danken den Borſitenden des Ortsvereins München der Deutſch Freitag, 26. Seplember Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei eytl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwenoig werdende Preiserhöhungen anzuertennen. Poſtſcheckkonto Nr. 14590 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtele E 6. 2.— Geſchäfts⸗ Nedenſtellen Wälohoſitr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,—. Telegr.-Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Abend⸗Ausgabe hoi Mannheimer Heneral Anzeiger Leben mit Mannheimer Frauen⸗ Eine deutſche Note an Frankreich Gegen die Erhebung der Nnsfuhrabgabe Die deutſche Regierung hat der franzöſiſchen Regierung folgende Note zugeſtellt: „Wie Note vom 20. September 1924, in der die franzöſiſche Regie⸗ rung mitteilt, daß ſie durch Dekret vom 18. 9. 1924 beſchloſſen hat, die deutſche Einfuhr nach Frankreich mit Wirkung vom 1. Oktober 1924, mit einer Reparationsabgabe in Höbe von 26 Pro⸗ zent nach dem Vorbild der engliſchen Reparationsabgabe zu bela⸗ ſten, beehrt ſich die deutſche Regierung, wie folgt zu beantworten. Nachdem durch die Ziffer C des Art. 4 Anlage 3 des Londoner Protokolls vom 16 Auguſt 1924 beſtimmt worden iſt, daß für die UHebergangszeit ſich die monatlichen Zahlungen der deutſchen Regierung u. a. auch um den geſchätzten monatlichen Ertrag, der dem Reparation⸗Rocvery⸗Akt entſprechenden Maßnahmen anderer elliierten Regierungen vermindern ſollen, iſt die deutſche Regierung bereit, für die Uebergangszeit in gleicher Weiſe wie beim German⸗ Reparation⸗Recovery⸗Akt bei der Durchführung der Erhebung der franzöfiſchen Reparationsabgabe mitzuwirken, wenn und ſo weit ſie von dem Generalagenten für Reparationslieferungen die Zuſicherung erhält, daß er ihr den geſchäzten monatlichen Ertraa anrechnet und die Auslagen, einſchließlich eines noch näher zu vereinbarenden Prozentſatzes für Verwaltungskoſken ver⸗ gütet. Die deutſche Regierung kann indeſſen ihr Bedauern nicht unterdrücken, daß die franzöſiſche Regierung, ohne ſich vorher mit der deutſchen Regierung ins Benehmen zu ſetzen, be⸗ ſchloſſen hat. innerhalb der kurzen Friſt von 10 Tagen eine Maß⸗ Kroft zu ſetzen, die in ihrer Auswirkung eine ſtarke Pebind für den franzöſiſch ⸗deutſchen Warenaustauſch Behinderung die Forderung der franzöſiſchen Regierung auf eine 8 dabsgabe nach Ablauf der Uebergangsperiode und damit egrundſätliche Seite der Frage betrifft, ſo ſteht die deutſche Regierung auf dem Standpunkt, daß das Sachverſtändigen⸗ gutachten, das nach den Londoner Vereinbarungen die Grundlage ür die jehige Reparationsregelung bildet, neben Großbritannien, —5 in der Frage der Sachlieferungen eine Sonderſtellung ein⸗ Himmt, nicht auch anderen Reparationsberechtigten alliierten Stgaten des Recht zu einer dem Reparations⸗Recovery⸗Akt ähn⸗ liche Maßnahmen zubilligen wollte. Es behandelt die engliſche Reparationsabgabe erſichtlich als Ausnahme, in dem es an allen Stellen, an denen von dieſer Abgabe die Rede iſt, nur den Aicen Reparations⸗Recopery⸗Alt erwähnt, und dies nirgendwie zon der Möglichkeit der Ausdehnung eines ſolchen Verfahrens auf andere Staaten frpricht. Das würde auch dem Grundge⸗ des Sachverſtändigengutachten⸗ widerſprechen. Dieſes regelt die Transferfrage abſchließend dahin, daß im Prinzip, + erwähnte hm rzwei Formen abaefehen von der erwähnten Ausnahme au 95 der Uebertragung der auf das Konto des Generalagenten für tionslieferungen gemachten deutſchen Annuitätenzahlungen aen 5 nämlich hdie Barübertragung im Weg des direkten Devifenkaufes und die et eagehts der Wahringelage 1 0 iſt die Beſti il ie angeſichts de iſt die Beſtimmung über die angeſ +25 ausſchließlich dem Generalagenten für 5 Transferkomitee überlaſſen und es ſind wegen der Art der Sachlieferungen auch noch beſ ondere Schutzvorſchriften ausdrücklich vorgeſehen. Dieſe ſch e e eeeeeee N Der Schritt der volkspartei ſ7J Berlin, 26. Sept.(Von unſ. Berl. Büro.) Wie wir bereits endeuteten, hat die Unterredung der volksparteilichen Vertreter mit dem Neichsbanzler über die E rweiterung der Regierungs⸗ baſts das Ergebnis gehabt, daß vor dem 30. September, wo der Parteivertretertag der Deutſchnationalen ſtattfindet, ein Schritt: des Kanzlers nicht unternommen werden ſoll. Andererſeits iſt man ſich im Kabinett einig darüber, daß die Aktion vor dem Zufammentritt des Reichstags aun 15. Oktober abge⸗ ſchloſſen ſein muß. In den Verhandlungen der Deutſchen Volkspartei mit den Deutſchnationalen wurde ausdrücklich verein⸗ bart, daß an eine Demiſſion desz Kabinetts in irgend Aner Form nicht gedacht, ſondern daß gegebenenfalls lediglich eine Be⸗ ſetzung der frei werdenden Stellen erſolgen wird. Es handelt ſich alſo batſächlich um den Eintritt der Deutſchnationalen in das Kabimett Marx⸗Streſemann. Streſemann an die Deutſche Volksparkei in München Außenminiſter Dr. Streſemann hat in einem portei ſeiner Freude darüber Ausdruck gegeben, daß die Politik, die er in der letzten Zeit vertreten habe, die Billigung der Partei⸗ freunde in Bayern gefunden hat und daß er auch ü Zukunft auf treue Gefolgſchaft in Bayern rechnen könne. Dr. Streſemann hat weiter mitgeteilt, daß e⸗ ihm in einem der nächſten Monate möglich ſein werde, entſprechend der an ihm ergangenen Einſadung in München zu ſprechen. Die Umorganiſation der Reichsbahn Das Reichsverkehrsminiſterium nach der Amwandlung dDas Reichsverkehrsminiſterium wird bekanntlich entſprechend der Umwandlung der Reichsbahn in ein techniſches Miniſterium umgewandelt werden. Wie eine Korreſpondenz von gut unterrichteter Seite erfahren haben will, wird das techniſche Miniſterium in Zukunft folgende drei Hau pftaufgaben zu be⸗ wältigen haben: 1. Die A 15 ſicht über die Eiſenbahngeſellſchaft, ſo⸗ weit dies durch Geſetz geregelt iſt, 2. ſoll es die Funktion einer Auf⸗ ſichtsbehörde für ſämtliche Waſſerſtraßen und Waſſerbau⸗ anlagen und z. alle Fragen bearbeiten, die das Luft⸗ und Kraftfahrweſen angehen. Als Leiter des techniſchen Miniſte⸗ wird augenblicklich Staatsſekretär Kunbier genannt und wei⸗ rhin wird mit der Möglichkeit gerechnet, daß ein ſehr bekannter deutſchnationaler Abgeordneter infolge ſeiner Fachkenntniſſe auf tech · niſchem Gebiet in das techniſche Miniſterium berufen wird. ematiſche Vorwegnahme von 26 Prozent des Wertes der deutſchen Ausfuhr führt dagegen zu dem Ergebnis, daß in Durchbrechung der Grund⸗ ſätze des Sachverſtändigengutachtens die zum Schutze der deutſchen Währung vorgeſehene unmittelbare und entſcheidende Mitwir⸗ kung des Transferkomitees dabei ausgeſchaltet wird. Damit wird die Abgabe zu einer reinen und unkontrollierten Deviſenzählung mit allen nachteiligen Fogen für die deut⸗ ſche Zahlungsbilanz und damit für die deutſche Währung. Abgeſehen von dieſen VBedenken in der Frage des Transfers würde die Einführung der Erhebung einer Abgabe von der Einfuhr durch weitere reparatfonsberechtigte Staaten auch eine unerträg⸗ liche Sonderbelaſtung und Diskriminierung des deutſchen Handels bedeuten und auch in dieſer Hinſicht in Widerſpruch mit dem im Sachverſtändigengutachten niedergelegten Grundſatz ſtehen, daß der deutſche Handel frei und ungehindert ſein ſoll. Da die Abſicht der franzöſiſchen Regierung in erſter Linie die Frage der Uebertragung von Reparationszahlungen und das nach IVa der Anlage 6 zum Dawesgutachten aufzuſtellende Programm be⸗ rührt, ſchlägt die deutſche Regierung vor, vor weiteren Verhandlungen über die Frage der Exportabgabe nach der Uebergangszeit ein Gut⸗ achten des Transferkomitees einzuholen. Sie läßt daher zur Beſchleunigung der Angelegenheit dem Generalagenten für Re⸗ parationszahlungen gleichzeitig Abſchrift des vorliegenden Schrift⸗ wechſels zur Kenntnis zugehen.“ * 8 8 Paris, 26. Sept. Heute nachmittag 4 Uhr findet ein Ka bi⸗ nettsrat ſtatt, der, wie man annimmt, ſich mit den Vorbereitungen für die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsver⸗ handlungen beſchäftigen wird. Das Memorandum an den völkerbund Ueberreichung am Monkag [ Berlin, 26. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Das deutſche Memorandum zur Völkerbundsfrage iſt, wie wir hören, an die deutſchen Miſſionen im Auslandabgegangen.— Es wird vermutlich am Montag den Mächten überreicht werden. Die deutſche Regierung legt Wert darauf, daß die Uebergabe an alle in Frage kommenden Stellen zu gleicher Zeit erfolgt. Wie wir weiter erfahren, iſt von deutſcher Seite nicht beabſichtigt, den Wort⸗ laut des Memorandums der Oeffentlichkeit bekannt zu geben. Man wird zu einer Veröffentlichung nur ſchreiten, wenn durch das Ausland irgendwelche Indiskretionen über den Inhalt des Memorandums in die Welt geſetzt werden ſollten. Völlig unzutreffend iſt die Behaup⸗ tung eines Berliner Blattes, daß bei Beſprechung des Memorandums im Reichskabinett es ſtarke Differenzen gegeben haben ſoll, die zur Abänderung des Schriftſtückes in weſentlichen Punkten geführt habe. Es iſt eine tendenziöſe Fälſchung, da, wie uns berichtet wird, ledig⸗ lich zwei ſtiliſtiſche Korrekturen vorgenommen wurden, während im übrigen das Reichskabinett einſtimmig die Faſſung des Me⸗ morandums, in der es aus dem Auswärtigen Amt hervorgegangen iſt, billigte. Der Bürgerkrieg in China Jieberhafte Rüſtungen im Negierungslager 2London, 26. September.(Von unſerem Londoner Mitarvei⸗ ter.) Nach den hier eintreffenden Meldungen iſt das Sturm⸗ zentrum in China jetzt nach Norden verlegt und zwiſchen Tſchang⸗Tſo⸗lin und Wu⸗Pei⸗Fu iſt offener Kampf aus⸗ gebrochen. Der„Times“ wird aus Tokio gemeldet, daß die Mili⸗ tärkonzentrationen gegen Tſchang⸗Tſo⸗lin mit großem Eifer betrieben werden, Die Zahl der Regierungstruppen an der Front Wu⸗Pei⸗Fus überſteigt jetzt 120 000 Mann und man erwartet, daß ſie in einer Woche 200 000 Mann betragen werden. Faſt über 100 Eiſen⸗ bahnzüge voll Truppen oder Vorräten ſind in den letzten 20 Tagen an die Grenze gegangen. Das iſt faſt das geſamte rollende Eiſenbahn⸗ material des Gebietes nördlich des Fluſſes Yangtſekiang. Der Güter⸗ verkehr ſteht ſtill und es verkehren nur wenig Perſonenzöge. In den Konzentrationslagern herrſcht unter den Truppen große Verwir⸗ rung, da die Züge nicht mehr zurückkehren können. Die Offiziere erteilen ihre Befehle mit vorgehaltenen Piſtolen. Die Truppen an der Front werden in den Dörfern einquartiert, aus denen die Be⸗ wohner ſcharenweiſe flüchten. Die zurückgebliebenen Einwohner werden gezwungen, für die Truppen zu arbeiten und Schützengräben zu errichten. Zum Schutze der Fremden Nach einer Havas⸗Meldung aus Peking haben die diplomati⸗ ſchen Vertreter der Mächte an den Miniſter des Aeußern in Peking und an Tſchang⸗Tſo⸗lin eine Note gerichtet, in der ſie er⸗ klären, daß ſie, obſchon ſie keineswegs die Abſicht hätten, 5 in die Streitigkeiten einzumiſchen, die Bombar dements außerhalb des Sperationsgebietes mißbilligen und, ſofern es ſich nicht um Kriegsſchiffe oder befeſtigte Plätze handelt, Fremdegetötet oder fremdes Gut durch die eſchießung beſchädigt würde, die chine⸗ ſiſche Regierung dafür veran twortlich gemacht werden würde. Tſchitſcherin über die amerikaniſche politik (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau, 26. Sept. Tſchitſcherin hat in einer aus⸗ führlichen Erklärung zu der kürzlich von Staatsſekretär Hughes gegebenen Zueeneeng der amerikaniſchen Politik gegenüber Rußland Stellung genommen. Er bezeichnete darin Hughes als den Mittelpunkt der reaktionären und imperialiſtiſchen Veſtrebüngen in der Welt. Die Londoner Konferenz habe den anglo⸗amerikaniſchen Block an die Stelle des fran⸗ öſiſchen geſetzt, als entſcheidender Faktor für die Behandlung der Tſchitſcherin meinte, daß unter dae e eenel der ee e ſich zu neuem Vorgehen gegen die Kolonial⸗ völker rüſte. cpreis 10 Pfenni 1924— Nr. 448 Anzeigenpreiſe nach Tarif bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpallige Koloneizeile für Allgemeine Anzeigen.40.M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Technik Aus Feld u. Sarten Wandern u. Neiſen die italieniſch⸗zgyptiſche Spannung Der italieniſche Standpunkt (Von unſerm römiſchen Vertreter) Als kürzlich durch die Blätter die Nachricht aing. zwiſchen dem Königreich Italien und dem ſouveränen Aeaypten ſei ein Streit wegen der Grenzen der italieniſchen Kolonie Cyrenaika ausgebrochen. haben ſich die meiſten Zeitungsleſer wohl über dieſen neuen Konflikt gewundert, der das arme, unruhige Europa um einen neuen Zwiſt „reicher“ macht. Aber in Wahrheit iſt es auch hier wie immer: Nichts neues unter der Sonne! Dieſer Streit iſt alt. Als 1841 Aeaupten durch die Tatkraft Mebemed Alis innerhalb des osma⸗ niſchen Reiches immer mehr an Selbſtändigkeit aewann blieb das Vilajet Tripolis, zu dem die Cyrenaika gehörte, dennoch direkt unter der Verwaltung der Hoben Pforte. Schon damals entſtanden Grenz⸗ ſtreitiakeiten, in denen der Sultan ſein Preſtige gegen ſeinen mäch⸗ tigen Vaſallen vergeblich aufrecht zu erhalten ſuchte. Dieſe Streitia⸗ keiten ſetzt⸗a ſich fort, als Aeaypten unter enaliſches Protektorat kam. Als 1912 im Tripoliskriea Italien auch die Cyrenaika von der See⸗ ſeite blockierte, ſchien Enaland dieſe Blockade zu weit zu geben und es veranlaßte die Italiener, ihre Schiffe aus den Grenzgewäſſern zwiſchen der Cyrenaika und Akanpten zurückzusiehen. Gleichzeitig erging ein Jrade des Sultans Abduld Aziz, demzufolge der Grenzort Solum für äanptiſch erklärt wurde. Um dieſen Grenzort Solum und um die ODaſe Giarabub geht es hauptſächlich im gegenwärtigen Grenzſtreit. Dieſe Orte ſind für Italien deshalb von Bedeutung. weil ſie als wichtige Knoten⸗ vunkte der Karawanenſtraße zentrale Plätze für die Beherrſchung des Inneren und für die Bekämpfung des hier in aroßem Maßſtab be⸗ triebhenen Schmugaels ſind. Der neueſte italieniſche Schritt ſoll auf einer Klaufel des Londoner Pakts beruhen, die Italien für ſeinen Eintritt in den Weltkrieg Grenzverbeſſerungen ſowohl an der Grenze gegen Aeaupten. als an der Grenze agegen Tunis zuſichert. Es han⸗ delt ſich alſo um eine ähnliche diplomatiſche Situation wie in der Jubalandfrage. Itallen hatte ſich zuerſt an Enaland gewandt, deſſen Regierung es aber nach Kairo verwies. Die nationaliſtiſche Preſſe von Kairo und Alexandrien eröffnete eine heftige Kamragne gegen Italien und die öffentliche Meinung des Nillandes zeigte ſich durch Truppen⸗ zuſammenziehungen an der Grenze ſehr erreat. Inzwiſchen ſcheint die enaliſche Preſſe ebenfalls für Aegypten Partei zu erareffen, wo⸗ rauf die italieniſche Preſſe ihrerſeits lebhaft reagierte Die römiſchen offiziellen Kreiſe ſehen die Lage aber viel ruhiger an. Es wird darauf hingewieſen, daß England den Aeauptern bloß einmal deunech britanniens daſtänden, außerdem nach einer Ablenkung von der Sudanfrage fuche. Das ſei beſonders in dieſem Augenblick, wo Zaalul Paſcha zu wichtigen Verhandlungen in London weilt, zu beachten. Im übrigen ſei Italien im auten Recht, was man in London auch durchaus einſähe. aus welchem Grunde weder für Italien, noch für Europa überhaupt ein ernſtlicher Grund zur Veunruhiauna beſtehe. Eine Beſetzung von Solum und Giarabub durch die Italiener wird erſt dann ſtattfinden, wenn die diploma⸗ tiſchen Verhandlungen ergebnislos verlaufen ſollten. Jaghlul Paſcha bei Macdonald 228 London, 26. Sept.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Die geſtrige Konferenz zwiſchen Zaahlul Paſcha und dem Pre⸗ mierminiſter Macdonald dauerie drei Stunden. Die Beſprechung war nur vorbereitender Art und diente dazu, die Stellung der beiden Miniſterpräſidenten ſowie verſchiedene Mißverſtändniſſe, die inzwi⸗ ſchen entſtanden, aufzuklären. Es fanden eine Reihe weiterer Be⸗ ſprechungen ſtatt. Zaahlul Paſcha erklärte nach der Konferenz auf eine Frage unſeres Korreſpondenten. er könne nicht ſagen, daß alle Mißwerſtändniſſe im Geſpräch mit Macdonald berührt wurden und daß alle bisher beſprochenen Punkte auch aufgeklärt worden ſind. Bisher ſoll ſedoch nochkeine Entſcheildunga aetroffen worden ſein. Heute würde weiter verhandelt werden. Es komme nicht ſo ſehr auf die Zahl als auf die Art der Mißverſtändniſſe an. Ueber den vorausſichtlichen Weiterverlauf der Beſprechungen könne er nichts ſagen. Jaghlul Paſcha hat zwar keine beſondere Eile, wird aber keinen Tag länger als notwendig, in London verweilen. Ueber Macdonald befraat, erklärte er. der enaliſche Premierminiſter ſei ein ſehr liebenswürdiger Menſch. Er habe ihn vor längerer Zeit kennen gelernt und ſei ein alter Freund geblieben bis auf den heutigen Tag. Dieſe ſchwerwiegenden Entſcheidungen die dieſe Konferenz nach ſich ziehen können, erwecken hier aroßes In⸗ tereſſe. Eine große Menſchenmenge beobachtete den Paſcha bei ſeiner Ankunft und Abfahrt in der Downina Street. Der ägyptiſche Premier war äußerſt ſoraenvoll und betrübt, als er, ge⸗ ſtützt auf ſeinen Privatſekretär, zum Automobil ſchritt. Bei ſeiner Ankunft wurde er von Selby, dem Privpatſekretär Macdonalds, in überaus zeremonieller Weiſe bearüßt. Beim Verlaſſen der Downing Street ſchüttelte er Ronald Faberhouſe, dem Privatſekretar Macdonalds, herzlich die Hand. Die Mitalieder des Gefolges Zaahluls erklärten, daß er am Sonntaa nach Paris zurück⸗ kehren werde. Doch hänge dies noch von dem Verlauf der Ver⸗ handlungen ab. Zaahluls Gemahlin iſt eine geborene Prin⸗ zeſſin Nacli, eine Nichte des Khediven Ismael und eine äußerſt freundliche Dame, die verfekt enaliſch ſpricht. Die mit dem ägyp⸗ tiſchen Miniſterpräſidenten in Berührung kommenden Perſönlichkei⸗ ten rühmen ſeinen Geiſt und ſeine Liebenswürdiakeit. Ddas„trockene“ Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 26. Sept. Der republikaniſche Abgeordnete Albert Johnſon gab eine Erklärung ab, daß Ausländer, die die Prohibitionsgeſetze und die Beſtimmungen gegen den Handel mit narkotiſchen Mitteln verletzen, ausgewieſen werden würden. Frauen und Kinder ſolcher Ausländer würden, wenn ſie ſich bereits in den Vereinigten Staaten befänden, die Er⸗ laubnis zum Bleiben erhalten unter gewiſſen Vorausſetzungen, die jetzt zur Beratung ſtehen, damit ſie im Dezember dem Kongreß vorgelegt werden können. 5 coolidge gegen Lafollettes verſtaatlichungspläne (Spezialkabeldienſt der United Preß) Phüadelphia, 26. Sept Präſident Coolidge wandte ſich N vor allem in Lafollettes Programm eine Rolle ſpielen. Er warnte vor Umwandlung von privatem in öffentliches Eigen⸗ tum und führte als Beiſpiel dos Fiasko an, das die amerikaniſche Regierung mit der Handelsflotte erlitten habe. vor Aucen führen wollte, wie ſchwach ſie ohne den Schutz Groß⸗ in einer Ausſprache gegen die Verſtaatlichungspläne, die 9 Ler in Krieg⸗— angelegt Haben. Geſichts, der krampfhaft geballten Hände, ——————— Seike. Nr. 443 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) Freitag, den 25. Sepkember 1924 Aus den beſetzten Gebieten Der Jortgang der Amneſtie Nach einer Havasmeldung aus Koblenz hat die Rheinlanv⸗ Lommiſſion in ihrer Sitzung vom 25. September die Zuruck⸗ ziehuna der im Laufe des paſſiven Widerſtandes gegen 362 Per⸗ jonen erlaſſenen Ausweiſunasbefehle aus geſprochel Zabl der Vertriebenen. die ſich während des paſſiven W auf 31 475 belief, ſei jetzt auf 74 zurückgeführt worden, eine 3 noch weiter verringert werden ſoll. Wie aus Heſſen amtlich mitgeteilt wird, ſind ſämtliche gegen Bewohner des heſfiſchen befetzten Gebietes ſeit dem 11. Januar 1923 vroc N usmelke vis auf neun Fälle i denen eine günſtige Regelun warten iſt, zu 20 d a enomme n word ſolche Ausgewieſenen, die in den bisher vers liſten nicht aufgeführt ſind. das Recht zur Rü erhalten. Diejenigen Ausgewieſenen, die in ihre Heil en Gebietes ailt. Die Liquidalion der Jorſtregie am 21. Oktober Die Verhandlungen über die Forſtunternehmen, die am 10. September in Koblenz begonnen baben, ſind noch im Gange. Be⸗ reits ſeit dem 21. September geſchieht die Bewirtſchaftung der For⸗ ſten nach deutſchen Vocſchriften. die endaültige Rückgade der Forſtunternehmen an die deutſchen Behörden erfolat am 21. Ok⸗ tober 1924 Schon während der Uebergangszeit ſind wettere Holsfällungen nicht geſtattet. Die Verhandlungen über die ſchwierige Frage der Forthaltung der laufenden Verträge ſind noch nicht ao⸗ geſchloſſen. Aufhebung des Emſer Amkes am 21. Oklober Wie wir erfahren. wird das ESin⸗ und Ausfuhramt in 14 Tage nach der zweiten Feſtſtellung des Wiederherſtellungs⸗ d. h. am für die Bewohner des beſetzt Ub Ems ausſchuſſes gemäß Londoner Protokoll aufagaehoben, 21. Oktober. Die von dieſem Amt in der Zeit vom 21. September bis 21. Oktober ausgeſtellten Ein⸗ und Ausfuhrbewilligungen haven ——8 Gültigkeit, vom Tage der Ausfertiaung an oerechnet. Das Emſer Amt wird in dieſer Zeit die deutſche Geſen⸗ gebunga bezüglich Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung und ebenſo die Anweiſungen zur Anwenduna bringen, welche die zuſtändigen deut⸗ ſchen Behörden ihm über die Zulaſſunga oder Bearenzung gewiſſer Kontingente zugehen laſſen werden. Dahingegen verpflichtet ſich die deutſche Regierung, die vom Ein⸗ und Ausfuhramt Ems ausgege⸗ benen Bewilligungen anzuerkennen. Die Aufwertungsfrage Rentengewährung an bedürftige Anleihezeichner Wie durch die Preſſe bereits kurz bekannt gegeben, hat der Reichsfinanzminiſter dem Unterausſchuß, der ſic mit der Aufwertungsfrage beſchäftigt, einen Plan vorgelegt, der den Bedürftigen unter den Kriegsanleihezeichnern Hilfe brt en will. Die Hilfe, die der Finanzminiſter anbietet, kann ſich nur im Rahmen der zur Verfügung ſtehenden Mittel halten, darum keine allge⸗ meine Aufwertung, ſondern eine Rentengewährung anbedürftige Anleihezeichner. Berückſichtigt werden und können nur ſolche Perſonen, die ſich im Beſitz der Kriegsanleihe be⸗ finden. Dazu gehören die im Reichs sſchuldbuch Eingetragenen. Als bedürftig ſoll der angeſehen werden, der weder aus eigenem Ver⸗ mögen noch durch eigene Arbeit ſeinen Unterhalt beſtreiten kann. Die Rente ſoll dem Berechtigten nach ſeinem Tode ſeinem Ehegatten auf Lebenszeit gewährt werden. Entſcheidend ſoll ſein, daß der Be⸗ rechtigte bei der Begründung des Anſpruchs auf die Rente bedürftig geweſen iſt. Die Höhe der Rente ſoll ſich nach dem Betrage be⸗ meſſen, den der Berechtigte dem Reiche in ſelbſtgezeichneter Kriegs⸗ anleihe überträgt, wird jedoch bei einzelnen Berechtigten mit Rück⸗ ſicht auf die zur Verfügung ſtehenden Mittel den Betrag von 1000 Reichsmark für das Jahr nicht überſchreiten können. Das Necht auf Rente ſoll mit der Perſon des Berechtigten ver⸗ knüpft ſein. Die Uebertragbarkeit der Rente wird alſo auszuſchlie⸗ ßen ſein. Um den Bedürfligen Aufnahme in einer häuslichen Ge⸗ meinſchaft zu erleichtern, ſoll er aber die Rente innerhalb eines be⸗ ſtimmten Kreiſes verleben können. Sie ſoll nach ſeinem Tode auf eine Zeitraum von 10 Jahren beſchränkt auf ſolche Perſonen über⸗ gehen könngen, die ihn oder ſeinen Ehegatten in ihre häusliche Ge⸗ meinſchaft aufgenommen hatten. Die Rente ſoll ferner vererb⸗ lich ſein auf Kinder und Kindeskinder oder Eltern, ſofern dieſe Erben bedürftig ſind. Auch die für dieſen Fall vorgeſehene zeitliche Beſchränkung auf 10 Jahre würde der Reichsfinanzminiſter wenn beſondere Gründe vorliegen kraft der ihm zu erteilenden Be⸗ fugnis, verlängern können. s die Höhe der Leiſtungen betrifft, ſo iſt daran ge⸗ dacht, die Rente auf zwei Reichsmark je Jahr auf je 100 Papiermark nominell Kriegsanleihe zu bemeſſen. Es ſoll auch über die bedürftigen phyſiſchen Perſonen hinaus ſolchen Verbänden eine in ihrer Höhe noch feſtzuſtellende Rente zufließen, die ihrerſeits zur Unterſtützung von Bedürftigen berufen ſind. Hierunter fallen kirchliche und ſonſtige charitative Einrichtungen, die zur Unterſtützung armer Kranker Gelder angeſammelt und dieſe Gelder als Selbſtzeich⸗ Vie 7 ihren Wohnſitz wieder in das beſetzte Gebiet zurückverlegen wollen, müſſen ſich beim Bürger⸗At meiſteramt ihres Wohnſites einen Ausweis ausſtellen laſſen, wie er 1085 r un e Z. K. 3 über Berlin Berlin, 26. September.(Von unſerem Berliner Büro.) Durch liner Morgenblätter war bekannt gegeben worden, daß der gegen 9 Uhr über Berlin zu erwarten ſein werde. Auf der Luftſchiffb zau-Zeppelin⸗Geſellſchaft Staaken, der Nähe von Spandau gelegen iſt, waren daraufhin alle Vor⸗ bereilungen zur Begrüßung des Luftſchiffes · getroffen worden. Extrazüge brachten große Menſchenmengen auf das Gelände und 2 die B 2 Automobile zogen in unabſehharer Zahl hinaus. Auf dem Flügplatz ſelbſt herrſchte ein reges Leben und Treiben. Zwei Milikär⸗ apellen der Reichswehr ſorgten für die Unterhaltung des„Pul bli⸗ kums, die außerdem durch Pch zuflüge von einem halben Dutzend Ilugzeugen ergänz t wurde. Kurz vor ½10 Uhr wurde das char rakteriſtiſche Surren der Mo⸗ tore vernehmbar. Pu inkt 410 Uhr tauchten in ber düſigen Luft die ſchwachen Konturen des Luftſchi ffes auf. Dann kam der ſchlanke Silberleib majeſtätiſch aus dem Nebelſchleier hervorgeglitten und zeigte ſich, von den erſten Sonnenſtrahlen umſpielt, den entzückten ugen der Zuſchauer, die mit Tücherſchwenk en und Hurrarufen den Amerikazeppelin b ten. Zweimal umkreiſte in eleganter Form das Luftſchiff den Rieſenplatz, während die Muſikkapelle das Deutſch⸗ landlied ſpielte. Das Publikum, das ſich trotz der Morgenſtunde in gewalliger Menge angeſammelt. hatte, war begeiſtert. Nachdem durch einen Hallſchir m die Poſt herabgeworfen worden war, entfernte ſich das Luftſchiff langſam in der eng auf die Stadt zu, von Fliegern begleiled die es umſchwirrten. Damit war das her vorr agende Sch hauſpiel, das jedem, der es miterleben durfte, un⸗ bergeſſen bleiben wird, beendet und die Maſſe der Zuſchauer begab ſich in die Stadt zurück. Das Luftſchiff flog über Berlin, über das Brandenburger Tor, die Linden entlang, nach dem Dom und ke hrte dann nach mehreren Schleifen nach dem Brandenburger Tor zurück. Ueber dem Opern⸗ platz warf der Zeppelin ein Paket mit Poſtkarten und einen kleinen Fallſchirm mit einer daran befeſtigten Botſchaft an die Berliner ab. Hierbei kam es vor dem Kronprinzenpalais zu einem kleinen Zwiſchenfall, da einer der Zuſchauer verſuchte, die Botſchaft an ſich zu nehmen, was ihm von einem Schupobeamten ſtreitig gemacht wurde. Die Begrüßungsanſprache des Berliner Bürger⸗ meiſters Dr. Scholz beantwortete„Z. R. III“ ſofort mit folgendem Funkſpruch:„Den Willkommengruß der Reichshauptſtadt Berlin er⸗ widert mit herzlichem Da nt„L.(Z. 126“ Um 10,10 überflog das Luftſchiff das Tempelhofer Feld, wo es dann, die Eiſenbahngeleiſe nach Halle als Wegweiſer nehmend, bald im Nebel verſchwand. Die Weiterfahrt Dresden, 26. Sept. Um 11.50 Uhr erreichte Dresden, wo ihm ein begeiſterter Empfang zuteil wurde. „3. R. III“ Auf die Meldung hin, daß das Luftſchiff gegen Mittag eintreffen werde. hatten ſich vor der Stadt auf dem„Wilden Mann“ „Weißen Hirſch“ worten. ſowie auf dem Tauſende verſammelt, um ſeine Ankunft abzu⸗ Betriebe hatten ihr Perſonal beurleubt m Sonnenwetter über die Stadt, tum eine große Schleife und andte e ſic den zu. Gegen 12.05 Uhr ver⸗ leß da⸗ Schiſf die Sbadt in weſtlicher Richtung. da Dr. Eckner über Meiſſen noch nach Leipzig fliegen will. Hof, 26. Sept. Der Z. R. 3 hat um.20 Uhr, von Plauen kommend, die Stadt H 2f in füdlie er Richt dung überflogen. Einige große Ein Gruß aus gönigsberg Die Funkſtelle Köniasberg in Preußen rief in der Nacht den Kreuzer, der über der Oſiſee war, an und erbat dringend ſeinen Beſuch. Der Führer mußte jedoch die Antwort geben:„Wir können leider wegen Wetterlage unſerem eigenen Wunſche, Königs⸗ berg zu bearüßen, nicht ſolgen.“ Königsbera ſandte darauf folgen⸗ den Gruß:„Stolzer Kreuzer der Luft, ſei uns gegrüßt im Oſten. Daß du uns nicht vergeſſen, dafür nimm unſeren Dank. Fahre zu unſerer Ehre über den Ozean. Es begleiten dich unſere Wünſche und Gebete.“ Deukſch engliſche Luſtverkehrs ⸗Verhandlungen E] Berlin, 26. Sept.((Von unſerem Berliner Büro.) Der Chef des engliſchen Ohilluftperkehr zamte 8, Brancker, hatte am 25. Sepbember eine Beſprechung im Reichsverkehrsminiſterium. Die Verhandlungen hatten die Fortſetzung und die Weiterentwicklung des deutſch⸗engliſchen Luftverkehrs zum Gegenſtand. Sie wourden auf beiden Seiten von dem Wunſche beherrſcht, die beſtehenden politiſchen Schwierigkeiten zu überwinden. Die Ver⸗ annde eröffnen die Ausſicht, daß die luftpolitiſche Lage in nächſter Zeit eine gewiſſe Entſpannung erfahren wird. Brancker hat ſich einer Einladung Profeſſor Junkers folgend mit dem Flugzeug nach Deſſau begeben, von wo aus er nach Prag weilberfliegen wird. Als Tag für die Ueberführung der * Spüle Ehrung Jaures. 50 ovember Aſche von Jaures ins Pantheon wurde der 23. feſtgeſetzt. * Amksniederlegung Adors. Bundesrat Ador hat krankheits⸗ halber ſein Mandat als Delegierter der Schweiz im Völ⸗ Deutſches Keich Zum Deutſchen Städtetag in Hannover Mehr als 1000 Teilnehmer des Deutſchen Städtetages fanden ſich am Mittwoch zu einem Begrüßungsabend in der Stadthalle Han⸗ nover zuſammen. Nach mu liſchen Darbietungen hielten Bürger⸗ meiſter Fink⸗ Hannover und Oberb zürgermeiſter Böß⸗Berlin An⸗ ſpr achen. In der geſtrigen Mite gliederberſammlung, ſp prach Bürger⸗ meiſter Dr. Külz⸗Dresden über die Wiede⸗ herſtelung der Selbſt⸗ pea im Reich und in den Ländern. Die Stimme der Gemein⸗ de n, ſagte der⸗Redner, müſſen bei allen geſetzlichen und ſtaatlichen nahmen, die ihren Rechtskreis betreffen, geachtet werden. Das deutſche Bolk brauche eine Renaiſſauceder Selbſtverwal⸗ tung als fundamentale Vorausſetzung einer wirklichen deutſchen Er⸗ neuerung. Eine Ueber ſpannung der Parteipolitik und eine wahl⸗ loſe Ulebertragung parlamentariſcher Regierungsformen auf die Selbſtverwaltung hemme die Entwicklung der Perſönlichkeitswerte. Aus dem braunſchweigiſchen Landtag Der braunſchweigiſche Landtag lehnte den Vergleichs⸗ vorſchlag zwiſchen dem braunſchweigiſchen Staat und dem vor⸗ mals regierenden herzoglichen Hauſe ab. Die einzelnen rak⸗ tionen hatten Erklärungen abgegeben, in denen ſie ihren Sta ae zu der Frage klarlegten. Während die Fraltionen der Rechten ſac den Vergleichsvorſchlag eintraten, wurde er von den Sozialdemokraten und Demokraten abgelehnt. Kroſſe(Kommuniſt), der ebenfalls zu der Angelegenheit ſprach, weigerte ſich, die vorgeſchriebene Zeit inne⸗ zuhalten, worauf der Präſident genötigt war, zweimal die Sitzung zu unterbrechen. Schließlich mußte er von dem Hausrecht Gebrauch machen und ließ den Abgeordneten durch zwei Kriminalbeamte auf⸗ fordern, den Saal zu verlaſſen. Im weiteren Verlauf der geſtrigen Sitzung des Landtages wurde ein Dringlichkeitsantrag der Fraktionen der Bürgerlichen Vereinigung /Deutſche Volkspartei und Wirtſchaftsgruppe) auf vorzeitige Auflöſung des Landtages ab gee lehnt. Der Landtag erreicht ſein verfaſſuͤngsmäßiges Ende im Januar nächſten Jahres.— Der Landtag wurde darauf auf unbeſtimmte Zeit vertagt. Kommuniſtiſche Störenfriede In einer deutſch⸗völkiſchen Verſammlung in Weißenſee kam es zu Störungsverſuchen der Kommuniſten. Es ent⸗ wickelte ſich bald ein allgemeiner Tumult, in dem mehrere Revolver⸗ ſchüſſe abgegeben wurden. Dabei wurde ein Rentner im Ober⸗ ſchenkel getroffen und ein Arbeiter namens Vurghardt durch einen Bauchſchuß tödlich verletzt. Zwei weitere Verletzte wurden von ihren Freunden in Sicherheit gebracht. Die Polizei nahm neun Perſonen feſt, bei denen Revolver, Gummiknüppel und Schlagringe gefunden wurden. Cetzte Meloͤungen Der Stand der Amneſtiefrage Berlin. 26. Sept.(Von unſerm Berliner Büro.) Nach einer Mitteilung der franzöſiſchen Regierung ſind in Ausführung der Lon⸗ doner Vereinbarungen über die Amneſtie bis zum 19. September 1091 ſchwebende Verfahren niedergeſchagen und 330 Straf⸗ und Unterſuchungsgefangene in Freiheit geſetzt worden. Das Anwelter in Südfrankreich *Paris, 26. Sept. Infolge des Unwetters, das geſtern in der Provence herrſchte, wurde eine Brücke, die über die Rhone führte, weggeſchwemmt. Eine Lokomotive ſtürzte dabei in eine Schlucht, wobei 2 Perſonen den Tod fanden. Der Heizer wurde von der Flut mit fortgeriſſen. Die Fluten führen entwur⸗ zelte Bäume und Hausgerät mit ſich. Der Verkehr zwiſchen Mar⸗ ſeille und Lyon iſt nur auf Umwegen möglich. Die verſchobene baltiſche Skaakenkonferenz Nach halbamtlichen Mitteilungen iſt zwiſchen dem polniſchen Außenminiſter und dem Außenminiſter der baltiſchen Staaten ver⸗ einbart worden, daß die nächſte Konferenz der baltiſchen Staaten, die ſein Juli immer wieder hinausgeſchoben wurde, im November in Helſingfors ſtattfinden ſoll. Das Koclitiousrecht der franzöſiſchen Beamien Der Miniſter des Innern hat den Präfekten von Frankreich mit⸗ geteilt, daß ſie daz Koalitionsrecht der Beamten zu ſchonen hätten. Damit werde eine Maßnahme beſeitigt, die ſich gegen die gewerkſchaftlichen Organiſationen der Beamten richtet. Der Miniſter fordert die zuſtändigen Stellen in den Departements auf, ſich mit den Beamtenorganiſationen über die Arbeitsbeding⸗ ungen und Gehaltsfragen, die im allgemeinen Intereſſe der Verwal⸗ tung liegen, in Verbindung zu ſetzen und zu verſtändigen. Wolkenbrüche haben im Sugana⸗ *Rom, 26. Sept. Fünf Mitglieder einer tale einen großen Schaden angerichtet. Auit lind eee Das Glück der Ingrid Wendland Roman von Erich Frieſen (Nachdruck verboten.) Der ältere Arzt packte ſeine 52) Die Unterſuchung war beendet. Inſtrumente r „Nun—?“ fragte Hilmar mit vor Erregung heiſerer Stimme. „Was— Der Arzt zuckte die Achſeln. Dr. Cuomo aber, der in Hilmars Augen richtig geleſen zu haben glaubte, erwiderte kalt: „Es geht zu Ende.“ Hilmar war es, als ſtünde ſein Herz plötzlich ſtill. „Es— geht— zu Ende?“ wiederholte er ſtockend.„Wann?“ „Vielleicht ſchon dieſe Nacht. Vielleicht auch erſt morgen. Wer kann es wiſſen! Die Arme ſcheint eine beſonders kräftige Konſtitution zu haben.“ „Ja, das hat ſie,“ murmelte Hilmar. ſeinen Stuhl zurück. Deerr biedere alte Arzt, der die ſichtliche Exregung des fremden Mannes mißverſtand, winkte ſeinem Kollegen und der Wärterin. Alle drei verließen das Zimmer. Totenſtille. Nichts regte ſich— weder die Sterbende dort auf ihrem Schmer⸗ zenslager, noch der in ſich zuſammengeſunkene Mann am Fenſter. Plötzlich— eine leiſe Bewegung vom Bett her... ein zittern⸗ der Seufzer—— Hilmar überwand ſeine Abneigung und trat näher. Ein Schauer überlief ihn beim Anblick des ſchmerzverzerrten der konvulſuviſch zuckenden Dann ſank er wieder auf Lippen. Für den Augenblick vergaß er, was dieſe Frau ihm alles an Leid zugefügt. Er dachte nur daran, daß ſe ihm einſt angehört hatte— nur kurze Zeit, nur in ſchnell verrauchendem Sinnenrauſch; aber doch— ſie hatte ihm angehört, ſie trug ſeinen Namen. „Zoe— fagte er leiſe, zögernd. Sie öffnete die Lider. Ein Schleier verdunkelte ihren Blick. Ohne ein Zeichen des Erkennens ſchloß ſie die Augen aufs neue. * mung faßte er ihre Hand mit leiſem Druck. 5 Ton mußte eine Gaerung in ihr wecken. Ein ſchwaches Lächeln huſchte für einen Moment um ihren Mund. Sie verſuchte, die Hand auszuſtrecken. Kraftlos ſank ſie herab. „Diesmal— hat er mich— der— Tod!“ murmelte ſie zuſam⸗ menſchauernd.„Diesmal— läßt er mich— nicht wieder los, wie— damals. Huh, ich— ich fürchte mich! Ich— ich wollte nicht— ſterben. Ich wollte— leben! Lebenl! Jetzt iſt mein Lebensfaden — zerſchnitten. Ich habe mein Amulett— weggegeben— da oben dem blonden Engel mit der Märtyrerkrone. ſterben! Will nichtl!“ Ihr zerſchundener Körper bäumte ſich auf; doch mit einem Wehlaut ſank ſie wieder zurück in die Kiſſen. „Ha, hätte ich— mein Amulett—— aber— ich habe es— weggegeben—— wegge— ge— ben—— mein— Amulett—“ Haſtig griff Hilmar in die Taſche und legte das Armband mit dem Amulett in die braunen Binger, die ſich ſofort über ihm ſchloſſen. Einige Zeit lag die Sberbende wither ſtill da. Dann öffnete ſie bei klarem Bewußtſein die Augen. So feſt glaubte ſie an die magiſche Kraft des Amuletts, daß die nur noch matt glimmende Le⸗ bensflamme in ihr noch einmal für kurze Zeit aufflackerte. Sogar etwas von ihrer früheren Spottſucht regte ſich. „Freuſt dich, wie?“ ziſchelte ſie mit ſpöttiſch verzogenen Lippen. „Jetzt wirſt du mich wirklich los— ganz und für immer—“ Er widerſprach nicht. Aber in ſeinen Augen ſtand nichts von Haß geſchrieben angeſichts der Majeſtät des nahenden Todes. Nur Mitleiden— tiefes, echt menſchliches Mitleiden. Denn:„Ein mäch⸗ tiger Vermittler iſt der Tod; da löſchen alle Zornesflammen aus—“ Sie mußte wohl ſeine weichere Regung bemerken; leiſe nickte ſie ihm zu. Dann hauchte ſie matt, kaum vernehmbar: „Hilmar—“ Er beugte ſich zu ihr herab. „Ich habe ſie geſehèn ſie iſt ſehr gut— viel beſer als ich ſie hat eine umwandlung in mir— hervorgebracht... grüße ſie— von mir.. ſie ſoll für mich— beten hörſt du? Be· ten!“ Hilmar war keines Wortes mächtig. In ſchweigender Juftun⸗ Aber ich will Richt Von nun ab lag Zoe ſtill da. Bis urplötzlich ein ſie euͤtfetzen⸗ Und nochmals, lebhafter, herzlicher: „Zoe!“ 1 der Gedanke zu kommen ſchien. auf ihrem Geficht herumzutaſten. Mit zitternden Fingern begann ſie, „Heilige Madonna! Ich bin + 7 nicht— bin doch nichr— im Geſicht enſtellt— häßlich—“ Er verneinte. „Wirklich nicht?“ „Wirklich nicht.“ „Belügſt du mich auch nicht? Spiegel!“ Er griff in die Weſtentaſche und hielt ihr einen kleinen Taſchen⸗ ſpiegel vors Geſicht. Ihre flackernden Blicke bohrten ſich hinein. Aufmerkſam ſtu⸗ dierte ſie Zug für Zug ihres totenblaſſen, aber noch immer ſchönen Geſichts. Dann ſank ſie mit einem befreiten Aufatmen in die Kiſ⸗ ſen zurück. Noch kurz vor ihrem Tode behielt die Eitelkeit in ihr die Ober⸗ hand, ſo daß ſie ſogar die vorher ſo gefürchteten Schrecken des na⸗ henden Endes vergaß. „Nicht entſtellt.. nicht entſtellt—“ murmelte ſie befriedigt vor ſich hin—„es wäre auch zu gräßlich geweſen..der letzte Anblick—“ ſie drehte ſich der Wand zu und ſchloß die Augen— „ich bin müde.. mag nicht mehr reden. Geh! Was willſt du noch hier? Zoe Ariſtides wird euch— nicht mehr— im Wege ſein. Mir geſchieht ſchon recht. Wozu kam ich her?.. Geh, gehl Ein Prieſter ſoll kommen.. gleich— ein— Prieſter——“ Ihre letzten Worte verloren ſich in unverſtändlichem Gemurmel. Erſchüttert verließ Hilmar das Zimmer und gab der draußen mit den beiden Aerzten harrenden Wärterin Anweiſung, einen Prieſter zu rufen. Der ältere Arzt trat wieder ein ins Krankenzimmer. zögerte noch. „Nun?“ fragte er mit einem forſchenden Blick. die Geſuchte? „Ja,“ erwiderte Hilmar kurz. „Sie wiſſen, wie es mit ihr ſteht?“ „Ich weiß es.“ „Ich vermute, Sie ſind ein naher Verwandter von ihr?“ Hilmar zögerte eine Sekunde, dann ſagte er feſt: „Sie iſt meine— Fraul“ „Ihre— Frau?“ Der junge Arzt fuhr zurück. Das hatte er nicht vermutet. Jetzt Einen Spiegel her! Einen Dr. Cuomo „Iſt die da drin⸗ nen wußte er, daß ſich hier der letzte Akt eines Dramas abſpielte, wie es ſelbſt in dieſer unbarmherzigen, tragödienreichen Welt zu den Seltenheiten gehört. (Fortſetzung folgt.) 1 1 1 8 1 Freifag, den 26. Sepfember 1924 7 Neue Mannheimer Feitung läbend⸗ Aus gabe) 3. Seite. Nr. 448 Stäotiſche Nachrichten An die gewiſheloſe Fußweg⸗verderwer Schtellt dir in Schtrick emol e Bee, Dährſch du fuchsdeiflswild in d' Heh' Un krichſchen feſcht am Kraage, Dhuſch's Fell ihm ſchwarzbloo ſchlage. Du ſechſch:„Verzehl's de annre laut, Wie mir mit Recht'n Dagdieb haut, Der dra(n) hot ſeiln) Vergnige, Die Leit zum Schtorz zu kriegel“ Un du? Du kaafſcht dir Obſt als ein(), Beiſcht uff'r Schtroß gleich gliſchdig neiln), Schmeiſcht weg die Quetſchkrutze, Uff d' Fußweg d' Ebblbutze. Tret eens dann uff des ſchlipfrig ⸗Zeig, Gibt's e Gerutſch, e Schterze gleich. Ich frog dich im Vertraue: Ghörſch du do nit aach'haue? Du lachſch un denkſch:„Mich kricht'r nit, Nooch dem mißglickde Quetſchetritt. 'r dhut norr die Dieb henke, Die dumm zum Galge ſchwenkel“ Pfui Deifl! denkſch du awwer gmeel Du ſolltſcht ſofort zum Sadan geh, Der dhet feiln) mit dir lache, N' Bocksdanz mit dir mache! A. Göller Sürgerausſchuß-borlagen Neue Satzungen für den Bezirks⸗Fürſorgeverband und das Stadt⸗Jugendamt Mannheim Dem Bürgerausſchuß liegt für ſeine Sitzung am kommenden Dienstag weiter der Antrag vor, unter gleichzeitiger Aufhebung der mit Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes vom 30. Januar 1928 er⸗ laſſenen Satzung für den Ausſchuß für die Armen⸗ und Wohlfahrts⸗ pflege eine neue Satzung für den Bezirks⸗Fürſorgeverband der Stadt Mannheim zu genehmigen. Der Bezirks⸗Fürſorgeverband, der für den Bezirk Mannheim⸗Stadt im Sinne der 88 1 fiů der Reichsverord⸗ nung über die Fürſorgepflicht gebildet wird, hat den Zweck, die im §1 der Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht genannten öffent⸗ lich⸗rechtlichen Fürſorgeaufgaben und die durch das Land außerdem übertragenen weiteren Fürſorgeaufgaben zu erfullen. Die Ueber⸗ nahme weiterer Aufgaben bleibt vorbehalten. Zur Beratung und Entſcheidung über Fürſorgeangelegenheiten und zur Durchführung dieſer Aufgaben wird ein Bezirksausſchuß gebildet, der ſich zuſammen⸗ ſetzt aus dem Oberbürgermeiſter als Vorſitzenden, dem beſoldeten Stadtrat oder ſtädtiſchen Beamten, der als Bearbeiter des Fürſorge⸗ weſens beſtellt iſt, vier ehrenamtlichen Stadträten, vier Stadtverord⸗ neten, je einem evangeliſchen und katholiſchen Stadtpfarrer, dem alt⸗ katholiſchen Stadtpfarrer, dem Stadtrabbiner, dem Prediger der frei⸗ religiöſen Gemeinde, einem Vertreter der Lehrerſchaft, der von den Mitgliedern des Lehrerkollegiums der Volksſchule in Vorſchlag ge⸗ bracht wird, einem von der Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim vorgeſchlagenen approbierten, in Mannheim wohnhaften Arzt, dem Beamten, dem die Verwaltung der Polizei übertragen iſt, dem Vor⸗ ſtand des ſtädtiſchen Fürſorgeamtes, je einem Vertreter der Kriegs⸗ beſchädigten und Kriegshinterbliebenen und der Sozialrentner, fünf Vertretern der in Mannheim anſäſſigen Verbände der freien Wohl⸗ fahrtspflege. Die nichtamtlichen Vertreter werden vom Stadtrat in ge⸗ meinſamer Beſchlußfaſſung mit dem Stadtperordnetenvorſtand er⸗ nannt. Zur Beratung und Beſchlußfaſſung über die Angelegenheiten der ſozialen Fürſorge und der Armenfürſorge werden Sonderaus⸗ ſchüſſe für allgemeine Armen⸗ und Wohlfahrtspflege, Kriegsbeſchä⸗ digten und Kriegshinterbliebenen, Klein⸗ und Sozialrentner gebildet. Mitglieder der Ausſchüſſe und deren Stellvertreter können nur Deutſche ſein, die mindeſtens 25 Jahre alt und in Mannheim ge⸗ meindewahlberechtigt ſind. Die Mitglieder und deren Stellvertreter verwalten ihr Amt als unentgeltliches Ehrenamt; ſie erhalten für die Teilnahme an den Sitzungen keine Entſchädigung, jedoch bei Reiſen Tagegelder und Fahrtkoſten nach Maßgabe der Beſtimmun en über die Tagegelder der Gemeindebeamten. Die laufenden Geſchäfte des Fürſorgeweſens, insbeſondere die Verwaltung und den Vollzug der ſozialen Fürſorge und der Armenfürſorge, erledigt das ſtädtiſche Für⸗ ſorgeamt, das die Bezeichnung„Städtiſches Fürſorgeamt Mannheim“ trägt. Die Satzung tritt am 1. Auguſt 1924 in Kraft. Zur Begründung der Vorlage wird ausgeführt: Durch Be⸗ ſchluß des Stadtrats vom 15. Januar mit Zuſtimmung des Bürger⸗ ausſchuſſes vom 30. Januar 1923 wurde eine neue Satzung für den Ausſchuß für die Armen⸗ und Wohlfahrtspflege erlaſſen. Auf Grund des Ermächtigungsgeſetzes vom 8. Dezember 1923 erging eine Reichs⸗ verordnung über die Fürſorgepflicht vom 13. Februar 1924.„Dieſe Verordnung regelt in umfaſſender Weiſe: a) die geſetzliche Fürſorge für Kriegsbeſchädigte und Kriegshinterbliebene und die ihnen auf Meoͤiziniſche Amſchau „Baper 205“ Von Dr. Günkher Bugge(Konſtanz) Vor einigen Wochen hat in Roſtock der Verein deutſcher Che⸗ miker getagt, die Zeitungen haben pflichtgemäß ihre Berichte über die gelehrten Vorträge gebracht, die dort vor einer fachkundigen Verſammlung gehalten wurden, und das Publikum hat dieſe Be⸗ richte mit demſelben Intereſſe oder derſelben Langweile geleſen, mit der es die Berichte über die jetzt zahlreich ſtattfindenden Tagungen anderer Vereine, Verbände und Zünfte zu verfolgen pflegt. Man kann es der großen Menge eigentlich nicht übelnehmen, wenn ſie fachwiſſenſchafklichen Forſchungsergebniſſen über Idie, geometriſche und optiſche Iſomerie bei hydrierten Chinaalkaloiden“, über das Vorkommen ſubſtituierter Naphtaline im Braunkohlenteer“, über die katalytiſche Reduktion des Kohlenoxyds“ oder ähnlichen, mit Wortungeheuern ſchreckenden Vortragsgegenſtänden kein beſonders glühendes Intereſſe entgegenbringt. Aber— auf die Gefahr hin, das Mißfallen der Herren Berichterſtatter und Schriftleiter zu er⸗ regen— bei der Roſtocker Tagung der deutſchen wäre eine— milde ausgedrückt— mehr ſelektive Berichterſtattung wohl am Platz geweſen. Wenn ich Chefxedakteur einer Tageszeitung wäre, hätte ich eine ganze Seite Politik geopfert und dafür dieſe Seite der Chemie gewidmet. Soviel Raum wäre allein der Vortrag wert geweſen, den Dr. Heymann aus Leverkuſen über die Ent⸗ deckung des neuen Mittels gegen die Schlafkrankheit„Bayer 205. ehalten hat. Ich will zu erklären verſuchen, warum ich— mit 5 und ſchließlich mit herber Enttäuſchung— auf das Rauſchen im Blätterwald gewartet habe, das dieſer Vortrag hätte auslöſen müſſen. 0 unächſt: Die wiſſenſchaftliche Leiſtung der drei Chemiker aus een— ſie heißen B. Heymann, O. Dreſſel und R. Kothe— iſt eine Höchſtleiſtung, die an ſich Bewunderung ver⸗ dient. In jahrelanger Arbeit wurden Hunderte von neuen chemi⸗ ſchen Verbindungen hergeſtellt und unterſucht, mühſam aufgebaut aus kleinen chemiſchen Bruchſtücken, immer wieder kombiniert und in ihrer therapeutiſchen Wirkung im Tierverſuch erprobt, bis ſchließlich ein Präparat von der Kompliziertheit eines Eiweißſtoffes erhalten wurde, das die erhoffte Wirkung gegenüber den die Schlafkrankheit erregenden Trypanoſomen zeigte. Ohne Ehrlichs grundlegende Vorarbeiten wäre dieſer Erfolg wohl nicht möglich geweſen. Aber man ging doch ganz neue Wege: kein Arſen, kein Antimon, kein Wismut, überhaupt kein Metall enthält„Bayer 205“. Seine Bauſteine ſind im weſentlichen die gleichen wie die des Harnſtoffes oder anderer organiſcher Verbindungen.„Bayer 205 iſt alſo ein Vorſtoß in Neuland, und der nächſte Schritt iſt vielleicht Grund der Verordnung Gleichſtehenden, b) die Fürſorge für Renten⸗ empfänger der Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung ſoweit ſie nicht den Verſicherungsträgern obliegt, c) die Fürſorge für die Klein⸗ rentner und die ihnen Gleichſtehenden, d) die Fürſorge für Schwer⸗ beſchädigte und ſchwer Erwerbsbeſchränkte, e) die Fürſorge für hilfs⸗ bedürftige Minderjährige, f) die Wochenfürſorge. Zum Träger dieſer Fürſorge wurden die Länder und Gemeinden in Geſtalt von Landes⸗ fürſorgeverbänden und Bezirksfürſorgeverbänden beſtimmt. Durch dieſe Reichsverordnung erwachſen den Gemeinden neue umfaſſende Aufgaben auf dem Gebiete des Fürſorgeweſens. Die bisherigen ſtädtiſchen Organe des Fürſorgeweſens genügen daher zur Erfüllung der Aufgaben nicht mehr; dazu kommt, daß die badiſche Ausführungs⸗ verordnung zur Reichsverordnung über die Fürſorgepflicht einſchnei⸗ dende Vorſchriften über die Fürſorgebehörden enthält. Aus dieſen Gründen war die Neuordnung des Fürſorgeweſens nötig. An Neue⸗ rungen bringt die Satzung nach Maßgabe der badiſchen Ausführungs⸗ verordnung vor allem die verſchiedenartigen Ausſchüſſe des Bezirks⸗ ausſchuſſes, die Sonderausſchüſſe und die Unterausſchüſſe. Ferner er⸗ gab ich als Neuheit die Mitwirkung der Verbände der freien Wohl⸗ fah flege und der Vereinigungen der Hilfsbedürftigen in den Aus⸗ ſchi. ſelbſt; dieſe Mitwirkung iſt in§ 10 der badiſchen Ausfüh⸗ rung erordnung vorgeſchrieben. Im übrigen ſchließt ſich die Satzung an die bisherigen Beſtimmungen an. Die Fürſorge für hilfsbedürftige Stadt⸗Jugendamts zugeteilt. Der neuen Satzung für das Stadt⸗Jugendamt Mann⸗ heim wird folgende Begründung gegeben: Durch Beſchluß des Stadtrats vom 15. Januar 1923 mit Zuſtimmung des Bürgeraus⸗ ſchuſſes vom 30. Januar 1923 wurde die Satzung für den Ausſchuß für die Jugendfürſorge erlaſſen. Das Reichsgeſetz für Jugendwohl⸗ fahrt vom 9. Juli 1922 trat in ſeinen hauptſächlichen Beſtimmungen nach Art. 1 des Einführungsgeſetzes mit dem 1. April 1924 in Kraft. Das Geſetz ſchreibt in§8 9 vor, daß die Zuſammenſetzung, Verfaſſung und Verfahren des Jugendamtes auf Grund landesrechtlicher Vor⸗ ſchriften durch eine Satzung des zuſtändigen Selbſtverwaltungs⸗ körpers— alſo hier der Stadt Mannheim— zu regeln ſeien. Die maßgebenden landesrechtlichen Vorſchriften befinden ſich in der ba⸗ diſchen Ausführungsverordnung zum Reichsgeſetz für Jugendwohl⸗ 59 2 vom 31. März 1924, in Betracht kommen hier insbeſondere die §—4 dieſer Verordnung. Danach iſt eine Satzung zu erlaſſen, die aber materiell nichts weſentlich Neues enthält, ſondern ſich im all⸗ gemeinen der früheren Satzung für die Jugendfürſorge anſchließt. * *Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt geſtern vormittag ein verheirateter aus Nußloch, der am Neuen Rangier⸗ bahnhof, woſelbſt er beſchäftigt war, ſich von einer Rangierabtei⸗ lung überfahren ließ. Der Grund zur Tat dürfte darin zu ſuchen ſein, daß ein Verfahren wegen Diebſtahls von Bahngut gegen ihn anhängig gemacht werden ſollte. *Jeſtnahme eines Langfingers in einer Badeanſtalk. Dieſer wurde im Herweckbad ein 19 Jahre alter Kaufmann wegen in Haft befindliche Täter hat meiſtens Geldbeträge aus Einzel⸗ kabinen entwendet, während er die andern Sachen zurückließ. Es kommen nur Kabinen in Frage, die von Herren benutzt werden. Dieienigen Perſonen, denen in letzter Zeit in dieſem Bade lediglich Geldbetrige entwendet worden ſind und die bei der Polizei noch keine Anzeige erſtattet haben, wollen ſich bei der Kriminalpolizei Schloß. Zimmer Nr. 73, melden, insbeſondere auch die beiden Per⸗ ſonen, von denen am 18. Sept. ein Geldbetrag von 8 M. und ein ſoſcher von 13 M. entwendet wurden. * Warnung vor einem Betrüger. Am 23. Sept. hat ſich der nachbeſchriebene Unbekannte in einem hieſigen Damenkonfektions⸗ geſchäft durch unwahre Angaben ein Koſtümkleid zu erſchwindeln verſucht, das er ſich nach dem Wartezimmer eines hieſigen Zahn⸗ arztes in den M⸗Quadraten bringen ließ. Beſchreibung des Unbe⸗ kannten: Etwa 23—24 Jahre alt,.68 Meter groß, ſchlank, ovales blaſſes Goſicht, bartlos, dunkle zurückgekämmte Haare, gute Zähne, hat gewandtes Auftreten. Er trug graubraunen Raglomantel mit Taillengürtel, ſchwarze Halbſchuhe und dunkelgrauen ziemlich breit⸗ randigen Hut. *Mehldiebſtahl. In der Nacht zum 24. Sepiember wurden von einem Schiff der Rhein⸗ und Seeſchiffahrtsgeſellſchaft, das im Rhein hier gelegen hat, etwa 20 Sack Weizenmehl entwendet. * Taſchendiebſtähte. Entwendet wurden: Am 17. Sept. in einem Gaſthaus in f 6 20 Mark, beſtehend in zwei 10 Mark⸗ ſcheinen. Die Täterinnen ſind zwei unbekannte Frauensperſonen, die eine etwa 28 Jahre alt,.70 Meter groß, ſchlank, hat ſchwarze Hagre, blaſſes mageres Geſicht, trug hellgraues Reformkleid und ſpricht Mannheimer Mundart. Die andere, etwa 24 Jahre alt, iſt.60 Meter groß, hat ſchwarze Haare, ovales mageres blaſſes Geſicht, trug ſchwarzen Rock und rot⸗ſchwarzkarierte Bluſe, ſpricht Mannheimer Mundart.— Am 19. Sept., nachmittags zwiſchen 5 und 7 Uhr, im Schnellzug 86 zwiſchen Fvankfurt u. Mannheim eine braune Brieftaſche aus Rindleder, 4 bis 3 Fächer, Druckknopf und 298 M. Inhalt. * Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden entwendet aus einer Wohnung in 8 1 eine goldene Damenarmbanduhr, ſowie Brillanteing. Beſchreibung der Uhr: Ovale Form mit vier Ecken, ſchwarzes Band, gelbliches Zifferblatt, goldene Zeiger, ſchwarze ara⸗ biſche Zahlen. Beſchreibung des Ringes: Schmale Form, mit zwei Minderjährige und die Wochenfürſorge iſt dem Geſchäftskreis des. mehrfachen Diebſtahls durch die Kriminalpolizei feſtgenommen. Der kleinen Brillanten, die ſchräg zu einander ſtehen.— Nachts aus einem Gartenhaus beim ſtädt. Schlachthof 6 Hühner, rebhuhnfarbig und teilweiſe ſchwarz, ferner eine weiße Gans. Die Tiere wurden am Tatort abgeſchlachtet und die Köpfe zurückgelaſſen.— Aus einer Manſarde in B 6 drei weiße Bettücher, 2 weiße Damenhemden, 1 Normalhemd mit blau⸗weißgeſtreiftem Einſatz. 1 Damenunterhoſe, rot⸗weiß karriert. Täter ſind zwei unbekannte Mannsperſonen, erſterer 18—20 Jahre alt,.65 Meter groß, unterſetzt, rundes, volles Geſicht, trug grauen Anzug, dunklen Stoffhut, ſchwarze Schuhe, ſpricht Mannheimer Mundart, der andere 18—20 Jahre alt,.65 Meter groß, mit rundem, vollem Geſicht, trug braunen Anzug, dunk⸗ len Hut, ſchwarze Schuhe, ſpricht Mannheimer Mundart.— Von einem Laſtkraftwagen in der Neckarſtadt eine Kiſte mit 10 Pfund Margarine, Marke Blauband, 20 Wörfel zu je Pfund. Die Kiſte iſt 54K24K12 Zentimeter groß mit der Aufſchrift„Blauband“.— Nachts aus einem Geräteſchuppen in der Kronprinzenſtraße eine Rolle Dachpappe, zwei Jahnhacken, ein Paar faſt neue Schnürſchuhe, eine Rebſcheere, einen Waſſerverteiler, ein Metermaß, ein Taſchen⸗ meſſer und eine Rolle weiß⸗blauer Bindfaden.— In F 2/33 einen zweirädriger Handwagen, noch neu, ohne Anſtrich mit zwei Sei⸗ tenbrettern.— Nachts aus einem Schaukaſten in Q 1 eine Knaben⸗ windjacke, braun, eine Burſchen⸗ und eine Herrenwindjacke, grau. Veranſtaltungen Geſellſcharts⸗Sonderzug an den Vierwaldſtälterſer. Zahlreichen Anregungen nachkommend nimmt der Verkehrs⸗Verein noch Anmel⸗ dungen zu dem zweiten Luzerner Sonderzug(Pilatus und Vierwaldſtätterſee) bis einſchließlich Montag abend auch dann entgegen, wenn mit der Anmeldung nicht ſofort der volle Fahrpreis von Mk. 61.— ſondern nur eine kleine Anzahlung geleiſtet werden kann. Der Reſtbetrag iſt dann ſpäteſtens Mittwoch, 1. Ok⸗ tober, abends 6 Uhr, nachzuzahlen, damit es auch denjenigen In⸗ tereſſenten, die die Reiſekoſten von dem neuen Gehalt beſtreiten wollen, ermöglicht wird, an der intereſſanten Fahrt teilzunehmen. Im Intereſſe einer prompten Beſorgung des Paßvifums iſt es jedoch unbedingt ecforderlich, die Anmeldung ſofort vorzunehmen, da die Anmeldeliſten ſpäteſtens Monatg abend abgeſchloſſen werden müſſen. Der Verkehrs⸗Verein erteilt in allen näheren Einzelfragen bereitwilligſt Auskunft. Die Mode Der Mode muß man ſich unterwerfen. Aber es muß eine reine, eine keuſche, eine vornehme Mode ſein. Das wiſſen die deutſchen Frauen. Man ſagt: die Mode würde in Paris ge⸗ macht, und die Deutſchen— es ſind übrigens auch Männer ge⸗ meint,— machen ſie nach. Das iſt nicht wahr. Und deshalb ver⸗ wahren wir uns gegen ſolche dreiſte unrichtige Anſchuldigungen. Sie verletzen das Ehrgefühl ſo manchen Mädchens und redlich den⸗ kenden Frau. Man laſſe ſich das geſagt ſein. Die alten Ideale der Veſtalinnenkeuſchheit müſſen wieder neu aufleben und das Sprich⸗ wort von Deutſchlands reinen Frauen muß wieder zu ſeinem Rechte kommen. Auch unter Lumpen und Fetzen ſchlägt oft ein ſündenreines, blütenweißes Herz Maria Leitzig. * „Jalſche Pfundnoten. In letzter Zeit tauchen falſche engliſche Einpfündnoben auf, die leicht zu erkennen ſind am ſchwächeren und im Griff weicheren Papier, am— durch Aufdruck vorgetäuſchten Waſſerzeichen, an der allgemein ſtumpferen Ausführung der Vorder⸗ ſeite und an der mehr flächigen Zeichnung des Tower auf der Rückſeite. .5 Millionen Wohnungen zu wenig. Der Fehlbetrag an Woh⸗ nungen in Deutſchland wird gegenwärtig auf 1,5 Millionen geſchätzt. Daß er ſo aroß anwachſen konnte, verſteht man leicht, wenn man hört, daß in der Vorkriegszeit jährlich 200—300 000 Wohnungen neu agebaut wurden, dagegen in den letzten Jahren nur 40—50 000 Woh⸗ nungen im Jahre entſtanden. Dieſe Zahl reichte gerade aus, um dle unbrauchbar gewordenen Wohnungen zu erſetzen. Eine böſe Prophezeiung für das Jahr 1926. Der Vorſteher der Waſhingtoner Wetterwarte, Browne, erklärt, daß nach ſeinen Berechnungen das Jahr 1926 ein ſolches ohne Sommer ſein werde. Er ſtützt ſich dabei auf die Beobachtungen der Sonnen⸗ flecken, deren Zunahme ein Sinken der Erdtemperatur verurſachen werde. Der ſtrenge Winter von 1923 auf 1924 ſoll ein Vorbote ſein für ein noch kälteres Jahr 1925 und das vorausgeſagte Kata⸗ ſtrophenjahr 1926.— Hoffentlich bekommt der amerikaniſche Prophet unrecht. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die Gas⸗ und Strompreiſe haben in Ludwigs⸗ hafen von der Septemberberechnung ab eine Ermäßigung erfahren. Demnach koſten ein Kubikmeter Gas 18 Pfg., eine Gas⸗ 55 f( Kubikmeter) 13 Pfg., eine Kilowattſtunde Lichtſtrom g. Die Würzburger ſtädtiſche Straßenbahn hat nach faſt ſechsjähriger Pauſe den Vetrieb wieder aufgenommen. Die Würzburger Jugend, für die die Betriebsaufnahme ein kleines, nie geſehenes Wunder war, umdrängte in hellen Scharen die Wagen und ſtellte auch vielfach die Fahrgäſte. eeeee das Ende der Malarig oder einer anderen bisher noch unbezwunge⸗ nen Geißel der Menſchheit. Siebenhundert Chemiker klatſchten nach dem Vortrag Hey⸗ manns minutenlang Beifall. Würdigten ſie damit nur die wiſſen⸗ ſchaftliche Leiſtung? Oder durchrieſelte nicht jeden, auch den trocken⸗ ſten Wiſſenſchaftler und den nüchternſten Techniker, ein wenig das Gefühl: Hier macht die Weltgeſchichte einen Ruck vorwärts, und Du haſt das Glück, dabei geweſen zu ſein? Schlafkrankheit: das bedeutet Unbewohnbarkeit ungeheurer Gebieten in den Tropen, Ausrottung ganzer Negerſtämme, Unzugänglichkeit weiter Sumpfgürtel für Menſch und Tier.„Bayer 205“: ein Rieſenſchritt vorwärts auf dem Weg zur Erſchließung Afrikas! Griff das nicht ans Herz, wenn man erzählen hörte von den Schrecken dieſer Krankheit, die zuerſt Raſerei, dann tödliche Lethargie hervorruft, wenn man im Licht⸗ bild das Elend ſchlafkranker Negerfrauen ſah, die mit dem Kind an der Bruſt dem Tod entgegenſtierten? Und empfand man nicht berech⸗ tigten Stolz auf die„german doctors', die mit ihrem Zauber⸗ mittel in die Negerdörfer kamen und das bibliſche Wort wahr machten:„Nimm dein Bett, ſteh auf und wandle“? Unter den Zuhörern waren auch einige ausländiſche Chemiker, darunter ein berühmter Profeſſor aus dem amerikaniſchen Cam⸗ bridge, die von der internationalen Wiſſenſchaft als erſte Friedens⸗ boten über das große Waſſer geſchickt waren. Ob der Vortrag von Heymann mit ſeiner durch keinerlei redneriſche Künſte hervorge⸗ rufenen Wirkung dieſe Männer nicht etwas nachdenklich geſtimmt hat? Nicht etwa nachdenklich über die Tatſache, daß die deutſche Chemie immer noch ſo viel Lebenskraft hat, daß ihr ein Wurf wie „Bayer 205“ gelingt. Aber nachdenklich darüber, daß dieſer große Erfolg auf tropenhygieniſchem Gebiet aus dem Land kommt, dem man wegen angeblicher koloniſatoriſcher Unfähigkeit ſeine Kolonien weggenommen hat. Die Deutſchen konnten gegen den an ihnen be⸗ gangenen Kolonialraub keinen beſſeren Einſpruch erheben als durch ſtellen unter dem Namen„Germanin“. Man kann hier außer den Randbemerkungen zum Vortrag Dr. Heymanns noch einige grundſätzliche Ausführungen zum Thema „Wiſſenſchaft, Technik und Kultur“ anknüpfen. Sie ſind in dieſem Augenblick um ſo mehr am Platz, als vor kurzem das preußiſche Kultusminiſterium das Ende des techniſchen Zeitalters und den An⸗ fang einer geſchichtsphiloſophiſch gerichteten Epoche verkündet hat, um damit ſeine Schulreformpläne zu begründen. Wenn eine Ent⸗ deckung wie die des„Germanins“ ſo wenig Widerhall in der Oeffent⸗ lichkeit findet, daß ſie über die Fachkreiſe kaum hinausdringt, dann kann man ſich eigentlich über den Standpunkt des preußiſchen Kul⸗ tusminiſteriums nicht mehr wundern. Begreift man denn immer noch nicht, daß das naturwiſſenſchaftlich⸗techniſche Zeitalter nicht ſei⸗ nem Ende entgegengeht, ſondern kaum erſt angefangen hat? Daß nicht Geſchichte und Philoſonhie die Welt weiterbringen werden, ſon⸗ dern Naturwiſſenſchaft und Technik? Daß diejenigen Völker die Zu⸗ die Entdeckung dieſes Mittels. das ſie jetzt der Welt zur Verfügung —— 1 kunft beſtimmen werden, welche naturwiſſenſchaftlich und techniſch am weiteſten fortgeſchritten ſind, diejenigen Länder, welche über die tüchtigſten Gelehrten und Techniker, über die beſten Hochſchulen und Laboratorien und über die größten Fabriken verfügen? Im Gebiet der Naturwiſſenſchaften vollziehen ſich Aenderungen von grundlegender Bedeutung, die Technik iſt im Begriff, Probleme zu löſen, die noch vor wenigen Jahrzehnten in das Reich der Wun⸗ der gehörten, und 5075 wunderbar gärende Zeit, in der unſere Erde im Begriff iſt, umgeſtaltet zu werden wie kaum in Jahrtauſenden vorher, ſoll der„Beginn eines geſchichts⸗philoſophiſch gerichteten Zeit⸗ alters“ ſein? An die Kulturmacht der Naturwiſſenſchaften und Tech⸗ nik zu glauben, bedeutet in vielen Köpfen leider noch immer ſoviel wie„materialiſtiſche Weltanſchauung“. Der Eindruck der politiſchen Ohnmacht und der wirtſchaftlichen Schwächung, unter dem Deutſch⸗ land jetzt ſteht, trägt dazu bei, den Stimmen Anhang zu ſchaffen, die Abkehr von Naturwiſſenſchaft und Technik und Hinwenden zur Metaphyſik als der eigentlichen Aufgabe des Deutſchen predigen. Es iſt kennzeichnend, daß ſogar Frobenius, ein Mann von ſonſt ſo weitem Geſichtskreis in Kulturfragen, ſich dieſen aus Reſignation geborenen Standpunkt zu eigen macht und dem Deutſchen rät, bei der ſich vorbereitenden„Spaltung in Dingen der Weltanſchauung ſich als Objekt zu fühlen“ und nicht„als Subjekt des Daſeins“. Solche Gedankengänge müſſen mit der Zeit lähmend wirken auf die ſchöpfe⸗ riſchen Kräfte eines Volkes, deſſen bisheriger Anteil an der Erobe⸗ rung der Welt durch Wiſſenſchaft und Technik ſich ſehen laſſen konnte. Solche Betrachtungen führen Deutſchland in ein neues Zeitalter der Scholaſtik, in eine geiſtige Abgeſchloſſenheit, in der es nicht teil⸗ haben wird an dem Ringen um das neue Weltgefühl, deſſen Herauf⸗ kommen ſich jetzt anzeigt. 5 Laſſen wir uns doch nicht wieder die metaphyſiſche Zipfelmütze über die Ohren ziehen, laſſen wir uns nicht bange machen vor br angeblich„weſtlichen“ Einſtellung unſeres Kulturſtrebens! Die Ent⸗ wicklung der Naturwiſſenſchaften und der Technik geht unaufhaltfam weiter, von Jahr zu Jahr wächſt an Wert und Umfang der Ein⸗ fluß, den ſie auf uns nicht nur in materieller Beziehung ſondern auch geiſtig und ſeeliſch ausübt. Es iſt falſch, hier nur materialiſtiſche Verflachungsbeſtrebungen zu ſehen und die ſtarken idealiſtiſchen und optimiſiſchen Kräfte zu verkennen, die immer deutlicher zutage treten. Die Beſcheidenheit des Chemikers und Ingenieurs, die Abneigung, in ihren Werken mehr als eine Fachangelegenheit zu ſehen, die Frucht vor unſachlicher literariſcher Darſtellung ihrer Leiſtungen in der Allgemeinheit, das alles hat dazu beigetragen, daß die bisherige Aufklärungsarbeit über die kulturelle Bedeutung der Technik unzu⸗ reichend geweſen iſt. Das muß anders werden: Volksbildungsver⸗ eine, Ausſtellungen, die beruflichen Vertretungen der Ingenieure und Chemiker, Kino Rundfunk und nicht zuletzt die Preſſe— alle dieſe Faktoren müſſen zuſammenwirken, damit die großen Fortſchritte von Wiſſenſchaft und Technik nicht nur als„ganz intereſant“ und zdie Bequemlichkeit fördernd“ betrachtet werden, ſondern als Vau⸗ ſteine für eine zukünftige Kulturepoche. ——— ——— — — 4. Seite. Nr. 448 neue Mannheimer Jeſtung(Abend⸗Nusgabe) Freifag, den 26. Sepkember 1924 Tagungen 14. o. Hauptverſammlung des Beton- und Tieſbau- Arbeil⸗ geber Verbandes für Deutſchland e. V. 5 Vom 16.—18. September 1924 fanden in Hamburg die Hauptverſammlungen des Beton⸗ und Tieſbau⸗Arbeitgeber⸗Ver⸗ bandes für Deutſchland e. V. und des Beton⸗ und Tieſbau⸗Wirt⸗ ſchaftsverbandes e. V. ſtatt In den eingehenden Beratungen der beiden Verbände, in denen die namhaften ingenieur⸗techniſchen Bauunternehmungen Deutſchlands vereinigt ſind, kamen alle das Bauw berührenden, z. Zt. wichtigen Fragen ſozialpolitiſcher, wirtſchaftlicher und organiſatoriſcher Art zur Ausſprache. Das Leitmotiv der Beratungen der Verbände war das Streben zu einer Belebung, Verbilligung und Veybeſſerung der baugewerblichen Pro⸗ duktion zu gelangen. Dieſem Ziel begegnen heute Hemmniſſe wirt⸗ ſchaftlicher und ſozialpolitiſcher Natur. Im Jahre 1923 hatte der Tarifgedanke für das Gebiet der Bau⸗ ausführungen ſeinen Höhepunkt erreicht. Fünf Reichstarifverträge für Poliere, für Schachtmeiſter, für techniſche und für kaufmänniſche Angeſtellte waren als Rähmenverträge in Kraft, in den Bezirken durch Bezirkstarifverträge ergänzt. Wenn heute der Tarifgedanke einen harten Stoß erlitten hat, ſo iſt daran ſonderbar genug ein Eingriff der Regierung ſchuld, der eigentlich dazu beſtemmt war, den Tarifgedanken zu fördern. Wir meinen die geltende Verord⸗ nung über die Arbeitszeit. Nach dem durch einen Beſchluß des Reichswirtſchaftsrates für die Bautätigkeit im Sommer die neunſtündige Arbeitszeit empfohlen war, nachdem auch in anderen Ländern für die Saſſonbetriebe beſondere Ausnahmen geſchaffen waren, wäre es das Gegebene geweſen, in der Verordnung über die Arbeitszeit vom 21. Dezember 1923 ebenfalls eine ausdrückliche Regelung für die Saiſonbetriebe zu treffen. Das iſt nicht geſchehen. Eine Regelung iſt zwar zuläſſig, aber nur durch Tarifvertrag, d. h. ſie muß mit den Gewerkſchaften ausgehandelt werden. Der 2 5 zu einem Tarifvertrag zu gelangen, hat im Jahre 1924 umendliche Arbeitskämpfe und zahlloſe Verhandlungen ohne jedes Er⸗ gebnis zur Folge gehabt. Auch das wiederholte Eingreifen des Reichsarbeitsminiſteriums und ſchließlich ein für das ganze Reich erlaſſener Schiedsſpruch waren ergebnislos. Eine ganz ähnliche Entwicklung hatte bereits die Frage der Akkordarbeiten bei Bauausführungen genommen. Vor zwei Jahren wurde im Reichstarifvertrag die Akkordarbeit über⸗ haupt nicht mehr erwähnt. Seither iſt durch die Praxis eingeführt, was auf dem Wege der Vereinbarung nicht zu erreichen war. Was die Arbeitszeit anlangt, ſo wird heute, ſoweit de Bau⸗ tätigkeit überhaupt in Gang gekommen iſt, auf den Bauſtellen draußen, die im Sommer zur Verfügung ſtehende Zeit bereits in großem Umfange durch Mehrarbeit über den Achtſtundentag hinaus ausgenützt. Das iſt die Praxis, wie ſie ſich gegen die ge⸗ werkſchaftliche Theorle durchzuſetzen beginnt. Freilich ſind da⸗ neben Kämpfe und dauernde Beunruhigungen und damit ſchwere Schäden für die Wirtſchaft aus dem umgeklärten Rechtszuſtande zu verzeichnen. Die Hauptverſammlung des Beton⸗ und Tiefbau⸗Arbeitgeber⸗ Verbandes hat ihren ernſten Bedenken gegen die gegenwärtige Ar⸗ beitszeitregelung durch eine Entſchließung Ausdruck gegeben, in der es u. a. heißt:„Die drei zentralen Arbeitgeberverbände des Baugewerbes und der Bauinduſtrie ſind zu der Ueberzeugung ge⸗ kommen, daß die von der Arbeitszeitverordnung geſtellte Aufgabe, auf dem Weg des Tarifvertrages eine angemeſſene Regelung der Arbeitszeit zu finden, unlösbar iſt. Wir fordern deshalb, ent⸗ ſprechend den Vorſchlägen des Reichswirtſchaftsrates und nach dem Vorgang der Geſetzgebung anderer Länder eine eindeutige und un⸗ mittelbare Regelung durch Geſeſtz, die ſich nicht darauf beſchränkt, den Arbeitgebern und Arbeitnehmern die Regelung zu überlaſſen, ſondern für die Bauſaiſon eine Arbeitszeit vorſchreibt, die den Aus⸗ gleich für die genannten Arbeitsausfälle ſchafft und die gleichzeitig der Notlage der Wirtſchaft Rechnung trägt.“ Aus den wirtſchaftlichen Beratungen iſt ein Vortrag des Herrn Dr. Singer der die beſonders wichtige Frage der Schaffung von Krediten behandelte, die zur Belebung der Bautätigkeit, insbeſon⸗ dere guch zur Fortführung angefangener, für die Verbeſſerung der Produktion der Induſtrie unentbehrlicher Bauten erforderlich ſind. Es folgte ein Vortrag des Herrn Dir. Dr. Schweizer der Dycker⸗ hoff u. Widmann.⸗G., Bicbrich a. Rh. der die Haftpflichtver⸗ ſicherung der Bauunternehmungen behandelte. Aus der Verſamm⸗ lung heraus wurden lebhafte Klagen über die Zerſplitterung im Berdingungsweſen erhoben und der dringende Wunſch der baldigen Einführung einer Reichsverdingungsordnung ge⸗ äußert und folgende Entſchließung wurde angenommen:„Die Ver⸗ ſammlung hält es für geboten, daß die Bearbeitung der Reichsver⸗ dingungsordnung für Bauleiſtungen tatkräftig gefördert wird. Von dieſer Reichsverdingungsordnung erwartet das Baugewerbe, daß ſie vom Geiſte der Gleichberechtigung und vertrauensvollen Zu⸗ ſammenarbeit zwiſchen Auftraggebern u. Auftragnehmern getragen wird und daß ſie die Klarheit und Beſtimmtheit des Bauvpertrages ſicher ſtellt. Die baldige Einführung einer einheitlichen Reichsver⸗ dingungsordnung iſt zur dringenden Notwendigkeit geworden.“ Am 18. September 1924 wurde die Verbandstagung mit einem Beſuch der Grabſtätte des Fürſten Bismarck in Friedrichsruh ge⸗ ſchloſſen, wo eine Kranzſpende niedergelegt wurde. Aus dem Lande * Karlsruhe, 25. Sept. Welch ungeheure Menſchenmenge am Samstag und Sonntag in die Landeshauptſtadt zum Heimat⸗Sonn⸗ tag flutste, mag daraus hervorgehen, daß an dieſen Tagen außer den durchweg überfüllten Kurszügen nach zuverläſſigen Mitteilungen nicht weniger wie 54 Sonderzüge im Verkehr mit Karlsruhe geführt wurden. Karlsruhe hat eine ſolche Menſchenmenge, wie am vergangenen Sonntag noch nicht beherbergt. Zum Beweis dafür, auf welch breiter Grundlage der alemanniſch⸗pfälziſch⸗frän⸗ kiſche Heimat⸗Sonntag eingeſtellt war, möge erwähnt werden, daß allein offizielle Vertretungen und viele ſonſtigen Gäite aus Baden und den angrenzenden Ländern, ſondern auch ſolche aus ganz Deutſchland, insbeſondere aus Berlin, aus München, dann ſolche aus Oeſterreich, aus der Schweiz, und anderen Ländern herbeigeeilt waren. Darunter befanden ſich namhafte Vertreter der Preſſe. Auch die großen landsmannſchaftlichen Organiſationen derPfälger im Innern Deutſchlands, der Elſaß⸗Lothringer und die Saarvereine hatten Vertretungen hierher geſandt. * Freiburg, 26. Sept. Die Freiburger Firma„Volkswohl“, die in Freiburg mehrere Verkaufsläden unterhielt, hat Konkurs angemeldet. Trotzdem im Juni ds. Jahres infolge der ſich immer mehr häufenden Schwierigkeiten der Beſchluß gefaßt wurde, die Geſchäftsanteile von 10 M. auf eine Haftſumme von 100 M. pro Mitglied zu erhöhen, konnte der drohende Zuſammenbruch nicht ver⸗ hindert werden. Die Genoſſenſchaft, die zuerſt den Namen„Inter⸗ nationale Arbeiterproduktiv⸗und Konſumgenoſſenſchaft“ führte, zählte ungefähr 1600 Familien zu ihren Mitgliedern. Einige Fili⸗ alen waren auch in Orten der näheren Umgebung untergebracht. Möckmühl, 25. September. Baron Götz von Berlichingen aus Jogſthauſen fuhr mit ſeinem Auto mit Gäſten in der Richtung Oſterburken, überſah die gefährliche Kurve in der Nähe des Fried⸗ richshofs und fuhr über die 1½ Meter hohe Straßenböſchung hin⸗ unter. Dabei überſchlug ſich das Auto. Von den fünf Inſaſſen erlitt ein Herr und eine Dame ernſtliche Verletzungen. 7 * Furtwangen, 25. Sept. Zu dem ſchweren Brandun⸗ glück in Neukirch, dem der ſchöne„Unterfallengrundhof“ zum Opfer fiel, iſt noch zu berichten. Der Brand griff in raſender Schnellig⸗ keit um ſich, ſo daß in knapp zwei Stunden der ganze Hof, der in den letzten Jaßren verſchiedentlich weſentlich erweitert und neuzeit⸗ lich eingerichtet worden war und zu den größten Bauernhäuſern der ganzen Umgegend zäblte, bis auf den Grund niederbrannte. Das urſprüngliche Hofgebäude gehörte zugleich auch zu den älteſten in der Glegend, und wird ſchon 1470 im Zinsverzeichniſſe des Kloſters St. Peter erwähnt. Außer dem Vieh konnte faſt nichts gerette! werden. Neben dem Mobiliar und landwirtſchaftlichen Ma. ſchinen ſind große Mengen Futtervorräte, 1000 Fruchtgarben, viel Ravchkſoiſch uſw. und die Standesbücher und mehrere Akten der Gemeinden den Flammen zum Opfer gefallen. Aus der pfalz Ludwigshafen, 26. Sept. Nach den Berechnungen des Statiſti⸗ ſchen Amtes Luͤdwigshafen a. Rh. belaufen ſich die Koſten für die Lebenshaltung in Ludwigshafen für Mittwoch, den 24. September 1924 auf das 1318milliardenfache der Vorkriegszeit. Da die Ziffer der Vorwoche 1308 Milliarden betrug, iſt wieder eine kleine Stei⸗ gerung um 0,7 Prozent zu verzeichnen. * Hambach, 24. Sept. Auch in unſerer Gemarkung mußte am 18. September die Rotweinleſe beſchloſſen werden, weil die faule Trauben außerordentlich ſtark zurückgingen. Für die geſunden Trau⸗ ben wirkt die günſtige Witterung der letzten Tage in hohem Maße qualitätsverbeſſernd. Die faulen Trauben jedoch trocknen ein und fallen ab. Zur Vermeidung von Verluſten mußte deshalb der Ge⸗ meinderat die Rotweinleſe beſchließen. Die Oualität der Rotwein⸗ n iſt beſſer als man urſprünglich annahm. Germersheim, 25. Sept. Infolge des langanhaltenden Hoch⸗ waſſers des Rheins, wodurch die Nebenarme über die Ufer getreten waren, ſind ſehr viele Fiſche zum Leichen auf die über⸗ ſchwemmten Wieſen gekommen. Durch das Fallen des Waſſers iſt nun der größte Teil dieſer Fiſche in den Niederungen zurückgeblieben. die Brut, die jetzt zugrunde geht. Gerichts zeitung Der Beſtechungsprozeß heidelberger in Frankfurt * Frankfurk a.., 25. Sept. Am zweiten Verhandlungstag erfolgte die Vernehmung Heidelbergers zu den Fällen des verſtorbe⸗ nen Feuerwerksleutnants Schmidt und des im Ausland befindlichen Hilfsfeuerwerkers Schlüter. Schmidt war Vorſteher der Lehrenab⸗ teilung in Siegburg und Heidelberger hatte ein Intereſſe daran, viele Lehren zu bekommen, und auch ſchnell. Schmidt habe von ihm Zuwendungen erhalten; es waren etwa 3000 Mark. Bei einer der Unterredungen ſei Schmidt ſehr deutlich geworden und habe ge⸗ ſagt, daß H. ſehr viel, er aber ſehr wenig verdiene. Wie Schmidt ſeinerzeit bekundet hat, hat ihm H. unter ſeine Schreibunterlage tauſend Mark gelegt. H. will das Geld dafür gegeben haben, daß ihn Schmidt auch in Zeiten bediente, wo er keine Dienſtſtunden hatte. Nach einer Aeußerung des Vorſitzenden beſteht die Vermutung, daß bei H. ein Angeſtellter nur dazu auserſehen war, den Verkehr mit den Beamten zu regeln. Es beginnt dann das Zeugenver⸗ hör. Kaufmann R. war Buchhalter bei der Firma Heidelberger. Es wurde alles ziemlich geheim gehalten. Dem Zeugen fiel es auf, daß, wenn Herren zu Beſuch kamen, er Schecks ſchreiben mußte, die er Heidelberger zu geben hatte. Dieſe Barſchecks wurden auf Hand⸗ lungsunkoſten verbucht. Zeuge E. wax früher Portier bei., nach der Revolution arbeitete er auch eine Zeitlang als Packer. Der Zeuge bekundete, daß zurückgegangene Kiſten in einen Raum geſtellt worden ſind; nach einiger Zeit wurden ſie entweder nach Siegburg oder Spandau verſandt. Zeuge Amtmann Ho we dam 1920 in ſeiner Eigenſchaft als Kri⸗ minalſekretär im Auftrag des Unterſuchungsrichters nach Siegburg, um Feſtſtellungen zu treffen, nachdem einmal die Korpsbezirksre⸗ gierung die Sache aufgegrifſen hatte. In Siegburg war noch eine Abwicklungsſtelle vorhanden. Hier machte alles den Eindruck größ⸗ ter Unordnung. Schriftſtücke und Akten, die man brauchte, waren nicht zu finden. Man hatte den Eindruck, daß der Unord⸗ nung perſönlich etwas nachgeholfen worden ſei. Der Zeuge griff ſich einzelne Leute heraus und nahm verſchiedene Wohnungen in Augenſchein, wobei ihm die gute Einrichtung der Beamten und auch auffiel, daß ſich in vielen Wohnungen Gegenſtände gleicher Art befanden, ſo Kamine der Hohmannwerke Vohwinkel, die wag⸗ gonweiſe gratis geliefert worden ſein ſollten. Ferner Jah⸗ respräziſionsuhren, die wahrſcheinlich von einer Schwarzwälder Fabrik ſtammten. Was man ſah und hörte überſtieg das Maß des Erwarteten, wobei ſich feſtſtellen ließ, daß das, was Heidelberger ge⸗ geben hatte, weit geringer ſein mochte, wie die Geſchenke anderer Firmen. Amksgerichk Mannheim Mannheim, 24. Sept.(Sitzung des Amtsgerichts, S. G..) Vorſitz: Dienſtverweſer Dr. Kühn. Vertreter der Anklagebehörde: Referendar Schüle. Der 24jähkige Koch Auguſt Kramm aus Weinheim, der 25⸗ jährige Taglöhner Eugen Maurer aus Wiesbaden, die 23jährige Näherin Eva Maurer geb. aus Mannheim, der 25jährige Taglöhner Johann Mayer aus Ibvesheim, der 26jährige Tag⸗ löhner Willi Kramm aus Weinheim und die 30jährige ledige Kellnerin Emma Kramm aus Speyer, ſitzen wegen ſchweren Diebſtahls auf der Anklagebank. Die Angeklagten öffneten am 12. Mai 1919 im Hauſe N 2, 12 das Tor mit einem falſchen Schlüſſel und hrachen im 2. und 3. Stach die Türen gewaltſam auf, Aus den Geſchäftsräumen entwendeten ſie einen Ballen Leinendrell und eine große Zahl Kleidungsſtücke und Herren⸗ und Damen⸗ mäntel, Hoſen, Zierſchürzen, Herrenanzüge, Damenkoſtüme, eine Reihe Kleiderſtoffe u. a. Außerdem entwendeten Auguſt Kramm, Eugen Maurer, Johann Mayer und Eva Glinz durch Anwendung falſcher Schlüſſel am 24. April 1919 aus dem Hauſe Q 3. 20 Lebensmittel im Werte von 129 Mark. Die Angeklagten ſind heute, außer Johann Mayer und Willi Kramm in vollem Umfang geſtändig. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Es werden zu Ge⸗ fängnis verurteilt: Auguſt Kramm zu einem Jahr, Eugen Maurer zu einem Jahr, Eva Maurer geb. Glinz zu zwei Monaten, Johann Mayer zu zehn Monaten und Emma Kramm zueinem Jahr. Willi Kramm wird von der erhobenen Anklage freigeſprochen. Der 39jährige verheiratete Vorarbeiter Hermann Hirſchbiel aus Annweiler iſt der fahrläſſigen Körperverletzung beſchuldigt. Am 4. Oktober 1923 wurde der Volksſchüler Karl Trautmann auf dem Meßplatz an der Otto Beckſtraße beim Aufſtellen der Berg⸗ und Talbahn durch Herabfallen eines Balkens erheblich verletzt, ſodaß er mit dem Sanitätswagen ins allgemeine Krankenhaus verbracht werden mußte. Die Verletzungen beſtanden in einem Defekt des Schädelknochens und in einer Schwächung des linken Armes. Der Angeklagte war Leiter des Aufbaues der Berg und Talbahn und trägt ſomit die Verantwortung für den Unfall. Es erging fol⸗ gendes Urteil: Der Angeflagte wird anſtelle einer an ſich verwirkten Geſängnisſtrafe von 4 Wochen zu einer Geldſtrafe von 100 Gold⸗ mark verurteilt. Der 34jährige ledige Bäcker und Kriegsinvalide Julius Th. aus Ludwigshafen a. Rh. iſt der Nötigung verdächtig. Nach voraus⸗ gegangener erregter Ausſprache mit ſeiner Braut, die das Verhält⸗ hauptſächlich nis mit ihm löſen wollte, ſchoß er an der ruhigen, kaum agusge⸗ bauten Roonſtraße in Ludwigshafen a. Rh. vor dem Hauſe Bleich⸗ ſtraße 5 aus einer Piſtole an der nahe vor ihm ſtehenden Mühl⸗ hölzer vorbei. Dorauf ergriff er die Flucht und hielt dem ihn ver⸗ folgenden Studenten Becherer die ſcharfgeladene Piſtole ent⸗ gegen, um ihn zur Abſtandnahme von der Verfolgung zu bewegen. Da Becherer ſich nicht abſchrecken ließ, kam es zwiſchen Beiden zum Kampfe um die Piſtole, in deſſen Verlaufe ſich 3 Schüſſe aus ihr entſuden. Becherer blieb ſchließlich Sieger. Aufgrund des Beweisergebniſſes der heutigen Verhandlung murde der Angeklaate wegen Nötigungsverſuchs in zwei Fällen zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten verurteilt. Der zur Tat gebrauchte Revolver und die Munition werden eingezogen. M. Der Geheimſekretär des Maharadſchas Das Große Schöffengericht in Frankfurt am Main verur⸗ teilte den aus Neuwied gebürtigen Kaufmann Otto Fritſchi wegen Betruges und unberechtiater Titelfübrung zu ſechs Monaten Gefänanis und einem Tade Haft. Fritſchi, der in Wiesbaden tich mi“ der Tochter eines Hofrats verlobt und verheiratet hatte, war dort als Dr. Otto Fritſchi von Teufel, Geheimſekretär des Maha⸗ radſchas von Holkar, bekannt. Unecht war aber nicht etwa das exo⸗ tiſche Anhönaſel auf ſeinen Viſſtenkarten, ſondern der Doktor und dle teufliſche Erweiterung ſeines Familiennamens, denn er war Geheim⸗ ſekretär des Maharadſchas von Holkar, war es in Kalkutta gewor⸗ den, wohin den viel gereiſten ehemaligen Lehrer⸗Seminarſchüler, der die Schweizer Staatsangehöriakeit beſitzt, das Schickſal verſchlagen hatte. In ſeinen Händen liefen die dünnen diplomatiſchen Fäden zuſammen. die ſich von weither bis nach Holkar ſpannen und in ſeinen rollten die Millionen, die echten. die dem Maharadſcha zu⸗ oſſen. Bei einer Europareiſe kam der falſche Doktor und echte Geheim⸗ ſekretär auch nach Wiesbaden, wo er hängen blieb, weil ihn die Liebe feſthielt. Er heiratete die Tochter eines Hofrats, kaufte dem ordens⸗ ſüchtigen Schwiegerpana für 150 Mark einen Maharadſcha⸗Orden und ernannte ihn zum Ehrenbürger von Kalkutta. So kam es, daß der in Wiesbaden Vergötterte eines Tages ſo weit war, daß er in Frankfurt a. M. als Beſitzer von 300 Mark in ein beſcheidenes Hotel⸗ zimmerchen ziehen mußte, wohin keine Sonne Indiens ihre Strahlen ſchickte. Er verſtand es aber doch. ein vaar taufend Mark Hotel⸗ ſchulden zu machen, die er dadurch zu decken verſuchte, daß er mit einem Frankfurter Kaufmann einen Vertrag ſchloß. an dem alles echt war, nur nicht die von ihm behauptete Kapitalkraft. So kam der Kaufmann um ſein Geld und Fritſchi ſeiner Strafe. Der dipis⸗ matiſche Berater eines indiſchen Märchenfürſten ſitzt nun in einem Frankfurter Gefänanis. Er wird bald wieder auf, der Anklagevank erſcheinen. da er ſich noch in einem Spionageprozeß zu vekantworten hat. 8 Der ſchöne Aegihpter Das Wiener Amtsgericht hatte ſich kürzlich mit einer Anklage gegen den 22jährigen ägyptiſchen Studenten Ali Muſa Hathout wegen Verführung unter Zuſagung der Ehe zu befaffen. Zwei junge, hübſche Wienerinnen, die Schauſpielerin Hilda W. und die Modiſtin Gabriele., waren als Privatbeteiligte erſchienen und führten in beweglichen Worten Klage darüber, daß der junge Aegypter ſie durch ſein ſicheres, elegantes Auftreten und durch Beteuerungen ſeiner Liebe betört und nach kurzer Bekanntſchaft durch beſtimmtes Eheverſprechen zu Falle gebracht. Die Schauſpielerin gab an, daß ſie den Angeklagten in einem Kaffeehaus auf der Ringſtraße kennen gelernt habe. Da der junge Fremde ihr auch ſymphatiſch war, habe ſie ſich wenige Tage nach der Bekanntſchaft mit ihm offiziell verlobt. Der Angeklagte habe ihr erklärt, daß er reich und unabhängig ſei, jeder⸗ zeit heiraten könne und habe auch beim Standesamt bereits Vorbe⸗ reitungen zur Eheſchließung getroffen. Das Aufgebot war bereits verkündet worden, die Hochzeit hätte Ende Juli d. Is. ſtattfinden ſollen. Acht Tage vor der feſtgeſetzten Friſt erklärte ihr der An⸗ geklagte, daß er ſie nicht heiraten könne, daß ſie aber, wenn ſie wolle, mit ihm ein Liebesverhältnis eingehen könne. Die Schau⸗ ſpielerin lehnte dieſen Antrag entſchieden ab und erſuchte den Bräutigam, mit ihr wenigſtens für die Dauer von zwei Monaten eine Ehe einzugehen und ihr ſeinen Namen zu geben. Nach Ablauf von zwei Monaten ſei ſie bereit, ſich ſcheiden zu laſſen. Der An⸗ geklagte wollte jedoch von einer Heirat auf ſo kurze Zeit nichts wiſſen und gab dann jeden Verkehr mit der Schauſpielerin auf. Bei ſeiner polizeilichen Einvernahme erklärte der Aegypter, daß er allerdings der Anzeigerin die Ehe verſprochen, daß er auch die Abſicht gehabt habe, ſie zu heiraten, daß er aber, als der Hoch⸗ zeitstermin bereits beſtimmt war, ſich die Sache überlegt und ſeine Abſicht, die Anzeigerin zu heiraten, aufgegeben habe. Er ſei übrigens von der Anzeigerin, die er für eine geſchiedene Frau ge⸗ halten und die vier Jahre älter ſei als er, ſelbſt verführt worden. Die Modiſtin, eine neunzehnjährige, hübſche Blondine, gab an, daß der Angeklagte, dem ſie in ihrer Unerfahrenheit ohne weiteres getraut habe, ihr ganz beſtimmt die Ehe verſprochen und ihr erklärt habe, er werde aus ihr eine hohe Frau machen und ihr in der Ehe außer einem Wirtſchaftsgeld von fünf Milli⸗ onen monatlich fünf Miklionen Taſchengeld geben. Der junge Aegypter habe ſich auch im Hauſe ihrer Eltern einführen laſſen und ſich überall als ihr Bräutigam ausgegeben. Einige Zeit ſpäter, nachdem das Verhältnis ein intimes geworden war, habe ſich der Aegypter allmählich zurückgezogen und zu den Stelldicheins ſeinen Bruder Achmed geſchickt. In der Anzeige, die die Eltern der Gabriele H. erſtattet hatten, wurde hervorgehoben, daß der Angeklagte und ſein Bruder ſowohl in Wien als auch in Berlin durch ihre exotiſchen Verführungskünſte ſo manches Mädchen 75 Fall gebracht hätten und daß es höchſte Zeit ſei, dieſem Treiben er beiden Aegypter ein Ende zu ſetzen. Der Angeklagte war zu den Verhandlungen nicht erſchienen. Er hatte zwar die Vorladung erhalten, es jedoch vorgezoge, kurze Zeit vor der Verhandlung in ſeine Heimat abzureiſen. Die freigefprochenen Generaldirektoren Vor dem Großen Schöffengericht Berlin Mitte gelangte ein Bierwucherprozeß zur Verhandlung. Wegen Vergehens gegen die Preistreibereiverordnung waren der Vorſitzende des Ver⸗ bandes der Berliner Brauereien, der Generaldirektor der Bötzow⸗ Brauerei u. der Generaldirektor der Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Brauerei unter Anklage geſtellt. Der Kaufmann Ihlenfeldt betrieb in den Jahren 1921 bis 23 in der Bergmannſtraße eine Gaſtwirtſchaft. Er hatte das von der Bötzow⸗Brguerei bezogene Bier in der Inflations⸗ zeit unter den von den Brauereien feſtgeſetzten Preiſen zum Aus⸗ ſchank gebracht. Begreiflicherweiſe hatte er einen ungeheuren Zu⸗ ſtrom, und die benachbarten Gaſtwirte fühlten ſich durch dieſe Kon⸗ kurrenz bedroht. Sie ſchickten ſchließlich eine Deputation zu dem Vorſtand der Ringbrauereien mit dem Verlangen, die Bierlieferung an Ihlenfeldt zu unterſagen. Nachdem Ihlenfeldt das Bier von der Bötzow⸗Brauerei verweigert wurde, beſchaffte er ſich kurze Zeit von der Schultheiß⸗Brauerei Bier; aber auch dieſe Bierlieferung wurde ihm ſpäter geſperrt. Nach Ihlenfeldts Behauptung ſollen die Brauerei⸗ vertreter von ihm verlanat haben, die alten Beſtände, die er im Kel⸗ ler hatte, zu den neu feſtgeſetzten Preiſen zu verkaufen. da er ſich geweigert hätte, das zu tun, ſei er bonkottiert worden. Er hatte daraufhin Strafantrag geſtellt, und gegen die Generaldirektoren der Brauereien war von der Staatsanwaltſchaft die Wucheranklage er⸗ hoben worden. Ihlenfeldt hatte ſich übrigens dann von einer meck⸗ lenburgiſchen Brauerei Bier beſchafft, das allerdings teurer war. Trotzdem hatte er aber dieſes Bier 20 Prozent billiger ausgeſchänkt. Die angeklagten Generaldirektoren vertraten in der Verhand⸗ lung den Standpunkt. daß Ihlenfeldt Bier in übermäßigen Mengen aufgekauft, alſo gehamſtert habe. Das hätten ſie nicht authelßen können. Sie hätten ſich an ihre Preisſchutzvereinbarungen gehalten. Dieſe Vereinbarung ſei ein wirtſchaftlicher Kompromiß im Intereſſe der Verbraucher geweſen. Der als Zeuge vernommene Ihlenfeldt erklärte dagegen, daß er nichts weiter getan habe, als die früher ein⸗ gekauften Biervorräte immer zu dem bei der Lieferung feſt⸗ geſetzten Preiſe zu verkaufen. Die Vertreter der Brauereien hätten ihm aber die Sperre angedroht, wenn er nicht ſofort die neuen Preiſe auch für die alten Vorräte in Anwendung bringen würde. Das wurde von den Brauereivertretern unter ihrem Eide beſtritten. Der Verteidiger führte aus, daß von einer unlauteren Handlungs⸗ weiſe keine Rede ſei, da die Brauereien berechtigt geweſen ſeien, die Preisvereinbarungen auch gegen Unterbietung durchzuführen. Der Verteidiger hielt weiter die Behauptung Ihlenfeldts für widerlegt, daß die Brauerien ihn zwingen wollten, die alten Vorräte zu höheren Preiſen zu verkaufen. Das Gericht ſchloß ſich nach kurzer Beratung dieſer Auffaſſung an und kam zu einer Freiſprechung. * ):(Wegen Totſchlags verurteilt. Der 22jährige Fabrikarbeiter Joſef Steiner aus Weinsheim hatte ſich wegen Totſchlags vor dem Schwurgericht Mainz zu verantworten. Der Angeklagte hatte ein Verhältnis mit der 19jährigen Gertrud Gerlach in Weins⸗ heim. Die Gerlach wurde durch verſchiedene Vorgänge mißtrauiſch und gab ihrem Empfinden gegenüber dem Steiner öfters Ausdruck⸗ Steiner beklagte ſich hierüber bei einer Zeugin und meinte, wenn das Verhältnis mit der Gerlach auseinander ging, dann werde es zu etwas kommen. Am Abend des 11. Juni kam es wieder zu Aus⸗ einanderſetzungen zwiſchen ihm und der Gerlach. Die Letztere ſoll ihn zurückgeſtoßen und dabei erklärt haben, daß ſie nichts mehr von ihm wiſſen wollte. Sie eilte dabei die Treppen hinauf, der Ange⸗ klagte lief ihr nach und verſetzte ihr einen Meſſerſtich in die ſinke Bruſtſeite. Die Getroffene ſtürzte in die Wohnung der Familie Heinrich, ſtieß einen Schrei aus und brach tot zuſammen. Der Angeklagte wurde vom Gericht des Totſchlags für ſchuldig befunden und zu 2 Jahren Gefänguße verurteilt.— Das Schwurge⸗ richt Mainz verurteilte den Landwirt Peter Dickeſcheid, der in einer Juninacht dieſes Jahres einem anderen Landwirt einen Stein an den Kopf warf, ſodaß nach 4 Tagen der Tod elatrat, wegen Körperverletzung mit tödlichem Ausgang zu 1 Jahren Ge⸗ fängnis. . Akt eſenwer⸗ Kberf. 0 bettr. Li 60 Bad. Enag§ Tallle* Ainger Fdend& günger linger ab. Joh. aber& arbwert ahr Geb Ak. Guil Anmech. —. Freitag, den 26. Seplember 1924 Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 448 eitung» Handelsblatt Neue iannheimer e De viſenmarkt ſtiegen war. Der Kurs iſt jetzt wieder 0,9 Bill. Anleihen gingen zu 0,90 um. Auf dem Nontanmarkt wurden noch Deckungen 9 vorgenommen, auch in Harpener, ſo daß gegen Schluß der Markt Berliner Deviſen in Billlonen behauptet war. 925 —— Berliner Wertpapierbörſe voll Mree e e Wild erregtes Geſchäft auf dem Anleihemarkt.— Beſſerung in ruſß 21 5 20,%16 5 Montanpapieren 1 96,55 58 Berlin, 26. Sept.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete in wild⸗ „ 199—„ erregtem Geſchäft auf dem Anleihemarkt, wo die Kurſe infolge der Sbabon 5 12.22 2 Veröffentlichung des Reichsfinanzminiſteriums zur Aufwerkungs⸗ 1 bben.—2 10 75 frage der Kriegsanleihen einen weiteren kräfſtigen Kursſturz „ 19455 erfahren hatten. Die amtlichen Notierungen ſtellten ſich aber, wenn ondon. 19,775 auch weſentlich unter den geſtrigen Schlußkurſen doch etwas höher „ 9510 1 als an der Vorbörſe erwartet war. Kriegsanleihe wurde vorbörs⸗ 79 90„lich mit 0,325 genannt. 2 15 55,½5 5 Der Aktienmarkt war von vornherein ziemlich gut „ 177775„Igehalten, obgleich allgemein davon geſprochen wurde, daß viele 1 9e205 Spekulanten zur Deckung der Verluſte am Anleihemarkt gezwungen 9,52 5 waren. Auch hieß es, daß Inſolvenzen am Anleihemarkt Neaee 13555 bevorſtehen. goſlavien 8,89 25 7 5 7 udapeſt. 2 5,450 Bald nach Beginn erfuhr die Geſamthaltung aäber einen ge⸗ bña 8.075 5 waltigen Umſchwung, als auf dem Montanmarkt Harpener in ſcharfen Sprüngen um 5 Prozent gegen die Anfangskurſe an⸗ erichte ſtiegen auf das, Gerücht hin, daß die Geſellſchaft bei der Umſtellung 4 auf Goldmarkbilanzen von der Zuſammenlegung der Aktien werde der beſuchern nicht mehr Verluſte auszugleicher kursrückgänge. iche Verluſte erlitten pro Mille. gang zu leiden haben. reichiſche Renten ſchwächer. Auf dem Induſtriemarkt ſah die Lage zu Beginn des offiziellen Marktes ſehr gefährlich aus. (Drahtb.) Der der ſelbſt von erwartet wurde, iſt da. 1. Baiſſe in Anleiten, ſonſt ſchwach. Nachbörslich erholt Fraukfurt, 26. Sept. Anleihenkurſe, Zuſammenbruch ſehr ſoliden Börſen⸗ Nachdem ſchon geftern auf die Erllärung bes Aufwertungsausſchuſfes des Reichstages, daß an eine Aufwertung der deutſchen Anleihen nicht gedacht werden könnte, die Anleihen ganz bebeutende Kursverluſte zu ver⸗ zeichnen hatten, ſind dieſe Verluſte heute geradezu kataſtrophal. Käufer ſind für Anleihen überhaupt nicht mehr am Martt. außerordentliche Baiſſe für Anleihen iſt aber nicht ohne Nach⸗ wirkung für die anderen Marktgebiete geblieben. bieten werden nämlich heute in noch verſtärktem Maße Glatt⸗ ſtellungen vorgenommen, um die auf dem Anleihemarkt erlittenen Dieſe Auf allen Ge⸗ Deutſche Kriegsanleihe ſchwankt jetzt zwiſchen 0,350 und 0,380 und 3% proz. Konſols zwiſchen 0,600 und 0,650. Z4er K⸗Schätze finden überhaupt keine Käufer. ländiſchen Renten ſind ſehr ſchwach. Hauptſächlich ſind es wieder die türkiſchen Werte, die in erſter Linie unter dem Rück⸗ Daneben ſind auch ungariſche und öſter⸗ 23er und Auch die aus⸗ Man erwartete gewaltige Es fanden ſich aber auf verſchiedene günſtige Be⸗ richte Käufer genug, um zu verhindern, daß die Kurſe empfind⸗ .Immerhin hat namentlich der Montan⸗ markt Kursverluſte bis 3 Bill. Prozent erlitten. Auf den andern Gebieten des Dividendenmarktes ſind die Kursverluſte ganz bedeutend in der Ueberzahl. Der Geld⸗ markt iſt heute etwas feſter geworden. ötigte heute ziemlich flüſſige Mittel, namentlich auch um Verluſte auf dem Anleihemarkt zu decken. Tägliches Geld notierte ſchließlich Die Spekulation be⸗ Auf dem freien Markt war die Stimmung(benfalls Uwach. Api 2,50, Becker Stahl 0,950, Becker Kohle 476, Benz 3,25, Brown Boveri 0,700, Entrepriſes 19,50, Growag 0,165, Krügers⸗ hall 756, Raſtatter Waggon 3,50 und Ufa 10,25. DdDie Nachbörſe war auf allen Gebieten etwas erholt, beſonders auf dem Anleihemarkt ging es ſehr lebhaft zu. fanden wieder Deckungen ſtatt, namentlich für preußiſche Konſols, da man ſich ſagte, daß der Kurs für die Konſols ſelbſt zu Zeiten, s man an eine Aufwertungsfrage Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen f in Billionen Mark pro Stück. Es noch nicht dachte, höher ge⸗ 28. 26. dug d. gredit..—199 25 15 40 80— Bank.. 26,— 2 ank für Br. Ind. 1,80 yr..⸗Cred. W * * „ 7 1 40 50 Effekt u. Werte 3,40 3, Fochumer Bb. u..— ben 85 7 ſem. Bergw. 49,„ Fchwell Bergwrk. 73, 72.80 deedriche..— Hfenk. Bergwrk. 51,25 49.25 51% Vereinsbank Frankfurter Dividenden⸗Werte. VBank⸗Aktien. 300 305 D. Hypothekenbnk 3, N „Ueberſ.⸗Bank 6,— Hiscont⸗Geſellſch. 12.45 12,25 Dresdner Bank, 6,85 6,50 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 5,—.90 Metallb. u..⸗G. 12,60 12,50 Mitteld. Credit⸗B. 1,72 1,65 Nürnberg..⸗Bk.——, Ered.— 50 98¹ fälzer Hyp.⸗Bk. 4, 2 Reichsbank.. 48,— 48,25 Vergwerk⸗Akkien. Harpen. Bergbau 69,.— 71— Kelwett Aidei 15.— 14,50 aliwrk. Salzdetf.— Kalfwerte Weſter 17.75 1·28 Lothr. H. u..⸗V. 49.— 89,— Mannesmannröh. 38,50 36,50 25. 26 Rhein. Credithank 2,20 2,25 Rhein. Hyv.⸗Bank 4,85 4,75 Südd..⸗Cred.⸗B.———.— Südd. Discontog. 8,25.25 Wiener Bankver. 0,23 0,28 Wttbrg. Bankanſt.———, „ Notenbank 57.——— „Vereinsbank 2,60 2,60 Mannh. Verſ.⸗Geſ.———, Frankf. Allg. Verf. 70,— 68,50 Oberrh. Verſ⸗Geſ.———.— Frantf. R. u. Mitv.—.— Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 10,.— 9,85 do. Eiſenind. 11,85 10,28 Phönix Bergbau. 39,25 39,50 Rhein Vraunkohle 28,— 25,80 Salzw. Heilbrann 37,— 85, Tellus Bergbaid. 1,80 1,70 abſehen können. Von gleichartigen Werten glaubte man ähnliche Hoffnungen eines guten Ergebniſſes hegen zu können. Daraufhin zogen auch Gelſenkirchen, Mannesmann und Köln⸗Neueſſen um —3 Billionen Prozent an. Die übrigen Induſtriewerte wurden hiervon ebenfalls günſtig beeinflußt. Schiffahrtsaktien beſſerten ſich auf die Preſſemeldung, daß die Börſenvorſtände bei der Regierung die Aufhebung des Ausfuhrverbots für Schiffahrtsaktien beantragt hätten. Bank⸗ aktien waren ſehr hill und wenig verändert. Ausländiſche Renten ſetzten meiſt etwas niedriger ein, beſſerten ſich aber im Verlauf ebenſo wie deutſche Anleihen. Canadaaktien ſchwächten ſich weiter ab. Weitere Steigerung des Großhandelsinder „Die auf den Stichtag, 23. September, berechnete Großhandels⸗ indexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt gegenüber dem Stande vom 16. September(128,6) weiter um 1, Prozent auf 130 geſtiegen. Von den Hauptgruppen erhöhten ſich Lebens⸗ mittel von 123,3 auf 125,90 oder um 2,1 Prozent, davon die Gruppe Getreide und Kartofſeln von 115 auf 116,4 oder um 1,2 Prozent. Induſtrieſtoffe gingen von 138,4 auf 137,8 oder um.4 Prozent zuxück, davon die Gruppe Kohle und Eiſen von 129,4 auf 128,5 oder um 0,7 Prozent. Inlandswaren zogen von 123 auf 124,5 oder um 1,2 Prozent an, die Einfuhrwaren von 156,5 auf 157,7 oder um 0,8 Prozent. Friſten zur Vorlegung der Goldmarkbilanz In teilweiſer Abänderung der bisherigen Vor⸗ ſchriſten iſt eine neue Verordnung des Reichsfinanzminiſters er⸗ ſchienen, durch die die Friſten wieder abgeändert werden. Es gilt nunmehr folgendes: 1. Perſonalfirmen haben die Goldmark⸗ bilanz uſw. beim„Finanzamt bis zum 30. September einzureichen. Die Beſtimmung über die Vorlage der Bilanz an die Haupt⸗ bzw. Geſellſchafterverſammlung kommt für dieſe Firmen nicht in Be⸗ tracht. 2. Firmen in Geſellſchaftsform, alſo Aktiengeſell⸗ ſchaften, Kommanditgeſellſchaften auf Aktien und Geſellſchaften m. b..: a) ſoweit das Geſchäftsjahr das Kalenderjahr iſt, laufen nunmehr beide Friſten, ſowohl die für die Einreichung an das Finanzamt, wie auch die für die Vorlage an die Haupt⸗ bzw. Geſellſchafterverſammlung bis zum 30. November; b) ſoweit das Geſchäftsſahr nicht das Kalenderjahr iſt, iſt die Goldmarkbilanz uſw. beim Finanzamt bis zum 30. September einzureichen und der Haupt⸗ bzw. Geſellſchafterverſammlung innerhalb der erſten 6 Monate des neuen Geſchäftsjahres vorzulegen. Berliner Dividenden⸗Werte. Trausport⸗Aktien. Bank⸗ Aletien. Dtſch. Aſiat. Bank 31,— 81,75 Deutſche Bank.. 11.— 10,50 Dt. Ueberſee Bk.. 72,— 72,25 Bank f. el. Werte 888 5,65 Barmer Bankver. 1,70 1,65 Berl. Hd. Geſ.. 26,25 28,— Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 0,325 0,30 Reichsbank.. 48,— 49,.— Rhein. Creditbank 2,40 2,80 InduſtrieAkkien. Badiſche Anflin.17,45 16,65 Balcke Maſchin..15 Bayr. Spiegelgls. 5,35 5,65 J N. Bemderg. 1 Br.⸗Beſigh. Oelf.. 21.— 21.— Bremer Vulkan. 58,— 55,50 Buderus Eiſenw. 10,25 10,40 Chem Griesheim 14,60 13,85 Accumulat. Fabr. 26,60 28,28 Adler& Oppenh. 62,00 62, Adlerwerke... 2,10 1,90 .G.Anilinfarb. 14,45 13,50 t. Gußſtabl 15.———.K. u. Laurahütte 6,15 6,10.—18550 5 ſtab 8 Alktien. 4 Alexanderwerk. 3,30 3,25 Bergmann Elektr. 12,25 11.90 Chem. Hyden. 2,75 2,75 Verliner Freiverkehrs⸗Kurſe. 5 rausport⸗ 1 Allg Elektr⸗Geſ..—,— 3,15 Berlin⸗Anh. Mſch. 4,00 4,90 Chem. Meller 12,50 19,.—Adler Kali 25,— 24, Hochfreguenz... 3,50 8,50] Ronnenberg...10 4,0 Schantungbahn 180—.—Arddeutſch. Lloyd 4,80 Ohio—— 44,—lſ. Portl. Jement 43,— 4— SerlinKkarlsr Ind..45 65,.— Chem. Gelſenk...58,—69,— Api, Allg Petr. Ind 2,80.60 Int. Petr. Un. Ipu Stſchel Co Amk. Paketf. 25,25 26,50 Oeſter. U. St.⸗B..——— Amme Gief, K Co. 8,58.95 Berliner Maſchb. 12.9 12.25 Chem Aloert.. 86.80 37,25 Becker⸗Kohle. 580 5,75 Taügers all.....25.75 Sloman Saſpeter 10,— Induſtri Ktl Anglo⸗Et. Guano 11.20 1J,5 Berzellus Bergw. 5,10 5, Dalmler Motoren 2,15 2,75][Vecker⸗Stahl!...— 108 til....25 0,25 Südſee Phosphat.—.25 uduftrie⸗Aktien. Anhalt. Kohlenw 22, 22,25 Bing Nürnderg. 2,35 2,50 Deſſauer Gas.28,5 27,—[Diamond. 15,— 15,40] Muldenh. Papier 0,57——[fa. 11.10 9. Aache. Mannheim 32.— 32.— Bad. Anil. u. Soda 17.25 16,95] Cement Karlſtadt 6,20 6,— Annener Gußſtahl 5,50 9,.— Sismarchütte.. me Heutſch⸗Luxemb. 49,28 48.25 .*9 55 55 Elettr.⸗Geſ. 0,42 0,40 Abe⸗ Metz—.— 5,10 Aschuffe el 0 28 G a 5 ſt. 48,65 975 Sauſce Kd 775 425 5 Verliner Seſtver iusli che Werke er Stamm. 67,— 67.—Bad. Maſch. Durl. 15,.——]ChamotteAnnaw.—,——,—„Zellſt. 19,— 18, ebr er& Co. 29,.—] Deutſche Erdöl. 88,— n del— Bad Uhrenzunt. 13,50 11.— Chem. Wer. Albert 38,50 38,50 Augsb e Malg 21,75 20,25] Braunk. u. Brikets 35,50 35.— Deutſch. Gußſtahl 3,50 3,40 1 7 5 öſferh. Bindg.—.— 20.— Hayriſch. Spiegel———— Goldenberg 38,— 35.—. Heutſche Kabelw..4 1,25 Elelir. Pieferung 18,28 13,10 Gelſenk Bergw. 51,— 48,25 a) Neichs- und Staatspapiere. hwarg⸗Storch.—.——,— Hayer. Celluloſe.———.„ Griesheim. 14,75 14,50 Deutſche Kali. 47,25 45, Elektr. Licht u. Kr. 8,10 7,5 Gelſenk. Gußſtahl 14.80 14.,50 Dollarſchäze.. 88,50 85,50 3½%.Reichsanl 1,110 0,680] 5ũ% B. Kohlenanl. 9,10 9,/78 Beck& Henkel. 2,70.75, Weilert. M. 12,25 18,—-[Deutſche Maſch.. 5,30 5,25 Elsbach& Co...—,— 23,75 Genſchow& Co. 16,80 16,—Goldanleihe.94.75 94,753%„„ 1,650.2205% PreußKalianl.25.20 Bergmann Elektr. 12,25 12,15 Cont. Nürnb Vzg—.———Deutſche Steinzg 6,50 7.— Emaille Ullrich..—.— 4,55 German. Portl.⸗Z. 6,25 6,15 Reichsſchatz. IV- V 0, 740 0,4752% Prß. Konſols 1,150 0,800] ,„ Roggenwert., 4,90 4,85 Iler Oppenheim———,[Bing Metallwerke 2,60.350 Daimler Motor. 2,75.700Deutſche Wollw...45 4,80 Enzinger Filter—,— 9,— Gerresheim. Glas 35,— 85, 5 IVIX O,580 0, 4053½%,„.,275 0,9255% Roggenrentb. 4,45 4,30 Ilerwerke Kley..—.90] Bl.-u. S. Braubach—,———It Eiſenh. Berlin 5,50 8,20[Deuiſch. Eiſenh.. 5,80 5,60] Eſchw. Bergwert. 74,75 74,75 Geſ..elektr. Unter. 14,— 18,85 924er——3%,„ 1,150 0,9005% Schf Braunk. 1,70.60 E. G. Stamm. 8,25 6,15 Brem.⸗Beſigh. Del———,—.Gold⸗ u S. Anſt. 13,80 19,50 Donnersmarckh. 84,50 84,50 Faber Bleiſtift. 11.20 11,20 Goldſchmidt, 775 11,60 11,508%, 5. Reichsanl. 0,780 0,485 4% Badiſche Anl.—.——.—]„Landſch. Rogg. 458—.— glockont. Guan.——— Breuer Stamm.— Deutſche Verlag 30,— 90,— Hürrkoppwerke.. 18,— 19.— Fahl, Liſt& Co.. 3,15 3,25 Greppiner Werke 38,.— 84,—40%„ 2 1,150 0,725 3½% Bayer. Anl.—.——,— af Buntpap. 23.10 29,— Brockhues.⸗W. 4˙90 4,90 Dyckerh. K Widm. 2,90.75Düſſeld. Eiſenb. 13,— 13,.— Feldmühle Papier 4,.— 4,—Gritzner Maſchin. 28,25 28,— b) Ausländi Bent 1. Zellteff 18.50 13.18 Broncef, Schient, 3.— 34, DinglerZwelbrücg..— 5,—[Donamit Nobel 380.28 Felten& Guill..20,— 2248 Gebr. Großmann.50 390) Ausländiſche Nentenwerke. Jubed Harmſt I81 9,50] Sürſtenf. Erlang. 250.60 Hürrtoppwert St.,(Cckard Maſchin..78.90 N Friſter.... 260 2,70 Grün& Bilfinger 13.90 18,5040 woch echede, 7,81 7,184% Türk.unif Anl.—.——.—J 80% Oe. UIX. Sr.76) 9,75—— den. Weinheim 0,82 0,30] Cem Heidelberg 15.— 14.65] Düſſeld Rat. Dürr.45 2,40[Eiſenw. L. Meyer.0 1,20 Fuchs Waggon 1,15.— 577 17 Draht.60 2,604%„Goldrente——.—4%„ Zollob. 1911 11,80 10,50 4%„ Golprior..25 8,.— enwer Ralfrsſt..0 1,30 Feiſt Sect Frntfri. 1,80—,—Hitſch Kupf u. Mef.—— 17.— Elberfelder Farb. 14,85 14,50] Gaggenau Vorz. 6,15 6,15 Halleſche Maſch..10,25 10,154%„ conv.Rte. 118.10„ 400-FJ⸗Los 24,50 24,50.60% Südö Ea. P.25.— berf. Farb o B 14,50 14,38 Filgfabrik Fulda.—,— 3,80 Hoch⸗ und Tiefbau 2,60 2,50 Elberfeld. Kupfer 1,80 1,80[Ganz Ludwig..27.27]J Hammers. Spinn. 18,25——4%„Silberrte. 2,13 1,90 4¼½% Ul. St.⸗R1913 5,50 5,.—.60%„ neue Pr..18— kr. Licht u. Kr..50.70Frankfurter Hof 10,— 16.— Höchſter Farbwrke 14,25 14,25 Jann geff. 56,———Hoeſch Eif. u. St. 4,50 4,75 Niöcknerwerſe. 8,— ,684%., Rapierrt..0 840%%,„,1014 500 87 5, Obügat. 91 Bad. Wolle.25— Frankf. Pok& Wit. 3,30 3,130 Holzmann. Phil.. 8,05 5,—Hann. Waggonfab 8,25 8,10] Hohenlohe-Werk. 18.50 17,10 C. H. Knorr...20 3,154% Türk.Ad.⸗Anl. 19,25 9,504%„„Goldrte 4,75 6,254/5% Anat, Ser!.88.13 Naſt Frankfurt. 0,32.80] Fuchswag Stamm 1,20 1,10] Holzverkohl.⸗Ind. 5,10 6,10[Hanſa Lloyd....20.25 Philipp Holzmann 5,10 5, Köln Rottweiler..20.— 4%-MagdElf! 12.58 10.—4%„, Kronr..75 ,1504%%„„ f 70.— naille St Ulrich 3,90 4,10 Ganz Ludw Mainz—.— 0,26 Junghans Stamm 9,25 6,13Hbg.⸗Wien Gumm 2,10.90 Horchwerke.... 10.50 1000] Gebr. Körting. 6,10 6,—4%„„„II 10½25 9,.—8% Oe.⸗Ul. Stb.alte 11,25 12,—4½%% III—— 6,— JVVVVVVVVçVVçVb(b. ĩ nler S⸗werftlihe Wert —34,—Goldſchmi.. 11,40 11, arlsr. Maſchin. 3,30 8,20[Harpen. Bergbau 69,90 78, w. C. M. Kayſer 51.— 51,—Koſtheimer Cell.. 5,90—,—* 72 6,.—Gritzner M. Durl. 29,75 28,75] Kemp, Stettin. 0,45 0,45 Harkmann Maſch. 2,60 2,80 Ilſe Bergbau 15,50 15,20 Krauß Cie. Lack. 5 Frankefu* Seſ Arins iche ene inn. 80,.— 13 1655 Alens büee 745 430 Ae 45 175 805 900 5 Co, 650 910 Sene Sa 805 15 a) Inländiſche. —.— 12,—[Ha eu, Nähm. 17,— 16,]Knorr, Heilbronn 3, 1 edwigshütte 20, ebr. Junghans ahmeyer.. 8, 5002 8 33—140⁰ů⁵ 250 355 Henmer Bendbr. 1505 4825 Tonferven. Breun.58. ſtbent Maſc. 280 40 Lagſe Nerzelan 450.— Salrahltge. 8 888 wert Mühlh.—,—, Hanfcdert. Füßen 13.90 18,50 Krauß& Co., Lc. 3,90 3,15]Hindr.& Aufferſn. 5.— 4,80 Kaliw. Aſchersl. 15,10 15,—Linde's Eismaſch— 6,04½ Mhmv.1914—.——.— Sporprämi 1919. 0,850 0,825 Gebr, Pirm. 5,20 85.25 Heddernh. Kupfer 6,50 6,50 Krumm, Otto... 135 1,20 Hirſch Kupfer.. 17,05 17,50 Karlsr. Maſchin. 3,90 8,10 Lindenderg....59,25 58,5040% eeeee 55 Pr. Schatzanw. 0,400—,—4% Bay. Pf. Eiſ. P.28 8,28 Aat.Guil. Farls 20.— 19,75 Herzogp. München—.——,Lahmeger& Co. ,50 8,50 Hirſchberg Leder 30,— 30,— Kattowiz. Bergb. 25.75 24,50Carl Lindſtrzm. 14,50 15,50.3½%„ 1904½5—.—,4% do. do. 00900 0,500 3½ 12 1.25 325 lumech. Jetter 18,— 12.— Hilpert Armaturf.—.— 430]LLech Augsburg.. 15.30 15,.—Höchſter Farbw. 14,40 14, C. M. Kemp 0,325 0,50 Lingel Schuhfabr. 2,30 2,50 50% St Reichsanl. 0,705 0,40⁰ 4% Preuß. Konſ..000 0,710 40% Heſſ. v. 99 u. 08.400—.— erwar Nohe 88, 64,Peter Union Frkſt..35 1,20 Schnellpr. Franf. 6,50 8,75 Linte& Hoffpann 11.80 11,50 Mix& Geneff.. 8,0 6,50 Mhein. Braunkohl. 27,75 28,754% bo unk..1925 0,900 0,580 87/%.—— 3½%, obgeſt..200.800 Spich Pr.⸗A. 2,70 2,90] Pf. Nähm. Kayſer 3,10 3,10] Schramm Lackf.. 3,— 3, Ludw. LoewesCo. 57,— 55,25] Motoren Deutz.21,40 21,25 Rhein. Chamotte. 7,80.3008½% D. Reichsanl 0,900 0,5258½%„„.800 0,780J 8%„ 1,100 0, Aaſe Walzm 41,— 41, Pf. Puld St Ingb.—..—.—Schriftg. St. Frkf. 6,30 6,70]C. Lorenzz„„40] Mühlheim Berg 65,23 66,25 Rhein. Elektrizität 8,20 8, 3% do. 7 910˙„„.120 0,675 4% Säch. St⸗A.19—.——,— 7„25,— 24,25 Philipps.⸗G.Frt 5,25 5,25] Schuckert, Nürnb. 36,— 37,—Lothr. Portl. Cem 6,— 5,80 Neckarſ. Fahrzg.. 4,50 4,75 Rhein. Maſch Led. 9,.— 3,1005%..⸗Schatzan—,—, 4% Bad Anl.v1919 0,559„—8% do. Rente— che Induſtr.——— Abe genel.25.75 Sch. B. Weſſel St. 20 2,55 Lüdenſcheid Met. 2,40 240 Niedlauſ, Kahlen 40,25 40,— Rhein. Met. Vorz..30 7,254½% IV. u. V. do. O,830 0,4008½/% Bad Anl abg.350 0,800 4% Württ. k. 1915.400.100 kra 8,25 8,—Rhein. Gebb&Sch 1,82.95 Schuhfabrik Herz 3,10——[Lukau& Steffen 2,—.90 Nordd Wollfämm 43,— 42,—]Rhein. Möbelſtoff 2,20 2,—4½% VI.—IX. do. 0,600 0,330 13% do von 1896 15,00 0,900 75..— 9,50 Rh.eler M. Stamm 8.— 7,30 Schuhfb. Leander 1,— 1,10 Magirus.⸗G..90 1,75 Oberſchl. Esb. d. 10,70 10,—Rheinſtahl... 34,78 35,— b) Ausländi in Billi 0 l Hannborn—.——.— Rh. Maſch. Leud. 3,20—.— Sia aee Wolff 5,—.25 Mannesmannröh. 39,— 38.—„ Elſenindſt 11.30 11,— Rhenanig Chem. 4,40.30 usländiſche(in onen%). Ag, Mühlb...,55 1,45 Rhenania Aachen 4,59 4,25 Sich KCog Mainz 3,65 3,150Mansfeld. Aktien—.— 3,„ Kokswerke 43,50 44,25 Riebeck Montan 38,— 35,501¾% GrMon1887—,———5% Rumän. 1903—,———4% do St..v1910—.— 5,80 us Stamm. 2,40 2,20 Riebeck Montan.—— 33.— Siem.Hals,, Berl—,— 42,—[Markt⸗ u Kühlhall. 12,50 12,90] Ohrenſtein& Kopp. 16,69 16,50 Rombach. Hütten 17,62 17,254½% OeſtsR1913 4,.— 4,—4¼% doGold. am. 6,25 6,.—3½% do.„v. 1897—,— 2,50 ſeutz.—,——„Rodberg Darmſt. 3,.95 3,50] Sinalco Detmold 3,05 3,—Maximilliansau 9, 9,— Phönix Bergbau. 39,99 38,50 Roſitzer Braunk.. 17.,75 18,—4¼% do. Schatz. 7,50 7,20 4% do. am. Rt.⸗B.—— 5% Mex. am. Inn.— 16,—,[Rütgers⸗Werke.. 16,25 16,25 Südd. Drahtindſt.—.——,[Mech.Web Linden.80.50 Hermann Pöige.87.75 Roſitzer Zucker 44.— 48, 4½% do Silberr. 2,10.40% Trk. Bagd..I 11,50 10,50 4%„ Gold 45.——.— .. 4,50 4,50] Schlinck& C. Hbg.—.——.—.Led. St. Ingbert—.——.—& Co..25 9,50 Rathgeber Wagg..30.80 Rütgerswerke. 16,25 16,504% do. Goldrente————4%„„—.—4¼0%„Irrig. Anl. 25,10 28,.— —.— 81.— erkur Wollwar 28,10 23,—Reisholz Papier 12,80 12,75 Sachſenwerk... 2,10 2,1004% do einh Rente 1,15 1,100 4% Ungar. Goldr. 8,75 8, 15% Tehuantepee——— 5 8 8 5 Schneid.& Hanau 5,— 4,87. 5 Strohſt. V. Dresd.—— 6,50 5 Ber⸗Gub. Hutfbr. 21.— 21, Concord. Spinner. 2,50 2, Deutſche Kunſtl. 2,45 8,— Gebhard Textil Gebr. Goedhardt. 12.75 12, Neu⸗Guinea... 4,.— 4,.— Otavi Minen u. Elſ. 28,75 23,.— South Weſt...—.———14 5% Mexikaner..——.— Rebert Boſch.⸗G. in Stullgart Die Geſellſchaft legt ihren Geſchäftsbericht vor. In der Vilanz für 31. Dezember 1923, die in der.⸗V. genehmigt wurde, iſt ein rechnungsmäßiger Ueberſchuß von 344.819 Biell ausgewieſen. Von einer Gewinnausſchüttung wird abgeſehen. Ueber die Goldbilanz werde ſobald wie möglich eine ao..⸗B beſchließen haben. Der Bericht des Vorſtandes führt aus, daß durch das Auslandgeſchäft es allein möglich war, die Außen⸗ organiſation weiterhin planmäßig auszubauen. Im Inland wurden die Filialen in Berlin und Frankfurt erweitert, im Ausland neue Zweigniederlaſſungen errichtet oder ſolche ebenfalls erweitert wie in Wien, Budapeſt, Prag, Turin, Mailand, Stockholm, Chicago. Um überall, entſprechend der ſtarken Zunahme des Kraftfahr zeug⸗ verkehrs, durch guten Verkaufs⸗ und Reparaturdienſt mit den Ab⸗ nehmern in Fühlung zu bleiben, wurden neue Vertretungen aufgeſtellt wie in Danzig, Mexiko, Kolumbien, Oſtafrika, Siam, in den malayiſchen Staaten und in Neuſeeland und an andern Orten. Das Hauptaugenmerk hat die Geſellſchaft in der Berichtszeit auf eine durchgreifende Verbilligung der geſamten Geſchäfts⸗ und Betriebsorganiſation gerichtet. In dieſer Abſicht hat ſie am 1. Oktober 1923 den Betrieb der Boſch Metallwerk.⸗G. gepachtet. Ebenſo hat ſie der Frage des Rohſtoff⸗ und Waren⸗ verkehrs innerhalb ihrer ſehr ausgedehnten Fabrikbetriebe erhöhte Aufmerkſamkeit zugewandt. Tagung der Deulſchen Mekallwaren ⸗Induſtrie Eine Kundgebung der Deutſchen Metallwaren⸗Induftrie findet in Nürnberg vom 23. bis 25. Oktober 1924 ſtatt. Dieſe Kundgebung iſt einberufen vom Verbande der Deutſchen Metallwaren⸗Induſtrie, Berlin, dem Reichsverbande der Deutſchen Aluminiumwaren⸗ Induſtrie und einer großen Zahl von angeſchloſſenen Fachverbän⸗ den der metallverarbeitenden Induſtrien. Auf der Tagesordnung ſtehen die hauptſächlichen Tagesfragen: Die Durchführung der Dawes⸗Geſetze, die von der Induſtrie gewünſchte Steuer⸗ reform, das Kreditweſen und Selbſthilfemaßnahmen der Induſtrie, der Metallwarenmarkt und die bevorſtehenden Handelsverträge, ſchließlich die organiſatoriſche Einſtellung der deutſchen Induftrie, insbeſondere der Fertigwareninduſtrie. Die Namen der Referenten werden demnächſt bekanntgegeben. Zugelaſſen zur Tagung ſind außer den Mitoliedern der beteiligten Verbände ſämtliche Firmen der deutſchen Metallwaren⸗Induſtrie. * Rheiniſche Handelsbank.⸗G., Mannheim. Die Kapitalherab⸗ ſetzung der Geſellſchaft wird in der Weiſe vorgenommen, daß ſe 4 Aktien im Nennwert von 5000 zu 1 Aktie von 20 Geil und je 20 Aktien im Nennwert von 1000% zu je einer Aktie von 20 Gell zuſammengelegt werden. Die Aktionäre werden auf⸗ gefordert, jhre Aktien bis ſpäteſtens 31. Oktober 1924 bei den im Anzeigenteil vorliegender Ausgabe bezeichneten Stellen zum Zwecke des Umtauſches einzureichen. Die nicht bis zu dieſem Termin zum Umtauſch eingereichten Aktien werden für kraftlos erklärt. »Süddeutſche Eiſenbahn⸗Geſellſchaft, Darmſtadt. Der Bericht für 1923/4 führt aus, daß durch die Unterbindung des Verkehrs zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet ein ſtarker Rück⸗ gang des Güterverkehrs auf den Bahnen des unbeſetzten Gebiets eintrat und daß die im beſetzten Gebiet gelegenen Neben⸗ bahnen der Geſellſchaft während des größten Teils des Geſchäfts⸗ jahres ſtilliegen mußten. Nach Einführung des Regiebetriebs konnte ſich auf den wieder in Betrieb genommenen Nebenbahnen auch kein nennenswerter Perſonen⸗ und Güterverkehr entwickeln. Die Vermögenslage der Geſellſchaft werde ſich aus der Goldbilanz ergeben, deren Aufſtellung noch verſchoben werden mußte. Der rechnungsmäßige Ueberſchuß von 701522 Bill. Papiermark wird einem Ausgleichs⸗Konto überſchrieben(i. V. 6 Prozent Divi⸗ dende aus 1,68 Mill. ½ Gewinn). Die Papiermark⸗Bilanz ver⸗ zeichnet bei einem ſeit der Vorkriegszeit unveränderten Aktien⸗ kapital von 26 Mill.(alles in Bie): 1 904 194 Kreditoren gegenüber 864 488 Debitoren. 1 034 459 Kaſſe⸗ und Bankguthaben, 1 192 760 Wertpapiere und Beteiligungen ſowie 132 319 Beſtände. 85 25. 28. 25. 256. 25 20 28. 8 25. 26. Trieotw. Beſigh..—.— Ber. Ultramarinf. 11,50 13,75 Iſchockew, Klt'n..55 1,35 Sächſ, Gußſtahl.17.— 15,00 Teckl. Schiffsw... 12,90 12,50 B Stahlw..d Zyp 12.80 13.— Thürg. Lief Gotha 8,80 8,85 Ver. Zellſt. Verlin.60.40 JZuckerf. B. Wagh..05 2,71] Sarotti......40 1,40] Teleph, Berliner 3,90 8,90] Ver. Ultramarinf. 14.10 12,28 Uhrenfabr. Furtw. 1,90—.—Pogtl. Maſch. St. 3,— 3,10]„ Frankenthal 3,45.20 Hugo Schneider. 3,90 4,— Thale Eiſenhütte 16,— 17,50 Pogel Telegr⸗Or 2,10.10 [VBer. deutſch. Oele 29,50—— Voigt& Häff,. St..40.00 Heilbronn 2,80 2,750 Schubert& Salz. 9,30 9,12] Türk. Tabaksreg.—.——.— Vogtländ Waſch..80.80 %ſich Ind.Main 11,50 11,75 Volthom. Sell.K 2,55 2,69]„ Offſtein. 3,20 3,200 Schuckert& Co. 37.50 96,75] Union⸗Gießerei. 6,„ 5,380 Wanderer⸗Werke 7,80 750 VBer. Faßf, Caſſel 3,75 4— Wayß& Freytag 2,95 2,.90]„ Rheingau 2,50 2,65 Siemens Elektr.. 6,75 7,40 Unionwerke Mhm..10.40 Weſer Akt⸗Geſ..50.25 Ver. Pinſel Nürnb. 14,40——ZellſtWaldhof St..90 9,.—]„ Stuttgart. 3,30 3,10 Siemens& Halske 44,25—.— 8 Papier. 4,10 4,10 Weſterreg. Alkali. 17.60 16.12 Freiverkehrs„Kurſe Sinner.⸗G... 7,40 7,50 Ber. B. Frkf. Gum. 3,10 2,84 Weſtf. Eiſen Lgdr. 19.80 13,50 1 Stettiner Vulkan. 14, 25 14,80 Ver. Chem Charl. 15,90 15,75] Wiesloch Tonwar. 12,40 12.— A 3,50 8,50 Kreichgauer... 0,100—,— Raſtatter Wagg on—— 3,50 Stoehr Kammgrn, 38,— 37,80] B. Otſch. Nickelw. 22,— 27,80 Wittener Gußſtahl 23.— 27.—. Elberſeld. Kupfer—.—.50 Nansfelder. 3,—.90 Ufa... 11,25 9,75] Stoewer Nähm.. 11.90 11,50 B Glanzſtoff Elbf 43,50 41.— Zellſtoff Verein 20.— Entrepriſes.. 21,— 19,50] Mez Söhne. 2,10 1,35] Mom. Kohlenank. 10,15 10,— Stollb. Zinkhütten 29,— 20,25 Ver. Harzer Kalt.75 180 Zellſtoff Waldhof.,12 9,10 Südd Immobilien 3,.— 3,.— V. Schuhf Bru&W 2,50 2,0 VBerliner Ergänzungs⸗Kurſe. Schantungbahn..50.30J.⸗Auſtral.'ſch.—.— 28,50] Norddtſch. Llond—.—.90 26 Auſtralien.—.— 28,50 Gruſchwitz Textil..80 4,50] Wicking⸗Cement. 32.——— Allg. Lok. u. Str. 40,75 41,50ſ 9b.⸗Amk. Paketf. 26,10 26,50 Roland⸗Ninſe.. 10,— 9,90A.⸗G f. Verkhrsw. 49,— 47,—C. Heckmann..45,5 44,—Wolf, Buckau. 7,25 J Südd. Eiſenbahn 50,— 53,—.⸗Südam. Oſſch. 39,.— 40,— Verein. Elbefchiff—— 2530 Alfeld Delligſen..90:80 Hptiſche Goerz. 5,10 5,— Wiſſener Stabl 779 775 Baltimore.—.— 44,—Hanſa Diſchiff. 11,60 11,50 Ammend. Papier 5,— 5,10 Rückforth Nachf.. 1,75 2,— Grßkraftwk. Mhm. 10,50 11.50 Dürener Metall. 74.85 74,50 Otſch. Atl. Telegr. 19,50 18.75 Weberei Zittau 5,10 5,50 — Brückenb..20.— ilheltmsh. Eulau 5,70.— Salzdetfurth.. 20,— 19,50 30 Scheidemandel.. 19,15 19.— Segall Strumpf. 1,25 1,25 Teichgräber.— 6,15 6,10. Thoerl Oelfabrik, 6,15 6,.— Com. u. Privatbk, 4,85 4,75 Disc. Commandit 12,60 12,10 Süddeutſch. Disc. 8,50 9,.— Gothaer Waggon—.— 2,40] Thüring, Salinen. 12,20 12,— Darmſt ü. Nt.⸗Bk. 9,45 9,45 Dresdner Bank. 7, 6,/5 Weſtbank. 0425—.— Mitteldk., Kreditb 180.70 8 Kolonialwerte. Dtſch.⸗Oſtafrika.. 3,85——4% Mexikaner..—.———]Ruſſenbank... 11.50—.— 4½0% Mex. Bew.—,——,— Deutſche Petr... 16,15—.— 500 Tehuantepec 24,——.— Pomonaa Heidburg 50. Pelersb. Int. Hand 4,,70 Benz⸗Motor... 3,80—.— — —— ——— —— —— — — —— —— — — — 6. Seite. Nr. 448 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗NAusgabe) Freitag, den 26. Seplember 1924 5 Wandern und Neiſeon Cronberg im Taunus Reiſeplauderei von J. Th. Fiſchbach(Mannheim) Keuchend zieht die Lokomotive die vollbeſetzten Wagen von Frankfurt nach dem kleinen Taunusſtädtchen Cronbera hinauf. Sie puſtet und ziſcht,— ſtößt den dunkeln Nauch gegen den zerriſſenen Wolkenbimmel, der vom Sturm geiaat über die gelben Stoppelfel⸗ der, die melancholiſchen Wieſen und durchwäſſerten Kartoffelfelder dahinzieht.——— Die Landſchaft iſt frühherbſtlich, eintönig: Da und dort reckt ern Kirchturm zwiſchen ſanft»ewellten Hügeln ſic fürwitzia hervor, zwei Häuschen auch, oder drei. ein kleines Fuhrwerk wird in gemächlichem Trab dahingeführt, von einem ſchon kahlen Birnbaum läßt ein Rabe ſein heiſeres Krächzen hören.— ſonſt iſt Ruhe bier und Stille: nur der Zua ſtampft und lärmt.—— Vor uns wachſen die Taunusberge aus dem Hügelland empor. Den Altkönig, den kleinen und aroßen Feldberg. dort drüben auch den Steinkopf erkennen wir. Stolz und geruhſam blicken ſie uns entgegen, trotzig die Dörfchen und Stödtchen ſchützend, die zu ihren Füßen in den heiteren, ſonnigen Tälern ein freundliches Daſein führen.—— Die Bahnlinie macht eine kleine Kurve. wir wenden unſere Blicke Cronbera zu, das ſich breit und wuchtia vor uns aufbaut. Der breiten Landſtraße entlang, die parallel zur Bohnlinie dahinfühct, ziehen ſich Villen und ſchmucke Landhäuſer wechſeln ab mit ſchönen, alten Fachwerkbauten. um zurückweichend wieder den Luſtbauten der hier Erholuna ſuchenden Frankfurter Platz zu machen. Ein Kirchzurm ragt über die Dächer, ein zweiter, und viel, viel altes Baumwerk, das die Stadt umaibt. einhüllt, durchzieht und auch würdia ſchmüͤckt. Krönend aber, ſieghaft, behauptet als Schutzherrin die Burg ihren Platz auf dem Hügel. Von den kleinen, im engen Taleinſchnitt liegenden Bahnhof führt uns die Straße gemächlich den Bera hinan. Ein ausgedehnter Park mit Weiher, ſilbernem Bächlein, mit hellen Wieſen und einladenden Spaziergängen, herrlichen Baumpflanzungen und zur Raſt lockenden Bänken, zieht ſich zu unſerer Rechten. Landhaus umſtanden, dahin— zärtlich von der Natur in einem ſanft dahingleitenden Tal, geborgen Zur anderen Seite der Straße liegt das alte Hotel, in dem die Marer⸗ kolonie ſich häuslich niederließ.— eine Anzahl Künſtler von Namen, die alle die unwahrſcheinlich gedränaten Naturſchönheiten bieryer⸗ zogen.——— Wir überqueren die Hauptſtraße mit ihren vielen Gaſthäuſern und Hotels.— tauchen in eine ſchmale Gaſſe ein. Ihr haben die modernen Häuſer noch nichts von ihrem mittelalterlichen Reiz ge⸗ nommen.—— ja,— wir ſuchen unwillkürlich zwiſchen dieſen alten Fachwerkbauten auch den mittelalterlichen Menſchen,— lauſchen auf. ob wir nicht den feſten Tritt der Geharniſchten, den Trab des Ritter⸗ pferdes, das ſeinen Herrn zur Falkenbeize trägt. von der Burg herunterdröhnen hören.——— aber nichts ſtört die Stille: denn ber eifrige Schlaa der Dreſchflegel. das aufgeregte Gackern einiger Hühner, das Weinen eines Kindes. Schüſſelklirren in Küchen und Kellern und das Brüllen des Viehes.———— Ein breites, turmartiges Gebäude, das ein ſchweres Tor durch⸗ bricht. ſchließt das Gäßchen ab: der Eingang zur Burg. Bald nimmt uns der innere Hof, dieſes, um 1230 erſtandenen Bauwerkes auf. Rotglühendes Rebengerank und dunkles Epheu winden ſich an den alten Mauern des aut erhaltenen(teilweiſe iſt die Bura reſtauriert) Hauptturmes hinauf,— ſtreben in dichtem Gewucher an dem mäch⸗ ligen Rundturme empor, umkränzen eine hölzerne Verteidiaungs⸗ baluſtrade, die oft auch als Tribüne für ſchöne Edelfrauen bei Tur⸗ nierkämpfen gedient haben maa.— Freundlich ſteht das Kronen⸗ ſtammhaus und der Zwingerturm über der Landſchaft, rückwärts der wuchtige, quadratiſche Freiturm.———— Wir wandern durch wohlrenovierte Gemächer mit ſchöngeſchnitz⸗ ten Truhen und Betten, Stühlen und Tiſchen.— Käſtchen und Leuch⸗ tern. Prächtige Seidendecken zeren die Tiſche. an den Wänden hängen gute Gemälde der Ahnen, dazwiſchen ſolche von Schlachten, Stilleben und chriſtliche Allegorien.— In einem ſchmalen Gemache ſteht auch ein alter Bücherſchrank. mit verqilbten Schweinslederbänden gefüllt. die uns aber leider verſchlonen ſind; ein Globus. Landkarten, Pläne und alte aſtronomiſche Inſtru⸗ mente erzäblen, daß man auch ernſter Wiſſenſchaft nicht abhold war. Und wieder folgen Wohngemächer, mit aroßen hellen Fenſtern und einladenden Erkern, die herrliche Ausſicht geſtatten über Gebirge und Ebene. Falkenſtein Arüßt uns.— Köniaſtein und Oberurſel,— dort auch Cronthal. das ſchüchtern verſteckte Quellendörfſchen.—— Wet⸗ ter wandern wir. aklangen auch in die Küche. Faſt könnte man glau⸗ ben, ſie ſei eben erſt verlaſſen worden iſt verſucht, in die Aſche zu faſſen, die im Kamine lieat, um ihre Wärme zu prüfen. Töpfe und Keſſel hängen an ſinnreichen Vorrichtungen über der Feuerſtelle, in einem Wandſchrank ſtehen Becher und Krüge, ein aroßer, runder Kienſpanhalter hängt von der Decke, ein anderer neben der Tur, een dritter, in faſt moderner Kunſtgemerbearbeit, ſteht auf dem Tiſch, neben einer großen Cabel, einem Oelkännchen und vielen anderen Gegenſtänden.——— Wir beſuchen noch die wieder hergeſtellte Kapelle, die ſehr aute Malereien birgt, und wenden uns dann, die Bura verlaſſend, der etwa 500 Jahre alten evangeliſchen Stadtkirche(Johanniskirche) zu, deren wuchtiger Steinbau ſich in der Nähe der Bura erhebt. Sie zeichnet ſich durch einige ſchöne Kunſtwerke aus, wie die zwölf Apoſtel an den Wänden. die Darſtellung Jeſu im Tempel, unter der Empore, die Auferſtelung und das fünaſte Gericht unter dem Chorbogen. alte Grabdenkmäler ſtellen ausgezeichnete Steinmekarbeiten * Unſer weiterer Weg führt uns an das Denkmal Hartmuths bes Reformators, der, mit feſtem Blick ſein Stammſchloß umfangend, trotzig auf ſein Schwert geſtützt, in einer Ecke des Schulparkes ein ſtummes Daſein führt.— Der alte Friedhof an der Frankfurter Straße bietet ebenfalls manches Intereſſante für den Geſchichtsforſcher: doch wieviel Zeit müßten wir haben. um alle die lateiniſchen, nieder⸗ und rlatldeut⸗ ſchen Inſchriften auf den verwitterten Grabplatten zu entziffern. Ja. manche Steinbilder tragen gar keine ſprachlichen Kennzeichen ihrer Entſtehungszeit. wie auch das prächtige Bild eines betenden Ritters vor dem Kruzifix. den man uns(vermutlich) als Kaſpar II. von Cronbera bezeichnet.—— Schon weit iſt der Mittaa vorgeſchritten, und wir beſchließen, noch hinauszuwandern in die frühberbſtlichen Park⸗ und Wald⸗ anlagen. Eine Allee rieſiger. breitäſtiger Platanen öffnet ſich vor uns. Gemächlich, die unbeſchreiblich milde Herbſtluft einatmend, wandern wir dahin. an dem bewunderunaswürdigen Park vorbei, der auf der linken Seite der Straße das Schloß Friedrichshof um⸗ aibt, in dem die Prinzeſſin von Heſſen in friedvaller Beſchaulichkeit ihre Tage verbrinagt. Rechts erſtreckt ſich die geyfleate Stadtanlage mit ihren maleriſchen Partien von Hecken und Büſchen, Wieſen und Baumaruppen,— dem munteren Bächlein und dem alitzernden Schwanendeiher, an deſſen Ufer ein Denkmal des bekannten Cron⸗ berger Malers Anton Burger, von der Meiſterhand Sands, Mün⸗ chen. gefertiat, ſich erhebt.—— Dünne Nebel ziehen durch das anmutige Tal, ſteigen auf. ver⸗ weben ſich mit den Väumen des Waldes, ballen ſich zu ſeltſamen Formen und Geſſalten, um bald wieder zu zerfließen.—— Die Sonne verſinkt lanoſam binter den Berarücken, zaubert finſtere Schatten in die Londichaft fern orüßen die ungezählten Lam⸗ ven Frankfurts, ein Pfeifen»ießt durch die Nacht und ein Dröhnen: Münker«⸗Hilchenbach(Weſtfalen). einer Million Wanderern im der ſchönen Burg Spangenbera errichtet, zum gleichen Jede Bettſtelle mehr bedeute eine Gefängniszelle weniger. kommene Gäſte. Jugendwanderpfleger. 1 älteren Einrichtung der Schüler⸗ Iſt dieſe Trennung notwendig ſollten ſich von wachſen des deutſchen aus, daß das Wandern das der altbewährten Schüler⸗ und Studentenherbergen ein; Hand in Hand arbeiten u laſſen. Die vom Geſchäftsführer, tragenen Beſchlüſſe des vorjährigen nehmigt. 5 8 Frankfurt, erſtattet den Kaſſenbericht. Es wird Entlaſtung erteilt. Der Verbandsbeitrog wird auf 2 Pfennig für jedes Mitglꝛed des zeitung für ippen eine vom Verband unentgeltlich geliefert. Für je 20 Mark Ver⸗ bandsbeitrag haben die Verbandsvereine eine Stimme ohne Höchſt⸗ ſprache nimmt die der Wanderei, die Bergwacht, 0 wird von der juriſtiſchen, polizeirechtlichen und vereinstechniſchen Seite beleuchtet; über die Art der Durchführung gehen d gen auseinander. regierungsrat Kaufmonn, vorgeſchlagene einſtimmig angenommen. Der Bildung von Arbeitsgemeinſchaften benachbarter beſondere den Zuſammenſchluß kleiner Veveine. beſchließt, das von Guſtav Ströhmfeld⸗Stuttgart in ſeinem Auftrag ſeinerzeit bearbeitete, zweibändige f herauskommen und erteilt dem Bearbeiter dementſprechenden Auf⸗ Löſcher er regierungsra Frankfurt a. M. als Beiſitzer. Wettergott hatte ein Der Zua kommt. der uns wieder fortfübren ſoll aus dieſem Schon⸗ heit⸗ackaneten Landſtrich, und wir beeilen uns, ihn noch rechtzettte zu erreichen. verbandstag der deutſchen Gebirgs⸗ und Wander⸗vereine Der 33. Deutſche Wandertag fand vor kurzem unter ſtarker Be⸗ teiligung aus nah und fern in der Kreisſtadt Hersfeld ſtatt. Am Samstag früh begannen nach einem Rundgang durch die ſehenswerte Stadt unter Führung von Studiendirektor Dr. Schoof die Sitzungen der Vereinsvertreter. Zunächſt zur Beſprechung der Vereinszeit⸗ ſchriften. Eingerichtet wird eine Austauſchſtelle in Iſerlohn. Geſchaf⸗ fen wird auf 1. Januar 1925 eine eigene Verbandszeitſchrift. Wegen der für die Zuſtellung von Vereinszeitſchriften unverhältnismäßig hohen Poſteinweiſungsgebühren wird eine Eingabe an die Reichspoſt⸗ verwaltung beſchloſſen. Die zweite Sitzung betraf die Jugendgruppen. Berichtet wird viel Erfreuliches, aber auch über recht unerfreuliche Erſcheinungen. Empfohlen wird die Gründung eigener Jugend⸗ abteilungen innerhalb der Ortsgruppen. Nachmittags begann die Mit⸗ gliederverſammlung unter der Leitung des Verbandsvorſitzenden, Oberſtudiendirektors Dr. Kiſſinger⸗Darmſtadt. Nach herzlichen Begrüßungsworten gedenkt Redner der im letzten Jahr verſtorbenen, um das Wanderweſen und den Verband hochverdienten Männer: Stadtſchulrat Bobritz⸗Kaſſel, Eiſenbahnoberinſpektor Blum⸗Ludwigs⸗ hafen, Fabrikant Manteufel⸗Fulda. Den Geſchäftsbericht des Ver⸗ bandsvorſtandes für die Juf vom 1. September 1922 an erſtattet der Verbandsgeſchäftsführer, Juſtizrat Wenning⸗Kaſſel. Zurzeit um⸗ faßt der Verband 100 Vereine mit 450 000 Mitgliedern. Das Reich hat dem Verband die Gewährung eines Zuſchuſſes abgelehnt. Mit den deutſchen Brüdern vom böhmiſchen Touriſtenverein in der Tſchecho⸗ flowakei iſt die Verbindung aufrecht erhalten worden und bleibt auf⸗ recht erhalten, was die Verſammlung mit lebhaftem Beifall begrüßt. Oberrechnungsrat Ströhmfeld⸗Stuttgart berichtet als Vor⸗ ſigender des Sonderausſchuſſes für das Sammelwerk vorbildlicher Vereinsbauten. Im Vordergrund ſtehen unter heutigen Verhöltniſſen die Bauten bewohnbarer Unterkunftshäuſer. Die Tätigkeit für das Sammelwerk hat wieder beginnen können. Im nächſten Jahr wird wahl eine Ausſtellung der Sammlung möglich ſein. Hervorragende Vorbilder werden im Verbandsorgan in Wort und Bild veröffent⸗ licht werden. Neu werden in den Sonderausſchuß gewählt: W. König⸗Stuttgart und Julius Schult⸗Jerlohn. Der Vorſitzende des Ausſchuſſes zur Förderung des Jugendwanderns, Pfarrer Lö⸗ ſche r⸗Jwönitz, berichtet über den Stand der Dinge. Die Vereins⸗ zeitſchriften ſollen dem Jugendwandern beſondere Aufmerkſamkeit ſchenken. Bei Bauten von Jugenherbergen ſoll man wegen beſſerer Rachtruhe weniger Maſſenſäle, als kleinere Räume für drei bis vier Wanderer bauen. Im Wander⸗ und Herbergsdienſt ſollen die Wan⸗ derer nicht müde werden. Im Anſchluß an dieſen Bericht ſpricht der Geſchäftsführer des Verbandes für Deutſche Jugendherbergen, Wilh. Es gehe wieder voran. Es be⸗ und über 2000 Herbergen, die von 2—— 5 ine eigene Herberge iſt auf 15 Zweck iſt das Schloß Hohenſtein in der ſächſiſchen Schweiz von der ſächſiſchen Re⸗ jerung überlaſſen worden. Der größte Feind der Ausdehnung der Jugenbherbergen ſei die Raumnot. Jeder Raum müſſe trotz allen behördlichen Wohlwollens erkämpft werden. Nötig ſei die Einfüh⸗ rung geſetzlichen Zwanges für die Gemeinden. Das Neueſte ſei die Verwendung von Schiffen auf Flüſſen und Seen, ſog. ötig ſe in bezug auf unwill⸗ ſtehen jetzt über 500 Ortsgruppen Nötig ſeien über 10 000 Herbergen. ſtrenge Ueberwachung der Jugendherbergen f Nötig 8 auch für jedes Land ein hauptberuflicher edner beſpricht noch das Verhältnis zu der und Studentenherbergen und fragt: 2 Die Gebirgs⸗ und Wandervereine dem Zwieſpalt e en die Einigkeit 8—5 Die Jugendherbergen ſollen Schmelzhütten für ein einiges Heran⸗ 25 Geſchlechtes werden. Wir ſeien darſder hin⸗ fünfte Rad bei der Pflege der körper⸗ Wandervereine ſollen in ihrem Jahres⸗ lichen Uebungen ſei. Die haushalt 10%5 ihrer Einnahmen dem Verband des Jugendwanderns auswerfen. In der Erörterung tritt Pfarrer Löſcher für man ſolle und die Entwicklung ruhig vor ſich gehen Juſtizrat Wenning, vorge⸗ Notverbandstages werden ge⸗ Rechnungsdirektor Kramer⸗ Der Verbandsdrechner, Einzelvereins ſetzt. Höchſtgrenze faͤllt weg. Den Verbands⸗ e wird Jamuar 1925 die neugeſchaffene Verbands⸗ die Vorſtandsmitglieder, Ortsgruppen und Zweigver⸗ renze. Der Haushaltsplan wurde aufgeſtellt. Eine lange Aus⸗ ſprache—8 des Selbſtſchutzgedankens auf dem Gebiet in Anſpruch. Das Problem ie Meinun⸗ Die vom Vertreter des Eifelvereins, Geh. Ober⸗ Entſchließung wird empfiehlt dringend die Vereine und ins⸗ Der Verbandstag Ver band „Deutſche Wandererbuch“ ſoll neu trag und Vollmacht zur Einleitung der Verhandlungen. Die Ergän, swahlen für den Vorſtand ergaben: Pfarrer als ſtellvertretenden Vorſitzenden. Geh. Ober⸗ Kaufmann(zt. ausgewieſen) und Ritter⸗ Als Orte für Abhaltung der Ver⸗ bandstagung werden beſtimmt: 1925 Schneeberg im Erzge⸗ birge, 1926 Urach die Perle der Schwäbiſchen Alb. Letz'eres wird mit großem Beifall aufgenommen. Albvereinsvertreter, Oberreal⸗ lehrer Widmann⸗Urach gibt ſeiner Freude über die getroffene Wahl von Urach Ausdruck. Tagung des Jung⸗Odenwaloͤklubs am 13. und 14. Seplember. Zum erſten Male hatte der Odenwaldklub ſeine Jugend⸗ abteilungen zu einem Jugendtage im Herzen des Odenwalds nach dem alten Städtchen Michelſtadt zuſammen gerufen. Der freundliches Geſicht aufgeſetzt und ſtrahlender Sonnenſchein grüßte die jugendlichen Wanderer, die meiſtens ſchon am Samstag nachmittag am Verſammlungsort eintrafen. Von der Michelſtädter Bevölkerung freundlichſt begrüßt, hielten ſie ihren Einzug und raſch war die Unterbringung der Gäſte erledigt: die männliche Jugend kam in die drei Jugendherbergen, während die Mädchen Privatquartiere erhielten. Unter Leitung des Oberſtudien⸗ direktors Kiſſinger fand um.30 Uhr eine Vorbeſplechung im Schulhaus ſtatt, an der die Vertreter der beſtehenden Jugendabtei⸗ lungen und einzelner Ortsgruppen teilnahmen. Erſchienen waren die Jugendabteilungen der Ortsgruppen Worms, Michelſtadt, Eber⸗ ſtadt, König, Zell, Langen, Erbach, Beerfelden und von mſtadt nahmen ſogar vier Jugendgruppen an der Tagung teil: Der Wan⸗ derklub„Falke“, die Beſſunger Mädchenwandergruppe, die Wan⸗ dergruppen der Eleonorenſchule und des techniſchen Seminars. Um 8 Uhr vereinigte ſich Jung und Alt zu einem Feſtabend in„Schmer⸗ kers Garten“. Die Veranſtaltung war der Jugend gewidmet und würde alich zum größten Teil von der Jugend ausgeführt Gedichte. Lieder, Volkstänze, Reigen, Muſikſtücke und zwei Theaterauffüh⸗ rungen füllten den Abend aus. Anſprachen hielten der Vorſitzende der Ortsgruppe Michelſtadt, Poſtinſpektor Seip, Bürgermeiſter Ritzel und Oberſtudiendirektor Kiſſinger. Am Sonntag morgen fanden ſich noch weitere Jugendgruppen (Dieburg) und Jugendführer in Michelſtadt ein und alle Teilnehmer 5 am Jugendwandertag verſammelten ſich draußen unter freiem Himmel im Walde an der Deckelquelle. Es war ein ſchönes ſtim⸗ mungsvolles Bild, als die. bandergruppen mit ihren bunten Wimpeln, die„Wormſer Sb ſogar mit ihrem Wahrzeichen, dem Starenkaſten und ſeinem Vogel, unter dem Klang der Zupf⸗ geigen herankamen. Zunächſt fand im Waldesdome, durch deſſen Säulen die Sonne ihren Schein auf die Verſammlung warf, ein Waldgottesdienſt ſtatt, den Studienrat Dr. Zimmermann hielt: die ſeine Anſprache umrahmenden Lieder wurden von der Muſik der Jugend begleitet. 11 folgten die Verhandlungen, die Ober⸗ ſtudiendirektor Kiffinger leitete und die zwei Vorträge brachten: Hans Werner Langer, der junge Dichter, ſprach voll jugendlichen Temperaments über„Wandern und Muſik“ und ſtellte beherzigens⸗ werte Grundfätze über Geſang und Muſik beim Wandern, bei der Raſt und am Feierabend auf. Hierauf ſprach der Geſchäftsführer des Zweigvereins Odenwald des Verbands Deutſcher Jugendher⸗ bergen, Lehrer Salomon⸗Darmſtadt, über Jugendwandern und ⸗Herbergen, im weſentlichen praktiſche, techniſche Fragen behandelnd, Direktor Kiſſinger dankte beiden Rednern, denen die Verſamm⸗ lung ſchon durch ihren Beifall gedankt hatte. Nun folgte die Gründung des neuen Verbands der Jugend⸗ gruppen des Odenwaldklubs und die Wahl des Vorſtandes. Zum erſten Vorſitzenden wurde der frühere Vorſitzende der Darmſtädter „Falken“, Herr Ries, zum zweiten der jetzige Vorſitzende der „Falken“, Herr Jakobi, gewählt; in den Vorſtand wurde weiter u a. der Vorſitzende der Ortsgruppe Langen, Herr Huber, ſowie auch eine Vertreterin der Jugendgruppe Worms gewählt. Auf Vor⸗ ſchlag des Herrn Ries erwählte der junge Verband Oberſtud en⸗ direktor Kiſſinger zu ſeinem Ehrenvorſitzenden, um ihm den Dank für ſeine vieljährige Tätigkeit im Dienſte des Jugend⸗ wamderns und des Jugendherbergweſens auszudrücken. Der Ehren⸗ vorſitzende dankte. Die Veranſtaltung des Morgens war damit zu Ende. Zum Mittageſſen zarte oie Maggi⸗Geſellſchaft köſtliche Suppe geſpendet, die in reicher Menge in der Schule ausgeſchöpft wurde. Am Nachmittag ſtellte ſich der Feſtzug aller Teilnehmer des Jugendwandertags am Bahnhof auf u. führte dann unter den Klän⸗ gen der Michelſtädter Feuerwehrkapelle oder, mit dieſer abwechſelnd, der Muſikabteilung der„Falken“, durch die Straßen des Städichen⸗ wieder zum Wald hinaus zur Deckelquelle. Dort entwickelte ſich an dem ſchönen Spätſommertag fröhliches Leben und Treiben der Jugend bei Geſang und ſchönen Reigentänzen, die zum Teil in der kleidſamen oberbayeriſchen Deandel⸗ und Buann⸗Tracht ausgeführt wurden. Auch einige echte alte reizvolle Odenwälder⸗Trachten waren zu ſehen Vor Beend'gung der Feſtlichkeit dankte Direktor Kiſſin⸗ ger der Stadt und den Bewohnern Michelſtadts für die reich ge⸗ währte Gaſtfreundſchaft. Dann führten die Züge die Teilnehmer wieder in ihre Heimatorte zurück. Sie nahmen die Gewisßheit mit ſich nach Hauſe, daß das ſchöne Werk des Jugendwanderns durch die neue Organiſation eine weſentliche Förderung erfahren hat. Es liegt nun an der Jugend ſelbſt. die jetzt ihre ſeſbſtändige Organi⸗ ſation beſitzt, das durch deren Gewährung ihr betätigte Vertrauen zu rechtfertigen und im Geiſte und im Sinne des Alt⸗Odenwaldklubs zu wirken. H. O. Becker. en Wandervorſchläge Tageswanderung freidach—Siedelsbrunn— Spechbach Waldmichelbach—Schimmel- berg—IrenekurmTromm—otzenbach—Mörlenbach. Wanderkarte ſowohl mit der Hauptbahn wie mit der Neben⸗ bahn Fürth oder Waldmichelbach.80 M. Hauptbahnhof ab.32,.45,.50, Weinheim an.22,.24,.41, Neckarſtadt ab:.32,.00,.15, Weinheim an.15,.38,.58, Weinheim ab:.30,.26, Kreidach an:.34,.17. Von der Station Kreidach auf breiter, gewundener Straße auf, über den Bahnein⸗ ſchnitt zur Kreidacher Höhe. Bei den Anlagen rechts ſchöner Blick, rechts auf Waldmichelbach, links nach Kreidach und ins Kreidacher Tal. Von da rechts, direkt ſüdlich, mit der Hauptlinie 3, blauer Strich auf der Landſtraße, im Feld etwas auf nach etwa 3 Minuten Siedelsbrunn. Beim Gaſthaus zum„Morgenſtern“ prächtige Rundſicht bei kla⸗ rem Wetter vom Kaßzenbuckel bis zum Melibocus. Hier wird die Hauptlinie 22, weißer Rhombus übergegangen. Rechts an den Gebäulichkeiten hin(nordöſtlich) bis zum Friedhof, und an dieſem linksab zum nahen Wald. Im Walde ziemlich ſteil ab in einen Wieſengrund, ſofort Spechbach ein Vorort von Waldmichelbach und nach 5 Minuten Waldmichelbach. Rechts über die Brücke, mit der Nebenlinie 42. weißes T, in nördlicher Richtung durch das Städt⸗ chen, auf der Straße nach Gadern. Nach 10—12 Minuten von der Straße links in ſchönem Tagnenwald aufwärts, der Weg macht ver⸗ ſchiedene Windungen, deshalb auf die Morkierung achten, nach“ Stunden der Schimmelbera mit dem Rudi⸗Winzerturm. Der letztere kann nicht mehr beſtiegen werden, weil baufällig. Von da kurz Feld. hierauf links Wald und wieder Feld, zuletzt auf aleicher Höhe in ſchönem Hochwald, nach einer auten Stunde links des Wegs der Freneturm auf der Tromm. 577 Meter hoch. Umfaſſende Rundſicht. Nach Stunde rechts ſchöne Ausblicke und nach etwa—10 Mi⸗ nuten die FTromm. Von Gaſthaus Keil mit der Nebenlinie 22. blauem zwiſchen gelbem Strich, links weſtlich in den ſchönen, hochſtämmigen Buchen“ mald. In dieſem anfänclich bequem, zuletzt ziemlich ſteil bergab⸗ nach etwa 3J4 Stunden Wioſental und nach ½ Stunde Zotzenba Durch den Ort in gleicher Richtung, anfänglich Straße, alsbald Feld⸗ meg und hierauf auf der Straße rechts der Bahn ſüdweſtlich im Weſchnibtal obwärts. nach“ Stunde Mörlenbach. Mörlenbach .11,.19,.51. Weinbeim an.28,.43..927. Mannheim Haupt⸗ bohnhef an:.35. 10.27. mit der O. E. G. Weinbeim ab:.45..00, .45..00..45: die Züge.45..45,.45 ſind Eilzüge und halten zwiſchen Weinheim und der Neckarſtadt an keiner Station. 3 F. Scl Literatur „Die 2. Nummer des„Speſſart“, illuſtr. Monatsſchrift für Spah ſart und der Grenzgebiete von Odenwald und Rhön, Verbandsblal des Speſſartbundes und zahlreicher Wandervereine(Verlaa den Wailandtſchen Druckerei Akt.⸗Geſ., Aſchaffenburg), 32 Seiten 195 faſſend, iſt ſowohl in textlicher, als auch bildlicher Hinſicht als ibt vorragend zu bezeichnen. Rich. Köhler(München⸗Freiſing) gi; eine feſſelnde Beſchreibung von dem ehrwürdigen Stiftsturm Aſchaffenburg mit ſeinem impoſanten Rundblick über die Stadt den nahen Speſſart. In Tagebuchſkizzen anziehender Art führt m 5 Franz Berger⸗Hanau von Klingenberg nach Streit zur Wintere⸗ zeit. Volkswirtſchaftliches und Kulturelles vom Speſſart und ſeiz Bevölkerung teilt Aug. Eichelsbacher in einem Schlußartikel mit. bei Janſon-⸗Dorfprozelten ſchildert die vorhiſtoriſchen Gräber i⸗ Pflaumheim, Großoſtheim und Mömlingen. Dr. Albert Sch bers Theſe von der Burg Wildenberg im Odenwald als Vor m der Parſivalsburg wird zur Diskuſſion geſtellt. Dr. Aug. Me il⸗ minger erinnert an das Unweſen der berüchtigten Speſſarter derer Haſenſtab in der 2. Hälfte des 18. Jahrhundert; eine baſtenſe philateliſtiſche Studie K. O. Wolfs befaßt ſich mit dem o in Aſchaffenburg; eine abenteuerliche Darſtellung von einem ous der Feder Philipp von Porzeltens, eine Soge über die 4* ſtehung der Kirche zu Grübingen am Main; ein von L. Erggrde⸗ ber verfaßter Weiheſpruch bei der am 21. April 1924 ſtattgefudere nen Enthüllung der Heldengedenktafel auf der Hohenwarte; + 15 aute Gedichte, Mitteilungen über Wanderungen im Speſſart llet ein Appell zur Förderung der Jugendherbergen von Lud. Ke dervollſtändigen den mangiofaltigen Inhalt dieſer Monatsſchrift, ung allen Heimat⸗ und Wanderfreunden aufs Beſte zur Anf empfohlen ſei. AW Freitag, den 26. Seplember 1924 Neue Mannheimer Feitung(Abend⸗Husgabe) 7. Seite. Nr. 448 Sportliche Kunoſchau Kleine Sportnachrichten Internationale Motorradrennen in Düſſeldorf. Die Düſſel⸗ Ldorfer Radrennbahn wird am 5. Oktober der Schauplatz großer Notorradrennen ſein, die der Düſſeldorfer M. C. 1923(DMV.) ver⸗ Inſtaltet. Zu merſten Male nehmen hieran Franzoſen und elgier teil. In dem Rennen„Kampf der Nationen“ über 3 Ral 40 Kilometer ſtarten u. a. der holländiſche Rekordmann Harry Herkuleyns, der Franzoſe Henry Buſſat, der italieniſche Meiſter Nean Borgotti und der Düſſeldorfer Joſef Müller. In einigen Aaderen Rennen werden neben dem Oeſterreicher Höbel und dem zerlgier Lucien Boivin, die Deutſchen Graßmann⸗Bamberg, Pütz, Hecker und Schumacher(Aachen), Herbert Ernſt⸗Breslau, ſowie die Lüſſeldorfer Roſenbaum und Müller an den Start gehen. Neues vom Turf. Jockey M. Oertel iſt aus ſeiner Stel⸗ lung am Stall R. Oswald mit ſofortiger Wirkung ausgeſchieden. Der Lehrling E. Grabſch der ſeine Lehrzeit bei Trainer Plüſchke im Frühjahr 1925 beendet, wurde für die kommende [aiſon von Frhr. v. Lyncker(Geſtüt Harzburg) engagiert. Jockey . Hauſer, einer der beſten öſterreichiſchen Hindernisreiter, würde an den Stall D. Ehrenfried verpflichtet. Die Skullermeiſterſchaft für Profeſſionales, kam auf dem lichmond⸗Fluß in Südauſtralien über 31/ engl. Meilen zur Eütſcheidung. Paddon konnte ſeinen Titel durch einen leichten Bieg in 17:07 über ſeinen Herausforderer Maj. Goodall erfolg⸗ Eiteratur „Alfred Mauls kurngeſchichtliche Bedeutung im Spiegel feiner gogen verehren, werden dem Verfaſſer Schriften“. Von Regierungsrat Profeſſor Broßmer, Referent für Leibesübungen im Badiſchen Unterrichtsminiſterium. Verlag von Moritz Schauenburg, Lahr(Baden).— Der Verfaſſer hat die Größe und Bedeu⸗ ſich der verdienſtvollen Arbeit unterzogen, tung Mauls auf turneriſchem Gebiete durch deſſen zahlreiche Schrif⸗ ten ins helle Licht zu rücken. Die meiſten dieſer Schriften fallen in die Zeit, in der der Verewigte als Direktor der Badiſchen Turn⸗ lehrerbildungsanſtalt der Schöpfer, Leiter und unermüdliche För⸗ derer des Schulturnens in Baden war. Gerade hier hat ſich Maul unvergüngliche Verdienſte erworben, die, ſowie die ganze Perſön⸗ lichkeit Mauls, nicht beſſer gekennzeichnet werden können, als dies Geheimrat Dr. Sickinger, ein warmer Freund und Verehrer Mauls, in ſeinem Geleitwort zu der in Frage ſtehenden Schrift tut. Er ſchreibt unter anderm:„In dieſem Manne iſt die Macht der Erzieherperſönlichkeit als geſchloſſene Harmonje des Körper⸗ lichen, Geiſtigen und Seeliſchen zur ſeltenen Ausprägung gelangt. Von umfaſſender allgemeiner und ſachlicher Bildung, kein Fertiger, ſondern ein ſtetig Wachſender, der über das Vorgefundene bewußt, aber beſonnen hinausſtrebte, mit Frohſinn und köſtlichem Humor begabt, ein feiner Kenner der Kindesnatur und ein kraftvoller Ver⸗ treter des Rechts des Kindes auf Entfaltung ſeines ganzen Weſen⸗ im körperlichen Tun, ein Meiſter in der Anwendung der allge⸗ meinen Erziehungs⸗ und Unterrichtsgrundſätze auf das damals noch ſo ſprödiſche turneriſche Gebiet, iſt Alfred Maul ungezählten Lehrern der Leibesübungen durch vorbildliches Wirken als Erzieher⸗ und Schriftſteller eine natürliche Autorftät von ſeltenem Ausmaß ge⸗ ihres Meiſters und Lehrers weiterarbeiten, ſowie deſſen Freunde und alle diejenigen, die in Maul den hervorragenden Turnpäda⸗ für ſeine ausgezeichnete Arbeit, die in drei Abſchnitten die Schriften Mauls eingehend be⸗ ſpricht und würdigt, dankbar ſein. Geheimrat Dr. Sickinger und Turninſpektor Leonhardt, dem langjährigen Aſſiſtenten und Mit⸗ arbeiter Mauls, iſt die Schrift gewidmet. Möge ſie die verdiente Würdigung und Verbreitung finden! Deun Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das Tiefdruckgebiet hat über dem Kanal ſeine Lage kaum ge⸗ ändert und löſt ſich langſam auf. Ueber Schottland, Südſkandinavien und Oſteuropa lagert hoher Druck, der in Süddeutſchland Aufheite⸗ rung gebracht hat. Die Temperatur liegt noch unter dem Mittel. Das weſtliche Regengebiet wird wegen ſeiner Nähe vorübergehend noch einzelne Regen bringen. Vorausſichkliche Witterung am Samskag, 27. September, bis 12 Ahr nacht: Immer noch einzelne Regenfälle, dabei zeitweiſe Auf⸗ heiterung, etwas wärmer. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder;: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. deich verteidigen. worden“. Die zahlreichen Schüler Mauls, die im Sinne und Geiſtel en übria fedaktionellen Teil: Fr Kircher: f Anzeigen:&. Bernhardt. —— eeeeeeeeeeee eeer 2— Agggnaganggggndomgndſonangannggggg Jmmen friſch. Oberdll ephͤltiſch.— preis pro A pfd. nun 50. pfenriig. — — 5 — 4 0 0 0 4 Legie höchste FErrungenschafl. Vollständige Umwälzung der Margarinefabrikafion. Die besfe Sparhilfe im Haushalf Von feinsfer Molkereihuſffer nicht zu unferscheiden. 2 grans die Der aeme Coco im Odan- ntzl Siegfrinührunnen intergarten und Diele, große und kleine Geſell⸗ lterdame. wund ghe Lage des Odenwaldes. Mäß. n Fe AgateangKMntemPI M. d D.--8. Leitung: Professor Arnold Schattschneider Maunkeimer Achrammel-TDuo für die Feſttage frei, ev. dauernd. Weinlokal öd. eiſe. Telephon Waldmichelbach 31. S155 Beſitzer Valentin Dörſam. dal aastleld Pernehme Familien⸗Penſion. Stärtſte Sole, Jachtvolle Ausſicht, Terraſſe und Park am Hauſe. ſte Verpflegung von Mark.— an. Garage. Apekte durch Bad⸗Hotel Bräuninger. Tel. 3. Luftkurort Woschnitzaz Memem herrlichen Wieſental, umgeben von pracht⸗ dauen Wäldern, bietet Erbacher Hof ungenehmen Herbſtaufenthalt. Vorzügliche Ver⸗ Alegung inkl. Nachmittagskaffee Penſionspreis.50. Beſitzer: Ad. Müller. chester. im Nibelungensaale, Wundervoll mitten im Walde. Ab heute Pensionspreis M..50. 8155 Tel. 624. Wein- u. Bierrestaurant. Tel. 624. Bagen- Maldhotel ischkultur 8 Konzert-Winter 1924/25 Franz Liszt: Die Legende von der heiligen Elisabeth, Oratorium für Soli, Chor und Or- Jos. Haydn: Die Jahreszeiten, Oratorium für Soli, Chor und Orchester. Bruekner: Siebſe Sinfonie. N Beethoven: IX. Sinfonie u. a. 1 Sinfonie-Konzert Dienstag, 14. Oktober, abends 7½ Uhr. mit dem verstärkten Nationaltheater- Orchester. SOLs r Allred Sohattsohneider, Violin-Cello Militär-Konzert der gesamten Reichswehrkapelle Konstanz(frühere bad. Leib-· grenadierkapelle) Leitung: Obermusikmeister Berhha gen, 7038 Aahachltect Beethoven: Overtüre Leonore Nr. 3 Dvorak: Cello-Konzert. Brahms: Sinfonie-moll. Karten zu Mle..50,.—,.50,.—,.60, — Konzertkasse Heckel, Mannheimer Musikhaus, Musikallenhandig. Pfeiffer u. Paiteibuchhdlg. Res, Plaſz f. Nichtmitglieder M..— u. M..— Im Abonnement M. 20.— und M. 15.—. Eine Abonnementsliste zur Einzeichnung für alle Konzerte liegt bei den vorgenannten Kartenver kaufsstellen auf. 7034 Cafe hevorzugt. 223 Adler-HGipfel Deutsche Edelmargarine, das Produkt von mehr als 20jähriger Fabrikations- erfahrung, stets frischgekirnte Ware. beneralvertroter Herrmann Ruf, Mannheim, Grobe Merzelstr. 6 rbstnachte im Schweizinger Schlossgarten Sonntag, 28. Sept. 1924, abends 71½ Uhr Beleuchtung der Alleen und einzelner Partien des Schloss- gartens/ Schlossbeleuchtung,/ Gioßzes Brillantfeueiwerk Ende gegen 10 Uhr. Eintritt.20 Mk. Nach Schluß günstige Zugverbindungen Nachmiftags ½4 Uhr: Promenadekonzert der Reichswehr-Kapelle 5 0—/ Emgs K. K. an die Ge⸗— erdede e e hlhnnnnnmnnmnmnwnngamnmmnamnmnnnndads Eime 3 F 2. 16 Weumitkschatt Mabrenkonf Morgen Samstag, 27. Sept. cr. Schlachffest! bei bekannt vorzüglicher Küche u. Keller. 222 Ausſchank von neuem, ſüßen, 1924er Maikammerer wozu ergebenſt einladet H. Haumesser. Am Samstag, 27. September 1984 Großes ee Uachof and Denson Zum ddhr ſerbunden mit Privatpenſion Bellevue. Gutes ein⸗ es Haus, an der Schönmünz gelegen. Staub⸗ Lage. Tel. Nr. 8. Volle Penſion Mk..— Die Kartenausgabe für Mitglieder ſindet füt das am 14. Oktober stattfindende Sinfonie- Konzert am Samstag, 27. Sept, abends—9 Uhr und Sonntag, 28. Sept, vorm. 10—12 Uhr in den Abteilungslokalen statt. nerrenrädder 18. Austührung Beſitzer: Karl Batſch. Tubbaan daönhicg Manel dezeriger Aufenthalt der Erholungsbedürftigen irma Lanz, welche künftig wegen Ankau en Firmen zu genanntem Zweck in Ver⸗ 1 ung zu treten S1¹8 Beſitzer: Zudwig Neuer. Eine gebrauchte Fernsprechzelle, Ader eigenen Heims ausſcheiden, ſuche ich it ie Vesch. dlebtt. deleuchtungshörper, alles gut erhalten, 2zu verkaufen. 7016 Anzusehen Diffenèstr. 7 7a. dn Wesüden. orkElRBleHSPOSsT Meolas-straße 16/18.— 3 Min. v. Bahnhof. Bekalntes Haus von gutem Rui. Erstkl. Küche.— Wein im Ausschank. diungstädter Märzenbier. Münchner Spaten. 8¹⁴¹ weide, Gemütliche Aufenthaltsräume. Emil Zorn, langzähr. Besitzer. Intliche serötzentttdupen der Stactgemeinte. Glaſerarbeiten für den Neubau an der Schaf⸗ weide, Block B. Nähere Auskunft Baubüro Schaf⸗ Kronprinzenſtraße, bedingungen, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Celbſttoſten erhältlich. für die Angebote: Montag, den 6. Oktober 1924, vormittags 9 Uhr, Zimmer 124. 8 wo Ausſchreibungs⸗ Einreichungstermin Städt. Hochbauamt. Entwäſſerungsarbeiten für die Häuſer Vieh⸗ Bei ungünstigem Wetter: Abendkonzert im Saale des Hotel„Zum Falken“] wozu höfl. einladet 180 Gunstiges Angebol in Tahrräder! infolge günstigen Einkaufs bin ich in der Lage, abzugeben: 5„Mafk 85.— 85 Damenräd'er 1. Ausführung. Mak 99.— Nähmaschinen(Gayser s Jahre Garantie) Mark. 115.— Fahrradmäntel von Mlk..— und Fahrradschläuche von Mk..75 an Erleichterte Zahlungsbedingungen. 884 A. pfeftenhuber, M 3, 2. VVVPVVUCVCVCVTCCVTVTVCVCTCVCTGVVVVVVTVVVTCTCCTCTVTCTCTCTVTVTVTTDTT—————wWTw——WWw————V— Taſſensladtberg l WMaus und kmnolungsbeim„Alpenblick“ anze Jahr offen, gute Butterküche. Für Er⸗ Asſüchende ſehr zu empfehlen. Eigene Land⸗ aft, prachtvolle Ausſicht. Penſionspreis ehldeten) von Fres..50 15 Piglpezz 0 kehrsbureau Mannheim. 4 Schlusnus Aingt aul Grammophone und Gramolas zu jeder Zeit und in ſeder Familie. b. Gröhtes Plattenlager bei 8 degel& Sohn Gm.b H, Mannheim 7„ 7042 Heidelbeigerstr. hofſtraße 22—25. Nähere Auskunft Zimmer 134 des Rathauſes, ſoweit vorrätig, gegen Erſtattung der Selbſtkoſten erhältlich. Einreichungstermin für die Angebote: Samstag, 4. Oktober 1924, vormittags 9 Uhr, Zimmer 124. Städt. Hochbauamt. 34 Nutz. u. Brennholz-Versteigerung. „Die ſtädt Forſtverwaltung Mannheim ver⸗ ſteigert am Dienstag, 30. September 1924, vor⸗ mittags 9 Uhr in dem Gaſthaus„zum Pflug“ in Mannheim⸗Käfertal, Ladenburgerſtr. 1, aus dem Käfertaler Wald: 63 Fſtm. Forlen⸗Langnutzholz in 17 Loſen mit 12,06 Fſtm. Abſchn. I, 12,43 Fſtm. Abſchn. II, 37,72 Fſtm. Abſchn. III, 0,79 Fſtm. Abſchn. V. außerdem 481 Ster Brennholz. Loseinteilung durch die ſtädt. Fuhr⸗ und Guts⸗ verwaltung, Luiſenring 49, Zimmer 2. Vorzeigen des Holzes durch Forſtwart Kilian, Gartenſtadt, Freyaſtraße 11. 11⁶ wo Ausſchreibungsbedingungen, Arche Noah, F 5, 2. Lanpenschüme für Gas u. Elektrisch. Zuglampen Kronen— Stenlampen Staubsauger 1 Zügelelsen, Haartrockner Zu billigen Preisen jäger, E 3, 7 Rilckseite der Planken Tel. 3930. Von unserem Lagervorrat geben wir. einen Teil Tentralheizungskoks(nun Jaöb n Fuünlofenke Perlkoks damum 75 n Ks(ümaag 75 4 na ab Zzum Ausnahmepreis von 102 1 Mn Je lantner ab lape..15 Mak i2 Lantler fi lele. Da die Mengen beschränkt sind, empfiehlt sich sofortige Bestellung bei der Basworkskohlensteſle, Fernruf 6520f2 od. Annahmestelle K 7, Fernruf 6402, 7378, 9ʃ6. Direktion der städt. Wasser-, Gas- u. Elektrizitäts-Werke. 2 5 4 — ——— 8. Seite. Nr. 448 Freifag, den 25. Sepiember 1924 Strohmarkt D 4, 12 Dheinisdde Handeisbank Aktlengesellschali Mannheim. Auliorderung Dritte(letzte) Veröffentlichung. Die ordentliche Generalverſammlung vom 17. Juli 1924 hat beſchloſſen, das bisherige Grundkapital von 205 Millionen Papier⸗ mark auf.⸗M. 205 000.— herabzuſetzen. Die Kapitalherabſetzung wird in der Weiſe vorgenommen, daß je 4 Aktien im Nennwert von„1 5000.— zu 1 Aktie von.⸗M. 20.— und je 20 Aktien im Nennwert von 1000.— zu je einer Aktie von.⸗M. 20.— zu⸗ Soweit Aktien eingereicht werden, die die ſammengelegt werden. zum Erſatz durch neue Aktien erforderliche Zahl nicht erreichen, werden auf teiligung ausgegeben. Spitzenbeträgen zu vermitteln. Antrag entſprechende Anteilſcheine mit Die Geſellſchaft iſt bereit, den Zukauf von Gewinnbe⸗ Wir fordern die Aktionäre auf, ihre Aktien bis ſpäteſtens 31. 7024 Oktober 1924 bei der Geſellſchaftskaſſe in Mannheim, bei der Badiſchen Girozenkrale in Mannheim und deren Iweiganſtalten in Karlsruhe und Freiburg i.., bei der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und deren ſämt⸗ lichen Niederlaſſungen, bei dem Bankhaus Koch, Lauteren& Co., Frankfurk a. M. zum Zwecke des Umtauſches einzureichen. Die nicht bis zum obigen Termin zum Umtauſch eingereichten Aktien werden auf Grund des§ 290 H. G. B. für kraftlos erklärt. Mannheim, den 26. September 1924. Der Vorſtand: Fritzel. Für ein neues Unternehmen wird ein organiſationsfähiger, energiſcher gebildeter Herr der evtl. über 2 Büroräume verfüat, per ſofort gesucht. Angebote unter J. B. 23 an die Geſchäftsſtelle dieſes Blattes. 174 Vertreter B4239 gesucht welcher regelmäßig Kolonialwaren⸗ u. Lebensmittel⸗ Geſchäfte beſucht, zum Verkauf von Hülienfrüchten. Nur Herren mit beſten Referenzen w. ſich melden. deeres———— Für meine 7044 Arümpk. und Tricotagen-Abtellung suche ich eine mit der Branche gut vertraute 555 29— 2 Verkäuferin. Vorerſt ſchriftliche Angebote mit genauer Angabe der früheren Tätigkeit erbeten. Zum 1. Oktober ſtelle ich noch 1Iehrmadden Vorſtellung vormittags ab 10 Uhr erbeten. Otto NMornung 0 7, ſeun e n Verkauf eines hygieniſchen Artikels, den jede B4238 Dame dringend braucht und kauft. Sofortige Anmeldungen bei Fa. Eugen Klein, Haunheim Luisenring 18. ein mit guter Schulbildung. Perſönliche 7 4 Für unsere elegante Konfektions· Abteilung suchen wir zum baldigen Eintritt eine erste Verkäuferin bei hohem Gehalt. Damen aus der Branche mit gut. Umgangsformen, prima Zeugnissen wollen sich sofort bewerben. 7036 dehrüder Wirin Das Haus der Moden. leh suche für Vertrauensposten gesefztes Fräulein aus gutem Hauſe— namentlich aus dem Schweſtern⸗ und Pflegerinnenberuf. Dieſer Poſten erfordert— neben beſonderer Eig⸗ nung— Zuverläſſigkeit, Intellig. freundliches und ſelbſtſicheres Weſen. 7052 Angebote unter S. B. 133 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle dieſes Blattes. N Selbständige Isolierer für Wärme⸗ und Källe⸗ ſchutz ſof. geſucht. 181 Dadisches Lolierwerk Mannkeim— Hackaranu. Sckwelzer Seide Teilhaber(in) mit 1000 bis 1500.⸗Mk. geſucht zw. Einkauf u. Vertrieb erſtklaſſ. Seidenreſte für Hut⸗ Haarbänder und Schürzen. Such. hat das Vorrecht. die Ware aus 1. Schweiz. Bandfabr. zu bek Str. reell. Monatl. hoh. Verd. Karl Rauch, Karlsruhe, Hauptbahnh. Altes Miſſionszimmer. 2219 85*0 45 Jekädeain mit la. Kenntniſſen der 5 Haus⸗ u. Küchenge⸗ räte-Branche per ſofort geſucht. Angeboteu H. W. 18 e di 180 nne Jagesmädchen f. einige Stund. vormitt. Jaeſucht. Vorzuſt. Samst. ab 3, Sonnt. ab 10 Uhr B4234 I. 13. 24, part. Geſucht z. 1. od. 15. Okt. NHädchen d. kochen kann, i. Villen⸗ haushalt. Stubenmädch. vorhanden.*178 Frau Baurat Kaempf, Colliniſtr. 21. Solides, ſauberes Aleiamaüchen perf. in Küche u. Haus⸗ halt bei hohem Lohn z. 1. Okt. ev. ſpät. geſucht. Bedingung: Ia. Zeugn. Angeb. unt. J. V. 426 4203 a. d. Geſchäftsſt. Ordentl. Teißiges Dlenstmädchen kann ſof. eintr. Stamm⸗ nitz. Gutemannſtr. 5. Tüchtige Tanäukenanen a. d. Kinderkonfektions⸗ und Babyausſtattungs⸗ branche ſucht 2¹⁰0 F. Sondheim⸗Tauſig Vorzuſt. Rathausbogen 3 Putzgeſchäft. Lehrmädchen Suche für 16jähriges Mädchen Lehrſtelle in beſſ Damenſchneiderei für 1. Oktbr. od. ſpäter. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*173 Weg. Verheirat. mein. Mädchens ſuche f. ſofort oder 1. Oktbr. perfektes, beſſeres, ſolides 155 Aeinmauchen mit prima Zeugniſſen. Lion, 0 3. 1, 1 Tr. bummi. entg locen Mäntel- e vom solidesten bis zum elegantesten Genre besonders preiswert ehk. Strohmarkt S2ʃ p 4, 12 Gefl. unter Kk seustelu& für Kleinmotoren, der event. der Werkmontage vorſtehen kann gesuchi. Vo— K Perſ Fiedernie der auch E. 3774 an e 1 reuerversleherung. Große alte Geſellſchaft ſucht für ihre große Geſchäftsſtelle in Mannheim einen 7048 Bürovorsteher mit mindeſtens zehnjähriger Praxis in der Feuerverſicherung, ferner ein. tüchtigen Ausfertiger der ebenfalls langjährige Praxis hinter ich haben muß. Ang. u R. Z. 131 an die Geſchäftsſtelle. bote———. Zu Fabrikdirektor in Mannheim⸗Neckarau werden geſ. dle Nöchin und Limmermädeken an. N 0 2 2032 ferenzen. Bädter 18. Jahre alt, groß und kräftig, a. Niederbayern ſucht Stelle als Geſelle. Angebote unt. S. N. 33 2 e 0 Denhehehaag im 3. Lehrjahre ſtehend. ſucht umſtändehalber neue Stelle. An⸗ gebote unt. H. J. 5 an — ee mittleren Aliers aus erſter Familie ſucht Stellung als*152 auslane in gediegenem Hauſe. Perfekt im Haushalt, energiſch, arbeitsfreudig. kinderlieb, heiteres Ge⸗ müt. Angebote unter H. T. 15 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dieſez Blattes. Suche für ein erzogenes Haäachen (Geſchäftstochter), 17 J. alt, gute Stellung. angergge unt. J. A. Geſcha zu verkaufen, vierſtöckig, innerh. Ring, laſtenfrei, m. gr. Toreinf., freiw. ca. 500 qm Lagerräum., ausged. Büro(Wohn⸗ räume können billigſt eingebaut werd.) Preis: Mk. 55 000.—, Anzahlg. Mk. 10—15 000.—, ferner: in H⸗Quadr. m. 4000 4 Hypoth. u. freiwerdend. 3 Zimmer⸗Wohn. ſofort zu verkaufen. Preis: Mk. 9000.—, Anzahlung Mk.—6000.— 1413 Immobilienbüro Th. Schmitt, M 5. 2, Telephon 48333. 7— lanes u Harmon. verk. bill. SchwabsCo. Seckenh'ſtr 16 UII. Eal Reinraſſige ſunge fedtel zu verkaufen. B4235 Kobellſtr. 3. prt. rechts. Anzuſeh, von 1 Uhr ab. lelante ima enpieblt um einem anſtändigen Menſchen zu helfen Aue Budhalierin (25jähr.), vollkommen bilanzſicher, perfekte Maſchinenſchreiberin mit ſehr guten Re⸗ Eintritt kann ſofort erfolgen. Briefe erbeten unter S. A. 132 Geſchäftsſtelle d. Bl. an die 70⁵⁰ arens Hädchen wünſcht gegen Ueber⸗ laſſung eines 3148 paren Iimmer ält. Herrn o. Dame den aushalt In begorgen. Gefl. Angebote erb. unt. H. S. 14 an d. Geſchſt. Empfehle mich zum Auressenschreiben od. ſonſt. ſchriftl Heim⸗ arbeit. Ang u. E. S. 89 a. d. Geſchäftsſt. B4228— Röchin und Aimmermädchen durchaus perfekt, ſuchen zuſammen Stellung, am 7 in Geſchäftshaus Gefl. Angebote an 2105 Wagner, Schwetzingerſtr. 68. Geſchäftsgewandte g. ſelbſt. u. kinderlieb. Wirtschafterin ſucht Vertrauensſtellung in Geſchäft, ev. frauen⸗ loſ. Haushalt. Gefl. An⸗ gebote unter D. 3 an Annone.⸗Eil⸗Expedition, Worms a. Rh. 222 Jüngere Frau ſud ſucht Monatsstelle vorm.—3 Stund.— nachmittags. Kleinfeldſtr. 27. 1—* i. 2123 Gut erhaltener Maspnsmant zu verkaufen. 193 Julius Jahl Friedrich Karl⸗Straße 4. Ein faſt neuer in zentraler Lage, mögl. von beſſerem Kaufmann. Das Oll geigt jede Wäsche, die prachtvollste Schneeweiß Nenkel's bellebtes Bleich- und Waschmittel anumntummin mninmnUMnmüünnfmmnbnhimmubiHnninnittatkmmnnttigkr als Zus atz zur Seifenlauge gebrauchl, erselzt die umsländliche Rasenbleiche. OHNE CHLOR mit Sil behandelt ist. Pelxaren; Einkauf ist Vertrauenssache daher kaufen nur unter voller Garantie Fachmann. Iurmaklöin 11 ae Aune. Dposzum, ſcgal 0 Jacken u. Nantel nach Maß u. 5 Umarbeiten werten nach nsuesten Hodollon bilkigst ausg ükrt. Verwendung nur guter und gesunder Felle sowie fachgemäße Verarbeitung. Billig kaufen Se nur direkt beim Hersteller. Beste Zahlungs-Erleichterung. Tk. Kunst, Kürschner Etagengeschäft, I 4a, 10, 3 Tr. langjähr. erster Arbeiter der Firma Quido Pleifer. Dmckerei Dr. Hass, Ul. m. b.., k ö. 2 ee liefert schnell und billig. 898—98353 5 08695 7 be Verkautt; Kristall.**.40 9 0 IUder Würfel„.20 OVollreis„ 0 0 0 Welzengries..„ O, 28 0 Auszugmehll.„ 0, 24 0 Erbsen gelb gesß8ß.„ 0, 18 0 Linsen 0,es 0 Haferflocken„ 0, 24 Maccarollll„ O, 38 0 Feinste Eiernudeln.„ 0, 58 0 Neue Holl. Vollheringe Stück,, 0,09 9 10 Pfund Salz grob und fein 0,35 6 FVGTTVT.30 0 Kernselfe, Doppelstück. 0,17 0 — Sämtliche Artikel weit 3 Preis 0 F. Mulkowskl Telephon 1252 Rheinhäuserstraſle 15 SQeeegeeeggaggaeegeee? Gssuchbe esdolt von bester Famille Anme mi Lad und Häcte z Miet⸗ in nur bester Lage. Feu- denheim und Hleidelberg nicht ausgeschlossen. Ange- bote unter J. R. 38 an die Geschäftsstelle ds. Bl. 197 23 Raumfiohkeiten für Bürozwecke geeignet. möglichſt mit Telephonanſchluß, gegen zeitgemäße Miete per sofort zu mieten gesucht. Angeb. u. J. E. 26 an die Geſchäftsſt. B4241 Eipfach Abblierteg Staatsbeamter ſucht hübsch möbliert. * Zimmer Ammer für in gutem Hauſe; ſepar. 4163] Angeb. Einganz 38 unt. J. 25 b. Zigarettenſbr. a. d. Geſchäftsſt. Bield M 7. 22, Tel.— Füng anſt. G5e Fräulein ſucht ſucht! Zimm. m. Küche ginfaches Zimmer Wg I. V. 17 Bertpaſche 5 5— 1156 Bettwäſche k. geſt. werd 3 Angebote unt. J. P. 36 Zimmer a. d. Geſchäftsſt. 196 möbl. z. 1. Okt. geſucht Einf. Zimmer Angebote m. 98 unt.] ſofort geſucht. Angebote G. V. 92 a. d. Geſchſt. m. Preis unt G. X 94 —22 7120 a. d. Geſchäftsſt. 2 Zunmer leer oder möbliert, m. Küchenbenützung von 2 ruhig. ſolid. Perſonen geſucht. Wäſche, Möbel uſw. wer⸗ Wohnlich und elegant möbliert. Zimmer gesucht ſeparat oder ungeniett, Pitch⸗pine 169 Bettwäſche vorhanden. den geſtellt, ebll. über⸗ Angeb. mit Preis N Nleiderschrank e kr. 8. 16 an dle] g. W. 84 u. Ceshete billigſt zu verkaufen. Geſchäftsſtelle. 144 ſtelle dis. Bl. B4227 Akademieſtr. 3, Büro. Zimmer Von Dauermieter zu 1 leer luch 5 o. eeeee 4 m. Preis unt. G. W. Cauf Gesuche. a. d. Geſchäftsſt. 121 leines güro Haus mit Wirtſchaft oder ſonſt. ſreizumachenden Räumen zu kauf. geſ. bis zu M. 18 innerhalb Monatsfriſt. Ausführl. Angebote unter W 6306 an Ann.-Exp. D. Frenz. ..b., Mannheim. 82 Schrelbmaschine gebr., zu kaufen geſucht. Angebote mit Preis, Alter u. Syſtem unter H. R. 13 a d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs, Bl. 147 Beſſerer Herr ſucht ſöbl. Zimmer mit ſepar. Eingang An⸗ gebote unt. H. I. 20 an die Geſchäftsſt. 4168 mit Telephon in guter Gegend u. gutem Hauſe. Angliederg. an Geſchäft des Papier⸗ od ähnlich. 75 nicht ausgeſchloſſ. efl. Angeb. mit Miet⸗ preis unt. J. X. 44 an die Geſchäftsſt.*207 1 groß. od. 2 kleinere e faune — Zeichenzimmer von —2 35 Nanaaume sofort zu mieten gesucht. Angeb. unt. H. G. 3 an die flf Mödl. Inper e e noch einige Herren zu Nähe Mefſplatz geſucht. gucht Nul dülal. Mftargteh Angebote mit 5Frainagn an. 12 Uhr oder 5 11 unter K. G. 53 an die]Gefl. Ang unt. J. J. 3 Zelle a. d. Geſchäftsſt. 15 ., noch Ig. Frau nimmt na 2180 Kundſchaft an im Näben u. Fllchen Angebote unt. J. H. 20 an die Geſchäftsſtelle. in guter Geſchäfts⸗ lage zu zeltgem. Bedingungen zu mieten geſucht. Angebote u. H. Z. 215 80 an die Geſchäfts⸗ ſtelle ds. Bl. B4238 Vermietungen Schön möbl. Zimmer mit 2 Betten in beſſer. Hauſe Nähe Rheinbrücke und Friedrichspark an 2 Herren mit oder ohne Penſion zu vermieten. Gefl. Angebote unter H. D. 100 an die Ge⸗ ſchäftsſtelle d. Bl. 128 Möbl. Zimmer an beſſ. Herrn p. 1. Okt. 8 zu vermieten.*167 K. Senlge Kaiſer, O 3. 3, 2 Tr. 2 Zimmer und Ruche möbliert, ſofort zu ver⸗⸗ ntieten. Adreſſe in der Geſchäftsſtelle.*179 Caagböb ffl als kurzfriſtig. Darlehen von kl. Maſchinenfabrik egen Ja. Sicherheit ge⸗ ſucht. Angebote unter J. W. 43 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*206 Mk. 300. eih geg. hohen Zins Sicherheit zu leihen 7 geſucht. unter J. U. 41 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl.*201 500.-M. Betriebskapital bei hoher Vergütung ge⸗ ſucht. Erſtklaſſ. Sicher⸗ heit vorhanden.*221 Angeb. unt. K. J. 55 an die Geſchäftsſtelle Einige r hemden mit doppelter Brust, 1 steifen und 1 weichen Kragen Perkal Mk..95 Verkaufsstellen! 5, 10 u1% 830 [NN2, 17 33 Schwetringerstr. Mittelstraße“%f Eine e Strickjacke 2 t frub o R Wege 15 Wallſtadtſtr.— 5 zingerſtr. Tatte L. 6. Der ehrl. Pid gebeten. gegen gute B ruhigem Herrn geſucht. unt. J. M. 85 d. Geſchäftsſt. 4190 Geschäftsst. erbet. uſerſtr. Keghei 103 lintg Hiutabsnsdi S 6. 20. 1 Tr. links. 4 2 eererrnreree — ———.2————— 9—= —————————2— ————— %% ͤ«“⸗i—˙— ————8.————— „ 2— 2 3 n „