1 litiſchen Zweckmäßiakeit, Mittwoch, 24. September Dezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung wöchent⸗ lich 65 Gold⸗Pfennig. Die monatlichen Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältmiſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſi⸗ ſchecklonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neb enſtelle Neckarſtadt, Waldhofſtr 6. Fernſprecher Nr. 7841—7945, Telegr.⸗Adr. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Cechnik. Aus Feld u. Harten. Wandern u. Neiſen Preis 10 ꝙfſeunig 1924— Nr. 444 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro eln⸗ pallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Sireiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu leinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Oewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Ein deutſches Memorandum nach Genf An die zehn Mächte des völkerbundsrates E Berlin, 24. Sept.(Von unf. Berl. Büro). In Ausführung des Beſchluſſes des geſtrigen Miniſterrats zur Völkerbundsfrage läßt die Regierung ein Memorandum ausarbeiten, das den 10 im Völkerbundsrat vertretenen Mächten überſandt werden ſoll. In die⸗ ſem Memorandum wird eine Reihe von Fragen geſtellt werden, in denen die Vorbehalte enthalten ſind, die Deutſchland für ſeinen Eintritt in den Völkerbund verlangen muß. Von der Be⸗ antwortung dieſer Fragen wird es abhängen, ob von Deutſchland ein Antrag auf Aufnahme in den Völkerbund geſtellt werden wird. Es iſt nicht wahrſcheinlich daß die Miniſterpräſidenten der Länder zu einer Beſprechung nach Berlin geladen werden. bevor die Ant⸗ worten von den verſchiedenen Mächten eingetroffen ſind, da ja erſt die Frage entſchieden werden wird, ob von Deutſchland überhaupt ein Antrag auf Zulaſſung zum Völkerbund geſtellt werden ſoll. Ueber den Inhalt des Memorandums wird z. Zt. noch nichts bekennt ge⸗ geben. Es iſt aber anzunehmen, daß darin die Kriegsſchuld⸗ frage, ſowie die Frage, ob wir einen ſtändigen Sitz im Völ⸗ bundesrat erhalten werden und andere in den letzten Tagen in der Preſſe behandelte Fragen enthalten ſind. 4* 5 . Jur Enkſcheidung über die Bölkerbundsfrage wird uns aus Berlin von volksparteilicher Seite geſchrie⸗ Die Entſcheidung des Kabinetts iſt ſo ausgefallen, wie man er⸗ wWarten konnte. Das Kabinett hat ſich arundſätzlich dahin entſchieden, aß Deutſchland einer Zugehörigkeit zum Völkerbund nicht wider⸗ Für dieſe Auffaſſung ſprechen Gründe der po⸗ Dem Völkerbund iſt eine ganze Anzahl von Fragen durch das Verſailler Diktat überwieſen, an denen Deutſchland ein ſehr ſtarkes Intereſſe hat, darunter die Saar⸗ krage und die Frage der nationalen Minderheiten. Mar iſt der Anſicht. daß es für uns vorteilhaft iſt, wenn Deutſch⸗ land an der Beratung und Entſcheidung dieſer Fragen ſelbſt mit 5 e kann. Auch ſtimmt man mit dem engliſchen Miniſter⸗ Präſidenten darin überein, daß die großen Probleme der Friedens⸗ 4 rung. die gegenwärtia die Welt und den Völkerbund bewegen, hicht ohne Deutſchlands Mitwirkuna zu löſen ſind. Aus alledem er⸗ gibt ſich, daß Deutſchland arundſätzlich keinen Wider⸗ ſtand gegen ſeine Beteiligung am Völkerbund leiſten wird. Aber mehr als arundſätzlich iſt die Frage vorläufia nicht ent⸗ ſchieden. Die praktiſchen Folgerungen, auf die ſchließlich alles ankommt, müſſen erſt noch gezogen werden. Und ſie ſind ganz davon abhängig, wie die Gegenſeite ſich zu Deutſchlands Forderun⸗ gen verhalten wird. Die deutſche Regierung hat im Anſckluß an die Reden Maecdonalds und Herriots in Genf. wie auch in dem geſtrigen amtlichen Bericht beſtätiat wird, beſtimmte Fragen an die be⸗ teiligten Mächte gerichtet, um feſtzuſtellen. wie man ſich im Ernſt⸗ ſalle zu einem etwaigen deutſchen Antrage und zu den bekannten utſchen Vorausſetzungen verhalten würde. Die Auskunft. die dem Kabinett auf dieſe Anfrage zuteil geworden iſt. genügte nicht, um Deutſchland zur Stellung eines Antrages zu veranlaſſen. Den Mitteilungen, die der geſtrige amtliche Bericht macht, kann hinzugefügt werden, daß auch die Auskunft der engliſchen Regierung durchaus unverbindlich geweſen iſt. England hat verſucht, die Bedenken Deutſchlands zu derſtreuen, die ſich auf die Abgabe einer Erklärung nach dem erſten Artikel des Völkerbundspaktes(Anerkennung der internationalen Verpflichtungen) ſtützen. Es hat ferner für ſich ſelbſt die Bereitſchaft erklärt, für die Zubilligung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſch⸗ land einzutreten. Die engliſche Regierung hat aber die Uebernahme einer bindenden Verpflichtung abgelehnt, da über dieſe Frage der Völkerbundsrat und die Vollverſammlung des Völkerbundes zu entſcheiden hat, und zwar jener mit Einſtimmigkeit, dieſe durch Mehrheitsbeſchluß. Die Haltung Frankreichs bietet noch weniger Gewähr für eine befriedigende Löſung der ganzen Frage im Sinne der bekannten deutſchen Vorausſetzungen. Es muß in dieſem Zuſammenhang nochmals daran erinnert wer⸗ den, daß die bekannte Kriegsſchulderklärung der Regierung dom 29. Auguſt und ihre Bekanntgabe an die Mächte des Verſailler ertrages weiter im Auge behalten wird und ganz gewiß nicht in derVerſenkung verſchwindet, wie das von ſozialdemokrati⸗ ſcher Seite verlangt wird. Die Völkerbundsſtaaten haben nunmehr die Entſcheidung in ihrer Hand. Die deutſche Regierung hat klar zu erkennen gegeben, daß ſie auch auf dieſem Gebiete mitarbeiten will. Sie hält aber ebenſo unzweideutig daran feſt, daß bei einer etwaigen Aufnahme Deutſchlands in den Völkerbund ein Strich un⸗ r die Zeit gemacht werden muß, in der Deutſchland als kriegsſchul⸗ diger Paria und als eine Macht minderen Ranges behandelt worden t. Wir können warten, wie die Entſcheidung ausfallen wird. Es wird ſich zeigen müſſen, ob man wirklich in ehrlicher Ab⸗ ſicht Deutſchlands praktiſche Mitarbeit im Völkerbund wünſcht, oder ob man uns nur zu anderen unlauteren Zwecken einfangen will. Die Aufnahme des Kabinettsbeſchluſſes in London e London, 24. Sept.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Die im geſtrigen Kabinett getroffenen Entſcheidungen über Deutſch⸗ lunds Eintritt zum Völkerbund wird hier allgemein mit Befrie⸗ digung begrüßt, beſonders von liberaler Seite. Der„Daily Ehronicle“ hebt hervor, daß Deutſchland bereits benachrichigt worden ſei, daß es zugelaſſen werden würde, ſobald es dies bean⸗ trage. Seine Forderung, daß es nur als gleichberechtigtes Mitglied mit einem dauernden Sitz im RNat eintreten würde, wird auch hier anerkannt. Sein Anſpruch könne, wenn einmal fbeime Zulaſſung bewilligt werde, nicht leicht zurückgewieſen werden. Wenn Deutſchland jetzt in dieſem dromatiſchen Moment dem Vöcker⸗ dund beitrete, werde der Völkerbund eine neue Geſtalt an⸗ nehmen. lunge Amerika und Rußland noch nicht Mitglieder ſind, aober ein erſter Schritt zu der näheren Beteiligung Amerikas an Er werde aber auch dann noch nicht univerſell ſein, ſo den europäiſchen Dingen ſei möglich, wenn der Kontinent ſeine Pflicht tue und wenn man Deutſchland in den Völkerbund auf⸗ nehme. Die„Weſtminſter Gazette“ betont, daß der ausge⸗ arbeitete Friedensplan nur Erfolg haben könne, wenn der Völker⸗ bund eine wirklich allſeitige umfaſſende Körperſchaft ſei. Die Ent⸗ ſcheidung Deutſchlands, daß es den Beitritt nur in ſeiner Stellung als Großmacht nachſuchen werde, berechtige zu der Hoffnung, daß dieſe weſentliche Bedingung bald erfüllt werde. Sie werde auf jeden Fall geprüft werden. Deutſchlands Stellung als Großmacht ſei unleugbar, und wenn es überhaupt zugelaſſen werde, ſo müſſe es mit demfelben Recht geſchehon, wie es bei anderen Län⸗ dern von gleichem Ronge der Fall geweſen ſei. Das Verlangen nach einem dawdernden Sitz im Nat ſel nicht ſo willlürlich— obwohl es ſich im gegenwärtigen Moment als unratſam herausſtellen könne— wie es die ſcharfe Oppoſition in Frankreich dargel habe. Gefährlich werde die Oppoſitiom nicht nur in Frankreich, ſondern auch in England werden, wenn Deutſchland verſuche, unter beſonderen Bedingungen einzutreten. Auch werde Deutſch⸗ land von Frankreich beſonders gewarnt, die Kriegsſchuldfrage auf⸗ zurollen. Es wäre unerträglich, wenn Deutſchland ſeine Stellung im Völberbund dazu benutzen ſollte, b eſtehende Ver⸗ träge anzuzweifeln, zu unte-wühlen oder zu um⸗ gehen. Jedenfalls dürfe Deutſchlands Beitritt vielen Widerſtand finden. Wenn Deutſchland wirklich ſeine Zulaſſung wünſche, müſſe es Zurückhaltung bezüglich des Verhaltens und der Art ſeines Ge⸗ ſuches walben laſſen. In hieſigen maßgebenden Kreiſen hat jedoch das deutſche Kom⸗ mumique einen günſtigen Eindruck gemacht. Ich erfahre, daß Macdonald ſeinen ganzen perfönlichen Einfluß auf Herriot ausüben werde, um ihm zur Durchſetzung der fran⸗ zöſiſchen Zuſtinnnung 3¹ Deutſchlands Forderung zu bewegen. Pariſer Preſſeſtimmen „Ueber die Entſcheidung der deutſchen Regierung über den Ein⸗ tritt in den Völkerbund ſchreibt das„Echo de Paris“, der Ein⸗ tritt Deutſchlands in den Völkerbund ſei eineä ernſte Sache. Statt eine Gunſt zu ſein, um die es nachſuchte, iſt es gewiſſermaßen eine Gefälligkeit geworden. um eie es feilſchte. Dieſes Paradoxon ſel bie logiſche Folge der augenblicklichen Politik. Die Regierung. beſeelt von dem Wunſche. die Gewalt als Grundlage der Verträge durch freie Zugeſtändniſſe zu erſetzen, habe die Zuſtimmung Deutſchlands nötia und ſeine Beteiliaung am Völketbund ſei det beſte Beweis, dnß er ſie erlauben könne. Sie habe das alſo mit Beharrlichkeit als das Symptom des moraliſchen Wechſels, den ſie bei den ehe⸗ maligen Feinden entdecken wollte, erkannt und zwar als die Kund⸗ gebung des demokratiſchen Geiſtes. Um gerecht zu ſein, müſſe mun anerkennen. daß Frankreich jetzt wieder von England vor⸗ angetrieben worden ſei. Der„Petit Pariſien“ ſchreibt: Herriot wird beſtätigen, daß er keinen Haß gegen Deutſchland hat, daß aber weder eine Aus⸗ nahme gemacht, noch ein Privilegium gewährt werden könne, das heißt, wenn Deutſchland ſeine internationglen Verpflichtungen er⸗ füllt hat, kann es in den Völkerbund aufgenimmen werden. Das„Deupre“ ſchreibt: Fünf Jahre nach dem Kriege faſſen wir ohne Haß und ohne die Abſicht einer Demütigung den Eintritt Deutſchlands ins Auge. Aber wir können nicht zulaſſen, daß Deutſchland ſich als Triumphator aufſpielt, und wir müſſen verlangen, daß die Völkerbundsſatzung buanet wird. Deutſchland zweifelt offenbar nicht, daß es auf diplomatiſchem Wege etwas er⸗ reichen kann. Erinnern wir uns daran, was vor 40 Jahren ſich er⸗ eignet hat. Das ſiegreiche Rußland hatte der Türkei den harten Heie⸗ den von St. Stefano aufgezwungen und Europa intervenierte und ſetzte dieſes Reglement durch ein viel günſtigeres außer Kraft. So faßt Deutſchland offenbar die Reviſion des Verſailler Vertrages auf. Die„Erenouvelle“ billigt die Antwort Briands, die er als Vertreter der franzöſiſchen Abordnung geſtern gegeben habe. Dieſe Haltung ſei klug, aber man müſſe bei einer ſo heiklen Frage bedenken, daß es Nuancen von Vorſicht gebe, und daß von einem ge⸗ wiſſen Augenblick an übertriebene Vorſicht die lobenswerteſten Pläne unfruchtbar mache. Die franzöſiſche Regierung habe die Pflicht, ohne Eiferſüchtelei das demokratiſche Deutſchland aufzunehmen, daß jetzt frei ſei von dem Zwang des preußiſchen Militarismus. Der linksradikale„Auotidien“ ſchreibt: Wir haben es hun⸗ dertmal geſagt, und wir glauben auch, daß es die Anſicht Herriots iſt, daß man einem entſchloſſenen demokratiſchen Deutſchland, das gewiſſe Bürgſchaften ſeines guten Willens gegeben hat, und einer Anhänglichkeit an den Frieden, wie ſie Frankreich ſelbſt bei den Verhandlungen in London und jetzt in Genf gegeben hat, nicht höflich genug entgegenkommen und Freundſchaft geben kann. Hinter dem zweifelhaften Dr. Streſemann gibt es allerdings dunkle Kräfte(), für die der Eintritt Deutſchlands nur eine Etappe zum Frieden iſt, und für die der Eintritt Deutſchlands in den Völ⸗ kerbund eine Gelegenheit iſt, um Kuhhandel zu treiben. Das iſt aber kein ſtichhaltiger Grund, um das Verlangen Deutſchlands, wenn es formuliert iſt, zurückzuweiſen. Denn jene dunklen Kräfte werden hoffentlich beſiegt werden. Der„Gaulois“ ſpricht ebenfalls von einem Kuhhandel und fragt, ob Deutſchland noch mehr fordern werde deutſche Rommunalanleihen in Amerika (Spezialkabelnachricht der United Preß) Newyork, 24. Sept. Wie wir erfahren, ſind nun auch Berlin, Hamburg und Dresden in die Reihe der deutſchen Städte eingetreten, die Anleihen in den ereinigten Staaten unterzubrin fuchen. Nach Rückſprache bezüglich der Ausſichten aller dieſer Anleihen erfahren wir aus Newyorker Bank⸗ kreiſen, daß zum fſolcher Anleihen vorläufig keine große Neigung auf dem amerikaniſchen Markt vorhanden ſei. dem Plan hieſiger Bankkreiſe follen die Stadtanleihen vorläufig zu⸗ rückgehalten werden, zum mindeſten bis große deutſche Anleihen von 200 Millionen Dollar untergebracht ſind. Sicherheiten für die pfalz (Von unſerem Pfälzer Mitarbeiter.) Durch die Annahme des Sachverſtändigengut⸗ achtens iſt die große Gefahr, die der Pfalz und den übrigen beſetzten Gebieten in noch höherem Maße als nach dem Abbruch des paſſiwen Widerſtandes drohte, beſeitigt worden. Ein Aufatmen ging durch die pfälziſche Bevölkerung, als der Reichstag das Sachverſtändigengutachten annahm. Es iſt ein öffentliches Ge⸗ heimnis— und im Reichstag iſt es offen ausgeſprochen worden—, daß die Hintermänner der Sepaxatiſten, die im Herbſt vorigen Jahres das landfremde Separgtiſtengeſindel in die Pfalz riefen, um die pfälziſche Bevölkerung für ihre Loslöſungspläne mürbe zu machen, dieſe Geiſel erneut in Bereitſchaft hielten und daß die in Bereitſchaftsſtellung zurückgezogenen Separaktiſten bereits wieder Morgenluft gewittert hatten. Mannigfaltige un⸗ trügliche Anzeichen hatten die pfälziſche Bevölkerung erkennen laſſen, daß die Aeußerungen von Separatiſtenführern über eine baldige Wiederaufrichtung der Separatiſtenherrſchaft nicht in das von den Sonderbündlern ſo ſtark kultivierte Gebiet eitler Prahlerei gehörten, ſondern einen ſehr realen Hintergrund hatten⸗ Nachdem jetzt die Gefahr gebannt iſt, kann es auch ganz offen aus⸗ gefprochen werden, daß man in der Pfalz den drohenden neuen Sonderbündlerbeſtrebungen mit viel größerer Sorge ent⸗ gegengeſehen hat, als damals vor einem Jahr. Nicht etwa weil die Reichstreue der Pfälzer wankend geworden wäre, oder weil ſie ſich der e unterworfen hätten; aber man darf nicht verkennen, daß die Widerſtandskraft der Pfalz, die moraliſche und phyſiſche ſtark geſchwächt nmar. Die pfälziſche Bevölkerung hat in den ſechs Jahren der Be⸗ ſetzung ſo ungeheuer viel ertragen müſſen, daß ſie mit jeder Woche der Grenze, die jeder menſchlichenWiderſtandsfähigkeit geſetzt iſt, mit Naturnotwendigkeit näherkam. Die wirtſchaftliche Lage der Pfalz war troſtlos, die Arbeitsloſigkeit, beſonders in der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie hatte einen kataſtrophalen Um⸗ fang angenommen; ſie mußte mit jeder Woche weiter wachſen, wenn die Binnenzollgrenze nicht aufgehoben wurde. Solange dies nicht geſchah, gab es keine Hoffnung auf Beſſerung der wirtſchaft⸗ lichen Lage. Der pfälziſchen Bevölkerung erging es, wie im Herbſt vorigen Jahres zurzeit der ſtärkſten Inflation dem geſamten deut⸗ ſchen Volke, als unter allen Umſtänden etwas geſchehen mußte, um die unmittelbar bevorſtehende Kataſtrophe abzuwenden. Nicht darin beſtand die große Gefahr für die Pfalz, wie für das übrige heſetzte Gebiet, daß der Separatismus eines Matthes⸗Düſſel⸗ dorf oder eines Kunz⸗Ludwigshafen, die auch ihren Hintermän⸗ nern nur Mittel zum Zweck waren, eine Dauerherrſchaft aufrich⸗ tete, ſondern darin, daß der nach Zuſammenbruch des paſſiven Widerſtandes ſtark propagierte und damals nur durch die Einſicht klar blickender Männer vereitelte Plan einer Art wirt⸗ ſchaftlicher eee beſetzten Gebietes dies⸗ mal verwirklicht werde. Eine Löſung, die zwar dem Namen nach das beſetzte Gebiet bei Deutſchland gelaſſen, de facto aber die Loslöſung vom Reich und damit die Zertrümmerung der Reichseinheit und die Löſung des Rheinproblems im Sinne de⸗ Poincarismus bedeutet hätte. Man kann ſich zu dem Sachverſtändigengutachten ſtellen wie man will, darüber dürfte aber doch kein Zweifel beſtehen, daß, nachdem kein anderer Ausweg übrig blieb, es das einzig mögliche war, von zwei Uebeln das kleinere zu wählen und damit wenig⸗ ſtens die Moöglichkeit der Wiederherſtellung eines Modus vivendi anzubahnen. Die Annahme des Londoner Abkommens hat dem beſetzten Gebiet und beſonders der Pfalz wieder das Atemholen geſtattet. Nur wer ſelbſt im beſetzten Gebiet oder im Randgebiet lebt, kann es ermeſſen, was für die Bevölkerung die Aufhebung der vielen Verkehrsbeſchränkungen vor allem der Paßkontrolle und für das Wirtſchaftsleben der Pfalz die— der Binnenzoll⸗ grenze bedeutet. Langſam beginnt ſich wieder das Wirtſchaftsleben zu heben. Doch wäre nichts verkehrter als die Annahme, daß die pfälziſche Bevölkerung in dem Londoner Abkommen„ein Geſchenk des Him⸗ mels“ erblicke, wie manches nicht gerade glücklich abgefaßte Tele⸗ gramm, das während der Reichstagsverhandlungen über das Sach⸗ verſtändigengutgchten aus dem beſetzten Gebiet nach Berlin gerichtet wurde, vielleicht den Eindruck erwecken konnte. Die Bevölkerung der Pfalz iſt ſich der Schwere der Deutſchland auferlegten Laſten wohl bewußt. Dieſes Bewußtſein iſt auf Grund der in den letzten ſechs Jahren gemachten Erfahrungen vielleicht vielmehr Allgemeingut der Bevölkerung als im unbeſetzten Deutſchland. Gerade aus den wäh⸗ rend der bisherigen Beſetzung gemachten Erfahrungen reſultiert auch dei Auffaſſung, daß der G ift der Durchführung des Lon⸗ doner Abkommens im beſetzten Gebiet durch die beſetzende Macht das Entſcheidende für die Zukunft iſt. Durch das Londoner Ab⸗ kommen iſt zwar die Gefahr beſeitigt, daß das beſetzte Gebiet zu einer franzöſiſchen Reparationsprovinz gemacht wurde. Das allein genügt nicht. Es iſt unbedingt nötig, daß der neue Geiſt, der nach dem Lon⸗ doner Abkommen in das beſette Gebiet einziehen ſoll, auch in neue Schläuche gefüllt wird. In dieſer Hinſicht bleibt in der Pfalz noch ganz beſonders viel zu wünſchen übrig. Von dem Geiſt der Bern iſt dort bei den franzöſiſchen Funktionären noch wenig zu ſpüren. Die Bevölkerung kann 5 des Eindruckes nicht erwehren, daß die Umſtellung nur der Not gehorchend, nicht dem eigenen Triebe erfolgt, weil man die Weiſungen der neuen franzöſiſchen Regierung nicht zu offenſichtlichſabotieren kann, ohne die eigene Stellung zu gefährden, daß aber mit einem Regierungswechſel in Frankreich, mit dem man immer noch ſehr rechnet, ein ſofortiger Rück⸗ ſchlag in den alten Geiſt erfolgen würde. Die Stellungnahme des franzöſiſchen Provinzdelegierten für die Pfalz, des Generals de Metz, im Falle des Separatiſtenführers Kuhn in Speyer, deſſen Straf⸗ verfolgung wegen gemeiner Verbrechen durch die deutſche Juſtiz„vor⸗ läufig“ verboten wurde, die Vorgänge in Lauterecken, wo von dem franzöſiſchen Bezirksdelegierten im Widerſpruch zu dem Inter⸗ alliierten Beſatzungsrecht der Belagerungszuſtand verhängt worden war und vor allem die Verſchleppung in der Durchführung der Amneſtie für die politiſchen Gefangenen und in der Ausgewie⸗ ſenenfrage ſind charakteriſtiſche Merkmale. Kürzlich ſchrieb ein pfäl⸗ ziſches Blatt dem Sinne nach: Das Mißtrauen der pfälziſchen Bevölkerung gegen die Durchführung des Londoner Abkommens richte ſich nicht gegen Herrn Herriot und ſeine Regierung, ſondern ge⸗ gen ſeine Nebenregierung, Herrn Foch und ſeine militä⸗ riſchen Untergebenen, in deren Hand es liege, das Miß⸗ trauen zu zerſtreuen und dem Geiſte der Verſöhnung den Weg zu ebnen. Wie berechtigt dieſes Mißtrauen iſt, beſtätigt eine eng⸗ Nach liſche, alſo gewiß unverdächtige Quelle, die angeſehene Wochen⸗ ſchrift„The Nation and the Athenacum“ in einem ſehr bemerkens⸗ werten,„Die Vergangenheit und Zukunft des Rheinlandes“ über⸗ ſchriebenen Artikel, der nochmals ausdrücklich die Garantien aller nor⸗ ———— ———— 25 ———————— 2. Seite. Nr. 444 Neue Mannheimer Jeitung lbend⸗Aus gabe) maleren Verwaltungsbefugniſſe der deutſchen Zentralregierung durch das Rheinlandabkommen feſtſtellt und dann ſchreibt:„Man braucht nur die im Rheinlandabkommen geſetzlich feſtgelegten Beſtimmungen über die deutſche Verwaltungshoheit im beſetzten Gebiet mit dem zu vergleichen, was die Franzoſen urſprünglich verlangt hatten, nämlich 30jährige militäriſche Beſetzung unter Kriegsrecht und ſtändiger mili⸗ täriſcher Kontrolle, um die Bedeutung des Rheinlandabkommens und die Hinderniſſe zu würdigen, die durch jenes Abkommen der mili⸗ tariſtiſchen Methode in den Weg gelegt wurden. Die Vorkämpfer dieſer Methode haben niemals in ihren Anſtrengungen nachgelaſſen, um dieſes Abkrommen mit allen ihnen zu Gebote ſtehenden Mitteln zu bekämpfen und es auf dem Wege des Vollzuges dahin zu bringen, daß man nicht der Form nach, wohl aber tatſäch lich jene abſo⸗ lute Koytrolle geſchaffen wurde, die ein Kriegsrecht ihnen für 30 Jahre gegeben haben würde. Die am meiſten in Anwendung ge⸗ brachten Mittel, beſonders ſeit der Ruhrbeſetzung und der damit zu⸗ ſaminenhängenden geſteigerten militäriſchen Beherrſchung des eigent⸗ lichen Rheinlandes ſind allgemein bekannt geworden. Tatſächlich iſt diemilitäriſche Be ſetzung in der fran⸗ zöſiſchen Zone vor allem in der Pfalz in ihrer heutigen Geſtalt, wie ſie ſich aus dem Nebeneinander der beiden Ge⸗ walten, der militäriſchen und zivilen in Mainz und Koblenz er, giht,— was bei den ſog.„berechtigten Anwartſchaften der Armee“ pfychologiſch verſtändlich iſt,— nimmermehr in der Lage ſich auf den Geiſt umzuſtellen, der Bauſteine des Friedens aufrichten will. Eine Reform an Haupt und Gliedern, die vor allem auch in der Pfalz notwendig iſt, bedingt die Entmilitariſierung der Okkupationsverwaltung in der franzöſiſchen Zone in perſönlicher und ſachlicher Hinſicht. Andernfalls bleibt der Prä⸗ ſident der Interalliierten Rheinlandkommiſſion, der zu gleicher Zeit franzöſiſcher Oberkommiſſar iſt, mehr oder minder das Werk⸗ zeug der franzöſiſchen Rheinarmee, an die er nicht ſelten ſeine Jurisdiktionsgewalt in den wichtigſten Angelegenheiten des beſetzten Gebietes des Rheinlandes abzutreten hat. Der frühere Oberkommandierende der amerikaniſchen Truppen am Rhein und Beobachter in der Interalliierten Rheinlandkommiſſion, General Allen kommt in ſeinem vor einiger Zeit erſchienenen Tagebuch wiederholt auf die Anſtrengungen des franzöſiſchen Vorſitzenden der Rheinſandkommiſſion zu ſprechen, unter dem Druck von Paris and der militäriſchen Führer, die Grenzen zu überſchreiten, die ihm durch das Rheinlandabkommen gezogen ſind.“ Das Gegeneinander der beiden Gewalten, der mililäriſchen und zivilen, iſt auch der Grund für die Schwierigkeiten bei den gegenwärtig in Koblenz ſtattfin⸗ denden techniſchen Verhandlungen über die Durchführung des Lon⸗ doner Abkommens im beſetzten Gebiet. Um aus dieſen Schwierigdeiten den Weg ins Freie zu finden, bedarf es rechtlicher Sicherungen, zur Entpolitiſierung des Beſatzungsrechtes, bedarf es der Wiederherſtellung des ver⸗ tragswäßigen Zuſtandes im beſetzten Gebiet. Ohne Rückkehr zum Rheinlandabkommen iſt eine wirkliche Befriedung des beſetzton Gebietes nimmermehr möglich. Um dieſe Sicherungen zu erxeichen, erſcheint es im Intereſſe des beſetzten Gebietes unbedingt na mendig. doz ebenſo wie die ſeinerzeitigen Beſprechungen zwiſchon Exzellenz Dr. Lewald und dem franzöſiſchen Miniſter Loucheur nach Abſchluß des Verſailler Vertrags auch den Ver⸗ handhmgen übor das Londoner Abkommen eine Ausſprache über eine Art von Perwaltungsabkommen folgt. Nicht ohne Intereſſe iſt es, daß auch von franzöſtſcher Seite— allerdings vom ent⸗ gegengeſetzten Stondpunkt aus— das Bedürfnis empfunden wird in eine Beſprechung über den Vollzug des Rhein⸗ landabkommens zinmöchſt mit der enoliſchen Regierung ein⸗ zutreten, um die engliſche und franzöſiſche Theſe zum Rheinlaad⸗ Ibkommen in Einklang zu bringen. Schon im Juni ds. Is. hat dor„Temys“ erklärt. daß ſovald die Syntheſe zwiſchen dem fran⸗ züſichan und enaliſchen Standvunkt gefunden ſei. dee Gelegenheit benutzt werden ſollte, um auch auf andern Gebieten durch Ver⸗ handlunden mit Deutſchland ein„vernünftiges und geachtetes Ab⸗ kommen“ abzuſchließen. Aufgabe der deutſchen Reichsregierung bei dieſen Verhandlungen. für die. wie nerloutet, Paris in Ausſicht genommen iſt! muß es ſein ſämtliehe rochtlichen Sicherungen zu ſchaffen durch Abſchhuiß eineg ſogen. Nerwalhmasablommens. das der ungehenren Palitiſchen und mjlitzriſchen Inflotion in der Pfalz und in dem übri⸗ gen Teil der franzkſiſchen und beleiſchen Zone Einpaft gehietet. Gine chenſo michtiee und drinalicke Forderung iſt die Wie derherſtel⸗ Lung des Reichskommiſſarjats, dem wie früher di⸗ oberſt⸗ Vertretunrg cegenüber der Interalliierten Rheinlandkommiſſion und die narnehwſte Sorge dafür obliegt. daß dos celtende Peſatzunderecht im Geiſto dos Rheinlandabkommens und einbeitſich in allen Teiſen des altbeſohten Gebietes durchgeführt wird. Pleiben dagegen in der äußeren Hülle des Zivilplanes des Rheinlandabkommens Kriegsgeiſt und gaolliſche Hypris auf dem beſetzten Gebiate laſten, ſo iſt trotz Lon⸗ doner Abkomwens eine Nerewigung des Zuſtandes unausbſeihlich von dem der frühere omerikaniſche Oberkommiſſar Pierrepont Nanes auf Zrund der ihm eigenen Kenntnis der intimſten Zuſammenhänge in Kohlenz ſagte:„Ich glaube, daß man am allerbeſten im Rheinland eime feindliche militäriſche Beſehung ſehen kann u. das kann ich aus perſönlicher Beobachtun⸗ ſagen, ſie iſt brutal. ſie hergusfordernd, ſie iſt eine Fortſetzung des Krieges“. *gein Wechſel im Oberkommando der franz. Rheinarmee. Das franzöſiſche Kriegsminiſterium dementiert die geſtrige Mel⸗ dung, daß General Degoutte im Oberbefehl der Rheinarmee von General Ta 7 1 8 N 77CCCCCCCCTCbCCCCTCTCTCTCTTCCTTCTCTCcccCCCccccccccccccc 2— 1 5 Das Glück der Ingrio Wendland Roman von Erich Frieſen 50)(Nachdruck verboten.) Er fühlte das Armband mit dem koſtbaren Amulett. Ach, er entſann ſich noch ganz genau jenes unglückſeligen Tages, an dem er Doe das Schmuckſtück als Hochzeitsgabe überreicht hatte!l Entſann ſich, wie ſie mit fanatiſcher Begeiſterung das Amulett bewundert und das Armband ſeitdem nicht mehr abgelegt hatte. Was bewog ſie jetzt, das Amulett, das ſie Tag und Nacht nicht von ſich ließ, weil an ihm — mie ſie in abergläubiſcher Furcht meinte— ihr„Lebensfaden hing“, abzulegen? Ja, noch mehr— es gerade der Frau zuͤ ſchen⸗ ken, die ſie als ihre größte Feindin betrachten mußte?... Sicher⸗ lich nichts Gutes. Was könnte je von dieſem Weibe Gutes kommen. Das Amulett in der Taſche'gann ihn förmlich zu brennen. Wean er es nur endlich los wäre! Es ſeiner Eigentümerin zurück⸗ erſtatiet und ſie erſucht hätte, nie wieder den Lebenspfad der Frau zu kreuzen, die durch ſie in tiefſte Seelennot gekommen war! Inzwiſchen war es ganz dunkel geworden. Nichts regte ſich ringsum. Wie eingeſchlafen in ſeliger Ruhe lag unten der ſpiegel⸗ klare See. 5 Wie hätte Hilmar früher dieſe erhabene Ruhe wohlgetan! Jetzt erſchien ſie ihm unerträglich. Er meinte, ſeinen eigenen Herzſchlag zu vernehmen in dieſer unheimlichen Stille, wenn er in ſeinem ra⸗ ſchen Gange einmal innehielt, um Atem zu ſchöpfen. Dabei bohrten ſich ſeine Augen hinein in die Finſternis. Er meinte, er müßte ſie irgendwo erſpähen, die haſtig davoneilende Ge⸗ ſtalt in dem auffallenden lila Koſtüm, mit der wallenden Feder auf dem übergroßen Hult Er hatte die Abſicht gehabt, wie früher ſtets, auch diesmal mit dem Nachtzug wieder nach Zürich zurückzufahren. Ingrids Ge⸗ mütszuſtand beunruhigte ihn jedoch dermaßen, daß er ſich entſchloß in Lugano zu bleiben, um am nächſten Morgen gleich wieder bei ihr ſein zu können. Der Gedanke peinigte ihn, daß jene unglückſelige Frau ſeine arme Ingrid nochmals aufregen, ja in ihrer Wildheit und Zügelloſigkeit gar eine Kataſtrophe herbeiführen könnte. Hatte nicht Ingrid geſagt, ſie erwarte morgen den Vater? Er würde den Konſul am Bahnhof abholen, ihn von dem Vorgefallenen in Kennt⸗ Die Genſer völkerbundstagung Ver gilt als Angreifer? Die fünfte Unterkommiſſion der erſten Kommiſſion hat geſtern abend ſpät noch den Entwurf für den Art 6 des Protokolls über den„Angreifer“ feſtgeſtellt. Danach ſoll„Angreifer“ ſein: Jeder Staat, der zum Kriege ſchreitet unter Verletzun g der im Völker⸗ bundspakt oder in dieſem Protokoll vorgeſehenen Verpflich⸗ tungen. Als Kriegshandlung wird auch die Verletzung des Statuts einer entmilitariſterten Zone angeſehen. Im Falle begon⸗ nener Feindſeligkeiten wird derſenige als Angreifer angeſehen— außer im Falle einer gogenteiligen Entſcheidung, die der Völker⸗ bundsrat einſtimmig fällt: 1. der es abgelehnt hat, ſich dem Verfahren für die fried⸗ liche Regelung von Streitigkeiten gemäß Art. 13 und 15 des Paktes, ergänzt durch dieſes Protokoll zu unberwerfen oder ſich einer ge⸗ richtlichen oder ſchiedsgerichtlichen Entſcheidung oder einer einſtim⸗ migen Empfehlung des Rates zu fügen oder wer ſich gegen einen einſtimmigen Vericht des Rates vergeht oder gegen eine gericht⸗ liche oder ſchiedsgerichtliche Entſcheidung, in welcher feſtgeſtellk wird, daß der Streitfall, der ſich zwiſchen dem einen oder dem anderen der Krieg führenden Staaten erhoben hat, um eine Frage des Völkerrechts geht, die zur ausſchließlichen Zuſtändigkeit dieſes Staates gehört. 2. Vor eine der proviſoriſchen Maßwahmen und die wie folgt feſtgelegt ſind: Außerhalb der Annahmen, die im Punkt 1 und 2 feſtgeſtellt ſind, ſoll der Rat, wenn er nicht in der kürzeſten Friſt den Angreifer feſtſtellen kann, die Verpflichtung haben, den Kriegführenden einen Waffenſtillſtand aufzuerlegen, deſſen Bedingungen er mit Zwei⸗ drittelmehrheit feſtſtollen kann und ſeine Ausführung zu über⸗ wachen. Jeder Kriegführende, der den Waffenſtillſtand ablehnt oder ſeine Bedingungen verletzt, wird dann als Angreifer ange⸗ ſehen. Der Rat wird den unterzeichnenden Staaten ſofort mitteilen, daß ſie unverzüglich die Sanktionen des gegenwärtigen Protokolls gegen den Angreifer in Kraft zu ſetzen haben. verletzt hat, Englands iriſche Sorgen „Daily News“ berichten aus Dublin, daß in dem Freiſtaate Irland eine Miniſter kriſe beſtünde, Cosgrave gedenke zu demiſſionjeren, doch ſei er überzeugt, daß er dann ſofort wieder zum Präſidenten gewählt würde, was ihm geſtatten würde, ein Miniſterium neu zu bilden. Er wünſche vor allem den früheren Kriegsminiſter Mac Grath wieder ins Kabinett aufzunehmen. Er habe ſ. Zt. als in der Armee Aufſtände ausgebrochen ſeien, unter dem Druck des Parlaments demiffioniert. Die gleiche Zeitung glaubt zu wiſſen, daß in der Grenz⸗ feſtſetzungskommiſſion Südirlond, die Grafſchaft Tyrons und Formagagh ſowie ein Teil der Grafſchaft South Dowe als nicht dem engliſchen Vertrag unterlegen bezeichnet worden ſeien. Wenn der Vertrag von Downing Street als aufgelöſt bezeichnet werden ſollte, ſo werde die Regierung zugunſten der Extremiſten zurücktreten, die fordern, daß ganz Irland in eine einheitliche Republik umgewandel: werde.— Der iriſche Finanzminiſter Blötho habe außerdem in einer Verſammlung zu der iriſchen Frage Stellung genommen und erklärt: Das iriſche Volk habe für die Autonomie der ganzen Inſel und nicht nur für die Autonomie Südirlonds gekämpft. Die engliſche Regierung ſei bereit, mit Ulſter in eine Art Perſonalunion zu treten. Ulſter würde danm 6 Grafſchaften behalten, die einwandfrei von Englän⸗ dern bewohnt ſeben. petersburg unter Waſſer (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau, 24. Sept. Eine Sturmflut hat Petersburgunter Waſſer geſetzt. Streckenweiſe ſteht das Waſſer 10 Fuß hoch in den Straßen. Hilfskräfte und Lebensmittel werden in Eile an die Unglücksſtätten geſchafft. Dringende Hilferufe ſind nach Moskau geſandt worden. Polizeitruppen halten die Ordnung erfolgreich auf⸗ recht. Die Sturmflut iſt die ſchlimmſte. die Leningrad ſeit einem Jahrhundert durchgemacht hat. Die Häuſer an den Werften ſind zerſtört, die Fabriken auf der Waſſilewski⸗Inſel vollkommen demo⸗ liert, Läden und Warenhäuſer ſind überflutet, die Waren ſchwimmen umher. Das Pflaſter iſt aufgeriſſen, der elektriſche Strom und das Telephon ſind in allen Straßen unterbrochen. Ueberall iſt der Verkehr unmöglich gemacht. Häufig hört man Schreie um Hilfe, denen man, zumal in der Dunkelheit nicht nachgehen kann. Das Waſſer ſteigt noch immer. Ein furchtbarer Sturm auf der See, der tagelang wütete, peitſchte die Waſſermaſſen in die Neva, die die Uferdämme durch⸗ brach, wodurch ſich die Fluten auf die Stadt ergoſſen. Die Ein⸗ wohnerſchaft wurde vollkommen überraſcht. der Platz vor dem Winterpalaſt iſt überſchwemmt. Der Newski⸗Proſpekt iſt in einen wilden Strom verwandelt. Dicke Bäume ſind entwurzelt und treiben in den ſchlammigen Fluten zuſammen mit Pferdekadavern und umgeſtürzten Wagen. Das Rettungswerk, zumal in den Kanälen, geſtaltet ſich äußerſt ſchwierig. Die Zahl der umgekom⸗ menen Menſchen läßt ſich noch nicht feſtſtellen. allein zu( nicht mit. Er nahm ſich ein Zimmer in einem kleinen Hotel in der Nähe des Bahnhofs. Dann ſchweifte er in den Straßen Luganos umher, ſuchte die Quaipromenade ab, lugte in verſchiedene Muſikcafés und mondäne Etabliſſements, ob er dort vielleicht die Geſuchte erſpähen könnte. Vergebens. Mitternacht war vorüber, als er in ſein Hotel zurückkehrte. Seltſamerweiſe war noch alles auf den Beinen. Das ganze Perſonal und die wenigen Gäſte waren im Gaſtzimmer verſammelt und in größter Aufregung. Schon vorher hatte er einzelne Gruppen auf der Straße be⸗ merkt, die erregt ſchwatzten und geſtikulierten. Da dies bei den Italienern nichts Außergewöhnliches iſt und Hilmar zu ſehr mit ſich ſelbſt beſchäftigt war, hatte er ſich nicht weiter darum gekümmert. Da eilte auch ſchon der lebhafte, queckſilbrige Wirt auf ihn zu. „O Signore, Sie haben ſchon gehört—“ „Was gehört?“ „Von dem ſchrecklichen Unglück—“ „Nein,“ erwiderte Hilmar kurz. Im Hinblick auf Unglück erſchien ihm momentan jedes andere belanglos „Noch nichts gehört von dem ſchrecklichen Eiſenbahnunglück?“ wunderte ſich der Wirt. Jetzt wurde Hilmar aufmerkſam. „Eiſenbahnunglück? Wann?“ „Heute nacht.“ „Wo?“ der Station Capologa. Der Abendſchnellzug nach Mai⸗ land.“ Erregt packte Hilmar den Wirt beim Arm. „Der— Abendſchnellzug nach Mailand?“ „Ja, ja. Aber—“ mit einem mitleidigen Blick auf ſeinen Gaſt, der ihn faſſungslos anſtarrte—„es ſind nur wenige Reiſende verunglückt, Signore. Die meiſten Wagen ſind ganz unverletzt. Nur ein einziger wurde total zertrümmert— ein Wagen 2. Klaſſe.“ „O Signore—“ miſchte ſich jetzt auch die dicke, behäbige Wir⸗ tin, die eilig herangewatſchelt kam, ins Geſpräch.„Sie haben ſich aufgeregt! Vielleichk ein Freund von Ihnen im Zug geweſen? ſein eigenes nis ſetzen und ihn dringend bitten, die Frau Konſul oder Frau Hangartner herzurufen. Vor allem, Ingrid keinen Augenblick mehr Oder ein Verwandter... Aber vielleicht gehört er nicht zu den aſfen; denn Börbeli, das Kind, zählte in ſolchen Sachenn zu fühlen. Schlingel! Mittwoch den 24. Sepfember 1924 Der thüringiſche Staatsbankſkandal In ſeiner Montags⸗Sitzung hat das thüringiſche Staats⸗ miniſterium beſchloſſen. dem Präſidenten Laeb der Thürin⸗ aiſchen Staatsbank ohne Einhalt der Kündiaunasdre zu kündigen und ihn aus ſeiner Stellung als leitender Direk⸗ tor zu entlaſſen. Aus Grund für die friſtloſe Kündigung und Ent⸗ klaſſung wird angegeben, daß Loeb ſeinen unmittelbaren Vorgeletzten, den Finanzminiſter, wiederholt über angeblich der thüringiſchen Wirtſchaft zugeführte In⸗ und Auslandkredite bewußt irre⸗ geführt und aröblich getäuſcht habe. Dazu komme. daß bei der Reviſion der Staatsbank durch Geheimrat Baſtian und den Reichsbank⸗Direktor a. D. Schulz ſchwere Unkorrekthei⸗ ten und Verſtöße geaen das Staatsbankgeſetz ſowie die dazu erlaſſene Geſchäftsordnung feſtgeſtellt worden ſeien, für die der Staatsbankpräſident verantwortlich ſei. Das thürinaiſche Staatsminiſterium beſchloß ferner. dem Staatskommiſſar Märker ohne Einhaltung der lung als Beauftragter des Finanzminiſteriums zu entlaſſen. Der ihm auf Grund des 8 2 des Staatsbankgeſetzes erteilte Auftrag als Vorſitzender des Verwaltungsrats wird mit ſofortiger Wirkung zurückgezogen. Als Grund für dieſe Maßnahme wird angege⸗ ben, daß Märker die im Beſchluß des Staatsminiſteriums erwähnten Täuſchunasverſuche des Loeb nicht nur ſtillſchweigend geduldet, ton⸗ dern trotz präziſer Fragen des Finanzminiſters mit ſeiner Perſon auch gedeckt habe. Die Leltung der Thürinaiſchen Staatsbank wurde zunächſt vor⸗ übertragen. chen nicht den Tatſachen: vielmehr ſind ſämtliche beteiligte Perſonen in Freiheit. des Staatsminiſteriums zuporzukommen, indem ſie dem Finanz⸗ miniſter am Montaa ihre Aemter zur Verfüguna ſtellten: den Anlaß hierzu hat jedoch dem Vernehmen nach die Unterredung des thürin⸗ giſchen Finanzminiſters mit dem Staatskommiſſar Märker gegepen, die bereits am Freitag ſtattfand und in der dem Staatskommiſſar mitgeteilt wurde, daß das Miniſterium am Montag zu dem Ergebnis der Reviſion Stellung nehmen werde. Gegenüber anders lautenden Meldungen wird erklärt. daß für die Entlaſſung maßgebend lediglich die durch die Reviſion aufgedeckten Ver⸗ fehlungen geweſen ſind, über die ſpäter die Oeffentlichkeit noch eingehender unterrichtet wird. Im übrigen wird feſtgeſtellt, daß bet der ganzen Frage keinerlei Momente zum Vorſchein gekommen ſind, die die Kreditfähigkeit der Staatsbank irgendwie beeinfluſſen könnren. der Mannheimer Kommuniſtenprozeß in Leipzig Zu der Verhandlung gegen den Bautechniker Schumann aus Mannheim vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig wird uns in Ergänzung des Berichtes im Mittagsblatt noch folgendes gemeldet: Ernſt Schumann iſt 30 Jahre alt. Er wurde gerade in der kritiſchen Zeit im Oktober v. Is. Nachrichtendienſtleiter der Kommu⸗ niſtiſchen Partei für Baden. Ihm unterſtanden der Spionage⸗ dienſt, ſowohl der aktive, wie auch die Abwehr, der Kuriordienſt und die Zerſetzungsleute für Reichswehr und Schupo. Am 23. Ok⸗ taber wurde als Folge des Verbotes der K. P. D. vom 20. Oktober 1923 Hausunterſuchung abgehalten in den Räumen der Schriftlei⸗ tung, der in Mannheim erſcheinenden Arbeiter⸗Zeitung. Schumann war zufälligerweiſe anweſend. Er wurde vorläufig feſtgenommen und bei der vorgenommenen Leibesunterſuchung konnten zahlreiche ſation niſſe der Decknamen und Deckadreſſen der Funktionäre in badiſchen Ortſchaften, ſowie Abrechnungen. Schumann hatte bei ſich an frem⸗ dem Geld 52 Dollars und 128 franz. Franken. Einen Teil dieſer Schriften will Schumann in einer völkiſchen Verſammlung in Hei⸗ tigt haben. Die Ziele der K. P. D waren ihm bekannt, die Vorbe⸗ reitungen im Herbſt 1923 hätten lediglich der Abwehr gegolten, gibt aber auf Vorhalten des Vorſitzenden zu, daß die K. . D. nach glücklicher Abwehr ſelbſtverſtändlich die proletariſche Diktatur errichtet hätte. Der Reichsanwalt erweiterte ſeine Anklage auch auf§ 7. 2 des Republik⸗Schutzgeſetzes und bat, keine Milde walten zu laſſen, da der Angeklagte ein bezahlter Drahtzieher der Partei ſei und in vollem Bewußtſein der Illegalität gehandelt habe. Er beontragte eine Zuchthausſtrafe von 4% Jahren und 300 Goldmark Geldſtrafe, die der Staatsgerichtshof nach ungefähr einſtündiger Beratung auf 3 Jahre Gefängnis und 300 Mark Geldſtrafe ermäßi⸗te, wovon 8 Monate durch die erlittene Unterſuchungshaft als verbüßt gelten. — Zerſchlagene Anleiheverhandlungen des Ruhrkohlenſyndikat⸗ „Berlin, 24. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Zu den widerſprechenden Meldungen über den Abſchluß einer Anleihe für das Ruhrkohlengebiet in Amerika wird der B. Z. von der Leitung des neuen Kohlenſyndikats mitgeteilt, daß die geplante amerikaniſche Anleihe des Ruhrkohlenſyndikats in Höhe von 10 Millionen Dollars nicht zuſtande gekommen iſt. Im Augenblick ſchweben neue Kreditverhandlungen des Kohlenſyndikats mit amerikaniſchen Finanzgruppen, die den Abſchluß mehrerer kleiner Anleihen zum Ziel haben. Bisher iſt lediglich eine verhältnismäßig kleine Anleihe unter Dach und Fach gebracht worden. Rr Mit einer ungeduldigen Bewegung ſchnitt Hilmar den gut⸗ gemeinten Wortſchwall der Frau ab. „Wie kann ich am ſchnellſten zu der Unglücksſtätte gelangen? fragte er in fieberhafter Erregung. Der Wirt kratzte ſich den ſchwarzen Krauskopf. „Hm— ein Zug geht heute nicht mehr. Auch iſt die Bahn⸗ linie vorläufig geſperrt. Sie müßten ſchon einen Wagen nehmen. Oder ein Pferd.“ „Gut, ein Pferd! Aber vaſch, raſch! Ich zahle jeden Preis! Kurze Zeit darauf ſchon wurde ihm ein junger Apfelſchimmel pfiffigj⸗dummem Spitzbubengeſicht. „Gutes, ſchnelles Tier, Signorel Staatspferd! Was zahlen der Herr für den Ritt?“ „Hundert Lire, Burſche!“ Und ſchon hatte Hilmar ſich hinaufgeſchwungen. „Nur hundert Lire?“ heulte der Schlingel.„Capologa iſt weit — und es iſt Nacht—“ „Zweihundert Lire!“ rief Hilmar ärgerlich und griff in ſein Portefeuille, dem er zwei Hundertlireſcheine entnahm.„Aber nun laß los! Pack dich!“ „Schlechtes Geſchäft!“ winſelte der Burſche. Signore gar nicht—“ „Dreihundert denn! Meinetwegen! dal“ Hilmar warf noch einen Schein nach in die ausgeſtreckte braune Hand.„Nun ſcher dich zum Kuckuck!“ Er wollte wegreiten. Aber da hatte er die Rechnung ohne den raffinierten Italiener gemacht. „Tauſend Lire! Nicht mehr und nicht weniger! Dafür können der Signore auch wieder zurückreiten oder das Tier gleich behalten. Wenn der Signore nicht will— auch gut. Da nehmen Sie die dreihundert Lire. Herunter vom Pferd!“ Und er hielt die Zügel feſt. Einige Augenblicke zögerte Hilmar. Die Unverſchämtheit des Burſchen empörte ihn. Und doch— er mußte Gewißheit haben! Mußte! Raſch zählte er noch weitere ſieben Scheine ab und warf ſie „Ich kenne den dem Burſchen zu. „Aber nun fort von dem Tier! Sonſt kriegſt du meine Peitſche Hopp, hoppl“ Verletzten— nein, ganz gewiß nicht—“ * (Jortſetzung folgt.) Kündigungsfriſt zu kündigen und ihn aus ſeiner Stel⸗ läufig dem bisherigen zweiten Direktor. Bankdirektor Gremper, Die Gerüchte über verſchiedene Verhaftungen entſpre⸗ Loeb und Märker verſuchten, wie ſchon berichtet, dem Beſchluß wichtige Schriftſtücke beſchlagnahmt werden, die die genaue Organi⸗ der K. P. D. ergaben, ferner waren es Anweiſungen, Verzeich⸗ delberg erhalten haben, einen anderen Teil ſich als Muſter angefer⸗ vorgeführt— von einem halbwüchſigen braunen Burſchen mit gegen Rechts VFCFF „55 02 2 — cr„0e cr 20—2————== noee 2 SSYS822222 — n „„ SCc er 1 Cige Aufbringung der Induſtriebelaſtung“ gehen den gerade ent⸗ unterſcheiden zwiſchen der herbergungsgewerbes duch nur auf ſolche Betriebe, aber nur ein Pfandrecht. den verpflichtet ſind. Vielmehr ſind Zahlungen durch weiter gezogenen Kreis„aufzubringen““ ͤ nämlich ſind Induſtrie und Gewerbe im weiteſten Sinne, alſo auch Gaſt⸗, Schank⸗ und Veherbergungsbetriebe(ſodaß alſo nur die Land⸗ gungspflicht umfaßt alle Betriebe, deren Betriebanermögen mehr als Schuld, die genau wie jede Steuerſchuld behon delt wird. lluungsſchlüſſel wird aus der Veranlagung der Vermögensſteuer 1924 entnommen. ſteuer erfolat auch eine neue Umlegung der Belaſtung. Neue Unter⸗ nehmungen. die in dem Zeitraum zwiſchen zwei Umleaungen ent⸗ ſtehen, werden alsbald bei ihrer Begaründung zur Umlequrgg heran⸗ 5 gezogen. eine„Einzelobligation“ zuaunſten der neu errichteten„Bank für Vweiten mit 27 4, in den folgenden Jahren mit%% verzinslich 255 vom vierten Jahre an mit einem weiteren Prozent zu amortt⸗ ſieren. Deutſche Induſtrie⸗Obligationen. und die Regelung des Zinſen⸗ und Tilaunasdienſtes erfolat durch Treuhänder. nämlich diejenigen Belaſtungsträger. die mit den arößten Betriebs⸗ angebotene Spende, mußten wir ablehnen, denn, wenn wir auch nur die Hälfte deſſen, was uns beiſpielsweiſe an Proviant und mitnehmen wollen, wir hätten ſchon mindeſtens dreimal fahren müſſen. Gerade der Alkohol iſt hierbei eine ſchwierige Frage. Unter uns iſt zwar kein einziger Temperenzler, aber um Höchſtleiſtungen du erreichen, wie wir es gerade von unſerem Maſchinenperſonal auf 4 mittel verwenden. mittel ein Gläschen vom geſtifteten Sekt verabreicht werden. Bier und Wein konnen wir nicht mitnehmen, da ſchon die Gefäße allein einen zu großen Teil des Gewichtes einnehmen. Eine wundervolle 4 mit die Barthaare in Amerika nicht zu lang gewach J bpoſt nach drüben geſandt wird, und ein der Beſatzung geſtiftetes delektriſches Grammophon. 4 Septemberwoche heran. Die Süddeutſchlandfahrt, auf die von allen neue Mannbeimet Jeitung Mbend ⸗Nusgabe) — 3. Seite. Mr. 444 Mmittwoch, den 24. Sepfember 1924 Die Reparations laſten von Handel, Induſtrie und Gewerbe Von Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn⸗Breslau Die Annahme des Dawes⸗Gutachtens und der damit zuſammen⸗ hängenden Geſetze bedeutet eine völlige Aenderung im Syſtem der Aufbringung der Reparationszahlungen. Bisher waren die Zahlungsmöglichkeiten Deutſchlands von der Steuergeſetzgebung und der Verwaltung des Reiches abhängig. Die Steuerlaſten für den einzelnen ſtanden feſt; die Einkünfte des Reiches und ſeine usgaben ſchwankten; die Möglichkeit, Reparationszahlungen zu leiſten, hing von den ſchwankenden Einkünften und Ausgaben des Reiches ab. Die neuen Geſetze„über die Induſtriebelaſtung“ und egengeſetzten Weg: Feſtgeſetzt iſt, daß eine Summe von 5 Milliar⸗ den Goldmark umgelegt wird und von Induſtrie Gewerbe und Handel verzinſt und getilgt werden muß; ſchwankend und je nad dem Aufkommen zu regeln iſt der Betrag, den jedes einzelne Unter⸗ nehmen zu leiſten hat. Während alſo bisher bei allen Steuern die Höhe der Einzelleiſtung genau fixiert, das Ergebnis für das Reich aber ſchwankend war, iſt in den genannten neuen Geſetzen das fimanzielle Geſamtergebnis zahlenmäßig feſtgeſetzt, die Höhe der Einzelleiſtungen aber offen gelaſſen und in Abhängigkeit vom Ergebniſſe geſetzt. Niemand alſo kann ſagen, wie hoch dieſe neuen gaſten für den einzelnen Betrieb ausfallen werden. Man kann ſich nur ungefähre Vorſtellungen davon machen, indem man den er⸗ forderlichen Betrag mit dem deutſchen Volksvermögen(natürlich nur mit den belaſteten Teilen dieſes Volksvermögens) vergleicht. Degegen ſtehen die Methoden der Verechnung feſt. Und von ihnen ſolt hier die Rede ſein. Um das Syſtem der Induſtriebelaſtung zu verſtehen, muß man hypothekariſchen Belaſtung und zwiſchen der Verpflichtung zur Verzinſung und Tilgung der Füyf⸗Milliarden⸗ vnd Hnnatbekarſſch beloſle 3 werden nur die induſtriellen und gewerblichen Betriebe im engeren B Sinne einſchließlich der Bahnen und der Schiffahrt, jedoch gus⸗ ſchließlich des ſonftigen Verkehrsgewerbes, des Handels, der Ban⸗ ken, der Verſicherungsunternehmungen, des Gaſt⸗, Schank⸗ u. Be⸗ Die hypothekariſche Belaſtung erſtreckt ſich deren Betriebsvermögen mehr als Dieſe hypothelariſche Belaſtung bedeutet Sie hat nicht etwa zur Folge, daß die Inhaber der verpfändeten Betriebe auch zur Leiſtung einen viel „Aufbringumgspflichtig“ 50 000 Goldmark beträgt. der Handel, das Verkehrsgewerbe, die Verſicherungen, die Banken, und Forſtwirtſchaft, Gärtnerei uſw. frei bleiben). Die Aufbrin⸗ 20000(nicht wie oben 50 000) Goldmark betr? Wer aufbrin⸗ gungspflichtig iſt, haftet für ſeinen A.—perſönlich: hier beſteht alſo nicht eiwa nur ein Pfandrecht, ſerdern eime perſönliche Die hypothekariſche Belaſtung wird auf die Belaſtungsträger nach dem Verhältniſſe der Betriebsvermögen umgeleat. Der Vertei⸗ Bei jeder ſpäteren Neuveranlaqung zur Vermögens⸗ Jedes belaftete Unternehmen hat in Höhe ſeiner Belaſtung eutſche Induſtrie⸗Ohligationen“ und auf deren Namen auszuſtellen. Höhe der Belaſtung eines jeden Betriebes wird durch das Finanzamt feſtaeſtellt und iſt grundſötzlich unanfachtbar Anfechtbar iſt nur die zugrundeljegende Veranlagung des Betriebsvermögens, oweit nicht etwa der Vermögensſteuerbeſcheid ſchon rechtskräftig ae⸗ worden iſt. Die Obligationen ſind im erdten Jahre unverzinslich, m Die Finanzämter übergeben dieſe Oblioationen der Bank für Die Verwertung der Obligationen dieſe Bank und einen von der Reparationskommiſſion eingeſetzten Die erſten 500 Millionen Goldwark kann der Treu⸗ händer in einem beſchleunigten Verfahren flüſſig machen. Er kann vermögen veranlaat ſind, und deren Belaſtung zuſammen 1,5 Mil⸗ larden Goldmark erreicht, ausſondern und von dieſen Betrieden verlangen, daß ſie ſtatt der auf den Namen der Bank lautenden Obli⸗ gationen andere ausſtellen, die auf den Inhaber lauten. Dieſe Maß⸗ nahme darf aber immer nur böchſtens die Hälfte der auf jeden ein⸗ zelnen Betrieb entfallenden Belaſtung treffen und insgeſamt nur 500 Miſlionen Goldmark zum Geagenſtande haben. Wer von dieſer aßnahme betroffen wird, kann ausnahmsweiſe beantragen, daß er Wert ſeines Betriebsvermögens noch durch eine beſondere Spruchkammer nachgeprüft wird, die aus je einem Mitalied des Reichsfinanzhofes und des Reick⸗wirtſchaftsgerichts und aus einem Unternehmer⸗Vertreter beſteht. Die Inhaber⸗Oblioationen kann der Treubänder dann veröußern, ober nur. wenn der Unternehmer ſelbſt ſie nicht binnen ſechs Monaten wrückkauft. und nur nach Ablauf einer weiterxen einmonatigen Friſt. mit der dem Unternehmer der bevor⸗ ſtebende Merkauf der Oßblicatianen mitzuteilen iſt. 1. Neeeee Die Bonds lauten auf den Inhaber. Die weiteren Induſtrie⸗Obligationen— alſo mindeſtens 4,5 Mil⸗ liarden Goldmark— bleiben im Beſitze der Bank. Dieſe ſtellt dafür ſogenannte Induſtriebonds aus und überaibt ſie dem Treuhänder. Von den Obligationen unter⸗ ſcheiden ſie ſich dadurch, daß ſie von der Bank ausgeſtellt werden. Die Obligationen bleiben im Beſitz der Bank und dienen als Sicherheit für die Bonds. Die Obliagationen ſelbſt werden noch dadurch ge⸗ ſichert. daß die zum Betriebsvermögen gehörigen Grundſtücke hypo⸗ thekariſch belaſtet werden. Dieſe Hypotheken gehen allen anderen Grundſtückslaſten vor. Wenn aber dadurch eine im Verhältnis zum Grundſtückswert unbillige Belaſtung eintritt, ſo kann ſowohl der Eigentümer als auch jeder benachteiligte Hypothekengläubiger ver⸗ langen, daß die Hypothek am Grundbeſitz auf einen Bruchteil be⸗ ſchränkt wird. Jeder Unternehmer kann ſich von der auf ſeinem Be⸗ triebe ruhenden Laſt dadurch befreien, daß er ſeine eigenen Obliaa⸗ tionen zurückkauft. Die Aufbrinauna der Zinſen und der Tilaunasbeträge erfolgt— wie ſchon erwähnt wurde— nicht durch die Belaſteten allein, ſondern durch den viel weiteren(oben näher bezeichneten) Kreis der Aufbringunagspflichtigen. Auch für die Aufbringunaspflicht iſt die Veranlaaung des Vermögens zur Ver⸗ mögensſteuer entſcheidend. Nicht das geſamte, ſondern nur das Betriebsvermögen iſt entſcheidend. Wird die Veranlagung zur Vermögensſteuer geändert. 3z.., weil Einſpruch erhoben war, ſo wird auch die Heranziehung zur Aufbrinaunaslaſt von Amts⸗ wegen geändert, ohne daß es dazu etwa eines beſonderen Antrages bedarf. Außerdem aber iſt die Heranziehung zur Aufbrinaunaslaſt auch ſelbſtändia anfechtbar, und zwar mit der Berufung ans Finanz⸗ gericht und der Rechtsbeſchwerde an den Reichsfinanzhof. Dabei kann zwar nicht das für die Vermögensſtever veranlaate Vermögen an⸗ gezweifelt werden: das kann vielmehr nur durch Anfechtung des Vermögensſteuerbeſcheides geſchehen. Wohl aber kann geltend ge⸗ 99 5 werden, daß ein Gegenſtand nicht zum Betriebsvermögen gehört. 1 Die Einzelheiten werden in weitem Umfange erſt durch Rechts⸗ verordnungen geregelt werden. Für die Praxis aber ergeben ſich ſchon jetzt ſehr wichtige Folgerungen. Die Veranlagung zur ermögensſteuer hat eine ſehr erhöhte Bedeutung erlangt. Diffe⸗ renzen, die von vornherein unwichtig und geringfügig erſchienen, kön⸗ nen jetzt ſehr bedeutungsvoll ſein, zumal dann, wenn von der Art der Erledigung die Ueberſchreitung der Freigrenzen von 50 000 oder 20 000 Goldmark abhängt. Man muß alſo den Steuerbeſcheid, wenn er nicht etwa ſchon rechtskräftig iſt, ſehr genau nachprüfen. Man⸗ cher, der eine geringe Abweichung der Vermögensſteuer von ſeiner Erklärung auf ſich genommen hätte, wird ſie fetzt, wo die Abwei⸗ chung auch für die Aufbringungslaſt entſcheidend iſt, nicht mehr tra⸗ gen wollen. In ſolchen Fällen, wo man die Höhe des veranlagten Vermögens nicht anerkennen will, hilft nur die Anfechtung des Ver⸗ mögensſteuerbeſcheides. Wer ihn rechtskräftig werden läßt, kann der daran anknüpfenden Aufbringungslaſt nicht mehr entgehen. Sehr vieſe Steuerzahler haben bei Abgabe der Vermögensſteuererklärung ihre Sachwerte erheblich überſchätzt. Auch derartige Ueherſchätzungen laſſen ſich noch aus der Welt ſchaffen. Es iſt zu⸗ läſſig, den Vermögensſteuerbeſcheid lediglich zu dem Zwecke anzufech⸗ ten, um in der Einſpruchs⸗Inſtanz die eigene Steuererklärung zu berichkigen. Endlich aber werden viele Untergehmer ſich erſt fetzt über den Begriff de⸗„Betriebsverm ögens“ klar werden. Sehr oft ſind im Betriebsvermögen buchmäßig Gegenſtände aufgeführt. die reines Privatvermögen ſind. Das ailt vor ollem von Grundſtücken. Es iſt eine alte, aber ganz unbegründete Gewohnheit vieler Kauf⸗ leute, einen rein nrivaten Haus⸗ und Grundbeſitz durch ihre Bücher ſehen zu laſſen. Die Folge wird ſetzt in zahlreichen Fällen ſehr un⸗ günſtia ſein. Denn ſehr oft wird das Betriebsvermöcen, wenn man den Grundbeſitz abrechwet, unter der Freigrenze von 20 000.⸗M. bleiben: es wird aber dieſe Freigrenze von 20 000.⸗M. überſteigen wenn dos Grundſtück eingerechnet wird Auf dieſen Geſichtspunkt iſt ganz beſonders zu achten. Auch er iſt noch federzeit korrigierbar. Denn für den Begriff des„Betriebsvermögens“ kommt es nicht da⸗ rauf an, ob ein Gegenſtand in den Büchern ſteht, ſondern darauf, ob er ſeiner wirtſchaftlichen Reſtimmung nach zum Vetriebsvermögen gehört. Nun ſoll zwar der Unterſchied zwiſchen Betriebsvermögen und enderem Vermögen auch noch in dem ſpäteren„Aufbringungs“⸗ Vorfahren geltend oemacht werden können, aber doch nur„nach näherer Beſtimmung der Reichsregierung.“ Wie dieſe Beſtimmungen ſauten werden, und ob ſie einen ausreichenden Schutz bieten werden. faun man natürſich nicht wiſſen. Darum iſt es ratſam, ſchon bei Zuſtellung des Vermögensſteuerbeſcheides, wenn möolich cuch ſchon vorher, zu prüfen, ob Retriehsvermöoen und arderes Vermögen im⸗ mer klar unterſchieden ſind; Reklamationen nach dieſer Richtung wer⸗ den unverzüglich geltend gemacht werden müſſen. Wirtſchaſtliches und Soziales Jörderung des Sparkriebs Durch die Preſſe ging, ſo wird uns geſchrieben, in den letzten Tagen unter der Ueberſchrift:„Nachdenkliches“ eine Mahnung an die Sparer, Geld wieder auf den Sparkaſſen anzulegen. Mit Recht wird von der Zeitungsnotiz die derzeitige Auffaſſung bekämpft, die dahin geht, daß man das Geld unter die Leute bringen ſolle. Doch überſieht die Zeitungsnotiz, daß die Parole, das Geld unter die Leute zu bringen, wohl mehr eine Rechtfertigung für alle unnützen Geldausgaben bilden ſoll und die tiefere Wurzel des Uebels wohl darin liegt, daß der Spartrieb in unſerem Volke durch die Infla⸗ tion künſtlich ertötet iſt. Die Verbände der Sparer haben wohl das wirkſamſte Mittel ergriffen, dieſem Uebel zu ſteuern, indem ſie daran gegangen ſind, eigene Sparkaſſen zu gründen, zu denen die Maſſe der Sparer Vertrauen hat. So ſind in Form von Genoſſenſchaftsbanken des Sparerſchutzverbandes bereits in Schle⸗ ſien, Pommern und Bremen Sparbanken ins Leben gerufen wor⸗ den. In einer größeren Anzahl anderer Länder iſt die Gründun ſolcher Inſtitute im Gange. Städtiſche Nachrichten Carl⸗Theodor⸗Feſt Die Vorbereitungen des vom Mannheimer Altertums⸗ verein für Freitag, 24. Oktober im Nibelungenſaal des Roſen⸗ gartens geplante Carl⸗Theodor⸗Feſtes machen erfreuliche Fortſchritte. Die Proben für die Aufführungen haben begonnen; die Zahl der mitwirkenden Damen und Herren beträgt ungefähr 100. Das von Dr. Guſtav Jacob verfaßte Feſtſpiel iſt von Oberregiſſeur Meyer⸗Walden vom hieſigen Nationaltheater für die Bühne eingerichtet worden. Die Regie hat Herr Meyer⸗ Walden übernommen, die Auswahl der Muſik und die muſi⸗ kaliſche Leitung(Kammerorcheſter des Nationaltheaters) General⸗ muſikdirektor Lert. Die Tänze in der Pantomime: Franken⸗ thaler Porzellan werden von der Ballettmeiſterin Magda Bauer einſtudiert. Die Geſtaltung des Bühnenbildes leitet Heinz Grete. Das Feſtſpiel ſoll die Blüte von Kunſt und Wiſſenſchaft veranſchaulichen, die Mannheim als pfälziſche Hauptſtadt zur Zeit des Kurfürſten Karl Theodor erlebte und in Tänzen und Gruppierungen ein Stück Rokokopracht in farben⸗ reicher Geſtaltung wieder hervorzaubern. Dem Feſtſpiel liegt die Annahme zu Grunde, daß Karl Theodor an ſeinem Hofe zu Ehren der Anweſenheit des Komponiſten Gluck eine Aufführung veranſtaltet, bei der Figuren und Gruppen, genau nachgebildet nach den herrlichen Originalen der kurfürſtlichen Porzellanmanufaktur Frankenthal, in mannigfachen Tänzen auftreten. Zu dieſem Feſt erſcheinen als Gäſte Karl Theodors die hervorragendſten Perſön⸗ lichkeiten des Mannheim der 1770er Jahre, vor allem die Ver⸗ treter des Kunſt⸗ und Geiſteslebens. * Die Handwerksburſchenplage iſt allmählich ſo ſtark geworden, daß die oberbadiſchen Kreisverwaltungen wohl oder übel ſich damit aabgegeben mußten. Es wurden folgende Richtlinien vereinbarte Ueberall ſoll ein Netz von Wandererfürſorgeſtellen ein⸗ gerichtet werden, möglichſt eimheitlich und praktiſch. Die Einrich⸗ tung der Fürſorgeſtellen ſoll Gemeindeſache ſein, wobei die Kreiſe zwei Drittel des Aufwandes leiſten. Aufgenommen werden wan⸗ dernde arbeitsloſe Pe rſonen, die ſich genügend ausweiſen können,. auch darüber, daß ſie um Arbeit nachgeſucht haben. Kein Wan⸗ derer ſoll innerhalb dreier Monate dieſelben Wandererfürſorge⸗ ſtellen beſuchen. Bei der Aufnahme werden die Ausweispapiere zur polizeilichen Kontrolle abgenommen. Außer dem Uebernachten ſoll Morgen⸗ und Abendeſſen, beſtehend aus einer guten Suppe und einem Stück Brot, gegeben werden. Für die gewährte Unter⸗ ſtützung kann eine Gegenleiſtung in bar oder an Arbeit geleiſtet werden. Das Vorgehen der oberbadiſchen Kreiſe iſt auch für Un⸗ terhaden zu empfehlen, da in der Mannheimer Umgegend die Betbelplage nicht minder groß iſt. *Bergiftungserſcheinungen. Am Montag mußten 5 Per⸗ ſonen wegen Vergiftungserſcheinungen in das allgemeine Kran⸗ kenhaus aufgenommen werden. Es ſind Anzeichen vorhanden, daß die Erkrankung auf den Genuß von Pferdefleiſch, das nicht ſachge⸗ 1101 aufbewahrt war, zurückzuführen iſt. Lebensgefahr beſteht nicht. *Anfälle. Geſtern abend ſtürzte am öſtlichen Aufgang des Lindenhofſteges ein 50 Jahre alier Steueraſſiſtent mehrere Stufen herunter und zog ſich am Hinterkopf eine ſtark blutende Wunde zu. Bewußtlos wurde er zunächſt in die Bahnhofswache und von da mit dem Sanitätsauto in das Krankenhaus verbracht. —Infolge Fehltritts erlitt in der vergangenen Nacht ein 32 Jahre alter Kaufmann auf dem Gehweg der Schloßgartendammſtraße einen linken Unterſchenkelbruch. Der Verunglückte wurde mit einem Auto nach ſeiner Wohnung verbracht.— Geſtern vormittag ſtürzte auf der Hauptſtraße in Feudenheim ein 24 Jahre alter Schloſſer infolge Bruchs der Gabel ſeines Kleinkraftrades und zog ſich im Geſicht und an beiden Händen Hautabſchürfungen zu. Das Sanitätsauto überführte ihn in das Krankenhaus. eeeeeeeeereeeee Anſteckungsgefahren prompt entrinnt, wer bei ſich führet 8 2 775 9 2 9 das altbewährte, wohlſchmeckende Mund⸗ und Rachendesinfiziens. Erhältlich in Apotheken und Drogerien. Proben und Broſchüren koſtenlos durch Bauer& Cie., Berlin SW8, Friedrichſtraße 281 .....——————c Allerlei von den probefahrten des„N. F. 3“ Von Hans v. Schiller II. Für uns kam nun eine kurze Ruhepauſe zwiſchen den Fahrten, die aber reichlich mit Vorbereitungen ausgefüllt war. Wieder kam oſt von allen Seiten, und nicht nur Briefe, auch verſchiedene Liebesgaben für die Beſatzung. Manche, wenn auch wohlgemeinte llkohol angeboten wurde, hätten für unſere Fahrt nach Amerika diefer Fahrt verlangen, dürfen wir den Alkohol nur als Arzznei⸗ Es wird daher nur ein wenig guter Schnaps mitgenommen, der in geringem Maße dem Getränke zugeſeg, wird und bei etwaigen Geſuͤndheitsſtörungen verabreicht wird. Schließ⸗ lich kann vielleicht kurz vor dem Ziele noch als letztes Anregungs⸗ Stiftung machte uns eine Stuttgarter Firma, die jedem Manne der eſatzung einen Ueberanzug aus ausgeſuchtem Stoff ſen ſnt 425 en ſind, be⸗ men wir auch jeder einen Raſierapparat. Für muſikaliſche Unter⸗ haltung während der Fahrt ſorgt ein Kanarienvogel, der als Eil⸗ So kommt allmählich bei ſchlechtem Wetter das Ende der erſten eiten gewartet wird, ſoll ſteigen. Am Freitag, den., wird es beſſer, ſo daß endlich für Samstag angeſetzt werden kann. Bei errlichſtem Wetter ſteigen wir auf. auf dem Platze ſpielt die Reichswehrkapelle aus Konſtanz im Augenblick des Auf i⸗ Nationalhymne, in die alle Zuſchauer bogeiſtert einſtimmen. Auf m Kurſe nach München haben wir die herrlichſte Ausſicht auf die Schweizer und Tiroler Berge. Alle Städte und Ortſchaften, die r überfahren, ſind in voller Bewegung. Alles iſt auf die Straße geſtürzt und winkt uns zu. In München, wo wir einige Schleifen er der Stadt fahren, drängt ſich ſchwarz die Menge, nicht nur i den Straßen und Plätzen, Dächer und Türme ſind dicht beſetzt, aß man im Schiff in dauernder Angſt ſchwebt, es könne jemand⸗ runterfallen. Bei den Paſſagieren meldet ſich der Hunger, und während wir nach Norden zu auf Regensburg fahren, dringt aus der Küche ein lieblicher Geruch. Doch die 86 Mitfahrer(einſchließlich Beſatzung) zu befriedigen, war nicht leicht, denn als es ſich einmal herumge⸗ ſprochen hatte, in der Küche gebe es etwas, wollte jeder dort ein⸗ dringen. Meiſt war man der Meinung, es ſei ein regelrechter Wirtſchaftsbetrieb, und verſuchte ee auf Speiſen und Ge⸗ tränke aufzugeben. Doch nach reichlicher Verabfolgung von Suppe, friſchen Brötchen, Laugenbretzeln und Feurichwaffeln zum Nach⸗ tiſch, war die Stimmung auch ohne Alkohol gehoben. Man ſah ſogar vereinzelte Herren ihren gewohnten Nachmittagsnicker, in die Ecke gelegt, erledigen, da„Rauchen verboten“ mit der kalten Pfeife im Munde. Ein Nachmittags⸗Radiokonzert mit einer Anſprache des württembergiſchen Staatspräſidenten ermunterte die Geiſter wieder über Stuttgart, das einen ähnlichen Empfang bereitete wie M in⸗ chen. Landſchaftlich wurde die Fahrt dann noch einmal ſchön bei dem Durchfahren des entzückenden Uracher Tales und bei Sigma⸗ ringen. Jeder der Gäſte durfte ſich für kurze Zeit einmal vorn im Führerraum aufhalten, um ſich ſelbſt von dem guten Arbeiten der Schiffsleitung zu überzeugen. Wiederum eine kurze Pauſe im Fahrbetriebe. Nun hat man ſich überall von den guten d unſeres„L. Z. 126“ über⸗ zeugen können. Aber trotzdem ſind nicht alle zufrieden. Manche Stadt und mancher Ort Süddeutſchlands konnte auf der Fahrt nicht beſucht werden, da hagelte es Vorwürfe und Ermahnungen, das nächſtemal aber 820 vorbeizukommen. Nicht nur Orte, ſogar ganz beſtimmte Häuſer ſollen wir überfahren. An ſich freut uns ja das Intereſſe, das man an uns nimmt, es geht aber doch wohl reichlich weit, wenn wir noch die Wünſche jedes einzelnen erfüllen ſollen. Was da an Arbeit auf den Schultern unſeres verehrten Chefs, Herrn Dr. Eckener, liegt, iſt fabelhaft, denn alle Welt ſchreibt an ihn perſönlich, oft zweimal, wenn nicht gleich eine Antwort einläuft. Dabei hat man hier augenblicklich doch ſo viel Wichtiges zu tun. Am Mittwoch, den 10., wollten wir in die Schweiz fahren, man wartete dort ſchon ſehnſüchtig auf uns. Ein heller, klarer Morgen bricht an, aber der Wind nimmt mit der Höhe ſtark zu, wir 85 eine ausgeſprochene Föhnlage, ſo daß ſchweren Herzens die Fahrt verſchoben wird. Viele der Zuſchauer und Paſſagiere verſtanden ſicher unſere Maßnahme nicht, bis es mittags plötzlich aufbrieſte und ein heftiges Donnerwetter ſich am Nachmittage über unſeren Köpfen entlud. Donnerstag früh 7 Uhr iſt es zwar bewölkt, aber die Wetterlage ſcheint recht gut. 05 fahren außer der Preſſe noch als Gäſte die Tochter des Gräfen Zeppelin mit ihrem Sohne und beiden Töchtern mit. Wie oft weilen da unſere Gedanken bei dem alten Grafen Zeppelin, der ja den jetzigen Wiederaufſtieg ſeiner Luftſchiffe ſicher freudig begrüßt hättel Faſt thalb Stunden halten uns Radioverſuche über dem Bodenſee auf, es geht dauernd im Kreiſe herum mit langſamer Fahrt, die Schweizer Preſſevertreter fangen ſchon an ungeduldig zu werden. Endlich nehmen wir Kurs auf Konſtanz und fahren den Rhein hinab. kDer Rheinfall wird heftig photographiert, wegen des mangelhaften Lichtes für manchen tatſächlich ein Reinfalll In einer Viertelſtunde ſollen wir über Baſel ſtehen, eine Abwurfpoſt mit unendlichen Kartengrüßen aus der Luft(meiſt unfrankiert, da keine Schweizer Marken an Bord) wird klargemacht. Schon nach „Poſtſchluß“ kommt noch ein Paket weiterer Poſtkarten, eine Schreibmaſchine raſſelt noch ſchnell einen Bericht an die Zeitung. „Ach bitte, ich bin ſofort fertig, einen Augenblick noch warten!“ Aber der Erfolg davon iſt, daß der Poſtbeutel nicht in Baſel ſelbſt, ſondern in Lörrach landetl Nun meldet ſich der Hunger, und die Küche wird beſtürmt, einige Herren 9 5 wohl noch die gute Ochſenſchwanzſuppe von der letzten Fahrt in Erinnerung, aber dieſes Mal ſoll, da die Fahrt kürzer iſt, kein Mittageſſen gereicht werden. Es gibt daher nur Kaffee und Keks. Vierzig Liter Kaffee haben wir ausſchenken müſſen, und wenn nicht entſchieden Schluß gemacht worden wäre, lſ die Küche wohl noch bis zur Landung weiter Kaffee liefern müſſen. Die Erwartungen für den Vierwaldſtätterſee erfüllten ſich leider nicht. Dichte Wolken und Regengüſſe verdeckten faſt jede Ausſicht nach den Seiten, nur die berühmte hohle Gaſſe konnte gut ausge⸗ macht werden. In Winterthur war Hochbetrieb, alles beflaggt und Tauſende von Menſchen auf den Straßen, wir fühlten uns ſehr geehrt, wurden aber ſchnell eines Beſſeren belehrt, als ſich vor einer Ausſtellungshalle die Menſchenmenge ſtaute, die Huldigung galt alſo nicht nur uns. Linkerhand kam bald der Bodenſee im Dunſt heraus, und in weitem Bogen über St. Gallen und Arbon kehrten wir nach den heimatlichen Gefilden zurück. Zum Schluß machten wir aus der hinteren Gondel noch eine photographiſche Meßauf⸗ nahme, wozu der Motor abgeſtellt werden mußte. Kaum waren wir unten, als auch alles ſchon wiſſen wollte, wir hätten eine Motorenpanne. Samstag, den 13., hatten wir noch einige Verſuche zu erledigen und machten daher eine Fahrt rund um den Baodenſee. Diesmal war die Ausſicht herrlich und die kurze Fahrt ein Genuß für alle. Als wir vor der Landung wieder für die Wiederholung der Auf⸗ nahme den hinteren Motor abgeſtellt hatten, wird diesmal wohl niemand mehr auf den Gedanken einer Motorpanne gekommen ſein. Nun warten wir hier noch auf die letzte große Probe vor unſerer Fahrt über den Ozean. Wieder 9 wildeſten Ge⸗ rüchte umher, wie der Weg des Schiffes bei der Probefahrt ſein ſoll. Einige ſchreiben nach Kopenhagen, andere nach Stockholm, die Keue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) Mittwoch den 24. September 1924 4. Seite. Nr. 444 Juſammenſtöße. Geſtern nachmittag ſtießen beim Einbiegen vom Friedrichsring nach dem Friedrichsplaß ein Perſonenkraftwagen und ein Motorradfahrer zuſammen, wobei der Führer des Letzteren am linken Fuß leicht verletzt und das Rad beſchädiat wurde. Die Schuld trifft den Lenker des Perſonenkraftwagens der nach links ſtatt im großen im kurzen Bogen nach dem Friedrichsplatz ein⸗ biegen wollte.— Auf der Breitenſtraße vor R 1, 5. fuhr geſtern nachmittag ein Perſonenkraftwagen einen Radfahrer an und be⸗ chädigte deſſen Rad. Auch hier trifft die Schuld den Lenker des raftwagens, der die falſche Straßenſeite eingehalten hat. *Feſtgenommen wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Kaufmann und ein Händler wegen Betrugs, ein Arbeiterehepaar wegen Kuppelei, zwei Schiffer wegen unerlaubten Fiſchens, zwei Perſonen wegen Bettels und fünf Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandele Zahlung der Rentenbankzinſen Das Geſetz über die Liquidierung des Umlaufs an Rentenbank⸗ ſcheinen vom 30. Auguſt 1924 ſieht den Fortfall der Belaſtung der in⸗ duſtriellen, gewerblichen und Handelsbetriebe einſchließlich der Ban⸗ ken vor. Die Unternehmer ſind indeſſen verpflichtet, die bis zum In⸗ krafttreten dieſer Vorſchrift aufgelaufenen Zinſen für die Umlage an die deutſche Rentenbank abzuführen. Die Belaſtung der dauernd land⸗, forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Zwecken dienenden Grundſtücke bleibt zwecks Liquidation der Rentenbankſcheine auch weiterhin beſtehen. Sie ändert ſich aber in der Weiſe, daß die Höhe der Grundſchulden auf 5 v. H. des Wehrbeitragswerts bei einem Zins⸗ ſatz von 5 v. H. feſtgeſetzt wird und daß als Wehrbeitragswert der auf Grund der gegenwärtigen Vermögensſteuerveranlagung berich⸗ tigte Wehrbeitragswert gilt. Die Vorſchriften über die Belaſtung der Landwirtſchaft, Forſt⸗ wirtſchaft und der Gärtnereien werden mit Wirkung vom 1. April 1924 in Kraft geſetzt. Die Befreiung von der Zinsverpflichtung wird bei Induſtrie, Handel und Gewerbe für die vom 1. Oktober 1924 ab laufenden Zinſen wirkſam. Hieraus ergibt ſich, daß die in⸗ duſtriellen, gewerblichen und Handelsbetriebe einſchließlich der Ban⸗ ken die am 1. Oktober für das vergangene Halbjahr zu zahlenden Zinſen noch in der Höhe zu entrichten haben, die ſich aus den zu Anfang dieſes Jahres zugeſtellten Rentenbankumlagebeſcheiden er⸗ gibt. Dieſe Zahlung iſt die letzte,, die von dieſen Wirtſchaftszweigen für die Rentenbank zu leiſten iſt. Die Eigentümer der dauernd land⸗, forſtwirtſchaftlichen oder gärtneriſchen Zwecken dienenden Grundſtücke würden nach dem Vorſtehenden zum 1. Oktober Zinſen in der Höhe zu entrichten haben, die ſich aus den berichtigten Wehrbeitragswerten ergeben würde. Da die Berichtigung der Wehrbeitragswerte noch nicht überall durchgeführt iſt, hat der Reichsminiſter der Finanzen beſtimmt, daß zur Vermeidung umfangreicher Erſtattungen von der Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft und den Gärtnereien einſtweilen zum 1. Oktober 1924 nur die auf volle Goldmark nach unten abgerundete Hälfte der aus den Beſcheiden über die Rentenbankgrundſchulden ſich ergebenden Halbjahreszinſen zu zahlen ſind. Der Ausgleich, der in den meiſten Fällen in einer gewiſſen Nachzahlung beſtehen wird, wird erſt nach Beendigung der Vermögensſteuerveranlagung vorge⸗ nommen werden. Alle Perſonen, denen bisher Rentenbankbeſcheide zugeſtellt wor⸗ den ſind, müſſen die Oktoberzinſen gemäß dem Vorſtehenden recht⸗ zeitig entrichten. Induſtrie, Handel und Gewerbe haben alſo die vollen Halbjahreszinſen, Landwirtſchaft, Forſtwirtſchaft und Gärt⸗ nereien die Hälfte der Halbjahreszinſen, und zwar innerhalb ſieben Tagen nach Fälligkeit, d. h. bis zum 8. Oktober 1924 zu zahlen. Be⸗ ſondere Zahlungsaufforderungen werden nicht mehr zugeſtellt. Ermäßigung der Amſatzſteuer. Durch Verordnung des Reichs⸗ präſidenten über wirlſchaftlich notwendige Steuermilderungen vom 14. September iſt der Satz der allgemeinen Umſatzſteuer für die Umſätze vom 1. Oktober ab von 2ĩ Prozent auf 2 Prozent ermäßigt worden. Darüber, ob der Umſatz vor oder nach dem 1. Ok⸗ tober liegt, entſcheidet nach den Durchführungsbeſtimmungen bei der Verſteuerung nach vereinnahmten Entgelten(Iſteinnahme) der Zeit⸗ punkt der Vereinnahmung, bei der Verſteuerung nach Leiſtungen und Lieferungen(Soll⸗Einnahme) der Zeitpunkt der bewirkten Leiſtungen. Die Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Umſatzſteuervorauszahlun⸗ gen verpflichtet ſind, haben daher erſtmals im November für die Um⸗ ſätze im Oktober, die Steuerpflichtißen, die zu vierteljährlichen Steuer⸗ vorauszahlungen verpflichtet ſind, im Januar 1925 für die 5 vom Oktober bis Dezember 1924 Umſatzſteuer in Höhe von 2 Prozent zu entrichten. Dagegen haben ſowohl Monats⸗ als auch Vierteljahreszahlungen bei Vorauszahlung im Oktober 1924, die ſich auf Umſätze vor dem 1. Oktober 1924 bezieht, noch 2½ Prozent zu zahlen. Um die mit der Ermäßigung bezweckte Preisſenkung auch bei Bindung an länger zurückliegende Verträge zu ermöglichen, mußte ein zivilrechtlicher Anſpruch des Abnehmers auf Preisnachlaß ge⸗ ſchaffen werden. Iſt die Preisvereinbarung vor dem 25. September 1924, alſo zu einer Zeit getroffen, zu der die Kenntnis von der neuen Regelung noch nicht allgemein durchgedrungen war, ſo hat der Lie⸗ ferungsverpflichtete dem Abnehmer einen Nachlaß in Hoöͤhe von 0,5 Prozent des Entgeltes zu gewähren. Die Durchführungsbeſtimmun⸗ gen ſehen ſchließlich vor, daß den Ausfuhrhändlern in den Fällen, in denen der Umſatz ins Ausland vor dem 1. Januar 1925 getätigt wird, noch 2% Prozent des Preiſes vergütet werden, ſofern der Ver⸗ gütungsanſpruch ſelbſt bis 31. Januar 1925 geltend gemacht iſt. Die Einlöſung der fälligen-Schatzanweiſungen erfolgt in Berlin bei der Reichsſchuldenkaſſe, außerhalb Berlins bei ſämtlichen Reichsbankhauptſtellen und Nebenſtellen. Dieſe Reichsbankanſtalten nehmen die am 1. Oktober fällig werdenden E⸗Schatzanweiſungen ſchon jetzt, die ſpäter fällig werdenden vom 15. des der jedesmaligen Fälligkeit vorangehenden Monats zum Inkaſſo. Die Einreichung der Stücke muß zuſammen mit dem Nummernverzeichnis erfolgen. Die Einreicher erhalten zunächſt Quittung. Die Auszahlung erfolgt vom Fälligkeitstage ab, nachdem die Reichsſchuldenverwaltung die Stücke geprüft und die Ermächtigung zur Auszahlung gegeben hat. Die durch das Reichsentſchädigungsamt ausgegebenen E⸗Schatzanweiſun⸗ gen werden auch durch die dem deutſchen Sparkaſſen⸗ und Girover⸗ band angeſchloſſenen Girozentralen, Landesbanken, Sparkaſſen und Kommunalbanken ſowie deren Zweigſtellen eingelöſt. Auch hier er⸗ folgt die Auszahlung von dem Fälligkeitstage ab, nach Prüfung der Papiere in Berlin, die zu dieſem Zwecke vom 15. des der ſedes⸗ maligen Fälligkeit vorangehenden Monats durch die genannten Ver⸗ mittlungsſtellen zum Inkaſſo entgegengenommen werden. Reichseinheitskurzſchrift. Nachdem bereits im Oktober 1922 alle beteiligten Reichsreſſorts und die außerpreußiſchen Länder dem „Julientwurf“ einer deutſchen Einheitskurzſchrift zugeſtimmt hatten, hat ſich jetzt auch das preußiſche Staatsminiſterium mit dieſem Ent⸗ wurf unter der Vorausſetzung einverſtanden erklärt, daß alle deut⸗ ſchen Länder bis zum 20. September ihre Zuſtimmung erteilen. Dieſe Bedingung iſt jetzt erfüllt worden. Damit iſt der Julientwurf als deutſche Einheitskurzſchrift am 20. September 1924 im ganzen Deutſchen Reich in Kraft getreten. Die zur Durchführung erforderlichen Verwaltungsmaßnahmen werden unverzüglich in An⸗ ariff genommen werden. *Der Füm„Der Ariminal⸗Jall in Hannover“. Die Filmober⸗ prüfſtelle in Berlin hat die Zulaſſung des Filmſtreifens„Der Kriminalfall in Hannover“ widerrufen. Die badiſchen Polizei⸗ behörden ſind angewieſen worden, die Vorführung des Films⸗ nicht mehr zuzulaſſen. leiſchvergiftungen im Jahre 1923. Dem Reichsgeſundheits⸗ amt ſind im Jahre 1923 aus dem Reiche 61 Fälle von Fleiſchver⸗ giftungen mit 3093 Erkrankungen und 20 Todesfällen gemeldet worden. Davon entfallen 52 Fälle auf Preußen, 1 auf Bayern, 4 auf Sachſen, 2 auf Württemberg und je 1 Fall auf Hamburg und Lübeck. Die größte Zahl der Fleiſchvergiftungen fiel in den Monat Auguſt(14 Fälle), dann folgen Juli und September(e 8 Fälle) ung Juni(6 Fälle). Je 17 Fälle ſind auf den Genuß von Pferde⸗ bezw. Rindfleiſch zurückzuführen, je 1 Fall auf den Genuß von Ziegen⸗ bezw. Kalbfleiſch, 4 auf Schweinefleiſch und 21 auf Wurſtgenuß. Die meiſten Erkrankungen— 1224— traten nach dem Genuß von Pferdefleiſch auf, Rindfleiſch führte zu 662 Krankheitsfällen, Kalb⸗ fleiſch zu 20, Schweinefleiſch zu 15 und Ziegenfleiſch zu 2. Wie in früheren Jahren war auch im Jahre 1923 die Mehr zahl aller Erkrankungen, und zwar 1815(das iſt 59 Prozent aller Krankheitsfälle) auf den Genuß von rohem Hackfleiſch zurückzuführen. *Kein zu früher Herbſt. Das Badiſche Weinbauinſtitut in Freiburg gibt folgendes bekannt: Wie alljährlich drängen auch in dieſem Fahr wieder eingelne Winzer nach einem frühen Herbſtbe⸗ ginn. Nicht voll ausgereifte Trauben geben aber nur einen ge⸗ ringwertigen Wein, der ſchlecht Abſatz findet und die hohen Be⸗ bauungsboſten nicht lohnt. zumal ähnliche Weine aus dem Ausland billiger bezogen werden können. Deshalb geht om die Winzer und Indie Gemeindevertretungen die dringende Mahnung. mit dem Herhſtbeginn noch zu zuwarten und ihn im Hinblick auf die ſchlechte Witterung während des Sommers noch möglichſt weit hinauszu⸗ ſchieben. Rommunale Chronik Oberbranddirektor Reichelt f. Der frühere, langjährige Oberbranddirektor von Berlin, Maxi⸗ milian Reichelt, iſt am Sonntag im Alter von 68 Jahren nach längerer ſchwerer Krankheit geſtorben. Er begann ſeine Laufbahn 1882 als Brandmeiſter in Breslau, wurde dann nach Berlin verſetzt und im Jahre 1891 zum Brandinſpektor und erſten Adjutanten er⸗ nannt. 1893 übernahm er die Reorganiſation des Feuerlöſchweſens in Altona. Im Jahre 1902 erſetzte er als Leiter der Feuerwehr in Hannover die Pferdebeſpannung durch den Automobilbetrieb. Er ſtellte hier den erſten aus drei Fahrzeugen beſtehenden Automobil⸗ löſchzug aus, der weit über Deutſchlands Grenzen hinaus berechtigtes Aufſehen erregte. Faſt alle deutſchen Städte folgten, wenn auch zö⸗ gernd, dem Beiſpiel Hannovers. Nach kurzer Tätigkeit, als Privat⸗ dozent an der Techniſchen Hochſchule in Hannover, wurde er als Or⸗ ganiſator der Feuerwehr nach St. Petersburg berufen und dann am 15. Juni 1905 zum Leiter der Berliner Wehr ernannt. Mit der Auto⸗ mobiliſierung der Berliner Wehr hatte er im Jahre 1908 begonnen. Infolge der während des Krieges mangelnden Gelder wurde das ſchwierige Werk erſt im Jahre 1923 beendet. Bereits in den neun⸗ giger Jahren trat Reichelt eifrig für eine Vereinheitlichung des Groß⸗ Berliner Feuerlöſchweſens ein. Der letzte große Schritt auf dieſem Gebiete glückte ihm noch kurz vor ſeinem Dienſtaustritt. DDeee N80 ſtand die Affäre ſebendig überſteht. Tagungen Tagung des Deulſchen Werkmeiſterbundes * Münſter. 23. Sept. Der Deutſche Werkmeiſterbund hielt am Sonntag. Montaa und Dienstag in Münſter ſeine fünfte Haupt⸗ verſammluna ab. In einer öffentlichen Kundgebung am Sonntaa begrüßte Oberbürgermeiſter Dr. Sperlich die ſtatt⸗ liche Verſammlung. Wenn der chriſtliche und nationale Gedanke Ge⸗ meinaut des ganzen Volkes geworden ſei, dann ſei das deutſche Volk hindurch durch die Leiden und Not der Jetztzeit. Namens des Ge⸗ ſamtverhandes der chriſtlichen Gewerkſchaften begrüßte Gewerk⸗ ſchaftsführer Broſt die Verſammelten. Geſchäftsführer Effels⸗ berg⸗Eſſen erſtattete ausführlich Bericht über die Entwicklung des Deutſchen Werkmeiſterbundes. Bei den Tarifverträgen, bei den Wah⸗ len zur Angeſtelltenverſicherung und zum Verwaltungsrat der un⸗ geſtelltenverſicheruna habe er ſchöne Erfolge zu verzeichnen gehast. Den Kampf gegen den Deutſchen Gewerkſchaftsverband, der nach ſeinem Anſchluß an die Afa immer mehr in das ſozialiſtiſche Fahr⸗ waſſer gekommen ſei, werde er mit aller Kraft aufnehmen. Die bis⸗ herige Entwicklung habe bewieſen. daß die Oraganiſation, die ſich feſt auf den Boden der chriſtlich⸗nationalen Idee ſtelle, nicht überwunden werde. Die Mitaliederzahl ſei bis jetzt auf rund 15 000 geſtiegen. Die Finanzverhältniſſe des Bundes ſeien nach der Inflation lang⸗ ſam in der Sanieruna beariffen. Darauf hielt Oberregierunasrat Thyſſen aus Berlin einen Vortrag über die Aufgaben und Ziele des Deutſchen Werkmeiſterbundes auf ſozialpolitiſchem Gebiet. In einer einſtimmia angenommenen Entſchließung ſprach die Verſamm⸗ lung den Willen aus am Aufbau des Vaterlandes und an der Bil⸗ dung der Volksgemeinſchaft mit allen Kräften mitzuarbeiten. Dem Reichsarbeitsminiſter wurde der Dank für die ſchwierige Arbeit der letzten Zeit und das weitere Vertrauen des Deutſchen Werkmeiſter⸗ bundes ausgeſprochen. Am Sonntag nachmittag und am Montag fanden Beratungen der Delegierten ſtatt. Kirche und Kunſt ep. Müllheim, 23. Sept. Am vergangenen Sonndag hielt die Badiſche evang. Vereinigung für Kirchen⸗ und Volkskunſt hier ihre Jahrestagung ab. Sie nahm einen erfreulichen Verlauf. Im Feſtgottesdienſt predigte Pfarrer Lic. Kayſer von Badenweiler über das Wort Jeſu:„Selig ſind die Augen, welche ſehen, was ihr ſehet!“ Er ſprach von dem Bedürfnis des heutigen Geſchlechts, nicht bloß zu hören, ſondern auch zu ſehen; dieſem Bedürfnis ſoll in der evang. Kirche gute und echte religiöſe Volkskunſt entgegenkommen. Den Jugendgottesdienſt hielt der Vor⸗ ſitzende der Vereinfgung, Pfarrer Lic. Kühner aus Waldkirch, an der Hand mehrerer Bilder, abſchileßend mit der Betrachtung des Steinhauſenſchen Bildes„Der anklopfende Chriſtus“.— Bei der Sitzung in der landwirtſchaftlichen Winterſchule am Nachmittag überbrachte Dekan Kolb Grüße und Wünſche des Oberkirchen⸗ rats, den tiefen Zuſammenhang von Kunſt und Religion hervor⸗ hebend. Die Anſchaffung eines Filmoſto oder Dia⸗Films zum Zweck von Vorträgen und Lichtbilderandachten wurde gebilligt.— Beim gutbeſuchten Familienabend in der Feſthalle, der ehe⸗ maligen evang. Kirche, begrüßte der Ortsgeiſtliche Pfarrer Lauer zugleich als Bezirksvertrauensmann ſehr herzlich. Dann ſprach Pfarrer Lic. Kühner über die Ziele und Aufgaben der Vereini⸗ gung. Mithilfe des Filmoſto und unter erlöuternden Worten kamen 70 Bilder von Rudolf Schäfer(aus dem Dresdener Schmuck⸗. teſtament) zu ſchöner und wirkſamer Vorführung. Der Kirchenchor verſchönte den Abend durch Liedervorträge. Die Verſammlung dankte durch reichliche freiwillige Geldgaben. In der Winterſchule war eine größere Anzahl der herrlichen Vorzugslithagraphioen, die der Karlsruher Künſtlerbund von Landſchaften und figürlichen Werken Steinhauſens hergeſtellt hat, ausgeſtellt. Die Müllheimer Tagung bedeutet für die Vereinigung einen ſichtbaren Fortſchritt. Nus dem Lande „ Karlsruhe, 23. Sept. Eine Affenjagdl Wo? Antwort: in Karlsruhel Jal! Einer der im früheren Vogelhaus unter⸗ gebrachten Schimpanſen iſt am Sonntag nachmittag auf un⸗ aufgeklärte Weiſe durchgebrannt. Es wird vermutet, daß er durch einen Luftſchacht entkam. Dem Affen gefiel es im Freien an⸗ ſcheinend recht gut; denn er übernachtete auf einem Baum. Am Montag wurde er von der Feuerwehr, die zur Affenjagd alarmiert worden war, aus ſeiner Ruhe aufgeſchreckt. Die einzige Waffe der Feuerwehr iſt außer der Axt das Waſſer, mit dem denn auch der Durchbrenner reichlich beſpritzt wurde, um ihn dadurch in ſein Ge⸗ fängnis zurückzutreiben. Dieſer war aber auch nicht dumm und ſuchte Deckung hinter einem Baum, was ihn freilich vor dem Naß⸗ werden nicht ſchützte, denn auch der Himmel hatte ſeine Schleuſen geöffnet. Eine große Menſchenmenge verfolgte aufmerkſam den Verlauf dieſer in Karlsruhe ſeltenen Jagd. Soqgar Polizei war herangezogen worden. Bis am Abend war die Jagd ergebnislos. Der Stadtgarten hat, ſo ſchreſbt der„Bad. Veob.“, damit zum zweitenmal einen Ausbruch eines ſeiner tieriſchen Bewohner zu verzeichnen. Man wird ſich vielleicht noch daran erinnern, daß einer der Bären letztes Jahr auf einwal gemütlich in den Anlagen luſtwandeſte, allerdings zum Schrecken der menſchlichen Spazier⸗ gänger. Dem Affen wird ſeine Extratour wohl nicht gut be⸗ kommen: es iſt nicht zu hoffen daß er in ſeinem durchnäßten Zu⸗ eererr dritten nach Königsberg. Alle drei vorgeſchlagenen Routen werden aber wohl kaum ſtimmen. Gewiß iſt aber, daß wir in Friedrichs⸗ hafen aufſteigen und nach einer längeren Fahrt auch hier wieder zu landen beabſichtigen! Gern würden wir mit unſerem„L. Z. 126“ jeden einzelnen beſuchen, aber man kann ſich tröſten, wir hoffen beſtimmt, es iſt nicht die letzte Fahrt eines Zeppelin über Deutſch⸗ land, was an uns liegt, ſo ſoll es erſt losgehen mit der Luftſchiff⸗ fahrt, und mancher wird dann vielleicht lieber wünſchen, daß der Luftpoſtrieſe nicht immer täglich über ſein Haus brummen und ihn im gewohnten Mittagsſchlafe ſtören möge. violinabenòd Adolf Buſch Man hat es heutzutage ſehr wichtig mit einer eleganten Ver⸗ quickung von Raum und Zeit; ſo gab es zum Beiſpiel geſtern abend während einer knappen Stunde einen ganzen Violinabend in dem gewiß nicht ungeräumigen Muſenſaal. Nun kommt es zwar— die Breite nicht an, die Tiefe iſt die Hauptſache; aber gerade im Hinblick darauf iſt vielleicht mancher etwas zu kurz ge⸗ kommen. Immerhin,— wir ſtimmen dem bei, was kürzlich hier in einer anderen Spalte bemerkt wurde: bei den Großen kommt eß zunächſt darauf an, wer ſpielt, nicht was er ſpielt. Und dann iſt ja Adolf Buſchs imponierende Reckengeſtalt keine fremde Erſchei⸗ nung mehr; und wenn ſchon der alte Platon die Kunſt ſich zu er⸗ innern ſo hoch geſchätzt hat, ſo müſſen wir erſt recht bei einem ſo bedeutenden Beſuch in uns all das wachrufen, was wir dem Künſt⸗ ler von den vielerlei vergangenen Begegnungen alles verdanken. Wer wird hier rechten, oder gar bilanzieren wollen? 5 Zudem begann der Abend ſo traditionsgerecht wie möglich: mit einer Suite in-moll von Bach. Geſteht, wie nah bringt uns der große Geiger die Bachſchen Weiſen, wie warm entquollen ſie ſeinem Inſtrument! Akademiſcher denn mit Reger konnte er gar nicht fortfahren. Hat doch für Violine allein keiner außer ihm ſeit Bach dieſer Gattung höchſte künſtleriſche Energie geopfert. Lei⸗ der ſcheint es immer noch ein nicht völlig gedanktes Opfer zu ſein; denn wohl bewundert man die Griffe unſerer Geiger, die ſich dieſer Regerſchen Werke ſtets mit Liebe und Freude bedienen, aber die treibenden Kräfte dieſer Ciaconge drangen ſcheinbar doch nicht in ihrer ganzen Gewalt zu Herzen. Das Entwirren dieſer kühnen Werke einer überaus ſtarken Subjektivität iſt allerdings keine leichte Aufgabe. Der Interpret aber wuchs für alle in dieſem Werk, und wenn nichts anderes blieb, ſo doch die Schauer, die den Hörer bei den Klängen erfaßten die Buſch der-Saite zu entlocken wußte. Welch ein Kontraſt hierzu die Werke des bis in unſere Tage in ſeinem Heimatland von nachhaltiger Bedeutung gebliebenen Padu⸗ aners Tartini. Hier begann das edle Inſtrument des Künſtlers richtig zu ſingen. Welch reicher muſikaliſcher Gehalt, welcher Schwung zugleich in dieſer mit ſo wohltuender Sicherheit Adagio⸗ melodie! Ebenſo klar die Variationen über ein Thema des„vero Orfeo“ der italieniſchen Geiger, Corellis. Man muß es Tartini, dem Erfinder der Kombinationstöne, laſſen, er hat zu ſchreiben verſtanden; und dieſen Reichtum kann Buſchs Kunſt ſo recht eindringlich vor uns ausbreiten. Wenn er dabei mit Paganini weiter aufwartete, ſo wer⸗ den wir die beiden Cappriccii, weit entfernt ſie als bloße 1 äußerungen hinzunehmen, mit gleich großer Dankbarkeit begrüßen. Und da Buſchs Meiſterſchaft unerſchütterlich feſtſteht, mag die Ver⸗ ſicherung genügen, daß die den Abend ſchließenden zwei Ungariſchen Tänze von Brahms ihre Wirkung nicht verfehlten. Es gab natürlich eine Dreingabe: einen ſlawiſchen Tanz von Doorak; die darin ent⸗ haltene Lyrik ſchwebte wie Duft einher.— Des Beifalls war kaum ein Ende. Die gewählten Werke hatten dem Klavier einen lediglich und aus⸗ ſchließlich begleitenden, ſtützenden Part zugedacht; hierzu gehört Maß, Beherrſchung und nicht geringe Energie. Heinz Mayer iſt als Be⸗ gleiter zu gut bekannt, als daß er nicht auch hier eine wertvolle Stütze zu bieten wüßte. So gebührte auch ihm ein nicht geringer Teil der reichlich gezollten Anerkennung. Dr. K. Theater und Muſik 4% Krefelder Stadttheater. Die neue Spielzeit unter dem neuen Intendanten Ernſt Martin, bisher Saarbrücken, beganm mit einer temperamentvollen Neueinſtudierung von Schillers „Fiesco“. Das war junger Schiller. Mit Tempo und Tempera⸗ ment rollte die Handlung dahin. Beſonders zu nennen ſind der Intendant als Spieleiter, Joſef Wagner als Fiesco, Karl Platte als Gianettino und die Glanzleiſtung Clemens Wredes als Mohr. Die ſtilvollen Bühnenbilder ſchuf Paul Schneeloch(Düſſeldorf).— Das Haus nahm dieſe Klaſſikervorſtellung neuen Stils mit langanhal⸗ tendem herzlichen Beifall entgegen. Dr. Karl Lehmann Düſſeldorfer Stadttheater. In dieſer Spielzeit kommt das neue deutſche Drama auf unſerer ſtädtiſchen Bühne häufiger zu Wort als in den verfſoſſenen Jahren. Der neue Oberſpielleiter, Joſef Mün ch, hat ſelbſt ſtarke Vorliebe für die junge Kunſt, dann aber hat er auch durch glückliche Neuverpflichtungen jetzt eine Künſtlerſchar zur Seite, mit der er an die ſchwierigſten Aufgaben herangehen kann. So konnte er jetzt auf Georg Kaiſers Kolportage Bruſts gedankenſchweres Drama in drei Nächten:„Der ſin⸗ gende Fiſch“ zur Darſtellung bringen. Der hier noch unbe⸗ kamnte oſtpreutiſche Dichter fand, dank der liebevollen, einfühlenden Arbeit Joſef Münchs eine herzliche Aufnahme. Durch eine Vor⸗ leſung aus Bruſts:„Himmelsſtraßen“ bereitete er die Stimmung für die kommende Aufführung und vermittelte gleichzeitig ein zwin⸗ gendes Bild der Art des oſtpreußiſchen Dichters. Auch das Bü „zur reichsdeutſchen Uraufführung an. bild„Theodor Schlonſkis“ war aus einer dem Dichter kongenialen Einſtellung geſchaffen. So brauſte über die Bühne hin der jagende Seewind, ſo umtoſte das unergründliche Meer das Geſcheheg, in dem dieſe eigenartigen Menſchen der kuriſchen Nehrung ihre Schick⸗ ſale geſtalteten, unter denen die Anatolie Wendeſeuer— der Hilde Melitz ihre große künſtleriſche Reife lieh— ihr Mapienleben lebte. Es lag über dieſer Aufführung eine Weihe: man erkannte den ſuchenden Kämpfer, er aus der Not der Seele den Weg zu ihrer Rettung weiſen will. So dankte man dem Dichter und beſonders herzlich, als ein höchſt gewönlicher Pfiff bewies, daß die Stimmung zerriß. Immer wieder zeigte ſich Joſef Münch im Kreiſe der Künſtler. Dr. Karl Lehmann Theaterrundſchau. Das Frankfurter Schauſpielhaus bringt als erſte reichsdeutſche Uraufführung bereits Ende Septem⸗ ber Pirandellos„Sechs Perſonen ſuchen einen Autor zur Aufführung mit Intendant Weichert als Darſteller der Rolle des Divektors, Regie Dr. Buch. An weiteren Uraufführungen folgen Eidlitzens preisgekröntes Drama„Der Berg in der Wüſte“ und Bronnens„Katalauniſche Schlacht“ beide Werle von Intendant Weichert ſelbſt inſzeniert. Als nachträgliche Feier von Goethes 175. Geburtstag wird eine Feſtſpielwoche geplant, die neben Iphigenie, Taſſo und der natürlichen Tochter, eine völlige Neugeſtaltung des Fauſt⸗Dramas, ebenfalls unter Regie von Intendant Weichert, bringen ſoll.— Im Frühjahr dieſes Jahres wurde unter dem Titel„Künſtleriſche Operettenſpiele Pfalz“ ein Theater gegründet, das eine Reihe von Städten in der Rheinpfalz mit Theatervorſtellungen verſorgen wollte. Der Sitz des Unternehmens war Frankenthal. Zum Intendanten wurde der ehemalige Kapellmeiſter des Landes⸗Sinfonje⸗Orcheſters Grunert gewählt. Wie jetzt Pfälziſche Zeitungen berichten, ſind dem Unter⸗ nehmen ſo große Schwierigkeiten entgegengetreten, daß es aufhe⸗ löſt werden muß.— Das Trauerſpiel„Die feindlichen Brüder“ von Paul Alverdes iſt von der Generalimtendanz der ſtädtiſchen Bühnen in Nürnberg zur Uraufführung ange⸗ nommen.— Das Thalia⸗Theater in Homburg wird in dieſer Spielzeit einen Zyklus von 12 Uraufführungen her⸗ ausbringen. Daneben wird das Theater auch eine Reihe hervor⸗ ragender Erſtaufführungen bieten.— Max Reinhardt iſt, nach⸗ 1 dem er ſich in der Reichshauptſtadt längere Zeit nicht mehr künſt. leriſch betätigt hatte, wieder zu neuem künſtleriſchen Schaffen in Berlin eingetroffen. Er will die Vollendung ſeines neuen Theaters am Kurfürſtendamm perſönlich leiten und außerdem im Deutſchen Theater an den Proben zu Bernhard Shaws 5 „Heilige Johanng“ teünnehmen— Intendant Robert Volt⸗ ner nahm für das Bad. Landestheater Karlsruhe das drei aktige Schauſpiel„Doktor Guillotin“ von Ludwig Winder 2* am o t⸗ ut⸗ 9eU—- olk Ze⸗ rk⸗ des Ah⸗ zn⸗ t. U 1 ach dr⸗ 23⸗ feſt zen Sl. ig⸗ rat ele In m⸗ l⸗ em der er⸗ 4 1 ag 0 12 12 auf deren Heimwege auflauerten und mit dicken Stöcken ſchwer noch auf ſeine Mutter warten zu müſſen, die in Behandlung er nach Darmſtadt, wo ihn das Schickſal ereilte. Er wanderte ins und Landwirtſchaßt hat die Ausfuhr von 350 Stück Zucht⸗ Fall zu Fall entſchieden. Miktwoch, den 24. Sepkember 1924 Neaue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) 5. Seike. Nr. 444 Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 24. Sept. Am Montag nachmittag ſtürzte ſich in der Nähe der Pegeluhr ein 45jähriger Elektromonteur, Vater von 5 Kindern, in den Petroleumhafen und ertrank.— Einer 18jährigen Fabrikarbeiterin von Mundenheim wurde am Montag abend gegen 11 Uhr auf dem Rupprechtsplatz im Meſſetrubel die Handtaſche mit Legitimationspapieren, einer ſilbernen Halskette und Kleingeld geſtohlen.— Eine ſilberne Taſchenuhr mit Nickelkette wurde am Montag abend in einer Wirtſchaft im nördlichen Stadt⸗ teil einem 38jährigen Konditor von Otterbach, der ſich auf der Wanderſchaft befindet, geſtohlen.— Ein 14jähriger Volksſchüler ſtahl am Samstag ſeiner Tante aus deren Wohnung eine ſilberne Damenuhr im Werte von 38 M. und verkaufte ſie dann weiter an einen ihm bekannten Jungen.— Ein wegen Diebſtahls ſteck⸗ brieflich verfolgter 19jühriger Tagner aus Berlin⸗Schöneberg wurde am Montag vormittag in der Wohnung ſeiner hieſigen Verwandten feſtgenommen. *Grünſtadt, 23. Sept. Bürgermeiſter a. D. Bordollo hatte des Glück, einen zentnerſchweren Keiler zu erlegen. Infolge Verfolgung durch einen Arbeiter hatte ſich die Wildſau in das hieſige Bezirkskrankenhaus verirrt. Das Borſtentier verſuchte zu entkommen, was ihm jedoch durch einen ſicheren Schuß des Herrn Bordello vereitelt wurde. Deidesbeim, 24. Sept. Ende vergangener Woche hielten Win⸗ zerhaus zu Deidesheim im Verein der Naturweinverſteigerer der Rheinpfalz Deidesheimer und Forſter Mitglieder eine Weinverſtei⸗ gerung ab. Der Beſuch war gering. die Steialuſt war ſchwach. Zum Anagebot kamen 14750 Flaſchen 1922er Weißweine. 7800 Liter 1922er Weißweine, 1200 Liter 1923er Weißweine und 400 Flaſchen 1921er Flaſchenweine. Es koſteten pro 1000 Liter reſp. Flaſche Forſter Ger⸗ Uing Riesling.20 Mk. Forſter Wahlshöhle Rieslina 880 Mk., For⸗ ſter Straße 1,80 Mk. Forſter Jeſuitengarten 1210 Mk. Deidesheimer Herrgottsacker 1,60 Mk., Königsbacher Idig Riesling 1,90 Mk. ::: Kafferslautern. 22. Sept. Während der Tagung des 21. Kreisfeuerwehrtages am Sonntag brach, wie telegraphiſch mitgeteilt, in der Möbelfabrik von Graf ein Großfeuer aus, deſſen Schein auf Stunden Entfernung bemerkbar war. Den vereinigten Kräften der anweſenden Feuerwehren, darunter der L udwigs⸗ afener Motorſpritze, gelang es unter großen An⸗ die Gefahr der gänzlichen Vernichtung der Gebäude zu beſeitigen, doch ſind die geſamten Holzvorräte ein Opfer der Flammen geworden. Es wird Brandſtiftung vermutet. :: Iweibrüchen, 22. Sept. Seitens einer Abordnung der Mieterſchaft wurde beim hieſigen Bürgermeiſteramt gegen die ge⸗ plante Errichtung von Wohnbaracken Einſpruch er⸗ hoben und die Erbauung maſſiver Wohnhäuſer empfohlen. :: Bergzabern, 22. Sept. Die Stadtverwaltung und das Handelsgremium ſtreben eine Kraftpoſtwagen⸗Verbin⸗ dung Bergzabern—Vorderweidenthal-Annweiler an, mit täglich zwei Hin⸗ und Rückfahrten, um dadurch eine direkte Verbindung der beiden Bezirksſtädte unter Einziehung des Hinter⸗ kandes zu ermöglichen. 22. Sept. Seit Wochen wurden andauernd vom Kugelfang des Schießplatzes durch Aufgraben des Erdreichs verbrauchte Geſchoſſe geſtohlen. Der Gendarmerie ſt es jetzt gelungen, von einer 20 Mann ſtarken Bande, die dieſer ſchäftigung oblag, 6 zu verhaften und 2 Zentner geſtohlener Geſchoſſe wieder abzunehmen. Es ſind Leute aus dem Saargebiet. Thaleiſchweiler, 22. Sept. der in Maßweiler wohnhafte Karl Goßmann, der in einer dortigen Wirtſchoft von den Gebrü⸗ dern Roos gelegentlich einer Rauferei Hiebe erhielt, wollte ſich an letzteren rächen und zog zu dieſem Zwecke ſeinen in Thaleiſchweiler wohnenden Vater nebſt drei Brüder zu Hilfe, die dann n⸗ ſchaftlich den Brüdern Roos, die in Thaleiſchweiler beſchäftigt ſind, verprügelten. Einer der Mißhandelten quittierte die Schläge mit einem tiefen Mefſerſtich in den Arm eines der Goßmann⸗ Brüder. Nachbargebiete sw. Darmſtadk, 22. Sept. Ein etwa 28jähriger gutgekleideter Mann ſuchte in einem hieſigen Geſchäft ein Kleid im Werte von 237 Mark aus und bat es zu einem hieſigen Zahnarzt zu bringen und auch das Wechſelgeld, um auf 300 M. herausgeben zu können, gleich mitzubringen. Im Sprechzimmer des Zahnarztes gab er an, kommen wollte und teilte ferner mit, daß er ein Kind dorthin beſtellt hobe. Als das Lehrmädchen ankam, ließ er ſich das Klein⸗ geld in Höhe von 63 M. einſtweilen geben und wollte das„Große olen, kam aber nicht wieder.— Drei Kellereinbrüche wur⸗ den im Hotel Darmſtädter Hof verübt. Während es den Tätern in den erſten beiden Fällen gelang, zu verſchwinden, wurden ſie in der Nacht von Freitag zum Samstag in dem Augenblick ver⸗ haftet, als ſie mit der Beute verſchwinden wollten. Die Burſchen, wei von auswärts, einer von hier, ſind im Alter von 25—28 ren.— Eine Reiſe durch Deutſchland unternahm ein Schlofſerlehrling, nachdem er in Lohr a. Main ſeinen Großeltern 600 M. geſtohlen hatte. Ueber Hamburg, Kiel uſw. kam 5 e 22. Sept. Der Reichsminiſter für Ernährung kälbern unter Anrechnung auf das allgemeine Zuch!⸗ und Nutz⸗ viehkontingent für das Saargebiet im Verhältnis 125 mit Wirkung vom 1. Sept. ab genhmigt. Ueber die Unterverteilung wird von ·8- Blieskaſtel. 22. Sept. Die Saarpfalz birgt in der hieſigen Kreuzkapelle eines der älteſten Gnadenbilder Moriens, Unſere Liebe Frau mit den Pfeilen“. Nachdem neuerdings die Aufmerkſamkeit weiteſter Kreiſe daraufhin gelenkt worden iſt, er⸗ lolgen dahin wieder Wallfahrten größerer und kleinerer Scharen. Iun Meiterentwichelung dieſer Verehrung iſt die Errichtung eines Wallfahrtskloſters und einer größeren Wallfahrtskirche in Blies⸗ keſtel beabſichtigt. Der Papſt hat den um das Neuaufblühen der gieſigen Marienverehrung meiſtverdienten Pfarrer Geiſtlichen Rat Langbauſer zum päyſtlichen Hausprälaten ernannt. „ Freudenſtadt. 22. Sept. Ein 16jähriger ling fiel vom Gerüſt am Forſtwarthaus in Chriſtofstal und blieb bemußtlos liegen. Er hat das Bewußtſein bis heute noch nicht mieder erhangt.— Im Bezirkskrankenhaus ſtarb ſetzt der Zigeuner Karl Köder. der nach einer Schlägerei in ſelbſtmörderiſcher Abſicht Gerichts zeitung Landgericht Mannheim * Mannheim, 23. Sept.(Sitzung der großen Strafkammer). Vorſitz: Landgerichtspräſident Schlimm. Beiſitzende Richter: Land⸗ gerichtsräte Dr. Leſer und Dr. Ulrich. Schöffen: Franz Heim hier und Regierungsbaumeiſter Karl Kreuker, hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwälte Luppold und Reinle. Der 27jährige Dreher Georg Schlachter aus Neckarau iſt eines gemeinen Verbrechenz angeklagt. Die Straftat verübte er in der Nacht vom 28. zum 29. Juni d. Is. in Neckarau gemeinſam mit den bereits hierwegen abgeurteilten Leuten Emil Arnold, Joh. Geiger, Ludwig Orth und Joſeph Grimbs. Das Schöffengericht hier erkannte am 8. Auguſt d. Is. gegen Schlachter auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 2 Jahren. Gegen dieſes Urteil legte der Ange · klagte Berufung ein, über die heute verhandelt wird. Die heutige Bewelsaufnahme hatte das gleiche Ergebnis wie vom 8. Auguſt. Die Berufung des Angeklagten wurde demzufolge als unbegründet zurückgewieſen. In den Urteilsgründen betonte der Vorſitzende, daß die Ausſagen des Zeugen Mendel durchaus glaubwürdig ſeien und die 5 Angeklagten mit Recht vom Schöffengericht verurteilt wurden. hätte, gegen den Angeklagten ſicherlich weit höhere Strafen, ſogar Zuchthaus, ausgeſprochen worden.(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Oppenheimer). 45 Der 29jährige Korbmacher Valentin Müller aus Neckar⸗ hauſen, wohnhaft in Edingen, hat ſich wegen Urkundenfälſch⸗ ung und wegen unberechtigten Fiſchens zur Nachtzeit zu verant⸗ worten. Er zeigte im Mai. d. Is. zwei Gendarmeriebeamten eine ungültige Fiſchkarte vom Jahr 1923 vor. Außerdem ging Müller in der Nacht vom 24. zum 25. Mai d. Js. bei Edingen dem Fiſchfang nach, obwohl er keine gültige Fiſchkarte im Veſitz hatte und zudem wußte, daß das Fiſchen mit Legangeln verboten iſt. Wegen dieſer Straftaten erkannte das Schöffengericht am 8. Auguſt auf eine Ge⸗ fängnisſtrafe von 4 Monaten. Dieſes Urteil wurde heute auf Be⸗ rufung des Angeklagten von der Strafkammer dahin abgeändert, daß Valentin Müller zu einer Geſamtſtrafe von zwei Monaten Ge⸗ fängnis verurteilt wirb.(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Triebskorn). Die 4jähr. Näherin Anna Ofer geb. Schneider aus Ludwigs⸗ 12 5 a. Rh. iſt der Verleitung zum Meineid beſchuldigt. Sie orderte die Elſa Jettinger geb. Draheim auf, in der ſchöffengericht⸗ lichen Hauptverhandlung der Wahrheit zuwider eidlich auszuſagen, ſie(Ofer) hätte die Frau Kater nie beleidigt und niemals Schimpf⸗ worte gegen die Kater gebraucht. Vom Schöffengericht wurde hier⸗ wegen am 30. Mal d. Is. eine Zuchthausſtrafe von 1 Jahr zwel Monaten ausgeſprochen Auf Verufung der Angeklagten fand heute Verhandlung vor der Strafkammer ſtatt, die folgendes Urteil fällte: die Angeklagte wird wegen Aufforderung zur Ableiſtung eines fal⸗ ſchen Eides zu einer Gefängnisſtrafe von 6Monaten— abzüglich anwalt Dr. Walter Katz. Der 23jährige Bankbeamte Johann Brückl aus Waldhof und der 20jährige Bankbeamte Rudolf Diehl aus Albersweier ſind der Urkundenfälſchung und des Betrugs verdächtig. Brückl hat mit einem gefälſchten Antragsformular bei der Gewerbebank den Betrag von 215 Mark Zu dieſer Straftat leiſtete Diehl Beihilfe. Am 12. Auguſt d. Js. wurde gegen beide Angeklagte eine Gefängnis⸗ ſtrafe von ſe einem Jahre ausgeſprochen. Die Beru des Brückl und des Diehl gegen das ſchöffengerichtliche Urteil wur ute mit der Maßgabe zurückgewieſen, daß Brückl die ſeit 15. Juli, dem Diehl die ſeit 18. Juli d. Js. erlittene Unterſuchungshaft auf die Strafe angerechnet wird. Zugleich wird den Verurteilten Strafauf⸗ ſchub nach Verbüßung von 6 Monaten einſchließlich der Unterſuch⸗ ungshaft erteilt.(Vert.: Rechtsanwalt Dr. Pfeiffenberger). Der 60jährige Viehhändler Georg Friedrich Stolll aus Ofters⸗ heim, wohnhaft in Heidelberg, iſt wegen Meineidz angeklagt. Er ſoll am 12. FJebruar vor der Strafkammer Mannheim in der Strafſache gegen Georg Scherle aus Oftersheim wegen Diebſtahls als Zeuge eidlich ausgeſagt haben, Scherle habe ihm im Spätjahr 1923 zu Heidelberg Scheckblätter eines auf die Süddeutſche Diskonto⸗ Geſellſchaft Filiale Heidelberg lautenden Scheckbuches entwendet, während er in Wirklichkeit das Scheckbuch bezw. Blätter dem Scherle ſelbſt eingehändigt hatte. Stoll iſt am 19. Auguſt vom Schöffen⸗ richt von der Anklage freigeſprochen worden. Auf Berufung der Staatsanwallſchaft fand heute Verhandlung vor der Strafkammer ſtatt. Aufgrund des Ergebniſſes der Beweisaufnahme wurde die ſtaatsanwaltſchaftliche Berufung als unbegründet zurückgewieſen (Verteidiger: Rechtsanwalt Dr. Weismann). Ein Pflaumenſchieberprozeß *Köln, 23. Sept. Der Pflaumenſchieberprozeß, der ſchon mehr⸗ ſach zur Verhandluna anageſetzt und in dem auch der Düſſeldorfer Regierungspräſident verwickelt war, fand geſtern vor dem erweiter⸗ ten Schöffengericht ſein Ende. Angeklagt waren fünf Kaufleute, weil ſie in den Jahren 1921 und 1922 Friſchobſt, namentlich Pflau⸗ men, deren Ausfuhr vom Reichswirtſchaftsminiſter als lebenswich⸗ tiges Nahrungsmittel verboten war, nach Holland ausgeführt hatten. Die Angeklagten hatten auf Grund von 30 Ausfuhrbewilligungen, dle ihnen Regierungspräſident Grützner zu dem Zweck verſchafft hatte, um Obſt. das für den menſchlichen Genuß nicht mehr verwend⸗ bar war, nach Holland auszuführen, Friſchobſt ausgeführt. Die An⸗ geklaaten gaben die Tat zu, erklärten aber, daß die Aeußerung des Reaierungspräſidenten. daß das Obſt evtl. ins Ausland verſandt werden dürfe, nicht nur auf verdorbene, ſondern auch auf ſolche Wa⸗ ren Bzug hatte, für welche im Rheinland keine Verwendung und kein Abſatz möalich geweſen ſei. Das Gericht fprachfämtli che An⸗ geklaaten frei, da ſie des auten Glaubens geweſen ſein konn⸗ ten. daß das unverdorbene. nicht abgeſetzte Obſt ausgeführt werden dürfe, zumal in den Jahren 1921 und 1922 ein Ueberangebot beſtand und man den Kaufleuten nicht zumuten konnte. die Waren verderben zu laſſen und ſie dann nach Holland auszuführen. Das Gericht lege weiter Gewicht darauf, feſtzuſtellen. daß Regierungspräſident Grültz⸗ ner vielleicht bei der Abcabe der Blankobewilligungen leichtſinnig gehandelt habe, daß aber jeder Verdacht der Teilnahme nach Akten⸗ befund und Vernehmung ausgeſchloſſen ſei. * 9( Gefängnisſtrafe für folgenſchwere Autoraſerel. Im Jult d. Is. hatte der Regierungsbaumeiſter Fr. Bauer von Cannſtatt mit zwei anderen Herren eine Autofahrt unternommen, wobei das Auto bei einer ſcharfen Kurve gegen einen Baum ſtieß und die Inſaſſen herausgeſchleudert wurden. Während Bauer und ein zweiter Inſaſſe unverletzt blieben, erlitt der dritte Inſaſſe(Saugg) einen Schädelbruch, dem er bald darauf erlag. uer wurde nunmehr wegen fahrläſſiger Tötung vom Schöffengericht Stuttgart zu einem Monat Gefängnis verurteilt, da als einen Schuß auf ſich ahfeuerte. die Urſache des Unfalls zu hohe Fahrbgeſchwindigkeit anzuſehen ſei. Es wären, wenn die Staatsanwaltſchaft ebenfalls Berufung eingelegt Sch 2 Monaten 3 Wochen Unterſuchungshaft— verurteilt.(Vert.: Rechts⸗ 4 Sportliche Kundſchau Motorradſport * Internationale Motorradrennen in Berlin.— Auf der Avus kamen am Sonntag in Gegenwart einer rieſigen Zuſchauermenge die internationalen Rennen der Deutſchen Motorradfahrer⸗Verban⸗ des bei gutem Wetter zum Austrag. Sie erbrachten neuerlich den Beweis, daß die ausländiſchen Maſchinen den unſrigen überlegen ſind, denn in faſt allen Rennen ſtellte das Ausland die Sieger. Wenn auch die meiſten Fahrer im Verlauf der Rennen dem ſcharſen Tempo zum Opfer fielen, ſo blieben doch noch genug übrio, um die Rennen auch bis zum Schluß intereſſant zu geſtalten. Abgeſehen von einigen Stürzen, die für die Betroffenen zum Glück glimpflich ablieſen, ereignete ſich nichts Bemerkenswertes. In der Klaſſe der Maſchinen bis 250 cem. konnte Lutz⸗ Magdeburg dank ſeiner zuverläſſigen Maſchine einen ſchönen Sieg herausfahren, während in der Klaue bis 350 cem. der Italiener Carlo Vertua als Sieger das Zielband paſſierte. Auch in der Klaſſe bis 500 cem. ſtellte Italten den Sieger in Pietro Gherſi, der überlegen gewann, nachdem der Münchener Reich über die erſte Hälfte des Rennens geführt hatte, dann aber wegen Defekt ausſcheiden mußte. In der Klaſſe bis 1000 cem. war es ein Holländer namens A. v. Hamersfeld, der den Sieg an ſeine Fahnen heften konnte, während in der Klaſſe bis 750 cem. umacher ⸗Aachen den erſten Preis errang. Die Inſormatio⸗ nen für die Preſſe, die infolge der großen Felder dringend not⸗ wendia war, ließ leider ſehr viel zu wünſchen übrig. Kadſport „Die Bahnmeiſterſchaften der Deutſchen Radfahrer⸗Union gingen am Sonntag in Hannover bei guter Beteiligung vor ſich. In allen Rennen gab es intereſſante Kämpfe, ſodaß die Zuſchauer voll auf ihre Koſten kamen. Die Ergebniſſe: 1 Km.: 1. Roſenbuſch⸗ Hannover:43; 2. Fricke⸗Hannover Reifenſtärke; 3. Dobe⸗Berlin dichtauf; 4. Dorn⸗Berlin.— 10 Km.: 1. Dobe⸗Berlin 24 Punkte 18:45; 2. Dorn⸗Berlin 15.; 3. Wanizeck⸗Berlin 9.; 4. Kra⸗ jewski⸗Hannover 8 P.— 25 Km. hinter Motoren: 1. Fricke⸗ Hannover 25:08; 2. Wiesbröcker⸗Hannover 200 Meter: 3. Roſenbuſch⸗ Hannover 1350 Meter; 4. Büchner⸗Hannover 4400 Meter zurück.— 10 Km. für Schrittmacher: 1. Schirmer(KG.):34; 2. Könning(Wan⸗ derer) 200 Meter; 3. Happe(NSu).— Lawutennis Wiesbadener Tenniskurnier. Der Sonntag brachte den Ab⸗ ſchluß des Turniers. Am Nachmittag ſetzte ein leichter Sprühregen ein, der die Erledigung der Spiele ſtark beeinträchtigte. So kam es, daß der Schlußkampf im Herren⸗Einzelſpiel um den G old po⸗ kal zwiſchen Kreuzer⸗Frankfurt und Dr. Bu ß⸗Mannheim beim Stande:1 wegen Regens abgebrochen wurde, worauf Dr. Buß zugunſten von Kreuzer Verzicht leiſtete, der damit zum dritten Male ſiegte und damit den Goldpokal endgültig gewonnen hat. Am Vormittag fand ein ſehr hartnäckiger Kampf zwiſchen Froſtz⸗ heim und Oppenheimer⸗Mannheim ſtatt, den Froitzheim:6, 0, zaz. gewann. Oppenheimer mußte auf ein Weiterſpielen ver⸗ zichten, da er viermal Schlägerſchaden hatte und ſich mit dem neuen Schläger nicht zurecht finden konnte. Das Spiel hatte Froitzheim ſo erſchöpft. daß er auf ein Spiel gegen Dr. Buß Verzicht leiſtete, wo⸗ durch Dr. Buß in die Schlußrunde kam. Kreuzer hatte zuvor in Fuchs⸗Frankfurt:6,:6,:0 einen hartnäckigen Gegner. Die Mei⸗ ſterſchaft im Ddamen ⸗Einzelſpiel von Wiesbaden gewann Frau Friedleben⸗Frankfurt gegen Frau Eulau⸗ Mannheim 60,:2. Den intereſſanteſten Kampf brachte das Herren⸗Dop⸗ pelſpiel, in dem Froitzheim⸗Kreuzer nach äußerſten An⸗ ſtrengungen:3,:6,:6,:2 gegen Oppenheimer⸗Dr. Bu 5⸗ Mannheim ſiegten. Das Gemiſchte Doppel gewannen Frau Dr. Fried⸗ leben Kreuzer gegen Frl. Meintzinger⸗Piecg 6˙3,:0. Im Herren⸗Einzel, Klaſſe A konnte Bu ß durch Verzicht von Fuchs⸗Frankfurt den Sieg erringen.— Am nächſten Sonntag findet in Köln ein Klubwettſpiel Mannheim— Köln ſlatt, wobei ſich Dr. Buß und Froſtzheim gegenüberſtehen werden. Die Ent⸗ ſcheidung wird gleichzeitig den Sieger aus dem in Baden⸗Baden ab⸗ gebrochenen Endſpiel erbringen. Leichtathletik *Axel Jenſen gewinnk den däniſchen Maralhonlauf. Nur ein kleines, aber auserleſenes Feld fand ſich am Sonntag in Kopen⸗ hagen zum Start für den däniſchen Marathonlauf über die klaſſiſche 42,2 Kilometer 1 Strecke ein. Unter den ſieben Bewerbern be⸗ fand ſich auch der deutſche Marathonſieger Paul Hempel(Charl.), der verſuchen wollte, an dem Dänen Axel Jenſen für ſeine letzte Niederlage Revanche zu nehmen. Dies gelang ihm jedoch nicht. Jenſen zog vom Start weg in ſcharfem Tempo los und hatte bald 300 Meter Vorſprung vor Hempel, dem der Schwede Guſtav Kinn dichtauf folgte. Jenſen forzierte das Tempo ſtändig weiter und ſiegte überlegen in der neuen däniſchen Rekordzeit von:28,02 vor Hinn⸗Schweden, der:30.38 benötigte. Auf der letzten Hälfte des Weges fiel Hempel ſtark ab und belegte in reſpektvollem Abſtande hinter Kinn in:34.00 den dritten Platz. Die übrigen Konkur⸗ renten hatten aufgegeben. kämpfe im Stockholmer Stadion am Sonntag hatten unter Regen⸗ wetter zu leiden. Engdahl gewann mit 100 Meter in 10,8 Sek. von Anderſen⸗Norwegen und Oeſterdahl⸗Schweden. Die 880 Vards holte ſich der Holländer Paulen in:59,3 gegen Wiriath⸗Frank⸗ reich 1* und Griffiths⸗England:03. Paulens 800 Meter Zeit war:58,7. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Beobachtungen badiſcher Wetterſtellen(725 morgens) Luft⸗] Tem⸗2n 2 N 9 15 drng dera- 8 8 Wind 25 2 2 2 8 böbe in Ndeſ tur.8 3 deeee m mm SS Ss Richt. stärte ſsS8 Wertheiim—— 13 19 10 SWꝰ§UVNſtill Regen 2 Königſtuhl.. 563 7563 12 16 11 SW leicht„ 3 Karlsruge..127 756.2 13 20 13— ſtill Baden⸗Baden213 7563 13 16 8J SW leicht„ 18 Villingen 780 75710 12 17 12 8„ bbedeckt 6 Feldberg. Hof1281 647.6 81 12 7 W lleicht Regen 9 Badenweiler.— 76590—:———— St Blaſien— ET·—— Das Tiefdruckgebiet hat ſich bis zur Nordſee verlagert, während gleichzeitig auf ſeiner Südſeite ein Ausläufer über Deutſchland ſich ausgebreitet hat, der geſtern wieder Trübung und Regenfälle brachte. Das trübe, regneriſche Wetter wird noch andauern, da über Frankreich und weſtlich von Irland weitere Tiefdruckausläufer vordringen. Vorausſichtliche Witterung für Donnerskag, bis 12 uhr nachts: 10 8758 trüb, weitere Regenfälle, etwas kühler, ſtarke weſtliche inde. Unverantwortlicher Leichtsinn— anders kann man es nicht nennen— ist es, wenn Sie tage· oder gar wochenlang Ihren Mund und Ihre Zahne nicht richtig pflegen. Dabei haben Sies so bequem: Sie spritzen ein paar Tropfen Odol in ein Glas warmes Wasser, rühren mit der Zahnbürste um, spülen und gurgeln damit nach Herzenslust und bürsten zum Schluß— besonders vor dem Schlafengehen— recht tüchtig hre Zähne. Sie werden sehen: Odol ist eine wundervolle Mund Erfrischung und dabei weit sparsamer als alle Zahn- Pasten und Zahnpulver. Im Laufe der Jahrzehnte wurde Odol zum Kulturbegriff. eeeeeee Leichkathlekik in Stockholm. Die internationalen Leichtathletik⸗ Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe) Mittwoch den 24. Seplember 1924 annheimer Seitung Jandelsblatt 3 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billlonen Amtlch S. 2. B. 28. p. G. 24. B. 24. rp. Holland 161,79 162,61 voll 161,79 162 uenos-Aires 1475 14 1475 Brüſſel. 20.55 20.88 20.25 20.35 Chriſtlanſa.. 57.88 57.94 5 97.85 50,15 — 5ͤ ͤà openhagen 2 3 2 72,68 12.22 12528 255 Stockholm 111687 11193 2 111,7 11193 Helſingfors. 10,49 19,55 5 10,49 10,55 Italien 138.30 18,49 0 18.85 18,45 Londoenn 18,685 18,775 85 16,%700 18.790 Rew. Jort.19.21 5 4,19.21 22,195 22,225 5 22,09 22,21 8 chweiz 79.29 79,59 5 79,675 80,075 Spanien 55,26 5554 5 55,20 55.54 0 pann.695.705 1,695.705 Kanſtantinopel. 2427.29 8.2.29 0 ddio de Janeiro 9385 940%%„.55 6%„ Wien, abg..9a0.40 8,924 59440 5 12654 12.80 12.575 12.605 Jugoflavien 5,85 5,87* 8,90 5,9 Budapeſt..440 5,4040 5,430.455 SSs 3,05 307 5.05.074 5 A2 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpaplerbötſe Schwache Tendenz.— Deulſche Kriegsunleihen 11 Al.— Jurück⸗ haltung auf dein Induſtriemarkt.— Abgabeneigung im Frelverkehr Jrankfurt, 24. Sept.(Drahtb.) Trotz des geſtrigen Beſchluſſes des Reichskabinetts, Aaden in den Völkerbund einzutreten, und troßz der angekündigten Ermäßigung des Kohlenpreiſes ſeitens der Bergwerksbeſitzer von 12—15 Prozent konnte auch heute die Börſe nicht in eine Erholung eintreten. Es fehlt eben das Publi⸗ kum und auch das Ausland faſt vollſtändig am Markt, ſo daß ſich das Geſchäft faſt ausſchließlich in den Händen der berufsmäßigen Spekulation befindet. Die geringſten Schwankungen werden heute ausgenutzt, ſo daß ſich eine allgemeine Befeſtigung nicht durch⸗ ſetzen kann. Deutſche Kriegsanleihen eröffneten 1,090 und waren dann fortgeſetzt Schwankungen unterworfen; zunächſt fiel der Kurs weiter bis auf 1,070, um ſich dann ſpäter in Erwartung des Aus⸗ ganges der heutigen Sitzung des Aufwertungsausſchuſſes des Reichstages wieder bis auf 1,100 zu heben. 325 proz preußiſche Konſols ſind zu Beginn 1,700 geweſen, auch dieſe konnten ſich nach einer weiteren Abſchwächung wieder bis auf 1,750 befeſtigen. Die 1923er und 1924er K⸗Schätze haben kleines Geſchäft. Auch Schutzgebietsanleihe wurden wenig genannt. Der Kurs iſt ca. 9. Auf dem Markt für ausländiſche Renten fanden faſt keine Abſchlüſſe ſtatt. Die Kurſe ſind gegen geſtern nur ganz wenig verändert. Tägliches Geld iſt unverändert 71 pro Mille. Auf dem Induſtriemarkt hält die außerordentliche Zurückhaltung auch heute weiter an. Die Abgabeneigung iſt jetzt zwar gegen Beginn des heutigen Verkehrs ſcharf zurück⸗ gegangen, aber trotzdem ſind auf allen Gebieten die Kursverluſte etwas in der Mehrheit. Aus dem allgemeinen Rahmen treten nur Hapag, Hamburg⸗Amerika⸗Linie mit einer Beſſerung von 195 Bill. Prozent und Caro mit einer Kurseinbuße von 1 Bill. Prozent hervor. Der Freiverkehr iſt zu Abgaben geneigt und ſchwächer. Api 276, Becker Stahl 6,950, Becker Kohle 576, Benz 3,5, Rheiniſche Handelshank 0,060, Growag 0,175, Hanſa Lloyd 1,2, Krügershall 856, Deutſche Petroleum 1678, Kabel Rheydt 598, UHfa 11⸗5. An der Nachbörſe war das Geſchäft zwar noch recht leb⸗ haft, aber es brachte keine weſentliche Veränderung mehr. Die amt⸗ S eee Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Fü—TT.......cc—————— 23. 24 15 23. 24.. 29 24. Tricotw. Beſigh..—,Ber. Ultramarinf. 13,30 13,25 Je 2. Klt'n..80 1,55 Thürg. Lief Gotha 8,90 8,95 Ber. Zellſt. Berlin.80 1,80 Zuckerf. B. Wagh. 2,95 2,80 Uhrenfabr. Furtw..95——[Vog 2 518 St. 3,25 2,75]„ Frankenthal 3,25 3,25 Ver. deutſch. Oele 70,50 27.50] Voigt& Häff. St. 1,40 1,40]„ Heilbronn 2,90.80 B.ch. Ind. Mainz 12,10 11,250 Volkthom. Sell..K 2,35 2,.55]„ Offſtein.. 3,50 3,25 Ber. Faßf. Caſſel.— 3,0 Wayß& Freytag 3,05.—]„ PNheingau 2,85 2,65 5Ber. Pinſel Nürnb. 14,95—,— Zellſt. Waldhof Sk. 9,75 9,50]„ Stuttgart„ 8,40 3,40 lichen Kurſe ſind an der Nachbörſe alle gebeſſert geweſen, aber weiter ging man in der Aufwärtsbewegung nicht mehr. Für deut⸗ ſche Anleihe zeigte ſich unentwegt wieder größeres Intereſſe. Der Kurs für deutſche Kriegsanleihe war an der Nachbörſe 1,132% G. 1,137% Brief. Berliner Wertpapierbörſe Ziemlich kräftige Belebung und Aufwärtsbewegung Berlin, 24. Sept.(Drahtb.) Nach anfänglicher Luſtloſigkeit, die mit vorwiegend geringfügigen Abſchwächungen verbunden war, trat gegen Schluß der erſten Börſenſtunde eine ziemlich kräftige Belebung ein, die vom Montanaktienmarkt angeblich auf rheiniſche Käufe ihren Ausgang nimmt. Ramentlich ſtiegen Rhein⸗ ſtahl erheblich und gewannen über 3 Bill. Prozent. Auch Köln⸗ Neueſſener, Klöcknerwerke, Harpener und Phönix beſſerten ſich um —2 Bill. Prozent. Auf anderen Gebieten ſtellten ſich die Gewinne nicht ſo hoch, aber die Aufwärtsbewegung machte ſich für alle Gattungen der Induſtriewerte geltend. Bankaktien waren von Anfang an behauptet und änderten ihren Kursſtand auch im ſpäteren Ver⸗ lauf nur ganz unbedeutend. Von Schiffahrtsaktien beſſer⸗ ten ſich Hamburger Paketfahrt und Hamburg⸗Südamerikaniſche Dampfſchiffahrt nach anfänglicher Abſchwächung. Der Markt der deutſchen Anleihen war von vorn⸗ herein auf den Zuſammentritt des Aufwertungsausſchuſſes feſter veranlagt und behielt nach vorübergehender Erſchlaffung dieſe Geltung bei zunehmender Geſchäftstätigteit bei. Außer Kriegs⸗ anleihe konnten namentlich K⸗Schätze anziehen. Auslän⸗ diſche Renten unterlagen nur belangloſen Aenderungen. Noch keine amerlkaniſchen Ruhrkohlen ⸗Kredite Die vielen Kredite, die man für die Zeit nach Abſchluß des Dawesabkommens für die deutſche Induſtrie aus den Vereinigten Staaten angekündigt hatte, laſſen auf ſich warten, denn ſene Kredite, die die Zuckerinduſtrie und die Kallinduſtrie erhalten haben, ſind im Grunde nur Warenbevorſchuſſungen. Jetzt verlautet auch, daß die amerikaniſchen Kreditverhandlungen des Ruhrkohlen⸗ Syndikats, die für die Zeit nach Erneuerung des Syndikats als beſtimmt geſichert gemeldet worden waren, kein Ergebnis hatten. Zwar läuft noch eine Vereitſchaft der Equitable Truſt Company in Höhe von 5 Millionen Dollar zu 674 Prozent Zinſen, aber ob die Kohleninduſtrie zugreift, das hänge, wie man der Frankfurter Zeitung aus Verlin meldet, nicht allein von ihr, ſon⸗ dern von der Frage ab, ob und welche Großbanken das Indoſſo übernehmen wollen. Einzelne von ihnen möchten ihre Unterſchrift anſcheinend nur für ſelbſtaquirierte Geſchäfte reſervieren oder haben vorerſt überhaupt keine Garantien dieſer Art gegenüber dem Aus⸗ lande übernommen. Andere VBanken glauben, von den 3 Prozent pro annd Giroproviſion, die ein Teil der Syndikatsleitung herab⸗ geſetzt ſehen wollte, nicht abgehen zu können. Auch Rückſichten auf die Newyorker Geſchäftswelt, d. h. auf Strömungen und alten Beſitzſtand innerhalb derſelben, mögen vereinzelt mitſprechen. Dieſe Meldung klingt reichlich verklauſuliert, denn die Pro⸗ viſionsſätze und die Strömungen in Newyork ſind doch ſicher längſt bekannt geweſen. Man gewinnt eher den Eindruck, als ob die amerikaniſche Bereitwilligkeit, die deutſche Kohleninduſtrie zu ſtützen, nicht allzugroß ſei. Es iſt ja noch nicht allzulange her, daß ameri⸗ kaniſche Kohle, an der die überſeeiſchen Finanzleute intereſſiert ſind, nach Europa verfrachtet wurde. hr. 1 Die amerikaniſchen Bankſers gegen eine Verzögerung der deulſchen Anleihe Ueber die drohende Verzögerung der Auflegung der deutſchen Anleihe ſind die amerikaniſchen Bankiers der Meinung, daß eine ſpätere Auflegung vielleicht eine günſtigere Marktlage finde. Die Verzögerung hängt anſcheinend mit den techniſchen Schwierig⸗ keiten bei den Verhandlungen zwiſchen den Pariſer, Londoner und Newyorker Bankiers zuſammen. Niemand befürchtet natürlich eine Gefährdung der Anleihe an ſich. Frankfurter Dividenden⸗Werte. Bauk⸗Aktien. 23. 24. 23 24. 23 24 Allg. D. Creditbk. 1,30 2,— D. Hypothetenbnk 4,40 4,25 Nhein. Creditbank 2,25 2,20 Babiſche Bank.. 26, 25„ Ueberſ.⸗Bank.70,.— 76,[Rhein. Hyp Bank 5, 4,85 Bank für Br. Ind. 1,85 1,85„ Vereinsbank. 0,32 0,33 Südd..⸗Ered.⸗B..68— Bahr..⸗Cred. W.„—.— Discont.⸗Geſelſſch. 12,65 12,85 Südd. Discontog. 8,75 86,— „ Hyp. u. Wb. 2,20 2,20 Dresdner Bank. 7,.— 6,85 Wiener Bankver. 0,24 0,28 Barmer Baukver. 1,65.60 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 5,— 5,— Wttbrg. Vankanſt.— 13„ Notenbank 55.— 57. „Vereinsbank 2,70 2,70 Mannh. Berſ.⸗Geſ. 95, 95, Wans Allg. Verf. 72,50 70, berrh. Berſ.⸗Geſ.—.——.— Frankf. R. u. Mitvo.—.——, Berliner Handgeſ. 26,— 28.10 Metallb. u..⸗G. 13,— 13, Com. u. Pridatbk. 4,85 5, Mitteld. Credit⸗B..80 1,80 Darmſt. u. Nat.⸗B. 9,50 9,50 Nürnberg..⸗Bl..,— Deutſche Bank. 11,— 11,15 Oeſter. Ered. Anſt. 0,33 0,33 .⸗Aiatiſche Zank.— 30,— Pfälzer Hyp.⸗Bk. 4,65 5,15 D. Effekt. u. Werte 3,10 3,25 Reichsbank. 4,— 48, Vergwerk⸗Aktien. Entrepriſes.— Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz—.50J Kreichgauer... 0,120—,[Raſtatter Waggon—— Elberfeld. Kupfer—,— 1,60 Mansfelder. 3,73.80 Ufa 15 11,85 Mez Söhne. 210 2,20J Mhm. Kohlenanl.—— 10,10 Berliner Dividenden⸗Wer te. Transport- Akkien. Schantungbahn..,55 1,60J.⸗Auſtral.'ſch.—.— 28,40 41 8 Lloyd 4,90.95 Allg. Lok. u. Str. 41,50 41,—Hb.⸗Amk. Paketf 26,25 28,35 Roland⸗Eini 9,75 10, Südd. Eifenbahn 54,— 52,.— 9 ⸗Südam'ſch. 20.— 39,15 Berein. Elbeſchiff.80 2,80 Valtimore. 45,80 45,25 Hanſa Deſchiff..12,— 12,— 8 Baunle⸗ Akktien. Bank f. el. Werte 8,85 5,75] Otſch. Aſigt. Bank 31, 31,25 Oeſt Cred⸗Anſt. 0,325 0,325 Barmer Bankver. 1,80 1,75 Deutſche Bank 11,25 11,25 Reichsbank. 458,45 48,45 25 ———223**—* Berl. Hd. Geſ... 27,— 27,—Ot Ueberſee Bk..—. 72,25] Rhgein. Creditbant 2,15 2,20 Com. u. Privatbk. 5,.— 5,— Disc. Commandit 12,75 13,75 Süddeutſch. Disc. 8,50 8,50 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 9,50 9,25 Dresdner Bank 7,15 7,10 Weſtbant. 0,50 0,50 Mitteldk., Kreditb 1,95 1,90 Bochumer Bb..B.———Harpen. Bergbau 68,85 69.— Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 11.— 10 Buderus Eiſenw. 10,90 10,10 Kaliwerk Aſchersl. 16,25 15,15 do. Eiſenind. 12,25 11 D. Luxem. Bergw. 49,50 50,75 Kaliwrk. Salzdetf.—.— 39,50 38 „50 75 5 8— Eſchweil. Bergwrk. 74,50 78,50 Kaliwerke Weſter. 17.90 18,25 Nhein Braunkohle 27,25 26,75 Faſer 2 zw.—,„—Lothr. H. u..⸗V. 89,— 39, Salzw. Heiſbronn 40.— 88, elſen. Bergwrk.—,— 52,50 Mannesmannröh. 39,50 39,50 Tellus Bergbau 1,85.80 Gelſenk. Gußſtahl 15,— 15,— B. K. u. Laurahütte 6,40 6,75 Crauspork- Aletien. Schantungdahn.85.70] Nrddeutſch. Lloyd 4,95 4,96] Baltimore& Ohio 47,— 47, Hbg.⸗Amk. Paketf. 25,15 26,25] Oeſter.⸗U. St.⸗B..—,—— Induſtrie⸗Aktien. Eichb. Mannheim 32,.— 32,.— Bad. Anil. u. Soda 19, 17,75] Cement Karlſtadt 68.50 6,50 .⸗Kempf⸗Sternb.— 37,—]Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,40 0,41„ Lothr. Metz 5,10—.— Mainzer Stamm. 65,— 67,.—Bad. Maſch. Durl. 15,.— 15,.— Chamotte Annaw. 9, 8 Parkorauerei. 25,— 25,.— Bad.UhrenfFurtw. 18,50 13,50 Chem. Wrk. Albert 33,50 38,50 Schöfferh. Bindg. 20,— 20,— Bayriſch. Spiegel——]„ Goldenberg 35,— 30.— ½8Accumulat. Fabr. 26.90 27,50 Badiſche Anilin.19, 18,.— R Oelf. 20,80 22,— 1 Induſtrie⸗Aktien. .⸗G f. Verkhrsw. 43,50 49,.—C. Heckcmann. 43,— 43,— Goldmarkumſtellung und Börſennotierungen In Berlin haben, wie ſchon gemeldet, am 22. und 23. September Verhandlungen der Börſenvorſtände und Zulaſſungs⸗ ſtellen ſtattgefunden, bei denen die Frage der Mindeſt⸗ beträge von Börſenabſchlüſſen und der Zulaſſung neuer und Weiternotierung ſchon an der Börſe eingeführter und jetzt umgeſtellter Aktien erörtert wurde. Nach einem Vorſchlag der Zulaſſungsſtelle Berlin, der angenommen wurde, ſoll ſich ein Mindeſtſchluß auf 100 G% belaufen. Die Weiternotie⸗ rung ſoll ohne Proſpekt beibehalten werden, wenn die Zu⸗ ſammenlegungen des Aktienkapitals das Verhältnis von 50:1 nicht überſchreiten. Das Mindeſtkapital von Geſellſchaften, deren Aktien an der Börſe eingeführt werden ſollen, ſoll für die Börſen in Berlin, Frankfurt a. M. und Hamburg 500 000 G betragen, bei ſchon zugelaſſenen Aktien 200 000 G. Für die übrigen deutſchen Börſen ſoll je die Hälfte der genannten Beträge gelten. Herabſetzung des„Auslandsdiskonts“ der Reichsbank. Wie wir von der Reichsbank erfaͤhren, wird künftig beim Kauf von Auslands⸗ wechſeln und»Schecks an Zinſen nicht mehr ein Satz von 2 Prozent über dem jeweiligen Bankdiskont des Landes, in dem die Wechſel zahlbar ſind, berechnet, ſondern nur der reine aus⸗ ländiſche Bankſaz, ſofern er 5 Prozent und höher iſt. Iſt der Aus⸗ landsdiskont unter 5 Prozent, ſind als Mindeſtſatz 5 Prozent zu berechnen. Eine Ausnahme bilden Domizilwechſel, deren Bezogene nicht in dem Zahlungslande ihren Wohnſitz haben. Solche Wechſel ſind nach wie vor zu einem um 1 Prozent erhöhten Diskontſaß, alſo mindeſtens zu 6 Prozent abzurechnen. Der bis⸗ her zwiſchen akzeptierten und unakzeptierten Auslandswechſeln ge⸗ machte Unterſchied in der Kursberechnung iſt fortgefallen, d. h. der bisher für unakzeptierte lange Wechſel feſtgeſetzte Kursabſchlag wird nicht mehr berechnet. Vom Nuhrkohlenſyndikat. Wie die Köln. Ztg. meldet, finden am Freitag Verhandlungen in Eſſen ſtatt. Neben der Herab⸗ ſetzung der Kohlenpreiſe, die nach Mitteilung aus Zechen⸗ kreiſen in einem Ausmaß von 10—15 Prozent vorgeſehen iſt, wird auch über die den ſogenannten Zwangsmitgliedern ein⸗ zuräumenden Quoten beſchloſſen werden. 955 (Elektrizitätsgründungen im Elſaß. Unter der Firma Electro⸗ Conſtructions(Elcoſa. Anctennement Meyer et Kapp) wurde eine neue.⸗G. mit einem Kapital von 750 000 Franken gegründet, unter deren Verwaltungsratsmitgliedern ſich Guſtay Stoskopf in Wiesbaden befindet.— In Kirchheim(Unterelſaß) wurde mit einem Aktienkapital von 850 000 Franken die Firma Etabliſſements F. Weber gegründet, die ſich mit der Fabrikation und dem Handel mit Iſolierrohren und elektriſchen Apparaten befaßt.— In Iſen⸗ heim(Oberelſaß) wurde mit einem Aktienkapital von 1,4 Millionen Franken die Firma Etabliſſement Salvis gegründet. Im Verwal⸗ tungsrat ſitzen u. a. E. Salvisberg in Luzern, L. und N. Schlum⸗ berger in Gebweiler, Ed. de Turckheim in Gebweiler. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗RKuhrork vom 23. Seplember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 5% Goldpfennige ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen (25 Tage Garantie ab Lieferung Ruhrort oder in Fracht 1,50&4 bzw. 1,80 ab Kanai). Exporlkłohle nach Rollerdam: 0,90 Gulden bei freiem Schleppen ab Kanal 1,10 Gulden bei freiem Schleppen. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Nene Mannßeimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den übria iedaktionellen Teil: Fr. Kircher: k Anzelaen: J. Bernbardt. 28. 24.. 29. 24. 23. 24 Sächſ Gußſtahl.17.— 15,50 Teckl. Schiffsw... 13,50 12,30 B Stahlw..d Zyp Sarotti....40 1,40 Teleph. Berliner 4,— 8,90 Ver. Ültrama 1f. 13,50 18,78 Hugo Schneider.70.50] Thale Eiſenhütte.—.— 16.— Vogel Telegr.⸗Dr.13 2,10 2—& Salz. 9,60 9,75] Türk. Tabaksreg.—.——.—Vogtländ Waſch. 250 2,78 Schuckert Co.. 37.— 37,84 Union⸗Gießerei. 6,12 6,100 Wanderer⸗Werke.80 7,50 Siemens Elektr...10 6,80 Unionwerke Mhm 1,10 1,10 Weſer Akt⸗Geſ. 2¹˙ 7 Siemens de Halske 45,— 44,50 Varziner 1 4,10 4,10] Weſterreg. Alkall. 18.— 17,80 Sinner A⸗G.. 7,60 7,50 Ver..Frkf. Gum. 3,70 8,30] Weſtf. Eiſen Lgdr. 14,75 14,60 Stettiner Vulkan. 14.84 14,10 Ver. Chem Charl. 16,75 15,90 Wiesloch Tonwar. 12,40 12.90 Stoehr Kammgrn. 37,50 40,50] B. Otſch. Nickelw. 21,25 21,25 Wittener Gußſtahl 22,.50 23.— Stoewer Nähm. 12.50 12,50 B Glanzſtoff Elbf 44,— 44,— Zellſtoff Verein..—.— Stollb. Zinkhütten 30,— 30,— Per. Harzer Kalk 1,40 1,80] Zellſtoff Waldhof 9,25 9,12 Südd Immobilien 3,— 3,— V. Schubf Brn SW' 2,60 2,60 Verliner Ergämungs⸗Kurſe. Otſch. Auſtrallen. 28,— 28,40 Gruſchwitz Textil. 4,80 4,50 Wicking⸗Cement.—.——. C. H„—[Wolf, Buckau....75.— 1,90 1,90 Hptiſche Goerz; 5,— 5,— Wiſſener Stahl 790.— Ammend. Papier 5,— 5, RNückforth Nachf. 2,15 Grßkraftwk. Mhm. 10,78 10,65 Ber ⸗Gub Hutfbr. 21,— 20, Salzdetfurth.. 20,15 19,85 Dürener Metal 76,.— 75,— CToncord. Spinner. 2,40 2,20 Scheidemandel.. 19,50 20,50 Otſch. Atl. Telegr. 15.50 19,50 Deutſche Kunſtl. 2,30 2,30 Segall Strumpf. 1,30 1,25 Weberei Zittau. 5,50 5,10 Gebhard Textil 6,10 6,30 Teichgräber„ 1,—Flend Brückenb..90 4,.— Gebr. Ooedhardt. 12,50 11,75 Thoerl Oelfabrik. 6,20 6,25 Wilheltmsh. Eulau 5,75 5,78 Gothaer Waggon 2,60 2,60 Thüring Salinen. 12,10 12, Kolonialwerte. Atſch⸗Oſtafrika.. 4,90 4, 4% Mexikaner..—.———Ruſſenbank.. 11.25 11,50 Neu-Guinea. 4,15 3,90 4½% Mex. Bew.—.———Heutſche Pelr.. 16,60 16,15 Alfeld n 1 — Adler& Oppenh. 62, 63, Balcke Maſchin. 4,25 4,15 Bremer Vulkan. 54,80 55,.— Adlerwerke.. 2,20 2,15 Bayr. Spiegelgls. 5,30 5,65 Buderus Eiſenw. 10,50 10,30 .⸗G. f. Anilinfarb. 14.85 14,60 3 B. Bemberg.. 18,90 19, 125 Griesheim 15,— 15,20 C. Alexanderwerk. 3,10 3,25 Bergmann Elektr. 12,50 12,25 Chem. Hyden... 2,90 2,75 Allg. Elektr⸗Geſ.. 8,70 8,80 Berlin⸗Anh Mſch. 38,15 5,15 em. Meller 13,75 13,15 Alſ⸗Portl. Zement 46,50 46,50 VerlinKarlsr Ind. 67,50 64,85 Chem. Gelſenk. 65, Amme Gleſ.& Co. 3,75 3,75Berliner Maſchb. 12,85 12,75 Chem. Albert. 37,50 37,.— Anglo⸗Ct. Guano 10,50 11,45 Berzellus Bergw. 8,30 5,10 Daimler Motoren 2,48—.— Anhaft. Kohlenw 22, 22,10] Bing Nürnberg. 2,65 2,50 Deſſauer Gas. 27,10 27,75 Annener Gußſtahl 9,10 9,15] Bismarckhütte..—„—Deutſch⸗Luxemb.. 50,10 50,— Arenberg—Bochumer Gußſt. 47,50 47.— D. Eiſenb.⸗Signal. 4,25 4,30 — 0 Schwarz⸗Storch 21,— 21,50 Bayer. Celluloſe. 8,50—.—„ Griesheim. 15,15 15,10 17.— 17,[Beck& Hentel...05 2,70]„ Weiler t. M.— 13, 5t, Gebr. Wächt. 2,20 2,25 Bergmann Elektr. 12,65—.— Cont Nürnd Bzg 20.— 17, Adler Oppenheim——,[Bing Metallwerke 2,25 2,31 Daimler Motor 2,80 2,75 Adlerwerke Kley. 2,10 2,10 Bl.- u. S. Braubach—,———Dt Eiſenh. Berlin 6, 6,— A. E. G. Stamm. 8,85 8,50 Brem.⸗Beſigh. Oel 21,.— 223—.Gold⸗ u. S. Anſt. 14,20 13,90 Bergb..—,——, Aſchaffb 5 19,20 18,— Gebr Böhler 8. Co. 28,50—,— Deutſche Erdol. 38,70 86,25 Augsb Ab aſch. 20,25 20,25 Braunk. u. Brikets 35,50 38,— Deutſch. Gußſtahl 3,60 3,60 D Kabelw. 1,80 1,45] Elektr. Lieferung 14.28 14,.—Gelſenk. Bergw. 52.28 52.85 Deutſche Kaliw.. 47,89 48,50 Elektr. Licht u. Kr..65 8, Gelſenk. Gußſtahl 14.25 15,.— D Maſch. 5,70 5,60] Elsbac& Co.. 29,50 25,45 Genſchow& Co.. 16,25 16,20 De Steinzg 6,50.50] Emaille Ullrich.. 4,10 4,— German. Portl.⸗Z. 6,25.25 D Wollw.. 4,25 3,00 Enzinger Filter 9, 9,25 Gerreshelm. Glas 36,— 84,75 Deutſch. Eiſenh.. 5,80 5,90 Eſchw. Bergwerk. 75,65 75,—Geſ. f. elektr. Unter. 14,25 14,15 Goldſchmidt, Th. 12,— 11.85 Otapiſeinen u. Elſ. 28,40 24,505% Tehuantepec 2,40 2,40——.——1 South Weſt.———,4½j%„—.——=IHeidburg. 50,50 50,75 5% Mexikaner.. 42,50—.— Petersb. Int Hand—.— 4,70 Venz⸗Motor 8,50 8,50 Verliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kall.... 28, 285,75 Hochfrequenz.. 6,— 6,—] Ronnenberg.— 3, Api, Allg Petr. Ind 2,80 2,80 Aeneeenben.———,Sichel& Co. 4,15 410 Becker⸗Kohle.. 5,0 5,40 Krügershall.... 9,— 9,60 Sloman Salpeter 10.—.50 Becker⸗Stahl... 9,95 1,—Meyer Textil... 0,25 0,25 Südſee Phosphat.50 725 Diamond..... 15,80 15,50] Muldenh. Papier 0,03 0,05 Ufa. 1240 11,75 Verliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Zollarſchätze..88,— 85,03.7% D. Reichsanl 1,410 1,4405% B. Kohlenanl. 9,40 Goldanleihe. 94.75 94,7530% 5 970.9505% Preuß Kaliant 4,28 4, Reichsſchatz. IV-V.000.030 4% Pröß Konſols 1,550 1,570]„ RNoggenwert., 5,.— 4 „ IV.- N 0,810 0,8803¼%½%„.10.7705% Noggenrentb..30 432 1924er——%„„.680 1,7105%ͤ Schf Braunk..58 100 75 B. Reichsanl. 749 7490 3 lce int. 28g 7705„Vandſch. Rogg. 4,58 440 2 8 2 Donnersmarckh.. 85,— 80,— Faber Bleiſtiſt. Anglocont.Guan. 11.25—,— Breuer Stamm.—— Deutſche Verlag 30,— 30,—Dürrkoppwerke. 10,— 12,25 Fahl Liſt& Co.. 5,75——Greppiner Werke 33,80 33,504 4 5 408¼% Bayer. Anl. 2,200 2,160 Aſchal Buntpap. 29,25 23,25 Brockhues.-W. 4˙90 4,90 Oyckerh.& Widm. 2,90 20 Düſſeld. Eiſenb.. 12.80 12,75 Fe 3,900 4,—Gritzner Maſchin. 28,15 28,25 b) Ansländiſche Neutenwerte Aſcha. Zellſtoff. 13,59 19,— Broncef, Schlenk. 33,— 33,— Dingler Zweibrück. 5,20 5,05 Dynamit Nobel. 8,80 8,75 elten& Guill.. 21,50 20,95 Sebr. Großmann 8,80 3,50 115 Bahnded. Darmſt. 1,45.25 Bürſtenf. Erlang. 3,20 2,60 Dürrkoppwerk. St.—,— 12,[Eckard Maſchin.. 9,— 7,80 R Friſter... 2,50 2,70 Grün& Bilfinger 18,30 14, 40/ ½Deſt Schatza. 7,25—,—4% Türk.unif Anl.—.——.— 3% e⸗ UIX. Srſ7a) 550 9, 0 Baben. Weinheim 0,78 0,80 Cem Heidelberg 15,.— 15,.— Düſſeld Rat. Dürr.50 2,50 L.— 9 5 199775 721 557 15 8 5 825 Zallſce Moſc 995 10— 4% 7 5 1 55 4%„ J— 5 52 2055 78 155 5 809 55 ſfenwerktalf 5—Elberfelder Farb. 15, genau Vorz. 8, 25 Halleſche—„595 4%„conv. Rte. 1,„. 400F⸗Los.25,— 25,.—.60ö% ö Ea.P 6,90—.— e nf fe bende 2 J0goſndee eeded ae 0 1c5 Ga aneg. 958 9à8 Jeneneee Sr.150 1818%. Sibenet 2 2104%.J515.—:— 280f8e 8 2— Elette. Licht u. Kr. 8,.—.87 Frankfurter Hof 18,— 16,50 Höchſter Fartbzorte 14,75 14,7/ Hannod M Egeſt. 18,— 58,.—Hoeſch Eif u. St. 7075 11,50 Aöcknerwerke 38,88 38,05 4% e e 19 5 4% 705 50 5 21 5 1 350 20 Eiſ. Bad. Wolle„ 6,95 Frankf. Pok.& Wit. 3,97 3,25 Holzmann, Phil.. 5,05 5,40 ann. Waggonfab 5,30 8,20 Hohenlohe⸗Werk.. 18,60 18,10 C. H. Knorr 8,28 8,40 4% Ma.Ell 1250 1205 4% 4½% nat., 411 7 775 Emag Frantfurt. 0,34 0,32 Fuchswag Stamm 1,30 1,25 Holzverkohl.⸗Ind. 6,50 8,10 Hanſa Flond....25.,0 Philipp Hotzmann 5,20 5,15 Köln Rottweiler 8,80 8,75%„Magd. 11 10.25 10.63 3% Oe.-U. Stb lte 12.28 11.75 4½% 5 III 650.— Emaille St Ullrich.05 4,10] Ganz Ludw Mainz 90,29 0,25] Junghans Stamm 9,55 9,50 bg.⸗Wien Gumm.25 2,80 Horchwerte.... 9,50 10,[Gebr. Körting.. 6,50 9, 4o- 0 De.⸗U Stb. alte 12, 7%„— Enzinger Worms—,——Geiling& Co..05.05 Kammg Kaiſersl. 8,10 9,100Harkort Bergwrk. 5,75 6,10] Humboldt Maſch. 19,85 19,10 Kollmr.& Jourdan 18,— 20,— eed bg Ehend 4 Seümer 38.— 34. Holdſchmidt Tp. 12,— 1175 Karlr. Maſchin.20.20 Harpen. Bergbau 60, 69,25] Hüm. C. M. Kagſer 58.— 40, Koſthelmer Cell.. 5,50 5, Frankfurter Seſtverzinsliche Werte. Eßlünger Maſchin.——.50 Gritzner M Durl. 27,25 28,75 Kemp, Stettin.. 0,51 0,45 Hartmann Maſch. 2,90 2,90 Ilſe Bergbau 15,40 15,50 Krauß Cie. Lack..10 4. 2 Elkünger Spinn 75.———— 80 5 0 6 14— 1100 ae ldree, 320 710 eren 5 5 75 205 5 5 8,75 Fapeee 850 8 5 a) Iuländiſche. ab. Jah Bleiſtift—.— 13,25 HaldeNeu, Nähm. 18,— 17, norr, Heilbronn 3,„ edwigs 91„Juf„25—,— e„Dolla 14 33 55 Schlelch. 8,55 3,50 Hammer Osnabr. 19,.— 15,90 Konſerven Braun 1,— 1,10Hitpert 2 4,85 4,90 20 ellan.50.— Laurahütte„ 880 605 Gbſbal 457 0 709 8 5 913 e 2100.200 Farbwerk Mühlh.—,—,[Hanfwerk. Füßen 13,80 13,80 Krauß& Co., Lck. 4,25 3,90Hindr.& Au erm. 5, 5, Kaliw. 11 ersl. 15,80 15,40 Linde's Eismaſch 7, 6,70 4½% Mhmv. 1914— Sparprämi 1919..690 0,650 3ů% 0 do Fahr Gebr. Pirm. 5,29 5,20 Heddernh. Kunfer 6,50 6,55 Krumm, Otto.. 1,25 1,30 g18 Kupfer.. 19,10 18,50 Karlsr. Maſchin. 3,15 3,20 4 93 8825 58025%%„„1802———.— 80% Pr. Schatzanm. 0410 0400 4% Bab..il.B 5 5,%20 Felt. Guill. Carls 29.50„[Herzogp. München———, Lahmeyer& Co. 9,— 6,57 Hirſchberg Leder 39,— 39,— Kattowitz. Bergb. 23.90 24,40] Carl Lindſtröm.14,90 15,.— F355 40 be. dor 15220.240 31% 155 25 5510 Feinmech. Jetter.13,80 13,—Hilperl Armaturf..— 5,—]Lech Augsburg.. 1530 15,10 Höchſter Farbw. 14.75 14.88] C. M. Kemp...,52 0,525 Eingel Schuhfabr. 2,80 2,0 59%0 t Reichsanl. 1095.135 4% Preuß. Konſ. 1510 1575 40% Heſl v. 99 u. 06.600, 50 Lederwar. Rothe.—, eter Union Fikſt..50 1,45] Schnellpr. Frank. 8,90 8,90[Linke KHoffmann 12,50 12,— Mit& Geneſt.. 68,80 8,50 Nheln Brauntohl. 27,75 271% do unk..1925.475 1,500 3/%„„ De abgeſt. 1,48 1. 51 Led. Spich Pr-A. 2½0 270 Pl. Rähm Kayſer 3,30 2,90] Schramm Lackk. 3,25 3,50 Ludw.LoeweseCo. 50,28 50,97] Motoren Deutz.. 20.90 22,—Rhein. Chamotte. 5,20 3,203¼% D. Reichsanl 1,425 1,4803½%„1,710 1750 3%„ 1,550 651 Ludwigeh Walzm 41.25 41. f Fulo St Angd.,—— Schriftg. St. Frrſ. 710 80[C. Loren... 0 40 Müßlheim Verg 80,— 64,— Khein. Eiektrizttat.40.28 2% de.„ 15880 2000%%%„ d89.678 40% Sich. St..10 Lug Maſchinen.25,— 25,— Philipps.⸗G Frt 5,50—,— Schuckert, Nürnb. 38,50 36,25 Lothr. Portl⸗Cem 8,20.10 Neckarſ. Fahrzg.. 4,50 4,50 Rhein. Maſch Led..15 3,.—5% l. R„⸗Schatzan—,—., 4% Bad Anl.v1919 0,760 0,500 3% do. Rente Luß ſche Induſtr..50 8,50 Porzellan Weſſel. 8,.50 5,25 Sch. B. Weſſel St. 2,00 2,59 Lüdenſcheid Met. 2,75 2,80 Niedlauf. Kohlen. 41,— 40,50 Rhein. Met. Vorz. 6,60 7,254½% IV.u. V. do. 1˙909.955 3/% Bab Anlabg.900 2,900 4% Württ. k. 1815 1,800—. Mainkraftwerke 8,15 8,— r ee 825 5 5 Sch 58 57 e 02 e 130 Wberſclt 78 5 1115 1 55 775 0 0 4½% VI.—IX. do. 0,840 0,900 J 3% do von 189 2,000 2,100 et.⸗Ae ünch. 8,„—Rh.elek.Stamm 8,„20 Schuhfb. Leander 1,— 1,—[Magi⸗ G.„ d.. 11,1 1—— 73 2 3 2112 Ah. Naſch Leub. 3,.—.—., Sellindaſc Wolf 5.— 8,— Mannesmanpöh. 30 10 3087„ Eſfenindſt 12.— 11750] Kbendnid Chem..50 450 b) Ausländiſche(in Villiouen%). iag, Mühlb..,45.50 Rhenania Aachen 4,40 4,60] Sich&CoJ. Mainz 3,90 3,80 —.— Se 2,30 2,35 Riebeck Montan 35,50—.— Siem.&Hals., Berl 43,— 43,— Motoren Deußz..—.———[Rodberg Darmſt. 3,80 8, Motorf Oberurſ.. 18,25 16, Rütgers⸗Werke. Neckarſ. Fahrzg..40 4,40 Schlinck&K C. Hbg.—.——.—.Led. St. Ingbert—— Niederrh Led. Sp. 29,50 30,— Schneid.& Hanau 5,— 5, Strohſt. V. Dresd.—.——— Sinalco Detmold 3,10 3,10 Maximilliansau .16,85 16,75 Südd. Drahtindſt.—,———Mech. Web. Linden 5,.— 4 Mansfeld. Aktien.—.—]„ Kokswerke 43,75 43,50 Riebeck Montan 36,25 35,25 Markt⸗ u Kühlhall. 19,— 12,60 Ohrenſtein&Kopp. 17,10 17,50 9,— 9,—Phönix Bergbau. 39,38 41, 90 Hermann Pöge 190 1,87 Roſitzer Zucker. 40,— 40,75 50Rathgeber Wagg. 5,50 5,10] Rütgerswerke 17.— 16,75 Reisholz Papier 13,25 12,50 Hahſemert ꝗ. 2,30 2,80 Rombach. Hütten 17,25 17.62 Roſitzer Braunk.. 18,50 18,.— Fr. Meguin& Co. 9,60 9 Merkur Wollwar 23,25 23, 1* 1¾% GrMon1887—.——.—5% Rumän. 1903—.———J4% do St..v1910—,— 50 4½% Seſts ig1s 4,12 4,— 4½% doGold.am. 6,50.50.3½% d0.„v. 188/ 2750 4½% bo. Schatz. 7,50 7,50 J 4% do. am. Rt.⸗V.—,——,5% Mex. am. Inn.— 2. 4½% do. Silberr. 2,20 2,204% Trk. Bagd. S. 12.——. 4%„ Fold—.— 78 4% do. Goldrente 10—.—4%„„ S il 10,80 10,50.4½%„Orrig. Anl. 20,.80 28.— 4% do einh Rente 10——14% Ungar' Goldr. 9,50 6,.755% Tehuantepee— 20, F 2E Harts kaflarbelt — —. Mitkwoch, den 24. Sepfember 1924 Neue Mannhelmer Jeitung Abend⸗Nus gabe) 7. Seite. Nr. 444 Slandesamlliche Aachrichten. Verkündete: September 1924. 11. Polizeiwachtmſtr. Alfred Satude u. Frieda Floß Kfm. Herm. Borſt u. Wilhelmine Popp Kfm. Wilh. Zimmermann u. Hilda Greß Magaztinier Lorenz Schiemer u. Amalie Eckert Kfm. Karl Faſſer u. Klara Pfattheicher Eiſendreher Hugo Ganz u. Mathilde Leonhard 12. Bankbeamter Joſ. Beyer u. Eliſabetha Groß 18. Maſchinenformer Schloſſer Richard Wagner u. Eliſe Nagel Schreiner Alfred Thirion u. Lina Wegert Wickler Theodor Schmidt u. Marie Oehlbach Geſchäftsf. Leo Allera u. Hedw. Ehrenſchwender Peter Preißendörfer und Katharina Großhans Fabrikarb. Adolf Buchmann u. Magd. Martin Kfm. Karl Schäfer u. Roſa Olbert Telearafenarb. Wilh. Weigand u. Phil. Gregan Ing. Bernhard Vogel u. Hilda Gram 15. Mot. Friedr. Jäger u. Anna Scholl Polizeiwachtmſtr. Joſ. Weis u. Frieda Lehner 18. Friſeur Karl Heuckeroth u. Roſa Geſchwill Ing. Arthur Bernhardt u. Eliſabetha Freff Tüncher Ga. Antes u. Marte Metzner Gerüſtbauer Ad. Brenner u. Eliſabeth Ruppert Kfm. Rudolf Kunz u. Emilie Klebſch Schloſſer Karl Ritter u. Juliane Ritter Schildermaler Max Völkl u. Maria Haag Heizer Friedr. Elleſer u. Anna Hettel Kfm. Walter Schubert u. Wilhelmine Schlecht Kfm. Bernhard Brück u. Klara Göthert Maurer Adam Rudolph u. Eliſabeth Wetzel 7. Schloſſer Ga. Arndt u. Luiſe Ehrſa September 1924. m Kraftwagenf. Wilh. Herdle u. Fanny Fleiſch⸗ hacker Tagl. Joh. Müller u. Thereſia Staudinger. Getraute: 11. Dipl.⸗Kſm. Friedr. Brumm u Luiſe Roeſch Packer Julius Hartmann u. Joh. Olbitzky Violiniſt Otto Posmanik u. Elſa Vollmer Osker Schreck u. Eleonore Bä⸗ renklau 18. Kontoriſt Wilh. Bollmann u. Eliſe Hecker Kernmacher Karl Fehn u. Marie Eiſendreher Gg. Dehouſt u. Julie Heß Tüncher Adam Faulſtich u. Mechaniker Emil Fichter u. Eliſe Weigel „Fabrikarb. Friedr. Finſer u. Wilb. Rowedber! 16. Arb. Julius Hort u. Klara Deininger Kfm. Andreas Imhof u. Anna Rupp Hafenarb. Hch. Ludwig u. Helene Ullmann Schloſſer Guſtavr Neidig u. Martha Sebert 9 Rupert Oehninger u. Kath. Man⸗ neba Raugierer Joh Scherer u. Maria Fiſcher Ueberwachungsbed. Franz Schneider u. Eliſe Scheuexmann Elektromech. Adolf Schuler u. Kath. Weidner Arb. Karl Sigmund u. Emma Schönbrunn Kfm. Adolf Werner u. Kath. Finzer Schloſſer Gg. Ziegler u. Frieda Klaus geb. Herkert Werrzeuaſchloſſer Adolf Zipperlen u. Elſa * ug Schloſſer Karl Funk u. Johanna Lehmann Techn. Karl Zehner u. Paula Zimmermann Bankangeſtellter Hch. Mohr u. Maria Wedel Kfm. Hch. Heck u. Elſa Bauder Kfm. Wilh. Möller u. Emma Schneider Eiſendreher Hch. Nuß u. Luiſe Kübler Geſchäftsf. Heinr. Schleicher u. Eva Kunz Maſchinenſetzer Karl Steibaldler u. Irma Zuffinger. Geborene: September 1924. 4. Prediger Maximilian Prüll e. S. Maxim. Joh. Wagenf. Vinzens Dambach e. T. Gertrud Roſa Katharina 5. Stadtarb. Wilh. Friedr. Ludw. Maldinger e. 9. Dekoratiodmaler Friedr. T. Gertrude Konditor Guſt. Adolf Joh. Vohmann e. S. Adolf Walter Johann Schloſſer Adolf Herm. Schmitt e. S. Adolf Robert 8 3 oſ. Jörg e. S. Karl Heinz 5 6. Arb. Alois Ditter e. T. Erna Wilma 7. Mech. Peter Eſchelbach e. T. Elfriede Wilma Arb. Bernhard Müller e. S. Otto Philipp 8. Fuhrm. Ludwig Faulhaber e. S. Julius Ludw. 4. 7. 7 Prokuriſt Karl Gotthold Joh. Pfennig e. T. Waltraut mgard Subdtrektor Karl Hugo Rudolph e. S. Werner Wolfgang Günther b Kfm. Günther Ritzenthaler e. S. Gerd Alexand. 9. Eiſenbahnſchaffn. Valentin Brenneiſen e. S. Artur Joſef Valentin 9. Fabrikarb. Max Dominik Rückert e. S. Heinz 43 Heinr. Joſ. Klüh 5. Arbeiter Rich. Alois Jaitner e. S. Rich. Rud. Lothar Daniel e. S. Franz Helmut Zigarrenfabrikant Philipp Stumpf 25 85 Phil. Andreas 6. 5. 10. 4. 6 7 7. 7 7 8 Techn, Ludw. Gg. Throm e. S. Ludw. Günter Inſtall. Friedr. Aug. Heckmann e. S. Erich Schneider Otto Guſt. Adolf Häußer e. T. Joh. Marianne Anna Schreiner Adam Seelig e. T. Elfriede „Schloſſer Herm. Karl Friedr. Lücke e. S. Karl Heinrich .Betriebleiter Karl Chriſtian Schmoll e. S. Karl Friedrich Peter Paul Stubenrauch e. T. Lieſelotte 5 1 Kfm. Albert Karl Adolf Lebn e. T. Lore Urſula Müller Ernſt Luſt e. S. Ernſt Adam „ Prokuriſt Aug. Schuhmacher e. T. Doris Maria Helene 11. Schloßer Joh. Karl Hubel e. T. Luiſe Roſa 11. Fabrikarb. Franz Joſ. Bader e. T. Maria Elſa 10. 2 D So do 9 10. —— 11. 125 8 „ —. 85 12. 12. 13. 12. 13. 14. 14. 14. 15. 12. . Auguſt 1924. 3 Kernmacher Adam Baſſauer e. S. Werner Ad. Bürogcehilfe Hch. Otto Trautwein e. T. Maria Luiſe Barbara ‚ Kfm. Adam Hch. Bechtold e. S. Hch. Albert Mechan. Friedr. Dörrmann e. S. Franz Jof. Tabrikant Karl Jakob Haas e. T. Marie Marg. „Kfm. Paul Weiller e. S. Helmut Joſ. Ludwig Schillinger e. S. Karl einz Stadtarbeiter Konr. Kolb e. S. Erwin Konr . Poſthelfer Julius Ernſt e. T. Helene Eliſabeth Schreiner Karl Mangold e. T. Maria Elfriede Schloſſer Karl Adam Müller e. T. Anite Elfr. Kfm. Joh. Daniel Würtele e. S. Karl Heinz David Kfm. Albert Flor e. T. Eleonore Roſemarie Schmied Friedr. Wilh. Kautzmann e. T. Giſela Elſa Direktor Heinr. Joh. Bauni e. S. Günther Heinrich Handelsmann Moſes Faßler e. S. Jakob Konditor Joh. Lippert e. T. Annemarie Adele Polizeiwachtmſtr. Wilh. Schlereth e. S. Sieg⸗ fried Wolfgang Amand Kfm. Ilſyl Schweizer e. T. Golda Buchbinder Joh. Friedr. Gg. Bürkle e. T. Erika Lieſelotte Maſchinenſchloſſer Jakob Hilger e. T. Kath. Stadtarb. Joh. Karl Unangſt e. T. Maria Eliſabeth Vertreter Adolf Deutſch e. T. Herta Dorothee Hafenarb. Fr. Wilh. Wöhr e. T. Luiſe Käthe Heizer Robert Diefen bach e. S. Kurt Vertreter Karl Koch e. S. Karl Heinz Kfm. Joſef Kuhn e. T. Gertrude Maria Lehrer Thomas Blank e. S. Manfred. Geſtorbene: Iſolierer Hch. Großkinsky 57 J. Mon. - 9. 14. 12. 12. 13. 12. 12. 14. 14. 14. 14. 14. 14. 15. 16. 16. Monat September 1924. 9. Eliſabeth Bender 6½ Std. 9. Babette Hilb geb. Hockenheimer 84 J. 11 M. 10. Thereſia Hoffmann geb. Fetſcher 50 J. on. 10. Anne Gottſelig 3 M. 15 Tg. 10. Kfm. Eugen Gottl. Joh. Gänßlen 48 J. 4 M. Anna Maria Groß geb. Gaul 75 J. 6 M. 10. Thereſia Helene Heller geb. Mayer 66 J. 10. Magd. Ullrich geb. Schuhmann 42 J. 6 on. 11. Elſa Antonia Pabſt 2 M. 15 Tg. 10. Hanny Samſon geb. Mayer 64 J. 5 M. 10. Hans Hch. Scheuermann 4 M. 21 Tg. 10. Kurt Joſef Ratz 1 M. 18 Tg. 11. Otto Peter Traub 3 J. 10 M. „led. Ing. Konrad Gaumert 34 J. 8 M. 12. Kernmacherlehrling Wilh. Ernſt Appich 17 72 Heinrich Höbel 1 J. 2 M. Adelheid Bodenheimer geb. Weißenburger Jahre 4 Mon. 2 11 N. Chriſtina Felsmann geb. Freund 22 J. on. Tagl. Rudolf Alfred Floß 15 J. 4 M. „FJohanna Mayer geb. Reis 55 J. 2 M. „Fabrikarb. Adam Krück 31 J. 3 M. „led. Mech. Friedr. Michael Bernzott 24 J. 3 Monate 11 Karoline Latin geb. Müller 60 J. 1 on. 12. Schuhmacher Wilh. Horadem 54 J. 3 M. Babette Klee geb. Krauß 75 FJ. 5 M. Erna Elſa Herzberger 4 M. led. Hausangeſt. 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