Dienstag, 30. September 1 1 5. 3 alſo kei beiter geſchädiat würden. Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäfisſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Rebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ plat 4.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,—. Telegr.-Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Der japaniſche Iwiſchenfall in Genf Die„Zombe gegen das Sicherheitsproſekt“ 2222 London, 30. September.(Von unſerem Londoner Mit⸗ arbeiter.) Der von Japan in Genf gemachte Einwand wird hier als eine Bombe bezeichnet, die auf das Projekt der Sicherung und der Abrüſtung geworfen wurde. Japans Einwand in Genf und die von Deutſchland in ſeiner Note formulierten Bedenken bezüglich des Durchmarſches fremder Truppen durch Deutſchland ſtehen, trotzdem das Intereſſe haupfſächlich auf die Schwierigkeiten der inneren Politik gerichtet iſt, im Mittelpunkt der politi⸗ ſchen Diskuſſion. K Beide Fragen finden in Kreiſen der engliſchen Diplomatie ſym⸗ pathiſche Berückſichtigung und man erkennt die Berechtigung der deutſchen Bedenken zum Teil an. Auch in der engliſchen Preſſe werden die Bedenken zum Teil als berechtigt anerkannt. Die„Times“ ſagt in einem Leitartikel, die deutſchen Anfragen würden allen an⸗ deren Nationen Stoff zu ernſtem Nachdenken geben. Das ſei nicht ſchlimm, zumal zu berückſichtigen ſei, daß Deutſchland Mitglied des Völkerbundes werde mit allen Rechten und Verpflichtungen. Wenn der jetzige zugunſten Deutſchlands betriebene Verſuch, die Ur⸗ ſache des Krieges zu ergründen, nicht erfolgreich wäre, ſo ſchreibt das Blatt, würde das die Nationen zum Nachdenken über die in Genf geführten Arbeiten verurteilen. Die Politik des Völkerbundes ſei wieder einmal der Politik des britiſchen Weltreiches gleichgeſtellt worden. Eine Löſungsformel für den ſapaniſchen Konflikt Wie wir erfahren, iſt in dem Dreierkomitee(Hurſt, Loucheur, Scialoja), das unter Hinzuziehung de⸗ Präſidenten der erſten Kommiſſion Sir Littleton Groom⸗Auſtralien tagte, eine Formel zur Löſung des Konfliktes mit Japan gefunden worden. Jedoch wurde dieſe Formel von Graf Iſhi für die japaniſche Dele⸗ gation bereits angenommen und die Unterkommiſſion der erſten Kommiſſion iſt für heute nachmittag einberufen worden, um die endgültige Faſſung ſeltzulegen. Unter dieſen Umſtänden iſt es möglich, daß die e te Kommiſſion bereits heute nachmittag dieſe Formel genehmigt und die Völkerbundsverſammlung morgen vor⸗ mittag in der Lage ſein wird, mit der Beratung des Proteſtes zu beginnen. Die Vollſitzung der erſten Kommiſſion iſt auf heute nachmittag einberufen. Die Löſung des Dreierkomitees beſteht in folgendem Beſchluß: Um Japan in ſeiner berechtigten Forderung Genug⸗ tuung zu geben, wird beſtimmt, daß wenn die einſtimmige Ent⸗ cheidung des Rates oder des ſtändigen Gerichtshofes gemäß Abſatz 6 des Artikels 15 des Paktes erklärt, daß die Angelegenheit zur aus⸗ ſchließlichen Zuſtändigkeit der einen der beiden im Konflikt befind⸗ lichen Staaten gehört, der andere intereſſierte Staat jedenfalls das Recht haben ſoll, an den Rat zu appellieren und zwar nicht, um eine neue Entſcheidung zu treffen, ſondern um eme Intervention des Rates zu erlangen, damit zwiſchen den beiden Staaten eine friedliche Bereinbarung über den Konflikt getroffen werden kann. Es ſoll n Staat zum Angreifer erklärt werden können, außer in dem Fall, wenn er es unterlaſſen hat, nach der Entſcheidung noch einen Appell an den Rat um ſeine Vermitklung zu richten. Dieſe Entſchließung wird als Zuſatz zum Artikel 5 des Protokolls vorgenommen werden in der Form einer kleinen Abänderung des Artikels 6 des Protokolls über den Angreifer. Ddas Ningen um Schanghai (Spezialtabeldienſtder United Preß) e Schanghal, 30. Sept. Die ſchwere Gefechtstätigkeit dauerte die ganze Nacht an. Der heftige Artilleriekampf nahm zeit⸗ weilig die Form eines Trommelfeuers an. Die Truppen Lu⸗DYung⸗Tſchiangs gehen nach zuverläſſigen Nachrichten langſam in ihre Verteidigungsſtellen vor dem Feuer zurück. Hſü⸗ Schitſchang hat ſeine ſchwere Artillerie zurückgezogen und die Frontlinie verläuft jetzt etwa wie vor 14 Tagen, ehe Lu-Dung⸗hſlang ſeine erfolgreiche Offenſive begann. Die Truppen Tſchi⸗Si⸗ Hungs ſollen ſich bis jetzt unzweifelhaft im Vorteil befinden. Trotzdem iſt der Widerſtand, der ihm von den Truppen Lu⸗Pung⸗ hitangs entgegengeſetzt wird, ſtaunenswert. Während der letzten Tage ſind Hundecte von Verwundeten in Schanghai angekommen und verſuchen, ſich in das Fremdenviertel zu begeben. Um einer Invaſion von ſolchen Verwundetentruppen oder von Marodeu⸗ ren vorzubeugen, hat das Fremdenviertel an allen Zugängen Bar? rikaden errichtet, die von den fremden Truppen ſowie der weißen freiwilligen Schutztruppe beſetzt ſind und geſchützt werden. das Friedensprogramm Lafollettes (Spezialtabelbericht der United Preß) Waſhington. 30. Sept. Der vierte Abſchnitt von Lafollettes Wahlbandbuch kündiat den internat ionalen Frieden an, den die Proareſſiſten durch die Revilion des Verſailler Vertraas auf Grund der ſ. Zt. aufgeſtellten Waffenſtillſtands⸗ bedinaungen herzuſtellen verſprachen. Das Handbuch areift den Dawesplan an als„den Gipfel der Beherrſchuna der ameritant⸗ ſchen äußeren Politik durch die internationale Bankwelt. Es erklärt. daß die neue Politik der Vereinigten Staaten den ort von Kapital begünſtige. de Nach dem Handbuch ſeien bereits acht Milliarden Dollar im Auslande angelat worden, zu deren Schutz dereinſt die amerikaniſche Jugend geopfert werden wird. Lafollette tritt weiter dafür ein, daß durch Verträge die Un⸗ geſetzlichkeit von Kriegen feſtaeleat werden ſoll. Weitere Programm⸗ punkte verlangen die Abſchaffung der ſtehenden Heere. Beſchränkuna der Rüſtungen und Volksa bſtimmung über Krieg und Frieden. 40 5 Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Büro.) Reichs⸗ präſident Ebert veranſtaltete heute ein Frühſtück zu Ehren des zpexikaniſchen Präſidenten General Calles. 8 wodurch zahlreiche amerikaniſche Ar⸗ geſtatten wolle, in das gegenüberliegende Lager abzuſchwenken. Abend⸗Ausgabe 0 Der Völkerbundsrat hielt heute vormittag eine längere Sitzung ab in der der zunächſt nach dem Bericht de Jouvenels die Entſchließung der fünften Verſamm⸗ lung betreffend die Kommiſſion für internationale geiſtige Zuſam⸗ nenarbeit erledigt hat. Daraus iſt hervorzuheben, daß der Rat mit der franzöſiſchen Regierung über die Einrichtung des Pariſer Inſtituts alle erforderlichen Abmachungen für die Verwaltung und die Arbeiten des Inſtituts treffen wird. Der türkiſche Delegierte und Lord Parmoor haben ſich unter Vorſitz des Berichterſtatters Branting geeinigt und ihre Einigung wurde vom Rat mit Befriedigung zur Kenntnis ge⸗ nommen. Beide Regierungen erklären ſich berejt, die Entſchei⸗ dung des Rates in vollem Umfange anzuerkennen. Am Schluß ſpricht der Rat die Erwartung aus, daß von keiner der beiden Regierungen irgendwelche militäriſchen Bewegungen an der Grenze oder überhaupt Veränderungen des gegenwärtigen Zuſtandes vorgenommen werden. Lord Parmoor und Bethy Bey erklären ſich mit dieſem Verſahren einwerſtanden. *** Die pariſer und Londoner preſſe zum deutſchen Memorandum In der Pariſer Preſſe wird das deutſche Memorandum ziemlich eingehend beſprochen. Obwohl vereinbart worden war, aus dem Inhalt des Memorandums Einzelheiten nicht mitzuteilen, geben die verſchiedenen Blätter doch einige Angaben über den an eb⸗ lichen Inhalt wieder. Das Memorandum verlange nach einer el⸗ dung des„Petit Pariſien“ in erſter Linie, daß Deutſchland auf dem Fuß der Gleichberechtigung aufgenommen würde, das heißt alſo, daß es einen ſtändigen Sitz im Völkerbundsrat erhalte. Ferner würden Fragen berührt, die deutſche Intereſſen betreffen, ſo u. a. das Problem Oberſchleſiens, das Saargebiet und die Militärkontrolle. Auch auf den Rapallovertrag ſei Bezug genommen, da feſtgeſtellt werden müſſe, ob beim Eintritt Deutſch⸗ lands zum Völkerbund dieſe Beſtimmung irgendwie einer Abände⸗ rung unterworfen ſein würden. Das Blatt ſtellt feſt, daß es ſich nicht um die Aufzählung von Bedingungen, ſondern um ein allge⸗ meines Expoſé über Fragen handle, die geklärt werden müßten. 15 Im allgemeinen wird der deutſche Schritt ruhig beurteilt. Beſonders heben die Blätter den korrekten und maßvollen Ton des deutſchen Memorandums hervor. Die ſozialiſtiſche„Oeuvre“ glaubt darin aber von Rußland inſpirierte Vorbehalte entdeckt zu haben. Der deutſche Botſchafter in Moskau, den man bereits von Verſailles her kenne, hätte zweifellos die Reichsregierung vor dem Mißver⸗ gnügen der Sowjets gewarnt. Das Blatt wirft dann die Frage auf, ob Deutſchland an Rußland durch irgendwelche geheime Be⸗ ſtimmungen gebunden ſei, die dem Verſailler Vertrag widerſprächen. Beſonders bezeichnend iſt die Bemerkung des ſozialiſtiſchen Blattes, daß man zwar Deutſchland einen Sitz im Völkerbundsrat zuge⸗ ſtehen ſolle, daß aber Deutſchland weder die Teilung Oberſchleſiens in Frage ſtellen noch verſuchen dürfe, der Militärkontrolle zu ent⸗ ſchlüpfen. Die„Times“ ſagt, die Haltung Deutſchlands ſei naturgemäß vorſichtig, da es erwägen müſſe, ob die neuen Verpflichtungen von Genf zu Konflikten mit ſeiner bisherigen Politik Anlaß geben kön⸗ nen. Auch dieſes Blatt ſpricht von einer angeblichen Verwarnung Deutſchlands durch Moskau, das es der deutſchen Regierung nicht Die franzöſiſchen Subſidien für Polen Aufgenommen durch die eigene Radioanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ At London, 30. September. Der Warſchauer Berichterſtatter der „Times“ ſchreibt, Gerüchte ſeien im Umlauf, daß das Kabinett Herriot die urſprünglichen Bedingungen des franzöſiſchen Kredits von 400 Mill. Franken für polniſche Heeresbedürfniſſe in einer Polen weni⸗ ger zuſagenden Form geändert habe. Es verlautet, daß Ge⸗ neral Sikorskys bevorſtehende Reiſe nach Paris hauptſächlich den Zweck verfolge, bei Frankreich eine erneute Erwägung dieſer Frage zu erreichen. Nach ſeinen Verhandlungen in Paris werde General Sikorsky ſich im Zuſammenhange mit den techniſchen Einzelheiten der Heeresausrüſtungen nach London begeben. die Militärkommiſſion an der Arbeit Wie von zuſtändiger Stelle mitgeteilt wird, ſind im Laufe der vergangenen Woche von der Interalliierten Militärkontrollkommiſſion das Reichswehrminiſterium, die Stäbe der Wehrkreiskommandos 1, 2 und 3, der dritten Kavalleriediviſion, einige Truppenteile in Schweidnitz, Stettin und Swinemünde, ferner Befeſtigun swerke in Geeſtemünde und Cuxhafen, verſchiedene Verpflegungs⸗, Bekleidung⸗ und Zeugämter und die Polizei einiger Regierungen ſowie Fa⸗ briken beſucht worden. Die Beſuche ſind reibunglos verlaufen. 0 0 Auflöſung der Marinekontrollkommiſſion Da alle Abrüſtungsfragen. ſoweit ſie ſich auf Garantien allein be⸗ ziehen, erledigt ſind. wird die interalliierte Marinekontroll⸗ kommiſſion laut Beſchluß der Botſchafterkonferenz vom 3. Sep⸗ tember aufgelöſt. die Nuslieſerungsſrage Förſter · Schulz Die Auslieferungsangelegenheit iee hat eine neue ſenſationelle Wendung dadurch genommen, daß ſi geſtern die Staatsanwaltſchaft auf den Standpunkt ſtellte, dem Aus⸗ lieferungsbegehren der deutſchen Regierung möge ſtattgegeben werden, weil die Ermordung Erzbergers nicht als ein politiſches Verbrechen anzuſehen ſei. Heute wird in geheimer Sitzung der Aus⸗ lieferungsrat ſich mit der Angelegenheit beſchäftigen. Der ungariſche Geſandte in Berlin hatte geſtern mittag mit dem ungariſchen Mini⸗ ſterpräſidenten im Zuſammenhang mit der Auslieferungsangelegen⸗ heit eine Unterredung. —— Neue MannbeimerSeitun Mannheimer General Anzeiger für Deutſchland zunächſt Recht der Inveſtitur und verzichtete auf das reis 10 Pfennig 1924— Nr. 454 9 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Welt der Cechnik Aus Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen Georgien„ Von Axel Schmidet Im Völkerbunde wird verſucht, mit Proteſten und Reſolu⸗ tionen dem georgiſchen Volke in ſeinem Verzweiflungskampfe gegen die bolſchewiſtiſche Schreckensherrſchaft beizuſtehen. Grund genug iſt vorhanden, weil das nach der ruſſiſchen Revolution ſelbſtändig ge⸗ wordene Georgien vom Völkerbund de kacto und de jure anerkannt worden iſt. Später hat dann der Bolſchewismus, als er ſich ein wenig konſolidiert hatte, zuerſt die Ukraine und dann die Kaukaſus⸗ ſtaaten: Georgien, Armenien und Aſſerbeidſchan überfallen und ihnen das Sowjet⸗Regime gegen ihren Willen aufgezwungen. Die Geſchichte des georgiſchen Volkes und Staates iſt eine der größten Tragödien der Welt. Die Georgier(ruſſiſch Gruſinier genannt), etwa drei Millionen an Zahl, von denen 2,5 Millionen Chriſten und der Reſt Muhammedaner ſind, beſiedeln ſeit altersher den weſtlichen Teil des Kaukaſus mit Tiflis als Hauptſtadt. Die Georgier haben ſchon im 5. Jahrhundert n. Chr. ihren eigenen Staat beſeſſen, der von Perſien und Byzanz unabhängig war. Im 11. Jahrhundert gelang es dem König David II., alle georgiſchen Stämme zu vereinen. Im 12. Jahrhundert erreichte Georgien den Höhepunkt ſeiner politiſchen Macht und kulturellen Entwicklung. Die Regierung der Königin Thamara wird das„goldne Zeitalter“ in der georgiſchen Geſchichte genannt. Dichtkunſt, Architektur und Malerei nahmen einen großen Aufſchwung. Der Einfall der Mongolen im 13. Jahrhundert vernichtete dieſe erſte Blütezeit des georgiſchen Volkes. Als endlich die Mongolen abgezogen waren, war das Volk verarmt und der Staat ſo geſchwächt, daß es eine Beute der Perſer und Türken wurde. In dieſer Zeit wurde auch der ſechſte Teil der Georgier gewaltſam zum Iflam bekehrt, während Hunderttauſende von Georgiern in die perſiſchen und türkiſchen Provinzen'verſchleppt wurden, wobei ſie ihrem Volkstum verloren gingen. Erſt im 18. Jahr⸗ hundert gelang es dem bedeutenden König Heraklius II., wenigſtens den öſtlichen Teil des georgiſchen Volkes wieder zu einem Staat zu vereinen, und niemand geringeres als Friedrich der Große ſchätzte die politiſche Klugheit dieſes Monarchen hoch ein. Er liebte zu ſagen: „Ich in Europa und der tapfere König Heraklius in Aſien“, Gleich⸗ zeitig wurde in Weſtgeorgien vom König Salomon das Werk der Be⸗ freiung unternommen. Als aber dieſe beiden hervorragenden Staats⸗ männer alt oder geſtorben waren, trat der Zerfall ihrer Reiche unter ihren unbedeutenden Nachfolgern ſchnell ein. Der alt gewordene Heraklius hatte ſelbſt die Ruſſen gegen die Perſer zu Hilfe rufen müſſen, indem er einen Vertrag mit der Kaiſerin Katharina II. ab⸗ ſchloß, nach dem zwar die Dynaſtie und Autonomie reſpektiert werden ſollten; als Gegenleiſtung für die Hilfe gab Georgien den Ruſſen das Recht, mit der Türkei und Perſien felbſtändig zu verhandeln. Daurch dieſen Vertrag wurde Georgien ein halb ſouver⸗ äner Staat. Mit der georgiſchen Selbſtändigkeit ging es dann ſchnell bergab. Bereits Kaiſer Alexander. erklärte in einem Mani⸗ feſt vom Jahre 1801„Georgien als von Rußland annektiert“. Alle Proteſte der georgiſchen Regierung und des georgiſchen Volkes fruch⸗ teten nichts. Bald fühlte ſich Rußland ſtark genug, um einfach den Herrſcher von Georgien abzuſetzen. Auch gegen König Salomon wurde ruſſiſcherſeits mit Gewalt vorgegangen, als er ſich nicht frei⸗ willig unterwerfen wollte. Er floh zuletzt nach der Türkei, wo er bald darauf in Trapezunt ſtarb. Mehrfach haben ſich noch die Ge⸗ orgier gegen das ruſſiſche Joch erhoben, freilich ſtets vergebens. Doch der Gedanke an die Zeit der Selbſtändigkeit war nicht zu vernichten. Bei der erſten ruſſiſchen Revolution von 1905 legte die georgiſche Na⸗ tion im Jahre 1907 der Friedenskonferenz im Haag eine Petition vor. In ihr wurde verlangt, daß Rußland gezwungen werden ſolle, den Vertrag von 1783 mit Heraklius, den die Ruſſen verletzt hätten, wie⸗ derherzuſtellen. Aus formalen Gründen wurde die Diskuſſion dieſer Petition abgelehnt, weil die Eingabe zu ſpät eingelaufen war. Der Petition lag ein Gutachten des Brüſſeler Völkerrechtslehrers Erneſt Nys bei, der ſich aufs energiſchſte für die Rechte des georgiſchen Volkes einſetzte. Im Gutachten hieß es u..: „die Georgier befinden ſich in einem Zuſtande einer geſetz⸗ mäßigen Auflehnung, die gegenwärtige Lage ihres Landes iſt revo⸗ lutionär; die Gewaltakte, die dort ausgeübt werden, um der georgi⸗ ſchen Sache zum Siege zu verhelfen, ſind politiſche Akte, die, wenn ſie unter das Strafgeſetz fallen, politiſche Delikte und Vergehen dar⸗ ſtellen. Die Herrſchaft der ruſſiſchen Regierung in Georgien iſt un⸗ berechtigt, ſowohl in ihrem Prinzip, wie nach ihrer geſchichtlichen Entſtehung. Sie gründet ſich auf Täuſchung, und während eines ganzen Jahrhunderts wird ſie in grauſamer und tyranniſcher Weiſe ausgeübt.... Liſt, Täuſchung, Verrat, das ſind die Rechtsgrund⸗ lagen(der Ruſſenherrſchaft). Wer wollte hiernach wagen zu beſtreiten, 92 Aufſtand und Revolutionen nichts anderes waren als eine licht.“ Im Weltkrieg brachten die deutſchen Waffen, wie nach der Utraine ſo auch nach Georgien die Befreiung und die Hoffnung, wie⸗ der einen eigenen Staat zu beſitzen. Die ſpätere deutſche Niederlage brachte auch dieſen beiden Völkern wieder die ruſſiſche Knechtſcha zurück, wobei es natürlich gleichgültig iſt, daß ſie früher zariſcher un jetzt bolſchewiſtiſcher Natur iſt. Mag auch dieſer Aufſtand, wie⸗ ſo viele frühere, nicht glücken, die nationale Bewegung iſt durch die Re⸗ volution ſo erſtarkt, daß über kurz oder lang doch Georgien und die Ukraine ihre Selbſtändigteit erlangen werden. 1 ** Der Aufſtand in Georgien Die„Chicago Tribune“ meldet, daß der ganze Kaukaſus, Loſtow und Aſtrachan ſich im Aufruhr gegen die Sowjets befin ⸗ den. Nach den letzten Meldungen, ſollen die Aufſtändiſchen hinter Kuba mit Hilfe der Donkoſaken die Herrſchaft in Stafropol an ſich geriſſen haben. Außerdem ben ſie Jekateriodar beſetzt und be⸗ ſchießen die Kriegsſchiffe der Sowjetflotte. Gleichfalls ſoll ein großer Teil von Aſerbeidſchan revoltieren. Die revolutionären Ver⸗ bände im Kaukaſus haben die Generalmobiliſierung angeordnet. polniſche„Korridor“⸗Sorgen Am Sonntag fand in Thorn eine Bezirksverſammlung in Sachen der Korridorfrage ſtatt. Es wurde eine Entſchließung angenommen, in der gegen die angebliche Abſicht deutſcher Organiſationen, den polniſchen Korridor aufzuheben, und Oberſchleſien vom polniſchen Mutterlande() abzutrennen, Ver⸗ wahrung eingelegt wird. Die polniſche Regierung wird aufge⸗ fordert, bei jeder Gelegenheit den polniſchen Charakter Pommerelles zu betonen und allen feindlichen Gelüſten entgegenzutreten und die Verordnung betreffend die Aufſtellung gemiſchter deutſch⸗polniſcher Kommiſſionen in Thorn und Poſen zur Liquidierung der optan⸗ ten Angelegenheit wieder zurückzugeben. Nach Beendi⸗ eee eeeeeee-eeeee gung der Verſammlung wurde ein Demonſtrationszug durch die Stadt veranſtaltet. J 24 —— ———— minalroman 2. Seike. Nr. 454 nReue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) Diensiag, den 30. September 1924 Die Entente will ſparen Belgiſche Reformvorſchläge VParis, 30. Sept.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Wie hler perlautet. bereitet die belaiſche Regierung eine Note vor. die ſich nicht allein mit der praktiſchen Durchführung des Dawespla⸗ nes befaßt, ſondern ſich auch mit einer Reform an Haupt und Gliedern der Reparationskommiſſion beſchäftigt. Der belgiſche Miniſterpräſident Theunis erklärte bereits anläßlich ſeiner Zuſammenkunft mit Herriot in Genf, daß die Vor⸗ ſchriften. die in London betreffs der Schuldeneintreibung getroffen wurden, viel zu koſtſpielig ſeien und einen großen Teil der deutſchen Zablungen verſchlingen würden. Die vorgeſehenen Jahres⸗ zahlungen ſind in den erſten Jahren nicht bedeutend und werden in⸗ folge der vielen Koſten, die die zahlreichen Kommiſſignen verurſachen. noch bedeutend verringert. In der erwähnten belgiſchen Note iſt eine Statiſtik enthalten, aus der hervorgeht. daß durchſchnittlich 50—60 Prozent der von Deutſchland zu leiſtenden monatlichen Goldmarkzahlungen dadurch verbraucht werden, daß die Kaſſen und andere durch den Dawesvlan geſchaffenen Stellen weit mehr verbrauchen, als überhaupt zuläſſia iſt. Man bat feſt⸗ geſtellt. daß beiſpielsweiſe bei einer monatlichen Zahlung von 83 Millionen Goldmark etwa 35 Millionen auf die zahlreichen Eintrei⸗ bungskoſten geſchrieben werden müſſen. Ein ſolcher Zuſtand könne, wie die belaiſche Regierung in ihrer Note erklärt, nicht geduldet werden. Es iſt deshalb eine vollkom⸗ mene Abänderung der in London eingerichteten Kaſſen⸗ ſtellen notwendia. Die belaiſche Regierung beantraat, daß zu dieſem Zweck eine Kommiſſion in London zuſammentrete, um eine Vereinfachung des ganzen Verfahrens in Vorſchlag zu bringen. Was die Neparationskommiſſion anbetrifft, ſo verlangt die belgiſche Regierung folgendes: Es ſoll erklärt werden, daß nur diejenigen Hauptdelegierten der Reparationskommiſſion bezahlt werden, die tatfächlich an den Sitzungen teilnehmen. Bisher geſchah es öfters, daß die Haupt⸗ delegienon bloß dem Nomen nach im Hotel Aſtoria den Konferenzen beiwohnten, trotzdem aber bedeutende Summen, die zumeiſt in ollars vingeſetzt ſind, einkaſſierten. Von nun ab ſollen die Vor⸗ ſchriften dahingehen, daß die Hauptdelegierten für jede Sitzung, an der ſie teilnehmen, einen beſtimmten Betrag erholten. Sämt⸗ liche Beiſitzer und ein großer Teil des Beamtenperſonals ſoll bis Ende Februar entlaſſen werden. Die zahlreichen Sekretäre haben; wie verlautet, bereits von verſchiedenen Regierungen die Mitteilung erhalten, daß die Reparationskommiſſion wahrſcheinlich im erſten Trimeſter des nächſten Jahres vielleicht auf 1/ des bisherigen Per⸗ ſonals eingeſchränkt werden ſoll. Es wird ſelbſt davon ge⸗ ſprochen. daß ein großer Teil der Räume des Aſtoria Hotels für andere Zwecke benutzt werden ſoll. Auf dieſe Weiſe rechnet man mit einer Erſparnis von 70 Prozent. Bedeutende Erſparniſſe will die belgiſche Regierung dadurch er⸗ reichen, daß die 5 5 inkeralliierten Kommiſſionen im beſetzten Gebiet ihre Ausgaben einſchränken. Aich hier ſollen zahlreiche Beamte entlaſſen werden und man hofft mit einer Verminderung von etwa 50 Prozent. Eine Kommiſſion iſt beauf⸗ tragt worden, dieſe Fragen im beſetzten Gebiet felbſt zu unterſuchen. Ferner wünſcht man, daß in der allernächſten Zeit, die interailſſer⸗ ten Kontrollkommiſſionen, die in Deutſchland gegen⸗ wärtig arbeiten, um ein beträchtliches ihres Perſonals vpermin⸗ dert werden. Es iſt übrigens, ſo heißt es in der belgiſchen Note, wahrſcheinlich, daß im Laufe des erſten Halbjahres 1925 die mili⸗ täriſchen Kontrollkommiſſionen aufgelöſt werden, denn der ganze Ueberwachungsdienſt ſoll auf den Völ'erbund übergehen. AJn einer beſonderen Note weiſt die belgiſche Regierung darauf hin, daß die gegenwärtig in Deutſchland tätigen Entſchädi⸗ gungsämter auf Koſten deutſcher Reichsangehöriger erhalten werden ſollen, denn dies würde ſich mit dem Verſailler Vertrag einerfeits in Einklong bringen laſſen, andererſeits wäre eine ſolche Einrichtung vorteilhaft für die Reparationskaſſe. Was die 5 militäriſchen Ausgaben der Alliierten imbeſetzten Gebiet betrifft, ſo macht die belgi⸗ ſche Regierung darauf aufmerkſam, daß auch hier eine Einſchrän⸗ kuna der Koſten möglich wäre. Aufgrund der zwiſchen den Alliier⸗ ten im März des Jahres 1922 getroffenen Vereinbarungen haben die Franzoſen im beſetzten Gebies 90 000 Mann, die Belgier 19000 und die Engländer 15000. Die belgiſche Regierung iſt nun bei der franzöſiſchen vorſtellig geworden. ihre Beſatzungs⸗ truppen um etwa 12 000 zu vermindern, eine entſprechende Reduk⸗ tion der belgiſchen und enaliſchen Truppen wäre eine weitere Folge, falls die franzöſiſche Regierung ſich damit einverſtanden erklären ſollte. Ueber die Beſoldung der Truppen wird von der belaiſchen Regierung vorgeſchlagen, daß man gewiſſe Verminderungen einfüh⸗ ren könnte, und zwar beſonders für diejenigen Offiziere, die ſich nur zeitweiſe im beſetzten Gebiet aufhalten. Die belaiſche Regieruna giht der Hoffnung Ausdruck, daß Frankreich im großen und ganzen mit den vorgeſchlagenen Erſparniſſen einig gehen würde. — London, 30. Sept. Geſtern abend hatte Zaghlul Paſcha eine%ſtündige Unterredung mit dem britiſchen Premierminiſter. Eine weitere Unterredung wird am Freitag ſtattfinden. verwundet zu haben, ins Gerichtsgefängnis geb eeeeee e Aus den beſetzten Gebieten Neue Freilaſſungen Am Samstag wurden von den in Zweibrücken inhaftierten pölitiſchen Gefangenen wieder ſechs auf freien Fuß geſetzt, darunter waren fünf, die wegen Sabotage und Spionage zu lebens⸗ länglicher bzw. 20⸗ und 10⸗jähriger Zwangsarbeit verurteilt worden waren. Die Entlaſſenen ſtammen aus dem Ruhrgebiet. Fünf davon waren breits auf der Inſel St. Martin de Re interniert, von wo aus ſie ſeinerzeit in der Landgerichtsgefängnis Zweibrücken überführt wurden. In der gleichen Strafanſtalt(großes Gefängnis) ſitzen gegenwärtig noch 6 von franzöſiſchen Gerichten Verurteilte. „Die ausgewieſenen Poſt-, Joll⸗ und Jorſkbeamken Nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ iſt die Zahl der aus⸗ gewieſenen Poſtbeamten und Privaten in der franzöſiſchen Zone bis auf 55 vermindert worden, die Zahl der noch nicht wieder in ihren Dienſt eingeſetzten Beamten auf 125. Die Beamten der Zoll⸗ und Forſtverwaltung werden am 21. Oktober entſprechend dem Uebergang dieſer Verwaltungen auf das Reich automatiſch wie⸗ der in ihre Dienſtſtellen zurückverſetzt. 0 Darlehen zur Exiſtenzaufrichtung an Ausgewieſene Die Reichsregierung hat nunmehr Richtlinien heraus⸗ gegeben über die Gewährung von Darlehen zur Wiederaufrich⸗ tung der Exiſtenz von Angehörigen freier Berufe, die ein ſelhſtän⸗ diges Erwerbsgeſchäft gehabt haben und auf Anlaß der Beſetzung des Reichs⸗ und Ruhrgebietesausgewieſen oder verdrängt worden ſind, oder die aus ähnlichem Anlaß ihre Exiſtenz verloren haben. Die Anträge auf Gewährung von Darlehen ſind bei der Zentralſtelle für Ausgewieſenenfürſorge in Darmſtadt, Luiſenplatz 5, einzureichen. Die endgülftige Entſcheidung liegt für Heſſen bei der Reichsentſchädigungsſtelle in Würzburg. Da die Gewährung eines Darlehens von der Einhaltung einer einmona⸗ tigen Friſt abhängig iſt, deren Lauf für den Regelfall am 1. Okt. dieſes Jahres beginnt, ſo empfiehlt es ſich, Anträge ſofort zu ſtellen. — Das Nähere kann auf der Zentralſtelle für Ausgewieſenenfür⸗ ſorge ſchriftlich oder mündlich erfragt werden. Der neue belgiſche Jolltarif Wie das„Journee Induſtriel“ meldet, ſoll der neue belgiſche Zolltarif für die erſte Novemberhälfte in Kraft geſetzt werden. Das Blatt ſtellt feſt, daß die neuen Zollſätze für die franz. Ein⸗ fuhr nach Belgien teilweiſe einen prohibitiven Charakter tragen. Nach Anſicht hat das belgiſche Parlament die Zollerhöhungen nur angenommen, um den belgiſchen Delegierten bei dem Abſchluß eine⸗ Handelsvertrages mit Frankreich eine Waffe in die Hand zu geben. Man werde nunmehr den neuen Zolltarif zur Anwendung bringen mit der Hoffnung, daß für den Abſchluß eines Handelsabkommen⸗ günſbigzre Bedingungen als im Vorjahr zu erzielen ſejen und man verſuche. Frankreich zu zwingen Opfer zu bringen. Doch wird auc, Frankreich ſeinen Zolltarif abändern und es wird ſich ohne Zwe ſel des gloichen Grundſatzes bedienen. Dieſes Vorgehen könne man nur beklagen. England und Kußland Es verlautet, daß zwei Finanzexperten der Sowjet⸗ regierung nach London zurückgekehrt ſind, um mit den offiz'ellen engäſchen Kreiſen wegen der ruſſiſchen Schuld gegenüber England in Verhandlungen zu treten. Die Aufgabe der beiden Finanzerxperten ſei, den Boden für die Grundverhandlungen vor⸗ zubereiten, die ſofort nach der Ratifizierung des engliſchen⸗ rufſiſchen Handelsvertrages aufgenommen werden ſollen. Wenn England ſich weigern ſollte, den engliſch⸗ruſſiſchen Vertrag zu genshmigen, ſo werde die Tätigkeit der beiden Experten ſofort eingeſtellt. In gut informierten Londoner Kreiſen erklärt man, daß die Rede Macdonalds, in der er auf die Garantie für die ruf⸗ ſiſche Anleihe abſpielte, als Zeichen dafür angeſehen werden könne, daß auch die Regierung daran denke, möglicherweiſe die Grundlage des ganzen Vertrages etwas abzuändern. Dieſe Abänderung würde nicht nur wegen der Oppoſition der Konſervativen und Libe⸗ ralen, ſondern auch wegen des Widerſtandes der Bankiers der Eity erfolgen, die erklärt haben, dasz ſie die Anleihe nicht zeichnen werde, wenn die Klaufel des Vertrages nicht etwas ge⸗ ändert werde. Man glaubt im allgzmeinen nicht davan, daß die Sawjet⸗Delegierten ſich einer Aenderung des Vertrages widerſetzen werden. er Sekretär der Sowfetgeſellſchaft in London, Berzine, erklärte, daß. wenn ſeine Regierung den geringſten Anleihebetrag erbalte, in England für 25 Milliowen Rubel ruſſiſche Handelsſchiffe beſtellt würden. ——— Berhaftete Stahlhelmleute Fel Berlin, 30. Sept.(Von unſ. Berl. Büro). Wie das Polizei⸗ präſidium von Altona mitteilt, ſind in der Angelegenheit der nächt⸗ lichen Schießerei vom Freitag 2 Mitglieder des Stahlhelm⸗ bundes, Ortsgruppe Hamburg ſo belaſtet, daß ſie wegen dringen⸗ den Verdachts, einen Beamten getötet und mehrere Perſonen racht wurden. n F. K. 3 vor der Ozeanfahrt (Spezialkabeldienſt der Anited Preß) Waſhington, 30. Sept. Wenn die„Potoka“, die geſtern den Befehl zur Ausfahrt erhalten hat, mit dem von ihr mitgeführten Landungsmaſt der„Shenandoah“ ihre Station 300 Meilen ſüdlich von Cap Farewell erreicht haben wird, ſind für den Z. N. III. fünf Notlandungsplätze vorhanden. Erſt die„Potoka“ mit ihrem Landungsmaſt, dann die Boſton, Mitchelfield auf Long Island, Hampſon Road in Virginia und Paris Island in Süd⸗ Carolina. Die letzten vier dieſer Notlandungsplätze haben keines⸗ wegs ideale Einrichtungen. Für einen ſolchen Fall ſind aber jeder mit einer für eventuelle Landungsmanöver gut ausgebildeten Gruppe von je 200 Mann beſetzt. Immerhin glaubt man, daß die Notlandungsplätze von Z. R. III. nicht benötigt werden. Man iſt faſt überzeugt, daß es Dr. Eckener gelingen wird, den Z. R. III. ohne Zwiſchenlandung direkt nach Lakehurſt zu ver⸗ bringen, wo eine geräumige Halle zu ſeiner Aufnahme bereit ſteht. Man nimmt an, daß die„Shenandoah“ dem Marineminiſte⸗ rium unterſtellt, der Zeppelin dem Kriegsminiſterium unterſtellt wird. Nach einem Abkommen wird der Z. R. III. nicht füx die erſte Kriegsflotte Verwendung finden. Man beabſichtigt pielmehr ihn als Modell für die zu konſtruierende Luftflotte zu benutzen, die u. a. auch Ueber⸗Dreadnoughts der Luft erhalten ſoll, die mit 6 bis 10 Mill. Kubikfuß Inhalt eine Schnellig⸗ keit von über 85 Meilen pro Stunde erhalten ſollen. Wie unſer Mitarbeiter in Lakehurſt erfährt, ſoll man beab⸗ ſichtigen, den Z. R. III. für ſeine Flüge in Amerika mit Helium der„Shenandoah“ zu füllen. Die„Shenandoah“ würde. dann während der Fahrt des Zeppelin in ihrem Hangar verbleiben. Die „Shenandoah“ wird ihre geplante Ueberlandfahrt, die auf etwa 17 Tage berechnet iſt, kurze Zeit vor der Ankunft des Zeppelin be⸗ ginnen. Die amerikaniſche Kommiſſion in Friedrichshafen hat das Ma⸗ rineminiſterium benachrichtigt, daß mit der Abfahrt des Zeppelin von Friedrichshafen mit dem Eintritt günſtiger Witterung, jedoch nicht vor Samstag dieſer Woche zu rechnen iſt. Der Reichskanzler an die Techniſche Nothilfe Berlin, 30. Sept. Der Reichskanzler ſandte an die Hauptſtelle der Techniſchen Nothilfe Berlin⸗Steglitz folgen⸗ des Schreiben: Am 30. September vollendet die Techniſche Not⸗ hilfe das fünfte Jahr ihres Beſtehens. Ich benutze dieſe Gelegen⸗ heit gern, unzuerkennen, daß dieſe freiwillige Arbeitsgemeinſchaft deutſcher Männer und Frauen unter zielbewußter Leitung unbeirrt und unermüdlich der ſchwierigen Aufgabe, praktiſche Hilfe in Volksnot zu leiſten, gerecht wurde. Sie leiſtete durch ihre Tätigkeit in vielen und mannigfaltigen Einſätzen während ſchwerer Zeit dem Staat, der Geſamtbevölkerung und der deutſchen Volks⸗ wirtſchaft außerordentlich wertvolle Dienſte durch die auf⸗ opfernde und ſelbſtloſe Bereitſchaft der ihr ange⸗ ſchloſſenen Männer und Frauen. Zur Abwehr allgemeiner Not und Gefahr wurde ein vorbild⸗ liches Beiſpiel für die ſittliche Verantwortung und Verpflichtung jedes einzelnen Volksgenoſſen gegenüber der Allgemeingeit gegeven. Ich ſehe in den Leiſtungen der Techniſchen Nothelfe ein tröſtliches Zeichen, daß auch in ſchlimmſter Zeit das deutſche Volk aus ſich heraus die Kraft zur Selbſtbeſinnung und zum Schutz ſeiner gemem⸗ ſamen Lebensarundlagen aufzubringen vermag. Möge der von der Techniſchen Nothilfe betätigte Geiſt, die Hingabe des Einzelnen an das Ganze, Gemeinautaller Deutſchen werden!“ Die Frage der Umſatzſteuerreform U Berlin, 30. Sept.(Von unſerem Berliner Bürd.] Der Reichsfinanzminiſter hat in einer Denkſchrift, die dem Reichsrat und dem vorläufigen Reichswirtſchaftsrat zugegangen iſt, zu dem Problem der Umſatzbeſteuerung Stellung ge⸗ nommen. Die Denkſchrift kommt zu dem Ergebnis, daß eine völ⸗ lige Umſtellung des zurzeit geltenden Syſtems den beſonderen Verhältniſſen der deutſchen Reichswirtſchaft nicht gerechnet werden könne und mit Rückſicht auf die ſtarke Bedeutung des Er⸗ trägniſſes aus der Umſatzſteuer für die deutſche Finanzen nicht günſtig ſei und die volkswirtſchaftlich ſchädlichen Wirkungen der Umſatzſteuer vollſtändig nur durch eine allmählige Senkung des Umſatzſteuerſatzes behoben werden könne. Die erſte Jahlungsrate der A. 5. A. Beſatzungskoſten Waſhington, 30. Sept. Das lange Stillſchweigen der Regie⸗ rung über den ſchon vor einem Monat erfolgten Empfang der erſten Zahlung der amerikaniſchen Beſatzungskoſten, der erſt am geſtrigen Montag offiziell bekannt gegeben wurde, hat in hieſigen Kreiſen große Verwunderung erregt und man verſucht vergeblich einen plauſiblen Grund dafür zu finden Die Regierung der Ver⸗ einigten Staaten hat dieſe Zahlung in Höhe von 9g Mill. Dollar laus der von Deutſchland bezahlten Fonds erhalten. Anjer neuer Noman beginnt am Donnerstag. Nach dem großen Erfolg, den Oltfried von Hanſteins Roman„Der Kaiſer der Sahara“ unlängſt bei unſern Leſern erzielt hatte, haben wir uns entſchloſſen, ein weiteres Werk desſelben Verfaſſers zu erwerben. Diesmal haben wir einen Kri. „Das Geld auf der Straße“ ausgewählt, weil auch auf dieſem Gebiet Ottfried von Hanſtein ein Meiſter der ſpannenden Erzählung iſt. Wir hoffen deshalb, daß der neue Roman bei unſeren Leſern denſelben Anklang finden wird wie der letzte dieſes erfolgreichen Schriftſtellers. Das Glück Ingris Wendland 1 Roman von Erich Frieſen 54) Machdruck verboten.) Man hatte ſich damals nicht getraut, die ſchwerleidende, todes⸗ matte Ingrid in ihrem Zuſtand den Strapazen der Reiſe über den Gotthard auszuſetzen. In der ſtillen Einſamkeit ihres Felſenhäus⸗ chens, in der milden Teſſiner Luft harrte ſie ihrer Stunde entgegen. Niicht mehr wich Frau Urſula von ihrem Lager. Sie hatte den Konſul und das Ehepaar Hangartner heimgeſchickt— auch Bärbeli; denn„das Kind gehörte jetzt nicht her“— wie ſie ſagte. Was nun kam, bedurfte aufopfernder Pflege, ſtrengſter Pflichterfüllung— da wäre ſo ein„Irrwiſch“ nur im Wege. Wochenlang ſchwebten über dem Leben der jungen Frau die Schatten des Todes. Faſt ſchien es, als würde ihre zarte Natur den aufwühlenden Seelenerſchütterungen der letzten Zeit erliegen. Mit eiferſüchtiger Angſt bewachten Frau Urſula und Hilmar jeden Alemzug der Kranken. Und ihrer nie verſagenden Sorgſam⸗ keit, ihrer peinlichen Gewiſſenhaftigkeit und Pflege war es ſchließlich gelungen, das herannahende dunkle Geſpenſt mit den weitklaffenden ſchwarzen Fittichen zu bannen.—— Heute goldenſter Sonnenſchein hingebreitet über die Lim⸗ malfiadt. ie ganze Notur ringsum ein glückſeliges Bangen, in Sehnſucht wmech en Weihekuß des lebenſpendenden Lenzes. In dem traulichen Schlafzimmer ihres eigenen Heims ſtand In⸗ grid mit Bärbeli vor einem winzigen, ſpitzenbeſtzten, mit blauen Seidenbändern gezierten Bettchen. Die junge Mutter war noch etwas bleich und zart; aber ihre Augen ſtrahlten und ihre Lippen lächelten. 5 „Oh ſieh nur, Bärbeli! Siehl Wie hübſch er iſt!“ rief ſie froh⸗ lockend. „Nur hübſch?“ empörte ſich Bärbeli.„Bildſchön, willſt du ſagen! Gib ihn mir doch einen Augenblick, Ingrid!“ „Hier!... Aber vorſichtig, vorſichtig, Kind! Nicht fallen laſſen!... Und ſchaukele ihn nicht ſo viell Das liebt er nicht.“ „Nein, ich weiß. Er iſt ein unmenſchlich geſcheiter kleiner Kerl! .. Und ſeine Naſe! Sieh nur, ſeine Naſe iſt genau wie deine, Ingrid! Ueberhaupt ganz dein Ebenbild!“ „Oh nein, nein! Er ſieht wie Hilmar aus! Die Mutter ſagte es noch geſtern. Und Adrign meinte es auchl“ „Adrian auch? Der müßte es allerdings wiſſen— als Bild⸗ hauer—“ Und aufmerkſam inſpizierte Bärbeli das winzige Geſichtchen, das wie ein rotbäckiger Apfel aus der weißen Spitzenumhüllung heraus⸗ lugte. „Na—“ lächelte Ingrid. „Ja, ja, ihr habt Recht. Er ſieht wahrhaftig ſeinem Vater ähn⸗ lich. Bis auf die Augen— das ſind deine, Ingrid. Aber der Zug um den Mund— gerade wie bei Hilmar— ſo energiſch und— „Und erſt die Haarel“ „Die— Haare?“ „Nun ja doch! Guck dir doch den dunklen Büſchel am Hinter⸗ köpchen an— ganz kraus und weich— wie bei Hilmar—“ „Richtig!... Oh du enkzückendes, ſüßes, goldenes Engelchen! Wie lieb dich deine Tante hatl“ Und trotz des Proteſtes der jungen Mutter tanzte das ausge⸗ laſſene Geſchöpf mit dem Spitzenbündel auf dem Arm jubelnd im Zimmer umher, munter umſprungen von„Preſto“, dem Seidenſpitz, ihrem unzertrennlichen Gefährten. Bärbeli hatte ſich in dem letzten Vierteljahr ſehr verändert. Ihre knabenhaften Formen hatten ſich gerundet, ihre kindlichen Züge einen mehr jungfräulichen Ausdruck angenommen. Wie ſie ſo mit unbewußter Grazie und Anmut in ihrem roſa, mit Maiglöckchen verzierten Voilekleid umhertanzte, das ganze pikante Geſicht ſprühend vor Lebensluſt, jede Fiber des jugendfriſchen Körpers zuckend vor glückt, ohne Bärbeli etwas davon zu ſagen. freudiger Erwartung— wahrlich, ein entzückedes Bild, die Ver⸗ körperung des Frühlings, der durch das weitgeöffnete Fenſter hereinlachte Plötzlich unten das Heranrattern eines Autos. Bärbeli legte raſch das Kind in die Arme der Mutter und ſprang ans Fenſter. 5 „Wer?“ forſchte Ingrid. „Hilmar. Mit dem Pater. Und einer netten alten Dame!“ „Die Marcheſa Marotti! Hilmar hat beide vom Bahnhof ab⸗ geholt. Sie muß doch unſern Freudentag mitfeiern helfen, die präch⸗ tige alte Tante!“ „Natürlich! Und da kommen auch ſchon die Raucheneggers Und Juliane mit ihrem Ludovicus und Klein⸗Lianeli und——“ Bürbeli ſtockte. Sie traute ihren Augen nicht und beugte ſich weiter zum Fenſter hinaus, um beſſer ſehen zu können. Plötzlich trat ſie haſtig zurück. Ihr Geſicht war wie mit Blut übergoſſen. Ingrid lächelte ſtill vor ſich hin. Sie glaubte zu wiſſen, was der jungen Schweſter heiße Röte in die Wangen trieb. Sie ſelbſt hatte, auf Julianes Anraten, Profeſſor Sinapius mit einer Einladung be⸗ Neugierig ſpähte ſie durch die Gardinenfalten und gewahrte gerade noch, wie eine lange Männergeſtalt in der Haustür verſchwand.. „Mir ſcheint, der Herr Profeſſor! Du haſt doch nichts dagegen, Bärbeli?“ neckte ſie. Ich—?“ Bärbeli wollte harmlos tun; aber es gelang ihr nicht. Und plötzlich ſchlang ſie die Arme um den Hals der Schweſter und küßte ſie im Ueberſchwang der Gefühle ſtürmiſch ab— auf Naſe, Mund und Wangen, wohin es gerade traf. Dann rannte ſie ſpornſtreichs hinunter. 5 Ingrid aber legte ihr junges Glück in ſein Bettchen, deckte es ſorgſam zu und folgte der Schweſter, um die Gäſte willkommen zu heißen. 8* 2 Die Taufe des kleinen Eberhard war vorüber. Der gute Pater Bonifazio droben vom Monte Salvakore hatt die heilige Handlung vollzogen— auf den ſpeziellen Wunſch der jungen Mutter. Er, der vor Monaten in dem kleinen Felſenhaus bei Lugano ihren Ehebund geſegnet hatte, er ſollte auch den Tauf⸗ ſegen über ihren Liebling ſprechen. (Schluß folgt) und trieb nehmen zu können. Donnerstag, 16. Dienskag, den 30. Sepfember 1924 neue Mannheimer Jeitung lAbend⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 454 wrrtſchaſtliches und Soziales BVon den Neckarkanalarbeiten In der in Stuttgart abgehaltenen dritten ordentlichen General⸗ verſammlung der Neckar.., zu der auch einige badiſche Ge⸗ meinden Vertreter entſandt hatten, erſtattete Strombaudirektor Kon z den Geſchäftsbericht, woraus folgende für Baden intereſſante Einzelheiten hervorgehoben ſeien: Bei Wieblingen iſt das Wehr ſo⸗ weit fertig, auch die Schleuſe wird in dieſem Jahr noch ihrer Vollendung entgegenſehen. Im Juni 1925 hofft man die beiden Kraftwerke bei Wieblingen und Neckarſulm in Be⸗ An den Stauſtufen Ladenburg und Horkheim müßten die Arbeiten demnächſt eingeſtellt werden. In der Ausſprache bedauerte Bürgermeiſter Reinle von Edingen die abermalige Unterbrechung der Arbeiten bei Ladenburg. Da mit der kommenden kälteren Jahreszeit auch die Betonarbeiten bei Schwabenheim eingeſtellt würden, trete die Frage der Arbeitsloſig⸗ keit ſchon jetzt wieder an die Gemeinden mit allem Ernſt heran. Direktor Konz erwiderte, daß die Frage der Fortſetzung der Ar⸗ beiten im Baugebiet bei Ladenburg eine reine Geldbeſchaffungs⸗ fpage ſei. Was die Goldmarkbilanz betrifft, ſo ſei man in der Be⸗ wertung der Anlage ſorgfältig vorgegangen. Das Anlagekapital betrage heute.2 Millionen Goldmark, das in 60 000 auf den In⸗ daber lautende Aktien eingeteilt ſei. Städtiſche Nachrichten Steuerkalender für Oktober Von Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn⸗Breslau Miitwoch, 1. Oktober: a. Zinszahlung auf Rentenbankumlage und Rentenbankſchuld. b. Erſte Rate der Zuſatzſteuer zur Obligationenſteuer(2 Prozent des Goldmarkbetrages der Schuldverſchreibungen). Schonfriſt zu a und b bis 7. Oktober. Montag, 6. Oktober: Lohnſteuer für die Zeit bis 30. September; keine Schonfriſt. Mittwoch, 1. Oktober: 1. Voranmeldung und Vorauszahlung auf die Einkommenſteuer und Körperſchaftsſteuer, und zwar: a) vom gewerblichen Einkommen für den Monat September (bei den vierteljährlich zahlenden Kleinbetrieben für das 3. Vierteljahr 1924), zu berechnen nach den Roheinnahmen, b) vom Einkommen aus freien Berufen, aus Grundbeſitz, aus Arbeit und ähnlichen für das 3. Vierteljahr 1924, zu berech⸗ 760 nach dem Ueberſchuß der Einkünfte über die Werbungs⸗ koſten, c) bei Lohn⸗ und Gehaltsempfängern, mehr als 2200.⸗M. Bruttoeinnahmen hatten, Vierteljahr, zu berechnen wie zu b, aber unter ſchon gezahlten Lohnſteuer. 2. Voranmeldungen und Vorauszahlung auf die Umſatzſteuer für September oder für das 3. Viertelſahr. Schonfriſt—3 bis 17. Oktober. Mittwoch, 15. Oktober: Lohnſteuer für die 11 bis 10. Oktober; keine Schonfriſt. tober: Badiſche Grund⸗ und Gewerbeſteuer. Schonfriſt 22. Oktober. 16. Oktober: Börſenumſatzſteuer für September(Endanmeldung) und Oktober (Voranmeldung). Samstæg, 25. Oktober: Lohnſteuer für die Zeit bis 20. Oktober; keine Schonfriſt. Donnerstag, 30. Oktober: Verſicherungsſteuer für September bei monallicher Abrechnung. * die im 3. Vierteljahr ür das 3. bzug der »Ausſtand. Bei der Papyrus.G. ſind von der Arbeiter⸗ ſchaft(etwa 850 Köpfe) 290 Mann in den Ausſtand getreten, ihren Mauern ſtattfand, gar nicht erholen konnten. nicht Auffaſſungen, weil ſie ſich weigern, die Verlängerung der Arbeitszeit von 8 auf 12 Stunden für die Schichtarbeiter anzuerkennen. Ein vom Sonder⸗ tarifamt in Stuttgart gefällter Schiedsſpruch hatte ſich mit dieſer Arbeitszeitverlängerung einverſtanden erklärt. Die Tagſchicht ar⸗ beitet gegenwärtig ſchon 9 Stunden. „Verleihung. Die Deutſche Ehrendenkmünze des Weltkrieges am ſchwarz⸗weiß⸗roten Ordensbande mit Kampfabzeichen wurde verliehen: Adam Dries, Anton Dries, Friedrich Gleißner, Wilh. Gnauck, Adolf Grathwool, Chriſt. Grundmann, H. Koopmann, Max Paulſen. 5 „Auffindung einer Kindesleiche. Am Montag vormittag um 7 Uhr wurde in einem Hausgang in(2! die Leiche eines vollſtändig ausgetragenen Kindes weiblichen Geſchlechtz aufgefunden. Das Kind hat nach den Feſtſtellungen nach der Geburt gelebt, wurde un⸗ mittelbar darnach gewaltſam getötet und ſpiter an den Fundort gelegt. Die Tötung des Kindes liegt, nach dem Befund der Leiche, ſchon etwa 8 Tage zurück. Die Leiche war in zwei Bogen braunes Packpapier und einem weißen Bogen Papier, der die Aufſchrift„Salamander“ trug, ſowie in ein weißleinenes Damenhemd mit Mäſchezeichen„A..“ und eine grüne Zierſchürze eingewickelt. Die Kindesmutter iſt noch unbekannt. Alle Per⸗ ſonen, die in dieſer Sache Angaben machen können, werden ge⸗ Kalte Winde pflücken das gelbe Laub, Nebel und Reif ſind ihr Ge⸗ beten, über ihre Wahrnehmung der Polizei oder der Staatsanwalt⸗ ſchaft Mannheim Mitteilung zu machen. * Anfall. Geſtern vormittag wurde in der Drahtwarenfabrik auf dem früheren Flugplatz Sandhofen ein 31 Jahre alter Werk⸗ meiſter von der Ziehſcheibe einer Feinzugmaſchine am Arm erfaßt und mitgeſchleift, ſodaß er am linken Arm und linken Knie eine Verletzung und eine Quetſchung der Rippen davon⸗ trug. Der Perunglückte mußte mit dem Auto in das Krankenhaus verbracht werden. * Juſammenſtöße. An der Straßenkreuzung C und D 5 und 6 ſtießen geſtern nachmittag.30 Uhr zwei Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei beide Wagen leicht beſchädigt wurden. Perſonen wurden nicht verletzt. Die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft den Führer des einen Kraftwagens, weil er die falſche Straßenſeite eingehalten und beim Einbiegen nach links anſtatt in einem großen Bogen in kurzer Wendung gefahren iſt.— Nachmittags ſprang in der Neckarauerſtraße bei der Fabrikſtation das linke Hinterrad eines Perſonenkraftwagens heraus, ſodaß ſich der Wagen vollſtändig drehte und auf die andere Straßenſeite geriet. Hierbei ſtieß er mit der Rückſeite gegen ein Fuhrwerk und verletzte das Pferd. Perſonen kamen nicht zu Schaden. * Brand in einer Bäckerei. Infolge Unvorſichtigkeit fiel in der verfloſſenen Nacht glühende Aſche aus einem Backofen und ent⸗ zündete davor liegende Kohlen. Ein in der Nähe aufgeſtellter Gärſchrank iſt vollſtändig verbrannt. Das Feuer wurde von der um.26 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit einigen Eimern Waſſer gelöſcht. Der Schaden beträgt etwa 20 M. * Aukobrand. Infolge Unvorſichtigkeit mit offenem Licht ent⸗ zündete ſich geſtern vormittag Waldhofſtraße 23/27 aus einer Kraft⸗ magenbeleuchtung ausſtrömendes Autogas. Das Feuer war beim Eintreffen der um 11.54 Uhr alormierten Berufsfeuerwehr durch den Führer des Wagens ſchon gelöſcht. Der Schaden iſt unbedeutend. * Feſtigenommen wurden 15 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Kaufmann wegen Betrugs und Urkundenfälſchung, drei Perſonen wegen Bettels und 2 Frauenz⸗ perfſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. Veranſtaltungen Beginn der Vorkräge des Freien Bundes. Entgegen früheren Gepflogenheiten beginnen die Vortragsdarbietungen in der Aka⸗ demie für Jedermonn(Kunſthalle) bereits in dieſer Woche. Am Don⸗ nerstag, 2. Okt. nimmt Dr. C. S. Gutkind ſeine„Lectura Dantis“ wieder auf. Vorleſungen ausgewählter Stellen aus Dantes„Fege⸗ feuer und Paradies“ unter Vorführung von Dante⸗Illuſtrationen des Mittelalters und der neueren Zeit. Am Freitag Wiederholung des Vortrags für die Angehörigen der Abteilung II. Winterpro⸗ gramme ſind an der Kaſſe zu haben. aufmerkſam gemacht, daß alle bis zum 5. Okt. gelöſten Karten zur Teilnahme an der Verloſung des Freien Bundes berechtigen. Der Oktober oder Weinmonat bringt uns nach dem 100jährigen Kalender zuerſt ſchönes Wetter, dann einige trübe Tage; in der Mitte des Monats wieder ſchönes Wetler— und trübes Wetter gegen Ende zu. Der Oktober iſt der 10. Monat des Jahres und hat 31. Tage. Sein lateiniſcher Name ſtammt von den Römern, bei denen er der 8. Monat des Jahres war. Außer dem Namen Weinmongt lerklärlich damit, daß in ihm die Weinleſe ſtattfindet) trägt der Monat noch den ſchönen kerndeutſchen Namen Gilbhart, was ſoviel als die Zeit der vergilbenden Blätter heißt. Der Oktober zaubert uns das volle das wundervolle Naturbild von dem Vergehen und hat meiſtens noch einige ſchöne volle Sommertage, die wir unter dem wehmuts⸗ vollen Namen Nachſommer kennen. Im Oktober wird der letzte Segen des Jahresernte eingebracht. Die Kartoffeln⸗ und die Rüben⸗ ernte wird eingeheimſt, die letzten Aepfel werden gebrochen und die Trauben gekeltert und nach und nach verſinkt die Natur in ihren großen winterlichen Schlummer. Für den Landmann hat der Oktober noch viele Arbeit. Es geht mit der Kartoffelernte und mit der Wurzelernte weiter; die Winter⸗ beſtellung muß beſchleunigt werden. Im Garten werden die Saaten von Winterzwiebeln, Winterporre, Perllauch, Möhren, Kerbelrüben, Winterkreſſe, Winterkraut und Salat verſetzt und verſchiedene Arten Lauch eingelegt.— Die Bauernregeln beſagen vom Oktober: Warmer Oktober bringt fürwahr uns ſehr kalten Februar.— Ok⸗ tober hell, bringt den Winter ſchmell.— Oktober⸗Gewitter ſagen be⸗ ſtändig, der künſtige Winter ſei wetterwendig, bevor, drum ſwir ſtrenge Winterzeit haben, ſoll Stallmiſt auf Acker und Garten man graben.— Sitzt das Laub noch feſt auf den Bäumen, darf man von ſtrengen Wintern träumen.— Nach Urſula muß das Kraut herein, ſonſt ſchneien Simon und Judas drein.— St. Galliwein, Bauern⸗ wein.— Hat der Oktober viel Regen gebracht, hat er den Gottes⸗ acker bedacht.— Viel Regen im Oktober, viel Wind im Dezember. — Wenn die Buchenfrüchte geraten wohl, Nuß⸗ und Eichbaum hängen voll, ſo folgt ein harter Winter drauf und fällt Schnee mit großem Hauf.— Auf St. Gall(16.) bleibt die Kuh im Stall.— So viel Blätter abfallen bei Zeit, bringts aufs Jahr viel Fruchtbar⸗ keit.— Oktoberhimmel voll Stern, hat warmen Ofen gern. Jagd und Jiſcherei im Oktober Herbſtmond, die Zeit des Welkens und Vergehens, die zum Ab⸗ Es ſei ausdrücklich darauf farbenreiche herbſtliche Bild vor Augen, er zeigt uns noch einmal ſchied noch einmal die Fluren mit üppigſter Farbenpracht ſchmückt. folge und zuweilen fliegt die weiße Decke ſchon über das Land und breitet ſich über Häupter und Flanken der Berge. Südwärts ziehen die letzten gefiederten Sommergäſte, dem Waidmann aber reift jetzt erſt ſein Weizen, der heuer allerdings nur ſpärlich in die Halme geſchoſſen iſt. Der Hirſch ſteht in voller Brunft, die Mitte des Monats allmählich erliſcht. Auch die Verfärbung de⸗ Hochwildes erreicht ihren Abſchluß. Das Dammwild tritt in ihre Brunft. Schnee⸗ fälle begünſtigen die Beſtätigung des Wechſels und Aufenthaltes der Sauen und erhöhen die Möglichkeit erfolgreicher Beiagung. Die Rehe tragen ihr Winterkleid. Die Schußzeit auf Haſen⸗geht auf. Suche und Anſitz lohnen und von Mitte des Monats beginnen be⸗ reits vereinzelt die Waldtreibjagden. Rebhühner und Faſanen wer⸗ den noch auf der Suche, letztere gelegentlich auch beim Buſchieren und Waldtreiben geſchoſſen. Der Haſelhahn ſteht noch auf das Spiſſen zu. Der Waldſhnepfenzug iſt, der der Gänſe und Enten kommt in vollen Gang; Wildtauben ſind, wie der„Deutſche Jäger“, München, ferner mitteilt, meiſt ſchon durchgezogen und auch das Moosgeflügel wandert nach milderen Gegenden. Beim Haarraub⸗ wild entwickelt ſich prächtig der Winterbalg. Der Zug der Raub⸗ vögel dauert noch an, der der Krähen beginnt. Das um dieſe Zeit meiſt lebhafter aufflammende Wildererunweſen verlangt regſte Be⸗ achtung. Aeſche, Regenbogenforelle, Hecht, Zander und Schied beißen noch gut, Barſch, Barbe und Aitel an warmen Tagen. Der Huchen geht in kleinen Flüſſen ſchon an die Angel, Forelle Bach⸗ ſaibling und Seeforelle laichen. Krebſe paaren ſich, ſind daher zu ſchonen. „Evang. Frauenſonntag. Der diesjährige Frauenſonntag ſoll am 19. Oktober gehalten werden. Er ſoll das Intereſſe der evang. Frauenwelt in Baden beſonders auf die 0 bandes für Innere Miſſion, beſonders auf ſeine Erholungsfürſorge für evang. Mütter hinlenken. In der Villa Charlottenruhe zu Herrenalb und im Haus Gottestreue zu Badenweiler fanden ſchon etliche Frauen zur Erholung Aufnahme mit großem Erfolg. *Die hohen iſraelitiſchen Jeiertage haben geſtern mit dem Neujahrsfeſt begonnen. Die Juden beginnen das neue Jahr mit der Zahl 5685. Auf das Neujahrsfeſt folgen die übrigen hohen Feiertage, die ſich alljährlich im Spätjahr in einer kurzen Zeit⸗ periode zuſammendrängen. Am 8. Oktober iſt das Verſöh⸗ nungsfeſt. Vom 13. bis 21. Oktober iſt das La ubhütten⸗ feſt, das mit zwei Glanzfeiertagen beginnt, dann folgen vier Halb⸗ feiertage, an denen Arbeit erlaubt iſt, und die zwei wieder ſtreng gehaltenen Schlußfeiertage, und zwar iſt der letzte der Tag der Geſetzesfreude. *Bermehrung des Harkgeldumlaufes. Wie gemeldet wird, be⸗ abſichrigt man eine weitere Erhöhung des vor einiger Zeit auf 180 Millionen Mark heraufgeſetzten Umlaufes an Rentenpfennigen auf 200 Millionen Rentenmark. * Steuerfreier Bienenzucker. Regierungspräſident Dr. Dr. Roſe hat zuſammen mit D. Dr. von Campe und Held zur zweiten Beratung des Haushaltes der landwirtſchaftlichen Verwaltung dem Antrag geſtellt, der preußiſche Landtag wolle beſchließen, das Staatsminiſterium zu erſuchen, bei der Regierung tatkräftig dafür einzutreten, daß den infolge mehrerer Mißernten und des großen Bienenſterbens ſchwer notleidenden Imkern der Wiederaufbau ihrer Vienenſtände durch Zuweiſung von ſteuerfreiem Zucker erleichtert wird. Visher hatte das Reichsfinanzminiſterium alle ähnlichen Anträge abgelehnt mit der Begründung, daß durch Verſagung der Steuerfreiheit des Bienenzuckers der Honigverkauf nicht gehemmt worden ſei.— Leider iſt der Honig viel rarer geworden, als den Verkäufern lieb iſt. Die ganze große Waldtracht Süd⸗ deutſchlands und ebenſo die Heidetracht iſt vollſtändig ſe He⸗ ſchlagen. 5 Rommunale Chronik Neuſtadi a.., 29. Sept. Der Jahresbericht des Arbelts⸗ amtes Neuſtadt a. H. weiſt eingangs auf die Maſſenarbeitsloſigkeit im letzten Jahre hin. Aus der Arbeitsnachweisſtatiſtik für männ⸗ liche Perſonen geht hervor, daß 14606 Arbeitsſuchenden 835 offene Stellen gegenüber ſtanden, wovon durch Vermittlung des Arbeits⸗ nachweiſes 788 Stellen beſetzt wurden. Die Vermittlungstätigkeit für weibliche Perſonen ſetzte erſt in dem Moment ein, als die weib⸗ lichen Erwerbsloſen aus der Fürſorge herausgenommen wurden. Der Vermittlung iſt es auch gelungen, 320 Fabrikarbeiterinnen wieder der Hauswirtſchaft zuzuführen. Trotzdem beſteht nach wie vor Mangel an befähigten Dienſtmädchen. Dem Arbeitsnachweis iſt ſeit kurzem eine Berufsberatung und Lehrſtellenvermittlung an⸗ gegliedert. Bei der Berufsberatung konnte in 378 Fällen an männ⸗ liche, in 382 Fällen an weibliche Perſonen Ratſchläge erbeilt wer⸗ den. Das Zahlenergebnis der Lehrſtellen⸗Vermittlung iſt folgendes: 289 männliche Stellenſuchende, 189 offene Stellen, davon 123 be⸗ ſetzt, 407 weibliche Stellenſuchende, 286 offene Stellen, davon 275 beſetzt. Die Inaniſpruchnahme der Erwerbsloſen⸗Fürſorge war außerordentlich ſtark. Die höchſte Zahl der unterſtützten Erwerbs⸗ loſen beſtand am 1. Dez. 1923 mit 2620 und 2620 Zuſchlogs⸗ ompfängern in Neuſtadt a. H. und am 1. Nov. mit 4420 und 5670 die Erwerbsloſen betrug in Neuſtadt Stadt 180 000 Billionen, für den Vezirk 571 000 Billionen. Die Koſten der Stadt belaufen ſich daneben auf 35 000 Mark. 2000 Erwerbsloſe wurden mit Not⸗ ſtandsarbeiten beſchäftigt. Dramaturgiſche Bemerkungen Von Arkur Eloeſſer In der Berliner Halbmonatsſchrift„Das blaue Heft“ beleuchtet der Schauſpielkritiker Artur Eloeſſer apho — weſentliche Probleme der Bühne und Schauſpiel⸗ kunſt. Die Abderiten. Es wird von den Abderiten überliefert, daß ſie ſich von dem Eindruck der erſten Theatervorſtellung, die in Sie ſeien die ganze Nacht und noch am andern Morgen wie Wahnſinnige in der Stadt umhergelaufen, indem ſie immer wieder Verſe des tragiſchen Dichters nachſallten. Wie konnten ſie auch zur Beſinnung kommen, da es am Morgen noch keine Kritik zu leſen gab! * Die Unzufrledenen. der echte deutſche Dramatiker beginnt damit, daß er für ſeine wahrhaft neue Kunſt eine wahrhaft neue Bühne verlangt. 4 Die Fertigen. Der große dramatiſche Dichter lernt in Deutſchland nichts im Umgang mit der Bühne; Erfahrung wächſt ihm nicht an, während der erſte kühne Impetus verloren geht. Von Schillers Jugendſtücken bis zu ſeinen klaſſiſchen Werken geht es nicht hinauf. Ein gerader Fortſchritt iſt nur bei Keiſt feſtzuſtellen, der nie ein Stück von ſich aufführen ſah. Unſere modernen Autoren hätten ſich alle mit fünfunddreißig Jahren als Klaſſiker penſionieren laſſen ſollen. * 155 ißt, it Kunſt Stildrama. Ein Drama ſtiliſieren heißt, das mi den was man von Natur nicht kann * i iſſeur muß ſich immer wieder erinnern, daß N Stücke geſpielt werden ſollen. * Schauſpieler wird heute ver⸗ 7 5 ſeine Natur nannte, Das iſt ungefähr oder vielmehr Farbentopf und Pinſel wegnimmt, Kunſt und Natur. Der boten, ſeine Privatperſönlichkeit, die mit auf die Bühne zu bringen. genau ſo, als ob man dem Maler bevor er an ein Bild geht. i Der Intellekt deßz Inteltekt des Schauſpielers. uſpielers wird oft unterſchäßl; man muß bereſiſe ſich i eue Begabung im Kopfe ſitzt, ſondern daß ſie ſich über — ganzen Körper verbreitet. Noch einmal der Intellekt. Die Schauſpieler ſind ſo klug, daß ſie das meiſte von dem nicht verſtehen, was heute über ſie geſchrieben wird. Und noch einmal. Wenn ſie es aber verſtehen, ſind ſie nie Schauſpieler geweſen. Es gibt da auch verkleidete Literaten und Privatdozenten. Mimus. Die Gelehrten ſchwärmen von der Wiederherſtel⸗ lung des Mimus und merken nicht, daß in jedem Schauſpieler von Geblüt ein tüchtiger Clown ſteckt. * Das Ohr. Den guten Schauſpieler erkennt man auch am guten Hören. Joſef Kainz konnte die Ohren tatfächlich ſpitzen; Oskar Sauer vermochte ſie völlig in die Augen zu legen. Wenn Mare Anton das„Mitbürger, Freunde, Römer“ nur ſo heraus⸗ ölt, ſtatt während dieſer Phraſe vorſichtig, ausfühlend in die ge⸗ fährliche Volksmenge hineinzuhorchen, iſt er ein Deklamator alten oder neuen Stils. Der Verſteller. Einen mittelmäßigen Schauſpieler lobt man, weil er nicht zu erkennen war. Den großen deckt kein Inkognito. 5 Verwandlung. Der große Schauſpieler braucht ſich nicht viel zu verwandeln, um uns ungeheuer verwandeln zu können. Das Rätſel der Schauſpielkunſt. Aks Talma eine große tragiſche Rolle ſpielte, wurde er von der Beobachtung über⸗ raſcht, daß ſein Vortrag, weil er plötzlich an ein ſchweres häus⸗ liches Leid denken mußte, ganz unwillkürlich in eine Vibration geriet, wie er ſie noch nie an ſich erlebt hatte. Da durch dieſes Abgleiten auf das Publikum eine ungeheure Wirkung ausging, ſo beſchloß er, dieſen neuen Tonfall künftig als Kunſtmittel zu ge⸗ brauchen. Aus dieſer Beobachtung ein Buch gemacht— und das Rätſel der Schauſpielkunſt iſt enthüllt. * Die beiden Typen. Es gibt Schauſpieler, die eine feſt⸗ gelegte Leiſtung bei jeder Aufführung nur wiederholen, 5 gibt andere, die ſich jedesmal umzeugen müſſen. Bedauert ſie, wenn ſie ſich dem Trunk ergeben, und ſeid nicht zu ſtreng gegen ihre„ſchlechten Abende“. Sie machen das nicht abſichtlich. „ Der Darſteller zum Regiſſeur. Ihr könnt mi zwar verſtimmen, aber auf mir ſpielen könnt ihr nicht. Der Autor und ſein Werk. Nachdem der Autor ſein Werk der Bühne überlaſſen hat, ſoll er ſich ſo benehmen, als ob er ſchon bot und unſterblich ſei; er ſoll es von den Bühnenleuten mutig verſtehen und mißverſtehen laſſen, wie auch der„Hamlet“ alle drei Jahre neu verſtanden und ſo verjüngt wird. * Die Frage. Von Menſchen, beſonders von Frauen, die noch ihre ehrliche Unbildung hatben, bin ich in Geſellſchaft öfter gefragt worden, ob die Menſchen auf der Bühne ſich richtig küſſen oder ob ſie nur ſo tun. Ich ſagte, es geſchieht beides zugleich, daß ſie nur ſo tun und ſich doch richtig küſſen. und damit meinte ich. allerdings nicht zur Zufriedenheit meiner Tiſchnachbarin, das Weſen. der menſchlichſten, zugänglichſten, der zweideutigſten, rätſelhafteſten Kunſt getroffen zu haben. Uraufführung am Württ. Landestheater „Die Sündflut, von Ernſt Barlach Ernſt Barlach ſchafft als Plaſtiker und Radierer Werke von unbedingt einprägſamen Linien. Der geiſtige Untergrund ſeines Schaffens iſt mit dem des altorientaliſchen oder mittelalterlichen Menſchen verwandt und ſeine Geſtalten ſcheinen aus einer unier⸗ halb des geſchichtlichen Ideenſtoffes liegenden Seinsſchicht emporzu⸗ ſteigen. Der erſte Eindruck, den dieſe Arbeiten machen, iſt beinahe der einer eigentümlichen Geſchichtsloſigkeit. Auch die dichteriſche Kraft dieſes Bildhauers ſteht außer Frage, wenn auch ſein dramati⸗ ſches Vermögen, wie alle ſeine bisherigen Stücke mehr oder weniger bewieſen, ſtarke Lücken aufweiſt. Wie alle Plaſtiker und Holz⸗ figuren Barlachs einen überſinnlichen Zug haben, ſo iſt dieſer Geiſt auch in ſeinen dichteriſchen Geſtaltungen zu verſpüren. Der Man⸗ gel der Handlung wird aber oft durch die Kraft der dichteriſchen Viſton und einer Sprache, für die die Dinge neu ſind wie am erſten Tag, erſetzt. Barlachs Sprache iſt bildhaft und ſeine Geſtalten ſcheinen einſam im Raum zu ſtehen und mit Gott zu reden. Der Mangel an dramatiſcher Gewichtsverteilung offenbart ſich auch in dem neuen Stück Barlachs:„Die Sündflut“, das im kleinen Haus des württembergiſchen Landestheaters in dieſen Tagen zur Uraufführung kam. Die Worte erdrücken die Handlung. Wohl iſt zu ahnen, daß ein urſprüngliches Erlebnis den Verfaſſer zum dramatiſchen Geſtalten zwang und daß er darauf abzielt, Werte der Ewigkeit zu ſchaffen, ober ſein dichteriſches Vermögen iſt doch nicht groß genug, um den Klängen und Gedanken, die ſein Inneres be⸗ wegen, überzeugende Geſtaltung zu geben. Die Dinge betrachten heißt zugleich, ihres Zuſammenhangs gewahr zu werden, d dichteriſches Erkennen bedeutet Zuſammenſchauung aller dinge. ——— Arbeit des Frauenver⸗ Zuſchlagsempfängern im Bezirk Neuſtadt a. H. Der Aufwand für 4 9 4. Seite. Mr. 454 Aene Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nusgabe) Dienstag, den 30. September 1924 Kleine Mitteilungen Der Verwaltungsrat der ſtädt. Sparkaſſe Ludwigshafen mit Wirkung vom 1. Okt. den„ auf 1——5 im hr ſeſtgeſetzt. Die be⸗ tehenden Gut n werden noch bis zum 31. Dez. 1924 de ſeitherigen Sätzen weiter verzinſt. 5 Zu der Meldung eines Verliner Blattes. daß in nächſter Zeit eine Verordnung zu erwarten iſt, die geſchloſſenen Geſellſchaften in Lokalen ein Ueberſchreiten der Polizeiſtunde ge⸗ ſtatte, ohne daß vorher eine beſondere Erlaubnis eingeholt zu wer⸗ den brauche, bemerkt der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt, weder das Miniſterium des Innern, noch das Berliner Polizeipräſidium ſei in Erwägungen über Aenderungen der Polizeiſtunde eingetreten. Vielmehr bleibt es bei der Beſtimmung, wonach auch für geſchloſ⸗ ſene Geſellſchaften die für den betreffenden Ort feſtgelegte Polizei⸗ e eun des e über Aenderungen der Tanzerlaubnis im Miniſterium des Inne izeipräſidiums angeselt. rn oder Polizeipräſidiums Tagungen Deutſcher Technikertag Am 8. und 9. November findet in Hamburg der erſte Deutſche Technikertag ſtatt und im Anſchluß daran der e des Verbandes Deutſcher Techniker(Sitz Eſſen). Der V. D. T. iſt aus dem Unwillen heraus entſtanden, den eine große Anzahl von techniſchen Angeſtellten und Beamten gegen die rein ſozialiſtiſche Richtung des Bundes der techniſchen Angeſtellten und Beamten(Bu⸗ tab) unter Führung des linksſozialiſtiſchen Reichstagsabg. Aufhäuſer hat. Der Bund der techniſchen Angeſtellten und Beamten hat 0 an⸗ läßlich ſeines Bundestages in Weimar erneut zum Klaſſenkampf be⸗ kannt und fordert von ſeinen Mitgliedern eine entſprechende politiſche Ein großer Teil der nationalen Techniker hat aus dieſer erneuten Feſtlegung ſeine Schlüſſe gezogen und ſich dem Verbande Deutſcher Techniker(Landesgeſchäftsſtelle Mannheim S. 2, 18) an⸗ geſchloſſen. P. V. Kakholiſcher Lehrerverein Baden „Bruchfal, 30. September. Die zurzeit hier ſtattfindende Pſycho⸗ logiſch⸗pädagogiſche Tagung des katholiſchen Lehrervereins wurde mit einem Feſtabend eröffnet. Der Vorſitzende des katho⸗ liſchen Lehrervereins, Hauptleherer Geierhaas von Bruchſal, be⸗ grüßte die zu der Tagung Erſchienenen, worauf Oberbürgermeiſter Dr. Meiſter den Gruß der Stadt Bruchſal entbot. Der Feſtredner Pater Dionyſius O. F. M, Domprediger in Köln, ſprach über das Thema„Die Macht und Schönheit des Katholizismus“. *25 Jahre Nachrichtenkruppe. Die verhältnismäßig noch junge Nachrichten⸗ und Telegraphentruppe des Deutſchen Heeres karm im Oktober auf ihr 25jfähriges Veſtehen zurück⸗ blicken. Die 5. Nachrichtenabteilung in Cannſtatt, als Ueberliefe⸗ rumgstruppenteil, trifft im Verein mit den Kriegskameradſchaften und dem Offiziersbund der württembergiſchen und badiſchen Nach⸗ richtentruppen Vorbereitungen zu den Jubiläumsfeierlichkeiten am 4. und 5. Oktober mit einer ausgewählten Feſtfolge, die große nili⸗ täriſche, ſportliche und reiterliche Vorführungen vorſieht. Die Ab⸗ teilung tut dies in der berechtigten Hoffnung, daß die ehemaligen Telegraphiſten, Fernſprecher, Funker, Blinker, Fahrer und Kraft⸗ fahrer uſw. den Geſchichtstag ihrer Truppe mitbegehen, zu dem heute ſchon alle herzlich zur Beteilſgung und zur Weiterwerbung eingeladen werden. Für Freiquartiere, gutes und billiges Eſſen wird hinreichend geſorgt. Anmeldungen entweder an die 5. Nach⸗ richten⸗Abteilung Cannſtatt, Funkerkaſerne, oder an Kamerad Th Meeß, Karlsruhe, Erbprinzenſtraße 29, bezw. an Kamerad Binder, Stuttgart, Senefelderſtraße 83. Aus dem Cande JL. Nußloch. 29. Sept. Geſtern fand unter zahlreicher Beteiligung der Beyölkerung die Beerdigung des in den 40er Jahren ſtehenden Lademeiſters Michael Schneiber ſtatt. Schneider war am Don⸗ nerstag bei ſeiner Dienſtſtelle, dem Hauptbahnhof Mannheim, von einer Rangierabteilung überfahren worden. was ſeinen ſofortigen Tod herbeiführte. Er hinterläßt Frau und drei Kinder. Karlsruhe, 30. Sept. Die te ch Niſche Woche, die von der Techniſchen Hochſchule und der Landesvereinigung techniſcher Vereine Badens veranſtaltet und am 5. Oktober eröffnet wird, ſoll den Teil⸗ nehmetn und Beſuchern die Entwicklung der Technik und die Viel⸗ ſeitigkeit der Erzeugniſſe vor Augen führen. In den Vorträgen, die von Profeſſoren der Techniſchen Hochſchule und von ſonſtigen nam⸗ haften Technikern gehalten werden, ſoll dem Techniker und gleich⸗ geitig auch dem Laien ein Bild von der Entwicklung der Wiſſenſchaft und Forſchung gegeben werden. * Schenkenzell, 30. Sept. Die beiden vom Ingenieurbüro Diyl.⸗ Ingen. Riſt in Offenburg projektierten Waſſerkraftanlagen an der Kinzig beginnen allmählich greifbare Geſtalt anzunehmen. Die Anlage der Firma W. Müller u. Söhne wurde vom Bezirksamt ge⸗ nehmigt; mit einem Gefälle von 22 Meter ſollen 300 PS erzeugt werden. Die Anlage der Elektrizitätswerksbeſitzer Gruber und Land⸗ wirt Huber erhält ein Gefälle von 28 Meter und erzeugt etwa 450 PS. Der Gewinn von 750 Ps wird für die wirtſchafkliche Ent⸗ wicklung des hinteren Kinzigtales von großer Bedeutung ſein. Nachbargebiete SwW. Darmſtadt, 30. Sept. Bei polizeilichen Streifen wurden außerhalb der Stadt in einem Heuhaufen 4 Perſonen, zwei Männer und zwei Frauen aus Frankfurt aufgegriffen, die ſich dort häuslich niedergelaſſen hatten.— Ueberfahren und ſchwer verletzt wurde geſtern nachmittag auf dem Bahnhofplatz ein Mann, der ſich trotz mehrfacher Verwarnung auf die Deichſel eines Anhängers von einem Laſtauto geſetzt hatte. Er fiel ab und die Räder des Autos gingen ihm über beide Beine. Gerichtszeitung Zwei Eiferſuchtsdramen vor dem Schwurgericht Berlin Alkohol und Eiferſucht ſpielten in zwei Verhandlungen, die das Schwurgericht des Landgericht Berlin 1 beſchäftigten. Beide 91 0 haben bereits ſchon einmal das Schwurgericht beſchäftigt. ie erſte Verhandlung, die ſich gegen den Polizeibetriebs⸗ aſſiſtenten Wilhelm Gehrke richtete, der wegen ver⸗ ſuchten Mordes angeklagt war, kam im Wiederaufnahmever⸗ fahren zur neuen Verhandlung. Gehrke ſteht jetzt im Alter von 54 Jahren und war in langjähriger Ehe verheiratet. Die Ehe ge⸗ ſtaltete ſich wenig glücklich, da Gehrke unter der Einwirkung des Alkohols ſehr aufbrauſend war und dann Tiſche, Stühle und Geſchirr zerſchlug. Außerdem war ſeine faſt gleichaltrige Frau ſeit Jahren kränkli Das Glück, das er nicht in der Ehe fand, ſuchte er bei einer Frau., die in dem Polizeibureau, in dem der Angeklagte tätig war, als Reinemachefrau beſchäftigt war. Als Frau H. vor 2 Jahren einen anderen Mann kennen lernte, ſuchte ſie die Beziehungen zu ihrem bisherigen Liebhaber zu löſen. Da⸗ bei ſtieß ſie aber auf deſſen heftigſten Widerſtand. Als Frau H. eines Morgens zu ihrer Arbeitsſtätte ging, trat ihr der Angeklagte plötzlich aus einem Verſteck mit dem Revolver in der Hand entge⸗ gen und feuerte ſofort einen Schuß ab, der Frau H. aber glück⸗ licherweiſe nur am Hinterkopf ſtreifte. Das Schwurgericht hatte Gehrke wegen verſuchten Totſchlags unter Zubilligung mildernder Umſtände zu 1 Jahr Gefängnis mit Bewährungsfriſt verurteilt. An dieſes Urteil ſchloß ſich noch ein Diſziplinarverfahren gegen Gehrke, in deſſen Verlauf Bedenken an der Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten erhoben wurden. Durch ein Gutachten wurde dieſer Einwand auch beſtätigt. Auch in der neuen Verhandlung begutachtete Med,Rat Dr. Störmer, daß der Angeklagte bei Be⸗ gehung der Tat, nachdem er am Tage vorher und die Nacht hin⸗ durch große Mengen Alkohol zu ſich genommen hatte, für die Tat nicht verantwortlich gemacht werden könne. Das Gericht kam zu Liner Freiſprechung des Angeklagten. Einen tragiſcheren Ausgang hatte der zweite Fall, der dann das Schwurgericht beſchäftigte, da hier ein Menſchenleben das Opfer des Alkohols und der Eiferſucht geworden war. Der Ma⸗ giſtratsbeamte Gelleſzat hatte am 4. Oktober v. J. ſeine Ebefrau getötet. Er wurde vom Sch purgericht bereits im vorigen Jahre zu ſechs Jahren Gefängnis wegen Körparverletzung mit darauf folgendem Tode verurteilt. Gegen dieſes Urteil hatte der Verteidiger Reviſion eingelegt. Gelleſzat war jung verheiratet und lebte zunächſt mit ſeiner Frau recht glücklich. Er war aber von einer raſenden Eiferſucht erfaßt. Das verſchlimmerte ſich, als ſein eigener Vetter auf der Bildfläche erſchien. Auch an dem Tage der Bluttat hatte der Angeklagte, nachdem er mit ſeinem Schwie⸗ gervater und ſeiner Ehefrau eine ausgiebige Bierreiſe gemacht hatte, auf dem Heimwege wegen ſeines Vetters eine heftige Aus⸗ eimanderſetzung mit ſeiner Fvau, die ſich auch noch in der Woh⸗ nung fortſetzte. Was dann geſchehen iſt, ließ ſich Mangels Augen⸗ zeugen nicht genügend aufklären. Gelleſgat ſprach inder Nacht einen Polizeibeamten auf der Straße an und teilte ihm mit, daß er nach vorausgegangenem Streit ſeine Ehefrau totgeſchlagen habe. Es ſtellte ſich nun heraus, daß Gelleſzat ein Beil ergriffen und ihr den Schädel mit einem wuchtigen Schlage ſo zertrümmert hatte, daß ſie auf der Stelle tot zuſammenbrach. Das Schwurge⸗ richt hielt den Angeklagten nicht des Tatſchlages ſchuldig, ſondern verurteilte ihn wegen Körperverletzung mit nachfolgen⸗ dem Tode zu einer Gefängnisſtrafe von fünf Jahren. * ): Ein Opfer verkommener Geſellſchaft. Wegen Münzverbre⸗ chens hatte ſich der neunzehnjährige, beſchäftigungsloſe Rudolf bon Erkert vor dem großen Schöffengericht Berlin⸗Mitte zu verantworten. Er ſoll Schatzanweiſungen gefälſcht und in Verkehr gebracht haben, indem er aus Anweiſungen auf Einvierteldollar ſolche zu einem Dollar machte. Der Angeklagte iſt der Sohn des vor einem Jahr auf der Jagd verunglückten deutſchen Geſandten in Chile. Er iſt in Tokio geboren. Durch die diplomatiſche Tätig⸗ keit ſeines Vaters iſt er viel in der Welt herumgekommen. In Berlin iſt er in üble Geſellſchaft geraten, wo er auch zum Kokai⸗ niſten wurde. Seinen Lebensunterhalt erwacb er ſich durch dunkle Vermittlungsgeſchäfte. Eines Tages erfuhr die Kriminalpolizei, daß v. Erkert zuſammen mit einem anderen Manne Radierungen an Dollarnoten vorgenommen hätte. Der Angeklagte wurde im Auguſtkeller verhaftet, und bei der Durchſuchung auf der Polizei⸗ wache fand man auch eine Anzahl gefälſchter Noten. Vor Gericht behauptete der Angeklagte, daß er im Auguſtkeller einen Mann kennengelernt hätte, der ſich als Kriminalbeamter ausge⸗ geben und ihn erſucht hätte, ihm falſche Dollarnoten zu beſorgen. In einem Lokal in der Weinmeiſterſtraße habe er die begehrten Falſchnoten gekauft, und zwar habe er für je drei Skück eine Mark bezahlt. Der Angeklagte verwahrte ſich gegen die Behauptung, daß er die Noten ſelbſt gefälſcht habe. Das Ge⸗ richt erkannte auf neun Monate Gefängnis, die durch die Unterſuchungshaft als verbüßt angeſehen wurden, ſo daß der An⸗ geklagte ſofort aus der Haft entlaſſen wurde. eee Der Mangel der Handlung könnte ſo durch eine außerordentliche Kraft der dichteriſchen Viſion wett gemacht werden, aber auch dapon iſt in dieſen Dramen nichts zu verſpüren. Es fehlt die innere Not⸗ wendigkeit der Zuſammenhänge, die das wirkliche Kunſtwerk ſchafft. Barlchs Gedanten und Gefühle werden nicht zur Klarheit ge⸗ läutert, ſondern verharren im Dunkel. Sein Noah iſt eine gute, ziemlich einfache Seele und dient Gott nach ſeinem beſcheidenen geiſtigen Vermögen, während Noahs Widerſacher Kalam ein nur auf ſeinen Vorteil bedachter Herrenmenſch iſt. Aber beide Figaren entbehren der Grundlage der inneren Notwendigkeit ihres Gegen⸗ Ubergeſtelltſeins. Als der erzürnte Jahwe, der bafd als vornehmer Reiſender, bald als Bettler, von zwei Engeln begleitet, durch die Welt zieht, beſchloſſen hat. die entartete Menſchheit zu verelgen, und nur den frommen Noah mit den Seinen auf der Arche zu retten, da entſpinnt ſich zwar noch zwiſchen Noah und dem dem Untergang geweihten Kalan ein Geſpräch über die letzten Dinge: aus dieſem iſt zu entnehmen, daß ſowohl der Gott Noahs, wie auch der des Kalan, wohl nicht der rechte iſt. Wenigſtens iſt in deſen Worten zu erkennen, daß dem Stück ein leitender Gedanke zugrunde liegen foll, nämlich der das primitive Menſchtum im Kampf um Wert und Sinn des Daſeins darzuſtellen. Daß Barlach dieſe Ab⸗ ſicht gelungen wäre, kann trotz vieler einzelner Schönheiten, die das Stück aufweiſt, nicht geſagt werden. Die Theaterbeſucher waren dem Stück gegenüber, das nicht von klein herausgearbeiteten Ge⸗ danken getragen iſt, wertlos. Als am Schluß. nachdem trotz vieler Worte immer noch nichts Entſcheidendes auf der Bühne vorgegan⸗ gen war, der Varhang fiel, blieben die Zufchauer ruhig ſitzen, bis der heruntergelaſſene eiſerne Vorhang darüber belehrte, daß die Vorſtellung zu ihrem Ende gekommen ſei. Die Spielleikung, die in Händen von Oberſpielleiter Dr. Hoff⸗ mann⸗Harniſch lag, hatte ſich um das Gelingen der Vor⸗ ſtellung alle erdenkliche Mühe gegeben. Im Verein mit Felix Eziofſek, Ernſt Pils und Fritz Hanſing hat dieſer Spiel⸗ leiter eine außerordentlich anerkennenswerte Arbeit geleiſtet und Bühnenbilder von oft ſeltener Schönheit geſchaffen. Eine ſehr in⸗ tereſſante Figur war der neue Charakterheld des Landesthealers, Marimilian Weſolowſky. Seine Sprache war von großer Eindringlichkeit und ſeine Geſte überzeugend. Die Geſtalt des Noah, dieſer frommen und einfachen Seele. iſt ziemlich undankbar. Sie hatte Auguſt Momber vom Staatstheater in Wiesbaden mit Erfolg übernommen. Sehr wirkſam war Alexandrine Roſſi als Noabhs Weib. Die Geſtalt Gottes, der bald als vornehmer Reiſen⸗ der bald als Bettler auf der Erde wandolte, verkörperte„Fritz Wiſten darſtelleriſch ſehr befriedigend. Unter Noahs Söhnen 5 buckeligen Ausſätzigen zu geben; er wußte dieſe Geſtalt in manchen Szenen ins Grauenhafte zu ſteigern. In Awah wollte der Dichter wohl eim natur⸗ und gottesnahes Weſen mit dem unbeirrbaren Inſtinkt des Weibes ſchaffen. Die Figur wurde von Pio Nietens anſprechend gegeben. Immerhin muß der Bühnenleitung Anerken⸗ mung für die intereſſante und infolge der ſehr forgfältigen Vorbe⸗ reitung hervorragenden Wiedergabe des Stücks ausgeſprochen werden. Oskar Wolfer Runſt und wißenſchaſt d Die bauliche Gefährdung des Almer Münſters. Aus einer auf genauen Unterſuchungen des Ulmer Münſters beruhenden Dar⸗ legung des Münſterbaumeiſters, Baurat Wachter geht hervor, daß für den baulichen Beſtand des Münſters begründete ernſtliche Beſorgniſſe beſtehen. Der Beſtand des ganzen Bauwerkes iſt durch weitgehende Zerſtörungen und Verwüſtungen am Steinwerk, insbeſondere an der Zier⸗Architektur durch Schäden an den Beda⸗ chungen, endlich durch erhebliche, im Lauf der letzten Jahre aufge⸗ tretene Veränderungen in dem konſtruktiven Gefüge bedrohlich ge⸗ fährdet. 5 86 Die deulſchen Klaſſiker und die Franzoſen. Aus Paris kommt die Nachricht, daß dort kürzlich die wertvolle Bücherei eines verſtor⸗ nen Herrn von Bethmann, der ein naher franzöſiſcher Verwand⸗ ter des Reichskanzlers von Bethmann⸗Hollweg war, unter den Ham⸗ mer gelangte. Herr von Bethmann wurde in der Stadt Bordeaux geboren und ſammelte koſtbare Erſtausgaben der Weltklaſſiger. Für die Erſtausgabe von Goethes Werken(acht Bände, aufgelegt in den Jahren 1787 bis 1790) wurden 13000 Franks— das ſind nach unſerer Währung über 2900 Goldmark— bezahlt. Allerdings ſtammte dieſe ſelte ne Frühausgabe aus Herders Beſitz; und der große Weimaraner hat das Vorſatzblatt des erſten Bandes mit einer Wid⸗ muna verſehen. Goethes„Fauſt“, gedruckt im Jahre 1790, erzielte 3500 Franks(785 Mark). Die„Leiden des jungen Werther“, Aus⸗ gabe des Jahres 1774, wurden 5000 Franks bewertet(1125 Mark). Ebenſoviel brachten„Die Räuber“ von Schiller, gedruckt im Jahre 1781. Wielands ſämtliche Werke lerſchienen 1794 bis 1802) gin⸗ gen für 8100 Franks(rund 1800 Mark) in andere Hände über. Schließlich wurde noch Goethes gedruckte Doktordiſſertation für 4100 Franks(nahezu 1000 Mark) verkauft. Aus dieſen Verſteigerungs⸗ ergebniſſen erſehen wir mit Freude und Gennatuung. daß ſich unſere deutſchen Meiſter bei Marianne aroßer Wertſchätzung erfreuen. Bei kürzlich ſtattgefundenen Klaſſiker⸗Erſtdrückverſteigerungen in regte Kert Junker als Japhet hervor. Mar Mar x hatte einen Deutſchland wurden nicht annähernd ſo hohe Preiſe erzielt! a »Sprits in Frage kommt. Sportliche NRundſchau Der Deutſche Turntag in Würzburg Am 3. und 4. Oktober tritt in Würzburg die Vertretung der 18 Turnkreiſe der Deutſchen Turnerſchaft zum Deutſchen Turntage zu⸗ ſammen. Im gehören an die Mitglieder des Hauptausſchuſſes und der techniſchen Ausſchüſſe der Deutſchen Turnerſchaft ſowie 300 Abgeord⸗ nete aus allen Teilen Deutſchlands, die die 1,7 Millionen Mitglieder der Deutſchen Turnerſchaft vertreten. Man kann daher mit Jug und Recht behaupten, daß der Deutſche Turntag ein deutſches Turner⸗ parlament ſei. Der Turntag beginnt. am 8. Oktober mit einem Vortrag des 3. Vorſitzenden der Deutſchen Turnerſchaft, Prof. Lachen⸗ maier⸗Stuttgart, über die„Ziele der Deutſchen Turnerſchaft“. Dann beginnt die Tagungsarbeit. Nachmittags 3 Uhr wird im Kaiſerſaal ein Feſtakt abgehalten, bei dem der Kreisvertreter von Bayern, Dir. Römer, die Anſprache hält. Anſchließend wird die Tagung fortgeſetzt. Am 4. Oktober bildet ein Vortrag von Dr. Neuendorff„Der neue Geiſt in der Turner⸗ ſchaft“ den Auftakt. Die Tagesordnung des Dentſchen iſt umfangreich. Der Verlauf wird nicht nur in der Deutſchen Turnerſchaft, ſondern auch weit über dieſe hinaus mit Spann ing verfolgt werden. Im Vordergrund ſteht der vom 1. Vorſitzenden Dr. Berger. zu er⸗ ſtattende Verwaltungsbericht, bei dem auch über die reinliche Schei⸗ dung von den Sportverbänden geſprochen werden wird. Für den Turnbericht, der unter anderm das 13. Deutſche Turnfeſt in Mün⸗ chen, das 1923 mits00 000 Teilnehmern ſtattfand, berühren wird, iſt der Oberturnwart Kunath als Redner vorgeſehen. Den Kaſſenbericht erſtattete G. Brauns⸗Hildesheim. Einen breiten Raum in den Verhandlungen nehmen die Anträge ein, von denen vornehmlich der Ausgang der zur reinlichen Scheidung Stellung nehmenden die Oeffentlichkeit intereſſieren werden. Während die Bahern die Führung außerordentlicher Mitglieder in den Vereinen geſtattet wiſſen wollen, forder der Kreis Norden die Aufhebung der außerordentlichen Mitgliedſchaft. Andere Anträge beſchäftigen ſich mit einer techniſchen Neu⸗ ordnung vornehmlich über die Austragung der Wettkämpfe der Deutſchen Turnerſchaft. Mit großer Spannung wird man auch der Entſcheidung der Turnhallenfrage entgegenſehen. Während ein Antrag von weſtdeutſchen Turnvereinen die Schaffung eines Turnhallen⸗ fonds durch Erhebung einer Kopfſteuer vorſieht, ſuchen Anträge des Wirtſchaftsausſchuſſes die durch die Inflation hinfällig gewor⸗ dene Dr. Goetz⸗Stiftung zur Errichtung deutſcher Turnſtätten wieder ins Leben zu rufen. Auch eine Anzahl von Satzungs⸗ änderungen unterliegen der Beſchlußfaſſung des Turntages. Ferner muß eine Anzahl von Neuwahlen vorgenommen werden, Unter denen die des 1. Vorſitzenden und des Sportwarts das größte öffentliche Intereſſe haben. Es iſt anzunehmen, daß die bisherigen Inhaber der Aemter wiedergewählt werden. Recht wichtig für die Entwicklung der Deutſchen Turnerſchaft erſcheint die Annahme des Haushaltsplanes, der mit 608 056 Mark für 1925 und ebenſo für 1926 abſchließt. Bemerkenswert erſcheint, daß für Lehrgänge und Ausbildungszwecfne im Rahmen des Haushaltsplanes größere Summen feſtgelegt ſind, die der erzieheriſchen Tätigkeit der Deutſchen Turnerſchaft dienen ſollen. Bemerkt ſei noch, daß der Deutſche Turntag durch eine Anzahl weiterer Sitzungen ergänzt und umrahmt wird. Bereits am 1. u. 2. Oktober tagt der Hauptausſchuß, teilweiſe in Gemeinſchaft mit dem Wütſchaftsausſchuß und den Kreiskaſſenwarten. Ebenſo findet am 5. Oktober noch eine des Ausſchuſſes der Deutſchen Turnerſchaft ſtatt, die die Beſchlüſſe des Turntages verarbeiten und notwendig gewordene Wahlen vornimmt. Auch der„Verein Deutſche Turnpreſſe“ hält am 2. Oktober eine Sitzung ab. Ueues aus aller Welt — Ein Spiritusfflandal im Neuköllner Jollamk. Ein Rieſen ⸗ fkandal iſt durch Zufall im Neuköllner Zollamt aufgedeckt worden. Der Oberzollinſpekttor Ouehl hat mit Hilſe eines Untergedenen Sprit für Trintbranntwein und Likör unter der Flagge des dena⸗ turierten Spiritus einem Chemiker Dr. Kopp, der in der Lands⸗ huterſtraße 17 wohnte und am Kottbuſer Damm ſein Laboratorium hat, in die Hände geſpielt und, da es ſich um eine Quantität von mindeſtens einer Million Liter handelt, die ſtatt für 4 Mark zu 45 Pfg. abgegeben wurden, die Reichsmenopolverwaltung um mindeſtens%½ Millionen Goldmark geſchädigt. Es wird aber an⸗ genommen, daß dieſe Schätzung hinter der Wirklichkeit weit zurück⸗ bleibt. Dr. Kopp iſt flüchtig. Quehl konne noch rechtzeitig ver⸗ bleibt. Dr. Kopp iſt ſlüchtig. Quehl konnte noch rechtzeitig ver⸗ ſeit einiger Zeit fiel es in Fachkreiſen auf, daß Sprit zu Trink⸗ branntwein zu einem niedrigeren Preiſe als dem der Monspol⸗ rerwaltung angeboten wurde. Man brachte dieſe Verkäufe mit der Geldimappheit in Verbindung und nahm an, daß ſie von einer Seite ſtanunten, die, um Bargeld zu haben, unter dem Preiſe ver⸗ kaufte Selbſtverſtändlich kamen dieſe Verkäufe auch der Oberzoll⸗ behörde zu Ohren. Durch Zufall fand ſich im Neuköllner Zollamt eine Spur. Es war der Verdacht aufgetaucht, daß ſich der Oberzoll⸗ inſpektor Quehl, der auf ſehr großem JFuße lebte, Verfehlungen habe zuſchulden kommen laſſen. Eine Diſziplinarunterſuchung endete damit, daß der Staatsanwalt ſich der Angelegenheit an⸗ nahm. Quehl und ein Aſſiſtent Welſch wurden richterlich ver⸗ nommen; erſterer leugnete, bequemte ſich aber zum Geſtändnis, als der Aſſiſtent die Wahrheit ſagte. Welſch hatte nur geringen Nutzen von ſeiner Untreue. Er erhielt von Kopp hin und wieder 50 bis 100 Mark, wurde auch ab und zu von Kopp oder ſeinen Angeſtellten zu einem Frühſtück oder Abendeſſen eingeladen, auch bekam er mitunter für ſich und ſeine Familie Thoaterkarten. Quehl dagegen erhielt von Kopp beträchtliche Zuwendungen. den Beamten eingeredet, daß er von der Zentrumspartei, deren Mitglied er iſt, zum Reichsfinanzminiſter auserſehen ſei, und chnen daumm gehobene Stellungen zukommen laſſen wolle. Durch dieſe Luftſchlöſſer, deren Fundament Geldgeſchenke bildeten, bewog Kopp ſeine Helfershelfer, das Vergällungsverfahren bei dem ihm zu lie⸗ fernden Sprit nicht durchzuführen, ſo daß ihm unvergällter Sprit geliefert wurde. Dieſe rieſigen Mengen Sprit wurden natürlich nicht in ſeiner Fabrik verarbeitet, ſondern gingen in eine ganze An⸗ zahl Likörfabriken. Leider hat Dr. Kopp Kenntnis von dem Ver⸗ fahren erhalten, in das er als Hauptſchuldiger verwickelt iſt, und er entzog ſich der drohenden Verhaftung durch ſchleunige Flucht. Quehl wurde als nicht fluchtverdächtig auf freiem Fuß belaſſen. Die Unterſuchung geht nun dahin, feſtzuſtellen, wer als Abnehmer des Da hier zivil⸗ und ſtrafrechtliche Ver⸗ letzungen vorliegen, wird die Angelegenheit— ganz abgeſehen von den weiter zu erwartenden Verhaftungen— noch einen Rattenkönig von Prozeſſen im Gefolge haben. — Das Begräbnis der Jigeunerin. In Böhmiſch⸗Kamnitz war die 21jährige Zigermerſchönheit Suſanne Schneeberger im dortigen Krankenhaus geſtorben. Ihr Begräbnis fand mit größtem Gepränge ſtatt. Die Leiche wurde in koſtbare ſeidene Ge⸗ mänder gekleidet, mit wertvollſten Ketten und Ringen geſchmückt und der Sarg mit Roſen und Aſtern überſchüttet. Der Gatte der Toten, der für die Ausſchmückung der Leiche Pferd und Wagen verkauft hatte, hat ſich die ſchwarzen Locken ſchneiden laſſen, um ſie der Verſtorbenen mit ins Grab zu geben. Die große, feierſich und koſtbar gekleidete Sippe der Zigeunerin folgte dem Leichenwagen mit brennenden Kerzen. Wetternachrichten der Karlsruher Candeswetterwarte Im Bereich des Hockdruckgebletes, das ſich nach Oſteuropa ver⸗ lagert hat. dauert in Süddeutſchland das heitere, trockene, noch ziem⸗ lich kalte Wetter fort. Das ozeaniſche Tiefdruckgebi⸗t, das einen kräf⸗ tigen Ausläuſer bis zum Biskafaſee entwickelt hat, dringt langſam gegen das Feſtland vor. Es iſt daher jetzt langſam zunehmende Be⸗ wölkung bei auffriſchenden ſüdlichen bis ſüdweſtlichen Winden zu er⸗ warten, doch werden zunächſt nur unerhebliche Niederſchläge fallen. ae für e bis 12 Uhr nachts: Zu⸗ nahme der Vewölkung, jedach norerſt noch unerhebliche Niederſchlä auffriſchende ſüdweſtliche Winde, etwas wärmer. 60 Kopp hatte den bei⸗ „„ PPͤĩ⅛—ÄͤIII eeee 2 5 iſt. er abgeſchnitten, und lebendig ploſionen leſen. Zrozentſatz Zinn Dienstag, den 30. September 1924 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Rusgabe) 5. Seite.. Ar. 454 Aus der Welt der Technik Schlagende Wetter Was ſind ſchlagende Wetter? Man ließt ſo oft, daß durch Ex⸗ ploſion ſchlagender Wetter wieder einmal viele Bergleute ums Leben gekommen ſind. Veranlaßt durch den Namen„ſchlagende Wetter“ herrſcht vielfach die Anſicht, daß die ſchlagenden Wetter irgend eine Aehnlichkeit haben mit dem Gewitter am Himmel. Das iſt ausgeſchloſſen. Die Exploſion der ſchlagenden Wetter iſt eine asexploſion, aber nicht eine Exploſion der Grubenwetter. Der Bergmann nennt die friſche Luft, wie auch das Gas nich“ als Luft, und als Gas, ſondern als„Wetter“. Er ſagt alſo nicht, friſche Luft, ſondern friſche„Wetter“, nicht Luftpumpe, ſondern„Wetter⸗ pumpe“, nicht Grubenwetter⸗Exploſion, ſondern„Schlagwetter⸗Ex⸗ ploſion“, ſchlagende Wetter. Um die Exploſion der ſchlagenden Wetter richtig zu derſtehen, iſt zu erwähnen, daß in allen Körpern ohne Ausnahme kleine Löcher, ſogenannte Poren ſich 1. beim Brot, Käſe, Schwamm ſind ſie ſo groß, daß man ſie ſieht, beim Holz, Eiſen, Glas oder Kohlen üuſw. ſind dieſelben nicht ſichtbar, do ch. In den Poren von allen Körpern befindet ſich Luft, aber in den Poren der Kohlen befindet ſich Gas, und zwar in allen Kohlen das Leuchtgas. Doch aus dem Leuchtgas entſtehen niemals ſchla⸗ gende Wetter, denn wenn die Kohle auch geſprengt und die Poren geöffnet ſind, ſo trennt das Leuchtgas ſich nicht von der Kohle, es bleibt an die Kohle gebunden bis in die Retorte der Gasfabrik, und ſtrömt im Bergwerk nicht aus. Das Leuchtgus kommt mit der die Erdoberfläche, iſt alſo für den Bergmann ganz unge⸗ fährlich. Nun unterſcheidet man nach dem geologiſchen Alter der Ent⸗ ſtehungszeit der Kohlen fünf Arten. Als jüngſte zuletzt entſtandene Kohle kommt in Betracht: 1. die Schieferkohle, 2 die Braunkohle, 3. die Magerkohle, 4. die Fettkohle und 5. das Anthrazit. In all dieſen Kohlen, mit Ausnahme der Fettkohlen, findet ſich nur Leuchtgas, ſind alſo ungefährlich. Aber in den Fettkohlen haben wir auch Leuchtgas, aber zudem noch ein zweites Gas, das Metan, oder, wie es der Bergmann nennt, das Grubenwetter. Dieſe Grubenwetter bleiben beim Sprengen der Kohle nicht in den Poren der Kohlen, ſondern ſtrömen aus und vermiſchen ſich mit der friſchen Luft, und wenn friſche Luft und Grubenwetter ſich vermiſchen, und der Ge⸗ halt der Grubenwetter überſteigt 5,4 Prozent, dann heißt die Gas⸗ miſchung ſchlagende Wetter. Doch durch die ſchlagenden Wetter ſelbſt wird der Bergmann nicht gelstet. Wenn man mit der geſchloſſenen Grubenlampe in den Stollen tritt, in welchem ſich ſchlagende Wetter befinden, und man hält die Lampe in die Höhe, dann ſieht man die ſchlagenden Wetter in der Lampe verbrennen. Der Bergmann kann ſtunden⸗ lang in den ſchlagenden Wetter arbeiten, ſolange die Lampe in Wenn aber die Lampe nicht mehr in Ordnung iſt, wenn Glaszylinder zerbrochen iſt, wenn das Sicherheitsnetz durch ein abſpringendes Stück Kohle ein nur bleiſtiftgroßes Loch erhält, ſo entzünden ſich die ſchlagenden Wetter an der Flamme der Lampe und explodieren. Die Exploſion teilt ſich der Umgebung, mit und in einem einzigen Augenblick ſteht das ganze Bergwerk in lammen. Die Bergleute werden aber nicht durch die ſchlagenden etter, ſondern durch die Exploſſon der ſchlagenden Wetter ge⸗ tötet. Ferner entſtehen die Exploſtonen auch noch durch das Los· gehen von Sprengſchüſſen, durch Unvorſichtigkeit der Bergleute in außerſt ſeltenen Fällen und nur, wenn trockener Kohlenſtaub vor⸗ handen, durch Selbſtentzündung. Die Wirkung der ſchlagenden Wetter iſt eine furchtbare. Im Augenblick der Exploſion bilden ſich die feurigen Schwaden. Wie bet einer Pulverexploſion eine Feuerſäule, entſteht bei der Explo⸗ ſion der ſchlagenden Wetter eine Feuerwelle ein Feuerſtrom, und dieſes heißt man die feurigen Schwaden. Die jeurigen Schwaden aber brauchen einen Plaßt, welcher zwanzigmal 215 iſt als die ſchlagenden Wetter, ſie müſſen ſich einen Ausgang ſuchen ins Freie. Die feurigen Schwaden, dieſer Feuerſtrom, zieht vom Exploſions⸗ herd aus durch die Querſtollen in die Nebenſtollen, durch dieſe in den Hauptſtollen, dann durch den Förderſchacht an die Oberfläche der Erde und alles, was auf dem Wege iſt, wird zerſtört Die Bergleute, die getroffen werden, werden verbrannt, die Balken, welche die Stollen ſtützen, werden zertrümmert wie Streichhölzer und die Decken ſtürzen ein. Die Bergleute, welche noch nicht ver⸗ brannt ſind, werden erſchlagen und die Eingänge zu den Neben⸗ ſtollen werden verſchüttet, ſodaß die darin befindlichen Arbeiter begraben ſind. Die feurigen Schwaden ziehen weiter nach dem Förderſchacht, der Förderkorb mit den darin efindlichen Bergleuten wird durch die furchtbare Gewalt in die Luft geſchleudert, ſodaß dieſelben ſchon tot. ſind, bevor ſie oben an⸗ kommen. Diocch iſt das nicht alles. Es gibt bekanntlich kein Licht, kein Feuer, auch keine Exploſion ohne Sauerſtoff. Nun wird aber der Sauerſtoff im Augenblick der Exploſion aufgezehrt, verbraucht, und ſo kommt es, daß bei allen Exploſionen der ſchlagenden Wetter Dutzende, ja Hunderte von Bergleuten rettungslos erſticken müſſen wegen Mangel an Sauerſtoff, wenn ſie auch von den feurigen Schwaden verſchont wurden, und unverſehrt geblieben ſind. Immer und immer werden Anſtrengungen gemacht und Sicherheitsappa⸗ rate ausprobiert, um dieſe große Gefahr zu verhüten, aber bis dato ſcheint das noch nicht gefunden worden zu ſein, denn immer wieder kann man in Zeitungen von ſolchen Unglücksfällen und Ex⸗ aber vorhanden ſind ſie Spritzguß Spritguß iſt die Bezeichmug für eine neue Fabrikationsmetpode, bei der das Metall in geſchmolzenem Zuſtand unter entſprechendem Druck in eine Stahlform gepraßt wird. deren Ausſparung mit dem zu fabrizierenden Stück haarſcharf übereinſtimmt. Der auf dieſe Weiſe in Spritzguß angeferkigte Artikel fällt ſomit aus der Form fertig us und zwar mit allen gewünſchten Löchern. Gewinden, An⸗ ſihen, Zähnen uſw. und bedarf keiner weiteren Nachbearbeitung. Die erſten Anfänge der Spritzguß⸗Fabrikation liegen bereits viele Jahre zurück und zwar beſchränkte ſich dieſe Fabrikation anfangs nur auf die Verwendung ſogen. weicher Legierungen. Dieſe Legie⸗ rungen waren zufammengeſetzt aus einem verhältnismäßig hohen mit entſprechender Zugabe von Blei und Antimon. Der in den letzten Jahren aufgetretene Mangel an Zinn ſowie beſonders die Preisſteigerungen dieſes Metalls zwang die deutſche Induſtrie, neue Legierungen zu ſuchen, die einerſ. für die Spritzauß⸗ Fabrikation gut verwendbar waren und die andererſeits möglichſt wenig Zinn enthielten. 5 Außerdem wurden von den verſchiedenen Induſtrien Legie⸗ rungen verlangt, die im Gegenfatz zu den bisher bekannten hoch⸗ prozentigen Zinnlegierungen weſenklich mehr Druckfeſtigkeit, Wider⸗ ſtandsfähigteit uſw. beſitzen ſollten. Nach vielen zunächſt aufge⸗ kretenen Mißerfolgen gelang es ſchließlich deutſchen Fachleüten, der. artige Legierungen zu finden und zwar durch Verwendung von Zink und Kupfer, Aluminium uſw. Dieſe neuen, ſogen. harten Legierungen wurden dann durch entſprechende Spezialzuſammenſetzungen, die natürlich mehr oder weniger Fabrikationsgeheimniſſe der betreffenden Spritzguß⸗Fabri⸗ kanten ſind, dauernd verbeſſert und vervollkonmmnet. In dem Augenblick, als man derarkig harte und feſte Legie⸗ rungen auf den Weltmartt brachte, öffnelen ſich der Sprizguß, Fabri⸗ jon neue umbegrenzte Verwendungsmöglichkeiten und ſomit eine 3„wie ſolche ſelbſt von den größten Optimiſten nicht annähernd Dorausqeahnt war. Jeßt erſt erkannte man richtig, welche Vorteile durch dieſe neue Kobrikalionsmethode gegenüber den früberen Arbeitsmethoden ge⸗ baten wurden, da jetzt auch Artikel angefertigt werden konnten, die im Gebrauch eine ſtarte Beanſpruchung auszuhalſen hatten und die man fröher nur in Meſſing oder Bronze I08 durch viele und lang⸗ wierige Are herſtellen konnte. Wie—5 ein bekannt iſt, eanet ſich r. die Spritzauß⸗Fabrifation pprochene Maſſenartikel. Die kieinſten Ouanten, 25 die für dieſe Fabrikationsmethode in Frage kommen, ſind jeweils 5000 Stück (m. W. Fünftauſend Stück). Kleine Quanten eignen ſich nicht zur Anfertigung von Spritzguß Des weiteren iſt zu berückſichtigen, daß die Artikel, die in Spritzguß angefertigt werden ſollen, auch in ihrer Konſtruktion einigermaßen dieſer Fabrikation angepaßt ſein ſollen. Es iſt daher oft ratſam daß man einen Artikel, der bisher in Meſ⸗ ſing gedreht oder gefräft wurde, eventuell etwas umkonſtruiert, ſo⸗ bald man ihn in Spritzguß anfertigen läßt. Oft genügt ſchon das Anbringen einer kleinen Verſtärkungsrippe oder einer kleinen Hohl⸗ kehle, den Artikel in Spritzguß weſentlich widerſtandsfähiger uſw. zu geſtalten. e Man hat jetzt allgemein erkannt, daß der Spritzguß⸗Fabrikation unbedingt die Zukunft gehört. Die heutigen hohen Arbeitslöhne und Unkoſten zwingen uns, neue Mittel und Wege zu ſchaffen, um die Fabrikation von den meiſten Maſſenartikeln überhaupt noch rentabel zu geſtalten. Vei den früheren Fabrikationsmethoden erreichen die betreffenden Artikel heute meiſt ſchon derartige Phantaſiepreiſe, daß ihr Konſum dadurch ſtark herabgedrückt wird, oder aber die Fabri⸗ kanten müſſen derartige Preiſe notieren, daß von einem Nutzen ſelbſt bei gut organiſierten Arbeitseinteilungen keine Rede mehr ſein kann. Für ſolche Fälle bietet nun die Spritzguß⸗Fabrikation den Ausweg. Durch dieſe Fabrikation werden die Betriebskoſten herabgedrückt. Ein ungeſchulter Hilfsarbeiter kann mit der Spritzguß⸗Maſchine eine bedeutende Maſſenproduktion täglich liefern. Die Artifel können, wie bereits geſagt, mit allen Innen⸗ und Außengewinden, mit allen Löchern, Kanälen uſw. geſpritzt werden, ſodaß ſie fertig und voll⸗ kommen gebrauchsfähig aus der Form fallen und ſomit irgend eine Nachbearbeitung nicht weiter erforderlich iſt. Hierdurch werden natürlich ganz bedeutende Erſparniſſe an Zeil und Arbeitslöhnen und Werkzeugkoſten gemacht. Techniſches Allerlei — Eine praküſche Werkbanklampe. Die Einführung der elektri⸗ ſchen Beleuchtung in den meiſten Werkſtätten bedeutet eine große Erleichterung für den Arbeiter. Bei Inſtallierung ſogenannter Zugpendel kann die Lampe in jede beliebige Höhe und Stellung zum Arbeitsplate gebracht werden. Allerdings zeigt ſich dabei nun der Mißſtand, daß die elektriſchen Leitungskabel bei deſem häufigen Verſchteben und Verhängen der Lampe vaſch abgenutzt und leicht beſchädigt werden. Meiſt werden an der Glühlampemeinfaſſung oder an der Pendelſchnur Drähte oder Bindfaden befeſtigt und mit deren Hilſe dann die Lampe ſo verſpannt, daß ſie die gewünſchte Loge einnümmt. Nachſtehende Ausführungsart iſt hier bei weitem vorzuziehen Am hinteren Ende der Werkbank wird ein durch ein Führungsſtück auf der Werkbank und an der Wand dreh⸗ bar befeſtigt Unterhelb des oberen Führungsſtückes wird nattels eines T⸗Stückes ein weiteres Gasrohr ſenkrecht abgezweigt. dieſem abgezweigten Gasrohr iſt eine verſchiebbare Stange ange⸗ bracht, an deren Ende ſich eine federnde Klammer befindet, in der die Glührampenſaſſung befeſtigt werden kann. Aus dieſe Weiſe läßt ſich die Glüthlampe in jede beliebige Sbellung bringen, befon⸗ ers wenn mem das I⸗Stück des Abzweigrohres auch noch verſchieb⸗ bar auegeſtaltet, wos ohne Schwierigkeit geſchehen kann. Es wer⸗ den dann alle Kabelbeſchädigungen vermieden, die Lampe wird ſehr feſt gehalten und kann weder ſchwingen noch zittern, und alle die läſtigen Draht⸗ oder Schnurverſpannungen, die nicht ſelten mit Riemen und beweglichen Maſchinenteilen in Konflikt kommen, fallen weg. Darum iſt dieſe Ausführungsart für Werkſtätten und Fabri⸗ ken nur zu empfehlen. — Die Vorzüge der N gegenüber gewöhnlichen Lagern laſſen ſich kurz in folgende Geſichtspunkte zufſammenfaſſen: 1. Die Reibungsziffer für Laufringſyſteme und Stützkugellager, im Betriebe— groß iſt, beträgt ſparnis gegenüber welche beim Anlauf und .001—0,002. Infrigedeſſen beträgt die Gleitlagern etwa 30 Prozent. 2. Fortfall des Eintaufens, da die Kugellager beim erſten Ingangſetzen genab ſo leicht arbeiten wie beim ſpäteren Vetriebe. 3. Hohe Geſchwindigkeiten mit Umlauf⸗ zahlen von 10 000 bis 20 000 ſind dunchaus betriebsſicher. Hier⸗ durch iſt eine weſentliche Verringerung der Maſſen und damit Kraft⸗ und Gewichterſparnis zu erzielen. 4. Erſparnis an Schmier⸗ moterial, daher einfache Wartung und Verbilligung des Betriebes. Präzis gearbeitete Kugellager benötigen etwa den 15. Teil des Schmiermaterials der beſten Gleitlager. 5. Größte Lebens dauer, da erſtklaſſige Kugellager aus einem eigens für die beſonders hohe Anforderungen ſtellenden Zwecke der Kugellagerfabrikation herge⸗ ſtellten hochwertigen Spezialſtahl angefertigt ſind, und, nach einem beſonderen Härteverſohren gehärtet, Fabrikate von denlbar höchſter Präziſton darſtellen. 6. Naumerſparnis, da die Kugellager mit ihrer geringen Baulänge in ſehr kleine Gehäuſe umtergebracht werden können, wodurch wiederum Handlichkeit und Ueberſichtlichkeit ſowie Raumgröße der Maſchine günſtig beeinſlußt werden. 7. Leichte Auswechßelbarkeit, da niemals Wellen oder Gehäuſe leiden, und erſbklaſſige Kugellager unbedingt untereinander austauſchbar ſind da ſie mit größter Genauigkeit gearbeitet werden. Die Bohrung der Laufringſyſteme liegt innerhalb der Grenzen.005 Millimeter plus und 0,01 Millimeter minus während der Außendurchmeſſer nur von 0,015 bis 0,030 Millimeter je nach Lagergröße abweicht. — Ein neues Skahlenthärtungsverfahren. Den zu enthärtenden Stahl lege man auf eine glühende Eiſenrlatte und bedecke ihn mit einer kalten Eiſenplatte. Nach dem Erkalten des Ganzen wird der Stahl, aleichviel welcher Sorte und welchen Härtenarades. durch und durch weich und leicht zu bearbeiten ſein, ohne daß die Qualität etwa durch Abnahme des Kohlenſtoffgehaltes, auch nur die geringſte Ein⸗ buße erleiden würde. Beſonders empfehlenswert iſt die Methode beim Entbärten von Werkzeugen, z. B. Schnitten und Stemveln. — Das richtige Einſpannen kleiner Bolzen und Schrauben macht ſelbſt dann manchmal Schwieriakeiten, wenn ein auter Schraubſtock zur Verfügung ſteht. Gute Dienſte wird hier eine kleine Holzform leiſten. In ein rechteckiges Stück Holz. am beſten Eichen⸗ oder Buchenholz, werden mit verſchieden ſtarken Holzbohrern zwei oder drei runde Löcher von verſchiedenem Querſchnitt gebohrt und zwar derart, daß man mit dem kleinſten Durchmeſſer am Rande beaginnt und den größten Lochdurchmeſſer etwa in die Mitte des Holzſtückes perleat. Dann ſchneidet man mit einer feinen Säge einen ſchmalen Schlitz in das Holzſtück. daß dadurch ſämtliche Bohrungen auf⸗ geſchnitten werden. Steckt man nun in die Bohrungen kleine Schraubungen oder Bolzen, ſo kann man ſie mittels des Holzes und des federnden Schlitzes ſehr feſt in den Schraubſtock einſpannen. Sleht ein Schraubſtock überhaupt nicht zur Verfügung, ſo kann man ſich mit einem Schraubenſchlüſſel behelfen. Man klemmt zwiſchen die Backen des Univerſalſchraubenſchlüſſels ein Metallſtück, eine Schraube oder ähnliches und fügt am inneren Backen noch das zu bearbeitende kleine Stück bei Auf dieſe Weiſe kann man auch ſehr kleine Stücke noch mit genügender Feſtigkeit einſpannen und einer ſachgemäßen Bearbeitung zugänalich machen. Dieſe Behelfe ſind ſehr einfach und wohl überall zu beſchaffen. — FJeuerſchuz amerikanſſcher Wolkenkratzer. Die amerika⸗ niſchen Wolkenkvatzer ſind durch die tiefliegenden Nachbarhäuſer oft ſehr gefährdet, da die Flammen von gußen durch die Fenſter in das Gebäude eindringen können. Auf dieſe Weiſe iſt das Bur⸗ lington⸗Gebäude in Chicago, ein modernes Bürohaus mit ſechzehn Stockwerken, vor 2 Jahren ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer ſchlug hier ſogar von der anderen Straßenſeite auf das Ge⸗ bäude über. Dieſe Feuersbrunſt war, wie amerikaniſche Fachblätter berichten, die Veranlaſſung zur Anbringung einer ſogenannten Waſſerſchleier⸗Feuerſchutzvorrichtung im Union⸗Gebäude in Chin⸗ einnati. Die Vorrichtung bezweckt, das Eindringen des Feuers da⸗ durch zu verhindern, daß an der ganzen gefährdeten Hausftont ein herabfallender Waſſerſchleier gebildet wird. Das Gebäude hat fünf⸗ umdzwanzig Stochwerke. Die Vorrichtung beſteht in der Haupt⸗ ſache aus offenen Waſſerhähnen, die an den gefährdeten Fronten mitten über jeder Fenſteröffnung angebracht ſind vom ſiebzehnten Stockwerk bis hinunter zum dritten. Es ſind insgeſamt 291 ſoſcher Ausflußhähne angehracht worden, zu deren Sveiſung ein beſon⸗ ders angelegtes Rohrnetz mit eigener Pumpſtation dient. Gasrohr Radiotechnik Kadiofrequenz und NRudiofreguenz Die Audiofreauenz umfaßt alle Freauenzen(Schwingungen) dis uns im menſchlichen Ohr wahrnehmbar werden. Wenn beiſpiels⸗ weiſe eine Stahlfeder an einem Ende feſt eingeſpannt wird, ſodaß das andere Ende in der Luft frei ſchwingen kann. ſo hören wir abſo⸗ bin und her ſchwinat. Durchſchnittlich werden wir beobachten können, daß Zuhörer einen tiefen. brummenden Ton wahrnehmen. wenn die Feder ungefähr dreißiamal pro Sekunde hin und her ſchwinat. Wir ſind hier an die untere Grenze der Audiofreauenzſchwingungen ge⸗ kommen. Nimmt die Schwinaungszahl zu. ſo wird der Ton immer deutlicher, aber auch höher, bis er ſchließlich im Ohr den Eindruck eines ſchrillen Pfeifens auslöſt. Intereſſant iſt der Uebergana von der oberen Grenze der akuſti⸗ ſchen Schwinaungen. Bei einem gewiſſen Punkte angelanat. werden wir nicht mehr das Gefühl kaben, einen Pfiff zu hören, ſondern wir verſpüren nur noch ein unangenehmes Gefühl im Ohr. Die höchſte beobachtete Empfindlichkeit für Schwingungen liegt zwiſchen 20 000 und 40 000 pro Sekunde. In den meiſten Fällen aber iſt das menſchliche Ohr weniger empfindlich. Die untere Grenge it ziemlich allgemein auf 30 feſtzulegen, während die obere Grenze für die meiſten Ohren bei 10 000 ſchon erreicht wird. Alle dieſe Zahlenangaben ſind nur von relativem Wert. und wenn wir die Fachliteratur durchaehen. finden wir, daß ſie von einem Buch zum andern ſtark ſchwanken. Wir finden ſehr oft an⸗ genehm, daß ſchon Schwingungen mit einer Frequenz von 3000 pro Sekunde die obere Grenze der Gehörempfindlichkeit darſtellen. Nimmt die Schwinaungszahl zu, ſo kommen wir ſchließlich zu Fre⸗ auenzen, die mit den praktiſch in der Radioteleyhonie verwendeten übereinſtimmen. Schwingungen dieſer Art ſind für uns abſolut nicht wahrnehmbar. Wollen wir ſie in akuſtiſche umwandeln, ſo wenden wir meiſt das Prinzip der Ueberlagerung an. Daß in der Radio⸗ telephonie enorm hohe Frequenzen vorkommen, erſehen wir aus folgender einfacher Rechnung. 5 Die elektriſchen Wellen pflanzen ſich mit einer Geſchwindigkeit pon 300 000 Km. vro Sekunde fort. Dividieren wik dieſe Zahl durch die Wellenlänge, ſo erhalten wir die Schwinaungszahl pro Sekunde. Einer Wellenlänge von 10 000 würde alſo die Frequenz von 30 000 Schwinaungen pro Sekunde entſprechen. Die oft verwendete Welle von 1000 m beſitzt ſchon eine Freauenz von 300 000 pro Sekunde, und die in neuerer Zeit ſtark zur Anwendung kommende 100 m Welle ſtimmt mit der Frequenz 3 000 000 überein. Ziehen wir zum Ver⸗ aleich die Empfindlichkeit des menſchlichen Ohres herbei. ſo finden In wir, daß beiſpielsweiſe ein radiotelearaphiſches Zeichen, das mitteis ungedämpfter Welle übermittelt wird, eine Wellenlänge von 300 000 Meter beſitzen müßte, um unſerm Ohr als muſikaliſcher Ton von der Frequenz 1000 direkt hörbar werden zu können. Die Frequenz einer Radiowelle können wir nicht in einfacher Weiſe reduzieren. Wollen wir dies, ſo benötigen wir eine eigene Einrichtung zum Erzeugen von Schwinaungen. und das Endprodukt der von uns in dieſem Falle angewendeten Ueberlagerung einer Eigenſchwinaung auf die ankommende Schwinaguna ſtellt ein Zuſam⸗ menwirken von zwei Wellenzügen dar. Wir erhalten ſogenanme Schwebungen(battembents). Die Methode, in dieſer Weiſe ankom⸗ mende Radiofrequenzwellen in Audiofrequenzſchwingungen umzu⸗ wandeln, heißt denn auch katſächlich Schwebungsempfang. Wollen wir mathemotiſch borechnen. wie ſich zwei Wellen ver⸗ halten müſſen. um einen beſtimmten Ton im Schwebunasempfang zu erzielen, führen wir folgende einfache Rechnung durch: Die ankommende Welle beſitzt die Wellenlänge von 1000 Mete: und alſo eine Frequenz von 300 000 Schwinaungen pro Sekunde. Dieſe Schwingung eiſt natürlich weit oberhalb der Hörgrenze. Er⸗ zeugen wir nun eine lokale Schwingung mit einer Frequenz von Schwebungen in der Zahl 10090 vro Sekunde. Das gleiche Reſultat erzielen wir auch, wenn wir anſtelle der Eigenſchwinaung von 299 000 pro Sekunde eine ſolche von 301 000 pro Sekunde anwenden. Wir haben es durch die Wahl der Eigenſchwinaung vollſtändig in der Hand. irgend einen muſikaliſchen Ton als Reſultat der gegen⸗ ſeitigen Beeinfluſſung von Fremdſchwinaung und Eigenſchwingung zu erzeugen. Dabei können wir bei allen Wellenlängen zum gleichen Reſultat kommen. Beiſpiel: wenden eine Welle an. die mit 301000 oder 299 000 pro Sekunde ſchwingt. Reſultat: akuſtiſche Schwinaung von der Freauenz 1000. 2. Beiſpiel: Die ankommende Wellenlänge beſitze eine Freguenz von 3 000 000 Schwingungen pro Sekunde. In dieſem Falle üſſen wir eine Eigenwelle anwenden, die eine Freguenz von 3 001 000 oder 2 999 000 Schwingungen pro Sekunde beſitzt. Im erſten und im zweiten Beiſpiel erhalten, wir einen aleichen muſikaliſchen Ton. Die meiſten Amateure beſiten dieſen Erzeuger für eine Eigen⸗ ſchwingung. Die einfachſte Form desſelben ſtellt die Reaktionsſpule dar. Aber oft arbeitet man auch mit ſeparaten Schwingungserzeu⸗ gern. Dieſe beſtehen aus einer Lamve. bei der im Plattenkreis und den. Durch die gegenſeitige Beeinfluſſung von Gitter⸗ und Platten⸗ kreis erhalten wir mit aroßer Leichtiakeit kontinuierliche Schwin⸗ gungen, die durch Abſtimmungsoraane, Kondenſatoren ete. leicht ver⸗ ſind es. die uns wohl ihrerſeits den Empfang von Wellen mit Radio⸗ Nachbarſchaft aufgenommen werden. Wer daher mit ſolchen Lokal⸗ ſchwinaunaserzeugern arbeitet. muß ſich dies immer vor Augen halten. In neuerer Zeit kommen Ayparate immer mehr auf, bei denen gerade dieſe Schwinaunaserzeuger von arößter Bedeutung ſind. Wir denken dabei an die Superheterodynſchaltung. * — e unter erwünſcht, die Lampen ein⸗ oder auszuſchalten und gleich⸗ eun die Stürle der Signale zu kontrollreren, ohne die Hauptein⸗ tellung zu benachteiligen. baren Drahtwiderſtand bei allen Lompen zu verwenden, empfiehlt ſchaltung mit dem Draht einer Lampe verwendet, wodurch keine Kontrollwiderſtand verſieht ebenfalls das Relais mit Strom, das mit den Drähten der anderen Lampen des Apparates geſchaltet iſt. Bei Anwendung der Methode in einem Empfangsapparat mit Hoch⸗ frequenz⸗Detektorlampen und ſtufengeſchalteten Geringfrequenz⸗ bampen, Kontrollwiderſtand und Relais bildet der Schieber des Widerſtands mit dem Widerſtandsdrahte Kontakt. Es genügt dann der durch das Relais fließende Strom Zur Erhitzung des Drahtes der Detektorlampe bis zur Betriebstemperatur iſt er aber nicht genügend. Wenn das Relais feſt verbunden iſt, werden die Drähle Widerſtände ihrer eigenen Drähte beſtimmt wird. wendet, und dieſe Schraube wird öfters an dem Umfang einer Iſolierungsplatte vorgeſehen. Letztere beſteht aus gegoſſenem Schraube verſehen. eine Platte mit einer ſolchen Nut zu gießen, ohne verwickelte Guß⸗ formen und bewere Methode anwenden zu müſſen. Behufs Beſei⸗ Pau eines verſtellbaren Widerſtandes vorgeſchlagen. Bei dieſer lut keinen Ton, wenn die Feder nur zwei⸗ bis dreimal pro Sekunde 299 000 Schwingungen pro Sekunde. ſo erhalten wir regelmäßige 1. Die Wellenlänge betrage 1000 Meter, Frequenz 300 000. Wir ändert werden können. Alle dieſe lokalen Schwingungserzeuger aber freauenzen ermöglichen. Sie aber ſind es auch, die als Störer in der Bei Empfangsapparaten iſt es mit⸗ Obwohl es möglich iſt, einen verſtell⸗ ſich dieſe Methode wegen der verurſachten Verzerrung, wenn der Drahtſtrom der Hochfrequenz⸗Lampen unter einen beſtimmten Wert ſinkt, nicht. Neuerdings wird ein Kontrollwiderſtand in Serien⸗ Verzerrung bei ſinkender Drahttemperatur verurſacht wird. Dieſer der übrigen Lampen bis zu einem Grade erhitzt, der durch die — Drahtwiderſtände. Bei Drahtwiderſtänden, Potentiometern und ähnlichen Inſtrumenten werden gewöhnlich Schrauben ver⸗ Gitterkreis Spulen eingeſchaltet ſind die miteinander gekuppelt wer⸗ Iſolierungsmaterial und iſt mit einer Nut für die Aufnahme der 5 Es hat ſich nun als ſchwierig herausgeſtellt, tigung dieſen Nachtelle hat man den in der Figur gekennzeichneten Bauart iſt änaft des ganzen Plattenumfanges eine Nut zur Auf⸗ nahme des ſchraubenartigen Drahtwiderſtandes vorgeſehen. 185 6. Seite. Nr. 454 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Dienskag, den 30. Sepfember 1924 [Neue Nfannheimer Seitung» Handelsblatt 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billtonen Amtlich G. 29. B. 29... 30. B. 30. rp. Holland. 161.99 162,81 Seuſe. 1,485.495 53 92 Brüſſel. 20,20 20,30 20.05 20.45 8 Sauig. 59,50 59.90 59,45 59,75 8 e 80 e. 3 80„*—05 78.43„ ockhom. 111.37 11193 5 117.7 11 5 Jeallene 5 10,49 10, 10,0 005 7 Itallen. 18,40 18,50 5 18.34 18,44 Londen 19,705 18,795 18,560 18.750 2 New.Hork.19.21 2.19.21 22.02 22,14 21,95 22.05 2 chweiz 79.95 80,35 5 80,05 80,45 Spanenn 55,78 50,04 85 5,75 50,%4 Japann.675.685 90.875.685 Konſtantinopel..27 28.27.29 4 Nio de Janeiro..305 0,405.395.405 3 —9 abg. 5,920 5,944 5,515ʃ 5,5351* 12.52 12.58 5 12,458 12.545 0 * iasien 5 5,80 5¹ 5 5,82 5,84 3 udapeſt. 5,451 5,47U 5,441.461 Suſa 3,06 3.06.08 5 * 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Jeſtere Tendenz.— Juverſichtliche Stimmung.— Erholung der Anleihen Frankfurt, 30. Sept.(Drahtb.) Auch heute war das Geſchäft wieder ſehr klein. Das beachtenswerteſte Ergebnis der heutigen Börſe war die kräftige Erholung, die auf dem deutſchen Anleihemarkt umſichgriff. Sehr guten Eindruck machte das Ausbleiben jeder Schwierigkeiten zum Ültimo aus der Kursſturz⸗ kataſtrophe auf dem Anlagemarkt von der vergangenen Woche. Ueberhaupt war die Stimmung an der Börſe bedeutend zuverſicht⸗ licher und zwar auch hauptſächlich auf die aus einem Teil des Reichs einlaufenden Nachrichten von einer wenn auch noch kleineren Beſſerung der Wirtſchaftslage. So meldet man jetzt erſtmalig eine geringe Abnahme der Arbeitsloſen und eine für den Monat Auguſt ſehr erhebliche Steigerung der Aktivität des deut⸗ ſchen Außenhandels. 5 proz. deutſche Kriegsanleihen vermochten im Verlaufe bis zur amtlichen Notiz einen Kurs von 0,670 zu erreichen. 3% proz. preußiſche Konſols ſind ebenfalls feſter und gingen mit 1,200 um. Schußgebietsanleihen ſind zu 772 geſucht und für Zwangsanleihen werden 16 Milliarden Prozent verlangt. Ganz erheblich erholt ſind auch 23er und 24er.⸗Schätze, die von geſtern auf heute ihren Kurs faſt verdoppeln konnten. Die 23er notierten heute 0,320 und die 24er 0,655 Bill. Prozent. Auch die andern deutſchen Anleihen, namentlich badiſche, wie auch die bayeriſchen, waren ſehr ſtark nach oben getrieben. Feſt iſt auch die Tendenz auf dem Markte für ausländiſche Renten. Still war das Geſchäft auf dem Induſtriemarkt. Das Intereſſe beſtand hier namentlich für chemiſche Werte, daneben guch noch für Montanwerte. Infolge des geringen Umſatzes konnten ſich bei dieſen beiden Gebieten die Kurſe durchſchnittlich nur um—174 Billionen verbeſſern. Auf den anderen Gebieten ſind Kursbeſſerungen natürlich ebenfalls in der Mehrzahl. Der Geldmarkt war weiter ſtark in Anſpruch genommen, ſo daß der Kurs für tägliches Geld weiter auf pro Mille be⸗ laſſen werden mußte. Der Freiverkehr iſt zum Teil ziemlich kräftig erholt. Api 276, Becker Stahl 1, Becker Kohle 5½, Benz 3,30, Entrepriſes 20, Growag 0,175, Krügershall 8,25, Ufa 11,75. Auch heute fand eine eigentliche Nachbörſe nicht ſtatt, aber auch lpäter waren— deutſche Anleihen weiter ſtark geſucht. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. 29. 80. 28. 30 Tricotw. Beſigh.. 8,60—,—Ver. Ultramarinf.—, Iſchockew. Klt'n..50.35 Thürg. Lief,Gotha 8,30 9,.—Ver. Zellſt. Berlin.70 255 uckerf. B.— 5.78 2,95 Uhrenfabr. Furtw..90—.—Bogtl. Maſch. St. 2,75 3,20 rankenthal.80 3,90 Ver. deutſch⸗ Oele 29,.. 30,—Voigt& Häff. St..35 140„ Deillbronn 2085 2,90 B.ch. Ind. Mainz 12,— 11,73] Volthom. Sell. u..60 2,60]„ Offſtein..—,— 3,25 Ver. Faßf. Caſſel 4,10 4,10 Wayß& Freytag 3,— 3,25„ Rheingau.,50.250S Ver. Pinſel Nürnb. 13,— 14,25] Zellſt. Audhef Sl. 9,25 9,25„ Stuttgart 3,— 2,85 5 Led E. 31—— 21.50 Schneid.& Hanau 5550 6,— Strohſt. V. Dresd.—.———Merkur Wollwar 23 Berliner Wertpapierbörſe Mäßige Erhöhung der Kurſe Berlin, 30. Sept.(Drahtb.) Die Börſe machte heute bei weiter allgemein mäßiger Erhöhung des Kursſtandes einen recht freundlichen Eindruck. Auch das Geſchäft hat etwas zugenommen, was umſo höher zu veranſchlagen iſt, als ein ganz weſentlicher Teil der Beſucher wegen des hohen jüdiſchen Feiertages auch heute fehlte. Die Kapitalzuſammenlegung der Ludwig Löwe u. Co. von:1 die glatte Umſtellung bei der Bergbaugeſellſchaft beweiſe nach der Auffaſſung der Börſe jedenfalls, daß von einem Teil der Schwer⸗ und Großinduſtrie die Umſtellung ſoweit möglich geweſen ſein ſoll, daß die Geſellſchaften ohne die befürchtete rigoroſe Um⸗ ſtellung auskommen können. Dies erhöhte das Gefühl der Be⸗ ruhigung. Der Kursſtand der Aktienwerte war im allgemeinen wenig verändert. Etwas kräftiger bis über 1 Bill. Prozent wurden Montanwerte(um—5 Bill. Prozent), einige Spezialwerte wie Stöhr Kammgarn, Lahmeyer, Stolberg Zink, Berlin⸗Karls⸗ ruher Induſtrie und Eſſener Steinkohle, in die Höhe geſetzt. Am Anlagemarkt machen die Kurserholungen bei kleinen Um⸗ ſätzen Fortſchritte mit dem Ergebnis einer Steigerung der Kriegs⸗ anleihe bis 0,670, der ſich in entſprechendem Ausmaße alle andern Vorkriegsanleihen einſchließl. derjenigen der Länder, die.⸗Schätze und Zwangsanleihen anſchloſſen. Am Geldmarkt iſt die kleine Anſpannung, die wegen des Quartalſchluſſes wie üblich zu ver⸗ zeichnen Wr bereits wieder ganz verſchwunden. —— Die Aullüa⸗bermaltung üf iber das Ahelnnablobkommen In der in Ludwigshafen abgehaltenen o..⸗ ⸗B. der Badiſchen Anilin⸗ und Sodafabrik, in der 1421 700 Stimmen vertreten waren, wurden die regelmäßigen Gegenſtände der Tagesordnung einſtimmig genehmigt; eine Dividende kommt nicht in Frage. Die turnusgemäß ausſcheidenden Mitglieder des Aufſichtsrates wurden wiedergewählt. Ferner wurden neu in den Aufſichtsrat gewählt: Carl Dinkelacker, junior, Brauereiveſitzer in Stuttgart und Geh. Kommerzienrat Otto Fiſcher in Stuttgart. Ueber die Zuſammenlegung der Anilinakttien teilte die Verwaltung mit, daß ſich weder hierüber noch über die Goldbilanz Angaben machen ließen. Gerade in Ludwigshafen ſei man in den Vorarbeiten dazu beſonders behindert geweſen, ins⸗ beſondere durch den Streik, der neun Wochen gedauert habe, ſo daß die erforderlichen Unterlagen noch nicht vörliegen. Die in der Preſſe über das Ausmaß der geplanten Zuſammenlegung verbrei⸗ teten Nachrichten entbehrten der tatſächlichen Unterlage und be⸗ ruhten lediglich auf Kombinationen. Geh. Kommerzienrat Profeſſor Dr. Boſch machte ſodann über die Rheinſtahl⸗Transaktion folgende Mitteilung: „Die von der Preſſe bereits gemeldete Transaktion betrifft ſämtliche in unſerer Intereſſengemeinſchaft ver⸗ einigte Firmen und nicht nur unſere Geſellſchaft. Sie dient dem Zweck, der Verbreiterung unſerer Kohlen⸗ baſis, die für unſeren Konzern eine von Jahr zu Jahr ſteigende Bedeutung genommen hat, iſt doch der Anilinkonzern nach den Eiſenbahnen der größte Kohlenverbraucher Deutſchlands. Wie bekannt, haben wir im Jahre 1907 im Verein mit den Farbenfabriken Leverkuſen und der Aktiengeſell⸗ ſchaft für Anilinfabrikation Berlin die Gewerkſchaft Auguſte Viktoria erworben. Dieſe Zeche vermochte ſchon damals nur einen Teil des Brennſtoffbedarfs der drei genannten Firmen zu decken, und es war deshalb unſer unabläſſiges Beſtreben, die mit der Erwerbung der Auguſte⸗Viktoria geſchaffene Selbſtverſorgungs⸗ grundlage zu erweitern. Leider haben ſich verſchiedene dieſerhalb im Laufe der Jahre geführte Verhandlungen zerſchlagen. Im übrigen ſetzte uns die Mitte Auguſt erfolgte Kündigung des zeitigen nnee 1 den 1. Okto⸗ Freiverkehrs⸗Kurſe. 5 Sächſ. Gußſtahl 5 ußſtah 5 Siemens& Halske 46, 0 425„50 Varziner 5 5 ber in die Zwangslage, eine Neuregelung unſeres lange beſtehenden im Laufe der Zeit immer enger gewordenen Geſchäftsbeziehungen zu Rheinſtahl, die auf einem gelegentlich des Erwerbs der Zeche Friedrich Heinrich abgeſchloſſenen Verkaufsverein beruhten, in kürzeſter Friſt vorzunehmen. Mit der Kündigung des Syndikats⸗ vertrages war gleichzeitig ein neuer Vertragsentwurf aufgeſtellt, der bereits von einer Gruppe von 71 Prozent der früheren Syndikatsmitglieder notariell vollzogen war und die Beſtimmung enthielt, daß ein reiner Verkaufsverein künftighin nicht mehr genüge, um Kohlenlieferungen unter Ausnutzung des Selbſt⸗ verbrauchsrechtes zu tätigen, daß dies vielmehr nur noch geſchehen dürfe auf der Grundlage, entweder eines vollkommenen Zuſam⸗ menſchluſſes durch Betriebs⸗ und Intereſſengemeinſchaftsverträge oder durch Aktienbeſitz in Höhe von mindeſtens 35 Prozent eines Unternehmens durch das andere. Nach unſeren Ermittelungen er⸗ ſchien es ausgeſchloſſen, gerade in dieſer Beſtimmung des neuen Vertrages eine Aenderung herbeizuführen. Es ſchnelle Entſchlüſſe erforderlich. Auf Grund der mit den Rheiniſchen Stahlwerken getroffenen Abmachungen hat der Selbſt⸗ verbrauchsausſchuß in der Sitzung vom 10. September inſerem Antrage betreffs des Selbſtverbrauchsrechtes ſtatt⸗ gegeben. Das Kohlenſyndikat wurde bekanntlich am 16. September endgültig erneuert, nachdem durch Reichsverordnung die wenigen Außenſeiter zum Anſcbluß gebracht waren. Damit waren auch unſere Selbſtverbrauchsrechte geſichert. Heute ſind reine Kohlenzechen, die nach Lage, Menge und Qualität der Förderung für die Zwecke unſerer Intereſſengemein⸗ ſchaft geeignet wären, ſo gut wie nicht mehr vorhanden. Und es blieb daher unſerem Konzern, wenn er nicht auf die Verbreiterung unſerer Kohlenbaſis überhaupt verzichten wollte, nichts anderes übrig, als bei einem über geeignete Zechen verfügenden Hütten⸗ konzern Anſchluß zu ſuchen. Hierfür bot ſich eine Gelegenheit bei den Rheinſtahlwerken, die im Beſitz eigener Zechen und in der Lage ſind, aus dieſen Zechen außer ihrem eigenen Bedarf auch über die Förderung der Auguſte⸗Viktaria hinausgehenden Mehr⸗ bedarf unſrer Intereſſengemeinſchaft im weſentlichen zu decken.“ hr. Gebrüder Sulzer.⸗G., Ludwigshafen a. Rh. Nach dem in der heutigen.⸗V. vorgelegten Geſchäftsbericht, mußte infolge der bekannten Schwierigkeiten ein Teil der Belegſchaft längere Zeit beurlaubt werden. Auch heute noch ſeien die Bezugs⸗ und Verſandmöglichkeiten ſehr erſchwert. Der Beſtellungseingang iſt nur langſam wieder in Gang gekommen und ſtehe unter dem Druck der ungünſtigen Geſchäftslage. Die Jahresrechnung ſchließt mit einem Verluſt von 216 787 Bi ab. Die Goldumſtel⸗ lungsbilanz und der Bericht dazu wurden genehmigt. Das gelegt durch Abſtempelung und Aktieneinziehung, was möglich iſt, da ſich ſämtliche Aktien in einer Hand befinden. Außerdem können der Reſerve 180 000 G% zugewieſen werden. Den 3,25 Mill. G% Gläubigern ſtehen 0,69 Mill. G% Schuldner, 2,83 Mill. G% Waren und Vorräte und 0,17 Mill. G% flüſſige Mittel und Wertpapiere gegenüber, dem Aktienkapital von 3,5 Mill. G andererſeits 3,59 Mill. G% Anlagewerte. Der Preſſe wurde der Zutritt zur.⸗V. verweigert, eine Gewohnheit, mit der auch eine Geſellſchaft, die von der freien Schweiz bemuttert wird, wirklich brechen ſollte, wenn ſie ſich nicht dem Verdacht ausſetzen will, weniger gaſtfreundlich“ als die Schweizer zu ſein und beſondere Gründe vorliegen zu haben, die gegen die Zulaſſung der Vertreter der Oeffentlichkeit eines Landes ſprechen, in dem die Geſellſchaft ihren Abſatz ſucht. hr. FFFrrrrCrcCc(—————————————————————j— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Ehbefredakteur“ Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für⸗Sport und Neues aus aller Welt: Willv Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den redaktionellen Teil: Kircher: k Anzeigen: N. Bernbardt. 29. 30. 20 30. 29. 30. 16,60 16,90 Teckl. Schiffsw... 12,70 12,70 V Stahlw..d Zyp 19,40 13,10 1,50.,50 Teleph. Berliner 3,.36 4,10 Ver. Ultramarinf. 12,25 18. .25 4, 50 Thale Eiſenhütte.—,— 18,50 Vogel Telegr⸗Or —.——.—Vogtländ Waſch. 25 8,25 6,50 Wanderer⸗Werke 7, .10.10 Weſer Akt⸗Geſ.—. .10 4,40 Weſterreg. Alkali.— 55 Sinner A⸗G. 40 Ver. B. Frkf. Gum..80 2,70] Weſtf. Eiſen Lgdr. 14,50 14 Stettiner Vultan. 15.36 15,80 85 Chem Charl. 14,75 14.7 75 Wiesloch Tonwar. 12,— 12. .tſch. Nickelw. 22, 25 22,. 84 Wittener Gußſtahl 225— 21. det Hugo Schneider Schubert& Salz. 9,.— 9,36 Türk. Tabaksreg. Schuckert& Co. 80,— 40, 25 Union⸗Gießerei. Siemens Elektr. 7,20 8,75 Unionwerke Mhm * 80 0 RN 8 2 7 7. 10 „ —— 8 „ 888 Frankfurter Dividenden⸗Werte. 365 2650JKteichgauer... 000—, Raſtatter Waggon 3 65.59 Stoehr Kemungen..50 40. Bauk⸗Aktien. Elberfeld⸗.50 1,700 Mansfelder 1Jͤ 11.— 11.75 Stoewer Nähm. 11.50 12,700 B Glanzſtoff Elbf 42,— 42,10] Jellſtoff Verein.— 2. 2 90 20 90 61118d000%0 * 5. 2 Su —Pͤ ¼ den eee Berliner Dividenden⸗Werte. a e Ban. e e e ein.„Ban— 5,.— 3 N —* Ind..75 1,75% Vereinsbank. 0,30 0,30 Südb.-Cred.„B.———.— Cransport- Aktien. Berliner Ergänzungs⸗Kurſe. Bayr ee W.—— Hiscont.⸗Geſellſch. 12,25 12,45 Südd. Discontog..95.25 Schantungbahn..60 2,10J.⸗Auſtral. Dſch.— Norddtſch Lloyd.80.90 Auſtralien.—.———Gruſchwitz Textil. 4,50 4,80— ⸗Cement.—.— 30,50 „ u. Wb..15 2,15 4 5 Bank..7⁵ 6,75 Wiener Bankver. 0,28 0,28 Allg. Lok. u. Str. 43,— 43,25.-Amk. Paketf, 2780 2775 Roland⸗Einie... 9,90•6 f. Verkhrsw. 49,— 48.50 C. Heckmann 5 45,— Wolf, Buckau. 7,10 7,40 Panmer 2 Bankver. 1,75 1,60 Frifrt. Hyp.⸗Bank.70 4,50 Bankanſt.—.——,— Sübd. Eiſenbahn 53.,50 54,9 ⸗Südam. Deſch. 39,85 39,60 Verein. Elbeſchiff 250.65 Alfeld Delligſen.80.80 Optiſche Goerz.80.20 Wiſſener Stahl 8,15 8,50 Berliner—.——, Metallb. u..⸗G. 13, 13,— Notenbank—,———Baltimore 46.— Hanſa'ſchiff— 12,75 Ammend. Papier 5,10 5, Rückforth Nachf. 2.— 2,15 Grßkraftwk. Mhm. 10,50 10.50 ——— 925 85 8.65.70 1 gd Here 2,55 2,70 Bauk-Aktien——— 23555 20,75 5 25 185 Metall 19 55— Nat.⸗B. 9, ürnber, n erſ.⸗ 1 eidemande 82 Pank. 10,48 10,45 Oeſter. Gred. Anſt. 081 0532 Allg Verſ. 67.50 68.50bBank f. el. Werte.—.20 Zacg an n 1900 72968 det dt.. 00 6 49 Heuſſche Tuntl 28 288 Senal Strumpf 148 15 e 25 850 tiſche Bank—.———Pfälzer Hyp. ⸗Bk. 4,.75.75 Sberrh. Verſ.⸗Gef.—.———[Barmer Bankver..85.65 Bank 10,50 10,85 Reichsbank 50,— 50,15 Gebhard Tertil 6,20 6,50 Teichgräber..90.—Flend. Bcten. 20 4— 82 fett. u. Werte%60 3,60J Reichsbank... 49,50 50.— Frankf.R. u. Mitv.—— 5550 Eum. Hd. Geſ. 2779 2.— 1501 18 See 27 5 Gebr. Goedhardt. 11.75 11,75 Thoerl Oelfabrit. 5,90 6,50 Wilheltmsh.Eulau 25 6,25 Vergwerk⸗ Akktien. 92— ee ee 0425 0,425 Gohaer Waggon 280 260JKhürngSalnen 120 16 Sebenrrghnd.——IHarpen. Bergbau 79,— 81.— Dbertcle ab ed. 9,65 10,50 Mitteldk., Kreditb 165 1,70 Kolonialwerte. Buderus Eiſenw. 10,50 10.90 Kalſwerk Aſchersl. 145 75 14,75 Eiſenind. 100 75 12.50 Induſtrie⸗Aktien Dtſch.⸗Oſtafrika.. 3,90 3,60 4% Mexikaner..—.——.—]Ruſſenbank..11.50—.— D. Luxem. Bergw. 51,80 52, 15 Kaliwrk. Salzdetf.—.—— Bpöniz Bergbau. 42.— 42.— Neu⸗Guinea.90%½% Mex. Bew.—.——,—Deutſche Petr. 16,15—.— Eſchweil Bergwrk. 75,— 75,—Kaliwerke Weſter 13,75 18, 75 Rhein Braunkohle 27,— 30,— Accumulat Fabr. 29,15 26,50 Badiſche Anilin 75 ee Oelf..—.— 5 25⁵ Sau de i 223 90 22 655% Tehuantepec 28, Pomona eeee riedrichsh. Ogw.—,———Lothr. H. u..-V. 38,50„— Salzw. Heilbronn 35.— 35,„—Adler& Oppenh. 62,50 65, Balcke Maſchin. 25.25 BDremer Vulkan.50 South Weſt 20%— Heidburg 50.75 enk. Bergwrk. 54,— 85.— Mannesmannröh. 39, 45 41,— 81 Bergbau.70.70 Adlerwerke... 2,20 2,30 Bayr.Spiegelgls. 8060 5,65 Buderus Eiſenw. 11,.— 11,2550% Meritaner. 42˙25—.— Pelersb Sdt Hand.70— 350 2 Gelent Gußſtahl———,— IB.K. u. Laurahütte 6,10 6,10.⸗G. f. Anilinfarb. 14,90 15,—J 3 N. 8 Bemberg. 18.60 18,90 Chem—.— 15,75 0 Alexanderwerk. 3,30 3,50 Bergmann Elertr. 12,75 12,0 Chem. Hyden...—.— 3,10 Berliner„ 0 Cransport-⸗Aktien. Alg EletteGef..20.28 Berlin Anb Mſch. 40 5 8 Cbem. Meller 5 13.50½l dler Kal. 24.28 24. Hochfreguenz:. 6,— 6,40J Ronnenber 4— 305 Schantungbahn 1,70 1,90] Nrbdeutſch. Lloyd 4,85 5,10J Baltimore& Ohio 4,50 4,60 Alſ. Portl. Zement 50,— 3,85 BerlinKarler In 18— 68,75 Chem. Gelſenk. 71. 25 97.—A Api, Al Petr⸗ Ind.75 355 Int. Pelr. Un. 05 0Sichel 718 g⸗Amk Pateif 27,— 27,48 Heſter. U. St..—.——— zmmie Olefzek Eo. 400 4028 Serüner Maſchb. 13, 18590Tbem Awdert: 8.— Pecker⸗Koßle 515 5,25 Krügershall... 790.60 Sloman Salpeter 9,25 9,25 Anglo⸗Ct. Guano 11,.— 11,50 Berzellus Bergw. 8,20 288 Daimler Motoren.90 85 f ee 085 Meyer Textil. 0,25 0,25 Südſee 88805.50.25 Induſtrie⸗Aktien. Anzakt. Kohlenw 21,78 22,30J Bing Nürnberg..— 2465 Deſſauer Gas.. 2075 278 Pamond 15.40 15580] Muldenh. Paßier 070.85 Uſa 11.0 12.30 Sceg megbein 2—.—] Pah Wlir 0, 10 47 109 Cenen Krtgen 85 950 Annener Gußſtaht.10 8,.—“ Hiemarahütte..— Henſcherdend 58 875 3 H. Kempf⸗Sternb.—.——.— Bad. Elettr.-Geſ. 0,41 0,½41„ Löthr. Metz—— Arenberg Bergb..—.——.—] Bochumer Gußſt. 47.35 50.— D. Eiſenb.⸗ ignal. 4˙¹5.20 7 Mainzer Stamm. 69,— 68,.— Bad. Maſch. Durl.—.——— ChämotteAnnaw. 9,50 9,50 Aſchaffb. Jell 18.28 1025 Gebr Böblerg Ko. 2050 20.— Heuſſce rort 8888 3f Berliner Jeſtverzinsliche Werte. atkbrauerei.—.—Bad.ührenFFurtw.—.— Chen Wrk. Albert 38,50 39,90 Augsb.⸗ b. Maſch. 225— 24.— Braunk. u. Brikets 33 7⁵ 34.— Deutſch. Gußſtahl.50 3,70 0 öfferh. Bindg.— 7 5 Bayriſch. Spiegel——— Goldenberg—.— 35,— Deulſche Kabelw..28.30Clektr. Jieferung 14,— 14,75 Gelfenk. Bergw. 5,50 55,— a) Neichs⸗ und Staatspapiere. ———— Celluloſe. 9,— 10,25]„ Griesheim. 16,— 15,50Deutſche Kaliw. 555 47.— Elektr. Licht u. Kr. 7,70.00 Genf ſc00 14,50 15,25 a 85,25 88,25 3% Reichsanl 0,825 1,000 5% B. Kohlenanl. 10, 10 170 Werger Beck& Henkel.95.—„ Weiler t. M.—.——,— Deutſche Maſch.. 5,75 6,—Elsbach& Co...—,— 23,50 G 17.50 19,45[Goldanleihe... 94,75 94,7530, 1,450.5005% PreußKalianl.10.1 Abt Gebr. Wächt. 201⁰ 2˙⁴⁰ Bergmann Elettr. 12.80—-[Cont. Nürnb Vzg.—.——.— Deutſch. Steinzg 600 5 Emaille Ullrich.. 3,80 4,20 3 Port, 3..— 6,45 Reichsſchatz. IV.V 0,850 0,625 40% Prg. cörlus 0,900 1,040„ Roggenwert., 4,80.,7 Adler Oppenheim—.——,— Bing Metallwerke.60.80 Daimler Motor. 2,80 2,90 Wollw..50 4,65 Enzinger Filter 9,40.— Gerresheim. Glas 97,25 89,90 5 N 0,445 0,550 9¼%, 1025 1,2505% No genrentb. 4,.98 4,40 Adlerwerke Kley.-.80 810 Bl.⸗u. S. Braubach—.——,—Dt Eiſenh. Berlin 6,— 6,25 Deutſch. Eiſenh.. 5,75 4,90 Eſchm. Bergwerk. 74,25 77,80] Geſ. f. elektr. Unter. 13,50 18,50 1924er—,———3%* 0,925 1,150 5% Sch 00 Braunk. 1,55 1,70 A. E. G. Stamm. 8,35 8,40 Brem.⸗Beſigh. Oel 21.— 22. 50.Gold⸗ u S. Anſt. 14,50 14,50 Donnersmarckh.. 76,— 80,— Faber Bleiſtiſt.. 11,90 12, Goldſchmidt, Th.. 12,40 13,.5% 5 Reichsanl. 0,581 0,680 20%, Szeilge Anl.—.———]„Landſch. Rogg. 4,30 4,30 Anglocont.Guan.———.—Breuer Stamm.— 6,50 Deutſche Verlag. 31,— 81,—Dürrkoppwerke. 13,25 13,60 Fahl, Liſt& Co..—.— 5,10] Greppiner Werke. 34.— 35,754% 0,900 1,050 3½0% Bayer, Anl..490 1, 850 chaff. Buntpap. 23.— 23.— Brockhues.⸗ W.—,— 5,25 Dyckerh.&E Widm. 285 3,03 Düſſeld. Eiſenb. 12,80 13,50 Feldmühle Papier 4,— 4,— Grizner Maſchin. 27,70 27,50 b) Ausländiſche Nentenwerte ſchaff. Zellſtoff 17,80 18,30J Broncef. Schlenk. 32,— 32.— DinglerZweibrück..40 5,80 Dynamit Nobel. 8,65 8,70] Felten& Gal. 23,25 28,50 Gebr. Großmann 3,75.80) Auslã e Nentenwerte. Dahnbed. Darmſt..30 1,25 Bürſtenf. Erlang.—.———Dürrkoppwert. St.—,— 14,-[Eckard Maſchin.. 9,.— 8,75 Friſter.. 2,75 2,90 Grün& Bilfinger 13,90 18,60 eeee 7,25 7,1314% Türk.unif Anl.—.———8% Oe⸗UIX. Srü74) 9,78—.— Baden. Weinheim 0,75 0,85 Cem. Heidelberg 14˙75 15 40 Düſſeld Rat. Dürr.50 ee 5 her 7— 135 uchs Wa e 845 Zalleſge Maßg. 2 10 oldrente 4%„ 191¹ 10,75 115 65 2495„ Golprior..10 8 5 2 berfelder Farb. 15, aggenau„— alleſche Ma—14 conv.Rte.„——, Los 23, 0% Südö.a. P 6,75—.— ee Aiebt 85 1— 250 Bah an eſben 250 200 Eibergeld. Kupfer.80 1 50Oang Labwig 021.0 Jammmte. Siin. 40.75 1728 4„Klberrte 150 1750%.St. rlels 210— 200%„ nen Pr.— Fleltr. Licht u. Kr. 70.75 Frankfurter Hof 10,— 10,— Höchſter Farbwrke 15,— 15,50 Hannov M. Egeſt. 56,— 57,— Hoeſch Eſſ. u. St. 41,— 22,50 Klöcknerwerke 7 30 25 10%„ Papierrt.—,——,—%%%%„. 1914 100.87 41%„ Obligat. 7,25.— Eiſ. Bad. Wolle.—— ranff ot KWit. 2 15 3,50 Holzmann, Phil.. 5,25 5,50 Hann.Waggonfab 6,75 9, Hohenlo.Werk. 15.— 19,10 C. H. Knorr 30504% Türt..Acl 9. 10,—4„„Golörte.60.10 44½% Anat., Ser 8,60 887 Emag Frankfurt. 0,33 0,30 Fuchscoag Stamm.10 1,10] Holzverkohl.⸗Ind. 5,25 6,30 Hanſa Llond... 125.25 Philipp Holzmann 5,— 5,20 Köln Rattweller. 935.15%% Magd-Eiſ 1095 1167 20% Kronr..8 187 4½%% 1 7 275 242 Ee—.—.— 4,45 Ganz Ludw Mainz 9,30 0,26 Junghans Stamm 8,13 8,135bg.⸗Wien Gumm 2,.— 2, Horchwerke.... 1090 10.90 Gebr. Körting. 6,30 6,504%V. I 9, 25 10,—8% Oe.M. Stb.alte 12,— 12,—4½%%„ UI 50 5,25 ——— in— 15 52 an e 87 7 2 axkort 85 1 55 055 2 8* 8— ge N 26— Ir K rt ſt W 1 Heud Sehmer 25.— 38.— oldſchmidt Th. 5 arlsr. n. 5 arpen. 75„„ ayſer 53,— 83,—Koſtheimer Ce—— eſtv nger Saſel 6,25 6,10 Gritzner M. Durl. 5 50 27.25 Kemp, Stettin.. 0,45 0,510 Hartmann 5 2,65 2,40 Ilſe Bergbau 15.50 18,0 Krauß Cie. Lack. 140.90 an ſu er S derzins iche erte. oh. Bleiſti—IHal eu, m.—[Knorr, Heilbronn 3,25 3, edwigshütte.. 20,„ ebr. ahmeyer& Co. n 0 50 1 88 1 255 255 Donmer Penhr. 4 0 155 Zerſetven Brun.8 J20 Hſdeerd Nesc.. 440 220 Labe Pergeen f0 278JSabrahtete c: 978 18 gente„„„„%%% 2 ebe A 1400 1255 rbwert Mühlh.—,— 60,— Hanfwerk. Füßen 13,50 f,50 Frauß& Co, Lc. 425 5,25[Hindr.& Aufferm. 8,40 8,80] Kallw. Ader 1459 5 Aindes Eismaſch. 6,50.— 10 Mömd. 1914—.——.— Sberptümt 1819. 0425 0810%% d0. Gebr. Pirm. 5775 5,30 eddernh. Kupfer 6,80 90 Krumm, Otto... 1,25 1,25Hirſch Kupfer 18.— 19,20 Karlsr. Maſchin. 3,90.50 Lindenberg 51.50 51,—J4%“ 50% Pr. Schaßanw.—,— 0,395 40% 55 f. Ei 5 225 a. Farle. 21.—, Herzogp, München—...— Lahmeper& Co..20 12.— 91 chberg Leder 39,50 39,50 Kattowitz.— 24.00 25,90 Tarl Lindſtröm 15,25 15,78 25 2 4% 1—14003%%-.. 3·50 8 ch. Jetter 12.50 13.50] Hilpert Armaturf..25—.—Lech Augsburg! 15.— 15.— Höchſter Farbw. 15,—. 15.50] C. M. Kemyp 18.0 LAingel Schubfabr. 250 240% 817 Neichall 9889 9880.4% Preuß. 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V. do. 0,800 0,700 3½% BadAnl.abg 1300.450 4% Würt..1518 1⁴5⁵⁰ 1750 — 5 2 300A 57 7 42 4— 988—.— r. e 0 175 We 100 1075— aaß 190 0 2425 5175 4½% VI.—-IX. do. 0, 480 0,540 30% do von 1896——,— Met.- Münch. 9,.— 9,25 Aheelet tamm„ uhfb. Leander—,— 1, agirus e 3 heinſt 2 Metall A—.——Ah. Maſch. Leud..30.—, Seilinduſtr. Wolff———.—Mannesmannröh. 30,— 40,50 Saee 4 l 20/Adenang Chem..50 460 b) Ausländiſche(in Villionen). Miag, Mühlb.. 1,40 1,55 Rhenania Aachen.25 4,50 Sich&CoJ. Main 44—.95 Mansfeld. Aktien 3,60 3,90„ Kokswerke 43.—41.50 Riebeck Montan 36,50 37,. 251% GrMon1887——— 54%5 Rumän. 1903—.——.—4% do St.R. v1910 5,25 6,12 Moenns Stamm. 2,10 2,20 Riebeck Montan 36,75 36,75 Siem.& Hals., Berl 41,— 46,—Markt⸗.Kühlhall. 13,.— 12,50 8 nſtein&Kopp. 16.87 17.— 9 Hütten 17.12 17.80 4½% BeſtsR1913 4,.— 4,—4½% doGold. am. 6,5 5,703½% do.„v. 1897 2,50 2,50 Motoren Deuz.—.——.—Rodberg Darmſt. 16 05 3,50 Sinalco 2—,— 3,—Maximilliansau 8,80 8,80 Phönir Bergbau. 41.50 41ʃ, Roſitzer Braunk. 20.50 20.50 4½j% do. Schatz. 7— 7712 40% bo. am..B. 59% Mex. am. Au———— Motorf Oberurſ. 2 55— 16. Rütgers⸗Werke. 16,85 16,75 Südd. Drahtindſt.—.———Mech. Web. Linden 4,80 4,80 Hermann Paäge 839 1,70 Roſitzer Zucker. 48,— 48,25 4½% do Silberr. 2.——,4% Trk. Bagd..1—.——.—4% Gold——. Neckarſ. Fahrzg. 5,70 Schlinck& C. Hög.—.——.—.Led. St. Ingbert—.——AFr. Meguin& Co. 9,10 9,25 Rathgeber Wagg..36——Rütgerswerke 16,25 17,254% do. Goldrente—.——. 4%„ S. II 10 12 10 25 4½% drrig· Anl.—.— 50 24,—Reisholz 12,38 12, 10 Sachſenwerk... 2,10 2,124% do. einhRente 1,150 1,009 4 Ungar. Goldr. 8,75.60 5% Tehuantepec—.—— waren daher Aktienkapital von 30 Mill, wird auf 3,6 Mill. Goldmark zuſammen⸗ — ArrSell —. rre 7¹ von tret. Mũu auff 597 e 229 28 Kriegsminiſterien das Dlensfag, den 30. Seplember 1924 Keue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) 7. Seite. Ar. 454 Aus dem Kechtsleben Beamtenſorgen und Beſoldungsordnung (Nachdruck verboteg) 26 Kanzleiſekretäre, Geheime, klagen gegen das Deutſche Reich auf Aufſtufung in die Gehaltsklaſſe 7. Die Kläger waren früher im preußiſchen Kriegsminiſterium tätig und den Bürobeamten 1. Klaſſe gleichgeſtellt. Als im Jahre 1919 aus den einzelſtaatlichen Reichswehrminiſterium gebildet wurde ſind ſie in dieſes als Miniſterialkanzleiſekretäre übernommen worden. Bei der Neuregelung der Beamtengehälter wurden ſie in die Gruppe 6 der Beſoldungsordnung eingereiht. Da aber die ihnen früher gleichgeſtellt geweſenen Bürobeamten 1. Klaſſe in die Gruppe 7 eingereiht worden ſind, verlangen ſie im Klagewege die Eleichſtellung mit dieſen durch Einreihung in die Gruppe 7 der Beſoldungsordnung. Ihre Klage iſt ſowohl von den Berliner Ge⸗ richten als auch vom Reichsgericht abgewieſen worden. In den reichsgerichtlichen Entſcheidungsgründen wird hierzu ausge⸗ führt,daß die Hebung einer Beamtengruppe keine Schlechber⸗ ſtellung der Angehörigen der andern Gruppe zur Folge habe. Jwar ſei die Verſetzung eines Beamten in ein Amt von geringerem Rang dem näher mach der Reichsverfaſſung unzuläſſig. Aber wie nay Dargelegten die Aufſtufung einer Beamtenklaſſe im Gehalt für die müt ihr im Dienſteinkommen vorher gleichgeſtellten Veamtengruppe keine Schlechterſtellung bedeutet, ſo würde auch die Hebung einer Gruppe im Rang für die andere noch keine Rangminderung i ſich ſchließen. Dieſe behält vielmehr ihre bisherige Rangſtufe bei. Neue Bücher. Beſprechung einzelner Werke nach Maßgabe ihrer Bedeutung und des un⸗ zur Verfügung ſtehenden Raumes vorbehalten Cläre Heurika Weber:„Braunemanns und Anhang“. Roman. Verlag Ernſt Keils Nachf. Leipzig.(403) Kurt Jbach. Grau:„Kant⸗Anekdoten“. Verlag Georg Stilke, Ber⸗ lin.(44) Dr. Walter Rothes:„Chriſtus“. Verlag J. F. Bachem, Köln.(405). Arno Holz:„Buch der Zeit“. Gedichte. Verlag J. H. W. Dietz Nachf., Berlin.(406) Erich Kunter:„Wir“, eine Sammlung moderner Lyrik. Verlag Ul⸗ rich und Kunter, Heilbronn.(407) Herm. Lint:„Die Gewalt über Sophus Salander“, Roman. Verlag Dr. Eysler u. Co., Berlin.(408) Georg Kaiſer:„Kolportage“, Komödie. Verlag Die Schmiede, Berlin 409) W. Dürr:„Ringkampf in Bildern“. Heft 1 u. 2. Verlag Dieck u. Co., ttogrt.(410/11) Stu eee Fr. Henze:„Boxen“, Heft 1, 2, 3, 4. Verlaa Dieck u. Co., Stutt⸗ art(442/15 13 Enten Kilian:„Aus der Theater⸗Welt“. Verlag C. F. Müller⸗ »Karlsruhe.(416) Seitſchriften Mittelland, ein Zeitſpiegel. Herausgeber Paul A. Schmitz, 1. Jahrg. 1 Heſt Mittelland⸗Verlag, Frankfurt. Neue Muſtzeitung Illuſtrierte Halbmonatsſchrift mit Muſikbeilagen. Schriftleitung Hugo Holle. 45. Jahrg. Auguſt und September⸗ Hefte. Verlag Carl Grüninger, Nachf. E. Klett, Stuttgart. Elſaß⸗Lothringen, JCV Dr. Robert Ernſt. 2. Jahrg. 9. Heft, Berlin. 1 Der Drache. eine ungemütliche ſächſiſche Wochenſchrift. Herausgeber Hans Bauer. 5. Jahrg. 27. Heft. Verlaa Der Drache, Leipzig. Deutſche Kunſtſchau, Halbmonꝛtsſchrift für das geſamte Kunſtleben Deutſchlands. Herausgeber W. W. Göttig, Frankfurt. 1. Jahrg. Heft 16. Verlag Joh. Andrs, Offenbach. Weltſchau, Halbmonatsſchrift. Heft 1/2. Verlag Deutſche Buchwerk⸗ ſtätten, Dresden. Der Heger. Heft 21, Jahrg. 24. Heger⸗Verlag, Wilh. Gottl. Korn, Breslau Mein Heimatland, Badiſche Blätter für Volkskunde, hrg. von. Herm. Eris Buſſe. 11. Teerg. Heſt 4. Verlag G. Braun, Karlsruhe. Oſtdeutſche Monatshefte, Herausgeber Carl Lange, Oliva. 5. Jahrg. Heft 6. 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