Donnerstag, 18. September Sezugsprelſe: In mannheim und umgebung wöchentlich sGold, pfennig. die monatlichen Sezleher verpflichten dei eptl. RNonserung der reirtſchaſtlichen verhältniſſe notwendig werbende Preiserhöhungen anzuerkennen. poßt⸗ Weckkonte Nummer 175% Karlsruhe.— Hauptgeſchööſts ſtelle Mannhelm E 6, 2.— Seſchtzſts⸗nebenſtelle Neckarſtast, Wals⸗ zoſhr. e, Lernſpr. ne. 7031, 7032, 7043, 7944, 75386. Telegr., Ror. Mannhel Erſcheint wöchentlich zwölfmal. 5 Beilagen: Sport u. Spiel im Mannheimer General-Anmzeiger ⸗ Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Seitung · Aus der Welt der Cechnik Aus Seld u. Sarten- Wändern u. Neiſen ! ͤ ͤ Abend⸗Ausgabe Neue Mannheimer Jeitung Badiſche Neueſte Nachrichten Preis 10 Pfennig — 1924— Nr. 434 Anzeigenpreiſe nach Tarif, dei vorauszahlung pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Rllgemeine Anzeigen ,% Soldmark Reel .— Gold k. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Rusgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. höbere Sewalt, Streiks, Setriedsſtörungen uſw. derechtisen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Rusgaben oder für verſpͤtete Rufnahme ven fin⸗ zeigen. uftr. d. Lernſpr. ohne Sewühr. Serichtsſt. mannheim. — Amerika und Europa Einſchränkung der Kriegsrüſtungen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 17. Sept. Wie die Anited Preß erfährt, haben kompetente amerikaniſche Regierungskreiſe erklärt, daß die Vereinig⸗ ken Skaaten nicht abgeneigt ſeien, in eine Erörterung der Völker⸗ bundsbeſchlüſſe über die Einſchränkupa der Waffen. und unitionsfabrikation einzukreten. Allerdings wird dieſe ſenſationelle Stellungnahme der Täligkeit des Völkerbundes von der Erklärung begleitet, daß es amerikaniſcherſeits als eine grund⸗ legende Aufgabe betrachtet würde, daß die Einladenden den Amſtand in Betracht zögen, wonach die amerikaniſchen Geſetze eine direkte ſich auf die Kriegsmaterialherſtellung beziehende Konkrolle durch die amerikaniſche Bundesregierung nicht zulaſſen. Amerika das Anleihenparadies „RNewyork, 17. Sept. Die Bewegung zur Konſolidierung der Schulden der verſchiedenen europäiſchen Re⸗ lierungen an die Vereinigten Staaten ſcheint nunmehr in das ſtadium der Hochkonjunktur zu treten. Soeben ſind die Direktoren der Girozentrale Heinrich Schoene und Heinrich Wichert hier auf dem Ozeandampfer„Columbus“ angelangt, um mit den llſtreetkreiſen über langfriſtige Anleihen an verſchiedene eutſche Unternehmungen zu verhandeln und nach er⸗ ſolgreichem Abſchluß dieſer Verhandlungen Aktien auf den amerika⸗ niſchen Geldmarkt zu bringen. Die Herren gaben zu, mit der Equi⸗ ble Truſt Company, der National City Bank und den Firmen hn, Loeb u. Co. und Pierpont Morgan in Verbindung getreten VAu ſein. Auch Paul M. Warburg, Vorſitzender des Aufſichtsrats der 15 kernationalen Acceptance Bank iſt ſoeben aus Europa zurück⸗ fekehrt. Er äußerte ſich über die wirtſchaftlichen Folgen der Dawes⸗ auleihe für Europa ſehr o ptimiſtiſch.„Obzwar es bedauerlich An unſere Leſer und Bezieher! denden Landwirtſchaft ihre iſt“, erklärte der Finanzmann,„daß einzelne engliſche Preſſeorgane gegen die Dawesanleihe zu Felde ziehen, ſind die führenden Ban⸗ kiers Londons der Anſicht, daß dieſe Stellungnahme ungerechtfertigt ſei. Sie ſind feſt davon überzeugt, daß Deutſchlands wirtſchaftliche Wiederbelebung die Wiederherſtellung ganz Europas bedeutet.“ In die Reihe der Anleihebewerber ſind nunmehr auch die Län⸗ der Oberöſterreichs, Steiermark und Salzburg getre⸗ ten, die mit amerikaniſchen Finanzkreiſen, wie wir erfahren, über Anleihen im Geſamtbetrage von 6 Millionen Dollars verhandeln. Der Ertrag der Anleihen ſoll landwirtſchaftlichen Zwecken dienen. Während über die Frage der Schuldenregelung zwiſchen Frank⸗ reich und den Vereinigten Staaten bisher nichts als unverbindliche Aeußerungen amerikaniſcher Finanzkreiſe vorliegen, ſcheint Li⸗ tauen dem Beiſpiel Englands folgend eine baldige tatſächliche Regelung ſeiner Schulden an die Vereinigten Staaten anzuſtre⸗ ben. Wir erfahren aus Waſhington, daß die dortige litauiſche Ge⸗ ſandtſchaft ſich in aktiven Verhandlungen mit dem Schatzamt befindet, die die Konſolidierung der litauiſchen Staatsſchulden an Amerika betreffen. Die an Amerika zurückzuzahlende Summe wird insgeſamt auf 8 Millionen Dallar geſchätzt. Kentenbank und Lanoͤwirtſchaſt Einer Mitteilung des Deutſchen Handelsdienſtes zufolge be⸗ ſchloß die Deutſche Rentenbank zur Entlaſtung der notlei⸗ langfriſtigen Kredite durch Herab⸗ ſetzen des Zinsſatzes auf Reichsbankdiskont(10 Proz.) zu ver⸗ billigen. Den beliehenen Banken wird dieſer Beſchluß noch heute zugehen, mit der Maßgabe, daß dieſer freiwillige Zinsnachlaß den landwirtſchaftlichen Kreditnehmern zugute zu kommen hat. Die Rentenbank fühlt ſich verpflichtet, die Verbilligungsaktion der Reichsregierung durch dieſe Maßnahme zu unterſtützen. Außerdem befaßte ſich in der geſtrigen vierſtündigen Sitzung der Verwaltungsrat der Rentenbank mit dem Problem der Um⸗ ſtellung der Rentenbank auf eine zu gründende landwirt⸗ ſchaftliche Zentralbank. Wie mitgeteilt wird, ſoll eine Einigung über den bereits vorliegenden Statutenentwurf bevor⸗ ſtehen. Richtlinien der Politik machen. Der chineſiſche Wetterwinkel Die Verlegung der Kampffront 2 London, 18. Sept.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter). Aus Shanghai wird gemeldet, daß das Intereſſe am Bürgerkrieg zu einer großen Sorge auswächſt. In einem in Peking abgehal⸗ tenen Kriegsrat wurde Wu⸗Pei⸗fu zum Höchſtkommandierenden der Armee ernannt, um den Führern der Mandſchureiarmee ent⸗ gegenzumarſchieren. Wu⸗Pei⸗fu konzentriert jetzt ſeine Truppen an der mandſchuriſchen Grenze als Gegenwirkung gegen die Truppen der Mandſchurei, die weiter nach Süden vorrücken. Auf ihrem Wege haben ſie weiter ſtarken Zuwachs erhalten. Es wird ferner eine neue Beſchießung Nankings und Tetuans erwartet. Wie Reuter meldet, haben die Truppen von Tſchili und der Mandſchurei die Feindſeligkeiten begonnen. Die Vertreter Englands und der Vereinigten Staa⸗ ten haben offiziell gegen das Verkehrsverbot für ihre Untertanen Provinzen Kiang⸗Tſu⸗Tſche⸗Kiang und Anhoi Proteſt er⸗ oben. 1 5 Nach Blättermeldungen aus Tientſin iſt der Premierminiſter der Mongolei, Dazan von den Bolſchewiſten und Mongolen, die im Bunde mit Peking die Rückkehr der Mongolenherrſchaft über China erſtrebten, ermordet worden. Dank Chinas an Kußland Eine Oſtagentur läßt ſich aus Moskau drahten, daß der Geſandte Chinas im Außenkommiſſariat der Sowjetregierung einen Beſuch ab⸗ ſtattete und den Sowjets ſeinen Dank im Namen der Chineſiſchen Republik für die moraliſche Unterſtützung ausſprach. Kichtungsänderung der Kleinen Entente Polniſche Blätter wollen wiſſen, daß die Miniſter der kleinen Entente ſich bei einer Konferenz darüber klar geweſen wären, daß die Rede Macdonalds im Voölkerbund eine Richtungsände⸗ rung der Politik der kleinen Entente notwendig mache. Auf der nächſten Konferenz ſoll Beneſch einen Vorſchlag für die neuen AUm die Jahrhundertwende war die Sahl der„General⸗Ainzeiger in Deutſchland Legion. Man verknüpfte damit in der Regel die Begriffe eines unpolitiſchen Blattes und eines rein geſchäftlichen Zwecken dienenden Seitungsunternehmens. Für den„Mannheimer Heneral⸗Anzeiger“ war dieſe Bezeichnung inſofern unzutreffend, als er ſtets ein politiſches Blatt war. gus dem Gefühl und der Erkenntnis heraus, daß die Bezeichnung„General⸗ Anzeiger“ nicht mehr zeitgemäß iſt— die Hahl der deutſchen Zeitungen, die heute noch dieſen Citel führen, iſt an den Fingern abzuzählen— haben ſich Verlag und Redaktion entſchloſſen, von morgen ab die bisherige Bezeichnung mit dem Namen Neue Mannheimer Seitung zu vertauſchen, dagegen den„Mannheimer General⸗Anzeiger“ als Untertitel weiter zu führen. 1 mit dem Namen wird aber nicht die bisherige Richtung und Gefinnung geändert erden. Die„Nneue Mannheimer Seitung“ bleibt das liberale Blatt Unterbadens. Sie küpft dabei an bewährte und treugehegte Traditionen an, die ſich um den Namen aſſermann“ ranken. d Oyne uns parteipolitiſch zu binden, treten wir ein für die liberale Weltanſchauung. aß unſer platz an der Seite der deutſchen Volkspartei iſt, die einerſeits die Verbindung 1 Liberalismus der Vergangenheit darſtellt und andererſeits die Vorkämpferin des woalen Sammlungsgedankens in der Jukunft iſt, ergibt ſich daraus von ſelbſt. Doch wahren wir dabei die Selbſtändigkeit des Urteils und das Recht der Kritik, weil uns lenſeits aller parteigrenzen das Vaterland und die Intereſſen des deutſchen Volkes in ſeinen egenwärtigen Nöten und Schickſalen ſtehen. Vor allem erblicken wir unſere Kufgabe 5 ein, zu vereinen und nicht neue Trennungsmomente in unſer ſchon viel zu ſehr zerriſſenes zu bringen, denn der Gedanke der Volksgemeinſchaft muß oberſtes Leitziel einer eklich politiſchen Zeitung ſein. wir Dem aufmerkſamen Leſer unſeres Blattes wird zweifellos nicht entgangen ſein, daß r, nachdem die Kriſen der Nachkriegszeit und der Inflationsperiode einigermaßen über⸗ gebbden worden ſind, den Inhalt unſerer Zeitung nach allen Richtungen hin erheblich aus⸗ aut haben. Dies gilt namentlich von der ausgedehnten Auslands-Berichterſtattung. Mangel an eigener Berichterſtattung aus den Brennpunkten des politiſchen und gaachaftlichen Lebens im Ausland hat der deutſchen Preſſe jahrelang außerordentlich auſchadet. Es iſt uns gelungen, dieſem fühlbaren Mangel in Verbindung mit einigen kuuderen Zeitungen dadurch abzuhelfen, daß wir nunmehr eigene Berichterſtatter und Ver⸗ giter in paris, London, Rom, Brüſſel, Baſel, Wien, Athen und Amſterdam unterhalten. für Skandinavien und die für die kommende Entwicklung Deutſchlands ſehr wichtigen Ofländer iſt für geeignete und genügende Vertretung geſorgt. Die Beteiligung Amerikas an der Weiterentwickelung der europäiſchen Dinge machte ontwerdie, den Telegrammdienſt über Amerika und das damit in engerem Zuſammen⸗ mi ge ſtehende Gſtaſien in die Berichterſtattung einzubeziehen. Wir haben uns deshalb t der United preß Aſſociation verbunden und veröfſentlichen deren ausgedehnten Kabeltelegrammdienſt— neben der Hölniſchen Feitung— als einziges weiteres Blatt der geſamten rheiniſchen Preſſe. Es liegt auf der Hand, daß von dieſer Ausbreitung und Dervollſtändigung des Nachrichtendienſtes nicht nur der politiſche Teil allein, ſondern auch die übrigen Gebiete der Seitung Nutzen ziehen. Dies gilt namentlich vom Handels⸗ und Wirtſchaſts⸗Teil, der unter bekannter ſachkundiger Führung weiter ausgebaut wird. Durch die ſtändige Ver⸗ bindung mit all den oben genannten Ländern werden auch Kunſt und Wifſnſchaſt eine mannigfaltige Bereicherung erfahren. Das Gleiche gilt vom Sport, der dank ſeiner inter⸗ nationalen Einſtellung heute zu einer weit größeren Bedeutung gelangt iſt, als je zuvor. Wir haben dem ſchon ſeit einiger Zeit inſofern Rechnung getragen, als wir neben der aktuellen Berichterſtattung, die unſerer Montags⸗Frühausgabe ihre beſondere Signatur gibt, auch wöchentlich jeweils am Donnerstag eine beſondere Sport⸗Beilage bringen, die all⸗ einen Fragen der körperlichen Ertüchtigung behandelt. Die Wiedereinführung der Schach⸗Ecke entſprach, wie wir zu unſerer Freude feſtſtellen konnten, einem wirklichen Bedürfnis. Auch ſie wird weiter pfleghaft behandelt werden. Unſere ſonſtigen bisherigen Beilagen, insbeſondere die Unterhaltungsbeilage werden in der bisherigen Form weitergeführt werden. Die Frauenzeitung wird hinfort geſondert und in größerem Umfang erſcheinen. Die techniſche und landwirtſchafliche Beilage verbleiben unter der Leitung bewährter Fachleute. Beſonders Wert legen wir auf die Ausgeſtaltung der Beilage„Wandern und Reiſen“, um dadurch die Liebe zur Heimat zu wecken und zu pflegen. Nachdem nunmehr die Schranken zum beſetzten Gebiet gefallen ſind und ſich Khein, Pfalz und Haardt von neuem dem Wanderluſtigen erſchließen, werden dieſe Gebiete abwechſelnd mit den rechtsrheiniſchen behandelt werden. Eine weitere Bereicherung, von der wir hoffen, daß ſie allen Leſern eine Freude bereiten wird, zumal ſie ohne Erhöhung des Bezugspreiſes ermöglicht werden konnte, iſt die neue achtſeitige illuſtrierte Beilage: Bilder der Woche. Im Gegenſatz zu den illuſtrierten Beilagen der meiſten Blätter unſeres Verbreitungs⸗ bezirks wird die unſrige dem heimatlichen Gedanken dadurch Rechnung zu tragen ſuchen, daß ſie, ſofern ſich die Gelegenheit bietet, wichtige Ereigniſſe in Stadt und Land im Bilde feſthalten wird. Dadurch wird ihr eine beſondere Note gegeben werden. Ueber die vorbeſchriebenen Grenzen hinaus verfügen wir in allen Gebieten des weitverzweigten Seitungsweſens über zahlreiche hervorragende Mitarbeiter aus den Kreiſen der Politik, Wirtſchaft, Kunſt und Wiſſenſchaft. Techniſch dient eine eigene Radio⸗ Anlage der raſcheſten Uebermittlung von allem Wiſſenswerten. So ſind die Porbe⸗ dingungen gegeben, in unſerem neuen Namen mit Becht das Wort„Neue“ an erſte Stelle zu ſetzen. Die Bezeichnung„Mannheimer Seitung“ deutet darauf hin, daß wir vornehmlich ein bodenſtändiges heimatblatt ſein und bleiben wollen, das in der Mannheimer Bevöllerung und ihrer Nachbarſchaft wurzelt und auf dem Vertrauen und der Treue der bisherigen Leſer und Bezieher beruht. In dieſem Sinne gehen wir hoffnungsfreudig in den neuen Abſchnitt der Geſchichte unſeres Blattes und bitten unſere alten Freunde, treue Gefolgſchaft zu leiſten und neue Freunde zu gewinnen für die präſidentenſchaft noch verſtärkt wird. 2. Seike. Nr. 434 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Sepflember 1924 Fentrumsziele in Gaden Der Streit in der Koalition Es gab einmal eine Zeit in Baden, in der die gegenwärtig ienmer noch beſtehende Regierungskoalition zwiſchen Zentrum, De⸗ mokraten und Sozialdemokraten gewiſſermaßen als der Rocher de bronce der badiſchen Freiheit geprieſen wurde. Allmählich ſind die Schützengrabenfreundſchaften— denn mehr war es ur⸗ ſprünglich wirklich nicht— wieder erkaltet, ja man erlebt ſogar hin und wieder einiges Geplänkel, das manchmal ſchon ſo ausſieht, als ob den Vorfeldkämpfen baldigt offene Schlachten folgen würden. Schließlich hat man ſich aber doch immer wieder vertragen, weil die Demokraten es für ihre oberſte politiſche Pflicht anſahen, zu vermitteln, wofür ſie denn auch die Ehre hatten, die Vermittlungs⸗ koſten zu bezahlen. So haben ſie einſt einen Miniſterpoſten und ſpäter einen Staatsratspoſten opfern müſſen. Die eigentlichen Nußznießer waren Zentrum und Sozialdemokratie, die ſich einander die nach der Revolution errungenen Stellen ga⸗ rantierten.(Ein Muſterbeiſpiel aus der neueſten Zeit iſt die Ueberführung des nach dem badiſchen Miniſterpenſionsgeſetz nicht penſionsberechtigten Arbeitsminiſters Dr. Engler auf einen pen⸗ ſionsberechtigten Poſten in der Gehaltsklaſſe 13.) Richtig iſt, daß ſich bei einſichtigen Demokraten in Baden wiederholt Unwillen und Widerſpruch gegen dieſe Art der Rückverſicherung auf Gegenſeitig⸗ keit bemerkbar gemacht hat. Namentlich das„Heidelberger Tage⸗ blatt“ hat mehrfach gegen die den Demokraten zugewieſenen Rolle der mitleidigen Duldung proteſtiert, wenn auch ohne jeden Erfolg. Schließlich begnügte man ſich mit verſchärftem Mißtrauen, das, wie bekannt, die oberſte Tugend der Demokratie iſt. Nun hat der ſogenannte„Fall Helpach“, der durch den „Volksfreund“ in Kärlsruhe außerordentlich aufgebauſcht wurde, durch die Sekundantendienſte des Zentrums Unſtimmigkeiten in⸗ nerhalb der Koalition geſchaffen, an denen die nicht an der Re⸗ gierung beteiligten Parteien nicht vorübergehen können. Die de⸗ mokratiſche Gegenäußerung, daß man ſich ſo etwas, d. h. die ge⸗ plante Ausſchaltung der Demokraten vom Turnus der Staats⸗ zugunſten einer dauernden Inbeſitz⸗ nahme dieſes Poſtens durch das Zentrum„einfach nicht bie⸗ ten laſſen könne“, hat in den Karlsruher Hauptblättern der beiden Parteien inſofern ein merkwürdiges Echo gefunden, als beide über⸗ einſtimmend erklären, es natürlich nicht ſo ſchlimm gemeint zu haben Der„Badiſche Beobachter“ ſchreibt kurz und bündig: „Selbſtverſtändlich iſt die Annahme einer wohlvor⸗ bereiteten Aktion', von welcher die„N. Bad. Landesztg., ſchreibt, lediglich ein Trick, mit dem die demokratiſche Preſſe um das Peinliche der Angelegenheit herumkommen möchte. Wir brauchen nicht ausdrücklich zu verſichern, daß die Annahme der demokrati⸗ ſchen Preſſe durchaus grundlos iſt. Es handelt ſich noch immer— nicht um Abſichten und abſichtsvolle Aktionen, ſondern — um die Tatſache, daß durch die amtliche Erklärung in der „Karlsr. Ztg.“ über die Reichsbannerweihe die badiſche Regierung in eine peinliche Situation gekommen iſt, die einſtweilen das Kultusminiſterium belaſtet. Um ſonſt gar nichts. Und dieſe pein⸗ liche Situation, an der weder der Volksfreund' noch der „Bad. Beob. ſchuld iſt, wird ſo lange weiter beſtehen, als die Wi⸗ derſprüche zwiſchen der amtlichen Erklärung und den Tatſachen vor⸗ handen ſind. Mit dem beſten Willen kann die Heffentlichkeit dar⸗ über nicht hinwegſehen und wir für unſern Teil halten die Be⸗ handlung der Sache in der demokratiſchen Preſſe für äußerſt ungeſchickt, weil dadurch das Peinliche der Situation eher Es liegt nicht in unſerer Macht, dieſe Situation zu ändern: auch wenn wir völlig geſchwiegen hätten, ſo wäre die peinliche Situation trotzdem vorhanden, und zwar ſo lange, bis eine befriedigende Erklärung von der genannten Seite erfolgt.“ 5 Hören wir dazu, was der„Volksfreund“ zu derſelben Behaup⸗ tung der„Neuen Bad. Landesztg.“ ſagt:„Das ſozialdemokratiſche Blatt ſpricht die ebenſo haltloſe wie geradezu unſinnige Vermutung aus, die leider auch ſonſtein demokratiſchen Kreiſen vorhanden iſt, die an dem Verhalten des Herrn Kultusminiſters Dr. Hellpach geübte Kritik, ſei eine wohlvorbereitete Aktion zwiſchen Zentrum und Sozialdemokratie bezw. zwiſchen 3 8 fſind bereit, „Volksfreund“ und„Bad. Beobachter“. gendes feſtgeſtellt: Zu keiner Stunde hat irgend eine Perſön⸗ lichkeit der badiſchen Zentrumspartei weder direkt noch durch Mit⸗ telsperſonen auf uns einzuwirken verſucht. hinſichtlich unſerer Kritik an der Haltung des Herrn Kultusminiſters. Ausnahmslos alle Mitglieder des badiſchen Zentrums haben von unſeren, gegen den Herrn Kultusminiſter gerichteten Artikeln ebenſo erſt nach dem jeweiligen Erſcheinen Kenntnis erhalten, wie alle anderen Leſer. Wir bedürfen wirklich keiner Verabredung mit dem Zentrum oder einzelnen Zentrumsanhängern, wenn wir im Dienſte des republi⸗ kaniſchen Gedankens uns gegen irgend eine Perſönlichkeit wen⸗ den. Und wir glauben auch ſagen zu dürfen, daß die Herren vom Zentrum viel zu vorſchtig und zu ſchlau ſind, gls daß ſie ſich auf ein ſolch gefährliches Manöver einlaſſen würden, mit uns eine ſolche Verabredung treffen zu wollen, wie in ganz unhaltbarer Weiſe in demokratiſchen Kreiſen vermutet wird. Wir mit jeder der beiden anderen Koalitionsparteien im Dienſte des Landes und des Volkes ehrlich zu arbeiten, aber wir würden es in jedem Falle energiſch ablehnen, mit einer der beiden Parteien Verabredungen zu treffen, zu einem Vorgehen gegen eine der Koglitionsparteien oder gegen einzelne Mitglieder Liner Koalitionspartei“. Man will es alſo wieder einmal nicht geweſen ſein. Aber der Stachel bleibt doch: die Demokraten werden auch noch weiterhin Ge⸗ legenheit haben, über koalitionsunfreundliches Verhalten zu klagen. Die Regierungsparteien mögen im übrigen ihren zunächſt mehr bäuslichen Streit unter-ſich erledigen. Es maa auch ſein daß die Intriaue, die die demokratiſche Preſſe vermutete, nicht ſo plump iſt, daß ſie ſich nun ausgerechnet in der Form entladen ſollte. daß Herr Hellvach übergangen würde. Inſofern hat auch der„Volksfreund“ zweifellos recht, daß in derartigen Dingen das Zentrum„viel zu vorſichtia und zu ſchlau“ iſt. Aber um die Tatſache kommt man nicht herum, daß das Zentrum ſeine, wenn man es ſtark ausdrücken will. Staatsſtreichgelüſte auf die Verewiaung des Staats⸗ präſidentenvoſten in Zentrumsbeſitz ſchon ſeit langem hegt und von Fall zu Fall immer ſtärker betont. Schon in einer der erſten Sitzungen der verfloſſenen Landtaas⸗ ſeſſion hat der Führer des badiſchen Zentrums, Geiſtlicher Rat Schofer, es offen ausgeſprochen, daß Koalitionen nicht für Ewia⸗ keiten gebildet werden. Das war gewiſſermaßen die Eröffnuna des Geplänkels, dem die Kampaane bald nachfolgen dürfte. Das Zentrum in Baden ſchickt ſich an, die Früchte ſeiner in der erſten Zeit nach der Revolution vorſichtigen und mäßigen Haltung zu pflücken, nach⸗ dem ihm die Weiterentwicklung der volitiſchen Dinge in Baden eine derartige Machtſtellung verſchafft hat, daß es demnächſt faſt uneingeſchränkt reagieren kann. Es iſt kein Geheimnts, daß die enge Verbindung mit der Sozialdemokratie dem Zentrum auf die Dauer unangenehm iſt. Es verſucht daher vorſichtia, die Koalition zu ſprengen, und vor allem die Sozialdemokratie herauszudrücken. Die vorbereitende Aktion dürfte aber zu⸗ nächſt die Ausſchiffung der Demokraten ſein, für die das Zentrum gern eine andere Partei aufnehmen möchte, um dann bei günſtiger Gelegenheit ſich vollends gegen die Sozialdemokratie zu wenden. Nur weiß es vorläufia noch nicht recht, welcher der drei noch verfüabaren Parteien, Deutſche Volkspartei. Deutſchnationalef oder Landbund. es den Vorzua geben ſoll.(Ganz abgeſehen davon, daß noch keine dieſer Parteien von ſich aus den Wunſch geäußert hat, unter Umſtänden mit dem Zentrum allein in die Regierung einzu⸗ treten.) Vorläufia ſind die Dinge alſo noch im Fluß. Klar iſtledia⸗ lich das Zentrumsziel. Die Umwandluna der bisherxigen Entente cordiale in eine detente discordiale iſt das charakteriſtiſche Merkmal der jünaſten badiſchen Politik. Die Parteien, die in der Rolle der Zuſchauer ſind: werden daher der Weiterentwicklung er⸗ höhte Aufmerkſamkeit ſchenken müſſe. Berlin. 18. Sept.(Durch Radio.) Der Reichspräſſdent iſt von feinem Erholungsurlaub aus Freudenſtadt heute in Berlin wieder eing⸗affen 9 7 5 Demgegenüber ſei kurz fol⸗ Die Amneſtiefrage Die»gefährdete Sicherheit der Beſatzungskruppen! Von unſerm Pfälzer Mitarbeiter wird uns geſchrieben: Die politiſchen Gefangenen in der franzöſiſchen Ab⸗ teilung des deutſchen Gefängniſſes in Zweibrücken waren er⸗ neut in den Hungerſtreik getreten, weil ſie trotz der im Lon⸗ doner Abkommen zugeſicherten Amneſtie noch immer nicht in Frei⸗ heit geſetzt ſind. Es handelt ſich um jene Gefangene, die nicht unter die vom kommandierenden franzöſiſchen General in der Pfalz er⸗ laſſene bekannte Verfügung fallen, nach der nur dieſenigen politi⸗ ſchen Gefangenen amneſtiert wurden, deren Verurteilung nicht län⸗ ger als drei Monate zurücklag oder die im Gegenſatz zu der deutſchen Auffaſſung von den franzöſiſchen Militärſtellen nicht als politiſche Gefangene betrachtet werden. Seit Inkrafttreten des Londoner Ab⸗ kommens warten dieſe Gefangenen täglich auf ihre Freilaſſung und erleben jeden Tag eine neue Enttäuſchung. Dies hat bei einem Teil von ihnen bereits pſychopathiſche Zuſtände hervorgerufen. punkt, daß ſich Reichsregierung und Reichstag in ihren politiſchen Entſchließungen von dem Los der Gefangenen nicht beeinfluſſen laſſen dürfen. Jetzt aber, nachdem dis Londoner Abkommen inkraft⸗ getreten iſt, verlangen ſie die ſofortige Ausführung der Amneſtie. Bei ihrer Gemütsverfaſſung und bei der Unkenntnis der großen Hinderniſſe, die von den franzöſiſchen Funktio⸗ nären der reſtloſen Durchführung des Londoner Abkommens im altbeſetzten Gebiet entgegengeſtellt werden, iſt es verſtändlich, daß bei den politiſchen Gefangenen die Auffaſſung Raum gewinnen konnte, es geſchähe von deutſcher Seite nicht alles, um ihre Frei⸗ laſſung zu erreichen. Die Hauptſchwierigkeit, die in der Amneſtiefrage von den fran⸗ zöſiſchen Funktionären im altbeſetzten Gebiet gemacht wird, liegt darin, daß die franzöſiſchen Militärſtellen entgegen ihren von der franzöſiſchen Regierung erhaltenen allgemeinen Weiſungen, die im Londoner Abkommen beſchloſſene Generalamneſtie in eine„Amneſtie von Fall zu Fall“ zu denaturieren ſuchen. Dabei kann nicht der ge⸗ ringſte Zweifel beſtehen, daß unter der in London beſchloſſenen Amneſtie eine General⸗Amneſtie zu verſt iſt. Als in London die Amneſtiefrage erörtert und von franzöſiſcher und engli⸗ ſcher Seite eine„Amneſtie auf Gegenſeitigkeit“, mit andern Warten die Begnadigung der von rechtsrheiniſchen deutſchen Gerichten wegen Hochverrats verhafteten oder verurteilten Separatiſten und die Einſtellung der Strafverfahren gefordert wurde, trat zunächſt die deutſche Delegation, vor allem auch in Wahrung des Stand⸗ punktes der bayeriſchen Staatsregierung dieſem Verlangen ens⸗ n, weil die wegen ihrer deutſchen Geſinnung verurteilten politi⸗ en Gefangenen kein Kompenſationsobjekt für Hoch⸗ verräter ſeien, die ſich als deutſche Stagtsbürger gegen deutſche Geſetze auf das Schwerſte vergangen haben, und weil die Begnadi⸗ gung ſolcher Hochverräter eine ſchwere Belaſtung für die deutſche Staatsautorität im beſetzten Gebiet darſtelle. Demgegemüber er⸗ klärte der engliſche Miniſterpräſident, daß mit der Vergangenheit vollſtändig reiner Tiſch gemacht und eine allgemeine gegenſeitige General⸗Amneſtie erfolgen müſſe, wenn eine Verſöhnung im be⸗ ſetzten Gehiet angebahnt worden ſalle. Von der Ammeſtie ſowie von der Rückkehr ins beſetzte Gebiet ſollten nur die Perſonen ausge⸗ ſchloſſen ſein,„an deren Hand Blut klebe“, d. h. ſolche Perſonen, die bhei Sabotageakten Menſchenleben getöket hätten. Lediglich mit Rückſicht auf die vielen polftiſchen Gefangenen tolerierte ſchließlich die deutſche Delegation den Staandpunkt der Alliierten und ſtimmte der General⸗Amneſtie zu unter der ſelbſtverſtändlichen Voraus⸗ ſetzung, daß ſämtliche politiſchen Gefangenen ſofort amne⸗ ſtlert und ſämtliche Ausgewieſenen mit Ausnahme der im Lon⸗ doner Protakoll vorgeſehenen, der Zahl nach verſchwindend gerin⸗ gen Einzelfälle ſofort ohne weitere Prüfung ins beſetzte Gebiet zu⸗ rückkehren dürfen. Trotz dieſer klaren Abmachung prüfen die franzöſiſchen Mili⸗ tärfunktionäre nach wie vor jeden Einzelfall. Das juriſtiſche Bureau der franzöſiſchen Rheinarmee bz die ſog. Gerichtsoffiziere bei den Probinzdelegationen, denen die Dirchführung der Amneſtie übertragen wurde. ſetzen ſich alſo über das Londoner Abkommen hinweg und treffen wie vor London ihre Entſcheidungen aus eigener Machtvollkommenheit Wie immer ſuchen ſie dieſem dem Londoner Abkommen widerſprechenden Vorgehen vor der Oeffentlichkeit einen Rechtsvorwand zu geben. Sie ſuchen ſich auf einen Satz im Lon⸗ doner Abkommen zu berufen, daß die Amneſtie „dans la mesure de possible“ erfolgen ſoll. Die Berufung auf dieſen Satz iſt natürlich vollkommen abwegig, denn dieſer Paſſus hat gerade den gegenteiligen Sinn. Wie die franzöſiſchen Militär⸗ ſtellen die Amneſtie auffaſſen, geht aus einem Kommentar hervor, den das offiziöſe Organ des franzöſiſchen Oberkommiſſars Tirard und der franzöſiſchen Rheinarmee, das„Echo du Rhin“ in ſeiner jüngſten Nummer 1574 im Anſchluß an eine Meldung aus Dork⸗ mund über die Freilaſſung von dort in Haft behaltenen politiſchen Gefangenen gibt. In dieſem Kommentar, der bei dem offiziöſen Charakter des„Echo du Rhin“, ſicher der Auffaſſung der franzöſi⸗ ſchen Stellen entſpricht, heißt es, daß das bisher angewandte Wort „Amneſtie“ unrichtig ſei, il eine Amneſtie auf einem Geſetz beruhen müſſe. Es handle ſich bei der Freilaſſung der Rhein⸗Ruhr⸗ Gefangenen alſo um„Gnadenmaßnahmen“, die ſich auf Zoll⸗ und politiſche Vergehen erſtrecken, aber nicht auf„Vergehen gegen die Sicherheit der Beſatzungstruppen“(1) Wer weiß, was die franzöſi⸗ ſchen Militärſtellen nicht alles unter Gefährdung der Sicher⸗ heit der Beſatzungstruppen verſtehen und wem bekannt iſt, daß die franzöſiſche Juſtiz im beſetzten Gebiet damit alle ihre Ueber⸗ ariffe und Fehlurteile zu begründen ſucht, der wird er⸗ meſſen können, wieviele politiſche Gefangene dadurch von der Am⸗ neſtie ausgeſchloſſen werden. Durch dieſe franzöſiſche Definition des Begriffes politiſcher Gefangener werden all diejenigen politiſchen Gefangenen nicht in Freiheit geſetzt, die wegen Gehsimbündelei uſw. verurteilt wurden. Zu welchen Ungeheuerlichkeiten das führt, zeigt folgender Fall: Wegen Separatiſtenabwehr ſind im Dezember vorigen Jahres 7 junge Leute aus Speher, meiſt Schüler und Lehr⸗ linge von dem franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau zu längeren Gefängnisſtrafen verurteilt worden, weil ſie eine Organiſation „Treuhand zur Abwehr der Separatiſten“ gebildet haben. Es iſt einwandfrei erwieſen, daß ſich die Organiſation Treuhand lediglich gegen die Separatiſten richtete, daß es ſich alſo auch nach der von den franzöſiſchen Funktionären nach außen hin betonten Auffaſſung um eine rein innerdeutſche Angelegenheit handelt. Trotzdem werden dieſe 7 politiſchen Gefangenen von den franzöſiſchen Militärſtellen nicht als politiſche Gefangene betrachtet unter dem Vorwand, daß ſie wegen Vergehen gegen die Sicherheit der Beſatzungsarmee ver⸗ urteilt ſeien und auch dieſe jungen Leute, deren Verurteilung an ſich ſchon ein Juſtizmord war, werden nicht amneſtiert. Dieſes Verhalten der franzökiſchen Militärs im beſetzten Gebiet iſt völligunvereinbar mit den Buchſtaben und dem Geiſt des Londoner Abkommens. Es erregt daher in der Bevölkerung des be⸗ ſetzten Gebiets ein immer ſtärker werdendes Mißtrauen, daß die franzöſiſchen Funktionäre auch nach London ihre alten Methoden fortſetzen und dadurch eine Verſtändigung und eine Befriedung des löſung des beſetzten Gebiets gerichteten Pläne noch nicht auf⸗ gegeben haben. * 1** Haul Görges wieder in Mannheim Uater den politiſchen Gefangenen, die in den letzten Tagen aus dem Gefängnis in Zweibrücken entlaſſen wurden, befand ſich auch der Landwirtſchaftslehrer Paul Görges, der ſ. Zt. von dem Militärgericht in Mainz zum Tode verurteilt und nach lang⸗ wierigen Verhandlungen zu lebenslänglicher Zwangsarbeit begna⸗ digt worden war. Nach monatelangen Zeiten des Zweifels, ob ihn nicht dasſelbe Schickſol ereilen werde, wie Schlageter, wurde Görges nach der Inſel St. Martin de Re üßerführt, wo er als Straf⸗ gefangener bis zu Anfang dieſes Jahres interniert gehalten wurde, um dann in das Gefängnis zu Zweibrücken verbracht zu werden. 1 Vor Abſchluß des Londoner Abkommens ſtanden ſie auf dem Stand⸗ beſetzten Gebiets hintanzuhalten und ihre alten auf die Los⸗ Görges kehrte geſtern nachmittag nach ſeinem früheren Wohn⸗ ort Mannheim zurück. Welche Gefühle mögen den jungen Mann nach der Wiedergabe der Freiheit bewegt haben, als er geſtern abend vor einem zahlreichen Kreiſe ſeiner Freunde und Gönner im Arkadenhof hier erſchien, um an dem zu ſeinen Ehren veran⸗ ſtalteten Empfangsabend die Freude des Wiederſehens und der Freiheit mitfeiern zu können. In dankbarer Anerkennung ſei hier der Verdienſte gedacht, die ſich Herr Julius Jahl um die Be⸗ freiung des jungen Görges in ſelbſtloſer Weiſe erworben hat. Die Eltern des Zurückgekehrten wurden telegraphiſch von ſeiner Frei⸗ laſſung benachrichtigt. Bis ſetzl 145 Freigelaſſene Das„Echo du Rhin“ meldet: In Ausführung des Art. 7 de⸗ Londoner Protokolls ſind am 16. und 17. Sept. in Freiheit geſetz worden: Aus dem Gefängnis Zweibrücken 34, Mainz 10 und Germersheim 11 Gefangene. 13 weitere Gefangene ſollen morgen in Freiheit geſetzt werden. Die Mehrzahl dieſer Gefangenen waren zu Freiheitsſtrafen von 10 Jahren Gefängnis und mehrjül riger bis zu lebenslänglicher Zwangsarbeit verurteilt worden. Die Zahl der bisher Freigelaſſenen beträgt nach dem gleichen Blatt 145 Die Zahl der eingeſtellten Verfahren ſoll ſich auf 760 be⸗ laufen. Die Wendung in Marokko Spanien wünſcht Verhandlungen mit Abd⸗el⸗Kerim London, 18. Sept.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der Marokko⸗Krieg ſcheint eine neue Wendung zu nehmen, Wie der„Times“ aus Tanger mitgeteilt wird, verſucht die ſpa⸗ niſche Regierung Verhandlungen mit Abd⸗el⸗Kerim zu eröffnen, um ſich friedlich mit den Riffleuten zu einigen un die Intereſſenſphäre zu beſtimmen. Der ſpaniſche Vorſchlag werde dem vom Juni 1923 ſehr ähnlich ſein. Außerdem iſt Spanien be⸗ reit, einen großen Teil ſeiner Zone aufzugeben, ferner will Spanien Abd⸗el⸗Kerim weitgehende wirtſchaftliche und adminiſtrative Unab⸗ hängigkeit für einen großen Teil der Riff⸗ und der Jabala⸗Stämme gewähren, die außerhalb der intereſſierten ſpaniſchen Zone liegen. Spanien verlangt dafür die Anerkennung des Sultans und ſeines Kalifen in Tetuan und das ſpaniſche Protektorat, verzichtet aber auf aktive Interventionen außerhalb der beſetzten Zone, Ferner will Spanien den Mächten mitteilen, daß es auf Verttahs⸗ rechte betreffend die aufgegebenen Gebiete nicht verzichte. Hiermit gibt ſich aber Abd⸗el⸗Kerim nicht zufrieden. Er wird auf die gänzliche Aufgabe des ſpaniſchen Protek torats und den Rückzug der ſpaniſchen Beſatzungen auf die letzten Beſitzungen von Centa, in Melilla und Alhucema⸗ mit einem kleinen Hintergrunde beſtehen. Der Reſt der ſpaniſchen Be⸗ ſitungen ſoll unter eine von Spanien und anderen Mächten anzil erkennende Monarchie geſtellt werden. Raiſuli ſoll beſtraft und die ſpaniſchen Gefangenen ſollen ausgelöſt werden. Die Verhand: lungen ſollen in einer Höhle außerhalb von Tetuan, die mit dem Lager Abd⸗el⸗Kerims viele Kilometer entfernt telephoniſch verbun⸗ den iſt, geführt werden. Hier erregt die neue Wendung der Verhältniſſe in Marokko großes Intereſſe und einige Beſorgnis. Die„Times“ heben hervor, daß das geſamte Ausland an dem Ausgang der Verhand⸗ lungen intereſſiert iſt. Frankreich werde unter dieſen Bedingungen unter den Verbern im ſüdlichen Gebiet ſein Protektorat in Marokko berührt ſehen. Ferner müßten alle Seenationen un? nicht zuletzt England Verwicklungen in der ſpaniſchen Zone infolge des Eingangs zum Mittelmeer befürchten. Die Neuregelung der Fernſprechgebühren verlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner Bürd.) Wis wir hören, wird dem Verwaltungsrat der Reichspoſt dieſer Tage eine Vorlage des Reichspoſtminiſteriums über die angekündig Neuregelung der Fernſprechgebühren zugehen. Vorlage ſieht vor, daß anſtelle der Ortsgeſprächgebühr von 15 fg⸗ künftighin für die erſten 100 Geſpräche 15 Pfg., bis 200 Geſpräch 14., bis 300 13, bis 400 12, bis 500 11 und über 500 bis 100 10 Pfennig angerechnet wird. Die neue Vorlage bietet alſo nur für den Vielſprecher gewiſſe Vorteile. Außerdem treten Ermäßigungen für Ferngeſpräche bei großen Entfernungen ein und zwar 4 ſolchen von.—300 Kilometer wird in Zukunft ſtatt 2,15 M. 240, erhoben, bei—400 ſtatt 2,70 2,40., bei—500 ſtatt 3,15 2% Mark, bei—600 ſtatt 3,60 3., bei—700 ſtatt 4 M. 3,30 M. bei—800 ſtatt 4,50 3,70 Mark. 1 Eine Ermäßigung der Telegrammgebühren finde nicht ſtatt, dagegen iſt die Einführung von Brieftele grammen mit einer Wortgebühr von 10 Pfennigen vorgeſehen Bei ausländiſchen Telegrammen ſoll der Goldfranken ſtatt 85 90 mit 85 Pfennigen berechnet werden. Letzte Meldungen Heute keine Sitzung in Genf Genf. 18. Sept. Die auf heute angeſetzte Vollverſammlung 1 verſchoben worden. Sie wird morgen oder Samslag ſtattfinde Die Erdbebenkakaſtrophe in Erzerum !j Berlin, 17. Sept.(Von unſerem Berliner. Büro)) 55 B. Z. wird aus Paris gedrahtet: Aus Konſtantinopel benteh Havas, daß nach den letzten Nachrichten aus Er zerum das beben, das dort am 13. September ſtattgefunden hat, Kataſtrophe gleichkommt. 102 Ortſchaften ſeien ver worden, Hunderte von Menſchenopfern ſeien zu beklagen. Gegen die franzöſiſche Kirchen ⸗ und Schulpolilik in Elſaß⸗Lothringen 5 Bei der Eröffnung des Generalrats vom Unterelſaß griff und Abg. Oberkirch in einer energiſchen Rede die Religion ſhmen Schulpolitik der Regierung an. Vor der Eröffnungsſitzung 115 Par⸗ die Mitglieder der katholiſchen Partei ſowie der demokratiſche! Fan, teil, letztere in der Hauptſache Proteſtanten, eine Tagesordnung ung die ebenfalls gegen die Schul⸗ und Kirchenpolitik der Regie proteſtiert. iſt Der einer nichtet 5 1 7 en Berlin, 18. Sept. Während der Generalprobe für„cne de ſtürzte geſtern abend im Zirkus Buſch eine Poſtkulſche v Plalt⸗ oberen Bühne auf die darunter befindliche, ſeche Meter diefachlliche form. Der Wagen begrub drei Perſonen unter ſich, die beträ Verletzungen erlitten. 1. ei Paris, 18. Sept. Havas berichtet aus Konſtantinopaßer ein Depeſche aus Erzerum kündige an, daß am 13 Septee Die heftiges Erdbeben viele Dörfer ernſtlich beſchädigt Nachrichen ine Pevölerung liege ouf den Feldern. Nach den letzlen Nan Opfer handelt es ſich um eine Kataſtrophe, der 100 Dörfer zu Sach⸗ gefallen iſt. Man zähle Hunderte von Menſchenopfern. ſchaden iſt bedeutend. I5 Dai „ Deutſch-engliſche Wirtſchaftsverhandlungen. Wie die, ſchen Mail“ berichtet, ſollen in der nächſten Woche in 25 eines Deutſchland und England Verhandlungen zum Handelsvertrages beginnen. * Der Aufſtand in Georagien. Nach den letzten aus Georgien haben die aufſtändigen Georgier enne Niederlage erlitten. Die Spwjettruppen haben 15 S ͤ ͤ 0b00 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Ar. 434 Hamburger Ein hieſiger Mitarbeiter, der Mitte September in Hamburg weilte, gibt uns von den Eindrücken, die er in ſeiner Vakerſtadt empfing, die nachſtehende Schilderung. Als wir uns Hamburg nöherten, waren wir unſerer drei: Ein Acchaffenburger, ein Hamburger und ein Mannheimer. Der letztere bin ich. Es war morgens etwas vor acht Uhr. Die Sonne, herr⸗ lich aufgegangen, war mit dem leicht die Landſchaft bedeckenden Nebel ſchnell fertig geworden. Nach all dem Regenwetter des Sü⸗ dens ſtand mir im rauhen Norden ein Sonnentag bevor. Das war ein erwärmender und belebender Auftakt. Und nun mußte gleich Harburg, die preußiſche Vorſtadt der Hanſa, erſcheinen. Der Aſchaffenburger meinte, Harburg müſſe doch wohl eine reizende Villenſtadt ſein.„Ganz im Gegenteil“, erläuterte ihm der Hamburger, „Harburg iſt nur Induſtrie und ſo ſchwarz wie die Nacht!“ Der Aſchaffenburger ſchmunzelte und zweifelte, ſagte aber nichts. Dann kam Harburg. Als wir an den ſchwarzen Gummi⸗ und Metallwerken vorbei den Harburger Elbbrücken zurollten, meinte er, er hätte ſich Harburg ſchöner vorgeſtellt.„Wiſſen Sie“, ſagte er,„ich kenn eine Dame, comme il faut, die iſt aus Harburg, und ich frage mich nun, wie aus ſolchem Dreckneſt ſoviel Liebreiz kommen kann“.„Ha“, lagte der Mannheimer,„hier iſt eine Stätte, in der ſich von jeher die Konträren berühren“. Und nun ſchauten wir zum Fenſter hin⸗ aus. Da wurde gebaut. Große Schilder verkündeten: Grün und Bilfinger, Mannheim. Als wir die Hamburger Elbbrücken, 0 die über die Nordelbe führen, durcheilt hatten, ſahen wir eine Reihe Güterwagen, deren Decken die Aufſchrift trugen: Heinrich Lanz, Mannheim. Ddas war mein erſter Gruß, aber nur zum Uebergang; denn jetzt kam Hamburg mit ſeinem Leben und Treiben zu Waſſer und zu Lande. Eeinige Menſchen, die viel auf der Erde geſehen haben, ſagten mir, Hamburg ſei die ſchönſte Stadt Deutſchlands und ſuche ſeinesgleichen weit über Deutſchlands Grenze hinaus. Ich ann das nicht beurteilen; denn ich hänge mit jeder Faſer meines ſens an ihm, meinem Heimatboden. Aber ich glaube, daß man⸗ cher Fremde, der hierher kommt, nur die rauhe Schale der Hanſa⸗ ſtadt erſchaut und die Seele nicht zu erfaſſen vermag. Die Schale . aus dem üblichen Fremdenbetrieb, der zur Fremdeninduſtrie bert iſt, zu einer Mannigfaltigkeit von Angebot und Nachfrage, r ſeltſame Gegenſätze ſchafft. Der Fremde kann hier ſehr viel Geld los werden, ohne mehr zu ſehen als den Hauplbahnhof und die angrenzenden Häuſer, und er kann mit wenig Geld wochenlang die Schönheiten der Seeſtadt, die 100 Kilometer vom Meere entfernt, lliegt, auskoſten. Ich habe noch einen Reiſeführer für Hamburg in der Hand gehabt und weiß daher nicht, wo ich mit meinem Bericht beginnen ſoll. Ich will mich mal nach Ihnen richten. Sie werden mich wohl zuerſt fragen, wie die Verkehrsverhältniſſe ind. Zuerſt zog ich mal zu Fuß los. Da machte ich die Beobach⸗ tung, die allerorts ein Dilemma iſt. Ddie mit Aſphalt ge⸗ pflaſterten Straßen halten dem Verkehr der ſchweren Laſt⸗ agutos nicht ſtand. In allen größeren Straßenzügen, die eben liegen und mit Aſphalt verſehen ſind, wurde geflickt. Die Straßen und ge des hügeligen Teiles der Stadt, die mit Teergußpflaſter ver⸗ n ſind, leiden weniger darunter. Vielleicht iſt dieſes ſehr teure flaſter das billigſte, wenngleich es für die Autos ſe t ein Reiken⸗ keſſer ſein wird. Hier gibt es noch merkwürdig viele Pferde⸗ eſpanne und zwar an Perſonen⸗ und Laſtfuhrwerken. Und as für Pferde! Da lacht einem das Herz im Leibe. Der Rieſenverkehr von Autos und Droſchken, Laſtwagen und aͤndkarren, wird noch belaſtet durch die Reklame und den Han⸗ el. In Reklame iſt hier Hochbetrieb. Dort fährt ein ute, das als Karoſſerie einen Stiefel Hetgz Daneben fahren drei Möbelwagen, die zum Beſuche des Zirkus Buſch einladen, und intendrein zeigen 8 Handkarren, die rieſige dachförmige Plakat⸗ tafeln tragen, einen Ringkampf im Zoo an. Und wer will die Makatträger alle zählen, die alles empfehlen, was es in Hamburg gibt, vom Mittageſſen bis zum Kabarett, vom Kino bis zur Drei⸗ ark⸗Fahrt nach Cuxhaven. Und der Handel! Ja, hier gibt es traßenhandel im wahrſten Sinne des Wortes. An allen Straßenkreuzungen ſteht ein Schutzmann und regelt den Verkehr. An manchen Plätzen haben zwei, drei und vier Schutzleute damit alle Hände voll zu tun. Und ſeelenruhig ſtehen da auf den Haupt⸗ ſtraßen und ihren Ecken Hunderte von großen und kleinen Hand⸗ und Pferbewagen und verkaufen Obſt, Schokolade, Tabakerzeugniſſe, ummiabſätze, Anſichtskarten und vieles mehr. Dazwiſchen ſtehen liegende Händler“ mit ihrem Bauchkaſten und verkaufen allen möglichen Nepp. Einer liefert für rund eine Mark ein Feuerzeug t zwei Erſatzſteinen und zwei Paar echt badiſche Stiefel⸗ nder. Das ſoll mal einer nachmachen. Dieſe Händler werden, ſofern ſie ihre Verechtigungskarte vorweiſen, von der Polizei an allen erdenklichen Plätzen geduldet. 5 Und zwiſchen all dieſem Verkehr mit den Hunderttauſenden Menſchen fährt die Straßenbahn in breiten Straßen und engen Gaſſen. Da bedarf es nicht nur einer geſchickten Verkehrs⸗ beltdei, ſondern auch eines Diſziplin haltenden Pu⸗ likums bei Fußgängern und Wagenlenkern. Dieſe izip⸗ Wenn wir den Weg ſehn, d das Verſtändlich uns, notwendig und wir kragens. erſtändlich uns Wäilhelm von Scholz. Bayreuth und Oberammergau Von Hans Vaihinger Zu dem Thema„Bayreuth und Oberammergau“ erareift der Neſtor der deutſchen Philoſophen, Ge⸗ heimrat Profeſſor Dr. Vaihinger, der Schöpfer der Philoſophie Als⸗Ob und der Begründer der Kantgeſellſchaft, im folgenden das Wort. Deutſchland hat zwei Stätten der Kunſt, um die uns die aanze Welt A 325 iſt Grund genuag für die Deutſchen, ſich unter⸗ zinarder recht aründlich über dieſe beiden Stätten zu ſtreiten und leurch dieſen Streit deren Wirkung und Bedeutung in Frage zu ſtel⸗ Sb. Dazu kommt. daß bei beiden inneren Schwieriakeiten, innere 1 kreitiakeiten, obwalten, die den ferneren Beſtand dieſer beiden Kul⸗ urzentren gefährden. Dieſe beiden Zentren höchſter künſtleriſcher zultur müſſen aber für Deutſchland erhalten bleiben. Würde etnes eſer beiden Zentren oder würden gar beide zerſtört, ſo wäre das ein Aeermeflicher Verluſt für Deutſchland. ja ſogar für die ganze Welt. r deutſchen Kunſt würden geradezu ihre beiden Augen ausgeſto⸗ 5 wenn dieſe berrlich ſtrahlenden Zentren vernichtet würden: Wir glarden durch einen ſolchen Vorluſt unſäglich verarmen. ſogar mehr, durch den Verluſt zweier Provinzen. Es gibt viele Deutſche lel⸗ ker zu viele, die das nicht wiſſen, während den Wiſſenden, dem Füh⸗ en das Herz vor Anaſt um dieſe beiden herrlichen Kulturorte Sprechen wir zuerſt von der älteren Stätte, von Oberammer⸗ dau. Seit 1871, als ich das„Spiel“ zum erſten Male ſah, bin ich mmer und immer wieder für dieſe ganz eigenartige Erſcheinung ein⸗ detreten und noch 1921 habe ich in dem von Fr. Lienhard heraus⸗ datebenen„Türmer“ einen kleinen Eſſay darüber veröffentlicht Man ſich in Deutſchland vielfach den Geſchmack für Oberammergau . die Freude an demſelben dadurch verderben laſſen. daß viele usländer die beſten Plätze innehatten. Das iſt aber nur die Kehr⸗ leite davon, daß man eben im Ausland beſſer und früber als del hus ſelbſt die einzigartige Bedeutung des Paſſionsſpieles erkannt t. dem bei uns beſonders noch viele Proteſtanten mit einer ge⸗ dezu erſtaunlichen Verſtändnisloſiakeit gegenüberſtehen. Das Paſ⸗ sſpiel in Oberammeraau ſteht über allen konfeſſionellen Gegen⸗ en, ja, es ſteht ſogar über allen Streitigkeiten um die Religion— enn es iſt richtig zu beurteilen und wahrhaft zu genießen. einzig Wallein vom rein künſtleriſchen Standpunkt aus. Fahre hin, und eße das Paſſionsſpiel, ſo wie Du ein Blatt von Dürer, ein Ge⸗ 0 Eindrücke lin iſt vorhanden. Ohne nervöſes Springen und Jagen können die breiten und ſchmaten Straßen übderquert werden, und zwar geſchieht dies an den Straßenecken, den Brennpunkten des Verkehrs, leichter als in der Mitte zwiſchen dieſen Ecken. Alles gehorcht dem Schutzmann, auch Fußgänger und Straßen⸗ bahn. Und wenn der Schutzmann gerade mal nach rückwärts nicht ſehen kann, dann melden ſich Wagen, Auto und Straßenbahn durch Peiſſchenknall, Sirene und Glockenſignal. Die Antwort wird ihnen mit der weißbehandſchuhten Rechten oder dem Fähnlein. Die breiteſte Verkehrsſtraße iſt wohl noch immer der am Alſter⸗ baſſin gelegene„Jungfernſtieg“. Hier haben inmitten des Fahrweges(an„Rettungsinſeln“) Autos und Droſchben ihren Stand⸗ platz. Die dem Alſterbaſſin zu gelegene Straßenſeite iſt Promenade⸗ weg. Hier liegt der Alſterpavillon, ein Kaffee größten Stiles, in dem mich der Kellner Nr. 86 bediente. Doch ſah ich bei einem allerdings beſchwerlichen Rundgang Kellner mit höheren Nummern. Dabei werden Kuchen, Schokolade, Zigarren und Anſichtskarten durch nichtnumerierte dienſtbare Geiſter angeboten. Hier koſtet die Taſſe Kaffee mit Trinkgeldablöſung 45 Pfennige und die Portion Mokka M..20. Die Ausſichten auf die Alſter und auf den Promenadenweg ſind gratis. Hier blüht der Flirt auf polizeilich zugelaſſenen und verbotenen Wegen. *** Dieſen Bericht verdanken Sie dem Wetter. Ich ſchrieb Ihnen ſchon, daß ich bei ſonnenſtrahlendem Himmel hier eintraf. Samstag, Sonatag und Montag hielt dies Wetter an. Am Montag nachmittag klärte ſich plötzlich das Firmament dick auf, und bald ſchüttete es in Strömen, ſo daß ein Nachbarhotel aus ſeiner Wirts⸗ ſtube das Waſſer auf die Straße ſchöpfte. Am Diensdag hatte ich Glück. Während ich wanderte und auf der Elbe fuhr, hielt ſich das Wetter. Nur am Abend überfiel es mich ſo ſehr, daß meine Vein⸗ kleider wie aus dem Waſſer gezogen waren. Heute früh war mun⸗ derſchöner Sonnenſchein. Ich beſorgte mir durch die Geſchäftsſtelle der D. V. P. eine Karbe für die Tagung des Staatspar⸗ laments und beſtieg die Hochbahn, um zuerſt unterirdiſch, dann überirdiſch dem Stadtpark zuzueilen. Zehn Stationen mußte ich mit 15 Pfennigen berappen. Hell ſchien die Sonne noch beim vierten Kllometer in den Wagen. Beim 5. Kilometer war ſie weg, beim ſechſten ſchüttete es, was es konnte. Daan fuhr ich zurück und ſitze hier im Trocknen, während draußen Petrus die Leute veräppelt. Wenn ſie meinen, es regnet, dann ſcheint die Sonne: und wenn ſie ſagen„Gott ſei Dank, die Sonne ſcheint jal“ dann klärt ſichs dick auf und wird feucht. Mittlerweile erzeuge ich Tabakswolken, um zwei Vielrednerinnen aus dem Schreibzimmer ins Leſezimmer zu verbannen und befeuchte mich ron innen mit ſaurem Moſel. Originalabzug 1½ Liter M..25. Vor einigen Tagen triebs mich mal in der Frühe zum Zen⸗ tralmarkt. Er findet in der Gegend ſtatt, in der in meiner Jugend der Meßplatz mit vielen kleinen alten Häuſern ſich befand Das iſt alles verſchwundibus. Jetzt befinden ſich dort dre große Markthallen mit drei großen Marktplätzen. Hierhen laufen per Achſe und Kahn alle für Hamburg beſtimmten Lebens. mittel, ſoweit ſie aus friſchen Naturprodukten beſtehen, alſo Kar⸗ koffein, Kräuter aller Arten und Obſt. Mir gingen beinahe die Augen über. Was waren das für Berge von Weißkraut und No kraut und Körbe mit Kartoffeln und Obſt. Da auch Leute dort waren, die emſig zuſchauten, wie andere ſich abſchleppten, ſo lief die Unterhaltung bald von Stapel. Hier auf dieſem Großmarkt kaufen nur Händler, entweder in irgend einem Stadtteil ein Laden⸗ geſchäft beſitzen oder ihre Ware als Straßenhändler vertreiben. Klsinere Märkte für Hausfrauen finden nicht ſtatt. Feſte Kunden erhalten ihren Bedarf franko Wohnung. Auch die Milch wird wieder frei Haus geliefert. wirtſchaſtliches und Soziales Brolpreis— und Nachtbackverbot Der Badiſche Bäcker⸗Innungsverband ſchreibt uns: In den Tageszeitungen vom 11. September 1924 ⸗befand ſich eine Abhandrung, die ſich mit der Brotpreisfrage befaßt. Sie er⸗ weckte den Eindruck, als wenn ſie eine ofſitzielle Preſſeverlautbarung des Ernährungsminiſteriums wäre. Wie durch eine perſönliche Rückſprache von Vertretern der Väcker⸗Organiſation mit dem Er⸗ nährungsminiſterium feſtgeſtellt wurde handelt es ſich nur um ein internes Rundſchreiben an die nachgeordneten Dienſtſtellen, das be⸗ reits am 13. Auguſt 1924 cbgegangen, die Preisverhältn'ſſe von An⸗ fang Auguſt behandelte und cun Tage der Veröffentlichung gänz⸗ lich überholt war. Daes Ernährungsminiſterium ſteht dieſer Veröffentlichung angeblich ganz fern. Das Bäckergewerbe verwahrt ſich entſchieden gegen dieſe Art der öffentlichen Diskreditierung. Es verlangt eine Unterſuchung darüber, von wem und aus welchen Gründen die Veröffentlichung erſt nach vier Wochen veranlaßt wor⸗ den iſt und erwartet eine Perichtigung von gleicher Stelle aus. Un⸗ erhört wäre es, wenn es ſich nur mal wieder um eine alte Aktben⸗ ſchimmelreiterei handeln würde. Jedenfalls kann das Bäckergewerbe lichung des Rundſchreibens haben ſich bereits inſofern lebhaft be⸗ merkbar gemacht, als durch die Verhetzung der Bevölkerung den Bäckermeiſtern unter Vezugnahme auf den Inhalt des Rundſchrei⸗ bens Vorhaltungen gemacht und Unannehmlichkeaten bereitet wer⸗ den. Die am Schluſſe des Artikels angedrehten Maßnahmen ſind E. berterlich zu bezeichnen. Es iſt ein jonder⸗ das deutſche Bäckergewerbe, die Bäckergehilfenſchaft eingeſchloſſen. billigung des Brotes führen ſoll, ein kultureller Rückſchritt, für den das eutſche Väckergewerbe, die Bäckergehilfenſchaft eingeſchloſſen, kein Verſtändnis hat und nicht ſo ohne weiteres hingenommen wer⸗ den dürfte. Wir hätten gemeint, daß es guch dem Herrn Reichs⸗ ernährungsminiſter bekannt ſein müßte, daß die Nachtbäckerei einen günſtigen Einfluß auf die Preisgeſtaltung des Brotes nicht haben kann und was die Errichtung von Großbetrieben anbelangt, ſo ſcheint auch hier der Herr Miniſter nicht recht unter⸗ richtet zu ſein, denn gerade durch die Förderung der Herſtellung des Brotes in Großbetrieben wird die Ernährung gefährdet und nicht geſichert. Im übrigen ſei auch hier auf den§ 154 der Reichsver⸗ faſſung hingewieſen, worin dem Handwerk und Gewerbe Schutz vor Aufſaugung zugeſagt iſt. Das Bäckergewerbe weiß ſehr wohl, was es der Bevölkerung ſchuldig iſt, es hat aber auch ſeine Exiſtenzbe⸗ rechtigung gerade ſo gut wie jeder andere Gewerbezweig. Wenn die Rohmaterialien teurer werden, wird auch das Endprodukt teurer, das iſt eine Tatſache, die überall zugeſtanden wird, nur beim Bäcker und evt. beim Metzger nicht. Unterbinde man doch das Stei⸗ gen der Getreide⸗ bezw. Mehlpreiſe, dann iſt auch jede Brolpreis⸗ erhöhung ausgeſchloſſen Die geringen Brotpreisaufſchläge, die bis⸗ her erfolgt ſind, bleiben noch hinter den erheblich geſteigerten Mehl⸗ preiſen zurück ſodaß von einer ungerechtfertigten Erhöhung unde⸗ dingt keine Rede ſein kann. Jedenfalls übernimmt das Bäckerge⸗ werbe dem Publikum und den Vehörden gegenüber die Verantwor⸗ tung für die erfolgten und etwa noch konmmend. Zur Zeit des Rundſchreibens am 13. Auguſt, war übrigens in Baden noch nirgends ein Aufſchlag erfolgt. 2 4 2 Städtiſche Nachrichten * Aenderungen im Zugverkehr mit Holland. Hierzu teilt uns die Niederländiſche Handelskammer für Deutſchland zu Frankfurt a. Main mit: Mit Wirkung vom 13. September treten in der An⸗ kunftszeit des D. 164 Baſel—Holland in Mannheim folgende Ver⸗ änderungen ein: Die Ankunftszeit in Mannheim wird von 6,29 auf 6,17 Uhr abend verlegt. Der Gegenzug D. 163 verläßt Mann⸗ heim ſtatt wie ſeither 11,46 erſt 11,58 Uhr vormittags. * Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt geſtern abend ein 24 Jahre alter verheirateter Möbelpacker, der in den L⸗Quadraten in angetrunkenem Zuſtande wegen fortaeſetzter Mißhandlung ſeiner Ehefrau vorläufig feſtgenommen werden mußte. In den Notarreſt verbracht, hat er ſich bald nach ſeiner Einlieferung unter Zuhilfe⸗ nahme ſeines Hemdes am Heizungskörper erhängt. * Leichenländung. Dienstag abend wurde die Leiche des am 9. September beim Spielen am Neckar oberhalb der Kammerſchleuſe ertrunkenen 7 Jahre alten Schülers Hermann Schröder aus der Stockhornſtraße in der Nähe der Unfallſtelle geländet und auf den Friedhof überführt. * Taſchendiebſtahl. Am 13. September wurde auf dem Markt⸗ platz eine braunlederne Brieftaſche mit 42 Mark Inhalt und einem arünen Perſonalausweis auf den Namen Joſef Baumer entwendet. Marktbericht Das herrliche Wetter gab dem heutigen Markt das Gepräge. Die bunten Sonnenſchirme und die luſtigen Markttoiletten der Damen: ein Spätſommermarkt. Im übrigen ein ungewöhnlich großer Verkehr. Vor allem in Obſt, das in Trauben, Zwetſchgen, Aepfeln und Birnen ſehr begehrt wurde. Neue Kartoffeln waren in Maſſen angefahren. Bemerkt ſei ein leiſes Sinken des Preiſes (von 5,5 auf 4,5). Auch in allen Gemüſeſorten wurden reichliche Umſätze getätigt. Eier, Butter und Käſe überwogen bei weitem die Nachfrage. Gut beſchickt war heute auch lebendes und ge⸗ ſchlachtetes Geflügel, doch ließ der Umſatz zu wünſchen übrig. Leb⸗ hafter Verkehr herrſchte an den Fiſchbottichen. Waren auch See⸗ fiſche nur ſchwach vertreten, ſo erreichte das Angebot an Fluß⸗ fiſchen eine ſeit langem nicht mehr geſehene Stärke. Wie ſchon bemerkt, war die Nachfrage verhältnismäßig gut. Die Preislage blieb behauptet. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amr⸗ lich notierten Preiſe— und zwar in Goldpfennigen für das Pfd., — wie folgt mit: Kartoffeln, neue,.—5, Spinat 35—40, Merrettich 20—100, Weißkraut—8, Rotkraut 10—12, Kohlrabi—15, Wirſing 10 bis 15, Kopfſalat—15, Endivienſalat—1 Mangold—10, Gelbrüben—10, Rotrüben 10, Karotten d. B. 8, Gurken, große, —50, Einmachgurken 200—300, Zwiebeln 15, Grüne Bohnen 35 1 d Mge bis 40, Tomaten 12—15, Eier 12—20, Süßrahmbutter 220—240, Landbutter 200—220, Aepfel 10—20, Birnen 10—25, Pfirſich 10 bis 25, Zwetſchgen 18—22, Trauben 25—40, Orangen 15, Zitronen —10, Pfifferlinge 25—30, Kabliau 45—50, Karpfen 130—180, Hecht 180, Vackfiſch 50—60, Aale 160—180, Hahn, lebend, 100 bis 400, geſchlachtet 150—500, Huhn, lebend, 150—500, geſchlachtet 200—500, Gans, lebend, 400—600, geſchlachtet 600—1200, Enten, lebend, 200—350, geſchlachtet 400—600, Tauben, d.., lebend, — 9 a eine Klärung verlangen, denn die Folgen der ſpäten Veröfſent⸗ 180—200, d. St. geſchlachtet 80—120 Pfennig. mälde van Raphgel, eine Plaſtik von Michelangelo, ein Oratorium von Händel, ein Stück von Bach genießt: dann erſt gewinnſt Du den richtigen Standpunkt und dann erſt weiſt Du, was Du an Ober⸗ ammergau haſt. Alle Nachahmungen ſind ſchwache Abdrücke eines unveraleichlichen Originals. Dies Oriaginal wird aber nur dann ſeine Kraft, ſeinen Zauber, bewahren, wenn das Spiel, wie es die Tradt⸗ tion vorſchreibt, nur alle zehn Jahre aufgeführt wird, und es nicht aus dem Orte hinaus verpflanzt wird, in welchem es ſeit Jahrhun⸗ derten wurzelt. Allerlei goldene Lockungen und glänzende Ehrungen haben einen Teil der Oberammergauer verführt, jene Gebote, wenn auch nicht direkt zu übertreten, ſo doch zu umgehen oder die Ueber⸗ tretung vorzubereiten. So ſind Spaltungen und Streitiakeiten ent⸗ ſtanden, die dem Anſehen des Spieles geſchadet haben, die aber doch wohl noch überwunden werden können. Vor allem aber muß dem deutſchen Volke(ja, zum Teile ſogar dem Bayeriſchen Stamme) klar und immer klarer werden, daß und warum Oberammerqau einer der ſchönſten Juwele der deutſchen Kunſt iſt, und daß die Pflege und Erhaltung dieſes Spiels eines der wichtiagſten deutſchen Intereſſen ſein muß. nicht bloß aus rein künſtleriſchen Gründen, ſondern. wie ehen aus dem Bisherigen ſich ſchon ergibt, aus nationalen Gründen. Ein ſo wichtiges Eigentum zu ſchätzen und zu ſchützen, iſt erſte Bür⸗ gerpflicht. Kein anderes Volk beſitzt Derartiges. Echter, alter deut⸗ ſcher Geiſt ſchuf dies. Der deutſche Geiſt der Gegenwart muß es feſthalten und bewahren für alle Zeiten, wenn er ſich ſelbſt richtig verſteht. Während Oberammeraau eine Schöpfung des uralten bayeriſchen Stammes iſt, iſt Bayreuth eals Kunſtſtätte durch eine Verbindung des fränkiſchen und des ſächſiſchen Stammes entſtanden: denn der Ort. der Träger dieſes eigenartigen Milieus, liegt in Franken, aber der Geiſt, der Bayreuths Eigenart beſtimmt hat, Richard Wagner, iſt ein Sachſe. Auch Bayreuth, das der Mittelpunkt oder beſſer ge⸗ ſaat, der Ausganaspunkt für das deutſche Muſikdrama geworden iſt, iſt etwas ſpezifiſch Deutſches. was nur im antiken Hellas bis zu einem gewiſſen Grade ein Vorbild hat. Aber während in Ober⸗ ammeraau die Gefahr vorlieat, daß es dem nationalen Geiſt durch eine Mehrzahl internationaler Beſucher(die allerdinas teilweiſe ein arößeres Verſtändnis für die Sache haben als manche Deutſche) ent⸗ fremdet wird, liegt die umgekehrte Gefahr in Bayreuth vor: hier droht ein Schein nationaliſtiſcher Ueberſpannuna die internationale Bedeutung dieſer Kunſtſtätte zu paraliſieren. Schon zur Zeit von Richard Waaner ſelbſt traten bei einzelnen ſeiner deutſchen Ver⸗ ehrer derartige nationaliſtiſche Iſolierunasbeſtrebungen hervor, die (neben anderem, was ihm nicht geſiel) den Wagnerſchwärmer Fried⸗ rich Nietzſche zu einem Wagnergeaner machten. Nietzſche nannte ſich mit einem Ausdruck von Goethe einen„auten Europäer“: einem ſol⸗ chen intereuroräiſchen, ja übereurovöiſchem Geiſte, mußte ſene Kon⸗ zentration deer Banreuther Feſtſpiele auf einen erkluſiven, rein 1 10„ 855 1 N 4 deutſchen, anti⸗internationalen Standpunkt zuwider ſein. Sollten ſolche Iſolierunasverſuche noch jetzt in Bayreuth ſich geltend machen? Wäre das wirklich im echten Sinne Richard Waaners, oder gar von Koſima Waaner, die doch ungariſches und franzöſiſches Blut in ſich vereinigt? Mancher, der ſich für einen wahren Patrioten hält, wird wohl antworten: Ja, jetzt gerade, ſeit dem Frieden von Verſailies, wollen wir uns ganz auf uns ſelbſt konzentrieren, jetzt wollen wir uns von den fremden Nationen, die uns überfallen und geknechtet haben, ganz iſolieren, uns ganz allein auf uns ſelbſt beſchränken. damit wir wieder aroß werden. Ein ſolcher Patriotismus kann viel⸗ leicht ehrenwert ſein, aber er iſt ungeheuer einſeitig und beſchränkt, denn durch ſolche Iſolierung machen wir uns nicht groß und ſtark, ſondern klein und ſchwach, und immer kleiner und ſchwächer. Wir müſſen nicht das wahrhaft Große, das wahrhaft Starke, was wir haben, unter den Scheffel ſtellen, ſondern wir müſſen vielmehr diezes Licht ſo auf einen Leuchter ſtellen. daß es die ganze Welt durchdrin⸗ gen kann. Zeigen wir alſo der Welt, was wir haben und was wir können, und was andere nicht haben. Und ſo etwas iſt Bayreuth. Um aber dauernd etwas bedeuten zu können, müßte Bayreuth ſich reformie⸗ ren. Wenn es ſich darauf beſchränkt, nur die Werke von Richard Waaner in muſteragültiger Weiſe aufzuführen, ſo wird es bald ſeine Rolle ausgeſpielt haben, weil überall in der Welt vorzügliche Auf⸗ führungen aller der unſterblichen Werke von Richard Waaner gebo⸗ ten werden, die freilich ſchon hie und da von dem urſprünglichen und echten Stile abweichen. Eben darum können wohl muſteragültige Aufführungen in Bayreuth ſelbſt immerhin noch eine gewiſſe Bedeu⸗ tung haben. Aber das genüat nicht. Immer, wenn— vielleicht in einem Turnus von 3 oder 5 Jahren— Aufführungen in Bayreuth ſtattfinden, ſollte auch, etwa auf Grund eines internationalen Preis⸗ ausſchreibens, ein neues Werk aufgeführt werden, das als Muſter⸗ leiſtung, als Meiſterwerk muſikdramatiſcher Kunſt ſich einführt. So etwas, ja, das würde dem alten Bayreuth einen neuen Zauber, eine neue Anziehunaskraft geben. Das liegt ſo ſehr im allgemeinen In⸗ tereſſe Deutſchlands und auch des deutſchen Einfluſſes in der Welt, daß das Reich die Mittel dazu hergeben ſollte. Das iſt Politik im aroßen Stile, ſo etwas könnte uns Ehre, Einfluß. Geltung und— Geld bringen. Aber dazu iſt natürlich Vorbedinaung, daß auch wie⸗ der der aroße Zua erwacht, der vor 50 Jahren Bayreuth zu dem ge⸗ macht hat, was es damals geworden iſt. Weimar, Bayreuth und Oberammergau— das ſind die drei aroßen Edelſteine Deutſchlands. Sie zu pflegen, ſie zu erhalten, ihren Glanz nicht verblaſſen zu laſſen— das iſt die höchſte nationale Pflicht der Deutſchen, wenn ſie ſich ſelbſt richtig verſtehen, wenn ſie daran denken. daß das deutſche Geiſtesleben in ſeinen höch⸗ ſten Entwicklunasſtadien zugleich immer eine Verwertung und Vor⸗ bereitung der beſten Eüte der Menſchheit entholten hat. 1 3 5 4. Seite. Nr. 434 Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 18. September 1924 Veranſtaltungen 5 Der Berliner Domchor nimmt unter den Kirchenchören Seutſchlands zweifellos den erſten Platz ein. Sein erſter Direktor war Felix Mendelsſohn. Dieſer, wie auch ſein ſpäterer Nachfolger, Albert Becker, beſcherten dem Domchor und damit der muſikaliſchen Welt herrliche Gaben durch ihre Pſalmen, Motetten und Sprüche. Der jetzige Direktor, Profeſſor Hugo Rüdel, bekannt auch durch ſeine Tätigkeit als Chorleiter der Bayreuther Wagner⸗Feſtſpiele, und der Berliner Staatsoper, hat es verſtanden, die künſtleriſchen Traditionen des Domchors weiter zu pflegen und denſelben auf eine bisher unerreichte Höhe zu führen. Der Chor wird hier am 4. Oktober im Nibelungenſaal ſingen. . — *Reinigt die Bürgerſteige! Werft keine Obſtreſte weg! Vom „Zentralverband deutſcher Kriegsbeſchädigter und Kriegshinter⸗ bliebener“ E. V.(Sitz Berlin NO. 18), Gau„Süd⸗Weſt“, Gau⸗ geſchäftsſtelle Frankfurt a. Main, Keplerſtraße 23, wird uns geſchrieben: Es iſt an der Zeit, auf dieſe eigentlich ſelbſtverſtänd⸗ liche Pflicht aufmerkſam zu machen. Die unreinen Bürgerſteige ſind eine Gefahr für große Teile der Bevölkerung. Namentlich die Tauſenden von Kriegsbeſchädigten leiden unter der Unvernunft ihrer Mitbürger, die Straßenſteige als Ablagerungs⸗ ſtätte für allen möglichen Unrat anzuſehen. Im Intereſſe der großen Maſſe der bedauernswerten Opfer des Krieges bitten wir um Sauberhaltung der Straßen und Bürgerſteige. * Polizeiliche Landungsforderung für Luftfahrzeuge. Auf Grund des Luftverkehrgeſetzes hat die Reichsregieruna nach Zuſtimmung des Reichsrats angeordnet: Um Luftfahrzeuge zum ſofortigen Lan⸗ den zu veranlaſſen, hat die Polizei folgende Zeichen zu geben: a) bei Tage: 3 mit etwa 10 Sekunden Zeitabſtand abgefeuerte Sianal⸗ ſchüſſe, die bei ihrer Exploſion eine ſchwarze oder gelbe Rauchwolke entwickeln: b) bei Nacht: 3 mit etwa 10 Sekunden Zeitabſtand av⸗ gefeuerte Signalſchüſſe. die bei ihrer Exploſion arüne Leuchtzeichen oder Sterne entwickeln. Alsbald nach Abaabe des Zeichens hat das Luftfahrzeuga auf eine Höhe von etwa 100 Meter herunterzugehen Die Landuna hat, wenn die Landungsaufforderung von einem Flua⸗ hafen ausgeht, auf dieſem, in allen anderen Fällen an der nächſten geeianeten Stelle zu erfolgen. Die Luftfahrzeuge dürfen nach erfola⸗ ter Zwiſchenlandung ihren Flua erſt fortſetzen, wenn hierzu die Er⸗ laubnis von der Polizei erteilt iſt. Die Polizei iſt berechtiat, den Weiterflua ſolchr Luftfahrzeuge, die der Aufforderung zum Landen nicht Folge leiſten. zwangsweiſe zu verhindern. Rommunale Chronit Die Hausbaupolitik der Sktadt Zürich Ein intereſſanter Beitrag zur Frage der Ueberwindung der Wohnungskriſe iſt die Hausbaupolitik der Stadt Zürich. Es iſi nötig, hierbei in der Geſchichte Zürichs ein wenig zurückzugreifen. Als ſich 1893 die Stammſtadt Zürich mit den um ſie herum ge⸗ legenen Anſiedlungen vereinte, wuchs die Bevölkerung von 28 00⁰0 auf 94000. Die Bedeutung der Stadt nahm zu, eine große An⸗ zahl neuer Häuſer wurde gebaut, und, wie es in derartigen Füllen ſtets geſchieht, die Spekulation bemächtigte ſich der Baugelände. Die notwendige Folge war eine ſtarke Kriſis in der Bau⸗ induſtrie, die 10 Jahre anhielt. 1910 gab es in Zürich nur 0,3 Proz. zu vermietender Wohnungen. Die Stadtverwaltung nahm die Frage der Ueberwindung der Wohnungskriſe ſofort in Angriff und gewährte namhafte Kredite, um die Bauluſt anzuregen. In der Folgezeit entſtanden im Schutze dieſer Politik neue Wohnungs⸗ kolonien. Die erſte wurde 1905—1908 gebaut. Sie umfaßt 25 Gebäude mit je 5 Stockwerken leinſchl. Erdgeſchoß und Dachſtuben), die aus 30 Wobnungen mit 2 Zimmern, 155 mit 3 und 40 mit vier Zimmern und Küche beſtehen. Alle Häuſer ſind mit Abwäſſerungs⸗ antggen, Gas und Waſſer verſehen. Eine andere Kolonie iſt be⸗ deutender und luxuriöſer. Sie wurde in 5 Etappen 1910—1920.ge⸗ baut. Es handelt ſich hier um 75 Häuſer mit 21 Wohnumgen von 2 Zunmern, 124 von 3 von 4 und 15 von 5 Zimmern.“ Alle Woh⸗ nungen haben Bad, Waſſer, Gas und elektriſches Licht. Die dritte Kolonje wurde 1918—1919 gebaut; ſie befindet ſich im bevöſtertſten Viertel der Stadt und beſteht aus 3 Häuſerblöcken mit 187 Wohnungen von 1 bis 4 Zimmern. Zu dieſer Kolonie ge⸗ hören 2 ausgedehnte Gärten ſowie ein Schwimmbaſſin. Eine wei⸗ tere Kolonie entſtand ebenfalls 1918 bis 19. Sie entſpricht der dritten und hat 90 Wohnungen zu je 2 Zimmern und 96 von 3 Zimmern und Küche. Die Bewahner der Häuſer haben ein ge⸗ meinſames Bad im Erdgeſchoß. Eine Kolonie aus dem Jahre 1919 bis 1920 hat 75 Wohnungen von 2 und 75 Wohnungen von 3 Zimmern mit Küche 1921 wurde eine Kolonie gebaut, der 9 Häuſer mit 4 und 5 Stockwerken angehören mit insgeſamt 72 Woh⸗ nungen. 9 davon haben 2 Zimmer, 51 3 und 12 4 Zimmer und Küche. Der Baderaum ſſt gemeinſam. Eine andere Kolonie aus derſeben Zeit iſt ſehr klein, man verfolgte bei ihrem Bau den Zweck, gewiſſe Bauſyſteme auszuprobieren. Die Kolonie hat nur 4 Häuſer, jedes iſt von einem kleinen Garten umgeben, der 200 qm Naumgehalt hat. 5 In allen genannten Kelonien bezahlen die Bewohner Mieten, die den Unterhaltungskoſten und der Amortiſation der Gebäude ent⸗ ſurechen. Für das zum Bau aeliehene Kapital werden 3,1 bis 3,9 Proz. Zinſen aczahlt. 2 Das Defizit bezahlt die Stadtverwaltung. die an den Kolonien beteiligt iſt. Die Fürſorge der Stadt, der Bevölkerung zu billigen und geſunden Wohnungen zu verhelfen, wird fortgeſetzt. * Wallſtadt, 17. Sept. Bei der geſtrigen Bürgermeiſter⸗ wahl wurde der ſeitherige Ratſchreiber Fritz Kölmel einſtimmig zum Ortsoberhaupt gewählt, ein Beweis für das Vertrauen, das ſich der Neugewählte während ſeiner achtjährigen Tätigkeit als Ratſchreiber in hieſiger Gemeinde erworben hat. Die Gemeinde glaubt in ihm einen urteilsfreien Führer in Gemeindeangelegen⸗ heiten zu beſitzen, der eine ſtetige Weiterentwicklung der Gemeinde Wallſtadt gewährleiſtet. ch. Neckarmühlbach, 17. September. Der Gemeinderat hat eine vorbildliche Tat geleiſtet. Er baute die neue Ge⸗ meindekelter aus und verſah ſie mit einem elektriſchen Motor, ſo daß jetzt die mühſame Arbeit des Durchdrehens des 15 vorbei iſt. Waſſerleitung und elektriſche Beleuchtung fehlen nicht. 5 * Ludwigshafen, 17. Sept. Die Zentrumsfraktion des Stadtrates richtet an das Bürgermeiſteramt folgende Anfrage: „In der öffentlichen Stadtratsſitzung in Frankenthal vom 12. ds. Mts. erklärte der 1. Bürgermeiſter Dr. Straßer nach Zeitungs⸗ berichten: Es muß öffentlich hier geſagt werden. daß das Vorgehen der Stadt Ludwigshafen in der Milchpreisfrage, die die Milchpreiſe in der ganzen Vorderpfalz in unverantwortlicher Weiſe in die Höhe treibt und unſerer ſchwer ringenden Bevölkerung den Preis des unentbehrlichen Lebensmitbels außerordentlich ver⸗ teuert. Was hat das Bürgermeiſteramt Ludwigshafen gegenüber der ſchweren Anklage der Preistreiberei zu ſeiner Rechtfertigung dazu zu ſagen? In gleichem Sinne hat auch die ſozialdemo⸗ kratiſche Fraktion des Stadtras eine Aufforderung an das Bürgermeiſteramt zur Entgegnung gerichtet. :: Haßloch, 17. September. In der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung ſtand u. a der Abbau der Quäkerſpei⸗ ſung auf der Tagesordnung. Die Zahl der Teilnehmer daran wurde von 450 auf 250 Schulkinder herabgeſetzt. Für 2 Tage jeder Woche muß die Gemeinde ſtatt 500 M. nun noch ein Mehr von 800 M. für 20 Wochen von November bis Oſtern leiſten. Der Vorſchlag wurde einſtimmig angenommen. :: Kaiſerslautern, 17. Sept. Die Stadt Kaiſerslautern, die mit einem Koſtenaufwand von 50 000.⸗M. für ihre ſtädtiſche Bühne eine moderne Beleuchtungsanlage und einen Rundhorizont ge⸗ ſchaffen hat, beſitzt auch in ihrer Stadtbibliothek mit Leſe⸗ halle ein wertvolles Volksbildungsinſtitut, deſſen Bücherei über 13 000 Bände umfaßt, zu denen noch 30 pfälziſche und deutſch Zeibungen und ebenſo viele Zeitſchriften hinzuzuzählen ſind. Tagungen Der Verband der Elektrizitätswerke am Mittelrhein, der etwa 75 Mitgliedswerke umfaßt, hielt dieſer Tage in Frei⸗ burg ſeine 54. Hauptverſammlung unter der Leitung ſeines Vorſitzenden, Direktor Fr. Schraeder⸗Mannheim, ab. An der Verſammlung nahmen nahezu alle Mitgliedswerke, ſowie einige Gäſte teil. Behandelt wurden vorwiegend Themata wirt⸗ ſchaftlicher Art, vor allem das gegenwärtig außerordentlich ſchwie⸗ rige Problem der richtigen Finanzgebahrung der Elektrizitätswerke mit anſchließenden ausgiebigen Erör⸗ terungen der verſchiedenen Elektrizitätstarife und der Belebung der Propagandatätigkeit. Hierzu ſprach in ausgegeichnetem, ausführlichem Vortrage der bekannte Sachverſtän⸗ dige Dr. Haas, Direktor der Kraftübertragungswerke Rheinfelden, der vor dem Kriege als Direktor der Bank für elektriſche Unter⸗ nehhmungen in Zürich tätig war. Weiterhin wurden techniſche Themata und Organiſationsfragen ſpeziell mit Bezug auf die er⸗ hößhte Sicherheit der Vetriebe behandelt. Am folgenden Tage fand eine Beſichtigung der großen Rheinkraftwerke bei Augſt⸗Wyhlen, Rheinfelden und, ſoweit es die Zeit einigen Teilnehmern geſtattete, auch der Luftſalpeterfabrik in Klein⸗Laufenburg ſtatt. Ferner hatten die Werke, gemeinſam mit der Regierung des Kan⸗ tons Baſel, zu einer Beſichtigung der Hafenanlagen und zu einer Dampferfahrt nach Rheinfelden eingeladen. Auf ſchweizeriſchem Boden ſchloß ſich eine kleine Begrüßungsfeier an, bei der der ſchweizeriſche Regierungsdezernent, Regierungsrat Dr. Aemmer, freundnachbarliche Grüße entbot. Die Feier, an der auch Vertreter deutſcher Behörden teilnahmen, trugen einen freund⸗ ſchaftlichen Charakter und gab der Veranſtaltung einen von den deutſchen Teilnehmern dankbarſt empfundenen Ausklang. Dem gab der Vorſitzende in herzlichen Worben, beſonders den Schweizern gegenüber, Ausdruck. 8 ERõ* 55 Die Tagung des Reichsverbands der deutſchen Waldbeſitzer fand in Villingen unter dem Vorſitz des Grafen von Aſcheburg. Falkenſtein in Anweſenheit⸗ von etwa 50 Vertretern des deutſchen Waldbeſitzes ſtatt. Verſchiedene wichtige Fragen für den Gemeinde⸗ und Privatwald wurden geregelt. Prof. Weber⸗Freiburg ſprach über aktuelle Waldſteuerfragen. Die Teilnehmer an der Tagung ANus dem Lande Weinheim, 17. Sept. Zu dem tragiſchen Ausgange der Italienreiſe des hieſigen Eiſenbahningenieurs Joſeph Jakob Eng⸗ lert iſt noch folgendes mitzuteilen: In Begleitung ſeines Wein⸗ heimer Freundes Wilhelm Brück hatte ſich Englert nach mehr⸗ tägigem Aufenthalt in Oberitalien, wo ſie Mailand und Genua be⸗ ſuchten, nach Rom begeben. Es herrſchte in ganz Italien eine ge⸗ radezu tropiſche Gluthitze. In Rom hatte es ſchon ſeit Monaten nicht mehr geregnet, ſo daß das Land von der Sonne geradezu ausgebrannt war. Englert wurde krank und hatte wiederholtes Er⸗ brechen. In einem Schwächeanfall ſtürzte er zu Boden und fiel auf den Hinterkopf. Die Verſuche Brücks, ſeinen erkrankten Freund in einem römiſchen Krankenhauſe unterzubringen, ſcheiterten daran, daß die Aufnahme überall abgelehnt wurde. Durch Vermittlung der deutſchen Botſchaft erfolgte ſchließlich die Aufnahme im deut⸗ ſchen evangeliſchen Diakoniſſenhauſe in Rom, wo der Kranke ſorg⸗ fältig gepflegt und ärztlich behandelt wurde. Wenige Tage darauf trat infolge Gehirnblutung der Tod ein. Eine Ueberführung der Leiche nach Deutſchland iſt vorläufig wegen der derzeitigen kropi⸗ ſchen Hitze nicht möglich. Seitens der Angehörigen wurde an die deutſche Botſchaft in Rom folgendes Telegramm geſandt: „Erſuchen Englert in einfacher Weiſe, wenn möglich auf deutſchem Friedhofe ſo beiſetzen zu laſſen, daß eine Überführung nach Deutſch⸗ land noch möglich iſt.“ In der hieſigen Zentrumspartet herrſcht über den frühen Tod ihres Führers Beſtürzung und tiefe Trauer. Aber auch in der übrigen Bevölkerung wird der Verluſt des all⸗ ſeits geſchätzten Mannes tief beklagt. Zotzenbach i.., 17. Sept. Gelegentlich einer Vereins⸗ verſammlung kam es hier zwiſchen einem Sohne des Bürgermeiſters Schäfer und dem Fabrikarbeiter Adam Krauth, Vorſtand eines freien Turnvereins, zu einem Streit, der ſich nachts auf der Straße fortſetzte. Im Laufe des Wortwechſels rief der junge Schäfer, der ſich von Krauth bedroht fühlte, ſeinen Bruder zu Hilfe. Letzterer, der 21jährige Michael Schäfer, eilte mit einem großen Holzſcheit herbei und ſchlug es dem Krauth dermaßen auf den Kopf, daß Krauth blutüberſtrömt zuſammenbrach. Der Schwer⸗ verletzte wurde in ſeine Behauſung überführt, wo er am folgenden Morgen an innerer Verblutung ſtarb. Er ſtammt aus Lampert⸗ heim und hinterläßt eine Witwe mit 3 Kindern. Der Täter wurde verhaftet und in das Amtsgerichtsgefängnis in Fürth i. O. ein⸗ geliefert. *Wiesloch, 16. Sept. Geſtern nachmittag fiel der Pfleger Gg. Stoll im Gewann Oeſinger vom Nußbaum. Er erlitt mehrere Rippenbrüche. * Bruchſal, 17. Sept. In der letzten Woche wurden aus der Bauhütte des Bildhauers Hugel, der gegenwärtig die Figuren für das Kriegerdenkmal ausarbeitet, ſämtliche wertvollen Werk⸗ zeuge geſtohlen. Als Dieb kann nur ein Spezialiſt in Frage kommen, da das geſtohlene Gut für einen alltäglichen Dieb wertlos iſt.— Durch unvorſichtiges Fahren auf der abſchüſſigen Unter⸗ grombacherſtraße verlor geſtern Fräulein Stork von Neuthard die Herrſchaft über ihr Rad, ſtieß unten auf ein Wägelchen und flog dabei über das Rad hinaus. Mit einer ſtarken Kopfverletzung wurde das Mädchen nach dem Spital verbracht. „Lahr, 16. Sept. Ein ſchwerer Automobilunfall hat ſich geſtern nachmittag hier zugetragen. Der Kraftwagen der Firma Heil u. Paul fuhr, als er in die Lotzbeckſtraße einbiegen und einem entgegenfahrenden Perſonenwagen ausweichen wollte, auf einen Baum auf. Durch den ſcharfen Ruck wurde der im Wagen ſitzende Bankdirektor Scheibe aus Saarbrücken mit dem Kopf durch die Windſchutzſcheibe des Autos geſchleudert und erlitt ſchwere Kopfverletzungen. Der andere Inſaſſe kam mit dem Schrecken davon. Das Auto ſelbſt iſt ſchwer beſchädigt. Höchenſchwand, 17. Sept. In den geſtrigen Abendſtunden ſind die Oekonomie⸗ und Wirtſchaftsgebäude ſowie ſämtliche Neben⸗ gebäude des Gaſthauſes„Zur Krone“ hier niedergebrannt⸗ Sämtliche Feuerwehren der Umgegend und die St. Blaſier Feuer⸗ wehr bekämpften energiſch das Feuer, doch ſtanden ſie der Macht des Elements machtlos gegenüber. Die Ernte iſt vollkommen ver⸗ loren; nur wenige Fahrniſſe konnten gerettet werden. Dagegen gelang es, das Vieh rechtzeitig in Sicherheit zu bringen. Die Urſache des Brandes iſt noch unbekannt, ebenſo, inwieweit dur erlitten haben. *Rheinweiler, 16. Sept. Am Samstag nachmittag fuhren zwiſchen Kleinkems und Rheinweiler die beiden von Baſel her⸗ kommenden Schleppkähne„Noord“ und„Waal“(Rotterdam) auf eine Kiesbank. Der ebenfalls von Baſel herkommende Dampfer „Baden 9“ mit Schleppkähnen(Mannheim) bemerkte den Unfall und machte vergebens alle Anſtrengungen, die aufgefahrenen Kähne am gleichen Tage noch flott zu machen. Auch ein Verſuch am näch⸗ ſten Morgen mißlang. Der in Neuenburg liegende Dampfer„Stadt Baſel“ wurde daraufhin benachrichtigt und nun gelang es mi bereinten Kräften, die Kähne wieder auf den richtigen Talweg zu bringen. f * Neuenburg, 16. Sept. Das unvorſichtige Umgehen mit Schuß⸗ waffen hat abermals ein Menſchenleben gekoſtet. Zwei Studierende aus Freiburg, die während der Ferien als Werkſtudenten tätig waren, hantierten mit einer Piſtole. Plötzlich entlud ſich die no⸗ im Lauf ſteckende Patrone und das Geſchoß drang dem einen in den Leib. Der Getroffene, ein Sohn des Briefträgers Eiſenmann beſichtigten den Villinger Stadtwald und die modern eingerichtete Säge von Boswau und Knauer in Hüfingen. 2 Verletzungen erlegen. in Freiburg, iſt jetzt nach viertägigen ſchweren Qualen ſeinen 2 J 2 4 Der Liebeshof des Kaiſers Kyomori Mach einem unbekannten japaniſchen Dichter.) Von Felix von Lepel(Dresden) In den„Heike⸗Monogatari“, den etwa im 14. Jahrhundert in Japan enkſtandenen„Kriegsromanen“, die„eine Kette zuſammen⸗ hangloſer Erzählungen, Liebesaffären und Heldengeſchichten bilden, welche in der fortlaufenden Darſtellung der hiſtoriſchen Kämpfe der gewaltigen Adelsgeſchlechter Minamato und Taira⸗Hey ihr gemein⸗ ſames Band finden“, wie der Sprachforſcher Paul Enderling dieſe Literatucepoche charakteriſiert hat, findet man das folgende— eben⸗ falls von Paul Enderling entdeckte, zartgetönte und anmutige Mär⸗ chen, das von dem ſagenhaften Kaiſer Kyomori und ſeinen beiden Tänzerinnen Giwau und Hotoke handelt, und ſeltſam bizarr und an⸗ ziehend genannt werden kann, wie alles in dieſem wunderbaren Lande: voll kindlicher Feerien, raffinierter muſikaliſcher Reize, de⸗ zenter Tänze und Geſänge, und rührend ſüßer Liebesgeſchichten. * 0* Drei Jahre lang— ſo erzählt der unbekannte Dichter— weilte Giwau im Hofe des Kaiſers Kyomori, der aus Freude über ihren Geſang und ihre Tanzkunſt, ihrer Mutter Tozi und ihrer Schweſter Ginyo allmonatlich hundert Scheffel Reis und tauſend Unzen ee ſene ſich a ereignete ſich eines Tages folgendes. 9 83 Aus— Provinz Kara kam Hotoke, ein blütenſchöne, ſechzehn⸗ jährige Tänzerin, nach der Hauptſtadt. Ihr Körper, der ſchön war, wie der der Liebesgöttin ſelber, ihr Spiel, Geſang und Tanz mach⸗ ten ihr alle Männer untertan. 5 Sie aber war eitel und herrſchſüchtig. Ich will, ſo ſagte ſie, den Mächtigſten des Landes, Kyomori, umzaubern, und ich will vor ihn treten, noch ehe man mich dazu auffordert. Sie begab ſich alſo nach dem Schloß von Niſi⸗yatau, ließ ſich vor den Kaiſer führen, verneigte ſich und ſagte, daß ſie die berühmte Tänzerin Hotoke ſei. 5 Er aber ward zornig und ſagte:„Tänzerinnen kommen nur wenn man ſie herbeſtellt, und du biſt nicht gerufen. Im übrigen ſei, wer du willſt, Giqau wirſt du nimmermehr erreichen. Alſo geh! Bei dieſen harten Worten verließ ſie den Sagl. Giwau aber wandte ſich an ihren Herrn:„Die Tänzerinnen kommen oft uneingeladen, verzeiht ihr darum! Saht ihr nicht, wie perwirrt ſie die Lider ſenkte? Wie ihre Augen voll Tränen ſtan⸗ den? Seid gütig und laßt ſie wieder holen Kyomori willfahrte ihrem Wunſch und ſandte ſeinen Boten Hotoke. rach derde kam ſie zurück und Kyomori ſagte:„Du verdankſt es⸗ Sie verneigte ſich und ſang ein Lied zum Preiſe des Herr⸗ ſchers. Dann ſtellte ſie die Harfe beiſeite und tanzte, und tanzte Bei ihrem Tanz erhob ſich Kyomori von ſeinem Sitz und ſeine ſtaunenden Blicke glitten über ihr nachtſchwarzes Haar, über ihre ſeidenen Wimpern, ihre taufeuchten Augen, das ſchmale Geſicht und die Libellengeſtalt Er bat ſie inſtändig, zu bleiben und fügte hinzu:„Wenn du Giwaus wegen zauderſt, ſo ſende ich ſie fort.“ Hotoke widerſprach:„Ihr würdet Sie nicht vergeſſen, und es würde Euch eines Tages leid tun.“ 55 er ſchüttelte das Haupt und ſchrieb Giwau den Abſchieds⸗ rief. Wenn Giwau auch immer mit einer Trennung gerechnet hatte, ſo wähnte ſie doch dieſen Augenblick nie ſo nahe. J, wie ſchmerz⸗ lich iſt es zu ſcheiden, wenn man drei Jahre im Schatten desſelben Baumes geruht und das Waſſer desſelben Quells geſchöpft hat Als ſie zu den Ihrigen zurückkam, weinten ſie bittere Tränen ———————— Es vergingen einige Monate, da kam ein Bote Kyomoris zu Giwau. Hotoke ſei krank und traurig; ſie ſolle ſie tröſten und auf⸗ heitern. Aber Giwau würdigte ihn keiner Antwort. Auch ein zwel⸗ ter und dritter Bote bat vergeblich. Da ſprach Tozt, die Mutter: „Dem Willen des Herrſchers zu trotzen, kann uns allen den Tod bringen!“ So begab ſie ſich denn mit Ginyo, der Schweſter, nach dem Schloß, und verſuchte, hinter den weiten Aermeln des dunklen Gewandes die aufquellenden Tränen zu verbergen. Hotoke empfand bei ihrem Anblick großes Mitleid und ſprach zu ihrem Herrn weiche Worte. Erſt tanzte Giwau, dann ſang ſie Und alle im Saal waren von dem Sang ergriffen und Kyomori bat ſie, öfter zu kommen. 75 Auf dem Nachhauſewege ſagte ſie:„Wenn ich ſo weiterleben ſoll, iſt es beſſer für mich, in den Strom Futſi zu ſpringen.“ Ginyo und die Mutter erklärten, daß ſie dann mit ihr gehen würden. Giwau erſchrack: den Tod der Mutter verſchulden, das iſt den fünf Todfünden gleich! So beſchloß ſie denn, trotz ihrer 21 Jahre, Büßerin zu werden und ſchnitt ſich das ſchimmernde Haar ab. Die neunzehnjährige Schweſter tat das gleiche. Auch die Mutter ſagte: „Was ſollen mir dieſe weißen Haare?“ So zogen ſie ſich nun in eine Gebirgseinöde hinter Saga, das weit vom Bezirk Katano liegt, zu⸗ rück, erbauten ſich dort eine niedere Hütte au⸗ Aeſten, die der Herbſtwind abgeriſſen hatte und ſahen, im Gebet verharrend, dem künftigen Leben entgegen. Eines Abends klopfte es laut an das Bambusgeflecht, das ihnen ſals Tür diente. Die Büßerinnen erſchracken und öffneten zagend. Giwen des du noch einmal vor mich treten darfſt. Alſo zeige den Sunſt!“ e,, — bin nicht wert, daß ihr heiligen Frauen mit mir ſprecht. Seit ie) euer Schickſal geſehen habe, und daß ihr euer Leben Buddha 916 weiht habt, bat ich Kyomori, mich ziehen zu laſſen, aber er wehr es mir, bis ich es nicht mehr ertrug, und im Schutz der Morge nebel floh. Das Glück iſt der ewige Traum unſeres Daſeins, 5 das Dunkel kommt ſchneller als das Licht. Wenige ſeelige Tage verleben wir und gehen unaufhaltſam Schritt für Schritt dem 2 kel entgegen... O laßt mich bei euch bleiben!“ Giwau wein 5 als ſie dies hörte; ſelbſt in ihren Träumen hatte ſie Hotoke nieneit ähnliche Gedanken zugeſchrieben. Sie ſelber hatte aus Traurig 10 und Ueberdruß der Welt den Rücken gekehrt; daß nun die noch im flimmernden Sonnenſchein lebte dieſer unreinen—5 müde war, rührte ſie zu Tränen. So zerriß denn Hotoke ihr in wand, ſchnitt ſich das Haar ab und weihte mit den drei Frauaen langen Gebeten Buddha Blumen und Wohlgerüche Ihr Le bis war fortan wie ein See ohne Wellen. Wunſchlos lebte ſie, ſie Buddha in ſein Paradies rief — ... Uns aber geziemt es, Blumen als Opfer zu bring men Seelen der Giwau, der Ginyo, der Tozi und Hotoke, deren Noſt ———8 ſtehen im goldenen Buch des heiligen Tempels von rakawa. Literatur erſt * Arno Holz:„Buch der Zeit“. Als 2. Band ſeiner 950 wertvollen Arno Holz⸗Ausgabe legt der Verlag J. H. W. Dietz Berlin das„Buch der Zeit“ vor. Dieſes„Buch der Zeit“, vor dge⸗ zehnten einer verſtaubten Zopfigkeit an die Perücke 3 hört zu jenen Schriften, die Markſteine in der Entwicklung der chnitt⸗ deutſchen Literatur ſind. In der Wüſte einer ſüßlichen Geldſchenn lyrik und ciner verlogenen Romantik, in die Welt aſthmatiſche; rm ſalonmäßig friſierter Gefühle ſtieß Holz hiein wie ein in ſchwüles Gewölk. Als wichtigſte Erſcheinung der modernen r· raliſtiſchen Richtung der deutſchen Literatur wurde es bei ſeineg der ſcheinen bewertet. Aus den ſtraffen Strophen des„Bu 750 der Zeit“ dröhnte der Maſchinenrhythmus der Zeit, klang der Schre ing Straße u. d. dumpfe Schritt der Maſſen. Ein furchtloſer Dichten deren ins Gericht mit denen. die v. dem Neuen die Augen ſchloſſen u. 57 5 und die Augen zu verkleiſtern beſtrebt waren. Er ſana Lie ch ging ſprach Epen. die unerhört waren bis dahin. Von ſeinem Buch denn eine neue Epoche aus, das muß immer wieder geſagt werden ſtaubt vieles kommt uns heute ſogar nicht kühn, manches ſogar in Kind vor. Und in anderem wieder iſt Holz auch formal doch en Wort. ſeiner Zeit und uns fremd, ein wenig bombaſtiſch im kräftigardiaſter Aber noch einmal, das Buch war eine Tat! Daß es in, zlages Ausſtattung neu vorgelegt wurde, iſt ein Verdienſt des Ver ** 42˙ Kolportage, ein Komödie in drei Akten und Hotoke ſtand draußen. „Verzeiht mein Hierſein— ſprach ſie knieend— ich weiß, ich 5 die geſtern abend hier zur erſten Aufführung kam, iſ 35 „Die Schmiede“, Verlin in einer witzigen Aufmachung erſchienen. 5 1 das Feuer die in dem Gaſthaus untergebrachten Gäſte Schaden — en den jel, 0 PVf... ͤ CVCCCCCCFCCCCCCCCCCCCcc — 5 3 8 un S kt auf Donnerstaa, den. 18. Seplember 1824 Mannheimer Geueral· Anzeiger(Abend-Ausgabe) 8 5. Seite. Nr. 434 Sport und Spie m Mannheimer General⸗Anzeiger Frankfurter Brief Am vergangenen Sonntag ſtanden nunmehr, ſoweit die Ober⸗ liga in Frage kommt, alle Mannſchaften im Kampfe, der auf der ganzen Linie mit zäher Erbitterung, aber trotzdem in ſehr an⸗ ſtändiger Weiſe ausgetragen wurde. Es fehlte auch nicht an Er⸗ gebniſſen, die man als Ueberraſchungen zu bezeichnen pflegt. So kam zum Beiſpiel unſer Bezirksmeiſter in ſeinem Spiele gegen die Helveten nicht auf den erhofften grünen Zweig. Man weiß ja, daß die Leiſtungsfähigkeit des Fußballſportver⸗ eins zurzeit weit ab von ihrem Höhepunkte iſt, aber man hätte nie gedacht, daß es gegen Helvetia nur zu einem Unentſchieden reichen würde, denn dieſe Elf iſt tatſächlich nicht mehr der Schatten don dem, was ſie zur Zeit Wunderlichs und ihres vorzüglichen Mittelläufers Fritz war. Helvetia ſcheint ſich aber ihrer gefahr⸗ vollen Lage bewußt geworden zu ſein. Sie zierte ſich gar nicht und ſpielte auf Sieg, lag auch anfangs mit einem Tore in Füh⸗ rung, mußte aber dem Gegner ſchließlich den Ausgleich zugeſtehen. Auch das Treffen in Hanau zwiſchen den dortigen Drei⸗ undneunzigern und der Frankfurter Eintracht, endete, wenn man will, überraſchend in jeder Beziehung. 3 und 3 war das Ergebnis dieſes torreichen Spieles zwiſchen den beiden alten Nebenbuhlern. Man darf aus dieſen hohen Torziffern nicht auf zunehmendes Schußvermögen der Beteiligten ſchließen, denn die Hälfte der Treffer ſtammte aus Elfmetern, ein Tor ergab ſich aus einem Strafſtoß und ſchließlich landete auch ein Kopfball im Netz. as bemerkenswerteſte an dieſem Spiele war der rieſige Eifer, der glühende Ehrgeiz mit dem namentlich die fonſt ſo laſche Eintracht⸗ mannſchaft kämpfte. Allein dieſer Umſtand hätte ihren Sieg ge⸗ kechtfertigt, ganz abgeſehen davon, daß ſie während des ganzen ampfes klar und deutlich überlegen war, in der zweiten Hälfte dgar dem Gegner eine regelrechte Belagerung aufzwingen konnte. Schließlich ſcheiterte Eintracht jedoch an der auf dem ſehr kleinen latze völlig ausſichtsloſen Taktik ihres übertriebenen Dreiinnen⸗ pieles. Uebrigens zeichnete ſich bei dieſer Begegnung der Stutt⸗ garter Schiedsrichter Knab durch eine faſt fehlerloſe, mindeſtens aber ſehr ſtraffe Leitung aus. Der neu aufgeſtiegene Verein für Raſenſport 1901 hatte einen ſehr unglücklichen Start. Er verlor gegen den Sportklub ſürgel:3. Der entſchloſſenere Sturm des Landvereins gab hier den Ausſchlag. Sehr heiß ging es in Offenbach zu, wo die heimiſchen Kickers gegen die Niederäder Union mit:0 ihr Recht behaup⸗ tete. Ein derartiges Ergebnis hatte man wohl erwartet, von dem 1 Miederäder Sturm hätte man jedoch eine beträchtlich beſſere Ar⸗ deit erwartet. In der Kreisliga des Nordens gab es allgemein die faſt eng⸗ liſch ausſehenden knappſten Reſultate. Nur Olympia machte eine rühmliche Ausnahme und legte die einſt ſo hochgehaltene Bo⸗ kuſſia mit:1 hinein. Germania 1894 mußte infolge ihres mehr als mäßigen Spieles einen Punkt an die Sportvereinigung 1903, Gechenheim, abtreten, wobei die Germanen anfangs zwei Tore zu⸗ cklagen und nur mit großer Anſtrengung gleichziehen konnten. Victoria, Eckenheim, gewann reichlich knapp, nämlich mit Toren gegen Sportverein, Bergen, der nur mit einem Tore ſen kürzeren zog. Auch Sportverein, Heddernheim, gewann gegen ſeinen omburger Namensvetter nur:1, wobei die beſſere Technik des Siegers den Ausſchlag gab. Beiderſeits waren die Tore reichlich oft in Gefahr, aber beide Torhüter waren in guter Form und bußten immer wieder die teils recht nachdrücklichen Angriffe ab⸗ zuwehren. „Turn⸗ und Fußballvereinigung, Oberurſel, 1. KRödelheimer Fuüßballklub 1902, Rödelheim, teilten ſi in einem ungemein ſchnellen Spiele mit:1 in die Punkte, wo⸗ ich der Sachlage in gerechter Weiſe Rechnung getragen wurde. In der Südmainkreisliga ging es etwas geregelter Ar Die gemeldeten Ergebniſſe entſprechen im großen ganzen den züsſichten, die man den Beteiligten im voraus eingeräumt hatte. nan; Sportverein holte ſich gegen die gleich⸗ Aige Elf aus Heuſenſtamm ſeine erſten beiden Punkte durch nen unter · Störungsverſuchen der Zuſchauer errungenen:0⸗Sieg. zerein für Leibesübungen, Neu⸗Iſenburg, bektigte auf eigenem Boden den Fußballverein Sprendlingen, der 510 achten Tagen den Sportverein Offenbach ſchlagen konnte, ver⸗ maffend ſicher und hoch ab. Ein:0 hätte man hier beſtimmt icht erwartet. agegen nahm das Spiel Sportklub⸗Ditzenbach gegen Kik⸗ lanrs⸗Bictoria, Mülheim, nur einen ſehr knappen Ver⸗ dief, Nach einem Vorſprung der Mülheimer mit 2 Toren holten 15 unverdroſſen kämpfenden Gegner auf und ließen ſich orſt un⸗ Düttelbar vor Abpfiff die Punkte entreißen. Bedenkt man, daß midenbach ohne ſeinen Verteidiger Vollbach antreten mußte, ſo uß man vor dem wackeren Standhalten alle Achtung haben. 5 n In früheren, glücklicheren Jahren hatte es Germania. er immer mit dem Sportklub⸗Bürgel zu tun. Seitdem dieder⸗ jedoch eine Klaſſe höher ſteht, ſtellt das benachbarte Bürgel Krei Spbortvereinigung 1911 als ihren Vertreter in der wessliga. Auch mit dieſem ſcheint Germania nicht fertig werden ſchrkonnen, denn ſie verlor durchaus nicht unverdient:2 in einem r ſpannenden Kampfe und vor zahlreichen Zuſchauern. Es iſt ſchritte ange kein Geheimnis mehr, daß die Bürgeler große Fort⸗ ſich in einem ſcharfen gemacht haben. abe eutonia⸗Hauſen behauptete 0 0 beſc nicht unſchönen Spiele gegen Union⸗Wixhauſen, die mit:3 Veſchlagen heimkehren mußte. bauen Oſtmainkreiſe gipfelte das Intereſſe in der auf Ha⸗ mit r Boden ſtattfindenden Begegnung der dortigen Victoria wich ihrer Namensbaſe aus Aſchaffenburg. 111 endete dieſes bliebege Spiel, und die Bayern, die ſo gerne in der Oberliga ver⸗ barden wären, können ſich nicht einmal über eine ungerechte Be⸗ idung beklagen: dioiel eher als die Aſchaffenburger ſcheinen die Rückinger ferti höhere Klaſſe zu gehören, denn die Spielvereinigung igte die Sportgemeinde⸗Damm mit:0 ab, einem Torgewinn, Klaſſenunkerſchied ſchließen läßt. ermania⸗Niederodenbach bebauptete ſich aller⸗ Nugs vorläufig noch punktgleich, da ſie auch ihr zweites Spiel ohne portberluſt abwickeln konnte und dwur ſchlug ſie diesmal den Aicht verein⸗Klein Steinheim.. Es lag aber in dieſem Siege ger füberzeugendes, und es iſt anzunehmen, daß ſich die Rückin⸗ le in ihrem Zuſammentreffen mit den Germanen die zum G m ührung ihrem Kreiſe ſichern werden, um ſie auch bis m Schluſſe zu behalten. it nigerein für Bewegungsſpiele, Groß⸗Auheim, kopicht mehr auf der altgewohnten Höhe. Selbſt gegen Vic⸗ boch 4⸗Kahl reichte es nur zu einem beſcheidenen=1. Mehr ſuſt als die Punkteteilung ſtimmt die Tatſache bedenklich, daß die ubele ſo hübſch flach ſpielenden Auheimer nur noch eine ziemlich ickerei zu bieten vermögen. 10 8 getreteit dem gleichen Ergebnis teilten ſich auch die in Damm an. etenen Gegner in die Lorbeeren. Sportgemeinde⸗ mm und Sport 1860⸗Hanau vermochten ebenfalls nur dauen Tor zu ſchießen. Nach dem Spielverlaufe hätten die Ha⸗ Dergentlich günſtiger abſchneiden müſſen. rdritte Hanauer Verein hat ſeine Vaterſtadt verhältnis⸗ ſchlech. vertreten, denn der Sportperein 1920 ließ ſich von Aſchaffenburger Kickers 113 aus dem Felde ſchlagen 5 aliquis. Schönhentsſehler im Fußballſport Kaum hat die Fußballſpielzeit wieder begonnen, kaum ſind die wohlvorbereiteten Mannſchaften wieder auf den vielbeſungenen Plan getreten, da muß man ſich ſchon wieder ärgern. Nicht, weil es bei den Punktenſpielen ſo heftig hergeht, nicht weil der Schieds⸗ richter natürlich höchſt minderwertig iſt, das iſt ja alles etwas Altes.. nein, weil man bei den Mannſchaften immer wieder denſelben Fehler vorfindet, von denen ſie ſich nicht trennen zu können ſcheinen. Obwohl wir Ende der vorigen Spielzeit eine wahre Invaſion von ausländiſchen Mannſchaften im Lande hatten, es hilft alles nichts, die Schönheitsfehler ſind ſcheinbar nicht aus⸗ zurotten. Gewiß haben ſich unſere Mannſchaften im Durchſchnitt ſehr verbeſſert, das allgemeine Leiſtungsniveau iſt geſtiegen, aber gerade die kleinen Fehler ſind es, die bei den alten Herren, den Kanonen von früher und auch bei den treuen Beſuchern des Fuß⸗ ballfeldes den gewiß falſchen Eindruck hervorrufen, früher ſei doch beſſer geſpielt worden. Das iſt natürlich nur bedingungsweiſe richtig. In der großzügigen Anlage von Angriffshandlungen, in der Verbundenheit der einzelnen Linien einer Mannſchaft, im Auf⸗ bau der Verteidigung iſt ein Fortſchritt unverkennbar. Der Still⸗ ſtand, wenn nicht gar der Rückſchritt liegt in Nebenfächlichkeiten, die ſich mit einer erſtaunlichen Hartnäckigkeit feſtgeſetzt haben, die nicht beachtet werden, ja die geradezu von einer Mannſchaft auf die andere vererbt werden. Kaum einem Berichterſtatter und erſt recht kaum einem Spieler iſt bei den Kämpfen mit den engliſchen Berufsſpielermannſchaften klar geworden, worauf der Eindruck des überlegenen Spieles zurückzuführen iſt. Dabei ſind mit wenigen Ausnahmen recht achtbare Ergebniſſe erzielt worden und in manchem Spiel haben ſich die engliſchen Profis gehörig ſtrecken müſſen, um nur ein unentſchiedenes Ergebnis zu erzielen, während ſie früher doch nur Spaziergänge machten. In der Tat dürfte die Sache ſo liegen, daß man in der Großzügigkeit des Spiels heute weiter iſt, wie früher. daß aber umgekehrt in kleinen Dingen vordem viel mehr mit Verſtand geſpielt wurde. Die körperliche und techniſche Durchbildung und auch die Taktik ſind reifer, die primären eiſtungen, das Handwerk iſt vernachläſſigt worden. Schon bei der Aufſtellung der Mannſchaften werden in bezug auf die körperliche Eignung heute viel mehr Fehler gemacht, wie vordem. Wenn früher der Spielführer der Meinung war, daß ein kleiner und wenig kräftiger Spieler nicht zum Verteidiger oder Tormann bauge, dann mochte er noch ſo ſehr der Meinung ſein, er eigne ſich für keinen anderen Poſten, er blieb ihm verſagt. Nur wenn er mit wirklich hervorragenden Leiſtungen aufwarten konnte, nahm man das Kurioſum, einen kleinen Tormann oder einen ſchwächlichen Verteidiger zu haben, in Kauf. Heute iſt die Meinung des Spielers von ſeiner Eignung, die ſelten gering iſt, ausſchlag⸗ gebend. Manchmal dauert es Jahre, bis daß der Betreffende ſeinen Irrtum eingeſehen hat, manchmal noch länger. Dann aber ſind in früheren Jahren beiſpielsweiſe die Abſtöße vom Tor, die Frei⸗ und Strafſtöße, die Einwürfe und nicht zuletzt die Eckbälle mit ungleich größerer Sorgfalt behandelt worden. Vielleicht rühete das bei den letzteren daher, daß 10 Ecken ein Tor ergaben. Wenn heute ein Tormann einen geſcheiten Abſtoß oder ein Läufer einen guten Ein⸗ wurf zu machen verſteht, dann iſt er gleich eine kleine Berühmtheit. Auch dem Schießen hat man vordem ungleich größere Aufmerkſam⸗ keit gewidmet und ſo ſinnlos das Bolzen auf ein Tor auch geweſen ſein mag, es hat der Mehrzahl der Spieler die Fähigkeit verſchafft, den Ball mit beiden Füßen behandeln und links und rechts ſchießen zu lernen. Wie ſelten ſind die Schüſſe aus dem Hinterhaft ge⸗ worden, die vom Mittelläufer oder den Außenläufern abgefeuert wurden, richtig abgefeuert, denn es ſaß noch etwas dahinter. Heute gilt der Bombenſchuß auch des Läufers als veraltet. meiſt weil die Technik des Spannſchuſſes nicht beherrſcht wird. Wo ſind endlich die Bälle geblieben, die aus der Luft verwandelt wurden und der Preis geſtoppt, abgegeben, freigeſpielt und endlich mit der Spitze aus 3 Meter Diſtanz wagt die Kanone von heute eine Bombe, die dann tückiſcherweiſe meiſt drübergeht als Beweis dafür, wie wenig die Schußtechnik beherrſcht wird. Auch im Taktiſchen werden ſo lächerliche Fehler begangen und immer wieder begangen, die der Inſtinkt unſerer Fußballpioniere zielſtcher zu vermeiden wußte. Wie geſchickt wurde früher der Wind ausgenutzt, wie wurde der Angriff verſtärkt, wenn der geg⸗ neriſche Tormann in die Sonne ſehen mußte. Keiner Mannſchaft fiel es ein, bei Schlamm und ſtarkem Regenwetter engmaſchig zu kombinieren, raglmäßig aber durft⸗ der Gegner in die Regenpfützen und den dicſten Dreck. Das war ja gerade nicht ſehr entgegenkom⸗ mend, aber für ein Kamyfſpiel recht oaejanet. Erſt wenn unſere Fußballer wieder gelernt haben, der Schönheitsfehler Herr zu wer⸗ den, wird man ſich nicht mehr zu ärgern brauchen und komn auch bei Beginm der Spielzeit an der Schönheit des Fußballſviel⸗s ſeine Freude paben. 5 Fußball *Deutſche Fußballer in Frankreich.— Der 1. F. C. Nür n⸗ beradementiert die Meldung, daß er für Weihnachten mit dem franzöſiſchen Meiſter Red Star ⸗ Paris zwei Wettſpiele abgeſchloſſen habe. Inzwiſchen taucht eine neue Verſion auf, daß der Karls⸗ ruher Fußballverein Ende November je zwei Wettſpiele in Bordeaux und Paris austragen ſoll.— Um die Wiederaufnahme der ſportlichen Beziehungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland macht ſich die deutſchfreundliche Pariſer Zeitung„'Echo des Sports“ verdient, deren Berliner Vertreter den Auftrag erhalten hat, nicht nur deutſche Fußballer, ſondern auch Leichtathleten nach Fraukreich herüberzuſchaffen. Selbſtverſtändlich iſt es erſt einmal Aufgabe der zunehmen, daß der D. F.., ebenſo wie es der franzöſiſche Ver⸗ band getan hat, der Verwirklichung dieſes Planes keine Schwierig⸗ keiten in den Weg legt, zumal die Einladung von franzöſiſcher Seite kommt. Für das Weihnachtsturnier von„ Red Star“ iſt von Paris aus Auftrag gegeben worden, eine erſtklaſſige deutſche Mannſchaft zu verpflichten. Vorher ſoll am 19. Oktober auf der Pariſer Buffalo⸗ bahn eine Berliner Mannſchaft gegen den Pariſer Club Stade Francais antreten. Leichtathletik Iniernakionale Leichtathletik⸗Meldungen. Der Sportverein C. A. S..⸗Paris hat beim franzöſiſchen Verband um die Er⸗ laubnis nachgeſucht, deutſche Leichtathleten zu ſeinem diesjährigen Herbſtmeeting einladen zu dürfen. Die Genehmigung wurde erteilt. Es iſt jedoch ſehr fraglich, ob unſere Leichtathleten der Einladung ſchon jetzt Folge leiſten können. Sie haben eine ſo anſtrengende Saiſon hinter ſich, daß man ihnen zu ſo ſpäter Jahreszeit ſo ſchwere Kämpfe nicht mehr zumuten kann. enn es zu einer diesbezüglichen Verſtändigung käme, wären nur die beſten zum Start in Paris gut genug und dieſe unſere Extraklaſſe hat von Sonntag zu Sonntag auf der Aſchenbahn genug zu tun gehabt.— Das am 28. September in Paris ſtattfindende Rooſe⸗ veld⸗Meeting wird vorausſichtlich die Schweizer Martin, Schärrer und Imbach am Start ſehen. Weitere Einladungen ſind an Lowe⸗England, Wide⸗Schweden und die Finnen Nurmi und Ritola ergangen.— In Florenz wurde der italieniſche Ma⸗ rathonlauf über 42,2 Kilometer zur Entſcheidung gebracht. Vertini ſiegte in der mäßigen Zeit von 3 Std. 38,6 Sek. gegen Agnoletti:06:20.8 und Toſchi:15:36,6. Das Gehen über die gleiche Diſtanz gewann der auch in Deutſchland beſtens bekannte Paveſi in:09:458 gegen Bouneſli:15:30 imd Giaai .19:02.8.— Der klaſſiſche Dauermarſch London—Brighton über 83 Kilometer ſah Baker in:40:51 mit großem Vorſprung als Sieger. JJCVVVV * N* obwohl ſich eine ganze Reihe erſtklaſſiger Trainer heiſer ſchreit Schrecken aller Torhüter waren? Heute wird geſtoppt, um ſeden auf ein Loch zwiſchen den vielen Veinen gezielb. Nur freiſtehend maßgebenden Verbände, hierüber zu entſcheiden, aber es iſt wohl an⸗ * Houben in Süddeutſchland. Im Rahmen des nationalen Feſtes von 1860 München am Sonnabend wird Houben gegen Schlößke⸗Berlin, Möbus⸗Stuttgart und den bahyeriſchen Meiſter Obermeier⸗München in Konkurrenz treten. Weiterhin haben Söllinger⸗Darmſtadt und Köpke⸗Stettin ihre Mitwirkung bei dem Feſt in Ausſicht geſtellt. Am Sonntag ſtartet Houben in Augsburg. Im Steinſtoßen. Schleuberballwerfen, Schlagballwerfen, Drei⸗ ſprung, Olympiſche Staffel und Schwedenſtaffel laſſen ſich keine Ver⸗ gleiche ziehen. da dieſe Wettbewerbe in Stettin nicht ausgetragen wurden. Im Zehnkampf waren die Turner ganz überlegen. Turneriſche und ſportliche höchſlleiungen Die hervorragenden Ergebniſſe der Leichtathletikmeiſterſchaften der Deutſchen Turnerſchaft in Hannover haben überall großes Auf⸗ ſehen erregt. Nicht weniger als drei neue Welthöchſtlei⸗ ſtungen wurden dort geſchaffen und ſieben Meiſterſchaftsleiſtungen des D. S. B. f. A. in Stettin wurden z. T. erheblich überboten. Nach⸗ ſtehende lehrreiche Gegenüberſtellung zeigt deutlich die Fortſchritte der Turner:„„ 5 Laufen: 100⸗Meter⸗Lauf: Turneriſche Höchſtleiſtung: Houben, Tv. Krefeld, 10,7 Sek., Sportliche Höchſtleiſtung: Rau, Sport⸗ klub Charlottenburg 10,5 Sek., Hannover: Schüller. Allg. Tv. Neuß, 11 Sek., Stettin: Houben, Preußen⸗Krefeld, 10,7 Sek.— 200 ⸗ Meter⸗Lauf: T..: Houben. Tr. Krefeld,. 22,3 Sek., Sp..: Sportklub Charlottenburg, 21,6 Sek. Hannover: Schüller, Allg. Tv. Neuß, 22,3 Sek., Stettin: Schlößke, Sportkl. Charlotten⸗ burg, 22,3 Sek.— 400 Meter ⸗Lauf: T..: Neumann, Mann⸗ heimer Taſ., 50,3 Sek., Sp..: Braun, Münchner Sportklub, 48,5 Sek., Hannover: Bräunia, Ty. N. u. A. Dresden, 51, Sek., Stettin: Neumann, Mannh. Taſ., 51.2 Sek.— 800⸗Meter⸗ Lauf: T..: Böcker, Tr. Jahn⸗Siegen, 2,01,2 Min., Sp..: Braun, Münchner Sportkl., 1,54,9 Min., Hannover: Stieg, T. u. Tp. B. Schöneberg, 2,01,2 Min.. Stettin: Peltzer, Stett. Sportkl. 157,3. Min.— 1500 ⸗Meter ⸗Lauf: T..: Stieg, T. u. Sp. V. Schö⸗ nebera, 4,15 Min., Sp..; Peltzer, Stett. Sportkl., 359,4 Min., Han⸗ nover: Victor, T. u. Sp. V. Diedesfeld. 4,19 Min., Stettin: Peltzer. Stettiner Sportklub, 4,06,8 Min., der Zweite 25 Meter zu⸗ rück.— 5000 ⸗ Meter ⸗ Lauf: T..: Walpert Ty. 1848 Caſſel, 10,03 Min., Sp..: Bedarff, Düſſeldorfer Sportkl., 15,14,2 Min., Hannover: Richter, T. u. Sp. V. Leipzig, 16,18,1 Min., Stettin Huſen, Hamb. Sp.., 15,23.7 Min.— 110⸗Meter⸗Hürden: T..: Dahms. Osnabrücker Tv., 16.1 Sek., Sp..: Troßbach, T. u. Sp. G. Eintracht ⸗ Frankfurt, 15,3 Sek., Hannover: Dahms, Osnabrücker Ty. 16 Sek., Stettin: Gundel, Deutſcher Sportkl., 16,2 Sek.— 44 100⸗Meter⸗Staffel: T..: Mtv. Braun⸗ ſchweig 43,7 Sek., Sp..: Sportklub Charlottenburg 42,4 Sek. Han⸗ nover: Osnabrücker Tv. 43,7 Sek., Stettin: Preußen⸗Krefeld 43,9 Sek.— 3 41000⸗ Meter⸗Staffel: T..: T. u. Sp. V. München 1860 8,03,5 Min., Sp..: Sportverein München 1860 7,48,9 Min.— Hannover: Akad. Tbd. Berlin 8,16,8 Min., Stettin: Sportkl. Charlottenburg 7,57,3 Min.— Frauen: 100 ⸗Meter ⸗Lauf: T..: Schmidt, Tog. Bremen, 12,7 Sek. loͤreimal an einem Tage erreicht!), Sp..: Kießling. T. u. Sp. V. 1860 München, 12,8 Sek., Hannover: Schmidt, Tog. Bremen, 12,7 Sek.(Welthöchſtleiſtung). Stettin: Faux, Frankf.., 12,9 Sek.— 4& 100ũ Meter⸗ Staffel: T..: Hamburger Tbd. 1862 52,8 Sek., Sp..: T. u. Sp. V. München 1860 52,1 Sek., Hannover: Kieler Tv. 52 Sek.(Welthöchſtleiſtung), Stettin: Berliner Sportkl. 52,8 Sek. 5 Springen:—0 Hochſprung: T..: Schröder, Tv. Jahn Neukölln, 1,85 Mtr. Sp..: Paſemann, Turngem. i. Berlin, 1,923 Meter, Hannover: Schröder, Tv. Jahn⸗Neukölln, 1,77 Meter, Stettin: Skorzinski, Polizei⸗Sp.⸗V. Berlin, 1,77 Meter.— Weitſprung: T. H. Horn⸗ berger, Tr. Kreuznach, 7,30, Sp..: Hornberger, Ty. Kreuzuach, .88 Meter, Hannover: Waßmann, Tv. Gifhorn, 6,77 Meter, Stettin: Schumacher, V. f. L. Hamburg, 6,89 Meter.— Sta b⸗ hochſpyrung: T..: Gaim. Tv. Berchtesgaden, 3,55 Meter Sp..: Fricke, Tklbb. Hannover, 3,80 Meter, Hannover: Goſſow, T. u. Sp. V. Rathenow, 3,50 Meter, Stettin: Lehninger, Sportkl. Char⸗ lottenburg, 3,70 Meter.— 55 IFrauen: Hochſprung: T..: Döring, Berliner Turngenoſſenſchaft, 1,51 Meter,. Sp..: Heiſter, Sp. V. Wilhelmshaven, 1,48 Meter, Han⸗ nover: Sommer, Kieler Tv., 1425 Meter, Stettin: Heiſter, Sp. B. Wilhelmshaven, 1,43 Meter.— Weitſprung: T..: Furchheim Ty. Jahn⸗Neukölln, 5,26 Meter, Sp..: Kießling, T. u. Sp. B. München 1860, 5,54 Meter, Hannoper: Müller, Mainzer Ty. von 1817, 5,1½% Meter, Stettin: Henoch. Berliner Sportklub, 4,91 Meter. 0 Werfen: Kugelſtoßen:(77 Kg.): T..: Brechenmacher, Mto. 1879 München, 12,69 Meter. Sp..: Wenninger, Sp. V. Pirmaſens, 14,065 Meter, Hannover: Lingnau, Tulbb. Hannover. 12,24 Meter, Stettin: Haymann, Sp. V. 1860 München, 13,37 Meter.— Dis⸗ kuswerfen: T..: Lingnau, Tklbb. Hannover, 41.45 Meter, Sp..: Steinbrenner. Frankf. Tv. 1860, 46,66 Meter, Han nover: Lingnau: Tklbb. Hannover, 40,23 Meter, Stettin: Steinbrenner, Sp. V. Frankfurt/., 41,20 Meter.— Speerwerfen: T..: Buchgeiſter, Tſchaft. Freiburg i. Br., 56,14 Meter, Sp. H. Lüdeke, Deutſcher Sportkkub, 62,14 Meter, Hannover: Lächele. Tgmde. Heilbronn, 52,42 Meter, Stettin: Zimmermann, Breslauer Sp.⸗ Kl. 56,83 Meter.— Irauen: Kugelſtoßen(5 Kg.): T..: M. Graſſe, Mtu. Niederlehme, 9,81 Meter, Sp..: M. Graſſe, Mtv. Niederlehme, 9,30 Meter, Hau⸗ nover: M. Graffe, Mtv. Niederlehme, 10,21 Meter(Welthöchſt⸗ leiſtung), Stettin: Henoch. Berliner Sportklub, 8,51 Meter.— Speerwerfen: T..: M. Graſſe, Mty. Niederlehme, 33,70 Meter, Sp..: Pröſchold, Tv. Jahn, Minden, 33,73 Meter, Hannover: Goldbach, Tklbt. Hannover 31,23 Meter, Stettin: Wittmann, Sp.⸗ klub Charlottenburg 35,69 Meter(Welthöchſtleiſtung). * * Eine Differenz im vlälziſchen Turnweſen. Der Kreisturnrat des pfälziſchen Turnerbundes hat beſchloſſen. die im 5. Jahrgang in Pirmaſens erſcheinende Pfälzer Turnzeitung ab 1. Oktober in einem Verlag in Ludwigshafen erſcheinen zu laſſen und dem bis⸗ herigen Herausgeber hiervon Kenntnis zu geben. Dieſer hat aber dem Turnrgt mitgeteilt, daß Titel und Verlag der Turnzeitug per⸗ ſönliches Eigentum ſind und das Blatt nach wie vor in Pirmaſens erſcheinen wird. 5 Cawutennis * Turnier in Stutigart. Man kann das vom T. K. Stuttgart⸗ Weißenhof veranſtaltete Turnier ſelbſt bei wohlwollendſter Beurtei⸗ lung kaum als Erfola verzeichnen. Nach Abzug der Ausgebliebenen verbleiben für die vier Wettſpiele 67 Nennungen— wohl mit die ſchwächſte Beſetzung, die ein Turnier in dieſem Sommer der Rekord⸗ beteiligungen aufzuweiſen hat. Dieſe Tatſache iſt nicht etwa nur auf das Konto der Terminkolliſion mit Berlin und Prag zu ſetzen. Schuld daran ſind vielmehr die Stuttgarter Vereine ſelbſt, die durch ihre Zerſplitterung zu keiner würdigen Platzanlage kommen, deren Propaganda recht ſchwächlich war und deren Vertreter(mit Ausnahme von Frau Krug) auf keinem außerwürttembergiſchen Turnier zu ſehen waren. So war denn auch der auswärtige Beſuch in Stutt⸗ gart entſprechend ſchwach. Nur Dr. Buß⸗Mannheim, der den Wanderpokal zu verteidigen hatte, der Frankfurter Fritzk und in alter Anhänglichkeit Dr. Hob“ aus dem Haag waren erſchienen. Dr. Buß, in bemerkenswerter Form, ſchlug den Tübinger M. Fritz nach Gefallen, während Fritzk den erfolareichen Monnheimer Innior Hildebrand und Dr. Hob“, der im Einzelſpiel nicht mehr auf der Höhe iſt, ohne Mühe abtat. Das Herrendoppelſpiel liegt zwiſchen Dr. Buß Dr. Gooßens und Dr. Hob'„Fritzk. Im Dameneinzel⸗ ſpiel hatte Frau Krug nichts zu ſchlagen. Zwiſchen ihr und Dr⸗ Gooßens auf der einen und Frau Merz Fritzn auf der anderen Seite— die letzteren gewannen gegen Frl. Kunſtmann⸗Buß 6·4, :7,:4— liegt die Entſcheidung. 8 Amerika behält den Davigvokal.— Die Herausforderungs⸗ runde um den Dapispokal zwiſchen den Tennismannſchaften von Amexrika und Anſtraljen die in Philadelyßſa geſpielt wurde, ſah die amerikaniſchen Vertreter in allen fünf Wettſpielen ſiegreich. * 6. Seite. Nr. 434 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) Donnerstag, den 18. Seplember 1924 Das Motorrad Modell 1924 Das vergangene Jahr 1923 war für die deutſche Motorrad⸗ induſtrie von ganz beſonderer Bedeutung, da in dieſem Jahre die bisher verhältnismäßig kleine deutſche Induſtrie einen ſo gewal⸗ tigen Aufſchwung genommen hatte. Und das Jahr 1924 wiederum zeigt, daß die deutſche Motorradinduſtrie gewillt iſt, den Platz, den ſie ſich errungen hat, zu behaupten. Die Modelle des laufenden Jahres weiſen umfangreiche Verbeſſerungen auf gegenüber den bis⸗ herigen Modellen, wobei insbeſonders auf wirkliche Qualitätsarbeit hingearbeitet worden iſt. Gut das Intereſſe für das Motorrad gegenwärtig noch vielfach dem Motorrad als Sportrad, ſo dürfte, eben wegen dieſes Intereſſes dem Motorrad der Weg zum Ver⸗ kehrsmittel endgültig gebahnt ſein, und, dieſem Rechnung tragend, bringt die Motorradinduſtrie nunmehr zwei verſchiedene Modelle auf den Markt, und zwar das Sportrad und das Touren⸗ bezw. Berufsrad, die einige Abweichungen von einander aufzu⸗ weiſen haben; trotz dieſer Abweichungen iſt jedoch im allgemeinen das Sportrad ebenſo als Tourenrad zu verwenden, wie das Touren⸗ rad als Sportrad. Naturgemäß bringt jede der Motorradfabriken ihre eigenen Typen auf den Markt, und es iſt recht intereſſant, die Erzeugniſſe der verſchiedenen Fabriken mit einander zu vergleichen; es ſoll jedoch hier nicht dazu Stellung genommen werden, welchem Syſtem der Vorrang zu geben iſt, dem Zweitakt⸗ oder dem Viertaktmotor. Bokanntlich hat jedes dieſer beiden Syſteme ſeine Verteidiger ge⸗ funden, und es ſei nur kurz bemerkt, daß eben jedes Syſtem ſeine Vor⸗ und Nachteile beſitzt. Die Grade⸗Leicht⸗Motorräder, ſowohl die Touren⸗, als auch die Sportmaſchinen, ſind mit dem Grade⸗Zweitakt⸗Motor für eine Kraftleiſtung von—2½ PS. eff. ausgerüſtet. Das Motorrad wird mit Fußbrettern und einem Rahmen von niederer Form hergeſtellt. Die Hintergabel baut breit aus, mit einem reich⸗ lichen Raum für Antriebsriemen und Riemenfelge. Der Brenn⸗ ſtoffbehälter iſt von eleganter ſchnittiger Form mit einem Inhalt von ca. 5½ Liter, der für eine Fernſtrecke von ca. 250 Km. aus⸗ reichend iſt. Bowdenzug und Fußbremſe ſind kräftig ausgeführt und gewähren im Bedarfsfalle ein ſchnelles Anhalten. Der Motorſattol iſt ſehr breit und gut abgefedert. Die Grade⸗Radmotoren werden nach dem Toleranzſyſtem in großen Mengen im Serienbau herge⸗ ſtellt. Alle Teile ſind untereinander auswechſelbar. Der Motor des Bayerland⸗Motorrades 1924 iſt der Bayern⸗Kleinmotor, Viertakt, 2 Zylinder, Ventile gekapſelt. Boh rung 68 Millimeter, Hub 68 Millimeter. Der Rahmen der Bayer land⸗Motorräder iſt aus Präziſionsſtahlrohren hergeſtellt und ſo ſtark gebaut, daß man ohne weiteres eine zweite Perſon mitnehmen kann. Am Ende des Rahmens ſind im Gepäckträger zwei Werk⸗ zeug äſten eingebaut. Das Rad iſt mit einer ſehr guten Federgabel ausgeſtattet, damit der Fahrer nicht ermüdet Ein Soziusſitz kann leicht aufgebaut werden. Die Räder ſind kräftig gearbeibet und ſind bei evtl. Reifendeſekten durch Löſen von zwei Muttern ohne weiteres auch von jedem Laien in einer Minute herauszumontieren. Die Fuß⸗, wie auch die Handbremſen wirken beide auf das Hinterrad und ſind von einander unabhängig, ſodaß der Fahrer jederzeit die Bremſen wechſeln kann. Fahrer und Motor werden durch die Bau⸗ art der Kolflügel der Schutzoleche gut geſchützt. Die Lenkſtangen ſind in der Höhe verſtellbar. Die Geſchwindigkeit dieſes Motor⸗ vades betrügt ungefähr 80 Kilometer und kann ſehr leicht bis auf 5 Kilometer herabgemindert werden, ſodaß man das Fußgänger⸗ tempo beibehält. Das Motorrad Zündapp iſt mit einem Zweitaktmotor aus⸗ gerüſtet, der drei Kanäle beſitzt: rechbs der Einlaßkanal, hinten der Ueberleitungskanal und links der Auslaßkanal. Der Getriebekaſten iſt am Rahmen durch zwei Bolzen und eine Platte befeſtigt. Die Kuppelung geſchieht durch einen Hebel von der Lenkſtange aus. Bei Crionette beſteht der Unterſchied zwiſchen dem Tazurenrad 1924 und dem Sportmodell 1924 in der Hauptſache darin, daß beim erſteren ein Zweiganggetriebe beſonderer Konſtruktion verwendet wird. In dieſem ſind die Zahnräder beſonders groß und ſtark dimenſioniert und aus ſehr gutem Einſatzmaterial herge⸗ ſtellt und geſchliffen. In dem verhältnismäßig klein gehaltenen Eetriebekaſten ſind auch das Zahnrad bezw. das Zahnradſegment des Kickſtarters untergabracht, ſodaß lediglich der Kickſtarterhebel aus dem Gehäuſe herausragt. Die auf der Getriebewelle ſitzende Kork⸗ bezw. Ferodo⸗Scheibenkupplung iſt ſehr einfach und praktiſch konſtruiert, ihre Auslöſung wird durch eine im Innern der Ge⸗ triebewelle bewegliche Zugſtange betätigt. Die Schaltung des Ge⸗ triebes ſtellt eine Neuerung im Motorbau dar. Sie kann von jedem Laien ohne Schwierigkeit bewirkt werden, weil das ganze Schalt⸗ geſtänge federnd wirkt. Der Motor iſt ein luftgekühlter Ein⸗ zylinder mit 0,74 bezw. 0,83 Steuer⸗PS., entſprechend den Brems⸗ leiſtungen von ca. 3 bezw. 3½ PS. Als beſondere Neuheit iſt bei dieſem Modell der doppelte Auspuff zu erwähnen, der mittels eines rippengokühlten Aluminiumkrümmers an dem Motor angeſchloſſen iſt. Die entweichenden Gaſe werden entweder in die lange Aus⸗ puffleitung geführt, die mit einem Schalldämpfer verſehen iſt, oder nach Betätigung eines Fußhebels durch das zweite kürzere Rohr direkt ins Freie geführt. Als auszgeſprochene Reiſemaſchine iſt das Mars⸗Motor⸗ rad A 20 der Marswerke.G. anzuſehen, das äußerſt ſolide ge⸗ baut, aus nur beſtem Material hergeſtellt und mit größter Präziſion herausgearbeitet iſt. Das Getriebe der Brennſtoffbehälter ſowie die Keiten ſind in dem aus gepreßtem Stahlblech hergeſtellten Kaſten⸗ rahmen aufgenommen, der dieſe wichtigen Teile vor Verſchmutzung und Beſchädigungen ſchützt. Gleichzeitig erhält die Maſchine hier⸗ durch eine ſehr große Widerſtandsfähigkeit gegen Brüche und Ver⸗ biegungen. Das Getriebe vereinigt Schaltung und Kuppelung und iſt ſehr gut konſtruiert. Von der Verwendung von Zahnrädern und Klauen hat man hier vollſtändig Abſtand genommen. Die Lauf⸗ räder der Maſchine und das Laufrad des Beiwagens ſind unter⸗ einander vertauſchbar; während der Fahrt vorkommende Reifen⸗ ſchäden können daher durch Einſetzen eines mitgeführten Reſerve⸗ rades leicht und ſchnell behoben werden. Der Motor mit ſeinen beiden horizontal orientierten Zylindern arbeitet im Viertakt. Das Keni⸗Motorrad beſitzt eine Geſchwindigkeit von 65 bis 70 Km. und hat einen Brennſtoffverbrauch von ca. 1½ Liter für 100 Km. Der Motor arbeitet im Zweitakt. Die Länge des Rades iſt 2 Meter, die Breite 0,60 Meter und die Höhe 0,80 Meter; das Gewicht komplett beträgt ca. 55 Kg. Das Keni⸗Motorrad iſt von ſehr ſchnittiger Form. Bei dem neueſten Modell iſt der Takt beſonders groß gehalten; ſeine Füllung reicht für eine Fahrtſtrecks von 400 Km. Der Sattel iſt ſehr gut gepolſtert. Wegen ſeines günſtigen Ueberſetzungsverhältniſſes iſt da⸗ „Brand“⸗Rad als Bergſteiger ſehr geeignet. Es iſt mit einem „Bekamo“⸗Motor ausgerüſtet, der im Gegenſatz zu allen bisherigen Motorkonſtruktionen außer dem Arbeitszylinder einen dieſem gegen⸗ über liegenden Hilfszylinder beſitzt, in dem ein Hilfskolben gegen⸗ läufig zum Hauyptkolben arbeitet. Der Motor iſt als Getriebeblock gusgeführt und hat zwei Gänge und eine großgehaltene Korkkonus⸗ kuppelung. Als Zündapparat dient der Ruppeſche Schwungrad⸗ mganet. Zur Oelung wird die Miſchölung verwendet. Die Ge⸗ ſchwindigkeit des Brandrades beträgt ca. 70 Km., der Benzinver⸗ brauch ca. 2 Liter auf 100 Km. Als Bedarfsrad für Geſchäft, Beruf und Spvort iſt das Heros⸗ Leichtkraftrad(Hartmann u. Richter, Niederoderwitz) anzu⸗ ſnrechen, das mit Pedalantrieb verſehen iſt und eine ſehr ſchnittige elegante Form zeigt. Der Sitz iſt ſehr gut abgefedert, desgleichen das Vorderrad durch bewährte Stoßfänger, die ein weiches, ſanftes nichtermüdendes Fahren ermöglichen. Der Motor iſt in tiefer Schmerpunktlage, um ein Ausgleiten vorzubeugen. Mit direkter Kraktübertrogung verſehen, erzielt das Rad in der Ebene 50 bis 70 Km. Geſchwindigkeit. In Vorſtehendem iſt nur eine geringe Anzahl der bewährten deuiſchen Motorräder erwähnt worden. und an dieſen wenigen Bei⸗ ſpieslen ſehen wür, daß man ſich die Erfolge der letzten Jahre voll und gonz zunutze gemacht hat. 19 5 2. Wiloparkrennen des Karlsruher Motorfahrervereins(d. M..) Der Karlsruher Motorfahrerverein(Mitglied des deutſchen Motorfahrerverbandes) veranſtaltet am 28. September anläßlich der Karlsruher Herbſtwoche unter dem Ehrenvorſitz von Oberbücrger⸗ meiſter Dr. Finter ein Motorradrennen großen Stils im Karls⸗ ruher Wildpark. Zu dieſem Zweck wurde vom noch jungen Vecein eine 7,5 Kilometer lange Rundſtreckenbahn im Karlsruher Wildpark ausgebaut, die vollkommen im Wald verläuft und für jeglichen Ver⸗ kehr— außer den jeweiligen Renntagen— geſperrt iſt. Durch dieſen Straßenbau kommt die Stadt Karlsruhe in den Beſitz der größten Straßenrundſtreckenbahn Süddeutſchlands Avus in Berlin zur zweitgrößten Deutſchlands. Man darf daher erwarten, daß ſich in Karlsruhe mit der Zeit ein Mittelpunkt des Süddeutſchen Motorradſportes herausbilden wird. Die Bahn iſt vom ehemaligen Großherzoglichen Schloß in Karlsruhe in wenigen Minuten zu erreichen. Für die Zuſchauer wird durch die Sitzplätze und durch Reſtaurationsbetrieb auf der ganzen Strecke geſorgt ſein, letzteres beſonders aus dem Grunde, weil auf der ganzen Rund⸗ ſtrecke keine Ortſchaften berührt werden.— Die genauen Angaben der Strecke, die die Form eines großen Vierecks aufweiſt, find: Straße Hagsfeld⸗Eggenſtein, etwas öſtlich der Kreuzung mit der, Stutenſee⸗Allee; Fahrtrichtung: Eggenſtein bis Grabener Allee, dieſe ſüdlich bis Rintheimer Weg und auf dieſem zurück und über die Stutenſee⸗Allee nach der Straße Hagsfeld⸗Eggenſtein, wenig weſtlich der Kreuzung mit der Grabener Allee.— Am 28. September werden auf der neuen Bahn folgende Rennen ausgefahren werden: 1. Deutſche Straßenmeiſterſchaft des D. M. V. in der Maſchinenklaſſe mit nicht über 250 cem Cylinder⸗Inhalt. Dabei ſtartberechtigt ſind nur Fahrer, die bis jetzt an den Vorläufen zu dieſer Meiſterſchaft teilgenommen und dabei die beſten Zeiten ge⸗ fahren haben. Man wird deshalb ſpannende Kämpfe erwarten dür⸗ fen. Der Meiſterſchaftslauf erſtreckt ſich über 5 Runden 3775 Kilometer. 2. Allgemeines Motorradrundſtreckenrennen für Einzel⸗ und Seitenwagenmaſchinen in der gewohnten Klaſſen⸗ einteilung. Dabei iſt die Strecke je nach der Klaſſe—6 mal zu durchfahren. Das Rennen dürfte hauptſächlich in den vier ſcharfen Kurven, die als Linkskurven zu fahren ſind, die intereſſanteſten Augenblicke aufweiſen.— Für die ſiegreichen Fahrer ſind bereits ſchon jetzt wertvolle Ehrenpreiſe zur Verfügung geſtellt worden. Be⸗ ſonders verdient hervorgehoben zu werden, daß die Stadt Karlsruhe einem jeden Fahrer, der das Ziel paſſiert, eine von ihr geſtiftete Plakette als Andenken an die Herbſtwoche 1924 überreichen läßt.— Meldungen zum Rennen, das für die Mitglieder ſämtlicher dem D. M. V. angeſchloſſene Vereine und für Inhaber von Gaſtlizenzen offen iſt, ſind zu richten an Karlsruher Motorfahrer⸗Verein. Die Beſetzung des 1. Internationalen d. m. Motorradrennens auf der Rous Die Meldeeingänge zu dieſem großzügig angelegten, am 21. September ſtattfindenden, mit bedeutenden Geldpreiſen und werr⸗ vollen Ehrenpreiſen ausgeſtatteten I. Internationalen Motorrad⸗ rennen übertreffen an Qualität und Quantität bei weitem alle bis⸗ herigen Meldeergebniſſe deutſcher Motorradrennen. Im Rennen 1(250 und 350 cem) über 120 Kilom. meldeben 59 Fahrer, davon 80 Prozent Preisträger aus früheren Rennen mit bekannten Namen, in Rennen II(500, 750, 1000 und über 1000 cem) über 160 Kilom. 68 Fahrer, darunter die Elite der deutſchen, däniſchen, holländiſchen und italieniſchen Motorradfahrer (Geſamtzahl in zwei Rennen 127). ßer dem bekannten Italiener Antonio Sbaiz⸗Mailand, Rekordmann von Monza auf Garelli, der bereits eingetroffen iſt, kommen von Mailand(Monza) folgende berühmte italieniſche Fahrer: Eduardo Self auf Norton 750, Achille Varzi auf Sun⸗ beam 500, Angelo Varzi auf Sunbeam 350 und Pietro Gherſi auf der berühmten, in der Europa⸗Meiſterſchaft ſiegreichen Moto⸗ Guzzi 500 cem. Aus Kopenhagen kommen die bekannten däniſchen Fahrer, vielfache Sieger und Preisträger Soerenſen, Jenſen und Hanſen, aus Holland die als erſtklaſſio bekannten Fahrer Bie ze, Jac. Achtien, v. Hammersveld, von denen Bieza bereits in Swinemünde ſtartete, ferner J. H. Streel⸗Birmingham und die beiden Meiſterfahrer von Polen, der jetzige polniſche Staats⸗ angehörige R. Gunſch und der geborene Pole Turkiwiez. Von deutſchen Fahrern ſollen hier aus der Fülle der bekannten und berühmten Namen nur genannt werden: Hucke, Graßmann auf Dolf, Karrer, Veit und Kleemann auf Horex, Rau auf Imperſa, Baier quf VBaier, Thumſhirn auf Ardie, Schulz auf Curvy, Wucher auf O. E.., Ernſt auf A. J.., Pätzold auf Imperia, Niß auf A. J.., Röſſig auf Douglas, Sauer auf Norton, Reich und Högel auf B. M.., Keßler und Henning auf K.., Brudes, Krieger, Ebſtein und Kernchen auf Viktoria, Schuſter auf Wanderer, Bau⸗ hofer auf Megola, Gubela auf Mabeco, Schumacher und Herzogen⸗ rath auf Imperig, Thevis auf Haweka, Nourney auf Malſchleß, Wenzel und Arndt auf N. S.., Ott auf Herley, Motz auf Brough⸗ Superior, Zündorf auf Imperia, Roßner auf Zenith, Herold auf Harley, Rubin auf Harley. Nuloſport * Neuner Semmering⸗Nekord durch Mercedes. Das 13. Semme⸗ ring⸗Berarennen des Oeſterreichiſchen Automobil⸗Clubs wurde zu einem grandioſen Erfolge der deutſchen Marke Mercedes, die in dem klaſſiſchen Rennen den 10. Sieg feiern konnte. Diesmal war der Sieg umſo eindrucksvoller, als der Streckenrekord von dem Targa Florio⸗Sieger Werner im wahren Sinne des Wortes über den Haufen gerannt wurde. Der ſeit 1909 beſtehende Rekord für die 10 Kilometer lange Strecke wurde von Werner um nicht weni⸗ gerals 11,4 Sek. auf:55,6 verbeſſert. Salzer auf Mercedes Kompreſſor erzielte mit:05,4 die zweitbeſte Zeit des Tages. Von den öſterreichiſchen Fahrern konnte Graf Kinsky auf Steyr mit :10,2 die drittbeſte Zeit herausfahren. Franz Hanſal(Steyr) fuhr mit:00,2 die beſte Zeit aller Tourenwagen, während bei den Motorradfahrern der Wiener Dirtl(Zenith) die neue Rekordzeit von:81,8 erreichte.— Erfolge Mannheimer Boxer in Kaiſerslautern Grokenberger Süddeutſcher Meiſter Dem 1. Mannheimer Box⸗Club war am 13. September Geſe⸗ genheit gegeben, zu beweiſen, daß ſeine Meiſter auch wirkliche Meiſter der Boxkunſt ſind. Man ſcheint in Kaiſerslautern mehr Gewicht auf rohe Kraft, als auf Kopfarbeit und Technik zu legen, wodurch mancher Kampf an Schönheit verlor. Den körperlich nicht gerode überwältigend ausſehenden Mannheimern traute ein großer Teil des Publikums nicht viel zu. Und das Ergebnis? Die Favo⸗ riten ſtiegen als geſchlagene Männer aus dem Ring. Auch ſonſt ſchien die Veranſtaltung des Sport⸗Clubs Phönix unter einem Un⸗ Unkoſten zu decken. Bei den um 8 Uhr abends beginnenden Kä Kampfrichter tätig die Herren Jungfermann ⸗Frankfurt(Ring⸗ Ludwigshafen(Punktrichter). Es kämpften: Mangold“⸗Kaiſerslautern(97)— Brandt⸗ Trier(102). letzten Runde, den Punktſieg zu erringen. Schmidt⸗Kaiſerslautern(120)— Fuchs⸗1. M..⸗C.(121) Schmidt behindert der Entfaltung ſeines Könnens und muß F. den Sieg überlaſſen. Brunn⸗Kaiſerslautern(129)— Kröner⸗Landſtuhl(131). Der Kampf wurde vom Ringrichter ohne Entſcheidung abgebrochen. außer Acht laſſend, gegeben und genommen wurden. Milke⸗Frankfurt(113½)— Grockenberger, 1...C. im Federgewicht. Drei Mal ſchon ſtanden ſie ſich gegenüber, jeder mit dem feſten Willen zu ſiegen. Beide ſind ruhig, keiner ſieht den Andern an, während der Ringrichter leiſe auf ſie einſpricht.— Ring; frei— zur erſten Runde! Totenſtille— 1000 Menſchen läßt die f 5„ VV( 1 5 70 und nach der ſtern zu leiden, denn die Einnahmen reichten nicht aus, die enormen ſen waren als richter), dahlem⸗Koblenz, Ehrhardt⸗Frankfurt, Scheidt⸗ Beide gleichwerlig und gelingt es Brandt erſt in der Fuchs durch fortwährendes Klemmen ſtark an Die Gegner bearbeiteten ſich mit Schlögen, die kopflos, jede Deckung (114) kämpften endgültig um den Titel—„Süddeutſcher Meiſter“— Spannung den Atem anhalten— Gong! Grokenberger greift an und zwingt den abwartenden Milke zu tatkräftiger Verteidigung. G. landet oben, unten, M. antwortet kurz un trocken. G. deckt, blockt und iſt meiſtens nicht mehr in Reichweite, wenn M. ſchlägt. führt leicht.— 2. Runde. M. greift an, ſieht ſich jedoch im 2. Drittel der Runde ſchon wieder in Verteidigung gedrängt. G. treibt ſtändig, M. wehrt ſich tapfer und techniſch fein, wie die erſte, verläuft auch dieſe Runde.— 3. Runde(4 Minuten). Beide kämpfen mit äußerſter Vorſicht(kein unfairer Schlag fiel). Milke zurückh G. gut auf den Beinen wie immer, ſorgt durch dauerndes An für die ſchönſten Kampfmomente. Die letzte Minute ändert Bild. M. legt tüchtig los, hin und her wogt der Kampf, doch iſt es zu ſpät, das Pumktplus des Gr. noch aufzuholen. Einſtimmig wir G. zum Sieger und Süddeutſchen Meiſter im Federgewicht erklärt. Nicht endenwollender Beifall belohnt M. und Gr. für den ſchönſten Kampf des Abends. Ein rieſiger vom Sportverein Phönix dem Südd. Meiſter geſtifteter Lorbeerkranz ließ Gr. noch auf der Rück⸗ reiſe die Schwere des Meiſterwerdens und ⸗ſeins empfinden. Als nächſtes Paar kletterten Heil⸗Kaiſerslautern(147) und Kränchi⸗Ludwigshafen(144) durch die Stricke. In dieſem Kampf der auch am Beſten abgebrochen worden wäre, wurde K. Sieger nach Punkten. Krämer⸗Kaiſerslautern(108)— Leinz, 1. Mannheiner .⸗C.(108). Leinz verſchwindet neben ſeinem Gegner, der mit dem Gongſchlag wild angreift. Langſam erkämpft ſich L. die Oberhand und zwingt Kr. durch genaue Schläge auf ſchmerzhafte Plätze zur Aufgabe in der erſten Runde. Neiß⸗Koblenz(144)— Frank.⸗Mannheim(132). Neiß der mit dem Luxemburgiſchen Olympiaſieger im Mittelgewicht un⸗ entſchieden boxte, fand in F. einen Gegner, dem er nicht gewachſen war. Trotz des Uebergewichts und der größeren Reichweite landete F. wo er wollte. Der vom Sport⸗Club Phönix für den Sieger ge⸗ ſtiftete Pokal wurde ſeine ſichere Beute. Die 4 Siege ſind wohl nicht in letzter Linie auf die Tätigkeit des Gründers des 1. M..⸗C., des Herrn Adolf Köbele, zurückzu⸗ führen, der die Kämpfer ſekundierte. Bartſch. Boxen mit einem hübſchen Päckchen Dollarnoten, ſo ſchreibt das Sportblatt, aus Amerika zurückgekehrt, er wird gerade an dieſem Tage wieder in Paris ſein, nachdem er ſeine Familie in Dieppe begrüßt hatte. Er wurde, wie immer wenn er nach einer Reiſe wieder in Paris ankam, ſehr gefeiert und diesmal wohl auch nicht ganz unverdient⸗ Er hat eigentlich mehr geleiſtet als man von ihm erwartet hatte. Der Franzoſe hatte nur den einen Fehler gemacht. gleich mit dem anſtatt ſich erſt in kleineren Kämpfen an die amerikaniſchen Ring⸗ zweifelhaft ſein. Sein Verhalten gegen Tunney war aber ein höchſt ehrenvolles. Qhwohl er zweimal nieder mußte, brachte er ge⸗ gen Ende des in der 14. Runde geſtoppten Kampfes noch ſoviel Hers auf, um den Amerikaner auf Biegen und Brechen zu fighten. An der Elle gegen Erminio Spalla gemeſſen, der von der dritten Runde ab gegen dieſen Gegner nichts mehr zu beſtellen hatte, und in der ſiebenten in ſeine Ecke geſchickt wurde, faſt ein Erfolg. Sein Mana⸗ ger Descamps hat in Paris erklärt, daß Carpentier dringen eine Revanche mit Tun ney wünſche, die auch mit ziemlicher Be⸗ ſtimmtheit für März oder April nächſten Jahres erwartet werden könne. Mit dieſer Erklärung ſind alſo alle die Meldungen wider⸗ legt, die von einem Rücktritt des Franzoſen ſprachen, und daß ber Franzoſe abgekämpft ſei. Carpentier iſt zwar ſchon lange bei dieſem Metier⸗ hat aber nicht allzu oft gekämpft und dazwiſchen manchmal lange pauſiert. Sein Kampf mit Dempſey liegt ſchon zu weit zu⸗ rück und ſeine 2⸗ und 3⸗Rundenkämpfe gegen kontinentale Größen haben ihn nicht ſo ſehr angeſtrengt. Man wird wohl weiter mit ihm rechnen müſſen, er iſt immer noch für jeden europäiſchen Mann eine.efahr. Heute vielleicht mehr denn je. 5 Nasdſport * Dresden— Zittau— Dresden. Das für Fahrer des S. R. B. und der D. R. U. offene Straßenrennen über 215 Kilometer nahm bei beſtem Wetter einen wohlgelungenen Verlauf. Insgeſamt be⸗ teiligten ſich 93 Fahrer an dem Rennen, das im Endſpurt entſchieden wurde und Müller⸗Gerichshain einen mohlverdienten Sieg brachte. Nachſtehend die Ergebniſſe: Gruppe 0 hain 8104:55; 2. Raller⸗Chemnitz;: 3. Hoffmann⸗Eckartsberg; 4. Güm⸗ mel⸗Falkenſtein; 5. Grunert Gerichzhain; 6. Gulich⸗Dresden lalle dichtaufſ.— Gruppe B: 1. Meier ⸗Burgersdorf:19:55; 2. Schwedler⸗Dresden; 3. Wolfram Leipzig: 4. Hoier⸗Leipzig; 5. Eſchrich⸗ Dresden lalle dichtauf).— Altersfahrer über 43 Jahre: 1. Hennig⸗ Dresden.— Altersfahrer 38—43 Jahre: 1. Deubel⸗Glauchau. * Rund um Bremen, das bekannte Straßenradrennen über 234%7 Kilometer für Bundesamateure endete mit nachſtehendem Ergebnis 1. H. Fiſcher ⸗Köln:55:1,8; 2. Gläßmann⸗Hannover; 3. Schultz⸗ ger⸗Hannover; 7. Dittmar⸗Bremen(ſämtlich dichtauf). * Die Radferufahrt„Rund um Breslau“ über 220 Kilometer nahm bei prächtigem Wetter einen glatten Verlauf. Der Favork Nickel⸗Breslau hatte bei Brieg Reifenſchaden, konnte wieder Ae Spitzengruppe auflaufen, mußte ſich aber im Endſpurt um eine halbe Länge von Biſchoff⸗Breslau ſchlagen laſſen. 1. Biſchoff⸗Breslau:54:30; 2. Nickel⸗Breslau ½ Lg.: 3. Dresden ½ Tg.; 4. Zureck⸗Breslau ½ Lg.; 5. Presko⸗Kottbus 6. Läppich⸗Breslau:01:50.— *„ Der Große Straßenpreis von Weimar für Unionamateure Rühl⸗ Lg. 50 Fahrer waren geſtartet. Den Sieg errang im Endſpurt der Ber⸗ liner Seidel in:4900 gegen Büttner⸗Berlin und Breitba 75 e Vierter wurde Neumann⸗Hannover vor Starke⸗Mag urg. het⸗ Literatur dere „Die ſeeliſchen und ſittlichen Werte des Sports, insbeſonaft. des Fußballſports, als Grundlage zur Befreiung aus der Knechtſche Von Univerſitätsturnlehrer Sturm. Verlag Chr. Belſer Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.— Der Verfaſſer zeigt unter weiſung auf die griechiſche Bildung von Gemüt und Charakter der Leibesübungen, daß unſer Wiederaufſtieg davon abhängaſhes⸗ ob unſere geſamte Jugend ihr Erholungsleben in ſolchen Lei 40 übungen ſucht, die nicht nur der Geſundheit dienen, ſondern ddem noch der Erhöhung der Spannkraft des Leibes und der Seele, len⸗ Erwerb der Mannhaftigkeit, zu Kraft, Entſchloſſenheit, Mut, Schicht⸗ größe und ſittlicher Freiheit führen. Das ſind die klaſſiſchen gecehe lichen, die volkstümlichen Leibesübungen und namentlich die d Nahkampfſportarten von Mann zu Mann. Sehr weſentlich iſt; alle Volksſchichten von der Ueberzeugung durchdrungen werden, b1dd Leibesübungen nicht zum Zweck von Klaſſenkämpfen und Bolksn er⸗ ſondern zur Erhaltung der Blut⸗ und Artgenoſſen getrieben me zur Erhöhung von Anſehen, Macht und Wohlſtand ſeines Bo eug⸗ Verſaſſer möchte weite Handarbeiterkreiſe, die zu unſeren übers teſten und tüchtigſten Sportlern gehören und die in dem Banne ße⸗ vaterlands⸗ und gewiſſenloſen Hetzern ſtehen, von dieſem Frrwahn cht freien. Hand⸗ und Geiſtesarbeiter ſollen tüchtig und willig gen. werden zum Kampf für deutſche Freiheit. Für die Mitglie der Turn⸗ und Sportvereine eine ſehr leſens⸗ und gachtenswerte Broſchüre. Mif Bin, Lorenz, RHaumann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 95 Niifa-Rad Anil lts Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b. l —— Sangerhausen- Berlin, Im Harlsbad 6 5 beſten weißen Mann nach Dempſey, mit Gibbons, anzufangen, praktiken zu gewöhnen. Der Ausgang konnte bei dieſem Gegner nie A: 1. Müller ⸗Gexrichs⸗ Bergedorf; 4. Brinkmann⸗Hannover; 75. Brandes⸗Hannover: 6. Ber Das genaue Ergebnie: wurde vom RV. Union⸗Weimar über 122,5 Kilometer veranſtaltet. * Nochmals Carpentier— Tunney.— Georges Carpentier id b e⸗ Hü dei andekommen der Autopoſtverbindung aus. tle aach Pirmaſens zurück. in 9 ſelenloſer Kaufmann von hier ſtahl 5 ſtraße eue Anzahl Auto⸗Werkzeuge, ein Boſch⸗Magnet, ein Stück Motor⸗ be vwar Mannheimer General-Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 434 Aus der Pfalz Eröffnung der Kraftpoſtlinie Pirmaſens—Dahn f*Pirmaſens, 17. Sept. Am Montag fand die Einweihungs⸗ lah rt der neuen Kraftpoſtlinie Pirmaſens—Dahn att. Der Einladung der Poſtverwaltung waren als Vertreter 5 ſtaatlichen Behörden Bezirksamtmann Oberregierungsrat 5 nner und der Bezirksbaurat, ſowie Bürgermeiſter Schmelzle ud vier Stadträte gefolgt. Außerdem beteiligten ſich Vertreter der keſſe, ſowie Forſtbeamte und die beiden Bürgermeiſter von Lem⸗ erg an der Fahrt. Die Fahrt ging dann weiter nach Salzwoog und Slr herrliche Salzbachtal über die Wieslauter auf die Dahner traße nach dem idylliſchen Dahn. Am Ortseingang hatte ſich die D. chuljugend verſammelt, die den erſten Wagen mit lautem Jubel und dem Abſingen verſchiedener Lieder begrüßte. Bürgermeiſter Eiſel hatte ſich mit Vertretern der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Be⸗ en, ſowie Angehörigen der Induſtrie eingefunden. Die Ein⸗ gohnerſchaft hatte ſich zahlreich zu dem kleinen Begrüßungsakt ungefunden. Bürgermeiſter Eiſel hieß die Fahrtteilnehmer willkom⸗ ken und drückte namens der Stadt ſeine Freude über das Zu⸗ Oberregierungsrat ener dankte für den herzlichen Empfang, den die Gemeindever⸗ Altung und die Bevölkerung dem Poſtauto bereitet hat und ſprach en Wunſch aus, daß dieſe Linie dazu beitragen möge, die Ver⸗ wadung zwiſchen Stadt und Land enger zu knüpfen. Oberpoſtver⸗ hater Klein, der die Leitung der Eröffnungsfahrt in Händen atte, gedachte der Schwierigkeiten, die ſich der Vollendung des Nuerkes in den Weg ſtellten. Während die Schuljugend mehrere undfahrten durch das Städtchen unternahm, blieben die Fahrt⸗ unehmer im Hotel Hartmann einige Stunden im gemütlichen Zu⸗ uͤmmenſein vereint und fuhren abends durch das ſtille Salzbachtal * : Ludwigshafen, 17. Sept. Kanzleiaſſiſtent Karl Freitag Straubing iſt in gleicher Dienſteigenſchaft vom 16. September ab it ſeinem bisherigen Grundgehalt in etatsmfäßiger Weiſe an das irksamt Ludwigshafen verſetzt worden.— Ein 19jähriger, ſeinen Eltern aus deren ſchtiſch 100 Mark und flüchtere damit.— Auf der Land⸗ kurz vor Bad Dürkheim wurden am Dienstag nachmittag drimen, ein Schleppſeil, ein Futterſack ufw. gefun den. Die egenſtände befinden ſich auf der Polizeiſtation 3 an der Jäger⸗ e.— Der 19jährige Motorradfahrer Friedrich Weſſar von Mukterſtadt wurde in der Nacht vom 16. zum 17. Sept. auf der ndſtraße von Mutterſtadt nach Dannſtadt von Inſaſſen eines Nerſonenautos erheblich verletzt und bewußtlos aufgefunden — ins Ludwigshafener Krankenhaus gebracht, wo er wieder zum WI ußtſein kam und ſich auch außer Lebensgefahr befindet. Kalferslautern, 17. Sept Am Dienstag früh warf ſich die erehelſchte Magdalena Landmeſſer, auf der Strecke Zwei⸗ zücken⸗Hauptbahnhof und der Neuen Eiſenbahnwerkſtätte, unter guen Eiſenbahnbetriebswagen, wodurch ſie neben verſchiedenen gochenbrüchen, ſo ſchwere innere Verletzungen erlitt, daß ſie au dem Transport nach dem Krankenhaus ſtarb. Die Lebensmüde ir Ende Auguſt niedergekommen und da ſich kurz darauf geitige Aungen bei ihr bemerkbar machten, wurde ſie Anfang dieſes dats ins Krankenhaus gebracht. Von dort iſt ſie morgens ent⸗ Gchen, um ihr trauriges Vorhaben auszuführen. Kachbargebiete Der Winterfahrplan der Saarbahnen Die Einführung der weſteuropäiſchen Winterzeit bei der Eiſen⸗ n ſowie im bürgerlichen Leben des Saargebietes die in der Nacht 5. Oktober erfolat. erfordert die Anpaſſung. d. h. Neufeſtſetzuna inzelnen Zugverbindungen ihren Zwecken entſprechend. In⸗ n erfährt der Fahrplan der Saar⸗Eiſenbahnen am Sonn⸗ ., Oktober nicht unweſentliche Veränderungen. Im Ver⸗ nach der Pfalz wird der Schnellzua D 51(Saarbrücken Hbf. ab Mannheim an 10.38) zur Vermeidung einer weſentlich frü⸗ den Abfahrt von Sgarbrücken und zwecks Beibehaltung ſeiner utigen Anſchlüſſe in Saarbrücken nicht mehr über Zweibrücken— 5 dau. ſondern über den kürzeſten Weg Homburg—Bruchmühl⸗ —Kaiſerelautern geleitet. Als Erſatz für die hiernach auf ber krecke Zweibrücken—Landau in Weafall kommende Schnellzugver⸗ badung wird der Schnellzua D 155 Nancy—Saarbrücken—Ludwias⸗ en—Mainz—Frankfurt unter Wegfall ſeines Stillagers in Saar⸗ zücken über Hombura—3weibrücken—Landau-—Neuſtadt ageleitet. die in ihrem Fahrrlan geänderten Schnellzüge verkehren vom 5. Ok⸗ bdefti Des Sllic der Jngrio Wendland Hhuün 1 duge hicch un Fber ab wie folot: D 51 Saarbrücken ab.00 W. E 3. St. Inabert Mo⸗ Homburg.34/59, Kaiſerslautern.55, Ludwigshafen.05/20, cnheim an 10.30 M. E. 3. D 155 Sarbrücken ab 12.55 W. St. St..09, Homburg.29/49, Zweibrücken.02/17, Landau ., l. Neuſtadt 4 Uhr. Ludwiasbafen.35. K 5 ſon Viebermühl, 16. Sept. Am hieſigen Bahnhof ſtieß ein Per⸗ enzug mit einer Lokomotive zuſammen. Der Anprall war ſo Die e daß die Lokomotive teilweiſe zertrümmert wurde. okomotive des Perſonenzuges wurde ebenfalls umgeworfen. 5 vorderſten Wagen ſind entgleiſt. Glücklicherweiſe lief der Unfall e ſchwere Verletzungen ab. Ein Lokomotivführer erlitt Quet⸗ ingen am Knie, ein Heizer wurde am Arm verletzt. ⸗d. Saarbrücken, 16. Sept. Unmittelbar vor Bier bach blieb am Montag vormittag ein die Gegend überfliegendes franzö⸗ ſiſches Flugzeug an einem Baumſtamm hängen, ſo daß die beiden linken Flügel glatt abgeriſſen wurden; der rechte obere Flügel brach ebenfalls. Der Apparat ſauſte mit aller Wucht nieder. Dem einen der beiden Inſaſſen wurde der Kopf gänzlich ein⸗ gedrückt; er konnte nur als Leiche unter den Trümmern hervor⸗ gezogen werden. Der andere Inſaſſe trug ſehr ſchwere Ver⸗ letzungen an der Hand und am Kopfe davon. Nur dadurch, daß er ſich noch rechtzeitig duckte, entging er dem ſicheren Tode. Die war mehrere Stunden für den durchgehenden Verkehr geſperrt. Gerichts zeitung Schöffengericht Mannheim Väter und zwei Söhne waren die beiderſeitigen Kampfparteien, die in einem Hauſe nicht einträchtig beieinander wohnen können. Erſt gab es die gewöhnlichen Plänkeleien, dann kam es zum offenen Kampf. Friedrich Killinger(Vater) und Friedrich und Theo⸗ dor(Söhne) auf der Angriffsſeite, Johann Kratzer. Georg und Henrich Kratzer auf der Defenſivſeite. Der alte Killinger wurde zu 30% Geldſtrafe verurteilt. desgleichen ſein Sohn Theodor, der Anführer im Kampfe, Friedrich Killinger jun., zu 80/ Geldͤſtrafe. An der Plünderung des Warenhauſes Kander in der Neckar⸗ vorſtadt beim Oktober⸗Landfriedensbruch beteiligte ſich auch der Tag⸗ löhner Hugo Laubach. Wie ſo viele, verſteht er nicht, daß er Landfriedensbruch begangen haben ſoll, er habe nur bei der Menge geraurden, mas doch allein genügt— denn mitgegangen mitgehangen, heißt es bei dieſem Paragraphen. Er ſchleppte einen Ballen Stoff und vier Paar Strümpfe fort. Urteil 5 Monate Gefängnis. m zweiten Falle, der in Beziehung zu der Plünderung ſtand, ſand ein junges Mädchen vor der elterlichen Wohnung in der Alp⸗ bornſtraße eine weiße Tiſchdecke, Bluſenſtoff und ein Stück Seife. Die Eltern, achtbare Leute, wollten die Sachen wieder zurückbringen, da kam der„Kriminal“ dazwiſchen. Das Gericht verurteilte die An⸗ geklagte zu einer Gefängnisſtrafe von 4 Wochen obgleich der Vert. R. A. Dr. Pfeiffenberger auf ihre bisherige Unbeſtraftheit verwies und mit einer Geldſtrafe die Tat geſühnt erſcheinen könnte. Mit Rückſicht auf die anderen in der Plünderungsaffäre erkannten Urteile 25 das Gericht auf 4 Wochen Gefängnis und gewährte Straf⸗ aufſchub. Einen fremden Schrank öffnete ein Dienſtmädchen im neuen Krankenhaus und nahm einer Kollegin 10 ½/ um, wie ſie ſelbſt ſagt, Naſchereien zu kaufen. In ihrem jugendlichen Sinne hat ſie wohl nicht daran gedacht, daß ſie einen erſchwerten Diebſtahl beging, der mit 3 Monaten Gefängnis geſühnt werden muß. Für das Wohl⸗ verhalten, um die Strafe von ſich abzuwenden, wird die Mutter ſor⸗ gen. die die Tochter mit nach Hauſe nahm. Heiratsſchwindeleien iſt eine Spezialität des 27 Jahre alten Kaufmanns Albert Rataeber von Weilheim. Obgleich er ver⸗ heiratet iſt, knüpfte er durch ein Stuttgarter Heiratsbüro Beziehun⸗ gen mit verſchiedenen Mädchen an. Hier beſtimmte er eine Luiſe Sch. und eine Marie., ihm je 200/ zu„leihen“. Auf dem glei⸗ chen Gebiete hat er ſich auch anderwärts mit Erfolg verſucht, ſo in Heckingen. wo er drei Monate Gefängnis erhielt und ſich für ſeine hieſigen Delikte ſich kommiſſariſch vernehmen ließ, und in Stuttgart, wo ebenfalls der Staatsanwalt ſich mit ihm beſchäftigen wird. Das Gericht ſprach eine Gefängnisſtrafe von 6 Monaten gegen den An⸗ geklagten ars⸗ Wegen Leiſtungswucher hatte ſich der Dienſtmann Auguſt Brech von hier zu verantworten. Für das Verbringen eines Kleiderſchrankes aus einem Stockwerk eine Treppe höher und Aufſchlagen in einem anderen Zimmer verlangte er für ſich und ſeine Hilfe zuſammen 12 AH. Das kam der Beſitzerin denn doch zu teuer vor. Brech ſuchte mit dem Bruſtton gerechter Entrüſtung darzutun, daß das nicht zu viel ſei. Er muß aber ſelbſt zugeben, daß der Dienſtmannstarif ihm im höchſten Falle für die Arbeit zu zweien je 4/ anerkennt, zumal, wie feſtgeſtellt wird, die Möbelſpedition Kratzert nur.50% je Stunde bexechnet. Das Aufſtellen des Schrankes an einem ande⸗ ren Platze hatte nur 1½ Stunden erfordert. Auch bei der Dienſt⸗ männerrereinigung hat ſich Brech ſchon mißliebig gemacht durch ſeine hohen Forderungen und in dieſer Beziehung iſt er auch bei dem Gerichte nicht unbekannt. Das Gericht diktierte dem Angeklagten 30 ¼ Geldſtrafe einſchließlich der Gerichtskoſten. Einſpruch erhob der Mechaniker Karl Klump gegen einen Strafbefehl von 2 Monaten Gefängnis wegen Unterſchlagung eines Fahrrades. Er hatte bei dem Kohlenhändler Richard Arnold in Neckarau zeitweiſe gearbeitet und das Rad mit Erlaubnis des Be⸗ ſitzers Arnold in Benützung genommen, es dann aber eigenmächtig gegen ein ſeinem Schwager gehöriges vertauſcht und Arnold hatte das Nachtehen. Die Ausrede, daß er ſich für ſeine Arbeit hätte bezahlt machen wollen, war nicht ſtichhaltig. Urteil: 4 Wochen Gefängnis. * *Frelburg, 16. Sept. Der erſte Strafſenat des Reichsgerichts hat die Reviſion des gegen den Doppelmörder Hundertpfund ausgeſprochneen Todesurteils verworfen und damit das Urteil beſtätigt. Hundertpfund war vom Schwurgericht Freiburg wegen zweifachen Mordes zweimal zum Tode und zum Verluſt der bürger⸗ lichen Ehrenrechte auf Lebenszeit verurteilt worden. J Darmſtadt, 15. Sept. Vor dem Ferien⸗Bezirks⸗Schöf⸗ fengericht ſtand die Anklage gegen den 45jährigen Händler Val. Moos J. von Lampertheim wegen Beamtenbeleidigung Frevler abzufaſſen. Sie ſelbſt kannten den M. perſönlich. Der gegen ihn einſchreitende Z. erhielt auf ſeine Frage von M. die richtige Namensangabe, auch fügte⸗ ſich M. ohne jedes Sträuben in die Weg⸗ nahme ſeines zum Frerels benutzten Beils, ſowie in die Ablieferung des ebenſo beſchl ꝛanahmten Holzes, das er ins Gaswerk bringen mußte. Dann aber machte er dem Unmut über das Geſchehene und darüber, daß der Förſter wiederholt nach der Wohnung fragte⸗ durch einige derbe Schimpfworte Luft. Zweckmäßigerweiſe hätte Z. auf weiteres verzichten und ſeine Frevelanzeige erſtatten können, er ging aber im Eifer darüber hinaus und veranlaßte ſo, daß der Auf⸗ tritt einen bedrohlichen Charakter gewann. Eine gewiſſe, aus den Zeitverhältniſſen, insbeſondere aus der Schwierigkeit der Waldſiche⸗ rung gegen die zahlreichen Uebergriffe erwachſene Nervoſität mag bei ihm mitgeſprochen haben, obwohl er ein älterer Mann und ſeit langem im Beruſe iſt. Er forderte mehrmals die Wohnungsangabe und darüber wurden beide handgemein. Wer die Rauferei begonnen hatte, ließ ſich nicht einwandfrei ermitteln, es kam zu Fauſtſchlägen und man rang ſogar um.s abgängtes Gewehr, doch endigte dieſer Zuſammenſtoß ohne Schlimmeres. Außer den erwähn⸗ ten Feldſchützen hatten auch andere Augenzeugen die Vorgänge aus einiger Entfernung teilweiſe beobachtet. Der Angeklagte hat ver⸗ ſchiedene erhebliche Vorſtrafen, deren jüngſte aber vor 12 Jahren erfolgte. Das Gericht ſchloß ſich der vom Verteidiger vertretenen Anſicht an, daß zwar eine öffentliche Ehrverletzung vorliege, ſonſt jedoch der Förſter nicht mehr in rechtmäßiger Amtsausübung geweſen und alſo vom Angeklaaten kein ſtrafbarer Widerſtand im Sinne der Anklage geleiſtet worden ſei. In letzterer Richtung wurde M. dem⸗ gemäß freigeſprochen, während ihm jene Schimpfworte gegen die Be⸗ amten 100 Goldmark Geldſtrafe(bei Unbeibringlichkeit mit 10 Tagen Gefängnis zu verbüßen) nebſt Veröffentlichungsbefugnis für die Beleidigten eintrugen. Meſſen und Ausſtellungen Guke Beſchickung der Frankfurker Herbſtmeſſe Das Meßamt Frankfurt a. M. ſchreibt: Vom Standpunkt der wirtſchaftlichen Lage aus betrachtet. darf man von der Frank ⸗ furter Herbſtmeſſe(21. bis 27. September) erwarten, daß ſie Handel und Induſtrie neue Impulſe vermitteln wird. Vergleicht mun das Ergebnis der bisher in dieſem Herbſt abagehaltenen Meſſen. ſo kann feſtgeſtellt werden. daß, je mehr Zeit ſeit Annahme des Sach⸗ verſtändigen⸗Gutachtens verſtreicht, das Geſchäft deſto mehr anzleht. Auch für die Frankfurter Herbſtmeſſe wirkt ſich die Neubelebung in einer verſtärkten Raum⸗Nachfraage in allen Grup⸗ pen aus, ſodaß die Meſſe ein vollſtändiges und geſchloſſenes Bild der verſchiedenen, auf ihr vertretenen Erzeugungsgebiete darbieten wird. Einige bauliche Erweiterungen erlauben die Er⸗ füllung einer Reihe mehrfach geäußerter Wünſche aus Ausſteller⸗ kreiſen. So wird die Buchmeſſe, erſtmals verbunden mit einer Meſſe⸗Buchhandlung. diesmal das Obergeſchoß des Hauſes Werk⸗ bund einnehmen. Das Erdgeſchoß dieſes Gebäudes bleibt nach wie vor dem Kunſtaewerbe vorbebalten. Für das Kunſtaewerde iſt ferner eine beſonders geräumige, ſchön ausgeſtattete Halle een⸗ gerichtet und direkt von der Straße her zugänglich aemacht worden. Der neue Anbau am„Haus der Technik“ wird erſt zur Frühſahrsmeſſe 1925 in Benutzung genommen werden können. Als geſchloſſene Schau iſt während der Herbſtmeſſe eine groß angeleate Ausſtellung:„Die Verwendung von Gas in Haushalt und Gewerben“ neben den Gruppen des Maſchinenbaues, der Elektrotechnik, des Bauweſens, der Heizuna und Lüftung uſw. im „Haus der Technik“ untergebracht. Fahrzeuge und Zubehör findet man diesmal mit der Radioabteilung wieder in der Weſthalle A. An Sonderveranſtaltungen während der Herbſtmeſſe ſind zu erwähnen die mit Unterſtützung der Regieruna der Türkei vorbereitete und ins Werk geſetzte„Türkiſche Ausſtellung“ im„Haus Werkbund“, die Ausſtellung„Die Saar“ im Radmen der Kunſtmeſſe(Römer) und die Werkbundausſtelluna„Die Form“ im Kunſtgewerbemuſeum. Auch über dieſe Einzelſchauen aibt das Meßamt Frankfurt bereitwilliaſt Auskunft. Schon ſeit einigen Meſſen iſt der eigene Meſſe⸗Güterbahnhof der Frank⸗ furter Internationalen Meſſen in Benutzuna. Er hat ſich in vollem Umfange bewährt. Nunmehr verfüagt das Meßamt im Hauptbahn⸗ hof auch über eine durchaus moderne Einrichtung, die der Förderung des Perſonenverkehrs dient. Es handelt ſich um den gemeinſam mit der Hamburg⸗Amerika⸗Linie betriebenen„Reiſedienſt“, der den geſamten Wohnungsnachweis für das Meßamt übernommen hat. 3 Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Nachdem die Druckſtörungen am Südrand des nördlichen Sturm⸗ wirbels geſtern vormittag in Vaden Trübung und unerhebliche Nie⸗ derſchläge gebracht haben, iſt nachmittags wieder Aufheiterung ein⸗ getreten. Die Herrſchaft des Hochdruckgebietes über den Alpen wird trotz kleinerer Störungen fortdauern. ſo daß meiſt heiteres, trockenes Wetter bei langſam zunehmender Wärme zu erwarten iſt. Mutmaßliche Witterung am Freitag, den 19. September bis Pea Uhr: Meiſt heiter und trocken, etwas wärmer; ſchwache ewölkung. und tätlichen Angriffs auf einen Forſtſchutzbedienſteten zurn Verhandlung. Was letzteres Delikt 88 117, 118 St. G. B. betrifft, ſo ſtellte es an ſich einen recht ſchweren. vormals an das Schwurge⸗ richt gehörenden Tatbeſtand dar, doch ſollte die fragliche Sache in der jetzigen Bemeisaufnahme ſich weſentlich leichter geſtalten. An einem Nachmittag im Februar dieſes Jahres hatte der Angeklagte im dor⸗ tigen Walde Kienholz gefrevelt und wurde auf dem Heimweg durch Förſter Zimmermann angehalten. Es war in der Nähe des Gas⸗ werks. bei Z. befanden ſich zwei Ortsfeldſchützen, um ſpeziell ſolche Herausgeber. Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas, Mannheimet General⸗Anzeiger, G. m. b. H. Mannbeim, E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. 5 Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Will Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht u. den übria, redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeiaen: J. Bernhardt. Nn Roman von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) „Aber ſehr!“ Zärtlich ſtreichelte ſie das ſeidenweiche Fell des dchers, das mit klugen Augen von ſeiner Herrin auf den frem⸗ ein Mann und wieder auf ſeine Herrin blickte.„Der Hund iſt alſo 10 Ceſchenk von Ihnen, Herr Profeſſor? Manchmal hoffle s— hm, dachte ich es faſt—“ wieder errötete ſie verräteriſch ber dann wieder glaubte ich— nach jenem Tage—“ ſie ſtockt⸗ in heſtete den Blick zu Boden. 5 woleah jenem Tage, an dem Sie meinn Antrag zurückwieſen— en Sie ſagen?“ wa, Ach, Unſinn! Ich habe Sie nie zurückgewieſen. Das Ganze enteech nur ein Spaß! Wer wird mir überhaupt einen Heirats⸗ isg wachen, mir wilden Hummell Ich erzählte Juliane davon ücd die lachte mich grüadlich aus. Sie ſind ſo klug, ſo gelehrt—“ „O daß kein Mädchen mich lieben kann. Wie?“ O nein, nein! So meinte ich es nicht.“ „Die denn?“ „Ach, laſſen Sie michl“ „Varum?“ „Weil ich— weil ich——“ ſie ſtockte, um gleich darauf heraus⸗ ilden:„Sie werden den Zug verſäumen, wenn Sie ſich nicht en. Die Brutinſtinkte' rufen. Oder— wie heißt das andere ie— die ‚Gärungsmaſchiniſten“—“ Er lachte hell auf. ärbeli ſchaute ihn verblüfft an. Und als ſie in ſeinen Augen dus ur unbändige Heiterkeit, ſondern auch einen glücklichen Aus⸗ Awahrte, meinte ſie nachdenklich: „Sie ſehen ganz anders aus, ſo— ſo—— bent.lich vollendete er.„Ja, ich bin ein anderer geworden, 600 + e muß jetzt gehen,“ lenkbe ſie raſch ab.„Ingrid wird mich anlhen, Sie hat ſich auch ſehr über den Hund gefreut. Neulich le ſie direkt einmal über ſeine drolligen Sprünge.“ Bas freut mich doppelt!“ rief er warm. 1 Schweſter 9925 Ne8 Menſchen auf der Welt!“ „Ausgenommen hoffentlich mich!“ ſchmollte ſie in einem plötz⸗ Anfall von Eiferſucht, biß ſich jedoch ſofort auf die Lippen, Profeſſor ihre Hand nahm und innig ſagte: . „Ich verehre Ihre „Das iſt etwas ganz anderes, Bärbeli. ich Sie— habe ich lieb!“ Scheu blickte ſie zu ihm auf, ſenkte jedoch ſofort wieder die Lider. Zum erſtenmal zog jenes wonnigſüße Gefühl durch ihr Herz, von dem ſie ſchon ſo oft geleſen, über das ſie jedoch ſtets das zier⸗ liche Stumpfnäschen gerümpft hatte. „Komm, Preſto!“ Und wie der Wind rannte ſie, umſprungen von dem poſſier⸗ lichen Hündchen, den ſchmalen Fußpfad hinab. XVI. Inzwiſchen lebte Zos Ariſtides— oder, wie ſie eigentlich hieß: Frau Dr. Zos Holger— in ihrer Villa in Algier in einem Rauſch von Vergnügungen dahin. Feſt folgte auf Feſt, Gelage auf Gelage. Ihre zahlreichen Freunde und Bewunderer verſtanden es, ihre Eitelkeit zu kitzeln und ſie in beſtändigem Taumel zu erhalten, ſo daß kaum ein Ge⸗ danke an den Mann, deſſen Namen ſie noch immer trug, in ihr aufſtieg und damit an das Unglück, das ſie über zwei Menſchen gebracht hatte. Doch nach und nach wurde ihr das ewige Einerlei der Taumel⸗ feſte langweilig, wurde ſie der ganzen, ſie von früh bis ſpät um⸗ gebenden Szenerie überdrüſſig. Sie begann, nach Abwechſlung zu verlangen— ſeien es erneute Triumphe als Serpentintänzerin, ſei es irgend etwas anderes, das ſie vorübergehend reizen könnte. Und mit dieſem Verlangen nach etwas Neuem, von ihrem jetzigen Leben ganz Entgegengeſetztem, erwachte in ihr auch wieder die Erinnerung an die kurze Zeit ihrer Ehe— an den Mann, dem ſie vor beinahe acht Jahren vor dem Altar— ewige Liebe und Treue geſchworen hatte. Hell lachte ſie auf bei dem Gedanken. 5 „Ewige Liebe und Treue!“ Als ob es ſo etwas überhaupt gäbe auf der Welt! Blödſinn! Das Leben war zum Genießen da! Zum Freudentaumel, zum beſtändigen Wechſel! Lächerlich, wer ſein Herz für immer an einen Menſchen hängt! Verrückt muß ſo eine Kreatur ſein! Vollſtändig verrücktl Und plötzlich packte ſie lebhafte Neugierde, wie wohl die Frau beſchaffen ſein mochte, der ſich Hilmars Herz ſo vollſtändig unter⸗ jocht hatte. Geſehen hatte ſie ſie ja damals im Teatro Nazionale in Rom— Ihre Schweſter verehre wen nauch nur flüchtig; denn ihre ganze ſchreckhafte Aufmerkſamkeit hatte ſich auf den Mann neben ihr gerichtet, den ſie ſofort wieder⸗ erkannte und dem ſie zu entrinnen trachtete. Hübſch war ſie— das mußte ihr der Neid laſſen, wenn auch nicht nach Zoss Geſchmack — dazu war ſie zu blond, zu engelhaft... Ob ſie wohl auch inner⸗ lich ſo ein„Engel“ war? Zoé war geneigt, im Leben alles nur als„Maske“ zu betrachten. Oder günſtigſtenfalls als momentane, raſch wieder entſchwindende Laune. So glaubte ſie auch nicht an die Engelhaftigkeit und Treue jener blonden Frau. 5 Neben der Liebe und dem Haß iſt die Neugierde ſo ziemlich die ſtärkſte, elementarſte Empfindung im Menſchen. Die meiſten wollen es nicht zugeben— und doch dirigiert die Neugierde ein gut Teil unſerer Handlungen. So auch bei Zos Ariſtides. Zuerſt flatterte der Gedanke an jene blonde Frau nur ab und zu an die leichtfertige Halbafrikanerin heran... Dann ſetzte er ſich in ihrem kapriziöſen Kopfe feſt... und ſchließlich beherrſchte er ſie ſo vollſtändig, daß ein unwiderſtehliches Verlangen ſie tribe, Aug' in Auge dem merkwürdigen Weſen gegenüberzuſtehen, das es zu⸗ wege gebracht hatte, einen Mann wie iĩHlmar Holger dauernd in Feſſeln zu ſchlagen. War es Neid? Bewahre! Zos war weit ſchöner und dazu noch berühmt und reich... Oder Eiferſucht? Erſt recht nicht. Zos war froh, Hilmar, den ſie von Anfang an nur als Spielzeug, als Opfer ihres Sinnenrauſches betrachtet hatte, los zu ſein. Nur Neugierde war es— elementare, gewöhnliche, plumpe Neugierde. Nichts weiter. Wie Zos von Kindheit an gewöhnt war, ſich niemals einen Wunſ ſchzu verſagen— und wäre es der dümmſte, unüherlegbeſte, verrückteſte— ſo auch diesmal. Sie ließ ihre Koffer packen und fuhr in Begleitung ihrer Zofe, der kleinen, verſchlagenen Franzöſin Blanche, die ſie ſich vor Jahren aus einem Pariſer Tingeltangel herausgeholt hatte, mit dem Schiff nach Europa. Vorläufig nach Neapel. Dann gleich per Schiff nach Genua; denn ſie mied Rom, im Andenken an ihren frivolen Kon⸗ traktbruch. Dann nach der Schweiz— und hier direkt bis Zürich. Was ſie eigentlich hier wollte, wußte ſie ſelber noch nicht. Sie wußte nur, daß Hilmar Holger aus Zürich war, daß alſo jene blonde Frau ſicher auch dort wohnte. 1 Sie ſtieg im Hotel Baur au lac ab und vergnügte ſich erſt ein⸗ mal ein paar Tage auf ihre Weiſe Dann ließ ſie ſich ein Adreß⸗⸗ buch geben und ſuchte den Namen Holger. (Fortſetzung folgt.) 8. Seite. Nr. 434 Mannheimer Geueral⸗Anzeiger(Abend⸗Ausgabe) — Handelsblaft des NMannheimer Genera Anzeiger] 12222 ¹——— Deuisenmaritl Berliner Devisen in Billionen Amtlich G. 18 B Holaned 161,30 162,10 vol 161,40 162,20 vol Buenos Aires. 1,475 1,485 voll 1,455 1405 voll Brüsse!l! 20,85 20,95 voll 20,85 20,% vol Christiame 57 66 57,94 vol 57,66 5,904 vol Danzig 74,91 15,29 voll 74.93 75,31 voll bhopenhagen 5842 71,58 voll 71,17/7 71,53 vol Lissadon 12.22 12,28 voll 12,22 12,28 voll Stockhoum 11152 11,93 voll 111½42 111,98 voll Heismngiois 10.49 10,55 vol 10,49 10,55 vol ltalien 18,35 18,45 Vvolt 18,40 18,50 vol! 18,735 18,845 voll 18,75 18,85 vol New Vvork 2 4,10 4,21 voll 4, 10.21 vol 22.40 22,52 vol 22,40 22,52 voll dehwen 19,08 79,48 vol 79,20 79,0 vol! Spannen 55,20 55,54 von 55,26 55,54 Volt Japan 1,705.715 vol.095 1,705 vol Ronstantinopel.28 2,30 voll 2,27 2,29 voll Rio de Janeiro 0,395 0,405 vol 0,395 0,405 voll Wien abg.. 5,9 1sM 35,93 M voll 5,915 M 5,935 voll Era, 93 155 12,63 voll 12,57 12,3 voll Jugoslavlen 5,77 5,79 voll 5,86.88 voll Budapes 5,40 M 5,48 M voll 5,45 M 5,47 M voll .06 3,08 M voll 3,07 3,.09 vol Börsenberichte Frankfurter Wertpaplerbörse Anleihen fest, sonst lustlos Frankfurt, 18. Sept.(Drahtb.) Auch heute herrscht Wieder große Nachfrage nach deutschen Reichsanleihen, und zwar auf die gleiche Begründung hin wie gestern, nämlich auf die Tatsache, daß am 24. September der Aufwertungs- Ausschuß des Reichstages wieder zusammentritt. Auf allen anderen Gebieten war die Haltung sehr zurückhaltend, namentlich auch auf dem Industriemarkt. Hier wird sich die Situatlon auch nicht eher ändern, bis die Goldumstellungen erledigt sind. Bisher haben diese Umstellungen nur grohe Enttauschungen gebracht, so daß man jetzt sich vor weſteren Ueberraschungen unangenehmer Art zu schützen trachtet. 5 proz. deutsche Reichsanleihen befestigten ihren Kurs bis zur ersten Notiz auf 1110;%½ proz. preuß. Konsols 1,950 und Schutzgebietsanleihe 11. 1924er.Schätze sind dagegen Wenig verändert, sondern blieben auf 1,250 Prozent stehen. Gar Keine Veränderungen sind am Markt für aus län di- sche Renten zu melden; das Geschäft ist sehr still. Auf dem Industriemarkt bewegt sich das Geschäft in den engsten Grenzen; Kursschwankungen sind fast kaum estzustellen. Einzig der Chemiemarkt konnte einige Cewinne erzielen, die aber bei keinem Papier mehr als 26 Billionen betrugen. Das gleiche Bild zeigt sich auch im Freiverkehr. Api 2,75, Becker Stahl 0975, Becker Kohle 576, Benz%6, Brown Boveri 18 Entreprises 21, Frankfurter Handelsbank 0,055, Growag 0,180, Hansa Lloyd 8 Krügers- hall 875, Deutsche Petroleum 17, 25 und Ufa 12 50. An der Nachbörse wurde es schliehlich wieder allgemein stiller. Auf dem Industriemarkt waren die ehemischen Werte wieder etwas befestigt bei behaup- teten Kursen. Nur Gritzner Maschinen blieben bei höheren rDrDrDr FFFCCC reeeeeereeeeeree——————————— —bTTTTVTCTCTCTCTCTCTCT(Té—''''' ß anee sich in ziemlich engem en und 8 Verlauf lie erkennen, daß die Begelsterung der Teilnehmer am Geschäft im schwinden ist. 23er.-Schätze wurden mit elwa 0,660, 24er mit etwa 1,125 Bill. Prozent umgesetzt. Kriegsanleihe zogen auf 5 135 Bill. Prozent an, 375 proz. preuß. Konsols auf 1,875 Bill. Prozent. Sch utzg ebiets- anleihe Wurden mit 1036 genannt. Die Dividendenwerte erfuhren nur geringfügige Aenderungen. Die Haltung kann aber als vorwiegend fest bezeichnet werden. Chemische und Textilaktien, besonders Hammersen, stellten sich überwiegend höher als gestern. Schiffahrts- und Bankaktien blieben fast völlig unverändert. Für ausländische Renten zeigte sich wWenig Interesse bei meist vorherrschender Neigung zur Ab- schwächung. Etwas erholt waren Anatolier. Canadaaktien setzten ihre rückläufige Bewegung fort und büßten abermals ungefähr 5 Bill. Prozent ein. Süda Deutsch-Südamerikanische Export- u. Import-.-., Mannheim Die heute im Parkhotel unter Vorsitz von Geh. Kom- merzienrat Ludowici abgehaltene.-., in der 20 Aktionäre mit 31971 Stimmen vertreten waren, machte zunächst den als ob es ein Begräbnis erster Klasse werden sollte. Es hatte sich eine starke Oppositionsgruppe gebildet, die 5 e e auf der Beantwor- tung der Frage bestand, ob bei der letzten Kapitalerhöhung der Gesellschaft etwa bestimmte Großhaktionäre die Ein- zahlung nicht rechtzeitig geleistet und dadurch infolge der Inflation die Gesellschaft geschädigt hätten. Wie sich aus den Auskünften des anwesenden Bücherrevisors der Gesell- schaft ergab, ist durch verspätete Einzahlung eine Schädi- gung um höchstens 1000 G% eingetreten. Diese Schädigung Wurde aber bei weitem ausgeglichen durch das Eintreten des Aufsichtsrates, dessen 6 Mitglieder schon vor kurzem je 2000 G l einzahlten, um der Gesellschaft die Existenz- möglichkeit zu sichern. Schließlich einigte man sich dahin, eine kurze Unterbrechung der Verhandlungen eintreten zu lassen. In der Pause wurde der Opposition der Name des mit der Einzahlung rückständig gebliebenen Aktionärs nicht- öfkentlich genannt, worauf diese ihre vorher angekündigten drei Proteste zurückzog. Die Goldmarkbilanz wurde genehmigt. Sie weist das Kapital von 62 Mill. im Verhältnis von 1000: 1 zu- sammengelegt auf 6200 Ge aus. Davon werden 1200/ in die offene Rücklage gestellt, so daß sich das Kapital weiter auf 5000% Gold reduziert. Außerdem sind 72375 6+4 Schulden vorhanden. Andererseits werden ausgewiesen 72 220 Gell Außenstände, 3600„ Warenbestände, 2000 Ein- richtung, 685% Kasse, 70% Reichsbank- und Postscheck- guthaben. Von der Verwaltung, wurde sodann der Antrag ein- gebracht das Grundkapital um 100000 Goldmark Zu erhöhen auf 105 000%. Zur Begründung wurde ausgekührt, daß eigene Filialen in Argentinien, Brasilien, Chile und Uruguay zum Wiederaufbau des Geschäftes notwendig seien. Bisher habe man mit Südamerika nur in Brasilien und Argentinien jeweils mit einer dortigen Firma, die ver- tragsmäßig an die Süda gebunden war, gearbeitet. Die —————— 1 55 Geschäftes zu erzielen. Die. höhung des Kapitals ist bereits durch eine Gruppe Ind strieller, die mit der Gesellschaft für Südamerika arpellen, gezeichnet, so daß die Erhöhung somit sichergestellt ist. De Antrag Würde einstimmig genehmigt. Die Durchführung 195 die Einzelheiten der Begebung der neuen Aktien wurde den Aufsichtsrat aufgetragen. Aus dem Aufsichtsrat sind Baron von Gemmingen, Heidelberg, Direktor Böhme, Heidelberg, Direktor Tesseraus⸗ Direktor Franke-Buenos Alres und Direktor Riedlinger, Rio de Janeiro ausgeschieden. In der heutigen Versammlung wurden neu in den Aufsichtsrat gewählt: Direkter Dr. Oskar Bührin g, Mannheim, Direktor Alfons Wiedet⸗ mann, Mannheim(beide Rheinelektra), Direktor Wilhelm Weih, Ludwigshafen und Direktor F. Bücking, Gaggenal. Vorbehaltlich der 1i * Badische Anilin— Rheinstahl. stimmung der Aufsichtsratsorgane ist nach der Köln. zwischen Rheinstahl und der Badischen An! fabrik ein vollkommenes, Einverständnis zielt worden; die an Rheinstahl bisher interessierten Gruppen würden in unveränderter Weise zusammenwirken. Auch sie haben zu den getroffenen Abmachungen ihre volle Zustim- mung erklärt. *.-G. für Anilin-Fabrikation, Berlin. Der Papiermarke abschluß des Unternehmens erhellt einen Rohgewinn 9 2080 327 Bil. Demgegenüber erforderten Abschreibungen 534941 Bi und General unkosten 1 545 385 Bic. Die Net⸗ Waltung bemerkt zu dem Abschluß, daß, da bei der Willküs⸗ lichen Zusammenfassung von Goldmark und Papierm ark vet⸗ schiedensten Wertes der sich ergebende Ueberschuß in keiner Weise einen verteilbaren Reingewinn bedeulen könne, sc dern nur einen rein zahlenmäßhigen Buchsal darstelle, auf einen Nachweis dieser Zikfer auf dem Gewinn⸗ und Verlustkonto verzichtet, und der rechnungsmäbige Ueberschuß unter Kreditoren eingestellt worden Sei. 1 Vorschlägen einer Gewinnverteilung müsse somit abgeselſie Werden. Ueber die Lage des Unternehmens werde Goldmarkeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 Aufschlu, geben, deren Vorlage zu Ende dieses Jahres erfolge, *Die Umstellung der Reichsbank. Die Reichsbank berult eine.-V. ihrer Anteilseigner auf den 4. Oktober zur 17 schlubfassung über die aus dem neuen Bankgeselt sich ergebende Neuordnung ein. Die Einberufung 1s aus dem Bestreben der Reichsregierung erfolgt, die 1n Londoner Protokoll vorgesehenen provisorischen Fristeg ihrerseits nach Mögliehkeit ee Währen andererseits die Reichsbank an die satzungsmäbige Ein ladungsfrist gebunden ist. Sollten die Verhandlungen die 800 Millionen Goldmark- Anleihe pis u 4. Oktober nicht zum Abschluß gelangen, so wird eine Ver- tagung der.-V. eintreten. Nürnberger Hopflenmarkt vom 17. Sept. Der Ummden am Hopte rt betrug 300 Ballen, die Zufuhr 150 Bang Die Geschäftslage ist sehr fest, besonders bei grünfar! pigt und prima Hopfen. Fränkischer Landhopfen kostet bis 20% Hallertauer 270 l. Offizielle Preise der D e Kurse verstehen s ch per 100 R¹ in annheimer Produktenbörse % waggontre Mannheim ohne Sack zah ntenmark ulbaf 05 gesucht. Auch auf dem nkeigemaret dued die Absatzmögliehkeiten für die deutsche Ind u- pfelssoberun jen von 18 Septombor 192 315 —— 5 mit Ausnahme für Schutzgebietsanleihe, strie in Latein-Amerika selen sehr aussichtsreſen. Das Weten, liägalseher, 21 90 2% f geggenment 72—W— de auf 11 Binl. Frozent nachgaben. Land ist im Aufplühen und aufnahmefähig. Der Südamerika- den ialändbber 28920 Stertebee mit Sack ner kaufe aber heute nicht mehr wie früher nach Katalogen den angtsober 2 50 253 Roimelasse und Abbildungen, sondern nur nach Modellen, die er selbst eral-Gerste(alte) 25.00 Wiesenhen, lose 07 3 17 5 E οꝗe 5 55 Berliner Wertpaplerbörse gesehen hat. Dies müsse man sich zu eigen machen und gter 0 2889 5.80— 900 Berlin, 18. Sept.(Drahtb.) Wie gestern eröffnete die] man habe erste deutsche Firmen dafür gewonnen, 55 8„(alter) 21. ebeene Börse mit lebhaftem Geschäft in deutschen An-]Lager nach drüben kommen. Es sei vorgesehen, da Mals, geſbes mit Sack) 20,25 40,8 lebundenes Stro— 2 38,50—37,.—— leihen und großer Zurückhaltung auf dem Aktien-] Vorstand persönlich die Filialen in Verbindung mit den Welzenmebt kaafs her dchenns 86,50—37,— Raps markt. Die Kursbewegung auf dem erstgenannten Gebietlsüdamerikanischen Freunden aufbaut und hoffe man eine ent- Tendenz stelig. —————————.———————— A—————————r7§—tr rrrrrrr 757 200 17. 18. 110 17. 13. 17. 18. — 27p. 13, 75 Irriootw, Beslgh.—.— Ver. Uitramarint. 13,— 13— Zsohookew., Kit'n.50 1,30 Säohs. Gufßstahl. 17.— 16, 8 Teckl. Sohlfrew. 14,29 1%.stahlw.v. d. 5 14 Thürg Lief golng 50.7: Ver. Zellet. Berl..75 208 uckerf. B. Wal. 240%0Sarott.1 40 iat Tceken 980%55 175 e 155 9 70 Uhronfabr.Furtw..75 160 ogu. Megob. St. 5,10„n krankenthaf 3 47 330 flugo Sohnelder, 4,10 4,2— 95 8— 5 5 280 750 . 5 fon-uiet—89„ 8 3 Aen und us fnszanleihen in filltonen Pfotenten. Stückenofletungen In Blllonen Marm pro ztück 95 0 ee 3790.50 0 30„ leiabat: 40 257 Sſenene lettr.—Unionwerge Müm..12 10Weser Alt. za11860 0 Iberginsel fürnb. 15,50 15,.— Zellet Waldhofst. 10.15 10.5]„ Stutthart..35 34 Siemens KHalske 1 155 152 1.70—5 5 dn18 0 Frankfurter Dividenden-Werte Frelverkehrs-Kurse Saander e 1 19 5 15 50—— ee e ar. 1 1700 2 0 tottiner Vulkan 18,— 8. 15,— 14,— 90 20, enz. 3,65 2 45/Krelchgausr.. gastatterwWaguon 7 5—.— 20,— 36.1 V. Dtsch. Mokew, 19.50 19,— Wittenerdubstahl 2J,.10 Bank-Aktien. Slberteid. Kupfer 155 5— n 5 13750 Stoewer Un.50 14,80 V. Stansstoftelhf 15.— 43,— Lellstoff Vereſn, 39 9•5 17. 18. 17. 16 18. Entreprises 19, 21,—lez Söhne.... 2,0 2,[anm. Kohlenanl. 10 55 ie,— Stollb. Zinchütten 30,78 30 8. 7 3 2 Zollstoff Waldhof 9, 725 8 I1—I. Sohuhf.Zrn.. U 731 75 2505 5 2 ee 27 7, Abeln. p. Bacz 15 150 Berliner Dividenden-Werte. eee Bank für Br, Ind..7 erelnsebank—.27—,8J Sudd..-Gred.-B. Transport-Aktlen. Berliner Ergänzungs-Kurse. 25 Hayr..-Gred M.—. Gisdont.-Geseſie. 11.16 14.15 Sudd. Dlsoontog. 850.0 Sonantungbahn. 1,8).90.-Austral.'sch. 25.— 25,50 Morddtsoh. Lioyd 5,0.90.— 25.— bwitzrextil.80 4,0 Wioklng Cemenl32,10 20. 9 „ Hyp. u. Wb. 1— 325 45—5 5 22 5 Wiener— A1—5 6½25.25 Alig. 107.v. Str. 28 50 4,— fb.-Amk Paketf. 26,0 28, floland-Linis.— 95 773⁰ 47,25 9 Wolt, e 900 730 . 26,— 46.50 Ret 20 e 7 7 85=sbaäg. Eisenbahn 51.— 81.—.-Südam.'80h. 110195 Lerein. Eibesobitt—— 2 kb e den. 1,80 1,0 Ootleche doerz,.0 5,— Wissener Stabl 7507400 r e e 155 7l„ Verelnsbank.75.55Baltimors...%———ianga 5 Sobiff. 11.— 10.88 Anmend. Papler.—.— Abokfortn Nacbtf. 240.20 Grbökraftwz. Ahm. 19 577 0 ,80 6,60 Mürnberg..-BEk.— Vers.-Ges.92,— 89,— 4 Ber.-Gub. Huttbr. 21.— 20,— Salzdetfurth.. 21.50 27,45 Durener Metall. 75 16.50 n ülrke Hocter. Sred. An.—85—37 nant. Alg.Lers.70. 70 Hankantten. Longor.spigner..70.80 Sabeldemandef 10 48 16.5 Pitsoh U Teiegr. 150 88 7 sohe 2 2 5 Eillrer 10g.-Bl. 780 5, ran 19 0 14889 8 Bank f. ol. worte 5,35 5,95 Ptsoh. Aslat.Bank 38,— 32,— Oest. Cred.-Anst. 0½25 0, 2 Peutsohe Kunstl. 6 00.—Sogall Strumpf..30.2c Meberel Zittau..40.50 ee ee 8 e 457 gabeld renwant 210.50ſdedgd Jssnl. 60 felengrerer. ze, 445 dene Prdekee 570 5 7 55 5 5 gerlin 68. 27— 27.— ebergeo.60 feln. Creditnan 12.50 12,300 Tboerl Celtabrik 65.4 teh. Fulau Bergeeretee Com. u. Frirathk. 5,28. pize. Commandii 14,0 11,30 Segdeutsoh. 5180.—. 8. deonate etaggoß 280 2460 MüringerSalinen 12.78 13.—] Wihelmen 8. Serübau 67,— 677 19.681 Darmst. u. 1 5 6,65 4½75 Prenaner Bank. 0,5.85 Wostbank. 0,0 C,47 Sesgres Seend. 10 78 ſd.5IKaſfe. Aseferal 9025 125 570 W7 40 43—1325 lüitteld. Kresitbk..90 75 Kolonlalwerte. 11504 (.) 13.— 12. .Luxem Borgw. 43,23 48, e e Saee—Pbön Berphaü 41.15 41.— Industrie-Aktlen. 5 5 22 75 W e 2 25 25 — N Sabzw Kellbrang 2050 30.5. Aegumulag. 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Berliner Festverzinsliche Werte. 559 17 5 7 5 228 e 1 75 7 5 1——5 Augeb.-Ub. Rasoh. 20,— 20.50 iekn u. Brlkete 55 15 5 d0elsene. 5 0. e) Relehs- und Staatspaplere. 150 200 Sopöfkerk. Zlndg. 21,25 22 50Bayris0 ege oldenberg geutsefekabefw. 1,25.25 Elektr.Lſeferung. 13,70 J8,Sſcgelsenk, Bergw.—0 f anl-% »Storoh? 10„ 21,.— Bayor. 5 7 1 1 7 55 5 120017— 8—— 40. 45 55 5 0 1 5 Kr. 2250 4 5 8 105 20 5 5 9 5 95 75 2 en. 8 2 270 92525 05 brel Laftal 5 170 er„Bebk& Henke eller t. M. Ipeutsohe Hasoh. abaoh 4 C0o. 25,— genachow 0 WV 1 ert. 3 4½ Aer, Gebe. Wäobt..10.30 Bergmann Elektr. 13,8 13.— goßt. Hürnb. Vzg.—. beutsohesteinzg. 6,10.— Emaille Uürioh 3,70 278, derman. Forti-Z. 6, Sleſbelebssente n 005 305 115 1 rhrol 1659 5050 5 J Ronnenrentd. 1h 2 Adter Oppenbhelm.———Binghetallwerke.30 2,45 Paimier Rotor. 2785 2050peutsche Wollu. 940.50 Eneinger Fllter, 3, 9. Serreshelm. Gla 35,90 25,50 1924e7 11 2%„ 18501. 795 80 Sohs. 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Stb. alte—— 10, 74%%„* Tmalllest.Ulicion 4,10 4,30 Gagz Ludw, Mainz 4,62 0,37 lungkane Stamm.75.60ff dg.-WM²en Nummi 2,45.50 Horchwerkke.. 10.89 10,—[Gebr. Körting...75.5 Foringer Morms——.— delling 4 90. bemmg. Kalsersl. 9,63.80 liarkortsergwrk. ,20 8,10 Humboidt Masob. 17,65 17 50 KollmarJourdan 19,10 18.25 Fhrnd& Sehmer 32,— 22.— Goldsohmidt Tn. 11, 50011, 15 Carlsf. Masohl..40.20 Harpen. Bergbau 6790 68,0 Uttw. G fl. Kaysef 58. 50 57,50 Kosthelmer Cell..—.— Frankfurter Festverzinsliche Werte. Fölingor nasohln. 3,20—.— aritzner M. Durl. 24.20 28,50 Nemp, stettin...30.50 fflartmann Hasoh. 2,80 2,90 lise Bergbau 15.35 15,1 Kraues Cle. Lok. 45 4,25 22 Ettilnger Splnn. 75,——,— ärün, Blfinger. 14,2 14,40Kleln, 80h.& BeoKk. 3R515.7b[Heckmann 41 M. qudel& C0.. 6,10 6, 2%[Kyffhäuser Hütte.— 1 a) Inländische. Anl Fab. Joh. Sleistift 17.50—, ftald k Meu,Nühm. 17,.— 18,— Knork, kielipronn.30 155 Hedwigsbütts 23.65 20.50 Gépr. zunphans. 8,23 8,70 Lanmeyer& C0. 8,75 550 Dollarsohuteo——.— 4% 0 Sohgtea. 08.84 10.90 4% Hayrg 155 270521 7 Faber& Sohlelch. 3,55.80 Hammer Osnabr. 14,50 16.— Konserven Braun.— 1. Hllpert Masohin. 46 4,80 Kahla Porzellan..15.—Taurahütte.75 5 6 he 4% do. do. 1917.81 10,0 3575 9% Farbwerk Muhih.—,——,— Hanfwerk. Fllesen 13,75 13,20 Krauß& 60., Lok..—.13 Hindr.& Aufferm!.20 5,20 Kallw. Aschersl. 13030 16,35“LInde'sFImasch..— 740 1% 0 Sparpruml. 1819 0,7400,30 35% 10 15 Fahr uebr. Plrm. 540.20[lleddernh. Kupfer 6,.50 Krumm, Otto.—— 15 Hlrsch Kupfer.. 20,50 20,—Karlsr. Masohin..30•15 Llndenberg.. 5 0%„1802—.—.— 2 Soheean.—.„% Ba. de. 72. Feit.gulll. Carlsw 27,83 28,25[tlerzogp.München—,— 6,0 Lahmever 4. C0..80.,0 bee eete 70,— 40, Kattowltz. Bergb, 25,50 23.50 Har! Lindström. 14, 75 14, 25%% 1904/5—.———4% d e 150 3½ 500% 00.— 71370 Feinmech. letter 142 141) Iflgert Armaturf..—— ICeoh Augehärg. 14.78 1430 Ubobster Farbw. 15765 14,10f8. M. Kemp. 20448 0475 Lingel Schukfabr..25 23 305% Ut. eae.452 J. 40 4% kreub. Hone. 1682.750 4% fles8. 80 10 5440 fe e e ee Leen er bi e e ene ee e ee ee 13 od. Sploh. Pr.-A. bf. Nahm. Kayser ohramm Lackf.„S0TLudw.Loe/eAOo.„Hotoren beutz eln. Chamotte 30% P. Relohsan 0 2 17 Tcnegad. n. 4, 50 4 50 Pul srgod. e odeite 8t Frnt. 740-J5. dorens“esce. 978 3080 üdlheln Berg 5 öe,— Adein eetteult 2 5e 88ag. d0. 200 20806% 1 1 5200%½5,4% 8.200 Tutr Masohſnen.—,— 25,— Phllipps.-.Frk..50 5,50 Sohvokert,Nürnb.—. 35,75 /Cothr.Portl-Cem..20 7,20 Neokars. Fahrzg9..30 4,25 Rheln.Masoh Led. 3,45 8,30 7-Sohalza. 4% Badnl..1519 ö,845.875 9%—2 105 Tux'sche industr. 6,—.— Porzellan Wessei 8,75 9,25 Sob. B. WesselSt..85.80 Tudensoheld Met. 2745.25 Aiedlaus. Kohien 40,— 40,50 Rheln. Aet. Vorz.—— ½%. u. V. 44.000 10690 2% Badanteh.22,1504% W. Malnkraftwerke..10 7,40 Rein,gebb à Soh. 2. 2,— Sohuhfabrik Herz 3,— 2,95]CLukau 4 Steffen 2,— 90 Morad. Wollkkmm. 39.78 89. 8, Rhein. Möbelstof.10 20 1% 0.—IX. do. 0,875 6,935% do. von! ö 2,100 2 30⁰ e 6,50 8,50 10 75 eeeeeee.05 1,10.-G. 1 n 4— 25 12 7 0 180 5 bh Aualändischs(in Blllionen ſ% etall Dannborn—— asch. Loud.„0[Sellindustr. Wolft.——,Mannesmannröh. 38,.— beninds—Abenanla Ohe Alag, Mühlb.. 1,80 150 Bhesanle Auoben 4,60.,50Stob.& Co.J. Main 255 4,500/Mansfeld, Aktle.90„ Kobewerkte 0, 50 40.50 Rlebeok Montan- 34,4034 5 enenleeg. 4egumüäglenteds..—%h0 8t 49 Moenns Stamm: 2,30.20 Hlebeok Nontan 54 25 35„50 Slem. KHals., Berl—-,——, Markt-u. Kublhall. 12090 12, 50 Orensteln&Kopp. 16,25 18, 75 Kombaoh. Hütten 16.95 15. 254¼% 08t.8. 1913.35.75 4¼% do.Qold. am. 55— 15—8/% do Zm. In Motoren Deut:z——, Rodberg Darmst..50 9⁰ Sinaloo Detmold.25 8, 0 Maximillangau. 85— 5 Phönlx Bor 41.20 4080 Roeftzer Braunk. 17.50 1½570(4½% do, Sohatr. 725⁵.25 4% do. am.-V.————5% Motorf. Oberurs. 15,50%,— RHütgers-Werke. 17,— 17,.—Südd Drahtindet.——,Mech. Web. Linden 5,10 5, 0Hermann 5.85 1,85fosltzer atse 1 0 47.— 125040 de, Sllberr..40 3,06 4% Trk. Bagd.3. 1—„— 13254% eckarg. Fantag. 5 4,35 Sohfinok&.bg.—.——.—. Led. St. Ingberi———, Fr. Meguln& Co. 8,50.50 Retngeber 820. 5,0%“ Jütgerewerks 1, 17, J4,e do, doldrente— J 8105%ů% zler llederch. deds, 8 2. Sohneſc.& Hanau 5,— 5,—Strohet. V. Presd.-.5 Merkur Wollwar 7, 25, Gelsholz Fapier. 14— 18,50 Sachsenwork ,85 c do. eink. ents—.—— 40% vibar. Goldt. 9,7 9,,5¾ keuanke 5 5 ee — 1 ²˙ ˙: 3 wR meinde Mainz-Kastel: Donnerstag, den 18. Sepkember 1924 Mannheimer General⸗Anzeiger(Abend-Ausgabe) 9. Seike. Nr. 434 Mannheimer Handelsregister Einträge zum Handelsregister A: Friedrich Nieding in Mannheim. lecing, Kaufmann, Mannheim. Karl Ummen in Mannheim. Faulmann, Mannheim. A. H. Thorbecke& Co. in Mannheim mit Zweignieder- assung in Neustadt a. H.(Registergericht Ludwigshafen Rh. Die Prekura des Karl Frank ist erloschen. Jacob agenburger, Neckarau ist als Einzelprokurist bestellt. Louis Scheuer in Mannheim mit einer Zweigniederlas- Sung in Bruchsal. Kaufmann Friedrich Scheuer, Mannheim ISk als persönlich haftender Gesellschafter in die Gesellschaft Eingetreten. Berliner Schirm-Industrie Max Lichtenstein in Mannheim. Kaufmann Ernst Fitzner, Mannheim ist in das Geschäft als ersönlich haftender Gesellschafter eingetreten. Die offene andelsgesellschaft hat am 8. September 1924 begonnen. Schenker u. Co., Berlin, Zweigniederlassung Mannheim in Mannheim, Sitz: Berlin. Gustav Bechtel, Mannheim-Neu- Ostheim ist als Gesamtprokurist mit Bęschränkung auf den etrieb der Zweigniederlassung Mannheim bestellt. Er ist gemeinschaftlich mit einem anderen Prokuristen zur Zeich- nung der Firma berechtigt. Justus Arnold, Zweigniederlassung Mannheim in Mann- heim, Hauptniederlassung in Saarbrücken. Jean Hoch und r. phil. Hermann Schreck, beide in Mannheim, sind als esamtprokuristen bestellt. Die Prokura ist auf die Zweig⸗ niederlassung Mannheim beschränkt. Badische Fischindustrie Franz Sandrock in Mannheim- Neckarau. Die Firma ist erloschen. J. Peter Speidel in Mannheim- Neckarau. Inhaber ist J. Peter Speidel, Kaufmann, Mannheim-Neckarau. Einträge zum Handelsregister B: Portland-Cement-Fabrik Dyckerhoff& Söhne, G. m. b.., weigniederlassung Mannheim in Mannheim als Zweig⸗ Niederlassung der Firma Portland- Cement- Fabrik Dycker- hoftk& Söhne G. m. b. H. in Amöneburg bei Biebrich, Ge- Die Prokura des Alois Rick und des Inhaber isk Friedrich Inhaber ist Karl Ummen, acob Setzer ist erloschen. Die Zweigniederlassung Mann- heim ist aufgehoben. Die Firma ist hier erloschen. Köhler& Wamsteeker, G. m. b. H. in Mannheim: Kuf⸗ Grund des durchgeführten Gesellschafterbeschlusses vom 26. Juli 1924 ist das Stammkapital von 300 000„ auf 5000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag in 8 6 ent- sprechend der eingereichten Niederschrift, auf die Bezug genommen wird, geändert. Maria Köhler geb. Pieper und Anton Wamsteeker sind als Geschäftsführer ausgeschieden. Pintz& Steinlein, G. m. b. H. in Mannheim: Auf Grund des durchgeführten Gesellschafterbeschlusses vom 18. August 1924 ist das Stammkapital von 500 000 auf 10 000 Goldmark Amgestellt und der Gesellschaftsvertrag entsprechend der ein- gereichten Niederschrift, auf die Bezug genommen wird, geänderl. Melliand's Testilberichte Aktiengesellschaft in Mannheim: Die Prokura des Rudolf Schwarz, des Richard Schreck und des Dr. August J. Kieser ist erloschen. „Columbus“ FPreuhand- u. Revisions-Gesellschaft m. b. H. in Mannheim: Hans Carl Blassa ist als Geschäftsführer aus- geschieden. Kaufmann Dr. Helmut Hutt, Mannheim ist als Geschäftsführer hestellt. Karl Schweickert, G. m. b. H. in Mannheim: Auf Grund des durchgeführten Gesellschafterbeschlusses vom 5. August 1924 ist das Stammkapital von 50 000% auf 500 Goldmark umgestellt. „Hermeta“ Süddeutsche Glas- u. Metallwaren-Gesellschaft m. b. H. in Mannheim. Auf Grund des durchgeführten Be- schlusses der Gesellschafterversammlung vom 18. Augus! 1924 ist das Stammkapital von 60%0 ½ auf 10 000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag entsprechend der ein- gereichten Niederschrift geändert worden. Zum weiteren Geschäktsführer ist bestellt: Emanuel Altstaedter Ehefrau, Franziska geb. de Lange, Mannbeim. Hausgesellschaft Richard-Wagnerstraße 12/14 m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Gesellschafterbeschluß vom 28. Juni 1924. ist das Stammkapital von 750 000 000 Mark auf 75000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag geänddert worden. ö Melliand-Seiken-Industrie.-G. in Mannheim: Die Pro- kura des Otto Kellen ist erloschen. Sücldeutsche Handels- und Fxvortgesellschaft m. b. H. in Mannheim: Heinrich Léilner ist als Geschäftsführer ab- berufen. Durch Beschluß der Gesellschafter vom 9. August 1924 ist die Gesellschaft aufgelést. Kaufmann Otto Köhler, Mannheim ist zum Liquidator bestellt. „Industria“ Rheinische Versicherungs-Aktiengesellschaft in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Beschlusse der Generalversammlung vom 17. Juli 1924 ist das Grundkapital von 5 000 000% auf 500 000 Goldmark umgestellt und der Gesellschaftsvertrag in den 88 1(Sitz), 4(Grundkapital) und 5(Aktieneinteilung), sowie in den 88 6 und 37 entsprechend der eingereichten Niederschrift geändert worden. Der Sitz der Gesellschaft ist nach Duisburg verlegt. Das Grund- capital ist eingeteilt in 5000 Aktien zu je 100 Goldmark. Pfälzische Motoren-Handelsgesellschaft m. b. H. in Mann⸗ heim: Rudolf Klein ist als Geschäftsführer-ausgeschieden. Georg Völker, Ingenieur, Mannheim- Waldhof ist als Ge- schäftsführer bestellt; die Prokura desselben ist erloschen. Motoren-Werke Mannheim Aktiengesellschaft vorm. Benz, Abt. stationärer Motorenbau in Mannheim. Direktor Dr. Her- mann Serini, Mannheim ist als Vorstandsmitglied bestellt. Waren- und Märkte k. Feste Preisbildung am Wollmarkt. Dær Verlauf der ersken Australauktion läßt laut Konfektiont dafauf schlieben, daß wir mit einem weiteren Anziehen der Preise für Roh⸗ wWolle zu rechnen haben. Die Nachfrage seitens europäischer Käufer War dabei enorm stark. Die Preisbasis lag durch- schnittlich 10 Prozent über Juli. Am 16. September peginnen die Londoner und Liverpooler Wollauktionen. Das Ergebnis dürkte ausschlaggebend für endgültige Marktpreisgeskaltung sein. Die Bratfforder Wollkonferenz stellte gleichfalls fest, daß bei zunchmender Fabrikation die RohwWollproduktion zurückgehe. Durch die am 12. September in Liverpool statt- gehabte Wollversteigerung(nicht ostindische Serie) Wird die zur Zeit herrschende steigende Tendenz bestätigt. Es kamen 10 543 Ballen bei starkem Interessentenandrang unter den Hammer. Die Verkäufe scheiterten teilweise an der Festig- keit der von Verkäuferseite gebaltenen Limiten. Im einzelnen wurden versteigert: 1250 Ballen River-Plate, 832 Ballen Punta-Arenas, 6860 Ballen Peruanische Wollen und 1700 Ballen aus Lima, Chile und Spanien. Auslander(innen) erhalten method. Hausmusiünflege! Statt besonderer Anzeige. gute Mutter wurde. MANNHEIM(Rosengartenstr. 34). von der Leichenhalle des hiesigen Friedhols aus statt. Beileidsbesuche dankend abgelehnt. Freunden und Bekannten mache ich, die schmerzliche Violin⸗Untetricht an Schüler durch alt⸗ bewährten Muſiklehrer. Deutsch-Untefriant v. bew. Fachmann(Pho⸗ netik, Grammat.,Stiliſt., aauiarunteanch Akademiker Fachmann f. höh. u. nied. Mathematik, ſucht geeign, Stundenpreis.50 Mk. Gelegenheit zum Ueben. reine, prakt, u. angewandte Mathematik, Penſum der höh. Schulen, Vorbereitung auf O II⸗Reife u. Gefl. Anfragen unter] Sprechübg., Literatur), N. 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Und weil sle sehr schöne Hände und allerlei Manikürgeräte hat, so ist es ein Vetgnügen, ihr dabei zuzusehen. Sie hat auch sehr schöne Füße, und wenn ihr Chef in schlechter Laune und in richtiger Ahnung seine tägliche erboste Frage stellte:„Welche von den Damen sitzt denn heute auf dem Adrebbuch Band 27“, so schob sie nut ihre von Stiller oder Leiset befutteralten niedlichen Füßchen spitzbübisch etwas unter dem Schreibmaschinen- tischchen hervor und das alte Ekel, wie sie ihn respekt- widrig bei sich titulierte, versank in abgrundtiefe, gemüts- beruhigende Betrachtungen. Neuerdings, seit wiedetr länger gearbeitet wird als 8 Stunden, sind es andere Gründe, die die kleinen Füße unruhig machen und ihrem Gesicht einen schmerzhaften, nervösen, altmachenden Zug geben. Sie schwitzen und brennen und sie braucht täglich 2 Paar neue Strümpfe. Ein Hünnerauge hat sich auch eingefunden. Dieses hat sich allerdings seines jungen Daseins nicht lange erfreut, denn eines Tages wurde es mit dem mit Recht So0 beliebten Kuklrol-Hühneraugen-Pflaster behandelt und nach 3 Tagen hat es sich ohne Schneiden und ohne Entzündung, schmetzlos und unblutig verspurlost. Wenn Kukirol so gut ist, so wird das Kukirol-Fußbad nicht schlecht sein, sagte sich Fräulein Klementine mit ihrem dazu eingerichteten Verstande, und seitdem steckt sie jeden Abend nach Ge-· schüftsschluß die Füßchen in das wohltuende Kukirol-Fußbad. Sie sind jetzt schon nicht melir gerötet und angeschwollen, sondern wieder marmorweiß und schlank geworden. Die Befürchtung, daß sie— o Schreck!— eine größere Schuh- nummer brauchen werde, ist durch das Kukirol-Fußbad hinweggeschwemmt worden. Sie humpelt nicht mehr, sondern hat wieder ihren früneren graziösen Gang, und der Wehleidige Zug um den Mund, die Falten zwischen den Brauen sind verschwunden. Sanitätstat Dr. med. Campe's Kukirol-Fußbad ist für die moderne Fußpflege nötiger als es ist die Grundlage dafür. Es, verhütet Schwitzen, Brennen, Wundlaufen und die lästigen Zehen- kKrümpfe, kräftigt die Nerven und Sehnen und ist für Alle, die viel gehen und stehen müssen, einfach unentbehrlich, denn es beugt der Ermüdung vor. 2 2 Machen auch Sie sofort einen Versuch. Sle werden dann nlemals mehr ohne das Kuklrol- Fußbad sein wollen. Sie werden sich am ganzen Körper viel frischer und kräftiger fünlen, denn müde, schmerzende Füße ver- ursachen eine schlaffe, müde Haltung, einen häßzlichen Gang, verdrießliche, gedrückte Stimmung. Den häßlichen Geruch schwitzender Füße empfinden nicht die, die ihn an sich haben, wohl aber Afdere. Fragen Sie Ihren Arzt. fragen Sie Ihre Bekannten, dle es schon benutzen, was sie von der regelmäßigen Anwendung des Kukirol-Fußbades halten; sie werden Ihnen alle sagen, daß es eine Wohltat nicht nur für die Füße, sondern für den ganzen Körper ist. 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Nach dreimaligem Gebrauch Intes geschätzten Präparats war ich wie neu gebotren und freue mich heute, daß ich dleses Uebel los Wurde. Sie können stolz auf Ihr Präparat sein, und ich werde es nicht versäumen, allen meinen Rolſegen und Bekannten Ihr wirklich gutes Mittel mit Freuden zu empfehlen. Josef König München, Aeußere Wiener Straße 119, IV. Wirklich'großartige Wirkung. Inr Kukirol- Fußbad hat eine wirklich groß artige Wirkung gehabt. Der Schweiß ist verschwunden und die Hühner- augen sind mit Hilfe des Kukirol-Hühneraugen-Pflasters schnell und schmerzlos entfernt worden. Für Weiter⸗ empfehlung Ihres Kukirols werden wir besorgt sein. H.& A. Kolb, Stuttgart, Fangelsbachstrafe 28 a, II. 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