Eein Erlaß der Rhe nlandkommiſſion die Rheinlandeommiſſion ertieß geſtern folgende Sonderverordnung betrefſend die in Artikel 7 der Anlage 3 der im Wen beingepreiſe: In Mannheim und Umgebung möchent⸗ ich 68 Gold⸗Pfennig. Die monatlichen Bez eher verpflichten ich bei eytl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe notmenoig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſi⸗ Mectonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftisſtelle Waunde m E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neb enſtelle Neckarſtadi, aldhofſtr 6. Fernſprecher Nr. 7941—7945, Telegr.⸗Adr. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Kapitulation Pei-Ko-haus 15(Spezialkabelbericht der United Preß) eESchanghai, 18. Sept. Der Fall von Schanghai wird als unmittelbar bevorſtehend angeſehen. Er dürfte eine Folge ſein er Wäffenſtreckung des Generals Pei⸗Ko⸗han, die auf dem ſüdlichen Kriegsſchauplatz noch zu ungeahnten Folgen führen dürfte. Pei⸗Ko⸗han hat mit ſeinen geſamten Streitkräften ſich dem interführer von Tſchi⸗Schi⸗hſun, General Fukien, ergeben. Da⸗ mit iſt die Hauptwiderſtandskraft Lu PYung⸗hſiangs gebrochen. Die⸗ ſer ſoll bereits aus Schanghai geflohen ſein. Von ſeinen Truppen eiſten nur noch die am Liu⸗ho und an der Wang⸗lio Front den An⸗ greifern Widerſtand. Ein Durchbruch an dieſer Stelle wird für ute nacht erwartet. Dann wäre Schanghai ſchutzlos den Angrei⸗ ſern überlaſſen. der Fuſammenbruch der Schang hai⸗Sront Die fremden Verteidigungstruppen 15 befinden ſich im höchſten Alarmzuſtan d. Alle Maßnahmen ſind betroffen, um bei dem erwarteten panikartigen Einſtrömen der zu⸗ kückweichenden Tſchekiang⸗Truppen die Ordnung aufrecht zu erhal⸗ n. Das bisher von der Unruhe des Bürgerkriegs verſchonte Euro päer⸗Viertel beginnt in Mitleidenſchaft gezogen zu wer⸗ Die Eingeborenenſtadt kann die ſich noch immer vergrößernde Jahl der Flüchtlünge, die bereits eine Millio n erreicht hat, nicht mehr faſſen. Um für alle Eventualitäten gerüſtet zu ſein, ſind drei amerikaniſche Zerſtörer klar zum Gefecht. Die Marineſoldaten wachen die Eingänge der Fremdenſiedlung, um deren Ueberren⸗ dung durch die Maffen der Eingeborenen zu verhindern. 280 2 Soſornige Famneſtie im beſeglen Sebſet Londoner Protokoll vorgeſehenen Amneſtiemaßnahmen: Arkikel 1. Alle Strafverfölgungen, die bel den alliierten Gerichtsbarkeiten und Verwalkungsbehörden einerſeits und der deulſchen Gerichtsbarkeit andererſeits in Anwendung der Ver⸗ ordnung der Nheinlandkommiſſion gegen irgend eine Perſon, fei es wegen einer ausſchließlich oder überwiegend aus polftiſchen Grün⸗ en begangenen Tat, ſei es wegen ihres poliliſchen Verhaltens in befetzten Gebieten ſeit dem 11. Januar 1923 bis zum Inkraft⸗ eten der gegenwärliſen Verordnung, ſei es wegen ihres Nichtge orſams gegenüber den beſtehenden Ordonnanzen, Berotdnungen anderen Anordnungen, die von den Beſatzungsbehörden und mit Bezichung auf die Ereigniſſe während des gleichen Jeitraumez erlaſſen wurden, anhängig ſind, werden endgültig einge⸗ ellt. geine neuen Unkerſuchungen oder Verfahren dürfen ein⸗ heleitet und niemand darf beunruhigt, beläſtigt oder einem maleri⸗ elen oder moraliſchen Nachteil wegen einer Tat dieſer Art unker⸗ orfen werden. Artikel 2. die Interalltierte Rheinlandkommiſſion hebt alle degen der im vorherigen Artikel aufgezählten oder vor dem In⸗ daltreten der gegenwärkigen verordnung begangenen Taden von deulſchen Gerichten ausgeſprochenen Verurkeilungen ſowie die Sianden unter ihrer Amtsgewall ſtehenden Organen verhängten errafen auf. Die von den Gerichten oder Verwaltungsbehörden dunnten Geldbußen und anderen Geldſtrafen die bereits be⸗ ſind, werden nicht zurückgezahlt. 2 Arkikel 3. Die Beſtimmungen der Arkikel 1 und 2 ſinden keine nuwendung auf Verbrechen gegen das Leben, die den Lod herbeigeführt haben. wu, Arkitel 2. Die Straftaten, die nicht unker die in den Beſtim: ungen der Arkfkel 1 und 2 vorgeſehenen Amneſtie fallen und die degenwärtig infolge der Einrichtung beſonderer ſeit dem 11. 9. 23 wicaffenen Dienſtzweige der interalllierten Gerichtsbarkeit unter · desſen ſind, gehen auf die deutſche Gerichtsbarkeit über. derdeleichen werden von den deutſchen Gerichten die Skraftaten flelben Art abgeurteilt, die bisher noch nicht Gegenſtand von ſeihefverfolgungen waren und jene, die bis zur endgültigen Be⸗ lligung der genannten Dienſtzweige begangen werden. ſüt Artikel 5. Die Sonderverordnung ſowie alle zu ihrer Aus · debtung gefaßten Beſchlüſſe, Anwendungen und Beſtimmungen, die u Vorſchriften dieſer Verordnung entgegenſtehen, werden hiermit ufgehoben. Artikel 6. Dieſe verordnung iſt im Drückenkopf Aehl anwendbar. 94 Aurrtitel 2. Die verordnung kritt ſo fort in Ataſt. E2965 5 Weitere Zurücknahme von Ausweiſungen 6, dn ihrer geſtrigen Sttumg hat die Rheinlandkememiſton die teil eiſe Zurücknahme von Ausweiſungen ausgeſprochen. die Zahl beläuft ſich auf 654 Perſonen für die franzöſiſche abe. Weiterhin bat die Nheinlandtommiſſon 16 Weamte in dchen Gebiet wieder zu ihrem Amt zugelaſſen. Die Verhand⸗ 595 zwiſchen den alliierten Behörden und den Vertretern der chen Regierung werden in dieſen Tagen fortgeſetzt. Mittag⸗Ausgabe aunheimerGeneral Anzeiger Veilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechrul„Aus Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen Die erſten Folgen der Niederlage (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghaß, 18. Sept. Die Waffenſtreckung des Generals Pei⸗ Ko⸗han hat ſich auch hinter der Front der Tſchekiang⸗Truppen be⸗ reits ausgewirkt. Der Zivilgouverneur von Hang⸗tſchan, General Sun Tſchuan⸗fang hat ſich von Lu Mung⸗hfiang ge⸗⸗ trennt und ſeine Unabhängigkeit proklamiert. 8* Mu- Pei-Ju Oberbefehlshaber der Regierungskruppen Spezialkabetdienſt der United Preß) Poeking, 18. Sept. Ein Drekret des Präſidenten Tao⸗sKun ernennt 5 Amerikaner und 9. Chinaſen zu Mitgliedern der Kon⸗ trollkommiſſion für den aus der Boxerentſchädi⸗ gung für Amerika angeſammelten Fonds für Erziehungszwecke. Ein weiteres Dekret gibt die formelle Ernennung von Wu⸗Pei⸗ Fu als Oberbefehlshaber bekannt, dem der Befehl erteilt wird, un⸗ erzüglich eine Strafexpedition gegen den zum Rebollen er⸗ klärten Tſchang⸗Tſo⸗Lin zu unternehmen. ** Die Lage an der Nordfront Aus Pekina wird offiziell berichtet. daß die Truppen in der Mandſchurei ſich in raſchem Vormarſch auf Pekina befinden. Die Regierung entſendet Truppen um den Vormarſch aufzuhalten. Aus Tientſin wird gemeldet: Fluazeuge der Armee Tſchana⸗Tſo⸗ Lins haben auf Tſchanhaikwan. am Oſtende der chinefiſchen Nauerx Bomben abgeworken. 92 5 e 8 — die Durchführung im Gange Die Durchführung der gemäß dem Londoner Abkommen verein⸗ barten Amneſtie iſt ſowohl bei den deutſchen als auch bei den fran⸗ zöſiſch⸗belgiſchen Stellen im Gange. Täglich werden weitere Enk⸗ laſſungen bekannt. Geſtern würde bereits gemeldet, daß auch ein Teil der früher in St. Martin de Re inhoftierten Gefange nen in Freiheit geſetzt wurden. Es iſt zu erwarten, daß ſie bis auf Zweifelsfälle in kurzer Friſt durchgeführt ſein wird. Von ver⸗ ſchiedenen Seiten wurden Beſchwerden darüber erhoben, daß die Amneſtie auf die im Abweſenheitsverfahren Ver⸗ urteilten in einzelnen Bezirken bisher nicht angewendet wurde, oder daß einige franzöſiſche Dienſtſtellen erſchwerende Formalitäten von ihnen verlangen. Ferner ſind Klagen laut geworden, daß an einigen Stellen angeordnet wurde, die unter die Amneſtie fallenden Geldſtrafen und Prozeßkoſten noch einzutreiben oder ſich aus hinter⸗ legten Kautionen oder Beſchlagnahmen bezahlt zu machen. Mit dieſen Fragen iſt die deutſche Abordnung in Koblenz befaßt. Klagen über die Durchführung der Amneſtie, ſoweit ſie nicht durch unmittelbare Vorſtellungen bei den franzöſiſch⸗belgiſchen Be⸗ hörden oder durch Vermitllung der Verteidiger ihre Erledigung finden können, bei der deutſchen Abordnung in Koblenz, Caſtorpfaffenſtraße 26 vorgebracht werden. Der Oberrealſchüler Ketteler, der unter der Anſchuldigung an einem Anſchlag auf den berüchtigten Separatiſtenführer Gum⸗ binger von Rorheim beteiligt geweſen zu ſein, von dem fran⸗ zöſiſchen Kriegsgericht in Landau zu 5 Jahren Zwangsarbeit ver⸗ urteilt worden iſt, und deſſen Strafe auf ſeine Reviſion hin von dem franzöſiſchen Appellationsgericht in Mainz zu 10 ren Zwangs⸗ arbeit erhöht wurde, iſt aus dem franzöſiſchn Militärgefängnis in Mainz entlaſſen worden. Während die Liſte der ſogen.„‚Unerwünſchten“ d. h. der⸗ jenigen ausgewieſenen Deutſchen, denen die Rückkehr ins beſetzte Gebiet nicht mehr geſtattet werden ſoll, für das Einbruchs⸗ und Sanktionsgebiet erſchienen iſt und nur 5 Namen enthält, war es bisher trotz aller deutſchen Vemühungen noch nicht möglich ge⸗ weſen von der Rheinlandkommiſſion die Herausgabe der Liſte der Unerwünſchten für das altbeſetzte Gebiet zu erhalten. Nach dem Londoner Abkommen ſoll es ſich bei— 8„uner⸗ wünſchten Perſonen“ nur um Einzelfälle(cas particulers) handeln. Alle übrigen Ausgewieſenen ohne weiteres d. h. ohne Prüfung der Einzelfälle inihre Heimat zurückkehren. Nach Buchſtaben und Sinn des Londoner Abkommens ſoll alſo die Zurücknahme der Ausweiſung für das altbeſetzte Gebiet ebenſo wie für das Einbruchs⸗ und Sanktionsgebiet en bloc erfolgen. Trotz des Londoner Abkommens iſt es jedoch bei der Zurücknahme der Ausweiſungen bisher bei der alten Methode geblieben, d. h. es iſt bis jetzt eine Liſte erſchienen, die die Namen von 1200 Deutſchen enthielt, deren Ausweiſung aufgehoben wurde. Unter diefen 1200 Perſonen befanden ſich eine ziemlich große Anzahl von Deutſchen, deren Ausweiſung ſchon vorher zurückgenommen worden war, ferner von ſolchen, die gar nicht ausgewieſen waren, wie 3. B. der Juſtizrat Schmidt von Kaiſerslautern, ſo daß ſich die Zahl 1200 um die Zahl dieſer Perſonen ziemlich verringert. Allein in der Pfalz warten noch etwa 1000 Familien⸗ vorſtände auf die Aufhebung ihrer Ausweiſung und leben in ſtändiger Sorge, daß ſie ſich auf der Liſte der Unerwünſchten befinden. Die Befürchtung, die Verzögerung in der Herausgabe der Liſte der ſog. Unerwünſchten habe ihren Grund darin, daß es ſich nicht, ſ˖wie im Londoner Abkommen vereinbart, um ſeh vereinzelte Fälle handle, ſondern daß die Liſte ſehr umfangrei ſein werde, und daß Ideshalb die Rheinlandkommiſſion ſich ſcheue, dieſe dem Londoner Abkomen widerſprechende, ſehr umfangreiche Liſte der Oeffentlich⸗ eeit bekanntzugeben, ſcheint ſich zu beſtätigen. Wie veklautet, ſind nunmehr von der Rheinlandkommiſſion die Liſten der ſog. Unerwünſchten der deutſchen Delegation übergeben worden. Sicherem Vernehmen nach beträgt die Zahl der uner⸗ wünſchten Perſonen allein für das kleine beſetzte Rheinheſſen 50. Es iſt daher die Befürchtung nur zu berechtigt, daß die Liſte für die übrigen Teile der franzöſiſch⸗belgiſchen Zone des alt⸗ beſetzten Gebietes nicht kleiner ſein wird. Das Eintreffen dieſer Liſten bei den Regierungen der übrigen von der Beſetzung betrof⸗ fenen Länder wird ſtündlich erwartet. reis 10 Pfennig 1924— Nr. 433 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pra ein⸗ ſpallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗Pe. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird feine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene ader beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Indien in der Wagſchale (Von unſerem Londoner Vertreter) Die akute Kriſe in der engliſchen Herrſchaft üher Indien, die die Verwerfung des Lee⸗Gutachtens durch die Geſetz⸗ gebende Verſammlung in Simla hervorgerufen hat, ſtellt ſich als eine der übelſten Folgen des Weltkrieges für das Britiſche Reich dar. Indien hat ſeit den Tagen der Oſtindien⸗ Geſellſchaft als der wichtigſte Beſtandteil des Britiſchen Weltreiches gegolten. Um den Beſitz der„Schätze Indiens“ iſt das Inſelreich von allen Völkern der Erde beneidet worden. Und die Kaiſerkrone von Indien, die der Königin Viktoria von dem geiſtvollen Premier⸗ miniſter Disraeli zum Geſchenk gemacht wurde, hat das ihrige zu dem exotiſchen Nimbus beigetragen, der das größte Weltreich der Neuzeit umgibt.—— Allerdings macht man ſich in der ganzen Welt meiſt falſche Vorſtellungen von dem nie endenden Goldſtrom, der angeblich von Indien nach England fließt und den Reichtum dieſes Landes aus⸗ machen ſoll. Man meint, daß Indien an Revenuen, Zöllen, Steuern oder Gott weiß was ſonſt, einen ungeheuren Tribut an England zu entrichten habe, die von Fürſten und hohen Beamten aus den in großer Armut lebenden Eingeborenen herausgepreßt würden. Das iſt ein Irrtum. Indien zahlt keinerlei Tribut und trägt zu den Einkünften des Britiſchen Reichs oder des Königreichs Großbritannien nichts bei. Alle indiſchen Staatseinkünfte bleiben im Lande und werden zu indiſchen Regierungszwecken verwendet. Die engliſche Regierung ſieht nichts davon. Selbſtverſtändlich ziehen aber der engliſche Handel und die engliſche Induſtrie aus der Herrſchaft ihres Landes über Indien erhebliche Vorteile. So iſt z. B. eine ungeheure Summe britiſchen Kapitals in den indi⸗ ſchen Eiſenbahnen angelegt, deren Zinſen natürlich nach England fließen. Indien wird kommerziell noch von England be⸗ herrſcht, aber die wachſende Konkurrenz des Auslands und die zunehmende Entwicklung der heimiſchen Induſtrie machen ſich auch in dieſer Einnahmequelle für das Inſelreich ſchon ſtark fühlbar. Nuün blieb aber noch ein feſtes Band, das Indien an England knüpfte— das Kords von engliſchen Beamten und Offi⸗ zieren mit dem Vizekönig und ſeinem glänzenden Hof an der Spitze. Das war eine wundervolle Verſorgungsanſtalt für die Söhne und Vettern der oberen Klaſſen Albions. Der Vizekönig und ſein Stab mußte in orientaliſcher Pracht leben, um den ein⸗ heimiſchen Fürſten, den Radſchas und Maharadſchas, zu imponieren, und die Beamten und Offiziere führten ebenfalls ein luxuriöſes Leben, wie es ihrer Stellung als Herren des Landes entſprach. (Nicht, daß ſie auf der Bärenhaut gelegen und ſich moraliſch als unfähig gezeigt hätten. Die Engländer ſind tüchtige Organiſatoren und Verwalter, und die Arbeit war für manche über das Rieſen⸗ reich zerſtreute Beamte aufreibend und voller Gefahren. Die engliſche Verwaltung war im allgemeinen wirkſam, ſtellte Ruhe und Ordnung her, und die anglo⸗indiſche Armee erhielt durch viele hervorragende Höchſtkommandierende, beſonders durch Kitchener, eine glän zende Organiſatſon. Der Zahn der Zeit hat auch an dieſem Privileg Englands genägt. Immer größer iſt die Anzahl der europäiſch gebildeten Inder gewachſen, und immer dringender wurde deren Verlangen, an der Regierung des Landes teilzunehmen. Immer mehr mußte England dieſem berechtigten Verlangen nachgeben, bis der Beamten⸗ körper ſchließlich von Eingeborenen durchwachſen war. Die indiſche Regierungsakte von 1915, die ſog. Chelmsford⸗Montagu⸗Akte(Lord Chelmsford war Vizekönig und Montagu indiſcher Staatsſekretär, als ſie vom engliſchen Parlament angenommen wurde) trug dieſem Zuſtande Rechnung, Sie organiſierte die Verwaltung unter Zuzug indiſcher Elemente. Die Akte iſt verſchiedentlich durch Amendements erweitert worden, und endlich im Jahre 1919 erhielt Indien als Kriegsbelohnung und um der damals die Welt durchziehenden, revo⸗ lutionären Bewegung vorzubeugen, eine Art Selbſtverwal⸗ tung. Es wurden geſetzgebende Körper für die verſchiedenen Pro⸗ vinzen und eine Zentrale geſetzgebende Verſammlung für das ganze Reich auf Grund eines verſchränkten Wahlſyſtems konſtituiert. Ihre Befugniſſe ſind jedoch ſtark begrenzt und genügten den indiſchen Führern nicht. Eine wachſende revolutionäre Bewe⸗ gung hat ſeitdem das Land beunruhigt. Die Befürworter der in⸗ diſchen„Homerule“, des„Swaradſch“, die ſog.„Swaradſchiſten“, wollen, wie die iriſchen Sinnfeiner, das Land für ſich allein haben und die Engländer ins Meer werfen. Ihr Held Gandhi, der indiſche Devalera, ſitzt wegen Aufforderung zur Empörung im Gefängnis, ganz nach iriſchem Muſter. Dieſe indiſchen Sinnfeiner, oder vielmehr auf Indiſch Swara⸗ dſchiſten, beſitzen in der zentralen, geſetzgebenden Verſammlung die Mehrheit und haben, wie gemeldet, ſoeben den von der anglo⸗indiſchen Regierung angenommenen und im Znetralparlg⸗ ment eingebrachten Lee⸗Bericht zu Falle gebracht. Der Lee⸗Bericht wurde im Anfang dieſes Jahres von einem auf 5 britiſchen und 4 indiſchen Mitgliedern beſtehenden Ausſchuß unter dem Vorſitz des Viscount Lee entworfen und beſchäftigt ſich mit der Reorga⸗ niſation der indiſchen Beamtenſchaft. Er ſieht eine allmähliche Hinzuziehung indiſcher Beamten ſowie Verbeſſerung der Gehälter und andere notwendig gewordene Umänderungen vor. Den Swaradſchiſten genügt er nicht. Sie verlangten in ſehr hef⸗ tigen Parlamentsdebatten das ſofortige Aufhören der Rekrutierung engliſcher Beamten. Kurz, ſie wollen Indien allein r egieren. Nach dem Lee⸗Gutachten bleiben aber immer noch ungefähr 400 der höchſten Aemter in engliſchen Händen. England kann und will ſeine Herrſchaft über Indien nicht freiwillig aufgeben. Darüber ſind hier alle— bis auf denkt nicht daran, wie Macdonald bereits energiſch erklärt hak. Doch was nun? Die angloeindiſche Regierung hat das konſtitutio⸗ nelle Recht, den Lee⸗Bericht ohne Genehmigung des indiſchen Parlaments einzuführen. Er iſt unterdeſſen von dem oberſten Rat in Indien, einer vom Vizekönig ernannten, aus Engländern und Eingeborenen beſtehenden, beratenden Körperſchaft, angenommen worden. Wahrſcheinlich wird er kurzerhand durch vitekönigliche Verfügung eingeführt werden. Ueber die nächſten Schritte Indiens iſt in der Wagſchale. So geht es nicht weiter. Die extrem Konſervatiben in England raten, die ganze Chelmsford⸗ Montagu⸗Akte in den Papierkorb zu werfen, da ſich Indien der Selbſtregierung als unfähig erwieſen habe, und den früheren abſolutiſtiſchen Zuſtand wieder einzuführen. Aber das Rad der Zeit läßt ſich nicht zurückſtellen, in Aſien ebenſowenig wie in Europa. Maedonald wird wohl weitſichtiger ſein und verſüchen, durch Feſtigkeit ſowohl wie durch angemeſſene Konzeſſionen an be⸗ rechtigte Anſprüche der Eingeborenen deren allmähliche Erziehung mehr aktuellen Auffaſſung der Zugehörigkeit Indiens zum ritiſchen Reich zu bewirken. Ob es ihm— oder ſeinen Nachfolgern — gelingen wird, bleibt eine Frage der Zukunft. 4 eine Handvoll Extremer— einig Selbſt die Arbeiterregierung arbeitet jetzt das Kabel zwiſchen Simla und London. Die Zukunft pwollen und wollen ſich nicht beruhigen. 2. Seite. Ar. 435 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) Freitag, den 19. September 1924 Politiſche vendetta „Rache für Matteokti“— Innenpolitiſche Auswirkungen des Verbrechens— Stimmen des Haſſes und Mahnungen zum Jrieden. (Von unſerm römiſchen Vertreter.) 8§ Rom, 17. Sept. Es ſieht ſo aus, als ob die alte Sitte der„Vendetta“, der Blut⸗ rache, die in Italien und beſonders in Süden noch vor 50 Jahren eine ſo große Rolle geſpielt hat, jetzt, nachdem ſie aus dem Privat⸗ leben ſo gut wie ganz verſchwunden iſt, nun im politiſchen Leben wieder aufleben will. Als man Giovanni Corvi, der mit kalter Ueberlegung den faſziftiſchen Abgeordneten und Gewerkſchafts. führer Arman,do Caſalini erſchoß, befragte, welches die Ur⸗ ſache ſeiner Bluttat ſei, erwiderte er:„Da man meinen Bruder er⸗ mordet hat, ich meine nämlich Giacomo Matteotti, ſo habe ich ihn rächen wollenl“ Für die Beurteilung der politiſchen Wirkung gewiſſer politiſcher Verhrechen iſt es, beſonders in ſüdlichen Ländern, unter heißblüti⸗ gen und phantaſievollen Völkern von großer Wichtigkeit, unter welchen Umſtänden ſich ſolche Verbrechen abgeſpielt haben. Die Preſſe veröfſentlicht auf das Genaueſte jedes ſenſationelle Detail 3. B. eines Mordes, die Oeffentlichkeit nimmt es gierig auf, es wächſt gigantiſch in den Köpfen der Leute, wird zum Abenteuer, zum Geſpenſt und drückt dann als ſolches wie ein Incubus auf da⸗ öffentliche Leben. Auch die furchtbaren Einzelheiten, die über den Mord an Caſalini bekannt geworden ſind, werden ihre Wirkung nicht verfehlen. Der faſziſtiſche Abgeordnete fuhr mit ſeiner erſt 14jährigen Tochter von einem römiſchen Vorort in das Zentrum der Stadt, als plötzlich ein Mann von der Plattform des Wagene aus eine ganze Reihe von Revolverſchüſſe auf ihn abfeuert, die nur Natere treffen. Das Kind, über und über beſpritzt vom Blute des ters ſchreit um Hilfe. fliehen, wird aber nach wilder Verfolgung gefaßt. Unter Flüchen auf' Chriſtus und die Mutter Gottes bekennt er ſich zu ſeiner Tat. Inzwiſchen wird der ſchwerverwundete Caſalini ins Krankenhaus verbracht, wo er kurz darauf ſtirbt, noch ehe ſeine Gattin und feine zahlreichen Kinder bei ihm ſind. Es folgen furchtbare und erregende Szenen als endlich die Familie an den Leichnam des Vaters tritt. Dieſe erſchütternden Details bilden natürlich das Tagesgeſpräch. Da⸗ zu kommt, daß Caſalini ein vorbildlicher Vater war,— eine Einzel⸗ heit, die dies Volk mit dem ausgeprägten Familienſinn beſonders intereſſiert,— in einfachſten Verhältniſſen lebte, nur für ſeine Familie da war, ein guter, ſtiller und friedfertiger Menſch. Er, der ehemalige Holzarbeiter und Linksradikale, war alſo alles andere als das gefürchtete, ſchwer bewaffnete, kriegeriſche„Schwarzhemd“. Die Kugel Corvis hat alſo zweifelsohne den getroffen, den ſie am wenigſten hätte treffen ſollen. Warum hat der Mörder gerade auf Caſalini geſchoſſen? Die Antwort auf dieſe Frage iſt einfach: Corvi und Caſalini wohnten in dem gleichen e; der Mörder, ein Bauarbeiter, übermäßig erregt durch die Lektüre der Oppoſitionspreſſe, ein Mann, der an ſeinem eigenen Leben verzweifelt, wälzt finſtere, unklare, halb wahnſinnige Mord⸗ pläne; und ſchließlich richtet ſich ſeine Kugel gerade gegen den, der ihm, einfach geſagt— am nächſten war. Der Mord war vorbedacht, ſchon lange hat Corvi diesbezügliche Aeußerungen zu ſeinen Kame⸗ raden getan, aber niemand nahm ihn ernſt. Es handelt ſich alſo um einen Exaltierten, vielleicht gar um einen Geiſtes⸗ ranken. Jedenfalls iſt es zu mindeſt un wahrſcheinlich, daß Corvi Mitverſchworene und Auftraggeber hatte,— was na⸗ türlich nicht verhindert, daß auch der Mord an Caſalini ſofort der Gegenſtand der parteipolitiſchen Spekulation rden konnte. Die Faſziſten geben, wie natürlich, der Oppoſition die ganze Schuld und, in der Tat, die maßloſe Sprache einer gewiſſen Preſſe hat ſicher nicht wenig dazu beigetragen, in dem urteilsloſen Kopf Corvis Ver⸗ wirrung zu ſtiften. Charakteriſtiſch für die Auffaſſung der Radikal⸗ faſziſten iſt die rieſige Ueberſchrift, mit der am Tage nach der Tat das ultrafaſziſtiſche„Impero“ erſchien:„Das Ungeheur, das Caſa⸗ Uni kalt gemacht hat, iſt weder ein Wahnſinniger, noch ein Exal⸗ trierter: er iſt einfach ein Antifaſziſt, deſſen Hand von anderen Antifaſziſten bewaffnet worden iſt.“ Die Ultras gehen ſogar ſo weit, die Verhaftung aller Führer der Oppoſition zu verlangen. Es iſt gewiß keine leichte Aufgabe für Muſſolini, der ſich bereits ſcharf gegen jeden Nacheakt ausgeſprochen hat, die e e Maſſen der faſziſtiſchen Jugend zurückzuhalten. Es iſt auch bereits zu verſchiedenen Gewalttaten gekommen, von denen die Zerſtörung eines Teiles der Druckerei und Redaktion der ſozia⸗ Aiſtiſchen„Giuſtizia“ in Mailand und der Einbruch in den„Cor⸗ riere della Sera“ die ſchwerwiegendſten find. Die Atmoſphäre iſt eben furchtbar geladen. Es ereignet ſich nichts ganz ſchlimmes, aber läglich ereignet ſich etwas,— und die Maſſen Dabei iſt der Schrei nach Frieden allgemein. Wenn Benelli, der Führer der neugegründeten„Lega italica“, zur Nieder⸗ legung der Waffen, zur Eintracht, zum Frieden aufruft, ſo iſt er der Sprecher der großen Mehrheit des italteniſchen Voltes. Auch die Rede, die der Papſt wenige Tage vor dem Morde an Caſalini, bor einer Gruppe von Vertretern der katholiſchen Jugend hielt, war gewiſſermaßen aus dem Herzen des Polkes heraus geſprochen. Er wandte ſich gegen die Gewalttaten jeder Art, gegen die Hetze, wie ſie z. B. auch die katholiſchen„Popolari“ treiben und warnte vor jedem Bündnis zwiſchen Katholiken und Sozialiſten. Und ſo bleibt,— trotz des furchtbaren, unerwarteten Ereig⸗ niſſes,— die Situation eigentlich unverändert, Das Vole wendet ſich von den Radikalen immer mehr ab, auf deren Konto dieſer Mord, den ſie kaum direkt angezettelt haben dürften, letzten Endes doch gebucht wird. Natürlich wendet es ſich deswegen nicht etwa den faſziſtiſchen Ultras zu. Und wer wieder den Gewinn hat, ſind die Gemäßigten. zu denen noſens volens ſich Muſſolini auch bekennen muß. die Rechtsliberalen, der rechte Flügel der Oppoſition und alle, die daran arbeiten, der gequälten italieniſchen Nation den inneren Frieden, Ruhe, Ordnung und Sicherheit wieder zu geben. Das Friedensprogramm Lafollettes (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 18. Sept. Senator Lafolette verpfändele bei ſeiner erſten offtziellen Wahlrede, die er heute in Madiſon Square Garden in Newyork hielt, ſein Wort, daß er ſeinen Einfluß geltend machen werde für die Reviſion des Verſailler Ver⸗ trages. In dem von ihm entwickelten Programm trat er für eine Volksreglerung ein und erklärte, daß eine ſolche Bewegung für eine fortſchreitende Demokratiſterung ſich auf die ganze Welt geltend mache. Dies ſei eine der Lehren, die der Völkerbund aus dem Krieg gezogen hätte und die nicht Halt machte an den Grenzen der Vereinigten Staaten. Er verſprach, im Falle ſeiner Wahl mit den liberalen Regierungen der Welt daran zu arbeiten, den Krieg gußerhalb des Geſetzes zu ſtellen, überall die geſetzliche Dienſtpflicht abzuſchaffen und die Land⸗, See⸗ und Luftſtreitkräfte auf reine Ver⸗ teidigungsſtärke zu ſtellen. In der ganzen Welt ſollte den Völkern die Entſcheidung über Krieg und Frieden überlaſſen werden, was praktiſch die Beendigung der Kriege bedeuten würde. die„Luſitania“⸗prozeſſe Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 18. Sepl. Die Kommiſſion für die Erledigung der gemiſchten Anſprüche hat den deutſchen Einwendungen entſpro⸗ chen und die Anſprüche von zwölf amerikaniſchen Lebensver⸗ ſicherungsgeſellſchaften zurückgewieſen, die Erſtattung von Zahlungen verlangten, die an die Verſicherungsinhaber von 11 an Bord der„Luſitania“ Umgekommenen erfolgt waren. Hierdurch wird eine Präjudiz geſchaffen für etwa 2300 Anſprüche im Geſamt⸗ betrag von 9 Milliarden Dollar. be e ee Inzwiſchon verſucht der Mörder zu zuzweifeln. Die ſtrittigen Fragen in Genf Die geſtrigen Beratungen des Völkerbundskomitees über das Schieds⸗ und Sanktionsprotokoll waren äußerſt lang⸗ wierig. Sie galten hauptſächlich dem Artikel 9 der ſich mit der Ein⸗ berufung der Abrüſtungskonferenz befaßt. Nach Mittei⸗ lungen, die der Präſident des Völkerkomitees machte, handelt es ſich nur um die Frage des Verfahrens hinſichtlich der Beziehung der Ratifikation und Inkrafttreten des Protokolls und Einberufung der Abrüſtungskonferenz, wobei nach zahlreichen Vorſchlägen und Gegenvorſchlägen bis auf einen Punkt eine Einigung erzielt wurde. Man hofft, daß Artikel 9 heute dem dritten Unterausſchuß mit dem aeche Protokoll vorgelegt werden kann. Nach weiteren Erkundigungen berühren dieſe Prozedurfragen ernſtliche grundſätzliche Probleme. Wie man ſich er⸗ idert, war in der Reſolution Herriot⸗Macdonalds Schiedsverfahren, Sanktionen und Abrüſtung als ein unlösbares Ganzes aufgeſtellt worden. Das Protokoll bezieht ſich aber nur auf Schiedsverfahren und Sanktionen. Die künftige Abrüſtungskonferenz gilt erſt als dritte Frage. Die franzöſiſche Theſe geht dahin, daß zuerſt die Annahme des Protokolls geſichert ſein muß, bevor man an die Ab⸗ rüſtungskonferenz herantrete. Die engliſche Auffaſſung iſt, daß eine derartige Löſung der Abrüſtungsfrage unbedingt zu vermeiden ſei und das Protokoll erſt in Kraft treten könne, wenn die Ergebniſſe der Abrüſtungskonferenz vorliegen. Die Verſtändigungsformel, auf deren Grundlage man ſich einigen könne, lautet etwa, daß man zuerſt das Protokoll annehmen müſſe, daß aber, falls die Ab⸗ rüſtungskonferenz ſcheitert, dieſes Protokoll für hinfällig und un⸗ gültig erklärt werde. Wie man weiter erfährt, iſt die Frage des Datums der Ab⸗ rüſtungskonferenz ebenfalls noch nicht feſtgeſetzt und auch nicht die für ein Inkrafttreten des Protokolls notwendige Ratifikation. Peſſimismus in Paris VParis, 18. Sept.(Von unzeerem Pariſer Vertreter.) Im Gegenſatz zu geſtern iſt die Pariſer Preſſe heute in Bezug auf die Genfer Verhandlungen ſehr peſſimiſtiſch geſtimmt. Die meiſten Blätter, die geſtern an eine baldige Uebereinſtimmung inner⸗ halb der Kommiſſionen glaubten und eine Baſis zur Einigung zwiſchen der engliſchen und franzöſiſchen Theſe gefunden zu haben meinten, lenken heute ein. Man bemerkt, daß ſelbſt, wenn es der Geſchicklichkeit Beneſchs gelingen ſollte, ſeinen Vorſchlag zur An⸗ nahm zu bringen, dies nochlange nichteinen Erfolg be⸗ deuten würde. Die Unterkommiſſion habe nur eine konſultative Miſſion. Ein derartiger Vorſchlag müßte von den betreffenden großen Kommiſſionen angenommen werden. Davon ſei man noch weit entfernt. Sodann müßte in der Plenarſitzung das geſamte Projekt an⸗ genommen werden. Auch dieſe Möglichkeit ſei noch ſehr an⸗ Die Pariſer politiſchen Kreiſe geben wohl zu, daß in den Verhandlungen ein freundſchaftlicher und guter Verhandlungs⸗ geiſt herrſchte, glauben aber auch, da, wenn Herriot nicht dem eng⸗ liſchen Standpunkt auf halbem Wege entgegenkomme, eine prak⸗ tiſche Verknüpfung von Schiedsgericht, Sicherheit und Ab⸗ rüſtung nicht möglich. Es iſt zu bemerken, daß ſelbſt die Links⸗ blätter heute abend dieſe Auffaſſung zeigen. 5 Geiſtesfragen Die Annahme des Angebots der franzöſiſchen Regierung auf Er⸗ richtung eines internationalen Inſtituts für geiſtige Zuſammenarbeit in Paris, die während vier Sitzungen den Hauptgegenſtand der Debatte im zweiten abend nach weiterer längerer Ausſprache, in der Charlton⸗Auſtralien nochmals Einwände gegen die Errichtung des Inſtituts in Paris er⸗ hob und die Schaffung eines wirklichen internationalen Inſtituts in Genf forderte in bejahendem Sinne entſchieden worden. Das Er⸗ gebnis wurde mit lebhaftem Beifall aufgenommen. Eine weitere im zweiten Ausſchuß angenommene Reſolution ſpricht ſich für eine 1925 einzuberufende internationale Konferenz über die Frage des geiſtigen Eigentums, ferner für internationalen Ausbauſch wiſſenſchaftlicher Werke und für gewiſſe Erleichterungen zu Gunſten Gelehrter und Studierender aus. Schluß am 27. Seplember Wie man erfährt, beſteht in allen Delegationen die beſtimmte Abſicht, die Arbeiten der Völkerbundsverſammlung am 27. September abzuſchließen. 1 Giſtgaſr durch Kadio! Spezialkabeldienſt der United Preß) Philadelphia, 18. Sept. Bei der Jubiläumstagung des Frank⸗ lin⸗Inſtituts hielt General George Squier von den Nachrichten⸗ truppen eine Vorleſung über die zukünftigen Kriege. Er erklärte, daß man Giftgaſe durch Radio verbreiten würde, Flugzeuge würden die Uebermittlung überwachen. Geringe Streitkräfte wür⸗ den genügen, um ein paar Tagenä ein ganzes Volk auszu⸗ rotten.— Material für Genf! 1 1 Die kommende Kabinettsſitzung PE Berlin, 19. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Am kommen⸗ den Dienstag wird, wie bereits angekündigt, das Reichskabinett zu einer großen Sitzung zuſammentreten, um zu den außenpoli⸗ tiſchen Fragen, vor allem zur Frage der Kriegsſchuldnote, Stellung zu nehmen. Mit dieſer Frage im Zuſammenhang wird, wie nunmehr feſtſteht, auch der Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund behandelt werden. Darnach dürften vom Reichs⸗ kanzler die Parteiführer empfangen und dann der Auswärtige Ausſchuß einberufen werden. Ueber den Termin des Zuſammen⸗ tritts des Reichstags ſteht im Augenblick noch nichts feſt. die deutſch⸗engliſchen Handelsvertragsbedingungen Berlin, 19. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) In den näch⸗ ſten Tagen werden in Berlin mit deutſchen und engliſchen Vertretern Vorbeſprechungen über einen deutſch⸗engliſchen Handelsver⸗ trag beginnen. Von dem Verlauf dieſer erſten Prüfungnahme wird die Einleitung deutſch⸗engliſcher offizieller Handelsvertrags⸗ verhandlungen abhängen. In engliſchen Handelskreiſen wird dabei betont, daß bei dieſen Verhandlungen für die Einfuhr engli⸗ ſcher Waren zu Meiſtbegünſtigungsſätzen durchgedrückt werden müßten“ Dieſe Nachricht wird auch von gut unterrichteten engliſchen Kreiſen beſtätigt. Der Reichspräſident iſt von ſeinem Erholungsaufenthalt aus Freudenſtadt wieder in Berl Die Landkagswaßblen in Heſſen. Wie wir erfahren, iſt Sonn⸗ tag. der 16., Nopember als Tag der Landtagswahl in Ausſicht ge⸗ nommen. Oſe khürinalſche Regierung teilt mit. daß die Reviſlon der Thüringiſchen Staatsbank nichts ergeben hat, was die Kredit⸗ fähſakeit der Bank in Frage ſtellen könnte. Der neue der Provinz Sachſen. Zum Landeshauptmann der Provinz Sachſen wurde der bisherige Ver⸗ treter des Landeshauptmann Heſer, Geheimrat Hübner, mit 87 gegen 16 Stimmen, die der Kommuniſt Köhnen erhielt, gewählt worden. Drei Zettel waren unbeſchrieben. Oberbürgermeiſter Leinerk hat einen Nervencho ck erlitien, der ihn veranlaßt hat, auf längere Zeit ein Sanatorium aufzuſuchen. f 92 usſchuß bildete, iſt geſtern Ddeutſchnationale und Regierungseinteitt Das Botum der Landesverbandsvorſitzenden Berliner Blätter veröffentlichen eine parteiamtliche Mitteilung der Deutſchnationalen, wonach geſtern eine Sitzung der i verbandsvorſitzenden der Deutſchnationalen Volksparle⸗ ſchlag Hergts entſprechend, folgende Entſchließung angenommen „Einſtimmig iſt die Verſammlung der Vorſitzenden der Landes“ verbände gewillt, die Geſchloſſenheit der Partei zu wahren. Sie iſt die notwendige Vorausſetzung für die Entwicklung Deutſchlands im nationalen Sinne. Die Verſammlung b illigt es, daß die Deutſchnationale Volkspartei in die Regierung ein? tritt, falls die Partei in dieſer Regierung maßgebenden Einſluß erhält. Gelingt dies nicht, ſo muß die Partei in ſtärkſte Oppoſition gegen die Reichsregierung eint⸗eten.“ 17 Berliner Preſſeſtimmen „Zu dieſer Entſchließung der Landesverbandsvorſitzenden ſch. der„Berliner Lokalanzeiger“:„Dieſe Entſchließung der deutſch nationalen Volkspartei, der aller Vorausſicht nach die auf den 1 September einberufene Vertreterverſammlung beitreten dürfte, das entſcheidende Moment für die innerpolitiſche Entwi i0 lung der nächſten Zeit darſtellen. An ſich bringt ſie nichts weſentlic neues. Wird jetzt dem Verlangen der deulſchnationalen Volke partei nach maßgebender Mitregierung im Reich ſtatigegeben iſt alles aufs einfachſte in Ordnung. Geſchieht dies nicht, ſo die Partei ſchon um ihrer Selbſtachtung willen zu der ſchärfſte 5 Oppoſition genötigt ſein, die ſie ankündigte. Deren unmittelben Folgen müſſen eine Lahmlegung der parlamentariſch eh⸗ Geſchäfte und eine innerpolitiſche Kriſe ſein, wie f unerträglicher für Deutſchland kaum vorgeſtellt werden könnte. W. möchten hoffen, daß bei allen bürgerlichen Parteien genug Einſſch wäre, um dieſe Dinge zu erkennen und recht zu wül igen.“ Der„Vorwärts“ 0 linien für den deutſchnationalen Vertretertag am 30. Septembe gegeben. über die Weiter Partei der Mitte, ſelbſt die Volkspartei nicht ſo wahr nig könne, den Deutſchnationalen nach ihren bisherigen Leiſt en ei „maßgebenden Einfluß“ auf die Regierung zazugeſtehen, ſo iſt, der„Vorwärts“ meint, die Bürgerblockfrage vorläufig erledigt. Deutſchnationalen würden daher auf alle Fälle— ſei es unte glorreichen alten Führung, ſei es unter einer neuen— mit geſtaltung der innerdeutſchen Politik. Da 11 nen wie in der partejamtlichen Kundgebung heißt„mit allen Mitteln“ Oppo⸗ ſition treiben. Die„Berliner Börſenzeitung“ meint. die Entſchließung ſei de nächſt als der vorläufige Abſchluß der Auseinanderſetzungen gerach die in der betzten Zeit ſehr häufig zwiſchen der rechten und linke Hälfte der Partei in der Preſſe geführt wurden. Die„D...“ glaubt, es ſei der Führung der Partei überlaſſe worden, zu beurteilen, welche Aemter im Kabinett zur Sicherung eines maßgebenden Einfluſſes anzuſtreben ſeien. Im übrigen gla die„...“, daß die Sitzung der Parteivertreter am 30. Septembe, ſich nochmals mit der Frage des Regierungseintritts befaſſe außerdem die Entſcheidung darüber bringen werde, ob und 0 weſcher Weiſe eine Zuſammenſetzung der Leitung von Partei un Reichsbagsfraktion vorgenommen werden ſolle. 4 Badiſche politik Alſo doch! Warum der„Volksfreund“ Dr. Hellpach nicht zum Skaals⸗ präſidenten wünſcht In einem längeren Artikel kommt der„Volksfreund“ noch einmol auf die bekannten Vorgänge zu ſprechen, wobei er mit Entrüstun die Beſchuldigung heimlicher Techtelmechteleien mit dem Zenten zurückweiſt. Dann holt er aber doch den Dolch aus dem Gewan. und verkündet, weshalb er dem demokratiſchen Miniſter mißtram „Wir wollen nun auch„offen und unzweideutig“ ſagen, w hin wir mit jenem Hinweis gezielt haben. Ein Miniſter un, poliliſche Perſönlichkeit, die einer ſo ausgeſprochen repuhl, kaniſchen und ſtaatstreuen Organiſation, wie es Reichsbanner iſt, die kalte Schulter zu zeigen vermag 5 bedauert, daß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold nich auch den Mitgliedern einer Partei den Zutritt gewährt, die die ſchwarz⸗ weiß⸗rote Fahne ſchwärmt und etwa 50 Prel monarchiſtiſch geſinnt iſt, ſcheint uns ein wenig geeignete, ö erſter Repräſentant einer Republik zu ſein. Wir eünn. uns nämlich vorſtellen, daß es im Verlaufe des nächſten Jahre mit der Reaktion und ihrem buntſcheckigen Anbang in manchr bürgerlichen Parteien zu lebhaften und ernſten Auseinande ſetzungen kommen kann, und da ſind wir der Meinung, daß in der Spitze der Republit ein Mann zu ſtehen hat, der. jedem Falle ohne auch nur eine Sekunde zu 56 b00 als Republikaner denkt und handelt. Wir glauben, das offen und unzweideutig iſt.“ Gewißlich! Mit anderen Worten: Das Reichsbanner etablizi ſich als Aufſichtsrat und Nebenregierung und n Miniſter ſollen nach ſeiner Pfeife ſanzen! Mit dieſer offenherhſer Mitteilung hat der„Volksfreund“ den wahren Gharatſel⸗ des Reichsbanners und die Pläne der badiſchen Soz demokratie enthüllt. Man wird darnach zu handeln wiſſen * 5* 5 Eine Blamage! 50 Der„Volksfreund“ mit ſeinem hyſteriſchen Gekreiſch über bla⸗ „unſicheren“ Republik⸗Kantoniſten Hellpach iſt jetzt ſchön aue miert. Derſelbe Herr Hellpach, dem der„Volksfreund“ allan arf, und merkwürdige Haltung dem Reichsbanner gegenüber eßeſ hält bei der Bannerweihe der Heidelberger Ortsgruppe die rede! Bedauernswerter„Volksfreund“! 100„Unerwünſchte“ in der pfalß 15 Die Liſte der ſog. unerwünſchten Pfälzer, deren. c. weiſung nach einem Beſchluß der Rheinlandkommiſſion nicht ven genommen wird. wurde geſtern der Regierung der Pfalz und umfaßt hundert Perſonen denen die Rückkebr! Pfals verwehrt wird. Die Befürchtung der pfälziſchen Bevölkerung, daß die ſog. unerwünſchten Pfälzer ſehr umfangreich werde, bat ſich al arößten Beſtürzung des geſamten pfälziſchen Volkes als rierunas⸗ wieſen. Die pfälziſche Bevölkeruna erwartet, daß die Reame an ſtellen alle Hebel in Beweauna ſetzen, damit den bedauerſſſon die Pfälzern, denen durch den Beſchluß der Aheinlandkommiſſch Heimatverſchtolſſen kleiben don. die Rückker ermaamme und daß die dem Buchſtaben und Sinne des Londoner Ab dſe noch widerſprechende Maßnahme rückgängig gemacht wird zunſ nicht endaültia ſein ſoll. Wenn die Rheinlandkommiſſion ſi hin weigert, ſich auf den Boden des Londoner Abkommens zu ichs⸗ ſo erwartet die pfälziſche Bevölkerung, daß die deutſche regierung in der Ausgewieſenenfrage die Entſcheidun Londoner Pakt vorgeſehenen unparteliſchen Schledsae! anruft. Daß die Maßnahme der Interalliierten Rheinlandko dem Londoner Abkommen widerſpricht, darüber kann vor e varteſiſchen Inſtanz nicht der gerinaſte Zweifel ohrwalte len dem Londoner Abkommen iſt ausdrücklich nur von Einzel! Rede: kein obiektiv Denkender wird ſedoch bebaupten künneen ſich bei bundert Perſonen um Einzelfälle handle,. lt wen den Beariff Einzelfall noch ſo weit ſteckt. A, Wah 1 Landes? ſtattgefunden hat. Nach eingehender Ausſprache wurde, dem Vo!! meint, für dieſen Beſchluß ſeien die Richt Gleichzeitig liege in dieſem Beſchluß die Entſcheidun Kommuniſten und Nationalſozialen ſchürfſte Oppoſi! on oder wie 20 es neue Mannheimer FJeitung(Mittag⸗usgabe) 3. Seite. Nr. 435 Treitag. den 19. Sepfember 1924 Die Frage iſt ſchon oft erörtert worden, ob es möglich iſt, einer Perſon in der Hypnoſe die Verübung eines Verbrechens aufzugeben. rſuche, die man darüber anſtellte, fielen verſchieden aus. Im all⸗ gemeinen ſteht man auf folgendem Standpunkt: Hypnoſe iſt eine verſtärkte Suggeſtion. Daß leicht beeinflußbare, wankelmütige, un⸗ ſichere Menſchen ohne eigenen Halt— und das ſind ja die Merk⸗ male des Verbrechers— durch Ueberredung und Suggeſtion ſeicht 0 allen Taten beſtimmbar ſind, iſt bekannt. Um ſo viel mehr iſt tes bei einer ſo ſtarken Beeinfluſſung wie der Hypnoſe möglich. Eine Perſon mit den nötigen ethiſchen Hemmungen aber wird auch einem in der Hypnoſe gegebenen Befehl trotz des verſpürten Zwanges den erforderlichen Widerſtand entgegenſetzen. Dies haben auch die Verſuche ergeben. Am leichteſten iſt allerdings die Suggerierung einer falſchen Ausſage, weil ſich in den Gedanken des Hypnotiſierten Wirklichkeit und das ihm als erlebt Vorgeſagte vermiſchen, ſodaß ihm das Unterſcheidungsvermögen fehlen kann. Das Gebiet iſt aber noch ungeklärt, aber ein Grund mehr, Zeugenausſagen mit Vorſicht entgegenzutreten. bedeu⸗ 5 Alle die genannten Fehlerquellen ſteigern ſich nun ganz ſend, wenn Erkrankungen des Gehirns oder der Sinnesorgane vor⸗ ich liegen. Schwache Augen, Kurz⸗ und Fernſichtigkeit, Farbenblind⸗ 15 heit, Schwerhörigkeit beeinträchtigen natürlich das Beobachtungsver⸗ ſo mögen auf das empfindlichſte. Mit beſtimmten Krankheiten ſind ird Halluzinationen verbunden, bei denen der Kranke Stimmen hört ben und Geſtalten ſieht, die nicht vorhanden ſind. Am ſchwerſten ſind are ieſe Beeinträchtigungen bei Geiſtes⸗ und Nerven⸗Erkrankungen, don denen beſtimmte Formen ſich noch dazu in einer krankhaften ucht zum Lügen äußern, wie z. B. die weit verbreitete Hyſterie. un haben wir ja allerdings unſere Sachverſtändigen, die uns ſagen, ob eine Erkrankung der Sinnesorgane oder des Gehirns oder der Nerven vorliegt. Aber die Schwierigkeit beſteht auch für den Sach⸗ verſtändigen Arzt darin, daß es eine ſcharfe Trennungslinie zwiſchen geſund und krank nicht gibt, ſondern daß dazwiſchen noch eine un⸗ endliche Reihe von Zwiſchenſtufen liegen, Uebergangsſtadien, die ſehr wohl ſchon erhebliche Wirkungen haben können, ohne daß der euge deshalb dem Richter auffallen muß. Dasſelbe gilt aber von Allen Störungen. Die Zahl der Fehlerquellen iſt alſo ſehr beträcht⸗ lich und es gehört eine große Erfahrung, gepaart mit ſicherem Ge⸗ ühl und Menſchenkenntnis dazu, bei einer Zeugenvernehmung all eſen Dingen Rechnung zu tragen. Wenden wir uns nun dem zweiten Teil unſeres Themas zu, dem Indizienbeweis, ſo liegt auf der Hand, daß wir vor allem etwaigen Fehlern viel leichter auf die Spur kommen und daß wir es mit wiſſenſchaftlich erwieſenen und jederzeit demonſtrierbaren atſachen zu tun haben. In einer von mir bearbeiteten Mord⸗ ache fand ich z. B. in dem Haar der Ermordeten einen zerbrochenen m. In dem rechten Handrücken der Verdächtigen waren mir ſchon porher 5 punktförmige friſche Wunden aufgefallen, die in einer Reihe lagen und gleichen Abſtand hatten. Die Abſtände er⸗ reieſen ſich als gleichgroß mit den Abſtänden der Zähne des zer⸗ brochenen Kammes. Dem Gericht lagen Photographien von Hand und Kamm vor. Die Gleichheit der Abſtände konnte mit dem Ar⸗ kel feſtgeſtellt werden. Solche Tatſachen ſind unumſtößlich. Die Täterin geſtand ſpäter. Der wichtigſte Indizienbeweis iſt der ingerabdruck. Die Innenſeite der Fingerſpitzen weiſen eigenartige Linien auf, die zwar in ihren allgemeinen Formen wie⸗ rkehren, in ihren Einzelheiten aber ſo verſchieden ſind, daß es kaum zwei Menſchen gibt, die die gleichen Linien haben. Nach der rechnung eines franzöſiſchen Gelehrten iſt die Wahrſcheinlichkeit, daß zwei Menſchen die gleichen Abdrücke hätten, ſo gering, daß ſie durch einen Bruch ausgedrückt werden könnte, der als Zähler eine 1 und als Nenner eine Jahl mit 60 Nullen hat. Deshalb wird das Fingerabdrucerfaren(Daktyloskopie) auch in erſter Reihe im rkennungsdienſt verwendet. Von jedem ſchweren Verbrecher wer⸗ n Fingerabdruckblätter hergeſtellt, Formulare, auf denen nach einem nheitlichen Syſtem die Abdrücke von allen Fingern genommen ſind. ieſe Blätter werden an beſtimmten Zentralſtellen geſammelt und nach einer ſinnreichen Methade regiſtriert. Will man nun die Per⸗ ſonatien eines Ver! fteten feſtſtellen oder nachkontrollieren, ſo bedarſ es nur der Aufnahme ſeiner Fingerabdrücke und Einſendung des lattes an die Zentrale. Liegt bereits ein Fingerabdruckblatt vor, ſo iſt der Verhaftete agnoſzlert. Werden nun am Tatork einer oder mehrere Fingerabdrücke vorgefunden(man kann auch dem Auge Aunſichtbare Abdrücke durch chemiſche Verfahren ſichtbar machen), ſo ſtt zunächſt mit den Zentralkartotheken nichts zu machen. Selbſt wenn es gelingt, feſtzuſtellen, um welche Finger es ſich handelt, nd die Regiſtraturen doch auf einer Formel aufgebaut, die alle inger umfaßt. Aber bei größeren Polizeizentren gibt es auch Spezialitätenkartotheken, aus denen beim Vorhandenſein einiger An⸗ haltspunkte ſchon eher der Täter herausgefunden werden kann. Im übrigen dienen ſolche Fingerabdruckſpuren zur Ueberführung eines ergriffenen mutmaßlichen Täters. Der aufgefundene ſog. Original⸗ ebdruck wird mit den von dem Ergriffenen genommenen auf alle inzelheiten verglichen, insbeſondere Schnittpunkte der Linien, Ab⸗ ſtände von einander und dergl. Ergibt ſich dabei Uebereinſtimmung 8 er größeren Anzahl von Einzelheiten, ſo iſt mit aller Sicherheit dargetan, daß der Ergriffene am Tatort war oder den Gegenſtand, dem ſich der Abdruck befand, in der Hand gehabt hat. In dem betennten Neckargemünder Mordprozeß Siefert haben ſolche Ab⸗ rücke zur Ueberführung des Täters geführt. Neben dem Fingerabdruckverfahren ſind es eine große Reihe Hemifcher, mikroſkopifcher und photographiſcher Methoden, um FTFTTTTETTTTccc( Ueber Jeugen und Indizienbeweiſe Von Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley(Mannheim) abſo⸗! Annahme des Sachverſtändige lut ſichere Ueberführungstatſachen zu liefern. Bei vorgefundenen Blutſpuren, auch in getrocknetem Zuſtand, läßt ſich nicht nur mit Sicherheit feſtſtellen, ob es ſich um Blut oder einen ſonſtigen Stoff handelt, denn bei einem gewiſſen chemiſchen Verfahren bilden ſich mikroſkopiſch kleine Kriſtalle(Häminkriſtalle), die in keiner anderen Subſtanz vorkommen, ſondern es iſt auch ein ſinnreiches Verfahren möglich, feſtzuſtellen, ob das Blut Menſchen⸗ oder Tierblut iſt(Ühlen⸗ hutſcher phyſtologiſcher Blutnachweis). Gifte in dem Körper oder an Stoffen laſſen ſich meiſt noch nach langer Zeit nachweiſen und auch nach dem Tode noch. Die Identität von Haaren iſt auf mikro⸗ photographiſchem Wege an der Beſchaffenheit der Markſubſtanz, bis⸗ weilen auch nach der Oberflächenzeichnung feſtzuſtellen; die Unter⸗ ſcheidung von Menſchen⸗ und Tierhaaren iſt immer möglich. Sogar der Aufenthalt eines Menſchen wurde ſchon an den Haaren feſtge⸗ ſtellt, falls der Aufenthaltsraum mit chemiſchen Dämpfen angefüllt war. Bei Verbrechen mit Schußwaffen wurde ſchon wieder⸗ holt mit photographiſcher Vergrößerung einwandfrei bewieſen, daß ein Schuß aus einer beſtimmten Waffe abgegeben wurde, da ſich Eigenartigkeiten der Züge an dem Geſchoß abdrücken und Schlag⸗ bolzenſpitzen in dem Zündhütchen oder der Hülſe ſehr markante und durchaus verſchiedene Eindrücke hervorrufen. Auf dem Gebiete der Schriftfälſchungskunde iſt es eigentlich auf mikroſkopi⸗ ſchen, chemiſchen und photographiſchem Wege in allen Fällen n mit abſoluter eine Fälſchung oder Verfälſchung feſtzu⸗ ſtellen. Auch der Nachweis, ob eine Schrift, wenn auch verſtellt, mit der eines Angeſchuldigten 02 iſt, gelingt faſt immer. Sehr oft wurde auch die Identität von Tinte und Feder ſchon feſtgeſtellt. Auf welchen übrigen Gebieten aber ferner auf dem genannten Wege Täter überführt worden ſind, möge der folgende Kriminalfall lehren: Am 7. Oktober 1914 wurde in der Nähe von Wildtal ber Freiburg die Leiche einer älteren Näherin in einem Bohnenacker aufgefunden. Die Leiche wies Stichwunden und Schnittwunden am Hals auf und war mit einem rotblauen ſeidenen Halstucherwürgt worden. Bei der Leiche fand ſich ein buntes Taſchentuch, das nicht der Ermordeten gehörte. Daran fanden ſich dunkle Flecke. Als der Tat verdächtig war ein Fremdenlegionär verhaftet worden, der aber die Tat und das Eigentum an dem Taſchentuch leugnete. Seine ab⸗ geſchnittenen Fingernägel(ſehr wichtig), ſein Anzug und ſein Taſchenmeſſer wurden dem Gerichtschemiker übergeben. An dem Taſchentuch fanden ſich blaue und rote Seidenfaſern, wie ſie auch das Halstuch aufwies, mit dem die Ermordete erwürgt worden war. ſtaub, wahrſcheinlich von Schnupftabak, Kohlen⸗ und Koksſtaub und feinſte Sandkörnchen mit Glimmerſchüppchen und Hornblende⸗ kriſtällchen. Der Schmutz unter den Fingernägeln enthielt ebenfaus Sandkörner, Glimmerſchüppchen und Hornblendekriſtalle ſowie eine roße Anzahl von Wolle und Baumwollfaſern, die die gleiche Be⸗ chaffenheit wie der Anzug des Angeſchuldigten hatten. An dem Taſchenmeſſer fanden ſich dieſelben Wolle⸗ und Baumwollefaſern ſo⸗ wie kleinſte Blutſchollen. An dem Anzug fand der Chemiker ver⸗ ſchiedene abgeſchabte Blutſpuren ſowie ein Haar, das als identiſch mit dem Haar der Ermordeten befunden wurde. An den Hoſen endlich fanden ſich am unteren Ende Erdflecken. Dieſe beſtanden aus zwei Schichten übereinander. Die untere Schicht war von hell⸗ brauner Farbe und enthielt Ton, Quarzkörner und Hornblende, die obere dunklere Schicht war von lehmiger Beſchaffenheit. Die Zu⸗ ſammenſetzung der unteren Schicht war die gleiche wie die des Bo⸗ ns am Tatort, die der oberen Schicht die gleiche wie die des Weges vom Tatort nach der Wohnung des Täters. Es war alſo erwieſen: Der Angeſchuldigte war am Tatort ge⸗ weſen. Er hat oft Kohlen⸗, Koks⸗ und Tabakſtaub eingeatmet. Er hat an ſeinem Anzug Blutſpuren mit dem Meſſer und ſeinen Finger⸗ nägeln abgeſchabt und iſt mit dem Halstuch der Ermordeten und mit ihren Haaren in Berührung gekommen. Als dann die weiteren Erhebungen noch ergaben, daß der Angeſchuldigte einige Zeit in einem Gaswerk und in einer Sandgrube gearbeitet hatte und ein Schnupfer war, war an ſeiner Täterſchaft nicht mehr zu zweifeln und der Angeſchuldigte geſtand auch unter der erdrückenden Wucht der Indizien die Tat ein. So führen auch jetzt wie früher Indizien manchmal ein Geſtändnis herbel, aber nicht durch rohe Gewalt, ſondern durch die Macht wiſſenſchaftlich erwieſener Tatſachen, deren ſich weder der Richter noch der Angeklagte ent⸗ zliehen kann. wirtſchafflſches und Soziales Verkehrsfragen In einem Rundſchreiben an ſeine Mitglieder macht der Badi⸗ ſche Berkehrsverband Karlsruhe bemerkenzwerte Mit⸗ teilungen über eine Reihe bedeutſamer Verkehrsfragen. Auf die Ent⸗ ſchließung des Badiſchen Verkehrsverbandes wegen der Vertre⸗ tung Badens in der künftigen Reichsbahn.⸗G. teilte das Badiſche Staatsminiſterium mit, daß ſofort nach Bekannt⸗ werden des Sachverſtändigen⸗Gutachtens entſprechende Schritte bei der Reichsregierung unternommen wurden. Ebenſo decken ſich die Bobiſche des Badiſchen ee e mit den 4 der Badiſchen Regierung auf Auſhebung des Sichtvermerkszwanges für Reiſen aus dem Ausland nach Deutſchland. In Verbindung mit der und dem franzöſiſchen n⸗Gutachtens Die Flecken erwieſen ſich als Naſenſchleim. Dieſer enthielt Tabak⸗ 2 Verlangen nach Verlängerung der zollfreien Einfuhr aus dem Elſaß nach Deutſchland will der Verkehrsverband erneut eine Erleich⸗ terung des Verkehrs mit dem Elſaß zu erreichen ſuchen. Der für die Reichsbahn verloren gegangene Verkehr Holland— Schweiz-Italien ſoll mit Wiederaufnahme des direkten Zug⸗ verkehrs und direkter Abſertigung bei Anpaſſung der Tarife an die einksrheiniſchen Strecken und Beſeitigung aller Paßſchwierigkeiten wieder zurückgewonnen werden. Die Wettbewerbsſähigkeit der deut⸗ ſchen Hotelinduſtrie muß durch Wegfall jeglicher Sonderbelaſtung einer Sicherſtellung erfahren. Für ausländiſche Kraftwagenfahrten in Deutſchland wird gleichmäßige Behandlung auf der Grundlage der Gegenſeitigkeit verlangt. Hinſichtlich des Eiſenbahnverkehrs wird neben der allgemeinen Beſchleunigung des Schnellzugsverkehrs und der weiteren Ausgeſtaltung des Fahrplans(Schwarzwaldbahn, Frei⸗ burg⸗München) die Einführung von Fahrpreiser ma gig⸗ ungen gewünſcht(u. a. für Reiſen zu Erhelung⸗zwecken, für Ge⸗ fellſchaftsfahrten von mindeſtens 30 Perſonen). Es ſollen die Sonn⸗ tagskarten bis Montag gelten und Verwaltungsſonderzüge, mit Sonntagskarten benützbar, nach dem Schwarzwald und anläßlich von größeren Veranſtaltungen nach den Städten geführt werden, der Triebwagenverkehr ſoll möglichſte Förderung erfahren. Nachdem die Eiſenbahnfahrpreiſe unter Hinwels auf das Ausland bis auf 50 Prozent über den Friedensſtand gebracht wurden, erſcheine ez billig, auch die vielſeitigen im Ausland beſtehenden Reiſevergünſtigungen dem deutſchen Reiſeverkehr zukommen zu laſſen.— Zwecks För⸗ derung des Reiſeverkehrs im Spätſommer und Herbſt iſt ein vierfarbiges Werbeplakat„Herbſt im Bodnerland herausgegeben und in weiteſtem Umfange verbreitet worden. Ein umfangreiches Werbeprogramm iſt für den Winter 1924/½5 vorge⸗ ſehen. Für Sommer 1925 iſt die Neuausgabe verſchiedener Werbe⸗ ſchriften in deutſcher, engliſcher und ſpaniſcher Sprache ſowie des bewährten Hotelführers für Baden geplant. Die Aus⸗ landreklame ſoll hauptſächlich mit Unterſtüzung der über 300 Vertretungen des Mitteleuropäiſchen Reiſebüros und mit Hilfe der amtlichen deutſchen Vertretungen im Ausland durchgeführt werden. Städtiſche Nachrichten Neue Mannheimer Jeitung In der geſtrigen Abendausgabe wurde unſeren Leſern ſchon mit⸗ geteilt, daß unſer Blatt nunmehr den Titel„Neue Mannheimer Zeitung“ trägt. Mit dieſer Aenderung iſt gleichzeitig eine weſent⸗ liche Aenderung in der Beförderungsart verknüßpft. Die Vororte und teilweiſe das umliegende Intereſſengeblet werden durch zwei Automobile, Benz u. Protos, beliefert. Die vorliegende Nummer iſt zum erſtenmale auf dieſe moderne Art den Leſern zugeſtellt worden. Man wird die Beförderung der Zeitungspakete mit dem ſchnellen, vom Eiſenbahnfahrplan völlig unabhängigen Auto als einen in die Augen ſpringenden Fortſchritt empfinden, der den weit draußen im Verbreitungsgebiet wohnenden Bezieher in die Lage verſetzt, die„Neue Mannheimer Zeitung“ gleichzeilig mit dem Leſer in der Stadt in Empfang zu nehmen. Wir ſind der Ueberzeugung, daß allein ſchon dieſer Vorzug unſerem Blatt neue Leſer zuführen wird. Wenn man ſich vergegenwärtigt, mit welcher Spannung in den Jahren vor dem Kriege die illuſtrierte Wochenbeilage erwartet wurde, ſo darf man annehmen, daß die wertvolle Vereicherung, die die „Neue Mannheimer Zeitung“ durch die achtſeitige Iluſtrierte„Bil⸗ der der Woche“ erfährt, den lebhafteſten Betfall aller Leſer fin⸗ den wird. Die in Offſetdruck hergeſtellte Veilage, die regelmäßig jeden Freitag Vormittag beigelegt wird, erhält eine beſonders ori⸗ ginelle Note durch die vorgeſehene Illuſtration lokaler Vorkomm⸗ niſſe und ſolcher aus dem ganzen Verbreitungsgebiet. In der erſten Nummer werden unſere Bezieher die Bilder einer Anzahl Mit⸗ glieder unſeres Nationaltheaters(Opern⸗ und Schau⸗ ſpiel⸗Enſemble) finden. Leider war es nicht möglich, die Bilder ſämtlicher Solokräfte zu erhalten. Es iſt aber beabſichtigt, die fehlen⸗ den in einer der nächſten Nummern zu veröffentlichen. Herbſttage in Mannheim Die lachende Sonne, der blaue Himmel, die ſommerliche Tem⸗ peratur täuſchen nicht darüber hinweg, daß wir uns mit Rieſen⸗ ſchritten dem Herbſt nahen. Man braucht nur die Kaſtanien im Weichbild der Stadt zu betrachten. Das Laubwerk hat ſich ſchon roſtbraun gefärbt. Wie lange wird es noch dauern, bis die Bäume völlig kahl daſtehen. Auf dem Zeughausplatz iſt alljährlich die intereſſante Veobachtung zu machen, daß um dieſe Zeit ein zweites Grünen beginnt. Johannistrieb! ſagen ſich die Paf⸗ ſanten, wenn ſie ſich den Naturſcherz betrachten. Das Kaſtanien⸗ bäumchen an der öſtlichen Ecke des Zeughausplatzes ſteckt alljährlich zweimal Kerzen auf. Diesmal iſt es noch im Rückſtande. Aber die warme Witterung wird zweifellos das bisher Verſäumte nach⸗ holen laſſen. Nicht nur die Vegetation belehrt uns, daß ſich der Sommer zum Abſchied rüſtet. Bei einem Gang durch die Straßen begegnet man auffallend vielen Kohlen⸗ und Koksfuhrwerken. Es gilt, den Winterbedarf an Vrennmaterial in den Kellern zu bergen. — Nee eeeeeeee Weeeeeeeeeine TT——TT n N. ., Wenn wir zuſammen halten, werden wir den Teufel aus der Hoölle ſchlagen. Wir müſſen uns daran gewöhnen, in jedem Deutſchen 159 duerſt den Landsmann und nicht den politiſchen zu ismarck. SGBiographiſches über Karl Haider Von Eruſt Haider(München) Sonntag, 21. Septe:nber findet die Eröffnung der Karl⸗Haider⸗Gedächtnisausſtellung in 115 der Mannheimer Kunſthalle ſtatt. Wir ſind in der Lage, unſeren Leſern eine Lebensbeſchreibung des Künſtlers aus der Feder ſeines Sohnes zu bieten. Rein Vater, Karl Haider, wurde am 6. Februar 1846 in zen geboren als der Sohn des Leibjägers und Jagdzeichners 8 ar Haider. Dieſer war Autodidakt in ſeiner neben dem Beruf Wesbeabten Kunſt, ein Mann von viel Humor, einer trefflichen ga gachtungsgabe und einer beſondern Fähigkeit in der Wieder⸗ di e der Bewegungen von Tieren und Menſchen. Er zeichnete el für die„Fliegenden Blätter“.— Die Mutter meines Vaters, 2 ereſe Fäßler, war als Kind mit ihren Eltern, Handwerksleuten 2 Süd⸗Baden, im Anfang des 19. Jahrhunderts nach Bayern usgewandert. In Frotzhofen bei München ließen ſie ſich als dgern nieder, dort lernte Thereſe den Jäger Max Haider kennen. gwei Söhne, Max und Karl, gingen aus ihrer Ehe hervor. Karl uung beſonders an der Mutter. Von ihr hat er auch das ziefe die„zum Großen veranlagte Gemüt geerbt, ſie gab dem Kind der bedeutungsbollen Unterſtrme zu den bildenden Fähigkeiten iind Hand. Von Muſik und Dichtung konnte die einfache Frau Ber nerſten ergriffen ſein. und ein ſicherer Inſtinkt ließ ſie das Ldentende vom Geringeren ſcheiden. ſow Karl zeigte ſchon als Knabe ſtarke künſtleriſche Veranlagung, 99 8 ohl in der bildenden Kunſt als auch in der Muſik. Sein Vater ol ihn in Geſang und Klavierſpiel unterrichten und wollte, er 0 e Chorſänger werden. Es ging gegen ſeinen Willen, als ſich ß Sohn endgültig zum Malerberuf wandte. Aus ſeinem. ae ſtammen die erſten Zeichnungen. Unmittelbarkeit und hkeit der Naturbeobachtung waren das beſte Teil, was er 2. bon einem Vater übernehmen konnte. Mit dem 20. Jahr zeigt ſich orde n Zeichnungen ein perſönlicheres Moment— eine außer⸗ Sdontliche Zartheit und Eindringlichkeit, die ganz abweicht vom eich des Vaters. Erſt auf einige Oelbilder hin(Moorlandſchaft n, Betende Alte 1869) gab nun auch der Vater ſeine Zuſtim⸗ Ming zum Beruf des Sohnes. Von 1861—65 war Karl an der 5 8 chner Akademie d. h.., zeichnete aber lieber und beſſer erhalß der Schule. Förderung, wurde ihm keine von ſeinen ſrern Hiktensperger und Anſchütz, wie er ausdrücklich betonte. Die Natur und die alten Meiſter waren ſeine Lehrer.„Die Alten haben mich mit der Naſe auf die Natur geſtoßen, mit der ſie ſelber immer in enger Verbindung waren“, ſagte er. Weſentlich in ſeiner lkademiegeit war natürlich die gegenſeftige Anregung von gleich⸗ ſtrebenden Freunden wie A. Oberländer und W. Leibl. Der Kreis von ganz bedeutenden Talenten, der um 1870 in München be⸗ ſtand— darunter Schuch, Trübner, Thoma uſw.— ſah damals nach meines Vaters ſowie Thomas eigener Aeußerung, den ſo fruh(1871) verſtorbenen Viktor Müller als eine Art geiſtiges Oberhaupt an. Er war der Einzige, der gegen die herrſchende Clique die Sache dieſer Außenſeiter mit voller Kraft vertreten konnte, er ſetzte ſich beſonders für meinen Vater ein. Auch Hans Thoma wurde meinem Valer einer der beſten Freunde fürs Leben. Sie ſahen ſich ſelten, aber viele Briefe zeugen von ihrer Weſens⸗ verwandtſchaft. Zu Leibl, mit dem ſich die Freundſchaft ſpäter lockerte, trat mein Vater immer mehr in künſtleriſchen Gegenſaßz. Das oft Raffinierte in der Malerei und die immer fanatiſchere Naturwiedergabe wurden ihm, bei aller Achtung vor ſeinem Können, zuwider, ſagte er. Ihm war Ausdruck des inneren Erlebens ober⸗ ſtes Ziel, wie er überhaupt, bei manchem Einfluß von außen, doch ganz ſeine Richtlinien in ſich trug.— Im Jahre 1875 heiratete er eine Münchner Bürgerstochter, Katharina Brugger(Porträt 1875). Sie war einfach und gemütvoll, hatte feſten Glauben an ihren Mann und hat während der 8 Jahre dieſer glücklichen Ehe auch alles Schwere mit ihm auf das Selbſtloſeſte geteilt.— Im Winter 75—76 waren ſie in Florenz, wo ſie viel mit Böcklin ver⸗ kehrten.— Kathrin hatte ein kleines Vermögen in die Ehe mit⸗ gebracht, das im Verlaufe von einigen Jahren aufgezehrt war. Verkaufen konnte mein Vater faſt nichts. Kritik und Ausſtellungs⸗ Jurh behandelten ihn geradezu mit Feindſchaft und ſo kamen Zeiten für ihn, in denen er, mit einer Mappe Zeichnungen ſeines Vaters unter dem Arm, zu vermöglichen Leuten gehen mußte, um ein paar Mark für den Lebensunterhalt zu bekommen. Ein Graf, erzählte er mir, hat ihm einmal auf unfeine Art ein Al⸗ moſen von 10 Mark geben wollen, die warf er ihm auf den Tiſch, packte die Zeichnungen und ging. Ein paar treuen Freunden iſt es zu danken, daß er die bitterſte Not, die beſonders nach dem Tode ſeiner Frau(1882) eintrat, überleben konnte. Vor allem war es der Zoologe Profeſſor Auguſt Paulp, der alles mit ihm teilte und, begeiſtert für den Menſchen und ſeine künſtleriſche Beſtimmung, unermüblich für ihn geworben hat. Ein Tagebuch Paulys iſt Zeug⸗ nis dafür, wie er die Bedeutung meines Vaters erkannte. A. W. Keim, der Maltechniker, A. v. Perfall und beſonders auch A. Bahers⸗ dorfer, der als Hiſtoriker doch ſo lebhaft an der neuen Bewegung teilnahm, ihm ihre Freundſchaft und Hilfe. Sie haben Konrad Fiedler an Marees. jahrelang, in ihren Grenzen, kein Geringeres an ihm getan als * Die Farbe war meinem Vater, bei größtem Feingefühl füe ſie, doch„nicht Selbſtzweck, ſondern ausdruckerköhendes Moment“. Die Form war ihm das Primäre und Unerläßliche—„was hilftg mir die ſchönſte Jarbe, wenn ſie am unrichtigen Fleck ſitzt?“ ſagte ſer. Starke Sonne ſtörte ihm nur die Klarheit und den Gehalt der Form in der Landſchaft, ſowie die reine Tieſe ihrer Lokalfarbe. Letzten Endes war ihm eben Farbe und Form, ſowie überhaupr das Sichtbare der Natur, Mittel zum Zweck, um ſein Erleben dichteriſch geſtaltend zum Ausdruck zu bringen. Dabei ſtudſerte er aber während der Arbeit— viele Bilder entſtanden zuletzt über⸗ wiegend aus der Vorſtellung— ununterbrochen und mit größter Eindringlichkeit die Natur. Souveräne Künſtlereitelkeit der Schöp⸗ fung gegenüber beſaß er nicht. ſondern Ehrfurcht. Dichtung und Muſik bewahrten den Einſamen vor Verbitterung. Die Muſik hat ihn oft zur Arbeit geſammelt und erhoben, indem er ſich ernſte, feierliche Präludien und Fugen von Bach auf dem Klapier ſpielte. Bei mäßiger Technik war er im Spiel doch von einer kongenialen Erfaſſung des Weſentlichen. Die ſtrenge Architektonik und Rhythmik des Aufbaues ſeiner Bilder wurde zum ſichtbaren Zeichen dafür. Bayersdorfer ſagte einmal, ſeine Bilder ſeien von „giottesker Größe“ und mag dieſer Ausdruck auch etwas über⸗ ſchwänglich ſein, ſo trifft es doch etwas Richtiges: gemeint iſt die in der modernen Kunſt faſt einzigartige Verbindung zweier Eigen⸗ ſchaften, einer kindlich einfältigen Reinheit mit männlicher Größe und Intenſivität. Ende der 8b0er Jahre ſchloß mein Vater Die Verſchiedenheit der Charaktere, die er zur Trennung und auf lange hinaus zu den ſchwerſten ſeeliſchen Erſchütterungen führen. Die Steigerung des Ausdrucksgehaltes ſeiner Bilder ins Monumentale entſprang aus der Erbebung über das Schickſal. Aus dem Glaspalaſt wurden die Bilder entweder zurückgeſchickt oder ſie wurden dort totgehängt, die Kritik konnte über das Unmoderne und in manchem ſicher Schwerfällige ſeiner Technik— er ſelbſt beneidete Thoma und andere um ihre Gewandt⸗ heit— nicht hinwegkommen und für das andere fehlte ihnen das Organ. Doch begannen feinfühlige Sammler, wie der Dichter W. Weigand, und immer mehr deutſche Galerien ſeine Bilder zu er⸗ werben. Aber es dauerte bis über ſein 60. Lebensjahr, daß die materielle Sorge aus ſeinem Hauſe wich. Anfangs der gber Jahre hatte er ſich— gleichſam das Tiſchtuch zwiſchen ſich und der Großſtadt durchſchneidend— in die Stille der bayeriſchen Vorberge nach Schlierſee zurückgezogen und dort wieder große Vertiefung für ſeine Arbeit gefunden. Mit Unterſtützung ſeines Schwagers Grein⸗ wald konnte er ſich dort ein einfaches Häuschen bauen. Eine große Kollektivausſtellung ſeiner Arbeiten im Winter 1910—11 in der Münchner Sezeſſion(mit Zügel zuſammen als Gegenſatz) zeigte zum erſtenmal voll ſeine Bedeutung. Im ſelben Jahre wurde ihm eine zweite Che. u ſpät erkannte, mußte 85 4. Seike. Nr. 435 Reue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Rusgabe) Freitag, den 19. Seplember 1924 Bei der großen Arbeitsloſigkeit wird ſich für Viele die Frage, wie man für eine warme Stube vorſorgt, zu einer wirklich„brennenden“ geſtalten. Man muß infolgedeſſen die Hoffnuna hegen, daß der dies⸗ jährige Winter nicht zu früh einſetzt und daß er einen nicht ſo hart⸗ näckigen Charakter wie ſein Vorgänger annimmt. In dieſem Zu⸗ ſammenhang dürfte intereſſieren, daß in der Preſſe gegenwärtig das„Temperaturjahr“ zur Diskuſſion ſteht. Otto My r⸗ bach hat dieſe Frage in der„Meteorologiſchen Zeitſchrift“ behan⸗ delt. Der Verfaſſer will nicht auf das vielerörterte Problem der Kalenderreform eingehen, ſondern nur unterſuchen, ob die für das Kalenderjahr berechneten mittleren Temperaturen ſinnvoll ſind, oder obd es zweckmäßiger wäre, das Temperaturjahr mit einem anderen Monat zu beginnen. Der Anfang des Temperaturjahres am 1. Dezember hätte ſicherlich manche Vorteile, da dann die einem Winter angehörigen Monate in dasſelbe Jahr fallen wür⸗ den. Aber dieſe Bequemlichkeit iſt nicht allein maßgebend. Als die günſtigſte Jahreswende unter dem Geſichtspunkt der Temperatur muß die Zeit betrachtet werden, in der in der Atmoſphäre die nach⸗ haltigſten Veränderungen vor ſich zu gehen pflegen. Dadurch würde ein Jahr von möglichſt einheitlichem Temperaturcharakter gewonnen werden. Myrbach hat nun die mittleren Temperaturen für Wien an der Hand einer 70jährigen Beobachtungsreihe von 1851 bis 1920 geprüft und feſtzuſtellen geſucht, wann der Temperaturunterſchied zwiſchen den aufeinanderfolgenden Jahren durchſchnittlich am größ⸗ ten iſt.„Ich bildete alſo die Jahresmittel der Temperatur für alle möglichen Abteilungen des Jahres,“ ſchreibt er,„und berechnete für jede Teilungsart die Unterſchiede zwiſchen den aufeinanderfolgenden Jahresmitteln. Die Rechnung gibt das eigentlich überraſchende Er⸗ gebnis, daß die übliche Einteilung des Jahres(Kalenderjahr) zur Bildung von Temperaturmitteln die ruchtigſte iſt, denn die Veränderlichkeit iſt für dieſe Einteilung am größten. Ein zweites Maximum erſcheint, wenn das Jahr mit dem Mai begonnen hat. Die nachhaltigſten Umwälzungen in der Atmoſphäre gehen demnach nahe Silveſter und nahe dem Beginn des Mai vor ſich. Die kleinſten Veränderungen haben die Einteilungen, die mit Oktober und November beginnen, d. h. dieſe beiden Monate gehören nach ihrem Temperaturcharakter im Durchſchnitt am ſicherſten zum voran⸗ gehenden und nicht zum nachfolgenden Jahr.“ Nach dieſen Unter⸗ ſüchungen wäre alſo eine Unterſcheidung zwiſchen Temperatur⸗ und Kalenderfahr nicht nötig. Die Mannheimer Weiblichkeit wird dieſer gelahrten Betrachtung wenig Geſchmack abgewinnen. Die Geſchmacksrichtung unſerer Evas⸗ töchter wandelt ganz andere Wege. Wer gegenwärtig einen Vum⸗ mel durch unſere Hauptſtraßen unternimmt, wird ſehr ſchnell heraus⸗ finden, worauf ſich das Intereſſe konzentriert. Die Schaufenſter unſerer Konfektionsgeſchäfte ſind dicht umlagert. Hier treffen ſich dieſenigen, die nicht in der Lage ſind, eine der Modeſchauen zu beſuchen, die wieder vor ſich gehen. Im Reiche der Göttin Mode ſpricht man in dieſen Tagen wieder einmal von Mannheim als einer Stadt mit großſtädtiſchen Allüren. Zwar kommts nicht ofk vor, aber man freut ſich doch und iſt ſtolz auf unſere Feſthalle, über die ſich ſelbſt die Berliner in Ausdrücken der Bewunderung äußern. Als wir bei der Modenſchau im Roſengarten in der Pauſe Frau Salvatini vorgeſtellt wurden, durften wir mit Genugtuung vernehmen, daß ſelbſt die Reichshauptſtadt derartige pompöſe Repräſentationsräume nicht aufzuweiſen hat. Vielleicht iſ⸗ es möglich, Frau Salvatini davon zu überzeugen, daß unſere Stadt auch ein ſehr begeiſterungsfähiges Theaterpublikum beſitzt. Ein Gaſtſpiel dieſer glänzenden Künſtlerin im Nationaltheater in„Aida“ oder„Tosca“ würde den Wünſchen vieler Muſikfreunde entſprechen. Ein Berliner Kollege, der eine wichtige Poſition im Reiche der Modegöttin bekleidet, meinte, als wir in einer gemütlichen Plauder⸗ ſtunde beiſammenſaßen, es würde ſich nicht unzeitgemäß ausnehmen, wenn wir bei der nächſten Gelegenheit von über Mannheim ſich ent⸗ ladenden„Modeſchauern“ ſprechen würden. Es iſt zwar ein Ka⸗ lauer, aber er trifft ſicher das Richtige. Nicht nur die Bäume färben ſich herbſtlich. Die Tüncher wett⸗ eifern, es der Natur gleichzutun. Man betrachte die Häuſerfaſſaden und man wird uns beiſtimmen. Ein Beſucher Magdeburgs ſchrieb vor kurzem: Die Stadt iſt in einen Farbenkübel gefallen. In Mann⸗ heim ſcheint man das Magdeburger„Vorbild“ nachahmen zu wollen. Was der Architekt dereinſt nicht vermochte, ſoll der Tüncher er⸗ reichen. Wird in der Farbenfreudigkeit, die wir an ſich begrüßen, weil unſer Straßſenbild mehr Lebendigkeit vertragen kann, nicht zit viel geleiſtet? Es gibt Leute, die da meinten, der„Pfauen“ am Strohmarkt wäre zu buntſchillernd. Heute wird man mit uns der Meinuna ſein, daß er völlig verblaßt vor der Knalligkeit ſeiner farb⸗ frohen Nachbarn. Man ſoll doch nicht von einem Extrem ins andere fallen. Grün ſcheint die Lieblingsfarbe zu werden. Warum denn nicht. Grün iſt die Hoffnungg!?! Sch. Die Bautätigkeit in Mannheim Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt. wurden nach den Erhebungen der Ortsbaukontrolle anläßlich der Rohbaureviſio⸗ nen im Monat Auauſt zum Teil durch Neubauten, zum Teil durch Umbauten 68 Wohnungen mit insgeſamt 326 Zimmern neu geſchaffen: die Zahl der Neubauten belief ſich auf 41. die der Umbauten auf 9. Im Juli betrua die Zahl der Wohnungen 76 mit 317 Zimmern, im Juni 41 mit 157 Zimmern, im Mai 14 mit 43 Zimmern, im April 14 mit 25 Zimmern, im März 32 mit 111 Zim⸗ im Februar 10 mit 34 Zimmern und im Januar 9 mit 50 Zimmern. —— Jbracht. Bürgerausſchuß-Vorlagen Beſchaffung von Werkzeugmaſchinen für die Skraßenbahn Die maſchinelle Einrichtung der Straßenbahn⸗ hauptwerkſtätte genügt, ſo wird zur Begründung dieſer Vor⸗ lage ausgeführt, den Anforderungen, die an eine neuzeitliche Be⸗ triebswerkſtätte geſtellt werden müſſen, längſt nicht mehr: ſie iſt veraltet und unvollſtändig. Zwar wurde den dringendſten Anforde⸗ vumgen ſchon Mitte vorigen Jahres durch Beſchaffung einer Karuſſelldrehbank mit Elektromtor, eines Gasbandagenfeuers und einer Werkzeugſchleifmaſchine abgeholſen, auch iſt die Lieferung einiger neuzeitlicher Maſchinen, als Erſatz für veraltete Maſchinen in Auftrag gegeben; der gegenwärtige Zuſtand der Straßenbahn⸗ wagen, die meiſt über 20 Jahre alt ſind und unter den Kriegs⸗ und Narhkriegsverhältniſſen außerordentlich gelitten haben, macht es jedoch dringend erforderlich, mit größter Veſchleunigung weitere Maſchinen zu beſchaffen, um die Wiederherſtellung der Wagen in der eigenen Werkſtätte zu ermöglichen. Notwendig ſind hierzu je eine Univerſalfräs⸗, Stoß⸗, Blechricht⸗ und Schienenbiegemaſchine, ſowie ein Horizontalbohrwerk mit einem Aufwand von 53 000., die beim Bürgerausſchuß angefordert werden. Ein markantes Bei⸗ ſpiel dafür, welche Erſparniſſe durch die Beſchaffung der neuen Maſchinen erzielt werden können, iſt die Blechrichtmaſchine. Die Inſtandſetzung und Erneuerung der Blechverkleidungen und der Plattformmäntel an den Straßenbahnwagen hat einen großen Um⸗ fang angenommen. Zum Richten der Bleche für einen Wagen be⸗ nötigt ein Arbeiter heute, wo die Arbeit von Hand ausgeführt wer⸗ den muß, ungefähr 4 Arbeitstage, während dieſe Arbeiten mit der Blechrichtmaſchine durch einen Mann in 2 bis 3 Stunden erledigt werden können. Da durchſchnittlich 2 Mann mit ſolchen Arbeiten beſchäftigt ſind, ergibt ſich durch die Maſchinenarbeit eine jährliche Erſparnis von 3700 Mark. Die Koſten der Maſchine mit 8000 Mark werden alſo ſchon in etwa 2 Jahren durch Lohnerſparniſſe einge⸗ Auch die Beſchaffung der übrigen Maſchinen ermöglicht weſentkſche Erſparniſſe. Das Biegon der für Kurvenerneuerungen notwendigen Schienen geſchieht jetzt mit einem Handbiegeapparat, der aber für die ſchweren Profile nicht gut verwendet werden kann. Es ſoll daher eine neue Schienenbiegemaſchine mit motoriſchem Antriebe beſchafft werden, wie ſie beiſpielsweiſe bei der Stuttgarter Straßenbahn ſchon ſeit 10 Jahren in Betrieb iſt. Die Auskunft der Stutlgarter Straßenbahn über die Maſchine laubete außerordentlich befriedigend; eine Beſichtigung hat die Richtigkeit der Auskunft ergeben. Die Maſchine iſt ſolide und zweckmäßig konſtruiert und auch für die ſtärkſten Profile kräftig genug gehalten; ſie ermöglicht es, die Schienen für die kleinſten Bögen in kürzeſter Zeit und durchaus gleichmäßig bis an die äußerſten Enden zu biegen. Das läſtige bisherige Nachbiegen von Hand fällt daher fort. Ferner kann das Biegen der Schienen einer Gleiskurve ohne Schwenken der Schionen vorgenommen werden, das Biegen iſt daher auch unter beſchränkten Raumverhältniſſen möglich. Da die Maſchine auf dem Sleiſe gefahren werden kann, können die Schienen auch auf freier Strecke und ſelbſt in engen Straßen gebogen werden. Die Maſchine arbeitet, weil zur Bedienung nur 1 Mann erforderlich iſt, in beſon⸗ ders wirtſchaftlicher Weiſe. Die Tilgung des bei der Fondskaſſe darlehensweiſe aufzunehmenden Aufwandes in 5 Jahren iſt gewählt, um den Voranſchlag der Straßenbahn nicht mit zu hohen Tilgungs⸗ raten zu belaſten. Die Jahl der Erwerbsloſen Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt, betrug am 9. September die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim. gemeldeten Arbeits⸗ loſen 10 133(7842 männliche, 2 291 weibliche). Da am 2. September die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 10 403 ſich belief, iſt ein Rück⸗ gang um 270 eingetreten. Die am 9. September gemeldeten Ar⸗ beitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folat: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 1 604, Facharbeiter im Baugewerbe 162, Arbeiter im Verkehrsgewerbe 564, Hilfsarbeiter 4242, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1277, ſonſtige Arbeitnehmer 2 284. Gegenüber dem 9. September iſt nur in der Grunve der ſonſtigen Arbeitnehmer eine Erhöhunag feſt⸗ zuſtellen: alle übrigen Gruppen dagegen weiſen einen Rückgang auf. * * Die ſtädliſchen Krankenanſtalten. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamtes befanden ſich am 13. September in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 866 Kranke(449 männliche, 417 weibliche), und zwar im Krankenhaus 725, im Spital für Lungenkranke 106 und im Geneſungsheim Neckargemünd 35. Da am 13. September 1923 die Zahl der Kranken 570(274 männliche und 296 weibliche) betrug, fanden ſich in den Mannheimer ſtädtiſchen Krankenanſtalten am 13. September 1924 296 Kranke(175 männliche, 121 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vorjahres. Außerdem ſind in der Heim⸗ abteilung des Krankenhauſes 130 Kinder untergebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt werden. Am 6. September war die Zahl der Kranken 881(Krankenhaus 746, Spital für Lungenkranke 100, Geneſungsheim Neckargemünd 35). Hiernach war die Kranken⸗ zahl am 13. September uni 15 niedriger als am 6. September. * Dr. Landmann Oberbür iſter von Frankfurt? Nach einer Meldung der„Köln. Ztg.“ erſcheint die Wahl des Frankfurter Stadt⸗ rats Dr. Landmann an Stelle des zum 1. Oktober zurücktreten⸗ den Oberbürgermeiſters Voigt geſichert. Damit entfallen eine Reihe die völlig unſchädliche, fettzehrende Stoffe enthalten. von Kandidaturen, die in der letzten Zeit aufgetreten ſind, die des früheren Kaſſeler Oberbürgermeiſters und nachherigen eichs· miniſters des Innern Dr. Koch. Dr. Landmann war vor ſeiner Ueberſtedlung nach Frankfurt bekanntlich Stadtrechtsrat bel der Mannheimer Stadtverwaltung. S. Mutkerhaus für Kinderſchweſtern, Windeckſtr. g. Dieſer Tage fand die Schlußfeier für die Kinder unſeres Tagesheim? Rennwieſe ſtatt. Auch in dieſem Jahre hatte der Rennverein durch Direktor Hohl uns wiederum in dankenswerter Weiſe Plätze auf den Rennwieſen zur Verfügung geſtellt und die Reſtauraleure Schenk und Ruffler einen großen Wirtſchaftsſaal, der in dieſem regneriſchen Sommer viel benutzt werden mußte. Die Kinder wur⸗ den uns wieder durch die hieſige Schularztſtelle zugewieſen. Auf der Rennwieſe waren 170 Kinder, darunter 15 aus der jüdiſchen Kinder⸗ ſtube, im Licht⸗ und Sonennbad 100 Kinder, auf dem Turnplatz 1846 von Kindergärtnerinnen geleitet 100 Kinder, in zwei weiteren Gruppen(Krankenhausgarten und N 7) noch zuſammen 80 Kinder. Die Speiſung erfolgte durch die Quäkerküche unter der verdienſt⸗ vollen Leitung von Frau Hauſer. Die Schlußfeier wurde in dieſem Jahre gemeinſam mit allen anderen Kindergruppen der ört⸗ lichen Erholungsfürſorge auf dem Turnplatz des Vereins 1846 ab⸗ gehalten, Auch die Kinder, die im Lauf des Jahres an der Schul⸗ quäkerſpeiſung teilnehmen durften, waren bei der Feier zu⸗ gegen. So war eine impoſante Schar von Kindern auf dem großen Platz verſammelt. Es wurden Spiele und Reigen vorgeführt, die mit großem Intereſſe und jeweiligem lauten Betfall von den vielen Tribünenbeſuchern ausgezeichnet wurden. Leider blieb auch dieſe Kinderfeier gegen Ende vom täglichen Regen nicht verſchont. Die Schweſtern unſeres Mutterhauſes, voran Frau Oberin Anna Bog⸗ ler und die Oberſchweſtern Frieda und Luiſe— letztere leitete die Abteilung im Licht⸗ und Sonnenbad—, haben wiederum eine große Arbeit dienender Liebe an den erholungsbedürftigen Kindern unſerer Stadt ohne Unterſchied der Konfeſſion geleiſtet. Unter ihrer treuen Pflege, in der friſchen Luft da draußen und bei guter Ver⸗ köſtigung haben die bleichen Wangen der Kinder ſich zuſehends ge⸗ rötet, haben ſie zugenommen an Körpergewicht, aber haben au manches gelernt in Zucht, Anſtand und guter Sitte, wofür die Eltern es den Schweſtern gegenüber an Beweiſen des Dankes nicht fehlen ließen. Wenn nur jedes Jahr auswärts oder hier eine Erbolung geboten werden kann, ſo iſt es ſchließlich doch möglich, die Kinder ohne größeren körperlichen Schaden durch die Jugendjahre hindurch⸗ zubringen und unſerem Volk einen geſunden Nachwuchs auch in unſerer Stadt zu ſichern. Möge es dem Mutterhaus, das junge an der Unterſtützung und Fürſorge ſeitens unſerer Gemeindeglieder fehlen. 2 veranſtaltungen Theaternachricht.„La contessina“(„Die junge Gräfin“), heitere Oper, deren Komponiſt 1774, alſo vor 150 Jab⸗ Mayer zur Uraufführung gelangen. Zu der Samstag, den 20. Sep⸗ tember im Neuen Theater ſtattfindenden Premiere hat Heinz Grete die Bühnenbilder geſtaltet. In den hierauf von Maada Bauer arrangierten Tänzen werden Solo⸗ und Gruppenvorführungen des Balletts ſtattfinden. 5 2 Aus der Kunſthalle. Im graphiſchen Kabinett ſind neu aus⸗ geſtellt: Handzeichnungen, Aquarelle und Lithographien von Prof. Bert Joho und Vera Joho, Pforzheim. Adolf Buſch: Violinabend. Einen beſonderen Genuß tet alle Muſikfreunde Mannheims am Dienstag, den 23. September Künſtler eröffnet damit die Reihe der Soliſtenkonzerte in dieſer Saiſon. Buſch iſt unſtreitig der erſte deutſche Geiger und repräſen⸗ tiert am würdigſten den ernſten deutſchen Künſtler, der das Kunſt⸗ werk über alles ſtellt. Es gelangen zur Aufführung Werke von Bach, Reger, Corelli. Tartini. Tartini⸗Kreisler. Paganini. Brahms. Am Flügel begleitet Heinz Manyer. * Aus der badiſchen Landeskirche. Da die evangeliſche Kirchen⸗ ſteuer immer noch nicht in genügendem Maße eingeht, mußten die Gehälter der Geiſtlichen auch für den September wieder um ein Fünftel gekürzt werden. Nun wird ſchon ſeit Juni ein verkürzter Gehalt ausbezahlt. Die Neuregelung der Enkſchädigungsgeſeizgebung für Aus⸗ landsdeutſche kann als in Ausſicht Auslandsdeutſchen aufgefordert, ſich ſofort mit den zuſtändigen Stellen in Verbindung zu ſetzen, um einen ſofortigen Umtauſch ihnen eingehändigten Reichsſchatzanweiſungen„K“ 1924 in ſolche von 1923 zu erreichen. Sie haben ſofort entſprechende Anträge an da Reichsentſchädiaunasamt für Krieasſchäden in Berlin SW. 68, Ora⸗ nienſtraße 95, zu richten. Anträge auf Umtauſch von„“.Schäßen in ſog.„“⸗Schätze müſſen zurückgezogen werden, falls Wert darauf gelegt wird, in den Beſitz von„“⸗Schätzen zu gelangen. 2985 *Münzprägungen im Auguſt. Im Monat Auguſt wurden ge⸗ prägt: Reichsſilbermünzen: 22.596 965 Einmarkſtücke, 7 011 000 Drei⸗ markſtücke, Rentenpfennigmünzen: 33 689 Einpfennigſtücke, 190 110 Zweipfennigſtücke, 1816098 Fünfpfennigſtücke, 4955 312 Zehn⸗ pfennigſtücke, 5 768 345 Fünfzigpfennigſtücke. ——— Eine Enkfettungskur ſollten alle Korpulenten vornehmen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm Toluba⸗Kerne zu kaufen, Em. 80/81 ———— der nie nach Anerkennung gejagt hatte und über Glück und Leid ſchon erhaben war, die Freude zuteil, von der Breslauer Univerſität gzum Ehrendoktor ernannt zu werden, und es war ihm eine Genug⸗ tuung, die Wirkung ſeiner Arbeit auf weite Kreiſe noch zu erleben. Am 29. Oktober 1912 ſtarb er an einem ſchweren Magenkeiden. Dem Tode ſah er gefaßt entgegen. Bitter war ihm nur, die beiden letzten Arbeiten unfertig zurücklaſſen zu müſſen.„Gefilde der Seli⸗ gen“ und„Asphodeloswieſe“(Eingang zur Unterwelt) ſind die Verkörperung ſeiner Todesahnung. 7 Die feierliche Strenge ſeiner ſpäten Bilder machte viele Men⸗ ſchen glauben, er ſei ein Asket oder ein Peſſimiſt gewaſen. Im Gegenteil— er war ein Optimiſt, und dies beſonders half ihm, kraft einer geſunden und zähen, im Geiſtigen verankerten Natur, immer wieder über alles Schwere hinweg. Sentimentalität und Nachhängen war nicht ſeine Sache. Er konnte bei aller Zartheit und FJeinfühligkeit des Empfindens oft einen derben und ganz geſunden Humor haben. Wer ihn einmal in guten Stunden ſah, der ſpürte eine kindliche Friſche aus ſeinen klaren, ſcharfen Augen und aus ſeinen im hohen Alter noch jugendlich temperamentbollen Bewe⸗ gungen auf ſich übergehen. Seine Worte konnten von einem leb⸗ haften Feuer beſeelt ſein und oft den Nagel auf den Kopf treffen. Sein Gang war elaſtiſch, ſein Händedruck kräftig und herzlich, ſein ganzes Weſen in allen Handlungen und Worten durchaus wahr und männlich und durchdrungen von ſittlichem Ernſt. Das Einfache Theater und Muſik 6Bad. Landesiheater Karlsruhe. Im Konzerthaus brachte Fritz Herz mit viel Schwung und Laune den„Meiſterboxer“ her⸗ aus, einen ulkigen Schwank der Firma Otto Schwartz und Karl Mathern. Wohl eine Moſaik alter Motive, doch eine ſo geſchickt auf⸗ geputzte und ins Aktuelle verſchobene, daß ſie wirken muß. Der Schluß, ein überwältigendes Sammelſurium drolligſter Antitheſen von Vertretern des Homo ſapiens, läßt die Möglichkeiten ſpaſſigſter Vorgänge und Verwicklungen ahnen: Vegetarier, Fleiſchfreſſer, Trinker, Antialkoholiker, Paare aus allen Durchgangsſtadien der Ehe, nicht zuletzt der Voxer— Scheinboxer.. dem gab Hugo Höcker, Marmeladefabrikant 06 Ernſthafter ſchon hat Hans Rehfiſch ſeine Tragikomödie gemeint, die den Beſuchern des Landestheaters zu konnte. Da iſt der Eigenbrödler Juckenack, Gerichtsſchreiber, ein Typ aus Leben und Praxis des Berliner Juriſten gewonnen. zeigt ein Traum in Ohnmacht: mitleidzeugende Liebe iſt des Daſeins höchſter Suchen nach Dank, der übers Grab hinaus bleibt, macht die drei nachdenklichen Akte des Stückes aus, das mehr Tragik als Komik faßt, denn Juckenacks Ideal erweiſt ſich als Phantom. Seine Jagd nach Mitleid ſtößt nur auf erſchreckende Liebloſigkeit der Welt um Zeichens, überwältigende Wirkung. ſeines Herzen gehen Ihm Zweck. Dieſem Ideal jagt er nach— dieſes vergebliche liebte er mehr als das Komplizierte, Rang und äußerer Schein ihn—„Wer weint um Juckenack?“ U. v. der Trenck hat an Menſchen konnten ihn nicht beſtechen. So waren es nur zweierlei Arten von Menſchen, die ihm nahe kamen: die von wirklicher Gei⸗ ſtigkeit oder die unverdorben Einfachen, wie Bauern und Holz⸗ ſich in dieſe beherrſchende Rolle tief eingelebt, doch vermißte man wohl den letzten Grad von Seelenwärme, den der mitunter fatale Hang des Künſtlers zum Predigtton auch nicht bringen konnte. Die knechte. Beſonders liebte er auch Kinder und Tiere. Gegen freche Nente wor Friedrich Beuas erſte Tat am Landestheater: auf ge⸗ Kritik ſeiner Arbeit machte er manchmal ſeinem Zorn in derben Worten Luft, aber im allgemeinen hatte er ſich zu einer großen Verzeihlichkeit gegen alle Schwächen der Menſchen durchgerungen. „Wer ohne Fehl iſt, der werfe einen Stein auf ſie“; dieſer Aus⸗ ſpruch Chriſti konnte ihn immer wieder ergreifen. Er war gegen andere geduldig, gegen ſich ſtreng. Ein ſtarkes Gefühl, ein zäher Wille, der ſich auch gegen die Welt zu behaupten vermochte, philoſophiſche Weisheit im Leben und vor allem ein immerwähren⸗ der Drang zum künſtleriſchen Schaffen— das waren ſeine großen Gaben. Ihm erſchloß ſich das Geiſtige nicht durch verſtandesmäßiges Denken, ſondern auf dem Wege intuitiven Fühlens. Seine ganze Perſönlichkeit war getragen von einem tiefen religiöſen Ernſt, der mit Dogmatik nichts zu tun hatte, aber das Göttliche in allem Großen leibhaftig fühlte. Die Erſcheinung der ſichtbaren Welt, deren Schönheit und unendlichen Reichtum er immer aufs neue bewunderte und ſtudierte, wurde ihm in ſeiner Arbeit zur be⸗ ſchickt aufgebauter Bühne führte er Bewegung und Gruppierung ge⸗ wandt und mit einheitlicher Linie durch. Die etwas ſchleppenden Eingangsſzenen des Werkes ertrügen leicht ſtärkere Ballung. Im übrigen ein gelungener Auftakt in Beugs Karlsruher Regietätigkeit. 2 0 Theaterrundſchau. Wie der Oberbürgermeiſter in der letzten Sitzung der ſtädtiſchen Kollegien zu Hildesheim mitteilte, ſind bisher nur 480 Abonnenten gegen 1900 im Vorjahre zu ver⸗ zeichnen, was ohne den auf 50 000 Mark feſtgeſetzten ſtädtiſchen Zu⸗ ſchuß einen Verluſt von 132 000 Mark bedeutet. Es ſoll durch eine 25prozentige Herabſetzung der Abonnementspreiſe nochmals der Ver⸗ ſuch gemacht werden, weitere Abonnenten zu gewinnen, ſm anderen Falle ſteht der Maaiſtrat auf dem Standpunkte, das Stadttheater unter dieſen Umſtänden nicht zu eröffnen.— Die Münchener Univerſität hat den Generalmuſikdirektor Hans Knapperts⸗ Gärtnertheater tätia war. iſt in aleicher Etaenſchaft dem Schauſptel, baus in Stuttaart verpflichtet worden.— Das vieraktige Schaufpie „Narrenliebe“ von Heinrich Ilaenſtein wurde vom Stad theater in Kiel zur Uraufführung angenommen. Der Leiter de⸗ Würzburger Stadttheaters, Spannuth- Bodenſtedt. b⸗ abſichtigt die Gründung einer Kñammerſpielbühne in bura.—. Das unter der Leitung von Direktor Matthes ſtehen Weſtfäliſche Städtebundtheater wird dieſes Jahr ſeinen Spie bereich auch auf Leer. Emden und Papenburg ausdehnen, nachden dieſe Städte erhebliche Unterſtützungen zugeſagt haben.— Nachde⸗ ſich das Allenſteiner Stadttheater und neuerdings die Saudhe bühne Südoſtpreußen bisher mit der Pachtung privater Säle anüat batte, will man jetzt an die Er bauuna eines arö acht modernen Theaters gehen. Die Staatsregierung hat in Anbetrach gebiet eine namhafte Unterſtützung zugeſaat. 9 Körperſchaften die Unterſtützuna des Tilfiter Stadtthegters Sie gelehnt haben, verliert die Bühne ihren bisherigen Charakter. wurde als Privatbühne an Direktor Moosbauer verpachtet. bisherige Intendant Großkopf wurde entlaſſen.— Das meler Stadttheater iſt infolae Verminderung des ſtädtiſche Die ſchuſſes dazu gezwungen worden. die Oper abzubauen.— m Intendanz der vereiniaten Stadttheater Duisbura⸗ Bo ch de plant für Ende Oktober Anfana November in Bochum und für End 2 Januar Anfana Februar in Duisbura eine etwa dreiwöchige Au 1 ſtelluna die dem Bühnenbild gewidmet ſein ſoll. ſchen delt ſich vornehmlich um Entwürfe und Modelle des künſtleriſche Beirates Johannes Schroeder, Hambura, und der Theaterm 15 Paul Wolf. Duisbura und Heinrich Holſte. Bochum.— Mu 7775 eine Thüringer Volkstragödie von Willi Fenk. die von Dr. ulbree dem nunmehriagen Generalintendanten von Weimar, bereits in den jähriger Spielzeit erworben und zur Aufführuna gebracht werd ſollte, kommt nunmehr unter Leitung des neuen Intendanten 5 bauer im November am Landestheater zu Meininaen zur der aufführung.—„Vier Soldaten aus Kankerdan Luſt⸗ „Mann iſt Mann“ heißt die neue dramatiſche Arbeit, ein ühere ſpviel, von Bert Brecht.— Dr. Geora Droeſcher, der uge; Oberreaiſſeur des Berliner Opernhaufes, begeht ſeinen 70. den burtstaa. Droeſcher, der als„jugendlicher Liebhaber“ weit agegie deutſchen Bühnen herumgekommen war. übernahm 1881 die dort und künſtleriſche Leitung des Oldenburger Hoftheaters. Nafſee kam er 1896 an die Verliner Hoftheater. Als Oberre Aaun der Oper hat er bier einen entſcheidenden Einfluß auf das ſich inſtitut unter Hülſens Leitung gehabt. Als er ausſchied, wandte, der vielſeitig intereſſierte Mann der wiſſenſchaftlichen Thea freienden Sprache des Unausſprechlichen. *. buſch von den Münchner Staatstheatern zum Ehrendoktor er⸗ nannt.— Ernſt Haael, der 1921 als Kapellmeiſter am Münchner ſchung zu und erhielt noch als Sechziger die Doktorwürde. Mädchen als Schweſtern zum Dienſt an den Kleinen ausbildet, nie ren ſtarb. wird in der deutſchen Umgeſtaltung von Ludwig Karl erwar⸗ im Muſenſaal mit einem Violinabend Profeſſor Adolf Buſch's. Der ſtehend betrachtet werden. Wie der Bund der Auslandsdeutſchen mitteilt, werden die geſchädigten ieren der kulturellen Bedeutung eines Theaters in dem gefährdeten Gren — Da die ſtädtiſche Der 755 n Zu⸗ S ee gFgpp SS SSSSSSSS S= E — c r. VVVVVVVVVVVVVVVVVTVVTVTVVVV————Tv———VTVVJTꝓVyVV————Tc reikag, den 19. Sepkfember 1924 — neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Nus gabe) 5. Seite. Nr. 435 Koiommunale Chronik Der Deutſche Städtetag 1924 Nach dreijähriger Pauſe veranſtaltet der Deutſche Städte⸗ 3ag wieder eine aroße öffentliche Tagung und zwar am %½26. September in Hannover. Mit autem Grund iſt die Wie⸗ derherſtellung der Selbſtrerwaltunga im Reich und in den Ländern zum erſten Verhandlunasthema des Städtetags ge⸗ wählt worden. Man hält es in den Kreiſen der führenden Kommu⸗ dalpolitiker für angezeigt, die Allgemeinheit wieder auf die Grund⸗ panken der Selbſtverwaltung, von denen Stein ausging, hinzuwei⸗ een, nachdem die Geſetzgebuna der letzten Jahre fortgeſetzt Verſtöße degen ſie geführt hat. Eine andere hochwichtige Frage für das zütſche Städteweſen iſt die Vereinheitlichung des deut⸗ chen Städterechts. Ueber ſie ſoll an zweiter Stelle in Hannd⸗ der geſprochen werden. Schon auf der letzten Taguna der Städte in tuttgart im Jahre 1921 ſtand die Kriſis. in der ſich die Selhſtver⸗ waltung durch die Geſetzgebung des Reichs und der Länder befindet, im Vorderarunde der Verhandlungen und im Anſchluß an die damals von dem Eſſener Oberbürgermeiſter Dr. Tuther, dem jetzigen Finanzminiſter. und dem Köniasberger Oberbürgermeiſter. Dr. Loh⸗ menerkerſtatteten Berichte wurde folgende Entſchließung angenom⸗ Der Deutſche Städtetaa fordert von der Landes⸗ und Reichs⸗ geſetzgebung uneingeſchränkte Selbſtverwaltung der Gemeinden, efreiung von überflüſſiger Staatsaufſicht und Beſeitigung des die Verwaltuna verzögernden und verteuernden Inſtanzenzuges. Der Deutſche Städtetag beauftragt den Vorſtand, unverzüglich einen Studienausſchuß zur Prüfung des Gemeindeverfaſſungsrechts ein⸗ zuſetzen. 5 Dieſem Beſchluſſe aemäß hat dann der Vorſtand einen Stu⸗ dienausſchuß berufen, dem eine Anzahl führender Oberbürger⸗ meiſter ſowie auch mehrere Stadtverordnetenvorſteher angehören. 4 r Ausſchuß gelanate nach ſehr eingehenden Arbeiten zu der Ueber⸗ Ndeuagung. daß eine Sicherung der Selbſtverwaltung in Deutſchland kbur zu ſchaffen ſei durch eine reichsrechtliche Regelung ler Grundfragen der ſtädtiſchen Verwaltung, und es würde. fußend auf einem Entwurf, den Reichsminiſter a. D. och und Miniſterialrat Ruer ausgearbeitet hatten. ein Geſen⸗ entwurf darüber avfgeſtellt. Dieſer Geſetzentwurſ iſt vom Vorſtand un in mehreren Beratungen nochmals eingehend durchgearbertet e jetzt der Hannoverſchen Mitaliederverſammlung vorgelegt erden. 5 Tagungen Gemeindetechnikerkagung pforzheim. 17. Sept. In den letzten Tagen fand hier die erſte arößere Taauna der badiſchen Gemeindetech⸗ Riker ſtatt. die mit einem Vortraa des Maaiſtratsbaurates Brüa gemann⸗Berlin über„Die Wertung des techniſchen Be⸗ kufes und die Organiſation der Gemeindetechniker“ eingeleitet wurde. ger Redner betonte die dringende Notwendiakeit einer beſſeren Ein⸗ ſchätzung der techniſchen Arbeit. wobei er die Zurückſetzung des Tech⸗ kiters bei den Behörden und im freien Beruf nachwies. Beim Ab⸗ weiſe Techniker abaeſchoben habe. Der Aufbau Deutſchlands könne erſter Linie nur mit Hilfe der Technik und ihrer Träcger erfolgen. Wan ſolle daher nicht die Bienen, ſondern Drohnen abbauen. Im eichsbund der Kommunalbeamten Deutſchlands ſeien heute 20 000 Lechnkker und Werkbeamte zuſammengeſchloſſen. In Baden allein fien 1500 Gemeindetechniker vorhanden. Am zweiten Verhand⸗ astag ſprach Baudirektor Platz⸗Mannheim über„Siedlungs⸗ u und Baupolizei“. Er betonte die unbedingate Belebung des ugewerbe als einer Schlüſſelinduſtrie. In zahlreichen intereſſan⸗ Lichtbildern wurden bedeutende Siedlungsbauten der Nachkrlegs⸗ At vor Augen geführt. Die Taaung. die von etwa 60 Vertretern is allen Teilen Badens beſucht war, fand ihren Abſchluß durch eine Eſichtiaung der Kloſterruine Hirſau. adiſche Candeskagung des sniligtelsdunde⸗ vom Weißen reuz pforaheim. 17. Sept. Am Samstaa und Sonntag fand hier die badiſche Landestaauna des Sittlichkeitsbundes⸗ bdom Weißen Kreuz ſtatt. zu der etwa 400 Männer aus ganz Baden erſchienen waren. Die Taaung wurde am Samstag abend 2 einer Bearüßunasfeier für die erſchienenen Gäſte eingelener. m Sonntaa vormittag fand ein Feſtaottesdjenſt ſtatt, dem am Nach⸗ Sltaa die Konferenz im Melanchthon⸗Haus folgte. Prediger Scheuerer⸗Karlsruhe. Pfarrer Urban⸗Spöck und Dr. mey. letrber⸗Hambura hielten kurze Vorträge. Daran ſchloß ſich eine bebbafte Beſprechung. Aufgabe des Bundes ſei es. Front zu machen TNeoeen die furchtbare Macht der Unſitklichkeit, gegen das großſe Laſter, anedem alle Völker zu Grunde geganaen ſind und das verbeerend ich in unſerem Volke wirke. Am Sonntag abend hielt im arotzen Fcale des Lutherhauſes Dr. med. Sebher⸗Hambura einen Vorrraa nder die ſittliche Not unſeres Volkes. Der Redner richtete einen hächtigen Aufruf an die junge Männerwelt. die die Hoffnung zur wprcherung unferes Volkes in ſich trage. Der lebhafte Beifall be⸗ ſaller 5 die Ausführungen des Redners auf fruchtbaren Boden ge⸗ n ſind. Aus dem Lande Ladeuburg, 18. Sept. Auf der Bauſtelle des Neckarkanals Schwabenheimerhof iſt 51 Arbeiter aus Aſchaffenburg dadurch ver⸗ erihlück daß er durch herabſtürzende Erdmaſſen ſchwere Verletzungen itt, denen er erlegen iſt. * heidelberg, 18. Sept. der Kreuz⸗Bündnis⸗Diß⸗ anverband Freiburg wird am 2. Oktober im Anſchluß 75 Ia große Charitastagung hier ſeine Hauptverſamm⸗ . Pfarg abhalten.— Prof. Dr. Albrecht Wetzel, Oberarzt an der nareichen Klinik, hat einen Ruf alls Direktor des Bür ger⸗ bi als in Stutlgart erhalten.— Die Polizei hat einen flüch⸗ doen Bankbeamten aus Düſſeldorf feſtgenommen, der dat. eine Anzahl gefälſchter Mitteilungsformulare mitgenommen gröf⸗ und in Heidelberg unter dem Namen Baron von Zitzowitz bonpere Geldbeträge erſchwindelt hatte.— Während im Sommer welgen Jahres rund 55000 Fremde in hieſigen Gafthöfen hiten, iſt in dieſem Sommer die Zahl auf rund 82 000 Fremde legen. Damit iſt die Fremdenzahl in den Vorkriegsfahren dings bei weitem noch nicht erreicht.— In eine geſſührliche in kamen die Inſaſſen des Wohnwagens eines Kinobeſitzers der Nſe elhauſen Vorſtellungen gab. Eine mit Filmſtreifen gefüllbe lanene Eplodierte und die ſchlafenden Inſaſſen des Wagens Kinen in große Gefahr. Der Beſitzer des Wagens ſowie ſeine deilter konnten ſich nur mit großer Mühe retten und erlitten er⸗ 8 Brandwunden. ch. Neckarmühlbach, 17. Sept. Die ſeit einiger Zeit aufgehobene Nebilfelke(man konnte keine Briefmarke im Ort mehr kröffn und die öffentliche Fernſprechſtelle fehlte auch) wurde wieder übe net. Roſenwirt und Ratſchreiber Albert Mayſack hat ſie 5 rnommen— Heute verließ nach mehr als einem Menſchenalter Sbden Hierſein die hieſige Gemeinde der penſionierte Hauptlehrer Iu beer. Er hat ſeinen Wohnſitz in Ittlingen genommen. Mit unf ſcheidet ein treuer, pflichtbwußter Lehrer aus dem Dienſt und Gemeinde, der ſich auch durch die Einführungeder Pfennig⸗ ſch. aſſ⸗ verdient gemacht hatte. Am letzten Samstag fand eine 11 Jeichte Abſchiedsfeier in der Schule ſtatt Der Wunſch der beemeiade. daß Herr Stober ſeinen wohlverdienten Ruheſtand noch 2 Jahre genießen möge, begleitet ihn in ſeinen neuen Wohnort. biref Ettlingen, 17. Sept. Im Alter von 66 Jahren iſt Fabrik⸗ 9 ktor Georg Klapprott geſtorben, der nahezu 20 Jahre don aach den Poſten des techniſchen Direktors in der Papierfabrit Voael u. Bernheimer verſah. Meersburg, 17. Sept. Das„Glaſerhäusle“, Fritz Mauth⸗ letzte Behauſung, iſt von der philoſophiſchen Akademie zu hangen erworben worden. Es ſoll ein Sommerſitz für Ge⸗ und Forſcher werden. ze f 7 1 er u ſei teilweiſe ungerecht verfahren worden, indem man vorzugs⸗ wüh Nus der pfalz Die Mülchpreisfrage Auf Einladung des Bürgermeiſteramts Frankenthal hatten ſich Vertreter ſämtlicher größeren pfälziſchen Städte, Vertreter des Pfälzer Bauernbundes und der Kreisbauernkammer in Neuſtadt zu einer Beſprechung über die Milchpreisfrage zufſammengefunden. In den Verhandlungen ergab ſich die einmütige Auffaſſung der Städie, baß es notwendig ſei, eine eigheitliche Regelung des Milchpreeſes zu erzielen. Hierüber wurde mit den Vertretern der Caerdwie ſchaft verhandelt. Dieſe erklärten jedoch, daß ſie ohne vorherige f hlung⸗ nahme mit ihren Organiſationen leine bindende Zuſage gogeben könnten. Es wurde deshalb vereinbart, daß in etwa 8 bis 10 Tagen eine neue Sitzung zur endgülttgen Regelung ſtattfinden ſoll. Bis dahin ſoll nach Mö kichteit und Bedarf eine örtliche Regelung erfolgen. 5 :: Oggersheim, 18. Sept. Den Beamten, Angeſtellten, Arbei⸗ tern und Arbeiterinnen der hieſigen Samt⸗Fabrik iſt zur Kenntnis gegeben werden, daß die Farbik am 1. Oktober vollſtändig ge⸗ ſchloſſen wird, was einen harten Schlag für die dort Beſchäftig⸗ ten bedeutet.— Auf dem Dürkheimer Wurſtmarkt wurde einem jungen Memne von hier ein Pabet Kuchen. das er in ſeiner äußeren Rocktaſche verſtaut hatte, im Gedrange geſtohlen. Der Lang⸗ finger hatte wahrſcheinlich etwas anderes datin vermutet. 975 Neuſtadt a.., 18. Sept. Ein gewiſſer Weber aus Köln verkauft auf dem Hauſterwege ohne Wamdergewerbeſchein Feder⸗ halter und Federn, letztere mit Meſſingſpitze und Rillen, das Hun⸗ dert zu 35 Mark, während der wirkliche Wert 5 Mark iſt. Er macht ſich in der Hauptſache an die Lehrer in den Schulen heran und be⸗ hauptet. daß er von anderen Lehrern geſchickt ſei, in deren Schulen die Feder bereits eingeführt ſei. Er zeigt auch Unterſchriften vor, die angeblich von Lehrern herrühren ſollen. Der etwa 20 Jahre alte, flokt auftretende junge Mann, iſt von mittlerer Größe. Vor ihm wird gewarnt. :: Bad Dürkheim, 18. Sept. So ordnungsmäßig es auf dem Wurſtmarkt am Sonntag zuging, ſo wüſt war die Schlägerei und Rauſerei, die ſich abends bei Abfahrt der Elektriſchen und des Neuſtädter Zuges ertwickelte, wo mit Spazierſtöcken auf einander losgeſchlagen, ältere Leute überrannt und zu Boden geworfen. Frauen ohnmächtig wurden, ſodaß Samitäter Hilfe leiſten mußten und drei Schutzleute nur mit Aufbietung aller Kräfte etwas Remedur ſchaffen konnten. Bei der Einfahrt des Neuſtädter Zuges ſtürmte alles wie wahnfinnig auf die Abteile los, die ſofort überfüllt waben. Ungeheures Gebrüll und Geſchimpfe, Keilerei um die Stehplätze, eingeſchlagene Fenſterſcheiben uſw. Dreimal mußte der Zug vor dem Abfahren halten, weil Niemand von den offenen Türen und Trittbrettern wegwollte. Und das nennt man eine„Vergnügungsfahrt“. :: Edigheim, 18. Sept. Ein wahrer Unglückstag erſter Ord⸗ ſtändig ſeiner Früchte entleert. Dann fiel ein Junge der Familie wurde ebenfalls aun Kanal die wertvolle Zuchthündin der Familie von einem Auto überfahren und getötet. Und als letzhes wurde, ährend der Arzt dem Jungen einen Notverband anlegte, die Kaſſe mit 118 Mark geſtohlen. Das iſt doch ſicher Pech übergenug. : Bom Erlenbach, 18. Sept. Die Hopfenernte neigt ihrem Ende zu. Es wurden 200—210 Marxk für erſtklaſſige Ware. auch mehr, geboten, aber infolge der günſtigen Marktlage habe es die Pflanzer mit dem Verkauf nicht ſo eilig. 50 85 7 :: Diedesfeld, 18. Sept. Hier iſt noch eine zweite Winzer⸗ genofſenſchaft ins Leben gerufen worden, die eine größere private Weinkellerei(frühere Weingroßhandlung Franz Sauer) ge⸗ nmriebet hat.„„ :: Maikammer, 18. Sept. Ab Dienstag werden in hieſiger Ge⸗ markung die Portugieſer geherbſtet. Leider haben die andauernd ſeuchte Witterung die Traubenfäulnis, Lederbeerenkrank⸗ heit und der Sauerwurm großen Schaden angerichtet Man ſchätzt höchſtens 6— t, bei ſehr verbeſſerungsbedürftiger Be⸗ ſchaffenheit. Dden Weißherbſt ſollte man ſo viel wie möglich noch hinausſchisben, um wenigſtens noch die Septemberſonne auf die Trauben einwirken zu laſſen. 1 :: Hochſpeyer, 18. Sept. Am Dienstag ſtarb hier der in weiben Kreſſen bekannte und geachtete, früher in Londau, dann in. Kaiſerslautern und zuletzt hier anſäſſige Großkaufmann L A. Müller im Alter von 59 Jahren. 55„ :: Buſenberg, 18. Sopt. Ende voriger Woche geriet hier aus unbekanmter Urſache und ohne daß es möglich war zu löſchen, ein großes Transportauto in Brand und wurde bis auf die Eiſenteile volllommen vernichtet. Menſchenleben koſbdete es zum * Fweibrücken, 18. Sept. Vorgeſtern waren 100 Jahre ver⸗ gangen, ſeit Andreas Georg Friedrich Rebmann in Wiesbaden. wo er zur Kur weilte, ſtarb Rebmann war der erſte pfälziſche Oberlandesgerichtspräſident(1816—1824). Ein vielbewegtes Lebens⸗ ſchickſal führte den Sohn des Frandenlandes als Jourmaliſten zu⸗ nächſt nach Dresden, Leipzig, Halle, Deſſau, Erfurt, Altong, Haag und Paris; ſeit 3. Februar 1798 in Mainz als Richter tätig, von 1800—1803 als ſolcher in Trier, leitete 1803 als Präſident des Mainzer Gerichtes den denkwürdigen Prozeß, der dem Lebenswerk des wohlbekannten Schinderhannes ein Ziel ſetzte. Von 1811—1815 als Präſident des Appellationsgerichts in Trier, kam er in gleicher Eigenſchaft noch 1815 nach Kaiſerslautern, 1819 aber hierher nach Zweibrücken, wo man ihn 1824 auf dem hieſigen Fried⸗ hof beſtattede, der vom Badergehilfen zum Oberlandesgerichtspräſi⸗ denten emporgeſtiegene J. v. Birnbaum ablöſte. Rebmann iſt der Verfaſſer von 43 meiſt publiziſtiſchen Werken und Schriften aus der graßen franzöſiſchen Revolulſon. Zwei Großnichten Rebmanns, deſſen Ehe kinderlos war, leben, wie der„Pfälz. Merkur“ vermerkt, noch heute in unſerer Stadt. :: Niederauerbach, 18. Sept. Der Witwe Lehmann wur⸗ den durch Ziegen, die auf ihrem Grundſtück graſten, 13 Obſt⸗ bäume ſo zernagt, daß der Fortbeſtand ſehr in Frage ſteht. Außerdem hatten die Buben, deren Obhut die Tiere anvertraut waren, Aeſte von den Bäumen abgeſägt. 1 AUachbargebiete Eine neue Bahnlinie zwiſchen Sdargebiet und Lothringen g. Saarbrücken, 16. Sept. Der Präſident der Regierungs⸗ kommiſſion hat eine Verordnung betr. Enteignung der zum Bahn⸗ bau Saarlouis—-Kreuzwald erforderlichen Grundſtücke er⸗ laſſen. Die Bahn ſoll elektriſch betrieben werden und geht über Felsberg. Altforweiler, Biſten, Ueberherrn nach Kreuzwald. Die Koſten belaufen ſich auf etwa 4 Millionen Fr. Bis zur loth⸗ ringiſchen Grenze werden die Kraft⸗ und Verkehrswerke Saarlouis die Laſten tragen, wähvend der andere Teil von der lothringiſchen Bergbau⸗ und Elektrizitäts.⸗G.„La Houve“, die ebenfalls an dem Profekt ſtark intereſſiert iſt, getragen wird.„La Houve wird dem Kreiſe Saarlouis zum Bahnbau erforderliche Kapital zu 8 Proz., rückzahlbar in 10 Jahren, leihen. Eine werktägige Beför⸗ derung von etwa 600 Perſonen nach und von der Grube iſt dem Kreiſe Saarlouis garantiert worden, ſodaß die Erbauung des Bahnnetzes ſich lohnen dürfte. g. Saarbrücken, 17. Sept. Ein junger Burſche von Völklingen wettete mit einigen Kameraden auf der Lauterbacher Kirmes, ein Bierglas mit den Zähnen zu zerkleinern und die Scherben zu verſchlucken. Nach vollbrachter Tat laa der Burſche beſinnungslos auf dem Boden und mußte ſogleich ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden, wo er einer ſofortigen Operation umter⸗ zogen wurde. Es iſt ſehr fraglich, ob er mit dem Leben davon kommen wird. 23 :: Sk. Ingbert, 18. Sept Am Samstag vergangener Woche ge⸗ bar eine Ehefrau aus Kirkel im Warteſaal 2. Klaſſe eines munteren im rergangenen mung war einer der letzten Tage für die Familie A. Bauer hier. Zunächſt wurde ein der Familie gehörſger Nußbaum am Kanal voll⸗ vom Nußbaum und brach beide Arme. Beim Heimweg abends *Kreuznach, 18. Sept. Ein großer Menſchenauflauf entſtand dieſer Tage in der Kreuzſtraße. Zwei Mieter ſollten ihre Wohnun⸗ gen tauſchen. Der eine nahm Beſitz von ſeiner ihm zugewie enen Wohnung, während der andere in die Wohnung Kreuzſtraße ziehen wollbe. Der Beſitzer des Hauſes verweigerte das und ſchlug mit einema Stuhl alle Fenſter und Türen des 2. Stockes entzwei. Der neue Mieter zog nun mit einem Wagen voll Möbel von einem Amt zum andern, aber er konnte keine Hilfe finden und mußte ſeine Möbel anderweitig unterſtellen; er ſelbſt mit ſeiner Familie wurde von Verwandten einſtweilen aufgenommen. * Worms, 18. Sept. der Brotpreis, der erſt kürzlich einen Sprung nach oben gemacht hatte und danach ſeither 72 pfg. koſtete, verfolgt weiter eine ſbeigende Tendenz. Am Montag iit ein neuer Preisaufſchlag erfolgt, ſodaß der Vierpfünder nunmehr 80 deutſche Rei hspfenntge koſtet. Mif dieſer neuerlichen Proisſte gerung dürſte Worms den höchſten Brotpreis in ganz Heſſen aufzuweiſen haben.— Geſtern abend war ein hieſiger Kieim⸗ gärtner darnit beſchäffigt, Nüſſe zu ernten. Plötzlich brach die unter ihm quer über die Pfrimmbach gelegte Leiter und er ſtürzte in die gerade hochgehenden Fluten Durch die Hilferuſe aufmerkſam ge⸗ macht,eilten einige beherzte Leute hinzu und befreiten ihn au⸗ ſeiner qualvollen Lage. Die geernteten Nüſſe, die kunſigerecht auf einem über die Pfrimm geſpannten Tuch aufgefangen wurden, ſchwammen vergnügt dem Rheine zuu. * Aus Rheinheſſen, 18. Sept. Die Provinz Rheinheſſen hatte 5 Jahre außerordentlich unter der Mäuſeplage zu Regenperiode leiden. Der Winter und beſonders die vergangene waren aber anf heinend nicht in der Lage, dieſen Plag⸗geiſtern den Garaus zu machen, denn ſchon wieder kommen aus der Prooinz Meldungen über ein außerordentlich ſtarkes Auftreten von Mäu⸗ ſen und Ratten Einzelne Gemeinden haben einen in allen Teilen orgoniſierten Kampf gegen die Nager aufgenommen, um dieſer Plage endlich Herr zu werden. Sw. Neu-Iſenburg, 17. Sept. Ein Motorradzuſammen⸗ ſtoß ereignete ſich auf der Straße noch Sprendlingen. In raſen⸗ der Fahrt ſtieß ein Motorradfahrer mit einem mit einer Dame und dem Führer beſetzten Motorrad zuſammen. Der Erſtere erlitt beichte Verletzungen, die Dame wurde bewußtlos in Krankenhaus geblacht und der zweite Motorradfahrer erlitt ſchwere innere Ver⸗ letzungen. Ein Sanitätsauto brachte die Verletzten in das Frankfurter Krankenhaus. 1 Sw. Ulrichſtein, 17. Sept. Auf bisher ungeklärte Art geriet hier ein Wohnhaus in Brand. Das Feuer ſprang auf den Hel m der Kirche über, der bald ein Raub der Flammen wurde und einſtürzte. Auch der Glockenturm ward in Mitleidenſchaft ge⸗ zogen, das Gebälk brannte durch und die Glocken ſtür zten ab, mobei dieſe beſchädigt wurden. Die Feuerwehren von hier und der Umgebung griffen ſofort ein und verhinderten ein Uebergreifen auf, die gefährdeten angrenzenden Häuſer, SGBerichts zeitung 25 Schöffengericht Maunheim In einer dreiſtündigen Verhandlung hatte ſich das Schöffengericot ntit einem jener Schädlinge zu befaſſen. die die Mittelloſen als die ergiebigſte Jagdbeute betrachten, um ihnen das Wenige, was ſie noch haben, auch noch abzunehmen. Zu dieſen gehört der 40 Jahre alte geſch. Kaufmann Albert Schmidt aus der Umgegend von Heil⸗ bronn, der eine ganze Menge kleinerer Leute durch ausgemachte Hochſtapeleien bereingelegt hat. Nachbem er auswärts ſchon zwei ſchwere Vorrafen wegen Betrugs und Diebſtahl erhalten hatte, dar⸗ unter eine in der Schweiz, gelang es ihm bei der Firma Fürſt und Wolf hier eine Vertrauensſtellung zu erhalten, ohne daß natürlich die Firma Kenntnis von ſeiner Vergangenheit hatte. Bald ſchon ſingen die kleinen Veruntreuungen an, die ihm die Firma jedoch an⸗ fänglich nachſah, bis er 150 ½ unterſchlug, die auf ſein Verlangen von der großen Kaſſe an die kleine überwieſen wurden, die er unter ſeiner Obhut hatte. Dann verſchwanden vier Einſchreibbriefe mit erheblichen Geldbeträgen, die er nur geſtohlen haben kann, da ſie weder im Portokaſſenbuch noch im Ausgangsbuch regiſtriert waren und erſt völlig fertig zum Verſandt zur Kontrolle an ihn kamen. Bei der Kontrolle vermißte man zunächſt vier Schecks. Als man ihn danach fragte zog er den Brief an die Bank aus der Taſche. einen Scheck hatte er im Durlacher Hof für Zechſchulden verſetzt. Als er durch ſeine Entlaſſung auf dem Trockenen ſatß. begann er mit ſeinen Hothſtapeleien. Zunächſt ſetzte er ſich mit der Kommanditgeſellſchaft Gänswein in Konſtanz in Verbindung die ihm die Leitung der hie⸗ ſigen Zweigſtelle übertrug. Statt das Vertrauen der Firma zu recht⸗ fertigen, ſetzte er ſich in die Wirtſchaften. Es kam ſogar einmal vor, daß, als in Schiffsbeſitzer kam, um einen Kredit zu erhalten ein Herr Bühler ihm Beſcheid gab, Herr Schmidt ſei wegen Gelbdbeſchaf⸗ fung nach Konſtanz gereiſtt. Der Mann begab ſich in das Reſtaurant Prinz Max. Da ſtand Schmidt am Büffet und trank Wein. Nochmals geht er zur Zweiaſtelle, wieder mit dem negativen Reſultat, ex ſei noch nicht zurück. Wieder trifft er den famoſen Filialleiter im Prin⸗ zen Max an. Die Firma jagte ihn zum Teufel, da er noch kein einziges Geſchäſ: gemacht und obſchon bei ſeiner Bewerbung groß⸗ ſpurig geſchrieben hatte, er ſei ein bekannter Treuhänder und ver⸗ füge über äußerſt gute Beziehungen. „Nun machte er ſich ſelbſtſtändig, indem er Inſerate in hieſigen Zeitungen erließ, wonach er ſich in„treuhändigen“ Arbeiten, Buch⸗ führung, Neueinrichtung von Büchern, Auſſtellen von Bilanzen uſw. empfahl. Ein Inſerat lautete: Treuhandsinſtitut Schmidt:„Bargeld gegen Mobiliar⸗ und Hypothekar⸗Sicherheiten“. Briefköpſe trugen die Aufſchrift: Bankverbindung mit der Süddeutſchen Diskonto⸗Geſell⸗ ſchaft, Fernſprecher uſw. In Wirklichkeit war alles dreiſter Schwin⸗ del und leider fielen eine ganze Reihe Leute darauf herein. Der Treuhänder hatte in Wirklichkeit nur Schulden, ſchwere ſogar, alſo auch keine Bankverbindung. hatte aber auch nicht einmal für Geld⸗ auellen geſorgt. die er in dieſer geldarmen Zeit gar nicht gefunden hätte und er gan beſonders nicht. Aber es war ihm nur um die Gebühr von 35„ zu tun, die die Geloͤbedürftigen von vornherein zu bezahlen hatten. Man verſprach ihnen heſtimmt, daß ſie in drei oder ſpäteſtens acht Tagen das Geld in Händen haben würden,— eine Frau wollte u. a. 15 000& auf ein hypothekfreies Haus im Steuer⸗ wert von 70 000% haben— in Wirklichkeit bemühte er ſich nicht ein⸗ mal um die Herbeiſchaffung des Geldes. Als dieſe Einnahmequelle nicht mehr ergiebig lief, kam ein zweites Inſerat:„Konkurs⸗ und Zahlungsſchwierigkeiten verhindert diskret und reell. Schmidt“. Die Mannheimer Handelskammer war ſchließlich auf die Inſerate auf⸗ merkſam geworden und veranlaßte das Handelsgericht zum Einſchrei⸗ ten, das ihm die Führung von Treuhandsgeſchäften verbot. Der unternehmungsluſtige Angeklagte verfiel dann auf ein neues In⸗ ſerat in auswärtigen Zeitungen, das durch die„Ala“ vermittelt wurde:„Hohen reellen Verdienſt erzielen vertrauenwerte Perſonen ſelbſtändig in eigner Wohnung durch Uebernahme einer Zweigſtelle. Anleitung und Material gegen 1%/ Kaution. Ueber hundert Leute opferten ihre Mark, vielleicht ihr letztes Geld. Erſchütternd iſt, was ein Diplomingenieur ſchreibt: Ich nehme an, daß Sie auf legalem Boden ſtehen. Iſt eine Mark auch wenig, ſo bedeutet ſie doch ein Erwerbsloſen Minimum für zwei Tage. Ich ſpreche engliſch, franzöſiſch. Gewandtes Auftreten, ſelbſtſtändiges Arbeiten. Bediene Schreibmaſchine“ uſw. Einer war ſo vorſichtig zu fragen, welcher Art das Verdienſt ſei. Nicht einmal die angefügte Rückant⸗ wortspoſtkarte beantwortete der Schwindlerr. Der Richter(Oberamtsrichter Säger) hebt ein ſchwarzes Büchelchen in die Höhe:„Das iſt die ganze Buchführung des Treußandinſtents“ Darin hat er die Eingänge von den Hereingelegten ſorgſam regi⸗ ſtriert, auch die Inſerate eingeklebt von anderen Geldinſtituten, nach dren Faſſon er die Anzeigen verfaßte. Der Staatsanwalt verwies in ſeinem Plaidoyer darauf, daß es dem Angeklagten ſchon von vornherein um Betrua zu tun war. Heute, wo Fabriken mit einem Aktienkapital von 200 Millionen Mark nicht wiſſen, wie ſie ſich Geld beſchaffen, wolle der Angeklagte, der ſelbſt keinen Pfennig beſaß, ſon⸗ dern tief in Schulden ſtak, anderen Geld beſchaffen. kein Menſch glaube ihm das. Das Gericht kam zu einer Verurteilung des Angeklagten zu einer Geſamtgefängnisſtrafe von 1 Jahr 2 Monaten. Der Richter mußte ihm das Wort abſchneiden. da er auf dem beſten Wege war, ſich zum Dauerredner bei ſeiner Verteidigung zu entwickeln, in der er den Krieg für ſeine Entgleiſungen verantwortlich machen wollte. :: Oggersheim. 18. Sept. Wegen Vergehens gegen 88 218—220 des B. St. B. wurde vor dem großen Schöffengericht Ludwigshafen gegen eine Anzahl Ehefrouen von hier verhandelt und daboei fel⸗ gende Beſtrafungen ausgeſprochen: Wwe. Herrle zu 1 Jahr Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverluſt und ſofortige Verhaftung, Kath. Volz 1 Jahr Gefängnis, Barb. Flory 6 Monate Gefängnis, Eliſe Lauis 4 Monate Gefängnis. Eliſe Weisbrod aus Mann⸗ Knäbleins. Mutter und Kind fanden alsboldige Aufnahme im Säuglingsheim. NCV„„ 25 1 heim 3 Monate Gefängnis. Sämtlichen Angeklagten wurde die Be⸗ währungsfriſt verſagt. 8 6. Seite. Nr. 435 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe) Freilag, den 19. Sepiember 1924 * [Neue lannheimer Seitung Handelsblatt Gedanken über die Jukunſt der deutſchen wirtſchaſt Von Georg Haller⸗Mannheim Die Wirtſchaftskriſe iſt im Ablauf begriffen, ſie iſt je⸗ doch noch nicht beendet. Wer darüber im Zweifel geweſen iſt, den hat die Kölner Meſſe eines anderen belehrt. Wenn das Warengeſchäft dort auch einzelne Anſätze der Belebung zeigte, ſo krat doch auch in Köln die ſchon in Leipzig und Frankfuͤrt beob⸗ achtete Tatſache hervor, daß die Preiſe zu hoch und die Kauf⸗ kraft der großen Maſſen zu gering iſt, um Pro⸗ duktion und Bedarf einander anzunähern. Darunter leidet unſere Volkswirtſchaft, in der ſich weite Bevölkerungs⸗ ſchichten auf den Bezug geringerer Dualitäten einrichten müſſen, und unſere Einreihung in die Weltwirtſchaft, weil zu hohe Preiſe naturgemäß auch einer Ausfuhr größeren Umfanges enl⸗ gegenwirken. Nun hat die Regierung bekanntlich eine Verbilli⸗ gungsaktion eingeleitet, von der ſie ſich viel verſpricht. Die Herab⸗ ſetzung der Eiſenbahnfrachtſätze um durchſchnittlich 109% wird eine Ermäßigung der Kohlenpreiſe im gleichen Aus⸗ maß zur Folge haben. Tarifermäßigung und Kohlenpreisverbilli⸗ gung ſollen unſere Wirtſchaft im Ausland wieder wettbewerbs⸗ fähig machen helfen und es iſt zu begrüßen, daß man ſich endlich zu der Erkenntnis durchgerungen hat, daß dem deutſchen Wirt⸗ ſchaftsleben von innen heraus die Möglichkeit einer Kräfteentfaltung gegeben werden muß. Da die Hebung unſerer Erzeugung aber ebenſo eine Geld⸗ und Kreditfrage iſt, werden die Erleichterungen der Reichsbank im Kreditverkehr eine nicht minder wichtige Rolle ſpielen. Es muß aber doch geſagt werden, daß der jetzige Abbau in der Gütertarifpolitik nur einen Anfang bedeutet. Der deutſche Güterverkehr wird durch die Verkehrsſteuer mit etwa 79% belaſtet, der Perſonenverkehr mit 10—144. Dieſe Steuer ſoll nach dem Dawesbericht etwa 300 Millionen aufbringen; dazu kommt die Verzinſung der Obligationen mit 660 Millionen und die Ver⸗ zinſung von 2 Milliarden/ Prioritätsaktien. In der Jahres⸗ verſammlung des Verbandes rheiniſcher Induſtrieller in Köln wurde eſagt, ein Vergleich der Tarife der Vorkriegszeit mit denen der Hegtheit ergäbe, daß die Tarifhöhe bei Kohlen noch 47,89 über dem Vorkriegsſtande, bei Stückgütern 69,3, bei anderen noch viel mehr darüber liegt. Die jetzt angekündigte Tarifermäßigung um 1096 iſt ſomit viel zu niedrig. Die Induſtrie hat ſeinerzeit eine Exmäßigung um 2596 gefordert. Die Gütertariflaſten der Wirt⸗ ſchaft in Deutſchland ſind zweifellos die allergrößten in ganz Europa; die Tarife müſſen ſo geſtellt werden, daß ſie für unſere Volkswirtſchaft tragbar ſind. Wenn gleichzeitig mit der Ankündigung einer Wiederauf⸗ nahme des Diskontverkehrs der Reichsbank in der Heffent⸗ lichkeit mitgeteilt wird, das Tempo, in dem dieſe Maßnahmen praktiſche Wirkſamkeit erl gen, werde völlig davon abhängen, wieweit die Privatwirtſchaft, insbeſondere die Banken, bereit ſeien, den Wünſchen, die von der Reichsbank zur ausgleichenden Wir⸗ kung der gewährten Erleichterungen geäußert worden ſind, zu ent⸗ ſrechen, ſo kann man ſich dem Wunſch nur anſchließen, daß das Prinzip„Großer Umſatz— kleiner Nutzen“ wieder Allgemein⸗ geltung erlangt. Es iſt aber doch recht lehrreich, zu ſehen, in welchem Amfange die Banken durch die Behörden mit unproduk⸗ liver Arbeit belaſtet werden. Die Mitglieder der Berliner Stempel⸗ vereinigung haben in dieſen Tagen an den Reichsbankpräſidenten eine Zuſammenſtellung ſolcher ihnen von den Behörden aufgebürdeten unproduktiven Arbeiten gerichtet. In dieſer Zuſammenſtellung ſind u. a. aufgeführt: Für ſämtliche Wechſeldiskontierungen muß eine Aufwertungserklärung(Goldklauſel) der Reichsbank hinterlegt wer⸗ den, ſo daß eine ſolche auch von den Kunden eingefordert, auf⸗ gehoben und regiſtriert werden muß. Auf Grund der Reichsab⸗ abenordnung muß an die Finanzämter über Konten und Depots einnf! erteilt werden. Für die Gewerbeſteuer müſſen die Erklärungen und Berechnungen für die einzelnen Fi⸗ lialen getrennt aufgeſtellt werden. Auf Grund der Kapitalflucht⸗ eſetzgebung muß die Bank die Kontrolle über Ein⸗ und uslieferung von deutſchen Effekten für Rechnung eines Ausländers bzw. ausländiſchen Effekten für Rechnung eines In⸗ länders vornehmen, weiterhin muß ſie die Kapitalfluchtserklärung ſowie das Affidavit beſchaffen und das geſamte Material dem Finanzamt vorlegen. Sie muß ferner für alle Zahlungen an das Ausland die Prüfung der Genehmigung des Finanzamtes bzw. der Handelskammer vornehmen. Die Gutſchrift und die Ein⸗ löſung von Auslandsſcheck⸗ und»wechſeln muß kontroll 2epee Aufhebung der Deviſenumſatzſteuer Die Handelskammer Mannheim teilt uns in Ergänzung un⸗ ſerer Mitteilungen in Nr. 429 vom 16. d. M. mit:: 5 „Am 1. Oktober 1924 tritt die zehnte Verordnung über die Börſenſteuer(Umſatz von ausländiſchen Zahlungsmitteln gegen Waren) vom 5. September d. J. in Kraft, die beſtimmt, daß Ge⸗ ſchäfte, bei denen der eine Teil ſich verpflichtet, dem andern Teil als Gegenleiſtung für eine nicht in Zahlungsmitteln beſtehende Leiſtung ausländiſche Zahlungsmittel zu verſchaffen, von der Börſenumſatzſteuer befreit werden, ſofern es ſich nicht um ver⸗ botene Geſchäfte handelt und ſofern nicht der eigentliche Zweck des Geſchäfts der Erwerb von ausländiſchen Zahlungsmitteln iſt. Die Verordnung beſagt alſo, daß die nach der gültigen Deviſengeſetz⸗ gebung zuläſſigen Käufe und Verkäufe von Waren gegen Zahlung des Laafpreſſer in Deviſen von der Deviſenumſatzſteuer befreit ſind. Derartige Geſchäfte ſind bekanntlich Einfuhrgeſchäfte, Ausfuhr⸗ geſchäfte, Einfuhranſchlußgeſchäfte und Ausfuhrvorgeſchäfte, die letzteren beiden nur dann, wenn es ſich um Waren der Umſatz⸗ teuerfreiliſten ia und 1b handelt und ſoweit der Umſatz nicht im leinhandelsverkauf ſtattfindet. 5 5 Für die eigentlichen Deviſengeſchäfte(Deviſen gegen Deviſen oder Deviſen gegen Mark) iſt keine Befreiung eingetreten. 80 Vorläuſig keine Samskagsbörſen Der an den Verliner Börſenvorſtand gerichtete Antrag, im Winterhalbjahr auch an den Samstagen Börſenvekſammlungen abzuhalten, wurde vertagt, bis die Umſtellungen auf Goldmark hinreichend durchgeführt ſind. iert wer⸗ Geſellſchaft ein vielfaches den. Beim Ankauf von Deviſen und Sorten muß eine Prüfung vorgenommen werden, ob der Käufer Genehmigung zum Kauf beſitzt und jede einzelne Kauforder über 1000 Goldmark muß an den Deviſenkommiſſar gemeldet werden. Ferner muß eine Ge⸗ ſamtliſte aller Verkäufe über 1000 G/ wöchentlich gemeldet werden. Von den Banken wird mit Recht gefordert, daß ſie ihre Un⸗ koſten, die hauptſächlich durch das immer noch viel zu große Per⸗ ſonal verurſacht werden, nach Möglichkeit herabſetzen ſollen, um auch die Konditionen entgegenkommender geſtalten zu können. Einen großen Teil des Perſonals müſſen die Banken tatſächlich zur Erledigung der ihnen von den Behörden auferlegten unproduk⸗ tiven Arbeiten verwenden. Zur Beurteilung der Größe dieſer Arbeitsbelaſtung muß berückſichtigt werden, daß die meiſten Ar⸗ beiten von jeder Filiale beſonders verrichtet werden müſſen. Die meiſten oben erwähnten Kontrollmaßnahmen, deren Vornahme von den Behörden verlangt wird, ſind heute überflüſſig. Es wäre alſo im Intereſſe der Wirtſchaft ſehr zu wünſchen, wenn die Banken von dieſen Arbeiten befreit würden. Die Reichsbank hat inzwiſchen an die Reichsbankanſtalten ihre Anweiſungen zur Durchführung der mit der Krediterweite⸗ rungspolitik verbundenen Maßnahmen verſchickt. Danach iſt die Technik der Durchführung wie folgt gedacht: Die Reichsbankanſtalten, von denen ja eine jede ihr Sonder⸗ kreditkontingent auf Grund der Anweiſung vom 7. April d. J. beſitzt, richten Anträge auf Erweiterung ihres Kredit⸗ kontingentes an die Reichsbankzentrale. Es wird alſo das Kontin⸗ gent einer jeden Reichsbankanſtalt nicht mechaniſch um 10 Prozent, ſondern je nach Lage der Dinge in einem verſchieden 1— ro⸗ zentſatz erhöht. Die Zuführung der Kredite an die Privatwirt⸗ ſchaft ſoll nach den bisher in Uebung geweſenen Grundſätzen er⸗ folgen— alſo Begünſtigung der Exportinduſtrie und der Wirt⸗ ſchaftszweige, die der Ernährungswirtſchaft dienen, insbeſondere der Mühleninduſtrie. Dagegen ſoll verhindert werden, daß die Kredite etwa in die Kanäle der Kon ſu minduſtrien 1 500 und dort Veranlaſſung zu einer neuen Konſumkonjunktur geben. Zu wünſchen iſt, daß die Reichsbank nunmehr auch eine Herabſetzung des Diskontſatzes folgen läßt, um die Erweiterung des Diskontierungkontingents um 10 Prozent zu einer weſentlichen Erleichterung für die Produktionsſteigerung zu machen. Wird der hohe Diskontſatz beibehalten, ſo ſchädigt dieſe Kredit⸗ politik des Reiches die deutſche Wirtſchaft auch inſofern, als ſie einer Verbilligung der ausländiſchen Kredite ent⸗ gegenſteht. Wenn die Amerikaner für die 800⸗Millionen⸗An⸗ leihe 8 Prozent Zinſen fordern von einem Lande, das nach ihren eigenen Angaben jede gewünſchte Sicherheit bietet und von deſſen Wirtſchaft ihre eigenen Sachverſtändigen ſchon jetzt jährlich eine Milliarde Goldmark und in einigen Jahren jährlich ſogar 27 Milliarden Goldmark erwarten, ſo iſt dies bei einem in Amerika geltenden Vankſatz von 3 Prozent denn doch ein zu gutes Geſchäft für den amerikaniſchen Goldonkel. Ich habe ſchon in früheren Aufſätzen darauf hingewieſen, daß von den geſetzlichen Vorſchriften über die Preisbildung der Kartelle ein energiſcherer Gebrauch gemacht werden ſollte als bisher, weil ſie häufig der allſeitig als notwendig erkannten Preis⸗ verbilligung entgegenwirken. Auch bei dem durch Verordnung des Reichswirtſchaftsminiſters geſchaffenen Zwangsſyndikat für den Ruhrkohlenbergbau muß die Frage verneint werden, daß es die den Allgemeinintereſſen einer geſunden Volkswirtſchaft in vollendeter Weiſe entſprechende Wirtſchaftsform iſt. Die Regie⸗ rung mußte aber eingreifen weil, abgeſehen von den deutſchen kohlenwirtſchaftlichen Fragen ein Reichsintereſſe an einer allge⸗ meinen Erfaſſung des geſamten Kohlenbergbaus im Syndikatswege zur Sicherſtellung der Reparationskohlenlieferungen durch eine umfaſſende Organiſation beſtand. Die erſte Sitzung des neuen Syndikats, die in der nächſten Woche ſtattfindet, wird ſich mit einer Herabſetzung der Kohlenpreiſe um 10 Proz. zu beſchäftigen haben. Es war übrigens im Verlauf der Verhand⸗ lungen über die Verlängerung des Kohlenſyndikats, daß von einem Vertreter der Rheiniſchen Stahlwerke erklärt wurde, die Mehrheit der Rheinſtahlaktien ſei auf den Anilinkonzern übergegangen. Schade, daß nicht ein Filmoperateur die Mienen der Syndikats⸗ mitglieder im Flimmerbilde feſtgehalten hat. eeee eeee eeee eee Preisermäßigung für Jement Die Zementverbände haben eine Herabſetzung der Preiſe beſchloſſen, die zwar innerhalb der verſchiedenen Ver⸗ bände nicht gleichmäßig iſt, im allgemeinen aber auf eine Reduktion um 10 für den Waggon von 10 Tonnen hinausläuft und vom 18. September ab Geltung hat. ö 8 * Lüneburger Wachsbleiche vorm J. Boerſtling.⸗G. Die von der Verwaltung angekündigte ſtarke Zuſammenlegung des Aktien⸗ kapitals, das nur einmal von 3,5 auf 7 Mill. M. erhöht worden war, auf 420 000 G⸗%, hat, wie wir bereits berichteten, an der Börſe ſehr verſtimmend gewirkt und den Kurs von ca. 30 Bill. Prozent auf 12 Bill. Prozent herabgedrückt. Dieſe zuſammenlegung kam der Börſe vollſtändig überraſchend. Wie⸗ weit ſie durch die tatſächlichen Verhältniſſe bei der Geſellſchaft ge⸗ rechtfertigt iſt, läßt ſich, bevor die Goldmarkbilanz öffentlich be⸗ kanntgegeben iſt, kaum beurteilen. Dagegen erſcheint es uns er⸗ forderlich, mit aller Schärfe darauf hinzuweiſen, daß die Verwal⸗ tung der Geſellſchaft die Oeffentlichkeit in unentſchuldbarer Weiſe, ſei es über die Entwicklung, die die Verhältniſſe genommen haben, ſei es über ihre Abſichten, im Unklaren gelaſſen hat. Die letzte in Frage kommende Aeußerung der Verwaltung über den Wert des Unternehmens wurde im Oktober v. J. abgegeben, als es ſich dar⸗ um handelte, die neuen Aktien unterzubringen. Damals erklärte die Verwaltung, daß„die Wachsbleiche⸗Aktien nicht nur ein reiner Goldwert“ ſeien, ſondern daß„der innere Wert der des Aktienkapitals re⸗ Kapitals⸗ gehl den übrig, redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J. Bernh⸗ TnN EE ²˙- ͤ Drr—— präſentiere“. Es iſt dringend zu wünſchen, daß die durc das Vorgehen der Verwaltung, wenn es zur Verwirklichung ge langt, ernſthaft geſchädigten Aktionäre in der.⸗V. Aufklärung über dieſen merkwürdigen Widerſpruch verlangen. * Jabhlungseinſtellung der Zentralbank.-⸗G. in Hamburg, Das Inſtitut hat, wie wir erfahren, ſeine Zahlungen ein geſtellt. Es handelt ſich, wie an der Börſe verlautet, bei de⸗ Geſchäften der Bank hauptſächlich um Transaktionen des Dire tors, der auch der Hauptaktionär geweſen ſein ſoll, wobei ſoge angenommen wird, daß er das geſamte Aktienkapital beſitzt. heres von der Verwaltung war nicht in Erfahrung zu bringen, das Geſchäftslokal geſchloſſen iſt und die Beteiligten niemand zu⸗ ließen. Die Aktiven ſollen ſich auf etwa 20 000 Mk. die Paſſiven auf 57 000 Goldmark belaufen. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe * Mannheim, 18. Sept. Größeres Geſchäft entwickelte ſich heute in Badiſche Anilin⸗Aktien. Der Kurs ſtellte ſich auf 1776 d 18% bz. G. Im Verkehr ſtanden noch: Mannheimer Gummi zu i1 Karlsruher Maſchinenbau zu 3,2, Rheinelektra 8,50, Zellſtoffabri Waldhof 10 und Zuckerfabrik Waghäuſel 2,75. Banken und Ber⸗ Brauerei Sinner⸗Aktien Von morgen Freitag, 19. September ab, gelangt die 6 proß Kohlenwert⸗Anleihe vom Jahre 1923 im Geldwerte von 20 000 To. Steinkohlen(weſtfäliſche Fettflammnuß IV, geſiebt und gewaſchen, ab Zeche einſchl. Steuer) Tilgung ab 1. November 1925, der Hauft ſtadt Mannheim, zum Handel und zur Notierung. — Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt verhielr ſich geſtern im weiteren Berlauf des Tages farblos und verharrte ohne beſondere Amregungen. Kurſe blieben infolgedeſſen unter kleinſten Schwankungen ziem lich unverändert. Eine Kleinigkeit ſchwächer liegen 30 engliſche Pfund 18,75 nach 18,79, der Schweizer Franken mit 79. nach 79,45, der franzöſiſche Franken mit 22,35 nach 22,45 und de holländiſchen Gulden mit 1,61,5 nach 1,65,7. hr. Waren und Märkte Mannheimer viehmarkt Dem Viehmarkt vom 18. September wurden zugetrieben! 45 Kälber, 4 Schafe, 97 Schweine, 494 Ferkel und Läufer, 2 Ziegen. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in G14): Kälber: 1. Kl. 2 2. Kl. 70—72, 3. Kl. 66—70, 4. Kl. 64—66, 5. Kl. 60.—01 Schweine: 1. Kl. 80—82, 2. Kl. 80—82, 3. Kl. 80—82, 4. Kl, 78—80, 5. Kl. 74—78, 6. Kl. 68—74; Ferkel: bis 4 Wochel —14, pro Paar, über 4 Wochen 15—21; Läufer: 22—30 4 Marktverlauf: ruhig; mit Kälbern ruhig, langſam ge⸗ räumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. „Bremen, 18. Septbr.(Wolff). Baumwolle. American Full middling c. 28 g. mm. loco per engl. Pfd. 27,15(26,55, Dollarcents, Der Markt auf Lieferung in New York gab nach der Ek⸗ ſicherungs⸗Aktien ziemlich unverändert. gingen zu 7,25 um. öffnung nach, aber erholte ſich wieder auf Deckungen der Baiſſteſ Der Markt ſchloß kaum ſtetig mit einer Erhöhung von 1 zu Punkten. Umſatz 325 0⁰0⁰ Ballen. Berliner Metallbörſe vom 18. September Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. —6 18. Aluminium 20. 21, Elektrolytkupfer 126.— 1285,75 in Barren 2,40⸗2,50 2494405 Raffinadekupfer.19.4,12 111⸗718 inn, ausl..40.0 4485 Plei.62,0,88 0,/51•0,62 üttenzinn 40.½0 658.70 RohzinklBb.⸗Pr.)—.:—,— Nickel 270.80 2779.500 do.(fr. Verk) 0,83.0,64 0,62.0,68 Antimon 05.05 9,88 50 Plattenzink 54.0,8 0,54..55 Silber für 1 Gr. 95,—96,.— 85,509 Aluminium 2,30.2,40 2,80-2,40 Platin p. Gr.— London, 20. September(Wn) Metallmarkt.(In Sſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kh⸗ 11 I. 18. F. 13. Slei 2265 37% Kupfer Kaſſa 62,50 62,38 eſtſelect. 67,— 67,—] Zink 327515 51 do. 3 Monat 63,50 68,40 Nickel 155,.— 158,— Zueckſilber 13,75 5 do. Elektol. 67.— 67.—] Zinn Kaſſa 238,— 235,40[ Regulus 50 Schiffahrt Frachlengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 17. Sepiember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag: 57 Pfg. ab Ruhrhäfen nach Rhein⸗Mainſtationen 6 Pfg. ab Kanal nach Rhein⸗Mainſtationen in (20 Tage Garantie freie Rücklieferung nach Ruhrort oder 0 Fracht 1,.50„ bzw. ab Kanal 1,80& pro Tonne na Mannheim.) Exportkłohle nach Rolterdam 1 fl. bei freiem Schleppen und freiem Hafengeld. Geſchäft: ziemlich ſtill. ̃ Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September dibein-Pegel 12.15 1417. 18. 18. egar-Hege 10. 11 12. J18. 17 70 Schuſterinſel⸗ 198.88.27.00.90.88 Mannhelm 4,35.55.98 600 56% genn.48 49 40 4 de 40e 4e dellbreuf Maxau„.8.71.48.66.78.68 Mannbeim.23.96.82.64.86.80 Raub,.40.78.68.57•62 aöln...80.64.13.98.75.61 Rheinwaſſerwärme 15“ 0 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim, E 6, Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur. Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: ir und Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpoliti l Lokales: Richard Schönfelder; fün Sport und Neues aus aller Welt: 4 U. Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gagcrdt urt e 2 2 Ein Stadtarzt schreibt Ulls: Odol übertriftt als propfylaktisches Mundwasser Weit alle bisher gebrauchten, von Speꝛzialisten und Nichtspezialisten angepriesenen Zahnpulvef und. Mundwässer. Selbst Kalium permanganicum steht in seiner Wirkung dem„Odol“ nach. Denn abgesehen davon, daß übermangansaures NKali nach monatelangem Gebrauche 4 95 Zahnschmelz angreift und ihn brüchig macht, werden die Zähne nach jedesmaligem Gebrauche unangenehm braungelb gefärbt, welches Kolorit stundenlang anhalt. Diese Nach- e werden beim„Odolt vermieden. Kein Mundwasser oder Zahnpulver vermag in so kurzel teile * Zeit den höchst lästigen foetor ex ore(äbler Mundgeruch) zu verbannen wie das„Odol“. —5 0% +7 Dbn ein ſtüt ein auf ——— . + 4 rik er⸗ 'en 05· 0. en, vt⸗ 1 S reeere F „altag, den 19. September 1924 neue Mannheimer Zeilung[Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Ar. 435 Sportliche Rundſchau Das Sportprogramm des Sonntags Die deutſche Fußball-Cändermannſchaft in Budapeſt Es hatte einmal den Anſchein, als ſollte das traditionelle Pech Da. den Länderſpielen des Deutſchen Fußball⸗Bundes weichen. war in der letzlen Saiſon, die bekanntlich dem D. F. B. nicht me einzige Niederlage, wohl aber eine Reihe von ſchönen, zum eil unerwarteten Siegen brachte. Dann aber ging es dem 5 F. B. wie jenem berühmten Eſel, der zum Tanz aufs Eis ging, eine und das Genick brach. Der D. F. B. hat ſich zwar das Ge⸗ lick noch nicht gebrochen aber die Leichtfertigkeit, eine derartig chwache Mannſchaft gegen die ſtarken Schweden zu ſtellen, hat Pre deutſchen Fußball einen guten Teil ſeines ſauer erworbenen reſtiges gekoſtet. Es wird ſchwer halten, die Scharte wieder aus⸗ üwetzen aber es muß auch alles getan werden, um derartige chlappen, wie die gegen Schweden, zu vermeiden. Gelegenheit zur Wiedergutmachung gibt ihn etwa ſchon der kommende Sonn⸗ g: die deutſche Ländermannſchaft hat in Budapeſt einen Kampf egen Ungarn zu beſtehen. Der ungariſche Fußball iſt in ſeinen nalitäten zu ſehr bekannt, als daß man über ihn noch viel orte verlieren müßte. Deutſchland hat ſich gegen 155 ziemlich wechſelvoll geſchlagen, im ganzen blieb aber für Deutſchland im⸗ ner noch ein Manko. Dem 21. September ſehen wi“ mit ziem⸗ ich gemiſchten Gefühlen entgegen. Zwar holte ſich der ungariſche Jußball am letzten Sonntag gegen Oeſterreich eine.2⸗Niederlage, jer es wäre völlig verfehlt, wollte man hieraus in Verbindung mit unſerem letzten Siege über Oeſterreich für das kommende Wiel irgendwelche Schlüſſe ziehen. Im übrigen müſſen ſelbſt die jener zugeben, daß der Sieg vom 14. nicht ganz verdient war. Ein ruhmlofer Sieg“ urteilt die Wiener Preſſe.— Die Ungarn werden uns am 21. in Budapeſt ſehr wahrſcheinlich mit der fol⸗ genden Mannſchaft erwarten: 8 Zſat Vogl I Vogl II Blum Nyul Rokken Braun Takacs Orth Pataky Jenny 8 Dem techniſch glänzenden, aber ein wenig temperamentloſen urm, ſteht eine ausdauernde, ſchnelle Läuferreihe zur Unter⸗ lützung; die beiden Verteidiger Vogl fielen gegen Heſterreich durch ne eindrucksvolle, ſichere dee e ſehr angenehm auf und Jſak im Tor iſt noch immer derſelbe wundervolle, ſchnelle, ſchacf⸗ glgige Tormann wie früher.— Deutſchland wird einen harten ampf zu beſtehen haben, deſſen Schwierigkeiten mit der Tatſache wachfen, daß die Ungarn eine Unterſtützung durch ihr temperament⸗ hdolles und durch die letzten Niederlagen ihrer„Nationalen“ ziem⸗ gereiztes heimiſches Publikum finden. N Der D. F. B. ſtützt ſich in dieſen Treffen wieder auf eine, für Peiem Kampf allein mögliche ſüddeutſche Kombination folgender ägung: Stuhlfaut Roller Kugler Lang Kalb Schmidt Strobel Bantle Hochgeſang Wieder Sutor Es läßt ſich zu dieſer Mannſchaft nur ſagen, daß wir nach amer eventuellen Niederlage nicht ſagen können, die Mannſchafts⸗ zufſtellung ſei verfehlt geweſen. Einige Sorge verurſacht uns le⸗ Al Wieder, der in den letzten„Klub“⸗Kämpfen ziemlich ſchwache d0 tungen zeigte. Sodann der Erſatz: der Himmel bewahre uns * der Möglichkeit, Erſatz einſtellen zu müſſen. Denn wenn man 5 Invaliden Philipp tatſächlich als Erſatz einſtellen müßte, wür⸗ in wir wohl jede Hoffnung begraben müſſen. Der D. F. B. hat ihierin tatſächlich wieder ein Kunſtſtück geleiſtet; Philipp labo⸗ ſchon faſt ſeit einem Jahre an einer Beinverletzung und —*2* . wollen hoffen, daß wir dem D. F. B. zum Trotz den derkampf gewinnen. 7 Das weilere Fußballprogramm des Sonnkags: N In allen Landesverbänden— ausgenommen Brandenburg— duelſterſchafteſpiele. Im W. S. V. ſtehen jetzt ſämtliche ue im Punkteſpiel⸗Betrieb.— Der ſpielfreie Südkreis im N. F. V. dest Pflicht⸗Pokalſpiele austragen.— Berlin verhängte Spiel⸗ Srbot, da die Berliner Repräſentative am Sonntag im Deutſchen diadion den traditionellen Städtekampf gegen Baſel austrägt. ö e Schweizer erſcheinen mit einer ziemlich geſchwächten Mann⸗ Halt, ſo daß anzunehmen iſt, daß die recht ſpielſtarke Berliner ieinen Sieg davonträgt. 1 Die 0 Leichtalhletit laſcheert uns die letzten größeren Veranſtaltungen. Die herhſt⸗ nac Witterung verdrängt den olympiſchen Sport mehr und mehr; kün dem 21. September werden lediglich noch einige Langſtrecken⸗ 10 fe und Gehwettbewerbe auf dem Programm ſtehen. Der Sonn⸗ bringt uns zwei„Nationale“ von einiger Bedeutung. Die [Motorradrennen au Sp. Vg. Schwetre⸗Ruhr 06 kann ſich mit dem Meldeergebnis, das ſie eczielte, ſehr wohl ſehen laſſen. Weſtdeutſchlands Beſte aus allen Gauen ſind am Start. Auch die„Nationalen“ von München 1860 ſind ſehr gut beſetzt. Zu der ſüddeutſchen Elite,, die ziemlich vollzählig erſcheint, kommen gute Berliner und weſtdeutſche Kräfte. Auch Houben ſoll am Start ſein und auf Schlößke(Berlin), Möbus (Stuttgart), Apfel(Mannheim) und Obermeier(München) treſfen. m Schwimmſpork iſt es zur Zeit ſehr ruhig. Die eigentliche Sommerſaiſon iſt ab⸗ geſchloſſen und bis zum Einſetzen der Winter⸗Vorſaiſon hat es nach Weile. Die erſte größere Veranſtaltung wird uns erſt der 5. Ok⸗ toher bringen; an dieſem Tage veranſtaltet„Jungdeutſchland“ Darmſtadt ein glänzend beſetztes Feſt.— Der 21. September bringt in Halle ein„Verbandsoffenes“, von mitteldeutſchen Kräf⸗ ten beſtritlen und in Frankfurt das gleichfalls nicht überragend be⸗ ſetzte Meſſeſchwimmen der„Eintracht“. Sehr reichhaltig iſt das Radſport-Programm. Eine deutſche Meiſterſchaft im Amateur⸗Radſport bringt der BDR. auf der Olympiabahn zu Berlin zum Austrag, und zwar die Meiſterſchaft über eine Meile im Vierer⸗Mannſchaftsfahren. Der Wettbewerb iſt auch für die Mitglieder anderer Verbände offen. — Auf der Stadion⸗Vahn zu Koln kommt ein internattonales Sechs⸗Stunden⸗Mannſchaftsfahren zum Austrag. Die BDR.⸗Ver⸗ anſtaltungen zu Köln haben bislang noch niemals mit dem Begriff „internaticaial“ Mißbrauch getrieben(wie das ſonſt nielfach ge⸗ ſchieht), ſo daß auch für dieſesmal mit hervorragendem Sport zu rechnen iſt.— Unter den Bahnrennen des Sonntags ragt der in Leipzig zum Austrag kommende Großkampf⸗Tag für Steher her⸗ vor. Das Rennen iſt mit ſechs Dauerfahrern, und zwar mit Wegmann, Lewanow, Bauer, Krupkat, Schubert und Guignard beſetzt. Der Motorradſpork des Sonntags hat ſein vornehmſtes Ereignis in den internationalen fder Avusbahn zu Verlin. Un⸗ ter den 127 Nennungen findet man hervorragende Deutſche wie Schuſter, Brudes, Roßner, Nourney, wie auch beſte ausländiſche 9 10 aus Italien, Dänemark, Holland. m Boxſport erwacht die„Saiſon“ allmählich. Zwar tragen die Veranſtaltun⸗ gen noch kein ganz großes Gepräge, aber ſie wachſen ſowohl quali⸗ wie auch quantitativ. Am Sonntag kämpft Hans Breitenſträter in Bad Oeynhauſen gegen den Engländer Alph. Vright: die Rah⸗ menkämpfe werden von W. Funke—Kühlhorn(Berlin) und Runge gegen Spears(London) beſtritten. Im Schützenhaus zu Bochum klettern die Paare Dertinger(Eſſen)—Otto(Bochum), Neppel (Herne)—Hilen(Eſſen), Schmehling(GGöln)—Luis(Duisburg) und Matzke(Bochum)—Dübbers(Köln) durch die Seile.— Eine deutſche Amateurmannſchaft in der Beſetzung: Dübbers, Dom⸗ görgen, Nefzger, Eckardt, Müller, Reicke und Niſpel ſtartet am 19. September in Wien gegen eine öſterreichiſche und am 21. Sep⸗ tember in Budapeſt gegen eine ungariſche Ländermannſchaft. Kadſport Noſellen gewinnt in Düſſeldorf.— Das am Sonntag wegen Regen abgebrochene 100 Km. Dauerrennen benannt„Großer Preis von Europa“ wurde am Montag fortgeſetzt. Noſellen kam ohne De⸗ fekt durch das Rennen und ſiegte in:24:89 gegen den Holländer Blekemolen 450 Meter, den Franzoſen Pariſot 2750 Meter, und Saldow 3300 Meter, der ganz beſonders arg vom Pech verfolgt wurde. Nuderſport « Deukſcher Ruderverband. Der Deutſche Ruderverband, deſſen Rudertaa am 20. und 21. Juni n. J. in Danzig ſtattfindet. ſetzt ſich aus 46 Regattavereinen(1919 34 Reaattavereinen) und 453(335) Rudervereinen zuſammen. Die Regattavereine haben 55(38) Ehren⸗ mitglieder, 16 156(7510) Einzelmitalieder. Die Rudervereine ſetzen ſich zuſammen aus 1162(727) Ehrenmitaliedern. 50 305(40 867) ausübenden und 48 397(31 547) unterſtützenden Mikaliedern, zulam⸗ men 99 861(73 141) Mitalieder. Mehr als 300 ausübende Mitglie⸗ der haben 23 Vereine. Im Jahre 1923 beteiligten ſich 88 Vereine mit 5419 Booten an 1108 Rennen. Infolge der Ruhrbeſetzuna mußte die Geſchäftsſtelle von Eſſen nach Hambura verlegt werden. Deren Ar⸗ beit hat derartig zugenommen, daß ſie dem derzeitigen Schriftführer als beſoldetes Ehrenamt übertragen wurde. Einen herben Verluſt erlitt der Verband durch das Ableben ſeines Ehrenvorſitzenden Geh, Kommerzienrat Georg W. Bürenſtein. Die zunehmende Zahl von Berufungen gegen Richterſprüche bat den Anlaß gegeben, Vor⸗ ſchläge zu machen, ſolche an einen Unterausſchuß zu verweiſen. Die Unterausſchüſſe für Wander⸗Rudern und Jugend⸗Rudern haben aut gearbeitet, insbeſondere hat das Mitglied des Frankſurter Beztrks ganz beſonders erfolareich gearbeitetl. Der Techniſche Ausſchuß bat ſich mit der Frage zerleabarer Rennboote. Normaliſierung von Bogtsteilen. Anlegeflößen. Ruderbaſſins und Bootvermeſſung befagt. Neues aus aller Welt — Schwerer Skraßenbahnunfall in Berlin. In der Bismarck⸗ ſtraße in Zerlin hat ſich ein ſchweres Straßenbahn⸗ unglück zugetragen. Eine Schulklaſſe, die in Begleitung eines zoologiſchen Garten beſichtigt hatte, war im Begriff, ahnwagen einzuſteigen, als in voller Fahrt ein hnwagen in den wartenden Wagen hineinfuhr. den Trümmern waren verſchiedene Fahrgäſte eingeklemm. Di ylder Verwundeten beträgt 10. Außerdem erlitten 20 Kinder einen Nervenchok und waren nicht fähig, den Nachhauſeweg anzutreten. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trüägr anſcheinend der Schaffner des herankommenden Wagens. — Die Kinderleiche im Spiritus. Eine ſeltſame Geſchichte er⸗ regt in Ungarn großes Aufſehen. Die Zeitungen berichten darüber Folgendes: Die Budapeſter Polizei hat dieſer Tage auf eine anonyme Anzeige den in Spiritus aufbewahrten Leichnam eines Kindes im Hauſe eines Profeſſors der Muſik aufgefunden und ſeine Geſchichte klargelegt. Danach hatte der ſeither verſtorbene Muſik⸗ profeſſor, der im Kühlen Tale wohnte, aus einer merkwürdigen Forſcherleidenſchaft ſein im Jahre 1918 geborenes Söhnchen nach deſſen am Tage der Geburt erfolgtem Tode in eine große mit Spiritus gefüllte Flaſche getan und die luftdicht geſchloſſene Flaſche in der Bienenhütte verſteckt. Den Tod des Kindes meldete er vor⸗ ſchriftswäßig an, wußte es aber ſo einzurichten, daß die anſehnliche Trauergemeinde der Verwandten einen leeren Sarg zum Grabe geleitete. In der Bienenhütte aber nahm er täglich ſeine Meſſungen und Unterſuchungen an dem Leichnam vor. Durch einen Zufall entdeckte ſeine Frau das grauſige Geheimnis. Er ließ ſich jedoch von der auf dieſe Entdeckung ſchwer erkrankten Frau die Verſchwie⸗ geyheit verſprechen. Und ſie, die ihren Mann unendlich liebte, ge⸗ horchte und ſchwieg. Bloß als der exaltierte Menſch im Winker die Kindesleiche, die in der Bienenhütte ſamt den Spiritus gefroren war, zum Auftauen in die Wohnſtube brachte, floh ſie zu Ver⸗ wandten und war nahe daran, ſein Treiben zu verralen. Auf ſein Flehen kehrte ſie wieder zu ihm zurück und ſchwieg weiter. Indeſſen bald darauf wurde der Mann krank und ſtarb. Auf dem Totenbette nahm er der ſchwer nervenleidenden Frau auch noch das Gelöbnis ab, auch fernerhin nichts verlauten zu laſſen. Die Frau hielt ihr Gelöbnis, verlebte aber furchtbare Zeiten neben der Leiche ihres Kindes. Dieſe war wieder in der Bienenhütte untergebracht, doch wagte es die Frau nicht mehr, den Garten zu betreten und hatte den Leichnam ſeit dem Tode ihres Gatten nicht mehr geſehen. Die Anzeige war auf den üblen Ge⸗ ruch erfolgt, der von der Bienenhütte ausging, in der der Leichnam nun ſchon nach ſechs Jahren zu verweſen begann. Der Kindesleich⸗ nam wurde in das gerichtsärztliche Inſtitut gebracht. — Vierſacher Todesſturz im Waſſerflugzeug. In der Nähs von Viborg iſt, wie aus Stockholm gemeldet wird, ein Militär⸗ waſſerflugzeug aus einer Höhe von 40 Metern abgeſtürzt. Vier Flieger wurden getötet.— Der Londoner Militärflieger Reeves iſt bei einer Flugübung tödlich verunglückt. Sem Flugzeug überſchlug ſich in einer Höhe von nicht mehr als 20 Mebern.— Gelgentlich der Verſuche zur Erprobung eines neuen Fallſchirmes ſind geſtern bei Paris zwei Flieger ums Leben gekommen. — Todesfahrt im Freiballon. Bei einer Ballonwett⸗ fahrt, die in Jodoign(Brabant) ſtattfuden ſollte, riß ſich ein Vallon los, während der Führer und Begleiter noch im Netzwerk beſchäftigt waren. Der Führer, der bekannte Aeronaut Dumor⸗ tier, verſuchte, ſich durch einen Sprung zu retten und brach da⸗ Genick. Sein Vegleiter klammerte ſich an das Netz an und wurde vom Boden in die Luft entführt. Es gelang ihm, am Sonntag nachmittag in Maeſyck(Limburg) ohne körperliche Beſchädigung den Erdboden zu erreichen. Lchrers den Iin Cetie Meſſen und Ausſtellungen Guter Erfolg der Kölner Meſſe 1 Köln, 18. Sept. Die land verſtärkt. So 95 auch wieder die Nachfrage durch die Geld⸗ knappheit und zu hohe Preiſe eingedämmt wird, ſo läßt ſich doch erkennen, daß ſich auf der Kölner Herbſtmeſſe die mit dem Abſchluß der Londoner Verhandlungen geſchaffenen Erleichterungen bereits in dem möglichen Maß geltend gemacht haben. Als Vorergebnis kann ſchon heute ein gutes Mittelgeſchäft gebucht werden. Bei der regen Nachfrage kann auch mit der Stetigkeit des Geſchäftes bis zum letzten Tag gerechnet werden, umſomehr als die Umſatztätigkeit nur zögernd anfangs eingeſetzt hatte. 5 * Karlsruhe, 17. Sept. Die am letzten Sonntag nach ſieben⸗ tägiger Dauer geſchloſſene Kola⸗Ausſtellung war von gegen 40 000 Perſonen beſucht worden. Mwen Chr.. 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Emil Gött In Szene gesetzt von Artur Holz Bühnenbiider von Heinz Grete Anfang 7½ Uhr Ende 10 Uhr Ali, Sohn des verstorbenen Stat halters von Basra Suleika, seine Geliebte Harun al Raschid Schelch Jbrahim Robert Vogel Hedwig Lulie Wilheim Kolmar Ernst Langheinz Masrur Karl Neumann- Hoditz Djaffar Georg Löhler Ein Eunuch Anton Gaugl Ein Richter Ein Verbrecher Hermann Trembich Emo Arndt 4 Neues Theater im Rosengarten Freitag. 19. September 1924 Die Strohwitwe Opetette in 3 Akten von August Neidhardt Musik von Leo Blech In Szene gesetzt von Altred Landoly Musikalische Leitung: Gustav Mannebeck Einstudierung der Tänze von Magda Bauer Anlang 8 Uhr Ende 11 Uhr. Herzog Amadeus XXV Alfred Landory Prinzessin Iise, seine Tochter Friedel Dann Erbprinz Heinz, ihr Gatte Hellmuth Neugebauer Von Zirpwitz, Hofmarschall Karl Zöller Von Flelbing, Adjutant des Erhprinzen Der Vogt Lorchen, sein Mündel Hannes, Gärtnerbursaue im Georg Rothhaar 8⁵ Adolf Karlinger Else Betz Schlosse Paul Berger Sehreier, Schaubudenbesitzer Hugo Voisin Ein Profog Louis Reifenberger Ein Mädchen Thea Riebe 111 Lampensahnme für Gas u. Elektrisch. Zuglampen Kronen— Stehlampen „ Staubszuger 4 Uigelelsen Haartrockner zu billigen Preisen läger, E3, 7 eee eee Erleichtert wird Ihnen die Anschaffung eines Anzuges, Mantels usw. in nur guter Maßarbeit(auch bei zugebr. Stoft) bei Benũtzung unserer Sparmethode. Unverbindliche Auskunft sowie Ver- treterbesuch jederzeit beieitwilligst. Köllisch& Bonatz Mabschneidere! 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Seckenheimerstr. 46 Karl Fessler sen., Bäckermeister und Kinder. 8 8 Bekan ntmachung. Zur Beschlunfassung über die durch das Bankgesetz vom 30. August 1924 in Aüssicht genommene Neuordnung der Reichsbank wird eine guberordenfl. Ceneralversammlung der Anteilseigner hierdurch auf Samstag, den 4. Oktober 1924, vormittags 11 Uhr berufen. Zur Teilnahme ist jeder männliche und verfügungs- fähige Anteilseigner berechtigt, welcher durch einen späte- stens am Tage vor der Generalversammlung im Archiv der Reichsbank, Berlin, Friedrichsgracht Nr. 57, während der Geschäftsstunden abzuhebende Bescheinigung nachweist, daſ und mit welchem Nennbetrage von Anteilen er in den Stammbüchern der Reichsbank als Eigner eingetragen ist. Die Versammlung findet im Gebäude der Reichshauptbank, Berlin, Jägerstraße Nr. 34/6, statt. Berlin, den 18. September 1924. 6790 1 Reichsbank-Direktorium Dr. Hjalmar Schacht von Grimm. 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