ar 1 1 daß zen als erakt betrachtet werden könne. Atgeben können. Bezugspreiſe: In mannheim und umgebung wöchentlich LSole, pfennig. die monatlichen Sezieher verpflichten lich dei eptl. Reuderung der wirtſchaftlichen verhältniſſe gotwendig werdende rtiserhöhung b poſt⸗ Fheckkonte n 17890 Karlsrube.— hauptgeſſchäſts ſtelle baranbein E 6, 2.— Seſchüſts⸗Rebenſtelle neckarſtadt, wals⸗ 10 ſr. 6, Fernſpr. Nr. 7041, 7902, 7043, 7043, 7068. Telegr.⸗Rör. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentlich zwölfmal. Neue Vejlagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anzeiger Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Oeitung. A Badiſche Neueſte Nachrichten Mannheimer Heilung Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 433 Anzeigenpreiſe aach Tarif, dei vorauszeblung pte ein⸗ ſpaltige Rolonelzelle für Allgemeine Rnzeigen ,% Seldmark Reklamen.— Soldmark. Für Anzeigen au beſtimmten Tagen Stellen und gusgaben wird keine verentweelung übder⸗ nommen. höhere Sewalt, Streiks, Setriebsſtörungen uſto. derechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgeſallene oder deſchrünkte Nus gaben oder für verſpätete Nufnahme von Ain⸗ zeigen. Nuftr. d. Lernſpr. ohne Sewühr. Gerichtsſt. maunnheim. us der Welt der Technik Aus Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen —— — Die Sich Koch keine Klärung! Aus den heute vorliegenden Genfer Meldungen geht hervor, die ſogenannte Sicherheitsfrage anſcheinend noch nach teiner Seite hin eine Klärung erfahren hat. Es laufen ber die in dem ſogenannten Zwölfer⸗Ausſchuß. dem das Sicherheits⸗ zur weiteren Durchberatung übertragen wurde, verhandel⸗ FJpwölfer⸗Ausſchuſſes veranlaßt ſah. in einer amtlichen Mitteilung zu läne ſo viele Lesarten um, daß ſich der Präſident des zollären, daß die Veröffentlichungen über den geoenwärtig zur Be⸗ atuna ſtehenden Tert keinerlei authentiſchen Charakter kagen und keine nicht offizielle Mitteiluna vor Abſchluß der Arbei⸗ 1 Soviel ſcheint baer doch richtig zu ſein, daß zwiſchen dem Stand⸗ unkt der franzöſiſchen und enaliſchen Delegation eine weſent⸗ che Annäherunga erfolat iſt. Es ſoll angeblich nur eine Re⸗ i 1 kalution beſchloſſen werden, die niemanden verpflichtet und die der ür nächſtes Jahr einzuberufenden Abrüſtungskonferenz als Grund⸗ ge dienen ſoll. Vorläufig aber ſind die Unterkommiſſionen noch cht einmal mit ihren Arbeiten zu Ende und man weiß noch nicht, bwelche neuen Schwierigkeiten ſich im Verlauf der Beratungen noch Was bisher über die Beſchlüſſe der Unterkommiſ⸗ lonen bekannt geworden iſt. hat ſich im ſtrengen Geheimnis voll⸗ ſiden und geht über einige Allgemeinheiten nicht hinaus. Die Be⸗ mmuna des Anareifers nach der Definition Herriots, das Schieds⸗ kerichtsſuſtem und die Eraänzuna des Sanktionsartikels des Paktes dwie die Verpflichtung der Staaten, an den Sanktionen teilzuneh⸗ un. ſind anſcheinend ſichergeſtellt. Nur das Hauptſtück fehlt er noch, nämlich wie man ſich die Abrüſtunadenkt. Eine Erklärung Dr. Beneſch⸗ Der tſchecho⸗ſlowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch empfina eſtern nach Abſchluß der Arbeiten der vierten Unterkommiſſion, der Atten Kommiſſion der Verſammluna. die er geleitet hat, die Preſſe⸗ treter und ſaate: „Um der Verbreituna falſcher Nachrichten entgegenzutreten, will einige Aufklärungen über den Stand unſerer Arbeiten geben be⸗ end der drei Fragen: Schiedsaericht Sicherheit und üſtung. Wir haben einen Plan vorbereitet, in dem dieſe drei ge eine unteilbare Einheit bilden. Unſer Plan iſt aufgrund der kuſſion in der Verſammlung des Völkerbundes ſowie den Kom⸗ Iionen entſtanden. Darnach habe ich verſucht. einen Entwurf ber⸗ ellen. Der Plan berührt die Schiedsgerichtsbarkeit, die zu dem efaabenkreis der erſten Kommiſſion gehört. Sobald wir das Er⸗ bnis ihrer Arbeit in der Hand haben, werden wir dieſen Plan dem zen Plan einfügen und unſeren Entwurf vollenden können. kußer der Schiedsgericktsbarkeit umfaßt unſer Entwurf die Sank⸗ dieSev. Wir ſehen darin vor die Sicherheit. die Fragen, in der ſe Sanktionen zur Anwendung kommen ſollen, in welchem Umfange p angewendet werden ſollen. Wir tragen dabei dem Geſichtspunkt geachnung. der vom arößten Teil der Delegierten der Verſammlung Natzert worden war, daß die Sanktionen in den Rabhmen des borbes eingefügt werden müſſen. Die nerſchiedenen Länder können * rher dem Rate mitteilen, welche Kräfte ſie gegen den Angreifer Verfügung ſtellen wollen und können. Trotz dieſer Sanktionen 8 er ſoll die politiſche Unabhänaiakeit, auch des An⸗ keifers, nicht angetaſtet werden. Der letzte, dritte Teil, AAirmt die Modalitäten der Konferenz. bei denen natürlich der Frankreichs nzpolitik Schwierigkeiten für Herriot Paris, 17. September.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Herriot iſt heute abend von Marſeille abgereiſt, um ſich in Be⸗ Aleitung des Kriegsminiſters nach Paris zu begeben. Er wird rgen im Laufe des Vormittags hier eintreffen, wo ihn eine um⸗ angreiche Arbeit erwartet. Die Vorarbeiten zum Budget für es ſind noch nicht beendet und werden Herriot große Schwie⸗ Ihzkeiten bereiten. Vis jetzt verhält man ſich in den Regierungs⸗ 13 ſen über das Ergebnis der Vorarbeiten ſehr zurückhaltend. Es ſjedoch ſicher, daß der Jahresetat für 1925 ſich auf etwa 30 Mil⸗ zeerden erſtrecken wird. Die Mittel zur Deckung von 27 Milliarden id bereits gefunden. Es beſteht aber noch ein Defizit von 1 lliarden, wofür keine Einnahmen eingeſetzt werden kona⸗ Die geſamte Finanzpolitik des Kabinetts ſo, wie ſie ſich aus n eigentlichen Arbeiten ergibt, bewegt ſich ganz auf der Baſis er Budgetpolitik Poincarés. Die zwei Zehntel Steuer⸗ zuſchläge werden beibehalten, die 200 Millionen Dollaranleihe in umerika zur Sicherung des anken iſt neu unterzeichnet. Den eamten werden die 1800 Franken Gehaltaufbeſſerung erweigert, dazu kommt noch, daß die Abtragung der maegsſchulden an Amerika und England in dem Budget ſcht figuriert und jedenfalls ſpäter darin eingeſchrieben werden daßz Man gibt ſich in Paris heute keinen Illuſionen mehr hin, 5 mit einer Verminderung dieſer Schulden gerechnet werden un, hofft jedoch, daß die Diskuſſion hierüber bis Ende dieſes 1 res verſchoben wird, da vor der Wahl des amerikaniſchen Prä⸗ wbenten eine erfolgreiche Diskuſſion ausgeſchloſſen ſei. Die Oppoſition im Parlament und Senat beginnen offen die mubopagne gegen die Regierung auf dem Gebiet des Budgets vor⸗ en. Es iſt ſicher, daß das Kabinett Herriot bei der Er. ung der Herbſtſeſſion, die ſich bis Weihnachten hinzieht, und der man ſich mit den Budget befaſſen wird, vor eine ſchwere⸗ age geſtellt ſein wird. Die Minderheit wird Herriot nachweiſen, beit er die Budgetpolitik Poincarés aufnahm, die die jetzige Mehr⸗ z1 vor den Wahlen aufs erbitterſte bekämpft hat. Die Redu⸗ lerung des Budgets für Heer und Marine dürfte aber zie Mehrheit finden. Dies hängt letzten Endes von den So⸗ Zaliſten ab. Die Minderheit wird dagegen ſtimmen, jedoch werden Sozialiſten, die ſich beim Ruhrkrieg der Stimme enthalten n, wahrſcheinlich für das reduzierte Heeresbudget ſtimmen, da erheitsfrage in Völkerbundsrat die Hauptrolle gemäß Artikel 8 des Paktes zu ſpie⸗ len hat. Beneſch füate noch hinzu, daß die Arbeiten ziemlich weit fortgeſchritten ſind. ſodaß man hoffen könne, morgen oder übermor⸗ gen abzuſchließen.. Prinzipielle Schwieriakeiten, ſchloß Beneſch. ſehe er nicht mehr voraus. wenn es auch ſein könne, daß noch neue Bedenken auf⸗ tauchen. Die Rolle der engliſchen Flotte V Paris, 17. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) In Paris verfolgt man aufmerkſam die Verhandlungen in Genf. Die Pariſer Blätter berichten heute abend, daß es zwiſchen England und Frank⸗ reich infolge der Geſchicklichkeit des iſchechiſchen Außenminiſters Beneſch zu einer grundſätzlichen Einigung in der Frage der Verwendung der engliſchen Flotte zu Sanktions⸗ zwecken gekommen ſei. Die Pariſer politiſchen Kreiſe teilen den Optimimus der aus Genf eintroffenden Nachrichten keineswegs. Aus London eintreffende Meldungen ſtimmen aber nicht mit den Genfer Nachrüchten überein. Wie die hieſigen Blätter aus London erfahren, ſcheint man dort keineswegs geneigt zu ſein, im Parlament einen Beſchluß zu ratifizieren, der die engliſche Flotte in den Dienſt der anderen Länder ſtellt. Der„Temps“ und das „Journal des Debats“ geben heule abend die in Paris herrſchende Auffaſſung wieder. Sie ſchreiben: England wird ſich wohl hüten, ſeine Flotte einen Organismus von einem ſolchen Umfang und Werk ohne weiteres in den Dienſt der Schiedsgerichtsbeſchlüſſe des Völkerbundes zu ſtellen. Sitzung der Militärkommiſſion des Völkerbundes Die ſtändige Militärkommiſſion des Völkerbundes hat geſtern ihre Arbeiten abgeſchloſſen. U. a. hat ſie auf Wonſch des Rates den Plan für die Organiſation entworfen, die dem Rat zur Auf⸗ hebung der Nachforſchungsrechte über die Rüſtungen in Deutſch⸗ land, Oeſterreich Ungarn und Bulgarien zur Verfügung ſtehen ſoll. Man hört aber auch, was in den Mitteilungen des Völkerbunds⸗ ſekretariats nicht! geſagt iſt, daß ſich die Kommiſſion mit einem Entwurf für die geplante Abrüſtungskonferenz beſchäftigt habe, der auf einem Umwege die Grundſätze des Garantiepaktes wieder zur Debatte ſtellen ſoll. Wahrſcheinlich wird darüber von der Kommiſſion der Abrüſtungskonferenz ſelbſt, deren Datum noch nicht feſtſteht, nichts genaueres zu erfahren ſein Eine perſiſche Pifte an den Völkerbund Dier Generalſekretär des Völkerbundes gibt der Verſammlung und dem Rate Ke i 5 der folgendes ent Die perſiſche Neg trages aufmerkſam, wonach den Perſern im Ir ak die glei⸗ 5 äern, Amerikanern und Japanern gewährt werden ſolfen. Da die habe und da die Per patamiens bild ſtanden ſein, erſchiedenſten Intereſſen im Irak n Teil der Vepölkerung Meſo⸗ könne die perſiſche Regierung nicht damit einver⸗ ande ie ihrer Rechte beraubt würde Sie bitte deshalb die Völkerb umlung und den Nat des Budes, ſic) mit der chen Regierung in Verbindung zu ſetzen und ſie zu veranlaſſen, hier Abhilfe geſchafſen werde. Der Brief verweiſt weiter auf 85 19 daß dr 2 Uebelſtände beſeitigt werden. 15 ſonſt Herriot in die Minderheit gerät. Einer der wichtigſten Punkte, auf denen die Oppoſition ihre Angriffsfront vorbereitet, iſt die Kapitalſteuer. Der rechte Flügel des Kartells(Loucheur und Briand) wird kaum für die Kapitalſteuer zu gewinnen ſein, für die die Sozialiſten eintreten werden. In dieſem Punkte droht eine Spaltung innerhalb des Kabinetts. Die völkerbundsunterhaltung bei Parmoor Der ſozialdemokratiſche Parlamentsdienſt veröffentlicht neue Erklärung Lord Parmoors, wonach Lord Parmoor dem Votſchafter Sthamer und Herrn Murray eine private Aus⸗ ſprache über den Völkerbund und die Bedingungen für Deutſchlands Eintritt gehabt habe. Gegenüber der Darſtellung des ſozialdemo⸗ kratiſchen Parlamentsdienſtes wird von zuſtändiger Seite feſtgeſtellt, daß die geſtrige, ebenfalls von zuſtändiger Seite ſtammende erſte Veröffentlichung zu dieſer Angelegenheit auf Grund der ein⸗ mütigen Erklärungen des Reichskanzlers, des Reichsaußenminiſters und des Reichsfinanzmini⸗ ſters abgegeben worden iſt. Keinem der Herren, die am 10. Auguſt bei Lord Parmoor waren, iſt von dieſer Unterhaltung über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund etwas bekannt. Im Gegen⸗ teil haben die deutſchen Delegierten bereits am Abend des 11. Auguſt in London in einer Ausſprache ihrem Erſtaunen darüber Aus⸗ drgck gegeben, daß dieſe Frage von Lord Parmoor nicht berührt wor⸗ den iſt. In einer Depeſche. die am Abend des 11. Auguſt an das Auswärtige Amt über die Londoner Verhandlungen abgegangen iſt, iſt daraufhin beſonders betont worden, daß die Frage des Völker⸗ bundes bei der Zuſammenkunft mit Lord Parmoor nicht er⸗ wähnt worden iſt. Bei den Bemühungen um die Aufklärung des„Rätſels von Henley“ ſcheint das Berliner Tageblatt im weſentlichen das Richtige zu treffen, wenn es feſtſtellt, Lord Parmoor habe mit den deutſchen Delegierten Marx⸗Streſemann⸗Luther über den Völkerbund tatſäch⸗ lich nicht geſprochen. Anſcheinend hat er aber bei dem hiſtoriſchen Frühſtück mit dem deutſchen Botſchafter Sthamer eine Unterredung über dieſen Gegenſtand gehabt und war ebenſowenig wie Muray der Anſicht, daß dieſer Geſprächsteil zur Kenntnis der deutſchen Delegierten gelangen ſollte. 15 Neue Amneſtieerlaſſe Patis, 18. Sept. Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat beſchloſſen und die Einſtellung von gerichtlichen Verfahren angeord⸗ net. 2 zis von einem Brief der perſiſchen Delegation, 5 lichkeiten im Intereſſe Chinas auszunutzen; erung macht auf Artikel 9, Anhang 4 des Frak⸗ FVU die Gerechtigkeit ſämtlicher Mitglieder und gibt der Hoffnung Aus⸗ eine am 10. Auguſt in ſeinem Landhauſe mit den deutſchen Delegierten, die Rheinlandkommiſſion wiederum Amneſtieerlaſſe Blättern auf das Der Kampf Chinas um die gleichen Kechte In den aus fremden Quellen ſtammenden, vielfach auch von deutſchen Zeitungen wiedergegebenen Telegrammen über die Un⸗ ruhen in China iſt wiederholt von einer bevorſtehenden oder mög⸗ lichen Intervention der Großmächte die Rede geweſen. Für den mit den örtlichen Verhältniſſen nicht Vertrauten mag die Mobilmachung des internationalen Freiwilligenkorps der Fremden⸗ niederlaſſung, ihre Verſtärkung durch eine kleine Landungsabteilung fremder Kriegsſchiffe und die Zuſammenziehung einer größeren An⸗ zahl von Kriegsſchiffen verſchiedener Nationen auf dem Hugngpu, an dem Schanghai liegt, und vor dem 15 Kilometer entfernten Wuſung an der Mündung des Huangpu in den Hangtſe, der auch für die größeren Schiffe befahrbar iſt, ein Beweis für geplante aggreſſide Maßnahmen der Großmächte ſein. Wer die Dinge dogegen aus eigener Anſchauung kennt, wird in ihnen nur Vorberei⸗ tungen defenſiven Charakters zum Schutz der in China anſäſſigen Fremden ſehen. ‚ 9 5 „Die Zeiten, wo ein bis zu einem gewiſſen Grade einheit⸗ liches aggreſſives Vorgehen aller Mächle gegen China denkbar wäre, wie die Welt es aus Anlaß des Voxeraufftandes im Jahre 1900 erlebte, ſind unwiderbringlich dahin. Selbſt eine, wenn auch auf ſehr gebrechlicher Unterlage künſtlich zuſammenge⸗ brachte Einheit der Grozmächte iſt heute ausgeſchloſſen. Wohl ſeben auch heute wieder die Gläubiger Chinas ihre Intereſſen ſchwer be⸗ droht, aber den Beſtrebungen des internationalen Kapitalismus, der in China ſchon ſeit Jahren von Amerika geführt wird, ſteht die Auf⸗ faſſung der ruſſiſchen Somjetrepublik diametral gegenüber; an ein Zuſammenwirken beider iſt nicht zu denken; Japan wird ſchwerlich zu den Waffen greifen, um ſeine letzten Endes doch mehr auf wirt⸗ ſchaftliche als andere Belange zielenden Beſtrebungen auf dem Feſt⸗ land in die Tat umzuſetzen, und die anderen fühlen ſich nicht ſtark genug, allein vorzugehen. Aber auch ganz abgeſehen davon, würde China einem gewalt⸗ ſamen Eingriffe in ſeine Angelegenheiten heute weder ſo willens⸗ noch ſo kraftlos gegenüberſtehen, wie es vor einem Vierteljahrhim⸗ dert der Fall war. China iſt ſeitdem erwacht, aufgerüttelt durch die Erfahrungen des japaniſchen Krieges von 1894 und des japaniſch⸗ ruſſiſchen Feldzuges, der zehn Jahre ſpäter auf ſeinem Grund und Boden ausgefochten wurde, und belehrt durch das, was ſich kürzlich im Weltkrieg vor ſeinen Augen abgeſpielt hat. Weitſichtige chineſiſche Stagtsmänner waren ſich beim Ausbruch des Krieges 1914 darüber ſehr bald klar, daß ſein Ausgang unter allen Umſtänden eine Schwächung der bisher von den Großmächten China gegenüber auf⸗ recht erhaltenen gemeinſamen Front bringen müßte. In dem Augen⸗ blick, wo die Vereinigten Staaten aus ihrer Neutralität heraus⸗ traten, 115 der damalige leitende Staatsmann Chnas, General Tuan Dſchi⸗zuj das Schickſal Deutſchlands für beſiegelt. Ihm ſdien es ſeine wichtigſte Aufgabe zu ſein, die ſich daraus ergebenden Mög⸗ ; durch Sentimen⸗ talitäten ließ er ſich dabei nichtleiten. Mochte ſcheinbar auch damals das erneute Drängen der Entente auf einen endlichen An⸗ ſchluß Chinas an den Gegnerbund Deutſchlands die ausſchlaggebende Rolte ſpielen(ohrgeizige amerikaniſche Journaliſten ſchreiden ſich den Löwenanteil daran zuh, tatſächlich erklärte die chineſtſche Regierung 1917 Deutſchland nicht den Krieg der ſchönen Augen Englands, Frankreichs und Amerikas wegen, ſondern weil ſich ihr die ſobald nicht wiederkehrende Gelegenheit bot, Deutſchland und ſeinem Bun⸗ desgenoſſen Oeſterrei h⸗Ungarn die Vertragsrechte und damſt vor Alſem ihre Gerichtsbarkeit über ihre Staatsangehörigen zu kündigen. Daß dieſem dem beſiegten Gegner nicht wieder einge⸗ räumt werden würden, war von Anfang an klar. An ſich war die Maßnahme, ſo unerfreulich ſie für uns war, nicht deutſchfeindlich gedacht, ſondern chineſiſch. Für die zukünftige Geſtaltung der deutſch⸗chinefiſchen Beziehungen iſt dieſe Erkenntnis von größter Vedeutungſ auch reir dürſen uns in der Politik nicht von Sentimen⸗ galitäten leiten loſſen. In Peking hatte man geglaubt, wenn der Purpur fällt, müßte auch der Herzog nach. Aber die anderen Vertragsmächte erwieſen ſich gegenüber jeder Andeutung Chimas, nun ſei die Zeit gekommen, daß auch ſie auf die vor drei Vierteljahrhunderten erzwungenen Nechte verzichteten, die einen ſchweren Eingriff in die Hoheitsrechte Chinas darſtellten, vollſtändig taub. China benutzte die Ge. legenheit der vor drei Jahren nach Waſhington berufenen pazifi⸗ ſchen Konferenz um ſeine Forderungen in nicht mißzuverſtehender Weiſe feſtzulegen. An ſchönen Worten der Gegenſpieler hat es auch auf dieſer Konferenz nicht gefehlt; aber das Aeußerſte, zu dem jene ſich verſtehen wollten, war die Einſetzung eines intern ationa⸗ len Ausſchuſſes, der der Frage der Aufhebung der Exterri⸗ torielität der Vertragsmächte näher treten ſollte; bindende Beſchlüſſe ſollbe dieſer Ausſchuß nicht faſſen, wurde dabei ſofort erklärt. Zu⸗ ſammengetreten iſt dieſer Ausſchuß bisher nicht, zuerſt nicht, weil die inneren Unruhen Chinas das unmöglich machten, in den letten zwei Jahren nicht, weil eine der„pazifiſchen“ Mächte(Frankreich) die Frage mit anderen Problemen, an denen es beſonders inter⸗ eſſiert iſt, zu verkuppeln ſich bemüht. Eein dem Pekinger Auswärtigen Amt naheſtehendes Blatt kenn⸗ zeichnet die dadurch entſtandene Lage kürzlich mit den Worten, die Großmächte hielten ſich an das Waſhingtoner Abkommen nur, ſo⸗ weit es nachteilig für China iſt. Man denkt aber in China nichr daran, die Dinge ſo weiter gehen zu laſſen. In Kanton, in Hankau, in Schanghai erheben ſich ebenſo wie in Peking immer lauter und deutlicher Stimmen, die die Wiederherſtellung der Hoheitstechte Ehinas fordern. Amtliche Stellen in Nord⸗ wie in Südehing weiſen mit bemerkenswerter Schärfe jeden Uebergriff fremder Mächte zu⸗ rück. Die dem Gewalthaber in Canton naheſtehende„Canton Gazelte ſchrieb letzthin mit Bezug auf Verordnungen, die der eng⸗ liſche Generalkonſul nach dem Bombenattentat auf den Gouverneur von Indochina, Merlin, angeordnet hatte, man wolle die Notwen⸗ digkeit des Schutzes von Ruhe und Ordnung auf der den Engländern und Franzoſen überlaſſenen Cantoner Inſel Schamin durch deren Vehörden gern anerkennen, aber ihre Maßregeln dürften ſich nicht gegen die richten, mit deren Zuſtimmung ſie überhaupt in Schamin zugelaſſen ſeien, um dort Handel zu treiben. Im Uebrigen träfe die Auffaſſung durchaus zu, China habe einen wohlüberlegten Feldzug zur Wiedereroberung der ihm früher von den Fremden genommenen Rechte eröffnet, und wenn es dabei zu Handlungen und Worten käme, die den Ausländern fremdenfeindlich erſchienen, ſo ließe ſich das nicht ändern; China müſſe fortan der alleinige Herrin ſeinem Hauſe ſein; nur wenn er das ſei, ſei ein dauernder Friede mit den Fremden denkbar. Zu gleicher Zeit kommt aus Peking die Kunde von der Gründung eines„Bundes gegen die ungleichen Verträge“. Es iſt jedenfalls kein Zufall, daß die Sache dieſes Bundes vor Allem in den der Regierung naheſtehenden Nachdrücklichſte gefördert wird. Die„Peking Daily News“ ſpricht von der Macht des chineſiſchen Volkswillens, 2. Seite. Nr. 433 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) der einmal entfeſſelt, wie ein unaufhaltſamer Strom alles, was ſich ihm entgegenſtellt, auch die„ungleichen Verträge“ mit den fremden Mächten, fortſchwemmen werde. Die Zahl ſolcher Auslaſſungen endlos vermehrt werden; die angeführten Veiſpiele mögen nügen. „Es iſt unter den gegenwärtigen Verhältniſſen der inneren Kämpfe um die Macht in China(die, nebenbei bemerkt. vielfach an die der Heerführer des 30jährigen Krieges in Deutſchland erinnern) beach⸗ tenswert, daß das Verlangen nach der Wiederherſtellung der un⸗ geſchmälerten Hoheitsrechte Chinas im Norden wie im Süden, im Oſten wie im Weſten aleich ſtarken Ausdruck findet. Die Beweaung, die ſchon vor Jahren entſtanden war, hat nur aanz allmählich Grund und Boden gefunden, inzwiſchen aber ſo ſtarke Wurzeln geſchlagen, daß ſie heute nicht mehr auszurotten iſt. In dieſem Punkte ſind alle Chineſen ſich einia. Der Nimbus unbedinater Ueberlegenheit, der die fremden Mächte in der zweiten Hälfte des vorigen Jahrhunderts umgab und von einem Zurückweichen Chinas zum andern führte, iſt verſchwunden. Man hat von den Ausländern gelernt. Was bei⸗ tragen konnte, die Machtmittel Chinas wiederzubeleben und zu ſtär⸗ ken, iſt lähnlich wie es in Japan ſchon vorher geſchehen war) vom Weſten übernommen, aber ebenſo iſt ins Merkbuch eingetragen. was zich als der chineſiſchen Kultur unterlegen erwieſen hat. Die frempen chte ſtehen heute vor einem in mancher Hinſicht neuen China. Einen neuen gewaltſamen Einariff in ihre Rechte und Hoheit wür⸗ den die Chineſen heute nicht dulden, und es iſt keinesweas aus⸗ 9 ſie en, groiinzgremen faserbene. Essenbeimen * Frmscnnati o 5. Sufsuugsſ LSCHE-HIANE Das Hampigebemno Ce, Scfisngs,. geſchloſſen, daß, wer im Vertrauen auf die das Land ſchwächenden inneren Kämpfe einen ſolchen wagen würde, ſich plötzlich der ae⸗ ſchloſſenen Front aller chineſiſchen Machthaber gegenüber ſebhen würde. Leichte Erfolge wie in den vierziger und ſechzi⸗ ger Jahren des vorigen Jahrhunderts oder wie bei Gelegenheit der Boxerunruhen von 1900 ſind heute in China nicht mehr zu er⸗ ringen. Die Verantwortlichen in Waſfhington und London. in Moskau und Tokio, wiſſen das ganz genau, und ſie werden ſich hüten, das Schwert gegen China zu ziehen, wenn nicht ſchwere Ein⸗ griffe in ihre Rechte das nötig machen. Daß es zu ſolchen chineſiſcher⸗ ſeits kommen wird, darf als ausgeſchloſſen gelten: dem Chineſen iſt militäriſche Stärke eine willkommene Hilfswaffe, aber nichts mehr. Seine grundſätzlichen Kämpfe hat er noch nie mit dem Schwert durchgefochten, ſondern mit den feineren Waffen des Geiſtes. Der endliche Sieg des„Bundes gegen die unaleichen Verträge“ iſt des⸗ halb durchaus nicht ſo unwahrſcheinlich, wie es auf dem erſten Blick erſcheinen maa. Für die Mächte. die, wie es im Welt⸗ krieg das enaliſche„Japan Chronicle“ einmal ausdrückte, den Verluſt der Exterritorialität als Strafe für die deutſchen Barbaren gefordert hatten, die nach den Unterſtellungen der Entente den Weltkrieg ent⸗ feſſelt haben, aber wird ſich eben dieſe Maßnahme als ein Bumerang erweiſen, der über kurz oder lana auch ſie trifft. —**.* Bon der Kampffront (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai, 17. Sept. Das Schwergewicht der Kämpfe iſt nach Norden verlegt worden. Wu⸗Peisfu konzentriert ſeine Truppen an der mandſchuriſchen Grenze; Tſchang⸗Tſoslin hat zwei weltere Städte erobert und ſetzt ſeinen Vormarſch im Gebiete deg Talingho⸗Fluſſes fort. Aus den Repko⸗Verhandlungen In der Dienstag⸗Sitzung der Reparationskommiſſion ſind zu Mitgliedern des Verwaltungsrats der Bank für die deutſchen Induſtrieobligationen ernannt worden der franzöſiſche Staatsangehörige de Peyſter und der belgiſche „Staatsangehörige Frerichs, die beide bis jetzt dem Finanzdienſt der Repko angehörten, ſowie der engliſche Staatsangehörige Du d⸗ Jey Ward. Der Agent für die Reparationszahlungen Owen D. Poung, der Kommiſſar für die zu Reparationszwecken vorbehaltenen Ein⸗ nahmen Mace Fadyean, der Treuhänder für die Eiſenbahn⸗ obligationen Delacroix und der Treuhänder für die Induſtrie⸗ obligationen Mogara haben geſtern, wie der„Temps“ berichtet, mit dem Brujns(Holland) und dem Kommiſſar für die Reichs⸗ eiſenbahngeſellſchaft Leverve(Frankreich) eine neue Konfe⸗ renz abgehalten. Sie haben ſich mit Organiſationsfragen be. ſchäftigt und den Belgier Denis, der bis jetzt im Generalkom⸗ miſſariat der Reparationskommiſſion beſchäftigt war, zum Gene⸗ ralſekretär bei dem Agenten für die Reparationszahlungen Owen D. Poung ernannt. Denis reiſte geſtern nach Berlin ab. Der ſtrittige Arkikel 260 In dem Streiverfahren zwiſchen der deutſchen e und der Reparationskommiſſion über die Auslegung des Artikels 280 des Verſailler Vertrages iſt jetzt ein Schiedsſpruch ergangen. Gegenüber verſchiedenen in der Preſſe und an der Börſe ver⸗ breiteten Nachrichten iſt darauf hinzuweiſen, daß die anatoli⸗ ſchen Eiſenbahnobligationen, wie ſeit langem bekannt, Gegenſtand eines Schiedsverfahrens ſind. Ihr endgültiges Schick⸗ ſal ſowie das der übrigen unter den Schiedsſpruch fallenden Werte hängt von dem Ergebnis der hinſichtlich der Durchführung zu er⸗ aden Maßnahmen ab. Die dawes-Organiſationen Die Reichsbank ruft zum 14. Oktober eine Generalverſamm⸗ lung zur Beſchlußfaſſung über die ſich aus dem neuen Bank 0 eſetz ergebende Neuordnung auf. Sollten die Verhandlungen über die 800 Millionen⸗Anleihe bis zu dieſem Zeitpunkt nicht zum Abſchluß gelangen, ſo wird eine Vertagung der Verſammlung elntreten. Zum Vertreter Bayerns im juriſtiſchen Verwaltungsrat der i iſt der Reichsrat Oskar von iller, Staatskommiſſar für die Elektrizitätsverſorgung Bayerns, auserſehen worden. An zuſtändiger Stelle wird erklärt, daß die Verhandlungen über die Ernennung der bayeriſchen Ver⸗ treter noch nicht abgeſchloſſen ſind. München, 17. Sept. Die frühere Kronpinzeſſin Rup⸗ nrecht iſt am Dienstag in Schloß Hohenburg bei Lenggaries von einer Prinzeſſin glücklich entbunden worden. Die Taufe wird vom Nuntius Pacelli am kommenden Sonntag vorgenommen Die deutſch⸗belgiſchen Wirtſchaſts verhandͤlungen Eine Rede Streſemauns Zu Ehren der gegenwärtig zum Abſchluß eines Handels⸗ vertrages in Berlin weilenden belgiſchen Delegation gab Reichsaußenminiſted Dr. Streſemann am 16. September ein Eſſen, an dem neben den Mitgliedern der Delegation und den diplomatiſchen Vertretern Luxemburgs der deutſche Botſchafter in Paris, Finanzminiſter Dr. Luther, Staatsſekretär Freiherr von Maltzahn, Direktor von Stockhammer, ſowie führende Per⸗ ſönlichkeiten der deutſchen Banken und Induſtrie teilnahmen. In ſeiner Begrüßungsree gab der Reichsaußenminiſter dem Wunſche Ausdruck, daß die Handelsvertragsverhandlungen zu einem gedeihlichen Ende führen mögen. Er hob hervor, daß den Verhandlungen eine ganz beſondere Bedeutung zukomme, da es die erſten Verhandlungen ſeien, um die wirtſchaftlichen Verhältniſſe und Beziehungen Deutſchlands zu ſeinen Nachbarn auf eine geſunde Baſis zu ſtellen. Mit den Ver⸗ handlungen beginne ein weſentlicher Teil der Ausführungen des Sachverſtändigengutachtens. Belgien habe ſchon vorher durch die in ſeinem Graubuch zuſammengefaßten Vorſchläge werkvolle Vorarbeiten für die Regelung der Reparationsfrage geleiſtet. Aus dieſem Graubuch ſei eine Reihe von wichtigen Gedanken und Geſichtspunkten in das Sachverſtändigengutachten übergegangen. Gerade im Hinblick darauf, daß Belgien ſchon einmal mit praktiſchen Vorſchlägen vorangegangen ſei, begrüße er es, daß die Verhand⸗ lungen mit Belgien die Reihe der wirtſchaftlichen Verhandlungen eröffne. Er hoffe, daß dieſer erſte Schritt wirtſchaftlicher Annäherung zum Vorteile für beide beteiligte Nationen ausſchlage und daß dieſe Wirkung ſich auch anderen Ländern gegenüber ſpäterhin er⸗ weiſen möge. Die Kriſis bei den Deutſchnationalen Am das Haupt Herrn Hergkts Berlin, 18. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Auf die parteiamtlichen Auslbaſſungen der deutſchnationaben Korreſpon⸗ denz, in denen mit drohender Geſte die Zulaſſung der Deutſch⸗ nationalen zur Regierung verlangt wird, hat die volksparteiliche „Zeit“ geſtern mit kühler Gelaſſenheit erwidert, daß die Deutſch⸗ nationale Volkspartei doch erſt einmal zeigen müſſe, ob ſie in ihrer Geſamtheit überhaupt entſchloſſen ſei, im Sinne einer loyalen Durchführung der Dawesgeſetze mitzu⸗ regieren. Das ſcheint auch in den Erklärungen aus dem Lande nicht der Fall zu ſein, denn nur vereinzelt hört man, z. B. aus Barmen, daß der Leitung der Partei das Vertrauen ausgedrückt wird. Bei der weitaus überwiegenden Mehrheit der Landesverbände ſetzt offonbar die Mißſtimmung gegen die Berliner Führer ein, indem man einſieht, in wellch überaus prekäre Loge durch das Ungeſchick der Führer die Partei geraten iſt. Es ſieht nachgerade ſo aus, als beabſichtige man, Herrn Hergt, auf deſſen Konto der Mißerfolg in erſter Linie zu ſetzen iſt, in die Wüſte zu ſchicken und durch dieſes Opfer die Einheit der Partei auf dem kommenden Vertretertag zu retten. Die Kriſis iſt jedenfalls in ein akutes Stadium getreten. Darauf deutet auch eine Meldung der Deutſchen Zeitung hin, der⸗ zufolge heute die Vorſitzenden der Landesverbände der Deutſch⸗ nationalen Volksportei in Berlin zuſammentreten. Bei dieſer Ge⸗ legenheit dürfte, wie dem Blatt verſichert wird, die Frage einez 85588 der Partei⸗ und Fraktionsleitung eine entſcheidende Rolle pielen. Die„Germania“ betont, daß die Frage des Regierungseinkritts zur Zeit noch nicht ſpruchreif ſei, wenigſtens nicht vor Mitte des nächſten Monats. Im übrigen ſieht die„Germanja“ in dem auf⸗ fallend ſchwachen Echo, das der parleiofftziöſe Artikel in der deutſch⸗ nationaben Preſſe gefunden habe, das wichtigſte Moment, weil daraus der Riß innerhalb der Deutſchnationalen Partei erſichtlich ſei. Das Blatt wünſcht zunächſt Aufklärung darüber, welchen Ein⸗ ſluß heute noch„die alten Männer“ auf die eigene Partei hätten und welche Garantie ſie bieten könnten für Abmachungen, die man gegebenenfalls mit ihnen einginge. die Münchner verhaftungen Berlin, 18. Sept.(Von unſerem Verliner Büro.) Die der Regierung Held naheſtehende„Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpon⸗ denz“ nimmt in einer längeren Auslaſſunz zu der Verhaftung der Frontbannerleute Stellung. Auch die„Bayeriſche Volkspartei⸗Korreſpondeng“ iſt der Anſicht, daß die geſtern verhaf⸗ teten Mitglieder die verbotenen politiſchen Kampfverbände weiter⸗ führen wollten. Man habe beſonders daran gearbeitet, um Hitler bei ſeiwer erhofften Entlaſſung eine fertige Organiſation bieten zu können. Der Frontring 2 keine auf Bachern beſchränkte Or⸗ ganiſation, ſondern über das ganze Reich verbreitet. Luden⸗ dorff ſtehe in einem Protektoratverhältnüs zu ihm. Beſtätigt ſich der Verdacht der bayeriſchen Gerichtsbehörde, daß es ſich hier um eine Fortführung einer verbotenen Organiſation handelt, ſo iſt da⸗ mit zu rechnen, daß ſich außer bayeriſchen Gerichten auch der Ober⸗ reichsanwalt mit der Angelegenheit zu befaſſen hat. Die Korreſpondenz mahnt dann noch zur Achtſamkeit, die auch auf die Rüſtungen im kommuniſtiſchen Lager und auf die Tätigkeit der Reichsbannerleute auszudehnen ſei. Sollte es ſich einmal zeigen, daß auch dieſe Organiſationen den Weg der rechtsradikalen Putſchorganiſationen zu gehen beabſichtigen, dann müſſe hier eingegriffen werden. Ehrungen Habers in Amerika (Spezialkabelbericht der United Preß) 18. Sept. Geh. Rat Fritz Haber vom Kaiſer Wilhelminſtitut in Dahlem iſt der Gegenſtand beſon⸗ derer Ehrungen in Amerika geworden. Der Gelehrte, im Kriege der Leiter von Deutſchlands chemiſchen Kriegsmaßnahmen, war der Ehrengaſt an einem Feſtmahl im Raquet Club, das Pro⸗ feſſor Gellert Alleman vom Swarthmore College und Leiter des Feſtausſchuſſes für das 100jährige Jubiläum des Franklininſtitutes ihm zu Ehren veranſtaltete. Nach einer Feſtſitzung begab ſich geſtern morgen Geh. Rat Haber mit dem Akademiker⸗Feſtzug nach dem Walnutſtreet Theater, wo er Begrüßungsadreſſen entgegen⸗ nahm. Die Feier des Franklininſtituts wird als ein Ereignis von größter Bedeutung für die chemiſche und phyſikaliſche For⸗ ſchung angeſehen. 800 Wiſſenſchaftler, die Vertreter von Amerika, Europa und Aſien ſind zu dem Jubiläum eingetroffen und haben ſich zu der bedeutendſten Verſammlung von Naturwiſſenſchaftlern, die je ſtattgefunden hat, verſammelt. Die amerikaniſche Präſidentenwahl (Spezlalkabeldienſt der United Preß) Rew York, 17. Sept. Clemence Shaver, der Leiter des demokratiſchen Nationalkomitces charakleriſtert die durch die„drei⸗ 8 amerikaniſche Präſidentenwahl dahin, daß, falls jetzt Wahlen ſtatt⸗ finden, kein Kandidat die für die Präſidenten⸗ und Vizepräſi⸗ dentenwahl erforderliche Mehrheit im Kongreß erlangen würde. Shaver gab zu, daß 700 000 deutſche Stimmen in Illi⸗ nois für Laffolette eintreten würden, jedoch gab er der Hoff⸗ nung Ausdruck, daß die demokratiſche Hochburg im Süden und die ſtarke demokratiſche Anhängerſchaft in den Staaten New Pork, New Jerſey, Rhode Island und Connectifut die Wahl von Davis werden. Das Neugeborene iſt das dritte Kind aus der Ehe des Kronprinzen mit Prinzeſſin Antonie von Luxenhurg. eckige“ Kandidatenfrage hervorgerufene eigenartige Lage für die N. Häuſer ſtehen teilweiſe unter Waſſer. Badiſche Politik Unſtimmigkeiten in der Koalition Die badiſchen Demokraten haben Pech. Ste ſind der ſchwächſte, eigentlich nur geduldete Partner innerhalb der Koaliton Obwohl ſie ſich die redlichſte Mühe geben, den Koalitionsfreunde⸗ zu Gefallen zu ſein, ecken ſie doch immer wieder an, wofür von Zentrum und Sozialdemokraten nicht gerade glimpflich 1 handelt werden. Nun iſt wieder einmal eine Mißſtimmung ſtanden, die allmählich doch weitere Kreiſe zu ziehen droht. De Tatbeſtand iſt nach dem„Hoͤbg. Tgbl.“ kurz folgender: „Am Sonntag, den 7. September weihte die Karlsruher Orte gruppe des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold ihre Fahne ein, Am anderen Tag erſchien im ſozialdemokratiſchen„Volksfreund“ ein Bericht über dieſe Feier, auf der der Chefredakteur des Blattes, der Reichstagsabgeordnete Schöpflin, die Feſtrede gehalten hatte Wieder einen Tag ſpäter ließ der„Volksfreund“ ein Urteil folgen, das in harten Worten die Tatſache kritiſierte, daß bei der Banner⸗ weihe die badiſche Regierung nicht vertreten war⸗ Dieſe Kritik war das gute Recht des„Volksfreunds“. Auffallen mußte aber damals ſchon, daß das ſozialdemokratiſche Blatt dieſe Vorwürfe ausſchließlich gegen das demokratiſche Kabinettsmitglied, den Unterrichtsminiſter und ſtellvertretenden Staatspräſidenten Dr. Hellpach, richtete, obwohl doch ein ſozialdemokratiſches Regie⸗ rungsmitglied, nämlich Staatsrat Marum, am fraglichen Sonntag in Karlsruhe anweſend geweſen war. Im„Staatsanzeiger“ 99 folgte daraufhin eine amtliche Klarſtellung des Falles, die geeigne geweſen wäre, die Diskuſſion abzuſchließen, wenn auf der anderen Seite der gute Wille dazu geherrſcht hätte. Die offiziöſe Preſſe⸗ notiz ſtellte nämlich feſt, daß eine Einladung an die Regierung überhaupt nicht ergangen war, ſondern nur einzelne Reſſort⸗ mitglieder eingeladen worden waren, und der Kultusminiſter hatle auf die Einladung erwidert, daß er zu ſeinem Bedauern nicht in der Lage ſei, der Feier anzuwohnen, weil er ſchon vor Empfang der Einladung anderwärts zugeſagt habe. Die an den auf Urlau befindlichen Staatspräſidenten gerichtete Einladung war ſeinem Stellvertreter nicht zugeleitet worden, ſo daß keine An⸗ meldung daraufhin erfolgen konnte. Dieſe amtlichen Feſtſtellungen ſind ſo klar, eindeutig und voll⸗ ſtändig, daß ihnen wirklich nichts mehr hinzuzufügen wäre, aber der„Volksfreund“ ſetzte ſeine Angriffe auf den demokratiſchen Unterrichtsminiſter fort und gab ſeinen Ausführungen jetzt die Wendung, daß er den demokratiſchen Unterrichtsminiſter im Gegen⸗ ſatz zu dem Zentrums⸗Staatspräſidenten als weniger zuverläſſigen Freund des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold hinſtellte. Nun ge⸗ ſchah das Merkwürdige. Der„Bad. Beobachter“ nahm den Ball, den der„Volksfreund“ geworfen hatte, mit ſichtlichem gnügen auf und druckte aus dem„Volksfreund“ die heftigen Vor würfe gegen den Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach ab und unter“ ſtrich ſie noch. Es ergab ſich ſomit dos erbauliche Bild, 1 zwei in der Koalition vertretene Parteien auf den 5 ten Partner im trauten Verein losſchlugen. Das iſt der gegen wärtige Stand der Sache. Es erhebt ſich nun, ſo ſagt das Heidelberger demokratiſch Organ weiter, die Frage, ob die demokratiſchen Mitglieder ſi dieſes gefallen laſſen können, daß Sozialdemokraten und Zen trumsleute im Namen des„Volksfreundes“ und damit auch in ihrem Namen den demokratiſchen Unterrichtsminiſter ohne berech tigten Anlaß angriff. Aber darüber hinaus hat der Fall auch nez erheblich- Bedeutung für die badiſche Geſamtpolit. weil es ſich hier um ein allzu plumpes Manöver handelt, das die kundigen Thebaner ſchon längſt erwartet haben. Der„Volksfreund hat nämlich etwas vorzeitig die Katze aus dem Sack gelaſſen indem er davon ſchrieb, daß in zwei Monaten die Wa des Staatspräſidenten fällig ſei. Dieſe Andeutung gibt in der Tat den Schlüſſel zu dem Vorgehen der beiden Parteien Es handelt ſich gar nicht um das Reichsbanner, ſondern um eins wohlüberlegten Vorſtoß, der dem Zentrum den Vorwann liefern ſoll. in zwei Monaten zu berlangen, daß von dem bisbe üblichen Turnus abgewichen und die Präſidentengen Köhlers verlängert wird. Einen Vorwand, den man„ lange ſuchte, glaubt man jetzt gefunden zu haben. Man zeihl Miniſter Hellpach der politiſchen Unfähigkeit.— Wir halten uns verpflichtet, dieſe Zuſammenhänge einmal 5 aller Deutlichkeit feſtzunageln. Wir halten uns aber auch 17 pflichtet, in der gleichen Deutlichkeit zu erklären. daß die Demake liſch⸗ Partei ſich u. E. ſo etwas einfach nicht bielen laſſen darf. Iſt die Sozialdemokratie wirklich ſo blind geg die Gefahren einer weiteren Verſtärkung des Zentrumsturmes 9 ſind es nur einige ihrer Führer? Die Entwicklung der nächſ 100 Wochen wird das zu zeigen haben. Für die Demokrqtiſche Pa darf es nur eins geben: Hände weg bei einem derc gefährlichen Spiel im Intereſſe des badiſches Landes und Volken, Es war vorauszuſehen, daß das aggreſſive Verhalten des Reich⸗ banners in Kürze Konflikte herbeiführen würde. Daß aber a br gerechnet die demokratiſche Partei, die für das nächſte Amts den Staatspräſidenten ſtellen würde, das erſte Opfer wird.. des Nachlaufens und des Uebereifers, mit der ſich die Demokret der einſeitigen und zu 99ù00 ſozialdemokratiſchen Scha Jog Gold⸗Bewegung anſchiießen, iſt eine Jronje der Geſchichte, die zu einer Groteske wird. Man wird die weitere Enttwicklune warten müſſen, ehe man zu der drohenden Präſidentſchaftskriſts Baden Stellung nehmen kann. Letzte Meldungen Die Räumung der Darmſtädter Zone jenstag Darmſtadt, 18. Sept. Die Franzoſen haben ſeit D ahn⸗ abend die Sperren, Drahtverhaue und Poſten ſowohl am bezw. übergang nach Griesheim wie auch an der Lokomotipwerkſtätte 75 Werkſtätten Amt Uzurückgezogen. Die Poſten ſind eeeung der hinter dem Waldfriedhof aufgeſtellt, wo ſie vor der Ruhrbe g ſetz, poſtiert waren. Die Lokomotivwerkſtätte iſt vorläufig noch be doch ſchweben über ihre Räumung Verhandlungen. Zum Fall Leinert 92 Die bürgerliche Mehrheit des Bürgervorſteherkolleglum, dem Stadt Hannoper hat in der geſtrigen Sitzung die ſich magi⸗ Falle Leinert beſchäftiate, beſchloſſen, einen Antraa dem inn⸗ ſtrat vorzulegen, demzufolge Oberbürgermeiſter Leinert n au würdig erklärt werden ſoll, die Stelle eines Sann ein bekleiden. Der Reaierungspräſident möge erſucht misent⸗ Diſalplinarverfahren gegen Leinert mit dem Ziele der len. hebung und ſofortigen Dispenſteruna vom Amte einzuleten, daß Punkt 3 des Antraas lautet wörtlich-„In Anbetracht deſ gcchen. Herr Leinert noch fäbia iſt, ſeinem erlernten Beruf nactte Pen⸗ und mit Rückſicht auf ſein ſonſtiges Einkommen, wird von eine ſionierung Abſtand genommen.“ Einigung im Wiener Mekallarbeiterkampf gen m Lohnkampf in der Wiener Metallinduſtrie iſt geſtern wieer⸗ um 5 Uhr nach neunſtündiger nächtlicher Verhandlung ein oh⸗ einkommen zuſtande gekommen, in dem die Induſtrlele ren jede Bedingung eine allgemeine zehnprozentige Erhöhung gew und die Mindeſtlöhne um 20 Prozent heraufſetzen. 5 1 t. Newyork, 17. Sept. Wie aus Tok io gemeldet wirdz doorge⸗ gifun in vielen Teilen Japans Ueberſchwemmungen Ort des rufen. Etwa 100 Menſchen ſind umgekommen. In einem 4000 Diſtriktes Saitama werden 300 Perſonen vermißl⸗ „ e * Hamburg, 18. Sept. Am 11. September iſt, wie eruger hekannt wird, der ven Nübec vach Auſdorg beſtrnmte Har der Dampfer„Gemma“ an der däniſchen Küſte geſtran den. Dampfer iſt völlig wrack. Die Mannſchaft iſt gerettet wot, Aden aus „ Breslau, 18. Sept. Die„Breslauer Nachrichten e mehrere Reichenbach: Am Montag abend iſt in Faulbrück 50 Det Jahrhundert alte katholiſche Kirche niedergebrann ſichern würde oder wenigſtens den Kampf um die Präſidentſchaft in den Kongreß verlegen würde. 25 e—. Aee. Brand durch Fahrläſſigkeit von kreee ern aeer den, die mit elner Dachreparatur an der Kirche beſchäftigt f „„3 N 57 3. Seile. Nr. 433 Donnerstag, den 18. Sepfember 1924 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des badiſchen Holelgewerbes Der Landesverband der bad. Hotelinduſtrie und verwandter Betriebe hat an die badiſche Staatsregierung Denkſchrift gerichtet, in der u. a. folgendes ausgeführt ird: Die ſchwere wirtſchaftliche Kriſis hat ſich für die Hotelbetriebe Badens mit ihrem vorherrſchenden Saiſoncharakter zu einer Not⸗ lage entwickelt, die im kommenden Winter zur Kataſtrophe ch auswirken muß. Die Saiſon 1924 zeigte einen weiteren ückgang der Frequenz als natürliche Folge des hem⸗ mungsloſen Wettbewerbs mit dem ſteuerlich und wirtſchaftlich be⸗ vorzugten Ausland. Die Forderungen des Hotelgewerbes an Staat und Gemeinden zur Erreichung einer dauernden und geſunden Konkurrenzfähigkeit ſind folgende: „Wir erſuchen, den Vertreter des Landes im Reichsrat dahin zu inſtruieren, daß mit der Ermäßigung der Umſatzſteuern auch die erhöhte Umſatzſteuer nach§ 25 U. St. G.(Reichsherbergs⸗ ſteuer) auf den Satz von zwei Prozent ermäßigt wird. Es be⸗ ſteht die Abſicht, dieſe 10proz. Steuer bei der Vermietung von rivatſteuern zu erreichen, es wäre nicht zu verſtehen, wenn ſie das ſchwer kämpfende Hotelgewerbe allein weitertragen müßte. Wir erſuchen ferner, unſeren Kampf gegen die Ortsfremden⸗ ſteuern von Regierungsſeite aus zu unterſtützen. Wir fordern rner die Aufhebung der Getränkeſteuern der Ge⸗ meinden.“ Während die Freizügigkeit einſeitig und dadurch zum Schaden des heimiſchen Gewerbes zur Ausreiſe ins Ausland wieder völlig hergeſtellt iſt, beſtehen die Etnreiſe behindernden Maß⸗ nahmen nach wie vor weiter. Hierzu kommt eine ſchikanöſe Zollkontrolle beſonders der Automobilfahrer, ſodaß Umkehr an der Grenze zu den tagtäglichen Erſcheinungen zählt. Alle Be⸗ hinderungen müſſen fallen. Die ſofortige Einführung eines koſten⸗ reien Durchgangsviſums als Proviſorium iſt eine drin⸗ gende Notwendigkeit der Verkehrsförderung, ebenſo für den jnter⸗ nationalen Autoverkehr die Wiedereinführung des koſtenfreien Tripctiquo für uns als gleichberechtigt haltenden Staaten. Es iſt der Eiſenbahndirektion ſicher bekannt, daß wir den Holländerverkehr ganz, ſowie den Nord⸗Südverkehr im all⸗ inen, zum größten Teil an die linksrheiniſchen Bahnen ver⸗ oren haben. Dies iſt nicht allein von Ruhr und Rhein zurückzu⸗ führen, ſondern auch auf die Billigkeit der Auslandsbahnen. Hier müſſen zumindeſt Kampfpreiſe auf Durchgangsfahrkarten zu den Auslandsorten eingeſetzt werden, ſonſt geht der ganze Verkehr um Deutſchland herum! Daß mit der Uebernahme der Regiebahnen die Durchgangsverbindungen raſch wieder hergeſtellt werden, halten wir für eine Selbſtverſtändlichkeit. Städtiſche Nachrichten Sürgerausſchuß⸗vorlagen Der Bürgerausſchuß hält ſeine erſte Sitzung nach der Sommer⸗ bpauſe am Dienstag, 30. September, nachmittags 4 Uhr, ab. Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung ſtehen acht Punkte. Wir greifen folgende heraus: Anſchaffung von 2 Mokor⸗Müllwagen, einer Rohöl⸗ Zugmaſchine und eines Sandſtreuwagens Der allgemein als wirtſchaftlich anerkannte Uebergang vom Pferdefuhrwerk zum Kraftwagen macht es erforderlich, auch im Be⸗ ſeb der ſtädtiſchen Müllabfuhr zur Einführung von Automobilen zu ſchreiten und das den Zeitverhältniſſen nicht Nehr entſprechende, auch hygieniſch nicht einwandfreie Wagenmate⸗ kial durch vollkommenere Einrichtungen nach und nach zu erſetzen. ur dieſe Zwecke hat ſich nach den bisherigen Erfahrungen in andern tädten der Motor⸗Müllwagen mit Förderſchnecke der Firma Frupp.G. in Eſſen wegen ſeiner großen Ladefähigkeit, geringen Staubentwicklung und guten Entladefähigkeit als beſonders geeignet erwieſen, ſodaß er in erſter Linie für die Anſchaffung in Betracht kommt. Zur allmählichen Ueberleitung zu dem neuen Syſtem genügt vorerſt die Anſchaffung von zwei Fahrzeugen dieſer Art. Auch für die Beſtreuung der Straßen mit Sand bei Eisglätte iſt eine erheb⸗ liche Verbeſſerung und Verbilligung dadurch zu erzielen, daß eine maſchinelle Sandſtreueinrichtung auf einem Motor⸗ fahrzeug Anwendung findet, wie eine ſolche von der Firma Elite⸗ wagen.G. in Berlin hergeſtellt wird. Eine ſolche Maſchine wird diel raſcher und wirtſchaftlicher das Sandſtreügeſchäft beſorgen können, als es durch Handarbeit möglich ſein würde, zumal bei dem leweils plötzlich auftretenden Bedürfnis des Streuens die erforder⸗ lichen Mannſchaften aus dem jetzt ſtark verminderten ſtädtiſchen Per⸗ ſonal nicht immer ohne Beeinträchtigung anderer Aufgaben geſtellt werden können. Schließlich kann auch für die ſtädtiſchen Fuhr⸗ leiſtungen für Zwecke des Hoch⸗ und Tiefbauamts und der Gruben⸗ entleerung ſtatt Pferden mit großem Nutzen eine Zugmaſchine dem Bürgerausſchuß zur Genehmigung vor. Mannheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Ausgabe) mit Rohöl⸗Motor Verwendung finden, wie ſie von der Firma Lanz angefertigt wird. Die Betriebskoſten ſtellen ſich hierbei nicht höher als beim Pferdefuhrwerk, während nach den Erfahrungen des ſtädtiſchen Wirtſchaftsamtes Heidelberg, das vier ſolche Maſchinen in Betrieb hat, die Leiſtung doppelt ſo groß iſt. Die Vereinbarung feſter Preiſe wird ſich nicht in allen Fällen ermöglichen laſſen, wenn es ſich um Lieferung von Maſchinen handelt, die erſt in einigen Mo⸗ naten geliefert werden können. Um einen ſachgemäßen Vertrags⸗ abſchluß zu erleichtern, muß daher dem Stadtrat vorbehalten bleihen die Kaufpreiſe in dem Maße abzuändern, wie es durch die Verhält⸗ niſſe ſich als nötig erweiſen wird. Beim Bürgerausſchuß werden 32 500 Mark zur Anſchaffung der zwei Müll⸗Motorwagen, 4873 M. für einen Sandſtreuwagen und 5255 M. für eine Rohöl⸗Zugmoſchine angefordert. Die Mittel ſind darlehensweiſe der Fondskaſſe zu entnehmen. Erſtellung von Mohnhäuſern an der Kronprinzenſtraße Block A, Haus 1, 2 und 3. 1. Stadtratsbeſchluß vom 31. Juli 1924: Die Errichtung von 3 Wohnhäuſern auf dem Grundſtück Lgbch. Nr. 467 an der Kron⸗ prinzenſtraße wird genehmigt. Von den auf 312 000 Goldmark ver⸗ anſchlagten Baukoſten ſind 168 660 Mark dem Gemeindevermögen oder Anlehensmitteln und 143 340 Goldmark der Wohnungsfürſorge⸗ kaſſe zu entnehmen. 2. Der Bürgerausſchuß wird um Zuſtimmung ecſucht. Durch Beſchluß der ſtädtiſchen Kollegien vom 2. Februar und 17. März 1922 wurde die Errichtung von 146 Wohnungen an der Schafweide genehmigt. Der Geſamtaufwand ſollte aus Anlehens⸗ mitteln beſtritten und der nach Abzug der zu erwartenden Zuſchüſſe und des Ertcagswertes verbleibende Reſt aus der Wohnungsabgabe verzinſt und getilgt werden. Die Aufnahme von Anlehen erwies ſich in der Folge als unmöglich. Die Erträgniſſe der Wohnungsab⸗ gabe mußten daher zur unmittelbaren Deckung der Baukoſten ver⸗ wendet werden. Dieſer erhöhten Inanſpruchnahme genügten die Woh⸗ nungsabgabeſätze nicht. Es konnten daher von den vorgeſehenen 3 Bgugruppen bisher nur Block A und B in Angriff genommen wer⸗ den. Block& wird in den nächſten Monaten beziehbar, Block B kommt demnächſt unter Dach. Block O mit 69 Wohnungen iſt noch nicht in Angriff genommen. Die Wohnungsabgabe iſt mir Wirkung vom 1. April 1924 aufgehoben worden. Die Mittel zur öffentlichen Förderung des Wohnungsbaues ſollen künftig aus der erſtmals auf 5. e 1924 fälligen Gebäudefonderſteuer geſchöpft werden. Der monatliche Steuerſatz beträgt 8 Pfennig von je 100 Mark Gebäude⸗ ſteuerwert. Davon ſollen 76 dem Land und 35 der Gemeinde gut⸗ kommen. Vom Geſamtertrag ſind vom Land 257 und von der Gemeinde mindeſtens derſelbe Satz zur Förderung des Wohnungs⸗ baues zu verwenden. Ueber das im laufenden Rechnungsjahr zu erwartende Erträgnis der Steuer iſt auf Grund der Gemeinde⸗ beſchlüſſe vom 28. Jebruar und 31. März 1924 und 10. und 23. April 1924 zum größten Teil bereits verfügt und zwar nicht bloß über die geſetzlich vorgeſchriebenen 25 9, ſondern über 50—60 9 des Anfalls. Es wurden für insgeſamt 307 Wohnungen hypothe⸗ kariſch zu ſichernde, wertbeſtändige Darlehen gewährt. Davon ent⸗ fallen auf Bauvereinigung 123, auf private Bauherrn 184 Woh⸗ nungen. Außerdem wurden erhebliche Beträge für die Fertigſtellung der ſtädtiſchen Wohnungen an der Schafweide beanſprucht. Neue ſtädtiſche Bauten ſind ſomit bisher nicht in Angriff ge⸗ nommen worden. Die Verpflichtung der Stadt aus der Gewährung von Arbeitgeberdarlehen für Landesbeamte ſowie der unmittelbar an die Stadt herantretende Wohnungsbedarf machen jedoch auch die Errichtung einer Anzahl ſtädtiſcher Wohnungen dringend wünſchens⸗ wert. So iſt das Nationaltheater dauernd genötigt, einen großen Teil der neu verpflichteten Künſtler in Hotels unterzubringen und einen großen Teil des dadurch entſtehenden Aufwandes zu über⸗ nehmen. Dieſe Zuſchüſſe betrugen im Theaterjahr 1923/24 rund 14000 Goldmark und ſollten künftig erſpart werden. Die im lau⸗ fenden Rechnungsjahr noch verfügbaren Mittel laſſen die Inangriff⸗ nahme einer größeren Baugruppe nicht empfehlenswert erſcheinen, da eine zeitweiſe Stillegung der Bauten unter allen Umſtänden zu vermeiden iſt. Der Stadtrat hat deshalb beſchloſſen, Block Can der Schafweide vorerſt zurückzuſtellen und zunächſt 3 Wohnhäuſer an der durch die Verſchaffelt⸗, Käfertaler⸗ und Kronprinzenſtraße gebildeten Straßenecke zu errichten. Dadurch wird eine im Stadtbild recht unſchön wirkende Lücke geſchloſſen und der Blick auf die Rück⸗ ſeiten der Straßenzüge zwiſchen der Käfertaler⸗ und Langen Rötter⸗ ſtraße verdeckt. Die Pläne für das vorgeſchlagene Bauunternehmen ſind fertiggeſtellt. Es kann ſomit mit der Ausführung in kürzeſter Zeit begonnen werden. In den drei Wohnhäuſern werden entſtehen: 13 Zweizimmerwohnungen, 9 Dreizimmerwohnungen und 4 Vier⸗ zimmerwohnungen, ſowie 4 Einzelzimmer, ferner im Untergeſchoß 2 Einzimmerwohnungen und 2 Büros. Die Einzelzimmer ſollen zur Unterbringung unverheirateter, neuverpflichteter Mitglieder des Nationaltheaters dienen. Sie können ohne Weiteres ſpäter zu einer ſchönen Dreizimmerwohnung zuſammengefaßt werden. Der Geſamt⸗ aufwand einſchl. Gehwegherſtellung und Geländewert beträgt laut Berechnung des Hochbauamtes 364 500 Goldmark. Davon ſind als Wert des der Stadt gehörigen Baugrundſtückes 52 500.⸗M. ein⸗ gerechnet. Es bleiben ſonach 312 000.⸗M. bar aufzubringen. Da⸗ von können 143 340 Goldmark aus der Wohnungsfürſorgekaſſe ge⸗ deckt werden; die Mittel hierfür werden ihr aus den Zuweiſungen des Landes aus dem Landesanteil der Gebäudeſonderſteuer und den bereits zugeſagten Arbeitgeberzuſchüſſen und Ergänzungsdarlehen zufließen, während der Reſt von 168 660 Goldmark aus dem Ge⸗ meindevermögen— oder ſoweit die Aufnahme von Anleihen möglich iſt aus ſolchen— zu beſtreiten iſt. Ein entſprechender Antrag liegt perſonen hieraus einen Haustrunk her. * Die Mannheimer Indexziffer. Laut Mitteilung der Städt. Nachrichtenamtes hat ſich die Mannheimer Inderzi ffer nicht geändertz; ſie beträgt nach den Preiſen vom 17. Sep⸗ tember gleichfalls 116,8(1913⸗14 gleich 100) wie am 10. September. * Silbernes Skadtratsjubiläum. Stadtrat Karl Vogel begeht heute das ſeltene Jubiläum 25jähriger Zugehörigkeit zum Mann⸗ heimer Stadtrat. Herr Vogel wurde im Jahre 1893 zum Stadtver⸗ ordneten gewählt. Drei Jahre ſpäler trat er in den Stadtrat ein, dem er bis zum Jahre 1902 angehörte. Nach dreijähriger Pauſe wurde er am 10. Oktober 1905 abermals zum Stadlverordneten ge⸗ wählt und noch im gleichen Monat, am 31. Oktober, zum Stadtrat, in dem er ſeitdem ununterbrochen tätig geweſen iſt Jeder Bürger ohne Unterſchied der Parteiſtellung wird Herrn Vogel bezeugen, daß er ſich große Verdienſte um unſer Gemeinweſen erworben hat. Als Angehöriger des Handwerker⸗ und Gewerbeſtandes beſaß er den prakliſchen Blick für die Erforderniſſe der Zeit. Dem Charakter des ſtadträtlichen Amtes entſprechend entfaltete Herr Vogel eine unge⸗ mein fruchthringende Wirkſamkeit in den Kommiſſionen, vor allem in der Finauz⸗, Verwaltungs⸗, Gehalls⸗ und techniſchen Kommiſſion. Bei der Oberrheiniſchen Eiſenbahngeſellſchaft, der Rhein⸗Haardtbahn und beim Großkraftwerk ſitzt er als Vertreter der Stadt im Aufſichts⸗ rat. Herr Vogel darf auf die in den verfloſſenen 25 Jahren im Intereſſe der Allgemeinheit geleiſtete Arbeit mit dem Gefühl der Genugtuung und Befriedigung zurückblicken. Er hat dem Dienſte der Stadt Mannheim, in der er ſich längſt das Bürgerrecht erwarb, ſeine beſten Kräfte gewidmet. Deshalb gebührt ihm von der Geſamt⸗ bürgerſchaft Dank und Anerkennung. * Feſtgenommen wurden 24 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 3 Frauensperſonen von hier wegen Vergehens gegen§ 218, 2 Perſonen wegen Bettels, ein Schloſſer aus Stuttgart wegen Zuhälterei und 4 Frauensperſonen wegen un⸗ littlichen LTebenswandels. veranſtaltungen 2 Theaternachricht. Die Uronfführung der heiteren Orer„La contessina“(Die junge Gräfin) von Florian Leopold Gaßmann und Ludwig Karl Meyer, findet Samstag. den 20. Sep⸗ tember im Neuen Theater ſtatt. Die Partien ſind beſetzt mit Elſe Betz. Guſſa Heiken, Alfred Landory, Karl Mang. Hellmuth Neu⸗ gebauer und Hugo Voiſin.— In den von Maada Bauer arrangier⸗ ten Tänzen werden Tlonka Sabanoff, die neue Solotänzerin, ſo⸗ wie Eugen Poranski. der neue Solotänzer, ihre Tätiakeit am Natio⸗ naltheater aufnehmen. Am Sonntaa, den 21. ds. Mts. geht im Nationaltheater unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert Verdis Oper„Aida“ zum erſten Male in dieſer Spielzeit in Szene. Warnung Nachdem der Warenvertrieb im Wege der Ausſpielung(Schnee⸗ ballenſyſtem) verboten worden iſt, ſind, wie uns von zuſtändiger Stelle geſchrieben wird, einige Geſchäftsleute dazu übergegangen. ihre Waren im Wege der Abſchlagszahlung mit Kunden⸗ autſchrift zu vertreiben. Der Käufer kauft hierbei einen Gegen⸗ ſtand, leiſtet eine Anzahlung und verpflichtet ſich zu Teilzahlungen: führt er dem Geſchäft Kunden zu. ſo erhält er jeweils die von dem Kunden gemachten Anzahlungen ganz oder zum Teil autgeſchrieben. Das Eigentum an dem gekauften Gegenſtand geht an ihn erſt nach völliger oder teilweiſer Zahlung des Kaufpreiſes über. Der Anreiz zum Abſchluß des Geſchäfts liegt hierbei für den Käufer darin, daß er die betr. Ware nach Zuführung von Kunden gegen einen geringen Preis erhält: einen anderen Vorteil bieten die Geſchäfte nicht. Wie eine einfache Ausrechnung eraibt, muß in der Regel der Bedarf des Publikums an den zum Vertrieb kommenden Waren in kürzeſter Zeit gedeckt ſein. Die Folge iſt, daß die meiſten Käufer neue Kun⸗ den nicht mehr finden. ſodaß nun, wollen ſie nicht allenfalls noch ihrer Anzahlung verluſtia gehen, ihre Verpflichtungen zur Leiſtung der Teilzahlungen in vollem Maße eintreten. Ohne Zweifel wird bei den derzeitigen Gehältern und Löhnen— und nach gemachter Beobachtung kommen als Käufer durchweg nur die minderbemittelten Lohn⸗ und Gehaltsempfänger in Betracht— die Teilzahlung in den meiſten Fällen gar nicht, oder aber, weil die wirtſchaftlichen Verhältniſſe überſteigend, nur auf Koſten der übdrt⸗ gen, dringendſten Bedürfniſſe geleiſtet werden können. Kurzſichtigen Käufern aber entageht, durch die Kundenautſchrift verlockt, dieſe Ge⸗ fahr, während ſich gerade auf dieſe Tatſache der Maſſenvertrieb auf⸗ baut. So betrachtet kann nur geſaat werden, daß der Abſchluß die⸗ ſer Geſchäfte für große Teile der Bevölkerung ſchwere ſoziale Nachteile in ſich birat, die auf der anderen Seite nur einzelnen Geſchäften auf Koſten der übrigen Geſchäftsleute einen wirtſchaft⸗ lichen Vorteil bringen. Es iſt daher die Bevölkerung zu warnen. ſolche Geſchäfte einzugehen. 5 P. A. * Seplembermiete. Nach Mitteilung des Arbeitsminiſteriums gilt der mit Bekanntmachung vom 22. Juli 1924(Staatsanzeiger Nr. 171 vom 24. Juli 1924) als geſetzliche Miete für alle Gemeinden des Landes feſtgeſetzte Hundertſatz von 65 7 der Friedensmiete in Goldmark auch für den Monat September 1924. Die September⸗ demnach 65 der Friedensmiete eines Monats in oldmark. P. A. Weinherſtellung aus ausländiſchen Trauben. Bei dem aroßen Angebot von ausländiſchen Weintrauben ſtellen viele Privat⸗ Den weniaſten von ihnen National⸗Theater Mannheim Georg Kaiſer: Kolportage (Zum erſtenmal) Der Titel von Georg Kaiſers letztem Stück oder iſt es ſchon das vorletzte?—„Kolportage! iſt ein billiger Vorwand geweſen, an dieſer gewiß nicht eindeutigen Erſcheinung unter unſeren zeitgenöſſiſchen Bühnenautoren einen billigen Witz zu üben und über einen großen Teil ſeines dramatiſchen Schaffens das ild:„Kolportage“ aufzuhängen. Aber iſt dieſer Witz der Lite⸗ daten über den Größten unter ihresgleichen viel mehr als eine 5 riation jenes böſen Wortes, das Georg Kaiſer den Sudermann des Expreſſionismus nennt? Mich dünkt: nein. Auch wenn man lieorg Kaiſer nicht überſchätzt, muß man ausſprechen, ſo einfach legen die Dinge denn doch nicht, daß man ſie mit einem Bonmot e einer Bosheit abtun kann. Genügen überhaupt geiſtreiche * geiſtreichelnde Formulierungen, wie ſie die Großſtadtäſtheten eſdem vom Augenblick„beeindruckten“ Gehirn abringen, das Weſen iner Erſcheinung von nicht alltäglichem Format— das iſt, ich diel5 es, ein ſehr relativer Begriff, der ſeine Begrenzung für ie Gegenwart aus der Gegenwart empfängt— zu umſchreiben? d Bei Georg Kaiſer muß dieſe Art zu einem völligen Verſagen es Kritikers gegenüber dem Kritiſierten führen. Denn keiner entter den Bühnendichtern unſerer Tage trägt ſoviel Geſichter wie frz keiner iſt ſo beweglich im Geiſtigen, im Formalen; keiner ſo ſuchtbar, keiner ſo ungleich in ſeiner Produktion. Keiner auch hat as ſzeniſche Talent wie er. Keiner auch reagiert mit ſolcher Vehe. dienz auf Gedanken der Zeit. Herbert Ihering iſt es, glaube ich, Di ihn einen„phänomenalen Stichwortdichter“ nennt, d. h. einen Nößter. der mit ungewöhnlicher Hellhörigkeit ſein Thema wie eine okabel der Zeit erlauſcht und daran weniger ſeine dichteriſche als ſeine ſzeniſche Phantaſie entzündet. Dieſe Vokabeln unſerer kuheloſen Zeit wechſeln wie Schlagworte— die ſie ſchließlich ſind 1 und mit ihnen alſo wechſelt Kaiſers Geſicht; unbeſtimmt, un⸗ boarf, maskenhaft zuweilen und des ſeeliſchen Ausdrucks bar einahe immer. Einem Spiegel ähnlich, der widergibt, was in ihn Uineinſieht; und der aus ſich heraus nichts hervorbringt als einen gewiſſen Glanz, eine gewiſſe Helle; vergleichbar dem der raſche Watellekt und die ſzeniſche Begabung Kaiſers, in welchen zwei ein ild der Zeit reflektiert wird. 5 . Das iſt mit ein Grund der Erfolge Kaiſers: daß er zeitgemäß ſ: weniger in dem Sinne, daß er den geiſtigen loder ungeiſtigen Vebürfniſſen der Zeit entgegenkommt, als viel mehr in dem, daß 2 Formel und Formulierung für Erſcheinungen und Ideen der eit findet. Sein Theater iſt alſo wie etwa das Sudermanne Atualtätstheater, wenn auch auf einer anderen künſtleriſchen e Ebene. Und weil es das iſt, erſchöpft ſich ſeine Bedeutung im In⸗ tellektuellen und im Artiſtiſchen. Seeliſches iſt ihm wie Dichteriſches nur ſehr verkürzt mitgegeben. Dazu iſt Kaiſer zuviel Regiſſeur ſeiner witzigen Einfälle, oder witziger Regiſſeur ſeiner Einfälle. Aber es wäre falſch, dieſen Reichtum an Regieeinfällen als Reich⸗ tum einer dichteriſchen Phantaſie anſehen zu wollen. Es iſt eher ein Reichtum ſzeniſcher Phantaſie. Am deutlichſten hat ſich das Verſagen der dichteriſchen Phantaſie in jenem Werk gezeigt, in dem Georg Kaiſer zuletzt einen großen Stoff zu meiſtern verſuchte: in ſeinem blutigen und greuelvollen Schauſpiel„Gilles und Jeanne“, wo er der Größe der Hiſtorie, der Größe des mittel⸗ alterlichen Geiſtes, der Größe des tragiſchen Schauens und des tragiſchen Schauers faſt ohnmächtig gegenüber ſtand. Das iſt immer⸗ hin auffallend bei einem Manne, der ſchon einmal in einem ſeiger Werke wahrhaft großer, ethiſch wertvoller und geiſtig ausgreifender Dichtung von dramatiſcher Geſamtheit ganz nahe gekommen iſt: in den Bürgern von Calais.„Der expreſſioniſtiſche Wille der jungen Generation iſt hier einmal zur Tat geworden, einfach, weil es wirklich einen bedeutenden Gehalt gab, der auszudrücken war.“ Der Gehalt iſt die Idee des reinen, makelloſen Selbſt⸗ opfers, der nicht Reſignation iſt, ſondern Tat. Hier hat Kaiſer der Idee eine Form gefunden und die Träger der Idee zu Menſchen geſtaltet. In der„Koralle“ und in„Gas“ verſteigt er ſich mehr und mehr ins Abſtrakte, Ideeliche; es weht eine dünne Luft der Geiſtigkeit und des Konſtruktiven in dieſen raffiniert geſchickt ge⸗ machten Stücken. Aber in ihnen iſt immerhin Kaiſer am meiſten er ſelbſt, während er in ſo vielen anderen Stücken die Herkunft von Wedekind und von Sternheim nicht verleugnet und Anſätze bei dieſen nur weiterentwickelt; bis zu einer gewiſſen Originalität, das muß zugegeben werden. Dahin gehören vor allem ſeine eroti⸗ ſchen Komödien, die„Fleiſchdramen“, wie ſie Bernhard Diebold genannt hat. In ihnen durchläuft die Sinnlichleit ihres Verfaſſers alle Stufen der Erotik bis zur groben Sexualität und gleitet gerade dabei zuweilen ins Poſſenhafte ab. In dieſen Stücken iſt Kaiſer auch am unbekümmertſten ſeiner ſzeniſchen Phantaſie hingegeben, ſo daß, von ſchwächeren Komödien des Anfangs abgeſehen, durchaus Bühnenwirkſames entſteht wie etwa„Frauenopfer“ oder„Der Brand im Opernhaus“. Eine merkwürdige Zwiſchenſtellung nimmt in der langen Reihe ſeiner Werke„Von morgens bis mitternachts“ ein. Es iſt nicht mit der techniſchen Bravour gefügt wie die übrigen wert⸗ vollen Stücke Kaiſers, zeigt vielmehr die Auflöſung in Bildfolgen, wie ſie das anarchiſche Drama des Expreſſionismus unter der Nachwirkung der Strindbergſchen Bekennerdramen liebte; dramatiſch iſt darin wenig, und der ſeeliſche Vorgang wird in Dialogen und Monologen ausgebreitet ſtatt verdichtet. Und es zeigt ſich, wie, trotz angeſtrebter und von Kaiſer vielfach erreichter Verkürzung der ſprachlichen Formulierung, doch in dem Drama des Expreſſionis⸗ mus unendlich viel geredet wird. Das wird hier um ſo deutlicher offenbar, als der geiſtige Gehalt der Szenenkette recht dürftig ge⸗ raten iſt. Was verblüfft, iſt die andeutende Technik, der raſchen Ab⸗ leuchtung von Situationen und Vorgängen mit dem grellen Schein⸗ werfer eines agilen Geiſtes. Das wiederholt ſich in dem Volksſtück 1923„Nebeneinan⸗ der“. In ihm wiederholt ſich aber auch zum dritten Male— wir haben übrigens auch bei Gerhart Hauptmann die mehrfache Wiederholung des verwandten Motivs!— der Einfall, daß ein Menſch bürgerlichen Standes und bürgerlicher Artung auf eine ſeltſame Art und Weiſe aus ſeiner Bahn herausgeſchleudert und von einem Gedanken monoman beſeſſen in einer ganz anderen Richtung, als ſie ihm das Schickſal vorbeſtimmt zu haben ſchien, fortgewirbelt wird, um nach ſeltſamen Verſtrickungen— die nun in der ſchon angedeuteten Manier der Einfallsregie in entſcheiden⸗ den Situationen erhellt werden— die Paſſion eines Lebens zu enden. Im„Kanzliſt Krehler“ iſt das mehr komödiſch. in„Von morgens bis mitternachts“ mehr pathetiſch⸗tragiſch, und in„Neben⸗ einander“ mehr descriptiv, peſſimiſtiſch reſigniert dargetan. Peſſi⸗ mismus iſt das Ergebnis der Szenenreihen, die allenthalben das nicht zu unterſchätzende Talent Kaiſers aufzeigen: ſeine Fähigkeit, Szenenverkürzung zu geben, Zuſammenhänge blitzſchnell und blitz⸗ hell zu belichten, ironiſche und grotesfe Arabesken um Menſchen, Dinge und Geſchehniſſe zu ſchnörkeln. Es iſt alles mit dem erſtaun⸗ lichen Geſchick eines kühnen und kühlen Szenenarrangeurs ange⸗ ordnet. Unſer menſchliches Mitleid bleibt dem abſonderlichen Pfand⸗ leiher. So iſt das Stück nicht ohne Reiz und Spannung; hat zwei Haupterforderniſſe eines wirkſamen Theaterſtückes und erhebt ſich 5 ſeinem geiſtigen Horizont doch weit über den Durchſchnitt dieſer 12525 Dieſes Stück und noch mehr„Kolportage“ waren Ueber⸗ raſchungen, die das Bild Kaiſers noch verſchwommener erſcheinen ließen als es ſchon war. Kein Ziel ſeines Weges als Dramatiker iſt erkennbar: nichts iſt unzweideutig beſtimmbar als ſein ſzeniſches Talent, ſein Intellekt und ſeine geiſtige Beweglichkeit. Niemand kann aus dem bisherigen vorausſagen, welcher Kaiſer der end⸗ gültige ſein wird: der die erotiſchen Komödien. der die ethiſch⸗ geiſtigen Dramen, der die wirkſamen Theaterſtücke ſchreibt? Auf alle Fälle iſt er eine Zeiterſcheinung— und nicht die uninter⸗ eſſanteſte. Solchen aber gebührt, auf die Schaubühne ihrer Zeit zu kommen. 0 0* Dieſen Sätzen, die im heurigen Frühſommer in den„Saar⸗ brücker Blättern für Theater und Kunſt“ zu leſen waren, iſt nach der Erſtaufführung von„Kolportage“ wenig beizufügen. Der Eindruck von der Bühne herab hat den Eindruck aus der Leſung 2. Seite. Nr. 433 Maunheimer General-Ainzeiger(Mittag⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Seplember 1924 dürfte bekannt ſein, daß zum Bezua von Keltertrauben ein beim Zollamt erhältlicher Bezugsſchein erforderlich iſt und daß die ber⸗ geſtellten Weinmengen zur Weinſteuer angemeldet werden müſſen. Nur der aus ſelbſtgewonnenen Trauben heraeſtellte Haustrunk iſt ſteuerfrei. Dagegen erſtreckt ſich die Steuerbefreiung bei dem aus Obſt und Beeren bereiteten Haustrunk auf die geſamte ſelbſt⸗ oder auf eigene Rechnung gekelterte Weinmenge. Das verwendete Obſt uſw. braucht alſo nicht ſelbſt aewonnen zu ſein. Wer ſich vor Strafe bewahren will, muß ſich um die ſteuerlichen Vorſchriften kümmern. Letzteres ailt beſonders auch für ſene, die ſich mit dem Handel mit Weintrauben und Traubenmaiſche befaſſen. Für Wirte und ſonſtige Weinkleinverkäufer iſt noch wiſſenswert, daß der aus eingeführten auskändiſchn Weintrauben heraeſtellte Wein ſteuerlich als Auslands⸗ wein zu betrachten iſt. Der aus ausländiſchem Obſt im Inland de⸗ reitete Obſtwein ailt dagegen als Inlandswein. *Das 50jährige Stenographenſubiläum von Ferdinand Schren wurde im Sitzungsſaal des Berliner Herrenhauſes unter großer Be⸗ teiligung feſtlich begangen. Prof. Wetekamp feierte in einer An⸗ ſprache den Jubilar, der kürzlich in geiſtiger und körperlicher Friſche ſeinen 74. Geburtstag begina, als Reformator der Kurzſchrift. Land⸗ rat Bols gab ein Lebensbild des Meiſters. der als Autodidakt be⸗ gann und nach wenigen Monaten bereits ſtenographiſche Erfolge hatte. Es ſprachen noch Vertreter der anderen Kurzſchrift⸗Suſteme, ſowie zablreiche Delegierte befreundeter Vereine, darunter ein Mit⸗ alied des Guttempler⸗Ordens. Schrey dankte mit einer herzlichen Anſprache. Unter vielen Glückwunſchtelegrammen war auch eine De⸗ peſche des Reichspräſidenten. Kommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat Kehl hat beſchloſſen, eine Kommiſſion zu bilden, die die Aufgabe hat, die Pachtzinſen ſämtlicher, un⸗ gefähr 2300 Loſe nach einem vom Bürgermeiſter vorgeſchlagenen Syſtem feſtzuſetzen. Die Loſe ſollen je nach der phyſikaliſchen Be⸗ ſchaffenheit des Grund und Bodens in ſechs Bonitätsklaſſen ein⸗ geteilt werden. Außerdem ſoll die Gemarkung in drei Zonen ein⸗ geteilt werden, abgeſtuft nach dem Geſichtspunkt, in welchem Maße der Pachtwert eines Grundſtücks auch von der günſtigſten Lage zur Betriebsſtätte des Pächters günſtig oder ungünſtig beeinflußt wird. Die Kommiſſion ſoll ſich aus dem Bürgermeiſter, dem Stadt⸗ rechnungsreviſor, den Landwirtſchaft treibenden Gemeinderäten und anderen Landwirten zuſammenſetzen.— Die Stadt Kehl, der ihre Eigenſchaft als Hauptübergangspunkt nach dem Elſaß ver⸗ mehrte ſogiale Laſten, beſonders in Form von Unterſtützungen für aus dem Elſaß Ausgewieſene gebrocht hat hat zur Rückerlangung der auf dieſe Weiſe entſtandenen Ausgaben gegen Staat, Kreiſe und bayeriſche Landarmenverbände Klage erhoben und einen Rechtsanwalt mit der Wahrung ihrer Intereſſen betraut.— Der Gemeinderat lehnte den von ſeiten des Wirtevereins Antrag auf Aufhebung der Fremdenſteuer in Kehl ab. Mitbeſtimmend war bei dieſer Ablehnung der Umſtand, daß die Fremdenſteuer hier nur 10 Prozent beträgt und daß bei Annahme des Antrages ein erheblicher finanzieller Ausfall entſtehen würde. Die Stadt München beſchloß, ihren diesjährigen Ueber⸗ ſchuß von 12 Millionen Mark für eine Gebührenermäßi⸗ gung der Straßenbahnen, des elektriſchen Stromes und des Gaſes zu verwenden. Dder Preis des elektriſchen Stromes wird von 19 auf 17, der des Gaſes von 20 auf 18, der der Straßenbahn von 15 reſp. 20 auf 10 reſp. 15 Pf. herabgeſetzt. Wie den„M. N..“ aus Auasbura gemeldet wird, gab Bür⸗ germeiſter Ackermann den Preſſevertretern Auskunft über den Stand der Verhandlungen zwiſchen der Stadt Augsbura und dem Stadtrat München wegen des Hotels„Drei Moh⸗ ren“. Der Bürgermeiſter betonte. daß München. um einen aus⸗ ſchlaagebenden Einfluß auf das Schickſal der in Frage kommenden drei Hotels zu gewinnen, dreiviertel des Aktienkapitals an ſich brin⸗ gen müſſe. alſo noch ein weiteres Viertel. Die Stadt Auasburg ſtelle ſich auf den Standpunkt. daß die beiden Städte bis zu einem gewiſſen Grade aleichlaufende Intereſſen haben. Augsbura wolle das Hotel nicht erwerben. da es die Stadt nicht in eigener Reaie führen kann. Die Stadt wünſche vielmehr, daß die„Drei Mohren“ als Unterneh⸗ men der Hotel⸗Induſtrie weitergeführt werden können. Die Ver⸗ handlungen mit der Stadt München ſollen fortgeſent werden. Der Antrag der Berliner deutſchnationalen Stadtverordneten⸗ fraktion, worin der Berliner Magiſtrat erſucht wird, ſchon vor Aufhebung der dritten Steuernotverordnung die Aufwer ⸗ tung der ſtädtiſchen Anleihen und Sparkaſſengut⸗ haben in Angriff zu nehmen, iſt einem Ausſchuß zur Vorbera⸗ tung überwieſen worden. Die Frage der Aufwertung iſt daher auch in ſtädtiſchen Kreiſen wieder im den Vordergrund getreten, um ſo mehr, als die Finanzlage Berlins gegenwärtig ſolchen Beſtrebungen nicht geradezu entgegenſteht. Es dürfte, wenn eine Aufwertung allein für Berlin nicht durchzuführen iſt, oder vor Beendigung der Beratungen im Aufwertungsausſchuß des Reichstages, der unter dem Vorſitz des Reichstagsabgeordneten und Berliner Stadtverord⸗ neten Dr. Steiniger ſteht, nicht ratſam erſcheinen ſollte, vorge⸗ ſchlagen werden. wenigſtens den Zinſendienſt in Boldmark wieder aufzunehmen. Vor allem wollen die bürgerlichen Kreiſe Dafür eintreten, daß die kleinen Sparer mit Einlagen bis zu etwa 100 M. eine Teilaufwertung erhalten oder daß auf andere geeignete Art die kleineren Sparguthaben aufgewertet werden. Es iſt anzu⸗ nehmen, daß die nächſte Zeit Klarheit über dieſe Fragen bringt. b. Deutſcher Jugendͤgerichtstag in Heidelberg S. Heidelberg, 17. Sept. Als zweiter der mit der Jugendfürſorge zuſammenhängenden Tagungen begann am Mittwoch vormittag die Tagung der Ver⸗ einigung für Jugendgerichte und Jugendgerichts⸗ hilfen. Der 1. Porſitzende, Direktor Hertz⸗Hamburg, begrüßte die Erſchienenen und gedachte zunächſt mit warmen Worten des ſeit der Jenger Tagung von 1920 inzwiſchen verſtorbenen damaligen Vorſitzenden Miniſterialrat Dr. Friedebera und des gleichfen verſtorbenen Staatsrats Dr. Liskow. Die Reichsregierung und die Landesregierungen haben namhafte Juriſten als Vertreter ent⸗ ſandt, ſo u. a. Oberkandesgerichtspräſident Dronke als Vertreter des preußiſchen Juſtizminiſteriums, Miniſterialrat Heintzeler als Vertreter des württembergiſchen Juſtizminiſteriums. Außerdem wohnte auch dieſer Tagung der badiſche Juſtizminiſter Trunk bei. Auch aus Deutſch⸗Oeſterreich und ſelbſt aus dem Auslande ſind Ver⸗ treter erſchienen, denn die Not der Jugend iſt, wie der Vorſitzende ausführte, überall gleich und gemeinſame Beratungen können am beſten Abhilfe ſchaffen. Am beſten wäre es, wenn einmal eine allgemeine Fürſorgetagung die gemeinſamen Arbeitsgebiete durc ſprechen würde. Wenn bei den früheren Tagungen die Forderung nach einem Jugendgerichtsgeſetz im Vordergrund ſtand, ſo gilt es diesmal, zu unterſuchen, wie ſich dieſes Geſetz in der Praxis aus⸗ gewirkt hat. Das Thema des erſten Verhandlungstages lautete daher:„Die praktiſche Handhabung des deutſchen Jugendge⸗ richtsgeſetzes.“ Hierüber ſprach zunächſt Oberamtsrichter Dr. Müller⸗Hamburg mit beſonderer Verückſichtigung der Hamburger Verhältniſſe. Die geiſtige und ſittliche Entwicklung eines jungen Menſchen kann ihn in Konflikt mit dem Geſetze bringen. Dabei muß zunächſt berückſichtigt werden, ob der Täter als Jugendlicher Einſicht in die Strafbarkeit ſeiner Handlung hat. Jeder Jugendrichter muß den jugendlichen Täter, über den er aburteilen ſoll, zeitig genug kennen lernen. Wird die Einſicht bejaht, ſo darf der Jugendliche nicht in die Stufenfolge des Strafgeſetzbuches eingezwängt werden. Andererſeits iſt es aber auch möglich, daß leichtere Delikte(nach dem Strafgeſetzbuch) bei einem Jugendlichen ſchwerer beurteilt werden müſſen. Es muß öfters als Abſchreckung zur Hauptverhandlung kommen. Nicht immer paſſen Rückſicht auf die Allgemeinheit und erzieheriſche Grundſätze zuſammen. Der Redner erörterte dann ver⸗ ſchiedene Erziehungsmaßregeln und ging auf einzelne Paragraphen des JGG. ein. Er befürwortete u. a. die Geldbuße und die Gegen⸗ überſtellung mit dem Geſchädigten. Daß der Jugendarreſt fortge⸗ fallen iſt, ſei bedauerlich. Die Schutzaufſicht ſei notwendig. Für ſorgeerziehung dürfe nur dann als Strafe verhängt werden, wenn ſchon ein dahingehender Antrag des Jugendamtes vorliegt. Bei gemeinſamen delikten von Jugendlichen und Erwachſenen werden die Geſetze des Jugendgerichts angewendet. Das JGG iſt an ſich ut, iſt aber in manchen Einzelheiten faſt zu genau. Im allgemeinen ſollte ſich das Jugendgericht von Erziehungsmaßregeln zurückhalten. Amtsrichter Krall⸗Karlaruhe ſprach als Praktiker. In Baden iſt der Vormundſchaftsrichter zugleich Jugendrichter. Leider ſei neuerdings dem Vormundſchaftsrichter der Strafvollzug genom⸗ men worden. Religiöſes Empfinden ſei unter allen Umſtänden vom Jugendrichter zu verlangen. Der Redner ging dann auf verſchiedene Mißſtände ein, erörterte ihre Abhilfe und nahm zu einzelnen Para⸗ graphen des JGG. Stellung. Als unbedingt wichtig hob er das Zuſammenarbeiten aller nden Kreiſe, Jugendgericht, Jugendamt, freie Veveine und einzelne Helfer, hervor. Fräulein Elſa v. Lifzt⸗Berlin betonte, daß das Jugendgericht im weſent⸗ lichen die an es geſtellten Forderungen erfülle. Aber vieles iſt noch 15 tun, beſonders bezüglich der Zuſammenarbeit. Größte Beweg⸗ lichkeit und Einheitlichkeit im Verkehr mit den Gerichten muß ge⸗ fordert werden. Anzuſtreben iſt die Mitarbeiterſchaft von Mitglie⸗ der verſchiedener Berufsvereinigungen. Auch di, Jugendbewegung kann herangezogen werden. Der Helfer muß beſtimmte Kenntniſſe haben, obwohl eine beſondere Vorbildung nicht erforderlich erſcheint. Der Hauptwert liegt in der Perfönlichkeit des Helfers ſelbſt. Als letzter Redner ſprach zu dieſem Thema Jugendpfarrer Wüterich⸗Stuttgart. Man darf den Jugendlichen keine Ver⸗ pflichtungen auferlegen, die ſie nicht auch erfüllen können. Von den verſchiedenen Maßnahmen gegen die Jugendlichen hält er die Geld⸗ buße für unzweckmäßig, da ſie zumeiſt von den Eltern getragen würde. Die Zahlung eines Schadenerſatzes dagegen ſei unbedingt nötig. Die Sch icht muß häufig verhängt werden. Auch iſt ein vegelmäßtger Beſuch beim Fürſorger anzuſtreebn. Zum Schluß ſeimer Ausführungen wies er noch auf die Beſtrabungen der Freunde dee Strafgefanmgener hin, die unbedingt unterſtützt wer⸗ In der Nachmittagsſitzung folgte eine ſehr lebhafte und aus⸗ gedehnte Ausſprache. Oberamtsrichter Juncker⸗Heidelberg be⸗ tonte, daß die geſeßech Regelung der Jugendgerichtshilfe von den Richtern dankbar begrüßt worden ſei. it den Jugendſchöffen habe man gute Erfahrungen gemacht. Trotz ſeiner Mängel kann das JGG. bahnbrechend wirken bei der Organiſation der Straf⸗ prozeßordnung. Von den einzelnen Punkten des Geſetzes, auf die der Redner näher einging, will er die Unterſuchungshaft möglichſt ſelten angewendet wiſſen, dagegen leiſte die Ueberwachung gute Dienſte. it Entſchiedenheit wies er den Vorwurf zurück, daß der Jugendrichter kein richtiger Juriſt ſei. Mit großer Freude müſſe man es begrüßen, wenn dem Jugendrichter ein häufiger Beſuch der Fürſorgeanſtalten ermöglicht werde. Amtsgerichtsrat Prof. Dr. Hoffmann warnte vor dem Verhängen von Erziehungs maßnahmen als Strafe. Für bedenklich hält er auch die 92 buße. Das Wichtigſte ſei, daß der ganze Menſch behandelt nu nicht an einzelnen Symptomen herumkuriert wird. Man ſolle auch mehr ſein Augenmerk auf die Freizeit der Jugendlichen len⸗ ken. Jugendrichter und Jugendlicher dürfen nicht durch ſo viele Inſtanzen getrennt ſein wie jetzt. Um ſich über die Wirkung der verhängten Strafen ein Bild zu machen, muß der Jugendrichter häufiger Jugendgefängniſſe beſuchen. Prof. Dr. Müller⸗Heß⸗Bonn ſprach als Gerichtsarzt. Nicht die juriſtiſche Formel, vielmehr den erzieheriſchen Wert muß der Jugendrichter im Geſetz ſehen. Jeder gewiſſenhafte Jugend⸗ richter wird einen ärztlichen Sachverſtändigen als Mitarbeiter brauchen.— Eine Reihe weiterer Diskuſſionsredner erörterte die verſchiedenen Paragraphen des IchG oder nahm zu den Referaten Stellung. Die Geldbuße wurde faſt allgemein als unzweckmäßig bezeichnet, dagegen die Verechtigung des Schadenerſatzes aner⸗ kannt. Hervorgehoben wurde der Wert der Familienerziehung uſw. Amtsgerichtsrat Dr. Francke⸗Berlin griff die beſonders wichtige Frage der Behandlung der 18—21jährigen heraus. Durch eine Zuſammenfaſſung ſtraftrechtlicher und erzieheriſcher Mittel muß die Kriminalität dieſer Menſchen bekämpft werden, denn viele von ihnen ſtehen in ſeeliſcher Beziehung noch auf dem Standpunkt der Jugendlichen. Unter allen Umſtänden muß bei den 18—21jährigen die Todes⸗ und Zuchthausſtrafe ausgeſchaltet ſein.— Gräfin zu Dohna⸗Weimar ſtimmte dieſen Anregungen lebhaft zu. Sie ſchlug vor, daß man ſich auch um die Straftaten der 12—14jährigen und noch Jüngeren kümmern ſolle. Zu allen aufgeworfenen Fragen nahm noch eine große Anzahl von Rednern das Wort, ſodaß die Verſammlung erſt nach 7 Uhr geſchloſſen werden donnte. * ** Als Abſchluß der Jugendfürſorgetagungen findet am Freitag abend im großen Saal der Stadthalle in Heidelberg eine öfſent⸗ liche Verſammlung ſtatt, in der Direktor Dr. Her k⸗Ham⸗ burg und Dr. Siegmund Schultze⸗Berlin über„Die Wohl⸗ fahrt der deulſchen Jugend“ ſprechen wird. Die Ver⸗ ſammlung iſt öffentlich. Eintritt für jedermann frei! Nus dem Cande *Wiesloch, 17. September. In einer der letzten Nächte wur⸗ den den ſenſe Meiſtern vom Holzgewerbe mehr oder weniger die Fenſterſcheiben eingeworfen. Beſonders wur dem Beſitzer eines Sägewerks nebſt einer Schreinerei dadurch großer Schaden zugefügt. Der Verdacht lenkte ſich auf die Ar⸗ beiter des Holzgewerbes, bei denen die Polizei und Gendarmerie Unterſuchungen anſtellten. Ein Arbeiter wurde verhaftet, mußte aber wieder e werden, da er ein einwandfreies Al nachweiſen konnte. Der Grund zu dem verwerflichen Vorgehen iſt bis jetzt noch unbekannt. ch. Neunkirchen(Amt Mosbach), 14. Sept. Ein ſtrablender Späl⸗ ſommerſonntag lag über den Höhen des Odenwaldes. Das ſonſt ſo ſtille Dorf ſah unruhig Leben und Treiben auf dem Markplatz am Rathaus. Vereine kamen mit wehenden Fahnen. Die Ehrenwache trat unter die Gewehre. Einzelne Kommandos. Die Muſik ſetzt ei und ein ſtattlicher Feſtzua beweat ſich durch das Dorf hin zum Friedhof, wo die Gemeinde und der Kriegerbund Neunkirchen ein Totenmal ihren Heldenſöhnen des Weltkriegs errichteten. VBor dem Male ſtaute ſich die Menge. Rechts und links am verbüllten Denkmal wehen die Vereinsfahnen. Getragen ſpielt die Muſik einen Choral, dann ſingt der Sängerbund Neunkirchen das Lied vom ſchel⸗ denden Krieger. Ein Mädchen ſpricht einen Prolog. Architekt Frey? Unterſchwarzach, der geiſtige Vater des Denkmals und der verank⸗ wortliche Bauleiter, überaibt mit markigen Worten das Denkm dem Ausſchuß für Kriegerehrung, für den Herr Schumache ſpricht. Die Geſchichte der Kriegerehrung⸗Neunkirchens entrollt er und beim Fallen des Vorhangs ſenken ſich die Fahnen, macht die Ehrenwache einen Präſentierariff. Salven ertönen. Roter Sand⸗ ſtein, heimatlichem Boden entnommen, gab den Grundſtock, auf den ſchwarze Granitplatten gelegt ſind, die Namen der Toten in goldenen Buchſtaben kündend. Stahlhelm und„Eiſernes Kreuz“ geben wür⸗ digen Abſchluß dem Ganzen, das ſich willia in die Friedhofmauer einfügt. Ein kleines Gärtchen, reich mit Blumen geſchmückt, eine Ruhebank vervollſtändigen das Bild. Bürgermeiſter Brenner übernimmt mit Dankesworten das Werk in den Schutz der 1005 meinde. Dann klingt die alte Weiſe:„Ich hatt' einen Kameraden Vorſtand Rottermann verlieſt die Namen der Gefallenen, nenm ihre Reaimenter und ihren Todestaa. Wiederum ſprechen Mädchen lippen Gedächtnisworte, dann tritt Pfarrer Teutſch an den Reb⸗ nerpult. Er ſpricht zu Kameraden, zu Kriegsgenoſſen an Hand 5 E. M. Arndts Wort an die Freiheit. Seine Worte ſind durchall von heißer Paterlandsliebe und von dem Wunſche nach Befreiun von fremdem Joch und Knechtſchaft. Der Cäcilienchor ſinal. Dam redet Pfarrer Karl über die Sumbolik des Denkmals. Von war E————— ‚rr=.. rx die NAusführung des dawes⸗ planes ermöglicht es wieder unſere weltbekannten von Millionen in ihre Wirkung bei Huſten und Heiſerkeit aufs beſte bewährten Fan⸗ F0l. Sodener Mineral⸗Paſtillen ab Soden am Taunus in alle ein telle zu verſenden. Fays echte Sodener Mineral- Paſtillen reines Naturprodukt, werden aus den ſeit Jahrhunderten rm⸗ rühmten Sodener Gemeindequellen No. 3 und 13 CEem50 und Wieſenbrunnen) hergeſtellt. Ueberall erhältlich. nur beſtätigt. Und dieſes Stück, gleichſam mit der linken Hand hingeſchrieben, bringt keinen neuen weſentlichen Zug Kaiſers ans Licht. Es iſt vielmehr nur geeignet, die Skepſis in der Beurteilung dieſer noch zu erhöhen. Formen und Formeln der theatraliſchen Unterhaltung werden mit der Leichtigkeit eines Jong⸗ leurs„gehandhabt“— es gibt keinen bezeichnenderen Ausdruck für dieſe ungeiſtige Tätigkeit— daß man nur ſtaunt und ſich erneut fragt: iſt auf dem letzten Grunde dieſes ſeltſamen Weſens Kaiſer am⸗Ende doch nur der Lindau, der Kadelburg, der ſpäte Suder⸗ mann, wie auch bei Sternheim in der Auslage etwas ganz anderes iſt als im Laden. Das Stück hat von einer Komödie ſehr wenig: es fehlt ihm jede geiſtige Weite und jeder Humor. Es iſt aus dem Geſichtswinkel des Literaten geſehen, deſſen Horizont ſehr nahe ſchon von Papier begrenzt iſt; es enthält Witz zuweilen, Witze doch mehr, und entbehrt dabei der inneren Diſtanz Kaiſers zu dem, was er ironiſieren möchte: Kolportage. Je weiter die mit einer brillanten Roman⸗Erzählung— in der Fülle verlogener und ge⸗ ſchwollener Redewendungen höchſt ergötzlich— eingeleitete Hand⸗ kung fortſchreitet, deſto mehr verliert Kaiſer ſeine Ueberlegenheit, deſto näher rückt er ſeinen Theatergeſchöpfen in Liebe und ſchlecht verhüllter Sympathie, deſto flacher werden Scherz, Satire und Ironie und deſto unwertiger erſcheint die tiefere Bedeutung.„Im Vorſpiel geſchieht eine Kindesunterſchiebung, durch die dem adel⸗ ſtolzen Grafen Stſernenhöh ein namenloſas Dirnenkind zugeſchoben, Der echte Grafenſproß aber nach Amerikg entführt wird. Zwanzig Jahre ſpäter wird dann durch die Rückkehr des völlig amerikaniſchen Eriks im Schloß Stjernenhöh eine dreiaktige Verwirrung angerichket, die zu grauenhafteſter Blamage der gräflichen Famiſie führt. Der adelsſtolgze Glaube an das blaue Blut des Proletariers wird zur Farce.“ So umreißt Bernhord Diebold in ſeinem neuen Buch „Der Denkſpieler Georg Kaiſer“ den Inhalt. Es wären ſchon zwei Wolten: ſteriler Uradel und Lebensurkraft, Kaſten⸗ und Raſſedünkel und vollkommene Vorurkeilsloſigkeit, die zuſammenprallen könnten: es wäre ſchon Stoff für ſozjale Ironien vorhanden. Aber was macht Kaiſer: er bewegt moſſiv wie nur ein deutſcher Luſtſpielautor die Dinge nicht den Geiſt der Dinge gegeneinander, weil ihm die innere Ueberlegenheit über den Stoff ſehlt. Und weil ihm dieſe fehlt, entgleitet ihm der Stil des Vorſpiels, oder entkleidet er die eigentlichen Handlunsakte dieſes Stils des Porſpieles. Das tat denn auch die ein wenig flüchtig(was nicht gleich⸗ bedeutend iſt mit leicht) hingeſetzte Auffüheung. Kein Ton— ich nehnie Herrn Birgel allein aus— wurde durchgehalten. Birgels Graf Barrenkrona war vollendete Karrikatur und doch mehr als ein Overettentrottel. Dieſer Graf nahm ſich blutig ernſt und entbehrte nicht der menſchlichen Untertöne. Daneben blieb Godecks Stiernenhöh, ſehr ſein geſpielt, zu Wirklichkeitsnah. Aber er hatte ein paar köſtliche Handbewegungen. Ein ſtarkes derbkomiſches Talent von einer niederdeuten Breite ſcheint Elſe von Seemen zu ſein. Ihre Appelblom war ſaftig und kraftſtrotzend hingeſetzt; aber im Rahmen der Aufführung ſpielte ſie den dritten Stil. Laura Wagner war im Vorſpiel ſehr gut: verlogen im Ton, nichts⸗ ſagend, ſtereotyp in der vagen Geberde. Karrikatur auf einen Provinzmimenſtil(auch ſo könnte man das Stück ſpielen: von Schmieranten ernſt genommen, das ergäbe ſchönſte Wirkungen); aber dann ging es ihr wie Kaiſer: ſie ſpielte Geſellſchaftsſtück ohne ironi Unterton. Das gleiche gilt von Lene Blankenfeld; uerſt Birgel 9egz nahe. verlor ſie ſich nachher in das Konverſations⸗ ſtüc, aus dem Elvira Erdmann ſich ebenſowenig entfernt hatte wie der polternde und unmanierliche echte Erik Wittgens. Den unechten Grafen gab Felſenſtein und beſtütigte damit den erſten Eindruck von ſeiner Be Er„macht“ noch zuviel und noch zuviel angelerntes aus der hule, aber er wird ſchon werden, wenn er ſich freier geſpielt hat. handen: Spielbegabung, Friſche, Beweglichkeit. Sladeck, Linn und Frl. Leydenius gaben kleine Chargen. Wäre noch der Lakai des Herrn Bender zu nennen: er ſpielte wieder den Stil Birgels, der dem Stücke angemeſſen iſt. Von den Bildern ging der ironiſche Ton, der allein das Stück erträglich macht, auch nicht aus; ſo iſt dahin zu reſümieren, daß die Aufführung, für die Eugen Felber zeichnete, die Unentſchiedenheit des Kaiſer'ſchen Stils nicht energiſch zu überwinden und das ganze mit dem nötigen Vor⸗ zeichen: Scherz, Satire, Ironie und lein wenig) tiefere Bedeutung zu verſehen wußte. Die Wirkung, die auch ſo nicht ausblieb und für den Zuſchauer teils aus der inneren Anteilnahme am Stoff, beils aus der inneren Beluſtigung über den Stoff ſich ergab, würde ſich ſo unendlich haben ſteigern laſſen. Dr. Fritz Hammes Runſt und Wiſenſchaſt 6 Funde aus römiſcher Jeit in Augsburg. Bei Ausſchachtungs⸗ arbeiten an der Thomasſtraße zu Augsbura fand ſich der über einen Meter ſtarke Kieskörper einer römiſchen Straße. Eine Ne⸗ benſtraße wurde am Bauplan bei der Georgskirche entdeckt. Eine vor ihrer Anlage mit Bauſchutt ausgefüllte Grube wurde jetzt ent⸗ leert und ergab viele Hunderte von Brocken des abgeſchlagenen Freskenſchmuckes eines bemalten römiſchen Zimmers. Ihre Wiederzuſammenſtellunga wird ein wichtiges Beiſpiel römiſchen Wandſchmuckes ergeben. Außerdem fanden ſich in ſämtlichen Bau⸗ blätzen Funde aus der Mitte des dritten Jahrhunderts. Zeugen der Zerſtörung bei dem aroßen Alemanneneinfall 158 n. Chr., bei dem faſt alle Römerſtädte der Provinz Rhätien ſchwer gelitten haben. st. Die Vorausſetzungen ſind vor⸗ 5 die Römer als Balneologen. Im Jodbad Sulzbrun, im baveriſchen Allacu ſollte die verſtegte Jodquelle neu aefaßt liche den. Bei den Arbeiten ſtieß Ingenjeur W. Göke, wie das Aer ſehte Vereinsblatt mitteilt, auf alte, faſt vollſtändia verfallene und Nändia Stollengänge. während ein Teil des von Jodwaſſer faſt vollheſtens umaebenen Grubenbolzes durch die Jodſalze konſerviert und beſrt. erhalten war. Mit Veharrlichkeit ſezte Göke ſeine Tiefarabſeicß bei Er aina dem Urſprung des Jodwaſſers weiter nach und ſti 45 überaus ſchwierigen Bergarbeiten. bei einer Stollenlänge boßzteit Metern, auf den Urſprung der Ouelle, welche in einer Grotte om⸗ hervortritt. Die von verſchiedenen wiſſenſchaftlichen Seiten vorgeng, menen Unterſuchungen ergaben. daß die Stollenbauten aus der merzeit ſtammen. gen GKleine Chronik. Zwei deutſche Kunſtverlage baben 9i eines Auffatzes, den Wilbelm v. Bode unter dem Titel derer Sintflut deutſcher Kunſthücher“ im ⸗Kunſtwar ei veröffentlichte. die Klage gegen den Berliner Kunſtforſcher. des Gleichzeitig wurde gegen Adolvb Donath als den Herausge, pole⸗ „Kunſtwanderers“ die Klage erhoben. Der fragliche Aufſaßt era⸗ miſiert gegen angeblich anfechtbare Erſcheinungen in der Kunſde ein tur, dem Kunſthandel und Kunſtvperlag.— In Brüfſel 195 ent⸗ bisber unbekanntes Werk des franzöſiſchen Bildbauers Rod tdeit⸗ deckt:„Das Kind an der Weltkarte“. Rodin. der 1917 ſtarb. ſangene hin bekannt wegen ſeiner Bildwerke:„Der Kuß“ und 0 nfall⸗ Bürger“: das Pariſer Denkmal für Vickor Huao entſtammt ebe lich ſeiner Hand. Das ſoeben aufgefundene Bildwerk wurde von Rodin in Brüſſel geſchaffen, als er noch ein unbekannte n⸗ war.— Profeſſor Bruno Paul. der bisberige Direktor Baeben terrichtsanſtalt des Berliner Kunſtgewerbemuſeums, vom Kultusminiſter zum Direktor der„Vereinigten Staatsſ das für freie und angewandte Kunſt“ ernannt worden. Daueei un Geſamtaebiet der Berliner Kunſtlehre, einſchließlich der Maleſto man Plaſtik. einem Architekten unterſtellt worden.— Der neue f der Gerhart Hauptmanns trägt den Titel„Die Inſſe des Großen Mutter“ oder„Das Wunder vom 1. Kor⸗ Dames“. Der Dichter hat in dieſen Tagen in Liebenſteir ſcheinen. rektur des Romans beendet. Das Werk wird im Oktober ergächtten .Die aroßen Künſtlerorganiſatlonen wollen im Februgt n. M Jahres in Berlin eine Reichskunſtwoche veranſtalte en ſein dieſer Veranſtaltuna ſoll eine aroße Werkkunſtſchau verbund weigen und aufzerdem ſollen umfanareiche Darbietungen in alten eſſe ſür der Kunſt geboten werden. Die Veranſtaltunag will das In 5 dem deutſches Kunſtkönnen und deutſche Kunſtarbeit wecken 1 910 trieb Handel mit den Erzeuaniſſen-deutſchen Kunſtfleißes nenen we de⸗ geben.— Wie aus Cbriſtiania gemeldet wird. iit die Winatt, daß bekannten ſchwediſchn Dichters Biörnſon ſo ſchwer erkre kaum eine Hoffnung beſteht, ſie am Leben zu erhalten. eS n SSYPPSSSE FZSrrrrg Scoe 2 Scgr r2 eeee 229 — 2 .r. e= err ————2—— — ———— — ark, rbrarde rechnet troßdem mit einem 2. Nondag nachmeittag ein 24jähriger 00 Donnersfag, den 18. Sepkember 1924 Maunheimer General⸗Anzeiger(Mittag⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 433 Mer inniger Heimatliebe ſind ſeine Worte getragen. Nach einem Gedicht ſpielt die Mufik: Wo findet die Seele, die Heimat die Ruh! Ein Maſſenchor:„Ein Wörtlein nur“ beſchließt die eindrucksvolle Feter vor dem Denkmal. Mit klingendem Spiele geht es auf den Feſtplatz. Wiederum erſchallen Männerchöre über den weiten Platz. ürgermeiſter Brenner heißt alle Teilnehmer herzlich willkom⸗ men. während Fortbildungsſchullehrer Baumaärtner die Feſt⸗ tede bält. Er ſieht in der Pflege der Kameradſchaftlichbeit, in der Petonuna der Gemeinſchaft und des Gemeinſchaftlichen. nicht im Zerfleiſchen durch Parteivolitik das Geſunden des deutſchen Volkes und erntet mit ſeinen warmen Worten ſtarken Beifall. Der Vertre⸗ ter des Militärverbands Neckaraau ſpricht noch einige Worte. dann eeklingen einige Heimatlieder und der offizielle Teil der Feier geht Fur Rüſte. Eine Trauerſchleife an der Fahne des Kriegerbundes ſoll das Feſt und die Toten erinnern, mahnt die Junafrau. die die Schleife überreicht. Dder Fahnenwald an der Bühne lichtet ſich. nter den Klängen der Muſik ziehen die einzelnen Vereine wieder der Heimat zu. Die Kranzniederlegungen durch die einzelnen Ver⸗ eine, unter denen ſich auch die Fertbildungsſchule befand. vollzoa ſich unter lauteſter Unrube, ſodaß nur die ganz in der Nähe ſtehenden Anige Worte verſteben konnten. Das Totenmal. erſtellt aus Stein, den die Heimat aibt, errichtet von beimiſchen Meiſtern und geziert von heimiſchen Frauen und Mädchen, iſt ein beredtes Zeichen von dem bohen Geiſt, der in unſerem Volke lebt und der an einen Auf⸗ ſtieg alauben läßt. *Hhüngheim bei Tauberbiſchofsheim, 17. September. In der Nacht zum Samstag brannte die Scheuer des Landwirts Hugo ſcher ſamt allen darin untergebrachten Vorräten nieder. Die aſchinenhalle und die Holzremiſe wurden ein Raub der Flam⸗ men. Der Viehſtall brannte innen ganz aus. Das Vieh kongte ledoch gerettet werden. Das Wohnhaus und eine zweite Scheuer lileben von den Flammen unverſehrt. Ueber die Entſtehungs⸗ Urſache des Feuers iſt nichts bekannt. I. Eppingen, 14. Sept. Ddie Radfahrervereine des Kraſchgaubezirkes unternahmen am Sonntag bei günſtigem Wetter die ſchon längere Zeit geplante Gautour in das württem⸗ rgiſche Zabergäu. Morgens 8 Uhr ging die Fahrt vom hieſigen karktplatz und führte über eine größere Aunzahl idylliſch gelegener örfer nach Lauffen. Unterwegs gab eine Muſikkapelle des Rad⸗ ſahrervereins„Edelmeiß“ in Güglingen den Teilnehmern ein will⸗ lommenes Stelldichein. Abend erfolgte dann die Heimfahrt in ſeucht⸗fröhlicher Stimmung über Ochſenburg—Sulzfeld. *Jurkwangen, 17. September. Während die Radrennen am geſtrigen Morgen ohne Unfall abgingen, ſtürzte nachher ein Teil⸗ kehmer, der bei Reinerbauer Schwer bedienſtete Knecht Scherzin⸗ er infolge Gabelbruchs ſo unglücklich vom Rade, daß er ſchwere erlitt. »Stetten bei Meersburg, 17. Sept. Ein bedauerlicher Unfall ereignete ſich am Samstag abend. Landwirt Knoblauch von r ſtürzte beim Oehmdabladen ſo unglücklich vom Heuſtock auf die nne, daß er einen Schädelbruch erlitt, an deſſen Folgen er in der Nacht ſt a r b. »Vvom Bodenſee, 17. Sept. Aus der Reichenau wird uns ge⸗ meldet: Am Sonntag durchſchwam m ein Kurgaſt, Herr Katzen⸗ ſtein aus Leipzig, den Gnadenſee in 1 Stunde und 5 Minuten. 5 ANus der pfalz Vom Weingeſchäft des Heurigen Im Pfälzer Oberland ſind die Winzer zum Teil ſchon an der Urbeit des Worberbſtens. 2— Weingeſchäft iſt Allenthalben leb⸗ ter geworden. 1924der Oberländer Weißweine wurden mit 400 nterländer Portugieſer mit 300 Mark abgegeben. Die Un⸗ Herbſtpreis von 500—600 Mk., Mittelhaardt mit einem ſolchen bis zu 1006 Mark. In olten men ſind die Beſtände der vegen Nachfrage ſehr zuſam⸗ ſchrumpft. Rotweine ſind ſo gut wie überhaupt nicht mehr haben. Es wurden für ſie in letzter Zeit 400 Mark, für alte Kon⸗ Iuweine bis 800 Mark angelegt. Seit Aufhebung der Zollgrenze beſonders ſtarke Nachfrage ſeitens rechtsrheiniſcher Abnehmer. * Ludwigshafen, 17. Sept. eſtgenommen wurde am B ee 0 9 im, als er im Begriff war ein 5 mer zu plündern, ſſen Inhaberin 1. 5 auf friſcher Tat ertappte.— Mondag gacht wurden drei ältere, auf dem Heimweg befindliche Leute in der Nohrlachſtraße von einem Unbekannten rücklinge überfallen mißhandelt, wobei ſie Verletzungen erlitten.— Durch Abreißen Anhängers eines Laſtkraftwagens, der, von Mannheim kom⸗ nend, am Montag abend gegen das Portal der Rheinbrücke an⸗ e, entſtand eine Verkehrsſtörung von einer Viertel⸗ ade.— Ein anderes Laſtauto ranmte um dieſelbe Zeit gegen ern in der Amalienſtraße, wodurch das Mauerwerk bis zwei Höhe vollſtändig weggeriſſen wurde. Der Begleitmann lle Autos zog ſich dabei letzungen am Bein zu.— dertretung der Fahrvorſchriften kamen mehrere Autolenker zur der dde.— Der Aushängekaſten des Stenotachygraphen⸗Vereias ie; 90 133 wurde nun zum zweiten Male von Unbekannten undert. 5 Weiſenheim d.., 17. Sept. Hier iſt die Geflügel ⸗ ole ra cusgebrochen, ſie ſcheint durch auswärtiges Geflügel ein. ppt worden zu ſein und hat ſchon zahlreiche Opfer gefordert ſich 2: Landau, 17. Sept. In der Nähe des Bootshaules erſchoß am Samstog vormittag der 25ährige Kaufmann Alb. Beller dus Shraßburg infolge eines unhellbaren Nerventeidens. der.Annweiler. 11. Sept. Beim Turnen auf dem Turnhof kam 2 Sohn des Blechſchmieds Orth zu Sturz und zog ſich dabei eine us debung am Hinterkopf zu. die ſeine ſoforttge Ueberführung uns Diſtriktskrandenhaus nötig machte. 22 Dahn, 17. Sept. Der älteſte Bürger umſeres Ortes, Herr Wroban Rofenſtiehl, der ein Alter von 96 Jahren erreichte, am Samstag vormittag nach kurzem Leiden verſchie den. : Bundenkhal, 17. Sept. Die Bautätigkeit lebt hier wieder au m iſt i iff, ein Hotel und zwei Wohnhäuſer Wuten 5 ufen. Bruchweiler werden Neu⸗ n in Angriff genommen. Aree, Marnheim, 17. Sept. Seit Freitag it die 22äährige Klara rehbiel von hier ſpurlos verſchwunden. Ein durch die Weine am Sonntag vorgenommener Streifzug noch der Ver⸗ blieb ohne Erfolg. 192 2z Neuleiningen, 17. Sept. In einer hieſigen Familie ar⸗ antten 3 Perſonen am Ty phus und mußten ins ſtädt. Kran. us nach Grünſtadt gebracht werden. obſon Kleintaelbagh, 17. Sept. Beim Hinunterradeln auf der ſteil wnſallenden Straße von Bobenheim a.., die ſie in vollem Tempo gehgn, wurde die 19fährige Paulo Dörner aus Alleiningen, mat deder Wucht gegen ein Haus geſchleudert wobei ſie ſchwere Ge⸗ gchubterung eallt und aus Mund und Ohren blutend lieb. 5: Rodenbach, 17. t. Zwei Wegelagerer über⸗ lelen in— der Nächte, im Rodenbacher Wald. aid auf ſeinem Rade nach Hauſe ſahrenden Arbeiter und forderten Eid von ihm. Anſtelle deſſen erhieten ſie ober von dem neter lenen und ſeinem ihm folgenden Sohne, eine gehörige Tracht e ihmen hoffentlich auf einige Zeit ihre Strauchdiebgelüſte ben wird. 5 Une Aus dem Glantal, 17. Sept. Im mittleren Glantal und Wabun iſt man am Werk, einen B 8 0 ſich e prartiſt iſtent ünden, der ſich zu e weit⸗ derzwei 1 0 1 auswachſen ſoll. Wegen 22 1 igten Jugendpflege in 3 apeckens 17. Sept. lünderung wurde der N 55 einigen ſtüchtig gegangene Fabrikarbeiter Ludm. Akhöfer von hier feſtgenommen. Niederauerbach, 17. Sept. Die Schuhfabrk A u. G. Schnei⸗ dun 0. wird demnächſt ihren Betrieb durch Einſtellung von 300 Arbeitern wieder eröffnen. 2: Erfenbach. 17. Sept. Auf der Station Lampertsmühle de Montag Nocht ein Waggen, der 27 Ballen Neſſel enth elt, Daudesraubt. Ein Poliseihund verfolgte eine Spur bis in das Fos des Ronqierers. der den Diebſtahl entdeckt hatte, doch wurde Richts vorgefunden. Nachbargebiete . Sdarbrücken, 17. Sept. Ueber die Mißſtände auf den franzöſiſchen Gruben des oberen Saargebiets wurden in einer Vertrauensmännerkonferenz des Gewerkvereins Chriſtlicher Bergarbeiter eine große Anzahl lebhafter Klagen geäußert, die ein wenig erfreuliches Bild über die Betriebsführung unter dem neuen Bergherren vermitteln. In der Grube König wurde verlangt, daß trotz reichlich vorhandener Schlagwetter eine Kameradſchaft die Arebit fortſetze. Die Berieſelungsanlage ſei äußerſt mangelhaft aus⸗ gebaut. Starker Staub lege ſich in den Förderſtrecken auf Sohle und Zimmerung. Drittelführer und Partiemänner müßten unge⸗ wöhnlich lange auf die Ausgabe ihrer Sicherheitslampen warten. In der Badeanſtalt der Grube Kohlwald derſelben Inſpektien herrſche eine derartige Ueberfüllung, trotz aller Beſchwerden, daß ein ord⸗ nungsmäßiges Aus⸗ und Anziehen, ſowie Beden und Trocknen der Kleider unmöglich ſei. Mangelhafte Berieſelung wird auch von der Inſpektion Heinitz gemeldet; die dafür beſtimmten Arbeiter würden regelmäßig mit anderen Arbeiten beauftragt. Das in der Grube angeſammelte Waſſer würde nicht mehr entfernt. In Schacht 3 müßte die Belegſchaft bei An⸗ und Abfahrt regelmäßig lange Strecken durch Waſſer waten. Die Wetterführung ſei derart ſchlecht, daß in Abt. 10 die Arbeiter das Ende der Schicht nicht abwarten könnten. Von allen Konferenzteilnehmern wurde betont, daß man dem Ausbau und der Sicherheit der Gruben nicht mehr die not⸗ wendige Beachtung ſchenke. Das Streben nach hoher Förderung laſſe alle bergmänniſchen Vorſichtsmaßregeln und Vorſchriften zu⸗ rücktreten. Außerdem ſeien die Löhne der letzten Monate kaum über den Mindeſtlohn himausgekommen. geilbronn, 17. Sept. In der vorletzten Nacht ſpielte ſich hier eine Familientragödie ab. Der 45 Jahre alte Korbmacher Joſef Heinzmann von Maſſenbachhauſen geriet mit ſeiner Frau, als er in ſpäter Nachtſtunde in angetrunkenem Zuſtande heimkam, in Streit, der in Tätlichkeiten ausartete. Die Kinder holten zur Hilfeleiſtung ihren 22 Jahre alten Stiefbruder Alfons Burkhardt herbei, der erſt auf wiederholtes Drängen hin mitging und einen Revolver mitnahm, als er, im Hauſe angekommen ſah. wie ſein Stiefvater ſeine Mutter drangſalierte und ihr den Hals zudrückte, gab er kurz entſchloſſen einen Schuß ab. Heinzmann ſtürzte töd⸗ lich getroffen zu Boden. Die Eltern waren beide etwas dem Alkohol ergeben. „ Horb, 17. Sept. In Bildeſchingen brannten geſtern zwei Wohnhäuſer und eine Scheuer bis auf den Grund nieder. Als Ur⸗ wird Selbſtentzündung von ſchlecht eingebrachtem Heu ver⸗ mutet. * Frfiedrichshafen, 15. Sept. Geſtern beging Schneidermeiſter Martin mit ſeiner Ehefrau Sophie geb. Wundt das Feſt des diamantenen Ehejubiläums. Der Jubilar iſt 87, ſeine Lebensgefährtin 86 Jahre alt. Während erſterer ſich noch körper⸗ licher und geiſtiger Rüſtigkeit erfreut und am öffentlichen Leben regen Anteil nimmt, iſt die Frau ſeit längerer Zeit etwas kränklich. Gerichtszeitung :( Eingeſtellte Klage. Den Blättern zufolge hat der erſte Staats⸗ anwalt für den Landgerichtsbezirk München 1 das vom Stadtrat Niebermaier und der kommuniſtiſchen Rathausfraktion beantragte Verfahren gegen den 1. Büraermeiſter der Stadt München, Eduard Schmidt, wegen Wuchers eingeſtellt. Stadtrat Niedermaier hatte ſeinerzeit gegen den 1. Bürgermeiſter wegen des hohen Gaspreiſes und der ſchlechten Qualität des Gaſes An⸗ zeige erſtattet. :( Den Schwiegerſohn erſtechen. Das Landgericht München II verurteilte den 74 FJahre alten Austrägler Georg Heindl in Eſchl⸗ bach, der im März ds. Js. im Verlauf von Streitigkeiten ſeinen Schwiegerſohn, den Taglöhner Alois Hobmeier, durch Meſſerſtiche ge⸗ tötet hatte. wegen Totſchlags zu 6 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt. 32( Durch die geſchiedene Frau zugrundegerichtet. Der Kaſſierer Gottlick, hatte ſich vor dem aroßen Schöffengericht Berlin⸗ Schöneberg wegen Amtsunterſchlagung und ſchwerer Urkunden⸗ fälſchung zu verantworten. Unglückliche Eheperhältniſſe haben den auf eine tadelloſe, langjährige Beamtenlaufbahn gurückblickenden Mann zu ſeinen Strafhandlungen geführt. G. war während des Krieges im Großen Hauptquartier als Feldwebel bei der General⸗ eiſenbahninſpektion tätig und war dann Kaſſierer bei der Reichs⸗ zentrale für Heimatloſendienſt, die dem Auswärtigen Amt unterſteht. Gegen ſeine Ehefrau, die ihn hintergangen hatte, ſtrengte er die Eheſcheidungsklage an und erzielte auch in erſter Inſtanz die Ehe⸗ ſcheidung. Die Ehefrau hatte gegen das Urteil Beruſung eingelegt und verfolgte den betrogenen Ehemann mit fortgeſetzten Pfändungs⸗ beſchlüſſen wegen des Unterhalts, machte auch Schulden auf den Namen des Mannes und ſchickte die Gläubiger an ſeine Dienſtſtelle. In Abweſenheit des Mannes hatte ſie auch die ganze Wohnuna aus⸗ räumen laſſen. Schließlich war das Gehalt faſt ganz gepfändet. In dieſer Notlage ließ ſich der Angeklagte verleiten, in die Kaſſe für Gehälter zu areifen. Nach und nach eignete er ſich 4500 Goldmark an. Mit den veruntreuten Geldern ging er zur Rennbahn, in der Hoff⸗ nung, durch günſtige Wetten ſich aus der Afſäre zu ziehen. Aber er erlitt nur Verluſte. Schließlich wurde die Sache entdeckt. Das Ge⸗ richt gewährte dem Angeklagten mildernde Umſtände und verur⸗ teilte ihn zu einer Geſamtſtrafe von 9g Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 2 Monaten Unterſuchungshaft; für den Reſt der Strafe erhielt er Bewährungsfriſt. Neues aus aller Welt — Tollwuk wie noch nie. Eine Tollwut⸗Epidemie herrſcht jetzt, die trotz aller vorbeugenden Maßnahmen noch im Steigen begriffen iſt. Die erſte Epidemie dauerte von 1896—1900, die zweite von 1903—1907. 1913 erreichte die Häufigkeit bei Hunden ihren niedrig⸗ ſten Stand. 1915 ſetzte die jetzt noch beſtehende ein. Gleichzein! ſtiea auch vegelmäßig die Zahl der Sterbefälle bei Menſchen. Wäh⸗ rend im ganzen Jahr 1923 1271 Bißverletzungen durch tolle oder der Tollwut verdächtige Tiere gemeldet wurden, brachte ſchon die erſte Hälfte dieſes Jahres deren mehr mit 1389. Schon 1922 hatte die Zahl der wegen Tollwut getöteten Hunde im Bereich mit 1251 eine Höhe erreicht, die in der Reichs⸗Viehſeuchenſtatiſtik noch niemals verzeichnet worden iſt. Auch die Jahl der Sterbefälle an der ſten⸗ tödlichen Tollwut war in dieſem Jahr mit 25 am höchſten. Die Schwere der jetzt herrſchenden Epidemie zeigt, daß auch andere Tiere immer mehr befallen wurden. So ſtieg die Zahl der wegen Tollwut getöteten Rinder von 1914 auf 1915 von 37 auf 422. Sie bewegte ſich in den folgenden Jahren zwiſchen 150 bis über 200. Auch ——555 Schafe, Ziegen, Schweine und Katzen wurden ſchwerer etroffen. — Ameiſenkämpfe, das neueſte Condoner Senfatſonsſchauſpiel. Um dem Londoner Publikum etwas Neues und Aufregendes zu bielen, hat die Direktion des Londoner Zoologiſchen Gartens Amei⸗ ſenkämpfe großen Stils veranſtaltet. Die kämpfenden Parteien ge⸗ hören zwei Skämmen äus der Familſe der Holzameiſen an. Die eine Armee, die ſich in früheren Jahren ſchon beim Publikum durch ihre Kampffreudigkeit vorteilhaft eingeführt hat, iſt bereits an den Garten gewöhnt und hat ſchon im vorigen Jahre mehrere Bruder⸗ kriege, zu denen ſie die Grauſamkeit der Menſchen zwang, ſiegreich durchgeſochten. Der andere Stamm iſt erſt ſeit kurzem in den Garten gekommen. Die beiden Ameiſenheere, deren ſedes 5000 Kämpfer zählte, wurden auf ein abgeſchloſſenes Terrain gebracht, das durch einen kleinen Waſſerkanal in zwei Abſchnitte geteilt war. Um ſie zum Kampf anzufeuern, bediente man ſich der Scheinwerfer, deren Licht die Ameiſen erregt und wild macht. Als die Erregung der beiden Stämme ihren Höhepunkt erreicht hatte, wurde ein Holzſteg über den Kanal gelegt— und der Krieg begann. Drei Tage lang wurde von beiden Seiten mit wilder Erbitterung gekämpft. Die Londoner Blätter verfehlten nicht, ihre Leſer über den Verlauf der Kämpfe fortlaufend bis in die kleinſten Einzelheiten zu unterrichten. Die großen Zeitungen hatten ſogar Sonderberichterſtatter auf den Kriegsſchauplatz im Zoo entſandt, die, mit Fernglas und photo⸗ graphiſchen Apparaten ausgerüſtet, den Phaſen dieſes Bruderkampfes aufmerkſam folgten und ihre eingehenden Berichte von der„Front im Regentpark“ datierten. Sportliche Kundſchau Spielmeiſterſchaſten der Deutſchen Turnerſchaſt Im freundlichen Altenburg kamen am 14. September die Meiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft im Schlagball und Fauſtball zur Entſcheidung. Die Kreisgruppenmeiſter traten gegeneinander in den Kampf, nachdem ſich aus den etwa 10 9000 Schlagball⸗ und Fauſtballmannſchaften der Deutſchen Turnerſchaft als die Meiſter ihrer Gaue und Kreiſe herausgeſchält hatten. Es wurden im Kampfe der Beſten gegeneinander glänzende Leiſtun⸗ en geboten, die in techniſcher Hinſicht weitere Fortſchritte erwieſen. Heberraſchungen gab es nicht, da faſt auf der ganzen Linie die Meiſterſchaften des Vorjahres triumphierten oder aber ſolche Mannſchaften, die früher im Beſitz des Meiſtertitels waren. Im Schlagball der Männer konnte der T. u. Sp. V. München 186 0 die Meiſterſchaft, die er ſchon früher erworben hatte, behaupten. Er ſchlug im den T. u. Sp. V. Op⸗ laden, den Meiſter der weſtdeutſchen Kreisgruppe. überlegen mit 79:46 Punkten, nachdem er bei Halbzeit bereits init 54.22 ge⸗ führt hatte. Im Schlagball der Frauen konnte der Turnklub Hannover ſeinen Namen durch einen Sieg über die Ham⸗ burger Turnerſchaft v. 1816 in die Meiſterſchaftsliſte ein⸗ tragen. Er gewann nur knapp mit 41:39 Punkten. Im Fanſtball der Männer holte ſich der Verteidiger Licht⸗Luftbad Frankfurt a. M. wiederum ſeine Meiſter⸗ ſchaft, indem er im Endſpiel den Männerturnverein Braunſchweig mit 31:24 ſchlug. Bei Halbzeit ſtand das Spiel 20:11 für Frankfurt. Im Fauſtball der Aelteren gewann die Mannſchaft des unicht⸗Luftbades Frankfurs g. M. für die Farben ihres Vereins die zweite Meiſterſchaft durch einen Sieg gegen den Turnklub Hannover, der mit 38:30(Halbzeit 21:12) ge⸗ ſchlagen wurde. Endlich ſiegte im Fauſtball der Frauen die Hamburger Mannſchaft des Töo. Barmbeck⸗Uhlenhorſt, der in der Endrunde den To.„Jahn“⸗Hannover⸗Linden nach hei⸗ 250 Kampfe mit 40:38 Punkten(Halbzeit 20:16) bezwingen onnte. Die unter Leitung des Spielwarts der Deutſchen Turnorſchaft Braungardt ſtehende Veranſtaltung nahm einen in allen Teilen harmoniſchen Verlauf. Die Beteiligung aus allen Teilen Deutſchlands war groß und mit Spannung wurden die Kämpfe auf den von zahlreichen Zuſchauern umſäumten Spielplätzen ver⸗ folgt. Ein gediegener Begrüßungsabend am Samstag hatte den Auftakt der Veranſtaltung gebildet. Nachſtehend die Ergebniſſe der Vorkämpfe: Schlagball⸗Männer: Tv. Guts Muts Dresden gegen T. Sp. V. Opladen 70:86(48:41).. Tv. 1860⸗München gegen 225 Char⸗ lottenburg 93:79(32:48). Schlagball⸗Frauen: Hamb. Turnerſchaft gegen Tp. Franken⸗ 99:34(46:12). A. T. V. Dresden gegen Tv. Jena 70:35 0 Fauſtball⸗Männer: Rothenburgsort⸗Hamburg gegen Mtv. Al⸗ tenburg 39:30(18:13). Mtv. Braunſchweig gegen Tv. Danzig⸗ 17170 50:27(20:13). Tp. Frieſenheim gegen To. Kirſchau 52:29 FJauſtball⸗Aeltere:.K. Hannover gegen Vi..L. Charlottenburg 41:260(21:). L. L. B. Frankfurt a. M. gegen Stuttgarter Tv. 51:16(22:). Jauſtball⸗Frauen: Frankfurt 1860 gegen..V. Gera 26:27 (17:13). Mtv. Oels⸗Schleſien gegen Tgem. Landshut 34:25(12:15). Schlagball-Weitſchlagen(Vorkämpfe): 1. Neureuther(München 1860 100,4 Meter; 2. Pieler 95,60 Meter; 3. Suſchka 93.68 Meter (beide Mikultſchütz.⸗S.); 4. A. Müller⸗Leipzig 90 Meter. Naoſport Die Baden⸗Badener Sportwochen fanden Sonntag ihren Ab⸗ ſchluß. Morgens zwiſchen 9 und 10 Uhr aingen die Teilnehmer an dem Radrennen Stuttgart ⸗B. ⸗Baden durchs Ziel. Der Start zu dieſem 130 Kilometer langen ſchweren Bergrennen um die Meiſterſchaft des Bundes Deutſcher Radfahrer, Landesverband Baden⸗Württemberg war in Stuttgart um 5 Uhr. 1. wurde K. Dreig⸗ ler ⸗Stuttgart mit 3 Stunden 59 Minuten; 2. E. Huggert⸗Villin⸗ gen 4 Radlänge; 3. E. Müller⸗Villingen 4 Radlänge. Um die Mittagsſtunde bewegte ſich der impoſante Sportfeſtzug durch die Straßen der Stadt, eine würdige Kundgebung ſämtlicher einheimi⸗ ſcher Sportrereine für den Sport. Nachmittags ſah man u. a. hoch⸗ intereſſante Jiu ⸗Jitſu⸗Vorführungen, Ringkämpfe und Uebungen der Deutſchen Turnerſchaft im Kurgarten. An anderer Stelle fand das Fußballſpiel Slavia Prag— Frbg. F. C. ſtatt, das die Tſchechen mit:2, Ecken:2 für ſich entſchieden. Lawnutennis „Der Tennis⸗Länderkampf Deutſchland— Tſchechoſlowakei nahm am Freitag in Prag programmäßig ſeinen Anfang. Er zeigte die Tſchechen in unerwartet großer Form, ſodaß die deutſchen Vertreter alle Mühe hatten, ſich ehrenvoll aus der Affäre zu ziehen. Das erſte Treffen führte Grandi mit dem Tſchechen Macenauer zuſammen. Erſt nach erbittertem Kampfe gelang es Grandi dank ſeiner größeren Ausdauer, ſeinen Gegner mit 6/8, 6/4, 7/5, 9/ nie⸗ derzuringen. Nicht weniger intereſſant war die zweite Begegnung zwiſchen Froitzheim und Jan Kozeloh, die mit einer Nieder⸗ lage des deutſchen Altmeiſters enden ſollte. Die beiden erſten Sätze gewann Froitzbeim 6/4, 6/4 mußten dann aber die beiden nächſten Sätze 2/6, 2/ abgeben. Der entſcheidende Satz wurde wegen Dun⸗ kelheit verſchoben. Es gelang ſchließlich dem Tſchechen, Froitzheim den ſiegbringenden Satz mit 6/4 abzunehmen und damit das Spiel zu gewinnen. Der Beifall über dieſe prächtige Leiſtung kannte keine Grenzen.— Im Doppelſpiel mußte ſich das deutſche Paar Rahe⸗ Grandi gehörig ſtrecken. um die beiden erſten Sätze 6/4, 6/4 gegen Zemla Kozeloh gewinnen zu können. Dauis Pokal Endſpiel.— Das erſte Spiel der Endrunde um den Davis⸗Pokal zwiſchen den Tennismannſchaften von Amerika (Verteidiger) und Auſtralien führte in Philadelphia W. Tilden und den Auſtralier Patterſon zuſammen. Exweltmeiſter Tilden ermüdete ſeinen Geaner durch ein ſcharfes ſchnelles Spiel und ge⸗ wann zum Schluß leicht mit 6/4, 6/, 6/. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rdein⸗Hegel 10..1e f 18. 16 f7. Jeis ſcferar-Hegefſe9 J10. 12.18..88 Schuſterinſel“)1 971.951 83,2.27.00 1,90 Mannberm.09.35.58.98.8 65 50 0„.08 185.88.12.06 Heilbronn 852. 5 Maxan.84.884.71.46.864,75 Maunbeim.164 283.983 82.64385 Rand.. 3,883,49.78.88 2,57 KEln.0003,80 3,84/5,13.98 275 Rheinwaſſerwäræmmemeee 150 Herauszeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas, Mannheimer General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannbeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Veranwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übrig fedaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen:. Bernhardt. bnnaane. aut, Schwielen und W. 00 eſ 855 28 cbe bee NuuUEIYOl Aorztiſch empfoblen. Milltonenfach be⸗ wäßrt.— In Apotheken und Orogerien erbältlich.— Gegen Juß⸗ ſchweiß, Brennen.:d Wundlaufen Kukirol⸗Fußbad. i Adler⸗Apotheke 11 7, 1: Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; Löwen⸗Apotheke an den Planken E2, 16; Mohren⸗Apotheke Planken O 3, 5: Drogerien: F. Becker Nachf., am Speiſemarkt; Th. v. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, Markt R 1. 6. Drogerie zum weißen Kreuz. H. Geyer Mittelſtr 60; Ludwig und Schütthelm O 4. 3; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2: Michaelis⸗Drogerie G 2. 2; K. Mubl⸗ hardt. Mittelſtr. 28a, G. Schmidt, Seckenheimerſtr. 8; A Sperber. Secken⸗ heimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerie P 1. 6; Storchen⸗Drogerie, Marktplatz: Vietorie⸗Drogerie Huppertz, Schwetzingerſtr. 26. S1r 6. Seite. Nr. 433 andel —— ——————————— Die nach dem Handelsgesetzbuch vorgeschriebene Auf: stellung von Bilanzen unterliegt in der Hauptsache der pflichtigemäßen Auffassung und Beurteilung durch die Ver- Waltung des Unternehmens, in erster Linie durch den Vor— stand. Es ist dabei nach den Gewohnheiten eines ordent- Uchen Kaufmanns zu verfahren, was für die Bewertung und Einstellung der einzelnen Bilanzposten einen recht weit— gehenden Spielraum offen läßt. Da das Gesetz jedoch die Genehmigung der Bilanz durch die Generalvers amm. lung verlangt, so liegt die endgültige Entscheidung über die Bilanzierung in den Händen der Aktionäre. Die Sroſe Beweglichkeit der Gesellschaftsform der Aktiengesell- schaft bringt es mit sich, daſl große Aktienpakete sich häufig in einer Hand vereinigen, so daß es sehr leicht zu einer Ueberstimmung der übrigen Aktionäre kommen kann. Um solchen Vorkommnissen vorzubeugen, die in der Regel zur Vebervorteilung der Minderheit führen, hat der Geselzgeber in dem§ 266 und 267 Bestimmung darüber getroffen, in welcher Weise eine Minderheit oder aber eine Opposi- tion gegen die Verwaltung sich gegen Ueber- Norteilungen zu schützen vermag. Es sind daselbst die Revisoren behandelt, die von der.-V. oder auf Antrag einer Minderheit der Aktionäre durch das Gericht bestellt Werden können, um die bemängelte Bilanz oder die darin beanstande- ten Posten einer Prüfung zu unterziehen. Bei der Ausarbeitung der Goldbilanzverordnung vom 28. Dezember 1923(G...) und der hierzu gehörigen Durch- führungsverordnung vom 28. März 1924(..) hat man sich nicht damit begnügt, die bestehenden Bestimmungen des Handelsgesetzbuchs einfach zu übernehmen, sondern es vor- gezogen, den etwas anders gearteten Verhältnissen ent- Sprechend besondere Bestimmungen für die Goldbilanzen und die Goldumstellung zu erlassen. Es kommt hier in erster Linie der 8 13 der..V. in Frage. Derselbe zerfällt in mehrere Abschnitte, deren Bedeutung und Tragweite kurz dargelegt werden sollen. Zuerst wird den Mitgliedern des Aufsichtsrats die Ver- pflichtung auferlegt, die Gold-Eröffnungsbilanz und die beabsichtigte Umstellung von der Papier- mark in die Goldmark zu prüfen. Diese Pflicht ist unverändert aus dem..B. übernommen worden, in dem sie, für alle Jahresbilanzen geltend, enthalten ist. An zweiter Stelle obliegt es dem Vorstande und dem Aufsichtsrat, also beiden Gliedern der Verwaltung, über das Ergebnis der Prüfung einen schriftlichen Bericht zu er- statten. Dieser Bericht ist der.-V. zur Kenntnis zu bringen und hat die Aufgabe, den Aktionären die zum besseren Verständnis der einzelnen Positionen und ihrer zahlenmäßigen Bewertung erforderliche Aufklärung zu geben, die sie sonst nicht zu erlangen vermögen. Bezüglich dieses Prüfungsberichtes über die Goldbilanz schreibt der 8 13 .B. V. ausdrücklich vor, daß derselbe die wesentlichen Um- stände darlegen muß, die für die Bewertung der Vermögens- gegenstände in der Bilanz maßgebend gewesen sind. Da nach den Bestimmungen der.B. V. und ihrer.V. Bewer- tungen zugelassen sind, die je nach der Auffassung der zur Beurteilung berufenen Personen sehr bedeutende Differenzen ergeben können, so ist die erwähnte gesetzliche Bestimmung über die Darlegung der für die Bewertung maßgeblich ge- Wesenen Gründe für die Aktionäre von einer garnicht hoch genug einzuschätzenden Bedeutung. 5 Bei allem Vertrauen, das den Verwaltungen der Aktien- gesellschaften entgegen gebracht wird und auch dargebrachl Werden soll, wäre es doch angebracht gewesen, wenn die .B. V. die zFwingende Bestimmung gebracht hätte, daß außer dem Berichte des Aufsichtsrats und des Vorstandes auch noch der Revisionsbericht eines unabhängigen Kollegiums von Revisoren beizubringen wäre. Dieser Weg ist im Saargebiet und auch im Memellande beschritten Worden, wo bekanntlich die Umstellung auf Franken bzw. Litas schon früher durchgeführt worden ist. Der deutsche Gesetzgeber hat geglaubt, von diesem Zwange Abstand nehmen zu können, um die Durchführung der Umstellung auf Goldmark nach Möglichkeit zu erleichtern. Demzufolge mußften Bestimmungen darüber getroffen werden, daß die Aktionäàre sich mit den Berichten der beiden Verwaltungs- organe nicht zu begnügen brauchten, daß es ihnen vielmehr überlassen wurde, nack eigenem Ermessen eine für not- Wendig und erwünscht gekaltene Bevision durchzuführen. Die oben erwäknten 53 266 und 267..B. wurden daher als zweiter Absatz zu 8 13.B. V. sinngemäß übernommen. Darnach kann die.-V. mit einfacher Stimmenmehrheit be- schließen, daß Revisoren bestellt werden. Diese haben dann sowohl die Eröffnungsbilanz und den Hergang der Umstel- lung zu prüfen und der.-V. darüber Bericht zu erstatten. Bei der schon erwähnten häufig vorkommenden Ueber- stimmungen von Minderheiten ist für den Fall der Ablehnung eines solchen Antrags durch die.-V. vor- daß die Minderheit den Antrag stellen kann, durch as zuständige Gericht Revisoren ernennen zu lassen. Der Antrag muß jedoch von Aktionären gestützt sein, deren An- teile zusammen den zehnten Teil des Grundkapitals er- reichen. Auch diese Bestimmung entspricht den Rechten, die die Aktionäre bisher schon bei der Beratung und Beschluß- fassung über die Jahresbilanzen nach dem..B. hatten. .....—————— EESCCCCCCCCCCcccc Der französische Kohſenbergbau im Juli 1924 ö Die Vorkriegsproduktion der beschädigten Bergwerke 2 bis auf 7000 Tonnen eingeholt Die französischen Zechen haben, wie bereits mitgeteilt, im Monat Juli in 26 Arbeitstagen 3 784 079 t gefördert, gegen 3 496 496 t in den 24 Arbeitstagen des Monats Juni. Die Förderung hält sich auf dem in den letzten Monaten erzielten Hochstand: Durchschnittl. Tagesförderung Jahr 1913 36 147 k Januar 1923 121 064 t Juli 1923 128 592 t Januar 1924 144 680 t. Juli 1924 145 541 Im Kohlenbecken der Departements Nord und Pas-de- Calais ist infolge der fortschreitenden Wiederherstellung der kriegsbeschädigtlen Gruben die Tagesförderung von 60 239 t im Januar 1923 auf 80 108 t im Januar 1924 und auf 83 667 · im Juli gestiegen. Der Fehlbetrag im Vergleich zu 1913 ist damit für dieses Becken auf 7630treduziert. Im Zentrum und Südfrankreich belief sich die Tagesförde- rung im Juli auf 44518 i, was einen kleinen Rückgang egenüber den Vormonaten bedeutet, der darauf zurückzu- ühren ist, daß die Landwirtschaft Arbeitskräfte aus dem dortigen Bergbau heranzog. Insgesamt war die Tagesleistung der in den alten Gren- zen Frankreichs gelegenen Gruben nur 7962 t unter der Ziffer von 1913. Hingegen haben die Zechen des ehemaligen Deutsch-Lothringens einen Zuwachs von 17356 1 ro Arbeitstag im Juni verursacht. Die Bergarbeiterschaft eens ist von 203 566 in 1913 auf 292 607 gestiegen. Die Produktion von Hüttenkoks in den Zechenkokereien Die an der Goldhzen Von Eduard Butzmann, Berlin-Wilmersdorf manngeimer Generai- Anzeiger(mittag · Aus gabe) De Der Vollständigkeit halber sei noch hinzu gefügt, daß etwa hiervon abwelchende Bestimmungen in den Satzungen der Aktiengesellschaft keinerlei Beachfung zu beanspruchen haben. In jedem Falle gelten die angeführten Vorschriften des§ 13.B. V. Soweit die Publikationspflicht der Aktiengesell- schaften Veröffentlichungen über diese Frage weiteren Krei- sen zur Kenntnis gebracht hat, darf darauf hingewiesen werden, daß die Anfechtung der von der Verwaltung vor- gelegten Gold-Eréffnungsbilanz sowie die vorgeschlagenen Mabnahmen zur Umstellung auf Goldmark in der Regel die Zustimmung der.-V. finden. Es werden zwar hier und dort Anfragen gestellt, um Aufklärung über einzelne Posi- lionen zu erhalten, aber die Einbringung von Anträgen zur Einsetzung von Revisoren trifft man nuf ganz vereinzelt an. Es muß dabei beachtet werden, daß bei der Einberufung der .-., die über die Gold-Eröffnungsbilanz und Umstellung beraten und beschließen soll, die Aufnahme eines Antrags in die Tagesordnung nicht aufgenommen zu werden braucht. Dieser Antrag auf Einsetzung von Revisoren kann vielmehi ohne weiteres gestellt werden, weil er unter den Punkt de, Tagesordnung fallt, der die Prüfung und Genehmigung der Bilanz und Umstellung bezeichnet. Deshalb erfährt man von solchen Maßnahmen nichts auf dem Wege der pflichtgemäßen Bekanntmachungen der Gesellschaften im Reichsanzeiger, sondern nur durch die Berichte der den Versammlungen bei- Wohnenden Berichterstatter unserer großen Tageszeilungen. Dabei wäre es wirklich sehr angebracht und sogar not- werllen würden. Wer die zur Veröffentlichung kommenden Goldbilanzen mit großem Interesse verfolgt, der kann fast täglich die Festskellung machen, daß die Herabsetzung der Papiermark Kapitalien auf Goldmark in viel größerem Umfange erfolgt als dies not⸗- Wendigist. Es erscheinen Bilanzen, die unter den Aktiva ein Kapitalentwertungskonto aufweisen, trotzdem aber unter den Passiva Reserven aufführen. Weit häufiger sind jedoch mark mit der Goldmarkbilanz die Herabsetzung des Kapitals im Verhältnis von 50: 1 erfolgt, obgleich die vorhandenen Vermögenswerte gestatten würden, im Verhältnis von 40: 1 oder noch günstiger umzustellen. Die Verwaltungen lassen sich hierbel viellach von der Erwägung leiten, den Aus- Sleich durch Abstempelung der 1000 Mark-Aktie auf 20 Gold- mark herbeizuführen. Dies gewährleistet natürlich eine glattere Abwicklung der mit der Umstellung verbundenen Formalitäten und des Verkehrs mit den Aktionären. Die Aktionäre soliten sich jedoch die für sie damit verbundene Benachteiligung nicht gefallen lassen. An einem Beispiel der letzten Tage sei diese Eürzung der Rechte der Klein- aktionäre nachgewiesen. Die Goldmarkbilanz eines süddeutschen Industrieunter- nehmens führt unter den Pasziva neben dem Aktienkapital- konto noch drei Reservekonten auf, nämlich Reservefondskonto I 30 000 ¼ Reservefondskonto II 70 000 3 500 4 Rückstellungskonto zusammen 103 500 ½ Die zuletzt angeführten 3500% mögen außer Betracht bleiben, um mit den verbleibenden 100 000 glatter rechnen zu können. Würden die Aktionäre von ihren Rechten Ge- brauch machen und beschließen, daß diese 100 000„ aus der Gold-Eröflnungsbilanz als Reserven verschwinden, so könn- ten ihnen hierfür noch 5000 Aktien zu 20 Goldmark zugeführt werden. Es würde demnach jeder Aktionär statt drei Aktien zu 20 Goldmark, die er für drei alte Aktien zu 1000 Papier- mark erhält, vier Aktien zu 20 Goldmark bekommen. Sein Aktienbesitz würde sich dadurch um ein Drittel vermehren, Was besonders für den Kleinaktionär von Wesentlicher Bedeutung ist. Die an diesem Beispiele gezeigte rücksichtslose Herab- setzung des Aktienkapitals bei gleichzeitiger Bildung von nennenswerten Reserven wird bei den meisten veröffent- lichten Geidbilanzen dadurch zu verdecken versugit, daß man die Vermögenswerte einer entsprechenden 1edrigen Bewertung unterwirft. Es werden dadurch in erheblichem Umfange stille Reserven gebildet, die den Kleinaktionären nicht zugute kommen. Diese hätten vielmehr von einer mäbigeren Herabsetzung des Kapitals und einer dadurch ermöglichten besseren Bedenkung mit einer größeren Anzahl Aktien einen ungleich gröheren Vorteil zu verzeichnen. Das vielfach so drückende empfundene Gefühl der Machtlosigkeit würde auf diesem Wege eine recht beachtenswerte Milde- rung erfahren. Nachdem wir in Deutschland einen Zwang zur Prüfung der Gold-Eröffnungsbilanz und des Hergangs der Umstellung auf gesetzlichem Wege nicht erhalten haben, ist den Aktio- nären dringend anzuempfehlen, von dem Rechte zur Ein- setzung von Revisoren nach Möglichkeit Gebrauch zu machen. Es kommt darin keinerlei Migtrauen gegen die Organe der Verwaltung zum Ausdruck, vielmehr würde ein solcher Beschluß nur dem Wunsche zur Wahrung berech- tigter Interessen dienen. Kollmar& Jourdan,.-G.(Uhrkettenfabrik) in Pforzheim Nach dem Bericht für 1923ſ½ 4 war das Geschäft zu Anfang ganz befriedigend, die Scheinblüte war jedoch vorbei, als man anfing auf Dollarbasis zu rechnen. Der deut- sche Markt War plötzlich nicht mehr aufnahmefähig und der Export War mit deutschen Waren überschwemmt. Auch bis zum Schluß des Geschäftsjahres(April d..) konnte nur mit Einschränkung gearbeitet werden. Der Umsatz war dementsprechend gegen das letzte Friedensjahr geringer. Aus dem Gewinn der Papiermarkbilanz von 312 490 BiA wird der am 20. d. M. stattfindenden.-V. eine Dividende von 5 G je Aktie vorgeschlagen, wWwas 125 000 G erfordert, der Rest wird vorgetragen. Ferner wird beantragt das Aklienkapital von 25 Mill. 4 auf 5 Millionen G% und die Vorzugsaktien von 600 000„ auf 12 000 G zu ermäbigen. Danach weist die Goldmarkeröffnungsbilanz noch 500 000 64 Reserve offen aus. Den 417758.½ Kreditoren stehen 1107 065 6% Debitoren, 104 310% Effekten, 106 868 ½ Wechsel und 2 718 918„ Warenbestände gegenüber. Immo- bilien u. Maschinen sind mit 1 825 158 G% aufgenommen. hr. Großkraftwerk Mannheim.-G. Die.-V. hatte ledig- lich Aufsichtsratswahlen vorzunehmen. Sie wählte anstelle von Strombaudirektor Konz- Stuttgart Ministerialdirektor Dr. Gleichmann-Berlin; sonst wurde der bisherige Aufsichtsrat wiedergewählt. *Mitteldeutsche Creditbank, Filiale Mannheim. Wie wir von zuständiger Seite erfahren, entsprechen die umlaufenden Gerüchte über die Schliehun 4 der hiesigen Nieder- lassung der Mitteldeutschen Creditbank am Strohmarkt, P 5, 1, nicht den Tatsachen.— Es ist ebensowenig zu- DBB————ub——.—ñ er General-Anz. wendig, wenn solche Prüfungsausschüsse öfter eingesetzt die Fälle, in denen nach der Gegenüberstellung der Papier-“ Donnerskag, den 18. September 1924 eiger FPECECCECCCCoboACbbCbbbb— :: Die 800 Millionen-Anleihe in den Währungen der Aus- gabeländer. Die United Press meldet aus Washington, da der Staatssekretar Mellon jetzt dafür eintritt, daß die 8 Millionen-Anleihe in den Währungen der verschiedenen Länder, in denen sie aufgebracht wird, ausgeschrieben Wird. Auf diese Weise wird eine ausschliepliche Pollar- und Pfund- grundlage vermieden. *Feldmühle, Papier- und Zellstoff-.-G. in Scholin bei Stettin. Die Goldmark- Eréffnungsbilanz verzeichnet unter den Aktiven Grundstücke 1,3 Mill.%, Wohn- und Fabrik- gebäl le 3,5 Mill.., Maschinen 4,2 Mill. 4, Wertpapiere und Beteiligungen 59 814 J, Bankguthaben 74 796., Wechsel und Kassenbestände 6506., Schuldner 1,6 Mill. 4, Vorräte 2,59 Mill. I4; unter den Passiven Aktienkapital 9,6 Mill. A, Vorzugsaktien 315 000 /, Rücklagen 991 500, Obligationen 401 214 /, Kontokorrentgläubiger 1,57 Mill. 4, Bankschulden 451 203. Das bisherige Papiermarkkapital der Gesellschaft beträgt 240 Mill., Wovon 160 Mill% Stammaktien un 80 Mill. Vorzugsaktien sind. Die Stammaktien werden in der Weise umgewandelt, daß auf je 1000 eine Goldmark- aktie von 60&. entfällt. An Stelle der 2 Mill. Papiermark⸗ Vorzugsaktien Lit. A werden 120 000 Goldmark und an Stelle der 78 Mill. Papiermark-Vorzugsaktien Lit. B 195 000 Gold- mark ausgegeben. Eine amerikanische Anleihe der Stadt Paris? Paris, 15. Sept. Es ist die Rede von einem Anleiheprojekt der Stadt Paris in den Vereinigten Staaten. Die Verhandlungen hätten noch nicht begonnen, jedoch sei der Plan in Vor- bereitung begriffen. Gesellschaft für Spinnerei und Weberei in Ettlingen. Zu dem in No. 421 unseres Blattes erschienenen, uns von der Telegraphen-Union zugegangenen Bericht über die bei der Generalversammlung beantragte Goldumstellung teilt uns die Gesellschaft mit, daß er sich nicht auf ihre Firma bezieh Die französische Kali-Spekulation. Paris, 15. Sept. An der Pariser Börse sprangen am Montag Kali Sainte- Thérèse, die am Freitag um 115 Punkte gesunken waren, um 235 Punkte auf 3340 Fr.(für die Zehntelaktie zum Nenn“ wert von 125 Fr.). An der Montagsbörse in Nancy besserte das Papier sich ebenso plötzlich auf 3150 Fr. Die elsässische Kaliaktie ist neuestens ein ausgesprochen spekulativer Wer geworden, der auf die geringsten Verkäufe reagiert. Depisenmark: Die Befestigung der europäischen Devisen hat gestern teilweise weitere Fortschitte gemacht. Wesent- lich befestigt lagen der belgische und der französisch Franken. London gegen Paris 83,75, Dollar gegen Parl 18,70(beides wie gestern), Schweiz gegen Paris 3,54(gestern 3,53), Holland gegen Paris 7,21(7,20), Kabel gegen Schwei⸗ 5,2875(5,30), gegen Holland 2,5975(2,60), London gegen Schweiz 23,66(23,71), London gegen Holland 11,62(11.50 In Goldpfennigen ausgedrückt stellen sich die aus⸗ ländischen Valuten für uns wie folgt: englische Pfunde 18,79/(18,78), französische Franken 22,45(unverändert) Schweizer Franken 79,45(79,20), italienische Lire (unverändert), holländische Gulden.61,7(1,61,5), Tschechen- kronen 12,58(12,60), Dänenkronen 71,25(unver), Schweden- kronen 111,8(unver.), belgische Franken 20.9(20,95). Die Mark kam aus New Vork mit 23,78= 4,20% Bial. Die Anforderungen im Mannheimer Clearing blieben in den letzten Tagen in normalen Grenzen. hr. Börsenherichte Mannheimer fflektenbörse : Mannheim, 17. Sept. Haltung bei ziemlich unveränderten Kursen. Es wu gehandelt: Badische Anilin zu 17,25, Germania Linoleum 9, Karlsruher Maschinenbau 3,50, Knorr, Heilbronn 3,25, Pfalzer Nähmaschinen 3,3, Rhein-Elektra 8,50, Freiburger Ziegel- werke 2, Zellstoffabrik Waldhof 10 und Zuckerfabrik Wag häusel 2,8. Von Brauereien sind: Ganter 22., Ludhwige hafener 50 bz.., Sinner 7., Werger 16,50 G. und Pfalzef Preßhefen 35 B. Waren und Märkie : Nürnberger Hopfenmarkt vom 16. Sept. Die heufigze Zufuhr zum Hopfenmarkt betrug 500 Ballen, die auch 8 kesler Tendenz umgesetzt wurden. Prima und mitllat. Hopfen lagen heute im Preise etwas höher. Für Mars und Gebirgshopfen wurden 170—265 für Hallertauer 190 285 bezahlt. 24. :: Pforzheimer Edelmetallpreise vom 17. September 195 1 kg Gold 2810., 2822½%.; 1 kg Silber 95, 15 96,75.; 1 Gramm Platin 14,40., 14,65 B. te :: Die erste Schuhwaren-Börse in München. Die Münchener Schuhwarenbörse, die durch die Schuhwaren Händlervereinigungen Münchens und Umgebung ins Rezu⸗ gerufen wurde, ist am 15. September im Matthaus PrJen Festsaal unter Anwesenheit von Vertretern der Behör eröffnet worden. 2 m- Vom Eisenmarkt.(Bericht der Metall- u. Rohstef. Gesellschaft) Berlin, 18. Seyt. Die Stimmung am dein schen Metallmarkt in der letzten Woche blieb weiten, zwar freundlich, aber ruhig, die Preise haben sich verändert, da jede Anregung hierzu seitens des Auslangie kehlte, Angebot und Nachfrage hielten sich ungefähr zur Wage. Die bevorstehenden wirtschaftlichen Maßnahmen nd Verbilligung der Produktion, vor allem Frachten- nd⸗ Kohlenermäßigung, trugen dazu bei, die Stimmung Naeres lich zu gestalten, ohne daß es, wie erwähnt, zu gröbe die Umsätzen oder dies kursmäßlig zum Ausdruck kam, da, der Industrie wohl erst nach Eintreten dieser Reduktion Fagen konkurrenzfähig zur Hereinnahme von Auslands-Auftrae 15 wird. Zinn lag im Anschluf an den Rückgang in Eochon auch hier etwas schwächer, dagegen Nickel, das dieser seit längerer Zeit eine steigende Tendenz hat, Iag in Woche fest und nimmt man an, daß nach Aufnahme, ger Beschäftigung im Ruhrgebiet, für dieses Metall Interesse hervortreten wird. Am Altmetallmar rial- die Stimmung ziemlich fest, da sich hier mitunter Mate zeit Knappheit bemerkbar macht und nicht einmal die zuders nur geringe Nachfrage befriedigt werden kann; Peie t Blei war sehr knapp. Altmetallpreise, tiesposten verpackt in geschlossenen Quantitäten, bei kleineren entsprechender Ab- bzw. Zuschlag: Altkupfer 108.—1 8 Altrotguß 94—98, Messingspäne 70—75, Gudme 78—84, Messingblechabfälle 87904. Altzink-Anium- neue Linkapfalie 46.—50 Altweſchplel.53, Kumg. blechabfälle 98/9 proz. 185—200, Lötzinn 30 proz. 170—18. Berliner Metallböese vom 17. September Prelse in Festmark für 1 Kg. 17 Wuminlum 125. in Barren 1,10.1,12 inn, ausländ. 0,62-0,63 ſuttenzinn —.— Niokel .63-.64 Antimon 18. 126,75 143-1,14 0,62-061 .63•.64 Elektrolytkupfer Rafflnadekupfer Rlel Robzink(Vb.-Pr.) do.(fr. Verk.) 0 Plattenzink 0,54-.55.54-0,55 Sllber fur 1 ar. 95.—-96— Aluminlum 2,30-2,40.30-2,40[ plaun p. Gr. 85 0¹⁰ kg. London, 17. September(WB)Y Metallmarkt.(in Lst. l. d. engl. t. v. 50 350 16. 17, 16. 17. J Blet 33.25 320 KupterKkass 61.15 62.50 bestselect. 67.— 67.— Zink 13. do. 3 Monat 63 15 63.33 Nickel 155.— 155— Queclesilb. do. Elektol, 67.— 67.— Zinn Kassa 232.— 233—] Regulus belief sich auf 224 633 t im Juli gegen 212 220 t im Vormonat. 1 treffend, daß das Bankgebäude bereits anderweitig verkauft sei. 25 Bremen, 17. Sept. Baumwolle. American Fully c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 26,55(26,75) Dollare Die Börse zeigte lebhafte 7. Seite. ANr. 433 NKNRe 6 0 Nur Höchsfleisfungen. Nur QualitätsWaren. i 1 25 1 1 1 Riesenmengen Stoffe lagern, und die Auswahl ist einzig. Crèepe de chine 4⁵⁰ Seidentrikois 3³⁰ 100 breit, Slegerie Ferber, la. Qlelifet.95, Deue ant, d—.50. NMode-schofien 2es einwollen e 8 100 Preif, neuesfe Ferber, Volle u Heibwolle.75, 4. 65, Heimmolleme Zunie 2 Crepe-Marocain 455 100 E schSrhst beddructf ſur Pusen u. Heider.50 WoOll-P Oopeline 25³ Neue ollRrep 35⁰ feste QuelifStf, doppellibreit, eue Ferbers, Felllf Siriſerbig, 100 Preit, Erepb 3B Reinwoll. Cheviois 15³ Kostfiim Stoffe 2³³⁸ elle Ferben, doppeltbreit 5 150 Breif, Vorztigliche Qiellsferr.98,.o8, Blaue Mnabemefeniots 455⁵ 7 7— 4 + 10 8 eeeee. 5 140 Preif. SchwWere Qellfet, reiner WOle + uur 4 krimmer,öri 1 55 a ee Pelzstoffe: Krimmer, Grizzi/, Lammielle uss. a eeeeee eemue ae e m beeter Teit Raum Webraneeee csb ab 8 590 Statt ee Anzeige. „ormmegm Todes-Anzel zſeigen hocherireut an 9312 0 Statt Karten. Nicherd Spahn U. Frall LUlse unser guter Sohn, Brudet. 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