3 — * Bezugspreiſe: In mannhelm und Umgebung wöchentlich eole pfennig. die monatlichen Bezieher verpflichten ich del eptl. Renderung der wirtſchaſtlichen verhältniſſe notwendig dende Preiserhöhung zuerkennen. poſt⸗ ecktonte n 178%0 Rarlsruhe.— Hauptgeſchaſts ſtelle mannbeim E 6, 2.— Seſchüfte⸗nebenſtelle Neckarſtadt, Wald⸗ doſſtr. 6, Jernſpr. Nr. 7941, 7042, 7943, 7043, 70485. Telegr.-Rör. Generalanzeiger mannbeim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. WMittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Seitung Badiſche Neueſte Nachrichten 1924— Nr. 429 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel vorauszahlung pro eln⸗ ſpaitige Kolonalzelle für Rilgemeine finzeigen o,% Soldmork Reklamen.— Soldmark. Lür Anzeigen an deſtimmten Cagen Stellen und Aus gaben wird keine verantwortung über⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebs ſtörungen uſw. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchrändte Ausgaben oder für verſpütete Rufnahme von Rn⸗ zeigen. Ruftr. d. Lernſpr. ohne Sewühr. Scrichtsſt. Mannheim. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer§rauen- u. Mulik-Seitung Aus der Welt der Cechnik · Aus Seld u. Garten Wandern u. Neiſen — 1 Die geſtrige Kabinettsſitzung Einſtimmige Auffaſſung über die Außenpolikik EBerlin, 16. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Die geſtrige Kabinettsſitzung hat ſich bis in die ſpäten Abendſtunden hingezogen. Eingehend beſprochen wurde insbeſondere die Frage des Ver⸗ Waltungsrates der Reichsbahn. die Ernennung beſtimm⸗ ler Perſönlichkeiten erfolgte noch nicht. Die Diskuſſion, die der Vor⸗ bereitung dieſer Ernennung diente, bewegte ſich nur, wie man hört, in formellem Rahmen. Das gleiche war der Fall für die Ernennung der deutſchen Mitglieder der Induſtrieobligationen und der Reichsbank. Beſonders erwogen wurden die Möglichkeiten, wie man e einzelnen Intereſſentengruppen zu der Vertretung heranziehen und ihnen Sitze gewährleiſten könnte. Die Auswahl der Perſönlich⸗ keiten ſelbſt wird als von ſekundärer Bedeutung ſpäter erfolgen. Der Kabinettsſitzung voraus ging eine perfönliche Ausſprache zwiſchen Kanzler und Außenminiſter Es ergab ſich, daß von einem angeblichen Gegenſatz zwiſchen ihnen nichts bekannt ſei. Dieſer erſten amtlichen Feſtſtellung iſt ſpäter eine zweite gefolgt, in der ergänzend betont wird, daß auch s geſamte Kabinett in der Beurteilung der außen⸗ dolitiſchen Lage durchaus übereinſtimmt. Damit ſind die Kriſengerüchte zunächſt ack absurdum geführt. Es iſt, wie wir bereits in dem Artikel„Die kommenden Entſcheidungen“ andeu⸗ teten, nach dieſem Ergebnis der geſtrigen Beſprechungen anzuneh⸗ men, daß an der Sonderſitzung, die am 23. September unter dem Präſidium Eberts ſtattfindet, das Kabinett in den beiden 35 gt. bedeutſamſten Fragen der Notifizierung und des Völkerbundsein⸗ ritts zu einmütigen Be ſchlüſſen gelangen wird. In welcher Richtung ſie liegen dürften, läßt ein Kommen⸗ tar des Kanzlerorgans erkennen, durch den gleichfalls die geſtrn hier wiedergegebene Auffaſſung von der vorausſichtlichen weiteren Ent⸗ Picklung der Dinge beſtätigt wird. Die„Germania“ ſchreibl:„Es Far von vornherein klar, daß entſcheidend für den Entſchluß der Re⸗ i ng lediglich diegegenwärtige Geſamtlage ſein kann. Aun hat ſich aber inzwiſchen immer deutlicher gezeigt, daß die Noti⸗ tzierung im Augenblick untunlich iſt und die politiſche Lage unnötigerſchweren würde, ohne die Kriegsſchuldfrage ſelbſt auch nur einen Schritt vorwärts zu bringen. Deshalb wird die No⸗ lfizierung einſtweilen nicht erfolgen. Hierauf bezieht ſich auch ie Uebereinſtimmung der Auffaſſung, von der in dem amtlichen Kommuniqus die Rede iſt. Es darf als ſicher gelten, daß der Ka⸗ binettsrat am nächſten Dienstag unter dem Vorſitz des Reichspräſi⸗ nten ſtattfindet. Die Kriegsſchuldfrage dürfte damit vorläufig als kledigt gelten und ſolange vertagt ſein, bis ſich ein geeigneter An⸗ laß zu ihrer Wiederaufrollung ergibt. Es könnte der Fall ſein, wenn die Genfer völkerbundstagung Die bisherigen Diſpoſitionen des Völkerbundes ſind derart ge⸗ off n, 80h 95 29 ionen noch bis Donnerstag oder Freitag dieſer Woche auch die Vormittage eingeräumt werden, ſo⸗ de Vollverſammlung kaum vor Freitag eine Sit⸗ ung abhalten wird. Der Stand der Finanzarbeiten dürfte bis Em ſoweit gediehen ſein, daß berelts Berichte einzelner Kom⸗ miſſionen vorliegen, die dann von der Vollverſammlung diskutiert Nerledigt werden können. Dass obligatoriſche Schiedsgerichtsverfahren Beneſch in ſeiner Eigenſchaft als Präſident des Unteraus⸗ ſchuſſes— 85 Ausſchuſſes der Verſanunlung, der aufgrund der Reſolution Herriot⸗Macdonald einen endgülbgen Text vorbe⸗ deiten ſoll, hielt geſtern nachmittag mit den engliſchen Delegierten rd Parmoor, Henderſon und Sir Cecil Hurſt und den Fenzöſiſchen Delegierten Briand, Paul Boncourt, Juvenel Loucheur eine gemeinſame Beratung ab. Auf Grund eines 18 Bemeſch vorbereiteten Entwurfes wurde dabei eine grund⸗ lätzliche Einig ung zwiſchen den Franzoſen und Engländern 5 Dieſe Einigungsformel ſoll dem Unterausſchuß als Ver⸗ Vondlungsbaſis unterbreitet werden. Nr Die Vereinbarung, die höchſtwahrſcheinlich die Form eines el otokolls erhalten ſoll, obwohl von verſchiedenen Seiten die Form uder Reſolution, von anderen die eines Vertrages vorgeſchlagen 8 d, ſieht auf Grund des Völkerbundspaktes das obliga⸗ türiſche Schiedsverfahren und militäriſche⸗Sank⸗ dtenen gegen den Staat vor, der das Schiedsverfahren nicht drerkennen will. Das Protokoll, falls dieſes die endgültige . des Schriftſtückes ſein werde, wäre eine für alle unter⸗ chnenden Staaten bindende Auslegung bezw. Ergänzung der in Argde kommenden Artikel des Völkerbundspaktes vor allem der 0 lkel 12 und 16, da von einer entſprechenden Paktänderung in⸗ Eie der Larrgwierigkeit dieſes Verfahrens abgeſehen werden müſſe. wenn Abrüſtungskonferenz würde erſt dann ſtattfinden, eine derartige vertragliche Vereinbarung angenommen wäre. In den Kreiſen der öſiſchen Delegation äußert man ſich ber dieſe e befriedigt und weiſt darauf Hlſe daß, wenn ſie auch nicht zu einem Vertrag für gegenſeitige das leiſtung in der Form des bisherigen Projektes führen würde, Fall dwaige Protokoll auf dasſelbe Ziel hinauslaufe und auf jeden Aall die Verpflichtung zu gegenſeitiger Hilfeleiſtung enthalte. Die öſterreichiſchen Finangfragen des der geſtrigen Vormittagsſitzuna des Fi nanz kom it ees komitellkerbunpes iſt es zu einer Einiguna zwiſchen dem Finanz⸗ Ausdtes und dar öſterreichiſchen Delegation über die Höhe der für das die aabebudagef für Oeſterreich zu bewilligenden Summe gekommen, kron ach dem Porſchlaa des Finanzkomitees auf 495 Millionen Gold⸗ 0 ſen feſtgeſeſst wurde. Auch über die Finanskontrolle iſt kon Nten einer Einigung gelanat, wonach, wie wir bereits melden von. der alfmähliche Abbau der Finanzkontrolle an eine Reihe Bedinaungen geknüpft iſt, die in dem Bericht genau dargelegt 4 vertagung der Kriegsſchuloͤnote die Frage des Eintritts Deutſchlands in den Völkerbund akut wird. Nachdem die Ausführungen Streſemanns einwandfrei dahin aus⸗ gelegt worden ſind, daß Deutſchland nicht in den Völkerbund ein⸗ treten könne, wenn von uns ein neues Kriegsſchuldbekenntnis ver⸗ langt wird, kann in der Tat keine Meinungsverſchiedenheit in dieſem Punkte beſtehen. Darüber herrſcht in Deutſchland volle Einmütigkeit, daß eine neuerliche Anerkenntnis der Kriegsſchuld für uns nicht in Frage kommen könne.“ Man kann ſomit heute von einer gewiſſen Klärung der Lage ſprechen. Es it begreiflich, daß der Reichskanzler aufgrund dieſer Ergebniſſe des Kabinettsrats ſchon im Laufe des heutigen Tages die Reichshauptſtadt wieder verlaſſen und ſich für den Reſt ſeines kurzen Sommerurlaubs nach Sigmaringen zurückbegeben will, Offen bleibt die Frage der Regierungserweiterung, die keinesfalls vor dem 30. September, dem Vertretertag der Deutſch⸗ nationalen akut werden dürfte. Freilich würde es die Leitung der Partei gerne ſehen, wenn ſie irgend welche beſtimmten Zuſicherun⸗ gen bekommen könnte, damit ſie nicht mit leeren Händen vor das Forum der Partei zu treten brauchte. Der„Lokalanzeiger“ äußert im Namen dieſer Kreiſe den ſehr begreiflichen Wunſch, daß der Vize⸗ kanzler Jarres, der von den Deutſchnationalen— übrigens mit Un⸗ recht— als ihnen naheſtehend reklamiert wird, für die Zeit des neuen Urlaubs des Reichskanzlers mit ſehr weitgehenden Vollmach⸗ ten ausgeſtattet werden müſſe. Es iſt indeſſen nicht anzunehmen, daß einem ſolchen Begehren ſtattgegeben wird. Kriegsſchuldfrage und— Bankzinſen Ein Waſhingtoner Funktelegramm des Berliner Tageblatts gibt eine Aeußerung des Verliner Vertreters der Hearſtpreſſe wie⸗ der, wonach die Aufrollung der Kriegsſchuldfrage in dieſem Augen⸗ blick die nachteiligſten Wirkungen hinſichtlich der deutſchen Anleihe haben würde. Deutſchland könne, wenn es auf die Notifizierung verzichte, günſtigere Zinsbedingungen durch⸗ ſetzen. Das Berliner Tageblatt bemerkt dazu mit Recht: „Der Kampf gegen die Kriegsſchuldlüge hat mit der Anleihe gar nichts zu tun und muß ſelbſtverſtändlich fortgeſetzt werden, gleichgütig, ob ein Verzicht beſſere Zinsbedingungen ermöglicht oder nicht. Wir wünſchen in dieſer Frage 100 Prozent Wahrheit, ohne Rückſicht darauf, wieviel Prozent für die Anleihe zu bezahlen ſind. Weil wir die Schuldlüge wirkſam bekämpfen wollen, haben wi vor unwirkſamen Waffen gewarnt. Die Notifizierung im gegenwärtigen Moment würde den notwendigen Kampf nicht fördern, ſondern hemmen.“ Die Stellung Ikaliens Nach dem Volta⸗Bureau hot ſich Italien dem franzöſiſchen offi⸗ ziellen Schritt gegen die beabſichtigte deutſche Erklärung in der Frage der Kriegsſchuld nicht angeſchloſſen, jedoch ſeine Meinung durch 99 Berliner Botſchafter gegen die geplante Notifizierung aus⸗ eſprochen. e eee werden und ſich ausſchließlich auf die Genfer Protokolle von Oktober 1922 ſtützen.“. Noch nicht ganz abaeſchloſſen ſcheinen die Verhandlungen über die Verwendung der Ueberſchüſſe der Auslandsanleihe zur Inveſtte⸗ rung wirtſchaftlicher und kultureller Art zu ſein. Doch ſagt man, daß nach der geſtrigen Nachmittaasſitzung das Kontrollkomitee den Bericht bereits heute vormittag dem öſterreichiſchen Komitee des Rats vorlegen werde und es gilt auch nicht als ausgeſchloſſen. daß bereits heute nachmittag der Völkerbundsrat ſich mit dem Bericht beſchäf⸗ zigen wird. 95 Immer wieder die Polen Das gegenwärtig in Genf weilende Komitee der unter⸗ drückten Völker, das ſeinen Sitz in Paris hat und die In⸗ tereſſen der Ukrainer. Weißruſſen und Litauer verteidiat, prote⸗ ſtiert in einer Mitteilung an die Preſſe gegen die optimiſti⸗ ſchen Darleaunagen, die der vpolniſche Außenminiſter kürzlich über den Minderheitenſchutz gegenüber der ukrainiſchen Bevölkerung abgegehen hatte und leat dar, daß ſowohl die Sprachfreiheit als auch die Gründung der ukrainiſchen Univerſität in Krakau in vpolniſchem und nicht in ukrainiſchem Sinne geregelt wurde. In einer anderen Mitteilung wird allgemein gegen die polniſchen Unterdrückungs⸗ methoden proteſtiert und auf Grund des Artikels 19 des Völker⸗ bundspaktes eine neue Prüfung der unanwendbaren Verträge ge⸗ fordert, wobei das Komitee erklärt, daß die acht Millionen Ukrainer und drei Millionen Weißruſſen und Litauer ſich niemals damit ab⸗ finden werden, unter polniſchem Joche zu bleiben. Deutſchlands Eintrift In einer von den gegenwärtig in Genf weilenden Mitgliedern der Völkerbundsvereine einberufenen Verſammlung hielt der Prä⸗ ſident der Deutſchen Liga für den Völkerbund, Graf Bernſtorff, einen Vortrag, in dem er, anknüpfend an ſeine Darlegungen auf dem Kongreß der Völkerbundsvereine in Lyon u. a. die Frage des deutſchen Beitritts zum Völkerbund behandelte. Er erinnerte an die beiden Bedingungen, die Deutſchland ſtellen müſſe: Ein⸗ tritt als Großmacht d. h. mit einem ſtändigen Ratſitz und keinerlei Unterzeichnung des Verſailler Vertrages. Aber, obgleich er ſtets ein Anhänger des Beitritts geweſen ſei, frage auch er ſich, ob man nicht angeſichts der öffentlichen Meinung in Deutſchland zögern müſſe. Er wies dabei auf die Gefahr hin, daß der Völkerbund die Aufnahme Deutſchlands aus Gründen der vorherigen Regelung der Militärkontrolle verſchleppen könne, nachdem Deutſch⸗ land ein Aufnahmegeſuch eingereicht habe. Das wäre eine Schlappe, der ſich die deutſche Regierung, nachdem bereits in London die ſofrtige Ruhrräumung nicht durchgeſetzt wurde, nicht ausſetzen könne. Im übrigen wünſche er ſich der größten Zurück⸗ haltung zu befleißigen, um etwaige Verhandlungen nicht zu ſtören. Zur Sicherheitsfrage, die auf der Tagesordnung der Zuſammen⸗ kunft ſtand, wies Graf Bernſtorff ausdrücklich auf die deutſche Denkſchrift zum Garantiepaktprojekt. Die Ablöſung der interalliierten Militärkontrollkommiſſtonen Havas berichtet aus Genf, der Entwurf, der die Ablöſung der interalliierten Militäörkontrollmiſſion in Deutſchland, Oeſter⸗ reich⸗Ungarn und Bulgarien durch einen Kontrollausſchuß vorſſeß ſei nahe fertiggeſtellt und werde noch in dieſer Woche dem Völker⸗ bunde unterbreitet werde. Handelskredite ohne Zuſtimmung de⸗ werden können. Englands Politik Aus London wird uns unterm 14. September geſchrieben: In London iſt das Echo der Stürme vom Genfer See immer noch nicht verhallt. Die verſchiedenen politiſchen Parteien erörtern das Für und Wider der von Macdonald und Herriot eingebrachten Reſolution und ſuchen feſtzuſtellen, ob Herriot zu weit und Mac⸗ donald weit genug gegangen ſei, um das erwünſchte Ziel einer allgemeinen Abrüſtung der Mächte zu erlangen. Man möchte wiſſen, wie der weitere Verlauf der zu dieſem Zwecke zu ergreifen⸗ den Schritte ſich geſtalten dürfte. In diplomatiſchen Kreiſen mißt man jedoch, wie ich auf Grund mir erteilter Informationen ver⸗ ſichern kann, dieſen akademiſchen Debatten keinen hohen Wert bei. Man hält die Verweiſung des Antrages Macdonald⸗Herrigt an die Kommiſſionen für eine Art ehrenvollen Begräb⸗ niſſes. Beſtenfalls, ſo meint man, wird das Ergebnis der Kom⸗ miſſionsberatungen wohl wieder an neue Kommiſſionen zur Be⸗ gutachtung verwieſen werden und ſo ad infinitum, bis die Re⸗ ſolutionen zur Unkenntlichkeit umgeſtaltet, vergeſſen oder durch Er⸗ eigniſſe überholt ſind. Schon die Tatſache, daß Deutſchland, Amerika und Rußland im Völkerbund noch fehlen, ſpricht für ein Hinausſchieben der Abrüſtungskonferenz, die ohne dieſe drei Mächte— zum mia⸗ deſten ohne Deutſchland— wenig Zweck hätte. Daß aber der Bei⸗ ktritt Deutſchlands zum Völkerbund noch in dieſem Jahre ſtattfinden könne, gilt für ausgeſchloſſen. Macdonald, und die engliſchen Regierungskreiſe überhaupt, die der Aufnahme Deutſchlands ſehr günſtig gegenüberſtehen, hätten wohl gewünſcht, in dieſem Falle eine Ausnahme zu machen und Deutſchland zum Eintritt in den Völkerbund einzuladen. Sie würden auch zweifel⸗ los keine demütigenden Bedingungen, wie die erneute Anerken⸗ nung des Verſailler Vertrages oder der Kriegsſchuld, von Deutſch⸗ land verlangen. Aber Herriots Erklärungen haben ſolche Ausnahmen zugunſten Deutſchlands für die unmittelbare Zukunft in das Reich der Unmöglichkeit verwieſen. daher Deutſchland auf dem normalen Wege ſeine Aufnahme be⸗ antragte, würden die bei der gegenwärtigen Lage der Dinge nicht zu umgehenden Formalitäten die Erledigung des Antrages ſowe verzögern, daß an eine Aufnahme in dieſem Jahre nicht mehr zu denken wäre. In hieſigen leitenden Kreiſen erwartet man alſo ſolchen Antrag Deutſchlands in dieſem Jahre nicht mehr. Man hofft hier mit großer Juverſicht, daß die Zeit günſtigere Bedingun⸗ gen für unſeren Beitritt mit ſich bringen werde. Es iſt hier be⸗ er ſich in Genf ſtellen mußte. Macdonald war deshalb über Her⸗ riots Erklärungen mit Bezug auf Deutſchland etwas enttäuſcht, mußte ſich aber aus diplomatiſchen Rückſichten damit begnügen, da Herriot ſeiner Oppoſition in Frankreich gegenüber nicht noch mehr belaſtet werden durfte. Man wünſcht jedoch in England dringend, Deutſchland mit Sitz und Stimme im Großen Rat als Mitglied des Völkerbundes zu ſehen, da man auf ein Zuſammenwirken in vielen Fragen rech⸗ net, in denen deutſche und engliſche Intereſſen ſich immer mehr nähern, und man erwartet beſtimmt, daß ſich in Bälde— vielleicht ſchon im nächſten Jahre— Gelegenheit für Deutſchland bieten werde, unter günſtigeren Bedingungen in die Reihen des Völker⸗ bundes einzutreten. Das nicht wegzuleugnende Phänomen einer dauernd zu⸗ nehmenden Beſſerung der deutſch⸗engliſchen Be⸗ „ wird ſodann nach dem Urteil der Diplomaten noch freier zu Tage treten. Dann dürfte, wie man hofft, die Zeit kom⸗ men, wo es gelingen wird, manches Deutſchland durch den Ver⸗ ſailler Vertrag zugefügte Unrecht wieder abzuſtellen. Macdonalds Anſpielungen auf Oberſchleſien und auf die Kriegs⸗ ſchuldfrage in ſeiner in Genf gehaltenen Rede gelten als Be⸗ weis hierfür. Daß eine Reviſion des Verſailler Vertrages not⸗ wendig ſei, um den Weltfrieden zu ſichern, geben die meiſten füh⸗ renden Leute in England zu— mit Ausnahme natürlich der Un⸗ verſöhnlichen, die jedoch in der Minderheit ſind. Aber noch hält man den Zeitpunkt zur offiziellen Aufrollung dieſer heiklen Frage Frankreich gegenüber nicht für gekommen, wie Macdonalds diplo⸗ matiſcher Rückzug von beiden Punkten bewies. Man hofft daher auch dringend, daß die deutſche Regierung dieſe Fragen vor⸗ läufig in Ruhe ihrer Reife entgegengehen laſſen werde. Die elementare Gewalt der Ereigniſſe treibt, das iſt jedem Beobachter erſichtlich, Deutſchland und England näher aufeinander zu und reißt die engliſchen und franzöſiſchen Kurſe unaufhaltſam immer weiter voneinander fort. „Doch mit des Geſchickes Mächten iſt kein ew'ger Bund zu flechten“, werden vielleicht viele bei uns in Deutſchland mit Hinſicht auf die Gerüchte über baldigſt bevorſtehende engliſche Neu⸗ wahlen und die damit gegebene Möglichkeit eines Regierungs⸗ umſchwungs an der Themſe denken. Wie ſteht es mit den Aus⸗ ſichten der antideutſchen Agitation gegen das Zuſtandekommen der Anleihe an Deutſchland gemäß dem Dawesgutachten und der Möglichkeit der Einführung eines Schutzzolls in England, der eine Barriere zwiſchen England und Deutſchland errichten würde? Ich habe mir die größte Mühe gegeben, über dieſe für uns ſo wichtigen Fragen an den zuſtändigſten Stellen zuverſäſſige Infor⸗ mation einzuziehen. Das Reſultat iſt folgendes: Man glaubt auf keinen Fall, daß die Regierung Mac⸗ domald über den iriſchen Grenzkonflikt zwiſchen Ulſter und dem Freiſtaat ſtür zen kann. Aus der Veröffentlichung eines Briefes Lord Birkenheads, der zur Zeit des Vertragsabſchluſſes mit Irland engliſcher Lordeanzler war, geht hervor, daß es ſich bei der Einſetzung einer Grenzregulierungs⸗Kommiſſion nur um gering⸗ fügige Grenzberichtigungen, keinesfalls aber um Abtrennung ganzer Diſtrikte von Ulſter handeln kann. Danach gilt es für ſicher, daß entweder der Premier von Ulſter, Sir James Craig, der Kommiſ⸗ ſion freiwillig zuſtimmt, wodurch die Parlament⸗ſitzung Ende Sep⸗ tember unnötig werden würde, oder daß. wenn eine ſolche doch not⸗ wendig wird, eine Mehrheit für die Regierungsvorlage über die Einſetzung einer Grenzregulierungs⸗Kommiſſion zuſtande kommt. Bedenklicher ſteht es mit dem anglo⸗ruſſiſchen Ver⸗ trag. der in der Ende Oktober anberaumten Parlamentsſeſſion ratifiziert werden muß, weil die den Ruſſen darin eingeräumten Anterhauſes nicht gewährt Die Agitation gegen dieſen Vertrag, der in der Londoner City unpovulär iſt, wird mit Volldampf betrieben. und die Konſervativen hoffen augenblicklich faſt beſtimmt, daß das Unter⸗ haus gegen den Vertrag ſtimmen und das Kabinett Macdonald da⸗ mit zu Falle bringen werde. Die konſervative Parteileitung trifft deshalb alle Vorbereitungen zu Neuwahlen ungefähr im November. Preis 10 Pfeunig 5 und Deutſchlands Intereſhe Selbſt wenn kannt, daß Herriot darüber perſönlich nicht ſo pigeres denkt, wie 2. Selte. Ptr. 429 mannheimer General-Anzeiger(mittag⸗Ausgabey Dienstag, den 16. Sepkember 1924 Verſtärkt ſind die konſervotiven Hoffnungen beſonders dadurch, daß ihnen von liberaler Seite Unterſtützung gegen den ruſſiſchen Vertrag angeboten wird. Lloyd George bekämpft ihn heftig und iſt bemüht, eine Schar gleichgeſinnter liberaler Anhänger unter ſeinem Vanner zu ſammeln. Es verlautet, er ſuche wieder eine Koalition mit den Konſervativen herzuſtellen und wünſche im Falle des Sieges derſelben Außenminiſter zu werden. Auf der anderen Seite iſt es ſehr fraglich, ob die Arbeiter⸗ regierung wirklich auf den ruſſiſchen Leim gohen wird. Es iſt ihr dringender Wunſch, eine Neuwahl bis nach Einbringung ihres Budgets im wächſten Jahre zu verſchieben. Sie läßt jetzt im ganzen Lande energiſch für den Ruſſenvertrag agitieren, der garnicht ſo ſchlimm ſei, wie er von der Oppoſition zu Wahlzwecken hingeſtellt wird. Vor allem iſt es ſehr fraglich, ob die Liberalen ſich tatſächlich dazu hergeben werden, den Konſervativen zum Sturz der Regie⸗ rung zu verhelfen. Lloyd George iſt zwar ein hervorragender parlamentariſcher Taktiker aber daß ihm die Koalition mit den Konſervativen gelingen werde, glaubt man nicht recht. Und wenn er dort kein Entgegenkommen ſieht, wird er ſchwerlich Neuwahlen wünſchen. Dazu kommt, daß es für ein engliſches Parlament ein ſehr ungewöhnlicher Schritt wäre, einen von der Regierung unter⸗ zeichneten indernationalen Vertrag zu desavouieren. Selbſt wenn dies geſchehen ſollte, könnte Macdonald mit ſeinem durch die Lon⸗ doner Konferenz ſo erhöhten Preſtige ſich entſchließen, die Nieder⸗ lage nicht als Demiſſionsgrund zu betrachten. Kurz ſehr gute Kenner der Verhältniſſe bezweifeln, daß es noch in dieſem Herbſt zu Neuwahlen kommen werde. Parlamentariſche Prophezeiungen bleiben natürlich immer un⸗ ſicher, genau ſo wie Wetterprophezeiungen. Eines aber wird ziemlich allgemein als ſicher bezeichnet, daß ſelbſt im Falle von Neuwahlen zan ein ſtarkes konſervatives Uebergewicht kaum 8 u denken iſt. Die Konſervativen würden vielleicht etwas gewinnen, ebenſo die Arbeiterpartei und die Liberalen würden entſprechend verlieren. Die parlamentariſche Gleichgewichtslage würde ungefähr dieſelbe bleiben, wie jetzt. Daß die Konſerbativen, ſelbſt wenn ſie bdicen Uebergewicht hätten, daraufhin einen ſtarken Schutzzoll durchdrücken könnten, glaubt man nicht. Eine Finangkapazität erſten Ranges ſagte mir: In England ſind die Kohlenbeſitzer, die Textilfabrikanten, die Eiſen⸗ bahnen, die Schiffahrtsintereſſenten, die Banken und die große Maſſe der Ladenbeſitzer gegen den Schutzzoll. Dafür ſind nur die Eiſen⸗ und Stahlintereſſenten. Letztere können die wachſende Kon⸗ kurrenz des Auslandes doch nicht mehr überwinden. Sie ſind es, die jetzt das Schutzzollgeſchrei erheben, aber die eben genannten, entgegenſtehenden Intereſſen ſind zu mächtig, und England hat bis⸗ her noch immer den Schutzzoll zurückgewieſen.“ Auch fürchtet man in den Kreiſen der hohen Finanz nicht, daß der ſkrupelloſe Feldzug der den Poincarismus in England ver⸗ tretenden 8 55 gegen den engliſchen Anteil an der Deutſchland nach dem Londoner Uebereinkommen zu gewährenden Anleihe Er⸗ folg haben werde. Daß er unangenehm iſt und vorausſichtlich viele kleine Zeichner kopfſcheu machen wird, läßt, ſich nicht beſtreiten. Aber die Entſcheidung liegt bei den großen Zeichnern, hauptſächlich kommen große Verſicherungsgeſellſchaften in Betracht, und auf die leitenden Cithkreiſe hat der Sabotagefeldzug keinen Einfluß. Ueber⸗ dies rechnet man ſtark auf Möglichkeiten der Beteiligung in Eng⸗ land, die alle Schwierigkeiten im vorhinein ausſchließen würden. Ueber dieſe Einzelheiten kann im Intereſſe Deutſchlands vorläufig nichts Näheres mitgeteilt werden. Sie werden ſich erſt bei dem be⸗ vorſtehenden Beſuch Herrn Dr. Schachts in London entſcheiden. Nux ſoviel läßt ſich ſchon jetzt ſagen, daß man in engliſchen Finanz⸗ und Geſchäftskreifen durchaus optimiſtiſch ge⸗ fſtimmt iſt und der Zukunft— auch Deutſchlands— hoffnungs⸗ voll entgegenſieht. Die Londoner Konferenz gilt in dieſen Kreiſen als ein großer Erfolg, und den deutſchen Delegier⸗ ten wird an deren Zuſtandekommen hohes Verdienſt zu⸗ geſchrieben. Sie haben, wie man hier ſagt, den Kredit Deutſch⸗ Jands in der ganzen Welt ungeheuer gehoben. Ein Beweis hierfür iſt, daß, wie ich höre, die Vorbereitungen für die Zeichnung der deutſchen Anleihe in Amerika bereits perfekt ſind. *** Die Literalen und der ruſſiſche Vertrag (Aufgenommen durch die eigene Radioanlage des „Mannheimer General⸗Anzeigers“) O London, 16. Sept. Ein politiſcher Berichterſtatter der„Daily News, ſchreibt zu der Politik der Liberalen Partei gegenüber dem engliſch⸗ruſſiſchen Vertrag, dieſe werde dahin gehen, das Abkommen bei den parlamentariſchen Verhandlungen durch Abänderungsanträge zu verbeſſern. Der Berichterſtatter unterſtreicht, daß die liberale Partei nicht grundſätzlich der Herſtellung von Beziehungen mit der gegenwärtigen ruſſiſchen Regierung entgegen ſei und fügt hinzu, es werde im übrigen erwartet, daß auf eine Ablehnung des Vertrages durch das Parlament ſofortige Neuwahlen folgen ſollen. Die Alſtergrenzfrage (Aufgenommen durch die eigene Radloanlage des „Mannheimer General⸗Anzeigers“) O London, 16. Sept. In einem ſoeben veröffentlichten Bericht der Unterhausmitglieder, die kürzlich eine Studienreiſe nach Nord⸗ irland zur Prüfung der Lage unternommen haben, werden direkte VBerhandlungen zwiſchen Ulſter und dem iriſchen Freiſtaat zur Einſetzung einer Grenzkommiſſion durch die britiſche Regierung anempfohlen. 10 51 2 die Schlacht vor Schanghai (Spezialkabeldienſt dey United Preß) Schanghai, 18. Sept. Heftige Kämpfe finden in Huangtu, 22 Kilometer von Schangbai, ſtatt und dauern mit Erbitterung an, ohne bisher zu einer Entſcheidung geführt zu haben. Tſchi⸗Si⸗ MNuang iſt entſchloſſen, Schanghai zu erobern, bevor Tſchang⸗ So⸗Lin weiter nach Süden vorrückt. Er rechnet damit, daß die Einnahme eine Lage ſchaffen würde, die die Gegner der Pekinger Regierung an der vollen Ausnutzung ihrer Machtmittel hindern würde, während ſie der Partei des Präſidenten Tſao⸗Kun einen bedeutenden Zuwachs an Preſtige und realen Hilfsmitteln ſichern würde. Die fremden Marinetruppen nehmen eine abwartende Haltung ein und ſtehen für jede Eventualitäten bereit. Man erwar⸗ tet die Kriſe im Kampf um Schanghai noch dieſe Woche. Bisher liegen 1200 Verwundete in den Schanghaier Hoſpitälern, die eine ſolche Belegung kaum faſſen können. Ein Funktelegramm des„Berliner Tageblatt“ aus Newyork meldet, daß im Norden der Provinz Tſchili, nicht weit von der Gro⸗ ßen Mauer entfernt, eine erbitterte Schlacht zwiſchen der Mandſchureiarmee und den Pekina⸗Streitkräften im Gange ſei. Vas Zentrum der Kämpfe liege bei den Orten Kwanagtu und Kiangtang an der Eiſenbahn Mukden—Peking. Tſchang⸗So⸗Lins Truppen ſeien bisher überlegen. der mexikaniſche Unabhängigkeikstag in Berlin Am geſtrigen Montag ſand im Hotel Eden die Feier de⸗ Jahrestages der Unabhängigkeitserklärung Mexikos ſtatt. Die von der mexikaniſchen Geſandtſchaft geladenen Gäſte wurden von dem Präſidenten Calles empfangen. Das Aus⸗ wärtige Amt wor dunch Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und durch Staatsſekretär Freiherr v» Maltzahn vertreten. Vom diplomatiſchen Korps waren die Geſandtſchaftsträger erſchienen. Auch die Vertreter der deutſchen Induſtrie und des Handels waren zahlreich anweſend. Der neue Präſident Calles brachte im Laufe der Feier ein Hoch auf Deutſchland aus. Ein„Dawes⸗plan“ für Frankreich Die franzöſiſchen Schulden an Amerika yVParis, 15. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Der von dem amerikaniſchen Finanzmann Hurley ausgearbeitete Plan zur Tilgung der franzöſiſchen Schulden an Amerka iſt zur Urſache eines Streites geworden, der für Herriot unangenehme Fol⸗ gen zeitigen könnte. Als Herriot in London war, erhielt er von dem Plan Kenntnis. In der Kammer ſprach er von einem gün⸗ ſtigen Vorſchlag. Vor drei Tagen wurde der Plan veröffentlicht. Zum Erſtaunen der politiſchen Kreiſe ließ der Finanzminiſter Clementel erklären, daß ihm von dem Plan nichts bekannt ſei. Die Oppoſition profitierte von dieſer ſellſamen Unſtimmigkeit. Nun begann ein Keſſeltreiben gegen den Miniſterpräſidenten, dem ſie zum Vorwurf machte, daß er dem Volke über die Verhandlungen mit Amerika keine Mitteilungen gemacht hätte. Vorläufig iſt von Herriot noch immer keine Antwort auf dieſe Anregungen gekommen. Es ſcheint aber richtig zu ſein, daß innerhalb des Kabinetts Un⸗ ſtimmigkeiten herrſchen. Geſtern wurde halbamtlich erklärt, daß der Finanzminiſter mit dem Gouverneur der Staatsbank und einem Expertenſtab Ende des Jahres nach Waſhington reiſen werde, um über den Plan zu verhandeln. Heute abend wird dieſe Mel⸗ dung dementiert und hinzugefügt, daß man offiziell zu dieſem Plan überhaupt noch keine Stellung genommen hätte. Die Gegner Herriots haben aber gleichzeitig mit der Kritik des Vorſchlages begonnen. Sie bezeichnen ihn als einen Dawes⸗ plan für Frankreich, als eine Gefahr für die wirtſchaftliche und finanzielle Selbſtändigkeit des Landes. Sie weiſen den Plan aufs ſchärfſte zurück und betonen, daß Frankreich erſt dann über die Zurückzahlung der Schulden an Amerika unterhandeln würde, wenn der Londoner Pakt für Frankreich die erſte deutſche Zahlung in Gold gebracht habe. Mit Genugtuung ſtellen die Gegner Herriots feſt, daß nach einer Waſhingtoner Meldung der Sekretär Mellon ſich gegen den Plan Hurleys ausgeſprochen habe. Aber auch dieſe Nachricht iſt falſch. Mellon erklärte, daß er den Plan noch nicht geprüft habe. Aus den amerikaniſchen Meldungen gewinnt man aber den beſtimmten Eindruck, daß die maßgebenden amerikaniſchen Kreiſe eine Regelung der Schuldenfrage unbedingt herbeiführen wollen, bevor Frankreich die erſte Zahlung erhält. Ddie meiſten amerikaniſchen Blätter bedauern, daß die Bankiers in London dem Miniſterpräſidenten nicht rechtzeitig erklärten, daß die Regelung der Schuldenfrage im Lauf des nächſten Jahres unbedingt nötig ſei. Jedenfalls befindet ſich die Regierung in einer ſchwierigen Lage. Sie wird in Kürze in Waſhington verhandeln müſſen. Ob ſie den Plan Hurleys als Grundlage verwenden wird, weiß man⸗ noch nicht. Ein Miniſterrat wird ſich ſchon am Donnerstag mit dieſer Frage beſchäftigen. Die öffentliche Meinung ſteht der Frage ab⸗ lehnend gegenüber. Die Hoffnung, daß Amerika eine Streichung der Schulden vornehmen würde, ſchwindet dahin und man iſt beinahe empört über die vermeindliche Rückſichtsloſigkeit der Amerikaner. Amerikaniſche Kritiken (Spezialkabeldienſt der Aniled Praß). Wafhington, 15. Sept. Die Schuldentilgungskommiſſion wird ſich in Kürze mit dem Plan des Kommiſſionsmitgliedes Hur⸗ ley beſchäftigen und ſich wahrſcheinlich auch mit den Schulden der anderen Staaten beſaſſen, von denen man erwartet, daß ſie Frank⸗ reich beiſtimmen werden und im Anfang des nächſten Jahres Vertreter nach Amerika ſenden werden, um über eine Schuldenrege⸗ lung zu verhandeln. Staatsſekretär Mellon glaubt, daß es keinen Zweck hat zu verhandeln, bevor der Dawesplan in Wirkſamkeit ge⸗ treten iſt. In Regierungskreiſen zeigt man keine Begeiſterung für eine augenblickliche Regelung, da man nicht wünſcht, die Frage der fremden Schulden vor den Wahlen zu erörtern. Die haupfſächlichſte gegen Hurleys Plan beruht auf dem vorgeſchlagenen 5jährigen Moratorium und dem Vorſchlag, einen Teil der Zahlungen in franzöſiſchen Induſtrieobligationen anzulegen, was zu ſehr nach einer Unterſtützungsaktion ausſieht. Ein Angriff des„Temps“ V Paris, 16. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter) Im„Temps“ wird ein überraſchend ſtarker Angriff gegen Herriot veröffent⸗ licht. In dem Artikel heißt es, daß die neue Mehrheit und ihre Regierung ein Chaos heraufbeſchworen haben, die Politik gegenüber Deutſchland ſei grundfalſch. Herriot müſſe einen anderen Weg ein⸗ ſchlagen. Der„Temps“ befürchtet, daß es zu einer Reviſion des Verſailler Vertrages kommen werde, wenn nicht in kurzer Zeit eine politiſche Umgruppierung zuſtande kommen ſollte. Eine deutſchlandrundfahrt des J. K. III. Berlin, 16. Sept. Infolge der neueren be ec der Wetterlage und der notwendig gewordenen Abänderung der Kurbel⸗ wellen auf der Propellerſeite der Motoren hat, wie ſchon gemeldet wurde, die Leitung der Zeppelinwerft davon Abſtand genommen, noch dieſe Woche die große Fahrt des„Z. R. 3“ nach Nord⸗ deutſchland und Skandinavien anzutreten. Es ſei neuerdings geplant, für die große Probeſahrt die Route durch ganz Deutſchland mit Einſchluß des beſetzten Gebietes zu nehmen. Die Fahrt ſoll den Rhein hinauf, vom Rheinland nach Weſtfalen, Hamburg und Schleswig⸗Holſtein gehen, von wo aus die Oſtſee mit Kurs auf Königsberg überflogen werden ſoll. Nach einem über Oſtpreußen ſoll das Luftſchiff dann ſüdlichen Kurs au Oberſchleſien nehmen und von dort aus über Breslau und Mittel⸗ deutſchland, wobei auch Berlin berührt werden ſoll, nach Friedrichs hafen zurückkehren. In dieſer Woche finden nur noch einige kleinere Probefahrten ſtatt. Skahlhelm und Sowjelſtern Berliner Blättermeldungen zufolge hatte der Stahlhelm⸗ bund in Podjuch bei Stetin eine Tagung verbunden mit Feldgottes⸗ dienſt uſw. angeſetzt. Die Veranſtaltung war aus allen Teilen Pommerns und der Provinz Brandenburg ſtark beſucht. Beim Ein⸗ marſch der Stahlhelmleute kam es zu einer blutigen Schlägerei mit Kommuniſten. Sechs Perſonen wurden ſchwer verwundet und ein Mann aus Finkenwalde wurde getötet. Die herbeigerufene Stettiner Polizei ſtellte die Ordnung wieder her, worauf die Tagung ihren programmäßigen Verlauf nahm. * Wechſel in der Marineleitung. Am geſtrigen Tage hat Ad⸗ miral Behnke die Leitung der deutſchen Kriegsflotte niedergelegt. An ſeine Stelle iſt Vizeadmiral Zenker getreten.. Als deſſen Nachfolger übernimmt den Oberbefehl über die Seeſtreitkräfte Vize⸗ admiral Mommſen. Auslanòsrundſchau Balkan⸗Juſlände Sofia, 15. Sept. Bie Gorna Dſchumaja wurden geſtern zwei bekannte Revolutionäre und mazedoniſche Wojwoden ermordet. Geſtern mittaa wurden in Sofia der Mazedonier und dortige Abvo⸗ kat Slavtſchew und Kovaaſcheff und am Abend der kommuniſtiſche Abgeordnete in der Sobranje namens Petkoff und der Abgeordnete Hadjenoff auf der Straße erſchoſſen. Alle Mörder wurden verhaftet. Als Grund dieſer Attentate werden die Zwißigkeiten zwiſchen den verſchiedenen Organiſationen betrachtet. * Die Beiſetzung Caſalinis. Am vergangenen Sonntag erfolgte die Beiſetzung des ermordeten faſchiſtiſchen Abgeordneten Caſa⸗ lini in Gegenwart eines ungeheuer großen Trauergefolges. Trotz der außerordentlichen Erregung kam es zu keinerlei Zu⸗ ſammenſtößen. * Franzöſiſche Heeresinſpektion in Griechenland. Havas meldet aus Athen, daß der franzöſiſchen General Guillaumat die Ein⸗ ladung der Regierung, die Inſtruktione'n des'rie'ch'iſich''n Heeres zu leiten, angenommen hat. *Nach der Niederlage in Marokko. Havas meldet aus *ig Jahre Weltpoſtverein. Der Weltpoſtverein feiert am 9. Otiahher kein 50jähriges Peſtehen. Aus dieſem Anlaß werden in is belandgre Jubiläums⸗Briefmarken herausgegeben. Madrid, daß General Gareia, der den Befehl in der Zone Die Amneſtiefrage Die Durchführung in vollem Gange 11 In der deutſchen Oeffentlichkeit machte ſich in der letzten Zeit eine gewiſſe Beunruhigung wegen der Durchführung der auf der Londoner Konferenz vereinbarten Amneſtie bemerkbar, Hierzu iſt folgendes zu bemerken: Auf deutſcher Seite ſind die Londoner Amneſtievereinbarungen mit der Annahme des Londoner Schlußprotokolls durch den Reichs⸗ tag und der Veröffentlichung im Reichsgeſetzblatt deutſches R e ich geſetz geworden und in Kraft getreten. Nach franzöſiſchem Recht bedurfte es nach der Annahme der Londoner Beſchlüſſe durch das franzöſiſche Parlament noch beſonderer Anweiſungen an die aus⸗ führenden Organe. Dieſe Anordnungen von franzöſiſcher Seite. ſind ergangen am 5. September. Es gab dann, wie bereits in der Preſſe bekanntgegeben worden iſt, General Degoutte an die Diviſtonen Anweiſung, die politiſchen Gefangenen ſofort in Freihei zu ſetze n. Damit ſind auf deutſcher und auf franzöſiſcher Seile die Grundlagen für die Durchführung der Amneſtie geſchaffen, Es wurde ſchon früher mitgeteilt, daß imRuhrgebiet57 Straß⸗ und Unterſuchungsgefangene, in Zweibrücken 8 Gefangene in Freiheit geſetzt wurden. Inzwiſchen wurden außer dem Kapitän⸗ leutnant Andler, Eiſenbahnoberinſpektor Gottfried und 10 lizeiamtsgehilfe Brauer, die zu den ſeinerzeit in das Gefängnis von St. Martin de Re verbrachten Gefangenen gehören, noch eine größere Anzahl der Gefangenen entlaſſen, und zwar in Wiesbaden alle politiſchen Gefangenen. Im ganzen ſind bisher, wie auch die franzöſiſche Regierung der deutſchen Regierung amtlich mitteilte, 145 Straf⸗ und Unterſuchungsgefangene der Freiheit wiedergegeben und 760 ſchwebende Verfahren niedergeſchlagen worden. Weiter? hundert Entlaſſungen ſtehen unmittelbar bevok⸗ Hieraus geht hervor, daß die Durchführung der Amneſtie, die anfänglich nicht mit der gewünſchten Schnelligkeit erfolgte, ſich nun⸗ mehr in vollem Gange befindet. Es verſteht ſich ganz von ſelbſt, daß alle an der Durchführung der Amneſtie beteiligten deutſchen Stellen vom erſten Augenblick an alle Anſtrengungen machten, um die ſofortige Ingangſetzung der Freilaſſungen zu betreiben. Wenn ſich die Dinge zunächſt nicht ſo ſchnell entwickelten, wie es den Wünſchen und Bemühungen der Reichsregierung im Intereſſe der Gefangenen entſprochen hätte, ſo iſt dies darauf zurückzuführen, daß es einer gewiſſen Zeit bedurfte, bis die von franzöſiſcher Seite ergangenen Anordnungen bis in die letzte an der Durchführung der Amneſtie beteiligte Inſtanz durchgedrungen und alle entſtan⸗ denen Zweifel durch Rückfragen geklärt waren. Die beteiligten deut⸗ ſchen Sterlen verfolgen die Durchführung der Amneſtie auf da genaueſte und werden alle etwa auftretenden Hemmungen zu be⸗ ſeitigen ſuchen. Die Koblenzer Verhandlungen Bei den Koblenzer Verhandlungen wurde die Wiederzulafſung zum Amt neuerdings für eine Neihe leitender Beamten des altbeſetzten Gebietes von der Nhein⸗ landkommiſſion ausgeſprochen, u. a. für Dr. Brandt, Regierungs“ präſident in Koblenz. Eichhorn, ſtellvertretender Regierungs⸗ präſident in Trier, Siebourg, Vizepräſident des Provinzialſchul⸗ kollsgiums in Koblenz. Muehlens, Landrat in Rüdesheim Müller, Landrat in Kochem, Dr. Joſten, Landrat in Simmere. Graf von Spee, Landrat in Merzig, Dr. Kaufmann, Landra in Euskirchen, Dr. Troitz, Studiendirektor in Saarburg. Dr. Nieſſen, Schulrat in Rheinbach, Weyrauch, Oberſtudienrat in Boppard, Ruſſel, Geh. Regierungsrat in Trier, Oppenheim, Regierungsrat in Mainz und Korn, Oberregierungsrat in Alzey. Wiederinkrafttrelen des deulſchen Jolltarifs Der franzöſiſche Handelsminiſter erinnert daran, daß del deutſche Zolbtarif am 21. September um Mitternacht im ganzen beſetzten Gebiet wieder in Kraft treten werde u die Kaufleute bei den Zollerklärungen ſich darnach zu richten hätten.⸗ Die Bekanntmachung erfolgt in Uebereinſtimmung mit dem Schluß⸗ rotokoll der Londoner Konferenz. Gleichzeitig erinnert das Mint⸗ und den alliierten Kaufleuten entſtehen, das im Londoner Pak: vorgeſehene Schiedsgericht in Kraft treten kann. Monſignore Teſta über ſeine Rheinlandmiſſion Der das Rheinland nunmehr verlaſſende päpſtliche Delegat Mor. ſignore Te ſt a ſprach in einer Unterredung in bewegzen Worten übe das namenloſe Elend, deſſen Zeuge er in der erſten Zeit ſeine, Aufenthalts im beſetzten Gebiet ſein mußte. Er betonte, daß ſein Tätigkeit frei von allen politiſchen Erwägungen geweſen ſei 5 nur im Dienſt reiner Menſchlichkeit mit dem Ziele gegenſeitiger Ver⸗ ſöhnung geſtanden habe. Mit die wertvollſte Erinnerung ſei i 10 perſönlich die hohe Auszeichnung, die ihm vom deutſchen Rote Kreuze zuteil geworden ſei. Letzte Meldungen „halle, 16. Sept. Im Alter von 74 Jahren iſt heute nach mittag der als Begründer der Entwichlungsmechanik betann, 71 5 Geheime Medizinalrat Prof. Wilhelm Rouß 9 orben. offenburg, 15. Sept. Geſtern abend um 612 Uhr ereignete ſe⸗ bei der Wirtſchaft„Zum Kreuz“ in Bohlsbach ein ſchweres Aedri unglück. Der Kraftwagen des a ae Kaufmanns F Klotz fuhr auf einen Randſtein auf, wobei die Hinterachſe 10 1 und der Wagen auf die Seite geſchleudert wurde. Frau K und war ſoforttot. Herr Klotz, ſein Geſchäftsführer Liebert deſſen Frau wurden ſchwer verletzt. 5 Holterey(Kalifornien), 16. Sept. Der Blitz zerſtörte 5 Behälter von 55 000 Parrels Rohzl. Der hierdurch verurſchem Brand hatte den Tod von 4 Soldaten zur Folge, die mit zuft Löſchen des Brandes beſchäftigt waren. Der Geſamtſchaden be Sit ſich auf 3 Millionen Dollar. Der alten Stadt Holterey, des gige der erſten Regierung Kaliforniens, droht durch den Brand die bö Zerſtörung. be Berlin, 16, Sept. Am geſtrigen Abend iſt die zweite gein⸗ deuiſche Nachtflugpoſtlinie Verlin—Kopenhagen durch erſte Befliegung der Strecke offiziell eröffnet worden. iſ Paris, 16. Sept. Wie dem„Echo du Rhin“ berichtet wirkz in ein franzöſiſches Flugzeug auf dem Flug nach Saargemmme⸗ der Pfalz abgeſtürzt. Der Führer wurde verwundet, chaniker, der ihn begleitete, wurde ſchwer verletzt. 1 Nachtrag zum lokalen Tell „etar del 5 60. Saunen Herr 1 pur34a ädtiſchen Straßenbahn, beging geſtern ſeinen 60. Geb chd Als der Jubilar das Büro betrat, fand er ſein Schreibpult ‚ die geſchmückt. Der Obmamm des Dienſtſtellenausſchuſſeß ſeit Glückwünſche der Beamten aus. Man darf Herrn Löwil, der 2. März 1900 in ſtädtiſchen Dienſten ſteht, als den Schöpe bi Monnheuner echecen Straßenbahn bezeichnen. Als 3 Pferdebahn in die elektriſche Straßenbahn ungewandelee Gut, war Herr Löwit, der damals die Basler Straßenbahn leite. Vec achter für das Mannheimer Projekt. Oberbürgermeiſter.. nn⸗ der dadurch auf ihn aufmerkſam wurde, verpflichtete ihn ſün an dis heim. Nach Herrn Löwits Plänen und Ideen wurde Haardtz Pferdebahn umgebaut. Auch die Erbauung der Rhein⸗ nach Bad bahn, die in den letzten Tagen wieder viele kauſende ne Dürkheim beförderte, iſt in erſter Linie ſeiner Initiative danken. der n *Sonderzug nach Stuttgart. da der Sonderzug,. Stutt⸗ Sonntag, 31. ed zum Beſuche der Bau-Ausſtelunz ertervol gart auf Veranlaſſung des Gewerbevereins und 51. bandes gefahren iſt, ausverkauft war, führt am Sanmteg nzeige Larache geführt hat, zur Diſpoſitis geſtellt und durch General Rignelme erſetzt worden iſt. ein zweiter Sonderzug. Näheres iſt aus der dieſer Nummer erſichtlich. . ſterium daran, daß, wenn Schwierigkeiten zwiſchen den deutſchen —9 —2———2———T———————————— ——— 0—en—ecer 0. ———————————— ese 90oO Seeeeoeeeee e 0 2— ereeee Dienstag, den 16. Sepklember 1924 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 429 Das Wetter und unſere Kleidung Von Profeſſor Dr. Groſſe(Bremen) Der geſunde, menſchliche, von Blut durchſtrömte Körper beſitzt eine Temperatur zwiſchen 36 und 37 Grad Celſius. Da die den Urper umgebende Temperatur der Luft geringer iſt, ſo findet eine ſtändige Entwärmung des Körers durch Strahlung, Leitung und Verdunſtung ſtatt. Die dunkle Wärmeſtrahlung des Körpecs iſt ihrer Menge nach durch die Temperatur der Umgebung beſtimmt. e größer die Temperaturunterſchiede ſind, umſo mehr geht dem örper durch Strahlung verloren. In Wellenform, wie das Licht und mit der dreſem zukommenden ſekundlichen Geſchwindigkeit von 300 000 Kilometern verbreitet ſich dieſe Energie nach allen Seiten. Die Leitungsverluſte ſind durch die Bekleidung mitbeſtimmt, weſent⸗ lich iſt aber die Beſchaffenheit der den Körper umgebenden Luft⸗ ülle. Feuchte Luft leitet beſſer als trockene und fördert demnach en Leitungsverluſt. Für die durch Verdunſtung bedingten Wärme⸗ derluſte iſt die Körperoberfläche ihrer Größe und Poröſität nach maßgebend. Aus den zahlreichen Poren der Haut dringt Flüſſigkeit, le je nach der Art der Bekleidung ſüneller oder langſamer in Jampffotm übergeht und dabei große Mengen Wärme verbraucht, je dem Körper entzogen werden. Die Menge der verdunſteten Flüſſigkeit iſt weſentlich von dem Waſſerdampfhunger der umgeben⸗ en Luft abhängig, der in Temperatur und relativer Feuchtigkeit ſeinen zahlenmäßigen Ausdruck findet. Bei hundert Prozent Feuchte jede Verdunſtung ausgeſchloſſen. Die vom Körper in dieſen drei Formen abgegebene Wärme⸗ energie wird durch die Nahrungsaufnahme und die ihr folgenden rbrennungs⸗ und Verdauungsvorgänge erſetzt. Jedes Gramm Slickſtoff oder Kohlehydrat liefert vier, ein Gramm Fett neun ärmeeinheiten. Der erwachſene Menſch braucht, um die Verluſte zu decken, täglich zwei⸗ bis dreitauſend Wärmeeinheiten, wovon bis ein Viertel für mechaniſche Arbeit erforderlich ſind. Die Empfindung dvon Wärme⸗ und Kältereizen iſt individuell, infolge von Anpaſſung und Gewährung, ſehr verſchieden. Bei allen Menſchen wird aber durch hohe Luftfeuchte bei niederen Temperaturen die Kälteempfin⸗ dung, bei hohen dagegen die Wärmeempfindung geſteigert. Selbſt ei einer Lufttemperatur von 18 bis 20 Grad, die wir im allgemei⸗ den als angenehm empfinden, kann bei nahezu mit Waſſerdampf geſättigter Luft(etwa 100 Prozent) ein Bangigkeits⸗ und Verluſtge⸗ flühl entſtehen. Nur durch Schwitzen bekommen wir dann Erleichte⸗ kung. Die ſogenannte Stauung der Schweißabſonderung ruft das Gefühl der Schwüle hervor, das wir namentlich in überfüllten aäumen oder im Hochſommer oft ſpüren. Im Freien ſpielt der Wind eine erhebliche Rolle. Schon ein ganz ſchwacher Wind hat urch Mitnahme von Körperwärme, infolge Umſpülens, einen ab⸗ kühlenden Einfluß. Lebhafte Winde beſchleunigen die Atmung und heben dadurch die Aktivität des Blutes. Bei Kälte hat der Wind den Einfluß auf Steigerung der chemiſchen Wärmebildung. Da ieſe von der Kalorien gebenden Nahrung abhängt, ſo erklärt ſich raus unſer Fettbedürfnis bei ſtarker Kälte und Winden. Unſere Haut hat natürlich eine geringere Temperatur, als das Blut, beſonders an unbekleideten Stellen und an Stellen, die, wie die Naſe und Ohren, der Ausſtrahlung beſonders ſtark ausgeſetzt ſind. nter mittleren Verhältniſſen iſt die Haupttemperatur etwas über 0 Grad, die Oberfläche der Kleidung 23 und etwa 5 Grad höher als die umgebende Luft. Schwarze Kleiderſtoffe verſchlucken bei Juſtrahlung von Wärme doppelt ſo viel wie weiße. Etwa 20 7 unſeres Körpers ſind unbekleidet. Leider erhöht die heutige Mode der Frauenkleidung dieſen Prozentſatz ganz erheblich und begünſtigt Erkältungszuſtände. Die Kleidung ſoll ja den Wärmeverluſt unſeres ſörpers verringern. Der Wärmeverluſt der unbekleideten Stellen 9 iſt größer, da dieſe eine höhere Temperatur haben, als die bekleideten. dei 18 Grad Lufktempergtur hat der freie Hals 30 Grad, die be⸗ lleidete Oberfläche nur 23 Grad. Die Temperatur der Luft und unſere Kleideroberfläche hat bei kühler Luft 10 Grad, bei heißer gur 1 Grad Unterſchied. Das Gefühl der Behaglichkeit iſt ganz von der Hauttemperatur abhängig. Kalte Finger, Zehen und Knie wirken ehr unbehaglich. Bei winterlicher Kleidung haben wir auf dem Rock zwiſchen Weſte und Hemd 24, zwiſchen Wollhemd und Haut faſt Grad, wenn draußen 10 Grad ſind. Unſere Kleidung wirkt als ärmeſammler im Winter ſehr angenehm, im Sommer oft unan⸗ ehm. Sie verringert die Ausſtrahlung der Körperwärme. Außer u Speiſen bringt auch die mechaniſche Arbeit Wärme im Körper hervor. Es tritt dann erhöhte Verdunſtung und Schweißbildung ein. Das Klima zwiſchen Kleidung und Haut iſt nach Wärme und Feuchtigkeit natürlich ein ganz anderes, als das Außenklima. Auch wird die wechſelnde Windſtärke durch die Kleidung weſentlich ge⸗ wildert. Unſere Sommerkleidung wiegt etwa drei Kilogramm, die Winterkleidung doppelt ſo viel. Der Wärmedurchlaß eines Leinen⸗ gemdes iſt fünfzehnmal ſo groß, als der eines Wolltrikots. Bei ſcelbe eckungen ſollte man ſtets auf gute Ventilation ſehen, da lechte den Haarausfall begünſtigt. Viele junge Leute mit dichtem 5 r ſieht man heute ſelbſt im Winter ohne Kopfbedeckung. Die FLeuchteſte Luft am ganzen Körper ſitzt im Schuhwerk, in dem In er die Verdunſtung und Schweißbildung ſtark unterbunden iſt. ſü Hauſe trägt man daher gern poröſere Schuhe. Mittelhohe Ab⸗ alhe bürgen am beſten für elaſtiſchen und bequemen Gang. Eigen⸗ etig iſt die wechſelſeitige Anpaſſung, die unſer Körper im Laufe 5 enerationen den drei Wärmeverluſtfaktoren hat angedeihen t ſſen. Es iſt feſtgeſtellt worden, daß die Wärmeabgabe durch Lei⸗ Jung und Strahlung ſteigt, wenn die durch Verdunſtung abnimmt. aln Stundenmittel ſollen normaler Weiſe etwa 60 bis 70 Gramm, al ein kleines Weinglas voll Waſſer, das durch Haut und Lunge Fesſcheidet, verdampfen. Bei 30 Grad Wärme und 40 Prozent uchtigkeit verdampft bereits die doppelte Menge. da Die Sprache eines Kunſtwerks iſt wie ein Neſſushemd; man ſie ihm nicht fortnehmen, ohne es ſelbſt zu verletzen. Es muß dieſer ſeiner Sprache verbrennen und vergehen. Herbert Eulenberg. die Gans von Podͤwolotſchyska Roda Roda(München) gr Es gibt törichie Wiener, die ſich mit dem Zerfall des alten nioben Oeſterreich⸗Ungarn abgefunden haben, ſich mit dem win⸗ niden Reſtreich⸗Oeſtreich beſcheiden; die„froh ſind“, nichts mehr 8 Kreisgericht in Trautenau zu hören, dem viel umſtrittenen andſchak und Trentino. Wie das alles hinter uns liegt! Als lei es nie geweſen. Und doch gab es einſt einen ewigen„Aus⸗ ſicich mit Ungarn(64,5 Prozent), der in den Zeitungen ſoviel von reden machte, daß man an fernen Ausland die k. und k. Mo⸗ Kurchie längſt nicht mehr für einen Staat hielt, ſondern für eine ursmaſſe. den Mich aber verzehrt die Sehnſucht nach dieſer Vergangenheit, Nanderelen ſchönen„im Reichsrat vertretenen Königreichen und 2 WasUnd am meiſten— grinſt nicht!— ſchmachte ich nach Galizien. teus war es ein buntes Gebilde! Ein aſiatiſcher Karawanen⸗ papich der launigen Geſtalten voll, breitete es ſich von den Kar⸗ ſenhängen ins Sarmatiſche. dreißig Jahr lang ſtanden Altöſterreichs Reiterhaufen dort in ſanſ diſon. Was für Garniſonen: Tarnopol, Trembowla— Torre⸗ . und nach ihm Soehnstorff haben es beſchrieben— dies Leben iſchen Gutshof, Landſchenke, Faktorkes und Schlachzizen. ſpät Ich liebte Galizien, eh ich es noch von Angeſicht kannte; und er erxſt recht. kbonndas Land, wo ein Eſterhäzy, Magnat und Huſar, wetten Haute er werde heute, heißen Sommermittags, quer durch die uniptſtadt reiten, nur mit einer roten Schwimmhoſe angetan— bla die Ergänzung ſeiner Uniform— die verſchnürte Attila, die danken Stiefel— hatte er ſich auf den Leib gemalt dro Das Land, wo Fürſt Karl Fugger, Rittmeiſter, ſeiner Schwa⸗ er Az attiſthemden mit angenähten Manſchetten machen ließ, weil Illchen nicht ausſtehen konnte wurdeas Land, wo Chanſonettentruppen auf Regimenter aufgeteilt „Lurden, ſpurlos. zwan o der Herr Oberſt dem Leutnant befahl, binnen vierund⸗ nantdig Stunden ſeine Schulden zu berappen;— und der Leut⸗ ließ vom Poliziſten austrommeln: um vier Uhr hade die gbemeinde auf dem Rynek, Hauptplatz, geſtellt zu ſein; am b in Freien, ſaß der Rechnungsunteroffizier mit der Gläu⸗ iſte und zahlte bei Heller und Pfennig Nordpfarrei der Friedenskirche, Stadtpfarrer Karl Bender von Städtiſche Nachrichten die Tätigkeit der Mannheimer Milchzentrale Man hat lange nichts mehr von der Milchzentrale gehört. Es wird deshalb von Intereſſe ſein, zu vernehmen, daß ſich das Unter⸗ nehmen in dem Beſtreben, für die Milchverſorgung der Stabt Mann⸗ heim natürlich und günſtig gelegene Liefergebiete zu gewinnen, ſeit einem Jahre etwa ſchrittweiſe in den württembergiſchen Produktionsgebieten ausdehnt, die zu den altangeſtammten Quellen des badiſchen Hinterlandes und zu denjenigen der Bezirke Eppingen und Sinsheim günſtig gelegen ſind. In Erkenntnis der Notwendigkeit, die Aufſauggebiete in möglichſt engem Ring um das Verbraucherzentrum Mannheim zu legen und die nach ſorgfältigſter Prüfung auf Grund jahrelanger bitterer Erfahrungen als günſtig erkannten Liefergebiete möglichſt feſt in die Hand zu bekommen, wurdeg noch während der ſchärfſten Zwangswirtſchaft, alſo in ZJeiten ſchlimmſter Geldentwertung, an folgenden Orten Kühlſtationen eingerichtet: 1. im Bezirk Adelsheim: a) in Großeicholzheim, b) in Roſenberg, c) in Oſterburken; 2. im Bezirk Buchen: a) in Buchen. b) in Hardheim; 3. im Bezirk Tauberbiſchofsheim: a) in Tauberbiſchofsheim, b) in Grünsfeld, e) in Königshofen. Die Verdichtung dieſer Kühlanlagen in den Bezirken Tauberbiſchofsheim und Adelsheim wies ſchon von ſelbſt auf die Abſicht hin, im angren⸗ zenden Württemberg das Bezugsgebiet zu erweitern. Heute bezieht die Milchzentrale aus württembergiſchen Gebieten bereits 12—15 000 Liter Vollmilch. Dieſer Zuſtrom aus Württemberg überlaſtete die Kühlanlageng an der badiſchen Grenze derart, daß am 1. September in Dörzbach bei Krautheim(Württ.) eine neue Kühlanlage dem Betrieb übergeben werden mußte. Um das Ergebnis der neuen Milchquellen in einwandfreiem Zuſtande nach Mannheim zu bringen, bewilligte der Aufſichtsrat weitere Kühlanlagen. Wie günſtia die Beſtrebungen des Unternehmens von der würt⸗ tembergiſchen Bevölkeruna aufgenommen werden, geht aus uns vor⸗ liegenden Preſſeäußerungen hervor. So ſchreibt die„Neckarzta.“ unterm 26. Auguſt:„Schon vor dem Kriege waren die Gemein⸗ den des oberen Jaaſttales beſtrebt, eine arößere Mol⸗ kerei zu aründen, um den Landwirten eine beſſere Abſatz⸗ möalichkeit der Milchprodukte zu ermöglichen, jedoch hat die Gründuna dieſes Unternehmens durch den Krieg eine weitere Verzögerung erlitten. Die ſeit einigen Wochen mit dem Vertreter der Mannheimer Milchzentrale geführten Verhandlungen gelanaten nun zu einem Abſchluß. Die Firma hat ſich vertraalich verpflichtet, die Milchprodukte von bis jetzt 25 Gemeinden jeden Tag zu einem angemeſſenen Preiſe abzunehmen. In Dörzbach wurde direkt beim Bahnhofe eine Tiefkühlſtation errichtet, wo die Milch verſandfähia gekühlt und in beſonderen Kühlwagen zum Ver⸗ ſand gebracht wird. Die Abnehmerfirma zählt mit zu den arößten und neuzeitlich eingerichteten ſtädtiſchen Milchverſorgungsſtellen. Der Geſchäftsverkehr iſt als ein entgegenkommender und äußerſt pünkt⸗ licher zu bezeichnen, was von der hieſigen Bevölkerung hoch ein⸗ geſchätzt wird. Wie man von unterrichteter Seite erfuhr, werden von dieſer Milchzentrale täalich 100—120 000 Liter Milch umgeſent: ſie beſitzt 15 Tiefkühlanlagen in Baden und Württemberg. 4 weitere Kühlanlagen kommen demnächſt zur Ausführung. Durch die Zu⸗ führung der entlegenſten Gemeinden zu dieſem aroßzügigen Unter⸗ nehmen wird erreicht, daß der Bezua von Auslandsmilch eingeſtellt werden kann. was in volkswirtſchaftlicher Beziehung von agroßem Intereſſe iſt und den Landwirten zuoleich eine beſſere Abſatzmöalichkeit bietet.“ Im gleichen Sinne äußern ſich der „Kocher⸗ und Jaaſtbote“ vom 30. Auauſt und die in Neckarſulm er⸗ ſcheinende„Unterländer Volkszta.“ vom 1. September. Die überaus ſchwierige Geſamtwirtſchaftslage müßte Veran⸗ laſſung ſein, im Benehmen mit anderen Städten Ausgleiche zu tref⸗ fen, auf Grund deren die Einfuhr ausländiſcher Milch herabgemin⸗ dert werden könnte. So war es der Milchzentrale möglich, der Stadt Freibura im Süden Badens durch Abtretung von Ge⸗ bieten aus dem Bezirke Bonndorf entgegenzukommen. Der Verbraucherpreis beträgt in Ludwigshafen heute ſchon 40 Pfa., während er in Mannheim auf 34 Pfa. gehalten werden konnte. Von Intereſſe dürfte ferner ſein, daß ſich die Bezjehungen zwiſchen Milchhandel und Milchzentrale aufs beſte entwickelt haben * * Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Radfernfahrt„Rund um Berlin“ für Amateure. Der Sieger Wenzlaff(O4), der zweite Werner(), der vor⸗ jährige Sieger Möller().— Todesſprung auf Rollſchuhen. Saltomortale über eine 6 Meter breite Kluft.— Vom Boxer zum Autoronnfahrer. Der Meiſterboxer Prenzel will zum Autoſport übergehen.— Herbſtſegelwoche in Tegel. Die 20 Quadratmeter Ban⸗ desrennjollen an der Wendeboje.— Der Sport bei der Reichs⸗ marine. Borkampf der Matroſen.— Ein Wunder vom grünen Raſen. Das berühmte Rennpferd„Epinard“.— Der italieniſche Komponiſt Mascagni in Berlin.— Auſternfang an der engliſchen Küſte, Einholen der Netze bei Waitſtable.— Zur Eröffnung der Völkerbundskonferenz in Genf.— Präſident der Konferenz Motta. — Manöver der Reichswehr. Uebergang über die Oder bei Zellin. — Der Bürgerkrieg in China. Lager der Truppen des Marſchalls Chan⸗Tſo⸗Lin. R. Aus der evangeliſchen Gemeinde. Der neue Geiſtliche der Das Land, wo man die Gans von Podwolotſchyska ſervierte. ——— Podwolotſchyska war der Grenzbahnhof auf der Strecke von Lemberg nach Moskau. Wer nach endloſer Fahrt da eintraf, ſtürzte in die Wirtſchaft. Fand auf dem langlangen Tiſch da Teller aufgereiht mit Borſchtſch und Schtſchij, leckerdampfenden Gemüſeſuppen— und ein ſeig⸗ neuraler Oberkellner ging mit zweierlei Bons um, roten und grünen: „Wünſchen Sie, Panje, unſer kleines Menü— zu vier Kronen — Suppe und Rindfleiſch—— oder das große?“ Das große Menü koſtete 6,50 und die Speiſekarte ſah ſo aus: Suppe Rindfleiſch Gansbraten Zibebenauflauf Jedermann wählte das große Menü, kaufte den Bon. „Doch ach: ſowie das Rindfleiſch aufgetiſcht war, entſtand eine kleine Pauſe; und ein Mann mit Dienſtmütze erſchien plötzlich in der Tür, ſchwang eine mächtige Glocke und rief mit Stentorſtimme: „Höchſte Zeit zum Zug nach Kiew, Charkow, Moskau, Jekaterinos⸗ law, Odeſſa.“ Das Volk ſprang im Hui auf die Beine und haſtete Hals über pf. So ſpielte ſich die Szene tagtäglich ab— viele Jahre, in aller Ordnung— und nie, ſolang Habsburg in Podwolotſchyska regierte, hat ein ſterblich Auge den Gansbraten geſehen—— weil nämlich der Mann mit der Dienſtmütze der Bahnhofwirt in Perſon war. Einmal aber— und er hatte doch grade heute beſonders laut geklingelt und gerufen— eines Tages ſah der Wirt zu ſeinem Schrecken fünf Tiſchgäſte gemütlich ſitzenbleiben. Er ging zu ihnen hin, läutete und ſchrie: „Höchſte— allerhöchſte Zeit zum...“ „Macht nichts,“ ſprachen die Herren—„bringen Sie nur den Gansbraten! Wir fahren nämlich gar nicht weiter; wir bleiben hier; wir ſind die k. k. Kommiſſion aus Lemberg, beauftragt mit der Prüfung der galiziſchen Vahnhofwirtſchaften.“ Das öſterreichiſche Polen ließ den Himmelsmächten ſtets einen breiten Wirkungskreis.— Und was tat Gott in dieſem Fall? Gott hatte alles kommen ſehen und rechtzeitig das Schlachten einer Gans verfügt, die zwar zum Privatkonſum der Gaſtwirtsfamilie beſtimmt geweſen war, nun aber, im Augenblick peinlichſter Verlegenheit, den Lemberger Funktionären konnte aufgetragen werden. Als die unerſättlichen Beamten nun aber auch noch nach der Süßſpeiſe verlangten, konnte der Wirt dokumentariſch nachweiſen: daß dies Wort„Zibebenauflauf“ überhaupt nicht zum Menü ge⸗ Ko höre; es war des Wirtes Unterſchrift. Der Mann hieß ſo. Donaueſchingen, wurde am Sonntag vormittag in feſtlichem Gottes⸗ dienſt in ſein Amt eingeführt. Die Feier die von der Gemeinde ſtark beſucht war, wurde durch zwei Lieder des Kirchenchors ver⸗ ſchönt Die Vegleitung zu den Gemeindegeſängen ſpielte der Poſaumwenchor. Der einführende Dekan, Kirchenrat v. Schöpffer prach im Anſchluß an Jeſaja 52, 7 und in Anſpielung auf den amen Friedenskirche über das hohe Amt des evangeliſchen Geiſt⸗ lichen, Heil zu predigen und Fricden zu verkündigen Hierauf folgde die feierliche Verpflichtung des Stadtpfarrers Bender in ſein neues Amt. Dieſer legte ſeiner darauffolgenden Prdigt als Text zugrunde Apoſtelgeſch. 18,—10:„Fürchte dich nicht, ſondern rede, und ſchweige nichtl...“ Er fühle wohl die große Verantwortung in der Uebernahme ſeiner neuen Arbeit und ver⸗ lenne nicht die Schwierigkeiten des geiſtlichen Amtes in der Groß⸗ ſtadt. Aber wie einſt der erſte große Miſſionar des Chriſtentums, Paulus, einer ganzen Heidenwelt gegenüber unverzagt ſtandh elt in dem Bewußtſein, daß Gott mit ihm ſei, ſo übernehme auch er ſeinen Dienſt im Bewußtſein der Gottesgemeinſchaft, die die Kraft ſtärkt. Er bitte ſeine neue Gemeinde um Vertrauen, dadurch werde es ihm leicht gemacht werden in Treue zu arbeiten Mithelfen ſolle die Ge⸗ meinde mit ihrem Pfarrer, daß alle guten Kräfte der Friedensge⸗ meinde in Frieden und Harmonie entfaltet werden können Die Zuhörer folgten aufmerkſam und befriedigt der ſchlichten, ruhi zen und anſprechenden Predigt ihres neuen Seelſorgers, der nach 20jährigem Dienſte in der badiſchen Landeskirche nunmehr in Stadkpfarrer Bender wird ſeine Wohnung in dem Pfarr⸗ Mannheim einen geſegneten Wirkungskreis finden möge. haus bei der Friedenskirche nehmen, während für den gleichzeitig mit ihm für die Südpfarrei gewählten Stadtpfarrer Karl Walter von Tutſchfelden auf den Konfirmandenfälen der Friedenskirche eine neue Dienſtwohnung errichtet wird. Wie wir vernehmen, iſt die Einführung von Stadtpfarrer Walter anfangs Oktober zu er⸗ warben. »Freſwillig aus dem Leben geſchieden iſt Sonntag nachmittag ein 49 Jahre alter Mühlenarbeiter, der ſich nach vorausgegangenen Familienzwiſtigkeiten auf dem Speicher ſeiner Wohnbaracke in den Spelzengärten erhängte. *Lebensmüde. Am Samstag vormittag verſuchte ein 23 Jahre alter lediger Bäcker in der Wohnung ſeiner Eltern in der Geibel⸗ ſtraße ſich durch Oeffnen der Pulsader das Leben zu nehmen. Mit dem Sanitätsauto wurde der Lebensmüde nach dem Krankenhaus verbracht, von wo aus er nach Anlegung eines Verbandes wieder entlaſſen wurde. * Fuſammenſtoß. Am Samstag vormittag ſtieß ein 33 Jahre alter Kaufmann mit einem Großkraftrad auf der Seckenheimer Straße, als er einem vier Jahre alten Kind, das ihm kurz vor dem Rade über die Straße ſprang, beim Ausweichen auf einen Milch⸗ karren. Von dem Karren fielen mehrere Kannen Miſch auf den Boden, wodurch etwa 100 Liter Milch ausliefen. Die Gabel des Motorrades ſowie die Lannen des Milchkarrens wurden ſtark beſchädigt. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld trifft den Führer des Milchwagens, weil er die linke Straßenſeite ein⸗ gehalten hat. * Feſtgenommen wurden am Samstag und Sonntag 24 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Dreher wegen Bettels und zwei Frauensperſonen wegen unſitt⸗ lichen Lebenswandels.— Wegen Ruheſtörung gelangten in der Nacht von Samstag auf Sonntag 24 Perſonen und in der Nacht von Sonntag auf Montag 21 Perſonen zur Anzeige. * Taſchendiebſtähle. Am 6. Sept., abends 8 Uhr, wurde in einer hieſigen Wirtſchaft eine ſchwarzlederne Briefmappe mit zwei Fächern und hundert Mark Inhalt entwendet. Die Täderrn iſt eine unbekannte Frauensperſon, 25 Jahre alt, 1,65 Meter groß, kräftig mit blonden Haaren, vollem Geſicht, trug weiße Bluſe, hellen Rock und ſchwarze Stiefel.— Am 9. Sept. wurde zwiſchen 12.30 Uhr und.30 Uhr nachmittags im Perſonenzug von Bensheim bis Manmnheim eine ſchwarze Ledergeldmappe mit vier Fächern und 103.40 Mark Inhalt entwendet. Der Täter iſt etwa 40 Jahre alt,.70 Meter groß, ſchlank, mit dunkelblonden Haaren, dunklem Schnurrbart, trug gelbe Windjacke, dunklen Anzug und ſpricht Mannheimer Mundart. * Einſteigdiebſtähle. In der Nacht zum 8. Sept. wurden aus einer Villa in der Colliniſtraße eine alte goldene, ziemlich flache Herrenſchlüſſeluhr mit zwei Deckeln, römiſchen Zahlen, mit einer langen dünnen goldenen Kette, eine ſilberne Herren⸗ ſchlüſſeluhr mit römiſchen Zahlen und Sekundenzeiger, dabei eine kleine ſilberne Kette entwendet; ferner ein goldenes und zwei ſilberne ganz dünne Halskettchen, eine goldene Broſche, beſtehend aus verſchiedenen Kleeblältern mit je einer Perle, ſowie etwa 157 Renbenmark.— In der Nacht zum 10. Sept. in Käfertar, Ladenburgerſtraße, eine Herren⸗Remmontieruhr mit Goldrand, arabiſchen Zahlen, im Rückdeckel der Name„Heinrich beseitigt sicher ynerduqen 7 das 25 eb E 0O⁰ 2 Hornhaut a. d. Fußsohle verschwindet durch Lebewohl-Ballen-Scheiben In Drogerien u. Apotheken. Man verlange ausdrücklich„Lebewohl“ 0 A Das Modebuch In der„Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Zeitung“ ſchreibt A. Hemberger folgende ſehr aute und beherzigenswerte Sätze:„Vor ein paar Jah⸗ ren ſchon iſt„Tarzan unter den Affen“ erſchienen. Aus dem Enaliſchen überſetzt natürlich. Es wurde vomphaft ange⸗ kündigt: eine Offenbarung. Ein Menſch, der unter Menſchenaffen aufwächſt. Naturnähe, primitivſtes Leben. Man las das Buch. Rudyard Kipling hat das ſeinerzeit beſſer gemacht, aber immerhin — es war ganz nett. Das Gefühlsleben der Affen hat der Verfaſſer anſchaulich geſchildert und außerdem den erfreulichen Beweis ge⸗ liefert, daß ein enaliſcher Lord Krone der Schöpfung bleibt, auch wenn er ſich von Würmern. Schnecken und rohem Fleiſch nährt. Man hätte das Buch raſch vergeſſen, aber das lag nicht im Sinne des Verfaſſers und nicht im Sinne der Verleger. Verfaſſer und Ver⸗ leger hatten nämlich herausgefunden, daß dieſer„Tarzan unter den Affen“ ein Geſchäft iſt. Der Verfaſſer ſetzte ſich demgemäß hin und ſchrieb ein zweites Buch über dieſen Tarzan. Es wurde ſchleunigſt ins Deutſche überſetzt und mit noch arößerem Tamtam ausgeboten, wie der erſte Band. Mit Erfolg. Dann kam die dritte Folge. Ich weiß nicht, bei welchem Band der Autor jetzt hält, aber das weiß ich: wenn er fünfundzwanzig Bände über dieſen Tarzan ſchreibt, wer⸗ den dieſe fünfundzwanzia Bände ſchleunigſt ins Deutſche überſez und in Maſſenauflagen abgeſetzt. Schon der zweite Band war in jeder Hinſicht miſerabel. Der dritte ungenießbar. Schauerlichſte Kinophantaſtik und ein Stil zum Erbarmen. Aber das Buch war aus dem enaliſchen überſetzt, und die Reklame ſorgte dafür, daß das Geſchäft florierte. Zu einer Zeit, da deutſche Schriftſteller verhungerten. Es iſt tief bedauerlich. daß in einer Zeit, in der wiſſenſchaftliche Werke infolge der allgemeinen Geldnot noch immer nicht in wünſchenswerter Weiſe erſcheinen können, in der deutſche Schriftſteller von Ruf Jahre auf das Erſcheinen ihrer Bücher warten müſſen, ausländiſche„Kolportageliteratur“ wie die Fortſetzungen dieſes„Tarzan unter den Affen“ in Tauſenden von Exemplaren unter das deutſche Leſepublikum geworfen werden. Lieber Himmel, was haben wir uns einmal über Karl May aufgereat— er iſt ein Klaſſiker gegen dieſen„Tarzan“. gegen dieſe angeblichen„Bücher der Saiſon“. Gegen„Sherlock Holmes“ hat man einen Feldzua ge⸗ führt, aber er iſt hundertmal intereſſanter, iſt„faſt Kunſt“ im Ver⸗ aleich zu„Tarzan“. Ueber die Courths⸗Maler zu lächeln, gehört zum auten literariſchen Ton, aber aus dem Ausland laſſen wir uns jeden Quark aufhängen und nehmen ihn als ſublime Offen⸗ baruna entgegen! Wahrhaftig. wenn dem geriebenen Verfaſſer des „Tarzan“ nach der fünfziaſten Fortſetzung doch etwa der Atem aus⸗ gehen ſollte, hat er immer noch Stoff zu einer einundfünfziaſten: „Tarzan unter den deutſchen Leſern“! — 4. Seike. Nr. 429 Mannheimer General⸗Anzeiger(Anttag⸗Ausgabe) Dienstag, den 16. September 1924 Konrad“ graviert, eine flachgliedrige Nickelkette, ſchluß. * Im Silberkranz. Herr Wilhelm Henſel, der Direktor des Lina geb. Senft ten Hochzeit. DTie große Gemeinde der ſich in dem herzlichen Wunſch, daß Herrn Unternehmens“, noch ein recht langes Wir⸗ ken an der Seite ſeiner treubeſorgten Lebensgefährtin beſchieden ſein möge. Wenn der Friedrichspark, den Herr Henſel ſeit 27 Jahren mit unermüdlicher Pflichttreue leitet, eine gärtneriſche Sehenswür⸗ Dar nerſter große fachtechniſche Jubilars zurückgeführt werden. Wir ſchließen uns den lige heutigen Tage mit tiefer Dankbarkeit des ge⸗ meinnützigen Wirkens des Herrn Henſel gedenken, an und entbieten Friedrichsparkes, begeht heute mit ſeiner Gattin das Feſt der ſilbernen arkbeſucher vereinigt Henſel, der„Seele des digkeit iſt, ſo darf dies in erſter Linie auf das Können des Unzähligen, die am ihm auch unſererſeits die herzlichſten Glückwünſche. Vereinsnachrichten P. Kleingarten-Verein e. V. Mannheim⸗Oſt. abend in den Kaiſerſälen gefolgt. Obſtbau⸗Oberinſpektor Martin, Herrn Blaſer⸗Ladenburg in die Landwirtſchaftskammer die Leitung der Ladenburger Verſuchsanſtalt übernommen wie ſein Vorgänger, als glänzender Redner. ſowie über die Bekämpfung des Ungeziefers. Die einſtündigen Ausführungen fanden lebhaften Beifall. Der Vorſitzende, Herr Schott, dankte dem Redner.— Der zweite Teil war der Unter⸗ enne gewidmet. Die Neckarauer Feuerwehrkapelle Reichen Beifall erntete Herr Dewald als Soliſt. weiſt, nicht den Weg zur Bühne fand. Gartenfreund⸗Verlages Karlsruhe, der als der ſeiner Art in Deutſchland Vorſtand gebührt vollſte Anerkennung. Die Ortsgruppe Ludwigshafen⸗Mannheim des Pfälzerwald⸗ vereins beteiligt ſich mit einem Feſtwagen„fidele Winzer“ an dem am kommenden Sonntag in Karlsruhe ſtattfindenden Feſt⸗ guge anläßlich des Alemanniſch⸗pfälziſch⸗fränkiſchen Tages. Die Mitglieder werden gebeten, recht zahlreich und tunlichſt in Pfälzer Tracht zu dieſem Feſte zu erſcheinen.(Weiteres Anzeige in dieſer Nummer.) veranſtaltungen 3 Mufikeliſche Akademen. Wie unſere Leſer aus den Inſe⸗ ratenteil erſehen, iſt die muſikaliſche Akademie des Nationalihegter⸗ Orcheſters dabet, das neue Abonnerment für den Winter 1924/25 aufzulegen. Es werden Soliſten genannt, wie Ilong Durigo, Ar⸗ mold Fldeſy, Heinrich Rehkemper und Juan Manen, Max Kergl, und als Gaſtdirigent Erich Kleiber. einzelne Konzert eine ganz beſondere Anziehungskraft erhalten dürfte. Wüßhelm Jurkwängler in Mannheim. Wilhelm Furtwäng⸗ ler, der im Aalchluß an die Münchner Feſtſpiele, die ihm einen begeiſterten Erfolg eintrugen, einen kurzen Erholungsurlaub in der Schweiz genommen hat, entſchloß ſich, ſein erſtes Dirigenten⸗ gaſtſpiel in der kommenden Saiſon am 30. September— in Ein⸗ r einer bereits vor zwei Jahren gegebenen Zuſage— dem unheimer Ausſchuß für Volksmuſikpflege zukommen zu laſſen. Furtwängler wird hier ein klaſſiſches Programm dirl⸗ gieren. Auch bei dem am 1. Dezember folgenden zweiten Sin⸗ wird ein früheres Ver⸗ foniekonzert der Volksmuſikpflege Profeſſor Otto ſprechen zur Einlöſung kommen: Operndirektor Lohſe dirigiert ein Programm, für das— unter Mitwirkung einer hervorragenden ſoliſtiſchen Kraft— das Motto„Ouvertüre und Arie“(von Gluck bis Wagner) vereinbart worden iſt. Für die bei⸗ den weiteren der Konzerte, deren Geſamtprogramm noch veröffent⸗ licht werden wird, iſt Herr Generalmuſikdirektor Lert um Ueber⸗ nahme der Leitung gebeten worden. Schriftliche Beſtellungen für Dauerkarten auf numerierte und unnumerierte Plätze können ſchon jetzt beim Roſengartenpförtner eingebracht werden. Neber die Abholung und die Abgabe von Einzelkacten ergeht noch beſondere Bekanntmachung im Anzeigenteil. 8 ein Damengeld⸗ beutel aus braunem Leder mit zwei Fächern und Ueberſchlagver⸗ Freudig waren die Mitglieder am Samstag der Einladung zu einem Familien⸗ Das letzte Plätzchen war be⸗ ſetzt und alles kam auf ſeine Rechnung. Der Redner des Abends, der ſeit der des arlsruhe hat, trat zum erſtenmal in Mannheim vor die Oeffentlichkeit und zeigte ſich, Das Thema„Herbſt⸗ arbeiten für Kleingärtner“ erſchöpfte er vollſtändig. In klaren, ge⸗ meinverſtändlichen Ausführungen verbreitete er ſich über Obſt⸗ und Gemüſeernte, Verwertung und Ueberwinterung, worauf es letzten Endes doch allein ankomme, wenn nicht der ganze Obſt⸗ und Ge⸗ müſebau zwecklos ſein ſoll. Der Redner ſprach dann über die Herbſtbeſtellung und Bodenbearbeitung, wovon der Erfolg im kom⸗ menden Jahre abhänge; über natürliche und künſtliche Düngung, unter der eitung des Herrn Otto Hohmann⸗Webau ſpielte glänzende Weiſen, während das Quartett„Dewald“ vom Sängerkreis eine Blütenleſe anſprechender, allerliebſter Chöre zum Vorkrag brachte. Es iſt eigent⸗ lich ſchade, daß der große, volle und ausgiebige Tenor des Herrn Dewald, der ſehr gute Schulung und prächtige Klangfülle auf⸗ Ein glänzendes, farben⸗ frohes Bild boten des„Sommers letzte Roſen“ und die Herbſt⸗ blumen, die in ſchönen Vaſen eine geſchmackvolle Dekoration des Saales boten und zum Schluß verloſt wurden. Sehr guten Abſatz fand auch der„Deutſche Gartenkalender“, eine Neuſchöpfung des beſte Kalender angeſprochen werden muß der Fa⸗ milienabend nahm einen glänzenden Verlauf und dem rührigen Wir hatten Gebegenheit, uns über das Programm zu informieren und können verraten, daß es wirklich hochintereſſante und wertvolle Werke enthält, ſodaß jedes Der Lehrlingsmangel im Baugewerbe Die Abneigung gegen eine ordnungsmäßige Lehre iſt eine der Erſcheinungen in der Nachkriegs⸗ und Inflationszeit. Die verhält⸗ aismäßia bevorzugte Entlohnung der ungelernten Arbeiter gegen⸗ über den Facharbeitern, ließ es viele, die einen Beruf ergriffen, ge⸗ raten erſcheinen, auf eine Fachausbildung, die Zeit und Geld koſtet zu verzichten. Dieſer Zuſtand blieb jahrelang beſtehen, er mußte die trübſten Folgen auslöſen: Entblößung der deutſchen Wirtſchaft vom Nachwuchs an Facharbeitern. Ganz beſonders ſtark war die Ab⸗ ſtinenz gegenüber den Gewerbezweigen, die aus den verſchiedenſten Gründen gerade in der Inflationszeit litten. Dazu gehört in aller⸗ erſter Linſe das Baugewerbe. Es wird nun aber höchſte Zeit, dieſem Mangel an Facharbeitern entgegenzutreten. Die Zwanaswirtſchaft auf dem Gebiet des Woh⸗ nungsweſens hat die länaſte Zeit geherrſcht. Mit ihrem gänzlichen Verſchwinden wird auch die Bautätiakeit wieder lebhafter werden. Entſprechend wird die Nachfrage nach gelernten Bauarbeitern ſtei⸗ gen. Es ailt deshalb dafür zu ſorgen, daß dieſer Facharbeiterſtamm dann zur Verfüauna ſteht. daß er wiederum ſeinen Nachwuchs hat. Wenn in einigen Wochen wieder Tauſende von Schulentlaſſenen vor der Berufswahl ſtehen. ſollte an dieſen Umſtand erinnert werden. Die jungen Menſchen müſſen ſich wieder zu einer Lehre bequemen: denn Qualitätsarbeiter, gelernte Arbeiter, braucht die deutſche Wirt⸗ ſchaft im allgemeinen, das Baugewerbe im beſonderen. Die Lehr⸗ berren ſollten ebenfalls ſich davon frei machen, daß die Rückwan⸗ derung von Bauarbeitern aus anderen Berufen die klaffende Lücke an Facharbeitern im Baugewerbe ausfüllen wird. Die Bereitwillig⸗ keit, ia die Selbſtverſtändlichkeit, daß ſedes Handwerk für ſeinen Nachwuchs durch weitaehende Anlernung von Lehrlingen zu ſorgen hat, muß wieder in Erſcheinung treten. Gerade für das Baugewerbe wird es aber nötia ſein. daß der Geſetzgeber hier nachhilft. Dieſe Hilfe muß in der Richtung der Erkenntnis des Baugewerbes als eines Saiſongewerbes liegen. Vor allem ſollte man die Lehrzeit entſprechend verkürzen, wenn der Lehrling ſchon als ausgelern⸗ ten Arbeiter im Baugewerbe tätig war. Sowohl bei Lehrherrn als beim angehenden Lehrling(bezw. deſſen Eltern) müſſen die Vorurteile gegen die Lehrzeit fallen. Der Lehrherr kann durch eine gute Behandlung des Lehrlings, dadurch, daß er ihn nicht immer mit Nebenarbeiten beſchäftiat, viel dazu bei⸗ tragen, daß dem Handwerk wieder Nachwuchs zugeführt wird. Wo Meiſter das nicht tun. müſſen die Innungen, die Handwerkskammern und deren Aufſichtsbehörden, die Realerungenspräſidenten, entſpre⸗ chend nachhelfen. Die Eltern von Kindern, die einen Beruf ergrei⸗ fen müſſen, ſollten aber die moraliſch⸗pädagoaiſche Seite einer Lehr⸗ zeit nicht vergeſſen. Die Nachkriegsjugend kann ſtrenge Erziehung verkragen— über die Schulzeit hinaus. Kl. * Das Angebot an möblierten Zimmern hat in einzelnen Gemeinden in den letzten Monaten derart zugenommen, daß ein beſonderer Schutz der Mieter der möblierten Zimmer nicht mehr notwendig erſcheint. Der Reichsarbeitsminiſter hat daher bei den Regierungen der Länder angeregt, die Wo hnungszwangs⸗ wirtſchaft für möblierte Räume in derartigen Gemein⸗ den aufzuheben. Die Entſcheidung, für welche Gemeinden die Aufhebung erfolgt, liegt bei den zuſtändigen Miniſterien der Länder. * Die geſündeſten Städte und Städtchen des Reiches. Die Sterblichkeit liegt jetzt aus den 334 deutſchen Orten von 15 000 Einwohnern an vom April vor, Als gefündeſter Ort mit einer Sterblichkeit von nur 4,8 auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet erwies bat Weitmar. Es folgen Detmold mit 5,8, Gumbinnen 5,6, Cuxhaven und Goslar 5,, Wiesdorf 6,1, Solingen 6,7, Sonneberg 6,8, Marburg, Rüſtringen und Herten 7,0, Feuer⸗ bach 7,1, Bergedorf und Recklinghauſen Land 7,4, Datteln 7 Berlin⸗Treptow 7,8, Höhſcheid und Fray 7,7, Nowawes und Eickel .8, Altena und Ahlen 7/9, Höchſt 8,1, Hanau, Lehe und Katernberg 8,4, Mülheim a. d. Ruhr und Gummersbach 8,5, Recklinghauſen Stadt 8,6, Siegen und Wilhelmsburg 8,7, Meiningen und Bitterfeld 8,8, Jena und Langendreer 8,9, 2 98 18 aen und Hof 9,1, Lüneburg, Königsſteele und Hilden 9,3, Landau, Wetzlar, Stolberg und Wittenberge 9,4, Wandsbeck 9,5, Baden⸗Baden, Kreuznach und Merſeburg 9,6, Nürnberg und Mannheim 9,, Offen⸗ burg, Heidenheim, Oelsnitz i.., Herford und Köpenick 9,8, Biele⸗ feld, Gleiwitz, Hameln, Pirmaſens, Tuttlingen und Döbeln 9,9. * Vorſicht bei der Auswanderung nach Mexiko. Durch einen Teil der Preſſe iſt die Nachricht gegangen, daß Mexiko freie Fahrt und freies Siedlungsland gebe und daß bereits Transporte von Auswanderern dorthin abgehen ſollten. Das oſtpreußiſche Pro⸗ bingkomitee der Deutſchen aus Rußland berichtet zur Aufklärung folgendes: Der Verein der Wolhhnier hat im Einvernehmen mit der Reichsſtelle für das Auswanderungsweſen in Berlin in Mexiko in geſundem Klima ſich für eine Farm von 25 000 Morgen urbaren Landes mit vollem Inventar gekauft. Die mexikaniſche Regierung gibt freie r für alle Sachen und Maſchinen, ſreie Fahrt vom mexfkaniſchen Hafen bis zur Farm, 50 Prozent Jeete Neidenen eb. freies Viſum und Ermäßigung der Steuern. Freie Religionsauzübung, eigene Schule, eigene Ein Transport ſoll tatſächlich ſchon am 15. Oktober 1924 nach Mexiko gehen. Ein Paſtor wird ihn begleiten. Die Beſiedlung der Farm findet nur für Mitglieder des Vereins ſtatt. Von einer all⸗ gemeinen freien Fahrt nach Mexiko und freiem Siedlungsland für Auswanderer kann keine Rede ſein. Der Verein warnt dringend dabor, auf blindes Ungefähr hin nach Mexiko zu gehen. Auskunft erteilt über Siedlungsangelegenheiten in Mexiko Pfarrer Heil⸗ bronn, Fiſchhauſen in Oſtpreußen, gegen Beifügung der Erſatz⸗ koſten für Porto, Papier und Bureau. Rommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Offenburg “ Offenburg, 15. Sept. Bei der heutigen Bürgermeiſt wahl haben von 68 Wahlberechtigten 62 abgeſtimmt. Es erglet Gerichtsaſſeſſor Slumenſtock in Heidelberg 66 Stimmen, 5 Slin men ſind ungültig, 1 Stimmzettel leer. Blumenſtock iſt hierm gewählt. Kleine Mitteilungen In der Wiesbadener Stadtverordnetenſitzung wurde u. a. die Vorlage der Jahresrechnung 1922 gebilligt, Zahlen in Anbetracht der damaligen Inflationszeit nur eillhel hiſtoriſchen Wert darſtellen. Hinſichtlich der Wohlfahrtsfül⸗ ſorge ſtellte der Magiſtrat eine vollſtändige Neuorganiſation in Ausſicht. Der Errichtung von Wohnungen im ſeitherigen Verwa tungsgebäude des Gas- und Elektrizitässwerkes wurde zugeſtimm und für den Ankauf von Wohnbaragcken zur einſtweiligen Unter⸗ bringung der zurückkehrenden Ausgewieſenen eine Summe von 170 000 Goldmark zur Verfügung geſtellt. Die Kaſſeler Stadtverordnetenverſammlung beſchloß eine 100prozentige Erhöhung der Hauszins ſteuer Der Ertrag von rund 500 000 Mark ſoll für die Erwerbsloſenfürſorze verwandt werden. der allgemeine Fürſorge⸗Erziehungstag in heidelberg Seh. Heidelberg, 15. Sept. Unmittelbar anſchließend an den 33. Deutſchen Juriſtentag finden im Laufe dieſer Woche in Heidelberg eine Reihe weiterer Tagungen ſtatt, deren Verhandlungsgebiete ſowohl untereinander als auch mit dem Juriſtentag— wenigſtens teilweiſe— in Zuſammenhang ſtehen. Am 15. und 16. September tagt der Allgemeine Fürſorge⸗ Erziehungstag, am 17. und 18. der Deutſche Jugend⸗ gerichtstag und am 18. und 19. der Deutſche Verein zur Fürſorge für jugendliche Pſychopathen. Den Allgemeinen Fürſorge⸗Erziehungstag eröffnete am Montag vormittag in der Stadthalle unter überaus ſtarker Beteiligung der Präſtdent des Deutſchen Caritasverbandes Kreutz⸗Freiburg. Erſ im Jahre 1896 hat ſich die Fürſorge⸗Erziehung in organiſatoriſche Form zuſammengefunden. Sie geſtaltete ſich ſo fruchtbringend, da ſie ſich zu einem ſtändigen Bedürfnis entwickelte und ſich ihr Freunde aller Konfeſſionen und politiſcher Schattierungen anſchloſſen. Nach⸗ dem der Krieg einen kleinen Stillſtand gebracht hatte, kam die Ver⸗ einigung im vergangenen Jahre zum erſten Male wieder unter dem Vorſitz von Paſtor W. Backhauſen⸗Hannover in Bamberg zuſammen. Die Schwierigkeiten des vergangenen Jahres werden durch die Worle Inflation und Abbau bezeichnet. Auf dem Gebiete der Wohlfe pflege bedarf es aber nicht Abbau, ſondern es muß Aufbau heißen. Gebaut werden muß im wahrſten Sinne des Wortes durch Ver⸗ beſſerung des Wohnungsweſens. Es bedeutet keine Erſparnis, wenn man 10 Prozent der Zöglinge entläßt. Aber Sparmaßnahme! müſſen gefunden werden, ohne daß die Erziehung notleidet. Dies i das Problem der diesjährigen Tagung. Die Organiſation der An⸗ ſtaltserziehung und der Familienpflege ſind die Veratungsgegen⸗ ſtände des erſten Tages. Die Frage der Unheilbaren, die den Eta belaſten, ſoll am zweiten Tag beraten werden. Es muß ein Weß gefunden werden, daß die aſozialen Elemente wohl erhalten bleiben, aber die anderen nicht hemmen. Der Vorſitzende dankte für das zahlreiche Erſcheinen. Die diesmalige Tagung findet in einem beſon⸗ ders fortſchrittlichen Lande ſtatt. Das wird auch durch das hohe Intereſſe der badiſchen Regierung bewieſen, die als ihren Vertreten Juſtizminiſter Trunk. entſendet hat. Die Reichsregierung vertritt Oberregierungsrat Peters. Ferner ſind erſchienen Vertreter der Staatsregierungen von Preußen, Sachſen, Württemberg und Thü⸗ ringen. Als Vertreter der Stadt iſt Bürgermeiſter Wieland erſchienen. Juſtizminiſter Trunk überbringt den Gruß der badiſchen Ne⸗ Kreiſe, die eine ausgedehnte Fürſorge hemmen muß. Deshalb müſſen wir uns gegenſeitig ergänzen. Freiwillige Kräfte müſſen entſtehen, um der Not zu ſteuern. Man kann mit großer Freude den Eifeg mitzuhelfen, feſtſtellen. Dafür dankt die badiſche Regierung un ſie wünſcht der Tagung größten Erfolg.— Bürgermeiſter. landt begrüßt die Tagung im Namen der Stadt. Er weiſt den hin, daß Heidelberg zu den erſten Plätzen gehörte, die dem ingz ater ſeinen Platz in der Fürſorge angewieſen haben. Er hofft, del Heidelberg manche Anregungen, aber auch Erholung dieten mia, — Oberregierungsrat Dr. Peters vom Reichswohlfahrtsminiſte, rium bringt die Grüße der Regierungen aller Länder. Nur die 90 meinſame Arbeit zwiſchen der Vereinigung und den Behörden kan das große Werk nutzbringend fördern. 16 Einen großen Verluſt hat die geſamte Vereinigung und 15 Tagung dadurch erfahren, daß am 13. September der verdienſtyg 75 erſte Vorſitzende Paſtor W. Backhaufen geſtorben iſt. Jhn, widmet Staatsrat Hartmann warme Gedenkworte. Backhanteh⸗ Tätigkeit begann gleich nach der Gründung. Er iſt immer ein F rer geweſen, den klare Verſtandseigenſchaften, wahre Herzensin helh ſolt Würmer ſchwächen den Körper ſind auch läſtig, deshalb ſoll, man ſie ſchnellſtens beſeitigen. Wir raten Ihnen, hierfür echte Arobe Theater und Muſik Dekorationsloſe Bühnen. Der Wiener Maler Friedrich Kies⸗ ler hat eine Erfindung gemacht, welche zum erſtenmal auf der internationalen Ausſtellung neuer Theatertechnik in Wien vorge⸗ führt werden ſoll und welche den Bühnendekorationen jede Exiſtenz⸗ berechtigung abſpricht. Die Idee iſt ungefähr folgende: Saal und Bühne ſollen während der Aufführung völlig im Dunkeln ſein, die handelnden Perſonen des Stückes ſollen jeweils an ihrem Standort durch Scheinwerfer beleuchtet werden, während alles andere in Dunkel bleibt, alſo jede Dekoration überflüſſig macht. Es wäre möglich, dieſe neue Erfindung für einzelne ſehr ſtark dramatiſche Werke zu verwenden. Jedoch für eine Unzahl von Aufführungen, in denen Bühnenbilder, Beleuchtung uſw. eine ebenſo große Rolle ſpielen als Wort und Geſte, iſt dieſe neue Erfindung natürlich helanglos. Oder könnte man ſich einen Sommernachtstraum auf dieſer„Raumbühne“ denken? Als erſte Verſuche werden zunächſt unter der Regie von Karlheinz Martin Iwan Golls Drama„Me⸗ thuſalem“, darauf Walter Werlings Revue„Europäiſche Woche“ thuſalem“, darauf Walter Merlings Revue„Europäiſche Woche“ ſollen zu einem Verſuch verwandt werden. , Dirigentenwechſel in Frankfurt. Zur größten Ueberraſchung des kunſtliebenden Publikums wurde bekanntgegeben, daß Kapell⸗ meiſter Scherchen, der Leiter der Frankfurter Muſeumskonzerte, nach dem Abgang von Willem Engelberg bereits in der dies⸗ jährigen Konzertſaiſon ſeine Tätigkeit einſtellt, und daß der neue Operndirektor Clemens Kraus mit der Leitung der Konzerte beauftragt wird. Erſt vor wenigen Tagen war bekannt geworden, daß der Vertrag Scherchens für den Winter 1925.26 nicht mehr erneuert worden ſei. Dieſer„Fall“ iſt dadurch entſtanden, daß bei der vertraglichen Verpflichtung von Profeſſor Clemens Kraus als Operndirektor auch die Leitung der Muſeumskonzerte durch ihn vorgeſehen war, und daß der Beſchluß der Nichterneuerung des Vertrages mit Scherchen eher der Heffentlichkeit bekannt gegeben wurde, als Scherchen davon Kenntnis bekam. 4% Neue Vergewaltigungen der Deulſchen durch die Tſchechen. In der deutſchen Stodt Saaz, die 16 000 deutſche, aber nur 1800 tſhechiſch Einwahner aufweiſt, wurde das von den Deutſchen er⸗ richtete Stadttheater uner dem Drucke der tſvechiſchen Minder⸗ heit für zehn Aufführungen in der Saiſan den Tſchechen zur Ver⸗ fügung geſtellt. Schon in der vorigen Woche ließ, ſo ſchreiben die „Leipz. N..“, der iſchechiſche Theaterdirektor Zettel, welche die Vorfübeungen ankündigten, anſchlagen. der deutſche Stadt⸗ rat! e jedoch in ſeiner Sitzung em Freitaß die Vorführungen für Mag und Dienstag ab. Am Samstaag erſchien ein Beamter der politiſchen Behörde und kündigte dem Bürgermeiſter an, daß er das Theater, wenn es nicht freiwillig geöffnet werde, gewalt⸗ ſam wecde öffnen laſſen. Der Stadtrat lehnte das Erſuchen aber neuerlich ab. Darauf erſchien der Regierungsvertreter mit vier Gendarmen und einem Schloſſer beim— Theater und ließ die Türen mit einem Nachſchlüſſel öffnen. Abends fand die Vorſtellung unter Aſſiſtenz der Gendarmerie, die ſich mit aufgepflanztem Bajonett() im Zuſchauerraum aufhielt, ſtatt. Der Saazer Stadtrat wird gegen den Regierungsvertreter die Klage wegen Ueberſchrei⸗ tung der Amtsgewalt erheben. Runſt und wihenſchaſt 4 Neuorganiſation des Deutlſchen Scheffelbundes. Unter dem Vorſitz des Frhrn. von Reiſchach v. Scheffel aus Baden⸗Baden trat in Heidelberg ein Ausſchuß zuſammen, der die Aufgabe hatte, über die Neuorganiſation des Deutſchen Scheffelbundes zu beraten. Geh. Rat Prof. Dr. Panzer⸗Heidelberg umtiß die Aufgaben des Bundes, deren vornehmſte ſind: die Perſönlichkeit Scheffels zu ehren, ſein Weſen und ſeine Lebensarbeit zu erforſchen, aus den Nachlaſſen zu veröffentlichen, was der Nation Freude bereiten wird. Darüber himaus beſteht die Abſicht, den Namen Scheffels als Sym⸗ bol zu benutzen für allgemeine kulturelle Ziele, für eine weitere Vertiefung deſſen, was Scheffel gewollt hat. Heutbe iſt die Stellung des Volkes zu Scheffel anders als vor 40 Jahren, weil das nächſte chlecht, wie Goethe ſagt, immer im Widerſpruch ſteht zu dem früheren. Die Jugend ſteht vielfach auf der Seibe derer, die Scheffel ablehnend gegenüberſtehen. Alles das wird den Bund veranlaſſen, ſeinen Weg mit Vorſicht und Gerechtigkeit zu gehen, er wird aus Scheffel keinen Götzen machen, und ein Scheffelbund kann ſich gewiß nicht mit einer Shakeſpeare⸗ und einer Goethe⸗Geſellſchaft ver⸗ gleichen, auf der andern Seite darf aber geſagt werden, daß manches groß und unvergleichlich iſt. In Scheffel ſtecken Werte, die wir heube für den geiſtigen Wiederaufbau notwendig haben. Jene ernſt⸗ hafte Männlichkeit, die ihm eigentümlich iſt, das bodenſtändige im Volkstum wurzelnde und zugleich Gemeindeutſche, das Großdeutſche, das Scheffol immer nachdrücklich gepflegt hat, dieſe Gedanken können in unſerer Zeit wieder wertvoll werden. Freiherr von Reiſchach erklärte für die Familie von Scheffel, daß dieſe den Nach⸗ laß des Dichters den Beſtrebungen des Scheffelbundes zur Ver⸗ fügung ſtellen wird. Die neuen Bundesſatzungen wurden ge⸗ nehmigt. Es wurde nach der Wahl des Vorſtandes ein Aus. ſchuß gebildet zur Herausgabe eines Jahrbuches des Bundes. Das Jahrbuch ſoll unter Leitung des Freiherrn v. Börrles von Münchhauſen erſcheinen. ½ Die Schule der Weisheit in Darmſtadt, die Geſellſchaft ſü⸗ Freie Philoſophie des Grafen Keyſerling, hat ihre ſechſte Ta⸗ Kerne zu gebrauchen. Erhältlich in Apotheken. Em 5008 ſitzende der Geſellſchaft, Graf Keyſerling, begrüßte die Erſchienenet und machte die intereſſante Mitteilung, daß die Schule der Weieuſhe trot aller Bedenken deute mehr blübe denn ſe. Die Geſellſchaft zan⸗ zur Zeit 1100 Mitalieder die nicht nur aus Deutſchland. ſondern ga.; Amerika. Aſien und Afrika. ſowie Auſtralien ſtammen, ein Wenen dafür. daß der Gedanke der Schule und die Philoſophie ſich bei über: Völkern durchſetze. Den erſten Vortrag hielt Graf Keyſerlina ü ſcch Werden und Vergehen.“ Am Nachmittaa ſprach Prof. Drie über„Organiſche Entwicklung.“ N itſchriſt 7, Ein unbekannkes Bildnis Friedrichs d. Gr. Die Zeitſchn⸗ für bildende Kunſt bringt in ihrem neueſten Heft ein biehgec, bekanntes Bildnis Friedrichs des Großen. Es iſt ein menſtab das den König in Küraß und Krönungsmantel, den Feldherr den in der ausgeſtreckten Rechten, zeigt und künſtleriſch hoch übee ſege meiſten zeitgenöſſiſchen Bildniſſen Friedrichs ſteht. Vor dem riſon befand ſich das Bild im Beſitze des engliſchen Admſrals Roberſer ſein gegenwärtiger Beſitzer iſt unbekannt. Leopold Reidemeiſtet um das Blld in der Zeitſchrift publiziert, glaubt es in die Jefeln⸗ 1775 verlegen und den Deſſauer Hofmaler Chriſtian Friedrich Hmit hold Liſiewski zuſchreiben zu können, der es gemeinſchaffliprfte. ſeiner Schweſter Anna Dorothea Therbuſch ausgeführt baben Prieal, Von Anna Dorothea Therbuſch exiſtiert ein z. Zt, in Berliner ſichkei beſitz befindliches Bruſthild des Königs, das auffallende Aehn mit dem Robertſchen Gemälde aufweiſt. Was dieſes ſo wenn macht, iſt die Größe der Auffaſſung. Reidemeiſter es das einzige zeitgenöſſiſche Bildnis des Könige, das ſeiner ber, ſönlichkeit mehr als äußerlichem Sinne gerecht wird. Es Kunſt“ freulich, wenn durch den Auſſatz der„Zeitſchrift für bildende 89 das verſchollene Bild wieder auftauchte. * Literatur 5 N La „Hermann Lint:„Die Gewalt über Sophus cheimni⸗ der.“ Roman. Verlag Dr. Eysler u. Co., Berlin.— Geregenden nulle überſiunliche Kräfte bieten in ſpannenden, oft nervenerkeſſcholo⸗ Erlebniſſen den Stoff zur Behandlung eines eigenartigen änner giſchen Problems. Innerhalb des Liebeskampfes zweier„ leines junges, unkomplizierten Studenten und eines älter 75 das verlich breſthaften, geiſtig dämoniſch veranlagten Künſtlers) nälteren gleiche Mädchen findet eine ſo ſtarke Willensübertragung de auf den jüngeren Mann ſtatt, daß dieſer in einen falſchen der ſuſ lungskreis über die Geliebte verſtrickt wird und als Opfer Mit raffinierter Darſtellungskunſt u. Kenntnis aller mod. F zeichn, ergehniſſe der Pſychoanalyſe und der kriminellen Pathologie Der in der Verfaſſer die ſeeliſchen Vargänge in ſeinen Geſtalten. ackenden einem gepflegten Stil geſchriebene Roman, bietet einen luffe in Unterhaltungsſtoff, der die Phautaſie des Leſers bis zum S aung, die bis zum 19. September dauern ſoll, eröffnet. Der Vor⸗ ſeinem Bann hält. 128 gierung und der Juſtizverwaltung. Er betont die Armut weiter Borſtel- geſtiven Kraft ſeines Peinigers einem unheilvollen Schickte ſchunge .ccrcececreg —2—2 ————— 2. —————— 282808 — 8 7 — 7 * Dienstag, den 16. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 429 und tiefe Frömmigkeit auszeichneten. ein unerſetzbarer Verluſt, aber in ſeinem Geiſte ſoll weiter gear⸗ itet werden. Das Thema des Vormittages lautete:„Wie kann tde Anſtaltserziehung wirkſamer geſtaltet wer⸗ en.“ Hierüber ſprach zuerſt Profeſſor Dr. Gregor, der Direk⸗ tor der badiſchen ſtaatlichen Fürſorgeerziehungsanſtalt in Flehingen. Er legte in großen Zügen die allgemeinen Richtlinien dar, die ſich in den Mitteln, dem Syſtem und den indirekten Förderungen aus⸗ wirlen ſollen. Bau und Anlage der Anſtalten bilden bereits eine wichtige Grundlage. Hinzutritt die richtige Gruppeneinteilung der Zöglinge, die Beobachtung und Unterſuchung innerhalb der Anſtalt und als wichtigſtes die Perſonalfrage, insbeſondere der Anſtalts⸗ iter. Im Syſtem ſelbſt muß Liebe und Verſtändnis walten. Wün⸗ ſchenswert iſt der Zuſammenhang der einzelnen Anſtalten unterein⸗ ander und mit den maßgebenden Behörden. Seine klaren Ausführungen wurden erweitert und ergänzt durch Paſtor Iſermener(Himmelsthür bei Hildesheim), der über die Fürſorgeerziehunga der ſchulentlaſſenen Mäd⸗ chen ſprach. Es muß angeſtrebt werden, daß die Zöalinge ſo früh Iis möalich der Anſtalt überwieſen werden. Beſonders wichtia iſt eine genaue Differenzierung. Die Einrichtung von Krankenabteilun⸗ gen iſt dringend erforderlich. Im Sommer ſollen die Zöalinge möa⸗ lichſt mit körperlicher Arbeit(Landwirtſchaft) beſchäftigt werden, im zinter mit geiſtiger Arbeit, wobei auch praktiſche Kurſe(Kochen. Säuglinaspflege) zu berückſichtigen ſind. Gedade dadurch ſtellt ſich die Anſtalt bereits auf das künftige Leben der Zbalinge ein. Sorg⸗ fältige Auswahl der Erzieher muß oberſter Grundſatz ſein.— Als letzter ſprach zu dieſem Thema Anſtaltsdirektor Seipt⸗Mittweiva. der ſich beſonders mit den ſchulpflichtigen Fürſorgezöglingen befaßte. Er hält in leichteren Fällen die Familienpflege für wünſchenswert, in ſchwereren muß die Anſtaltserziehung auf das ſpätere Leben Rückſicht nehmen. In der Nachmittagsſitzuna wurde die„Neugeſtaltuna der Familienpflege“ durch Generalſekretär Dr. theol. Beeking⸗ Freiburg und Direktor Pfarrer Otten⸗Neuwied behandelt. Wir werden darauf und auf die ſich aus den Vorträgen ergebenden Aus⸗ ſprachen noch zurückkommen. Aus dem Lande * Durlach, 15. Sept. Am Freitag hatte ſich in ihrer Wohnung eine 31 Jahre alte Frau, Mutter eines Kindes im Alter von fünf ahren, mit einem Naſiermeſſer den Hals durchgeſchnitten. Die Frau litt ſchon längere Zeit an Schwermut. *Triberg, 15. Sept. Ddie Aufräumungsarbeiten am Bahnhof ſind am Freitag abend beendet worden. Schwore Arbeit machte die Wegräumung der ſchweren Lokomotive. Die Strecke iſt letzt wieder frei, aber vor Aufnahme des Vollverkehrs müßten erſt wieder die Gleiſe in Ordnung gebracht werden. Die Urſache des Unglücts ſteht mit Gewißheit inmer noch nicht feſt. Offenburg, 15. Sept. Geſtern nacht erelgnete ſich bei der Wirtſchaft„zum Kreuz“ in Bohlsbach ein ſchweres Auto⸗ unglück. Der Kraftwagen des hieſigen Kaufmanns Friedrich Klotz fuhr auf einen Randſtein auf, wobei die hintere Achſe brach umd der Wagen auf die Seite geſchleudert wurde. Frau Klotz war ſofort tot. Klotz, ſein Geſchäftsführer Liebert und deſſen Frau wurden ſchwer verletzt. * Frelburg, 15. Sept. Als Nachfolger des am 19. Juli ver⸗ korbenen Domkapitulars Dr. Auguſt Huber wurde Sbadtpfarrer Dr. ilhelm Burger zum Domkapitular ernannt. * Tengen bei Engen, 15. Sept. In der Nacht zum Samstag brach im Anweſen des Sattlermeiſters Koch Feuer aus, welches das Haus mit dem daran angebauten dem Adlerwirt Müller ge⸗ örigen Oekonomiegebäude in wenigen Stunden in Schutt und ſche legte. Der größte Teil der Fahrniſſe iſt gerettet worden. Dagegen ſind große Frucht⸗ und Futtervorräte mitvorbrannt. Auch einges Kleinvieh kam in den Flammen um. Die Eneſtehungs⸗ urſache iſt unbekannt. bKülonſtanz, 14. Sept. In Mühlhofen war in der Nacht um Mittwoch in dem Doppelwohnhaus des Joſef Burgermeiſter rmutlich durch Entzündung der elektriſchen Leitung Feuer aus⸗ ſebrochen. Nur dem Umſtand, daß ein Kind des Schuhhändlers Hraunwarth ſich unruhig zeigte, iſt es zu danken, daß rechtzeitig ilfe gebracht werden konnte. 1755 Aus der pfalz :: Mundenheim, 15. Sept. Eiſenbahnoberinſpektor Gott⸗ frie d, der ſ. Zt. vom franzöſiſchen Krieg⸗gericht zu 20 Jahren wangsarbeit verurbeilt worden war, iſt am Sonntag aus dem efängnis von Zweibrücken entlaſſen und ſeiner Familie zurück⸗ bem worden. * Speyer, 14. Sept. In der letzten Woche wurde drei Kraft⸗ bengenführern, die ſich erbbe Verttöße gegen die Ausübungsvorſchrif⸗ en hatten zuſchulden kommen laſſen, von der Regierung die Erlaub⸗ is zum Ausbilden als Kraftwagenführer entzogen. :: Speyer, 15. Sept. Zwei aus Mannheim ſtammende, gutgekleidete Perſonen, ein Mann und eine Frau, wurden hier wegen Ladendiebſtahls verhaftet. Man fand bei ihrei Durchſuchung allerlei geſtohlene Gegenſtände. Grünſtadt, 15. Sept. Der z. Zt. hier weilende Deutſchameri⸗ ner Schultz ſtiftete für die hieſige Kirche, in der er einſt onfirmiert wurde, die Summe von 100 Dollar und 50 Dollar für e Diakoniſſenanſtalt. 6 Landau, 14. Sept. Der Verein zum Schutze für Handel und Gewerbe gibt bekannt, daß ſeine Mitglieder am Sonntag die eſchäfke offen halten. Nachbargebiete Statiſtiſches über Brände in Heſſen „Für die Tagung der Heſſ. Schornſteinfegermeiſter hatte Ober⸗ weifter Kar 50 ⸗Darmſtadt eine recht beachtliche Zuſam⸗ kaenſtellung über die Brände in Heſſen und deren Urſachen be⸗ Funt gegeben. Recht inbereſſant üſt, daß die Schornſtein ⸗ 14 nde etwa 200 Proz. gegen die Vorkriegszeit zugenommen eren. Es waren zu verzeilchnen in Darmſtadt 1914 11 Schorn⸗ inbrände, 1923 deren 33, Offenbach 7(21), Mainz 10(40). Die unahme dieſer Brände ſſt in erſter Linie auf die Be⸗ ſheienbeit der Brennmaterialten, dann aber auch auf die geringeren 1018 Zungstermine der Schornſteine zurüczuführen. Im 9 05 248 Aanten in Heſſen 487 Bründe ſtalt, davon wurden betroffen Aie ohngebäude, 56 Tcheunen, 26 Ställe, 51 Nebengebäude, 9 Gethen und Schuten, 8 öffentliche Getäude und 63 gewerbliche zubude. 1920 waren 534; 1921: 613 Brände zu verzeichnen und 1655 1920 an Gebäuden 311, 1921: 350, Scheuern 58(73), Ställe %20), Nebengebäude 51(49), Mühlen 2(3, Kirchen und Schulen Diet2) öffentliche Gebäude 11(13), geworbliche Gebüude 79(89). bas Entſtehungsurſachen bel den Bränden im Jahre 1918 waren eſte dure Brandſtiftung 2, mutmaßliche Brandſtiftung 144 mangel⸗ ſte Feuerungsanſagen 53, feuergefährliche Betriebe 8, Blitzſchlag rploſionen 28, Selbſtzündung 5, ſonſtige bekannte Urſachen 18, Bracaumte Urſachen 148. In den Jahren 1920 udn 21: bewieſene ſeh mdſtiftung 1920: 0, 1921: 8, mutmaßliche Brandſtiftung 10(12, Fepläſſiger Umgang mit Feuer und Licht 106(88), mamgelhafte eterungsanloge 72(70), feuergefährl. Vetriebe 5(), Blitzſchlag 46 1800 Exploſion 29(32), Selbſtzündung 2(), elektriſche Anlagen 0 Hej bekannte Urfachen 13(14), unbekannte Urſachen 245(293). In eſſen werden für Brandſchäden jährlich etwa 1½ bis 2 Millzonen ark ausgegeben. auf Die ſehr große Zahl von Bränden in Heſſen iſt in erſter Linie M mangelhafte Baugart der Schornſteine zurück⸗ beſenen, vielfach auch auf die Feuerungsanlagen. Eine Werzliche Abnahme der Brände, die alljährlich ſehr bedeutende e vernichten, dürſte zu erreichen ſein, wenn bei der Bau⸗ Jeatene der Schornſteinfeger mitwirkt und ferner in angemeſſenen chal ſchnitten durch dieſe ſog. Brandſchauen(Feuerviſitationen) ab⸗ ben den würden. In Bayern, Württemberg, Baden, Berlin, kandonburg u. a. hat man die Schornſteinfeger als Feuerviſſtators unde Floßſchiffahrt auf dem Rhein und Main hat in den letzten ſchwierigen Verbindungs⸗Formen Uebungen zeigten, die allgemein Sein Tod iſt im Augenblick] obligatoriſch verpflichtet. Im Jahre 1922 wurde in einer Vorſtellung beim Landtage die Schaffung eines Brandſchaugeſetzes angeregt. Die Vorſtellung iſt der Regierung als Material überwieſen worden und ſo ſteht zu erwarten, daß eines Tages auch Heſſen, das in Bezug auf die Zahl der Brände mit an erſter Stelle ſteht im deutſchen Reiche, in ähnlicher Weiſe vorgehen wird. Sehr zweck⸗ mäßig wäre dies, zumal die meiſten Schornſteinfeger und dies triſft beſonders auf dem Lande zu, ſich als Brandmeiſter u. dgl. bei der freiwilligen Feuerwehr kbetätigen. Die Feuerviſitationen werden auf dem Lande meiſt von beliebigen Perſonen ohne fachmänniſche Kenntniſſe ausgeführt. Ein Geſetz nach dieſer Richtung beſteht in Heſſen, wie ſchon oben bemerkt, noch nicht. Sw. * sw. Worms, 15. Sept. Durch die andauernden Regenjälle er⸗ eignete ſich auf der Strecke Oſthofen⸗Gauodernheim auf einer Breite von etwa 25 Meter ein Eiſenbahndamm⸗ rutſch, wodurch die Geleiſe vollſtändig freigelegt ſind. Die Wieder⸗ herſtellungsarbeiten werden etwa einen Monat in Anſpruch nehmen. Der Verkehr wird durch Umſteigen aufrecht erhalten. sw. Mainz, 15. Sept. Ein Radfahrer entriß einer Frau am Bingertor die Einkaufstaſche und verſchwand unerkannt. Wegen Brandſtiftung wurde eine geſchiedene Frau ver⸗ haftet, die aus Rache in der Manſarde ihres Dienſtherrſchafts⸗ hauſes Feuer gelegt hatte.— Grögßere Summen unter⸗ ſchlagen hat eine 25jährige Lohnbuchhalterin in einem großen hieſigen Betriebe. Sie wurde nach einem Geſtändnis auf freien Fuß geſetzt.— Eine Meſſerſtecherei ereignete ſich in der Rentengaſſe. Ein Schloſſer von auswärts wollte von Gäſten in einem Lokal ſeine Zeche bezahlt haben und als dieſe ſich weigerten, wurde er tätlich. Er brachte dann einem Gaſt mehrere Stiche bei, die deſſen Aufnahme ins Krankenhaus erforderlich machten.— Die Tagen ſtark zugenommen. und für Holland beſtimmt. Gerichts zeitung ( Aufwerkung der Fernſprechkaution von 1000 Mark. Eine Entſcheidung, die geeignet iſt, das größte Aufſehen zu erregen, erließ kürzlich das Amksgericht Stuttgart. Die Telephonverwal⸗ tung hatte ſich im Jahre 1921 einen einmaligen Fernſprechbeifrag von 1000 Mark von jedem Teilnehmer bezahlen laſſen. Die Rück⸗ zahlung dieſer 1000 Mark hatte die Fernſprechverwaltung in Stutt⸗ gart einem Teilnehmer im Jahre 1923 in zwei Raten von je 500 Mark angeboten. Der Teilnehmer verweigerte die Annahme und verlangte angemeſſene Aufwertung. Das Amtsgericht Stuttgart entſchied unter dem 28. Moß 1924, daß der Poſtfiskus 550 Goldmark zu zahlen habe und begründete ſeine Entſcheidung damit daß es ſich bei den 1000 Goldmark lediglich um eine Zahlung im Rahmen des Werkvertrages auf Lieferung des Telephonanſchluſſes gehandelt habe. Die Zahlung ſei ein Jeil der Vergütung für die Telephon⸗ benutzung geweſen, auf die die pripatrechtlichen Grundſätze anzu⸗ wenden ſeien. Es habe ſich hierbei weder um eine Spezialſteuer, noch um eine Spezialzwangsanleihe der Poſtverwaltung gehandelt, deren Aufwertung nach§ 16 der dritten Steuernotverordnung nicht gefordert werden könne. Die Entſcheidung widerſpricht dem Reichs⸗ geſetz vom 5. Junf 1922, worin ausdrücklich beſtimmt wird, daß die gezahlten Beträge nach Maßgabe der dem Reichspoſtminiſter hier⸗ für zur Verfügung geſtellten Mittel zurückzuzahlen ſind. J( Ein Todesurteil. Das Clever Schwurgericht ver⸗ urteilte den 21 Jahre alten Fabrikarbeiter Joſef Bitfens aus Asperden wegen Mordes zum Tode und den Fabrikarbeiter Heinrich van Baal aus Goch wegen Bethilfe zum Morde zu 15 Jahren Zuchthaus. Beide hatten am Fronleichnams⸗ tage die Braut des Bitjen. eine junge Arbeiterin, mit einem Beile niedergeſchlagen, den Hals durchſchnitten und dann die Leiche in einer Sandarube verſcharrt. Sportliche Kundſchau Das Holz iſt meiſt für das Ruhrgebiet — Turnen Turneriſcher A ee Amöneburg—Mannheim mau. Um ſeinen Mitgliedern und Freunden der Turnerei etwas Be⸗ ſonderes zu bieten, hatte der Turn⸗Verein Mainz⸗Amöneburg zu, ſeinem Stiftungsfeſte den Turn⸗Verein Mannheim von 1846 und die Turngeſellſchaft Hanau zu einem Städtekampf eingeladen, der am Sonntag zur Austragung kam. Schon am Samstag abend wurden die Gäſte am Mainzer Hauptbahnhof herzlichſt empfangen und in ihre wohlvorbereiteten Quartiere geleitet. Alle Einwohner der feſtlich geſchmückten Stadt überboten ſich, um ihren Turnern den Aufent⸗ halt ſo angenehmen wie möglich zu machen. Bei dem nun folgenden Bankett, an dem auch die Turner von Hanau und Mannheim an Reck, Barren und Pferd ihr Können zeigten, ſah man ſofort, daß es beim Wettkampf hart auf hart gehen wird, und in der Tat, ſo war es auch. Als um 8 Uhr früh der Wettkampf begann, war der Feſtſaal der weltbekannten Firma Dyckerhoff⸗Söhne bis auf den letzten Platz beſetzt. Schon beim Durchturnen der erſten Uebung (Pferdquer) ſah man ſofort eine kleine Ueberlegenheit der Amöne⸗ burger gegenüber Mannheim und Hanau; erſtere machten 113, Mann⸗ heim 106 und Hanau 83 Punkte. Kurz vor Schluß der dritten Uebung waren Amöneburg und Mannheim auf gleicher Höhe, aber durch das Mißgeſchick eines Mannheimer Turners hatte Amöneburg ſofort wieder einen Vorſprung von 14 Punkten. Auch einer der Beſten von Mannheim, Jul. Endreß, hatte ſchwer unter der vor 14 Tagen erlittenen Verrenkung zu leiden und konnte ſein volles Können nicht entfalten, und ſo lautete das Schluß⸗Neſultat 881 Punkte für Amöneburg, 860 Punkte Mannheim und 740 Punkte Hanau. Der beſte von allen war jedoch der bekannte Kreisfeſt⸗Sieger von Konſtanz. Turner Max Nill vom Turnverein Mannheim, der 123 Punkte erreichte, während Wallenwein(Amöneburg) nur 115 Punkte erlangen konnte. Der Wettkampf beſtand aus einem Siebenkampf(Reck 2, Barren 2, Pferd 2, Freiübung). Von jedem ſich je 8 Turner. Nachſtehend die Einzel⸗Reſultate in Punkten: Amöneburg Mannheim Hanau Wallenweſn 115 Nill 123 Straub 98 pe 113 König 113 Luf 96 Bieger J. 11³ Schmitt 109 Gertenbach 94 Feige 112 Abler 105 Dietrich 92 Bieger Ph. 110 Neininger 105 Geiß 92 Braunagel 110 Schmelcher 105 Funk 90 Berg W. 107 Endreß 104 Wfeland 90 Marquard 10¹ Wühler 96 Fröhlich 88 88. 880 7⁴⁰ Die Amöneburger hatten in den Deutſchen Turnfeſt⸗Siegern Appel, Bieger J. und Ph. und Berg eine glänzende Vertretung und in den Reckübungen war es namentlich, woſelbſt ſie ſtaunenswerte Leiſtungen vollbrachten. Aber auch unſere Mannheimer fielen be⸗ ſonders auf, indem ſie mit ihren zumteil neuartigen und äußerſt bewundert wurden. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General-⸗Anzeiger G. m. b. H. Mannbeim ſ 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur. Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurn Fiſcher für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalolitiß und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willv Meilller: füür Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebſete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. Waſſerſtandosbeobachtungen im Monat September Die Lagerung des Fußfkelettes auf Pneumette. Weich und elaſtiſch ſchmiegt ſich das Luftkiſſen der Pueu⸗ mette an alle Unebenheiten(Knochenvorſprünge, Sehnen, Bänder und Muskeln) des empfindlichen Fußgewölbes an. lagerte man das übermüdete oder geſenkte Fußgewölbe aufeine ſtarre Metallſohle. Der Erfolg war oft unbefriedigend, denn hartes Metall iſt kein geeignetes Ruhekiſſen für kranke Körperteile. bettet man das empfindliche Fuß⸗ gewölbe auf die weiche Luftpelotte der Pneumette. Der Erfolg iſt Bisher Jetzt ein überraſchender. Hunderttau⸗ ſende von Fußleidenden verdan⸗ ken Schmerzloſigkeit und neue Lebensluſt der (4 D. R..) mit dem anatomiſchen, regulier⸗ baren Luftkiſſen. Fußſchmerzen durch Pneumette völlig behoben, ich kann ſtundenlang gehen. Ihrem Wunſche, Näheres über die Wirkung der Pneumette zu erfahren, komme ich mit Vergnügen nach. Während ich bis⸗ her, vor dem Gebrauch der Pneumette, keine 5 Minuten ohne größte Schmerzen gehen konnte, ſind jetzt die Fußſchmerzen völlig behoben. Ich kann ſtundenlang gehen, ohne daß meine Füße ihren Dienſt verſagen. Ihnen von der vorzüglichen Wirkung der Pneumette bei mir Kenntnis zu geben, iſt mir nicht nur Bedürfnis, ſondern auch ein Gebot der Dankbarkeit. Dr. med.., prakt. Arzt, Oranienburg. Bei mir ſelbſt und zahlreichen Patienten beſtens bewährt. Die Pneumette⸗Fußſtützen haben ſich bei zahlreichen Patienten, ſowie bei mir ſelbſt zur Behebung von Plattfußbeſchwerden beſtens bewährt. Der Gang mit Pneumette iſt ſehr angenehm, weil federnd und leicht im Gewicht. Die quälenden Schwielen⸗ druckſchmerzen an den Hauptbelaſtungspunkten der Fußſohle über den diſtalen Köpfchen des 2. und 3. Metatarſus waren ofort verſchwunden. 1 Dr. med.., prakt. Arzt, Saarburg. Ich werde die Pneumiette gerne empfehlen. Ich trage die mir von Ihnen empfohlenen Pneumette⸗Ein⸗ lagen und bin damit ſehr zufrieden. Ich habe mich daran ſchneller gewöhnt als an alle bisher benützten Einlagen. Meinen Berufskollegen und anderen werde ich ſie gerne empfehlen. Profeſſor Dr.., Berlin. Die unerträglichen Schmerzen ſofort beſeitigt. Ich habe infolge Senkfußes nach Knöchelbruch durch ſtunden⸗ langes Gehen unerträgliche Schmerzen unter den Mittel⸗ fußköpfchen 2 und 3 bekommen. Durch die Pneumette⸗Einlagen ſind die Schmerzen ſofort beſeitigt worden, ſo daß ſch hinterher in der Lage war, weite Wanderungen im Gebirge durchzuführen. Ich trage die Einſagen auch heute noch und empfinde ſie wegen ihrer Weichheit und Anſchmiegſamkeit als ſehr angenehm und wohltuend. Medizinalrat Dr. S. in G. Die Pneumelie kann in jeclem Sefiu unsichi- bar getragen werden, ist ſederleicht und un- verwustlich, aueh heim stͤrksten Gebrauch. MWir goben lhnen oin Paar Pneumete kostenlos 8 Vage zur Krobe. heberzeugen Sie sich selbst! Beginnen Sie heute noch mit dem Versuch, bei dem Sie nichis riskieren, sondern nur gewinnen *nnon. Mt Schmerzjreies Gehen nicht diesen Versuch wert ꝰ)* Niederlage der„ Pneumetie“ für Mannheim: Fill& Müller un nheim Nà, JI 12 Kostenlose Beratung und Verkau durch ärztlich ausgebildetes Personal. Schriftliche Auftrage von außerhalb Mannheim Sind zu ricliten an: Kreuzversand Alſred Hlotz, München, Lindwurmstrabe 76 Alleiniger Fabriłkani und Palentinhaber D. R..). Neln⸗Pegel 6. 8. ſo. J12 J a. ſe6 ferfor-Fegeſſ 6. J5 J10. 2. i c. .22 199,197.850183½2 27/ mannbeim.4208.09 4,35.58ſ3.98.63 gehl..40 544.6603 L 257.5 Heitbronn Maxau.46 1801.75 488.71 3659 Mannbeim.98.29.J64.293963 52 ſtaub...6 406.68.0 274 ölu.75 300.00 3,808,610,13 Rheinwaſſerwaemee 15 0 4 Einkommensteuervorausbezahlung und Umsatzsteuer- * 6. Seite. Nr. 429 Maunheimer Generol Anzeiger(Mittag ⸗Ausgabe) Handelsblaff des Nannhbeim rrrr——— er Gene er— Berechnung der Wagenladungsfrachit oder der Stückgutfradlit Nach Erfahrungen der Frachtberatungsstelle des Eisen- und Stahlwaren-Industriebundes zu Elberfeld wird häufig durch die Versender gegen die Vorschriften verstoßen, deren Beachtung notwendig ist um in den Fällen, in denen diese Gut selbst in den Wagen verladen, aber nur die billigere Stückgutfracht bezahlen Es ent- stehen hierdurch Frachtrückforderungen, die sehr umständ- lich zu behandeln sind und in den allermeisten Fällen keinen Erfolg haben, weil die Reichsbahnbehörde derarlige Anträge fast durchweg ablehnt, wenn nicht ganz außergewöhnliche wollen, sich diese Frachtberechnung zu sichern. Umstände vorhanden sind, die den gemachten Fehler als entschuldbar erscheinen lassen. Um die Verfrachter vor solchen Nachteilen zu schützen, soll in kolgendem das Ver- fahren geschildert werden, das in derartigen Fällen anzu- Wenden ist: Bei Gewichten innerhalb einer gewissen Grenze, etwa zwischen 1800 und 4000 kg, ist es meist Zweifelhaft, ob die Stückgulfracht oder die Wagenladungsfracht billiger ist. Will ein Versender Sendungen innerhalb dieser Gewichtsgrenze aufliefern und sich die billigste Frachtberechnung sichern, muß er zunächst genau wissen, welche von beiden Fracht- arten billiger ist. Wenn er dies nicht selbst feststellen kann, so muß er es durch Anfrage bei der Versandgüterabferti- Sung zu ermitteln suchen. Nach dem Ergebnis dieser Fest- stellung muß er zur Sicherung der Berechnung der billigsten Fracht das entsprechende Verfahren anwenden. Ist die Wagenladungsfracht billiger, so ist die Sendung als Wagenladung aufzuliefern und das allgemein bekannte Verfahren für Aufgabe von Wagenladungen zur Anwendung zu bringen. Soll die Sendung dagegen wegen der billigeren Frachl als Stückgut aufgeliefert werden, so darf nicht, wWwie in dem ersteren Falle, ohne weiteres ein Wagen gestellt werden, sondern es muß der Versender sich mit der Güterabfertigung in Verbindung setzen und dieser unter genauer Bezeichnung der Ware und des Gewichts seine Absicht mitteilen, die Sendung als Stückgut aufliefern zu wollen und gleichzeitig beantragen, die Selbstverladung als Stückgut zu gestatten und einen besonderen Wagen zur Verfügung zu stellen. Die Güterabfertigung prüft alsdann, ob es im Interesse der Eisen- hahn liegt, dem Antrage stattzugeben. Ist dies der Fall, s0 wird der Wagen eisenbahnseitig zwecks Selbstverladung des Gutes durch den Absender gestellt. Die Weiterbehandlung, namentlich in Bezug auf Frachtbriefausstellung, muß wie bei gewöhnlichem Stückgut erfolgen. Es darf also nicht als Zeichen und Nummer die Wagenbezeichnung in den Fracht- brief eingetragen werden. Unter keinen Umständen darf als Anzahl und Art der Verpackung„ein Waggon“ in den Frachtbrief gesetzt werden. Außerdem ist in solchen Fällen der Frachtbrief mit dem Vermerk zu versehen:„Nach Ver- einbarung mit der Eisenbahn als Stückgut selbst verladen.“ Werden diese Vorschriften beachtet, dann ist es aus- geschlossen, daß die teurere Wagenladungsfracht in Rech- nung gestellt wird. Bemerkt sei noch, daß die Versender meist der Ansicht sind, daß sie in Fällen fraglicher Art berechtigt sind, ohne weiteres einen Wagen zu bestellen und die Sendung als Wagenladung aufzuliefern und daß die Eisenbahn verpflichtel sei, jedesmal auszurechnen, welche von beiden Frachten billiger ist und die sich hiernach ergebende billigste Fracht in Rechnung zu stellen. Diese Ansicht ist durchaus irrig. Die Güterabfertigung hat sich vielmehr lediglich nach der Art der Auflieferung und dem Inhalt des Frachtvertrages zu richten und dementsprechend die Frachtberechnung vor- zunehmen. Teilweise Aufhebung der Devisenumsatazsteuer Der Zentralverband des Deutschen Großhandels hal Wiederholt an das Reichsfinanzministerium den Antrag ge- skellt, es möge ausdrücklich bestätigt werden, daß alle die- jenigen Geschäfte von der Devisenumsatzsteuer befreit seien, in denen nach der geltenden Devisengesetzgebung eine Devisenzahlung erlaubt ist. Wie uns der Zentralverband des Deutschen Großhandels mitteilt, haben seine Bemühungen zu dem Erfolg geführt, daß der Reichsfinanzminister in einer Verordnung vom 5. September 1924 mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 bestimmt hat, daß Geschäfte, in denen der eine Teil sich verpflichtet, dem anderen Teil als Gegen- leistung für eine nicht in Zahlungsmitteln bestehende Leistung ausländische Zahlungsmittel zu verschaffen, von der Börsenumsatzsteuer des 8 37/ Abs. 3 des Kapitalverkehrs- steuergesetzes befreit werden. Die Befreiung findet keine Anwendung, soweit die Geschäfte verboten sind oder soweil der eigentliche Zweck der Geschäfte der Erwerb der aus- Iändischen Zahlungsmittel ist. 5 Rückvergütung Der Exporteur ist in vielen Fällen mit Rücksicht darauf, daß die Einkommensteuervorausbezahlungen sich nach dem Umsatz bemessen, zu einer Versteuerung nach vereinnahmten zen auf die Vorstellungen des Vereins Hambur ger in den Fällen, vereinnahmten Entgelten Erfolgt, der kuhrhändler hei eecltngs! t 5 skeuer- und Einkommensteuervorausbezahlungen. Der Aus- nach geleisteten Lieferungen stellt, ist an diesen Antrag bis zum Kblauf des Kalenderjahres 1924 gebunden; von da ab gilt jährliche Bindung. — Geschäftsaufsichten und Konkurse im Handelskammerbezirk Mannheim Die Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt uns in Ergänzung ihrer bisherigen fünf Veröffentlichungen der Liste der unter Geschäftsaufsicht gestellten bzw. in Konkurs ge- ratenen Firmen folgendes mit: a) angeordnete Geschäftsaufsichten: Nr. 30 Gg. Schneider, Zigarrenfabrik, Hockenheim.(Beschluh des Amtsgerichts Schwetzingen vom 10..) Nr. 31: Max Berlo, Witz, Kaufmann in Mannheim, F 3, 9.(Beschluß vom 12..) A. Schwind u. Bihlmaier, Elektrotechn. Unternehmungen in Mannheim, F 7, 24.(Beschluß vom 4. September gem. 8 66, Abs. 3 Ziff. 3; inzwischen Konkurs, siehe unten.) Nr. 10: Goltschall Frohmann, Getreide-Großhandlung, Mannheim, D 5, 4.(Beschluß vom 22. 8. 24; auf Antrag der Schuldner gemäߧ 66 Abs. 1 der Gesch.-Aufs.-Verordn.) c) Ronkurs e: Nr. 5: A. Schwind u. Bihlmaier, Elektro- technische Unternenmungen in Mannheim, F 7, 24.(Beschluß vom 5. 9. 24.) d) abgelehnter Konkurs: Nr. 32: Schwartzrauber u. Co., G. m. b.., Mannheim-Feudenheim(mangels einer den Kosten des Verfahrens entsprechenden Konkursmasse. Beschluß vom 28. 8. 24.) :: Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe. Die Gesellschaft hat in ihrer letzten Aufsichtsratssitzung die Beschlußfassung über die Vorlage der Goldmarkeröffnungsbilanz bis Ende dieses Jahres verschohen. Es steht also keines- wegs fest, wie das Papiermark-Aktienkapital in Goldmark umgestellt wird. Das Werk arbeitet zurzeit mit ungefähr 1700 Arbeitern und ist bis Ende des Jahres mit Neuherstel- lung von Dampflokomotiven und Motor-Lokomotiven und mit Groß-Reparaturen von Lokomotiven für die Deutsche Reichs- bahn, sowie mit Aufträgen in seinen übrigen Abteilungen bekriedigend beschäftigt. Die Motoren-Werke Mann- heim.-G. vorm. Benz, Abt. stationäre Motoren- bau Mannheim, die bekanntlich schon seit einem Jahre in Interessengemeinschaft mit der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe stehen, geben fortlaufend Aufträge auf Einzelteile kür Motoren und haben die Maschinenbhaugesellschaft auch mit der Auskführung von 240 Motor-Pferden(Traktoren) beauftragt; es ist beabsichtigt, in Zukunft die Motor-Pferde und Groß-Motoren gemeinschaftlich in den Werkstätten der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe zu bauen. Die erste gröbere normalspurige Motor-Lokomotive hat vor kurzem eine Probefahrt von Karlsruhe nach Pforzheim und zurück mit Lastenförderung zur vollen Zufriedenheit ausgeführt; drei Motor-Lokomotiven werden in der demnächstigen Ver- kehrsausstellung vom 22. September bis 5. Oktober in Berlin im Betriebe vorgeführt. :: Neckar.-G. in Stuttgart. Dem Bericht des Vorstandes über das dritte Geschäftsjahr vom 1. Januar bis 31. Dezem. ber 1923 nebst Goldmarkeröffnungsbilanz auf 1. Januar 1924 ist zu entnehmen: Im Geschäftsjahr 1923 wurde die Neckar- verlegung bei Obertürkheim als Teilstück der Staustufe Ober- türkheim kfertiggestellt und an den Staustufen Wieb⸗ lingen, Neckarsulm und Untertürkheim mit guten Fort- schritten weitergearbeitet, obgleich infolge des stetig fort- Sschreitenden Zerfalls der Mark Lohnbewegungen fast an der Tagesordnung waren und mitunter die Leistungen der Arbeiterschaft unter dem Normalstand lagen. Was die Jahresbilanz auf 31. Dezember 1923 anbelangt, so sind in ihr so verschiedenwertige Papiermarkbeträge vereinigt, daß sie ein irgendwie zutreffendes Bild über unsere Finanzlage nicht zu geben vermag. Was das Aktienkapital be⸗ trikkt, so sind die bei der ersten Kapitalerhöhung im Dezem- ber 1922 und bei der zweiten Kapitalerhöhung im April/Mai 1923 im Gesamtpennbetrag von 2860 Millionen Papiermark von dem Reich und den Ländern Württemberg, Baden und Hessen übernommenen Aktien gegen einen Gesamtbetrag von 65 780 Goldmark eingezogen worden, der dem im gleichen Verhältnis wie beim ursprünglichen Grundkapital herabgesetzten Goldmarkwert der Einzahlungen auf diese Kapitalerhöhungen entspricht. Infolgedessen kommen für die Umstellung nur noch die das ursprüngliche Grundkapital darstellenden 300 000 Aktien im Nennbetrag von je 1000 Papiermark in Betracht. Diesem Eigenkapital von 300 Mill. Papiermark steht ein Reinvermögen von 1,2 Mill. Goldmark gegenüber, Woraus sich die Notwendigkeit einer Verminde- rung der Zahl der Aktien auf 60 000 zu je 20 Goldmark ergibt. ber Konkurs der Bank F. Zeitz.Zeuge.-., Saar- brücken. In der am 13. September stattgefundenen außer- ordentlichen Gläubigerversammlung waren die Hauptgläubi- ger mit 600 000 Franken vertreten. Die anwesenden Gläubi. ger beschlossen einstimmig die außergerichtliche Liquidation durchzuführen. Devisenmarkt Die Befestigung der europäischen Devisen hat seit Ende der letzten Woche nur noch teilweise Fortschritte gemacht. Während der französische und belgische Franken sowie der italienische Lire abgeschwächt liegen, haben sich das englische Pfund, der Schweizer Franken und der hollän- dische Gulden noch etwas befestigt. Sie stellen sich heute, Entgelten anstelle der Versteuerung nach Lieferungen über- gegangen. Dementsprechend hat sich der Reichsminister der Finan- EXKporteure damit einverstanden erklärt, daß auch in denen Versteuerung nach Au s- die Vergütung nach geleisteten Lieferungen zu beanspruchen. Diese Sonderregelung gilt jedoch ausschließlich für die Ver- gütung bei der Umsatzstcuer und hat insbeondere keinerlei Einfluß auf die Verpflichtung zur Errichtung der Umsatz- kuhrhändler, der den Antrag auf Entrichtung der Vergütung b) aufgehobene Geschäftsaufsichten: Nr. 53 Mannheimer 80 G. eeeeee Franken 79,20(79,05), Lire 18,4(18,4), holländischer Gulden b6ls(lst) krag 126(120, Kopenhagen 711(, Schwedenkrone 1,11,8(1,11,9), belgischer Franken 209(20,95). Der Peso lag wieder fester, Buenos Aires 1,48,4(1,48,3). Sonst bewegten sich die Devisen wie folgt: London gegen Paris 83,87(83,125), gegen Schweiz 23,69(23.70) gegen Holland 11,03(11,64, Pollars gegen paris 18,80(18,65), Paris gegen Schweiz 28,25(28,50), Holland gegen Schwel⸗ 208,75(203,50), Kabel New' Vork gegen Schweiz 530.00 (unverändert), Kabel gegen Holland 260,50(unveränderſ). Paris gegen Holland 13,85(14,00). Die Mark kam etwas schwächer mit 23,78= 4,20½ Bie(23,85= 4,19). Die Anforderungen im Mannheimer Clearing waren nach wWie vor in Gulden und Dollars ziemlich beträchtlich, Wo- gegen sie in den anderen Valuten stark nachgelassen haben. Börzenberichte Mannheimer Effletenbörse Mannheim, 15. Sept. Die Börse verkehrte zu ziemlich unveränderten Kursen. Abschlüsse wurden getätigt 2 Badische Anilin zu 177% und 172⁴, in Braun Konserven zu 15, Neckarsulmer 496 und%½, Rheinelektra 8, Zuckerfabris Frankenthal 3,50 und in Zuckerfabrik Waghäusel zu 2,79. Außerdem notierten Gebr. Fahr 5,6., Unionwerke 8. C⸗ Wayss u. Freytag 3,50 B. und Zellstoffabrik Waldhof 10,25 6. Von Versicherungsaktien stellten sich: Continentale 55 bz. G. und Württemb. Transport- Versicherung 35 etw. bz. u. G. Waren und Härkte :: Pforzheimer Edelmetallpreise vom 15. September 1921. 1kg G601d 2810., 2822½ Br.; 1 kg Silber 95,75 6. 96,50 Br.; 1 Gramm Platin 14,40 G. 14,65 Br. : Schweinepreise. Man schreibt uns aus Wiesloch: Auf dem Schweinemarkt vom 12. 9. kostete das Paar Milch- schweine 18—22, das Paar Läufer 35—50.— Auf dem Schweinemarkt in Eppingen vom gleichen Tage galt das Paar Milchschweine 25—40, das Paar Läufer 48—80.— Auf dem Schweinemarkt in Bruchsal vom 13. 9. wurde das Paar Milchschweine zu 16—28 und das Paar Läufer 2u 34.86 verkauft. „Magdeburg, 15. Sept. Zucker prompt innerhalb 10 Tagen 25,50, Lieferung innerhalb 4 Wochen—— Goldmark, fest. Eremen, 15. Sepl. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 27,70(28,23) Dollarcents. p. Washington, 15. Sept.(Spezialkabeldienst der United Press.) Das statistische Bureau berichtet, daß der Gesamt, verbrauch an Baumwolle im August dieses Jahres sich au 357455 Ballen belief, im Vergleich zu 492 483 Ballen im August vorigen Jahres. Die Kali-Produktion des Elsaß Im Monat Juni produzierten die elsassischen Werke 65 339 Tonnen Kalisalze, die 18 682 To. Reinkali(K 20) dar- stellen und sich folgendermaßen verteilen: Rohsalz(12 5 16 proz, K 20) 22347 To, Düngersalz(20—22 proz. K 200 21 268 To., Düngersalz(30—40 proz. K 20) 6348 To., Chlos- kalium(über, 50 proz. K 20) 15 376 To., d. h. ein Fehl- betrag von 1329 To. Reinkali im Vergleich mit dem Monat Mai. Berliner Metallbörse vom 15. Sep tember Prelse in Festmark für 1 Kg. 12. 15 Aiuminlum 12 14457 Elektrolytkupfer 127.75 127.½0 in Barren.-2 50 745465 flafflnadekupfor.11-1,15.13.1,14 Zinn. ausländ. 4,70-89 259255 0 0,62-0 64 0,82-0,64 Huttenzlnn.-.7% 4. 9290 Rohzink(Vb.-Pr.)—.——.— Mokel.710-2,8.70 9 27 do.(fr. Verk.) 0,5-0,644 0,63..61 Antimon 0,84-.87 9 55 FPlattenzink.53..95.54-0,.55 Siiber für 1 r. 95,50-96,50 94,50-8 Aluminlum 2,30-2,40.30-2,40] Platin p. Gr.— London, 12 September(WB) Metallmarlct.(n Lst. l. d. engl. t. v. 1016 1 12. 15 12 15 Blei 33.25 375 Kupierkass 63.25 63.87 bestselect. 68.— 67 75 Link 33.15 33 d0.3 Monat 64 15 6487 Nickel 140.— 130.— Guecksib. 13.50 do. Elektol. 68.— 67.75 Zinn Kassa 249.50 241.— Regulus 45.— 45. Schirfahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 7. bis 13. September sind an it kommen: talwärts 5 leere Schleppkähne u. 16 beladene 155 2330 b bergwärts 15 beladene Dampfer mit 2820,5 t, 108 4. ladene Schleppkähne mit 73 754,5 t. Abgefahren 1 talwärts 17 beladene Dampfer mit 1178 t, 61 leere beladene Schleppkähne mit 9259 t, bergwärts 3 bela 805 Dampfer mit 365,6 t, 9 leere Schleppkähne und 8 belad mit 1400,5 t. 155 Auf dem Neckar sind talwärts gekommen: 26 ind: ladene Schleppkähne mit 5570 t, bergwärks abgefahren si 36 leere Schleppkähne und 3 beladene mit 370 t. Frachtenbericht von Duisburg-Ruhrort vom 15. Septembe afen Die Tagesmiete beträgt ab Rhein- und Runrhane 7 Pfg., ab Kanalhäfen 7% Pfg. oder 5 holl. Cents pro To Exportkohle in der Fahrt zu Tal Ab Kipper 1,10 fl. bei freiem Schleppen, 1,20 fl. inklusive Schleppen. Geschäft: Sehr lebhaft. Literafur :: Hanomag- Nachrichten. 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Franken 22,35(22,50), Schweizer Interessante F eststellung: Hanomſag Nachrichten erscheinen im Hanomag- Nachrichten- Vers G. m. b.., Hannover-Linden.— das Die huygienische, heißt die vorbeugende, desinfizierende und heilhelfende Wirkung des O dol, nicht nur auf Zähne, Mund, Mandeln, Rachen usw., sondern indirekt auch auf den Gesamt- organismus, stellt sich nach wissenschaftlichem Urteil und nach tausend- facher praktischer Erfahrung als eine immer umfassendere und tiefere heraus , ͤ Dienstag, den 16. Sepkember 1924 mannhermer General⸗Anzeiger(Miktag ⸗Nusgabez Aoleumger ſelbſtändig und erfahren in der Branche gegen hohen Lohn gesucht. 9102 Wilh. Oeder- H 3, 7. nteligenter Mann in mitileren Jahren mit guten Zeugniſſ. auf 6 Okt geſucht. Reichert, 8 9 Aur Heranbildang als zweiter Werkmeister für unſere Abteilung Zuſchneiderei geſucht. Der Betreffende ſoll damit beſchäftigt werden, Schablonen und Zeichnungen nach gegebenen Inſtruktionen zu ver⸗ vielfältigen und zu vergrößern. 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Nach langem, Statt besonderer Anzeige. schweren Krankenlager ist gesſern morgen mein innigstgeliebter Mann, unser herzensguter Vater, Gioßvater, Bruder und Schwager, Herr Ferdinand Heller Polizelioberwachtmeister a. D. sanft entschlafen. MANNHEIM, den 16. Sept. 1924. Untere Clignetstr. 12. Im Namen der tieſtraueinden Hinterbliebenen: Agnes Heller Die Beerdigung lindet am Mittwoch nachmitiag 3½ Uhr statt. Statt besonderer Anzeige. verwandten und Bekannten die traurige Nachricht, daß gestern abend 10 Uhr meine liebe Frau, unseie treube; sorgte Mutter, Schwester, Tante, Schwiegermutter und rrau Anna Fessler wollvorbereitet mit den heiligen Sterbesakramenten sanft Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Karl Fessler sen., Bäckermeister. Beerdigung: Mittwoch, 2½ Uhr vom hiesigen Fried- 9077 Leb. Hrück 0 Mab-Aunge u. Mäntel aler fein, auch billig. 1900. prompt bei tenlageger in lungsbeding. Gr. L en. denlſchen u. engl. Sff Fr. 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