Beilagen: Bilder der Woche 5* politiſcher Grundlage. die Annahme mit ermöglichte. Bioyltes. deutſchnationale Partei auch ihrerſeits nunmehr die Durchführung durch Hinzuziehung deutſchnationaler Bezugspreiſe: In Mannheim und Umgebung wöchent⸗ lich 65 Gold⸗Pfennig. Die monatlichen Bezieher verpflichten ſich bei eptl. Aenderung der wirtſchaftlichen Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſt⸗ ſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle Mannheim E 6. 2.— Geſchäfts⸗Neb enſtelle Neckarſtadt. Waldhofſtr. 6. Fernſprecher Nr. 7941—7945, Telegr.-⸗Adr. Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. WMittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Zeitung Aus der Welt der Technik Aus Feld u. Sarten. Wandern u. Veiſen Kegierungserweiterung in Sicht Die volkspartei als„ehrlicher Makler“ EBerlin, 26. Sept. Nachdem das Reichskabinett in ſeiner letzten Sitzung am Diens⸗ tag Beſchlüſſe gefaßt hat, die für die künftige Geſtaltung unſerer Außenpolitik von entſcheidender Bedeutung ſind, iſt die Frage der Regierungsumbildung nunmehr akut geworden. Eine Entſchließung der Deutſchen Volkspartei, die geſtern mittag bekanntgegeben wurde(ſiehe unten), ſtellt einen Markſtein auf dem Wege dar, der ſeit der Abſtimmung vom 29. Auguſt ſich eröffnet hat. Der Fraktionsvorſtand der Deutſchen Volkspartei, der ſich bereits am Mittwoch über die einzuſchlagende Marſchroute klar geworden iſt, hat geſtern den Reichskanzler von dem Entſchluß die Einbeziehung der Deutſchnatio⸗ nalen in die Regierung anzubahnen, unterrichtet und ihm die Reſolution unterbreitet, in der die Beweggründe dieſes Schrittes auseinandergeſetzt werden. Der Reichskanzler hat darauf erwidert, daß es ſchon früher ſeine Abſicht geweſen wäre, im Oktober vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstages Verhandlungen über eine eventuelle Neubildung der Regierung aufzunehmen und daß er dieſe Abſicht aufrechterhalte. Es iſt alſo zu erwarten, daß zu der angegebenen Zeit der Reichskanzler ſich mit dem Reichs⸗ präſidenten in Verbindung ſetzen wird, um eine Regierungsumge⸗ ſtaltung in die Wege zu leiten. Es beſteht dabei auf allen Seiten der Wunſch und Wille, die üblen Begleiterſchei⸗ nungen, die wir bei den verſchiedenen Kabinettsumbildungen, zu⸗ letzt im Frühjahr dieſes Jahres ſchaudernd erleben mußten, zu ver⸗ meiden. Es ſoll nicht wieder der Fehler begangen werden, daß man zuerſt ein Programm aufſtellt und dann in endloſen Be⸗ ratungen über die politiſchen Fragen Zeit und Kraft verzettelt. Es wird alſo diesmal, wie man uns verſichert, ſtreng der ver⸗ faſſungsmäßige Weg eingehalten werden, daß der Kanzler ſich vom Reichspräſidenten die Ermächtigung für die zu ergreifenden Maßnahmen erwirkt. Die Rolle des„ehrlichen Maklers“ liegt bei dieſem Ge⸗ ſchäft in den Händen der Deutſchen Vollkspartei. Sie hat durch ihre Entſchließung den Stein ins Rollen gebracht, indeſſen nicht ohne vorherige Fühlungnahme mit den bürgerlichen Parteien. Soweit uns bekannt iſt, haben die Deutſchnatio⸗ nalen die Anſprüche, die ſie zunächſt erhoben, beträchtlich herabgeſchraubt: Es iſt im Augenblick keine Rede mehr da⸗ von, daß Kanzler oder Außenminiſter durch andere Perſönlichkeiten 2 erfetzt werden ſollen. Ueberhaupt iſt man in den beteiligten Krei⸗ ſen der Anſicht, daß die Perſonenfrage keine unüberwindlichen Schwierigkeiten bereiten werde, zumal, worauf wir bereits früher hindeuteten, einige Miniſterpoſten demnächſt ohnehin frei werden. Unbeſetzt iſt noch immer der des Juſtizminiſters. Herr Oeſer wird wahrſcheinlich als Direktor der neuen Eiſenbahngeſellſchaft aus dem Kabinett ausſcheiden. Der Innenminiſter Jarres ſehnt ſich ſchon längſt darnach, als Oberbürgermeiſter in ſein ihm ans Herz gewachſene Duisburg zurückzukehren. Eine Trennung des Poſt⸗ miniſteriums von dem der beſetzten Gebiete war ſchon früher in Ausſicht genommen. Es braucht alſo im Grunde gar keine Um⸗ bildung, ſondern nur eine Erweiterung der Regierung nach rechts vorgenommen werden, um den Gedanken einer Heranziehung der Deutſchnationalen zur Mitverantwortung gerecht zu werden Die Enkſchließung der Volksparkei bhat folgenden Wortlaut: „Die Außenpolitik des Reiches iſt durch die Annahme des Londoner Paktes, die Erklärung der Reichsregierung zur * Kriegsſchuldfrage vom 30. Auguſt und den Beſchluß des Kabinetts über den Eintritt in den Völkerbund vom 23. September feſtge⸗ legt: Uebernahme der Reparationslaſten nur gegen Sicherung von Freiheit, Ehre und Exiſtenzmöglichkeit, Eintritt in den Völker⸗ bund nur nach Garantien formeller und materieller Gleichbe⸗ rechtigung mit den Hauptmächten ſind die Grundlinien. Die Forderung der Linken auf bedingungsloſen Eintritt in den Völker⸗ bund iſt vom Kabinett mit Recht ebenſo zurückgewieſen worden wie ſeinerzeit die bedingungsloſe Annahme des Dawes⸗Gutachtens. Damit iſt die Fortführung der bisherigen Außenpolitik im Sinne nationaler Realpolitik geſichert. Nunmehr handelt es ſich um die innere Konſolidierung auf gemeinſamer außen⸗ Wir haben ſeit langem das Ziel einer Zuſammenfaſſung aller ſtaatbejahenden aufbau⸗ bereiten Parteien verfolgt und der Notwendigkeit, die wert⸗ vollen politiſchen ſozialen und wirtſchaftlichen Kräfte der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei aus außen⸗ und innerpolitiſchen Gründen zu verantwortlicher Mitarbeit in der Reichsregierung heranzuziehen, in unſerer Ent⸗ ſchließung vom 28. Auguſt erneut Ausdruck verliehen. Wir halten an dieſer Entſchließung feſt, nachdem der Reichstag am 29. Auguſt mit der erforderlichen verfaſſungsmäßigen Mehrheit den Londoner Abmachungen zugeſtimmt hat, wobei die deutſchnationale Fraktion Die Durchführung der dadurch er⸗ forderlichen Maßnahmen iſt Sache aller Parteien und des ganzen Wir glauben zu der Annahme berechtigt zu ſein, daß die der entſtandenen Aufgaben mit ſichern wird. Dadurch wird die Bahn frei für eine Erweiterung des Reichskabinetts änner ent⸗ ſprechend der Bedeutung und Stärke der Partei. Unſer Ziel iſt nicht die Schaffung eines Bürger⸗ blocks. Das deutſche Volk darf nicht in zwei Teile zer⸗ fallen, von denen der eine herrſcht und beſitzt und der andere arbeitet und zahlt. Wer uns ein ſolches Ziel unterlegt, der will ſelbſt die Trennung der Nation in zwei ſich hemmungslos bekämpfende Teile herbeiführen, um hieraus parteipolitiſchen Nutzen zu ziehen. leitende Idee unſerer Außenpolitik war die Herbeiführung * einer Volksgemeinſchaft. Unter Zurückſtellung aller Be⸗ denken hatten wir uns deshalb auch im Reich bereitgefunden, mit der Sozialdemokratiſchen Partei zuſammenzu⸗ arbeiten. Dieſes Zuſammenwirken iſt durch die Schuld der Sozialdemokratie geſcheitert, die ſich den Maßnahmen des Kabinetts Streſemann zur wirtſchaftlichen Geſundung des Reiches und zur Wiederherſtellung ſeiner inneren Ordnung wider⸗ ſebte und damit wirtſchaftliche und ſtaatliche Notwendigkeiten der Parteipolitik opferte. Die Sozialdemokratie hat das Kabinett der zu Nu 0 ſie hat ſich mithin für die Löſung 0 gen großen Aufgaben auf wirtſchafkli ſoziab Gebiet ſelbſt Unſer Ziel bleibt die Volksgemeinſchaft. Für ſie haben wir mit den übrigen Koalitionsparteien nicht ohne ſicht⸗ baren Erfolg gearbeitet. Dieſe Erfolge müſſen durch ruhige und ſtetige Arbeit fortentwickelt und ausgebaut werden. Sie dürfen nicht infolge einer Reichstagsauflöſung, die übrigen⸗ keine weſentliche Machtverſchiebung der parlamentariſchen Macht⸗ verhältniſſe bringen würde, geſtört werden. Die Löſung iſt nach unſerer feſten Ueberzeugung nur durch Einbeziehung von ſechs Millionen deutſchnationalen Wählern in die Volksgemeinſchaft und Sicherung ihrer Mitarbeit möglich. Nur ſo iſt eine Beſchränkung der unvermeidlichen parteipolitiſchen Kämpfe auf ein erträgliches Maß und die Herſtellung der für jeden Erfolg unentbehrlichen gemeinſamen außenpolitiſchen Front zu er⸗ reichen.“ Berliner Preſſeſtimmen Durch die Erklärung der Volkspartei iſt die Erörterun deg Themas„Bürgerblock und Negterungenntldme erneut in Fluß gekommen. Die geſamte Berliner Preſſe beſchäftigt ſich eing⸗hend mit den Ausfichten, die ſich für den Entſchluß des Reichskanzlers, die Regierung umzugeſtalten, ergeben. Ueber die Stellung der Deutſchnakionalen wird man erſt nach der Parteiverkreter⸗ tagung am 30. September endgültig urteilen können. Daß die Bayeriſche Volkspartei bereit iſt, mit den Deutſchnatis⸗ nalen zzuſammen in die Regierung zu gehen, dürfte feſtſtehen. Inner⸗ halb des Zentrums ſind die Meinungen geteilt, doch iſt kaum zu zweiſeln, daß die Mehrheit ſchließlich Herrn Marx die Gefolgſchaft nicht verſagen wird. um die Erhaltung der Landwirtſchaft handelt, wird man zu Gunſten einer Erweiterung des Kabinetts nach Rechts ſtimmen. Die Verſchiedenheit der Auffaſſungen tritt deutlich in der„Ger⸗ mania“ zutage. An der Spitze des Zentrumsorganes gibt Dr. W᷑ irth natürlich die Parole aus:„Weder Bürgerblock noch Rechts⸗ koalition“. Der Artikel des ehemaligen Reichskanzlers iſt allerdings als perſönliche Stellungnahme zur politiſchen Lage zu kenn⸗ eichnen. Wirth betont in ſeinen ſehr gründlichen Darlegungen das rimat der auswärtigen vor der inneren Politik. Die Rechtskoalition bedeute eine Gefährdung der außenpolitiſchen Linie, die das Zentrum bisher gegangen ſei. Der Glauben, daß das deutſche Volk bei plan⸗ mäßiger Arbeit trotz der großen Kataſtrophe des Jahres 1918 zu retten ſei zund eine Zukunft haben werde, werde erſchüttert, wenn eine Rechtskoalition die politiſche Linie, die nunmehr weiter gegangen werden müſſe, verbiege.„Bringen die Mittelparteien, d. h. die links und rechts von uns befindlichen Parteien eine ſelbſtändige Führung nach eigenem Geiſte nicht mehr auf und verſagen ſie ſich ihrer Führung, ſo verfällt dieſer Reichstag der Auflöſung“. Während ſo die Oppoſition unter Dr. Wirth an leitender Stelle zu Worte kommt, wird gleichzeitig in Form eines Kommentars zu der deutſchen volksparteilichen Entſchließung die Auffaſſung des Flügels der Zentrumspartei wiedergegeben, die ſich in den Gedankengängen des Reichskanzlers bewegt, wie ſie auch in der Entſcheidung des Reichsparteivorſtandes in Hannover am 31. Auguſt zum Ausdruck kam, namentlich, daß es ſich nicht darum handelt, einen Bürger⸗ block zu ſchaffen, ſondern eine Volksgemeinſchaft ſchlechthin. Wenn allerdings Herr Marx wirklich glauben ſollte, daß ſeine Lieblings⸗ idee, Deutſchnationale und Sozialdemokraten in einer Regierung zu vereinigen, verwirklicht werden könnte, ſo dürfte ihn ein Blick in den heutigen„Vorwärts“ ſchwerlich zu einem ſolchen Schritt ermutigen. Das ſozialdemokratiſche Zentralorgan läßt keinen Zweifel dar⸗ über, daß es in der volksparkeilichen Entſchließung die„Friegs⸗ erklärung“() erblickt. Der„Vorwärts“ wirft der Volkspartei vor, daß ſie leichtfertig eine Kriſis heraufbeſchwöre. Eine ſo ſchlechte Sache gut zu vertreten, wäre keiner Rabuliſtik der Welt möglich ge⸗ weſen. Die ganze Erklärung der Partei ſei daher eine einzige Verlogenheit(). Das Blatt kündigt zum Schluß einem et⸗ waigen kommenden„konſervativ⸗nationalliberalen Regiment“ den ſchärfſten Kampf an. Die Demokraten ſind zum größten Teil einer Heranziehung der Deutſchnationalen zur Regierung rndcch abgeneigt. Immerhin darf nicht überſehen werden, daß eine Gruppe unter ihnen, die ſich um den Reichstagsabgeordneten v. Siemens ſchart, ihren Einfluß zugunſten der volksparteilichen Anregung geltend zu mächen ſich bemüht. Ob dieſe Bemühungen haben werden, kann noch nicht geſagt werden. Die Berliner demokratiſche Preſſe will jedenfalls von einer Umbildung des Kabinetts im Sinne der volksparteilichen Entſchließung nichts en.„Eine Volksge⸗ meinſchaft,“ meint die„Voſſiſche Zeitung“,„die zwar die ſhe Mil⸗ lionen deutſchnationalen Wähler mit einſchließt, aber die ſechs Mil⸗ lionen ſozialdemokratiſchen Wähler ausſchließt, iſt keine Volks⸗ gemeinſchaft.“ Das Berliner Tageblatt, noch um eine Nuanee ſchärfer, erklärt klipp und klar:„Die Deutſchdemokratiſche Partei hat die Pflicht, an weiteren Verhandlungen unbedingt nicht teilzunehmen.“ Die Rechtspreſſe mit Ausnahme der die radikale Richtung vertretende„Deutſche Zeitung“, ſcheint ſich im allgemeinen be⸗ friedigt. Die„Deutſche Tagesztg.“ findet, daß die Ent⸗ ſchließung der Deutſchen Volkspartei eine annehmbare Grundlage für den Eintritt der Deutſchnationalen in das Reichskabinett bieten dürfe. Auch die Kreuzztg. ſieht keinen Hinderungsgrund für die Deutſchnationalen, der deutſchen volksparteilichen Aufforderung nicht Folge zu leiſten. Das Blatt legt aber entſcheidenden Wert darauf, daß die Deutſchnationalen entſprechend ihrer Bedeutung und Stärke in der kommenden Regierung vertreten ſein werden. Es werden noch harte Kämpfe geben, um dieſe Forderung durchzuſetzen. Der Ausgang dieſer Kämpfe iſt zum mindeſten zweifelhaft. Namentlich, da es ſich reis 10 Pfennig 1924— Nr. 447 Anzeigenpreiſe nach Tarif. bei Voraus zahlung pro ein⸗ ipallige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt.Mannheim. Deutſche Innenpolitik Von Rechtsanwalt Dingeldey-Darmſtadt, M. d..“ Selten in der parlamentariſchen Geſchichte eines Landes hat ſich der Führer der Oppoſition in einer ſo mißlichen und ungünſtigen Lage befunden, als der Führer der deutſchnationalen Fraktion, Staatsminiſter Dr. Hergt, in den Tagen vor der Abſtimmung im Reichstage über das Geſetz zur Ausführung der Beſchlüſſe der Lon⸗ doner Konferenz. Die Sackaaſſe, in die ſich die Deutſchnationalen hineinmanövriert hatten, droht für dieſe Partei der Schauplatz ſchwe⸗ rer innerer Kämpfe zu werden. Das iſt die Folge einer Form von Oppoſition, die die Aufagabe und die außerordentliche Bedeu⸗ tuna einer wahrhaft nationalen Oppoſition im par⸗ lamentariſchen Staate völlia verkannt hatte. Man hat nicht das oberſte Ziel der deutſchnationalen Taktik darin geſehen, klare politiſche Richtlinien für eine voſitive Politik. die man ſelbſt in jedem Augenblicke zu führen in der Lage war, aufzuſtellen, ſondern man hat in einer ungeheuren Kurzſichtigkeit alle Kräfte auf die billi⸗ ſgaen Tageserfolge durch Veeinfluſſung der Maſſen abgeſtellt. Als nun der Zwana der Entſcheidung ſich mit unausweichlicher Notwen⸗ diakeit für die Partei ergab, und zwar eine Entſcheidung vor der aroßen Lebensfrage des deutſchen Volkes. zeigte ſich die Kurzſichug⸗ keit und die Verfehltheit der bisherigen deutſchnationalen Taltik. Es iſt ein Glück für das deutſche Volk und ſeine Zukunft, daß in der deutſchnationalen Partei in der entſcheidenden Stunde die be⸗ ſonnenen Kräfte die Oberhand erhielten und ſo die Vene der Geſetze ermöglichten. Hätte der deutſchvölkiſche Flügel mit ſeinen Wünſchen nach Fraktionszwang obſiegt, ſo wäre die deice löſung die Folge geweſen. In den augenblicklichen Rückwirkungen der Entſcheidung im Reichstage zeigen ſich nun die für die Partei⸗ führung betrüblichen Folgen der früheren kurzſichtigen Taktik: die canz auf das Nein und ganz auf das Negative, niemals aber auf den Zwang zur Mitarbeit eingeſtellten deutſchnationalen Maſſen im Lande vermögen die politiſchen Entſcheidungen der Partei nicht mehr zu verſtehen, werden irre an ihrer Führung und verſagen ihr teil⸗ eiſe die Gefolaſchaft. Wenn die deutſchnationale Partei auf dieſen Erfahrungen eine klügere Erfaſſung der Aufgabe einer nationalen Oppoſition in der Zukunft erfaßt, wenn ſie ſich darüber klar wiro, daß man nur eine Politik vertreten kann, die die Kraft, die Ent⸗ ſchloſſenheit und namentlich auch die Möalichkeiten hat, im Augenblicke der Uebernahme der Verantwortung auch wirklich voſitiv zu führen und durchzuſetzen, dann wird das ganze deutſche Volk, auch in allen ſeinen deutſchnationalem Geiſte widerſtrebenden Teilen, den Vorteil von dieſen inneren Kämpfen in der Partei davontragen. Was ſoll aber in Zukunft werden? Die hemmungsloſe Naitation der ſozialdemokratiſchen und auch einer gewiſſen demokratiſchen Preſſe geht in der Richtuna auf Reichstaasauflöſung. Dabet iſt das ganz klar ausgeſprochene Ziel dieſer Taktik, die begonnene Verſtändiaunga zwiſchen den Parteien der Deutſchnationalen. der Deutſchen Volkspartei und des Zentrums durch einen Wahlkampf zu zerſtören. Es maa nur im Vorübergehen hier bemerkt wer⸗ den, daß unter nationalen und vaterländiſchen Geſichtspunkten kaum eine minderwertigere Politik gedacht wer⸗ den kann, als die von dieſen Politikern gepredigte Politik. die um des Gewinns parteivpolitiſcher Vorteile die Wirtſchaftsnot des deut⸗ ſchen Volkes bis zur Kataſtrophe zu ſteigern, die außenpolitiſche Lage und den Kredit des Reiches im Auslande aufs höchſte zu gefährden bereit iſt. Die Verſtändigung der ſtaatsbejahenden bür⸗ gerlichen Parteien, als deren Ziel eine Erweiterung der jetzigen Regierung nach rechts erſtrebt wird, ſtößt auf die erbittertſten Widerſtände der demokratiſchen und ſozialdemokratiſchen Kräfte. Oa⸗ bei ſcheut man nicht davor zurück, mit Beweisgründen zu arbeiten, denen man nur ſchwer die Gutaläubigkeit zubilligen kann. Wenn etwa davon geſprochen wird, daß eine ſolche Zuſammenfaſſung der Parteien das Aufgebot des Beſitzes gegen die nichtbeſitzenden Stände bedeute, wie das Dr. Wirth tut, ſo faßt man ſich an den Kopf. Weiß Dr. Wirth nichts davon. in welchen Schichten des deutſchen Volkes heute die arößte leidvoll und ſtumm ertragene Not umgeht, weiß er nichts von dem wirtſchaftlichen Untergana des Mittelſtan⸗ des, und will er etwa meinen, daß dieſer Mittelſtand ſeine politiſche Vertretung bei der Sozialdemokratie oder gar bei den Demokraten ſucht? Wenn er aber dies alles weiß, wie kann er ernſthaft die Be⸗ hauptuna aufſtellen. es handele ſich bei der Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Parteien um das Aufgebot des Beſitzes gegen den Nicht⸗ beſitz? Wie wenia aufrichtia iſt doch auch der andere Beweisgrund, man dürfe die Arbeiterſchaft nicht von der Leitung des Staates dauernd ausſchließen. Einmal iſt zu erwidern. daß es genau ſo kurzſichtia und aenau ſo politiſch verhänanisvoll iſt, die weiten Kreiſe der deutſchen Landwirtſchaft, die ihre Vertretung bei der deutſchnationalen Partei geſucht hatten, dauernd von der politiſchen Macht abzuſchließen. Es handelt ſich aber hier überhaupt nicht um einen dauernden Ausſchluß irgend welcher Kräfte von der Regierung. Wir leben im parlamentariſchen Staate, deſſen Weſen es iſt, daß ein ſtändiger Austauſch der mit der Füy⸗ runa im Staate betrauter und der ſie fördernder Kräfte ſtattfindet. Das Weſen der Oppoſition im parlamentariſchen Staate iſt und ſoll ſein. daß ſie niemals die Notwendiakeit veraißt, jeden Augenblick ihrerſeits die Führung des Staates in die Hand zu nehmen. Nach⸗ dem wir in und ſeit der Revolution in Deutſchland unter reichlichen Verzerrungen des parlamentariſchen Gedankens Jahre hindurch ſozialdemokratiſche Einflüſſe auf die Führung des Staates und der Wirtſchaft maßgebend ſahen, nachdem im vergangenen Jahr erneut der Beweis erbracht worden iſt, daß die heutige ſozialdemokratiſche Führung agitatoriſche Erfolge höher ſtellt als den Zwang zur Löſung ſchwieriger, wenn auch unpopulärer ſtaatsmänniſcher Aufgaben. iſt es eine klare und unausweichliche Schlußfolgerung, die bisher in Oppoſition zur Staatsleitung ſtehenden Kräfte mit ein⸗ zubeziehen. um auf dieſe Weiſe die ſozialdemokratiſchen Einflüſſe auf das ihnen gebührende Maß zurückzuſchrauben. Aber auch rein nationalpolitiſch gedacht ergibt ſich die Sinnloſiakeit des Kampfes der demokratiſchen Preſſe und gewiſſer vereinzelter Zentrumspolitiker geaen die Zuſammenfaſſung der bür⸗ gerlichen Parteien. Wir wiſſen doch alle, oder ſollten es wenigſtens wiſſen, daß die Londoner Konferenz dem deutſchen Volke ſchwer er⸗ träaliche Laſten auferleat hat und nur bewertet werden kann als ein Ausaanaspunkt, als eine erſte Etappe einer ſtarken nationa⸗ len Entwicklung bis zur endaültigen Sicherung der deutſchen Frei⸗ „) Der fführer der Deutſchen Volkspartei in Heſſen, der zugleich Vorſitzender der auch Baden umfaſſenden Süddeutſchen Arbeits⸗ gemeinſchaft der Volkspartei iſt, veröffentlicht in der neueſten Num⸗ mer der„Deutſchen Stimmen“ Gedankengänge, die wir auszugsweiſe wiedergeben. weil ſie eine Ergänzung und Erweiteruna des in der Mittwoch⸗Mittaasausgabe unſeres Blattes enthaltenen Artikels„Auf⸗ ——.... wertung der Parteien“ darſtellen. Schriftleitung. ——— — ————— rungsfriſt . Seike. Nr. 447 Neue Mannheimer Zeitung(mittag⸗Nusgabe) Freitag, den 26. September 1924 heit. Iſt das aber ſo, ſo muß gerade jetzt mehr denn je vorher die deutſche Politik frei gemacht werden von jenem unwürdigen inter⸗ nationaliſtiſch⸗pazifiſtiſchen Geiſte gewiſſer ſozialiſtiſcher Kreiſe. Des⸗ balb iſt die Mitarbeit beſonnener nationaler Kräfte unerläßlich und die Notpendiakeit vorbanden, dieſe Kräfte. wo ſie irgend erreichbar ſind. zur Führuna des Staates heranzuziehen. Gerade dem wirklich national Denkenden lieat daran, die Sicherheit und Freiheit des deutſchen Reiches nach außen und auch nach innen feſt zu gründen: er muß mit allen Kräften daran arbeiten, die weiten wirtſchaftlich und kulturell bedeutungsvollen Kreiſe, die bisher in unfruchtbarer und erbitterter Oppoſition zum Staate ſtanden, zur fruchtbaren Mit⸗ arbeit heranzuziehen. In großer Schickſalsſtunde des deutſchen Vol⸗ kes, wenn die Not am höchſten iſt. wenn die Kataſtrophe vor der Tür ſteht, dann iſt gewiß die nationale Einheitsfront aller aroßen deut⸗ ſchen Parteien das erſtrebenswerte Ziel. Ein Ziel übrigens. das bis zum heutigen Tage in Deutſchland unerreichbar blieb. Sonſt aber in einigermaßen normaler Fluß politiſcher Entwickluna auf dem Boden parlamentariſchen Syſtems ailt der Wechſel volitiſcher Kräfte, der aus der im Volke lebendigen Strömung erwächſt. Keine Partei hat dauernd Anſpruch auf die Führung der Geſchäfte. Am aller⸗ weniaſten aber eine Partei, die auch heute noch Klaſſenkampf und Internationalismus für das maßgeblichſte Grundgeſetz deutſcher Po⸗ litik anſieht. So möchte man wünſchen, daß auf der deutſchnationalen Seite die jetzige Parteikriſe ſich auswirkt in einer Beſinnuna und Er⸗ nüchteruna, unter der die Schlaakraft und Einheitlichkeit der Partei keinesweas zu leiden brauchen. Nachdem die Deutſchnatio⸗ nalen durch Verzicht auf den Fraktionszwana die Annahme des Lon⸗ doner Abkommens ermöalicht haben, wäre es ein falſches Spiel, wenn ſie ſich weigern wollten. auch die volle Verant⸗ wortung mitzutragen für eine nationale Politik, die das Londoner Abkommen als erſte Etappe auf dem Wege zur Sicherung eines freien deutſchen Reiches betrachtet. Zeigt ſich aber die deutſch⸗ nationale Partei bereit zu einer ſolchen Politik(wozu allerdinas das Verſtummen der immer noch allzu lauten mißtönigen Aaitations⸗ uhraſen notwendia iſt), dann baben die anderen Parteien, die auf dem Boden der büragerlichen Staatsordnung und nationalen Politik ſtehen. die Pflicht, eine Zuſammenarbeit auf der Grund⸗ lage ſolcher Politik herbeizuführen. Das iſt nicht arbeiter⸗ feindlich, iſt nicht die Garantie des Beſitzes und der Kampf gegen das Proletariat, ſondern es iſt einfach ein Verſuchmit den Mit⸗ teln des parlamentariſchen Suſtems. die Schäden guszugleichen, die ein einſeitiges Ueberwiegen ſozialdemokratiſcher Einflüſſe in den früheren Jahren entſtehen ließ. Die Deutſche Volkspartel hat ſich mit äußerſter Eneraie und mit einer Selbſt⸗ loſigkeit. die ihr die Anerkennuna weiteſter Kreiſe geſichert hat, für eine ſolche Politik eingeſetzt. Sie wird daran feſthalten, unbeirrbar durch die volitiſche Bekämpfung des Gedankens von links, wie auch durch die Torheiten einzelner deutſchnationaler Heißſporne, die noch viel zu lernen haben. Frankreich ſoll die Archive öffnen! Ausſichtsloſe Anträge VParis, 26. Sept.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Die Liga für Menſchenrechte richtete an Herriot ein Schreiben, daß nun die Zeit gekommen ſei, wo auch Frankreich ſeine diplomati⸗ ſchen Geheimarchive öffnen müſſe, damit endlich von der ganzen Welt mit Recht geſagt werden könne, daß die Zeit der Ge⸗ heimdiplomatie vorüber ſei. In dem Schreiben der Liga wird die Kriegsſchuldfrage direkt nicht berührt, aber inſofern enthält das Schreiben einen Hinweis auf dieſe Frage, als geſagt wird, daß die Frage der Entſtehung des europälſchen Krieges einer Aufklä⸗ rung bedürfe, und zwar deshalb, weil die Abrüſtung in mora⸗ liſcher Hinſicht davon abhängig wäre. Auf dieſes Schreiben der Liga für Menſchenrechte iſt von Herriot noch keine Antwort erfolgt. Wie ich aber von zuſtändiger Stelle erfahre, iſt zu erwarten, daß Her⸗ riot nicht in der Lage ſein wird, dem Wunſch der Liga für Menſchenrechte entgegenzukommen. Der Miniſterpräſident ſieht ſich genötigt, auf die Diplomaten des Außenamteg ebenſo Rückſicht zu nehmen wie auf die Senatsmehrheit, die bereits in ver⸗ ſchiedenen Kundgebungen unter der Regierung Poincare ſich ausdrück⸗ lich gegen eine verfrühte Deffnung der Geheimarchive ausſprach. Ferner höre ich, daß wahrſcheinlich beim Zuſammentritt der Kammer in der Deputiertenkammer über die Frage der Veröffentlich⸗ ung der franzöſiſchen diplomatiſchen Dokumente mehrere Inter⸗ pellationen ſtattfinden werden. Linksrepublikaniſche Kreiſe ſind bezüglich der Frage der Veröffentlichung nicht eins, doch ſcheint im Lager der Sozlaldemokraten neuerdings die Strömung nach einer baldigen Veröffentlichung wichtiger Geheimdokumente zuzunehmen. deutſche Bombardierflugzeuge über Paris!“ Wilde Senſationshetze der Nationaliſſen V Paris, 26. September.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Ein nationaliſtiſches Abendblatt, das ſeit mehreren Tagen eine wilde Hetze gegen Deutſchland begonnen hat, veröffentlicht geſtern eine Senſationsmeldung, der zufolge deutſche Bombardierflug⸗ zeuge in der Höhe von 5000 bis 6000 Metern über Paris kreuzten, und zwar in vorgerückter Nachtſtunde. Das Blatt behauptet, aus ſicherer Quelle erfahren zu haben, daß die Regierung über dieſen Flug deutſcher Aeroplane einen Geheimbericht beſitze. Wie ſpät abends mitgeteilt wurde, iſt dieſe Meldung natürlich pollkommen falſch und beruht, ſoweit man bis jetzt beurteilen kann, auf böswilliger Erfindung. Die franzöſiſche Staats⸗ anwaltſchaft hat vom Innenminiſterium den Auftrag erhalten, gegen das Blatt gerichtlich vorzugehen. 1 Spiegelfechkereien Der„Temps“ veröffentlicht eine längere Betrachtung über die deutſchen Reichswehrübungen bei Strausberg und behauptet, daß dieſe Manöver ſehr koſtſpielig für die deutſche Regierung wären. Das Blatt drückt ſein Erſtaunen darüber aus, daß man in Deutſchland ſoviel Geld für ſolche Uebungen zur Verfügung ſtelle. Mit unglaublicher Uebertreibung werden die deutſchen Manöver ge⸗ ſchildert, und man ſucht den Eindruck zu erwecken, als ob Frankreich mit ſeinen 33 ſchlagfertigen Diviſionen augenblicklichweniger mi⸗ litäriſche Ausgaben habe als Deutſchland. Sewährungsfriſt für Hitler und Kriebel Die Strafkammer des Landgerichts München hat, wie halbarntlich mitgeteilt wird, folgenden Beſchluß gefaßt: „Dem Schriftſteller Adolf Hitler und dem Oberſtleutnant d D. Hermann Kriebel wird mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 ab für den bisher noch nicht verbüßten Reſt der am 1. Apric 1924 vom Volksgericht München 1J gegen ſie erkannten Feſtungs⸗ ſtrafe von 5 Jahren Strafunterbrechung und Bewäh⸗ von vier Jahren bewilligt. Die Entſcheidung darüber, ob auch der Tierarzt Dr. Weber wegen der am 1. April 1924 vom Volksgericht München 1J gegen ihn erkannten Feſtungs⸗ ſtrafe Vewährungsfriſt zu bewilligen ſei, wird bis zur Beendigung des gegen Oswald und Genoſſen wegen Verfehlung gegen das Republikſchutzgeſetz eingeleiteten Verfahren ausgeſetzt. Die Staatsanwaltſchaft wird nunmehr zu prüfen haben, ob gegen dieſen Beſchluß des Landgerichts München 1 Be⸗ werde einzulegen iſt.“ Die Senfer völkerbundstagung Die geſtrige Vollverſammlung des Völkerbundes, die in zwei Sitzungen am Vor⸗ und Nachmittag tagte, erbrachte mit Ausnahme der Annahme der engliſch⸗franzö⸗ ſiſch⸗belgiſchen Entſchließung über Georgien nichts von Belang, ſodaß wir auf ausführlichere Berichterſtattung verzichten. Auch der Völkerbundsrat befaßte ſich mit allerhand Nichtigkeiten, die des Berichtes nicht wert ſind. Lediglich die Weiterbehandlung der Moſſulfrage verdient einige Zeilen. Branting⸗Schweden hatte den Ver⸗ tretern Englands und der Türkei drei Fragen vorgelegt, auf deren erſte der türkiſche Delegierte Fethi Bey zur größten Ueber⸗ raſchung erklärte, daß die Türkei durchaus bereit ſei, dem Rat die Befugniſſe zuzuerkennen, die ihm nach Artikel 15 des Völkerbundspaktes zuſtehen. Damit anerkennt alſo die Türkei die bisher von ihr beſtrittene Zuſtändigkeit des Rates zu einer ſchieds⸗ richterlichen Entſcheidung in vollem Umfange, die allerdings ein⸗ ſtimmig mit Ausſchluß der beiden Parteien erfolgen muß. Die drei Fragen Brantings laſſen ſich wie folgt zuſammenfaſſen: 1. Betrachten ſich die Parteien von vornherein durch eine Ent⸗ ſcheidung des Rates gebunden? 2. Welches iſt die Tragweite der Worte„Grenzen zwiſchen der Türkei und Irak“? Hier gehen nach Branting die Darlegungen der beiden Regierungen ſo weit auseinander, daß zunächſt Klarheit ge⸗ ſchaffen werden muß. 3. Anerkennen die beiden Delegationen, daß die Aufgabe des Rates nicht darauf beſchränkt iſt, zwiſchen den beiden entgegen⸗ geſetzten Theſen zu wählen, ſondern daß der Rat jede andere Löſung ſuchen kann, die ihm als gerecht erſcheint? Branting ſprach die Hoffnung aus, daß die Antworten der beiden Regierungen darauf vollkommen klar ſein werden. Lord Parmoor antwortete auf die erſte Frage durchaus beſahend. Auf die zweite und dritte Frage ſei die Anwort viel ſchwieriger, denn es handle ſich hier um eine verſchiedene Auslegung der Beſtimmungen des Artikels 3, Abſatz 2 des Lauſanner Vertrages. Hier werde der Rat eine Entſcheidung zu treffen haben. Von der Be⸗ antwortung der zweiten Frage hänge auch die Anwort auf die dritte Frage ab. Lord Pammor verlaß im Anſchluß daran eine Note der engliſchen Regierung über die von dem türkiſchen Delegierten er⸗ wähnten Grenzzwiſchenfälle. Der türkiſche Delegierte Fethi Bey antwortete auf die erſte Frage ebenfalls bejahend, gab dagegen bei der zweiten und dritten Frage weniger klare Antworten, ſo daß der Berichterſtatter Branting vorſchlug, die Verhandlung abermals zu vertagen, da es für den Rat von größter Wichtigkeit ſei, den Gegen⸗ ſtand der Verhandlungen genau kennen zu lernen und auch über die Gvenzen ſeiner Zuſtändigkeit volle Klarheiten gewinnen. Er werde die Zwiſchenzeit dazu benutzen, um mit Vertretern beider Regie⸗ rungen dieſe Vorfragen grundſätzlich zu erörtern. Der Rat beſchloß darauf einſtimmig Vertagung der weiteren Verhandlungen auf eine ſpätere Sitzung. Die milikäriſche Aeberwachung Deutſchlands Der Sonderberichterſtatter des„Newyorker Herald“ berichtet: Der Völkerbundsrat habe in eimer nicht öffentlichen Ver⸗ ſammlung bereits beſchloſſen, daß die militäriſche Ueberwachung der deutſchen Rüſtungen durch den Völkerbund mindeſtens 50 Jahre dauern werde. In gewiſſer Uebereinſtimmung damit be⸗ richtet der„Matin“ auf Genf, der Völkerbundsrat werde ſich erneut mit der Uebernahme der Abnüſtungskontrolle in den ehemals feind⸗ lichen Ländern beſchäftigen. Der Plan ſehe die Schaffmung eines Ausſchuſſes von Sachverſtändigen vor, die in der Prüfung ſämtlicher Formen von Rüſtung beſonders erfahren ſeien. Auf jede im Völker⸗ bund vertretene Macht entfalle ein Sachverſtändiger. Dieſe Sach⸗ verſtändigen könnten jederzeit Unterſuchungen vornehmen. Dieſes Syſtem werde in Kraft treten, ſobald die interalliierten Kommiſſio⸗ nen ihre Kontrollbeſuche beendet hätten. Entgegen der in Deutſch⸗ land herrſchenden Auffaſſung blieben die ehemaligen Kringsgegner der Entente während einer unbegrenzten Zeitdauer einer ſcharfen Militärkontrolle unterworfen. Fertigſtellung des deutſchen Memorandums Das Memovandum über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund, das den beteiligten Regierungen durch die deulſchen Vertreter überreicht werden ſoll, iſt in der geſtrigen Sitzung des Mimiſterrates genehmigt worden und wird nunmehr umgehend den in Frage kommenden deutſchen Auslandsvertretungen zuge⸗ ſtellt werden. Schwankende Meinungen in Paris Paris 26. Sept.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die hier vorliegenden Berichte über die diplomatiſche Aktion der deutſchen Regierung betreffs Eintritts in den Völkerbund lauten dahin, daß Deutſchland die Kriegsſchuldfrage in den diplo⸗ matiſchen Verhandlungen mit London, Paris und Rom auf zu⸗ rollen beabſichtige. Verſchiedene Leitartikler ſind deshalb im höchſten Grade empört und wünſchen, daß die Regierung neuer⸗ dings eine ſcharfe Entgegnung nach Berlin richtet, um derartige Abſichten zu durchkreuzen. Man erinnert daran, daß Herriot nach der Reichstagsrede des deutſchen Kanzlers einen ähn⸗ lichen Wink nach Berlin erteilte. Dagegen ſcheinen in linksrepu⸗ blikaniſchen mit der Regierung befreundeten Kreiſen neue Ten⸗ denzen Geltung zu erhalten. Man erinnert daran, daß der Augen⸗ blick ſchlecht gewählt ſei, Deutſchland gegenüber die Zähne zu zeigen, denn es handle ſich jetzt um wichtige Fragen wirtſchaft⸗ licher Natur. Frankreich ſtünde am Scheidewege ent⸗ weder müſſe es in einen Wirtſchaftskrieg mit Deutſchland eintreten, oder die Grundlagen für eine dauernde Verſtändigung mit dem Nachbarlande ſchaffen. Dieſe Grundlagen ſollen dazu dienen, einen langjährigen Wirtſchafts⸗ und Handelsfrieden zwiſchen Frankreich und Deutſchland zu ſtiften. Dieſer Gedanke kehrt in zahlreichen Ar⸗ tikeln und Interviews franzöſiſcher Parlamentarier wieder, ſogar in Blättern, die Herriots Regierung bekämpfen, wird über die Notwendigkeit einer Verſtändigung über die wirt⸗ ſchaftlichen und kommerziellen Fragen in günſtig⸗ ſtem Sinne geſprochen. Man erkennt jedoch aus jeder Zeile, daß es ſich hier hauptſächlich um die Verteibigung der franzöſiſchen Handelsintereſſen dreht und namentlich um die Rettung der elfäfſiſch⸗lothringiſchen In duſtrie. Belgiſcher Diplomatenwechſel VParis, 26. September.(Von unſerem Pariſer Wie aus Brüſſel gemeldet wird, hat die belgiſche Regierung beſchloſſen, eine große diplomatiſche Verſchiebung für Ende die ⸗ es Jahres vorzubereiten. Der gegenwärtige Geſandte in Berlin, Graf Hellsfaille wird nach Abſchluß der deutſch⸗bel⸗ giſchen Handelsvertragsverhandlungen nach Rom gehen. An ſeine Stelle kommt der gegenwärtige belgiſche. Geſandte in Peking, Everts, aus der Verſailler Friedenskonferenz bekannt. Er befand ſich damals in der Kommiſſion für Reparationsfragen und vertrat in 2 Verhandlungen den Standpunkt, daß Deutſchland hauptſächlich in Bezug auf Sachleiſtungen und Lieferungen für das Wiederaufbau⸗ gebiet beſonders ſtark herangezogen werden müſſe. Everts iſt ferner bekannt durch eine Denkſchrift, die er über die Frage der belgiſchen Expanſtonspolitik im fernen Oſten abfaßte. „London, 26. Sept. Die geſtrige Unterredung zwiſchen Macdonald und Zaghlul Paſcha beſaß nur den Charakter einer N 4 Nee Fühlungnahme. Die Verhandlungen ſollen fortgeſetz werden. eeeeeeeeeeeeee 90 75 e r Die Nordlandfahrt des Feppelins Bis jetzt glänzend verlaufen Berlin, 26. Sept. Nach den letzten in Berlin eingegangenen Funk⸗ ſprüchen iſt diegroße Probefahrt des Zeppelinluflſchiffes bis⸗ her glänzend verlauſen. Nach der Ueberquerung Hamburgs um 5 Uhr nahm das Luſtſchiff ſeinen Kurs nach Flensburg, das geſtern gegen 6 Uhr nachmittags erreicht wurde. Nach Z⸗ſtündiger Fahrt wurde der Luftkreuzer in Kiel ſichtbar. Um.30 Uhr abends kam Warnemünde in Sicht, von wo aus er ſeinen Kurs entlang der Pommerſchen Küſte nahm. Der Standort Abends 11 Uhr war die Inſel Bornholm. Wie aus Danzig gemeldet wird, liegen dort Meldungen vor, daß das Luftſchiff ſeine Fahrt, wenn die Um⸗ ſtände es geſtatten, nach Danzig auszudehnen gedenkt. Die Nachtfahrt über der Oſtſee Im Verlaufe der Nacht trafen noch die folgenden Standortmel⸗ dungen von Vord des Luftkreuzers ein: .05 Uhr nachts: Wir ſind jetzt von Kopenhagen über Skanor, bitte ſofort Waſſerflugſtation anrufen und melden, daß L. Z. 126 heute nacht über Skandinavien und der Oſtſee kreuzt. .37 Uhr nachts: Wir ſind über Helſingfors. Wetter be⸗ deckt, Wind Nord, Nordoſt mit 3 Sekundenmetern. .00 Uhr nachts: Landskrona ſoeben paſſiect. i Hamburg, 26. Sept.(Eig. Ber.) Die Hamburger See⸗ warte teilt folgende Telgramme von Bord des Zeppelin mit:.30 Uhr Bſuch von Königsberg wegen Verſpätung aufge⸗ geben.— 3 Uhr: Die Fahrt wird durch Böen beeinträchtigt. — 4 Uhr: Das Luftſchiff bei der Fahrt nach der deutſchen Küſte Saßnitz.— Von—6 Uhr kreuzt das Luftſchiff über Rügen.— 5 Uhr kreuzt das Luftſchiff noch über Saßnitz. Berlin, 26. Sept.(Eig. Ber.) Der Zeppelin hat die Fahrt nach Berlin angetreten. Er kreuzt um 6 Uhr morgens noch über Rügen, wird dann.15 Uhr in Swinemünde und um.30 in Stettin ſein. Berlin in Erwarkung des 3. N. III In Berlin ſind alle Vorbereitungen agetroffen, um das Luftſchiff während ſeines kurzen Beſuches in der Reichshauptſtadt zu empfangen. Von den Verkehrsanſtalten ſind alle Vorkehrungen ge⸗ troffen worden, um den erwarteten außerordentlichen Verkehr nach dem Fluaplatz Staaken bewältigen zu können. Vom enaliſchen Luftverkehrsminiſterium Luftvizemarſchall, Sir Seſton Brancker bereits geſtern abend in einem Sonderflugzeug eingetroffen. Er wurde vom Direk⸗ tor u. Leiter des Deutſchen Luftfahrtamtes Brandenbura. Wronsky und Geheimrat Fiſſch empfangen. Er nimmt an dem Empfange des Luftſchiffes in Staaken als enaliſcher Beobachter teil. Ein Gruß der Neichsregierung Dem Zeppelinkreuzer werden vom Reichspräſidenten und von der Reichsregierunga Grüße und Glückwünſche auf drahtloſem Wege übermittelt werden. Das Funkentelegramm lautet: „Willkommen über der Reichshauptſtadt! Glückauf zur Fahrt in die Ferne! Fliege hinaus über die Meere als ſieghafter Beweis ungebrochenen deutſchen Wagemutes und für uns als ein ermutigen⸗ des Zeichen deutſchen Könnens! Trage hinaus in die Welt unſere Hoffnung auf Deutſchlands Zukunft!“ Der Reichspräſident. Die Reichsregierung. Die Funkausrüſtung Ueber die Funkausrüſtuna des Z. R. III berichtet die Telefunken⸗ geſellſchaft für drahtloſe Telegraphie, die die geſamten Einrichtungen geliefert hat. daß ſie in jahrzehntelanger Zuſammenarbeit mit dem Luftſchiffbau Zeppelin alle Erfahrungen hat ſammeln können, um eine allen Anforderungen genügende Ausrüſtung zu ſchaffen. Der Sender des Luftſchiffes gewährleiſtet eine Reichweite von 2500 Km. Damit iſt die Verbindung des Z. R. III mit dem europäiſchen oder amerikaniſchen Kontinent jederzeit geſichert Die Neuerung, ſoweit Luftfabrzeuge in Betracht kommen, iſt ein auf dem Z. R. III ein⸗ 0 Telefunkenbordpeiler, der die Anpeilung jedes Senders er⸗ möglicht. Der bevorſtehende Transatlankikflug Ueber die bevorſtehende Ozeanfahrt des Amerika⸗Zeppelins äußerte ſich der Führer des Luftſchiffes, Dr. Eckener, einem Son⸗ derberichterſtatter u. a. dahin, daß die Ueberfahrt alsbald nach Beendigung der großen 36ſtündigen Probefahrt angetreten werden ſoll. Der genaue Zeitpunkt der Ueberfahrt wie auch die Wahl des Weges hängt von den meteorologiſchen Verhältniſſen ab. Wahrſchein⸗ lich kommt die nördliche Fahrtroute in Betracht, die nur wenig ſüdlich der Dampferlinie nach New Pork verläuft. Politiſche Schwierigkeiten wegen des Ueberfliegens von Belgien und eventuell auch England beſtünden nicht, da die Vereinigten Staa⸗ ten, in deren Intereſſe die Reiſe liegt, die nötigen Abmachungen ge⸗ troffen haben. Letzte Meloͤungen Die Ankwork des Keichskanzlers auf die Mitteilungen des Volksparteilichen Beſchluſſes wird in einer amtlichen Verlautbarung folgendermaßen mitgeteilt: Im Auftrag des Vorſtandes der Reichstagsfraktion der Deut⸗ ſchen Volkspartei gaben geſtern mittag die Reichstagsabgeordneten Dr. Zapf und Dr. Curtius dem Reichskanzler Kenntnis von einer Entſchließung des Vorſtandes über die Erweiterung des Reichs⸗ kabinetts durch Einbeziehung der Deutſchnationalen Volksparkei in die Regierung. Der Reichskanzler nahm die Mitteilungen der Herren entgegen und erklärte ihnen, daß es nach den bekannten Vereinbarungen vom 29. Auguſt ohnehin ſeine Abſicht ge⸗ weſen wäre, vor dem Wiederzuſammentritt des Reichstages von ſich aus Verhandlungen über eine etwaige Regierungs“ neubildung aufzunehmen, und daß er bei dieſer Abſicht bleibe. Die Anwekterkataſtrophen Aufgenommen durch die eigene Radioganlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ V Paris, 26. Sept. Bei den Aufräumungsarbeiten an einer durch das Unwetter in Südfrankreich beſchädigten Etſenbahnlinie ſind ein Eiſenbahnarbelter und ein Pionier ums Leben gekommen. Die Unterſuchung hat ergeben, daß der Schaden beträchtlich iſt. Das Hochwaſſer hat einen Umfang angenommen, wie im Jahre 1910. Der Eiſenbahnverkehr, der zeitweilig unterbrochen war, iſt aber völlig wieder aufgenommen worden.— Die Weinernte mußte vielfach ein? geſtellt werden. Von der Küſte wird gemeldet, daß die heftigen Stürme andauern. 5 „ RNeue engliſch-ruſſiſchen Verhandlungen. Der ruſſiſche Volks⸗ kommiſſar Rakowski iſt zu den bevorſtehenden neuen ruſ ſiſch⸗engliſchen Verhandlungen nach London abgereit. Die Gerüchte von einem Attentat, das gegen ihn von bulgariſche Seite unternommen worden ſein ſoll, ſind unrichtig. J weinheim, 26. September. Eine hieſige ledige Köch in 58 übte einen Selbſtmord durch Einatmen von Leuchtgas. In 7 5 wußtloſem Zuſtande wurde ſie in das ſtädtiſche Krankenhaus L führt. Der Beweggrund iſt unbekannt. 8 „ Kaſtatk, 25. September. In der Nacht zum 22. d. M. maree im Tanzſaal einer hieſigen Wirtſchaft einer Arbeiterin aus 50 Handtaſche der Betrag von 80 Mk. entwendet.— Feſtaenon den wurde der Kaſſierer der Hauptpoſtkaſſe, Poſtinſpektor V 83 Unterſchlagung im Amt.— Vorgeſtern nacht wurde in einem 1 75 Geſchäftshaus durch Eindrücken der ein Einbruchs ſtahl verübt. Entwendet wurden 300 Mk. Bargeld.— 5 16550 8 4 iſt der enaliſch⸗ Frcccccc 2 2222.e —— IJSDSSosr„ 808 nnn: Freikag, den 26. Seplember 1924 Neue Mannheimer Feſtung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 447 Unſere Bilder der Wocho ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: —————— Bilder der militäriſchen Führer in dem chineſiſchen Bürgerkrieg— Der 2 RIII auf dem Probeſlug über Baſel— Bildor vom ruſſiſchen Ballet Djaghilew— Ameri⸗ 19 5 kauiſche Schlachtſchiffmanöver— Jackie Coogan in ſeinem neuen Silm: Ein kleiner Nobinſon— Vergungsarbeiten bei Scapa Slow— Bilder vom marolelkaniſchen Kriegsſchauplatz— Die Pelzjacken⸗Mode dieſes Winters und zahlreiche andere Aufnahmen. Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmaßig mit der Freitags⸗Mittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein· 6 5 ſchlietzlich Bilderbeilage wöchentlich Pfg. Bezugszeit von Donnerstag bis Donnerstag. Hopfenzupfen Von Alrich Kamen Beim ammelpunkt aller Landſtreicher und zupfen— Die Senſation: Der Saumarkt Die Zeit der Hopfenernte naht. Sämtliche Vagabunden in und be auch Oeſterreich machen ſich auf den Weg in die Gegenden, in denen Hopfen gebaut wird. Das iſt bei uns die Hollertau in der Freiſinger Gegend und vor allem Spalt. zwiſchen Schwabach und Nördlingen in Bayern. Die Spalter Gegend iſt ſehr intereſſant. Abſeits von der großen Touriſten⸗ ſtraße liegen die Orte Gunzenhauſen, Waſſertrüdingen und Spalt und einige andere kleine Städtchen. Einſam und verträumt liegen ſie das ganze Jahr über, und der Hauch einer wunderbaren Ro⸗ mantik umſchwebt ihr altes Gemäuer, die wohlerhaltenen Stadt⸗ mauern und Türme. Ihre Fluren tragen faſt nur Hopfen, im übrigen nur das Notwendigſte an Hafer, Gerſte, Kartoffeln und Weizen. Der Hopfen wird in umfangreichen Drahtanlagen oder auf Stangen gezogen. Wer von Norddeutſchland nach München fährt, ſieht hinter Schwabach die letzten Reſte der Hopfenanlagen rechts und links der Bahn liegen. 3 Wenn der Hopfen reif iſt zum Pflücken— Zupfen ſagt man in Süddeutſchland—, dann müſſen vor allem Leute da ſein, die dieſe zeitraubende Arbeit verrichten. Zupfmaſchinen haben ſich nicht be⸗ währt, weil die Blüte unverletzt bleiben muß, damit der Staub, das Weſentliche am Hopfen, die Würze, nicht herausfällt. Die Hopfen⸗ zupfer ſtellen ſich in Scharen ein. Zumeiſt ſind es Landſtreicher aus fern und nah. der„Kunde“ und die„Tippelſchickſe kom⸗ men, alle die armen Reiſenden, um Schlafgeld bettelnden Geſellen, Schmalmacher, Tappenreiter. Auch Jeniſche und Maniſche kommen mit ihren Wagen. Unter„Jeniſchen verſteht man ſeßhafte Zigeuner, 15 irgendwo ein Haus beſitzen,„Maniſche“ ſind im Jargon der ndſtraße die echten Zigeuner. Die„beſſeren“ Zigeuner bleiben dem Hopfenzupfen fern, es kommen nur die lumpigen Familien. Schmierige Wagen, zerlumpte Kinder, verwogen ausſehende Män⸗ ner und Frauen in paradieſiſcher Ummiſchung kommen zum Hopfenzupfen. Dann kommen die Stadtbummler aus den baye⸗ riſchen Großſtädten. Sie alle wollen ſich endlich einmal richtig und regelrecht ſatteſſen und auch ein Arbeitszeugnis wegtragen und— ſich wieder einmal in ihrem Kreiſe amüſieren. Alte Bekannte tref⸗ fen ſich, Leute, die miteinander ſonſtwo jahrelang im Gefängnis oder im Arbeitshaus geſteckt haben: dort feiern ſie Wiederſehen. Die Hopfenbauern nehmen nun je nach Bedarf 2, 3, 6 oder noch mehr ſolcher Leute in Arbeit. Am liebſten haben ſie alte Ge⸗ ſichter, Zupfer, die ſchon einmal bei ihnen arbeiteten. 5 emer, dann iſt er wohl„verſchütt“ gegangen. Um 4 Uhr früh heißt es heraus aus den Federn oder vielmehr aus dem Stroh. Man iſt nicht anſpruchsvoll beim Hopfenzupfen. Dann kommen die Wagen vom Feld mit den Hopfenſtauden. Die Stauden werden in Stücke geſchnitten und dann werden die Dolden abgezupft. Sorgſam wacht das Auge des Bauers darüber, daß gearbeitet wird, und ein Vor⸗ arbeiter ſorgt dafür, daß es ſeinem Syſtem entſprechend ſchnell geht. Der Hopfen wird in Säcken geſammelt und kommt auf den Boden des Hauſes. Die Häuſer in ſener Gegend fallen auf durch ihre Rundfunk und OGper Von Arkur Holde(Frankfurt) Es iſt nicht ganz leicht, die künſtleriſchen Perſpektiven eines Problems richtig einzuſchätzen, deſſen techniſche Grundlagen noch keineswegs ſo weit gefeſtigt ſind. daß äſthetiſche Urteile ſich ſchon jetzt auf zuverläſſige Beobachtungen ſtützen können. Die Bedeutung, (Nachdruck verboten.) Kunden— Beim Hopfen⸗ die der Rundfunk augenblicklich für die Uebertraaung muſikaliſcher Werke gewinnt, rechtfertigt jedoch bereits in ſeinen Anfängen die Frage, ob auf dem Gebiet des Konzerts und noch mehr dem der Oper eine einſchneidende Neuerung bevorſteht, oder ob nur eine durch das Senſationelle der Technik hervorgerufene, ſchnell wieder verblaſſende Modeerſcheinung zu erwarten iſt. Daß der Rundfunk Lund mit ihm die auf völlia aleichem Prinzip beruhende und mit den⸗ ſelben techniſchen Mitteln zur Entwicklung gelangende Tontelephonie) eine weit höhere Stelluna in der muſikaliſchen Reproduktion haben wird als die bereits zu einer agewiſſen Vollendung gediehene Ueber⸗ tragung mittels Grammophons, unterliegt keinem Zweifel. Nicht nür, daß er ſchon ſetzt in der Qualität des Klanges ſelbſt die der beſten Sprechmaſchinen um ein beträchtliches übertrifft, auch zahl⸗ reiche, andere wirklich künſtleriſche' Eraebniſſe ausſchließende Eigen⸗ ſchaften der Platten fallen in der Radioübermittlung fort: die geringe zeitliche Dauer einer Wiedergabe, die Zuſammenhanaloſiakeit der Vortrüge und die Notwendiakejt einer ſtetigen Behandlung des Apparats. Ohne nennenswerte Handariffe findet der angeſchloſſene Hörer den Kontakt mit Werk und ausführendem Künſtler. der ſich dann für die ganze Ausdehnung des Proaramms— allerdinas vor⸗ ausgeſetzt, daß nicht atmoſphäriſche oder andere Störungen eintreten — aufrecht erhalten läßt. Alſo: ein ganzes Opernwerk kann in einer mit der Oriainal⸗ vorſtelluna völlia indentiſchen Faſſung vorgeführt werden. Da m⸗ zwiſchen auch optiſche Uebertragungen, allerdinas noch in primitiver Korm gelungen ſind. ſo wird wohl in nicht zu ferner Zeit außer dem Obhr auch das Auge an einer ſolchen Darbietung teilnehmen. Dieſe enaſte Annäherung an die Theater⸗Aufführung legt die Erwäaung nabe, ob eine derartige Wiederaabe, techniſche Höchſtleiſtung voraus⸗ geſeßt, einen völligen oder weniaſtens hochwertigen Erſatz für den Beſuch der Vorſtellung wird geben können. Es bedeutet keine Voreiligkeit, wenn man dieſe Frage mit einem „Nein“ beantwortet. Für den mit künſtleriſchem Kulturgefühl aus⸗ deſtatteten, über die Bewunderunga der ohyſtkaliſchen Phängmene binausgelangenden Menſchen iſt mit dem Muſikrundfunk— ähnlich wie mit dem Grammophon, wenn auch nicht in derſelben Schärfe— r Charakter des Surrogats unslöslich verbunden. Und je reiner die „Hopfenkönigin“ fahren in der Kutſche in einem Feſtzug, der die Fehlt mal iſt, in dem das zu übertragende Opernwerk wurzelt, um ſo hohen Dächer, die drei oder vier Böden enthalten. Die Zupferei dauert bis in die ſpäte Nacht hinein. Die. Zeit wird verkürzt durch Geſang. Auch Geſchichtenerzähler ſind ſehr beliebt. So vergeht die Woche ziemlich arbeitsreich. Bei ſchönem Wetter zieht der Bauer mit ſeinen Leuten hinaus aufs Feld, dann wird draußen gezupft. Zu eſſen gibt es tüchtig, an Geld gibt es ungefähr 2 Mark pro Tag. Vorſchuß wird gegeben, alldieweil das Jupfen trockene Kehlen macht und das Spalter Bier das beſte in Bayern iſt; ſo behaupten wenigſtens die Spalter. Aber am Sonntag! Da wird nicht gearbeitet! Da gibt es Lohn. An dieſem Tage gleicht Spalt einem wahren Hexenkeſſel. Ueberall Lärm und Muͤſik und Halloh bis tief in die Nacht. Die Kunden durchziehen die Stadt nach allen Richtungen, von Spanien bis Por⸗ tugal Spanien heißt im Kundenmunde die Stadt ſelbſt, Portugal iſt der Vorort. Bier und Schnaps fließen in Strömen. Das Auf⸗ gebot an Gendarmerie iſt während der Woche ſchon ſtark, am Sonntag wird es verdoppelt. Zwanzig Gendarmen ſind im Rat⸗ haus verſammelt, die auf Ordnung und Zucht halten, ſoweit es bei den zuchtloſen Geſellen, die hier arbeiten, möglich iſt. Im allge⸗ meinen wird weitgehendſte Milde und„zartes“ Eingehen auf die Individuglität der Strolche geübt. Aber wenn das Meſſer kommt, dann wird zugegriffen, und der Meſſerſtecher wandert in den Stadtturm. Gar mancher Langgeſuchte fällt in Spalt in die Hände der Polizei. In Spalt wird auch ein Blatt für die Herren Kunden gedruckt, die„Kundenzeitung“. Während der Inflationszeit wird ſie wohl eingeſchlafen ſein, in dieſem Jahr feiert ſie beſtimmt fröhliche Auferſtehung. Das Hauptfeſt der Saiſon iſt der„Saumarktl“ Mir hat einmal ein Reiſender geſagt, er habe den Spalter Sau⸗ markt intereſſanter gefunden als den Nizzaer Karneval. Und er hat nicht Unrecht. So etwas von Radau und Ausgelaſſenheit gibt es auf der ganzen Welt nicht mehr, Die ganze Horde der Kunden verkleidet ſich an dieſem Tage in der abſonderlichſten Weiſe. Weiß Gott, wo alle die alten Zylinderhüte, Fräcke uſw. herkommen, die da zur Schau getragen werden. Der„Hopfenkönig“ und die ganze Stadt durchzieht. Hochs werden ausgebracht auf den Magi⸗ ſtrat, der vom Rathaus aus zuſieht, auf die Gendarmerie und auf die Brauerei. Dann geht's zum Tanz, der bis frühmorgens dauert. An dieſem Tage wird der alte Stadtturm von Spalt voll bis oben⸗ hinan. Und alle Bierfäſſer leer bis zur Neige. Wenn die Ernte vorbei iſt, ziehen die Geſellen ab, der und jener rettet ein paar Mark hinüber, aber die meiſten gehen mit leerem Beutel fort, wie ſie gekommen ſind. Hinaus in die Fremde, auf die Landſtraße. Aber alles freut ſich aufs Wiederſehen im nächſten Jahr. Städtiſche Nachrichten Die Teuerungszahlen deutſcher Gemeinden Wie das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, werden ſoeben vom Statiſtiſchen Reichsamt die Teuerungszahlen für 289 Gemeinden nach dem Stichtag vom 20. Auguſt 1924 bekanntgegeben. Die Teuerungszahlen ſtellen den abſoluten Betrag in Goldmark dar, der für einen nach Menge und Art beſtimmten Kreis wichtiger Lebensbedürfniſſe— Ernährung, Wohnung, Heizung und Beleuch⸗ tung— aufzuwenden iſt. 0 Die höchſte Teuer ungszahl— mit 119,24 M.— hat Garmiſch⸗Partenkirchen aufzuweiſen, dann folgen: Vil⸗ lingen mit 117,16, Freiburg mit 114,22, Paſſau mit 113,54, Bocholt mit 113,29, Kreuznach mit 112,96, Lindau Bodenſee mit 112,80, Bruchſal mit 112,55, Lörrach mit 112,42, Roſenheim mit 112,30, Hagen i. Weſtf. mit 112,28, Godesberg mit 112,12, Landshut mit 111,54, Ingolſtadt mit 111,41, Mannheim mit 111,04, Eus⸗ kirchen mit 110,95, Stuttgart mit 110,75, Schwerte mit 110,68, Karlsruhe mit 110,50, Tuttlingen mit 110,47, Konſtanz mit 110,33, Trier mit 110,19, Wiesbaden mit 110,15, Schramberg mit 110,13, Ludwigshafen a. Rh. mit 109,97, Heidelberg mit mit 108,78, Ulm mit 108,64, Frankfurt a. M. mit 108,48, Wernige⸗ rode mit 108,19, Dinslaken mit 107,98, Offenburg mit 107,83, Bonn mit 107,25, Leipzig mit 107,09, Göppingen mit 106,88, Marburg mit 106,61, Schwenningen und Iſerlohn mit je 106,55, Plauen mit 106,47, Pforzheim mit 106,22, Friedrichshafen mit 106,12, Opladen mit 105,99, Auerbach i. Vogtl. mit 105,98, Sebnitz mit 105,68. Aſchaffenburg mit 105,14, Remſcheid mit 105,07, Speyer mit 105,03, Gmünd mit 104,97, Nördlingen mit 104,88, Augsburg mit 10481, Dillenburg mit 104,40, Solingen mit 104,32, Köln mit 103,99, Düſ⸗ ſeldorf mit 103,93, Lahr mit 103,70, Bremen mit 103,67, Singen mit 103,64, Vohwinkel mit 103.52, Baden⸗Baden mit 103,51, Hof mit 103,39, Neuwied mit 103,30, Tübingen mit 103,08, Aalen mit 103,05, Halberſtadt mit 102,83, Dortmund mit 102,81, Durlach mit 102,75, Hattingen mit 102,48, Amberg mit 102,47, Regensburg mit 102,46, Mainz mit 102,39, Wetzlar mit 102,19, Gummersbach mit 102,12, Würzburg mit 102,00, Reichenbach mit 101,97, Neuſtrelitz mit 101.87, Offenbach mit 101,84, Chemnitz mit 101,73, Darmſtadt mit 101.68, Kempten mit 101,61, Königsberg mit 101,18, Straubing mit 101,17, Aachen und Hanau mit je 101,16, Heilbronn und Bücke⸗ burg mit je 101,09, Schweinfurt und Moers mit je 101,00, Peine mit 100,93, Mayen mit 100,82, Witten und Kaiſerslautern mit je 99,82, Tilſit mit 99,81, P Borna mit 99,45, Bae 171 0 1 berg mit 99,20, Hamburg mit 99,12, 9905 Schwelm mit 99,035 Soeſt mit 98,94, Eſſen und Gießen mit je 98,93, Neiße mit 98,90, Meiningen mit 98,41, Siegen mit 98 U mit 98,23, Coburg mit 98,20, Detmold mit 98,17, Grimma mit 98,08, Celle mit 97,98, Swinemünde Düren mit 97,51, Eſchweiler und Gerg mi 97,32, Raſtatt mit 97,28, Göttingen mit 97,02 uſw. 109,77, München mit 109,53, Recklinghauſen mit 108,89, Pirmaſens Bettel otsdam mit 99,61, Zweibrücken mit 99,47, 99,43, Dresden mit 99,26, Sonne⸗ Limburg a. d. Lahn mit Worms mit 98,88, Eſchwege mit 98,66, 37, Unna mit 98,30, Weimar mit 97,94. Weſel mit 97,68, it ie 97.46, Glauchau mit für Arns⸗ Die niederſte Teuerungszahl wurde ſige walde(Regierungsbezirk Frankfurt a. O.— mit 79,30 5 ſe ſtellt. 58. Jahresverſammlung des Mitte lrheiniſchen Gas⸗ u. Waſſerfachmünner⸗Vereins der Mittelrheiniſche Gas⸗ und Waſſerfach⸗ männer Verein hält heute und morgen in unſerer Stadt ſeine 58. Jahresverſammlung ab. Geſtern Abend fand im Hotel National eine zwangloſe Zuſammenkunft der bereits hier eingetroffenen Teilnehmer ſtatt. Heute vormittag wurden die Fabriken von Bopp u. Reuther auf dem Waldhof beſichtigt. Heute nachmittag wird in die Erledigung des geſchäftlichen Teils der Tagung mit der im Verſammlungsſaal des Roſengartens ab⸗ gehaltenen Werkleiterverſammlung eingetreten. Auf der Tagesord⸗ nung ſtehen folgende Vorträge: J. Ueber Gaspropaganda(Direktor Göhrum⸗Stuttgart), 2. weckmößige Verwaltungsformen ge⸗ meindlicher Werke(Direktor Egetmeyer⸗Mannheim), 3. Jort⸗ ſchritte im Gaswerksbetriebe(Baurat Sentke⸗Karlsruhe). An dieſe Vorträge ſchließt ſich eine allgemeine Anſprache und eine Siung des Werkleiterbundes. Ein Begrüßungsabend ver⸗ ſammelt die Verſammlungsteilnehmer im Friedrichspark zu einigen eſelligen Stunden. Am morgigen Samstag wird vormittags die e e im Verſammlungsſaal des Roſengartene abgehalten. Nach der Eröffnung der Tagung und der Erſtattung des Jahresberichts folgen weitere Vorträge. Oberbaudirektar Kuckuk⸗ Heidelberg ſpricht über die Wünſchelxute, Oberingenieur Kö ni g⸗Ber⸗ lin überdie Neuerungen auf dem Gebiete der Trink⸗ und Brauch⸗ waſſerreinigung mit Lichtbildern, Dr. Dommer⸗Karlsruhe über Kontrolle des Gaswerkbetriebes von Anfang bis zu Ende und Direk⸗ tor Otto⸗Berlin über Großgasküchen. Hieran ſchließt ſich ein ge⸗ meinſames Mittageſſen im Friedrichspark. Abends wird die Vor⸗ ſtellung im Roſengarten⸗Theater beſucht. Für Sonntag iſt ein Aus⸗ flug nach Heidelberg vorgeſehen. Außerdem laden das Tonwerk Viebrich und Klein, Schanzlin u. Vecker in Frankenthal zur Beſich⸗ tigung ihrer Fabriken ein. Für die Damen der Verſammlungsteil⸗ 1hen iſt heute nachmittag eine Autofahrt nach Schwetzingen vor⸗ eſehen. 5 Erfreulicherweiſe iſt eine Beſſerung der Witterung eingetreten, ſodaß ſich unſere Stadt den fremden Gäſten, die wir herzlich will⸗ kommen heißen, weſentlich beſſer als an den verfloſſenen Regen⸗ tagen präſentiert. Wir dürfen infolgedeſſen annehmen, daß ſie nur freundliche Eindrücke von hier mit fortnehmen. * Leihamk. Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt ſchreibt, betrug der Pfänderbeſtand beim Mannheimer Städtiſchen Lerhamt Ende Auguſt 13 248 Stück mit einem Wert von 108 648 Mark. Ende Juli lauteten die entſprechenden Zahlen 13 195 bezw. 105 854 Mark, Ende Juni 12 075 bezw. 96 788 Mk., Ende Mai 10 554 bezw. 80 448 Mark, Ende April 8 425 bezw. 62 948 Mk., Ende März 7 128 bezw. 52 460 Mk., Ende Februar 5 431 bezw. 39 634 Mk., Ende Januar 3 721 bezw. 25 639 Mk., Ende Dezember v. J. 1157 bezw. 7 020 Mk. Seit Beginn dieſes Jahres iſt alſo der Pfänderbeſtand von 1157 auf 13 248 Stück geſtiegen. Gegenüber der Vorkriegszeit iſt indeſſen ein weſentlicher Rückgang eingetreten. Ende Auguſt 1913 belief ſich der Pfänderbeſtand auf 63 488 Stück mit einem Wert von 438 511 Mark. * Feſigenommen wurden 28 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Maurer wegen Zuhälterei, ein Konditor, der vom Unterſuchungsrichter in Frankfurt geſucht wird, ein Kaufmann wegen Notzucht und fünf Perſonen wegen 8. *RNicht identiſch. Um Irrtümer zu vermeiden, erſucht uns Herr Th. Schmitt, Immobilien⸗Büro, M 5, 2, um die Feſt⸗ ſtellung, daß er bis 1. April d. Is. Filialleiter der Firma Gebr. Gänswein.⸗G. war, ſeitdem das Immobilien⸗Büro auf ſeinen Namen ſeloſtändig führt und mit dem wegen Unterſchlagung uſw. 5 1 Gefüngnis verurteilten Arthur Schmidt, Agent, nicht identiſch iſt. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit feiert am heutigen 26. Sep⸗ tember Herr Jakob Aſpenleiter, Friſeur, mit ſeiner Ehefrau Juliana geb. Vogel, Stockhornſtraße 10. Veranſtaltungen 3 Thealernachricht. Die heutige Vorſtellung der komiſchen Oper „Der Barbier von Bagdad“, findet zur Feier des 25jähri⸗ gen Dienſtjubiläum von Wilhelm Fenten ſtatt. Die ſzeniſche Leitung hat Richard Meyer⸗Walden, die muſikaliſche Richard Lert. Für das Neue Theater wird gegenwärtig unter der Spielleitung von Alfred Landory die Operette„Die Puppe, vorbereitet.— Sonmtag, 28. Sept., findet im Neuen Theater das Luſtſpiel„Das 100.62 Bochum mit 100,60, Koblenz mit 100,31, Siegburg mit ſtärker wird ſich deſſen ſeeliſcher Gehalt der Umſchmelzung durch Sendeſtation und Antenne widerſetzen. Solange die auf die Praxis noch nicht anwendbare optiſche Binduna mit dem Tonobjekt fehlt, muß überhaupt jede tiefer befrie⸗ digende Wirkung ausbleiben. Der Radiohörer wird beſonders bei einem ihm unbekannten Werk häufig die Beziehung zu den Bühnen⸗ vorgängen verlieren, da ihm Geſtik, Mimik und ſzeniſche Umweilt vorenthalten bleiben. Verſagt iſt ihm überdies ein Hauptreiz des Theaters. jenes undefinierbare Fluidum, das Mitwirkende und Auf⸗ nehmende in ſtändiger Wechſelwirkung zu einem einzigen, in Span⸗ nung befindlichen nervöſen Organismus zuſammenfaßt. Ein grund⸗ legender Mangel, der auch durch die angenehm⸗zwangloſe Form des Mithörens mittels Rundfunks nicht wettgemacht werden kann. Eine merkwürdige Beobachtung läßt ſich bei der Geſangsüber⸗ tragung dahingehend anſtellen, daß die Stimmen auf dem Wellen⸗ wege ihren Timbre und ihre Qualität verändern. Tonfarbe, Art der Technik und Ausdrucksfähigkeit des Organs gewinnen neue, un⸗ berechenbare Einflüſſe, die ſich überraſchenderweiſe durchaus nicht immer zugunſten der beſten Geſangskräfte der Bühne geltend machen. Ein Hauptgrund, aus dem die Opernübertragung vorläufig noch unzulänglich iſt, beſteht in dem bisher noch nicht gelöſten Pro⸗ blem, die mannigfachen Klangfarben des Orcheſters in eine mehr als vage Beziehung zum Timbre des Originalinſtruments zu brin⸗ gen. Wenn auch nicht mit der Kraßheit wie im Grammophon geben die Membrane des Rundfunk⸗ od. Telephonhörapparats bisher noch allen Inſtrumentaltönen eine gemeinſame Grundfarbe, deren Diffe⸗ renzierung, abgeſehen von den Beſonderheiten der Tonhöhe, haupt⸗ ſächlich durch Stärkegradeunterſchiede, weit weniger durch ausge⸗ prägte Koloritabweichungen wahrnehmbar iſt. Dieſe Argumente ſchon laſſen erkennen, daß der muſikaliſche Rundfunk auch nach weitgehenden Vervollkommnungen mit der Uebertragung von Opernwerken einem künſtleriſch anſpruchsvollen Publikum keinen vollwertigen Erſatz für die originale Aufführung wird geben können. Als anxegende Unterhaltung dagegen wird die Entgegennahme einer Vorſtellung in dieſer Form weittragende Be⸗ deutung gewinnen. Denn ſelbſt für den verwöhnteſten Theater⸗ freund iſt es reizvoll, in ſchnellen und müheloſen Kontakt mit den Kunſtleiſtungen großer Opernbühnen zu kommen und 9 als ferner Gaſt einer Vorſtellung beizuwohnen, die vielleicht in Wien, in London oder Newyork ſtattfindet. Für große Schichten der Bevöllerung kann der Opernrund⸗ funk in richtiger Weiſe gehandhabt, jedoch zu einem Kunſterzieh⸗ ungsmittel erſten Ranges werden, denn der Wunſch, das durch Radio gehörte Werk in ſeiner richtigen Bühnengeſtalt kennen züt lernen, wird in ſo manchem geweckt, der der Opernkunſt bislang ernſtand. Seine ſtärkſte Bedeutung wird der Rundfunk für den arbeitung von Otto Stockhauſen ſeine erſte Aufführung Glas Waſſer“ von A. E. Scribe, in der Ueberſetzung und Be⸗ geſchloſſen iſt. Alle in kleinen Städten, auf dem Lande, auf ein⸗ ſamen Gutshöfen, im Gebirge oder auf den Inſeln Wohnende, die in die Großſtadt zu künſtleriſchen Zwecken naturgemäß nur in den ſeltenſten Ausnahmen fahren können, werden von der muſikaliſchen Uebertragung reichſten Nutzen haben. Werke und Künſtler, die ihnen vorher ausſchließlich durch die Zeitung nähergebracht worden ſind, werden jetzt unmittelbar in ihren Intereſſenkreis treten. Auch alte und gebrechliche Leute werden in den Stand geſetzt, 1 Ein⸗ drücke zu verſchaffen, die ſie ſich bisher verſagen mußten. Schließlich wird ſich die Opernübertragung für Studienzwecke nutzbar machen laſſen, da das lebendige Vorbild eines hervorragenden Bühgen⸗ ſängers oder das Mitleſen der Partitur hohen Wert als Ergän⸗ zung theoretiſcher Unterweiſungen haben kann. Diaß dieſes jetzt entſtehende Rieſenkontingent von Zaungäſten ſich nicht zu einer wirtſchaftlichen Schädigung für die Opern⸗ inſtitute entwickelt, dafür werden deren Leiter ſelbſt rechtzeitig ſor⸗ gen müſſen, die es ſchließlich in der Hand gaben, die großen Vor⸗ züge für das Theater mit manchen unausbleiblichen Nachteilen aus⸗ zubalanzieren. Jedenfalls laſſen ſich bei geſchickter Ausnutzung der ſchon jetzt vorhandenen Möglichkeiten nach verſchiedener Richtung den Opernhäuſern neue Maſſen der Bevölkerung als Konſumenten zuführen, die zur Stützung der Bühnefi beträchtlich beizutragen im⸗ ſtande ſind. Und gerade weil der Rundfunk ſelbſt ohne ernſthafte künſtleriſche Rivalität mit der originalen Opernaufführung für Publikum und Theater beträchtliche Bedeutung erhalten wird, ſſt es notwendig, daß der Ausbau des Uebertragungsſyſtems mit dem einem muſikaliſchen Volke wie dem deutſchen enſſprechenden Ver, antwortungsgefühl erfolgt. Runſt und Wißenſchaſt Neuer Komet. Wie die Aſtronomiſche Zentrale in Kiel meldet, iſt auf der Sternwarte Babelsberg bei Berlin am 19. September abends 7½ Uhr ein neuer Komet im füdlichen Teile des Bootes durch Finsler beobachtet worden. Ueber das neue Geſtirn, das verhältnismäßig hell ſein ſoll— die erſte Meldung gibt die ſiebente Sterngröße an— iſt vorläufig nur bekannt, daß es 0 daſch in ſüdöſtlicher Richtung bewegt. Vorausſichtlich befindet ſich der Komet gerade jetzt in beſonderer Nähe bei der Erde und wird ſchon in verhältnismäßig kurzer Jeit ſeine Beobachtungsverhält⸗ niſſe für uns weſentlich geſtalten. EErrichkung einer Abſilung für orientaliſche Philologte an der Aniverſität Jeng. Die Univzrſität Jena hat beſchloſſen, an Stelle des Lehrſtuhls für moderne orientaliſche 8. eine eigene Abteilun rofeſſor Hlgenfeld wir. 25 orientaliſche Philologie einzurichten. ie Vorleſungen über die klaſſi 95 orientaliſchen Sprachen und Lek⸗ eil des Volkes gewinnen, der vom Opernbeſuch ſo gut wie aus⸗ 5* tor Linzen die über Neu⸗Arabiſch und Neu⸗Türkiſch übernehmen. 1 1 0 5 W —— — A. Seite. Nr. 447 1 ——˙ nmnmmmmmmmmmmmm Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗NHusgabe) Freitag, den 26. Seplember 1924 46% Lieder⸗ und Arien-Abend heinrich Schlusnus. Heute abend findet im Muſenſaal des Roſengartens der Lieder. abend von Heinrich Schlusnus ſtatt. der von Beethoven, Hugo Wolf, Dvorak uſw. enthält, weiſt auch u a die Arie und Monolog aus Rigoletto von Verdi, ſowie die Arie aus Eugen Onegin von Tſchalkowsky auf. . Freitag und Arien⸗ Das Programm, das Lie⸗ *Knaben Spielfeſt. Wir machen darauf gufmerkſam, daß heute, Freitag, nachmittag halb 3 Uhr auf dem Turn⸗ und Spiel⸗ platz des Turnverein⸗ von 1846 das Knaben⸗Spielfeſt der Bolksſchüler ſtattfindet. Vortrag. Von evangeliſcher Seite wird uns geſchrieben: An den Plakatſäulen unſerer Stadt befindet ſich ein Anſchlag, der unter dem Titel Der Kampf um die moderne Weltanſchau⸗ ung“ zu Vorträgen einlädt, die im Laufe des Herbſtes und Win⸗ ters von, Univerſitätsdozenten gshalten werden. Der erſte di er Vorträge findet ſtatt morgen Samstag abend im Harmonieſaal, D 2, 6. Syrechen wird hierbei Profeſſor D. Schmitz aus Münſter über das Thema:„Wie werden wir mit dem Leben fertig?“ Alle, die um Antworten auf letzte Lebensfragen ringen, ſeien auf dieſen Vortrag hingewieſen. — ANbſchluß zahlungen nach der Leiſtungsfähigkeit Der Reichsfinanzhof hat bereits in zahlreichen Fällen über Feſt⸗ ſetzungen von Abſchlußzahlungen auf die Einkommenſteuer 1923 ent⸗ ſchieden. Dabei kam es meiſt entſcheidend auf die Leiſtungsfähigkeit an. Von arundfätzlicher Bedeutuna iſt vor allem folgender Fall: Ein Rechtsanwalt, der den Normalſatz von 40 Goldpfennia für jedes Tauſend der Einkommenſteuer 1922 entrichtet hatte, wurde nachträalich wegen beſonderer Leiſtungsfähiakeit zu einer Abſchluß⸗ zahlung von 200 Goldmark veranlaat. Seine Beſchwerde hiergegen hatte Erfolg Der Reichsfinanzhof führt aus:„Nach Artikel 1 8 1 Abſ. 1 der zweiten Steuernotperordnung ſollen Steuerpflichtige, die keine erhöhten Vorauszahlungen zu leiſten hatten, von der Leiſtung einer Abſchlußzahlung grundfätzlich befreit ſein. Daraus folgt, daß von der Befuanis des Abſ. 2 ihnen gegenüber nur dann Gebrauch gemacht werden kann, wenn es ſich um beſonders leiſtungsfähige Perſonen handelt. Der Veraleich mit den Steuerleiſtungen eines Beamten genüat nicht, um eine beſondere Leiſtungsfähiakeit der An⸗ gehörigen freier Berufe zu begründen, da die zweite Steuernotver⸗ ordnuna dieſen Anagehörigen eine Sonderſtellung mit Abſicht ein⸗ geräumt hat. und da ein ſolcher Veraleich zu einer allgemeinen Ver⸗ anlaguna faſt aller dieſer Steuerpflichtigen führen müßte, was nicht im Sinne der zweiten Steuernotverordnung lieat. Aus der Tat⸗ ſache allein. daß der Beſchwerdeführer ein eigenes Haus bewohnt, kann eine beſondere Leiſtungsfähiakeit nicht gefolgert werden, da im allgemeinen anzunehmen iſt, daß die Unterhaltungskoſten eines Hau⸗ ſes nicht hinter den infolge der Zwangswirtſchaft ſehr niedrigen Mieten zurückbleiben.“ Die Entſcheidung iſt über den Einzelfall hinaus von arundſätz⸗ licher Bedeutung. Denn aus ihr geht hervor, daß eine erhöhte Ab⸗ ſchlußzahluna erſt dann gerechtſertigt iſt, wenn ein Steuerpflichtiger ſich im Veraleiche zu anderen. den aleichen ſteuerlichen Grundſätzen — Steuerzahlern in einer beſonders günſtigen Lage efindet. Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn Breslau. * Die Druckſachenvorſchrifſten werden wieder geänderk. Auf eine Vorſtellung des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstags hat der Reichspoſtminiſter erklärt. wegen der vielfachen Beſchwerden der Verſender die einzelnen Beſtimmungen nachprüfen zu wollen Die geltenden Grundſätze ſollen dabei in Geitung bleiben. Es laſſe ſich auch noch nicht überſehen. inwieweit Erleichterungen eintretne kön⸗ nen. die den verſchiedenen Wünſchen entſprechen. Für eine Abſchaf⸗ fung kommt insbeſondere in Betracht die läſtige Beſtimmung. daß man bei Volldruckſachen zu 3 Pfa. nicht einmal einzelne Stellen an⸗ ſtreichen darf. Beſonders ſtörend wird gefunden, daß Volldruckſachen wohl zuſammengefaltet und durch Klammern verbunden. aber nicht zuſammengeklebt werden dürfen. Dann bindert die Veſtimmung. daß verſchedene Verfahren in einem Druckgang angewendet werden müſſen, die Verwendung alter und neuer Vordrucke für Vervielfäl⸗ tiaungen. Auch der Beariff der„wertloſen Druckſachen“ bedarf einer Nachprüfuna. 8 Abfindung der Auslandsdeutſchen. Der Bund der Aus⸗ landsdeutſchen e.., Berlin teilt mit: Es trifft zu, daß das Reichsentſchädigungsamt bereit iſt, auf Goldmark lautende Reichsſchatzanweiſungen„“xX gegen welche auf Papier⸗ mark lautende Reichsſchatzanweiſungen„“, Aus⸗ gabe 1923 hingegeben waren, wieder zurückzunehmen und die -⸗Schätze 1923 den Geſchädigten wieder auszufolgen. Es muß aber darauf hingewieſen werden, daß alle diejenigen Geſchädigten, deren Endentſchädigung vor oder gleich nach dem 1. Juli 1923 rechts⸗ wirkſam feſtgefetzt worden iſt, unter Umſtänden beſſer fahren, wenn ſie die Goldſchatzanweiſungen„E“ hehalten. Bei dem Umtauſch der K⸗Schätze 1923 in Goldſchatzanweiſungen„E“ durch das Reichs⸗ entſchädigungsamt war für die Höhe des auszufolgenden Betrages an Goldſchatzanweiſungen„E“ der Goldwert maßgebend, den die KeS.hätze 1923 zur Zeit der rechtswirkſamen Bewilligung der End⸗ entſchädigung hatten. Dieſer Goldwert iſt aber bei vor oder gleich nach dem 1. Juſli 1923 erſolgten Entſchädigungsbewill gungen höher Literatur * Ein Schönberg⸗Heft. Die„Muſikblätter des An⸗ bruch“(im Verlag des Univerſal⸗Edition⸗Wien) geben ſoeben anläßlich des 50. Geburtstages Arnold Schönbergs ein umfang⸗ reiches Sonderheft heraus. Zum erſten Mal wird der Verſuch unternommen, Leben und Bedeutung Schönbergs in Aeußerungen hervorragender Zeitgenoſſen zu ſpiegeln und ſo ein Bild ſeines Wir⸗ kens, ſeiner Wirkung zu geben. In einem Eröffnungsartikel gibt Arnold Schönberg einen Rückblick über ſein Schaffen, einen Aus⸗ blick auf die nächſten Pläne. In ausführlichen Studien beſprechen Erwin Stein„Die letzten Kompoſitionen“, Paul Bekker die„Erwar⸗ tung“, Walter Klein„Das theoſophiſche Element bei Schönberg“, Alban Berg unterſucht an Hand zahlreicher Beiſpiele die Frage „Warum iſt Schönbergs Muſik ſo ſchwer vernändlich?“ Der Geiger Koliſch würdigt Schönberg als nachſchaffenden Künſtler, die Diri⸗ genten Paul von Klenau, Hermann Scherchen, Fritz Stiedry, Rudolf Schulz⸗Dornberg, Paul Scheinpflug ſind mit Beiträgen vertreten. Die Schüler: Webern, Eisler, Polnauer, dann Marie Gutheil, Marha Freund und Erika Wagner als Interpretinnen. Adolf Weißmann, Adolf Los und zahlreiche andere liefern inter⸗ eſſante Beitree. Intereſſante Erinnerungen aus den erſten Kämpfen um Schönbergs Werk und„Schönberg⸗Anekdoten“ ergän⸗ zen das Bild. Dem Heft iſt ein Porträt Schönbergs und fakſimi⸗ lierte Stellen aus der Dichtung und der Muſik zur„Jakobsleiter“ beigegeben. * Der Heger, Heft 19(monatlich dreimal), Hegerverlag Wilh. Gottl.Korn Breslau 1. Literariſch wie künſtleriſch ein her⸗ dorragendes Heft, das jeder Jäger, Züchter und Naturfreund mit großer Freude leſen wird.—„Vom Waidwerk und vom Jäger“ plaudert Gehler⸗Hirſchnſepp; Arthur Schubart, in weiteſten Kreiſen beſtens bekannt, gibt ein ergötzliches Erlebnis„Vaterfreuden“ zum beſten. Oberförſter Schirmacher berichtet in hochintereſſanten Aus⸗ aus litauiſchen Elchrevieren.„Schwingungsprobleme in er Natur“ von Dr. Jürgens, eine Abhandlung über die leider faſt ausgeſtorbene Eibe von Prof. Dr. Schube und ein ganz hervorra⸗ gender Aufſatz„Vom Rohrweih“ von Martin Schlott mit unter ſchwierigſten Umſtänden vom Verfaſſer auf der Platte feſtgehal⸗ tenen, ſeltenen Bildern aus der Rohrweih⸗Kinderſtube, verdienten als ausgezeichnetes Anſchauungsmaterigl jedem Jugendbildner in die Hand gegeben zu werden. Ungeteilten Beifall aller Intereſſen⸗ tenkreiſe werden die Abhandlungen über mit Schweiß⸗ hundſtationen“ von A. Lange und„fiſchwirtſchaftliche Ausnutzung unſerer Wlldgewäſſer“ von O. V. von Watzdorf finden. Oſtpreu⸗ ßiſche Erinnerungen des Schriftleiters, Oberförſter Scherping. Waffentechniſches von Konrad Eilers, 0 Pirſchgang durch die Tagespreſſe, Vereinsnachrichten und Berichte, Romanfortſetzung und als der Kurs, der gegenwärtig beim Verkauf an der Börſe für die K⸗Schätze 1923 erzielt werden kann. Bevor die Geſchädigten einen entſprechenden Antrag beim Reichsentſchädigungsamt ſtellen, tun ſie daher gut, ſich zuvor zu vergewiſſern, welchen Erlös ſie bei dem Verkauf der K⸗Schätze 1923 jetzt erzielen können, und dieſen Betrag mit dem Betrage der aus dem Umtauſch vom Reichsentſchädigungs⸗ amt erhaltenen Goldſchatzanweiſungen„E“ zu vergleichen. * Hülket das Augenlicht! Jetzt, wo die Abende immer kürzer wer⸗ den, die Dämmeruna immer früher hereinbricht, liegt für Viele die Gefahr nahe, ſich das koſtbare Augenlicht leichtſinnig zu verderben. Die Abende ſind zum Aufenthalt im Freien bereits zu kühl und ſo bleibt man im Zimmer und verkürzt ſich die Zeit durch Handarbeit oder Lektüre. Um das Licht anzubrennen, iſt es in den Dämmer⸗ ſtunden noch zu hell— außerdem will man in Anbetracht des kom⸗ menden Winters immer noch ſraren— und ſo wird denn melſtens im Dunkeln geleſen oder gearbeitet. Natürlich rächt ſich ſolche Un⸗ vernunft, viele Kurzſichtige verdanken ihr geſchwächtes Augenlicht dieſen falſch ausgenutzten Dämmerſtunden. Wem aljo ſein niemals zu erſetzendes Augenlicht lieb iſt, der vermeide in Dämmer⸗ zetten jede Beſchäftigung, die beſonders die Sehkraft in Anſpruch nimmt. Auch mit dem Anbrennen der Lamven iſt in der Zeit der Dämmerung durchaus nichts gebeſſert, im Gegenteil, das Zwielicht ſchadet noch mehr. Das Vernünftiaſte iſt eben. die Zeit der Dämmerung als eine Ruheſtunde zu betrachten Wer den Tag über die Zeit in zweckmäßiger Weiſe anoewendet hat, der ſollte ſich, hauptſächlich an Sonn⸗ und Rubetagen. am Abend ein ſolches Er⸗ holunasſtündchen, das ſeinem Körper und Geiſt nur zum Beſten dient, mit ruhigem Gewiſſen gönnen. Rommunale Chronik Wirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Gaswerke Seit 1904 beſteht eine wirtſchaftliche Vereinigung deutſcher Gaswerke, deren Mitglieder gemeindliche und private Werke ſind. Die privaten Werke, unter denen die deutſche Continental⸗Gas⸗ geſellſchaft in Deſſau und die Thüringer Gasgeſellſchaft beſonders zu nennen ſind, ſtellen jedoch nur einen kleinen Teil der Mitglieder dar. Die ſtädtiſchen Werke, u. a. die Mannheimer, ſind jedoch faſt ſämtlich der wirtſchaftlichen Vereinigung angeſchloſſen. Ihr Haupizweck war anfangs nur die Regelung des Koksabſatze s Mit der Zeit wurde aber der Geſchäftsbereich weiter geſteckt und auch auf Verwertung der Nebenprodukte und die Beſchaffung von Bedarfsgegenſtänden der Gas⸗ werke ausgedehnt. Mit dem Ausbau der Organiſation wurde eine Reihe von Sondereinrichtungen geſchaffen, mit den einzelnen Gaswerken wurden vor allem Lieferungsverträge abgeſchloſſen, wodurch ſich die Werke, abgeſehen vom Ortsabſatz, zur Abgabe ihrer geſamten Kokserzeugung an die wirtſchaftliche Vereinigung verpflichteten. Dieſe gründete eine Reihe von bezirksweiſen Gas⸗ koksvertriebsgeſellſchaften in Form von Geſellſchaften m. b. H. und für die Ausfuhr außerdem noch eine beſondere Gaskoksausfuhr⸗ gebellſchaft. In dieſer Organiſation trat eine weſentliche Aenderung dadurch ein, daß durch das Reichskohlengeſetz 1919 alle Gaswerke geſetzlich zu einem Syndikat zur Verwertung des Gas⸗ koks zuſammengeſchloſſen wurden. Auf die Dauer des Jaskoks⸗ ſyndikas war damit die Aufgabe des Gaskoksvertriebs auf das Syndikat übergegangen, das überall in die Stellung der wirtſchaft⸗ lichen Vereinigung eingetreten iſt. Die Verwaltung des Syndikats erfolgte bisher aus formalen Gründen durch beſondere Organe. Aus dem Wunſche nach möglichſter Vereinfachung der Geſchüfts⸗ führung und der Organe der beiden Geſellſchaften ergab ſich nun der in dieſem Sommer gefaßte Beſchluß, das Syndikat und die wirtſchaftliche Vereinigung zu verſchmelzen und das Gaskoksſyndikat zu liquidieren. Hinſichtlich der Teerverwertung beſchränkte ſich die Tätigkeit der wirtſchaftlichen Vereinigung urſprünglich auf die Vermittlung des Abſatzes von Rohteer. Seit einigen Jahren betreibt ſie aber nicht nur den Verkauf des Rohteers, W verarbeibet ihn zuvor für Rechnung der Gaswerke. Die Grundlage bilden auch hier Lieferungver⸗ träge mit den einzelnen Gaswerken(355) auf 30 Jahre. Es fehlen von den größeren Sdädten noch Berlin, Hamburg und Breslau, die ihren Teer durch die Rütgerswerke verarbeiten laſſen, ſowie Kiel, Augsburg, Nürnberg und Stuttgart, die eigene Anlagen haben. Für die Teerverarbeitung ſind von der Vereinigung Verträge mit DToerfabriken abgeſchloſſen. Für den Vertrieb der durch die Teer⸗ verarbeitung gewonnenen Erzeugniſſe wurde eine Nebenpro⸗ duktenvertriebsgeſellſchaft G. m. b. H. gegründet. Die anderen Nebenprodukte außer Teer werden durch die wirtſchaftliche Vereinigung nur verkauft, nicht verarbeitet Die Verhandlungen über die Schaffung einer Verarbeitungsmöglichkeit von Gasreini⸗ gungsmaſſe mit der Gold⸗ und Silberſcheideanſtalt in Frankfurt a. M. ſind noch nicht zum Abſchluß gelangt. 155 Gaswerke haben mit der wirtſchaftlichen Vereinigung langfriſtige Abführungsver⸗ träge abgeſchloſſen. Um die Gaswerke von der Preispolitik des Gasmeſſer⸗ kartells unabhängig zu ſtellen, wurde die Dux⸗A.⸗G. von ſtädtiſchen und privaten Gaswerken unter Beteiligung der Privat⸗ induſtrie gegründet. Da dieſe Geſellſchaft von den Gaswerlen nicht genügend unterſtützt wurde, hat die wirtſchaftliche Vereinigung vor, dieſe Gründung eingehen zu laſſen, oder ihren Anteil an die Privatinduſtrie zu verkaufen. Um die Geſchäftstätigkeit der wirt⸗ ſchaftlichen Vereinigung, beſonders das Teergeſchäft, zu finanzieren, wurde 1923 die Induſtrie⸗ und Handelsvereinigung deutſcher Gas⸗ werke.⸗G. ins Leben gerufen. Im Zuſammenhang mit dieſer Gründung hat die Vereinigung mit Hugo Stinnes einen Liefe⸗ rungsvertrag über 1 Million Tonnen Kohlen jährlich abgeſchloſſen. Zu liefern iſt engliſche Kohle, falls ſich dieſe ſedoch im Preis un⸗ günſtiger ſtellt als deutſche, auf Verlangen deulſche Kohle. Die wirtſchaftliche Vereinigung übernimmt auch Gaswerke. 1924 wurde noch, nach Mitteilungen der Zentralſtelle des deutſchen Städtetages. eine deutſche Gasinduſtrie⸗Verſicherungs⸗A.⸗G. gegründet, die die ge⸗ ſamte Verſicherung, beſonders die Feuerverſicherung, und die Be⸗ 0 aller Einkaufsbedütrfniſſe der Gaswerke und Gasinduſtrie etreibt. Die Frankfurter Oberbürgermeiſterfrage In der Frankfurter Stadtverordnetenverſammlung hatten die Deutſchnationalen einen Antrag wegen Erledigung der Oberbürgermeiſterfrage eingebracht, der aber mit den Stimmen der Sozialdemokraten, des Zentrums und der Demokra⸗ den abgelehnt wurde. Man hielt das für eine Art Probeab⸗ ſtimmung. Die Volkspartel hatte in letzter Minute den Miniſterial⸗ direktor Muhlert als Kandidaten empfohlen, will aber bei dem zweiten Wahlgange für den bisherigen Oberbürgermeiſter ſtimmen. Die Kommuniſten haben erklärt, daß ſie in beiden Wahlgängen für den Reichstagsabgeordneten Katz ſtimmen werden. Kleine Mikteilungen Der Stadtrat zu Grünſtadt beſchloß die Aufnahme einer Anleihe von 20—22 000 Mark zur Ausführung neuer Not⸗ ſtandsarbeiten außerhalb der Stadt. Für die Ausgewieſenen ſollen 4 Wohnungen mit ſe drei Zimmer und Küche erſtellt werden. Wei⸗ ter beſchloß der Stadtrat die Errichtung von Plakatſäulen und Pla⸗ kattafeln an mehreren Plätzen der Stadt. Dem Bezirksamt Fran⸗ kenthal wurde ein Betrag von 40 000 Mark zur Verfügung geſtellt, der an die Bezirksgemeinde für Notſtandshilfe für die Hagel⸗ geſchädigten verteilt werden ſoll. Wegen einer Herabſetzung der Gas- und Kohlenpreiſe ſollen noch im Laufe dieſer Woche Ver⸗ handlungen ſtattfinden. Die Münchner Sozialdemokratie beantragt, der Stadtrat wolle das zuſtändige Referat beauftragen, unverzüglich die Verbeſſe⸗ runa der Straßenbeleuchtung in den äußeren Bezirken in Angriff zu nehmen: beſonders vordringlich ſei hierbei die Ver⸗ beſſerung der Straßenbeleuchtung in der Aeußeren Dachauerſtraße nach Mooſach und vom Weſtfriedhof nach Mooſach in der Boden⸗ breitſtraße zu behandeln, mindeſtens durch ſofortige Einführung einer Notbeleuchtung. Tagungen Guſtab-Adolf⸗Hauptverſammlung Dritter Tag 5 Abſchlußfeier in der Braunſchweiger Markinikirche epd. Braunſchweig, 24. September. Von treuem Ausharren in großer Not ſprachen die Berichte der auslandsdeutſchen Pfarrer in der heutigen zweiten geſchloſſenen Abgeordnetenverſammlung im alt⸗ ehrwürdigen Altſtadtrathausſaal der Stadt Braunſchweig. Kampf um das evangeliſche Deutſchtum in aller Welt trotz aller Unterdrückung, getragen von felſenfeſter Zuverſicht! Auf dieſen Ton war auch die dann folgende erhebende Feier in der Martinikirche geſtimmt. Unter großem Zudrang der evangeliſchen Bevölkerung erlebte man dort in der Verteilung der Feſtgaben einen die Tagung würdig ab⸗ ſchließenden Höhepunkt. Pfarrer Niemöller⸗Elberfeld ſprach in mar⸗ kigen Worten über die Herrlichkeit der evangeliſchen Kirche. Zu Füßen einsſache niederlegt. Die im Lande geſammelten Kollekten und Spen⸗ den der Stadt Braunſchweig ergaben bis jetzt die ſtattliche Summe von insgeſamt 35 000 Mk., die einſtimmig den in beſonderer Not be⸗ findlichen evangeliſchen Diaſporagemeinden in Poſen, Reſchitza(Ru⸗ mänien) und Wedau(Rheinpreußen) zugewendet wurden. Ver Braunſchweiger Glöcknerbund ſtiftete eine neue Glocke, die Konfir⸗ manden Braunſchweigs zuſammen mit anderen Spendern Altargeräte und wertvolle Bibeln, der Verband der evangeliſchen weiblichen Ju⸗ gend Tauf⸗ und Abendmahlsgefäße. Der Abend ſah noch einmal alle Tagungsteilnehmer im größten Saale Braunſchweigs zur Aufführung des Guſtav⸗Adolf⸗Feſtſpiels von Devrient vereinigt. Der Guſtav⸗ Adolf⸗Verein kann mit Befriedigung auf eine wohlgelungene Tagung zurückblicken und was mehr iſt, ſeine Zukunftsarbeit in dem Bewußt⸗ ſein tun, eine ſtarke zuverläſſige Stütze evangeliſchen Deutſchtums im Auslande zu ſein. Deukſcher Pfarrerkag in Gießen Aus allen Teilen des Reiches aufs ſtärkſte beſucht, trat in Gießen der Verband der Deutſchen Pfarrervereine zuſammen. Hier wurde vor vierunddreißig Jahren auf Anregung des Pfarrers Wahl (jetzt in Eſſen) der heſſiſche als der erſte dieſer Vereine begründet. Heute umfaßt der Verband 39 deutſche Pfarrvereine. deren gemein⸗ ſames Organ das„Deutſche Pfarrerblatt“ iſt. Ein Feſtgottesdienſt am Montag abend leitete die Tagung ein. Die Predigt hatte der Prälat der heſſiſchen Landeskirche, D. Dr. Diehl⸗Darmſtadt über⸗ nommen. Den Höhepunkt der Tagung bildeten die Verhandlungen am 23. September in der Aula der Univerſität. Der Verbandsvor⸗ ſitzende Präſes D. Kockelke⸗Schwelm eröffnete die Sitzung. Nach Verſen von Paul Gerhardts„die güldne Sonne“ und Gebet von Stadtpfarrer Schnitzer⸗Mergentheim begrüßte er die nen, beſonders die Gäſte, die herzlich erwiderten. Unter dieſen be⸗ fand ſich auch der Präſident des Heſſiſchen Landeskirchentages, Frhr. v. Heyl zu Herrusheim, der bekannte Marburger Theologe D. Niebergall und der Profeſſor der Theologie Z. Karl Ludwig Schmidt als Dekan der Theologiſchen Fakultät. Dieſer vollzog in ſeiner Erwiderung die Ehrenpromotion der um den Pfarrexſtan hochverdienten Geiſtlichen: Pfarrer Wahl in Eſſen, Pfarrer Fritſe in Ruppertsburg und des Dekans Jaudt in Planig zu Doktoren der Theologie. Im Mittelpunkt der Tagung ſtand ein Vortrag des Ge⸗ neralſuperintendenten D. Zoellner von Münſter über den„Sub⸗ jektivismus, ſeine Berechtigung und ſeine Gefahren“. Der zweite Verhandlungstag beſchäftigte ſich hauptſächlich mit Standesfragen und der überaus aktuellen Frage der praktiſchen Vorbildung der Geiſt⸗ lichen. Aus dem Lande Beſuch des Staalspräſidenten auf dem Heuberg Staatspräſident Dr. Köhler beſuchte am Dienstag in Beglei⸗ tung des Landtagsabgeordneten Martin⸗Bietingen, des Abgeordneten des Heuberger Bezirks, den ehemaligen Truppenübungsplatz Heüber Der ſeit langem geplante Beſuch des Staatspräſidenten prad gleichermaßen dem Wunſch, ſich in die durch den Wegfall des Trup⸗ penübungsplatzes entſtandene Lage der Gemeinde Stetten a. k. M. ge⸗ nauen Einblick zu verſchaffen, wie den Betrieb des Heuberger Kinder⸗ erholungsheimes kennen zu lernen. Der Staatspräſident hielt gleich tretern dieſer Gemeinde eine längere Beſprechung ab, bei der die An⸗ liegen der durch die Aufhebung des Lagers Heuberg in außerordent⸗ lich ſchwierige Verhältniſſe geratenen Gemeinde vorgetragen wurden. Unter Führung des Leiters des Erholungsheimes, Geh. Rat Wunder⸗ fangreichen Erholungsheimes, das zurzeit 2600 Stadtkindern eine meiſt—6wöchige Erholung und Kräftigung bietet. Danach ſteht da⸗ Erholungsheim, das Kinder aus allen Ländern des Reiches aufnimmt und zurzeit etwa 2000 Kinder aus badiſchen und etwa 1000 Kinder aus württembergiſchen Städten beherbergt, ganz auf ſich ſelbſt, d. h. es muß aus den Koſtgeldern betrieben werden. Daß es in dieſem Jahre ſeine ſegensreiche Tätigkeit fortſetzen konnte, war nur Dank der Bereitſtellung von Mitteln der badiſchen Regierung möglich, die die Aufnahme des Betriebes in dieſem Jahre überhaupt erſt geſtat⸗ teten. Die bei der eingehenden Beſichtigung gewonnenen Eindrücke veranlaßten den Staatspräſidenten, der Leitung des Erholungs⸗ heimes für die umſichtige und trotz aller Schwierigkeiten erfolgreiche Durchführung der ſegensreichen Aufgaben dieſer wohl umfangreichſten deutſchen Kinderfürſorge volle Anerkennung auszuſprechen. * * Schwetzingen, 26. September. Wie aus dem Anzeigenteil der vorliegenden Nummer erſichtlich iſt, findet am kommenden Sonmtag im Schwetzinger Schloßgarten eine große Abendveranſtal⸗ tung ſtatt. Die Alleen des Gartens werden mit 1100 Lampions be⸗ leuchtet werden. Es braucht wohl 1905 beſonders geſagt zu werden, daß der entzückende Barockgarten in dieſem märchenhaften Schmuck ein beſonders reizvolles Bild bieten wird. Die bekannte Konſtanzer Reichswehrkapelle 5 70 badiſche Leibgrenadierkapelle) wird unke Obermuſikmeiſter Bernhagen zwei Konzerte abhalten, eines am Nach⸗ mittag und das zweite abends. Auswärtige Beſucher können nach Schluß der Veranſtaltung die nach allen Nichtungen verkehrenden Abendzüge benutzen. 0 * Karlsruhe, 25. Sept. Das Schimpanſenweibchen„Suſi“, das mit dem Schimpanſen„Max“ ſeit einigen Monaten einen der Hauptanziehungspunkte des Stadtgartens bildet, war am Sonntag Nachmittag, wieim geſtrigen Abendblatt berichtet, in einem paſſenden Augenblick dem Wärter entſchlüpft und hatte ſich die Krone einer hohen Eiche als Aufenthaltsort auserkoren. Die am Montag Vor⸗ mittag unternommenen erſten Verſuche, durch Liſt der Ausreißerin wieder habhaft zu werden, indem man einen Käfig mit einem an⸗ deren Affen und Lebensmittel auf dem Baume anbrachten, miß⸗ langen. Die Schimpanſin baute ſich in aller Gemütsruhe ein Neſt⸗ worin ſie die Nacht verbrachte, während unten am Baum Schußz⸗ leute Wache hielten, damit nicht etwa von dritter unbefugter Hand ein Angriff gegen das Tier unternommen wurde. Am Dienstag mittag rückte die Feuerwache verſtärkt wieder zum„Kampfplatz und nun wurde mittelſt drei der hohen Steigleitern die Offenſite ergriffen. Um 2 Uhr nachmittags gelang es denn auch ſchließlich, das Tier wieder leinzufangen. Da die Schimpanſin auf die Menſchen nicht ſehr gut zu ſprechen iſt und bei der Jagd am Montag einen Mann gebiſſen hat, ſo waren die Feuerboehrleute mit Gummihandſchuhen ausgerüſtet. Selbſtverſtändlich hatte die Jagd eine ungeheuere Menſchenmenge angelockt. Der Androng zum „Jagdrevier“ war am Dienstag ſo ungeheuer, daß ein großes Schutzmannaufgebot die Abſperrung vornehmen mußte. Hoffent⸗ ich hat die Exkurſion dem Affen, der gegen Witterungseinflüſſe li empfindlich iſt, nicht geſchadet. continoris Netallnutz] Höhelnolitur 4 Blechflasche Steinkrügel Eai91 40 Plfg. 120 Plg. Auslieferungslager bei Oestreicher& Co. zwei Kunſtbeilagen vervollſtändigen den Inhalt dieſes in jeder Be⸗ ziehung ganz vorzüglichen Heftes 5* 5 e ee N ⸗ E—ͤQ Beigeordneter Dr. Leſchke wurde in Swinemünde zum ü e emne iſte r gewählt. eee ee Mannheim L. 13.9— feſephon 730 ennen der Kanzel hatte man die Gaben der Freunde der Guſtav⸗Adolf⸗Ver⸗ nach ſeiner Ankunft im Rathaus von Stetten a. k. M. mit den Ver⸗ lich, beſichtigte der Staatspräſident dann die Einrichtungen des um⸗ Freilag, den 26. Sepfember 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seife. Nr. 447 ANus der pfalz 2: Ludwigshafen, 25. Sept. Am Dienstag ließ ein 25jähriger Kaufmann von Mannheim am Gepäckſchalter des hieſigen Hauptbahn⸗ hofes ſeine Brieftaſche mit 120 Mark aus Verſehen liegen und be⸗ merkte den Verluſt erſt im Eiſenbahnwagen. Als er dann an die Verluſtſtelle kam, war die Brieſtaſche natürlich verſchwunden.— Am Dienstag entſtand durch unvorſichtigen Umgang mit einer Kerze in einem Keller in der Kanalſtraße ein Schadenfeuer, bei dem ein altes Sofa und zwei Ballen Holzwolle verbrannten. Durch raſches Eingreifen der Feuerwehr wurde weiterer Schaden verhütet. — Bei einer in der Nacht zum Mittwoch abgehaltenen Razzia in den Eiſenbahnwagen bei der Walzmühle und den Möbelwagen der Hoffmannſtraße fielen der Polizei 17 jüngere arbeitsloſe und obdachloſe Burſchen in die Hände.— Nach einer, am Montag in der Generalverſammlung des Mietervereins gemachten Mitteilung beträgt die Zahl der Wohnungsſuchenden in Ludwigshafen 8300. In der gleichen Verſammlung wurde auch vor einem in der Bismarck⸗ ſtraße ſich demnächſt etablierenden Wohnungstauſchbüro, als einem Schwindelunternehmen gewarnt. „Frankenthal, 24. Sept. Zu einer wüſten Schlägerei kam es am Abend des 20. Septembec in und vor der Wirtſchaft Freund, in deren Verlauf der Gelegenheitsarbeiter Ludwig Deutſch hier einen gefährlichen Meſſerſtich in den Bauch und einen ſoſchen in den Rücken erhielt, der die Lunge verletzte. Weiter wurde der Gelegen⸗ heitsarbeiter Viktor Wagner durch einen Meſſerſtich in den Rücken (Riecengegend) und der Gelegenheitsarbeiter Paul Hertel durch einen ſolchen in die Bauchgegend verletzt. Als Hauptbeteiligter urd Meſſer⸗ held wurde der Gelegenheitsarbeiter Stefan Maas aus Lambsheim ermittelt und eingeliefert. Freund, Deutſch, Wagner und Hertel haben ſich während der Separatiſtenzeit hier beſonders hervorgetan. *Bad Dürkheim. 25. Sept. In der Nacht vom Wurſtmarktſonn⸗ tag auf Montag wurde auf den Wurſtmarktwieſen in der Nähe des Zirkus Althof eine männliche Leiche qufgefunden. Papiere hatte dieſe keine bei ſich, auch waren auf andere Weiſe die Perſonalien nicht feſtzuſtellen. Die gerichtliche Leichenſchau konſtatierte als Todesurſache Herzſchlag infolge überreichlichen Alkoholgenuſſes. EeReuſtadt a.., 24. Sept. Der Gewerbeverein Reuſtadt, der im vergangenen Jahre auf ein 75jähr. Beſtehen zurückblickte hielt ge⸗ Abend nach einer Pauſe von nahezu 2 Jahren, herbeigeführt durch die bekannten Verhältniſſe, wieder eine Generalverſammlung ab, um mit dem Aufbau zu beginnen. Das Vermögen iſt durch die Inflation bis auf einige 100 Mark verſchwunden, dagegen itt die Bitliother durch 34 neue Bände auf insgeſamt 905 Bände vermehrt worden, Im kommenden Winter ſollen neue Vorträge gehalten wer⸗ den. Am Schluß der Verſammlung wurde die Zuſammenſchließung des Gewerbevereins mit dem kaufmänniſchen Verein angeregt und warm befürwortet. :: Wachenheim, 25. Sept. Hier iſt der Portugteſerhecb im vollen Gang die Quantität zu würſchen übrig läßt, ſo iſt doch die Qualität dank der Einwirkung der guten Witterung der letzten Tage zufriedenſtellend. Es gab Moſtgewichte von 80 bis 90 Prozent, weshalb von einer größeren Zuckerung, im Gegenſatz zu anderen Orten der Pfalz, in dieſem Jahre abgeſehen werden kann. Im Weinhandel iſt man ſehr zurückhaltend, Verkäufe wurden noch keine abgeſchloſſen. Auf A. der Gn 2 Deidezhelm, 25. Sept. Auf Anregung der Curopa⸗Film⸗ .-G. m. Berſi die Stadtgemeinde eine Wie derholung der hiſtoriſchen Geisbockverſteigerung des Pfinaſtſonntoges, der verfilmt worden iſt. Die Aufnahme ſoll nach Ausſage der Film⸗ leitung trefflich gelungen ſein. Der Bock wurde diesmal nach ⸗ ſtündigem Ausbieten für 80 Mark zugeſchlagen. 1 bach, 25. Sept. In unſerer Gemarkung mußte wegen de: raſchen Fäulnis der Trauben auch ſchon am 18. September mit der Rotweinleſe begonnen werden. Die Qualität übertraf dies⸗ mal die Erwartungen. Unter 70 Grad wies keiner der Portugieſer⸗ moſte auf. Im Winzervecein Maxburg hierſelbſt wurden ſogar Trauben mit 91 Grad Moſtgewicht eingebracht. Siebeldingen, 24. Sept. Der 70jähr. Ziegeleibeſitzer Mer⸗ kel bon hier, erlitt bei der Rückfahrt vom Karlsruher Heimatſonn⸗ tag infolge Uleberanſtrengung, bei dem allgemeinen Gedränge nach dem Zuge einen Herzſchlag. Dder Manm wurde von der Sani⸗ tätskolonne des Roten Kreuzes als Leiche ins Krankenhaus Lan⸗ dau gebracht. 2: Eſchbach, 24. Sept. Am Samsdag wurde hier der Portu⸗ gieſer geherbſtet. Das Ergebnis war ziemlich waurig. Man hatte ſchon micht viel erhofft, aber es gab noch nicht einmal die Hälfte Es wurden bereits einige Käufe zum Preiſe von 10 Mark pro 40 Liter getätigt.— In der hieſigen Gemeinde ſind 2 Erwerbsloſe. „Zweibrücken, 23. Sept. Ein ſchweres Automobil⸗ unglück wurde in der vergangenen Woche, abends am Liſen⸗ bahnübergang der Irheimerſtraße durch einen glücklichen Zufall verhütet. Ein Auto, deſſen Führer durch die Scheinwerferlaternen, deren Benutzung innerhalb geſchloſſener Orte übrigens verboten iſt, geblendet wär, kam in raſcher Fahrt gegen die geſchloſſene Schranke heran. Der Vorderteil des Wagens mit den darin ſitzenden Per⸗ ſonen hatte ſich bereits unter der Schranke hindurchgezwängt. In der letzten Sekunde, als erade der Zug vorbeiſauſte, konnte er zur Seite geriſſen werden. Anohe der niederen Bauart des Wagens befanden ſich die Köpfe der Fahrer noch unterhalb der Schranke, ſodaß der Unfall ohne jede Verletzung abging. Am Samstag abend ſam aus der Fruchtſchuppenſtraße in ebenfalls eiliger Fahrt ein Motorradfahrer, der nicht nur hinzen h einen Mit⸗ fahren hatte, ſondern auch noch einen Anhänger mit Inſaſſe mit⸗ flührte. Anſcheinend infolge Verſagens der Steuerung raſte der Fahrer in vollem Tempo durch die Eiſenbahnſtraße, fuhr quer über den Bürgerſteig, ſtreifte mit dem Hinterrad einen Baum, und konnte erſt auf der Anfahrt zur Verladerampe angehalten werden. Ein Mitfahrer war kurz vor dem Bürgerſteig abgeſprungen. 2: pirmaſens, 24. Sept. Vor einigen Tagen ſtarb im hieſigen Krankenhaus eine Krankenſchweſter, die unter ſhrem Kopf⸗ kiſſen einen größeren Geldbetrag aufbewahrt hatite. Ein aus Hannover ſtammendes, im Krankenhaus beſchäftigtes Dienſtnäd⸗ chen eignete ſich dieſen Vetrag nach dem Tode der Schweſter wäh⸗ dend der Aufräumungsarbeiten an und teilte ihn mit ihren Bräuti⸗ Das Pärchen verſah ſich darauf mit Trauringen. Leib⸗ und ttwäſche. Der Diebſtahl kom inzwiſchen heraus, worauf die Diebin ins hieſige Amtsgerichtsgefängnis eingeliefert wurde. : Eiſenberg, 25. Sept. Die Arbeitsverhältniſſe haben ö ſich verſchlechtert. Von 500 Arbeitern, die der Betrieb beſchäftigt, wurden am 20. September 70 entlaſſen. :: Von der Queich, 25. Sept. Das Ergebnis im Neukaſteler Weingebiet iſt ſehr mäßig. Das Moſtgewicht ſchwankt zwiſchen 60 und 65 Grad. Der Preis beträgt—10 Mark. Das Kaufgeſchäft iſt ſchleppend. Mit dem Weißherbſt wird man qualitativ zufrieden ſein können, der Gehalt wird wohl zu wünſchen übrig laſſen, was bei den hohen Zuckecpreiſen beſonders für den kleinen Erzeuger ſehr ins Gewicht fällt. nachbargebiete „Frankfurt a.., 24. Sept. Ungewöhnlich wilde Szenen 8 ten ſich Sonntag in ſehr ſpäter Abendſtunde in der Stadt ab. Vor einem Lokal der Innenſtadt hatte ein Gauner ein Auto ge⸗ ſtohlen und jagte mit der Maſchine wie raſend davon. Die ſo⸗ fort alarmierte Schutzpolizei machte ſich zur Verfolgung auf und erreichte den Flüchtling auch in der Nähe der Univerſität. Es be⸗ gann nun eine wilde Jagd auf Leben und Tod, wobei die Schutz⸗ oliziſten auf den Flüchtling eine Anzahl Schüſſe abgaben, die aber br Ziel verfehlten. Der Dieb raſte durch die Mainzer Landſtraße ins beſetzte Gebiet, die Polizei ihm immer auf den Ferſen. In Nied endlich ſprang der Dieb aus dem Auto und floh in der Dunkelheit. der Wagen wurde dann nach Frankfurt zurück verbracht— Am Montag kurz nach drei Uhr nachmittags fegte über das Induſtrie⸗ hviertel ein von ſehr ſtarken Regengüſſen begleiteter Wirbelſturm, der beilweiſe erheblichen Schaden anrichtete. Von einem Hauſe der Kölner Straße zerbrach er einem großen auf der Kuppel ſtehenden Bronzeengel den Flügel, ſodaß dieſer herabzuſtürzen drohte. Die Feuerwehr lehnte es ab, den Engel aus ſeiner luftigen Höhe herab⸗ zuholen. Die Straße mußte in weitem Umkreis abgeſperrt werden, weil die Abſturzgefahr und damit eine Bedrohung von Menſchen⸗ leben außerordentlich nahe liegt. Ferner wurden in der gleichen Straße mehrere große alte Bäume entwurzelt. 9 Gerichtszeitung Der Seſtechungsprozeß Heidelberger in Frankfurt Vernehmung der Angeklagten. * Frankfurt a.., 24. Sept. Nach Verlbeſung der Anklage begann das Verhör der Beſchul⸗ digten mit der Vernehmung Karl Herdelbergers. Er hat 1911 ſein Geſchäſt begonnen und fabrizierte wie heute Armaturen für Gas, Waſſer und Dampf. H. arbeilete ſich langſam empor und ſchon auf dem Fabrikgrundſtück in der Gartenſtraße beſchäftigte er 180 Arbeitskräfte. Es ſprach ſich herum, daß er ſehr lieferungs ähig war und ſo kamen eines Tages auch Unterbeamte von Siegburg zu ihm und fragten, ob er für dieſes Laboratorium arbeiten wolle. Er ging darauf ein. Der Vorſitzende hält dem Angeklagten vor, daß er damals mit einem Leutnant E. in Siegburg geſprochen habe, der geſagt hätte: Schicken Sie die Verſchlußkapſen nur ruhig nach Siegburg, die in Spandau ſind ſehr genau. H. kann ſich der Sache nicht mehr erinnern. Die Verhandlung wendet ſich dann den Be⸗ ziehungen Heidelbergers zu dem Oberleutnant Grupp zu, der erſter Offizier der Beſchaffungsabteilung war. Die Anklage nimmt an, daß Grupp 5000 bis 2000 Mark von H. geſchenkt bekam und zweimal je fünfzig Flaſchen Wein erhielt. H. bekundet, daß er dem Mitbeſchuldögten Kleinigkeiten gegeben habe, damit er ſeiner Familie etwas taun. Zur tyrage der Geſcgenranmnahme äußert 1) O bagun, daß er mit H. familiär verkehrt habe und daß er es unter ſeiner Würde gehalten habe, von H. etwas zu nehmen. Nach einer kurzen Pauſe wird der Fall von Papen be⸗ ſprochen. Hauptmann von Papens Sache im Feuerwerkslabora⸗ torium in Siegburg war es, für die Zuweiſung des Materials zu ſorgen. Die Anklage meint, daß er durch raſche und reichliche Zu⸗ weiſung einzelne Firmen begümſtigen konnte, daß er dies bezüglich der Firma Heidelberger tat, daß er von H. 2000 Mark und Wein erhielt. Heidelberger hat vor dem Uetnrſuchungsrichter geäußert: man müſſe ſich mit v. Papen halten, um rechtzeitig den nötigen Nachſchub zu erhalten. Heute beſtreitet.,, davon geſprochen zu haben. Vorſtand der Abnahmeabteilung in S war Feuerwerks⸗ oberbeutnant Buſſe. Heidelberger gibt zu, daß er an B. nach und nach 5000 Mark gezahlt habe als Proviſion für die Ueberweiſung von Aufträgen. Trotz mehrfacher Vorhalte bleibt B. immer wieder dabei, kein Geld empfangen zu haben. Der Angeklagte Breunig war Betriebsmeiſber in Siegburg und mußte els ſolcher häuf'g die Firmen der Privatinduſtrie beſuchen, um die Arbeiterſchaft über die Junderherſtellunng zu inſtruieren. So kam er auch zwe mal in das Holbe bergſche Unternehmen und empfing jedesmal 500 Mack von H. hierfür. Daß er bei der Abnahme von Waren aus dem Betrieb des H. ein Auge zugedrückt habe, beſtreitet B. ſehr ent⸗ ſchüeden, denn er habe mit der Abnahme nichts zu tun gehabt. Damit ſchließt der erſte Verhandlungskag. „Junächſt bekam der Prokuriſt Jakob Happ, der Schwager Heidelbergers, das Wot. Die Anklage wirft ihm vor, daß er zwei Rechnungen bei ſemer Anweſenheit in Siegburg im März 1919 ausſbellte über Lieſerungen von Schlagbolzen zu Granatzundern. Dieſſe Lieferungen ſollen nie erfolgt ſein. Happ erklärt, daß er ſeit 1916 mit 25 Prozent Tantieme beteiligt war. Es war Ende Nov. 1918, als Happ zum erſtenmal nach Siegburg reiſte, wo er bei Leutnant Heinrich auf die Rechnungsablage drängte. Happ bekam 90 Prozent des Guthabens der Firma angewieſen. Als er ſich von Heinrich zu der anderen Büroſtelle begeben mußte, gab ihm Heimrich den Angeklagten Heinen mit und unterwegs erkundigte ſich Happ, ob es Differenzen auf dem Konto der Firma gegeben habe u o ob er nicht gleich heute noch eine genaue Rechnungsablage erhalben könne, was Heinen für unmöglich erklärte. Als Happ mit Heinrich am jenem Tag zuſammenkam, ſoll Heinrich ihn gefragt haben: „Nun wollen Sie ſich jſetzt ein Milliönchen verdienen?“„Wie meinen Sie das?“ will Happ gefragt haben.„Da ſtellen Sie ein⸗ fach eine Rechnung aus,“ habe Heinrich entgegnet. Das will Happ abgelehnt haben. Ebenſo eingehend wie Happ werden auch der Zeugleutnant Kurt Heinrich und ſpäter der Kaufmann Peter Heinen, der Beam⸗ tenſtellvertreter im Rechnungsbüro war, über die Vopgänge in S. bei der Ausſtellung der Rechnungen durch Happ vernommen, wobei es ſehr ſchwer hält, das Nötiee aus den Peſchuldigten hergaszu⸗ holen. Heinrich war Materialverwalter und Leiter des Abrech⸗ nungsbüros. Ende 1917 bekam er 25 Flaſchen Aepfelwein von Heideſberger. Um dieſelbe Zeit erhielt er aus Frankfurt einen Wertbrief mit 1500 Mark, der keinen Abſender trug. Auch lag kein Brief dadei. Woher das Geld ſtammte, könne er nicht ſagen. Heinrich beſtreitet, daß er jene Frage an Happ ſtellte, ob er nicht Milliönchen verdienen wolle. Der Vorſitzende hält ihm vor, daß er ſich eine Wohnumgseinrichtung für 6000 Mark, ſich und ſeiner Frau Pelzmäntel gekauft und eine Zahnarztrechnung einer Frau über 1500 Mark bezahlt habe. Tatſächlich hat Heinrich an⸗ gegeben, daz mam in Siegburg viel dem Glückspiele oblag. Der Angeklagte Heinen führte in S. das Kontokorrent. Als Happ ſich in Siegburg befand und an Heinen die Bitte richtete, die Abrechnung ſchnellſtens zu machen und Heinen erklärte, er könne dies nicht, ſoll Happ geſagt haben: Sorgen Sie dafür, ich werde es gut machen. Heinen hat das im Protokoll nach ſeiner Verhaftung dem Kommiſſar Howe zugegeben. Zuſetzt wird der Buchhalter Max Bratfiſch rernommen, der die Rechnungen zu prüfen hatte. Er wurde einmal ſchwer kramk und erhielt von Heideſberger, lt.„D. A. Ztg.“, wegen ſeines krankhaften Ausſekens 200 Mark. Landgericht Mannheim * Mannheim, 25. Sept.(Sitzung der kleinen Strafkammer). Vorſitz: Landgerichtsdirektor Dr. Wei ß. Schöffen: Hermann Kopp, Regierungsbaumeiſter a.., Frau Amalie Moninger, hier. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Brettle. Kaufmann Karl Gräff aus Bingen iſt wegen Körperver⸗ letzung angeklagl. Im April d. J. war er eines Nachts zwiſchen 12 und 1 Uhr im Begriff, mit einem Freunde nach Hauſe zu gehenn. An der Ecke der Akademieſtraße und Hafenſtraße kamen 3 junge Leute herzu. Einer von dieſen forderte in barſchem Tone den Angeklagten auf, ihm Feuer zu geben. Gräff verweigerte dieſes, worauf es zu Streitigkeiten kam. Gräff zog den Revolver und gab 4 ſcharfe Schüſſe ab, wovon einer den Erhard Krauß in den Oberſchenkel traf. Gräff ergriff dann, da er keine Patronen mehr hatte, die Flucht, er wurde aber von ſeinen Angreifern ver⸗ folgt, angehalten und verprügelt. Wegen dieſer Straftaten ſtanden Karl Gräff, Erhard Krauß und Karl Steinhauer am 27. Juni d. J. vor dem Schöffengericht. Das Urteil lautete gegen die zwei letzteren auf ſe 50 Mark Geldſtrafe, gegen Gräff auf 1i Monat Ge⸗ fängnis. Gräff legte gegen ſeine Verurteilung das Roechtswittel der Berufung ein, über die heute verhandelt wird. Aufgrund des Ergebniſſes der heutigen Verhandlung wird das ſchöffengerichtliche Urteil, ſoweit es den Angeklagten Karl Gräff betrifft, dahin abae⸗ ändert, daß dieſer zu einer Geldſtrafe von 200 Goldmrak, hilfs⸗ weiſe zu 1 Monat Gefängnis, verurteilt wird.(Verteidiger.⸗A. Dr. Weinde h. 5 ):(Ohne Schuld im Gefängnis. Im Jahre 1922 war der rumäniſche Staatsangehörige Jean Moſianu vom Schwurgericht Berlin wegen verſuchten Münzverbrechens zu 2½ Jahren Ge⸗ fängnis verurteilt und ſofort in Haft genommen wokden. Er ſollte ſich an der Anfertigung falſcher rumäniſcher Lei⸗Noten beteiligt haben. Der Verteidiger Moſianus hatte die Wiederaufnahme des Verfahrens beantragt mit der Begründung, daß ſein Klient, der aus politiſchen Gründen mit der Armee Mackenſen nach Deutſch⸗ land gekommen war, lediglich als Vertrauensmann des Polizei⸗ präſidiums und des Reichsfinanzminiſteriums an der Angelegen⸗ heit beteiligt geweſen ſei. Der Antrag war vom Landgericht abge⸗ lehnt worden. Nachdem Moſianu bereits fürf Monate von ſeiner Strafe abgeſeſſen hatte, wurde aber vom Kammergericht die Wieder⸗ aufnahme angeordnet, da die inzwiſchen vernommenen Polizei⸗ kommſſare u. Regierungsräte beſtätigt hatten, daß Moſianu wieder⸗ holt Deviſenſchiebungen und Münzfälſchungen aufgedeckt habe. Die erneute Verhandlung vor dem Schöffengericht Berlin Mitte führte zur Freiſprechung des Angeklagten auf Koſten der Staats⸗ kaſſe. Moſianu wurde auch eine Entſchädigung für unſchuldig er⸗ littene Strafhaft zugebilligt. Sportliche Rundſchau Pjerderennen zu haßloch Das Programm für das Pferderennen am 28. September zu Haßloch zeigt 7 verſchiedene Rennen auf. In dem Eröffnungsrennen laufen pfältziſche Halbblut⸗ pferde. Es wurden bis jetzt 17 Nennungen abgegeben und darf er⸗ wartet werden, daß die genannten Pferde alle am Starte erſcheinen, ſo daß unter Umſtänden das Rennen in 2 Abteilungen gelaufen werden muß. Die aus den verſchiedenen Rennen bskannten Halb⸗ blüter aus der Vorderpfalz und von der Sickinger Höhe werden um den Sieg ſtreiten. Fiedel, die Siegerin im Mai⸗Eröffnungsrennen, wird an Spartakiſt, Olga, Salome, Bonna, Elſa, Hexe uſw. eine ſchwere Konkurrenz zu beſtehen haben. 5 Als 2. Rennen wird ein Preis von Baden geritten. Hier laufen nur badiſche Halbblutpferde. Nach den 12 Nennungen zu ſchließen, wird auch dieſes Feld zahlreich beſetzt werden. Die beſten Halbblüter Badens lommen unter Sattel, es werden Pferde wie Zauberflöte, Wanderlieſel, Bonna, Sigmar, Morgenſtern uſw. ein gutes Rennen laufen. Das 3. Rennen iſt als Preis vom Rhein ein nichtöffent⸗ liches Flachrennen von 2000 Meter, in dem alle Pferde, die in dent⸗ ſchem Beſitze ſind, zugelaſſen ſind. Das Feld zeigt 16»Unterſchrif⸗ ten. Vollblutpferde mit bisher beſter Vergangenheit werden ſtarten, ſo Domino, Le Gerfaut, Raſtelbinder, Modedame, Pariſette, Radi⸗ oler, Rolandseck, Congo, Sonntagsruhe, Wahrſagerin uſw. Der ſchnelle Domino dürfte— ſo er wieder in guter Verfaſſung iſt,— keine leichte Arbeit finden falls er den Sieg heimtragen will. Im Preiſe von der Sickinger Höhe laufen als 4. Rennen nur Halbblutpferde aus der Weſtpfalz. Die Sickinger Höhe die mit ihrer Pferdezucht Zweibrücker Schlages bekannt iſt, wird ein Feld von vorausſichtlich 10 Pferden ſtellen. Falls Fiedel durch ihren Sieg im Eröffnungsrennen hier ausſcheiden müßte, ſo werden Bluns Elſa und Richtſcheids Hexe und Elſa mit Zimmers Nannchen und Keßlers Aurora und verſchiedenen anderen nach ſchwer zu kämpfen haben. Um auch dem Traberſporte gerecht zu werden, erſcheint als 5. Rennen ein Trabfahren. Unter den 12 Unterſchriften finden ſich neben eingetragenen Trabern auch gewöhnliche Trav⸗ pferde, denen durch die Zurückſetzung der erſteren um 300 Meter der Sieg erleichtert wird. Der bekannte Seppel, der in den letzten Jahren ſtets ſiegreich auf der Haßlocher Bahn war, wird ſich gegen Schellers Max und Schlatters Kneiſel und andere zu verteidigen haben. Beckers Sophie iſt bei den letzten Rennen in Karlsruhe ein ſchönes Rennen gelaufen und dürfte eine Ueberraſchung bringen. Das 6. Rennen iſt als Preis von der Haardt ein nicht⸗ öffentliches Hürdenrennen von 3000 Meter Diftang. Das Dutzend eingelaufener Nennungen wird hier bekannte Vollblüter an Start bringen, ſo Honved, Orakel, Modedame, Fahrwohl uſw. Der alte Honved wird in Orakel, dem Ueberraſchungsſieger von den letzten Mannheimer Rennen, einen ernſthaften Konkurrenten finden. Das letzte Rennen des Tages wird als Troſtrennen die Halbblüter, die an dem Tage nicht ſiegreich waren, nochmals an Start bringen. Die Pferde aus der Pfalz und Baden werden ſich hier meſſen und iſt es für Sportsfreunde und Pferdekenner ge⸗ wiß intereſſant, die Pferde aus den verſchiedenen Landesteilen ge⸗ genſeitig laufen zu ſehen. Die Pfälzer Pferde müſſen hier auf der Hut ſein, um von der ausgezeichneten badiſchen Zucht nicht geſchlagen zu werden. 16 Nennungen liegen für dieſes Rennen bis jetzt vor. Bei günſtiger Witterung wird das zahlreich zu erwar⸗ tende Rennpublikum am 28. September auf dem Haßlocher Renn⸗ platze voll auf ſeine Rechnung kommen. Selbſtverſtändlich iſt auch wieder ein öſſentlicher Totaliſator in Tätigkeit. Bei den großen Feldern dürften hier Ueberraſchungen zu erwarten ſein und ſo manche Quote hervorbringen. Naoſport * Radrennen in Münſter i. W. Die Radrennen auf der Bahn in Münſter nahmen bei herrlichem Wetter und Maſſenbeſuch einen glatten Verlauf. In den drei Dauerrennen erwies ſich der deutſche Meiſter Saldow als der beſte, doch hatte er in dem Franzoſen Bohours einen hartnäckigen Gegner zu überwinden. .liegern waren Rütt und Schürmann die beſten Leute. Den Städtekampf Verlin⸗Münſter ſicherten ſich die Berliner Ver⸗ treter mit:13 Punkten. Kanuſport *Die Kanu-Geſellſchaft Neckarau veranſtaltete am Sonntag an der Silberpappel ihre 1. Interne Kan u⸗Regatta bei zahl⸗ reichem Beſuch. Gefahren wurde Rennen 1 Zweier⸗Kajak für Jung⸗ mannen mit zwei Booten, Rennen 2 Einer⸗Kanadier für Herren mit 4 Booten, Rennen 3 Gem.⸗Kajak, Dame und Herr, mit 3 Bogten, Rennen 4 Einer⸗Kajak(Rennbote) mit 3 Booten, Rennen 5 Einer⸗ Kajak mit 3 Booten, Rennen 6 Zweier⸗Kanadier für Herren mit 4 Booten, Rennen 7 Zweier⸗Kajak für Hecren mit 3 Booten, Ren⸗ nen 8 Zweier⸗Kajak für Herren mit 3 Booten, Rennen 9 Einer⸗Kaſak, a. Herren, mit 3 Booten, Rennen 10 Gem.⸗Kanadier, Dame u. Herr, mit 3 Bogten, Rennen 11, Vierer⸗Kanadier, Mannſchaftskampf mit 4 Booten. Man konnte bei dem Rennen ſehen, daß die Kanu⸗Geſell⸗ ſchaft über gute Kräfte verfügt, ſowie Zucht und Ordnung vorhanden iſt. Auch die Waſſerballſpiele fanden bei den Zuſchauern reichlich Beifall. Als Regatta⸗Arzt war Dr. Marx tätig, die Freiwillige Sanitätskolonne Neckarau hatte Mannſchaften zur Verfügung ge⸗ ſtellt. Erwähnt ſei noch, daß die Kanu⸗Geſellſchaft Neckarau dem⸗ nächſt mit dem Bootshaus⸗Bau, ca. 5 Minuten von der Silber⸗ pappel entfernt, beginnt. 5 Turnen * Herbſt⸗Schauturnen des Turnvereins Mannheim v. 1846. Kom⸗ menden en 28. Sept., nachm. 3 Uhr werden ſämtliche Ab⸗ teilungen des Turn⸗Vereins zu einem Herbſt⸗Schauturnen auf dem Plan erſcheinen um nochmals Proben ihres Könnens abzulegen. Ueber 500 Turner, Turnerinnen, Schüler und Schülerinnen werden unter Leitung der Turnwarte Adelmann, Grelle, Gunzer, Leutz und Schweizer, die in den Sommermonaten erlernten Uebungs⸗Gruppen gemeinſam und die ſchwierigen Geräte⸗Uebungen unter Leitung Schweizers zur Darſtellung bringen. Die mit einem 1. Preis in Konſtanz ausgezeichnete Muſterriege wird unter Adel⸗ manns Leitung nochmals ihre Reckübungen durchturnen und außer⸗ dem werden ſämtliche Konſtanzer Kreisfeſt⸗Sieger, darunter der erſte Sieger Max Nill am Reck, Barren und—5 ihre hervor⸗ ragenden Uebungen zeigen, um dem Mannheimer Publikum Gelegen⸗ heit zu geben, ſich von ihrem Können zu überzeugen. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat September Rbein-Begel J18. 20. 24. 28. 28. Tegrar- Hereſſ 18.20. 2 2[28.8. Scerne..88.82.62.62.74.88 Mannteim.64.70.8808.40.518,68 ſehl.08.96.83.84.90.50Oelldronn 80 Maxau.68.81.4.4.80.80 Mannbeim.80.77.45.45.53.690 Naub.52 27, Gbln.61.61.62.38.84.34 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannhbeimer Zeitung, G. m. b. 5. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Hevme— Cbefredaktenr Kurk fFiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sporf und Neues aus aller Welt Willx Müller; für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den ttbria redakttonellen Teil: Fr. Kircher: Anzeigen: J Berndardt. Korpulenz iſt unſchön und ungeſund. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Toluba⸗Kerne zu kaufen, die un⸗ ſchädliche Stoffe von fettzehrender Wirkung enthalten. Em. 80/81. 20 Tabletten in allen alpotheten u. Orogeten erheltüch für Sänger, Sportsleute, Naucher 2 Bei den mungen über die Staatsangehörigkeit der Mitglieder. 6. Seite. Nr. 447 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rus gabe) Freikag, den 26. Sepkember 1924 Neue lannheimer Zeitung„ Handelsblatt Tagung der deutſchen Auslandshande skammern Aeberſicht über die übereinſtimmenden Grundſätze und die Abweichungen in der Organiſalion der deutſchen Handelskammern Referat erſtattet von Geh. Ober⸗Reg.⸗Ral Dr. Huber, zweites geſchäftsführendes Präſidialmitglied des Deulſchen Induſtrie ⸗ und Handelskages Zu Beginn ſeiner Ausführungen gab Geheimrat Huber einen Ueberolick uber die Entwicklung bes Handelsrammergedankens in den europäiſchen Ländern. Er ſchilderte, wie infolge der während der franzöſiſchen Revolution entſtandenen Anſichten über die Be⸗ teiligung der geſamten Bevölkerung am Staatswillen die bis⸗ herigen grundſätzlich freien Organiſationen der Kaufmannſchaft in Frankreich und ſpäter auch in Deutſchland allmählich in den ver⸗ faſſungsmäßigen Aufbau des Staatsweſens eingegliedert murden. In anderen Ländern, vor allen Dingen in England, verblieb es dagegen bei der freiwilligen Form der Kaufmanns⸗ organiſation. Der Gedanke des Zuſammenſchluſſes wurde von ausgewanderten Kaufleuten auch in fremden Ländern durchgeführt. Im Gegenſatz zu anderen Staaten hat dabei die Entwicklung der deutſchen Auslandskammern ſtets in voller Freiheit ſich vollzogen. Die Kammern der Auslandsdeutſchen arbeiten im allgemeinen mit den amtlichen Vertretern Deutſchlands in gutem Einvernehmen. Irgendwelche Abhängigkeit, auch ſolche finanzieller Art beſteht aber nicht. Dieſer Weg der Vertretung deutſcher Intereſſen erſcheint auch für die Zukunft als der richtige. Es laſſen ſich zwei Typen deutſcher Auslandshandelskammern unterſcheiden, Kammern mit dem Charakter einer Verbindungs⸗ ſtelle zwiſchen Heimat und Gaſtland und Kammern in der Stellung eines Vorpoſtens des Deutſchtums im betreffenden Lande. Natürlich gibt es dabei keine feſte Trennungslinie. Die Verſchiedenheit iſt hauptſächlich durch die Entfernung von der Heimat und die Art der wirtſchaftlichen Beziehungen der einzelnen Länder zu Deutſchland bedingt. Aus dieſem Grunde ſteht bei den deutſchen Auslandskammern in den Ueberſeeländern der Charakter als Vorpoſten des Deutſchtums im Vordergrund, während die europäiſchen Kammern mehr Verbindungsſtellen des Gaſtlandes mit der Heimat ſind. Die Unterſchiede treten auch in der Gruppie⸗ rung der Aufgaben zutage. Jede Auslandshandelskammer hat zwei Aufgaben: Wahrung der Intereſſen ihrer Mitglieder und Förderung der Handels⸗ beziehungen zwiſchen Heimatſtaat und Gaſtland. Bei den über⸗ ſeeiſchen Kammern überwiegt die erſte Aufgabe, bei den europäi⸗ ſchen die zweite. Auch in der Regelung der Mitgliedſchaft iſt die Zweiteilung zu erkennen. Bei der Mehrzahl der deutſchen Aus⸗ landskammern in Europa enthalten die Satzungen keine Beſtim⸗ Es können dort alſo auch Nichtdeutſche die Mitgliedſchaft erwerben. In denen aller überſeeiſchen Kammern, auch in den Satzungen der Kammern zu Barcelona und Mailand, ſind dagegen darüber eingehende Beſtimmungen enthalten. Zur Frage der Zuſammenarbeit der deutſchen Aus⸗ landskammern mit den Handelskammern der Heimat und ihrer Spitzenvertretung, dem Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstag, be⸗ richtete Geheimrat Huber, daß manche Kammern in ihren Satzungen den Wunſch nach dieſer Zuſammenarbeit beſonders betonen. Die Kammern in Süd⸗ und Mittelamerika haben ſich in der„Ham⸗ burger Geſchäftsſtelle der deutſchen Handelskammern in den latein⸗ amerikaniſchen Ländern“ eine gemeinſame Vertretung geſchaffen, während die Kammern und Vereinigungen in Oſtaſien den„Oſt⸗ aſiatiſchen Verein“ in Hamburg mit ihrer Vertretung beauftragt haben. Der Redner kam zu dem Schluß, daß das Prinzip der Freiheit und der unbeeinflußten Entwicklung auf dieſem Gebiete mehr als auf jedem andern notwendig iſt. Die Reichsregierung und beſonders ihre Auslandsvertreter müſſen ſich aber der Sach⸗ kunde der Auslandsorganiſationen des Deutſch⸗ Deutſchen oder Entſcheidend iſt das beliebige Ermeſſen der Fremdenpolizei⸗Organe. Bezüglich der bekannten ſchweizeriſchen Einfuhrverbote gab habung der deutſchen Einfuhrverbote gegenüber der Schweiz die Wäſſerchen auf die Mühlen der ſchweizeriſchen Verfechter der dort beſtehenden Einfuhrbeſchänkungen geleitet hat. beſchäftigen 8 Schweiz im Jahre 1912, als erſte deutſche Auslandskammer, ge⸗ gründet wurde, und zwar in Genf. biet, mußte naturgemäß der deutſche Kaufmann früher als im deutſchſprachigen Teile der Schweiz das Bedürfnis einer Vertretung der gemeinſamen Intereſſen empfinden. Sitz nach Zürich verlegt. in Deutſchland 700 Firmen und Körperſchaften zu Mitgliedern. der Schweiz iſt vor allem die Tatſache maßgebend geweſen, daß ſie von vornherein als eine private Körperſchaft freier Kaufleute gegründet wurde. dem der In⸗ und Ausländer. Der Vergleich ergab, daß der deut⸗ ſche Anteil an der Fremdbevölkerung in der Schweiz in rapidem Rückgang begriffen iſt. Der Hauptgrund dafür iſt die Abwande⸗ rung der Wehrpflichtigen bei Kriegsbeginn und die Verwehrung der Rückkehr für die, die nach dem Krieg in die Schweiz zurück⸗ kehren wollten. Auch der deutſche Währungsverfall hatte Ab⸗ wanderung zahlreicher Deutſcher zur Folge. Für die letzten—4 Jahre kann die Verminderung der Deutſchen in der Schweiz wohl zur Hälfte auf Abwanderung, zur anderen Hälfte aber auf Ein⸗ bürgerung zurückgeführt werden. Schon ſeit langen Jahren hatte man in der Schweiz erkannt, daß der Zuzug von Fremden und deren Eigenvermehrung zur Aufrechterhaltung des wirtſchaftlichen Fortſchritts der Schweiz not⸗ wendig iſt, nicht nur wegen ihrer Arbeitskräfte ſondern auch mit Rückſicht auf ihr Kapital. Man ſtellte feſt, daß es nicht nur zahlenmäßig an Arbeitskräften fehlte, ſondern daß auch an quali⸗ tativ geeigneten Arbeitern ein Mangel war. Der Schweizer läßt ſeine Nachkommen ohne Ausnahme Schreiber werden, während die Handwerker ſamt und ſonders vernachläſſigt bleiben. Schon im Jahre 1912 ſchrieb ein Schweizer:„Wir tendieren auf Fabrik⸗ arbeit und auf Bürdoarbeit. Handwerker ſind verpönt, und darin iſt das untrügliche Symptom der Dekadenz zu erblicken.“ Durch den Krieg iſt allerdings die Fremdenfrage in der Schweiz auf eine vollſtändig neue Grundlage geſtellt worden. Der Fremde wurde als Pfahl im eigenen Fleiſch empfunden. Trotz dieſer dem Deutſchtum wie jedem anderen fremden Nationalſtaat in der Schweiz abträglichen Verhältniſſe muß feſtgeſtellt werden, daß der rechtliche und loyale Sinn des Schweizer Volkes den deut⸗ ſchen Kaufmann in der Schweiz auf dem Standpunkte der Gleichberechtigung mit jedem Schweizer Kaufmann behandelt hat, ein Standpunkt, der während des Krieges allerdings vorüber⸗ gehend durch die von den Alliierten der Schweiz aufgezwungenen „S. S..“ geſtört wurde. Die Möglichkeit neuen Zuzugs von deutſchen Kaufleuten nach der Schweiz hat ſich ſehr verſchlechtert. Von einem Recht des eines anderen Ausländers, in der Schweiz ſich niederzulaſſen, kann heute überhaupt nicht mehr geredet werden. Rechtsanwalt Wirth der Meinung Ausdruck, daß die rigoroſe Hand⸗ Es iſt bezeichnend, daß gerade in der Vorkriegszeit, in der die Fremdenfrage intenſiver die öffentliche Meinung der Schweiz zu anfing, auch eine Deutſche Handelskammer in der Dort, im fremdſprachigen Ge⸗ Im Kriege wurde ihr Sie zählt heute in der Schweiz 550 und Für die künftige Entwicklung der deutſchen Handelskammer in Sie arbeitet ſelbſtverſtändlich in enger Fühlung⸗ tums weiteſtgehend bedienen. Vielleicht einer Verbindung der deutſchen Auslandshandelskammern und gegenſeitiger Unterſtützung in die Praxis umzuſetzen. Bericht der deutſch⸗ſchweizeriſchen Handelskammer in der Schweiz, Zürich Vorgetragen vom Syndikus der Rammer,.-A. G. Wirkth An Hand umfangreichen Zahlenmaterials gab Rechtsanwalt Wirth zunächſt einen Ueberblick über die Zahlen der in der Schweiz anſä chen Reichsangehörigen im Verhältnis zu 4 —— R Bom inkernakionalen Zinnmarkt Nach Anſicht des Statiſt werden die Lieferungen von Detroits im September 4500 Tonnen nicht überſchreiten, was eine Ver⸗ minderung in den ſichtbaren Vorräten herbeiführen wird, voraus⸗ geſetzt, daß die amerikaniſchen Lieferungen den vorausgehenden gleichbleiben. Die Unruhen in China werden die Zinnlieferungen aus dieſem Lande verzögern. Augenblicklich liegen keine Angebote von dieſer Seite vor. Die Weißblechwerke in den Vereinigten Staaten dürften ihre normale Tätigkeit in einem Monat wieder aufnehmen. Man kann Zinnankäufe der amerikaniſchen Ver⸗ braucher erwarten. Die ſtarke Baiſſe in der vorigen Woche hat den Markt von allen wenig ſoliden Käufern gereinigt, er iſt zur⸗ zeit in den Händen von Spekulanten, die der Lage gewachſen ſein werden. Endlich wurden die umfangreichen Hauſſe⸗Poſitionen liquidiert, derart, daß die Marktlage erheblich beſſer 1 dürfte. In der letzten Woche ſind übrigens viele Verkäufe durch Ankäufe von Prämien gedeckt worden. Da der Orient ſich weigert, unter dem Kurſe von 250 Lſtrl. zu verkaufen, und die Baiſſe in Newyork nicht ſo ſtark wie in London war, ſo wird ein Umſchlag ſicherlich erfolgen, ſobald die Induſtrie mit ihren Käufen beginnt. Die Ausſichten ſind alſo zugunſten einer Hauſſebewegung, beſonders falls im Oktober die europäiſchen Ankäufe ſich wieder bemerkbar machen. Dieſe Bewegung wird durch den Geſchäftsgang in Amerika geſtützt werden und zuſammenfallen mit der Verminderung der Lieferungen der Gruben, was alles einen Wiederaufſtieg der Preiſe begünſtigt. 70 2: Tonwerk Mackle.⸗G. in Oberhauſen(Baden). Die Gold⸗ mark⸗Bilanz der Geſellſchaft auf 1. Januar ſieht eine Umſtellung des Aktienkapitals von 10 Mill. Pel auf 200 000%, vor. Die Vermögensſeite weiſt 300 000 auf, darunter Gebäude 170 000., Gelände 10 070 l, Vorräte 29 735, Schuldner 1201„. Weiter werden eine geſetzliche Rücklage von 20 000 ¼, eine Sonderrücklage von 30 958„ und 49 042/ Schulden ausgewieſen. *Chemiſche Fabriken vorm. Weiler⸗ter⸗Meer in Uerdingen a. Ah. Ein Reingewinn und demgemäß auch eine Dividende wird für das Geſchäftsjahr 1923 nicht ausgewieſen. Der Abſchluß per 31., 12. 23 zeigt en mit 3 544614 Bill. und Wagrenbeſtände Nrce wpe pe N 1 in Apotheken und Drogerien erhältlich. iſt aber der Gedanke mit denen der Heimat zum Zwecke des Austauſches von Erfahrungen nahme mit den amtlichen deutſchen Stellen in der Heimat und in der Schweiz. Aber ſie hat ſich die Möglichkeit einer durchaus freien Kritik gewahrt. Die Kammer hat ſich von vornherein nicht auf einen einſeitigen nationalen Standpunkt geſtellt, ſondern ſie wurde begründet von reichsdeutſchen und ſchweizeriſchen Kaufleuten in gemeinſamem Entſchluſſe. Reichsdeutſche wie Schweizer genießen ſowohl das aktive wie das paſſive Wahlrecht, im Vorſtande der Kammer ſind beide Nationalitäten vertreten. Auf Grund dieſer Zuſammenſetzung iſt eine deutſche Auslandshandelskammer am beſten in der Lage, ihre Aufgaben, Berückſichtigung der Intereſſen des Exporthandels des Mutterlandes in gleicher Weiſe wie die der Intereſſ Kaufleute des Gaſtſtaates zu erfüllen. 2 mit 1 069 145 Bill.„1; demgegenüber betragen Kreditoren 4884 638 Bill.„1. Im Geſchäftsbericht heißt es:„Der bisherige Verlauf des neuen Geſchäftsjahres litt unter der allgemeinen Kriſis auf dem Weltmarkt. Wir ſahen uns genötigt, unſere Betriebe einzu⸗ ſchränken und zur Verbilligung der Produktion die Zahl unſerer Angeſtellten und Arbeiter zu vermindern. Für die Zukunft er⸗ hoffen wir von der beginnenden Klärung der außenpolitiſchen Lage eine Beſſerung auch der wirtſchaftlichen Verhältniſſe“. * Berkehr und Beſteuerung von Tabakerzeugniſſen und Wein im Kuhrgebiet. Wie die Induſtrie⸗ und Handelskammer Düſſeldorf erfährt, werden vom 21. 9. ab im Ruhrgebiet ausſchließlich die deutſchen Beſteuerungen beim Verkehr und bei der Verſteuerung von Tabakerzeugniſſen und Wein angewandt. Der Umtauſch der Ruhrbanderolen in deutſche Vanderolen erfolgt in der Zeit vom 21. 9. bis 21. 10. Vom 21. 9. ab kommen die bisher erforderlichen Begleitſcheine völlig in Fortfall. Verſteuerte und banderolierte Waren können vom 21. 9. ab ohne Formalitäten und ohne noch⸗ malige Verſteuerung in das Ruhrgebiet eingeführt werden. Beim Verſand von unverſteuerten und unbanderolierten Waren gilt das deutſche Verſandanmeldungsverfahren mit Entlaſtung beim Empfangszollamt. *Reiherſtieg Schiffswerfte und Maſchinenfabrik in Hamburg. Die ao..⸗V., in der 20 251 000% Aktienkapital vertreten war, beſchloß, das Geſchäftsjahr auf das Kalenderjahr zu verlegen. Der dividendenloſe Halbjahresabſchluß per 31. Dezember 1923 wurde genehmigt und der Verwaltung Entlaſtung erteilt. Ferner beſchloß die Verſammlung die Umſtellung auf Goldmark im Ver⸗ hältnis von:1 durch Herabſetzung des Aktienkapitals von 30 auf 6 Mill.. Der Verwaltung wurde, begrenzt auf ein Jahr, Er⸗ mächtigung zur Aufnahme neuen Kapitals im Betrage von 2 Mill. Goldmark erteilt. Das Kapital ſoll in Form einer Kapital⸗ erhöhung oder durch Obligationenausgabe aufgenommen werden. Verhandlungen hierüber ſind im Gange. :: Jahlungsſtockung im Textilhandel. Die Manufakturwaren⸗ firma Richard Lutzki in Marggrabowa(Oſtpr.) iſt, wie der Konfektionär erfährt, in Zahlungsſchwierigkeiten geraten und ſucht bei ihren Gläubigern ein Moratorium nach. Die Paſſiven be⸗ tragen ca. 130 000%/, denen ein Warenlager von größerem Werte Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt verharrt weiter ohne jede Anregung. London⸗Paris ſtellt ſich auf 8476(84%) und der Dollar gegen Paris auf 18,95(18,90) Franken. Weiterhin lagen heute früh folgende Notierungen vor: Lon⸗ don gegen Schweiz 2352(2358), gegen Holland 1157(1159), gegen Kabel 447(447,50), Paris gegen Holland 1365(1370), Zürich gegen Holland 49,20(49,15), Paris gegen Schweiz 2775(2785), Kabel gegen Holland 259 gegen Schweiz 526(527). In Goldpfennig ausgedrückt notierte das engliſche Pfund 18,78(18,80) ¼, der holländiſche Gulden 1,62,25(1,62,20), die Schwedenkrone 1,11,8 ¼, der franzöſiſche Franken 22,15(22,20) J, der Schweizer Franken feſt 79,85(79,70) J, der belgiſche Franken 20,15(20,25) 3, der italieniſche Lire 18,45 3, die Tſchechenkrone 12,58(12,57) 3, die Dänenkrone 72,35(72,45) 3, der argentiniſche Peſo weiterhin ſehr feſt 1,50,3(1,49,7) J, die norwegiſche Krone feſt mit 58,7(58,45) 3, der ſpaniſche Peſeta mit 56,1(55,8) J. Die Mark wird etwas ſchwächer aus Newyork mit 4,21/ für den Dollar(4,20 /) gemeldet. Börſenberichte Mannheimer Effektenbsrſe ):( Mannheim, 25. Sept. Die Börſe verlief in ſchwacher Haltung. Badiſche Anilin ſtellten ſich auf 1676 etw. bz.., ferner gingen um: Gebr. Fahr zu 5,2, Mannheimer Gummi 1,50, Neckar⸗ ſulmer 4,50, Pfälzer Nähmaſchinen 3, Rheinmühlenwerke, Mann⸗ heim 1,75, Zuckerfabrik Frankenthal 3,25 und Zuckerfabrik Wag⸗ häuſel zu 2,75. Durlacher Hof⸗Aktien wurden zu 21 gehandelt, ebenſo Mannheimer Verſicherung⸗Aktien zu 81 und Württemberg. Transport⸗Verſicherungs⸗Aktien zu 34 Bi, pro Stück. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 25. September Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 24. 25. Aluminium 24. 2 Elektrolytkupfer 124,75 124.,50 in Barren 2,40⸗2,50 2,40⸗2,50 Raffinadekupfer 141.4½12 11.712 inn, ausl..40..50.48.4,55 Blei 0,62⸗0,63 0,62•0,63 üttenzinn.,30-4,40 4,35⸗4,45 RohzinklBb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 2,70⸗2,80 2,70.2,80 do.(fr.Verk.) 0,62⸗0,63 0,62.0,63 Antimon 0,87.0½,90 0,80⸗0,90 Plattenzink 0,54⸗0,55„540,55 Silber für 1 Gr. 95,50⸗96,50 95,5096,50 Aluminium 2,80⸗2,40 2,30-2,40 Platin p. Gr.—.——.— London, 25. September(WSB) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg.“ 25. Blei 32,75 32,70 24. 295. 24 62,13 62,43 beſtſelect. 66,75 Kupfer Kaſſa 66,75 Zink 32,25 82,45 do. 3 Monat 63,13 63,43 Nickel 155,— 155,.— Aueckſilber 12,50 12,50 do. Elektol. 66.50 67,43] Zinn Kaſſa 228,25 237,.—] Regulus 55,.— 55,.— 2: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 25, September. 1 Kilo Gold 2815., 2827.; 1 Kilo Silber 96,50., 97.; 1 Gramm Platin 14,65., 14,90 B. :: Biehmarklberichte. Tauberbiſchofsheim: Aufgetrieben waren 35 Farren, darunter 10 Original⸗Simmentaler, 10 ober⸗ badiſche und 15 unterbadiſche Farren. Das Material war nach dem Urteil der Sachverſtändigen weſentlich beſſer als in den früheren Jahren. Verkauft wurden 25 Farren, darunter 7 Original⸗ Simmentaler, 7 oberbadiſche und 11 unterbadiſche Farren. Der billigſte Farren koſtete 450 und der teuerſte 2810. Der Durch⸗ ſchnittspreis belief ſich auf 1182„l.— Karlsruhe: Der Markt hat einen befriedigenden Verlauf zu verzeichnen. Der Auftrieb an Maſtvieh war ein recht guter. Die Qualität der zugeführten Tiere war ganz hervorragend. Der Verlauf des Marktes geſtaltete ſich lebhaft, ſo daß von Großvieh nur wenig Ueberſtände blieben und an Schweinen und Kälbern der Markt vollſtändig geräumt wurde. Trotz der vorzüglichen Qualität bewegten ſich die Preiſe auf der Höhe der Vorwoche und gingen bei Schweinen ſogar eine Kleinigkeit zurück. Wie auf den vorhergegangenen Pferdemärkten in Frankfurt, Mannheim und Stuttgart, ſo war auch jetzt in Karls⸗ ruhe der Geſchäftsgang ſchleppend und blieb ein großer Teil der Zufuhr unverkauft.— Auf dem Bühler Schweinemarkt koſlete das Paar Läufer 50—70 /, das Paar Ferkel 14—40 /.— Auf dem Schweinemarkt in Haslach wurden für das Paar Ferkel 12—36 J bezahlt. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 24. September. Dem heuti⸗ gen Hopfenmarkt wurden 100 Ballen vom Land zugefahren und 200 Ballen von der Bahn. Der Umſatz betrug 200 Ballen. Der Einkauf iſt dauernd ruhig bei unverändert feſten Preiſen für beſſere und prima Hopfen. Es wurden bezahlt für die fränkiſcheen Land⸗ hopfen 192—285 /, für Hallertauer 250—290 ¼ :: Die Elſäſſer Hopfenernte. Im Elſaß iſt die Hopfenernte vollendet. Die Nachfrage nach dem Produkt wächſt von Tag zu Tag; die Preiſe haben ſich innerhalb kurzer Zeit bedeutend erhöbt vielfach werden 1000—1100 fr. Franken pro Zentner bezahlt. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 25. Sepkember Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 57—.57 Cents ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen in Tagesmiete (20 Tage Garantie ab Lieferung Ruhrort). Exporkkohle nach Rokterdam: 1,10 Gulden ab Kipper bei freiem Schleppen ab Kanal 1,20 Gulden bei freiem Schleppen. Geſchäft ſehr lebhaft; Kahnraum ſehr geſucht. Dampferbewegungen des Norddeutſchen Lloyd Bremen Bremen⸗Newyork: D. Columbus am 20. 9. ab Newyork; D. Stuttgart am 20. 9. an Bremerhaven; D. Bremen am 21. 9. Dover paſſiert; D. Lützow am 23. 9. an Bremerhaven; D. Derff⸗ linger am 19. 9. an Newyork; D. George Waſhington am 20. 9. ab Cherbourg; D. America am 21. 9. ab Cherbourg; D. Republic am 22. 9. ab Bremerhaven.— Bremen⸗Baltimore: D. Nienburg am 21. 9. an Bremen; D. Königsberg am 21. 9. Dover paſſiert; D. Hornfels am 20. 9. an Hamburg.— Bremen⸗Cuba: D. Seydlit am 19. 9. Dover paſſ.— Bremen⸗La Plata: D. Weſer am 21. 9. ab Vigo; D. Crefeld am 18. 9. an Buenos Aires: D. Werra Dover paſſiert; D. Yorck am 21. 9. an Hamburg.— Bremen⸗ Auſtralien: D. Göttingen am 20. 9. an Adelaide; D. Holſtein am 21. 9. ab Helſingfors nach Hamburg.— Bremen⸗Oſtaſien: Schleſien am 19. 9. ab Manila nach Singapore; D. Aachen am 20. 9. ab Chefoon nach Tſingtau; D. Trier am 19. 9. an Shanghal nach Kobe; D. Elberfeld am 20. 9. an Port Said nach Colombo; D. Coblenz am 22. 9. an Rotterdam. (Von der Saar- Schiffahrt. Innerhalb der letzten Woche wurden 62 Kähne abgefertigt. Es verblieben 42 ladefertig, 28 be⸗ frachtet und 16 in der Ladung begriffen. In der Frachtlage und den Tarifen iſt keine Aenderung eingetreten. Die Kohlenfracht notiert von Saarbrücken nach Paris⸗Seine 34 Franken, nach Ruen 34, nach Corbeil 34, nach Reims 25, nach Vitry⸗le⸗Francois 23, nach Epinal 18, nach Nancy 15, nach Dombasle 15,50, na Vincey 16,50, nach Bois⸗Bretoux 33, nach Chalon⸗ſur⸗Saone 3507 gBei stärkerer Schweissabsonderung, insbesondere bei Hand. HFuss und Achselschweiss verwendet man mit sicherem Erfolg. gegenüberſteht. Der Inhaber der Firma bietet 100 Prozent an, zablbar in Monatsraten von 10 Prozent, beginnend am 1. Oktober. NRance Füße RRCTTTTTTTTT DDDr empfiehlt sich als zuverlässig wirkendes Mittel die regelmässſge Anwendung des Vasenol- Sanitäts-Puders, der die Füsse gesund und trocken erhält und die unangenehmen Nebenerscheinungen der Schweissabsonderung beseitigt nach Straßburg 13,.50, nach Mülhau ach Montbe 24 Ir. liard N Keue Mannbeimer Feitung[Mittag⸗Rusgabe) 7. Seite. Nr. 447 — im Alter von 56 Jahren. Nach langem, schwerem Krankenlager verschied am Mittwoch abend der langjährige Mitarbeiter unserer Firma Herr Johann Giessermeister der Firma Atiengesellschaft füt Eisen- und B onze Siesserel vormals Carl Flink Veckert Ueber 30 jahre hat der Verstorbene seine ganze Kraft und Er- ſahrung in nie ermüdender Arbeit unserem Unternehmen gewidmet. Wir betrauern in dem Entschlafenen den Verlust eines Mitar- peiters von stetem Pflichtgefühl, der sich durch seinen vorbildlichen Charakter die Wertschätzung aller seiner Mitarbeiter erworben hat. Das Andenken an den Entschlafenen wird in uns weiterleben. Mannheim, den 25. September 1924. Direklion, Angestellten u. Arbeiter nachmittag 4 7008 Jesu Kuche Drueksache Tolles-Anzeige. Verwandten, Freunden und Bekannien die schmerzliche Nachticht, daß es Goti dem Allmächigen geialen hat, unseren ueden Sohn und Bruder Waan Henbäaher Iim Alter von 14 Jahren 8 Monaen am Dienstag abend halb o Unr nach längerem Leiden fasch und une wartei ewige Heimat abzuf ufen. Wir bitten, des lieden Verstoibenen im Gebete gedenken zu woſlen Mannheim(Wa dhofstr.), 24. Sept. 1924. In ſiefei Trauen: Faide Leöpond Nehhäugg. Die Beeidigung lindet am Samstag, hr statt am Montag halb J Uhr in der Herz- 7bT...!... hefert schnel und bellig. Umdrerel Dr. Hgas, U. m. b.., E ö, 2 Grünkern, Pilz,. Eiernudeln, Reis, Königin, Kartoffe Tapioka echt usw., überall zu haben. Eurze Kochzeit. S B ˖ in die 157 Todes-Anzeige. Mittwoch abend entschlief sanft meen innigstgeliebter Gatte, Vater, Grossvater, Onkel und Bruder Giessermeister im 56 Lebensſahre. Mannheim(Rheinhäuseistr. 61), den 25. Septbr. 1921. Die tieftrauernden Hinterbliebenen. Die Einäscherung findet Samstag, den 27. September, nachmittags ½3 Uh statt. 131 Das Seelenamt — . Freitag bis Samsteg Leber- u. Slutwurst aogeb. zum Braten Pid 17 l. Schwartanmagen, rot odet weiss.. Pid. 20 Pi. Prima Krakauer 11¹ Zungenrotwurgst, erima Leberkäse /. Pid 10 a. Delikateßß- Würsichen 75 51 6 Stück Ahrbergs Hettyvurst 90 Piund 90 Pi. ½ Pfd. Prima Rindsfett Sireich-Leberwurst 99 Piund 015 Deutscher Weinbrand Hochf. Himbeersaft 3 K. Pi. Malaga. Südwein.50 Kleine geräuch. 858 15 schin ren Frankf. Leberwurst, 35 Lyoner ½ bid. J Pi. brima Räucherspeck Pid..35 Gek. Schi»ken, Hneg;s 75 Raldslebervurst.. Pid.. Zayer. Ochsenmaul- — 85 ee 75 Pf. Frische Margarine PId. 68 Pl. Notwurst.. d. 48 Pl. Schmalz.. Pfd. 95 Pf Bierwurstk ½ Pld. 50 Pl. Sardellenpaste 33, Capern 12 le bhe 18 Vollfeiter Camembert „% diieß Vollfetter Holländer S¹9⁵ Delik-Heriage, versch. Salen; Dos Filei-Heringe Iin Mayon- 95 naisse.. Dose l. JZam D. 95 f. ff Lachs D..95 Brathe nge, Rol maps, 43 Bi marckheringe Dose l. Trabbeen 5 Pl. Mayonnaise 65 Pl. Oeisardinen D. 42, 45, 63 Pi. Essig- u. Senfgurken Gl..3 37¹ Echt. Zwets.-Wasser ayonn.-Tafelöl...45,.75 Oliven- Oel. 90,.59 Helvetia Aprikosen u. Erdbeer konf tũre Eim 1 Johanuis eer-Gelee Topf.7, Viertrüchte opf.20 Helv.-Jpargel.40,.6,.95 Helv.-Erbsen. 15, 53, J8, 99 Pf. Im Ile. 2 Tafeln ſt. Schmelz-Schokclete. Milch-Zchokosde 2 Tateln= 200 gr Créme-Schokolade. Eßolock-Schokolade 95 51. Parterre Abfeilung Konfffüren: wubsdcnddsie 3 Taleln.. J0.. zBcboladzcländden, 2 Karton 9).. Praliné-Mischung verschiedene Sorten 10 2 91. Block- chokoladen 5 4 Tafeln= 1 Paket. 3 l. Kokosflocken, Crémebruch, Gelechimbeeren 30 2*„ Pi. ½ Pid. „5* Kakao, gar. rein Pfd. 90 fg. Tee. teinschmeck., P. 12 u. 50 Pl. Shlolll, Neichad ak. 40 u. 30 Pfg. Seelberg-Leks 39 Pig., Leibntr 55 Pig. Schmoller 5 Höbel Kauft Jcdermann— billig bei Hupfermann Die ideale Miitelstands-Wohnung 2 Hocker, 1 Spiegel 185 * Schnitzerei u. Klavier- band, echt Ledergsessel 7 5 Niicie. 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Wir ſtehen im Banne der äußerſt feſſeln⸗ den Handlung, die in ihren 6 Akten großer Sehenswürdigkeit bringt. Im Mittelpunkt der Hand⸗ Iung finden wir Wanda Hawley u. Nigel Barrie; letzterer iſt der lie⸗ benswürdige Liebhaber, mehreren Filmen, die von der Ufa zurzeit in ihren Babelsberger Ate⸗ fertiggeſtellt werden, Hauptrolle ſpielt. Eeiprogramm: Fix und Fax Im NHodesalon Köstliche Burleske. Denn mit der in die ſucht per 1. Oktbr gut möbliert. n —.— Fonnfags „ 3 Letate Vorstellung tagi 8/ Uhr eedeaeddadzadt dchsenfleisch beharen 2 Meehentags Anfang 4½ Uhr 0 7 St y Beg — — — E — faſttanatanmnmnemnntungintennm eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee N LLLLLLLLLILLLLIII Ab heute die große Spielvoche! lie elt i8t Hleis geworden durch den Filml Früher war es dem gewöhrlich Sterblichen eine Unmöglichkeit, hervorragende ausländ. Bühnenkräfte zu ſchauen. Heute ſieht ein Land nicht nur ſeine Theaterdarſteller, ſondern die be⸗ rühmteſten aller Herren Länder. Die Völker reichen ſich im Ge⸗ dankenaustauſch durch den Film die Hand und lernen Sitten und Ge⸗ bräuche aller Menſchen auf der Welt in untrüglicher Weiſe kennen. Denn das lebende Bild ſpricht eine Sprache, die jeder auf der ganzen Welt verſteht. Frankreich übernahm von Deutſch⸗ land er Ufa) den Hroßartigen e„Die Nibelungen“. Die Ufa ringt dafür in allen Städten zur Aufführung den ilm: de f 0 faaſe 6 Akte nach dem Roman„La Bataille von Claude Fartère Regle: E..Violett Hauptdarsteller: Sessue Hayakawa, Tsufwetoki, Gin Palerme, Gady Winter, F Foid Unbedingt sehenswerk! groles orehester ————— Spielzeiten: Wie im Oia- Theater P 6(.T) Auu knes dten- dald- und zcweinelen biiktest Bedeufende Preisermässisung für Wurstwaren 1 2 mit freiem bei —3000 Mk. Anzahlung 7026 zu verkaufen. Angebote unter H. B. 98 an die Geſchäftsſtelle.*126 Gentardstr. 42 mheff K 1 L. udwigshafen eeeee dde e 4 Heute. 26. 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