Sezugspreiſe: Iu mannheim und Amgebung wöchendeich Sold⸗ pfennig. die monatlichen Bezieher verpflichten dich bel eptl. Ronderung der wirtſchaſtlichen verhältniſſe notwendig dend 9 3 po ſt⸗ eckkonto n 17890 Rarlsruhe.— Hauptgeſchäſts ſtelle Mannhelm E e,.— Seſchäſts⸗Nebeuſtelle neckarſtadt, Wald⸗ dofſtr. 6, Fernſpr. Nr. 7041, 7942, 793, 7046, 7036. Telegr.-Ror. 8 m hei Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 2 eneralanzelg Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeitung Vadiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 432 Anzeigenpree nach Tarif, bei vorauszahlung prs eln⸗ ſpaltige Kolonelzelle für Rllgemeine Nnzei„% Soldmark Reklamen.— Soldmark. zue finzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Aus gaben wirs keine verantwortung über⸗ nommen. Höhere Sewalt, Streiks, Setriebs ſtörungen uſw. derecht en zu keinen erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchründte Ausgaden oder für verſpätete Rufnahme von Ru⸗ zeigen. Zuftr. ö. Lernſpr ohne Sewühr. Serichtsſt. maunbeim. Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Technik Aus Seld u. Harten Wandern u. Neiſen ——ůů————ũ—— erN 1 Ne Aurchfährung des Ddas zweite Stadium 21. September bis 21. Oklober Wie das„Echo du Rhin“ berichtet, hat die interalliierte Rhein⸗ landkommiſſion unter dem Vorſitz des franzöſiſchen Oberkommiſs⸗ ars Tirard ſoeben die Maßnahmen getroffen, die für das zweite Stadium des Londoner Protokolls beabſich⸗ ligt ſind, das am 21. September beginnt und eine Uebergangs⸗ periode von dieſem Termin bis zum 21. Oktober vorſieht. Zu dieſem Zwecke hat die Rheinlandkommiſſion eine Verordnung er⸗ laſſen, die die völlige Aufhebung der Zollpoſten entlang des Rheines verfügt, nachdem die Zollerhebung ſchon vom 9. Sep⸗ tember ab durch eine frühere Entſcheidung der Rheinlandkommiſ⸗ ion aufgehoben worden war. Außerdem hat die Rheinlandkom⸗ miſſion verfügt, daß die Zollbehörden, Ein⸗ und Ausfuhrſtellen uſcww. von jetzt an die deutſchen Vorſchriften und Tarife, wie ſie im übrigen Reichsgebiet geltend ſind, zur Anwendung brin⸗ gen ſollen. Die deutſchen Geſetze, die ſich auf dieſe Gegenſtände ölle, Ein⸗ und Ausfuhrſcheine, Kohlen, Forſten uſw.) beziehen und ſeit dem 11. Januar 1923 erlaſſen wurden, deren Anwendung im beſetzten Gebiet aber von der interalliierten Rheinlandkommiſ⸗ ſion nicht zugelaſſen worden waren, treten mit dem Datum des September wieder in Kraft. Die interalliierten Dienſtſtellen bleiben entſprechend dem Londoner Protokoll bis zum 21. Oktober n Kraft und werden die Einnahmen für Rechnung des General⸗ dahlungsagenten der Reparationskommiſſion in Empfang nehmen. Wie das„Echo du Rhin“ hinzufügt, iſt dieſe Ordonnanz von den alliierten Oberkommiſſaren im Einvernehmen mit dem italie⸗ Aiſchen Delegierten beſchloſſen worden. Die Räumung der Flaſchenhälſe In dieſen Tagen erwartet die Stadt Remagen wieder Ein⸗ duartierung. Die wegen der Räumung des Flaſchen⸗ bhalſes zurückkommenden Marokkaner werden auf längere Zeit rt Aufenthalt nehmen. Vorläufig muß die Mädchenſchule zur rfügung geſtellt werden. Der Kreisdelegierte hat jedoch die chaffung von Baracken in Ausſicht geſtellt, die vor der Stadt gerichtet werden ſollen, was für den Schulbetrieb und für die albeſitzer eine große Erleichterung bedeuten würde. Weitere Freilaſſung politiſcher Geſangener Wie wir erfahren, ſind heute morgen aus dem alten Land⸗ gerichtsgefängnis in Zweibrücken, in welchem 1 die ſoge⸗ nannten Ruhrgefangenen befinden, politiſche Gefangene ent⸗ aſſen worden. Unter ihnen befand ſich der Eiſenbahnoberinſpek⸗ tor Gottfried, der zu 20 Jahren Zwangsarbeit verurteilt wor⸗ n war und der zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilte Land⸗ wirtſchaftslehrer Goerges. Bei den entlaſſenen Ruhrgefangenen andelt es ſich um folgende Fälle: Dreyer, Frey Seene rube(10 Jahre), Gruber(lebenslänglich), Hame(lebenslänglich), 0 ringenieur Hauer(10 Jahre), Herder(10 Jahre), Jenſen, Krein 0 Jahre), Lauth(lebenslänglich), Leeres 10 Jahre) Lünſter, Mar: N8 lebenslänglich), Mazurkat(ſechs Monate), Morhaupt(10 Jahre), e(10 Jahre), Rupprecht(10 Jahre), Saſſe(der in dem be⸗ ten Mainzer Sa 10 Das problem der interalliierten Schulden Frankreichs Vorzugsbehandlung (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington. 17. Sept. Die Neigung der amerikaniſchen Re⸗ derung. Frankreich für ſeine Schuldentilgung leichtere Be⸗ Ungungen als England zu gewähren, auf die in Berichten der den Preß wiederholt hingewieſen worden iſt, wurde heute durch offiziellen Sprecher des Weißen Hauſes beſtätigt. Er erklärte, f00 es die Anſicht des Präſidenten Coolidge ſei, die Zahlungs⸗ ſich gleit der Schuldner bei der Stellung der Bedingungen zu berück⸗ ſchligen, und führte aus, daß Frankreich und Falien in deſer Hin⸗ 10 mit England nicht aleichgeſtellt werden können, da die Zahlungs⸗ 7 ghiateit des letzteren zweifellos höher ſei als die der beiden erſt⸗ ſolannten Stagten England könne keinen Widerſpruch gegen eine d olche verſchiedenartige Behandlung der Schuldentilgung erheben, da Schuldentilgungsabkommen, das kürzlich mit Eng⸗ getroffen wurde, letzterem ausdrücklich ein Einſpruchs⸗ diacht gegenüber einer Vorzugsbehandlung anderer Staaten in deeler Hinſicht vorenthält. Wie ich erfahre, glaubt mim auch nicht, 8 England gegen die Gewährung leichterer Bedingungen an mankreich opponieren würde, mit Hinſicht auf die Uebereinſtim⸗ ung. die zwiſchen Herriot und Macdonalbd beſteht. In Negierungskreiſen ſtellt man feſt, daß Frankreich weder offi⸗ noch inoffizfell ſeine Bereitwilligkeit, die Diskuſſion über dieſe ge zu eröffnen, zum Ausdruck gebracht hat. An Wie ich erfahre, hat der Plan Hurleys keine Ausſicht auf denahme. Der Grundgedanke ſeines Planes, einen großen Teil duſt durch Frankreich bezahlten Summen in der franzöſiſchen In⸗ ſef ris zu inveſtieren, ward als abſolut unannehmbar ange⸗ den. Er ſtellt nach der Anſicht leitender Kreiſe einen unverhältnis⸗ Möles großen und durch nichts gerechtfertigten Abſtrich von den zu lenden Summen dar. die der neue däniſche Landthing 1 Dei den geſtern ſtattgefundenen teilweiſe Ergänzungswahlen den däniſchen Landthing verteilen ſich nach der amtlichen Veſtſtellung die gewählten Wahlmänner folgendermaßen: Sozial⸗ Madraten 11 Mandate(plus 2 gegen 1920), radikale Venſtre drei dlandate(unverändert), Venſtre 8(minus), Konſervative 6 Man⸗ ie lunverändert). Narher neue Landthing. der in ganzen 76 Sitze umfaßt, wied alſo Venst n aus: 24 Sozialdemokraten, 8 Vertretern der radikalen dün ſtre, 31 Vertretern der Venſtre und 13 Konſervativen.„Damit Nalle die wichtigfte Angelegenheit, die augenblicklich die däniſchen arlamente beſchäftigt, die Abrüſtungsfrage, erledigt Aor⸗ nn man kann nicht annehmen, daß die Venſtre und die nbewallven. die die Mehrheit haben, der Abrüſtung zuſtimmen * botageprozeß zu lebenslänglicher Zwangsarbete Londoner Abkommens verurteilt worden war), Schade(20 Jahre), Schlüter(20 Jahre), Schneider(lebenslänglich), Schnitzler, Starke, Werre(20 Jahre) und Wieſe(20 Jahre). In dem Ruhrgefängnis befinden ſich noch etwa 25 Gefangene, die nach deutſcher Auffaſſung als politiſche Gefangene zu betrachten ſind, und deren Freilaſſung auf Grund der Amneſtieverfügung zu erwarten ſteht. Dagegen iſt über das Schickſal der in der ſogen. Pfälzer⸗Abteilung befindlichen 17 jugendlichen Pfälzer, deren„Ver⸗ gehen“ ſamt und ſonders gleichfalls als politiſche anzuſehen ſind und die deshalb ebenfalls freigelaſſen werden müſſen, bis zur Stunde noch nicht entſchieden. Geſtern abend trafen in Aachen aus dem Zuchthaus in Lünen kommend die wegen verſuchter Sabotage bei Duisburg⸗Hoch⸗ feld ſeiner Zeit zum Tode verurteilten und nachher zu lebens⸗ länglichen Zuchthaus begnadigten politiſchen Gefangenen Graf, Keller, Schulze, der Sohn der Dichterin Ilſe v. Stach, Klingenberg und Lorbeer ein. Mit ihnen kamen auch die ſeiner Zeit wegen Sprengverſuche am Bahnhof Ronhaide bei Aachen zu längeren Zuchthausſtrafen verurteilten Menzel aus Stolbertz und Neuhaus aus Aachen. Die befreiten Landsleute wurden vom Rotem Kreuz betreut und kehren heute in ihre Heimat zurück. Regierungspräſident Dr. Makheus in der Gefangenenanſtalt 5 Zweibrücken Geſtern traf der pfälziſche Regierungspräſident Dr. Matheus in Zweibrücken ein und begab ſich mit Oberſtaatsanwalt König in die Gefangenenanſtalt zum Beſuch der aus der Pfalz ſtammenden 17 politiſchen Gefangenen. In Gegenwart der Bezirks⸗ delegation wurde die Lage der Gefangenen, die ſeit dem Ab⸗ ſchluß des Londoner Abkommens ihre Freilaſſung ſehnlichſt erwar⸗ ten, eingehend beſprochen. Auch wurde Aufklärung über die von deutſcher Seite ſofort nach dem Londoner Uebereinkommen zur Befreiung der Gefangenen eingeleiteten Schritte gegeben und darauf hingewieſen, daß nichts unverſucht gelaſſen werde, um die noch im Wege ſtehenden Schwierigkeiten zu beſeitigen. * der Stand der Ausgewieſenenfrage ſel Berlin, 17. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Ueber den Stand der Ausaewieſenenfrage hören wir an zuſtändiger Stelle: Im altbeſetzten Gebiet iſt bisher 1300 Privatperſonen und Beamten(die Angehörigen ſind dabei nicht mitgerechnet) die Rückkehr geſtattet worden. Dieſe Beamten dürfen ſofort ihre Arbeit wieder antreten. Weiteren—600 iſt die Rückkehr geſtattet, doch müſſen ſie vorerſt noch einige Formalitäten aufarund der Ordonnanz 29 erfüllen, ehe ſie ihre Poſten wieder einnehmen können. Günſtiger iſt die Lage im Einbruchsgebiet: da war bereits allen Aus⸗ gewieſenen außer der Schupo und 64 namentlich genannten Perſön⸗ lichkeiten die Erlaubnis zur Rückkehr erteilt worden. Sie iſt jetzt ausgedehnt worden auch auf die Schupo und alle Beamten mit Aus⸗ nahme von ſechs. Sechs weiteren iſt zwar die Rückkehr geſtattet, doch dürfen ſie nicht ihren Poſten wieder einnehmen. Die Rückkehr⸗ erlaubnis erſtreckt ſich auch auf die Angehörigen der Schupo. In der belaiſchen Zone ſteht eine entſprechende Regeluna bevor. D Die Eröffnung des deutſchen Kolonialkongreſſes Aufgenommen durch die eigene Radioanlage des „Mannheimer General⸗Anzeiger“ OBerlin, 17. Sept. Heute früh wurde in der Univerſität der Erſte deutſche Kolonialkongreß nach dem Kriege unter dem Ehrenpräſidium des früheren Gouverneurs von Togo, dem Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg, eröffnet. Unter den überaus zahlreich Erſchienenen waren natürlich alle führenden Perfönlichkeiten der früheren deutſchen Kolonialverwal⸗ tung zu ſehen ſowie die offiziellen Vertreter der Reichsregierung. Nachdem der Kongreß durch den Herzog Adolf Friedrich zu Mecklenburg eröffnet war, begrüßte der Rektor der Univerſität, Prof. Dr. Röthe, die Verſammlung. Nach ihm ergriff der Prä⸗ ſident des Kongreſſes, Exz. Dr. Seitz, das Wort und ſetzte die Gründe auseinander, die zur Einberufung des Kolonialkongreſſes geführt haben. Deutſchland könne ſeine nationale Selbſtändigkeit nur wieder erlangen, wenn es Kolonien habe. Ueberall auf der Welt habe eine Induſtrialiſierung eingeſetzt, die auf die Dauer das Beſtehen kleiner Induſtrieſtaaten unmöglich mache und eine Um⸗ ſtellung der Golddeviſe bedinge. Dieſe Umſtellung ſei in Deutſchland nur möglöch, wenn es ſich in irgend einer Form wieder kolonial betätigen könne. Geſchehe dies nicht, müßten größere Teile des deutſchen Volkes verhungern und Deutſch⸗ land wäre künſtlich zu dem gebracht, wofür es zu Unrecht ver⸗ ſchrieen ſei, zu einer Gefahr für die Ruhe der Welt, wenn uns nicht der für unſere Volkszahl und unſere Kraft entfallende Teil der. Erde zur Verfügung geſtellt werde. Die Kolonialfrage habe aber nicht nur eine wirtſchaftliche, ſondern auch eine ideelle Seite, denn kein Volk könne beſtehen, wenn es nicht an der Entwicklung der geſamten Welt teilnehme. N Rückkehr von Deutſchbalten nach Lettland Ein lettiſches Blatt bringt die Mitteilung, daß viele Balten, die nach Deutſchland gezogen waren, jetzt wieder nach Lettland zu⸗ rückkehren wollen. Es laufen von ihnen in großer Zahl Geſuche um Aufnahme in den lettländiſchen Staatsverband ein. Die meiſten von ihnen haben Lettland während der Bolſchewiſtenzeit ver⸗ laſſen. Die Geſuche werden bewilligt, falls die Bittſteller ſich nicht gegen den lettländiſchen Staat vergangen haben. Hieran anknüpfend bemerkt die„Rigaiſche Rundſchau“: Leider ſind uns viele Fälle be⸗ kannt, wo notoriſch unpolitiſchen Perſönlichkeiten die größten Schwierigkeiten bei der Rückkehr in die Heimat bereitet worden ſind. Wir würden es dankbar begrüßen, wenn künftig dieſe Schwierig⸗ keiten beſeitigt werden. 65 *Malland, 17. Sept. Der bekannte deutſche Rhönſegelflieger Martens wird ſich an dem erſten italieniſchen Wettbeberb für Der öſterreichiſche Metallarbeiterſtreil Die Kommuniſtin Ruth Fiſcher am Werk (Von unſerm Wiener Mitarbeiter) Wien, 15. Sept. Oeſterreich befindet ſich inmitten eines ſchweren ſozialen Kampfes. Seit vorigen Donnerstag, zehn Uhr vormittags, ſtehen in Wien ungefähr 100 000 Metallarbeiter im Streik. Vorläufig läßt es die Gewerkſchaft bei dieſem Einſatz bewenden, aber ſie kündigt an, daß allmählich die ganze öſterreichiſche Metallarbeiterſchaft auf⸗ geboten würde, wenn es nicht bald zu einer Einigung käme. Ins⸗ geſamt wären dies etwa 200 000 Menſchen, alſo ein Fünftel oer in der Induſtrie, in Handel und Gewerbe überhaupt beſchäftigten Ar⸗ beiter. Im Notfalle ſollte jedoch noch weiter gegriffen werden. Die kleine Republik hat ſeit ihrem Beſtand manchen Ausſtand erlebt und Poſt, Telegraph, Telephon und ſogar die Eiſenbahnen gelegent⸗ lich lahmgelegt geſehen. Nichts reichte aber an die Bedeutung des gegenwätzigen Lohnkampſes heran und ſowohl die Unternehmer wie die Arbeitnehmer ſind ſich dieſes Umſtandes bewußt. Die öſterreichiſchen Gewerkſchaften ſtehen, das muß anerkannt werden, unter der Führung von maßvollen klugen Leuten. Inner⸗ halb der Sozialdemokratie befinden ſich die Gewerkſchaftler auf den⸗ rechten Flügel und ſie haben in den Tagen des Radikalismus für die Haltung der mit dem Kommunismus liebäugelnden„Doktoren“ kein Verſtändnis aufgebracht. Die Metallarbeiter ſind zuerſt darauf eingegangen, den Lohn vom Index loszulöſen und ihrer Führer haben ſeit Monaten lebhaften Widerſtand gegen einen Geſamtſtreit geleiſtet. Erſt als der Reihe nach ein wilder Ausſtand nach dem anderen in die Erſcheinung trat, als in Wien 20 000 Metallarbeiter auf eigene Fauſt die Betriebsſtätten verließen, entſchloß ſich die Ge⸗ werkſchaft die Kampfesloſung auszugeben. Sonſt wäre ſie von den radikalen Hetzern und beſonders von den Kommuniſten vielleicht völlig ausgeſchaltet worden. Den Metallarbeitern geht es heute ſchlecht. Das geben auch die Unternehmer zu. Am Beginne der Inflation gehörten gerade die in der Metallinduſtrie Arbeitenden zu den Friedensgewinnern, denn ihre Einkünfte ſtiegen mit der Entwertung des Geldes um die Wette. Heute jedoch erhält ein Hilfsarbeiter 280 000, ein gelernter Arbeiter 450 000 Papierkronen in der Woche, vorausgeſetzt daß er das Glück hat, in einem vollbeſchäftigten Unternehmen kätig zu ſein. Die For⸗ derung nach einer 150 Mufbeſſerung iſt alſo an ſich berechtigt: ſie entſpricht der Teuerung, die nach dem Inkrafttreten des neuen Zoll⸗ tarif noch zunehmen wird. Aober nicht nur die Metallarbeiterſchaft, auch die öſterreichiſche Metallinduſtrie leidet. Viele Betriebseinſchränkungen ſind ſchon not⸗ wendig geworden, weitere dröͤhen. In Steiermark iſt die Roheiſen⸗ produktion jetzt auf einen Hochofen beſchränkt. Die Maſchinen⸗ induftrie bietet— von wenigen Ausnahmen abgeſehen— bloß für 40 bis 50 Prozent ihres normalen Arbeiterſtandes Platz. Dabei wird die deutſche Konkurrenz auf dem Weltmarkt für die öſterreichiſchen Unternehmer immer fühlbarer, ſo daß eine förmliche Ana ſt ſtüöm⸗ muna zu beobachten iſt. Dazu kommt noch, daß die Metallindu⸗ ſtriellen in der Tſchecho⸗Slowakei, die derzeit ſchlecht beſchäftigt ſind, bald große Anſtrengungen machen dürften. um Abſatz zu finden. Die Ausſichten ſind demnach alles eher als roſig. Das iſt auch den Füh⸗ rern der Arbeiter bekannt und der Abg. Domes bat ſelbſt mehr als einmal darauf hingewieſen. Die erſte Antwort, die von den Induſtriellen auf die Lohnfor⸗ deruna erteilt wurde, lautete nicht nur ablehnend. ſondern ſie ent⸗ hielt auch das Verlangen, daß der Achtſtundentag aufgehoben, bezie⸗ hungsweiſe daß der geſetzliche 50prozentige Aufſchlaa für die Ueber⸗ ſtunden weafalle. Dieſer Wunſch wurde von den Arbeitern als„Vor⸗ ſtoß gegen die ſozialiſtiſchen Errungenſchaften“ empfunden und er rief eine ſtarke Erregung hervor. Die Unternehmer hatten dieſe For⸗ mulierung gewiß nicht ſo ſchlimm gemeint, wie es auf der andern Seite dargeſtellt worden iſt. und ſie ließen den bekämpften Satz ſpä⸗ ter ausdrücklich fallen. Dagegen wurde von den Vertretern des Wiener Induſtriellenverbandes in ihrer letzten Erklärung vor dem Streik geſaat:„Ein Beſtreben. die materielle Lage der Arbeiterſchaft wirklich zu verbeſſern, kann daher nur von der Grundidee ausgehen. das Lohneinkommen zu erhöhen, ohne die Erzeu⸗ aunaskoſten zuerhöhen.“ Mit anderen Worten: die Unternehmer, die unter dem ſtaat⸗ lichen und kommunalen Steuerdruck und unter Bankzinſen von 30 Prozent aufwärts ſeufzen, wollen, daß dieſe Laſten geprüft und ver⸗ mindert werden. Muß die Bank⸗ und Valutenumſatzſteuer aufrecht bleiben: muß die Fürſorgeabgabe, die rund 4 Prozent von den Lohn⸗ ſummen ausmacht, im bisherigen Umfang fortwirken: muß die wür⸗ gende Körperſchaftsſteuer in ihrer vollen Schwere fortbeſtehen? Die öſterreichiſche Induſtrie iſt mit zwei Dritteln ihrer Erzeuaniſſe auf die Ausfuhr angewieſen: ſie hört auf zu leben, wenn ſie ihre Kon⸗ kurrenzfähiakeit einbüßt. f ie es heißt wäre die Regierung ſchon geneigt, die Valu⸗ ten⸗ und Bankenumſatzſteuer auf ein Zehntel zu vermindern. Der Ausfall von 500 Milliarden Papierkronen könnte durch die Mehr⸗ erlöſe auf Grund des neuen Zolltarifs gedeckt werden. Aber der Bundeskanzler und der Finanzminiſter ſind in Genf, wo Oeſterreich eben wieder einen Backenſtreich bekommen hat und die Rückkehr dürfte noch eine Woche auf ſich warten laſſen. Darin liegt für die Beendigung des Streites eine große Schwierigkeit. Vorläufig ver⸗ halten ſich die Streikenden ruhig und die Ordner bieten alles auf, um die Disziplin zu wahren. Auch finden zwiſchen dem In⸗ duſtriellen⸗Verband und dem Metallarbeiter⸗Verband Verhandlun⸗ gen ſtatt. Der ſozialdemokratiſche Bürgermeiſter von Wien, Seitz, hat das Abreißen der Fäden verhütet. Doch jeder neue Tag ſteigert die Nervoſität. Und von Links, ven Unverantwortlichen wird geſchürt... Jüngſt konnte man in Wien Anſchläge leſen, mit denen die„Maſſen“ aufgefordert wurden, in einer Verſammlung Frau Ruth Fiſcher, Mitglied des deut⸗ ſchen Reichstages über das Thema: London oder Moskau zu hören. Nun, dachte man, kommt Wien zu einer traurigen Ehre. Doch nicht viele mochten dem Lockrufe gefolgt ſein, denn die kommu⸗ niſtiſche Partei hat in Oeſterreich vollſtändig abge⸗ wirtſchaftet. Ihre Daſeinäußerung beſtand ſeit Jahr und Tag in Krachs innerhalb der Führerſchaft. Zuerſt wurden lärmend die„Intellektuellen“ abgeſägt. Zuletzt vernahm man ſtaunend, daß ſogar„Gerone“ Toman, früher der oberſte Führer und Frey, aller Stellen enthoben und zur zweijährigen unfreiwilligen Arbeit in Rußland verurteilt wurden. An die Krippen— und Moskau äßt ſich von Zeit zu Zeit bewegen, Geld zu ſenden— dröngten ſich bis⸗ her gänzlich unbekannte Perſonen, die ſich mit einemmal als Ver⸗ fechter des einzig echten Bolſchewismus gebärdeten. motorloſe Segelflüge auf der Hochebene von Aſiggo vom 1. bis 15. Oktober beteiligen. „Bold erfuhr man, daß an der letzten Säuberungsarbeit Ruth Fiſcher hervorragend beteiligt war und die„Arbeiter⸗Zeitung 2. Seite. Nr. 432 Mannheimer General- Anzeiger(Abend · Aus gabe) Mittwoch, den 17. Sepfember 1924 Agerte nicht, die tobende Parlamentarierin vorzuſtellen. Frau Ruth Jiſcher hörte ehedem auf den Namen Elfriede Friedländer. Als Gattin des Kommuniſten Friedländer hat ſie— eine Wienerin— nach dem Umſturz als kommuniſtiſche Führerin in ihrer Heimat⸗ ſtodt gewirkt und durch ihren ungebärdigen Rodikalismus von ſich reden gemacht. Indes, Wien war für die Stürmerin zu„gemütlich“ zu„zahm“ und Frau Friedländer überſtedelte nach Deutſchland. Die kleine Elfriede iſt mittlerweile die„große“ Ruth geworden und von Moskau für würdig erachtet, die öſterreichiſchen Kommu⸗ niſten, das heißt die letzten Reſte der Partei zu ſammeln und mit Tatkraft zu erfüllen. Neues Leben ſoll aus den Ruinen erblühen. Da iſt ein Rieſenſtreik ein„willkommenes Ereignis Läßt ſich doch vielleicht Oel ins Feuer gießen und den ungeduldigen Häuptern in Moskau ein kommuniſtiſcher Befähigungsnachweis erbringen? Zum Verwirren und Aufwiegeln braucht man nicht viele. Wenn nun guc mfſen Nunh dieen aurgewieſen worden iſt, erhöht ſich die Gefahr des Metallarbeiterſtreiks durch die un Dränger von Tag zu Tag erheblich. „ Stürmer und . — Die ſtrittige Ulſtergrenzfrage r, London, 17. Sept.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Es ſcheint, daß die Parlamentsſitzung für den 30. September unvermeidlich ſein würde. Die im Landhauſe des Premierminiſters von Ulſter, Graig, abgehaltene Miniſterratsſitzung hat beſchloſſen, daß Ulſter keine Mitglieder der Grenzbeſtimmungskom⸗ miſſion ernennen werde. Das Ulſterkabinett erklärte: In dem von Graig herausgegebenen Kommunique werde bekannt, daß das Ab⸗ kommen über die Grenzregulierung zwiſchen Ulſter und dem Freiſtaat entgegen einem neuerlichen Verſprechen Lloyd Georges iſt, und daß ſich Ulſter im Prinzip nicht an den Beſprechungen über die Grenzveränderungen zu beteiligen gedenke. Graig hat Mac⸗ donald, der noch in den Ferien weilt, den Beſchluß mitgeteilt. Macdonald ſollte am 25. September nach London zurück⸗ kommen, um mit dem ägyptiſchen Premierminiſter zu konferteren. Ob er ſeine Rückkehr beſchleunigen wird, ſteht noch nicht feſt. Die anderen Miniſter ſind noch nach London unter⸗ wegs. Der unioniſtiſche Rat hat eine große Kampagne zu Gun ſt e n von Ulſter im ganzen Lande eröffnet. Zahlreiche Maſſen⸗ verſammlungen gegen die Grenzbeſtimmungen ohne Zuſtimmung von Ulſter ſind in Ausſicht genommen. Mittlerweile ſind noch nicht alle Hoffnungen auf eine Einigung zwiſchen Ulſter und dem Freiſtaat aufzugeben. Eine völlige Einigung könnte in zwölfter Stunde er⸗ folgen, wenn es zwiſchen dem Premierminiſter von Ulſter und dem Freiſtaat zu einer perſönlichen Einigung kommen ſollte. Eine Reihe von Freunden des britiſchen Premierminiſters, insbeſogdere des Miniſters des Freiſtaates, Cosgrave, ſuchten den leßteren zu einer privaten Zuſammenkunft mit Graig zu bewegen. Er ſcheint nicht unnachgiebig zu ſein. Man glaubt, daß unter dieſen Umſtänden die Konſervativen keineswegs den von Macdonald beabſichtigten Appell an das Land, um dieſes über die Ulſterfrag⸗ zu konſultieren, günſtig aufnehmen werden. Muſſolini zur politiſchen Lage Muſſolini hat in Neapel eine Rede von großer Be⸗ deutung für die Innenpolitik gehalten, da er darin den Verſtändi⸗ gungswillen der Faſchiſten mit den Gegnern hervorhob. Man müſſe auf beiden Seiten Vertrauen haben und loyal ſein, damit endlich Italien zum inneren Frieden gelange. Die Oppoſition müſſe davon ablaſſen, alle Leiſtungen des Faſchismus der letzten zwei Jahre planmäßig herabzuſetzen.— In der Außenpolitik kündigte Muſſolini die Annektion des Dodekanes an. Ferner machte er auf den bevorſtehenden Abſchluß eines Freundſchafts⸗ vertrages mit einer europäiſchen Macht aufmerkſam, die er jedoch noch nicht nennen könne. Man nimmt an, daß es ſich hierbei um Griechenland handelt, da England ſeine Billigung der Be⸗ ſitzergreifung des Dodekanes von einem Einvernehmen zwiſchen Griechenland und Italien gt bänglg emacht hat. Es wird ferner vermutet, daß Italien nicht alle Inſeln annektieren, ſondern einige Griechenland überlaſſen werde. Römiſche Preſſeſtimmen ORom, 17. September. Zu der Rede Muſſolinis in Neapel ſagen die römiſchen Morgenblätter, die allerdings alle ſind, daß ſie als eine Ausſöhnung mit der bürgerlichen Oppoſition betrachtet werden könnte. Die deutſch⸗baltiſche Eiſenbahnkonferenz Die Eiſenbahnkonferenz in Reval, auf der Deutſch⸗ Land und die baltiſchen Staaten Lettland, Eſtland und Litauen ver⸗ treten ſind, hat ihre Arbeiten aufgenommen. Deutſchland iſt nach dem„Revaler Boten“ durch die der Königsberger Reichsbahndirek⸗ tion angehörenden Delegierten Holtz, Raſchke und Müller vertreten. Auf der erſten Sitzung wurden von allen Staaten Pläne für den Gütertransport vorgelegt, die mit einander in Einklang ge⸗ bracht werden ſollen. Der deutſche Delegierte Müller iſt mit dem Entwurf zu Verhandlungen nach Deutſchland zurück⸗ gefahren. Keineswegs erledigt Aus Berlin wird uns geſchrieben: Die amtliche Mitleilung über das Ergebnis der Montags⸗ ſitzung des Reichskabinetts wird von einem Teil der Preſſe in ſehr durchſichtiger Abſicht mißdeutet. Bedauer⸗ licherweiſe leiſtet dabei die„Germania“ Hilfsdienſte. trumsorgan bemerkt in ſeinem Kommentar, man könne aus der amtlichen Mitteilung ſchließen, daß die Notifizierung der Kriegs⸗ ſchuldfrage einſtweilen erledigt ſei. Dieſe Darſtellung iſt um ſo bedenklicher, als die Oeffentlichkeit geneigt ſein könnte, auf engere Beziehungen des Zentrumsblattes zu dem Reichskanzler Dr. Marx zu ſchließen. Tatſächlich ſteht indeſſen, nach unſeren beſtimmten Informationen, der Kommentar der„Germania“ in vollem Wider⸗ ſpruch zu der Auffaſſung, die einmütig im Kabinett vertreten wor⸗ den iſt. Es liegt wohl näher, in den Bemerkungen der„Germania“ die Spuren des Herrn Dr. Wirth zu ſuchen und zu finden. Obgleich die endgültige Entſcheidung des Kabinetts erſt am 22. September fallen ſoll, hat man doch ſchon am Montag die po⸗ litiſche Lage allgemein durchgeſprochen. Dabei waren ſich die Kabinettsmitglieder vollkommen darüber einig, daß der Eintritt in den Völkerbund für Deutſchland erſt diskutabel wird, wenn zwei 0 be feh de erfüllt ſind: Einmal muß uns die Gewähr ge⸗ oten gegeben werden, daß eine Erneuerung des Bekenntniſſes zum Ver⸗ ſailler Vertrag und damit zu dem Schuldlügenartikel 231 von uns nicht gefordert wird. Gerade um über den zweiten Punkt von deutſcher Seite aus Klarheit zu ſchaffen, ſoll die Regierungserklä⸗ rung, die ſich von dem erpreßten Schuldbekenntnis losſagt, den Mächten des Verſailler Vertrages notifiziert werden. Auch dar⸗ über herrſcht im Kabinett volle Uebereinſtimmung, daß die Notifi⸗ zierung vorgenommen werden muß. Rein praktiſch aber ergibt ſich die Notwendigkeit, die Notifizierung mit einem beſtimmten Anlaß zu verknüpfen, nachdem die beſte Gelegenheit am ent⸗ ſcheidenden Abſtimmungstage im Reichstag verſäumt worden iſt. Damit iſt die Notifizierung natürlich keineswegs einſtweilen erledigt. Der Leſer erhält durch die Darſtellung der„Germagia“ den Eindruck, als ob es ſich um eine ganz unbeſtimmte Verſchie⸗ bung handele. Davon iſt aber gar keine Rede. Vielmehr hat die Regierung ſchon jetzt einen ganz beſtimmten Anlaß ins Auge gefaßt, den ſie ſelber ſchaffen wird und der eine weitere Verzöge⸗ rung der Notifizierung um drei bis vier Wochen bedeutet. Am Ende dieſer Friſt wird die deutſche Erklärung den auswärtigen Mächten übermittelt ſein. Es bleibt nach wie vor bedauerlich, daß die Notifizierung nicht ſofort erfolgte. Indeſſen iſt nicht die Frage des Zeitpunktes ausſchlaggebend, 5 die Ueberreichung ſelbſt, die unbedingt notwendig iſt, damit Deutſchland endlich die Los⸗ ſage von dem Schuldlügenartikel in aller diplomatiſchen Form voll⸗ zieht. 5 5 Jur geſtrigen Repko-Sitzung „ Ueber die geſtrigen Beſprechungen des Agenten für die Repa⸗ rationszahlungen. Owen Poung, mit der Repko, meldet die „Chikago Tribune: Das wichtiaſte Ergebnis dieſer Beſprechung war die Zuſtimmung der Repko zu dem Antrag Poungs, den Preis der deutſchen Kohle vom 1. Oktober ab feſtzuſetzen. Da ſeit langem die Beſtände der deutſchen Kohlen unter die Sachlieferungen einbezogen ſind, ſo iſt es weſentlich, daß deren Wert feſtgeſtellt wird. damit die deutſchen Kohlenlieferungen regelmäßig verrechnet werden können. Der von der Kommiſſion feſtzuſetzende Kohlenpreis wird wahrſcheinlich ein wenia unter dem deutſchen Inlandspreis lie⸗ gen. Da die Kohle im Ruhrgebiet zur Zeit mit 20 Goldmark die Tonne bezahlt wird, ſo erwartet man, daß die Repko etwa 18 Gol d⸗ mark als angemeſſenen Preis für die Reparationskohle feſtſetzen wird. ‚ Owen Mounag hat nach dem genannten Blatt gefordert, daß das Perſonal der verſchiedenen vorgeſehenen Kommiſſionen auf den gerinaſten Umfana beſchränkt wird. Er erklärte, dieſe Maßnahme empfeble ſich nicht nur aus Sparſamkeitsgründen, ſondern auch, weil dadurch die Reibungskonflikte beſchränkt werden könnten. Dorten macht Abſchieoͤsbeſuche In Jukunft nur noch krauriger Juſchauer Der einſtmalige„königlich preußiſche Staabsanwalt“ und nach⸗ malige Eintagspräſident der„Rheiniſchen Republik“, Dorten, be⸗ findel ſich augenblicklich in Paris, um ſeine Abſchiedsbeſuche zu machen. Er wird ſich an Bord der„Leviatan“ nach Newyork einſchiffen. Wie er einem Vertreter des„Newyork Herald“ er⸗ klärte, beſitze er in Texas Verwandte. Wenn die Gelegenheit ſich dazu biete, wolle er die amerikaniſche Sbaatsbürgerſchaft erwerben. Er ſoll erklärt haben, daß er endgüftig der Politik entſagen wolle, da die Kräfte, die gegen ihn gearbeitet hätten, ſo mächtig ſeien. Er betrachte ſich nur noch als„frauriger Zuſchauer“. Den Dawes⸗Plan bezeichnete er als wunderbares ökonomiſches Gebäude, das aber auf politiſchem Treibſand aufgebaut ſei. Seine alte Feind⸗ ſchaft gegen Preußen, das ihm nicht zur Verwirklichung ſeiner ehr⸗ geizigen Pliäne verholfen hat, kommt nochmals in den Worten zum Newyork, 17. Sept. Auf einer Kohlengrube in Weyeming ſind durch eine Exploſion 50—80 Bergleute verſchüttet worden. Ausdruck, daß von einem Frieden in Europa ſolange nicht die Rede ſein könne, als Deutſchland von Preußen beherrſcht werde. Das Zen⸗ ein, daß wir als gleichberechtigte Großmacht im Völker⸗ bund behandelt werden und zum andern muß uns die Sicherheit Im Innern ſcheint Dorten gewiſſe Befürchtungen darüber zu haben, ob die Amerikaner ihn auch haben wollen, denn er äußere. je nach dem Empfang, den er in Amerika finden werde, würe eventuell bereits nach drei Monaten wieder nach Europa zurüc⸗ kehren. Auslanòsrundſchau Direkte Verhandlungen Rom—Kairo Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ meldet, daß die Verhandlungen über die Grenze zwiſchen Aegypten und Tripolis direkt zwiſchen Rom und Kairo geführt werden, ohne daß es bisher zu keiner Intervention durch Vefragung Londons gekommen iſt. Nach einer Exchange⸗Meldung wird die Meldung aus Rom, die die Beſetzung der Bucht von Söllum meldet, amtlich dementiert. Brennende ruſſiſche Petroleumfelder 2257 London, 17. Sept.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.]) Nach einer Melduna der„Daily News“ aus Riga ſoll in Baku enm furchtbare Feuersbrunſt ausgebrochen ſein. 37 Petroleumauel⸗ len und eine agroße Reihe von ruſſiſchen Lagern ſind in Brand ge⸗ raten. Die geſamte männliche Bevölkeruna iſt zur Bekämpfung der Feuersbrunſt mobiliſiert. Das Feuer droht ſich auf die neuen Petro⸗ leumlager zu erſtrecken, die die Ruſſen erſt vor 18 Monaten eröffne⸗ ten. Die letzteren haben den größten Teil der ruſſiſchen Ausfuhr an Erdöl geliefert. Deutſches Keich Leinerts Rückzug Der wegen ſeines Penſionsvertrages mit der Stadt Hannover heftig angegriffene Oberbürgermeiſter Leinert hat an den Magiſtrat ein Schreiben gerichtet, in dem er mitteilt, daß er ſeine unter den Penſionsvertrag geſetzte Unterſchrift zu⸗ rückziehe. Als Grund gibt er die zahlreichen Angriffe gegen den Vertrag an. Eine kommuniſtiſche Handgranaten⸗Werkſtätte In Renchen iſt es der poliriſchen Polizei gelungen, in Hauſe des Kommuniſten Bechtle eine Werkſtatt zur Anfertigung bon Handgranaten aufzudecken. Da Bechtle anſcheinend von der Verfolgung Kenntnis bekommen hatte, wurden in der Werkſtatt nur 3000 Zünder, in einem Winkel aber eine große Anzahl fe⸗⸗ tiger Handgranaten gefunden. Bechtle wurde verhaftet. Programmatiſche Beratungen der..J. ſel Berlin. 17. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Weig tagsfraktion der nationalſozialiſtiſchen Freiheitspartei hat an den letzten beiden Tagen im Reichstaa über die finanz⸗ und wirt? ſchaftspolitiſchen Ziele der Partei beraten. Die Fraktion ſtimmte einem Wirtſchaftsprogramm zu, deſſen geiſtiget Urheber der Abgeordnete Feder iſt. Es dürften dann weitere Ne' ferate über die ſozialen Aufaaben des völkiſchen Staates und anderef ſozialer Fragen folgen. In der Ausſprache, an der auch Generg Ludendorff teilnahm, kam es zu lebhaften Auseinander? ſetzungen. Das Ergebnis der Verhandlungen ſoll demnächſt ver öffentlicht werden. Letzte Meldungen Hochzeit im Hauſe des Prinzen Max von Baden Konſtanz, 17. Sept. Auf Schloß Salem findet heute die Hoch⸗ zeit der einzigen Tochter des ehemaligen Reichskanzlers Prinz Max von Baden mit dem zweitälteſten Sohn Fried⸗ rich Karl von Heſſen ſtatt. Die Ziviltrauung erfolgte heute vor⸗ mittag im Schloß, die kirchliche Trauung heute mittag durch den Prälaten Schmitthenner aus Karlsruhe. Als Gäſte ſind außer den nächſten Angehörigen des Brautpaares die Königin Sofie von Griechenland, der Herzog von Cumberland, das ehemalige Groß⸗ herzogspaar von Mecklenburg, das ehemalige Herzogspaar von Braunſchweig ſowie Fürſt und Fürſtin von Fürſtenderg zugegen Geſtern abend brachten Einwohner Salems vor dem Schloß eine Huldigung dar. Prinz Max von Baden dankte und ſchloß mit einem dale⸗ 8 das deutſche Vaterland. Park und Schloß waren feſtlich eleuchtet. Ein Nordpolflug des J. R. III2 (Spezialkabeldienſt der Anited Preß) Waſhington 17. Sept. Wie wir aus Regierungskreiſen el⸗ fahren, beſteht die Möalichkeit. daß Präſident Coolidge das Mo⸗ rineamt nach Eintreffen des Z. R. III autoriſiert, die Pläne 15 Ueberfliegauna des Nordpols wieder aufzunehmen. In den Falle würde Z. R. III die Ueberflieaung zuſammen mit der Sheng doah machen. ſich Es b. * Bolſchafter v. Höſch in Berlin. Wie wir erfahren, befindet der deutſche Botſchafter in Paris, Herr v. Höſch, in Berlin. handelt ſich jedoch um keine Dienſtreiſe. ſondern um einen U Herr v. Höſch hat geſtern an dem Frühſtück teilgenommen, 755 bel⸗ Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann den bier weilende aiſchen Delegierten agab. Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen achdruck verboten.) „Nein!“ lautete die ſtets gleiche Entgegnung.„Ich muß mich müde laufen, damit ich nachts ſchlafen kann. Sonſt kommen die Gedanken— die ſchrecklichen Gedanken—“ Einmal gedachte Juliane, der Schweſter eine beſondere Freude zu machen: ſie brachte bei einem ihrer Beſuche Klein⸗Liane mit. Ingrid ſtarrte das Kind, das mit ſcheuen Augen nach der ſo ſeltſam veränderten Tante blickte, eine Weile wie eine Viſion an. Dann riß ſie es an ihre Bruſt, während ein konvulſiviſches Weinen ihren ganzen Körper erſchütterte. 7 „O du glückliche, glückliche Mutter!“ ſchluchzte ſie herzbrechend guf.„Während ich— ich?“ Fortan kam Juliane ohne ihre kleine Tochter.— Oefters auf ihren einſamen Spazietgängen begegnete die un⸗ glückliche Frau einem Pater aus dem nahen Kapuzinerkloſter. Ein alter Mann war's mit langem, weißem Bart und verrunzelten Zügen; aber ſeine Augen blickten lebhaft und freundlich in die Welt hinein. 85 Die überſchlanke, zarte Frauengeſtalt, auf deren bleiches Ant⸗ litz unverkennbar das Unglück ſeinen Stempel gedrückt hatte, erregte bald das Intereſſe des guten Paters Bonifazio. Er zog in Lugano Erkundigungen über ſie ein, konnte jedoch nichts weiter erfahren, als daß ſie vor Monaten in Begleitung ihrer jungen Schweſter und einer Dienerin aus Zürich hier angekommen war. Wer ſie ſei, wußte niemand. Auch nicht, weshalb ſie ſich hier in die Einſamkeit zurückgezogen hatte. Als der alte Pater wieder einmal ſeinen Spaziergang durchs Gehölz machte, ſah er, wie ſchon ſo oft, daß die junge Frau auf einen gefällten Baumſtamm niedergeſunken war— aus Schwäche, das war ihm klar erſichtlich. Mitleidig näherte er ſich ihr und bot ihr ſeine Hilfe an, die ſie voll Dankbarkeit annahm, da ſie ſich allein nicht mehr auf den Füßen zu halten vermochte. Sorgſam geleitete er ſie nach Hauſe, dabei zarte Worte des Troſtes ſpendend. Diooch das todesmatte Geſchöpf an ſeinem Arm traurig den Kopf. 4⁴0 ſchüttelte nur „Bemühen Sie ſich nicht, guter Pater! Mir iſt nicht zu helfen!“ „Gott wird Sie nicht verlaſſen!“ Ein bitteres Lächeln verzog ihre feſtgeſchloſſenen Lippen und der Pater wagte für heute nichts mehr weiter zu ſagen. Doch nahm er ſich vor, dieſe arme, frühzeitig zu Boden gedrückte Menſchenſeele nicht aus den Augen zu verlieren.— Bärbeli hielt treu bei ihrer Schweſter aus, obgleich es für das luſtige, kaum den Kinderſchuhen entwachſene Geſchöpf eine ſchwere Aufgabe war. Und wenn ſie ja einmal die Luſt anwandelte, vor der grauen Trübſal und dem ſchwerwuchtenden Ernſt ihrer jetzigen Exiſtenz auszukneifen— ſo brauchte ſie nur einen Blick auf das ſchmerzverzogene Antlitz der Schweſter, auf ihre ſtarren Augen, ihre in ſich zuſammengeſunkene Geſtalt zu werfen, um ſich ſofort ihrer Feigheit zu ſchämen. Im übrigen hatte auch dieſer luſtige Sauſewind ſich verändert. War es das traurige Schickſal ihrer Lieblingsſchweſter, das ſie be⸗ ſtändig vor Augen hatte und das ſie nach und nach zu begreifen begann? Oder war es noch etwas anderes, das ſich ſacht, ganz ſacht hineinſchlich in ihr ſiebzehnjähriges Mädchenherz Eines Tages erlebte Bärbeli eine eigenartige Ueberraſchung. Als ſie früh am Morgen— die alte Lieſel bereitete gerade den Kaffee auf dem altmodiſchen ſteineren Küchenherd— die Haustür öffnete, bellte ihr freudig ein reizender weißer Seidenſpitz entgegen. Er war von draußen an die Türklinke angebunden und trug an einem ſilbernen Halsband einen Zettel mit folgenden Worten: „Ich bitte Fräulein Bärbeli, mich zu behalten.“ Zuerſt lachte das junge Mädchen hell auf. Dann ſtreichelte ſie zärtlich das muntere Tierchen und nahm es mit ſich ins Zimmer. Zuletzt ertappte ſie ſich dabei, daß ihre Augen feucht waren. Ahnte ſie den Spender? 5 Seitdem war der Seidenſpitz ihr'treuer Begleiter auf all ihren Spaziergängen. Luſtig bellend und ſchwanzwedelnd umſprang er ſie, und beide unternahmen oft Wettläufe die Platanenallee hin ⸗ unter, wobei es dahingeſtellt ſein mag, wer ſich mehr amüſierte, „Preſto“, der Seidenſpitz, oder ſeine Herrin. Nach jener erſten Begegnung auf ihrem Lieblingsplatz am Felſenabhang hatte Bärbeli den Profeſſor Sinapius nur einmal wiedergeſehen. Er war freundlich wie immer geweſen, aber weil entfernte davon, als Liebhaber aufzutreten. And doch pochte ihr Herzchen ſtets gar eigentümlich, wenn ſie „Verzagey Sie nichtl!“ erwiderte er milde. 8 8 ſich dem kleinen Ruheplatz am Felſenabhang näherte. Und wenn 7JCb00 ſie ihn leer ſah, wie alle Tage, ſo rief ſie„Preſto“ herbei und Zaulte ihn bei den Ohren. Natürlich geſtand ſie ſich nicht, daß ſie tagtig, lich den Profeſſor erwartete. Aber jedesmal kehrte ſie enttäuſ nach Hauſe zurück. Und der arme kleine Seidenſpitz hätte ein L5 ſingen können von der ungnädigen Laune ſeiner Herrin. Auch heute wieder machten beide ihren gewohnten Spaziergand Der Spitz vergnügte ſich auf ſeine Art, indem er ab und z ein Eichhörnchen aufſtöberte oder hinter ein paar Vögeln nachjagte In Gedanken verſunken— ein ganz neuer Zuſtand 229 ſonſt ſtets übermütig ausgelaſſenen Mädchen— ſchlenderte dahin, als plötzlich jemand mit lauter Stimme ihren Namen „Bärbeli! Fräulein Bärbeli!“ zur das Sie blieb ſtehen und fühlte zu ihrer Ueberraſchung, wie iht Blut in die Wangen ſchoß, was ſie befangen machte. die Da kam auch ſchon die wohlbekannte lange Männergeſtalt, 15 heute in dem hellgelben Leinenanzug und weißen Strohhut 1255 würdig jung ausſah, auf ſie zugeeilt. „Glücklicher Zufall, daß ich Sie noch treffe, Fräulein In rief er mit lachendem Munde, aber erſichtlich außer Atem. äm⸗ einer Stunde geht mein Zug nach Zürich. Meine Ferien ſind n ich lich zu Ende. Morgen beginnt wieder die Arbeit. Nun kann doch noch ein Viertelſtündchen mit Ihnen plaudern!“ „Nur ein Viertelſtündchen?“ rief: Bärbeli! Ihr Ton war ſo betrübt, daß er ihr am liebſten einen 192 haften Kuß auf das kleine Schmollmündchen gedrückt hätte. Tone: er wagte es nicht. Und ſo ſagte er in echt ſchulmeiſterlichem hnen „Leider. Aber es genügt, um mich zu erkundigen, wie es J geht.“— Sie lachte trotz ihrer Befangenheit. „Können Sie das nicht ſelbſt ſehen?“ „Ich könnte wohl, wenn—“ Ich „Ach ſo, ja— Sie ſuchen Ihren Kneifer! Hier iſt er. möchte nur wiſſen, wie Sie das Ding finden ohne michl“ „Ich wundere mich manchmal ſelbſt darüber.“ Bärbell Ein feuriger Blick begleitete die harmloſen Worte. lichem wurde aufs neue blutrot und war froh, als der Spitz mit fröh ee, Gekläff an dem jungen Gelehrten emporſprang und ſeine Auf ſamkeit von ihr abzog. „Ruhig, Preſtol“ „Ah, Sie haben ihm den Namen Preſto gegeben!“ „Macht er Ihnen ein bißchen Spaß?“ (Fortſetzung folgt.) lächelte e. E, er x· N,. 12 n, 1e 1 e⸗ g⸗ 9⸗ nn re geſtellten⸗ und Beamtenkreiſen, wobei die Hausfrauen nicht zu fuchten die Erfinderverbände, auch mit der Tagespreſſe Füh⸗ aller Art und tungsſtelle in der Hauptſtodt eines europäiſchen Staates mil zur Wirkung in der Breite und Tiefe nötige Macht gewonnen wer⸗ wie in den anderen europäiſchen und außereuropäiſchen Staaten diele Mängel auf, die nur von Praktikern richtig gewürdigt werden Müſſen; erſt dann ſollten die Theoretiker, die Juriſten hierzu engende Arbeit leiſtet, wobei nicht zuletzt die deutſchen Erfin⸗ derverbände mitzuſprechen und mitzuſchaffen haben werden. als zweckmäßig erwieſen. Sie erweiſt ſich erneut als vorteilhaft im und Gewerbes. einzigen Unternehmen vereinigt, wer Aerbe— 3. B. Neuanfertigungen und Reparaturen— in einem in mögen die Freigrenzen von 20000 und 50 000.M. überſchreiten, während getrennte Betriebe vielleicht unter den Grenzen bleiben da tri e and der neuen ſchen reon, daß die Flügel dieſer ebenſo allmenſchlichen als preußi⸗ er Aufführung: daß ſie ihren guten Willen mit beſcheidenen Mit⸗ theater), war ſogar Erfüllung. 1* L. ller durchzudringen. don Tollers Vedürfnis, ſeine Meinung zu propagieren. Doch dar 0 ins Leben einmal mehr aus dem Anſchauen der Welk, denn M ſtarrer„Weltanſchauung“ ſchaffen werde. Findruc, daß hinter dem Ethtter, Rhetor, Agltator doch auch dee daiſ ung von ſchonungsloſem Naturalismus und ſymboliſchen Ge⸗ pettſchen Trieb und künſtleriſchen Bühnenverſtand.— Folgte dem ent berhz 2 7 ie ten Liebhabers“!. Scht quelffriſch— und hier mehr ſtliſterter Spaß— und der at * hüdaiſchen — ü Mittwoch, den 17. September 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 432 Ein europäiſcher Erfinderkongreß du ae ce boiß Kehenein n, aneenhden debörten, in veranſtaltungen Von Dr. Albert May(Mannheim) Die Erfinder haben bis jetzt in den deutſchſprechenden Ländern verhältnismäßig wenig von ſich hören laſſen. Viele, die ſich mit dem Ausdenken neuer techniſcher Möglichkeiten kleineren oder weiteren Umfangs befaſſen, ohne Fachleute zu ſein, wiſſen nicht, ſes in Deutſchland und Oeſterreich ſeit Jahren weitverzweigte Erfinderverbände gibt, die in Patent⸗ und Verwertuagsfragen un⸗ parteiiſch und uneigennützig Rat und Auskunft erteilen. Man nimmt in der Allgemeinheit gewöhnlich au, daß wichtigere Neue⸗ rungen von Technikern ſtammen, die ig ihren Berufs⸗ und fach⸗ wiſſenſchaftlichen Verbänden hinreichend Schutz und Hilfe fänden. ie große Zahl der Laien⸗ und Kleinerfinder aus Arbeiter⸗, An⸗ vergeſſen ſind, wird ganz überſehen oder als zu unbedeutend für unſer Wirtſchaftsleben betrachtet. Dabei haben wir in Deutſchland rund ein Dutzend kleinere und größere Erfinderverbände, die u Schrift und Wort(leider meiſt nur im engeren Mitgliederkreiſe) für die Intereſſen der Erfinder, für eine Verbeſſerung des gewerb⸗ lichen Rechtsſchutzes, gegen die betrügeriſchen Patentbüros mit ihren überflüſſigen, koſtſpieligen ausländiſchen Schutzanmeldungen, gegen die ausbeuteriſchen Verwertungsinſtitute..f. kämpfen. Wohl ver⸗ ſung zu nehmen, auch in dieſen auf die Not und Bedrängniſſe, auf die Hilfsbedürftigkeit, aber auch auf die große wirtſchaftliche Ve⸗ eutung dieſer Erfinderarbeit hinzuweiſen, um die Allgemeinheit auf eſe Fragen aufmerkſam zu machen; meiſt glaubten die Schrift⸗ leiter ſedoch, es hier mit einer nur engere Kreiſe berührenden Frage zu tun zu haben und lehnten die Aufnahme ab, wenn nicht gerade ein Erfindungen⸗Großverkaufsmarkt, eine Erfinder⸗Meſſe das öffent⸗ liche Intereſſe wach hielt. Jetzt geht von Wien mit ſeinem gut organiſierten und weit verbreiteten„Oeſterreichiſchen Erfinder⸗Verband“, der ſich ſtaatlicher Förderung erfreut, die Einladung zu einem europäiſchen Erfinder⸗Kongreß im erſten Halbjahr 1925 aus, der in der Hauptſtadt eines europäiſchen Staates ſtatt⸗ kinden ſoll, wozu vier deutſche Verbände(die andern waren den Oeſterreichern nicht bekannt), ein italieniſcher, ein ungariſcher und ein tſchechoſlowakiſcher Erfinderverband eingeladen wurden. Vorher ſoll eine Delegierten⸗Konferenz im Splätherbſt 1924 in Wien ſtattfinden, die das Kongreßprogramm feſtlegen ſoll. Als ſolches wird vorgeſchlagen: 1. Die Gründung undes; 2. Die Schaffung eines eigenen Zentral⸗Organs in den wichtigſten Weltſprachen zur Veröffentlichung von Bundes⸗ und Bereins⸗Mitteilungen; 3. Die allgemeine Förderung und Hebung des Erfinderweſens ductd Ausgabe lehrreicher und inſtruktiver Abhandlungen und rtikel; 3. Diskuſſion über die in den einzelnen europäiſchen Staaten beſtehenden Schutzgeſetze für Erfindungen und Neuerungen eines europäiſchen Erfinder⸗ 5. Die Schaffung einer Zentral⸗Patent⸗Verwer⸗ Filialen. Agenturen uſw. in größeren Städten Europas. Dieſe Tagesordnung berührt alle„wunden“ Punkte der Er⸗ finderbewegung. Daß nur durch einen Zufſammenſchluß die den kann, iſt heute ſelbſtverſtändlich. Die zweite ungelöſte Frage iſt die des richtigen, einwandfreien Erfindungen⸗Verkaufs, r ſog. Verwertung, wofür unbedingt eine internationale ereinbarung. eine übervölkiſche Zuſammenarbeit erforderlich er⸗ cheint. Auch die Geſetzgebung weiſt ſowohl in Deutſchland önnen, von denen auch die Verbeſſerungsvorſchläge ausgehen tellung nehmen. Es iſt zu hoffen, daß dieſer Kongreß frucht⸗ Städtiſche Nachrichten Betriebsteilung und Reparationslaſt Schon oft hat die Betriebsteilung ſich im ſteuerlichen Intereſſe ntereſſe der neuen„Aufbringungslaſt“ der Induſtrie, des Handels Wer Fabrikation, Groß⸗ und Kleinhandel in einem mehrere verſchiedene Ge⸗ zigen Betrieb zuſammenfaßt, wird leicht mit ſeinem Vetriebsver⸗ ürden. Allerdings liegt eine ausreichende Trennung nicht ſchon un vor, wenn nur buchmäßig, räumlich uſw. geſonderte Be⸗ ebe in der Hand eines einzigen Inhabers gehalten werden. Viel⸗ br iſt es nötig, daß die Inhaber der einzelnen Betriebe vonein⸗ ſind. Das aber läßt ſich erreichen, indem einzeln WE T e er verſchieden e W E Die gleiche Wirkung tritt oft dadurch ein, daß bei Neugrün⸗ dungen von Geſellſchaften gewiſſe Sachwerte— z. B. Grundſtücke, Maſchinen— nicht in die Geſellſchaft eingebracht werden, ſondern im Privateigentum des bisherigen Eigentümers bleiben und von ihm an die Geſellſchaft verpachtet werden. Wer jetzt an ſeinem Vetriebe entſprechende Umformungen vornimmt, erreicht damit nichts mehr für die erſtmalige Umlegung der Laſten. Denn für die erſte Umlegung kommt es nur auf den Vermögensſtand vom 1. Januar 1924 an. Wohl aber können derartige Umformungen für die pä⸗ teren neuen Umlegungen der Aufbringungslaſt von Bedeutung ſein. Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn⸗Breslau. * Ein evangeliſcher Bauverein zur Errichtung eines größeren Gemeindehauſes wurde am 14. September in Neckarau gearun⸗ det. Stadtpfarrer Lamb begründete, nachdem Herr Bißwanger die Verſammelten herzlich begrüßt hatte, nach einem geſchichtlichen Ueberblick über die Entſtehung von Gemeindehäuſern die Not⸗ wendiakeit eines den heutigen Verhältniſſen entſprechenden Ge⸗ meindehauſes für die Neckarauer Kirchengemeinde in überzeugender Weiſe. Im Anſchluß an den Vortrag wurde die Gründung eines Bauvereins beſchloſſen, der Bauſteine für die Errichtung eines arö⸗ ßeren Gemeindehauſes ſammeln ſoll. Ein vorliegender Sakungs⸗ entwurf wurde genehmigt und ein Vorſtand gewählt. dem als erſter Vorſitzender Herr Hutmacher, als Stellvertreter Herr Biß⸗ wanager die ſich beide um die Vorbereitungen der wichtigen An⸗ aelegenheit ſehr verdient gemacht haben, ferner Herr Mayfartd als Schriftführer, Herr Wallrobenſtein als Kaſſierer und fünf Beiſitzer angehören. Möge es nun durch eifrige Mitarbeit und Opfer⸗ williakeit der Gemeindeglieder gelingen. in abſehbarer Zeit ein den heutigen Verhältniſſen entſprechendes Gemeindehaus zu errichten. *Die Bücherei der Kahn-Leſehalle in der Neckarſtadt hat ihren Betrieb wieder aufoenommen. Dank der Unterſtützung durch den Kreis Mannheim iſt die Bücherei in der angenehmen Lage geweſen, wertvolle Werke aus dem Gebiet der ſchönen Literatur anzuſchaffen, die gegen eine kleine Benützungsgebühr zugänglich ſind. Das Aus⸗ leihaeſchäft findet jeweils Montaas und Freitags von—7 Uhr ſtatt. Die Leſezimmer im zweiten Stocke ſtehen alltäalich von—7 Uhr unentaeltlich offen. Hier liegen außer ſämtlichen hieſigen Tages⸗ zeitungen zahlreiche Fachzeitſchriften auf. „Soziale Fürſorge-Einrichtungen für das badiſche Handwerk und Gewerbe. Die ſeit 1910 mit beſtem Erfolge und ſegensreich wir⸗ kende Krankenkaſſe des Landesverbandes badi⸗ ſcher Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen, Sitz Heidelberg, die nunmehr auch die Sparredtenverſicherung auf Goldbaſis aufgenommen hat, bringt in dieſer Nummer im Anzeigen⸗ teil einen Hinweis auf die Eigenart ihrer Einrichtung, worauf wir unſere Leſer hiermit beſonders aufmerkſam gemacht haben möchten. * Abbau der franzöſiſchen Beſetzung. Die franzöſiſchen Wachen an der Rheinſtraße⸗Spatzenbrücke, über dem Neckar und an der nach Ludwigshafen haben geſtern nach⸗ mittag in das auptzollamt zurückgezogen. Die Wache der Spatzenbrücke hat in einem Zimmer bei der Firma Meyer⸗Gern⸗ groß in der Nähe der Brücke noch ihr Gepäck liegen Autobrand. Geſtern abend geriet vor dem Hauſe T 5, 7 ein Perſonenauto in Brand. Bei Ankunft der um 5,58 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr war das Feuer ſchon durch Hausbewohner gelöſcht. Der Schaden beträgt mehrere hundert Mark. Die Urſache des Brandes iſt unbekannt. Leichenländung. Geſtern vormittag wurde beim Straßen⸗ bahndepot die Leiche des am 8. September bei einer Bootsfahrt auf dem Neckar oberhalb Seckenheim ertrunkenen 23 Jahre alten Schloſ⸗ ſers Karl Jordis aus Neckarau geländet und auf den hieſigen Friedhof überführt. * Lebensmüde. Im Laufe des geſtrigen Tages verſuchte eine ledige, 21 Jahre alte Hausangeſtellte in den P⸗Quadraten in der Wohnung ihrer Herrſchaft ſich durch Einnehmen einer giftigen Flüſſigkeit das Leben zu nehmen. Mit dem Sanitätsauto mußte ſie nach dem Krankenhaus verbracht werden. Grund zur Tat iſt vor⸗ erſt unbekannt. Lebensgefahr beſteht nicht. Anfälle. Geſtern vormittag ſtieß auf der Neckarauerſtraße der Fahrer eines Großkraftrades von hinten auf einen Radfahrer, wobei dieſer vom Rade fiel und ſich dabei das linke Knie verſtauchte, Hauttbſchürfungen und eine Gehirnerſchütterung davontrug. Wen die Schuld trifft, iſt noch nicht feſtgeſtellt.— Am gleichen Tage fiel nachmittags einem 31 Jahre alten Schiffsmaſchiniſten beim Repa⸗ rieren eines Schaufelrades eine Schaufel auf den linken Fuß, der erheblich gequetſcht wurde.— Am gleichen nachmittag wollte in Neckarau in der Katharinenſtraße ein 12 Jahre alter Schüler auf den Anhänger eines in der Fahrt befindlichen Laſtkraftwagens auf⸗ ſpringen, fiel dabei zu Boden, wobei ihm das linke Hinterrad über beide Beine ging. Von einem in der Nähe befindlichen Arzt wurde ihm kin Notverband angelegt. Alle drei Verletzten wurden mit dem e in das Städt. Krankenhaus verbracht, woſelbſt ſie ver⸗ hlieben. *Jahrläſſige Körperverletzung. Geſtern nachmittag, als eine Händlersehefrau mit ihrem Fahrrade durch die Friedrichſtraße in Neckarau fuhr, ſtieß ſie auf einen 12 Jahre alten Schüler, der zu Boden fiel und am linken Fuß einen Knochenbruch erlitt. Die meiſt betonten Triebleben ſind die November⸗Menſ das Zeichen des Skorpions. Dampferfahrt Mannheim—Koblenz am kommenden Sonn⸗ kag. Wie wir hören, können für die Dampferfahrt am kommenden Sonntag, die ſicher ein frohes, geſellſchafiliches Erlebnis werden wird, noch etwa 300 Karten abgegeben werden. Die Abgabe der Karten, die geſchloſſen wird, wenn die Zahl 800 erreicht iſt, findet in den in den Anzeigen bekanntgegebenen Vorverkaufsſtellen ſtatt. Gelegenheit zum Ausſteigen iſt den Mitfahrenden gegeben in Braubach(unterhalb der Marksburg) und in Oberlahn⸗ ſtein(gegenüber der Burg Stolzenfels im Eingang des mit Na⸗ turſchönheiten geſegneten Lahntals) und in Koblenz. Auch der Sonderzug wird die Ausgeſtiegenen in Cappellen und Rhens wie⸗ der aufnehmen. Wer es irgend ermöglichen kann, ſollte nicht ver⸗ fäumen, die Dampferfahrt mit zu unternehmen, ſich ſo um ein dauerndes Erlebnis zu bereichern und zum Gelingen der Fahrt beizutragen. Muſikkapellen, Sänger und einige Ueberraſchungen, ferner volle Bewirtſchaftung bei mäßigen Preiſen werden dazu beitragen, die Stimmung auf dem Dampfer ſelbſt auf der Höhe zu halten. Sage mir, wann du geboren biſt, uns Ein altes Sprichwort lautet:„Sage mir, mit wem du umgehſt, und ich will dir ſagen, wer du biſt!“— oder in noch kürzerer Faſſung: Gleich und gleich geſellt ſich gern! Wie wäre es, wenn man die Beziehungen des Menſchen bis auf die Sterne ausdehnte und ſich einmal die Frage vorlegte, ob nicht auch Menſchen, die unter glei⸗ chem Sonnenſtande geboren ſind, gewiſſe gemeinſame Züge in ihrem Weſen aufweiſen möchten. Der 175. Geburtstag Goethes war für viele gewiß Veranlaſſung, ſich wieder einmal ſeinen Lebensgang zu vergegenwärtigen und dabei zu bemerken, welches lebhafte Intereſſe der Olympier an den Sterneinflüſſen genommen hat. Das in den letzten Monaten erheblich gewachſene Intereſſe an derartigen Fragen iſt uns Veranlaſſung zu einem leicht ausführbaren Vorſchlag, ſich durch eigene Beobachtungen ein Urteil wenigſtens über den Einfluß der Sonne hinſichtlich ihrer Stellung in den Tierkreiszeichen zu bilden. Wir brauchen dazu nur Menſchen mit ungefähr gleichen Geburtstagen einander gegenüberzuſtellen und zu erwägen, ob ihnen gewiſſe Charakterzüge gemeinſam ſind. Bei der unendlichen Mannig⸗ faltigkeit des menſchlichen Weſens wird es ohne einen Anhalt gewiß mühſam ſein, auch die erſten Schritte auf dieſem Wege zu unter⸗ nehmen. Ein ſüddeutſcher Schriftſteller, Ludwig Hoffmann, übri⸗ gens kein Sterndeuter, hat uns auf Grund ſeiner Studien in einem Heftchen„Die zwölf Menſchentypen“ einige Anhaltspunkte gegeben. Wir wollen uns die Einteilung der Geburtstage inſofern etwas ver⸗ einfachen, als wir, um den himmliſchen Zeichen des Tierkreiſes zu entſprechen, uns den Monatsbeginn um etwa acht Tage früher an⸗ geſetzt denken. Wir würden alſo die von Frühlingsanfang am 21. März an geborenen Menſchen ſchon unter April rechnen und ent⸗ ſprechend die letzten Tage des April ſchon zum Mai ſchlagen. Als für derartige Studien kann man etwa folgendes an⸗ geben: Bei den Jan uar-⸗Geborenen, die in das Zeichen des Stein⸗ bocks gehören, ſoll Ernſt, Zähigkeit und Verſchloſſenheit beſonders zu bemerken ſein. Die Dichter Grillparzer und Fontane und unſer großer Kepler wären zu nennen. Februa r⸗Menſchen pflegen unſer Intereſſe mehr als die aus dem Januar in Anſpruch zu nehmen, weil ihr Gedankenkreis von einer weitſchweifenden Phan⸗ taſie bis ins Ungemeſſene ausgedehnt wird, und ihr Weſen etwas Dämoniſches zu haben pflegt. Die ungeheure Ausdehnung des Tätig⸗ keitsgebietes beſtätigen uns Stinnes und Ediſon und das Dämoniſche die Dichter E. T. H. Hoffmann und Edgar Allan Poe. Etwas Rüh⸗ rendes haben oft die Mär z⸗Geborenen, die im Zeichen der Fiſche in dieſes Erdendaſein eintraten. Zu viel Seele und zu wenig Tar⸗ kraft pflegt bei ihnen nicht ſelten hervoczutreten. Der Dichter Höl⸗ derlin und der Komponiſt Chopin mögen etwa als Anhalt dienen. Deutlich unterſcheiden ſich von dieſen die kühnen Führertalente, die uns der April beſcheeren kann. Vismarck ſteht an ihrer Spitze und Ludendorf, auch unſer großer Kant ſollte genannt werden Der wunderſchöne Monat Mai bringt im Gegenſatz dazu mehr nüchtern veranlagte Naturen mit gewiſſem Sinn für das Materielle. Der Kanonenkönig Krupp und Streſemann fallen in dieſen Abſchnjitt. Die lebhafte Phantaſie der Februar⸗Menſchen zeigt ſich bei 45 Juni⸗Geborenen durch unübertroffene Vielſeitigkeit zu glücklichſter Anwendung gebracht. Der beſte Kenner der Renaiſſance, Jakob Burckhardt, der vielgenannte Spengler, der Kriegstheoretiker Clauſe⸗ witz kommen als Typen in Betracht. Weniger vom Glück begünſtigt pflegt der Jul i⸗Geborene zu ſein, der daher nicht ſelten anlehnungsbedürftig iſt. Seine Intereſſen erſtrecken ſich oft in die ferne Vergangenheit wie bei Guſtav Frey⸗ tag. Im Augutt betritt die Sonne das Feuerzeichen des Löwen und ſchenkt uns dann beſonders energiſche Führer vom Schlage eines Napoleon Bonaparte, Muſſolinj und— Henkry Ford. Der Sep⸗ tember führt uns in den Kreis nüchterner Beurteiler und kriti⸗ ſcher Köpfe. Männer wie Herder, Theodor Storm und Wilhelm Raabe gehören hierher. Die Oktober⸗Menſchen gehören zwar hen namentlich nüchterner als dieſe. Diplomaten und Lebenskünſtler ſtehen in ihrem Kreiſe; wir nennen etwa Knigge und Rathenau. In ihrem meiſt betnten Triebleben ſind die November⸗Menſchen namentlich in ihrer Jugend— man denke an den jungen Schiller und ſeine „Räuber“— nicht ungefährlich. Auch Richard Dehmel gehört in Im Dezember erſcheint die im eee Radfahrerin hat es unterlaſſen, Warnungsſigngle abzugeben. EDDi eee er e D Berliner Ur⸗ und Erſtaufführungen Von Hermann Kienzl In den kaum vier Jahren ſeines Beſtandes hat das Theater Eartenvorſtadt Steglitz ſchon ein buntes Schickſal erlebt. iterariſche Verſuchsbühne(Direktion Paul Henckels)— dan de⸗ endance des lebemänniſchen Kurfürſtendamms(Eugen Roberk⸗ onzern)— dann Kleinſtadtmuſenkrippe; und jetzt, unter der Direktion Otto Kirchner, ſoll wieder mit höheren Zwecken ewachſen werden! Heinrich von Kleiſt als Schutzpatron des auſes iſt ein Hort und ein Schild. Nur wäre zur Wahl des oldatendramas„Prinz Friedrich von Homburg“ zu en Dichtung hoch über den Zinnen der Parteien rauſchen. Und ein und mit redlicher Vorarbeit bewies. Eine Bühnengeſtalt, er Große Kurfürſt Leopold von Ledeburs(vom Staats⸗ Nicht leicht iſts, zur Entſcheidung über den Dichter Ernſt Gar zu viel Ueberzeugung liegt im Das naive, das unwillkürliche Schaffen iſt zurückgedrängt Kommt u verwirrend die parteimäßige Hitze der Freunde und Feinde. man hoffen, daß Toller, zurückgekehrt in die Freiheit ede. In einer Toller⸗ lsatinee der Volksbühne am Bülowplatz, empfing ich ſtärker von„Maſſe Menſch“,„Maſchinenſtürmer“,„Hinkemann“, den ichter ſteckt. Am ſtärkſten aus dem Vortrag einiger echter und genartiger Lyrik des„Schwalbenbuches'. Dann gab man die deuliche Szene:„Bordelle des Krieges“. die ſeltſame nken iſt nicht nur pazifiſtiſche Beredtſamkeit, ſie verrät auch dra⸗ en Nachtſtück das heitere Puppenſpiel„Die Rache des Wie?! Heiterkeit und Ernſt Das eben gibt Hoffnung, obwohl die Heiterkeit noch nicht aß eigentlich von dem Renaiſſance⸗Kardinal Bandello iſt. *** Kein guter Stern über dem jungen„Dramatiſchen The⸗ er“! Alle ehemaligen Direktoren des alten„Friedrich Wilhelm⸗ energiſch verändert hat ſich auch anderes zwiſchen den vier Wän⸗ den; nur zagt man, vorläufig zu beſtätigen: zum Guten. Ein halb Dutzend Dramaturgen und künſtleriſcher Beiräte ſchürfen in der Literatur, und die Förderſchale hebt Klumpen ohne Edelerz Vielleicht kein anderes Verliner Theater hat ein ſo vielköpfiges Enſemble verpflichtet, und herausgeſtellt wurden, manchmal Kuch in großen Rollen, Provinznullen. Das Mißgeſchick iſt rätſelhaftes Ungeſchick. Dieſe herbe Feſtſtellung trifft vollauf die deutſche Uraufführung von des Ruſſen Ilſa Sugurtſcheff Drama: „Brieſe mit ausländiſchen Marken“. Ein ABC⸗ Schütze der Dramaturgie hätte dem Direktor Parſifal(Dieterle ſein bekannter Namel) ſagen können: das iſt unmöglich! Das Stück iſt eine Novelle im Turgenjeffſchen Stil, ohne Turgenjeffs Geiſt und Lebensfülle. Es hat merkwürdigerweiſe dramatiſche Bänder. Merkwürdigerweiſe— denn ſie ſind da, ſind im Roh⸗ ſtaff zu entdecken, obwohl ſie gerade der Dramatiker nicht geſehen und benutzt hat. Aus der Propoetion zweier alter Männer zu Frau und Tochter, aus der an der Vahre der Tochter eintretenden Klärung: der eine Greis iſt bloß der Legitime, der andere der natürliche Vater des Mädchens,— hätte geſtaltende Ibſenſche Re⸗ troſpektive ein Drama bauen können. Hier erfährt man nach kon⸗ flikt⸗ und tatloſem Geſäuſel zur Not, daß ſich zwei müde Greiſe verſöhnen. Bei melodramatiſcher Begleitung. Ebenſo unaus⸗ gekocht bleibt das andere Thema: Das Mädchen wird von dem Bräutigam ihrer Schweſter zur Mutter gemacht und ſtirbt im Wochenbett. Wie und warum es geſchah, geſchehen mußte, wird weder erlebt, noch erzählt. Wiederum nur flötende Worte und Klaviergeklimper. Man hüte ſich, zu behaupten, Sugurtſcheffs Moleküle eines Dramas ſeien im Dramatiſchen Theater„dar⸗ geſtellt“ worden. Das Spiel war wie ein halb hörbares Schlum⸗ merlied, und eine frühverbildete Anfängerin(in der Hauptrolle) weckte uns zum Aerger. ö *.* Die nächſte Neuheit der beſchleunigten Bühne: F. A. Anger⸗ mayers„Komödie um Roſa“ fgnd Beifall. Doch die da klatſchten und lachten, werden ſich ſchwicßlich als Schrittmacher im Wettlauf der Kunſtbühne bewähren. Es jauchzte das Vergnügen am geſchlechtlichen Trumpf. Rund um eine Leiche geht der arm⸗ ſelige Spaß des Herrn Angermayer: Die junge Frau Roſa iſt an Abortivmitteln geſtorben. Bürgermeiſter, Direktor, Arzt, Apothe⸗ ker, die Hoenoratioren des Städtchens, haben Urſache, den Argwohn des Witwers zu fürchten. Das ungeborene Kind, nicht die an⸗ genehme Mutter hatten ſie beſeitigen wollen Das ganze„Luſt⸗ ſpiel“ iſt nichts als Geſchwätz; Geſchwätz der vier Stadtväter, die ſich zanken und verbünden, um den Witwer zu beſtechen und un⸗ Schauſpielhauſes“ mußten es büßen, und ſoll jetzt der e Eisbrecher des Vorurteils ſein? Nun, nun, unabläſſig am ſechſten Gebot klebt. grübelte Schweinigelei?! Der Tod fordert von dem Roheſten Reſpekt; F. A. Angermayer dünkt ſich groß, indem er ihn verweigert. auf fremden Auguſt und April hervortretende ſtarke Energie etwas gedämpft, ... ͤv 2 eei ———————— f Ueber dieſe„literariſch“ er⸗ Und immer die Leiche im Nebenzimmer. Dabei iſt ſein Luſtſpiel chulkern gebaut. Das Weib hat Lautenſack— nicht tot, nein, wahrhaftig lebendig!— in den„Hahnenkampf“ geſtellt, und der Snob⸗Stil der„Komödie um Roſa“ iſt dem Steraheim entwendet. Das Luſtſpiel hat eine Pointe: vor dem Leichen⸗ begängnis entdecken die vier Trauergäſte, daß Roſas Mann— 0 hat. Nun iſt dieſer der Schuldige, die vier Würden⸗ träger ſind erlöſt. Herrlich! Theater und Muſik e Das neue pforzheimer Theater. Am kommenden Samstag findet die feierliche Eröffnung des neuumgebauten Pforzheimer Theaters, des bisherigen Viktoriatheaters, jetzigen Schauſpiel⸗ hauſes ſtatt. Als Feſtvorſtellung iſt„Die Fledermaus“ gewählt worden. Das mit bedeutendem Koſtenaufwand umgebaute Muſen⸗ heim iſt im Innern mit allen Einrichtungen der Neuzeit durch Architekt Lorſcheidt ausgeſtattet worden. Rundhorizont und aus⸗ giebige Verwendung von Scheinwerfern werden Bühnenbilder er⸗ möglichen, wie ſie wenige Theater gleicher Größe aufweiſen können. Am Freitag abend wird eine Sonderaufführung für geladene Gäſte ſtattfinden. Das Innere des mit Foyer, Mittel⸗ und Seitenlogen ausgeſtatteten Hauſes iſt in ſilbergrauem Ton mit Silberverzierung gehalten und macht einen vornehmen Eindruck. Die Zahl der Logen⸗ Eläte iſt um 120 vermehrt. Im Hauſe werden Schauſpiele und Operetten ihr Heim finden, erſtere werden ausſchließlich durch Kräfte des Karlsruher Landestheaters, letztere durch eigene Kräfte be⸗ ſtritten. Außerdem findet im Saalbau wieder eine Reihe von und großen Schauſpielen durch Karlsruher räfte N. 5 le Raimunds Hirnſchale. Der melancholiſche Komiker und Luſtſpieldichter Ferdinand Raimund hat 1836 ſeinem Leben durch Erſchießen ein Ende geſetzt. Die Angſt vor den Folgen des Biſſes eines aus Wutverdacht getöteten Hundes hat ihn in den Tod getrieben. Der Badener Kreisarzt Dr. Anton Rollet, ein eifriger phrenologiſcher Forſcher, der der Obduktion der Leiche bei⸗ wohnte, nahm aus wiſſenſchaftlichem Intereſſe die bei der Obduk⸗ tion abgeſägte Hirnſchale Raimunde mit ſich und zog die Kopfhaut mit den Haaren über das Gehirn der Leiche, um das Fehlen der Hirnſchale zu verdecken. Durch einen Zufall wurde jedoch das Fehlen der Schädeldecke noch vor der Einſargung entdeckt. Die gefährlich zu machen. Platte, durch ſnobiſtiſche Linien nicht ge⸗ hobene Karikatur der Kleinſtädterei, eindeutige Zweideutigkeit, die Freundin und Univerſalerbin Raimunds, Antonie Wagner, ſtrengte gegen Rollet einen Prozeß auf Herausgabe der Hirnſchale * * 4. Seife. Nr. 432 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Sepiember 1922 wenn auch große Vorliebe für Reiſen noch hervortritt. Der große Arzt Robert Koch und unſer früherer Reichskanzler Bethmann⸗Hol⸗ weg wären hier aufzuſtellen. Unſere„Muſterkollektion“ ſoll wohlgemerkt nur als Anhalt die⸗ nen und wird gewiß nicht ſelten den Charakter eines Menſchen nur unvollſtändig kennzeichnen. Die Sterndeuter ſchreiben ja auch dem aufgehenden Jeichen und den Planeten gewiſſe Einflüſſe zu, die gelegentlich den der Sonne übertreffen ſollen. Dies wäre dann be⸗ ſonders zu beachten, wenn die von der Sonne gegebenen Aahalts⸗ punkte ſich als unzureichend erweiſen. Herbſtgedonken Ihr liebt den Frühling. Ich liebe ihn auch. Mehr aber beben die Schwingen meiner Seele, wenn ich den Stimmen des Herbſte⸗ lauſche. Dder Frühling iſt nur die Verheißung, der Herbſt aber iſt die Erfüllung. Die Vöglein, die im Frühling ſo hell jubklieren, ſind im Herbſte ſtill. Ich vergleiche ſie mit den Hoff nungen, die den Menſchen im Frühling des Lebens ſo ſüße Melodien ſingen, und die im Herbſte alle ſchweigen— weil man nicht mehr hofft. Ich liebe den Herbſt, wenn die Sonne auf ſein buntes Kleid ſcheint, wenn der Mond aufſteigt und die Spitzen der Bäume wie Filigranarbeit auf den Himmel gezeichnet ſind, und wenn durch die immer ſpärlicher werdenden Blätter die Sterne ſchimmern. Und wis ſtill wird mein Herz, wenn das ehemals ſo ſommer⸗ grüne Laub ſich ſacht von den Zweigen löſt. zur Erde niever gleitet und raſchelt dort unten ſein Sterbelied. Ein Spiel der Winde— wie auch das Menſchenherz. Am tieſſten aber erſchüttert e⸗ meine Seele, wenn der Sturm die letzten bunten Blätter von den Bäumen reißt, durch die Luft wirbelt, hoch empor⸗ hebt und dann doch zur Erde ſchleudert, wo ſie alle enden müſſen. Nach dieſem Herbſt kommt dann der Winter, wo der Herrgott ſeinen gewaltigen Weih⸗ nachtsbaum anzündet und ſagt:„Komm heim, dein Jahr iſt um!“ Wohl dem, der es vollbracht! Martha Kranz. * P. A. Gebäudeſonderſteuer. Durch das Geſetz vom 2. Juli 1924 iſt beſtimmt, daß die Gebäudeſonderſteuer auf Antrag u. a. zu er⸗ mäßiaen iſt.„wenn bei Gebäuden, die am 1. Juli 1914 entweder unbelaſtet waren oder deren dinaliche privatrechtliche Belaſtung nicht mehr als 20 v. H. des Geſamtwerts betrug. die Gebäudeſonderſteuer mehr als.2 v. H. des Steuerwerts ausmacht.“ Um Mißverſtändniſſe zu vermeiden. wird darauf hingewieſen, daß durch dieſe Beſtimmung ledialich dem§ 28 Abſatz 5 der dritten Steuernotverordnung vom 14. Februar ds. Is. Rechnung getragen wurde. Dort wurde geſaat, daß in den oben erwähnten Fällen die Steuer ſoweit herabzuſetzen iſt, daß der Steuerbetraa nicht mehr als 20 v. H. der Friedensmiete gusmacht. Da nun in Baden 1 v. H. der Friedensmiete rund 0,06 v. H. des Gebäudeſteuerwerts entſpricht, ſo betragen 20 v. H. der Frie⸗ densmiebe.2 v. H. des Gebäudeſteuerwerts. Nach 87 des bodiſchen Geſetzes beträgt der Steuerfuß zur Zeit aber fſährlich 96 Pfennig von 100 Mark Steuerwert, alſo nur 0,96 v. H. des Steuerwerts. Eine Ermäßiaung kann daher zur Zeit noch nicht in Frage kommen, und zwar ſolange nicht, als der Steuerfuß nicht mehr als.2 v. H. des Steuerwerts beträat. * Bahnſteigkarten. Es dürfte nicht allgemein bekannt ſein, daß nach der Eiſenbahn⸗Verkehrs⸗Ordnung Perſonen. die ohne die Ab⸗ ſicht zu verreiſen in einem zur Abfahrt bereitſtehenden Zua angetrof⸗ ſen werden oder einen Platz belegen, 3 GM. zu entrichten haben. Dies gilt beſonders für Inhaber von Bahnſteiakarten, die nur zum Betreten der abgeſperrten Räume der Stationen gelten. Ausnah⸗ men können nur für Bealeiter von Kranken und hilfsbedürftigen Perſonen zugelaſſen werden. * Saftungsſumme für Handgepäck. Die Ausgabe von Hinter⸗ legungsſcheinen älteren Vordrucks bei Aufbewahrung von Handgepäck, in denen die Haftungsſumme dem zurzeit gültigen Höchſtbetrage von 100 Geldmark nicht angepaßt iſt, hat zu Anſprüchen auf Erſtattung des auf dem Schein vermerkten Höchſtbetrages in Goldmark Anlaß gegeben. Um die ſich hieraus ergebenden Unzuträglichkeiten zu ver⸗ meiden, ſoll für die Folge auf allen älteren Beſtänden entnommenen Hinterlegungsſcheinen und in den das Hinterlegungsgepäck be⸗ treffenden Aushängen die Haftſumme handſchriftlich in 100 Goldmark herichtigt werden. *Einſchränkungen im Nerſonenverkehr auf dem Rhein. Im Hin⸗ blick auf die vorgeſchrittene Jahreszeit, vornehmlich aber infolge ſtär⸗ keren Rückganges im Verkehr als Folge der ſchlechten Witterung iſt durch die Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrt eine ſtärkere Einſchränkung des Fahrplans vorgenommen worden. Die Saiſon am Rhein, ſsoweit der Fremdenverkehr in Betracht kommt, iſt namentlich in den eigentlichen Sommermonaten ungs⸗ wöhnlich ſchlecht geweſen und darunter hatte auch der Reiſe⸗ verkehr auf den Schiffen zu leiden. Die Hotels klagen ohne Aus⸗ nahme über unbefriedigendes Geſchäft, was zum Teil auch darauf zurückzuführen iſt, daß die Ausländer, die unter dem Zeichen der Inflation im vorigen Jahre und auch ſchon früher ein beträcht⸗ liches Kontingent im Rheinverkehr ausmachten, faſt ganz gefehlt haben. Auch über eine ſtarke Vernachläſſigung des Rheins durch das deutſche Publikum wird viel geklagt, trotzdem die Hotel⸗ und Pen⸗ ſionspreiſe ermäßigt worden ſind. Der Strom der Reiſenden hat ſich in dieſer Saiſon hauptſächlich nach Süddeutſchland und Bayern ergoſſen, von dem Durchgangsverkehr hat der Rhein wenig profitiert. Nachtlüftpoſt Berlin-Skellin-Kopenhagen. Am 15. September eröffnete der Deutſche Aero Lloyd, Verlin NW. 7. einen regel⸗ mäßigen Nachtfluadienſt Berlin⸗Stettin⸗Kopen⸗ hagen, der zur Poſtbeförderung benutzt wird. Die Flüge verkeh⸗ Stettin 11, an Korenhagen 2 Uhr, zurück ab Kopenhagen 9 Uhr abends, an Stettin 12, an Berlin.30 Uhr. Die Luftpoſt befördert nach Dänemark gewöbnliche und eingeſchriebene Briefſendungen ſo⸗ wie Zeitungen. Flugzuſchlaa außer den gewöhnlichen Auslands⸗ gebühren für Poſtkarten und je 20 Gramm anderer Briefſendungen 20 Pfennia. * Achtung. falſches Geld. In der letzten Zeit tauchen zahlreiche gefälſchte Zwei⸗Villionenſcheine auf. Es handelt ſich um zwei Arten von Fälſchungen. Die eine trägt die Serienbezeichnung 8. 8.— 11 und iſt leicht als Fälſchung dadurch zu erkennen, daß das Waſſer⸗ zeichen fehlt und die Ziffern ſchlecht ausgeführt ſind. Die andere Art der Fälſchungen trägt die Serienbezeichnung O. E. 43. Hier fehlt teileiſe in dem Wort„Mark“ der Hauptſeite das„.“. Endlich ſind auch wieder falſche Rentenmarkſcheine über zeyn Mark in Frankfurt in arößeren Mengen feſtgeſtellt worden. Dieſe Fälſchungen ſind ſehr leicht dadurch erkenntlich, weil das Waſ⸗ ſerzeichen aufgedruckt iſt: ſie ſind außerdem aus hartem Papier her⸗ geſtellt, während die Reihenbezeichnung D. und W. mit nachfolgender Kontrollnummer ſchlecht und verſchwommen ausgeführt iſt. * Koſten des Nahrungsmittelaufwandes. Der Wirtſchaftsſtati⸗ ſtiker Richard Calwer berechnet nach ſeiner bekannten Methode die Koſten des Nahrungsmittelaufwandes für eine vierköpfige Famt⸗ lie nach dem Stande der Lebensmittelpreiſe vom 13. Sneptember auf 33,33 Bill. Mark gegen 32,55 Billionen Mark in de Vor⸗ woche. * Betrogene Auswanderer. Nachdem erſt kürzlich ein Aus⸗ wandererſchwindler von England aus vertrauensſeligen Deutſchen durch das Verſprechen freier Ueberfahrt nach Canada und ihrer An⸗ ſtellung als Landarbeiter dort ſoviel Geld aus der Taſche gelockt hat, daß er, wie er höhniſch hierher mitteilt, das Reiſegeld für ſich reich⸗ lich beiſammen hatte, taucht ſchon wieder einer auf. Ein Kar! Lauterbach in Goa(Portugieſiſch⸗Indien) ſucht Kräfte für ſeine Firma„Campannia Luſo Alemana“. Es handelt ſich um ein un⸗ fauteres Angebot. Die Firma beſteht nur dem Namen nach. Mehrere junge Deutſche, die ſich im vorigen Jahre von Lauterbach haben verpflichten laſſen, haben die ſchlechteſten Erfahrungen mu ihm gemacht. Die Entlohnung war gänzlich unzulänglich bemeſſen, Gehalt erhielten ſie aber überhaupt nicht, ſo daß ſie ſchließlich dre Heimreiſe antreten mußten. Es iſt zu befürchten, daß in der näch⸗ ſten Zeit noch häufiger der Verſuch gemacht wird, die Gutgläubigkeit von Deutſchen, die auswandern möchten, zu mißbrauchen. Es er⸗ kundige ſich daher jeder, der auf ein Angebot auf Arbeitsvermittlung nach dem Ausland eingehen möchte, vorher bei einer öffentlichen Auswandererberatungsſtelle nach deſſen Vertrauenswürdigkeit. Man wende ſich an die Gemeinnützige öffentliche Auswandererberatungs⸗ ſtelle Berlin, Königin Auguſtaſtraße 19/3(die frühere Hauptaus⸗ kunftſtelle des Reichswanderungsamtes). Rommunale Chronik Oberbürgermeiſterſuche in Frankfurk Am 1. Oktober iſt die Amtszeit des bisherigen Ober⸗ bürgermeiſters abgelaufen. Es iſt unwahrſcheinlich, daß bis dahin wieder ein Oberbürgermeiſter gewählt iſt. Die meiſten Ausſichten hat immer noch Oberbürgermeiſter Lohmeyer aus Königsberg, der urſprünglich von allen Parteien empfohlen worden war, als plötzlich die Sozialdemokraten Front gegen ihn machten und ihn als Reaktionär verſchien. Ihr Kandiat Südekum hat aber kaum Ausſichten gegen Lohmeyer gewählt zu werden. Es ſind daher Bemühungen im Gange, einen mittleren Kandidaten zu fin⸗ den, und jetzt wird der Führer der Demokraten, der frühere Ober⸗ bürgermeiſter Koch von Kaſſel empfohlen. Auch wird mit anderen Perſönlichkeiten verhandelt. Die„Königsberger Allg. Ztg.“ teilt mit, daß Dr. Lohmeyer in Königsberg bleibt. Seit Wochen, ſo ſchreibt das Blatt, iſt in Königsberg vielfach die Befürchtung laut geworden, daß Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Lohmeyer unſere Stadt verlaſſen würde., Es war auch uns bekannt, daß die Stadtverordneten von Frankfurt a. M. 5 im Juli mit ihm in Verhandlungen getreten waren, ob er bereiß ſein würde, das demnächſt dort freiwerdende Amt des Oberbürgermeiſters anzunehmen. Die beauftragten Vertreter von Fraulfurt hatten alle von Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer als Grundlage der Verhandlungen aufgeſtellten Bedingungen bereits an⸗ genommen. Eine große Mahrheit für ſeine Wahl war geſichert. Nunmehr hat ſich Oberbürgermeiſter Dr. Lohmeyer auf die wieder⸗ holben einmütigen Vorſtellungen und Bitten der Königsberger ſtädtiſchen Körperſchaften entſchloſſen, unſere Stadt nicht zu ver⸗ laſſen und ſeines verantwortungsreichen und ſchweren Amtes hier auf dem vorgeſchobenen Poſten im Oſten auch weiterhin zu walten. Wir dürfen unſerer großen Genugtuung darüber Ausdruck gebend, daß Dr. Lohmeyer, dem einmütigen Wunſche der ſtädtiſchen Körper⸗ ſchaften nachgebend, die an ſich glänzenden Ausſichten auf ein Wirken in einer der größten deutſchen Städte, der Mittlerin der Kultur von Nord⸗ und Süddeutſchland, in treuer Liebe für ſeine Heimat und ſein Amt im Oſten zurückgeſtellt hat. Was er in den fünf Jahren ſeines Wirkens in Königsberg auf dem Gebiete der Wirtk⸗ ſchaft und der Kultur erreicht hat, das iſt gerade in den letzten Monaten bei der Kantfeier, beim Stadtjubiläum und gelegentlich der Hindenburg⸗Tage von berufener Seite anerkannt worden und be⸗ darf keiner weiteren Betonung. Einmütig wird es bei allen Bür⸗ gern unſerer Stadt trotz aller Meinungsverſchiedenheiten innerhalb 2 on, die ihr vom Gericht auch zugeſprochen wurde. Nach Antonie Wagners Tod fand man Ferdinand Raimunds Hirnſchale in einer Schachtel verpackt im Strohſacke ihres Bettes eingenäht vor. Antonie Wagner hatte die Hirnſchale dem Wiener Raimundforſcher und Theaterhiſtoriker Hofrat Dr. Karl Gloſſy 1881 vermacht, in deſſen Veſitz ſie heute noch als Relique aufbewahrt wird. An⸗ läßlich des Wiener Muſik⸗ und Theaterfeſtes wird eine theatergeſchichtliche Ausſtellung veranſtaltet, die alles Wertvpolle in ſich vereinigen ſoll, was Wien an theatergeſchichtlichen Schätzen be⸗ ſitzt. Dabei ſoll, wie gemeldet wird, auch Raimunds Hirnſchale der „breiten Oeffentlichkeit zugänglich“ gemacht werden, d. h. der Sen⸗ ſationsluſt gaffender Spießer als Attraktion dienen. Es iſt überall und immer dasſelbel Runſt und Wiſſenſchaſt eTagung der Görresgeſellſchaft. Die Görresgeſellſchaft zur Pklege der Wiſſenſchaft im katholiſchen Deutſchland hält ihre dies⸗ jährige Generalverſammlunga vom 27. bis 30. September in Hei⸗ delbera ab. Neben geſchloſſenen Sitzungen der verſchiedenen Sektionen werden öffentliche Verſammlungen abgehalten, bei denen allgemein intereſſierende Vorträge gehalten werden. Bis jetzt ſind u. a. folgende Vorträge angemeldet worden: Prälat Grabmann⸗ München„Thomas von Aquin“: Nadler⸗Freibura(Schw.) „Görres und Heidelberg: Sauer⸗Freibura(Br.)„Einfluß der Myftik auf die oberrheiniſche Kunſt“: Switalski⸗Braunbera„Kant und der Katholizismus“: Schulte⸗Bonn„Die Herrſchaft militäriſcher Pläne über die Politik“. Dichter als Fälſcher. L. W. Thal führt in der Zeitſchrift „Bimini“ eine Reihe intereſſanter Myſtifikationen an, denen die literariſche Welt zum Opfer fiel. Bekannt iſt, daß die Lieder des Oſſſan, an denen ſich das ganze empfindliche Geſchlecht des 18. Jahrhunderts, Goethe und Herder voran, keine wirklichen altſchot ⸗ tiſchen Dichtungen waren, ſondern Schöpfungen des angeblichen „Herausgeber“ James Macpherſon, der ſchließlich, als die Forde⸗ rung, er ſolle die Originale vortegen, immer lauter wurde, ſich daran machte, ſeine Gedichte ins Altſchottiſche zu überſetzen; er ſtarb über dieſer Arbeit. Auch das einſt berühmte Nationalepos der Tſchechen, die ſogenannte„Königinhofer Handſchrift“, die Wenzes⸗ aus Hanka 1817„entdeckte“, iſt eine Fälſchung, die allerdings ein ſchönes Zeugnis für das dichteriſche Talent Hankas ablegt. Auf⸗ ſehen erregte Ende des 19. Jahrhunderts der Franzoſe Pierre Louys mit ſeinen Ueberſetzungen“ der„Lieder der Bilitis“, einer angeb⸗ lichen Freundin der Sappho. Dieſe ſtark erotiſchen Dichtungen wurden ſelbſt von guten Kennern des Altertums für echt gehalten * * und fanden u. a. in Richard Dehmel einen deutſchen Ueberſetzer. Vom anderer Art iſt die Myſtifikation, die Willibald Alexis, der märkiſche Dichter, ſich mit ſeinem erſten Roman„Walladumor“ (1823) erlauble: er gah den Roman für ein Werk Walter Scotts aus umd behauptete, ſelbſt nur der Ueberſetzer zu ſein. Publikum und Kritik ließen ſich täuſchen, der Roman wurde als Werk Walter Scotts ſogar in mehrere Sprachen überſetzt. Von Schriftſtellern aus neuerer Jeit wären Arno Holz und Johanmes Schlaf zu nennen, die ihre erſte Novellenſammlung für das Werk eines Norwegers Bjarne P. Holmſen ausgaben und dem Buch ſogar eine Einleitung voranſtellten, in der ein ebenſo erfundener Dr. Franzius eine Lebensſkizze des„norwegiſchen“ Dichters entwarf. st. 4% Eine neue Nekonſtruktion des Armenſchen. Die äußere Er⸗ ſcheinung des Urmenſchen hat die Welt auf das lebhafteſte beſchäf⸗ tiat, ſeitdem durch das Neanderthaler Skelett der erſte ſichere Men⸗ ſchenfund aus der Altſteinzeit bekannt geworden war. Bald verſuchte man Nachbildungen, die in der ſtark zurückfliehenden Stirn mit den mächtigen Ueber⸗Augenwülſten und dem kräftigen, kinnloſen Unter⸗ kiefer die Tierähnlichkeit ſtark betonten. Aber in Bezua auf das Mittelgeſicht war man noch gar im Unſichern und geſtaltete auch die Naſengegend flach, halb menſchlich, halb äffiſch, da man in dem Ur⸗ menſchen ja nach Kinn und Stirn eine Mittelſtufe zwiſchen Menſchen und Menſchenaffe erblickte. Als dann das wohlerhaltene Geſichts⸗ ſkelett des Urmenſchen von La Capelle aux Sainte vorlaa, beſtätigte ſich zwar im allgemeinen die Mittelſtellung zwiſchen Menſchen und Schimpanſen, aber bei der Naſe ſtellte ſich eine überraſchende Ent⸗ wicklung heraus. Der Urmenſch hatte nämlich eine Naſe mit ſehr hohem und kräftigem Rücken, die eher übermenſch⸗ lich als äffiſch war. Außerdem zeigte die mittlere Geſichtspartie unter den Wangen eine heute beim Menſchen ganz unbekannte Flachhelt. Neues ließ ſich auch über die Holtung des Neanderthalers aus wei⸗ teren Funden feſtſtellen. Er beſaß noch nicht die 8⸗förmige Krüm⸗ muna der Wirbelſäule des heutigen Menſchen, ſondern ſeine Hal⸗ tung war leicht gebückt. Her Kopf balanzierte noch nicht frei über der Mittellinie des Körpers. ſondern wurde durch eine ſehr kräftige Nackenmuskulatur von rückwärts gehalten. Unter genauer Berück⸗ ſicktigung aller dieſer Eigentümlichkeiten des Knochenbaues iſt nun ein neuer Wiederherſtellungsverſuch im Wiener Naturhiſto⸗ riſchen Staatsmuſeum, von dem Dr. Egon v. Eickſtedt in der„Umſchau“ berichtet. unternommen worden. Eine bedeutende Bildhauerin, Frau E. Engel⸗Baiersdorf, hat eine Büſte unſeres älteſten Vorfahren nach den Angaben der Anthropologen geſchaffen. Mit abſoluter Sicherheit läßt ſich natürlich das Aeußere des Ur⸗ menſchen nicht wiedergeben, aber dieſer neuere Konſtruktionsverſuch auch in Einzelheiten dem Ahnen des heutigen Menſchen nahe⸗ ommen. 1 ö ren werktäglich ab Berlin(Fluaplatz Staaken) 9 Uhr abends, ab 5 kommunalen Wirkungskreiſes dankbar begrüßt werden, daß jener, die nur ein Aufenthaltsort für 21jährige Mlidchen iſt, gab bekannt, daß bereits im nächſtem Jachre wieder eine ſtatlfinden ſolle und ſchloß mit herzlichen Dankesworten den berbürgermeiſter Dr. Lohmeyer Königsberg ſeine führende Per⸗ ſönlichteit erhalken hat, um die Hauptſtadt des Oſtens auch weiter⸗ hin zu einem Vollwerk deutſcher Wirtſchaft und Geſittung zu ge⸗ ſtalten. Kleine Mitkteilungen Der Heidelberger Stadtrat hat in ſeiner letzten Sitzung die ſeit langem ſchwebende Frage der Neubeſetzung der Stadtſchularztſtelle erledigt und Profeſſor A. Ham⸗ mer zum Schularzt ernannt. Der Frankenthaler Stadtrat beſchloß die Aufnahme einer Anleihe von 4 Millionen Mark zur Erſtellung von 1 ohnungen. Das Wiederkaufsrecht für die Häuſer bleibt be⸗ tehen. Der Berliner Magiſtrat macht jetzt in einer Vorlage der Stadtverordnetenverſammlung offiziell Mitteilung von der „Außerhebungſetzung“() der Beherbergungsſteuer. Er beſtreitet dabei, daß dieſe Steuer einen ſtarken Einfluß auf die Verringerung des Fremdenverkehrs gehabt habe, glaubt aber, daß die Aufhebung der Steuer, als Werbematerial benutzt, zu der er⸗ wünſchten Hebung des Fremdenverkehrs beitragen und bei ent⸗ ſprechenden Maßnahmen auch der Hotel⸗ und ſonſtigen Beherber⸗ gungsbetriebe zu einer merklichen Verbilligung des Aufenthalt⸗ für die Fremden führen könne. In dieſem Sinne hatte der Magi⸗ ſtrat für die Monate Juli⸗Oktober bereits eine Ermäßigung der Be⸗ herbergungsſteuer von 25 auf 15 Prozent vorgenommen. Da ſich nach der Annahme des Londoner Abkommens die künftige Entwick⸗ lung der Gemeindefinanzen angeſichts des zu erwartenden neuen Finanzausgleichs noch keineswegs überſehen läßt und die Möglich⸗ keit nicht ausgeſchloſſen erſcheint, daß auch Berlin einmal auf dieſe Einnahmequelle zurückgreifen muß, hat der Magiſtrat die Steuer⸗ verordnung nicht aufgehoben, ſondern nur die Steuer außer Hebung geſetzt. Als Zeitpunkt wurde der 1. Oktober gewählt, weil noch die Zuſtimmung der Stadtverordnetenverſammlung erfor⸗ — 55 der Aufhebung, die Schaffung eines Worbemittels für Berlin als Fremden⸗ und Meſſeſt; ch dieſen Zeitpunkt nicht beeinträchtigt wird. de e e 2 22 22 5 Allgemeiner Fürſorge⸗Erziehungstag S. Heidelberg, 16. Sept. In der Nachmittagsſitzung des Montags wurde, wie ſchon kurz berichtet, das Thema„Die Neugeſtaltung der Familien⸗ pflege“ behandelt. Generalſekretär Dr. B eeking⸗Freiburg betonte in ſeinem Referat, daß die beſte Grundlage die Familien⸗ erziehung und die Berufserziehung ſei. Durch die Familie werde eine Verbundenheit mit der Heimat und dadurch mit Volk und Staat geſchaffen. Durch Werben muß der Helferwille weiteſter Kreiſe geweckt werden mit Verückſichtigung der ſozialen Umſchich ⸗ tung. Bei ſeinen weiteren Ausführungen betonte er beſonders den ſachgemäßen Ausbau der Fürſorger und Fürſorgerinnen. Das Ver⸗ trauen iſt die größte Erziehungsmacht.— Auch der zweite Referent, Otten⸗Neuwied, betonte die Notwendigkeit des Ausbaus der Für⸗ ſorge, beſonders der Einzelfürſorger. Das Jugendamt könne nicht erſetzen. Er ſpricht für eine klare, rechtliche Scheidung zwe⸗ ſchen Jugendamt und Fürſorge.— In der ſehr lebhaften Ausſprache ſtand dieſe Frage ebenfalls im Vordergrund. Schatzrat Hart⸗ mann⸗Hannover erklärte, daß die Jugendämter nicht zu Gunſten der Fürſorger abtreten könnten, daß aber auch die ehrenamtlichen Fürſorger nicht abgebaut werden dürften. Dr. Polligkeit⸗ Frankfurt hob hervor, daß im Prinzip die Intereſſen der Jugend⸗ ämter auch die der Fürſorge⸗Erziehungs⸗Behörden ſeien. Sprecher der Jugendämter machte ſich Dr. Kantorowiez⸗Kiel, während Pfarrer Otten ihre Leiſtungen anzweifelte. Nachdem ſich noch eine Reihe weiterer Redner geäußert hatte, wurde die Ver⸗ ſammlung gegen 7 Uhr geſchloſſen. Am Abend fond durch den Heidelberger Kulturfilm⸗ bund eine Sondervorführung des Filmes„Hanneles Häimmelfahrt“ nach G. Hauptmann ſtatt. ung des Kinos als Volksbildungsmittel hin. Wenn das Intereſſe des beſſeren Teils der Menſchheit am Film geweckt ſei, könne man dur ihm einen ungeheuren Einfluß auf die Volksſeele gewinnen. gezeigte Film machte in ſeiner rührenden, ergreifenden Sprache einen tiefen Eindruck. In der Vormittagsſitzung am Ddienstag ſtand das Thema „Die Ausſcheidung der ſog. aus der Fürſorgeerziehung“ zur Beratung. Landesrat von Lüpke⸗Hannover beleuchtete die Frage vom Verwaltungsſtaad⸗ punkt aus. Man muß mit den Unerziehbaren rechnen, muß aber die Unerziehbarkeit(vergebliche Erziehungsverſuche oder geiſtig⸗ ſeeliſche⸗Abnormität) genau feſtſtellen. Dazu iſt eine Kommiſſion nötig, gegen deren Beſchluß von den Angehörigen beim Vor⸗ mundbſchaftsgericht Beſchwerde eingereicht werden kann. Die Un⸗ erziehbaren ſind aus der Fürſorgerziehung zu entlaſſen und in anderweitige geſetzliche Bewahrung zu nehmen. Dazu iſt eine be⸗ ſchleunigte geſetzliche Regelung des Bewahrungsgeſetzes nötig. 0 wies auf den Fall Hammann hin, der als unerziehbar aus der Fürſorge entlaſſen war. Der Redner kam zum Schluß ſeiner Aus⸗ führungen noch eingehend auf die geſetzliche Regelung zu ſprechen. — Vom Standpunkt des Erziehers und Pfychiaters aus behan⸗ delte das Thema Sanitätsrat Direktor Dr. Lückerath⸗Eus kirchen. Auch er betonte zunächſt die Schwierigkeiten der Feſ ſtellung der Unerziehbarkeit und die Art, wie man am ſicherſten vorgehen kann. Körperliche und ſeeliſche Gründe können den ſprechen, doch ſind erſtere ſehr ſelten. Ein geiſtig geſunder 3595 ling iſt immer erziehbar. Geiſteskranke gehören nicht in 25 Fürſorge⸗Erziehungsanſtalt. Unerziehbarkeit kann auf intellektueller Veranlagung oder auf Pfychopathie beruhen, muß es aber nich Selbſt hier iſt eine leichte Beſſerung durch Anſtaltserziehung 19 15 lich. Für die wenigen Unerziehbaren iſt ein Bewahrung⸗geſe unnötig. An die Ausführungen ſchloß ſich eine ſehr lebhafle Ausſpr an. Sanitätsrat Dr. Schnitzer⸗Stettin will von dem W 1 „Unerziehbar“ überhaupt nichts wiſſen. Man ſollte nur 7 „Schworerziehbaren“ ſprechen. Ein Bewahrungsgeſetz hält er flüſſig. Bedenklich ſcheint ihm auch die Unterbringung der 755 Unerztehbaren in einem Jugendgeſängnis, wie vorgeſchlagen neit den war. Ein anderer Debatteredner wies auf die AUnentbehrlich 1 des Pſychiaters bei der Beurteilung der Unerziehbarkeit hin. 2 25 Bewahrungshaus darf nie eine dauernde Maßnahme ſein. Lend d rat Dr. Voſſen hob den Unterſchied zwiſchen„Unerziehbar icche Bewahrungshaus“ hervor. Weder finanzielle noch pädagogiſn Gründe können die Entlaſſung aus der Fürſorge in die Bewahrln⸗ bedingen. Für Großjährige iſt allerdings eine Bewahrung a ſtreben. Frau Abgeordnete Neuhaus⸗Dortmund erinnerte 9 daß die Bewahrung hervorgegangen ſei aus dem Beſtreben, 2 113 jährige Mädchen zu ſchützen. Für dieſe ſei ein Bewahrungs hen nach wie vor nötig. Das darf nicht verwechſelt werden mit Abſtoßen von ſcheinbar unerziehbaren Fürſorgezöglingen. Dis⸗ gaſtor ſorge hat das größte Intereſſe an dem Bewahrungsgeſetz. JIſermeyer krat für ein Bewahrungsgeſetz nach dem 21. Loß ter⸗ jahr ein. Prof. Klumker⸗Frankfurt hob ebenfalls den Un ſchied hervor zwiſchen Bewahrung als Ort für Unerziebane — — der Fürſorge kommen.— Eine endgültige Klarheit über die ob ein Bewahrungsgeſetz gefordert werden müſſe oder nicht, auch durch die übrigen Debatteredner nicht erzielt. In Schlußwort betonte Sanitätsrat Lückerath nochmals, daß erziehbarkeit nicht gibt, ſondern daß man gerade den ſog. 1 baren beſonders nachgehen müſſe. aßte Damit war die Ausſprache beendet und der Vorſitzende Hie noch elnmal die Hauptgedanken der Beratungen zuſammen. Er Erziehung des Eeziehers ſei das Kernproble einem es Un⸗ nerzieh⸗ meinen Fürſorge⸗Erziehungstag. ſie Zun In ſeinen einleiten⸗ den Worten wies Rechtsrat Dr. Ammann auf die große Bedeu⸗ Der ache ort Gin, m Tadung TCCCCCCCCCCCCCCCVCCVCVCCCVCVCVVVCCVCVVV eeee EFFPr Teirr AS SSSSSSSr S oer * VVTVTTFVTCVCFGCCCCCCCCC Miitwoch, den 17. September 1924 Maunheimer Geueral-Anzeiger(Abend · Ausgabe) 5. Seike. Nr. 432 Tagungen Kongreß der deulſchen Schriftſachverſtändigen Dieſer Tage traten im Hotel Deutſches Haus in Leipzig die gerichtlichen Schriftſachverſtändigen Deutſch⸗ lands erſt malig zuſammen, um über Fachprob eme und Ndamiatpriſche Angelegenheiten zu beraten. Der Geſchaftsführer r Tarifgemeinſchaft, H. O. Görsheim, begrüßte die Anweſen⸗ den mit dem Hinweis auf die Notwendigteit der Reform der bis⸗ herigen Schriftvergleichung und Schriftdeutung Ind ſtellte die For⸗ rung nach Schaffung einer Orgoniſation. Augenblicklich hat Deutſchland ſchätzungsweiſe 9 0 Schriftſachverſtändige; es gilt, ſie einheitlich zufammenzufaſſen, für einen geſchulten Nach⸗ wuchs zu ſorgen und damit der wiſſenſchaftlichen Graphologde An⸗ hen und Achtung zu verſchaffen. Aus dem In⸗ und Ausland weren Sympathieſchreiben eingetroffen, ſo auch vom Präſidenten des Reichsgerichts. Für das Polizeipräſidlum Leipzig begrüßte der Leiter des Kriminglamtes, Dr. Heiland, den Kongreß. Er ſprach ſeine Anerkennung über die graphologiſchen Erfolge aus und bedauerte, daß ſie bei den Gerichtsbehörden wenig bekannt ſeien. In Sachſen, beſonders in Leipzig, habe ſich die Kriminaliſtik der Graphologie bereits erfolgreich bedeent. Die Tagung fände alſo auf würdigem Voden ſtatt. Zum Präſidenten des Kongreſſes wurde einſtimmig der Ham⸗ burger Schriftſachverſtändige Becker gewählt. Nach der Namens⸗ und Satzungsgebung der Vereinigung, die ſich„Deutſcher Bund der gerichtlichen Sachverſtändigen und Berufsgraphologen, Sitz 1 8 dennen wird, ſetzte eine bebhafte Debatte über die gründlich 95 usbildung des Berufsnachwuchſes ein. Es 50 eime dreijährige Lehrzeit für notwendig erachtet, die Theorie 1255 raxis umfaſſen muß. Der Schüler ſoll nach VBeendigung des tudiums von einer der vier Prüfungskommiſſionen examiniert werden und bei Erfolg einen Befähigungsnachweis erhalten. Zu betonen iſt, daß zwiſchen der Graphologie und der Schriftoer⸗ gleichung inſofern ein Unterſchied zu machen iſt, ols die erſte zur charakterologiſchen Erkennung des Menſchen beiträgt, die andere bei Aufdeckung von Fälſchungen, bei gerichtlicher Ermittlung anonymer nd⸗ und Maſchinenſchreiber uſw. Verwendung findet. Scharf wurden die praktizierenden Dilettanten, die unter dem Deckmantel der Graphologie Zukunftsprophezeiungen machen, 185 geißelt. Zu ihrer rückſichksloſen Bekämpfung wurde ein Ausſchuß eingeſetzt. Nach Erledigung bundestechniſcher Angelegenheiten Peeaben ſich die Kongreßteilnehmer zur Beſichtigung des Inſtituts für gerichtliche Medizin und anſchließend nach der von Prof. Dr. Schramm im Deutſchen Schrift⸗ und Buchmuſeum ver⸗ anſtalteten Sonderausſtellung. In den Inſtituten gewann man einen Einblick in die gewiſſenhaften Forſchungsarbeiten 1 dem Gebiete der Verbrecher⸗Ermittungsmethoden und der Schrift⸗ kunde. Im Tagungslokal ſchloſſen ſich verſchiedene vom Fachleuten gebaltene Lichtbildervorträge an. Prof. Dr. Scheffer⸗ Berlin behandelte„Die Mikroſlopie und Mikrophotographie im Dienſte der Schriftunterſuchung und Schriftvergleichung“. Herr Fiſchhof(Ungarn)„Wiſſenſchaftliche Unterſuchung im Dienſte der Kriminalforſchungen“, Herr Brunner(Schweiz)„Fälle aus r Prapis“, Dr. Hans Schneicker t⸗Berlin„Identitätslehre und Schriftvergleichung“, Frau Popeee Tricks der Schriftfälſcher“ ie Vorträge förderten reichhaltiges Material für die zukünftige Schriftdeutung zutage. Mit einem Begrüßungstelegramm an den ründer der modernen wiſſenſchaftlichen Graphologie, Dr. Ludw. Klages, fand der Kongreß ſeinen Abſchluß. 7 8955 Zweiter badiſcher Geſellentag * Karlsruhe, 15. Sept. In den letzten Tagen fand hier unter ehr ſtarker 0 allen badiſchen Landesteilen der zweite badeſche Geſellentag ſtatt, der mit einer Vertreter⸗, lizung der katholiſchen Geſellenvereine eingeleitet TFurde. Dompräbendar Dr. A. Rüde aus Freiburg begrüßte die ſammlung und beilte mit, daß die Zahl der Geſellenvereine von 70 auf 94 und die Zahl der Mitglieder von 3800 auf 5300 geſtiegen ſt. Es wurden Vorkräge gehalten über die„Perſönlichkeitserziehung in Geiſte des Chriſtentums“, über die„Bildungsbeſtvebungen der kotholiſchen Geſellenvereine und über die Ziele wahrer Herzens⸗ und Gemütsbildung. In der ſich anſchließenden Ausſprache wurden a. die Frage der Zugehörigkeit zu den völkiſchen Organfſationen angeſchnitten und dahin entſchieden, daß kein Geſelle einer ſolchen ungehören darf. Es wurden Entſchließungen angenommen, wenach im kommenden Winter Religionsvorträge und Unterrichts⸗ furſe, ferner in den Oſtertagen 1925 ein Führerkurs abgehalten, die ſe Vanderunterſtützung aufrecht erhalten und ausgebaut werden Uen. 1 7 wurde zum Ausdruck gebracht, daß die politiſche und de⸗ Aldung unerläßlich ſt, die Bücherbeſtände aufgefriſcht 5 Perſamkeit größte Aufmerkſamkeit geſchenkt werden ſoll. hſte Geſellentag wird in Offenburg ſtattfinden. An dieſe Beratungen am Samstag nachmittag ſchloß ſich am stag abend eine Unterhaltung. Der Sonntag vormittag iigte zunächſt die Teilnehmer zum Feſtgottesdienſt in der St. Sbefanskirche. Nachmittags bewegte ſich, von der Witterung egünſtigt, ein großer Feſtzug durch die Sraßen der Stadt, in dem auf Wagen und Autos Szenen aus dem Handwerlerleben ver⸗ ſunbildlicht wurden. Der erſte Wagen des Feſtzugs zeigze Maria 5 Joſef in ihrem Tageswerk. Es folgten Gruppen der Gärtner, er Schreiner, der Schloſſer u. a. Sehr hüdſch war eine Schwarz. tühle. Belebt wurde das Bild des Zuges durch die Trachten der Hotenwälder und Renchtäker. Im Anſchluß an den Feſtzug ſond im großen Feſthalleſaal eine Feier ſtatt, zu der ſich der Stacts⸗ krüäſtdent Dr. Köhler und Juſtizminiſter Trunk eingeſunden detten. Diözeſanpräſes Dr. Jauch überbrachte Grüße und Wünſche bes Erzbiſchofs, begrüßte die zohlreichen Vertreter der ſtaatlichen Fehörden und der Geiſtlichkeit und legte im Namen der badiſchen Heſellen ein Treugelöbnis zu Kirche und Staat ab. Von Prälat dr Schofer war ein Begrüßungstelegramm eingelaufen. Der Forſitzende gab ſodann ſeiner Freude Ausdruck, daß von 94 Ge⸗ klenvereinen an der Tagung 84 mit über 1600 Geſellen vertreten ren. Staatspräſident Dr. Köhler begrüßte namens der badi⸗ ſten Regierung die Geſellen und ermahnte ſie, den Glauben an die ziale Gerechtigkeit in die Welt hineinzutragen. Man müſſe ſich da⸗ nien ſteinmen, daß man das deutſche Volk in zwei Lager— Habe⸗ Auhſe und Beſitzende— auseinander ſpalten wolle. Nach weiteren inſprachen hielt Julius Zimmermann aus Freiburg die Feſt⸗ dede über das Thema„Die ſozialen Reformideen Adolf Kolbingz 255 unſere heutige Lage“. Muſik⸗ und Geſangsvorträge, burneriſche ihrungen verſchönten die Feſtfeier, die der Tagung ihren Ab⸗ er ſchluß 985 9. Aus dem Lande Naturalveryflegungsſtationen Im Kreisgebäude in Konſtanz fand eine Beſprechung der Nerdeler der Reeiſe Konſtanz, Villingen, Waldshut, Lörrach und deſburg über die Frage der Naturalverpflegungs⸗ tunbionen ſtatt, bei der auch die Stadtverwaltungen von Kon⸗ u8, Radolfzell, Ueberlingen, Markdorf, Stockach Meßkirch und Engen vertreten waren. Nach eingehender Beſprechung gelangte Aal du folgenden Feſtſtellungen: Zum Zwecke der Förderung der übeitsbeſchaffung und der Förderung eines ordentlichen Wander⸗ gelens ſind die Naturalverpflegungsſtationen auch in der heutigen notwendige Einrichtungen, die auch der Bekämpfung des ſecttlerunweſens dienen und eine gewiſſe polizeiliche Kon⸗ Felle ermöglichen. Träger der Fürſorge ſoll nicht der Kreis ſein. ie Einrichtung und der Betrieb der Naturalverpflegungsſtationen vielmehr Gemeindeſache. Diejenigen Gemeinden jedoch welche die Stationen einrichten und betreiben, übernehmen eine Aufgabe, Au nicht nur ihrem Intereſſe dient, ſondern auch dem Intereſſe der baldemeinheit und namentlich der Gemeinden, die keine Natural⸗ pllegungsſtation haben. Die Kreiſe haben deshalb die Pflicht tationsgemeinden weit möglichſt zu enlaſten und deshalb an ihre Perſon einwandfrei ausweiſen und müſſen den Nachweis lie⸗ fern, daß ſie ſich um Arbeit bei den amtlichen Arbeitsnachweiſe⸗ ſtellen bemüht haben. Wegen der Beſchaffung und der Form der Nachweiſe über die Arbeitsſuche werden ſich die Kreiſe mit dem badiſchen Landesamt für Arbeitsvermitilung ins Benehmen ſetzen. Neben Obdach ſoll abends und morgens eine Suppe verabreicht werden. Dieſen Leiſtungen der Naturalverpflegungsſtationen ſoll eine Gegenleiſtung in bar oder in der Form der Arbeitsleiſtung, ſoweit letzteres nach den örtlichen Verhältniſſen möglich iſt, gegen⸗ überſtehen. Es iſt anzuſtreben, daß über das ganze Reich hin Naturalverpflegungsſtationen errichtet werden, damit nicht die⸗ jenigen Landesteile, die ſolche Naturalverpflegungsſtationen haben, von den Wanderern überlaufen werden. * 84 Weinheim, 16. Sept. Die Zentrumspartei des Bezirkes Weinheim hat einen äußerſt ſchmerzlichen Verluſt erlitten, indem ihr Vorſitzender, der in den 40er Jahren ſtehende Eiſenbahningenieur Jakob Joſef Englert von hier, gelegentlich ſeiner diesjährigen Erholungsreiſe nach Italien in Rom einem Unfalle zum Opfer fiel. Infolge der herrſchenden Gluthitze ſtürzte er in einem Schwäche⸗ anfall zu Boden und erlitt einen Bluterguß. Im römiſchen Diakoniſſenhauſe iſt er laut einem heute hier eingelaufenen Tele⸗ gramm an Gehirnblutung geſtorben.— Beim Raſthauſe im Ka⸗ ſtanienwäldchen wurde geſtern nachmittag durch die örtliche Er⸗ holungsfürſorge für Schulkinder das diesjährige Kinderdank⸗ feſt gefeiert. Bürgermeiſter Dr. Meiſer hielt als Vorſitzender des Ortsausſchuſſes für Kinderſpeiſungen die ſehr herzliche Be⸗ grüßungsanſprache. Ein kleines Mädchen ſagte den hochherzigen Stiftern in Amerika, die die Speiſungen ermöglicht haben, tief⸗ gefühlten Dank. Nach Reigenſpielen, Deklamationen und Liederdar⸗ bietungen fand als Höhepunkt der Feier die Kinderſpeiſung ſtatt, die für 400 Schulkinder vorgeſehen war. Da aber 600 bis 800 Kinder herbeigeeilt waren, um an der Speiſung teilzunehmen, ſo mußte manches Kind leer ausgehen. Schulſchweſter Frl. Emma Wagner, die ſich um die Organiſation ſehr verdient gemacht hat, deranlaßte darauf, daß am heutigen Dienstag noch nachträglich eine Speiſung derjenigen Kinder ſtattfindet, die geſtern zu kurz gekom⸗ Aus der Pfalz Heimkehr von Pfälzer Ferienkindern Dieſer Tage ſtand der Münchner Hauptbahnhof im Zeichen der baueriſchen Kinderhilfe. Es wurden rund 450 Kinder geſammelt. die im Laufe des Sommers, zum Teil auch ſchon im Frühjahr, auf Familienpflegeplätzen in Oberbayern(rund 270), in Niederbayern (rund 160) und in der Oberpfalz(rund 20) untergebracht waren. Dem vom Bayeriſchen Landesverein vom Roten Kreuz organiſterten Rücktransport wurden auch rund 30 vom katholiſchen Jugendfür⸗ ſorgeverein in München und rund 20 von der Evangeliſchen Jugend⸗ hilfe in München untergebrachte Kinder angeſchloſſen. Die Kinder zeigten ein geſundes, oft ſogar blübhendes Ausſehen. Vor Abgang des Sonderzuges erhielten die Kinder noch mit Hilfe von Damen und Sanitätern des Roten Kreuzes und der vom Pfälziſchen Caritasver⸗ band und Evangel. Verband entſandten Begleitperſonen Verpfle⸗ aung. zu der in dankenswerter Weiſe die Bayeriſche Landesſtelle für Kinderſpeiſung die Lebensmittel geſtiftet und die Hauptbahnhof⸗Re. ſtauration und Bäcker Hutter, Landwehrſtraße, die Zuhereitung un⸗ entgeltlich übernommen hatten. Um.20 Uhr abends fuhr der Son⸗ derzug. unter lebhaften Abſchiedsrufen. Geſang und Winken der Kin⸗ der, aus der Münchner Bahnhofshalle. Unterweas wurden in Augs⸗ burg und Ulm noch je 50 vom Roten Kreuz in Schwaben unter⸗ gebrachte Pfälzer Kinder in den Sonderzug aufgenommen. Mit die⸗ ſem Kinder⸗Rücktransport in die Pfalz iſt der arößte Teil der heuer in Südbayern untergebrachten Kinder aus den beſetzten Gebieten heimgekehrt. Ueber 100 Pfälzer Kinder bleiben aber noch auf län⸗ gere Zeit bei ihren ſüdbayeriſchen Pflegeeltern. * :: Ludwigshafen, 15. Sept. dem Vierteljahres⸗ bericht des Statiſtiſchen Ambes zufolge betrug die Einwohnerzahl von Ludwigshafen a. Rh. am 30. 6. ds. Is. 106 381. Im Verhältnis zu den Vorjahren iſt die Zahl der Ehe⸗ ſchlie ßungen weſentlich zurückgegangen. Sie betrug in dem genannten Zeitraum 237, davon 64 evangeliſche, 59 katholtſche, 12 iſraelitiſche, 2 ſonſtige und 100 Miſchehen, welch letztere über⸗ haupt auf dem hieſigen Standesamte ſteis in der Mehrzahl ge⸗ ſchloſſen werden. Dem Alber der Eheſchließenden nach ſtanden von den 237 Ehemännern 102 im Alter von 21—25 Jahren und 75 im Alter von 25—30 Jahren, 4 zähllen über und zwiſchen 50 und 60 Jahren ſtanden 3 Männer. Von den Ehefrauen hatten 3 noch nicht das Alter von 18 Jahren erreicht, zwiſchen 18 und 21 befanden ſich 49, über 60 Jahre 2 und zwiſchen 50 und 60 zählten 3 Frauen. Vor der Eheſchließung waren ledig 200, verwitwel 21 und geſchieden 16. Dis Zahl der Eheſcheidungen betrug 16. Die Ge⸗ burtenziffer beläuft ſich auf 552, darunter 23 Tolgeburten, die der Sterbefälle auf 231, darunter 41 Säuglinge, wobei begchtenswert iſt, daß von 496 ehelich Geborenen 32 d. i. 674 Proz. und von 56 außerehelich Geborenen 9 d. i. 16 Prozent als Säug⸗ linge ſtarben. Hinſichllich der Altersgrenzeen ſtarben im Alter bis zu 1 Jahr 41 Perſonen, von—5 Jahren 14 Perſonen, von—15 Jahren 7 Perſonen, von 16—30 Jahren 24 Perſonen, von 31—50 Jahren 42 Perſonen, von 51—70 Jahren 65 Perſonen, über 70 Jachren 38 Perſonen. An meldepflichtigen Krankheits⸗ fällen waren 20 Diphtherie⸗ und 5 Scharlacherkrankungen zu verzeichnen. *Lambsheim, 16. Sept. Als heute nacht der Feldhüter Bender auf einem Dienſtgang zur Bewachung der Felder begriffen war, wurden in der Nähe des Ortes von Unbekannten 2 Schüfſe auf ihn abgefeuert, wovon der eine fehlging, der andere in die Herz⸗ gogend traf. Auf telephoniſche Nachricht hin wurde Bender von einem Sanitätsguto noch in der Nachb in das neue Krankenhaus verbracht. Wie es heißt, ſoll die Verwundung nicht lebensgefährlich und eine Operation nicht nötig ſein. Bender ſelbſt war auch be⸗ waffnet, konnde jedoch von der Waffe keinen Gebrauch machen. Es wurden zwei Säcke Zwiebeln aufgefunden, die geſtohlen waren. Die Täter ſind noch nichb ermittelt. 6e Neuſtadt d.., 16. Sept. Am Samstag gab Kommerzienrat Lieſenberg ſeinen fämtlichen Angeſtellben ein Feſt auf dem Weingut Vogelſang. Die 25jährige Wiederkehr ſeines Eintritts in die pfälziſche Verlagsanſtalt wurde gefeiert. Ein Männerchor des Betriebes leitete die Feier ein. Frl. Zimmer mann ſprach einen Prolog, der von Dr. Weſtecker verfaßt war. Redakteur Mül⸗ haupt hielt dem allſeits verehrten Chef eine Feſtrede. Er ſchil⸗ derte ausführlich, wie das Geſchäft klein anfang und ſich immer weiter entwickelte und wie es ſchließlich unter Kommerzienrat Lieſenbergs Leitung eines der größten und leiſtungsfähigſten Ge⸗ ſchäften wurde. Auch das ſchönſte Weingut(Vogelſang) hat er ſich in den Jahren erworben und erſt kürzlich die Weinhandlung Empel⸗ mann in der Maximilianſtraße. Ferner wurde das Feſt durch Muſikvorträge, Lieder eines kleinen Männerchors, humoriſtiſche Darbietungen, gemeinſamen Geſang verſchönt. Chefredakteur Fraenkel widmete dem Vogelſang eine Hymne, Leopold Reitz ſprach ein Lob auf die Frauen. Jum Schluſſe gab es großes Feuerwerk.— Der Verein für innere Miſſion hielt am Sonntag ſein 4. Pfälziſches Poſaunenfeſt ab. Etwa 120 Bläſer waren erſchienen und gaben vor 12 Uhr auf dem hieſigen Marktplatz ein Standkonzert. Nachmittags war im großen Saal des Saalbaues die Feſtverſammlung. Bis auf den letzten Platz war alles beſetzt, ſo groß war der Andrang von Teil⸗ nehmern. Prediger Weber hielt die Begrüßungsanſprache und Bundesſekretär Schröder⸗Hamburg die Feſtanſprache. Als⸗ dann verſchönte man das Feſt durch gemeinſame Geſtinge, Vor⸗ träge der Geſamtchöre und der Chöre einzelner Städte und gemiſchte Chöre. Violiniſt Alfred König⸗Zweibrücken und Tenor Otto Ochs aus Durlach werteiferten mit ihnen. Die Abendfeier war ehenfalls ſtark beſucht. Bundesſekretär Schröder ſprach auch in dieſer Verſammlung. Nach der Schlußanſprache des Inſpektors den Kol 5 Petriehs der Statione oſten der Einrichtung und dos Petriebs der Stationen min⸗ deſtens zwei Drittel 5. 9 Die Wanderer. die in die Natural⸗ Mäpflegungsſtationen aufgenommen werden wollen, müſſen ſich über Sportliche Rundſchau Herbſteegatta des Lahnregattoerbandes veranſtaltet vom Verein Ruderſport Gießen. Länge der Bahn ca. 1800 Meter bei fließendem Waſſer. Bei bedecktem aber trockenem Wetter nahm die vierte Herbſtregatta des Lahnregattaverbandes einen ſportlich guten Verlauf. Der Beſuch war ſehr gut und die Leiſtungen hervorragend. Ergebniſſe: 1. Jungmann⸗Einer. Ehrenpreis. 1. Kurt Georgi, Gießener R. G. geht in:58 allein über die Bahn. 2. Jungmann⸗Vicrer. Happel Gedächtnis Rennen. Herausforde⸗ rungspreis. 1. R. V. Bad Ems(W. Krakel, L. Weiß, M. Jasmund, E. Unverzagt: W. Daniel):09; 2. Wetzlarer R. Kl.:14. Vom Start bis ins Ziel ſcharfes Rennen das Ems mit einer Länge zu ſeinen Gunſten entſcheidet. 8. Gaſt.Bierer. Ehrenpreis. 1. Limburger R. Kl.(Sch. Hilf, K. Anfong. J. Schönberg, P. Behr: H. Loos) 6259; 2. Gießener R. G. 7102. Am Start geht zunächſt Limburg in Führung. Gie⸗ ßen ſpurtet ſtetig und es gelingt dieſer Mannſchaft vorübergehend die Führung an ſich zu reißen. Limburg macht bei 1000 Meter einen Gegenvorſtoß und nach ſchärfſtem Kampf gewinnt Limburg im End⸗ ſpurt mit anderthalb Längen. 4. Schüler⸗Vierer. Gigboot, über ca. 1000 Meter. 1. Limbur⸗ ger R. V.(H. Wolf. Fr. Johann, K. Schmitt, Hch. Kleiter; P. Ohlen⸗ ſchläger):57; 2. Wetzlarer R. Kl.:59. Nach ſchärfſtem Bord an Bordrennen geht es bis ca. 700 Meter unter leichter Führung von Wetzlar. Limburg das dauernd ſpurtet geht hier in ſcharfem Kampf an die Spitze und kann das Rennen mit dreiviertel Längen zu ſeinen Gunſten entſcheiden. 5. Lahn⸗Einer. Wanderpreis. 1. Gg. Müller, Gießener R. G. geht in:53 allein über die Bahn. Georgi, Gießener R. G. nicht geſtartet. 6. Erſter Vierer. Wanderpreis. 1. Limburger R. Kl.(J. Berneiſer, J. Wolf, A. Oſt. A. Schrod; H. Veill:56; 2. Gießener R. G.:58. Limbura geht ſofort in Führung, hält dieſe bis ins Ziel und gewinnt ſicher. 7. Jungmann⸗Achter. Herausforderungspreis. 1. Lim bur R. Kl.(W. Bauſch. W. Rauch, F. Maldauer, Gg. Berneiſer, W. Schneider, P. Schüller, E. Hohlwein, Gg. Dittinger; H. Loos) geht in :57 in ſchöner Form allein über die Bahn. Verein R. Sp. Gießen nicht geſtartet. 8. Alter Herren⸗Vierer. Ehrenpreis. 1. R. V. Bad Ems(Gg. Müller, Th Fiſcher, J. Valentin, W. Wieſemann; B. Teichmüllerf geht in 7194 allein über die Bahn. 9. Anfänger ⸗Vierer. Ehrenpreis. 1. Limburger R. Kl. (W. Bauſch, W. Rauch, W. Schneider; Gg. Dittinger) 7709; 2. Verein R. Sp. Gießen:16. Am Start geht Limburg in leichte Führung. Gießen nimmt bei 200 Meter die Spitze und hält dieſe bis etwa 1500 Meter. Hier fällt Gießen infolge Fehlzugs zurück und kann den Verkuſt nicht mehr aufholen. Limburg gewinnt mit drei Längen. 10. Jungmann⸗Vierer. Herausforderungspreis. 1. Verein R. Sp. Gießen(K. Wellhöfer, Aug. Mayer, A. Derchert. L. Plank; W. Eiſenhardt) 72305 2. Verein R. Sp. Gießen(Mannſchaft Freundſ aufgegeben; 3. Limburger R. G. aufgegeben. Das ſiegende Boot geht ſofort in Führung. 11. Ermunterungs⸗Vierer. Ehrenpreis. 1. Verein R. Sp Gießen(Krug, Dietrich, Neumann, Freund; W. Eiſenhardt) 7216; 2. Limburger R. G.:24. Sofort am Start nimmt Gießen die Spitze und gewinnt ganz überlegen mit drei Längen. 12. Großer Lahn⸗Achter. Ehrenvreis. 1. Limburger R. Kl. (A. Oſt, K. Antony, J. Hilf, P. Behr. J. Schönberg, P. Wolf. J. Berneiſer: A. Schrod):27;: 2. R. V. Bad Ems:81. Zweimaliger Start. Beim erſten Kolliſſion, beim zweiten gehen die Boote im ſchärſſten Bord an Bordrennen über die Strecke. Bei 1600 Meter ſetzt Limburg zu gewalkigem Endſpurt ein, dem Ems nicht ſtandhalten kann, und eine Länge hinter Limburg das Ziel paſſtert. Boxen „Box-Abteilung des Fußballklub phönix. Wie wir erfahren, hat ſich beim Mannheimer Fußball⸗Klub Phönix 02 eine Box⸗ Abteilung gebeldet, deren Leiter der bisherige Vorſitzende de⸗ 1. Manmheimer Box⸗Klubs Herr Walter Brade nahl iſt. Es iſt dies ohne den zum V. f. R. übergetretenen Boxklub Rohland zu rechnen, der 3. Klub in unſerer Stadt. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlas als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden. Beantwortung juriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt au⸗⸗ zeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet Manfred. Iſt uns nicht bekannt. Wir glauben, daß der Name nicht ſtimmt. C. Sa. Ueber Mietangelegenheiten geben wir keine Auskunft. L. W. Sie müſſen für Schulden Ihres Sohnes bis zu 21 Jahren aufkommen. A. Vo. 2 Ueber Mietangelegenheiten geben wir keine Auskunft. Der Roman iſt bis jetzt noch nicht im Druck erſchienen. Nr. 58. In dieſer Angelegenheit müſſen Sie ſich ſchon an einen Rechtsanwalt wendeen. E. F. 1001. Sie haben in ihrer Anſicht recht; die Zahlung der verſchiedenen Forderungen geht Sie nichts an. Meſſen und Ausſtellungen Am 13. Oklober Schluß der Skulkgarter Bau⸗Ausſtellung Für die Bau⸗Ausſtellung gibt ſich andauernd ein außerordent⸗ lich reges Intereſſe kund, ſo daß die Ausſtellungsleitung beſchloß, den Termin für die Schließung der Ausſtellung auf 13. Oktober feſtzuſetzen. Urſprünglich ſollte die Ausſtellung ſchon Ende Septem⸗ ber geſchloſſen werden. Der gute Beſuch, der auch nach den Ferien faſt unvermindert anhält, läßt es ratſam erſcheinen, daß dieſe große Architektur⸗Schau über den anfangs feſtgeſetzten Zeitpunkt hinaus geöffnet bleibt. Zahlreiche Gewerbepereine und Fachverbände ſind für die nächſten Wochen zum Beſuch angeſagt, und zwar auch ſolche von außerhalb Württembergs. Mitte nächſter Woche treffen die Mitglieder der Handwerkskammer Darmſtadt mit dem heſſiſchen Staatskommiſſar für Handwerk und Gewerbe zum Beſuch der Bau⸗ Ausſtellung in Stuttgart ein. Zu erwähnen iſt ferner die Veran⸗ ſtaltung einer ganzen Reihe von Sonderzügen zum Beſuch der Bau⸗ ausſtellung; dieſe Züge kommen u. a. aus Würzburg, Frankfurt, Mannheim uſw. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(726 morgens Luft⸗Tem⸗ 8. 2 See⸗ S Wind 8 25 38 ede in dn e e, m mm S= s Richt. Stärke S Wertheim— 10 18 10]— ſtill ſenn— Königſtuhl.. 563 760 6 11 ns ic!!ß Karlsruhe.127 760.5] 14 18 13 SW„—(— Baden⸗Baden]213 7600 15 19 15 Sv/„ dbecdedck— Villingen 780 7621 7 16 8„ bewilkt“— Feldberg. Hof 1281 653.3 6 11 5 W 5 85— Badenweiler“—— 134 18 12 NW„„— St. Blaſien—— 7 15 5 NWI/„„— Das kräftige Tiefdruckgebiet über dem Ozean hat ſeit geſtern ſeinen Einfluß ſüdwärts bis Mitteldeutſchland ausgedehnt und es haben ſich über Mitteleuropa kleine Druckſtörungen entwickelt, ſo daß ſtärkere Trübung eingetreten iſt und ſtellenweiſe Regenfälle, der aber wegen der Nähe des Hochdruckgebietes über den Alpen in Süd⸗ deutſchland nur unerheblich iſt. Die Wetterlage ändert ſich wenig. ſodaß auch morgen das meiſt bewölkte Wetter mit ſtrichweiſe leichten Regenfällen zu erwarten iſt. Vorausſichtſiche Witterung am Donnerskag, den 18. Sepfember: Meiſt bewölkt, ſtellenweiſe geringer Regen, Temperatur wenig ver⸗ ändert. Lebhaft weſtliche Winde. Herauszeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr Hags, Mannheimer General⸗Anzeiger G m. b. H. Mannbeim F 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Tei: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und Manes ſchloſſen die Chöre mit dem Liede:„Nun danket alle Gott“. e F„ Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willu Muller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Tetl: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. — ———— ——— 82 ———— — Mittwoch, den 17. Seplember 192 4 6. Seite. Nr. 432 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend- Ausgabe) Aus Feld u nd Garkten 55 Candwirtſchaft Karakulſchafe. Das meiſte als wertvoll erachtete Pelzwerk des Handels wird von kleinen Tieren geliefert, weil die Felle größerer Säugetiere durchgängig ziemlich grob im Haar ſind und auch ihr Leder zu ſchwer iſt. So ſind auch die Felle ausgewachſener Schafe nur als gewöhnliche Schutzkleidung der Landleute und Hirten in rauhen Gegenden üblich. Hingegen vermögen die in zarter Jugend ge⸗ ſchlachteten Lämmer mehrerer Schafraſſen ein Edelpelzwerk abzu⸗ geben, das ſehr hoch bewertet wird. Der Handel kennt eine ganze Reihe von Lammfellſorten, von denen die ruſſiſchen als Baranken, die chineſiſchen als Slinks bezeichnet werden. Es gibt da wieder feinere Unterſcheidungen als Aſtrachan⸗, Krimmer⸗, Merluſchken, Perſianer⸗ und Schirabfelle. Die wichtigſten Vertreter des Fellſchafes ſind die Karakuls, deren eigentliche Heimat die Bucharei iſt, die aber auch in Klein⸗ aſien und Perſien viel gehalten werden. Die Wollnutzung kommt bei dieſen Schafen nur als Nebenertrag in Frage. Die Felle der Lämmer ſind es, die in der Zucht erſtrebt werden, und zwar wer⸗ den die feinen Sorten, wie beſonders der Perſianer, von dieſen Tierchen genommen, die höchſtens zwei Wochen alt geworden ſind. Danach geht die glänzende, regelmäßige, kurze Lockung mit ihrem hohen Glanz verloren. Die allerwertvollſte Ware wird ſogar von ungeborenen Lämmern gewonnen, indem man die Mutterſchafe kurz vor dem Werfen ſchlachtet, doch dürften die meiſten Felle dieſer Art von totgeborenen Lämmern ſtammen. Das Karakulſchaft iſt ein Bewohner der ärmſten Stepee. Ge⸗ rade das hat die Aufmerkſamkeit auf das Schaf zur Ausnutzung ſchlechter Weide auf ſich gezogen. Auch bei uns ſind Verſuche zur Einführung dieſes Schafes uͤnternommen worden, die vorzüglich gelungen ſind. Insbeſondere iſt das Schaf zur Ausnutzung der dürftigſten Ginſter⸗ und Heidekrautweiden empfohlen worden. Die in der Schafzucht viel beobachtete Eigenheit, daß beſt durchgezüch⸗ tete Böcke die Eigenſchaften ihrer Wolle ſehr ſicher übertragen, hat ſich auch hier bewährt. Immerhin iſt die Lockung der Lammfelle ziemlich verſchieden, es kommt ſogar bei willingslämmern vor, daß ſie abweichende Beſchaffenheit der Felle zeigen. Die Felle der Jungen ſind ſtets tiefſchwarz und erſt ſpäter drängt die graue Wolle ſich hervor. Dias Schaf hat etwa Mittelgröße, der Bau iſt kräftig, mit leichtem Kopfe. Die Böcke ſind entweder hornlo⸗ oder ſie haben nach rückwärts gekrümmte, ziemlich ſchwache Hörner. Da man bei einer Ausnutzung des Fellwertes dem Mutterſchafe das Lamm früh wegnehmen muß, liegt Anlaß vor, die Tiere zu melken und dabei hat ſich ein außerordentlich hoher Fettgehalt der Milch, dop⸗ pelt ſo hoch wie bei Kuhmilch, ergeben. Wie alle Schafmilch, eig⸗ net auch dieſe ſich beſonders gut zur Käſebereitung. 0 Obſt⸗ und Gartenbau Der kulturelle, ideelle und wirtſchaftliche Wert eines Alein· 5 und Schrebergarlens Von einem Fachmann. Ein Beſuch einer auswärtigen Kleingartenkolonie, in der 48 Parzellen an Gartenfreunde verteilt waren, brachte mir viel Intereſ⸗ ſantes und Neues. Es war eine Luſt, die emſigen Leute, unter denen ſich Beamte, Arbeiter und Angeſtellte aller Berufskategorien befanden, in ihrem eigenen kleinen Reich ſchalten und walten zu ſehen. Es iſt bewieſen, daß, wean wir dem deutſchen arbeitnehmen⸗ den Staatsbürger ein Stück Land geben, er ſich wohl fühlen und dane der vielſeitigen Werte und Vorteile der Beſchäftigung im Garten auch den Weg zu einer geſunden, echten Vaierlandsliebe wieder finden und aufbringen wird. Wie beneidete ich ſie alle, die fleißigen Kleingärtner, von denen die meiſten tagsüber eine Tätig⸗ keit im Zimmer, in der Werkſtatt oder in der Fabrik ausüben. Alle hatten ſich ſchon lange iach einer ſolchen idealen und nutzbringenden Beſchäftigung nach Feierabend geſehnt. Ein Rundgang durch die ganze Kolonie zeigte mir, mit welcher Liebe und Verſtändnis alles Geſäte und Gepflanzte gehegt und gepflegt wurde. Da und dort durfte ich auch mol einen guten Rat geben, während es auf der anderen Seite natürlich auch ver⸗ ſchiodenes zu bemängeln gab. Gefreut habe ich mich, daß bei der Ankage und Einteilung der Gärtchen das Schablonenhafte vermieden wurde und jeder beſtrebt war, ſeine eigenen Gedanken zum Ausdruck zu bringen und dem Nachbar möglichſt wenig in der Form und im äußeren Bild des Gartens nachzuahmen, dabei aber trotzdem das Geſamtbild der ganzen Kolonie zu verſchönern und nicht nachteilig zu beeinfluſſen. Ferner ſind die Gärtchen ſo gepflegt, daß der eine Nachbar auf den andern Rückſicht nimmt. was mir noch viel wich⸗ tiger und wertvoller erſcheint. Wenn z. B. der eine Nachbar gegen die ſüdliche Grenze ſeines Gartens Himbeeren oder gar Stangen⸗ bohnen pflanzt, muß ſich der andere ſofort ſagen: Halt, was könnte nun gerade an dem Plätzchen, wo nur wenig Sonne hinkommt, noch gedeihen?— Solche Rückſicht iſt nachahmen⸗wert und über⸗ brückend und überwindet mit gutem Willen manche unnötigen Gegenſütze.— Rührend war der Eifer und die Einladung von allen Seiten, die gepflanzten Sachen und Sorten an Obſt, Eemüſe und Blumen zu bewundern. Freilich gibt es da und dort auch Menſchen, die ſich empören, wenn man ihnen über den Zaun guckt, die Angſt haben, daß man ihnen etwas abſpicken könnte. Das aber iſt wohl⸗ weislich erlaubt; denn mein ſeliger Lehrherr prägte mir ein, daß man„mit den Augen ſtehlen darf“ und das trifft beim Kleiagärt⸗ ner in erſter Linie zu. Freilich ſoll er nun nicht alles nachahmen, nur weil er kraſſer Egoiſt iſt oder alles beſſer machen und wiſſen will: nein, es muß ein offener, ehrlicher Wettbewerb und Gedanken⸗ austauſch ſein, dann fördert er auch den Zweck der Sache und nicht zuletzt die Menſchen ſelbſt. Ich ſah viel Schönes und Gutes. Für jeden iſt es ein großer Segen, der ſich ſo ſeine freie Zeit verlreibt und ſich dem ungeſunden Zug des neuen Zeitgeiſtes fernhält. Hier muß ich unterbrechen und auch die Hausfrauen ganz beſonders auf den ideellen und kulturellen Wert des Klein⸗ bezw. Schrebergartens aufmerkſam machen, der neben dem wirtſchaftlichen eine ebenſo große Rolle ſpielt. Wie ſchön iſt es, wenn die Haus⸗ frau ſich nach getaner Arbeit oder Sonntags mit ihren Kindern im Garten aufhalten kann, wo ſie im traulichen Bekanntenkreis entweder Handarbeiten nebenbei macht odet ſelbſt Hand mit anlegt und den Kindern rechtzeitig die Liebe zur Natur und vielleicht auch zur Mitarbeit beibringt. Jedenfalls ſind die Kinder beſſer im Garten aufgehoben, als auf der Straße. So ſchlimm iſt der Schaden nicht, den kleine Kinder im Garten anſtellen ſollen, wie vielfach behauptet wird. Erzieht die Kinder dazu, aber beſtimmt und nachſichtig und nicht nach Laune und bloßem Verſtand oder gar mit Gewalt, nein, auch mit dem Herzen, dann werden auch ſie Freude und Luſt haben und Ihr Eltern werdet bald einſehen, daß Gartenarbeit auch erzieheriſche Werte in ſich birgt und zwar nicht nur für die Jugend, ſondern auch für die Erwachſenen, was ich aus langjähriger eigener Erfahrung mit gutem Gewiſſen beſtätigen kann. Fahrbare Leiter für den Obſtgarten. Wer einen Garten mit halb⸗ und hochſtämmigen Obſtbäumen ſein eigen nennt, weiß, daß für die Ernte der Früchte eine Leiter nicht entbehrt werden kann. Gerade die ſchönſten Stücke ſitzen an den äußerſten Spitzen und höchſten Zweigen und ſind durch keine Kletterkünſte zu erreichen. In der Regel bedient man ſich in ſolchen Fällen der gewöhnlichen Leiter, die von außen in die Krone des Baumes hineingelehnt wird. Daß dadurch aber nicht nur manche Früchte herabgeriſſen, ſondern vor allem auch zahlreiche Zweige und Knoſpen abgebrochen bezw. geknickt werden, weiß wohl jeder Obſtgartenbeſitzer, und nur mit Widerſtreben wird er die Leiter, + 1 45 A eeee — — ——— BBF 2 eee 8 — die aber einmal nicht entbehrt werden kann, anſetzen. Da bietet ſich ihm nun in obenſtehend abgebildeter fahrbaren Leiter ein ausge⸗ zeichnetes Hilfsmittel dar, dem alle Mängel der einfachen Leiter fehlen. Zunächſt iſt die Leiter, die auf zwei kleinen Rädern ruht, von jedermann ſehr leicht zu transportieren; ohne an die Zweige gelehnt zu werden, kann ſie an jeden Baum, an jeden mit Früchten bdehangenen Aſt bequem herangebracht werden. Auch beim Beſchnei⸗ den und Auslichten der Kronen iſt dieſe fahrbare Leiter unentbehr⸗ lich. Dieſes Gerät ſollte darum in keinem Obſtgarten fehlen. Ein einigermaßen geſchickter Obſtzüchter kann dieſe Leiter leicht ſelbſt hekſtellen. Man achte bei Herſtellung nur darauf, daß das Stand⸗ geſtell die nötigen Ausmaße erhält, damit die Leiter auch feſt und ſicher ſteht. th. Der Hundszahn In Griechenland, Spanien, Südfrankreich gibt es an ſonnigen Stellen, wo der Boden ſandig oder ſandig⸗humös iſt, oft in ge⸗ waltiger Ausdehnung den gemeinen Hundszahn(Erithronium dens canis), der auch bei uns in Deutſchland eingeführt iſt und im Freien tadellos überwintert. Der Hundszahn gehört zu den allererſten Frühlingsblühern. Ausgangs März bis Ende April gibt es noch nicht viel Blühendes, und vor allem: kaum etwas ſo Schönes und Intereſſantes. Beim Hundszahn vereinigen ſich in denkbar glücklichſter Weiſe prächtige Form und Färbung der Blüte mit einem intereſſanten, rotbraun gefleckten Blatt. Es gibt Ab⸗ —5 arten mit weißen, roſafarbenen, violetten und purpurroten Blüten, die zierlich hängen und mit tiefdunkelpurpurner Tönung im Schlunde gezeichnet ſind. Die Blüten, die nach einigen Jahren ungeſtörter Entwicklung in immer größerer Zahl erſcheinen, ſtehen auf 15 Zentimeter hohen Stengeln und kommen infolgedeſſen ganz anders zur Wirkung, wie beiſpielsweiſe die Leberblümchen mit ihren oft kaum—3 Zentimeter langen Stielen. Der Hundszahn iſt eine Zwiebelpflanze, die aus den maſſen⸗ haft ſich bildenden Brutzwiebeln vermehrt wird. Dieſe werden in Abſtänden von 20—30 Zentimeter 10—12 Zentimeter tief in ein Erdreich gepflanzt, welches zu ein Drittel aus Bauſand zu zwei Dritteln aus Humus oder Moorerde beſtehen ſoll. Das Beet wird 25 Zentimeter tief ausgehoben und der Aushub durch da⸗ Miſch⸗ erdreich erſetzt. Iſt der Boden nicht von Haus aus genügend feucht, muß bei trockener Witterung gut begoſſen werden. Js. Der Schrebergärtner Schrebergärtners Arbeiten im September Die Obſternte ſchreitet weiter fort. Im September reifen auch ſchon die mittelfrühen Sorten. Bei der Ernte iſt ſehr ſorgfültig zu verfahren. Man ſchone den Baum nach Möglichkeit, damit er nicht, nachdem er uns ſeinen Tribut gegeben hat, auch noch aue tauſend Wunden blutet, wodurch die nächſte Ernte ſehr geſchädigt würde. Beſonders achte man beim Abnehmen der Früchte darauf, daß kein Fruchtholz abgeſtoßen wird. Geknickte Zweige ſind durch einen glatten Schnitt zu entfernen. Alles Obſt, das gelagert werden ſoll, iſt ſorgfältig zu pflücken, damit keine Druck⸗ oder Stoßſtellen entſtehen, wodurch die Haltbarkeit der Früchte ſehr gemindert wird. Gutes Sortieren, öfteres Durchſehen und entſprechende Lagerung iſt für ſede Aufbewahrung unerläßlich. Die Ernte darf nicht früher Winterſalat. womit denn an den Züchter neue Forderungen herantreten. zu Anfang des vorigen Jahrhunderts vornehmlich in Kranle Stellen ſind bis auf das geſunde Holz auszuſchneiden und mit Baumwachs oder Teerkitt auszuſtreichen. zung ſind die Baumlöcher auszuwerfen. N zu düagen mit Thomasmehl und Kainit bezw. 40prozen ali. Triebe bes Weinſtocks ſind anzuheften. Um das Reifen der Trau⸗ ben zu fördern, entferne man die überhängenden Blätter. fördert bei großer Hitze ein häufiges Begießen mit warmem Waſſer Für die Herbſtpflau⸗ ſing gein Hängende Die Beerenſträucher Neue Erdbeerbeete können noch angelegt werden. Ebenſo das Ausreifen der Trauben ungemein. Im Gemüſegarten ſind abgeerntete Beete ſchnellſtens noch weiter zu beſtellen. Dazu ſind noch die Ausſaaten von Spinat, Karotten, Winterſalat, Rapünzchen geeignet. Braun⸗ und Grün⸗ kohl kann noch angepflanzt werden, ebenſo gegen Ende des Monats Die letzten Zwiebeln ſind zu ernten. Die Samengurken und Kürbiſſe werden abgenommen. Der Same wird ausgewaſchen, getrocknet und luftig aufbewahrt. Sellerie verlangt eine häufige Düngung mit flüſſigem Dünger, ſowie öfteres Durchhacken und Be⸗ häufeln. Dem Roſenkohl nehme man die Spitze, welches ſehr zur Ausbildung und beſſeren Entwicklung der Sproſſen beiträgt. Toma⸗ ten ſind auch zu entſpitzen und teilweiſe zu entblättern, damit die Früchte möglichſt ausreifen können. Spargelbeete ſind zu hacken, wobei auf die Larve des ſchädlichen Spargelkäfers zu achten iſt. Für den Wintergebrauch ſäe man Peterſilie in Käſten; gleichfalls pflanze man Schnittlauch in Töpfe; beides aber laſſe man bis zum Eintritt von Froſtwetter im Freien. Kleintierzucht Auf dem Geflügelhof im Seplember Mit dem September ſetzt in der Regel die Mauſer voll n dieſer Zeit erfordern die Tiere ganz beſondere Aufmerkſamkeit und Pfüege. Jeder Geflügelhalter hat nach beſten Kräften und nach beſtem Vermögen dafür zu ſorgen, daß dieſe kritiſche Zeit möglichſt raſch und ohne Nachteil für die Betelligten überſtanden wird. Je ſchneller die Neubefiederung vor ſich geht, je vorteilhafter für das Tier ſowohl als auch für den Züchter. Nur bis zum Eintritt der rauhen Witterung voll durchgemauferte Tiere ſind auch im Winter leiſtungsfähig. Hauptſache iſt darum jetzt: gute Fütterung und Schutz vor den Unbilden der Witterung. Das Fulter muß reichlich bemeſſen ſein und vor allem ſolche Stoffe enthalten, die die Federbildung günſtig beeinfluſſen. Leider herrſcht noch vielfach die Meinung, daß Hühner, die nicht legen, auch kein Futter ge⸗ brauchen. Das iſt natürlich ganz verkehrt. Gerade die Neubildung der Federn erfordert doppelte Zufuhr von Nährſtoffen. Wer das überſteht, ſchadet nicht nur den Tieren, ſondern auch ſich ſelbſt und darf niemals auf einen leiſtungsfähigen Stamm rechnen. Da die Witterung ſchon vielfach vecht herbſtlich ſein kann, iſt für ent⸗ ſprechenden Schutz des teilweiſe ſeines Federkleides beraubten Ge⸗ flügels zu ſorgen. Jetzt iſt auch die geeignetſte Zeit, den Zuchk⸗ ſtamm durch Ankauf zu ergänzen bezw. die überflüſſigen Tiere ab⸗ zuſtoßen. Man ergänze bezw. vermindere ſeinen Beſtand nach den vorhandenen Futtermitteln. Lieber ein paar Tiere weniger al⸗ eins zu viel; ſe reichlicher und beſſer die Fütterung durch Herbſt und Winter geſchehen kann, je vorteilhafter. Wo noch Stoppelfelder zu erreichen ſind, laſſe man nach Möglichkeit die Tiere dieſelben ab⸗ ſuchen. Gleiches gilt auch für Gänſe und Puten. Eine beſondere Maſt erübrigt ſich dann vielfach. Wem es möglich iſt, der füttere ſeine Gänſe und Truthühner nach der Stoppelweide—14 Taae mit gekochten und geſtampften Möhren. die mit Kheie und wirt⸗ ſchaftlichen Abſällen gemiſcht werden. Dadunch wird nicht nur ein guter Fettanſatz erzielt, ſondern ouch das Fleiſch wird zart und wohfſchmeckend. Dieſe ſogenannte Halbmaſt lohnt ſich ſtets. Pulen treibe man auch auf die geſtürzten bezw. gepflügten Aecker, wo ſie ſich an Schnecken, Würmern u. dergl. gütlich tun. Die Tauben mauſern ebenfalls. Wo das Feldern nicht mehr ausreichende Nah⸗ rung gewährt, muß im Schlage zugefüttert werden. Bruten von mauſernden Tieren dürfen nicht angenommen werden, es wäre ſonſt zum Schaden der Eltern und der Nachzucht. Sch. * Die ſchwediſche Ente Der Name, der dieſer Entenraſſe beigelegt iſt, iſt, ſofern er auf das nordiſche Königreich als Urſprungsland himweiſt, irreführend. Wir haben es hier nicht mit einer in Schweden herausgezüchtelen und von dort bei uns eingeführten Raſſe zu tun, ſondern ale Wahrſcheinlichkeit nach mit einem echt deutſchen Schlage, der ſchan Pommern ge“ Schweden ge⸗ züchbet wurde. Da Vorpommern noch bis 1815 zu hörte, iſt vielleicht der Name darauf zurückzuführen, denn die von Vorpommern aus verſchickten blauen Enten waren ihres feine! Fleiſches wegen berühmt und geſchätzt und wurden allgemein Schweden bezeichnet. Die Schweden⸗Ente iſt unſerer Landente nicht vnähnlich, jed bedeubend größer und kompakter im Körperbau, erreicht ſie d. e. ungemäſtet ein Gewicht von—7 Pfund. Sie gehört unſtreieg unſern beſten Nutzenten, und es iſt ſehr bedauerlich, daß dieſe! Ein⸗ und nützliche, einſt in ſo hoher Blüte ſtehende Raſſe durch die führung fremdländiſcher Raſſen ſehr vernachläſſigt wurde, o ter man ſie heute reinraſſig nur noch ſelten antrifft. Erſt in neued Zeit ſcheint man ihr wieder mehr Aufmerkſamkeit zu ſchenten en, es wäre vom volkswirtſchaftlichen Standpunkt aus nur zu wünſche daß ſie recht bold wieder den Platz einnehmen möchte, den ſie wegs ihrer vortrefflichen Nutzeigenſchaften vollauf verdient. Die Schweden⸗Ente gehört zu unſeren fruchtbarſten Ensh raſſen, bringt ſie es doch nicht ſelten auf 80—100 Eier im Geurlic natüt von durchſchnittlich 70—85 Gr. Der volle Nutzwert wird 75 nur erreicht, wenn den Tieren Waſſer, Feld und Wieſe frei zu heſſer fügung ſtehen. Die Brütluſt iſt nur gering, jedoch brütet ſie it e⸗ und zuperläſſiger als manche andere Entenraſſe. Immerhin oder vorteilhafter, wenigſtens die erſten Gelege durch Hennenglucken ſind Puten ausbrüten zu laſſen. Die Jungen wachſen raſch herart iſch durchaus nicht empfindlich und befiedern ſich ſchnell. Da⸗s 5 55 iſt zart und wohlſchmeckend. Als alter norddeutſcher Schlag guch Schweden⸗Ente gegen unſer Klima ſehr abgehärtet und gedeih i0 in rauheren Gegenden unſeres Vaterlandes noch ſehr gu t. Vor⸗ Farbe der Schweden⸗Ente iſt ein ſchönes Blaugrau, nur Bruſt, Aben derhals und Kehle ſind rein weiß. Es ſoll früher noch einen gusge⸗ Farbenſchlag gegeben haben, der aber heute wohl ſo gut wie e erfolgen, als bis die Früchte baumreif geworden ſind. Bei feuch⸗ ter Witterung reinige man jetzt ſchon die Stämme von Moos. 1 1 iſt. Verantwortlich: Franz Kircher. 1 — e— ͤ4 1711777 C — 73SF * ! Wichligen Industriegesellschaften abwarten will. ducdumergb..d. 1 1 baptoderurs. 15,— 1,50 Mannheimer General · Anzeiger(Abend · Ausgabey * 7. Seite. Nr. 432 Mittwoch, den 17. Sepkember 1924 Handelsb RDDrrr —— Deuisenmarkl Berliner Devisen in Billionen G. 16 B. 16 p. benes aie 16080 ib0 von lelo eed vol .465 1475 voll 1475„485 vol 20,80 20,%0 voll 20,85 21,05 voll 57˙45.74 vol 57 06 57,94 vol. eeen 74.01 15,½0 vol 74,91 15,29 vol e ee eee eee, eee ee 12.22 12,28 vol 12.22 12,28 voh n; 8— 11542 111.98 voll 111,42 111,93 voll 10,505 10,515 voll 10,40 10,55 vol 18,35 18,45 vol 18,35 18,.45 voll 50 10 18,085 18,775 voll 18,735 18,825 voll .19 421 voll 4,10.21 voll 22,255 22,375 vol 22.40 22,52 voll 18.97 79:37 voll- 19,08 19¼½ Voll — 55.26 55,54 voll 55,20 55,54 oll anti.705.715 voll.705 1/ vol 8 mopel 2,28 2,30 Vol!l 2,28 2,30 voll 18 8 0,395.405 wvoll 0,395 0,405 vol 5,915 M 5,935 K voll 5,915 M 5,930 M vol Ju 12,57 12,63 vol 12,54 12.63 von 2 bulavien. 5,84 5,80 voll 5,107 5,0 voln ee 5,% 5, M vol 5,4 8,4% vol 3,08.10 voll.00 3,08 KM vol Börsenberichie Franklurter Wertpapierbörse Anleihen sehr fest, sonst still Frankfurt, 17. Sept.(Drahtb.) Die Börse stand heule im Leichen einer erneuten Hausse in deutschen Inleihen. Schon gestern nachbörslich konnte man die Beobachtung machen, daß sich plötzlich ein starkes Inter- esse für deutsche Anleihen kund gab. Dieses verstärkte sich eute noch auf die Nachricht, daß gegen Ende dieses Monats, Waährscheinlich am 24. Seplember, der Aufwertungsausschuf es Reichstags erneut zusammentreten wird, um die Frage er Aufwertüng im allgemeinen einer erneuten Prüfung zu Uunterziehen. Obwohl es sehr unwahrscheinlich ist, daß bei leser Gelegenheit auch für die Aufwertung der deutschen mleihen ein irgendwie bindender Beschluß gefaßt wird, ge⸗ nügte doch die Tatsache, daß der Ausschuf zusammentritt, u mächtigen Ansporn zu Deckungen in Anleihen zu geben. b 5 pfoz. deutsche Kriegsanleihen eröffneten schon stark Ausslert mit 1,050 und erreichten bis zur ersten amtlichen Otierung einen Kurs von 1,062½2. 3% proz. preubische Konsols notierten 1,825, Schutzgebietsanleihe 10 und Zwangs- Amleihe 25. Sehr kest sind namentlich 1924er-Schatz- Amwelsungen; die Notiz ist 1200 Prozent. Ausländische Renten waren dagegen vollkom- men vernachlässigt und unverändert. Auf dem Industrie. t herrscht nach wie vor große Zurückhaltung und Ustlosigkeit. Bis auf Wenige Ausnahmen sind die Kurse Ast vollkommen unverändert. Harpener aber konnten sich hr befestigen und 3% Bill. Prozent gewinnen auf Gerüchte Aper ein günstiges Goldumstellungsverhältnis, das bei den Aullen vor genommen werden soll. Der Freilverkehr war sehr vernachlässigt. Einzig Ha wurden größere Abschlüsse getätigt. Aus dem Aus- nde liegen viele Kauforders vor, ferner erwartel n eine Golddividende; der Kurs hob sich bis auf 12,75. st hörte man noch: Api mit 276, Becker Stahl mit 0,900, 2 mit 3986, Entreprises mit 19, Growag mit 0,180 und ershall mit 845. Berliner Wertpapierbörse Am Effektenmarkt bestand wenig Interesse für Aktienwerte, weil besondere Anregungen nicht vorlagen ad man offenbar die Umstellung auf Goldmarkbilanzen bei Das Ge- KLURSZETTE ibhen und Aus andzazleiben in Billonen Pförenten Stückenoflerungen in filllonen Mar pro sfück Frankfurter Dividenden-Werte. Bank-Aktien. a1 1. 17. 16 17. 16. 17. 840 d. Oredltb. 1,0.90 D. Hypothekenbk. 3,60.70 ſtheln.Creditbank.20 2½5 Danene Bank 25.85 26,—„Uebers.-Bank 79,— 79,.— Rheln. Hyp.-Bank 5,.— 5,— dauk für Er. ing..70 1,70„ Lereinsbank—.30—27 Sudd..Cred.-B. ge ag, Ayr..-Ored. W.————liscont.-Gesells. 11,20 11.50 Sudd. Dlscontog. 8,50.50 . Hyp. u. Wb. 2,15 2,10 Dresdner Sank ,65 6 78[Wiener Bankveb. 0,25 0,25 Witibg. Bankanst.—,—— Hotenbank—— 52,— „ Verelnebank 2,75.75 Mannh. Vers.-Ges. 95,— 92, Frankf. Allg. Vers. 71,50 70.— Oberrh. Ver.-dges.—-,—,— Frankf. R. u. MItV.——. Frkfrt. Hyp.-Bank.50.50 Metallb. u..-G. 12.25 12.— Hitteld. Gred.-B. 1,90 1,90 Nürnberg..-Bk.—.——— Oester. Cred. An.—,35—,35 Pfälzer Hyp.-Bk. 4,5 4,30 Relohsbank. 46.75 48.— Bergwerk-Aktlen. Harpen. Bergbau 65,5“ 67,— Kallw. Asoberel, 16,— 16,25 Kaliwrk.Salzdetf.— Kallwrk. Wester. 17.60 19,75 Lothr. H. u..-V. 40.— 39, MHannesmannröh. 38,25 38,50 ebper Bantver../% J0 Forunerklandges. 27.— 2 6, u. Prlyatbk. 5,50 5,25 Debtdt u. Kat.-B. 6,10.50 10,25 10,75 doh. Bank 34,.——,— Miffeßt. u. Weris 4,10.— obsohles. Eb.-Bd. 10,65 10,65 do. Eeind.(.) 12.75 13,.— Phönlx Bergbau 40,25 41.15 Rhelngraunkohle 20,50 29,50 Salzw. Hellbronn 41.— 40,5“ Tellus Bergbau. 1,90.90 V. K. u. Laurahütte 6,15 5,65 1075 10.75 49.25 49,25 72—.— 8— Eisenw. m. Bergw. Rebhell. Seleentcbch. 50w.. Felsent Bergu, 53,50 54,— enk. aubstag 16.— 16,— Transport-Aktlen. Urddeutsoh.Lloyd 5,05 5,20[Baltimore& Ohlo„— 40,— Oester.-U. St.-B.—.—— industrle-Aktien. Bad. Anllln.Soda 17.25 17,65 Cementkarlstadt 6,50 6,— Badl. Elektr.-des..46 C,„ Lothr. Metz—,=—. Bad. Hasch. Durl. 16.— 15,—Ohamotte Annaw. 8,50 8,60 Bad.Uhren Furtw. I8,50 13,50 Chem. Wrk.Albert—.—.— Bayrisch. Splegel 6,15 6,5„ Goldenberg 36,— 36, 80 ebegundpann 168 190 Amk.Paketf. 25,20 28,2 d. Lee, Mannheim 20,— 30,.— Vain mpf. Sternb. 35,75 46, 155 Stamm. 60.— 60,.— dehötfeuerel„28,— 22.— baeh.Bindg. 2 50 24,25 Vergadtz-Storoh 21,— 21,— Bayer, Celſulose—.—— Grleshelm. 14,75 14,50 ber.. 16,0 10, Peok 4 flencel. 277 200 Neller. u.——2780 Aalerger. Wäobt..20.40 Sergmann Flektr. 12.78 10,15Ooft. Nurnb. V29..——85 Dalmler Notor..—.85 Dt. Elsenh. Berlin—.—.— .Gold-u..-Anst. 13,60 13,50 deutsohe Verlag 29,50 30, Dyokerh.& WIdm. 3,10 3,05 Dinglerzwelbrok. 5,80 5,50 Bingfletallwerke 2,30 2,30 Bl.-.S. Braubach—.——,— Brem.-Beslgh.Oel—-.——. Breuer Stamm..— 6 5 rondef. Sohlenk 34,— 34,— Bürstf. Erxlangen 280 2,70 DurrkoppWTk. St.——-.— Cem. fleluelberg 14,85 14½75 Dlüsseld. Rat Dlrr 220 2,80 — Hirsohkupf..Met.—-.— L 3„ lietebrlte krulag.75 3,/5 Jtagch-und fieiban.90.80 Franbfurter Hof 13.— 14,50 Höohsterf Farhw. 13,58 14,— Frankf Pok.& Wit..— 3,50 Holzmann, Phll...90 5,.— Fuchswag.Stamm.10 103 Holzverkohl.-Ind. 6,10.30 danz Ludw. Mainz 0,32 0,2 lunghane Stamm.—.78 delling& C0.. 1— 1 Kammg. Kalsersl. 10.— 9,60 Goldsohmidt Fn. 11,36 14,50[Karler. Hasohln..20 3,0 Arltzner M. Durl. 23,— 26,30Kemp, Stettin. 0,60.50 drün, Elifinger.14,— 1425 Flein,Sch.ttBeok..— 45 Hald z Meu,Mähm. 18,— 17,—Enort, Hellbronn 3,45 8,80 llammer Osnabr. 13,50 14,50 Konserven Braun.—.— ſlanfwerk. Flseen 13,75 13,75[Kraub& 00, Lok. 4,—.— Hleddernh. Kupfer.80 6,40 Krumm, Otto.. pad— Herzogp.Munchen 6,50—.— Lahmeyer& Co. 8,60 8,60 Hllpert Armaturf. 5,— 5,— Iteoh Augsburg 14.40 14.76 050 Aülop pbenheim.—— erke Kley. 180.90 Aagte Stamm.65 8,70 dechaspegt uans—— 10,75 Aiehasf Buntgap. 23,50 28,15 Nehnde Leltstoff 19.— 19.5 1,50 5,50 0½70 0,72 .5 1,10 14.63 15,25 8,13 9,.— 5 0,30.30 .45 4,10 38.— 32.— 3,25 4,50 10.—77— 12,50 12.50 . 3,55 3,55 .½25 5720 24,— 25,3 14,25 14,25 —.—— s ————— rU————..̃̃— infolge- in dessen auf ein Minimum zusammen und stockte zeitweilig ganz. 5 Nur für Phönix bestand Kaufinteresse. kahrtsaktien lagen fest, Südamerikanische Dampf stie- gen auf Hamburger Anregung um mehr als 3 Billionen%, schäft Industriepapieren schrumpfte Schiff- Hapag zogen 4% an. Bankaktien blieben fast un- verändert. Sehr lebhaftes Treiben herrschte am Markte der Anleihewerte. Nach vorübergehender Abschwächung zu Beginn der Börse zogen die Kurse allgemein an. Kriegs- anleihe tanden über 1100 Frozent. — Ludwigshafener Walzmühle, Ludwigshafen a. Rh. In der in Mannheim abgehaltenen o..-V. unter Vorsitz von Kommerzienrat Ludowicei-Ludwigshafen Waren 29 Aktionäre mit 5823 Aktien und Stimmen vertreten. Die vor- gelegte und schon in der Presse veröffentlichte Papier- markbilanz sowie der Verwaltungsbericht, wurden ein- stimmig gutgeheissen. Der Vorsitzende konstatierte dabei mit Genugtuung, daß die volkswirtschaftlichen und welt⸗ Wirtschaftlichen Darlegungen im Bericht und die darin ge- Wählte freie Meinungsäuſzerung des Vorstandes, der auf eine Reihe von Hemmnissen für die Mühlenindustrie schonungslos hinweise, überall ohne Widerspruch geblieben sei. Eine Dividende kommt nicht zur Verteilung, der erzielte Ueber- schuß dient als Grundlage bei dem Wiederaufbau des Unter- nehmens auf Goldmarkgrundlage. Der.-V. wurde sodann eine Goldmwarkbilanz vor- gelegt, wie sie sich vor der Umstellung gestaltet und die Goldmarkeröffnungsbilanz nach der Umstellung. Bei der vor der Umstellung aufgemachten Bilanz ist die sich er- gebende Unterbilanz von 4 405 740 als„Wertausgleich“ auf- Sekührt. Zur Beseitigung der Unterbilanz erscheint dann in der Goldmarkeröffnungsbilanz nach vorgenom- mener Umstellung das Aktienkapital von:1 zusammengelegt von 8 Mill. Stammaktien auf 4 Mill. G% und von .20 Mill.% Vorzugsaktien auf 600 000%. Dadurch ist es unter Einbeziehung des Gewinnes aus 1923 in das Wert⸗ ausgleichskonto möglich geworden, gleichzeitig eine ordent- liche Rücklage von 194 259 G% zu schaffen. Die Bilanz, die als Ganzes einen recht guten Eindruck macht, verzeichnet dann weiter an Kreditoren 1 123 994% und Akzepte 202 000. Unter den Aktiven sind die vorher vollständig abgeschrieben gewesenen Immobilien mit 2 800 000 und Maschinen mit 1400 000„ wꝛieder aufgelebt und bedingen für die Zukunft entsprechende neue Abschreibungen. Der Bestand an Wert⸗ papieren erscheint mit 288 300 ¼, Kassa mit 61 828, Waren- vorräte mit 908 253% und Debitoren mit 661 871 J. Ob es in Zukunft gelingt, die nötigen Abschreibungen und eine bescheidene Dividende herauszuwirtschaften hänge, wWie die Verwaltung betonte, von einer Reihe der im Bericht aufgekührten Umstände ab, so von den gewünschten Zöllen auf Auslandsmehle, dem elsässischen Mehlkontingent, dessen Verlängerung im bisherigen Umfang von 668 000 t Frank- reich wünsche, der Industriebelastung durch die Dawes- Obligationen, einer Reihe von Steuerfragen und nicht zuletzt von der Einsicht der Arbeiterschaft inbezug auf die Not⸗ wendigkeit einer ökonomischen Gestaltung der Betriebe. Wie die Verwaltung hervorhob, habe sie sich absichtlich yon einer scharfen Zusammenlegung frei gehalten, wWeil dadurch, wie Geh. Kommerzienrat Artmann be— tonte, eine Art Vermögenskonfiskation, eine Schädigung der Kleinaktionäre, herbeigeführt werde. Für die Art der Ge- schäftsführung im schwierigsten Inflationsjahr 1923 und für die von ihr gewählte Umstellung der Gesellschaft auf Gold- mark wurde der Verwaltung von zwei Seiten der Dank der Aktionäre ausgesprochen. 16. 17. Trloctw. Beslgh.—.——.— Thürg. Lief Gochg 3,90 9,90 Ver. Zellst. Berl. 3,70.75 Uhrenfabr. Furtw, 1,75 1,75 Vogtl. Masch. St. 3,25.10 Ver.deutsch. Oele—— 28,50 Voſgt&. Häff. St..50.5 V. f. Oh. Ind. Malnz 12,.— 12, Volthom. Sell.K..60 2,59 Ver. Fabf. Cassel 3,0 3,50 Wayes& Froytag 3,50.35 Tsohookew,., Klt'n 1,40 Zuckerf. B. Wagh,.70 „ Frankenthal.20 „ Heltbronn. 2,75 „ Offsteln.. 3,— Rhelngau. 2,75 18. 17. Vor. Uitramarinf. 14— 13,50 Ver. Pinsel Hürnb. 15,50 15,50[Zelist.Waldhöfst..85 10.15„ Stuttgart 3,45.45 Frelverkehrs-Kurse. Benz 475 9,6=[Krelochgauer... 0,20—,— Rastatter Vaggon.65 3,95 Elberfeid. Kupfer.0.700Mansfeider... 3,85 3,65 Ufa· 11575 12,65 Entreprises.. 21j50 19,—[Mez Söhne.... 2,50 2,20 Berliner Dividenden-Werte. Transport-Aktien. .-Austral.Disoh. 24,80 25,— Morddtsoh. LIoyd 5,10 5,10 Hb.-Amk. Paketf. 25.50 26,30 floland-Linle. 9,50—.— Hi.-Südam.'sch. 35,75 40, 10 Vereln. EIbesohlff 250—.— Hanga'sohlff. 10,90.— Bank-Aktlen. Bank f. el. Werte.50 8,85[Dtsch.Aslat.Bank 38,25 33,—[Gest. Cred.-Anst. 0,325 0,225 Barmer BankVer. 1,45.70 Deutsohe Bank. 10,30 10,65 Belohsbank 43.45 48,25 Serlin. Hd. Ges. 27.50 27,—Dt. Uebersee Bk. 70,— 73,5% dhein. Creditbank 2,10 2,10 Gom. u. Privathk. 5,30 5,25 Dlso. Commandlit 11,15 11.30 Suddeutsch.Dls0..25—,— Darmst. u. Nt.-B. 6,65 8,65 Dresdner Bank,.75 6,95 Westban ,40 0,40 Mltteld. Kreditbk. 1,80.80 Industrie-Aktien. Aboumulat. Fabr. 26,65 26,90[Badische Anllin. 17,25 17,15 Adler& Oppenh. 62,— 61.— Balcke Maschin..10 4,20 Adlerwerke. 2. eee 6,.— 525 .-G. f. Anllinfarb. 13,65 10,50 J. P. Bemberg.. 19,25 18, 80 Alexanderwerk. 3,20 3,10 Bergmann Elektr. 13.85 12.80 Alig. Elektr.-Ges..50 8,60 Berſin-Anh.Msoh..45 3,50 Als. Portl. Zement 37.50 47.60 Berlinkarisr. Ind. 68,15 6 ,5 Amme Gles.& G0. 3,50 9,50 Berliner Masohb. 13.20 13,25 Anglo- Ct. quano 10.55 10,75 Berzellue Bergw. 5,85 5,59 Anhalt. Kohlenw, 22,10 22,50 Bing NMürnberg. 2,25 2, 30 Annener Gubstahl 9,90 9,51 Blsmarokhüttes..———— Arenberg Bergb.—.——.—Bochumer Gullst..85 8,50 Asohaffpg. Zelfst. 19.88 19.— Aebr.Böhier& C0, 28,75 27,50[hPeutsohe Erdöl. 40,28 39.50 Augsb.-NMb. Masoh. 20,— 20,—[Sraunk. u. Brlkete 34,50 34,— Deutsch-ufstahl.50.70 Deufschekabeſw. Iad 7,5 Eſexktr.Lleferung. I3,30 I, 7aſgelsenk. Bergw, 52,60 5,60 Deutsohe Kallw. 46.— 48,— Elektr.Lioht u. KT. 7,45 7,80[deltenk-ulstahl 15.— 14,50 Deutsche Hasoh, 5,65 5,65 Elsbach&. Co.. 25,— 25,50 densohoum&. C00. 16575 16,50 Deutsohestelnzg..50 6,10 Emallle Ullrloh..— 3, 70german. Fortl.-Z. 6,— 6, Deutsohe Wollw,.65 3,10Enzinger Fllter. 8,75 9,[gerreshelm. Qlas 34, 50 35,90 Deutsch. Elsenh..75 ,65 ESsohW. Bergwerk 72,25 78,25 des. f. elektr.Unt. 15,— 15,— Donnersmarokh., 85.— 85,— Faber Blelstift. 13,.— 13.—Goldschmidt, Th. 11.45 11,50 Dürkoppwerke.. 8,50 d, 10Eahl, Llst& 60.—,— 3,75 freppiner Werke 8,— 39,— Düsseſd. Elsenb. 13,50 12.75 Feldmühle Papfer.—.—dritznerasohln. 28,— 27,.— Dynamit Nobel.. 9,5 9,25 Felten& Gulſl.. 22.45 26.— gebr. Aroßmann. 3,10 38. Eokard Masohln..10 8,10 JB. Frister...75 2,750frün 4. Bifinger 13,.25 18,25 Elsenw. L. Meyer 1,50 1,30 Fuohs Waggon..— 1,100Hagkethal Draht.75 Elberfelder Farb. 14,30 14,85 Gaggenau Vorz., 6,50 6,5 Hallesohe Maeoh. 11.25 11.0 Elberfeld. Kupfer 1,60.50[Ganz Ludwig...35 0,31[Hammers. Spinn. 14.— 14,40 Hannoy, M. Egest.—.— 60.— Hoesoh EIs. u. St. 40,8 40,00[KIoknerwerke. 33,— 39,25 Hann. Waggonfab, 8,25 8,— Honenlohe-Werk. 21,60 19,50f, H. Knorr 4..25.25 Hansa LIoyd., 1,20.20 bg.-Wien Zumml.25 2,25 Harkortgergwrk. 6,50 8,20 Harpen. Bergbau 68,— 67.90 Hartmann Masch. 2,6 2,80 Heckmann. 4,0 4 Hedwigshütte. 23,85 23.85 Hillpert Masohin. 480.8 Hlndr.& Aufferm..20.20 Hirsch Kupfer.. 20,25 20,50 Hlrschberg Leder 40,25 40,— Höohster Farbw. 13,65 13,65 Sohantungbahn..50 1,80 Allg. Lok. u. Str.—,— 28 50 Sudd. Eisenbahn—.— 51.— Baltlimore 47,75.— Br.-Besigh. Oelf. 28.— 21.90 Bremer Vulkan. 55,—51.— Buderus EIsenw. 10.90 11, Shem. Grleshelm 14,25 14,85 Chem. Heyden..5 2,0 Chem. Meller. 13.25 13,50 — Dessauer Gas. 27,78 27, Deutsch-Luxemb. 49,50 49,75 .Elsenb.-Signal. 4,30 4,50 Horchwerke. 10,80 10.500gebr. Körting...50.25 Humboldt Masoh. 17,50 17.65 Kollmar jourdan 18,65 18.10 Httw..Kayser 50.— 58,500Kosthelmer, Cell./—.— llse Bergbau.. 15,15 15,35[Krauss Ole, Lok. 4,35 4,75 M. judel& C0.. 5,0 6,100[Kyffpäuser Hutte 1,10.— debr. junghans. 8,50 8,25 Lahmeyer& G0..75 8,75 Kahla Porzellan,.—.15 Laurahutte..25 5,7/5 Kallw. Asohersl., 16,25 18,300LInde“sEIsmasoh..— 7,— Karlsr. Maschin. 3,20.30 Llndenberg... 49,— 50,— Kattowitz. Bergb. 23.75 25,50 Carl LIndström. 14,75 14,75 C. M. Kemp... 0,50 0,445 Lingel Schuhfabr. 2,50.25 — 70,—.—peterijnſon Frxfrt. Td 780[Sohnellpr. Frank. 6,70 6,7 .75 2,80 Pf. NMähm. Kayser 3,30.30[Sohramm Laokf.„65 ,75 40,50 4,50[Pfäl.Fulv.St. ingb.———ee Sohriftg. St. Fräf. 7,0.10 25,——.— Phllipps.-G. Frk.—,— 5,0 SohuekertAuenp. 34,75—,— .— 6,— FPorzeflan Wessel 10,— 9,½6 Soh. B,Mebselst..75 285 .75 J,10 Heln, debb& Soh. 2,05 2,[Sohuhfabrikllerz 8,50 8,50 fh. eiek..Stamm 9,— 9, „—Ih. Masoh. Leud..25 3,20 50 1,50 d̃henanla Aachen.75 4,60 230 2,30 Blebeck Montan 35,— 34.25 e Rodberg Darmst. 3,30 9,50 ütgers-Werke. 16,65 17,.— Sohllnok& C. Hbg.—.——2. Sohneld.& Hanau 4,50 5,— E — 5 eutz Fahrzg. 2 weßeLen 8b. ch 3,.— 3,.—[Lukau& Steffen.— 2,— Nordd.Wollkämm. 40.— 39.45 Sohuhfb. Leander ½5 108[NMagirus.-.. 5 Jellindustr. Wolft 5,75.— Mannesmannröh. 8,75 38,.—„ Sloh.& CoO..Malnz 4,25 4,30 Mansfeld. Aktlen.70 Slem.KHals., Berl—,———Markt-.Kuhlhall. Slnaloo Detmold 3,25 3,250Maximillansau.. 9,— 9,— Sudd Drahtindst.—,——Mech. Web. Linden 5,40 5,40 S. Led. St. Ingbert—,———Fr. Mèeguln 4 C0. 10.,50 9,80 Istrohst. V. Dresd. 7,——Merkur Wollwar 27,75 27/— IRelsnols Fapler. 13,50 14— Linke& Hofmann 12,25 12.25[MN& denest.. 6,50 6,29 Ludw.Loewes Co.—— 60,25Rotoren Deutz. 20.45 21.25 . Lorenz.. 4,65 4,75 Münſneim Berg. 65,25 67,10 Lothr.Portl.-Cem. 5,50 2,20[Meokars. Fahrzg. 4,40 4,30 Lüdensoheld Met. 2,50 2,45 Nledlaus. Kohlen 40,— 40.— Rheln.Braunkohl. 28,75 28,50 Rheln. Chamotte 9,20 8,20 Rheiln. Eektrizität 8,10 6,2. Rheln.Masoh. Led. 9,45 3,45 Rheln. Met. Vorz.—,——,— Rheln. Möpelstoff 2,50 2,10 Rhelnstahl. 35,25 84,75 Rhenanla Chem..75.50 Rlebeok Montan. 34, 25 34,40 Rombaoh. Hutten 18,97 16.95 Rosltzer Braunk. 1/½50 17,50 fosltrer Zuoker. 42,50 42,0 185 1,90[Obersohl. Eab. d. 10,50 10,15 Elsenindst. 12.— 12,50 „ Kokswerke 40.50 40,50 Orensteln&Kopp. 17,— 16,25 Phönix 40,45 44.20 Hermann Pöge. 1,90 195 1295 12,90 annheimer General-An eiger ———— Dem von Frankfurter Aktionärseite ausgesprochenen Wunsch einer Späterlegung der Generalversammlung um eine halbe Stunde, weil dann die Aktionäre statt um 7 Uhr um 10 Uhr in Frankfurt wegfahren könnten, soll in Zukunft Rechnung getragen werden. hr. Der Deutsch-Französische Handelsvertrag W. Paris, 17. Sept. Handelsminister Rainaldy, der gestern Mülhausen im Elsaß besuchte, forderte die Textil- industriellen auf, am 19. September nach Paris zu kommen, an welchem Tage er den konsultativen Ausschuß für Handel und Industrie hören wird, um mit ihm die Grund- linien des Deutsch-Französischen Handelsvertrages festzu- legen. Der Vorsitzende einer Handelskammer stellte den Grundsatz auf, bei den kommenden Verhandlungen muß als Grundlage der französische Zolltarif vor dem Kriege mit einer Erhöhung von 30—40 Prozent gelten. Die Tarife müssen in Goldfranken berechnet und als Minimum die Meistbegünstigung gefordert werden. — * Ludwig Schwarztrauber, Fabrik chem. Produkte und Nährmittel, Mannheim, Akademiestr. 3. Die Firma bittet uns festzustellen, daß sie mit der in Konkurs geratenen Firma Schwarztrauber u. Co., G. m. b.., Mannheim-Feuden- heim nicht identisch ist. hr. * Universum.-G. zur Beschaffung von Betriebsmitteln für Handel und Industrie. Durch Bekanntmachung im Anzeigenteil fordern„mehrere geschädigte Aktio- näre der Mühlag und Uniyersum.-.“ alle Aktionäre obiger Gesellschaft auf, in der am 20. d. M. vorm. 11%½ Uhr beim Notariat IV, Zimmer 44, A 1, 4, stattfindenden Generalver- sammlung, in der die Goldmarkeröffnungsbilanz vorgelegt werden soll, zu erscheinen. hr. Waren und Rärkte Badische Zentralhäufeauktion in Mannheim In der gestern abgehaltenen 14. badischen Zentralhäute- auktion, in der 12 390 Großvieh-Haäute, 19 587 Kalbfelle und 2620 Hammelfelle zum Angebot gelangten, 5 sich starke Kaufneigung und zahlreiche Beteiligung, so daß die Preise etwa 10—15 Prozent gegenüber der letzten in Karlsruhe ab- gehaltenen Auktion anziehen konnten. Häute. und Fellauktion in Ludwigshafen a. Rh. Bei der heutigen Häute- und Fellauktion in Ludwigs- hafen a. Rh., die gut besucht war, wurden zumteil Preise erzielt, die über den gestern in Mannheim genannten liegen. Es brachten: Kalbfelle bis 9 Pfd. 1,45 über 9 Pfd. 1,35&, norddeutsche 1,16, Schuß 0,80 1, Fresser 1, Hammel- kelle, Blässef und Fresser, durchschnittlich 0,687 A. Ochsenhäute bis 29 Pfd. 0,88. 30—49 Pf. 0,80, bis 59 Pfd. 0,83, bis 79 Pfd. O,84, 80 und mehr Pfund 0,81, mit Kopf 0,77 A. Rinderhäute in gleicher Gewichtsfolge 0,90; 0,88; 0,85; 0,88—0,90; 0,88, mit Kopf 0,78%½; norddeutsche aller Gattungen durchschnittlich 0,57„; Schußhäute 0,54 l. Kuühhäute bis 4 Pfund 0,73 4, 50—59 Pfd. 0,84 4, 60 bis 79 Pfd. 0,85“, über 80 Pfd. 0,85 A, mit Kopf 0,7274. Farrenkäute bis 29 Pfd. 0,88, 30—49 Pfd. 0,78, 50—59 Pfd. 0,64% /, 60—79 Pfd. 0,58% ½, 80 und mehr Pfd. 0,55„, mit Kopf 0,50 A. br :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 15. Sept. Am heutigen Hopfenmarkt wurde von 300 Ballen Zufuhr die gleiche An- zahl bei ruhigem Einkauf und festen, zum Teil höheren Preisen für schönfarbigen und Prima-Hopfen umgesetzt. Die Preise bewegten sich im allgemeinen im Rahmen von 160—275 Goldmark. 7. 5% Mexlkaner Adler Kall... 28,— Chem.delsenk. 67.50 61,—Apl, Alig. Petr. ind..75 Ohem. Albert.. 36,50 37,78]Becker-Kohla Dalmler Motoren 3,15.900[Becker-Stahl 5 27,60 Olamongd Fhillpp Holzmann 5,—„85[Köln Rottweller. 9,80.754. 18 Sächs. Gufstahl, 16,80 17.— Sarottl 1,40 1,50 —— 5 Hugo Sohneider, 4,10 4,10 Sohubert& Salz. .70 8,70 Sohuokert& C0. 35,00 35,5“ Slemens Elektr.. 7,— 7. Slemens&Halske 44,60 41,5 Sinner.-G. 720 8,60 Stettiner Vulkan 15,1) 15.— Stoehrkammgarn 37.— 28,— Stoewer Mähm. 11,60 12.50 Ahm. Kohlenanl. 10760 19,55 Stollb. Zinkhlltten 30,85 30,75 Südd. Iimmobllen,.— 3,— 16. Teekl. Sohlffsw., 14,— 14,20 Teleph. Berliner 3,83 3, 80 Thale Eisenhütte—.—,— Türk. Tabaksreg.-.— ,— Unlon-Gleßerel. 6,5.30 Unlonwerke Ahm..10.12 Varzlner Papler.—,—.70 Ver. B. Frkf. dum. 3,0.90 Ver. Chem. Charl. 15,—15.— V. Dtsoh. NIokelw, 19,50 19.50 V. Glanzstoff Elbf. 44,25 45.— Ver. Harzer Kalk.40.40 .Schuhf. Srn.& W. 2,63 2,0 16. 17. .Stahlw. v. d.)p. 12,10 12, 20 Ver. Ultramarinf. 13.50 13,80 Vogel Telegr.-Dr..50 2,38 Vogtlünd. Wasch.—,—.80 Wanderer-Werke 775.50 Weter Akt.- des. 7,50 8,— Westerreg. Alkall.— 18.80 Westf. Elsen Lgdr. 12,75 12,90 WeslochTonwar, 2,25 1,61 Wittenerdusstahl 22.— 21,89 Zellstoff Vereln,.25.10 Zellstoff Waldhof 9,85 9,85 Berliner Ergänzungs-Kurse. Otsoh. Australlen 24,60 25,— .-G. f. Verkhrsw. 47,— 47.10 Alfeld Delligsen. 1,90 1,90 Ammend. Papler.—.— Ber.-Gub. Hutfbr. 20,— 21.— Conoord.Spinner. 2,25 2,0 Deutsche Kunstl. 1,75 1,80 debhard Textll. 6,— 6,20 Gebr. doedherdt. 13,— 12,50 Gothaer Waggon 2,.60 2,50 Otsoh.-Ostafrlka 5,50 5,75 jeu-Gulnea.1 tavi Mlnen u. Els. 28, 70 28,85 zoutn West..——— 47,— 45,— Aruschwitzrextil 4,75 3,80 O. Heckmann. 4,— 43.— Optisohe Goerz..20.10 Rllokforth Nachf..40.40 Zalzdetfurth... 22, 21750 Soheldemandel.—, 18,75 Segall Strumpf..—.30 Telohgräber....—.— Thoeri Oelfabrik 6,25.75 ThüringerSalinen 13,10 12,75 Kolonialwerte. 4% Mexlkaner.——.— 4½0% Mex. Bew.———— 50% Tehuanteped 27,50 27,0 2159ůõ05 1 55 Petersb. Int.Hand. 5,— 4,75 Wloklng- Cement 22.40 39. 10 Wolf, Suokau... 6,0.52 Wissener Stahl. 8,— 7,60 Arbkraftwk.Ahm. 10,50 10 50 Durener Betall. 75.79 78.— Dtsch. Atl. Telegr. 20.28 18,½75 Weberel Zittau, 5,75.0 Flend. Brllokond. 3,70 8,40 WIlhelmsh. Eulat 6,—.70 Russenbank. 11,20 11,50 eee Petr.. 17,.— 175 omena—— Heldburg 280,—.— Benz-Motor.. 3,5 3,73 Berliner Frelverkehrs-Kurse. 275— .20 .50 5,50 .10 1,10 15,50 15,40 Dollarsohktze.. 85,25 86,— Goldanlelhe Relohssohtz. IV-V.950—,— 5 VI-IX.778—,— 1924er——.— 59% B. Reiohsanl,.890.050 4%„„.450 1,550 %½ Det. Sohtza. 6,25 7,25 2,7%%„Goldrente 9,28 10,— 4%„oonv. Rte. 1,30 1,25 4%„Slilberrte, 1,80 2,20 %„ Paplerrt. 1,63—,— 4% Turk. Ad.-Anl. 10.— 11.— 4%„ Magd.-EIs.] 13.25 13,25 %%„„„ 11.2 163 Dollarsohätze.— goldanlelhe..—,—.— 4½% Hhm. v. 1914— 4% 5* 51902 %%„ 1904%——— 50% Ht.Relohsanl..890 J,652 3½%.Relchsanl.312.590 3% do. do. 1,900 5% J..-Sohatza.—,- 1¼% IV. u. V. do.—,—.000 6J0½%%/I.—IX. do. 0,790 0,875 1/% fr. Mon. 1887—.——,— 4½0% 0at..R1913.50.35 4½¼% do. Sohatz. 7,/2.25 4¼% do. Süiberr.—-,—.40 Rathgeber Wagg. 5,45 5,30 fütgerswerke. 17,—17,.— Jachsenwerk...95 1795 Hochfrequenz...— 6,75 Int. Petr. Un., lpu—.—— Krügershall..50.— Meyer Textll.. 0,25 0,27 ..75 94,75 30, Berliner Festverzinsliche a) Relchs- und Staatspaplere. 3¼½0%.Relohsanl 1,430 1,40 o n*.600 2,050 4% Prö. Konsols.500 1,560 3¼%%„„.,725.900 o„ 1.575 1,50 40% Badische Anl.— 3½0% Bayer. Anl.. 900.050 4% Türk. unlf. Anl.—.——,— 4%„Tollob.1811 13.13 1338 .400-.-L0s 25,25 25.— 4½%. St.-H. 1913 6,50 6,75 4½%½„„ 51914—— 6,75 4%„„goldrte..—.75 40%„Kronenr.13 2,10 4% do. unk. b. 1925 1,470.5753 2,100 30 5% do. einh.;̃ente—.— 3%.U. Stn. alte 10,13—,— a) Inländische. 4% D. Sohgtsa. 08.—.84 4% do, do. 1917 9,.— 9,81 Sparpräml. 1919 0,670 0,740 50% Pr. Sohatzaw.—,—— 4% do. do..2 5 Kons. 1,475.592 4%** 3/%** 1,550 1,70⁰0 4% Badknl.. 1818—.—.845 3¼% BadAnl.ahg..850 2,— 9% do. von 1898 1,800 2,100 4% fumänlen!903—.——,— 4½% do.Gold. am. 6,50 6,25 4% do. am.-.—.——— 4% Trk. Bagd.s. i 1325—,— 4% do. Goldrente 9,23—.— 40% 10 %„„½.111,50 11,60 4% Ungar. doldr. 9,75 8,75 Muldenth. Papler 0,90 0,90 Uf. 1710 1190 Ronnenberg.. 3,10 3,28 Slohel& COo.. 4,50 4,20 Sloman Salpeter 10,— 10.— Suüdsee Phosphat 6,75.75 1775 12,50 2% Werte. 5% B. Kohlenanl. 8,0 %Preub.Kallanl. 3,50 3,30 Roggenwert..—.— 85% Roggenrentb..30 4,3. 5% Sohs. Braunk..85 1 1 Landsoh. Rogg..50 b) Ausländische Rentenwerte. 8/% U. U. X. Sr..80.50 2455 goldpr 5 5,60 5 .500% 8 Udö...F. .60%„ neus Pr. 5%„ Obiigat.—.—.80 4½/% Anat., 8er.!.78.25 4¼%„„ l 9 %.„„ l 75 5, Frankfurter Festverzinsliche werte. 4% Bayr. EIs.-And 1,900—.— %%% do. 1925 2,100 3% ⸗ 0. 3,400—.— 4% Bay.-Pf. Els.P. 5, f00 7,— 2% do..500 7,— %Hes8..99.00-,— 2— 3½%%% adgest. 1, 570 ,840 10 35.73 4% SKoh. St.-A. 18—,— 3% do. Rente—.—— 4% Wurtt. k. 1915 2, 800! b) Ausländische(in Billionen% 4% d0. St. f. v. 1910 7,.— 3¼0%/ do.„, v. 1897—. 5% Mex. am. Inn.—.—— „* dold 46 50 48.— * 4½%„ Irrig. Anl. 21., 85% Tebvantep0 20,— * FFFFFFCCTFCCCCCTTTTbTTTTTTTTTT — 1 5 5 — 8. Seite. Nr. 432 Maunnheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Mittwoch, den 17. Seplember 1924 Gerichtszeitung Radium-Schwindeleien der angeblichen Neffen Mackenſens Unter Ausnutzung des gleichlautenden Namens einer berühmten Perſönlichkeit, nämlich des Generalfeldmarſcharſchalls v. Mackenſen, haben die KaufleuteWilli und Julius Mackenſen zwiſchen Berlin und München umfangreiche Betrügereien mit Kokain und Radium verübt. Die beiden Schwindler ſind Zwillingsbrüder. Wegen des Kokaingeſchäftes iſt bereits vor Jahren eine Verurteilung wegen Betruges erfolgt. Nunmehr kam der Radiumſchwindel, der im Nopember verübt worden war, vor demgroßen Schöffen⸗ gericht Berlin Mitte zur Verhandlung. Von den beiden Angeklagten iſt jedoch Willi Mackenſen flüchtig und nach 17monatiger Unterſuchungshaft wurde Julius Mackenſen allein dem Gericht vorgeführt. Julius Mackenſen iſt bereits mehrfach wegen Unterſchlagung und auch wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Die Schilderung ſeines Vorlebens klingt wie ein Kinoroman, man hört von Reiſen nach Nordafrika, von der Fremdenlegion und von angeblichen Geſchäftsreiſen nach Buffalo. Kanada und vor allem nach Paris, wo ſich ein angeblicher Geſchäftsfreund, Julius Murau aus der Schweiz aufgehalten haben ſoll, den er aber auch immer zu⸗ fällig an allen möglichen Orten, ſo in München und Berlin getroffen hat. Ueber ſeine Beziehungen zu Mureau will der Angeklagte nür unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſich äußern und macht darüber lediglich einige dunkle Andeutungen. Er will auch nicht wiſſen, wo ſich Mureau jetzt aufhält. Seine Wohnung ſei in Zürich geweſen, aber Mureau ſei eine ſo dunkle Perſönlichkeit, daß er es verſtehe, ſich immer geſchickt verborgen zu halten. Trotzdem er wegen Betru⸗ ges infolge des Kokaingeſchäftes mit Mureau verurteilt worden war, habe er ſich, als er Mureau zufällig wieder in München traf, mit dieſem von neuem wieder eingelaſſen. Mureau habe ihm vorge⸗ ſchlagen, um den Verluſt aus dem Kokaingeſchäft einzuholen, ein Radiumgeſchäft zu machen. Mureau habe ihm erzählt. daß ein Bene⸗ diktinerkloſter für ſeine Heilanſtalten in der Schweiz große Mengen Radium gebrauche. Im übrigen erwies ſiſich jedoch ſpäter, daß das —7 5 Schwindel war und das Kloſter von der Sache gar nichts wußte. Zu der Verhandlung ſind auch der Abt und ein Kloſterbruder aus München als Zeugen erſchienen. Die Ermittlungen nach dem muſteriöſen Mureau ſind völlig ergebnislos geblieben, ebenſo nach einem Dr. Becker, den der Angeklagte im Hotel Adlon kennen ge⸗ lernt und der ihm das Radium geliefert haben ſoll. Es war den Brüdern Mackenſen gelungen, in Berlin Geldleute zu gewinnen, die im November 1921 für den Ankauf des Radiums 665 000 Mark her⸗ gaben. Mit dem in einer Kapſel verwahrten koſtbaren Inhalt fuhr Direktor S. mit ſeinem Rechtsbeiſtand in Begleitung des Angeklagten nun nach München, wo die Uebergabe erfolgen ſollte. In einem Ho⸗ telzimmer tauchten angebliche Vertreter des Kloſters auf und hier⸗ bei geſchah nun das Unglück, daß Mackenſen der Glasbehälter auf die Erde fiel und in Splitter ging. Die Berliner Geſchäftsleute ließen jedoch, da ſie inzwiſchen Verdacht geſchöpft hatten, die Glasſplitter zuſammenfegen und Prof. Fafanz in München unterſuchte ſie, wobei ſich der Schwindel herausſtellte. Das Gericht verurteilte Julius Mackenſen wegen ſchwerer Ur⸗ kundenfälſchung in Verbindung mit Betrug, billigte ihm aber wegen ſeiner pathologiſchen Veranlagung und geiſtigen Minderwertigkeit mildernde Umſtände zu, ſodaß der Angeklagte vor dem Zuchthaus he⸗ waert wurde. Der Angeklagte erhielt 2 Jahre Gefänanis und 5 Fahre Ehrverluſt. Auf die Strafe wurden 1 Jahr 5 Monate der erlittenen Unterſuchungshaft angerechnet. Der Angeklagte Mackenſen nahm das Urteil ſogleich an. Ein Poſtbeamter als Einbrecher Während der Nachkriegszeit ſind auf dem Poſtamt 31 in Ham⸗ burg zahlreiche Veruntreuungen durch Beraubung von Auslands⸗ briefen, Wertbriefen, Wertpaketen uſw. vorgekommen. Bei den Nachforſchungen nach den Tätern lenkte ſich der Verdacht auf den auf dieſem Amt beſchäftigten Poſtſekretär Friedrich., der auch über⸗ führt und wegen Unterſchlagung im Amte zu 10 Monaten Gefängnis Lerurteilt wurde. Während der Unterſuchung in dieſer Sache war W. vom Amte ſuspendiert. In dieſer Zeit ſtellte man wieder Be⸗ raubungen von Poſtſachen feſt, die den Umſtänden nach nur zur Nachtzeit ausgeführt ſein konnten. Von neuem ſchöpfte man gegen W. Verdacht. weil er mit den Verhältniſſen auf dem Poſtamt vertraut war und die Aufbewahrungsorte der Wertſachen kannte. Zwei Be⸗ amte legten ſich zur Nachtzeit auf die Lauer und ſahen einen Mann, der ſich mit Nachſchlüſſel Eingang in das Amt verſchafft hatte, und in dem ſie Friedrich W. vermuteten, der aber enkam. Durch die —— w——reereeereeererre nun eingeleitete Unterſuchung wurde ſeſtgeſtellt, daß in der Zeit von Ende 1923 bis Februar 1924 in mehreren Nächten durch Erbrechen von Auslands⸗ oder Wertbriefen und Paketen wie auch von Behäl⸗ tern 3½ engl. Pfund, 80 Franken, 15 Goldmark, 2 Päckchen Zigarren, 500 Zigarren, 1 Mauſer⸗ und 1 Armeepiſtole geraubt worden ſind. In ſechs weiteren Fällen ſoll es beim Verſuch geblieben ſein. Bei einer bei W. vorgenommenen Hausſuchung wurden noch 2 Regen⸗ und 2 Covercoatmäntel gefunden, die er von ſeinem Bruder, dem auf dem Poſtamt 11 beſchäftigten Pyſtoberſekretär Werner., erhal⸗ ten hatte. Die Nachforſchungen erſtreckten ſich nun auch auf den Werner., der in Verdacht geriet, auf ſeiner Dienſtſtelle aus Paketen 3 Gummi⸗ und 5 Covercvatmäntel ſowie 18 Meter Spitzen geraubt zu haben. Die Spitzen fand man in ſeiner Wohnung. Die Brüder W. waren nun wegen ihrer amtlichen Verfehlungen vor der Straf⸗ abteilung I1 des Hamburger Amtsgericht angeklagt. Beide beſtrit⸗ ten, ſchuldig zu ſein. Nach umfangreicher Beweisaufnahme verurteilte das Gericht Friedrich W. wegen ſchweren Diebſtahls, Hehlerei und Amtsverbrechens zu 3 Jahren 6 Monaten Zuchthaus, ſeinen Bruder Werner W. wegen eines Falles der Amtsunterſchlagung zu 8 Monaten Gefängnis. Das beleidigte Wohnungsamt Ein bemerkenswerter Beleidigungsprozeß des Woh⸗ unungsamtes Duisburg, kam vor dem Schöffengericht in Duisburg⸗Ruhrort zur Verhandlung. Das Duisburger Wohnungsamt klagte gegen den Maſchiniſten Kamps. Die Be⸗ leidigungen waren in einem Schreiben enthalten, das der Ange⸗ klagte an den Beigeordneten Dr. Weitz gerichtet hatte. Als der Wohnungsausſchuß von dem Schreiben Kenntnis erhielt, verlangte er daß die Beleidigungsklage gegen Kamps angeſtrengt würde, da er ſolche Beſchuldigungen nicht auf ſeinen Beamten ſitzen laſſen könne. Vor Gericht entwickelte der Angeklagte, der mit ſeiner ſiebenköpfigen Familie ein einziges Zimmer bewohnt, eine ganze Leidensgeſchichte, zu der ſeine Bemühungen um eine Wohnung durch Vermittlung des Wohnungsamtes wurden. Seit 1921 bemühte er ſich um eine Woh⸗ nung. Einmal war ihm auch eine Wohnung zugeſprochen worden, da vergaß das Wohnungsamt die Benachrichtigung. Darauf ſchrieb er den erwähnten Brief an den Beigeordneten, worin er ihn bat, doch für Ordnung zu ſorgen. Es ſtand auch darin, daß es mit den Woh⸗ nungen ginge, wie mit den Liebesgabenpaketen auf dem Rathauſe während der Kriegszeit, weiter, daß der Wohnungsausſchuß von den Beamten des Wohnungsamtes belogen und betrogen würde. Auch die Geloͤfrage ſpiele eine große Rolle. In der Gerichtsverhandlung blieb der Angeklagte bei ſeiner Behauptung, nahm jedoch die Belei⸗ digungen gegen Dr. Weitz zurück. In bezug auf das Wohnungsamt müſſe er jedoch bei ſeiner Anſicht bleiben. Ein Wohnungsamt, das es nicht fertig bringe ihm in drei Jahren eine Wohnung zu ver⸗ ſchaffen, ſei kein Wohnungsamt. Die Staatsanwaltſchaft berückſichtigte die ſchwere Notlage des Angeklagten und bat, von einer Freiheits⸗ ſtrafe abzuſehen. Er beantragte 60/ Geldſtrafe. Das Gericht ſtellte feſt. daß der Angeklagte zum Schreiben des Briefes berechtigt geweſen ſei, doch habe dieſer ſchwere Vorwürfe enthalten, die er nicht nachweiſen konnte. Eine Geldſtrafe von 30 Goldmark erſcheinen ihm als ausreichende Sühne. :( Ein grauenbafter Fall von Verwahrloſung. Ein Fall kraſſer Gefühlsroheit fand dieſer Tage ſeine Sühne vor dem Münchner Ge⸗ richte. Im Anweſen der Eheleute Matthias und Thereſe Reindl von Hochſtadt lebte ſeit dem Jahre 1906 die Schweſter des Ehemannes die im Jahre 1875 geborene Anna Reindl. Die geiſtig etwas be⸗ ſchränkte Schweſter arbeitete, ſolange ſie körperlich dazu imſtande war mit; im Herbſt 1923 wurde ſie krank, ihr Zuſtand— ſie hatte nach der Anklage ein chroniſches Rückenmarksleiden— wurde immer ſchlechter; erſt als ſich die Nachbarſchaft über die Verwahrloſung auf⸗ regte, wurde ein Arzt geholt. Dieſer fand die bedauernswerte Kranke in einem furchtbaren Zuſtande. Sie war röllig entkräftet, laa in unbeſchreiblichem Schmutz, der ganze Körper war blau angelaufen, an der Hüfte und am Bein hatte ſie ſchlimme Geſchwüre. Der Arzt ordnete ſofort die Ueberführung ins Krankenhaus an, der ſich der Matthias Reindl anfänglich wegen der Koſten widerſetzte. Am 20. Februar wurde die Anna Reindl ins Krankenhaus eingeſchafft, am Abend des 22. Februar iſt die Bedauernswerte geſtorben. Ob der Tod infolge Mißhandlung bezw. Verwahrloſung eintrat. läßt ſich nicht einwandfrei feſtſtellen. Das angeklagte Paar kam daher nur wegen gefährlicher Körperverletzung auf die Anklagebank. Die Berhandlung vor dem Schöffengericht München ⸗Land entrollte ein ſurchtbares Bild menſchlicher Gefühlloſigkeit. Das Urteil lautet: Matthias und Thereſe Reindl werden wegen fahrläſſi⸗ ger Tötung verurteilt, und zwar Matthias Reindl zu 2 Monaten, die Ehefrau Thereſe Reindl zu 4 Monaten Gefängnis. Neues aus aller Welt — Verhaftete Schwindlerin. Eine länge geſuchte Schwindlen⸗ Roſa Zaremba, wurde von der Berliner Kriminalpolizei unſcha 5 lich gemacht. Unter verſchiedenen hochklingenden Namen trat dieſe Frau, die perfekt vier Sprachen beherrſcht, in eleganter Aufmachte und mit Hilfe ihrer Tochter ſoit Jahren in den vornehmſten Hotels Berlins auf. Dem 16 Jahre alten Mädchen wurde das Ausſehege eines 12jährigen Kindes gegeben, mit welchem ſie dann die auffuchte. Mit dem Märchen, auf der Durchreiſe ihr Gepäck und ih Geld durch Diebſtahl verloren zu haben, konnte ſie meiſt größere Summen erbetteln, die ſie verſprach, ſofort zurückzuſenden. In gen Fällen gab ſie ſich als Gattin eines Induſeriellen aus. 9 war bereits vor Jahresſriſt ſchon einmal hinter loß und Rieg? geſetzt, mußte aber wegen einer Krankheit wieder entlaſſen werden. Auch bei ihrer am Sonntag erfolgten Verhaftung berief ſie ſich au ein Magenleiden, jedoch wurde ihr diesmal nicht geglaubt. — Einer Mine entronnen. In der Preſſe wird bekanm⸗ gegeben, daß der belgiſche Kanaldampfer„Stadt Antwer⸗ pen“, der zwiſchen Oſtende und Dover verkehrt, mit Mühe* Gefahr entwich, von einer ſchwimmenden Mine zerſtört de werden. Der Dampfer hatte zwiſchen 500 und 600 Paſſagiele an Bord. In der Nähe von Dover lief das Schiff in eine be⸗ ſonders ſtürmiſche See, ſo daß die Maſchine abgeſtoppt wern mußten. Dabei bemerkte man, daß eine ſchwimm end, Mine dem Schiff zugetrieben wurde Nur mit größtel Mihe gelang es dem Steuermann, das Schiff herumzuwerfen; 15 Mine ſchwamm etwa fünf Fuß am Schiff vorbei. ſchwimmende Mine wurde durch Funkſpruch ſofort den Behördg. in Dover gemeldet, die Schritte zur Zerſtörung der Verehrsgefah eingeleitet haben. — Die Aatzenfamilie in der Orgel. Ein unvochergeſehenes Zwiſchenfall hat, ſo ſchreibt die„B. Zt.“, ein Orgelkonzert im Kun⸗ ſaal von Oſtende am letzten Mittwach kompliziert. Mitten in einem Präludium bemerkte der Organiſt, daß trotz ſeiner Pedaltritte de⸗ Bäſſe nicht funktionjerten. Das melodiſche Gebäude ſchwankte, ſeine Grundlage beraubt, mit grellen und ſtöhnenden Seufzern hin un her. Große Erregung im Saale und auf dem Orgelſitz. Man unte brach das Konzert. Als der Organiſt und die Saaldiener die Orge durchſuchten, um die Urſache des Rätſels zu finden, ließen ſich plöh⸗ lich klagende Schreie vernehenen, die die Aufmerkſamkeit der Suchen⸗ den auf die größte der Orgelpfeifen ſenkte. Man entdeckte darin etwa ein Dutzend Kaßzen, die ſich dieſen Ort als Behauſuns ausgeſucht hatten. Es ſeßte jetzt eine wilde Jagd über die gange Reihe der Tonleiter ein, und erft, nachdem man die Katzen mit Ge⸗ walt, an den Schwänzen, Pfoten und Köpfen ziehend, entfernt hatte, konnte das Konzert wieder aufgenommen werden. — Juwelenraub im Hotel. Eine ungewöhnlich freche Juwelier⸗ beraubung iſt im Hotel„Terminus“, am Vahnhof Montparnaß 5 Paris verübt worden. Drei armeniſche Diamantenhändler waren von einem Vermittler in ein Hotel beſtellt worden, um Franken Edelſteine zu kaufen, die angeblich aus ruſſi 1 ſtammen ſollten. Als Beauftragter des ungenannten Verkäufers ſchien ein ruſſiſcher Kavalier Metſcherſki, den einer der Armente in einem Spielklub kennen gelernt hatte. Als die Edelſteine 1 gezeigt werden ſollten, ſetzte Metſcherſki ein Käſtchen auf den Tiſch, in dem ein Uhrwerk zu ticken anfing. Dabei erklärte der Ruſſe 87 überraſchten Armeniern plötzlich:„Dies iſt eine Bombe, emiwene Ihr gebt mir ſofort die 300 000 Francs zum Beſten der Somen republik oder wir fliegen alle zuſammen in die Luft.“ Die erſchreckten Armenier gaben das Geld her und wurden dann in das Bad* geſperrt. Zwei ließen ſich einſchließen, der dritte rerſuchte ſich 175 wehren und wurde von Metſcherſki mit dem Kolben ein Piſten, nieder geſchlagen. Der Räuber ging dann ruhig die Tre hinunte und entkam auf dem belebten Boulevard. Das der Geſchlchte iſt, daß die Armenier geglaubt haben werde ſich ſelbſt mit ihnen in die Luft ſprengen, wenn e nicht erhielte. Den Beraubten iſt die Erzählung die in der Preſſe ſehr unangenehm. Der reich ihr kein Woct über dieſe Geſchichte zu brin 300 000 Fr. verlieren. —.— SEN Iin Garuntiert unschddlich Jeizt Ist es Zeit! Jeder Mensch soll sofort eine Butreinigungskur mit Kraſt- und Gesund- heitssalz„Puksana““ vornehmen. Schlechtes Aussehen, unreiner Teint, Schwäche, Nervosität, auch Gicht und Rheumatismus, vor allem die Ader- verkalkung verschwinden.„Puksana“ tegt den Appetit an, fördert die Werdauung und gidt frische Krälte und blüendes Aussehen. Ein Versuch Überzeugt Vergessen Sie nicht gegen Spul-, Maden-, Bandwürmer bei Erwachsenen und Kinder Puksana Wurmkur 5 verlangen.— Zu haben bei: Ludwig& Schütthelm, O 4, 3, E Huppertz, Schwetzingerstr. 26, Th. Eichstedt, Kunsisti., Dr. Stutzmann, Heidelbergerstr., „Ollendorf, Heidelbergerstr. 12, A. Zeitz, Katharinenstrasse 89a, Schmitt, riedrichstr. 11, H. Merckle, Gontardplatz 2, f. d. Neckarstadt: K. 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