Samskag, 4. Olktober Neue MannheimerSeitung aln Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.- Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. WMittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 461 Anzeigenprelſe nach Tarif, bei Voraus zahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ 9 6 2 1 er nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. I 0 0 II er G I 9 ld 9 IIʒ W zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr..Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannhelm. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik. Aus Feld u. Harten Wandern u. Neiſen Vorläufigerstillſtand dernegierungskriſe Die Deutſchnationalen beim Neichskanzler Ueber die geſtrigen Verhandlungen zwiſchen dem Reichs⸗ kanzler und den Vextretern der Deutſchnationalen wird folgender Bericht veröffentlicht: „Geſtern nachmittag fanden Beſprechungen zwiſchen den Be⸗ auftragten der deutſchnationalen Reichstagsfraktion und dem Reichskanzler ſtatt über die geplante Erweiterung der Reichsregierung. Die deutſchnationalen Vertreter bezeich⸗ neten den Plan der Einbeziehung der Sozialdemo⸗ kraten in die Regierung als eine völlig neue Tatſache. Die bei einer Erweiterung der Regierung in Betracht kommenden⸗ Geſichtspunkte wurden eingehend beſprochen. Die endgültige Stellungnahme zu den erörterten Fragen wird die deutſch⸗ nationale Reichstagsfraktion ebenſo wie die Fraktionen der ande⸗ ren Parteien in der nächſten Woche treffen. Die deutſchnationale Reichstagsfraktion war bei der Beſpre⸗ ſchung durch die Abgg. Hergt, Graf Weſtarp, Schiele und Behrens vertreten. Von der Reichsregierung waren außer dem Reichskanzler Vizekanzler Jarres, Außenminiſter Dr. Streſe⸗ mann und der Reichsminiſter für Ernährung und Landwirtſchaft Graf Kanitz anweſend. Vorläufiger Abſchluß Zur Lage wird uns von unſerem Berliner Büro gemeldet: Die gegenwärtige Regierungskriſe droht den gleichen Ver⸗ lauf nehmen zu wollen, wie die vierzehn anderen, die ihr vor⸗ ausgegangen ſind. Es wird innerhalb der Fraktionen in einem langwierigen, unterirdiſchen Kampf um die Entſcheidung gerungen werden. Jedenfalls ſind die Bemühungen des Kanzlers um das Zuſtandekommen eines Kabinetts der Volksgemeinſchaft zu einem borläufigen Abſchluß gelangt, nachdem weder die Sohtatdemokraten noch die Deutſchnationalen ein beſtimmtes Ja oder Nein abgegeben haben. Die Deutſch⸗ nationalen ſind in der geſtrigen Beſprechung beim Kanzler den verfänglichen Vorfragen, deren Beantwortung ihnen von ſozial⸗ demokratiſcher Seite nahegelegt worden iſt, ausgewichen und haben ſich hinter die Feſtſtellung verſchanzt, daß durch die Aufforderung des Kanzlers nach beiden Seiten hin eine neue Lage geſchaffen worden ſei. In der deutſchnationalen Preſſe wird die Auf⸗ faſſung vertreten, daß dieſer Schritt des Kanzlers im Grunde be⸗ reits einen Bruch der Zuſage bedeute, die Volkspartei und Zentrum vor der Abſtimmung über die Dawesgeſetze der Deutſchnationalen Volkspartei gegeben hätten. Aeußerſt peinlich iſt den Deutſchnatio⸗ nalen ganz offenbar das einmütige Verlangen der Regierungs⸗ parteien, die von ihnen eine klare und präziſierte Stellung⸗ nahme zu den Problemen der Außenpolitik ver⸗ langen. Die Sozialdemokraten ſind noch neugieriger und ge⸗ brauchen ähnliche Ausdrücke, wie ſie der Demokrat Erkelenz be⸗ reits in ſeinen ſieben Fragen anbrachte. Wie verlautet, iſt in der geſtrigen Unterredung des Kanzlers es gar nicht dazu gekommen, den deutſchnationalen Unterhändlern die drei ſozialdemokratiſchen Gewiſſensfragen vorzulegen, noch hat er von ihnen eine Billigung der Vergangenheitspolitik verlangt. Nach Anſicht der Deutſchnationalen iſt eine ſolche Prüfung ihrer Geſinnung gegenüber der bisherigen Politik etwas überflüſſiges, Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandlungen Die deutſchen und franzöſiſchen Wirtſchaftsdelegierten haben geſtern nachmittag im franzöſiſchen Handelsminiſterium eine neue Vollſitzung abgehalten, die von 3 bis 5 Uhr nachmittags dauerte. Ein Bericht iſt nicht herausgegeben worden. Die n chſte Sitzung wurde geſtern auf Montag nachmitteig an⸗ geſetzt. Ueber die geſtrigen Beratungen verlautet, daß damit begonnen wurde, die induſtriellen Fragen für die künftige Geſtal⸗ tung des deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrages durchzuſprechen. Eine Heranführung weiterer Sachverſtändiger dürfte ſich bald als notwendig erweiſen. Herbette ſchreibt in der„Information“ zu den Verhand⸗ lungen, die Ausfuhrabgabe habe Frankreich nur erhoben, um dem Beiſpiel Englands zu folgen, da die Einigkeit der Alltierten gerade in dieſer Frage unerläßlich ſei. Herbette weiſt dann auf die Schwierigkeiten hinſichtlich der Produkte des Saargebiels und Elſaß⸗Lothringens hin. Weiter ſchneidet Herbette die für Deutſchland wichtige Frage der Kontingente an. Er ſchlägt vor, das augenblickliche Syſtem nach ſeiner Verlängerung auf die elſaß⸗lothringiſchen Produkte auszudehnen. die ſchwierigſte Frage bleibe die der Meiſtbegünſtigungsklauſel. Ohne dieſes Prinzip laſſe ſich nach deutſcher Auffaſſung die 26prozentige Ab⸗ gabe nicht vereinbaren. Bei ihrer Aufrechterhaltung würde eine Meiſtbegünſtigung nicht mehr möglich ſein. Am den deulſch · talieniſchen Handelsvertrag Die Agenzia Volta meldet, daß die italieniſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen mit Deutſchland wahrſchein⸗ lich Ende Dezember beginnen werden. In Italien verfolge man ge⸗ nau die Verhandlungen Deutſchlands mit England, Frankreich und Belgien, um daraus auf die Richtlinien Deutſchlands ſchließen zu können und die Art zu ſehen, wie die anderen Nationen Deutſchland begegnen werden. Einen auten Eindruck habe die Rede Dr. Stre⸗ emann gemacht als er ſagte, Deutſchland ſuche nur einen gemäßig⸗ ten Zollſchutz. In Italien werde die Stimme laut, ſie verlange daß auch Italien wie Frankreich eine Anſehen genießende Kom⸗ miſſion für die Handelsvertragsverhandlungen ernenne. wohl aber haben ſie durchblicken laſſen, daß eine Einigung über das, was jetzt zu geſchehen habe, keinesfalls ſchwie⸗ rig ſein würde. Die deutſchnationalen Parteiführer haben ihrer⸗ ſeits, wie man weiter erzählt, zu ergründen verſucht, wie ſich das Kabinett die Zuſammenarbeit mit den Sozialdemokraten in den politiſchen Hauptfragen denkt. Hierüber ſeien vom Kanzler nach der Meinung der Deutſchnationalen keine klaren und ſubſtantiier⸗ ten Angaben gemacht worden, ſo z. B. nicht über die konflikts⸗ reichen Fragen der chriſtlichen Volksſchulen, über die Zollpolitik und über gewiſſe außenpolitiſchen Fragen. Der Ruf nach Reichskagsauflöſung Die Verhandlungen um die Regierungserweiterung ſind jeden⸗ falls, das iſt das einzig poſitive Ergebnis dieſer Woche, zunächſt auf dem toten Punkt angelangt. Was weiter werden wird, iſt noch völlig in Dunkel gehüllt. Die„Zelk“ ſtellt geſtern feſt, jetzt gäbe es nur noch zwer Möglichkeiten: Die Einbeziehung der Deutſchnationalen in die Regierung oder die Auflöſung des Reichstags. Der„Vorwärts“ ſtellt daraufhin heute folgendes einfache Rechenexempel an: Die Volkspartei ſagt Bürgerblock oder Auf⸗ löſung, Zentrum und Demokraten ſagen kein Bürgerblock, bleibt Auflöſung. Bemerkenswert iſt übrigens, daß der Ruf nach Auf⸗ löſung jetzt auch in den Reihen der deutſchnationalen Blütter er⸗ ſchallt. Man beruft ſich auf die„Stimme des Volkes“, das ſich am 4. Mai vernehmlich für den Rechtskurs erklärt habe. Das„B..“ gibt den Deutſchnationalen den Rat, wenn ſie ihrer Sache ſo ſicher wären, ſollten ſie, ſtatt eine ſo unendliche Furcht vor Neuwahlen zu zeigen, ebenſo wie die Linke die Auf⸗ löſung des Reichstags verlangen. Die„Kreuzzeitung“ meint, daß jetzt, wo der Verſuch des Reichskanzlers ergebnislos verlaufen ſei, die Volkspartei, von der die eigentliche Iitiative ausging, ſich nun ihrerſeits äußern müßte, wie ſie das von ihr erſtrebte Ziel weiter gefördert wiſſen will. Die gleiche Anſicht vertritt die„Deutſche Tageszeitung“. Die Deutſchnationalen hätten folange keine Veranlaſſung, 7 05 grund⸗ ſätzlich zu äußern, bis man nicht auf die Baſis zurückgekehrt ſei, die den Ausgangspunkt für alle Verhandlungen überhaupt bildete. In der„Germania“ verficht der Vizepräſidenb des Reichs⸗ tags, Bell, unentwegt die Theſe, daß ein Zuſammenarbeiten der beiden Flügelparteien innerhalb der Regierung durchaus möglich ſei. Wenn auf beiden Seiten nur genügend guter Wille aufgebracht würde, dann könnte man über gemeinſame Richtlinien der ge⸗ ſamten Politik auf dem Boden der Verfaſſung des Geſetzes zur Durchführung des Londoner Abkommens ſich einigen. Der„Lokalanzeiger“ führt die Schwierigkeiten, die ſich der Bildung einer Regierung der Volksgemeinſchaft entgegenſtellen, micht ſo ſehr auf den Widerſtand der Fraktionen des Zentrums und der Demokraten zurück, vielmehy ſei deutlich ſichtbar, daß der Reichs⸗ präſident Ebert auf Reichstaosneuwahlen hinarbeite. Vorderhand zieht man ſich alſo hinter die Vorhänge der Frak⸗ tionszimmer zurück. Das iſt ja ſtets der Weisheit letzter Schluß. Wieder werden allein die Geheimkonpentikel zu entcheiden haben, das alte Verſteckſpiel, das wir ſo oft erleben mußten, bebt von neuem an. Die Aktionsfähigkeit der Regierung bleibt währenddem geſchwächt, obwohl die wichtigſten außenpolitiſchen Aufgaben der Löſung harren. Die Unterbrechung, die ſeit geſtern eingetreten iſt, dürfte wenigſtens bis zur Mitte der nächſten Woche andauern. Am Dienstag beraten die Demokraten, am Mittwoch gedenken die Deutſchnationalen den ganzen Fragenkreis der Regſerungsumbildung nochmals zu prüfen. Am gleichen Tage beſprechen ſich Zentrum und Deutſche Volkspartei. Die ſozial⸗ demokratiſche Reichsbagsfraktion iſt ebenfalls am Mittwoch nach Berlin einberufen worden. Früheſtens erſt am Donnerstag der nächſten Woche dürfte alſo irgend eine Entſcheidung fallen. Die amerikaniſche Prä äſidentenwahl und die Sanierung Europas (Spezialkabeldienſt der United Preß) Chicago, 4. Oktober. Auf der Bankierkonferenz in Chicago erklärte der Aufſichtsratsvorſitzende der National City Bank, George Woodroff„daß die amerikaniſchen Kapitaliſten ermutigt werden ſollten, europäiſche Wertpapiere zu kaufen, weil dies das beſte Mittel wäre, die Zahlung der interalliierten Schulden zu erlangen. Nur drei Mittel gebe es, mit denen man zahlen könne, nämlich Gold, Güter und Wertpapiere.„Wir wollen weder Geld noch Güter“, erklärte er. „Die viertägige Konferenz hinterließ den Eindruck, daß die ame⸗ rikaniſchen Bankiers ſich in erſter Linie mit der Unſicherheit der kommenden Präſidentenwahl beſchäftigen und erſt in zweiter Linie mit der Beſſerung der wirtſchaftlichen Ausſichten für Europa. Nach allgemeiner Anſicht würde die Entſcheidung der Wahl durch den Kongreß, wie ſolche im Falle einer unentſchiedenen Wahl zu erfolgen hat, die Ausſichten für eine wirt⸗ ſchaftliche Beſſerung ernſthaft verzögern. Die Mehrzahl der Bankiers iſt davon überzeugt, daß Coolidge die größte Stimmenzahl er⸗ halten wird, aber man zweifelt, ob ſie genügen wird, ihm die Wahl im erſten Wahlgang zu ſichern. In dieſem Falle wäre es möglich, daß die Lafollette⸗Leute im Kongreß für den demokratiſchen Kandi⸗ daten Davis eintreten würden.: Owen goung gegen die Ausfuhrabgabe: Die Berliner Abendpreſſe gibt die Nachricht einer Nachrichten⸗ agentur aus Paris wieder, wonach der Transferagen Schelle unternommen haben ſoll, die auf einen Einſpruch gegen die von Frankreich beſchloſſene Erhebung der 26prozentigen Repara⸗ ftionsabgabe hinauslaufen. Der Transferagent ſoll die Auf⸗ faſſung der deutſchen Regierung teilen, daß die Maßnahme der 26⸗ prozentigen Ausfuhrabgabe dem Geiſt des Dawe splanes widerſpreche und die Durchführung desſelben ernſtlich gefährde. Er 1115 Frankreich empfohlen haben, eine andere Regelung 1 nehmen. 8 —¹ Unter dem Iwang der Londoner Abmachungen Die Bank für Induſtrie-Obligationen Die Bank für Induſtrie⸗Obligationen iſt am letzten September⸗ tage ins Leben getreten, obwohl der Aufſichtsrat noch nicht voll⸗ ſtändig gebildet iſt. Die Begründung der Bank war aber trotzdem nötig, um die Friſt einzuhalten, die in den Londoner Abmachungen vorgeſehen iſt. Auch dieſe Gründung iſt eine Auswirkung des Sach⸗ verſtändigen⸗Gutachtens und greift tief in unſer Wirtſchaftsleben ein. Sie iſt in ihrem äußern Aufbau etwas einfacher, als die Verwaltung der Reichseiſenbahn⸗Geſellſchaft. Dem Aufſichtsrat fehlen noch die pier Mitglieder, die von den ausländiſchen Mitgliedern des General⸗ rates der Reichsbank zu nennen ſind. Die Lücke muß vorläufig noch offen bleiben, da der Generalrat noch nicht gebildet iſt. Wie wird ſich die Gründung der Bank im Einzelnen auswirken? Die Obligationsſchuld, die der deutſchen Wirtſchaft auferlegt wird, beläuft ſich insgeſamt auf 5 Milliarden Goldmark. Dieſer Be⸗ trag iſt geteilt in allgemeine Garantie⸗Obligationen— die dazu dienen ſollen, die Entſchädigungsforderungen der Entente mit zu ga⸗ rantieren— und ſogenannte Individual⸗ oder Einzelobligationen. Die Einzelobligationen umfaſſen den Betrag von 500 Millionen Goldmark, die andern den Reſt von 4½ Milliarden. Die Einzel⸗ obligationen ſollen dazu dienen, um ſofort flüſſiges Geld zu ſchaffen. Sie werden den beſonders leiſtungsfähigen deutſchen Induſtriebetrieben auferlegt. Als ihre Träger kommen etwa rund 80 Firmen mit mehr als je 20 Millionen Goldmark Betriebsvermö⸗ gen in Betracht. Die e der Obligationsſchuld geht ſo vor ſich, daß zu⸗ nächſt die geſamte Summe von 5 Milliarden Mark auf die deutſche Induſtrie verteilt wird. Es iſt ſelbſtverſtändlich eine ſehr wichtige Frage, welcher Verteilungsſchlüſſel dabei zur Anwen⸗ dung kommt. Der Aufſichtsrat der Bank gibt dabei den Ausſchlag. Es wäre alſo demgemäß im Intereſſe der deutſchen Induſtrie ge⸗ weſen, wenn man die Mitgleder des Aufſichtsrates ſo ausgewählt hätte, daß die Induſtriezweige dabei eine Vertretung gefunden hätten. Es ergab ſich aber aus der bisherigen Entwicklung, daß man in der Hauptſache die Herren berückſichtigen mußte, die an den Vor⸗ arbeiten beteiligt waren. Es iſt deshalb durchaus zu begrüßen, daß das Reichswirtſchaftsminiſterium einen Beirat bilden wird, der alle Kreiſe der belaſteten Wirtſchaft umfaßt und bei der Verteilung der Laſt mindeſtens ein mitberatendes Wort zu ſprechen hat. Man wird alſo exwarten können, daß die Laſt gerecht und angemeſſen verteilt witd. Es werden dann diejenigen Firmen, die als Träger der Einzelobligationen auserſehen ſind, die⸗Hälfte des auf ſie entfallenden Betrages in Einzelobligationen, die andere mit allgemeinen Garan⸗ lie⸗Obligationen zu entrichten haben. Die Einzelobligationen kom⸗ men ſofort auf den Markt. Die anderen%½ Milliarden gehen in den Beſitz der Bank über, die nunmehr imſtande iſt, auf Grund der Obligationsverpflichtungen der deutſchen Induſtrie Bons auzugeben. Es iſt zunächſt nicht daran gedacht, dieſe Bons flüſſig zu machen. Wie wird ſich die tatſächliche Belaſtung der deutſchen Induſtrie auswirken? Die Belaſtung mit einer Obligationsſchuld von 5 Milliarden bedeutet etwa eine Inanſpruchnahme von 24 bis 25 Prozent des Geſamtwertes der deutſchen Induſtrie. Die Obliga⸗ tionsſchuld ſoll mit 5 Prozent verzinſt und mit 1 Prozent amortiſiert werden. Dieſe Geſamtbelaſtung von 6 Prozent bedeutet, auf das Geſamtvermögen der Induſtrie umgerechnet, eine jährliche Belaſtung von etwa 1 bis 2 Prozent. Dieſer Betrag vermindert ſich aber da auch der deutſche Handel und die deutſchen Banken mit zur Ver⸗ zinſung und Amortiſierung herangezogen werden ſollen. Die tat⸗ ſächliche Zinsleiſtung wird dadurch auf etwa 1 Prozent des geſamten Induſtrievermögens herabgemindert. Es wird ſelbſtverſtändlich er⸗ forderlich ſein, die Verteilung der Obligationsſchuld alljährlich nach⸗ zuprüfen. Dabei wird ſowohl auf die Veränderung in dem Ver⸗ mögensbeſtand der bereits veranlagten Induſtriebetriebe wie auf die Neugründung von Vetrieben Rückſicht zu nehmen ſein. *** Die Repko verſchiebt die Daweskermine Der Generalagent für die deutſchen Owen Moung, hat bei der Reparationskommiſſion beantragt, den Ter⸗ min für die zweite Feſtſtellung der Ausführung des Dawes⸗ Planes über das anfänglich feſtgeſetzte Datum vom 6. Oktober hin⸗ ſei, die drei Vorausſetzungen für die zweite Konſtatierung bis zum 6. Oktober zu erfüllen. Die Reparationskommiſſion beriet geſtern nachmittag über den Antrag und beſchloß, den Termin für die zweite Konſtatierung der Ausführung des Londoner Protokolls um ſieben Tage hinauszuſchieben, das heißt vom 6. auf den 13. Oktober zu verlegen.. Calles über Mexiko 2 London, 4. Okt.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter). General Calles, der neu gewählte Präſident von Mexiko, der ſich im Ber⸗ lin⸗Grunewalder Sanatorium einer Kur gegen Rheumatismus unter⸗ zogen hat, erklärte dem Berliner„Daily Expreß“⸗Korreſpondenten in einem Interview, die Meldungen, daß ſeine Regierung auslän⸗ diſche Geſchäftsvertreter unloyal behandle, ſeien durchaus grund⸗ los. In Mexiko könne Jedermann Geſchäfte betreiben, voraus⸗ geſetzt, daß er die Geſetze des Landes reſpektiere. Seine Regierung mache keinerlei Unterſchiede zwiſchen Ausländern, welcher Nation ſie auch immer angehören mögen. Die mexikaniſchen Geſetze ſeien nicht ſtrenger als in anderen Ländern, aber ſie müßten befolgt wer⸗ den. Den Vorwurf, daß ſeine Regierung ausländiſchen Kapitalan⸗ lagen Hinderniſſe in den Weg ſtelle, wies er entſchieden zurück. Mitglieder des Gefolges des Generals erklärten dem Korreſpon⸗ denten, die Gerüchte über dieſe Feindſeligkeiten ſeien von Inhabern ſolcher Staatspapiere verbreitet worden, die die gegenwärtige Regie⸗ rung nicht einlöſe, weil ſie von Huertas Regierung ausgegeben wurden, die die gegenwärtige Regierung nicht als legal anerkenne. General Calles drückte ſein Bedauern über die Ermordung der Frau Evans aus und ſagte, die Täter würden vor Gericht geſtellt und zu lebenslänglichem Kerker oder Todesſtrafe verurteilt. Befragt, ob die Meldung richtig ſei, daß eine Anleihe von 3 Millionen Pfund Sterling bei der Union für die mexikaniſche Regierung aufgenom⸗ men werden ſolle, erklärte General Calles, er wiſſe nichts von einer ſolchen Transaktion. Er halte es für äußerſt unwahrſcheinlich, daß ſein Land ſo viel Geld erhalte, wie es gegenwärtig brauche. Calles reiſt heute von Berlin ab und geht von hier aus nach Paris und dann nach Cherbourg, um ſich auf dem Dampfer„Levia⸗ than“ nach Newyork einzuſchiffen auf den Heimweg nach Mexiko. Ein Blaubuch über die Londoner Reparationskonferenz. Das Protokoll der Londoner Reparationskonferenz iſt als Blaubuch veröffentlicht worden 5 aus um einige Tage zu verſchieben, da es materiell unmöglich pagd in digungsfriſt und Zahlung der Rückſtände, die enblickl digungsfr 8a5 0 173 augenblie 5 ſprochen. 5 2. Selte. Nr. 461 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe] Samstag, den 4. Okiober 1924 der Stand der Anleiheverhandlungen Sondon, 4. Okt.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Die Bankfirma Morgan veröffentlicht heute folgendes Rund⸗ ſchreiben an ihre Kunden: Die Situation betr. die inter⸗ nationale Anleihe iſt folgendermaßen: Die Verhandlungen mit den beteiligten Regierungen und maßgebenden Perſönlichkeiten der deutſchen Regierung ſind ſoweit gediehen, daß die Bank⸗ firma Morgan den beſten Eindruck über die Sicherheit dieſer Anleihe gewonnen hat. Es müſſen aber noch einige tech⸗ niſche Dinge erledigt werden, dann kann dieſe Anleihe vom Stapel aufen. Der„Newyork Herald“ teilt folgendes mit: Maßgebende a me⸗ rikaniſche Bankiers, die ſich momentan hier befinden, er⸗ klären, daß die maßgebenden amerikaniſchen Kreiſen den größten Wert darauf legen, daß die internationale Anleihe bis ſpäte⸗ ſtens Mitte Oktober zur Durchführung gelangt und zwar ſoll dies geſchehen wegen der Pärſidentſchaftswahlen. Der Re⸗ parationskommiſſion iſt geſtern die Mitteilung gemacht worden, daß der Durchführung der internationalen Anleihe Mitte dieſes Monats keine Schwirigkeiten entgegenſtehen. Baldwin für die deutſche Anleihe Baldwin, der konſervative Führer, kam in einer Rede in New⸗Caſtel auch auf die deutſche Anleihe zu ſprechen und führte aus, daß die Anleihe für England mehr Vorteile als Nachteile habe. Die ganze Welt würde darunter leiden, wenn ein ſo großes Land wie Deutſchland unſichere Wirtſchafts⸗ und Wäh⸗ rungsverhältniſſe hätte. Ohne eine Anleihe könne eine daucrnde Stabiliſierung der deutſchen Währung jedoch nicht erreicht werden. Die Behauptung, daß man Deutſchland nicht auf die Beine ſtellen dürfe, da ſeine Konkurrenz ſonſt zu gefährlich würde, ſei un⸗ ſinnig. Bezeichnend ſei, daß die größte Hoßſe gegen den Dawes⸗ plan im Auftrage von Moskau durch engliſche Kom⸗ muniſten betrieben werde. Rußland wiſſe nämlich, daß Deutſch⸗ land für die kommuniſtiſchen Einflüſſe unzugänglich werde, wenn ſeine Wirtſchaft zur Ruhe komme. Aus dieſem Grunde müſſe man Deutſchland zu einer Stabiliſierung in der Wirtſchaft verhelfen, damit es einen Wall bilde, der die weſteuropäiſche Ziviliſation gegen den Moskauer Einfluß ſchützt. Briand und der Eintritt Deutſchland in den völkerbund V Paris, 4. Okt.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Auf einen Wink von oben befaßten ſich ſowohl die Boulevardpreſſe als auch einige Herriot naheſtehende Jeitungen mit dem deutſchen Geſuch um Eimtritt in den Völkerbund. Den bereits veröffentlichten Er⸗ klärungen franzöſiſcher Delegierter ſtehen Meinungsäußerungen franzöſiſcher Beobachter in Genf gegenüber. Briand ergriff noch einmal das Wort und ergänzte ſeine im Berliner„Vorwärte ver⸗ öffentlichten Erklärungen in folgender Weiſe:„Ich bin der Anſicht, daß Deutſchland in den Völkerbund eintreten muß, aber es darf nicht durch eine beſondere Pforte eintreten, ſondern muß ſich der Türe bedienen, die für alle gilt. Es darf nicht verſuchen. ein Loch in die Mauer zuſchlagen. Ebenfowenig iſt es zuläſſig. daß Perſonalfragen von deutſcher Seite aufgerollt werden. In Genf herrſcht Gleichheit für Alle.“ Briand ſcheint alſo noch ſchärſer zu urteilen, als Herriot, deſſen kürzlich erfolgte Erklärung die Hoffnung auffkommen ließ, daß Frank⸗ reich ernſtlich daran denke, ſeine vorherrſchende Stellung außerhalb des Völkerbundes aufzugeben. Ddſe Kriſenſtimmung in England 27 London, 4. Okt.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) In paxlamentariſchen Kreiſen ſieht man der kommenden Woche mit Spannung entgegen. Die Kriſenſtimmung iſt auf ihren Höhe⸗ punkt geſtiegen. Niemand kann augenblicklich ſagen, wie die Wür⸗ ſel am Mittwoch bei der Debatte über das konſervative Miß⸗ trauensvotum fallen werden. Die Regierung iſt jedenfalls auf das äußerſte gefaßt. Alle Parteileitungen ſind fieberhaft mit Wahl⸗ vorbereitungen für den November beſchäftigt. Alles kommt auf die Haltung der Liberalen an, die, obwohl ſie die kleinſte Partel ſind, das Schickſal des Parlaments in der Hand halten. Sie werden ein Amendement mit dem Tadelsvotum einbringen, wonach ein Aus⸗ ſchuß die Verhandlungen mit dem Attorney General führen, ihm das Tadelsvotum überweiſen und den Fall unterſuchen ſoll. Wenn das Kabinett bei ſeiner Beratung am Montag dieſes Amendement an⸗ nimmt, dann werde dies die Liberalen vom Sturze retten. Die Mi⸗ niſter ſind der Anſicht, daß die Debatten im Parlament genügen und daß eine Unterſuchung durch einen Ausſchuß überflüſſig ſei. Sie wollen den Attorney General nicht gewiſſermaßen vor Gericht ſtel⸗ len laſſen. Wenn ſie auf dieſem Standpunkt beharren, dann werden die Liberalen mit den Konſervativen ſtimmen und das Kabinett ſtür⸗ zen. Die Konſervativen meinen, das brauche kein Grund zur Auflöſung des Parlaments zu ſein. Sie könnten ja die Re⸗ gierung übernehmen Das Land wünſche keine Störung des eben mühſam auflebenden Geſchäftslebens. Durch allgemeine Parlaments⸗ wahlen ſei man aber in Kampfſtimmung. Alſo kurz: Vorläufig bekämpfen ſich alle Parteien und bedrohen 5 ſich mit naturkräftigen Worten wie Homerſche Helden. Trotzdem iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß der Aufruhr der Gemüter ſich legen wird. wenn es zur Entſcheidungsſchlacht kommt und eine Form des Tadels⸗ bpotums gefunden werden kann, das es den Liberalen ermöglicht, mit der Regierung zu ſtimmen. Die Entſcheidung über die Haltung der Regierung wird am Montag im Kabinettsrat gefällt, zu dem Miniſter Henderſon aus Genf herbeieilt. Aus dem Oberhaus Im Oberhaus iſt die iriſche Grenzfrag in erſter Le⸗ ſung ohne Debatte angenommen worden. Das Oberbaus ver⸗ tagt ſich ſodann auf Dienstaa, während das Unterhaus am Mittwoch wieder zuſammentritt. Unterbrechung der engl.⸗ägyptiſchen verhandlungen Wie die Londoner Abendblätter melden, ſind geſtern die eng⸗ liſch⸗Aegyptiſchen Verhandlungen plötzlich abge⸗ brochen worden. Es wurde angegeben, der agegyptiſche Miniſterpräſident Zaglul Paſcha ſofort nach Kairo zurüc⸗ kehren würde. Als Grund des Scheiterns der Verhandlungen geben verſchiedene Blätter an, daß Macdonald ein getroffenes eng⸗ liſch⸗gegyptiſches Abkommen als vor der Ablehnung durch die nächſte britiſche Regierung nicht ſicher bezeichnet Gegenüber den Me geſtrigen Unterredungen weitere Fortſchritte auf dem Wege einer engliſch⸗geguptiſchen Einfgung erzielt worden ſeien, ſodaß man die Unterbrechung der Verhandlungen unter keinen Umſtän⸗ den als Abbruch bezeichnen könne. Man nimmt an, daß die Ver⸗ handlungen im November fortgeführt werden. Macdonald wird Zaglul Paſcha einen offiziellen Abſchiedsbeſuch machen. Cbhina bleibt im Völkerbund. Nach Mitteilungen von maß⸗ Peking gedenkt China nicht, die Mitglied⸗ chaft im Völkerbund aufzugeben, die eine i Kün⸗ ſchwierig wäre, v 25 „ König Huſſein dankt ab. Einer Havasmeldung zufolge d. gen des, Jebche, Huſeln eise Tödenſung dch 11 5 Reldungen über einen Abbruch der Verhand⸗ lungen wird von zuſtändiger Stelle darauf hingewieſen, daß in den Unterſuchung wird fortgeführt. pflichten, Wien nicht zu verlaſſen, und ſich jeder Zeit für den Un⸗ terſuchungsrichter bereit zu halten. Die niedrig bemeſſene Kaution Aus den beſetzten Gebieten Noch 10 unerwünſchte Pfälzer Von den 19 Pfälzer Ausgewieſenen. die bisher noch als uner ⸗ wünſcht bezeichnet wurden, haben neuerdinas 9 die Rückkehr⸗ erlaubnis exhalten, ſodaß nunmehr noch zehn Pfälzer mit ihren Familien ausgewieſen ſind. Unter dieſen befinden ſich 7 Be⸗ amte, 2 Staats⸗ und 5 Kommunalbeamte und 3 Privatperſonen. Die Verhandlungen über die Rückkehr dieſer unerwünſchten Pfälzer wer⸗ den mit Nachdruck betrieben. Wie verlautet. begibt ſich der Reaie⸗ rungspräſident der Pfalz erneut zu dieſen Verhandlungen nach Koblenz. Die Namen der zehn Pfälzer, deren Ausweiſung noch nicht zurückgenommen iſt. ſind folgende: Oekonomierat Anton Frentzel⸗Rorheim: Rechtsanwalt Dr. Edaar Jung⸗ Zweibrücken: Sekretär der Komm. Partei Wilhelm Müller⸗Kai⸗ ſerslautern: Bezirksamtmann Antz⸗Zweibrücken: Bezirksamtmann Wilhelm Hausmann⸗Landau: Polizeioberkommiſſar Bauer⸗ Zweibrücken: Rechtsrat Binger und Stadtbaurat Collein ſowie Lehrer Land. Speyer und Kriminaloberkommiſſar Sachs⸗Lud⸗ wiashafen. Verurteilies Separatiſtengeſindel Das Schöffengericht Pirmaſens verurteilte den Holz⸗ ſchneider Eugen Kaiſer und den Fabrikarbeiter Fath aus Pir⸗ maſens, die beim Einmarſchder Separatiſten bei verſchie⸗ denen Einwobnern Hausſuchungen vorgenommen hatten. wobei ſie ſich auf einen Ausweis des ſeparatiſtiſchen Bezirkskommiſſars Schwab beriefen. zu je drei Monaten Gefänanis wegen Amts⸗ anmaßung.— Das gleiche Gericht verurteilte den Taalöhner Jean Peter Wirth aus Ludwigshafen der bei der Separatiſten⸗ armee Soldat war und ſeinen Quartierleuten in Pirmaſens Wäſche geſtohlen ſowie der Wirtstochter unter falſchen Vorſviegelungen Geld entlockt hatte, unter Einrechnung einer früheren Strafe zu vier Jahren und vier Monaten Zuchthaus. Das Beſoldungsſperrgeſetz im beſetzten Gebiet Wie dem amtlichen preußiſchen Preſſedienſt mitgeteilt wird, ſtehl die Durchführung der Vorſchriften des Beſoldungsgeſe 6; eg im beſetzten Gebiet unmittelbar bevor. Die Gründe, die ſeinerzeit dazu führten, daß die Nachprüfung der Beſoldungsordnungen im be⸗ ſetzten Gebiet nicht ſofort ausgeführt werden konnten, ſind nach Eintritt ruhigerer Verhältniſſe und nach der Erreichung der Stabiliſterung der Währung in ihrer Mehrzahl fortgefallen. Die ſchleunige Schaffung endgültiger und klarer Verhältniſſe, wie ſie im unbeſetzten Gebiet im allgemeinen erreicht ſind, liegt auch im Inke⸗ reſſe ſowohl der Kommunen wie der Kommunalbeamten ſelbſt. Mit einer endgültigen Regelung der Beſoldungsordnungen wird auch die Beunruhigung der Beamtenſchaft ihr Ende finden, die dadurch entſtanden iſt, daß in manchen Gemeinden des beſetzten Ge⸗ bietes ohne Rückſicht auf die ſeinerzeit gefaßten Beſchlüſſe und auf Vorſchriften der Beſoldungsgeſetzgeberin ſchematiſch prozentual Ab⸗ ſtriche an den Beſoldungen vorgenommen werden. Ein derartiges Vorgehen wird in Anbetracht der allgemeinen Regelung in Zukunft nicht mehr in Frage kommen. Die Frage der Hauszinsſteuer Die Mitteilung in verſchiedenen Blättern, daß im beſetzten Ge⸗ biet die bisher nicht eingezogene, Hauszinsſteuer nachträglich nicht erhoben werden ſoll, entſpricht, wie amtlich mitgeteilt wird, nicht den Tatſachen. In den in der Sitzung des preußiſchen Landtages vom 26. September beſchloſſenen neuen Beſtimmungen zur Hauszinsſteuer iſt u. a. geſagt, daß die Hauszinsſteuer im be⸗ ſetzten Gebiet für April bis Juni dort nicht erhoben werden ſoll, wo ſie infolge von Maßnahmen der Beſatzungsbehörde nicht erhoben werden konnte. Dieſe Vorausſetzung trifft, ſoweit bekannt iſt,. für das ganze Rheinland nicht zu. Es ſind von der Beſatzungsbehörde der Erhebung der Hauszinsſteuer nicht nur keinerlei Schwierigkeiten in den Weg gelegt worden, die Rheinlandkommiſſion hat vielmehr die Erhebung der Hauszinsſteuer mit Wirkung vom 1. April 1924 an ausdrücklich genehmigt. die Schuld dͤer Negie an dem Mainzer Unglück Berlin, 4. Okt. Gegenüber franzöſiſchen Verſuchen, die Mainzer Eiſenbahnkataſtrophe auf das Verſagen der Bremſe und damit auf Deutſchland zurückzuführen, wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß ein Verſagen der Kunze⸗Knorr⸗ Bremſe ſo ziemlich völlig aus dem Bereich der Möglich⸗ keit liege. Die Bremſe habe ſich im geſamten deutſchen Eiſenbahn⸗ verkehr ſtets glänzend bewährt und bemerkenswerte Störungen ſeien überhaupt noch nicht eingetreten. Weiter wird darauf hinge⸗ wieſen, daß nach der deutſchen Fahrdienſtordnung zwiſchen zwei aufeinanderfolgenden Zügen ein Zeitabſtand von mindeſtens acht Minuten liegen müſſe. Die Regie könne alſo die Schuld an dem Unglück nicht auf den deutſchen Fahrplan ſchieben. Es iſt völlig unaufgeklärt, wie der zweite Zug dem erſten in einem ſo kur zen Abſtande folgen bonnte. Die Häufung der Unfälle bei der Negiebahn Die„Köln. Zta.“ veröffentlicht eine Zuſchrift des Verbandes der deutſchen Poſt⸗ und Telegraphenbeamten über das Main⸗ zer Eiſenbahnunalück. In dem Schreiben wird darauf hingewieſen, daß gerade in der letzten Zeit in der Mainzer Gegend die Eiſenbahnunfälle ſich in erſchreckender Weiſe ver⸗ mehrt hätten. Regiebeamten im Hinblick auf die demnächſtige Umſtel⸗ lung der rheiniſchen Bahnen nicht mehr mit der erforderlichen Sorafalt den Dienſtobliegenheiten nachkämen oder daß die Inſtand⸗ haltung der Betriebseinrichtungen zu wünſchen übrig laſſe. Zum Caſtiglioni-Skandal Caſtiglioni in Wien LVWien, 4. Okt. Geſtern vormittag iſt Caſtiglioni wieder in Wien eingetroffen, um ſich dem Unterſuchungsrichter 21 Verfügung zu ſtellen. Auf der Rückreiſe gab Caſtiglioni in rieſt einem Vertreter des„Socolo“ die Erklärung ab, er habe weder um freies Geleit nachgeſucht noch ſich bereit erklärt, Kaution zu ſtellen. Im Gegenſatz dazu erklärt eine hervorragende Perſön⸗ lichkeit im„Neuen Wiener Tageblatt“ u.., daß auch gegen Caſtiglioni ein Haftbefehl ausgeſtellt worden ſei, wobei man jedoch beſchloſſen habe, daß im Falle Caſtiglioni gegen eine Kaution von 100 Milliarden Kronen die Unterſuchungshaft erlaſſen werden könne. Dieſe Maßnahmen waren geſtern noch in Kraft. Keiner der drei von dem Haftbefehl Betroffenen habe bisher um freies Geleit nachgeſucht. Die öſterreichiſche Escompte⸗Geſellſchaft teilt der Preſſe mit, daß ihre Geſamtforderungen an Caſtiglioni nicht 200 Millionen, ſondern nur 11,7 Millionen(Gold?) Kronen betragen und daß dieſe Forderungen durch Effekten weitaus gedeckt ſeien. Die Vernehmung Caſtiglionis Wien, 4. Oktober. Die geſtrige erſte Vernehmung Caſtiglio⸗ nis durch den Unterſuchungsrichter dauerte über 2½ Stunden. Die Caſtiglioni mußte ſich ver⸗ von ſieben Millionen Lire erklärt ſich daraus, daß Flucht⸗ gefahr nicht beſteht. 5 ommuniſten Jum Fall C6b. Die Sozialdemokraten und 3 thüringi⸗ —— einen Antrag auf ſofortige Einberufung en Landtags geſtellt, um zur Behandlung des Falles Löb einen parlamentariſchen Unterſuchungsausſchuß zu wählen. Der franzöſiſche Botſchafterpoſten in Berlin. Nach einer Mit⸗ Monats die Ernennung de für Berim zu erwarlen. s neuen franzöſiſchen Borſchafters lich zu machen ſind,„darf wegen etwa noch Das ließe die Vermutung aufkommen. daß manche teilung des franzöſiſchen Außenamtes iſt für Mitte dieſes bat Das Ningen um Schangha! (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai, 3. Okt. Die Kämpfe um Schanghai ſind wieder aufgelebt. Den ganzen Tag über wurde 30 Kilometer von der Stadt entfernt heftig gekämpft. An dieſer Stelle ſind die an⸗ greifenden Truppen Tſchi⸗Schi,hſuns etwa 5 Kilometer vor⸗ gerückt und trieben die ſich eilig zurückziehenden Leute Lu⸗ Mung⸗hſiangs in ihre rückwörtigen Verteidigungsſtellungen zu⸗ rück. Trotz dieſes plötzlichen Wiederauflebens der Kämpfe glaubt man allgemein, daß ſie das letzte Aufflackern bedeuten, da die bald eintretende Winterwitterung ihre Fortführung ſehr erſchweren, wenn nicht ganz unmöglich machen muß. Tſchangſſolin droht Tſchanatſolin hat an die Pekinger ſtädtiſchen Vertre⸗ ter eine Drohung gerichtet daß er die Einkünfte der mandſchuri⸗ ſchen Seezölle beſchlagnahmen werde, wenn die Pekinger Regierung die von ihr geplante Ausgabe von 4 Millionen Dollats in Schatzſcheinen durchführe. Frankreichs„Neutralität“ (Spezialkabeldienſt der Unidet Preß) SPeking. 3. Okt. Das chineſiſche Auswärtige Amt hat in Erfah⸗ rung gebracht. daß 18 Fluazeuge an Vord eines franzöſi⸗ ſchen Frachtdampfers für Tſchana⸗Tfoslin nach Da⸗ rien unterweas ſind. Die ſapaniſche Regierunga itt offiziell erſucht worden, ſie zurückzuhalten. Die ſapaniſche Regie⸗ rung hat hierauf noch nicht geantwortet. Badiſche politik Merkwürdige Löſchung von Diſziplinarverfahren bei Beamten Aus Beamtenkreiſen wird uns geſchrieben: Eine be⸗ grüßenswerte Neuerung in der Führung der Perſonalakten der Be⸗ amten brachte die Revolution inſofern, als jedem Beamten die Ein⸗ ſichtnahme ſeiner Akten erlaubt wurde. Vorher hatte mancher ungünſtige Bemerkungen in ſeinen Papieren, ohne daß er eine Ahnung davon hatte; bloß die Wirkung merkte er da und dort, beſonders bei Beförderungen und Verſetzungen. Seit 1920 iſt nun jedem Beamten das Recht ausdrücklich ugeſtanden, daß er jederzeit Einſicht ſeiner Akten verlangen kann. Zunächſt konnte er ohne vor⸗ erige Anmeldung jederzeit bei ſeiner Behörde vorſprechen und die kten verlangen. Bei dem zunehmenden Andrang konnte dieſes Verfahren nicht beibehalten werden; es wurden beſondere Amtstage angeſetzt und vorherige Anmeldung angeordnet, worauf erſt amtliche Nachricht abgewartet werden mußte. Man hatte damals ſchon ſeine eigenen Gedanken über dieſe Maßnahme. Im Amtsblatt des Badiſchen Miniſteriums des Kultus und Un⸗ terrichts Nr. 41 vom 30. September 1924 wird nun dieſe Angelegen⸗ heit in allen Einzelheiten gründlich geregelt. Das Recht der uneingeſchränkten Einſichtnahme in alle über ihn geführten Perſonal⸗ nachweiſe ſteht jedem Beamten auf Verlangen zu, nur bezüglich der in den dauernden Ruheſtand verſetzten Beamten wurde eine einſchneidende Einſchränkung gemacht. Dieſe müſſen ein„begrün⸗ detes Intereſſe an der Einſichtnahme ihrer Perſonalnachweiſe dar⸗ tun“ und die Erlaubnis wird nur erteilt, wenn„dienſtliche Bedenken nicht entgegenſtehen“. Merkwürdig iſt auch die Erklärung, was unter„Perſonalnach⸗ weiſen“ zu verſtehen iſt.„Prüfungsakten“, die nicht von der eee an die Behörden, in deren Gewahrſam ſich die Perſonalnachweiſe befinden, abgegeben, ſondern in Gewahrſam der Weeeee geblieben ſind, gehören nicht zu den Perſonalnachweiſen“. Alſo aufbewahrt werden dieſe doch, ſind das dann keine„Nebenakten“, deren Führung grundſätzlich un⸗ terſagt iſt? Eigenartig mutet auch die Verlängerung der Friſt an, die zwiſchen dem Verlangen des Antragſtellers und der bakſüchlich mög⸗ lichen Einſichtnahme beſteht, an. Die Einſicht in die Perſonal⸗ nachweiſe, die nach der Reichsverfaſſung zu vernichten oder unkennt⸗ nicht erfolgter Be⸗ reinigung um nicht länger als 2 Wochen aufgeſchoben werden.“ Alſo muß man doch an„Bereinigung“ im gegebenen Fall geradezu denken, und wer nicht ſo neugierig iſt und um Einſichtnahme nach⸗ ſucht, könnte bei unangemeldeter Nachſchau wahrſcheinlich manchmal merkwürdige Dinge finden. Das ſoll ja jetzt unmöglich gemacht werden, indem Eintragungen mit ungünſtigen Tatſachen erſt vor⸗ genommen werden dürfen, wenn dem betreffenden Beamten Ge⸗ legenheit zur Gegenäußerung gegeben iſt. Von dann erfolgter Ein⸗ tragung iſt dann dem Beamten ſofort Kenntnis zu geben. Am eigenartigſten berührt aber die Art der Löſchung von Eintragungen in die Perſonalnachweiſe Es heißt in der Verord⸗ nung wörtlich:„Die Löſchung erfolgt durch Durchſtreichen der be⸗ treffenden Eintragungen(Verhandlungen uſw). unter Anbringung eines Löſchungsvermerks. Gelöſchte Eintragungen ſollen dem Be⸗ amten nicht mehr zum Vorwurf gereichen und bei Auskunftsertei⸗ lungen nicht erwähnt werden.“ Es fällt ſchwer, hier nicht ſatyriſch zu werden. Alſo durchſtrichen zwar, aber in den Akten gelaſſen! Und die unſichtbaren Wirkungen trotz nicht mehr zu er⸗ wähnender Auskunft? Warum nicht ganz heraus aus den Akten? Auf dieſe Weiſe iſt die Wirkung der Neuregelung gleich Rull. Dann iſt nur die Form geändert, die Folgen ungünſtiger Vermerke aber nicht beſeitigt. Merkwürdige Löſchung! d. Letzte Meldungenn Neue Dokumente über Jswolski Am 20. Oktober wird im Auftrag des Auswärtigen Amtes eine neue pierbändige Aktenpublikation zur Vorge⸗ ſchichte des Weltkriegs erſcheinen. Dieſe Publikation faſſen unker dem Titel„Der diplomatiſche Schriftwechſel Js⸗ wofki“ das geſamte bisher erreichte Geheimmaferial in Geheimdokumenten der ruſſiſchen Staatsarchive über die Beziehun⸗ gen zwiſchen dem zariſtiſchen Rußland und der franzöſiſchen Revu⸗ blik in der Zeit von 1911 bis zum 30. Juni 1914, d.., vom Be⸗ Serajewo zuſammen. Weitere Verſchiebung des Amerikafluges Berlin, 4. Okt. Aus Friedrichshafen wird gemeldet, daß mit einer weiteren Verſchiebung der Amerikafahrt des„3. R. 3“ auf Anfang übernächſte Woche zu rechnen iſt. Es wird be⸗ richtet, daß das Luftſchiff überhaupt keine Flagge, auch nicht die amerikaniſche führen werde, da ſich wegen der Führung der deutſchen Flagge Schwierigkeiten ergeben hätten. Anakole France Paris, 4. Okt. Der Geſundheitszuſtand von Anatol ane hat ſich in den letzten 48 Stunden verſchlimmert. der chwä⸗ chezuſtand vergrößert ſich. Die Aerzte haben heute 38 ed fem⸗ peratur und etwa 100 Pulsſchläge feſtgeſtellt. cch. Heidelberg. 4. Okt.(gia. Ver.) Rechtsanwalt Dr. Cle⸗ mens Schottler, der lanajährige Muſikreferent der Heidelberger einer Gerichtsſitzung einen Schlaganfall erlitten, dem er bereits in den Nachmittaasſtunden im Vincentiushaus erlegen iſt. Dr. Schott⸗ ler, der im 67. Lebensjahr ſtand. war ein alter Heidelberger, der bei ſeinem immerwährenden Aufenthalt in Heidelbera mit allen berühm⸗ ten Perſönlichkeiten der Stadt zuſammengekommen war und auch er im„Heidelberger Tageblatt“ ſchichte der Stadt Heidelbera darſtelen. ginn der Botſchaftstätigkeit Iswolfkis in Paris bis zum Mord von Zeitung und Badiſchen Poſt hat am Freitag vormittag während faſt alle wichtigen Ereianiſſe miterlebt hatte. Noch im vorigen Jahre ba e geble reizend geſchriebene Lebens⸗ erinnerungen veröffentlicht, die ein wertvolles Kapitel in der Ge⸗ Samskag, den 4. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) — ĩð269 ³·²¹i-m1m ˙ wvÄA— 3. Seite. Nr. 46¹1 Stadͤtiſche Nachrichten Aus der Stadtratsſitzung vom 2. Oktober 1924 Voraus zahlung auf die Gemeindeſteuer Das Regiſter über die gemeindeſteuerpflichtigen Gewerbever⸗ mögen kommt erſt in einigen Monaten zum Abſchluß. Es muß des⸗ halb für das dritte Rechnungsvierteljahr 1924 eine auf 15. Oktober mit Schonfriſt bis 15. November fällige Vorauszahlung auf die Gemeindeſteuer 1924 angefordert werden. Mit Rückſicht auf die Wirtſchaftslage wird dieſe nur in derſelben Höhe wie die zweite, nämlich mit 12,7 Goldpfennig aus 100 Gm. Steuerwert des Grund⸗ und Betriebsvermögens erhoben, wozu für den Kreisverband eine Vorauszahlung von 0,3 Goldpfennig kommt. Stellungnahme zur Ermäßigung des Stkraßenbahnkarifs.— Vor⸗ läufig keine Ermäßigung.— Einführung des 15-Pfennig-Tarifs für —8 Teilſtrecken vielleicht zu Beginn des nächſten Jahres Gemäߧ 64 G. O. hat die deutſch⸗demokratiſche Fraktion des Bürgerausſchuſſes durch Vermittlung des Stadtverordnetenvorſtan⸗ des an den Stadtrat die Anfrage gerichtet, bis wann die Stadtver⸗ waltung eine Verbilligung der Straßenbahnfahrpreiſe eintreten zu laſſen gedenkt. Die kommuniſtiſche Fraktion hat auf dem gleichen Wege beantragt, ab 1. November den Straßenbahntarif auf die Frie⸗ 1 herabzuſetzen. Auf die Anfrage bzw. den Antrag wird fol⸗ gende Antwort erteilt: „Der Betrieb der Straßenbahn hat zwar in den letzten Monaten gegenüber den Voranſchlagsſätzen geringfügige Ueber⸗ ſchüſſe gebracht; im Monat Auguſt betrug der Ueberſchuß rund 28 000 Mk. Trotzdem muß nach genauer Prüfung der Finanzlage der Stadtrat davon abſehen, dem Bürgerausſchuß heute ſchon eine Herabſetzung der Preiſe vorzuſchlagen. Bisher war die Straßen⸗ bahn wegen ihrer Notlage von der ſtaatlichen Verkehrsſteuer aus Billigkeitsgründen befreit. Nach einer Mitteilung des Landes⸗ ee wird vom 1. Januar 1925 eine Beförderungs⸗ teuer zu dem ermäßigten Satze von 3 v. H. des Beförderungs⸗ entgelts erhoben. Dadurch entſteht ein jährlicher Mehrauf⸗ wand von 150 000 Mk. Eine weitere, in der Höhe noch unbekannte, aber jedenfalls empfindliche Belaſtung wird durch die Auswirkung VVVJ(Dawes⸗Gutachten) er⸗ wachſen. Infolge unzulänaglicher Erneuerungen und Inſtandſetzungen während der Krieas⸗ und Nachkriegszeit befinden ſich die geſam⸗ ten Betriebseinrichtunaen in einem ſchlechten Zu⸗ ſtand und erfordern außergewöhnliche Aufwendungen. Der Er⸗ neuerunasfonds, der zunächſt die Mittel hierfür liefern ſollte und nach dem Stand vom 31. Dezember 1918 noch 3 692 466 Mk. be⸗ tragen hatte. iſt durch die Inflation aufaezehrt. Im laufenden Vor⸗ anſchlaa ſind für Abſchreibungen(Erneuerungen) nur 382 180 Mark vorgeſehen. Dieſe Mittel ſind jetzt ſchen völlia aufge⸗ braucht. obaleich noch verſchiedene unverſchiebliche Erneuerungs⸗ arbeiten auszufübhren ſind. Der für das Rechnunasjahr 1924 erfor⸗ derliche Betraa iſt vom Straßenbahnamt auf 890 000 Mk. veraa⸗ ſcklaat. Etwa in den nächſten Monaten zu erwartende Betriebs⸗ überſchüſſe ſind daher ausſchließlich für dieſe Zwecke bereitzuſtellen und kommen für eine Ermäßigung der Fayr⸗ preiſe nicht in Betracht. Wegen der häufigen Berufungen auf die Tarifſätze der Vorkriegszeit und die heutigen Fahrpreiſe in anderen Städten wird u. a. darauf hingewieſen, daß die Schaffner gegenüber der Vorkrieaszeit ein um 46 Prozent. die Wagenführer ein um 4⁰ Prozent erhöhtes Einkommen beziehen: das Fahrperſonal erhält nämlich zu ſeinen erhöhten Bezügen, wie alle übrigen Beamten, auch noch eine örtliche Sonderzulaage von 15 Prozent. Weſent⸗ lich iſt auch, daß der Spitzenbetrieb durch die Einführung der Urchgehenden Arbeitszeit noch unrentabler geworden iſt als zuvor. Um der Mannheimer Bepölkerung die Benükung von Fahr⸗ ſcheinzeften, deren Scheine bekanntlich für die unterſte Stufe nun 15 Pfa. koſten. zu erleichtern, iſt einſtweilen das Straßenbahn⸗ amt angewieſen worden, Fahrſcheinhefte mitſechs Fahr⸗ cheinen raſchmöglichſt in den Verkehr zu bringen. Ferner iſt das Straßenbahnamt beauftraat worden. länaſtens bis 1. Januar 1915 auf Grund erneuter Prüfung Vorſſchläge wegen einer etwai⸗ gen Ermäßiauna des Straßenbahntarifs zu erſtat⸗ ten, falls bis dahin die Verhältniſſe ſich beſſern ſollten. Dabei wird auch geprüft werden, ob etwa eine Ermäßtaung nach der Richtung bin eintreten kann, daß für—3 Teilſtrecken der 15 Pfa. Tarifeingeführt wird und Fahrſcheinhefte mit 12 Fahrſchei⸗ nen zu 1,50 Mk., mit 6 Fahrſcheinen zu 75 Pfa., ausgegeben werden. Um den Fahraäſten der Straßenbahnlinien 4. 7 und 16 eine beſſere Beförderunasmöalichkeit zu gewährleiſten, wird auf dieſen Linzen anſtelle des bisherigen 15 Minutenverkehrs 12 Minuten⸗ verkehr eingeführt. Auf der Linie 5 wird während der Haupt⸗ 8 jeder zweite Wagen mit Anhängewagen geführt wer⸗ en. Keine Ermäßigung des Gaspreiſes— Dielleicht Herabſetzung der Skrompreiſe Die Herabſetzung der Ruhrkohlenpreiſe um etwa 10 Prozent vom 1. Oktober ab wird eine Ermäßigauna des Gaspreiſes nicht zur Folge haben, weil die Direktion der Werke ſchon bisher auf Grund von Sonderabkommen die neuen Kohlenpreiſe be⸗ zablte, der Gaspreis von 16 Pfa. alſo ſchon auf dieſen Preiſen er⸗ rechnet iſt. Dagegen iſt, um der Mannheimer Bevölkerung die Boe⸗ frierung der Füſſe nicht möglich, dem Verſtorbenen die letzte Ehre ſchaffunga von Brennmaterial zu billigen Preiſen zu ermöalichen, der Kokspreis von.70 Mk. auf 1 Mk. ermäßiat worden. Ob der Strompreis ermäßiat werden kann. wird z. Zt. noch geprüft. Ermäßigung der Sprunggelder Für die Inanſpruchnahme der von der Stadt unterhaltenen männlichen Zuchttiere werden die Sprunagelder mit ſofortiger Wirkung auf 2 Mk. für Kühe..50 Mark für Schweine und 50 Pfa. für Zieaen ermäßiat. Die nachträgliche Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes wird eingeholt. Die Teuerungszahlen der Eildienſtgemeinden Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts ſchwankten die Teuerungszahlen(Ernährung, Wohnung, Heizung und Be⸗ leuchtung) in 70 Eildienſtgemeinden am 10. September zwiſchen 81,4 M. und 112,0 M. Die höchſte Teuerungszahl— 112,0 M.— wurde für München feſtgeſtellt; dann folgen Mannheim und Karlsruhe mit je 111,5, Seidig mit 109,6, Hagen i. W. und Frankfurt a. M. mit je 109,5, Augsburg mit 109,1, Solingen mit 108,8, Stuttgart mit 108,0, Friedrichs⸗ hafen mit 107,7, Dortmund mit 107,3, Köln mit 106,0, Auerbach mit 105,3, Chra mit 104,9, Neuſtrelitz mit 104,7, Koblenz mit 104,2, Aachen und Gera mit je 103,3, Königsberg mit 103,0, Bremen und Schweinfurt mit je 102,6, Chemnitz und Amberg mit je 102.3, Eſſen mit 102,0, Heilbronn mit 101,6, Sebnitz mit 101,5, Anna⸗ berg mit 101,3, Weimar mit 101,0, Straubing mit 100,0, Ham⸗ burg und Raſtenburg mit je 99,8, Dresden mit 99,6, Berlin mit 99,2, Nürnberg mit 98,9, Frankfurt a. O mit 98,1, Gießen mit 97,7, Halberſtadt mit 97.5, Breslau und Darmſtadt mit je 97,3, Senftenberg mit 97,2, Krefeld mit 97,1, Stettin mit 96,5, Fulda und Grimma mit je 96,3, Selb mit 95,7, Worms mit 951, Lübeck und Kiel mit je 94,9, Göttingen mit 94,6, Gleiwitz und Erfurt mit je 94,4, Marienwerder mit 94,3, Hannover mit 93,9, Bautzen mit 93,5, Herford mit 93,4, Braunſchweig und Eiſenach mit je 92,6, Weißenfels mit 92,2 Magdeburg und Blumenthal mit je 90,5, Stolp i. P. mit 90,2, Waldenburg mit 88,3, Demmin mit 88,2, Oldenburg mit 88,0, Eberswalde mit 87,8, Deſſau mit 87,6, Lüne⸗ burg mit 84.6, Reichenbach und Neuſtettin mit je 83,0, und ſchließ⸗ lich Schwerin mit 81,4. * *Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamts befanden ſig, am 29. September in den ſtädtiſchen Krankenanſtalden 896 Kranke(449 männliche, 447 weibliche), und zwar im Krankenhaus 755, im Spital für Lungenkranke 106 und im Geneſungsheim Neckargemünd 35. Da am 29. September 1923 die Zahl der Kranken 555(276 männliche, 279 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer ſtädtiſchen Krankenanſtalten am 29. September 341 Kranke(173 männliche, 168 weibliche) mehr als am gleichen Toge des Vorjahres. Außerdem ſind in der Heimabteilung des Krankenhauſes 124 Kinder untergebracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt werden. Am 22. September war die Zahl der Kranken 911(Krankenhaus 767, Spital für Lungenkranke 109, Geneſungsheim Neckargemünd 35) Hiernach war die Krankenzahl am 29. September um 15 niedriger als als 22. September ds. Is. Verſchiebung des Beſuches der Neißinſel durh den Bürger⸗ ausſchuß. In der Bevölkerung beſteht nach wie vor der Wunſch auf Freigabe der Reißinſel für die Allgemeinheit. Wir hatten ſchon im vorigen Jahn gelegentlich eines Rundgangs, den wir unter Führung des Oberauſſehers unternahmen, auf die ſtichhaltigen Gründe hin⸗ gewieſen, die damals gegen die Aufhebung ſprachen. Die Verhält⸗ niſſe haben ſich inzwiſchen nicht weſentlich verändert. Der Bürger⸗ ausſchuß ſollte ſich nunmehr heute nachmittag an Ort und Stelle über die gegenwärtige Situation orientieren. Die ſchlechte Witterung hat dieſe Abſicht vereitelt. Wie uns mitgeteilt wird, läßt ſich infolge des durchnäßten Bodens der Rundgang nicht durchführen. Der Beſuch der Inſel wird infolgedeſſen auf das nächſte Frühjahr ver⸗ ſchoben. 8 * Tod in den Alpen. Am Freitag, 22. Auguſt, beſtiegen Mit⸗ glieder der Sektion Mannheim, die Herren Hartmann, de Millas und Hoehl, bei zweiſelhaftem Wetter von der Toſa⸗ hütte aus den Campanile Alto. Infolge Schneetreibens und ein⸗ fallenden Nebels wurde der Gipfel erſt nachmittags 3 Uhr erreicht und ſofort mit dem Abſtiege begonnen. Aeußerſt heftiger Schnee⸗ ſturm, der ſpöter in Regen überging, zwang die Bergſteiger zu einem Biwak im Freien. Sie mußten die ganze Nacht, auf einer kleinen Felsplatte ſtehend, dem heftigen Rezen und Sturm völlig ſchutzlos preisgegeben, zubringen und konnten erſt bei Beginn des ihre echt bergſteigeriſche Geſinnung unſeren herzlichſten Dank aus⸗ ſprechen. Um die erſchöpften Sektionsmitglieder hat ſich Dr. Eiſen⸗ berger, prakt Arzt in München, Mitglied der Sektion München, in liebenswürdiger Weiſe bemüht, auch ihm ſei hierfür an dieſer Stelle nochmals herzlichſt gedankt. Der Sonderzug nach Luzern, der für den heutigen 4. Oktober geplant war, mußte infolge ſchlechter Wilterung in der Schweiz um 8 Tage verſchoben werden. Anmeldungen können daher noch bis Dienstag, 7. Oktober angenommen werden. Jalſches Gerücht. Es kurſiert hier das Gerücht, daß im Krankenhaus 70 Perſonen infolge des Genuſſes von Emin⸗Ziga⸗ retten krank eingeliefert worden ſeien Dieſer Behauptung tritt, wie aus dem Anzeigenteil erſichtlich iſt, die Zigarettenfabrik Zuban in München entgegen und warnt vor weiterer Verbrei⸗ tung. Sie kündigt an, daß ſie gegen die Urheber dieſer geſchäfts⸗ ſchädigenden Ausſtreuung gerichtlich vorgehen werde Someeit unſere eigenen Erkundigungen reichen, ſind in den hieſigen Kran⸗ kenhäuſern Nikotinvergiftete nicht eingeliefert worden. *Der frühere Mitinhaber des ſtädtiſchen Roſengarten⸗Reſtau⸗ rants, Herr Ulrich Förderer, übernimmt am 1. November in Wiesbaden das in gutem Ruf ſtehende, vollſtändig neu renovierte Reſtaurant Walholla. *Das Jeſt der ſilbernen Hochzeit feiert am morgigen Sonntag Herr Martin Stolzenthaler mit ſeiner Ehefrau Roſa geb. Raab, wohnhaft Schwetzingerſtraße 94. veranſtaltungen Wochenſpielplan des Nationaltheaters Spielplan vom 5. bis 13. Oktober 1924. Im Nakionaltheater: Sonntag, 5. Okt., E4:„Fohengrin“. BVB. 7836—8110 u. 12420 bis 12448 u. 17861—17880. JVB. 4801—4862. Anf. 6 Uhr. Montag, 6. Dß:„Der Teufelsſchüler“. BVB. 8111—8875 u. 12449—412474 u. 17881—17900. FVB. 4863—4924. Anf..30 Uhr. Dienstag,., C 5:„Kolportage.“ BB. 166225 u. 12475—12500 u. 17901—17920. F8B. 4251—4312. Anfang.30 Uhr. Mittwoch,., A 6: Uraufführung:„Ragen“. BB. 226—285 1. 12501—12525. FVB. 501—531 u. 3318—3317 u. 4376—4384 u. 5549 bis 5556. Anfang.30 Uhr. Donnerstag,., B 6:„Julius Cäſar“. BWB. 286—340 u. 12832 bis 12897 u. 16001—18020. FBB. 5019—5081. Anfang 7 Uhr. Freitag, 10., E 5:„Perikles von Tyrus“. BVB. 891—945 u. 12551—12574 u. 16021—16045. FVB. 1594—1604 u. 2313—2316 u. 6001—6050. Anfang 7 Uhr. Samstag. 11. F 6:„Ragen“. BVB. 946—1010 u. 12575—12595 u. 17941—17960. FVB. 6201—6262. Anfang.30 Uhr. Sonntag, 12. außer Miete(Vorrecht), neu einſtudiert:„Die Jüdin.“ BWB. 341—405 u. 1011—1130 u. 12832—12897 u. 17961 bis 18040. JBB. 4925.—5018. Anfang.30 Uhr. Montag, 13., D 6:„Peer Gynt.“ BVB. 1131—1190 u. 12898—12935 u. 16046—16070. FVB. 4313—4375. Anfang.30 Uhr. Im Neuen Theater: Sonntag,.:„Das Glas Waſſer.“ BVB. 406—475 u. 581—590 12696—12745 u. 17841—17860. 3VB. 2063—2123 u. 3251—3312. Anfang 8 Uhr. Mittwoch,.:„Die fſunge Gräfin.“ BVB. 1191—1455 u. 12698 bis 12830 u. 18041—18120. FBB. 4001—4124 u. 5081—5112 u. 5401 bis 5525 u. 6525—6565. Anfang 8 Uhr. Samstag, 11.:„Die Puppe.“ BVB. 1456—1585 u. 13181—18285 u. 18121—18140. FVB. 1563—1593 u. 5557—5587, Anf..30 Uhr. Sonntag. 12.:„Das Glas Waſſer.“ BB. 761—890 u. 13236 bis 18289 u. 18141—18185. FVB. 532—593 u. 2251—2312. An⸗ fang 8 Uhr. 1* 8 Theakernachricht. Heute abend findet im Neuen Theater die erſtmalige Aeee der neuinſzenierten Operette„Die Puppe ſtatt. Heinz Grete hat die Bühnenbilder geſtaltet.— Mit der Mittwoch 8. Okt., im Nationaltheater ſtattfindenden Ur⸗ aufführung der Tragödie Ragen“ von Max Zweig kommt der junge Dichter erſtmalig auf einer deutſchen Bühne zum Wort. Berliner Skaats. und Domchor. Der Berliner Staats⸗ und Domchor wird heute Morgen in Mannheim eintreffen. Der Chor, der aus 14 Herren und 37 Knaben beſteht, fand bei ſeinem Konzert vorgeſtern in Frankfurt und geſtern in Heidelberg begeiſterte Auf⸗ nahme. Nachdem die Leiſtungen des Chors von ſeinem Konzert don drei Jahren hier in Mannheim vor ausverkauftem Nibelungen⸗ ſaal bekannt ſind, iſt damit zu rechnen, daß er in Mannheim eine Tagesgrauens den Abſtieg weiter fortſetzen. Am Fuße des Cam⸗ panile Alto verſchied Herr Hartmann plötzlich; die Todes⸗ urſache war zweifellos ein Herzſchlag, ſowie ſeine ungeheure Erſchöpfung. Den beiden anderen Herren gelang es mit Autbie⸗ tung der äußerſten Kraft, ſich nach der Toſahütte zu ſchleppen, wo⸗ ſelbſt ſie mehrere Tage unfähig zu gehen, zubringen mußten. Die Leiche des Herrn Hartmann wurde von einer Bergungskolonne go⸗ holt, nach Molveno gebracht und dortſelbſt am Dienstag, 26. Aguſt, beigeſetzt. Prof. Dr. Hayeck(Wien) hielt am Grabe einen Nach⸗ ruf: die Sozieta Alpiniſti Tridentini entſandte eine Abordnung. Seinen beiden Tourenkameroden war es infolge eingetretener Et⸗ zu erweiſen. Bei der Bergung der Leiche haben ſich beſonders die Herren Garbari und der Führer Gordani ſowie einige Herren der Sazietg Alpiniſti Tridentini und der Hüttenwart der Toſahütte ver⸗ dient gemacht. Ihnen allen wollen wir auch auf dieſem Wege für große andächtige Gemeinde vorfinden wird. Dfarrer Hleumanns HMeilmitte! stets auch vorrätig im Alleindepot: Elnhorn-Apotheke[ePazge Mannheim, am Markt R 1. 2/3 Tel 7125 Dortselbst wird auf Wunsch auch das Dfarrer Heumann-Buech abgegeben. Gioße Ausgabe(40 Seiten 100 Abbildungen) gratis und franko. E155 ——..—nñ—ññ. ẽ⸗˙tꝛ———.:.—ũ——————— Dekorations künſte Von Oscar Bie Die Berliner Staatsoper brachte ſoeben einen neu einſtudierten Freiſchütz heraus. Obwohl erſt vor kurzer Zeit Pirchan dazu Dekorationen gemacht hat. die leider nicht ſehr romantiſch ausfielen, hat man jent eine qanz neue Szene geſchaffen durch die Hand von Aravantinos, dem ein ſolcher Stoff viel beſſer liegt. Es iſt ein Zei⸗ chen dafür, wie wichtig heute dies Problem geworden iſt. Die Ver⸗ antwortlichkeit des Dekorateurs iſt die eines Künſtlers. Es iſt faſt ein Muſeum oder eine Ausſtellunga von wechſelnden Bildern zu nennen, was das Publikum heute auf der Bühne an Ausſtattuna zu ſehen be⸗ kommt. Dieſe Bildergalerie kann ſich ruhia neben den andern Kunſt⸗ betrieben zeigen. Man bagchtet ſie als ſolche vielleicht noch viel zu wenig. Sie gibt den Stil der Zeit doch ſehr lebendig wieder und zwar immer angewendet auf einen beſtimmten Zweck. wie etwa frü⸗ her die Freskomalerei, nur daß ſie eben viel bewealicher und ſenſi⸗ tiver iſt. Wenn ich in den dreißig Berliner Theatern mich umſehe, was dieſe Kunſtgattung in der letzten Zeit hervorgebracht hat. ſo ſtaune ich über die Vielſeitiakeit, wie ſie kein Glaspalaſt bietet. Er⸗ innert man ſich noch der rein konſtruktiven Hinteraründe, die das moderne ruſſiſche Theater uns hier lehrte? Oder des reinen Kubis⸗ mus, wie ihn Brund Taut damals bei der„Junafrau von Orleans auf die Bühne brachte? Künſtler. 25 e heſchwören. wie Wolſer oder Poelzia, ſtehen neben i G= Groß benutzt die Bühne zu einer Karikatur derfelben vergangenen Moden. Krehan oder Kainer oder Stern benutzen ſie zu einem aroß⸗ articen Ornament. in dem ſie ihre Phantaſie austeven laſſen. 0 ungebundenſte Phantaſie zeigen iene Modernen, die etwa den Sti von Bakſt weiter entwickeln. Dazu kommen die reinen Siiliſierer. wie Ceſar Klein oder Strobbach. Und dann wieder die Konſtruk⸗ teure wandelnder Dekorationen wie etwa Scklemmer. Es iſt ein unaeheures Enſemble von Möalichkeiten, das man am heſten in dem Buche von Oscar Fiſchel„das moderne Bühnenbild“ zuſammen⸗ geſtellt findet. Zu dieſer geiſtigen Kunſt der Dekorationen kommt die mechaniſche. das heißt die Herſtelluna aller dieſer Illuſionen. die beute ein koloſſaler Betrieb geworden iſt. Ich batte Luſt, ihn mir einmal au⸗ zuſehen. Die Staatstheater haben bier in der Nähe des Bahnhofs Friedrichsſtraße ein gewaltiges Haus, faſt wie eine Fabrik, zur Ver⸗ fülaung. in dem alle Dekorationen und Requiſiten hergeſtellt werden Das Haus iſt mit allen Mitteln der Vorkrieaszeit aehaut und wirk⸗ lich eine Sehenswürdiakeit. Früher, in der könialichen Zeit, wurde es keinem Uneingeweihten geöffnet. Dawals war alles. was hinter dem Vorhang vor ſich aing. Geheimnis der Behörde und es war außerdem notwendia. die Illuſion der Bühne zu erbalten, die der realiſtiſchen Auffaſſung entſprach. Heute iſt beides anders gewor⸗ den. Man lud mich im Gegenteil ein, dieſe maaiſche Werkſtatt zu beſichtigen. Emil Pirchan iſt der künſtleriſche Leiter. Ein Mann, nicht nur von ſicherem Geſchmack, ſondern auch von einer aründlichen handwerklichen Bildung. Seine Dekorationen ſind keine Uebertra⸗ aung von Malerei, ſeine Koſtüme keine Pupvenmodelle. ſondern er ſchafft aus dem Weſen der Bühne, aus den Bedingungen des Rau⸗ mes und aus den Mbalichkeiten des Lichtes, immer in ſeinem per⸗ ſönlichen Stil, auch wenn ihm ein Stoff wie dieſer„Freiſchütz“ ein⸗ mal nicht ſo ſehr liegat. Damals war gerade ein Ballett in Arbeit. Mittel ſind nicht viele vorhanden. Aus alten Fetzen und Tüchern wird durch neue Bemalung und Umarbeitung eine unglaubliche Phantaſiewelt geſchaffen, berechnet auf den Effekt des Abends. Während ich da herumgehe in dieſem rieſigen Laboratorium der Phantaſie, ſehe ich die Wieſen und Wälder in Arbeit. die zackigen Bergklüfte, die im Licht transparent ſpielenden Säulen des Bacchan⸗ tentempels. die Blumen der Nymphen aus buntem Tuch. die ſchim⸗ mernden Kleider der Korynbanten, die Faunshaare, die aus irgend einem Reſt von Wolle oder aus Sägeſpähnen bereitet werden, die Grotten aus Papier— all das wird noch geklebt, gemalt. gehämmert, aber es ſteht ſchon unter dem ſcharfen Geſetz künſtleriſcher Einheit, das im Kopfe des Bühnenherrſchers nach langen Beſprechungen und Entwürfen das Bild des Balletts zuſammenfaßte. Kunſt und Hand⸗ werk treffen ſich. wie ſonſt ſelten. Reform und Erfahrung gehen denſelben Wea, weil ein Künſtler an der Spitze ſteht, der einen freien Kopf und ſichere Hände hat. Ich gehe die ganze Galerie dieſer Arbeit durch. Die anfänalichen Modelle der verſchiedenen Szenen ſtehen fein ausgearbeitet neben⸗ einander, bis aufs Kleinſte ſchon berechnet auf ihre aroße Wirkung. Sie werden in allen Teilen mechaniſch verarößert und die Stücke her⸗ geſtellt mit Lineal und Farbe. Leinwand wird möglichſt geſchont und aus alten Vorräten benutzt. Sie wird genäht, gewaſchen, ge⸗ malt mit leuchtenden Leimfarben und iſt auf dem Fußboden in wei⸗ ten Flächen ausgebreitet— in Amerika wird dieſe Arbeit mit viel arößerer Mühe vertikal verrichtet. Die Leinwandſtücke werden durch Hölzer hinten geſteift. im Gegenſatz zu allen Gardinenſtoffen, die loſe bleiben. Das ſind die beiden Hauptarten der Stoffdekorationen. Sie werden getrennt von einander aufbewahrt. Sie liegen für alle Re⸗ vertoiropern in ungeheuren Fächern mehrere Etagen hoch. um aus dieſen je nach Bedarf auf einen gewaltigen Fahrſtuhl geſchoben und nach unten gebracht zu werden,. wo Wagen ſie täglich in die Theater ſchaffen. Welcher Wald von Plaſtik! Mit geſtopftem Papier macht man die ſchönſten Sachen. Reliefs, Statuen, Ornamente, Kamine, alles wird aus dieſer Maſſe mit einem täuſchenden Anſtrich von Alter geformt, immer wieder verändert, immer wieder neu benutzt. Holz⸗ gerüſte verzwickteſter Art bedecken ſich mit Pappmaſſen, um wunder⸗ bare Felſen zu werden. Maler. Schmiede. Schloſſer, Holzſchmiter. Tapezierer. Bildhauer, und eine ganze Schar von Blumenbin⸗ derinnen, wenn ſie alle fertia ſind, übergeben ſie ihre ſchönen Sachen der Abteiluna. die ſie für die Bühne erſt techniſch herrichtet. Die Koſtümiers kommen dazu, die beſonderen Kopfbedecker, die Friſeure, wer weiß., was noch alles. Das Licht wird eingeſchaltet. die Proben beainnen, nicht nur für das Stück, auch für dieſe ſchwerfällige Welt der äußeren Technik. Und der Abend kommt und ich ſitze im Theater und ſehe den ganzen Zauber aller Phantaſien und Stile im leichteſten ſelbſtverſtändlichſten Betrieb und bewundere die mechaniſche Kunſt. ohne die die geiſtige Kunſt nicht zum Leben käme. National⸗Theater Mannheim Händel:„Julius Cäfar“ Mit den ſchönen, edlen Linien ſeiner farbenreichen Muſik iſt der Cäſar in den eiſernen Beſtand unſeres Opernrepertoires übergegan⸗ gen; ſtets aufs neue erfreut dabei die Wirkung, die das Werk auf die Hörer ausübt, ganz gleich, unter welchen Vorausſetzungen ſie ſich ihm nähern. Wer könnte ſich aber auch der erquickenden Friſche dieſer Klänge verſchließen, die glauben machen, die Notenblätter ſeien gerade eben, friſch vom Kopiſten, ins Orcheſter gekommen. Vielleicht iſt es„nur“ Händels ſtarke improviſatoriſche Seite, die dieſer Muſik ihre ewige Jugend ſichert,— aber gerade in der Un⸗ mittelbarkeit liegt das Unerreichte, Verehrungswürdige dieſer gewal⸗ tigen muſikaliſchen Gemälde, deren eines, wie Cäſar den Fluten des eeres entſteigt, auf einen Gipfel klanglichen Ausdrucks führt. Wer wollte den Glauben an eine, ſonſt noch ſo trüb ſtimmende, Zeit ver⸗ lieren, die 155 an der Lauterkeit und Macht dieſer Töne empor⸗ zurichten beſtrebt iſt?!— Wie ſchön wäre es, ſich weiter, losgelöſt von allem zeitlich Bedingten, in die Offenbarungen dieſer neuen, alten Weiſen zu verſenken und mit den entzückten Hörern Gedanken über die Stimmungen auszutauſchen, denen man ſich hier mit be⸗ glücktem Herzen hingeben kann. Für diesmal bleibt jedoch ein viel realerer Anlaß, vei der Aufführung zu verweilen, ſind doch einige führende Rollen in andere Hände übergegangen. Vor allem einmal der Titelheld, jetzt geſungen von Carſten Oerner, unſern neuen „lyriſchen Bariton, wie die unſachliche Fachbezeichnung lautet. Seine vorzüglichſte Eigenſchaft iſt vielleicht zunächſt die, daß er wohl als ein verkappter Heldentenor angeſprochen werden kann. Gar nicht ſo unmöglich, dieſe prächtige Stimme einmal etwa für den Radames hergerichtet zu ſehen. Dabei iſt der Sünger keineswegs verbildet und verſteht ſein vohlgeſchultes Organ ausgezeichnet zu gebrauchen, wie vornehmlich die erſtaunliche Atemtechnik beweiſt. Die ungewöhnliche Tragkraft der Stimme und ihre ſchöne, metalliſche Klanafarbe kamen der Partie ſehr weit entgegen: darüber 2 4. Seite. Nr. 461 Neue Mannheimer zeitung Mittag⸗Nusgabe) cDer Gefangverein„Sängerhalle“ E. v. veranſtaltet am Donnerstag, 9. Oktober im Muſenſaale ſein diesjähriges Herbſt⸗ konzert mit einem ausgeſuchten Männerchorprogramm. Als Soliſten ſind gewonnen: Heinrich Tiemer, Kammerſänger an der Staatsoper zu Wien und Max Fühler, Soloflötiſt am hieſigen Nationaltheater. Herr Tiemer ſingt Lieder von Hans Hermann und Rich. Strauß. Herr Fühler wird die„Ungariſche Fantaſie“ von Frz. Doppler ſpielen. *Das Jugendfeſt des Jugendbundes für Enkſchiedenes Chriſten. kum, das kommenden Sonntag im Nibelungenſaal abgehalten wird, bedeutet eine Kundgebung für die Kräfte der Freude und des in⸗ neren Lebens, die auch heute noch große Scharen der Jugend aller Länder von einem Manne empfangen, der das ſtolze Wort ge⸗ ſprochen:„Ich bin das Lebenl“ Aus beſcheidenen Anfängen organiſch gewachſen, ſtellt ſich der Jugendbund für E. C. jetzt als ein Weltverband mit etwa 5 Mill. Milgliedern dar, von denen un⸗ gefähr 20 000 auf Deutſchland entfallen Obgleich der Jugendbund für E. C. eine geſchloſſene Organiſation durch alle fünf Erdtelle bildet, iſt es ſein Grundſatz, daß überall ſeine einzelnen Gruppen da, wo ſie entſtanden, als tätiges, poſitiv förderndes Element des Gemeindelebens ſich beweiſen, ſodaß der Verdacht kirchenfeindlicher Tendenzen jeglichen Grundes entbehrt.(Siehe Anzeige.) 5* * Marionektentheater Schmidk. Auf der Meſſe iſt wiederum das bekannte Münchener Marionettenthegter Schmidt eingetroffen, das zu einem ſtändigen Beſtandteil der Juxſtadt überm Neckar geworden iſt. Das Theater erfreut ſich ſtets großer Beliebt⸗ heit und wird auch diesmal große Anzlehungskraft ausüben, da jein Repertoir reizende Neuheiten aufweiſt. Namentlich die Nach⸗ mittagsvorſtellungen ſind den Damen und Kindern zu empfehlen, da die bekannten Märchen, wie Dornröschen, Schneewittchen. Drei Wünſche u. a. mehr als Einlage zu dem reichhaltigen Spielplan gegeben werden. Das Theater kommt von einer Reiſe durch das Rheinland, wo es in Aachen, Düren, Ehrenfeld, Köln uſw. überall mit größtem Erfolg vor ausverkauften Häuſern gaſtierte. Von Mannheim geht die Reiſe nach der Schweiz. * „Werden und Vergehen“. Ueber dieſes Thema ſprach geſtern in der Harmonie auf Einladung des Schriftſtellervereins Mannheim⸗Ludwigshafen der bekannte Gründer der Schule der Weisheit in Darmſtadt Graf Hermann Keyſerling. Nicht. nur der Name des vielgeehrten aber ebenſo vielbekämpften Weis⸗ heitlehrers, mehr vielleicht noch der Vortra genſtand hatten eine große Gemeinde zu den Füßen des„Meiſters verſammelt. Ein Symptom dafür, wie ſehr unſere heutige Zeit der Unruhigkeit und Syſtemloſigkeit wieder nach Weltanſchauung, in der die Kräfte meulen Schaffens wurzeln ſoll, ringt, eine Auswirkung jenes unver⸗ ſegbaren Triebs, den Schopenhauer einmal mit glücklicher Prägung: das metaphyſiſche Bedürfnis genanat hat. Und dieſem meta⸗ phyſiſchen Bedürfnis ſuchte ja guch das Thema des Abonds gerecht zu werden. Werden und Vergehen, der Sinn dieſer beiden Pole allen menſchlichen und geſellſchaftlichen Geſchehens war und bleibt für immer die große antworterheiſchende Frage oi die Philo⸗ ſophie. Keyſerling verſuchte von der philoſophiſch⸗künſtleriſchen Seite her eine Löſung zu geben. Und die fand er in der Muſik. Sie, der unmittelbarſte Ausdruck allen menſchlichen Empfindens und Erlebens iſt in ſo vielem ein Antagon des Lebens. Um nur einige Punkte zu nennen: Wie der einzelne Ton nur aus der Idee des Eanzen, der Melodie zu begreifen iſt, ſo kann das vereinzelte Ge⸗ ſchehen nur aus dem Sinn des ganzen Lebens begrifſen werden. In der Muſik gibt es keine Wiederholung, höchſtens eine rhyth⸗ miſche. ſo auch im Leben. Die Entwicklung der Muſik, die Melodie geht über Diſſonanzen. Iſt es im Leben anders? Es gibt er⸗ habene und profane Melodien, das Gleiche gilt vom einzelnen Ge⸗ ſchehen ſowohl wie vom ganzen Menſchenleben. Wie man die Melodie nur von ihrem Grundton aus begreifen kann, wie alle Töne ſich nach ihm ausrichten, ſo muß auch das Leben auf einen Grundton eingeſtellt ſein und nur der iſt einig, der ſemen Grund⸗ ton gefunden hat. Ein Mißton zerſtört die ganze Melodie. Auch im Leben des Einzelnen wie ganzer Völker gibt es Mißtöne. Wer denkt da nicht an jene häßliche Diſſonanz im heutigen Staatenleben, den Verfailler Vertrag? Soll die Harmonie im Völkerleben miederhergeſtellt werden, muß dieſer Mißton wieder ausgemerzt werden.— Reicher Beifall dankte dem Philoſophen und Künſtter für ſeine ſowohl an Gedankentiefe wie an Formſchönheit gleich be⸗ deutenden Ausführungen. *Neuetr Fahrplan im Kraftpoſtweſen. Am 5. Oktober tritt auf den Kraftpoſtlinien der Deutſchen Reichspoſt ein weuer Fahr⸗ plan in Kraft. Die Verkehrszeiten ſind aus den gedruckten Fahr⸗ plänen zu erſehen, die bei den an den Kurſen liegenden Poſtämtern und Eiſenbahnſtationen ausgehängt ſind. 6 * Die 7 ſonendampfer auf dem Nhein haben die letzten Tage noch einen überraſchend guten Beſuch aufzuweſſen. Dies hängt nicht mit der jetzt beſſer gewordenen Witterung zuſammen, ſondern auch mit der Auſhebung der Erſchwerungen, die in den letzten Jahren hin⸗ ſichtlich des Verkehrs zwiſchen dem beſetzten und dem unbeſetzten Gcbiete beſtanden. *geichte Beſſerung der Großſbrdtaeſundheit. Die Geſundheit der deutſcheſh Großſtädte hat ſich in der Woche vom 31. Auguſt bis 6. September etwas gebeſſert. Im Durchſchnitt auf 1000 Einwohner und aufs Jahr ohne Ortsfremde berechnet iſt die Sterblichkeit von 9,0 auf.9 zurückgegangen. Sie fiel in 26 Orten, in ganz Berlin auf 9,2. Alt⸗B 9,4, Eſſen 7,2, Düſſelvorf 7,7, Duisburg 8,2, Ba Deen E NDDNNeeere eeee — werden. men 7,5, Elberfeld.3, Bochum 7,9, Aachen 8,4, Krefeld 8,0, Mül⸗ heim a. d. R. 7,0, München⸗Gladbach 5,9, Münſter i. W. 8,2, Buer 3,1, Hamburg 7,5, Bremen 6,9, Königsberg i. Pr. 10,0, Stettin 10,3, Kiel 8,4, Breslau 9,3, Hannover 9,0, Magdeburg 9,8, Halle a. S. 12,0, Leipzig 9,1, Frankfurt a. M. 6,3, Karlsruhe 8,4, Wiesbaden 10,6. Sie blieb gleich in Neu⸗Berlin mit 9,0, Dortmund 9,1, Ham⸗ born 8,0, Chemnitz 9,0, Ludwigshafen 8,9, Mainz 10,3. Sie ſtieg in 15 Orten, in Köln auf 8,8, Gelſenkirchen 7,6, Oberhauſen 8,4, Altona 12,0, Lübeck 12,3, Kaſſel 9,7, Braunſchweig 12,3, Er⸗ furt 8,1, Dresden 10,8, Plauen i. V. 8,3, Mannheim 8,6, Mün⸗ hen 10,0, Nürnberg 9,0, Stuttgart 9,1, Augsburg 10,3. * Speiſewagen in der Skraßzenbahn. Die erſten Straßenbahn⸗ Speiſewagen ſind jetzt im rheiniſchen Induſtriegebiet erſchienen. Die moderne Errungenſchaft kommt natürlich nur für die Ueberlandverbindungen in Frage, wie es ſie am Rhein vielfach gibt. Der erſte Reſtaurationswagen machte bereits vor wenigen Wochen ſeine Eröffnungfahrt auf der Strecke zwiſchen Düſſel⸗ dorf und Krefeld. Und weil er ſeitdem ſtändig gut beſetzt war, iſt man daran gegangen, den Straßenbahn⸗Speiſewagen zu einer allgemeinen Einrichtung für die rheiniſchen Ueberlandlinien zu ma⸗ chen. Geſchäftsleute, die keine Zeit haben, zu Hauſe zu frühſtücken, bekommen in dieſem hübſch eingerichteten Appartement kalte Plat⸗ ten, Salate, Kaffe, Bier und Bouillon ſerviert, und die Einſtunden⸗ reiſe von Düſſeldorf bis Krefeld iſt lang genug, um ſich richtig ſatt zu eſſen. Der erſte Speiſewogen dieſer Art iſt ſeit drei Wochen jeden Tag viermal von Düſſeldorf nach Krefeld und umgekehrt unter⸗ wegs. Ob früh oder ſpät, jedesmal ſämtliche Plätze beſetzt, und die Küche muß am Ende einer Fahrt ihre Vorräte neu auffüllen. Der Straßenbahn⸗Speiſewagen iſt natürlich mit ſeinem Bruder von der Eiſenbahn nicht zu vergleichen. An eine Zubereitung von warmen Speiſen iſt nicht zu denken. Er ſoll ja auch nur mehr ein Imbiß⸗ wagen ſein. Warme Getränke werden auf elektriſchem Wege entwe⸗ der zubereitet oder bei heißer Temperatur gehalten. An der Fertig⸗ ſtellung weiterer Wagen dieſer Art wird mit Hochdruck gearbeitet. * Sprengung der Starkenburg. Wie wir erfahren. kann der Burgfried der Starkenburg bei Heppenheim, deſſen Funda⸗ ment wandert. nicht mehr reſtauriert werden. Er wird, nachdem zwei Meter oben obgstragen ſind, demnächſt geſprengt werden, um ann von neuem aufgebaut zu werden. Die ganze Provinz, die bekanntlich nach der Burg ihren Namen trägt, hat das ſtärkſte In⸗ tereſſe an der Angelegenheit. * Der ſpäte Wegzug der Störche. Von der Vogelwarte Roſſitten wird geſchrieben: In dieſem Herbſte waren abweichende Exſchei⸗ nungen beim Ahzug der Störche zu beobachten. Die Vögel verſchoben ihre Abreiſe nach dem Süden auffallend lange und waren ſogar noch auf ihren Neſtern an ſo ſpäten Terminen zu ſehen, wo ſie in anderen Jahren längſt in ſüdlicheren Gegenden weilten. Es iſt nicht leicht, für ſolche abweichenden Naturvorgänge immer gleich die richtigen Gründe anzugeben, aber man geht wohl nicht fehl, wenn man dieſes Aushalten in der Heimat mit dem diesjährigen zahlreichen Auftreten der Fröſche in Ver⸗ bindung bringt, die ihre Maſſenvermehrung wiederum der abnor m naſſen Witterung und den großen Ueberſchwemmungen ver⸗ danken. In manchen Gegenden, auch auf der Kuriſchen Nehrung, wimmelte es förmlich von Fröſchen. So märe alſo das Exwachen des Zugtriebes bei einer Vogelart durch Vorhandenſein reichlicher Nahrung hinausgeſchoben worden. Für die Vogelzugforſchung eine intereſſante Erſcheinung. 8 U Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Der Büragerausſchuß von Neubauſen bei Pforzheim hatte mit 16 gegen 14 Stimmen die Beteiligung an der Garantieſumme für die neue Kraftpoſtlinie Pforzheim— Lehningen zunächſt abgelehnt. In einer aus dem ganzen Bezirk ſehr ſtark be⸗ ſuchten Verſammluna ſprach man ſich mit aroßer Mehrheit für die Verkehrserſchließung des völlig abſeits liegenden Gebiets aus. Auch die urſprünglichen Geaner des Planes ließen ſich umſtimmen. In einer abermaligen Bürgerausſchußſitzung ſoll noch einmal über den Verkehrsplan beſchloſſen werden. Der Bürgerausſchuß Schönau i. W. genehmiate den Gemeindevoranſchlaa für 1924/25. der einen Umlage⸗ ſatz von 50 Pfennig je 100 Mark Liegenſchaftsvermögen und 70 Pſa ie 100 Mark Betriebsvermögen vorſieht. Für den kommenden Winter ſieht der Frankfurter Magi⸗ ſtrat eine Reihe von Notſtandsarbeiten größerer Art vor, um damit der drohenden Arbeitsnot wenigſtens etwas zu ſteuern. In der Hauptſache dürfte es ſich wohl um die umfangreiche Regu⸗ ſierung der Nidda von der heſſiſchen Grenze bis zum Austritt des Fluſſes aus dem Frankfurter Weichbilde und um die Vollendung des Stadions im Stadtwalde handeln. Die Pariſer Stadtverwaltung hat eine Anleihe von 300 Millionen Francs unterzeichnet, die zum Bau von 14000 neuen Wohnungen beſtimmt iſt. Man baabſichtigt Häuſer von 6 Stockwerken zu bauen, deren jedes mehrere Hundert Wohnungen enthalten wird. Um jedoch die Nachfrage an Wohnungen in Paris völlig zu befriedigen, müßten 60 000 neue Wohnungen hergeſtellt 82 men Samslag, den 4. Ottober 1024 Tagungen Carilastagung für die Erzdiözeſe Freiburg * Heidelberg, 1. Oktober. In Anweſenheit der Vertreter der badiſchen Regierung und der Kirchenbehörde fand geſtern hier die Generalverſammlung des Caritasverbandes für die Erzdiözeſe Frei⸗ burg ſtatt. Namens der badiſchen Regierung ſprach Juſtizminiſter Trunk der darauf hinwies, daß Staat und Städte von den Ar⸗ beiten und den Leiſtungen der Caritas volle Würdigung und Aner⸗ kennung entgegenbringen. Im Anſchluß an die Eröffnungsrede des Vorſitzenden, Prälaten Dr. F. X. Mußz, ſprach Erzabt Raphael Walſer aus Beuron, der die Aufgaben des Caritasverbandes beleuch⸗ tete. Eine große Zahl erpropter Keäfte ſtehen im Dienſte der Cari⸗ tas. darunter 5000 den Krankendienſt verſehende Schweſtern, die Angeſtellten der Sekretariate u. a. m. Erfreulich ſei, daß Regie⸗ rung und Private die Liebestätigkeit unterſtützen und ergänzen. Der Familienpflege ſei beſonderes Augenmerk zuzuwenden. Direktor A. Eckert aus Freiburg erſtattete den Tätigkeitsbericht über die Jahre 1922—24. Die große Zahl der tuberkulöſen Kinder, die Verarmung des Volkes, die Gefährdung des Mittelſtandes ſtellen an die Caritas außergewöhnliche Anforderungen. Der opferwilligen Geſinnung großer Volksteile iſt es zu danken, daß die Hilfstätigkeit durchgeführt werden kann. 15 In einem Referat behandelte ſodenn die Landtagsabgeordnete Frl. Maria Rigel aus Mannheim die geiſtige und ſeeliſche Not unſeres Volkes. Die Rednerin ſchilderte die zunehmende Verelen⸗ dung in den Großſtädten und die ſeeliſche Not, die durch das Woh⸗ nungselend verſtärkt wied. Ihre Anregung, für Mannheim ein Exerzitienhaus zu gründen wurde freudig aufgenommen. Der Erzabt von Beuron drückte im Anſchluß daran den Wunſch aus, daß der Michaelsberg bei Bruchſal ein Heim der Caritas werde. Mit einer öfſentlichen Volksverſammlung wurde die Tagung geſchloſſen. Der Präſident des deutſchen Caritasverbandes, Mon⸗ ſignor Kreutz, ſprach dabei über den Sinn und das Weſen der katho⸗ liſchen Caritas. Die caritativen Anſtalten konnten trotz ſchwerer Not durch die Inflationszeit durchgehalten werden. 800 Fürſorge⸗ anſtalten und 1200 Ordenshäuſer ſtehen der katholiſchen Caritas zur Verfügung. Das Bild des barmherzigen Samariters müſſe in der heutigen Zeit ſtärker denn je dem Chriſten vor Augen ſtehen. * Heidelkarg, 2. Okt. Zu Beginn der Sitzung des Diözeſanaus⸗ ſchuſſes des Charitasrerbandes wurden zunächſt die Verwaltungs⸗ ratsmitglieder gewählt und die Eröffnungsbilanz von 1924 vorge⸗ egt. Sodann folgte ein Bericht über die Anſtalten des Verbandes. Dr. Koch⸗Konſtanz ſprach üder:„Unſere Arbeitsein⸗ ſtellung zur ſeeliſch⸗ſittlichen Volksart“. Seinem Thema lagen zwei Fragen zugrunde: 1. Welche Gabre haben wir den ſittlich Geſallenen zu geben? und 2. Wie haben wir ſie zu geben? Er ging davon aus, daß jeder Menſch eine ſeinen Wiſſens⸗ kräften angepaßbe und beſtimmte Lebensaufgabe habe. Als eine der wichtigſten Aufgaben des Charitasarbeiters ſei, die Entdeckung der Aufgabe eines Menſchen zu unterſtützen. Das Mittel des Men⸗ ſchenaufbaus ſei das Wohlwollen, die Güte, von der die Helfer durchdrungen ſein müſſen. Generalſekretär Jörger⸗Freiburg berichtete über die Charitasopferwoche. Er bezifferte deren Ergebnis auf 100 000 Goldmark und materieqe Gaben in ähnlicher Höhe. Allge⸗ mein wurde der Wunſch ausgeſprochen, die Charitaswoche zu ge⸗ ſtändigen Einrichtung werden zu laſſen, wofür die Faſtenzeit am ge⸗ eigentſten wäre. Pſarrſekretüär Baumeiſter⸗Karlsruhe ſprach über die Auswanderungsfrage. Er betont die dringende. Notwendigkeit, Aufklärung über die Auswanderergebiete und Tätig⸗ keit zu geben. Dr. Gröber⸗Konſtanz mahnte, ſich zuerſt zu ver⸗ gewiſſern wer ins Ausland geſchickt wird. Eindringlich wurde vor italieniſchen Dampfern gewarnt, da laut Informationen, die ſitt⸗ lichen Zuſtände unerhört ſind.— Ueber einen Antrag von!920, der die Errichtung eines Auslandsprieſters⸗ und Auslandslehrer⸗ ſeminars wünſcht, ſoll im Laufe dieſes Herbſtes entſchieden werden. Nach Erledigung verſchiedener interner Angelegenheiten wurde die Vormittagsſizung geſchloſſen. Am Nachmittag fand eine Ver⸗ ſammlung der Geiſtlichen ſtatt, zu der ſich ekwa 140 Geiſtliche eingefunden hatten. Auf der Tagesordnung ſtanden drei Referate: „Der Charitasgedanke im Kirchenjahr“(Dr. Gröber⸗Konſtanz) und „Das Veronikawerk“(Geiſtlicher Rat Röckel) und„Die Durchfüh⸗ rung der neuen Wohlfahrtsgeſetze“(Charitasdirektor Eckert) Nach einer erfolgreichen Ausſprache ſchloß der Vorſitzende mit Dankes⸗ worten die gutgelungene Charitastagung. Korpulenz— Fellleibigkeit br. Hoffbauer's Entjellungs-Tablellen — geietzlich geſchützt— vollkommen unſchädlich und erſolgreich— ohne Diätzwang— Keine Schild⸗ drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratis. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke. Berlin SW., Leipziger Straße 74. Depots Mannheim: Einhorn⸗Apotheke am Markt R 1, 2/3, Hof⸗Apotheke Bei eeee C 1, 4. Löwen⸗Apothete an den Planken E 2, 16, Pelitan⸗Apotheke Q 1,3 Mohren⸗Apotheke O 3, 5, Schwan⸗Apotheke E 3, 14(nächſt der Börſeß. 891 —— l 8 hinaus darf allerdings Händel nicht als Maßſtab zur Beurteilung eines Opernſängers, gar eines Baritons dienen. Der Künſtler mag noch etwas auf die Pflege der Ausſprache bedacht ſein. auch erwähnte er das„Abend⸗teuer“ und äbnliche Dinge, die ihm gerne vergeben ſeien. Wenn er in der Darſtellung zu Anfang die Geſte des ſtolzeſten aller Römer nicht ganz traf, ſo iſt das gewiß nicht ſeine Schuld. Ihm zur Seite erſchien eine neue Kleoratra. Johanna Bieſenbach, deren Geſamtleiſtung mit dem hinſichtlich der Sonderſtellung dieſes Werkes gebotenen Bedacht anzuſehen iſt. Anſonſt ſtand hier eine Künſtlerin vor uns, die aufmerken läßt. Die anfängliche Befangen⸗ heit ſcheint bei der Schwieriakeit der Aufgabe durchaus gerechtfertigt: auch die offenbaren Nachwirkungen einer Indisvoſition ſeien nicht vergeſſen. Die an ſich nicht aroße Stimme bat ſcheinbar eine Ausbildung erfahren. die ihrer Eigenart nicht ganz entſprechen dürfte. Dafür entſchädiat eine unbedinate Mukalität, deren unver⸗ kennbarer Inſtinkt alles jetzt noch Fehlende bald ausgealichen haben wird. Man ſchaffe doch demnächſt eine Geleoenheit. die talentierte Künſtlerin in einer, ihrem Fach aanz gemäßen Partie hören zu können. Die Darſtellerin hatte ſich mit den ſtiliſierten Beweaungen begreiflicherweiſe noch nicht voll zurechtaefunden: zu einer entſpre⸗ chenden Beherrſchung ihres wobloebildeten Körpers bedarf es jedoch nicht mehr allzuviel. Bleibt von den Neuen noch des ſtimmbegabten Hans Fideſſer(Achillas) zu gedenken, der auf der Bühne zu ſeinem Vorteil immer mehr Terrain gewinnt.— Wilhelm Fenten, deſſen Sangesart Händels Forderungen om nächſten kommt, als packend geſtalteter Ptolmäus, Emilia Poßzerts ſchmerzgewaltige von ehedem geblieben. Rickard Lert deſſen Name mit der deutſchen Händelrenaiſſance unauslöſchlich verknüpft iſt, hielt die Fäden wieder in ſeiner kundigen Hand zuſammen. Er ſoll uns doch die Freude machen und uns den. Ende dieſes Monats gerade zweihundert Jahre alten„Tameslan“ beſcheren. Wir würden ihm erneut von Herzen danken! Dr. K. Theater und Muſik Aus der neuen Konzerkſpielzeit in der Pfalz. Mit Beginn dieſes Monats nimmt das Pfälziſche Landesſymphonie⸗ orcheſter ſeine Tätiakeit wieder auf. Künſtleriſcher Leiter iſt wieder Generalmuſikdirektor Profeſſor Boehe, anſtelle des aus⸗ geſchiedenen Verwaltungsleiters Intendanten Hofrat Meiſter, iſt in der Perſon des Direktors Hieber von den Alſenzwerken ein neuer Organiſator gefunden worden. Unter den Namen, die auf dem Pro⸗ qramm der kommenden Konzerte in der Pfalz ſtehen. ſind an erſter Stelle neben Beethoven. Mozart und Handn einige zu nennen, die in der Pfalz bisber wenig oder gar nicht auf Ko Cornelia und der echt empfundene Sextus Fritz Bartlinas ſind Als alter„Raſchhoff“ in Sudermanns geſchickt merſpielen“ alle Klangfarben ſeines Sinnes. vroarammen vorkamen, wie Hausegger der mit ſe niſchen Dichtuna für aroßes Orcheſter Wieland der S kommen wird. Tſchaikowsky, deſſen 1. Konzert in B⸗Moll für Klavier mit Orcheſterbegleitung gebracht wird, Berlioz mit ſeinem Harald in Italien. Smetana mit der Ouvertüre zur Verkauften Braut. Von Mahler werden die Kindertotenlieder gebracht, Strauß kommt mit ſeinem Eulenſpiegel aufs Programm. Das Gedächtnis Bruckners wird geehrt durch eine(leider nur die einel) Symphonie, die ſiebente. Zwei Violinkonzerte werden geboten: op. 61 von Beethoven und oy. 102(mit Cello) von Brahms, ſowie Regers A⸗Dur⸗Konzert op. 101. Ein Abend iſt Beethoven allein gewidmet. Die Konzerte finden in allen Pfalzſtädten 18 der Aus den Münchner Thealern. Unſer Münchner Mit⸗ arbeiter ſchreibt uns: Wenn die Sommerſpielzeit abgelaufen, beginnt im Theater die eigentliche Saiſon.. meint man in ſeinem Laien⸗ Unverſtand. Der Sommer iſt fort, aber wir haben in München eigentlich noch immer„Sommer⸗Spielzeit“. Die heurige Sommer⸗ (Zwiſchen⸗)Spielzeit wird durch Schund, Senſationsware und— Gaſbſpiele charakteriſiert. Die Münchner Provinz füllt ihre Thea⸗ ter nur, wenn mal n guter Darſteller von draußen kommt. So waren die Baſſermann⸗Abende im Schauſpielhauſe ein Er⸗ lebnis, ſo freute man ſich, in Charlotte Schulz eine Salondame großen Stils begrüßen zu dürfen, in dieſem Sinne feierte man freudigen Herzens auch Wegener. Er zeigte ſich in drei Rollen: umgebarbeiteten Komödie, als„Colloege Crampton“ und in Strindbergs„Geſpenſter⸗ Sonate“, in den erſten beiden Rollen maſſig und mächtig im For⸗ mat, ein Seelendeuter großen Stiles, männlich und ſtark. Während zu gleicher Zeit Alexander Moiſſi als Zugnummer in den„Kam⸗ ſchönen, lyriſchen Organ; leuchten ließ: Als„Oswald“ in den„Geſpenſtern“, als„König“ in der„Jüdin von Toledo“, Handwerksburſche in Tolſtois„Er iſt an allem ſchuld“ und Schauſpieler„Henri“ in Schnitzlers famoſer Revolutions⸗Groteske„Der grüne Kakadu“. Es war intereſſant, zwei— unbeſtritten— große Darſteller zu ſehen, deren künſtleriſche Profile ſo verſchieden ſind wie die Wegeners und Moiſſi. Der Romane Moiſſi iſt weich, feminin, er iſt Farbe, Leuchten. Sinnlich⸗ keit. Wegner, der harte Nordländer, iſt Statue. Plaſtik, Linie, Sach⸗ lichkeit. Er iſt der Tiefere, der Bewegende, Moiſſi der nur Be⸗ wunderte. Wegener regt an, Moiſſi regt auf. Denn er fällt einem leicht auf die Nerven. Man ſieht die ſchöne Geſte, und glaubt zu erkennen, daß ſie nur um ihrer ſelbſt willen da iſt; man hört das ſchöne Wort, und iſt im Banne des Tones ſtärker als in dem des Unſer Herz war bei Wegener. Die für München neuen Darſteller, die wir bei dieſen Gaſtſpielen der Jahreszeiten⸗Wende zum erſten Male ſahen, bilden ſicherlich eine Bereicherung unſeres o⸗ künſtleriſchen Beſitzes. ort gen erweiſen, In wie weit, das werden erſt die Aufführun⸗ in denen ſie wahrhaft als Protageniſten, nicht nur 2 RRere WW 2 n als Rahmen für eine überragende Erſcheinung auf den Brettern ſtehen werden. Obwohl die Theater in München im allgemeinen recht kläglich beſucht ſind, hört man immer wieder von Neu⸗ gründungen und dergleichen Plänen. Zwar— das volkstümliche „Münchner Theater“ ſchließt als Sprechbühne jetzt ſeine Pforten, aber man weiß von einem für die weſtliche Vorſtadt Neuhauſen ge⸗ planten Rieſenbau, in dem die leichtere Muſe in all ihren Spiel⸗ arten zur Geltung kommen ſoll. Außerdem kündete der Verroal⸗ tungs⸗Direktor der Staatstheater vor einiger Zeit von der Aböicht, ein großes ſtaatliches Schauſpielhaus für Klaſſiker und großes Drama zu errichten, um das Prinzregententheater neben dem großen Hauſe der Staatstheater ganz der Oper widmen zu können. Das dürften aber wohl fromme Pläne bleiben. Es gibt für Bavern auch wirklich dringlichere Aufgaben zu erfüllen. Wenn in den be⸗ ſtehenden Bühnen gut Theater geſpielt und geſungen werden würde, wären wir mit ihnen völlig zufrieden. Vielleicht erfüllt die kommende Spielzeit unſere künſtleriſchen Wünſche. Ri-Ri. Literatur *„ Im Fluge über den Ozeau. Ein Meiſterwerk deutſcher Technik. Verlag der„Lichtbild⸗Bühne“, Berlin SW 48. Anläßlich des von Europa und Amerika mit gleicher Spannung erwarteten Fluges des 3 R. III über den Atlantik bringt der Verlag der „Lichtbild⸗Bühne“ ein überaus reich 2 8 Büchlein heraus, das in anſchauliſcher Weiſe den Lebensgang des Grafen Zeppelin, die erſten Verſuche des Luftſchiffbaues, ſeine Entwicklung bis zur Vollendung des großen Wer⸗ kes des genialen deutſchen Erfinders darſtellt und in zahlreichen Bildern, die in Friedrichsbafen, der Geburtsſtätte des Z. R. III, aufgenommen ſind, die wichtigſten Phaſen zeigt, die für die Fertig⸗ ſtellung des Luftſchiffbaues von Bedeutung ſind.— Der zweite Teil des Büchleins zeigt an der Hand von Modellbildern den Luft⸗ ſchiffbau in allen ſeinen Teilen. Da in allen Städten des deut⸗ ſchen Reiches ein dreiteiliger Film die Fahrten des Zeppelinluft⸗ ſchiffes allen Schichten der Bevölkerung vor Augen führt, dürfte das vorliegende Büchlein als Erinnerung an das Geſehene will⸗ kommen ſein. 5 *„Großdeutſches Wollen“, aus den Lebenserfahrungen eines Seeoffiziers von Vizeadmiral von Trotha. Verlag Nationale Jugend, Berlin. Großadmiral von Tirpitz urteilt über das Buch: „Admiral von Trotha, der treue Ekkehard unſerer Marine, gibt unſerer Jugend in dieſem Buche Bilder aus dem reichen Leben eines Seeoffiziers der kaiſerlichen Zeit. Sie geſtalten ſich als das hohe Lied des Deutſchtums daheim und in der Welt, ſo wird das Buch zum Wegbereiter für ein neues Deutſchland, an das wi⸗ glauben“. Man kann dem Urteil des Großadmirals nur beipflich⸗ ten. Ein prächtiges, erzieheriſches Buch für die deutſche Ii 0 Samsktag, den 4. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 461 ANus dem Lande *Karlsruhe 2. Okt. Am Freitag, 26. September wurde die Ausſtellung„Oberrhein und Schwarzwald“, die anläßlich der Karlsruher Herbſtwoche in den ſchönen Räumen des Künſtler⸗ hauſes ſtattfand, geſchloſſen. Die Ausſtellung erfreute ſich in ihrer vornehmen und aparten Aufmachung eines regen Beſuches. Gegen 1000 Schüler und Schülerinnen hieſiger Lehranſtalten kamen mit ihren Lehrern und Lehrerinnen, um die ſchönen badiſchen Heimat⸗ bilder zu betrachten. Am Mittwoch, 24. September, hatten ſich nehezu 100 Lehrkräſte hieſiger Lehranſtalten zur Beſichtigung der Ausſtellung eingefunden. Die innerhalb des Rahmens der Aus⸗ ſtallung abgehaltenen Künſtler⸗Konzerte waren glücklich gewählt und ebenfalls gut beſucht. *Haltingen bei Lörrach, 1. Okt. Eine gewiſſe Tragik umgibt das plötzliche Hinſcheiden des evangeliſchen Pfarree Wilheln G 15 15 der ſeit 18 Jahren in der Gemeinde Haltingen ſein Seelſorgeramt ausüßt. Der im Alter von 69 Jahren ſtehende Geiſtliche ſollte am 5 Oktaber in den Ruheſtand treten und wurde am letzten Tag ſeiner Armtstätigkeit, geſtern zur letzten Ruhe beſtattet, nachdem ein Herz⸗ chlag am Samstag ſeinem Wirken ein Ende geſetzt hatte. Am Sonntag hatte er von ſeiner Gemeinde in einer Schlußpredigt Ab⸗ ſchied nehmen wollen. Pfarrer Glock, der aus Weinheim ſtämmte, war auch ſchriftſtelleriſch tätig geweſen. Aus der pfalz Ludwigshafen, 3. Okt. Zu unſerer Meldung, wonach der 17⸗ jährige Elektrotechnikerlehrling Wilhelm Anſchütz und der gleich⸗ altrige Lehrling Willi Münzer unter Mordverdacht verhaftet wor⸗ den ſind, wird noch berichtet,, daß die beiden längere Zeit mit der 17jährigen Tochter der Werkmeiſtersfamilie Karr aus Frieſenheim ein Verhältnis unterhalten haben, das Folgen hatte. Die beiden Burſchen beſchloſſen darauf, das Mädchen aus der Welt zu ſchaffen. Sie luden es am Montag abend zu einem Spaziergang in den Stadtpark ein. Von dort gingen ſie an den nahegelegenen Rhein und warfen das Mädchen gegen 10 Uhr in den Fluß. Vorgeſtern ſtellten ſich die beiden Mörder freiwillig der Polizei, da ihr Ge⸗ wiſſen ihnen keine Ruhe mehr ließ. Anfänglich ſtellten ſie die Tat ſo dar, als wenn das Mädchen ausgerutſcht und ins Waſſer gefallen ſei. Späder haben ſie aber ihre furchtbare Tat uneinge⸗ ſchränkt zugegeben. Die Leiche des Mädchens iſt noch nicht geländet. Die beiden jungen Leute gehören ordentlichen Familien an. :: Speyer, 3. Okt. In der franzöſiſchen Zone des altbeſetzten Gebietes ſind z. Zt. noch 22 Beamten und 17 Privatper⸗ ſonen ausgewieſen. Möge auch ihnen die Rückkehr in die Heimat zuteil werden.— In Zweibrücken befinden ſich noch gegen⸗ wärtig 9 3 Deutſche in Haft, 4 davon ſind in der Strafanſtalt, die übrigen im Landgerichtsgefängnis untergebracht. Nachbargebiete sw. Aus dem Ried, 2. Okt. die Kartoffelernte iſt gegenwärtig in vollem Gange. Da es ſich ſtellenweiſe um Sand⸗ boden handelt, kann man vielfach gute Erträge feſtſtellen. Sw. Beusheim, 2. Okt. Die allgemeine Traubenleſe hat wegen der ſtarken Traubenfäulnis geſtern ihren Anfang genommen. sw. Mainz, 3. Okt. Im D⸗Zuge, der im Tunnel verunglückte, befand ſich ein größerer Geldtransport, der für die Reichs⸗ bank in Ludwigshafen beſtimmt war. Der Transvort ge⸗ langtle unverſehrt an ſeinen Beſtimmungsort. Von den beglei⸗ tenden Beamten wurden 2 leicht verletzt, einer blieb unverletzt. —.— Sgaarbrücken, 2. Okt. Den Bemühungen des Zentralver⸗ band b deutſcher n und Kriegshinterbliebener E. B. 270 ſſen Gaugeſchäftsſtelle Frankfurt iſt es gelungen, auch für ſchd. Jahr wieder eine Kartoffelſpende für die Kriegsbe⸗ dbärgen und n e det gre im Saargebiet zu beſchaffen, ie freilich nicht ſo groß wie vor zwei Jahren und im vorigen Jahr ausfallen dürfte. Die Vorbedingungen für die Verteilung dieſer Kar⸗ toffelſpende die nicht nur für die organiſierten, ſondern auch für die unorganiſterten Kriegsopfer beſtimmt iſt, ſind im vollen Gange: ſie erfolgt durch die Kriegsopferorganiſationen des Saargebietes. Mülhauſen i. Elſ. 30. Sept. Gegen den Wiederaufban des abgebrannten Goetheanums Dr. Rudolf Steiners in Dornach hatten die Schweizeriſche Architektenſchaft und die Schweizeriſche Heimat⸗ ſchutzvereinigung proteſtiert, weil ein Eiſenbetonbau von 75 Meter Länge. 60 Meter Breite und 40 Meter Höhe vorgeſehen war. Trotz⸗ dem wurde der Bau von der zuſtändigen ſchweizeriſchen Beubehörde genehmigt, jedoch unter der Reduktion der vorgeſehenen Höhe. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Nannheim, 3. Okt.(Sitzung des Schöffengerichts S G. 2) Vorf. Amtsgerichtsdirektor Kley. Schöffen Joſef Klee, Fabrik⸗ arbeiter in Oftersheim, Fran Eliſabheth Beedgen in Ladenburg. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Luppold. Der 40jährige Agent Paul Spielberg aus Magdeburg iſt wegen Urkundenfälſchung und Betrugs angeklagt. Er beröffentlichte inn Darmſtädter Tageblatt und anderen Zeitua⸗ gen ein Darlehensangebot unter der Firma Fiſchler u. Benz in Darmſtadt. In Wirklichkeit beſtand jedoch eine ſolche Firma nicht; ſie war vom Angeklagten erfunden. Verſchiedene Perſonen, die ſich meldeten, mußten bedeutende Proviſionen bezahlen, Geld bekamen ſie aher keins— ſie waren betrogen. Ein Landwirt in Bensheim, der ſich ebenfalls wegen eines Darlehens an Spielberg gewandt hatte und zunächſt eine hohe Proviſton zahlen ſollte, ſchöpfte Ver⸗ dacht und brachte die Sache zur Anzeige. Der Angeklagte hat 16 Vorſtrafen, darunter mehrere wegen Urkundenfälſchung und Vetrugs, bei denen es ihm gelungen war, ſeine Mitmenſchen ſchwer zu ſchädigen. Er beſitzt umfaſſende Kenntniſſe, die es ihm ermöglichen, ſtets ein neues raffiniertes Syſtem zu erfinden, um ſich auf ſolche Weiſe eine Zeitlang über Waſſer zu halten. Dabei lebte er ſtets auf hohem Fuße, machte Autofahrten und veran⸗ ſtaltete große Feſtgelage. Der Staatsanwalt beantragt, gegen den Angeklagten— unter Einrechnug einer ſchon früher erkannten Strafe— auf eine Geſamtzuchthausſtrafe von drei Jahren und auf Verluſt der bür⸗ gerlichen Ehrenrechte zu erkennen. Das Gericht hat für Recht erkannt: Der Angeklagte wird, unter Einrechnung der vom 28. 9. 1924 vom Amtsgericht hier ausgeſprochenen Strafe, zu einer Geſamt⸗ guchthausſtrafe von zwei Jahren und zu einer Geld⸗ ſtrafe von 400 Goldmark— hilfsweiſe zu einem weiteren Monat Zuchthaus— und zu bjährigem Ehrverluſt verurteilt. M. * Franzöſiſches Kriegsgericht Dortmund. Aus Dortntund wird uns berichtet: Das hieſige franzöſiſche Kriegsge⸗ richt befaßte ſich mit vier Schwindlern, die anf ings des Jahres in verſchiedenen Städten u. a. auch in r und Beraubungen ausgeführt hatten. Es handelte ſich um vier gutgekleidete Perſonen, die als franzöfiſche oder deutſche Kriminal⸗ beamte ſich in der Nähe von großen Banken aufſtellten und Per⸗ ſonen, die aus der Bank traten, anhielten und ſie unter nichtigen Vorwänden in ein Gebände abführten, wo ſich ein Beſatzungs⸗ bureau befand, dort in irgend einem Raum eingeſchloſſen und ſich dann mit dem Gelde ihrer Opfer davonmachten. Zwei dieſer Gau⸗ ner Joſef Schönenberg und Octo Voſſeler gen. v. d. Hoff wurden in einem Wiesbadener Hotel verhaftet. In ihrem Beſitze fand man 2000 Franken und 900 Pfund Sterling. Durch Manöver der beſchriebenen Art hatten ſich die Betrüger in Aachen, Mannheim, Bonn, Solingen uſtv. in den Beſitz von einer halben Million Gold⸗ franken geſetzt. Schönenberg erhielt zwei Jahre. Voſſeler fünf Jahre Gefängnis, weil ſie ſich fälſchlicherweiſe als fran⸗ zöſiſche Kriminaliſten ausgaben.— Wie noch erinnerlich haben die Täter einen dreiſten Ueberfall hier in Mannheim ausgeführt. indemſie ſich als franzöſiſche Kriminaliſten ausgaben und eine erhaftung in der Nähe des Schloſſesvornahmen. Der Ver⸗ baftete wurde von ihnen im Parterre des Schloſſes eingeſperrt und ſpäter von den Franzoſen freigelaſſen. Mannheim Ueberfälle mannſchaft). Sportliche Kunoſchau Das Sportprogramm des Sonntags Ein Sonntag, beſetzt mit guten Dur nitts⸗Ereigniſſen. Ueberragende Dinge ſtehen nicht auf dem dge und 9009 9975 das Intereſſe des Sportlers durch etliche Veranſtaltungen gefeſſelt ſein. Der Fußballer wird den verſchiedenen Vorentſcheidungen im Meiſterſchafts⸗Spielbetrieb, einigen Städtekämpfen und vor allem dem Spiel Hamburger S..—D. F. C. Prag Beachtung ſchenken; der Schwimmſport wartet mit der erſten größeren Winterſaiſon⸗ Veranſtaltung, dem Schwimmfeſt des S. C.„Jungdeutſchland“⸗ Darmſtadt auf; die Athletik hat u. a. die deutſche Gehermeiſterſchaft über 50 Kilometer auf dem Programm, deutſche Tennisſpieler der erſten Klaſſe ſtehen in Meerane im internationalen Wettbewerb; der Radſport marſchiert mit einer größeren Zahl erſtklaſſig beſetzter Bahnrennen auf und endlich ſind noch Motorradſport, Handball und Hockey bemüht, das Intereſſe der Maſſen auf ſich zu ziehen. Fußballſport Allmählich iſt der Meiſterſchafts⸗Spielbetrieb doch ſo weit ge⸗ diehen, daß man verſchiedenen Kämpfen ſchon das Signum„Vor⸗ entſcheidung“ geben darf. In dieſem Zeichen ſteht u. a. der Kampf des 1. F. C. Nürnberg gegen die Sp. Vg. Fürth, der am kommenden Sonntag in Nürnberg ſteigt. Der langjährige deutſche Meiſter 1. F. C. N. hat in letzter Zeit ſo weſentlich an Form ein⸗ gebüßt, daß ihm zu dieſem bedeutenden Kampf kaum noch Chancen bleiben. Im gleichen Bezirk findet ein weiterer entſcheidender Kampf ſtatt: die Münchener Vereine ſind ſcheinbar heuer ſehr ſpiel⸗ ſtark, ſo daß man ihnen gute Ausſichten für den Endkampf mit der nordbayeriſchen Gruppe geben kann. Aus dieſem Grunde inter⸗ eſſiert denn auch das in München ſtattfindende Spiel zwiſchen Bayern und Wacker. Im Rheinbezirk treffen ſich die Lokalgegner V. f. R. Mannheim und Waldhof. V. f. R. gilt dieſes Jahr als Favorit Weiter ſpielen Pirmaſens—Phönix Ludwigs⸗ hafen und Feudenheim—Pfalz Ludwigshafen. Der Mainbezirk ſieht ſein bedeutendſtes Treffen im Kampf F. S. V. Frankfurt gegen Eintracht⸗Frankfurt. Der vorjährige Meiſter F. S. V. liegt auch heuer wieder in Führung; die Eintracht war ihm jedoch noch ſtets ein ſchwer zunehmendes Hindernis. Gleiches läßt ſich von dem im Ruhrgau des Weſtdeutſchen Sp. V. ſtattfindenden Spiel Gelſen⸗ kirchen 07 gegen Schwarz⸗Weiß⸗Eſſen ſagen; die ſchwarzweiße Meiſtermannſchaft hat den Gelſenkirchner Gegner als einen der ernſthafteſten Konkurrenten zu fürchten.— Im Niederrhein⸗ gau wird man dem Kampf Duisburger Sp. V. gegen Meiderich 06 mit berechtigter Spannung entgegenſehen.— Anläßlich der endgül⸗ tigen Eröffnung des Elberfelder Stadions wird dort u. a. auch ein Repräſentativpſpiel zwiſchen einer Bergiſchen Mannſchaft und der Düſſeldorfer Stadtmannſchaft ausgetragen.— Während Mittel⸗ deutſchland und Berlin außer den weiterlaufenden Punkte⸗ ſeulſe keine beſonderen Ereigniſſe aufzuweiſen haben, kann Nord⸗ eutſchland wieder mit einigen Spitzenereigniſſen aufwarten. Der Kampf des norddeutſchen Meiſters, des Hamburger S. V. gegen den D. F. C. Prag, den man allgemein als die zurzeit beſte Mann⸗ ſchaft des europäiſchen Kontingenks betrachtet, findet weit über die deutſchen Grenzen hinaus Beachtung. Demgegenüber tritt das Spiel der Gaue Bremen gegen Harburg naturgemäß in den Hintergrund. In der Leichtathletil marſchiert an erſter Stelle die deutſche über 50 Kilometer. München iſt der Schauplatz dieſer, von der D. S. B. ausgeſchriebenen Konkurrenz. Die beſten deutſchen Geher haben in großer Zahl ihre Meldungen abgegeben. Man geht wohl nicht fehl, wenn man den Sieger in Hähnel lversgehofen) erwartet. — Die„Internationalen Kampfſpiele' in Reckling⸗ hauſen bringen einen ſchönen Ausklang. Klangvolle Namen wie Huſen(Hamburg), Dickel(Dortmund), Ufer(Bonn), Paulen(Hol⸗ land), Schumacher(Hamburg) u, a. gewährleiſten guten Sport. In den Staffeln kämpfen Preußen⸗Krefeld, Köln 99, Hamburger S.., Bochum 48 u. a um die Palmen. Das vornehmſte Intereſſe aber findet die„Veſtiſche Großſtaffel“, die in dieſem Jahre erſtmalig aus⸗ getragen wird und eine vorzügliche Beſetzung fand.— In Nord⸗ deutſchland wird der 25⸗Kilometer⸗Langſtreckenlauf zu Elmshorn Beachtung finden. In Saarbrücken finden die Zweiten Saartal⸗ kampfſpiele des S. C. Saar 1905 ſtatt, die eine gute Beſetzung auf⸗ weiſen. U. a. nimmt der deutſche Meiſter Houben⸗Crefeld daran teil. Der Handballſport findet in Deutſchland eine ſchnell wachſende Volkstümlichkeit. Man begegnet daher auch den größeren Kämpfen in dieſer Sportaxt mit ſteigendem Intereſſe. In den nächſten Wochen werden die Spiele um den Deutſch⸗Handball⸗Pokal piel von ſich reden machen. Ein Vorrundenſpiel ſteigt bereits am Sonntag, und zwar dürfte in Halle Berlin ſicherer Sieger über Mitteldeutſchland bleiben.— In Beſt⸗ deutſchland iſt der Städtekampf Barmen gegen Düſſeldorf anläßlich der Einweihung des„Bergiſchen Stadions“ von Bedeutung. Der deutſche Tennisſport ſoll am Sonntag wieder eine wichtige Prüfung beſtehen. Deutſchland iſt an dem in dieſen Tagen ſtattfindenden internatioalen Tennis⸗Turnier zu Meran mit ſeinen beſten Kräften be⸗ deiligt und wird gegen die ſtarke ausländiſche Konkurrenz einen ſae Stand haben. m Schwimmſpork findet das erſte große Schwimmfeſt der Winter⸗Saiſon ſtatt, das des S. Cl.„Jungdeutſchland“ Darmſtadt. Das Meldeergebnis zu dieſem Feſt enttäuſchte leider ein wenig. Man war ſonſt gewöhnt, in Darmſtadt auch die Magdeburger Hellenen und Rhenus⸗Köln am Start zu ſehen. Das bevorſtehende, zweitägige Schwimmfeſt ſieht von erſtklaſſigen Kräften„nur“ Berges, Vierkötter, Dahlem, Fauſt, Gropper am Start; dagegen iſt die gute deutſche zweite Klaſſe mit zahlreichen ſüddeutſchen Vereinen und ſolchen aus Köln, Düſſeldorf, Eſſen, Gelſenkirchen uſw. ſtark vertreten. Rad- und Aukomobilſport weiſen ein beſonders reichhaltiges Programm auf. Bahnrennen in Elberfeld(anläßlich der Stadion⸗Weihe) mit Wittig, Saldow, Ro⸗ ſellen, Blekemolen, Müller und guten Amateuren am Start, in Frankfurt mit erſtklaſſigen Amateuren wie Miethe, Krewer, Krupkat, Matheis, Donath uſw., in Köln trägt H. C.„ thello⸗ Amateur⸗ rennen aus, Erfurt ſieht im„Großen Herbſtpreis Junghanns, Sturm, Stolz u. a. ſtarten und endlich wird auch die Olympiabahn zu Berlin mit einem erſtklaſſigen Programm herauskommen.— Im Motorradſport wird in erſter Linie der„Motorradkampf der Na⸗ tionen“ zu Düſſeldorf, der ein glänzendes Meldeergebnis fand, in⸗ tereſſieren. 15 ** Zum Detmolder Jugendtag. Der erſte Jugendtag am Fuße des Hermannsdenkmals bei Det⸗ mold, zu dem ſich der Weſtdeutſche Spielverband und der Nord⸗ deutſche Fußballverband zuſammengetan haben, weiſt zwar ein gutes Meldeergebnis auf, jedoch keineswegs das erwartele. Die wirtſchaft⸗ lichen Nöte der Zeit dürften in erſter Linie als Urſache gelten. Den⸗ noch wird der Jugendtag ein Ereignis erſter Ordnung werden. Der Austragsort ſoll von Tauſenden der Jugendlichen in Fußmärſchen erreicht werden. Das rein ſportliche Programm der leichtathletiſche Mannſchaftskämpfe, Staffeln, ferner Spiele im Fuß⸗ 5 Handball, Fauſt⸗ und Schlagball. Das Spielprogramm ſieht ſo aus: 1. Fußball:(Klaſſe): Ruhrgau(Bezirk Eſſen); Kreis Ham⸗ burg(Stadtmannſchaft), Niederrheingau(Dufsburger Sp..); Weſer⸗Jadekreis(A. B. T..⸗Bremen)] Gau Südweſtfalen(Kreis Siegerland); Südkreis(Kreismannſchaft), Weſtfalengau(B. f..⸗ Bielefeld; Kreis Lübeck(V. f..⸗Lohe); Rheingau(Rheydter Sp.⸗V.; Kreis Hamburg(Stadtmannſchaft 01): Bergiſch⸗Märkiſcher Gau(S. und.⸗Düſſeldorf; Kreis Harburg(Auswahlmannſchaft). 2. Handball:(Klaſſe B) Münſter(S. Cl. 08); Uelzen(Teu⸗ nh all.(klaſſe J) Ruhrort. f. B. Owdesloe(Sp.), Rheinhauſen(Sp..); Helmſtadt(S. C. 02). 4. Schlagball:(Klaſſe). Lübeck(Phönix); Hagen:(Stadt⸗ to elie eeeeee eeeeeeeeeeeeeeeeeee Tage umfaßt Neues aus aller Welt — Jugendliche Vagabunden. Die Gegend der Sch illings⸗ brücke u. das Engelufer in der Nähe des Görlitzer Bahnhofes in Verlin ſind der Treffpunkt v. jugendlich en Vagabunden münnlichen und weiblichen Geſchlechts geworden. In ſpäten Abendſtunden ſitzen hier auf dem Geländer die Burſchen, pöpeln Vorübergehende an und nicht ſelten kommt es zu Schläge⸗ reien mit Paſſanten, in deren Verlauf dieſen die Brieftaſchen oder ſonſtige Wertſachen entwendet werden. Jetzt iſt es gelungen, einen der Burſchen zu faſſen. Vor einigen Tagen mußte abends ein Herr mit ſeiner Frau die auf dem Geländer ſitzende Rowdiebande paſſieren. Die Burſchen machten unflätige Bemerkungen und als das Ehepaar ſich ſchnellen Schrittes entfernen wollte, ſprang einer der Bengels herunter und verſetzte der Frau einen Boxhieb vor den Leib, der ſo heftig war, daß ſie auf der Stelle zuſammenbrach. Paſſanten, die den Vorfall beobachtet hatten, eilten herzu und ver⸗ ſuchten, dengiohling feſtzunehmen. Es entſtand jetzt eine allge⸗ meine Prügelei, bei der die Burſchen von ihren Genoſſen Zuzug erhielten. Beſonders drei junge Bengels taten ſich hervor. Es gealng ihnen, auf die Straßenbahnlinie 3 zu ſpringen. Die auf⸗ geregte Volksmenge verſuchte jetzt, den Wagen der Straßenbahn zum Halten zu bringen, der Führer wollte dies auch tun, doch forderte der Schaffner ihn immer wieder auf, weiterzufahren. An der Köpenicker⸗ und Adalbertſtraße gelang es endlich der verfolgen⸗ den Menge, den Wagen anzuhalten und die drei Burſchen heraus⸗ zuholen. Dieſe griffen jetzt zu ihren Parabellum⸗Piſtolen und verſuchten auf dieſe Weiſe, der Lynchjuſtiz zu entgehen. In⸗ zwiſchen waren Schupobeamte hinzugekommen und hatten zwei feſtgenommen. Der dritte der Burſchen war zu Boden geſchlagen worden und von der wütenden Menge der erkig bedroht, daß die Poligeibeamten, für ſein Leben fürchtend, ihn befreiten. Dieſen günſtigen Augenblick hatten aber die beid⸗n anderen benutzt, um zu entkommen. Die Kriminalpolizei iſt ihnen auf der Spur. Der mit knapper Not der Lynchjuſtiz entgangene Rowdie iſt der 24 Jah⸗ re alte Kellner Walter Jahn, derſich wohnungslos in Berlin umhertreibt. Die geſchlagene Dame liegt ſchwer krank darnieder. — Eine Alkoholprobe eigener Art hat ein amerikaniſcher Ab⸗ geordneter im Repräſentantenhaus, Herr John Philip Si veranſtaltet. Sie ſoll dazu dienen die amerikaniſchen Kontroll⸗ behörden auf Grund des Alkoholverbotes zum Einſchreiten gegen ihn zu veranlaſſen. Schon ſeit zwei Jahren bemüht ſich Herr Hill eine ſolche Aktion in Gang zu bringen. Er hat Saft von Wein⸗ trauben und Aepfeln gewonnen und gären laſſen. Den Alkohol, den er auf dieſe Weiſe gewonnen hat, hat er dann verbraucht. Das alles geſchah nicht heimlich, ſondern unter genauer Benach⸗ richtigung der Behörden, die gleichzeitig aufgefordert wurden, gegen den Alkoholſünder das vorgeſchriebene Verfahren zu eröffnen. Herr Hill verfolgt dabei die Abſicht, eine Gerichtliche Feſtſtellung herber⸗ zuführen, ob die Getränke, die er herſtellt, als Berauſchungsmittel tatſächlich unter das Alkoholverbot fallen. Herr Hill ging ſo weit, vor einigen Tagen eine größere Geſellſchaft in ſeinem Hauſe zu geben und in der Einladung ausdrücklich darauf hinzuweiſen, daß bei Tiſch die von ihm verfertigten alkoholiſchen Getränke ſerviert werden ſollten. 275 Perſonen folgten der Einladung, nicht aber die Vertreter der Aufſichtsbehörden, die er ebenfalls ausdrücklich eingeladen hatte. Man ließ die Geſellſchaft ungeſtört. Herr Hill erreichte es aber auf dieſe Weiſe doch, daß die Behörde jetzt ein⸗ griff und Anklage gegen ihn erhob. Es wird ihm zur Laſt gelegt, daß er 25 Gallonen Wein und 30 Gallonen Apfelwein im Beſitz hat, daß er ſolche Getränke anfertigt und dadurch öffentliches Aer⸗ gernis erregt hat. Man ſieht der kommenden Gerichtsverhandlung mit größter Spannung entgegen. Herr Hill behauptet, daß es un⸗ möglich iſt, den Alkoholgehalt der von ihm verfertigten Getränke feſtzuſtellen. Die Gerichtschemiker werden alſo zu tun haben, um Herrn Hill des Alkoholverbrechens zu überführen. — Ein rentabler Flintenſchuß. Es gibt Flintenſchüſſe, die den Weg zu bohen Ehren bahnen. Das hat Desmond Burko ein Der neunzehnjährige Krieger iſt vor einigen Tagen von Europa zurückgekehrt und in Ottawa vom Premierminiſter, dem Miniſter der nationalen Verteidigung, dem Stadtrat und den Militärbehöe⸗ den feierlich begrüßt worden. Der junge Burko hatte ſich nämlich durch einen Flintenſchuß ausgezeichnet und in England den„Preis des Königs“ in einem ſcharfen Wettbewerb der Meiſter⸗ ſchützen errungen. Der Sieger wurde begeiſtert gefeiert. Der Staat ſchenkte ihm 1000 Dollars und machte ihn vom einfachen Soldaten zum Leutnant des Garderegiments zu Fuß. Die Stadt Ottawa bot ihm eine Freiſtelle an einer der großen Univer⸗ ſitäten an, deren Wahl ihm freiſtehen ſoll. Der junge Burko hat dieſes Angebot angenommen und wird vorausſichtlich dieſen Flin⸗ tenſchuß nicht zu bereuen haben. Geſchäſtliches „Renovation und Vergrößerung der„Landkutſche.. Dem Zuge der Zeit folgend, läßt Herr Schlipf, der rührige Inhaber des von Einheimiſchen und Fremden mit Vorliebe frequentierten Reſtaurants„zur Landkutſche“ in D 5, die Räumlichkeiten einer umfaſſenden Renovation unterziehen, mit der eine bedeutende Ver⸗ größerung des rückwärtigen Teils verbunden war. Dadurch, doß ein Stück des Hofes hinzugenommen wurde, iſt ein etwa 170 Quadratmeter großer viereckiger Raum geſchaffen worden, eine Reſtauration für ſich, die mit der dunkelbraunen Holztäfelung und dem hellen Anſtrich der Wände und Decke einen ebenſo eleganten, wie freundlichen und gemütlichen Eindruck macht. Im Verein mit den modernen Veleuchtungskörpern, die das Licht gegen die Decke werfen, belebt die wertvolle Jagdtrophäenſammlung, die in ge⸗ ſchmackvoller Anordnung die Wände ſchmückt, den Raum in der wirkungsvollſten Weiſe. Infolge der Vergrößerung des rückwärti⸗ gen Teils der Wirtſchaftslokalitäten mußte die zum Saal im zweiten Stock führende Treppe weiter nach vorn verlegt werden. Der mittlere Teil erhielt neue große Fenſter, die im Sommer in die Höhe geſchoben werden können. Die Nebenräumlichkeiten im Hofe haben ebenfalls eine den Lokalitäten entſprechende Vergrößerung und Moderniſierung erfahren. Das Baugeſchäft Heinrich Franz, das die Renovations⸗ und Umbauarbeiten ausführt, hatte eine ſehr ſchwierige Aufgabe zu bewältigen, da der Wirſſchaftsbetrieb nicht zum Stillſtand kam. Am geſtrigen Freitag wurde zum erſtenmal der rückwärtige Raum in Benutzung genommen und dadurch gleich⸗ eitig mit der ſeitherigen Uebung gebrochen, die„Landkutſche“ am Frelſag geſchloſſen zu halten. Wir zweifeln nicht daran, daß die be⸗ liebte Gaſtſtätte im neuen ſchmucken Gewande eine weſentlich ver⸗ ſtärkte Anziehungskraft ausüben wird, zumal Herr Schlipf als aus⸗ gezeichneter Gaſtgeber weit und breit bekannt iſt. 7392 Huſten mik Auswurf müſſen Sie ſchnellſtens beſeitigen. Wir raten Ihnen, in der Apotheke 50 g echten Fagoſot⸗Extrakt zu kaufen und durch Aufkochen mit 4 Pf. Zucker und„ Lt. Waſſer eine prompt wirkende Huſtenmedizin ſelbſt herzuſtellen. Lorenz, RKauſmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 895 Niifa-Rad Ainttttetettttttsktttunmttttttttmgtuatummkisttsmnuimistttannnttttstigttastitispztsssutktttsgtssaüngtsttin Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b. B. Sangerhausen- Berlin, Im Rarlsbad 6 — einfacher Soldat in der kanadiſchen Armee, an ſich erfahren. hat das Ausland neue Hochpreiſe gemeldet. 51/52 Kg. Hektolitergewicht, war vereinzelt bahnfrei Mannheim mwmobei die Preiſe bis 29,50 1, Auslandroggen mit 25,75—26,50„ zu haben. und 23,.— franko Mannheim. Britiſch⸗Indien mit 471 und Argentinien mit 418. Gallonen geſchätzt und die Rohproduktion auf 42 462 Millionen. S. Bleichröder, Commerz⸗ und Privatbank.⸗G., Darmſtädter und Nationalbank Komm.⸗Geſ. a.., Delbrück, Schickler u. Co., Deutſche Hardy u. Sohn G. m. b. Ereditbank, Reichskredit⸗Geſellſchaft.⸗G.; Breslau: 6. Seite. Nr. 461 neue Mannheimer Feitung(mittag⸗Rusgabe) Sumstag, den 4. Oktober 1924 [Neue Mannheimer Seitung andelsblatt von den ſüddeutſchen Waren⸗ und produkten⸗Börſen 5 Mannheim, 31. Oktober. Die Mannheimer Produktenbörſe hatte in dieſer Woche infolge der iſraelitiſchen Feiertage nur am Donnerstag Verkehr aufzu⸗ weiſen. Dabei zeigte ſich, daß das zu erwartende Welternteergebnis, insbeſondere aber die Mißernte in Deutſchland, woſelbſt nach den neueſten Nachrichten nur mit einer 50 proz. Brotgetreideernte zu rechnen iſt, während der Reſt des Brotgetreides als Futtermittel Verwendung finden muß, zu einer weiteren Befeſtigung des Marktes geführt hat. Man verweiſt darauf, daß uns in Deutſchland wichtige Landesteile für die Verſorgung fehlen, ins⸗ beſondere die an Polen abgetretenen öſtlichen Provinzen, die von jeher die Kornkammer für Porddeutſchland waren und bei uns im Süden Elſaß, das immer in ſtarkem Ausmaß für die Verſorgung unſerer Gegend mit in Betracht kam, namentlich auch, ſoweit gute Braugerſten dort zu haben waren. Der Einfuhrbedarf des Landes wird alſo ein ganz außerordentlich großer bleiben. Das A usland aber hat ſeine Forderungen in dieſer Woche abermals erhöht. Es fordert für die 100 Kg. cif Rotterdam, u..: Hard⸗ winter II, Oktober, 16 Fl.; desgl. ſeeſchwimmende Ware, 16,50 Fl., desgl. rheinſchwimmend, 16,60 Fl., die letzten beiden Poſitionen cif Mannheim; Redwinter II, ladend, 16,25 Fl. cif Rotterdam; Kanſas II 15,90—16,—. Fl. cif Rotterdam; Baruſſo, 16,50 Fl. cif Mannheim; Manitoba III 17,10 Fl. cif Mannheim. Für Ro ggen 0 Es werden verlangt für Weſtern Roggen II, September⸗Oktober⸗Abladung, 15,50 Fl. eif Mannheim und für ſeeſchwimmende Ware desgl. 15,25 Fl. cif Mannheim, vereinzelte 15,45 Fl. cif Rotterdam. Für Ausland⸗ hafer, worin weiter Nachfrage ſich erhielt, lauteten die Forde⸗ rungen bei Plata clipped 22, Fag⸗Hafer 21,50 cif Mannheim. Per Ende Oktober in Amerika zu verladender Platahafer, clipped, mit 20,75/ zu haben. Vom Inlandgetreide ſetzte Gerſte ihre ſteigende Tendenz fort. Schöne unberegnete Jualitäten aus der Rheinebene rechts und links des Stromes, wurden bis zu 2 4 die 100 Kg. über Notiz bezahlt, die ſich auf 28—30 bahnfrei Mannheim ſtellte. An der Donnerstagbörſe wurden auch größere Poſten pommeriſcher Gerſte in guter trockener Beſchaffenheit gehandelt, zwiſchen 27,50—28,50 bahnfrei Mannheim ſchwankten. Roggen blieb geſucht und wurde in trockener Be⸗ ſchaffenheit, ſoweit angeboten, glatt aufgenommen. Während Inlandweizen 24,50—25,50 koſtete, ſtellte ſich Mland⸗ roggen auf 24,50—25,00 ¼, alſo ebenſo teuer wie Weizen. Aus⸗ landweizen war bahnfrei Mannheim mit 26,75„., ſpäter mit 28 Inlandhafer blieb in guten Qualitäten geſucht und ſchwankten die Preiſe zwiſchen 22,50—25,.— 4; neuerdings ſind auch einige Poſten in oſtpreußiſchem und ſchleſiſchem Hafer hierher gehandelt worden; die Preiſe dafür bewegten ſich zwiſchen 22,50 Mais hatte feſten Markt. Während man zu Anfang der Woche noch mit 20 kaufen konnte, ſtellten ſich die 100 Kg. am Wochenſchluß auf 20,50—20,75 bahnfrei. Sehr feſt lag auch der Markt für Futtermittel. Bei guter Nachfrage koſtete Futtergerſte 24—26 /, Futtermehl 17. 0. Kleie 13 /, Trockenſchnitzel ſind zur prompten Lieferung ſehr geſucht und in Auslandware mit etwa 13,50 die 100 Kg. ab Grenzſtation erhältlich; für deutſche Ware wurden bei Oktober⸗ Dezemberlieferung 12 die 100 Kg. ab Fabrikſtationen verlangt. Malzkeime aus letzter Kampagne waren ah bayeriſchen Stationen zu 14,50—15,.— ½ im Handel, aus neuer Mälzerei iſt noch nichts offeriert. Biertreber waren zwar ſtark gefragt, es ſcheiterten jedoch auch weiterhin zahlreiche Geſchäfte an den Forderungen der Braue⸗ reien, die ſich auf etwa 17 /, ohne Sack, ſtellen. Stark begehrt war Melaſſefutter; man bezahlte für Torfmelaſſe 8,50, für Hafer⸗ ſchalenmelaſſe 11/ mit Sack die 100 Kg., bahnfrei Mannheim. Delkuchen wurden geſucht; es wurden diesmal auch größere Poſten aus hieſiger Gegend nach Oſtpreußen gehandelt. Der Preis für die 100 Kg. Rapskuchen ſtellte ſich dabei auf etwa 15. Gegen Wochenſchluß waren Biertreber ab Köln mit 19,50 1, Malzkeime mit 17„ angeboten.* Der Weltverbrauch von Petroleum Eine Statiſtik des Handelsminiſteriums der Vereinigten Staa⸗ ten ſchätzt den Weltverbrauch von Petroleum und petroleum⸗ haltigen Produkten im Jahre 1923 auf insgeſamt über 38 Milliar⸗ den Gallonen. In dieſer Aufſtellung figurieren die Vereinigten Staaten mit 25 Milliarden Gallonen, d. h. 66 Prozent des Geſamt⸗ verbrauchs zuzüglich 1,5 Milliarden Gollonen loſe ausgeführten Petroleums, womit der Bedarf des Landes 70 Prozent des Weltbedarfs erreicht. Die ſtärkſten Verbraucher ſind außerdem (in Millionen Gallonen): Großbritannien mit 1486, Rußland mit 1153, Canada mit 715, Frankreich mit 480, Mexiko mit 476, Der Verbrauch auf den Kopf der Bevölkerung beträgt ungefähr 226 Gallonen in den Vereinigten Staaten; 31,4 in Großbritannien;: 12,2 in Frankreich; 12,3 in Rußland; 26,8 in Holland; 81,5 in Canada; 30,7 in Mexiko; 95,1 in Cuba; 46,4 in Argentinien; 57,7 in Chile und 20,3 in Auſtralien.(Merkwürdigerweiſe wird in dem uns borliegenden Auszug der Statiſtik Deutſchland nicht erwähnt.) Der Weltverbrauch von Petroleum wird auf 38 315 Millionen Unter Annahme einer Geſamtbevölkerung der Erde von 1700. Milliarden entfällt auf den Kopf ein Verbrauch von 23,8 Gallonen. (Obige Ziffern verſtehen ſich in amerikaniſchen Gallonen. Die amerikaniſche Gallone iſt um ein Fünftel kleiner als die engliſche. die gleich 4,543 Liter iſt; ſie entſpricht 3,635 Liter.) I „Bank für deutſche Induſtrieobligationen. Wie gemeldet wird, ſetzt ſich die Bankengemeinſchaft, die an der Uebernahme der Aktien der Bank für deutſche Induſtrieobligationen beteiligt iſt, folgendermaßen zuſammen: Berlin: Berliner Handels⸗Geſellſchaft, Bank, Deutſche Girozentrale, Deutſche Kommunalbank, Direktion der Disconto⸗Geſellſchaft, Dresdner Bank, J. Dreyfus u. Co., ., Mendelsſohn u. Co., Hei⸗ mann; Dresden: Gebr. Arnhold; Düſſeldorf: Barmer Bankverein Hinsberg, Fiſcher u. Co.; Eſſen: Eſſener Kredit⸗ anſtalt, Simon Hirſchland; Frankfurt a..: Lincoln Menny Oppenheimer, Lazar Speyer⸗Elliſſen; Hamburg: L. Behrens u. Söhne, Norddeutſche Bank, Vereinsbank, M. M. Warburg U. Co,; Karlsruhe: Straus u. Co.; Köln. A. Levy, Sal. Oppen⸗ heim jr. u. Co., A. Schaaffhauſenſcher Bankverein.⸗G.: Leip⸗ zig: Allgemeine Deutſche Kreditanſtalt; Mannheim: Rhein:⸗ ſche Kreditbank, Süddeutſche Disconto⸗Geſell⸗ ſchaft.⸗G.; Meiningen. Bank für Thüringen vorm. B. M Strupp.⸗G.; München: H. Aufhäuſer, Bayriſche Hypotheken⸗ und Wechſelbank, Bayriſche Vereinsbank; Nürnberg: Anton Kohn: Stuttgart: Württembergiſche Vereinsdank. 8 Ppooz. Pfälziſche Hypothekenbank, eudwigshafen, Gold⸗. ypfandbrieſe Serie II. Wie verlautet, hat die Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft.⸗G. in Mannheim in Gemein⸗ ſchaft mit den Bankhäuſern E. Ladenburg, Frankfurt a.., und Lazard Speyer⸗Elliſſen, Frankfurt a.., einen Betrag obiger Pfandbriefe übernommen, die zu 82, Prozent zur Ausgabe ge⸗ langen. Die Pfandbriefe ſind zwei Jahre unkündbar. Die Börſen einführung der Anleihe iſt beabſichtight. —5 1— ————————ü 5 Für Weizenmehl(Spezial 0) verlangen die Mühlen 38&, die zweite Hand 37,50, für Roggenmehl die Mühlen 35,75 bis 36,—„, die zweite Hand 35,50 l. Weizenbrotmehle ſind, je nach Qualität, mit 32—34 erhältlich, Nachmehle mit 22—25 1 und höher. Norddeutſche Mehle laſſen hierher noch keine Rechnung. Von Auslandsmehlen waren amerikaniſche Patentmehle, erſte Marken, mit—9,25 Dollar frei Mannheim, beſte franzöſiſche Mehle mit 8,60—8,70 Dollar frei Grenze, holländiſche Weizenmehle mit 22,75—23,— Fl. im Markte. Roggenmehlofferten aus Holland lagen diesmal kaum vor. Die Stimmung für Hülſenfrüchte war auf die von der Statiſtiſchen Korreſpondenz verbreiteten Ernteziffern hin und auf die Erwartung einer trotz der Näſſe guten Kartoffelernte, eher etwas ſchwächer. Im Waggongeſchäft entwickelten ſich kaum nennenswerte Umſätze und auch der Konſum kaufte nur in kleinen Poſten. Man nannte je 100 Kg. neue weiße Bohnen 42, gelbe Viktorigerbſen 46, Burmahreis II 35,25, Bruchreis 31,.— l, alles bahnfrei Mannheim. 0 Das Samengeſchäft lag ruhig. Da augenblicklich das Geld für die Getreidernte benötigt wird, glaubt man, daß es immerhin noch etwa vier Wochen dauern dürfte, ehe es in Säme⸗ reien lebhafter wird. Verlangt werden für die 100 Kg. Rotklee⸗ ſamen 240—250, Provence⸗Luzerne 200—220 l, italieniſche Luzerne 200, Wicken 22—23/ ab ſüddeutſchen Stationen. Kartoffeln wurden in größeren Poſten zu 2,80„ der Zentner im Waggongeſchäft umgeſetzt. Die Malzpreiſe ſind entſprechend den hohen Gerſten⸗ preiſen weiter geſtiegen. Für gutes Malz werden heute 52 die 100 Kg. verlangt. Alte Malze ſind in vereinzelten Poſten an der hieſigen Börſe mit 46 die 100 Kg. angeboten worden. Die Malzfabrikanten haben bei den fortgeſetzt ſteigenden Gerſtenpreiſen einen ſehr ſchwierigen Standpunkt, zumal ſich die Brauereien im Einkauf ziemlich reſerviert verhalten, indem ſie auf die große Obſt⸗ und Weinernte und den unbefriedigenden Bierkonſum hin⸗ weiſen. Hopfen hatte in der Berichtswoche andauernd ſteigende Tendenz; im Durchſchnitt ſind die Preiſe für den Zentner gegen⸗ über der Vorwoche um etwa 30 in die Höhe gegangen. Zuletzt bezahlte man, je nach Qualität, 240—320. Die Pflücke iſt in ganz Süddeutſchland beendet. Die Einkaufstätigkeit wird vielfach durch die Beſitzer der Ware gehemmt, die an höhere Preiſe glauben und mit dem Verkauf zurückhalten. Immerhin iſt in der Pfalz mehr als die Hälfte der Ernte in die Hände des Handels übergegangen. Während pfälzer Hopfen anfangs 240 erzielte, zahlte man bei den letzten Verkäufen 275—280. Im Elſaß wurden in den letzten Tagen große Poſten zu 1000 bis 1100 Fr. der Zentner verkauft, angeblich für deutſche Rechnung. Im Tabakgeſchäft war es etwas lebhafter. Auf der Haardt wurden neue Sandgrumpen mit 25—35 der Zentner verwogen; in Roth wurden neues Sandblatt zu 55. der Zentner verkauft. Sonſt iſt der Einkauf noch ruhig. Von 1923er Tabaken ſind zu erhöhtem Preiſe ca. 1000 Zentner mit 75—85 umgeſetzt worden. Rippen ſind geſucht. Greif⸗ bare, verpackte überſeeiſche Rippen erzielten aus erſter Hand, loko, ca. 19—20 l, pfälzer Rippen etwa 15.— 4 je Zentner. Die Obſternte iſt in Baden und der Pfalz gu: ausgefallen, ſo daß man von einer Vollernte ſprechen kann. Be⸗ ſonders reichlich gediehen Zwetſchgen und Aepfel, gute⸗ Winterobſt dagegen iſt ſpärlicher. Bezahlt wurden zuletzt im Großhandel, ab pfälziſchen Stationen, je Zentner: Aepfel—17. Birnen, gewöhn⸗ liche—8 /, beſſere Sorten 10—20 ¼, Pfirſiche—13., Zwetſchgen 12—17 l, Trauben, weiße 26—34., ſchwarze 22 bis 28„., Duitten—14 A, Nüſſe 18—24 J, Kaſtanien 28—35 l, je nach Beſchaffenheit. Die Weinleſe iſt im Gange. In Baden berichtet Jechtingen über einen Glücksherbſt, das Moſtgewicht beträgt 60 bis 82 Grad nach Oechſle; Verkäufe wurden noch nicht abgeſchloſſen. In der Pfalz fällt am oberen Haardtgebirqe das Ergebnis zum Teil geringer als erwartet aus; der dortige 1924er Herbſt wird im ganzen zu den ſchlechten Jahrgängen zählen. Verkäufe vollzogen ſich zu 12„ die Stanne von 40 Litern; die Wachenheimer. Portu⸗ gieſer⸗Kreszenz ging bis auf einen kleinen Reſt zu 14 die Logel an Weinkommiſſionäre über. Georg Haller. 8 2 —19 Einreiſebeſtimmungen nach Danzig. Die Reichsnachrichten⸗ ſtelle des Auswärtigen Amtes für Außenhandel in Mannheim teilt uns wie folgt mit: Einzelne Anfragen haben ergeben, daß in Deutſchland noch immer die irrige Anſicht vertreten iſt, es bedürfe zur Einreiſe nach Danzig einer beſonderen Genehmigung des Senats. Es beſteht daher Veranlaſſung, auf die diesbezüglichen Beſtimmungen hinzuweiſen. Bei Benutzung des Seeweges, des Weges über das Haff und der Flugverbindung Berlin⸗Danzig und Marienburg⸗Danzig oder der Benutzung der Kleinbahn Marien⸗ burg⸗Danzig iſt nur ein deutſcher Reiſepaß mit einer Un⸗ bedenklichkeits⸗ Beſcheinigung des zuſtändigen Finanzamt⸗ not⸗ wendig. Bei der direkten Zugverbindung nach Danzig, wenn ſie polniſches Gebiet durchquert, iſt das polniſche Tranſitviſum eer⸗ ſorderlich. Deviſenmarkt Am internationalen Deviſenmarkt ſind auch heute keine Ver⸗ änderungen zu verzeichnen. Die Mark kam unverändert aus New⸗ york. Paris iſt eine Kleinigkeit ſ chwächer. London gegen Paris 84,60—84,80 und Kabel gegen Paris 18,95 Franken. Es notierten ferner heute früh London gegen Kabel 446, gegen Schweiz 2335, gegen Holland 1151. 5 In Goldpfennig ausgedrückt ſtellte ſich heute früh London 18,75, Holland 1,62,90, die Schwedenkrone 1,11,80, Buenos Aires ſehr feſt mit 1,53,80 gegen 1,52,70„ von geſtern. Paris 22,14, Schweiz 80,30 3, Italien 18,47, Prag 12.55, Chriſtiania 59,70 3, Kopenhagen 73,50 3, Brüſſel 20,70.3 907 Madrid 55,80 J. eee. Börſenberichte Mannheimer Effektenbötſe 1, Mannheim, 3. Okt. tung und ſind beſondere Kursveränderungen nicht zu verzeichnen. Geſchäft war in Bad. Anilin zu 18,25, Benz 3,4, Wayß u. Frey⸗ tag 3½, Zellſtoffabrik Waldhof 9,50, Rheinelektra 8,50 und Zucker⸗ fabrik Waghäuſel 2,8. Von Verſicherungs⸗Aktien wurden Frank · furter Allgemeine zu 69 und Mannheimer Verſicherung zu 79 gehandelt, während Badiſche Aſſekuranz zu 70 Bi, pro Stück gefragt blieben. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 3. Oktober Preiſe in Feſ mark für 1 Kg. 2 3 Aluminium 2 3. Elektrolytkupfer 124.— 124.— in Barren.40⸗2,50.40•2,50 Raffinadekupfer.111,12 111119 1715 ausl. 4,554,65.70-4,75 lei 0,63⸗0, 0,63•0,64 üttenzinn 4,45-4,55 4,60-4,5 RohzinklVb.⸗Pr.)———.— Nickel.70.2,80.80•2,80 do.(,fr. Verk.) 0,61⸗0,63.81-0,82 Antimon 0,870,89 0,87.0,89 Plattenzink.55(0,55.58-.50 Silber für 1 Gr. 96,50⸗97,50 96,5097,50 Aluminium.30⸗2,0 2,0,2,40 Platin p.&r.—.— dondon, 3. Oktober(28) Metalmarkt.(In Aſt, f. b. engl. t v. 1010 Ka. 5 14 2. 53 2 3.[Blei 33,50 33.43 Kupfer Kaſſa 67,25 62,49 beſtſelect. 66,50 67,25 Zink 32.,75 32,.75 do. 3 Monat 63,25 63,43 Nickel 155,— 155.— Queckſilber Zinn Kaſſa 245,50 242,75] Regulus 50,— do. Elektol. 66.25 66,75 Die Börſe verkehrte in ſtiller Hal⸗ Vexantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Mannheimer handelsregiſter Einträge zum Handelsregiſter K Ludwig& Schytt in Mannheim. Perſönlich haftende Geſellſchaf⸗ ter ſind die Kaufleute Philipp Ludwig und Otto Schott, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 17. Juni 1924 begonnen. Geſchäftslokal Spelzenſtr. 19. Sigmung Cahn in Maunheim. Der Geſchäftszweig iſt jetzt: Groß⸗ handel in Textilwaren. Adolf Schwab in Mannheim, Die Firma iſt erloſchen. Fürſt& Wolff in Maunheim. Die Prokura des Robert Fürſt iſt erloſchen. Stephau Weickert Geueralvertreter der Firma Herbig⸗Haarhaus Lackfabrik Köln⸗Bickendorf, für die Pfalz, das Saarland. Rheinheſ⸗ ſen und Baden in Maunheim. Die Firma iſt erloſchen. Karl Weil in Mannheim. Die Firma iſt erloſchen. 5 Herbert Kaun in Maunheim. Das Geſchäft ſamt der Firma iſt von Herbert Kann auf deſſen Ehefrau Trude geb. Lauer, Mannheim übergegangen, die es als alleinige Inhaberin unter der bisherigen Firma weiterführt. Der Uebergang der in dem Betriebe des Ge⸗ ſchäfts begründeten Forderungen und Verbindlichkeiten iſt ausge⸗ ſchloſſen. ‚ Kommanditgeſellſſchaft in Maunheim. Fabrikant Friedrich Kolb. Schifferſtadt iſt perſönlich haftender Geſellſchafter. Die Kommandit⸗ geſellſchaft hat am 10. September 1924 begonnen und hat einen Kom⸗ manditiſten. Moritz Weil in Maunheim, B 7, 3. Inhaber iſt Moritz Weil, Kaufmann, Mannheim. Moritz Weil Ehefrau Julie geb. Strauß. Mannheim iſt als Prokuriſt beſtellt. Geſchäftszweig: Handel mit Textilwaren. Cagol⸗Company A. Obſt& Cie. in Mannheim. Perſönlich haf⸗ tende Geſellſchafter ſind Adolf Obſt, Diplomkaufmaun, Mannheim und Friedrich Jung. Kaufmann, Lorſch. hat am 1. September 1924 begonn. Mandel& Eurich in Manndeim. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind Willi Mandel, Kaufmann, Mannheim⸗Waldhof, Her⸗ mann Eurich, Techniker. Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 20. September 1924 begonnen. 5 Einträge zum Handelsregiſter B D. W. G. Deutſche Werbe⸗G. m. b. H. in Maunheim: Der Ge⸗ ſellſchaftsvertrag der G. m. b. H. iſt am 13. Auguſt 1924 feſtgeſtellt Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung der Handel und die Verwertung einer Reklamelichtſäule und der Betrieb aller Ge⸗ ſchäſte, die ſich mit der Ausnützung der Reklame befaſſen. Die Firůma iſt verechtigt, ſich zur Förderung ihres Zwecks an gleichen oder ähn⸗ lichen Unternehmungen zu beteiligen und alle ihren Zweck fördernden Geſchäfte abzuſchließen. Das Stammkapital beträgt 20 000 Goldmark. Hans Adelmann, Fabrikant, Heinrich Slangen, Architekt, Herbert Fink, Kaufmann und Edith Sofie Fritze Witwe geb. Engel, alle in Mannheim, ſind Geſchäſtsführer. Rheiniſche Handelsbank.⸗G. in Mannheim: Die Generalver⸗ ſammlung vom 17. Juli 1924 hat die Umſtellung des Grundkapitals von 205 000 000 Mark auf 205 000 Goldmark beſchloſſen. Elektromotoren⸗G. m. b.., Graßenberger& Vollzzcr in Mann⸗ heim: Gemäß dem Lurchgeführen Geſellſchafterbeſchluß vom 3. Juli 1924 iſt das Stammkapital von 1000 000 Mark in 2500 Goldmark um⸗ geſtellt. Der Geſellſchaftsvertraa iſt durch den gleichen Geſellſchafter⸗ beſchluß in§ 2(Gegenſtand des Unternehmens) und durch den Ge⸗ ſellſchafterbeſchluß vom 30. Auguſt 1924 hinſichtlich der Firma geän⸗ dert. Die Firma lautet jetzt:„Elektromotorengeſellſchaft m. b. H. Vollmer& Kronenberger“. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Der Betrieb einer Werkſtätte Lir alle in das elektrotechniſche und Maſchinenfach einſchlagenden Arbeiten. insbeſondere die Herſtellung von Elektromotoren und Maſchinen und die Reparaturen von ſolchen, ferner der Handel mit elektrotechniſchen Artikeln und mit. Maſchinen. Ludwig Kronenberger, Kaufmann, Mannheim iſt als Geſchäftsfüh⸗ rer beſtellt. Karl Kronenberger, Elektroingenieur. Mannheim, iſt als Prokuriſt beſtellt und berechtigt, gemeinſam mit einem Geſchäfts⸗ füherer die Firma zu zeichnen. 5 Mannheimer Verſicherungsgeſellſchaft in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 30. Juni 1924 iſt das Grundkapital von 40 000 000 Mark auf 8 000 000 Goldmark ermäßigt und der Geſellſchaftsvertrag in den 88 5(Grundkapital und Aktieneinteilung), 17(Verteilung des Reingewinns) 18(Fapi⸗ talreſervefond) und 53(Liquidation) geändert worden. Das Grund⸗ papital iſt in 37 500 auf den Namen lautenden Stammaktien zu 200 Goldmark und 2500 auf den Namen lautenden Vorzugsaktien zu 200 Goldmark eingeteilt. Die Vorzugsaktien haben außer erhöhtem Stimmrecht im Falle der Auflöſung der Geſellſchaft Anſpruch, daß aus dem Ueberſchuß des Vermögens über die Schulden zunächſt die auf ihren Nennwert eingezahlten Beträge zurückzubezahlen ſind. An dem weiteren Liquidationsvermögen ſteht den Vorzugsaktien kein Anſpruch zu. Südbeutſche Nahrungsmittel⸗Geſellſchaft m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Geſellſchafterbeſchluß vom 6. September 1924 iſt das Stammkapital von 20 000 Mark auf 500 Goldmark umge⸗ ſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingerichteten Nie⸗ derſchrift, auf welche Bezug genommen wird. geändert. 5 Theater⸗Geſellſchaft m. b. H. Avollo Mannheim in Mannheim, G 6, 3: Der Geſellſchaftsvertrag der Geſellſchaft m. b. H. iſt am 26. Auguſt 1924 feſtgeſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Uebernahme des Theaterbetriebs im Mannheimer Apollo G 6, 3. ſowie die Uebernahme ähnlicher Unternehmungen in Mannheim und Umgebung. Das Stammkapital beträgt 10 000 Goldmark. Friedrich Melchior, Weingroßhändler, Mannheim iſt Geſchäftsführer⸗ Mannheimer Milchzentrale Aktiengeſellſchaft in Mannheim Die Prokura des Jakob Hagenburger iit erloſchen. 55 G. m. b. H. in Maunheim: Die Firma iſt erloſchen. 5 Mon tangeſellſchaft Saar m. b. H. Niederlaſſuna Mannheim in Manuheim, als Zweigniederlaſſung der Firma„Montangeſellſchaft Saar m. b. H. in Krefeld“: Die Prokura des Engen Käpypler iſt erloſchen. Hans Neuer, Kauſmann, Mannheim, iſt für die Zweig⸗ niederlaſſung Mannheim Geſamtprokura erteilt. Er iſt befugt, ent⸗ weder mit einem Geſchäftsführer oder mit einem zweiten Prokuri⸗ ſten die Firma zu zeichnen. Gebr. Schwabenland Aktiengeſellſchaft in Maunheim mit Zweig⸗ niederlaſſungen in Hamburg. Köln und Berlin: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 7. Juli 1924 iſt das Grundkapital von 4 300 000 Marxk auf 430 000 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag in§ 2,(Grundkapital, Aktieneinteilung) geändert. Schiffahrt 8 Frachkengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 2. Oktober Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 6 Cents oder 97 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 10 und 107 Pfg. ab Kanal. Exportkohle nach Rolterdam: 1,30 fl. bei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ u. Löſchzeit Geſchäft ſehr ſtill. Schweizeriſche Rheinſchiffahrt :: Badiſch⸗Rheinfelden, 2. Okt. In einer Broſchüre über die „Entwicklung der Baſler Hafenanlagen“ plaudert der Direktor des Basler Schiffahrtsamtes, Paul Buſer, auch über die kommerzielle Bedeutung der ſchweizeriſchen Rheinſchiffahrt und ſagt, mit dem Ausbau der Anlagen auf der Klybeckinſel werden die geſamten Anlagekoſten der rechtaufrigen Rheinhafenanlagen ſich auf über 15 Millionen Franken belaufen, wozu noch die Koſten des Rhein⸗ hafens St. Johann mit ungefähr 3 Millionen kommen, ferner etwa 8 Millionen für Anlagen privater Unternehmungen. Wenn man noch den Wert des Schiffsparkes dieſer Unternehmungen * * berückſichtigt, ſo dürften in der Baſler Schiffahrt jetzt über 30 Milkionen Fra: chiffahrt jetzt übe aber ſogar über 40 Millionen ſein, wenn man auch das Kapital ranken arbeiten. Vermutlich werden es der den Rheinverkehr benützenden privaten Unternehmungen mit in Betracht zieht. Die ſchweizeriſche Rheinſchiffahrt dürfte die ſtärkſte Inveſtierung ſchweizeriſchen Kapitals in Baſel bedeuten. Herausgeber, Drucker und Verlegex; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredafteur. Kurt Fiſcher. Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willg — 8— 7 für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übrig. ꝛebaktivnellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernbardt. 1 Die offene Handelsgeſellſchaft ——— ed0 nol Jons, fese sva i sg Medueunueznog qun einc nozlog 8 5 uecpfunai useqef ne zljegz aeg iu gun uallvlas ne nogz di Snbieg Inee ee ee eemenn e eenee aee n epliad jeia Jpnvaiq à gun auszgd ueeen ee ne e e eee „enul Jcbun nee jg ſdog un a og uebon ne iodg g un eapi wceh eeeeeh eee een een ee een ecee . afat Jo u ede e ee eeeeenn eenac uſe gun Hqpzu 346 sog:ueuugz ueſeeq ubiſ GTMeaoeh daen weenheeueg Tee ie eenee eee eheeee ee enee benc „egegz da hu Gou zeinsdsg oduic dig uin uelligs sv zushob nqg ignu kj0 usqleig ng ignu zescg fiuebehhf ngd ignun ene epeact nd ignun zeich ſujeguvg ichſu na itlavd z010 uedung na jgnut zeſc geee eee ⸗un sva uscphuee un geſoc svq uaeguol Apiu ggeseae uelng „snursospp oen poes oeſloos uoN“ ꝛbblup] „sbungng diag uf dhaezaea Jaogz soa 4% 8 ab degaec 0j nebeaehpg a00 aeuige ueed ece een eceie ee ebigdenenon eee eiune emche ei an uaeduo ueeg sbd an ee en ged sno ſuiog Jpnad aun„isnurosep onfoqos pos oefA uoN““: boeueg sno jpiig Söuie ue ang sio usaen eeeeeeen eeeeemnben aene e ⸗ungaog 6T un ee eeeenbungng; e unz molleg zng 5 uepuez nedueuie eee un uteg uee nemneucsbunang e eenen eenee eed 55 uedgsm ne soj 4geihm æppbgu ein heucp ol ss ahn appg zpocks Ind en e ee ebe ben enee ee ne ieng olg ee!g Piiieag oppg fcckejcples olennt uſe ſunvz usd usbon ne aeupck ⸗sbungng usuſe meuwn eenen ͤ eeheneee ene n etheuln adh unhe cnee eee n e eeen ehneeeeeng ecg oi un ohbn edanat eg zdeſun ne siq uv smuzuazz s0 usbog;, ug uda ueu cpputeß unvcplur uscpuezeg uebunk ue sno uebupb acahheg uoihei ued uda vaiſe jciu unu oanq eicpiplec) 211514 eee eeaeneceeen ee bun meeeee eeen Nnen cipleg dcphneg e„uv aoquige ueſſo eid Gmusbſe sun udogob sogz“ HBunbusgog siaoslc uscphuzejo qun eeeeen wee ehſeen een eehencn eceee deun ueceens anc uabojoigc a% suuſg ui unequeof usqecleb uue uetpinzvack un Jcpu aof Bunubjeunz ei usubjeuv Gi uspids eueen beene eeeee mehe e eeeeee eneeecee we ⸗nof a uleu uene eeee bee euee obunl gog bnusb eee anebec eneueeunc ee enentee ſuesbunang 210 zeſe nebunte de eeee weeee l neee phee gieg eee weheee eaceh neeeur u eeg enen icuse epeg; neohun e enee ce e neueg een ecenen ede eeu ⸗zevi uinzva qun usppoackſes æhureso: æpou uueg un usgpleg umſpu zuili dcdeubund e ee en er„unofluvsbungig 29028“ eee en ieen ceheg eeene eeurs eſun duvun „bunqng ꝛ0 eee eſee dee e n weeence e gaen euuteuebur s uehueze 00 buvg zusutuwing un adeun nennenee eene eeuebusbungng 20 210 egur dun ee ee ee nenn eeg bun egens ei FSjusa Mnge eeeeet ee eeee nlenv uec ee een eee eeheee eeeeeen een e iplahesa diq qun nuog 4e ſcu ii sog:uezae gg age avi 491 danſe meuze Ind Buf ada uubzcß elne 2% Cm o ueaip uespog auupzaq an in! 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Und Schneider und Tiſchler, Maurer und Zimmermann geht es ebenſo. Menſchen ſind füreinander da, keiner iſt ohne den andern. Wer dieſen Sinn aus ſeinem Beruf erkennt, weiß mehr als einer, deſſen Kopf tyuſend Bücher geleſen hat und uuswendig kann. Denn mit Büchern iſt noch nicht der Sinn ge⸗ geben des Lebens, aus dem die Schzeiber der Bücher ſchöpfen. E Alte deutſche Balladen Von Dr. Georg Lange(München) Nicht von bekannten und berühmten„Valladen“ ſei hier die Rede, nicht von Gedichten Uhlands oder Schillers, nicht von Lulu v. Strauß und Torney oder Börries von Münchhauſen, ſondern von jenen alten deutſchen Valladen großen Stils, zu der Bürger und Herder und Goethe— ſoweit ſie ſie kannten— aufgeblickt haben als zu höchſten Muſtern, mit denen ſie(in der„Lenore“ und im „Erlkönig“ wetteiferten. Von der deutſchen Volksballade will ich ſprechen, die namenlos— und zeitlos— auf uns gekommen iſt, ein Stück unſeres Volkes ſelbſt, ein Teil von ſeinem Leibe geradezu, durchtränkt von ſeinem Blut und doch faſt verſchollen ſeit Jahr⸗ hunderten. Denn was nützt es, daß dieſe alten echten Balladen verſteckt in dicken Volksliederſammlungen, oft mundartlichen, einge⸗ ſargt ſind in gelehrten Folianten, überwuchert von Gras und Kraut minderwertiger Lieder? Wir Deutſche ſind immer groß geweſen im Aufſpüren fremden und fremdeſten Gutes. Wir kennen ſchottiſche Balladen und alte nordiſche. Aber wer kennt die alten deutſchen? Wer kennt das alte mächtige Stück von den kühnen Seeräubern Störtebecker und Gödeke Michgel, die bei wogender See einen Raubzug nach Hamburg machen wollten und angerannt wurden von einem Kriegsſchiff der Ham⸗ burger, als die Nebel gewichen waren; von dem Tode der Seehelden, die ſchon die Köpfe ihrer„Mitkumpans“ ſtecken ſahen und wenigſtens den„Trauerberg in ihrem beſten Gewande angehn“ wollten. Wer kennt die alte Märe von der Schweſter, die dreimal nackt um den Galgen lief, ihren lieben Bruder zu retten? Wer ſieht den ver⸗ wegenen Raumenſattel, der auf dem Scheiterhaufen ſterbend die weiße Blume hinſtreckt, die unverbrannt ſeine Unſchuld bezeugt? Wer hörte das Kindlein in der Wiege ſchreien, das einſt ſeinen Vater, den Ritter Hammon von Reiſtett, rächen ſollte; oder wer vernahm das dumpfe Stöhnen der Mutter, die ihre fünf Söhne um ihren liebſten Mann hingegeben hatte? Und der wilde, grauſe Humor des Epple von Geilingen, der dem Torwächter von Nürnberg die Stiefel„ums Maul ſchlug“, die zu ſeiner Warnung am Tore aufge⸗ hängt waren, und auf der Flucht in den Main ſprengte, um nicht allein der Gefangene von dreißig Knechten zu werden— wem hat er gelacht? Und der Ritter, der einem Mädchen ein Kind. machte und davon ritt, den es dann wieder hinreißt zu ihr:„als es käm gen Mitternacht, dem Ritter träumt ſo ſchwere, wie wenn ſein herz⸗ allerliebſter Schatz im Kindbett geſtorben wäre“. Er reitet zu ihr. Er hört die Glocken läuten, er ſieht die Gräber graben, er findet ſein Liebchen auf der Bahre— wem hat in Deultſchland dieſer ſchwermütige Sang geklungen? Ich habs verſucht, in einer kleinen Sammlung(bei Beck, Mün⸗ chen), dieſe„alten, deutſchen Valladen“ den Deutſchen wiederzugeben. Ob ſie die ſchlichten Stücke verachten werden, in denen ſcheinbar kunſt⸗ los in dem uns natürlichen reich bewegten Rhuthmus ſich ausſpricht was die Phantaſie von Generationen bewegte? Von Mund zu Mund ſind dieſe Lieder ſeit dem frühen Mittelalter gewandert, von Stadt zu Stadt, von Dorf zu Dorf bis nach Holland und übers Meer nach Skandinavien. Nun kommen ſie wieder und pochen an jede Tür und rufen mahnend nach dem deutſchen Volk, um es in ſeiner Not zu beſchenken. Unter Parteien, Klaſſen, Ständen und Konfeſſionen graben ſie hervor die alte deutſche Seele. Von der Literaturgeſchichte ſind dieſe alten Stücke ebenſowenig beachtet worden wie das Volkslied, die Sage, das Märchen. Und doch ſind ſie kraftvoller und urſprünglicher als die ganze ritterlich — höfiſche Poeſie des Mittelalters, die der Geſellſchaft diente. Die Dichter der Balladen ſind wie die der Edda und des Nibelungen⸗ lie des wie die Baumeiſter des gotiſchen Doms aufgegangen und untergegangen in ihrem Werk. Das Werk aber gehört uns allen, die wir daran teilhaben. Heute gibt es eine feingeiſtige, nervenzarte Literatur für Gebil⸗ dete. Das Volk aber iſt unbefriedigt von den letzten Zergliederungen und Jerfaſerungen der Seele, es verlangt nach ſtarker, derber Koſt. Die Zeit iſt blutig und hart, kein Raum mehr für Luxus und äſthetiſches Genießen. Mitten im wilden Geſchehen des Krieges, der Revolution, bei dem Untergang der Völker kann das deutſche Volk nur acht haben auf ſtarke Töne in der Dichtung und feſſelnde äußere Handlung, die allerdings— nach deutſcher Art— bewegt ſein muß von inneren ſeeliſchen Mächten. Ton und Bild(Kino) Gebiet abgewonnen und durch dieſe alten Balladen, in denen ein ſtarkes wildes Geſchehen uns mitreißt. Hier iſt nicht ein kompliziertes, übergeiſtiges, abſtraktes Empfinden, ſon⸗ dern das elementare Fühlen des Mannes, der Mutter, des Kindes. Auch die uns Germalen natürliche Verehrung vor allem Großen, Kühnen, Starken und Trotzigen, vor Stolz und Großmut und Treue in der Gefahr quillt neu hervor aus den alten Liedern. Deutſche Muſik iſt darin— wie in den Schöpfungen Bachs und Voeethovens und Schuberts. Viele Vertonungen haben ſie im Laufe So ſei dem Kitſch in Wort und der Jahrhunderte erlebt und— überlebt. Denn die muſikaliſche konnte. Wie in den Chören des Aiſchylos iſt ſie da, auch wenn wir keine Noten dazu haben Sie wird heute noch manchen Ton⸗ dichter reizen, ſeine Kraft an ihr zu verſuchen; und doch beim vollkommenen Vortrag erklingt ſie aus dem Geſang der Sprache. Keine Ballade ohne Muſik! Das haben wir beinahe über dem „Taucher“, dem„Grafen von Habsburg“ oder den„Kranichen“ ver⸗ geſſen. Gerade was wir an dieſen Gedichten bewundern: die groß⸗ artige Schilderung, das leuchtende Gemälde, die wuchtige Erzählung — das gibt es nicht in der echten Ballade. Viſionär ſteigt da der geſpräch allein der Kampf. Keine Ueberleitung iſt da, keine ruhige Folge, wie im„Glück von Edenhall“. Sondern wie Fauſt und Mephiſto entfliegen wir gleichſam auf ſchwarzen Roſſen von der Schenke auf den Rabenſtein. Heute wird jedes bewegte Stimmungsbild, jede ſpannende Er⸗ zählung„Ballade“ genannt. Die echte Ballade aber kennt keine Betrachtung des Dichters, ſondern wenn ein Geſchehnis, ein Schick⸗ ſal ganz lebendig geworden iſt in der letzten Entſcheidung von Rede und Gegenrede, dann iſt eine Ballade entſtanden. Mögen die ſalten deutſchen Balladen“ den Begriff dieſer Dichtart in uns lebendig werden laſſen, wie wir ſeit Leſſing wiſſen, was eine Fabel iſt. Xä„ Maler Caspar David Frieoͤrich Zum 150. Geburtstag a m 5. Oktober Von Dr, Hans Benzmann(Berlin) Es ſind zumeiſt die abſeitigen, die weniger bekannten und we⸗ niger genannten Dichter und Künſtler, Maler und Zeichner, die dem feiner geſtimmten Menſchen etwas Beſonderes ſagen und ihm recht eigentlich erſt das erſchließen, was Kunſt, was Sinn und Weſen der Kunſt iſt, nämlich ſeeliſche Stimmung, lyriſche Schönheit, Ueber⸗ wältigung durch die Empfindung. Dieſe Stimmung iſt ja im Grunde durchaus keine zufällige und ſinguläre, im Gegenteil: ſie iſt eine univerſale, ja religiöſe, weil ſie durch ihre lyriſche Tiefe den Einklang mit den ewigen Gefühlen der Sehnſucht, Melancholie, der Liebe, der Ahnung, der Ergriffenheit und Erſchütterung herſtellt, den Einklang von Seele und All. Man hat dieſe große und aparte Emp⸗ findung, dieſe Stimmung, in der in eigentümlichſter Verſchwiſterung die reale Natur mit der Romantik ſich paart, z. B. bei dem Anblick der wundervollen chineſiſchen Landſchaftsmalereien. Wird ja der Kunſtgenuß von den Chineſen ſelbſt als eine Heiligung aufgefaßt! Seele vibriert in dieſen Bildern und teilt ſich dem Beſchauer in zar⸗ teſten maleriſchen Reizen unmittelbar mit. Aus dieſen Bildern ſpricht die große Seele des Lao Tſe,„die myſtiſche Verſenkung in die rätſelhaften Zuſammenhänge des Geſchehens, das Bewußtſein der geheimnisvollen Unergründlichkeit der treibenden Kräfte, be⸗ freites Schweben über allen menſchlichen Bindungen“. Was man beim Anblick dieſer Malereien erlebt, das iſt letzter und tiefſter Troſt: ein Herüberwallen des Unbewußten, Unendlichen, des ſchaf⸗ fend Ruhenden in das menſchliche Bewußtſein und ſomit höchſte Freude in dieſem Menſchentum an der göttlichen Gewalt— und das iſt zugleich ein Zurückfluten der Seele in die Natur, in das All, ein reſtloſes Verſinken im Unendlichen von tief beruhigender und be⸗ glückender Wirkung.— Ich will in dieſem Zuſammenhange, der vielleicht die große und ſelbſtſichere geniale Kunſt ausſchließt, und, wie geſagt, ganz beſonders die vollkommen in ſich ausgeglichene oder auch eigenwillige Kunſt umfaßt, einen deutſchen Maler und Zeichner nennen: Albrecht Altdorfer,— er ſcheint mir in dem ge⸗ heimnisvollen Lyrismus ſeiner kleinen, aus dem Dunkel ſich auf⸗ hellenden Holzſchnitte ſowie ſeiner deutſchen Landſchaften ſeeliſch mehr zu bedeuten als Albrecht Dürer, faſt möchte ich ſagen, er ſteht deshalb der Seele näher als Dürer. In hohem Maße gilt dies alles von einem Maler aus dem romantiſchen Zeitalter. Von Caſpar David Friedrich. Seine Landſchaften ſind dem empfindenden Men⸗ ſchen Offenbarungen der geheimſten, ahnungsvollſten, ſchwermütig⸗ ſten und ſehnſuchtsvollſten Stimmungen der Seele. Vor ihnen ent⸗ hüllt ſich ihm recht eigentlich das Weſen und der Sinn der Kunſt als ein ewig Lebendiges, als ein Myſterium, das die Seele mit dem All unmittelbar verbindet. Wenn ich Friedrichs unfaßbar ſchöne und tiefe Landſchaften, insbeſondere„Blick aus dem Fenſter“, „Mondaufgang am Meer“,„Kloſterfriedyof im Schnee“, die wun⸗ dervollen rhythmiſch und farbig abgeſtimmten Rieſengebirgsland⸗ ſchaften, ferner„Kloſterruine Eldeng“,„Auguſtbrücke in Dresden“, „Zwei Männer in Betrachtung des Mondes(ein unglaublich tiefes, beſeligendes und bezauberndes Bild), auch„Mönch am Meer“, „Schloßterraſſe“,„Albrechtsburg bei Meißen“, die Greifswalder Stadtanſichten und Hafenbilder uſw. betrachte, dann muß ich immer jener ruhevollen beſeelten chineſiſchen Landſchaften gedenken: Geiſt und Empfinden und auch die Mittel des Ausdrucks(ſo ſcheinbar ver⸗ ſchieden auch letztere ſind) ſind in dem deutſchen und in den chine⸗ aus dem Sinnlichen ins Ueberſinnliche.„Friedrichs Landſchaft iſt Offenbarungskunſt, indem ſie die Mitteilungen des Weltalls auf⸗ Nagte ſie iſt Anſchauung und Gefühl.“ Indem die Landſchaft derart Organ der allgemeinen Natur, des univerſalen Urgrundes wird, in⸗ dem ſie Rückverbindung hat mit der unvermeßlichen Einheit der Welt, wird ſie religiöſes Erlebnis. Denn dies heißt ja Religiont Kraft in ihnen iſt ſo ſtark, daß keine Melodie ſie ganz ausſprechen Schauplatz vor uns auf, und wie im Drama entläd ſich im Zwie⸗ ſiſchen Landſchaften in der Wirkung dieſelben: Aufgehen der Seele — neue Mannheimer Zeitung[Nus Seit und Leben) Rückverbindung mit dem Einen und Ganzen. Stimmungslandſchaft in dieſem tieferen Sinne alſo iſt weſentlich auf das Ganze der Schöpfung bezogen und ein Gegenſatz zur Darſtellung einer be⸗ timmten, einzelnen, benennbaren Gegend, zur Anſicht, zum Pro⸗ pekt. Von dieſer Betrachtung der Landſchar Friedrichs als einer eelenhaften und religiöſen Kunſt geht Wolfradt aus in ſeiner außerordentlich ſorgfältigen Unterſuchung des Weſens und Schaf⸗ fens des romantiſchen Meiſters. Wolfradts eingehende Darlegung, die das Künſtleriſche immer auf das Seeliſche zurückföhrt und ſomit auch die ſeeliſche Wirkung dieſer Kunſt unabläſſig erklärt, wirkt in⸗ folge dieſes pfychologiſchen Charakters anziehend und reizvoll: ein eigenartiger, man könnte ſagen dämoniſch ſchöpferiſcher und reli⸗ giöſer Menſch, ein Prototyp des romantiſchen deutſchen Menſchens wird hier vollkommen in ſeinem geiſtigen Weſen erſchloſſen natlir⸗ lich auch untsr beſonderer Fixierung ſeiner künſtleriſchen und Mittel, Motive uſw. Um Einzelnes hervorzuheben: es ird z. B. der eigenartige Stimmungswert erſchloſſen, der ſich bei„lick aus dem Fenſter“ ergibt, aus der Haltung des Menſchen in der Landſchaft, der bei Friedrich nie Staffage, ſondern ein Teil der Natur, ein Ausdruck ihrer Empfindung iſt. So gilt auch ein be⸗ ſonderer Abſchnitt der ſogenannten„Rückenfigur“, der in die Bild⸗ tiefe gewendeten menſchlichen Geſtalt— ein von Friedrich ſehr be⸗ liebtes Mittel zur Verinnerlichung der Stimmung. Beſondere Ka⸗ pitel gelten dem Naturverhältnis Friedrichs in der Romantik, der Wandlung des künſtleriſchen Ethos, der Gebirgsdarſtellung. Die Stellung Friedrichs zur klaſſiſchen und romantiſchen Malerei, ſeine Beziehungen zu Philipp Otto Runge, G. v. Kügelgen, Tieck, Nova⸗ lis, zu den Malern Blechen, A. F. Rauſcher, F. G. Kerſting, Joh. Ehr. Cl. Dahl, K. F. Schinkel, Auguſt Heinrich, S. G. Garus wer⸗ den eingehend dargelegt. Auch das mühſelige, in geiſtiger Um⸗ nachtung endende Leben Friedrichs, ſeine traumhafte einſame Na⸗ tur, ſein ſchweres Künſtlerſchickſal ſchildert Wolfradt unter Bei⸗ fügung von Zeugniſſen der Zeitgenoſſen in erſchütternder Auſchau⸗ lichkeit. Der geiſtig und kritiſch ſo reichen, der ſo mit tiefem Ver⸗ ſtehen dieſes eigenartigen norddeutſchen Menſchen(Friedrich iſt am 5. Oktober 1774 in Greifswald geboren) geſchriehenen Monographie ſind in ſchönen Nachbildungen die meiſten Bilder Friedrichs bei⸗ gefügt, auch viele Handzeichnungen, Skizzen, Porträts, ferner auch Bilder von Zeitgenoſſen, wie Blechen, Schinkel, Carus, Kerſting, Dahl u. a.— Friedrichs Leben, Wirken und Schaffen ſchildert auch K. Eberlein ſehr anſchaulich in ſeinen Vorleſungen, die er unter dem Titel„Deutſche Maler der Romantik“ bei Eugen Diederichs Gena) herausgegeben hat. Otto Fiſchers Buch: Caſpar David Friedrich, Die romantiſche Landſchaft, Dokumente und Bilder, vereinigt in ſchönen Nachbildungen eine Reihe der ſeelenvollſten Landſchaften dieſes auch rein techniſch bedeutſamen Künſtlerg, Bilder wie„Kloſterfriedhof“,„Mondaufgang“,„Nebelmond“, Schloßter⸗ raſſe“,„Sonnenaufgang“, Abendruhe! ſind von einer berückenden Stimmungskraft, unvergeßlich in der Bezauberung der Sinne und der Seele. Sie wirken in ihrer friſchen rührenden Unmittelbarkeit immer neu und ganz zeitlos. Mit vieler Liebe und kluger ſchöner Ein⸗ fühlung hat Otto Fiſcher ſodann dem Hefte beigefügt Dokumente aus jener Zeit, Abhandlungen und Briefe, in denen über das Weſen und Ziel der Landſchaftsmalerei(nicht als naturaliſtiſche, ſondern als ſeelenhafte Stimmungsmalerei) im Sinne der Zeit geſprochen wird, man kann alſo auch ſagen, faſt im Sinne unſerer Zeit geſprochen wird. alſo auch über das Techaiſche, über das Weſen der Farben, Darſtellung der Atmoſphäre uſw. Beſonders hebe ich hervor: Caſpar D. Friedrich:„Anſichten über das, was Kunſt und Kunſt⸗ geiſt in dem Menſchen iſt“, Philivp Otto Runge:„Aus ſeinen Brie⸗ 135 1801—1810“, und vor allem die klug und klar geſchriebenen riefe von Carl Guſtav Carus über Landſcheftsmalerei(1815—24). 55 von Biloniſſen und Selbſtbildniſſen Von Walther Appelt(Plauen) Die meiſten Bildniſſe werden gemalt, weil ſie beſtellt ſind. Dem entſpricht gewöhnlich auch das Ergebnis. Es iſt dem Maler eben oft nicht möglich, tiefere Anteilnahme für den Darzuſtellen⸗ den aufzubringen.(Nur die wenigſten können es ſich leiſten, den Auftrag dann einfach abzulehnen.) Der vom Kunſtſtandpunkte aus idealſte Fall iſt natürlich der, daß ein innerer Drang den Maler der oder jenes„Modell“ wählen läßt. Letaer iſt er auch er ſeltenſte. Wir müſſen ſchon dankbar ſein, wenn Künſt⸗ 51 halbwegs ein Ausgleich zwiſchen dem einen und dem anderen gelingt. Wenn der Künſtler lediglich auf Grund eines erhaltenen Auf⸗ trages arbeitet, iſt er unfrei. Auch der Hervorragendſte wird unter ſolchen Umſtänden kaum ein Werk zu ſchaffen vermögen, das höhe⸗ ren Anſprüchen genügt. Allerdings wird, wenn der Dargeſtellte eine Rolle ſpielte oder noch ſpielt, ein Teil das Publikum„Inter⸗ eſſe“ an ſeiner äußeren Erſcheinung haben. Ein Intereſſe frei⸗ lich, das nur der Neugier entſpringt und ſomit ganz zu der trocke⸗ nen, langweiligen Naturkopie paßt, die ein ſo entſtandenes Bildnis immer bleiben muß. Jedem kann indeſſen dieſe oberflächliche Ein⸗ ſtellung nicht zufagen. Mag die Forſchung ebenſo wie auf Daten des Lebens auch auf ein Bild irgend eines Großen Das iſt ihr Recht, vielleicht ſogar ihre Pflicht. Für die beträcht iche Zahl derer aber, die in erſter Linie dem Werk verbunden ſind, iſt das alles umſo gleichgültiger, je größer der zeitliche Abſtand iſt. Wohl gibt es hier wie überall Grenzfälle, in denen dergleichen Momente für die Beurteilung eines Schaffens weſentlich ſein kon⸗ nen. Wer aber hat ſich ſchon die immer neue und immer wieder reiche Beglückung, die die Dich tungen oder Bauten des deutſchen Mittelalters ſpenden, dadurch trüben laſſen, daß er die Schöpfer kaum dem Namen, wieviel weniger dem Ausſehen nach kenat? Und ſteigert nicht gerade der Schleier erhabener Unperſönlichkeit, der über der Herkunft antiler Kunſtwerke liegt, deren tiefe Wir⸗ kung im Sinne einer zeitloſen, ewigen Kunſt? Genqau ſo untergeordnet iſt das bloß Aeußerlich⸗Menſchliche beim Bildnis. Doch ſei hier zunächſt die Zwiſchenſtufe erwähnt, daß uns ein ſolches auch als abſolute Malerei, d. h. ohne alle Beziehung zum Dargeſtellten feſſeln kann. Es iſt eben ein gutes Bild und teilt ſich uns als ſolches mit. So läßt es uns gleichgültig, ob die Dargeftellten auf Dürerbildern, die uns wertvoll ſind, Jakob Muffel oder Hierony⸗ mus Holzſchuher heißen, ob Liebermann einen Herrn Kuhnt oder Slevogt ein Frl. S. gemalt hat. Aber das fällt eigentlich ſchon aus dem Rahmen ausgeſprochener Bildnis⸗Malerei heraus, und gehört mehr in das weite Gebiet der Malerei ſchlechthin.(Wer hätte nicht ſchon halb beluſtigt, halb ärgerlich die Frage gehört, die manches Betrachters einzige Reaktion auf eine köſtliche Landſchaftsdarſtellung bildet:„Wo iſt das?“) Das Menſchliche iſt bei richtiger Auffaſſung des Begriffes„Bild⸗ nis“ ſozuſagen nur das Rohmaterial, aus dem der Künſtler ſchafft, das ihm als Hintergrund dient für das, was zu ſagen ihm weſentlich dünkt. Dies Weſentliche— alſo etwas himmelweit anderes als die oft vermißte Porträt⸗Aehnlichkeit— iſt es aber zugleich, was ein Bildnis unabhängig von jeder Beſtellung überhaupt erſt wert macht, gemalt zu werden. Deutlicher: der Darzuſtellende muß in irgend⸗ einer Hinſicht malenswert ſein. Hinter ſeiner Außenſeite muß etwas liegen, was imſtande iſt, einen Künſtler ſo zu feſſeln, daß er ſich nicht anders davon befreien kann, als indem er es ſich von der Seele heruntermalt. Selbſtverſtändlich ſind es nicht immer nur gute und poſitive Eigenſchaften, die einen Künſtler feſſeln können. Ganz das Gegenteil beherrſcht z. B. Goyas berühmte Bildniſſe„Ferdinand.V und„Die Königin“. Die Hauptforderung iſt, daß ein Bildnis feſthält, was einen Menſchen vom anderen unterſcheidet. Daß ein Maler durch die äußere Erſcheinung eines Menſchen hindurch das ſieht und geſtaltet, was im Weſen eines Menſchen. weitergreifend in ſeinem Leben und in ſeinen Leiſtungen, mehr oder weniger einmelia iſt, charakteriſtiſch gerade für dieſen einen aus der aroßen Familie„Menſch“. So wird der Maler das, was einen Menſchen über den Durchſchnitt erhebt loder darunter bleiben läßt), was ihn ſchöpferiſch und bedeutend loder niedriga und haſſenswert) macht. im Bildnis aufleuchten laſſen. So. tief er mitunter verborgen iſt, wird doch der Weſenskern des Dargeſtellten, auf den ja alles andere zurückgeht, bloßgelege werden müſſen. Im Brennſpiegel des Geſichts und'elleicht der Hände(wo⸗ zu noch Gang. Haltuna und ſonſtiges treten kann) werden aien gebunden zu liegen haben, die in einem Menſchen das Veſon⸗ dere auslöſten. Nicht mehr gebunden jedoch, als daß jeweils ein Funke auf den Beſchauer überſpringen und nicht ſo ſehr ſeinen In⸗ tellekt als vielmehr ſein Empfinden in den Bannkreis des Porträ⸗ tierten ziehen kann. Saiten ſoll ein Bildnis in uns anſchlagen ver⸗ wandt denen, wie ſie das Menſchtum der Charakter(Geil) oder das Werk eines Gemalten zum Tönen bringen.(Beiſpiele: Rembrandts „Saskia“— Rodins„Balzac“(Plaſtik)— Kokoſchkas„Prof. Forel“) Paradoxer als es iſt. maa das Folgende klingen: der wahrhaft aroße Künſtler kann ein ſolches Bildnis ſchaffen, ohne viel vom Le⸗ ben und Wirken ſeines„Modells“ zu wiſſen. 2 auch aus dem Tun und Schaffen heraus ohne verſönliche Anſchau⸗ ung entſtehen laſſen.(Wofür der Menzelſche Tup des„alten Fritz“ als Beiſpiel gelten kann.) 5 Alles Geſagte gilt beinmahe wörtlich auch für die Selbſtbild⸗ niſſe. Denn es macht doch wenig oder keinen Unterſchied, ob Be⸗ ſteller und Maler(oder im andern Sinne das zur Darſtellung her⸗ ausfordernde Motiv und Maler) zwei verſchiedene Perſonen ſind oder eine und dieſelbe. So ſind einige bekannte Remöra dt⸗S loſt⸗ bildniſſe hauptſächlich auf„Beſtellung“ entſtanden. Nämlcch beſtellt vom Maler ſelbſt, d. h. von ſeiner Eitelkeit. So bildet Dü ers be⸗ rühmtes„Selbſtbildnis von 1500“ ein Beiſpiel für die oben als Zwi⸗ ſchenſtufe bezeichnete Gruppe: Es kann uns an ſieh vieles geben, verſtimmt aber ſofort, wenn wir hören, daß der Maler ſich ſelber ſo gemalt hat. Die„ideale“ Gemeinſchaft von Bildnis und Week iſt durch theotraliſche Mittel gewaltſam angeſtrebt., Wie andere Maler glauben, ſich nur immer mit dem Pinſel in der Hand(nicht zu ver⸗ wechſeln mit„arbeitend“) darſtellen zu ſonen. Darin drückt ſich der gleiche Hang zu Aeußerlichkeiten aus, dem wir auch ſonſt miunter begegnen.(So tut Liebermann einem ſeiner beſten Bildniſſe ent⸗ Umgekehrt kann er es ſchieden Abbruch dadurch, daß er dem„Geh.⸗R. Rathenau“ einen Zirkel in die Hand drückt.) 2 5 Anders iſt es, um nur noch einige Lebende zu nennen, mit den Selbſtbildniſſen von Corinth, Thoma und Kätße Kollwitz. Sie erfülten durchmeg alle Anforderungen, die wir zu ſtellen berschtigt Menſchtum, Geiſt und Werk durch das Bildnis nicht nur eingeſangen, 5000 und die die gleichen für Bildnis und Selbſtbildnis ſind. Hier werden ferkigt. Daß das nicht nur ohne jedes helfende Regufſit, ſondern violfach fosar mit erſtaumlicher Veſchränkung möglich iſt, beſtätigen eigentlich alles Ausgeführte. * Samslag, den 4. Oftober 1924 neue Mannheimer Feitung[Mittag⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 461 S. Fifmanmn-Matter 9 T. 19 9 2. 19 ünaununuunnauenandadaadanuuaduandadlmllll Jrasfützat Für sämtliche Sücier der SCHotograpfie Fortrqaits zund feauniscie AuaFfmanfnen im höchsfer Der Fe ri ebs leh Anerleunudeg Sewidmefo A. S eT GAe. weg Vollendumsg. 5 JFebee. 5 Ser. ee. ad ν αe. Den Wünschen meiner Kunden Rechnung tragend, habe ich in 5 Ale. raeecse- aet cu. Sarea. 8 2 355 ehae. qu,.. u 2 2 2 22 e ee, einc Fillale erölinet Hat eee, dcee uee ee, eeee ee ee e ae Anfertigung von Haus- u. Leib-Wäsche mit gediegener Loch- u. Plattstichstickerei, Richelieu, festin, Monogramme, Hohlsäume. Uebernahme ganzer Ausstattungen. — Kleider-Stickerei jeder Technix— Lager in aufgezeichneten und gestickten Handarbeiten, Näh- und Stickmaterialien Anton Ernsi. Heidelberg Stickerclwerkstätte u. Tanneniabritk 7310 Rohrbacherstrasse 20— Telefon 1043 Weitere Annahmestellen: Rösch, Luisenring 12, Klier, O.3 2 E A eueuecte Frauæ Seie Sclece. e. æad e. 22. D. ee A. gl cf. Dde ac a. Haerree aue.= u, Caee aee. eeee. aeele e-Aae., 2 Rꝛlll 5r de enerikchahrtb derprobiamfiert S eee 1 r der Bercke 25 Blectdoe Todes-Anzeige. Unseren Mitgliedern die Trauernachricht, daß unser Kollege, Herr Malermeister Harthfeld am 3. Oktober veischieden ist. Unsere Genossenschaft hat durch seinen frühen Tod einen neuen Mitarbeiter im Auf- sichtsrat und unsere Veieinigung eines seiner besten Mit- glieder veiloren. Sein Andenken werden wir in Ehien halten. Die Feuerbestatiung findet hier am Montag, den 6. Okt. nachmittags 3½ Uhr statt. 1085 Um vollzänliges Erscheinen zum letzten Ehrengeleite ersuchen höflichst. 55 Der Vorstand Der Vorstand: u. Aufsichtsrat: Haler- und Tunehermelster- Haler- U. Tunchermefster-Einkaufs- Lereinigung E. J. ganossenschaft F. g. m. d.., Mannhelm Hannbeim Statt besonderer Mitteilung. Gestern verschied nach schwerem Leiden mein innigstgeliebter Gatte, unser lieber Vater, Schwiegervater, Bruder, Schwager und Onkel, Herr Fraämz Rardfeld Maler Mannheim, Helsa, Cassel den 4. Oktober 1924. 110⁰⁵ In tièfer Trauer: Frau Else Barchfeld geb. Lämmermann Hanns M. Barchfeld und Frau Marie Barchfeld. Die Einascherung findet Montag, den 6. Oktober 1924, nachmit- tags 3¼ Uhr statt. Danksagung. Für die mir in so überreichem Maße azuteil e trestvollen Beweise herzlicher Anteilnahme an dem schweren Verluste meines unvergehlichen Gatten danke ich allen herzlichst. LUDWꝭIGSHAFEN, a. Rh., den 3. Oktober 1924. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Luise Probeck geb. Müller. Aach at Dr. L. Schütz, enagerei U. Casthaus um Ochsen“ 4 de auf—12 Monate ge⸗ 2 Todes-Anzeige Ohrenarzt Baugelände Ladenburg.:: Haunpistr. 321 Gegüftehle 2101 Gestern entschlief nach langem mit großer Von der Reise zurück. EmiO0(älterer Obſtgarten) in Beſitzer: Hartin Rufer Wwe. 5 Geduld ertragenem Leiden unser lieber unver- anruf 5o88 Friedrichsring 7 6, 24 J Pendenhehmg, 10 Ar gae enpfiehl 1 oes er akitadter, daenn. acker, Originalausſchank d Weuzergenoſſenſchaft gehlicher Vater zu verkauf. Näh. 1040 Kallſtadt, ſowie andere gute Pflälzerweine, 25 U ich 2— Dam M 8 U id HReichhaltige, gute Küche. 5 8 5 21049 Heinr ich Klein en-Mabsch neiderin s eͤ eeeeee e Knabentleidung S aka i i mã i 2— j 5 1 Verlebang, enache eun fien Noben. 1355 ß eee be ee Regi se e, D. Ffau arg. Heimsath, LAurentiusstt. 20 J. Keger Ausiapparat 872¹ umgearbeitet. Angebote im 54. Lebensjahre. wen. gebr., mit Platten zu verkaufen. 4991 pS P S 2. 7, 3. Stock. 0 ˖ 5 rotos-Phaeton glektr. Klaier gut erhalten, preiswert abzugeben. Zu er- dor, dem Reſtauran 27104 Kaiſerring ein 1015 12 8 85 W. Mehm an Café od. Reſtaurant„Slemenshaus“ 9 88 Abzuholen daſelbſt. unter C. N. 4 an die ell Mannheim, 3. Oktober 1924. Die trauernden Hinterbliebenen: Dora Klein Heinrich Klein Die Beerdigung findet Montag, den 6. Oktober nachmittags ½3 Uhr vom Friedhof aus statt. 1120 Geschäftseröffnung.“ adolf Abert, Raler- und Nunchergesthätt Rheindammſtr. 27 ·: Tel.⸗Rebenanſchluß 8170 Ausfährung saämflicher Maler- und Jüncherardeiten Billigſte Preiſe:: Koſtenvoranſchläge gratis abzugeben. Zu erfragen 7052 G 6. 2, Laden. 290 — + — ——— ——— ˖— weee e eee UFPVPVPc c A A(ů ů c 88 ——— 10. Seite. Nr. 461 nNeue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Rus gabe) ereer den 4. Oktober 1924 8 5 Meute Nanstaf, iun. dün, eee 2 Finziges Honzert des 8 Beruner,Slogts n Pomcher E* Preise, die jeder anlegen kannl Damenstrümpfe 122 Gute Qualität, bil- Unser 90 Seidengriff, 10 8 liger Preis 70, 30, 5 Pie Spezialstrumpf Pfg. sehr griftfg.. J0, I Mk Mako-Appretur, 50 Seideuflor, 2050 Mako, 2055 0 besonders starx,. IMk. besonders kräftig. L Mk. bewährte Qualität. EMk. Merrensomen gewebt, in vielen 65 gestrickt, 65 Reine Wolle, 50 Farben, bis Pfg. 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