uch 65 Gold⸗Pfennig. Die monatlichen Bezieher verpflichten FPropaganda im Saargebiet frei 1* Samskag, 20. September Dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung wöchent⸗ ſich bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe noiwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ ſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle unheim E 6, 2.— Geſchäfts⸗Neb enſtelle Neckarſtadt, ſaldhofſtr. 6. Fernſprecher Nr. 7941—7945, Telegr.⸗Adr. eneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Die Aufnahme der völkerbundsentſcheidungen Die geſtrigen Entſcheidungen des Völkerbundes über die Saar⸗ frage haben im Saargebiet große Enttäuſchung hervorge⸗ rufen. Die Hoffnung, daß der Völkerbund den durch den dominie⸗ renden Einfluß Frankreichs in der Regierungskommiſſion geſchaf⸗ ſenen vertragswidrigen Zuſtänden im Saargebiet endlich ein Ende bereiten würde, haben ſich nicht erfüllt. Zur Beratung ſtand, wie berichtet, die Frage der vertragswidrigen Anweſenheit s franzöſiſchen Militärs im Saargebiet, die Frage der Behinde⸗ rung der deutſchen Einfuhr ins Saargebiet und die Schulfrage. Alle dieſe Fragen wurden gegen die Bevölkerung im Sinne der Regierungskommiſſion entſchieden, obwohl ſorgfäl⸗ tiges Material ſowohl von den politiſchen Parteien als auch verſchie⸗ dene eindeutige deutſche Noten vorlagen, die die Ver⸗ letzung klarer Vertragsbeſtimmungen durch die Regierungskommiſ⸗ ſion nachweiſen. Das befremdende Verhalten des Völkerbundes hat dem franzöſiſchn Präſidenten der Regierungskommiſſion aufs neue rückhaltloſes Vertrauen ausgeſprochen. In der Frage der ver⸗ kragswidrigen Behinderung der zollfreien Einfuhr ins Saargebiet hat man ihm ſogar, obwohl Lord Parmoor die Vertragswidrigkeit zum Ausdruck brachte, ausdrücklich das Recht willkürlicher Interprekalion der einſchlägigen Vertragsbeſtimmungen für die Zukunft beſtätigt. Denn daß es ſich bei der Regierungskommiſſion bisher um ein will⸗ Kürliches Jonglieren mit Vertragsbeſtimmungen zu Gunſten Frank⸗ Leichs handelte, konnte dem Völkerbundsrat bei ſorgfältiger Prüfung der von deutſcher Seite erhobenen Einwände nicht entgehen. Selbſt der Frage der doppelt vertragswidrigen Ausbreitung der fran⸗ iſchen Schulen im Saargebiet hat man, obwohl auch hier diesmal Mamerikaniſches Rechtsgutachten ſich für die Rechte der ver waltigten Bevölkerung ausſprach, die Entſcheidung in die Hand r Regierungskommiſſion gelegt. Zwar iſt die endgültige ten Ratsſitzung im Beſchlußfaſſung über dieſe Frage is zur na Dezember verſchoben worden. ach der geſtrigen Stellungnahme des Berichterſtatters Salandra, der Rat die eben mitgeteilten Vorſchläge machte, dem Präſtdenten er Regierungskommiſſion vorläufig freie Hand zu laſſen, erſcheint s kaüm zweifelhaft, daß man auch diesmal wieder den eklatan⸗ en Vertragsbruch Frankreichs in der Schulfrage decken ünd damit unfreiwillig den Weg für eine hemmungsloſe franzöſiſche halten wird. Für das Rechtsem⸗ Fiinden der friedliebenden Vevölkerung des Saargebietes, die voller Nertrauen nach Genf blickt, bedeutet dieſe neue Enttäuſchung eine zweifellos ſchwere Belaſtung. 97 85 Fur inneren Lage wird uns aus Berlin geſchrieben: Der Reichskanzler ſowie der Reichsaußenminiſter ſind für das Wochenende auf kurzen Urlaub gegangen. Aber auch während rer Abweſenheit hält die innere Unruhe und Nervoſität an. Es wird behauptet, der Reichstag werde vorzeitig, d. 8 dem 5. Oktober zuſammentreten und in manchen Berliner Blättern er⸗ ſcheinen bereits wieder die deutlichſten Anſpielungen auf die Wahr⸗ ſheinlichteit einer bevorſtehenden Reichszagsauflöfung. Befinden uns tatſächlich in einer ſolchen kriſenhaften Entwicklung? Daß ein parlamentariſcher Konflikt und daran an⸗ hließend eine Kriſis im Bereich der Möglichteit legt, iſt nicht zu bezweifeln. Die Sozialdemokratie iſt un⸗ dorkennbar in das Lager der Oppoſition abgeſchwenkt und wird der gegenwärtigen Regierung bei der Verabſchiedung der bevor⸗ ſtehenden Geſetze, namentlich des Zollſchutzgeſetzes, im Reichstag alle dur erdenklichen Schwierigkeiten machen. Damit iſt der Regierung de Möglichkeit genommen, gegebenenfalls eine parlamentariſche Nehrheit mit der Linken zu bilden, wenn die Rechte ſich verſagt. rd nun als Erſatz dafür die Rechte zur Regierung überſchwenken? iſt die Kernfrage der ärtigen Lage und ſie wird auch Entwicklung der nächſten Wochen beherrſchen. Kommt eine Jegierungseinigung mit den Deutſchnationalen nicht zuſtande, ſo iſt dann allerdings die Lage der Regierung ziemlich ausſichtslos, da ſie cht als Minderheitsregierung gleichzeitig gegen rechts und links He ken, Hal der Deutſchnationalen dDie künftige Haltung der Deutſchnatio ſaßt ſich 055 noch nicht mit Sicherheit beſtimmen. Die Ent⸗ ſchließung der deutſchnationalen Landesvorſitzenden, die geſtern ver⸗ ſenklicht worden iſt, läßt immerhin die Möglichkeit zu, daß die Neutſchnationalen die Verantwortung für die Londoner Ab⸗ m chungen nun auch wirklich anerkennen und übernehmen und da⸗ dle von ſich aus die bisherigen Schwierigkeiten beſeitigen. Es Mibt aber nach wie vor die g e ob die Demokraten und der Die tg. Flügel des Zentrums dieſe Kombination mitmachen werden. den Fragen, die in der letzten Zeit ſo leidenſchaftlich erörtert wor⸗ en ſind, ſpielen bei dieſer ganzen Lage natürlich auch eine Rolle. So iſt der Blick in die nöchſte parlamentariſche Zukunft noch demich ungewiß. Doch wird man wohl gut tun, ſich beigeiten mit un Gedanken vertraut zu machen, daß am Ende Auflöfung dd Neuwaßhlen als einziger A Parteien übrig bleiben. Freimaureriſche Rriegsſchuldforſchung Auf der vor einigen Tagen zu Ende gegangenen 55. Jahres⸗ Sfamamlung des Vereins deutſcher Freimaurer n Feraer t wurde eine Entſchließung gefaßt, in der die . us me g aus dem Wirrwarr eimaurer des In⸗ und Auslandes aufgefordert werden, umab⸗ ds nach der Wahrheit über die Urſa chen des Welt⸗ welege s zu forſchen, nicht irgendeiner politiſchen Tendenz eden, fondern aus ethiſcher Pflicht, der ſich kein Freimaurer Aehen ſollte. Keine Macht phyſtſcher oder geiſtger a ſeßane be Völkerbund nicht— ſo heißt es am Schluſſe der En ſchließung, rmag den Gedanken der Befriedung Europas der Verwirklichung badde debringen, bevor nichtdie Lüge von der Schuld Wich Mora am Weltkrieg entlarvt iſt, bevor Deutſchland nicht als wäſch gleichberechtigt ſich neben die anderen Nationen ſtellen Lee 1 met war, gewonnen habe. Abend⸗Ausgabe Frauen- u. Muſik-Jeitung Aus der Große Enttäuſchung im Saargebiet Peſſimismus in Paris V Paris, 20. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertzreter.) Die Pariſer Preſſe aller politiſchen Richtungen kommentiert die Genfer Ereigniſſe vom Geſichtspunkt des äußerſten Peſſimismus aus. Man hat faſt den Eindruck, daß die geſamte Pariſer Preſſe einer beſtimm⸗ ten Parole folge, jedoch iſt ſicher, daß die Blätter von offizieller Seite aus keine peſſimiſtiſchen Informationen erhielten. Im Gegen⸗ teil, in offiziellen Kreiſen hat man heute noch den feſten Glauben, daß es gelingen wird, in Genf einen glückkichen Abſchluß der Ver⸗ handlungen zu ſichern, der Schiedsgericht, Sicherheit und Abrüſtung miteinander verknüpft. Die peſſimiſtiſche Auffaſſung der Pariſer Blätter gründet ſich vielmehr auf die aus London eintreffenden In⸗ formationen, nach denen die engliſche Regierung keines⸗ weas geneigt iſt, ihre Flotte in den Dienſt des Völker⸗ bundes und ſomit aller dem Völkerbund angeſchloſſenen Nationen zu ſtellen. Die Blätter erinnern an die Rede Macdonalds, in der er eine Anſpielung auf die Kriegsverantwortlichkeit Deutſchlands, auf die oberſchleſiſche Frage und andere Probleyne machte und die Löſung des Schiedsgerichtsproblems klipp und klar von der vor⸗ herigen Abrüſtung der dem Völkerbund angeſchloſſenen Nationen abhängig machte. ö Die Pariſer Preſſe ſagt nun, Macdomald ſei eine Wetterfahne, wenn er dieſe Theſe aufgebe. Die Methode, die die engliſche Dele⸗ gation in Genf anwendet, um ihren Standpunkt zu verteidigen, rufe in Paris große Enttäuſchung hervor. Nachdem nun Schiedsgericht und Sicherheit im Prinzip miteinander verknüpft werden ſollten und Lord Parmoor dieſen Standpunkt eingenbmmen hatte, verſucht er jetzt dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten einen Strick zu drehen und macht in letzter Stunde alles wieder von dem gl ücklichen Ausgang der Abrüſtungskonferenz abhänagig. Es iſt, wie in gut informierten Kreiſen verſichert wird, ausgeſchloſſen, deß Herriot weiter nachgeben kann, ohne vor dem Paxlament in eine unhaltbare Stellung zu geraten. ** ** Nach der„Daily Mall“ iſt heute eine Erklärung Mac⸗ donalds über die Haltung der britiſchen Negierung in der Frage der Abrüſtung und der Sanktionen zu erwarten. Deufſchland noch nicht, aber San Domingo Nach dem„Journal de Geneve“ rechmet man in Völkerbunds⸗ kreiſen mit dem bevorſtehenden Aufnahmegeſuch von San Domingo, das noch dieſer Tage erledigt werden ſoll. (Spezialkabeldienſt derUnidet Preß) eNewyork, 20. Sept. General Bliiß erklärte Preſſevertretern bei ſeiner Ankunft auf der„Berengenig“, daß ſowohl Deutſchland als auch Rußland zum Eintritt in den Völkerbund eingeladen wer⸗ den ſollen. Er betont, daß er dieſe Üleberzeugung auf ſeiner Reiſe in Europa, die hauptſächlich dem udium des Völkerbundes gewid⸗ Die chineſiſchen Wirren Peking bedrohtl „Daily Mail“ meldet aus Hongkong daß Marſchall Tſchangſolin an Sunyatſen eine Drahiung gerichtet hat. nach dem 180 000 Mann auf ſechs Straßen in der Richtung auf Peking vorrücken. Die Regierungstruppen ſeien von dem Ge⸗ biet am Jangtſe zurückgezo worden. Sunyatſens Expedition zur Unterſtützung von Tſchangtſolin werde daher nur auf geringen Widerſtand ſtoßen. Der Berichberſtatter bemerkt indeſſen: Nichts laſſe darauf ſchließen, daß Sunvatſen ſeine Expedition zu einem baldigen Zeitpunkt beginnen werde. Die Schlacht vor Schanghai „Daily Mail“ meldet aus Schanghai, daß die Kilangſu⸗ Truppen geſtern vormittag eine tatkräftige Offenſive auf die Wangde⸗Liuho⸗Front, etwa 30 Meilen nördlich von Schanghai eröffnet habeneröffnet haben. Dder Kampf habe den ganzen Tag angedauert. Der Kanonendonner wurde in Schanghai gehört. Von den Kiangfu⸗Truppen ſei Liuho bombardiert worden, das zu einem Viertel zerſtört ſei. 45 die amerikaniſche präſidentenwahl Der Gewerkſchaftsführer für Lafolleite Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 20. Sept. Samuel Gompers, der Führer der „American federation of Labour“, der Zuſammenfaſſung der ameri⸗ kaniſchen Gewerkſchaften, erklärte nach ſeiner Konferenz mit Senator Lafollette, daß, obgleich er mit ſeiner Erklärung nicht die Gewerk⸗ ſchaften binden wolle, er perſönlich ſeine Stimme dem Senator Lafollette geben würde. Dieſe Erklärung des beinahe allmäch⸗ tigen Gewerkſchaftsführers iſt trotz der vorſichtigen Einſchränkung mit Bezug auf die Gewerkſchaften als ein großes Plus für die Aus⸗ ſichten Lafollettes zu werten da ſich bisher immer noch gezeigt hat, daß die Gewerkſchaften ihrem Führer gefolgt ſind. Die Kulturnation am Pranger ſel Berlin, 20. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Der„B. 3* wird aus Wien gemeldet: Auf dem internationalen Kon⸗ areß aegen den Mädchenhandel in Praa kam es., wie das Grazer Volksblatt berichtet, zu einem Zufſammenſtoß zwi⸗ ſchen dem deutſchen und franzöſiſchen Deleaierten. Der deutſche Redner, Geh. Regierungsrat Dr. Juna, wandte ſich in ſeinen Darleaungen gegen die auf Befehl der Beſatzungsbehörden im Rheinland und Ruhraebiet ins Leben gerufenen öffentlichen Häufer. Das Vorgehen der Beſatzungsbehörden ſei eine Schan de für die ge⸗ ſamte Kulturwelt. Der Redner wurde mehrmals von ſtür⸗ miſchem Beifall unterbrochen. Als der Dolmetſcher die Darleaungen ins Franzöſiſche überſetzt hatte, erhoben ſich die fran⸗ zöſiſchen und belaiſchen Delegierten und proteſtierten laut und erregt gegen dieſe Anariffe. Es kam zu ſtürmiſchen Szenen. Die Abſtim⸗ mungen wurden vertaat. Die Verhandlungen aingen mit großer Erregung auseinander. ſeimer Geilt Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 438 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗We. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt.Mannheim. Welt der Technik. Aus Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen Rückblick und vorſchau Nafionale Außendiſziplin?— Die neue Umſtellung— Bürgerblock und Wiederaufbau— Handelsankräge und Zollpolikik— Der Genfer Mundknebel Ueberſchaut man noch einmal das Rumoren in gewiſſen Ge⸗ genden der deutſchen Preſſe, kommt man zu dem unerfreulichen Schluß, daß noch niemals in den letzten Jahren ſoviel binnen kür⸗ zeſter Friſt auf dem Konto der deutſchen Außenpolitik geſündigt worden iſt, wie der vergangenen Woche. Um mißverſtändlichen Auffaſſungen oder abſichtlich mißdeutenden Kritiken von vornherein den Boden zu entziehen, 1 ausdrücklich hervorgehoben, daß mit der Feſtſtellung des Vorderſatzes nicht die Angriffe auf den deut⸗ ſchen Außenminiſter gemeint ſind, obwohl ſich natürlich jegliche allzuſcharfe und überlaute Kritik an der Perſon des Trägers der Außenpolitik in irgendeinem Zuſammenhang auf dieſe mit über⸗ trägt. Es ſchießt aber weit über das Ziel hinaus und iſt das Gegenſtück zu der nicht genug zu bewundernden außenpolitiſchen Diſziplin, namentlich der engliſchen Preſſe, wenn die Blätter der Linken mit einem wahren Bienenfleiß alles zuſammentragen, was irgendwo und irgendwie im Ausland Nachteiliges und Abfälliges über den deutſchen Außenminiſter geſagt und geſchrieben wird. Gewiß, die fahrige und nervöſe Art, mit der von der oberſten Reichspreſſeſtelle der Berichtigungs⸗ und Dementierungsapparat gehandhabt wird, erweckt auch in den Kreiſen derer, die ſonſt mit der gegenwärtigen Richtung der deutſchen Außenpolitik einverſtan⸗ den ſind, einiges Kopfſchütteln. Aber den deutſchen Miniſter als einen kompletten Lügner und Idioten zu brandmarken, dagegen den ausländiſchen Gewährsmann als leuchtendes Vorbild von Glaubwürdigkeit und Wahrheit hinzuſtellen, iſt eigentlich die Höhe deſſen, was ſich ein deutſcher Staaksmann heute alles gefallen laſſen muß. Daß die ſozialdemokratiſche Preſſe ſich dabei beſonders betätigt, kann ſchließlich nicht Wunder nehmen, aber daß die deme⸗ kratiſche Preſſe unter Führung des berüchtigten Ullſtein⸗Preſſe⸗ dienſtes ſinnlos und m alles ſchluckt, was ihr von Berlin vorgeſetzt wird, iſt doch ein bedenkliches Zeichen für die zurzeit bei der bürgerlichen Demokratie herrſchenden Direktionsloſigkeit, die allerdings aus der numeriſchen Schwäche der demokratiſchen Par⸗ tei erklärlich iſt. Bedenklich iſt freilich, daß gerade die Haupt⸗ blätter dieſer Richtung mit am meiſten im Auslande verbreitet ſind, ſo daß dieſes durchaus ſchiefe Meinungen über die deutſche Politik wie auch über deren Exponenten bekommt. Der Fluch des verlorenen Krieges und der Wirren der Nach⸗ kriegszeit 5 es mit ſich gebracht, daß die große Linie der deutſchen Politik ſowohl nach innen wie nach außen noch n recht gefunden worden iſt Damit iſt nicht geſagt, daß nun alle Meinungen ſchließlich über ein ünd denſelben Leiſten geſchlagen werden müßten, obwohl der Druck des äußeren Zwanges ein in⸗ neres Sichzuſammenfinden an ſich erleichtern ſollte er Grund allen Zwiſtes iſt aber offenbar darin zu finden, daß Partei⸗ meinungen das Nichterkennenwollen fördern, ſodaß das Erkennen⸗ müſſen erſt auf anderen zwangsläufigerem Wege erfolgen wird. Es ſcheint, als ob esleider noch ſehr vielen Menſchen in Deutſch⸗ land nicht zum Bewußtſein gekommen iſt, daß die erſten Schritte nach der Annahme des Dawesabkommens vom ganzen deutſchen Volke getan werden müſſen. Die Londoner Abmachungen gewäh⸗ ren uns eine Atempaufe. Dieſe können wir aber nur ausnußen. wenn wir uns völlig umſtellen. Durch die Entwicklung nach dem Kriege iſt Deutſchland eine einzige Verſorgungsanſtalt geworden, die die Verantwortung des Einzelnen ertötet hat. Oben⸗ drein hat man dem Volke die falſche Demokratie ins Gehirn ge⸗ hämmert, daß es dem einen nicht beſſer ergehen ſoll als dem an⸗ deren. Wenn wir wirklich zur Konſolidierung unſerer Verhältniſſe kommen, wenn wir, und das iſt das A und O des Dawesplanes, wirklich wieder ein Weltwirtſchaftsfaktor werden wollen,— denn ohne dieſe Vorausſetzung iſt das ganze Reparationsgebäude nur ein Kartenhaus— müſſen wir alle, die imſtande ſind, zu der Aufbauarbeit heranzuziehen. Die große Wendung in unſerer Geſchichte kann ſich nur dann zu unſeren Gunſten auswirken, wenn die Geſamtheit im Staate und mit dem Staate ar⸗ beitet, denn ein Auseinanderarbeiten würde ſich im Endeffekt gegen uns kehren und in einen noch tieferen Abgrund ſtoßen, alz es der iſt, aus dem wir jetzt herauszukommen hoffen. Damit iſt zualeich die Begründung der Notwendiakeit des ſogenannten Bürgerblocks geoeben, unter dem wir nicht die Antitheſe bürgerlich⸗ſozialiſtiſch verewigt ſehen möchten, ſondern die Geſamtheit aller derer, die ſich als Staatsbürger fühblen und als ſolche betätigen wollen. Es handelt ſich alſo um eine Zuſammen⸗ faſſung der Staatsbejaher. Um ſo törichter iſt die Oppo⸗ ſition der demokratiſchen Preſſe. die im übrigen, was auch einmal geſaat werden muß, nicht die überwiegende Meinung der demo⸗ kratiſchen Parteiangehörigen und namentlich auch nicht eines ſtarken Teiles der demokratiſchen Reichstaasfraktion wiedergibt.(Die„Frank⸗ furter Zeitung“ möge ſich einmal bei den Herren Dernburg und v. Siemens danach erkundigen, wie die hinter ihnen ſtehenden Kreiſe der deutſchen Wirtſchaft über eine etwaige zweite Auflage der Erz⸗ berger—Wirthſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsvolitik unter ſozialdemo⸗ kratiſchem Protektorat denken.) Die in der deutſchnationalen Partei enthaltenen wertvollen wirtſchaftlichen Kräfte, im beſonderen der Landwirtſchaft, ſind für die Durchführung des Londoner Ab⸗ kommens einfach unentbehrlich. So lange ſie aber durch Oppoſition und Obſtruktion gebunden ſind, nebenbei bemerkt, eine der unerfreulichſten Folgen der in Deutſchland gültigen Format⸗ demokratie, muß es das Ziel der für Deutſchlands Zukunft verant⸗ wortunasvollen Staatsmänner ſein. eben dieſe Kräfte durch politiſche Neubildungen freizumachen, um ſie dem Geſamtorganismus in nutz⸗ bringender Form einzufügen. Das iſt das ganze Geheimnis des Bürgerblocks. Es iſt freilich das Unalück der Deutſchnationalen, daß ſie dieſe Notwendiakeit zu einem Komvenſationsobjekt machen möch⸗ ten, ohne zu berückſichtigen, daß ſie durch ihre Abſtimmung am 29. Auauſt nicht nur moraliſch, ſondern auch phyſiſch als Partei trotz der neagierenden Elemente gebunden ſind. Wenn daher die Heißz⸗ ſporne und unter ihrem Druck auch die Führer mit ſchärfſter Oppo⸗ ſition drohen, ſo beweiſen ſie damit. daß ſie nicht imſtande ſind, über den erſten und zweiten Kilometerſtein der neuen Straße, auf der ſich die deutſche Politik nach London beweat. hinweazuſchauen. Mit der Alles⸗ oder Nichtsvolitik der Deutſchnationalen iſt es endgültig vor⸗ bei. Auch ſie werden ſich in Zukunft mit der Rolle eines, wenn auch ſtarken Mitſtreiters begnügen müſſen. Dazu werden ſie uns grer ſtets willkommen ſein, ſchon aus Gründen. deren Stichhaltigkeit vor lauter Krieasſchuldfrage und Völkerbund faſt überſehen worden lik. Wir ſtehen vor der für unſere wirtſchaftliche Zukunft ſiberaus wichtigen Aera der neuen Handelsverträge. Die Ver⸗ handlungen mit Belgien laufen bereits, in der kommenden Woche werden ſie mit Enaland eröfnet werden. Dahinter taucht der Hau⸗ delsvertrag mit Frankreich auf. dem vorausſichtlich noch in em Jahre ein Vertrag mit Italien folgen wird. Im enakten Zuſammen⸗ 2. Seite. Nr. 438 KReue Mannheimer Jeitung([Abend⸗Ausgabe) Samstag, den 20. September 1924 4 Zana damit ſtebt die Frage der deutſchen Zollpolitik, die bel allen Handelsvertragsverhandlungen zu den Haupttrümpfen der ver⸗ traasſchließenden Länder gehört. Die neue deutſche Zollvorlage muß,. wenn ſie auch auf die des Jahres 1902 in ihren weſentlichen Beſtand⸗ teilen zurückareift, heute anders beurteilt und beraten werden als damals. Vor 22 Jahren konnte ſie im tiefſten Frieden in der Haupt⸗ ſache von innenpolitiſchen Geſichtsvunkten aus behandelt werden. Heute iſt weder der reine Konſumenten⸗ noch Produzentenſtandpunkt maßgebend. ſondern ihre außenvpolitiſche Auswirkung auf die kom⸗ menden Handelsverträge. bei denen ſie, je nach der Konſtellation. zu einem Hemmnis oder einem Förderunasmittel werden kann. Lelder haben bereits wieder neben der durchaus einſeitigen Stellungnahme durch die Sozialdemokratie, die eine Belaſtung a priori darſtellt, die leidigen Reſſortreibungen eingeſetzt die eine einheitliche Führung er⸗ ſchweren. Es iſt daher die Pflicht der Reichsregierung dafür zu ſor⸗ gen. daß nicht die deutſche Bürokratie neben der Politik die Stenung der deutſchen Unterhändler verhänanisvoll ſchwächt. Man kann ſich des Gefühls nicht erwehren, daß man in den Kreiſen der enragierteſten deutſchen Völkerbundsfreunde darüber noch nicht im klaren iſt, wie ſehr ein gerade jetzt forcierter Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund eine Schwächung unſerer internationalen Stellung bedeuten würde. Die Mitteilungen, die Nanſen heute dem Kanzler in Sigmaringen über die deutſchen Aus⸗ ſichten machen wird, werden für die Kabinettsſitzung am nächſten Dienstag zweifellos einige Direktiven geben. Vorläufig müſſen wir uns aber an das halten, was iſt und nicht an das, was nach Mei⸗ nung der pazifiſtiſchen und ſozialiſtiſchen Inlandskreiſe vielleicht ſein könnte. Die deutſche Regierung hat gar keine Veranlaſſung, von ihrer bisherigen Politik der Zurückhaltung abzuweichen. Nach wie vor bleibt doch beſtehen, daß Macdonald in Genf in freundlichen Worten von Deutſchlands Zugehörigkeit zum Völkerbund geſprochen, daß aber Herriot Schranken gezogen hat, die uns den Eintritt un⸗ möglich machen und daß man in Frankreich offenbar glaubt, durch Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund die beſte Dauerkon⸗ trolle über unſere Rüſtung und Bewaffnung zu gewinnen. Man ſehe ſich daraufhin nur einmal das von der Militärkommiſſion des Völkerbunds ausgearbeitete Projekt näher an. Nach Art. 213 des Friedensvertrags von Verſailles und den entſprechenden Artikeln der anderen Verträge verpflichtet ſich Deutſchland, bezw. Bulgarien, Oeſterreich und Ungarn, ſolange der gegenwärtige Ver⸗ trag in Kraft bleibt, jede Unterſuchung zu dulden, die der Völkerbundsrat mit Mehrheitsbeſchluß für notwendig erachtet. Nach dem Projekt ſoll nun, wie es heißt, dieſe Unterſuchungsaufgabe in einzelnen Fällen durch beſondere Kommiſſionen ausge⸗ führt werden Zur Bildung dieſer Kommiſſion wird eine Liſte auf⸗ atellt, die Vertreter von zehn Staaten des Völkerbunds enthält:: romkreich, England, Japan, Italien, Belgien, Uruguay, Braſilien, Spanien, Tſchechoflowakei und Schweden. Dazu kommen Vertreter der Nachbarſtaaten, die zu den Kriegsgegnern der zu kontrollieren⸗ den Staaten gehören, alſo im Falle Deutſchland Belgien, Polen und die Tſchechoſtowakei. Damit wäre auch Belgien und der Tſchecho⸗ ſiowakei, wenn ihr nicht ſtändiges Mandat im Völkerbundsrat er⸗ liſcht. weiter die Beteiligung an der Kontrolle geſichert und den 13 auf der Liſte ſtehenden Stagten würden zum mindeſten ſieben, nämlich die vier ſtändigen Ratsmitglieder und die drei eben ge⸗ nannten Nachbarländer den ehemaligen Kriegsgegnern Deutſchlands angehören. Dabei ſoll ausdrücklich feſtgeſtellt ſein, daß die der Kontrolle unterworfenen Staaten nicht einer Unter⸗ ſuchungskommiſſion angehören dürfen, auch wenn ſie dem Völker⸗ bumdsrat angehören, d. h. alſo, Deutſchland würde, auch wenn es einen Ratsſitz erhalten ſollte, ſich im Gegenſatz zu den anderen Ratsmitgliedern nicht on der Kontrolle beteiligen dür⸗ fen und zwar weder an der Kontrolle die in Deuiſchland ausgeübt wird, noch als Nachbar Oeſterreichs an der Kontrolle Oeſterreichs und uungekehrt. Mit anderen Worten: Man will uns im Völkerbund mun d⸗ tot machen und die Hände binden! Dazu kommt, daß die Frage der Kriegsſchuldlüge in Fluß gekommen iſt, mag mum die Notifizierung der bekannten Note früher oder ſpäter oder ſchließlich auch nicht erfolgen. Der Prozeß iſt eingeleitet und wird von der Tagesordnung der öffentlichen Meinung nicht mehr verſchwinden. Umſomehr muß es umſere Sorge ſein, daß er nicht wieder abgebrochen, ſondern bis zu Ende durchgeführt wird. Tauchen wir aber im Völkerbund der Franzoſen, Polen, Tſchechen uſw., unter, können wir den Prozeß nicht zum Austrag bringen. Wenn daher aus dem Auslande lockende Schalmeien ertönen, auf die in echt deutſcher Michelei wieder alle jene hereinfallen, die nur die Töne aber nicht die Disharmonien hören, hahen wir erſt recht die Pflicht, das Amt des Kritikers auszuüben, um die Gefahr für die Zufunft unſeres Volkes zu bannen. Die neuen Vollmachben, die man auf der gegenwärtigen Tagung des Völkerbundes geben will, dienen letzten Endes nur dazu, den Beſitzſtand zu ſichern, der durch das Diktat von Verſailles geſchaffen worden iſt. Sollen wir dazu unſere Hand freiwillig reichen? Das Fähnlein iſt leicht an die Stange ge⸗ bunden, aber es iſt ſchwer, es wieder zu löſen. Kurt Fischer Rangoon. 19. Sept. Heute vormittag hat der Blitz in Syriam in einen Behälter geſchlagen, der zwei Millionen Gallonen Roh⸗ petroleum enthielt und ſetzte ſie in Brand. Jaglul Paſcha, der ſich ſeit dem 30. Juli in Paris aufhält, wird am 23. September nach London reiſen. Er hat. wie Havas be⸗ richtet, von dem König von Aeaypten ein Telegramm erhalten. in dem dieſer den Wunſch ausgeſprochen hat. die Verhandlungen, die er in London führen wird. mögen zum Wohle Aeayptens ausfallen. Die Lage in der pfalz Noch 7 politiſche Gefangene in Zweibrücken In der ſogen. franzöſiſchen Abteilung der deutſchen Strafanſtalt Zweibrücken befinden ſich noch 7 politiſche Gefangene. Es ſind: Der Schüler Rieder von Dollfeld, der wegen Beſitzes einer Mitgliedskarte des Bundes Oberland 10 Monate Gefängnis erhielt; der Student Bogumiel, Rudel aus Freiburg i. Br., der wegen Werbung für die Nationalſozialiſtiſche Partei 2 Jahre Ge⸗ fängnis zu verbüßen hat, der Direktor Guſtav Eckert von Obrig⸗ heim und der etwa 20 Jahre alte Kaufmann Karl Traut aus Grünſtadt, die wegen Verherrlichung von Sabotageakten zu 5 bezw. 3 Jahren Gefängnis verurteilt worden ſind, ferner der Bäcker Alber Wildgruber von Wachenheim, der wegen antimilitariſtiſcher Propaganda mit 15 Monaten Gefängnis beſtraft worden iſt, der Kaufmann und Kriegsinpalide Otto Müller von Würzburg, der wegen Beleidigung der Beſatzungstruppen 2 Jahre Gefängnis zu verbüßen hat und der Kaufmann Gottlieb Wagner von Weiden⸗ thal, der zur ſelben Strafe wegen tätlichen Angriffs auf Angehörige der Beſatzungstruppen verurteilt worden iſt. Außerdem befinden ſich in dem franzöſiſchen Militärgefängnis in Zweibrücken noch eine An⸗ zahl politiſcher Gefangener, darunter auch eine Anzahl der ſogen. Deportierter. Milderung der Berſammlungsbeſchränkungen Die während des paſſiven Widerſtandes von der franzöſiſchen Beſatzungsmacht über das Rheinlandabkommen hinaus angeordneten Beſchränkungen der Verſammlungsfreiheit in der Pfalz, ſind nunmehr aufgehoben. Es ſind nur noch politiſchen Verſamm⸗ lungen bei den franzöſiſchen Bezirksdelegationen anzumelden. Alle anderen Veranſtaltungen ſind von jeder Anmeldepflicht befreit. Die Kontrollkommiſſion bei der Reichswehr J Berlin, 20. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Nachdem in dieſer Woche die Uebungen ſämtlicher Truppen beendet ſind, beginnen, wie bereits angekündigt, die Beſuche der interalliierten Militärkon⸗ trollkommiſſion am Montag, den 22. September. Es werden im Laufe der kommenden Woche mehrere Truppenteile, u. a. in Schleſien u. Brandenburg und das Reichswehrminiſterium beſucht werden. Seit Beginn der Generalinſpektion am 8. September ſind beſucht worden: 1. Sämtliche 7 Wehrkreisverwaltungsämter, 2. Die Polizeibehörden in allen größeren Städten, 3. Einige Zeugämter und die Feſtung Küſtrin, 4. Eine große Anzahl Fabriken der früheren Kriegsinduſtrie, 5. Die Marinearſenale in Kiel und Wilhelmshaven. Die Kontrollmaßnahmen haben ſich bisher ohne Reibungen vollzogen. Polen ſchützt ſeine Oſtgrenze Wie wir hören, ſoll im polniſchen Miniſterpräſidium in kür⸗ zeſter Zeit ein beſonderes Riie in Grenzange⸗ legenheiten geſchaffen werden, das militäriſchen Charakter hat und hauptſächlich die Aufgabe hat, den Grenzſchutz im Often Polens zu organiſtieren. Längs der ganzen Oſtgrenze wer⸗ den Grenzkordons errichtet, wie ſie früher vor dem Kriege an der ruſſiſchen Grenze beſtanden. Jeder Kordon iſt für 12 Grenz⸗ poliziſten⸗ und ihren Offizier beſtimmt. Acht ſolcher Gebäude ſind bereits errichtet und 12 ſollen noch im Laufe des Oktober fertig werden. Beilegung des italieniſch⸗ägyptiſchen Srenzſtreits! Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Die letzten Nachrichten über den italieniſchen⸗ ägyptiſchen Streit lauten beruhigend. Zwiſchen Kairo und Rom ſeien Noten gewechſelt worden, die ſehr freundſchaftlichen Charakter trügen. Der italieniſche Geſandte in Kairo ſei in der Lage geweſen, die Beſorgnis der ägyptiſchen Regierung zu beſchwich⸗ tigen. Der gemiſchte Ausſchuß zur Feſtſetzung der vorläufigen Demarkatibnslinie fand nur geringe Schwierigkeiten. Bezüglich des Dodekanes beſtehe glücklicherweiſe Grund zu der Annahme, daß die Befürchtung, ein Teil der Inſeln ſolle an die Türbei abgegeben werden, jeder Grundlage entbehre. Luſtſchiff und Handel e London, 20. Sept.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Der Fluavizemarſchall Sir Sefton Branken machte geſtern auf einem in der Wembley⸗Ausſtellung abgehaltenen Kongreß der Trans⸗ portinduſtrie intereſſante Mitteilungen über die künftige Ent⸗ wicklung der Fluglinie, ſowie über den Gebrauch von Luftſchif⸗ fen für Handelstransporte. In zehn Jahren werden ſede Woche zwei Luftſchiffe zwiſchen Enaland, Indien und Auſtralien mit 11tägiger Flugzeit für die geſamte Reiſe verkehren. Nach dem Kap werden jede Woche ein Luftſchiff über Weſtafrika mit 5tägiger Fahrt⸗ zeit gehen. Zwiſchen Enaland und Kanada werde eine Linie errich⸗ tet werden, auf der mit 2tägiger Fahrtzeit wöchentlich ein Flug⸗ zeug verkehrt. Die Flotte von Flugzeugen würde im nächſten Jahre bedeutend vergrößert werden und die Flugzeugverbindungen Über den Kanal würden ebenfalls verſtärkt werden. Günſtige Ausſichten der Soldanleihe Dem„Journal of Commerce“ wird aus London gemeldet: führenden Pariſer Bankhäuſer hätten dem ſranzöſtchen Finanzminiſter Clementel Zuſicherungen gegeben, daß ſie in reit ſeien, alsbald nach Auflage der Deutſchlandsanleihe alles ihren Kräften ſtehende zu tun, um den franzöſiſchen Anteil v 5 und ganz auf dem inneren Markt unterzubringen. Man 65 in London jetzt an, daß die Anleihe nicht vor Mitte Novem ausgegeben werden könne. 6 Der bekannte New Yorker Bankier Warburg, der denge von einer Europareiſe zurückkehrte, äußerte ſich gleichfalls den miſtiſch. Europa ſei auf dem Wege der Geſundung. An Erfolg der Anleihe ſei nicht zu zweifeln, zumal die Sicherung völlig ausreichen. Je früher aber die Ruhrräumung 5o »zogen würde und je unzweideutiger die Sicherungen Frankreich⸗ 4 n⸗ ſeien, um ſo günſtiger würden auch die Ausſichten fur die An leihe ſein. Wegen des auf Grund des Verſailler Diktats von Deutſchlne an die Alliierten abgegebenen Ueberſeekabels iſt es zwiſche, Frankreich und England zu einer Auseinanderſetzung 75 kommen. Die Daily News“ greift die Frage in einem 1 auf, in dem es heißt: Eine geregelte Verteilung der den Deutſche abgenommenen Unterwaſſerkabels an die Alliierten ſei bisher 25 erfolgt. Es heißt ferner, daß die Alliierten zunächſt einmal 0 Verteilung nach ihren eigenſten Intereſſen vorgenommen hã 75 Infolgedeſſen ſei es notwendig, eine interalliierte renz abzuhalten, um eine richtige Regelung durchzuſetzen. Je 1 falls beſitze Frankreich viel mehr als ihm mit Fug und Recht 5 komme. Badiſche politik Der„Jall Hellpach“ kann nunmehr als erledigt angeſehen werden. Im„Volksfreun wird eine Erklärung veröffentlicht, in der der Unterrichtsminiſter 1 aibt. daß die Faſſung der amtlichen Verlautbarung in der„Harte⸗ Ztg.“ vom 10. ds. Mts. den Anſchein erwecken könnte, als werde de ſtritten. daß über Dr. Hellpachs Teilnahme an der Karlsruber Reiche banner⸗Weihe mit der Redaktion des„Volksfreund“ überhaupt el 1 Telephongeſpräch geführt worden ſei. Nach dieſer Klarleaung 1 Heraangs nimmt der„Volksfreund“ den Vorwurf der Unwahrhe und Irreführung. den er gegen die amtliche Erklärung erhoben hatte, als unbearündet zurück. 5 Letzte Meldungen Haftbefehl gegen die Frontringführer Gegen die vor einigen Tagen verhafteten fünf Führer nationalſozialiſtiſchen„Frontrings“, Oberleutnant Brückne Oberleutnant Proſch, Hauptmann Kraußer, Leutnont 9 45 wald mit Ausnahme von Dr. Meiding, iſt nun nach Abſchluß de polizeilichen Erhebungen vom Gericht Haftbefehl worden. Auch gegen den neuerdings verhafteten Dr. Schramm lie ein gerichtlicher Haftbefehl vor. ö Generalkonſul Clive verläßt München Die Korr. Hoffmann meldet amtlich: Geſtern verabſchte, dete ſich der großbritanniſche Generalkonſul, Botſchaftsrat Cli v der im Begriff ſteht, ſich auf ſeinen neuen Poſten in Tanger begeben, im Staatsminiſterium des Aeußern. Er wurde in le weſenheit des Miniſterprüſidenten vom Staatsrat Dr. Schmelze. empfangen. Botſchaftsrat Clive hat ſich während ſeiner einjährig Tätigkeit in Bayerns Hauptſtadt hohes Anſehen bei der bayriſche Stagtsregierung erworben. Er hinterläßt in allen Kreiſen das bel Depreſſion in der amerikaniſchen Textilinduſtrie (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newpork, 20. Sept. Die„Evening World“ gibt in einen Zuſammenſtellung einen leberblick über die Textilinduſtrie 1 den Neuengland⸗Staaten, aus der ſich ergibt, daß 200009 1 beiter unbeſchäftigt ſind. Die„World“ erklärt, daß teen des Schutzzolles die Baumwoll⸗ und Wollweberei eine der größke Depreſſionen z. Zt. durchmache, die ſie je zu ertragen hatte.—5 meiſten Baumwollwebereien ſeien geſchloſſen, Wollwebereien ar teten mit nur 20—30 Prozent ihrer Leiſtungsfähigkeit. 8 Neue Erdſtöße in Japan ne Tokio, 20. Sept. Die Stadt wurde am Donnerstag durch ei der heftigen Erdſtoß in Aufregung verſetzt. Es war der ſtärkſte, die ſeit Januar verſpürt wurde. Die Bewohner flüchteten auf ige Straßen, doch wurde kein Schaden angerichtet, außer daß eiger⸗ ſeismographiſche Inſtrumente im Meteorologiſchen Inſtitut brachen. Die Erſchütterungen dauerten 25 Minuten. 2 + Stettin, 19. September. Geſtern ſtarb an den Folgen 3 Darmoperation der deutſchnationale Reichstagsabgebonzam⸗ und Landesvorſitzende der Deutſchnationalen Volkspartei für mern, Guſtav Malkowicz. N Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen 47(Nachdruck verboten.) „Pardon, Madame!“ begann jene aufs neue.„Ich bin auf einer Reiſe von Zürich nach Mailand und habe in Lugano Station gemacht. Der Ausflug nach dem Monte Salvatore hat mich ſehr ermüdet. Ich glaube, ich komem gar nicht mehr hinunter nach ermüdet. Darf ich mich einige Minuten bei Ihnen ausruhen?“ „Bitte ſehr. Nehmen Sie Platz!“ Die Fremde ſetzte ſich auf eine Steinbank, mit neugierigen Augen allen Bewegungen der zarten weißen Frauengeſtalt folgend, die ſich mit ihrer Handarbeit in einiger Entfernung ebenfalls nieder⸗ gelaſſen hatte. „Welch idylliſcher, ſtiller Ort!“ lächelte ſie lieblich, mehr um etwas zu ſagen, als aus wahrer Empfindung heraus. „Ja. Still und zurückgezogen,“ erwiderte Ingrid.„So behagt es mir.“ 135 „Sie leben hier ganz allein, Madame?“ „Nein. Nicht allein.“ In den dreiſten Augen der Fremden ſprühte es auf. „So—?“ „Meine jüngere Schweſter iſt bei mir. Darf ich Ihnen vielleicht eine kleine Stärkung anbieten? Wein? Oder eine Taſſe Milch? „„Nein, ich danke, Madame.“ Groß, fragend ruhten Ingrids Augen auf dem unerwünſchten Beſuch. Das dunkle, pikante Geſicht mit der zierlichen Stumpfnaſe und den vollen brennend roten Lippen kam ihr bekannt vor; doch entſann ſie ſich nicht, wo ſie ihm begegnet war. Zuerſt erwiderte die Fremde den Blick dreiſt, faſt heraus⸗ ſordernd. Dann wandte ſie verlegen den Kopf zur Seite. Schließlich ſenkte ſie die Lider. Sie ſchämte ſich. Schämte ſich zum erſtenmal in ihrem Leben. Nervös zeichnete ſie mit der Spitze ihres Sonnenſchirms Figuren in den Sand. Beide ſchwiegen. Und eine alte Dienerin. Ein Glas deſſen goldigglänzendes Haupt die Märtyrerkrone ungeſehenen unbedachtes Wort, eine unedle Handlung— der ſtolze Kummer dieſer Frau erreichte es. Händen, als ſähe ſie ein Geſpenſt, wich ſie zurück. ten geſtört zu haben. Nachricht ihres Todes nicht entgegengetreten zu ſein. „Das reine Arkadien!“ lachte ſie girrend auf.„Ein Paradies — ohne Schlange! Wie glücklich müſſen Sie hier ſein, Madame— Ingrid antwortete nicht. Geiſterhafte Bläſſe überzog ihr ohne⸗ hin bleiches Antlitz. „Ihr Glück wird ſich bald noch vergrößern,“ fuhr die Fremde mit plumper Vertraulichkeit fort.„Sie nähen ein Kinderjäckchen, wie ich ſehe—“ „Ja. Ich nühe ein Kinderjäckchen.“ Ein tiefer Seufzer begleitete die Worte. Und ſeltſam— auch dem eben noch frivol lachenden Mund der Fremden entrang ſich ein Seufzer. „Hätte ich ein Kind, alles wäre anders!“ rief ſie mit einer Wild⸗ heit, die Ingrid erſchreckte.„Aber ſo—— a pahl Was tuts! Nicht jedermann kann glücklich ſein! Auch Sie, Madame— auch Sie ſehen nicht glücklich aus für eine Frau, die in nächſter Zeit—“ grid mit ruhiger Würde.„Ich habe keinen Grund, glücklich zu ſein.“ grid mit ruhiger Würde. Ich habe keinen Grund, glücklich zu ſein.“ „Darf man fragen, warum nicht?“ Befremdet blickte Ingrid die dreiſte Fragerin an. „Nein. Mein Kummer gehört mir allein.“ Ein eigenes Gefühl durchbebte das Herz der frivolen Lebedame. Die Neugierde, die ſie in der letzten Zeit getrieben hatte, der Frau, die Hilmar mit ſolch tiefer Leidenſchaft liebte, Aug' in Auge gegen⸗ überzuſtehen, war befriedigt. Nicht fand ſie, was ſie geglaubt hatte zu finden: ein dreiſtes, in ſeiner Liebe ſchwelgendes, triumphierendes Geſchöpf, das ſich vor den Augen der Welt mehr aus Eitelkeit ver⸗ ſteckte oder aus einer Art von Koketterie, als aus Scham. Nein, ein gebeugtes, todestrauriges und doch unendlich hoheitsvolles Weib, Heldentums umſtrahlte gebracht hatte: das Gefühl der Reue in ihr zu wecken über ein Ja, Zos Ariſtides bereute die Unzartheit ihrer Frage. Sie be⸗ Noch mehr: ſie bereute, damals vor Jahren jener unwahren umnachtet und redete ſie irre? Oder drückte ſie ein finſtere heinmis, dem ſie nicht Ausdruck zu verleihen wagte? forſchend in die unſtät flackernden ſchwarzen Augen. zagen Sie nicht! beſten! wenn nicht heute, ſo doch morgen— oder übermorgen Tod—— Händen, als ähe ſie ein Geſpenſt, wich ſie zurück. nicht vom Todel Ich will nicht ſterben— ich will leben! Ich fürchte mich vor dem Tode!l“ auf die Bruſt preſſend. Und merkwürdig— was noch nie ein Menſch bisher fertig⸗ als— den Todl“ i 5 „Sind Sie wahnſinnig?“ raunte Zos ihr atemlo⸗ u, e ⸗Wie können Sie ſich den Tod wünſchen! Den Todll Se. en ſchön, ſo geltebt, wie Sie ſind.. Aber Sie haben rech en! ſchen Sie ſich nur den Tod! Dann konümt er gewiß nicht zu Er holt ſich immer nur die Leute, die ſich vor ihm ürchen wird er ſicher bald in ſeinen Klauen haben— ſchon faſt, den gräßlichen Tod! „Verzeihen Sie mir, Madamel“ 1 Mit der ihr eigenen Liebenswürdigkeit, die ſie ſelbſt jet 1 ihrem Unglück noch nicht verlaſſen hatte, ergriff Ingrid die ihr botene Hand. „Ich habe Ihnen nichts zu verzeihen, Madame. Ich fürchs. meine Antwort war zu ſchroff. Ich wollte Sie nicht verletzen Heftig zog die andere ihre Hand fort. „Sprechen Sie nicht ſo!“ rief ſie leidenſchaftlich. Sie 950 mich verletzen? Sie— mich? Ein Weſen, das ſo lieb und iſt, wie Sie— ein Weſen, das ich ſo verkannt habe— Sie brach jnh ab und biß ſich anf die Ltppe. In ihren beeg lichen Zügen zuckte es. imlich. Ingrids Befremden wuchs. Die Frau erſchien ihr unhei Geiſt Was meinte ſie mit ihren rätſelhaften Worten? War ihr 5 Ge⸗ 5 ickte Ganz nahe trat ſie an die ſeltſame Beſucherin heran und bli 2 r⸗ „Auch Sie ſind unglücklich, Madame,“ ſagte ſie liebreich. 5 Faſſen Sie Mut! Gott führt ſchon an 55 Auch gibt es ja eins, das uns von allen Leiden er 1 70 n Mit abwehrend ausgeſtreckke Sie N Splech pen! Zos Ariſtides zuckte zuſammen. „Der Todl Der Todl!“ kreiſchte ſie wild auf. nd „Und ich— ich wünſche nichts heißer, hauchte Ingrid, die 5 „Ich erſehne nichts mehr auf dieſer Mich bah, ic falle Mich friertl Mich friert!! Mit eingezogenem Kopf, die Arme über die Bruſt ver Doch bald hatte die Fremde den unbequemen Ballaſt der Ver⸗ llegenheit wieder abgeworfen. Uſetzenden Gefühls bat ſie, die Hand ausſt Und im Banne dieſes ihr ganz neuen, ſie ſelbſt in Erſtaunen reckend: Fortſetzung folgt.) 35 verlaſſen 2 Andenken. duckte ſie ſich zuſammen, als könnte ſie ſo dem ſie ängſtigen!“ ſpenſt entrinnen. di lie SSSSSGMD SSrgSgregSergssg3FSS SSS aeos e ⸗ E 11 anlage eintrifft. rungen kommen mit dem Einbau der neuen Gleisanla Samstag. den 20. September 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 438 Mannheim am Wochenende Eine ußerung der Straßenbahndirektion über die Gleiserneuerungspläne— Die verklauſulierte Auf hebung der Fremdenſleuer Außf meine kritiſchen Bemerkungen, die ich vor acht Tagen an ſeſer Stelle über die Städtiſche Straßenbahn veroffent⸗ lichte, erhielt ich aus hieſtgen Bürgerkreiſen u. a. ſolgen de Zuſcheift: Ihre Bemerkungen bezüglich der Fahrpreiſe der Mann⸗ heimer Straßenbahn werden hoffentlich der Anfang zu einem Sturmlaufen gegen die Grundſätze des Straßenbahnd rektors ſein. Was Ihr Parteifreund in Hamburg erlebte, erlebte ich in München. 10 Pfg.⸗Tarifl Jener 10 Pfg.⸗Tarif, von dem der Mannheimer Straßenbahndirektor erklärt hat, er komme nie wieder. Weiter: in Nürnberg kann man für 15 Pfg. die Strecke Bahnhof Nürnberg bis Bahnhof Fürth (eine halbe Stunde Fahrtdauer) fahren. Daß man in Berlin für 15 Pfg. durch die ganze Stadt einſchließlich der Vorſtädte fahren und einmal umſteigen kann, weiß jeder, der gelegentlich nach der Reichshauptſtadt kommt. Karlsruhe hal 15 Pfg.⸗ Tarif. Die Reihe ließe ſich endlos fortſetzen. In Mannheim aber koſtet die Fahrt vom Waſſertum zum Pfälzer Hof oder zum Bahnhof 20 Pfg.! Wie fange muß die Mannheimer Be⸗ völkerung ſich noch gefallen laſſen, daß ſie da iſt, um die Stra⸗ ßenbahn zu erhalten, ſtatt daß die Bahn die Bevölkerung um den gleichen Preis befördert, wie es in anderen Städten der Fall iſt? Wir verraten wohl kein Geheimnis, wenn wir ſagen, daß die Fahrpreiſe der Mannheimer Straßenbahn mit den Parteiver⸗ hältniſſen auf dem Rathaus zufammenhängen. Wir würden uns längſt des Kurzfahrertarifs erfreuen, wenn das Bürgertum l. Zt. beſſer gewählt hätte. Eine Aenderung wird nicht eintreten, ſolange nicht im Stbadtrat eine Mehrheit für eine völlige Aenderung der jetzigen Tarifpolitik der Straßenbahn vorhan⸗ den iſt. Was nützen im Bürgerausſchuß alle Reden der Befür⸗ worter des Kurzfahrertarifs, wenn der Stadtrat in ſeiner Mehrheit darauf nicht reggiert. Warum führt man nicht den 10 Pfg.⸗Tarif wenigſtens verſuchsweiſe ein? Man könnte ſich ja vorbe⸗ halten, daß man wieder zu den alten Sätzen zurückkehrt, wenn der Verſuch mißlingt. Bei ungünftigen Erfahrungen würde doch wenig⸗ ſtens den Schreiern, die ſeit Jahren den Kurzfahrertarif fordern, der Mund geſtopft. Aber man will einfach nicht. Man hat die Mehrheit des Stadtrats hinter ſich— auf den Bürgerausſchuß braucht überhaupt keine Rückſicht genommen zu werden— und das 2— Die Bürgerſchaft mag ſchimpfen, ſie wird, wenm ſie ſich eißer geſchrien hat, ſchon wieder für einige Zeit aufhören. Waßz braucht man ſich nach wirk. Großſtädten zu richten. Die Mannheimer Straßenbahn iſt doch nicht für Maſſenbeförderung eingerichtet. Wem die Fahrpreiſe nicht paſſen, der ſoll laufen oder ſich ein Rad daufen. Und ſchließlich wollen die Droſchdenkutſcher und Taxpa⸗ meterautos auch verdienen. Der Grundſatz:„Die Maſſe muß es bringen!“ iſt für die Mannheimer Straßenbahn nicht maßgebend. Nur kein Drängeln. Nur recht gemütlich im alten Trott weiter. Es lebe die Hebung des Fremdenverkehrs! Wie wir erfahren, hat der Grund⸗ und Hausbeſitzer⸗Verein.⸗V. nheim infolge des mangelhaften Zuſtandes der Straßenbahn⸗Gleiſe aus Mitgliederkreiſen Beſchwerden erhalten, aus denen hervorgeht. daß bei verſchiedenen Häuſern durch ie Erſchütterungen Schäden perurſacht wurden. Einer uns vorliegenden Zuſchrift des Straßenbahnamtes kann ent⸗ nommen werden, daß Erſatzſtücke für die Verbeſſerung der Kreu⸗ zung am Marktplatz ſchon vor Wochen in Auftrag gegeben wurden. Der Umbau wird ſofort vorgenommen, wenn die Kreuzungs⸗ Bei der Erneuerung der erwähnten Gleisanlage ndelt es ſich um die ganze Abzweigung von der Breiteſtraße nach „der Jungbuſchſtraße nebſt den erforderlichen geraden Anſchlußſchie⸗ nen in der Breiteſtraße. Die Weichen befinden ſich noch in gutem Zuſtande und werden vorläufig nicht erneuert. Die l. 3 8 ort⸗ fall. Damit aber die Erſchütterungen ſchon ſetzt weſentlich herab⸗ indert werden, iſt das Fahrperſonal wieſen worden, dle zungsſtelle nur mit Schrittgeſchwindigkeit zu befahren. Beſchwerden verſchiedener Mitglieder des Grund⸗ und Haus⸗ beſitzer⸗Vereins will die Straßenbahndirektion ſelbſtwerſtändlich gerne Rechnung tragen. „Wir ſind“, ſo heißt es in der Zuſchrift weiter,„ſelbſt beſtrebt, die Gleisanlage in einem einwandfrelen Zuſtande —0 erhalten. Die Gleismaterialien waren während und noch ange Zeit nach dem Kriege rationiert. Die Lieferung der zugeteilten Gleismaterialien dauerte oft viele Monate, hervorgerufen durch ohlenmangel, Streiks und Unruhen im Ruhrgebiet, von wo wir die aterialien herbekommen. Wir erinnern ferner an die Beſetzung es Ruhrgebietes, die die Zufuhr von Gleismaterialien für längere ſat überhaupt unmöglich machte. Während der Inflation waren die manziellen Verhältniſſe der Straßenbahn ſo ſchwierig, daß nur die allernotwendigſten Erneuerungen durchgeführt werden konnten. Erſt itt Einführung der Rentenmark ſind wir wieder in der Lage, unſere abgewirtſchaftete Gleisanlage ſowie das Wagen⸗ material ordnungsgemäß zu erneuern und zu reparjeren. Gegen⸗ wärtig befindet ſich im Neubau das zwelte Gleis von der ellſtoffabrik nach Sandhofen(1,4 Kilometer lang). Im aun dud die beiden Gleiſe zwiſchen Hafenbahnüber⸗ ührung und Bahnhof Luzenberg. Die Materiaſien ſind beſtellt für die Erneuerung der Kreuzung an der Friedrichsbrücke, für die Gleisanlage am Waſſerturm, für die Gleisanlage(Abzweigung) Kaiſerring⸗Talterſall, für einen Teil der Gleisanlage am Bahnhof und für die Marktplatzabzweigung. Zum Einbau liegen die Ma⸗ terialien bereit für die Bogenerneuerung am Meßplatz(Brücken⸗ ſtraße—Mittelſtraße) und ferner für den Umbau der Neckarauer Ulebergangs. Außerdem ſollen die Schienenſtöße zwiſchen Waſſerturm und Paradeplatz nach dem Thermitſchweißverfahren und die Schienenſtöße zwiſchen Schloß und Friedrichsbrücke nach dem elektriſchen Nahtſchweißverfahren wieder hergeſtellt werden. Daß wir die auf den Schienen ſich bildenden Riffeln in regelmäßigen Zeit⸗ abſtänden abſchleifen laſſen, ſei ebenfalls bemerkt. Aus den vorſtehenden Ausführungen erſehen Sie, daß wir beſtrebt ſind, un⸗ ſere Gleisanlage möglichſt ſchnell wieder in Ord⸗ nung zubringen. In kurzer Zeit laſſen ſich die Arbeiten jedoch nicht ausführen.“ Nun wiſſen wir, wies mit der Gleiserne uerung ſteht. Hoffentlich laſſen ſich die Arbeiten recht bald ausführen. Es muß noch vieles bei der Straßenbahn beſſer werden. Nicht nur die Gleisanlage. Zwar gehts der Leitung genau ſo wie der Preſſe: ſie kanns nicht allen recht machen, aber manches müßte längſt an⸗ ders ſein. Etwas mehr Anpaſſungsfähigkeit an die Erforderniſſe der Zeit und ein wenig mehr Wagemut ſind wirklich zu wünſchen. Groß⸗ ſtädtiſch iſt unſer Straßenbahnbetrieb in keiner Weiſe, das wird wohl auch Herr Löwit zugeben. Eine Frage, die mit dem Straßenbahnbetrieb in einem gewiſſen Zuſammenhang ſteht, iſt der vom Stadtrat in ſeiner füngſten Sitzung enolich beſchloſſene Fortfall der Fremdenſteuer. Ohne Kautelen konnte der an ſich ſehr begrüßenswerte Beſchluß ſelbſtverſtändlich nicht gefaßt werden. Die den Fremdenverkehr auf das ungünſtigſte beeinfluſſende Steuer wird, wie aus dem offiziellen Stadtratsbericht in letzter Nummer hervorgeht, am 1. Oktober nur vorläufig außer Kraft geſetzt. Man will— o wie vorſichtig und weitblickend— zur Frage der Beibehaltung oder eventuellen Aufhebung der Steuer erſt weitere Stellung nehmen, wenn ſich die Wirkung der vorläufigen Maßnahme auf die Hotelpreiſe und den Fremdenverkehr überſehen llißt. Zu dieſem Zweck ſollen die Gaſtſtätten einer genauen Kontrolle durch das ſtädtiſche Steueramt unterworfen werden. Die Gaſtſtätteninhaber müſſen über die Zahl der übernachteten Per⸗ ſonen und das vereinnahmte Mieterträgnis auch weiterhin Bericht erſtatten. Hier kann man wirklich ſagen:„Des Lebens unge⸗ miſchte Freude wird keinem Sterblichen zuteikl“ Iſt übrigens der Stadtrat wirklich der Meinung, daß der Fremdenverkehr durch die Außerkraftſetzung der Fremdenſteuer einen merklichen Aufſchwung erfahren wird. Gewiß. es werden mehr Fremde hier übernachten, wenn ſie die Beherbergungsſteuer nicht mehr zu zahlen brauchen Aber wenn ſich der Fremdenverkehr bedeutend heben ſoll, dann muß zu ganz anderen Mitteln gegriffen werden. Vielleicht fährt morgen die eine oder die andere maßgebende Perſönlichkeit nach Karlsruhe und ſieht ſich mal das dortige Leben und Treiben an Ein Bebannter meinte einmal geſprächsweiſe, in Mannheim wür⸗ den die Piiine geſchmiedet und in Karbsruhe würden ſie ausge⸗ führt. Stimmts vielleicht nicht? Richard Schönfelder Die Exploſionskataſtrophe von Oppau (21. September 1921) Zum drittenmal jährt ſich der Tag, an dem durch die furcht⸗ bare Exploſionskataſtrop;he in dem Oppauer Werk der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik Ludwigshafen binnen weniger Sekunden ein ſtolzes Induſtriewerk in ſich zuſammenſank, blühende Ort⸗ ſchaften zum größten Teil in einen verwandelt wurden und durch den Tod vieler arbeitsfreudiger Menſchen ſchwerſte Trauer und Leid in viele Häuſer der näheren und wei⸗ teren Umgebung getragen wurde. Die Oeffentlichkeit wird ſich noch entſinnen, in welch herzerhebender Weiſe die Allgemeinheit damals eingeſprungen iſt, um hilfsbereit größtes Leid zu mildern und den ſchwer Betroffenen helfend an die Seite zu treken. Der bayeriſche Staat hat in ſicherer Erkenntnis der Notwendigkeit, eine außer⸗ ordentliche Hilfeleiſtung durchzuführen, in jener Zeit das Hilfs⸗ werk Oppau durch Schaffung des Bayeriſchen Staatskommiſ⸗ ſars behördlich organiſiert und damit eine neutrale Ausgleichsſtelle geſchaffen, die berufen war, im Rahmen der vorhandenen Mög⸗ lichkeiten den entſtandenen Schaden wieder gutzumachen. Das Hilfswerk Oppau hat ſeine Hilfstätigkeit nunmehr beendet und wird demnächſt auch zu einem formellen Abſchluß gelangen, bei dem der Oeffentlichkeit dargelegt werden wird, in welcher Weiſe die von der Allgemeinheit eingegangenen Mittel verwendet wurden und was das Hilfswerk im Ganzen geleiſtet hat. Aus 9 des Er⸗ innerungstages vom 21. September möge jedoch die Oeffentlich⸗ keit heute ſchon in großen Strichen erfahren, welche Wiederaufbau⸗ arbeiten geleiſtet wurden. Der Wiederaufbau des hauptſächlich zerſtörten Dorfes Oppau und der bis auf 50 Kilometer im Umkreis und mehr in Mitleidenſchaft gezogenen Ortſchaften iſt beendet aIn Oppau hat ſchon der Bebauungsplan eine geündliche Neubgarbeitung er⸗ fahren müſſen, da der Teil des Dorfes, der dem Exploſionsherd am nächſten lag, dort nicht mehr aufgebaut, ſondern nach anderen Stellen verlegt wurde. Bei dieſer Gelegenheit ſind viele unzeit⸗ gemäße Einrichtungen in Wegfall gekommen, ſo„enge Reihen“, ungünſtige Stellungen von Gebäuden, ſchiefwinklige Bauplätze u. a. m. Heute umſäumen meiſt zweiſtöckige ſtattliche Hausreihen die zeu angelegten oder weſentlich verbeſſerten Straßenzüge und geräumigeren Plätze. Beſonders bei dem Markiplatz wurde dem ſehr geſteigerten Verkehr Rechnung getragen. Mit den mächtig aufſtrebenden Dominanten— Rathaus, prot. und kath. Kirche— iſt er ein architektoniſch bedeutender Mittelpunkt geworden; ein Bankgebäude, Arztwohnung, Apotheke u. a. fügen ſich hier har⸗ moniſch zu einem guten Bilde zuſammen. Vollſtändig neu er⸗ richtet wurde eine große Volksſchule, die allen neuzeitlichen An⸗ forderungen gerecht wird; die anderen Schulgebäude ſind wieder hergerichtet. Die Pfarrhäuſer, ein katholiſches Schweſternhaus, die proteſtantiſche Arbeitsſchule, die Leichenhaſle konnten weſentlich umgeſtaltet und erweitert werden. Ein Brunnen und ein Denk⸗ mal fanden Aufſtellung. Sportplätze, Turnhalle, ein Badhaus am Weiher erſtanden zum Teil als Neuanlagen. Im Ganzen wurden in Oppau und Edigheim von Grund aus neu errichtet: 457 Wohnhäuſer, 583 Stallungen, Nebengebäude und Scheunen, die Anzahl der Stockaufbauten und größeren Wieder⸗ herſtellungsarbeiten beträgt 3730. Dabei haben die Anweſens⸗ beſitzer in erfreulicher Weiſe die Gelegenheit wahrgenommen, durch Verbeſſerungen und Vergrößerungen, die ſelbſtverſtändlich auf Koſten der Eigentümer gehen mußten, ihre Wonhungen und Be⸗ triebe zweck⸗ und zeitentſprechend aufzubauen. Neben vollſtändigen Neubauten wurden auch eine Reihe von teilweiſen Neubauten, ins⸗ beſondere Stockwerkaufbauten, Hausumbauten oder gründliche Hausreparaturen vorgenommen, ſo daß allein in den Gemeinden Oppau und Edigheim rund 500 000 Kubikmeter umbauter Raum neu erſtellt wurde. In der Stadt Ludwigshafen einſchließlich ſeiner Vororte wur⸗ den 4376 Bauſchadenfälle behandelt und erledigt, in Frankenthal 1928 und in 58 weiteren pfälziſchen Gemeinden rund 3000 Fälle, außerdem in den angrenzenden Teilen in Baden und Heſſen etwa 5000 Fälle. Die Fülle der Aufgaben des Hilfswerks ergibt ſich auch daraus, daß außer den Bauſchäden, Entſchädigungen für Sach⸗ ut(Mobilar), Gewerbe und beſonders Perſonen in ebenfalls nach Rfenden zählenden Fällen zu erledigen waren. Der Wiederaufbau hat, insbeſondere die Gemeinde Oppau, zu einem modernen Vorort umgewandelt, an dem jeder Bauſachver⸗ ſtändige, Hugieniker und Volkswirt ſeine Freude haben kann. Die Gemeinde Oppau bot vor der Exploſion in ihrer äußeren Geſtalt nicht mehr als das erfreuliche Bild, das wir in vielen Gemeinden finden, denen die Nähe einer ſchnell gewachſenen Induſtrie eine Fülle von Menſchen brachte, die in kärglichen und zum Teil ſchlech⸗ ten Wohnungen untergebracht waren. Oppau hat in ſeiner heu⸗ tigen Bauart nicht nur bedeutend gewonnen und ungeheuer viel vor den in gleicher Lage befindlichen Landgemeinden voraus, ſondern es ſind bei der derzeitigen Anlage alle Vorausſetzungen für eine zukünftige glückliche bauliche und kulturelle Entwicklung gegeben. Es wird jetzt Aufgabe einer zielbewußten Gemeinde⸗ verwaltung ſein, die Entwicklungsmöglichkeiten, die ihr durch den „Wiederaufbau geboten ſind, entſprechend weiter fort zu führen. Stästiſche Nachrichten Gebäudeverſicherung Es beſtehen anſcheinend Zweifel darüber, in welcher Weiſe Brand⸗ geſchädigte entſchädigt werden namentlich in Brandfällen, die ſich vor der Feſtiaung der Mark ereianet haben. Infolge dieſer Unſicherbeit würde vielfach mit dem Wiederaufbau gezögert. In Baden ſind fämtliche Gebäude, mit wenigen Ausnahmen, aufarund geſetzlicher Vorſchrift verſichert. Das Geſetz vom 4. Auauſt 1920 hat. um eine einheitliche Unterlage zu ſchaffen, durch eine aleich⸗ mäßige, im ganzen Land durchaeführte allgemeine Reviſion alle Ver⸗ ſicherunasſummen auf den Stand der Baupreiſe vom 1. Auauſt 1914 gebracht. Die Grundentſchädigung bemißt ſich alſo nach Baupretſen vom 1. Auguſt 1914. Das aleiche Geſetz vom 4. Auguſt 1920 ve⸗ ſtimmt, daß zu dieſer Grundentſchädiaung Zuſchläae gewaäyrt werden, die für beſtimmte Zeitabſchnitte vom Miniſterium des In⸗ nern. unter Berückſichtigung der jeweiligen Baupreiſe, allgemein und einheitlich für das ganze Land feſtaeſetzt werden. Maßgebend für die Höhe der Entſchädiauna iſt nicht derjenige Zuſchlag, der in Kraft ſteht am Tage des Brandes oder der Abſchätzung,— wie dies bei zahl⸗ reichen anderen öffentlichen Zwanasverſicherungsanſtalten Rechtens iſt— ſondern der bezw. die Zuſchläge, die während des Wieder ⸗ aufbaues gelten. Seit 1 April 1924 wird die Geſamtentſchädi⸗ aung(Grundentſchädiaung und Zuſchlaa) dadurch errechnet, daß die auf dieſen Zeitabſchnitt entfallende Grundentſchädigung mit.2 GM. — [Tabletten N Sgeen aen für Länger, Reöner, Raucher weltreiſe Von Colin Ruoß XXXV. Spuk in Wutſchang Wutſchang, im Juli. Es war am Ausgang der Bambusſtraße in Wutſchang, wo uns die leprakranke Bettlerm mit ihrem verkrüppelten Buben an⸗ el, und ihre unvermutete Erſcheinung machte die geſpenſtiſche raße noch unheimlicher. Die Bambusſtraße zwängt ſich in den engen Raum, der zwi⸗ ſchen Stadtmauer und Fluß bleibt. Er iſt eigentlich nicht breiter, Als daß ſich ein beſchränkter Verkehr vor der Stadt am Fluß eutlang abſpielen kann, allein die Bambusarbeiter haben es doch erſtanden, rechts und links ihre Häuschen einzuklemmen. Auf der einen Seite kleben ſie an der Stadtmauer, ſchier halbwegs in ſie hineingekrochen, auf der anderen hängen ſie über den Fluß. ſind vorgeſchobene Veranden, primitiv geſtützte 1 Siuch deren löcherigen Fußboden man die trübe, gelbe 5 0 8 ſaromes ſieht. Der Fluß bringt in Flößen die langen Bambus⸗ angen, und in jedem der Häuschen ſteht ein Mann, der ſie in geich große Stücke zerſägt. Alle dieſe Männer ſind halbnackt. ſre Haut iſt von einem ſchmutzig⸗weißlichen Gelb. Den meiſten ſehen die Rippen heraus und kreiſchen: Hunger, Hunger! Manche und alt. Die Haut hängt ihnen dürr, ſchlaff und verbraucht über ſe Knochen. Idiotiſch nicken ſie mit dem kahlen Schädel, daß leeisgrauen ſpärlichen Bärte auf⸗ und niederwippen. Aber im llecchen Takte führen die zitkrigen, müden Hände die Säge zin 85 der. Andere ſind Krüppel. Mit krummem, gebuckeltem Rücken 9 ſchiefen Schultern ſind ſie über die Bambusſtangen gebeugt, 81. ihnen unerbittlich, eine nie endende Kette von Stangen, vom uß heraufgeſchoben werden. e eeee um jeden Mann herum arbeiten ſeine Kinder, Knaben un Närchen, beide in 5 gleichen blauen Hoſen mit entblößtem Fberkörper. Sie kauern auf niedrigen Hockern und halten ſchwere, reite Neſfer in den Händen. Unermüdlich ſauſt das ſchwere Eiſen die hochkant geſtellten Bambusſtücke, die der Vater zerſägte, und teilt ſie i leich di Stäbchen. Jeden Augen. ie in lauter gleich dicke ſchmale Stä!i 19 klig man,— 5 ſcharfe Meſſer einen der zarten Finger uſammen mit dem Holze zerteilen zu ſehen. Die Jüngſten tauchen e fertigen Eßſtäbchen gur Hälfte in rote, zur Hälfte in grüns Ferze. Sie quirlen die Hölzer zwiſchen den Fänden dami ſi N. FJarbe gleichmäßig und ſparſam verteile. Wie flinke grellbunte Rere ſind ihre dick mit Farbe beſchmierten kleinen geidin den Türen, halb auf der Straße, denn der enge Raum Die meiſten haben ein Kind an der Bruſt. Manchen quillen die Brüſte prall und ſchwer gleich vollen Mehlſäcken herunter, und die Säuglinge hängen daran, als hätten ſie ſich an ihnen verbiſſen. Den andern ſinken ſie ſchlaff und ſchwer. Selten, daß ſie noch rund und feſt abſtehen, obgleich viele der jungen Mütter kaum mehr als fünfzehn, ſechzehn Jahre zählen. Selten auch ein Kind, ein vier⸗ oder fünfjähriges etwa, das harmlos vergnügt zwiſchen ſchaf⸗ fendem Vater und ſtilender Mutter ſpielte, ein kleiner Nacktfroſch mit butzig ausraſtertem Kopf, das reſtliche Haar in ſteif abſtehen⸗ dem 0 3 ſieht ſo aus, als gäbe es keine Zwiſchenſtufe zwiſchen Mutterbruſt und Werkbank, als würden die 1 855 Faner daß jener entwachſen, an dieſe geſchnürt. Grauenhaft monotonen Rhyth⸗ mus geht in der Bambusſtraße das Leben: Zeugung, Geburt, Mutterbruch, Stäbchen Stäbchen abgeſpalten, Bambus⸗ ſtangen gerſägt, für zwölf, vierzehn, ſechzehn Stunden, Tag für Tag, ein endloſes Leben, ohne Sonn⸗ und Feiertag, zwiſchen einem jämmerlichen Viereck als Haus, im gſeichen Raum, in dem Seite an Seite mit den Sterbenden die el neues Leben zeugen, damit die Bambusſtraße nie leer werde, damit immer noch mehr Eß⸗ ſtäbchen geſpalten werden. Aus der Enge der niederen, finſteren Stube quoll es über in die Enge der belebten Straße. Leib preßte ſich an Leib. Aber unſere Rikſchakulis bellten ſich mit heiſerem Geheul freie Bahn. Im raſchen Vorüberfahren wirkten all die elenden, nach der Straße offenen Hütten wie Bambuskäfige, in denen ſeltſame, unheimliche Tiere gezeigt werden. Aber dann ſchrien all die Geſichter, all die verhärmten Kindergeſichtchen Leid und Anklage heraus, und wir fuhren daran vorbei, wie man im Kahn über fauligen Teich rudern mag, in deſſen ekles Waſſer man ſich ſcheut, die Hand zu tauchen. Aber dann bog die Gaſſe um die Gcke, ein ſchwarzes, feuchtes Loch öffnete eb verſchluckte ſie. Menſchen, Sänften und Rik⸗ ſchas verſchwanden darin wie in einem Strudel. Manchmal aber ſchien es zu ſtocken, und verſchlungene Knäule ballten ſich vor dem finſteren Loch. Geſchrei, Gebell, Geheul. Tragkulis kamen aus dem dunklen Stadttor heraus. Sie ſchwankten unter der unerträglichen Laſt, die ſie zu zweien an Stangen auf den Schultern tragen.„He⸗hö!“ —„Le⸗lei!“ Aechzender, um freie Bahn bettelnder Geſang. Unſere Rikſchakulis bellen entgegen, aber die Deichſeln ſchnellen hoch. Wir müſſen halten, eingekeilt von der Menge. Da kriecht aus einem Loch ein ekles Gewürm hervor. Ein Haufen Lumpen, auf dem ein haarloſer, mit Krätze bedeckter Schädel ſitzt. Statt der Naſe ein grauenhaftes Loch, ſtatt der Lippen eiternde Wundränder, zwiſchen denen zwei große, gelbe Zähne herausſehen. Hinter der Alten hüpft— man kann es nicht anders nennen— ein menſch⸗ int keinen Platz mehr für ſie zu haben, kauern die Franen. haben die die ihren Oberkörper decken, offen ſtehen digkeit hüpft er auf ſeinen Stummeln und den Händen herum. licher Froſch: ein Junge ohne Beine. Mit unglaublicher Geſchwin. on iſt er vor meiner Rikſcha, ſtreckt mir jammernd zwei eiternde mutzpfoten entgegen.„Ko lien wo, ko lien wo!“— Erbarme dich meiner! Kein Geld, kein Eſſen, keine Kleidung! Erbarme dich mei⸗ ner!“ Das Stoßgebet, mit dem der Chineſe im Tempel ſeine Götter anruft, braucht der Bettler als Flehruf:„Ko lien wo, Ko lien wo!“ werfe ihm zu, was ich an Kupfer in der Taſche habe. Da höre ich hinter mir einen Schrei. Der Ausſätzige hat die Rikſcha meiner Reiſekameradin geſtellt. Eine grauenhafte Unglücks⸗ kralle klettert gabegeiſchend hoch, faßt nach ihrem Kleid, ihrer Hand. Ich brülle auf und werfe, da ich kein Kupfer mehr habe, einige Nickelmünzen dem Alten zu. Im gleichen Augenblick iſt im Tor Luft geworden, und die Rikſchakulis ziehen an. Aber hinter uns heult es drein. Die unwahrſcheinlich reiche Gabe, die ich ausge⸗ worfen, ſchien alle Bettler Wutſchangs angelockt zu haben. „Ko lien wo, ko lien wol“ Ausgeſtreckte. heiſchende bettelnde Hände laufen neben uns her. Unermüdlich tönt der Bettelruf aus Kehlen, die heiſer vom Rufen und müde vom Laufen. Ich ſehe mich nach meiner Gefährtin um. Sie ſchaut ſtarr geradeaus und reibt immer wieder ihre Hand ab. „Waſſerl“ „Ja!“ Aber wir können nicht halten, ohne ſofort unter⸗ zu tauchen im Schwarm der Verfolger. Die ganze Straße ſcheint erregt und feindſelig.„Kuai, kuai!“ treibe ich die Kulis an. Sie bellen auf und ſtoßen die Deichſeln noch xückſichtsloſer in die Menge. Eine Sänfte vor uns kommt ins Schaukeln. Die Träger und unſere Kulis fahren ſich gegenſeitig an wie wilde Tiere. „Ko lien wo, ko lien wol“ heult und jammert es hinter uns drein. Ich halte vergeblich nach einem Haus Ausſchau, in dem man Waſſer zum Waſchen bekommen könnte. Da bleibt der Schwarm der Verſolger zurück, und ich lenke die Rikſchas durch das Stadt⸗ tor wieder zum Fluß. Eine Treppe führt hier hinunter zum Waſſer. Ein halbes Hundert Waſſerträger trotten die breite, glitſchignaſſe Treppe zum Strom hinunter, um ihre Eimer zu füllen. Die Halbmillionen⸗ ſtadt hat keine andere Waſſerverſorgung als den Fluß und in die Stadteile wird von hier aus das Waſſer getragen. ch bitte einen Kuli, ſeinen Eimer hinzuſtellen. Aber meine Kameradin eilt bis zum Fluß ſelbſt hinunter, damit er die Be⸗ rührung der Kranken abwaſche. Sie taucht die Hände in die gelbe Flut und reibt, als wolle ſie die Haut abſchruppen. Erleichtert richtet ſie ſich wieder auf. Da taucht hoch oben auf der Treppe unter den Eimern, zwiſchen den Beinen der Waſſerträger der menſchliche Froſch wieder auf, gellt auf vor Freude und beginnt die Treppe hinunterzuhüpfen. Hinter ihm drein kriechendes Lum⸗ pen⸗ und Grauenbündel, der Leprakranke. 4 * — 4. Seite. Nr. 438 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Samskag, den 20. Seplember 1924 vervielfacht und in Goldmark ausbezahlt wird. Die Wiederherſtelung von Brandfällen, die ſich vor der Stabiliſierung der Markwähruna ereianet haben. zu verzögern, lieat alſo keinerlei Grund vor. Obwohl die Badiſche Gebäudeverſicherunasanſtalt der Inflation ebenſo zum Opfer gefallen iſt. wie faſt alle Wirtſchaftszweige. weil ſie im Jahre 1923 ihre Umlagen ſtets nur in völlia entwertetem Zu⸗ ſtand erhielt und obwohl nach einem Urteil des höchſten Verwal⸗ tungsgerichts der Geldentwertung durch das erwähnte Zuſchlaas⸗ ſuſtem Rechnuna getragen wird. eine Verpflichtung zur Aufwertung alſo nicht beſteht. iſt die Badiſche Gebäudeverſicherunasanſtalt als eine der erſten Zwanasanſtalten den Verhältniſſen gerecht geworden und hat die durch die Inflation nachteilia beeinflußten Entſchäbdi⸗ aungen nachträglich auttatsweiſe aanz erheblich aufge⸗ beſſert. P. A. * » Berein Rechtsſchutzftelle für Frauen und Mädchen. Die Sprechſtunden in N 4, 2, Hinterhaus finden nunmehr Montag⸗ und Donnerstags nicht mehr von—7 Uhr, ſondern von—6 Uhr ſtatt, da das Haus, in dem die Notgemeinſchaft und die Rechts⸗ ſchutzſtelle ihre Büros haben, um 6 Uhr geſchloſſen wird. Unfall. Geſtern vormittag wurde ein 31 Jahre alter Architekt von hier auf dem Friedrichsring, als er auf ſeinem Fahrrade einem Laſtkraftwagen vorfahren wollte, von letzterem erfaßt und zu Boden geworfen, wobei der Radfahrer an den Beinenerheblich ver⸗ — wurde. Der Verunglückte wurde in ſeine Wohnung ver⸗ bracht. * Feſtgenommen wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 5 wegen Bettels und drei Frauens⸗ perſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. Marktbericht Ein buntes Leben und Treiben herrſcht bis in die Mittags⸗ ſtunden auf dem heutigen Markt. War doch alles dazu angetan, dem erhöhten Samsbagsverkehr möglichſt wenig Zügel anzulegen. Die Zufuhren waren denn auch überreichlich. Vor allem in Obſt und Gemüſen. Auffallend war das große Angebot in Trauben, die Voranzeige des nahenden Heurigenherbſtes. Gemüſe fand in Weiß⸗ und Rotkraut Hauptvertreter. Maſſig waren auch Kartof⸗ feln angefahren, deren Wintereindeckung allmählich akut wird. Gute Umfätze wurden in Eiern, Butter und Käſe erzielt. Lebendes und geſchlachbetes Geflügel war gleichfalls gut beſetzt. Als gut wäre auch das Angebot an Fluß⸗ und Seefiſchen anzuſprechen, wenn auch die Stärke des Frühjahrangebots noch nicht erreicht wurde.— Die Nachfrage war im Durchſchnitt mittelmäßig bis gut, die Preislage weiterhin behauptet. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für da⸗ Pfund wie folgt mit: Kartoffeln neue 4,5—5(4,5—), Spinat 25—40(30—40), Meer⸗ rettich d. St. 20—100(20—100), Weißkraut—7(—), Notkraut 10—12(10—12), Kohlraben—8(—15), Wirſing 10—15(10—15), Kopffalat d. St.—15(—15), Endivienſalat—15(—15), Mangold—10(—10), Gelbrüben—10(—10), Rotrüben—10 (10), Karotten d. B.—8(), Gurken große—30(—50), Einmach⸗ gurken 200—300(200—300), Zwiebeln 12—15(15), grüne Bohnen 25—40(35—40), Tomaten 10—15(12—15), Eier 13—19(17—20), Süßrahmbutter 220—240(220—240), Landbutter 200—220(200 bis 220), Aepfel 10—30(10—20), Birnen 10—30(10—25). Pfirſich 10 bis 25(10—25), Zwetſchgen 15—25(18—22), Trauben 25—45 (25—40),. Orangen 15(15), Jitronen—10(—10). Pifferſinge 30—40(25—30),. Kabſſau 45—60(45—50), Karvfen 160(130—150), Hecht 160—180(180), Backfiſche 50—60(50—60), Aaſe 160—180 (160—180). Hahn leb. 160—300(100—400), geſchl. 150—550(150 bis 500), Huhn leb. 150—350(150—500), geſchl. 150—550(200 bis 500), Gans leb. 400—600(400—600). geſchl. 600—1200(600—1200). Enten beb. 400(200—350), geſchl. 450—500(400—600), Tauben d. P. leb. 200(180—200), d. St. geſchl. 80—120(80—120). vereinsnachrichten Im Verein der Badener zu Verün verlebten die Mitglieder und Gäſte vergangenen Samstag einen ſehr ſchönen Abend. Herr Hermann Erich Buſſe aus Freiburg, Schriftleiter vom Landes⸗ verein Bad. Heimat, lud zu einem Lichtbildvortrag ein, der gut beſucht wurde. Er ſprach im Hörſaal des Kunftgewerbemuſeunns über„Schwarzwälder Maler und Schwarzwald⸗ maler“ und führte aus, daß die erſteren vom Bauerntum aus⸗ gingen und ihre Kunſt ohne Zwang ſei, hausbacken⸗geſund ohne grübleriſchen Sinn. Sie hätlen ober hohen Eigenwert und ſeien geiſtvoll. Von dieſer Gruppe ſei Hans Thoma der größte. Vom Werdegang des Uhrenſchildmalers zum Porträtmaler, zum Künſteer hörten wir viel intereſſantes 5 B. über Lucas Kirner, Dyonis Ganter, Kaver Winterhalter, Luckan Reich, Joſ. Moſer und noch manchen anderen. Bei den Prof. Haſemann, und Diſchler verweilte er etwas länger, da gerade dieſe Meiſter mit einem trotzigen Selbſtändigkeitsgefühl den Schwarzwald erſt geſucht und für ihre Kunſt, bei vollendeter Technik, gefunden haben. Sie ſind Träger geworden für grunddeutſches Weſen um allgemeinen und im beſonderen für alle Erſcheinungen des Schwarzwaldes, ſeine Bewohner, ihre Eigenart und der Landſchaft. wie wir ſie kennen und ſchötzen. Nach dem Vortraa zeſate uns Herr Buſſe im Lichtbild eine große Anzahl Bilder der Meiſter, die den Eindruck des Vor⸗ trages noch verſtärkt haben. Anſchließend hieran ſprach Herr Buſſe— bei einem Glas Bier— im Rheingold über Hermann Burte. Wir kennen ſeinen Wildfeber und ſeine gewaltige Art, die Urnatur aufzudecken. In der Beſprechung ſeines neuen Buches „Madlei(Magdalena) in alemanniſcher Mundart wurde er uns heute um vieles nähergebracht. Mit der Kraft der Ueberzeugung warb der Vortragende für den Dichter und hatte gleich gewonnen Alle Gedichte weckten in uns ſchlummerndes heimatliches Leben und machten leidenſchaftlich, wie Burte eben ſelbſt iſt. Wir konnten zum Schluß Herrn Buſſe nur herzlich danken, daß er unſere Beſtre⸗ bungen„Pflege der Beziehungen zur Heimat“ ganz hervorragend underſtützt hat. Veranſtaltungen Theaternachricht. An Neueinſtudierungen werden vorbe⸗ reitet: in der Oper:„Der Barbier von Bagdad“, ſzeniſche Leitung Richard Meyer⸗Walden, muſikaliſche Leitung Richard Lert. Im Schauſpiel:„Das Glas Waſſer“ von Scribe, neubearbeitet von Stockhauſen, Regie Ado von Achenbach. Adolf Buſch Violinabend. Adolf Buſch, der ſchon ſo oft mit ſeinem Quartett in Mannheim weilte und ſich als Primgeiger dieſes Quartetts durch ſein ſelbſtloſes Muſizieren die Begeiſterung der Zu⸗ hörer erſpielte, und der durch ſeine Mitwirkung bei Orcheſterkon⸗ zerten ein gern geſehener Gaſt geworden iſt, wird am kommenden. Dienstag einen Violinabend veranſtalten, der uns den Künſtler von ſeiner Virtuoſenſeite kennen lernen laſſen wird. Am Flügel wird Heinz Mayer begleiten. heinrich Schlusnus. Die Reihe der Liederabende, die uns in dieſem Jahr noch manch bedeutenden Sänger von Rang und Ruf bringen werden, eröffnet der rühmlich bekannte Bariton der Berliner Staatsaper Heinrich Schlusnus am Freitag, den 26. September im Muſenſaal. Die Vortragsfolge bring! Lieder von Beethoven, Wolf, Dvorak, Tſchaikowsky und Verdi. Am Flügel be⸗ gleitet Felir Günther, Berlin. Mannheimer Künſtler im Rundfunk. Für Veſitzer von Rund⸗ funkanlagen und Freunde des Rundfunks dürfte es gewiß von In⸗ tereſſe ſein zu erfahren, daß unſer einheimiſcher Künſtler, Konzert⸗ meiſter Johannes Stegmann vom National⸗Theater, am kommenden Sonmtag nachmittag um 4 Uhr durch den Sender Stutt⸗ gart die Rundfunkteilnehmer mit den Klängen ſeiner Harfe er⸗ freuen wird. „Jur Dampferfahrkt Mannheim⸗Koblenz am kommenden Sonn⸗ tag ſchreibt man uns wie folgt: Der herrliche Salondampfer der Köln⸗Düſſeldorfer Dampfſchiffahrtsgeſellſchaft iſt geſtern einge⸗ troffen und es hat bereits emſige Arbeit eingeſetzt, um ihm für die kommende Fahrt ein heiteres und beſonders freudiges Gewand zu geben. Weiß gedeckte Tiſche werden die Gäſte empfemgen. Von der Leitung des Reſtaurationsbetriebes wird alles vorbereitet, um einen angenehmen Aufenthalt gewährleiſten zu können. Der Dampfer liegt z. Zt. unterhalb der Rheinbrücke rechtes Rheinufer. Abfahrt erfolgt, wie ſchon belamnt gegeben wurde,.30 Uhr mit einer kleinen Wartezeit, da einige auswärtige Beſucher noch aufgenommen wer⸗ den ſollen. Karten werden noch während des ganzen Tages an den Vorverkaufsſtellen und auch morgens vor der Abfahrt am Daumpfer ſelbſt ausgegeben. Die ſonnigen Herbſttage ſind wie geſchaffen für dieſe Fahrt. Vor allem wird die Jugend nicht fehlen, von denen die meiſten wegen der bisherigen Paßſchwierigkeiten Deutſchland⸗ ſchönſtes Stück Erde nicht kennen. „Wiederholung des Sonderzugs Mannheim—uzern am 4. und 5. Okkober. Die täglich einlaufenden dringenden Nachfragen nach einer Wiederholung des Sonderzugs an den Vier⸗ waldſtätterſee veranlaſſen den Verkehrs⸗Verein, am 4. und 5. Oktober einen weiteren Zug, diesmal mit dem Pilatus(2300 Meter) als Ziel, zu veranſſalten. Die Programmeinzelheiten ſind aus der Anzeige in dieſer Nummer zu entnehmen, reſp. bei der im Biiro des Verkehrs⸗Vereins erfolgenden Anmeldung zu erfahren. » Geſellſchaftsreiſen nach Italien. Der Verkehrs⸗Verein weiſt im Anzeigenteil dieſer Nummer auf zwel Geſellſchafts⸗ reiſen nach Oberitalien hin. Nähere Auskunft darüber im Reiſebüro des Verkehrs⸗Bereins, Rathausbogen 46/48. Lilm⸗Rundſchau Fl. Palaſt⸗Theater. Das Wochenvrogramm hat wieder eine reich⸗ haltige Abwechſlung aufzuweiſen. Zunächſt iſt der fünfaktige Roman⸗ film„Gräfin Donelli“ mit Hennn Porten in der Haupt⸗ rolle. Nicht allein die entzückenden Szenerien, ſondern auch die fort⸗ dauernd ſpannende Handluna halten die Zuſchauer fortwährend ge⸗ fangen. Die Gräfin hat eine unalückliche Ebe. Ihr Mann verbrinat die meiſte Zeit mit anderen Damen, ſodaß nach und nach ſeine Finanzen zu Grunde gehen und ſchließlich ſucht er ſeinen Tod in den Wellen. Um die Gräfin ganz vor dem Ruin zu retten, will ihr Oheim. Graf Beraheim. ſeinen Freund Graf Trachwitz ſeiner Nichte, ars Gatten zuführen. Jedoch auch ſein Privatſekretär Ernſt Hellwig will ſeiner heimlich Angebeteten helfen. Nackdem eine gewaate Spekulation fehlſchlägt, entnimmt er dem Kaſſenſchranke ſeines Vor⸗ ageſeten eine arößere Summe, wird aber dabei überraſcht. Hellwla verläßt nun das Haus und eine abermalige Spekulation brinat idn zum Ziel ſeiner Wünſche. Als Bankdirektor kommt er nach zwel Jahren zurück und ſchließlich bemirbt er ſich um einen Miniſter⸗ poſten. Graf Beraheim iſt ein ſcharfer Geaner. doch Hellwia t bereit. den Kampf aufzunehmen. Durch die nun folgenden wunder⸗ vollen und teilweiſe erſchütternden Szenen. in denen namentli Henny Porten ihr aroßartiges Spiel zum Ausdruck brinat, ſieht auch ihr Oheim den edlen Charakter Hellwias und ſo nimmt die Sache ihren natürlichen Ausgana.— Das nun folaende Luſtſpiel „Er ſprenatdie Bank“ mit Harry Lloyd brinat eine angenehme Abwechſlung, wobei man nicht aus dem Lachen kommt. Ferner ent⸗ wickelt ſich noch in acht Runden ein ſenſationeller Federgewichts⸗Box⸗ kampf mit dem Enaländer Friſh und dem Franzolen Criquet. der bei einer Zuſchauermenge von 40 000 Perſonen ausgefochten wird. Kö. Anion-Theater. Wer einige Stunden einmal recht froh ſein will, beſuche das Union⸗Theater, denn der neue Svielplan iſt auf Heiterkeit geſtimmt. Man veraißt den Alltaa durch die immer wie⸗ der durch den geräumigen Saal brauſenden Beifallsſtürme. Den Auftakt bildet die Reiſe eines Junkerfluazeuges nach Spitz⸗ bergen. Die photographiſchen Aufnahmen einiger der arößten Städte Deutſchlands und des Nordens führen dem Beſucher die landſchaft⸗ lichen Schönheiten dieſer Orte vor Augen Dresden, München, Ham⸗ bura. Helſinasfors ziehen über die Leinwand. in packender vollkom⸗ mener Plaſtik Immer die ſchönſten Punkte und Monumentalbauten ſind herausgegriffen. Das Hauptintereſſe bildeten aber doch die ein⸗ zelnen Stationsvunkte des Fluazeuges. das der bekannte Pllot Neumann van den Junkerwerken ſteuerte. deſſen Bealeiter die Aufnahmen vom Flugzeuge aus vollführte. Wir ſehen die Eiswüſten des Arktus in ihrer Unermeßlichksit. eine Hundeervedition auf dem Marſche über die Schneefelder in 80 Graden Br. und die arandioſen Eisberge. Das Publikum verfolate mit ſichtlichem Intereſſe dieſe gebaraphiſch wie ethnoaraphiſch wertvollen Bilder.— Nach Abſol⸗ vierung des drolligen Schimvanſen„Bobby“ kam die Haupt⸗ attraktion des Abends. das Geſellſchafts⸗Luſtſpiel„Die Ehe im Kreiſe“. Bilder von ſcharfen Umriſſen geben uns einen Eindlick in die moderne Ehe, die in dem Motto aipfelt:„Wo ſteht denn das geſchrieben, Du ſollſt nur eine lieben?“ Alles im Wiener Humor. Die vielen luſtigen Irrungen der verliebten und eiferſüchtigen Frauen geben zu Heiterkeitsausbrüchen Veranlaſſung. Sentimentalität kommt nicht auf. Eine reizende junge kokette Profeſſorsfrau. die Liebe ſucht der es bei ihrem Profeſſor zu lanaweilia iſt. zieht alle Reaiſter auf, um einen Doktor zu angeln, der hinwiderum von ſeiner eigenen aiferſüchtigen Frau geplagt wird. Das Sprechzimmer der Nerven⸗ ärzte muß ſogar zu Leéte--tétes herhalten, um den kleinen liebes⸗ durſtigen Frauen zu ihrem Ziele zu verhelfen. Alles in allem ein Abend. wozu auch die aute Hauskapelle ihren Part bel⸗ teuer 1. Aammer.- Lichtſpiele. Der laufende Spielplam ſſt in ſeinem „dramatiſchen“ Teil als Fortſetzung des eben abgeſchloſſenen zu betrachten.„Ein gefährliches Spiel“, Schluß und Löſung des großen Abenteurerfiims„Menſchen und Masken“. Wie der erſte Teil großzügig in der Anlage, bechniſch bedeutend in der Ausführung und was für die Mannheimer die Hauptſache iſt: voll kühner Extra⸗ vaganzen und Senſationen. Mit atemraubender und teilnehmender Spannung verfolgt der Zuſchauer das Geſchick des Filmheſden Harry Piel, der als falſcher Emir von tauſend Liſten und Ge⸗ fahren bedroht wird. Doch Harry Piel hat ſchon Schwereres he⸗ ſtanden. Beſitz er doch zwel gute Verbündete: eine ans Fabelhaft grenzende Gewandtheit und Kraft ſowie ſein immer treues Glück. Kein Wunder, wenn er auch diesmal Sieger bleibt. Der Film darf als eine Errungenſchaft moderner Filmkunſt angeſprochen werden, zu dem Regie und Technik ihr Beſtes hergaben. Sein beſonderer Reiz ſind die märchenhaften Landſchaftsbilder. Momentaufnahmen aus dem buntſchillernden Leben und Treiben des Orients.— Roman⸗ tiſch und doch ſo aktuell iſt die heitere Dreingabe:„Die Reiſe nach dem Mars“, ein Centuryluſtſpiel mit der kleinen Film⸗ größe Harry Sweet in der Hauptrolle. Rommunale Chronik Bürgermeiſterwahl in Schwetzingen GSchwetzingen, 20. Sept. Zur geſtrigen Bürgermeiſterwahl hatten ſich von 71 Wahlberechtigten 67 eingefunden. Davon hatten 50 für den bisherigen kommiſſariſchen Bürgermeiſter Johannes G 5 geſtimmt, 9 Zettel waren leer und 8 Zettel ungiltig. Herr Götz iſt ſomit gewählt. Die 2 7 5 Beamten⸗ und Angeſtelltenſchaft ver⸗ anſtaltete aus dieſem Anlaß abends einen Lampionzug, dem ein Bankeit im Ritterſaale anſchloß. Hoffentlich wandelt ſich da⸗ geſtrige„Hoſianna“ nicht morgen in ein„Ans Kreuz“ um. — Scmulkimder sind durch den Verkehr mit Schul- und Spielkameraden der Uber- tragung von Haarkrenkheiten besonders ausgesetzt. Um diese zu ver- hüten und die Kopfhaut von Staub, Fett und allen Unreinlichkeiten zu befreien, sindregelmäßige Waschungen mit, Schaumpon 8 mit dem schwarzen Kopf“ unerläßlich. Sie erhalten die Kopfhaut gesund, bewirken durchgreifende Reinigung der Haare und beeinflussen in günstigster Weise den Haarwuchs. Verlangen Sie beim Einkauf ausdrücklich „ Schaumpon Marke Schwarzkopf“ mit der bekannten Schutzmarke,, Schwarzer Kopf“. Weisen Sie Nachahmungen oder als ebensogut angepriesene Fabrikate zurück⸗· —— 2 23—— Nichts iſt weniger verheißend als Frühzeiſe. Die junge Diſtel ſieht einem Baume viel ähnlicher als die junge Eiche. Marie v. Ebner⸗Eſchenbach. Theater und Muſik ci Karlsruher Brief. Im künſtleriſchen Mittelpunkt der leßten Tage ſtand zunächft das auch in Mannheim gehörte Konzert der ver⸗ einigten Chöre römiſcher Baſiliken und der Sixtini⸗ ſchen Kapelle unter Leitung Monſignores Raſſaele Caſimi 11 Dieſe 60 Knaben⸗ und Männerſtimmen dürften einen Extrakt des wertvollſten Vokalmaterials bilden, die Roms kirchliche Muſitk beſitzt Jedes einzelne Organ ſcheint ſoliſtiſche Ausbildung erfahren zu haben. Ein ganz anderes Muſizieren als das der Berliner oder Kölnger Chöre— weit mehr auf orcheſtrale Wirkung bedacht. Glaubt man doch nosnentlich in den Bäſſen oft Inſtrumente zu hören. Eine beſonders herausgearbeitete Dynamik verſtärkt dieſen Eindruck, der ſich vor allem in klangmaleriſchen Kompoſitionen heraushebt. Ton⸗ ſchönheit, vokale Reinheit auch im ſchwierigſten Gewirr, unverſchieb⸗ liche Klarheit in der Wiedergabe des Kunſtwerkes wie der lateini⸗ ſchen Texte macht dieſen Chor zum unvergleichlichen Interpreten alter Kirchenmuſik. Aber auch das zweite Ereignis beherrſchte ein Ita⸗ liener, Hermaun Wolf⸗Ferrari, deſſen Vater, ein guter Pfäl⸗ zer, in Venedig als Moler lebt, kem im Landestheater mit einer komiſchen Oper„Die neugierigen Frauen“(Le donne curiose). Sie gehört zu Wolfs früherer Schaffensperiode, gehalt⸗ lich und ſtimmungsmäßig mit„Suſannas Geheimnis“ verwandt. Keinerlei muſikaliſche Probleme werden angeſchnitten, leicht be⸗ ſchwingte, an Mozart und Verdi anklingende, formal meiſterlich auf⸗ gebaute Muſik, voll reizender Pikanterien und witziger Einfälle. die man ohne Ermüdung lange und gern genießt. freilich auch vergeblich durch die Baſis der Vertiefung geſtärkt wiſſen möchte, die Wolfs weſenverwandter Nötzel in Meiſter Guido beſitzt. Eine ſehr glück⸗ liche Errungenſchaft iſt die Oper für Karlsruhe in jedem Fall, zu⸗ mal ihr Alfred Lorentz eine glänzende muſikaliſche Wiedergabe ſchuf, die alle Feinheiten und Pointen der mit Witz und Gedanken⸗ blitzen dicht beſäten Partitur ſchlagend herausholte: das Orcheſter ſpielte mit dem gleichen Humor, mit dem die Darſteller die Hörer⸗ ſchaft fortriſſen; allen voran Hete Stechert, ihre Roſaura bedenfet eine ihrer gelungenſten Rollen. Die Künſtlerin war außerordentlich gut bei Stimme und ſchlug wohl den Rekord beim allgemeinen Wett⸗ bewerb um die beſte Leiſtung auf der Bühne, an dem ſich die neuen Sterne der Karlsruher Oper, Victoria Brewer⸗Hoffmann (Peatrice), Lotte Wenzel und Senta Zöbiſch(Colombina) ſtimmtechniſch wie darſtelleriſch mit viel Erfolg und Beifall beteilig⸗ ten. Auch die Partien der frauenfeindlichen Klubiſten waren bel Wilb. Nentwig, Rudolf Weyrauch, Alfred Glaß und W. Warth durchaus in guter Hand. Opernregiſſeur K. Stang ſchuf hübſche Bilder voller Anmut und Freundlichkeit. Prz. Literatur Willy Hellemann:„Die Neugeburt der menſchlichen Gemeinſchaft“. Ein Wort zur Frage der Erzilehung. Erſchie⸗ nen im Furche⸗ Verlag in Berlin. Bereits im Sommer 1922 erſchienen, tritt dieſes Büchlein nun wleder als erſtes Heft des Neuen Bundes in die Welt hinaus. Keine Lehre ſoll die vorlie⸗ gende Schrift ſein, ſondern wie der Verfaſſer, Willy Hellemann, Profeſſor am Gymniſtum zu Wertheim a.., ſagt:„ſie iſt ein Be⸗ kenntnis. Nicht durch klugen Vergleich fügung anderer geplanter oder ſchon verſuchter Schulformen iſt ſie entſtanden. Sie kennt noch keine Erfahrung als die eigene. Das iſt Mangel und Vorzug gugleich. Ein Vorzug dann. wenn wir be⸗ griffen haben, daß das Elend unſerer Kulturlage nicht an falſchen Einrichtungen lieat, ſondern am falſchen Geiſt“. Der Verfaſſer gebt dann näher auf die Fragen der Gegenwart ein. Ex geißelt das heutige Ceſellſchaſtsleben, die volllommen materiell eingeſtellte Denkweiſe unſerer Zeit und fordert als Grundlinie einer neuen Erziehung den Weg zum Weſenhaften. Denn„nur das Weſenhaſte gibt Wertung“, auch nur das in Gott verwurzelte Weſen findet den rechten Maßſtab.“ Das Ziel menſchlicher Entwicklung iſt„die Einfalt des Weſens in Gott, der Weg, die Erlöſung des Einzelwe⸗ ſens aus ſeiner verzweiflungsvollen Ichheit durch eine aus der Liebe Gottes gezeugte Gemeinſchaft.“ Folalich„muß auch die Schule Dienerin Gottes werden und unabhängig ſein von den zufälligen Belangen einer vergänglichen Gegenwart.“ Aber nicht in der Allge⸗ meinheit der Idee ofſenbart ſich Gott, ſondern in der Beſonderheit des Einzelweſens. Das Reich Gottes nach dem doch letzten Endes die blinde Sehnſucht geht— beginnt ſeine Weltherrſchaft inwendig in uns. Vorausſetzung bierzu aber iſt die Neugeburt des Herzens. Man muß Hellemann Dank wiſſen für die Gewinenhaftigkeit, mit der er in den gewaltigen Stoff eindrang und für die offene Ehrlichkeit. mit der er ſein Bekenntnis darſtellt. Denn ein Bekenntnis im wahr⸗ ſten Sinne des Wortes iſt die vorliegende Schrift. ein feurigex Aufruf der der Maſchinenwerdung der Menſchen entgegentritt. W. Rauvyp. Nene Heidelberger Jahrbücher. Die Geſellſchaft der Freunde der Univerſität und der Hiſtoriſch⸗Philoſophiſche Verein in Heidel⸗ berg haben eine neue Folge der Jahrbücher herausgegeben, das Jahrbuch 1924, das im Verlage von H. Koeſter in Heidelberg er ſchienen iſt. Das 140 Seiten ſtarke Buch hat die Lebensgeſchichte von Simon Joſeph Schmitt, Doktor der Philoſophie, 1766— 1808 zum Inhalt. Karl Lohmeyer unterzieht in ſeiner Einleitung das Leben Schmitts einer eingehenden Würdigung. In anregender Weiſe führt er uns in die Jugend Schmitts ein, wir wandern mit ihm durch die mancherlei Klöſter, wir bealelten Schmitt auf der Flucht aus einem derſelben ins Land der Freiheit, bis die Lebensbe⸗ ſchreibung Schmitts mit ſeiner Tätigkeit als„Steuer⸗Kontrolleur“ in Spes bach i. d. Pfalz abſchlleßt. Lohmeyer tut aber ein weiteres. Er verfolgt den Philoſophen auch auſ ſeinem ſerneren Lebenswege. er be⸗ gleltet ihn als Dozenten an die Univerſität Heidelberg und ſchliek⸗ lich wieder zurück nach dem alten Wolſſtein, wo Schmitt,„als der wahre Patriarch von Wolfſtein im 90. Lebensjahre“, von mannie ſachen Sagen umwoben. am 16. März 1855, ſtarb. Schmitt ſelbſt 18 ſeine Lebensgeſchichte in zehn Kapiteln, von ſeiner früheſten Jugeiet an, bis zu ſeiner Tätigkeit in Spesbach, niedergeſchrieben. Er läß uns tiefe Blicke tun in eine empfindſame und reine Knabenſeele. notgedrungen, ſpäter mit dem Leben im Kloſter in Konflikt aeraten mußte. Wir ſehen Schmitt in ſeinen„Kind und Knabenjahren Klingenbera a.., wäbrend ſeiner Gymnaſialzeit in Miltendaer Wir folgen dem feinen alles aufmerkſam beobachtenden Erzäble⸗ in ſein„Novitlat in Mosbach und Pbiloſophie in Biſchoffsheim nie der Tauber“ wir ſind mit ihm, wenn er erzählt:„meine Theolog, und Jus Canonicum in Fuld, ich— als Lector Philoſophte in de tenberg, ich— als Prediger in Mosbach, ich— als Lector Theologig in Hamelburg, ich— als Bürger im Lande der Freiheit, ich— 5˙¹ Commißaire des franz. Directortums in Wolfſtein, um dann 15 ſeiner Tätigkeit als Steuer⸗Kontrolleur in Spesbach“ Abſchied Ar ihm zu nehmen. Hart war das Leben dieſes Mannes. Seine 105 alles Hohe und Schöne begeiſterte Seele mußte ſich abgeſtoßen füb 5 von dem Lug und Trug ſeiner Zeit. So iſt es leicht verſtändlich, da der weit Über ſelnen Milbrüdern ſtebende Mönch der aufgehenfeit Sonne einer neuen Aera, die Freiheit, Gleichheit und Brüderlich ich verkündete, laut zuſubelte.— Schon verloren geglaubt, fanden 78 dieſe Aufzeichnungen im Nachlaß ſeines Heidelbg. Enkels. des Mane Guido Schmitt, wieder, als dieſer 1922 im 89. Lebensfahre ſtarb. Bhil. dem älteſten Sohne Schmitts, dem Maler der Romantik, Georg N 0 Schmitt, iſt dem Buche eine prächtige Federzeichnung beigefügt,„des der uns der Verfaſſer dieſer Lebensgeſchichte wie ein kluger Abt 9 achtzehnten Jahrhunderts anblickt.“ Willi Raupe Weltſchau. Halbmonatsſchrift, Heft 1 und 2. Verlaa Deuſe⸗ Buchwerkſtätten. Dresden.— In vornehmer Ausſtattung wird ten dem Unterhaltung ſuchenden Publikum eine Zeltſchrift gebo 7 dle durch ſorgfältige Auswahl ihres Tertes, wie die kunſttertiche et. ihrer reſchen Bebllderung ſich vor ähnfichen Zeitſchriſten auszet uer⸗ Eine beſondere Note erhält die„Weltſchau“ durch Artikel abenten licher Art. die exotiſche Verhältniſſe aus eigenem Erleben der faſſer ſchildern, wie, denn der deutſche kolontale Gedanke in Heften dauernd gepflegt werden ſoll. Spannende Erzählungen llen ſchiedenartiaſten Charakters wechſeln mit Humoresken oder un und Gedichten ab. Endlich bleibe die photographiſche Erg einſaer Artlrel und der vorzügliche Offſetdruck nicht unerm Unter den Autoren ſeien beſonders John Hagenbeck Sonbie Hans ſtetter, Mar Valfer, Kurt Münzer, Heinrich Zerkaulen, Mit⸗ Bethge und Ferdinand Emmerich genannt. Als künſtlerkſche hans, arbeiter zeichnen A. Paul Weber. Georag Gelbke, Jul. R. Jung udolf P. K. Hahn u. a, Für die Schriftleitung zeichnet Dr. ucau⸗ Glafer, als ſtändiger kiterariſcher Mitarbeiter Ernſt Köhler pfeh⸗ 90 55 als Fonigentettuſte dſeaden enden umfangreichen Hefte erſcheinen alle 14 Tage m künſtleriſchen Titelblatt. en Ver⸗ rrr — 45 Samsfag, den 20. Sepkember 1924 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 438 Tagung des Reichsſtädtebundes Am letzten Verhandlunastage des Reichsſtädtebundes hielt der preußiſche Landtagsabgeordnete Oberlandesgerichtsrat Dr. Höp⸗ ker⸗Aſchoff ein Referat über„Finanzausagleich zwi⸗ ſchen Reich. Ländern u. Gemeinden und Deckung der emeindeausgaben“. Er führte u. a. aus: Die zwei Jahre des nach dem Dawes⸗Plan uns bewilligten Moratoriums müſſen be⸗ nutzt werden, die Ausgaben aller öffentlichen Verwaltungen zu verringern:; auch die öffentlichen Verwaltungen müſſen ſich an den privatwirtſchaftlichen Grundſatz gewöhnen, daß die Ausgaben ſich nach den Einnahmen zu richten haben. In dieſen zwei Jayren muß auch die dringend notwendige Reform der Steuer⸗ geſetzgebung und Steuerverwaltunga durchgeführt wer⸗ den. Für dieſe Reform müſſen folgende Grundſätze maßgebend ſein: 1. Vereinfachung der Steuern, wenige große Steuern. 2. Klare Vertejlung der Steuerquellen zwiſchen Reich. Ländern und Zemeinden: es dürfen nicht mehrere Steueraläubiger aus einer Zuelle ſchöpfen. 3. Wiederherſtellunag der Selbſtver⸗ waltunga und Selbſtverantwortung der Länder und Gemeinden, alſo keine Zuſchüſſe und Ueberweiſungen. 4. Erhebung und Verwaltung der Steuern durch denjenigen Steuer⸗ gläubiger, dem ſie zufallen, weniaſtens im allgemeinen. 5. Verein⸗ fachung des Zahlunasgeſchäftes, alſo Bezahlung weniaſtens auer direkten Steuern bei einer Kaſſe. Der Redner legte dar. wie dieſe Brundſätze im einzelnen durchgeführt werden ſollen. Ueber das gleiche Thema, insbeſondere über die Erfahrun⸗ gen und Forderungen der Praxis, ſprach dann der Büͤr⸗ germeiſter Dr. Voigt⸗Oſchersleben. Die Geſetzgebung müſſe ſich auf einige Steuern beſchränken. die ſo ertraareich ſind, daß die Be⸗ dürfniſſe von Reich, Ländern und Gemeinden gedeckt werden. Auf die Bedürfniſſe der Wirtſchaft muß mehr als bisher Rückſicht ge⸗ nommen werden. Die Steuern müſſen ſozial ſein und ſteuer⸗ techniſch ſo einfach, daß ein kleiner Perſonalbeſtand in der Lage iſt, aroße Einnahmen hereinzubringen. Der Redner beſchäftiate ſich dann mit der Einkommenſteuer, die wieder ausſchließlich ven Ländern und Gemeinden überlaſſen werden müſſe. Er forderte Wie⸗ dereinführung der Landeseinkommenſteuer, zu der die Gemeinden prozentuale Zuſchläae erheben. Die Beſteuerung könne weſentlich höher ſein als heute, wenn eine Anzahl von kleinen Steuern weg⸗ ftele. Einer gründlichen Vereinfachung bedürfe die Veranlaaung. Die Lohnſteuer ſei als durchaus bewährte Einrichtung beizubehalten. Zu ihrer Ergänzuna müſſe die Selbſteinſchätzuna in einfacher Form in möglichſt weitem Umfange treten. An die Referate ſchloß ſich eine ausaiebige Beſprechung, in der allgemeinen die Zuſtimmuna zu den von den Rednern gemachten Ausführungen zum Ausdruck kam. Nach Erſtattung des Japres⸗ kaſſenberichts und der Feſtſtelluna des Haushaltsplans fur 1924/25 ſowie der Neuwahl des Geſamtvorſtandes fanden u. a. fol⸗ gende Leitſätze die Zuſtimmung der Verſammlung:„Den Stad⸗ ten iſt an Stelle der jetzigen Anteilsüberweiſungen aus der Reichsein⸗ kommenſteuer ein autonomes Zuſchlaasrecht zur Ein⸗ ommenſteuer zu gewähren. Die Umſaßſteueranteile ſind den Gemeinden auch über das Jahr 1924 binaus zu belaſſen, und volle Entſchädiauna iſt ihnen für den Ausfall durch Herabſetzung vez Steuerſatzes zu gewähren. Die Veranügunas⸗ Hunde⸗ und Schank⸗ erlaubnisſteuer iſt ganz den kreisangehörigen Gemeinden zu über⸗ laſſen. Das Necht zur ſelbſtändigen Veranlagung der Gewerbe⸗ ſteuer iſt allen Gemeinden von 5000 Einwohnern an zu verleihen. Bei der Kreisumlage iſt auch die Gewerbeſteuer nach dem Kapital nur mit der Hälfte des Steuerarundbetrages zugrunde zu legen. Allen kreisangehörigen Gemeinden iſt das Recht der ſelbſtändigen Verwaltung ihrer Hauszinsſteueranteile zu gewähren. Die Anlerꝛ⸗ hen der Gemeinden ſind von der Geſetzgebung bezüglich der 4 Aufwertung genau ſo zu behandeln, wie die des Reiches und der Länder. Falls eine Aufwertuna von Reichs⸗, Staats⸗ und ſo iter Obligationen erfolgt, ſo ſind Spekulationsgewinne dadurch Fusguſchließen. daß der Aufwertungsanſpruch von dem Eigentum an an einem Stichtag(1. Januar 1919) abhängla gemacht wird. In ſeinem Schlußwort betonte der Vorſitzende noch einmal, daß das Hauptziel der Städte ſein müſſe, die Wiederherſtel⸗ luna der Selbſtverwaltung und Selbſtverantwortung zu erreichen. Unbedinat ſei von der Reaierung zu verlangen, daß bei der Aus⸗ arbeitung der Geſetze, die durch die Annahme des Dawes⸗Berichtes werden, die Städteorganiſationen gebührend zu Rate zu lehen ſind. An den Reichspräſidenten wurde ein Begrüßunas⸗ telearam m geſandt. in dem es u. a. heißt:„Der ſtarke Wille zum tätigen Wiederaufbau des Vaterlandes bis in die kleinſten deutſchen emeinden hinein wird über die großen Schwieriakeiten des neuen ufſtieges hinweahelfen und namentlich dann wirkſam ſein, wenn die deutſchen Städte durch reſtloſe Anerkennung und Erweiterung ihrer Selbſtverwaltungsrechte die ſtärkſte Quelle jeder Entſchluß⸗ und ſtaltunasfreudiakeit erhalten und gefördert werden.“ In dem Te⸗ legramm an den Reichskanzler wird der Dank für die dem deutſchen Volke in den letzten ſchweren Zeiten auälender Ungewiß⸗ it gewidmete aufopfernde Arbeit und die eingeleitete Lonvoner Verſtändiaung ausgeſprochen. Ein ſtarker Wille. die ſo geſchaffenen Vorbedinaungen für einen neuen Aufſtiea zu bewahren, treue Mit⸗ lfe und die in einer wiedererſtarkten und neu aufzubauenven 10 lbſtverwaltung liegende Kraftquelle der deutſchen Städte werden, 1 heißt es weiter, die vor uns liegenden großen Schwierigkeiten berwinden helfen. — beim 1. Vorſtand G Aus dem Lande *Mosbach, 19. September. Im Alter von 78 Jahren iſt hier im Kreis⸗Altersheim die bekannte badiſche Schriftſtellerin und Volksliederſammlerin Auguſte Bender geſtorben. Ddie Ver⸗ ſtorbene hat ſich vom einfachen Dorfkind durch eigene Kraft zur Schullehrerin und Schriftſtellerin emporgerungen. Sie machte verſchiedene Reiſen nach Amerika und iſt bekannt als Verfaſſerin zahlreicher Heimatbücher. *Etklingen, 19. Sept. In eine Ettlinger mechaniſche Reparaur⸗ werkſtätte wurde ein Perſonenauto aus Baden⸗Baden mit der Wei⸗ ſung verbracht, es umzubauen und inſtand zu ſezen. Als der Ge⸗ ſchäftsinhaber jedoch erfuhr, da das Auto zu dem unverhältnismäßig geringen Preis von 800% nach Karlsruhe verkauft werden ſollte, bemühte er ſich, Licht in die dunkle Angelegenheit zu bringen. Dabei kam heraus, daß der Wagen ſeinem Eigentümer in Baden⸗Baden entwendet worden war. Letzterer holte ihn hier ab. Der Ver⸗ käufer aber wanderte in Nummer Sicher. Baden-Baden, 16. September. Hermine, die zbweite Gemahlin des ehemaligen Kaiſer Wilhelm II., iſt nach zwei⸗ monatigem erfolgreichem Kuraufenthalt nach Holland abgereiſt. * Pforzheim, 19. September. In der Enz wurde der 51jährige verheiratete, ſeit Montag vermißte, Lokomotivführer Lehn tot aufgefunden. Seit einigen Tagen legte er ein verſtörtes Weſen an den Tag. Verſchiedene Vorgänge außerdienſtlicher Art laſſen auf eine durch nervöſen Zuſammenbruch hervorgerufene geiſtige Störung ſchließen, die den tüchtigen und dienſtfreudigen Beamten in den Tod trieb. * Knielingen, 19. September. Am Dienstag mittag iſt die Scheune des Landwirts Gottlieb Ruf, die plötzlich in Brand ge⸗ raten war, bis auf die Grundmauern niedergebrannt. Mit knapper Mühe iſt es gelungen, den Viehbeſtand aus den Ställen zu retten. Es ſind jetzt fünf Jahre her, daß es in Knielingen nicht mehr gebrannt hat. „Lahr, 19. September. Die Zahl der Obſtbäume, die bei dem ſchweren Unwetter der letzten Woche ausgeriſſen oder ab⸗ gedreht wurden, beträgt nach bürgermeiſteramtlichen Erhebungen in Reichenbach 1520. Ungefähr 100 000 Ziegel wurden bisher von der Gemeinde an die Geſchädigten abgegeben.— Der Kreisrat von Offenburg hat beſchloſſen, allen Kreisbewohnern, die durch das Un⸗ wetter in der letzten Woche Obſtbäume verloren haben, auf Koſten des Kreiſes für jeden vernichteten Baum einen jungen Obſtbaum zu liefern. Zu dieſem Zwecke wurden in den Kreisvoranſchlag 5000 Mk. eingeſtellt. * Denzlingen bei Freiburg, 19. September. Beim Holzver⸗ laden im hieſigen Güterbahnhof ſtürzte der 69jährige Hermann Dufner von einem beladenen Eiſenbahnwagen ab und erlitt ſchwere Kopfverletzungen. *Badenweiler, 19. September. Der 78;jährige Landwirt Guſtav Brutſch wurde von einer Kuh ſo unglücklich getreten, daß er kurz darauf ſtarb. Nus der pfalz „udwigshafen, 18. Sept. Kreisvertreter P. Blattmann⸗ Ludwigshafen d. Rh., der ſeinerzeit beim paſſiven Widerſtand von der Rheinlandbommiſſion ausgewieſen wurde, war während ſeines Aufenthaltes im Rechtsrheiniſchen ein fleißiger Turner beim.⸗B. Augsburg. Nachdem nun letzthin die Ausweiſung Blattmanns zurückgenommen wurde, iſt er wieder in ſeine Vaterſtadt zurück⸗ gehehrk. Dies gibt dem Turnverein Augsburg Veranlaſſung, dem Scheidenden einige freundliche Worte des Abſchieds in der Deutſchen Turn⸗Zeitung zu widmen. Dort heißt es u..: Der Turnverein Augsburg, der ihm die Heimkehr in die ſonnige, einſt ſo fröhliche Pfalz von Herzen gönnt, verliert in ihm einen lieben und treuen Turnbruder. Der jugendfriſche Graubart beteiligte ſich während ſeines hieſigen Aufenthaltes vegelmäßig am Turnen der Männer⸗ rtegen. Von ſeiner Meiſterſchaft im Keulenſchwingen konnten viele unſerer Vereinsangehörigen in einem von ihm geleiteten Kurſe Er⸗ ſprießliches lernen. So manche Stunde der Erholung im Kreiſe ſeiner am Ammerſee wohnenden Familie opferte er den Turn⸗ vereinen Schondorf und Utting, die er durch Lehrſtunden und Vor⸗ träge unterſtützte. Treu ſeiner turneriſchen Ueberzeugung und Lehensarbeit hat Blattmann die Zeit ſeiner Ausweiſung zu wackerer Mithilfe benutzt und ſich dafür bei Scheiden den herzlichen Dank des Turnrates und ein treues Andenken geſichert.“ * Deidesheim, 19. Sept. Mie wir hören, iſt unter dem Titel „Fröhlich Pfalz, Gott erhalt's“ ein Filmwerk im Entſtehen, das von der Europa⸗Film⸗A.G. in Berlin geſchaffen wird. Der in Aus⸗ führung begriffene Plan hat die weiteſte Förderung der in Be⸗ tracht kommenden Kreiſe gefunden. Neben dem Pfälzer Landſchafts⸗ bild, das einen großen Raum in dem Filmwerk einnehmen wird, ſoll das Volkskundliche beſonders betort werden. Dieſem Zweck zuliebe wird am kommenden Sonntag, nachmitbags 2 Uhr, die hiſtoriſche Geisbockverſteigerung vor dem Deides⸗ heimer Rathaus zur Darſtellung und der Geisbock zur Verſteigerung kommen. Es wäre zu wünſchen, wenn ſich zu dieſer„außerordent⸗ lichen Geisbockverſteigerung“ viele Intereſſenten und Zuſchauer ein⸗ finden wollten, damit dieſes uralte Deidesheimer Volksfeſt in wür⸗ 2 55 5 für das Pfälger Land repröſentabler Form im Film er⸗ ſcheint. :: Weiſenheim d.., 18. Sept. In einer gutbeſuchben Ver⸗ ſammlung der„Freien Bauernſchaft“ wurde der gemeinſame Verkauf der Trauben beſchloſſen. Die Trauben werden Kachbargebiete sw. Darmſtadt, 18. Sept. Von maßgebender Seite wi mitgeteilt, daß die Urſache des Deckeneinſtur zes in Liebfrauenkirche nicht auf mangelhaften Zement zuführen iſt, ſondern durch die übermäßig ſtarke Belaſtung andauernden Regen mit Waſſer geſättigten Sandes wahrſch erfolgt ſein muß. Die genaue Urſache wird durch die Unterf noch feſtgeſtellt. :: Sdarbrücken, 18. Sept. Ddie Röchling⸗Werke haben am Diensbog nun tatfächlich ihren Betrieb geſchloſſen, da ie Verwaltung der franzöſiſchen Saargruben ſich nicht zu der nat⸗ wendigen Herabſetzung ihrer hohen Kohlenpreiſe bereitgef Es ſind dadurch 7000 Arbeiter arbeitslos und über 20 000 Per ſone brotlos geworden. Für die beteiligten Gemeinden bedeutet daz einen Steuerausfall von 160 000 Franken. Die Saarregierung hat die Erwerbsloſenunterſtützung verdoppelt. g. Merzig, 18. Sept. In Schwemlingen(Kreis Mer⸗ zig) wurden beim Herausbrechen von Backſteinen in einem al Brunnen durch das plötzlich einſtürzende Mauerwerk und Nachrut⸗ ſchen der Erde dreijunge Leute verſchüttet. Einer konnt mit leichteren, der andere mit ſchweren Verletzungen geborgen w den, während der dritte trotz fieberhafter Räumungsarbeiten in At weſenheit des ganzen Dorfes nur als Leiche zu Tage gefördert werden konnte. g. Neunkirchen(Saar), 18. Sept. Neuerdings ſind hier leb⸗ hafte Veſprechungen im Gange zwecks Errichtung eines Flug⸗ hafens. g. Saarlouis, 18. Sept. In der Stuhlfabrik in Fraulau⸗ tern wurde der Arbeiter Friedeboch von einem Treibriemen er⸗ faßt und in die Transmiſſion geſchleudert, wobei er ſo unglücklich vor eine umlaufende Kreisſäge fiel, daß ihm die hintere Kopf⸗ hälfte von Stirnhöhe bis zum Genick glatt abgeſchnitten wurde. Der eigene Vater mußte den Tod ſeines Sohnes mit an⸗ ſehen, während die Mutter auf dem Sierbebette liegt. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(728 morgens) Worc wird uns Serſo Luft⸗Tem⸗n— See⸗ 900 pera⸗ 85 Wind 5 höhe in N tur S 8 S m um 88.8 85 8 Richt.]Stärkef 8 Wertheim—— 15 21 9 SwW ſtill!—— Königſtuhl.. 563 766.11 16 20 14 SwWYmäß. heiter— Karlsruhe 127 766.4 13 22 12— fſtill bew.— Baden⸗Baden]213 7664] 13] 23 11 SwW leicht woltig— Villingen780 7685— 23 N bew.— Feldberg. Hof 1281 656.7 14] 19 11.W· mild wolkig— Badenweiler“— 76590———— St. Blaſien—— 8 22 6— ſtill wolk.l.— Im Bereiche des ſetzigen Hochdruckgebietes über Mitteleuropa dauert in Süddeutſchland das trockene, teils neblige Wetter an. Die Temperaturen erreichten am Tage in der Rheinebene wieder 22 Gr. und ſanken nachts nicht unter 10 Grad. Neuerdings nimmt der Ein⸗ fluß des tiefen Luftdruckes zu. Ueber der Nordſee, wo das Baro⸗ meter ſtark gefallen iſt, hat ſich ein kräftiger Luftdruckausläufer ein⸗ geſtellt, der morgens in Süddeutſchland durch zunehmende Pewöl⸗ kung beeinflußt wird, doch werden keine erheblichen Niederſchläge fallen. Mufmaßliches Wetter am Sonnkag. den 21. Sepkember: Allmäh⸗ liche Zunahme der Bewölkuna, doch keine erheblichen Niederſchlüge. Temperatur wenia verändert. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gerſcht u. den übria. redaktlonellen Teil: Fr. Klrcher: f. Anzeigen: J. Bernhardt, e eeee e e e eeee ee Lorenz, Haufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 85 NMlifa-Rad Auneeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeet 3 Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b. E. Sangerhausen- Berlin, Am Rarlisbad 6 Der Hut ist der Bräutmgam Fortunas Hierzu bletet die Teilnahme an der am I, u. Hl. Ont. deginnengen neuan Preull Süddd. Rlassen-Lokterie glänzende dGelegenheit Gesamtverlosungskapital. inone evil. Höchstgewinn dieser Lotterie Eine Millioen Weimentale.-U. Sautzar Fialburg, UIm, Maunheim, Rartzrabz. Die Besitzer von Aktilen un- serer Gesellschaft werden erfucht, die Aktien zur Umſtempelung auf Goldmark bis längstens I. Dezember ds. Js. bei einem der obengenannten Betriebe ein⸗ ureichen. Aktien, welche nicht abgeſtempelt ſind, verfallen der Kraftloserklärung. Tanten- mak Renten- mark Tee eerdarbeiten für die Auslegung von eee ee 28 900 9 fenten- Welazentrale.-l. rbei r die Auslegun Pechlabeln in Mannheim ſollen bfßentlich ver. Hauptgew/. 0 mark Ea 189 Der Vorstand. uten werden. Bedingungen für die Bewerbung Unſere aus reinem Rindertalg hergeſtellten und Prämie 5 liegen im Amtszimmer des Telegraphen⸗ 1 300 9000 zum mts, Meerfeldſtr. 1, aus und können daſelbſt 8 7 M 8 arkernseife u. 8. W. Bei Dickem Hals Deerge bet ſ 12 5 0„I. 1 Lospreis ½ ½ 1½ ½ VEVöVVf ſchl ngebote ſind unterſchrieben und per. 0 tür 1 Kl. Ni..-— U. I2.-— 24.- iur alle Klassen TS.- I0.— U0.- 120-Satthals, Bläggals, hat ſich Sagitta Eich⸗ e. 1„*. 85— 1 3 ande len⸗ 1— 110 5. e 65/56 Fettgehalt Versand der Lose auch unter Postnachnahme durch die 6882 1 195 Kropf: N staatlichen Lotterie Hinnehmer in Mannheim ranke berichten:„Rit Ihrem Balſam bin ich Nad9s Telegraphenbauamt portofrei einzuſenden. ſchi, Angebote werden in Gegenwart der etwa er⸗ enenen Bieter um obengenannte Zeit geöffnet. ſcglagsfrif 8 Tage. Falls keines der An⸗ te für annehmbar befunden wird, bleibt die 10 nung ſämtlicher Angebote vorbehalten. annheim, 20 September 1924. Telegraphenbauamt. Msdge Jabfanddgungen de Stadtgenene er Einzug der noch rückſtändigen Bürger⸗ abauflagen bezw. die Rücizablung der dom bewilligten Ermäßigung von 25 der Rendendauflage: ſowie die Auszahlung der All⸗ Fäfertente 1923 für die Genußberechtigten in dobmtal findet am Dienstag, den 23 Sept. 1924. Fathe—12 Ühr und nachm.—4 Ühr auf dem in Käfertal ſtatt. Die Auszahlung der des ſowie die Rückzahlung des Nachlaſſes von 5 ach Ümendauflage erfolgt nur an die Genuß⸗ afehenten ſeloſt oder an deren mit Vollmacht äuhngenen Vertreter. Wer obigen Termin ver⸗ Limß ſich unverzüglich an die ſtädt. Guts⸗ F uiſenring 49, wenden. Die ſ. Zt. zugeſtell⸗ Vorderungszettel ſind mitzubringen. 15 Wortes. verwendet hat, wird 8. F. M. Kernseifenpulver 40%ͤ Fettgehalt ſind Edelprodukte im wahren Sinne des Wer unſere Fabrikate einmal derſelben leicht feſtſtellen können. Gratismuster stehen zur Verfügung. Sbdd. Fettschmelze 8. 6. m. h. H. Mannheim, Schlachthof, Tel. 283 Dauerwurst Ja. holſtein. Schinkenwurſt Ia. holſtein. Cervelatwurſt in 9⸗ und b⸗Pfund⸗Paket geg. Nachn. liefert nur beſte Ware W. Gerig, Lebensmittel⸗Großhandlung. N 5 Burger, l. Höhler, Il. Postscheckkonto Karlsruhe 76944 Postscheckkonto Karlsruhe 1833 ſehr zufrieden. Schon beim erſten Gläschen verſchwand mein Blähhals, an dem ich ſchon viele Jahre leide. Ich kann den Balſam nur beſtens empfehlen“.„Der im vorigen Jahre die großen Vorteile 6742 ppofhehen aufstädtischen, landwirt⸗ schaftlichen und industriellen Grundbesltz bei tatsäehlieher Bar-Auszahlung (also keine Pfandbriefe und dergl.) schnellstens und zuverlässigst zu zeitgemäß günstigsten Bedingungen Vereinigung Eutin in Oſtholſtei 686. 5 NROIIABEN Ersatzteile, Reparaturen Stlerlenö Hermann eeeeeeeeeeer Heiallheiten Stahlmatr., Kinderbetten dir. an Priv. Kat. 91 Rjrei Deutscher Privatkapitalisten Berlin W 308, Kurfürstendamm 1418 von Ihnen bezogene Balſam bewährt ſich zum Staunen, denn das Kropfleiden meiner Schweſter war beim erſten Fläſchchen ſpurlus verſchwunden“, n allen Apotheken erhältlich. Depot: Mannheim. öwen⸗, Pelikan⸗, Hof⸗“ Mohren⸗, Storchenapotheze, Ludwigshafen: Löwen⸗ Lubwigs,, Wittelsbach⸗Apolh⸗ Verſand nach auswärts Ne durch die Verſand⸗ Apotheke per Nachnahme.(Kurpackung M..—). Be⸗ ſtellungen richten Sie an: Sagittawerk G. m. b. 80 München SN. 2. GE18g Spezlalfabrik für eeeeeeeee Jalouslen, Rollos etc. Erfahrener Kaufmann in Mannheim Woßnend 14 Jwünſcht ſich an ſolidem gut rentierendem Indu⸗ ſtrie⸗ oder Handelsunternehmen mit bis zu⸗ 100 000 Mark Maunbelm, Aupartenstr. 33 Telefon 2002 S86 Joder auch mehr ſtill oder aktio zu beteillgen. 9 Ausführliche Angebote unter F. M. 799 an Rudolf Moſſe, Mannheim. eeee Sahl(rbür.) re Ferper N N . Seite. Nr. 438 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) Samstag, den 20. Seplember 1924 Straßenbahn— Bürgerausſchuß Am 30. September findet eine Bürgerausſchußſitzung ſtatt, auf deren Tagesordnung ich wieder die ſchon längſt verlangte Tarif⸗ ermäßigung der Straßenbahn, insbeſondere die Herab⸗ ſetzung der Monats⸗ u. Streckenabonnements vermiſſe. Direktor Löwit hätte ohne Zweifel noch viel mehr Gratulationen zu ſeinem 60. Geburtstag erhalten, wenn er die Tarifermäßigung zu Sitzung beantragt hätte. Sache der einzelnen Parteien Gber iſt es jetzt, dieſe Verſchleppungspolitik nicht mehr mitzumachen und unbedingt darauf zu drängen, daß vom 1. Oktober ab dieſe ſchon längſt in Ausſicht geſtellte Ermäßigung endlich eintritt. Die Kohlen ſind wieder billiger geworden.— die Beſatzung iſt inzwiſchen auf⸗ — und die Tarife anderer Großſtädte ſind ſchon lange viel lliger als in Mannheim. Die Linien Rheinſtraße, e Jungbuſch, Marktplatz, Schlachthof, Elektriſches Werk, ammerſchleuſe und Diffenebrücke müſſen ſofort in Betrieb genommen werden, auch wenn ſie nicht —.— ſo rentabel ſind wie die Strecken 1, 2, 3, 5, 7, 10, 16. Den wohnern kann man nicht nochmals zumuten, daß ſie den ganzen Weg in die Stadt, die Angeſtellten in ihre Arbeitsſtätten, die Kin⸗ der in die Schule, bei ſedem Unwetter zu Fuß zurücklegen. Nachdem die Oſtſtadt beinahe ausgebaut und auch in Neuoſtheim große Wohn⸗ 98 5 errichtet wurden, iſt es nicht mehr wie eine Zweckmäßigkeit, dem erhöhten Verkehr entſprechend, auch die Linie 10 eine weitere Verbeſſerung ſofort bekommt. Die Reihenfolge der einzelnen Wagen muß verkürzt werden. Ferner ſoll doch endlich auch die Halteſtelle„Finanzamt“(Ecke E 5 und E 6) errichtet werden. Man offt, daß unſere Stadtverordneten mit Nachdruck die Wünſche der völkerung in der Sitzung am 30. September vertreten. Dr. B. * Ein Wort zu den Eintrittspreiſen am hieſigen Nationalthealer Die Hoffnung manches Theaterbeſuchers, daß mit Beaginn der neuen Spielzeit die Eintrittspreiſe am Nationaltheater herabgejetzt würden, hat ſich nicht erfüllt: im Gegenteil, ſie ſind, teilweiſe wenſa⸗ ſtens, noch um einiges erhöht worden. Ich will mich hier nicht auf alle Preiſe näher einlaſſen. Für ſie alle genügt die kurze Bemerkung, daß ſie zu hoch ſind, was ſchon der Veraleich mit den Preiſen auus⸗ wärtiger Theater beweiſt. Nur der kraſſeſte Fall ſei hier heraus⸗ geariffen. Um es kurz zu ſagen, ich finde es einfach unerhört, daß man für einen Stehplatz im Parkett bei hohn Preiſen.50 Mark, bei erhöhten Preiſen ſogar 7 Mark zahlen ſoll. Als Furt⸗ wängler dieſes Frühſahr„Carmen“ und„Die Meiſterſinger“ diri⸗ gierte, verlangte man für dieſen Stehplatz ſogar 9 und 10 Mark. Ein Stehplatz iſt und bleibt eben nur ein Stehplatz und wenn man auch von ihm aus noch ſo aut die Bühne überſchauen kann. Und was die Akuſtik betrifft, ſo iſt dieſe, wie ich aus Erfahrung weiß, auf die⸗ ſem Stehplatz nicht ſo hervorragend, beſonders wenn man„ganz vorne“ ſteht, als daß ſich vielleicht durch ſie dieſe hohen Preiſe recht⸗ fertigen ließen. Das aleiche ailt auch für die Preiſe im Steh⸗ parterre. Es wäre ſehr zu wünſchen. daß ſich die verehrliche mit dieſer„Stehplatz“⸗Angelegenheit einmal näher ve⸗ Ein alter Theaterbeſucher. * Der Schuttabladeplatz im Bezirksamt In entgegenkommender Weiſe bereitete man im Bezirksamt den zahlreichen Beſuchern dadurch eine Freude, daß man in den Hofraum eine Anzahl Bäume und Sträucher pflanzen ließ, um durch den An⸗ blick friſchen Grüns den nach langem Stehen und Warten erholungs⸗ bedürftigen Beſuchern ein Labſal zu bieten. In maleriſcher Unord⸗ nung ließ man ferner eine große Menge Mauerſteine, Krautſtrunken, Salatblätter, Eierſchalen und ähnliche Herrlichkeiten umter das Laub⸗ ſtreuen und ſorgte durch einige eifrig ſchatrende gutentwickelbe Hühner für Belebung dieſer einzig daſtehenden öffentlichen Anlage. Da anzunehmen iſt, daß viele Mifbürger zwecks Erlangung eines Perſonalausweiſes in nächſter Zeit das Bezirksamt aufſuchen werden, möchte ich nicht verfehlen, auf dieſen ergötzlichen Anblick 12„Satan“. * JIJum Milchverkauf Da ſchon viel an dieſer Stelle über Spezialiſierung geſchrieben wurde, ſehe ich mich als Kenner der Verhältniſſe genötigt, hier ein⸗ mal die richtige Aufklärung zu ſchaffen. Der Brief der„Ordnungs⸗ liebenden Frau, in Nr. 414 dieſer Zeitung ſcheint wohl ſeine Richtig⸗ keit zu haben, ſelbſt wenn der Mannheimer Milchhandel gegen⸗ teiliger Anſicht iſt. Feſt ſteht, daß die Spezialiſierung bis heute noch keine großen Fortſchritte gemacht hat. Man muß ſich nur wundern über die Nachſicht der zuſtändigen Vehörde. Vor allem, dreht ſichs um Beibehaltung der Kolonialwaren, was einem nicht wundert, denn der größte Teil der Milchhändler iſt Mitglied und auch fmanziell beteiligt an der Kolonialwaren⸗Großeinkaufsſtelle „Egema“(früher Molkereigenoſſenſchaft). Wie früher ſchon an dieſer Stelle erwähnt, richten die Milchhändler nun eigens zun Milchverkauf getrennte Räume ein, vielfach dunkle Kammern in den Höfen, in nächſter Nachbarſchaft von Abfuhrkäſten und Jungeruben. Es muß mit Nachdruck dafür geſorgt werden, daß der Verkauf der Milch in hellen, auf die Straße gehenden Räumen erfolgt. Wenn die Milchhändler mit Rückſicht auf ihr Kolonialwarengeſchäft keinen derartigen Rauu weiter verfügbar haben, ſo ſollen ſie eben nur ein Geſchäft betreiben. Daß aus dem Milchhandel allein ein exi⸗ ſtenzmögkicher Verdienſt zu erzielen iſt, liegt auf der Hand. Es gibt viele Milchhändler, die ſchon ſeit Jahren nur Milch, Butter und Eier führen und auch ihr gutes Auskommen haben. Nach meiner Information haben die Milchhändler 4 Pfg. om Liter Milch. Nach Abzug der Umſatzſteuer und ſonſtigen Speſen verbleiben ihm noch 3 Pfg. Reinverdienſt. Ein Milchhändler, der alſo heute 400 Liter Milch im Tag verkauft, hat reichlich ſein Auskommen. Es gibt wohl auch Händler, die dieſe Menge nicht verkaufen, das ſind Kolonial⸗ warenhändler, die die Milch nur nebenbei führen, um einen großen Abſatz in Kolonialwaren zu erzielen. Dieſe könnten die Milch ruhig abgeben zu Gunſten ihrer Kollegen. Die Ladenmieten und das Geſchäftsriſiko könmen auch nicht groß ſein, da doch der größte Tell der Milchhändler eigene Häuſer beſitzt. Teilweiſe haben die Milchhändler noch Großhandelserlaubnis, ſind noch Auto⸗ und Fuhrwerksbeſitzer, ſodaß in dieſen Fällen gleich drei Geſchäfte be⸗ trieben werden. Der Milchhandel ſchreibt von der Inflation. Glaubt er allein den Schaden gehabt zu haben. Seien Sie beruhigt, andern Leuben gings auch ſo. Das Geſchäftsriſiko iſt durch die Milch⸗ zentrale vollſtändig ausgeſchloſſen. Wir haben das größte Vertrauen zur Direktion der Milchzentrale und erſuchen dieſe dahin zu wirken, daß in den Verkaufsſtellen die gleiche Ordnung und Sauberkeit ge⸗ ſchaffen wird wie in der Mannheimer Milchzentrale. Ein Kenner. Allveleranen Nach einem ſchon längere Jahre zurückliegenden Stadtrats⸗ beſchluſſe gewährt die Stadt den hier anſäſſigen Altveteranen ern alljährliches Gratiale aus einem zu dieſem Zwecke vor⸗ handenen Fonds. Die Zuwendung beträat in dieſem Jahre 50 Mark. Man ſollte es nicht alauben, wie wenig Wohlwollen den Altvetera⸗ nen, deren es an Zahl nicht mehr ſehr viele ſind, mitunter entgeden⸗ gebracht wird. Anſtatt daß die Zablung dem Einzelnen durch die Poſt zugeht, nimmt ſich eine Verrechnung der Sache an. Die In⸗ ſaſſen des Kathol. Bürgerhoſpitals bekommen z. B. fürſoralich(1)— die alten Leute könnten bei heutiger Wirtſchaftslage keine verſtändige Verwendung haben— monatlich nur 10 Mark. Am 13. September war die Septemberrate, wie alaubhaft bezeugt wird, noch nicht be⸗ zahlt. Wenn die Zahlungen, wie für den September nachgewieſen, in demſelben Eiltempo weitergehen, dann kann ja die Angelegenheit aetreulich einſchlafen. Ein Intereſſent. Das Herſchelbad iſt doch ohne Zweifel eine Wohlfahrtseinrichtung, die möglichſt brei⸗ ten Schichten der Mannheimer Bevölkerung zu Gute kommen ſollte. Dieſer Zweck kann nur erreicht werden, wenn die Preiſe, insbe⸗ ſondere für die Schwimmbäder, auf erträglicher Höhe gehalten werden. Wenn heute für ein Schwimmbad eine Gebühr von 60 bis 70 Pfennig erhoben wird, ſo iſt doch wirklich nur ein verhältnis⸗ mäßig kleiner Teil der Schwimmluſtigen in der Lage, dieſe zu be⸗ zahlen. Naturgemäß muß infolgedeſſen der Beſuch ſehr ſchwach bleiben. Es ſolle mich nicht wundern, wenn 3. B. die große Männerſchwimmhalle für die Stadt ſehr unrentabel wäre. Dieſe Holle war am letzten Montag gegen 6 Uhr abends im ganzen von kaum 20 Perſonen beſucht, unter denen ſich nur drei Erwachſene befanden. Der Reſt waren Kinder. Ich bin überzeugt davon, daß ſich die Beſucherzahl auch an den Montagen auf ein Vielfaches er⸗ höhen würde in dem Augenblick, in dem die Schwimmbäder⸗Preiſe auf höchſtens die Hälfte der heutigen Beträge herabgeſetzt werden würden. Damit wäre nicht nur unſeren ſchwimmluſtigen Mitbür⸗ gern, ſondern auch der Stadt Mannheim geholfen, denn die Tages⸗ einnahmen würden dann trotz halber Eintrittspreiſe die heutigen um ein Erhebliches überſteigen. Neben der Ermäßigung der Preiſe für Einzelbäder wäre die Ausgabe von weiter erheblich verbitligten Dutzend⸗ karten außerordentlich wünſchenswert. Die heutige Gepflogen⸗ heit, bei Vorauszahlung von 5 Bädern ein ſechſtes koſtenfrei zu ge⸗ währen, bietet zu wenig Anreiz; ich würde in dieſer Hinſicht das Beiſpiel der Stadt Breslau aus dem Jahre 1914 zur Nachahmung empfehlen. Breslau beſaß damals vielleicht das modernſte Hallen⸗ ſchwimmbad Deutſchlands. Das Einzelſchwimmbad koſtete mit Ein⸗ ſchluß eines Schwitzbades 35 Pfennig. Die Dutzendkarte, die durch die wirtſchaftlichen Organiſationen, wie Beamten⸗Vereine, Kauf⸗ männiſche Verbände uſw. vertrieben wurde, koſtete Mk..— oder höchſtens Mk..50. Der Erfolg war, daß dieſes Schwimmbad ſelbſt im Sommer glänzend beſucht war. Ein eifriger Beſucher des Herſchelbades. Das möblierke Jimmer Es wird ſoviel über teure, reſp. hohe Zimmermieten geſprochen und geſchrieben, daß ich frob wäre. wenn Sie, verehrter Herr Re⸗ dakteur, mir eine Antwort auf meine Aufftelluna geben würden. Meiſtens wird angegeben, daß in Friedenszeiten ein möbliertes Zim⸗ mer 25—30 Mark koſtete incl. Kaffee und Wäſche. Das ſtimmt, was die Vermieter aber nach meiner Rechnung drauflegten, wird eine kleine Aufftellung klarlegen. Ich habe eine Vier⸗Zimmerwohnung, mußte ein Zimmer abgeben. das leere Zimmer ſteht mich heute auf 15 Mark. Bekomme ich von einem Möbelgeſchäft ein vorzügliche⸗ Bett mit Federn etc., Schrank, Waſchtiſch. Tiſch, Schreibtiſch, Stühle⸗ Teppiche und Gardinen für 15 Mark monatlich geliehen? Ich glaude kaum. Man wird mir entgeanen: Dafür bleibt es auch Ihr Eigen⸗ tum. Ganz recht. Ich habe eine Bekannte, die hatte einen Mieter vier Jahre: ſie hat jetzt das Veranügen, ihr Plüſchſopha neu über⸗ ziehen zu müſſen. Der Herr legte ſich ſtets mit Stiefel und Sporen darauf. Auf der Schreibtiſchplatte wurden ſtets die Bleiſtifte geſpitzt, ſo daß ſie auch neu überzogen werden muß. Das Weniaſte ſind doch 80 Mark für Reparatur. Jetzt kommt noch Frühſtück, ſeden Morgen zwel Brötchen 3048.40 Mk. 1 Pfund Kaffe— ſetzt aibt es nur Bohnenkaffe— 3 Mk., 2 Pfund Zucker 84 Pfa. Und dann noch da⸗ Gas. Iſt dann zuſammen 8 Mark zu viel? Dann Bedienung. nur eine halbe Stunde täglich im Zimmer, ohne Großvutz ſeden Monat doch einmal. Bettwäſche. Handtücher etc., Schuhwichſe. Parkettwichſe. Jetzt hat man noch das Veranügen, fremde Leute in einer Wohnung zu haben, was ſicher nicht zu den ſchönſten Annehmlichkeiten des Le⸗ bens gehört. Gibt ein Kaufmann auch ſeine Ware ſo ab wie er ſie einkauft? Ich bin auch nicht für Wucherpreiſe, aber Recht ſoll Recht bleiben. Warum ſoll denn der Vermieter immer allein der Schul⸗ dige ſein? Ich glaube, jeder rechtdenkende Menſch wird mir bei⸗ pflichten. Civis. In dem großen Meinunaskampf um die angeblich zu hohe Miete für möblierte Zimmer möchde ich alle Einſender auf einen entſchei⸗ denden Punkt aufmerkſam machen. Gewiß, die Nächſtenliebe ſteht ſehr nieder im Kurs und es ſtimmt, daß die Preiſe für möblierte Zimmer im allgemeinen zu hoch ſind. Es iſt aber meines Erachtens ein Unding, die Vermieter deshalb insgeſamt als Wucherer zu be⸗ zeichnen. Unter den Tauſenden. die ihre Zimmer heute vermleren. ſind in unferer Stadt viele Hunderte. bei denen der Vorwurf der Gewinnſucht ungerechtfertigt iſt: die Kleinrenter, die vom Vermieten leben müſſen. Ich habe einigen Einblick in dieſe Kreiſe, die eine„Aufwertung“ wohl vielfach gar nicht mehr erleben werden. Es gibt unter dieſen Aermſten unſeres Volkes ſolche, die 100 Mark für zwei Zimmer verlangen müſſen, um ihre 80 Mark Miete überhaupt zahlen zu können. Von den 20 Mark. die ihnen übrig bleiben, hungern ſie dann durch den Monat und verkaufen ein Gut ums andere, um nur von Zeit zu Zeit etwas aufatmen zu können! Haben die erboſten Untermieter, die in den letzten Wochen nach Ab⸗ bau ſchreien, daran gedacht, daß ſie damit Hunderten von Mitbür⸗ gern das Todesurteil ſprechen? Iſt nur ein Fünkchen jener Nächſten⸗ liebe in denen, die ſie für ſich fordern? Glauben denn die Unter⸗ mieter, daß es keine arößere Freude gäbe, als an ſie zu vermieten? Beim Einzug ſind ſie ſtets die Höflichkeit ſelbſt. aber wer erſetzt— wie vereinbart— beim Auszug die Schäden an Lampen. Küchen⸗ geräten und Matratzen, wer verläßt ſein Zimmer ſo ſauber wie er es angetroffen und reinigt zuvor noch ſeine Behguſung? Selbſtver⸗ ſtändlichkeiten? Nein! Die Rentner ſtehen allein, ſchutzlos den An⸗ forderungen der Untermieter vreisgegeben. Ich habe eine nette Ori⸗ ainalſammlung von Briefen, die aus dieſen Kreiſen ſtammen: ob ſie vom Bürodiener. ſtädtiſchen Beamten oder Dr. phil. verfaßt ſind, ſie Briefe an die„Neue Mannheimer Seitung“ iſt es nicht eine Ungezogenheit, angeſichts des Elends in zahllofen verarmten, gebildeten Familien zur Verweigeruna eines Teils der Beträge öffentlich aufzufordern? Bei den Rentnern iſt es kein Ges“ ſchäft“, keine„Ungeniertheit“, ſondern bitterſte Not. wenn böhere⸗ als Friedenspreiſe verlangt werden! 75 „Ja, aber worum ſoll gerade ich meine Vermieter verhalten? höre ich ſelbſtlos den und ſenen einwenden. Auf dieſe Frage kann! eine Antwort nicht geben. Mögen dieſe Leute in die billiaſten Woh⸗ nungen ziehen und ſo ihr„Geſchäft“ machen. Vielleicht aibt es aber doch hie und da noch Menſchen. die wöchentlich einmal weniger ins Theater gehen oder Sonntaas in kleinem Kreiſe bleiben und frei⸗ willig„Karnickel“ ſind. Ich ſehe keinen andern Weg, um den Aerm⸗ ſten unter uns zu helfen. Durch Richtlinien des Wohnungsamtes wird gerade in dieſen Ausnahmefällen die Not unerträalich: durch Wucheramt und An⸗den⸗Pranger⸗ſtellen triebe man die Alten zur Verzweiflung. Durch das Recht. dem Untermieter zu kündtaen, würde zwar manch unhaltbarer Zuſtand beſeitigt, aber eine Gewahr. daß die„teuren“ Wohnungen vermietet würden, beſtünde auch damit nicht. Es wird alſo alles beim alten bleiben, wenn ſich nicht Men⸗ ſchen von Herz und Gemüt finden. die den Aermſten freiwillia bel⸗ fen. Ich habe erſt ſehr wenige gefunden. Einſtweilen ſchreit man nur allerorts nach Abbau der Untermiete, Abbau in ſedem Falll Sie haben recht, Herr Kollege, die Nächſtenliebe iſt ſehr nieder im Kurs. Auch ein Karnickel. Unter dieſer Rubrik iſt ſchon ſehr viel über möblierte Zimmer⸗ preiſe geſchrieben worden. Die in Nr. 426 gebrachten Anregungen haben mich veranlaßt, zur Feder zu greifen und eine Aufſtellung den„möblierten Herren und Damen“ zu unterbreiten. Eine Drei⸗ zimmerwohnung koſtete im Frieden monatlich 60 Mark. 65 Proz. von M. 60 ſind M. 39; 3 Zimmer M. 13,00 10 Proz. Abnutzung d. Einrichtung= M. 100, im Monat, 8,33 Städt: Abgaben montl. M. 4= 1 Zimmer„ 1,33 Tägl. 2 Taſſen Kaffee à Taſſe 10 Pfg. macht im Monat„ 600 Stiefelputzen und Kleiderreinigen u. kleine Repraturen„ 6,00 Bettwäſche liefern und waſchen„ 500 Tägl. Zimmer aufräumen und in Ordnung bringen % Std. 15 Std. à 40 Pfg.„ 600 Samsbag Großreinemachen ½% Std. mehr=2 Skd.„.80 — Sa. M. 46,46 Sagen wir rund M. 46,00. Wenn dieſe Rechnung zu hoch er⸗ erſcheint, ſo kann ich nur raten, ſich in Hotel oder Gaſthaus einzu⸗ quartieren. Frau S. 0 In Nr. 426 dieſes Blattes brachte eine Vermieterin eine Koſten⸗ berechnung, die die derzeitigen Ueberforderungen rechtfertigen ſollte. Sehen wir uns einmal die aufgemachte Kalkulation dieſer guten Hausfrau näher an. 1. Miete 90; 2. Trottoirreinigung, Treppen⸗ beleuchtung, Kaminfeger ete. 6 M. Den Teilbetrag der Treppen⸗ beleuchtung will ich noch gelten laſſen, doch was hat der Untermieter mit dem Kaminfeger und der Trottoirreinigung zu tun? Der überaus kleine Bruchteil der Mitbenutzung des Küchenherdes zum Kaffeekochen kommt kaum in Frage, zumal in den meiſten Fällen hierzu der Gasherd gebraucht wird. Ebenſo dürfte zu Punkt 3 die Beleuchtung von M. 12, ſofern ſie über den Bedarf des betreffenden Zimmerherrn hinausgeht, ſowie die Kanalgebühr zu ſtreichen ſein. Nun kommen wir zu Punkt 4: Lohn des Hausmädchens inkl. Koſt und Krankenkaſſe M 100. Der Untermieter dieſer Hausfrau muß demnoch das Dienſtmädchen mitbezahlen, eine ohne Zweifel ſtarke Zumutung. Mjit derſeſben Berechtigung bönnte die Vermieterin ſich eine erſtklaſſige Köchin und ein Stubenmädehen halten. für deren Bezahlung und Beköſtigung der Untermieter auffommen müßte. Dann heißt es in dieſer ſamoſen Aufſtellung weiter: Wenn nun eine Familie von 2 Perſonen eine 5 Zimmerwohnung mit zwei Untermietern teilte, ſo entfallen auf dieſe logiſcherweiſe die Hälfte der Koſten. Wenn die Vermieterim mit 2 Perſonen 3 Zim⸗ mer und Küche bewohnt, während auf die beiden Untermieter ſe 1 Zimmer kommt, daß dann logiſcherweiſe die Hälfte der Miete auf die Untermieter abgewälzt werden darf, ſcheint mir eine ſon⸗ derbare Logik. Dann gehts weiter: Hierzu kommt die Abnutzung und Verzinſung der Einrichtung für 2 Schlafzimmer, Vorhänge, Teppiche ete. 18 Proz. aus M. 1000 M. 15 im Monat. Wiederum eine ſtarke Uebertreibung Die Schlußſumme dieſer tüchtigen Haus⸗ frau beträgt M. 123. Notabene die Selbſtkoſten! Um die Berech⸗ nung noch beſonders 1 zu machen, dommt der ſchöne Nach⸗ ſatz mit dem Bohnenkaſſee, Brötchen und Butter. Wenn die Selbſtkoſten für die beiden Zimmer ſchon M. 123 betragen, dann müßte bei dieſer Dame ein möbl. Zimmer auf 70—80 M. kommen⸗ Eine Preisprüfungskommiſſion dürfte allerdings kaum mehr als M. 35 feſtſtellen. Wenn es eine Hausfrau unternehmen will, in einer großen Tageszeitung eine Koſtenberechnung zu unterbreiten, dann muß dieſe ſorgfältig aufgemacht ſein, frei von jeder Uebertreibung. Nur ſo kann ſie einer Kritit ſtandhalten. Die Koſtenrechnung in Nr. 426 aber dürfte weder von dem Untermieter noch Vermieter ernſt genommen werden. Anmerkung der Schriftleitung: Man ſollte nicht von Uebertreibungen ſprechen, wenn man ſelber ſtark übertreibt. Was in dieſer Erwiderung geſchieht in der wir die ärgſten Stellen ſtreichen mußten, weil ſie zu gehäſſig klangen Daß die Koſten der Treppenhausbeleuchtung, der Kamin⸗ und Gehwegreinigung an! teitsweſſe vom Üntermleber getragen werden müſſen, iſt doch ſelbſt⸗ verſttiindlich. Ueber dieſe Forderung follte man ſich wirklich nicht aufregen. Ebenſo berechtigt iſt die Forderung eines Anteils Lohnes, den das Dienſtmädchen erhält. Im übrigen möchten 1t die Ausſprache über das Kapftel„Möbliertes Zimmer“ hiermi ſchließen, da es zur Genüge erörtert worden iſt. Rückſichtsloſe Radlerei 0 Bewegt ſich der Radſport im Rahmen der Anſtändigkeit, iſt ſchließlich nöchts dagegen einzuwenden, wächſt er aber zum üebe und Nachteil der lieben Mitmenſchen aus, ſo iſt das freilich was anderes. Man gehe nur einmal, beſonders in den Hauptverkehch zeiten den Weg von der Rheinluſt nach dem Lindenhof zu— möchte dies hauptſächlich den Schutzleuten empfehlen— ſo kann, 355 wahrnehmen, mit welcher rücfichtsloſen Beharrlichteit die, Roder die Fußgänger von dem Bürgerſteige herunter nach der Mitte Straße drängen. Auf keinen Fall ſollte geſtattet ſein, anders als 1 Gänſemarſch, höchſtens zu zwei, aber nicht zu—4 in Front, FK. radeln, welche Art haupkfächlich von Damen gepflogen wird. der hen ſind 30 eke Apoſadg che Nakürliche volle Formen und jugendfriſches Ausſe Wunſch vieler Frauen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Gramm echte Apora⸗Kerne zu kaufen, die erprobte, 2 80/%81 ſind alle in derſelben Tonart:„Vermiete billiger, oder ſtirb!“ Und! Stofſe von anſatfördernder Wirkung enthalten.— — —ͤ——— ͤä— NA 2 Die edle Cigareffe o AON 711 — — — Konſularberichterſtattung— ſpäter las man's anders—, auf die zute Schule 25 Kandidaten des Konſulatsdienſtes wie für tüchtige or 1 Zamslag, den 20. September 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) 7. Seite. Nr. 438 [Neue ftannheimer Zeitung 0 Handelsblatt Die Wirtſchaſts⸗ und Börſenwoche Nachlaſſen der Wirtſchaftskriſis.— Ankurbelungskredite und amlliche Preisſenkungsaktion. Die Notwendigkeit von Steuerreformen. Der Höhepunkt der Wirtſchaftskriſis, die als Folge der Kredit⸗ einſchränkungspolitik der Reichsvank über die deutſche Wirtſchaft ereingebrochen war, ſcheint überwunden zu ſein. Der ſtarke Rück⸗ dang ber Konkurſe und der Geſchäftsaufſichten ſpricht eine deutliche Sprache. Es wäre aber übereilt, aus der leichten Geſchäftsbelebung in einigen Branchen und aus dem leichten Nachlaſſen der Kredit⸗ tannung weitgehende Hoffnungen auf einen baldigen wirtſchaft⸗ ichen Aufſchwung oder gar auf eine neue Konjunktur herzuleiten. ie Ausſichten der Induſtrie ſind vielmehr noch immer unſicher, zu⸗ mal der erwartete Zuſtrom von Auslanbskapital bisher nur einigen Großinduſtrien zugute gekommen iſt. Die Induſtrien des beſetzten Zebietes beginnen allmählich wieder zu produzieren, nachdem die wirtſchaftliche Einheit mit dem unbeſetzten Deutſchland allmählich wieder hergeſtellt wird. Die Lage am Arbeitsmarkt hat eine leichte eſſerung erfahren, hauptſächlich in der Metallinduſtrie, im Textil⸗ gewerbe und in der Holzinduſtrie. In der Eiſeninduſtrie hat die gebeſſerte Eindeckung ſeitens des Handels und die leichte Belebung am Baumarkte die Werke wieder für einige Zeit mit Aufträgen derſehen. Trotzdem hört man immer wieder von Preisunterbie⸗ ungen. In der Maſchinen⸗ und Werkzeug⸗Induſtrie mußte zu weiteren Arbeiterentlaſſungen geſchritten werden, da die Beſchäfti⸗ gung weiter nachgelaſſen hat. Immerhin iſt es bemerkenswert, daß die Zahl größerer Auslandsaufträge, ſo in Lokomotiven, in Röhren, in Straßenbahnwagen, in Laſtkraftwagen, neuerdings zugenomnien ſat. Freilich handelt es ſich dabei leider nur um vereinzelte Fälle. Von großer Wichtigkeit iſt die Ankündigung von Ankurbe⸗ lungskrediten ſeitens der Reichsbank, die amtliche aßnahmen für eine Krediterleſchterung und die Maßnahmen zur enkung des deutſchen Preisniveaus zum Zwecke der Angleichung er deutſchen Preiſe an das Weltmarktniveau. ie Herabſetzung der Kohlenpreiſe und der Gütertarife, Kredit⸗ erleichterungen und die Herabſetzung der Umſatzſteuer ſollen den reisabbau als Vorausſetzung für den Wiederaufbau der Wirtſchaft einleiten. Erſchwert wird der Preisabbau leider durch das An⸗ nehen der Lebensmittelpreiſe. Notwendig iſt auch eine vernunft⸗ gemäße Steuerreform. Mit der Herabſetzung der Umſatzſteuer um 3 Prozent darf dieſe Steuerreform nicht erſchöpft ſein. Die angekündigte Steuerreform muß zum Ziel haben, daß die Kom⸗ Rligiertheit der Steuern und ihre verkehrshindernde Wirkung auf⸗ dren. Steuererleichterungen werden um ſo leichter durchzuführen ſein, als bei vielen Steuern die Einnahmen in den erſten vier konaten den Voranſchlag um mehr als 20 Prozent über⸗ ſtiegen haben! An der Börſe gibt man ſich der Hoffnung hin, daß mit der Wiederaufnahme der Betriebe im beſetzten Gebiete ſowie angeſichts er Ausſichten auf eine Produktionsverbilligung als Rückwirkung er Verbilligungsmaßnahmen der Regierung manche Verwaltungen etzt eher geneigt ſein werden, bei der Umſtellung auf Gold don allzu weitgehenden Unterwertungen Abſtand zu neh⸗ Ren. Erwartungen dieſer Art wurden durch eine leichte Beſſerung ker Arbeitsmarktlage ſowie durch anhaltende ſtarke Käufe des Otto Polff⸗Konzerns in Phönix⸗Aktien begünſtigt. Die Käufe in önix hatten etwas geheimnisvolles an ſich: ſie gingen von Ham⸗ lig aus, während ihr Urſprung auf holländiſche und rheiniſche keiſe deutlich hinwies. Mit großer Beſtimmtheit ſprach man da⸗ In, daß der Phönix ſein Aktienkapital nur von 2. 1 zuſammen⸗ kgen werde, auch erzählte man, daß die Geſellſchaft nach Rück⸗ uählung⸗des in Holland aufgenommenen Kredites von 10 Millionen Von Prof. Dr. Arkhur b0 Im Archiv der Handelskammer Mannheim fehlt der Jahres· ericht für 1888 bis auf ein Exemplar, das nicht entleihbar iſt. Der öffund für dieſes Verſchwinden des Jahresberichts liegt in der Ver⸗ llentlichung der Denkſchrift der Kammer vom 18. Oktober 1888 di er die Errichtung deutſcher Handelskammern im Auslande in Jeſem Jahresbericht. Die Denkſchrift war an das Reichsamt des unern gerichtet und zugleich dem Ausſchuß des Deutſchen Handels⸗ 1805 und den ſämtlichen Handelskammern zur Unterſtützung über⸗ eicht. Unter Bezugnahme auf die inzwiſchen vorzüglich gewordene andelskammern im Auslande und die im Innern Deutſchlands be⸗ ährte Einrichtung der Handelskammern wurde empfohlen,„dem eiſpiel Oeſterreich⸗Ungarns, Großbritanniens, Frankreichs und aliens zu folgen und die Konſulate durch Handelsvorſtände an ſün wichtigſten Handelsknotenpunkten des Auslands zu unter⸗ baßen. Dieſe Korporationen würden ſicher in hohem Maße dazu Auragen, das Gefühl der Angehörigkeit unſerer Landsleute im usland an das Mutterland mächtig zu ſtärken, aber auch eine ſehr eamte im In⸗ und Auslande bilden.“ Zahlreiche Handelskammern ſchloſſen ſich dem Antrag an und Ausſchuß des Deutſchen Handelstags beſchloß am 23. November M nach einem Bericht von Kommerzienrat Philipp Diffens⸗ annheim der Vollverſammlung vorzuſchlagen, die Regierung möge uf die Errichtung von Handelskammern im Auslande, die als duitſchaftliche Beiräte der Konſuln zu fungieren hätten, hinwirken. 880 er Vollverſammlung des Deutſchen Handelstags vom 19. Febr. ͥ9 erſtattete Syndikus Dr. Joſeph Landgrraf Mannheun den ericht. Die Referate von Diffens und Landgraf ſind im Jahres⸗ Sficht der Mannheimer Handelskammer von 1889 abgedruckt. Die nuimung war inzwiſchen wieder umgeſchlagen, nachdem der di tional⸗liberale Abgeordnete Hammacher in der Budgetkommiſſion 1e. Frage angeregt hatte und der Vertreter des Auswchtigen Aunts eine reſervierte Antwort gegeben hatte, da ſchon damals das kuswärtige Ant in den Handelskammern eine Kon. hedrenz für die Konſ'uln ſah. Diffens hatte als Mann⸗ 3* Reichstagsabgeordneter die Frage ebenfalls aufgegriffen, er⸗ 5 aber vom Staatsſekretär Graf Herbert Bismarck eine ent⸗ 0 edene Ablehnung. Die Vollverſammlung des Deutſchen Handels⸗ 5 nahm infolgedeſſen nur eine laue Reſolution an. Das Aus⸗ ad gründete inzwiſchen Handelskammern auf Handelskammern. 0 Deutſchland verhielt man ſich nach wie vor trotz verſchiedener zu ſuche im allgemeinen ablehnend. An ſolchen Verſuchen ſind nennen: 1809 Antrag der Handelskammer Nürnberg an den deuſchen Handelstag, die Anträge Münch⸗Ferber im Neichstag, die erwaltungs FFE Die Auslandshande Brüſſel(1894—1904) und Gulden das Wiederverfügungsrecht über die dafür hinterlegten 300 Millionen Aktien erlangt habe. Eine gewiſſe Anregung ging auch von der Kombination Rheiniſche Stahlwerke⸗Anilin⸗ truſt aus. Man erwartet Kombinationen ähnlicher Art in der Großinduſtrie. In den letzten Tagen zeigte ſich auch einiges Kauf⸗ intereſſe für Rheiniſche Stahlwerke und Mannesmann, ſowie für Kaliwerte. Anilinwerte wurden für holländiſche und ſchweizer Rechnung aus dem Markte genommen. Für Schiffahrts⸗ werte bildeten günſtigere Zuſammenlegungsgerüchte(Hamburg⸗ Amerika⸗Linie:1, Norddeutſcher Lloyb 10:1, Hamburg⸗Süd⸗ amerika⸗Linie 3: 2) eine Anregung. Die Anteile der Reichsbank wurden auf Dividendenhoffnuͤngen und auf holländiſche Käufe geſteigert. Bei den Anteilen der Diskontogeſellſchaft ſprach man von wichtigen Finanzverhandlungen mit der Harriman⸗ Gruppe. Die Aktien der Kʒanada⸗Bahn gaäben ihre anfäng⸗ liche Steigerung wieder her, weil die Ankündigung, daß die kana⸗ diſche Regierung den Erlös verkaufter deutſcher Stücke in kanadi⸗ ſchen anlegen werde, die Hoffnungen der deutſchen Aktionäre auf Rückgabe ihrer Stücke ſehr herabgemindert hat. Am Markte der einheimiſchen Anleihen hat mit dem Herannahen des Wiederzuſammentrittes des Aufwertungsausſchuſſes die Gerüchtemacherei ſtark zugenommen. Gerüchte und Kombina⸗ tionen dieſer Art werden dadurch genähert, daß unbeſtreitbar ungeachtet aller offiziellen Dementis amtliche Inſtitute, ſo⸗ wie einige Großbanken fortgeſetzt gewaltige Beträge in Kriegs⸗ anleihen und K⸗Schatzanweiſungen aus dem Markte nehmen. Man erzählte, daß die katholiſche Kirche als Verwalterin großer Vermögen und ſozialer Fonds bei der Zentrumspartei im Sinne einer Anleiheaufwertung und einer Abänderung der dritten Steuer⸗ notverordnung hinwirke. Auch verlautet, daß eine der D⸗Banken dem Aufwertuͤngsausſchuſſe den Vorſchlag gemacht habe, eine innere Goldprämienanleihe auszugeben, wobei die Kriegsanleihen und die Vorkriegsanleihen zu einem beſtimmten Goldkurſe in Zah⸗ lung genommen werden ſollen. Die Kriegsanleihe, die auf Zwangsexekutionen für einige Großſpekulanten, die ſich übernom⸗ men hatten, bis auf etwa 900 zurückgegangen war, überſchritt ſehr bald wieder den Kurs von 1 Prozent. Beſonders verworren iſt die Situation am Markte der K⸗Schatzanweiſungen. Sehr feſt lagen auch die Schutzgebietsanleihe ſowie die Obligationen ver⸗ ſtaatlichter deutſcher Eiſenbahnen. Ho. An der Mannheimer Börſe hat ſich, ebenſo wie an anderen Wirtſchaftszentren, die Erkenntnis durchgeſetzt, daß mit dem Unterſchreiben des Londoner Abkommens zwar eine Beſſerung der Verhältniſſe eingeleitet worden iſt, daß aber die Geſundung erſt beginnen und nicht als ſchon eingetreten angeſehen werden kann. Der Verkehr hat ſich deshalb in der Haupt⸗ ſache auf den Rentenmarkt konzentriert, wofür aber Mann⸗ heim bekanntlich nicht der Hauptplatz iſt. Es hat auch keinen Ehr⸗ geiz, es zu ſein. Der Wochenſchluß brachte dann eine merkliche Beſſerung auf dem Aktienmarkte. Insbeſondere kam es in Anilinaktien zu größeren Umſätzen. Auch den Aktien von Gebrüder Fahr⸗Pirmaſens brachte man wegen des Weg.⸗ falles der inneren Zollgrenze erhöhtes Intereſſe entgegen. Ebenſo wurde die Aufmerkſamkeit auf die Aktien der Bierbrauerei Durlacher Hof gelenkt. Georg Haller. lskammern Blauſtein⸗Mannheim Bukareſt(1902—1903), die aber aus Mangel an Mitteln nicht ge⸗ halten werden konnten, die Denkſchrift der Aelteſten der Berliner Kaufmannſchaft von Clemens Mayer über die Auslandshandels⸗ kammern 1905, in der nachgewieſen wurde, daß die erſte Auslands⸗ handelskammer die engliſche 1866 in Pokohama war, der die belgiſch⸗amerikaniſche 1867 in Newyork, die öſterreichiſche 1870 in Konſtantinopel, die engliſche 1872 in Paris folgten. Clemens Mayer zählt bereits 96 Auslandshandelskammern auf. Im Jahre 1910 wurde übrigens eine engliſch⸗deutſche Sektion der Londoner Handelskammer errichtet, 1911 ſchwebte das Problem einer ruſſiſch⸗ deutſchen Handelskammer in Petersburg, 1912 ſollten deutſche Handelskammern nicht nur in der Schweiz, wo in Genf die erſte gegründet wurde, zuſtande kommen, ſondern auch in England, Holland, Rußland, Italien, 1913 in Newyork(gegründet im Februar 1910), 1914 in Marokko, nachdem bereits 1902 die Deutſche Han⸗ delskammer in Tſingtau und 1908 in Südweſt⸗Afrika gegründet wurden. Damals beſaßen die Engländer bereits 110 Handels⸗ kammern einſchließlich derer in den Kolonien, die Vereinigten Staaten 7, Frankreich 30, Holland 10, Spanien 20, Italien 2, Belgien 5. In Deutſchland war die Kraft der Selbſtverwaltung nicht ſtark genug, um den Widerſtand der beamteten Kreiſe zu brechen. Ebenſowenig waren die Deutſchen im Ausland unter einen Hut zu bringen oder zwiſchen deutſch⸗ausländiſchen Kreiſen eines beſtimmten Landes Beziehungen herzuſtellen, die die Gründung gelohnt hätten. Erſt der Krieg ſchuf hier Wandlung. Kurz vor demſelben ſprach ſich noch der Deutſche Handelstag nach einem Referat ſeines Vorſtandsmitgliedes, Kommerzienrat Emil Engelhärd⸗Mann⸗ heim am 12. Februar 1914 mehr für Handelsbeiräte bei den Konſulaten als für Handelskammern aus. Allein im Kriege ſind(beſonders von England) nach deutſchen Aufzeichnungen über 70 Auslandshandelskammern gegründet worden. Die damalige Skepſis iſt jetzt friſcher Unternehmungsluſt gewichen. Im Anfang 1918 ſtand ſowohl das Reichswirtſchaftsamt als auch das Auswärtige Amt auf dem Standpunkt der Förderung der Aus⸗ landshandelskammern. Insbeſondere iſt es der Tätigkeit der deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelskammer zu ver⸗ danken, daß die Vorurteile, die gegen ſie und das ganze Inſtitut beſtanden, beſeitigt wurden, und in der Nachkriegszeit, wo überall die zerriſſenen Fäden neu aufgenommen werden mußten, entſtand auch eine dankenswert große Zahl deutſcher Auslandshandels⸗ kammern. Ein von der Handelskammer Nemyork im März dieſes Jahres herausgegebenes Verzeichnis der Handelskammern der ganzen Welt mit Ausnahme der in den Vereinigten Staaten zählt nach den Berechnungen meines Büros 452 Auslandshandels⸗ kammern auf, davon 215 in Europa, 96 in Amerika, 95 in Aſien, 40 in Afrika, 6 in Auſtralien. England hat hier(ohne die Handels⸗ kammern der Kolonien) 83, Frankreich 60, die Vereinigten Staaten 49, Italien 43, Spanien 35, dann kommt Deutſchland mit 34, davon 13 in Amerika, 11 in Europa und 10 in Aſien. Mehr als 10 beſitzen noch: Holland 20, Belgien 16, Tſchecho⸗Slowakei 13. China und Polen je 11. Die Bewegung iſt alſo auf dem Marſch und die Bedeutung der Tagung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags und ſeiner Einladung an die Deutſchen Auslandshandelskammern beweiſt, daß man die Mützlichkeit dieſer Einrichtungen nunmehr allgemein ein⸗ geſehen hat. Um die ſeinerzeitigen Anreger zu ehren und ihr Werk der Vergeſſenheit zu entreißen, ſollen hier die Bemerkungen des längſt vergriffenen Berichts der Handelskammer Mannheim 1888 ver⸗ öffentlicht werden, wobei vorbehalten bleibt, die Denkſchrift ſelbſt ſtett die Referate von Diffene und Landgraf ſpäter erſcheinen zu laſſen: „Der fortgeſetzt ſteigende Einfluß der deutſchen Handelskammern in den letzten Jahrzehnten, dem auch durch die gleichzeitige Ent⸗ ſtehung größerer induſtrieller Verbände bis jetzt in keiner Weiſe Abtrag geſchehen konnte, iſt ſicher nichts anderes, als zugleich ein treues Spiegelbild für die unabläſſig fortſchreitende Machtentfal⸗ tung der deutſchen Induſtrie und des deatſ den Handels ſelbſt. Die noligültigen Zeugen dafür ſind die Berichte der Konſuln aller Nationen über den Weitbewerb deutſchen Gewerbefleißes auf faſt allen überſeeiſchen Märkten. Was läge alſo näher, als eine im Innern Deutſchlands bewährte Einrichtung auch für das Ausland in's Leben zu rufen? Von dieſem Wunſche geleitet, haben wir im Oktober des Berichtsjahres uns mit einer ausſführlich begründeten Vorſtellung an das Kaiſerliche Reichsamt des Innern gewendet wegen alsbaldiger Errichtung deutſcher Handeiskammern im Aus⸗ lande und zugleich dem Ausſchuſſe des deutſchen Handelstages wie ſämtlichen Schweſterkammern davon mit dem Anheimgeben Kenn⸗ niß gegeben, unſere Beſtrebungen in einer ihnen geeignet erſchei⸗ nenden Weiſe zu unterſtützen. Hat doch das deutſche Konſulats⸗ weſen, das noch vor ein paar Jahrzehnten gegenüber jenem anderer Kulturſtaaten weit zurückſtand, ſich heute ſo weit entwickelt, daß es in Bezug auf einzelne Einrichtungen den Neid des Auslandes erregt hat. Warum ſollte alſo Deutſchland nicht auch den erfolgreichen Beiſpielen Oeſterreich⸗Ungarns, Großbritanniens, Frankreichs und Italiens folgen und ſeine Konſuln durch Handelsvorſtände an den wichtigſten Handelsknotenpunkten des Auslandes unterſtützen? Be⸗ züglich des„Wie“ können umſoweniger Schwierigkeiten entſtehen, als ſicher die erprobten Korporationen des Inlandes im Weſent⸗ lichen die Vorbilder für gleiche Geſtaktungen im Auslande bilden können. Die betreffende Vorſtellung geben wir im Anhange unter No. 5 wieder. Obwohl zur Zeit, wo wir dieſes niederſchreiben, erſt wenige Wochen ſeit der gegebenen Anregung verfloſſen ſind. ſo Danen ſich doch ſchon zahlreiche Handelskammern unſeren Be⸗ ſtrebungen ſympathiſch angeſchloſſen, teils durch beſondere Vor⸗ ſtellungen gleichfalls an das Kaiſerliche Reichsamt des Innern wie an die heimiſche Landesregierung, teils durch diesbezügliche Er⸗ klärungen, weil ja ohnedies der Ausſchuß des deutſchen Handels⸗ tages Veranlaſſung nahm, dieſe Frage auf die Tagesordnung ſeiner nächſten Generalverſammlung im Frühjahr 1889 zu ſetzen. Die in Frage kommenden Korporationen ſind Altona, Augsburg, Baden, Barmen, Bochum, Bremen(Gewerbekammer), Bromberg, Chemnitz, Coblenz, Colmar, Darmſtadt. Dillenburg, Göttingen, Halle 8. Hannover, Harburg, Heidelberg, Köln, Lauban, Leipzig, Limburg a. d. Lahn, Ludwigshafen, Lüneburg, München, Offenbach, Oppeln, Pforzheim, Sagan, Schweidnitz, Solingen, Ulm, Worms, Würzburg. Zittau und Vereinigte Kaufmannſchaft Altenburg. Von größerer Bedeutung aber als dieſe mehr theoretiſchen Unterſtützungen iſt der Umſtand, daß in einem der hervorragend⸗ ſten Handelsplätze, der in dieſem Augenblick nach Erſchließung der Orientbahnen von beſonderer Wichtigkeit für Deutſchland ſein dürfte, in Konſtantinopel eine ſozial hervorragende Perſönlichkeit ſich ge⸗ funden hat, welche auf Grund unſerer Anregung Anlaß genommen hat, die Schaffung einer deutſchen Handelskammer dortſelbſt— bereits iſt Oeſterreich⸗ Ungarn, Frankreich und Italien dort ver⸗ treten— nachdrücklichſt anzuregen.“ Schiffahrt Abfahrten der American Line und der White Star Line D. Minnekahda am 27..; D. Mongolia am 4. 10.; D. Pitts⸗ burgh am 15. 10.; D. Arabic am 23. 10.; D. Minnekahda am 1. D. Mongolia am 8. 11.; D. Pittsburgh am 20. 11.; D. Minnekahda am 6. 12.; D. Arabiec am 11. 12.; D. Mongolia am 20. 12.; D. Pittsburgh am 31. 12. — 5 An der regeſlmässigen Zusteſſung unseres Blattes haben unsere Posthezieher leb- haftes Interesse. Vorbedingung hier fũr ist, daß dem Brieftrãger oder dem Post- amt des Wohnortes die Besteſlung auf Zeitung für den nãchsten Monat früh- zeitig übergeben wird. Gegen Ende jeden Monats häufen sich die Arbeiten bei den Postanstaſten derart, sodaß bei allzu später Zeitungsbesteiſung die rechtzeitige Weiterleitung an den Verlag in Frage gestelſt ist. Wir bitten desbhalb unsete Se240 Posihezieher den Bestellantrag bis Freitag, den 26. September bewirken zu wollen. Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger ndung deutſcher Handelskammern in Sie N 5 — 8. Seile. Nr. 438 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Rusgabe) Samstfag, den 20. Seplember 1924. Sportliche Rundſchau Leichtathtetit * Steenros ſchlügt Jenſen.— Der vlympiſche Marathonſieger Steenros⸗Finnland traf in Kopenhagen mit dem beſten däni⸗ ſchen Langſtreckenläufer Axel Jenſen in einem. 20 Kilometer Lauf zuſammen. Bis zu 10 Kilometer führte der Däne, mußte dann aber Steenros an ſich vorbei laßen, der ſeinen Vorſprung bis auf 425 Meter ausdehnte und in:08:13 gewann.— * Länderkampf Deutſchland— Schweiz.— Für den 5. Leichtath⸗ letikkampf zwiſchen den Vertretern beider Länder iſt der 30. Auguſt 1925 feſtgeſetzt worden. Die Veranſtaltung geht diesmal wie⸗ der in der Schweiz vor ſich. Der Austragsort iſt noch nicht feſtgelegt, vorausſichtlich dürfte es aber Zürich ſein. Nurmi ſchlägt Ritola abermals.— Das weit über Finnlands Grenzen intereſſierende Duell zwiſchen den Olympia⸗Siegern Nurmi und Ritola ging in Abo in Gegenwart von ca. 10 000 Perſonen vor ſich. Das Match aing über 5000 Meter und erbrachte wie ſchon in Paris den klaren Beweis, daz Nurmi der wirkliche König der Läu⸗ fer iſt. Er ließ ſich von Ritola bis 3000 Meter führen, ging dann mit einem plötzlichen Vorſtoß an die Spitze und beendete das Rennen in 14:43,8 mit 20 Sekunden Vorſprunag als überlegener Sieger. Die Zwiſchenzeiten waren: 1500 Meter-:20; 1 engl. Meile::39,5; 2000 Meter::81; 2 engl. Meilen::34; 3 engl. Meilen: 14:14,1.— Am glei chen Tage vollbrachte Ekaviſt eine Höchſtleiſtuna im Speerwerfen mit 65,33 Meter. Auch der erſt 19jährige finniſche Allround Sports⸗ mann Walſtedt verriet wieder gutes Können, indem er im Hoch⸗ ſprung 1,75 Meter, im Kugelſtoßen 13,39 Meter zeigte. Boxen * Deutſche Boxer in Paris geſchlagen.— Am Mittwoch Abend trat der Düneldorfer Drehkopf im Parifer Waagram Saal gegen den franzöſiſchen Leichtgewichtsboxer Alverel, der durch ſeine Kämpfe im Rheinland auch in Deutſchland bekannt iſt, über 12 Run den an. Der ſehr intereſſante Kampf, dem zahlreiche Zuſchauer bei⸗ wohnten, endete mit dem Punktſiege des Franzoſen.— Der deutſche Bantamgewichtsmeiſter Urban Graß hatte im Modern Boxing Club zu Paris gegen den Franzoſen Natali geboxt. Er war infolge Paßſchwierigkeiten erſt 10 Minuten vor Beginn des Kampfes einge⸗ troffen. Der franzöſiſche Bericht ſagt, daß Natali der beuere Boxer geweſen ſei und viel präziſer als Graß gearbeitet habe. Trotzdem Natali in der 3. Runde zu Boden mußte, konnte er ſeinen Punktror⸗ ſprung bis zum Ende erfolgreich behalten und einen leichten Punkt⸗ ſieg davontragen.— Solange deutſche Boxer in Paris rein franzöſi⸗ ſche Kampfgerichte vor ſich haben, wird wohl ſchwerlich ein Punktſieg füür ſie herauskommen. * Länderkämpfe im Boxen.— Zu den Länderkämpfen mit Deüer⸗ reich und Ungarn hat der deutſche Reichsverband für Amateur boxen folgende Mannſchaft aufgeſtellt: Dübbers, Domgörgen, 1505 ger(München), Eckardt, Müller(Köln) oder Müller(Damburg Riecke und Niſpel(Berlin). Die Kämpſe im Schwergewicht enk⸗ ſallen da die Gegner keinen Mann ſtellen können. Die beiden Müller haben noch einen Ausſcheidungskampf zu beſtreiten. Die deutſche Mannſchaft kämpft am 19. September in Wien gegen—— öſterreichiſchen Vertreter und am 21. September in Budaven gehen die ungariſchen Meiſter. Am gleichen Tage finde ebenfalls in Budapeſt der Fußball⸗Länderkampf Deutſchland— Un⸗ garn ſtatt. Kuderſport *Frankfurter Dauerrudern. Für das am nächſten Sonntag, 21. September über 12 Kilometer ſtattfindende Dauerrudern de Frankfurter Regattavereins ſind 18 Boote gemeldet, die von 9 Uhr ab mit je 5 Minuten Abſtand von der Gerbermühle wo ſich Start und Ziel befinden, abgehen werden. Der Drehpunkt befindet ſich an der Staatsbahnbrücke. Die Reihenfolge der Boote iſt die folgende: 1. Hanauer R..: 2. Rkl. Griesheim; 3. Teutonia Frankfurt;—7. Frankfurter Rudernerein; 8. R. G. Oberrad: 9. Offenbacher Undine: 10. Möwe Groß⸗Auheim: 11. Frankfurter Rkl.; 12. RV. Hellas Offen⸗ hach: 13. R. V. Fechenheim. tünftach bereltt 3900.— Goldmark ab Wert Rüsselshelm 6. Nain Rlasse VIIl bis 4 Steuer PS: 1. KarlJörns mit 14 PS Opel auſ Continental- Cord 2. Franz Bredcheimer mit 4 PS Opel auf Continental- Cord eine Strecce von 1800 km, mit mehreren Berg- un Die xleinen 4 Põ Wagen haben von Rüſſelsheim à. M. und zuruc insgeſami einc Strecte von à2000 lm zuridegeſeqi 2 12 Flachpruſſungen Bosch-Licht- Bosch-Anlasser Brenustoffverbrauch tur 100 Khometer 6 LAter Klasse VIll bis 4 Steuer PS: 3. H. Siekmann auf Continental· Cord 4. Gg. Jour dan auf Peters Union Cord 6832² Oberrh. Aut. Ges. FREI8UN6 i. Br. f Peter Eberhardt KARL RUGUEE I. B. 3 57 Gottesdienſt⸗Ordnung. Evangeliſche Gemeinde. Sonntag, den 21. September 1924. Trinitatiskirche..30 Pred., Pfr. Roſt; 10 Pred. Pfr. Roſt; 11.15 Kindergottesd., Vik. Hahn; Chriſtenl., Pfr. Renz. Jungbulchpfarrei. 2 Chriſtenl., Pfr. Schenkel. Neckarſpitze. 10 Pred., Pfr. Schenkel; 11 Kindergottesd., Pfr. Schenkel Konkordienkirche. 10 Pred., Pfr. Maler; 11 Kinderagottesd., Vik. Bach 2 Chriſtenl., Pfr. Maler; 6 Predigt, Vik. Speck. Chriſtuskirche..30 Predigt, Vik. Speck; 11 Chriſtenl. Pfr. Dr. Hoff und D. Klein. Friedenskirche..30 Preb., Vik. Zahn: 10.20 Kindergottesd., Vik. ahn. Jvhanniskirche. 10 Pred., Pfarrer Mayer; 11 Chriſtenl. Pfr. Mayer 11 Kindergottesdienſt. Lutßerkirche. 10 Prebigt, Pfr. Dr. Lehmann; 11 Kindergottesd., Vik. Dr. Weber: 11 Chriſtenk. Knaben, Pfr. Dr. Lehmann;.15 Chri⸗ ſtenl., f. Mädchen. Pfr. Dr. Lehmann. Melanchthonkirche. 10 Predigt, Pfr. Rothenhöfer; 11.15 Kinder⸗ gottesdienſt. Nik. Engler. Neues ſtüdt. Krankenhaus. 10 Pred., Vik. Engler. Diakoniſſenhaus 10.30 Predigt, Pfarrrerw. Rößger. H. Lanzkrankenhaus. 10.30 Prebigt, Pfr. D. Klein. Fendenheim..30 Predigtgottesd., 10.45 Kindergottesd.,; 1 Chri⸗ ſtenlehre f. Knaben, Per. Mutſchler. Nekkarau..30 Pred., Kollekte für Kriegergräberfürſorge, Jundt; 11 Kindergottesb. Nordpfarrei, Jundt: 1 Chriſtenl., Pflichtige der Nordpfarrei. Jundt. Wochengottesdieuſt. Donnerstag, den 25. Sept., abends 8 Gemeindeverein, Vortrag über die Lage der ev. Kirche, Pfarrer Vath, Rheinau. Vereinigte evangeliſche Gemeinſchaften. Evangl. Verein für innere Miſſion(Stadtmiſſion). Stamitzſtr. 15. K 2. 10, Schwetzingerſtraße 90, Fiſcher⸗Straße 31, Don⸗ nerstag 8 Uhr Bibelſtunde:; Meerwieſenſtr. 2, Sonntag und Dienstag 8 Neuhoferſtraße. 25(Rheinau), Feudenheim(Kinder⸗ ſchule). Mittwoch 8 Sandhoferſtr. 22(Luzenberg) Sonntag und Mittwoch 8: Neckarſpitze(Kinderſchule) Freitag 8; Waldhof (Kinderſchule) Dienstag 8 Bibelſtunde. Chriſtl. Verein junger Männer. Stamitzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ ſtraße 90. Dienstag 8 Männer Bibelbeſprechung, Samstag 8 Uhr Btbelſtunde der Jugendabteilung: Meerwieſenſtr. 2, Freitag 8 Sandboferſtr. 22. Montag 8 Männer, u. Dienstag 8 Jünalinas⸗ Bibelſtunde: Neuhoferſtr. 25 u. Ftſcherſtr. 31, Samstag 8 Bibelbe⸗ asler Landstr. 172 DRDRrrrrrrDr Hartmamn& Beck e + 6, 81 eeeeeee Adam Ruf NEUSTADT a. E. FErledrichstr. 353 Den LEDDöerr Chriſtl. Verein junger Mädchen. Stamitzſtr. 15, K 2, 10, Schwetzinger⸗ ſtraße 90; Sonntag nachm. 5 Uhr. Sonntagsſchule vorm. 11 ÜUhr. Verein für Jugendpflege e. V.„Haus Salem“ K 4, 10. Sonntag 4 Jugendverein: abds. 8 Vortrag.— Dienstag abds. 8 Gebetſtunde. — Mittwoch abos. 8 Männerverein.— Donnerstag nachm. 4 Fraueaſtunde. Chriſtl. Verein junger Männer, F 4, 8/9, früher U 3, 23. abends.15 Bibelſtunde. Gemeindehaus der ev. Gmeinſchaft U 3, 23..30 u..30 Predigtgot⸗ tesdienſt(Pred. Kiek); 11 Sonntagsſchule.— Mittwoch abds. 8 — 5 und Gebetsverſg.— Donnerstag abds. Jugenderbauungs⸗ tunde. Süddentſche Vereinigung, Lindenhofſtr. 34. Sonntag abds. 8 Vor⸗ trag v. H. Waldͤſchmidt:„Vetriebsſtörungen der Seele“.— Montag Frauenſtunde(Schw Frieda).— Dienstag Jugendbund f. E. C. liunge Männer).— Mittwoch Gemeinſchaftsſtunde(1 Kor.); nachm..30 Mädchenbund.— Donnerstag Jugendbund f. E. C. (lunge Mädchen).— Samstag.30 Knabenbund. Methodiſten⸗Kirche. Angarteuſtr. 26. Viertelf. Verſammlg. Vm..90 Pred., Prediger K. Huxoll⸗Heidelberg(Feier d. bl. Abdm.): 11.15 Sonnt.⸗Schule; nachm. 3 Zeugn.⸗Verſlg.— Montag abds. 8 Jugendbund.— Dienstag abds. 8 Gebetsſtunde. Jugenbheim F 4, 8. Vm. u. abds. kein Gottesd.; 11.15 Sonnt.⸗Sch. — Mittwoch abds. 8 Gebetſtde.— Donnerstag nachm. 3 Frauen⸗ Miſſions⸗Verein. Katholiſche Gemeinde. Sonntag, den 21. September 1924. Die heutige Kollekte iſt für arme Theologieſtudierende beſtimmt. Jeſuitenkirche. Von 6 an Beicht; 6 Frühm.;.45 hl. Meſſe;.30 Sing⸗ meſſe m. Predigt;.30 Schülergottesd., m. Pred..30 Hauptgottes⸗ dienſt m. Pred. u Amt: 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenl.;(.45 Chrtſtenl. f. d. 3. u. 4. Jahrgang im Saale d. Pfarrhauſes);.80 Serz Jeſu⸗Bruderſchaft m. Segen. St. Sebaſtianskirche.— Untere Pfarrei. Kommunionſonntag der Jungfrauen u. frrauen. 6 Frühm. u. Beicht: 7 hl. Meſſe m. Gene⸗ ralkomm. d. Jungfrauenkonar.: 8 Singm. m. Pred. u. gemeinf. Komm. der Frauenkongr. anläßl. d. Titularfeſte;.30 Feier des Stiftungsfeſtes des kath. Geſellenv. m. Pred. u. Hochamt; 11 Kin⸗ dergottesd, m. Pred.; 2 Chriſtenl. f. d. Mädchen:.30 And. zur ſchmerzhaften Mutter Gottes. Heilig⸗Geiſt⸗Kirche. Generalkomm. der Mitglieder des Müttervereins. 6 Beicht, hl. Meſſe: 7 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.:.30 Pred. u. lev. Hochamt(beides gehalten von hochw. Herrn Benediktinerabt Albert Schmitt); 11 hl. Meſſe m. Pred.; 2 Chriſtenl. f. d. Jungfr.; .80 Herz Mariä⸗Bruderſchaft m. Segen;:.30 Titularfeier des Montag ſprechung. e Emil Lansche Jon. Uross DFORZNEIM SADEN-BADEN Istl. Karlerledrichstr. 38. Langestraße 28 Liebfranenkirche.(Kommunionſonntag der männlichen Jugend); von 6 an Beicht;.30 Frühm.; 8 Singm. m. Pred.; gem. Komm. der Jünalingskongr. u. des Jugendvereins;.30 Preb. u. Amt; 11 Singm. m. Pred.; 2 Chriſtenl. der Mädchen;.30 Herz Jeſu And⸗ m. Segen. Katholiſches Bürgerhoſpital..30 Feſtgottesdienſt anläßlich des Patro⸗ ziniumsfeſtes, 1ia Gymnaſtumsgottesdienſt. Herz Jeſukirche Neckarſtadt⸗Weſt. 6 Frühmeſſe u. Beicht; 7 hl. Meſſe: 8 Singm. m. Predigt u. Bundeskomm. d. Jungfrauen;.80 Preb. u. Amt; 11 Kindergottesd. m. Pred.; 2 Ehriſtenl. f. Mädchen:.30 Herz Mariä⸗Andacht. b 5 St. Bonifatinskirche Neckarſtadt⸗Oft. Feſt der 7 Schmerzen Mariä. 6 ab Beicht: 7 Frühm.(Generalkomm. d. Chriſtl. Müttervereins zur Feier des Titularfeſtes): 8 Singm. m. Pred.;.15 Feſtzug d. Müttervereins vom Schweſternhaus zur Kirche;.30 feierl. Feſtaottesd., Weibhe der Fahne, Feſtpred. u. levit. Hochamt;: 11 Singm. m. Pred.;.30 Müttervereinsand. m. Pred. u. Segen. St. Joſephskirche Mannheim⸗Lindenhof. 6 Beicht u. hl. Meſſe: 7 Generalkomm. d. Jungfrauenkengr. u. d. Thereſienbundes; 8 Sinam. m. Pred.;.30 Amt mit Predigt: 11 Singm. m. Pred. 5 f. d. Jünglinge; 2 Andacht um günſtige Witterung m egen. St. Jakobskirche in Neckarau. 6 Austeilung der bl. Komm:.45 Kom.⸗Meſſe: 83 Singm. m. Generalkomm. d. Schulkinder;.80 Hochamt m. Pred.; 11 Kindergottesdienſt m. Predigt;.80 Chri⸗ ſtenlehre; 2 Veſper, Werz Jeſu⸗Andacht. Franziskuskirche in Waldhof. 6 Beicht; 7 Kommunionm. m. Frühyreb⸗ (Generalkomm. d. Erſtkomm.).15 Amt u. Pred. in der Kap. der Spiegelfabrik;.30 Amt u. Preb.; 11 Kindergottesd. m. Sinam. u. Pred.; 11 Singm. u. Homilie in der Kap. der Spiegelfabrik; .30 Chriſtenl. f. d. Jünalinge u. Veſper..80 Sonntagsabend⸗ andacht mit Segen. Katholiſche Kirche in Küfertal. 6 Beicht;.80 Frühm., Monatskomm. f. d. Jungfrauenkongr.; 8 Schülergottesd. m. Preb.;.30 Pred⸗ mit Amt;.30 Chriſtenl. f. Jünglinge, hernach Herz Mariä⸗Bru⸗ derſchaft m. Segen. Katholiſche Pfarrkirche Saubhoſen..30 Beicht: 7 Frühm..30 m. Predigt; 10 Predigt u. Amt;.30 Chriſtenl. u. Andacht. St. Peter⸗ und Paulskirche Feudenheim. 7 Beicht: 7 Frühm.;.145 Schſilergottesd.:.45 Hauptgottesd.;.80 Chriſtenl. f. d. Mädchen; 2 Corp. Chriſti⸗Bruderſchaft. St. Antoninskirche in Rheingz..30 Beicht;.30 Frübm. m. Mo⸗ natskomm. d. Jungfrauen;.30 Hauptgottesbienſt, darnach Chriſten⸗ lehre; 2 Andacht zur ſchmerzhaften Mutter Gottes. Alt-⸗Katholiſche Gemeinde. m. ri Müttervereins m. Feſtpred., Andacht u. Segen. Schloßkirche. Sonntag, 21. Sept., vorm..80 deutſches Amt m. Pred. Cennqe, Fef- ume? uceugeſ, O. Fe fufeeune Ge ucſblbse ſerbrenun Cenen Hschence. Fol, feie cuccuen Sae, Gncmmncge guei, Ceemen, O Gſue. 2 1 5 8 Jt Geeſce cugece Mhcin neſßessgefemp: Slncuseene cnciche fe Haeau ste. AI. Nieſrtlulcir, geucrli- He uelbe Fuemmeg. ſhaual irmvi. Feſgumaen un NN. — Neu Aeen SAer) 9. Seite. Nr. 438 „ Sle muüsson nur das rechte Mittel haben und sieh nicht unnũtz selber Arben machen Warum plagen Sie sich am Waschfaß, wenn Sie es nicht nötig daben? Warum geben Sie Geid aus für vlelerlel Mittel, wenn eines genügt, die Wäsche bequem und billig zu besorgen? Sle kennen Persll! Kennen Sle aber auch seinen voll- kommenen Wert? 5 slchert mnen die beste Waschwirkung. setolgen Sie dle nachstehende Vorschrift— dann waschen Sle blilig und bequem und haben zuglelch die schönste Wäsche: persil wird allein und ohne Zusatz ver- wandt; es wird kalt aufgelöst, ein Paket auf 2½— 8 Elmer Wasser. Die Wäsche wird in die kalte Lauge gelegt und langsam zum Kochen gebracht: viertelstündlges Kochen- lassen genügt. Gründliches Spülen, zuerst gut warm, danach Kalt, beschlließt die Arbeit. às ist alles 4 versuchen Sle es 8so; Sie werden erkennen: es gibt kein schöneres Waschen als das mit 0 7 — Ecer —— 45 1 10. Seite. Nr. 438 Neue Mannheimer Zeitung(Abend⸗Rusgabe) Samstag., den 20. September 1924 848 8 55 Geſucht werden: Rahmenmacher, decker, Gipſer, Maler. Arbeitsamt, N 6. 3/4 6 Nedeed e Solides Unternehmen vergibt für Mannheim und Be zirke 3 2 Alleinauswertungs 5 eines Patentſchutzes welcher nachweisbar mit gutem Erfolg plaziert wurde. Hohes Ein⸗ kommen für 1 oder 2 fleißige Herren, 3 bis 400 Mark Varkapital erforderlich, Einſicht⸗ nahme und Auskunft Mannbeim, K 1. 11. Schüssler, bei Weigold, 0 tag, den 22. u. 23. Sept. — N Montag u. Diens⸗ v 10—12 u—5. Glüänzende Eistenz Vertreter zum Beſuche der Möbelfabrik und Schreiner für erſttlaſſiges Fabrikat Sägemehl Furnſer⸗ und Leim⸗Oefen Heizungsanlagen glänzend begutachtet, erſte Referenzen — gegen hohe Proviſton geſucht— Angebote unt. A. A. 7104 an Invalidendank Karlsruhe. Ed 277 Größere, ſeit 50 Jahren beſtebende Fabrik in und alle Arten 155 hat die Jertretun für Mannheimu Umgebung Ausführliche Angebote unter 9838 Baumg Ba 6858 Großes Werk de chem. Indastne in Mannbeim Sucht tüchtigen, erfahrenen ister Me! für ihre Abt. Schloſſerei, Dreherei und Reparaturwerkſtatt. 6806 Angebote unter Q. W. 103 an die Geſchäftsſtelle ds. Bl. Korrespondent lin) fler el eng Fchen 1 anzüsistben Splache für mehrere Stunden des Tages gesucht. Nur Bewerber mit guten Kenntniſſen wollen ſich melden unter R. G. 113 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 6880 Triahrener Ano- Schlesser (auch Dreher) mit Führerſchein für unſere Autoreparatur⸗Werkſtätten gesucht. Rheinelektra-Autoverwaltung Erfahrener für die umfangreichen Keſſelanlagen eines groklen chemischen MWerkes in lannheim geſucht Bewerber muß mit modernen Keſſel⸗ und Dampfanlagen aus eigener, lang⸗ jähriger Tätigkeit durchaus vertraut ſein. 6808 Angeb. u. Q. X. 104 an die Geſchſt. Ahzeigen-Akauisteme bei nac chweis sbar hohen Verdienſt⸗ möglichkeiten ſofort gesucht. Kröber. Hotel Ceutral Montag nachm. v. 2- 6 Uhr Dienstag vorm—12 Uhr Für einen unentbehrlichen Autobedarfs- aànrtikel hat ein leiſtungsfähiges Werk die [Vertretung für Mannheim ſowie für verſchiedene 9602 1 Bezirke in Baden noch zu vergeben. Herren, welche die Automobil⸗Beſitzer, Auto⸗ 4 Garagen und Automobilhandlungen regel⸗ mäßig beſuchen, wollen ſich gefl unter Auf⸗ gabe ihrer ſeitherigen Tätigkeit und Angabe von Referenzen unter H. M. 801 an Rudolf Mosse, Mannheim wenden. Em9s Nalh. Maagmoge welcher ſelbſtändig die Wartung von Aufzugs⸗ anlagen auf eigene Rechnung ausführt, wird zw. Anbahnung angenehmer Geſchäftsverbindung um Meldung unter K. E. 3705 an Ala Haaſen⸗ ſtein u. Karlsruhe. W e eeee csscincher tüchtig und zuverlässig, gesucht. Angebote mit Zeugnisabschriften unt. R. F. 112 a. d. 6672 m. mehrjähriger wegen der Wohnungs vorm. Benz, Abt. Sſrage bevorzugt. Anſprüchen oder letzten Bezügen an Motoren⸗Werke, Manuheim.⸗G. ſtattonärer in Patenbüros v. ⸗Unternehmungen oder Patentanwälten möglichſt mit Erfahrung in Verbrennungskraf t⸗ maſchinen als Beamter in dauernde Stellung geſucht. Angebote Ledige Herren mit Lebenslauf, 6842 Mannheim. Schuhbranche Branchekundige, tüchtige Verkä gesucht. Angebote unter R. E. 111 an die Ge- schäftsstelle dieses Blattes. —— Tabange 0 U neadat hat die Telttelung ze, Jamt Maunbein zu vergeben. Herren oder Firmen welche bei Drogerien und ſonſtigen Wiederverkäuſern nachweisbar gut eingeführt ſind wollen ſich unter Aufgabe von Reſerenzen unter J. M 802 bei Rudol: Moſſe, melden. Em9ꝛ —— ——— branch kann. Angebote mit mit guten 6 50 Wed— e d Zur selbständigen Leitung unserer Futzableiung suchen wir efste Tentdltenm Persönliche Vorstellung vormittags von 9 bis 12 Uhr im Personalbüro Warenhaus Hieſige Firma der Sreibraaſch en⸗ u. Buro⸗ ſucht für ſofort jüngere, tüchtige ekundige Veſkabfefin welche 195 öe e u, Maſchinenſchreihen V unter Bl* 9627 Referenzen. Mannheim gregnge vergeben. Veksandstelle 1een Ort Näh g. Nüuckporto Gaiss P. Holfter, Brieslau E487 Strebsamen Leuten richte allerorts Ver- sandgeschäft ein, aach nebenberuflich. S96 IStra, Malle a. S. Immobiſtenbüco ſucht einen Herru b hoh. Proviſtonsſätz. f d. Außendienſt. Angeb u. M. M. P 1312 an Ala, Haaſenſtein& Vogler Mannheim. Ea 90 Tael Weade (q. Heimarbeit i. Haupt⸗ od. Nebenberuf.) B3903 Herm. Becker, Adreſſenverlag, Berlin 8. O. 26. 250 HMark monatlioh verdient jedermann gar. a. als Nebenverd. geeign. Näher frei durch Glaſer, Pforzh. Siemensſtr. 41. B4108 Württbg. Nährmittel⸗ fabrik ſucht Ed277 Drouvisions- DNeisendden zur Mitnahme von zwei Artikeln bei hoher Pro⸗ viſion. Angebote unter S. A. 1921 an die In⸗ validendank, Ann.⸗Exp., Stuttgart. Tellnaber mit 12—1500/ zwecks Gründung ein. Lebens⸗ mittel⸗Geſchäfts geſucht, Einz. Perſ. Wohn.⸗Gel. Angebote unt. V. E. 100 d. Geſchäftsſt. 9614 Obler für vierſeitige große ſchwere Hobelmaſchine gesucht. Es wollen ſich nur Leute melden, die dieſe Art Maſchinen ſchon ſelb⸗ ſtändig bedient haben. Ud. Messprschmilt Mannheim 1391 Per ſofort oder ſpäter perfeſſes B4124 Zweitmädchen welches auch bügeln und ſervieren kann, für herr⸗ ſchaftlichen Haushalt geiucht Staudt. Mannheim⸗Waldhof Frau Direktor Sandhoferſtr. 48. Durchaus gewandte aden mit länger. Büropraxis zum baldigen Eintritt geſucht. Ausführl. Angebote unt. K. J. 115 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 1399 Zuverläſſiges iadertradtein od. Erzieherin für zwei Jungen ſofort geſucht. 9609 Dr. Stoffel, Friedrich⸗Karlſtr. 3. Zuverlässiges Hädchen r ausarbeit 5 55(Sltbr 1379 geſucht. Zweitmädchen vorhand. Frau Bankdireltor Hahn Mannheim⸗Neuoſtheim Paul Martin⸗Ufer 48 Fernſprecher 7441. Alleinmädchen für kl. Haushalt(2 Per⸗ ſonen) geſucht. B4113 Friedrichsplatz 14 V. Kohler, Junges, fleißiges Möclehen vormittags für leichte Hausarb. geſucht. Gefl. 11 0 unt U. A. 71 d. Geſchäftsſt. 9551 Micrinnen zum baldigen Eintritt gegen gute Bezahlung 6/20 FPS. Maanhaber Modell 24, mit allen Schikanen zu verkaufen. Näheres: Heidelberg, faföb. Anne von ſol. Herrn 60 1 75 Angebote unt. W. g. d. Geſchäftsſt.—9070 Kaufmann ſucht 1 od. 2 möbl. od. leere Timer 70 6866 5 Speditionsſachmang. in erſt. Schiffahrts⸗, Sped.⸗ qu. Induſtriefirmen tät. m. kangj. Erfahr. i. In⸗ u. Auslandsverſand und all. ſonſt, einſchl. Arb., ſucht Stellung als Versand-Leiter in induſtr. Unternehm. unt. R. Z. 20 Ge ſchäftsſt. 7 U falgaae, llanlen ſelbſtändige erſte Kraft G im geſamten Gartenbau, ſobie langjähriger, ge⸗ wiſſenhafter, 50600 Fahrer, m. prima 20500 niſſen 9526 ſucht etelte 1 Zuſchrift. unt. J. M. 57 an die die Geſchäftsſtelle. Aaleb Hälchen ſucht in kleinem Haus⸗ halt Beſchäftigung, auch als Angeb. unter A. d. Weſchlſten—9819 Ae Hö mit guten Zeugniſſen ſucht Stellung bis An⸗ fang Oktober. Angebote 0 unt. V. F. 1 an die G5 ſchäftsſt. 9616 eigene u. fremde Fabri⸗ kate, ſehr preiswert. Zahlungs⸗Erleichterung. Scharf u. Hauk, Piano- u. Flügelfabrik, O A4. 4. 34093 A flenron- B. Damesräder äuß. bill. abzug.(Zahl. Erleicht.) ſtraße 134 Fahrräder. *9503 Handwagen zweirädrig, auf Federn zu verkaufen. 39517 Dalbergſtraße 12. Weiß emaill. Wirischaftsherd 1,40 m lang, mit Gas verkauft Krebs, J 7. 11. S13 liebraucte Rüchenkerde verkauft Krebs, J 7. 11. S13 Damenfahrrad gut erhalten, für 50„1 zu verkaufen, ev. billig. Pfannebecker Neuoſth., Seckenheimerlandſtr. 2. 9618 Gelegenheitskauf. Guterhaltenes Rlauier Schiedmayer⸗Söhne nur an Privat billig abzu⸗ geben. Zu erfragen: Mollſtr. 6, 2. St. rechts, zwiſchen—½3 und 1 25 bis 8 Uhr. 9524 Getrag, gut erhaltenes Lamen-Lerbetgostüm ferner ebenſolcher ekten-Anau (blau) billig zu verkaufen. zwiſch. 8 und Uhr nachm. 9662 Aamelden ſelbſtänd. im Kochen u. 2 mit guten eugniſſen, in kl. Fam. (8 erw. Perſon.) 9583 geſucht. Stunden⸗ u. Waſchfrau vorhanden. Zu erfragen Goetheſtraße 8, part., Mayer⸗Gidion. 212 55 Otto Beckſtr. 10. An Baujahr 1922, m. allen Schäikanen im Auftrage zu verkaufen. 1395 Näheres Heidelberg, Telephon 2366. Damenrad gut erhalt., zu verkauf. 9568 Arnold, 3. 4. in Mannheim, Wir ſchaft mit teilweiſe Aosses Ea190 U 4. 23, an die Geſchäftsſtelle. Schwetzinger⸗ Telephon 2366. 1393 mit Küchenbenützg. An⸗ Zu versauten: gebote unt. V. H. 3 an Vororte, die Geſchäftsſt. 9629 Ludwigshafen u. Heidel⸗ Geſucht von beſſer. berg Wohn⸗, Geſchäfts⸗, Herren per 1. Sktbr. Einfamilien⸗Häuf nfamilien⸗Häuſer u. ſos Ammer m. 2 Betten, elektr. Licht u. Heizung in gut. Lage Angebote unt. U. P. 85 a. d. Geſchäftsſt. 59585 Möbl. Zimmer in der Nähe d. Börſe freiwerd. Wohnungen Läden und Werkſtätten. Wohnungsnachweis, Tel. 9226 neu, mit Torpedo, zum Preiſe v. 90 zu verk. f. einen Herrn per 1. Pflügersgrundſtr. 111 Okt. geſucht. 9565 —9601¹ 2. St. rechts. Ang. an Berth. Bock, Mannbeim, E 5, 15 Elegantes herrſchaftl. erbeten. Spgeiel ffpfenzaan ſeſſel mit Daunenkiſſen. Bahnhofsnähe geſucht. faſt neu, preiswert zu Angebote mit Preisang. verkauſen. Gefl. Angeb. unter V. V. 19 an die unter U.., 81 an die Geſchäftsſtelle. 9644 Geſchäftsſtelle. B4126 ader Maldund Rüde, 7 Monate alt, in gute Hude billig a b⸗ zugebe*9604 Greulich E 4. 7. üssleſie od. Aaan gebr., 2 8 0 i. Ton Ausſtatt. Neben. ſache von hieſ. Familie 8 eſucht. 9577 — 1 8 5 55 75 5 Kee Längs⸗ und g n(ev. Granaten⸗ bank ft 15er), Spitzen 300/1000 mm, 16847107 Bauart, I Mafen galll Angebote unt. V. OQ. 11 Adel PI möglichſt Laden, L29ef aer Weſsate zu mieten geſucht. An⸗ gebote unter P. W. 67 d. d. Geſchäftsſt.—— Laden in mittl. Größe in beſter Lage der Schwetzinger⸗ 12 Hauptzollamt, ſtraße oder Mittelnr ſogen zeitgem Miete zu mieten geſucht. 405 Angebote u R. D. 99 an die Geſchäftsſtelle d. Bl. Sehr ſchnn möbl. Ammer mögl. ſepar., i. Zentrum der Stadt, von beſſerem Kaufmann per 1. Oktbr. 51 mögl. m. Tel. geſucht. Bettwäſche vor⸗ handen. Angeb. m. Preis unter 8. 8. 38 an die Geſchäftsſtelle B4115 Nodnanz Aabac. 2 re fleller und „Wohnung (Oſtſtadt) ſuche 6 Zimmer⸗Wohnung in guter Lage. Angebote unter V. K, 5 an die Geſchäftsſtelle.*9621 Dipl.⸗Ing ſucht möbl. Zimmer Wohnungs-El! sehr leistung Verzinsun langfris lig Ihne Barver vornehme Inniehtungen duich al- renommierte an Ansebörige des Miue sicherter Posſtion bei banzmäbiger en stähige Laarad lstandes in ge 8 58 Liel Lieferung auchna Qünstige Gelegenhen, te chende Baimitte gemüße Ausstattung Auskunt: unter kretlou veimmteſt un Der SOfort Sesbcht einer. abzeugee 1 3 I. AHeEn nzu mieten ebentl. Kolonialwaren- 415 geschüäft zu kaufen gesucht. Seckenheimerſtraße, Schwetzingerſtraße, Meerfeldſtr aße, eventl auch Vororte Wabh unt. R. K. 116 an die.5eee 2 oe werden—8 Büroräume Lager, Keller, Toreinfahrt, Nähe 15 gegen Miete oder„auskauf.“ Int ee ee —3 helle Parterrezimmer, Nähe Hauptbahnhof 0 Stadtzentrum, für vornehmen und ruhigen Bürobetrieb per sofort gesucht. Mietangabe unter U. W 92 a d Geſchſ trockener Büro- und Lagef-Raum z zuſammen 85 qm groz, mit Hofein⸗ 8 fahrt im Sentrum der Stadt auf den S. 1. Oktober oder ſpäter zu vermeten strengster Dis die Geschäisst deeses Blattes. chauswärts sch ohne aus- eine standes- zu sichern er R. H. 114 0886 Seοοοοοοοο, 3 Größ5. Industrieunternemmen sucht für Büro- und Lagerzwecke innerhalb der Stadt in bester Lage 22 2 Mme bei Gewährung zeitgemäßer Miete. Angebote unter V. Z. 20 an die Ge- schäftsstelle ds. Bl. Leagsagg goοs 25 nn 9647 Mittelſtraße, 10859 0 oder * in gutem Hauſe. An⸗ gebote unt. J. M. 32 an die Geſchäftsſt. 9497 Ein*9566 Hagazin pt. möglichſt mit Tor⸗ einfahrt in der Nähe des Paradeyl. geſucht! Angeb. u. M. J. an die Geſchäftsſtelle.“ zusammen auf dortfällt. e unter 8. Q. 30 an die eertan luftig und trocken, mit guter Zufahrt, jeguche Lagerung geeignet 58 65 sOfort zu vermieten. unt. 0 255 5 an ae 87 5 Neuestes 2z. Z. vollständiges Friedens““ Nelers Handlerikon ſexlkon. Enthält auf 816 Seiten etwa Stichwörter mit 2000 Abbildungen, 53 bunten und schwar 5 Meyers Kleiner Handailas Er gibt ein klares Bild über die Heutlfe Auftellung Welt. Er enthält die geographisch-polftischen Umwälzungen, den ſetzigon Stand der Forschung und die Entwicklung des Verkehrs. Er 8 noben Meyers Handlexikon in 12. die Bibliothek e Ioh llefere diese beiden Schine Zim 2 Iimmer- Wohnug m Küche ganz u. ei möbl.,, zu vermiet., Wohn⸗ u. Schlafz. i Küchenbenützg. u Bad⸗ Wohnungsnachweis U A4. 23 Tel. 9220, Eal90 Zu vermieten An einzelnen Herrn 2 beſonders große mel möbl.— auch günſtig füt Büro— m. ee elektr. Licht, Tele eph., Luiſenpark,. 1 N J78„Seipio⸗ Gaus, Otto⸗Beckſtr. 47 94129. Tel. 5029.— Reinliches gut möbl. Ummes zu vermieten. 125 Seneee 4.. 4 Berusalige Da: ne ucht ſe zu leihen geg. mona liche Rückzahlung. gebote unt. V. C. die Welches Fräul, lein ertell Violin Unte nent? Angebote erbeten auntg V. T. 14 a. d. Geſchggh ſtelle dſs. Bl. ENRATAATeR ein junger fclhund RNüde, Barrh hõ 79060 Meßgerel J. 19 Manuheim, O 3. 91 Gute Belohnung. t. Ankauf wird gewarne rehbraun, Namen e Fich entlaufen Hört auf den 5 Bobby. Abzugeben 1400 Belohnung. Ca Häffner⸗Gräf, 2. Talein SOwie 45 farbigen u. schwarzen Karten u. 24 Text- 13.— u. statistischen Ubersichten. Elegant in Ganzleinen geb. eeeee mit Aghabellschem Ortsregis2 nes ſeden. Iin Ganz Wungsch auch gegen Kar! Block, Buchhandlung, K — 2 urch 6 zu durchstreichen). Ort und Datum: Name, Stand u. en U. 8 Haupc- U. 5 Neenkalteh. *0 Monatszählungen, 2 zoln gegen 5 Monats⸗ zahlungea mit 10% Teilzahlungszuschlag, der bei Barzahlung tralle 9— Postscheek 207 49 Unterschritt gult ais Bestellung des nicht Dur reh. strichenen. Die erste Rate— der ganze Betrag 10lgt en— ist nachzunehmen. Der Wir, zw. 5 Monatszahlungen mit 10 fl. zahlungszuschlag weß e Tlentgewünschtes 26 erüllungsort Berlin. leinen geb. Berlin SW 68 22 Teil⸗ — ——— Neue Mannkeimer Zeitun 7 8580 Samskag, den 20. Seplember 1924 3 9 985 3222217 2 — i828870 225 2222227 + — für die Wäsche ist Dr. Inompsons Seifenpulver(Marke Schwan), da es frei ist von Chlor und ähnlichen scharfen Bestandteilen und nur aus den besten Rohstoffen hergestellt wird. In Verbindung mit dem modernen Wäsche- bleichmittel Seifix ersetzt es die Rasenbleiche vollkommen: I * D. Weig wie Schnee, das will ich meinen, bieichte Seifix“ mir 88 80 inen. 11. Seite. 833 Weiß wie Schnee, das will ich meinen, bleichte Seiflx“ mir das Leinen. 0 1 Fräulein nimmt zum alen nad fügen an in u. auß. d. Hauſe. Angebote unt. W. D. 24 eeb Sepe U 65⁵0 Gestern abend verschied sanft nach langem, schweren, mit größter Geduld ertragenem Leiden, mein innigstgeliebter Gatte, unser treusorgender b a Dr. fichard Arhei in Baden-Baden, wWo er Heilung suchte. Baden. Baden, Ludwigshafen a. Rhein, 20. September 1924 In tiefem Schmerze: dda Arheidt Dr. Eichler und Familie Helmut Arheidt. Die Einãscherung findet Montag, den 22. September, nachm. 2 Uhr in Baden- Baden statt. 6896 Dr. Thompsons Seifenpulver(Marke Schwan) das Paket 30 Flg.— SEIFIX, modernes Bleichmittel, das Paket 15 Pig. Akad. kath., ſucht mit gebildet. Dame(25—28.) zw. Heirat bekannt z. werd Wohn.⸗ Möglichk. erw. Gefl. Zu⸗ ſchrift. nebſt Bild(geht ſof. zur.) erb. u. C. Z. 70 a. d. Geſchäftsſt. B4016 Geb. jüd. Kaufmann mittl. Alters, mit eig. Vermög., geſund, indes m. körperl. Fehler, ſucht Branche 24e auch Witwe oder iſe bis 36 Jahre. Vermittl. nur durch Angehörige. Nicht anonyme Briefe unter T. X. 68 an die Geſchäftsſtelle. 9547 Geb. Frau in bd. goer J. Frohnatur m. tief⸗ geifigen Intereſſen w. Gedankenaust. m. ält. Herrn v. höher. zensgüte. Nur ehren⸗ hafte Annäherung er⸗ wünſcht zwecks späterer Heirat Zuſchr, u. V. O. 9 an 5 . 215 eeeeeeeeee die Geſch.*9020 b. Staatsbeamt., a. d. Geſchäftsſt. Deutsche UMertarbeit von der billigst. gebrauchstapete bis zur feinst. Luxusausführung don Derblin G. m. b. H. (Mitglied des Deutſchen Werkbundes) gegenüber Raufhaus 6752 C 15 2 C 1, 2 B41⁴² 5 leeeebeknahnnnutbigkhudteainngftuanrtahitunganthittudastnettultugluatogtakhotunatodanghu Leneenn DAPOTLIN AWirtschaftlichster Betriebsstoff für alle Kraftfahrzeuge, Landwirtschafts-Motoren u. s. w. e. LITER=.32½ MAR R del Abnahme plombierter Original-Kannen. Sie erhalten es: Eal88 in Mannheim bei Theod. Henzler, Inh. Peter Har- degen, Lacke u. Farben, Jungbusehstr. 22, U Fernsprecher 889. „Inkra“ Industrie& Kraftwagenver- kaufsges. m. b.., N 4, 1, Fernspr. 6464 khhee unadpathsanaggttesnndsennühdſthntü nnsns6enpalbsgdunstepüintnasgh Fritz Held, Automobile, J 5, 24. Wüchc cmdcee geiſt. Bildung u. Her. — fong und Wachs- G. m. b. H. WIsselhövede. Werk Gegr. 1889. Danksagung. e Für die überaus zahlreiche herzliche Teilnahme bel mpf um die unserem schweren und unersetziichen Verlust sagen wir au diesem unseten innigsten Dank. Besondefen Dank Herrn Stadtvikar Dr. Weber für seinen rührenden Nachruf und trostreichen Worte an die Hinter- bllebenen— Fernei danken wir dem Evang. Jugendbund Mannheim, insbesondele auch dem qugendbund dei Luther- kirche, dem Mädchenbund-Süd, Lutherkirche und dem — JugendbundKätertal für deren aufrichtige Anteilnahme und Kranzspende 29071 Nicht unerwähnt lassen möchten wir die herzl. Bei- leidsbezeugungen des Herrn Erust Geber und der Ange- stelllen der Fà. Geber& Madei, woflli wir ebenialls innigen Dank sagen. im Winter 1924%25 1. VORIT R Im Namen der Hinterbliebenen Leonhard Freimüller. moderne Weltanschauung 5 Vorträge verschledener Unlversltätsdozenten Universſtätsprof. D. Schmitz, Münster Wie werden wir mit dem Leben fertig? Samstag, den 27. Sept. 1924, abends 8 Uhr, im Harmoniesaal, D 2,—7 Eintrittskarten zu 1 Mk., Schülerkarten zu 50 Pig. bei K. Ferd, Heckel, O 3, 10, im Mannheimer Musichaus, P 7, 14 a, bei Chr. Sunnd Nachf., Buchhandlung ſt 3, 2a u. a. d. Abendkasse 9655 A G Knabenerziehungsheim Dadan-Baden Viktoria-Peuslonat Cai86 übern. ſchwächl. Knaben z Erholung u. För⸗ derung Mildeſtes Klima Deutſchlands. Eigenes prachtv. direkt bel Bädern gelegenes Heim. herrl. Terraſſen. Telephon Nr. 21. Proſpekte und Auskünfte d. Dir. Büchler. 5 8 neich derm vereſpfachten DOrebhwahler„Sstern hal sich h vielen bungert Anlagen bewährf! Seſp Zusarrnenarbeten Mit allen Arten von Nebenstellen-Anlagen end gem Gffennichen Ferosppechnerz 8+* vom Reichspost · Ministerium genehmiot Neuanlagen upd ale Anderunqen vor- bendener Anlagen, qleſch welchen Sys· terns zum Zzusammenarbeiten mit dem auromadtischen fernsprechamt werden adsgefdbrt von Mannheimer Privai- Telefon-Gesellschafi m. b. H. MANNHEIbI N 3, 2 u. 1 lel. 1552 und 996 Neue Hurse(abez- I. Medkune)! in Buchführung, Stenographie, Maschinen- schreiben(Blindschreibmethode), Fremd- prachen etd., beginnen am 1. Oktober. Prospekte frei! Lobensmittelgeschäft zu verkaufen mit ſchöner Wohnung, mit od. ohne Mobiliar, auch gegen—3 Zimmerwohnung 85 tauſchen. Angebote unter U, 2, 95 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattees. 29608 r ee eeee Seldverkehr- küf⸗Gesüche faignon- Schreibmaſch. zu kaufen geſ. Ang. unt. V. G. 2 a. d. Geſchäftsſt. 9617 Gut erhaltenes Klavier geg. bar zu kaufen geſ. Angebote unt. U. H. 78 d. d. Geſchäftsſt. 9561 Zu kauſen geſucht: Auiĩlo moderner 4⸗Sitzer An⸗ gebote unt. T. A. 46 an die Geſchäftsſt. B4118 Vermietungen kil zadn. Bünt Inmer an ſol. Herrn od. Dame zu vermieten. 59600 Obſtſeld, K 3. 7, 3. St. d. leeres Zimmer z. Einſtell v. Möbel od. dergl.(nicht z. wohnen) zu bermieten. Neckarau, Dorfgärtenſtr. 18. 9606 Durch wert bestündige Wpothaken zu eimässieten Sätzen beschalſe ich billiges Betriebskapital. Egon Schwartz, T 6, 21. Ed2z31 Pdflege. 2 O nein, gnüdiges Präulein, der Schuh ist nicht zu Klein, aber das nledliche Füßzchen lst durch die Anstrengung etwas angeschwoellen. Als stud. med. inter- essſere lch mich zeitweise auch füf dle Arztliche Wissenschaft und da ist mir eine Außerst Interessante Arbeit in dunkler Etinnerung, in der für solche Fälle das be- Kannte Sanitütstat Pr med Campe's Kuklrol-Fußbad warm empfohlen wurde. Aue eigener Erkahrung weiß leh, daß es das Schwitzen, Brennen und Wundlaufen der Eülse verhüitet und sowohl vor wie nach jeder größeren Fußwanderung eine wWahre Wonltat ist, denn es macht Haut und Sehnen geschmeidig und stärkt die Nerven. Wer regelmißig Kuklrol-Fußbad und im Bedarkstfalle das millionenfach bewährte. Arztlich emplonlene Kukirol-Hühneraugen-Pflaster(Schachtel nur 75 2 an· Wendet, wandelt leicht durchs Leben und kann noch in einem Alter Tennis splelen, o andere sich nur noch in Filzsocken fortbewegen können. Die Kukirol-Fabrik bringt jetzt eine neue Packung heraus, die mur 30e Vfennis kestet. Da das Kuklrol-Fußbad aber für 30 Mark Wohlbehagen verursacht und mt elnem gewöhnlichen Seifenbad gat nicht zu vergleichen ist, so sollten Sle unbe⸗ dingt dlese billige Oelegenheſt benutzen, es zu ver Wer es probiert hat. wlll es nie wieder entbehren, das bezeugen zahlreiche Zuschriſten an die Fabrik Fußpflege muß so selbstverständlich werden wie Zahnpflege. Das Kufkirol-Hühneraugen-Pflaster beseitigt Hühneraugen in wenigen Tagen ohne Schneiden, folglicen ohne Blutvergiftung, ohne Entzündung, folglich onne Schmerzen. Ihre Bekannten werden es Ihnen destätigen. Kuklfol-Fußbad und Kukirol-Hühneraugen-Pflaster erhalten Sie nur in Apotheken und wirklichen Fachdro- erlen. Achten Sie aber darauf, daß Ste die echten Nasltol. Präparate ommen, Keunzeſchen ist die Schutzmarke:, Hahnenkopf mit Fuß-. Wiehtig! Verlangen Sie von uns die aufklärende und lehr- teiche Broschülre Die richtige Pufpflege“, die wir fedem Inter- essenten kostenlos und portofrei zusenden. Unsere, untet der Leitung eines alten, erfahrenen Arztes stehende Wissenschaftuiche Abtetlung exteilt gegen Einsendung von Rückporto kostenios Rat und Auskunft über alles, was Fußpflege und Fußleiden betrifft. Ruklrol-Fubrik drog-Salze hel Hugdebure. Luitpold Wohnung genommen hat. her erfolgen. ſpäter vor. 7 5 31 Der erſte Preis fiel Herrn Unſer Preisausſchreiben! dus Kruger aus Wis. mar i. Meckl., Spiegelberg 21, zu, der die 14 tägige Babereiſe mit ſeiner Gattin nach Oberſtdorf in Bayern angetreten und im Hotel Den 2. Preis, 1 Odeon⸗Muſik⸗ apparat, erhielt Herr Regierungsrat Dr. Lommaßz ſch aus Dres⸗ den⸗A., Liebigſtr. 6, und den 3. Preis. 1 Fahrrad(Marke Weltrad), Herr Erich Thiel, 9 5 5 Preiſe gelangten inzwiſchen zur Verteilung. ſendungen eingegangen waren, ſo konnte die Entſcheidung nicht frü⸗ Wir behalten uns ein näheres Eingehen noch für Kukirol⸗Fabrik Groß⸗Salze. Alle ausgeſetzten Da etwa 30 000 Ein⸗ N Gesucht: 12. Seite. Nr. 438 Neue Mannheimer Feitung[Abend⸗Ausgabe) Samskag, den 20. Sepfember 1924 National-Theater Mannheim. Sonntag, den 21. Sept. 1924 2. Vorstellung außer Miete AIda Gtoße Oper in 4 Akten von Guiseppe Verdi Text von Antonio Ghislanzoni. Für die deutsche Bünne bearbeitet von Jules Schanz. Musikalische Leitung: Richard Leit. Spielleitung: Karl Marx Chöre: Rob. Erdmann. Bühnenbilder. Heinz Grete Anlang 7 Ohr. Ende nach 10 Uhr Der König Mathieu Frank Amneris, seine Tochter Emilia Poßfzert Aida, äthiopische Sklavin Anna Karasek 4 Radames, Feldherr Alfred Färbach Rhamphis, Oberpriester Witheim Fenen Amonasro, König v Aethiopten, Aidas Vater Ein Bote Paul Berger Eine Priesterin Gussa Heiken Priester, Priesterinnen, Minister, Hauptleute, Leib- wache, Krieger, Sklaven, gelangene Aethioper, Volk.— Die Handlung spielt in Iheben und Memphis, zur Zeit der Pharaonen Neues Theater im fasengarten Sonntag., den 21. September 1924 Fussel oder Der Druckfehler Groteske in 3 Akten von fHerbert Kranz In Szene gesetzt von Eugen Felber Anfang 8 Uhr Ende gegen 10 Uhr Bürodiener Fussel Anton Gaugl Frau Fussel julie Sanden Obersekretär Buttermann Josef Renkert Sekretär Nachtigall Fritz Linn Registrator Hup Ernst Sladeck Der aane tor Ernst Langheinz Herr Florian Willy Birgel 8⁵ Der Bürovorsteher Hans Godeck Frau Butter mann Frau Nachtigall E Hans Bahling Elise de Lank Lene Blankenfeld Frau Hupp Helene Leydenius Der Kassierer Georg Köhler Erster Zweiter Anges tellter Dritter Walter Felsenstein Richard Eggarter Harry Bender 5 Taeinigte onzertlaitungen G. M. 5. l. 5 Musensaal, Rosengarten, Dienstag, 23. September, abends 7½ Uhr 5 Elnziges Monzert, Violin-Abend mdon Aüolf Busch doe, Helmm Maber--Werke von fartini, Bach, Corelll, Reger, Pugnani-Kreisler, Byorak. Karten von.— bis.— Mlk einschl. Steuer 4 7 Septbr. Freitag abds. 7½ Uhr, Musensaal 5 Lleder- und Arlenabend hHeinrich Soflusnus 8 4. em Flngen D, Telix Günther, Berlin Staatsop. Lieder und Arien von Beethoven, Brahms, Wolf, Tschaikowsky, Verdi. Karten.— bis.— Mk. 6. 885— 6890 4. Oktb., Samstag, abds. 8 Uhr, Nibelungensaa Konzert des Berliner Staats- und Domchors Leitung; Prof. Hugo Rildel, 36 Knaben, 12 Herren u. Mitwug Hilde Weysr, Sopran Für die 36 Knaben werden Privatquattiere gesucht; Interessenten, die gewillt sind, Kna- den für einen Tag bei sich aulzunehmen, weir den um Angabe ihrer Adresse an die Ver- einigten Konzertleitungen 9 0 24 gebeten, Karten zu Mk..—.—.50, u. Steuer. . nt., Montag, abends 7½ Unr, Musensaal 5 Lieder- und Arienabend 8 Lauritz Melchior 1. Heldentenor der Kgl. Oper Kopenhagen 5 Coventgarden, London 5 der Parsifal u. Siegmund der 75 8 Bayreuther Festspiele 1924 EKarten von.— bis.— und Steuer. Musikalische Akademie des Nationaltheater-Orchester e. V 8 Konzerte im Winter 1924/5 75 jeweils abds. 7½ Uhr, Musensaal, Rosengart. Leung- CaneramosabektorMcam Lert unter Ritwirkung erster Solisten 5 Neuanmeldung für Abonnements auf 8 Kon- zerte werden noch in beschränkter Anzahl entgegengenommen. 5 10. Okt., Freitag, Harmonie, D 2, G abds. 7/ Uhr batlerabend Haerm. Oebler Sged⸗ Brahms Kaxten für alle Veranstaltungen an den Vor- verkaufsstellen der Vereinigten Konzertlei- tungen G. m b.: Konzerikasse Heckel, 0 3, 10, Mannheimer Musikhaus, P 7. 14a, Blumenhaus Tattersall, Schwetzingerstr. 16, und an der Abendkasse. 7 Für Berliner Domchor auch im Verkehrsverein. Wohnungs-Tausch Geboten: 411¹² Schöne 5 Simmerwohnung in gutem Hauſe in der Windeckſtraße(Cindenhof) —5 Simmer⸗Wohnung in guter Cage (event. 5 Simmer und Wohnmanſarde). Angebote unt. 8. K. 30 an die Geſchäftsſtelle. Nast n Auto evtl. mit Anhänger, gute Marke, von reellem Ge⸗ ſchäftsmann gegen Ratenzahlung geſucht. An⸗ SCHMOLLERS HERBSTMODEN AUSSTELLUNG ist eröffnet Sonntag Vorm.—1 Uhr:: Nachm.—6 Uhr Aussfellung im Liqaffiof Promenaden-Konzert : von Mitgliedern des Nationaltheater-Orchesters. Zu einer Hltte Novemb. hier stattfindenden KUNSTAUKTION übernehmen wWir zur Versteigerung GENHALDE àlter und neuer Nelstef, antike OBEL, PONZELLAN, HHNIATUREN, BHONZEN, SCHNAHUCKSACHEN, TEPPICHE Sowie sonstlge Kunstgegenstöände ALTE u. NEUE KUNST Dr. FRITZ NAGEl. G. m. b. H. Heldelbergerstr. O 7,&, 2 Treppen UIbelle) Tel. 1044 u. 7580 — Tel. 1944 u. 7580 a 3, 4 Hü „Renommiertes Reiths Weinhaus erstklassige Küche und Keller Uebernehme Neuaufer⸗ tigung von 59553 Damenhüten ſowie Umänderungen. iie T Aa. 5. a 3, 4 basherd mit Tisch Weinrestaurant Sparherd mit Backofen, beides gut erhalten, 3 verkaufen. 29615 Eigentlich ist es gar keine Frage, daß man den Sonntag:Abend im „APOLLO“ verbringt. Das neue Programm dieser vornehmsten Varieté-Bühne Süddeutschlands, trägt auch dem verwöhntesten Geschmack Rechnung. Zwölf internationale Variété-Sensationen ringen um die Siegespalme. Einen besonderen künstleiischen Genuß bildet das Gastspiel des Balletts der„Russischen Staatsoper“, das hier zum ersten mal vor die deutsche Oeffentlichkeit tritt. Trotzdem die Direktion keine finanziellen Opfer gescheut hat, um auch dieses Programm zu einem„Ereignis“ zu machen, werden die ohnedies bedeutend herabgesetzten Eintrittspreise auch an Sonntagen nicht erhöht, sodaß man schon— wenn man sich rechtzeitig Karten im Voraus sichert— einen numerierten Parketisitzplatz für Mk..40 erhalten kann. Beginn der Abendvorstellung 8 Uhr. Die Sonntags- Nachmittagsvorstellung fällt diesmal aus. 9687 INTZCERNOGPEI 990 ſormscf; soIId ALee, eee, Aitere dανινuν 77 Sarertuſe 7 Serbiuꝝ, Bnm und K. lauten Stuttgart, oberital. Seen, Lugano, Bellagio, Mailand, Genua, Rapallo, Rom, Neapel, Florenz, Venedig, Gardasee, Riva, München. Deglnnend am 3. Oiober U. 2. Rovember Dauer 25 Tage. Preis Mk. 1020. Max Joſefſtr. 6.— Micderholune Wadekduues 1 IIA am 4. und 5. Oktober 1924. Mannheim, Luzern, Pilatus, Vier- wWaldstattersee, Fluelen, Auenstraße Freis Mk. 60.—— 6902 Anmeldung im Büro des Verkehrsvereins. Ausführliche Prospekte und Auskünfte im Veikehrsverein, Rathausbogen 46/48. 448 Weinhaus Niein V1, 24 V 1, 24 Samsfag 33 KONZERI. Prima offene Weine ½ Lit. 30—-80 Pig. Fl.-Weine von Mk. 2. 50 an. 9668 Malebal-Ameaug! Kaffeestunde der Badischen Hausfrau E. den 23. September, nachm. 2 Uhr in den Räumen d. Casinogesellschaft, R 1, 1 Gang Naen. im e 4 Badisch Höniestelds arznet Bahnstation Peterzell— Verkehrsauto an jedem uge. Haus Westénd vornehme Pension, schöne Lage diiekt am Wald, gut eingerichtete Zimmer mit Balkons und Veranden. Vorzügliche Warteeneg 8 müssige Pieise. Centralhelzung. 811 Schönster Herhst- u.— audi iur Durdireisende. Konzert, heitere Vorträge, desang, Humorietika Modenschau milt Vorführung am lebenden Modell verbunden mit grosser Hauswirtschaftlicher Ausstellung Kartenvorverkauf: 9630 in der Geschüftsstelle Riedfeldstrasse 23, in den Verkaufsstellen, der Fa. Schorpp, U 1, 9, 5, 10. N3, 17, Mittelstr. 54, Schwelzingersti. 68. Rolladen-lalouslen, Nollschufzwände, Nenarafuren führen aus E. Herz& Co., Ludwigshafen a. Rh. Rolladen- und Jalouisietabrik 6840 Zweigstelle Mannheim, Gontardstrasse 23 Telephon 10097. gebote mit näher. Beſchreibung u. äußerſt. Preis unter I. S. 88 an die Geſchäftsſtelle. 49591 Ole orthophdlseh rlehtige, olastisch-federnde und erkennungen, die zahlreichen ärztlichen Verordnungen Hunderttausenden zählende Absatz. vorstellbare Schuhelnlage. onοerer hilft rasch und sicher bhei Fuluberlastung, hel Knickfun, Senkfuß, sowie bei Be- schwerden un er den Zehenballen.(Metatarsalgle.) Das Supinator dies vermag beweisen die seit mehr als 17 dahten, welt und breit erzielten Erfolge, die vielen persönſichen und schtiftichen An- Klavierspieler für alles frei. unter N. F. 1 Geſchäftsſtelle. Angebote an die 19247 Damenleidang (Magarbeit) rasche Anfertigung Zuschneiden und Ein- richten mit Anprobe zum Selbstanfertigen 9631 Damenschneiderei Lutherstrage 21 aprt. Unterricht.“ Tauerune erteilt zu mäß. Preiſen an der Hochſchule ausg. Dipl.⸗Pianiſtin. Anfrag, unter R. T. 14 an die und der nach 8121 Prlvat- MHandeisschule Un Stoch 1 4,1 Fernspr. 1702 gegr. 1828 Hlae n Stenographie Maschinenschreiben(nach Zehntinger-Blindschreibmeth noc Buchführnung u Nunbeplnn: 1. Okfoper Man verlange prospek Kte. buütskſghnsse udstlalche rum, Heute drückt ſich Bubt i der iche Lig in ſtöbert in allen Winkeln und guckt neug eben ge⸗ jeden Topf. Auf dem Tich ſtiebt er die ſanz tr trobft bratene Gans eben. Der ſchöne d duc eil allmählich ab, und Bubi kann nicht icht e benſo warum die Gans in kaltem Zuſtand 11 5 länzt wie friſch. Dem will er abhelf böveſen⸗ ſch nell entſchloſſen benützt er die kurze üdo heit der Köchin, holt die Brillant⸗CEreme 8 Hoch⸗ und im Nu erſtrahlt die Gans in 55 f1 D5 0 glanz. Er wußte eben, daß der S uhpe Her nic raſch dauerhaften Hochglanz erzeugt, we enen abfärbt. eres, 5 Für Ihre Schuhe gibt es nichts Veſſreße, if Büdo macht das Leder weich und ſeſchrür jedeg höch ſt ſauber, ſparſam und praktiſch. Sie desbal guten Schuh unentbehrlich. Kaufen nur Bü do und merken Sie ſich: Büdo“⸗Terpentinöl ⸗„Ereme Geſchäftsſtelle. B4106 Immer für die Schuhe nehme. N. Büdowerk, chem. Jabrik, Schwenne HOezu 19055 ſich be nolwe ſcheckt ann Wald Gener Bei das min des 192 reich dieſ 0 t en reich Dek! auf dene ſten,