5 1 „ — Mittwoch, 17. September Bezugspreiſe: In maunhelm und Umgebung wöchentüch Ssls- pfennig. die monatlichen Dezleher verpftichten id del eotl. Reuderung der wirtſhaſtüchen vardältruſſe notwensig dende Drtiserhöhungen auz nen. poſt⸗ Mecktonts n 170% Karlseuhe.— Hauptgeſch äſte ſteile Mannbelm E 6, 2.— Geſchüts⸗nebenſtelle Neckarſtadt, wals⸗ dofſte. 6, gernſpr. Ur. 701, 79%2, 704, 704%, 7946. Telegr.- Nör. Seneralanzeiger mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. AQas ſtanzöfiſch⸗engli Genfer Indiskretionen Ueber das franzöſiſch⸗engliſche Einigungsprojekt in der Sicher⸗ heits⸗ und Schiedsgerichtsfrage, das man allgemein als ein Projekt Ben eſchs bezeichnet, das jetzt dem Zwölferkomitee zur Beratung vorliegt, und das von den Komiteemitgliedern geheimgehalten wird, bat geſtern in den Kreiſen des Völkerbundes folgende Verſion kurſiert: Das Projekt beſteht aus der Präambel(Einleitung), den Artikeln und zwei Zuſatzartikeln. In der Präambel wird zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die unterzeichneten Staaten ihre geſamten Land⸗, See- und Luftſtreitkräfte dem Völkerbund zur Ver⸗ lägung ſtellen. Dann folgen einige Artitel des Schieds. und ittlungsverfahrens, das für alle beitretenden Mitglieder obliga⸗ toriſch iſt. Bei internationalen Konflikten müſſen ſich die betreffen⸗ Staaten dem Schiedsſpruch unterwerfen. Der Angreiferſtaat wird von dem internationalen Schiedsgerichtshof feſtgeſtellt. Die Be⸗ ſchlüſſe des Völkerbundsrates, ſoweit ſie die Beilegung von Streit⸗ föllen betreffen, ſind nicht einſtimmig, ſondern mit einfacher ehrheit zu faſſen. Sobald ein Konflikt ausgebrochen iſt, haben die Vertragsſtaaten Sorge zu tragen, daß eine entmilitari⸗ ſierte Zone geſchaffen wird und durch militäriſche Sachverſtän⸗ dige eine Kontrolle darüber auszugeben, daß in den an dem Kon⸗ ikt beteiligten Staaten keine Kriegs rüſtungen vorgenommen werden. Alle Staaten, die der Vereinigung beitreten, müſſen dem Volkerbund vollſtändige Statiſtiken über alle Land⸗, See⸗ und Luft⸗ küſtungen zur Verfügung ſtellen und ſich verpflichten, an einer A b⸗ küſtungskonferenz teilzunehmen. dieſe und andere Verſionen ſind jedoch nichts anderes als vor⸗ e Texte, über die das Völkerbundskomitee berät und die von Funde zu Stunde geändert werden und noch allerlei Lücken enthal⸗ W wie z. B. zum Schiedsverfahren noch die Entwürfe der ent⸗ brechenden Unterausſchüſſe des 1. Verſammlungsausſchuſſes aus⸗ lehen. Weitere Abänderungen ſind dann von den Plenarausſchüſſen du erwarten. Im Zwölferausſchuß ſelbſt ſtanden, wie man aus gutunterrich⸗ teter Quelle hört, vorläufig nur zwei Artikel über Sanktionen feſt, darunter Artikel 7, der die Umgrenzung der militäriſchen und wirtſchaftlichen Sanktionsverpflichtungen enthält und über den bereits eneſch und die franzöſiſchen und engliſchen Delegierten einig ſeien und der heute auch die Zuſtimmung der anderen neun Delegierten des Völkerbundskomitees erhalten hat. Zu den Indiskretionen, die über die verſchiedenen vorbereiteten Texte erfolgt ſind und die im Völkerbundsſekretariate eine gewiſſe ufregung auslöſten, hat der Präſident des Zwölferausſchuſſes einer vom Völkerbundsſekretariat verbreiteten amtlichen Mittei⸗ Stellung genommen, indem er erklärte, daß die Veröffent⸗, ichung über den gegenwärtig zur Beratung ſtehenden Text keinerlel autentiſchen Charakter trage und keine nichtofftzielle Mitteilung vor öſchluß der Arbeiten als exakt betrachtet werde. Geiſtige Zuſammenarbeit und internationale Hilfsaklionen 10., Der zweite Ausſchuß für techniſche Organiſationen hat die Be⸗ Itungen über das franzöſiſche Angebot betreffend Errichtung eines denſtituts für geiſtiae Zuſammenarbeit fortgeſetzt und 0 Unterausſchuf ernannt, der einen neuen Reſolutionsentwurf zusarbeiten ſoll. Während der Debatte kam trot der Anerkennung Er kranzöſiſcten Initiative noch der Gedanke zum Ausdruck. daß dle Anſcheiduna über die politiſche und juriſtiſche Seite des franzöſiſchen ſamebots und damit über die Annahme ſelbſt dem Rate der Ver⸗ mluna übertragen werden müſſe. 0 Charlton⸗Auſtralien forderte die Errichtung des Inſtitutes in ſehaf und Aufbrinaung des von der franzöſiſchen Regierung vorge⸗ dli enen Betrages von 1 Million franzöſiſcher Franken durch die Mit⸗ ledſtaaten des Völkerbundes ſelbſt. die franzöſiſchen Schulden an Nmerika Herriot in ſchwieriger Lage Paris, 17. Sept.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Die Pariſer A itiſchen und Finanzkreiſe beſchäftigen ſich mehr mit der Frage der mit wagung der franzöfiſchen Schulden an Amerika, als een Völkerbundsverhandlungen oder mit dem erwarteten und w9 er verſchobenen Proteſt Deutſchlands gegen die Kriegsverant⸗ rtlichkeit. Die franzöſiſchen Finanz⸗ und Induſtriekreiſe bezeich⸗ en von Amerika vorliegenden offiziöſen Plan zur Abtragung für franzöſiſchen Schulden an Amerika als eine große Gefahr Vor n Franken und die franzöſiſche Induſtrie. Insbeſondere der wüſchlas daß 50 Prozent der jährlichen Abtragungsſumme in. fran⸗ rei chen Induſtriewerten abbezahlt werden könnten, ſtößt in Frank⸗ 1ac auf höchſtes Mißtrauen, da man befürchtet, daß auf dieſe Weiſe auf amerikaniſche Finanz einen unerhört großen Einfluß Parl, diefranzöſiſche Induftrie gewinnen könnte. Auch iſt man in deis der Anſicht, daß der amerikaniſche offiziöſe Plan zuſammen engliſchen Finanzleuten ausgearbeitet worden iſt und daß lendband ſich ungefähr auf denſelben Standpunktſtel⸗ 1 3 In dieſem Falle würde die jährliche Abtragungsſumme ſam ngland ungefähr 500 Millionen Goldfranken betragen, alſo zu⸗ kummen an Amerika und England 1 Milliarde Goldfranken während ee Jahren. Addiert man hierzu den Betrag, den Frankrelch bat ich zur Tilgung der Anleihe für den Wiederaufbau auszuwerfen Bubger etwa eine Milliarde beträgt, ſo ergibt ſich für das franzöſiſche zwei t innerhalb 60 Jahren eine jährliche Tilgungslaſt von über illiarden Franken. Die Oppoſition wird deshalb die Frage der interalliierten Schul⸗ de n zum Hauptangriff auf das Kabinett bei der Wieder⸗ welche Gerechtigkeit die Türkei bei Wittag⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeilung Badiſche Neueſte Nachrichten Veilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General⸗Anzeiger · Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Seitung · Aus der Welt der Cechnik ſhe Einigungsprojekt In der fünften Kommiſſion der Völkerbundsverſammlung wurde der Plan des italieniſchen Senators Ciraolo zur Gründung eines internationalen Verbandes für geaenſeitige Hilfe bei Ka⸗ taſtrophen und aroßen Unalücksfällen. die einzelne Völker betreffen. behandelt. Der Plan ſiebt die Gründung einer ſelbſtändigen Organiſation für dieſen Zweck vor, die im Zuſammen ⸗ hang mit dem Völkerbund und vor allem mit dem internationalen Komitee für das Rote Kreuz arbeiten und bei plötzlichen Kataſtrophen für die erſten Hilfeleiſtungen ſorgen ſoll. Die ſchwediſche Dele⸗ gierte, Frau Bugge⸗Wickſell, erklärte. daß die ſchwediſche Regierung es lieber ſehen würde, wenn die Durchführung einer derartigen Hilfsaktion ganz dem Roten Kreuz übertragen und zu die⸗ ſem Zweck der Genfer Pakt des Roten Kreuzes erweitert würde. Sarraut⸗Frankreich leate namens der franzöſiſchen Regierung einen anderen Vorſchlag vor, über den in der heutigen Sitzung der Kom⸗ miſſion beraten wird. Die Finanzierung Oeſterreichs Der Völkerbundsrat hat am Dienstag in öffentlicher Sitzung in Gegenwart des öſterreichiſchen Bundeskanzlers Dr. Sei⸗ pel, des Außenminiſters Grünberger und des Völkerbunds⸗ kommiſſars Zimmermann nach einem Referat des italieniſchen Ratsmitgliedes Salandra den vorher bereits vom öſterreichi⸗ ſchen Komitee des Rates gebilligten gemeinſamen Bericht des Finanz⸗ komitees des Völkerbundes und des Generalkommiſſars über die Neuregelung des Völkerbundsprogramms für Oeſterreich ange⸗ nommen. Dieſer Bericht enthält nach einer ausführlichen Darſtellung die Ergebniſſe der Völkerbundsunterſuchung über die Wirtſchaftslage und die Haushaltslage Oeſterreichs und den Wortlaut des Ueberein⸗ kommens mit zwei Anlagen. Erſtens: Der Haushaltsvor⸗ anſ chla g für 1925 wird von 350 auf 495 Millionen Goldkronen erhöht. Für Inveſtierungszwecke werden 50 Millionen Gold⸗ kronen aus dem Anleihereſt bewilligt, beide als für die Regierung verbindliche Maximalziffern. Zweitens wird eine Milderung des Kontrollſyſtems, das ſpäter auch abgeſchafft werden kann, in Aus⸗ ſicht geſtellt. Drittenz enthält der Bericht ins einzeine gehende An⸗ gaben über die von der öſterreichiſchen Regierung zu ergreifenden Maßnahmen budgetärer und adminiſtrativer Art. Ueber das künftige Kontrollſyſtem ſagt der Bericht u..: In Anbetracht der auf dem Wege des Wiederaufbaues ſchon erreichten Fortſchritte glaubt der Generalkommiſſar, daß eine Reihe von Erleichterungen in der Art der Kontrolle in Ausſicht genommen werden könnte, ſobald die neuen Ziffern endgültig vom Parlament angenommen ſind und ſobald die Durchführung der Reformen durch adminiſtrative oder parlamentariſche Beſchlüſſe ſichergeſtellt iſt. Das Finanzkomitee hat ſich gerne dieſen Anträgen angeſchloſſen, muß aber daran erinnern, daß die Kontrolle nicht früher aufgehoben werden kann. als bis der Völkerbundsvat die finanzielle Stabilität Deſtervreichs feſtgeſtellt hat. In Anbetracht der von der öſter⸗ veichiſchen Regierung ausgeſprochenen Ueberzeugung, ſich bei der Ausarbeitung des Budgets in den oben gezeichneten und verein⸗ barten Grenzen halten zu können, wird vorgeſchlagen, daß die neue Art der Kontrolle, deren nähere Umſtiände in der angeſchloſſenen Vereinbarung feſtgelegt ſind, ſolange in Kvaft bleibt, als die be⸗ zeichnete Grenze nicht überſchritten wird. Die Moſſulfrage „Die kürkiſche Delegation hat heute den Mitgliedern des Völker⸗ bundsrates und der Völkerbundsverſammlung eine Denkſchrift über, reicht, die im weſentlichen folgende Geſichtspunkte enthält: Alle wirt⸗ ſchaftlichen, politiſchen, hiſtoriſchen, ethiſchen und ſtrategiſchen Erwägungen erfordern die Beibehaltung der türkiſchen Souveränität über das Vilajſet von Moſſul. Entgegen der engliſchen Beweisführung wünſcht die ungeheure Mehrheit der Bevölkerung dieſes Gebietes keinen Anſchluß an das Irak⸗Gebiet. Da die engliſche Regierung ihren Anſpruch mit dem angeblichen Willen der Bevölkerung ſich von der türkiſchen zu trennen wünſcht, ſei eine Klärung des Streitfalles nur durch Volksbefragung möglich. Die Frage der Grenzziehung zwiſchen der Türkei und dem Irak, die vor dem Völkerbund anhängig ſei, erfordert daher ein vorherige⸗ Plebiszit mit allen Garantien für freie Willensäußerung. Die türkiſche Delegation ſei überzeugt, daß der Völkerbund von dem Willen der Gerechtigkeit beſeelt dieſe Erwägungen in Betracht zlehen werde. In türkiſchen Kreiſen in Genf wird erklärt, daß der eventuell ſpätere Beitritt der Türkei zum Völkerbund davon abhängen müſſe, dem Völkerbund finde. eröffnung der Kammer benutzen. Immerhin verhält ſich die Preſſe, mit Ausnahme der Oppoſitionsblätter, die erbittert gegen den ameri⸗ kaniſchen Plan polemiſieren, ziemlich zurückhaltend. Es iſt aber ſicher, daß der Umſtand, daß es Herriot nicht gelungen iſt, die Frage der interalliierten Schulden an die Räumung der Ruhr und die An⸗ nahme des Dawesplanes zu knüpfen, für das Kabinett Herriot eine ſchwierige Lage herbeigeführt hat. Die vorbereitungen zur deutſchen Anleihe (Spezialkabeldienſt der Anited Preß) Waſhingkon, 16. Sept. Auf Wunſch der Vertreter verſchie⸗ dener alliierter Staaten, ſobald als möglich Aufklärung zu erhalten über die Einzelheiten der deutſchen Anleihe, beenden die beteiligten Bankiers ihre Vorberenungen möglichſt ſchnell und hoffen die Anleihe eine Woche nach Deulſchlands offiziellem An⸗ trag an die Reparationskommiſſion, der für Mitte Oktober erwartet wird, ausgeben zu können. Ddie Lage in Marokko Aufgenommen auf der eigenen Radioanlage des „Mannheimer General⸗Anzeiger“ 95 O Madrid, 17. September. Aus Marokko wird gemeldet: Die militäriſche Lage in der Weſtzone beſſert ſich fortgeſetzt. Vorgeſtern hatte ſich General Perdre, Mitglied des Direk⸗ toriüms, mit ſeinem Gefolge im Automobil von Tetuan nach Tanger begeben. Er iſt geſtern auf dem gleichen Wege zurück⸗ gekehrt. Die Reiſe iſt ohne den geringſten Zwiſchenfall verlaufen und hat ſomit die Gerüchte zerſtreut, daß die Verbindungslinie zwiſchen dieſen beiden Städten unterbrochen ſei. 5 dann auch nicht, der Katze die Schelle umzuhängen, Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 431 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei veranezablung pre ein⸗ ſür Allg Anzeigen e,% Seldmark ſpaltige Rol Rekl.— Golömark. Lür Razeigen au beſtimmten Tagen Stallen und Aus gaben wirs keine berantwertung üder⸗ nommen. Höhere Sewalt, Steeiks, octriebsſtörungen uſw. decechtsen zu kelnen erſatzanſprüchen ſüe ausgefallene gder deſchrznkte Rus gaben oder für verſpütete Rufnahme von fu⸗ zeigen. Nuftr. d. Lernſpr. ohne Sewähr. Serichtsſt. Mannhaim. Aus Seld u. Harten Wandern u. Neiſen 2 Rriſenmacher und Miniſterſtürzer Dr. Wirth— Viktor Schiff— Dr. Breitſcheid Gewiſſen Leuten in Deutſchland, die ſich fälſchlich die Be⸗ zeichnung„Politiker“ zulegen, iſt es nicht wohl zu Mute, wenn ſie nicht allſonntäglich ihr Huhn im Topfe haben, d. h. die wöchent⸗ licheliche Regierungskriſis mit obligatem Miniſterſturz vor ſich ſehen. Selbſt da, wo minderbegabte Menſchen, die ſich auch ein wenig mit Politik befaſſen, nichts dergleichen bemerken, ſtoßen dieſe Kolumbuſſe auf es Land, und wenn ſie erſt einmal„ent⸗ deckt“ haben, iſt die Kriſis da. So will es der„Vorwärts“, ſo be⸗ 5 Herr Viktor Schiff— und folglich hat ſich nun die geſamte eutſche Oeffentlichkeit der drei— Parlament, Parteien und Preſſe— mit der neueſten Wen zu befaſſen. Wozu der Lärm? Weil der deutſche Außenminiſter Dr. Streſemann das fürchterliche Verbrechen begangen hat, in einigen ſehr Fragen wie Schuldnote und Völkerbundsbeitritt anderer einung zu als die Weiſen der„Frankf. Ztg.“, die Propheten der „Voſſ. Itg.“ und die Heiligen des„Vorwärts“. Ausgerechnet die⸗ ſelben Irgane, die zu anderen Zeiten ihn in aufdringlicher Weiſe lobten und— peinlich genug für uns anzuſehen— faſt ſchon als einen die ihrigen reklamierten, behandeln heute den Außenminiſter als persona ingratissima. Wäre der Kampf noch ſachlich und ehrlich geführt, könnte man mit gleicher Klinge parieren, aber das ja gerade das und für die neudeutſchen politiſchen ampfesformen charakteriſtiſche, daß aus der Menſur pro artria jetzt ein wilder Boxkampf geworden iſt, bei dem ſich die ngreifer auch der unerlaubten Formen bedienen. Es iſt daher wirklich öchſte Zeit, einmal mit grellem Scheinwerferlicht in die dunkelſten inkel der Intrigen und Ränkeſpinner hineinzuleuchten. Wer die Hauptakteure der letzten Wochen genauer im Auge behalten hat, konnte bald ein eigenartiges Zuſammenklingen und Zuſammenarbeiten einzelner Zentrumsangehöriger und Sozialdemokraten feſtſtellen. läßt in dieſer Beziehung eine anonyme Zuſchrift blicken, die der letzte „Montag Morgen“, eins der Berliner Senſationsblätter am Wochenbeginn, aus Zentrumskreiſen veröffentlicht. In ihr iſt die Rede davon, daß Dr. Streſemann bis tief in die Reihen des Zentrums hinein heftigſte Oppoſition gegen ſich er⸗ weckt habe, weil er einen Vorſtoß nicht nur gegen den anzler, ſondern auch gegen den Reichspräſidenten unternommen habe. Damit wird 5 die Anſprache angeſpielt, die Dr. Streſemann nach der Rückkehr aus Norderney vor Berliner Preſſevertretern ge⸗ halten hat. Es wird ſchließlich in der Zuſchrift Dr. Streſemann nahegelegt, ſeine Konſequenzen zu ziehen und zn demiſſionieren. In demfelben Sinne ſchreibt Herr v. Gerlach in der„Welt am Montag“: Streſemann müſſe gehen oder gegangen werden. Der „Vorwärts“ hat ſchon ſeit längerer Zeit durch heftige Angriffe gegen den Reichsaußenminiſter den Auftakt zu dieſem General⸗ angriff gegeben. Die Fäden werden aber nicht nur in Berlin ge⸗ ſponnen, ſondern auch außerhalb. Es iſt ganz gewiß kein Zufall, daß der„Montag Morgen“ gleichzeitig mit der Zuſchrift aus Zentrumskreiſen von ſeinem Sonderberichterſtatter in Genf ſich melden läßt, die Zickzack⸗Politik des deutſchen Auswärtigen Amtes finde in Genf, d. h. bei dem Völkerbund, die allerſchärfſte Miß⸗ billigung. Streſemanns Erklärungen hätten die deutſche Poſition verſchlechtern. Dieſe Kampagne, die mit ſachlichen Gründen nur notdürftig verbrämt wird, iſt eine ganz gewöhnliche perſönliche Intrige. Der volksparteiliche„Deutſche Zeitungsdienſt“ ſcheut in dem er agt, daß die Zuſchrift, die der„Montag Morgen, veröffentlicht, von Dr. Wirth ſtammt und daß dieſer intrigenreiche Poli⸗ tiker damit den Verſuch macht, die gegenwärtige Regierung zu be⸗ eitigen, um den früher von ihm geführten Linksblock an hre Stelle zu ſetzen. Dr. Wirth ſetzt damit das Spiel fort das er in der letzten Zeit durch öffentliche Propagandareden gegen den ſogenannten„Bürgerblock“ begonnen hat. Seine getreuen Helfershelfer ſind— wie könnte es anders ſein?— die Sozial⸗ demokraten. Im„Vorwärts“ arbeitet Herr Viktor Schiff ihm durch maßloſe und hetzeriſche Angriffe auf den Reichsaußen⸗ miniſter in die Hände, und damit der Dritte im Bunde nicht fehle, ſchickt Dr. Breitſcheid aus Genf tendenziöſe Stim⸗ mungsbilder, die genau in den Kram Dr. Wirths und des „Vorwärts“ paſſen. Der Zweck der Uebung iſt leicht zu ſehen. Durch die Veſeitigung des gegenwärtigen Reichsaußenminiſters ſoll die Bahn für die Wiederkehr einer Linkskoalition freigemacht wer⸗ den. Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß man die Abſicht hat, mit Dr. Streſemann zugleich auch die Deutſche Volkspartei aus der Regierung zu verdrängen. Die parlamentariſche Lage würde dann in jene Kriſis geraten, auf die der„Vorwärts“ und die ſozialdemokratiſchen Politiker fieberhaft hinarbeiten. Das nächſte, was die Firma Wirth, Schiff und Breitſcheid dann zu er⸗ zwingen verſucht, wäre die Auflöſung des Reichstag's mit anſchließenden Neuwahlen, von denen man eine Machtkonſtel⸗ 2 erhofft, die der Linkskoalition einen feſten Mehrheitsrückhalt gibt. Das ſind die Spieler! Und die Kulifſen und Hinter⸗ aründe? Man muß. um ſie richtia zu erkennen. noch etwas in der Zeit zurückgehen. So eigenartia es klinat, bleibt es doch wahr: Der Sozlaldemokratie, die ſich bekanntlich mit Uebereifer und faſt fanatiſcher Begeiſterung für das Londonr Abkommen ins Zeuag leate, war die dann mit Hilfe der deutſchnationalen Stimmen doch erfolate Annahme eine ſchlimme Enttäuſchuna und eine Durchkreuzung des taktiſchen Spieles. Die„N. L..“ teilt jetzt mit, daß aus ſozialdemokratiſchen Kreiſen ſogar Drohungen laut gewor⸗ den waren, eine Annahme des Eiſenbahngeſetzes durch nur teilweiſe Zuſtimmung der Deutſchnationalen zu verhindern. Es ſollten dann eine entſprechende Anzahl ſozialdemokratiſcher Abgeordneter aus dem Sitzunasſaal verſchwinden. Das Manöver wurde durch dle urſprünalich gar nicht zu verſtehende deutſchnationale Taktik bei der Abſtimmuna verhindert. Daraus erklärt ſich denn auch die verbiſſene Wut, mit der der„Vorwärts“ alles zuſammenträgt, was der gegen⸗ wärtigen Reaieruna ſchaden kann.(Die Verhinderung der Ausſchuß⸗ beratung der Zollvorlage durch die Obſtruktion der ſozialdemokrati⸗ ſchen Reichstaasfraktion konnte man als Auftakt anſehen). Im wei⸗ teren Verlauf der Kampaane konſtruierte dann der„Vorwärts“ Un⸗ ſtimmigkeiten und Gegenſätze innerhalb des Kabinetts. und, ſchlim⸗ mer noch als dieſe verhältnismäßig harmloſe Art, Zankäpfel zwiſchen die Parteien zu werfen. ſtellte er die deutſche Politik an allen Enden bloß, indem er die unſinniaſten Gerüchte und offenſichtlichen Klatſch wie 3. B. die Platzhalterſchaft Streſemanns für den älteſten Sohn des Kronprinzen wiedergab und in der Mitteilung deutſchfeindlicher Auslandspreſſeſtimmen geradezu ſchwelate. Selbſt vor bedenklichen Rückfällen in eine Zeit, die wir allſeitia als überwunden anſahen. ſcheute er nicht zurück. Wie in dem verhänanisvollen Herbſt 1918 überbringt er den Appell des Pariſer„Temps“ an die deutſche De⸗ 2. Seite. Nr. 431 Maunheimer General-Anzeiger(Mittag · Ausgabe) Miktwoch, den 17. Sepkember 1924 mokratie,„das deutſche Volk davon zu überzeugen, daß die reaktio⸗ nären Kreiſe in Deutſchland noch vollkommen vom Geiſte des alten Regimes durchdrungen ſeien“ und daß natürlich an eine Beſſerung des deutſch⸗franzöſiſchen Verhältniſſes nicht zu denken ſei, wenn uſw. Siehe die Verſprechungen der Entente von 1918 und 19. Soll⸗ ten die deutſchen Demokraten darauf noch einmal hereinfallen, dann könnden ſie ihre Hoffnungen auf neue Reichs⸗ und Landtagswahlen ſchon jetzt begraben, denn das deutſche Volk von heute iſt doch nicht mehr der Michel von 1918 und 19. Trotz aller ſozialdemokratiſchen und demokratiſchen Wahlvorbereitungen würde eine Reichstaasauf⸗ löſung unter dem Geſichtspunkt der ſetzt im Vordertreffen ſtehenden Krieasſchuld⸗ und Völkerbundsfragen nichts weniger als zu einer Stärkung der demokratiſchen Linken führen. Wer ſich das einbildet, verkennt die politiſche Pſuche des deutſchen Volkes. Dagegen würde die Deutſche Volkspartei bei dieſen Neuwahlen vartei⸗ politiſch ſicherlich ein autes Geſchäft machen. Trotzdem halten wir einen ſolchen Wahlkampf, der das deutſche Volk in nationalen Fragen. in denen es ſich im Grunde genommen einia ſt; vor dem ganzen Auslande auseinanderreißen würde. für ver⸗ hängnisvokl. Nicht nur in ſeinen außenpolitiſchen Folgen für jede künftige Behandlung der Krieasſchuld⸗ und Völkerbundfrage, ſondern auch in ſeinen Einwirkungen auf die Ausführungen des eben abgeſchloſſenen Londoner Abkommens. Nur wer die Geſchäfte unſerer Feinde beſorgen will, bewußt oder unbewußt, kann jetzt, wie es der„Vorwärts“ mit Unterſtützung demokratiſcher Blätter tut, auf einen Reichstagswahlkampf mit den Fronten für und wider den ſofortigen Eintritt in den Völkerbund. für und wider die ſo⸗ fortige Notifizierung der Kriegsſchulderklärung hinarbeiten. Gewiß, dieſe Dinge ſind inſofern noch nicht geklärt, als erſt der Kabinettsrat in der nächſten Woche die letzlen Entſcheidungen treffen wird. Ob allerdings die halbamtliche Verlautbarung über von anderer Seite her an eine Erfüllung des ſogenannten„Berliner Paktes“ gedacht werden kann, bevor nicht der Parteivertretertag Klarheit darüber gebracht hat, inwieweit mit einer Geſchloſſenheit der deutſchnationalen Volkspartei überhaupt zu rechnen iſt. *.*** Der Reichskanzler hat geſtern abend Berlin verlaſſen und iſt in Sigmaringen eingetroffen, um dort den Reſt ſeines Urlaubs zu verbringen. Wahrſcheinlich wird der Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann heut abend nach Bad Wildungen abreiſen. Die Mini⸗ ſter werden, ſoweit ſie in Urlaub ſind, ſämtliche vor dem 23. Sept. nach Berlin zurückkehren. Wiederzuſammenkritt des Reichslags Wie nach dem„Berliner Tageblatt“ mummehr feſtſteht, wird der Reichstag nicht vor dem 15. Oktober einberufen, falls nicht Ereigniſſe eintreten, die einen früheren Zuſammentritt not⸗ wendig machen. Joung berichtet der Kepko In der geſtrigen Nachmittagsſitzung der Reparctions⸗ kommiſſion hat der Agent für die Reparationszahlungen Owen Noung über die von ihm während ſeines Berliner Aufenthaltes getroffenen Maßnahmen Bericht erſtattet. Der Sitzung wohnten die Mitglieder des Sachverſtändigen⸗Komitees, Mac Kenna und Robinſon ſowie der Kommiſſar für die zu Reparationszahlungen vorbehaltenen Einnahmen Mac Fadyean bei. Die Ausfüh⸗ rungen Owen Poungs bildeten den Gegenſtand eines Mei⸗ nungsaustauſches, aus dem, wie Havas hervorhebt, hervor⸗ ging, daß die Repko und die neugeſchaffenon Organismen zur Durch⸗ die verfloſſene Sitzung, daß zwiſchen Marg und Streſemann keinerlei Gegenſatz herrſcht, genügen wird, um den Kriſen⸗ machern und Intriganten das Handwerk zu legen, darf nach den bisherigen Erfahrungen füglich bezweifelt werden. Um ſo notwen⸗ diger iſt es, die Hauptakteure, die ſich bis jetzt wohlweislich hinter den Kuliſſen gehalten haben, in das Licht der Rampe zu ziehen, damit man überall im Volke weiß, nicht zuletzt übrigens auch beim Zentrum und bei den Demokraten, die ſonſt Gefahr laufen, in ähnſiche Parteikriſen zu geraten, wie ſte ſich ihrer augenblick⸗ lich die Deutſchnationalen erfreuen, welcher verhän gnisvolle Rückfall uns bedroht, wenn wieder etwa Dr. Wirth die Füh⸗ rung der deutſchen Geſchicke übernehmen ſollte. Die Aera Wirth hat nun einmal keinen Heiligenſchein in der deutſchen Geſchichte. An ſeinen Namen und ſeine Politik knüpfen ſich Erinnerungen, daß wir eine Wiederkehr jener Zeiten unter allen Umſtänden verhüten müßten. Wenn es ſein muß, wird ſich, wie wir ihn zu kennen glauben, Dr. Streſemann nicht ſcheuen, den Kampf um die wirklich Deutſch⸗ land nützende Außenpolitik auch innenpolitiſchmitallen Kon ſe⸗ zuenzen durchzufechten, ſonſt ſtecken wir auch weiterhin im dem elenden Parteiſumpf und bleiben nach innen ſchwach, wäh⸗ rend alle Kräfte notwendig ſind, die äußare Wiedererſtar⸗ kung Deutſchlands herbeizuführen. K. F, 55 Streſemann über Ariegsſchuldfrage und völkerbundseinkritt Der„Mancheſter Guardian“ gibt eine Unterredung ſeines Berliner Vertreters mit dem deutſchen Außenminiſter Dr. Streſemann über die Kriegsſchuldfrage und den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund wieder. Danach verneinte Streſemann, daß es des beſonderen Druckes der Deutſch⸗ nationalen bedurft hätte, um ihn zu veranlaſſen, einen Schritt in der Kriegsſchuldfrage zu tun. Die Kriegsſchuldfrage ſei ſeit der Unterzeichnung, die Graf Brockdorff⸗Rantzau abgelehnt habe, ein politiſches Problem für jedes deutſche Kabinett geweſen. Ein Schritt in dieſer Frage ſei für London beabſichtigt geweſen, wäre aber aus techniſchen Gründen unterblieben. Die Regierung habe ſich erneut verpflichtet, in dieſer Richtung weiter zu arbeiten. Die Wahl des Zeitpunktes aber wäre Aufgabe des Kabinetts, deſſen Entſcheidung er nicht vorgreifen könne. Ein Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei nicht abhängig von der Kriegs⸗ ſchuldfrage, wohl aber von der Einräumung eines Sitzes im Völkerbundsrat unter Wahrung vollſtändiger Gleichberechtigung. Die deutſche Oeffentlichkeit begreife die Ve⸗ deutung der Aufgaben des Völkerbundes. Die Erklärungen Mac⸗ donalds würden in Deutſchland warm begrüßt. * die Taktik der Deutſchnationalen ſe Berlin, 17. Sept.(Von unf. Berl. Büro.) Die Deutſch⸗ nationalen ſind mit dem Verlauf der Dinge im höchſten Grade unmzufrieden und machen aus dieſem Gefühl keinen Hehl. Geſtern hat die„Kveuzzeitung“ bereits von einer„Kapitula⸗ tion Streſemanns vor der Sozialdemokratie“ ſprechen zu können geglaubt. Heute hallt dieſer Vorwurf mehr oder weniger laut auch in der übrigen Rechtspreſſe wider. Die Korrektur, die inzwiſchen Dr. Streſemanns„Zeit“ an der Auffaſſung der dem Kanzler nahe ſtehenden„Germania“ übte, hat die deutſchmationalen Gemüter nicht zu beruhigen vermocht. Es bedeutet für ſie nur ein ſchwacher Troſt, wenn die Kriegsſchuldfrage, nicht wie das Kanzler⸗ organ es hinſtellt als„einſtweilen erledigt“ anzuſehen, ſondern der „Zeit“ zufolge in„abſehbarer Friſt“ die Notifizierung zu erwarten ſei. Der Begriff„abſehbar“ wird in den Berliner politi⸗ ſchen Kreiſen verſchieden gedeutet. Sollte, wie es vielfach heißt, da⸗ mit eine Spanne von—4 Wochen gemeint ſein, dann wäre freilich der deutſchnationalen Parteileitung wenig gedient, denn am 30. Sept. muß ſie vor dem Parteivertretertag den großen Rechenſchaftsbericht ablegen. Ihre Poſition denen gegenüber, die da meinen, daß man nur über eine„Vereinigung“ zu einer„Einigung“ gebangen könne, wäre natürlich außerordentlich gefährdet, wenn ſie nicht irgend einen Aktivpoſten aufzuweiſen hätte, der das„Opfer vom 29. Auguſt“ wieder etwas ausgleichen könnte. Ueber den Eintritt in die Regierung ſollte erſt beim Wiederzuſammentritt des Reichstags um die Mitte des Oktober ver⸗ handelt werden. Aus dieſem Geſichtspunkt heraus muß man die neueſten Kundgebungen verſtehen, die in der parteiamtlichen Korre⸗ ſpondenz ſoeben veröffentlicht werden. In dieſer heißt es unter Hin⸗ weis auf die Reichstagsabſtimmung vom 29. Auguſt:„Die Voraus⸗ ſetzungen für die Zuſtimmung der deutſchnationalen Reichstagsfrak⸗ tion war die Zuſicherung der Regierungsparteien, daß wir den uns zuſtehenden Anteil an der Verantwortung für die Durchführung des Dawespaktes erhalten würden, wenn wir auch an der Verantwortung für ſeine Annahme unſer Teil übernehmen würden. Wir haben dieſen Teil ſchweren Herzens und nach ſcharfem inneren Ringen übernommen, ſollten wir Deutſch⸗ nationalen uns nun nicht zutrauen, dieſen Londoner Pakt, ſeine Unmöglichkeiten, ſeine unerträglichen Beſtimmungen abändesnd. ver⸗ beſſernd und ebenſo revidieren zu können, wie wir den Verſuller Vertrag revidierten? Sollten wir vor der uns gewordenen Aufgabe urückſchrecken? Nein! Hinein in die Reichsregierungl ißt unſere erſte und nächſte Parole. Hinein in die Veran⸗ wortung iſt unſere vaterländiſche Pflicht!“ Weiter ſchließt der Artikel aus gewiſſen Erklärungen der Deut⸗ ſchen Volkspartei und des Zentrums, daß auch bei dieſen Parteien, wie bei der Reichsregierung ſelbſt die Ueberzeugung herrſcht, daß die ſchwierigen Staaks⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Aufgaben der nahen und weiteren Zukunft nicht ohne die Deutſchnatio⸗ nalen gelöſt werden können. Ein„Wortbruch“ der anderen Parteien würde die Deutſchnationalen dazu zwingen, die Oppoſition mit allen verfügbaren Mitteln zu verſchärfen und neue Männer der ſchärfſten Oppoſitionsrichtung an die Spitze zu ſtellen. Man darf ſich durch den wichtigen Ton dieſer Ertlärung nicht darüber täuſchen laſſen, daß es ſich hier im Grunde um ein Angſt⸗ produkt handelt. Es brennt den Deuiſchnationalen ſozuſagen auf Vormarſch gegen Peking einen wichtigen Erfolg errungen. Meldungen aus Peking truppen 40 Kilometer zurückgetrieben. Tailing⸗Ho⸗Fluſſes iſt in unbeſtrittenem Beſitz von T Kämpfe um tobt in einem Umkreis von 20 Kilometern von der Stadt. Tſchi⸗ Schi⸗hſun, der 3000 Mann Verſtärkung von Wu Peifu erhal⸗ ten hat, bereitet eine neuerlich große Offenſive gegn Schanghai vor. marine von dieſer verabſchiedet, in dem es heißt: Der Anfang ſei gemacht, ein feſter Grund gelegt, doch bleibe noch eine unſer Aller Kraft erfordernde Arbeit drückt die Hoffnung aus, daß es den ſein möge, die Flagge des deutſchen Reichs bald wieder in allen Weltmeeren zu zeigen. Univerſität der Kolonialkongreß 1924. Hervorr ner deutſchen Kolonialweſens aus Politik, Wirtſchaft, Religion haben ſich zu dieſem Kongreß vereint, um das deutſche Volk lebenswichtige Kolonialfrage in gemeinſamen Sitzungen zu behandeln. reform hat ſeine Beratungen über die ſogenannte„Kleine Re⸗ farm“ abgeſchloſſen. lie runagspräſidenten und der Oberpräſidenten am Orte des Oberpraſi⸗ſi diums wurde abagelehnt, ebenſo die Vereinfachung durch die Verklei⸗ nerung des Bezirksausſchuſſes. ſowie die Abſchaffung des Provinzial⸗ rates. Dagegen wurde feſtaeleat. daß in kommunalen Aufſichtsſachen, ſoweit es ſich um Einzelbeamte handelt(Oberpräſident, Regierungs⸗ d führung des Sachverſtändigenplanes eng zuſammenarbeiten. Einige Delegierte haben Owen Poung gewiſſe Fragen unterbreitet, auf die er in einer von der Repko einzuberufenden neuen Sitzung ant⸗ worten wird. Die Repfo hat im Laufe der Sitzung die Ernennung einiger Beamten für die vom Dawesplan vorgeſehenen Organismen voll⸗ zogen. Die Havasagentur veröffentlicht die Namen dieſer neu er⸗ nannten Beamten noch nicht. Dem„Temps“ zufolge iſt Profeſſor Bruins aus Amſterdam als neutrales Mitglied für den Verwal⸗ tungsrat der neuen Deutſchen Reichsbank auserſehen wor⸗ den. Präſident des Direktions⸗Ausſchuſſes und des Aufſichtsrsates der Bank wird Dr. Schacht ſein. Wie verlautet, ſoll bei den Beſprechungen der Repko auch die endgültige Aufhebung der Micumverträge beſchloſſen tionskonto unter den Auſpizien des Generalagenten zu erſetzen ſind. „Newyork Herald“ teilt mit, daß das ehemalige Mitglied des Mac Kenna⸗Komitees, Robinſon, als Verbi ndungsmann zwiſchen Doung und Repko ausſchließlich im Hinblick auf die Unter⸗ bringung der Eiſenbahn⸗ und Induſtrieobligationen fungieren werde Die Beſprechungen ſollen die ganze Woche andauern. die Rückberufung Wilburs (Spezlalkabeldienſt der Anited Preßz) Waſßhington, 16. Sept. Die Rückberufung des Marineminiſters Wilbur, die wegen ihrer Plötzlichkeit allgemeines Auf⸗ ſehen erregt hat, wird nach zuverläſſigen Informationen darauf zurückgeführt, daß ein heftiger Streit entſtanden iſt zwiſchen zwei ſich befehdenden Richtungen bezüglich der Aufſtellung des Marine⸗ programms für 1925. Die eine Gruppe befürwortet draſtiſche Ab⸗ ſtriche, während die anderen umgekehrt für eine Vermehrung der Beſtände eintritt. Da beide Gruppen eine lebhafte Propaganda für ihre Anſicht entwickeln, wünſcht Präſident Coolidge die Meinung des Miniſters zu hören, um dem Streit ein Ende zu machen,. der Aufſtand in Georgſen den aus Georgien vorliegenden Nachrichten ſoll die Aufſtandsbewegung bereits zuſammengebrochen ſein. Lediglich in der Gegend von Duſchat dauert noch lokaler Wider⸗ ſtand an. Ein Konſtantinopeler Meldung beſagt, daß Tiflis wieder im Beſitz der Roten Armee ſei In Trape zunt trafen große ruſſiſche Verſtärkungen ein. Im Hafen von Batum ſind bolſche⸗ wiſtiſche Kriegsſchiſſe eingelaufen. Die georgiſche Geſandtſchaft in Paris richtet eine Note an Macdonald und Herriot, in der die Bolſchewiſten fürchterlicher Grau⸗ ſamkeiten an Frauen und Kindern, Verwundeten und Gebrechlichen beſchuldigt werden. Sie richtet einen Appell an Frankreich und England, zu intervenieren, damit der blutige Konflikt bei⸗ gelegt werde. der Nufſrand in Süoöbraſilien Aufgenommen auf der eigenen Nadioanlage des „Mannheimer General⸗Anzeiger“ Buenos Aires, 17. September. Braſilianiſche Auf⸗ ſtändiſche bemächtigten ſich Guyaras am oberen Parama⸗ fluß im ſüdlichen Brafillen, wobei ſie alle Bundestruppen töteten oder gefangen nahmen mit Ausnahme des Kommandanten und 14 Soldaten, denen es gelang, auf argentiniſches Gebiet zu ent⸗ kommen. Flüchtlinge berichten, daß der weſtliche Teil des Staates Parama ſich unter der Herrſchaft der Aufſtändiſchen befindet. vom chineſiſchen Kriegsſchauplatz (Spezialkabeldienſt der Aniked Preß) Schanghai, 16. Sept. Tſchang Tlo⸗lin hat auf 5 0 hat er Nanliang erobert und die Tſchili⸗ Das ganze Gebiet des e Tſo⸗lin, 150 04 r nunmehr die Grenzen von Tſchili erreicht hat. Auf den ſämtlichen Kriegsſchauplätzen ſind die heftigſten hhai wieder aufgelebt. Der Artilleriekampf Deutſches Keich Admiral von Behnke an die Marine Admiral Behnke hat ſich in einem Aufruf an die Reichs⸗ * u tun übrig. Der Aufruf eutſchen Schiffen vergönnt Zur Eröffnung des Kolonialkongreſſes 15 Am heutigen Vormittag beginnt im Hörſaal der Berliner ende Ken⸗ edizin und ie für Die preußiſche Berwaltungsreform Der preußiſche Landtaasausſchuß für Verwaltunas⸗ Die Zuſammenleaguna der Aemter der Reaie⸗ den Nägeln, daher das Drängen, das jetzt in Drohen ausartet. Wir glauben indes, wie an dieſer Stelle bezeits angedeutet, nicht, daz präſident) nur eine Inſtanz beſtehen bleiben ſoll. Im übrigen wur⸗ werden, ſodaß dieſe dann durch die Lieferungsverträge auf Repara⸗ zent ermäßigt. miſſion auch zwei Abgeordnete an. Preſſe bewillkommnet den Flieger Dorxrod, den neuen einrichten ſoll zwiſchen Buenos Gberhauſen freil Wie die Blätter aus Oberhauſen melden, begann geſtern in den frühen Morgenſtunden der Abmarſch der franzöſiſchen Beſatzung. Um 1 Uhr nachmittags waren die franzöſiſchen Truppen aus der Stadt abgercküt. Durch den Abmarſch der Fralr⸗ Hoffnungshütte und die Baracken der Schutzpolizei frei geworden. Ebenſo ſind die Ortſchaften Cronenberg und Newige bei Elberfeld geſtern von den Franzoſen geräumt worden. Damit iſt die Verbindung Elberfeld—Eſſen ſowie nach Remſcheid und Solingen vollſtändig frei Franzöſiſchen Aeußerungen zufolge ſoll Vohwinke angeblich erſt am 5. No⸗ vember geräumt werden. Eine Dortmunder Meldung beſagt, daß mit der Räumung von Dortmund nicht vor 15. Januar zu rechnen ſei. — Badiſche politik Landesausſchußſitzung der Deutſchnakionalen Volksparlei Am letzten Sonntag war der Landesausſchuß der badiſchen Deutſchnationalen Partei in Karlsruhe zu du⸗ ſammengetreten. Reichstagsabgeordneter Dr. Hanemann? Mannheim berichtete ausführlich über die Ereigniſſe im Reichs tog und die Umſtände, die einen Tell der deutſchnationalen Fraktion, darunter auch ihn veranlaßt haben, für das Eiſenbahngeſetz zu ſtimmen. In der Ausſprache wurde zwar von bielen Seiten dief Stellungnahme bedauert, jedoch zeigte ſich der allgemein herrſchende Wille, die Partei nach wie vor feſt geſchloſſen zu halten und hinter der bisherigen Führung zu ſtehen. Einmütig wurde die nachſtehende Entſchlteßung„Nach den trotz ſchwerſter Bedenken der Londoner Pakt durch deutſchnationale Stimmen, zur Annahme gelangle, erblickt der Landesausſchuß Baden die Aufgabe der Paxtei darin, ihre Geſchloſſenheit in jeder Weise und unter allen Umſtänden zu bewahren. Nur dann iſt es mögli die Linie der deutſchnationalen Politik ohne Schwanten im alten Sinne fortzuſetzen und die Reichspolitik vom Wege der Erfüllung hinweg zum Kampf für das heilige Lebensrecht des deutſche zu zwingen. Macht Widerſtand der anderen 1105 ſo iſt ſchärfſte Kampfanſage unbedingte deutſchnationale * 6.* 8 Dis deutſchnatlonale Studenten haft on der Techniſchen Hochſchule Karlsruhe verbreitet e det Haltung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion zu den Dawesgeſetzen fol Adee „Die deutſchnakionale Studentenſchaft würdigt die ſchwere Ver⸗ antwortung der deutſchnationalen eeee, Vol und Land bei der Abſtimmung über die Dawesgeſetze. Die Hoff nung der Gegner, den doutſchnationaben Gemeinſchaftsgedanken im deutſchen Volke zu töten und die Einheit der Partei zu zerſtören, il vergeblich. Im Kampf gegen Verſailles, im Ringen um die Frei⸗ werdung der deulſchen Naljon, im zähen Ertämpfen der Machlſtel⸗ lung, um eine nationale Regierung ſtarker Männer an die Front zu bringen, ſtehen Alte und Junge, voran die deutſchnationalen Akademiker in Treue und Geſchloſſenheit zur Führung und zum deutſchnationalen Banner. Der Kampf geht weiler, Rückſchläge er⸗ ſchüttern uns nicht. Die Parole heißt: ſt, geſchloſſen und e ch Parole heißt: In Treue feſt, bee 75 Auslanòsrundſchau Eine Helfferich⸗Ente des„Malin“ . Berlin, 17. Sept. Der Rechtsbeiſtand der Familie des bei dem Eiſenbahnunglück von Bel Ikn 8 0 5 beeunge Staatminiſter⸗ Dr. Helfferich be der Familie ein Scha enerſatzanſpruch von ſieben Millionen Gold⸗ mark erhoben worden ſei, als unwahr. Anſprüche in beſtimmtes Höhe ſeien überhaupt noch nicht geſtellt worden. Rußland und Japan Wie aus Tokio gemeldet wird, iſt die Anerkennung del ruſſiſchen ierung durch Japan in wenigen Tagen 91 erwarten, Nchadem eine Verſtändigung zwiſchen den Regie⸗ rungen grundſätzlich erzielt ſei, wollten ſie die Regelung ſtrittigel Einzelfragen ſich in ſpäteren Verhandlungen vorbehalten, Japa werde Sachalin binnen zwei Jahren räu men. 80 Letzte Meloͤungen Eiſenbahnunglück in Cudwigshafen Ludwigshafen a. Rh., 17. Sept. Geſtern mittag kurz nah 12 Uhr fuhr eine Rangierlokomotive auf den nach Mann⸗ heim abgehenden Perſonenzug auf. Zwei franzöſiſche Regik“ arbeiter verunglückten dabei, und zwar der Maſchinenführer tödlich der andere wurde ſchwer verletzt. Verhaftete völkiſche Führer (Aufgenommen auf der eigenen Nadioanlage des„Mannheimer General-Anzeiger“ 906 ſio München, 17. Sept. Der„Völ Kurier“ meldet, er⸗ geſtern im Auftrage der Staatsanwaltſchaft eine Anzahl von nter⸗ onen der völkiſchen Bewegung feſtgenommen und vom ner ſuchungsrichter unter dem Verdacht der Fortführung verbotene, e 0 Organiſationen vernommen wurden. Unter den tnant nommenen befinden ſich Oberleutnant Brückner, ſollen Owald, Dr. Meiding und Dr. Schramm. Ferner 3 zahlreiche Durchſuchungen vorgenommen worden ſein. Der Konflikt in der Wiener Metallinduſtrie (Aufgenommen durch die eigene Radtloanlage 1 0 „Mannheimer General⸗Anzeigers“) 3 O Wien. 17. Sept. Die Lohnverhandlungen zur Beilenung, Konflöttes in der Metallinduſtrie werden heute em geſetzt. Morgen treten die Arbeiter der Wiener Elektrizitätswer einen Sympathieſtreik ein. Fliegerabſturz eee (Aufgenommen durch die eigene Radioanlage „Mannheimer General⸗Anzeigers“) geſtern O Paris. 17. Sept. Zwei franzöſiſche Militärflieger ſind rgt hier bei einem Probeflug mit ihrem Flugzeua abge und verbrannt. des Die Tarifermäßigung bei der Reichsbahn. Neben den t⸗ Frach tarifen werden auch die Gepäck⸗ und Erpreßgutſüßpro⸗ zwar dieſe mit Wirkung vom 1. Oktober ab ebenfalls um 10 Die Mindeſtfrachten bleiben unverändert. bnung Die franzöſiſch polniſche militärfreundſchaft. Eine Abo ge⸗ höherer franzöſiſcher Generalſtabsoffiziere unter Führung 5 der neraloberſten Deſſé iſt zur Beſichtigung der Kriegsſchule un dort Militärübungslager in Polen eingetroffen. ich längere Zeit aufhalten. Sie wird Ein 2 Stu⸗ Eine kürkiſche Studienkommiſſion in Deutſchland. 51 rung dienkommiſſion der türkiſchen Regierung beſuchte unter Arender von O. Roth Vey die Werke der Prückenbaugeſellſchaft F Kom⸗ n Benrath. Außer drei höheren Offizieren gehörten der niſche Deuſſche Fliegerkätigkeit in Argenkinten. Die araznele teheslinig⸗ er deutſchen Junkers⸗Luftverkehrsgeſellſchaft, der Flugver enos Aires und Montevideo Aires und Bahig Blanca und zwiſchen Buenos Aires un zoſen ſind das Schloß Oberhauſen, die Hüttenkolonie der Guten u Volke? Parteien dies un, eichnet die Meldung des„Matin“, daß von d Afuncion. 0 ern hen ⸗ iten en. bei wie hen haß ſei. Srrree ———— zucden auf, und er drehte ſich um lud uns Mittwoch, den 17. September 1924 Mannheimer General-Anzelger(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 431 Wirtſchaftiſches und Soziales Die Lage des Arbeilsmarktes Die Lage des Geſamtarbeitsmarktes in Baden hat ſich in der Berichtswoche(.—10. September) gegenüber der Vorwoche nicht ſehr verändert. Die Erwerbsloſenzahlen ſind zwar noch geſtie gen, doch iſt feſtzuſtellen, daß das Ausmaß dieſer Steige⸗ kung im Verhältnis zu dem in den letzten Wochen beobachteten Er⸗ höhungen geringer geworden iſt. Die Zahl der Vollerwerbsloſen Hauptunterſtützungsberechtigte) erhöhte ſich um 400 auf 22 500. Da und dort wird auch über Rückgang zur Kurzarbeit berichtet. Vielleicht ſind in dieſen zwei Erſcheinungen Anzeichen einer lang⸗ ſamen Beſſerung zu erblicken. n der metallverarbeitenden Induſtrie konnte im Mannheimer Bezirk ein Betrieb der Automobilinduſtrie zum Teil le Arbeit wieder aufnehmen, die im Juni d. Is. entlaſſene Beleg⸗ chaft wurde zum größten Teil wieder eingeſtellt. Im allgemeinen legen die Beſchäftigungsverhältniſſe in der Metallverarbeitung noch diemlich ungünſtig. Ein Großbetrieb im Karlsruher Bezirk entließ 70⁰ Arbeitskräfte. Auch ſonſt beſteht noch mannigfach Kurzarbeit. gegen hat ſich in einer Spezialinduſtrie, der Pforzheimer Bij o u⸗ teriein duſtrie, der ſeit kurzem beobachtete Rückgang der Kurz⸗ arbeit fortgeſetzt; es arbeiten noch 64 Betriebe mit 3500 Perſonen gegenüber 15000 Perſonen Mitte Auguſt) verkürzt. Ein Groß⸗ betrieb der Seifeninduſtrie im Karlsruher Bezirk iſt von der urzarbeit wieder zur Vollarbeit übergegangen. Auch in der Tex⸗ lin du ſtrie des Wieſentales iſt eine weitere Abnahme der Kurz⸗ arbeit zu verzeichnen, auf der anderen Seite iſt allerdings hier eln Anſteigen der Erwerbsloſenzahlen feſtzuſtellen. Voll beſchäftigt ſind ie Weinheimer Lederfabriken. Ddie Bürſteninduſtrie es Wieſentales geht flau. Noch recht ſchlecht iſt die Arbeitsmarktlage der Tabakindu⸗ ſtrie. Betriebsſchließungen und Entlaſſungen werden immer noch vorgenommen. Im Lahrer Bezirk, einem Hauptbezirk der Tabak⸗ induſtrie, ſtieg die Erwerbsloſenzahl um rund 250. In einem an⸗ ren Hauptbezirk der Tabakinduſtrie, dem Bruchſaler Bezirk, glaubt man jedoch Anzeichen einer allmählichen Beſſerung feſtſtellen zu Innen. Ein Großbetrieb der Schokoladeninduſtrie hat infolge geringer Auftragsbeſtände Entlaſſungen zunächſt weiblicher rbeitskräfte angekündigt. Ein größerer Platz berichtet über einige elebung im Bekleidungsamte. Tüchtige erſtklaſſige Herren⸗ chneider konnten hier unterkommen, auch nach Schuhmachern wurde etwas mehr gefragt. die Schuhinduſtrie des Wieſentales iſt derhältnismäßig befriedigend beſchäftigt, jedoch werden neue Arbeits⸗ räfte nirgends verlangt. Im Baugewerbe beſteht da und dort darf an Gipſern und Malern, vereinzelt konnten an einem grö⸗ eren Platz auch gelernte Bauarbeiter vermittelt werden. Im Baden⸗ adener Fremdengewerbe herrſcht noch Nachfrage nach Köch⸗ innen. Im übrigen liegt keinerlei Bedarf vor. Städtiſche Nachrichten Das Mode⸗Theater im Noſengarten So überſchreibt im Programmheft der Modenſchau des Mode⸗ hauſes Sachs Herr Wilhelm Elobe, der Chefredakteur der„Gle⸗ ganten Welt“, den Brief an„Sie“, mit dem er ſich in der ihm eigenen gentlemanliken Art an die Beſucherinnen der beiden Abende im Muſenſaal wendet.„Die Modenſchau“, ſo 75 er aus, zauf künſtleriſcher Baſis. Die Modenſchau im Rahmen des Theaters. Was ein Modeſalon niemals in dieſem Ausmaß zeigen kann: das neue Kleid in dem dazu paſſenden wirkſamen Milieu, wird mit den überreichen ausdrucksvollen Mitteln der Bühne— im diampenlicht und im Kuliſſenzauber— erzielt. Die Bretter, die de Welt bedeuten, ſind im Roſengarten ſeit Jahren, dank der [Fauen freundlichen Einſicht der Stadtväter der männlichen Fladt, zu Sprungbrettern für die neuen Moden geworden. Und diesmal hat das Modehaus Sachs, trotzdem ſich noch i wenig Wochen ſchwarze Wetterwolken über unſeren Häuptern ballen drohten, die Parole ausgegeben: Wir ſpielen!“ 0* „AUnd dieſes Spiel wurde wieder zu einem geſellſchaftlich⸗künſt⸗ leriſchen Erelonis, geſtaltete ſich zu dem denkbar glänzendſten Auf⸗ takt der Herbſt⸗ und Winterſaiſon 1924½25. Es iſt nicht leicht, i den darſtelleriſchen und dekorativen Rahmen, der die Mode⸗ dorführungen u umgeben hat, neue Nuancen zu bringen. Um ſo beebr iſt die Löſung anzuerkennen, die Herr Wilhelm Clobes ei der Schaffung des Modeſpiels gefunden hat.„Es iſt“, ſo bemerkt luin. dem erwähnten Brief an„Sie“,„kein Theaterſtück im land⸗ Eitfigen Sinn, das wir gemeinſam bieten. Eine improviſierte Sache! Licr paar verbindende Szenen! Eine dialogiſierte Plauderei von Mebe; Mode, ſchönen Frauen und einem verſtändnisloſen Gatten.“ Dt. dieſer Charakteriſierung des Modeſpiels, das ſich diesmal Fri de Dame mit der Maske“ nennt, ſind wir ſchon mitten in in der Handlung. Deshalb zurück zur Eröffnung des Abends. Aben Muſenſaal, der im Glanze beiner Lichter an ſich ſchon ſo 5 raus feſtlich wirkt, braucht nicht viel ſonſtigen Schmuck. Die geſcfer, die von der Empore herabhingen, genügten vollauf. Dazu ſellte ſich der dunte Schimmer der Tiſchlampen 6 dem Podium. Blies Publikum ſaß hier und zu beiden Seiten des mit einer l umenbordüre geſchmückten Laufſtegs an kleinen Tiſchen, in feſt⸗ be efroher Stimmung, in geſpannter Erwartung. Man ſah ſelbſt⸗ rſtändlich noch nicht die allerletzte Mode, aber doch viele ſchöne Eva auf,„Er“ Toiletten, die ſtark das Beſtreben betonten, der Veranſtaltung den verdienten vornehmen Stempel aufzudrücken. Herr Fritz Sachs durfte in ſeiner Eröffnungsanſprache von der nun ſchon tradi⸗ tionell gewordenen Begrüßung ſprechen. Was er mit dem Mode⸗ theater wolle, ſei in Mannheim nicht unbekannt. Nur noch Wenige würden ſich der Tatſache verſchließen, daß Kunſt und Mode in innigem Konner gehen. Kunſt und Mode ſeien Begriffe, die nicht mehr voneinander getrennt werdgen könnten. Herr Sachs gedachte alsdann der Mitwirkung zweier Künſtler von Weltruf, Frau Ma⸗ falda Salvatini und Kammerſänger Joſeph Schwarz, der Künſtler des Nationaltheaters, ſowie einiger prominenter hieſiger Firmen, und ſchloß mit dem Wunſche, daß die ſchöne Harmonie zwiſchen Mode und Kunſt die ganze Veranſtaltung durchſtrahlen möge. 55 0* Und nun teilte ſich der Vorhang. Auf der Bühne zeigt ſich ein Interieur mit japaniſchen Anklängen. Man hört, daß Ebda, die unverſtandene Frau(Hildegard Weſtermann) nichts an⸗ zuziehen hat, weil ein Einbrecher— es ſoll eine elegante, mas⸗ kierte Faſſadenkletterin geweſen ſein— die Garderobenſchränke völlig ausgeräumt hat. Es iſt begreiflich, daß Adam, der verſtänd⸗ nisloſe Gatte(Wilhelm Kolmar), in Vorahnung der Dinge, die nun kommen werden, ſich ſträubt, Eva zur Modenſchau des Modehauſes Sachs zu begleiten. Dieſem erſten Bild, das ſich „Das Rätſel der letzten Sommernacht“ betitelt, folgt als zweites „Herbſtlicher Korſo“. Das ungleiche Paar iſt in Baden⸗Vaden ge⸗ landet. Man blickt von der Hotelterraſſe in den herbſtlich gefärbten Garten mit den Schwarzwaldbergen im Hintergrunde. Heinz Grete hat, wie gleich bemerkt ſei, die ſzeniſche Ausgeſtaltung wieder glänzend gemeiſtert. Bobby Cocktail, der weltberühmte De⸗ tektiv(Hans Herbert Michels), erſcheint auf der Jagd nach der „Dame mit der Maske“ in jedem Bild in einer anderen Ver⸗ kleidung, aber immer in dem gleichen Beſtreben, der unverſtandenen Eva heftig den Hof zu machen. In dieſem zweiten Bild beginnen nun die Vorführungen. Reizende Mannequins, ein volles Dutzend, hat ſich Herr Sachs aus Berlin verſchrieben. Sie ſind wieder die Grazie in höchſter Potenz, durchweg prachtvoll gewachſen, infolgedeſſen durchaus berechtigt, den fußfreien Rock ſtärker zu ſchürzen, als die Mode es eigentlich erlaubt. Zum Teil in Be⸗ gleitung flotter Männlichkeit— die neueſte Herrenmode wurde von der Firma Engelhorn u. Sturm vorgeführt— tänzeln die ſüßen„Berliner Rangen“, die die Granddame mit entzückender Anmut kopieren, nach den leicht beſchwingten Klängen der Kapelle Waelde in ununterbrochener Reihe über den Laufſteg bis zum Podium und wieder zurück zur Bühne. Man ſieht zuerſt eine reiche Kollektion Mäntel und Koſtüme, die Mäntel zum Teil mit Pelzbeſatz, viel Einfarbiges, die ſchlanke Linie ſtark betonend. Das dritte Bild,„Der ſchöne Rigo“, führt in das Kaffee „zum Kakadu“. Hier iſt das Bild nun ſchon viel buntfarbiger. Man bekommt Koſtüme zu ſehen, die zwar recht extravagant ſind, aber es kommt immer auf die Trägerin und die Art und Weiſe der Vorführung an. Die Farben mögen manchmal noch ſo ſchreien, niemals verfehlt das Koſtüm ſeine Wirkung. Buntſchillernder Brokat ſieht manchmal wie ein Panzer aus, ſo feſt ſchmiegt er ſich an die jugendlichen Formen. Dazu die paſſenden flotten Hüte, die die Firma Tauber, O 6, 4, geſtellt hat, die eleganten Schuhe des Schuhhauſes Frey, Kaufhausbogen 4/9, und die aparten Taſchen der Firma Gebr. Wolff, P 7, 18. Die Herrenhüte ſtammten von der Firma Dippel Nachf., D 2, 6, die Schirme und Stöcke von der Firma H. Wurtmann, N 2, 8. Beinahe hätten wir die letzte Pariſer Neuheit, den Panzergürtel, vergeſſen, ein hochſchließendes Mantelkleid mit einer Reihe Knöpfe in der Mitte, ſehr originell in dem uniformähnlichen Stil. zn der Pauſe war die in voller Beleuchtung erſtrahlende Wandelhalle das Ziel des Publikums. Man promenierte, tauſchte die gewonnenen Eindrücke, die übereinſtimmend dahin lauteten, daß es wieder himmliſch ſei, und bewunderte die von Chefdekorateur A. Feuerſtein mit bewährtem feinen Geſchmack arrangierte Ausſtellung hieſiger erſter Firmen. Da die Garderobenſtänder den einzelnen Abteilungen Platz gemacht hatten, vermochte die Wandelhalle mit eindrucksreichſter Wirkung zu repräſentieren. Die Firma Engelhorn u. Sturm hatte zu beiden Seiten der links zum Muſenſaal führenden Treppe zwei elegante Auslagen von Herrenkleidung arrangiert. Weiter ſah man wundervolle Interieurs der Firma J. Hochſtetter G. m. b.., O 3, 1, ebenſo ent⸗ zückende Arrangements des Blumenhauſes„Flora“, P 7 Nr. 17, prachtvolle Teppiche und Möbelſtoffe der Firma J. Hoch⸗ ſtetter G. m. b.., N 4, 11/12, und zwei Auslagen des Modehauſes Sachs. Das Schuhhaus Frey hatte die letzten Neuheiten ſeiner Dondorf⸗Spezialitäten aufgebaut, die Seelberg⸗Keksfabrik.⸗G. ihre Kekspackungen und Märchenſchokolade, während die Firma Judwig Wachter, O 6, 3, die neueſten Damenfriſuren vorführte. Die Firma H. Engel⸗ hard Nachf., N 3, 10, war mit Tapetenmuſtern, die Firma K. Ferd. Heckel mit Muſikalien vertreten. In dem feſtlichen Rahmen kamen die ausgeſtellten Artikel auf das vorteilhafteſte zur Geltung. Erwähnt ſei bei dieſer Gelegenheit noch, daß die All⸗ gemeine Elektrizitäts⸗Geſellſchaft, O 7, 10, die Tiſchlampen im Muſenſaal geſtellt hatte. ** Das vierte Bild des Modeſpieles,„Die Reiſe in den Schnee“, verſetzte nach Garmiſch⸗Partenkirchen. Wieder tauchen Adam und in Skiausrüſtung, halbtot vom Bemühen, ſich auf den ſchmalen Brettern zu behaupten,„Sie“ ſtrahlend friſch im feſchen Sportsdreß. Schon langſt iſt die abhanden gekommene Garderobe wieder erſetzt. Man wird den Verdacht nicht los, daß dieſe typiſche Eva mit der myſteriöſen„Dame mit der Maske unter einer Decke ſteckt. Man bekommt überaus kleidſame Winter⸗ ſportkleidung zu ſehen. Die Damen ſelbſtverſtändlich in Bridges. Dazwiſchen einige für den gewöhnlichen Sterblichen unerſchwing⸗ liche Koſtbarkeiten in Pelzen. Ein leiſes Raunen der Bewunderung geht durch die Reihen der entzückten und verzückten Zuſchauerinnen. Selbſt die Herren müſſen zugeben, daß dieſe Winterhüllen das denkbar kleidſamſte ſind. Die Bewunderung er⸗ reicht den Höhepunkt, als„Das Feſt der Königin“, das fünfte Bild, die Schöpfungen vorführt, die Göttin Mode für den Abend beſtimmt hat. Hier ſetzt der Beifall zuweilen recht ſtark ein. Den erſten Preis würden bei einer Befragung des Publikums zweifellos die Biedermeiertoiletten bekommen haben. Einmal glaubte man das bekannte Gemälde zu ſehen, das die Königin Luiſe die Treppe herabſteigend darſtellt. Zum Schluß das Erſcheinen der Göttin Mode(Lotte Wörner) in einer märchenhaften Tojflette. Mit poetiſchen Worten nimmt die bezaubernde Frau Abſchied vom Publikum. Adam aber ſinkt zerknirſcht, endgültig beſiegt, zu Füßen ſeiner ſüßen Eva. Das Allerbeſte zuallerletzt. Wir meinen das Auftreten der beiden künſtleriſchen Kapazitäten. Es war ein Erlebnis. Frau Ma⸗ falda Salvatini von der Berliner Staatsoper, eine echt ſüd⸗ ländiſche Erſcheinung, ſang vor Beginn des zweiten Bildes die Arie der Elvira aus„Ernani“ und das Gebet aus„Tosca“ ita⸗ lieniſch, infolgedeſſen in der denkbar vollkommenſten Weiſe, mit faſzinierendem Temperament und einem ſtimmlichen Wohllaut, daß die Künſtlerin nicht von der Bühne entlaſſen wurde, bis ſie nicht ein kapriziöſes italieniſches Liedchen aus dem 16. Jahrhundert zugegeben hatte. Kapellmeiſter Sinzheimer begleitete brillant am Flügel. Kammerſänger Joſeph Schwarz hatte mit vier Straußliedern den gleichen Erfolg. Der prächtige Bariton, der wundervolle Vortrag, die reſtloſe Ausſchöpfung des Stimmungs⸗ gehalts geſtalteten die Wiedergabe zu Leiſtungen, von denen man noch lange ſprechen wird. Die Arie aus„Traviata“ zeigte das dramatiſche Geſtaltungsvermögen des Künſtlers in glänzendem Lichte. Kapellmeiſter Dr. Riedel von der Metropolitanoper in Newyork begleitete virtuos am Flügel. Frau Salvatini und Herr Schwarz ſangen im Anſchluß daran das Duett aus„Aida“ mit der gleichen eindringlichen Wirkung. Auch hier wollte der Beifall kein Ende nehmen. Elf Uhr war's, als ſich zum letzten Male der Vorhang ſchloß. Ein Sieg der Göttin Mode auf der ganzen Linie! Auf die heutige Wiederholung der Modenſchau ſei empfehlend 0 * Jertigkeitsprüfung für Stenographen aller Syſteme. Das bei der Handelskammer Mannheim beſtehende Stenographiſche Prü⸗ fungsamt hält im Laufe des nächſten Monats wieder eine ſteno⸗ graphiſche Prüfung ab. Die Prüfung findet in Abteilungen zu 125, 150, 180, 200 und 240 Silben Geſchwindigkeit in der Minute ſtatt. Der genaue Zeitpunkt der Prüfung wird noch bekannt ge⸗ geben. Die Bedingungen ſind aus der Prüfungsordnung erſichtlich, 0 auf der Kanzlei der Handelskammer, B 1, 7b, eingeſehen werden önnen. Warnung. Der Name des Hausfrauenbundes wurde in letzter Zeit von Hauſterern zur Anpreiſuna von Waren und Haus⸗ haltunasgegenſtänden mißbraucht. Z. B. ließen ſich dieſe Anzahlun⸗ gen auf Gegenſtände geben. Die Geſchädiaten hörten nichts mehr davon. Dem Hausfrauenbund zur Prüfung übergebene Waren und Gegenſtände werden nur in den Vorträgen und praktiſchen Vorfüh⸗ rungen des Hausfrauenbundes ſowie in den Tageszeitungen bekannt gegeben und ſind dann in den hieſigen Geſchäften zu haben. * Berichtigung. In dem Artikel„Die Erwerbsloſenfürſorge in Baden“ im geſtrigen Mittagsblatt muß es in der erſten Zeile des zweiten Abſatzes richtig heißen:„Trotz des Hinweiſes der Arbeit⸗ geber⸗(nicht Arbeitnehmer) vertreter auf die fürchterliche Kapi⸗ talnot wurden die Beiträge auf eine Höhe feſtgeſetzt, die weit über den tatſächlichen Bedarf hinausging uſw“ * Goldenes Ehejubiläum. Am heutigen Mittwoch feiert Joſef Bender, Weichenwärter a. D. mit ſeiner Ehefrau Eliſabetha geh. Lehmann, Lindenhofſtraße 47 das Feſt der goldenen Hochzeit. vereinsnachrichten G. Ueber die geſchichtliche Entwicklung Mannheims ſprach dieſer Tage Dr. Jacob vom Hiſtoriſchen Muſeum Mannheim auf Ein⸗ ladung der hieſigen Ortsgruppe des D. H. V. Von der Zeit der Stadt⸗ gründung im Jahre 1606 beginnend, zeichnete der Redner in hüb⸗ ſcher Weiſe ein Bild von der Entwicklung bis zur heutigen Gegen⸗ wart. In Gedanken durchlebten die— 7 Erſchienenen noch einmal die Zeiten des Glanzes in der alten kurfürſtlichen Reſidenz, die mit der Ueberſiedelung des Hofes nach 1 im Jahre 1779 ein jähes Ende fanden. Aber auch die Zeiten der Schrecken und Wirrniſſe, in denen Mannheim der Zankapfel der feindlichen Heere war, wurden in den Herzen der Anweſenden lebendig. An Hand ſchöner Lichtbilder führte uns alsdann Dr. Jacob die Kleinodien Mannheims, das Schloß und die Jeſuitenkirche, vor Augen, Manche künſtleriſchen Feinheiten, an denen der Laie flüchtig vor⸗ übergeht, lernten wir hier kennen. Merkwürdig mußte die Feſt⸗ Großſtaòͤt⸗Phantaſie Von Oskar Bie e Von den Bergen werde ich in die Stadt zurückgeworfen. Die dſte Empfindung iſt: ungeheure Konzentration, Anſammlung aller binalte auf einen möglichſt kleinen Raum, Ausſtrahlung in die Welt maus. Großſtadt iſt Akkumulator, darin ebenſo unnatürlich, wie kroßartig. Das Symbol iſt das Turmhaus. Es nutzt den Raum aus, de i ihn nach der Höhe zu vervielfältigen. Oder ich ſtehe in der Muſik⸗ bene der Vox. Ein ganz kleines Zimmer, dicht verhängt, in dem in 0 und geſpielt wird, was durch möglichſt vereinfachte Apparate es e Luft hinauszieht, bis nach Schweden und Holland. Immier iſt indas Wunder einer Zuſammenlegung des größten Betriebs auf e einzige ſtarke Quelle. muß Die Empfindung verfolgt mich weiter. Am Potsdamer Platz G0 ich mit einer Reihe von Autos ſo lange warten, bis das ſich ich Schickſale aller der Wartenden. Der Betrieb hält ſich durch um ſelbſt und ſeiner ſelbſt wegen eine kurze Spanne auf, H0 ſich zu regulieren. In dieſer akkumulatoriſchen Spanne ſtehen Boffnungen, Erwartungen, Befürchtungen einen Moment ſtill, um zer weiß in welche Bahnen gelenkt zu werden. Abends ſitze ich im Admiralspalaſt und ſehe die neue Revue bleßch und Noch“. Was ich am Tage empfand, wird Theater und dt doch dasſelbe. Denn alles war in gewiſſem Sinne Theater. ftaliet du noch, als im Sommer die große Sängerin jene ſchwarze don iſſche Friſeuſe mit dem dramatiſchen Geſicht entdeckte, um ſich Iini ihr ſingen und deklamieren zu laſſen— ſie hieß Rita Paro⸗ uf ſchien eine Zukunft zu verſprechen, wird vielleicht durch dieſen auf irgendeine gefährliche Bahn geworfen. Oder der Kut⸗ italieniſchen Geblüts, chevaleresk wie ein Conte, der uns von Wieſne nach Sankt Moritz fuhr, und die Sängerin ſtand im 8 ein, mit ihm Wein Vilrinken und entzückte ſich an der Kunſt und ſah mich mit einem heſtört an, als wäre mindeſtens ſein Gleichgewicht von jetzt an et,Wer komponiert nicht ſeine Reyue? Er ſchafft die Zufälle des geire auf eine kleine Bühne und läßt ſie Varieté ſpielen. Je ſchra⸗ piel e aufeinander folgen, deſto konzentrierter wirkt das Schau⸗ Scha Es ſchließt den Geſchmack nicht aus. Die Repue ſchöpft den half um der Kultur ab. In Deutſchland gibt ſie ſich ſogar einen In⸗ enſteder Direktor Haller denkt ſih der beſte Inbalt iſt die Revus ſer ehen zu laſſen, wie ſie durch das Leben auf die Bühne komm:. die wt in der Welt umher, in Newyork, Parſs und London, um Attroklianen zu finden. Er findet auch vieſ Palitik, aber er Kreich ſie aus ſeinem Plan, weil ſie alt wird. ehe ſie geboron iſt. Aung bleiben die Vergnügungen, jung bleihen die ſchönen Mädchen, l der Weiterfahrt gegeben iſt. In dieſen paar Sekunden er⸗ de um deren Anblick wir alle leben, jung bleibt auch ein bißchen Humor, ſoweit ihn die Schauſpieler nicht vergröbern. Die netteſten Mädel brachte er aus Newyork. Die ſechzehn Em⸗ pire⸗Girls ſind das verblüffendſte an Präziſion im Maſſentanz, was je da war. Preußiſcher Drill iſt dagegen ein Kinderſpiel. Er wird zum Kinderſpiel, indem eine Kompagnie von Liliputanern in drolli⸗ gen Aufmarſchbewegungen zu einer rührend einfältigen Muſik ihn perſifliert. Welche Dreſſur! Die Girls ſind nicht etwa Mädchen von der Straße, die man zuſammengeholt hat, ſie ſind aus guter Familie und leben in einem Penſionat, das von früh bis abends ihnen die nötigen Exerzitien auferlegt. Einmal wechſelt das Licht und plötzlich ſind ſie ſchwarz. Das ſind ultraviolette Strahlen. Das Geheimnis der Natur, ein Licht, das wir nicht ſehen können, wan⸗ delt die Farbe zu einem Wunder der Illuſion. Auch die Komplemen⸗ tärfarbe arbeitet. Nach dem Patent eines ruſſiſchen Malers vom Londoner Hippodrom, werden auf badende Mädchen Strahlen ge⸗ worfen, die ſie plötzlich zu Statuen verwandeln, ſogar zum Torſo r Venus von Milo, unter Ausſchaltung aller übrigen Sichtbar⸗ keiten. Oder ein andermal wird die Illuſion des Meeresgrundes hervorgerufen durch die Projektion bewegter bunter Tiere und Pflan⸗ zn, daß das Auge in eine unendliche Perſpektive zu ſinken glaubt. Wißt ihr, wie groß dieſe ganze Bühne iſt, auf der das Licht ſolche Wunder vollbringt? Sie iſt ein paar Meter tief, hat keinen Schnür⸗ boden, keine Seitenbühne, keine Verſenkung, iſt eigentlich nur ein Podium in einem Saal, der früher Eisballett war. Die Phantaſie der Koſtüme iſt unbeſchreiblich. Galerlen tanzen⸗ der Hüte, Balletts von Federn, Architekturen von Gerüſten, die die Stoffe halten in allen Betonungen und wieder Verleugnungen des Körpers, der überraſchende Nacktheiten aus Stoffmagazinen heraus⸗ ſchleudert. Dazwiſchen die abſolute Nacktheit einer Pariſer Tänzerin, Edmonde Guy, weich, ſüß, federleicht, geradezu ſtofflos. Eine andere Pariſer Tänzerin von der Opera comique, Made Minty, gelenkig wie ein Akrobat in der Gliederung exotiſcher Rhythmen. Eine malayſche Tänzerin dazwiſchen, in der ganzen ſchweren Anmut der Südſeeornamentik. Zigaretten tanzen, Blumen, Schmuck und Kinder, Buddhas und Meißner Porzellan, Klapperſtörche und ſchöne Frauen. Und ſchon halte ich wieder auf dem Potsdamer Platz mit den andern Autos zuſammen und faſſe Schickſale in die Hand in der einen Sekunde des Wartens, dasſelbe, was die Welt an Vergnügungen ſich erdacht hat, auf dieſer engen und unſcheinbaren Bühne ſich konzentriert. Rauſch der Tricks amerikaniſcher Beine, Pariſer Turban, orien⸗ taliſche Waſſerpfeifen und Schiffskabinen, das Motorrad und die Königin Luiſe— leicht rutſchen wir in die Konzeſſion, und Heinrich Henſel ſingt mit Eliſabeſh Klepner alte Walzer von Strauß und Offenboh. Jode Nummer hat die Vergangenheit einer großen Schule, eines abenteuerlichen Leben und einer raffinierten Erfindung. Es hat viele hunderttauſend Mark gekoſtet, dieſen Zauber auf die Beine zu bringen, und jeder Abend will ſeine achttauſend Mark verdienen, ehe er auf die Koſten kommt. Es iſt zum Brechen voll. Die Groß⸗ ſtadt drängt ſich der Kaſſe, die Internationalität ſtreicht durch das Parkett, Berlin hat ſich der Aufgabe, eine große Revue als Dokument ſeines Vergnügens zu bringen, mit all dem Eifer ent⸗ ledigt, der ſeiner Arbeit und ſeiner Energie würdig iſt. Es iſt ſo fabelhaft, daß man daran nicht vorübergehen kann, wenn man die zwieſpältige Seele dieſer Großſtadt ſtudiert. Ich wollte lächeln und muß phantaſieren. —— Kational⸗Theater Mannheim Der fliegende Holländer Je mehr wir eindringen in Wagners Geſamtwerk, je öfter es uns von der Vühne entgegenklingt, umſo mehr haben wir Anlaß, den unvergleichlichen Aufbau, die innere Architektonik der einzelnen Stücke zu bewundern und der mitreißenden Wirkung uns hinzu⸗ geben. Vorausſetzung für dieſen Genuß des ſtändig innigeren Er⸗ werbens des großen Erbes bleibt eine beſchwingte Wiedergabe, die ſich über alle äußeren, oft ſo ſchwer überwindlichen Hemmungem hinwegſetzt und den Aufnehmenden über alles Kleine hin zum Ganzen führt. Da kann man zuweilen Eigenartiges erleben. Der künſtleriſche Wille in Muſtk und Bühne iſt anfangs ſpürbar, die Hörer nehmen ihn auf, und nun beginnen jene allen Empfindſamen längſt bekannten, unſichtbaren Fäden, die Darſtellende im weiteſten Sinn und„Publikum“ miteinander verbinden; ihr Spiel Ergebnis: eine Vorſtellung beginnt zu wachſen ins Hochkünſtleriſche,—— ſo wie am geſtrigen Abend die Aufführung des„Fliegenden Holländers“. Nimmt man die wundervolle Sieigerung der geſamten Anlage hinzu, ſo wird man verſtehen, wie der Schluß einer künſtleriſchen Befreiung in der Tat gleichkam. Der Verlauf zeigte Willen und Arbeit. Richard Lert hatte für eine muſikaliſche Durcharbeitung Sorge die lediglich in der Ouvertüre auf geringen Widerſpruch hinſichtlich einiger Breiten ſtoßen kann; auch war die ſo prächtig hineingeſetzte Generalpauſe nicht ganz zu „hören“. Beglückende Friſche war jedoch das unbedingt Vorwiegende dieſer Interpretation, die ſchon den erſten Akt auf eine bedeutſame Höhe hob, im zweiten einen ungeheuren Ausdruck und ein unge⸗ wöhnliches Temperament offenbarte, ſchließlich unbeugſam das herr⸗ liche Werk auf einen Gipfel führte. Was das vortrefflich disponierte und disponierende Orcheſter an prächtigen Geben brachte, ſuchte die Bühne in edlem Wettſtreit noch zu übertreffen. Hans Bahling. unſer Holländer, hatte wieder einen ganz großen Tag. Das Geſpenſtiſche und nach Erlöſung Schmachtende der unwirklich wirkungsvollen Figur iſt bei 4. Seike. Nr. 431 Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Sepfember 1924 ſtellung empfunden werden, daß das Innere der im Syſtem der römiſchen Kuppelkirche erbauten Jeſuitenkirche ein dekoratives Mini⸗ mum aufweiſt, im Gegenſatz zu den Barockkirchen Frankens, beſon⸗ ders Würzburgs, die mit Gold faſt überladen ſind. Im weiteren Verlaufe ſeines Vortrages kam der Redner auf alke kunſtvolle To re und Türen zu ſprechen. Viele alte Bauten verraten die Anlehnung an niederländiſche Bauſtile. Weitere Bilder aus der erſten Hälfte des vorigen Jahrhunderts zeigen ſchon Anklänge zur Verkehrsſtadt. Der junge Rheinhafen und die Rheinſchanze ziehen vorüber. Heiterkeit erregte das Bild voemerſten Mann heimer Bahnhof mit vielen originellen Nebenſächlichkeiten. Die Ver⸗ änderung der Bewohner vom galanten, höfiſchen und gewandten Weſen nach Wegzug des Hofes zum biederen, gemütlichen Spieß⸗ bürgertum kam in einem weiteren Bilde treffend zum Ausdruck. Die alte Kettenbrücke über den Neckar und ſchließlich die ſtimmungs⸗ vollen Anlagen des alten Schloßgartens erſchienen noch auf der Leinwand Mit geradezu fabelhafter Schnelligkeit vollzieht ſich nun die Wandlung von der bürgerlichen Kleinſtadt zur Handels⸗ und Induſtriemetropole. Den Willen und die Kraft bezeichnete der Redner als Motiv für den glänzenden Aufſtieg unſerer Vaterſtadt. Die Ausführungen Dr. Jacobs löſten ſtarken dankbaren Beifall aus. Nachdem ſich Dr. Jacob liebenswürdigſt bereit erklärt hatte, eine Führung durch das Stadtgeſchichtliche Muſeum für die Mitglieder des D. H. V. vorzunehmen, wurde der Vortragsabend vom Vor⸗ ſitzenden der Ortsgruppe geſchloſſen. * Die Zimmerſtutzengeſellſchaft„Freiſchü“ beging am Sonntag in ihren Vereinsräumen, Wiener Reſtaurant,( 1, 10, ihr 28. Stif⸗ tungsfeſt mit Preisverteilung. Der Abend nahm einen ſchönen Verlauf, da für Unterhaltung in jeder Weiſe geſorgt war. Schützen⸗ wirt Sieber ſorgte für das leibliche Wohl ſeiner Schützen und Gäſte. Das ſehr befreundete Männerquartett„Melomanen“ Mann⸗ heim mit ſeinem bewährten Dirigenten, Muſtikdirektor Lenz, unter⸗ ſtützte die Geſellſchaft in wohlwollender Weiſe und verſchönerte den Abend durch Geſangs⸗ und Solovorträge. Die Preisverteilung des Schießens nahm längere Zeit in Anſpruch. Den Wanderpreis, einen ſilbernen Pokal, ſowie die erſte Meiſterſchaft des Vereins erward ſich Herr Fr. Lenz⸗Ludwigshafen mit 901 Ringe(50 Schuß auf 20⸗ kreiſige Ringſcheibe). Die zweite Meiſterſchaßt erwarb ſich Herr Aug. Hemm mit 889 Ringen. Die dritte Meiſterſchaft erhielt der Vor⸗ ſizende des Vereins, Herr Alois Mögele, mit 865 Ringen. Als —— auf die Glücksſcheibe waren 16 ſchöne Wertgegenſtände vor⸗ anden. Veranſtaltungen Theaternachcicht. Die Uraufführung„Lacontessina“ (Die junge Gräfin), eine heitere Oper in zwei Aufzügen von Florian Leopold Gaßmann(1729—1774) in deutſcher Neugeſtaltung von Ludwig Karl Meyer, iſt von dem neuen Spielleiter der Oper Richard Meyer⸗Walden in Szene geſetzt. Die muſikaliſche Lei⸗ tung hat Werner von Bülow.— Die am gleichen Abend zur Vorführung kommenden Tänze ſind von Magda Bauer einſtudiert. — Kammerſänger Wilhelm Fenten war am 10. September 25 Jahre Mitglied des Nationaltheaters. Die Feier dieſes Jubiläums wird Herr Fenten anläßlich der Neueinſtudierung der Oper„Der Barbier von Bagdad“ von Cornelius am 26. September in der Titelrolle begehen. Sonderſchnellzug nach Stultgark. Nachdem der Sonderſchnell⸗ zug am 31. Auauſt von Mannheim nach Stuttgart eine ſo überaus zahlreiche Beteiligung unter allgemeiner Befriedigung gefunden hat, wird auf vielſeitigen Wunſch am kommenden Sonntaa wieder ein Sonderſchnellzuag von Mannheim nach Stuttaart zum Beſuch der Bauausſtellung und der Gartenbau⸗Ausſtellung, ſowie anderer Veranſtaltungen geführt. Der Sonderſchnellzua Mannheim—Stutt⸗ gart fährt 6 Uhr 37 vormittaas in Mannheim ab und kommt.22 Uhr in Stuttgart an. Die Rückfahrt erfolat abends.40 Uhr von Stuttgart mit Ankunft in Mannheim 11.24 Uhr nachts.(Weitere: morgen im Anzeigenteil.) 8 Der Hausfrauenbund veranſtaltet am morgigen Donnerstag im Palaſt⸗Theater einen Vortraa von Frau Dr. Marga Garnich über rationelle Wäſchebehandluna. Da in unſeren heu⸗ tigen, Sparſamkeit heiſchenden Zeiten, die Hausfrau viel Sachkennt⸗ nis und Mühe darauf verwenden muß, ihren Wäſchevorrat, der durch die Kriegszeit ſehr gelitten hat. ſoralich zu mehren und zu hüten, werden gewiß viele Hausfrauen ſich der Gelegenheit freuen, von neuen praktiſchen Wegen zu dieſem Ziele zu hören. Eine intereſſante und belehrende Filmvorführung wird den Abſchluß des Vortraages bilden.(Siehe Anzeige.) * Freireligiöſer Frauenverein. Am nächſten Freitag abend wird Frau Steuernagel⸗Drews aus Eberbach in einer Ver⸗ ſammlung in der„Liedertafel“, K 2, 23, über:„Aufgaben und Ziele des Frauenvereins“ referieren. Ein Tafeldeck- und Servier⸗Kurſus für jüngere und ältere Damen beginnt am 19. September im„Kaſino“, R 1, 1.(Näheres ſiehe Anzeige.) *Keine Ermäßigung der Poſtſchließfachgebühren. Die Poſt⸗ ſchließfachgebühren ſind ſeit dem 1. Juli um die Hälfte erhöhts Wünſche des Handels, einer Ermäßigung auf die alte Höhe, hat der Reichspoſtminiſter jetzt abgelehnt. Das wirtſchaftliche Ergebnis der Schließfacheinrichtungen wäre 82 Anfang dieſes Jahres infolge der erheblichen Verteuerung der Beſchaffungs⸗, Einrichtungs⸗ und Unterhaltungskoſten hinter der Vorkriegszeit erheblich zurückgeblie⸗ ben. Seit dem 1. Juni hätten ſich aber die Preiſe nicht ſo geändert, um andere Gebühren zu rechtfertigen. eins, Hobelbeſitzer He * Erhebung einer Feuerſchutzubgabe durch die Gemeinden. Im Staatsanzeiger wird die mit Ermächtigung des Staatsminiſteriums erlaſſene Muſterſteuerordnung für die Erhebung einer Feuerſchutz⸗ abgabe in den Gemeinden bekanntgegeben. Nur in Gemeinden mil freiwilligen Feuerwehren kann die Abgabe eingeführt werden, wobei die in der Muſterſteuerordnung gegebene Einteilung und Staffelung der Abgabe von den Gemeinden in anderer Weiſe geregelt werden kann. Jedoch kann für eine Erhöhung der Abgabe über den in der Muſterſteuerordnung vorgeſehenen Höchſtſatz von 20 Goldmark hin⸗ aus im Hinblick auf die vom Reichsfinanzminiſter geltend gemachten Bedenken die Genehmigung nicht in Ausſicht geſtellt werden. Die von den Gemeinden zu erlaſſenden Steuerordnungen bedürfen der Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes und der Genehmigung des Mini⸗ ſteriums des Innern und der Finanzen. Bei den hierfür zu er⸗ ſtattenden Vorlagen iſt jeweils auch anzugeben, wie hoch der durch⸗ ſchnittliche Jahresaufwand der Gemeinde für das Feuerlöſchweſen und der mutmaßliche Jahresertrag der Abgabe nach der beſchloſſenen Steuerordnung iſt. * Die Geſundheit der deutſchen Großſtädte hat ſich in der Woche vom 10. bis zum 16. Auguſt gegen die Vorwoche inſofern gebeſſert, als die Zahl der Orte mit ſteigender Sterblichkeit von 24 auf 15 zurückgegangen, die der mit fallender von 21 auf 25 geſtiegen iſt. Auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet fiel ſie in ganz Berlin auf 9,1, Alt⸗Berlin 10,3, Neu⸗Berlin 8,0, Köln 8,8, Eſſen 9,0, Dortmund 8,8, Gelſenkirchen 6,3, Bochum.6, Aachen 8,1, Hamborn 8,0,.⸗Gladbach 4,5, Münſter i. W. 5,8, Buer 7,8, Bremen 8,2, Königsberg i. Pr. 10,9, Stettin 8,4, Lübeck 6,8, Breslau 8,7, Halle a. S. 8,5, Kaſſel 5,9, Braunſchweig 11,2, Leipzig 8,0, Plauen i. V. 6,9, Karlsruhe 8,4. Mainz 12,8, München 9,6, Stuttgart 8,1. Sie ſtieg in Düſſeldorf auf 7,1, Krefeld 5,6, Mülheim a. d. R. 9,9, Oberhauſen 10,8, Hamburg 6,9, Kiel 9,4, Altong 11,2, Hannover 8,0, Magdeburg 12,2, Dresden 9,4 Chemnitz 10,1, Mannheim.3, Wiesbaden 11,6, Ludwigshafen 8,9, Rürnberg 8,7. Sie blieb gleich in Duisburg mit 9,6, Barmen 6,9, Erfurt 8,5, Frankfurt o. M. 6,0, Augsburg 11,5. * Der 24er. Die Güte der Trauben hat unter dem kalten und naſſen Auguſt gelitten, war aber Anfang September immer noch beſſer als im vorigen Jahre, wenn ſie auch den günſtigen Stand von 1922 nicht erreichten. Setzt man 2— gut, 3 mittel, ſo gegen 38,7. Am günſtigſten iſt er in der baheriſchen Pfalz mit 2,3, am ſchlechteſten im Ahrgebiet mit 3,5. Die Güte der Trauben beträgt im Reichsdurchſchnitt ſetzt 3,4 gegen 8,5 im vorigen Jahre und 2,4 vor zwei Jahren. Am beſten wird er eben⸗ falls in der Pfalz mit 2,7 beurteilt, am ſchlechteſten im bayeri⸗ ſchen Schwaben mit 5,0, d. h. ſehr gering. Außer dem Wetter ſchadeten im Auguſt auch Peronoſpora, Oidium, Rohfäule, die Lederbeerkrankheit uſw. *Die Frequenz des Dürkheimer Wurſtmarkkes. Gelegentlich des Wurſtmarkts hat die Eiſenbahn am Sonntaa 17800 ankommende und 21000 abfahrende Perſonen befördert. Die Rhein⸗Haardtbahn fuhr ca. 110 Züge. Außerdem war der Verkehr mit Fahrrädern. Motorrädern und Automobilen überaus ſtark. Geſchlachtet wurden für den Verbrauch des erſten Feſttages 4 Ochſen,. 8 Bullen, 8 Kühe, 15 Rinder, 103 Schweine und 57 Kälber. Schätzungsweiſe kann man die Zahl der Wurſtmarktbeſucher am Sonntag auf 60 000 annehmen. Auch der zweite Tag beſtätigte den Ruhm der Veranſtaltung als „ Volksfeſt. Der Beſuch war kaum geringer als am onntag. Internationaler hotelbeſitzertag In dem herrlichen Kurort Bad Gaſtein, der mit Recht als ein Juwel des ganzen öſterreichiſchen Alpenlondes bezeichnet wird und in der Vorkriegszeit international geweſen iſt, trat dieſer Tage der 1869 gegründete„Internationale Hotelbeſitzer⸗ Verein“, Sitz Köln, zu ſeiner 49. Hauptverſammlung zuſammen. Die Häuſer des Ortes, die in der engen ſchlucht, in der jede Handbreite Bodens der Natur abgerungen werden mußte, faſt amerikaniſch in 5⸗ und 6ſtöckigen Koloſſen emporragen, trugen Flaggenſchmuck in den öſterreichiſchen Farben, weiß und rot, aber auch deutſche Flaggen grüßten die Gäſte, deren etwa 200 zuſammen⸗ gekommen waren. Es hatten nicht nur alle Gaue des Deutſchen Reiches, ſondern vor allem Oeſterreich, Ungarn, die Schweiz, aber auch Lettland, Italben, Holland und Schweden Vertreter geſandt. Herrlicher Sonnenſchein lag nach langen, regenſchweren Wochen über den Bergen und über dem tannenumſäumten Tal, das von der wildbraufenden, den Ort in wuchtigem Falle durchſchneidenden Ache belebt wird. Den Beratungen ging ein Begrüßungs⸗ abend im größben Hotel„de lEurope“, voraus, in deſſen vornehmen Sälen ſich eine zahlreiche Geſellſchaft verſammelt hatte. Bei dem gemeinſamen Abendeſſen begrüßte Bürgermeiſter Wilhelmi die Verſammlung und gab ſeiner Freude und ſeinem Danke Ausdruck, daß der Verband der vor drei Jahren bereits ergangenen Einladung nunmehr, nachdem die politif Verhältniſſe ſich gebeſſert, doch Folge gegeben habe. Der danke der Verkehrsfreiheit, von der die Entwicklung der Hotelinduſtrie W ſei die Grund⸗ lage der weiteren gedeihlichen Entwicklung der Hotelinduſtrie. Ein Verkehr ohne Freiheit ſei kein Verkehr, und mit Recht habe darum der öſterreichiſche Bundesminiſter für Handel und Gewerbe, Dr. Schürff, gefordert: Die Schranken auf für den freien Verkehrl Das Programm der Tagung ſei als ein Programm der Offenſive und des Fortſchrittes beſonders zu begrüßen. Der Bürgermeiſder ſchloß mit dem Wunſche, daß die Tagung auch dem Kurort neue Freunde gewinnen möge. Der Vizepräſident des Ver⸗ „Wien, hob in ſeiner Erwiderung hervor, ihm zu unübertrefflicher Einheit zuſammengeſchmolzen. Dieſer Holländer hatte darſtelleriſche Momente von unvergeßlicher Ein⸗ druckskraft. Dder Sänger Bahling wuchs ſtändig; längſt nicht in der erſten Arie ſich ganz ausgebend, obwohl die Verführung dazu groß iſt, zog er ſtändig neue und neue Regiſter ſeiner unerſchöpf⸗ lichen Stimme, beſonders mächtig und raumbeherrſchend am Ende des zweiten Akts. Hier hatte ſich aber auch in Gliſabelh Gritſch eine Senta zu ihm geſellt, die ihm würdig zur Seite treten konnte. Wohl iſt die Stimme der intelligenten Künſtlerin noch von einer gewiſſen Sprödigkeit und bedarf in der Tiefe ſorgfältiger Fundamen⸗ tierung; aber hier pulſt Leben, Friſche, Feuer,— kurz, wir haben es mit einer„dramatiſchen“ Sängerin zu tun, die beim nötigen Fleiß, an dem es gewiß nicht fehlen wird, eine Zier des Enſembles zu werden verſpricht. In der Darſtellung 2 ſie getroſt die viſionäre Seite weiter ausbauen, ganz nach der Art unſever beſten deutſchen Senta, Barbara Kemps. Wir haben es ſatt, an den ein⸗ zelnen Vertreterinnen dieſer Rolle mehr oder weniger delikate neu⸗ roliſche Probleme löſen zu müſſen! Zurück zur Natur auch hier, ganz wie unſre neue, jugendliche ſchlanke Sental— Wilhelm Fen⸗ tens mit gewohnter Meiſterſchaft geſungener Daland darf ein gut Teil des Erfolgs für ſich in Anſpruch nehmen. Alfred FJärbach zeigte als Erik, welch prächtige Klangwirkung ſein ſo ſchön ge⸗ färbtos, gusgeruhtes Organ beſitzt. Dieſer Erik, ſonſt immer ein wenig zwiſchen dem lyriſchen und dem ſogenannten Helden⸗ tenor herumbugſtert, gewinnt bei ihm reichſtes Leben; deshalb be⸗ halte er ihn auch!— Der Vertreter des Steuermanns wird ſeine vorzüglichen Anlagen gewiß recht bald ganz ihren Vorzügen ent⸗ ſprechend auswerten. Die Chöre, beſonders die Spinnerinnen und die Matroſen im letzten Akt waren von ungewöhnlicher Friſche. Karl Marx zeichnete für die Regie. Nochmals: eine treffliche Vorſtellung. Nur ſo weiter nur ſo weiter! Dr. K. * engliſchen Baukunſt um 1700 als Vorbild verpflichtet war. Und ebenſo bieten ſich nun endlich wieder an den Seitenfaſſaden die rei⸗ zenden Reliefs von Nahl, die von den Außentreppen ver⸗ deckt waren, dem Blicke dar. Das iſt ein Anfana der erfreulichſten Art: die Fortſetzung, die auch in den rückwärtigen Teilen die gräß⸗ lichen Anfügungen wieder ablöſt und die Vauſchöpfung des Königs erſt in ihrer aanzen Reinheit erſcheinen ließe. wird leider aus tech⸗ niſchen Gründen noch ſehr lange auf ſich warten laſſen: denn ſolange in dieſem Hauſe die aroße Oper und das Muſikdrama mit ihren heu⸗ tigen Anforderungen geſpielt werden. kann man die Räume der Er⸗ weiterungsbauten nicht entbehren. st. Paris im Umbau (Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Einer mächtigen Bauſtelle gleich Paris. Tauſende Arbeiter hämmern und nieten in dem Vabel Weſteuropas. Gerüſte, faſt ſo hoch wie der Eiffelturm, wachſen in den tiefblauen September⸗ himmel. Sandſteinfaſſaden, mit Erkern und reichen Balluſtraden verziert, ſchälen ſich aus hölzernen Hüllen. Straßenzüge kommer zum Vorſchein. Wenn der Winter kommt, gehören ſie dem Leben der Rieſenſtadt organiſch an; dort, wo vor zehn Monaten ein alter Park entholzt wurde, an der Porte Maillot, nahe den Hügeln von Saint Cloud, prunken moderne Häuſer mit ſieben Stockwerken. Die Straßen gehören noch nicht 0 Paris. Aber im Dezember wird man ſie annektieren. So wächſt die Stadt in das reizende, hügelreiche Seinetal hinein. Bald werden Ausflugsorte wie Meudon, Saint Cloud, Suresnes Pariſer Vorſtädte werden. Heute ſind ſie es ſchon; die offizielle Beglaubigung bedeutet nur mehr eine Formſache. Schier überflüſſig zu ſagen, daß in den neuen Straßen für beſcheidene Leute kein“ Obdach zu finden iſt. Paläſte entſtehen, die Wohnungsnot dauert fort. Für die Reichen ſorgt der Bau⸗ ſpekulant; den Mittelſtand läßt er im Stich, und die Pläne der 4 Die Erneuerung des Berliner Opernhauſes. Die Arbeiten, die auf eine Wiederherſtellung des Berliner Opernhauſes in alter Form bingielen, ſtehen nach der Antiquitäten⸗Rundſchau vor dem Abſchluß. die ſchöne Lindenfaſſade bietet ſich nach Entfernuna der Ge⸗ rüfte in alter Schönheit dar. Die eiſernen Treppen ſind gefallen, die Schäden, die ihre Anbrinaung an der empfindlichen Putzfaſſade und ihren Sandſteinaliederungen im Gefolae hatte, ſind ausgebeſſert. Das Ebenmaß der Teilungen, für die Friedrich der Große ſelbſt als ver⸗ antwortlicher Künſtler zu zeichnen hatte und Knobelsdorff nach ſeiner eigenen Aeuferung mehr nur die ausführende Hand war, iſt wieder bergeftellt. Zum erſten Mole ſeit Jahrzehnten erfreut man ſich an dem ſchönen Verhällnis von Wand und Durchbrechung. Säulen und Geſims. Provortions⸗Schönheiten, für die der Könia der klaſſiziſtiſch Munizipalität liegen noch in den Schreibtiſchen. Wer die aus dem Boden wachſende Häuſermaſſe ſieht, in dieſe Neubauten mit Marmortreppen, prächtigen Bäumen, luxuriöſem Zierrat eindringt. der kommt zur Ueberzeugung, daß Paris noch Tauſende von Reichen unter Dach und Fach bringen muß. Es iſt ſo: die Fa⸗ milienhotels ſind noch voll mit Amerikanern, die ſich hier eine Wohnung einrichten wollen. Induſtrielle aus der Provinz wün⸗ ſchen ſich ein elegantes Heim in einem neuen Viertel. Der Koſten⸗ punkt macht ihnen wenig Kopfzerbrechen. Mit hunderttauſend Franken in der Hand findet man ein„modernes Appartement,, aus acht Zimmer F mit„allerletztem Komfort ausgeſtattet Dieſe Wohnungen finden reißenden Abſatz. Wenn der Architekt im„Figaro“ ein Inſerat einrücken läßt, in dem mitgeteilt wird, daß die Tagung den Gedanken des friedlichen Zuſammenwirken⸗ aller Völker dienen wolle. Die Haupiberſammlung Bei der Hauptverſammlung begrüßte der Vorſitzende Alexander Intra aus Kreuznach, der zum zweiten Male von den Franzoſen ausgewieſen wurde, die Erſchienenen, die Vertreter der Regierung, der Gemeinde und der Preſſe. Die Gaſteiner Kurzeitung hatte eine prächtige Feſiſchrift den Teilnehmern gewidmet, die am weiteren Gaben eine Abhandlung über Tirol vom Landesverkehrsamt und ſonſtige Literatur erhielten. Mit ehrenden Worten wurde der Ver⸗ ſtorbenen und der Männer, die ſich beſonders um den Verein verdient gemacht hatten, Eugen Kiefer⸗Kreuznach, Niermann' Godesberg, ſowie des Ehrenvorſitzenden Karl Landſee⸗Inns⸗ bruck gedacht; zu ihrem Andenken erhob ſich die Verſammlung von den Sitzen. Commendatore Dr. Silenci⸗Rom brachte in fran⸗ zöſiſcher Sprache die Grüße der italieniſchen Kollegen und führte unter dem Beifall der Verſammlung aus, daß den Hoteliers eine ähnliche Aufgabe zufalle, wie den Botſchaftern, auf die Verſtändi⸗ gung der Völker untereinander hinzuwirken. Anknüpfend daran be⸗ merkte der Vorſitzende Intra, daß er indeſſen den Internationa⸗ lismus nur im Sinne eines gegenſeitigen Sichverſtehens und ge⸗ deihlichen Zuſammenwirkens auffaſſe. Der Syndikus des Vereins, Dr. Bloemers⸗Köln, der im Mai an die Stelle des 20 Jahre verdienſtvoll tätig geweſenen Ver⸗ einsdirektors Heinrich Bieger getreten iſt und auch die Schrift⸗ leitung des Vereinsorgans„Das Hotel“ übernommen hat, erſtattete, lt.„Münch. N..“ dann den Rechenſchaftsbericht. Von einem gutgehenden Geſchäftsgang der Hotelinduſtrie konnte man— mit Ausnahmen— im abgelaufenen Jahr nicht ſprechen, nicht nut in Deutſchland litten die Geſchäfte noch unter den Nachwirkungen der Kriegszeit und der zuſammengebrochenen Verkehrswirtſchaft in Europa. Der Internationale Hotelbeſitzerverein hatte die ſchwerſten Kämpfe um ſein Daſein zu beſtehen. Neu traten 368 Mitglieder bei, 77 aus Deutſchland, 291 aus anderen Ländern. Die Mitglieder⸗ zahl betrug Ende 1923 rund 250 mehr als im Jahre vorher. Gegen⸗ wärtig zählt der Verein 1500 Mitglieder, 1013 Deutſche, 487 außer⸗ deutſche. Die Tätigkeit des Vereinsbüros ward im Berichts⸗ jahre beſonders umfangreich. Der Facharbeitsnachweis lit unter den politiſch⸗wirtſchaftlichen Verhältniſſen in Deutſchland. In der Aufnahme und im Austauſch ausländiſcher An⸗ geſtellter herrſchte noch große Zurückhaltung, die erſt 1924 zu weichen begann. Bis zum 31. Auguſt 1924 wurden 411 Stellen, 66 außerhalb Deutſchlands, vermittelt. Zu Beginn der Saiſon konnte den Mitgliedern das gewünſchte Perſonal faſt reſtlos zuge⸗ führt werden. Seit dem Frühjahr ſetzten umfangreiche Vorarbeiten ein, um den internationalen Perſonalaustauſch in allen Ländern wieder eimzuführen und die dem Austauſch entgegen⸗ ſtehenden landesgeſetzlichen Beſtimmungen zu erleichtern bezw. auf⸗ zuheben. So gelang es, im Laufe des Sommers ſowohl die deut⸗ ſchen als auch die außerdeutſchen Mitglieder größtenteils zu der Be⸗ veitwilligkeit zu bewegen, einen Perſonalaustauſch zunächſt Mann gegen Mann wieder vorzunehmen. Es iſt ſogar gelungen, eine zröoßere Andohl ausländiſchen Hoteliersſöhne. Hotelfachleuſe un Hotelangeſtellte in deutſchen Betrieben unterzubringen, wie auch auf der amderen Seite führende deutſche Hotels wieder dazu überge⸗ gangen ſind, Hotelfachleute und Angeſtellte anderer Länder zum Zwecke der Ausbildung oder zur vorübergehenden Beſchäftigung ein⸗ zuſtellen. Aufgabe der nächſten Zeit wird es ſein, den Perſonal⸗ austauſch auszubauen und ihm zu der für das internatlo⸗ nale Hotelgewerbe notwendigen allgemeinen Verbreitung zu ver⸗ helfen. Erſt nach Wiedererreichung einer zügigkeit im internationalen Hotelgewerbe wird die Abdeilung Facharbeitsnachweis dazu übergehen können, eine Auslandsſtellen⸗ — fiziertem, international geſchultem Hotelperſonal einzurichten. Im übrigen erſtreckte ſich die Tätigkei des Vereins in der Haupt⸗ ſache auf das geſamte Gebiet der internationalen Verkehrspolitik. Die deutſche Verkehrspolitik und die Steuerpolitik des Deutſchen Reiches, der Länder und Gemeinden hat naturgemäß den deutſchen Fremdenverkehr 2 günſtig, vielfach nahezu kataſtrophal beeinflußt. Der Auslän“ derfremdenverkehr in den Großſtädten, bekannten Bade⸗ und Kurorten fehlte auch in dieſem Jahre faſt ganz, nachdem ſchon im Jahre 1923 ein ſtarker Abfluß zu verzeichnen geweſen war. Der.H. V. hat ſich auch im Intereſſe ſeiner deutſchen Mitgl'eder dieſer Angelegenheit wärmſtens angenommen und keine Maß⸗ nahme unterlaſſen, die dazu angetan war, die deutſchen Behörden von der Schädlichkeit und Unzweckmäßigkeit der zut Zeit herrſchenden Verkehrs⸗ und Steuerpolitit zu über⸗ zeugen. Im Verein mit den deutſchen Kampfverbänden der Hatel, induſtrie iſt es dann auch gelungen, wenigſtens die in aller Well Warnung vor dem Spiel in der Hamburger Staatslotterie. Wie die Preußiſche General⸗Lotterte⸗Oirektion mitteilt. ſieht ſich veranlaßt, gegen das in neuerer Zeit in zunehmendem Maße—— beobachtende Angebot von Loſen der Hamburger Staatslotterie ſtral rechtlich vorzugehen, da nicht nur das Spielen in dieſer Lotterie, dern auch das Angebot ihrer Loſe im Gebiet der Preußiſch e deutſchen Klaſſenlotterie geſetzlich verboten ſind. Demgemäß nicht nur die Hamburger Lotterie⸗Einnehmer, die Loſe anbieten, die Zeitungen, die ihre Inſerate- veröffentlichen, ſondern au 620 Spieker in der Hamburger Staatslotterte empfindliche Strafe zu ſie⸗ wärtigen. Zur Durchführung der Strafverfahren und zur Ermize lung der Spielteilnehmer wird die Poſtſperre verhängt werden. gleiche gilt auch für die Däniſche Kolonkal(Klaſſen⸗Lotterie, Loſe ebenfalls angeboten werden. deren Ed 277 daß ein im Bau befindliches Haus vermietet werden ſoll, Di ſind eine Woche ſpäter alle in feſten Händen. Tauſend⸗Frankſcheine fliegen. Oft kommt es zu einem zwiſchen Meiſtbietenden. Das Mietzins⸗Erträgnis eines ſo Palaſtes beträgt durchſchnittlich 300 000 Franken im Jahr: vielen Fällen müſſen größere Beiträge zum Hausbau ge werden.. Und irgendwo draußen, bei einer Leimfabrik, in cht⸗ Nähe der Mülleinäſcherungswerke von Saint Ouen entſtehen 710 ſtöckige Zinskaſernen. Im nächſten Jahre werden dort die 7—— ſchen einziehen, die Anno 1920 eine Anzahlung von 500 Fran ſie leiſteten. Die Dreizimmerwohnung koſtet 3000 Franken. Wer erringt, zählt zu den Glücklichen. ürdige Im Herzen der Stadt verſchwinden alte, ehrwür er⸗ Häuſer, von denen jedes— ſobald der erſte Schlag der Harke ziz tönt— einen rührſeligen Nekrolog in den Zeitungen erhäl 5 Häuſer ins achtzehnte Jahrhundert reicht die Geſchichte mancher Häuſen zurück. Von Berühmtheiten, die dort wohnten, werden 11 7 erzählt. Noch einmal lebt verſunkener Glanz auf, und dann äuſer, alles unter Geröll und Schutt in Vergeſſenheit. Geſchäfts hä Warenpaläſte, Kinos wachſen empor. Erde, Die Bodenfläche der Stadt wird aufgewühlt, unter der der im fahlen Licht elektriſcher Kohlenlampen, ſind Kolonnen an nter Arbeit. Halb Paris wird neu gepflaſtert; in, beſſer geſagt, u den zentral gelegenen acht Arrondiſſements entſteht ein neu g len heitliches Kabelnetz von 60 Kilometer Länge; und an zehn 5 in werden Tunnels für die Untergrundbahn gebaut, die ſic, er⸗ Schlangenwindungen bis nach Auteuil, Saink Cloud, Verſalllen, ſtreckt. Nicht genug damit: der rieſige Saint Lazare⸗Bahnho ſtegen vergrößert, wodurch ein ganzes Stadtvierteſ nur auf Holz An⸗ paſſierbar iſt. Fremde müſſen aufgeklärt werden, denn der blick iſt geradezu furchtercegend. iter In einer Chronik las ich, daß momentan 60 000 9 unterhalb der Pariſer Bodenfläche beſchäftigt ſind. Waſſerle üigle Gas, Elektrizität werden in Ordnung gebracht. Seit 1913 begn der man ſich mit kleinen Reparaturen; die Milliardengnleihe und Stadt Paris ermöglichte eine gründliche Wiederherſtellung he⸗ Ausdehnung der Anlagen. Nicht ein Stück iſt vom Auslanb der zogen worden. Zweihundert Fabriken erhielten Aufträge. Pariſer Umbau bringt Millionen ins Rollen * Friedenskrieg Wer durch Waffen überwunden, Hat noch lange nicht geſiegt: Friedemachen hat erfunden, Daß der Sieger unterliegt. 1 Friedrich v. Loes völligen Frei“ vermittlung zur Befriedigung aller Anforderungen nach hochquali⸗ außerordentlich un⸗ 1* . * ſtattung der Referate eingetreten. — in dem Schuppen mit Feuerzeug geſpielt mittwoch, den 17. Seplember 1924 Maunhzeimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 431 verſchrieene Beherbergungsſteuer der deutſchen Gemeinden in vielen Städten ganz abzuſchafſen oder doch zu ermäßigen. Die reſtloſe Beſeitigung dieſer verkehrsfeindlichen Steuer bleibt weiter⸗ hin Aufgabe aller Verkehrsintereſſenten. Nur unter der Voraus⸗ ſetzung, daß die Verkehrsſteuern ſowie auch die Maßnahmen zur Ve⸗ ſchränkung des Reiſeverkehrs fortfallen, wird eine Hebung des deut⸗ en Reiſeverkehrs und eine Wiederaufrichtung des internationalen Reiſeverkehrs in allen Ländern möglich ſein. Dabei wird das gegen⸗ ſeiige Vertrauen eine große Rolle ſpielen. Aus dieſem Grunde ſah der.H. V. ſeine weitere Aufgabe darin, in der Paß⸗ u. Viſum⸗ frage die deutſchen Behörden um Erleichterung bezw. Aenderung der jetzt beſtehenden Verordnungen anzugehen. Es bleibt zu er⸗ Warten, daß im Laufe dieſes Jahres hierin endgültige Wandlung geſchaffen wird. Von ſehr großer Bedeutung war die Verordnung es deutſchen Reichspräſidenten vom 3. April 1924 betr. das Aus⸗ reiſeverbot und die 500⸗Goldmarkgebühr. Wir haben dieſe Verordnung nicht nur abgelehnt, ſondern ſie in unſerem Organ „Das Hotel“ und in der Preſſe aufs ſchärfſte bekämpft. Unſere Vor⸗ ſtellungen in Gemeinſchaft mit anderen Kreiſen der Wirtſchaft und des Verkehrs ſind dann auch ſchließlich von Erfolg begleitet geweſen. Die Verordnung wurde im Sommer dieſes Jahres wieder aufge⸗ oben. Die weitere Tätigkeit des Vereins auf verkehrspolitiſchem Ge⸗ biete erſtreckte ſich dann auf die Erleichterung der Aus⸗ reiſe deutſcher Stagtsangehöriger ins Ausland und die Erleichterung der Einreiſe von Ausländern nach Deutſchland. Nur wenn dieſe Ziele reſtlos erfüllt ſind, wird auch der deutſche Reiſeverkehr wieder den umbedingt notwendi⸗ gen Ausländerzuſtrom erhalten. Wenn auch durch die Aufhebung s deutſchen Ausreiſeverbotes zeitweiſe deutſche Kurorte und deutſche Hotelbetriebe geſchädigt worden ſind, ſo wird von dieſer ver⸗ kehrsbefreienden Maßnahme doch für die Zukunft vieles zu erhoffen ſein. Letzlich ſei daran erinnert, daß der freie Wettbewerb in der Hotelinduſtrie der einzelnen Länber wieder auf eine geſunde iſis gebracht werden muß. Auch die wird ſich nur ermöglichen loſſen, wenn dem Drange der Mehrheit des deutſchen Reiſepubli⸗ kums nach dem Auslande nach zehnjähriger Abſperrung vorerſt nüge getan ſein wird. Die Finanzlage des Vereins hat ſich mit der Stablliſierung der Währung wieder gebeſſert. Das Vereinsorgan„Das Hotel“ er⸗ cheint in reicherer vedaktioneller Ausgeſtaltung wiederum wöchent⸗ lich. Die Zahl der Vezieher hat ſich ſtändig gemehrt. Unter den Auffätzen der Feſtnummer beſchäftigt ſich einer mit„Inter⸗ nationale Hotelreklame“, der den bemerkenswerten Satz enthält:„Die Krone aller Reklamearten aber iſt und bbeibt das Zeitungsinſerat, weil es zu Millionen ſpricht, während Proſpekt⸗ und Plakatreklame immer nur einem begrenzten Teil der Intereſſenten zugänglich ſind“. Im Anſchluß an die Erſtattung des Geſchäfts⸗ und Kaſſenberichtes wurde der Vorſtandſchaft Entlaſtung erteilt. Der bisherige Vorſitzende, Alexander Intra, wurde wie⸗ dergewählt, ebenſo wurden durch Zuruf die Vizepräſidenten Niels Trullſon⸗Stockholm, Heß⸗Wien und Walter⸗Eſſen wieder⸗ gewählt. Der Letztgenannte und Herr Koſſenhaſchen⸗Erfurt wurden auch in den Bildungsausſchuß berufen, Herr Silenci⸗ Rom in den Aufſichtsrat aufgenommen. Darauf wurde in die Er⸗ Aus dem Lande Seckenheim, 16. Sept. Sonntag vormittag brach im Hauſe des e feiffer in der Hauptſtraße Feuer aus. Glück⸗ icherweiſe hatte die Hilfsmannſchaft der Freiwilligen Feuerwehr gerade eine Uebung und konnte durch ihr raſches Eingreifen einen größeren Brand verhüten. Zwei Jungen von 4 Jahren hatten und ſo den Brand ver⸗ urſacht. Der ganze Knieſtock und die Vorräte an Heu und Stroh berbrannten. Das Vieh konnte gerettet werden. L. Eppingen, 15. Sept. Die Jugendvereine der Evang. emeinſchaft von Eppingen, Mühlbach und Kürnbach feierten em Sonntag unter zahlreicher Beteiligung hier ihr Jahresfeſt. Als Feſtprediger ſprach Herr Ph. Richter⸗Stuttgart in zu Herzen gehender Weiſe über die Aufgaben der Jugend. Umrahmt war die Rede von Chören, Solos, Gedichten und muſikaliſchen Vor⸗ trägen. Der Abſchluß war mit dem ebenfalls im Engelſaal ge⸗ gebenen Geſangsgottesdienſt gegeben, der noch einmal in ſeinen verſchiedenen Darbietungen auf dem Gebiete des Geſanges und der Muſik die Grundſtimmung des Tages zuſammenfaßte. * Jell i.., 15. Sept. Einer der Hauptteilnehmer an dem kommuniſtiſchen Aufſtand in Oberbaden im Oktober 1923, der brikarbeiter Guſtav Weißenberger, konnte im Lörracher hnhof verhaftet werden. * Bürchau bei Schopfheim, 15. Sept. Hier brannte das Doppelwohnhaus des„Kranz“⸗Wirtes vollſtändig nieder. Es konnte gichts gerettet werden. Die Feuerwehr mußte ſich lediglich darauf ſchränken, die Nachbargebäude vor dem Uebergreifen der Flammen du ſchützen. ANus der pfalz :: Ludwigshafen, 14. Sept. Mit Nachſchlüſſel brach dieſer Tage ein ca. heher Unbekannter in verſchiedene Manſarden⸗ ümmer der Ludwigſtraße ein und entwendete aus dem einen eine Lederbrieftaſche mit 20., einem Dollar und 20 Franken und aus einem anderen eine Brieftaſche mit 15., bei einem dritten Ein⸗ bruch wurde er geſtört.— Im Hauptbahnhof wurden ein 10äh⸗ riger Junge und ſeine Schweſter, die von ihren in Oggersheim woh⸗ denden Eltern vor ein paar Tagen zum Betteln ausgeſchickt worden waren, feſtgenommen. Die Kinder waren während dieſer Zeit nicht mehr nach Haus gekommen und hatten im Freien Abernachtet.— Am Freitag abend wurde in der Fabrik von enkiſer ein Arbeiter von der Schleudermaſchine erfaßt und zu koden geworfen, wodurch er ſchwere innnere Ver⸗ etzungen erlitt und ins Krankenhaus gebracht werden mußte Verſchiedene Motorradfahrer, die in der Donnerstag 7 Nacht durch überlautes Geräuſch ihrer Motoren die Nachtruhe der Bewohner ſtörten, gelangten zur Anzeige. :: Ludwigshafen. 15. Sept. Der Allaemeine evang.⸗ drot. Miſſionsverein der Pfalz beging am Sonntag in Kedwiashafen⸗Mundenheim die Feier ſeines 40 jährigen Be⸗ ehens unter lebhafter Beteiligung der Mitalieder des Vereins 0. der prot. Bevölkerung der Stadt. Die Einleitung bildete ein zachmittags⸗Feſtaottesdienſt in der Chriſtuskirche, bei der der Orts⸗ geiſtliche, Pfarrer Zimmermann, die Begrüßungsanſprache und Pfarrer Emrich⸗Kandel die Feſtpredigt hielt, der die Schrift⸗ worte Joh. 17. Vers 20—21 zu Grunde lagen. Der Verein, der im f˖ opember 1884 ſeine erſten Mitalieder nach Japan und China unpte, hat im Laufe dieſer Zeit ſeine Erwartungen zum arößten Aiile in Erfüllung gehen ſehen. Die Miſſionare haben nach den Raslprüchen angeſebener Javaner Hervorragendes geleiſtet und dem Wenen des Vereins in Oſtaſien einen auten Klana verſchafft. Der urſa zum Chriſtentum unter den bisherigen Anhängern Buddabs Bed, Konfuzius“ iſt beſchritten und wird weiter begangen. In ſeiner Kläichterſtattung über das Miſſionswerk wies ſpäter Pfarrer ein⸗Ransweiler darauf hin, daß die Zukunft Deutſchlands auf er Verbreitung deulſchen Geiſtes in der Welt beruhe. Dem Gottes⸗ Vonſt ſchloß ſich eine Mitaliederverſammlung an der der ein dlizende Oberkirchenrat Stepp präſidierte. Den Schluß bildete e Familienfeier im Gemeindehaus, bei der u. a. Pfarrer das ack⸗Mörzheim einen Vortraa über das Erdbeben in Jaran hielt 5 die deutſche Kirche in Tokio in Trümmer leate. Die während die Feſtes eingeſammelten Gelder ergaben die Summe von 283 Mk., migals Spende für Japan beſtimmt wurde.. Am Samstag vor⸗ tag wurde der penſionierte Eiſenbahnſtationsdiener Martin ſr kandenburger in der Frankenthalerſtraße vom Schlage ge⸗ offen und war auf der Stelle to t.— Ein 16jähriges Dienſtmäd⸗ 50 trank am Freitaa abend, weil ihre Herrſchaft ihr wegen zu Abſen Nachhauſekommens Vorwürfe machte, in ſelbſtmörderiſcher de licht Salzfäure und mußte ins Krankenhaus überführt wer⸗ We⸗ Es befindet ſich aber wieder auf dem Wege der Beſſerung.— gen Verüben groben Unfugs und Beläſtigung von Paſſanten urde in der Sonntag Nacht ein 20jähriger lediger Arbeiter aus Mannheim feſtgenommen, desgleichen wegen des⸗ ſelben Delikts ein 16jähriger Fabrikarbeiter von hier, der in einer Wirtſchaft der Dammſtraße auch noch eine Fenſterſcheibe zertrüm⸗ mert hatte. In der Nähe der ſtädliſchen Ziegelei wurden am Sonntag vormittag ſechs Männer beim Vogelfang angetroffen. Eine ſofort eingeleitete Hausſuchung bei den Betreffenden ergab gas Vorhandenſein mehrerer gefangener Vögel, die in Freiheit geſetzt wurden.— Ein 19jähriger Schloſſer aus Fürth in Banern wurde auf Veranlaſſung einer auswärtigen Behörde wegen Einbruchs⸗ diehſtahls in Haft genommen. * Cudwigshafen, 16. Sept Die Steinſetzer von Ludwigs⸗ hafen ſind geſbern in den Streik getreten. Sie verlangen, daß der in Mamnheim gefällte Schbedsſpruch, wonach der Stundenlohn für die Pfläſberer in Mannheim ab 35. Auguſt 95 Pfennig betrug, auch von den Unternehmern in Ludwigshaſen bezahlt wird. * Frankenthal, 16. Sept. Pon einem Auto überfahren wurde am Scanstag das 4 Jahre alte Söhnchen Oswald des Druckere be⸗ ſitzers A. Meißner. Die Verletzungen des Kindes ſind er⸗ heblich, doch beſteht keine Lebensgefahr. Den Chauffeur trifft kein Verſchulden. Nachbargebiete sw. Aus dem Odenwald, 15. Sept. Nun iſt wieder die Zeit des Latwergenkochens gekommen und es wird froh empfunden, daß damit wieder wie in früherer Zeit faſt immer ein kleines Feſt verbunden wird. Was in der Inflationszeit faſt unmöglich war, kann dies Jahr wieder aufleben: Die Bewirtung der Latwerge⸗ rührenhelſer mit Zwetſchenkuchen und Kaffee und ſonſtigem Allerlei, ſodaß bei der Ziehharmonika, Geſang und Frohſinn der Latwerg darüber geklagt, daß das Obſt, beſonders die Zwetſchen, ſehr darüber ſehr geklagt, daß das O b ſt, beſonders die Zwetſchen, ſehr von den Würmern dieſes Jahr heimgeſucht ſind. Die Zwetſchen⸗ ernte iſt reichlich, nur iſt die Süße des Obſtes durch das naſſe Wetter ſehr beeinträchtigt worden. * Worms, 15. Sept. Die Gaſtwirte von Worms und Um⸗ gebung hielten im„Haus Moltke“ eine Steuerproteſtver⸗ ſammlung ab und nahmen einſtimmig eine Enbſchließung an, in der es heißt:„Die zu Worms bagende Verſammlung der Gaſtwirte von Worms und Umgebung erhebt entſchieden Proteſt gegen die unerhörte Belaſtung des Wirtsgewerbes mit Steuern. Sie erklärt einmütig, daß dieſe Steuerlaſten nicht nur untragbar, ſon⸗ dern auch, an anderen Sdeuerzahlern gemeſſen, ungerecht zugeteilt ſind. Die Steuerüberlaſtung verteuert nicht nur die Waren, die der Gaſtwirt führt, in einer Weiſe, daß der Umſatz immer mechr ſinkt, ſondern hemmt auch den Verkehr in Unterhaltungsſtätten, Hotels und Gaſtwirtſchaften und nimmt außerdem den Gaſtwirten hohe Prozentſätze ihres ohnedies geringen Einkommens weg. Sie verlangt, daß die Sätze der Einkommenſteuerveranlagung auf den niedrigſten Prozentſatz des Umſatzes, wie er für die Kleinhändler angeſetzt iſt, ermäßigt wird, wobei die Wirte immer noch höhere Prozente vom Reineinkommen bezahlen, wie andere Erwerbs⸗ gruppen. Und ſie verlangt, daß alle Vergnügungsſteuern von Staat und Kommunen auf ein erträgliches Maß zu⸗ rückgeſetzt werden. Außerdem beſchließt die Verſammlung, daß die Mietzinsſteuer und Gebäude⸗, ſowie die Sonderſteuern von den Wirtſchaftspachten von den Beſitzern der Wirtſchaften zu tragen ſind, weil die heutigen Pachtſätze gegenüber den Friedemspachtſätzen nicht niedriger, ſondern ſogar um 30—40 Proz. höher geworden ſind. Die Verſammlung erſucht alle behördlichen Stellen, Parlament und Parteien, dem darniederliegenden Wirtsgewerbe dadurch die weitere Exiſtenz zu ermöglichen, indem ſie dafür eintreten, daß die genaunten Steuerarten aufgehoben, bezw. weitgehendſt ermäßigt werden.“ sw. Darmſtadt, 15. Sept. Schwer verletzt wurde ein vier⸗ jähriges Kind ins Krankenhaus eingeliefert, das aus dem erſtem Stock der elterlichen Wohnung auf die Straße geſtürzt war. Das Kind war, während die Eltern auf der Arbeit waren, unter Aufſicht des älteren Bruders und ſpielte an den Blumenſtöcken vor dem Fenſter. Scheinbar hatte es ſich zu weit hinausgelehnt, da⸗ Blumenbett brach durch, das Kind verlor das Gleichgewicht und ſtürzte auf die Straße.— Eine neue Unſitte hat ſich, wie man jetzt oft Gelegenheit hat, feſtzuſtellen, bei manchen Kindern einge⸗ bürgert. Sind ein paar zuſammen, ſo ſtimmen ſie, wenn ein Auto in ihre Nähe kommt, ein Mordsgeheul an. Die Paſſanten erſchrecken, meinen, es ſei ein Unglücksfall paſſiert, bis 15 dann ſehen, daß die unartigen Kinder ſich damit beluſtigen. Auch die Autoimſaſſen und oft der Führer werden unnütz erſchreckt und irre⸗ geführt. „Bietigheim 15. Sept. In der hieſigen Sandgrube fanden Arbeiter in ungeſführ 6 Meter Tiefe vermutlich einen Mammut⸗ zahn. Der Zahn hat eine Anfangſtärke von 9 Zentimeter, er iſt ſehr gut erhalten und hat eine Länge von 85 Zentimeter. Die Spitze iſt abgebrochen. Deren Länge betrug etwa 40 Zentimeter. An der Bruchſtelle iſt en noch ungefähr 6,5 Zentimeter ſtark. Die Grabungs⸗ arbeiten werden weitergeführt, da mit Beſtimmtheit angenommen wird, daß noch mehrere ſolcher Funde vergraben ſind. Gerichtszeitung Mit einer eigenarkigen Urkundenfälſchung beſchäftigte ſich die Sitzung des Großen Schöffengerichts in Kaiſerslautern, bord dem der Hilfslehrer a. D. Richard Appe! unter Anſchuldi⸗ gung ſtand, durch Fälſchung eines Schreibens ſeine Wiederanſtel⸗ lung im Schuldienſt veranlaßt zu haben. Appel, der bis zum 1. Juli 1921 Hilfsſchullehrer in Hornbach war, bis ihm das Ausſcheiden aus dem Schuldienſt nahegelegt wurde, fälſchte ein Schreiben der Regierung der Pfalz, in dem das Bürgermeiſteramt Kaiſers⸗ lautern zur Wiedereinſtellung des Appel als Hilfslehrer in Kaifers⸗ lautern aufgefordert wurde. Daraufhin erfolgte tatſächlich die Ein⸗ ſtellung. Infolge der damaligen Separatiſtenunruhen wurde die Fälſchung zunächſt nicht entdeckt. Erſt als nach Beendigung der Separatiſtenzeit von der Regierung eine Liſte der an den Schulen von Kaiſerslautern tätigen Lehrer angefordert wurde, wurde der Schwindel aufgedeckt. Der e beſtritt, die Fälſchung be⸗ gangen zu haben, doch wurde durch den Schriftſachverſtändigen feſt⸗ geſtellt, daß die gefälſchte Urkunde auf der Schreibmaſchine her⸗ geſtellt war, die Appel beim Reichsvermögensamt, wo er nach ſeiner Entlaſſung aus dem Schuldienſt beſchäftigt war, benutzte. Appel wurde unter weitgehender Bewilligung mildernder Umſtände zu 6 Monaten Gefängnis verurteilt. :(Ein Konkurs aus der Juflationszeit mit den in dieſer Zeit nicht ſeltenen Begleiterſcheinungen brachte den Franz Hermann Metzger aus Worms⸗Hochheim vor die Schranken des Wormſer Gerichts. Er betrieb, zumeiſt mit fremdem Gelde, ein Geſchäft mit Zigarren⸗ und Tabakfabrikaten. Trotzdem er nun Geldgeber(ſtille Teilhaber) hatte. denen er doch über die Geſchäftslage Rechenſchaft ſchuldig war, unterließ er es, ordnungsmäßig Handelsbücher zu füh⸗ ren, aus denen eine Ueberſicht möglich geweſen wäre. Während des Konkurſes, der ſchließlich angemeldet werden mußte, entzog er zum Nachteil der Gläubiger Objekte aus der Maſſe. Ein umfangreicher Zeugenapparat und eine Vernehmung, die den ganzen Tag dauerte, war nötig, um die ziemlich verwickelten Machinationen zu klären. Er wurde durch die Zeugenausſagen ſchließlich der ihm zur Laſt ge⸗ legten Vergehen überführt. Das Urteil lautete auf 1½4 Jahr Gefängnis. sW Darmſtadt, 15. Sept. Das im Frühjiahr nach kurzer Krank⸗ heit erfolgte Ableben eines jungen. Mädchens zu Rimbach i. O. hatte bald nochher Verdacht erregt und die Wiederausgrabung der Leiche nebſt gerichtlicher Sektion veranlaßt. Dieſe ergab zweifelsfrei, daß der Tod durch eine Abtreibung herbeigeführt war. Als Täterin des heimlichen Eingriffs wurde die in Mainz wohnhafte Witwe Margarete Maier ermittelt. Sie hatte ihre ſo verhängnisvolle Kunſt gegen gute Bezahlung an dem dorthin gereiſten Mädchen ange⸗ wandt. Eine tötliche Unterleibsentzündung war die Folge. Mit⸗ verwickelt in die daraus erwachſene Strafſache waren außer der ſeither verhafteten Maier noch der Geliebte der Verſtorbenen und ein Onkel, die man wegen Beihilfe zur Abtreibung anklagte. Sie hatten das Aufſuchen der M. ermittelt und ſind dafür vom Bezirks⸗ ſchöffengericht rechtskräftig zu je einigen Monaten Gefängnis aus 8 218 St.⸗G.⸗B. vexrurteilt. Maier wegen Verbrechens nach§ 219 St.⸗G.⸗B. in Tateinheit mit fahrläſſiger Tötung auf 2 Jahre Zuchthaus abzüglich 5 Monate Unterſuchungshaft und wurde ſeitens der Angeklagten angeſochten. Die hieſige Strafkammer war jetzt mit dieſer Berufung befaßt und 0 nach wiederholter Beweisaufnahme die ausgeſprochene trafe. Ner ee Das nämliche Urteil lautete gegen die Kebl Sportliche Rundſchau Die Sieger der Keichsfahrt Nach Erledigung der letzten Etappe hatten ſich die Organiſatoren der 4. ADaG. Reichsfahrt mit der Errechnung der Steger zu be⸗ ſchäftigen. Die Reſultate ergeben ſich aus den Ergebniſſen der Zu⸗ verläntakeitsſahrt und den Sonderprüfungen. In dieſen Sonder⸗ prüfungen wurde die beſte Zeit mit 0 Strafpunkten angeſetzt. Die der Zeit nicht folgenden Maſchinen erhielten entſprechende Straf⸗ punkte. Ebenſo wurde die Nichteinhaltung der vorgeſchriebenen Mindeſtgeſchwindigkeit bei der Zuverläſſigkeitsfahrt mit Strafpunkten belegt. Danach kommt es alligemein überraſchend. datz bei den Mo⸗ torrädern die Marke Velocette in der Gruppe der Leichtkraſt⸗ räder am beſten von allen Fahrzeugen abſchnitt, indem der Düſſel⸗ dorfer Henn die ganze Fahrt als einzig ſtrafpunktfrei abſolvierte. Bei den Wagen wurde Jörns auf Opel mit einem Strafpunkt in der Geſamtwertung Erſter. Im einzelnen gab es ſolgende Schlußergebniſſe: Motorräder: bis 150 cem.(10 geſtartet, 7 am Ziel): 1. Greu⸗ lich⸗Varel(Eichler) 22 Straſp.; 2. Roſenkranz⸗Schweinfurt(DRW) 139: 3. Spring ⸗Zſchoppau(Da.) 156. Motorräder bis 250 cem:(26 geſtartet, 16 am Ziel): 1. Henn ⸗ Düſſeldorf(Velocette) 0 Strafp.; 2. Wucher⸗Hamburg(Zündapp) 50; 3. Dorſt⸗Düffeldorf(Velocette) 51. Motorräder bis 350 cem.(6 geſtartet, 5 am Ziel): 1. H. Thums⸗ hirn⸗Nürnberg(Ardie) 35 Strafp.; 2. G. Thumshirn⸗ Nürnberg (Ardie) 42; 8. Beſt⸗Gießen(Haecker) 319. Motorräder bis 500 cem.(15 geſtartet, 6 am Ziel): 1. Dachtler⸗ Oberndorf(Mauſer) 38 Straſp.; 2. Feiſtmann⸗Ofſenbach(BMW.) 41 und Horſt Starkenburg(BMW.) 41; 4. Brudes⸗Nürnberg BVikto⸗ ria) 9g. Motorräder über 500 cem.(10 geſtartet, 5 am Ziel): 1. Giu⸗ lini⸗ Hamburg(Husquvarner) 146 Strafp.; 2. Wenzel⸗Oeſel(N. S..) 290; 3. Kröger⸗Hamburga(Husquvarner) 560. Motorräder mit Beiwagen(4 geſtartet, 3 am Ziel): 1. Korn⸗ mann ⸗ Karlsruhe(Wanderer) 56 Straſp. Wagen bis 3 PS.: 1. Lefrere ⸗Köln(Amor) 15 Strafp.; 2. Müller⸗Köln(Amor) 24; 3. Pollack⸗Köln(Amor) 55. Wagen bis 4 PS.: 1. Jörns⸗ Rüſfſelsheim(Opel) 1 Strafp.; 2. Breckheimer⸗Friedrichsheim(Opel) 11; 3. Siegmann⸗Bünde(Opel) 19. Wagen bis 5 PS.: 1. Dir. Schuh ⸗Greitz(Freia) 40 Strafp. Wagen bis 6 PS.: 1. E. Feuerſtein⸗Eiſenach(Dixi) 3 Strp.; 2. Köſter⸗Anspach([Faun) 15: 3. H. Franken⸗Anspach(Faun) 18. Wagen bis 8 PS.: 1. Sporkhorſt⸗Varel(Hanſa) 3 Strafp.: 2. Broyer⸗Hannover(Dürkopr) 7; 3. Merbach⸗Gotha(Hanſa] 8. Wagen bis 9 PS.:.O. Hoffmann⸗Leipzig(Preſto) 9 Strp.; 2. G. Huth Chemnitz(Preſto) 393. Wagen bis 10 PS.: 1. K. Deilmann⸗ Kurl(RAG) 4 Stryp.; 2. O. Farenkopf⸗Stettin(Stoewer) 7: 3. E. W. Schmidt⸗Charlbg. (Mercedes) 8 Strafpunkte. Von 130 in Eiſenach geſtarteten Fahrzeugen haben 75 die lange Fahrt beendet. 5. Mittelrheiniſches Dauerrudern in Oppenheim a. Kh. Das vom Ruder⸗Klub Oppenheim am Sonntag zwiſchen Erfel⸗ den und Oppenheim auf dem Rhein veranſtaltete 5. Mittelrhei⸗ niſche Dauerrudern fand bei ſehr ſchönem Wetter ſtatt. Es beteilig⸗ ten ſich daran 8 Mannſchaften, die durchweg gute Leiſtungen zeigten und in der zur Erſcheinung gebrachten Ausdauer eine gute Vorbe⸗ reitung erkennen ließen. Die Ergebniſſe beſtätigen durchweg die im Laufe der Regatta⸗ zeit gezeitigten Leiſtungen über kurze Strecken. Im Jungmann⸗ gigvierer und im Verbandsvierer war der Unterſchied der Mann⸗ ſchaften welche den erſten und zweiten Platz bei den Ergebniſſen einnahmen. ein ganz minimaler. In beiden Fällen waren es die Mainzer Rudergeſellſchaft und der Ruder⸗Klub Oppen⸗ heim, die ſich ſeither ſchon ſehr aut in den Rennen bewährt hatten.— Zur Erfüllung der für die Erlangung des Sportabzeichens des Reichs⸗ ausſchuſſes für Leibesübungen geſtellten Bedingungen, trat Erich Müller vom R. C. Oppenheim erfolgreich im Gigeiner in Wett⸗ bewerb, indem er die Strecke in 1 Std. 3 Minuten durchrudert. Die Dauerfahrt fand bei ſchönem mäßig warmen Wetter, pölliger Windſtille und über die erſten 7½ Kilometer ſchwacher, die Endſtrecke ſtärkerer Strömung ſtatt. Das Ergebnis der durchweg ſehr guten Ruderleiſtung iſt folgendes: Jungmann⸗Gig⸗Vierer. 1. Mainzer R. Geſ.(B. Schaudt, H. Hombach, J. Bredel, H. Lind; E. Nikolai) 53,03 Min.; 2. R. C. Oppenheim 54:03;: 3. R. V. Rüſſelsheim 55:03 Sek. Gaſt⸗Vierer. Rennboot. Herausforderungspreis. Mainzer R. V.(J. Becker, K. Appel, R. Flämig, K. Schira; St. Hans Apel)) 52:05. Alleingang. Altherrenvierer. Herausforderungspreis. Binger R. G.(Dr. Fr. Specht, Karl Werner, E. Huff: St. Joſ. Ankermüller) Verbands⸗Vierer. Rennboot. Herausforderungspreis. 1. Main⸗ zer R. Geſ.(Joſ. Holler, K. Weiner, K. Greulich, H. Schneider, St. F. Krackhardt 50:00.8; 2..C. Oppenheim. 50:05,8. Neues aus aller Welt — Hinrichtung in Würzburg. Im Hofe des hieſigen Land⸗ gerichtsgefängniſſes wurde das Urteil an dem Schloſſer Otto Ratzinger, der am 10. Juli d. J. wegen Raubmordes an dem Brückenauer Muſiker Kurth zum Tode verurteilt worden war, durch den Scharfrichter Reichardt aus München vollſtreckt. Ratzinger behielt bis zum letzten Augenblick ſeine Faſſung. Ein Raubmord. Neben der Chauſſee Paſewalk⸗ Prenzlau hinter dem Dorfe Rollwitz ſand man frühmorgens den Kornhändler Deicke aus Paſewalk ermordet in einem Kleefeld. Anſcheinend iſt Deicke von dem Motorrad, daß man neben der Leiche fand, herabgeſchoſſen und mit einem Knüppel er⸗ ſchlagen worden. Die Aktentaſche, in der Deicke Geld hatte, wurde leer aufgefunden. Aus den Spuren ſchließt man, daß der Mord von zwei Perſonen ausgeführt worden iſt. — Einen Kirchhof verwüſtet. Der herrliche Georgenberg⸗ friedhof in Spremberg iſt verwüſtet worden. Von den Kriegergräbern waren vier Holzkreuze abgebrochen worden, ferner wurden etwa 24 große Grabſteine umgeworfen und zum Teil zer⸗ ſchlagen. Bei einem großen eingefriedigten Denkmal wurde der eiſerne Zaun eingedrückt, nachdem ſich wahrſcheinlich das Denkmal ſelbſt als zu ſchwer zum Umwerfen erwieſen hatte. Es liegt der Verdacht nahe, daß die Tat ein Racheakt fanatiſcher jugendlicher Kommuniſten für das Verbot ihrer Veranſtaltung ſei. Meſſen und Äusſtellungen Ankerkunft zur Frankfurter Herbſtmeſſe Vom 21.—27. September findet die Frankfurter Herbſtmeſſe ſtatt. Da erfahrungsgemäß die meiſten Beſucher erſt kurz vor der Meſſe ihre Wohnungsbeſtellung einſenden, drängen ſich dieſe ſo zu⸗ ſammen, daß ſachgemäße Bearbeitung oft kaum mehr möglich iſt. Man wolle daher ſchon jetzt die gewünſchte Unterkunft beim„Reiſe⸗ dienſt“, der die Aufgaben des Wohnungsnachweiſes des Frankfurter Meßamtes übernommen hat, beſtellen. Auf dieſe Weiſe wird der ſonſt unvermeidliche Andrang an den erſten Meſſetagen vermieden. Auch außerhalb der Meſſezeit kann der„Reiſedienſt“ im Frank⸗ furter Hauptbahnhof, ein ſtändiges Verkehrsbureau, zur Vermitt⸗ lung von Hotel⸗ und Privatzimmern ſchriftlich und mündlich in Anſpruch genommen werden. Herauszeber. Drucker und Verleger. Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannhbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willv Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gerichſ u. den übrig. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt, Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September biein-Wegel J5. 16 12 18.f 15 fe17 ſcerfr-Hegelfe f5 10 12.i8 ſc. Schuſterinſel“)1,891 971.85 1 83 2 272.00 Mannheim.09 4,35.55.98.68.64 gebl.143.083.03.952.88.12 Peilbronn. Maxau. 184.934.884.711.4 36 Mannbeim.29.164 23.96 62 384 taub..86 3,68 3,40.73260 ſöln.00.00 3,803,643,13.93 * Rheinwaſſerw me FFVVV 2. Peice. Nr. 431 Han Für die Herabsetzung der Börsenumsatzsteuer Der Centralverband des Deutschen Bank- und Bankier- gewerbes hat unterm 13. September 1924 an den Reichs- linanzminister eine Eingabe gerichtet, in der nachdrücklich betont wird, daß eine weitere Herabsetzung der Börsen- umsalzsleuer für Geschäfte in Dividendenwerten für die Erleichterung der industriellen Kapital- beschaffung von gleicher Wichtigkeit ist, wie eine Herabsetzung der Gesellschaftssteuer. Wenn jemals, so seien jetzt die Voraussetzungen eingetreten, unter denen der Gesetzgeber von 1922 eine Herabsetzung der Börsenumsatz- Steuer gemäß 8 62 Abs. 1 des Kapitalverkehrsteuergesetzes fär Geschäfte in Dividendenwerten auf 0,5 vom Tausend für Händlergeschäfte und 3 vom Tausend für Kunden- geschäfte vorgenommen sehen wollte. Statt dessen gelten, nach der völlig unzulänglichen Herabsetzeng vom April d. J. auch heute noch Steuersätze, die bei Händlergeschäften das Vierfache, bei Kundengeschäften das 2% fache des Normal- satzes des 8§ 53 des Kapitalverkehrssteuergesetzes darstellen, deren Höhe jedoch im Vergleich mit der Besteuerung entsprechender Geschäfte im Ausland geradezu phantastisch ist. Unter Berufung auf frühere in gleichem Sinne erfolgte Kundgebungen der Spitzenverbände Von Industrie und Handel glaubt der Centralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes der Zustimmung aller derjenigen Wirtschaftskreise, denen die angekündigten Ver- ordnungen des Reichspräsidenten zugute kommen sollen, gewiß zu sein, wenn er mit allem Nachdruck erklärt, daß ohne eine entsprechende Herabsetzung der Börsenumsatz- steuer für Anschaffungsgeschäfte in Dividendenwerten und Obligationen inländischer Industrieunternehmungen die der deutschen Wirtschaft zugedachte Hilfe lückenhaft ist und in ihrem Erfolge in Frage gestellt wird. Auch eine so verschiedenartig zusammengesetzte und auperhalb aller wirtschaftlich. Interessenvertretung stehende Versammlung, wie der Deutsche Juristentag, habe in diesen Tagen nach dem Vorschlage zweier außerhalb des Bankgewerbes stehender hervorragender Wirtschafts- rechtler eine Herabsetzung nicht nur der Gesell- schaftssteuer und Wertpapiersteuer, sondern auch der Börsenumsatzsteuer auf höchstens die vor dem Kriege geltenden Sätze für unerläßlich erklärt. In der Eingabe des Centralverbandes wird ferner eine Aufhebung der Börsenumsatzsteuer für Geschäfte in aus- ländischen Zahlungsmitteln gefordert, da diese Steuer nur während der Inflationszeit eine Berechtigung ge- habt habe und durch ihr Fortbestehen dem Ansehen der Deutschen Währung Abbruch tue, den notwendigen Zahlungs- verkehr nach dem Ausland beeinträchtige und den Banken eine erhebliche unproduktive Arbeit auferlege. Insbesondere seien die erhöhten Steuersätze für Geschäfte in Noten und Sorten heute nicht mehr haltbar. Der Verband fordert die n auf, alsbald diejenigen Ermäßbigungen vor- zunehmen, zu denen die Regierung nach 8 62 des Kapital- verkehrssteuergesetzes ermächtigt und nach Ansicht des Ver- bandes unter Verhältnissen, wie den jetzigen, auch gesetzlich verpflichtet ist; weitergehende Anträge gegenüber den gesetz- gebenden Körperschaften behält der Verband sich vor. Se Der Genossenschaftstag für Wiederherstellung des Bankgeheimnisses Der in Hannover abgehaltene Deutsche Genossenschafts- tag nahm zur angestrebten Wiederherstellung des Bank- geheimnisses einstimmig folgende Entschließung an: Die Verarmung der deutschen Volkswirtschaft und die damit verbundene Unzulänglichkeit der für die Aufrecht⸗ erhaltung der deutschen Wirtschaft benötigten Betriebsmittel machen es bei der derzeitigen Erschwerung einer Vermögens- bildung immer mehr erforderlich, daß die noch vorhandenen, von der Bevölkerung infolge des fehlenden Bank- geheimnisses zurückbehaltenen, also brach- liegenden Gelder den Instituten zur Weiterleitung in die Kanäle der Wirtschaft zugeführt werden. Hieraus ergibt sich eine dringende Notwendigkeit, daß zum mindesten alle, einen Kapitalfluß hemmenden gesetzlichen Bestimmungen be- seitigt werden müssen. Zu diesen störenden Bestimmungen gehört in erster Linie die den Geldinstituten in der Reichs- äbgabenverordnung auferlegte Auskunftspflicht im Steuerermittelungsverfahren, die Wohl kaum ein praktisches Ergebnis für die Finanzbehörden zeitigt, wohl Aber weite Kreise der Bevölkerung infolge der Ueber- schätzung des Gesetzes zur Zurückhaltung von Geldern ver- Anlaßt hat. Der Genossenschaftstag betrachtet es als seine Pflicht, auf die Wiedereinführung des Bankgeheimnisses hin- zuweisen und richtet an den teichsfinanzminister die Bitte, im Interesse des Wiederaufbaus der Wirtschaft die Beseili- gungen herbeizuführen, die diesem entgegenstehen. Ein Vortrag des Direktors Korthaus beschäftigte sich sodann mit der Bedeutung des Genossenschafts- lebens. Der Redner wies auf die durch Kriegs- und Nach- kriegszeit entstandene Not des gewerblichen Mittelstandes hin, der heute schlimmer als alle anderen Stände unter der Kreditnot leide. Aber weder Gesetze noch Notenpresse Mannheimer General-Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) annh —— Genossenschaften, um durch Selbsthilfe auf genossenschaft- licher Grundlage den Weg zum Geldmarkt zu finden. Außer- dem sei der genossenschaftliche Zusammenschluß das beste Mittel gegen die Uebermacht der Kartelle und Trusts. In der anschließenden Diskussion wurde die mangelnde Rück- sicht der Behörden scharf gerügt. Im Schlußßwort wurde darauf verwiesen, daß Genossenschaften, die Sozialisierungs- bestrebungen verfolgten, von der Aufnahme in den Verband ausgeschlossen bleiben müßten. Rhein-Ruhr-Schäden. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, hat der Reichsminister für die besetzten Gebiete am 10. September eine Bekanntmachung erlassen, Wonach die für die Gültigkeit der Sonderrichtlinien gesetzten Fristen eine gewisse zeitliche Erweiterung erfahren haben. Nach dieser Bekanntmachung werden bis auf weiteres nach wie vor nur die bis zum 31. 10. 1923 entstandenen Schäden berücksichtigt. Die Anmeldefrist für die bis zum 28. 9. 1923 entstandenen Schäden ist auf den 30. 11. 1923 hinausgeschoben worden. Die Anmeldefrist für die in der Zeit vom 29. 9. 1923 bis 31. 10. 1923 entstandenen Schäden ist bis zum 31. 12. 1923 hinausgeschoben Worden. Anmeldungen, die von den zuständigen Behörden wegen Ueberschreitens der ursprünglichen Anmeldefrist zurück- gewiesen worden waren, werden nunmehr berücksichtigt, so- ſern sie innerhalb der um einen Monat hinausgeschobenen Anmeldefrist vorgelegt worden waren. In diesem Fall muß diese Anmeldung bis zum 25. 10. 1924 wiederholt werden, vorausgesetzt, daß die Innehaltung der vorher geltenden Fristen nicht vorsätzlich oder aus grober Fahrlässigkeit versäumt wurde. Die Anträge sind an diejenige Fest- stellungsbehörde zu richten, der sie seinerzeit abgegeben worden war. Steigerung der Grophandelsindexziffer um 2,7 Prozent Die Großhandelsindexziffer der Industrie- und Handels- zeitung hat in der Woche vom.—12. September 1924 eine Steigerung von 124,54 auf 127,97, mithin um 2,7 Prozent er- kahren. Lediglich in der Gruppe Eisen, Kohle war eine geringe Senkung um 0,1 Prozent festzustellen. Alle übrigen Gruppen weisen mehr oder weniger stärkere Erhöhungen auf und zwar Textilien 8,1 Proz., Häute und Felle 1,2 Proz., Getreide und Mehl 7,1 Prozent, Fleisch und Fisch 2,9 Prozent. Ein Zwangssyndikat der Ruhrzechen Da die auſenstehenden Zechen, die etwa 10 Prozent der Produktion umfassen, sich geweigert haben, dem Syndikat beizutreten, hat der Reichswirtschaftminister sich ent- schlossen, von seinem Recht, das ihm das Kohlenwirtschafts- gesetz verleiht, Gebrauch zu machen und die Außenstehenden durch Verordnung in das Syndikat einzufügen, das damit als abgeschlossen anzusehen ist. Die Außlenseiter sind somit Z Wangsweise verpflichtet, dem Syndikat beizutreten und dessen Bedingungen einzuhalten. Ueber die Dauer des Zwangssyndikats geht Näheres aus der Verordnung nicht hervor. Die gesetzliche Regelung des schweizerischen Energieexports Der schweizerische Bundesrat hat eine Verordnung erlassen über die Ausfuhr elektrischer Energie, die folgende hauptsächlichsten Bestimmungen enthält: Die Abgabe der aus schweizerischen Gewässern erzeug- ten elektrischen Energie ins Ausland bedarf der Be- willigung des Bundesrates und unterliegt der Kontrolle der Bundesbehörden,. Diese Kontrolle erstreckt ich auf die ge- samte ins Ausland geführte Energie. Gesuche um Erteilung einer Ausfuhrbewilligung oder um Aenderung oder Erneue- rung einer solchen sind an das eidgenössische Wasserwirt⸗ schaftsamt zu richten. Zur Begutachtung der Gesuche und allgemeiner damit in Zusammenhang stehender Fragen er- nennt der Bundesrat eine fünfgliedrige Kommission, in der die Produzenten und Konsumenten gleichmäßig vertreten sind. Den Vorsitz führt der Vorsteher des eidg. Departe- mentes des Innern. Die Bewilligung s0l1I erteilt werden, wenn das öffentliche Wohl durch die Ausfuhr nicht beeinträchtigt wird und nur soweit als das Wasser oder die Kraft für die Zeit der Bewilligung im Inlande keine angemessene Verwendung findet. Die Dauer der Bewilligung richtet sich nach den Interessen des Landes und den all- gemeinen besonderen Verhältnissen des Gesuches. Sie soll in der Regel 20 Jahre nicht übersteigen. Es können auch vorübergehende Bewilligungen auf höchstens 2 Jahre erteilt werden, die, wenn sie 2000 Kilowatt nicht übersteigen, vom eidg. Departement des Innern erteilt werden können. Für jedes Kilowatt der bewilligten Ausfuhr hat der Berech- tigte 30 Cts. zu bezahlen, auch wWwenn von der Ausfuhrbewilli- güng nicht im vollen Umfange Gebrauch gemacht wird. So lange überhaupt kein Gebrauch von der Bewilligung ge- könnten helfen, sondern ein starker Zusammenschluß in den ird, beträgt die Gebühr bloß 20 Cts. Die Messung eimer Generel-Anzeiger — kann ausnahmsweise auch auf ausländischem Boden ge, stattet werden, wenn die Kontrolle in einwandfreier e erfolgen kann und der Zutritt zu den Stationen jederze ermöglicht wird. Die neue Verordnung tritt am 1. Oktober 1924 in Kraft. z- Die neuen Zahlungsbedingungen des Großhandels- verbandes für Raucherartikel. Der Grobphandelsverband für Raucherartikel, Sitz Berlin, hielt eine.-V. ab, in der di0 Zablungsbedingungen neu geregelt worden sind. Danach sIn laut Zigarren- und Zigaretten-Spezialist Dresden) alle Rech- nungen zahlbar bei sofortiger Kasse mit 2 Prozent Skonſo oder innerhalb 30 Tagen ohne jeden Abzug. Ferner wurde der Vorstand beauftragt, beim Reichswirtschaftsministerium dafür einzutreten, daß der Musterzoll zurück vergütet wird. Beuisenmarkt Die Aufwärtsbewegung der europäischen Valuten gegen den Dollar hat gestern wieder kleine Fortschritte gemachl. Es stellt sich London gegen Nework auf 447 gegen 4,4676, Kabel gegen Holland auf 2,60(2,60%), Kabe gegen Schweiz 5,30(5,3074), Dollar gegen Paris 18,70(18,80). Die Bewegung der intervalutarischen Kurse 8e⸗ staltete sich wie folgt: London gegen Paris 83%(83%½5 Holland gegen Paris 7,20(7,22), Schweiz gegen Paris 3/ (3,54), London gegen Schweiz 28,71(23,69), London getzet Holland 11,63(unverändert). In Goldpfennigen ausgedrück stellten sich die Notierungen wie folgt: englische Pfunde 18,78(18,70) A, französische Franken 22,45(22,35), schweize- rische Franken 79,02(unverändert), Italien 18,45(18,40,, Dänenkronen 71,25(71,1), Schwedenkronen 1, 11,8(unveränd. belgische Franken 20,95(20,90). Weiterhin sehr fest lieg! der argentinische Peso, der sich im Verlaufe von zwat Monaten gegenüber der Mark von 1,31 auf 1,50 befestigt ha und gegenüber dem Dollar in NewVork von 32,25 Pollag kür 100 Pesos auf 35,70 Dollar, also um rund 15 Prozes gestiegen ist. Die Mark kam aus New Lork mit Sleich 4,20 BiA. Börsenberichie Mannbheimer Uffektenbörse : Mannheim, 16. Sept. Die Börse nahm heute einen ruhigen Verlauf: Von Industriewerten wurden umgesetzt: Germania Linoleum zu 95ë, Gebrüder Fahr 596, Braun Kon⸗ serven 1, Neckarsulmer 496, Pfalzer Mühlenwerke 3,50, Zell stoffabrik Waldhof 10 und Zuckerfabrik Waghäusel 2,7. Badische Anlin notierten 17,25., Westeregeln 18., Knorr Hleilbronn 8,25 6, Rheinelektra 8 G. und Unjonwerke 7550 6l In Mannheimer Versicherungs-Aktien war kleines Geschsg zu 80 Bi pro Stück, ebenso in Badische Bank zu 25,50 Pfälzer Hypothekenbank 4,50 und in Rheinischer Hypotheken- Waren und Härkte bank zu 3,25. Berliner Metallbörse vom 16. september Frelse in Festmark für 1 Kg. hr. do. 3 Monat 64.87 63 15 Nickel 130.— 155.— Quecksilb. 13.50 13— do. Elektol. 67.75 67.— Zinn Kassa 241.— 232.—] Regulus 45.— 80 Bremen, 16. Sept. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 26,75(27, 70) Dollarcents. k- Die Baumwollbörse in Chicago perfekt. Das Boal of Trade in Chicago kündigt an, daß der Handel mit Baus wolle Futures in Chicago wahrscheinlich am 10. Oktobef mit Houston und Galveston als Ablieferungshäfen eröffne werden wird. Schlffahr! Nächste Dampferabfahrten der Hamburg-Amerika Linie Nach New'Vork: D. Albert Ballin am 18..; D. Hang; am 25..; D. Reliance am 30..; D. Deutschland am 2. 1 n D. Cleveland am 9. 10.; P. Resolute am 14. 10.— Nae Philadelphia-Baltimore-Norfolk: M. S. Odenwald am 26, 9. 5. Nach der Westküste Nordamerika: D. Montpelier ca. 20. 4. D. Kermit ca. 11. 10.; D. Hessen ca. 25. 10.— Nach Sü amerika: D. Frankenwald am 24..; D. Württemberg 10. 8. 10.; D. Altmark am 11. 10., D. Idarwald am 25. 10, D. Baden am 6. 11.— Nach Cuba-Mexiko: D. Liguria am D. Holsatia am 15. 10.; ein Dampfer am 29. 10.— Westindien: D. Amassia am 27..; D. Rugia am 18. 1 79.5 Nach Ostasien: D. Coblenz am 20..; D. Preußen am 10 M. S. Vogtland am 4. 10.; engl. D. City of Karachi am 11. ikn D. Pfalz am 18. 10.— Levante- und Orient-Dienst: D. A ca. 17..; D. Durazzo ca. 23..; D. Artushof ca. 27. 9. .0 Noch 5 Nach Riga und Petrograd wöchentlich. 7 Geldverkelk : itk. f ſucht 8 1 auf 3 Monate geg. zeit⸗ emäß. Zins u. Sicher⸗ eit. Angebote erbeten unter K. T. 39 an die Geſchäftsſtelle.—.4⁴6 130 Mark. geg. monatl. Rückzahlg. zu leihen geſucht. An⸗ gebote unt I. M. 57 an die Geſchäftsſt. 9175 200 Mk. g. Sicherheit u. prima winnanteil ſofort ge⸗ ſuch t. Angebote unter L. P. 49 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs Bl. 29162 kk. 300.— gegen gute Sicherheit u. ins ſofort zu leihen geſucht. Angebote unter J. E. 100 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. B4045 . 3400.— auf—4 Mon. bei hoh ins zu leihen geſucht icherheit vorhanden Angeb u L. W. 67 an die Geſchäftsſt. d. Bl. 910: N VVd Assil- steigert sich von Jag zuſag. von gem y/Urzig süssen Duff, heror nigrfe ee alterfahrener fachleutg. Die ischung enthal 9 HochbutVierten orlenfalischen abakdis ee e die grosse Nachftage nach unserer algemein belieblen icgreftg. 3H. nur ausge/qhIf ras8 W/a891l probiscf, Ist entrückk gerufen gurch Vermischtes⸗ Meine 72 51 Talab-Jual r befindet ſich nicht 5 Seckenheimerſtraße, dern Rbeiubänserlgte. b. Braunnagel. 4. J. Berg. Sprechzeit ab 4 5 1 Ein kinderle Ghe n nimmt ein der an gute Pflege e Kindesſtatt an.. Adreſſe in ſchäftsſtelle.gerten Einige beſſere es ant ur einerg109 7 bürgerli n 5 Titeg⸗U. endlade geſucht. Adreſſe gl. eſchäftsſtelle.⸗ Kind ird Herkunft ſege b Kaichende 559200 genommen. der Ge⸗ A 2I iftsſtelle 9. ſchäf in on Nähm as0 verkauc Tepariert und Fel. 3408 .3. Knudſen, L 802 Uhr. das raffi⸗ G851l- 2, Jabake àus den l kfen. Holland 1,61,5(1,61,3), Tschechenkronen 12,6(unverändert), 15 16 aluminlum 15 16, 0 Elektrolytkupfer 127.50 126,75 in Barren.40-2,5) 25——9 Rafflnadekupfer.13-.11 1,3-1,14 inn, auslAnd. 4,60-.65 4,50550 81e.62-064 52.=0 54 fiuttsneinn 40-.55 40.4. Rohzink(Vb.-Fr.)—.——.—[iokel.70-2,80 270.%/ do.(fr. Verk.).630.64 0,3-.64 Antimon..87.55 0 Plattenzlnk.54-.55 0,54..55 Sſiber für 1 ar. 94,80-95,50 95,—-96 Aluminlum.30-2,40 2,30-2,40[Platin p. ür.—. Condon, 16 September(WB) Metallmarkt.(in Lst. d. engl.. v. 1016 5 15. 16. 15. 16. J Blei 33.15 33 3 Kupterkass 63.87 61.15 bestselect. 67.75 67.— Zink 33.25 33• 50 it + 5 ir ie d0 5 Maunheimer General⸗Anzeiger(Milkag⸗Aus gabe) 7. Seite. Nr. 431 EEI EE LENr I Muir noch bis 2 1. Der berühmte Ideine JAckKE COOGRN in: Der Kkleine Bettelmusikant Fix Kriegen ein Kind! DRESDEN dundhme ——̃———— Anfangszeiten: Kassenöffnung 4 Uhr. ferner und Fax und .30,.30 und.18. mltlu, Fix 3. Sportfilm Der Künd von als Spiritisten Leichtathletik der internationalen Mannschaſten. Anfangszeiten: 4 30,.30 und.18. Kassenöfinung 4 Uhr. Fax II. Teil 9224 ee nanad ee 5. Gründl. 9176 NMANNHEIM Ballett der Petersburger Staatsoper, ꝰDie Zauberbrillęꝰ 7 Kautons und weitere 10 Aftraktionen. Anfang 8 Unr. TindenhefIIdtspiecle Heute letzter Tagi Kriemhilds Rache sind. aee den mehr monatl. zu ver⸗ enen als Nebenerwerb Na Per in geg. Bei von 1 855 unt. 7 75 20 Geſchäftsſt. B4052 „essener d Werkzeuabranche be auf hohe Prov. ert—92 Eng., eſort geſucht Be⸗ berg. zu 1an Rudolf We. Meheim. Em9 a 9100 elsälee ſowie ökenabeitennen Nall und ſelbſtändige Ilenarbeiterin jofort geſucht. Nen unf. 2. 12 Aaen bei zufriedenſtell. Nangen., gut be⸗ W.. unt. K. 30 cee 99135 8s indeimädchen Medergärmerin zu „Jungen tagsüber 5 Zeugniſſe erford. ſte Recht ellen nachm. bei zanwalt Mayer, aldparkdamm 2. 39125 Tuchiige ennden Revisionsmonteure und Telephonmechaniker die ſelbſtändig und ſauber arbeiten, bei guter Bezahlung u. Dauerſtellung sofort gesucht. dchnlurche Angebote an Mannheimer Prlvat- elefon-Ges, m. b.., Mannheim, N 5, 11, 300 Pak. Ab morgen eeee Das hohe Lied der Liebe. Ein Film für alle, die reinen Herzens — Und mehr vielleicht noch für die, die es nichf sind. Mülter, für Euch ist dieser Film. FkFuch. Töchter, für Euch ist dieser Film. ist für Euch. Söhne, gerade für Euch. ee rrreer zum Privatbeſuch ſofort geſucht. Vorzuſtellen morgen Donnerstag von 12—3 Uhr im Vereins⸗ haus ig. chriſtl. Männer in F 4. 8/9. Em96 Redegew. Dame f. leichtverkäufl. Haush.⸗ Artikel bei gutem Ver⸗ dienſt geſucht. Angebote unter K. VY. 44 an die Geſchäftsſtelle. 49154 Flelſige, ehrliche Taatiäulen für ſoſort gesucht. 9214 Franz Bell, ü ö, 24. Geprüfte Wadeipavacn zu einem Ijähr. Buben geſucht. B4060 Rennert, I 1. 5. Tüchtiges Bl030 Alleinmädchen mit guten Zeugniſſ. auf 1. Okt geſucht. Reichert, Elẽ ſabethſtr. 4, 4. St. Ein füchtiges, zuverläff. Madchen mit nur zuten Zeugniſſ. für Küche u. Haushalt Väter, ein Film 15 8 Söhne 515 welches perſekt kochen kann zu ein Famllie mit einem Kind per 1. Oktober geſucht. Kinderfräulein vor⸗ handen. Zu erfrag Kaiſerring 40 lI, nachmittags bis 4 Uhr Ein perfektes 1373 Maädchen das in allen Hausarbeit. gan lt Stütze a in ru aus eſucht Otto Beckſtr. 10, 22817 Jungeres Mädchen für Haushalt tagsüber geſucht. Frenger, Meß⸗ plaßz 1, 3. Stock. 19141 Selbſtändiges 9172 Alleinmädchen Oktbr. geſucht. Wolff, Carolaſtr. 10. Nachhitteuntericht in allen Fächern erteilt Beate Stemmle, Lehrer., Luiſenring 47, 2 Tr. aunelbnngen fftawerunenech nimmt entgegen B4039 Große Merzelſtr. 5. Gründlichen aapier-Untoncht erteilt Kätha Lang, konſervat. 1 4. 1. B37 H. Jamidt. Apl. lebrenn 21.—L7. SEPTEMRBER 1924 FRANKFURTER HERBSTMESSE zu ermässigten Fahrpreisen AB MANNHEIM am 2fl. Sept. 1924 906 Uhr vorm. Rückzug ab Frankfurt a/MH. am 21. Sept. 855 Uhr unchm. FAHRKARTENVERRKAUF nur Hambuig-Amerika Linie, Reise- büro H. Hansen, Mannheim, E 1, 19. Fahrkarten werden nur in Verbindung mit Meßausweisen abgegeben. Versand nach auswärts nur gegen Nachnahme. Em94 DNDERZTLG erstklassige Kräfte Kein Weinzwang. Ab heute Paul Lanzig der wirkliche des Habaretis und weitere Anfang 8 Uhr Tüchtiges. zuverläſſiges Men für i le J ilr. eſucht. Vorzuftelen zwiſchen 3 u. 6 Uhr bei 49073 Zran r. Salz, 07 Stellen. Gesüche bilanzſichere Erf. Budmmhalt. geübte Korreſondent. 5„Abendbeſchäftigung ngebote unt. I. P. 60 echafteſt⸗ 9180 Kaufmann Ei dler, in Alen a. Brag firm, ſucht per ſofort Stellung als B4038 Manaunrewwaler od. paſſend, Poſten. An⸗ gebote unter G. H. 53 8 die Gefchäftsſtelle. adchen f. Küche u. Hausarb. ſof. geſach cht. B 2. 4. 29173 abes tüchliges Alleinmädchen od. ſelbſt. Stütze in gut. klein. Haäushalt Zeſucht. Näh. bei Peters, O 7. 5, Heidelbergerſtr Eal8g Junges Mädehen täglich v.—2 Uhr für Haushalt geſucht. 9213 Sklarek, Parkeing 21. Ehrliches, fleißiges dchen für häusl. Arbeiten auf 1. Okt. ahtt 9118 0 4.., 2. Stock. ulell. gew. Fräulein ganftenzfchig 7 0 t Stellung als Filialſeiterin Lebensmittel- od. Deli⸗ kateßbr.(in Mannh. od. Umg.). Auch Kauf 1 erw. Ang. u. W. E d. d. Geſch bäſtst. 839; 8097 Heſeſigpo! Dame ſucht ſig, 550 einigen ſiamanben an rentabl. Gard.⸗ und Wäſchefabrikation zu be⸗ teiligen unt. G. E. 50 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattez. Telteres flelg. Madchen mit nur guten Zeugniſſ., welches kochen kann, auf 1. Oktbr. geſucht. Frau 5 ee *9160 Braves, men 175 das gut bürgerl. 7n zum 1. Okt. gefucht. 34041 J. 13. 11, 1 Tr. kann, in Haush. geſucht. 9147 Muth, P 7. 24. Tünrung des Haushaltes od. ſonſtig. Vertrauens⸗ poſten, eventl. auch auf kürzere od, längere Zeit Vertretung der Haus⸗ rau übernimmt ältere, ehr erfahrene Dam e. Selbige iſt gern ſelbſt⸗ tätig u. vorzügl. Köchin. Gefl. Angebote unter I. H. 53 a, d. Geſchäſts. lielle dls. B l. 9168 Fleißiges, ſaubereg Mäddzen 20 J. alt, ſucht wieder gute Stelle. Angeb. erb. unter L, A. 46 an die Geſchäftsſtelle. 9159 Aelteres, ſolides Alleinmadchen Dauerſtellung in gutem Hauſe, am liebſt. in kinderloſ. Haushalt. Angebote unt. K. D. 24 g. d. Geſchäftsſt. 79116 Fräulein, durchaus perfekt i. Haus⸗ lt, kinderlieb, ſucht telle als*9202 Siülze in gutem Hauſe. Angebote unt. M. 4 an die Geſchöſteſtele. Aeg Malden aus guter Fam., kaaberlieh gute Köchin, in allen Hausarbeit er⸗ fahren. a flink ar⸗ beitend, ſucht ab 1. Okt. Stellung als Stütze od. baue od.— t. K. Lbe. Für Wobnung-Suchendel Kleines Wohnhaus in der Neckarſtadt weg⸗ zugshalb. ſof, preiswert zu verkaufen. Angebote unter K. R. 37 an die Geſchäftsſtelle. 49144 Motorrad 4 PS. Viktoria mit Bei⸗ wagen, el. Licht, Boſch⸗ horn, Spiegel, Tachom., Sozius uſw. faſt neu⸗ wertig, für nur 1500 1 zu verkaufen. B4049 Hch. Leidig, Q 8. 5, Tel. 7678. Frack U. Weste auf Seide, ſowie B4061 Veberzieher preiswert zu verkaufen. Wagner, Lenauſtr, 39. 84055 C 2 Horrn- u. Damenräder neu u. gebr., ſehr billig zu verteffen B407 JAa. 5, Löſch. Echte enzerHüdde 1,5 m, aus Privat⸗ 25 7 verk. Zuſchrift. 66 an die Ge⸗ ſchaftsſtelle d. Bl. 9108 * Pianino Last neu, prachtvollei Ton, 5 Ausstat- tun mit Garantie bilfit abzugeben bei Siering, C 7 Nr. 6. R Bfonzelüster antik, 12kerzig, ſowie Aoldäe delstelte reich geſchnitzt, zu ver⸗ kaufen. Zu erfragen Ludwigshafen, 20 80 18.1 uh 14, part., von 10—4 Uhr. B4054 Modernes dunkeleichen Spelsezimmer ſowie Klubſofa, Klub⸗ ſeſſel mit Daunenkiſſen, vollkommen neu, preis⸗ wert zu verkaufen. An⸗ gebote unt. L. J. 54 an die Geſchäftsſt. 9168 /69 Kcert. Schtatzimmer kompl. zu verkauf., auch einz. abzugeb. 29110 Kl. Riedſtr. 15a part. r. 8 Stück 40 J, zu verkauf. Blümlein, Hafenſtr. 52, 2. St., Tel. 4330. 9156 Guterhaltene Aelocm-Jefttele Tiſch. Stühle u. Schrank ſow. gebrauchte Küchen⸗ und ſonſtige Haushalt.⸗Gegenſtände umſtändehalb, preiswert zu verkaufen. 9128 Zu erfr. Kronprinzen⸗ ſtraße 52, 1 Treppe, G. m b. H. gegenüber Raufhaus Einige hundert Meter gebr. Latten billia zu verkf. 59117 8 1. 12, im Hof. Deuisie Schälerhunde (Stammbaum) u—— auch 28170 entauſch 170 Trallleleſ 31, part. 5 ca. 500 qm für Sackfabrik zu mieten evtl. zu kaufen geſucht. Gleisanſchluß bevorzugt. Angebote unter J. G. 2 a. d. Geſchäftsſt. B4047 Motorrad —4 PS., ſofortge⸗ 885 t. Angehge unter d. Geſchäfts⸗ ſtele 15. l. 2911⁵ Aſte Ceblsse kauft Samuel Brym, B4032 d 4. 13. Schrelbmaschine gebr. aber aut erhalten, zu kaufen 185 An⸗ gebote unt. 36 an die Geſchäftsſt. 59142 Aahagonscnan (Alt⸗Mahagoni) für Ge⸗ ſchirre geeign., möglichſt 0 Glastüre, v Privat kaufen 465 An⸗ 125 unt. N. 38 an ie Geichete. 29187 Miet-Gesüche. Gut möbliertes Wohn- und Schlafzimmer mit el. Licht, von Bank⸗ bevollmächtigt. zu mieten geſucht. Preisangabe er⸗ wünſcht. Angebote unter K. Z. 45 a, d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs, Bl. 9157 Tapeten Deutsche Uertarbeit von der billigst. Gebrauchstapete bis zur feinst. Tuxusausführung von Derblin (Mitglied des Deutſchen Werkbundes) 830 Zimmer möbl. von 20.— Mk. an. Wohnungsnachweis U 4, 28. Tel. 9226. Cai89 Vut Hoblert. Ammel evtl mit Schlafzimmer u. Klavierbenützung 12 vermieten. 9212 0 4. 17, 2. Stock. Mödl. Zimmer 3 (ohne mit räul. zu mieten gesucht. An · ebote unt. U. 1101 an nn.-EXped. D. Frenz G. m. b.., Mannheim. Möbl. Unmer von ſol. Herrn, viel auf n, per ſofort ge⸗ Nähe N F. 35 1 Angeb unt. K. an die Gelcdeſteſtelz dein möbliertes Weonn- Schlafzimmer in feinem uſe und beſter Lage(Nähe Poſt) auf 1. Okt. zu vermiet. Näheres in der Ge⸗ ſchäftsſtelle. B4071 Schön möbl. Zimmer mit voller Penſion per 1. Oktober geſucht. Angeb. unt. L. N. 58 a. d. Geſchäftsſt. 9177 Hidl. Anmen von Geſchwiſtern erſter e ucht. An bole M. C. 73 a, d. Geſchöftsſt. 9209 Wohnung —3 Zimmer u. Küche, leer(evtl. mit Möbel⸗ übernahme) od. beſchlag⸗ nahmefrei, v. beſſ. 75 paar ſof. geſucht. An m. näher. Angabe er 5 unter K. M. 32 an die Geſchäftsſtelle. 9134 Mansartle leer, zu mieten geſucht, möglichſt Walbhof oder Neckarſtadt. 9165 Angeb. unt. L. G. 52 an die Geſchäftsſtelle. LeefesLimmer z. Einſtellen von Möbel geſucht. Angebote unter K. X. 43 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 9153 Geſchäftsleiterin ſucht für ſich u. ihre Mutter E Haae und Küehe geg. Dringlichkeitskarte. Angebote unt. X. E 46 a. d. Geſchäftsſt. B985 2 Iimmer möbliert oder leer, mit Kochgelegenheit von beſſ. Ehepaar ſof geſucht. Angebote erbeten unter K. L. 31 d, d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.—.35 Tausche meine ſchöne in der erſt. Etage gel. 1 Zimmer u. Küche mit Abſchluß geg. ebenſolche oder 2 große Zimmer. Angebote erb. unter L. B. 47 an die Geſchäftsſtelle. 49158 J Kele Näane von ruhigem Ehepaar per 1. od. 15. Oktbr, zu mieten geſucht. Angeb. unter K. G. 27 an die Seſchäftsſtelle fill. l an zu vermieten. 9106 Ackerſtraße 13. 3. St. Uaäl möbl. zep. Ammer mit Penſion per 1 Okt. zu vermieten. B4019 Suiſenring 24. 4. St. Schönes gut mödliert. Zimmer zu vermieten 2912¹ Viehhofſtr. 11/18 IV. Ils. Cendütl. Immer. an nur beſſ. Herrn ſof. zu vermieten. 9138 L2. 3, 3. Stock Unt möbliertes Mohn- U. Schlafemmer — 8 errn zu ver⸗ 15 8*9152 Wgupprecl 7. part. Sehr aut möbliertes Schlaf- und Herrenzimmer 5. 1, 4. Stock(Nähe Börſe) ab 1. Oktober zu vermieten. 5⁴063 ſlir. helles Limmer 1 Treppe hoch, auf die Breiteſtr. geh., auch für ae Ne unt K au F. 26 A e unt. ae.— ¹19 11 1 Hof part., ſep. Eingang. pirp zu vermieten. An⸗ bote unt K. O. 34 an 15 Geſchäftsſt. 29140 dirölleres Magazin zu vermieten. B4068 Näheres: Sandhofen, Schönauerſtr. 28. Fräulein. 21 Jahre, evgl., aus gut. Familie. häusl. erzog., Geſchäfts⸗ tochter. mit ſchön. Aus⸗ ſteuer, wünſcht einen Herrn in geſich. Poſition zwecks ſpäterer 59150 Neirat kennen zu lernen. Zu⸗ ſchriften mit Bild, das ſofort zurückgeht. erbet. unter K. W. 42 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Int. Fräul., Mitte 30, evgl., mit tadellof. Ver⸗ gangenh., vollſt. Wäſche⸗ ausſteuer, berufl. tätig, wünſcht beſſ. Herrn kenn. zu lernen zwecks ſpät. Neirat 89 0 unt. K. H Wbee H. 28 Fränleln, 15 J. alt, aus ſehr guter Familie, wünſcht Herrn in guter Stell. o. beſſ Geſchäfts⸗ mann, auch Witwer mit —2 Kindern zwecks Heirat kennen zu lernen. Zu⸗ ſchriften unter L. C. 48 a. d. Geſchäftsſt. 9101 Ereee Herr, 30 Jahre, ſucht ee 8 unt. K. J. 25 ——— —————————— —— ———— — — rr ————t—— Tgisch— Franzüstsch 9205 8. Seite. Nr. 431 Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) 41 +. N i National-Theater Mannheim MHittwoch, den 17. September 1924 Miete D. Nr. 2 Zum etsten Male: 4 Kolportage Komödie in einem vofspiel und diei Akten nach z2wanzig jahren von Georg Kaiser. In Szene gesetzt von Eugen Felber. Anlang 1½ Uhr. Ende gegen 10 Uhr Graf ſames Stjernenhö Karin Hans Godeck Rarin, geschiedene Oräfin Stjernenhõ geb. Bratt Erik, beider Sohn Etbgräfin Stjernenhõ Miß Grove Baron Barrenkrona Alice, se ne Tochter Knut Bratt 0 Frau Appelblom Acke, ihr Sohn Lindström Johannsson, Pförtner Ein Lakai Laura Wagner Rudolf Wittgen Lene Blankenfeld Helene Leydenius Willy Birge. Elvira Erdmann Josef Renkert Else von Seemen Walter Felsenstein Ernst Sladeck Fritz Linn Harry Bender Friedriehspark. Heute Mittwoch ½4 bis ¼½7 Uhr& Machmittags Lonzert iratt ist der erste „Roslta Eilm, den Ernst Lubitsch, bekann als Schöpte von„Ma dame Dubairy“ usw. in Amerika machte Ein Glanzstück Maly Pickiord als Rosita Dieser Liebling von 5 Erdteilen verfügt über einen seſtenen Charme dessen man sich schwel entziehen kann Eine hübsche, graziöse Fimhandlg. dabei üußeest pannend und anregend Ein ausgezeichnet. Pilm Jeden Fag bei aus- verkauftem Haus. im 8180 Palast-Theater Frduenvgrein der Irnirgligiäsen Bemeinda. Am Freitag, 19. Sepfember, abends halb 8 Ahr, ſpricht Frau Steuernagel-Drews Ther„Autgaben und Tiele des Fauen- Weleins der Heirellgiäsen demeinde“ Hierzu ſind alle weiblichen Mitglieder der Ge⸗ meinde freundlichſt eingeladen und wird um pünkt⸗ liches Erſcheinen gebeten. 9191 Der Vorstand. Hausirauenbund. Donnerstag. 18.Sept., nachm. 2½ Uhr im Palast-Theater, Breiteſtr. Fortrag von Frau Dr. Marga üarnich uber„Räljonelle Wäschebehandlung“ mit Filmvorführung. Eintritt frei. 6770 Zurück. 9167 N Dr. med. Osferfag, Frauenerzi en. L 7, 4a Fernspr. 00 schnell und sicher. C2, 2, 1 Treppe. — Am Freitag, 19 Sept., beginnt im„Kaſino“, R 1. I. am Marktplatz. für ſüüngere u. äitete Damen, Hausfrauen u Mädchen ein überall mit größtem Beifall aufgenommener, gründlich bildender zwei⸗ tägiger 9143 Tafel-Deck- u. Jervier-Kurſus verbunden mit Unterricht über geſellſchaftl. um. gangsformen und moderne Gaftichkeit. Der prakt. Unterricht wird mit dem dazu gehötenden Tafel⸗ gerät erteilt und eignen ſich Damen alle Kenntniſſe im Tafeldecken und Servieren an für einfache und größere Eſſen, Familienfeſte, Frühſtückstiſche. Gabeiſrühſtück. Kaffeekränzchen, Teeabende, kalt. 0 Büfett ꝛc., Servierregeln fär Hausftauen und Be⸗ dienſtete, Serviettenbrechen, Tiſchdekoration, ge⸗ ſellſchaftl. Verkehr. Beſuche, Einladungen, Gäſte⸗ Empfang, der Tiſchnachbar, die Tiſchkarte, das Benehmen bei Tiſch. Tageskurſus von—6 Uhr. Abendkurſus von 712—10½ Uhr. Honorar 6 Mk, ohne weitere Auslagen, zahlbar bei Beginn. Nonzbuch mitbringen. Hans und Ida Swiderskq.(jabr. Praris. Läse— Butter 40˙% Weichkäse Pld 80. Prima Butter en. 50. „D 2, 11 Oe Hhrencen Hulieilen ſii. Meubiſt ui. Aleqdiuie iorq Acõbe von Jiumo Heus Droſe AKcrlliuie li. Adinlel liin Aruße AI HHoOil, lclimiltciqs du. Cieſellſchiciſtsſleicleuaus ufe pDο,.,t von oe Hrma Fefemſæe HGufnenn Heitcic des IO ricichim. A ul. abendls O Llhus Kcimisicic; d. 20. abeœsicls Hlas. Vtzeſgenmunseten eſgenen Gœschcfhrdumen 22 en loruhrunqen qortiæti- DVornehme ſonmusik. erbelſebte HeOINEUντ U,α BUDEDSCHHictstællæH Hige, Jee u. Gebòc ionm Cnditorei Chmig Rlbe gebriicle Ocris MAu¹s Aiamnliein: OG, · Fel. ſloou dics Cecec on un He, lne qU e M. benelureq untuge, Honnheimæę. gogememcioſt æugeuendet 5 Harſen dſæ oſein zum Cintrſſ herechtiqen mO msicq cn J3. zum Preßse uon Hi A=(Ein,chi. bem verehrl. Publikum von Mannheim die höfl. Mitteilung, daß ich das Restaurant und Kaffee „Harmanie“ bindenhuf Balllaus zeclen ·0210 reiche Auswahl, preis- wert bei 1201 N Grüheres Milchgütchen) 11 K el Miitwoch-Abend äübernommen habe. 920¹ EE ½ 8 Uhr Für reichhaltige Küche, Ia. offene Weine Plano-Lager und Biere sowie für prompteste Bedienung ist bestens egehgchaftta Sorge getragen. Nachmittags Kaffeebetrieb im 0 3, 10. 1 sowie 865 ee 17 75 ich meine Freunde eeeeeeeeeeeee und Gönner ganz besonders einlade. Neuanferii en 77 Karl Bentz von Kleider—— u. müll. 4 al langlähriger Oberkeliner des Restaurant Perkola U. d. Lbelle Wäſche, wie 9186 elhül. Anschla an Touren ete. f. Sonn⸗ tags? Angebote unter L. K. 55 a, d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*9171 Flieken in u. außer dem Hauſe. Mayer, Kleine Wallſtadiſtr. 8, Mittwoch und Donnerstag Schlachtfest mit Ia. Kallstadter Saumagen. Edelftichse(echife Silber-, Plæau-, Weig-, Kreęeuz-, SowWie Nord. AlesKefuchse) Luchse, WoSlfe, Skurks, Opossurn uswW. Pelzlacken, Pelzmäntel in Seal, elekfr. Bibereffe, Seeruurid, SlinKs, Fohler, Piserp, Nufrie, allerneuesfe Modelle. Alles Primea KUrschnerarbeif in elegerfer Vererbeifurig. Aferfigqumgeri mechi Maßb, soWie Urmerbeifurigeri irn eigener KUrsctmerei. 8520 Pelzhaus Schüirifz 0 7, 1) Schutz:NHarke. Gesetzl. geschützt 08 Tſeſſiang eifen-· Flocke es gibt nichts Zesseres! Photographien reiz. Kinderaufnahmen Labensmittelhaus; Tel. 3243 Karl Stamm 6 7, 14 e eee prucksachen Minamm K. Haumüller Tel. 5082 d lelent prempt Berliner Atelier H 1,! 8057 Damenkleidern, Kostümen und Mäntel preis Mk 3000 wegen senſtraße 14, part., von 10—4 Uhr. 2 Wohnhaus 3 zum Preis bis zu 20% des Schätzungsweg zu kaufen geſucht. Gefl. Angebote unter Q. H. 189 a Geſchäftsſtelle ds. Blattes. in tauſend Scherben am Für Rerrsdkalten Gelegenheitskauf! Ein neues komp! Schlafzimmer, afl⸗ klaſſiges ſtilechtes e enee Spezialgeſcha zu egzug um Mk. 15 chül⸗ verkaufen. Erfr. Ludwigshafen, 5 4053 — n die e AüStlelele. 8, Onkel⸗ Bubi hat ſeine Zerſtörungswut an derlelbe Toilettenſpiegel ausgekobt und nun liegt t der Boden. Da komn ßieht Onkel gerade herein, um ſich zu raſieren, aßt ihn, die Veſcherung Ein heiliger Zorn e digt mit und Bubi muß eine gehörige Moralprenen des anſchließenden chhthmiſchen Armbeweguren ſich Onkels über ſich ergehen laſſen. Onkel ſaechend. nun nicht raſteren und jammert dementſp mittels Doch Bubi weiß Rat. Er ſtellt Onkel eiſch und Büdo geputzten Rohrſtiefel auf den Tiſh ſiehe, der Onkel lacht übers ganze Geſiche, fegel der Hochglanz auf dem Stiefel gibt einem ferlig nicht viel nach. Er frägt Bubi, wie er den Bot⸗ gebracht habe, und Bubi bält ihm einee huh. trag über die Vorzüge des erſtklaſſigen Falzs putz Büdo, erhalß Büdo erzeugt im Nu ſchönſten, dar aßfärh Hochglanz, welcher auch bei Regen nich ſhmn 7 Kleider u. Strümpfe werden alſo nicht Büdo iſt aus feinſtem Terpentinöl heund er⸗ macht das Leder weich und geſchmeidi höht die Lebensdauer der Schuhe. Sie deshalb nur Büdo und mer Büdo⸗Terpentinöl ⸗Creme Empfehle mich im Antertigen von mmmeeeeeeee Druckerei Dr. Haas, G. m. b.., E E, 2 bei billigster Betechnung. B39511 Immer für die Schuhe nehme. K. Büdowerl, chem. Fabrit, Schwenningen 4. 4—