dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung wöchent⸗ lich 65 Gold⸗Pfennig. Die monatlichen Bez eher 0 6 ſich bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe 0 notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ 1 Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle unheim E 6, 2.— Geſchäfte⸗Neb enſtelle Neckarſtadt, Valdhoſſtr. 6. Fernſprecher Nr. 7941—7945, Telegr.-Adr. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölſmal. Mittag⸗Ausgabe 9 Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 443 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus zahlung pro eln⸗ ipaltige Kölonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ vommen. Höhere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Etſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Geitung⸗ Aus der Welt der Cechnik Aus Feld u. Harten Wandern u. Neiſen Ddeutſchlands völkerbundspolitik vorerſt ruhiges Abwarten bei grundſätzlicher Bereitwilligkeit Das Ergebnis des geſtrigen Kabinettsrals entſpricht im weſentlichen den Erwartungen, die man in unterrich⸗ teten Kreiſen nach Lage der Dinge hegen durfte. Es ſteht nun alſo, was für den Eingeweihten längſt kein Geheimnis mehr war, ſeſt, daß grundſätzliche Bedenken gegen einen Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund innerhalb des Kabinettsrates von keiner Seite er⸗ goben werden. Man iſt ſich im Prinzip durchaus darüber einig, daß Deutſchland ſich der Notwendigkeit in den Völkerbund hin⸗ ein zu gehen nicht mehr enbziehen kann. Offen gelaſſen iſt dagegen die Frage, wie die diplomatiſche Hand⸗ habung behandelt werden und in welcher Form ſich die Aufnahme vollziehen ſoll. Für die gegenwärtige Seſſion des Völkerbun⸗ des kommt, wie kaum anders zu erwarten war, ein Aufnahmegeſuch Deutſchlands nicht mehr in Betracht. Wir haben ſtets davor ge⸗ warnt, den allzu optimiſtiſch eingeſtellten Genfer Stimmungsberich⸗ ten, die den Anſchein erwecken mußten, als befände ſich die ganze Angelegenheit bereits in einem ſicheren Fahrwaſſer, Glauben zu ſchenken. In Wahrheit ſind doch offenbar noch recht beträcht⸗ liche Schwierigkeiten zu überwinden, ehe der Eintritt Deutſchlands zur Tatſache werden dürfte. Die deutſche Regierung ſtellt bekanntlich gewiſſe Bedingungen für ihre Aufnahme in den Völ⸗ kerbund. Es iſt nach der Richtung hin unter der Hand durch Ver⸗ mittlung des Botſchafters'Abernon mit der engliſchen Re⸗ gierung Fühlung genommen worden. Zwar iſt der Wort⸗ laut der engliſchen Antwort, die bei den geſtrigen Beratungen im Kabinett eine entſprechende Rolle ſpielte, der Oeffentlichkeit noch nicht bekaant geworden, doch läßt ſich immerten ſagen, daß die Garan⸗ tie, die Deutſchland für ſich beonſprucht, von der engliſchen Regie⸗ tung ihr nichtgewährleiſtet werden konnte. Vor allem ſcheint man nicht gewillt zu ſein, Deutſchland ohne weiteres einen Sitz im Bölkerbundsrat einzuräumen. Ebenſowenig verlautet etwas über eine befriedigende Regelung der Kontroll- und Ab⸗ küſtungsfrage. Die engliſche Antwort ſoll überhaupk, ſoweit ſich aus gewiſſen Andeutungen ſchließen läßt, dilatoriſch gehalten ſein, wie das bei der ſchwierigen Situation Macdonalds Frankreich geg n⸗ über kaum anders zu erwarten war. Es iſt nach allem anzunehmen, daß die Völkerbundsfrage erſt Wieder aktuell werden wird, wenn die neue Seſſion, die man in Genf anzuſetzen gewillt iſt, Tatſache werden ſollte. Man iſt der An⸗ Kreiſe meinen, daß es darüber Frühſahr werden könne. Uueber eine Stellungnahme der Reichsregierung zur Kriegs ⸗ ſchuldfrage berichtet das amtliche Kommunique nichts, doch darf man wohl annehmen, daß auch dieſe Dinge in der geſtrigen Bera⸗ tüng eine gewiſſe Nolle geſpielt hat. Die Kabinettsſitzung war im übrigen verhältnismäßig kurz. An ihr nahmen ſämtliche Reichsminiſter, außerdem der Staatsſekretär er Reichskanzlei, Bracht, der Staatsſekretär im Auswärtigen Amt, 7. Maltzahn, der Reichspreſſechef Dr. Spieker und der Staatsſekretär deim Reichspräſidenten Dr. Meißner. Der Reichskanzler hatte bereits einige Zeit vor Sitzungsbeginn den Reichspräſidenten beſucht. Der Reichskanzler und der Außenminiſter hielten längere Referate. Eine württembergiſche Jorderung an die Reichsregierung Die„Deutſche Zeitung“ meldet: Die württembergiſche Staats⸗ regierung habe an die Reichsregierung die Forderung gerichbet, vor einer endgültigen Entſcheidung über die Kriegsſchuldfrage und über den Eintritt in den Völkerbund die Länder⸗Regierungen zu befragen. Franzöſiſche„Warnungstafeln“ Ein kalter Waſſerſtrahl Der Sonderberichterſtatter der Havasagentur in Genf berichtet über eine Demarche, die Dr. Nanſen geſtern vormittag bei franzöſiſchen Delegation unternommen hat. Er habe erklärt, er ſei der Wortführer einer Anzahl Delegationen, wenn er komme, um ſich bei der franzöſiſchen Delegation über ihre Abſichten zu informieren, im Falle, daß das Deutſche Reich ſeine Aufnahme in den Völkerbund velfungen werde. Im Namen ſämtlicher anweſen ⸗ den franzöſiſchen Delegierten habe Briand geantwortet, die von Dr. Nanſen geſtellte Frage ſei eine Regierungsangelegen⸗ deit, deren Antwort in Landon und Paris geſucht werden müſſe. Briand habe eine gewiſſe Ueberraſchung zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß die Meinung Frankreichs in dieſer Angelegenheit und dicht auch die Meinung Anderer erforſcht werde. Er wolle den Er⸗ llärungen, die in Paris in dieſer Angelegenheit abgegeben werden müßte, nicht vorgreifen, aber, ſo habe er hinzugefügt, er habe keinerlei Grund, um nicht die Meinung zu vertreten, die am 5. Sep⸗ lember der Miniſterpräſident Herriot über die Zulaſſung Deutſch ⸗ lands vor dem Völkerbund geäußert habe, nämlich, daß die Auf⸗ nahme Deutſchland den allgemeinen Regeln unterworfen werden Füſſe und daß weder, eine Vorzugsbehandlung gewährt, noch eine Ausnahme gemacht werden könne. Die franzöſiſche Delegation habe auch bemerkt, daß ein Aufnahmegeſuch zu dieſer Stunde, in der die Arbeiten der Völkerbundsverſammlung faſt beendet ſeien, wohl um noch rechtzeitig erledigt werden könne. Nach dem Sonderberichterſtatter der Agentur verſichert man, daß r. Nanſen von dieſer Unterredung einen wenig v ertrauens⸗ volten Eindruck hinſichtlich der ſofortigen Zulaſſung Deutſchland⸗ lewonnen habe. Herriot unker dem Einfluß Briands * Paris, 24. September.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) In Jenf führt jetzt Briand im Namen der franzöſiſchen Delegation das Wort. Der frühere Miniſterpräſident gehört nicht zu den An⸗ dängern der neuerdings aufgetauchten Idee, Deutſchland dadurch für den Eintritt in den Völkerbund zu gewinnen, da ßes einen ſtändi⸗ weeng licht, daß das bereits im Dezember geſchehen werde, andere gen Sitz im Völkerbund erhält. Herriots Rede am 5. September trug bereits den Stempel briandiſtiſcher Geſinnung und das Wort Herriots:„Weder eine Ausnahme noch ein Privileg für Deutſchland“ ſtammt direkt von Ariſtide Briand. Geſtern morgen wiederholte es Briand gegenüber Dr. Nanſen, der ſich zu einer Konferenz mit der franzöſiſchen Delegation eingefunden hatte. Nanſen vermochte ohne Schwierigkeiten zu erkennen, daß Briands Einfluß auf Herriot ſehr bedeutend iſt. Da Briand gegebenenfalls der Nachfolger Herriots ſein könnte, ſo legte er nicht allein die Richtlinien der gegenwärtigen Regierung in außenpolitiſchen Fra⸗ gen feſt, ſondern brachte ſie mit ſeinen eigenen Abſichten in Einklang. Daß Herriot unter der Bevormundung Briands ſteht, iſt ſelbſtver⸗ ſtändlich. Im geſtrigen Miniſterrat, der ſich u. a. mit Deutſchlands eventuellem Eintritt in den Völkerbund beſchäftigte, wurde ein Be⸗ richt Briands vorgelegt. Briand und Jouvenel wollen den Völkerbundspakt, deſſen Beſtimmungen ohne jeden Zweifel er⸗ niedrigende Eintrittsvorſchriften für die beſiegten Länder enthalten, in ſeiner ganzen Schärfe zur Geltung bringen, falls ein deutſches Anſuchen erfolgen ſollte. Voncourt und Jouhaux ſind weniger davon überzeugt, daß ein ſolches Vorgehen geeignet wäre, Deutſchland zum Eintritt in den Völkerbund zu beſtimmen. Da nun. in Genf Einſtimmigkeit innerhalb der franzöſiſchen Delegation nicht beſteht, muß Herriot die Entſcheidung treffen, doch unter der Ein⸗ wirkung Briands, der Dr. Nanſen ausdrücklich ſagte, daß Herriot auf die maßgebenden Stimmen der franzöſiſchen Delegation, nämlich auf die ſeine und die Joupenels zu achten genötigt ſei. Die Regierung lehntles, wie aus dem jetzigen Miniſterrat hervorgeht, vor der Hand noch ab, anläßlich eines Geſuchs der deutſchen Regie⸗ rung, in den Völkerbund einzutreten, andere Beſtimmungen anwenden zu laſſen, als dieſenigen, die beiſpielsweiſe für Ungarn und Bulgarien zur 1 gelangten. Mit Abſicht zieht man in den hieſigen diplomatiſchen Kreſſen einen Vetgleich zwiſchen Ungarn, das bei ſeinem Eintritt in den Genfer Völkerbund noch nicht ab⸗ gerüſtet hatte und Deutſchland, das ſich angeblich der Kontrolle durch die Alliierten entziehen und bloß deshalb() in den Völkerbund einkreten wil. Ungarn auf eine Linie mit Deutſchland zu ſtellen iſt eine ſehr bedenkliche Taktik. Die Diplomaten des franzöſiſchen Außen⸗ amtes, die den Journaliſten derartige Dinge erzählen, wollen da⸗ rüber hinwegtäuſchen, daß Deutſchland in ſämtlichen europäiſchen Fragen mitſprechen müßte, falls es Mitglied des Völlkerbundes würde. Innerhalb des Bundes würde Deutſchland eine große Rolle zu ſpielen haben, inſofern als der Kontinent in Betracht kommt. Offenbar ſchrecken dieſe Perſpektiven viele ſonſt klugen Franzoſen wie Herbette, den Chefredakteur des„Temps“ zurück, wenn davon geſprochen wird, daß Deutſchland einen ſtändigen Sitz im Völker⸗ bund erhalten ſoll. Plötzlich ziehen dieſe Franzoſen eine War ⸗ nungstafel vor Deutſchland auf. Sie erblicken in Deutſch⸗ land einen geführlichen Intriganten, der im Völkerbund den Ver⸗ ſailler Vertrag zerſtören und die Gefahr eines neuen Krieges heraufbeſchwören will. Daraus läßt ſich er⸗ kennen, daß die Vertreter der Auffaſſung ſind, nämlich kein Prioi⸗ legium und keine Ausnahme für Deutſchland nichts anderes im Sinne haben als 77 eine Ark Niederhaltung Deulſchlands mit Hilfe des Völkerbunde⸗ nebſt wiederholter Anerkennung ſämtlicher Beſtimmungen des Ver⸗ ſailler Vertrages. Die Taktit Herbettes iſt ſo durchſichtig, daß ſie kein deutſcher Politiker annehmen kann. Merkwürdg iſt, daß ſich Herriot von den Gegnern irgend welcher Sonderbeſtimmungen für Deutſch⸗ land den Rücken ſteifen läßt. Alle linksrepublikaniſchen Organe be⸗ teuern, man dürfe Deutſchland keine Zugeſtändniſſe machen, denn die kleinen Staaten, beſonders Polen, das vor Deutſchland große Furcht habe, würden ſich gegen eine ſolche Schwächung Frank⸗ reichs und der übrigen Großmächte erheben. Mißtrauiſch beurteilen die linksrepublikaniſchen Politiker das Verfahren der Abrüſtung. Sie fragen: Wie lange bleibt Deutſchland noch unter der Kontrolle der Alltierten? Sie lehnen jede Abkürzuna dieler aus dem Verſailler Vertraa ſich ergebenden Kontrolle ab. Obwohl in bieſigen Reaierungskreiſen in ziem⸗ lich gewundenen Sätzen erklärt wird, daß Frankreich nicht das Ge⸗ rinaſte gegen den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund habe, be⸗ weiſen die Aeußerungen führender Politiker, wie weit man noch davon entfernt iſt. Deutſchland den Rana innerhalb des Völ⸗ kerbundes einzuräumen, der ihm kraft ſeiner geographiſchen Lage und ſeiner Bevölkerungszahl zukommt. Der Eindruck, der ſich nach dem Bekanntwerden der Beſchlüſſe des Berliner Kabinettsrats ergab. läßt ſich nicht als optimi⸗ ſtiſich bezeichnen. Es ſind bereits die Geaner Herriots am Werk, um zu erklären, daß die Vorbehalte, die von der deutſchen Re⸗ gierung geltend gemacht werden, keinesweas dazu Anlaß geben dürften, den Weg Deutſchlands in den Völker⸗ bund zuerleichtern. Außerdem kommen aus den Kreiſen der franzöſiſchen Delegation noch ziemlich widerſpruchsvolle Nachrichten. die ohne Zweifel darauf hinweiſen, daß bei den Franzoſen in Genf Gegenſätze und widerſpruchsvolle Meinungen vorhanden ſind. Kei⸗ nesweas darf man alauben, daß das Ergebnis des Berliner Kabinett⸗ rats auf die maßaebenden Perſönlichkeiten der franzöſiſchen Delega⸗ tion angenehm wirken wird. Daß Frankreich neuerdinas eine Ver⸗ ſchleyvungstaktik einſchlagen will. um zu vermeiden. daß die Vorbehalte, die Deutſchland geltend macht, noch in der jetzigen Seſſion des Völkerbundes zur Debatte gelangen, liegt auf der Hand „Aufwertung“ der Parteien Oberſchleſiſche Wahlen und Bürgerblockidee Der Ausgang der oberſchleſiſchen Wahlen iſt ebenſo bemerkens⸗ wert wie ihre Veranlaſſung. Man wird ſich noch erinnern, daß ein Proteſt der Wirtſchaftspartei gegen die Nichtannahme ihres Wahl⸗ vorſchlages durch den Wahlkresleiter die Lawine ins Rollen gebracht hat, die nunmehr am 21. September auf der Talſohle anlangte und dabei allerhand Verheerungen anrichtete. Allerdings erwies ſich bei Licht betrachtet der Schaden nicht ganz ſo ſchlimm, wie es im erſten Augenblick den Anſchein hatte, denn die beiden Hauptleidtragenden, Kommuniſten und Völkiſche, haben die bei dieſer Nachwahl verloren gegangenen Mandate auf dem Wege des poljtiſchen Schleichhandels, d. h. über die Reichsliſte wieder eingeheimſt, ſo daß die Reichstags⸗ zuſammenſetzung die gleiche bleibt wie zuvor. Nür die eigentliche Vertretung Oberſchleſiens hat ſich ein wenig geändert. Das iſt aber nicht das Ausſchlaggebende. Auch nicht der gro⸗ teske Wetteifer verſchiedener Parteien, ſich trotz des zwanzigprozen⸗ tigen Stimmrückgangs den„Sieg“ zuzuſchreiben, wie dies in merk⸗ würdiger Gruppierung Deutſchnationale und Sozialdemokraten, De⸗ mokraten und Polen tun. Die ſtatiſtiſche Prozentberechnung iſt über⸗ haupt bei dieſer Reichstagsnachwahl nur von mäßiger Bedeutung, da es ſich um Wahlen in einem beſonders heißumſtrittenen, konfeſſionell und wirtſchaftlich dane Grenzbezirk handelt. Unbeſtrittener Sieger iſt lediglich die Partei der Nichtwähler, die gegen⸗ über der Wahlbeteiligungsziffer vom 4. Mai um faſt 200 000 Stim⸗ men zugenommen hat. In ihnen ſind vor allem die über 59 000 kom⸗ inuniſtiſchen Stimmen zu ſuchen, da die Sozialdemokraten nicht nur keinen Zuwachs erhalten, ſondern auch an 7000 Stimmen eingebüßt haben; weiter die Stimmen der Deutſchpölkiſchen, ſoweit ſie nicht der Siedlerpartei zugute gekommen ſind, aber auch die Nichtwähler der Parteien, die ausnahmslos Stimmrückgang zu verzeichnen haben. Nun geht es aber wirklich nicht an, die oberſchleſiſchen Wahlen ſo zu kritiſteren, als ob man in ihnen die Auschirkungen eines inner⸗ politiſchen oder außenpolitiſchen Magneten erkennen könnte. Im Ge⸗ genteil, das beängſtigende Anſchwellen derer, die ſich des höchſten Bür⸗ gerrechtes freiwillig begeben haben, iſt eher als ein Argument gegen die derzeitige Staatsbetätigung und als erſchreckendes Beiſpiel der zu⸗ nehmenden politiſchen Ermüdung und Reichsverdroſ⸗ ſenheit zu bewerten. Zum anderen hat auch dieſe Wahl wieder einmal die dringende Reformbedürftigkeit des gegen⸗ wärtig geltenden Wahlſyſtems erwieſen, obwohl es in den Glückstagen der Revolution als eine ihrer hehrſten Errungenſchaften geprieſen wurde. Ob die neue Wahlrechtsreform, die zwar vom Reichsrat bereits genehmigt iſt, aber erſt noch den Reichstag paſ⸗ ſieren muß, unbeſchädigt oder verſchlimmböſert die Schlingen und Fallen der verſchiedenen Ausſchuß⸗ und Plenumberatungen überwin⸗ den wird, iſt bei dem vorherrſchenden Parteiegoismus nicht ohne wei⸗ teres ſicher. Es gehört ſchon eine gehörige Portion politiſchen Miß⸗ verſtehenwollens dazu, wenn in den Spalten demokratiſcher Zeitun⸗ gen, bekanntlich dem Quell,„drauß alle Weisheit fleußt“, aus dieſem Wahlergebnis ein mannhaftes Bekenntnis zur Republik und ein Sich⸗ zurückſehnen nach der alten Weimarer Koalition gefolgert wird, weil das Zentrum den Wahlkampf unter der Aegide Dr. Wirths und unter dem Schutz des Neichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold geführt hat. Eine Polemik gegen derartige Verſtiegenheiten wäre tatſäch⸗ lich Zeit und Kraftvergeudung. Man darf die Gründe überhaupt nicht bei dieſen Aeußerlichkeiten ſuchen ſondern muß tiefer ſchürfen. Eine der Hauptquellen unſeres gegenwärtigen Parteielends iſt die übergroße Zahl der Parteien ſelbſt, die dem ſogenannten politiſchen Sinn des deutſchen Volkes das denkbar ſchlechteſte Zeugnis aus⸗ ſtellt. Waren es diesmal auch nicht 27 Parteien, die den Wahlkampf gegenſeitig führten, ſo fanden ſich immerhin doch elf der ſchon be⸗ kannten zuſammen, denen ſich noch eine neue zwölfte, die Siedler⸗ partei beigeſellte, die es am 4. Mai noch gar nicht gah. Genau be⸗ trachtet, ſind mehrere dieſer Parteien im Grundſätzlichen gleich ge⸗ ſinnt. Sie unterſcheiden ſich lediglich in der Formulierung der Ziele und der Wahl der Wege. Die Erfahrung hat gezeigt, daß wir immer weiter auseinander geraten, je mehr Parteien wir be⸗ kommen. Wollen wir daher die unleugbare Kriſis des Parlamen⸗ tarismus und damit auch der in Deutſchland giltigen formalen Demokratie beſeitigen, iſt die Ausmerzung der ſinnfälligſten Fehler nur durch Zuſammenballung oder Zuſammenfaſſung aller derjenigen Parteigruppen denkbar und möglich, die mehr oder minder, wie ſchon geſagt, im Grundſätzlichen überein⸗ ſtimmen. Das große Ideal des Zweiparteienſyſtem⸗ wird damit freilich nicht erreicht werden, weil ſelbſt im klaſſiſchen Lande des Parlamentarismus, in England, in Wirklichkeit dieſes Syſtem gänzlich rein nie beſtanden hat.(Es gab und gibt auch dort noch Splitter und Splitterchen, die unter Umſtänden den Ausſchlag gaben, ganz abgeſehen davon, daß durch das Emporkommen der Arbeiterpartei auch in England das Syſtem der beiden politiſchen Wagſchalen nun giltig vorbei iſt.) Die Schwierigkeiten des deut⸗ ſchen Parlamentarismus beſtehen vor allem darin, daß die Begriffe „Regierungsparteien“ und„Oppoſition“ ihrem innerſten Weſen nach noch nicht ſo richtig und gründlich erfaßt worden ſind, wie in den weſtlichen Demokrakien. Dies gilt vor allem von der„Oppo⸗ ſition“, der bislang, mit alleiniger Ausnahme der Deutſchen und der Bayeriſchen Volkspartei, die in der Demokratie notwendige Ein⸗ ſtellung auf ſachliche und verantwortliche Oppoſitionspolitik fehlte. Die mathematiſche Aufgabe, gewiſſermaßen das neue Schema der Umgruppierung des Parlaments zu zeichnen, iſt von zwei Komponenten beſtimmt. Die erſte ſteht unter dem Einfluß wirtſchaftlicher und kultureller Fragen, die zwoite geht von der Voranſtellung nationale raußenpolitiſcher Geſichtspunkte gegenüber internationalen aus. Unſere künftige Wirtſchuftspolitik iſt diktiert vom Zwange der Aus⸗ führung des Londoner Paktes, mit der der Wie deraufbau unſerer Wirtſchaft aufs engſte verknüpft iſt. Daß mit den bisherigen All⸗ heilmitteln des Sozialismus, der ſich wirtſchaftlich auf den kraſ⸗ ſeſten Konſumentenſtandpunkt ſtellt und trotz des gänzlichen Ver⸗ ſagens ſeiner vielgerühmten Zwangswirtſchaft immer wieder⸗ auf dieſe zurückkommt, obendrein auch noch unſere Wirtſchaft durch die eifrigſt betriebene Agitation für die Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens wieder in die Zwangsjacke des Achtſtundentages preſſen will, dieſes Ziel nicht erreicht werden kann, liegt auf der Hand. Die kommende Aera der Handelsverträge, auf deren Wichtigkeit erſt vergangenen Samstag hingewieſen wurde, verlangt eine andere Betrachtung weltwirtſchaftlicher Zuſammenhänge, als es unter dem Geſichtswinkel des reinen Lohnempfängers geſchehen kann. Ein Fallen in das andere Extrem, die reine Produzentenanſchauung. wäre natürlich ebenſo abwegig.) Eine Zuſammenfaſſung aller der Parteien, die trotz gelegentlicher Abweichung in Einzelfragen ſich auf derſelben grundſätzlichen Plattform unſerer künftigen Wict⸗ ſchaftspolitik begegnen, iſt daher einfach eine Notwendigkeit. ee e— N —— —— —. ö———i——-—— a——————— 2—— 2—.——— ͤ— 8— f 8———— 2 e 2————— 5 5 5 8———————— 2 2 2 1—— 5 2 2. Seite. Nr. 443 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe] Mittwoch den 24. Sepfember 1924 Damit iſt im übrigen keineswegs geſagt, daß ein ſolches Ge⸗ bilde antiſozial regieren oder gar die Sozialpolitik gänzlich ab⸗ ſchaffen wird. Im Gegenteil, gerade eine Oppoſition der Sozial⸗ demokratie würde die politiſche Gegenbildung zwingen, ſo ſozial 3u ſein wie nur möglich, ja, es iſt ſogar anzunehmen, daß ſie noch ſozialer ſein wird, als die Sozialdemokratie ſelber, die den mißverſtandenen Sozialismus nur für einen Teil des Volks⸗ ganzen anzuwenden gewillt iſt. Die kommende Auseinanderſetzung über das Reichsſchul⸗ geſetz wird vorausſichtlich zu einem heftigen Kampf der Welt⸗ anſchauungen werden. Schon hier lautet die Antitheſe nicht mehr bürgerlich⸗ſozialiſtiſch, ſondern chriſtlich⸗ſozialiſtiſch. Auch in dieſer Hinſicht iſt eine Umgruppierung notwendig, denn ein Drittel der deutſchen Reichstagsabgeordneten bekennt ſich aus⸗ drücklich als religionslos! Iſt etwa auch ein Drittel des deutſchen Volkes, d. h. etwa 20 Millionen, heute offiziell religionslos? Die Statiſtiken der Kirchen weiſen ganz andere Zah len auf, ebenſo wie auch die Wahlen zu den Elternbeiräten eine verſchwindende Zahl der religionsloſen Vertreter ergeben haben Die zweite Linie ergibt ſich von ſelbſt, wenn man die Frage Aufwirft: nationale oder internationale Politik? Alle Verſuche, mit dem Ausland den Aufbau Deutſchlands herbei⸗ zuführen, ſind geſcheitert. Erſt als unter Streſemann beginnend die Politik des vorſichtigen Widerſtandes und gelegentlichen Ver⸗ neinens angefangen wurde, begann ſich das Blatt zu wenden. An⸗ geſichts der Orgien des Nationalismus, die trotz Völkerbund und Arbeiterregierung in England und demokratiſcher Mehrheit in Frankreich auch heute noch in den Siegerſtaaten allerwärts an der Tagesordnung ſind, iſt die Politik der nationalen Zu⸗ rückhaltung bei aller notwendigen Verſtändigungsbereitſchaft einfach unerläßlich. So zeigt ſich, daß die erſtrebte parlamentariſche Zweigliederung für das Syſtem, den Staat und die Volksgemeinſchaft nur von Vor⸗ teil ſein kann. Die Oppoſition der Sozialdemokratie könnte ange⸗ ichts ihrer Stärke alle wirklich reaktionären Gelüſte unmöglich machen. Umgelehrt müßte die Sozialdemokratie ſich außenpolitiſch⸗ national anders einſtellen, da ſie gerade als führende Oppoſitions⸗ partei jederzeit damit rechnen müßte, auch einmal wieder die Regie⸗ rung zu übernehmen. Auf beiden Seiten wird man aſſo kluge Realpolitit treiben müſſen. Dadurch werden die beiden antiparlamentariſch eingeſtellten Bewegungen, die National⸗ ſozigliſten und die Kommuniſten, aus ihrer gegenwärtig zeitweilig gefährlichen Oppoſition und Agitation herausgedrängt und dank der praktiſchen Arbeit der Anderen allmählich immer 3 werden. Daß ſchließlich auf beiden extremen Flügeln immer noch Unbelehr⸗ bare und Unbekehrbare ſitzen werden, iſt das Schickſal aller Parlamente. Es mag vielleicht manchem als allzureichliche Utopie erſcheinen. was hier ſoeben ausgeführt worden iſt. Aber es zeigt doch das Ziel und die Möglichkeit einer Beſſerung der gegenwärtig nicht mehr haltbaren Zuſtände. Vielleicht ergeht es uns wie vor Jahres⸗ friſt mit der Großen Koalition. Aber genau wie damals muß auch heute zum mindeſtens der Verſuch der Aufwertung der Parteien gemacht werden, ehe der kranke deutſche Volkskörper von den politiſchen Aerzten gänzlich aufgegeben wird. Daß die Radilal⸗ mittel einer Diktatur von rechts oder von links dem Kranken den Tod bringen würden, iſt heute allgemeine Erkenntnis, mit Aus⸗ nahme bei denen natürlich, die nicht ſehen wollen. Läßt ſich aber dieſes volitiſche Syſtem. wie es uns vorſchwebt, verwirklichen. dann iſt damit auch der Charakter der Politik gegeben, die allein noch Ausſicht für Deutſchlands Geſundung bietet: Eine Politik der Staatsbeſahung, der Zuſammenfaſſung aller Verantwortungsbereiten, eine Politik des inneren Ausgleichs und des nationalen Schutzes! Kurt Fischer. — der Berliner Kabinettsbeſchluß Berliner Preſſeſtimmen Die geſtrige Stellungnahme des Reichskabinetts wird von dem größten Teil der Berliner Preſſe gebilligt. „Die„German ia“ bezeichnet die Entſcheidung als einen außenpolitiſchen Fortſchritt, vielleicht ſei es der ſtärkſte, der in dem ereignisreichen Jahre 1924 getan wurde. Daß dieſer Fortſchritt für Eurppa einige Bedeutung habe, gehe auch ſchon aus der unver⸗ hohlenen Trauer hervor, die über die Entſchließung in den Redak⸗ tionen der Pariſer nationaliſtiſchen Preſſe und in den Büros der dritten Internationale herrſche. Das„Berliner Tageblatt“ meint, die Regierung habe durch die Erklärung nach manchent Verfäumniſſon und Irrtümern ſich bereit gezeigt, den Wunſch der großen Mehrheit der Völler ⸗ bundsſtaaten zu erfüllen.— Der„Vorwärts“ glaubt, daz, die Erklärung eine Bindung für die Regierung enthalte, den Eintritt in den Völkerbund vorzunehmen, wenn gewiſſe Vorausſetzungen, die vom„Vorwärts“ gebilligt werden, erfüllt ſind. Das Blatt nimmt an, daß es der Regierung mit dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ernſt iſt. Faſſe man die Regierungserklärung ſo auf, ſo ergäbe ſich aus ihr ſchließlich doch ein außenpolitiſches Programm mit einer klaren Linie und einem beſtimmten Ziele.— Auch die„D. A..“ ſagt, die Regierung habe gut getan, ihre Mit⸗ arbeit nicht prinzipiell zu verweigern, aber die Vürgſchaften ſeien noch nicht gegeben und es bedürfe daher noch einer neuen diplo⸗ matiſchen Aktion, ehe mit dem Aufnahmegeſuch Ernſt gemacht wer⸗ den könne. Der„Berl. Lokolanzeiger“ ſchreibt, die Erklörung ſtelle ein diplomatiſches Altenſtück dar, an dem Freund und Feind wenig auszuſetzen haben würden. Die„Deutſche Tageszeitung“ iſt der Auffaſſung, daß geſtern nicht allzu viel Neues beſchloſſen worden iſt. es bleibe zu⸗ nächſt nicht ſehr viel mehr als eine achtungsvolle Geſte vor dem Völkerbund.— Die„Kreuzzeitung“ nimmt eine ablehnende Haltung ein. Das klügſte wäre jetzt, die Akten über den Völkerbund für geraume Zeit in den Schrank zu legen.— Die„Deut ſche Zeitung“ ſagt, der Leitſtern der jetzigen Regierung ſei nicht die entſchloſſene Tat, ſondern das Ausweichen vor Entſcheidungen. Es gälte nicht mitzuarbeiten an dem. was andere durchführen wollten, ſendern es gälte, ihre Pläne zu durchkreuzen und die Wiedergut⸗ ——— des Deutſchland ſeit Compiegne angetanen Unrechts zu ‚ rn. 0 Der Eindruck in Senf Ueber die Wirkung der deutſchen Regierungserklärung in Venfer Völkerbundskreiſen dungen vor. Während auf der einen Seite behauptet wird, der erſte Eindruck ſei niederſchmetternd, glaubt man auf der anderen Seite feſtſtellen zu können, daß man im ganzen der Aufnahme der deutſchen Regierungserklärung nicht ungünſtig gegenüber⸗ ſtehe. Es überwiegt in den Kreiſen der Delegationen die Zufrie⸗ denheit bei weitem, die Unzufriedenheit beſteht dagegen bei denen, die mehr erwartet hatten. Lord Parmoor ſoll ſich, dem Vorwärts zufolge, optimiſtiſch über den Eindruch geäußert haben. Branting war dagegen anderer Anſicht. Dr. Nanſen erklärte dem Sonderberichterſtatter des „Matin“ in Genf, nachdem er Kenntnis von dem geſtrigen Kabi⸗ nettsrat der deutſchen Regierung genommen hatte: Ich glaube, daß die Reichsregierung jetzt die Notwendigkeit, in den Völkerbund ein⸗ zutreten, erkannt hat. Die Reſerven, die gemacht wurden, ſind nötig, um die Oppoſition zu beſchwichtigen. Er fuhr fort: Nach meiner Anſicht bedeuten ſie keineswegs, daß Deutſchland den Wunſch hat, aufs neue heikle Fragen, wie die der Kriegsſchuld, aufzurollen. Es will einfach, daß eine Geſte irgendwelchen Vertrauens ihm gegenüber die Stellung der Regierung, die im Grunde genommen gegenüber der Oppoſition ziemlich ſchlecht iſt, verſtärkt. *Die däniſchen Land⸗Things⸗WMahlen. Bei der Hälfte der vom Volke gewählten Mitglieder des Land⸗Things wurden 5 Konſervative, 3 Radikale, 12 Sozialdemokraten und 8 Abgeordnete der gemäßigten Linken gewählt. Die Sozioldemo⸗ kraten gewannen 3 Sitze auf Koſten der Konſervativen und der gemäßigten Linken, die 1 bezw. 2 Mandate verloren. liegen widerſprechende Mel⸗ Die Genfer völkerbundstagung Die geſtrige Vormittagsſitzung der Völkerbundsverſammlung. die bereits um 10 Uhr vormittags begonnen hatte, war ausgefüllt mit einer ſehr ausführlichen Debatte über den Vericht, den Profeſſor durray namens der zweiten Kommiſſion über die Arbeiten der Völkerbundskommiſſion fßür geiſtige Zuſammenarbeit er⸗ ſtattete. Neben einer Reihe von Rednern, die ſich bereits in der Kommiſſion für Annahme des Angebotes der franzöſiſchen Regierung auf Gründung eines Inſtitutes für internationale geiſtige Zuſam⸗ menarbeit in Paris ausſprachen, wandte ſich beſonders der auſtra⸗ liſche Delegierte Charlton ſehr energiſch gegen die Einrich⸗ tung eines ſolchen Inſtituts in Paris. Er erklärte, man habe die Schweiz gerade deshalb zum Sitz des Völkerbundes gewählt, um allen Inſtituten des Völlerbundes vollkommene Neutralität und wirkliche Internationalizät zu verbürgen. Wenn man das Aner⸗ bieten der franzöſiſchen Regierung annehme und wenn dann ähnliche Angebote von anderen Regierungen gemacht würden, ſo würde da⸗ durch nach Meinung des auſtraliſchen Redners der internationale Geiſt nicht geſtärkt, denn dieſe Inſtitute müßten immer eher national als internatibnal im Charakter ſein. Der Redner erklärte ſich entſchieden für die Gründung des Inſtituts in Genf. Aehnlich äußerte ſich auch ein neuſeeländiſcher Delegierter, während der pol⸗ niſche Delegierte Proſeſſor Halecki ſich gegen die vorgebrachten Bedenken wandte. Der franzöſiſche Delegierte de Jouvenel betonte, daß die Kommiſſion einen Aufruf an die ganze Welt erlaſſen habe, um Mittel für ihre Arbeit flüſſig zu machen. Nun, da die franzöſiſche Negierung in ſo großmütiger Weiſe Mittel zur Verfügung geſtellt habe. um den internationalen Charakter des Inſtituts zu bewahren, ſei es doch wirklich unerklärlich, wie man behaupten könne, daß in der Gründung dieſes Inſtituts für den Völkerbund Gefahren lägen. Joupenel fand lebhaften Beifall. Darauf wurde die Entſchließung der zweiten Kommiſſion einſtimmig angenommen. Die nächſte Sitzung der Völkerbundsverſammlung mit der Tagesordnung: Fllichtlingsfragen, finonzieller Wiederaufbau Oeſterreichs, Arbeiten des Finanz⸗ und Wirtſchaftskomitees, Lage in Georgien uſw. ſindet am Donnerstag vormittag ſtatt. Die Verhandlungen über die Schiedsgerichtsbarkeit Die erſte Kommiſſion trat geſtern nachmittag zuſammen zur Be⸗ ratung der von der Unterkommiſſion abermals abgeänderten Artikel des Protokolls über die Frage der Schiedsgerichtsbarkeit. Der Be⸗ richterſtatter Politis⸗Griechenland betonte, daß der vorliegende Entwurf proviſoriſch ſei. Die Aufgabe habe darin beſtanden, den Pakt ſo zu erweitern, daß er jede Möglichkeit eines Krieges aus⸗ ſchließe. Deshalb habe man die Lücke dieſes Paktes, die noch für den Kriea offen waren, verſtopfen müſſen. Bisber ſeien immer noch ge⸗ wiſſe Kriege erlaubt und gewiſſe andere geduldet geweſen. Um die⸗ ſen Kreis zu ſchließen, habe man bereits in Artikel 1 und 2 feſtgeleat, daß es künftig keine Kriege mehr geben ſolle. In Artikel 1 haben wir darauf verzichtet, der Verſammluna bereits vorzuſchlagen, welche Amendements wir in den Völkerbundpakt einfügen ſollen und wir haben dieſe Methode auch weiter befolat. weil wir es für richtig hiel⸗ ten, zunächſt nur den Sinn dieſer Amendements feſtzulegen und ihre Formulierung dem Juriſtenkomitee zu überlaſſen. Wollten wir den Anariffskrieg ganz verbieten, dann müßten wir die Mittel verſtärken, die zur Regelung von Konflikten dienen könnten. Deshalb iſt in Ar⸗ tikel 3 die Verpflichtuna zur Anerkennung der obligatoriſchen Schiedsgerichtsbarkeit des ſtändigen internationalen Schiedsgerichts⸗ hofes feſtgelegt worden. In Artikel 4 ſind Beſtimmungen enthalten, die Ergänzungen zu Artikel 15 des Paktes darſtellen und das Ver⸗ fahren beſtimmen, auf das ſich die Unterzeichner des Protokolls zur Durchführung des Artikels 15 geeinigt baben. Wir hoffen mit die⸗ ſem Plan den erſten Schritt zur endgültigen Abſchaffung des Krie⸗ ges gebahnt zu haben. Danach erariff der franzöſiſche Delegierte Loucheur das Wort und erklärte, er habe ſchon an vielen internationalen Kon⸗ ferenzen teilgenommen und man möge es ihm alauben, wenn er ſage, daß er noch nie eine ſo ſorafältioe und ernſthafte Arbeit geſehen habe. wie ſie bier geleiſtet worden ſei. die in der Geſchichte einzig daſtehen. Alle Staaten würden es künftig vorziehen, ihre Konflikte auf freundſchaftliche Weiſe zu regeln oder freiwillig an eine Schiedsge⸗ richtsinſtanz zu appellieren. Scialoja(cqtalien) betonte die Friedensliebe Italiens, die ja auch in dem Abſchluß des ſchweizeriſch⸗italieniſchen Schiedsver⸗ trages ihren überzeugenden Ausdruck gefunden habe. Aller (Neuſeeland) wies auf die Lücken hin, die vor allem noch in der Frage der Veſtimmung des Angreifers beſtehen. Im Laufe der Debatte teilte der Präſident des Unterausſchuſſes Adati(Japan) mit, daß er infolge der Schwierigkeit der ſchnellen Jühlungnahme mit ſeiner Regierung nur mit ſeinen perſönlichen Anſichten an den Beratungen mitwirken könne. Die Fortſetzung — een Ausſprache wurde auf Mittwoch nachmittag vertagt. Der VPölkerbundsrat hat in geheimer Sitzung artikelweiſe die Beratung des von der ſtändigen Militärkommiſſion ausgearbeiteten Projektes über die militäriſchen Nachforſchungen in Deutſchland, Ungarn, Bulgarien und Oeſterreich fortgeſetzt. Die endgültige Annahme des Profektes, das, wie man hört, bis jetzt nur Abänderungen er⸗ fuhr, dürfte vorausſichtlich Ende dieſer Woche erfolgen. Ein geplantes Attentat auf Herriot Paris, 24 September. Wie Havas meldet, hat eine Dame geſtern nachmittag kurz vor der Abfahrt des Miniſterpräſidenten aus Rambouillot dem wachthabenden Poſten einen geladenen Revolver übergeben und erklärt, daß ſie die Abſicht gehabt habe, auf den Miniſterpräſidenten zuſchießen, daß ſie aber im letzten Augenblick nicht den nötigen Mut habe aufbringen können, ihr Vor⸗ haben auszuführen. Bei ihrer Vernehmung erklärte ſie, daß ſie in Paris wohne, von ihrem Mann getrennt lebe und Herriot habe töten wollen, weil er die Politik Cailleauxr und Malvys unter⸗ ſtützt habe. Als ſie aber Herriot geſehen habe, auf den ſie ſchon jüngſt in Lyon habe ſchießen wollen, habe ſie ihn ſo ſympathiſch gefunden, daß ſie ſich entwaffnet gefühlt habe. Nach Havas nimmt man an, daß die Dame geiſtesgeſtört iſt. Sie heißt Bigot⸗Pomjeas. Die Dame erklärt auch, daß ihr Mann ſie 1922 habe veranlaſſen wollen, Briand zutöten. weitere 364 Ausgewieſene amneſtiert Die Rheinlandkommiſſion hat den zuſtändigen Stellen eine neue Liſte von weiteren 364 Namen Ausgewieſener übergeben, die in ihre Heimat zurückkehren dürfen. Die Ausge⸗ wieſenen ſtammen aus den Regierungsbezirken Köln, Wiesbaden und Trier, aus Rheinheſſen, aus der Pfalz und aus der Bonner Gegend und auch aus dem Brückenkopf Kehl. Ein Mannheimer Rommuniſt vor dem Staatsgerichtshof Der Süddeutſche Senat des Staatsgerichtshofes unter dem Vorſitz des Reichsgerichtsrates Boehm verurteilte den Bautechniker Ernſt Schuhmann aus Brühl bei Mannheim wegen Vorbereitung zum Hochverrat in Tateinheit mit Vergehen gegen§ 7 des Geſetzes zum Schutze der Republik zu zwei Jahren Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe. Die Geldſtrafe, ſowie 8 Week der Freiheitsſtrafe gelten durch die Unterſuchungshaft als verbüßt. Der Angeklagte war im Herbſt 1923 Nachrichtendienſtleiter der K. P. D. Mannheim. Er bearbeitete den Bezirk Baden und wurde mit amerikaniſchen Dollars(I) bezahlt. Unter dem Gebrauch verſchiedener Decknamen ſammelte er politiſche und militäriſche Nach⸗ richten und ſtand auch mit der Tſcheka in Verbindung. An den Beſtrebungen der K. P.., die Verfaſſung gewaltſam zu ändern, hat der Angeklagte äußerſt regen Anteil genommen. Dollar: über 100 Einwohner ſind obdachlos. Die neue Rera deutſcher Handelspolitik Streſemann auf dem Auslands⸗Handelskammerkag Auf dem Auslands⸗Handelskammertag, der geſtern in Verlin ſeinen Anfang genommen hat, hielt geſtern abend nach einer Be⸗ grüßungsanſprache des Reichspräſidenten Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann eine Rede, in der er zunächſt auf die Bedeutung der Außenhandelskammern hinwies. Bedeutſam ſeien die wirtſchaftlichen Momente ihrer Tätigkeit, bedeutſamer noch die nationale Be⸗ deutung, die ſie in der Gegenwart beanſpruchen könne. Der Krieg und das, was ihm folgte, habe viele Tauſende von Deutſchen im Auslande, insbeſondere die deutſchen Kaufleute, dadurch um Hab und Gut gebracht, daß, entgegen dem, was bis dahin als Rechtens galt, ihr Privateigentum, genommen wurde. Es ſei infolge des Zuſam⸗ menbruches unſerer Währung leider bisher nicht gelungen, für die dadurch erlittenen Verluſte einen auch nur einigermaßen angemeſſenen Ausgleich zu ſchaffen. Wachſende Erkenntnis, daß hier ſchweres Un⸗ recht geſchehen iſt, läßt aber die Hoffnung nicht als unbegründet er⸗ ſcheinen, daß im Verfolg der Londoner Abmachungen auch dieſe Frage in einer für uns erträglicheren Weiſe ſich wird regeln laſſen. Im zweiten Teil ſeiner Rede ſprach Dr. Streſemann von der beginnenden neuen Aera deutſcher Handelspolitik, nachdem die wirtſchaftlichen Feſſeln des Vertrags von Verſailles in dieſer Beziehung ſich zu löſen beginnen. Wenn die Reichsregie⸗ rung den Londoner Abmachungen zuſtimmte, ſo tat ſie es vor allem, um feſte Verhältniſſe für die deutſchen wirtſchaftlichen und induſtriellen Situationen zu ſchaffen. Größer als je befürchtet, ſeien die Laſten, die uns auferlegt ſind Noch lange wird über dem deutſchen Volke der Spruch der römiſchen Legionen liegen, daß wir ohne Urlaub geboren ſind. Nur der Glaube an Deutſchlands Zu⸗ kunft laſſe uns dieſe Laſten tragen und uns hoffen, daß wir die Arbeitskraft finden, die zum Wiederaufbau notwendig iſt. Unſere politiſche Macht ſei gering. Die Pfeiler und Säulen, auf denen die Macht des alten Deutſchlands ruhte, ſind geborſten. Umſo höher muß. der Gedanke der Kulturgemeinſchaft aller Deutſchen ſtehen.„Wir brauchen nicht Hauptes als moraliſch niedrigerſtehendes Volk durch die Welt zu gehen. Das Wort des großen Kurfürſten: Sei ſtolz, daß du ein Deutſcher biſt, gilt gerade jetzt für das Auslandsdeutſchtum. Der Rede des Außenminiſters folgte der Geſang des Deutſch⸗ landslieds. Deutſches Reich Der Kampf um Hergt Wie das„Verl. Tageblatt“ mitteilt, ſoll vor einigen Tagen in Berlin eine geheime Parteiführerkonferenz der Deutſchnationglen Volkspartei ſtattgefunden haben, die ſich namentlich mit der Führer⸗ frage befaßte. Man ſoll ſich ſchließlich auf die Kandidatur v. Gayl (Oſtpreußen) geeinigt haben, der dem Reichswirtſchaftsrat angehört. Es beſteht kein Zweifel mehr, daß Dr. Hergt ſowohl als Parteivor⸗ ſitzender als auch als Vorſtandsmitglied ausſcheiden wird. Wie ver⸗ lautet, ſollen die Anhänger Dr. Hergts nicht gewillt ſeim, dieſen kampflos zu opfern. Wieder Landtagstagung in Berlin iJ Berlin, 24. Sept.(Von unſ. Verl. Büro). Nach einer leider recht unvollkommenen Sommerpauſe hat die politiſche Winterſaiſon wieder begonnen. Der preußiſche Landtag, dem nur noch eine kurze Lebensdauer beſchieden iſt, trat geſtern bereits zu ſeiner letzten Beratungsperiode zuſammen. Es war vorauszuſehen, daß die Kommuniſten ſofort den Fall Leinert aufs Tapet bringen wür⸗ den. Prompt fing dann auch die Sitzung mit einer Geſchäftsord⸗ nungsdebatte an, in deren Verlauf die Kommuniſten und Sozial⸗ demokraten allerhand Liebenswürdigkeiten austauſchten. Die Kom⸗ muniſten verlangten die Veratung eines Antrags, in dem die unver⸗ zügliche Amtsenthebung Leinerts gefordert wird. Die Sozialdemokra⸗ ten zeigten ſich höchſt entrüſtet und beanſpruchten Schonung für den Erkrankten, der ſich bekanntlich nach dem unrühmlichen Ausgang ſeiner Penſionsaffäre in ein Sanatorium zurückgezogen hat. Roles Porzellan In der Sitzung des preußiſchen Landtagsausſchuſſes zur Unter ſuchung der Vorgänge in der Porzellanmanufaktur wurde vom Unterausſchuß folgender Antrag eingebracht: 1. Der Unteraus⸗ ſchuß hat feſtgeſtellt, daß in der Geſchäftsführung der Porzellan⸗ manufaktur nichts Ordnungswidriges vorgekommen iſt und daß bei den Verkäufen an Miniſter, Abgeordnete und ſonſtige un der Oeffentlichkeit genannte Perſonen keinerlei Koruption vor⸗ liegt. 2. Die künſteriſchen Leiſtungen der Porzellanmamufaktur ſind in den letzten Jahren auf der Höhe geblieben, die der großen Tradition der Porzellanmanufaktur und ihrem hohen Ruſe ent⸗ ſpricht. 3. Der Handelsminiſter hat bei der Anſtellung des Direl⸗ tors Schneider das Etatsrecht unüberlegt verletzt; doch ließ er ſich bei der Berufung Schneiders von ſachlichen Geſichtspunkten leiten, nachdem er ſich über deſſen Eignung für die Leitung der Porzellanmanufaktur und für die beobſichtigte Umſtellung des Be⸗ triebes vergewiſſert hatte. In der Abſtimmung wurde Punkt 1 mit allen ggeen zwei Stimmen der Kommuniſten angenom: men; Punkt 2 wurde einſtimmig, Punkt 3 mit allen gegen immen bei einer Stimm⸗nthaltung angenommen. Das Plenum wird erſucht, den Ausſchußbeſchlüſſen beizutreten. Die Beſchlagnahme der Gemeindejagden In mehreren Gemeinden der Pfalz ſind entgegen der beſtehen⸗ den Vorſchrift von der franzöſiſchen beſetzenden Macht die Gemein⸗ dejagden requiriert worden, ſo die Gemeindejagd von Neu⸗ hofen bei Ludwigshafen und von Otterſtadt bei Speyer, obwohl die Pachtverträge mit den Pächtern noch liefen. Die betroffenen Ge⸗ meinden ſind durch die Beſchlagnahme ihrer Jagd finanziell außer⸗ ordentlich geſchädigt, weil der ſog, gemiſchte Ortsausſchuß in Mainz eine Pachtſumme feſtſetzte, die weit unter dem Werte liegt und auch viel niedriger iſt, als der bisherige bezahlte Pachtpreis betrug. Da⸗ bei iſt der Abſchuß durch die franzöſiſchen Offiziere ſehr ſtark. Ein Einſpruch der betroffenen Gemeinden gegen die Veſchlagnahme blieb ohne Erfolg, weil der ſogen. gemiſchte Ortsausſchuß in Mainz ſie für unzuſtändig erklärte, unter dem Vorwand, daß er nur über die Feſtſetzung des Pachtpreiſes zu entſcheiden habe; was die deutſchen Vertreter des Ausſchuſſes veranlaßte, ihre weitere Mitwirkung in dem Verfahren abzulehnen. Letzte meldungen Abermalige Verſchiebung der 3. R. III. Nordlandfahrt *Berlin, 24. Sept. Blättermeldungen aus Friedrichshafen zu⸗ folge läßt es die vorausſichtliche Entwicklung der Wetterlage wahr⸗ ſcheinlich ſein, daß die große Fahrt des Z. R. 3 üÜber Deutſch⸗ land erſt am Donnerstag morgen angetreten wird. Der amerikaniſche Well⸗Rundflug beendet San Diego(Kalifornien), 23. September. Die amerikaniſchen Weltflieger ſind hier um 10 Uhr 33 Min. angekommen und haben damit ihren Rundflug um die Erde vollendet. 2 ited Madiſon(Wiſc), 23. Sept.(Spezialkabelnachricht der Unite Preß.) Nach Berichten aus dem eenene ſind etwa 3 bis 40 Perſonen nge des Zyklons getötet und einugr verwundet worden. Der Schaden—N 4 Mill. Hollee, er Sturm am Sonntag wütete in den Staaten Wiſconſin, Minn ſota und Michigan. „ Montreal, 24. Sept. Das Dorf St. Conſtand bei Mon, treal iſt durch Feuer zerſtört worden; der Schaden beträgt 500 „der Zwiſt im völkiſchen Cager. Wie verlautet, ſollen 5 Abgebrdneten Streicher und Wieſenbacher, die 15 7. ſeit längerer Zeit in Meinungsverſchiedenheiten mit der eich e Fraktton befinden, nunmehr endgültig aus der Völkiiche Fraktion ausgeſchieden ſein. — tun; und Ghr herc ern ein d iche mar wur gen, ihre ſind die lich ſchn em ſtell öfte träg vol) poli luti, derl bis phr⸗ Nt Fel't der Mittwoch, den 24. Seplember 1924 Neue Mannheimer zeltuna[Mittaa⸗Nusgabe) 3. Seite. Ar. 443 Wirtſchaſtliches und Soziales Zur Stillegung der Röchlingſchen Eiſen⸗ und Stahlwerke -8- Sadarbrücken, 23. Sept. In einer von etwa 2000 Arbeitern beſuchten Belegſchaftsverſammlung der Völklinger Hütte wurde mitgeteilt, daß ein großer Teil der Belegſchoft ſchon in Ar beit gebracht ſei und die begründete Ausſicht beſtehe, den Reſt der Belegſchaft innerhalb einer Woche in anderen Arbeits⸗ ſeellen unterzubringen. Die Firma Röchling bemühe ſich, einen Teil der Arbeiterſchaft zur Wiederaufnahme zu bewegen mit dem Verſprechen, daß er zu den alten Bedingungen wieder anfangen könne Die Metallarbeiterverbände erklären, nicht gegen den deut⸗ ſchen Röchling und für die Regierungskommiſſion um die franzöſi⸗ ſchen Werke zu kämpfen, ſondern ohne Anſehen der Nationalität zu jeder Zeit die Rechte der Arbeiterſchaft zu verteidigen. Sämt⸗ liche Arbeiterorganiſationen verlangen, daß die franzöſiſche Berg⸗ werksverwaltung, was ſie bisher nicht getan, in ihrer Kohlenpreis⸗ poelitit den Lebensnotwendigkeiten der Soarwirtſchaft Rechnung trägt. Jeglichen Lohnabbau, auch im Bergbau, weiſt die Arbeiter⸗ ſchaft entſchieden ab. Hüttenbeſitzer Hermann Röchling erläßt eine Kundgebung in der Saarpreſſe der Folgendes zu entnehmen iſt: Die franzöſiſche Bergwerksdirektion habe alle Vorſchläge der Völklinger Hüttenver⸗ waltung zum Ziele einer Zahlungserleichterung kundweg abge⸗ lehnt. Vei der Arbeiterſchaft liege die Entſcheidung, ob ſie in ihrer Mehrheit 2 Stunden mehr arbeiten wolle, um die Lohnkür⸗ IFiuung auzugleichen. Seit Jahren ſei der geſamte Ertrag des Unter⸗ nehmens ausſchließlich dazu benützt worden, Arbeiter und Beamte zu ernähren und den Verſuch zu machen, das Werk durch Neu⸗ und Umbauten lebensfähig zu erhalten. Die Schwierigſeiten der ge⸗ ſamten Saarinduſtrie lägen in den, im Vergleich mit anderen Koh⸗ lenpreiſen, viel zu hohen Preiſen der Saarkohle. Dazu komme noch für die Völklinger Hütte, was erſt ſeit wen'gen 2 feſtſtehe, Röchling die Kohlen teuerer bezahlen müſſe als Idie benachbarten Werke. Städͤtiſche Nachrichten Rhein ahrt Ueber die Rheinfahrt, die die Vereinigten Konzertleitungen am Sonntag nach Koblenz veranſtalteten, iſt das Notwendigſte ſchon im ontag⸗Morgenblatt geſagt worden. Einige Eindrücke ſind noch nachzutragen. Wer vor dem Kriege den ſchönſten Teil der Rhein⸗ landſchaft bewundern wollte, fuhr gewöhnlich mit dem Zuge nach Mainz und beſtieg erſt dort einen der eleganten, modern eingerichteten Salondampfer der Köln⸗Düſſeldorfer oder Niederländiſchen Dampf⸗ 1 ſchiffahrtsgeſellſchaft. Man brauchte damals nicht ſo auf den Fahr⸗ preis wie heute zu ſehen. Die Strecke zwiſchen Mannheim und Mainz war zudem für die meiſten nicht ſehenswert genug. Heute ſind die Verhältniſſe doch ein wenig anders gelagert. Die Heimat⸗ liebe muß mehr denn je in die Herzen unſerer Jugend gepflanzt werden. Und auch den Erwachſenen kanns nicht ſchaden, wenn ſie Mannheims nähere Umgebung beſſer kennen lernen. Aus dieſem Ge⸗ ſichtspunkt heraus iſt die erſte Rheinfahrt, die die Vereinigten Kon⸗ bertleitungen am Sonntag ausfuhrten, auf das lebhafteſte zu be⸗ grüßen. Wir geben uns der Hoffnung hin, daß es nicht die letzte wWar, vielmehr ihr noch recht viele nachfolgen. Außer dem ideellen iſt vor allem der hygieniſche Wert einer derartigen Waſſerfahrt bhoch anzuſchlagen. Gibt es einen ſtaubfreieren Ausflüg? Die Lungen bleiben völlig unbeläſtigt. Und wie nötig haben die Mannheimer ein reecht tiefes Nufatmen in friſcher, unverdorbener Luft. Als am Sonn⸗ tag morgen der Schornſteinwald der Anilinfabrik ſich nur noch mit ganz feinen Steichen am Horizont abzeichnete, wurde man ſo recht eindringlich auf die Dunſtſchicht aufmerkſam gemacht, die über Mann⸗ heim—Ludwigshafen ſtändig lagert. Auffallend ſtark hebt ſich dieſe keineswegs von Ozon geſchwängerte duntelgraue Decke von der viel lichteren Umgebung ab. Und wenn man nun einen Nichtmannheimer auf dieſe Erſcheinung aufmerlſam macht, dann hört man, daß es eigentlich zu verwundern ſei, daß wir Jahr aus Jahr ein in dieſer Aimoſphäre leben könnten. Aber da der Menſch ein Gewohnheits⸗ 15 iſt, ſo paßt ſich auch die Lunge den Mannheimer Luftverhält⸗ niſſen an. — *** 15 Mit den Vergnügungsfahrten auf dem Rhein iſt es wohl für dieſes Jahr vorbei. Vielleicht läßt ſich noch an einem Oktoberſonntag ein Ausflug nach Oppenheim oder Worms arrangieren. Es ſttzt ſich ſehr gut auf der ausſichtsreichen Landskrone und auch Worms haben nur wenige in den letzten Jahren beſucht. Für dieſe kürzeren Exkurſionen war eben die„Mannheimia“ ausgezeichnet geeignet. In lebhafter Erinnerung iſt uns noch eine Fahrt, die der„Feuerio“ in den letzten Jahren vor dem Kriege mit dieſem zum alten Eiſen ge⸗ worfenen Schiff nach der Kaiſerſtadt unternahm. Damals ſtand noch rüſtig der Kapitän Bornhofen am Steuer. Er iſt inzwiſchen ebenſo zu ſeinen Vätern verſammelt worden wie Präſident Wein⸗ re ich. Wie wäre es, wenn der„Feuerio“ anſtelle der ins Waſſer gefallenen Herbſtpartie auf den Rennweſen eine ſolche Fahrt noch in dieſem Herbſt arrangierte? An Zuſpruch würde es nicht fehlen. Jung und Alt bekommt ſelbſt auf dieſer kurzen Strecke viel intereſſantes zu ſehen. Von unſeren Buwe und Mädels kennen die meiſten z. B. e Das Arbeiten iſt, meinem Gefühl nach, dem Menſchen ſo aut ein Bedürfnis als Eſſen und Schlafen., Nicht Schmerz iſt Unglück, Glück nicht immer Freude: Wer ſein Geſchick erfüllt, dem lächeln beide. Wi. v. Humboldt. ** Fürſten als Journaliſten Von Harold Schuberk(Berlin) Kapitel in der Geſchichte des Zei⸗ gekrönter Häupter zur Preſſe Fürſtlichkeiten als Tages⸗ Ein beſonders reizvolles tungsweſens bilden die Beziehungen und die unmittelbare Betätigung von Te ſchriftſteller. Die alte Großmacht der Monarchie und die junge Großmacht der öffentlichen Meinung zur politiſchen Mündigkeit beranreifender Völker haben in früheren Tagen nicht nur manchen aenſten Strauß miteinander ausgefochten, ſondern auch gelegentlich an auf gegenſeitigem Verſtändnis beruhendes Mögen auch aus leichterklärlichen Gründen nicht-alle Beiträge fürſt⸗ ücher Perſönlichkeiten in Zeitungen bekannt ſein, da der Urſprung mwanches Aufſatzes unter einem angenommenen Namen verdeckt „ſo ſind doch Fälle genug überliefert, 1 denen die Quelle Fenau feſtgeſtellt iſt. Sie ſind um ſo intereſſanter in emer Zeit die heute, da die Preſſe wie kaum jemals zuvor zeigt, wie groß Beeinfluſſungsmöglichkeiten in gutem wie in ſchlechtem Sinne d Für den letzteren Fall liefert namentlich die franzöſiſche Preſſe die Aten Beiſpiele. Was in dieſer Hinſicht in ihren Spalten nög⸗ cch iſt, zeigt das Buch des ehemaligen Redakteurs am Matin Mouthon„Bom Bluff zur Erpreſſung“, das wie eine einzige große ſemutzige Wäſche anmutet. Frankreich iſt aber auch das Land, in m ſich am häufigſten Herrſcher in der Preſſe als Tagesſchrift⸗ ſteller betätigt haben. Dabei ift die gleiche Preſſe, die die Krone Ifters zum Mitarbeiter hatte, in ihrem Lande der Hauptſcheld⸗ träger des revolutionären Elementes⸗ Sie hat 7 5——5 volntion zu Ende des achtzehnten Jahrhundere. 0 5 5 Reden politiſchen Preſſe Frankreichs das Leben gab, entſ 0 90 19 55 utionen von 1830 und 1848 herbeigeführt und den 7 0 ie 175 rlagen des Jahres 1870 nur beſchleunigten Sturz apoleons III. bis part an die letzten Konſequenzen vorbereitet. 1 AJn Frankreichs älteſter Zeitung, der 1631 von rzte Théo⸗ raſte Renaudot gegründeten„Gazette, Zeit durch regelmäßig Berichte Ludwigs des Dreizehnten über die die Neckarſpitze nur vom Hörenſagen. Gibt es etwas ſehens⸗ werteres als die Vereinigung des Neckars mit dem Vater Rhein? Und dann der impofante Anblick, den die Anlagen der Anilinfabrik von der Waſſerſeite bieten. Zuerſt die vielen Bauten mit den hoch⸗ ragenden Schloten, die Kohlenförderanlagen, die in dieſer Aus⸗ dehnung wohl ſelten zu ſehen ſind. Und ſchließlich das Oppauer Werk, in dem alle Spuren der grauenhaften Verwüſtungen völlig weggewiſcht ſind. Nur die Neuheit der meiſten Gebäude erinnert daran, daß ſie zum Teil völlig in Trümmer gelegt wurden. Am Sonn⸗ tag erregte die gewaltige Anlage die ganz beſondere Aufmerkſamkeit der Rheinfahrer. War doch vor genau drei Jahren, ungefähr eine Stunde ſpäter, die Exploſionskataſtrophe erfolgt, die auch unſere Stadt ſchwer in Mitleidenſchaft gezogen hatte. Und wenn man ſich umdrehte und den Blick über die Frieſenheimer Inſel ſchweifen ließ, dann konnte man begreifen, daß der durch die Exploſionen erzeugte Luftdruck ſich ſo ſtark noch in den Fabrikanlagen am Induſtriehafen auszuwirken vermochte. 8 6 Man erinnert ſich noch daran, daß Graf Zeppelin auf einer ſeiner erſten Fernfahrten dereinſt gegenüber von Oppenheim auf dem ſogen. Kornſand gelandet ift. Im Hinblick auf die morgige große ordlandreiſe des Amerika⸗Zeppelins 1 dieſe Reminiszenz recht aktuell. Einige zu einem Heidelberger enſiongt gehörige junge Mädchen, die am benachbarten Tiſche ſaßen, waren ſehr dankbar, als wir ſie auf den einfachen Gedenkſtein aufmerkſam machten, der in der Nähe der Landungsſtelle am Rhein⸗ ufer errichtet wurde. Die meiſten haben ihn nicht beachtet, weil ſie von ſeiner Exiſtenz nichts wußten. Als aber der Namen Zeppelin fiel, da horchten unſere Nachbarn auf und lauſchten mit Intereſſe unſeren orientierenden Bemerkungen. Nierſtein! Der Name hat im Kreiſe fröhlicher Zecher einen guten Klang. Die ausgedehnten Wein⸗ berganlagen, die ſich an der linken Rheinſeite hinzi⸗hen, geben einen Begriff von dem reichen Erträgnis der Rebberge. Und man glaubt ſchon eher, daß das Etikett echter iſt, als bei der Liebfrauenmilch, die in der Nähe der altehrwürdigen Wormſer Liebfrauenkirche auf einem winzigen Fleckchen wächſt und überhaupt nicht in den Handel kommt. Mit der Kreszenz iſts überhaupt ſo eine eigene Sache. Rheinwein! Unter dieſer Flagge ſegelt in Norddeutſchland alles mögliche Zeug, das den Rhein nie geſehen hat. Und wenn man dann an der Quelle einem Fremden, der nördlih vom Main zu Hauſe iſt, ein Tröpfchen vorſeßt, das ſich zu den Pfälzer Edelweinen zählt, dann bekommt man, wies uns mehr als einmal paſſiert iſt, zu hören: Das iſt gar kein Wein, das iſt Likör! In dieſem liche Witterungsumſchlag nicht nur vorübergehend iſt. 45 4 1 Als am Sonntag um 10 Uhr Mainz in Sicht kam hatten wir in der Kapitänskajüte in einem ganz kleinen fidelen Kreiſe ſchon einen„verlötet“, wie der Kölner ſaat. Es war zwar kein Piesporter oder Brauneberger, zwei Marken. die man vor dem Kriege am mer⸗ ſten bei den Rheinfahrten trank, aber er konnte ſich trotzdem ſehen laſſen. Die Stimmuna. die bei uns anfänalich auf Sturm ſtand, weil das p. t. Publikum die für die Preſſe beſtimmten reſervierten Plätze zum orößten Teil mit Beſchlaa beleat hatte, eine Rückſichts⸗ loſiakeit, gegen die anzukämpfen vergebliche Mühe iſt, wurde bei dem auten Tropfen dermaßen geboben, daß man ſich in das Unvermeid⸗ liche ſchickte und dringend von der von Herrn Hoffmeiſter beab⸗ ſichtigten Attacke auf die zu Unrecht okkupierten Tiſche abriet. War nun das Wetter ſchuld daran, daß nicht die Stimmung aufkom⸗ men konnte, die früher bei Rheinfahrten herrſchte, oder hahen ſich in⸗ zwiſchen die Menſchen geändert? Man alaubte zwiſchen Bewohnern der Waterkante zu ſitzen, die erſt auftauen. wenn ſie ein halbes Dutzend ſchwere Groas hinter die Binde gegoſſen haben. Wenn wir nicht die Mannheimer Svortkapelle, den Mandolinenklub„Mianon“ und den ſangestüchtigen Wanderklub„Sefira“ an Bord gehabt hät⸗ ten. wärs recht lanaweilig geweſen. Und als aar eine von den Ven⸗ ſionsdämchen die Bemerkung machte:„Nicht ſchön, aber laut“. als die Wanderklübler, prächtige, ſugendfriſche Leute ein fröhliches Pfäl⸗ zer Lied ſangen, da konnten wir uns doch nicht enthalten, zu antwor⸗ ten:„Seien Sie doch froh, daß überbaunt geſungen wird.“ Was iſt das nun für Jugend. Da ſaßen die Mädels unter Obhut der ſtreng blickenden loronettierenden Penſionsmutter. die zärtlich ein Win⸗ ſcherchen an ihr Herz drückte, und waaten ſich nicht zu rühren. Wie wärs wohl geweſen, wenn zwiſchen jeder jungen Dame ein flotter Studio geſeſſen und ſtatt der Kaffeetaſſen und Waſſerflaſchen eine Weinflaſchenbatterie auf der Jafel geſtanden hätte? Du lieber Gott. Stimmuna läßt ſich eben nicht erzeugen, man muß ſie mitbringen. Ueber die Fahrt zwiſchen Mainz und Koblenz iſt nicht viel Neues zu berichten. Für denjenigen, der zum erſtenmale die unver⸗ aleichlich ſchönen Landſchaftsbilder ſah, wars eine Offenbarung. Aber ſelbſt der Orientierte läßt ſich von neuem von dem beſtrickenden Zau⸗ ber, den dieſe ſchönſte Strecke unſeres Rheinſtroms auf ſedes empfäna⸗ liche Gemüt ausübt, umfangen. Etwas hat ſich gegen früher radikal geändert: mit ſchmerzlichen Gefühlen bemerkt man, daß ſo mancher Schleppzug nicht mehr die deytſche Flagge führt. Unſer deutſcher Rhein iſt international geworden. So intereſſant der infolge des hoben Waſſerſtandes ſehr lebhafte Schiffsverkehr war, ſo nieder⸗ drückend waren dieſe Wahrnehmungen. Und dieſes niederdrückende geſchleiften Ehrenbreitſtein die Trikolore blähte. Jahre wirds mit der Beerenausleſe wohl Eſſig ſein, wenn der neuer⸗ gung von der Schule Gefühl ſtellte ſich von neuem ein, als man ſah, wie ſich auf den von 8 den Franzoſen beſchlagnahmten Koblenzer Gebäuden und auf dem 1 Aber das muß jetzt Sonderſchnellzug, der uns von Koblenz über Mainz und Worms heimbeförderte. war entſetzlich ſchmutzia. Das weiße Taſchentuch, mit dem wir uns den Sitz ſäuberten, ſah wie durch den Ruß gezogen aus. Dagegen ſind unſere badiſchen Wagen, die auch nicht immer vor Sauberkeit alänzen, wirklich blitzblank. *** 2 In Koblenz iſt uns bei einem Gang durch die Straßen die vor⸗ bildliche Oraaniſation der Verpfleauna des Mittel⸗ rheiniſchen Katholikentages aufgefallen. An den verſchiedenſten Punk⸗ ten hielten Laſtautos, die im Bedarfsfalle im Nu in„fliegende Wirt⸗ ſchaften“ umgewandelt werden konnten. Man brauchte nur die eine Seite herunterzuklapven und der Bierausſchank konnte beainnen. Ein Auto war ſogar in eine„fliegende Konditorei“ verwandelt. Neben dem„Koblenzer Hof“. dem ebenfalls von den Franzoſen be⸗ ſchlaanahmten modernen Hotel, das der Uferpromenade einen wirk⸗ lich aroßſtädtiſchen Anſtrich aibt, war vor einer Wirtſchaft ein Büfett auf der Straße aufgeſchlagen, ſodaß man ohne Drängelei ein Glas ier im Stehen trinken konnte. Der Beſuch von Koblenz hat alſo nicht nur dem Auge manches Sehenswerte. ſondern war zualeich auch lehrreich. Reine politik in der Schule Ein Erlaß des Unkerrichtsminiſters Der badiſche Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach hat an die Direktionen der höheren Schulen und Lehrerbildungsanſtalten einen Erlaß über„Das Fernhalten der Politik von der Schule“ gerichtet. Der Erlaß nimmt Bezug auf die in der Sitzung des Mannheimer Bürgerausſchuſſes und im Landtag vorgebrachten Klagen über das Tragen und Anbringen von Abzeichen politiſchen Charakters durch Schülerinnen einer höheren Mädchenſchule und über Aeußerungen einzelner Schülerin⸗ nen dieſer Anſtalt, die eine ausgeſprochene antiſemitiſche Einſtellung verrieten und erkläxt, daß dieſe Klagen ſich zumteil als rich⸗ tig herausgeſtellt haben. Dagegen iſt es nach den ange⸗ ſtellten Erhebungen nicht zutreffend, daß Lehrer der An⸗ ſtalt durch taktloſes Auftreten oder durch ungeeignete Ausſprüche im Unterricht eine Einwirkung auf das Verhalten der Schülerinnen in dieſer Richtung ausgeübt hätten. Auch die Direktion hat in jedem Einzelfall, der zu ihrer Kenntnis gekommen iſt, rechtzeitig und nachdrücklich eingegriffen. „Immerhin“, ſo heißt es in dem Erlaß weiter,„hat ſich aus der Unterſuchung ergeben, daß einzelne Schülerinnen, anſcheinend unter häuslichen oder äußeren Einflüſſen, die Neigung bekundet haben, durch ihre Haltung eine beſtimmte poliliſche Auffaſſung zum Ausdruck zu bringen, die geeignet war Andecsdenkende zu verletzen. Dieſe Veobachtung gibt mir erneut Veranlaſſung, die Direktionen umd Lehrer der höheren Schulen nachdrücklich und aufs aller⸗ ernſteſte darauf hinzuweiſen, daß je de politiſche Betäti⸗ fernzuhakten iſt. Aufgabe des Lehrers als Erzieher iſt und bleibt es, bei der Beſprechung politi⸗ ſcher Fragen innerhalb und außerhalb der Schule, z. B. im Ge⸗ ſchichtsunterricht und auf Wanderungen, die gärende Leidenſchaft der Jugend nicht noch aufzupeitſchen, ſondern ihr die Mäßigung einer greiften Selbſtbeſinnung entgegenzuſtellen. Die Direkkoren aller Schulen müſſen unermüdlich dafür beſorgt ſein, ihre Anſtalten mit ſolchem Geiſt zu erfüllen und agitatoriſche Elemente zu einem reineren Pflichtbewußtſein zu erziehen.“ 5 3 Marktverkehr mit vieh Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamtes wurden auf den 36 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſchlands im Auguſt ds. Is. 118 640(im Juli 115 368) Rinder, 106 183(128 880) Kälber, 105 517(100 415) Schafe und 326 074(338 873) Schweine zugeführt. Gegenüber dem Juli haben ſich alſo die Zahlen bei den Rindern und Schafen erhöht; dagegen iſt bei den Kälbern und Schweinen ein Rückgang feſtzuſtellen. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 21 346 Stück, dann folgen München mit 10 113, Ham⸗ burg mit 10 052, Köln mit 6 209, Frankfurt a. M. mit 5 826, Stutt⸗ gart mit 5 689, Huſum mit 5 044, Nürnberg mit 4290, Mannheim mi! 4085, Breslau mit 3 907, Elberfeld mit 3 133, Dresden mit 2960, Chemnitz mit 2953, Dortmund mit 2 868, Magdeburg mit 2 816, Leipzig mit 2 692, Eſſen mit 2 578, Mainz mit 2 135, Han⸗ nover mit 2 011, Königsberg mit 1803, Kiel mit 1593, Zwickau mit 1 516, Stettin mit 1429, Vremen mit 1326, Düſſeldorf mit 1 244, Coblenz mit 1242, Augsburg mit 1227, Würzburg mit 1 201, Karls⸗ ruhe mit 1037, Wiesbaden mit 1033, Lübeck mit 851, Caſſel mit 594, Aachen mit 555, Barmen mit 517, Plauen mit 414 und Krefeld mit 351. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehhof aufgetriebenen Kälber betrug im Auguſt 2 679,(gegenüber 3 466 im Juli), die der Schafe 612(666) und die der Schweine 8 033(10 468). Dem Mann⸗ heimer Schlachthof wurden im Auguſt 1279 Rinder(gegen⸗ über 1551 im Juli) zugeführt, ferner 2 259(2 948) Kälber, 371(464) Schafe und 3 251(4 392) Schweine. SATFRIN aagezusttade, e Neuragthenfe Ju vorzeit. Alterseischeinunsen, ein anregendes u. kiäftigendes —— daß 28. in Koblenz van franzöſiſchem Militär wimmelt. tereſſant iſt, daß ein Vergleich der Manufkripte Ludwigs des Drei⸗ zehnten mit den entſprechenden Nummern der„Gazette“ zeigt, daß Renaudot die erſteren nicht wortwörtlich in ſeine Zeitung über⸗ nahm, ſondern ſtellenweiſe kürzte und verbeſſerte. Ebenſo eifrig wie Ludwig der Dreizehnte war Ludwig der Achtzehnte journaliſtiſch tätig. Freilich waren ſeine Beiträge zur Tagespreſſe anderer Art, was mit an den veränderten politiſchen Verhältniſſen lag. Ludwig der Achtzehnte hatte keinen Richelion zur Seite, um die Feinde des Königtums und ſeine perſönlich en Widerſacher zu zerſchmettern oder ſpurlos in der Baſtille ver⸗ ſchwinden zu laſſen. So ſehen wir ihn ſelbſt in die Arena der politiſchen Meinungskämpfe hinabſteigen und, allerdings anonym, ſeinen Gegnern als Schriftſteller dieſenigen Wahrheiten ins Geſicht ſagen, die der König für ſich behalten mußte, Neben der„Ga⸗ zekte de France“ und dem„Journal de Paris, bevorzugte er das ſatiriſche Witzblatt„Le Nain Jaune“, in deſſen Briefkaſten, das ſo⸗ genannte„Eiſenmaul“, er manchen ſcharf und geiſtvoll geſchliffe⸗ nen Artikel einwerfen ließ, den die Redaktion nur zu gern ver⸗ öffentlichte. Auch die Bonapartes unterhielten, ſecre auf etwas allzu kor⸗ ſiſche Art, ſehr rege Beziehungen zur Preſſe. Napoleon I. be⸗ gnügte ſich damit, die Zeitungen fühlen zu laſſen, daß ſich unter ihm die Feder mit dem knappen Spielraum zu begnügen hätte, den der Säbel ihr gönnte. Das angeſehenſte Blatt zur Zeit Napo⸗ lons., das„Journal des Deébats“ konnte ein Lied davon ſingen. Es wurde ſeinen Beſitzern die geringſte Entſchädigung ge⸗ raubt. Die vierundzwanzig ewinnanteile der reichen„Débats“ wurden an die Polizeiverwaltung und Günſtlinge des Kaiſers ver⸗ ſchenkt. Es war die brutale aber wenigſtens konſequente Preſſe⸗ politik des Mannes, von dem die Ausſprüche herrühren:„Das Ge⸗ ſchütz hat die alte Feudalordnung geſtürzt und die Tinte wird die moderne Geſellſchaft vernichten“ und„Wenn ich ꝓreſſefreiheit gäbe, ſo würde meine Herrſchaft keine drei Tage währen. Auch das Kaiſerreich Napoleons III. hatte nicht viel für die Preſſe übrig. Merkwürdigerweiſe hat aber kein Thronbewerber dieſe jemals ſo ſehr für ſeine Anſchauungen und Anſichten bemüht wie Louis Napoleon, ehe er Kaiſer der Franzoſen war. Noch merk⸗ würdiger aber iſt, daß er als Prinz durch Eintreten für radikale und ſozialiſtiſche Theorien dem Julikönigtum den Boden abzu⸗ graben trachtete, den er für ſeine ehrgeizigen Herrſchaftspläne brauchte. In dem in Marſeille erſchienenen und von Mazzini ge⸗ gründeten Organ der italieniſchen Flüchtlinge„La Giovane Italia“ veröffentlichte er mehrere Artikel, deren erſter das Vorurteil von einer beſonderen militäriſchen Ehre bekämpfte, das nach ſeiner An⸗ ſicht den Heeren nur eingeimpf werde, um ſie gegen Volkserhebun⸗ eldzuge in Lothringen, der Picardie, und im Languedoc während ehee 1028 bis 1042 ſomie pollfſche Aufſage des Königs. In⸗ gen ſcharf zu machen, und dis dem Geiſt der Verfaſſung wider⸗ ſpreche. Fürwahr ein eigenartiger journaliſtiſcher Auftakt Napo⸗ Rheinreiſe ebenſo in Kauf genommen werden, wie die Jat⸗1; ache, Hormon-Vohimbin-Präparal. Fachätztlieh begutachtef und emplfohlen EinzelEu Kurpackung in ſeder Apotheke erhültlich. leons III., de Tag von Sedan in eine eigentümliche Beleuchtung gerückt werden ſollte. Auch eine Fürſtin iſt in dieſem Zuſammenhang zu nengen, die Prinzeſſin Chriſtine Belgiojoſo, eine Geſinnungsgenoſſin Maz⸗ zinis, die in Paris um die Mitte des vorigen Jahrhunderts in dem von ihr geleiteten Blatte„L Auſonio“ ein republikaniſches Pro⸗ gqramm vertrat. Eine ähnliche Berührung von ſtarken Gegenſätzen zeigt die Tatſache, daß zu den eifrigſten Leſern des von dem ruſſiſchen Re⸗ volutionär Alexander Herzen zuerſt in London und dann in Genf geleiteten radikalen„Kolokol“, der die Verrottung der ruſſiſchen Bürokratie ſchonungslos an den Pranger der europäiſchen Oeffent⸗ lichkeit ſtellte, der Zar ſelbſt gehörte. Aus der engliſchen Preſſe iſt die Zeitungsanzeige eines Königs erwähnenswert. In der Londoner Zeitung„Mercurius Politicus“ ſtand 1660 das folgende Inſerat König Karls II. von England über den Verluſt eines Lieblingshundes:„Der Finder möge in Whitehall Anzeige erſtatten; denn der Hund war bei Hofe beſſer bekannt als die, die ihn geſtohlen haben. Wird man denn niemals aufhören, Seine Majeſtät zu beſtehlen? Kann er keinen Hund halten? Dieſes Hundes Stelle— obwohl beſſer, als manche glauben möchten— iſt die einzige, um die niemand bettelt!“. In Deutſchland hat vor allem Friedrich der Große in einem ſehr perſönlichen Verhältnis zur Preſſe geſtanden. In klarer Er⸗ kenntnis ihrer Macht hat er alles getan, um in ihr ſeine Auslands⸗ politik zu rechtfertigen und die öffentliche Meinung für 10 einzu⸗ nehmen. Er hat ſeinen Standpunkt teils in ſelbſtverfa ten Arti⸗ keln, teils in Aufſätzen, die nach ſeinen Anweiſungen von Anderen geſchrieben und von ihm durchgeſehen wurden, gern ausgiebig und bis in alle Einzelheiten hinein vertreten. Nicht immer erſchien ihm aber der direkte Weg zur Beherrſchung und Aufklärung der öffentlichen Meinung der geeignete. So mußte der Miniſter Graf Podewils vor Beginn des ſiebenjährigen Krieges für die Ausarbei⸗ tung von Korreſpondenzen ſorgen, in denen auf die großen Kriegs⸗ vorbereitungen in HOeſterreich⸗Ungarn hingewieſen wurde. Dieſe Korreſpondenzen ſollten zwar in Berliner Zeitungen erſcheinen, aber äußerlich ſo aufgemacht werden, als ob ſie auf Berichten aus dem Auslande beruhten. Die Blätter, die derartige Informationen brachten, ſollten angewieſen werden, auf etwaige unter der Hand bei ihnen eingehende, vertrauliche Anfragen auswärtiger Miniſter nach dem Urſprung derſelben zu antworten, daß ſie auf Angaben und Briefen von Reiſenden aus dem Reiche beruhten. Keinssfalls durfte der wahre Urſprung verraten werden. Ein ſolcher halbamt⸗ licher Aufſatz erſchien am 27. Juli 1756 in der„Spenerſchen Zei⸗ tung“. Als geſchickter Journaliſt wußte der König, daß ſelbſt die gerechteſte Sache nur dann einen vollen und entſcheidenden Sieg er —— 4. Seite. Nr. 443 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgabe) Mittwoch den 24. September 1924 »Schwindel⸗Anzeigen. Volkskörper ebenfalls zunutze machen. loſe und verkürzt Arbeitende allzu leicht den„vielverſprechenden Angeboten ein Ohr leihen, immer in erhöhtem Maße der Fall. Es bedarf der größten Aufmerkſamkeit des hierfür eigenſt berufenen Zeitungsbeamten, dieſes Unkraut unter den Anzeigen auszumerzen. Viele werden auf den erſten Blick als ſolche erkannt und abgelehnt, aber weit größer iſt die Zahl derjenigen, die ſich in ihrem ver⸗ ſchleierten Wortkleid als anſtändiges Element darſtellen und die, wie es ſich ſpäter häufig herausſtellt, doch die Uebervorteilung leichtgläubiger Menſchen betreiben. Das Beſtreben der deutſchen Zeitungsverleger, die Schwindel⸗Anzeigen zu unterdrücken, daher nie zu einem vollkommenen Erfolg führen. Dazu bedarf es der Mitarbeit des Publikums. Wir würden es daher ſehr begrüßen, wenn uns in allen Fällen, wo ſich die Abſicht eines Inſerenten als eine unreelle erwieſen hat, hiervon Kenntnis ge⸗ geben würde, damit es uns möglich iſt, dieſen dunklen Geſchäfts⸗ exiſtenzen das Handwerk zu legen. *Großſtadtgeſundheit Ende Auauſt. Die Sterblichkeit iſt in den deutſchen Großſtädten in der letzten Auaguſtwoche vom 24. bis zum 30. gegen die Vorwoche im Durchſchnit auf 1000 Einwohner und aufs Jahr berechnet von 8 auf 9,0 geſtiegen. Sie ſtiea in Hamburg auf 11.6 in Berlin auf.4. in Neu⸗Berlin.7. Barmen.5, Elber⸗ feld.9, Vochum 10.2, Aachen 10.1. Krefeld 10.8..⸗Gladbach.8, Münſter i. W..7, Bremen.2, Breslau 10.9, Leipzig 10.3, Frank⸗ furt a. M..3. Wiesbaden 12.1. Sie fiel in Köln auf.1, Eſſen .6, Düſſeldorf.4, Dortmund.6. Duisburg.4, Gelſenkirchen.3 Hamborn.6, Mülheim(Ruhr).7, Oberhauſen.9, Buer.2 Königsberg i. Pr. 11.9. Stettin.1, Kiel.4. Altong.6, Lübeck.5, Hannover.1, Maadebura 10.8. Halle a. S..3, Kaſſel.2. Braun⸗ ſchweig.8, Erfurt.6, Dresden.4, Chemnitz.0, Plauen j. V..0 Mannheim.9, Karlsruhe.7. Ludwigshafen.4 Mainz.8, München.8, Nürnberg.3, Stuttgart.0, Augsburg 10.0 Veranſtaltungen 4 Theaternachricht. Als nächſte Neuinſzenierung im Schauſpiel wird Sonntag, den 28. September im Neuen Theater das Luſtſpiel „Das Glas Waſſer“ von A. E. Scribe, überſetzt und bearbeitet von Stockhauſen, zur Erſtaufführung gelangen. Das Stück iſt von Ada von Achenbach in Szene geſetzt. In der Oper wird Freitag, den 26. September„Der Barbier von Bagdad“, komiſche Oper in zwei Aufzügen, Dichtung und Muſik von Peter Cornelius, in Szene gehen. Das Werk iſt neueinſtudiert und inſzeniert. Die muſikaliſche Leitung hat Richard Lert, die ſzeniſche Richard Meyer⸗ Walden, der neue Oberſpielleiter der Oper. Gleichzeitig begeht an dieſem Tage Wilhelm Fenten ſein 25jähriges Bühnenſubiläum am hieſigen Nationaltheater. Wilhelm Fenten ſingt den„Haſſan“. Wei⸗ terhin ſind in dieſer Oler beſchäftigt, Hans Fideſſer, Philipp Maſ⸗ ſalsku, Aenne Geier, Pauline Strehl, Fritz Bartling. Rheiniſche Jägertage und Denkmalseinweihung in Wetzlar. Am 12. Okt. wird das Ehrendenkmal für die Gefallenen des 8.(Rhein.) Jäger⸗Bataillons und ſeiner Kriegsforma⸗ tionen: Reſ.⸗Batl. 8 und 19.,.⸗G.⸗A. 10, Radf.⸗Komp. 30 und 75 in Wetzlar eingeweiht. Die Tage vom 11. bis 13. Okteßer ollen als Rheiniſche Jägertage alle alten Kameraden eaus der Friedens⸗ und Kriegszeit in der alten Garniſon Wetzlar, aus der das Batail⸗ lon vor 50 Jahren zur Wacht in die Vogeſen abrückte, vereinigt ſehen. Die Feſtfolge, zu der umfangreiche Vorbereitungen ge⸗ troffen werden, ſieht in großen Umriſſen: Feldgottesdienſt, Denk⸗ malsweihe, Parade der Traditionskompagnje, Preisſchießen und ein Feſtſpiel vor. Um eine geregelte Unterbringung zu gewähr⸗ leiſten, iſt rechtzeitige Anmeldung an den Org.⸗Ausſchuß: Kamerad Ritgen, Oberlt. a.., Kaſſel, Marienſtr. 8, erforderlich. Kleingartenbewegung. Am 4. und 5. Oktober findet die Hauptverſammlung des badiſchen Landesver⸗ bandes der Kleingärtner, der wiederum einem Reichs⸗ verband angeſchloſſen iſt, in Mannheims Mauern ſtatt. Es werden hierzu Vertreter aus dem ganzen badiſchen Lande und ein Vertreter des Reichsverbandes anweſend ſein. r! 25 Rommunale Chronik * Die Frankfurter Oberbürgermeiſterwahl findet am 30. September ſtatt, alſo einen Tag vor dem Ablauf der Amtszeit des jetzigen Bürgermeiſters. Der Kandidat der Sozial⸗ demokraten, Sr. Südekum, hat an den Magiſtratswahlausſchuß eine Anfrage gerichtet, ob es richtig ſei, daß er für die Wahl nicht in Betracht käme, weil der 2. Bürgermeiſter Sozialdemokrat ſei. Dieſe Anfrage wurde bejaht; er hat darauf ſeine Kandidatur zurück⸗ gezogen. Auch Oberregierungsrat Cosman iſt ron ſeiner Kan⸗ didatur zurückgetreten. Reichstagsabgeordneter Dr. Koch kommt ebenfalls nicht mehr in Betracht, ſo daß die Entſcheidung beſteht zwiſchen dem bisherigen Oberbürgermeiſter Voigt und dem Stadt⸗ rat Dr. Landmann. Beide gehören der demokratiſchen Partei N Mit dem wachſenden Einfluß der Zei⸗ tungsanzeige konnte es nicht ausbleiben, daß paraſitäre Teile am ſich die Zeitungsanzeige für ihre unehrlichen Zwecke Dies iſt in Zeiten der Not, wo Arbeits⸗ wird fallen gelaſſen. Sie empfehlen jetzt gemeinſam mit dem Zentrum Dr. Landmann, während Voigt von den Deutſchnationalen in einer öffentlichen Erklärung als geeigneter Kandidat bezeichnet wird. Die Entſcheidung hängt von den Sozialdemokraten ab. * Die Stadt Singen feierte dieſer Tage das ſilberne Stadtjubiläum. Der frühere Marktflecken Singen, der 1889 nur 1973 Einwohner zählte, erreichte in zehn Jahren die Zahl 2900 und zählt jetzt 12 500 Einwohner. Aus dieſem Anlaß fand am Sonn⸗ tag eine Feier zur Erinnerung der Erhebung Singens zur Stadt vor 25 Jahren ſtatt. Anläßlich der Aufſtellung des diesjährigen ſtädtiſchen Voran⸗ ſchlages beſchloß der Stadtrat in Germersheim die Einführung einer ſchulärztlichen Unterſuchung der Kinder der Volksſchule, wie eine ſolche anderwärts ſchon vielfach beſteht. Der Schularzt wird den Geſundheitszuſtand der Kinder fortgeſetzt überwachen und insbeſondere auch der Ausbreitung anſteckender Krankheiten(Schulepidemien) entgegenarbeiten. Der Schularzt wird demnächſt ſeine Tätigkeit aufnehmen. In erſter Linie iſt es not⸗ wendig, daß er von den Lebensbedingungen, der Vorgeſchichte und allenfalls beſtehenden Krankheiten oder Gebrechen der Kinder ein beiläufiges Bild bekommt. Es werden deshalb bei der erſten Unter⸗ ſuchung die Mütter zugegen ſein müſſen, um die nötigen Aufſchlüſſe zu geben. Den Eltern wird Mitteilung über die bei der Unter⸗ ſuchung etwa gefundenen Gebrechen oder Krankheiten gegeben. Eine ärztliche Behandlung der Kinder in der Schule findet dagegen nicht ſtat⸗ Der Bürgermeiſter der Stadt Eltville, Roettgen, wurde auf Antrag des Regierungspräſidenten ſeines Amtes ent⸗ ho b en. Bürgermeiſter Roettgen hatte die Zahl der Erwerbsloſen in Eltville, weil von ihnen Unruhen zu erwarten waren, zu hoch an⸗ gegeben und den Fiskus dadurch um 20 000 Mk. geſchädigt. Das Geld hatte er an die Erwerbsloſen ausgezahlt. Er war vom Gericht wegen dieſer Motive freigeſprochen worden, obgleich der Staatsanwalt einen Monat Gefängnis beantragt hatte. Die Berliner Stadtverordnetenverſammlung hat einen An⸗ trag angenommen, wonach der Magiſtrat den Bezirksämtern die Mit⸗ tel zur Verfügung ſtellen ſoll, um die öffentliche Beleuchtu ng auf den Stand von mindeſtens zwei Drittel der Friedensbeleuchtung zu bringen. Gleichzeitig wurde beſchloſſen, die öffentliche Beleuchtung um eine halbe Stunde zu verlängern. ** 8. Heddesheim, 22. September. Aus der letzten Gemeinde⸗ ratsſitzung iſt mitzuteilen: Die Dung⸗ und Pfuhlvorratverſteige⸗ rung wird nicht genehmigt. Nochmalige Verſteigerung findet am Montag, 22. September, ſtatt. Zur Beſchaffung von Erſatzgelände für die drei Kappesgärten, die als Bauplätze verwendet werden ſollen, oll pon dem Gemeindegrundſtück in Gewann Straußröder ent⸗ ſprechendes Gelände abgetrennt werden. Termin zur Abſtimmung durch die Bürger und Bürgerswitwen iſt auf Sonnkag, 28. Septem⸗ ber, in das Rathaus anberaumt.— Von der Verfügung des badiſchen Bezirksamtes Weinheim vom 9. September— Herſtellung eines Nor⸗ malprofils des Landgrabens durch Einlegung von eichenen Sohl⸗ ſchwellen auf alle 100 Meter— wurde Kenntnis genommen. Mit den in Frage kommenden Nachbargemeinden und mit dem Kulturhaus in Heidelberg ſoll nähere Rückſprache genommen werden.— Zur Durch⸗ führung des Reichsgeſetzes über Jugendwohlfahrt vom 14. Februar 1924 werden als Ortsjugendräke in Vorſchlag gebracht: Pfarrer Schmidt und Hellinger, Oberlehrer Schmidt, Sparkaſſenkontrolleur Schnitzler und Ratſchreiber Vordne.— Ddem Geſuch der Frau Mayer Ww. hier um Gewährung eines Gemeindedarlehens im Be⸗ trage von 3000 Mk. zur Erlangung einer auswärtigen Wohnung wird nicht entſprochen.— Dem Geſuch der Turngemeinde Heddesheim um Ueberlaſſung des Sportplatzes für Abhaltung von leichtathletiſchen Wettkämpfen am 9. November 1924 wird entſprochen.— Jeder Po⸗ hier ſoll auf Gemeinderechnung eine neue Dienſtkleidung erhalten. Baden-Baden, 22. September. In der jüngſten Stadtrats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, die Behandlung und Vorprüfung der 7992 8 eingekommenen Nachlaß⸗ und Stundungsge⸗ uche auf Grund des 89 des Gebäudeſonderſteuergeſetzes dem Kre⸗ ditprüfungsausſchuß zu übertragen, dem hierfür folgende Richtlinien gegeben werden: Die geſtundeten Beträge ſollen je nach Lage des Falles unverzinslich ſein oder bis zum Höchſtſatz von 1 Prozent Mo⸗ natzins verzinſt werden. Die längſte Stundungsfriſt kann 3 Monate nicht überſteigen. Nachlaß kann nur in ganz beſonders hierfür geeig⸗ neten Ausnahmefällen gewährt werden.— Die von dem Deultſchen Rentnerbund e. V.— Ortsgruppe Baden⸗Baden— beantragte Er⸗ werbung eines als Rentnerheim geeigneten Gebäudes iſt der Stadt bei ihrer derzeitigen Finanzlage nicht möglich. Die vorgeſchla⸗ gene Finanzierung auf dem Wege der des Hauſes Heß in der Luiſenſtraße iſt nicht zuläſſg, da das Erträgnis des Vermächt⸗ niſſes der Frau Heß Witwe beſtimmungsgemäß für Kinderhilfe ver⸗ wendet werden muß.— Der Stadtrat iſt der Anſicht, daß der von der evangeliſchen Stadtmiſſion geplante Bau einer Kapelle, Ecke Lich⸗ tentaler⸗ und Hahnhofſtraße in der geplanten Art nicht zur Ver⸗ ſchönerung des Stadtbildes beiträgt. Er will jedoch ſeine Bedenken unterdrücken und keine unüberwindlichen Schwierigkeiten machen, zu⸗ mal durch die Ausführung dem Bauhaändwerk Arbeitsgelegenheit ver⸗ ſchafft werden wird, wenn bei der Ausführung beſtimmte Bedingun⸗ gen eingehalten werden. Um die Ausführung des Bauprojekts an der geplanten Stelle zu vermeiden, wäre der Stadtrat nicht 1u Tauſt an. Die Demokraten hatten zuerſt Voigt empfohlen und ihn dann erringen kann, wenn ihre innere Güte nach allen Seiten in das rechte Licht gerückt wird. Veranlaßte der König ſo ſelbſt die Vorbereitung der öffent⸗ lichen Meinung auf den ſiebenjährigen Krieg, ſo war er ein anderes Mal um ſo ungehaltener, als die Zeitungen zur Unzeit Gerüchte über angebliche neue Kriegsanſtalten brachten. Als zu Anfang des Jahres 1767 ſolche Gerüchte auftauchten, ſpielte er den Zeitungen einen Schabernack, indem er ihnen von Potsdam aus einen Be⸗ richt über ein furchtbares Hagelwetter zugehen ließ, das in der Mark niedergegangen ſei und die Landſchaft grauſig verwüſtet haben ſollte. Darob großes Entſetzen in Berlin, das am nächſten Tage in noch größeres Erſtaunen überging, als aus Potsdam ein⸗ getroffene Reiſende erklärten, daß an der ganzen Nachricht kein wahres Wort war. Die Berliner hatten auf dieſe Weiſe einen Geſprächsſtoff, der ſie noch lange Zeit beſchäftigte, und die Kriegs⸗ gerüöchte waren mit einem Male verſtummt. In neuerer Zeit hat namentlich Fürſt Bismarck den Wert der Preſſe ſehr hoch eingeſchäzt. Auf dem Gebiet der inneren Politik war 1847 ſein mit großer Energie unternommener Verſuch be⸗ merkenswert, durch die Gründung einer großen konſervativen Tageszeitung die ſtaatserhaltenden Kräfte in Preußen zur Ver⸗ ieidigung von Thron und Altar in den Revolutionsſtürmen um ein Banner zu ſcharen. Der Verſuch ſcheiterte zwar zunächſt, wurde aber ſehr bald als Folge ſeiner Anregung von Anderen aufge⸗ nommen, die 1848 das ihm vor Augen ſchwebende Ziel durch die Gründung der„Kreuzzeitung“ verwirklichten. Auf dem Gebiete der auswärtigen Politik hat er ſtets die Beihilfe der Preſſe geſucht, ſobald er zwar perſönlich nichts unternehmen, aber doch im Aus⸗ lande durch ein kräftiges und ſelbftbewußtes Auftreten der Preſſe einen beſtimmten Eindruck hervorrufen wollte. So in ſeinem Tele⸗ gramm vom 8. Juli 1870, in dem es heißt:„Mir widerſteht es, gegen die Garmontſche Rede 10 internationalem Wege Reklama⸗ lionen zu erheben, aber unſere Preſſe muß ſehr grob dagegen auf⸗ treten, und zwar ſoll das in ſo vielen Blättern geſchehen als nur möglich. Aus der Preſſe kam ihm denn auch nach ſeinem Rück⸗ tritt durch die Unterſtützung dreier Blätter, der„Hamburger Nach⸗ richten“, des„Leipziger Tageblattes“ und„Münchner Allgemeinen eitung“ die Hilfe, die den bekannten Umſchwung in der öffent⸗ lichen Meinung Deutſchlands herbeiführte und an Kund⸗ gebungen der Liebe und Verehrung in ſeinen letzten Lebensjahren ſtarken Anteil hatte. In bald idealerer bald gröberer Auffaſſung von den Vor⸗ teilen, die ihnen Beziehungen zur Preſſe bieten konnten, haben Fürſten zu allen Zeiten mit Zeugnis abgelegt für die Bedeutung der Preſſe. Sie haben an ihr wertvolle Helfer gehabt, wenn ſie den Weg zu ihr fanden, und ſind auf einen unüberwindlichen Geg⸗ zu geben. lichen Anlaß zur heutigen Geſtaltung der Mozart⸗Schikaneder'ſchen einen für den Kapellenbau geeigneten ſtädtiſchen Bauplatz in Tauſch Das volkstümliche Wiener Theater jeit 180 Jahren Am Sonntag wurde in Wien die im Rahmen des Wiener Muſik⸗ und Theaterfeſtes veranſtaltete Ausſtellung„Das volks⸗ tümliche Theater Wiens ſeit 150 Jahren“ durch den Wiener Bürger⸗ meiſter Seitz eröffnet. Dieſe von den Wiener ſtädtiſchen Samm⸗ lungen veranſtaltete Ausſtellung hat den Zweck, einen Ueber⸗ blick über die volkstümliche Wiener Theaterkunſt ſeit der Verban⸗ nung des Hanswurſt durch Sonnenfels und dem Siege des regel⸗ mäßigen Schauſpieles in Wien zu geben. Das Material der Aus⸗ ſtellung beginnt mit der Zeit der Gründung der Wiener Vorſtadt⸗ bühnen, des Leopoldſtädter⸗, Joſefſſädter und des Wiedener Theaters und führt ſodann über Joachim Perinet, deſſen muſi⸗ laliſche Zauberkomödie„Kaſperl oder die Zauberzither“ den eigent⸗ „Jauberflöte“ gab, zu Ferdinand Raimund, Thereſe Krones und Antonia Wagner. Hier ſind in großer Anzahl Szenenbilder und Manuſkripte Raimund'ſcher Werke und anderes bezügliches Material vorhanden. Umfangreiches Material iſt von Johann Neſtroy vorhanden, darunter in erſter Reihe- auf ſchon vergilbten Blättern das Manuſkript zu„Lumpazivagabundus“. Auch Neſtroy's Zeitgenoſſen, ſein Mitdirektor Carl am alten Wiener Leopoldſtädter Theater, Wenzel Scholz, Karl Treumann und Grois ſind vertreten und ſchließlich kommen die Wiener Volksdichter Kaiſer, Berla, Haffner, Langer, O. F. Berg, Flamm und Nikola. Von Joſefine Gallmeyer iſt der berühmte kleine Galgen zu ſehen, auf deſſen an der Schlinge hängenden Zettel ſie die Namen aller ihr Mißliebigen verewigte. Die Operette beginnt mit Offenbach, an den ſich Suppé, Millöcker und Johann Strauß jun. reihen. Von Partituren ſind Suppé's„Fatinitza“, Millöckers„Bettelſtudent“ und Joh. Strauß' „Indigo“ zu ſehen. Unter anderem iſt auch das Spitzentuch ausge⸗ ſtellt, das Marie Geiſtinger bei der Premiere„Das Spitzentuch der Königin“ getragen hat. In der Abteilung der modernen Operette ſind Lehar, Oskar Straus, Eysler, Kalman, Fall, Benatzky und Granichſtaedten, ſomit die jüngſte Gegenwart ver⸗ treten. Von Alexander Girardi iſt der Hobel zu ſehen, den er bei ſeinem letzten Auftreten im„Verſchwender“ als Valentin ge⸗ brauchte, weiters eine Reihe bekannter Schauſpielergeſtalten, Knaack, Matras, Blaſel, Schweighofer, Eiſenbach und von den lebenden unter andern Karl Streitmann und Hanſi Nieſe. Das Volksſtück iſt mit dem Schrifttum von Anzengruber bis Schönherr vertreten und ſind die Manuſkripte zum„Pfarrer von Kirchfeld“ und dem„Meineidbauer“ ausg⸗ſtellt. Das Material der Ausſtel⸗ Direktor Ecker t⸗Freiburg uſw. Die Tagung behandelte hau auch dieſe Ueberreſte, deren fachmänniſche Unterſuchung noch Tagungen Tagung der Polizeifürſorgerinnen. heidelberg. 22. September. Neben den großen Tagungen, die in den letzten Tagen in Heidelberg abgehalten wurden, fanden ſich am 13. und 14. September die Polizeifürſorgerinnen in den Mauern der hieſigen Stadt zu ihrer diesjährigen Tagung zuſammen. Zu den Be⸗ ratungen waren aus allen Teilen des Reiches die Fürſorgerinnen er⸗ ſchienen; ebenſo hatten viele Behörden Vertreter entſandt. Die kon⸗ feſſionellen und interkonfeſſionellen Frauenverbände und Frauenver⸗ eine der hieſigen Stadt waren zahlreich vertreten. In den Be⸗ grüßungsanſprachen war beſonders von den Vertretern des Miniſte⸗ rium des Innern die Anerkennung und der Förderung der Arbeit der Polizeifürſorgerinnen durch die badiſchen Behörden zum Ausdruck ge⸗ bracht worden. Eingeleitet wurde die Tagung durch einen Vortrag von Prof. Dr. Gruhle⸗Heidelberg über„Pſychopathie und Proſtitu⸗ tion“. Der Vortragende kennzeichnete in ſeinen Ausführungen die verſchiedenen Typen von Proſtituierten, die, ohne an geiſtigen Stö⸗ rungen zu leiden, alſo nicht im eigentlichen Sinne pſychopathiſch ſind und ſich von den Durchſchnittsmenſchen mehr oder weniger ſtark un⸗ terſcheiden. Sie werden im allgemeinen als Pſychopathen bezeichnet. Es wird verſucht, dieſen Elementen durch fürſorgeriſche Maßnahmen zu helfen.— In der Ausſprache wurde verſchiedentlich auf die Not⸗ wendigkeit der Bewahrung bzw. der Einrichtung von Arbeiter⸗ kolonien hingewieſen und die Forderung eines Verwahrungs⸗ Geſetzes nachdrücklich erhoben. Frau Dr. Mayer gab als Vertreterin des preußiſchen Mini⸗ ſteriums für Volkswohlfahrt wertvolle Anregungen für die gemein⸗ ſame Arbeit und gegenſeitige Förderung auf dem Gebiete der Wohl⸗ fahrtspflege und der Gefährdetenfürſorge. Sehr förderlich für die ſei die ſchon ſeit langer Zeit angeſtrebte Beſtim⸗ mung des Reichs⸗Jugend⸗Wohlfahrtsgeſetzes, nach der es möglich iſt, auch Jugendliche im Alter von 18 bis 20 Jahren in die Fürſorge⸗ erziehung zu nehmen.— Der bekannte Anſtaltsleiter Pater Lic. Er⸗ furth⸗Elberfeld gab Anregungen aus ſeinen praktiſchen Erfahrungen der Anſtaltserziehung von Mädchen über 18 Jahren. Die Leiterin des Pflegeamts in Köln, Joſefine Erkens, gab ein klares Bild über die Zuſammenarbeit mit den engliſchen Frauen⸗ Organiſationen, durch die ſich eine beſondere Art der Gefährdetenfür⸗ ſorge herausgebildet habe. Im beſetzten Gebiet liegen die Verhältniſſe der Proſtitution beſonders ſchwierig. Die Einrichtung des Kölner Pflegeamtes ſoll auch nach der Beſetzung erhalten bleiben und mög⸗ lichſt auch für andere deutſche Städte gefordert werden.— Maria Sieverts, Leiterin des Hamburger Pflegeamtes, ſprach über die Ausgeſtaltung der Arbeit in jugendpflegeriſchem Sinne und gab An⸗ regungen über den Ausbauvon Uebergangsheimen für Gefährdete. Die Verſammlung beſchloß durch eine Entſchließung an den Reichstag, die baldige Aufnahme der Arbeiten für ein Geſetz zur Bekämpfung der Geſchlechts krankheiten zu for⸗ dern und damit möglichſt bald die nötige geſetzliche Grundlage zu ſchaffen für die für Volksgeſundheit und Volksſittlichkeit gleich be⸗ deutſame Arbeit. Bundestag der Kaufmannsjugend in Baden⸗Baden Dieſer ſe fand in Baden⸗Baden der erſteſüdweſtdeut⸗ ſche Jugendtag des Bundes der Kaufmannsjugend im D. H. V. ſtatt, der von über 400 Kaufmannsgehilfen aus Baden, der Pfalz und dem Saarland beſucht war. In der Ruine Hohen⸗ baden fand Samstag abends eine„Vaterländiſche Feierſtunde“ ſtatt. Eingeleitet durch die Weihe von neuen Wimpeln, der das Schwerr⸗ weihef iel von„Lienhardt“ folgte, hildete den Höhepunkt die am lodern⸗ Feuer gehaltene begeiſternde Anſprache des Geſchäfts⸗ e Drehfahl⸗Karlsruhe, die in einem Treugelöbnis an⸗ terland ausklang. Den Abſchluß der Feier bildete ein Fack er⸗ ug nach der Stadt. Am Sonntag morgen fand zunächſt Gottes⸗ dienſt für die Jugend ſtatt. Im Anſchluß daran begannen die beruflichen Wettkämpfe in Stenographie, Rechnen, kaufm. Briefwechſel, deutſcher Auſſatz und Fremdſprachen. Nebenher liefen ſportliche Veranſtaltungen. Am Nachmittag begann in der Aulg der Oberrealſchule die eigentliche Tagung. Vertreter der Stadt Baden⸗Baden, der Handelsſchule, des deutſchen Gewerkſchaftsbundes, des Geſamtverbandes cher Angeſtellten⸗Gewerkſchaften und der Stenographen⸗Vereine wohnten 155 bei und bekundeten in ihren An⸗ ſprachen reges Intereſſe an der Kaufmannsjugend. Der Reichsleiter der Kaufmannsjugend, Karl Hahn, hielt einen Vortrag über„Die nationalen Auf der Kaufmannsſugend“. Hierauf erfolgte die Preisverteilung an die Sieger in den Wettkämpfen. Das Schluß⸗ wort ſprach Gauvorſteher Menth⸗Mannheim, der die Jugend zu eifriger Arbeit im Beruf anſpornte. Den Schluß der glänzend ver⸗ laufenen Tagung bildete ein unter reger Anteilnahme der Bevölke⸗ rung durchgeführter Feſtzug durch Baden⸗Baden. Berufsgenoſſenſchaftstag * Freiburg, 23. Sept. Unter ſtarker Beteiligung aus allen Teilen Deutſchlands fand am 18. und 19. September in Freiburg unter dem Vorſitz von Dr. F. A. Spiecker⸗Berlin der 38. ordentliche Berufsgenoſſenſchaftstag ſtatt. Außer Vertretern faſt ſämtlicher deutſcher Berufsgenoſſenſchaften hatte ſich eine 59 75 Anzahl geladener Gäſte eingefunden, unter ihnen der räſident des Reichsverſicherungsamtes, Schaeffer, zugleich als ertreter des Reichsarbeitsminiſters. Das badiſche Arbeitsmini⸗ ſterium war vertreten durch Oberregierungsrat Profeſſor Dr Hol tz⸗ man n⸗Karlsruhe, der Reichsverband des deutſchen Handwerks ptſã — — Theater und Mufik Muſikwiffenſchaftlicher Kongreß in Baſel. Vom 26. bis 29. September treffen ſich in Baſel die namhafteſten Muſikgelehrten Europas zu einer bedeutenden Tagung, die dazu berufen iſt, die vor dem Kriege abgebrochenen Beziehungen wieder aufzunehmen und neu zu beleben. Anlaß zu dem Kongreß gibt das 25jährige Jubiläum der Bafler Ortsgruppe der Neuen Schtbeizeriſchen Muſik⸗ geſellſchaft. Ungefähr 60 Vorträge mit Spezialthemen ſind ange⸗ meldet. Mit freudiger Genugtuung läßt ſich feſtſtellen, d Deutſchland ſowohl der Zahl als auch der Bedeutung der Themen nach die Hauptrolle ſpielen wird. Die badiſche Mu ſik⸗ wiſſenſchaft iſt vertreten durch Prof. Gurlitt und Dr. Erpf(Freiburg), Ernſt Toch(Mannheim) und H. Zenck(Hei⸗ Audes Von den drei vorgeſehenen allgemeinen Vorträgen ſollte Andre Pirro(Parks) einen übernehmen, er lehnte aber ab, als er⸗ uhr, daß die beiden anderen von Prof. Abert(Berlin) und Guido dler(Wien) gehalten werden. Paris wird ſtatt deſſen zwet weniger durch ihre Bedeutung als Wiſſenſchaftler denn als deutſ feindliche Chauviniſten bekannte Perſönlichkeiten ſchicken. Es wird geſchickter Leitung bedürfen, um nicht hier von vornherein die Gegenſätze aufeinandertreffen zu laſſen. Man erwartet, daß Guedo Adler verſuchen wkrd, in ſeinem Vortrag über„Internationalismus in der Muſik“ die Erneuerung der Internationalen Muſikgeſell⸗ ſchaft zu propagieren. Schon jetzt ſteht feſt, daß Deutſchland ſich mit allen Mitteln gegen dieſen Gedanken wehren wird. Das Stadttheater wird anläßlich der Tagung mit einer Feſtvorſtellung von Glucks komiſcher Oper„Die Pilgrime von Mekka“ hervor; treten, während der Baſler Geſangverein Hermann Suterz prä⸗ tiges Chorwerk„Le Laudi di San Francesco d Aſſiſi“ im Münſter aufführt. frwh. Runſt und Wiſenſchaſt S. Allertumsfund in der Saarpfalz. Auf dem Gelände der Dinglerſchen Maſchinekfabrik in Bierbach wurden bei Er arbeiten mehrere Säulenreſte, Sandſteinblöcke und eine alte Mauer freigelegt. Die etwa 4 Meter von einander entfernten Säulen haben einen Durchmeſſer von etwa 60 Ztm. und eine Hoöh, von—5 Metern. Da an der gleichen Stelle ſchon vor hunder, Jahren und ſpäter beim Bahnbau Reſte einer römiſchen An lage und antike Skulpturen gefunden worden ſind, ſo ſchreibt 7 ſind in RRD ſteht derſelben Periode zu. Fuß und Kapitäl der Säulen künſtleriſch bearbeitet. Auch römiſche Ziegelſteine finden ſich ner geſtoßen, ſobald ſie ſie zu unterdrücken verſuchten. 7 lung ſtammt aus den Wiener ſtädtiſchen Sammlungen. den Erdmaſſen. Deregggsbbreseeeee 15 Mittwoch, den 24. Seplember 1924 neue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 443 lich die geplanten Geſetzesänderungen auf dem Gebiet der Reichs⸗ unfalloerſicherung. Von beſonderer ganz allgemeiner Be⸗ deutung waren die Ausführungen, die von verſchiedenen eingela⸗ denen Stellen gemacht wurden. Der Präſident des Reichsverſiche⸗ rungsamtes bekannte ſich als entſchiedener Anhänger der Selbſtver⸗ walkung und ſtellte feſt, daß die Berufsgenoſſenſchaften ſich dieſer Helbſtverwaltung und der damit verbundenen Selbſtverantwortung Zuch in den letzten ſchweren Jahren gewachſen gezeigt hätten. Von gerſchiedenen Stellen wurde horvorgehoben, daß, wenn trotzdem die erleihung immer weiterer Verordnungsbefugniſſe an den Reichs⸗ arbeitsminiſter und eine Verſchärfung des Aufſichtsrechtes erwogen werde, dies ein allgmeiner Hang der Geſetzgebung der letzten Zeit in Richtung einer Beſchränkung der Selbſtverwaltung erkennen laſſe, der ſich mit unſerer Staatsform noch weniger als mit dem früheren HDbrigkeitsſtaat vereinbaren laſſe. Nus dem Lande Perſonalveränderung im badiſchen Staaksdienſt Ernannt wurden Oberfinanzrat Dr. Franz Joſeph Schmitt zum Präſidenten des Kath. Oberſtiftungsrats, die Reviſionsinſpek⸗ toren Osk. Berberich zum Reviſionsoberinſpektor beim Nech⸗ nungshof. Karl Kirchenbauer beim Bezirksamt Raſtatt zum Verwaltunasoberinſpektor. Ernſt John beim Katholiſchen Oberſtik⸗ tungsrat zum Juſtizinſpektor beim Amtsgericht Karlsruhe. Verſetzt wurden Juſtizinſpektor Adolf Breunig bei der Zweiſtelle Gengenbach der Staatsanwaltſchaft Offenburg zum Amts⸗ gericht Gengenbach. Verwaltungsoberſekretär Wilhelm Kalfas beim Bezirksamt Lahr zu jenem in Offenburg, In den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt wurden: Finanzrat Max Liebler, Oberrechnungsrat Adolf Sickinger und Reviſionsoberinſpektor Philipp Richard Noe beim Kath. Ober⸗ ſtiftungsrat. Tr. Ladenburg, 22. Sept. Bei der Roten Kreuz⸗ Samm⸗ ktuna, die augenblicklich auch in der Stadtaemeinde Ladendurg diurchgeführt wird. erfährt man auch allerlei erfreuliches. Eine Witwe mit großer Kinderzahl gab einen auch für ihre Verhältniſſe achtvaren Betrag und äußerte dabei:„Fürs Rote Kreuz muß lever was tun. Da eſſen wir lieber einmal wieder kein Fleiſch, aser mein Beitraa darf nicht fehlen.“ 7 heddesheim, 22. Sept. Die hieſige Schützengeſell⸗ ſchaft hat in den letzten zwei Jahren ihren beim Muckenſturmer Hof, in ſchönem Wieſengelände(neben ehemaligem Neuwald) idylliſch gelegenen Schießſtand erweitern und neu herrichten laſſen (ſowohl Schützenhaus als Scheibenſtand) und hält jeden Sonntag nachmittag dorten Schießen ab. Geſchoſſen wird mit ſog. Scheiben⸗ büchſen und ausſchließlich Bleigeſchoß. Auch für Zimmerſtutzen⸗ ſchießen iſt moderne Einrichtung vorharden, und kann von jeder⸗ mann geübt werden. In dem Schützenhaus iſt für Reſtauration Vorſorge getroffen. In der Vorkriegszeit war der Schießſtand mit ſchönem ſchattigem Vorplatz vielfach der Ausruhepunkt von Paſ⸗ janten und Touriſten zwiſchen Mannheim und Umgebung und der Bergſtraße. :: Heidelberg. 22. Sept. Unſer Berafriedhof, der an Schönheit der Lage wohl ſeinesaleichen ſucht, feiert dieſer Tage ein Jubiläum. Achtzia Jahre ſind verfloſſen, ſeit die erſte Beſtattung nach der Einweihung am 18. September 1844 hier ſtattgefunden hat. Seine urſprüngliche Anlage umfaßte nur die ziemlich ebenen Teile des heutigen aroßen Friedhofs: die terraſſenförmige Gräberfelder kamen erſt mit der Erweiterung den Bera hinauf. Dieſer ſtets ſtufenförmige Aufbau der Grabreihen mit der arünen, wohlgepfleg⸗ ten Umſäumung der Wege durch Geſträuch, die prächtigen Alleen von Kaſtanjen, Weiß⸗ und Rotdorn, dazu die durchweg aute Pflege ner Grabſtätten, haben die Stätte der Toten zu einer gern beſuchten An⸗ lage geſtempelt. So viele Mannheimer, die den Steigerwea hinauf der Höhe zu wandern, nehmen den Wea durch ein Stück des Fried⸗ hofs oder ſuchen nach der Rückkehr eine ſchattige Bank zum Aus⸗ ruhen. Dazu bieten die manniagfachen Grabſtätten reiche Fundaruben zu Studien: denn ſeit achtzig Jahren werden in dieſem Friedhof auch die Profeſſoren der Univerſität beſtattet. Da liegen die Leuchten der Wiſſenſchaft in friedlichem Schlummer neben dem einfachen Büraer der Stadt: wie ſo mancher hat ſchon auf dem Grabſtein geleſen: Kuno Fiſcher, Bunſen u. a..; auch der Name Nadler weckt Er⸗ nen? So iſt unſere Friedhofanlage ein aut Stück Geſchichte gewor⸗ den, ein Geſchichtsbuch der Namen. aber auch der Taten. Ehe das Mannbeimer Krematorium gebaut worden war. erfolgten die Feuer⸗ beſtattungen aus Mannheim in Heidelbera das eine der erſten Ver⸗ brennunasanlaagen in Deutſchland beſaß. Anarenzend an den chrlſt⸗ lichen Friedhof liegt im Süden, gegen Rohrbach zu. der jüdiſche Friedhof. Bis hoch hinauf in den Wald ziehen beide Veſtattungs⸗ felder, und von den höchſten Höhen bietet ſich ein herrlicher Ausblick die Rheinebene. Noch reicht aber der Der Büraerausſchuß hat ein großes Stück Wald gegen den Speyrerhof zu zur Erweiterung der Friedhof⸗ anlage vorgeſehen: denn die Benutzung des vor dem Krieg mit aro⸗ ßen Koſten angeleaten Zentralfriedhofes am Neckar aegenüber von Wieblingen iſt vorerſt nicht möalich. da der Neckarkanal ein aroßes Stück des Friedhofgeländes weggenommen hat. Somit iſt für Hei⸗ delbera ſamt Vororte der Friedhof zu klein. Vorausſichtlich werden nur Neuenheim und Handſchuhsheim, die ihre eigenen Friedhöfe noch beſitzen, ſich in den Zentralfriedhof teilen. Hier liegen auch die ſchöngeyflegten Gräber der in den Lazaretten geſtorbenen Ruſſen und ſen. 5 eeg, 22 Sept. Im Steinbruch am Feuerbergtunnel fiel der 22jährige Steinbrecher Hagedorn aus ener Höhe von eiwa 10 Meter von einem Felſen herunter. Er iſt alsbald da⸗ tauf ſeinen Verletzungenerlegen. 5* Bretten, 22. Sept. Auf tr agiſche W̃ eiſe kam die allein zu Hauſe weilende 10jährige Luiſe Hunzinger ums Leben. Man fand ſie in der mit Gas angefüllten Küche tot auf dem Boden. Die näheren Urſachen des Unglücksfalls 95 1 55 120 40 5 13*Jußbach bei r, 22. Sept. Die Kreispflegeanſta .— 175 855 92 0 Reparaturen in der Hauptſache wieder her⸗ Aanda⸗ was in dieſer kurzen Zeit nur durch die küchtige Arbeit der Handwerker und Arbeiter möͤglich war. Abgeſehen von verſchie denen Aufräumungsarbeiten, die noch nötig ſind, bietet die Anſtalt wieder einen freundlichen Anblick. Eines freilich läßt ſich ſo bald picht wieder erſetzen: das total zerſtörte Par kwäldchen, ein be⸗ liebter Aufenthaltsort der Pfleglinge und die vielen vernichteten Doſtbäume, die jetzt noch als trauriges Wahrzeichen an den ſurchtbaren Orkan mit ſeinen verheerenden Wirkungen erinnern. Die 15 Verwundeten befinden ſich wieder auf dem Wege der Beſ⸗ ſerun Auf der Tagung des Ortenauer 9. * Offenburg, 22. Sept. anbes in Kuhbach bei Lahr wurde berſtorbenen Rechtsanwalts Dr. Krieg Kaufmanm Franz bun erſten 8 äfidenten gewählt. Zum Gaudirigent wurde Muſikdirektor Fink Offenburg beſtimmt, Dionaueſchingen, 22. Sept. Aus geringfügger, letde ge⸗ kieten oier bei der Weſtgen Bahnſtation als be⸗ äftigte junge Burſchen am Samstag abend in einer Wirtſchaft u angetrunkenem Zuſtand in einen Str eit, 1 15 0 umpen zu zahlen habe. Plötzlich gingen 5 19 ürr aus Lutweiler bei Saarlouis und der 2 ois hrer von Kronau(Amt Bruchſal) aus der 5 die Straße, wo ſie ſich am Boden verprügelten. 85 Düfr etz der du unterſt liegende Kehrer dem auf ihm 6 5 en 8 85 ſei⸗ Meſſer zwei Bruſtſtiche und anrrach ich Der getroffene umelte noch 50 Meter weiter und br Fabrend ber Naet ſih meder n v⸗ ee e Wanne dem habe er eine gewiſcht. Der Tote wur rn, *— gaeee 5 e 177 5 daß leichzeiti der in er Nähe liege en bornetent, und den Auflauf 5 Als der Tod Dürrs feſtgeſtellt war, ſagte der 9 en 5 baſt du gemacht“, worauf feſtge⸗ ommen und der Polizei überge 0 8 Waltersweier, 22. Sept. Beim Elltbrecan, 1 90 Wende⸗ Kaufmann vom Baume un ſtarb bald darauf. innerunaen an den Pfälzer Dichter. Wer kann die Namen alle nen⸗ ANus der Pfalz Das Doppelzeitungsjubiläum in Ludwigshafen wurde am Samstag im Geſchäftshaus der Firma Julius Wald⸗ kirch& Co. feſtlich begangen. Der Innenraum des Geſchäfts⸗ hauſes war mit friſchem Grun, Palmen und Guirlanden, Spruch⸗ bändern uſw. feſtlich geſchmückt und bot eine ſtimmungsvolle Um⸗ rahmung zu dem akademiſchen Feſtakt. Die Eckpfeiler der Feier bildeten Geſangsvorträge des Geſangverein Gutenberg. Welchen Anteil nicht nur die benachbarte Zeitungswelt an dem Jubiläum des„Generalanzeigers“ und der„Pfälziſchen Rundſchau“ nahm, zeigte die faſt endlofe Liſte der Ehrengäſte und Vertreter der ſtaat⸗ lichen und ſtädtiſchen Behörden ſowie der Induſtrie, des Handels und Bankwelt. Nachdem der Seniorchef der Firma, Herr Wil⸗ helm Waldkirch, die Gäſte mit herzlichen Worten begrüßt hatte, gab er einen Ueberblick über die Entwicklungsgeſchichte der beiden Zeitungen, wobei er im beſonderen des verſtorbenen Be⸗ gründers Julius Waldkirch gedachte. Des weiteren behandelte er die Bedeutung der Preſſe für Politik und Wirtſchaft und ſchloß ſeine mit großem Beifall aufgenommene Rede mit einem Glaubens⸗ bekenntnis an die unzerſtörbaren Geiſtes⸗ und Energiequellen des deutſchen Volkes, die eine Erneuerung des Staatslebens gewähr⸗ leiſteten. Darauf folgte eine lange Reihe von Begrüßungs⸗ und Be⸗ glückwunſchanſprachen der verſchiedenen Korporationsvertreter, die im einzelnen aufzuzählen unmöglich iſt. Hervorgehoben ſeien ledig⸗ lich die Anſprachen des Regierungspräſidenten der Pfalz, Dr. Mathéus, des Oberbrürgermeiſters Dr. Weiß⸗Ludwigshafen und des Vorſitzenden des Vereins ſüddeutſcher Zeitungsverleger Hermann Kölblin⸗Baden⸗Baden. Für die Mannheimer Kol⸗ legen ſprach Herr Adolf zugleich auch im Namen des Schriftſtellerverein Mannheim⸗Ludwigshafen Die„Neue Mannheimer Zeitung“ hatte bereits am Mittag des feſtlichen Tages eine Glückwunſchadreſſe mit einer Palmenſpende überreicht. Weiter ſprachen Vertreter von Handel und Induſtrie, des Landesverbandes Pfalz im Reichsverband der Deutſchen Preſſe, der Redaktionen der beiden Zeitungen, des Betriebsrates und des techniſchen Perſonals. Von dem immer noch ausgewieſenen Vor⸗ ſitzenden der Vereinigung pfälziſcher Zeitungsverleger Groſſer⸗ Frankenthal war ebenfalls ein Glückwunſchſchreiben eingelaufen. Im Anſchluß an den Feſtakt fand für das geſamte Perſonal, Mitarbeiter, Freunde und Gäſte ein wohlgelungene Abendunter⸗ haltung im großen Saale des Geſellſchaftshauſes einen harmaniſchen Verlauf nahm. :: Cudwigshafen, 22. Sept. Unbekannte ſtahlen am Sams⸗ tag abend von einem im Winterhafen vor Anker liegenden Schlepp⸗ kahn ein braun angeſtrichenes Paddelboot im Werte von 50 Mark und 4 Schiffsdecken im Werte von 250 Mark.— Vom 1. Oktober ab ſtellt ſich der Gaspreis in Ludwigshafen auf 18 Pfg. je Kubikmeter.— Aus Liebeskummer verſuchte ſich am Freitag eine 22jährige ledige Fabrikarbeiterin von Mundenheim auf der Treppe ihres Hauſes durch Einnehmen von Kreſol zu ve rgiften. Sie wurde ins Krankenhaus gebracht.— Ein 32jähr ger Kaufmann aus Wlebelskirchen, der ſich vorübergehend hier aufhielt, wurde wogen Betrugs feſtgenommen. Desgleichen iſt es ge⸗ lungen, den Logisburſchen zu verhaften, der ſeiner Wirtin die zwei Deckbetten ſtahl.— Auf dem Ludwigsplatz im ſüdlichen und auf dem Rupprochtsplatz im nördlichen Stadtteil herrſchte wieder ein⸗ mal Meſſetrubel. Die Spätherbſtmeſſe hat degelbſt am Sonntag begonnen und erfreute ſich gleich am erſten Tage eines ſo regen Beſuches, daß man den Dürkheimer Nachwurſtmarkt in Ludwigshafen gar nicht geſpürt hat. Während im Süden die Zucker⸗ bäcker und Fliegenden Händler ihre Waren feilbbeten, gibt es neben leiblichen Genüſſen auf dem Rupprechtsplatz alle rhand zu ſchauen und ſich zu beluſtigen: Karuſſells und Luftſchaukeln, Hippo⸗ drom, Münchener Marionettentheater, den Zirkus Fiſcher u. Holz⸗ müller etc. In die beiden letztgenannten, die viel Intereſſantes bieten, ſtrömten die Menſchen nur ſo hinein. Auch an den Ver⸗ kaufsſtänden herrſchte Leben und Umſatz. :: Oggersheim, 22. Sept. Die der Belegſchaft der mechaniſchen Webevei auf den 1. Oktober ausgeſprochenen Kündigung iſt vorläufig wieder zurückgezogen worden. Reuſtadt a.., 22. Sept. Zu den in den letzten Tagen ganz deutend heraufgeſetzten Preiſen für lebenswichtige Bedarfsartikel, wie Milch, Fleiſch, Brot, Bröcchen, wurde von der Preisprü⸗ fungsſtelle Stellung genommen. Seitens der Gewerkſchafts⸗ Angeſtellten und Beamtenvertreter wurde dieſe Art der Aufwärts⸗ bewegung als Verbrechen am Volkskörper bezeichnet. Da durch höhere Verordnung Lohnerhöhungen ſchon ſeit Mai nicht mehr vorgenommen wurden, um unſere Wirtſchaft in Gang zu bringen. wurde beantragt, ſämtliche unrechtmäßigen Erhöhungen ſofort wieder auf den bisherigen niedrigſten Stand zu bringen. Bei den Bäckern wurde das nach längeren Auseinanderſetzungen zuge⸗ ſtanden. Die Metzger waren nicht vertreten. Die Hauptkonfſniſ⸗ ſion wird ſich in den nächſten Tagen mit ihnen zu beſchäftigen haben. Wegen der Milch ſind Verhandlungen mit Vertretern der Landwirtſchaft im Gange, die erfolaverſprechend erſcheinen. Wegen den hohen Bankzinſen, die ſaſt bein Geſchäftsmann mehr auf⸗ bringen kann, ſoll an die Reichsregierung herangetreten werden, da es bei dieſem Zinſenſatz unmöglich iſt, unſere Wirtſchaft über⸗ haupt in Gang zu bringen. Ferner wurde beſchſoſſen. den Kohlen⸗ handlungen die Auflage machen zu laſſen, ihre Vorräte unter Be⸗ dachungen zu bringen wegen Gefährdung durch Witterungsein⸗ flüſſe.— In der Geſamtlage des Arbeitsmarktes in der Berichtszeit bom—15. September iſt eine leichte Entſpan⸗ nung eingetreten. Wenn auch der Beſchäftigungsgrad in der In⸗ duſtrie nach wie vor durch die anhaltende Geldnot. Auftrags⸗ und Abſatzmamgel ungünſtig iſt, ſo iſt doch ein Stillſtand in Be⸗ triebsſtillegungen und Arbeitszeitverkür zungen eingetreten. Ddie Zigarreninduſtrie hat infolge der Auf⸗ pebung der Zollgrenze die Wiederaufnahme ihrer Betriebe ange⸗ kündigt. Eine merkliche Beſſerung war im Kleingewerbe zu verzeichnen. Erſtmals iſt ein ſtarkes Anziehen in der Arbeitsver⸗ mittlung feſtzuſtellen. Die Nachfrage an Spezial⸗ und Facharbei⸗ tern war gut. Eine reoge Vermittlung fand in den handwerks⸗ mäßigen Berufen ſtatt. Die Zunahme der Arbeitſuchenden iſt ver⸗ hältnismäßig gering geworden. Die Er w erbsloſenziffern ſind infofge der zunehmenden Peſſerung in der Berichtszeit merk⸗ lich zurückgegangen. Die Zahl der Kurzarbeiter be⸗ trägt im Bezirk noch 1016 und in der Stadt 153. die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen im Bezirk 689. in der Stadt 421. Davon merden bei den kleinen Notſtandsarbeiten im Bezirk 38, in der Stadt 197 beſchäftigt. Gegenüber der vorigen Berichtszeit iſt eine Abnahme der Erwerbsſoſenziffern im Bezirk von 81 und in der Stadt von 49 zu verzeichren. :: Neuſfadt a.., 22. Sept. Die Diedesfelder Winzer⸗ genoſſenſchaft hat die geſamte Freazenz ihrer Mitglieder an Portugieſer Moſt zum Preiſe von 400 M. verkauft. :: Niederauerbach, 22. Sept. Die 400 Jahre alte Glocke des hieſigen Gotteshauſes hat einen Sprung erhalten, der im Laufe dieſer Woche durch Autogenſchweißerei auf dem Glockenſtuhl wieder repariert werden ſoll. * fKaiſerslautern, 22. Sept Ddie wirtſchaftliche Lage in der hieſigen Induſtrie ſcheint ſich allmählich zu beſſern. Es ſprechen alle Anzeichen dafür, daß binnen 14 Tage alle Er⸗ werbszweige mit erhöhten Arbeitskräften wieder produzieren. Zur Zeit ſind beim hieſigen Arbeitsmarkt im ganzen 2128 Arbeitsloſe gemeldet. Ddas Metallgewerbe vereinigt die meiſten Ar⸗ beitsloſen auf ſich und zwar 409 Perſonen. In der Zigarren⸗ induſtrie waren am Montag nicht weniger als 20 weibliche Er⸗ werbsloſe gemeldet. Wohl die ſchlechteſte Ausſicht auf Beſſerung der Lage hat gegenwärtig gerade dieſer Erwerbszweig. So hat die Firma Schmalenberger wiederum über 100 Arbefterinnen entlaſſen. In Fachkreiſen rechnet man damit, daß gegen Weihnachten die Kalamität langſam behoben wird. Ddie Lage auf dem Bau⸗ markt hat ſich in letzter Zeit ſtark gebeſſert. Eine verhältnis⸗ mäßig hohe Erwerbsloſenzahl weiſt gegenwärtig das Kauf⸗ mannsgewerbe auf. Hier ſind es nicht weniger als etwa 70 Perſonen, die arbeitslos gemeldet ſind. ſtatt, die gleichfalls Gerichtszeitung Ameksgericht Mannheim *Maunheim, 23. Sept(Sitzung des Schöffengerichts, Abt.). Vorſitz: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhar d. Schöffen: Jakob Schmitt, Landwirt in Oberflockenbach und Frau Fanny Geck hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Feiler. Der verheiratete 25jährige Bürſtenmacher Wilhelm Anton G. aus Karlsruhe machte ſich eines Verbrechens im Sinne des§ 178, Ziffer 3 St.⸗G.B. ſchuldig. Der Angeklagte leugnet. Die Ausſagen des Mädchens und der übrigen Zeugen ſowie das Gutachten des Sachverſtändigen lautet aber zu ſeinen Ungunſten. Es erging Ur⸗ teil: 6 Monatke Geſängnis.(Vert.:.⸗A. Dr. Pfeiffenberger). „Die 27jährige Bäckersehefrau Kotharina Ron geb. Seubert aus Dittigheim iſt wegen Beihilfe zum Verbrechen nach§ 218 St.⸗G. B. angeklagt. Aufgrund des heutigen Veweisergebniſſes wird die An⸗ geklagte zu 6 Monaten Gefſängnis, unter Bewilligung von Straf⸗ aufſchub auf Wohlverhalten verurteilt. Der verheiratete 45jährige Taglöhner Friedrich Neckarauer aus Weiſenheim, wohnhaft in Weinheim, iſt einer unſiktlichen Tat im Sinne des§ 176 St.⸗G.⸗B verdächtig. Aufgrund der Ausſagen der gehörten 5 Zeugen wird der Angeklagte zu 1 Jahr Zucht⸗ haus verurteilt. * Zwei Feſteſſen mit Hühner⸗ und Gansbraten veranſtalteten der 23 Jahre alte Gipſer Otto Raub von hier mit guten alten Bekann⸗ ten aus der Verbrecherzunft: dem 35 Jahre alten Taglöhner Olto M. Haßler und dem 42 Jahre alten Hafenarbeiter Franz Betzg a. Der vierte, der 41 Jahre alte Schuhmacher Wilhelm Blößer, will nicht daran teilgenommen haben. Er wiſſe, trotz ſeiner 40 Jahre nicht, wie Gänſebraten ſchmeckt. Betzga hätte die Gänſe in der Nacht zum 12. Dezember in der Kohlenhandlung von Kleinhäns und vont Geſchäftsführer Scheerer, Nackarvorland u. Dalbergſtraße,„gelauft“. Den Beſitzern ließ er die Erinnerung an das Federvieh in Geſtatt der blutigen Köpſe zurück. Es handelt ſich um 23 Hühner, 1 Ente und 4 Gänſe. Die fünfte Angeklagte, eine Frau Wilhelmine Not⸗ wang, Betzgas Schweſter, die das Feſtmahl zubereſtete, bei dem die Angeklagten einen gewaltigen Appetit entwickelt haben müſſen, iſt nicht erſchienen. Raub und Vlößer operierten mit dem Zucht⸗ haustone. Der letztere hat die Eigenſchaft ſich nie mihr an eiwa⸗ zu erinnern, was ihm nicht angenehm iſt. Gefängnisarzt Gö tz⸗ mann bezeichnete ihn als geiſtig minderwertigen Pſychopaten. Gegen ihn muß zwecks weiterer Beweiserhebung die Verhandlung verkagt werden. Betzga wird mit Einſchluß zweier anderer Strafen zu 3 Jahren(Monaten Zuchthaus verurteilt. Die beiden anderen müſſen freigeſprochen werden, weil das Geflügel ratzekahl verzehrt wurde und das Verzehren einer Veute nach der Rechtſprechung nicht als Hehlerei anzuſehen iſt. Bei einem Einbruch in das Seidenhaus Fels, den er durch Herausſchneiden einer Füllung aus der Türe bewerkſtelligte, ſtahl der Taglöhner Friedrich Reinhardt für 800 Mark Seide. Ferner klaute er ein Motorrad und ein Fahrrad. Reinhardt iſt gerichtsbe⸗ kannt. Es wird diesmal eine Gefängnisſtrafe von zwei Jahren 6 Monaten ausgeſprochen. Betrug und Urkundenfälſchung verübte der Expedient Heinrich Walker bei ſeiner Arbeitgeberin, der Firma Stepnacher und Rueff in der Binnenhafenſtraße in Gemeinſchaft mit dem jugendlichen Lehrling des Geſchäftes, den er zu den unehrlichen Handlungen ver⸗ führte. In einer Reihe von erhoben ſie Nachnahmeſendungen auf der Güterabfertigungsſtelle, lieferten ſie aber nicht ab und fälſch⸗ ten die Unterſchrift. Nach den Angaben des Angeklagten handelt es ſich um 1600 Mark. Der Juwelier Rexin hier wurde um einen Ring im Werte von 400 Mark betrogen. Der in Gumbinnen kommiſ⸗ ſariſch vernommene Angeklagte wurde zu einer Gefängnisſtrafe von 6 Monaten vecurteilt. Mit einem geſtohlenen Paletot nahm der 22 Jahre alte, gus⸗ wärts vernommene VBankbeamte Kurt Sgaller von dem Pfälzer Hofe Neckarau Abſchied, wo er ſich mit befranzten Hoſen und Schlappſchuhen als rei cer Amerikaner aufgeſpielt hatte. Der Haus⸗ diener erwirkte: no! ſeine Verhaftung am Bahnhofe. Urdeil 6 Wochen Gefängnis. Eine gemeine Handlungsweiſe legte der Taglöhner Benedikt Scheitl von Sandhofen an den Tag. Durch vergiftete Wurſthaut tötete er den wertvollen Schäferhund des Arbeiters Hertel. Das Tier hatte einen Wert von 3000 M. Vorher hatte er dem Hund Wurſt, mit Moſſingſpähnen vermiſcht, hingelegt, was der Hund aber liegen ließ. Gegen den Angeklagten wurde eine Geldſtrafe von 200 M. ausgeſprochen. Strafkammer NMannheim Die letzte Sitzung lieferte nur negative Ergebniſſe. Sämt⸗ liche Berufungen waren erfolglos, teilweiſe erfolgten nur geringe Abänderungen der Schöffengerichtsurteile. Der Hafenarbeiter Fritz Stockmann, der in der letzten Sitzung plötzlich ſtumm wurde, konnte auch jetzt nicht ſprechen und ſich nur mit Geberden verſtän⸗ digen. Vorher hatte er noch mit ſeinem Verteidiger geſprochen Bei allem, was ihm zuwider iſt, verſagt ihm als hochgradiger Hyſteriker die Sprache Er behielt ſeine Strafe von 9 Monaten. Nach zwei Monaten ſoll er jedoch Strafaufſchub erhalten. Sportliche Rundſchau Bonen »Deutſchland ſchlägt Oeſterreich im Boxländerkampf. Die Be⸗ gegnung zwiſchen den repräſentativen Mannſchaften der Amateur⸗ boxverbände von Oeſterreich und Deutſchland, die am Freitag in Wien ſtattfand, endete mit einem durchſchlagenden Erfolge der Vertreter des Deutſchen Reichs⸗Verbandes für Amateurboxen. Von den ſieben Kämpfen gewannen die Deutſchen fünf, verloren einen und einer endete unentſchieden. Mit 11:3 Punkten konnte der D. R. f. A. B. einen ſchönen Sieg buchen. *Der Boxländerkampf Deutſchland—Angarn, der am Sonntag in Budapeſt ſtattfond, brachte den Amateuren des Deutſchen Reichsverbandes für Amateurboxen einen gleichen Sdeg wie ſie ihn am Frei in Wien davongetragen hatten. Sie gewannen fünf Kämpfe, verloren einen und machten einen unentſchieden und ge⸗ wannen ſomit mit 11:3 Punkten. Meſſen und Ausſtellungen Groß- Berliner Tabakmeſſe Die am Samstag eröffnete Groß⸗Berliner Tabakmeſſe zeigt unter den mehr als 300 Ausſtellern faſt alle bekannten Firmen des Tabakgewerbes. Zugleich wird vorgeführt, wie Tabakerzeugniſſe entſtehen, wie Tabat verarbeitet wird und welche Bedeutung das Tabakgewerbe in volkswirtſchaftlicher Beziehung hat. Infolge der Steuererhöhung, die durch die Dawesſchen Geſetze demnächſt ein⸗ treten wird, und da die Tabakinduſtrie, die in der Hauptſache auf ausländiſche Rohſtoffe angewieſen iſt, eines der wichtigſten Steuer⸗ objekte des Staates bildet, verdient dieſe Schau das beſondere In⸗ lereſſe der Fachkreiſe. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Adein-Dege.J18.J 18.20.J 25 J24[ecar-Hege. 17.] 18. 18. 20.202 Schulerinſel-.90.90.88.82.62,1.82J Mannbeim.98.63.64.70.8508.40 Kehl...12.068.08.96.93.84 Heilbronn 60 Maxau,.86.734.88.614.424.45 ö Maunbeim.84.66.80.77.45.45 aub.68.57.62 öln.93.78.61.61.62.83 Rheinwaſſerwärmnee 15⁰ ==——xññ....—:. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannßeimer Zeitung, G. m. b. H5. Mannheim 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kur: Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willx Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. ben übria ledaktfonellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardz, 25 ———.——ꝛ ——— Deſeftiy —— 6. Seite. Nr. 443 Neue maynheimer Zeitung(mittag⸗Nus gabe) — Mitttwoch den 24. Seplember 124 Neue ſtannheimer Seltung Handelsblatf 2 Zollregime und Londoner Protokoll Die Ratifizierung des Londoner Protokolls und die Annahme der Gutachtengeſetze durch den Reichstag hat im Laufe dieſes Monats Aenderungen im Zollregime für das be⸗ ſetzte Gebiet zur Folge, die ſich nach einer Veröffentlichung des Nachrichtenblatts des franzöſiſchen Preſſedienſtes in Koblenz in nachſtehender Weiſe vollziehen: Entſprechend den Londoner Beſchlüſſen hat die Zollerhebung an der öſtlichen Zollgrenze am 10. September frühmorgens auf⸗ gehört; der Handelsverkehr zwiſchen dem beſezten und unbeſetzten Deutſchland iſt frei, und das Regime der Dero⸗ gationen(Ab⸗ und Zulaufsbewilligungen) hat aufgehört. An der öſtlichen Zollgrenze werden nur noch in den Haurt⸗ bahnhöfen Zollpoſten beibehalten; denn ſolange die für die be⸗ ſetzten Gebiete geltenden Zolltarife, das Regime der Einfuhr⸗ bewilligungen und der Zollgeſetzgebung nicht dieſelben ſind wie für das übrige Deutſchland, d. h. bis 22. September, müſſen ſolche Poſten aufrechterhalten werden, damit die beiden Zollſyſteme aus⸗ einandergehalten werden können. Den Kaufleuten im unbeſetzten Deutſchland, die durch das be⸗ ſetzte Gebiet hindurch Waren ins Ausland ausführen, wird empfohlen, dieſe beim Paſſieren der alten öſtlichen Zollgrenze viſieren zu laſſen, damit dieſe ausgeführten Waren beim ſteber⸗ gang über die äußern Landesgrenzen nicht verwechſelt werden mit Waren, die aus dem beſetzten Gebiete ſtammen. Waren aus dem beſetzten Gebiete unterliegen nämlich noch bis zum 22. September den interalliierten Vorſchriften über den Außen⸗ handel. Ebenfalls bis zum 22. September werden durch die an der alten öſtlichen Zollgrenze beibehaltenen Zollpoſten jene Waren piſiert, die aus dem Ausland über das unbeſetzte Deutſchland ins beſetzte Gebiet kommen. Die Zollabfertigung erfolgt dann in einem Bureau im Innern des Gebietes. Am 22. September würde die deutſche Geſetzgebung im be⸗ ſetzten Gebiet wieder in Kraft geſetzt ſein. Dieſe Wiedereinführung wird zur Folge haben: 1. Bezüglich der Zölle: a) Die gegenwärtig im unbeſetzten Deutſchland in Kraft befind⸗ lichen Zollſätze werden in den beſetzten Gebieten wieder in 11 eg e., de Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe, farlsruhe(Baden) Da die Geſellſchaft, die bekanntlich in einer Intereſſen⸗ gemeinſchaft mit den Motorenwerken Mannheim.⸗G. ſteht, der am 29. September ſtattfindenden.⸗V. die Verlegung des Geſchäftsjahres auf das Kalenderjahr vorſchlägt, legt ſie den Geſchäftsabſchluß für das halbe Geſchäftsjahr vom 1. Juli bis 31. Dezember 1923 vor. Die von der Verwaltung ſchon im Jahre 1923 intern geführte Goldmarkbuchführung ergibt für dieſes Geſchäftshalbjahr einen Ueberſchuß, ſo daß das Er⸗ gebnis als zufriedenſtellend bezeichnet werden kann. Die Geſamt⸗ zahl der Angeſtellten und Arbeiter betrug im Halbjahres⸗Durch⸗ ſchnitt 2961 gegen 3409 im Vorjahre, zurzeit beträgt ſie 1917. Da im Dezember 1923 der Hauptkunde, die deutſche Reichsbahn, ihre Zahlungen vorübergehend einſtellte, war die Geſellſchuft ge⸗ zwungen, ihren Betrieb ſolange ſtillzulegen, bis die Zahlungen der Reichsbahn wieder geſichert erſchienen. Der Betrieb wurde am 22. Dezember 1923 geſchloſſen und vom 9. Januar 1924 ab nach und nach mit geringerer Arbeiterzahl wieder aufgenommen. Die Intereſſengemeinſchaften mit den Motorenwerken Mannheim.⸗G., vorm. Benz, Abteilung ſtationärer Motoren⸗ bau und mit den Badiſchen Motorlokomotivwerken.⸗G. Mosbach und die von den 3 Firmen Karlsruhe, Mosbach und Mannheim gegründete Motor⸗Lokomotiv⸗Verkaufs⸗G. m. b. H.„Baden“ in Karlsruhe hat im laufenden Geſchäftsjahr für einen beträchtlichen Teil der Belegſchaft der Maſchinenbau⸗Geſell⸗ ſchaft Karlsruhe Arbeitsgelegenheit gegeben; ſie erhofft durch dieſe —55 0 Zukunft eine weſentliche Unterſtützung und Förderung ihres etriebes. Dem Ueberſchuß aus dem 2. Halbjahr 1923 in Höhe von 4110 369 Bie ſtehen 152 014 Bi Handlungsunkoſten und 115 931 Bi⸗ Steuern gegenüber. Es verbleiben ſomit per 31. Dezember 1923: 3 824 423 Bi. Der Aufſichtsrat ſchlägt vor, von der Ver⸗ teilung einer Dividende mit Rückſicht auf die bevor⸗ ſtehende Umſtellung in Goldmark Abſtand zu nehmen. O — Konkurs der Dampfkeſſelfabrik Baden in Mannheim. Wie aus Berlin gemeldet wird, iſt die ſeit einem Jahr beſtehende Dampf⸗ keſſelfahrit Baden in Mannheim in Konkurs geraten. Die Ge⸗ ſellſchaft befand ſich ſeit längerer Zeit unter Geſchäftsaufſicht. Einer am 30. September ſtattfindenden Gläubigerverſammlung ſollte ein Vergleich auf der Baſis von 662 Progent vorgeſchlagen werden, wovon eine Hälfte in bar, die andere in Aktien der Geſellſchaft ge⸗ zahlt werden ſallte. Eine am gleichen Tage ſtattfindende ao..⸗V. ſollte die für die Sanierung erforderlichen Beſchlüſſe faſſen. hr. *Kalle& Co..-., Biebrich a. Rh. Die Verwaltung dieſer zur Gruppe der Höchſter Farbwerke gehörige Geſellſchaft will die Goldbilanz erſt gegen Jahresende vorlegen. Die Betriebseinſchränkungen und die Arbeiter⸗ und Angeſtellten⸗ entlaſſungen, führt der Bericht auf die zu Beginn des laufenden Jahres faſt überall einſetzende Kriſis auf dem Weltmarkt und die D 5 77755 ſich immer ſtärker entfaltende ausländiſche Konkurrenz zurück.— Das Geſchäftsjahr 1923 habe ſein ungünſtiges Gepräge durch die Ruhr⸗Beſetzung erhalten. Vor allem hätten die faſt während des ganzen Berichtsjahres andauernden außerordentlichen Verkehrs⸗ ſchwierigkeiten ſowohl der Fabrikation als auch dem Abſatz ganz erheblich Abbruch getan. Immerhin ſei es gelungen, den Betrieb, wenn auch mit Einſchränkungen, fortzuführen. In der Bilanz betragen bei 6 Mill. Aktienkapital und 2,17 Mill. Vorkriegs⸗ anleihen: die Kreditoren I 4831 247 Vi(i. V. 2168 Mill.), die Kraft treten; die interalliierten Zolltarife werden mit dem⸗ ſelben Tage aufgehoben. b) Die Beſtimmungen, die den Tranſitverkehr von Waren regeln, die durch das beſetzte Gebiet und durch das unbeſetzte Deutſchland ins Ausland ausgeführt oder aus dem Ausland eingeführt werden, werden außer Kraft geſetzt. Der⸗ geſtalt wird die Zolleinheit der deutſchen Gebiete wiederhergeſtellt. Es bleibt den Einfuhrhändlern anheim⸗ geſtellt, die Verzollung der eingeführten Waren in irgend⸗ einem Zollbureau des Inlandes vornehmen zu laſſen, wobei ſie den Beſtimmungen der deutſchen Geſetzgebung nachzu⸗ kommen haben. c) Die Zahlung der Einfuhrgebühren wird in der von der deutſchen Verwaltung näher bezeichneten Zahlungsart, d. h. alſo in geſetzlicher deutſcher Währung erfolgen. 2. Bezüglich der Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen: Bis 22. September werden der leitende Ausſchuß für Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen und die Micum in den ihnen unter⸗ ſtellten Bezirken die Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen für das beſetzte Gebiet erteilen; aber die Erteilung der Bewilligungen und die Zahlung der hierfür zu zahlenden Gebühren werden gemäß den Beſtimmungen der deutſchen Geſetzgebung vorge⸗ nommen werden; dabei iſt zu beachten: a) Die der Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung unterliegenden Waren werden nach den gültigen Beſtimmungen der deutſchen Geſetz⸗ gebung in die Liſten eingereiht. b) Der zurzeit im unbeſetzten Deutſchland in Kraft befindliche Ausfuhrgebührentarif wird im beſetzten Gebiet in Anwen⸗ dung gebracht und die Zahlung dieſer Gebühren wird gemäß den deutſchen Geſetzesbeſtimmungen, d. h. bei Uebergang über die Grenze in die Hände der Zollbehörden, ausgeführt. Die Dienſtzweige der Micum werden allein zuſtändig ſein für die Erteilung von Kohlenlizenzen. Am 22. Oktober wird die Uebergangsperiode zu Ende gehenz; die Interalliierten Zolldienſte werden ſich zurückziehen und das Amt in Bad Ems chird ver⸗ ſchwinden. e 2 559 958 Bi,(2645 Mill.), Kaſſa, Wechſel, Effekten und Bank⸗ guthaben 732 396 Bie(161 Mill.), Vorräte 1 415.000 Bi (460 Mill.). Die Anlagen erſcheinen diesmal ungetrennt mit 123936 Bi,(i. V. Grundſtücke 4,9 Mill., Gebäude 28,4 Mill., Einrichtungen 30,7 Mill.). *Ruhrkohlenförderung. Eſſen, 21. Sept. Nach vorläufiger Berechnung wurden in der Woche vom 7. bis 13. September im eſamten Ruhrgebiet(ohne die von der Regie betriebenen drei Zechen und 10 Kokereien) an 6 Arbeitstagen 2014 201 Tonnen Kohlen gefördert. Auf das beſetzte Gebiet entfallen davon 1753 516 gegen 1878 917(1729 270) Tonnen in der vorangehenden Woche W e e N bei ebenfalls 6 Arbeitstagen. Die Kokserzeugung ſtellte ſich in der gleichen Zeit in 7 Tagen(in den Kokereien wird auch Sonntags gearbeitet) auf 391 442 To.(beſetztes Gebiet 367 119 gegen 383 001) (34 926) in der vorhergehenden Woche. Die arbeitstägliche Förde⸗ rung(immer noch im beſetzten Gebiet) betrug in der Woche vom 7. bis 13. September im geſamten Ruhrgebiet 335 701 gegen 313 153 To. in der Woche vorher und 368 881 To. im Durchſchnitt des ganzen Jahres 1914. Die tägliche Kokserzeugung ſtellte ſich auf 55 920(54714 bzw. 62 718) Tonnen. Im beſetzten Gebiete ergab ſich eine arbeitstägliche Kohlenförderung von 308 919(288 212 bzw. 348 586) Tonnen und eine tägliche Kokserzeugung von 31017 (49 889 bzw. 58 338) Tonnen. *Der Tabakverbrauch in Deutſchland. Im erſten Halbjahr 1924 ſtieg die Einfuhr von Rohtabak nach Deutſchland von Monat zu Monat und betrug zuſammen 530 000 Dztr., denen 222 Dztr. Ausfuhr gegenüberſtehen. Gegenüber dem Vorjahr, wo in dem gleichen Zeitraum 234000 Dztr. eingeführt wurden, hat ſich die Einfuhr alſo mehr als verdoppelt. Der jährliche Tabakverbrauch wird für Deutſchland auf 1552 Gramm je Kopf geſchätzt; es wird darin nur von Holland und Amerika übertroffen. )( Luxemburgs Eiſenerzeugung im Auguſt 1924. Im Monat Auguſt produzierten die Hüttenwerke im Großherzogtum Roh⸗ eiſen: Gießerei⸗Roheiſen 6066, Thomasroheiſen 175 301, zuſam⸗ men. 181 367 Tonnen; Stahl: Thomasſtahl 154 165, Martinsſtahl 1753, Elektroſtahl 366, zuſammen 156 284 Tonnen. Deviſenmarkt Die Schwankungen am europäiſchen Deviſenmarkt ſind weiter⸗ hin nicht beträchtlich. Einzig und allein liegen die Weſtdeviſen etwas ſchwächer. Der franzöſiſche Franken notierte gegen London 84% gegenüber 84% von geſtern und gegenüber dem Dollar heute 18,95 und 18,90 geſtern. London gegen Holland 11,58, gegen Schweiz 23,52 gegen 23,58 von geſtern; Kabel gegen Schweiz 527 gegen 528,50; Paris gegen Schweiz 2780 gegen 2800; Hokland gegen Schweiz 203,25 gegen 233,75; Kabel gegen Holland 259,25 gegen 259,50; Paris gegen Holland 13,70 gegen 13,75. In Goldpfennig ausgedrückt notierte das engliſche Pfund mit 18,75, der holländiſche Gulden mit.62 gegen⸗ über 1,61,9„ von geſtern, die Schwedenkrone 1,11,9 gegenüber 1,11,7 Al. Der franzöſiſche Franken mit 22,15 gegenüber 23,25 Pfg., der belgiſche Franken abgeſchwächt mit 20,45 gegen 20,70 Pfg, der ſchweizer Franken ſehr feſt mit 79,7 gegen 79,5 Pfg., der italieniſche Lire mit 18,4, die Tſchechenkrone mit 12,95 gegen 12,85 Pfg. Kreditoren II 43,7 Bie(929 Mill.), andererſeits Debitoren Auskunſtei LU&X& Apert schupg, E J, 7 Tel. 3316 Verirauliche Auskünfte, Ermitielungen, Beobachtungen 871 5 von dem wyurzig süssen puff, ewvorqerufen durch das raffi⸗ Deetin-Auszunkte nſepfe ltschu 5022 ae eee e 05 Meng 90 0 Hischung enthelf nur ausgewsplf rossige febake aus d e bochkultvierten orienfalischen abakdistpikfen. Fheiohraphſen reiz. Kinderaufnahmen Berliner Atelier H f,! 5 Friseuse ſucht einige Damen auß. dem Hauſe. Angebote unter B. A. 46 an die Geſchäftsſtelle.*9861 I0 A für den Dollar. steigert sich von Jag zu ſa Nie Die Mark kam heute früh aus Newyork mit 23,80 4,20, hie gyosse Nachftage nach unserer aſgemein beſieblen Nssil. Gigarelfe„A. r Wassil probiegf, isf enteückk Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe ):( Mannheim, 23. Sept. Die Haltung der heutigen Börſe war ziemlich belebt. Geſchäft war in Badiſche Anilin zu den Kurſen von 18/% und 18, Rhenania 458, Seilinduſtrie 5, Gebr. Fahr 5, Germania Linoleum 10, Braun Konſerven, Mannheimer Gummi 1,75, Mez Söhne 2, Pfälzer Nähmaſchinen 3,1, Zellſtoffabrik Wald⸗ hof 976, Zuckerfabrik Frankenthal 3,4 u. in Zuckerfabrik Waghäuſel zu 2,8. Ferner wurden umgeſetzt: Brauerei Sinner⸗Aktien zu.25, Badiſche Aſſekuranz 76 und Mannheimeĩr Verſicherung zu 81 Bi⸗ pro Stück. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 28. September Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 22. 23. Aluminium 22. 23. Elektrolgtkupfer 125,50 125,— in Barren 2,40-2,50.,40•2,50 Raffinadekupfer 1,11.1,12.11..12 inn, ausl. 4,40-4,.50.,85•4,45 Blei 0,62⸗0,63 0,62.0,63 üttenzinn 4,30-4,40.,25-4,25 RohzinklBb.⸗Pr.)—, Nickel 2,70.2,80 2,70•2,0 do.(fr Verk.) 0,62⸗0,63 0,62.0,63 Antimon 0,85⸗0,90 0,80-0,90 Plattenzink 0,54..55.54-0,55 Silber für 1 Gr. 95,50.96,50 95,5096,50 Aluminium 2,30⸗2,40 2,302,40 Platin p. Gr.—— London, 23. September(WB) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 22 23 Blei 33,.— 32.75 Kupfer Kaſſa 62,13 62,13] beſtſelect. 68,78 68,75 Zink 32.87 32,45 do. 3 Monat 68,13 63,13 Nickel 155, 130,.— Queckſirber 13,.— 12,78 do. Elektol. 66.75 66,50] Zinn Kaſſa 228,— 230, Regulus 50,.— 55,— *Tee.(Bericht über die Teeauktion in Amſterdam vom 18.., mitgeteilt von der Firma Hermann Kaufmann, Mannheim.) Es kamen rund 15 000 Kiſten Tee zur Auktion, Herkunft Java, Sumatra und China. Der Verlauf war überaus lebhaft und alle Partien fanden Käufer. Die erzielten Preiſe ſind als ſehr hoch zu bezeichnen; ſie bewegen ſich ca. 10—15 Prozent über denen der letzten Auguſt⸗Auktion. Stark beboten waren wieder feine und allerfeinſte Sorten und es zeigt ſich deutlich, daß der Wunſch des Teepflanzers in Erfüllung geht, durch Qualitätsware den Anbau lohnend zu geſtalten. Dies ſollte tatſächlich jetzt der Fall ſein, da die gegenwärtigen Notierungen faſt viermal ſo hoch ſind, als die⸗ jenigen normaler Zeit vor dem Kriege. Der ſtets ſich ſteigernde Teeverbrauch in allen Ländern und die dadurch bedingte Nachfrage trägt ebenfalls zur Befeſtigung des Teemarktes bei. *Mekalle.(Bericht der Deutſchen Metallhandel.⸗G.) Berlin⸗ Oberſchöneweide, 20. Sept. Die Hoffnungen, daß die Annahme der Geſetze über die Londoner Konferenz eine Geſchäftsbelebung bringen würde, haben ſich bisher noch nicht erfüllt. Die noch unvermindert anhaltende Knappheit an Betriebsmitteln läßt eine größere Geſchäftstätigkeit bis jetzt noch nicht aufkommen. Ver⸗ ſtimmend wirkte überdies in der heute ſchließenden Berichtswoche, daß die Preiſe an der Londoner Metallbörſe für Kupfer und ganz beſonders für Zinn erheblichen Rückgängen ausgeſetzt waren, ſo daß vorübergehend Kupfer auf 62,.— Hſtrl. p. e.., Zinn auf 230 Eſtrl. p. e. t. heruntergedrückt wurden. Es hat ſich zwar eine kleine Befeſtigung wieder durchſetzen können, doch ſind die Preiſe auch heute noch weſentlich niedriger als vor 8 Tagen. Die Geſchäftstätigkeit am Altmetallmarkt war ebenfalls außerordentlich ruhig. Der Entfall an Altmetallen iſt weiter ſehr klein, ſo daß die Umſätze auf ein Minimum zuſammenſchrumpfen. Eine Beſſerung gerade auf dieſem Gebiet kann ebenfalls erſt mög⸗ lich ſein, wenn wieder eine etwas lebhaftere Beſchäftigung der Induſtrie eingetreten ſein wird. * Stickſtoffpreiſe. Das Stickſtoff⸗Syndikat teilt mit: Die Sonderpreiſe und Sonderbedingungen für Stickſtoffdüngemittel, die am 11. Juli 1924 eingeführt wurden, um der Landwirtſchaft den frühzeitigen Bezug zu erleichtern, erfahren folgende Aenderungen: Für das Kilogramm Stickſtoff in Goldmark: Schwefelſ mre⸗ Ammoniak, gewöhnliche Ware 1,08; ſchwefelſaures Ammoniak, ge⸗ darrt und gemahlen 1,10; ſalzſaures Ammoniak 1,08: Leunaſalpeter .08; Kaliammonſalpeter 1,08; Natronſalpeter 1,35; Kalkſtickſtofſ 0,98. Ein Drittel des Rechnungsbetrages iſt in bar zu bezahlen, für zwei Drittel des Rechnungsbetrages nimmt das Syndikat unter beſtimm⸗ ten Vorausſetzungen Dreimonatswechſel entgegen. Für jede Bar⸗ zahlung bis in Höhe des Rechnungsbetrages gibt das Syndikat einen Nachlaß von 3 Prozent. Die neuen Preiſe treten mit Ablauf der Septemberpreiſe in Kraft. * Bremen, 23. Sept. Baumwolle. American Fully middling e 28 g mm loko per engl. Pfd. 26,30(26,70) Dollarcents. * Magdeburg, 23. Sept. Zucker prompt innerhalb 10 Tagen 2576—27,.—, Lieferung innerhab 4 Wochen——, Goldmark, feſt. Schiffahrt Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 14.—19. September ſind angekommen: talwärts 1 beladener Dampfer mit 2 Tonnen, 6 leere Schleppkähne und 8 beladene mit 1166 To., bergwärts 22 beladene Dampfer mit 3272 To., 93 beladene Schleppkähne mit 66030 To. Abge⸗ fahren ſind: talwärts 10 beladene Dampfer mit 584 To., 40 leere Schleppkähne und 24 beladene mit 10 691 To., bergwärt⸗ 8 leere Schleppkähne und 4 beladene mit 841,6 Tonnen. Auf dem Neckar ſind talwärts gekommen: 36 beladene Schleppkähne mit 7049 To., und bergwärts abgefahren: 54 leere Schleppkähne und 4 beladene mit 430 Tonnen. Dampfer⸗Bewegungen der Hamburg⸗Südamerikaniſchen Dampfſchifffahrts⸗Geſellſchaft PD. Tucuman am 17. 9. nachm. von Florianopolis nach Rio Grande(ausg.); PD. Antonio Delfino am 18. 9. abends Queſſant paſſiert(rückk.); PD. Villagarcia am 18. 9. nachmittags Cuxhaven Olpaſſiert, abends in Hamburg. n ee e e ee e ee Gross ellacer-Vastehpnuag Mittwoch, den 1. Oktober 1924. vor⸗ mitkags 9 Ahr be innend, zu Neuftadt an der Haardt, im Auftrage und im Anweſen der Firma Oskar& Rudolt Mapyer, Maximilianſiraße Nr. 39, ver⸗ ſteigere ich: 694⁰ 1 große Partie Eichenholz⸗ Transport⸗ und Lagerfäſſer in vorzüglichem Zuſtande, 2 910 rund und oval, darunte ſchwere Eichenholzhalbſtück, ſowie Viertelſtück und kleinere Fäſſer(Größe von: 100, 150, 250, 300, 600, 1200, 2400, 3000, 4000, 5000, 10000 Liter) gegen bare Zahlung. Ernst Fuler. Rechtskonſulent. nur mög ſuch eing ALA für geſu zur 7 peh netert Saine billig· bun! Dfucksachen daas it n. b l. 18 1iad Kcnr Mitktivoch, den 24. Seplember 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nus gabe) 7. Seike. Nr. 443 — 0 Steſfen Oene Lehrstellen: Kaufleute mit gutet Schulpudung und guten Zeugniſſen, Schneider, Schuhmacher. 6 Ehrstellen suchen: Autoſchloſſer, Maſchi⸗ nenſchloſſer, Elektromonteure. Former. Arbeitsamt Maunnheim Abt. 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Bühnenbilder: Heinz Giete. Antang 8 Uhr. Ende 10½ Uhr. Graf Baccelone Karl Man, 85 Gräafin, dessen Tochter Qussa Heiken Panki az, ein reicher Kaufmann Hugo Volsin Lindor, dessen Sohn Hellmuth Neugebauer Vespina, Kammerzofe d. Gräfin Else Betz Gazetta, Diener bel Pant rax Alfred Landory Hierauf: Tänze arrangieit won Magda Bauer Reihenfolge: 1. Tanz in blau- rot(Chopin) MagdaBauerundEugen Pofanski 2. Slavischer Tanz Dvorak) Ilonka Sabanoff 3. Scherpino(Schumann) Lies! Schmidt, Mar ia Dietrichu Eug. Poranski Magda Bauet und Ilonka Sabanoff Eugen Poraniski Beily Sauier, Ria Fäßle u. Sofie Landschneider 7. Gebet u. Tempeltanz( Grieg) MagdaBauer u. Eugen 4. Amazonen(Brahms) 5. Trauer(Chopin) 6. Walzer(Chopin) Poranski 8. Dꝛitter Deutscher Tanz Magda Bauer, Sofie (Beethoven) Landschneider, Gretl Heiß, Rosl Möhring u. Betiy Sauter Morgen Donnerstag abend 8 Uhr spricht der bekannte Volks- und Kanzeliedner P. J. G. 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