Hezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung wöchent⸗ lich 65 Gold⸗Pfennig. Die monatlichen Bezieher verpflichten ſch bei evtl Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe ghotwendig werdende Breiserhöhungen anzuertennen. Poſt⸗ ſchecktonts Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle annhem E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neb enſtelle Neckarſtadt. Waidbofſtr 6. Fern precher Nr. 7941—7945, Telegr.-Adr. Generalanzeiger Manngeim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder e Maunheimer Heneral Anzeiger der Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik-Jeitung Aus der Welt der Technik Aus Seld u. Garten. Wandern u. Dns Etgehnis des hentigen Kabibettzrüt Alsbaldiger Eintritt in den völkerbund borherige Anfragen in Senf nach den Bürgſchaften Berlin, 23. Septbr. Anker dem Vorſitz des Reichspräfidenten wurde heule ein Miniſterrat abgehalten. Nach eingehender Eröcke⸗ ktung der Frage des Beitritts Deutſchlands zum Völker⸗ bund ergab ſich Cinmütigkeit darüber, daß die Reichsregie⸗ tung den alsbaldigen Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ bund erſtrebe. Sie geht dabei von der Erwägung aus, daß die vom Voölterbund behandelten Fragen, insbeſondere der 8 chulz der Min⸗ Ar, derheiten, die Frage des Saargebiets und die Frage der 1³⁵ allgemeinen Abrüſtung in Verbindung mik der Durchführung der Ul. Militärkontrolle ſowie die ihrer Löſung harrende große Frage der 77 Sicherung friedlichen Zuſammenarbeitens der Völker nur unker — Mitwirkung Deutſchlands in befriedigender Weiſe geregelt werden kann. Nachdem die auf der Londoner Konferenz erzielke Löſung der Reparationsfrage nach Auffaſſung der hauptſächlich bekeiliaten 11 Mächte den Weg zur aktiven Löſung der Frage des Einkriits un Deufſchlands in den Völkerbund für die Reichsregierung eröffnet und batte, ſind im Anſchluß an die Konferenzverhandlungen Beſprechun⸗ gden in dieſem Sinn aufgenommen worden. Das Ergebnis dieſer Bondierung bildete eine weſentliche Grundlage für die pbeukige Entſchliekung der Reſchsregierung. In Ausführung dieſer Eutſchließzung wird die Reichsregierung 7 durch das Auswärkige Amt bei den im Völkerbundstat verkrekenen Mächten abſchließend feſtſtellen, ob die für die Skellung des Ankrags erforderlichen Bürgſchaften, die ſich ſowohl auf Deutſchlands Stellung im Bölkerbund wie auf beſtimmke an⸗ dere, hiermit unkrennbar zuſammenhängende Fragen beziehen, ge⸗ hährteiſtet werden. Die vorſtebende Melduna traf erſt nach Schluß der Redaktton n. Um ein getreues chronologiſches Bild zu geben, laſſen wir die geitlich davor liegenden Meldungen im Zuſammenhana folgen: 60 Der heutige Miniſterrat 1 begann um 11 Uhr vormittags. Er dürfte mehrere Stunden an⸗ dauern, da ſein Programm eine Erörterung der geſamten poli⸗ ſchen Lage vocſieht. Ein Kommunique iſt daher erſt gegen Abend dnu erwarten. Ein Berliner Mittagsblatt glaubt über die dem heutigen Mini⸗ ſterrat vorangegangenen Sondierungen in London erfahren zu haben, daß die Fragen, die Reichsaußenminiſter Streſemann nach London richtete, ſich auf die Gewährleiſtung ſämtlicher bekannten deutſchen Mindeſtforderungen bezogen habe, beſonders auch auf die Unterſtützung gewiſſer für die wirtſchaftliche Entwick⸗ lung und die politiſche Stellung Deutſchlands maßgebender künf⸗ ſtger Anträge innerhalb des Völkecbundes. Nach Meinung der Lon⸗ doner Preſſe ſoll die engliſche Antwort nicht ausreichend aus⸗ gefallen ſein. Die Hemmungen, die durch den franzöſiſchen Wunſch mduf Hinauszögerung der Aufnahme Deutſchlands bis zur Beendigung ſen der Militärkontrolle im weſentlichen zurückzuführen ſei, dürften daher ein Ergebnis des heutigen Miniſterrates zur Folge haben, deſſen ANernpunkt eine Erklärung darſtellen wird, die die Bereitſchaft Ver Reichsregierung zum Beitritt zwar eindeutig formuliert, den Antrag aber noch zurückhält, bis die nach deutſcher Auffaſſung * merläßlichen Vorfragen, 1 e 2 2 Der engliſche Kabinettsrat Dr London, 23. September.(Von unſerem Londoner Vertreter.) Der Engländer liebt den Pomp bei Regierungshandlungen. Der geſtrige Miniſterrat war der erſte ſeit Auguſt. Er hat ein zahlreiches IHhublitum vor die Wohnung des Miniſterpräſidenten gelockt, das auf 3 1 die Ankunft des Miniſters voll Intereſſe wartete. Sämtliche in Lon⸗ Ibdon anweſenden Miniſter kamen zu Fuß an und wurden zur Ziel⸗ ſcheibe der zahlreichen Photographen, die ſich mit ihren Apparaten dbior dem Palais aufgeſtellt hatten. Abweſend waren folgende Mi⸗ Aſter: Der Kolonialminiſter Thomas, der von Südafrika zurück⸗ kehrt, der Miniſter des Innern Henderſon und Lord Par⸗ 1 mo or, die in Genf weilen, der Geſundheitsminiſter Weatly und 55 der Miniſter für Schottland Adamſon. Der Premierminiſter ſah Awas erkältet aus. Er ſoll ſich dieſe Erkältung bei der Autorückfahrt bdon Loſſiemouth zugezogen haben. Das Kabinett tagte drei Stunden und beſchäftigte ſich mit den Problemen, die in der letzten Zeit akut geworden ſind, der iriſchen Frage, dem engliſch⸗ruſſiſchen Handelsver⸗ Fkag, mit Deutſchland und dem Eintritt Deutſchlands in den Völker⸗ 133 Die Vorlage zur iriſchen Grenzregelung ſoll dem Kolonialminiſter Thomas nach ſeiner Rückkehr zur Behand⸗ lung überwieſen werden. Man nimmt an, daß das Oberhaus ſowohl das Unterhaus in einer Woche die Regierungsvorlage über die rriſche Frage erledigt haben werden. Die härteſte Nuß des Kabinettsrats bildete der ruſſiſche Verkrag. mäßigte Flügel und Macdonald ſind für keine Neuwahlen auf die das Lebensintereſſe Deutſchlands be⸗ arüber herrſchen Meinungsverſchiedenheiten im Kabinett ſelbſt. Der rühren, befriedigend geregelt ſind. Die deutſche Erklärung dürfte auch die techniſche Unmöglichkeit, während der jetzigen Völkerbunds⸗ tagung den deutſchen Antrag zu erledigen, berühren. Kein eindeuliges engliſches„Ja“ Ses London, 23. Sept.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Der Berliner Korreſpondent des„Daily Telegraph“ will erfahren haben, daß die engliſche Regierung in der geſtern in der britiſchen Botſchaft in Berlin eingetroffenen Antwort, die der engliſche Botſchafter an Dr. Streſemann übermittelt hat, ſich ge weigert habe, Deutſch⸗ land Garantien betr. der Bedingungen zu geben, die das Reich an ſeinen Eintritt in den Völkerbund knüpfe. Die deutſche Regie⸗ rung habe um Auskunft über die in England herrſchende Stimmung bezüglich des deutſchen Eintritts in den Völkerbund nachgeſucht, und zugleich gewiſſe Bedingungen für ſeinen Eintritt, wie die Rückgabe ſeiner früheren Kolonien die Ablehnung für ſeine Kriegsverantwort⸗ lichkeit und die Beſchleunigung der Ruhrräumung erwähnt. Die Antwort der britiſchen Regierung iſt heute die Erwiderung, daß die britiſche Regierung den Beitritt Deutſchlands zum Völkerbund wünſche, ſie gebe aber Deutſchland ausdrücklich zu verſtehen, daß 7 eine Garantie für dieſe Bedingungen nicht übernehmen önne. 925 0 Der„Daily Expreß“ berichtet über die Unterredung Lord'Abernons mit Streſemann, daß die britiſche Regierung Lord 'Abernon beauftragt habe, der Reichsregierung mitzuteflen, daß ſie keine beſtimmten Zuſicherungen auf die verſchiedenen Anfragen Streſemanns geben könne. Auch die übrigen Londoner Plätter halten es für wahrſcheinlich, daß das Ergebnis des heutigen Miniſterrats in VBerlin die Erklärung ſein werde, daß Deutſchland grundſätzlich bereit ſei, dem Völkerbund beizutreten, daß es 05 alle notwendigen Schritte für einen ſpäteren Zeitpunkt vor⸗ ehalte. die deutſche Stellungnahme wird alſo von dem Ergebnis der engliſchen Befragung weſentlich beeinflußt werden. Jedenfalls ſehen ſich die Dinge bei weitem nicht ſo roſenrot an, wie es gern jene dort haben möchten, die die Pazifiſtenbrille aufhaben und ſogar von einer„moraliſchen Pflicht“ Deutſchlands faſeln, ſofort in den Völkerbund einzutreten. Auch ſcheint uns von jener Seite die Rede des Reichskanzleys in Radolfzell arg verkannt worden zu ſein. Sie iſt viel⸗ fach els zingerzeig gedeutet worden, daß das Kabinett ſich dafür entſchieden habe, in den Völkerbund einzutreten. Dabei hat aber Dr. Marx in ſeiner Rede deutlich Vorbehalte gemacht. Er hat mit Recht darauf hingewieſen, daß der Völkerbund eine unvollkom⸗ mene Inſtitution ſei. Das iſt ſehr milde ausgedrückt. Die Art, wie man letzthin wieder die deulſchen Saarfragen im Völkerbundsrate unter völliger Nichtachtung deutſcher Rechte be⸗ handelt hat, erweiſen den Völkerbund nicht nur als unvollkommen, ſondern als parteiiſch gegen Deutſchland voreingenommen. Dr. Marx hat dann ferner davon geſprochen, daß Deutſchland ſeinen Antrag in voller Wahrung ſeiner Ehre und ſeiner Anerken⸗ nung als Großmacht ſtellen müſſe. Dieſe Forderung müſſen wir unbedingt gufrecht erhalten und wir können es, da man Deutſchlands Zugehörigkeit zum Völkerbund nötig hat und um un⸗ ſeren Eintritt wirbt. Daß man uns das Zugeſtändnis eines ſtändigen Sitzes im Völ⸗ kerbundsrate machen wird, ſteht wohl feſt. Aber ungelöſt iſt auch heute noch die Frage, ob man bei einer etwaigen Aufnahme Deutſch⸗ lands uns, auch wenn wir im Völkerbunde ſind, weiter das Joch der denkbar einſeitigſten Militärkontrolle auferlegt. Auf dieſe Frage zielte Dr. Marx ab, wenn er von der Wahrung deutſcher Ehre ſprach. Wir hoffen zuverſichtlich, daß das Kabinett unter keinen Umſtänden dem Drängen nachgibt, ehe nicht dieſe Frage der deutſchen Ehre ſo gelöſt iſt, wie wir es verlangen können. Wir haben namentlich keinen Grund, dieſe Frage heute übers Knie zu brechen. Wir können auch weiter ohne den Völkerbund leben, die anderen aber haben Angſt vor dem„leeren Stuhl“. Wir können alſo auf den Vor⸗ ausſetzungen beſtehen, unter denen allein wir ihn beſetzen können 11 ein Kompromiß mit den Liberalen. Die radikalen Elemente in der Partei, die auch im Parlament vertreten ſind, nennen dies Schwäche und ſind der gemäßigten Politik Macdonalds müde. Dieſe radikalen Elemente hoffen ſeit Anfang des Jahres auf Neuwahlen im Herbſt. Sie meinen, je länger dieſe letzteren hinausgeſchoben würden, würde die Arbeiterpartei durch ihre Politik, die ihr von den Bürgerlichen aufgedrängt wird, immer mehr den Bo⸗ den verlieren. In anbetracht des wachſenden Einfluſſes dieſes radi⸗ kalen Flügels läßt ſich das Schickſal des ruſſiſchen Vertrages, über den erſt bei der Parlamentsſitzung im Oktober verhandelt werden ſoll, nichts vorherſagen. Die Parlamentsleitung hält jedoch Neuwahlen für dieſen Herbſtnicht für wahrſcheinlich. Die konſervativen Blätter behaupten, die Anleihe für Rußland, die auf Grund des Ver⸗ trages gezeichnet werden ſoll, belaufe ſich auf 30 Millionen Pfund. Doch fehlen hierüber authentiſche Mitteilungen. Auf die Frage des Handelsvertrages mit Deutſch⸗ land wurde erwähnt, Macdonald ſei jetzt dabei, ein beratendes Han⸗ delskomitee, beſtehend aus hervorragenden Induſtriellen, einzuſetzen, deren Namen im Unterhauſe bekanntgegeben werden ſollen. Spaniſche Erfolge in Marokko Nach den letzten Berichten vom marokkaniſchen Kriegs⸗ ſchauplatz haben die ſpaniſchen Truppen im Gebiet von Beni⸗Hozmer einen Erfolg erreicht, von dem ſie eine Wendung der Lage er⸗ hoffen. Von der Garniſon und der ſpaniſchen Bevölkerung in Tetuan iſt man noch dehr beunuh und über das Schickſal der Eingeſchloſſenen daher ſehr beunruhigt. Die Straße von Tetuan nach Tanger ſei jedoch wieder offen. ̃ —— „ verſetzung Degouktes? Die Metzer Zeitung„Le Meſſier“ kündigt an, daß General Degoutte, der Kommandeur der Rhein⸗ d des Vertrages mit Rußland. Der Premierminiſter hofft auf armee, nun durch den Kommandanten des 13. Armeekorps in Clairmont, General Targe, zt wird. 25 Preis 10 Niennig 1924— Nr. 442 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Voraus zahlung pro eꝛn⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird leine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Noiſen In welche Organiſation ſoll iche Von R. Sickinger In letzter Zeit mehren ſich augenfällig die Anfragen ehemaliger Soldaten bei ihren früheren Vorgeſetzten, wie ſie ſich dem Reichs⸗ banner Schwarz⸗Rot⸗Gold gegenuͤber verhalten ſollen. Solche Fragen kommen ſehr viel von ſolchen, die noch keiner Organiſation angehören, und anſcheinend von„beiden Seiten“ umworben, jetzt wieder, wie ehemals im Felde, wenn durch verſtimmende Brieſe aus der Heimat ein vertrauliches Geſpräch mit dem Führer zum Bedürfnis wurde, gerne die Anſicht des früheren Kampfgenoſſen wiſſen möchten. Einem Unorganiſierten bietet ſich bei der Betrachtung der Lage folgendes Bild: Die vorhandenen Parteien mit ihren zahlloſen Schattierungen bieten jedem Gelegenheit, eine ſeinem Ideal entſprechende Anzahl Gleichgeſinnter zu finden. In überpar⸗ teilichen Beſtrebungen ſollte es nur ein Ziel geben, nämlich Deutſch zu ſein. Damit erübrigen ſich eigentlich alle Orga⸗ niſationen, welcher Art ſie auch ſind. Es war jedoch vorauszuſehen, daß nach dem Verhallen der erſten Revolutionsdetonationen, beſonders aber hervorgerufen durch eine oft unglaublich ungeſchickte, verbitternde Handhabung parkamentariſcher Inſtitutionen, das Bedürfais entſtand, die Erinnerung an die gewaltige Kriegs⸗ und Vorkriegs⸗ zeit in augenfälliger Form wachzurufen und zu halten. So erklärt ſich die Sehnſucht nach Schwarz⸗Weiß⸗Rot. Ich erinnere nur an die Zitierung des greiſen Feldmarſchalls vor das Nichterkollegium des Unterſuchungsausſchuſſes, dem nachgewieſen werden konnte, daß unter ſeinen Richtern ein Mann ſaß, der während des Krieges Gelder aus dem Ausland empfing, um in Deutſchland die Revo⸗ lution vorzubereiten. Der Groll über ſolche Begebenheiten iſt nicht ausgeheilt, er hat ſich nur verkapſelt. Das falſche Extrem, ein oft ſtarkes, unzeitgemäßes Säbel⸗ raſſeln Schwarz⸗Weiß⸗Roter Organiſationen, hinker denen gar nichts Greifbares ſtand, um auf gewaltſamem Wege nach außen hin die Lage zu ändern, beſonders aber der Münchner Putſch, der zunächſt gegen Innen gerichtet ſchien, ſchuf eine Gegenorganiſation. Das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold trat auf den Plan„zum Schutze der Republik und der Verfaſſung“, neuerdings unter Betonung eines ſtarken Friedenswillens. Wie jene, ſo ſind auch dieſe Wind⸗ jacken überflüſſig. Eine Staatsform muß ſich mit ihren legalen Kräften ſelbſt zu ſchützen wiſſen. Kann ſie das nur durch die Möglichkeit einer zeitweiſen Kraftanleihe bei einer Privatgeſell⸗ ſchaft, dann taugt ſie nichts. Der Reichspräſident meinte in einem Glückwunſchtelegramm ge⸗ legentlich einer Reichsbannergründung Schwarz⸗Rot⸗Gold, ſie möge dazu beitragen, die Gegenſätze im Volke zu beſei⸗ tigen. Das wird kaum eintreffen Die ſtark betonten Friedens⸗ beſtrebungen des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold, die in der Folge zu einer immer größeren Verewigung der widernatürlichen Gebietsverluſte, wie ſie der Verſailler Vertrag gebracht hat, führen, hat etwas Abſtoßendes. Die augenblickliche Unmöglichkeit, zu ſagen, wie jenes Unrecht einmal wieder beſeitigt werden kann, darf nicht dazu führen, den Gedanken einer gelegentlichen Gewaltanwen⸗ dung gegen die Verſklavung abſichtlich zu töten. Die Theorie, daß widernatürliche politiſche Kräfteverſchiebungen auf dem Kontinent ſich auf die Dauer nicht halten laſſen und mit der Zeit ſich doch von ſelbſt ändern könnten, iſt kein Troſt und führt leicht dazu, zu glau⸗ ben, Mannesmut und Kraft ſeien nur noch da, den politiſch anders Denkenden im Innern zu bekämpfen. Die große Zahl der Friedensfreunde in Frankreich und Eng⸗ land iſt kein Beweis für die Notwendigkeit, daß wir jetzt alle Frie⸗ densengel werden, ſie zeigt nur, wie groß bei jenen die Freude über die Beute iſt. Es wäre unlogiſch, wenn ein Deutſchland von Oſt⸗ ende bis Riga reichend, nicht auch für den Frieden begeiſtert wäre. Nicht der Verluſt Elſaß⸗Lothringens ſoll Revanchegelüſte aufkom⸗ men laſſen, aber es gibt z. B. einen Korridor im deutſchen Neubau der verſchwinden muß. Ein ſolcher Wunſch, auch wenn er ſo gedacht wird, daß er einmal mit dem Schwert in Erfüllung geht, darf nicht mit dem bequemen Schlagwort Revanche bekämpft werden Taſchen⸗ diebe ſtellen ſich ſelten freiwillig dem Richter, und wenn augenblick⸗ kein Anhaltspunkt vorhanden iſt, wie man ſie zur Rechenſchaft zieht, darf der Gedanke, ſie ſpäter doch mit Gewalt zu kriegen, nicht auf⸗ gegeben werden. Oder glaubt einer im Ernſte, daß wir den pol⸗ niſchen Korridvr eines Tages freiwillig zurückerhalten? Etwa in⸗ folge unſerer Friedfertigkeit? Friedensfreund zu ſein iſt eine politiſche Anſchauung, die ein anders Denkender immerhin achten muß. Wenn ein ganz Begei⸗ ſterter jedoch, wie ſener ſattſam bekannte Dr. Gumbel in Heidel⸗ berg in feiger Negierung die ſoldatiſchen Taten als auf dem Felde der Unehre begangen bezeichnet, dann hört die Achtung auf oder man bewertet ſeine Worte wie ein Geräuſch, das aus einer Gum⸗ mizelle kommt. Aber auch ihm ſei verziehen. Nicht aber ſenen Reichsbannerbeſchützern, die in einer ſolchen Verſammlung zum Saal⸗ ſchutz befohlen, ihre Tätigkeit nicht unterbrachen, um den Redner an die Luft zu ſetzen. Mein Vorfahre, der 1848 auf der Barrikade für Freiheit und Einigkeit focht und in Naſtatt das Urteil auf Pulver und Blei ausgehändigt erhielt, würde ſich heute im Grabe herum⸗ drehen, wenn er wüßte, daß das Banner ſeiner Sehnſucht ſolche Rednerpulte verzieren müßte. Alſo alte Krieaskameraden, in der Organiſation der Arbeit ums tägliche Brot iſt Platz für Euch, da müſſen wir alle hinein, ob wir wollen oder nicht. Dieſe Organiſation ſchützt den Staat beſſer als alle anderen. Sie wird am eheſten, um die Worte des Reichsprü⸗ ſidenten zu gebrauchen, dazu beitragen, die Gegenſätze im Volke zu beſeitigen. Die Ausſichten der deutſchen Anleihe (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 23. Sept. George le Blanc, der Vizeprä⸗ ſident des Aufſichtsrats der Equitable Truſt Co., der ſoeben von einer ausgedehnten Europareiſe, zurückgekehrt iſt, ſteht optimiſtiſch der zukünftigen Entwicklung gegenüber. Er erwartet keine weiteren europäiſchen Finanzierungen, bevor die deutſch e Anleih⸗ aus⸗ gegeben iſt. Die Operationen würden ſich meiſt in der Form indu⸗ ſtrieller Transaktionen abſpielen. Le Blanc glaubt nicht, daß dadei die für die Finanzierung des deutſchen Kohlenſyndikates angewand⸗ ten Methoden wiederholt werden würden, da dieſe zu kompliziert und überaus koſtſpielig geweſen ſeien. — ——— ————— vermieden worden. Zuſtandes—— 2. Seile. Nr. 442 Dienstag, den 23. September 1924 Saghlul paſcha in London London, 23. Sept.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Hier ſieht man dem heutigen Beſuch des ägyptiſchen Miniſterpräſidenten mit großem Intereſſe entgegen, wenn auch nicht gerade ſehr freundlich, denn in England iſt es ſchwer, den Standpunkt eines ägyptiſchen Patrioten mit Objektivität zu be⸗ urteilen. Der Paſcha macht einen ſchweren Gang, wenn er nach England kommt. Wie in diplomatiſchen Kreiſen hervorgehoben wird, ſollen die Verhandlungen zwiſchen den beiden Miniſterpräſidenten nicht nur rein formellen Eharakter haben, ſondern ſie ſollen den Boden für alle wichtigen Entſcheidungen vorbereiten. Alle durch das Aufhören des engliſchen Protektorates über Aegyplen aufgeworfenen Fragen ſollen beſprochen werden, nämlich die Sudanfrage, die Anweſenheit der britiſchen Garniſonen in Aegypten, die Sicherheit des engliſchen Verkehrs auf dem Sue z⸗ ka nal und auf den ägyptiſchen Eifenbahnen, der Schutz der Min⸗ derheiten und der Ausländer und endlich auch der Zwiſchen⸗ fall mit Italien und die Finanzfragen. Die„Times“ hebt hervor, daß der Hauptzweck der Verhand⸗ lungen ſei, eine gegenſeitige beſſere Stimmung zu ſchaffen. Der beſonnene und kluge Staatsmann Aegyptens wuͤnſche dies eben⸗ falls. Leider wäre die Mehrheit der politiſchen Maſſe in Aegypten weder klug noch gut unterrichtet. Infolge der Plötzlichkeit, mit der England das Protektorat aufgehoben habe, glauben viele Kreiſe, England würde jetzt raſch in allen Punkten nachgeben. Mac⸗ danald habe aber in ſeiner Stellung in der Sudanfrage durch ſeine kräftige Politik gezeigt, daß England im Sudan die Verant⸗ wortlichkeit trägt und daß es ſie nicht aufgeben kann. Macdonald werde mit dem ägyptiſchen Mimſterpräſidenten wohl Abänderungen an dem jeweiligen Regierungsſyſtem im Sudan und in den anderen erwähnten Staaten beſprechen, aber die Hau ptprinzipien 7 Poläitik in Aegypten ſeien unverän⸗ erlich. vor den deutſch⸗engliſchen vertragsverhandlungen Das Ergebnis der Prüfung des von engliſcher Seite bereits vor einigen Tagen der Reichsregieruna vorgelegten Handels⸗ vertraasentwurfes lieat nunmehr vor und wird zuſammen mit dem Entwurf die Grundlage der bevorſtehenden Berliner Be⸗ ſprechungen bilden, zu denen die enaliſche Abordnung in den näch⸗ ſten Tagen eintreffen wird. 6.* Gegen den deulſch · ſpaniſchen Handelsvertrag Der Provinzialausſchuß der Rheinpropinz hat in ſeiner Sitzung vom 17. September zu den Beſtimmungen des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrages über die Weinzölle eine Entſchließung an⸗ genommen. in der erklärt wird, daß der Handelsvertrag mit Spanien Zollbeſtimmungen enthalte, in denen der deutſche Weinbau eine be⸗ ſondere Gefährdung und weite Kreiſe desſelben die Vernichtung ihrer Exiſtenz ſehen. Die Bolſchewiſierung des Balkans Der bulgariſche Mimiſter des Innern erklärte geſtern vor Vertretern der Preſſe: Seit Mai hielten die Kommu niſten das Land durch fortgeſetzte Wühlereien dauernd in Spannung. Wir beſitzen zahlreiche Beweiſe, daß ſie für September eine Revolution vorbereiteten. Unter den Räuberbanden, die in die Dörfer einbrachen, befanden ſich Kommuniſten, die in den Dör⸗ fern Reden an die Bauern hielten und ſagten, die Bepölkerung ſolle ſich für die Ereigniſſe im September bereit halten. ſchlahnahmten Schriftſtücken geht hervor, daß auf Woeiſung aus Moskau Summen in beliebiger Höhe zur Erreichung dieſes Zieles gusgegeben werden ſollen. Die kommuniſtiſchen Agitatoren erhielten monatlich einen Lohn von 10 000 Lewas, die Führer 30 000 bis 80 000 Lewas, die Mitglieder der Banden 5000 Lewas, außerdem beſondere Prämien für jeden Mord. Schließlich möchte ich noch von der mazedoniſchen Be⸗ wegung ſprechen. Uns liegen Beweiſe vor, daß die Kommu⸗ niſten ſich anſchickten, am 15. September an zwei Stellen einen Streich auszuführen. Zwei Föderaliſten⸗Abteilungen, von denen eine von Griechenſand her, die andere von Serbien gus angreifen ſollten, hatten den Auftrag, gleichzeitig in Bulgarien einzufallen. Glücklicherweiſe iſt die Gefahr, zu deren Abwehr wir bereit waren, Die Abtragung der litauiſchen Schulden (Spezialkabeldienſt der Unidet Preß) Waſpington, 23. Sept. Das Schatzamt teilt mit, daß es vor⸗ behaltlich der Genehmiauna durch den amerikaniſchen Konareß und des litauiſchen Parlaments ein Abkommen getroffen hat zur Rege⸗ lung der litauiſchen Schulden in Höhe von 6102 000 Doll. Die Bedinaungen ſind praktiſch dieſelben. wie die mit Finnland getroffenen, d. h. es ſind Zahlungen über eine Zeit von 62 Jagdren vorgeſehen. Die Verzinſung beträgt 3 Proz. für die erſten 10 Jayre, ſpäter 37 Proz. Wie wir hören, ſteht der Abſchluß eines entſpre⸗ chenden Abkommens mit Polen nahe bevor. Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen 49)(Nachdruck verboten.) „Du nimmſt gleich meinen kleinen Engel zu dir, damit niemand mit Verachtung—“ ein leichter Schauer überflog ihren Körper— „und noch eins: wenn es ein Mädchen iſt, nenne es nicht Ingrid—“ In einem plötzlichen Anfall von Schwäche ſank ſie zurück. Erſchrocken ſprang ihr Hilmar zu Hilfe „Du regſt dich zu ſehr auf, mein Lieb. Auch wird es kühl hier draußen. Sieh, die Sonne geht unter! Du wirſt dir Fieber holen. Komm hinein ins Haus!“ „Nein, nein, ich kann die Dämmerung drinnen nicht ertragen!“ wehrte ſie angſtvoll ab.„Laß mich draußen bleiben! Mir iſt, als müßte ich drinnen in den niedrigen Räumen erſticken.“ Aufs höchſte beunruhigt eilte Hilmar ins Haus, um einen war⸗ men Wollſchal zu holen, in den er Ingrid ſorglich einhüllte. Dabei fühlte er, wie der zarte Körper zitterte. Er ſchlang den Arm um ihre Schulter und bettete den müden Kopf an ſeine Bruſt. Ingrid hatte ſchweigend alles mit ſich geſchehen laſſen. Still, mit geſchloſſenen Augen, lag ſie da, ohne ſich zu rühren. Plötzlich hob ſie den Kopf ein wenig. „Liebſter—?“ „Ja, mein Lieb!“ „Ich hatte vorhin Beſuch—“ „Juliane?“ „Nein.“ „Pater Bonifazio?“ „Auch nicht.“ „Wer denn?“ „Eine fremde Dame.“ „Eine fremde Dame?“ „Ja. Sie kam von Zürich und wollte nach Mailand. Dabei machte ſie in Lugano Station— wie ſie ſagte, und ging auf den Monte Salvatore. Sie war ſehr müde und fragte, ob ſie hier ei wenig ausruhen könnte.“ „Und du natürlich— bei deinem guten Herzen— trotz deines „Ich ließ ſie ausruhen. Zuerſt gefiel ſie mir nicht. Ihre Augen hatten ſo etwas Neugieriges, Dreiſtes. Aber ſpäter— ſie ſchien auch Aus be⸗ *2* war! Neue Mannheſmer Jeitung(Abend⸗ANusgabe) Aus den beſetzten Gebieten Kückkehr aller Ausgewieſenen Die proviſoriſche Liſte der ſogenannten„Unerwünſchten“, die für das ganze altbeſetzte Gebiet etwa 400 Namen von Familienvpber⸗ häuptern umfaßt, gehört, wie das„Frankenthaler Tageblatt“ aus authentiſcher Quelle erfährt, nunmehr endgültig der Vergangenheit an. Die franzöſiſche Regierung hat der Rheinlandkommiſſion ent⸗ ſprechende Weiſung zugehen laſſen, ſodaß nunmehr die Voraus⸗ ſetzung für eine Rückkehr aller Aus gewieſenen mit wenigen Ausnahmen gegeben ſein dürfte. IJranzöſiſche„Logik“ Die Einſtellung der franzöſiſchen Militärſtellen zu dem Londoner Abkommen und deſſen Durchführung geht aus einem in dem offtziöſen Organ der Interalliierten Rheinlandkommy⸗ ſion, dem„Echo du Rhin“ unter der Ueberſchrift:„Die Gnadenmaß⸗ nahmen der Interalliterten Rheinlandkommiſſion“ erſchienenen Ar⸗ tikel hervor, der ſich mit einer Anſprache befaßt, die der aus der Verbannuna zurückgekehrte Oberbürgermeiſter Dr. Kül b von Mainz nach Wiederantritt ſeines Amtes bei einem Empfang durch die ſtäd⸗ tiſchen Behörden gehalten hat. Oberbürgermeiſter Dr. Külb iſt zu Beainn des raſſſven Widerſtandes ausgewieſen worden und hat jetzt erſt die Rückkehrerlaubnis erbalten. Trokdem brinat es das„Echo du Rhin“ fertig zu behaupten, daß ihm„überraſchend ſchnell() die Gnaden⸗ und Befriedunagsmaßnahmen Frankreichs zuaute gekommen ſeien und vermerkt es ihm deshalb ſehr übel, daß er der tiefen Enttäuſchuna Ausdruck gab. die ſich der Bevölkerung bei der Nachricht bemächtiat habe, daß nicht ſämtliche Ausgewierene ausnahmslos und ſofort wieder nach Hauſe zurückkehren durften. Jeder Tag der Verzögerung, ſo ſagte Dr. Külb nach dem„Echo du Rhin“, bedeutet für dieſe Unglücklichen eine Verminderung ihres Einkommens und einen Schaden für ihre ganze Exiſtenz. Dann führt das„Echo du Rhin“ fort: „Dr. Külb hat übrigens beiläufig zugegeben, daß nur die Nach⸗ richten aus deutſcher Quelle bei den Ausgewieſenen die Hoffnung auf eine allgemeine erweckt hätten. Doch bemerkt er, daß nach ſeiner Meinung die einſchränkende Auslegung der Beſatzungsbehörden wenn nicht mit dem Buchſtaben des Londoner Abkommens(die Be⸗ ſtimmungen bezüglich der Ausgewieſenen wurden nicht offiziell ver⸗ öffentlicht) ſo doch mindeſtens mit ſeinem Geiſte in völligem Widerſpruch ſtände.“ Daraus, daß die deutſche Regierung den franzöſiſchen Behörden ihren Dank für die Beſchleunigung in der Durchführung der Gnadenmaßnahmen ausgeſprochen habe, kon⸗ ſtruiert das„Echo du Rhin' einen formellen Gegenſatz, in dem Dr. Külb zu ſeiner Regierung ſtände. Das„Echo du Rhin“ geht ſogar ſoweit zu behaupten,„es ſtehe außer Zweifel, daß die fran⸗ zöſiſche Regierung im Intereſſe der Befriedung die in London übernommenen Verpflichtungen überſchritten habe, ſowohl hinſichtlich der Zahl und der Qualität der Leute, denen die Maßnahmen zugute kamen als auch hinſichtlich der Friſt, inner⸗ halb deren die Gnadenmaßnahmen durchgeführt werden ſollten, und daß niemand daran zweifle außer Dr. Külb“. Die Kreiſe, die das Echo du Rhin als Sprachrohr benutzen, ſcheinen demnach über die Auffaſſung, die bei den Ausgewieſenen, politiſchen Gefangenen, im ganzen deutſchen Volke und vielfach auch im Ausland über die Durchführung des Londoner Abkommens durch die fran öſiſche beſetzende Macht herrſcht, ſehr ſchlecht unter⸗ richtet zu ſein, denn ſonſt müßten ſie wiſſen, daß man gerade gegenteiliger Meinung iſt. Der Gipfelpunkt der Heuchelei iſt es aber, wenn das Echo du Rhin bedauert, daß das erſte Auftreten des Oberbürgermeiſters Dr. Külb ſeit ſeiner Rückkehr nicht geeignet ſei, die von allen erſahnte Befreedung herbeizuführen. Denn gerade die Art der Durchführung des Londoner Paktes durch die fran⸗ zöſiſchen Funktionäre und durch ihre Einſtellung zu dem Geiſt des Londoner Abkommens ſind es, die den Glauben der ſich nach Be⸗ friedung ſehnenden Bevölkerung des beſetzten Gebietes an die neue Zeit des Friedens und der Ausſöhnung ins Wanken bringen. Verbotene Kundgebungen beim„de Wurſtmarkt“ Anläßlich des bekannten pfälziſchen Volksfeſtes, des zum erſten Mal ſeit Ausbruch des Weltkrieges wieder abgehaltenen Dürkheimer Wurſtmarktes erließ der franzöſiſche Bezir'sdelegierte einen Befehl, in dem er bekannt gab, daß beim„le Wurſtmarkt“ individuelle und kollektive Kundgebungen aller Art, die geeignet ſeien die öffentliche Ordnung oder die Würde der Beſatzungstruppen zu ge⸗ fährden, verboten ſeien. Ich benachrichtige Sie. ſo heißt es in dem Befehl, daß die Veſatzungsbehörden feſt entſchloſſen ſind, gegen alle Ueberſchreitungen unnachſichtlich zu wirken. Dieſen Befehl ſtellte der Bezirksdelegierte nicht etwa den ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden zu, ſondern ließ ihn den loyalen Bürgern von Bad Dürkheim einzeln zugehen, die ſeinerzeit an der Separatiſtenabwehr beteiligt waren. Der Befeht des franzöſiſchen Bezirksdelegierten iſt der beſte Beweis dafür. daß ſich die franzöſiſchen Funktionäre in der Pfalz innerlich auf den neuen Geiſt nicht umzuſtellen vermögen und daß bei ihnen bei jeder Gelegenheit ihre wahre Einſtellung zu dem Londoner Abkommen zum Durchbruch kommt. Skt. Paul(Minneſota), 23. Sept. ſtürmen ſind in der Umgebung von Thorp( ſonen ums Leben gekommen. Infolge von Wirbel⸗ iſonſin) 22 Per⸗ pathie für ſie. Und auch ich ſchien ihr zu gefallen, obgleich ſie gerade das Gegenteil von mir iſt— klein und zierlich, tiefbrünettes Geſicht, brennende ſchwarze Augen—— was haſt du Liebſter?“ unterbrach ſie ſich erſtaunt.„Warum ſiehſt du auf einmal ſo finſter aus? So— ſo——“ 85 Hilmar war aufgeſprungen und begann unruhig auf und ab zu laufen. Ihm fiel ein, wie vorhin auf der menſchenleeren Land⸗ ſtraße eine Dame in extravagentem lila Tuchkoſtüm mit wallender Feder auf dem Hut mit affallender Haſt an ihm vorbeigeeilt war. Er hatte nicht weiter auf ſie geachtet, weil ſein ganzes Sinnen auf Ingrid gerichtet war und die Beſorgnis, wie er ſie wohl antreffen würde. Aber jetzt— jetzt fiel ihm ſo manches auf: ihr tänzelnder Gang, ihre herausfordernde Haltung und vor allem die auffällige Art, wie ſie den Kopf nach der anderen Seite gewandt hatte, als wollte ſie nicht von ihm erkannt werden. Großer Gott, wäre es möglich, daß jenes Weib——? Ingrid ahnte gichts von der Aufregung, die in Hilmar tobte. Sie griff in ihre Taſche und zog das Armband mit dem Amulett hervor. „Merkwürdig!“ ſagte ſie kopfſchüttelnd, mehr zu ſich, als zu Hilmar.„Was das Geſchenk wohl bezweckte?“ „Was für ein Geſchenk?“ „Dies hier.“ „Von wem?“ „Von der fremden Frau.“ Haſtig griff er danach. Nur ein Blick warf er darauf und war ſeiner Sache ſicher. Sie war es geweſen— Zoe! Sie hatte es gewagt, herzukom⸗ men und Ingrids Ruhe zu ſtören! Dieſes Weib, dem nichts heilig Feſter hüllte Ingrid ſich in ihren Schal. Ein Fröſteln überfiel ſie „Wenn ich nur wüßte, wer die Dame war,“ ſagte ſie gequält. „Ich möchte ihr das Amulett zurückgeben. Es ſieht ſo fremdartig aus— unheimlich. Es beängſtigt mich!“ Und wieder flog ein Schauer über ihren Leibz. „Ueberlaß das mir, mein Lieb!“ ſagte er ernſt und ſteckte da Armband ein.„Denk nicht mehr daran!“ Sie erhob ſich mühſam. „Glaubſt du, daß ihr Geiſt geſtört war? Sie ſprach ſolch wirres Zeug—“ eine Unglückliche zu ſein Hilmar— ſpäter empfand ich faſt Sym⸗ „Ganz gewiß. Sie wird dich nicht mehr beläſtigen— dafür Gegen die 26% Reparationsabgabe Die Einführung der 26prozentigen Reparations- abgabe durch Frankreich hat den Hanſabund für Handel und Induſtrie veranbaßt bei der Reichsregierung um die Herbeiführung einer ſchiedsrichterlichen Entſcheidung aufgrund des mit der Repko getroffenen Abkommens vorſtellig zu werden, da durch die erneuie Erweiterung des Syſtems der Reparationsabgaben auf die deut⸗ ſchen Exportwerte eine Entziehung von etwa 300—350 Millionen Goldmark in Deviſeneingängen im Jahr zu be⸗ fürchten ſei. Dieſer Austauſch, der bei der jetzigen Lage der Han⸗ delsbilanz von der deutſchen Wirtſchaft nicht getragen werden könne, müſſe zwangsläufig der endgültigen Währungsgeſundung entgegenwirlen. Auch der deutſche Induſtrie⸗ und Handels⸗ tag richtete an die Reichsvegierung die dringende Bitte, alles zu verſuchen, um dieſe franzöſiſche Maßnahme rückgängig zu machen, zum mindeſten aber die Abgaben⸗ humten: ber zu gewähr leiſten. Auf keinen Fall duͤrfe die Ab⸗nbe als Pepreſolio bei den bevorſtehenden Handelsvertragsverhandlungen durch Frankreich verwendet werden. Geheimrat Haber über ſeine amerikaniſchen Einoͤrücke (Spezialbericht der United Preß) Waſhingkon, 23. Sept. Geheimrat Haber, der der Jubel⸗ feier des Franklin⸗Inſtituts in Philadelphia beiwohnte und ſich jetzt auf der Reiſe nach Tokro befindet, wo er die pharmazeuti⸗ ſchen Heſhiwerke beſuchen wird, hat auf dieſer Reiſe dem ozeano⸗ graphiſchen Inſtitut in Waſhington einen Beſuch abgeſtattet. Er erklärte, daß er nirgends unter den Männern der Wiſſenſchaft Deutſchenfeindlichkeit gefunden hätte. Geheimrat Haber glaubt an Annäherung der deutſchen und amerikaniſchen techniſchen In duſtrie, da der amerikaniſche Induſtriellen⸗ konzern techniſche Berater von befreundeten deutſchen Firmen ein⸗ lade. Die Abſatzmöglichkeit der deutſchen Farb⸗ ſtoffſe bettachte Haber als recht ungünſtig infolge der unge⸗ heueren Entwicklung der amerikaniſchen Farbſtoffinduſtrie. Er iſt der Anſicht, daß Deutſchland die günſtige Gelegenheit, Stickſtoffwerke anzulegen, verſäumt habe, ſo daß Frankreich und Italien die meiſten Aufträge erhielten. Noch eine Ehrung der deulſchen Wiſſenſchaft Waſhington, 23. Sept. eeee der United Preß.) Prof Freundlich vom Kaiſer⸗Wilhelm titut f Dahlem erhielt eine Einladung, über Colloidchemie in f Vorleſungen zu halten. Nette Ausſichten Die Menſchen können 1000 Jahre alt werden! Philadelphia, 22. September. Profeſſor Fritz Haber er⸗ klärte in einem Interview, daß die Menſchen Ausſicht hätten, 1000 Jahre alt zu werden. Er verſicherte, daß die Wiſſonſchaft ſicher Ent⸗ deckungen machen würde, die die Hervorbringung von Uebermenſchen zur Folge haben würden. Die Wiſſenſchaft, führte Profeſſor Haber weiter aus, würde mit der Zeit in der Lage ſein, die Urſachen des natürlichen Todes immer mehr auszuſchalten, aber könne natürlich niemals Leben ſelbſt erſchaffen.— Ob bei dieſem Interview Hert Haber den Amerikaner nicht abſichtlich etwas zu ſtark aufgetragen hatꝰ Die oberſchleſiſchen Reichstagsmandate haben durch die Nachwahl am vergangenen Sonntag zwar eine Verminderung inſofern erfahren, als die Völkiſchen und Kommu⸗ niſten infolge ihres kataſtrophalen Stimmenrückganges je einen die Stimmen auf die Reichsliſten überführt, hat es mit ſich gebracht, daß die beiden Parteien über die Reichsliſten wieder zu gefügt, daß der völkiſche Abgeordnete Schllephake, der jetzt in Ober⸗ ſchleſien ſein Mandat verloren hat, der nächſte auf der völkiſchen Reichsliſte iſt, ſodaß er alſo doch wieder in den Reichstag zieht. Der einzige Leidtragende ſſt der Kommuniſt Jaddaſch, an deſſen Stelle nun ein anderer Kommuniſt auf der Reichsliſte tritt. Erdbeben in Italien Genug, 23. Sept. Seit vergangenen Sonntag wurden in Ge⸗ nua urd Umgebung wiederholt ſchwere Erdbewegungen verſpürt, doch ſind bisher keine größeren Schäden mitgeteilt worden⸗ Die Bevölkerung geriet in große Erregung und flüchtete ins Freie. Viele Frauen fielen in Ohnmacht und zahlreich gemeldete Verletzun⸗ gen ſind auf die Panik zurückzuführen. Die Erdbebenſtöße dauern an⸗ Hannover, 23. September. Der Magiſtrat hat beſchloſſen, gegen den Oberbürgermeiſter Leinert das förmliche Diſziplinar⸗ verfahren auf Dienſtentlaſſung beim Regierungspräſidenten zu beantragen. laß mich ſorgen! Jetzt komm hinein, Liebſte! Die Herbſinebel fallen. Und den Arm um ihre Schultern gelegt, geleitete er die nur uo leiſe Widerſtrebende ins Haus. XVIII. Dämmerung breitete ſich über die herbſtlich gefärbten Gelände an den Ufern des Luganer Sees. Der heimgehende Sonnenball hatte ſoeben ſeinen letzten Glutblick verſprüht und war hinter der anmutig geſchwungenen Gebirgskette verſchwunden. Ein kühler Abendwind wehte über die leichtbewegten Waſſer herauf zu dem kleinen, glycinienumwachſenen Häuschen am Monte Salvatore. Hilmar hatte Ingrid der Obhut ihrer Schweſter und der alten treuen Lieſel übergeben und eilte nun hinab gen Lugano. Er wollte verſuchen, Zoe ausfindig zu machen. Vielleicht war ſie noch nicht weitergereiſt. Wollte ihr das Armband zurückgeben und ihr in⸗ Gewiſſen reden, damit es ihr nicht noch einmal in den Sinn kam⸗ Ingrids Ruhe zu ſtören. ſtändlichem ſprach. Bisher hatte er dies Feſthalten an dem einen Gedanken ſtets für eine Art fixe Idee gehalten, wie ſie Frauen in dieſem Zuſtande öfters eigen iſt. Jetzt auf einmal packte ihn die Furcht, dieſe Wahnvorſtellung könnte ſich verwirklichen, Ingrid könnte ihm durch den Tod eni⸗ riſſen werden. Ihm entriſſen?... Beſaß er ſie denn überhaupt noch?.. War er nicht ſchon jetzt von ihr getrennt— ebenſoweit, ja weiter noch, als der Tod ſie von ihm trennen konnte? Ha, wenn jenes Weib nicht wäre! Jenes unſelige Geſchöpf, das Unglück ſtiftete, wohin es kam mit ſeinem leichtfertigen, frivolen Sinn! Wenn es tot wäre— tot—— Schon einmal hatte er dieſen Wunſch gehabt— damals, als bald darnach der Dampfer unterging und— wie er geglaubt hatte — mit ihm Zoe. Und wie ein Mörder war er ſich damals erſchie⸗ nen— wie ein Mörder, in Gedanken wenigſtens. Und bittere Stunden hatte ihm ſpäter oft ſein quälendes Gewiſſen bereitet. Die Gewiſſensbiſſe waren unnötig geweſen. Sie war nicht tok, Sie lebte und wurde zum Fluch für ihn und ſenes edle reine Weſen, das ſich unter endloſen Qualen aufzehrte an Körper und Seele. Er preßte die Zähne aufeinander. Seine Fäuſte in den Taſchen ballten ſich. (JFortſetzung folgt.) Sitz verloren haben, aber das Syſtem des Verhältniswahlrechts, das einem Mandat gelangen. Ein merkwürdiger Zufall hat es Eine ihm ſelbſt unerklärliche Angſt hatte ihn vorhin befallen, als Ingrid von ihrem nahen Tode wie von etwas ganz Selbſtver“ aber aült Falie. Photographenapparate und Kino Dienstag. den 23. Sepkember 1924 neue Mmannhelmer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 442 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeilsmarktes in Baden JIn der Geſamtlage des Arbeitsmarktes in Baden iſt in der Be⸗ tichtswoche(11.—17. September) im allgemeinen eine leichte Entſpannung eingetreten. Die Erwerbsloſenzahlen ſind nur wenig geſtiegen. Die Zahl der Vollerwerbsloſen(Haupt⸗ unterſtützungsempfänger) beträgt jetzt rund 22 570 gegenüber 22 500 in der Vorwoche. Die Kurzarbeit iſt verſchiedentlich weiter urückgegangen. In den einzelnen Berufsgruppen zeigt ſich zolgendes Bild der Arbeitsmarktlage: 915 5 In der metallverarbeitenden Induſtrie blieb im Mann heimer Bezirk die Lage gegenüber der Vorwoche un⸗ derändert. Aus Karlsruye wird über eine leichte Beſſerung berich⸗ tet, es beſtand eine gegen bisher etwas geſteigerte Nachfrage nach gacharbeitern. In der Pforzheimer Schmuckwareninduſtrie ſetzt die Nachfrage nach Arbeitskräften langſam ein. Die Kurzarbeit nahm hier weiter ab. 59 Betriebe mit 3076 Perſonen arbeiten öt noch verkürzt. Auch in der Schwarzwälder Uhreninduſtrie cheint eine Beſſerung der Beſchäftigungsverhältuiſſe auf dem Wege zu ſein. Gut beſchäftigt iſt die ſüdbadiſche chemiſche Induſtrie, ins⸗ beſondere die chemiſchen Werke in Rheinfelden. Die Kurzarbeit in der Textilinduſtrie des Wieſentals iſt weiter zurückgegangen. Eine leichte Beſſerung kann in der Papierinduſtrie(Kartonnagenfaori⸗ kation) feſtgeſtellt werden. Im Raſtatter Bezirk fehlt es an jugend⸗ lichen Arbeiterinnen. 8 Günſtig iſt auch weiterhin der Beſchäftigungsgrad in der Weinheimer Lederinduſtrie. Die bisher ſtark verkürzt arbeitende Bürſteninduſtrie des hinteren Wieſentals arbeitet jetzt wieder voll. Die Arbeitsmarktlage der Tabakinduſtrie zeigt erſte Anzeichen einer kleinen Beſſerung. Im Lahrer Bezirk wurde eine größere Anzahl von Arbeitskräften, zunächſt allerdings nur vor⸗ übergehend, wieder eingeſtellt. Auch aus dem Heidelberger Beziek wird über eine leichte Belebung der Beſchäftigungsverhältniſſe be⸗ richtet. Die Arbeitsmarktlage im Bekleidungsgewerbe beſſert ſich allmählich. Insbeſondere von den größeren Plätzen wird über lebhaftere Nachfrage nach tüchtigen Herren⸗ und Damen⸗ ſchneidern berichtet. Auch in der Schuhfabrikation entwickelt ſich die Lage günſtiger. So herrſcht im Raſtatter Bezirk reger Bedarf an gelernten und ungelernten Arbeiterinnen. Das Bauge⸗ werbe iſt unter dem Einfluß der günſtigen Witterungsverhält⸗ niſſe allenthalben gut beſchäftigt. Größere Nachfrage beſteht iach Gipfern, Malern und Dachdeckern. Im Baden⸗Badener Fremden⸗ gewerbe iſt nur noch Bedarf an Köchinnen vorhanden. Sonſt über⸗ ſteigt, im Zuſammenhang mit der nahenden Beendigung der Saiſon, das Angebot die Nachfrage. Städtiſche Nachrichten Jean Wurz + Im Alter von 74 Jahren iſt geſtern Privatmann Jean Wurz geſtorben. Wurz, der einer Alt⸗Mannheimer Familie entſtammte, war eine in weiteſten Bürgerkreiſen bekannte und beliebte Perſön⸗ lichkeit. In früheren Jahren hat er ein Mehlagenturgeſchäft be⸗ trieben, ſeit langer Zeit lebte er als Privatmann und pflegte dabei als Junggeſelle ſeine ſtarken künſtleriſchen und Ner da Intereſſen. Wurz war Beſitzer einer im Laufe der Jahrzehnte zi ſammengetragenen weit über Mannheim hinaus bekannten Pripat⸗ ilung von Frankenthaler Porzellan. Nächſt Sammlung Carl Baer iſt ſie die bedeutendſte in unſerer Stadt. Die Wurzſche Sammlung zeichnet ſich ſowohl durch ihren Umfang als auch die Auswahl der Stücke aus und enthält eine Reihe kaum noch vorkommender Gruppen. verſtändnis hat der Verſtorbene in Zeiten, in denen noch niemand an das„ Mit reichem, ungewöhnlichen Kunſt⸗ Sammeln“ dachte, Stück um Stück zuſammengetragen. ean Wurz war ein beſcheidener Mann. Seine Sammlung war Jean Wurz wollte nicht als großer Samm⸗ ler gelten, aber wenn die Direktoren großer auswärtiger Muſeen bei einem Beſuch in Mannheim ſeine reichen Schätze bewundernd betrachteten, hatte er doch ſeine Freude. In der Heffentlichkeit trat Wurz kaum hervor. Um die Jahr⸗ hundertwende gehörte er einige Jahre dem Vorſtand des Mann⸗ heimer Altertumsvereins an. Um die 1899 von dieſem deranſtaltete Carl Theodor⸗Ausſtellung hatte er große Verdienſte. Damals ſind auch eine Reihe wertwoller Stücke ſeiner Sammlung — das einzige Mal— in der Oeffentlichkeit gezeigt worden. In den letzten Jahren war es einſam um Wuürz geworden. Umſo enger ſchloß er ſich an ſeinen Bruder Arnold Wurz und die noch lebenden gleichgeſinnten Freunde an, die mit ihm im kleinen Mann⸗ im aufgewachſen waren. Hoffentlich bleibt ſein Lebenswerk, die vankenthaler Porzellan⸗Sammlung, in Mannheim erhalten. Dann wird ſein Andenken immer wachgehalten und auch ſein Name nicht dergeſſen werden. Wk-. dDas Zeppelinluftſchiff unternimmt, wie im Mittagsblatt mit⸗ wurde, morgen ſeine große Nordlondreiſe. Die hrt geht, wie nunmehr feſtſteht, über Frankfurt. Zu den ZJwiſchenſtationen, die von Friedrichshafen aus überflogen werden, ſcheint bedauerlicherweiſe Mannheim nicht zu gehören. Es iſt aber möglich, daß die Heidelberger das ſelte de Liebe, aber vor allem in den Kriegsjahren, wo ſie wegen der get Fliegergefahr, längere Zeit von Mannheim nach auswärts verbracht war, auch ſeine Sorge⸗ ne Schauſpiel genießen! werden. Da der Aufſtieg um 7 Uhr morgens erfolgen ſoll, iſt 10 zu rechnen, daß Heidelberg zwiſchen 9 und 10 Uhr paſſiert wirde. 155 Bekämpfung des Alkoholmißbrauchs. Man ſchreibt uns: Wem wäre nicht ſchon aufgefallen, daß man heute in der Preſſe weit mehr Berichte und Aufſſätze findet als früher über ein Kapitel, das in grotzem Gegenſatze zu unſerer derzeitigen Armut und Verelen⸗ dung ſteht? Ausſchweifungen, ſinnloſe Betrunkenheit, Bluttaten und ſonſtige Roheiten infolge Rauſchtrankgenuſſes ſind es, die auf der Tagesordnung zu ſtehen ſcheinen. Wer noch Gelsgenheit hat. die Sträfgerichtsſäle zu beſuchen, wird ſich auf dieſem ſozialen Tief⸗ ſtands⸗ und Elendsgebiete unlöſchliche Eindrücke verſchaffen. Nur ganz ſelten merkt man, daß private Krüfte am Werke ſind, er⸗ freulicher Weiſe auch unter reger Beteiligung der Jugend, dieſen wiedecerſtarkten Feind der deutſchen Volksgeſundheit zu be⸗ kämpfen. Recht wenig Volksgenoſſen findet man, die ſich von ihrem ſozicklen Gewiſſen leiten laſſen und hier mit Beiſpiel und Tat zeigen, daß ihnen 95 eute ſo gern geſprochenen Worte über Kultur, Zivili⸗ ſakion und Wiedergeſundung des deutſchen Volkes nicht nur leere Phraſen ſind.— In dieſem Sinne hat ſich Pfarrer Bürk bereit gefunden, deinnächſt eine größere Anzahl Kurſe in Schu⸗ len uſw. abzuhalten. Es wäre zu wünſchen, daß ſich in Mann⸗ heim nicht wenige finden, die in Exkenntnis der Schwere des zu bekämpfenden Uebels hier zu helfen ſich bereit finden. Aus der Haft entlaſſen. Der am 9. Mai in Ludwigs⸗ hafen von den Franzoſen verhaftete Dienſtmann Kärl Kohler der den Auftrag hatte, Regiefranken in Ludwigshafen auf einer Bank umzuwechſeln, wurde am 20. September im Militärgefängnis Mainz gegen Kaution auf freien Fuß geſetzt. *Tod durch vergiftung. Geſtern iſt im Städt. Krankenhaus eine 46 Jahre alte Taglöhnersehefrau von hier, vermutlich an Vergiftung durch den Genuß wahrſcheinlich verdorbener Fleiſch⸗ abfälle, geſtotrben. 92 99505 Freiwilſig aus dem Leben geſchieden iſt ein verheirateter, 43 Jahre alter Schloſſer, der ſich in ſeiner Wohnung in Feudenheim am Sonntag infolge Lebensüberdruß im Schlafzimmer ſeiner Woh⸗ nung erhängt hat. 55„ * Anfälle. Geſtern nachmittag wollte ein 20 Jahre alter Rad⸗ fahrer auf der Breitenſtraße vor R 1 einen in der Fahrt befind⸗ lichen Straßenbahnwagen der Linie 7 überholen, rutſchte aber in⸗ folge des kurz vorher niedergegangenen Regens aus, kam zu Fall und wurde van dem Wagen einige Meter weit geſchleift. Nur durch das ſchnelle Anhalten des Wagens durch den Wagenführer blieb der Verunglückte unverletzt.— Beim Rangieren im Käfertaler Bahnhof wurde geſtern abend ein 46 Jahre alter Rangierer zwiſchen die Lokomotive und einen Wagen gedrückt, ſodaß er am Kopfe und an der Bruſt ſtarke Quetſchungen davontrug. Mit dem Sani⸗ tätsauto wurde er nach allgemeinen Krankenhaus überführt. Lebensgefahr beſteht nicht. Juſammenſtoß. Geſtern vormittag ſtießen auf der Friedrichs⸗ brücke eine Radfahrerin und ein Radfahrer zuſammen, wobei das Rad des Letzteren ſtark beſchädigt wurde. Die Schuld trifft die Radfahrerin, weil ſie ſtatt die rechte die linke Straßenſeite einge⸗ Megen unerlaubten Handels mit Arzneimitteln wurden Frau Luiſe Diehl, geb. Schidmaier, geb. 18. Auguſt 1887 zu Mannheim, wohnhaft hierſelbſt, Aline Schettler, Verkäuferin, geb. 25. Jan. 1877 zu Elberfeld. wohnhaft in Ludwigshafen am Rhein. zu je an Stelle einer an ſich verwirkten Gefängnisſtrafe von 3 Tagen, 15 Goldmark Geldſtrafe und 15 Goldmark Geldſtrafe eventuell weitere Gefängnis, ſowie Veröffentlichung im Polizeibericht ver⸗ Malterialdiebſtähle in der Humboldtſchule. In der Zeit vom 1. Aug bis 12. Sept. während der Ferien, wurden aus verſchie⸗ denen Klaſſenzimmern der Humboldtſchule folgende Gegenſtände ent⸗ wendet: 157 Bleiſtifte, Marke Frank Gutknecht, Nr. 2 und Lyra Nürnberg), 38 Radiergummi mit den Buchſtaben„H. 310“, 200 Schreibfedern, Marke„Hanfa“, ein kleines, dreiteiliges auselnander⸗ ziehbares Fernrohr mit Meſſingfaſſung, ein Fieberthermometer, ein ragener Arbeſtsrock aus hellem Tuch, 5 Vergrößerungsgläſer von 4% bis 2 Zentimeter Durchmeſſer und eine Nickelſeifenſchale mit einem Stück Seiſfmme. 81 »Einbruchsdiebſtahl. In der Nacht zum 19. September wurde in einem Hutgeſchäft iu U 1 eingebrochen und Herrenhemden. ver⸗ ſchiedene Garnituren Unterwöſche, Herrenſocken, Haſenträger, Leder⸗ gürtel, Fantoſietücher, Taſchentücher. Schols. Kravatten, Regen⸗ ſchirme, Spazierſtöcke. Sportkragen, Mützen und Hüte im Geſamt⸗ werte von 3000.⸗M. entwendet. Feſtgenommen wurden 25 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann aus Apesheim, der von der Stactsanwaltſchaft Braunſchweig wegen Unterſchtagung und Zu⸗ hälterei geſucht wird, ein Korbmacher, der von der hieſigen Staats⸗ anwaltſchaft wegen Unterſſplagung verfolgt wird, eine Verkäuferm wegen Diebſtahls, ein Reiſender wegen Landfriednsbruch und ein Mechanffer wegen Brandſtifung. vereinsnachrichten „AUeber die Sängerfahrt des 5 Sängerchors Rheinland Köln veröffentlicht der„Kölner Stadtangeiger machfolgenden Bericht, der die Mannheimer Sängerſchaft intereſſieren dürfte:„Den Hßhe⸗ punkt der Sängerfahrt nach Süddeutſchland bildete das Konzert im Kurhaus in Wiesbaden, wo man den Kölner Sängern am Bahnhof einen gezadezu begeiſterten Empfang bereitet hatte Lange vor Beginn war der herrliche Kurſaal bis auf den letzten Platz beſetzt. Dem Konzert wohnten u. a. bei Vertreter der Behör⸗ den, Kurdirektor Hofrat Rauch, Landtagsabgeordneter Fink, Vor⸗ ſitzender der Sängerbünde vom Taunuskreis, eine große. Anzahl von Stadtverordneten, ſowie der Tondichter E. Schauß. Das Kon⸗ zert verlief glänzend; der Beifall ſteigerte ſich von Nummer zu Nummer. Veſonders ſtürmiſchen Beifall rief auch hier wieder Hegars Totenvolk hervor. In rechter Schlichtheit erklangen die Volkslieder. Die Sänger mußten mehrere Zugaben gewähren. Von den Soliſten wurde beſonders Frau Gymnich⸗Hollmann gefeiert. Herr Ebermann litt unter einer kleinen Unpz lichkeit. Nach dem Konzert wurde zu Ehren der Kölner Sänger im kleinen Kurhausſcal vom Wiesbadener Quartettverein ein Kommers veranſtaltet Beim Betreten des herrlich geſchmückten Saaſes wur⸗ den die Kölner Sänger vom Balkon aus, wo die Deuem Platz ge⸗ nommen hatten, mit Blumen überſchüttet Die Wiesbadener Sän⸗ ger trugen ſodann einen Sängergruß vor. Der Vorſitzende des Quartettvereins Wiesbaden begrüßte die Kölner Sangesbrüder aufs herzlichſte und wies auf die gegenſeitigen freundſchaftlichen Be⸗ ziehungen hin. Eine zündende Anſprache hielt Kurdirektor Hofrat Rauch auf das deutſche Lied, worauf Stadtverordneter Gym⸗ nich, Köln, in redneriſch geradezu glänzender Weiſe antwortete. Weiber ſprach Landtagsabgeodneter Fink. Der Sängerchor Rhein⸗ land wurde zum Ehrenmitglied des Quartektvereins Wiesbaden ernannt. Zur Erinnerung an den Beſuch in Wies⸗ baden überreichte der Zweite Vorſitzende des Sängerchors Rhein⸗ land dem Vorſitzenden des Wiesbadener Vereins ein prachtvollez Bild von der Stadt Köln. Die Reiſe wurde mit einer Rhein⸗ fahrt von Biebrich nach Köln beſchloſſen, wo der Verein am Mittwochabend wieder glücklich landete, mit dem frohen Gefühl, un⸗ vergeßliche Stunden auf der ganzen Sängerfahrt erlebt zu haben.“ Veranſtaltungen * Wilhelm Furkwängler, der Gaſtdirigent des erſten Volks⸗ muſikpflege⸗Sinfoniekonzerts am Dienstag, 30. Sep⸗ tember, hat eine Mitteilung hierher gelangen laſſen, wonach er be⸗ ahſichtigt, eine Haydn⸗Sinfonie und Schuberts große C⸗dur⸗Sinfonie zu dirigieren. *Kapitalabfindungen für Kriegsbeſchädigte. Von intereſſierter Seite wird uns geſchrieben: Es iſt uns bekannt geworden, daß in letzter Zeit mehrere Anträge zur Kapitaliſierung der Renten von Kriegsbeſchädigten geſtellt worden ſind. Die Abfindungsſumme ſoll lediglich zum Erwerb oder zur wirtſchaftlichen Stärkung eigenen Grundbeſitzes dienen. Nun wird aber von den Antragſtellern Klage darüber geführt, daß ſich die Kapitaliſierung in eine un⸗ endliche Länge zieht. Es ſind uns Fälle bekannt, wo Anträge im April d. Is. geſtellt worden ſind, die ärztliche Unterſuchung wurde vollzogen, aber bis heute weder Antwort noch viel weniger der in Frage kommende Bruchteil der Rente zugeſandt worden. Es iſt unſere Anſicht, daß, wenn in bedrängten Wohnungsverhält⸗ niſſen lebende Kriegsbeſchädigte, die die beſte Abſicht haben, ſich ein Eigenheim zu gründen, Baupläne und Koſtenvoranſchläge ſchon vor langer Zeit an das Hauptverſorgungsamt abgeſandt haben, etwas beſchleunigter abgefertigt werden ſollten. Wenn die Verzögerung auf die allgemeine Geldknappheit zurückzuführen iſt, ſo möchten wir doch bitten, die Antragſteller nicht in der peinlichen Ungewißheit zu laſſen u. wenigſtens mit einem glatten„Nein“ Antwort zu geben. Tagungen Rongreß deutſcher Naturforſcher und flerzte (Von unſerm Sonderberichterſtatter). Innsbruck, 22. September Zum Empfang der Geſellſchaft deutſcher Naturforſcher und Aerzte hat die Tiroler Landeshauptſtadt Feſtſchmuck angelegt. Die Straßen der ſchönen Stadt ſind reich beflaggt. In der Südtiroler Straße am Bahnhof ſind 30 Fahnenmaſte aufgeſtellt. Am Eingange in die Stadt wurde ein mit Tannengrün verkleideter mächtiger Empfangsbogen gebaut. Die mit Tannengewinden verſebenen Flaggenmaſte tragen die weiß⸗roten Fahnen Tirols. Strahlende Sonne grüßt die herbei⸗ ſtrömenden Verſammlungsteilnehmer. Es werden etwa 6000 Gäſte erwartet. Die Eröffnung der Tagung fand heute vormittag in der Aus⸗ ſtellungshalle Alhambra ſtatt, die bis zum letzten Platz angefüllt war. Nachdem der Geſchäftsführer des Kongreſſes Prof. S ch w eidler⸗ Innsbruck die Begrüßunganſprache gehalten hatte, nahm der Bun⸗ despräſident Dr. Michael Hainiſch das Wort. Er begrüßte die Geſellſchaft namens der Republik auf öſterreichiſchem Boden. Ihn bewege ein ſtoizes Gefühl welche ungeheuere Kraft und Leiſtung des deutſchen Volkes drücke ſich in dieſer Teguna aus, auf der 1000 Vor⸗ träge gehalten werden ſollen! Der hohe Idealismus deutſcher Wiſ⸗ ſenſchaft gebe der Welt den Beweis, daß das deutſche Volk trotz wi⸗ driger Umſtände wiſſenſchaftlich eine Großmacht erſten Ranges ſei. Die Univerſität Innsbruck heißt durch ihren Rektor Prof. Dr. Haberer die Gäſte willkommen. Es ſei der Univerſität ein inneres Bedürfnis geweſen, ihre Räume dem Kongreß zur Verfü⸗ gung zu ſtellen. Ein friſcher Geiſt werde durch die Tagung in die Univerſität hineingetragen; unſchätzbare Anregungen empfange die ſtudierende Jugend von dem Kongreſſe. Von größtem Intereſſe war der Hinweis des Rektors auf die gemeinſame Arbeit des Arztes und Naturfo rs aus der u. a. die Inſulinbehandlung bei 2 Die Hauptſache iſt. daß man ein aroßes Wollen habe und Geſchick und Beharrlichkeit beſitze, es auszuführen: alles übrige iſt gleich⸗ dültig. Goethe. Allerlei von den probefahrten des„N.§. 3“ Von Hans v. Schiller I. 5 Der Verfaſſer, Kapitänleutnant Hans v. Schiller, gehört als Navigationsoffizier und Wachhabender der Beſatzung des„ eppelins“ an und wird die Amerika⸗ fahrt mitmachen. 4 05 Friedrichshafen, 21. September. Als vor etwa einem Jahre jemand für längere Zeit nach Fried⸗ tichshafen zum Luftſchiffbau kommen wollte und ſich über die Ver⸗ ältniſſe hier erkundigte, erhielt er von einem Spaßvogel die lakoniſche skunft:„Friedrichshafen, im Sommer ein netter Ort mit viel Rendenserkehr. im Winter etwa drei Prozent beſſer als auf dem irchhof.“ Dies war allerdings hart und lieblos, denn wir⸗ die wir gun ſchon länger hier ſind als der Auskunftgeber, finden es auch im Winter recht erträglich. Vom Kirchhof haben wir im Winter lediglich die Ruhe, und die auch nur im Vergleich mit einer Großſtadt, was uns allen aber recht gut bekommt, denn Nerven haben wir geſchont, Gott ſei Dank, ſonſt hätte man auch dem Anſturm der letzten Tage kaum ſtandhalten können. Was an Anfragen in dieſen Togen vor. kommt, davon macht ſich der Außenſtehende keinen Begriff. Nicht nur die Poſt bringt Stöße von Briefen, das Telephon klingelt von früh bis ſpät, jeder Menſch erinnert ſich der Bekanntſchaft mit uns und g nun auch etwas wiſſen über den„“. Friedrichshafen iſt ein⸗ mal wieder„aktuell“ geworden, dieſenigen, die noch zu den erſten eiten des Grafen Zeppelin hier waren, fühlen ſich lebhaft an dieſe re erinnert. Wir, die wir nun dies Luftſchiff in aller Stille entſtehen ſahen, haben nie geglaubt, daß wir einmal ſo in den Brennpunkt geſchoben derden würden. Nicht nur in Deutſchland, auch von der ganzen Welt ſeht man hierher, und wir, die wir die Fahrt über den großen Teich gentlich nur als etwas ganz„Normales“ anſahen, ſehen plötzlich a0 f f lz und Freude erfüllt es einen, er Augen auf uns gerichtet. Mit Stolz ee denn wir ſehen, wie man auf unſer Schiff der Welt dies Wunder ein Somkot blickt, und daß 110 berufen ſind, rk d Technik vorzuführen. Mit den 20 Auguſt ſing der Trubel in Ar ehen an. Die dreſſe beſichtigte das Schiff und erweckte 0 Fan pit lic i der 5 5 U Aller Herren Länder Sprachen eeen ſteberhaft. Die Veſagung wurde mit Fragen ausgequetſcht, Bleiſtifte und Füllfeder⸗ trauensvoll ſah es mit dem Wetter nicht aus. halter rauſchten über das Päpier überall da, wo man etwas Wichtiges erfahren zu haben glaubte. Da das Schiff damals äußerlich ſchon faſt vollendet ausſah, würde von einem Unentwegten wohl der Auskunft, daß wir früheſtens in acht Tagen fahren würden, kein Glaube ge⸗ ſchenkt, man blieb daher doch lieber gleich im Hotel in Friedrichs⸗ hafen wohnen, damit das große Ereignis der erſten Probefahrt nicht etwa doch unberichtet vorbeiginge. Am 26 waren die letzten Vorbereitungen getroffen. Sehr ver⸗ 0 Wir mußten im Gegen⸗ teil zu einem normalen Luftſchiffbetriebe mit Verkehrsfahrten jetzt auf das Wetter viel Rückſicht nehmen, denn in ganz Deutſchland haben wir nur eine einzige Luftſchiffhalle benutzbar für uns, wenn wir da⸗ her wegen Windes quer zur Halle nicht wieder in die Halle einfahren können, ſo müſſen wir in der Luft bleiben bis es beſſer wird, und das würde unſere vielen Erprobungen und Verſuche, die zu erledigen ſind, nur aufhalten. So heißt es bei jeder der Fahrten darauf achten, daß wir gutes Wetter behalten. Für Mittwoch nachmitkag alſo war günſeh Die Morgenwetter⸗ karte ſchien im allgemeinen nicht ſehr günſtig, ließ jedoch für eine kurze Fahrt am Aage in der Umgebung des Vodenſees leichte Winde erkennen. begann 0 Wind auf, und natürlich, wie immer in ſolchen Fällen, quer zur Hallenrichtung. Inzwiſchen verſammelte ſich eine Menſchenmenge auf und um den Plat herum. Gott ſei Dank, um 3 Uhr klärt es etwas auf und wird ruhiger. Schnell noch eine Windmeſſung von der Wet⸗ terſtation angefordert. In zehn Minuten ſollen wir das entſcheidende Ergebnis haben. Alles waktet. Alſo nach Ablauf der Zeit wird an⸗ gerufen. Von der Poſt kommt die Antwort: die Telephonleitung zur Wetterſtation iſt geſtört. In ein Auto, das gerade zur Verfügung ſteht, wird ein Bote hineingeſetzt, aber als er auf der Wetterſtation angekommen iſt, iſt auch das Telephon wieder in Ordnung, und wir bekommen günſtige Nachrichten. Die Ausfahrt aus der Halle wird befohlen. Glücklicherweiſe tut ja das Photographieren nicht weh, ſonſt 12 55 unſer armes Schiff und wir mit dauernd ſchreien müſſen, denn aſt jeder der Zuſchauer hatte min⸗ deſtens einen Photographenapparat, dabei war es denkbar ungünſtig mit der Beleuchtung, eine dichte Wolkendecke, aber man mußte unbe⸗ dingt doch dieſes Ereignis feſthalten. Ruhig und gleichmäßig gleitet der ſilberglänzende„.“ aus der Halle. Es herrſcht eine Totenſtille, jeder iſt gebannt von dem überwältigenden Anblick. Schnell wird er ſeitlich von der Halle nach Norden zu quer abgeholt, auf ein Klingel⸗ zeichen ſpringen die Motoren an. Ein ſchnelles Abwiegen, zwei Mo⸗ ſchinen gehen voraus und ſchieben uns langſam vorwärts. Die Gon⸗ del wird hochgeworfen, und die Erde ſinkt unter uns weg. Nach faſt vier Jahren wieder in der Luft, alle Geſichter in der Führergondel ſtrahlen. Wir haben vier Jahre auf dieſen Tag gewartet, ihn oft ſehnſüchtig herbeigewünſcht, jetzt iſt er da, und wieder wirkt der alte ittags begann es zu regnen, dazu friſchte der Zauber der Luftſchiffahrt auf uns. Wer einmal in der Luft tätig war, kommt von ihr nicht los. Jede Fahrt iſt ſchön und bietet wieder etwas Neues. In langſamen Bogen gleiten wir nach Backbord, das Gelände des Luftſchiffbaus umkreiſend. Sofort merkt man, das Schiff ehorcht gut den Rudern. Unter uns ſteht die Menge und winkt herauf, ein Flug⸗ zeug umkreiſt uns und macht Kinoaufnahmen. Mit allen Motoren in Marſchgeſchwindigkeit gleiten wir über Friedrichshafen nach Lin⸗ dau zu, dichter und dichter werden die Wolken, heftige Böen ſetzen ein, die uns tüchtig hin und her werfen. Heute wird da⸗ Schiff gleich auf ſeiner erſten Fahrt ordentlich auf Herz und Nieren geprüft. Der Regen praſſelt auf uns herunter, daß er ſogar durch die Fenſterritzen bis in den Führerraum hineinſprüht und ſeiltich läuft das Waſſer in kleinen ſchnellen Rinnſalen an der Hülle ab. Wie ein Seeſchiff rollt der L. Z. 126“, aber leicht läßt ſich jede Böe durch die Ruder pa⸗ rieren. Am Schweizer Ufer geht es entlang, im Dunſt erkennen wir unter uns die alte Rheinmündung. In weitem Bogen fahren wir über die Seemitte, um uns den daheim Wartenden einmal zu zeigen, und ſteuern dann weſtwärts, wo es offenbar aufklärt. Der Unterſee liegt in einer herrlichen Stimmung unter uns, einzelne Wolken noch tief am Himmel, grau und ſchwer, doch ſtehlen ſich auch ſchon Sonnen⸗ ſtrahlen hindurch, die die Reichenau wundervoll beleuchten. Nun bleibt es auch nach Oſten zu klar, und ehe wir uns verſehen ſind wir vor dem Wind wieder über Friedrichshafen zurück. Einer der Mo⸗ tore hat abgeſtellt werden müſſen, da infolge eines Montagefehlers eine Schraubenmutter ſich gelöſt hatte. Die Landung, die ſchön und elegant verlief, ließ uns auch in dieſer Beziehung Vertrauen zu un⸗ ſerem neuen Luftſchiff gewinnen. Auf dem Platz erwartete uns ſchon wieder das Maſchinengewehrfeuer der Photoapparate. Die Preſſe ſtürzte ſich vor allem auf Dr. Eckener, der ſofort eng umlagert war. Die wildeſten Gerüchte über den Motorenausfall lieſen bereits um, ein Auslandspreſſevertreter behauptete ſogar, einer der Motoren ſei völlig zuſammengebrochen, man brauchte bei ihm zu Hauſe wohl eine Senſation und konnte nicht glauben, daß alles ſo gut verlaufen war. Weltreiſe Von Colin Roß XXXVI. Chinadeutſche Johore. im Auauſt. Die deutſche Kolonie in Hankau feiert. Am Quai lieat die „Saarland“. Zwiſchen Dſchunken und Sampans hebt ſie ſich wie ein Rieſe aus dem Waſſer. Aber auch mit den Engländern,. Amerika⸗ nern und Japanern, die vor und hinter ihr feſtgemacht haben, kann ſie den Vergleich leicht aushaltennn 8 ä — ————— — ———— — —.. ĩ˙..———.—-xrT.—--—tʃ K— 4. Seile. Nr. 442 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe) Dienskag, den 23. Sepfember 1924 + Zuckerkrankheit und bei Verwundungen Zuckerkranker entſtanden iſt. Nur dieſer ſchöpferiſchen Arbeit ſei es zu verdanken, daß der Bun⸗ deskanzler Dr. Seipel ſich von ſeiner ſchweren Verwundung ſo raſch erholt habe. Dr. Haberer machte noch die erfreuliche Feſtſtel⸗ lung, daß nachdem die Landesuniverſität durch die größte Not der Nachkriegsjahre ernſtlich bedroht war, nunmehr Dank des Bundes⸗ und der Regierung jede Gefahr für die Zukunft der niverſität beſeitigt ſei. Hierauf hielt der Vorſitzende der Geſellſchaft Prof. Dr. His⸗ Berlin die Eröffnungsanſprache. Er dankte allen, die ſich um das Gelingen der Verſammlung verdient gemacht haben, be⸗ glückwünſchte das Mitglied Prof, Naunyn⸗München, zu ſeinem 86. Geburtstag, und den Prof. Dr. Raſſow⸗Leipzig zu ſeinem 25jährigen Jubiläum als geſchäftsführender Sekretär der Geſellſchaft. Redner warf einen Blick auf die ruhmreiche Vergangenheit der Geſellſchaft und auf die Forſchungsgebiete, die ſie in den öffentlichen Sitzungen dieſer Tagung behandeln werde. Vor 2 Jahren war man in Leipzig verſammelt, ſeitdem ſind wir an einem Abgrund wiſſenſchaftlichen Ruins vorbeigeführt worden. Er hoffe daß die Hebung des Ge⸗ werbes der Wiſſenſchaft zu gute kommen werde. Prof. His dankte den Regierungen und der Induſtrie für ihre Förderung. Trotz ſicht⸗ licher Beſſerung ſei die Lage der Wiſſenſchaft immer noch ernſt ſor⸗ genvoll. Die Soroen ſeien nicht nur materieller Art, ſondern Zeit und Kraft der Gelehrten würden durch all zu große Sparſamkeit ver⸗ geudet. Noch beſtehe zwiſchen Deutſchland u. dem Auslande hier und da ein geſpanntes Verhältnis: Er hoffe, das werde überwunden werden, wenn das deutſche Volk ſich durch ſeine wiſſenſchaftliche Leiſtungen unentbehrlich macht. Indem er auf den Streit der Gei⸗ ſtes⸗ und Naturwiſſenſchaften überging. machte der Redner eigen ſcharfen Vorſtoß gegen den preußiſchen Kultusminiſter. Nach deſſen Plänen ſollen an Stellen eines Unterbaues gemeinſamer Bildung. Fachſchulen treten zwiſchen denen der Uebergang faſt unmöalich ſei. Aufgabe der Taguna ſei es, zu dieſer Angelegenheit entſchieden Stelluna zu nehmen. Prof Raſſom verlas dann noch ein beſon⸗ ders berslich geholtenes Glückwunſch⸗Telegramm der ſpaniſchen naturwiſſenſchaftlichen Geſellſchaft. Nach dieſen bedeutſamen Anſprachen trat eine Panſe ein, nach der die wiſſenſchaftlichen Vorträge begannen. Prof. Dr. Hoche⸗ Freiburg i. B. ſprach über das Leib⸗Seele⸗Problem, Prof. Dr. Gruhl⸗Heidelberg über Konſtitution und Chorakter. Prof. Dr. Thoms⸗Berlin⸗Dahlem über die Erdbebenkataſtrophe in Japan Aus dem Lande Der Bildſtreifen„Der Kriminalfall in Hannover“ Den Bezirksämtern iſt nach einer amtlichen Mitteilung der „Karlsruher Zeitung“ durch das Miniſterium des Innern die fol⸗ gende Verfügung zugegangen: Es iſt hier bekannt geworden, daß in einer Stadt Badens ein Bildſtreifen mit dem Titel„Der Krimi⸗ nalfall in Hannover oder der Maſſenmörder Haarmann“ zur Vor⸗ führung gelangt iſt. Dieſer Bildſtreifen ſoll demnächſt auch in einigen anderen badiſchen Orten vorgeführt werden Er iſt von einer deutſchen Filmprüfſtelle zur Vorführung auch vor Jugend⸗ lichen zugelaſſen. Der In haltdes Films als ſolcher, der zum größten Teil aus harmloſen Anſichten von Hannover beſteht, gibt zu Beanſtandungen keinen Anlaß. Umſo mehr jedoch iſt der Titel des Films eine verwerfliche Spekulation auf die Senſationsluſtweiter Kreiſe des Publikums und außerdem geeignet, die Beſucher über den Inhalt des Bildſtreifens zu täuſchen. Eine derartige Ausbeutung der Senſationsluſt muß als grober Schund bezeichnet werden. Die Vorführung und die Ankündigung eines derartigen Schunds wirkt entſittlichend. Da nach den eingezogenen Erkundi⸗ gungen die Reklame von der Prüfungsſtelle nicht genehmigt iſt. ſind die Vorausſetzungen zum Verbot der zur Vorführung des Bildſtreifens gehörenden Reklame gemäߧ 5 Abſatz 2 des Reichs⸗ lichtſpielgeſetzes gegeben. Die Bezirksämter werden daher ange⸗ wieſen, jegliche Reklame für die Vorführung des genannten Bild⸗ ſtreifens, auch die Ankündigung in den Tageszeitungen, zu unter⸗ ſagen, bezw. die Ortspolizeibehörden zu einem entſprechenden Ver⸗ bot zu veranlaſſen. * Eppelheim b. Heidelberg, N. Sept. Geſtern früh ſtieg der 59 Jahre alte Jakob Joſef von hier mit der Leiter quf ſeine Holzremiſe und kam dabei ſo unglücklich zu Fall, daß kurz darauf der Tod eintrat. *Eberbach, 22. Sept. In einer der letzten Nächte ſind z wei Schwerverbrecher aus dem hieſigen Amtsgefängnis ent⸗ wichen. In einer Fahrradhandlung ſtahlen ſie zwei Räder und machten ſich damit aus dem Staub. Mosbach, 22. Sept. In der Nacht zum Sonntag brach in dem Möbelmagazin des Wilhelm Banspach Feuer aus, das das Magazin völlig in Schutt und Aſche legte. Wohnhaus und Nebengebäude konnten gerettet werden. Man vermutet Brand⸗ ſtiftung. *Hagsfeld, 22. Sept. Von herrlichſtem Wetter begünſtigt, hielt die Volksſchule in Anweſenheit von ungefähr 250—300 Zu⸗ ſchauern und ſämtlichen Mitgliedern des Ortsſchulrats im Schul⸗ hof des neuen Schulhauſes ihr diesjähriges Turn⸗ und Spiel⸗ ſeſt ab. Nach einleitendem Schülerchor richtete Oberlehrer Huber Worte der Begrüßung an Eltern und Schüler, denen die flotte Ab⸗ Es iſt eins der erſtaunlichſten Dinge, wie raſch die Hamburg⸗ Amerika⸗Linie und der Norddeutſche Lloyd ihre alte Poſition in ver Oſtaſienfahrt wieder erobert haben, und den Deutſchen in Schanghal oder Kobe iſt ein deutſcher Dampfer länaſt wieder eine altgewohnte Erſcheinung geworden. Aber in Hankau— das iſt etwas anderes. Hankau lieat im Innern Chinas. Hunderte von Kilometern den Nanatſe aufwärts. Und wenn der Strom auch bis dorthin für See⸗ ſchiffe fahrbar, ſo iſt die Fahrt bei dem wechſelnden Waſſerſtand ein wenn auch nicht gefährliches, ſo doch immerhin lanawieriges und koſt⸗ ſpieliges Unternehmen, das ſich nur bei entſprechender Fracht lohnt. So iſt die deutſche Flaage auf dem Panatſe noch eine Seltendeit und die Ankunft eines Harag⸗ oder Lloyd⸗Dampfers eine Gelegen⸗ Feit, die man feiern muß, beſonders wenn, wie diesmal, die Hapag ein ſo aroßes, ſchönes Schiff ſchickt. Die Hankauer Deutſchen, die mit ihren engliſchen und amerikaniſchen Geſchöftsfreunden— man hat mit dieſen in gewiſſen Grenzen den Verkehr wieder aufgenommen— über das elegante Promenadendeck ſpazieren, ſtecken das dem Schiff gezollte Lob wie ein perſönliches Verdienſt ein und führen die andern in den Rauch⸗ ſalon zu„german beer“, wo das Gros der deutſchen Kolonie augen⸗ ſcheinlich bereits die Verpflichtung fühlt. den Faßbiervorrat der „Saarland“ zu erſchöpfen. Und wenn er nicht oar ſo aroß geweſen, wäre es faſt gelungen, in den Vorrat von dem edlen Naß Breſche zu trinken, das im ganzen Oſten ſo ſelten iſt und von allen Nationali⸗ täten ſo ſehr geſchätzt wird.„Have some more of that beer the next time“, ſagte der enaliſche Seezollbeamte beim Vonbordgehen. Allerdinas darf man dabei nicht vergeſſen, daß die deutſche Ko⸗ lonie in Hankau wieder einige hundert Köpfe zählt. Als mit Kriegs⸗ ende die Alliierten die Deutſchen aus ganz China vertrieben, glaub⸗ ten ſie den deutſchen Handel in Oſtaſien endaültia vernichtet und ahnten nicht. daß die Vertriebenen in ganz kurzer Zeit vollzählig wieder zurück ſein würden. Ja, vollzählig. All die alten China⸗ deutſchen ſind wieder da. Leute, die zehn, zwölf, ſechzehn und mehr Jahre im Lande ſind. Und ein ganzes Rudel neuer ſind dazugekom⸗ men. Man hat ſein altes Geſchäft wieder aufgebaut. Aber freilich, die Zeiten ſind ſchlecht. Man hört manche Klage, und ſelbſt in der offiziellen Rede bei dem feierlichen Diner auf der„Saarland“ wurde die kritiſche Geſchäftslaage ſorgenvoll erwähnt. Es ſind nach dem Kriege zu viel Waren nach Chbina geworfen worden. In manchen Artikeln ſind die Preiſe binnen weniger Wochen auf die Hälfte gefallen. Für die Deutſchen iſt die Lage beſonders ſchwierig. Sie ſind in vielen Artikeln durch die geringe Leiſtungsfähiokeit und die hohen Preiſe der deutſchen Induſtrie gehandicant. In Schreibhmaſchinen und Fahrrädern beiſpielsweiſe ſind Enaländer und Amerikaner ganz unverhältnismäßia viel billiger. Es iſt ein Wun⸗ der. daß unter dieſen Verhältniſſen noch derartige Abſätze getätiat werden. die nur durch aute Beziehungen und beſonderes Geſchlck wickelung des 13 Punkte umfaſſenden Programms folgte. Die präzis vorgeführten Stab⸗ und Marſchübungen wurden durch Mäd⸗ chenreigen angenehm unterbrochen. Auch die Uebungen an den Geräten, beſonders des neu erſtellten Reckes, gaben Zeugnis dafür, daß auch dieſem wichtigen Gebiet des Turnens ſeitens der Schule größte Aufmerkſamkeit zu teil wird. Mit einer wohlgelungenen Geſamtaufführung ſämtlicher Turnſchüler durch e Wetterauer, der ſich Dankesworte ſeitens des Bürgermeiſters Weber anſchloſſen, fand die Schulfeier ihren Abſchluß. Karlsruhe, 22. Sept. Soweit Schätzungen übechaupt möglich ſind, wird der Zuſtrom an Fremden nach Karlsruhe zu dem geſtrigen alemanniſch⸗pfälziſch⸗fränkiſchen Heimatsſonntag auf unge⸗ fähr 40 000 geſchätzt. Der Stadtgarten war allein von 20 000 Perſonen beſucht. Außer den ſchon mitgeteilten Veranſtaltungen anläßlich dieſes Heimattages iſt noch zu erwähnen, daß am Sonn⸗ tag nachmittag auf den Rennwieſen bei Klein⸗Rüppur die vom Karlsruher Rennverein veranſtalteten Karlsruher Herbſt⸗ rennen ſtattfanden, die ebenfalls einen ſtarken Beſuch aufwieſen. Am Montag fand im ſtädtiſchen Schlacht⸗ und Viehhof ein Maſt⸗ vieh⸗ und Pferdemarkt ſtatt. *Lahr, 22. Sept. In der Nacht zum Sonntag riß ein in der Lindenbergſtraße in Burgheim wohnender Mechaniker ſeine junge Frau, mit der er erſt wenige Monate verheiratet iſt, aus dem Bette und warf die nur mit dem Hemd Bekleidete aus dem zweiten Stockwerk des Hauſes auf die Straße. Die Frau trug keine ſchweren äußeren Verletzungen davon. „Jreiburg, 22. Sept. In Freiburg kam es dieſer Tage, wie gemeldet wurde, zu einem größeren Zuſammenſtoß der elektriſchen Straßenbahn mit einem vollbeſetzten Höhenverkehrsauto. Sofort nach dem Unfall erſchien, wie die Freiburger Zeitungen mitteilen, die Abteilung des Erkennungsdienſtes der Polizeidirektion, deren Aufgabe es iſt, die Juſtizbehörden durch ſofortige einwand⸗ freie Tatbeſtandsaufnahme und Feſtſtellungen zu unterſtützen, an der Unfallſtelle, um die Urſachen des Zuſammenſtoßes zu Es wurde dabei eine Reihe von photographiſchen Aufnahmen ge⸗ macht die den Gerichtsbehörden ein klares Bild von dem Hergang des Unfalles geben werden. * Donaueſchingen, 22. Sept. Der beliebte Leiter unſerer Ba⸗ taillonskapelle, Herr Muſikmeiſter Schmidt, ſtürzte infolge eines Raddefektes an einer abſchüſſigen Stelle bei Lenzkirch auf die Straßenſchotterung und zog ſich Fleiſch⸗ und Hautverletzungen, hauptſächlich an Kopf und Geſicht zu. Herr Schmidt mußte in Lenz⸗ kirch ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen; doch gibt ſein Befinden zu keinerlei Befürchtungen Anlaß. „Radolfzell, 21. Sept. Telegraphendirektor Zölſch iſt unter Beförderung zum Poſtrat in das Reichspoſtminiſterium nach Ber⸗ lin verſetzt worden. Aus der pfalz Poſtverbindungen auf dem Lande Speyer, 22. Sept. Der Entwicklung des Verkehrs und dem Wiederaufbau des Wirtſchaftslebens folgend, konnte die Poſtver⸗ waltung in der Pfalz in der letzten Zeit eine Reihe Verbeſſe⸗ rungen in den Zuſtellverhältniſſen und Botenver⸗ bindungen eintreten laſſen. Zur Ermöglichung einer beſſeren Paketbeförderung und für den Perſonenverkehr wurden an Stelle der beſtehenden Votenpoſten Fahrtverbindungen auf e Strecken eingerichtet: Annweiler⸗Silz⸗Stein, Freinsheim⸗Alten⸗ kirchen, Waldmohr⸗Breitenbach und Wilgartswieſen⸗Spirkelbach. Zwiſchen Glanmünchweiler und Steinbach a. Glan ſteht die Errich⸗ tung einer Omnibusverbindung in naher Ausſicht. Neue Kraft⸗ Rie werden am 1. Oktober eröffnet auf den Strecken: Eiſenberg ⸗Göllheim„Dreiſen, Eiſenberg Ramſen Enkenbach, Germersheim⸗Hördt ⸗Neupfotz, Zweibrücken Großſteinhauſen⸗ Bottenbch und Pirmaſens Bottenbach ⸗Hornbach. Die Kraft⸗ poſtlinie Pirmaſens Lemberg iſt ab 16. Oktober bis Daln verlängert. Auf der Strecke Pirmaſens„Clauſen iſt eine Kraftpoſtlinie genehmigt. Einige weitere Linien ſind für nächſtes Jahr vorgeſehen. Ferner iſt beabſichtigt, die Poſt nach den von Alſenz, Dielkirchen und Rockenhauſen abzweigenden Landorten durch Kraftzweiräder mit Seitenanhängern befördern zu laſſen. :: Bergzabern. 19. Sept. Die Bezirksſtraße zwiſchen Münchweiler und Klingenmünſter iſt vom 19. September bis 10. Ok⸗ tober für Laſtkraftwagen und ſchwere Fuhrwerke geſperrt. Nachbargebiete swW. Aus dem Odenwald, 22. Sept. Die Ernteergeb⸗ niſſe ſind nach einer Mitteilung des Landwirtſchaftsamtes in Reichelsheim in der Reichelsheimer Zent bis jetzt wenig gün⸗ ſtig. Das Wintergetreide, das ſchon während des ſtrengen Winters durch Auswintern ſehr gelitten hatte, lieferte eine mäßige Mittel⸗ ernte. Die Roggenernte konnte zum größten Teil geborgen wer⸗ den. Spelz wurde ſtrichweiſe durch Hagelfälle ſchwer geſchädigt. Die Haferernte iſt faſt gänzlich vernichtet. Die Frühkartoffeln lie⸗ ferten guten Ertrag, ebenſo ſind die Ausſichten fuͤr die Spätkartof⸗ felernte nicht ſchlecht. Leider finden ſich, beſonders in den tieferen Lagen und in den ſchwereren Böden, ſchon zahlreiche faule Knollen. Der Stand der Runkelrüben läßt eine gute Ernte erwarten. Die möglich ſind. Allein, das geht natürlich nicht mehr lange. und man hört von den deutſchen Oſtaſiaten ſehr kräftige Worte über ihre Lie⸗ feranten und die offene Drohuna. amerikaniſche und enaliſche Waren zu beziehen, wenn die deutſche Induſtrie ihre Preiſe und Lieferungs⸗ bedingungen nicht ändert. In anderen Dingen ſieht es glücklicher⸗ weiſe beſſer aus, und in Farben beherrſchen die deutſchen Fabriken noch immer reſtlos den Markt gegen eine im Laufe des Krieges ſehr erheblich gewordene internationale Konkurrenz. Der raſche Wiederaufbau des deutſchen Geſchäftes in China iſt um ſo bemerkenswerter, als Deutſchland durch den Krieg alle Rechte verlor und ſeine Staatsangehörigen gegenüber allen andern Natio⸗ nalitäten im Nachteil ſind. Die andern fremden Mächte haben noch ihre Konzeſſionen, ihre Niederlaſſungen, in denen ſie ihr eigener Herr ſind. Engländer, Franzoſen, Italiener, auch Japaner ſind in China heute noch immer exterritorial, ſtehen nicht unter chineſiſchem Recht und nicht unter chineſiſcher Gerichtsbarkeit. Der Deutſche da⸗ gegen ſteht auf einer Stufe mit dem Chineſen und muß vor chine⸗ ſiſchem Gericht ſein Recht vertreten. Die Anſichten über die Wirkun⸗ gen dieſer Verhältniſſe weichen ſtark voneinander ab. Es maa ſein, daß es im Einzelfalle für den Deutſchen unmöglich iſt, vor dem chineſiſchen Gericht Recht zu bekommen. Aber im ganzen hat der Verluſt der Exterritorialität den Deutſchen auch große Sympathien gewonnen, und in gewiſſem Sinne ſind ſie damit den übrigen Mäch⸗ ten voraus: denn die europäiſchen Vorrechte in China werden ſich nicht mehr lange aufrechterhalten laſſen, und je eher man ſich odne ſie abfindet, deſto beſſer. Es ſind immer dieſelben Fragen und Probleme. die zwiſchen dem „Proſt“ und den Foxtrottklängen erörtert werden. Unter den Ste⸗ wards, die immer wieder friſches Bier anſchleppen, iſt ein ehemall⸗ ger öſterreichiſcher Offizier, und ich weiß von anderen Schiffen, auf denen deutſche Rechtsanwälte und Künſtler froh waren, in der alei⸗ chen Poſition unterzuſchlüpfen. Dagegen ſitzen unter den Männern hinter den Bieraläſern auch manche, denen nur ein alücklicher und gänzlicher unverdienter Zufall das Vermögen in den Schoß warf, das ihnen heute Rana und Anſehen aibt. Und trotzdem klinat auch aus den Worten derer, die zu Stellung und Reichtum gekommen, ein ſchweres Heimweh durch. wenn ſie es auch nie zugeben werden Die Sommernacht lieat unerträglich ſchwül über Fluß und Stadt. Vor den frühen Morgenſtunden iſt kein Gedanke daran. m dem noch ſtackig heißen Zimmer Ruhe zu finden. Draußen aber ſchwärmen Myriaden von Moskitos, die aus den Sümpfen um den Fluß aufſteigen. Aber nicht das iſt es. was das Auslandsdaſein ſo ſchwer macht, ſondern das Losgelöſtſein vom Heimatboden, das Atmenmüſſen einer Atmoſröhäre, für die man nicht aeboren. Man merkt es allen dieſen Hankaudeutſchen an der Art an, wie ſie von Bord gehen, mit jedem Schritt verweilend, und wie ſie noch am Ufer vertretenden Geſellſchaft waren etwa 90 erſchienen. ſtehen und winken, als das deutſche Schiff ſchon weithin den breiten Strom hinuntergefahren. Steinobſternte war infolge der ungünſtigen Witterung mäßig. Der Ertrag an Aepfeln und Birnen, der örtlich recht verſchieden iſt, kann im Durchſchnitt als gut angeſprochen werden. swW. Mainz, 21. Sept. Totgeſtürzt hat ſich in der Oſtein⸗ ſtraße ein Ruſſe, der einen Landsmann beſuchen wollte. Da die Wohnung verſchloſſen war, wollte er durch den Abort eindringen, glitt aus und ſtürzte in den Hof, wo man ihn ſchwerverletzt faͤnd. Noch in der Nacht iſt er den Verletzungen erlegen. Gerichtszeitunng Jeuergefährliche Poſtkarten Wegen fahrläſſiger Brandſtiftung hatte ſich der Berliner Sa⸗ nitätsrat Dr. med. Hennies vor dem Schöffengericht in Char⸗ lottenburg zu verantworten. Die Gattin des Angeklagten be⸗ treibt einen Handel mit Poſtkarten, die teilweiſe einen Zelluloid⸗ überzug haben. Im November v. J. hatte Dr. Hennies in Ver⸗ tretung ſeiner Frau mehrere Kiſten mit Zelluloidpoſtkarten dem Klempnermeiſter Reich in der Hubertusallee übergeben, um die Blechkäſten verlöten zu laſſen. Hierbei entſtand in der Werkſtatt eine gefährliche Exploſion und der Inhalt der Kiſten brannte mit hellen Stichflammen, die ſich auf die Räumlichkeiten ausdehnten. Durch die Kriminalpolizei wurde eine Unterſuchung über die Entſtehung des Feuers eingeleitet, deren Ergebnis die Anklage bildet. Dem Angeklagten wurde zur Laſt gelegt, den ſchwer feuergefährlichen Inhalt der Kiſten äußerlich nicht kenntlich gemacht und dadurch den Brand verurſacht zu haben. Der Ange⸗ klagte führte zu ſeiner Verteidigung an, daß beim Verlöten der Kiſten der Inhalt mit einer Flamme nicht in Zuſammenhange kom⸗ men konnte, andernfalls liege eine Fahrläſſigkeit des Klempner⸗ meiſters vor. Demgegenüber bekundete der als Sachverſtändige ge⸗ ladene Baurat Spohn von der Berliner Feuerwehr, daß auf Grund dieſes Brandes verſchiedene Verſuche angeſtellt wurden, um einwandfrei die Entſtehungsurſache feſtzuſtellen. Ueberraſchender⸗ weiſe ergab ſich, daß Zelluloid durch einfc hes Erwärmen, wie die⸗ beim Verlöten der Fall war, in Brand geſetzt wird und daß hierzu eine offene Flamme nicht erforderlich iſt. Der Vorſitzende des Ge⸗ richts wies darauf hin, daß dieſe wichtigen Tatſachen eine Abände⸗ rung der beſtehenden polizeilichen Beſtimmungen über Einlagern von Zelluloid unbedingt erforderlich machen. In den beſtehenen Verordnungen iſt bisher hiervon nichts erwähnt. Das Gericht hielt nach kurzer Beratung den Angeklagten für ſchuldig und verurteilte ihn wegen fahrläſſiger Brandſtiftung zu 100„ Geldſtrafe. * sw. Darmſtadt, 18. Sept. Das Eiſenbahnunglück in Darmſtadt am 21. Januar ds. Is. war vor dem Bezirks⸗ ſchöffengericht Gegenſtand der Verhandlung. Die drei An⸗ geklagten, der Lokomotivführer und zwei Weichenwärter, waren räumlich weit von einonder getrennt. Das Gericht erkannte nur gagen den Lokomotivführer Löſſch auf 100 M. Geldſtrafe, weil er ohne Einwilligung des Stellwerkpoſtens zu weit in den Vereich des Sbellwerks eingefahren iſt. Die Weichenwärter wurden frei⸗ geſprochen. Sportliche Rundſchau v. f. KR. hockey⸗Abteilung in der Schwelz Die Züricher Reiſe des V. f. R. geſtaltete ſich zu einem über zeugenden Beweis deutſcher Spielſtärke und Spielart. Wer die Stimmung miterleben konnte, die ſchon auf der vergnügten Fahrt zum Feld ihrer Tätigkeit ſich auf frohen Geſichtern äußerte, war davon überzeugt, daß Frau Sonne dieſer Elf zuliebe in Zürich alles ſo ſchön erſchemen ließ. Die Paßkontrolle in Baſel mit Zollreviſion wurde glücklich überſtanden, nachdem der unterhaltende Reiſe⸗ grammophon gebührend verzollt war. Freitag abend gegen 11 Uhr erreichten wir nach wunderſchöner Fahrt, durch die von herbſtlichen Nebeln bedeckten Schweizer Lande, die der Mond wie ein Märchenland beſchien, unſer Ziel. Ein lieber Freund empfing uns dort und brachte uns nach herzlicher Begrüßung in unſer Hotel. Da es zwei Spiele am nächſten Tag zu bewältigen gab, ſchlief alles nach kurzer Zeit. Die Spiele des Saunstag überraſchten deswegen, weil wir das Können der Schweizer nicht ſo hoch eingeſchätzt hatten. YNo n n90 Fellows, Zürich und Old Boys, Baſel, aus deren Spie⸗ lern im weſentlichen die Schweizer Ländermannſchaft zuſammenge⸗ ſetzt iſt, bewieſen, daß ſie ſpielſtarke Mannſchaften ſind, die ſich mit jeder deutſchen Mannſchaft meſſen dürfen. Old Boys Spiel gegen Chemnitz, das durch Los entſchieden werden mußte, ließ oft die Klaſſe der Baſeler erkennen. Den Höhepunkt des Turniers bildete jedoch am Sonntag das Schlußſpiel um den 1. Ehrenpreis, geſtiftet von H. C. Doung Fellows Hier ging V. f. R. Mannheim im Spiel gegen Chemnitz ganz aus ſich heraus und zeigte ein techniſch und kaktiſch auf der Höhe ſtehendes Spiel, nachdem die Spieler ſich in den vorhergegangenen zwei Spielen an den ſchön gepflegten Raſenboden und die weichen, unberechenbar ſpringenden Bälle gewöhnt hatten. Der laute Bei⸗ fall der—3000köpfigen Zuſchauermenge dokumentierte, wie groß die Begeiſterung war. Zur Preisverteilung und daran anſchließenden Ball hatte der Gaſtgeber und Veranſtalter des Tourniers, Hockeyelub Houng Runſt und Wiſenſchaſt dDer Ceipziger Aſtronomen⸗Kongreß, der unter Leitung von Prof. Bauſchinger organiſiert war, nahm einen glänzenden durch Verſtändigung über große Fragen der Arbeitsorganiſation wiſſenſchaftlich bedeutſamen Verlauf. Der Vorſitzende der Inter⸗ nationalen Dr. L. E ſtronomiſchen Geſellſchaft, Profeſſor Strömgren leitete die Tagung mit allgemein bewunderter Um⸗ ſicht und Sachlichkeit. Von den 462 Mitgliedern der 14 Natne Sie wurde vom Sächſiſchen Miniſterium für Volksbildung, von der Stadt Leipzig u. a. Organiſationen herzlich begrüßt und gefeiert, + den wifſenſchaftlichen Ergebniſſen ſind neben de⸗ Organiſalion des„Zonenunternehmens“ für die Neubcar beitung der ca. 130 000 Sterne des Nachthimmels und der Er' forſchung der Tauſende von lichtwechſelnden Sternen, beſonders fol⸗ gende der zahlreichen Vorträge hervorzuheben. Den erſten Vortrag hielt Profeſſor Kienle⸗Göttingen über kosmogoniſche Frgge, mit denen ſich auch ſpäter Profeſſor Noelke⸗Bremen beſchaſ tigte, indem er die Unſicherheit der bisher benutzten Hypolheſen wickelte und eigene neue Anregungen gab. Die Erforſchung Eigenſchaften der Fixſterne ſtand weſentlich im Vordergrunde 183 Intereſſes, indem ihr ſowohl ein Vortrag von Frl. Güſſon. Babelsberg als auch von Hoffmeiſter⸗Sonneberg gewidne war. Von weiterreichendem Intereſſe für die Allgemeinheit die Vorträge von Kritzinger⸗Dresden über die Analyſe Sonnenflecken.Perioden im Hintlick auf die Einflüſſe der graßze Planeten und die Kritik von Bernheimer⸗Wien beſonders lec die amerikaniſchen Ergebniſſe, nach denen man früher erhebbe Schwankungen der Sonnenſtrahlung angenommen hatte. Beſonde ri⸗ aktuell war ein Vortrag mit Demonſtrationen des Münchener 1 valdozenten Dr. Kühl über die Marskanäle. Der Gelehe,, beſchäftigt ſich ſeit Jahren mit der Erforſchung der äußerſten leiſtungen des menſchlichen Auges und konnte beweiſen, daß be⸗ ſogenannten Kanäle nicht entfernt in dem Sinne als reell zu gle trachten ſind. Frühere Angaben über die Breite der Morskan, ſind hiernach durchaus illuſoriſch. Die Entfernungsbeſtimmung um Fixſterne und Nebelwelten machte Dr. Lundmar k⸗Upfala 15 Gegenſtand von zwei Vorträgen. Vom Standvunkt der Himme 22 + mechanik verbreiteten die Reſultate von Profeſſor Strömmen 35 das noch vielfach dunkle„Dreikörper⸗Problem“ fehr erwünſcht Plo- klärung. Die Lichtverhältniſſe auf dem Monde und 5 Krei⸗ 2 neten⸗Oberflächen zog Schönberg⸗Helſingfors in 0 ſeiner Betrachtungen, während Profeſſor Prey⸗Prag eine Aufe der Geodäſie behandelte. reneg DI Dienskag, den 23. September 1924 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 442 Fellows die Mannſchaften abends in die Räume des Hotels Baur en Ville gebeten Leider mußten die deutſchen Vereine die Anweſenhei. der übrigen Schweizer Clubs, abgeſehen von Houng Fellows, entbehren, die ſchon mit den Abendzügen ihre Heimreiſe angetreten hatten. Von Stunde zu Stunde wuchs die durch den Sieg von V. f. R. und das ſchöne Spiel der Slußrunde begeiſterte Stimmung der Anweſenden und als am nächſten Tag die Heimreiſe angetreten werden mußte, bedauerte jeder, daß die ſchönen Züricher Lage ſo ſchnell zu Ende waren. Boung Fellows Zürich— B. f. R. Manheim:2(:1) Beide Parteien anfangs ſehr unſicher. Dazu trug neben dem Boden die Beſchaffenheit der Bälle ſehr viel bei. Durch die den Mannheimern nicht gewohnte Auslegung mancher Regel z. B. des Drehens und Sperrens entſtanden oft Mißverſtändniſſe. Die Ueberlegenheit Mannheims wurde zeitweilig ſehr ſtark, trotzdem bei Doung Fellows Namen der Nationalmannſchaft wie Wyget, Fiſcher u. a. m. vertreten waren. 5 5. T. G Freiburg——B. f. R. Mannheim:2(:0) Mannheim belagerte faſt während des ganzen Spiels das gegneriſche Tor, konnte jedoch wegen der Schußunſicherheit ihres kechten Sturmes und der vielen Verteidiger der Gegner nur zwei Tore erzielen. Der Gegner kam mit nur wenigen Durchbrüchen vor das Mennheimer Tor und wurde dort von der ſicher arbeitenden Verteidigung Krebs⸗Mayer zurückgewieſen. Beide Spiele je 2* 20 Minuten. G. B. C. Chemnitz— B. f. K. Mannheim:2(:0) Das Schlußſpiel führte die beiden beſten Mannſchaften des Turniers zufſammen. Die Chemnitzer ſpielten ein weit beſſeres Hockey, als ſie in ihren Vorſpielen gezeigt hatten. V. f. R. Mann⸗ heim jedoch bewies hier erſt ſeine gute Form, ſodaß das eigene Tor kein Mal in Gefahr geriet. Die flinke uad ſtockſichere Läuferreihe, vor allem der Mittel⸗ läufer Baumann erledigte ſchon faſt immer im Felde die Angriffe der Sachſen Im Sturm wurde ein ſchönes, klares, wenn auch manchmal zu weiches und kompliziertes Kombinationsſpiel vorge⸗ führt, dem die Chemnitzer nur mit größter Aufopferung und unter Zurücknahme ihrer ganzen Läuferreihe begegnen konnten. Bei Mannheim zeichnete ſich der Linksaußen Graff und Halblinke Wellenreuther durch glänzende Technik und Schnelligkeit aus. Be⸗ ſonders letzterer konnte einen Ball durch Schlenzen zum Tor ver⸗ wandeln, wie man es ſelten ſieht. Die Ueberlegenheit Mannheims wurde zeitweiſe erdrückend Der Schiedsrichter, Herr Dr. Peſſina, dom in überzeugender Weiſe der deutſchen Art Hockey zu ſpielen nach und leitete das Spiel vorzüglich, ſo daß nach dem Schlußpfiff lauter Beifall das ſchöne Spiel krönte. Die V. f..⸗Mannſchaft ſpielte in folgender Aufſtellung: Kohlmeier Krebs Mayer Dr. Rieſterer Baumanm Baerwind 4 Wenk⸗Wolff 8 Landes Graff 11 Wäſchke Wellenreuther Graff 1 Deutſcher Rudertag * Danzig, 21. Sepbember. Der Verbandstag des Deutſchen Ruderverbandes war üderaus ſtark beſucht. Trotz der aus Verkehrs⸗ und Einreiſeverhältniſſen wenig günſtigen Lage von Danzig waren die Abgeordneten von 252 deutſchen Ruder⸗ und Regattavereinen mit 707 Stimmen ver⸗ treten. Der Ausſchuß des Verbandes hielt ſchon am Freitag und Samstag ſeine vorbereitenden Sitzungen ab, in denen der Ruder⸗ klub Wiking Königsberg neu aufgenommen wurde. Einige Beru⸗ fungen gagen Richterſprüche der diesjährigen Regatten wurden verworfen, Unſtemmigbeiten zwiſchen dem Ruderverein„Wiking“ Linz und dem öſterreichiſchen Ruderverband durch Vergleich erledigt, dem Wiener Regattaverein ein Verbandspreis geſtiftet. Als Ort der nächſten Ausſchußfizung wurde Mainz gewählt. 1 Am Samstag fand auf der alten Mottlau ein Lampion⸗Korſo der Danziger Rudervereine ſtatt, der Tauſende von Zuſehauern herbeizog. Hierauf fand im„Artushof“ eine von nahezu tauſend Ruderern beſuchter Feſtabend ſtatt, bei dem Stactspräſident Saam im Namen des Senats die Ruderer aus allen Teilen Deutſchtands und Oeſterreichs begrüßte, dem der Vosſitzende des Detuſchen Ruderverbandes Dr. Ruperti herzlich dankte. Der Abend wurde zu einem ergreifenden Bebennknis des Deutſchlums im Oſten des Sprachgebietes. Der Rudertag wurde am Sonndag früh durch Dr. Ru perti eröffnet, er erledigte in neunſtündiger ununterbrochener Sitzung die reeiche Tagesordnung Aus dieſer iſt hervorzuheben, daß die Er⸗ lepigung der Beratungen ſich reibungslos vollzog. Es ſoll auf eine naßtgung der Einſätze zu den Regatten hingewirkt werden. Die Abgaben für den Verband werden auf die Baſis der Renten⸗ mark zurückgeführt. Eine eingehende Verhandlung fand über die Beſtimmung bei Kolliſſtonen bei den Regatten ſtatt. Ebenſo wurde die Frage der Mesſterſchafts⸗Regatta eingehend erörtert. Ein An⸗ trag des Ruderkhubs Wannſee, dieſe auf beſtimmte Strecken feſt⸗ legen, wurde abgelehnt. der Verbands⸗Ausſchuß behält ſich das Recht vor, den Ort der Meiſterſchaftsregatta ſelbſt zu beſtimmen. Die Heraufſetzung des Gewichtes der Steuerleute auf 62½ Kilo wurde abgelehnt, es bleibt bei einem Mindeſtgewicht von 50 Kilo, ebenſo wurde die Feſtſetzung einer beſtimmten Altersgrenze für Alt⸗ Herven⸗Rennen nicht gutgeheißen. Die Bedingungen für die Herbſt⸗ degatten wurden ſchfrfer gefaßt, ebenſo wurde der Zeitpunkt für 635 Abmeldungen bei Bootrennen enger begrenzt. Ein beantragtes Kolliſionen herbeiführen, wurde abgelehnt. da die Verbandsgeſetze dem Ausſchuß ſchon heute entſprechende Maßregeln geſtatten. In großzügigem Vortrag beleuchtete Dr. Ruperti die Maß⸗ nahmen, die ergriffen werden müßten, wenn die Deutſchen ſich an der Olympia⸗Regatta im Jahre 1928 in Amſterdam beteillmen wollten. Das hänge allerdings von der Geſtaltung der politiſchen Verhältniſſe ab. Die Vereine müßten deshalb ihr dies⸗ bezügliches Arbeitsprogramm ſchon auf einen Zeitraum von vier Jahren zur Vorbereitung einſtellen und ſich unter Verzicht auf allzu⸗ vielen Regattabeſuch vor einer Zerſplitterung ihrer Arbeit hüten. Die Wahl der Verbandsleitung für die beiden nächſten Jahre ergab die Verlegung der Geſchäftsführung nach Ham⸗ urg. Es wurden in die Verbandsleitung gewählt: Dr. Oskar Ruperti, Vorſitzender, Dr. Georg Sydow⸗Berlin Stellver treter, Johannes Geerk⸗Hamburg Schriftführer und Leiter der Oeſchäfteſtelle, Oskar Goßler⸗Hamburg Sckatzmeiſter, ferner Ernſt Bernecker⸗Frankfurt a. M, Ed. Bader⸗München, Oskar Cordes⸗Mainz, Juſtizrat Ger ſo n⸗Hamm. Dr. Frantz⸗ Jentz ch⸗Stettin, Carl Stephan⸗golle, F. L. Schumacher⸗ Mannbeim. Reg.⸗Präſtdent a Dd. Pauli⸗Potsdam, Hermarn Wendt⸗Berlin. Als Ort des nächſten Rudertages wurde ein⸗ ſtimmig Köln gewählt und die Verhandlungen mit einem Hoch auf die deutſche Ruderei geſchloſſen. Am Montag bildete eine Dampferfahrt nach Zoppot den geſellſchaftlichen Abſchluß der Ver⸗ anſtaltung. Der hechtfang Wenn im Herbſt der Nebel über den Waſſern liegt und der Fried⸗ fiſch nicht mehr in munteren Sprüngen aus der Flut emporſteigend nach Fliegen und Käfern haſcht, dann zieht die Jungbrut in die Tiefe des Waſſers, dort ihre Nahrung ſuchend und ihr nach, der ſtarke Räu⸗ ber unſerer Gewäſſer, der Hecht; dann iſt auch die ſchönſte Zeit für den Anglersmann gekommen, dem gefräßigen Burſchen nachzuſtellen. Im langſam treibenden Kahn ſitzend, wirft er ſeine Schleppangel aus und ſucht damit die bekannten Hecht⸗Fangplcze ab, regungslos lau⸗ ernd, bis ihm Freund Eſſox von dem an der Angel tanzenden Köder⸗ fiſch verführt, an den Haken geht. 8 Großartig iſt der Augenblick, wenn ein gewichtiges Exemplar bon Relscht.—0 Pfund der Angel tobt und durch wilde Schläge ſich der unbetannten Gewalt zu entziehen verſucht, die ihn näher und iher an den ſchaukelnden Nachen heranzieht um ihn zuletzt mit kräf⸗ Schwunge auf dem Boden desſelben landen zu laſſen. Startverbot für Steuerleute, die vorſätzlich oder fahrläſſig ſteuernd Schwer und dicht war der Nebel und wollte ſich gar nicht lichten, als wir, mein Freund G. u. ich, mit guten Geſchirren und reichlich mit Ködern verſehen, an eben einem ſolchen Herbſtmorgen unſeren Kahn veſtiegen mit dem feſten Vorſatz, heute nicht ohne einige kapitale Hechte nach Hauſe zu gehen. Wir hatten uns tags zuvor einige plätze gemertt, an denen wir einige„Große“ hatten„rauben“ ſehen und dahin gings nun mit raſchen Ruderſchlägen. Nach viertelſtundi⸗ ger Arbeit waren wir dort, juſt in dem Augenblick, als die Sonne mit noch etwas wäſſigerem Schein durch die Nebeldecke drang.„So iſt's gerade recht“, meinte mein Freund, ein übrigens erfahrener Hecht⸗ jäger, der ſchon manchen„Kapitalen“ zur Strecke gebracht hat. Raſch richtete jeder ſeine Schleppangel, verſah ſie mit einer munteren „Kreſſe— mein Freund hatte ein wahres Monſtrum einer ſolchen aus ſeinem Beſtand hervorgeſucht— und bald lagen wir, vor dem leiſe anhebenden Morgenwind treibend im Nachen, der Dinge har⸗ rend, die da kommen ſollten. Wippend hob und ſenkten ſich die Kork⸗Schwimmer unſerer Angeln unter dem Zappeln der am Haken befeſtigten Fiſch chen; mit ſchwerem Flügelſchlag ſtrichen Möven hart über uns hin, nach Beute ſpähend und in einiger Entfernung tauchten ein Pärchen ſich ebenfalls ihr Morgenimbiß aus. dem Waſſer holend. Faſt regungslos lag unſer Kahn und mit geſpannteſter Auf⸗ merkſamkeit beobachbeten wir unſere unruhig werdenden Schwim⸗ mer, bis ich auf einmal merkte, bei mir wirds Ernſt.— Jetzt war der Kiel verſchwunden und ſchon zogen auch die an der Schnur ſitzenden kleinen Kontrollſchwimmer langſam aber ſtet in engegen⸗ geſetzter Richtung unſeres treibenden Nachens davon, ein Zeichen, daß der Hecht feſt zugebiſſen hatte und nun im Begriffe war, die Beute verſchlingend ſeiner Wege zu ziehen. Das iſt der richtige Augenblick zum„Anhieb“. Alſo die Schnur zwiſchen die Finger genommen und mit kurzem aber ſcharfem Ruck dem Burſchen das Eiſen gegeben.— Feſt ſaß der Haren, das merkte ich ſofort; aber auch, daß es ein nur mäßig großes Exemplar war, das ich daran hatte. Nur ſchwach wehrte ſich der Hecht, als ich ihn forcierte und da lag er auch ſchon im Boot, knapp 2 Pfund.—„Na es geht noch“, brummte Freund G. etwas geringſchäzend zwiſchen den Zähnen: die Pfeife war ihm beim Zuſchauen ausgegangen und er ſchielte unruhig werdend nach ſeinem Schwimmer; das Rieſenexemplar von einer Kreſſe daran wurde anſchzinend unruhig.—„Es muß noch ein„Großer“ in der Nähe ſein“, meinte er und:„Vielleicht der Großvater zu dem Jüngelchen da“.— Plötzlich, wie von einee Feder geirieben, ſchnellbe er von ſeinem Sitze auf. Blitzſchnell war nämlich im Augenblick ſein Schwimmer verſchwunden. Mit an⸗ gehaltenem Atem werteten wir beide nun auf den Augenblick. wo der Hecht„abhauen“ würde.— Ruhig und gleichmäßig lief die Schnur ab, 2— 3— 4 Meter.—„Gib ihmf“ konnte ich mich nicht länger enthalten zu rufen und mit ſtarkem Ruck bieh G. an. Der Hecht quittierte mit einem für uns zwar unſichtbaren, aber an der Schnur ſtark merklichen Schlag; ſicher war es ein außer⸗ gewöhnlich ſtarkes Tier. Da verlor mein Freund ſeine, ſonſt ſo oft geübte Ruhe. it vaſchen Zügen holte er die Schnur ein und der Hecht kam, ſich mächtig gegen den Zug wehrend, an die Oberflä he; ein ſtattliches Tier von etwa 9 Pfund und dann begann mein alter Waidgenoſſe den größten Fehler während ſeiner ganzen Praxis als Hechtfäger; er verſuchte den wild ſchlagenden Hecht mit einem Ruck über Bord ins Boot zu ziehen. Dieſe Mamipulgtion ſchien dem alten Räuber aber garnicht zu behagen, ein Schlag noch und der ganz verduzt im Nachen Stehenmde hatte nur noch ein Stück ſeines Geſchirres in der Hand: der Hecht hatte die Draht⸗Gimpe mitten entzwei geſchlagen und war raſcher wie er gekommen, in ſeinem feuchten Element verſchwunden. Philoſophieren iſt ſchön und gut, hilft jedoch nicht immner und in allen Lagen. Mein Freund G. zum Beiſpiel hatte heute gar leimen Sinn für meinen philoſophiſchen Vortrag, den ich ihm jetzt hielt, zumal ich gleichzeltig einige ſanfte Vorwürfe über ſein ge⸗ radezu ſbümperhaftes Verhalten miteinflocht. Grollend packte er ſein Geſchirr zuſammen und war unter keinen Umſtänden zu be⸗ wegen, weiter zu fiſchen. Wohl oder übel tat ich das gleiche, ihn während der Heimfahrt tröſtend:„Dos nächſte Mol kriegen wir „Ihn“ ſicher“. Rob. Kohr. Radſport * Amakeur⸗Bahnrennen in Berlin. Im Rahmen ſeines Renn⸗ tages auf der Verliner Olympia⸗Radrennbdahn brachte dor Bund Deutſcher Radfahrer ſeine Meiſterſchaft im Mannſchafts⸗ fahren auf der Bahn über eine deutſche Meile zur Entſche dung Die Beſetzung ließ leider zu wünſchen übrig, da ſich lediglich Ber⸗ liner Vereime bewarben. Den Sieg errang der Berliner Rad⸗ fahrerklub 1889 in 10 Min. 41 Sek. vor Concordia⸗Berlim 10:50,1, Germanicg⸗Charlottenburg 10:53,2 und Germania⸗Berlin 11:22,4.— Die übrigen Rennen wurden durch Regen geſtört und dos Stunden⸗Mannſchaftsfahren nach 53 Min. 51 Sek. beendet. Blank⸗Krehn ſiegten mit 19 Punkten nach Zurücklegung von 34.8 Kilometer vor Fatſchild⸗Kühl 16., Petermann⸗Longardt 9 P. und W. Blank⸗Engelmanm 8 P. * Dresdner Preſſerennen. Auf der etwa 14 Kilometer ſangen Strecke Dresden⸗Chemmitz⸗Dreden ging unter der Regie der DRu das alt bekannte Dresdner Preſſerennen vor ſich. Etwa 40 Fahrer nahmen daran teil. Die Organiſation, beſonders am Ziel, ließ viel zu wünſchen übrig. Die Ergebniſſe: 1. O. Bütfner⸗Berlin :21:08,3; 2. Mroczozek:24:38; 3. Lübke 5 Lg.; 4. Seidel:30:26; 5. Seeger 3 Lg.; 6. Wolke 3% Lg.; 7. Hartwig(ſämtlich Berlin) 1 Lg.: 8. M. Günther⸗Bärwalde:31:37; 9. Neumann⸗Hannover :32:11; 10. Gulich⸗Dresden. neues aus aller Welt — Ein raffinierter Hochſtaplev und Betrüger. Der Abteilung für Bankweſen der Münchener Polizei iſt es gelungen, einen raffi⸗ nierten Hochſtapler feſtzunehmen, ehe er einen geplanten aroßange⸗ leaten Betrug ausführen konnte. Am 10. Auauſt mietete ſich in einem erſten Münchner Hotel ein Mann ein. der ſich Dr. Loeper aus Stockholm nannte. Am erſten Tage lernte er im Hotelcafs einen Mann kennen, den er um ein Privatzimmer erſuchte und dieſer Herr erbot ſich, bei ſeiner Hausfrau, einer Stgatsbeamtenswitwe, ein Zimmer zu beſorgen. Der Fremde mietete ſich dort unter dem Namen Dr. med. Willy Swen Loeper. Profeſſor aus Stockholm, Lei⸗ ter einer Poliklinik, ein und verſtand es zu verhindern, daß das Meldeblatt der Polizei übermittelt wurde. Zwei Tage ſpäter begann der„Herr Profeſſor“ mit ſeinen Gaunertriks. Er gab in einer Münchner Zeitung ein Heiratsinſerat auf, aab ſich als„Frauenarzt und Leiter eines bedeutenden Sanatoriums in Stockholm“ aus und ſuchte eine Dame der erſten Geſellſchaft. Vermögen ſpiele keine Rolle, da er ſelbſt reich ſei und komplette Wohnungseinrichtung be⸗ ſitze. Auf dieſes verlockende Geſuch liefen über hundert Heirats⸗ angebote ein. Der„reiche Bräutigam“ benützte nun die Gelegenheit und verſchaffte ſich durch ſeine elegante Erſcheinung alle Tage vas Veranügen einer Damengeſellſchaft. Schließlich verließ er die pel⸗ ratsluſtigen Damen, da inzwiſchen ſeine Hausfrau. eine Witwe, ſich ihm genähert hatte. Mit ihr verlobte er ſich. Es wurden Ver⸗ lobunaskarten gedruckt und an die Verwandten der Braut geſchickt. Da der Verlobten Zweifel auftauchten. aing der Bräutigam mit ihr aufs ſchwediſche Konſulat, wo er ſich als Schwede vorſtellte und um Trauung bat. Der„Herr Profeſſor“ ſchwindelte dann der Braut glaubhaft vor, für das Kind ſeines in Schweden verſtorbenen Schwa⸗ gers nach teſtamentariſchen Verfügungen einen Viertelmillionen⸗ Betraa in München unterbringen zu müſſen. Die zwiſchen ihm und der Behörde entſtandenen Korreſpondenzen wirkten überzeugend. Nun begab ſich der Bräutigam, angeblich im Auftrage der Daimler⸗Mer⸗ einen Kauf über 30 Motorräder ab, bat um Kaufbeſtätigung und be⸗ merkte, daß der Kaufbetrag von 12 600 Dollar überwieſen werde. Die Räder ſollten bis zur Bezahlung bei dem Werk bleiben. Die erhal⸗ D. Schaffelter, cedes⸗A.⸗G. Stockholm in ein Münchner Motorenwerk und ſchloß ſtehenden gekauften Motorräder und weil ſein Akkreditiv von über 120 000 Mart erſchöpft ſei. um einen Kredit von 80 000 Mark bat zum Ankauf von Verbandmaterial für ſeine Stockholmer Klinik. Er habe von ſeiner Bank in Stockholm durch die Daimler⸗Mercedes⸗A.⸗ G. einen zweiten Kreditbrief beantraat. der täalich eintreffen müſſe. Die Bank erkundigte ſich telephoniſch bei den Motorenwerken. ob dort ein Kauf von 30 Motorrädern erfolat ſei, was beſtätigt wurde. Trotzdem erklärte die Bank, mit der Auszahlung des Betrages war⸗ ten zu wollen, bis der Kreditbrief eintreffen würde. Sie gab dem Schwindler aber auf nochmaliges Bitten 720 Mark. Als nun der Schwindel aufkam, wurde der Mann verhaftet. Den bei ihm geſun⸗ denen deutſchen Reichspaß auf den Namen Willy Swen Loeper, ge⸗ boren in Wilhelmsfeld, hatte er nach einem Geſtändnis gefälſcht. Da der Gauner erklärte, während 13 Jahre in einer Klinik in Stockholm ärztliche Praxis ausgeübt zu haben und 1911 zum Doktor promo⸗ viert zu ſein, murde er auf der Polizei einer Prüfung auf medizi⸗ niſche und kliniſche Kenntniſſe unterzogen, wobei ſich ergab, daß die Kenntniſſe des Herrn Profeſſors nicht an jene eines Lazarettgehilſen heranreichten. Allmählich wurde der Betrüger überführt. Nach um⸗ fanareichen, in kurzer Zeit durchgeführten Erhebungen wurde feſt⸗ geſtellt. daß der raffinierte Schwindler und Hochſtapler ein von meh⸗ reren Staatsanwaltſchaften geſuchter 40 Jahre aldter verheirateter Mann namens Hans Eiſenſchmidt aus Kolbera iſt, der nach feiner Auslieferung aus Schweden im Juni 1924 aus der Haft ent⸗ ſprungen war. 5 — Eine elektriſch geladene Straße. In Urfahr bei Linz an der Donau ſtürzten in der Mühlkreisbahnſtraße wiederholt Wagenpferde erſichtliche Urſache, beſonders bei naſſem Wetter. Es ſtellte ſich heraus, daß die Straße an einer beſtimmten Stelle in der Nähe des Transformators unter Strom ſtand. — Ein neues Drahtſeilattentat bei Berlin. Der Berliner Kauf⸗ mann Lachotzki aus der Beuthſtraße, der abends von Stettin nach Berlin fuhr, bemerkte kurz hinter dem Bahnhof Chorinchen, daß quer über die durch dichten Wald führend Chauſſee ein Draht geſpannt war. Auch der Chauffeur hatte das Glitzern des Drahtes geſehen und gleichzeitig wahrgenommen, daß dieſer nur loſe geſpannt war. Er fuhr alſo kurz entſchloſſen in vollſter Fahrt gegen die tiefhängende Mitte des Drahtes, da man annehmen mußte, daß die Attentäter im Gebüſch auf der Lauer lagen. Zwar wurde das Vorderteil des Kraftwagens beſchädigt, der Droht aber zerriſſen. Plötzlich fuhr aus einem Seitenweg ein anderes Autamobil heraus, und verfolgte den Wagen. Einer der Berliner zog darauf ſeinen Revolver und gab mehrere Schüſſe ab, worauf die Verfolger die Scheinwerfer ausdrehten und ſtehen blieben. In Eberswelde mach⸗ ten die Berliner Mitteilung von ihrem Abenteuer und noch in der Nacht wurden Beamte an den Tatort geſchickt. Auch die Berliner Kriminalpolizei wurde in Kenntnis geſetzt und hat ihrerſeits eineze Beamten nach Chorinchen entſandt. — Schuldier im Dämmerzuſtand. Der Schulwart eines Gym⸗ naſiums am Planufer in Berlin, beobachtete, daß ſich ein fremder Mann Zutritt zu dem Schulgebäude verſchafft hatte. Er ging dent Manne nach und ſtellte feſt, daß mehrere Klaſſenzimmer, die vorher verſchloſſen geweſen waren geöffnet waren. Endlich fand er den Eindrinaling in einem Klaſſenzimmer in einem Klaſſenſchranke ver⸗ ſteckt. Der Fremde hat wiſſenſchaftliche Inſtrumente entwendet. Es ſtellte ſich herauz, das es ſich bei dem Täter um einen ehema ligen Schüler der Anſtalt und ſpäteren Studenten Otto Kopf handelt, der wegen ähnlicher Diebereſen bereits vorbeſtraft iſt. Bei ſeiner Vernehmung gab Kopf an, daß er im Kriege verwundet worden ſei und infolgedeſſen an zeitweiligen Dämmerzuſtänden leide. Durch Flieger gerettet. Eine mit drei Perſonen beſetzte Kaufmanns kenterte einige Kilometer nörd⸗ lich von der Inſel Föhr. Die Inſaſſen kämpften mit den hochgehen⸗ den Wellen und wären hoffnungslos verloren geweſen, wenn nicht ein über die Unfallſbelle kommendes Paſſagierflugzeug unter Füh⸗ rung des Pilaten Willhöft und des Leutnants Molnar. die por dem Tode des Ertrinkens ſtehenden Perſonen trotz des heftigen Sturmes gerettet und ſicher an Land gebracht hätte. Pacht eines Hamburger — Meſſen und Ausſtellungen Obſtausſtellung in Neckarau Wie man uns aus Neckarau ſchreibt. ſind die Vorbereitungen für die in der Zeit vom 27.—29. September ſtattfindende aro ße Aus⸗ ſtelluna von auf Gemarkung Neckarau gewachſenem Obſt in vollem Gange. Es ſind 60 Ausſteller gemeldet mit 20—50 Sorten. In Betracht kommen hauptſächlich Aepfel. Birnen. Pfirſiche, Trauben uſw. Sogar ein Rieſenkürbis von einem Umfang von.80 Meter und etwa 1 Ztr. Gewicht wird zu ſehen ſein. Der Vorſtand bat einen Wektbewerb von Einzelſorten zuſammen⸗ geſtellt, wobei in erſter Linje Unterſchiede und Veraleiche binſichtlich Größe, Gewicht und Schönheit innerhalb aleicher Sorten mafgebend ſein werden, Folgende Sorten wurden beſtimmt“ Aepfel: Winter⸗ Goldparamänen, Kanada⸗Renetten, Graue Frührenetten(Rabau), Champaaner⸗Renetten. Birnen: Paſtorenbirnen. Winter⸗Graubirnen, aroßer Katzenkopf, Rockeneier. Ein abwechs⸗ lunasreiches Bild mit etwa 600 Nummern dürfte damit dem Be⸗ ſchauer und Intereſſenten geboten werden, deſſen Beurteilung dem am Samstaa früh zuſammentretenden Preisgericht ſeine Aufagabe nicht allzuleicht machen wird. Die neuhergerichteten Ausſtellungs⸗ räume des Gaſthofs zum„Ochſen“ werden noch durch vornehmen Pflanzenſchmuck und vielfarbige Schnittblumen das an ſich ſchon ge⸗ fälliae Bild den Beſuchern angenehm machen. Eine Reihe von Spe⸗ zialfirmen wird außerdem eine beſondere Ausſtellung von Ge⸗ rätſchaften. Apparaten und allen möalichen Hilfsmitteln für die Förderung der Obſtkulturen veranſtalten, die durch praktiſche Unterweiſungen dem Obſtbaumzüchter verſtändlich gemacht werden. Alles in Allem ſcheint die Ausſtellungsleitung auf das äußerſte be⸗ müßht zu ſein, mit dieſer erſten Ausſtelluna nach dem Kriege dem Publikum zu zeigen. daß der Gartenbauverein und die Obſtzüchter des Stadtteils Neckarau die durch den Krieg entſtandenen Schäden wieder beſeitigen und den Obſtbau auf die frühere hohe Stufe ſeiner Entwpicklung hinaufführen will. Die Gaſtwirks ⸗Gewerbeausſtellung in Saarbrücken —2— Saarbrücken. 22. Sept. Ddie aroße Fachausſtel⸗ luna für das geſamte Hotel⸗ u. Gaſtwirtsaewerbe iſt am Samstaa mittag in Gegenwart der Miniſter Koßmann und Stephens feierlicheröffnet worden. Trotz augenblicklich meyr⸗ facher Meſſekonkurrenzen übertrifft die Ausſtelluna. wovon emn Rundgang überzeuat, bei weitem alle. Erwartungen durch die Man⸗ nigfaltigkeit des Gebotenen nicht nur auf dem Gebiete der Gaſtro⸗ nomie, ſondern in ſämtlichen mit dem Gaſtwirtsgewerbe verkünpften Wirtſchaftszweigen. Erſtaunlich iſt die Güte und künſtleriſche An⸗ ordnung. Für Werke der Kochkunſt wurden 5 Ehrenpreiſe und 6 goldene Medaillen, ſowie 18 ſilberne Medaillen an Küchenchefs bezw. Hotels im Saargebiet verteilt. Für ſeine prächtig arrangierte Feſt⸗ tafel erhielt die Saarbrücker Ortsgruppe des Zentralverbandes der Gaſtwirtsgehilfen ebenfalls einen Ehrenpreis mit goldener Medaille. Die Ausſtellung erfreut ſich ſehr ſtarken Beſuchs ſeitens der Saar⸗ bepölkerung. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Der Vorübergang des von Frankreich vordringenden Tiefdruck⸗ ausläufers war geſtern von ſtarken Regenfällen begleitet, die teil⸗ weiſe in Form von heftigen Gewittern fielen. Heute verurſacht ein über Mitteleuropa hinwegziehendes Hochdruckrücken teilweiſe Auf⸗ heiterung, der jedoch bald wieder Trübung folgen wird, da über den britiſchen Inſeln ein neues Tiefdruckgebiet vordringt. Vorausſichtliche Bitterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachks: Neuerdings wieder Trübung und Regenfälle, Temperaturen wenig verändert, auffriſchende ſüdweſtliche bis weſtliche Winde. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— FCbefrerakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teile Kurt iſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und tene Kaufbeſtätigung über 12 600 Dollar fälſchte er mit dem Quit⸗ tungsvermerk der Firma und aing dann zu einem Münchner Vank⸗ geſchäft, wo er unter einſtweiliger Verpfändung ſeiner im Werk okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übrig. iedaktionellen Tell: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. — 8 45 1 19 111000 6. Seile. Nr. 442 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe)] Dienskag, den 23. Seplember 1924 Siebrechen mit ſelbſttätiger Abſtreiſvorrichtung Die Siebrechen ſind hauptſächlich zum Schutz von Pumpwerken und zur Reinigung des Kühlwaſſers für die Kondenſatoren der großen Dampfturbinen⸗Anlagen elektriſcher Kraftzentralen be⸗ ſtimmt. Sie finden aber auch vorteilhaft Verwendung zur Vor⸗ reinigung von Abwaſſer und Nutzwaſſer und als Feinrechen für Waſſerkraftanlagen. Bei den Kraftzentralen kommt wegen des ganz bedeutenden Bedarfs an Kühlwaſſer— bis zu 15 Sek./ Kbm.— nur die Ent⸗ nahme aus Flüſſen, Seen und aus dem Meere in Betracht. Da dieſes Waſſer je nach der Jahreszeit mehr oder minder verunreigigt iſt, ſo muß es vor der Verwendung von den mitgeführten Schmutz⸗ ſtoffen möglichſt befreit werden, wenn nicht die Wirtſchaftlichkeit vel die Betriebsſicherheit der Anlage bedenklich darunter leiden ollen. Man verwendete bisher hintereinander geſtellte Siebe, die wechſelweiſe von Hand herausgenommen und gereinigt werden mußten. Dieſer Reinigungsbetrieb ſteht in ſeiner primitiven Art in keinem Verhältnis zu der techniſchen Vollendung der Kraftzen⸗ tralen; er iſt unzuverläſſig, umſtändlich und unwirtſchaftlich. Durch Siebrechen mit automatiſcher Abſtreifvorrichtung, die mit Schlitzweiten bis herab zu 1 Millimeter ausführbar ſind, iſt die Reinigung auch der größten Kühlwaſſermencen unbedingt be⸗ triebsſicher und vollkommen. Die Siebrechen b 6rfen ſo gut wie keiner Ueberwachung; die Betriebs⸗ und Unteryaltungskoſten ſind äußerſt gering. Der Siebrechen 9 05 aus einer unter einem Winkel von 60 Grad bis 75 Grad ſchrägſtehenden, in gewiſſen Fällen auch liegen⸗ den Geſtell aus Proftleiſen, in das die Siebe in einzelnen Tafeln — der Länge der freien Durchflußhöhe entſpricht— leicht heraus⸗ nehmbar eingeſetzt ſind. 7 2 F— 1 4 4 N 5 , ̃ E 22 0 65 Die Siebe beſtehen aus koniſch gepreßten Lamellenſtäben, deren Querverbindungen unter der Sieboberfläche liegen, ſodaß die Sieb⸗ ſchlitze der ganzen Länge nach durchlaufen. Die auf den Sieben ſich abſetzenden Schmutzſtoffe werden von den in die Schlitze eingreifenden Bürſten vor ſich hergeſchoben und können weder durch die Siebe durchgedrückt werden, noch an den tiefer liegenden Querſtäben der Siebe hängen bleiben. ſetzen ſich deshalb niemals zu und bleiben immer rein. Wo Kühl⸗ und Nutzwaſſer aus Hochbehältern entnommen wird, kann die Reinigungsanlage auch mit dem Hochbauwerk verbunden werden. In dieſem Falle erhält der Siebrechen eine liegende An⸗ ordnung über dem Waſſerbehälter. Auch hier iſt aus Sicherheits⸗ gründen die Anlage in allen Teilen doppelt vorgeſehen Die Siebe Grobrechen mit aufziehbarer Schwelle zum Vorſchalten vor Siebrechenanlagen Eine große Veläſtigung für mechaniſche Siebanlagen bilden die vom Waſſer mitgeführten grobfaſerigen und ſperrigen Schwirnumn⸗ ſtoffe wie Holzſtücke, Heu⸗ und Strohballen uſw.; dieſe bleiben an den Rechenteilen hängen und können dadurch Veranlaſſung zu Be⸗ ſchädigungen und Betriebsſtörungen werden. Dieſe Mißſtände werden durch Vorſchaltung des Frankfurter Grobrechens behoben Ueber die aus verzinkten Röhren oder Flacheiſen hergeſtellten und in Abſtänden von—15 Zentimeter angeordneten Stäbe des Grobrechens iſt eine bewegliche ſchmiedeeiſerne Schwelle derart ge⸗ ſchoben, daß ſämtliche Reafenſtäbe durch ſie hindurchgeführt ſind. Dieſe Schwelle, deren mittelſt Zahnſtangengetjebes er⸗ folgt, iſt zu beiden Seiten des Kamals in U⸗Eiſen geführk und be⸗ fündet ſich gewönlich in ebener Lage mit der Kanalſohle. Die vom Abwaſſer mitgeführten grobfaſerigen und ſperrigen Stoffe bleiben an den Rechenſtäben hängen und ihre Entfernung wird öfters er⸗ forderlich. Dies geſchieht durch Aufziehen der Schwelle, welche alle an den Rechenſtäben hängenden Stoffe vor ſich herſchiebt. Die Schwelle wird ſo hoch angezogen, bis die Enden der Rechenſtäbe nicht mehr über ſie hervorragen. Nun liegen die Stoffe frei auf der Platte und können entweder von Hand oder durch Abſtreifen in eine Sammelrinne von ihr entfernt werden. In letzterem Falle kſanpt die um Scharniere drehbare Abdeckplatte ſelbſttät'g um und bildet eine ſchrägliegende Verbindungsplatte zwiſchen Schwelle und Rinne, über die das Abſtreifen der Schmutzſtoffe von der Schwelle in die Sammelrinne erfolgen kann. Am Ende der Sammelrinne iſt ein Hängeimer im Boden eingelaſſen oder ein Kippwagen aufge⸗ ſtellt, der zur Aufnahme und Weiterbeförderung der Abfallſtoffe Aus der Welt dor Cechnik Techniſches Allerlei lich ein exotiſches Produkt, für das große Summen ans Ausland, na⸗ mentlich Braſilien gezahlt werden müſſen. Es dürfte daher für die deutſche Wirtſchaft von größter Bedeutung ſein, daß neuerdings in der deutſchen Braunkohle Kautſchuk gefunden würde. Nicht um ein techniſch verwertbares Vorkommen von Kautſchuk in einem Braun⸗ kohlenlager handelt es ſich, ſondern um den wiſſenſchaftlich exakt ge⸗ führten Nachweis, daß die in der Braunkohle der Cöthener Gegend ſchon manchmal beobachteten feinen Faſerbündel ihrer Subſtanz nach identiſch mit Kautſchuk ſind. Dieſe in ihrem Ausſehen tieriſchen Haa⸗ ren ähnlichen Gebilde hat der Bergmann in ſeiner Fachſprache mit dem Namen„Affenhaare“ belegt. Nunmehr ergab eine eingehende Unterſuchung ſolcher Faſern, die Dr. E. Kindſcher im Staatlichen Ma⸗ terialprüfungsamt Berlin⸗Dahlem vorgenommen hat, intereſſante Aufklärung über deren chemiſche Natur. Es gelang, die mikroſkopiſch feinen Fäden vorſichtig zu reinigen, worauf ſie ſich überraſchender⸗ weiſe ſehr dehnbar erwieſen. Beim Erhitzen trat der charakteriſtiſche ten ſtimmte völlig überein mit Weichgummi, wie er in den Gummi⸗ fabriken allgemein hergeſtellt wird. Eine andere Probe ſolcher Affen⸗ haare, aus den Braunkohlenlagern des Geiſeltales bei Merſeburg ſtammend, beſtand aus nicht dehnbaren Faſern. Ihr Schwefelgehalt iſt weſentlich größer als derjenige aus der Cöthener Gegend. Dieſe Gebilde ſind demnach ſtärker vulkaniſiert und zeigen ganz den Charak⸗ ter von Hartgummi. Es kann kein Zweifel darüber entſtehen, daß dieſe ſonderbaren Faſerreſte den eingetrockneten Inhalt der Milch⸗ gefäße von Kautſchukpflanzen darſtellen. Sie ſind als Abdruck er⸗ halten geblieben, während die Zelluloſeſubſtanzen der Pflanzen in Braunkohle übergeführt wurden. Durch Einwirkung der bei der Ver⸗ moderung und Inkohlung der Pflanzenteile auftretenden Schwefel⸗ verbindungen auf den Kautſchukmilchſaft vollzog ſich ſodann eine Schwefelaufnahme nach Art einer mehr oder minder durchgreifenden Vulkaniſation. Ein rechtzeitig eingetretener vollkommener Abſchluß von dem Luftſauerſtoff hat das ſonſt ſo empfindliche Kautſchukmaterial in ſeinen urſprünglichen Eigenſchaften während ſeiner unendlich lan⸗ gen Zeitperiode konſerviert. — Die Regelung des Rauchabzuges bei Schornſteinen iſt Vor⸗ bedingung eines freien Arbeitens der Feuerungsanlage. Zur Durch⸗ führung dieſer Vorbedingung dient eine Vorrichtung mit auf gegen⸗ überliegenden Schornſteinſeiten angeordneten zwangläufig gekuppel⸗ ten Klappen. An oder in den Klappen(3, 6) ſind Schlitze(11, 12) angebracht. Die Klappen(5, 6) ſind in ſchmalen über die Schornſteinbreite ſich erſtreckenden Schienen(1) gelagert, deren Enden zur Herſtel⸗ lung eines Schlitzes(11, 12) unter der Unterklappe nach oben auf⸗ gebogen ſind. — Eine Flachwaſſerkurbine. Durchdrungen von der Notwen⸗ digkeit, die Naturkräfte, beſonders Flüſſe, Bäche und Mühlgräben reſtlos auszunutzen und die gewonnene Kraft in den Dienſt der Induſtrie zu ſtellen, iſt es einem Geraer Ingenieur gelungen, eine ſogenannte„Flachwaſſerturbine“ zu konſtruieren, mit welcher alle flachen Gewäſſer, wie kleine Flüßchen, Gebirgsbäche, Mühlgräben u. dgl. größtmöglichſt nutzbar gemacht werden können. Die Turbine bedarf im Gegenſatz zu den bisherigen Falltur⸗ binen und oberſchlächtigen Waſſerrädern keinerlei Stauanlagen (Sammelbecken) oder ſonſtige örtliche Bettveränderungen, ſondern dieſelbe wird ohne weiteres in das Flußbett eingeſetzt und ver⸗ ankert. Ein beſonderer Vorteil dieſer Turbine iſt noch der, daß die ganze Flußbettlänge eines Grundſtückes mit Turbinen beſetzt wer⸗ den kann, ohne die mächſte Turbine in der Kraftentfaltung zu be⸗ einträchtigen. Die ganze Turbinenanlage ſtellt ſich, abgeſehen von der Erſparnis des Sammelbeckens und der Turbinenzuflußrinne, um ca. 40 Proz, billiger als eine gewöhnliche Fallturbine(Achſial⸗ turbine, Reaktionsturbine, etc.) gleicher Stärke. Außerdem kann. die Flachwaſſerturbine ſe nach der Breite des Waſſerlaufes, als einfache oder Doppelturbine gebaut werden. Die Erfindung iſt zum Deutſchen Reichspatent angemeldet. Ob ſie ſich praktiſch einführen wird, muß die Zukunft lehren. Haben wir doch vorläufig noch nicht einmal die Waſſerkräfte der tieferen Gewäſſer und Gebirgs⸗ flüſſe auch nur annähernd ausgenutzt, — Von der Schmierung. In der Schnittzeichnnug iſt eine zwang⸗ läufia angetriebene Gruppen⸗Schmierpumpe dargeſtellt, bei der die Arbeitskolben mit örmigen Bügeln mittels Stellſchrauben regel⸗ bar an einer Schwankſcheibe aufgehängt ſind. Zum Verhindern un⸗ beabſichtigter Eigenbewegung ſind die Bügel(1) durch Federn, ins⸗ beſondere durch Schraubenfedern(), dauernd in Berührung mit der Schwankſcheibe(b) gehalten. — Lötmittel für Glas auf Metall. Man wärmt zunächſt die Lötſtelle des Glaſes an und trägt mittels Bürfte neutrales Platin⸗ chlorür, vermiſcht mit Kamillenöl auf, läßt das Oel langſam ver⸗ dampfen, bis ſich keine weißen Dämpfe mehr entwickeln, und ſteigert dann die Temperatur bis zur Dunkelrotglut. Das Platin wird reduziert und bildet einen glänzenden metalliſchen Ueberzug. Nun bringt man das Glas in ein Bad von ſchwefelſaurem Kupfer, verbindet es mit dem negativen Pol einer elektriſchen Batterie und erhält auf dem Platin⸗Ueberzug alsbald einen Kupferniederſchlag. Durch Vermittelung des metalliſchen Kupfers wird das Glas mit Eiſen, Kupfer uſw., mittels Zinn zuſammengelötet. — 8 Efeu am Mauerwerk? Nicht ſelten hört man die Anſicht äußern, daß Efeubekleidung den davon bedeckten Mauern ſchädlich ſei. Wenn ſich auch dieſe Meinung ſchon längſt als irrig erwieſen hat, ſo iſt immerhin das Ergebnis einer Umfrage von In⸗ bereſſe, die Generalkonſervator Dr. Hager in München bei einer größeren Zahl von Bauverwaltungen, Architekten, Forſtmännern veranſtaltet hat. Die Mehrzahl der Antworten lautete dahin, daß Efeu die Wände nicht feucht macht, und daß ſeine Wurzeln das Mauerwerk nicht ſprengen, im Gegenteil: er ſchützt die Mauer wie ein Wettermantel. Durch den fortwährenden Waſſerentzug am Fuß dient. In unſeren Abbildungen zeigen wir Siebrechenanlage. 11716660 den Schnitt durch eine! die Mauer geradezu gusgetrocknet. Auch das Fundament greift der 115 Eleu nicht an. 10 5 10 der Mauer und durch die Tätigkeit der Haftwurzeln des Efeus wird — Kauſſchuk in der deutſchen Braunkohle. Kautſchuk iſt bekannt⸗ Geruch von verbrennendem Kautſchuk auf, und das chemiſche Verhal⸗ Kadiotechnik Gitterabfluß Zu den vielen Kleinigkeiten. die ein Amateur ſich ſelbſt anfertigen kann, gehört der Gitterabfluß, entweder der feſte oder der verſtell⸗ bare. Die Herſtelluna ſelbſt iſt recht einfach und enthält keine aroßſen Schwierigkeiten: dieſelben treten erſt ein. wenn man die Größe des Widerſtandskörpers beſtimmen ſoll. Ein Gitterabfluß ſoll böchſten⸗ —2 Megohm groß ſein. Der Gitterabfluß kann aus einem Stück Patentariffel von ca. 30 mm Länge beraeſtellt werden Nachdem der Lacküberzug abgeſchabt worden iſt, wird der Griffel mit einer dün⸗ nen Schicht Tuſche beſtrichen Nach dem Eintrocknen derſelben de⸗ feſtigt man 5 mm von jedem Ende ein Abſchlußſtück. Kann man durch Meſſungen den Widerſtand des Gitterabfluſſes feſtſtellen, ſo muß derſelbe—2 Megohm betragen. und eraibt es ſich. daß der Widerſtand z. B. nur ca. 100 000 Ohm beträgt, ſo ſchabt man vorſich⸗ tia ſoviel Tuſche ab, daß der Widerſtand dieſen Wert erreicht. Kann (Aleeuche,— gCgon.. man keine Meſſungen vornehmen, muß man ſich durch Proben davon überzeugen. Dies bewerkſtelligt man z. B. durch Einſtelluna auf eine Station bis zum deutlichen Empfana der Zeichen, worauf dann gegebenenfalls etwas Tuſche abgeſchabt wird. Tritt dies nicht ein. ſo ſtreicht man noch mehr Tuſche darüber und verſucht auf dieſe Weiſe, bis man ſchließlich die Zeichen ſo kräftig wie möglich erhͤlt. Hierauf tauche man den Gitterabflum mehrmals in geſchmolzenes Paraffin ein, bis derſelbe ſchließlich mit einer auten Paraffinſchicht überzogen iſt. Dies wird zur Verhinderung von Schwankungen im Widerſtand des Gitterabfluſſes, z. B. infolge des Feuchtiakeitsgebal⸗ tes der Luft, vorgenommen. Der Gitterabfluß kann dann. z. B. nach Fig. 1. eingebaut werden. Der Griffel wird in 2 Kappen befeſtigt, wozu man 2 Meſſingkappen mit Meſſinaſtreifen von den poſittwen Polen ausgebrannter Trockenelemente benutzen kann. Man bohrt ein Loch in jeden Metallſtreifen. bieat dieſelben nach der Skizze um und befeſtigt ſie dann auf einer Ebonitplatte enger als die Länge des Griffels. ſodaß ein? genügende Spannung entſteht. Stfasol 11 11 80 Zeem qyſtte. Ein verſtellbarer Gitterabfluß kann nach Fig. 2 hergeſtellt wer⸗ den. Hierzu benutzt man einen Bleiſtift. der in der angegebenen Weiſe in einen beweglichen Arm eingeſpannt wird. Die kleine Feder zum feſten Andrücken des Bleiſtifts auf die Ebonitplatte. Der Hand⸗ knopf kann aus Ebonit. Porzellan oder einer anderen iſolierenden Maſſe beſtehen. Der verſtellbare Gitterabfluß beſitzt den großen Vorteil vor dem Abflußwiderſtand, daß man den Widerſtand wäh⸗ rend der Benutzung genau einſtellen kann. Namentlich bei der Ein⸗ ſchaltung von Verſtärkerlampen iſt es notwendig, den Widerſtand leicht und ſchnell verſtellen zu können. was ſich mit den gewöhnlichen feſten Arten nicht ermöaglichen läßt. — Eine nützliche Eraänzung des Apparates. So aut die im Handel erhältlichen Spulenhalter auch noch werden können und wie⸗ viel die Radiokonſtrukteure noch zur Verbeſſerung derſelben erfinden können, eine Sache fehlt noch bei allen: nämlich eine Skala, die im Verein der Kondenſatorſkala eine Aufzeichnuna der Einſtellunaszahl einer beſtimmten Station ermöglicht. Solange eine derartige Skala noch fehlt. wenn man Stromkreiſe mit veränderlicher Kupplung be⸗ nutzt. iſt es unmöalich, die Einſtellung irgend einer Station mit einer auch nur annähernden Genauiakeit aufzuzeichnen, denn man weiß ja. daß eine Veränderung der Kupplung. zum Beiſpiel zwi⸗ ſchen Primär⸗ und Sekundärſtromkreis von einer Veränderuna der Einſtellung beider Kondenſatoren begleitet ſein muß, wenn dieſel Abſtimmung beibehalten werden ſoll. Es iſt deshalb in Erwäaung deſſen höchſt merkwürdig, daß keiner der ganabaren Spulenhatter mit einer Skala verſehen iſt, und die Verwunderung wird noch mehr ſteigen, wenn man erfährt. wie leicht ſich ein ſolcher herſtellen läßt. Nebenſtehende Skizze zeigt eine einfache Löſung der Frage. Ein Stück Metallblech wird in Geſtalt eines Zeigers geſchnitten und nach der Zeichnung gebogen. Ein gewöhnliches Metallineal mit Zenti⸗ metereinteilung wird dann oberhalb des Spulenhalters auf der Vor⸗ derſeite des Apparates derartia befeſtigt. daß der Zeiger bei Dre⸗ hung des Spulenhalters über die Zahlen zeigt. Man kann auf dieſe Weiſe jederzeit die beſte Kupplung einer beſtimmten Station vermer⸗ ken und erhält deshalb im Zuſammenhana mit der Aufzeichnung Kondenſatoreinſtelluna alle notwendigen Anaaben für die ſofortlae Einſtellung der regelmäßig gewünſchten Empfangsſtation. — Neuer Ktiſtalldetektor. Vor kurzem iſt ein neuer Kriſtal. detektor im Handel erſchienen, der den großen Vorzua vor den be reits bekannten Arten in der Verwendung ſchwächerer Kriſtalle, 85 B. Bleialanz und Hezil zur Erzielung einer möalichſt beſtändicn Einſtellung beſitzt. Der Detektor iſt mit keiner Drahtbürſte verſebhe ſondern der Kontakt wird mit Hilfe einer Spitze aus Pbosvhorbronf erzielt. die vermittelſt einer Ebonitſchraube den richtigen Druck.5 den Kriſtall ausübt. Da der Kriſtallhalter drebbar iſt. auch d * Bronzefeder um eine ſenkrechte Achſe gedreht werden kann, ſo! deder empfindliche Punkt des Kriſtalls erreichbar. — ,. neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) 7. Seife. Nr. 442 fannheimer Zeitung» Handelsblatt Deviſenmarkt Beeliner Deviſen in Villionen Berliner Wertpapierbörſe Lufklos Berlin, 23. Sept.(Drahtb.) Die heutige Börſe ſtand im Amtlich B. 22.rp.[ G. 28. B. 23. rp. Zeichen völliger Luſtloſigkeit. Von keiner Seite lagen veſon⸗ Dolland Vlenos⸗Aires .äſſel Chriſtiania. gpenhagen *— 8 Stockholm Delſingfors Nalien. voll 2„ n Jiris Schweiz Spanien. Japan Koelſtantinopel. Jiio de Janeiro Wien, abg. Jugoflavien Budapeſt. Sofia 4 2 4 3 2 2 ** Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz luſtlos und ſchwächer voll u 2* 2 3 2 2 2 2 2* Frankfurt, 23. Sept.(Drahtb.) Die Stimmung an der Börſe iſt heute zurückhaltender denn je; die zweite Hand feh kommen am Markte, weil ſie nicht über die nötigen Mi fügt, ſo daß ſich der ganze Verkehr nur in den Händen der ſpekulation abſpielte. Dieſe ſuchte ihre Engagements ſofor glatt zu ſtellen, ſobald ſelbſt der beſcheidenſte Gewinn worden iſt. Zu dieſen Geſichtspunkten tritt noch eine lte voll⸗ ttel ver⸗ Berufs⸗ t wieder erzielt weitere Jurückhaltung der Börſenkreiſe bis zur völligen Klärung der innen⸗ insbeſondere durch den heute Politiſchen Lage, er den Beitritt Deutſchlands zum Vö Kabinettsrat, der üb entſcheiden ſoll. ſtattfindenden lkerbund AUrnter diefſen Umſtänden können natürlich die Kurſe nicht auf längere Zeit anziehen, werden morgen durch Glattſtellungen wieder wettgemacht. Glattſtellungen liegen heute auf allen Gebieten vor, ſo Kursverluſte weitaus in der Mehrzahl waren. 3 Kriegsanleihe eröffneten zwar zu dem rſe, geben. Der erſte Kurs für Kriegsanleihe wurde mit 1 nannt. Auch ausländiſche Renten ſind erheb geſchwächt. Anfänglich war die Tendenz•m Anleihe ziemlich gut behauptet. an den Markt. Preußiſche Konſols wurden mit 1,750 Auch 23er und 24er K⸗Schätze waren etwas ſchwächer, ſich die Kurſe Werte hatten heute unter Abgaben zu leiden. Am deutlichſten kam die Zurückhaltung der zweiten H die Abgabeneigung der erſten Hand nach den geſtrigen denn die heute gemachten Kursgewinne Solche daß die geftrigen aber im Verlaufe mußten ſie auf Realiſationen ſtark nach⸗ 090 ge⸗ lich ab⸗ markt Hierauf kam aber ziemlich viel Material genannt. während für Schutzgebiete mit 97 gut behaupteten. Türkiſche and und leichten Gewinnen auf dem Induſtriemarkt zum Ausdruck. Hier ſind auf allen Gebieten Kursverluſte zu verzeichnen, die bei Montan⸗ werten bis 1½ Bill. Prozent betragen. Einzig die B konnten ſich ziemlich gut behaupten. anken Leicht abgeſchwächt und vollkommen luſtlos iſt auch die Tendenz auf dem freien Markte. Kohle 596, Api 2,75, Becker Stahl 0,9, Becker Diskontobank 0,030, Rheiniſche Handelsbank 0,060, Growag 0,175, Hanſa Lloyd 1,2, Kraichgauer 0,120, Krügers⸗ hall 9,25, Petroleum 1776 und Ufa 1256. Nachbörslich wurde die Stimmung für deutſche Anleihen etwas feſter auf die morgen ſtattfindende Sitzung des Aufwertungs⸗ ausſchuſſes hin. Der Kurs für 5 proz. Kriegsanlei daraufhin wieder auf 1115 an. verändert. he zog Sonſt war die Nachbörſe un⸗ dere Einflüſſe vor. Unter Hinweis auf die heutige Kabinetts⸗ ſitzung wurden zumteil Beſorgniſſe wegen der Möglichkeit inner⸗ politiſcher Schwierigkeiten laut und damit wurde auch die herr⸗ ſchende Abgabeneigung erklärt. Dieſe war jedoch nicht dringend, ſo daß nirgends erhebliche Kurseinbußen zu ver⸗ zeichnen waren. Oberſchleſiſche Kokswerte büßten über 3 Bill. Prozent ein. Montanpapiere wie Harpener und Hohenlohe erfuhren durch Zufallsaufträge anfänglich eine kleine Beſſerung, ſchloſſen ſich aber bald ebenfalls der vorwiegenden Abwärtsbewegung an. Auch Banken und Schiffahrtsaktien konnten ihren Preisſtand nicht behaupten. Nur Berliner Handelsgeſellſchaft waren um 7% Bill. Prozent gebeſſert. Das Geſchäft in deutſchen Anleihen war unbedeutend. Kriegsanleihen beſſerten ſich nach anfänglicher Abſchwächung etwas. Ausländiſche Anleihen erfuhren kaum eine Aenderung ihres Kursſtandes. Canadaaktien holten eine anfängliche kleine Ab⸗ ſchwächung wieder ein. Die ruſſiſche Aulomobil-Induſtrie Die Fabrikation neuer Automobile iſt in dem ehemaligen Werk „Amo“ aufgenommen worden. Zu dieſem Zweck iſt die Fabrik maſchinell neu ausgerüſtet worden, eine Gießerei wurde erbaut, ein Elektroofen für Stahlguß aufgeſtellt, die Laboratorien für Chemie und Mechanik moderniſiert, außerdem zwei Preſſen von 600 und 360 Tonnen aufgeſtellt, ferner ein Stampfer mit Preßluft ſowie eine Preßluftanlage für ſämtliche Abteilungen des Werks. Die mechaniſche Werkſtätte und der Empfangsſaal liegen in einem Gebäude von einem Viertel Werſt Länge, worin ſich 400 Werk⸗ ſtätten befinden. In der Dreherei arbeiten viele Frauen. Eine große Anzahl von Werkſtätten ſtellen die Automobilteile ſerienweiſe her. Die Fabrik erzeugt zunächſt Laſtautomobile des Typs Fiat von anderthalb Tonnen Leiſtung. Es ſollen 100 Wagen auf einmal zur Ablieferung gelangen. Im laufenden Jahr ſollen bereits einige Probemaſchinen fertig werden und im nächſten Jahre 500; für die darauf folgenden Jahre„verſpricht man“ in der Fabrik „Amo“ bis zu 2000 Automobilen herzuſtellen. 2: Skarker Rückgang im Tabakſteuer ⸗Erträgnis. Der Ertrag aus der Tabakbeſteuerung, der ſich im Juli auf 45 Millionen Gl beziffert, belief ſich im Monat Auguſt laut Zigarren⸗ u. Zigaretten⸗ Spezialiſt(Dresden) nur auf 37,75 Millionen; es iſt alſo ein Minderertrag gegenüber dem Vormonat um mehr als 7 Millionen Goldmark aus der Tabakſteuer zu verzeichnen. * Phönix.⸗G. für Bergbau und Hüttenbetrieb in Düſſeldorf. Aus Verwaltungskreiſen wird der Köln. Itg. zu den verſchiedenen Nachrichten über die Umwandlung des in olland aufge⸗ nommenen Kredits und die vorgeſehene Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals folgendes mitgeteilt: Von dem holländiſchen 10⸗Millionen⸗Guldenkredit, der gegen Hinter⸗ legung der 300 Millionen neuer Aktien bei einer holländiſchen Treuhändergeſellſchaft aufgenommen wurden. iſt bisher ein Teil für einige dringende Erneuerungsbauten in Angriff genommen worden. Der Kredit iſt in letzter Zeit weder ab⸗ gelehnt worden, noch iſt in der Hinterlegung der Aktien eine Aenderung eingetreten. An den ge⸗ ſamten Vorausſetzungen zu dieſem Kredit hat ſich gar nichts ge⸗ ändert. Es iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen, daß bei einer Beſſerung der wirtſchaftlichen und geldlichen Verhältniſſe die Verwaltung des „Phönix“ eine Aenderung dieſes Kreditgeſchäfts in Erwägung ziehen wird, um den Schönheitsfehler bei dieſem Geſchäft, eben die Hinter⸗ legung der 300 Millionen neuer Aktien auszumerzen. In welcher Weiſe dies zu geſchehen hat, wird durch die derzeitigen Verhältniſſe beſtimmt werden. Ueber die Aufſtellung der Goldmarkbilanz und 22. 28. 22. 23. — die Zuſammenlegung des Aktienkapitals liegen beſtimmte Beſchlüſſe der Verwaltung noch nicht vor. Dazu ſind die Verhältniſſe noch zu unklar. Es ſteht noch nicht feſt, wann die deutſche Regierung die von den einzelnen für das Reich übernommenen Repara⸗ tionslaſten erſtatten wird, und es herrſcht ferner noch Unklarheit über die Höhe der Belaſtung der Induſtrie aus dem Ddawesgutachten. Bei den bisherigen Verhand⸗ ſungen in der Perwaltuna des Phönir iſt von einer Zuſammen⸗ legung des Aktienkapitals im Verhältnis von:1 und von:1 geſprochen worden, niemals dagegen ſei eine Zuſammenlegung von 3: 2 erwogen worden. „.-G. für Anilinfabrikation in Berlin. Die.⸗V. genehmigte die Regularien und erteilte der Verwaltung Entlaſtung. Ein Ueberſchuß wird nicht ausgewieſen, ſondern iſt für das Geſchäfts⸗ jahr 1923 unter Kreditoren eingeſtellt worden. Dieſe betragen in der Bilanz 25 210 945. Bi, Debitoren 16 350 697 Bi⸗. Die turnusgemäß aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Mitglieder Otto v. Mendelsſohn⸗Bartholdy und Staatsſekretär Dr. v. Simſon wur⸗ den wieder⸗ ſowie Rentier Max Warburg, Hamburg, und Nechts⸗ anwalt Clemens Lammers, Berlin, neugewählt. Letztere beide treten für die vor Ablauf ihrer Friſt infolge hohen Alters aus dem Aufſichtsrat ausſcheidenden Geheimrat Arnhold und Konſul Wallich ein. lleber den Geſchäftsgang wurden keine Mitteilungen gemacht. Die mit der Goldmarkbilanz verbundenen Arbeiten ſind noch nicht abgeſchloſſen. Die Vorlage wird Ende dieſes Jahres erfolgen. Wie der Vorſtand jedoch mitteilte, ſind die umlaufenden Zuſammen⸗ legungsgerüchte über ein ſehr ungünſtiges Verhältnis nicht zu⸗ treffend. *Die franzöſiſchen Eiſenbahnmakerial⸗Beſtellungen in Deutſch · land. Nach Erkundigungen der Uſine ſoll die franzöſiſche Regie⸗ rung die Abſicht hegen, in Deutſchland, als Reparationsleiſtungen in natura, Lokomotiven, Perſonen⸗ und Güterwagen in eier Menge zu beſtellen, die ungefähr der Hälfte des Bedarfs der franzöſiſchen Netze während fünf Jahren entſpricht. Das Fachblatt bezeichnet, im Einklang mit den zahlreichen Pro⸗ teſten der intereſſierten Verbände, dieſe Abſicht als eine„wirk⸗ liche nationale Gefahr“. Waren und Märkte Berliner Produktenbörſe Berlin, 23. Sept.(Drahtb.) Veranlaßt durch höhere alneri⸗ a 8 Preiſe wurde geſtern nachmittag noch Roggen lebhaft zu ſteigenden Preiſen umgeſetzt. Heute war das Geſchäft ruhiger. Die beſſeren Roggenpreiſe konnten ſich behaupten. Für Roggen⸗ mehl beſtand gute Nachfrage. Weizen zeigte wenig Intereſſe, da die Mühlen größtenteils verſorgt ſind. Gerſte war feſt. Hafer erfuhr im Preisſtand bei mäßigen Umſätzen kaum eine Veränderung. Futtermittel wurden auf ſpätere Lieferung mehr verlangt. 5 2: Schweinemärkte. Wiesloch: ein Paar Milchſchweine wurden zu 15—25, ein Paar Läufer zu 50—60 verkauft.— Eppingen: das Paar Milchſchweine koſtete 20—88, das Paar Läufer 66„I.— Bruchſal: hier galten Milchſchweine 12—24 und Läufer 40—46„ pro ar.— Durlach: der Preis für Läufer war hier 40—55, für Ferkel 18—26 pro Paar.— Raſtatt: wurden Läufer zum Preiſe von 90—120 und Ferkel 25—40 jeweils das Paar.— Offenburg: der Preis für das Paar Ferkel war hier 14—35.— Kehl: das Paar Ferkel koſtete hier 24—44 l. 2: Juchtviehmarkl in Freiburg. Am 16. Oktober ds. Is. ver⸗ anſtaltet in Freiburg i. Br. während der Landwirtſchaftlichen Herbſtwoche der Verband der mittelbadiſchen Zuchtgenoſſenſchaften einen Zuchtviehmarkt. Der Markt iſt im Rahmen des Offenburger Zentralzuchtviehmarktes gehalten und findet am Tage des großen Pferdemarktes ſtatt. 22. 28. Ver. Ultramarinf. 14.— 13, Ver. Zellſt. Berlin 1,90.80 Vogtl. Maſch. 3,25 Voigt& Häff. St. 1,45 1,40 Volthom. Sell..K 2,55 2,55 Wayß& Freytag 320 3,05 Zellſt. Waldhof Sk. 10,75 9,75 Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz 35 Kreichgauer...—,— 0,120] Raſtatter Waggan——— Elderfeld. Kupfer—.———Mansfelder. 4,.— 3, 75 Ufa 12,50 12,15 Entrepriſes... 21,———Mez Söhne[Mhm. Kohlenanl.—.——.— Berliner Dividenden⸗Werte. Cransport-Aktien. .⸗Auſtral.'ſch. 26,—..— Hb.⸗Amk. Paketf. 26,15 28,25 .⸗Südam,'ſch. 38,59 89,— Hanſa'ſchiff. 11,50 12,— Bauk⸗ Akktien. Otſch. Aſigt. Vank 31,35 31,— Deutſche Bank 11,— 11,25 Dt Ueberſee Bk. 24,25— Disc. Commandit 13,— 12,75 Dresdner Bank 7,— 7,15 Mitteldk., Kreditb 1,80 1,85 Induſtrie⸗Aktien. Badiſche Anilin.18,50 18,.— Balcke Maſchin. 425 4,25 Bayr. Spiegelgls. 5,50 J P. Bemberg. 18,90 Bergmann Elektr. 0 VStahlw. v. d. Zyp—— Tricotw. Beſigh. 8 1 Ver. Ultramarinf. 14,65 18,50 Thürg, Lief, Gotha 8,75 88 Uhrenfabr. Furtw.—.—.0 Ver. deutſch. Oele 26,.— 28,50 ſch. Ind⸗Mainz 12.50 12,10 Ver. Faßf, Caſſel 3,80 4,— Ver. Pinſel Nürnb.—,— 14,95 2 Juterſ S. Klt'n. uckerf, B. Wagh Nalrond eilbronn. Offſtein Rheingau Stuttgart E 22. 28. 22. 23. Sächſ. Gußſtahl.17,.— 17.— Teckl. Schiffsw...13,25 18,50 Sarotti 40 1,40 Teleph, Berliner 4,.— 4,— Hugo Schneider. 4,75 4,70 Tha Eiſenhütte.—.——.—Vogel Telegr. Dr 2,30 2,13 Schubert& Salz. 9,45 9,60] Türk. Tabaksreg.. Vogtländ—— 2,75 2,50 Schuckert& Co.. 37,„—Unlon⸗Gießerel. 6,12 8,12 Wanderer⸗Werke 790 780 Siemens Elektr. 6,80 7,10 Unionwerke Mhm. 110 1,10] Weſer Akt.⸗Geſ.. 8,00 7, Siemens& Halske 45,75 45,.— 4,40 4,10 Weſterreg. Alkali. 18,25 18.— Sinner.⸗G. 7,40 7,60 Ver..Frkf. Gum. 8,90 8,70] Weſtf. Eiſen Lgdr. 15,.— 14,5 Stettiner Bultan 14,85 14.84] Ver. Chem Charl. 10,50 16,75 Wiesloch Tonwar. 18,— 12,40 Stoehr Kammgrn. 36,25 97,50] B. Otſch. Nickelw. 21,50 21,25 Wittener Gußſtahl 22.— 22,50 Stoewer Nähm.. 18,25 12.50 V Glanzſtoff 000„— Jellſef Verein..— 2,.— Stollb. Zinkhütten 80,.— 30.— Ver. 5 Kalk.50 1,40 Zellſtoff Waldhof 9,75 9,28 Südd Immobilien 3,10 3,— V. Schuh rn& W 2,40 2,60 ——— Verliner Ergänzungs ⸗Kur ſe. Norddtſch. Lloyd.95.90Oiſch. Auſtrallen. 28,— 26,— Gruſchwitz Textil. Wicking⸗Cement. Aeland. Anie. 9,70 9,75 240. 43— 45,50 C. Heckcmann 45 Wolf, Buckau. 6,80.78 Verein. Elbeſchiff 260 2,50 Alfeld Oelligſen. 1890 1550 Jpiiſche Goer):.5,40 5. Wiſſener Stahl 8,40 7,90 Ammend. Papier 5,— 8 Nachf. 2, Grßkraftwk. Mhm. 10,75 10,75 Ber⸗Gub. Hutfbr. 22,— 21.— Salgdetfurthg. 1. 5 Dürener Metall.74— CToncord.Spinner. 2,30 2,30 Scheidemandel Dtſch. Atl, Telegr. 19,50 18,89 Heutſche Kunſtl. 2,25 230 Segall Strumpf Weberei Zittau 5,25 5,50 40,450Gebhard Teptil 6,10 6,10] Teichgräber. 18 Flend. Brückenb. 4,15 8,90 2,15[Gebr. Goedhardt. 1250 12,50 2 25 Delfabrik. 6,45 6,20 Wilheltmsh. Eulau 6,— 5,78 5[Gothaer Waggon 2680.60 Thüring Salnen 18.— 12.10 Kolonialwerte. Dtſch.⸗Oſta...,85 4,80 4% Mexikaner..——.— Ruſſenbank. 11.28 11,28 Br.Beſigh, Oelf..80 2080 Nacalnl: 4—.84/7% Mer. Ser. e Heuſſche Peir. 1— 1860 ee 5 e e 24.— 28,40 2,50 2,40 Nade—99 247 1 0 eſt 5„—.——.—Heidburg...82, 18 Shen deeen 13—— 5% Mexikaner. 44.50 425,50 Pelersb. Int. Hand 5,——,— Benz⸗Motor.. 3,65 8,60 8 90 2 Verliner Freiverkehrs⸗Kurſe. „50 Chem. Hyden.. 2,90 2,90 26,78 28, Hochfreguenz.. 6,20 6,.— 3 0. Berlin⸗Anh. Nſch. 5, Ehem. Meller 14.80 13,75 Adler Kall Berlin Karlsr Ind. 65,50 67,50 Chem. Gelſenk... 68,— 65, Api, Allg Petr. Ind.80 2000 Int. Petr. Un. Zpu—.——.— Sichel& Co. 415 4½18 „40 5,.50. 9,.—.— Sloman Salpeter 9,50 10,— 7 1 15 33 50 erzellus Bergw. 5,„ 0„ e j 1 0,90 0,95] Meiſer.. 0,25 0,25 Südſee Phosphat 7,75 7,50 e 1880 183500 Mulberh⸗ Paßter 008 008ſ üa. 1240 smarckhütte. 8„Deutſch⸗Luxemb. 51,— 50,10 Arenberg— 8 eee e D. Eiſenb.⸗Signal. 4,70.25 Mg 28. 20 8 Sraun. 2840 850 820 e Erdel. 89 90 38,0 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Aſchaſegh 25 Braunk. u. Brikets 86,40 85,50] Deutſch. Gußſtahl 3,70 8,60 15.685,½78 90,— 30 0% D. Reichsanl.440 25 15 5% B. Kohlenanl. Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. 8888 Df-= S S22 „* * ee e 80 888 8 Frankfurter Dividenden⸗Werte. Bauk ⸗Akktien. 22. D. Hypothetenbnt 8,90 „Ueberſ.⸗Bank 0 22. 23. —5 D. Ereditbk. 2,25 1,90 Badiſche Bank.. 26, 28, Bank für Br. Ind. 90 1,85 Bayr..⸗Creb. W.— ½. „Hyp. u. Wb. 2,10 2,20 Barmer Bankver. 1,60 1,65 Berliner N 27.65 26,.— Com. u. Privatbk. 5,10 4,85 Darmſt. u. Nat B. 9,75 9,50 Deutſche Bank?—— 11.— .Aſtatiſche Bank 30,.——.— D. Effekt. u. Werte 3,10 3,10 23. 2,25 55 .65 50 .72, 76,.— „Vereinsbank.. 0,27.8 Sieseer ene 12.50 11,65 Dresdner Ban 1 5 rtfrt. Hyp.⸗Bank.— 22 Nhein. Creditbank 2,30 Rhein. 5,20 Südd..-⸗Ered.⸗B.— 4, Südd. Discontog. 9,.— 8,75 Wiener Bankver. 0,24 0,24 Wttbrg. Bankanſt.—.—— etallb. u..⸗G. 12,80 13,.—„ Notenbank—— 55,.— Mitteld. Credit⸗B. 1,90 180„Vereinsbank 2,75 2,70 Nürnberg..⸗ 5„Mannh. Verſ.⸗Geſ. 98,50 95, Deſter, Cred. Anſt. 0,35 0,33 ankf. Allg. Verf. 72,50 72,50 Pfälzer.90 4,65 Sberrh. Verſ⸗Gef.—.——.— Reichsbank 49,75 48,.— Frankf. R. u. Mitv.—,——, Vergwerke⸗Aktien. Harpen. Bergbau 68,50 68,85 Kallwert Aſchersl. 16,.— 16,25 Kaliwrk. Salzdetf.— Kaliwerte Weſter. 19,8 17.90 Vothr. H. u..-B. 40,25 38,.— Mannesmannröh. 40,25 39,.— Schantungbahn 1,70 1,65 Alg. Lok. u. Str. 402 41.50 99,88 Südd. Eiſenbahn 52,— 54,— Baltimore 46,75 45,0 Bank f. el. Werte 5,75 5,65 Barmer Bankver. 1,90 1,80 Berl. Hd. Geſ... 27,— 27.— Com. u. Privatbk. 5,10.— Darmſt u. Nt.⸗Bk. 9,80 9,0 Oeſt. Cred.⸗Anſt. 0,325 0, Reichsbank. 48,85 Rhein. Creditbank 2,10 Süddeutſch. Disc. 8,50 Weſtbank 0,425 Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 11,15 11.— do. Eiſenind. 12,75 12,25 Phönix Bergbau. 41,15 39,50 Rhein Braunkohle 28,25 27,25 Salzw. Heilbronn 40.— 40,.— Tellus Bergbau 1,85 1,85 V. K. u. Laurahütte 6,75 6,40 Dochumer Bb. u. G.—— Buderus Eiſenw. 11,15 10,90 Luxem. Bergw. 49,25 49,50 Eſchweil. Bergwrk. 74,25 74,50 ledrichsh. Bgw.„——, elſenk. Bergwrk. 52,85—.— Gelſenk. Gußſtahl 15,.— 15,.— Accumulat. Fabr. 26,90 26,90 Adler& Oppenh. 62, 62,— Adlerwerke 2,20 2,20 .⸗G.f. Anilinfarb. 15,15 14,85 Alexanderwerk.. 3,10 8, Allg. Elektr.⸗Gef. 8,50 8,70 Alſ. Portl. Zement 47,— 40,50 Amme Gieſ.& Co. 3,78 3,75 Anglo⸗Ct. Guano 10,75 10,50 Anhalt. Kohlenw. 22,50 22, Annener Gußſtahl 9,15 9,10 Crauspork-Akktien. Schantungbahn. 10.65] Nrddeutſch⸗ Lloyd 4,95 10 Hög.⸗Amk. Paketf. 25,25 25,15] Oeſter.⸗U. St.⸗B..— Induſtrie⸗Aktien. Bad. Anil. u. Soda 18,65 18, Elektr.⸗Geſ. 0,46 0,40 Baltimore& Ohio 48,— 47,.—.— 57 1 e Cement Karlſtadt 6,50 6,50 „ Lothr. Metz—— 5,1 amotteunnaw. 9,— 9,— em. Wrk. Aldert 40,50 88,50 Goldenberg 35,— 35,.— „ Griesheim 19,— 15,15 „ Weller t. M. 14,75—.— Cont Nürnb. Vag—.— 20.— Daimler Motor. 3,.— 2,80 Dt Eiſenh. Berlin—.— 6, D. Gold⸗ u. S. Anſt. 14,40 14,20 Deutſche Verlag. 29,75 80,— Dyckerh.& Widm. 3,— 2,90 Dingler Zweibrück. 5,50 5,20 Dürrkoppwerk. St.—,——, Düſſeld. Rat. Dürr 2,80 2,50 ſeſch Kupf u Mel. 20,— 19,50 515 unb Tiefbau 2,95 2,95 Höchſter Farbrorke 15,63 14,75 Solsperde il.. 5,— 5,05 olzverkohl.⸗Ind. 6,30 8,55 ammg Kaiſersl. 8,10 Karlsr. Maſchin. 3,80 Kemp, Stettin.—— Klein, Sch.& Becker 4,00 Knörr, Heilbronn 3,30 Eichb. Mannheim 32,— 82,— .⸗Kempf⸗Sternb. 88,50—,— Bad. Mainzer Stamm. 63,— 65,— Bad. Maſch. Dur 15,.— 18,— arkbrauerei.. 23,— 25,— Bad. UhrenFurtw. 13,50 13,50 chöfferh. Bindg. 22,30 20,— Bayriſch. piegel 5,60. Schwartz⸗Storch 21,50 21,— Bayer. Celluloſe g 9n erger 17, 17,.— Beck& Henkel. 288 285 Adt Gebr. Wächt. 280 2,300 Bergmann Elertr. 13,89 1½55 dler Oppenheim—— Bing Metallwerke 2,0 2,25 Adlerwerke Kley. 2,10 2,10 Bl.- u. S. Braubach——.— A E. G. Stamm..—.65 Brem.⸗Beſigh. Oel 21.— 21.— Anglocont.Guan. 1165 11,25 Breuer Stamm.—— 4190 Aschaff. Buntpap. 28,25 73,25 Brockhues.⸗W..— 490 Aſchaff. Zellſtoff 19,25 18,50 Broncef, Schlenk. 31. 33,— ahnbed. Darmſt. 1,30.45 Bürſtenf. Erlang. 2780 3,20 zaden. Weinheim.00 0778 Cem. Heidelberg 15,50 15.— Gſentwerktalſtslt..30.50 Feſſt Sect Frntfrt. 160 50 Elderf. Farb v. B 16,69 15,50 Filsfabrit Fulda.— Cleltr. Licht u. Kr. 8,20 8,— Frankfurter Hof 15,— 18,— Ei. Bad. Wolle 6,25—Frankf. Pok KWit. 430 3. zmag Frankfurt.— 0,34 Fuchswag Stamm. 0 130 maille St. Ullrich 4,15 4,05 Ganz Ludw Mainz 0,30 0, Enzinger Worms—.———Geiling& Co. 9 05⁵ Chend ck Sehmer 32,25 33,— Goldſchmidt Th. 14.80 12 Ehlinger Maſchin. 5,50—,— Gritzner N. Durl. 29,— 27,25 Eitlinger Spinn. 78,— 75,— Grün, Bilſinger 13.90 13,50 ſah. Joh Bleiſtift 12,75—,— alds Reu, Nähm. 19,— 18,— aber& Schleich. 3,55 8,55 Hammer Osnabr. 1800 13055 arowert Mühlh.——. Hanfwerk. Füßen 18,99 1,80 ahr Gebr. Pirm. 5,70.20Heddernh. Kupfer 3,70.80 Ait.Guftl. Carls. 23,50 20,50 Herzogp. München 6,50—.— Aumech. Jetter 14,— 13,80] Hilpert Armaturf..—.— e Nohe.——-—,[Peter Unſon Frtft. 1,45 55 9,25 4,22 454 1558 4,50 Augsb⸗ Deutſche Kabelw. 1,25 150 Elektr. Vieſerung 14.80 1425 Felfent Bergw. 52,25 5,7 e e ee ee e eu aſch.. 8, a** enſchow„ Deutſche Steinzg..90 6,50] Emaille Unrich.. 440 4,10 Geran teg. 00 0 28 Reigeſch 81605 N Heu 90 835 1 99— Gefe eim. Glaͤs 35,40 36,— eutſch. Eiſenh.. 6, ſſchw. Bergwerk. 75,.— eſ. f. elektr. 5 Donnersmarckh. 85,— 85.— 15 Bleiſtift. 13, 11.60 E ch — 2 0* 1 1 .V.625.600 4% Prz. Konſols.580.550, Noggenwert. IV.IK, 0,8108½%%.760.7108% Roggenrentb, 1924er 15680 1,690 5% Braunk. 5. Reichsanl.„Landſch. Rogg. 1 5 Ne e N 1 0. 100— 3% e l 2410 2,200 b) Ausländiſche Nentenwerte. Grün& Bilfinger 13,65 13,504o% ½ eſt Schatza. 7,25 4% Türk. unif Anl.———80/ eulx.Sreid ga al Praht.80 2,704 eorheldrente.75 11 35 4%„ Jollob. 1911 123 1218 9007 Gaſerlor 5,50 8580 Goldſchmid.——12—5 Durrkoppwerke. 10,— 10,— Fagl, Liſt e Co.: 30 378 lihmd rt. Düſſeld. Eiſenb. 19,— 12,80 Feldmü le Papier 3,90 3,90 Dynamit Nobel.— 9,80 Felten& Guill.. 20,80 21,50 Eckard Maſchin...— 9,— N. Friſten 2,70 2,0 Eiſenw. L. Meyer 1,40 130 Fuchs Waggon. 1,—.80 955 Farb. 15,75 15,10] Gaggenau Vorz 6,25 6,2 Elberfeld. Kupfer.60 1,70] Ganz Ludwig..30.3 Greppiner Werke.—.— 83,50 Gritzner Maſchin. 29,60.28,15 Gebr. Großmänn 3,70 8,80 alleſche Maſch. 9,65 9,754%„ cond.Kte. 140 1 8 5 os„—.60% Südö E,a. P 6,75 ammers. Spinn. 10,— 15,70 4%„ Silberrte. 2,13 2,20 4½% Ul. St.⸗R1913 6,10 6,.— M. Egeſt. 48,— Hoeſch Eiſ. u. St. 49,25 40,75 Klöcknerwerke e 857——.884%%½„„„ 1914 6,5 6,5 ann⸗Waggonfab 8,J8 8,30 Hohenlohe⸗Werk. 19.90 18,50 C. 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Bergb. 29,75 28,90 ditröm 1478 14.00 3 Lech Augsburg.. 15,30 15,80 arbw. 15,60 14,75 C. M. Kemp.428 0,52JLingel Schuhfabr. 2750.60 55 Schnellpr. Frank. 6,90 6,00 Uinke THoffmann 12.28 12,50 Mix& Geneſt...—,— 6,50 Rhein. Br Sch Lackf. 5 3,25 Tudw. Loewes Co. 60,25 59,25] Motoren Deut 0 20560 20,90 Rhein. C 59 80 1 720 Schriftg. St. Frkf. 7,— 7,100C. Lorenz 4,75 4,60 Mühlheim Berg 67,75 66,— Rhein. Elektrizität 8,50 8,4080 80 Sch. 8. 28 ſel. 240 Gbdenſche Mel, 20 00% en „B. We 50 enſchei edlauſ. Kohlen. 41,— 41,— ein.. Schuhfabrik Herz 3,85 Lukau& Steffen.90.90 Nordd Wollkämm 41.— 42,5— 8 Mödelle 0 365 9250 8 6 5 4% Wuürtt.k. 915 1800 1600 Schusſe beande 105.—[nagitus.b. 180 d0 Oberſch, Eeß d. 150 115 Nbeinttahr 80 8% nwn Seilindaltr. Wolff 5,.— 5, Mannesmannrzy. 30,— 36,10„ Fiſenindſt 12. 1. Nbenanig uhem., 40 459 b) Ausländiſche(in Billionen). Sich kCo) Mainf.— 290JMansfeld. 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