** 15 1 5 Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei eptl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts. 2 Rebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.-Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabee eimerõ * Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 460 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Technik Aus Feld u. Garten. Wandern u. Neiſen Die neuen Die erſte Sitzung in Paris Eine Rede des franzöſiſchen Handelsminiſters Geſtern nachmittag 37 Uhr begann in Paris die erſte Ar⸗ beit der franzöſiſchen und deutſchen Wirtſchafts⸗ delegierten. der franzöſiſche Handelsminiſter Reinaldy ſtellte den Standpunkt Frankreichs in einer großen Rede dar. Ein⸗ leitend unterſtrich er die Ausführungen Herriots über die Bedeu⸗ tung und die Schwierigkeiten der Handelsvertragsverhandlungen zwiſchen den beiden großen Nachbarſtaaten. Der Miniſterpräſident Herriot habe bereits hervorgehoben, daß die Wiederherſtellung des wahren Friedens die Verſtändigung über die Regelung der Wirt⸗ ſchaftsbeziehungen zur Vorausſetzung habe. Er verſichert erneut, daß Frankreich an dieſe Aufgabe, deren Größe er wohl erkenne, mit feſtem Willen und ohne Hintergedanken herantrete. Frankreich hoffe, daß die beiden Völker in der kommenden Genera⸗ tion mehr und mehr das wirtſchaftliche Band wiederherſtellen können, das vor 1914 ihr Schaffen begünſtigt habe und daß nicht ungerechtfertigte Intereſſenkämpfe die frſheren verhingnisvollen Konflikte wieder aufleben ließen. Aus dieſem Gefühl loyaler Auf⸗ richtigkeit heraus wolle er ſofort zu erkennen geben, welche Sorgen die franzöſiſche Regierung beſchäftigen. Der Miniſter ſagte: Frank⸗ reichs Wirtſchaft ſei durch die Invaſion während des Krieges zu⸗ grunde gerichtet worden. Es habe ſeinen Wiederaufbau dann aus eigenen Mitteln durchführen müſſen. Seine Währung habe allerdings eine Verſchlechterung erfahren, aber es habe nicht die Sorgen einer Währungskataſtrophe kennen gelernt. Deutſch⸗ land dagegen habe ſich ee auferlegt und Wäh⸗ rungswirren zu überſtehen gehabt, von denen es ſich„mit methodi⸗ ſcher Energie“ habe erholen können. Aber ſeinen Wirtſchafts⸗ apparat habe Deutſchland erhalten und ununterbrochen fortführen können. Die deutſche Wirtſchaft habe derartig viel Arbeit, daß ſie Fban die Arbeitsſtunden dauernd überſchreite, zu deren Einhaltung ankreich durch internationale Vereinbarung verpflichtet ſei. Nach der Rede des franzöſiſchen Handelsminiſters Reinal dy hielt der Führer der deutſchen Abordnung, Stkaatsſekretär von Trendelenburg zine Anſprache, in der er u. a. betonte: Der deutſch⸗franzöſiſche Warenverkehr, der vor dem Kriege die Höhe von 1 Mil⸗ liarden Goldmark erreicht hatte, habe ſich bisher noch nicht erholen können und ſtehe im Gegenſatz zu den Bedürfniſſen der großen Wirtſchaften. Deutſchland, das die Nöte ſeiner Wirtſchaft täglich vor Augen habe, könne nicht verſtehen, daß im Ausland auch heute noch die Meinung verbreitet iſt, die deutſche Wirtſchaft habe, im ganzen geſehen, die alte Leiſtungsfähigkeit auch nur annähernd be⸗ halten und der Wettbewerb der Produktion bedeute eine Gefahr für die anderen Induſtrien. Anſtelle von Differenzierungen, Mißgunſt und Prohibition müßten Gleichheit, Vertrauen und mög⸗ lichſte Freiheit treten. Deutſchland ſei nach Stabiliſierung ſeiner Währung bereit, in dem Syſtem der Einfuhrverbote Erleichterungen zu gewähren, desgleichen alle anderen wirtſchaftlichen Maßnahmen aus der Uebergangszeit in Fortfall treten zu laſſen. Im Prinzip ſolle das Syſtem des gemäßigten Zollſchutzes der Vor⸗ kriegszeit nicht geändert werden. In Verbindung damit ſei aber die allgemeine u. uneingeſchränkte Meiſtbegünſtigung notwendig, die ſchon im Vorjahre durch die Konvention über die Vereinfachung der Zollformalitäten gefördert wurde. Unter den gleichen Geſichts⸗ punkten der Meiſtbegünſtigung ſei die Erhebung der 26prozentigen Ausfuhrabgabe zu beurteilen. 85 Von heute ab Geheimverhandlungen Die deutſche und franzöſiſche Delegation haben geſtern verein⸗ bart, von heute ab die Verhandlungen geheim zu führen. Von Zeit zu Zeit ſoll der Stand der Verhandlungen durch ein Kom⸗ muniquee gekennzeichnet werden. Nakionaliſtiſche Querkreibereien V Paris, 3. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsbeſprechungen bilden vorläufig die Zielſcheibe nationaliſtiſcher Angriffe. In der Rede Dr. Trendelenburgs erblicken die Anhünger Poincares einen neuen Beweis, daß Deutſchland ſich immer mehr dem Verſailler Vertrag entziehe und Frankreich in eine bedrängte Lage bringen wolle. Von poincariſtiſcher Seite aus wird den Verhandlungen ein deutliches Mißtrauen entgegengebracht, doch iſt zu bemerken, daß auch in deutſchfreundlichen Kreiſen die Aus⸗ führungen Trendelenburgs einen gewiſſen Peſſimismus hervor⸗ gerufen haben. Deutſchlands berechtigter Wunſch, die Meiſt⸗ begünſtigungsklauſel zur Grundlage aller Verhandlungen zu machen, wird als unzuläſſig abgewieſen und den franzöſiſchen Un⸗ terhändlern angeraten, ſo ſcharf wie möglich gegen die deutſchen Forderungen aufzutreten. Dem franzöſiſchen Handelsminiſter ging geſtern eine Mittei⸗ lung der Vereinigung franzöſiſcher Weinbauern und Weinhändlern zu, in der es heißt, daß die franzöſiſchen Weine von deutſcher Seite boykottiert würden. Deutſchland habe, vom 1. Jan. 1023 angefangen, den ſpaniſchen Weinen beſondere Begünſtigung eingeräumt. Es müſſe darauf hingewieſen werden daß die Begünſtigung auch würde.„„„ 5 Deutſchland und England Dr. Marx über wirlſchaftliche und politiſche Fragen 222: London, 3. Okt.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) den franzöſiſchen Weinen gewährt Reichskanzler Marx erklärte dem Berliner„Daily Expreß“⸗Kor⸗ reſpondenten in einem Interview, in ausländiſchen Zeitungen ſeien Zeit Angriffe verbreitet worden, daß Deutſchland ſich mit einer hohen Mauer gegen fremde Einflüſſe umgeben wolle. Er müſſe energiſch erklären, daß keinerlei Abſicht beſtehe, eine derartige Pollfit zu ergreifen. Die aus Tarifliſten veröffentlichten Zahlen ſeien nicht richtig. Die Handelsſtatiſtik der letzten Jahre weiſe ein zunehmendes Verlangen Deutſchlands nach britiſchen Waren anf. Entgegen den veröffentlichten Zahlen ſeien in letzter Zeit deine neuen deutſchen Zölle verhängt worden. * Wirtſchaſtsverhandlungen Nach ſeiner Meinung träten die europäiſchen Nationen jetzt in eine neue Phaſe nicht nur im wirtſchaftlichen ſondern auch im politiſchen Leben. Ddie Bemühungen um befriedigende Löſung der Reparationsfragen ſeien in London gekrönt worden. Er könne verſichern, daß das deutſche Volk gewillt ſei, die ihm durch den Dawesplan auferlegten Laſten bis zur äußerſten Grenze ſeiner Leiſtungsfähigkeit zu tragen im Bewußtſein, daß dies die Befreiung des Vaterlandes innerhalb einer gewiſſen Zeitſpanne bedeuten würde und daß es ſeine ganze Kraft einſetze, um dies zu erreichen. Natürlich könnten die wirtſchaftlichen Probleme nicht auf der Grundlage wie vor dem Kriege in Angriff genommen werden in Anbetracht der Verſchiebung und Herabminderung des internationalen Handels. Es müßten deshalb neue Methoden der internationalen Cooperation gefunden werden, ohne dadurch Ver⸗ einbarungen zu erzwingen. Der Standpunkt Deutſchlands bezüglich ſeines Eintritts in den Völkerbund habe ſeit der Londoner Konferenz ebenfalls eine fundamentale Veränderung erlitten. Bisher hätte die deutſche Re⸗ gierung keinen Grund gehabt, auf den Eintritt zu drängen. In Anbetracht der Entſcheidung über Oberſchleſien, um das ſchlimmſte Beiſpiel herauszugreifen, könne man von der großen Maſſe des deutſchen Volkes nicht erwarten, daß es die Handlungen des Bundes billigen würde, nur weil es ſein Mitglied geworden ſei, wofür es nur zu bezahlen haben würde. Aber jetzt, wo das Reparationsproblem gelöſt ſei, glaube die Regierung ihre frühere Haltung in Anbetracht der wichtigen Fragen, die der Entſcheidung des Völkerbundes unterliegen, aufgeben zu müſſen. Die Regie⸗ rung hält es für ihre Pflicht, Gewißheit über eine Anzahl Punkte zu erlangen, deren Bedeutung beſtimmend für Deutſchlands künf⸗ tige Stellung im Völkerbund ſei. Dieſe Punkte ſeien in dem Memorandum aufgeführt, das den zehn im Ausſchuß ſitzenden Nationen überreicht worden ſei. Die Hauptſache für Deutſchland ſei, ſeine künftige Stellung als Großmacht mit gleichen Intereſſen anerkannt zu ſehen. Was das Datum des deutſchen Eintritts in den Bund betreffe, ſo iſt die Regierung dafür, daß er baldigſt ſtattfinden möge. Bezüglich der Handelsvertragsverhandlungen erklärt der Kanzler, Deutſchland könne die Zolltarife nicht aufheben, da der größte Teil der Bevölkerung von der Verarbeitung der ein⸗ geführten Rohſtoffe zu ſertigen und halbfertigen Fabrikaten lebe. Das bedeute aber nicht, daß der Neulſche Markt ſich dem auslän⸗ diſchen Markt verſchließen würde; beſonders England brauche den⸗ Ausſchluß vom deutſchen Markte nicht zu befürchten. Zu den deulſch-engliſchen Wirlſchaftsverhandlungen Die Entwicklung der deutſch⸗engliſchen Finanz⸗ und Wirtſchaftsverhandlungen wurde geſtern in einem ausführlichen Artikel des„Daily Telegraph“ behandelt. Es wird dabei feſtgeſtellt, daß die ausländiſchen Bankvertreter bei den Ver⸗ handlungen über die Anleihe bei den deutſchen Sachverſtändi⸗ gen nur ſehr geringen Schwierigkeiten begegnet ſeien. Dr. Schaſch ts Vernunft und Föhigkeit hätten in London einen ſehr guten Ein⸗ druck gemacht und die Ankunft Luthers ſei ein Zeichen dafür, daß die Verhandlungen in ihr letztes Stadium treten und der Reichsfinanzminiſter den Vertrag unterzeichnen werde. Auch Dr. Luther wird dabei der ausgezeichnete Eindruck beſcheinigt, den ſeine ehrliche Art bei der Behandlung der Schwierigkeiten, denen die An⸗ 8 des Dawesplanes in Deutſchland begegnete, hervorgerufen habe. „Mit Dr Luther und Dr. Schacht“, ſo führt das Blatt aus,„be⸗ finden ſich alſo unter uns zwei führende Perſönlichkeiten der deut⸗ ſchen Finanz, deren Beziehungen zu gleichartigen Perſönlichkeiten in unſerem Lande die beſten ſind. Es iſt zu hoffen, daß man die Ge⸗ legenheit benutzen wird, ihnen den engliſchen Standpunkt inbezug auf die Schwierigkeiten bei den deutſch⸗engliſchen Han ⸗ delsvertragsverhandlungen auseinander zu ſetzen. „Das Blatt betont, daß die auf die von deutſcher Seite geplanten Zolltarifſätze zurückzuführenden Schwierigkeiten lebhaften Un⸗ willen in engliſchen Geſchäfts⸗ und Bankkreiſen erregt hätten. Ein Hochſchutzzoll werde den engliſchen Handel ernſtlich ſchädigen. Deutſchland habe abgelehnt, die Verſicherung zu geben, daß eine Prohibitivbehandlung des engliſchen Handels⸗ in einem neuen Tarif nicht durchgeführt werde. Auf engliſcher Seite müſſe man auf dem Regime der Meiſtbegünſtigung be⸗ ſtehen. Wenn auch die engliſche Beteiligung an der Reparations⸗ anleihe nicht rückgängig gemacht zu werden brauche, ſei die engeſſche Finanz doch in der Lage, als privater Geldgeber Deutſchlands einen Druck auszuüben. Das Blatt ſchließt mit der offenbar an die Adreſſe Deutſchlands und Frankreichs gerichteten Drohung: Europäiſche Staaten, die Prohibitivmaßnahmen oder andere Maß⸗ nahmen ergreifen, die gegen den engliſchen Handel wirken, werden die Macht dieſes Einfluſſes zu fühlen bekommen. Der Wettlauf um die Meiſtbegünſtigung Wie der Berliner Preſſe mitgeteilt wird, hat jetzt auch Ja pan um Handelsvertraasverhandlungen nachgeſucht, die auf eine gegenſeitige Gewährung uneingeſchränkter Meiſt⸗ begünſtiaung hinauslaufen ſollen. Die Verhandlungen werden wahrſcheinlich ſchon in nächſter Zeit aufgenommen werden. Jür die Ratifikation des deulſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommens Ein von der Deutſchen Volkspartei eingeſetzter Aus⸗ ſchuß für Induſtrie und Großhandel befaßte ſich geſtern mit der Frage der Ratifizierung des deutſch⸗ſpaniſchen Han⸗ delsvertrages. Er kam zu dem Ergebnis, daß die Ratifizierung krotz der von den Winzerverbänden erhobenen Bedenken auf das dringlichſte zu befürworten ſei. Frankreich will ſeine Schulden regeln (Spezialkabeldienſt der United Preß) 2. Okt. Wie wir erfahren glaubt man in hie⸗ ſigen politiſchen Kreiſen, daß Frankreich in Kürze S chritte zu ſeiner Schuldenr egelung ergreifen wird, um in Amerika ein 10—12fähriges Moratorium zu erlangen, das 5285 im Falle einer baldigen Regelung inoffiziell verſprochen wurde. Wie wir noch weiter erfahren, ſollen die Anhänger Poin⸗ cares ſowohl wie die Herriots für einen ſolchen Schritt Frankreichs ſein, der als logiſche Folge der Unterzeichnung des Genfer Protokolls angeſehen wird. Weſt⸗ oder Oſtorientierung: Von General a. D. Graf von der Goltz Daß eine geſchickte und zielbewußte Außenpolitik eines der Mittel iſt, um uns aus unſerer Zwangslage zu befreien, wird wohl ziemlich allgemein zugegeben. Nur ſchaffen leider gewiſſe Partei⸗ politiker nicht die weſentlichſte Vorbedingung dafür: die Einigkeit in äußeren Fragen. Mit einem zerriſſenen Deutſchland kann kein Staatsmann etwas machen. Andererſeits muß der Staatsmann Partei und Preſſe führen. Dies vorausgeſchickt, ſoll die Beantwortung der Frage verſucht werden, auf welche Macht wir uns in Zukunft ſtützen ſollen. Die einen empfehlen warm England, die anderen ebenſo warm Ruß⸗ land. Von beiden wird meines Erachtens übe tehen, daß die Vor⸗ bedingungen für ein Bündnis noch gar nicht da ſind, zum Teil auch noch gar nicht überſehen werden können. In London iſt vorläufig wohl noch keine Partei dazu wirklich bereit; England hat bisher bei uns ſtets nur geſchickt Hoffnungen erweckt, aber prak⸗ tiſch uns ſtets enttäuſcht. Ob aus Furcht vor Frankreich, oder Ver⸗ achtung Deutſchlands, bleibe dahingeſtellt. In Rußland aber herrſcht die Partei, die auch in Deutſchland eine bolſchewiſtiſche Revolution, d. h. Deutſchlands völligen Untergang vorbereitet. Ob und wann dort eine für uns annehmbare Regierung und welche Regierung kommt, iſt noch gar nicht abzuſehen. Daher iſt die Frage der Weſt⸗ oder Oſtorientierung eine Frage ſpäterer Zukunft, eine etwas aka⸗ demiſche, der wir aber nicht ausweichen wollen, da ſie natürlich ſehr intereſſiert und deshalb viel beſprochen wird. Im Augenblick können wir nur vorbereiten, Beziehungen anknüpfen oder erhalten und jede Gelegenheit benutzen, für uns Vorteile zu erreichen. Die engliſche Karte wird vor allen von den Deutſchblütigen ge⸗ zogen, die in Rußland wohnend den Panflawismus, Deutſchenhaß und die ſchwere auf dem Deutſchtum drückende ſlawiſche Maſſe, aber auch die geringe ſlawiſch organiſatoriſche Begabung kennengelernt haben und es erleben mußten, wie im Weltkriege die Deutſchen in Rußland gezwungen waren, für die Ruſſen gegen ihre Volks⸗ genoſſen zu kämpfen. Sie wollen wie die Ordensritten als Kolo⸗ niſten„nach Oſtland reiten“ und glauben dazu ein ſchwaches Ruß⸗ land nötig zu haben. Sie ſind der Anſicht, daß England dieſe Ab⸗ ſlenkung der Deutſchen vom Weltmeer gern geſtatten wird, weil wir dann den England in Aſien gefährlichen Ruſſen ſchwächen und ihm England vom Leibe halten. England und Deutſchland haben nach ihrer Anſicht den gemeinſamen Feind Rußland, und, wenn wir uns—0 Weltmeer fernhalten, keine Reibungsflächen mehr unter⸗ einander. 1 Bei dieſer verführeriſchen Beweisführung wird meines Er⸗ achtens folgendes überſehew: Deutſchlands Hauptfeinde ſind zur Zeit Frankreich und ſeine öſtlichen Vaſallen. Wie können wir uns da geſtatten, uns noch einen weiteren Feind, Rußland, auf den Hals zu locken? Haben wir immer noch nicht Feinde genug? Darauf wird erwidert: nur weiter ſchwach erhalten, damit es uns nicht wieder ſo gefährlich wird, wie 1914.“ Dies iſt aber für abſehbare Zeit unwahrſcheinlich. Schon jetzt leiſtet uns obendrein Sowjetrußland den Dienſt, die Polen in Schach zu haltden. Doch aus innerpolitiſchen Gründen dürfen wir bei unſerer wirtſchaftlichen Not den Fortbeſtand eines großen bolſchewiſtiſchen Reiches nicht wünſchen. Deshalb brauchen wir einen Ordnungsſtaat Rußland, der mit uns den gemeinſame Feind Polen hat und uns im Hſten entlaſtet. 22 In unſerer jetzigen Lage iſt der dreiſeitige Druck von Frankreich, Polen und Tſchechei unerträglich. Wir brauchen einfach einen Bundesgenoſſen im Oſten. Das aber kann nur ein geordgete⸗ Rußland ſein, das außerdem nach zehn Jahren Krieg und Bolſche⸗ wismus noch lange Zeit mit ſich zu tun haben und für uns ſchwer⸗ lich je die„Freundſchaft mit dem Löwen“ werden kann, wie es 1813/15 für das kleine Preußen das Bündnis mit dem Rußland Alexanders I. war. Wer aber glaubt, daß England uns beſſer Frankreich vom Halſe halten kann als Rußland, hat wohl Frankreich ſelbſt, aber nicht ſeinen Vaſallenſtaaten gegenüber rechtes Er vergißt alle Erfahrun⸗ gen, die die deutſche Geſchichte mindeſtens ſeit 170 Jahren mit Eng⸗ land gemacht hat; er vergißt, daß nicht die unterlegene deutſche Flotte, ſondern das immer überlegener werdende deutſche, Wirt⸗ ſchaftsleben England in den Weltkrieg getrieben hat. England fürchtet jetzt die Wiedergeburt des deutſchen wirt⸗ ſchaftlichen Nebenbuhlers, es wird uns ausnutzen, ſoweit es uns bei ſeinem Gegenſatz gegen Frankreich braucht, es wird Frankreich Ruhr, Rhein und Saar nicht gönnen. Deshalb können wir vorübergehende Vorteile von England haben und müſſen ſie verwerten, aber England wird uns niemals wirtſchaftlich in die Höhe kommen laſſen. Kein Staatsmann iſt in der Lage, bloß aus politiſchen Brün⸗ den die eigene deutſche Wirtſchaft klein zu halten, es wäre ja auch ſinnlos. Auch hat England aus Furcht vor einem ihm in Aſien gefährlich werdenden Rußland ein Intereſſe daran, daß der künſtliche Pationglitätenſtaat Polen, der Empfänger von drei blüßenden dent⸗ ſchen Wirtſchaftsprovinzen, in ſeiner jetzigen Größe beſtehen bleibt. was wir natürlich nicht wüntchen. Deutſchland würde alſo durch ein Bündnis mit England nur ein enaliſcher Vaſallenſtaat oder Enaglands Handlunasgehilfe werden, deſſen Aktienbeſitz weſentlich in enaliſche Hände käme. Frankreich, Enaland und Hochfinanz wollen ebenſo wie die Oſtſtaaten Deutſchland unfrei. wehrlos, zerſtückelt und für ſie arbeitend. Von keiner dieſer Mächte iſt auf die Dauer Deutſchlands politiſche und wirtſchaftliche Freiheit, oder gar ein Großdeutſchland zu erhoffen. Ein weſentlich anderes Geſicht aber bekommt Europa. wenn ſein jetzt chaotiſcher Oſten das bolſchewiſtiſche Joch abwirft und nach einer wohl unvermeidlichen längeren Anarchie und Schwäche wieder in die Reihe der Ordnungsſtaaten tritt. Dieſe Entwicklung, die kommen muß. wenn wir nicht alle bolſchewiſtiſch werden, geſchickt auszunutzen. iſt die Aufgabe der deutſchen Staatskunſt. Wenn wir dabei dem er⸗ ſtehenden Rußland als Nachbarn weſentliche Dienſte leiſten können, werden wir von ihm auch wirtſchoftliche und politiſche Vorteile für uns erreichen können, wie ſie die Befürworter der Weſtorientierung erſtreben. Denn Rußland braucht uns, wir allein können ihm wirk⸗ lich nützen und Rußland hat zu ſchlechte Erfahrungen mit ſeiner Randſtaatenpolitik gemacht. um ſie ohne weiteres wieder aufzuneh⸗ men. Es weiß, daß die Politik Peter des Großen nicht fortaeſetzt werden darf. weil ſie ein fremdes, weſteuropäiſches Reis auf die ruſſiſche Eigenart aufgepflanzt hatte, es weiß. daß ſeine Hauptſtadt wieder das mitten im Reiche liegende Moskau werden muß. daß ſeine Zukunft im Oſten und Südoſten liegt, und daß es heute gar nicht in der Lage iſt, alle jetzt ſelbſtändigen Randſtaaten ſich wieder einzuperleiben, auch wenn es dies wollte. ielleicht hat der Leſer noch dieſe und jene Bedenken. Er möge nicht vergeſſen, daß wir das Reich der Mitte ſind, für das die⸗ Außenpolitik beſonders ſchwierig iſt, das aber deshalb umſo mehr innerer Geſchloſſenheit und Rückenfreiheit bedarf. Für letz⸗ tere beiden Zwecke brauchen wir für den Augenblick ge⸗ „Wir wollen Rußland ſa S eine Rede durch Italien mitzuteilen. 2. Seite. Nr. 460 Freitag, den 3. Oktober 1924 ſunde innerpolitiſche und wirtſchaftliche Verhältniſſe. Dafür iſt 12 Vorbedingung ein erträgliches Verhältnis mit unſerem wirt⸗ chaftlichen Nebenbuhler England, ſchon im Intereſſe unſerer Hanſeſtädte und Sturz des Boſchewismus in ſeiner ruſſiſchen Hei⸗ mat. Iſt dieſes erreicht, dann ſtehen wir vor einer ganz neuen Lage, für die in obigen Ausführungen nur allgemeine Hinweiſe gegeben werden konnten. Alles weitere muß der Kunſt des Staatsmanns, der dann am Ruder iſt, überlaſſen bleiben. Denn auch der Staatsmann muß, wie der Stratege, zwar ein allgemeines Ziel vor Augen haben, aber ſich jeder neuen Lage geſchickt an⸗ paſſen, darf niemals doktrinär einer vorgefaßten Meinung nach⸗ jaufen und weder die Augenblicksnotwendigkeiten über der Politik von übermorgen vergeſſen, noch lediglich von der Hand in den Mund arbeiten. die Sozialdemokraten beim Keichskanzler 85 Nicht grundſätzlich ablehnend UBerlin, 3. Oktober.(Von unſerem Berliner Büro.) In deꝛ Ausſprache, die heute vormittag zwiſchen den ſozialdemokra⸗ tiſchen Fraktionsführern und dem Reichskanzler über die Regie⸗ rungserweiterung ſtattfand, wurde von ſozialdemokratiſcher Seite feſtgeſtellt, daß die ſozialdemokratiſche Partei ſich bei der Entſchei⸗ dung über die Frage der Erweiterung der Reichsregierung nicht von parteitaktiſchen Erwägungen leiten laſſe. Ohne der Stellungnahme der Reichstagsfraktion vorgreifen zu wollen, wurde betont, daß eine grundſätzliche Ablehnung der Erweiterung der Reichs⸗ regierung im Sinne des Reichskanzlers für die Sozialdemokratie nicht in Frage komme, daß aber vor der abſchließenden Stel⸗ lungnahme der Fraktion völlige Klarheit geſchaffen werden müſſe über die Haltung der Deutſchnationalen zum Schutz der re⸗ publikaniſchen Reichsverfaſſung, zur Durchführung des Waſhing⸗ toner Abkommens und zu den entſcheidenden Fragen der Außen⸗ politik. Außer dem Kanzler wohnte der Beſprechung nur noch der Reichsernährungsminiſter Graf Kanitz bei. Die Haltung der Sozialdemokraten, wie ſie ſich in vorſtehendem Bericht über die heutige Vormittagsſitzung in der Reichskanzlei kennzeichnet, läuft auf das Beſtreben hinaus, die Deutſch⸗ nationale Volkspartei zu einer unumwundenen Stellungnahme zu dem Programm des Reichskanzlers zu veranlaſſen. Aehnliche Bedenken ſind, wie wir hören, bereits geſtern in der Beſprechung mit den Regierungsparteien auch vom Zentrum und den Demo⸗ kräten vorgebracht worden. Auch von den Vertretern dieſer Par⸗ teien wird die Reſolution der Deutſchnationalen als nicht gii ſtig bezeichnet. Man verlangt, daß die Deutſchnationalen im e ganz unzweideutig ihre Stellungnahme zu den ſcha politiſchen Fragen klarlegen. Auch die Wirkung einer Hineinbeziehung der Deutſchnationalen in das Kabinett auf die Außenpolitik iſt geſtern und heute zur Sprache gebracht worden. Es mußte von Regierungsſeite zugegeben werden, daß der deutſchen Außenpolitik möglicherweiſe gewiſſe Nachteile aus der Beteiligung der Deutſchnationalen an der Re⸗ gierung erwachſen könnten. Muſjolinis Werben um die Oppoſition Nach dem„Secolo“ wird Muſſolini am nächſten Sonntag, alſo am Eröffnungstage des rechtsliberalen Kongreſſes in Mailand, und zwar im Parteilokal einer liberalen Vereinigung halten. Das Blatt glaubt, daß dies den Gang des rechtsliberalen Kongreſſes nicht unweſentlich beeinfluſſen werde. FBrlalien raliftziert das Waſhingtoner Abkommen Muſſolini hat den italieniſchen Vertreter beim in⸗ ternationalen Arbeitsamt des Völkerbundes beauftragt, dem Sekretär des Arbeitsamtes die Ratifizierung des Waſhingtoner Abkommens über den Achtſtundentag Die italieniſche Ratifizierung werde jedoch erſt, wie Popolo d Italia ausführt, in Kraft treten, ſobald die anderen Induſtrieſtaaten das Abkommen gleichfalls ratifiziert haben. 5 Jafziſtiſche Ausſchreitung Die römiſchen Blätter melden, daß vor einigen Tagen in Mai⸗ land Faſziſten in die Freimaurerloge„Zenith“ eindran⸗ gen, die ſie zerſtören wollten. Die Eindringlinge waren nicht wenig überraſcht, in der Loge 15 Mitglieder der faſziſtiſchen Partei, dar⸗ unter einen Offizier der faſziſtiſchen Nationalmiliz zu finden. Die Eindringlinge nahmen die Mitglieder der Loge mit ſich fort. HBerlin, 3. Okt. Wie gemeldet wird, ſind in einem Schacht der Petroleumgeſellſchaft in Pechelbronn im Elſaß neun Bergleute durch ausſtrömende Gaſe verunglückt. Fünf von ihnen konnten noch lebend geborgen werden. Man fürchtet, daß die übrigen vier ums Leben gekommen ſind. Das Geld auf der Straße Kriminalroman von Oltfried v. Hanſtein 2 Machdruck verboten) Der Vater hatte nicht nachgegeben! Er hatte das Geſchäft von der Hand gewieſen— er konnte doch dem alten Herrn nicht ſagen, daß er es heimlich ſchon gemacht hatte! Daß er ſogar nicht nur fünfzigtauſend, ſondern ſogar das Doppelle ausgezahlt hatte, daß er zudem eigene Schulden und einen Wechſel über fünfzigtauſend Mark laufen hatte, der morgen alſo noch vor ultimo, fällig war! Es fehlten ihm alſo nicht zwanzig, ſondern hundertſiebzig⸗ tauſend Mark. Er ſtand auf und zwang ſich zu einem Lachen. Unſinn! Wenn er in das Bureau kam, hatte Krüger, der Buchhalter, der ihn zu der Speckgeſchichte verleitet hatte, ſicher ſchon— Nachricht— es ſollte ja ſchnell gehen— die Waggons mußten heut morgen die Grenze paſſiert haben—, war die Ware erſt in Deutſchland, dann war auch das Geſchäft gemacht, und— der Vater brauchte ja gar nichts zu wiſſen. Krüger bekam ſein Teil, er gab die hunderttauſend in die Kaſſe zurück und konnte die zweihundert Mille, die er beſtimmt verdiente, in die eigene Taſche ſtecken. Freilich— es war eine Un⸗ redlichteit gegen den Vater. Torheit, er hatte ja mit ihm teilen wollen——— warum war er ſo veraltert und ſtarrköpfig. Die kurze Anleihe aus der Geſchäftskaſſe war kein Verbrechen.— Er wurde ſogar vergnügt. Zweihunderttauſend! Was würde 8 IAlka Senden für Augen machen,— dann konnte er ihr endlich die neue Wohnung einrichten und ſie von allem freimachen— es war ihm ohnehin ein eiferſüchtiger Stachel, daß ſie noch im Kabarett auftrat. Er wollte doch gleich heute abend zu ihr,— ach ſo—, da war ja Empfangsabend bei— Gugenheims. Wie langweilig ihm das plötzlich erſchien. Die ernſte Helene, die ihn immer in kunſtgeſchichtliche Geſpräche verwickelte und ihn faſt zwang, des Vaters langweilige Kupferſtichſammlung anzuſchauen⸗ Die blonde Helene, die ihren mageren— früher hatte er ihn zart gefunden— in faſt unmodern einfache Fähnchen hüllte, obgleich ſie es am beſten vermocht hätte, ſich modiſch zu kleiden, die ſogar während des Krieges Kreuzſchweſter geweſen und ſogar wirklich gepflegt hatte——, 5 Nein— er paßte nicht mehr in dieſen Kreis— ſeit ihn Herr liebte Ling Heim aus Pfaffenhauſen er — Rneue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nus gabe) Entſpannung in London? Die vorherrſchende Anſicht in den Vorzimmern des engliſchen Parlaments geſtern ſpät abends war, daß der liberale Ab⸗ änderungsantrag die Gefahr für die Regierung in der Mittwochſitzung beſeitigen werde. Man nimmt an, daß die Regierung den Vorſchlag als einen geeigneten Ausweg aus der ſchwierigen Lage annehmen werde. Ueberdies würde die Wei⸗ gerung der Arbeiterpartei, den Abänderungsantrag anzu⸗ nehmen, ſie der Anklage ausſetzen, daß ſie eine Unterſuchung über die Vorfälle bei dem Verzicht auf die Verfolgung des„Workers Weekly“ vermeiden will. Die Befürchtüngen von unmittelbar be⸗ vorſtehenden Neuwahlen, die vor 24 Stunden die Politiker erregten, ſind faſt ganz verſchwunden, als der Wortlaut des liberalen Zuſatz⸗ antrages bekannt wurde. Lärmſzenen im engliſchen Anterhaus Im Unterhauſe kam es geſtern zu ſtürmiſchen Sze⸗ nen, als ein Konſervativer die Regierung fragte, ob es richtig ſei, daß der Premierminiſter erklärt habe, er komme mit ſeinem Gehalte nicht aus und daß er genötigt ſei,„bei einer Privat⸗ perſon Geld zu leihen“. Der Sprecher des Unterhauſes konnte ſich nach dieſen Worten erſt nach geraumer Zeit verſtändlich machen; er erklärte, daß dieſe Frage, die er in ſchriftlicher Formulierung als unzuläſſig abgelehnt hätte, nun nicht mündlich als Ergän⸗ zungsfrage vorgebracht werden dürfe. Zu einer neuen Lärmſzene kam es, als an den Unterſtaatsſekretär Ponsbony Fragen wegen der Behandlung der in Rußland wohnenden engliſchen Bürger gerichtet wurden. Ein liberaler Abgeordneter wollte Auskunft darüber haben, ob Perſonen, die ſich bei der engliſchen Botſchaft beſchwert hätten, ohne weiteres nach Sibirien verbannt worden ſeien. Ponsbony gab ausweichende Erklärungen ab und be⸗ merkte, daß ihm kein amtlicher Bericht vorgelegen hätte. Daraufhin kam es zu lärmenden Kundgebungen der bürgerlichen Parteien. Die Ulſtervorlage im Anterhaus angenommen Das Unterhaus hat geſtern abend mit 251 gegen 99 Stimmen in dritter Leſung die ülſtervorlage angen omm en und dieſe ſofort dem Oberhauſe überwieſen. Das Unterhaus hat ſich bis nächſten Mittwoch vertagt. der Amerikaflug des F. K. 3 Vor wenigen Tagen hat Frankreich die amerikaniſche Ab⸗ nahmekommiſſion davon in Kenntnis geſetzt, daß Frankreich ein Ueberfliegen franzöſiſchen Gebietes mit dem„Z. R. 3“ unter der Bedingung geſtatte, daß gewiſſe namentlich aufgeſührte Feſtungsgbiete nicht paſſiert würden. Dieſe Bedingung iſt angenommen worden, ſo daß an und für ſich die Fahrtroute des „Z. R. 3“ auch über Frankreich führen könnte. Ob dies der Fall ſein wird, läßt ſich noch nicht ſagen. Dr. Eckener erklärte am Donnerstag auf die Frage nach der Route des Amerikafluges: Welchen Kurs ich nehme, wird letzten Endes von der Wetter⸗ meldung abhängen, die ich am Morgen des feſtgeſetzten Ab⸗ ſahrtstages vor dem Aufſtieg des Luftſchiffes erhalt. Iſt der ſüd⸗ liche Kurs über Frankreich günſtig, dann ſchlagen wir ihn ein, iſt das Wetter 910 dem nördlichen Kurs beſſer, dann richten wir uns eben danach. Das ganze iſt lediglich eine Wetterfrage“. Keine Wiedereinführung der Brotkarte! Ueber den Stand der Ernte erhalten wir von unterrichteter Seite die nachgenannten, freilich noch nicht genauen Ueberblickszahlen: Für den Monat Auguſt läßt ſich feſtſtellen. daß der Abſchlag an Brotgetreide 10,9 70 geagenüber der allerdings bemerkenswert gün⸗ ſtigen Brotaetreideernte des Vorjahres beträgt. Für die gaeſamte Ernte ſtellt ſich der Abſchlag auf.5. Die Hauptſchäden von Preußen, aber auch in Süddeutſchland, haben unter der andau⸗ ernd ſchlechten Witteruna gelitten. Das trifft insbeſondere zu für die Provinzen Weſtfalen, Heſſen⸗Naſſau, die Rheinprovinz und große Teile von Hannover. Dieſe Schäden ſetzen naturgemäß das Geſamt⸗ ergebnis der Ernte ſtark herunter. Dagegen iſt ſowohl die Roagen⸗ und Weizenernte in den eigentlichen Kornkammern Deutſch⸗ lands, in Schleſien. Brandenburg. zum Teil in Sachſen, ferner in Pommern und zu erheblichem Teil auch in Oſtpreußen im aroßen und ganzen befriedigend. Unſere Hauptgetreidegebiete weiſen alſo eine Ernte auf, die den Geſamtdurchſchnitt wieder hebt und es ver⸗ chen.“ Allerdings wird man mit einem Ernterückſchlaa von bis zu 20˙70 insgeſamt gegenüber dem Vorjahre zu rechnen haben. In den maßgebenden Stellen hegt man trotzdem keinerlei Be⸗ fürchtung für die Brotverſorgung der Bevölkerung. Eine Wieder⸗ einführung der Brotkarte kommt, wie man uns aufs be⸗ ſtimmteſte verſichert, nicht in Frage. Schweinfurt, 3. Okt. Vor dem hieſigen Schwurgericht iſt der 22jährige Bauernſohn Joſef Held aus Fuchsſtadt zum Tode verurteilt worden. Der Verurteilte Zeit ſeine Ge⸗ mordet.— kannte. Was brauchte er Gugenheim und„die fromme Helene“, wie er das Mädchen, das einſt ſeine Jugendliebe geweſen, jetzt nannte, mochte ſie einen Profeſſor heiraten— er war überhaupt nicht zum Ehemann geboren! Er kam in das Geſchäft, wo bereits alle Federn emſig arbeiteten und ging in das Privatbureau, in dem er ſich eingerichtet hatte, ſeit der Vater krank war. Otto Krüger, der erſte Buchhalter— einen Prokuriſten hatte Conrad Wehn nicht— ſelbſt jetzt, auf dem Krankenlager, gab er jede Unterſchrift ſelbſt; war doch das Geſchäft im ſelben Hauſe unter der Wohnung. Alſo Otto Krüger, der Buchhalter, erhob ſich und folgte dem jungen Chef. Auch er hatte ſich in der letzten Zeit auffallend verändert, trug elegante Kleider und— ſpielte den Lebemann, mehr wie es ſeine Einkünfte erlaubt hätten.— „Nun Krüger?“ „Noch keine Nachricht.“ „Verflucht!“ WWill nichts ſagen— es kann jeden Augenblick ein Telegramm kommen.“* „Mein Alter will nicht.“ „Um ſo beſſer, dann machen wir es allein.“ „Diesmal ja, wir müſſen ſehen, daß wir auf alle Fälle morgen verkaufen. Ich muß das Geld zum Ultimo haben. Iſt übrigens die Anzahlung gebucht?“ „Noch nicht, Sie wünſchten ja erſt mit Ihrem Papa zu ſprechen.“ „Iſt auch gut ſo, wir wickeln morgen ab, ſelbſt wenn wir weniger verdienen und legen das Geld in die Kaſſe zurück.“ „Natürlich— vielleicht findet ſich öfter———“ „Nein, Krüger, auf keinen Fall, ich wollte, wir wären mit dem blauen Auge davon—— ein zweites Mal mache ich ſo etwas hin⸗ ter— meines Vaters Rücken auf keinen Fall.“ „Warum nicht, ich denke, Sie brauchen auch Geld,— die ſchöne Senden——“ „Herr Krüger, ich muß bitten!“ Der Buchhalter ſah ihn mit einem halb ironiſchen, halb verſte ⸗ henden Lächeln an. haben jedoch erſt nach dieſer Zeit eingeſetzt. Große Teile im Weſten fehlt erſcheinen laſſen, von einer kataſtrophalen Mißernte zu ſpre⸗ nach Mexikv zu begeben. v. Oletzty in die Lebewelt eingeführt hatte— ſeit er Ilka Senden Rommuniſtiſche Wahrheitsliebe Daß die kommuniſtiſche Preſſe zu den unglaublichſten Methoden greift, wenn ſie der verhaßten Polizei einen Schlag ver⸗ ſetzen kann, iſt bekannt. Himterher ſtellt ſich dann die meiſt in rieſige aufgebauſchte Geſchichte ganz anders heraus, wenn ſie nicht überhaupt erlogen iſt. Berichtigungen werden nicht gebracht oder mit neuen beweisloſen Zuſatzbemerkungen verſehen. Beſonders zeichnet ſich in dieſer Hinſicht die kommuniſtiſche„Arbeiter⸗ zeitung“ in Mannheim aus. In der„Karlsruher Zeitung wird ihr eine ganze Reihe von ſolchen Lügen und Verdrehungen na hge⸗ wieſen. ſonders hervorzuheben iſt aber folgender Fall: „„Unter der ſenſationellen Ueberſchriſt:„Erpreſſer⸗ methoden der Kriminalpolizei“ wird in der Nummer 127 der„Arbeiterzeitung“ vom 18. September über einen Fall berichtet, der ſich gar nicht ereignet hat. Man lieſt da: „Ein beſonders kraſſer Fall hat ſich Ende der vorigen Woche zugetragen. Ein junges Mädchen von noch nicht 16 Jahren wurde abends auf der Straße von einem Kriminalbeamten, der ſich nicht einmal legitimierte, angehalten und ohne weiteres auf die L⸗Wache gebracht, wo es einem ſtundenlangen Verhör unter⸗ zogen wurde. Mit allen Mitteln wurde ihm gegenüber gearbeitet, um es zu Ausſagen zu veranlaſſen, Drohungen und Barſchheiten wechſelten mit frommen Ermahnungen, als„deutſches Mädchen“ die Wahrheit zu ſagen, ab.“ Da kein Name eines Kriminalbeamten genannt war, der das junge Mädchen auf die.⸗Wache gebracht haben ſoll, wurde eine Umfrage unter der Polizeimannſchaft vorgenommen. Aber weder auf der Polizeiwache des 1. Reviers, noch bei der Fahndungs⸗Polizei, noch bei der Kriminal⸗Polizei in Mannheim iſt von dem Vorkomm⸗ nis etwas bekannt. Und nun das Intereſſante an der Angelegenheit! Als der verantwortliche Redakteur Kengler von einem Vertreter der Fahndungspolizei über die Notiz und den behaupteten Vorfall gehört wurde, erklärte er, der Name des Mädchens iſt uns (der Redaktion) nicht bekannt. Es erſchien auf unſerer Redak⸗ tion und trug den Fall ſo vor, wie er in der Arbeiterzeitung ge⸗ ſtanden hat. Eine Legitimation haben wir von dem Mädchen nicht verlangt und es hat ſeinen Namen auch nicht geſagt.“ Darnach können alſo in der„Arbeiterzeitung“ von ganz unbekannten Perſonen irgendwelche Angaben gemacht werden und ſie finden, ohne auch nur im geringſten geprüft zu werden, ohne weiteres Aufnahme in dem kommuniſtiſchen Blatt. Leichtfertiger kann man wohl kaum die Redaktion einer Tageszeitung führen. Kenzler bemerkte dann noch, er werde das Mädchen, das in einer Mannheimer Fabrik beſchäftigt ſein ſoll, bis Samstag, 6. September ermitteln und auf die Redaktion beſtellen. Als dann der Polizeibeamte am 8. Sept. wieder auf der Redaktion erſchien, erklärte ihm der Verleger und Landtagsabgeordnete Ritter, Kenzller ſei ſeit 6. September in Ur⸗ laub und komme vor 3 Wochen nicht wieder. Er, Ritter, wiſſe von der Sache nichts und Kenzler habe ihm auch nichts hinter⸗ laſſen.“ So ſieht die Redaktion eines Kommuniſtenblattes aus! Natürlich iſt es unter ſolchen Umſtänden unmöglich, die von der„Arbeiterzei⸗ tung“ erhobenen Beſchwerden nachzuprüfen. Es dürfte— ſo ſchließt die„Karlsr. Zeitung“— mit dieſen Feſtſtellungen die Behauptung, daß die NRedaktion der kommuniſtiſchen„Arbeiterzeitung“ bar jedes journaliſtiſchen Anſtandes ſei, ſicher erwieſen ſein. Letzte Meldͤungen Weitere Kommuniſtenprozeſſe vor dem Staatsgerichtshof Der Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik ver⸗ urteilte geſtern den Handlungsgehilfen Kurt Scharſchmidt, Leipzig, wegen Beihilfe zur Vorbereitung eines Hochver ⸗ rats in Tateinheit mit einem Vergehen gegen 8 7, Ziffer 4, des Republikſchutzgeſetzes zu 9 Monaten Gefängnis und 100 Mk. Geldſtrafe. Der Gärtnerlehrling Karl Fiedlet, Stuttgart, wurde wegen der gleichen Vergehen zu 3 Monaten Gefängnis und 30 Mk. Geldſtrafe verurteilt. 2 In der Nachmittagsſitzung verhandelte der Staatsgerichtshof gegen den Jolierer Kurt Schmidt aus Leipzig, der im Früh ahr, zur Zeit des Wahlkampfes, einem Polizeiwachtmeiſter eine Flug⸗ ſchrift überreicht hatte, die zur Zerſetzung der Landes⸗ polizei dienen ſollte. Das Urteil lautete auf(Monate Ge⸗ fängnis und 50 Mk. Geldſtrafe; drei Monate Freiheitsſtrafe ſind durch die Unterſuchungshaft verbüßt. Ein Gegner Dawes (Spezialkabeldlenſt der United Preß) . Newyork, 3. Okt. Der auch in Deutſchland bekannte Republi⸗ kaner Senator Smith Brookhart beabſichtiar. wie er öffentlich erklärt, die Reihen der Republikaner zu verlaſſen. In einem kürzlich veröffentlichten Brief hatte er den Rücktritt General Dawes als Visepräſidentſchaftskandidat verlangt, da Dawes ſeiner Anſich nach die Partei zerſtöre. Rückreiſe des mexikaniſchen Skaatspräſidenten fahrplanmäßigen Mitzagszug Berlin verlaſſen, um ſich über Paris 122 „Ach ſo— pardon— na, dann wollen wir noch ein bißchen ſchuften. Die Depeſche muß jeden Augenblick kommen.“ Er ging hinaus und Friedrich Wehn blieb mit einem Gefühl der Demütigung zurück. Wie ihn der Krüger behandelte— wie ſeinesgleichen—, der Buchhaller, ihn, den Chef!—— Und der Menſch war ſein Mitwiſſer, wußte, daß er hinter Vaters Rücken Schiebergeſchäfte machte— und der ſollte nun immer ihm gegen⸗ über ſitzen, auch ſpäter, wenn der Vater geſund war? Der hatte ihn ja vollkommen in der Handl Dabei war er augenſcheinlich ein leichtſinniger Bruder geworden,— wer weiß, was da noch kam. Er ſchämte ſich und hatte ordentlich Herzklopfen. Wenn nur die De⸗ peſche bald käme, er wollte ihn gut verdienen laſſen— vielleicht ging er dann von ſelbſt. Friedrich Wehn machte ſich über die Ultimorechnaung, aber es wollte nicht gehen. So oft draußen jemand eintrat. blickte er durch die Glastür— war das Gibſon? War es die Depeſche? Keins von beiden. Dabei war es in wenigen Minuten Vier und dann wurde geſchloſſen.— Kurz ehe die Uhr ſchlug, kam ein Bote aus dem Hotel Eſplanade. Friedrich atmete auf, wie ihm ein Brief hereingebracht wurde,— er ſah auf die Rückſeite: „Abſender Fred Gibſon.“ „Gott ſei dank!“— Jedenfalls hatte der Großkaufmann während der Bureauſtunden teine Zeit und erbat eine Zuſammenkunft für den Abend, um ſeine Schuld zu bezahlen. „Verehrter Freund!“ Der Brief war natürlich an den Vater gerichtet, aber der Sohn öffnete ihn. „Bin zwar in BVerlin, muß aber heut abend wieder weiter. Bin Ihnen morgen Zweihunderttauſend ſchuldig, aber ich bitte Sie, ſich eine Woche zu gedulden. Es bietet ſich mir Gelegenheit zu einem großen Abſchluß in der— Schweiz, zu dem ich notwendig alles Bargeld gebrauche, deſſen ich habhaft werden kann. Milliogenver⸗ dienſt! Ihnen iſts gleich, ob Sie das Geld morgen oder acht Tage ſpäter haben. Reiſe heute abend. Wäre gern perſönlich gekommen, habe aber ſoviel zu tun, daß ich immerfort unterwegs bin. Komme ſpäteſtens 7. Juni zurück und zahle. In der Hoffnung auf Ihr Ein⸗ verſtändnis Ihr alter Gibſon.“ Friedrich ergriff ein jäher Schreck. Acht Tage. Das war für ihn der Ruin! Am Uläämo brauchte er ja das Geld!— (Fortſetzung folgt.) Der mexikaniſche Staatspräſident Calles wird heute mit dem ghen nicht irgend eine Weſpenart. FJrelkag, den 3. Oktober 1924 neue Maunheimer Zeitung bend⸗Rusgabe! 3. Seite. Nr. 460 Städtiſche Nachrichten Der überflüſſige Fußgänger Das Bein, das man ſeit alters kennt Als Fortbewegungsinſtrument, Wozu es von Natur ermächtigt, Iſt nicht mehr exiſtenzberechtigt. Zwar gilt das Frauenbein noch viel — Ich meine als Betrachtungsziel Aeſthetiſch eingeſtellter Augen, Sofern die Beine etwas taugen! Doch das Spazierholz iſt nur mehr Ein Hindernis für den Verkehr, Und der Gebrauch der Hinterpfoten Gehört darum mit Recht verboten! Ein Schutzmann nämlich koſtet Geld, Der deinen Schritt im Aug' behält. (Der Stadtrat aus den letzten Wahlen Will ihn ja ohnehin nicht zahlen!) Den Kraftfahrzeugen überdies Biſt du ein Dorn und Aergernis Und ſtörſt als ſträfliches Karnikel Die Laune aller Stinkvehikel. Zwar waren deine Straßen da, Bevor man das Vehikel ſah, Doch wagſt du es, dein Recht zu wahren, So wirſt du einfach überfahren! Und wenn du ſelbſt das Aermchen reckſt Und nach der Wanderrichtung ſtreckſt, Um auf das Fahrzeug einzuwirken, So wirſt du nur ein Lächeln mirken. Drum iſt es gut, man läßt geſchwind, Womöglich ſchon als kleines Kind, Sich beide Beine amputieren, Um ſo durchs Daſein zu kutſchieren! Beda Hafen in der„Münchner Zeitung“. * *Erwerbsloſenfürſorge. Der Verwaltungsausſchuß des Badi⸗ ſchen Landesamts für Arbeitsvermittlung hat in ſeiner Sitzung vom 25. September den Beitragsſatz für die Erwerbsloſen⸗ fürſorge vom 6. Oktober ab auf 1,2 vom Hundert feſtgeſetzt. Näheres iſt in der Bekanntmachung des Vorſitzenden des Arbeits⸗ amts im Anzeigenteil zu erſehen. * Ladeneinbruch. In der Nacht zum 1. Oktober wurden von Einbrechern in Q3 über 6000 Eier, ein großes Quantum Doſenmilch, ſowie Margarine und Schweineſchmalz, ferner ein Fahrrad, Marke Opel, und ſonſtige Gebrauchsgegenſtände im Werte von etwa 1100 Mark geſtohlen. Die Täter ſind unbekannt. Um ſachdienliche Mit⸗ teilung an die Kriminalpolizei wird gebeten. *Das Gaſthaus zum„Prinz Max“ in Feudenheim ſoll demnächſt ſeinem urſprunglichen Zweck wieder zugeführt werden, nachdem die Räume faſt ein Jahr lang zu Bürozwecken verwendet wurden. Der langjährige Wirt und Eigentümer, Herr Adam Keßler, verkaufte das ganze Anweſen an die kath. Kirchengemeinde zur Errichtung eines Gemeindehauſes. Hierdurch wird endlich der lang⸗ gehegte Wunſch der Feudenheimer Katholiken erfüllt, ohne daß für die Feudenheimer Kirchenſteuerzahler eine beſondere Belaſtung ein⸗ treten wird. Um aber die Unannehmlichkeiten, die mit dem Betrieb einer Wirtſchaft verbunden ſind, der Kirchengemeinde zu erſparen, wurde ein beſonderer Verein„Kath. Gemeindehaus Mann⸗ heim⸗Feudenheim E..“ gegründet, dem der Betrieb und die Verwaltung des Anweſens übertragen wurde. Der Verein hat in Herrn Keßler einen tüchtigen Wirt gefunden. Die Wirtſchaftsräume werden nach Vornahme der erforderlichen Jnſtandſetzungsarbeiten wieder in Betrieb genommen. Der Saal wird erweitert und her⸗ gerichtet. Die übrigen Räume werden für Vereinsabende, Sing⸗ ſtunden, Vorträge in beſchränktem Kreiſe uſw. hergerichtet. Für die Kegelfreunde wird durch die Anlage einer neuzeitlichen Kegelbahn Gelegenheit zur Ausübung des geſunden Sportes gegeben. Die Scheuer wird in eine Turnhalle umgewandelt. Ein Teil des großen Gartens wird im nächſten Sommer für eine Gartenwirtſchaft hergerichtet. Die Räume eignen ſich bei der vorzüglichen Lage des Anweſens in der Mitte Feudenheims zur Abhaltung von Familien⸗ zund Vereinsfeſten jeder Art. Dem Feudenheimer Vereinsleben wird hiermit nach der mißlich empfundenen Einengung des letzten Jahres wieder weiterer Spielraum gegeben. vereinsnachrichten ch. Mannheimer Schifferverein E. B. Durch die Freigabe des hieſigen Hafens, des Hafengebietes von.⸗Ruhrort und des Rhein⸗ Herne⸗Kanals iſt der Schiffsverkehr auf dem Rhein in den letzten Tagen lebhafter geworden. Damit hat auch der Mannheimer Schiffer⸗ verein ſeine Tätigkeit wieder aufgenommen und in einer am 2. Okt. abends im Vereinslokal Heinr. Jooſten abgehaltenen Mitgliederver⸗ ſammlung eine Reihe aktueller ſchiffiſcher Fragen erörtert und Stel⸗ EAEPFPPPT——————————————ðM Oper Kopenhagen, Conventgarden London, deſſen Ruf in Deutſchland den Poſtſcheckrechnungen ſind lung dazu genommen. Der ſtärkere Verkehr auf dem Rhein wurde allſeits freudig begrüßt und zugleich der Hoffnung Ausdruck verliehen, daß die Beſſerung von Beſtand ſei. Der Vorſitzende, Reede ceibeſitzer Stachelhaus begrüßte die Erſchienenen und leitete ſodann ſeine Ausführungen zu einer ſehr rege einſetzenden Ausſprache über. Be⸗ ſprochen wurde u. a. die Steuermannsfrage am Oberrhein, da ſich in den letzten Jahren Elemente in den Lootſenberuf ein⸗ drängten, die ohne genügende Vorbildung eine ſtändige große Ge⸗ fahr für Schiff und Ladung bilden. Entſprechende Abwehr⸗ maßnahmen wurden vorgeſchlagen. Inbezug auf die Liege⸗ ſtellen der Schiffe, die in der Nacht in den hieſigen Häfen ein⸗ fahren, ſollen die geſetzlichen Beſtimmungen ſchärfer eingehalten wer⸗ den, damit die Schiffe nicht im freien Strom vor Anker gehen und ſo den geſamten Schiffsverkehr hindern. Es wurde u. a. auch die Anbringung von Richtungstafeln empfohlen. Mit Genug⸗ tuung wurde es begrüßt, daß in den letzten Wochen die Strom⸗ polizei energiſch gegen das lichtſcheue Geſindel im Hafengebiet vorgegangen iſt. Ferner wurde darauf verwieſen, daß in den letzten 20 Jahren die Rheinſohle ſich beträchtlich geſenkt hat, Mache die Senkung weitere Fortſchritte, ſo könne bei einer eventl. anhal⸗ tenden Kleinwaſſerperiode recht bedenkliche Verhältniſſe an den Ufern und auch in den Häfen eintreten. Trotz der Animoſität der Holländeꝛ gegen die holländiſchen Hafengelder wird ſchließlich auch für die deutſchen Rheinhäfen nichts anderes übrig bleiben, als Hafen⸗ gelder zu erheben. Dieſe ſeien aber ein zweiſchneidiges Schwert, denn ſie würden auf die Frachten abgewälzt. Ueber die bisherigen Erfahrungen mit dem Flettnerruder wurden intereſſante Mit⸗ teilungen gemacht. Darnach. hat ſich dieſes Ruder bisher gut be⸗ währt. Nach kurzem Bericht über die Stiftung der Rhein⸗ flagge und über den Rheinſchiffahrtstag in Frankfurt a. M. wurde die anregend verlaufene Verſammlung von Herrn Stachelhaus ge⸗ ſchloſſen. Veranſtaltungen *Schriſtſtellerverein Mannheim⸗Ludwigshafen. Wir machen nochmals darauf aufmerkſam, daß Graf Hermann Keyſerling. der bekannte Gründer und Leiter der Schule der Weisheit in Darm⸗ abend in der„Harmonie“ über„Werden und Vergehen“ ſpricht. Lauritz Melchior, der jugendliche Heldentenor der Königlichen durch die Darſtellung des Parſival und des Siegmund in den Bay⸗ reuther Feſtſpielen 1924/25 begründet wurde, gibt am Freitag, den 10. Oktober, im Muſenſaal erſtmalig einen Arien⸗ und Liederabend. Am Flügel der Komponiſt und Pianiſt Richard Trunk. Winzerfeſt auf den Kennwieſen. Der„Männergeſang⸗ verein Mannheim“ hat ſich mit einer Pfälzer Winzergenoſſen⸗ ſchaft in Verbindung geſetzt, um in dem ausgedehnten Rennwieſen⸗ garten ein Winzerfeſt zu veranſtalten, das gewiſſermaßen den Dürkheimer Wurſtmarkt in kleinem Format darſtellen ſoll. Die Pfälzer Weinbauern werden zu dieſem Zweck am Sonntag, 5. Ok⸗ tober, nachmittags 3 Uhr, ingroßem Zug mit Vorreiter, Bachus⸗ wagen, Wagen mit Weinpreſſe, Wagen mit jungen Winzerpaaren, Wagen mit Weinlaube, mit Winzerinnen und Winzern zu Fuß uſw. von der Rheinbrücke herkommend, vor dem Waſſerturm eintreffen. Dort wird der Zug von der Kapelle Heißig⸗Karlsruhe, die zuvor Standmuſik ausführt, in Empfang genommen und durch die Tatterſallſtraße zwiſchen Parkhotel und Kunſthalle nach der Secken⸗ heimer Straße, dieſe entlang vorbei am Schlachthof ziehend, nach den Rennwieſen geleitet, wo jedermann Gelegenheit gegeben iſt, ohne große Ausgabne ſich einige frohe Stunden zu bereiten. Alles Nähere iſt aus der Bekanntmachung im Inſeratenteil der Sams⸗ tagsnummer erſichtlich. * Graphologie auf der Meſſe. Einen beſonderen Anziehungs⸗ punkt auf der morgen beginnenden Meſſe wird wahrſcheinlich wieder die Pyramidenbude mit dem Graphologen Huber bilden. Herr Huber, der ſchon auf der Frühjahrsmeſſe durch ſeine Kunſt Senſation erregte, hat in der Zwiſchenzeit in Frankfurt, München, Heidelberg, Würzburg u. a. große Erfolge errungen. Zuletzt war Herr Huber in der Berufsfürſorge in Darmſtadt tätig, in der er die jungen Leute charakteriſierte und bei deren Berufswahl praktiſche Hinweiſe gab. Von ſeiner Tätigkeit zeugen eine Anzahl Referenzen von Darmſtadt, von Dr. Hölſcher⸗Ulm, Regierungsmedizinalrat und Mitglied des Württembergiſchen Landtages. der Münchner Preſſe u, a. mehr. Daraus iſt erſichtlich, daß es ſich um eine ernſt zu nehmende graphologiſche Sache handelt, und mit dem vielen Hum⸗ bug, der ſpeziell auf dieſem Gebiete üppig wuchert, nichts zu tun hat. Uebrigens beſitzt Herr Huber eine große Anzahl hieſiger Freunde, die ſeiner Kunſt das größte Intereſſe entgegenbringen. — * Konſulatsdienſt. Der zum Konſul der Vereinigten Staaten von Amerika in Stutigart ernannte Herr John C. Kehl wurde zur Ausübung konſulariſcher Amtshandlungen in Baden endgültig zu⸗ gelaſſen. *Poſtſcheckverkehr im September. Beim Poſtſcheckamt in Karls⸗ ruhe waren Ende September 39,644 Kontoinhaber vorhanden. Auf in dieſem Monat gebucht worden 143 460 000 Rentenmark⸗Gutſchriften. Die Laſtſchriften betrugen 143 702 000 Rentenmark. Der Geſamtumſatz im Monat September betrug hiernach 287 162 000 Rentenmark, davon wurden bargeldlos abgewickelt 226 408 000 Rentenmark oder 78,84 v. H. Das Geſamt⸗ guthaben der Kontoinhaber des Poſtſcheckamts machte am Monats⸗ ſchluß 16%½ Millionen Mark aus. Wiederaufnahme des Brieflelegrammverkehrs. Aus dem Reichspoſtminiſterium erfahren wir, daß die Wiederaufnahme des Brieftelegrammverkehrs zum 20. Oktober bevorſteht. Ein alter Be⸗ kannter kehrt wieder, aber in neuem Gewande. Das neue Brief⸗ telegramm, vorerſt nur im innerdeutſchen Verkehr zugelaſſen, ſoll hinſichtlich der Auflieferung keiner örtlichen oder zeitlichen Beſchrän⸗ kung mehr unterliegen. Die Gebühr wird zwei Drittel des Satzes für gewöhnliche Ferntelegramme betragen, mindſtens wäre für ein Brieftelegramm ſoviel zu bezahlen, wie für 8 Worte eines gewöhn⸗ lichen Ferntelegramms. Die telegraphiſche Beförderung ſoll grund⸗ ſätzlich nach den vollbezahlten Telegrammen, vornehmlich alſo in den verkehrsſchwachen Stunden ſtattfinden. Am Beſtimmungsort werden die Brieftelegramme in den Poſtbetrieb übergehen und dem Empfänger wie gewöhnliche Briefe und mit den regelmäßigen Briefzuſtellgelegenheiten zugeführt werden. In der Regel wird dies auf dem erſten Briefzuſtellgang morgens geſchehen können. Das Brieftelegramm will nicht etwa das vollbezahlte entbehrlich machen, ſondern iſt als ein Mittelding zwiſchen dieſem und dem Einlbrief ge⸗ dacht. Für die Brieftelegramme werden alſo namentlich ſolche Mikteilungen in Betracht kommen, für die die Telegrammform mehr aus äußerlichen Gründen gewählt zu werden pflegt als wegen ihrer Eilbedürftigkeit, wie z. B. Glückwünſche, Begrüßungen uſw., oder die in der ſonſt üblichen Briefform ihre Beſtimmung unter beſon⸗ deren Verhältniſſen nicht mehr rechtzeitig erreichen würden. In zahlreichen Fällen wird das Brieftelegramm alſo nicht nur dem Pri⸗ vatmann, ſondern als wohlfeiles und ſchnelles Nachrichtenmittel auch im Geſchäftsleben gute Dienſte leiſten können. Wo jedoch plötzlich das Bedürfnis zur Abwendung einer ſchriftlichen Mitteilung ein⸗ tritt, die den Empfänger möglichſt ſchnell erreichen ſoll, wird auch weiterhin das vollbezahlte oder dringende Telegramm oder gar das Blitztelegramm nicht zu entbehren ſein. * Der Orienkexpreß, der ſeit der Beſetzung von Appenweier und Offenburg über die Schweiz geleitet worden iſt, wird nun von An⸗ fang November ab wieder über Süddeutſchland gehen. * Auslandspoſtverkehr. Seit 1. Oktober ſind wieder Poſtanwei⸗ ſungen nach Norwegen und Spanien, ſowie den ſpaniſchen Poſtan⸗ ſtalten in Marokko— vorläufig bis zum Gegenwert von 100 Renten⸗ mark, ſowie Poſtaufträgen und Nachnahmen auf Briefſendungen und Paketen aus Norwegen nach Deutſchland zugelaſſen. Ferner ſind auch Poſtanweiſungen und Nachnahmen zu Poſtpaketen im Verkehr zwiſchen Deutſchland und China(chineſiſche Poſtanſtalten) wieder zuläſſig. Die Beträge der Poſtanweiſungen und Nachnahmen ſind in beiden Richtungen in amerikaniſcher Dollarwährung anzugeben, Meiſtbetrag 100 Dollar, für Poſtanweiſungen nach China iſt der Meiſbetrag jedoch vorübergehend noch auf den Gegenwert von 100 Rentenmark beſchränkt. Fortan können Poſtfrachtſtücke ohne und mit Wertangabe nach und aus Belgien durch Vermittlung der Kon⸗ tinentalagentur in London— Zweigniederlaſſung in Herbesthal— befördert werden. Ihre Leitung erfolgt über Köln⸗Deutz. Nähere Auskunft geben die Poſtanſtalten. * Die alten ſilbernen Jünfziger, die alten ſilbernen Markſftücke und Taler haben derzeit nur den Metallwert und gelten noch nicht wieder als vollwertiges oder geſetzliches Zahlungsmittel. Aus An⸗ fragen geht hervor, daß man vielfach glaubt, daß dieſe frühern Münzen jetzt wieder in ihre alten Rechte eingeſetzt worden ſeien, genau ſo, wie es die Ein⸗ und Zweipfennigſtücke wieder erlebt haben. Das iſt aber nicht der Fall, ſondern nur die früheren Goldmünzen gelten jetzt wieder als geſetzliches Zahlungs⸗ mittel. Die frühere Silbermark wird gegenwärtig an der Reichs⸗ bank mit 40 Rentenpfennig bewertet, dementſprechend der Taler mit 1,2 und das Fünfmarkſtück mit 2 Mark. Dieſe Tatſache mag für manchen eine unangenehme Mitteilung ſein, ſie iſt aber zurzeit nicht zu ändern. Gute Apbeit erforpdert gutes, niciit Bleriderides Licht. * bleridurigsfrei. Mer Grun ⁊u Aeooereim Cclt SOeeeeeeeeeeseeeeeees Soeeseesseeesesesseee Naturwiſſenſchaftliche Kunoſchau Wunder des Inſtinktes Ueber das Leben und Treiben der Inſektenwelt, das häufig geradezu vernunftmäßig anmutet, ſind mancherlei Legenden in Umlauf geſetzt worden. So hat man längere Zeit auch wiſſen⸗ ſchaftlich an der Behauptung feſtgehalten, eine beſtimmte Weſpenart verſtehe ſich darauf, beim Stich gerade diejenige Stelle des ange⸗ griffenen Gegners zu treffen, die tödlich verwundbar ſei. Eine ſolche Kunſtfertigkeit im Töten ſetzt unbedingt eine genaue Kenntnis des Organismus voraus, wie ſie der Arzt vielleicht beſitzen kann, Der angeblich ſo ſichere Inſtinkt der Weſpe hat ſogar für philoſophiſche Betrachtungen den Stoff ge⸗ liefert. Er hat ſich bei näherer wiſſenſchaftlicher Unterſuchung aber doch als eine Legende herousgeſtellt. Es iſt durch zahlreiche Beob⸗ achtungen nachgewieſen, daß jene Weſpenart ſeinem Opfer ganz wahllos zahlreiche Stiche verſetzt und daß einer davon immer Aus⸗ ſicht hat, die tödliche Stelle zu treffen. Aehnlich iſt es einer an⸗ deren Behauptung ergangen. Man hat beobachten wollen, daß manche Inſektenarten, die inſtinktmäßige Sorge für ihre Nachkom⸗ menſchaft ſo weit treiben, daß ſie eine Vorratskammer für ſie an⸗ legen und verſchließen, ohne den eigenen Hunger zu ſtillen. Auch hier haben nähere Beobachtungen die Legende zerſtört. Es iſt unbe⸗ ſtreitbar, daß zahlreiche Inſektenarten ihrer Nachkommenſchaft eine vollgefüllte Vorratskammer hinterlaſſen, aber es iſt ebenſo ſicher, 55 ſie ſelbſt auch davon naſchen, ſolange ſie ſich ihres Lebens er⸗ freuen. 5 Immerhin bleibt noch genug des Seltſamen und des Unerklär⸗ lichen übrig. Von dem bekannten Naturphiloſophen Wilhelm Bölſche iſt ſoeben ein Buch über„Tierſeele und Menſchenſeel erſchienen, das den Wundern des Inſtinktes in der Inſektenwelt nachgeh.t Bölſche führt dabei das Beiſpiel eines ſchwarzen Rüſſel⸗ käfers an, der die Birke bewohnt und an dieſem Baum friſche Blätter am Aſt zu geſchloſſenen langen Tüten einrollt, in denen er ſeine Eier ablegt. Er hat von dieſer Tätigkeit den Namen Trichter⸗ wickler. Die Nachkommen dieſes Käfers zehren zunächſt von dem Blatt, in dem ſie ausſchlüpfen und fallen dann mit ihm zur Erde, wo ſie ſich weiter entwickeln. Das wunderbare dieſes Vorgangs liegt darin, daß der Käfer aus dem Blatt zu beiden Seiten der Mittelrippe je ein Stück ausſchneidet und dabei ſtets eine Kurve trifft, die die mathematiſch leichteſte und doch wirkſamſte Rollung der Fläche ergibt. Es gibt, wie Bölſche betont, nur eine ſolche Ver⸗ hältnislinie, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts wiſſenſchaftlich berechnet worden iſt und die von dem Trichterwickler inſtinktmäßig richtig getroffen wird. Auch ſonſt gibt es der unerklärten Wunder in der Inſektenwelt gerug. Einer der eifrigſten Inſektenforſcher, der amerikaniſche Profeſſor Wheeler von der Havard⸗Univerſität, hat kürzlich eine Studie veröffentlicht, die ſehr viel des Intereſſanten über das Leben und Treiben der Inſekten enthält. Der amerikaniſche Gelehrte legt Wert darauf, nur wiſſenſchaftlich abſolut beweisbare Beobachtungen wiederzugeben und alles Legendenhafte auszuſchalten. Auffallend iſt nach ſeinen Feſtſtellungen vor allem das hohe Alter der ſeſten Organiſation, in der manche Inſektenarten leben. Prof. Wheeler verwertete für ſeine Studien eine Sammlung von 9560 Ameiſen, die ihm von den naturwiſſenſchaftlichen Muſeen in Berlin und Königs⸗ berg zur Verfügung geſtellt wurde. Dieſe Ameiſen ſind in großen Stücken von Oſtſee⸗Bernſtein eingeſchloſſen und als Lebeweſen einer grauen Vergangenheit, der Tertiärzeit, auf uns gekommen. Ihr Alter muß nach Millionen von Jahren gezählt werden. Die In⸗ ſekten ſind vollkommen erhalten und gleichen in ihren Arten und Organen völlig den lebenden Ameiſen von heute. Die Sammlung läßt auch im übrigen keinen Zweifel daran daß auch die Ameiſen damals ſchon das geſellſchaftliche Leben, das ſie heute noch führen, vollſtändig entwickelt hatten. Die Menſcheit, deren Geſellſchafts⸗ formen nur ein paar tauſend Jahre alt ſind, kommt bei dieſem Ver⸗ gleich recht ſchlecht weg. Dieſes geſellſchaftliche Leben der Inſekten iſt eigentlich daz größte Wunder des Inſtinktes. Prof. Wheeler hat feſtgeſtellt, daß 24 Inſektenarten ein vollſtändig ausgebildetes Geſellſchaftsleben be⸗ ſitzent In zehn dieſer Inſektenarten finden wir im einzelnen durch⸗ gearbeitete und vollſtändige Vorkehrungen für die Unterordnung des Einzelweſens unter die Geſellſchaftsgruppe. Bei den Termiten und den geſellſchaftlich lebenden Käfern beſteht die Kolonie aus einem Männchen und einem Weibchen und den Nachkommen dieſes Paares. Bei allen andern geſellſchaftlich lebenden Inſekten, ſo z. B. bei den Ameiſen, den Bienen und den Weſpen, iſt den befruchte⸗ tes Weibchen die Gründerin der Kolonie, die dann von den weib⸗ lichen Abkommen der Inſekteemutter weiter entwickelt wird und ſich auf zwei oder mehr Generationen erſtreckt. Die vorherrſchende Rolle des Weibchens ergibt ſich von ſelbſt daraus, daß das weibliche Inſekt, wenn es ſeine Eier ablegt, ſich dabei ſchon einen geeigneten für die Nachkommen ausſucht und Schutzvorrichtungen dut. Der amerikaniſche Gelehrte führt die wunderbare Geſellſchafts⸗ organiſation mancher Inſektenarten auf drei Inſtinkte zurück: den Hunger, den Geſchlechtstrieb und die Furcht. Wie aber kann der Inſtinkt ein Lehrmeiſter ſein, der ſich dem menſchlichen Verſtand in vielen Fällen durchaus ebenbürtig erweiſt? Das iſt eine Frage, auf, die auch W. Bölſche in ſeinem Buche keine abſchließende der Wandertrieb der Jugvögel Alljährlich in der Herbſtzeit ſetzt der den Menſchen ſo wohlbe⸗ kannte Vogelzug ein. Die kleinen gefiederten Sänger ziehen in ferne ſüdliche Länder ab. Dieſe uralte Erſcheinung iſt noch bis heute ein nicht ganz gelöſtes Rätſel. Meteorologiſche Veränderungen ſowie inſtinktmäßiger Arterhaltungstrieb bilden wohl vor allem den ge⸗ heimen Anſporn für den alljährlich wiedererwachenden Wandertrieb. In letzter Zeit iſt von Vogelliebhabern und Züchtern die Be⸗ obachtung gemacht worden, daß viele unſerer Zugvögel auch in den ſüdlicheren Ländern Europas, ſelbſt in einigen Gegenden des deut⸗ ſchen Reiches überwintern. Zu dieſen Zugvögeln gehören u. a. der Mäuſebuſſard, der der Steinkauz, die Rohrdommel, das Rotkehlchen, die Bachſtelze und die Amſel. Es ſoll auch vorgekom⸗ men ſein, daß ſogar Störche verſuchten, in Deutſchland zu überwin⸗ tern. Am auffallendſten erſcheint die Ueberwinterung der Amſel oder Schwarzdroſſel. Ueberall in den Parkanlagen, in den Gärten der großen Städte finden wir jetzt neben den Spatzen und Meiſen, den bei uns bekannteſten Wintervögeln, auch Amſeln und Stare. Vogelfreunde haben es deshalb nicht verſäumt, an hohen Bäumen Futterplätze in Form von feſten Käſten für die Tiere anzubringen. Wenngleich wir Menſchen uns im allgemeinen darüber freuen, daß ſich die kleinen luſtigen Sänger auch im Winter bei uns häuslich niederlaſſen und bereits an den erſten warmen Tagen des Früh⸗ lings ihr heiteres Liedchen ertönen laſſen, ſo klagen doch die Park⸗ und Garteninhaber darüber, daß die Tierchen gar zu leicht geneigt ſind, die Ungezogenheiten und Frechheiten der Spatzen anzunehmen, und den Bäumen, Sträuchern ſowie Weinkulturen nicht geringen Schaden zufügen. Außerdem aber iſt die Ueberwinterung dieſer reinen Zugvögel für die Erhaltung der eigenen Art von großem Schaden. Ihr Neſtbau wird dadurch außerordentlich vernachläſſigt und überdauert kaum ein paar Bruten. Auch der Geſang verliert vielfach an Schönheit, da Straßenlärm, Autogeraſſel, Dampfmaſchi⸗ nen und Fabrikſtrenen das muſikaliſche Ohr der kleinen Sänger nicht günſtig zu beeinfluſſen ſcheinen. Ja, man kann behaupten, daß mit der Zeit eine direkte Inzucht eintritt. Man trifft bereits hie und da Albinos, weiß und ſchwarz gezeichnete Tiere, deren Kreuzung mit anderen Vögeln an dem Gefieder deutlich erſichtlich iſt. Der Vogel⸗ flug dagegen, der die Tiere in weite Fernen trägt, bewirkt eine günſtige Kreuzung der Individuen mit denen der gleichen Raſſe in anderen Strichen und Zonen. Die Vogelzüchter haben ſogar die Beobachtung gemacht, daß die jungen Tiere, die mit ihren Eltern im Herbſt die weite Wanderung antreten, in den ſeltenſten Fällen zu ihrem Geburtsort zurückkehren. Sie ſuchen ſich meiſtens eine neue Brutſtätte in einem anderen Landſtrich aus. Dieſer inſtinktmäßige Antwort zu geben verſteht. die der Arterhaltung dient. 4 —.——....—————————— ˙ü¹ Wandertrieb iſt eine von der Natur weiſe eingerichtete Erſcheinung. 4. Seſte. Nr. 460 Freitag, den 3. Okiober 1924 Tagungen Weltbund für Freundſchaftsarbeit der Kirche Die größte Chriſtenverfolgung der Weltgeſchichte haben in die⸗ 15 Jahre die orientaliſchen Chriſten durchgemacht! So ſagte Lie. F. Siegmund Schultze⸗Berlin an der Jahresverſammlung der „Deutſchen Vereinigung des Weltbundes für Freundſchaftsarbeit der Kirchen“, welche Tagung letzte Woche, wie ſchon kurz berichtet, im Stuttgart ſtattfand.„Das Chriſtentum der weſtlichen Länder ſollte das der orientaliſchen Kirchen nicht gering ſchäzen, wie es häufig geſchieht, vielmehr das große Kapital chriſtl. Naivilät, das dieſe bieten, gegenüber dem Intellektualismus freudig anneh⸗ men“, ſo betonte Geh. Rat Prof. D. Deißmann⸗Berlin. Dieſe und andere Bemerkungen waren Teile einer wertvollen Ausſprache. Dieſe wurde ergänzt von Männern wie Prof. Dr. Lang⸗Halle, Gen Superintendent D. Kaftan⸗Baden⸗Baden, D. Spieker⸗ Berlin u.., die ſich an zwei kir engeſchichtlich höchſt bedeutſame Vorträge: von Prälat.Schoell⸗Stuttgart über„Die Einheits⸗ beſtrebungen der chriſtl. Kirchen vom Standpunkt der evangeliſchen Kirchen Deutſchlands“, der von D. Nülſen, Biſchof des Züricher Sprengels der Methodiſten⸗Kirche über dasſelbe Thema, aber vom Standpunkt der Freikirchen aus. Es war das erſte Mal in Deutſchland, daß offizielle Führer von Landes⸗ und Freikirchen in öffentlicher Verſammlung das be⸗ deutſame Thema behandelten, auch in freier offener Freundesrede die Unterſchiede und Gegenſätze feſtſtellten. Daß dies in ſo wür⸗ diger und taktvoller Weiſe geſchah, empfand man allgemein als ein Angeld für ein beſſeres gegenſeitiges Verſtehen, für ein ver⸗ ſtändnisvolleres Beachten gegenſeitiger Eigenart und für ein wirk⸗ ſameres in Fragen des öffentlichen Volkslebens und des chriſtlichen Volksgewiſſens. Nicht handelt es ſich, ſo wurde betont, um Herſtellung einer Einheit unter Verwiſchung der kon⸗ feſſionellen und nationalen Sonderheiten der einzelnen Kirchen noch um eine Einheitskirche etwa durch einheitliche Verfaſſung, ſondern um einen ordnungsmäßigen Zuſammenſchluß der betr. Kirchen zur Pflege des chriſtlichen Gemeinbewußtſeins und zu einheitlichem Vorgehen im öffentlichen Leben im Geiſte des Evangeliums Dies kännte nur zu einer Stärkung des chriſtlichen Einfluſſes auf die Weltgeſtaltung führen. Biſchof D. Nülſen(auch hier in Mannheim wohl bekannt ſeit der Einweihung des Jugendheims, F 4/8), der eben von einer weiten Reiſe im Orient und Rußland kam, betonte die Notwendig⸗ keit des Zufammenſchluſſes der chriſtlichen Kirchen im Blick auf den atheiſtiſchen Kommunismus Rußlands und den neuerwachenden Islam, die das an überſpanntem Nationalismus erkrankte Europa und ſein Chriſtentum auf ihre Art zu überwältigen drohen. Da⸗ mit Landes⸗ und Freikirchen in dieſer dadurch gegebenen Aufgabe beſſer zuſammen wirken können, bedarf es einer neuen Einſtellung beiderſeits zu einander. Die Freikirchen müſſen aufhören, in der Großkirche nur ein Babel zu ſehen und ihre Kulturaufgabe im ganzen des Volkslebens als Gottgegeben anerkennen. Die Lan⸗ deskirchen müſſen auf das geſchichtlich überlieferte Vorrecht, ihr Volk als ihr austcließſiches Arbeitsgebiet anzuſehen, verzichten und das grundſätzliche Recht jeder auf Chriſtus gegründeten Kirche anerkennen, überall da, wo Gottentfremdung ſich breit macht, zu miſſionieren. Beide— Landes⸗ und Freikirche— haben eine ge⸗ ſchichtlich gewordene und geſchichtlich bedingte Ausprägung, aber beide ſind Teile am Leibe Jeſu Chriſti, und eine gegenſeitige Aner⸗ kennung und Hilfe bei gemeinſamer Arbeit ſei darum wohl möglich. Am Mittwoch, den 24. September hörte eine große Verſamm⸗ lung im Siegle Haus den Vortrag des Reichsgerichtspräſidenten Dr. Simons⸗Leipzig über den zweiten Hauptverhandlungsgegen⸗ ſtand:„Ein Appell der Kirche zur internationalen Prüfung der Kriegsſchuldfrage.“ Darin wurde es als Pflicht der chriſtlichen Kirchen bezeichnet, religibſen Standpunkt aus ihren Einfluß— 7 zu machen in dieſer für uns hochwichtigen Sache und für Wahrheit und Gerechtig⸗ keit einzutreten.— Staatspräſident a. D. Dr. Hieber⸗Stuttgart ergänzte den Vortrag und leitete eine längere Ausſprache ein. Neben Dekan Wurm, der auf eine augenſcheinliche„Verſchwörung des Schweigens“ im Lager unſerer Gegner hinwies, fanden die Be⸗ merkungen von Biſchof Nülſen⸗Zürich— als Amerikaner— be⸗ ſondere Veachtung. Darnach ſollte dieſe ſittliche und religiöſe Frage von den Kirchen nicht als erledigt betrachtet, ſondern eine Klärung durch Oeffnung der Archive aller beteiligten Mächte erſtrebt wer⸗ den.— Aber ehe auf das Reſultat ſolcher Beſtrebungen gewartet würde, ſollte man die ſich boſſernde Stimmung in den ausländiſchen Kirchen benutzen, man ſei dort teilweiſe ſchon bereit, jetzt auch die andere Seite zu hören. Von amerikaniſchen Soldaten habe er, der Biſchof, nie eiwas Nachteiliges über Deutſchland gehört— Zuruf: „Wir haben ihnen auch nichts getan.“— Einige Momente Still⸗ ſchweigen. Biſchof Dr. Nülſen zieht aus ſeinem Notizbuch eine Dollar⸗Note hervor:„Die erhielt ich von einem amerikaniſchen Soldaen, der in einem Hoſpital infolge deutſchen Bajonettſtiche⸗ ſchon 5 Operationen erlitt, für das Hilfswerk an deutſchen Kindern!“ Dieſe Illuſtration verſöhnlicher Geſinnung verfehlte ihre Wirkung nicht und ließ die Ermahnung, göttliche Gedanken und göttliche Liebe in den Beziehungen der Völker mehr zur Geltung zu bringen, umſo wichtiger erſcheinen. Ohne Zweifel muß dieſe deutſche Tagung des Weltbundes für Freundſchaftsarbeit der Kirchen als eine gute Vorbereitung für die im Jahre 1925 in Stockholm ſtattfindende Weltkonferenz angeſehen werden. Sie war auch ein bedeutſames Ereignis in der deutſchen evangel. Kirchengeſchichte. Mhm. Theater und Muſtk 42 Das Kiergl⸗Ouartett in der Schweiz. Unſer einheimiſckes Streichquartett iſt von einer erfolgreichen Konzerttournee durch die Schweiz zurückgekehrt. Die Schweizer Zeitungen ſchreiben u a. fol⸗ gendes darüber:„Züricher Poſt“: Das Kergl⸗Quartett repräſentiert eine tüchtige Kammermuſikvereinigung, die geſchmackvoll und ohne den Virtuoſenreiz des einzelnen zu ſpielen verſteht. Die vielen Stim⸗ mungsgegenſätze in Beethovens großangelegtem Es⸗Dur⸗Quartett Op. 127, ſein gegenſätzliches, raſchem Wechſel unterworfenes Weſen wußten die Konzertierenden im Sinne des Meiſters zu wahren.— „Berner Bund“: Das Mannheimer Streichquartett unter der energi⸗ ſchen Führung von Max Kergl erfreute die Zuhörer mit trefflich dargebstener Kammermuſik. Schon im Reger⸗Erio fielen die dyna⸗ miſche Exaktheit, der kräftig vorwärtsdrängende Strich und das fühl⸗ bar erprobte Zuſammenſpiel auf, die ſich dann in Beethovens herr⸗ lichem Streichguartett Op. 127 und in Brahms F⸗Moll⸗Klavpierquar⸗ tett bewährten. Es wurde friſch und hinreißend muſiziert.—„Neue Berner Zeitung“: Den Reigen der heurigen Kammermuſikkonzerte hat uns exquiſiter Gaſt eröffnet... der au prochene quartettmäßige Klangcharakter ihre⸗ Spieles. da enbart ſich ein geradezu außerordentlich fein entwickelte⸗ Stilempfinden für jenes einzigartige Zuſammen⸗, Neben⸗ und Nacheinanderklingen. da⸗ mit verbinden die Spieler— allgemein muſikaliſch— eine Rhythmik und großen Sinn für zart abgetönte Farbgebung, wie ſich dies nicht alle Tage findet. Literatur * Jäger und Wild in Reim und Bild von Fred Carganico. Heger⸗Verlag W. Gattl. Korn, Breslau.— Der rührige Heger⸗Ver⸗ lag hat hier ein hübſch ausgeſtattetes Büchlein herausgegeben. Das Buch iſt in Verſen geſchrieben und vom Verfaſſer ſelbſt mit Karikaturen illuſtriert; es ſpendet uns Stunden köſtlichen Humors und lachender Heiterkeit. Wer ein offenes Auge für Jagd, Jäger und Wild beſitzt und Sinn für Komik hat, wird überraſcht ſein, wie vorzüglich Carganico die Schwächen der Jägerwelt beobachtet und wiedergegeben hat. In dem Kapitel„Vom Haſen und Huhn“ ſind ſeine Karikaturen beſonders gut und ſeine Verſe flott und witzig. Entzückend ſind die Gedanken des geängſtigten und gejagten Wildes. Man kann herzlich lachen und findet wohl manch Bekann⸗ ten unter den geſchilderten Jägertypen wieder. Die Verſe zu ſeinem Kapitel„Aus der Jagdliteratur“ behandeln mit beißendeem Spott doen Raffke, den Neidhammel, den Fleiſch⸗ und Aasjäger. Natürlich fehlt auch der Radiofunk nicht, der dem im Jagdhaus ſitzenden Jäger den röhronden Hirſch vom Jagen X. meldet. L. vom moraliſchen und neue Mannheimer Jeitung(Abend ·Ausgabe) Aus dem Lande Tr. Ladenburg, 2. Okt. Geſtern ſiedelte Obſtbau⸗Inſpektor Blaſer, Mitleiter der Landwirtſchaftlichen Kreiswinterſchule Ladenburg, nach Karlsruhe über. Bekanntlich folgt Herr Blaſer einer Berufung als Abteilungsvorſtand für Obſt⸗ und Ge⸗ müſebau bei der Badiſchen Landwirtſchaftskammer. Kürzlich hat nun der Bezirks⸗Obſtbau⸗Verein Ladenburg, deſſen Ziele Herr Blaſer ſehr gefördert und ſich überhaupt um die Gründung der Obſtbau⸗ vereine im Kreis ſehr verdient gemacht, zu einer Abſchieds⸗ [feier eingeladen. der Verſammlung ging eine Beſichtigung des muſtergültigen Kreis⸗Gerſuchs, und Lehr gartens, ein Werk, dem Herr Blaſer in unermüdlicher Hingabe ſich gewidmet und es vorbildlich geleitet und begründet, voraus, die allgemein befriedigte. Im„Anker“ſaal teilte der Vor⸗ ſtand des Bezirks⸗Obſtbau⸗Vereins Ladenburg, Herr Bläß, der Verſammlung mit, daß der Verein Herr Blaſer zu ſeinem Ehren⸗ mitglied ernannt hat. Nedner überreichte ihm als Zeichen dank⸗ barer Anerkennung eine prächtige Obſtſchale. Bezirksſparkaſſen⸗ Vorſtand J. Lackert, Vorſtand⸗mitglied des Vereins, würdigte eingehend die Verdienſte des Scheidenden und betonte, wie es Herr Blaſer verſtanden, die Obſtbauausſtellung, die im letzten Jahre hier ſtattgefunden, vorbildlich zu organiſteren. Altbürgermeiſter För ſter ergriff als Vorſitzender des„Bezirks⸗Obſt⸗ und Weinbau⸗Vereins Weinheim“ das Wort und ſchilderte die großen Verdienſte, die ſich der Scheidende um die Förderung des Obſthaues an der Berg⸗ ſtraße erworben. Sein Weggang hinterlaſſe eine empfindliche Lürke. Der Bezirksverein Weinheim ernannte Herrn Blaſer gleichfalls zu ſeinem Ehrenmitgliede. Der Schriftführer des Vereins, Herr Eifendahninſpektor Schmitt⸗Leutershauſen brachte noch ein Schreiben des Kreisrates K. Zinkgräf zur Verleſung. Namens der früheren Schüler der londwirtſchaftlichen Kreiswinterſchule dankte Herr Friedrich Schmitt⸗Leutershauſen und würdigte die Verdienſte des Scheidenden, die er ſich auch in dieſer Richtung er⸗ worben. Bewegt dankte Herr Blaſer und ſchilderte den Werdegang der vor etwa 17 Jahren neu gegründeten Obſtbauinſpektorſtelle in den Kreiſen Heidelberg und Mannheim. Unſere heimiſche Künſt⸗ lerin Fräulein Anna Rufer unrahmt⸗ die Feier mit meiſterhaft vorgetragenen Darbietungen auf dem Klavier. Allgemeines Be⸗ dauern löſt das Scheiden des allzeit freundſichen und ſchaffens⸗ frohen Mannes ous, dem viele gute Wünſche in ſeinen neuen Wir⸗ kungskreis folgen! * Heideſberg. 3. Okt. Der Vorſteber des hieſigen Poſtamts, Poftdirektor Max Hofheinz, iſt in den einſtwefligen Ruhe⸗ ſtamd verſetzt worden. Er wurde 1917 von Lörrach hierhe, ver⸗ ſetzt und war in ſeiner 41iihrigen Dienſtzeit u. g. jeweils längere Jeit in Karlsruhe und Mannheim. außerbalb Badens in Köln, Frankfurt(Main) und Homburg dienſtlich tätig. ., Wiesloch, 2. Okt. In dem Bahnhof Wiesloch⸗Walldorf be⸗ findet ſich ſeit einigen Tagen ein kleiner Baſar, der die Durch⸗ reiſenden mit allen Arten von Erfriſchungen verſteht. Es iſt Wunder zu nehmen, daß erſt jetzt dieſe günſtige Gelegenheit benützt wurde. * Meinheim, 3. Okt. Der Burgfried der Burg Starken⸗ burg bei Heppenheim, deſſen Fundamende ſchwanken, kann nicht mehr reſtauriert werden. Er wird, nachdem zwei Meter oben abge⸗ tragen ſind, demnächſtgeſprengt werden, um dann von neuem aufgebaut zu werden. „FBlankſtedt bei Schwetzingen, 3. Okt. Unter dem dringenden Verdacht der Brandſtiftung iſt laut„Schwetzinger Zeitung“ das Ehergar Treiber, deſſen Anweſen beilweiſe niedergebrannt iſt, in Haft genommen worden. * Säckingen. 3. Okt. Das Dekonomiegebäude des Gaſthauſe⸗ „zum Anker“ in Beuggen iſt vollſtändig niedergebrannt. Aus der Pfalz 21 Cudwigshalen, 3. Oet. Die vom ſtatiſtiſchen Amt der Stadt Ludwigshafen fär den 1. Oktober 1924 errechnete Teuerungs⸗ ziffer für die Koſten der Lebenshaltung beträgt das 2,1814mil⸗ ltardenfache des Stardes der Vorkriegszeit, gegenüber dem Stand der Vorwoche iſt ein kleiner Rückgang um 0,9 Proz. eingetreten.— Der 1. Vorſitzenden des hieſigen Frauenvereins vom Roten Kreuz. Frau Dr. Eliſe Müller in Ludwigshafen iſt die Rote⸗Kreuz⸗ Medaille 2. Klaſſe verliehen worden. 2: Frankenchal, 3. Okt. Unter den Ausgewieſenen, denen neuerdings die Rückkehr geſtattet iſt, befindet ſich auch der Ver⸗ leger des„Frankenthaler Tagblattes“, Herr Ernſt Rens Groſſer, der nun nach langer Abweſenheit wieder in ſeinen alben Wirkungs⸗ kreis eintreten wird. Speyer, 2. Oꝛt. Im Hinblick auf die wirtſchaftliche Notlage in der Pfalz wird vom Staateminiſterium der Finanzen beſtimmt, daß die Vorauszohlungen auf die Gewer beſteuer und die Zu⸗ ſchläge hierzu auch in den Fällen, nech denen ſie nach 8 5 Abſatz 1 monctlich zu leiſten wären, vierteljährlich einzuhalten ſind.— Der den Apothekern in der Pfalz zuſtehende Beſchaffungszuſchlag von 10 Prozent wird mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 aufge⸗ oben. :: Germersheim, 2. Okt. Der 20jährige Dentiſt W. Bayer aus Rhodt fuhr mit ſeinem Motorrad in der Zeppelinſtraße beim Ausweichen an der Straßenkurve in ein Vaſtauto und wurde dabei an beiden Oberſchenkeln ſo ſchwer verletzt, daß er bald darauf im Krankenhauſe ſtar b. : Albersweiler, 2. Okt. Veim Traubenſcheneiden ſtach ſich das Zjährige Töchterchen des Winzers Nikolaus Gieger ins Auge und mußte ſofort operiert werden.— In der Nacht auf Dienstag brach in dem Anweſen der Winzes Michael Klooß und Johann Miſel Feuer aus, das mit großer Schnelligkeit ſämtliche Gebäude mit Ausnahme des Wohnhauſes von Miſel, das noch gerettet werden konnbe, in Aſche legte. Die Urſache des Brandes iſt noch nicht er⸗ mittelt. Der entſtandene Schaden iſt nur zu ganz geringem Teil durch Verſicherung gedeckt. 2: Alſterweiler. 3. Okt. Hier wurde in einem Wingert eine Frankentraube im Gewicht von 1 Pfund und 20 Gramm geerntet. : Bergzabern, 3. Okt. Aus dem Gefemgnis zurückgekehrt iſt ſetzt auch der cand. phil. P. M. Camb eis. eim Pfälzer, der ſeit dem 4. Juni 1923 in verſchiedenen Gefängniſſen interniert geweſen iſt und ohne die erfolgte Amneſtie noch weitere 20 Monate zu verbüßen gehabt hätte. Nachbargebiete —2— Saarbrücken. 1. Okt. Zwei Bürgern von Saarlouis wur⸗ den auf der Fahrt zum Karlsruber Deutſchen Taa bei der Zuarevi⸗ ſion in Germersheim durch einen franzöſiſchen Gendarm ihre Frankenbarſchaft von 240 Fr. beſchlagnahmt und jedem nur 5 Fr. zurückgegeben. Es wurde eine Quittuna ausgeſtellt„als Kau⸗ tion infolge eines regelrecht feſtaeſtellten Vergehens gegen die Ver⸗ ordnung der Hoben Interalliierten Rheinlandkommiſſion über den Verkehr im beſetzten Gebiete. Bekanntlich dürfen Beträge bis zu 1000 Franken von Einwohnern des Saargebietes mitaenommen wer⸗ den. Da die Reiſenden ſich unter Proteſt als ſolche auswieſen. ſo liegt ein glalter Ueberariff ſeitens der franzöſiſchen Gendarmerie por.— Durch Verordnung der Reaierungskommiſſion wird für den Monat September der Mietpreis im Verhältnis von 1 Mark Friedensmiete aleich.40 Fr. berechnet. Die Umrechnung von Okto⸗ ſoll für die folgenden Monate eine Einteilung der Wohnungen in ſechs Gruppen nach der Höhe der Friedensmiete und entſprechend das Umrechnunagsverhältnis ſtattfinden.— In M edelsheim (Saarpfalz) wurde im Hauſe des Ackerers Johann Wendel. während die Familie auf dem Felde arbeitete, am bellichten Tage einge⸗ brochen und 600 Franken in Papier und eine beträchtliche Summe Hartgeld. Gold⸗ und Silbermünzen geſtohlen.— Der Vi ſchof von Speyer weilt am Samstag und Sonntag in der Saarpfalz. Am J. Ottober, dem Feſte des hl. Franz von Aſſiſi, begebt die Dritt⸗ ordensgemeinde St. Inabert das 700jährige Jubiläum der Stig⸗ matiſation des bl. Franziskus Aus dieſem Anlaß hält der Biſchof ein feierliches Pontifikalamt in der Kapuzinerkirche mit Feſtpredigt. Am 5. Oktober wird in Blieskaſtel der Grundſtein des Wall⸗ fahriskloſters gelegt, woran ebenfalls der Viſchof von Spener teil⸗ ber und November 1924 wird ſpäter bekannt gegeben Wie verlautet. ſich Gerichts zeitung Egons Fräulein Die Vorgeſchichte einer Verhandlung vor dem Berliner Ge⸗ werbegericht wird in der„Berl. Morgenp.“ luſtig geſchildert:„Acſo, liebes Fräulein Liſſi, wir ſind einig: Sie erhalten eine Tagesgage von ſechs Mark und treten zu Beginn der Abendvorſtellungen in zwei Tänzen auf.“ So ſagte Herr Meyer, Beſitzer eines großen zerin. Herr Meher ſaß in ſeinem Seſſel vor dem Schreibtiſch. Fräulein Liſſi hatte auf de m Schreibtiſch Platz genommen und ließ ihre ſchlanken tanzluſtigen Beine baumeln. Herr Meher wollte noch über dieſes und jenes mit Fräulein Liſſi ſprechen, aber da ging plötzlich die Tür auf und— Frau Meyer erſchien. Sie ſagte nur„Pardon!“ und verſchwand wieder, aber Herrn Meher genügte das, um die Konferenz abzubrechen.„E—— bon!!“ ſagte wenige Minuten ſpäter die Gattin zu Meyer,„dieſe Dame tanzt nicht bei uns, das ſage ich dir!“ Egon verſuchte mit der ganzen ihm zu Gebote ſtehenden Redegewandtheit die Bedenken der Gattin zu zerſtreuen.„Damen, die bei dir auf dem Schreib⸗ 5 ſch ſitzen, tanzen nicht in meinem Geſchäft!“ erwiderte Frau eher. 5 Der Abend kam. Je näher die Stunde des Auftretens der Tänzerin heranrückte um ſo weicher wurde Herr Meyer. Warum ſollte er ſich eigentlich ſeinen ehelichen Frieden durch eine ihm un⸗ bekannte Dame ſtören laſſen? Hatte er es nötig? Nein! Als daher Fräulein Liſſi erſchien, bat er ſie in ſein Privatkontor und forderteſie auf, von ihrem Vertrage zurückzutreten. Die Tänzerin war erſtaunt.„Nicht zu machen!“ erklärte ſie rund heraus.„Ich bin engagiert und ich tanze!“— Herr Meyer bat, mahnte, wurde energiſch.„Wenigſtens tanze ich heute; dennjetzt bin ich einmal hier!“ rief Fräulein Liſſi, und Herr Meher erklärte ſich damit ein⸗ verſtanden. Morgen würde man ſchon einen Grund finden, die energiſche junge Dame los zu werden. Punkt neun Uhr, bevor das große Sittendrama„Das Gift im Weibe“ auf der Leinwand abrollen ſollte, ertönte ein Gong, und Fräulein Liſſi erſchien auf der Bühne. Ihr Koſtüm war ziemlich traumhaft, wenig verhüllend. Ihr Tanz war— ein ſchwerer Traum. Das Publikum verharrte in eiſigem Schweigen. Frau Meyer, die an der Seite ihres Egons die Daerbietungen ſah, flüſterte triumphierend:„Siehſt du! Was habe ich dir geſagt? Eine Blamage iſt es, eine Bla—ma—ge!!“ Da übermannte Egon die Wut. Er eilte hinter die Bühne und forderte die Tänzerin auf, ihre Darbietungen ſofort aabzubrechen. Fräu⸗ lein Liſſi, die garade als ſterbende Bajadere in den letzten Zuckun⸗ gen lag, ſprang auf und wurde rabiat. Angeſichts des Publikums rief ſie Herrn Meyer zu, das ſei Katzenmuſik, was die drei Männe⸗ kens da unten zuſammenfiedelten.— Frenetiſcher, nicht enden wollender Beifallsjubel im Publikum.„Und dann über⸗ haupt,“ fuhr Liſſi fort,„bei ihnen treten wohl nur Waſchfrauen auf und keine anſtändigen Künſtlerinnen! Denn denen können Sie ja ſo was nich bieten! Denen nich', Herr Meyer!“ Das Theater ergitterte in den Grundmauern unter dem Beffallsſturm des Pub likums. Noch niemals hatte man ſich ſo gut amüſtert. Meyer war zerſchmettert. Nun eilte ihm aber ſeine Gattin zu Hilfe. Aus ihrer Direktionsloge hallte plötzlich durch das ganze Theater ihr Kommando:„Egon wirf das Fräulein raus!“ und nun war es aus mit der Haltung des Publikums. Man lachte Tränen, man ſpendete Fran Meyer ſtürmiſchen Beifall, und es blieb dem unglucklichen Kinobeſitzer nichts anderes übrig. als das Licht anzuknipſen und die Vorſtellung zu unterbrechen, bis ſich das Publikum beruhigt hatte. Ein Nachſpiel fand dieſer ergötzliche Zwiſchenfall jetzt in einer Verhandlung vor dem Gewerbegericht. Fräulein Liſſi ver⸗ klagte nämlich Herrn Meyer auf Ginhaltung des Vertrages, bezw. auf Zahlung der vereinbarten Gage für den Engagementsmonat. Sie drang mit ihrer Klage zwar nicht durch; denndas Gericht ver⸗ trat den Standpunkt, daß ihr Verhalten bei ihrem erſten Auftreten friſtloſe Entlaſſung bedingt habe. Aber Herr Meyer mußte ihr für ihr verunglücktes Debüt die vereinbarte Tagesgage von ſechs Mark zahlen, und das tat er dann auch, billig davongekommen zu ſein. 3 Neues aus aller Welt — Diebſtahl im Reichspoſtmuſeum. Während der Beſuchsgeit wurde im Reichspoſtmuſeum am Dienstag ein junger Mann von einem der Aufſeher beobachtet, als er die Schelbe einer Aus⸗ hangkafel eindrückte. Der Aufſeher ließ die Perſo⸗ nalien des„Beſuchers“ feſtſtellen, der angab, daß er ſich vorüber⸗ gehend in der„Herberge zur Heimat“ in der Auguſtſtraße auf⸗ halte. Als der Aufſeher von der Feſtſtellung an ſeinen Poſten zurückkehrte, bemerkte er, daß ingwiſchen ein anderer Dieb, ver⸗ mutlich ein Helfer des erſten, an der beſchädigten Drehſcule eine Tafel herausgebogen und einen Karton mit einer Mar⸗ kenſerie entwendet hatte. Der geſtohlene Pappkarton iſt 17419 Zentimeter groß und enthält eine Freimarkenſamm⸗ lung von Hawai aus den Jahren 1853 und 1859 bis 1884, von 1853 drei Stück blau und rot, aus den anderen Jahren acht Stück, dunkelblau, blau und ſchwarz. Ferner befanden ſich auf dem Karton Marken aus dem Jahr 1861, zwei Stüſt 2 Pence roſa; aus dem Jahre 1864 ein Stück zinnoberrot, aus dem Jahre 1865 drei Stück blau, und aus dem Jahre 1866 zwer Stück, eins dunkel⸗ blau und eins dunkelrot. Die dunkelblaue 1868er Marke hat einen Katalogwert von 1000 Mark. Die Nachforſchungen haben ergeben, daß die Angaben des erſten Mannes, der die Scheibe eingedrückt hat, nicht ſtimmen; er iſt in der„Herberge zur Heimat“ unbekannt. Der Dieb iſt ungefähr 30 Jahre alt, von blaſſem Ausſehen und iſt ſchmächtig und bartlos. Beſonders au'⸗ fallend war ſeine krumme Haltung, ſo daß es ausſah, als ob er einen Höcker habe. Eine Beſchreibung des zweiten Mannes kann nicht gegeben werden. Vor dem Ankauf der geſtohlenen Marken wird gewarnt. — Erlebniſſe des ſpaniſchen Thronfolgers in Paris. Dem ſpani⸗ ſchen Thronfolger Prinz Alfonſo, der ſeit einer Woche in⸗ kognito in Paris weilt, iſt in einer der letzten Nächte ein ſchlimmes Abenteuer widerfahren, das aher noch glimpflich ablief. Er befand ſich eines Abends im Quartier Lotin, als ſich ihm ein Individium näherte und ſich ihm als Führer durch nächtliche Straßen anbot. Der Prinz folgte ihm und ſchließlich verſprach der Führer, ihm eine gewiſſe Schenke zu zeigen, wo ehemals Heinrich IV. verkehrle. Kaum waren ſie im„Königszimmer“ angelangt, ſo ſchloſſen zwei Komplizen in Marineuniform die Türen und bedrohten den Prin⸗ zen mit Revolvern. Er ließ ſich jedoch durch den Ueberfall nicht erſchrecken, ſprang raſch zum Fenſter und rief einen vorbeifahren. den Poliziſten zu Hilfe. Einem der Gauner gelang es zu entflie⸗ hen, die anderen konnten feſtgenommen werden. —Sechs Todesfälle infolge Kinderlähmung. Wie aus Stock⸗ holm gemeldet wird, tritt die Kinderlähmung in Schweden epi⸗ demiſch auf. Bis jetzt hat die Krankheit bereits ſechs Opfer ge⸗ fordert und zwar in der Hauptſache weibliche Perſonen in den zwanziger Jahren. Umfaſſende Vorkehrungen gegen eine weitere 2 lusbreitung der Epidemie, die auch in der Hauptſtadt Schwedens bereits kraffiert, ſind getroffen worden.— Wie das Schwediſch⸗ Amerikaniſche Nachrichtenbüro meldet, iſt es dem e Arzte Dr. E. C. Roſenow gelungen, den Erreger der Kinder⸗ lähmung und der Schlafkrankheit feſtzuſtellen. Danach handelt es ich bei beiden Krankheiten um dieſelben Bakterien, die in der Speiſe und Luftröhre vorkommen und in den verſchiedenen Stadien ihrer Entwicklung, die beiden Krankheiten erzeugen. Da ſie giftig ſeien, führten ſie leicht zu Epidemien. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Unter dem Einfluß des Tiefdruckgebietes über Mittelen bleibt das Wetter in Deutſchland meiſt wolkig und ſtellenweiſe ſallen im Bereich lokaler Druckſtörungen Niederſchläge. In Baden iſt über Nacht Regen gefallen doch tritt heute auf der Vorderſe te eines von Frankreich vordringenden Tiefdruckausläufers vorübergehend Auf⸗ ein. Morgen iſt wieder meiſt trübes Wetter mit ſtrich⸗ heite egenfällen zu erwarten. Samsbag bis 12 Uhr nachts: weiſen „Vorausſichlliche Witterung Meiſt wolkig, ſtrichweiſe wenia verändert. Kinotheaters im Weſten Berlins zu der hübſchen, eleganten Tän⸗ 2 0 * Jreitag, den 3. Oktober 1924 Reue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Aus gabe) 5. Seitle. Nr. 460 Wande en und Reiſen Wenn ich hoch oben weil'l Wenn ich hoch oben weil'“ Ueber den Hügeln, Wird mir mein Wonneteil, Schweb' ich guf Flügeln, Küſſe die weite Welt Unter dem blauen Zelt, Wenn ich hoch oben weil', Grüßt mich das Glück. Wenn ich hoch oben weil', Frei in der Sonnen, Wird mir mein Himmelsteil Wieder gewonnen. Mild mich umweht der Wind, Liebkoſt mich wie ein Kind. Wenn ich hoch oben weil, Aufjauchzt mein Herz. Wenn ich hoch oben weil', Lieder mir klingen Als heil'ger Segensteil, Muß jubelnd ſingen. O ſel'ger Wandertag, Mir ſchreiten huldvoll nach, Wenn ich hoch oben weil', Friede und Glück. August Göller. Die Bergſtraße Von Karl Witzel(Darmſtadt) Wer die Bergſtraße, die von Darmſtadt nach Heidelberg zieht, nicht aus eigener Anſchauung kennen gelexnt hat, ſtellt ſich darunter⸗ meiſt eine Höhenſtraße vor, die den Reiz des Mittel⸗ und Hoch⸗ gebirges in ſich birgt. Allen Menſchen glänzen die Augen beim Hören dieſes Namens, der für ſie eine Menge Wunder einſchließt. Die Sehnſucht packt ihnen den Reiſekoffer, und im Schnellzug flie⸗ gen ſie an ihr vorbei. Wohl macht ſie der geſprächige Mitreiſende auf einzelne Punkte aufmerkſam, doch wer ihr geſamtes Bild in ſeine Seele einſchreiben will, muß ſie durchwandert haben. Ein gütiger Himmel dacht ſich über den Garten Deutſchlands, wie ſie oft mit Recht genannt wird. Ihre klimatiſchen Verhältniſſe ſind derartig günſtige, daß im zeitigen Frühjahr die Bäume ihre Blüten herausſtrecken, ſo daß ſie einem Blütenmeere gleicht. Die Jahreszeiten ſind ſo mild, weshalb ihr Kaiſer Joſef der Zweite die Ehrenbezeichnung„ein zweites Italien“ beigelegt hat. Viele Pen⸗ ſionäre haben ſich hier angeſiedelt, um den Abend ihres Lebens in dieſem bevorzugten Himmelsſtrich zu verbringen. Die Häuſer und Villenreihen wachſen über die Enden der zahlreichen Landſtädtchen hinaus, und ſo ſind einige Orte ſchon verbunden. Man wandelt in einem anderen Städtchen, ohne ſich überhaupt deſſen bewußt zu ſein. An der Vergſtraße dröhnte bereits der ſchwere Schritt römiſcher Legionen, die ſie als bedeutende Heer⸗ und Verkehrsſtraße anſahen. alte Ladenburg(Lopodunum) dürfte die älteſte römiſche Anſied⸗ zung geweſen ſein. Das Kloſter Lorſch übernahm den Beſitz, um ihn dann im 13. Jahrhundert an Kurmainz abzugeben. Der Dreißig⸗ 33 die Franzoſenkriege ließen ſichtbare Spuren zu⸗ te 1 f 4 ſtändiſche ämpfte hier heſſiſches Militär gegen badiſche Auf Gewöhnlich läßt man die Bergſtraße bei Darmſtadt beginnen deſſen üſdlicher Ortsteil Beſſungen 12 Jahre. 1002 15 an 8075 Berg⸗ ſtraße gelegen bezeichnet wird. Die Elektriſche bringt uns raſch nach E berſtadt, und wir ſteigen zur Ruins Frankenſtein hinauf. Das Frankenſteiner Eſelslehen, ein ganz beſonderer Beitrag zur Sitten⸗ geſchichte früherer Jahrhunderte, tut dar, daß Weiberſchlöge viel Schmach bringen können. Ueber den Magnetberg erreichen wir bald Seeheim, deſſen im Jahre 1599 erbautes Rathaus mit ſeinem wohl ausgebildeten Fachwerk das Intereſſe des Architekten und des Altertumsfreundes in Anſpruch nimmt. Die Ruine Tannenberg, wo die Sage der Roſa von Tannenberg ſpielt, wurde 1392 zerſtört, da ihre Beſitzer unter die„Schnapphähne“ gegangen waren. Am Nibn des Heiligenberges träumt 3 ugenheim, wo Luiſe von lönnies ſo hübſche lyriſche Bilder dichtete. Im Alsbacher Schloß Herzog Ulrich von Württemberg, aus ſeinen Landen vom chwäbiſchen Bund vertrieben, von Philipp dem Großmütigen liebe⸗ voll aufgenommen, von Wilhelm Hauff in ſeinem„Lichtenſtein“ vor⸗ trefflich geſchildert. Am Felsberg haben ſich die Römer bereits als Steinbauer betätigt: Rieſenſäule, Altarſtein, Kiſte, Kapitäl, Regen⸗ bogen, Schiff erzählen von ihrer Kunſtfertigkeit. 18 Felſenmeere ruhen im Schatten des Buchenwaldes. Vom Malchen oder Meli⸗ bokus(520 Meter hoch) ſpannt ſich der Blick von dem 21 Meter hohen Ausſichtsturm nach den Kuppen des Odenwaldes, des Taunus, der Hardt und gar bei klarem Wetter bis zum Wasgenwald. Zu ſeinen Füßen dehnt ſich das alte Zwingenberg mit ſeinem Berg⸗ kirchlein, von Diether der Dritte von Katzenellenbogen 1260 er⸗ baut und gegen Ueberfälle mit ſtarken Mauern bewehrk. Von male⸗ riſcher Schöne erhebt ſich zur Höhe von 350 Meter das Auerbacher Schloß, das 1674 von Türennen in Trümmer gelegt wurde, wobei die Franzoſen durch einen geheimen Gang ſich Einlaß verſchafften. 2 uerbach, das allmählich den Charakter eines Modekurortes an⸗ nimmt, verzapft den bekannten Auerbacher Rott, einen vorzüglichen Tropfen, der neben dem Bensheimer Kirchberg, dem 5915 eimer Steinklöpfler und dem Lützelſachſer Roten die—5 recht redſelig macht. Das Auerbacher Fürſtenlager, vom. Landgrafen Ludwig dem Achten im Jahre 1768 als Kuränlage errichtet, vom Großherzog Ludwig dem Erſten zu einem fürſtlichen Sommerſitz erweitert, hat heute noch viele Beſucher aufzuweiſen. Das gewerbefleißige Bens⸗ heim mit ſeinem mit einem Tempelchen im antiken Stil verſehenen Kirchberg iſt rings von Rebhügeln umgürtet. Dem Odenwaldpfarrer Karl Ernſt Knodt hat man hier ein Denkmal geſetzt. Der Bis⸗ marckturm auf dem Hemsberg ſchaut weit in die Lande. Jetzt ſind wir aus dem Gebirge, wo die Bergſtraße ihren Namen zu Recht führt, herausgetreten. Heppenheim, wo in der alten Apotheke beim Rathaus mit ſeinem reich gegliederten Fach⸗ werkbau Liebig als Lehrling tätig war, läßt auf ſich die Ruine Starkenburg, die der ganzen Provinz die Bezeichnumg verliehen, niederblicken. Nun überſchreiten wir die heſſiſch⸗badiſche Grenze. Eine kurze Jeit fehlt die Abwechſlung, die auch Laudenbach und Hemsbach nicht geben können. Erſt Weinheim am Ausgang des Birkenauer⸗ und Gorxheimer Tälchens läßt uns wider einen Augenblick verweilen. Ein altes Städtchen mit winkeligen Gaſſen. Doch dazwiſchen ſind Edelhöfe eingeſtreut: das Deutſchherrenhaus, die alte Poſt, das Haus in der Münzgaſſe. Ruine Waldeck, Wachenberg mit Wachenburg laden zum Beſuch ein. Die alte Bergſtraße geht über Lützel, Hoch⸗ und Groß⸗ ſachſen, die wahrſcheinlich Karl dem Großen ihre Entſtehung verdanken, nach Heidelberg. Beim regſamen Marktflecken Schriesheim wächſt der 450 Meter meſſende Porphyrberg Oel⸗ berg in die Höhe. Die Reſte der idylliſch gelegenen Strahlenburg raunen von Fehdeweſen und Zerſtörung. Im Schriesheimer Tal der Weiße Stein mit neuem Turm beherrſcht die Runde. d oſſen⸗ heim mit großen Steinbrüchen und Schauenburg, Handſchuhs⸗ heim mit Burg und Heiligenberg, der von Kämpfen zwiſchen Ale⸗ mannen und Römern ſprechen könnte, leiten nach der Perle am Neckar hin, nach Heidelberg mit ſeiner ſehenswerten Schloß⸗ ruine, der Stadt, von der Altmeiſter Goethe ſingt: „Euch grüß' ich, weite lichtumfloſſ'ne Räume, Dich, alten reichbekränzten Fürſtenbau, Euch grüß' ich, dichtumlaubte Bäume, Und über euch des Himmels tiefes Blau.“ vom OGdͤenwald Wandervorſchläge von J. E. Klein(Frankfurt) Jüngſt las ich irgendwo:„Deutſcher lerne Deine Heimat kennen!“ Damit ſollte weiteren Kreiſen unſeres Volkes ans Herz gelegt werden. weniger im Ausland. als vielmehr im engeren Vaterland Erholung zu ſuchen. Solchen Worten kann man, beſonders in unſeren heutigen geldkranken Zeiten, nur aus vollem Herzen zuſtimmen. Ich möchte ſie ſogar noch eraänzen und hinzufügen:„Und Du wirſt die Welt ſchön findenl“ Man braucht, um das feſtſtellen zu können, wahrhaftia nicht erſt aroße und teure Reiſen nach dem Ausland zu machen. ſondern kann ganz in ſeiner nächſten Umaebung ſchon die berrlichſten Naturſchön⸗ heiten genießen. Und mit dieſem Genuß iſt dann auch das nicht zu unterſchätzende wertvolle Moment verbunden, daß wir die Schön⸗ heiten unſeres Vaterlandes kennen und würdigen lernen. was von vielen Deutſchen leider nicht immer behauptet werden kann. Die Schönheiten des Taunus, des Speſſart, des Schwarzwaldes und nicht zuletzt auch des Odenwaldes ſind vielen lieben Deutſchen, die Jahr für Jahr zur Erholunag reiſen, ein Buch mit ſieben Siegeln. Dahingegen kennen ſie jeden Winkel der Schweiz wie ihre Weſtentaſche und in Italien ſind ſie zu Hauſe. Iſt das nicht beſchämend? Umſomehr, als unter Vaterland von der Natur in ſo überreichem Maße ausgeſtattet iſt, wie wenig andere Länder. Das wußten vor dem Kriege beſon⸗ ders die Enaländer. Franzoſen. Ruſſen und Amerikaner zu würdigen und zu ſchätzen, denn gerade die Ausländer ſtellten alljährlich das größte Kontingent der Beſucher deutſcher Bäder und Höbenkurorte. Es iſt daher auch wohl angebracht. immer wieder darauf hinzuwei⸗ ſen, daß wir nicht nötig haben, in die Ferne zu ſchweifen, da wir da⸗ Gute und Schöne ſo nahe haben. Wer keine Wochen zur Erholung durch Wanderungen in Bera und Tal erübrigen kann, der kann auch ſchon in ein⸗ und mehrtägigen Touren Körper und Geiſt erfriſchen. denn wir erreichen mit kurzer Bahnfahrt die ſchönſten Gegenden unſeres Vaterlandes, ſo am Rhein, im Taunus, Odenwald. Speſſart und weiterhin im Schwarzwald gelegen. Für heute ſoll von dieſer Stelle aus insbeſondere auf einige herrliche Fleckchen Erde im ſchönen Odenwald hingewieſen ſein. die es verdienen, aus dem Rahmen des Ganzen, was der Odenwald an Schönheiten jedem Naturfreunde zu bieten vermag. berausgegriffen zu werden. Wir meinen die Beraſtraße, am Fuße des Odenwaldes. Wenn der Dichter ſingt: Mein Odenwald wie biſt Du ſchön, Mit Deinen Tälern. Deinen Höh'n! Mit Felſenquell und Wieſenduft. Mit Maiengrün und Waldesluft. Aus jedem Fluß lacht freundlich mild Des blauen Himmels ſtrahlend Bild. Durchweht von Luft und Lenzgetön. Mein Odenwald, wie biſt Du ſchön! ſo kennzeichnen dieſe Worte insbeſondere die Naturſchönheiten, die ſich dem Wanderer und Erholung ſuchenden Stadtmenſchen darbieten, wenn er von dem idylliſch am Fuße des Odenwaldes gelegenen Städtchen und Luftkurort Jugenheim aus auf auten Straßen und ſchönen Waldwegen die Burg⸗ und Turmaekrönten benachbarten Höhenzüge des Odenwaldes erſteigt. Gerade in dieſer Gegend des Odenwaldes muß man gewandert ſein, ſich die zu Füßen liegenden Täler bis zur Rheinebene angeſehen haben, um die Dichterworte ver⸗ ſtehen zu können. Hier genießt man in vollſtem Ausmaße alle Schönheiten der Natur in vollen Zügen und bekennt unwillkürlich: „Die Welt iſt ſchön.“ Wobin der Fuß ſich wendet und das Auge blickt, ſtets ſinds neue Schönheiten und Naturwunder. die unver⸗ gängliche Eindrücke hinterlaſſen. Eine ſchöne, beauem in einem Taa zu bewältigende Tour iſt fol⸗ gende: Man fährt bis Station Auerbach. Durch wunderſchöne Anladen durchauert man Auerbach und erreicht in etwa 20 Minuten das Fürſtenlager. Es iſt dieſes eine ſehenswerte ſchöne Ankage, von der aus ein ſanft anſteigender ſchöner Höhenweg durch herrlichen Buchen⸗ und Tannenwald zum Felsberg(515 m ü. d..) und zum Felſenmeer, einer Naturſeltenheit und Schönheit ſonderaleichen. führt. Die Geſteinsmaſſen, die hier die Natur in gigantiſchen Formen und Größen mitten im Walde aufgetürmt hat, erinnern lebhaft an die Gletſcher der Schweiz. Im 2. und 3. Jahrhundert n. Chr. haben hier auch die Römer bereits gehauſt. wie zahlreiche Meißel⸗ und Sägeſpuren an den Felsblöcken beweiſen Beſonders intereſſant ſind der große Altarſtein und die Rieſenſäule, der Rieſenſarg und das Rieſenſchiff. die deutlich die Arbeitsmethode der Römer in der Be⸗ handluna des harten, ſchwarz⸗weiß melierten Granitgeſteins zeigen. Der Felsberg und das Felſenmeer unterliegen als Naturdenkmale dem Naturſchutz. Nur an einzelnen Stellen in den umliegenden Tä⸗ lern, wie Reichenbach. Beedenkirchen befinden ſich Steinbrüche, in denen das wertvolle Granitgeſtein zu Grabdenkmälern. Bauſteinen uſw. gebrochen und verarbeitet wird. Auf dem bewaldeten Felsberg ſelbſt liegt idylliſch ein Erholungsheim und ein Forſthaus. In näch⸗ ſter Nähe befindet ſich auch der Ohlyturm, von dem man eine ſelten ſchöne Ausſicht bis zur Rheinebene(Worms) genießt und in vielfach gewundener Linie den Vater Rhein im Sonnenlicht glitzern ſieht. Auf dem herrlichen Wege vom Fürſtenlager aus hat man überall die ſchönſten Ausblicke in zahlreiche Täler, ſo das reizende Hochſtätter⸗ und Schönbergertal. In letzterem lieat wie bingezaubert das fürſtliche Schloß des Grafen Erbach⸗Schönberg mit ſeinen herrlichen Schloß⸗ gärten, deſſen Beſichtigung geſtattet iſt. Vom Felſenmeer führen mehrere Woldwege über den Felsbera— von dem man einen ſchö⸗ nen Ausblick in die umliegenden Täler hat— abwärts zum Gaſt⸗ haus Kuralve. Hier lohnt es ſich, unter ſchattigen Bäumen Raſt zu halten und den leiblichen Menſchen zu ſtärken. Das aut eingerichtete Gaſthaus(Inh. Ludw Bormutb) genießt in Touriſtenkreiſen wegen ſeiner vorzüglichen Verpfleaung. die es gewährt. einen berechtigten auten Ruf. Einzelperſonen wie auch Familien können zu kürzerem oder längerem Aufenthalt daſelbſt zu mäßigem Penſionspreis Auf⸗ nahme finden. Von der Kuralpe aus hat man nach allen Seiten einen herrlichen Ausblick in die Odenwaldberge und zur Beraſtraße. In nicht zu weiter Ferne erblickt das Auge auf dem„Malchen“ den Melibocus⸗Turm(517 m ü. d..) und den Kaiſerturm auf der Neunkirchener Höhe, die Schloßruine Lichtenbera ufw. Wer im Gaſi⸗ haus„zur Kuralpe“(430 m ü. d..) einige Wochen zur Erholung verbringt, kann an Leib und Seele geſunden, denn dieſes Fleckchen Erde lieat einzia ſchön inmitten der Berge. hat eine ozonreiche, weiche Luft, da es von Tannen⸗ und Buchenwaldungen rinasum ein⸗ geſchloſſen iſt und bietet direkt vom Gaſthaus aus die ſchönſten Wald⸗ ſpazieraänge in die benachbarten Täler. Dieſes Gaſthaus liegt in weitem Umkreiſe ganz allein und wird ſeit Jahren ſchon vornehmlich von ſolchen Stadtmenſchen— beſonders aus dem rheiniſch⸗weſtfäli⸗ ſchen Induſtriegebiet.— gern zur Erholung aufgeſucht. deren über⸗ reizte oder ſtark beanſpruchte Nerven der Erholung in wohltuender Rube bedürftia ſind. Von der Kuralpe aus führen außer der Land⸗ ſtraße bequeme Waldwege. ſo durch das reizende Stettbacher Tal, zur Station Jugenheim. Auf einem dieſer Wege(weiße F⸗Markie⸗ rung) kommt man an der alten mächtigen Kaiſerbuche vorüber, von der der Dichter ſinat: Es ſteht ein Baum im Odenwald. Der hat viel arüne Aeſt, Da bin ich ſchan viel tauſendmal Bei meinem Schatz geweſt Von der Kaiſerbuche aus führt der Weg zu Tal über den Heiligen⸗ bera mit Schloß Heiligenberg(Battenberger Schloß) bis Jugenheim. Beim Schloß, inmitten eines kleinen Friedhofs, ragt ein großes gol⸗ denes Kreus, weithin ſichtbar, hoch in die Lüfte und erinnert den Wanderer daran, daß alle Herrlichkeiten dieſer Welt vergänalich ſind. Will man die Heimfahrt nicht von Jugenheim aus antreten. ſo kann man von der Kuralve aus auch den ſchönen von Tälern flan⸗ kierten und meiſtens durch den Wald führenden Höhenweg nach der Ruine Frankenſtein(397 mü. d..) gehen. Vom Turme dieſer Ruine aus hat man ebenfalls einen meiten Rundblick in die Oden⸗ waldberge und die Rheinebene. Ein Waldweg führt von der Ruine Frankenſtein bis zur elektriſchen Bahn Eberſtadt.—Darmſtabt, von wo aus man dann Zugverbindung nach allen Richtungen hat. Eine zweite Tour von Station Jugenheim aus, die ebenſo ſchön wie die erſtbeſchriebene iſt, iſt folgende: Man gebt die von Jugen⸗ heim nach der Kuralpe führende ſanft anſteigende Landſtraße oder ſchlänt den Waldwea(weiße F⸗Markierung) über den Heiligenberg. an der Kaiſerbuche vorbei, ein. Von der Kuralpe aus geht man über den Felsbera, beſichtigt das Felſenmeer, und geht dann, das Reichen⸗ bachertal links liegen laſſend am Balkhäuſertal vorbei nach dem Me⸗ libocus, dem höchſten Gipfel der Beraſtraße im Odenwald. Die Fern⸗ ſicht vom Melibocus⸗Turm aus iſt eine herrliche. Beſonders bei kla⸗ rem Wekter überblickt man von hier aus ein Stück deutſcher Erde, wie man ſchöner nirgendwo ſehen kann. Hier oben ſtehend beareift man die Vorliebe der Franzoſen für unſeren deutſchen Rhein. der ſich in der Sonne ſpiegelnd durch den geſeaneten Rheingau ſchlängelt, lernt man auch ſich für unſer ſchönes deutſches Vaterland zu be⸗ geiſtern. Das von der Melibocus⸗Höhe aus ſichtbare Auerbacher Schloß(315 m. ü. d..) erreicht man dann auf bequemen Wald⸗ wegen Eine Beſichtiaung iſt höchſt lohnend. Durch das reizende Hochſtättertal führt der Weg dann nach dem Fürſtenlager und Sta⸗ tion Auerbach, von wo aus man die Heimreiſe antreten kann. Wandervorſchläge Tageswanderung Großſachfſen—Hundskopf—Eichelberg—-Hanzelberg—Schanzen⸗ köpfle—SchriesheimDadenburg Sonntagsfahrkarte mit der Hauptbahn nach Großſachſen⸗Hed⸗ desheim 80 Pfg., mit der O. E. G. nach Schriesheim und von Neckarhauſen bei Ladenburg zurück 1 M. Mannheim, Hauptbahnhof ab.50,.34, Großfachſen⸗Heddesheim an:.30, 10.10, Neckarſtadt ab:.15,.15, Schriesheim an:.18,.18. Wer mit der Hauptbahn fährt, öſtlich nach Großſachſen zum Bahnhof der Nebenbahn. Von hier mit der Nebenlinje 45, rot⸗ blaues Kreuz, in gleicher Richtung durch Feld und Weinberge etwa 20 Minuten bequem aufwärts bis zum Wald. Nun im Wald eine Linksſchwenkung, hierauf auf Pfad, rechts auf zum Hundskopf mit Schutzhütte und Ausſichtswarte. Schöne Fernſicht in die Rhein⸗ ebene und Bergſtraße. Von hier noch etwas auf Pfad und im Wald mäßig auf, dann kurz ab, nach etwa 5 Minuten ſo ziemlich in gleicher Höhe weiter bis zum Fuße des Eichelbergs. Zunächſt Hohlweg, vorher rechts ſchöner Blick in's Atelbachtälchen. Auf die Markierung achten, da viele Wege kreuzen, auch rechts und links abzweigen und die Markierung durch den Einfluß der Witterung namentlich der blaue Strich oft nicht mehr zum Vorſchein tritt. Nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde rechts Feld, dann etwa 15 Minuten beiderſeits des Weges Feld. Links unten Ritſch⸗ weier, geradeaus der Eichelberg, rechts unten Rittenweier auf der Höhe Rippenweie'r. Im Wald auf Pfad wieder kurz auf, bald wieder oben zu einem Feldweg. Dieſem rechts folgend, nach 10—15 Minuten die Wegkreuzung Rittenweier—Oberflockenbach. Links nach 5 Minuten Oberflockenbach. Zwei gute Gaſt⸗ häufer. Auf dem gleichen Weg wieder zu der Wegkreuzung zurück und über die Straße in den Wald. Der Weg geht eben weiter, nach—8 Minuten rechts ein Steinbruch, gleich Wieſen und Feld. Hier die Markierung nicht aus dem Auey verlieren und die Rich⸗ tung beibeh Links unten Oberflockenbach. Noch etwas auf. durch einen Hohlweg links Wald und ſogleich mündet die Mar⸗ kierung in die Nebenlinie 39, gelbem zwiſchen rotem Strich. Jetzt mit dieſer rung auf holperigem ausgewaſchenem Weg ſteil hinauf zur heimer Hütte auf dem Eichelberg. Umfaſſende Rundſicht v. ßen Stein bis Katzenbuckel und vom Katzen⸗ buckel bis Melibokus. Auf dem gleichen Weg zurück in weſtlicher Richtung, linzs des Urſenbacher Feldes entlang zur Wegkreuzung Rippenweier—Urſenbach. Bei einem Wegweiſer rechts über die Straße, ein wenig im Feld aufwärts zum nahen Wald und auch in dieſem noch elwas auf. Links unten Urſenbach. In ſchönem Hochwald weiter, der breite Waldweg macht verſchiedene Win⸗ dungen, die Richtung beibehalten, nach etwa dreiviertel Stunden bei einer Saatſchule rechts die Schutzhütte beim Kanzelberg und in nächſter Nähe das Birkenbrünnele. Links aufwärts, bei einer Schwenkung nach links geht die Markierung rechts auf einem Pfad ziemlich ſteil auf zu einem breiten Waldweg, um nach etwa—8 Minuten wieder links auf einen Pfad und zum Schanzenköpfle ab⸗ zuzweigen. Rechts um das Schanzenköpfle herum, auf breitem Waldweg bequem bergab zu einer Schutzhütte, dem Schriesheimer Pavillon und weiter auf gewundenem Waldweg ab nach Ludwigs⸗ kal und rechts nach Schriesheim. Von Schriesheim öſtlich 5 Minuten auf der Fahrſtraße nach Ladenburg, damn rechts auf breitem Feld⸗ meg durch ffeld, Wieſen und Baumſchulen nach 40 Minuten Laden⸗ burg. Schöne Herbſtwanderung mit vielen ſchönen Aushlicken. Ladenburg ob.19,.18, Mannbeim am.50,.52, Neckor⸗ hauſen ab:.00,.00,.00, Mannheim, Bahnhof U⸗Schule an: .39,.39,.39. Hauptverſammlung des Skiklub Schwarzwald Unter ſehr ſtarker Beteiligung faſt aller dem Skiklub Schwarz⸗ wald angeſchloſſener Ortsgruppen fand am Samstag und Sonntag die 30. Hauptverſammlung ſtatt, die mit einer Sitzung des Hauptvor⸗ ſtandes und einem Begrüßungsabend am Samstag eingeleitet wurde. Zu der Hauptverſammlung ſelbſt, die am Sonntag vormittag im „Künſtlerhaus“ ihren Anfang nahm, hatten von 67 Ortsgruppen 68 Vertreter entſandt. Der Vorſitzende Dr. Keim aus Freiburg, ſtellte in ſeiner Eröffnungsanſprache feſt, daß im vergangenen Winter Hoch⸗ betrieb im Skiſport war und der S. C. S. heute über 8000 Mit⸗ glieder zählt. Auch die Jugendbewegung iſt im S. C. S. im Vor⸗ wärtsſchreiten begriffen, ſie umfaßt heute rund 1200 Mitglieder, wo⸗ von mit 315 Freiburg an der Spitze ſteht. Die neue Sprunghügel⸗ anlage auf dem Feldberg iſt in Angriff genommen und wird bis zum Winter fertig geſtellt werden. Die Koſten ſind auf 1200 Mk. berechnet; 2000 Mark könnten aus dem Kaſſenbeſtand dafür aufge⸗ wendet werden, der Reſt ſoll durch eine Umlage auf die Mitglieder aufgebracht werden. Ueber die ſportliche Vetätigung berichtete danach Dr. Vil⸗ linger, der feſtſtellte, daß zwar die Beteiligung an den einzelnen Veranſtaltungen im verfloſſenen Winter ſtark war, aber e gebotenen Leiſtungen ſich in mäßigen Grenzen hielten. Künftig ſollte jeder Gau ein Gaurennen abhalten und daraus die beſten Teil⸗ nehmer für die S. C..⸗Veranſtaltungen auswählen. Der erſte Sonntag im Februar ſoll auch im kommenden Jahr der Hauptver⸗ der Vorß des S. C. S. auf dem Feldberg vorbehalten bleiben.— 0 Der Vorſitzende des Markierungsausſchuſſes machte Mitteilungen über die für den kommenden Winter beabſichtigten Markierungen, die vor allem auch auf den beabſichtigten Stafettenlauf von Pforz⸗ heim nach Baſel ausgedehnt werden ſollen. Die am meiſten be⸗ gangenen Routen ſollen auch für den kommenden Winter in aller erſter Linie markiert werden. Nach dem Rechenſchaftsbericht betrugen im verfloſſenen Klubſahr die Einnahmen 7470 Mark, die Ausgaben 4942 Mark, der Reſt von 2528 Mark wurde, wie oben erwähnt, in der Hauptſache für den neuen Sprunghügel auf dem Feldberg verwendet. Für die Jugendbewegung des S. C. S. hat die Regierung 400 Mark zur Ver⸗ fügung geſtellt. Dem Hauptvorſtand wurde unter ſtarkem Beffall der Verſammlung Dank für ſeine Tätigkeit ausgeſprochen. Als Schriftführer des Hauptvorſtandes wurde Herr Röde r⸗Freiburg eage e eger Sahüngsände je Beratung einiger fungsänderungen nahm längere Zeit in Anſpruch. U. a. wurde beſtimmt, daß die Wndeſtmgerdt für die Bildung einer Ortsgruppe 20 ſein muß. Ein Antrag, wonach die Bildung weiterer Ortsgruppen an einem größeren Platz von der Entſcheidung des Hauptvorſtandes abhängen ſoll, wurde lehnt. Mit großer Mehrheit wurde die Errichtung einer Geſchäftsſtelle in Freiburg, die Erhebung eines Jahresmitgliedsbeitrages von zwei Mark für den Haumtverein und die Erhebung einer Sprunghügel⸗ umlage von einer Mark für jedes Mitglied angenommen. Zum Schluß der Sitzung wurden mehrere, interne Angelegenheiten— 9— Anträge angenommen, worauf Tagungsteilnehmer zu gemütlichem Zuſammenſein vereinte. eim gemeinſames Mittageſſen die — entſprechend hielten ſich auch die Kursveränderungen nach oben Allg. D. Creditbk. 2,.—.85 H. Kempf⸗Sternb. 39,— 39—, Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,40 0,41 1 Bahnbed. Darmſt. 1,30 1,45„ 5 Baden. Weinheim 0,75 0,80] Cem. Heidelberg 15,— 15,20 Düſſeld Rat. Dürr.50.50[Eſſenw L. Mever 130 139 Elberfelder Farb. 16,— 15,75 6 Eſſenwerkskalſrslt. 1,50 1,20 Feiſt Sect Frnkfrt. 3,— 3,25 Heh an Ledden 19,50 18,50 Etberſeld. Kofer 1550.50 Ganz Ludwig.. 0 Fahr Gebr. Pirm. 5,40 5,600Heddernh. nReue Mannheimer Feitung[Abend⸗Nusgabe) Freitag, den 3. Oktober 1924 * 6 6. Seite. Nr. 460 2 Deviſenmarkt 8 Beeliner Deviſen in Billionen ns S. 2. B.. p. J G. 3.. 3. p. Holland...12.19 169,.o1 voll 162.9 163,01 Buenos-⸗Aires 1485 1s„ 150 o Brüſſel. 20.30.40 20,5 20,25 1 Chriſtiania. 59,00 59,.30 8 59,35 05 5 Danzig 74.66 75.04 74.61 7⁴.89 5 Kopenhagen 72.97 78,88 2 722² 7,28 Liſſabonn 285 4 5 85 Stockhom. 111,7 111.93 11¹.37 111.93 90 Helſingfors. 10.49 10.55 10,49 10,55 25 Italien 19.305 18.485 05 18,375 19,475„ Londoen 18,705 18.795 7.69 78 5 New⸗Horr 4,19„21 1 4,19 4ů.21 8 Paris 22.212 22.885 105 22,065 22185„ Schweiz 79,98 80,38 2 520 560 Spanien 55,76 50,%4 0 55,56 85,84„ .675.685.675.685 Konſtantinopel..265.285 2,265.285 Rio de Janeiro.445.455 8.4⁴5 0,5„ Wien, abgg. 5,915 5,9354 75 5,915 5,935f 7 12.495 12.555 12,50 12,50 5 Jugoſlavien 5,72 5,74 5 5,79 5,81 5 Budapeſt..4⁴⁵.400 5,440 5 4%„ Sofa.04.06 1 3,06 3,09 8 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Luſtloſigkeit und, Jurückhaltung auf allen Gebieten Frankfurt, 3. Okt.(Drahtb.) Die in den letzten Tagen beobachtete freundlichere Stimmung an der Börſe wurde heute von einer großen Luſtloſigkeit und Zurückhaltung auf allen Gebieten abgelöſt. Die Spekulation nahm heute Gewinnſicherungen vor. Großen Schwankungen iſt jetzt der Anleihe⸗ marktunterworfen. Heute vormittag nannte man Kriegss⸗ anleihe wieder mit 0,720, aber an der Börſe wurden große Realiſationen vorgenommen, die den Kurs auf 0,650 herabdrückten. Preußiſche Conſols gingen auf 1,175 zurück. Der erſte amtliche Kurs für Kriegsanleihe wurde dann 0,654. Vollkommen unverändert ſind ausländiſche Renten. Das Geſchäft darin war in den letzten Wochen außerordent⸗ lich gering. Nur Zolltürken gingen ab und zu in größeren Poſten um. Schleppend war heute auch das Geſchäft auf dem Induſtrie⸗ markt. Die Nachfrage war nicht ſehr ſtark und da auf der anderen Seite Gewinnrealiſationen vorgenommen wurden konnten die Dividendenpapiere heute ihre Wertſteigerungen nicht fortſetzen, ſondern mußten kleine Kursverluſte in Kauf nehmen. Dieſe Kursverluſte ſind ganz minimal und überſteigen nur bei großen Montanpapieren 1 Billionen Prozent. Lah⸗ meyer ſind heute wieder 13 Prozent. Schwächer und ſehr ſtill iſt die Tendenz auf dem Frei⸗ verkehr. Api 276, Becker Stahl 0,850, Benz 3,50, Brown Boveri 0,850, Rheiniſche Handelsbank 0,060, Growag 0,160, Krügershall 776, Ufa 1178. Berliner Wertpapierbörſe Ziemlich feſte Stimmung, und unbedeutendem eſchäft Berlin, 3. Okt.(Drahtb.) Da neue Anregungen für die Börſe nicht vorlagen, hielt die Spekulation mit Rückſicht auf die im Gang befindlichen Verhandlungen zur Umbildung bzw. Erweiterung der Regierung Zurückhaltung für geboten. Beſtärkt wurde ſie hierin durch die im heutigen Produktenverkehr eingetretene ſcharfe Steigerung der Roggen⸗ und Weizenpreiſe infolge Ernte. Immerhin blieb die Stimmung aber zie m⸗ lich feſt. Das Geſchäft war auf allen Märkten unbedeutend. Dem⸗ Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenokierungen in Billionen Mark pro Stück. Frankfurter Dividenden⸗Werte. — Banuk⸗Aktien.* . „85 D. Hypothekenbnk 4,25 4,30] Rhein. Creditbank 2,50 2,50 Bauſ Bank. 25,25 26,25„ Ueberſ.⸗Bank 70,— 73,.— Rhein. Hyp.⸗Bank 5,15 5,75 Bank für Br. Ind. 2,.— 1,75„ Vereinsbank.. 0,31 0,31 Südd..⸗Cred.⸗B.—,——, Bayr..⸗Cred. W..——,— Discont.⸗Geſellſch. 12,65 12,35 Südd. Discontog. 850 8,50 „ Hyp. u. Wb. 2,25 2,15 Dresdner Bank 7,25 7,15 Wiener Bankver. 0,23 0,28 Barmer Bankver. 1,50 1,50 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 4,50 4,50 Wttbrg. Bankanſt.—,——,— Berliner Handgeſ. 25,— 24,90 Metallb. u..⸗G. 13,60 13,40„ Potenbank 54,50 56,— Com. u. Privalbk. 4,75 5,— Mitteld. Credik⸗B. 1,65.65„Vereinsbank 2,85 2,85 Darmſt. u. Nat.⸗B. 9,60 9,45] Nürnberg..⸗Bk.—,—— Mannh. Verſ.⸗Geſ. 2 85 99 Deutſche Bank. 10,45 10,85 Oeſter. Cred. Anſt. 0,32 0,32 Frankf. Allg. Verſ. 70,50 69,75 .⸗Aſiatiſche Bank 32,.——.— Pfälzer Hyp. ⸗Bl. 4,85 4,95 Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——,— D. Effekt. u. Werte 4,25.90 Reichsbank... 48,75 49,— Frankf. R. u. Mitv.—.——. Bergwerk⸗ Aktien. Bochumer Bh.u. G.—,———Harpen. Bergbau 86,75 85,—] Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 12,— 11,45 Buderus Eiſenw. 11,.— 11,45 Kaliwerk Aſchersl. 15,25 14,90 do. Eiſenind. 13,— 12,25 D. Luxem. Bergw. 54,— 58,— Kaliwrk. Salzdetf.—.———Phönix Bergbau. 42,— 41 50 Eſchweil. Bergwrk. 78,— 78,Kaliwerke Weſter. 19,.— 17,.— Rhein Braunkohle 30,— 29,10 Friedrichsh. Bgw.—.——,— Lothr. H. u..⸗V. 39,— 41,— 2 Heilbronn 33.—31.— Gelſenk. Bergwrk. 58,— 57,.— Mannesmannröh. 42,50 42,75 Tellus Bergbau. 2,20 2,60 Gelſenk. Gußſtahl 15,.— 15,.— V. K. u. Laurahütte 6,25 6,— Crausport-Aktien. Schantungbahn 1,85 1,80 Nrddeutſch. Lloyd 5,30 5,15 Baltimore& Ohio———.— 5 Hbg.⸗Amk. Paketf. 29,25 29,10] Oeſter.⸗U. St.⸗B..—,——— Induſtrie⸗Aktien. Eichb⸗Mannheim. 32,— 32,.— Bad. Anil. u. Soda 18,25 18.75] Cement Karlſtadt 6,50 6,10 Lothr. Metz 6,90 6,— Mainzer Stamm. 69,.— 67,.— Bad. Maſch. Durl. 15,— 14,50 Chamotte Annaw. 9,50 8,50 Parkbrauerei.. 25,— 28,— Bad.UhrenFurtw. 12,— 18,50] Chem. Wrk. Albert 99,80 41.— Schöfferh. Bindg. 20,75 20,— Bayriſch. Spiegel 5,90—.— Schwartz⸗Storch. 22,.— 22,.— Bayer. Celluloſe. 10,.——.— Werger 17.— 17,.— Beck& Henkel.. 3,.— 3,.— Adt, Gebr. Wächt. 2,40 2,20 Bergmann Elektr. 18,45 18,50] Cont. Nürnb Vzg.—— Adler Oppenheim—.——,— Bing Metallwerke 2,80 2,50 Daimler Motor. 2,15 2,85 Adlerwerke Kley. 2,15 2,10] Bl.⸗ u. S. Braubach—.——.—Dt Eiſenh. Berlin 6,25—, A. E. G. Stamm. 5,10 8,45 Brem.⸗Beſigh. Oel 24,— 25,50.Gold⸗ u S. Auſt. 14,50 14,75 AngloCont. Guan.—.——,— Breuer Stamm.—.——— Deuiſche Verlag. 31,50 32,— Aſchaff. Buntpap. 23,— 23,— Brockhues.⸗W. 5,10 5,— Dyckerh.& Widm. 3,40 3,48 Aſchaff. Zellſtoff 18,50 19,25 Broncef. Schlenk. 33,50 89,50 Dingler Zweibrück. 5,50.50 Bürſtenf. Erlang. 2,10 2,85 Dürrkoppwerk. St.—,——,. Goldenberg 34,.— 31,— Gries heim. 16,10 15,85 Weiler t. M. 15,— 14,500 lannheimer Seitung» Handelsblatt und unten, wobei aber erſtere in der Mehrzahl waren, in engen Grenzen. Intereſſe zeigte ſich am Montanmarkte wieder für Gelſenkirchener, während Harpener eher realiſiert wurden, ebenſo Textilaktien. Der Geſchäftsſtille im Großverkehr ent⸗ ſprachen auch die geringen Umſätze und unweſentlichen Kurs⸗ verſchiebungen bei den zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriewerten. Am heimiſchen Rentenmarkt fanden anfangs Realiſie. rungen mit dem Ergebnis eines mäßigen Zurückdrückens des Kurs⸗ ſtandes für die Vorkriegsanleihen, Kriegsanleihen uſw. ſtatt. Doch trat ſpäter nach Aufhören eine Erholung bei ziemlich ungefähr dem geſtrigen Schlußſtande wieder ein. Am Geldmarkt bleibt die Lage unverändert leicht. In der Feſtſetzung der Deviſenpreiſe ſind beſondere Veränderungen nicht eingetreten. Jarbenfabriken vorm. Friedr. Bayer u. Co., Leverkuſen Im Geſchäftsbericht wird u. a. ausgeführt:„Im abgelaufenen Geſchäftsjahr waren für unſer in der Hauptſache im beſetzten Ge⸗ biet liegendes Unternehmen die folgenſchweren politiſchen Ereigniſſe und der ſich aus dieſen entwickelnde wirtſchaftliche Verfall von eni⸗ ſcheidender Bedeutung. Die völlige Stockung des Verkehrs in den beſetzten Gebieten hat auch die wirtſchattliche Führung unſerer Firma ſehr gehemmt. Gleichwohl war es im Jahre 1923 noch möglich, die Produktion auf einer befriedigenden Höhe zu halten: erſt ſeit Anfang dieſes Jahres hat die Kriſis auf dem Weltmarkt und die ſich daraus ergebende Verminderung des Verbrauchs eine Einſchränkung der Fabrikation und damit auch eine Verringerung der Zahl unſerer Arbeiter und Angeſtellten zur not⸗ wendigen Folge gehabt. Die Währungsentwicklung der Vorjahre unde insbeſondere des Berichtsjahres bringt es mit ſich, daß die vorliegende, noch nach Papiermarkrechnung abzuſchließende Bilanz ganz verſchiedene Markwerte in ſich vereinigt. Die wahlloſe Zuſammenrechnung dieſer Werte kann aber keine Auskunft über das Ergebnis des abge⸗ laufenen Geſchäftsjahres und die geldliche Lage unſeres Unter⸗ nehmens geben; insbeſondere ſtellt der buchmäßige Ueberſchuß keine Grundlage für die Feſtſtellung eines Gewinnes dar. Wir haben deshalb auch keinen Gewinn ausgewieſen, ſondern den rein zahlenmäßigen Ueberſchuß unter Kreditoren ein⸗ geſtellt. Von Vorſchlägen einer Gewinn⸗ und Dividenden⸗Vertei⸗ lung müſſen wir demnach abſehen. Die Bilanz bedeutet eben nur den rechneriſchen Abſchluß der am 31. Dezember 1923 endigenden Papiermarkbuchführung und erfolgt lediglich zur formellen Er⸗ füllung einer geſetzlichen Vorſchrift. Mit der Aufſtellung der Eröffnungsbilanz in Goldmar? zum 1. Januar 15924 ſind wir beſchäftigt; die Vorlage wird gegen Ende des Jahres erfolgen. Die in den Geſchäftsberichten früherer Jahre gemachten An⸗ gaben über unſere Aufwendungen für Löhne und Gehälter und unſere Wohlfahrtseinrichtungen erübrigen ſich, weil die in Papier⸗ mark ausgedrückten Zahlen keinerlei Unterlage bieten.“ Jellſtofffabrik Waldhof in Mannheim. Gemäß den Dor⸗ pater Nachrichten iſt der eſtländiſche Wirtſchaftsminiſter im Begriff, die Genehmigung zur Einberufung einer.⸗V. zu erteilen. Dar⸗ nach ſcheint Ausſicht vorhanden zu ſein, daß die Fabrik Waldhof bei Pernau in Eſtland wieder eröffnet werden kann. Aller⸗ dings ſcheint der Staat noch Bürgſchaften dafür zu verlangen, daß die Fabrik in ſpäteſtens 3 Jahren wieder inſtand geſetzt iſt. 2: Gebr. Schultheiß'ſche Emaillierwerke.-G. in Sk. Georgen. Der demnächſt abzuhaltenden.⸗V. wird vorgeſchlagen, das 2 Meillionen P betragende Kapital auf 100 000 G⸗,(wie bei der Gründung 1901, um 30 000 erhöht) herabzuſetzen und gegen Einreichung von 50 Stammaktien zu 20 G⸗, eine über 1000 Goll auszuhändigen. Die vorzulegende Goldmarkbilanz wird auf 1. Juli 1924 aufgeſtellt. Freiverkehrs⸗Kurſe. Benzz.. 3,45 3,50 Kreichgauer...—— Raſtatter Waggon 3,65 9,50 Elberfeld. Kupfer 1,20 1,20 nie n. 85 39,85 Ufa 12,45 11,65 Entrepriſes..————Mez Söhne. 2,390 2,10 Mhm. Kohlenanl. 10,——.— Berliner Dividenden⸗Werte. Cransport-Aktien. Schantungbahn 2,.— 190.⸗Auſtral. Diſch. 28,— 28,— e Lloyd.30 5,25 Allg. Lok. u. Str. 45,50 48,— Hb.⸗Amk. Paketf. 29,65—,— Roland⸗Linie 13,50 10,25 Südd. Eifenbahn 54,50—,— 9⸗Südam, Oiſch. 41,— 40, ⸗ Verein. Elbeſchiff 260.60 Baltimore 46,50—.—Hanſa Diſchiff.. 12,— 12,50 Bauke⸗Akkien. Bank f. el. Werte 6,85 6,50] Otſch. Aſiat. Bank 33,75 33,—] Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 0,30—,— Barmer Bankver. 1,60 1,65 Deulſche Bank.. 10,60 10, 75 Reichsbank 49,75 49,40 Berl. Hd. Geſ.. 25,15 25,— Dt. Ueberſee Bk.. 71,— 71,50] Rhein. Creditbank 2,45 2,50 Com. u. Privatbk. 4,85 5,— Disc. Commandit 12,80 12,70 Süddeutſch. Disc. 8,50—.— Darmſt. u. Nt.⸗Bk. 9,40 9,40] Dresdner Bank. ,15 7,25 Weſtbank 0,0 Mitteldk. Kreditb 1,70 1,85 Induſtrie Aktien. Accumulat. Fabr. 29,.— 27,—] Badiſche Anilin. 18,25 18,25 Br.⸗Beſigh. Oelf.. 26,50 25,— Adler& Oppenh. 60,— 65,— Balcke Maſchin..———— Bremer Vulkan 49,— 49,50 Adlerwerke.. 2,30 2,45 Bayr. Spiegelgls. 5,80 6,— Buderus Eiſenw. 11,10 10,75 .⸗G.f. Anilinfarb. 15,.— 14,75 J P. Bemberg. 18,10 18,90 Chem. Griesheim 15,65 15,70 Alexanderwerk. 3,„80 Bergmann Elektr. 13,65 13,25 Chem. Hyden 2,90 2,70 Allg. Elektr.⸗Geſ.. 8,30 8,45 Berlin⸗Anh. 1 5,25 5,— Chem. Meller 14,50 14,75 Alſ. Portl. Zement 47,50 46,75 BerlinKarksr Ind. 58,50 69,65 Chem. Gelſenk... 62,.— 65,.— Amme Gieſ.&K Co. 4,20 4,10] Berliner Maſchb. 13,65 13,25 Chem. Albert.. 49,— 44, Anglo⸗Ct. Guano 10,20 10,50] Berzellus Bergw. 5,65 5,90] Daimler Motoren.— 2,80 Anhalt. Kohlenw. 20,— 21,— Bing Nürnberg. 2,65 2,50 Deſſauer Gas.21,½75 28, Annener Gußſtahl 9,10 9,50 Bismarckhütte.—.—— Deutſch⸗Luxemb. 54,— 58,95 Arenberg—.———] Bochumer Gußſt.—.——,— D. Eiſenb. ignal. 4,40 4,50 Aſchaffbg. Zellſt.. 19,25 18,70 Gebr. Böhler& Co. 31.— 30,80 Erdöl.. 39,.— 39,40 Augsb.⸗Nh. Maſch. 25,50 23,75] Braunk. u. Brikets 33.— 83— Deutſch. Gußſtahl 4,10 4,25 * Roch keine Goldnolierungen an der Berliner Börſe. Wie mitgeteilt wurde, ſollten vom I. Oktober ab für einige Papiere Goldnotierungen auf Grund der umgeſtellten Aktienkapitalien vor⸗ genommen werden. Die geplante Notierung konnte aber nicht ſtattfinden, da die Vorbereitungen dazu noch nicht beendet ſind. Lediglich für Neu⸗Guinea⸗Anteile ſind bisher die entſprechenden Maßnahmen getroffen worden. In der nächſten Zeit ſoll dies noch für einige weitere Papiere veranlaßt werden. Der Berliner Börfenvorſtand wird dann bekanntgeben, welche Papiere in der Goldnotierung veröffentlicht werden. * Falſche Gerüchte. Die von einem Berliner Mittagsblatt ver⸗ breitete Meldung über einen drohenden Konkurs der Depoſiten⸗ und Handelsbank.⸗G. in Berlin, wobei die Mannes⸗ mannröhrenwerke einen Verluſt von rund 7 Mill., erleiden ſollten, wird von gut unterrichteter Seite als unrichtig be⸗ zeichnet. Es handelt ſich um die Firma Gebr. Mannesmann in Berlin, Tauentzienſtraße, die lediglich zugunſten der Bank eine Bürgſchaft für einen Kredit von 3 Mill. Goldmark übernommen hat. Der Kredit iſt inzwiſchen durch Rückzahlung auf 2 Mill. G% zurückgegangen. Man rechnet mit dem weiteren Eingang von Außenſtänden, ſo daß ſich die Gebr. Mannesmann bereit erklärt haben, den Konkursantrag womöglich ſogleich zurückzuziehen. Es wird noch verſichert, daß die erwähnte Bank nicht durch Börſen⸗ ſpekulationen in ihre ſchwierige Lage gebracht ſei. * Reichseinnahmen an Kapitalverkehrsſteuer. Nach den Mit⸗ teilungen des Statiſtiſchen Reichsamts ſind im Auguſt insgeſamt 13,4 Mill. G% an Kapitalverkehrsſteuer vereinnahmt worden, und in der Zeit von April bis Auguſt insgeſamt 64,32 Mill. Davon entfallen auf die Geſellſchaftsſteuer 2,1(10,91) Mill., auf die Wert⸗ papierſteuer 0,22(1,35) Mill., auf die Börſenumſatzſteuer 10 (47,71) Mill. und auf die Aufſichtsratsſteuer 1,07(4,35) Mill. A. * Schwierinkeiten infolge des Rückgangs der Anleihen. Wie aus Berlin berichtet wird, ſtellte ſich bei den Verhandlungen in der Inſolvenz⸗Kommiſſion der Fondsbörſe heraus, daß die Kredit⸗ würdigkeit einiger kleinerer, freier Makler infolge der Anleihebaiſſe in Frage geſtellt iſt. Dieſe Makler ſollen ſich bei ihren Abſchlüſſen nicht mehr ſelbſt als Aufgabe nennen dürfen, ſondern nur reine Vermittlergeſchäfte zu machen haben. Neueſte Drahtberichte 0. Sao Paulo, 2. Okt.(Spezialkabeldienſt der United Preß) Die Regierung des taates Sao Palo plant eine Erhöhung der Ausfuhrabgabe auf Kaffee. Dem Kongreß wird dieſe Maßnahme wahrſcheinlich noch vor Ende des Jahres zur Genehmigung unterbreitet werden. Waren und Märkte :: Viehmarktberichte. Auf dem Karlsruher Viehmarkt zahlte man für je 50 Kg. bei Ochſen 45—56, bei Bullen 41—48, bei Kühen und Färſen 32—56, bei Kälbern 64—70, bei Weidemaſt⸗ ſchafen 30—40 und bei Schweinen 78—90 1. Für beſte Qualitat wurde Uebernotitz bezahlt. Unter dem Großvieh befinden ſich 37 Ochſen und Rinder aus Dänemark. Bei Großvieh und Schweinen war der Marktverlauf langſam, bei Kälbern mittelmäßig.— Auf dem Schweinemarkt in Markdorf(Bodenſee) bezahlte man für Läufer 75—110/ und bei Ferkeln 34—36„ pro Paar. Auf dem Wochenſchweinemarkt in Engen koſtete das Paar Milchſchweine 25,50. Auf beiden Märkten war der Handel lebhaft. 22K2üK——————————v— ̃ ̃——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kürt ffiſchet. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übria. tedaktionellen Tetl: Fr. Kircher: k. Anzeigen: J. Bernhardt. 2. 3. 28 9 5 3. 0 28 2. 8. Tricotw. Beſigh..—,———Ver. Ultramarinf. 18,75 13,50 Iſchockew., Kltn. 1,45 1,45 Sächſ. Gußſtahl 17,— 17.— Teckl. Schiffsw... 12,5 12,12 Der. Büramegef.35 1,83 Thürg. Lief Gotha 9,50 9,75 Ver. Zellſt. Berlin 191.90 Juckerf B. Wagh. 2½/ 2,5]Sarotti. 1,40 1,50 Teleph, Berliner. 4,60 4,50 Ver. Ultramarinf. 18,28 19,10 Ührenfabr. Furtw.—,— 1,90 Vogtl. Maſch. St. 275 2,30]„ Frankenthal 3,40 3,30 Hugo Schneider 4,36 4,60 Thale Eiſenhütte.—.———Vogel Telegr.⸗Or.0 2,80 Ver. deutſch. Oele 31,.— 32,—Voigt& Häff. St 140 135]„ Deilbronn.95.80[Schubert& Salz. 9,50 9,50] Türk. Tabaksreg.—en Vogtländ Waſch. 280.60 VBefſch. Ind. Mainz 11,90 11,80 Volthom. Sell..K 2,40 2,.50„ Offſtein 3,40 3,20 Schuckert& Co. 40,25 39,60 Union⸗Gießerei. 6,60 6,75] Wanderer⸗Werke 8,90 8,80 Ver. Faßf. Caſſel 5 4,.— Wayß& Fre—7 9,20 95 8 N1 5 972 25 0 1770.15 Ver. Pinſel Nürnb. 14,50—.—Zellſt. Waldhof St. 9,60 9, tuttgart. 3, 800Siemens alske 46,. arziner Papier. 2, 5 eſterreg. a 30 17,80 0 een 5 5 Sinner A⸗G. 7,50 7,75 Ver. B. Frkf. Gum. 3,.— 3,60 Weſtf. Eſſen Egdr. 131543,50 Stettiner Vulkan. 15,50 16,— Ver. Chem Charl. 15,.— 15,.— Wiesloch Tonwar. 11.— I1, Stoehr Kammgrn. 39,90 39,50 B. Otſch. Nickelw. 22,— 22,.— Wittener Gußſtahl 22,84 2, Stoewer Nähm. 14,50 14.90] V Glanzſtoff Elbf. 44,— 43,50 Jellſoſf Verein Stollb. Zinkhütten 31,10 30,36] Ver. Harzer Kalk.70.60 ellſtoff Waldhof—.— 9,50 Südd Immobilien 3,30 3,50 V. Schuhf Brn seW 2,0 2,25 25 7⁵ Berliner Ergänzungs⸗Kurſe.“ Dtſch. Auſtralien. 29,.— 28,— Gruſchwitz Textil. 4,50 4,60] Wicking⸗Cement. 29.99 29.— .⸗G.f. Verkhrsw. 48,50 48,50 C. Heckmann.. 48,50 49,— Wolf, Buckau... 40 7½25 Alfeld Delligſen 1,80 1,80 Optiſche Goerz. 5,40 8,0 Wiſſener Stahl 9,30 9,10 Ammend. Papier 5,— 4,90 Rückforth Nachf. 2,20 2,20 Grßkraftwk. Mhm. 10,— 10.— Ber⸗Gub. Hutfbr. 20,— 20,25 Salzdetfurth.. 20,45 21.— Dürener Metall.89,.— 78,.— Concord.Spinner. 2,30 2,30 Scheidemandel.. 20,85 20,25 Otſch. Atl. Telegr. 20,25 20,.— Deutſche Kunſtl. 2,50 2,50 Segall Strumpf, 1,25 1,30] Weberei Zittau 8,50 8 Gebhard Textil. 6,75 6,80 Teichgräber....,25 1,30 Flend. Brückenb..90 3, Gebr. Goedhardt. 12,— 11.25 Thoerl Oelfabrik, 6,10 6,60 Wilheumsh. Eulan 6,10 6,10 Gothaer Waggon.80 2,375] Thüring. Salinen. 15,40 14,30 Kolonialwerte. Dtſch.⸗Oſtafrika.. 4,10 3,904% Mexikaner..—,———Ruſſenbank... 11.25— Neu⸗Guinea.. 3,90 4,—4½% Mex. Bew.—.— Deutſche Petr... 16,40 16,10 OtaviMinen u Elſ. 23,75 28,— 5000 Tehuantepec 24,.— Pomona 88 South Weſt..—.———4½%, Heidburg.. 40,— 49.40 50% Mexikaner..—.——,— Petersb. Int.Hand 4,.———-JBenz⸗Motor... 3,40 9,10 Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kali... 24,75 24,50 Hochfreguenz... 6,— 5,50 Ronnenberg... 2,00 180 Api,Allg Petr Ind.0 240 Int. Pete. un Ipu———.— Sichel& Co.. 380.80 Becker⸗Kohle.. 5,— 5,20 Krügershall... 8,10 8,10J Sloman Salpeter.—.— Becker⸗Stahl 8 Meyer Textil... 0,2 0,2 .— O, Südſee Phosphat.50 7 Diamond.. 15,10 15,25] Muldenh. Papier 007 00075 ebat 0 1188 Berliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Veichs⸗ und Staatspapiere. —..50 11.50 10 D Kabelw..45 1,30 Flektr. Leferung 14,80 14,50 Gelſenk. Bergw. 57,— 57,70 D Kaliw. 48,— 47,—Elektr. Licht u. Kr. 7,30 7,75 Gelſenk.. 15,50 16, Maſch.. 6,— 3,55 Elsbach K Co. 25,— 25.— Genſchom& Co.. 20,75 21,— Deutſche Steinzg 8,.— 6,75] Emaille Ullrich..20 3,90 German. Portl.⸗Z. 6,60 6, Deutſche Wollw. 4,70 inger Filter 9,75 9,50 Gerresheim. Glas 44,— 48,—. Dollarſchäte....6— 86,—8% O. Reichsanl.989.940 5% B. Kahlenanl. 10,— 19 Goldanleihe 84.78 94.753%„,.480 1,275 5% Preuß. Kallani.80 3. Reichsſchatz. IV. V 0,650 0,6504% Prß. Konſols.050„ Roggenwert.,.75 5, 55 — 4,75 Enzi Deutſch. Eiſenh.. 8,80 8,85 Eſchw. Bergwerk.—,———Geſ. f. elektr. Unter. 13,65 13,60 Donnersmarckh. 80, 5 Bleiſtift.. 13,— 13,.— Goldſchmidt, Th.. 18,30 12,75 U Dürrkoppwerke.. 19,60 13,50 Fahl, Liſt& Co. Düſſeld. Eiſenb.. 13.— 14,.— Dynamit Nobel 8,90 8,60 Eckard Maſchin., 9,15 9,50 R. Friſter.. 3,— uchs.15 15 Hackethal Draht 2 eldmühle Papier 3,90 3,90] Gritzner Maſchin. 27,60 2 Guill.. 23,75 24,.— Gebr. Großmann 3,85 2,.90 Grün& Bilfinger 18,50 1 1 5 5 .— 50 „ 5 Elberf⸗Farb. v. B. 16,— 15,5 Filzfabrit Fulda. 3,90 8,80 Hoch⸗ und Tiefbau 2,90 2,60 Elektt. Licht u. Kr. 7,78.75 Frankfurter Hof. 16,50—,— Höchſter Farhwrke 15,39 16,38 Eif. Bad. Wolle.— 7,45 Frankf. Pok.& Wit. 3,50 3,500 Holzmann, Phil. 5,10 8,05 Emag Frankfurt. 0,30 0,30 chswag Stamm 1,25 1,20 Holzverkohl.⸗Ind. 6,30 6, Emaille St. Ullrich 4,20 4,20 Ganz Ludw Mainz 9,25, 0,29 Junghans Stamm 8,50 8,25 Enzinger Worms 10,50 10,50 Geiling K Co. 1,20 125 Kammg Kaiſersl. 9,75 Ehrnd& Sehmer 32,50 35,— Goldſchmidt Th. 13,20 13,13 Karlsr. Maſchin. 3,75 Eßlinger Maſchin. 6,25 6,30 Gritzner M. Durl. 27,75 27,75 Kemp, Stettin..—,— Eltlinger Spinn. 83,— 80,—Grün, Bilfinger„14,10 13,90] Klein, Sch.& Becker 4,45 Fab. Joh. Bleiſtift—.— 12,10] Halds Neu, Nähm. 19,75 19,50 Knorr, Heilbronn 3,87 aber& Schlei. 3,55 3,50 Hammer. Osnabr. 17,60 17,50] Konſerven Braun 1,50 arbwerk Mühlh. 78,.———Hanfwerk. Füßen 14,50 14,50 Krauß& Co., Lck. 5,.— 8 upfer 6,70 6,60] Krumm, Otto. 1,25 1, Felt. Guill. Carls. 24,———Herzogp. 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St.RI818.50—,. 260%0„ neue Br.——, 4%„ Papierrt.———%lo,„, 114 5,5 5,755%„ Obligat. 710 740 40% Türt. Ad.⸗Anl 10,70 10.—4%„„Goldrte 5,10 7700 4½% Anat, Ser.! 838.80 40%„ Magd.⸗Elſ1 12, 12,„4%„, Kronr. 100.50 4½%/„„ff 80 680 „ II 10,25 9,75 3e% Oe. ⸗U. Stb. alte 11,50 11,25 4½%„„III 6,25.— Frankfurter Jeſtverzinsliche Werte. a) Juländiſche. 1⁰ 20 IV-IX 0,580 0,550 30fle„. 170 1,1905%.55 4,88 7⁰ 80 0%* 1* %„„ Dollarſchäze.. 4% D. Schgtsg.08 6,84 7,25J 4% Bayr. Elſ⸗Anl. 1,700.70 Golbanleihe—.———o do. do. 1917— 728½% do..7281725 4½% Mhm v. 1914—.——.—Sparprämi. 1919. 0,710 0,570 3% do.—.— 4,250 4%„„ 1902—.——.—5% Pr. Schatzanw. 0,350 0,275 4%—.——.— 3½%„ 1904½— 4% do. de. 0900.300 3½% do. 7 8 1„ 5 0—— 5% Dt. Reichsanl. 0,670 0,681 4% Preuß. Konſ.—,— 1,100 4% Heſſ. v. 99 u. 08 1,300 1 %ͤ do unk..1925 1,050 1,0503/%%. 2 abgeſt. 7490 1800 „.,212 1,225 3%„ 1,400.850 30% do. 1,475 1,500%„„.200 1,175 4% Säch. St⸗A. 19—. 50% I.-Schatzaun—.——4% Bad Anl. v1919 0,650 0,650 3% do. Rente—.—. 4½% IV. u. V. do.—.— 0,6753/½% Bad Anlabg 1,400 1,500] 4% Württ. k. 1915 1,150 1,100 4½% VI.—IX. do. O,540 0,530 3% do von 1898 1,500 1,600 5 b) Ausländiſche(in Billionen%). 7 1¼% frMon!1887—.——5% Rumän. 1903—,——.—40% d0 St..51910 6,75—,— 4½% SeſtsR1913 4,30 4,104½% do Gold.am. 5,36 5,55 97/% do.„v. 1997 2,50 2,0 4½% do. Schatz. 7,12 7,404% do. am. Rt.⸗B.—.——.— 50% Mex. am. Inn.—.— 4½% do. Silberr. 2,——. 40% Trk. Bagd..1—— 12,.— 4%„ old— 4% do. Goldrente—,— 9,8754%„„ S. II 9,75 9,784½%„Irrig. Anl.—.— 27.— 4% do. einh. Rente—,— 1,2004% Ungar. Goldr. 784 8,505% Tehuantepec——— 2 Lebenslauf, 7 Zautalhelzungs-Anlagef Meldungen werd vorm..7 Uhr entgegengenommen. MANNHEIAM und Gehaltsforderung unter T. B. Freikag, den 3. Oktober 1924 7. Seite. Nr. 480 Bestens bekannte Marken-Tabakfabrik sucht bei hohem Verdienst für den Kreis Mannheim tücht. Vertreter welcher bei Stadt- und Landkundschaft der Kolonial- und Genuß- mittelbranche gut eingeführt ist. 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Der Antrag iſt innerhalb einer, von der Geſellſchaft zu beſtimmenden Friſt zu ſtellen, unbeſchadet der Beſtimmung des§ 40 Abſ. 2 der zweiten .O. zur Durchführung der.O. über Gold⸗ bilanzen. Die Geſellſchoft kann die Anteil⸗ ſcheine zum Umtauſch in Aktien aufrufen, unbeſchadet der Vorſchrift des§ 17 der zweiten.O. zur Durchführung der.O. über Goldbilanzen. Aktien und Anteilſcheine, die nicht friſt⸗ gemäß zwecks Umtauſch eingereicht, oder wenn ihre Zahl zum Empfang von Erſatz⸗ ſtücken nicht ausreicht, der Geſellſchaft nicht zur Verwertung für Rechnung der Betrof⸗ ſenen zur Verfügung(eſtellt ſind, werden für kraftlos erklärt. Mannheim, 1. Oktober 1924 Der Vorſtand. Wirtschafts-Uebernahme! Flöffnung: Samstag, den 4. Oktober nachm. Freunden und Bekanmen teile ich höflichst mit, daß ich die Wütschalt „Vier Jahreszeiten“ (Laugstraße 40) übernommen habe. 981 Ich bitte die werten Gäste sowie Nachbarschaft das Vertrauen, das ich im Tempel genossen habe auch hier mir entgegen bringen zu wollen. 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