſſen zuſammenwirken. Der Jumi war zu trocken, und der Auguſt hat zu oft kalten Regen ge⸗ bracht. Und ſo iſt es gekommen, daß gerade das Gegenteil von der oben mitgeteilten Behauptung der Fall iſt. Von den etwa vierzig Pilzarten, die für den hieſigen Markt zugelaſſen ſind, kamen heuer voch keine zahn hierher. Hoffentlich erſcheinen während der nächſtben Wochen mehr. Mannheimer Pilzſammler fahren ſonſt häufig in das Pilz⸗ gebiet zwiſchen Weinheim und Waldmichelbach. Merkwürdigerweiſ⸗ hat es in zwei pilzarmen FJahren, im Hardtberggebiet doch eine Menge Steinpilze, Rothäupichen, Mehlpilze, ſchöne Ringröhrlinge uſw. gegeben. In den letzten Tagen beſuchte ich die betreffenden Waldſchläge und fand ſie mehr als pilzarm. Nur eine kleine Anzahl von Blutreizkern, die zu einem Salat reichte, konnte 1 im Raſen eines Straßenrandes geſammelt werden. Pilzreiche Waldſchläge werden pilzarm, wenn man dem Boden die Laub⸗ und Moosdecke raubt oder wenn die Witterung des Jahres nicht du deren Lage paßt. Der heurige naßkalte Auguſt hat bewieſen, daß für eine gute Pilzernte der Regen allein nicht allen Pilzarten helfen kann. Man darf gegenwärtig zufrieden ſein, daß wenigſtens der am meiſten gekaufte, weil nicht gefürchtete Pfifferling in ge⸗ nügender Menge zu haben iſt. Nur ſollte er nicht teurer, ſondern billiger werden. A. G. ——— *Angekreuer Kaſſenbote. Am letzten Samstag vormittag haf der ledige 24 Jahre alte Kaſſenbote Alexander v. d. Heyden aus Mannheim im Auftrage einer hieſigen Firma auf einer Bank den Betrag von 11 330 Goldmark abgehoben und iſt damit nicht mehr zurückgekehrt, ſondern flüchtig gegangen. Erſtochen. Vergangene Nacht hat der 52 Jahre alte Former Jakob Sinn in Rheinau in ſeiner Wohnung nach vorausge⸗ gangenem Wortſtreit ſeinen 20 Jahre alten Sohn Oskar durch einen Stich ins Herz mit einem Taſchenmeſſer getötet. Der Erſtochene ſoll von ſeinem Vater beſchuldigt worden ſein, daß er ihm eine Taſchenuhr entwendet habe. Der Täter wurde feſtge⸗ nommen und in das Amtsgefängnis eingeliefert. * Ein Brand entſtand geſtern vormittag durch das Ueber⸗ lichen vor Teer in den Spatzengärten. Vei Ankunft der um 10,55 Bof alarmierten Berufsfeuerwehr war der Brand ſchon durch den eſitzer gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. * Sein 25jähriges Pienſtutbzi“!kum feie te disſer Tage Herr Emii Fiſcher, Küfer bei der Firma C. Weil u. Co., Chemiſche Fabril Waldhof, Böckſtraße 14 wohnhaft. Eilm⸗KRunoſchau - Kammer-Lichtſpiele. Ein buntſchillerndes Programm huſcht gegenwärtig über die Leinmand.„Menſchen und Masken“, ein großangelegtes Filmwerk in zwei Abteilungen wird in dieſen Tagen die ſenſationsbedürftigen Mannheimer in Atem halten. Der erſte Teil:„Der falſche Emir,“ ein prunkvoll ausgeſtatteter Sechs⸗ akter, eröffnet den Reigen. Ein Ausſchnitt aus dem Leben und Treiben an den Fürſtenhöfen des Orients. Wie ein Märchen aus „Tauſend und eine Nacht“ mutet all der Zauber und Glanz. mit dem ein morgenländiſcher Deſpotismus ſich umgeben hat, an. Nicht minder auch die Ränke und Tücken, wie ſie eben unr in ſo ſchran⸗ kenloſer und brutaler Weiſe an den Höfen der Paſchas und Emire ſpielen. In dieſes Milieu iſt die Handlung eingeſponnen. Eine tte ſpannender Abenteuer und doch urkomiſcher Szenen. Eine Komödie von Irrungen und Wirrungen. Der Emir Naſr Ali als Harry Piel und Harry Piel als Naſr Ali. Man lacht über dieſen ungewöhnlichen Rollentauſch und bangt doch um das Geheimnis Beider. Ob nicht die Geliebte des Emir am Ende doch die fei ige⸗ ſponnenen Fäden der Doppelgnäger zerreißen wird?— Regie und Technik im Bunde mit erſtklaſſigen Darſtellern— allen voran Harry Piel— haben hier zuſammengeholfen ein durchaus be⸗ achtenswertes Filmwerk zu ſchaffen.— Die heitere Ergänzung des Programms gibt der wohlgelungene Dreiakter„Johnny⸗ Ferien“. Die Aktenmappe Wie in früheren— ach ſo ſchönen!— Zeiten der Galanterie⸗ degen das unumgängliche Attribut jedes geweſen iſt, der etwas war oder etwas vorſtellen wollte, ſo heute die Aktenmappe. Man ſieht heute kaum noch einen Ladenſchwengel, Laufburſchen mehr ohne eine mehr oder minder gewichtige Mappe aus Rind⸗, Ziegen⸗ oder Saffianleder bei ſich, je nach dem Einkommen oder auch dem An⸗ teil, den die Eitelkeit an ſeinen Ausgaben hat. Sie wird unter⸗ ſchiedlich getragen, nur nicht ſo, wie man es tut, wenn man tat⸗ ſächlich wertvolle Aktenſtücke oder Manuſkripte in ihr geborgen hat. Das heißt, ſie wird nicht mehr feſt unter den Arm geklemmt, ſondern an einem Zipfel gefaßt, in vertikalem Pendelſchwunge nach unten oder oben, wenn ſie zuſammengefaltet werden kann, loſe und leicht in der Hand getragen, wie ein Renommierhandſchuh. Es iſt gut, daß uns kein Asmodi zur. Seite geht, der in der Lage iſt, ebenſo, wie er die Dächer der Stadt für unſere neugierigen Blicke abdecken kann, die von den Tauſenden junger Leute zur Schau geſtellten Aktenmappen zu öffnen, um uns ihren Inhalt zu zeigen. Jener Snob, der gewichtig dahinſchreitet, als führe er in ſeiner Ledertaſche die geheimſten und bedeutungsvollſten Doku⸗ mente des Auswärtigen Amtes mit ſich, transportiert auf dieſe Art nur ſein Bürofrühſtück, jener andere Jüngling, deſſen Taſche bei⸗ nahe den Eindruck erwecken könnte, als ſei ſie nur für Scheckbücher und Aktenpapiere da, entpupp: ſich dann als Liebhaber für Hinter⸗ treppenromane, von denen er immer gleich ein halbes Dutzend Lie⸗ ferungen mitnimmt, um ſie in der Arbeitspauſe zu verſchlingen, und die meiſten wandern mit überhaupt leeren Mappen einher. Jeder Laufjunge, der heute irgend einen Probekarton mit Seife oder eine Garnitur elektriſcher Taſchenbatterien an irgend einen Kunden ab⸗ zuliefern hat, packt dies in ſeine obligate Aktenmappe; früher lrug man derartige Dinge, in Papier eingehüllt, unterm Arm. Es müßte geradezu ein prickelnder Kitzel ſein, daraufhin einmal auch die bet⸗ nahe berſtenden Aktenmappen unſerer Parlaumentarier und Politiker auf ihren Gehalt zu unterſuchen! Die Aktenmappe iſt ein greifbares Zeichen für jenen Geiſt unſerer Zeit, der immer mehr ſcheinen will, als er iſt. Wer wahrhaft geiſtig arbeitet, der wägt ſein Penſum und ſeine Arbeit im Kopfe mit ſich herum, außerdem ſteht es ihm meiſtens im Geſicht geſchrieben womit er ſich ſein Brot verdient. Und wenn er eine Mappe beſitzt, erkennt man ſchon an der Art, wie er ſie trägt, weß Geiſteskind er iſt. Wenn ſchon ſo eine Aktenmappe immer wie neu glänzt und umwillkürlich einem ins Auge fällt, ſteckt nichts dahinter der vielmehr darin. Ich glaube nicht, daß Grillparzer oder Gottfried Keller, wenn ſie„morgens zur Kanzlei mit Akben“ gingen, der⸗ artige Renommierbehälter trugen! Kl. * »Die Anterernährung der Schulſugend. Dem Preußiſchen Land⸗ tag iſt eine Denkſchrift des Miniſters für Volkswohlfahrt über den Geſundheitszuſtand und die Geſundheitspflege der lernenden Jugend im Jahre 1923 zugegangen. Als erſchütternde Tatſache wird feſt⸗ geſtellt, daß nach mehrfachen Berichten es zahlreiche Kinder aibt, die überhaupt nicht mehr wiſſen, was Fleiſch iſt, und bei der Aufnahme in einem Erholungsheim erſt wieder lernen müſſen, ſich richtig zu ernähren. Kartoffeln und Rüben, Kaffee⸗Erſatz und minderwertiges Brot ſind auch heute wieder die Hauptlebens⸗ mittel für viele Kinder, wie in zahlreichen Schulen feſtgeſtellt wurde, Im Durchſchnitt weiſen nach ärztlichen Berichten in zahlreichen Städ⸗ ten und in Induſtrieorten etwa 40 Prozent aller Schul⸗ kinder Zeichen der Unterernährung auf, gelegentlich zent. ſogar 50—60 Prozent, ſa nach vereinzelten Angaben bis zu 90 Pro⸗ ˙ —7 Jahren, die wegen Blutarmut und Unterernährung und der hierdurch bedinaten Körverſchwäche vom Schulbeſuch zurückgeſtellt werden müſſen. iſt auf 10 Prozent geſtiegen. Die Denkſchrift ver⸗ weiſt auf den aroßen Wert der Unterbrinaung von Kin⸗ dernauf dem Lande und gedenkt des reichen Segens, den die Zuäkerſpeiſungen agebracht habe. Feſtgeſtellt wird. daß nur 117 Landgemeinden üͤöberſchulärztliche Verſorgung verfügten. Schul⸗ zahnpflege wird in 258 Orten ausgeübt. Tagung des Reichsſlädtebundes * Bad Harsburg. 14. Sept. Am Freitag vormittag trat der Reichsſtädtebund zu ſeiner 14. Mitaliederverſamm⸗ lung zuſammen. Nachdem der Vorſitzende, Oberburgermeiſter Belian⸗Eiſenbera, die Erſchienenen, namentlich die Vertreter der Regierung, begrüßt hatte, gedachte er in ſeiner Eröffnunasrede be⸗ ſonders der beſetzten Gebiete und führte aus:„Ich alaube mich mit allen Mitgliedern einig zu wiſſen, wenn ich heute allen, die ſo Schwe⸗ res im Dienſte des Vaterlandes ertragen haben. unſeren heißeſten Dank und unſere wärmſte Anerkennung. ſowie unſer tiefſtes Mit⸗ gefühl ausſpreche. Hoffen wir, daß die Zeit vorbei iſt, wo Rheinland und Weſtfalen allein Reparationsprovinzen waren. Das ganze deutſche Volk wird in Zukunft bei der Aufbrinaung der ſchweren Laſten, die ihm aufgebürdet ſind, in einer Reihe ſtehen. Wir wün⸗ ſchen unſeren ſämtlichen Mitgliederſtädten, daß die Wunden dieſer böſen Zeit bald vernarben mögen. Die Monate, die ſeit unſerer letz⸗ ten Mitaliederverſammluna verfloſſen ſind. waren für das geſamte deutſche Wirtſchaftsleben, beſonders für die Finanzwirtſchaft unſerer Städte ſo ſchwer, daß es beinahe als ein Wunder erſcheint, daß uder⸗ haupt nicht alles zuſammengebrochen iſt. Londoner Abkommen zu ungeheuren Laſten verpflichtet iſt, wird noch weniger als bisher für die Gemeinden tun können. Ich halte mich für verpflichtet, alle unſere Mitaliederſtädte nachdrücklich davor zu warnen, auf Angebote der zahlreichen proviſionshungrigen Agen⸗ ten ſich einzulaſſen. die angeblich ausländiſches Geld ver⸗ mitteln wollen. Ich hoffe, daß unſere eigenen Organiſationen. die deutſche Girozentrale und die ihr angeſchloſſenen Banken, und die Provinzialgirozentralen beſtimmt zu den Kanälen gehören wer⸗ den, durch die uns einmal ausländiſches Kapital zufließen wird. Hoffen wir. daß es bald geſchieht.“ Der Redner wies dann darauf hin. daß leider in der Nachkrieas⸗ zeit die Selbſtverwaltung immer mehr zurückgedrängt worden ſei. Der Kammerer von Berlin habe neulich ausgeführt, daß Berlin vor dem Kriege nur über 1 Proz. der ihm zufließenden Steuern nicht frei habe verfügen dürfen. Jetzt ſei dies bei 40 Proz. der Fall. Als arundlegende Forderungen des Reichsſtädtebundes bezeichnete der Vorſitzende 1. die Beibehaltung der Bezirksregierun⸗ gen, 2. die Unterſtellung aller Städte obne Unterſchied unter die Auf⸗ ſicht der Regierungspräſidenten und zwar wie bisher in kommu⸗ naler, ſo in Zukunft auch in polizeilicher Hinſicht. 3. Verbot an die Regierungspräſidenten. ſich bei der Ausübung der Aufſicht über die Städte der Mitwirkung der Landräte zu bedienen, 4. weſentliche Herabſetzung der Einwohnerzahlarenze, deren Ueberſchreitung ein Ausſcheiden aus dem Landkreiſe ermöglicht. Nach der Begrüßungsanſprache hielt Oberregierungsrat Leb⸗ mann vom preußiſchen Miniſterium für Volkswohlfahrt ein Re⸗ ferat über die Wohnunasfrage und beſonders über den Wohnungsbau im nächſten Jahre Der Redner wies darauf hin. daß entgegen den immer wieder her⸗ vorgetretenen Gerüchten im Augenblick an eine Aufhebung der Wohnungszwanaswirtſchaft nicht gedacht werden könne. Gleichwohl müſſe jetzt das Ziel aller Maßnahmen der Ge⸗ ſetzgebung und der Verwaltuna darauf gerichtet ſein, den Ueber⸗ aanga zur freien Wirtſchaft vorzubereiten. In die⸗ ſer Beziehuna ſei ſchon jetzt zu prüfen, ob nicht ohne Schädigung der Allgemeinheit Lockerungen und Milderungen der Zwanasvorſchriften vorgenommen werden könnten. Die Hauptſache ſei die Schaffung eines wirklichen Wohnunasmarktes. Dazu ſei leider notwendig, eine Steigeruna der Mieten flür die Altwohnungen. Die Frage, ob und in welchen Grenzen auch der Vermieter an dieſer Mietsſteigerung teilnehmen ſolle, wurde nicht berührt, dagegen betont, daß die durch die Steigerung der Altmieten erfolgende weitere Erhöhung der Mietszinsſteuer an erſter Stelle und ganz vordrinalich dazu dienen müſſe, dem Wohnungsneubau billige Baugelder zur Verfüauna zu ſtellen. Im übrigen ſei eine Verwenduna der Erträgniſſe dieſer Steuer zur Befriedigung all⸗ gemeiner Staats⸗ und Gemeindebedürfniſſe abzulehnen. Sollte die Wohnungswirtſchaft in Zukunft wieder in normalen Bahnen wan⸗ deln, ſo müſſe jeder Mieter wieder in vollem Umfange die Laſten auf ſich nehmen. Die bei einer etwaigen Steigerung der Mieten zweifellos notwendig werdende Stützung wirtſchaftlich Schwacher müſſe auf den Fürſorgeweg verwieſen werden. Wegen der Geſtal⸗ tung des Wohnunasbaues in den nächſten Jahren wies der Redner auf Enaland hin, das ein Wohnungsproaramm aufaeſtellt habe, wonach mit ſtarker öffentlicher Hilfe Wohnungen errichtet werden ſollen. Wie groß unſer Wohnungsproöͤgramm ſein müßte, ſel im Augenblick ſchwer zu ſagen, da die Unüberſichtlichkeit unſerer wirtſchaftlichen Verhältniſſe im allgemeinen ein klares Bild nicht er⸗ möalichen. Als das Mindeſtmaß deſſen. was in den nächſten Jahren an Wohnungen neu errichtet werden müſſe, ſei aber eine Zahl von durchſchnittlich 230000 Wohnungen jährlich anzunehmen. Das ſei weniger, als die Jahresproduktion vor dem Kriege. Zum mindeſten müſſe aber für das nächſte Jahr unter Heranziehung öffentlicher Mittel ein Bauprogramm von 120 000 Weltreiſe Don Colin Roß XXXIV. Wallfahrt auf den Miao Fong Schan Die Kamele zogen neben der Bahnlinie her. Jedes Tier brachte dach Peking einen Sack voll Kohle aus den Gruben, zu deren Aus⸗ eutung eigens die Bahn gebaut worden war. Salzmann, der uns uf den Miao Fong Schan führen wollte, lehnte ſich aus dem uge:„Da ſehen Sie,“ rief er temperamentvoll,„das iſt Chinas wahre Einſtellung zu den Errungenſchaften der weſtlichen Zivili⸗ 5 ion: gewogen und zu leicht befunden! Das wahre China, das ſt tief im Junern, braucht weder Bahn noch Autos noch irgend⸗ ztwas von Europa. Wer weiß, in einem Menſchenalter iſt dieſe ödeen, die heute ſchon kaum Transporte hat, vielleicht völlig ver⸗ et, und ganz China iſt in die alten tauſendjährigen Lebensformen zurückgekehrt.“ Nun, auch wir mußten das ſehr bald tun, 19 für ein Haar Tage, als wir den Zug verlaſſen hatten und das ſchwierige keeſchäft des Abmachens mik den Eſelvermietern und Fragſtuhl⸗ kägern begann. Die Saiſon zu Wallfahrten auf den Miao Fong chan hatte ihren Höhepunkt erreicht. Die Kulis waren von den Uhlreichen Touren auf den ſteilen Fels bereits ermüdet, machten chwierigkeiten und ſtellten unverſchämte Forderungen. Aber Herr Wa Salzmann, der jeden einzelnen Kult durch einen noch ſtärkeren ortſchwall in ſeinem eigenen Dialekt ſchlug, hatte endlich den ünzen Trupp beieinander, und wir zogen los, die Damen in Trag⸗ ublen. Nur die Südafrikanerin, die mit von der Partie war, 55 es unter ihrer ſportlichen Würde gefunden, einen Tragſtuhl es benutzen, und gleichfalls einen Eſel gewählt. Beim Abſtieg, als reltden gefürchteten tauſendſtufigen Weg jäh hinunterging den zu 9 iten ſchon eine Cordillereſchulung nötig iſt, benutzle ſie jedoch Gelegenheit, ſich in einen etwa freiwerdenden Tragſtuhl zu Die Dörfer waren voll geſchmückter Pilger, und es dauerke nicht nalge. bis wir auf die erſte Prozeſſion ſtießen. Man wandert 1 dem heiligen Bergkloſter, um ſich die Goburt eines Sohnes ing chern. So waren viele ſchwangere Frauen in Sänften darunter, biede manche ſechzig⸗ und ſiebzigjährige Männer, denen. das Schickſal gher die Gnade eines Sohnes verſagte. Sohnloſigkeit iſt das ſrößte Unglück in China, da nur der Sohn die Ahnenopfer bringen ohne die die Seele des Verſtorbenen keine Ruhe findet. Die wale und religiöſe Notwendiakeit für jeden Mann, einen Sohn zu ſiſ iten itt der Hauptarund für die ſtarke Vermehrung des chine⸗ mit Europäerinnen handelt. Gebiert die erſte Frau keinen Sohn, Koben Volkes. In ihr aber liegt auch der Grund zu tragiſchen nflikten in vielen Ehen, ganz beſonders, wenn es ſich um ſolche ſo iſt der Mann nicht nur berechtigt, ſondern ſogar verpflichtet, ſich eine zweite Frau zu nehmen. Ich kenne einen Fall in Peking, wo eime deutſche Paſtorentochter mit einem Chineſen verheirattet iſt. Die Ehe iſt überaus glücklich, oder ſie wäre es vielmehr, wenn die Frau nicht ſchon dem dritten Mädchen das Leben geſchenkt hätte und jetzt die ganze Verwandtſchaft nicht hartnäckig darauf beſtünde, daß ſich der Ehemann eine zweite Frau nimmt. Auch von uns und ganz beſonders unſeren Damen nahmen die Prieſter in den Wallfahrbstempeln natürlich an, daß wir aus keinem anderen Grunde als dem landläufigen den mühſeligen Auf⸗ ſtieg zu dem Tempel unternähmen. Die Afrikanerin, die das war, was man ein ſpätes Mädchen nennt, ging auch mit Begeiſterung auf die Vermutungen der Prieſter ein und unterzog ſich unter deren Anleitung allen Riten einſchließlich Weihrauchopfer und Kotau, um den angeblichen Zweck zu erreichen. Sie war überhaupt ein flotter Kerl, zum mindeſten ſehr unternehmend; denn ſie bereiſte ganz allein den fernen Oſten, angeblich als Vergnügungsreiſende, in Wirklich⸗ keit jedoch, um für ihren Bruder, der ein großes Im⸗ und Export⸗ haus in Durban hatte, Geſchäfte zu machen. Einſtweilen waren wir jedoch noch nicht ſo weit, ſondern hatten noch einen langen, mühſeligen und heißen Aufſtieg vor uns, wenn wir ihn uns auch nicht unnötig erſchwerten, wie manche Pilger, die, um ja ſicher zu gehen, ſich den unglaublichſten Quälereien und Kaſteiungen ausſetzten. Da waren manche, die auf den Knien rutſchten, auf allen Vieren krochen oder ſich nach jedem zweiten Schritt längelang auf den Boden warfen. Manche trugen ſchwere Masken, und einer dam gar gefeſſelt und im Kang daher, den ſchweren Holzblock um den Hals, in den man in der Mandſchurei die Verbrecher ſteckte. Aber da uns ein Reittier ausfiel und ein paar Trageſel ſich als zu ſchwer beladen herausſtellten und die Laſt geteilt werden mußte, hieß es auch für uns tüchtig zu laufen und zu klettern. Die Prozeſſionen kamen unter einem großen Aufgebot an Prunkſänften, Bannern, Fahnen, Gongs, Pauken, Trommeln und merkwürdigen Standarten, runden, mit Schweifen geſchmückten Reifen daher. Der erſte Verſuch, eine zu filmen, mißlang gänz⸗ lich. Ich war ausgeritten, um die Annäherung einer Prozeſſion vechtzeitig zu erfahren, dann umgskehrt und hatte hinter einer Wegbiegung meinen Apparat aufgebaut. Als dann die Prozeſſion um die Ecke bog und die Vorderſten die gefährliche Kamera er⸗ blickten, ſtutzten ſie einen Augenblick, dann lief alles in wilder Flucht auseinander, die Banner und Fahnen ſehr unheilig und wenig würd⸗poll über die Achſeln geſchultert. Aber auf dem Tempelberg aing es beſſer. Da hatte die reli⸗ giöſe Erregung bereits einen ſolchen Grad erreicht, daß ſie uns augenſcheinlich nicht bemerkten. Unter dem wilden Lärm der Muſik warfen ſich die eintreffenden Pilger reihenweiſe rhythmiſch vor den Götterbildepn zu Boden. Beſonders intereſſant war eine große Dorfprozeſſion, die einen Mann in ſcharlachrobdem Gewande, auf einem Baumſtamm reitend, den ganzen ſteilen Weg hinauftrug. Dieſe Prozeſſion begleiteten Knaben, die vor dem Altar leidenſchaft⸗ liche Tänze vorführten, bei dem ſie den wagerecht abgebogenen Oberkörper im Kreiſe ſchleuderten, als wollten ſie ihren Leib aus⸗ einanderreißen. Rechbs und links davon warfen ſich die Pilger, brennende Weihrauchſtangen in den Händen, immer wieder in wilder Verzückung zu Boden. Aus den Kupferbecken, in denen der Weih⸗ rauch angezündet wird, ſchlugen helle Flammen. Die Luft war ſchwer und ſtickig von der Unmenge verbrannten Weihrauchs. Die Gongs lärmten, die Hörner gellten, die Trommeln dröhnten und über dieſem ganzen Hexenſabbath ſchaukelte der Mann im Schar⸗ lachkleid auf dem Baumſtamm, deſſen Träger unter der ſchweren Laſt ſchwankten und zitterten. FF Theater und Muſik In der Beſprechung von Gökts„Edelwild“ ſtehen ſoviele Druckfehler, daß wenigſtens jene, die den Sinn entſtellen, berichtigt werden müſſen. Jene, die den Geſetzen der Sprache oder Inter⸗ punktion widerſprechen, wird der Leſer ſelbſt berichtigt haben. In der 5. Zeile muß es heißen: überfrachtet(flach iſt nämlich Gött nicht); in der 11. Jeile muß es heißen: ſchwere(nicht ſchöne) Gedanklichkeit; in der 35. Zeile muß es heißen: dieſen Edelmenſchen in ſeinen Brechungen(nicht Berechnungen); in der 38. Zeile: wird Ali ein Charakter(nicht an); in der zweiten Spalte 2. Zeile muß es heißen: weil ſie(nicht wie) uff. Bs. 4% Ibſen und Pfitzner im Münchner„Reſidenz⸗Thealer. Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Im Rahmen der Pſitzner⸗ Woche, die zur Zeit von den Staatstheatern veranſtaltet wird, ge⸗ lamgte Ibſens„Feſt auf Solhaug“ mit der Muſik Hanns Pfitzners zur Aufführung: ein Jugendwerk Ibſens und eine ſehr frühe Arbeit des deutſchen Meiſters. Was die Dichtung be⸗ trifft, ſo erkennt man in ihr noch keinerlei Keime des ſpäteren Ibſen, der Problemen tief ſchürfend mit ſachter und eindringlicher Art zu Leibe ging. Wir haben hier ein romantiſches⸗lyriſch akzen⸗ tußertes Werkchen vor uns, aus nordiſchein Mittelalter balladesk aufklingend und verklingend, mehr Oer⸗Libretto als Wortdrama Die Menſchen ſind beneidenswert geradlinig, und aus dem Urtrieb „Liebe“ und ſeinen Kindern, der Eiferſucht und dem Haß, werden die Konflikte gewonnen. Und einfach wie ſie ſelber iſt auch ihre Löſung: Zufall greift ein und wandelt. Ein ſchneller Axthieb be⸗ freit Margit von dem ungeliebten Manne, Herrn Bengt, den ſie Das Reich. das durch das ————— e wohl beide Haupt⸗Züge des Stückes: ner Au Umſo doankbaber war das Publikum, 4. Seite. Nr. 428 Maunheimet General · Anzeiger(Abend · Ausgabe) Montag, den 15. September 1924 Neuwohnungen für das Reich, d. h. etwa der Hälfte der durchſchnitt⸗ lichen Jahresproduktion, feſt ins Auge gefaßt werden. Um die dazu notwendigen Mittel zwecks Gewährung von Hypotheken zu beſon⸗ ders qümſtigen Bedinaungen zu gewinnen, ſei eine Inanſpruchnahme der Altmieten mit etwa 15 Proz. für die Zwecke des Wohnungs⸗ baues unerläßlich. während in dieſem Jahre Sachſen erſt 10 Proz., Preußen und Banern 8 Proz., hierzu zur Verfüaung geſtellt hätten. Der Geſchäftsleiter des Reichsſtädtebundes, Dr. Haekel, ſprach über das Thema „Die Aufrechterhaltung der Gemeindeſelbſtverwaltung in ihrem Verhälktnis zu Reich, Ländern und den übrigen kommunalen Selbſloerwaltungsverbänden“. Er legte kt.„Rheiniſch⸗Weſtf. Ztg.“ ſeinem Referat folgende Forderungen zugrunde:„Die Selbſtverwaltung der Gemeinden habe nach der Reichsverfaſſung und den Landesverfaſſungen ein Recht auf ihr Daſein und auf Uebertragung eines eigenen Wir⸗ kungskreiſes, der die Erfüllung ihres Daſeinszweckes ermöglicht. Die ſtädtiſchen Selbſtverwaltungen fordern daher von der Reichs⸗ regierung und dem Reichstage die Wiedereinführung der ge⸗ meindlichen Finanz⸗ und Steuerhoheit, ſoweit ſie zur ihrer wirtſchaftlichen Exiſtenz erforderlich iſt. Dazu iſt nötig: 1. Die Beſeitigung des Dotationsſyſtems auf dem Gebiete der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer und Erſat durch ein Zu⸗ ſchlagsrecht der Gemeinden zu dieſen Steuern als Regulator für den örtlichen Steuerbedarf; 2. Beteiligung der Länder und Gemeinden mit zuſammen 25 Prozent am Ertrages der Reichsumſatzſteuer zur Deckung ihres notwendigen Einnahmebedarfs; 3. Selbſtändige Ausſchöpfung des Zuſchlagsrechtes zur Ein⸗ kommenſteuer, Hauszinsſteuer, den Realſteuern, der Getränke⸗ und Verkehrsſteuern durch die Länder bzw. Gemeinden, ohne reichs⸗ geſetzliche Einſchränkung.“ Weiter fordert der Redner die Aufhebung der 88—6 des Fi⸗ nanzausgleichsgeſetzes(Maßnahmen betr. Länder⸗ und Gemeinde⸗ ſteuern, die die Steuereinnahmen des Reiches zu überſteigen ge⸗ eignet ſind, wenn überwiegende Intereſſen der Reichsregierung ent⸗ gegenſtehen)§ 62 desſelben Geſetzes, Koſtenübernahme oder Zu⸗ ſchuß ſeitens des Reiches an Länder und Gemeinden, falls bei Ver⸗ waltungsmaßnahmen uſw. des Reiches beſondere Koſten erwachſen, ſolle ſtreng beobachtet werden. Die ſofortige Aufhebung des Beſoldungsſperrgeſetzes wird verlangt. Kein reichsgeſetzlicher Zwang ſoll gegenüber Ländern und Gemeinden ausgeübt werden auf Gebieten, die nicht zu den Aufgaben des Reiches gehören. In dem zweiten Leitſatz fordert die ſtädtiſche Selbſtverwaltung von den Staatsparlamenten Beibehaltung des Zuſchlagsrechtes der Gemeinden zur Einkommen⸗ und Körper⸗ ſchaftsſteuer, Beteiligung der Gemeinden an der Reichsumſatzſteuer mit mindeſtens 15 Prozent, ſtärkere Beteiligung der Gemeinden an der Hauszinsſteuer, kein ſtaatlichre Geſetzeszwang für die Ge⸗ meinden hinſichtlich der Realſteuern, Getränke⸗ und Vergnügungs⸗ ſteuern oder zumindeſtens Erweiterung der beſtehenden geſeßlichen Schranken, Berückſichtigung der gemeindlichen Notlage bei Ge⸗ nehmigung von Steuerbezügen der Gemeinden, Erleichterung bei neuen Ausgaben oder Verminderung bereits beſtrittener Ausgaben und ſchließlich keine ſtaatlichen Verwaltungsgebühren für Amts⸗ handlungen, deren Arbeit und Laſten von den Gemeinden allein getragen werden. Bezüglich der Einrichtung einer Selbſtverwal⸗ tungspflicht wird gefordert eine Beſchränkung der Staatsaufſich! oder zur Ausübung der Staatsauſſicht eine dem Geiſte der Selbſt⸗ verwaltungen entſprechende Weiſe. Im Intereſſe des Staatsganzen und der Selbſtverwaltung wird eine allgemeine Landesverwal⸗ tungsreform mit folgenden Hauptſätzen verlangt: Vereinfachung der Staatsverwaltung durch Zuſammenlegung von Miniſterien und Verwaltung der Inſtanzen, weitgehende Abgabe von Staats⸗ geſchäften. Im Intereſſe der Selbſtändigkeit der Selbſtverwaltun⸗ gen der kreisangehörigen Städte wird gefordert: Keine Ueber⸗ tragung der Staatsaufſicht auf die nachgeordnete Inſtanz, keine Teilung der Kommunalaufſicht der Städte verſchiedener Größe und anderes, Vereinigung der behördlichen Aufſicht über die kreiszuge⸗ Städte mit der allgemeinen Staatsaufſicht in der Hand der tegierungspräſidenten, Uebertragung von Aufgaben, die verwal⸗ tungstechniſch von den kreisangehörigen Städten ſelbſt ausgeführt werden können, an die Selbſtverwaltung dieſer Städte zur Ver⸗ einfachung und Verbilligung der geſamten Verwaltung(3. B. ſo⸗ giale Fürſorge, Jugendfürſorge, Wohnungsbau uſw.), ſelbſtändige Beſchränkung der Juſtändigkeit zwiſchen den ſtädtiſchen Selbſt⸗ verwaltungen und weiteren Kommunalverbänden bei freiwilliger Uebernahme von Selbſtverwaltungsarbeiten. Das Korreferat zu dem Referat des Oberregierungsrates Leh⸗ mann hielt Bürgermeiſter Nohl⸗Lennep, der zu den aufgeſtellten Leitſätzen noch hinzufügte: Wirtſchaftliche Betriebe des Reiches, der Länder und der Gemeinden ſind der Hauszinsſteuerpflicht zu unter⸗ werfen. Zu fördern mit öffentlichen Mitteln ſind einzig Klein⸗ wohnungen und Mittelwohnungen beſcheidener Aus⸗ ſtattung bis zu 90 qm. Wohnfläche. Die Höhe der Hauszins⸗ ſteuer hat ſich nach der Ortsklaſſe einzuteilen, dergeſtalt, daß die Durchſchnittliche Hypothek in der Klaſſe A 5000 Mk. B und C 4000 Mk., und in der Ortsklaſſe Dd und E 3000 Mk. dürfte. als ihre Zinſenbelaſtungen für weitere Hypotheken 8 Prozent jährlich betragen. weder a) zwecks Hergabe von Zwiſchenkrediten vorübergehend eine hof wird genehmigt und vollzogen.— Dem Turnberein Reichskreditſtelle ſchaffen oder b) die Länder durch reichsgeſetzliche Friedrichsfeld wird ein Spielplatz gegen eine jährliche Beſtimmungen ermächtigen, eine Zwangsſparanleihe für jeden Ein⸗JVergütung überlaſſen.— Die Pfarrchaiſe ſoll für Krankentrans⸗ oob 22ͤͤ ĩ§2ß yʒd betragen meindegrundſtücke werden feſtgeſetzt: 1. Klaſſe je.50, Hauszinsſteuerhypotheken an öffentlich⸗rechtliche Verbände 2. Klaſſe.10., oßer an gemeinnützige Baugeſellſchaften ſollten ſolange zinsfrei ſein,.90 je Ar.— Die Lieferung der Brennmaterialien wird mehr als gemäß den vorliegenden Angeboten vergeben.— Der Vertrag mit Der Regierungsentwurf ſolle ent⸗ der Reichsbahn über die Entwäſſerung beim Staatsbahn⸗ kommenſteuerzahler des Jahres 1925 auferlegen, mit der Veſtim⸗ mung, daß aus der Anleihe Kredite gegeben werden. Die Mindeſt⸗ ſumme dieſer Anlcihe ſoll 10 Mk. jährlich betragen, und ſoll im übrigen 10 Prozent der Reichseinkommenſteuer des einzelnen Steuerzahlers nicht überſteigen. Die Anleihe ſolle auf 10 Jahre unkündbar ſein und jährlich mit 5 Prozent verzinſt werden. —— Rommunale Chronik Der Betrieb des Badiſchen Landestheaters In der nächſten Bürgerausſchuß⸗Sitzung am Mittwoch wird u. a. eine ſtadträtliche Vorlage über den Betrieb des Bad. Landestheaters zur Ausſprache ſtehen. In der Begründung der Vorlage wird zu⸗ nächſt der Wortlaut der mit der Bad. Staatsregierung am 1. Sep⸗ tember 1919 abgeſchloſſenen Vereinbarung über den Betrieb des Bad. Landestheaters mitgeteilt und dann ausgeführt: Nach dieſer Verein⸗ barung war alſo in Ausſicht genommen, daß das Gemeinſchafts⸗ verhältnis zwiſchen Staat und Stadt mit dem Schluß der Spielzeit 1924/25 endet und von da an die Stadt den Betrieb des Theaters allein übernimmt. Nach der Entwicklung der Dinge iſt es nun aber gänzlich ausgeſchloſſen, daß die Stadt Karlsruhe die Laſt des Theaters allein tragen kann. In der Inflationszeit hielt ſich infolge der Zuleiſtungen des Reiches der Zuſchuß der Stadt zum Theater in mäßigen Grenzen. In den erſten Monaten des Kalenderjahres 1924 iſt ſogar vorüber⸗ gehend ein Ausgleich der Einnahmen und der Ausgaben erreicht worden. Mit der Erhöhung der Gagen aber, die ſeit 1. April d. Is. hat vorgenommen werden müſſen, haben ſich die Verhältniſſe wieder grundlegend geändert. Nach dem Voranſchlag des Theaters mußte ein Zuſchuß der Stadt für das laufende Wirtſchaftsjahr in Höhe von 125 000 Mark vorgeſehen werden. Das bedeutet, daß das Theater im laufenden Wirtſchaftsjſahr einen Fehlbetrag von 250 000 Mark aufweiſen wird. Nach dem bisherigen Verlauf wird es alle Mühe koſten, dieſen Betrag nicht zu überſchreiten. Auch für die Zukunft wird, wenn das Theater als hervorragende Kultur⸗ pflegeſtätte erhalten werden ſoll, mit ähnlichen Zuſchüſſen gerechnet werden müſſen. Fällt der Stadt ſchon die Aufbringung der Hälfte eines ſolchen Betrages ſchwer, ſo erſcheint es unmöglich, den ganzen Fehlbetrag von 250 000 Mark zu übernehmen. Dder Stadtrat iſt deshalb mit der Staatsregierung im Laufe des Jahres in Verhand⸗ lungen eingetreten, die auf die Beibehaltung des bisherigen Gemein⸗ ſchaftsbetriebes zielten. In Würdigung der Bedeutung des Landestheaters für das ganze Land iſt die Staatsregierung auf die Anregung des Stadtrates in der Weiſe eingegangen, daß ſie vorſchlägt, in dem Wortlaut der ur⸗ ſprünglichen Vereinbarung alle die Beendigung des Gemeinſchafts⸗ verhältniſſes auf einen beſtimmten Zeitpunkt vorſehenden Beſtim⸗ mungen zu ſtreichen und zu erſetzen durch ein beiderſeitiges Kündigungsxrecht. Das bedeutet, daß das Gemeinſchaftsverhält⸗ nis zwiſchen Staat und Stadt mit der bisherigen je hälftigen Betei⸗ ligung an dem Zuſchußbedarf des Landestheaters zunächſt auf unbe⸗ ſtimmte Zeit forkdauern ſoll, jeder Teil es aber durch einſeitige Kün⸗ digung beenden kann. Der Vorſchlag beſeitigt auch die Erklärung der Bereitſchaft der Stadt 5 Weiterführung des Theaters in eigener Verwaltung im Falle des Ausſcheidens des Staates und überläßt die Regelung des Schickſals des Theaters nach Beendigung des Ge⸗ meinſchaftsbetriebes ganz der Zukunft. Der Landtag hat die Staats⸗ regierung zum Abſchluß einer Vereinbarung auf dieſer Grundlage ermächtigt. Obwohl dem Wunſche der Stadt, die vorgeſehene Kün⸗ digungsfriſt vom 1. Dezember auf das Ende des laufenden Spiel⸗ jahres um ein Jahr zu verlängern nicht ſtattgegeben worden iſt, hält es der Stadtrat doch im Intereſſe der Stad gelegen, der ange⸗ botenen Vereinbarung, die den Fortbeſtand des Theaters ohne ſtär⸗ kere Belaſtung der Stadt vorerſt ſichert, zuzuſtimmen. Badiſcher Gemeinde ⸗ Verſicherungs · Verband „Offenburg, 14. Sept. Der vor einem Jahre ins Leben getre⸗ bene Badiſche Gemeinde⸗Verſicherungs⸗Verband hielt vor einigen Tagen in Offenbura ſeine erſte Mitalieder⸗ verſammluna unter dem Vorſitz des 1. Bürgermeiſter Ritter von Mannheim ab. Stadtrat Monſch⸗Offenburg bearüßte die Erſchienenen namens des Oberbürgermeiſters und gab der Hoffnung Ausdruck, daß ſich jetzt nach dem Abzua der franzöſiſchen Beſatzung der Verkehr der übrigen Städte des Landes mit Offenburg wiever heben wird. Nach Eintritt in die Tagesordnuna erſtattete der Ge⸗ ſchäftsführer des Verbandes einen Vericht über die Entwicklung des Unternehmens und den Stand der Geſchäfte. Es gehören dem Ver⸗ bande heute ſchon faſt alle arößeren Städte als ordentliche Mitalte. der an. Man beſchloß. den Reinaewinn des erſten Geſchäfts⸗ jahres der Schadensrücklage zu überführen. Nach Beſchluß⸗ faſſung über einige, durch die Ausdehnung des Unternehmens nötig Satzunasänderungen fand eine Neuwahl des Vorſtanve⸗ batt. * Seckenheim, 14. Sept. Aus den letzten Gemeinderats⸗ ſitzungen iſt mitzuteilen: An Pachtzinſen für die Ge⸗ B. Klaſſe.70 1, 4. Klaſſe.30, 5. Klaſſe porte nicht mehr abgegeben werden.— Da infolge Vermehrung des Rindviehbeſtandes wieder 6 Zuchtfarren gehalten werden müſſen, wird die Farrenhaltung alsbald nach Luiſenſtr. 3 verlegt. — Mit der abteilungsweiſen Abhaltung der Uebungen der Feuer⸗ wehrhilfsmannſchaft iſt der Gemeinderat einverſtanden.— Gegen. einen Seckenheimer Einwohner wird Strafantrag wegen Beleidi⸗ gung geſtellt. G Heddesheim, 14. Sept. Aus der jüngſten Gemeinderate⸗ ſitzung iſt folgendes mitzuteilen: Dr. Jebe und Dr. Lydia aas hier werden zu Schulärzten ernannt. Dem Herrn Dr. Jebe werden die Knaben und Frl. Dr. Maas die Mädchen zugeteilt. Die Vergütung hierfür wird für beide Doktoren auf 1,62 I je Stunde feſtgeſetzt.— Das Fortbildungsſchulgeſetz wird wiederholt abgelehnt, weil dadurch eine neue Lehrerſtelle erfor⸗ derlich iſt, trotzdem die Zahl der Schulkinder bedeutend abgenommen hat und keine Wohnung vorhanden iſt.— Es ſollen 3 Kappesgärten zu 4 Bauplätzen vermeſſen werden, von denen dem Geſuch⸗ ſteller Hemmerich der neben Buſch gelegene Bauplatz zugeteilt wird.— Guſtav Moos ſoll wegen Beleidigung des Ge⸗ ſamtgemeinderats beim Badiſchen Bezirksamt Weinheim verklagt werden.— Gegen die Verfügung des Bad. Bezirksamts Weinheim— wegen Verunreinigung des Landgrabens — wird Beſchwerde erhoben.— Dem Joh. Gg. Lang 1 wird ab 1. September bis zur Haftentlaſſung ſeines Sohnes Leonhard für deſſen Wohnung die monatliche Miete mit 10 aus der Gemeindekaſſe bezahlt.— Bei der Gemeindeſparkaſſe hier ſoll ein Kapital von 8000 zur Beſtreitung der laufenden Gemeindeaus⸗ gaben aufgenommen werden.— Es ſoll keine Steuerordnung für die Erhebung einer Feuerſchutzabgabe hier errichtet wer⸗ den.— Dem Geſuch des Roſenwirts Valentin Kippenhan um Er⸗ mäßigung der Gebäudeſonderſteuer kann nicht entſprochen werden, weil es verſpätet eingereicht wurde.— Von der Verfügung Badiſchen Bezirksamts Weinheim vom 4. September und von dem Schreiben des Gemeinderechners Heinz wurde Kenntnis genommen. Die rückſtändigen Zahlungspflichtigen ſollen nochmals aufgefordert werden, daß die Zahlungen innerhalb 14 Tagen zu leiſten ſind, an⸗ dernfalls Klage bzw. Pfändung erfolgen ſoll. Aus dem Lande Weinheim, 14. Sept. der Verein Alt⸗Weinheim hat beſchloſſen, ſich am alemanniſch⸗pfälziſch⸗fränkiſchen onntag in Karlsruhe am 21. September mit einer Trach⸗ tengruppe, darſtellend eine Odenwälder Spinnſtube, zu beteili⸗ gen. Stadtrat Karl Zinkgräf ſowie Herr Hübſch, der Konſervator der hieſigen Altertumshalle, haben die Leitung übernommen.— In hieſigen Obſtgärten, ſoweit ſich ſolche in der Nähe vom Wald befin⸗ den, namentlich an Birn⸗ und Nußbäumen, wurde in letzter Zeit durch Siebenſchläfer viel Schaden angerichtet. In einem An⸗ weſen der Müllheimer Talſtraße wurde in den letzten Nächten ein mit 2 Zentnern Birnen behangener Baum von den Siebenſchläfern vollſtändig leer gefreſſen. Mit aufgeſtellten Fallen hat der geſchädigte binnen 3 Tagen vier Siebenſchläfer gefangen. Dieſe Nagetiere ſind oben aſchgrau, unten weiß, buſchig behaart und leben wie die Eichhörnchen auf Bäumen oder Gebüſchen. Karlsruhe, 14. Sept. Die hieſigen Staatspolizeibeam-⸗ ten haben eine Geſangsabteilung gegründet, die vor weni⸗ gen Tagen vor die Heffentlichkeit trat und unter der Leitung ihres Chordirigenten Faſſel von ihren trefflichen Leiſtungen überzeugte. Das Konzert war ſehr gut beſucht. In einer Anſprache betonte der Sangesvorſtand, Polizeikommiſſar Buhles, es ſei eine Notwendig⸗ keit, daß der Polizeibeamte das harte Dienſtherz und ſein Gemüt durch Geſang erheitere. Nicht gegen die Einwohner, ſondern für die Einwohner ſei die Parole. Vertrauen gegen Vertrauen, treue ee und treue Freundſchaft bildeten die Grundlage zu weiterem Ausbau und Aufſtieg der Geſangsabteilung. Das Konzert ſelbſt nahm unter Beteiligung nahmhafter Soliſten einen ſehr befrie⸗ digenden Verlauf. Pforzheim, 14. Sept. Die Ausläuferin einer hieſigen Fabrik war beauftragt, bei einer Bank eine größeren Poſten Zahltagsgeld zu holen. Als ſie bereits wieder auf dem Rückweg war, wurde ſie in dem Gange des Hauſes von einem Manne angefallen, der ohie Zweifel die Abſicht hatte, den Geldbetrag zu rauben. Mann ſuchte die Ausläuferin mit Aether zu betäuben. Das Mädchen ſchrie um Hilfe. Der etwa 27 bis 28 Jahre alte Täter ergriff die Flucht. „Cahr, 14. Sept. Von Knaben wurde im Roten Graben ein menſchlicher Schädel gefunden, der keine Fleiſchteile mehr aufwies, in dem ſich aber noch Zähne befanden. Der Unterkiefer fehlte. Am andern Morgen wurde das dazugehörige Skelett und Kleidungsſtücke gefunden. Es handelt ſich um den 16 Jahre alten Sohn eines hieſigen Beamten. Der junge Mann hatte ſich am 5. Auguſt von zu Hauſe entfernt und war ſeitdem nicht mahr ge⸗ ſehen worden. Die Unterſuchung iſt eingeleitet. „Freſburg. 14. Sept. In der Nähe des Rieſelgutes ſtürzte die 43jährige Frau des Bierdepotinhabers Ritter beim Umdrehen des Fuhrwerkes zu Boden und wurde von dem nachſtürzenden Wagen am Kopf ſo unglücklich getroffen, daß ſieſofort tot war. „Säckingen, 14. Sept. Beim leberſahren des Pahnhofüten, gangs fiel der Arbelter Karl Rüde vom Bock des Anhängewagen eines ſchwer beladenen Laſtautos und kam unter die Räder. 2 lebensgefährlichen Verletzungen wurde er nach dem Krankenhaen Kirden Rüde iſt 55 Jahre alt und Vater von fünf unverſorgte indern. ſo haßt, daß nur ein Zufall(wieder einerl) ſie davor bewahrt, zur Giftmörderin an ihrem Gatten zu werden.„Deus ex machina kommt und macht aus Gudmund, dem Friedleſen, wieder den Königs⸗Liebling. Und— alles endet in Frieden. Margit ver⸗ güchtet auf Oumtram, den ſie liebt, und gibt ihn willig Signe, der Schweſter, die er gewähll. Und Knut, der grimme Haudegen, ver⸗ ichtet, als Sühne dafür, daß er Herrn Bengt erſchlug, auf Signe, Die er begehrte und mit Gewalt erobern wollte. Margit aber, von dein Manne, dem Spießer und Protzen Bengt erlöſt, gibt ihren kund: ins Kloſter zu gehen. Und ſo endet das Feſt a g“ das Erinnerungs⸗Feſt an Margits unſelige Hochz Uebe tung des Reichtums. Obſen ſchreibt im Vorworte zur zweiten Auflage dieſes Stückes, indem er ſich gegen den von der Kritik erhobenen Vorwurf einer isländigen Saga und einer Sammlung norwegiſcher Volkslieder ge⸗ n, alſo aus alten Quellen geſchöpft. menſchlichen Linie und die Vorliebe für die in die Handlung viel⸗ fach eingeſtreuten Lieder. Und manches andere auch: die rechligkeit, die Herrn Bengt von Margit widerfährt. Menſch, aber ſeine Art war Frau Margit bekannt, als das Edel⸗ fräulein den reichen Mann ehelichte miteinander abwechſeln lüßt. Es gibt damit dem Ton⸗Dichter aller⸗ bald als Geſang⸗Piece geſetzt. Seine Muſik iſt melodiös und wird dem romantiſchen Charakter des Ibſenſchen Frühwerkes gerecht. Sie entſhand, lange vor den großen Opern des Meiſters, Wends der achtziger Jahre. fführung perſönlich. der Vor Pauſe geſpielten Werke eine ſehr warme Aufnahme bereitete. Bauel, der als Ober⸗Regiſſeur die Aufführung geleitet Namen des erkrankten Komponiſten und Dirigenten. rung ſelber blieb Oberfläche: ſeerer Schall. mochte zu feſſeln. Sie ſpielte die Margit herb und doch leidenſchaft⸗ Die Auffüh⸗ Werke angeregt hat. zuſagen els Neffe Diehl blieb eindr alſtaffs geſpielt. Der Gudmund des Herrn an„Vernunft⸗Ehe“ geſchloſſen aus unvernünftiger Königsbergs, das Stadttheater und das Neue Schauſpielhaus ftuſſung“ wehrt, er habe ſein Stück unter den Einflüſſen der ſoll gewahrt bleiben. I einigen Punkten aber ſoll ein geme inſames ſt. Daraus ercberen 105 Operette, das Schauſpielhaus nur da⸗ / Unge⸗ pielaufführungen verſorgt werden. Zwiſchen dem 16. Mai und 15. i Er iſt ja kein Juni jedes Jahres finden im Stadttheaber große böer, ſondern nur ein— heut würden wir ſagen— geſchmackloſer e ee e 8 8 e * 5*.— augenblicklich e die die Gründung einer f ee ee wäbifſchen Volksoper zum Das Spiel wickelt ſich in einer Form ab. die Proſa und Verſe 8 Will 125 Städten Württemberg⸗ lei Aufgaben. Pfitzner hat Ouvertüre und Zwiſchenakts⸗Muſik kom⸗ eene ponfert und die lyriſchen Einlagen bald damit den Ton⸗Dichter aller⸗ Schauſpiel Alfred Brüſts„Der rote Pilger“ zur Uroufführung angenommen.— Zur künſtleriſchen Leitung des Dreiſtädtebund⸗ d Theaters Beuthen⸗Gleichwitz—Hindenburg wurden Meie dc Nen 5 Oberſpielleiter der Oper Dr. Miler, zum Oberſpielleiter des Schau⸗ Der Weifter. 7 5 Begt„*ſpiels Dr. Schiff und als erſter Kapellmeiſter James 15 ch. Und dies, obwotl er ku vor Begun burger.— Das Halberſtädter Stadttheater hat folgende Urauf⸗ dellung einen ſchweren Gallenſtein⸗Unfall erlitten hatte. führungen für die kommende Spielzeit erworben: Ole Bang„Der das am Scchluſſe dem ohne alte Erich“, Ernſt Didring„Der heilige Geromi“, Hans Franck hatte, domkte im] Futor“, Herbert Scheffler„Caglioſtro“ N Der entfaiſelte Wotan“.— Von W. S. Maugham, dem neben dur Frau Holz ver⸗x Shaw meiſtgeſwelten engliſchen Dramatfker, iſt im Guſtav Kie nen⸗ 8 euer Verbe otsdam ſoeben ein neues Luſtſpiel mit lich und ließ dieröße heroiſcher Vorzeit ahnen, die Ibſen zu dem eeee ien un VVVVVV fed de in Berlin an Thenter in der Könlgsgräberſraße ſeol OTheaterrundſchau. Die Genevalintendanz der bayeri⸗ ſchen Staatstheater hat das Schauſpiel„Neidhardt von Gneiſenau“ von Wolfgang 5 Uraufführung an⸗ genommen.— Der Erſte Kapellmeſſter ͤs Eſſener Stadt⸗ theaters, Ferdinand Droſt, wurde nach erfolgreichem Probe⸗ dirigieren in Stuttgart als Erſter Kapellmeiſter an das dortige Landestheater verpflichdet.— Die Bemühungen von Alfred Ber⸗ naus das Wiener Carltheater abzugeben, ſind geſcheitert. Die Verhandlungen mit dem Stuttgarter Verleger Feuchtinger haben ſich endgültig zerſchlagen. Bernau iſt mm gezwungen, das Theater wieder ſelbſt weiterzuführen.— Die beiden großen Bühnen haben ſich zu einer Arbeits⸗ und Intereſſengemeinſchaft„Oſt⸗ preußiſches Landestheater“ zuſammengeſchloſſen. Die künſtleriſche und finanzielle Selbſtändigkeit beider Unternehmungen Handeln erzielt werden, und zwar wird das Stadttheater nur pflegen. Die mit dem Stadttheater vereinigte Feſtſpiele, zele haben. Die Einrich⸗ Opernauffüh⸗ Der Sitz des Unternehmens ſoll in Stuttgart Schauſpielhaus in Königsberg hat das berufen; zum Vands⸗ „Martha und Maria“, Pirandello„6 Perſonen ſuchen einen Ullſtein, Berlin.— Eben recht zum Uebergang von der Tollerſ über die Herkſt⸗ zur Wintermode kommt das reichhaltige ßt w Das Koſtüm hat eine ganz lange Jacke der Mantel umſchlie dlich ein Futteral den Körper„die Tageskleider weiſen einen ft hlloſen dem Titel llotten Stil von einfachem Schnitt auf, am Abendkleid in ſchwarz 00 Variationen ſällt die erhöhte Taillenlinie auf. Die Farbe iſt ſe und in aller⸗ braun oder grün ſind beliebt. hohen Kopf. ſicht gibt. und ermöglichen jedem, ohne große Koſten flott und modiſch und Ernſt deſſen Uraufführung bereits Literatur Ver⸗ „Neue Radierungen nud Gravuren aus alter Zeit.— Die den⸗ gangenhett bildet die mächtige Reſerve für die Gegenwart. Wiſſe⸗ ſchaft, Induſtrie und Handwerk ſchöpfen aus ihr. Darin liegt lan⸗ Verdienſt, das ſich der Kunſtverlag Karl Gerlinghaus in 01 eag bei München mit der ſtattlichen Zahl ſeiner geiſtreichen Ra 5 rungen und Gravuren für die Quellenforſchung der einzelnenglie⸗ rufe erwirbt. Auf Grund zeitgenöyiſcher Ueberlieferungen er dem zen ſie weiten Kreiſen die Kenntuis der Vergangeuheit, zeigen wie Gelehrten(Arzt, Zahnarzt, Apotheker, Notar, Rechtsanwalt uſc.) ie auch dem Handwerker jeder Art ſeinen Vorfahr von der Gildeſ⸗ zunftgerechter Ausübung ſeines Handwerkes(z. B. Schreiner, Abes⸗ ſer, Schmied, Schneider, Bäcker, Metzger, uſw.). Es geht ein Aren, tümliches Werben aus von jeder einzelnen der etwa 80 Grafechete die nach den Stichen des geſchickten niederländiſchen Kupferſts nd⸗ Caſpar Luyken(um das Jahr 1695) hergeſtellt, kernhaft Clara werksſprüche des originellen Volkspredigers Abraham a Santa Mi tragen. Eines der Blätter zeigt z. B. eine alte Kaufmannsſtulien, ihrem behäbig gemütlichen Mobiliar: den breitbeinigen Pul er⸗ mächtigen Regalen mit bicken Folianten; in der„Barbierſtuhe oder götzen den Beſchauer humoriſtiſche Szenen von„Geſchröpften ſchaf⸗ ſonſtwie Malträtierten; in anheimelnden. behäbigen Werkſtätten ſemit ſen Meiſter aller Handwerke in altertümlichen Zunftgewändern das ihren Geſellen nach der Weiſe„der guten alten Zeit“, alm zeln Handwerk noch den goldenen Boden hatte. Da ſedes Blatt, eize⸗ billig käuflich iſt, kann ſich ſeder Handwerker, Kaufmann un? Zü⸗ lehrte einen vornehmen hiſtoriſch intereſſanten Schmuck ſeines ros, ſeiner Amtsſtube oder Werkſtatt erwerben. an * Freb Nelins,„Durchlaucht— Frau Güldenwerth. Verlag Dr. Eysler u. Co., Berlin.— Die dekadente, innerli rabgs faulte, äußerlich beſtechende, vornehm⸗läſſige Weſensart bes cönen Hohenaſtenberg— das eigenartige Schickſal einer ſeinen ſäene Fran aus altem Fürſtenhauſe— die abenteuerlichen Erlebniſſg, der ritterlichen kerndeutſchen Kavallerte⸗Offiziers der alten Schu ollen mit verbiſſenen Zähnen den Kampf mit einer neuen dornenſcafft Eriſtenz aufnimmt... ſich durchhaut. Aus dieſer Miſchun aung der Autor eine Handlung, die den Leſer in atemloſer Spal bis zur letzten Seite feſſelt. rlaa * Unftein Damen⸗Moden Album. Herbſt und Winter 1924. Be Sommer⸗ Die Hüte haben kleinen Ne über⸗ Man beſebe das Heft, das eine xeichhaltige peſtimmt Die Vorlagen ſind ſämtlich zur Selbiſchnetdeſſch ge Richard Riess 5 zu ſein. S S s. SSSBSSrSSZS GSSre ſte FPF e — Er rr — n bwalde eine Drachenwarte, liden 08 15 det angenommen. Einige Schwierigkeiten dürften ſich ſonſt nur noch Montag, den 15. September 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 428 Konſtanz, 14. Sept. Auf dem Dampfer„Vaden“ ereignete ſich Unfall. Das Schiff ſtienß bei ſeiner Ausfahrt aus dem Hafen die Hafenmauer. Der Anrall war ſo heftig, daß das Schiff 90 beiden Seitenwänden„Dallen“ davontrug. Außerdem war ein ohr geplatzt. In kurzer Zeit füllte ſich das ganze Schiff mit pf Die Paſſagiere, die zum Teil zu Boden geworfen wurden, mächtigte ſich eine große Panik. Sie griffen nach den Ret⸗ ungsgürteln und eilten zu den Rettungsgondeln. Hilfe war jedoch d zur Stelle. Nus der pPfalz 9* Schifferſtadt, 14. Sept. In Schifferſtadt wohnen z. Zt. noch Maete ranen von 1870/½71. Der älteſte von ihnen iſt Herr Peter ayer, 84 Jahre alt. *Speyer, 14. Sept. Der neue Präſident der Oberpoſtdirektion ewere Matheus Holtz, hat die Dienſtgeſchäfte jetzt endgültig auf⸗ ommen. 4 h. Neuſtadt a.., 14. Sept. Am Sonntag veranſtaltete der pfälziſche Verein für Naturkunde„Poliſia“ eine dotaniſche Exkurſion in die Umgebung Neuſtadts. Etwa 60 amen und Herren aus der ganzen Pfalz hatten ſich eingefunden. ie machten u. a. auch Beſuch auf dem Haardter Schloß Gurg Winzingen). Hier und in den ausgedehnten Parkanlagen oberhalb der Burg, bot ſich den Augen der Beſucher eine reiche Fülle tropi⸗ her und ſuptropiſcher Pflanzen aus Aſien, Afrika und Amerika dar, die hier eine neue Heimat gefunden haben und prächtig gedeihen. emäßigtes Klima und fruchtbarer Boden wirken hier an der Mittel⸗ ſardt zuſammen, um Gewächſe, die im übrigen Deutſchland nur u Treibhäuſern zu ſehen ſind, im Freien gut fortkommen zu laſſen. Der Beſitzer, Herr Wagner, will nach Beendigung der Umbau⸗ arbeiten allmonatlich an einem Sonntag die Burg dem öffentlichen eſuch freigeben.— Die Saalbauaktſengeſellſchaft hat als 1. Vorſitzenden Friedrich Deeque ernannt, Nan Roath zum ſtellvertretenden Vorſitzenden(Verteilung und Vermietung der Säle Räume). Heinrich Saul, Rechner, Bär zum Schriftführer, ſnrich Haſſeur zum juriſtiſchen Beirat, Architekt Dietrich für uangelegenheiten, W. Bächle für innere Einrichtungen. Dan 14. Sept. Als in der vergangenen Woche der 50⸗ 1 5 Johann Krapp aus Kaiſerslautern in der hieſigen Bahn⸗ ſswirtſchaft Unfug trieb, machte der Wirt ſchließlich kurzen Prozeß und warf den Ruheſtörer die Treppe hinunter, wo er be⸗ wußtlos liegen blieb und von der Sanitätskolonne ins Krankenhaus racht wuͤrde. Sein Zuſtand iſt noch immer bedenklich. *Edenkoben, 14. Sept. Die hieſige Feilenfabrik Gebr, Erlenwein u. Co. nimmt bis zum Herbſtleſen ihren Betrieb r voll auf. Während der Herbſtleſe wird der geſamte Betrieb 14 Tage geſchloſſen, damit die Arbeiterſchaft Gelegenheit hat, erweitig Geld zu verdienen. * Leimersheim, 14. Sept. Infolge der Aufhebung der Zoll⸗ brenze iſt hier die Rheinüberfahrt nach Leopoldshafen⸗Karls⸗ duhe für Perſonen und Radfahrer wieder eröffnet. „ Pirmaſens, 14. Sept. Wegen Verdachts der Brandſtif⸗ kung wurde der Schäfer Wieland auf Anzeige ſeiner Frau hin, er im Jähzorn oft mißhandelte, verhaftet. Er ſoll ſeinem ſtüheren Dienſtherrn im Altbayeriſchen aus Rache für ſeine Ent⸗ laſſung mit einem anderen Genoſſen zuſammen den Stadel ange⸗ ndet haben. Der Frau, die auch angab, ſie hätte Angſt, daß er Kinder vergiften könne, mag die Anzeſge nachträglich wohl etwas getan haben, denn nach der Verhaftung erſchien ſie beim Ge⸗ fängniswärter, um ihrem Mann das Eſſen zu bringen. Die Familie. beſitzt noch 6 lebende Kinder, 4 ſtarben.— Durch einen Sturz aus dem 3. Stockwerk eines Fabrikneubaues am Meßplatz verunglückte der 37jährige Arbeiter Valentin Junker tötlich. Aus dem Rechtsleben Die gefährlichen Berſuchsdrachen 050 i Seewarte unterhält ſeit dem Jahre in Alten⸗ von 255 ſſe Kaſtendrachen mit Meß'⸗ paraten aufſteigen läßt. Als im Jahre 1921 durch den Bereich dDrachenwarte die Hochfpanmleitung einer Ueberbandgentrale ge⸗ wurde, machte die Dlachenwarte auf die möglichen Gefahren die nötige Anlegung von Schutzvorrichtungen aufmerkſam. Das ſtandige Landratsamt hat ſich indeſſen darauf beſchränkt, die evölkerung vor dem Berühren der herabfallenden Drähte zu barnen. Als am 16. Mai 1922 der Draht eines aufgeſtiegenen Drachens riß, wurde der Orache abgetrieben, währemd der Drahl ſich auf die Hochſpannleitung legte und das herabhängende Ende mit aber auf be e befindlichen Weide befindlichen Kuh in rührung kam. Die Kuh wurde getötet, und der Landmann B. dus Weſterende⸗Altenbruch verlangt Schadenserſatz vom Deutſchen ſch.— Landgericht und Oberlandesgericht Hamburg haben den Auſpruch dem Grunde nach für gerechtfertigt erklär!. nſo hat jetzt das Reſchsgerlcht entſchteden und die Rev ion des beklagten Deutſchen Reiche zurückgewieſen. Denn der ennete Reichsfiskus hat dadurch, daß er totz Anlage der Ueber⸗ Adzentrale die Drachenaufftiege forkſetzte, die Betr debsgefahr er · döht und eine Verwirklichung derſelben herbeigeführt. Er hat da durch die Gefahr als ein Riſtto in Nechnung geſtelt. 3. Sportliche Rundſchau Der 15 mal geſiebte Amateur Die Klagen über den Halbamateur und den Dreiviertelprofi reißen 251 mehr. Waren bis vor nicht allzulanger Zeit nur Fußballer ge⸗ Lei t, wenn von Berufsathleten die Rede war, ſo ſind heute auch bei den Jet hatzleten Verdachtsmomente aufgetaucht, denn das olympiſche Komitee 1 die Abſicht, dem im Februar nächſten Jahres in Prag tagenden Olym⸗ b0 chen Kongreß 15 Fragen vorzulegen, die eine ſorgfältige Defmition des e Erfteullcherwelſe ſind dieſe Fragen heute ſchon ſie in allen teilnehmenden Ländern. zu denen ddterdings erwogen werden können. Es — daher ganz angebracht, wenn in der deutſchen Sportpreſſe zu dieſen kungen Stellung genommen würde, damit unſere Vertreter Exz. Lewald ſcch der Vorſitzende des Deutſchen Ruder⸗Verbandes. Ruperti, unſere An⸗ tentſprechend vertreten können. 1 Der vorgeſehene Fragebogen hat Workflaut: „Kann ein Athlet, der in irgend einer Sportart Profeſſional iſt, in einer 2. duderen als Amateur betrachtet werden? „Kaun der Umſtand, daß ein Amatenr gegen einen Profeſſional ſtartet. r Grund zur Disqualifikation des Erſteren ſein?„„ 4 Coll man das Berufsſportlertum als„Sicherheitsventil“ fördern? Aon das Profeſſtonalweſen demſelben Verband unterſtehen, wie das g. Znateurſportweſen einer Sportart? 5 „Collen Sportlehrer von den Berufsathleten unterſchieden werden? „Iſt ein Unterſchied zu machen zwiſchen Sportlehrern, welche Amateure und ſolchen, welche Proſeſſionale erziehen? 85 es nötig, für die einzelnen Spoktarten beſondere Beſtimmungen zu laſſend 255 ein Sportlehrer in einem Sport, in welchem er nicht unterrichtet mateur ſein? 1 ein Sportlehrer, der ſeinen Beruf aufgibt, als Amateur requali⸗ 10 Mert werden? 1. ein Erſatz des Lohnausfalls als direkt oder indirelt aus der Aus. 11 Sung des Sports gezogener Vorteil zu werten? —— ein ſolcher Erſatz des Lohnausfalls dem Athleten direkt oder ſeinem 1 rbeitgeber ausbezahlt werden um denſelben für ſeine Einbuße zu ent⸗ ſchädigen, die ihm durch die Abweſenheit des Athleten und dadurch er⸗ ſchſt, daß er ihm während dieſer Zeit den Lohn bezahlt? Kann dieſer Fohnausfall ſchon während des Trainings oder erſt während der Dauer 12 8 olympiſchen Spiele bezahlt werden? 19. i das Amateurgelübde notwendig? ö 14. Jt es möglich, ein obligatoriſches perſönliches Gelübde durchzuführen? „Iit ein Gelübde eine genügende Garantie dafür, daß der beſchworene Text nicht nur ein toter Buchſtabe bleibt, oder iſt es notwendig, daß in bem nationalen Verband eine Kommiſſion ernannt wird. die den 15. Sheinamateurismus bekämpft und den Grund desſelben ſtudiert? 88 ein Amateur auch dann zu den olympiſchen Spielen zugelaſſen 102en, wenn ſein Amateurismus nicht vollkommen mit. der in Prag 5 zur Abſtimmung kommenden Beſtimmung übereinſtimmt? rotz der Griindlichkeit mit der das Proßlem behandlet wird, ſofort das Fehlen einer ſehr wichtigen Frage auffallen, näm⸗ trlebent der Zuſammenßang der beruflichen Tätigkeit mit der be⸗ Sportnen Sportart(Bademeiſter, Schulturnlehrer, Inhaber von Augz geſchäften. Sportartikelfabriken uſm.) als gegen den Amateuris⸗ nehmezerſtaßend zu betrachten? Dieſe Frage wird den Kongreßteil ern fraglos mehr Kopfzerbrechen machen, als alle anderen zu⸗ altateurs ergeben werden. annt geworden, ſodaß auch Deutſchland gehört, den Fragen 1, 5. 7, 8, und 15 ergeben. Der Präſident des inter⸗ nationalen Fußballverbandes hat übrigens an das Olympiſche Komitee die Frage gerichtet. ob die Amateurdefinition auch für Fußballſpie⸗ ler Geltung haben ſolle. Das muß ſelbſtverſtändlich bejaht werden, denn wenn man erſt anfangen wollte, für jede Sportart beſondere Beſtimmungen feſtzulegen, dann ſollte man es der Einfachheit halber lieber bei den jetzigen, ſicherlich nicht ganz klaren Zuſtänden belaſſen. der Sport als Schirmer der volksgeſundheit Von Dr. Carl Linde. (Nachdruck verboten). Eine der traurigſten Folgen der Entſittlichung des Volkes, deren Wirkungen für die Volksgeſundheit unabſehbar ſind, iſt das auch in letzter Zeit wieder beobachtete Anſchwellen der Geſchlechtskrank⸗ heiten. Man hat ſeinerzeit zwar verſucht, durch Einführung des Be⸗ handlungszwanges für Erkrankte, die weitere Ausdehnung der ſchlei⸗ chenden Seuchen einzudämmen, aber man kann heute ſagen, daß dies nur teilweiſe gelungen iſt. Letzten Endes kann ein Behandlungszwang an ſich ja auch nicht viel nützen, denn wenn der Erkrankte ſich nicht meldet, wenn er den Arzt nicht aufſucht, ſo iſt es mit dem Zwang eben nicht getan. Da⸗ rum ſollte man nicht vom Zwang reden, ſondern ſollte für weiteſt⸗ gehende Aufklärung immer und immer wieder ſorgen. Hieran ſcheint es mir aber immer noch zu fehlen, jedenfalls ſoll nur ja niemand glauben, daß das deutſche Volk in dieſer Beziehung ſchon die Grenze des Gebotenen erreicht oder gar überſchritten habe. In der mediziniſchen Wochenſchrift beſchäftigt ſich Dr. Gum⸗ pert wieder einmal mit dieſem Thema. Er ſchildert in ſeiner Ab⸗ handlung das überaus große Anſchwellen der Krank⸗ heiten beſonders bei den Kindern. In erſter Linie macht Gumpert für dieſe Tatſache die ſchweren Nachwirkungen de⸗ verlorenen Krie⸗ ges verantwortlich, Hunger, Wohnungsloſigkeit, Arbeitsnot, ſittliche Verkommenheit, denn der weitaus größte Teil der Erkrankungen beruht auf Infektionen. Es iſt eine bekannte Tatſache, daß viele ſolcher Infektionen leicht zu verhüten ſind. Es iſt auch überaus wichtig, dieſe Infektionen unmöglich zu machen. Dies kann leicht geſchehen durch Aufklärung. Wiſſen z. B. viele Menſchen, daß die meiſten aller„von Gebur! an Blinden“ wohl mit dem Augenlicht zur Welt kamen, daß ſie aber dieſen ſchönſten Sinn des Menſchen ſchon in den erſten Wochen ihres armſeligen Lebens verloren, verlierten, weil ſie mit dem verderb⸗ lichen Trippergift be wurden. Auch Syphilis kann leicht ohne perfönliches Verſchulden erworben werden und es iſt ſchlimm genug, daß die meiſten Menſchen von der Furchtbarkeit dieſer entſetzlichen Seuche gar keine Ahnung haben, daß viele von den wenigen, die etwas davon wiſſen, wiederum in größter Unkenntnis ſind, wie leicht Syphilis übertragbar iſt. Es müſſen alſo vorbeugende Maßnahmen ergriffen werden, wenn ſich die von allen Aerzten geſehenen Verhältniſſe nicht ver⸗ ſchlimmern ſollen, wenn Deutſchlands heranwachſendes Geſchlech! nicht an den Sünden ſeiner Väter ſchmählich zugrunde gehen ſoll. Die erſte und größte dieſer Sünden aber iſt, das Gehenlaſſen, das letzten Endes Gleichgültige des Volkes dieſer ernſten Angelegenheit gegenüber. Aufklärung! Und abermals Auflflärung, iſt die erſte und rück⸗ ſichtsloſeſte Forderung! Aufklärung in den Schulen, Aufklärung durch den Arzt, Aufklärung durch die Preſſe, Aufklärung durch all und jedes Mittel und Aufklärung auch durch den— Sport! Es gibt heute bereits Menſchen, die des Sportes volkserhaltende Wirkung und Kraft erkennen. Männer, wie der ſportverſtändige Kölner Oberbürgermeiſter, der den Sport den Arzt am Kranken⸗ bette des deutſchen Volkes nannte, ſtehen heute nicht mehr verein⸗ zelt da. Auch die Reichsregierung iſt endlich aus der lange beob⸗ achteten Reſerve herausgetreten und gibt dem Sporte, was ihm billigerweiſe von der Regierung eines in Gefahr befindlichen Volkes gebührt. Nun ſteht ohne Zweifel feſt, die Reichsregierung den Kampf gegen die gefährlichen Seuchen der eſchlechtskranfheiten nicht allein füähren kann, daß ſie hierbei vielmehr der Unterſtützung der weite⸗ ſten Kreiſe der Bebölkerung bedarf. Und hier bietet ſich den Sport⸗ vereinen eine glänzende Gelegenheit, gemeinſam mit den Regie⸗ rungsſtellen für das Volkswohl zu arbeiten. Das können die Sportvereine! In den Jugendabteilungen der Fußballvereine, der Hockenklubs ſind viele Herren tätig, die ſich mit Liebe und Verſtändnis ihrer erzieheriſchen Aufgabe unterziehen; auch viele, die mit der ihr anvertrauten Jugend über die verderb⸗ lichen Gefahren der Geſchlechtskrankheiten für die Volksgeſundung mit Ernſt und Würde zu ſprechen verſtehen. Sie aufzurufen für den Kampf gegen den gefährlichſten Feind der Menſchheit, iſt der Zweck dieſer Zeilen. Mögen dieſe Ausführungen zum Nachdenken anregen, mögen ſie auch vor allem den Jugendlichen, der ſie lieſt, ohne ſie recht be⸗ greifen zu können, weil er die Größe der Gefahr nicht zu erkennen vermag, bewegen, über dieſe Dinge mit ſeinem Jugenderzieher zu ſprechen. Er wird dann aufgeklärt werden. 3 05 wird der Ernſt dieſer furchtbaren Gefahr verſtändlich werden. Und, ſo er ein Deut⸗ ſcher iſt, hingehen zu helfen und zu beſſern. Nutoſport Jeldbergrennen des Gau IIIa A. D. A. C. Für das Feldbergrennen des Gau IIIa A. D. A. C. am 5. Okto⸗ ber macht ſich in ſportlichen Kreiſen ein außerordentlich reges In⸗ tereſſe bemerkbar. Es liegen bereits ſo viele Anfragen aus allen Tei⸗ len des Reiches vor, daß mit einer ſehr ſtarken Beteilſaung und dem Zuſammentreffen erſter Konkurrenten um den Siegerpreis gerequnet werden muß. Die ideale Beraſtrecke, die über 8 Kni. bei einer Stei⸗ aung von 8 Prozent durch 34 Kurven führt, ift in beſter Verfaſſung und wird einen alatten Verlauf des ſcharfen Nennens gewährleiſten. Bei dieſem erſten Rennen in den eben geräumten Gebieten iſt. wo⸗ rauf noch beſonders hingewieſen ſei. mit iraendwelchen Schwierta⸗ keiten beim Ueberſchreſten der früheren Grenze nicht zu rechnen. da alle Zoll⸗ und Paßbeſtimmungen aufgehoben ſind. Auch die zahl⸗ reichen Ausflügler, die jetzt nach dem Aufhören der Paßkontrolle den eſeldberg beſuchen, werden ſich eine Beſichtigung dieſes ſpannenden Geſchwindigkeitsrennens nicht entageben laſſen. Neues aus aller Welt — Der Tod in den Bergen. Am Montag nachmittag ſtürzte am Flüeler Weißhorn der ſechsundzwanzigfährige ledige Muſiker Karl Richard Hauſck aus Wiesbaden. Mitglied der Dapaſer Kur⸗ kapelle, b. Er befand ſich mit einem Kollegen bei dem Abſtieg am Weſtgrat, als er zu Fall kam und den angeſeilten Kameraden über emen Felskopf hinter mit ſich riß. Sein Vegleiter kam mit einigen Verletzungen davon und konnte die Kunde von dem Ungſück nach dem Flüeler Hoſpiz bringen. Der Wirt, der ſelber Bergführer iſt, begab ſich ſofort nach der Ungſlchsſtelle, konnte aber nur noch den Tod des Verunglückten feſtſtellen. — Die Sommerftiſchler mit Dolch und Revolver. Zwei Som⸗ merfriſchler, die in Ullersdorf wohnten, wurden nach einer Verſammlung des Stahlhelms, der ſie beigewohnt hatten, verhaftet. Sie hatlen ſich als auswärtige Milglieder des Stahlhelms gusge⸗ geben. Bei der Durchſuchun fand man bei jedem einen ſcharf ge⸗ kadenen Revolver und einen Dolch vor. Beſchlagnahmt wurde aulch ein Tagebuch, in dem die ETmordung eines tſchechiſchen Grenzbeamten durch Erſtechen in der Nähe des Schleſier⸗ hauſes verzeichnet iſt. da man aber von einem ſolchen fFall nichts weiß, iſt anzunehmen daß es ſich um eine Renommiſterei handelt. Dagegen ſtimmt das Datum überein mit dem der Ermordung eimer Sommerfriſchlerin im Gebirge in der Gegend des Fuchsberges. In dem Gepäck der beiden, 17 und 18 Jahre alten Burſchen, wurden auch Damenfachen, Schmuck und anderes gefunden, die von(ebenfalls im Tagebuch verzeichneten) Einbrüchen herrühren können, welche die Verhafketen bereits zugeſtanden haben — Phenolgas zur Fiſchkonſervierung Bedeutungsvoll für den Keiſchwerſand und beſonders für den Kabeljaufang an den Küſten Neufundlands ſind die Verſuche, die in Kanada zu dem Zweck ge⸗ macht werden, Fiſche ohne Verwendung von Eis auf weſte Entfer⸗ nungen lebend und friſch zu erhallen. Es wurden kürzlich zu dieſem Zwuch verſchiedene Waggons friſch gefangener Kabelſjaue nach Mon⸗ treal verladen, die nach einer Reiſe von ſiebzehn Tagen ſo friſch an ihrem Beſtinnnungsort anlangten, als wären ſie eben erſt ge⸗ fangen worden. Die überraſchenden Ergebniſſe, die mit demneuen Konſervierungsverfahren ohne Eis⸗ oder Kühlanmagen erzielt worden ſind, dankt man der Verwendung von Phenol⸗ gaſen, mit denen die Luft der Transportwaggons geſättigt wurde. Die antiſeptiſchen und konſervierenden Eigenſchaften des Phenols, das in dem Wagen an die Stelle der Luft tritt, verhinderte den Prozeß des Faulens oder der Zerſetzung. Trotz der tötlichen Wir⸗ kung, die das Einatmen der Giftgaſe zur Folge hat, iſt von der Verwendung des Phenols, nachdem der Fiſch aus dem Transport⸗ wagen genommen und durch das Kochen jede Spur des Gaſeß ver⸗ nichtet worden war, kein Schaden für die Geſundheit entſtanden. Falls dieſe Nachricht ſich bewahrheiten ſollte, würde ſie wirtſchaftlich zweifellos von großer Bedeutung ſein. — Ein eigentümliches Vermächtnis. Ein Londoner Gericht hatte dieſer Tage einen ſehr eigentümlichen Fall zu entſchenden, Ein Kohlenhändler aus Maclesfield(Cheſhire) war geſterben und hatte ſeinen Beſitz im Wert von mehreren Tauſend Pfund Sterling— ſeinem Pferde vermacht! Der Verſtorbene hatte be⸗ ſtimmt, daß das geſaute Beſitztum mit allen ſeinen Gebäuden dem Pferde als„Heim“ dienen ſolle und daß es erſt zugunſten Her nächſten Angehörigen nach dem Tode des Pferdes verkauft werden dürfe. Weiter hatte der Verſtorbene verfügt, daß da⸗ Pferd auf keinen Fall zu irgend einer Arbeit herangezogen werden dürfe und hatte außerdem eine jährliche Rente von 52 Pfund Sterling für den Unterhalt des Pferdes ausgeſetzt. Dieſe Rente war von den Erben des beweglichen Vermögens zu zahlen. Die Erben fochten nun das Teſtament an. Der Richter Horridge erklärte jedoch, daß das Teſtament nichts enthielte, was gegen die Geſetze verſtoße, daß es auch nicht den guten Sitten zuwiderlaufe und ſomit zu Recht beſtehe. Da der Verſtorbene das Pferd aber ſelbſt niemandem ver⸗ erbt hat, können ſich die Erben leicht in den Beſitz des Pferde⸗ heimes ſetzen, indem ſie das Pferd ſeinem Beſitzer ins Jenſeits nachfolgen laſſen. Denn wo kein Kläger iſt, iſt kein Richter. — Mückenplage in Amerika. Die amerikaniſchen Staaten Wiſconſin und Illinois werden zur Zeit von einer Mücken⸗ plage heimgeſucht, die alles bisher Dageweſene überſteigt. An⸗ haltendes warmes Regenwetter iſt offenbar der Entwicklung dieſer gierigen kleinen Blutſauger beſonders günſtig geweſen. Jedenfalls ſind beide Staaten plötzlich von wahren Wolken dieſer Mücken, in Mmeriba Moskitos genannt, überfallen worden. Die Plage iſt ſo ſtark, daß der Aufenkhalt im Freien faſt unmöglich wird. Die ſonſt non Automobilen bevölkerten Straßen ſind leer. Am Ufer des Michigan⸗Sees, wo ſich ſonſt in dem öffentlichen Park von Chicago Hunderttauſende von Menſchen ergingen, läßt ſich niemand blicken. Fenſter und Türen werden trotz der großen Hitze ſorgfältig ver⸗ ſchloſſen gehalten und doch ſeufzt alle Welt unter den Stichen der Moskitos Der einzige Troſt der geplagten Bewohner beſteht in der Hoffnung, daß die kleinen Beſtien ebenſo ſchnell verſchwinden werden wie ſie gekommen ſind. Meſſen und ANusſtellungen . Eröffnung der Kölner Herbſtmeſſe „Die Kömer Meſſehallen haben zum zweiten Male ihre Tore affrret. Zur Herbſtmeſſel Vech ein Unterſchied zwiſchen den Meſſetagen im Mai des vorigen Jahres und dieſer Meſſe. Alles wickelt ſich glatt und ruhig ab. Es gibt kein Drängen und Schieben. Die Meſſeleitung hat von den Fehlern des Frühjahrs gelernt. Die Maſſem werden fern gehalten und wer nur aus Neugierde zur Meſſe will, muß dieſe Neugierde ſchwer bezahlen. Aber auch in den Meſſehallen ſelbſt hat man beſſer organiſtert. Die Wege ſind breiter gehalben, die toten Gänge, im Frühjahr der Kummer ſo manchen Ausſtellers, ſund verſchwunden. Und noch eine Neyveinrichtung: In den Haupbabteilungen hat man die einzelnen Ausſteller nach ihren Branchen in Untergruppen geteilt. Mit Mißtrauen ſahen viele Ausſteller auf dieſe Einbeilung, die nur für den Einkäufer bequem und praktiſch iſt, da ſie ihm einmal die Ausſteller ſeiner engeren Bpamche eng beieinander vorführt, zum anderen auch den Vergleich erleichtert. Aber ſchon nach dem erſten Tage iſt zu ſagen, daß nennemswerte Nachteile ſich auch für die Ausſteller daraus nicht ergeben haben; denn die Konkurrenten vertrugen ſich ſehr gut. Rein wirtſchaftlich betrachbet, weicht das Bild, das man ſich vom der Herbſtmeſſe in Köln nach dem erſten Tage machen kann, nicht ſehr von dem ab, was man von den vorhergehenden Meſſen in Bresſau, Leipzig uſw. gezeichnet hat: Geldknappheit und dadurch bedingt Kaufunluſt. Fall der Jollgrenze, Ermäßigung der Gütertarife und wie all die Ereigniſſe der letzten Wochen heißen mögen, haben ſich auch auf der Kölner Herbſtmeſſe noch nicht aus⸗ wirken können; die Wirhſchaft iſt noch nicht wieder angekurbelt. Und ſo heißt es denn wohl für die Meſſewenwaltungen und die Meſſeausſteller, die Hoffungen auf das Früßjahr zu ſetzen. Bis dahin muß ſich entſchleden hoben, ob Deutſchland durch das Ab⸗ kommen von London wirtſchaftich ſanjert werden kann oder ob auch dieſer Weg nicht zum Ziele führt. Aeußerlich iſt das Bild der Herbſtmeſſe gegenüber dem der Er⸗ öffnungsmeſſe weſentlich nüchterner. Die vomphaften Stände, die die die Frühſahrsmeſſe mehr zu einer Ausſtellung als Meſſe ge⸗ macht hatten ſind verſchwunden. Was diesmal geboten wird. iſt faſt alles meßfähige Ware. In der Halle der Technik ſind die Rie⸗ ſenbauten verſchwunden, der Lärm der ſurrenden Maſchinen iſt we⸗ ſentlich geringer, ebenſo im Freigelände, auf dem noch mancher Blatz nicht beſetzt iſt. Das Bild der Textilmeſſe weiſt gegenüber dem Vor⸗ ſahr, abaeſehen von den oben erwähnten oraqaniſatoriſchen Ver⸗ beſſerungen, nur geringe Veränderungen auf. Die Schuhmeſſe ſcheint uns arößer geworden zu ſein, während die Gruppe Nah⸗ runas und Genußmittel, wohl in Rückſicht auf die erſt vor einigen Wochen an der gleichen Stätte abgehaltene Anuaa, eher etwas kleiner geworden iſt. Sehr reich beſchickt iſt dagegen auch die Abteflung für Möbel. Die Solinger Stahlwareninduſtrie iſt in der Südhalle ſehr vorteilbaft plaziert und in dieſer Veziehung wohl zu⸗ friedener als im Frühfahr. Großes Intereſſe begeanete auch die Ausſtellung der Sowfetrepublik. Trotz des recht ungünſtigen Wetters, das in den Nachmittags⸗ ſtunden einſetzte, war der Beſuch der Meſſe recht aut. Ueberall herrſchte reaes Leben und man merkte. daß es in der Mehrzahl wirk⸗ lich ernſthafte Intereſſenten waren, denen vielfach nur— das Geld zum Kaufen fehlte. Trotzdem konnte mam aber auch ſchon am erſten Taage beobachten, daß des öfteren recht umfangreiche und aute Auf⸗ träge erteilt wurden. Allerdinas mit Intereſſe für die Billiakeit die Berückſichtigung der Qualität oft nicht ermöalicht. Mit großen Hoffnungen wurde die Kölner Meſſe nicht eröffnet. Die Hoffnungen, die man in ſie geſetzt hat, wird ſie aver ganz erfüllen. Vielleicht noch etwas mehr. G. Bl. Landwirtſchaſt Landwirkte beizt das Saalgekreide. Die Hauptſtelle für Pflanzenſchutz, Freiburg i. Br., gibt bekannt: Durch die Brand⸗ krankheiten, durch Auswinterung infolge Schneeſchimmels, ſtellen⸗ weiſe durch die Streifenkrankheiten der Gerſte, erleiden alljährlich unſere Ernten Verluſte, die durch eine richtige Beizung des Saat⸗ gutes hätte vermieden werden können. Die Saatgutbeizung ſollte deshalb von keinem Landwirt unterlaſſen werden. Wir geben im folgenden die vom deutſchen Pflanzenſchutzdienſt empfohlenen Saat⸗ beizmittel an: Gegen Weizenſteinbrand: Agfa⸗Saatbeize, Germiſan, Hohenheimer Beize, Kalimat, Sublimoform, Tillantin B, Tillantin E, Uſpulum, Weizenfuſariol. Gegen Streifenkrankheiten der Gerſte: Germiſan, Hohenheimer Beize, Tillantin C, Uſpulum. Ge⸗ Hohenheimer Beize, gen Schneeſchimmel(Fuſarium): Germiſan, Roggenfuſariol, Segetan 80, Uſpulum. Man halte ich genau an die Vorſchriften auf den Packungen und verändere nicht willkürlich Konzentration und Beizdauer. Die Tauchbeize iſt auf jeden Fall der Benetzungsbeize vorzuziehen. Gegen Weizen⸗ und Gerſten⸗ flugbrand hilft nur die Heißwaſſerbeize: 4 Stunden in Waſſer von 30 Grad C; 10 Minuten in Waſſer von genau 50—52 Grad C, dann kalt ſpülen oder ſofort flach ausbreiten. Kupfervitriol(Blau⸗ ſtein) iſt zur Saatbeize nicht zu empfehlen, da er leicht Schädigung des Saatgutes bewirkt. der Einſchränkung, daß das — 1 6. Seite. Nr. 428 Mannheimer General- Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) ——— RDRr Frrrrrrrr. ²˙ ·˙—» JJJC(((CbcCCͥͥ ĩð2K ·˙•Aff—·— 0 Tliandels eEs Iänmnhelmer Gene eee eee beebene eeeene e, 7 8 0 2 5 411 5 3 tanden J N Insbesondere zeigte sich Interesse für schwere Montan- einer Zeit mit bereils stabilisierter Währung ents 15 Deuisenmarkt Werte unter Bevorzugung von Phönix, Mannesmann, Die Bilanz verzeichnet 225 629 Biq Kreditoren Unter Berliner Devisen in Billionen Gelsenkirchen, Bochumer und Deutsch-Luxemburger. Vonüber 199 217 Bia Debitoren, und 180478 Bi&ι Waren. bins Arittich G1: 8. 12 b G. 15. B. 15. p.[Maschinenfabrikaktien waren Löwe begehrt Gute den Immobilien erscheinen 374 Bi und unter Mase 1 15 Hohnne 16080 161,0 vol 160.80 161,50 voh Haltung war auch auf dem Schiffahrts- und Bank. 20 537 BiA Neuanschaffungen. Die Goldmarkbilanz 80 Huenos Alres. 14445.455 4% vol[aktienmarkt festzustellen. Reichsbankanteile wurden absehbarer Zeit vorgelegt werden. Brüßbsel 20,0 21,00 vol 20,90 2100 voll zeitweilig zu anziehenden Kursen gehandelt. 85 ——5 735 11 7 5 73 5 Im Gegensatz hierzu schwächte sich der Markt der Waren und Märkte nzig 86 vo 5 voli i erei ie 1 2 5 bepenhagen 70% 71½38 voll 71.0⸗2 78s v01 aen Offizielle Preise der Mannheimer Produktenbörse Lssabonn 12,22 12,28 voll 12,22 12,8 vof ederholten uce Lor mpendehig e eeneen e Die Kurse verstehen s ch per 100 Kilo netto waggontrei Mannneim ohne Sack 2 Stockhoim 11147 11203 vol 111,42 11,3s voll der Aufwertungsfrage nicht Wirkungslos geblieben sind, und in Rentenmark Helsingiors 10,49 10,55 voll 10.40 10,55 vol infolgedessen die bisherigen Käufer zur Glattstellung ihrer FPrelavotterungen vom 18. Septembor 1924 325 ſtalien 18,35 18,45 voll 18,5 1845 golHaussepositionen schritten. Auch Canadaaktien gaben Welzen, inlündlscher 2800—%0 Koggenmenl 1280—13%0 Londn 18,7 138,805 voll 18,75 18,845 voll nach. Sonst war die Haltung im Verlauf unsicher und ün 855 41 ee— 15—* 21 850 51 2 85 155 vol lustlos, da die außenpolitische Lage Befürchtungen auslöst. eee 247502200 20780 1920 401 Auch die Kurse der Industrieaktien bröckelten ab. Sraü-Gerste(alte) 25,60—27,50 Flesenheu. Iose— Spamen 54,86 55,14 voll 55.J1 55,39 855 Kusländische Renten konnten den Stand der vorigen naler n 20.60 22.00 ee— 1,720.715 voll.705.15 voll Woche nicht behaupten, namentlich Waren anatolische Eisen-„(alter) 21,00—24,00 Press-Stroh— Konslantinopel 2,27 2,20 voll 2,285 2,05 vollbahnen gedrückt. MHals. gelbes mit Sack) 20,50—,— gedundenes Stroh— Rio de Janeiro 0,395 0,405 voll 0,395 0,405 vol Welzenmehl gasis Spaz. J(fidhtyreis) 38,50—36,75 Raps Wien, abg.. 5,915 M 3,9350 5,915M 5,935 M rertei: Weizen 2777 58 938 1 520 121 5 5110 0 Abbau der Binnenzollgrenze erteilungspreise vom 1. bis 15. September 1924: 10 Ausosla 8 15 5 inländ. 22,50, ausländ. 26,00. Roggen 20,50, Hafer, ausländ. usoslavien 5,58 5,0 voll 5,07 5,09 voll Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, haben Braugerste 24,50, Futtergerste 21, Mais, gelbes mit Sack 19. * 5,4 M 5, 40 vol 5,45% 8,4% vol die Besprechungen in Coblenz zu dem Ergebnis geführt, daſ 8 2 5 8 9 8 3,05.07 voll Vone, een den te Transitlager im Mannheimer Hafen von den alllierten MHannhelmer Produktenbörse Zollstellen bis zum 21. September 1924 weiterverwaltet und 5 je feste Börsenherichte ven da ab an die deutschen Zollbehörden übergeben werden. m. Mannheim, 18. Sept.(Eigener Bericht.) Die 1 Waren aus dem unbesetzten Deutschland können nach vor- 9 6 5 auch 5575 1 5 9 88 115 118 ver 8 heriger Anmeldung bei den alllierten Zollämtern ohne wei- etwas ru Ser, da ein grofßer Teil des vorläufigen Bede Frankfurter Wertpapierbörse teres vom Transitlager entnommen Werden. gedeckt ist. Man verlangte heute für W eizen, inlägg Anleihen schwach, Industriewerte lustlos Die von den Alliierten gestundeten Zoll- und Steuer- 23—24,50, ausländ. 26,50—28,00; Roggen, inländ., 21—2 Frankfurt, 15. Sept.(Drahtb.) Heute sind es Gerüchle über eine sehr ernste Regierungskrise, die den Gang der Geschäafte an der Börse ungünstig beeinflußten. Man er- Wartet, daß diese Krise bereits gelegentlich des heutigen Ministerrats akut werden wird. Namentlich die deutschen Anleihen hatten heute über einen scharfen Kursrückgang zu klagen. 5 proz. deutsche Anleihen eröffneten mit 1000 und gingen dann in ziemlich raschem Tempo auf 0,925 zurück. 372 proz. reußische Konsols hatten einen noch größeren Kursverlust zu verzeichnen; nachdem der Kurs anfäng⸗ Uch noch 1,750 war, wurde später nichts über 1600 aus dem Markte genommen. JIwangsanleihen waren schlieB. Iich 22 und sogar Schutzgebietsanleihe mußten auf 9% Weichen. Auch auslandische Renten begegneten nur geringem Interesse. 8 Auf dem Industriemarkt sind die Kurse gegen Freitag fast vollkommen unverändert. Wenn man aber die am Samstag genannten Kurse in Betracht zieht, muß man die Feststellung machen, daß die Kurse sich wieder bedeutend abgeschwächt haben, namentlich auf dem Chemiemarkf. Eine Ausnahme machte nur Phönix, die nahezu 4 Billionen fester Iiegen, weil man hier ein sehr günstiges Umstellungsverhäaltnis der Aktien erwartet. Man spricht von 2: 1 unter Umstäanden sogar von 3: 2. Wenig Veränderung zeigte sich auf dem freien Markte. Api 2,25, Becker Stahl 176, Benz 3,75, Entreprise 24, Growag 0,190, Krügershall 9, Petroleum 17,50, Ufa 1128. Berliner Wertpaplerbörse 5 Käufer am Aktienmarkt Berlin, 15. Sept.(Drahtb.) Die angekündigten Maß- nähmen der Regierung zur Exleichterung der Steuerlasten, um den Wiederaufbau der Wirtschaft zu fördern, sowie die guten Aussichten auf das Zustandekommen des Kohlen- Syndikats haben Käufer für die Industriewerte zu der Börse geführt und infolgedessen stellten sich bei Beginn der Börse die Kurse für die Aktien meist höher. —— KURSZETTEI. Ixtlen ung Aus zubzaaleſhen In Blllenen Prorenten, Sfückenofierungen in Bliſtonen Harx pro tüth 1 15. 12 15. 12. 1 Triootw, Beelgh.—.——,— JVor. Ultramarlnt. 14.— 14,90 Zaohookew. Kit'n 1,40 Thürg,Llef gotha 8,75 8,0 Ver. Zellst. Berl..— IUhrenfabr.Furta 4,—, Vogti. Magoh. St. 290 3.„ Frankenthaf.60 Ver.deutsoh. Oele 29 50 23,— Voſgt& Häff. St..70.50 V. t. oh. Ind.Malnz 12.75 12,45 Volthom. Seſl.K..65 2,80 Offsteln.. 3,.— Ver. Faßf. Cassel 3,30 3,40 Wayss& Freytag 385.3 Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. 2 2— 15 Alig. D. Oredith. 2,—.— Badisohe Bank 24,8 24,50 Bunk für Er. ind. 1,90.— Verelnsbank Bayr..-Cred. VW.—-—— 81 „ Hyp. u. Wb. 2425 2,30 Barmer Bankver. 1,80 1,60 Berlinertlandges..— 27,— Com. u. Prlwvaibk. 5,30 5,15 Darmat..Mat.-B. 8,80 8,76 Deutsche Bank. 10,60 10, .-Aslateoh. Bank—„ „ Vebers.-Bank 70,— 79,— Rheln. Hyp.-Bank.— 5,.— —41—81 Sudd..-Cred.-.—. Dresdner Bank Erkfrt.Hyp.-Zunk 440 4,2 Metallb. u..-G. 12,75 12.50 5 Mitteld. Gred.-B. 1,80 1,75 Aurnberg..-Bk.—.— Qsster. Gred. An.„30—,36 Frankf. Allg. Vers. 7⁴.— 73.— Pfülzer Hyg.-Bk. 5,50 5, .Fflekt. u. Werte 320 3,20 Reichabank. 44,50 48,800 Frankf. H. u. AHltv. Bergwerk-Aktien. Zoohumerpb..d.—,——.— Harpen. gerdbau 68,— 68,50 Obsohles. Eb.-Bd. 11,65 1, 25 5 Buderus EIsenw. 11,15 10,75 D. Luxem. Bergw. 43,— 48,50 Esohwell. Berqw. 71,.— 72,.— Frlodrlohsb. B00.—,—, gelsenk. Bergw. 54,25 53.— deltenk.Aubstahl 18,— 16,10 Kalſw. Aschersl 16,45 15,50 do. Kallwrk.Salzdetl.————Phönlx Bergbaũ 36.65 40. Kallwyrk. Wester. 18 80 18,— Lothr. H. u..-V. 38,50 39,50 Transport-Aktien. Sohantungbahn. Hbg-Amk.Pakotf. 25,75 25,6 Gester.-U. 5t-.—— Industrie-Aktien. Elohb. Hannbelm 30,— 20.— Gad. Anllln u. Soda 17.75 17,75 CementKarlstadt 8,90 8,.— .-Kempf-Sternb. 37,75 37,25 Bad. Elektr.-det..49 0,48]„ Tothr. Metz— Halnzer Stamm. 60.— 60,.— Bad. Hasch, Durl. 15,.— 15,—chamotte Annaw.—,— 9,50 Farkbrauerel... 23.—Bad.Uhren Furtu,—„= 13,50 Chem. Wrk.Aldert 40.—58.— „ doldenberg 34,— 35,— „ Grleshelm. 14,50 14,75 Sohöfferh. Blndg. 19.50 20,— e 5 Sohwartz-Storch 21,.— 21,—Baper. Cellulese—.——— Verger.. 16,— 16,50[Beck 4 Henkel. 295.80„ Moller t..12.7 dt, Gebr. Wächt. 2,0 210 Bergmann Elektr. 13.— 13,25Oont. Hürnd. Vig.—20.— Aaler Oppenbelm.—.——Binghetallwerke 2,48 2,100 Balmler Hotor..—.0 5 .Bl-u. 8. Braubaoh—.——,— Pt. Elsenk. Borlin 8,10 5, 50 2,,. Stamm.30 8·90 Srem.-Barigh.Oel—— 20,28 P. Gold-..-Anst. 14,— 18,0 „—Ibeutsohe Verlag 29,50 30,— Aebhaff.Suntpag, 25=25 28,5 Brookhues.-W. 5,10 5,75 Dyokerh.& WIdm..10 4— Durrkoppwrk. St.—.— Dusseld.Rat.Düurr.— 2,80 Adlerwerke Kley..20 Anglo Oont.uano 11———Breuer Stamm Lechatt,Lelletoff 19,3 19.65 Pronget. Sobienk 34,.— 30,— Dfnglerzwelbrok. 5,50 Zahnbed Darmst. 1,55 1,50 PBurstf. Eriangen——— Laden. Welnheim C,0 0,80[Cem. ileidelberg 15,.— 15, .3 0 Vor. Pinsel NHurnb. 18,50 24.—Zellst.Waldhöfst. 10.15 10.75 Ben?!—2* Elberfeld. Kupfer.190.20 Entreprises 21,50 21.— 12. 8 12. 15 D. Hypothekenbk.—,— 3,70 Rheln.Greditbank.30.65 toont.-Gegeſls. 1,38 11.% Südd. Disoontog. 825.75 %5 685/ wiener Bankvef. 0,25 0,25 Wiibg. Zankanst.——, Notenbank 53,.—— „ Verelnebank—,—.— Mannh. Vers.-Ges.—,— Sonantungbahn,.75 1,50 Allg. Lok. u. Str. 40,— 4175 Südd. Elsenbahn—,——.— Baltimors. 47,— 46,25 Oberrh. Ver.-des.—, Eund.(0) 13.— 12.45 RHhelngraunkohle 29,.—28,75 5 Salzw. Hellbronn 41.—4,— Bannesmannröh. 37,75 38,50 Telius Bergbau. 1,90.0 V. K. u. Laurahütte.— 6,50 Aooumulat. Fabr. 27,20 20,— Adler& Oppenb. 58,— 63,— Baloke Masohin..— Adlerwerko... 2,56 2,70 Bayr. .-G. f. Anllinfarb. 13,75 13,65 J.. Bemberg.. 18,25 18,2 Alexanderwerk. 8,10 3,10 Bergmann Elekir. 11.5d 12.75 Chbem. Heyden.. 3,15.9. Allo, Slektr.-ee..— 3,75 Serſin-Anh.lseh..50 3,75 Chem. Neſler 13 13,5 Als. Portl. Zement 46.25 46,— 59.— amme dles 4 00. 3,50 8,50 Eerliner Masohb. 13,15 12.— Chem. Albort 40.— 37.75 Anglo- t. guano 10.15 10,25 Berzellus Borgw. 3,90 5,90 Dalmler Motoren 3,10.— Ankalt. Konlend, 22,— 28,— Bing Nurnderg. 2,28 2,25 PDessauer das. 27,75 27.05 Annener dupstahl 8,50 8,30 Bismarokhültte.—.—— Arenberg 1,90 2560 d 5,05 5,25 Baltimore& Ohlo— 47,— Elsenw. L. Meyer ElsehwerkKalfgft. Elektr. Lloht u. Kr. 9,50 Eis. Bad. Wolſe — 9 Frankfurt. EmaſileSt.Ullrloh Tülnger Worme—.——— delling 4 00... 1,— 210.10 Franki Pok.4 WIt. 3,13 3,.— Holzmann, Phll.,.— kolinger Maschln. 6,70 6,— ritrner M. Durl. 25.— 23,0 Kemp, Stettin Ettlinger Apinn. 0,— 80,— Grün, flifinger 13,63 13,7 leln,s oh. A Beok. Fab. Joh. Sleistift 13,25—.— Hald& Meu, MAhm.—,— 19,.—Knorr, Mellbronn Faber 4 gohlelok. 3,38 3,55 flammer Oanabr. 14.10 13,30 Konserven Braun Farbwerk Mühlh.—,——.— Hanfwork.Flssen 14,— 14.— Fahr Gebr. Firm. 5,50 5,— Hieddernh- Kupfer 6,60 6,50 Krumm, Otto. Felt.Aulll.Carlsw 21,.— 21,50 Herzogp.Munchen— Felnmeeh. letter 14,25 1425[lilipert Armaturf. 6, 5, .45 Lahmeyer 4 00. 9,20 9 Lech 157,%[kslet Sectferfet 180 180 ffireohNCpT.Het—.——.— klborielder Farb. 14.88 14,0[Gaggenaü Eidert. Farb. V. B. 147 1,63 Fllztabrik Fulda.80 3,75 Hgon-und Tlefbau 3,40 3,40 Elberfeld. Kupfer beträge sollen nicht vor F älligkeit eingezogen werden. Bei noch schwebenden Zollstreitverfahren empfiehlt es sich Niederschlagen des Verfahrens und Rückgabe der Ware zu fordern, oder den zustàndigen Handelskammern zwecks Vermittlung Mitteilung zu machen. Die gegen Bargeldhinterlegung ausgestellten Kautions- scheine müssen augenblicklich auf dem Zollbureau im Lokal. bahnhof Ludwigshafen eingelöst werden gegen eine dort ausgestellte Bescheinigung, daß die elsässische Bank beauf- tragt ist, die Summe zurückzuzahlen. Diese vom Lokal- bahnhof Ludwigshafen ausgestellte Bescheinigung muß auf dem Bureau der Inspektion principale in Ludwigshafen, Oberes Rheinufer 29, mit einer zweiten Unterschrift ver- sehen Werden, worauf dann die Auszahlung bei der Bank stattfindet. — Ursprungsbezeichnung bei Warensendungen nach Argentinien. Wie uns die Außenhandelsabteilung der Han- delskammer für den Kreis Mannheim milteilt, tritt das argentinische Gesetz über Ursprungsbezeichnung auf den aus dem Auslande eingeführten Waren nicht erst mit dem 7. Dezember in Kraft, sondern bereits am 10. November. Alle in Argentinien fach dem 10. November d. J. eintreffen- den Waren müssen eine Ursprungsbezeichnung in beliebiger Sprache, wie Deutschland, Industria alemana, Made in Germany, aufweisen, die auf jedes Stück, bei Metallen undl Metallerzeugnissen geprägt, bei andern Waren gedruckt sein und außerdem auf den Verkaufspackungen nebst Maß, Ge- wicht und Inhalt, bei Nahrungsmitteln und Gespinsten nebst Angaben über Reinheit oder Mischung, gedruckt erscheinen müssen. Prägung oder Aufdruck auf je ein Stück können bei besonders kleinen oder handelsüblich nicht gezeichneten Waren fortfallen. Emaillier. und Stanzwerke vorm. Gebrüder UIlrich, Maikammer(Rheinpfalz). Die Gesellschaft beantragt aus dem nach 20911 BI¶ Abschreibungen verbleibenden Rein- gewinn von 124 819 Biq auf die Stamm- und Vorzugsaktien eine Diyvidende von je 1 G4%(i. V. 200 Prozent in&A) zu verteilen, da das Ergebnis per Ende Juni zum Teil aus 1 .—[Zuokerf. B. Wabl, 230 „ klellbronn..89.80 80 3,20 „ Bheingau..75 2 „ Stuttgart. 3,45 3 Freiverkehrs-Kurse. .55 3,7 Krelohgauer. Rastatterwaggon.65—— Mansfelder... 4,— 375 Ufa. 10,75 11,45 Mez Söhne.... 225 2,25 Ahm. Kohlenanl. 10,90 10,50 Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktlen. .-Austral.Dsoh. 24.— 24,75 Hb.-Amk. Pakstf. 26,20 25,5 0 .-Südam.'soh. 36,— 35,30 Hansa'schlff. 10,60 10,84 Bank-Aktien. Norddtsoh. LIoyd 5,.— 5,36 oland-LInle.. 9,25.50 erdin.Elbesohfff.60 2,50 Zank f. el. Werte 5,25 5,80[Dtsoh. Aslat. Bunk 35,— 35.— oest. Ored.-Anat. 0, 35 0,95 Barmer Bankver. 1 Borlin. kid. Oes. 28.—27,50 Pt. Uebersee Rk. 76,— 76,— Rheln. Creditbank 2,40.23 Dom. u. Prlxatbk. 5,45 5,5 Pleo. Commandii 11,80 11,45 Darmat. u. Nt.-B. 8,75 8,6 5 Dresdner Bank. 75.50[Peuteohe Bank. 10,68 10, 50 feſchebank. 45,8 46,— nddeuteoh.Dlso..50 6,26 5,35 6,½75 Wertbann. 0 Altteld. Kreditbk. 1,80 1,75 Industrie-Aktien. Baulsche Anliia. 17,75 17,50 gr.-Besligh. Oeltf. 21.— 21.90 %% Sremer Vulkan.50 5,0 Splegelhlas 6,10 6,25 Buderus Elsenw. 11.40 10,0 Ebem. Grleshelm 14,45 14,40 — Berllinkarlsr. Ind. 67.— 67,— Chbem.delsenk., 70.— Bergb.—.——— Bochumer Gubst..— 4778 Deutsohe Kallw. 44.— 43,4 Deuteche Hasch 3,78 5,25 Eisbach à& Co. 21,— 26,50 Gensohom 4 0. 10— 17.— Dauteoh. Elsenk, 6 20 6,20 Donnorsmarokh-, 85.— 86,.— Faber Bleletift. 11, 18 13.— 8,50 4,50 keſch Llat 4 80..— 3 Dusseſd. EIsenb. 12,50 17,50 Feid Dynamit Mobel.. 9,60 9,80 Felten à Gulfl. 21.— 21.250Hebr. Arohmann. 3,.—.7. Eokard Maschln..— 8,25 f. Frlster. goldsohmid repplner Th. 11.75 11 orke.6,— 38, orz. 6,75 6,50 1225.50Ganz Ludwig...30 0,32 0 Franbfurter Hof 16.50 18,— löochsterf Farbw. 13,75 13,75 9,2.30 Fuchswag.Stamm.20 1,10 Hoizverkohi.-Ind. 6,5.80 410 4,45 Ganx Ludw. Haln d,35 0,33 lungkane Stamm.60.75 0„Kammg. Kalsersl. 10,10 10,— Edrnd 4 sehmer 32,— 34.— doldschmidt Fn. 12,25 11,75[Karler. Haschla.— 47 9.0 475 5, 3,0 ,40 1 Kraus& 00., Lok. 4,30.— .⁰ 40 dg.⸗wien Gummi.0 Harkortgergurk. 6,25 6,50 Humbeidt Masob. 17,80 17,80 Kollmars Jourdan 18,— 19,85 Harpen. Berphau 70,25 60.500Httw. 9.Kayser—— ee Hasck. 2,0 2,00 le Bergbau. 16,75 15,75[Krauss Cle. Lok. ookmann neduelgebutte. 27½ 24, 45[Hebr. zunghans. 8,50 8,00 Lahmeyer& C0..85 6,50 Hlipert Hasohin. 4,0 4,8 Kabla Porzellan Hindr.& Aufferm. 5,0 F. 20/Kailw. Asohersl., 15,75 18,85 Linde'sElsmasch. Hlrsch Kupfer.. 19,75 20,75 Karler. Masohin. 3,.20.2]lindenberg. 40,25 40,— Kattoneitz. Borgb. 25.— 25,250Parl Lindström 15,2513.25 dohet Ingel Schubfabr. 2785.50 ugsburg. 14.6 14.60 1 .50 Rohenlobe-Werk. 20,.— 20,250, fH. Knorr,.. 3,40 3,40 anea Lloyd. 1.20 TesHorchwerke... 10,— 10,50 Gebr. Körting...90.75 58.50/Kosthel Ooll. 6,75.25 osthelmer 00 4008.40 .20.10 %25 420/M. zudel 4 00.. 5,75 5,5 Kyffnauser Hütte .75.40Caurahutte. 6,90 6,30 arbw. 13,15 13,75C. M. Komp... 0,55 0,50 Lederwar. Rothe 70, Led. Sploh. Pr.-A. 2,.80[Pf, Tudwigeb. Walzm. 41,28 41,— Tute Hasshlnen.——,— Lux'sobe Industr..— 6,— Halnkraftworke. 7,40 7,28 Met.-Aetz Miseh. 7,75 3,1 Metall Dannhern——, Rg. Ulag, Mubld.. Moenns Stamm. Metoren Doutz.—.——,— Rodberg Darmst. 3,— Motorf. Oberurs. 15,75 15, eln. Aebb 4 Seh. 2,28 2. aseh, Leud..30 3, 0 Selllndustr. Weift—, 5 Rütgers-Werke. 16,25 10,50 rek. Lad.0,—. TUi, a⁰ 4— „Mahm. Kayser 3,0 3,0[Sohramm Laokf..— 3,75 Ludw.LoeweA Co. 6 ½7 TnFule Stingd..—. Sebriftg. St. Frkf. 7,10.—C. Loren:.7.% Mühineim Berg. 65,25 65,2 Rhein.Eektrlzität 8,10 8,20 dillrge ArFrk, 5,15 5½7 gokuokert,Hürnb. 35,75 6,—Lothr. Forti.-Cem. rzellag Mezsel 10, 10.— Soß. B. Wessel St..— 2,650Lüdenscheld Met. SohuhfabrikHerz 3,20 3,.—Tukau& Steffen 7. .olek. M. Stamm 3,10 8,15Sohunfb. Loander 1,10 1,10 NMayirus.-G.. 2,— 189 0.80 Hannesmannröh. 48, 40 38,50 545 1,80[Phenanla Kachen.90 4,75Slob. 4,00.J. Malnz.25.0 Hansfeld, Aktlen—.—.90„ 2,50 2,0 Rlebeck Hontan 33,50 34.25 Slem.KHals., Berl 40,50 41,—Markt-u,Kühſhall. 11— 18,45[orenstein&Kopp. 16, 10 16,65 8,10[Sinalog Detmold„25 3,10 Maximllianzau. 9. 5 ech. Wob. Linden 5,20 4,35 Hermann P Fr. Meguln& 60, 10,50 10,0 Hathgeber ar Wefer 27,50 WA 5 Südd Drahtindst.—— 10 827.40—1705 and. 6,— 5,70Rütgerswerke. 16,— es: 70 1 ldeeheenwere?; 2— 1 Meckars. Fahrzg. 4,35 4,0 Sohllnok& O. Hbg..—, 8. Led. St. Ingbert—.— Strehet. V. Hreed. 650 7. eterbntepFrirr J0 Sehneſipr.Frank c70, Unke& Hſofmann 5275 7825 u 4 denest...— 56,25 deln. scnuntent 2 80 0 .25 Hotoren Deute. 2,78 20.— fheln. Chamotte 6,20 2½25.— Heckars. Fahrzg. 4,40 4,40 Miedlaus. Kohlen 38,75 39,75 2˙ 2½10 Kordd.Wollkämm. 36.50 39.50 Fheln. Möbelstoff.40 Obersehl. Esb. d. 11,50 10,85 Rheinstahl Elsenindst. 12,50 12,25 Nheln. Met. Vorz.——— 9,40 Fnönix Bergbau. 36,78 40,25 e„ 2— 1½80 wendigsten Bedarf eindeckt. Abschluß von etwa 9,— Lstrl. p. e. t. aufzuweisen hat. 12. 18. 14.%. 50142.0 Sebghdubstabl. 17 59 17.46 Tean schuns. 1469 13x8aſf,Sanhe..2p. 39 63 Sarott!!. 1 15 Hugo Sohneldor, 4,10 4,10 Thale Elsenhütte—.— Sonubert& Salz..75 9,— Sohuokert& C0. 35,25 35,25 Unlon-Glegerel Stemens Elektr., 6,90.9 Slemens&kHalske 42,— 41, 25 Varziner Papler. Sinner.-.... 6,75 7,—Ver. B. Frki. qum.—,—.— Stettinen Vulkan 16.29 15,70 Ver. Chem. Charl. 18,— 15, 50 Stoehrkammgarn 39.75 39, 10 V. Ptsoh. NMiokelw, 2,.— 20.50 Wittenerdußstahi 2275 225 Stoewer Nähm.. 1,— 12.15 V. Gianzstoff EIdf. 44,94 14— 1 Stollb. Zinkhültten 31,80 30,1 Südd. Iimmobllen. 3,80 3,20.Sohunf. rn.& W. 2,75 2,55 Otsoh. Australlen 24,— 24,78 Ber.-dub. Hutibr. 21.— 22,50 Salzdetfurth... 20,45 20/5 Durener motall. 50 19 Conoord.Spinnor, 2,70 2,40 Scheldemandel 18,50 18,35 Ptach. Au feiegr. 2 3⁰.— Deutsche Kunstl. 1,70 1,75 3,.10 gebhard Textil. 0,5 6,10 Tefohgräber...ſo.— gebr. Goegherdt. 12,5 13,50 Thoeri Gelfabrik 6,58 6,10 WImnelmeh. Eulau 0,80Gothaer Waggon 2,55.840 Thüringersalinen 14.— 13,.— zouth W. 5% MHexlkaner—,— 43,50 Adler Kall.. 22,75 23,— Apl, Alig. Petr. ind. 2,25 2,60 Socker-Kohlo.. 5,50 5,80 Beoker-Stabl..25 1,25 Dlamond.. 13,75 15,60 Deutsoh-Luxemb. 48,— 49,28 9. Elsenb.-Sional. 4,80 4,25 Asohafftg. Zelſat. 10 90 20.15 Gebr.B önler 4 60, 28,50—,— Peutsche Erd1 39.25 39.60 Augab.-ß. Masoch. 20,55 18,60[Braunk. u. Brikets 33,— 33,— Deutsoh.gusstahl.50.40 geufsonekehalw..40 J,10Eoktr.Tleferüßg. 3,0 14,J0ldelsenk. Bergw. 5l, 75 58,— 4. Fledir.Tlont.Kr. 4,8.15JGelsenx-gubstadi 16.50 14.60 gonarsehütre.. 3090 85a5 Deutschestelnzg..50 6,0 Emallle Ulirlonh 480 4,0ſderman. Portl.-Z. 6,70 6,0 geuteche Wolft.78 3,30 Enelnger Fllter. 9,75 9,50]Gerresbelm. Glas 48,— 36, 0 Eechtd. Bergwerk 70,25 22,50Gles.. olektr. Unt. 17,80 18,60 1924or—.——, 25 B. eiohsant, J0420 904 4e% beneobs An. —* mühle Fapler 3,70 720 Arltznerkasohln. 25,— 23,.— 4% Jedet. Sohtza. J,=.88 4/ Turk. unlf. Anl.——,— 4%„Goldrente 10,10 10,— 4%„oonv. Rta.—,— 1,30 4%„Sibecrte,.20 2,10 4½%.St.-. 1513.85 6,80.805/„ neugfr. . 3. 3,100frun 4 Slifinger 14.— 13,65 180 60 Euohe Waggon., 110 1, i00Hagkethal Draht.75 2,7 1 Hallesohe Masoh. 11.50 11.30 Hammers. Spinn. 13.40 13,65 Hannov, I. Hecteh Ele. g. 5t 20,28 J,50Hibonnerwerke 37,50 58 4% mfk. A. Anl 10.85.— ——— Waggentah. 9,.— 4⸗.-Elt.] 17.— 14,25 Fhlligp Holzmann 5,— 5 Köln Rottweſior, 9,.—.— 0 27 5 .60 7,— 50,50 50,50 3. 9% do. do..960.,9005⸗/ %½%-Sohatza. %/% V. u. V. do. 1, 100.875 3½% 8adAnl. abg. l,850 1, 850 6½%%/oi.—IX. do. 0,630 ö,7508% Rheln. Masoh.Led. ,50 3,50 2,25 .75 34,75 Rhenanla Chem..80.75 Kokswerke 39,30 40,50[Rlebeek Montan. 3,50 35,— 1½%0 Non.1687—.——,— Rombaoh. Hütten 18.67 17.—4½% Rosltzer Braunk. 19,50 16,504¼% do. Sohatz, 6,75.— Rosltzer Zuoker, 4,— 4,— Sllberr. 2,10—.—4% Trk. Bagd.S.——— 4 0 ausländ. 2250—23,00 Gerste 24—26, Hafer(je nach Qualitat) inland. 21—24, ausländ. 22—24.d, alles per 100 kg bahnfrei Mannheim. Auch für Futtermittel konnten sich die Preise gut behaupten. Weizenkleie 12550—17 Roggenkleie 12, Weizenfuttermehl 16, Weizennachmehl 213 bis 22,00 G4, alles per 100 kg frei Waggon Mühle. In Maut keimen und Biertrebern ist das Angebof klein. Mehl lieg ziemlich unverändert und stellt sich der Preis lür Weißz mehl(Basis 0) per Dezember-Lieferung auf 36,75 und füs Roggenmehl auf 30,75—31,00 6 die 100 kg frei Waggon Mühle. An der Kolonialwarenbörse war die Tendenz sehr fest, Kaffee Santos 3,94—4,36, gewaschen 4,80—6,10; Tee, gut 00 bis 7,90, mittel—8,90, fein—12; Kakao, holländ. 10 inländ. 1,50—1,90; Reis Burmah 0,40; Weizengrieß 0,46; Hart⸗ wWeizengrief 0,53; Zuckeér(krist.) O,82 G/, alles per kg. Mannheimer Viehmarkt Dem Viehmarkt vom 15. September wurden zugetrieben! 262 Ochsen, 145 Bullen, 653 Kühe und Rinder, 506 Kälbes; 64 Schafe, 1918 Schweine. Preise für 50 kg Lebendgewien (in): Ochsen: 1. Kl. 48—52, 2. Kl. 38—44, 3. Kl. 30—36 4. Kl. 24—28, Bullen: 40—44, 36—40, 32—34; K Uhee und Rinder 50—54, 40—46, 34—88, 28—34, 12—24 KàIben —, 72—75, 68—70, 64—66, 60—64; Schafe: 32—36, 8 26—28,—, 22—24; Schweine: 82—84, 82—84, 82—8ʃ 80—82, 76—80, 70—74. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberstandz mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhi Ueberstand. m- Metalle.(Bericht der Deutschen Metallhandel 0 Berlin-Oberschöneweide, 12. Sept. Das Geschäft am ü schen Metallmarkt ist auch weiterhin außerordentlich ran n Die Umsätze bewegen sich nach wie vor in sehr ensei Grenzen, da der Konsum auch jetzt nur stets den 195 Am Londoner Metallmark“ sind ebenfalls kaum irgendwelche nennenswerten Verän 5 rungen eingetreten, mit Ausnahme von Zinn, welches einei! —————.— 12 14½ Teleph. Berliner 3,30 3,86 Ver. Ultramarinf. 1375 2 Vogel Tolegr.-br. 890 2761 Turk. Tabaksreg.———Vogtländ. Wasch..80 740 6,0 6,50 Wanderer-Werke 5,.— .90—.—Weser Akt.-des. 57 10.3 4,/5 4,70[Mesterreg. Alkall.00 ,70 Westf.Elaen Ladr. 1173 11750 MieslochTonwar.. 227 Unlonwerke Hhm. Zellstoff Verein, 2. Vor. Harzer Kalk.40.38 Zollstoff Waldhoi 10,— 10,— Berliner Hrgänzungs-Kurse. 2 Aruschwitzrextll 3 Wioklng Oement es. 35.50 40, f. Verchraw. 46,50 47.— C. Heokmann.. 42,— 40,50 Wolf, Buokau. 585 alteid pellzen: 2,15 580 Opusehe äger:, 540 5,0Uissener Stanl.6. 10— Ammend. hapler.— 5f— Rüekfortn Hachf. 2,25 2 20 Grökraftwyx. uhm. 10,0 —7⁵³7 all Strumpf. 1,0.40 Weberel Zittau. Flend. Anneke 5.1¹ 18 Kolonlalwerte. 11,40 tsoh.-Ostafrika 4,.——,— 4% NHexlkaner———-Russenbank 16251% 25 leu-Gulneaa..,.——.—4½% Mex. Bew.—.——.— Deutsche Petr.. 1 tavl Mlnen u. EIs. 24,15——8% Tehuantepeo—.——.—Fomona 7us t 00/—— üeldburg 4% Feiereb. Inthand. 5, 10 6,50 Benz-Motor. 3% 95 Berliner Freiverkehrs-Kurse. Hochfrequenr...50 7,25 Ronnenberg. 7550 426 Int. Petr. Un., lpu—,———Slohel& Co..50 Krugerehall...25.50 Stloman Salpeter! MHeyer Textil.. 0,30 0,2Süudsee Phosphat 1 655 1175 Huldenth. Papler(0,— 0,98 Ui 115 a42a Werte. .50 .,50 Berliner Festverzinsliche ) Reichs- und Staatspapiere. 75 10% 3 2¼/60. Reloheanl 1,00., 420 50% B. Kohlenanl. 3,20 35 5 gelanlene 7806 075%„„. 2 27000 5% reub.Calfanl. 493 4 dte u.820..% rfA. Lönsole.328 ,275„ Roggenwert. 125 daele Wontg 8848 9880 J58 80 ef, Aenenran. 1 l0 .700 1,880 5% Sons, Braunk. 145 4060 „Landsoh. Rog· 1,450 1,480J 3¼½ Bayer. Anl. 2 00.0 b) Auslndische Rentenwerte. 80/ O. U. M. Sr. C) 3775 575 4%„Tollob. 1911 14.25 13.874%„ Goldprlor- 775 400.8. dos 20,50 25.50.88esb..ef. 68 905 0 1914 675——55 Obliost, 72,30.50 40 92 1 golurte. 920.55 2 öht, 5er. 1975 45— 50„Kkronenr 2,20.30. 4½%„„ il 8,75 b, 12.25 11.87 8%.-U. Stb. alte 10,78 10,50 4¼%„ 2 „ Paplerrt. 1,70—.—4 Frankfurter Festverzinsliche Werte. a) Inländische. 1101005 J Dollarzohltre..———4%.Schptes. 08 10.60 f8, 14% Bayr. EIs.- Anl 2·000 109 Foidanleihe..—.—— 10. do. 1912 10,0 9,.—3½% 4o. 37000 3107 %%e Hhm. v, 1914—.——.—Sparpraml. 1818 0, 70 0, 700% 40 18.5. 424 5000 5%„ 30502— F. Schatzaw.%Bay.-Ff. Fls. F..250 150 5 e 100% 8474% 4e,„cb..cg.605%% 90 0 8% Bt elohsanl..630 0,857 4% Preud. Kons..535 1,582 J% fles8. v. 88 684. 1670 1500 4o unkeb.1925.525.50%%%„„ e 3½/„ abdest..630.60 .760.652 85 3. 1560.845 4% 8göl. rf 1 4461 ee 4% Wur uſe.Rolchsanl 1,823.3758¼½%„ 4% BadAnli. 1510—— do. von 1038 2,100 ,750 b) Ausländisehe(in Billlonen% 9 750— 4% Rumänlen1803—,——,— 4% co,Sr...10 2050— 4½% do. Goid.am. 6,90 6,80 3¼% d0., V. 4/0 do. am Rt.-V.—.——— 55 Hex. am. d0l 15 * 0* Anl.—.— 0 8. I112,50 12,— ebeee 1t..9f3.12 475 * goldrente————40% do. dereiar-Rende f. 40= Le Usr Bedi, d00.5t HS% Tebuaabe 4 7 zum Verhänanis wird. VDer geſchüftsfützrende Vorſtand: Monkag, den 15. September 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 48 Gerichtszeitung Strafkammer Mannheim Von den Verurteilten in dem Diebſtahls⸗ und Hehlerprozeß ge⸗ gen Otto Probſt, Peter Zahnleitner und einer Reihe Hehler, hat der Bruder des Otto Probſt, Karl Berufung gegen das Schöf⸗ fengerichtliche Urteil eingelegt, weil er die nach der Behauptung der Angeklagten in dem Geſchäfte Geißler geſtohlenen Schuhe(es wur⸗ den insgeſamt 86 Paar im Geſamtwert von 1000 Mark entwendet) von dem großen Unbekannten erworben haben will. Seine Frau Abekla Probſt gab in der Schöffengerichtsverhandlung zu, ihre Schuhe von Otto Probſt gekauft zu haben; ſie hat ſich mit dem Urteil von 2 Monaten Gefängnis zufrieden gegeben. Der ebenfalls wegen Hehlerei verurteilte Heinr. Georgi wurde erſt vernommen, nach⸗ dem der Angeklagte Probſt hinausgebracht war, weil er ſich vor den beiden Probſt fürchtet. Dasſelbe Verfahren wurde auch bei der Ver⸗ handlung vor dem Schöffengericht eingeſchlagen, als Otto Probſt ver⸗ nommen wurde. Georgi teilte nach der Verhandlung in einem Briefe dem Staatsanwalte mit, er habe nicht die volle Wahrheit ſagen können, weil Otto Probſt, als er als Zeuge zum Schöffengericht ge⸗ bracht werden ſollte, in der Zentrale des Landesgefängniſſes geſagt habe, er werde ihm den Hals abſchneiden, wenn er wider ihn und ſeinen Bruder ausſage. Selbſt ſein Bruder, der diesmalige Ange⸗ klagte und ſeine Frau hätten ihn gern aus ihrer Nähe, weil er ihnen Die Frau des Angeklagten hat, was ſie in ihrer Zeugenausſage verſchwieg und was ihr Bruder Albert Leh⸗ mann erſt verriet. als er ſich aus dem Zuſchauerraum als Zeuge meldete, einen von ihm(dem Zeugen) diktierten Brief an den Staats⸗ anwalt geſchrieben, in dem ſie ihm mitteilte, wo ſich ihr aus dem Gefängnis in Buchen ausgebrochener Schwager befindet. Georgi bekundete, daß Otto Pobſt deutlich davon geſprochen, daß ſein Bru⸗ der ihn um ein paar Schuhe betrogen habe, während er(der Zeuge) ihm den geſtohlenen Schnaps ausgetrunken habe. Das Gericht ſetzte nach der Verteibigung des Angeklagten durch.⸗A. Dr. Pfeiffenber⸗ ger die Strafe auf 6 Monate herab. An fremdem Eigentum vergriff ſich der Korbmacher Georg Barvo dvon Ketſch und ſein Sohn Wilhelm. Auf Gemarkung Otterſtadt, lenſeits des Rheins, ſchnitten ſie von der Witwe Magdalene Schmibt geſteigerte Weiden. Trotz ihrer Behauptung, daß die Weiden aus der Gemarkung Ketſch ſtammten, kam das Schöffengericht auf Grund der Beweisaufnahme zu der Aufrechterhaltung der Strafe des Schöf⸗ fengericht, 3 Monate Gefängnis für den Vater, 1 Woche für den Sohn. 10 Schöffengericht Mannheim * Gegen den 8 176 Z. 8 verſtieß der Taglöhner Karl Wolfarth, als er im Schlachtbhofe mit Eisausgeben beſchäftigt war. Urteil: acht Monate Gefängnis. Akquiſitionsſchwindel betrieben der Kaufmann Harry Plage⸗ mann und deſſen Ehefrau, Berta Plagemann. Angeblich wollten ſie einen Adreßkalender für die Banken und Verſicherungen heraus⸗ geben. Von den Intereſſenten erhielten ſie zum großen Teil ſofort Bezahlung für die Aufnahme in das Adreßbuch. Insgeſamt verein⸗ nahmten ſie ca. 3000 Mark, aber das Adreßbuch erſchien nicht, ſie aber auf der Anklagebank wegen Betrug und Unterſchlagung. Das Ehepaar wurde zu 6 bezw. 3 Monaten Gefängnis verurteilt. Die Raddiebſtähle nehmen in letzter Zeit einen gewaltigen Um⸗ fana an. Zwei Diebe, mit einem Stabe von Hehlern ſaßen am Samstag wieder auf der Anklagebank. Wo ein Rad vor einem Hauſe ſtand, wurde es weggeſchnappt. Insgeſamt handelt es ſich in der vorliegenden Sache um 12 Damen⸗ und Herrenräder. Unter den Hehlern befanden ſich Schloſſer, die die Räder umänderten und unkenntlich machten. Die Diebe bezw. Hehler wurden verurteilt: der 23 Jahre alte Portier Karl Walter Bronzi zu 2 Jahren 6 Mona⸗ ten Gefängnis und drei Jahren Ehrverluſt, ab 3 Monate Unterſu⸗ chungshaft, der 21 Jahre alte Schloſer Friedrich Elgg aus Karls⸗ ruhe zu 4 Monaten Gefängnis abzügl. 3 Monate Unterſuchungshaft, der 36 Jabre alte Kellner Joſef Stern aus Wallſtadt zu 6 Mona⸗ ten Gefäugnis ab 3 Monate Unterſuchungshaft, der 34 Jahre alte verheiratete Schloſſer Joſef Franz Wieland zu 2 Monaten Ge⸗ fängnis, der 35 Jahre alte verheiratete Eiſenhobler Julius Kirſch zu 6 Monaten Gefängnis ab 3 Monate Unterſuchungshaft, der 33 Jahre alte verheiratete Schloſſer Karl Auguſt Könia aus Heidelberg zu 1 Monat Gefängnis(verbüßt), der 32 Jahre alte verheiratete Händler Friedrich Eckert von hier zu 4 Monaten Gefängnis ab 3 Monate Unterſuchungshaft, der 33 Jahre alte verheiratete Speng⸗ ler Lorenz Eduard Eitelmann von hier zu 4 Monaten Gefäng⸗ nis ab 3 Monate Unterſuchungshaft, der 20 Jahre alte Schloſſer Alfred Dörr zu 50 Mark Geldſtrafe. Gegen den 10. Angeklagten Foltz muß geſondert verhandelt werden. da ſich ein Zeuge im Aus⸗ lande aufhält. Warenhausdiebſtähle. begangen von einem Bedienſteten des Hauſes, dem Kaufmann Richard Wellenreuther führten außer ihm noch drei Angeklagte als Hehler bezw. Mithelfer vor Gericht. Die Kleidungsſtücke, meiſtens Sportkleidung, wurde von dem Ange⸗ klagten bei jedem Weggange mitgenommen, einmal die Hoſe, dann die Jacke. Es handelt ſich um eine erhebliche Menge. Gegen W. und den Angeklagten Julius Kirſch(der ſich auch unter den des Raddiebſtahls Angeklagten befindet) wurden ſe 10 Monate Gefängnisz ausgeſprochen, gegen den Hehler Karl Spindler eine Gefängnis⸗ ſtrafe von 7 Monaten bei Strafaufſchub auf Wohlverhalten. Zwei verwahrloſte Burſchen, der 19 Jahre alte Taglöhner Franz Stefan und der 21 Jahre alte Paul Wolf erbrachen den Klei⸗ derſchrank der Tante Stefans und holten eine golbene Uhr und ein Dreimarkſtück heraus. Mit dem Erlös wollten ſie nach Hamburg, kamen aber nur ins Münſterland. Dort trennten ſte ſich, Stefan wurde von der Poltzel zurückgeſchickt und weil er wie der andere, ein grundverdorbener Burſche, nach Flehingen gebracht. Von dort ergriff er zweimal hintereinander die Flucht, um an die Vaſſer⸗ kante zu kommen. wurde aber immer wieder in die Anſtalt zurückge⸗ bracht, um noch dreimal auszureißen. Nach ſeinen eigenen Angaben hat er fetzt in Hamburg Arbeit gefunden, welche ſagte er nicht. Wolf iſt auch ein Galgenſtrick, wie ſeine Vorſtrafen beweiſen. Nach ſeinen eigenen Ausſagen iſt er ausgerückt, weil ihn die Eltern ſchärfer unter die Fuchtel nahmen und er nicht mehr ſo viel ins Kino gehen konnte. Die beſtohlene Tante Stefans verweigerte das Zeugnis. Wolf wurde zu 3 Monaten, Stefan zu 4 Wochen Gefängnis verurteilt,. Bei einem Schäferſtündchen auf dem Schiffe raubte die Roſa Steinmann einem Schiffer eine goldene Uhr und einen Geld⸗ betrag. Urteil: 5 Monate Gefängnis. Seine Kollegen hintergangen hat der Glaſer Otto Käbler von hier. Zu vieren fertigten ſie für einen Auftraggeber einen Glas⸗ kaſten, der 120 Mark koſten ſollte. ſpäter beſchloſſen ſie jedoch 40 Mark mehr zu fordern. Käbler erhielt das Geld, behielt aber einen Be⸗ trag von 70 Mark über das brüderliche Teil hinaus für ſich und be⸗ hauptete vor Gericht, er habe das Geld verloren. Seine Behauptung findet bei dem Gericht keinen Glauben und es bleibt bei dem amts⸗ gerichtlichen Strafbefehl von 10 Tagen Gefängnis. * :( Ein kleiner Spionageprozeß kam am Dienstag vor dem gro⸗ ßen Schöffengericht in Freiburg zur Verhandlung. Wegen ver⸗ ſuchten Landesverrats war der im Jahre 1901 in Lörrach geborene Otto Kunkel unter Anklage geſtellt worden. K. iſt vor dem Gericht kein Neuling, ſo war er beſonders während der glück⸗ licherweiſe der Vergangenheit angehörenden Schieberperiode mehrfach mit den ſtrafgeſetzlichen Beſtimmungen in Konflitt geraten. Im Januar ds. Is. trat er mit einem Agenten eines franzöſiſchen Spio⸗ nagebüros in Baſel in Verbindung, dem er gegen Bezahlung Be⸗ fehle der Bereitſchaftspolizei(Schutzpolizei) in die Hände zu ſpielen verſprach. Als Vorſchuß händigte ihm der Franzoſe 150 Schweizer⸗ franken ein. K. tauchte dann in Freiburg auf. Seine Verſuche hier ſeine verräteriſchen Abſichten in die Tat umzuſetzen, ſchlugen indes fehl. Er hatte ſich hier mit einer ihm bekannten Frau und deren Untermieterin in Verbindung geſetzt, die ihm bei ſeinen Plä⸗ nen behilflich ſein ſollten. Die beiden Frauensperſonen waren ſo vernünftig und anſtändig, um ſeinen Zumutungen, an die er das Verſprechen glänzender Belohnungen knüpfte, kein Gehör zu ſchenken. Nach ſeiner Feſtnahme, die in Lörrach erfolgte, behauptete Kunkel, es ſei ihm niemals damit Ernſt geweſen, den Franzoſen brauchbares Material zu verſchaffen. Von dieſer Darſtellung wich das Ergebnis der Beweisaufnahme ab. Der Angeklagte, deſſen Vert. Freiſprechung beantragt hatte, wurde der verſuchten Spionage für ſchuldig befunden und zu 8 Monaten Gefängnis abzüglich 5 Monate Unter⸗ ſuchungshaft verurteilt. SS—————b—————bb ccc———bc—————bbb̃ĩ—̃ĩĩĩ Herauszeber. Drucker und Verleger; Druckerel Dr Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— fredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und okales: Richard önfelderz für Sport und Neues aus aller Welt: Willt Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den bria ꝛedaktlonellen Teil: Fr. Kircher:[ Anzeigen: J. Bernhardt. stellv. d Hannbeimer Versicherungsgssellschaft, Manneim. Eröffnungsbilanz in Goldmark dper 1. 1. 1024 AkIIVa: PassIlVa: 1. Verpflichtung der Aktionäre für noch nicht J. Aenkapit!!!ß! 8,000,000— eeingerahltes Aktienkapital!l 5000, 900— 2. Lapital-Rücklagebestand. 2000.000,— amdrese......„ 1,066,545.— 3. Hypothekatische Belastung wegen der Renten- 3. Hypotlekeen 53 345,573— markHaneee 73,100— . Vertpapieee 4623,006.24 4. Reserven für Prämſen, Prämienüberträge, SBankguthaben 2,835,079ʃ72 schwebende Schäden u. Rückversſcherungen 1 3,123,231074 aenbestannllglladaa 30,00753 5. Reserve für Effekten.500,000— eene, 23, 102ʃ08 6. Outhaben anderer Versicherungsunterneh- 8. Inventar und Druclsachen 1— mungen, Agenten, Makler und Verschiedener. 2 265,56236 9. Ausstände bei anderen Versicherungsunter- nehmungen, Agenten, Maklern und Ver- schiede.338,47953 16961,894%10 10,901,9410 Mannhelm, im juni 1924. e 1 6720 8 Dier Vorstand: Haltermann Dr. Weis Wolpert Waurich Müller Pinkow Direktor. stellv. Direktor stellv. Direktor. füerwaltJelciax Ortsgruppe Lodwigshafen-Mannhelm Donunerstag, 18. Sept. 1924. Lbonds s uhr im kleinen Saale des Vereinshauſes der B. A. S.§., Rupprechtſtraße 6738 Mlilglieber⸗Verſammlun (2. General⸗Verſammlung) Tages-Ordnung: 1.§ 2 der Statuten: Jahresbericht 1923 und 1924(bis 1. b. 1924) Rechnungsablage, Neu · wahlen der Vorſtandſchatt 2. Vereinszeltſchrift„Wald⸗Heil“ heomden mit doppelter Brust, 1 steifen und 1 weichen 8 3. Kalmithüttenwirtſchaft 8 Kragen 4. Kalmithausprofekt 5 5. Verſchiedenes und 12 und Wir laden hiermit unſere Mitglieder höft ein Or 2 ind bitten dringend um zahlreiche Beteiligung aller naeſe des Pfälzerwald⸗Vereins, damit die Cenetal⸗.95 erſammlung auch tatſächlich— dem Wunſche ein- Mk. 7. ſroßen Mehrheit unſerer Mitglieder entſprechend er Mk..20 dre Beſchlüſſe faſſen kann efälzerwald-Verein(FE. V) Doetsgruppe Ludwigsharen- Mannh 1 825 Zefir — PDr. J. Staab, 1. Vorſitzender Akademikerin Mk..75 k..35 beginnt neue Kurse in Literatur, 15 Funstgeschichte, Französisch u. 6²5⁸ 1 nglisch und führt ihre ange- Mk. Pissnen Nurse weſtef, ungeboru, dereen: e an die Geſchättsſtelle ds. 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Die mit der Zahlung der fälligen Rate der befindlichen Gemeindemitglieder werden hiermit von 8 Tagen erinnert. 340³⁴ Mannheim, den 15. September 1924. Israel. Gemeindekasse. Ludwi fen⸗M'heim, 1 Lelepb. L halen Nr. 145. Plüsch- und Linoleum kinantes krgedo Haus-, Zier- und Kinderschürzen von.50 bezw..25 an, ſowie ſämtl. Kurzwaren billigſt. Wiederverkäufer erhalten hohen Rabatt. L. Gippert, G 6. 16. 9050 Teppiche in allen Giögen und desten Qualitäten bhalselongues mit und ohne Deekenempfiehlt kauft Samuel Brym, B4032 G 4. 13. ochbau.⸗G., Statt besonderer Anzeigg. Nach kurzem, schweren Nrankenlager lst gestern Abend mein heißgeliebter Mann, unser herzensguter Sohn, unser lieber Bruder, Schwieger- sohn, Schwager, Onkel, Vetter und Neffe, Herr Egonfteinmann tanft entschlafen. MANNHIEIM, Ootha, Ceylon, Erfurt. Augaurtenstr. 54 U Im Namen der feſtrauernden Hinterbllebenen: Alice fReinmann geb. Ledermann. kindet am Mittwoch, den nachmittaga im hlesigen Die Feuerbesta I. Septbr, 1924, 8½ Krematortium statt. Von Beileidsbesuchen bitie ich böfl. Abstand u nehmen. 9044 Statt besonderer Anzelge. Von langem schwerem Leiden hat Gott unsere 1111 een eeee, In tiefer Trauer: Familie PFuthe Familie Theodor Hegmann Dr. phil. Otto Heints. Mannheim, Mollstr. 10, den 15 September 1924. Von Kondolenzbesuchen wird gebeten abzuschen. Die Beerdigung findet am Mittwoch, nachm. ½3 Uhr von der Friedhofkapelle aus statt. Danksagung. Für die vielen Beweise inniger Teil- nahme beim Hinscheiden unserer lieben Mutter sagen wir allen herzlichsten Dank. Besonderen Dank Herrn Pfarrer Rößger für seine trostreichen Worte und nicht zu- letzt den Diakonissinnen für ihre liebevolle Pflege. 8972 Geschwister Heller. Gesub bne leferungswagghn mit geſchloſſenem Kaſten 6/8 St. PS.(evtl. Perſonen⸗ oel 10. abends am U. P⸗ Kino eine rote kleine Daenhandfacbe wagen, der ſich zum Umbauen eignet) mit Inhalt. 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