Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pig. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.⸗Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 463 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt.Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung-Aus der Welt der Cechnik Aus Feld u. Sarten Wandern u. Neiſen Der Stand der Regierungskriſis Das Spiel mit der Keichstagsauflöſung Berlin, 5. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) In den Verhand⸗ lungen um die Regierungserweiterung iſt bis zur Zuſammenkunft der Fraktionen eine Pauſe eingetreten. Die Fraktionen werden Mitte der Woche ihre Entſcheidung zu treffen haben. Die Ausſichten. daß dabei nach der einen oder anderen Seite hin ein poſitives Ergeb⸗ nis herauskommen wird, ſind ſehr gering. In parlamentariſchen Krei⸗ ſen herrſcht kaum ein Zweifel darüber, daß die Idee der großen Volksgemeinſchaft, an der der Reichskanzler Marx noch immer feſt⸗ hält, nicht zu verwirklichen iſt. Der Erweiterung des Kabinetts nur nach rechts ſtellen ſich dabei ebenſo große Schwierigkeiten entgegen, wie einer ſolchen nach links. Auf der bisher ſchmalen Baſis wird ſich die Regierung aber auch nicht behaupten können. Kein Wunder, daß die Reichstagsauflöſung vielen als einziger Aus⸗ weg aus der gründlich verfahrenen Situation erſcheint. Jede Partei gibt ſich natürlich nach außen hin den Anſchein, als ob ſie Neuwahlen nicht zu ſcheuen hätte. Die Deutſchnationale Korreſpondenz läßt in einer teils offiziöſen Verlautbarung durch⸗ blicken, daß ſie gegebenenfalls den„Wortbruch der anderen“ zur Wahlparole ergehen laſſen werde. Im Grunde iſt man ſich freilich auf allen Seiten darüber klar, daß auch das Experiment der Reichs⸗ tagsauflöſung ſehr große Bedenken hat. Aus dem Zentrum heraus wird der Gedanke einer gleichzeitigen Wahl zum Reichstag und zum preußiſchen Landtag propagiert. Man erblickt darin eine einfache Löſung der geſamten politiſchen Probleme, denn die Seſſion des preußiſchen Landtags geht regelrecht im Februar 1925 zu Ende. Sollte es ſich bewahrheiten, daß die Sozialdemokraten, wie man von ihnen behauptet, im Verfolg ihrer bisherigen Abſicht, bei den bevorſtehenden Verhandlungen über die drei bisher formu⸗ lierten Fragen hinaus, noch weitere Bedingungen vorbringen und eine Stellungnahme dazu, nicht nur von den Deutſchnationalen, ſon⸗ dern auch von der Deutſchen Volkspartei zu verlangen beabſichtigen, ſo würde ein neuer Erſchwerun gsmoment geſchaffen werden. Darauf kommt es eben wohl der Sozialdemokratie in der Hauptſache an, denn daß ihre Bereitwilligkeitserklärung für die„Große Koalition“ rein taktiſchen Bewegungsgründen entſpringt, darf als ausge⸗ Macht gelten. Die zunehmende Gereiztheit, die ſich in den letzten Tagen zwiſchen der Deutſchen Volkspartei und den übrigen Regierungs⸗ parteien bemerkbar gemacht hat, tritt in der Preſſe heute beſonders ſtark in die Erſcheinung. Die Berliner demokratiſchen Blätter greifen Die Beſchlüſe von Genf England ratifiziert das Wirtſchaftsprotokoll Das vom Wirtſchaftskomitee des Völkerbundes aufgeſtellte Protokoll über die Schiedsgerichtsbarkeit in Zollangelegenheiten iſt von der engliſchen Regierung am Freitag ratifiziert worden. Damit iſt das Protokoll von 27 Ländern unterzeichnet. Die Julaſſung Deutſchlands in den Völkerbund Zu der Frage der Zulaſſung Deutſchlands zum Völkerbund berichtet der diplomatiſche Korreſpöndent des„Daily Telegraph“, daß in franzöſiſchen Kreiſen die Annahme vorherrſche, daß das Memorandum der deutſchen Regierung über den Eintritt Deutſch⸗ lands in den Völkerbund von den militäriſchen Mächten gemein⸗ am beantwortet werden ſolle. Das Verlangen Deutſch⸗ lands, von den verſchiedenen Mächten, die dem Völkerbund an⸗ gehören, Verſprechungen und Garantien zu erhalten, falls Deutſch⸗ land Mitglied würde, bezeichnet die Zeitung als nicht regelrecht. Die Zulaſſung zum Völkerbund könne nur Sache des Völkerbundes ſelbſt ſein. Vor einiger Zeit habe die deutſche Regierung verſucht, in eine diplomatiſche Diskuſſion über dieſe Frage einzutreten, aber es ſei ihr die Antwort gegeben worden, daß dieſe Diskuſſion nur zwiſchen Deutſchland und dem Völkerbund ſtattfinden könne. Es bleibe abzuwarten, ob ihm die gleiche Antwort jetzt bei der gegen⸗ wärtigen Lage wieder gegeben werde. Amerikaniſche Kritiken Die Beſchlüſſe des Völkerbundes in Genf erwecken in den Vereinigten Staaten allgemeines Intereſſe und werden in der ge⸗ ſamten Pteſſe redaktionell beſprochen. „ mew Pork World“ ſpricht begeiſtert von dem Fortſchritte, den die Sache des Friedens gemacht habe.— Die„New York Times erklärt es für lächerlich und unwürdig, daß der Friedensgedanke, der aus Amerika ſtamme, ſetzt verwirklicht werde, während die Regierung der Vereinigten Staaten kühl abſeits ſtehe. Nach der Präſidentenwahl müſſe dieſer Zuſtand geändert werden.— Das ewhorker„Journal of Commerce“ hält eine längere Ignorierung des Völkerbundes nicht mehr für möglich. Einmal müſſe die Vogel⸗ ſtrauß⸗Politit gegenüber dem Völkerbunde aufgegeben werden. Der Eintritt der Vereinigten Staaten ſei vielleicht nicht nötig, wahr⸗ cheinlich würde ihre Mitarbeit auf beſtimmten Gebieten genügen. Ganz ablehnend urteilen die republikaniſchen Blätter, Die„Chicago Daily Tribune“ warnt unter der Ueberſchrift„Der ölkerbund gegen Amerika“ vor dem Eintritt in den Völkerbund, wo Fremde über amerikaniſche Lebensfragen entſcheiden würden. ie„Waſhington Poſt“ betont, daß es unmöglich ſei, einer fremden rganiſation Befugniſſe über amerikaniſche Belange zu übertragen. as ſtehe in Widerſpruch mit der Verfaſſung.— Die„New Dork Aaeune⸗ bezeichnet das Genfer Protokoll als eine Drohung gegen umerika.—„Philadelphia Public Ledger“ iſt empört, daß der ölkerbund ſich anmaße, über das amerikaniſche Einwanderungs⸗ geſetz und andere für Amerika vitale Fragen zu entſcheiden. Das latt bezeichnet die von dem franzöſiſchen Wortführer ausge⸗ Bebmen merde. ala eine Frechgeit. ſprochene Hoffnung, daß Amerika am Völkerbund als Mitglied keil⸗ das neue Manifeſt der Deutſchen Volkspartei heftig an und beſchul⸗ digen die Parteiführer, daß ſie ſich zum Schrittmacher der Reaktion machen und Sabotage in der Volksgemeinſchaft üben; ſie ſuchen ſie mit der Verantwortung zu belaſten, für den Fall, daß infolge der deutſchen Regierungskriſe die außenpolitiſchen Verhandlungen, die zurzeit in der Schwebe ſind, gefährdet werden ſollten. Teilweiſe ſpie⸗ len die Streitigkeiten bereits ſehr bedenklich auf das perſönliche Ge⸗ biet über. Gegenſätze, die namentlich in der Behandlung der Kriegs⸗ ſchuldfrage zwiſchen dem Kanzler und Dr. Streſemann beſtanden haben, werden von neuem aufgerollt. In einer Polemik des Ber⸗ liner Zentrumsorgans gegen die Nationalliberale Korreſpondenz droht die Germania geradezu mit„Enthüllungen“. Es iſt nur zu hoffen, daß derartige Methoden nicht Platz grei⸗ fen und daß man zu einer ſachlichen Einſtellung zurückfindet, denn wenn man die verſchiedenen Aeußerungen in der heutigen Morgen⸗ preſſe lieſt, ſo hat man faſt den Eindruck, als ob wir bereits mit⸗ ten im Wahlkampf ſtänden. Eine deulſchnationale Erklärung Die„Kreuzzeitung“ veröffentlicht über den bisherigen Verlauf der Verhandlungen zur Regierungsumbildung eine Erkläruna, in der es heißt, daß einer eventuellen Reichstagsauflöſung gegenüber die Deutſchnationale Volkspartei ganz anders daſtehe als etwa noch am 29. Auauſt unter dem erſten Eindruck der Zerſplitterung der Reichstaasfraktion. Am Schluſſe der Erklärung wird die Verant⸗ wortung für das Nichtzuſtandekommen der bürgerlichen Regie⸗ runa der Reichsregierung und derjenigen Regierungspartei zugeſcho⸗ ben, die entgegen ihrer Zuſicherung wortbrüchig geworden ſei. Der Reichskanzler hat entſprechend ſeiner am Freitaa bei Ausſprache mit den Beauf⸗ tragten der Deutſchnationalen geäußerten Abſicht beſtimmte Richtlinien für die Führung der inneren und äußeren Politik entworfen, die die Grundlage für die Zuſammenfaſſung der in Be⸗ tracht kommenden Parteien bilden ſollen. Auf Grund dieſer Richt⸗ werden die Verhandlungen mit den Fraktionen weitergeführt werden. Die große Koalition in Preußen Wie die„Voſſiſche Zeitung“ aus führenden Kreiſen des preu⸗ Fiſchen Parlaments erfährt, kann die Frage, ob die große Koalition in Preußen gefährdet ſei, mit Nein beantwortet werden. Auch die führenden Perſönlichkeiten der Deutſchen Volkspar⸗ tei im preußiſchen Landtag dächten garnicht daran, die große Koa⸗ lition in Preußen zu zerſchlagen. Noch in der jünaſten Ausſprache des interfraktionellen Ausſchuſſes des Landtages war das Gefühl vorherrſchend, daß an der großen Koalition in Preußen bis zu den Neuwahlen für den Landtag nichts geändert werden ſoll. 8. 25— Mexiko bleibt dem Völkerbund fern Der neugewählte Präſident von Mexiko, General Calles, verweilt bis zum 27. Oktober in Paris und tritt am 28. Oktober die Rückreiſe nach ſeiner Heimat an. Auf die Frage eines Berichterſtatters des„Petit Pariſien“, ob er als Präſident eine andere Politik gegenüber dem Völkerbunde verfolgen werde, dem Mexiko noch nicht beigetreten iſt, antwortete er: „Ich werde die Politik des Präſidenten Obregon fort⸗ ſetzen“. Hinſichtlich der Handelsbeziehungen Mexikos zum Auslande erklärte der zukünftige Präſident:„Wir werden den fremden Ländern dieſelbe Vergünſtigung gewähren, die ſie uns zu gewähren bereit ſind.“ 25 Calles Abſchiedsgrüße an den Reichspräſidenten Der mexikaniſche Präſident General Calles hat folgendes Telegramm an den Reichspräſidenten gerichtet:„Beim Verlaſſen des deutſchen Gebietes ſpreche ich noch einmal dem deut⸗ ſchen Volke meinen aufrichtigen Dank aus,“ Neues zur Kriegsſchuloͤfrage JIn der„Roten Fahne“ findet ſich ein intereſſanter Beitrag zur Kriegsſchuldfrage. Das kommuniſtiſche Organ ver⸗ öffentlicht Auszüge aus Artikel, die der ruſſiſche Hiſtoriker Po⸗ krowski in Moskauer kommuniſtiſchen Zeitſchriften und zwar ge⸗ ſtützt auf die Dokumente der zariſtiſchen Geheimarchive gemacht hat. Pobrowski ſtellt feſt. daß es faſch ſei, die Unterſuchung über die Schuldfrage mit der Ermordung Franz Ferdinands zu begründen, wie es beiſpielsweiſe Kautsky tut: daß zwar die Berliner Militärs] darf mit Wilhelm II. an der Spitze, in der Tat den Krieg gegen Frankreich aewollt haben, aber der Anſicht waren, England werde ſich neutral verhalten. daß aber, und das iſt die Hauptſache, Frankreich und Ruß⸗ land ſehr lange vor dem 28. Juni 1914 vollkommen entſchloſſen waren, einen Krieg zu provozieren, da ſie ſich der Teilnahme Englands vollkommen verſichert hatten. Po⸗ krowski kommt zu dem Ergebnis, daß der Krieg 1914 bewußt und nach ſuſtematiſchen Vorbereitungen von Rußland und Frank⸗ reich provoziert und um Deutſchland zuvorzukommen, von ihm 1914 kriegeriſche Angriffe erwartet wurden, daß England hier⸗ bei glaubte, die Rolle des lachenden Dritten ſpielen zu können, daß alle Beſprechungen Lord Greys mit dem deutſchen Botſchafter Lich⸗ nowsky eine heuchleriſche Komödie waren und daß das„friedliche“ Frankreich der Herren Poincars und Viviani mit dem ruſſiſchen Großfürſten Nikolajewitſch Antreiber zum Weltkriea waren, wäh⸗ rend die Potsdamer Militärclique auf die vom ruſſiſchen Generalſtab geſtellte Provokation durch die Ermordung des öſterreichiſchen Thron⸗ folgers tatſächlich hereinfiel und ſich einbildete, Krieg nur gegen Ruß⸗ land. Velgien und Frankreich führen zu müſſen, alſo nur einen euro⸗ väiſchen Kriea. Feldmarſchall v. Hötzendorf auf dem Wege der Beſſerung. Wie aus Steyr in Oberöſterveich berichtet wird, iſt im Nanden dez im 5 Krankenhaus ſeit längerer Zeit krank darniederliegenden Feldma Konrad v. Hötzendorff in der letzten Zeit eine leichte Beſſerung eingetreten. NA 10 5 Erweiterung nach rechts oder links: Von Dr. Cremer, M. d. R. Der Oktober dieſes Jahres ſoll den Wiederbeginn einer normalen politiſchen Arbeit in Deutſchland bringen. Durch die Londoner Vereinbarungen, deren Ausführung in vollem Gange iſt, ſind für die deutſche Wirtſchaft und das deutſche Finanz⸗ weſen keineswegs erfreuliche, aber doch betretbare Unterlagen ge⸗ ſchaffen, auf denen es gilt, nunmehr in der gewonnenen Atempauſe von drei Jahren ein ſolides Gebäude zu zimmern. Wir rechnen wieder mit Goldmark, die Spekulation auf Währungsſchwankungen und Ausnutzung der Kreditnot ſchrumpft zuſammen. Wie der Staat, ſo iſt der Einzelne genötigt, nun endgültig Einnahme und Ausgabe ins Gleichgewicht zu bringen und dafür zu ſorgen, daß kein Verzehr ſeiner Subſtanz mehr ſtattfindet. Ein vereinfachtes und genügend erträgliches Steuerſyſtem iſt an die Stelle der Not⸗ verordnungen zu ſetzen, die ſozialpolitiſchen Einrichtungen bedürfen vereinfachter Organiſationen, um ihre Leiſtungen aufrecht zu er⸗ halten und auszubauen. Vor allem aber ſind unſere wirtſchaft⸗ lichen Beziehungen zum Ausland durch neue Handelsverträge zu klären und zu entwickeln. Nüchterner Wirklichkeitsſinn muß alſo maßgebend werden und angeſichts der Fülle und Größe der bevorſtehenden Aufgaben ſowohl die Mehrheit beſeelen, die die Regierung trägt, als auch eine Oppoſition, die damit zu rechnen hat, jederzeit an der Verantwortung beteiligt zu werden. Dieſe Lage verträgt es nicht, daß der machtpolitiſche Wettbewerb der Parteien die politiſche Bühne erfüllt; ſie verlangt vielmehr Selbſtzucht und die Fähigkeit ſich einzuordnen von allen Teilen des Parlaments, die auf Verantwortlichkeitsgefühl An⸗ ſpruch erheben. Nachdem die Hauptſchwierigkeiten unſerer Außen⸗ politik zunächſt in einem beſtimmten Sinne erledigt ſind, dürfen die Fragen der Außenpolitik nicht länger als trennende Gitter zwiſchen den Parteien ſtehen. In ſeiner überwiegenden Mehrheit begreift das deutſche Volk heute durchaus, daß das Stichwort der letzten Nichstagswahl„Durch Arbeit und Dpfer zur Freiheit“ in der Tat den einzigen Ausweg bezeichnet, der aus den Wirren und De⸗ mütigungen der Nachkriegszeit in eine beſſere Zukunft führen kann. An der bedauerlichen Tatſache, daß weite, wertvolle Teile der deutſchfühlenden Bevölkerung ſich in den letzten Jahren in wachſen⸗ dem Maße in eine zähe und unduldſame Gegnerſchaft gegen den heutigen Staat haben hineintreiben laſſen, kann der politiſche Beob⸗ achter nicht vorbeigehen. Die Staats⸗ und Wirtſchaftsordnung iſt erſt in dem Augenblick feſt begründet, wo alle ausſchlaggebenden Teile des Volkes auf ihren Boden treten und ſich in dem Sinne 01 Verfaſſung bekennen, daß ſie deren Umgeſtaltung nach ihren ünſchen ausſchließlich auf verfaſſungsmäßigem Boden erſtreben. Daher bedeutet die Frage, die von der Deutſchen Volks⸗ partei in dieſen Tagen an die Heffentlichkeit gerichtet iſt und gegenwärlig die Situation beherrſcht— ob die Deutſchnationale Partei bereit iſt, an der Verantwortung für die Entwicklung des gegenwärtigen Staates teilzunehmen— mehr als lediglich die Erfüllung von Zuſagen, die im Auguſt gemacht wurden. Es iſt auch für die ruhige Entwicklung des Reiches heute bedeut⸗ ſamer, durch den Eintritt der Deutſchnationalen Partei in die Reichsregierung dieſe Partei endgültig und innerlich auf die Wah⸗ rung der Verfaſſungsmäßigkeit feſtzulegen, als es ähnliche Ver⸗ handlungen mit der andern großen Flügelpartei, den Sozialdemo⸗ kraten, ſein würden. Die Deutſchnationale Partei, einmal für die Mitarbeit als Reichstagspartei innerhalb des gegenwärtigen Staates gewonnen, kann, auch wenn dieſe Mitarbeit ſpäter, gleich⸗ viel aus welchen Gründen, einmal wieder ihr Ende erreicht, nie wieder eine Oppoſition treiben, die die grundſätz⸗ liche Abkehr von dieſem Staat in den Vordergrund ſchiebt. Sie wird in ihren weſentlichen Teilen, ob ſie will oder nicht, die Verknüpfung ihres Schickſals mit dem dieſes Staates nicht weder löſen können. Wenn daher der Wirklichkeitsſinn der Sozialdemokratie ſo ſtark entwickelt wäre, wie ihr Feingefühl für parteipolitiſche Machtentfaltung, ſo würde ſie es mit Freuden be⸗ grüßen müſſen, daß ſich hier ein Damaskus für die Deutſchnationalen vorbereitet und ſie würde Verſtändnis dafür haben, daß man den Deutſchnationalen auf dem Wege dahin keine Steine vor die Füße wälzen ſollte. Die Reichsregierung der Mitte ſteht vor der einfachen Tatſache, daß ſie für die im weſentlichen ſehr nüchternen und praktiſchen Auf⸗ gaben der nächſten Zeit ſich eine feſte Mehrheitbilden muß, um den Zufälligkeiten parlamentariſcher Taktik enthoben zu ſein, von denen das Schickſal jeder Minderheitsregierung abhängt. Die Bildung dieſer Mehrheit könnte durch eine Verlängerung nach beiden Seiten erfolgen, wenn heute die geringſte Ausſicht beſtände, die widerſtrebenden Elemente der Rechten und der Linken für beſtimmte praktiſche Schritte zu einigen. Taktiſche Entſchließungen der Sozial⸗ demokratie ändern an dieſer Ausſichtsloſigkeit nichts. Der Gedanke cheidet daher für den Augenblick aus den Erwägungen praktiſcher olitik aus. Dennoch bleibt nur die Möglichkeit, die Verbreiterung der Regierungsgrundlagen entweder nach rechts oder nach ünks zu verſuchen. enn die Deutſche Volkspartei im Einklang mit füh⸗ renden Kreiſen des Zentrums zunächſt die Verbreiterung nach rechts ins Auge faßt, ſo unker dem Geſichtswinkel, daß ſie hier vorausſetzen „nachdem die außenpolitiſchen Streitpunkte erledigt ſind, für ihr innenpolitiſches Programm Unterſtützung zu finden und eine gute Strecke mit den Deutſchnationalen zuſammengehen zu können, zu⸗ gleich aber auch die Eingangs erwähnte, nicht hoch genug zu veran⸗ ſchlagende Konſolidation unſerer inneren Verhältniſſe zu erreichen. Der Weg zur Sozialdemokratie würde für die Auf⸗ gaben der nächſten Zukunft nicht zu einer innerlich geſchloſſenen Mehrheit führen können, weil die Meinungsverſchiedenheiten zwi⸗ ſchen der Mitte und der Linken auf den in Frage kommenden Ar⸗ heitsgebieten unzweifelhaft viel tiefgehender ſind, und weil, wie die Vorgänge im vorigen Herbſt zur Zeit der großen Koalition gezeigt aben, von den ſogialdemokratiſchen Führern für gewiſſe unerbiklliche otwendigkeiten die Nachfolge der ſozfaldemokratiſchen Partei nicht zu erzielen it. Auch heute haben ſich dieſe Zuſtände nicht weſentlich deändert. Obwohl die Frage des Schutzzolles heute für die denken⸗ den, Volkswirtſchaftler keine Frage des Grundſatzes, ſondern des praktiſchen Erfolges iſt, und die bürgerliche Mitte faſt ohne Aus⸗ faßme auf de. Jorderung mäßiger Schutzzölle ſteht, wisder⸗ holt die ſozialdemokratiſche Preſſe, ohne auf die Stimme einzelner, wweiterſchauender ſoftaldemoktatiſcher Wiſſenſchaftter zu hören, den nzen Brei der freihändleriſchen Phraſen, die aus dem Anfang des hrhunderts ſtammen, und ndelt die wichtigſten Produktions⸗ probleme nach alter ſchlechter Manier auch neuerdings vom reinen Konſumentenſtandpunkt. Auch die zweckmäßige Ausgeſtaltung un⸗ ſeres Steuerweſens dürfte erlich durch eine Koalition der Mitte mit den Sozialdemokraten friedigend zu löſen ſein. Eine Mehrheitsbildung nach links würde daher in der nächſten Zeit in Wirklichkeit die Reichsregierung nach wie vor in großem Mate von 2. Seike. Nr. 463 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Aus gabe) Monkag, den 6. Okkober 192 dem guten oder böſen Willen der Rechten abhängig machen und ähn⸗ liche Zuſtände zur Folge haben, wie ſie ſich im letzten Herbſt leider herausſtellten. Daraus ergibt ſich, daß diezBildung der Regierungsmiehrheit nach rechts hin nichts zu tun hat mit parteipolitiſcher oder perſönlicher Vorliebe von Politikern der Mitte für die Deutſchnatlonalen oder ihr Programm, ſondern einfach von dem geſunden Menſchenverſtand und dem nüchternen Sinn für die Wirklichkeit gefordert wied. Damit iſt keineswegs geſagt, daß ſich die bürgerliche Mitte in eine A b⸗ hängigkeit von den Deutſchnationalen bringen laſſen müßte. Dr. Streſemann hat in ſeiner Berliner Rede vom 27. September mit Gründen geſagt, daß die politiſche Idee der Mitte auf abſeh⸗ bare Zeit in Deutſchland vorherrſchen müſſe und vorherrſchen werde. Wenn die Mitte bei den letzten Reichstagswahlen ſtark zugunſten der deutſchnationalen Partei zurückgedrängt worden iſt, ſo iſt die Er⸗ kenntnis in weiten Wählerkreiſen inzwiſchen eben ſo weit fortge⸗ ſchritten, daß es ein Fehler war, aus Stimmungsgründen nach rechts abzumarſchieren. Die deutſchnatignale Partei im Reichstag iſt heute ſtärker an Zahl, als es der Einſtellung der Wählerſchaft entſpricht. Die deutſchnationale Partei muß dieſe Tatſache in ihre Rechnung einſetzen und ſich darüber klar ſein, daß ſie die Kriegskoſten zu be⸗ zahlen hat, wenn durch eine Wiederholung ihrer verfehl⸗ ten Taktik vom Mai dieſes Jahres die ſtaatsbürgerliche Mehrheit jetzt wiederum nicht zuſtande kommt und die erhoffte Beruhigung unſerer inneren politiſchen Verhältniſſe ausbleibt. Ohne Zweifel iſt ſie ſich auch völlig darüber im Klaren, wenigſtens ſind es die Führer, daß poſitive Mitarbeit innerhalb einer neuen Regierungsmehrheit für ſie beinahe die Exiſtenzfrage bedeutet. Kegierungsumbildung auch in Frankreich! Vor einer Exweiterung nach rechts? Caillaux bielt am Sonntaa in Couragenaut, Departement Sarthe, eine Rede, die, wie ſeine letzte, eine Huldigung für die Re, gierung Herriot darſtellt. Beſonders lobend ſprach ſich Caillaux dies⸗ mal über den Budgetentwurf für 1925 aus, den er als maßvoll und aufrichtia bezeichnet. Dieſe Würdiaung wirkt deshalb überraſchend, weil der Budaetentwurf keinesweas den früheren Verſprechungen des Linkskartells entſpricht. das vor allem eine ſtreng durchgeführte Einkommenſteuer befürwortet hatte. Dieſe Stellungnahme Caillaux' wird als eine Beſtätigung der in der letzten Zeit verſtärkt aufgetre⸗ tenen Gerüchte betrachtet, daß Caillaux beabſichtige, in aller nächſter Zeit wieder aktiv ins volitiſche Leben zurückzukehren. Ein weiterer Jünger iſt aber nun auch der Regierung in Barthou entſtanden, der in dem Departement Nieder⸗Pyrenäen Herriot für ſeine Tätigkeit in London und Genf begeiſterten Beifall zollte. In der„Ere Nouvelle“ ſchreibt Bonſot in einem ſarkaſti⸗ ſchen Artikel., daß Barthou, der frühere Poincaré⸗Freund, ſeinen Wea nach Damaskus gefunden und endaültig das Andenken ſeines lieben Freundes Raymond vergeſſen habe. um ſich ganz und gar Herriot zu widmen. In politiſchen Kreiſen wird die erwähnte Rede Barthous außer⸗ dem dahin ausgelegt. daß eine Erweiterung des Kabinetts Herriots nach rechts bevorſtehe und daß Barthou wahrſcheinlich als Außen⸗ miniſter ins Kabinett eintreten werde. Um Macdonalò Der Parlamentsberichterſtatter der„Times“ meldet, daß das engliſche Kabinett noch zu keiner Entſcheidung über ſeine Haltung gegenüber dem liberalen Abänderungsantrag zu dem konſervativen Mißtrauensvotum gelangt ſei. Laut„Weſtminſter Gazette“ wurde den Agenten der Arbeiter⸗ partei Anweiſungn erteilt, für die Neuwahlen in drei Wochen vorbereitet zu ſein. „Daily News“ berichtet, daß die Mehrheit des Kabinetts für ſo⸗ fortige Neuwahlen ſei. Reuter meldet, daß die Arbeiterpartei lebhaft neue Wahlen wünſche. Die Meinungen über die Wahlparole gingen aber auseinander: Macdonald ſei Anhänger der Auflöſung des Parlaments im Laufe der nächſten Woche, da er eine Unterſuchung über den Fall„Workers Weekley“, die einen Mangel an Vertrauen ge⸗ gen den Attorney General bekunden würde, unerträglich finde. Eine andere Gruppe der Arbeiterpartei verlange aber den Rücktritt des Attorney General und wünſche als Wahlparole den britiſch⸗ ruſſiſchen Vertrag. Die ſchweoͤiſchen Wahlen ̃ Das endgültige Ergebnis der Wahlen zur zweiten Kammer des ſchwed. Reichstages liegt nunmehr vor: Die Konſervativen er⸗ hielten 64 Mandate(bisher 62), der Bauernbund 24(21), die Li⸗ b eralen und die freiſinnige Volkspartei zuſammen 33, davon 4 Liberale, 27 Freiſinnige und 2 Unentſchiedene(bisher zuſammen 41), die Sozialdemokraten 104(99), die Kommuniſten 5(). Die Kon⸗ ſervativen erhielten etwa 460 000 Stimmen gegen 450 000 bei den Wahlen von 1921, der Bauernbund unverändert etwa 190 000, die Liberalen und Freiſinnigen 300 000 gegen 330 000, die Sozial⸗ demokraten und Kommuniſten 820 000 gegen 770 000 Stimmen. Die griechiſche Regierungskriſis Nach einer Konferenz der Führer der griechiſchen Rechtsparteten, die geſtern nachmittag unter dem Vorſitz des Präſidenten der helleniſchen Republik Fe, u ein Co m⸗ munique ausgegeben, in dem erklärt wird: Die Antwort des Führers der kepublikaniſchen Partei, Papaaſtaſiu, über die Bildung des Koalitionskabinetts würde als glatte Ableh⸗ nung betrachtet, da Papanaſtaſiu auf der vorausgehenden An⸗ nahme ſeiner Bedingungen beſtehe und eine Erörterung derſelben ablehne. Es werde, heißt es in dem Communique weiter, nun⸗ mehr eine Löſung der Kriſe durch die Wiederherſtellung des gegen⸗ wärtigen Kabinetts mit oder ohne Teilnahme der Parteiführer, die ſur Mitarbeit bereit ſind, ins Auge gefaßt, um ſobald wie möglich, ie Annahme der WW ſicherzuſtellen. 9 Belgiens Anleihequote Einige Zeitungsberichterſtatter melden aus Brüſſel: Der Gouverneur und der Direktor der belgiſchen Nationalbank halten ſich gegenwärtig in London auf, um feſtzuſtellen, mit wel⸗ chem Betrage ſich Belgien an der 800 beteiligen ſolle. Nach dem Berichterſtatter des„Matin“ wird der jedenfalls auf Belgien und Frankreich entfallende Anteil auf 4½ Pfund feſtgeſetzt werden, davon 1% Millionen auf elgien. Cooliòges Friedensideale Bei der Enthüllung eines Denkmals für die im Weltkrieg Ge⸗ fallenen der erſten Diviſion der amerikaniſchen Armee, die als erſte nach Frankreich ging und als letzte Deutſchland verlaſſen hat, erklärte Coolidge, in den auswärtigen Beziehungnen müſſe der Frie⸗ densgedank e zur Geltung gebracht werden. Er wies auf das Verlangen Amerikas hin, Mitglied des Weltgerichtshofes zu werden und die Abrüſtung weiterzufördern, erklärte ſedoch, daß Amerika nicht beabſichtige, eine andere Macht oder eine Gruppe von — mit der Vollmacht auszuſtatten, für Amerika Entſchlüſſe zu ſaſſen. ** Der amerikaniſche Alkoholkrie Newpork, 6. Okt. In den Hafen wurde geſtern einſengli⸗ ſcher Dampfer eingeſchleppt, deſſen Beſatzung, 25 Mann und 2 Frauen, unter bewaffneter Bedeckung bend Er daß das Schiff Alkohol im Werte von 1½ Mill. Dollar an Bord habe. Die Prohobitionbehörde glaubt, einem rieſigen engliſch⸗ amerikaniſchen Alkoholunternehmen, das mit einem Kapital von 10 Mill. Dollar arbeite, auf die Spur gekommen zu ſein. Millionen⸗Anleihe Die Neuorgani ation der Neſchs bank Schacht vor der Generaler.iamumung der Neichsbank Die außerordentliche Generalverſammlung der Reichsbank vom Samstag hatte Beſchluß zu faſſen über das neue Bankgeſetz und die neuen Satzungen der Reichs⸗ bank ſowie über die Auseinanderſetzung mit dem Reiche und ſchließlich über die Herabſetzung und Wiedererhöhung des Aktienkapitals. Reichsbankpräſident Dr. Schacht wies einleitend darauf hin, daß alle Beſchlüſſe nur unter der Vorausſetzung gefaßt werden können, daß die Anleiheverhandlungen in London zu einem günſtigen Ergebnis gelangen werden. Dr. Schacht teilte mit, daß man nach dem Sdband der Verhand⸗ lungen damit rechnen könne, daß in den nächſten Tagen die end⸗ gültige Unterzeichnung des Anleihepaktes in London erfolgen wird. Es habe ſich bei den Anleiheverhandlungen auf Seiten gler Be⸗ teiligten ein Geiſt loyaler Mithilfe gezeigt, doch Haupt⸗ ſchwierigkeiten hätten ſich daraus ergeben, daß man beſtrebt ſei, nicht nur Amerika und England zur Beteiligung an der Anleihe heranzuziehen, ſondern auch die übrigen Länder Zentral⸗ und Weſteuropas. Entgegen allen bisherigen Mitteilungen halte Dr Schacht feſt, daß in materieller Hinſicht die Anleihefragen einheitlicherledigt ſeien, ſodaß nur noch die formale Un⸗ terzeichnung ausſtehe. Zu dem neuen Bankgeſetz und den neuen Satzungen führte Dr. Schacht aus, daß notwendiger⸗ weiſe die Ausarbeitung nicht wie bisher nach rein volkswirtſchaft⸗ lichem Geſichtspunkte habe erfolgen können, ſondern daß diesmal auch außenpolitiſche Momente ausſchlaggebend mit⸗ geſprochen haben. Immerhin aber ſei hervorzuheben, daß die jetzige Vorlage außerordentlich von dem urſprünglichen Plan, der einen ausländiſchen Einfluß auf die Bank vorſah, abweiche. Die Bank habe in allen inneren Fragen freie Hand und der ausländiſche Einfluß erſtrecke ſich nunmehr lediglich auf Vorgänge bei der Ueberweiſung der Zahlungen an das Ausland. Die Grund⸗ ſätze der Solidität, insbeſondere im Punkte der Noten⸗ deckung, gehen über das alte Vankgeſetz noch hinaus. Jeden⸗ falls ſei die heutige Generalverſammlung die bedeutungsvollſte ſeit dem Beſtehen der Reichsbank, d. h. ſeit 50 Jahren. Ueber den Auseinanderſetzungsvertrag mit dem Reiche teilte Dr. Schacht mit, daß die Bank die Einlöſungspflicht für die geſamten Dollarſchatzanweiſungen, das ſind 250 Millionen Mark, übernommen hat. Ferner hat die Reichsbank die geſamten Reichsſchulden in Höhe von 235 Millionen Mark übernommen. Davon gelten 100 Millionen als dauernde Anleihe, die mit 2 Prozent verzinslich und nach 50 Jahren, d. h. nach dem Zeitpunkte, an dem das Reich die Anteile der Reichsbank erwerben kann, rückzahlbar iſt bezw. bei einer Ver⸗ längerung der Reichsbankkonzeſſion ebenfalls weiter verlängert wer⸗ den kann. Die veſtlichen 135 Millionen ſind mit 3 Prozent ver⸗ zinslich und innerhalb 15 Jahren in gleichen Raten zurückzuzahlen. Schließlich wies Dr. Schacht darauf hin, daß entſprechend dem Bericht des Organiſationskomitees eine Zuſammenſetzung des bisherigen Aktienkapitals im Verhältnis von 2 zu 1 er⸗ folgen müſſe und anſchließend zur Erlangung des geſetzlich vorge⸗ ſchriebenen Kapitals eine Erhöhung um 210 Millionen auf 300 Millionen Mark. Es werden neue Anteile ausgegeben, die nur in Gold oder Deviſen einzahlbar ſind. Auf die Golddis⸗ kontanteile entfalle ein Umtauſchrecht zu pari. Auch für die alten Reichsbankanteile ſollte vorausſichtlich ein Bezugsrecht entfallen jedoch werde das Verhältnis und der Kurs erſt noch feſtgeſetzt werden. Das alte Direktorium der Reichsbank iſt, wie Dr. Schacht mitteilte, auch für die neue Bank einheitlich wieder ernannt worden. Die deutſchen Mitglieder des Generol⸗ rates ſind dagegen noch nicht ernannt. Von den Auslän; dern ſind folgende Namen bisher bekannt; für England Sir Charles Addis, Präſident der Hongkong⸗ und Schanghai⸗Banking⸗ Corporation⸗London, für Amerika Garrah, Pröſident der Mechanic und Metall⸗Nationalbank Newyork, für Frankreich Sergeant, Präſident der Union Pariſienne, für Italien Carlo Feltrinelli, Banca Nationale Milano, für die Schweiz Prof. Bachmann, Schweizer Nationalbank und für Holland Prof, Bruins, Hondelshochſchule Rotterdam. Der urſprünglich für Belgien genannte Vertreter iſt zurückgezogen worden, ſodaß die belgiſche Vertretung im Generalrat bisher noch nicht beſteht. Auf Antrag des Direktors Waſſermann erfolgte die Ab⸗ ſtimmung durch Zuruf und zwar einſtimmig. Anſchließend erbat Dr. Schacht die Genehmigung der Verſammlung, daß die Wahl des Zentralausſchuſſes vorerſt zurückgeſtellt werde, bis dle endgültige Zuſammenſetzung des Generalrats bekannt ſei. Endlich teilte er noch mit, daß der augenblickliche Goldbeſtand der Reichsbank nach einem Tieſſtand von 442 Millionen-der guf 578 Millionen angewachſen iſt. Internationaler ſozialpolitiſcher Rongreß UEBerlin, 5. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der inter⸗ natfonale ſozialpolitiſche Kongreß in Prag wurde am Samstag eröffnet. Sämtliche Reſolutionen, ſowohl die zur Frage der Arbeitszeit, wie auch die zur Betriebs⸗ rätefrage und der Arbeitsloſigkeit wurden angenom⸗ men. Die Annahme erfolgte einſtimmig, nur bei der Reſolution über die Betriebsräte ſtimmte England dagegen. Mmanganerzfunde im Kaukaſus (Spezialkabelbericht der United Preß) Moskau, 5. Okt. Der deutſche Geologe Prof. Lüding, der zuſammen mit ruſſiſchen Geologen Unterſuchungen der Geſteins⸗ ſchichten im Kaukaſus vornimmt, hat im Tal des Rio nz am Weſt⸗ abhange des großen Kaukaſus reiche Lager von Eiſenman⸗ 925 entdeckt. Nach den bisher oberflächlichen Schätzungen müſſen ieſe Lager zu den mächtigſten der Welt gerechnet werden. Wafhington, 5. Okt. Das Handelsminiſterium hat Nachrich⸗ ten erhalten, daß die Harrimann Intereſſengemein⸗ 1 in Newyork die Konzeſſion zur Ausbeutung enormer anganlager in Georgien erhalten hat. Eine Beſtätigung der Nachricht hat das Handelsminiſterium bisher noch nicht erhalten können. deutſches Reih Eine lex Scheidemann Im Preußiſchen Landtage brachten die Mitglieder der ſozialdemokratiſchen, demokratiſchen und Zentrumsfraktion einen Geſetzentwurf zur Perſonalabbauverordnung ein. wonach folgender Zuſatz in die Verordnung eingefügt werden ſoll: Ein Beſchluß, durch den ein Maaiſtratsmitalied, Bürgermeiſter oder Beigeordneter in den Ruheſtand verſetzt wird, bedarf zur Rechtswirkſamkeit der Zuſtimmung der Aufſichtsbehörde. Verſagt dieſe die Zuſtimmung, ſo entſcheidet auf Antrag der Stadt⸗ verordnetenverſammlung das Staatsminiſterium. Dieſes Ge⸗ ſetz ſoll mit Wirkung vom 1. September 1924 in Kraft treten. Verwalkungsreform auch in Anhalt Das anhaltiſche Staatsminiſterium unterbreitete dem Lanbtag einen Geſetzentwurf über die Reform der Staatsverwal⸗ tung. Der Entwurf beabſichtigt, eine Anzahl ſogenannter Vereichs⸗ behörden auszuſchalten und Zentralbehörden zu ſchaffen, die dem Staatsminiſterium unterſtellt ſind. Er dient der Vereinfachung und Verbilliaung der Staatsverwaltung. Ein weiteres Geſetz ſetzt die Miniſterpenſionen und Ruhegehälter, die zum Teil über die preu⸗ giſchen Sätze binausaingen, weſenllich herab. lynchen. Der ungariſchen Geſandtſchaft iſt den ſolle. Die Opfer der Mainger Rataſteophe —* * Mainz, 6. Okt. Amtlich wird mitgeteilt, daß die Zahl der bei dem Mainzer Eiſenbahnunglück ködlich Verunglückten 13 und die der Verletzten 9 beträgt. Der Materialſchaden iſt bedeutend. Am Samstag vormittag fand unter ungeheurer Beteiligung der Bevölkerung das Leichenbegängnis der fünf bisher dem Eiſenbahnunglück zum Opfer gefallenen Perſonen ſtatt. Die vier deutſchen Todesopfer wurden um 8 Uhr vormittags vom franzöſiſchen Militärhoſpital nach einer Trauerfeier in der Hoſpital⸗ kapelle zum Bahnhof überführt, von wo ſie nach ihrer Heimat ver⸗ bracht wurden. Als Vertreber des franzöſiſchen Oberkommiſſar⸗ nahm Oberſt Baſtiani an der Trauerfeier teil, ebenſo ein Ver⸗ treter des franzöſiſchen Armeebiſchofs, ferner Vertreter der Regie, der Stadtverwaltung uſw. Von allen Abordnungen wurden auf den Särgen Kränze niedergelegt. Um 9 Uhr erfolgte in gleich feierlicher Weiſe die Ueberführung der Leiche des verunglückten Regiebeamten Granier zum Bahnhof. Badiſche Politik Die Stellung des ZJentrumne zur Wahl des Staatspräſidenten Das Hauptorgan der badiſchen Zentrumspartei der Beobachter“ äußert ſich nun ebenfalls in ſeiner Samstagsaus⸗ gabe zu dem in den letzten Wochen in badiſchen Zeitungen erörter⸗ ten Thema: Wahl des Staatspräſidenten entſprechend der Ab⸗ machung unter den drei Koalitionsparteien oder dauernde Ueber⸗ laſſung dieſes Poſtens an die Zentrumspartei, als ſtärkſte Partei in Baden. Der„Beobachter“ weiſt zunächſt darauf hin, daß in Württemberg, Bayern, Heſſen, Preußen und Sachſen, wo ebenfalls Koalitionsregierungen beſtehen, der Miniſterpräſideni der ſtärkſten Koalitionspartei entnommen iſt und ſolange Präſident bleibt, bis die Regierung wieder geht oder gehen muß. Wenn es in Baden anders ſei, dann komme das nicht von irgend welcher demokratiſchen Prinzipienreiterei, ſondern lediglich davon her, daß es damals, als die Koalitionsregierung geſchaffen wurde, unter den Koaglitkons⸗ parteien ſo ausgemacht worden iſt, wie es ſeitdem gehandhabt wird. Der„Bad. Beobachter“ bemerkt dann aber, daß die Zentrumspartei ſelbſtverſtändlich zu dem von ihr einſt gegebenen Wort ſtehen werde. Eine Aenderung der beſtehenden Ab⸗ machung könne nur mit Zuſtimmung aller an der Koalition be⸗ teiligten Parteien eintreten. Eine ſolche ſcheine indes bei dem heutigen Stand der Dinge ausgeſchloſſen zu ſein. Daher werde ohne Zweifel der Turnus bezüglich der Wahl des Staatspräſidenten in Baden ſeinen bisherigen Gang weitergehen. Der Meinung iſt der„Badiſche Beobachter“ allerdings, daß die Abmachung vom Jahre 1919 keine ewige Gültigkeit haben könne. Vielmehr würden ſolche Abmachungen nach der Anſicht des Blattes eine Gültigkeit nur ſolange beanſpruchen können, als der Landtag derſelbe iſt, deſſen Angehörige eine ſolche Regelung ge⸗ troffen haben. Mit jeder Neuwahl bezw. der Neubeſtellung der Regierung müßten die Parteien ihre Freiheit wieder erlangen. *** In verſtändliches Deutſch übertragen, heißt das: Diesmal ſollen die Demokraten ihren Staatspräſidenten, alſo Dr. Hellpach noch einmal haben, aber vom nächſten Jahre ab, wenn die Land⸗ tagswahlen vorbei ſind, gibt es im ehemaligen„liberalen Muſterländle“ nur noch Staatspräſidenten, die dem Zentrum angehören. Sentrum und Reichsbanner Am Freitag wurde in Offenburg von den Sozialdemokraten und den Demokraten eine Ortsgruppe Schwarz⸗Rot⸗Gold gegründet. Ddie Zentrumspartei hatte der Einladung keine offizielle Folge geleiſtet, ſondern in der 20ffendurger Zeitung“ erklären laſſen, die Partei bis einige Fragen geklärt ſeien, eine abwartende Haltung einnehme. Steuererleichterungen für die Ernkegeſchädigtenn Jar Linderung der Not, von der in den einzelnen Teilen des Landes die Landwirtſchaft infolge Zerſtörung der Ernte anläßlich der ſchweren Wetterſchäden betroffen worden iſt, hat der des Reichsbanners preußiſche Finanzminiſter für die in Frage kommenden Notgebiete außerordentliche Erleichterungen in der Einziehung der preußiſchen Grundvermögensſteuer gewährt. Da auch weite Gebiete unſeres badiſchen Landes von Wetterſchäden heimgeſucht worden ſind, ſo daß die davon betroffene Landwirtſchaft in beſonders ſchwerer finanzieller und wirtſchaftlicher Not 015 befindet, hat der Verband der badiſchen landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften Karlsruhe an das Badiſche Miniſterium der Finanzen eine Eingabe gerichtet, in der erſucht wird, auch für die in Betracht kommenden badiſchen Gebiets⸗ teile außerordentliche Erleichterungen in der Einziehung der Badiſchen Grund⸗ und Gewerbeſteuer und möglichſt auch der Ge⸗ bäudeſonderſteuer der Landwirtſchaft anordnen zu wollen. Letzte Meldungen Die Häufung der Verkehrsunfälle * Berlin, 6. Okt. Am Samstag nachmittag ſtießen im Südende zwei Straßenbahnwagen zuſammen. Die Wagen wurden ſtark beſchädigt alle Scheiben würden zertrümmert. Verleßt wurden 22 Perſonen, von denen drei mittels Kraftwagen zur Rettungsſtelle gebracht werden mußten. Die übrigen 19, durch Glasſplitter verletzten Perſonen, konnten nach Anlegung von Ver⸗ bänden ihre Wohnung aufſuchen. Das Ungkück iſt dadurch ent⸗ ſtanden, daß der Führer des einen Wagens das Halteſignal entgegen den Dienſtvorſchriften nicht beachtete.— In Charlottenburg ſtieß ein Straßenbahnwagen mit einer Auto⸗ droſchke zuſammen. Die Inſaſſen der Autodroſchke wurden auf den Straßendamm geſchleudert und erlitten ſchwere Ver⸗ letzungen. Erſter deutſcher Radiotongreß „Berlin, 6. Okt. Der erſte deutſche Radiokongreß fängt heute in Berlin an. Zur Verhandlung geſtellt iſt das Thema„Rundfunk und Schule“. Die Tagung ſieht eine Anſprache des Staatsſekretärs Dr. Bredo w über„ tung des Rundfunks“ und eine Reihe fachtechniſcher Vorträge vor. Ein öſterreichiſch- ungariſcher Iwiſchenfall Wien, 5. Okt. Der Militäratache der ungariſchen Geſandtſchaft in Wien geriet in einer der letzten Nächte in einer Bar in Meinunngsverſchiedeheiten mit dem Kellner. Als der Eigentü⸗ mer vermittelnd eingriff, bedrohte er ihn mit dem Revolver. Bei ſeiner Verhaftung legimitierte er ſich und mußte als Exterrito⸗ rialer entlaſſen werden. Das Publikum zeigte Neigung, ihn zu eine Beſchwerde übermittelt worden. Anakole France Paris, 6. Okt. Wie einige Blätter aus Tours berichten, hol ſich der Geſundheitszuſtand von Anatole France ſo 45 1 daß er zu den ſchlimmſten Befürchtungen An⸗ laß gibt. Paris, 5. Okt. Wie„Depre“ berichtet, habe der Unterrichts⸗ miniſter beſtimm, daß das ehemalige öſterreichiſche Botſchaftsgebäude, das von der franzöſiſchen Regierung be⸗ ſchlognahmt worden war, der S! 5 des neu zu ſchaffenden inter⸗ tfonalen Inſtituts f Amerika wird erklärt, daß Vereinigten i Abrüſtungskonſerenz un Juni 1925 verkrsten en e 5 „. Die allgemeine Bedeu⸗ geiſtige Zuſammenarbeit wex⸗ 2 rüſtungskonferenz. Im Weißen 168 „* darüber. Ein Strafſtoß knapp vor dem Strafraum verwandelt ſich heraus und legt Pirmaſens ein mächtiges Monkag. den 6. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe) 3. Seitke. Nr. 463 5 e §. C. Nürnberg ſchlägt Sp. vg. Fürth AUeberraſchungen in allen Kreiſen: v. f. K. Mannheim ſchlägt F. C. Freiburg mit 120— hamburger Sp. v. ſiegt gegen d. F. C. prag mit:1 Eine große Ueberraſchung im Rheinbezirk Der vorjährige Meiſter wird mit:0 von V. f. R. geſchlagen V. f. RK. Mannheim— Spork- und Turnverein Mannheim⸗Waldhof :1(:)(Ecken:1) Gewaltige Zuſchauermengen, ungefähr 5000, umſäumten das Spielfeld, als der Schiedsrichter Herr Knab⸗Stuttgart den Ball zum Anſpiel freigab. Die Mannſchaften ſtanden wie folgt: B. f. R. Hügel, Engelhardt Freiländer Bleß Deſchner Au Höger Fleiſchmann Herberger Berk Meißner Waldhof Wittemann Traude Lidy H. Bauſch Ph. Bauſch Schäfer Kohl Brückl Schwärzel Engelhardt Hörner Waldhof hatte Anſpiel, kommen aber nicht weit vor mit dem Ball, denn V. f. R. reißt das Leder an ſich und ſchon entſtehen brenzliche Situationen vor dem Waldhoftore, doch Traude iſt auf der Hut und rettet gut. Bald darauf iſt Engelhardt gut durchge⸗ kommen bis vors V. f..⸗Tor, aber ſein Bruder(.f.) ſtappte den Ball und ſchoß ihn weit ins Feld zurück. Die Raſenſpieler tauen mächtig auf und beherrſchten die Lage vollſtändig. In der 10. Minute benutzte Fleiſchmann ein ſtarkes Geplänkel vor dem Waldhoftore und ſchießt aus einiger Entfernung präzis ein,:0 für V. f. R. Weiterhin ſind die Platzherren im Vorteil und Ph. Bauſch klärte manche gefährliche Situation. Die 15. Minute brachte die 1. Ecke für V f.., Höger tritt exakt, doch Meißner ſchoß da⸗ Leder ins Aus. Kohl kam in ſchönem Flankenlauf gut zum Schuſſe, doch Hügel wehrte zur 1. Ecke für Waldhof, die ebenfalls nichts ein⸗ brachte. Waldhof iſt merklich aufgeregt und kopflos. Herberger kam fſein durch, ſchoß aber darüber. Bald jedoch iſt Herbergers Drängen wieder von Erfolg gekrönt, die 25. Min. nimmt er Wfitte⸗ mann den Ball aus der Hand und ſchiebt ein,:0 für die Raſen⸗ ſpieler. Gleich vom Anſpiel weg, kam Waldhof gut durch. Brückl jedoch verfehlte das Tor. Wiederum glückte ein Durchbruch Brückls, die eine 2. Ecke für Waldhof einbrachte und von Ph. Bauſch übers Tor geköpft wurde. Allmählich kam Waldhof etwas in Form und beide Tore kamen oft in Gefahr. Kurz vor der Pauſe jedoch ſollte das Schickſal des Bezirksmeiſters beſiegelt werden, denn V. f. R. ſicherte ſich durch zwei weitere Tore den Sieg. Eine gute Chance von Herberger köpft Fleiſchmann prächtig ein. Durch eine Einzel⸗ leiſtung Herbergers fiel das 4. Tor. Nach dem Wechſel wendet ſich das Blatt und man ſieht Wald⸗ hof mehr im Angriffe. Kohl kommt gleich gut durch, ſchießt aber Kohl glänzend und ſchoß damit das einzige Tor für Waldhof. Die 0 Sweaters drängen ſich nun weiter ſtets in des Gegners lalte. es kam jedoch nicht zu Erfolgen, da die V. f..⸗Verteidigung Raftsend fungierte und nichts durchließ. Ein weiteres Tor, das die aſenſpieler in der 60. Minute erzielten, war ein grober Fehler raudes und ein Leichtſinn Wittemanns, der Verk ausſchieben ſah, und den Ball paſſieren ließ. V. f. R. führt:1. Eine gute Tor⸗ chance der Waldhöfer wehrt Hügel zur 3. Ecke ab. Gleich darauf zeigte Wittemann eine ſeiner Glanzleiſtun en, indem er Berk den Ball vom Fuße nahm. Hörners exrakte Flanke wehrt Engelhardt auf der Torlinie. Ein Gewühle vor dem V. f..⸗Tore brachte eine 4. Ecke für Waldhof, die Hügel in glänzender Manier meiſterte, aber gleich die 5. und 6. Ecke zeitigte, die ebenfalls famos abgewehrt wurden und erſt ein Strafſtoß verſchaffte Klärung. Weiterhin „ſieht man Waldhof im Angriff, ein weiteres Tor ſchien in der Luft zu liegen— doch der Schlußpfiff ſorgte dafür, daß das Reſultat —1 beſtehen blieb. V. f. R. in blendender Form iſt mit ſeiner Bankenmannſchaft wohl kaum zu ſchlagen, da jeder Mann ſchließlich eine Klaſſe für ſich iſt und ſie doch ein einheitliches Ganzes bilden. Der Sturm iſt überaus ſchußfreudig und zeigte kaum ſchwache Momente. Beſon⸗ ders hervorzuheben ſind Höger und Herberger, die unermüdlich waren. Die Verteidigung, tapfer und ſicher, verhütete allein das noch am Schluß fällige Tor für Waldhof. Der Bezirksmeiſter fiel ſtark ab und kann ſich zu ſeiner vorjährigen Form nicht mehr aufſchwingen. Zwor brachte die 2. Halbzeit recht ſchöne Leiſtungen, aber der richtige Kampfeswille, der ſich überall durchzuſetzen vermag, fehlt ihr eben, wie auch der geeig⸗ nete Spielführer. Ohne die zeitweiſe ſehr große Aufgeregtheit, wären ſicher mehr Tore errungen worden, in der Verwirrung ging's natürlich darüber und daneben. Der Sturm war oftmals ſehr ge⸗ Forlic, Kohl und Brückl, auch Engelhardt legten oft ein feines Tempo an. Die Verteidigung mit Ausnahme des einen Fehlers arbeitete gut. Die Zuſchauer, die ſich muſterhaft verhielten, werden befriedigt über einen ſolch ſpannenden Kampf, die Stätte dieſes heißen Rin⸗ gens verlaſſen haben. Lidy zeigte einen feinen Sportsgeiſt, indem er dem ſiegreichen Spielführer Höger durch Händedruck zum ver⸗ dienten Erfolg gratulierte. Herr Knab aus Stuttgart war dem Spiele ein ſicherer und gerechter Leiter. 2. Mannſchaften:1 und 3. und 4. Mannſchaft je:1. 8. A* J Phönix CLudwigshafen— F. C. pirmaſens:2(:0) Dem Schiedsrichter Herrn Speidel aus Stuttgart ſtellten ſich die Mannſchaften wie folgt: Phönix: Bauer I, Ebert, Regele, Bauer II, Rillig, Maier, Burkardt, Faller, Fuchs, Grünauer I. Weber II, Babo, Brödel, Hergert, Simon, Joſt, Schreiner, Geiſer, Herbſt, German, Fiſcher, Schaubz. Mit Erſatz für Weber 1 und Grünauer Il beginnt Phönix das Spiel, welches auf beiden Seiten ziemlich aufgeregt iſt. Doch bald de t Phönix aus ſich heraus und die Pirmaſenſer Hintermannſchaft ekommt tüchtig Arbeit. Pirmaſens müht ſich mit weiten Vorlagen ab, die zu nichts führen können. Auch eine ſelten gute Torchance laſſen die Pirmaſenſer aus, der Schuß geht daneben, doch kaum eine Minute darnach hält Bauer ein ſcharſer Schuß ſicher. Weiter kommt nun Fuchs gut durch, man wehrt zur Ecke, die übers Tor geköpft wird. Die 20. Minute verhilft Phönix einen leichten Erfolg. Eine gute Flanke der Phönixleute will Schaub durch Herauslaufen retten, ſchießt aber einen Gegner an und Fuchs lenkt den Ball ins leere or. Phönix führt:0 önix g ang t geht erſt jetzt richtig aus Phönix durch den Erfolg angefeuert geh 70 5 05. ae pdt ſchießt nach einer ſchönen Vorlage am leeren Tor vorbei. Viele gute Torgelegenheiten werden Pirmaſens durch abſeits unterbunden. Wird endlich ein Ball mal vors Tor getragen, ſo prallt er an der glänzenden Verteidigung von Phönix ab. Auch das Verteidigungs⸗ trio des Gegners hält ſich wacker und macht verſchiedene Vorſtöße des Phönixſtürmers zu Nichts. Burkhardt raſt nun mit dem Ball die Linie entlang und ſchießt prompt ein, für Schaub unhaltbar. —5 Phönix führt:0 leich nach dem Anſpiel Halbzeit. Nach Wiederbeginn wird Phönix gefährlich. Schaub hat alle Hände voll zu tun, während der Pirmaſenſer Sturm unfähig iſt im Schießen und Ueberkombination treibt. Wiederum kommt Burkhardt gut vor, der Torwart verpaßt das Leder und Weber bringt Phönir den 3. Treffer. gewinnt gegen Waloͤhof mit:1— F. C. Mühlburg iſt zur Stelle und er bucht das Reſultat auf:0. Darauf wehrt Bauer leichtſinnig mit dem Fuße zur Ecke, als er den gut getretenen Ball abfangen will, gleitet er ins Tor.:1 für Phönix. Gleich darauf vermehrt Burkardt die Erfolge auf :1 für Ludwigshafen. Wieder legt Faller zu Fuchs vor, der ein weiteres Tor erzielt,:1. Pirmaſens gibt den Kampf noch nicht auf, weiter verſuchen ſie es mit Durchbrüchen, Bauer verläßt ſein Heiligtum und ſchon: ſitzt der 2. Treffer durch Brödel für Pirmaſens im Tore. Aus 23 Meter Ent⸗ fernung erringt Burkardt noch einen letzten Erfolg für ſeine Farben und ſtellt das Reſultat auf:2. Das überaus hohe Ergebnis ent⸗ ſpricht nicht voll dem Spielverlaufe. Den Torgelegenheiten zu Folge hätte auch Pirmaſens mehr erfolgreich ſein müſſen. Der Schieds⸗ richter, Herr Speidel, leitete das durchaus faire Treffen zur größten Zufriedenheit. S. Stand der Tabelle: 12 7 5 0 unent.: verl.: Punkte: Tore Vereine: V. f. R. Mannheim V. f L. Nückarau Phönix Ludwigshafen Spv. 1098 Darmſtadt 1 Sport, u. Turnv. Mannh.⸗Waldh. F. C. Pirma ens Pfalz Ludwigshafen V. f. T. u. R. Feudenheim 4: el 11„ FFF 11888 8 222 SSSEle M..⸗C. vorwärts—M..⸗C. Phönix:3(:q) Zum fälligen Verbandsſpiel trafen ſich obige Mannſchaften bereits vormittags auf dem Platze bei den ehemaligen Kaſernen. Dem guten Schiedsrichter, Herrn Müller⸗Beiertheim ſtellten ſich dazu: 1 Vorwärks Schluſſer Reuner Kohl Kreidel Stein Schott Lippler Engſter Hennrich Läpprich Rhey Kleebach Sprenger Wiehler Englert Baumann Neder Scherer Steudle Beckerle Durler Phönig Hering Das faire Spiel verlief ohne beſondere Leiſtungen beiderſeits. Phönix gewann, doch drückt das Ergebnis weniger eine Ueber⸗ legenheit der Roten aus. Dieſe gewannen vielmehr als glücklichere und im Sturm entſchloſſenere Partei. Beim Stande:0 zugunſten von Phönix boten ſich den Platzherren drei ſogen. totſichere Ge⸗ legenheiten, nach deren Verwertung Vorwärts den Ausgleich leicht hätte erzielen können. Der Sturm aber verſagte vollkommen und was der Torwart Schluſſer rettete, wurde vorne ſtets vermaſſelt. Schluſſer war entſchieden der beſte Mann von beiden Parteien, am Mißerfolg war er gänzlich ſchuldlos. Die Geſamtleiſtung der Gäſte war diesmal weit beſſer als am Sonntag, zuvor. Den neu⸗ erworbenen Mittelläufer konnte man ruhig vermiſſen. Das 1. Tor für Phönix fiel in der 25. Minute durch ſchöne Leiſtung Baumanns. Vier Minuten danach ſtellte Steudle das Ergebnis auf:0 und in der 42. Minute hatte Phönix durch Eng⸗ lert ein 3. Tor erreicht. Der Ehrentreffer für Vorwärts fiel nach verteiltem Spiel der 2. Halbzeit, faſt mit dem Abpfiff des Un⸗ parteiiſchen, durch Kohl. Eckballverhältnis::1. Beſuch ca. 300. S. * eintracht Mannheim— Sp.⸗Cl. 1010 Käſertal:3 Dem Schiedsrichter. Herrn Klemm von(7 ſtellten ſich mit halbſtündiger Verſpätung obige Mannſchaften zum fälligen Ver⸗ bandsſpiel auf dem Eintrachtplatz. Käfertal hat Platzwahl und wählt ſich die Sonne im Rücken. Eintracht ſpielt an und kommt aut durch. doch der Schuß wird von Käfertals Torwart gehalten. Auf der Gegenſeite leiſtet ſich die Eintrachtverteidigung einen aroben Feh⸗ ler, den der Mittelſtürmer nicht ausnützen konnte. Hat man es in Käfertal noch zu keinem energiſcheren Mittelſtürmer gebracht? Sport⸗ club ſpielt nun leicht überlegen und geht in der 12. Minute durch Prachtſchuß des Rechtsaußen in Führung. Eintracht kann 5 Minu⸗ ten ſpäter durch Flanke des Rechtsaußen ausaleichen. Das Tor hätte vom Gäſtetorwart verhütet werden müſſen. Die erſte Ecke für Ein⸗ tracht wird aut getreten, doch der Verteidiger klärt. Käfertal erzielt kurz hierauf ein regelrechtes Tor, doch die Pfeife des Unparteiiſchen ſchweigt. Eintracht kommt aut durch und geht, einen Fehler der Gäſteverteidigung geſchickt ausnützend. in Führung. Käfertal iſt nun ſichtlich deprimiert und Eintracht gewinnt immer mehr an Boden. Die Ausbeute iſt jedoch nur eine ergebnisloſe Ecke. Ein Strafſtoß für Käfertal, der von der ganzen Stürmerreihe unausgenütt bleibt, be⸗ ſchließt die erſte Halbzeit. Nach Seitenwechſel hat Käfertal umgeſtellt und Eintracht hat nichts mehr zu beſtellen. Der Ausgleich fällt in der 6. Minute durch Halblinks, der genau einſenden kann. Kurz hernach kommt derſelbe Srieler abermals ſchön durch, aibt aut an den Mittelſtürmer ab. doch dieſer verſagt. Käfertal hat Eintracht ganz in ihrer Hälfte zurück⸗ gedrängt. Ein ſchön eingeleiteter Angriff brinat Käfertal, abermals durch Halblinks. den länaſt verdienten Führungstreffer. An dieſem Eragebnis wird, troß größter Ueberlegenheit Käfertals, bis zum Schlußpfiff nichts mehr geändert. Eintracht iſt eine eifrige und ſchnelle Mannſchaft, die noch manchem Geaner zu ſchaffen machen wird. Der beſte Mann der Elf war der Rechtsaußen, auf deſſen Konto auch die beiden Tore fielen. Käfertal war ſeinem Geaner in Technik eine Klaſſe über⸗ legen, doch fehlt es im Sturm an einem eifrigeren Sturmführer. Der Torwächer ſehr unſicher. Die Verbeidigung und Läuferreihe. mit Ausnahme des linken Läufers, der beſte Teil der Mannſchaft. Der Schiedsrichter war in ſeinen Entſcheidungen ſehr unſicher: er hätte das eine Tor für Käfertal unbedingt geben müſſen. 25 II. Mannſchaften:0 für Käfertal. III. Mannſchaften:3 für Eintracht. I. Jugend Eintracht— J. Jugend 03 Ludwiashafen!:1. * Städleſpiel der e Frankfur!—Mannheim Vor einer ſtattlichen e trafen ſich am Sonntag vormittag in Frankfurt auf dem Kickersplatze die Schülerauswahl⸗ mannſchaften obiger Städte und lieferten ein Propagandaſpiel im wahrſten Sinne des Wortes. ie junge Mannheimer Mannſchaft, die ſich aus Schülern von V. f. R. und V. f. L. Neckarau zuſammenſetzte, zeigte feine bechniſche Einzelleiſtungen und riß die Zuſchauer zu Beifallsſtürmen hin. Das Ergebnis entſpricht dem Spielverlauf. Der Schiedsrichter amtierte einwandfrei. 8. Fußball in Karlsruhe J. C. Mühlburg— F. C. Freiburg 120(:0) Ecken 123 Zu den Senſationen des geſtrigen Sonntaas zährt zweifellos der überraſchende Erfolg der Mühlburger gegen den in Hochform erwar⸗ :2 durch F. C. Freibura gefallen laſſen. In Karlsruhe redete kein burger. Mancher wieate wohl zweifelnd den Kopf bei dem Gedan⸗ ken an die veriodiſch wiederkehrenden aufſehenerregenden Siege der Mühlburger in den Verbandskämpfen über erſte Geaner wie Stutt⸗ qarter Kickers. Pforzheim und Freibura. Und gerade letzteres hat in den letzten Jahren ſchon verhänanisvolle Erfahrungen auf dem Mühlburger Feld machen müſſen. Diesmal aab man den Mühl⸗ burgern inſofern geringe Ausſichten, als die Mannſchaft ſtark ver⸗ jünat ſchon bereits zwei Niederlagen gegen Heilbronn und Stuttaar⸗ ter Kickers erlebte und hina alles von der verbeſſerten Aufſtellung der Mannſchaft ab. Dieſe erfolate dann auch in letzter Stunde. Nicht zuletzt iſt es dem Umſtand der Einſtellung erfahrener Kräfte zu dan⸗ ken, daß die Karlsruher Vorſtädter den ſchweren Strauß zu ihren Gunſten zu entſcheiden vermochten. Spielverlauf Freibura ſetzt in ſeinem traditionellen, feinen Flachkombinations⸗ ſtil ein und man zweifelt kaum an einem Sieg der Breisgauer, Doch lanaſam wächſt Müblbura in di⸗ Sgche und ſteſſt die flüſſige Zuſam⸗ menarbenit der Freiburger allmählich und geht ſelbſt zu gefährlich zu⸗ geſpitzten Vorſtößen über, die nur durch den Ausfall des zu ſchwachen und jugendlichen Rechtsaußen zu einem durchſchlagenden Erfola nicht führen. Wechſelnd bannen die beiderſeitigen Torwarte vereinzelte ſchwierige Bälle und mit einer betreffs des Geſamtverlaufs eben⸗ bürtigen Leiſtuna aehen die Mühlburger mit.0 Stand in die Pauſe. Mit der Sonne im Rücken aibt man den Mühlburgern keine ſchlechten Ausſichten. Längere Zeit pendelt der Kampf beiderſeits knapp um den Erfola, bis es dem jungen Halbrechten Mühlburgs ge⸗ linagt einen Ball über den herauslaufenden Torwart hinweazuheben, der dann infolge zu ſpäten Einareifens der Verteidigung das leere Netz findet. Unheimlich geht nun Freiburg ins Zeug. ſchnürt die Mühlburger völlia ein, aber mit letzter Aufonferung balten dieſe en hartem Ringen gegen den immer wieder anſtürmenden Geaner den knapven aber verdienten Sieg. Freibura zeiate prächtiaes Flachſpiel mit ebenſolchem Wech⸗ ſel und beſtechende Technik, doch fehlt dem Angriff in überlaſtetem Paß der Durchſchlaa und abſchließende Schuß. Hervorragend als Techniker war wieder Bantle. Mühlbura kämpfte mit der angeborenen Energie. Aus der Elf raaten beſonders hervor der alte Heller und Maier im Tor. Der Ulm im ganzen angenehm. ͤ August Müßle. Fußball in Bayern 1..C. Nürnberg— Sp. Bg. Fürth:0(:0 Das bei prächtigſtem Herbſtwetter zum Austrag gelangte Zu⸗ ſammentreffen zwiſchen dem 1. F. C. Nürnberg und der Sp. Bg. Fürth geſtaltete ſich zu einem aufregenden und ſchönen Kampf, er übertraf alle Erwartungen, die man auf das Spiel geſetzt hatte. Zum erſten Mal ſeit langer Zeit lief der 1. F. C. Nürnberg wieder zur Höchſtform auf und dokumentierte aufs neue, daß er immer noch die beſte Mannſchaft im Kreiſe Bayern darſtellt. Die Mannſchaft ſpielte vom Anfang bis zum Ende mit äußerſter Energie und einem felſenfeſten Siegeswillen. Sie hat den Sieg in dieſer Höhe vollauf verdient. Sie lag gut 34%4 des Spieles in der Fürther Hälfte und bot während des ganzen Kampfes eine der unermüdlich ſchaffte und ſo ziemlich das ganze Spiel dirigierte. Auch im Sturm wurden recht achtbare Leiſtungen geboten. Im Gegenſatz zu den vorhergegangenen Spielen herrſchte ein flotter Zug, es wurde ſchön und flott kombinjert und ebenſo geſchoſſen. terſtützte Angriff und Verteidigung in gleich guter Weiſe. In der Verteidigung überragte Kugler, Stuhlfaut hatte nur einige Male Gelegenheit, ſein Können zu zeigen. Fürth enttäuſchte, man hatte viel mehr von der Mannſchaft erwartet. Vor allem lieferte der Sturm ein völlig zuſammenhang⸗ loſes, zerriſſenes Spiel, doch muß man ihm zugute halten, daß der Sturm ohne ſeinen bewährten Führer Seiderer antreten mußte. In der Läuferreihe konnten nur Löblein befriedigen, dagegen fielen Hagen und Kleinlein ſtark aus dem Rahmen. Die Verteidigung erwies ſich ſehr oft als unſicher. Wellhöfer verurſachte durch ſein unfaires Spiel Mißſallenskundgebungen der Zuſchauer, Gußner im Tor war gegen die drei Tore machtlos, hielt aber ſonſt verſchledene Sachen in feiner Art. Der Kampf wurde zeitweiſe mit äußerſter Schärfe durchgeführt, doch hatte Herr Rettelbach⸗Ludwigshafen das Spiel ſtets in ſeiner Hand. Durch zahlreiche Verwarnungen gebot er den Gelüſten einzelner Spieler zu Ausſchreitungen Halt. Der Beſuch war übervaſchend gut, da ſich ca. 12 000 Zuſchauer eingefunden hatten, ein neuer Beweis, daß in Nürnberg—Fürth kein Treffen eine ſolche Anziehungskraft auszuüben vermag, wie eben das Spiel zwiſchen dem 1..C. Nürnberg und Fürth. Die Zuſchauer verhielben ſich muſtergültig. Spielverlauf Sp. Vg. hat Anſtoß, doch fängt der Klub dieſen ab. Einen Strafſtoß wegen unfairen Spiels befördert Kleinlein ins Feld zu⸗ rück. In der 8. Minute gibt es eine aufſehenerregende Situation vor dem Fürther Tor. Strobel iſt durchgelaufen, paßt flach zur Mitte, aber Hochgeſang verdirbt durch Fehlſchlag die günſtige Ge⸗ legenheit. In der 17. Minuten kann ein Durchbruch Trägs nur noch zur Ecke abgewehrt werden, die knapp daneben geköpft wird, den Gegenangriff Fürths ſchließt Nicol mit einem ſcharfen Schuß ab, den Stuhlfaut in hervorragender Weiſe meiſtert. In der 21. Minute iſt Träg abermals durchgekommen und wird knapp vor dem Tor in unfairer Weiſe zu Fall gebracht, doch pfeift Herr Rettelbach den Elfmeter nicht. Das Spiel wird nun etwas ſchärſer, ſo daß der Schiedsrichter den Kampf auf 2 Minuten unterbricht. In der 40. Minute wehrt Gußner einen Schuß Riegels aus dem Hintergrunde zur zweiten Ecke für Nürnberg. Dieſe kommt wun⸗ derbar vor das Tor, Kalb köpft zu Strobel, dieſer gibt an Wieder weiter, der durch plazierten Schuß Nürnberg die Führung gibt. Gleich darauf wäre Nürnberg faſt zu einem zweiten Tore ge⸗ kommen, doch verſchießt Hochgeſang völlig freiſtehend vor dem Kaſten. Mit 0 :0 für Nürnberg werden die Seiten gewachſelt. Die zweite Hälfte ſieht abermals den Klub im Angriff, in der 5. Minute ſcheint das zweite Tor fällig zu ſeim, doch verfehlt der Schuß des völlig freiſtehenden Hochgeſang knapp das Ziel. Eine Viertelſtunde ſpäter hat ſich Hochgeſang durchgewunden, wird aber im Strafraum unfair genommen. Der Schiedsrichter gibt Elf⸗ meter, den Hochgeſang zum 2. Treffer für Nürnberg verwandelt. 4 Minuten ſpäter köpft derſelbe Spieler einen Straf⸗ ſtoß Riegels zum drikten und letzten Tor ein. Von nun an vermag Fürth etwas zu drängen, der Sturm kann jedoch gegen die ſichere Hintermannſchaft Nürnbergs ſich nicht durchſetzen, ſo daß Nürnberg als ſicherer Sieger das Feld ver⸗ laſſen kann. hamburger Sportverein—d..K. Prag:1 „Selbſt die ſtärkſten Optimiſten im Hamburger Lager hatten es nicht gewagt, auf einen Sieg des deulſchen Exmeſſters über den Prag, den man in letzter Zeit als die beſte kontinentale Mannſchaft bezeichnet, zu tippen, und doch iſt das kaum Geglaubte zur Wahrheit geworden. Der H. S. V. hat auf Grund ſeiner eigen⸗ artigen Kampfesweiſe, ſeiner Schnelligkeit, Schußfreudigkeit und Von neuem verſucht Pirmaſens ſein Glück, vermag ſich aber vor dem Tore nicht durchzuſetzen. Wiederum wehrt Schaub ſchiecht ab, Faller teten Altmeiſter vom Breisgau. mußten ſich doch kürzlich erſt V. f. B. Stuttaart und Sp. Cl. Freibura eine aroße Niederlage von 7ꝛ1 und unverwüſtlicher Energie einen ſchönen Sieg über die techniſch beſſere Mannſchaft errungen. 5 5 Beſuch war ſehr aut und die Leitung durch Herrn Rechenmacher⸗ überzeugende Leiſtung. Vor allein war Kalb glänzend in Form, Die Läuferreihe war wohl der beſte Teil der Mannſchaft und un⸗ 185 K — 8 Montag, den 6. Oktober 1924 mit allen Kräften, ſehr ſchnell und intereſſant geführt. In der 20. Minute kam Prag durch ſeinen Mittelſtürmer zum erſten Tor. Hamburg konnte trotz verzweifelter Anſtrengungen bis zur Pauſe nicht aufholen. 85 Nach der Pauſe kann dann Ziegenſpeck den Ausgleich erzielen, Siegestor anreiht. Die Prager enttäuſchten im Sturm etwas, die Läuferreihe war ſehr gut. Bei den Hamburgern waren alle Spieler gleich gut. Beſonders hervorgehoben zu wberden verdienen ſchließlich Kolzen und der neue Halblinke Pflege. 8 Weitere Ergebniſſe 2 Süddeutſchland Neckarkreis Vorwärts Mannheim— Phönix Mannheim:3 V f. B. Heidelberg— Germanfa Friedrichsfeld:3 Hertha Mannheim— 07 Mannheim:5 f. B. Waldhof— 98 Schwetzingen 34 Vorderpfalzkreis V. f. R. Oggersheim— Arminia Rheingönheim:1 F. V. Speyer— Sp V. Mundeaheim.1 1904 Ludwigshafen— V. f. R. Frieſenheim:0 Hinkerpfalzkreis Mittelbexbach— V. f. R. Kaiſerslautern:4 Phönir Kaiſerslautern— V. f. R Zweibrücken 1˙2 F. V Niederauerbach— Olympia Kaiſerslautern 2˙2 905 Pirmaſens— Pfalz Pirmaſens:0 V. f. R. Pirmaſens— Wieſenthalerhof:1 Odenwaldkreis S. Vg. Sandhofen— Arheiligen:0 V. f. R Bürſtadt— Viktoria Griesheim:0 Germania Pfungſtadt— F. V. Weinheim 12 V. f. R. Darmſtadt— Viernheim:4 Meiſterſchaftsſpiele der Bezirksliga Bezirk Bayern 1. F. C. Nürnberg— Sp Va. Fürth:0 Bayern München— Wacker München 16 Schwaben Ulm— Nürnberger F. V.:1 München 1860— Teutonia München:0 Bezirk Württemberg—Baden V. f. R. Pforzheim— Stuttgarter Kickers:2 V. f. B. Stuttgart— S. C. Freiburg:2 Si. C. Stuttgart— F. C. Mühlburg:1 Mainbezirk Hanau 93— Union Niedeccad:1 F. S. V Frankfurt— Eintracht Frankfurt:0 V. Bürgel— Helvetia Frankfurt:2 N. Frankfurt— Kickers Offenbach:2 Nheinbezirk V. f. R. Mannheim— TSV. Mannheim⸗Waldhof 51 Phönir Ludwigshafen— F. C Pirmaſens 4˙2 S. V. Darmſtadt— V. f. L. Neckarau:2 Bezirk Rheinheſſen—Saar — F. V. Saarbrücken:1 u. Sp. Geſ. Höchſt:0 Kreisliga Phönix⸗Alemannia— F. V. Raſtatt:1 V. f. B. Karlsruhe— V. f. B. Gaggenau:1 Weſtdeukſchland Meiſterſchaftsſpiele „„ Ruhrgau 185 S. C. Gelſenkirchen 07— Schwarz⸗Weiß Eſſen 30 M. B. V Linden— S. C. Dortmund 08:1 Preußen Eſſen— Bochum 48 2˙1 Eſſener S. V. 99— Langendreer 04:0 Alemannia Dortmund— Erler Sp. V. 08:1 V. f. B. Dortmund— Union Gelſenkirchen:1 Niederrheingan Duisburger Sp. V.— Meiderich 06:0 —— Duisburg— Union Hamborn:1 reußen Krefeld— V. f. B. Bottrop:1 Raſenſport Mülheim— V. f. L. Krefeld:2 Union Krefeld— Sp. Vg. Oberhauſen⸗Styrum:1 V. f. v. B. Ruhrort— B. V. Beeck 22 Bergiſch⸗Märkiſcher Gau 5 Turu Düſſeldorf— S. C. Kronenberg•2 B. C. 05 Düſſeldorf— B. V. 04 Düſſeldorf:0 Solingen 95— V. f. B. Remſcheid 11 Rheingau Rhenania Köln— S. C..⸗Gladbach:6 S. C. Köln 99— Jugend Düren:2 Köln⸗Sülz— V. f. B. E. f. R. Köln— Viktoria Köln 5˙0 Mülheimer S. V.— Rheydter Sp. V.:4 S. V..⸗Gladbach⸗Lürrip— V. f. R. Köln:2 .C.— Eintracht.⸗Gladbach:2 Wormatia Worms 5 Boruſſia Neunkirchen— T. Germania Düren— Sülz:1 5 „SBaoüdweſtfalengau 8 „Fr. Siegen— Arminia Bielefeld(Privat):0 p. Va. Wetter— V. f. B. Weidenau:2 5 S. C. Hagen 05— TSV. Gevelsberg 411 5 Heſſen—-Hannover Sp. Vg. Minden— Kurheſſen Kaſſeſ.2 T. S. VB. Kaſſel 48— Heſſen 09 Kaſſel 02 ngen 05— Sport Kaſſel 32 5 old: Eimsbüttel— Düſſeldorf 99:0 Norddeukſchland Privafſpiele Hamburger S. V.— D. F. C. Prag.1 Meiſterſchaftsſpiele Groß⸗Hamburg nion Altona— F. C. Wandsbeck:3 Viktorig Hamburg— St. Pauli T. V..2 Rothenburgsorth— Ottenſen.1 . C. Altona 93— Eintracht Braunſchweig:6 8 Südkreis Peine— Arminia Hannover:4 Hannover 1896— Goslar 08:1 Werder Hannover— Leu Braunſchweig:1 „„ Schleswig⸗Holſtein ohenzollern Hertha Kiel— V. f. L. Kiel:1 Heide— Holſtein Kiel:15 5 Kilia Kiel— Boruſſia Gaarden:0 8 Weſtkreis A. B. T. S. Bremen— Lübecker B. C. 22 St. Georg Hamburg— Konkordia Hamburg 30 Bremen—= Werder Bremen(Platzeinweihung) 00 5 mitteldeutſchland Dier Kampf wurde von der erſten Minute von beiden Seiten!n dem Harder durch Kopfball nach ſchönem hartem Kampf das Genehmigung ſolcher Spiele liegen bisher zwei Anträge vor: ſich, an der Schwelle der neuen deutſch⸗franzoöſiſchen Fußballbe⸗ ſchon mit Vereinen des Auslandes geſpielt haben, deren Verband Es können hier nicht alle Einzelheiten der vor ſich gegangenen Be⸗ gezogen werden, weil es eine der erſten Aufgaben des Sportes iſt, ANeue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe) c0an macdwefhagſen Fortung Leipzig— S. Fr. Leipzig 11 Viktoria Leipzig— Sp. Bg. Leipzig 111 V. f. B. Leipzig— Eintracht Leipzig 5˙1 ;ͤ ẽœ Bl; V. f. B. Dresden— Dresden 06 122 Sp. Vg. Dresden— Guts Muts Dresden 01 Brandenburg Dresden— Ring Dresden:2 8 Dresden 93— Dresdener S. C.:2 Radebeuler B. E.— Dresdenſia Dresden:0 Mittelſachſen Hellas Chemnitz— Chemnitzer B. C.:0 S. C. Harthau— National Chemnitz:6 Sturm Chemnitz— Preußen Chemnitz:1 F C. Mittweida 99— Teutonia Chemnitz 15 V. f. B. Ehemnitz— Viktoria Einſiedel:1 Saalegau V. f. L. Merſeburg— V. f. L. Halle 96:1 Wacker Halle— Favorit Halle:0 S. Fr. Halle— Sportbrüder Halle:0 Thüringen Erfurt 05— S. C. Erfurt 02 S. E. Stadeilm— Sp. Vg Erfurt•4 Brandenburg Meiſſerſchaftsſpiele der Berliner Oberliga 85 Abteilung A: Luckenwalder B. V.— Spandauer S. V. 12 Hertha Berliner S. C.— V. f. B. Pankow:0 B. f C. Preußen— Kickers Schöneberg:2 Spandauer S. C.— Union Oberſch öneweide:3 Union Potsdam— Norden Nordweſt Berlin:4 5 15 Abteiluna B: Berliner S. V. 92— Alemannia Berlin 15 B. B. C, Brandenbura 92— Union 92 Berlin:2 S. C. Niederſchönhauſen— Vorwärts Berlin:1 Weißenſee 1900— Union S. C. Charlottenburg:3 England Ligaſpiel 1. Diviſion Arſenal— Vlackburn Rovers:0 Aſton Villa— Huddersfield Town:1 Burnley— Weſt Bromwich Albion:1 Burny— Sheffield United:0 Cardiff City— Bolton Wanderers:2 Everton— Liverpool O111 Leeds United— Birminaham 011 Mancheſter Eity— Weſt Ham United:1 Notts Foreſt— New Caſtle United:1 Preſton North End— Toltenham Hotſpurs 0˙3 Sunderland— Notts County 01! 88 HhHolland Ajax Amſterdam— R. C. H. Haarlem 32. H. B. S. den Haag— Stormvogels Ymuiden 12 Sparta Rotterſa— H. F. C. Haarlem 211 U. V. V. Utrecht— V. C. C. Rotterdam:1 Unitas Gorkum— Blau— Wit Amſterdam:8 E. D. O. Haarlem— H. V. V. den Haag:1 Bredania Breda— N. A. C. Breda:4 Velocitas Groningen— Be Quick⸗Groningen 124 Heracles Almelo— Go Ahead Deventer 13 Haarlem— Quick den Haag 11 8. B. B. den Boſch— Willem 2 Tilburg 10 der erſe deucheftasſſche Fußbalkamyf VUÜbßß nach dem Kriege 8 Nun wird er doch zur Gewißheit werden, nachdem ſoviele Preſſemeldungen die mehrere Vereine als angeblich nach Frank⸗ reich fahrende Fußballmannſchaften namhaft machten, überholt ſind. Beim Deutſchen Fußball⸗Bund als zuſtändige Stelle für die Tennis Boruſſia Berlin gegen Club Francaiſe⸗ Paris am 19. Oktober auf der Buffalobahn zu Paris und 1. Freiburger.⸗C. gegen A. S. S. Straßburg am 2. No⸗ vember in Straßburg. Ein Angebot an den deutſchen Meiſter, den 1..⸗C. Nürnberg oder an die Spielvereinigung Fürth iſt bisher nicht ergangen, dagegen ſoll auch der Karlsruher Fußballverein eine Einlabung aus Bordeaux beſitzen. Es verlohnt wegung den Verlauf der Ereigniſſe rückſchauend zu betrachten. Die Einladung an Tennis⸗Boruſſia, wie auch an den 1..⸗C. Freiburg ging von den beteiligten franzöſiſchen Vereinen aus. Es war klar, daß die deutſchen Vereine, die in der Nachkriegszeit von ſo man⸗ chem Lande im Spielbetrieb„überſehen“, wenn nicht ſogar ge⸗ ſperrt wurden(England), es nicht bei der Einladung bewenden laſſen konnten, ſondern ſich auch vergewiſſern mußten, daß be⸗ ſtimmte Formeln vonſeiten der Einladenden erfüllt waren, die jeden Rückſchlag für den deutſchen Sport von vornherein unmöglich machten. Man brauchte ſich beim wiedererſtehenden Sportverkehr mit den ehemaligen Gegnern aus dem Kriege und mit den heute politiſch nach am ſchärfſten in Spannung ſtehenden Staate wie Frankreich von beiden Seiten nichts zu vergeben, wenn man die Idee des Sports an ſich wirken ließ und eben aus rein ſportlichen Empfindungen heraus die Beziehungen wieder aufnahm. Man mußte deutſcherſeits aber darauf beſtehen, daß franzöſiſcherſeits von vornherein jede Vorausſetzung geſchaffen war, daß die er⸗ gangene Einladung auch in ihren Konſequenzen gehalten würde. Es trug ungemein zur Förderung der Begegnungen bei, daß der franzöſiſche Verband eine offizielle amtliche Erklärung herausgab, nach welcher er ſeinen Vereinen den Verkehr mit deutſchen Ver⸗ einen freigab. Es iſt aber weiter voll anzuerkennen, daß der fran⸗ zöſiſche Verband darüber hinaus noch dieſen ſeinen Standpunkt, in Verbindung mit der Bewilligung des erſten Spieles Tennis⸗ Boruſſia Berlin— Club Francaiſe Paris dem Deutſchen Fußball⸗ Bund ſchriftlich bekanntgab. Damit iſt ſportlicherſeits alles er⸗ füllt, was verlangt werden konnte. Es beſtehen keine ſportlichen Bedenken mehr, zumal deutſche Vereine in der Nachkriegszeit auch einen offiziellen Boykott gegen Deutſchland ausgeſprochen hatte. dazu wird ſpäter einmal Zeit ſein, ratungen geſchildert werden,„ ſpä nmal ſportliche Gründe nicht in Betracht aber das eine ſteht feſt, daß beſtehende politiſche Gegenſätze überbrücken zu helfen, zumal die politiſchen Verhältniſſe beider Länder auf dem Wege der Entſpan⸗ nung angelangt ſind. Die Entſcheidung des Deutſchen Fußball⸗ Bunds zu den beantragten Spielen dürfte in ganz kurzer Zeit allen. Sie kann u. E. nur zuſtimmend lauten, zumal auch der Berlner ſund der ſüddeutſche Verband die Anträge der Vereine unterſtützen. In wenigen Tagen ⸗dürfte ſomit die erſte deutſch⸗ Tende Bor Begegnung in Hauptſtadt mit dem Kampfe ennis⸗Boruſſia— Club Francaiſe vor ſich ehen, zwei Wochen ſpäter wird dann Straßburg folgen. Aus der Geſchichte des zußballs 17c10-1024 in Straßburg das Spiel Freiburger.⸗C. 5 282 71 Koppehel. die nachfolgenden Daten die bis ins Leute behaupten, daß ſelbſt die Ues 85 bezeugen 1911 26. 3. Stuttgart gegen Schweiz:2; 14. 4. cegen Norwegen:0: 1924 13. ich Karlsruhe 23,9 laſſen bei den Veranſtaltungen. Ob dies allerdings bei der heutigen Popularität und Einträglichkeit dieſer Sportart gut durchführbar iſt, ſteht in Frage, hat doch gerade bei der Olympiade in Paris der Fußball die Haupteinnahmen gebracht. 1710. Erſte Nachricht vom Fußballſpiel in engliſchen Schulen. 1863. Gründung der engliſchen Football⸗Aſſociation. 1866. Einführung der Abſeitsregel. 1871. Einführung des„Challenge Cup“ der F. A.* 1872. Das erſte internati nale Match England⸗Schottland. 1873. Gründung der ſchottiſchen F. A. 1874. Einführung der Schienbeinſchützer. 1876. Gründung der F. A. von Wales. 1878. Zum erſten Mal werden von den Schiedsrichtern Pfeifen verwendet. Gründung der iriſchen F. A. Gründung der iriſchen Board. Legaliſierung des Profeſſionalismus in England. 1880. 1882. 1885. 1888. Gründung der Fuſtball⸗Liga. 1890. Erſtmalige Verwendung von Tornetzen. 1891.„„ abgeſchafft und durch Liniencichter eErſegt. 5 1892. Das erſte Inter⸗Ligamatch. 1893 Gründung des Amateur⸗Cups. 1901. Einführung der Maximalgagen für Profeſſionals“ 1901. Gründung der Federation Internationale de Football 1907. 1913. 1914. 1920. 1921. Gründung der Amateur⸗Football⸗Aſſociation. Jubiläumsfeier der Football⸗Aſſociation. Verſöhnung zwiſchen der Football⸗Aſſociation Amateur⸗Football⸗Aſſociation. Austritt Englands aus der Fifa. Eine Gruppe unternehmungsluſtiger Geſchäftsleute ver⸗ ſucht in Berlin das Verufsſpielertum einzuführen, erlerdet aber Schiffbruch. 5 Die erſten amerikaniſchen Fußballmannſchaften in Europa — Uruguay triumphiert über die alte Welt.— Oeſter⸗ reich führt als erſtes Land des Kontinents das Berufs⸗ ſpielertum ein. Deutſchlanoͤs Fußba Länderſpiele. Seit der Begründung des Deutſchen Fußball⸗Bundes ſind von deutſchen National⸗Mannſchaften bisher 50 Länderkämpfe ausgetragen worden. Leider muß feſtgeſtellt werden, daß nur 13 Spiele gewonnen werden konnten, 10 nahmen einen unentſchiedenen Ausgang, während nicht weniger als 27 verloren gingen. Die Sta⸗ tiſtik zeigt nachſtehendes Bild: 1908 4. 4. in Baſel gegen Schweiz :5; 20. 4. in Berlin gegen England:5, 7. 6. Wien gegen Oeſter⸗ reich:3; 1909 16. 3. in Orford gegen England:9; 4. 4. in Buda⸗ peſt gegen Ungarn:8; 4. 4 in Karlsruſe gegen Schweiz:0: 1910 3. 4. Baſel gegen Schweiz:2; 24. 4. Arnhein gegen Holland:4: 16. 5. Duisburg gegen Belgien:3; 16. 10. Clere gegen Holland:2; chwei Berlin gegen Eng⸗ land:2; 23. 4. Lüttich gegen Belgien:2; 18. 6. Stockholm gegen Schweden 42; 10. 9. Dresden gegen Oeſterreich:2; 29. 10. Hamburg gegen Sctmeden:3: 17. 12. München gegen Ungarn:4; 1912 24. 3. Zwolle gegen Holland:5; 13. 4. Budapeſt gegen Ungarn:4; 5. 5. und der 1924. 1. 7. Stockholm gegen Rußland 16:0; 3. 7. Stockholm gegen Ungarn :3; 6. 10. Kopenhagen gezen Dänemark:3; 1913 17. 2. Leipzig gecen Holland:3; 21. 3. Berlin gegen England:3; 18. 5. Freiburg gegen Schweiz:2; 26. 10. Hamburg gegen Dänemark:4; 23. 11. gegen Belgien:6; 1914 5. 4. Amſterdam gegen Holland *— 1920 27. 6. Zürich gegen Schweiz:4; 27. 9. Wien gegen Oeſter⸗ reich:3, 25. 10. Berlin gegen Ungarn:0: 1921 5. 5. Dresden gegen Oeſterreich:3: 5. 6. Budapeſt gegen Ungarn:83; 18. 8. Helſing⸗ ſors gegen Finnland:3; 1922 26. 3. Frankfurt/ M. gegen Schweiz :2: 2. 7. Bochum gegen Ungarn:0; 23. 4. Wien gegen Oeſterreich :0; 19223 1. 1. Mailand gegen Italien:3; 10. 5. Hamburg gegen Holland:0; 3. 6. Baſel gegen Schweiz:1; 29. 6. Stockholm gegen Schweden:2; 12. 8. Dpesden gegen Finnland:1: 5. 11. Hamburg 1. Nürnberg gegen Oeſterreich:3: 21. 4. Amſterdam gegen Holland:0; 15. 6. Chriſtiania gegen Nor⸗ wegen:0: 31. 8. Berlin gegen Schweden:4; 21. 9. in Budapeſt ge⸗ gen Ungarn:4.— Danach ſind ausgetragen worden: gegen die Schweiz neun Spiele(4 gew. 4 rerl. 1 unentſch.); gegen Ungarn acht Spiele(1 gew. 4 verl. 3 unenſchieden.): gegen Oeſterreich ſieben(2 g. 4 v. 1.); gegen Holland ſieben(1 g. 3 v. 3.); gegen England vier(3 verl. 1.); gegen Schweden vier(1 g. 3 verl.); ge⸗ gen Belgien drei(3 verl.); FFinnland zwei(1 g. 1.); gegen Norwegen zwei(2 gew.); gegen Italien eins(1.); gegen Rußland eins(1 gew.). Das Torverhält⸗ nis iſt 100:138. Die böchſte Niederlage brachte uns England mit:0 bei, während andererſeits der zahlenmäßig beſte Sieg gegen Ruß⸗ land mit 16:0 verzeichnet iſt.— hockey Mannheimer.⸗Geſ.— V. f. R. Mannheim, 1. Mannſchaft 3˙7, 2. Mannſchaft:4. Handball Beginn der Hanoballſpiele Die erſten Verbandsſpiele im Bezirk Unterbaden brachten folgende Ergebniſſe: 5 B. f. R. Maunheim 1— T. u. Sp.-B. Waldhof I:2(:0⸗ Das Spiel mußte abgebrochen werden, da Waldhof 5 Minuten vor Schluß nur noch 7 Mann im Felde hatte.(Hinausſtellung wegen unfairen Spiels.) Die Punkte bleiben für V. f. R. gewonnen. .J. C. Phönig 1— Polizeiſportverein Heidelberg 1 6·3(:2) Ein äußerſt hartnäckiger Kampf. Phönix gewinnt erſt im Endſpurt, nachdem die Polizen:2 geführt hatten. V. f. L. Neckarau 1— Polizeiſportverein Mannheim:7(:5) Das Spiel überraſchte durch die Höhe des Ergebniſſes und den Sieger. V. f. L. war allgemein getippte Siegerin. M. T. G. war ſpielfrei. geichtathletik Saarkampfſpiele in Saarbrücken Houben am Start— Wellenreuther T. G. Mannheim ſiegt über 400 meter— Schöne Erfolge von Phönix Karlsruhe An den Saartompſſpielen nahmen ſehr gute deutſche Leicht⸗ athleten teil. Auch Houben⸗Kreſeld war dem Ruf gefolgr. Der Er⸗ folg der Veranſtaltung war ſehr gut, weit über 5000 Zuſchauer wohnten den Kämpfen bei. Die bedeutende Tatſache des Tages war wohl, daß es im bedrängten Saargebiet zu einer impoſanten Kund⸗ gebung für den deutſchen Sport kam. Es war für die Saarländer, bei denen die Leichtathletik bisher nicht gerade auf Roſen gebettet war, ein Wagnis, eine derar- ge Veranſtaltung aufzuziehen. Zudem wollte das Wetter den Kämpfen noch einen Streich durch die Rechnung machen, denn es regnete noch während des ganzen Vormittags heftig und auch am nachmittag blieb das Wetter ziemlich zweifelhaft. Die Platzanlage war nur proviſoriſch für leichtathletiſche Kämpfe hergerichtet. Ergebniſſe: 10⁰ Meier-Einladungslauf: 1. Houben⸗ Krefeld 10,9; 2. Wondraſcheck⸗Berlin 11,2. 100 Meter offen: 1. Moſt⸗Krefeld 11,2; 2. Voß⸗Neunkirchen 15 llſviel icht iſt gemein 11.3. Daß das Fußbauſpiel durchaus nich ſo neu iſt wie allgemein 11, 200 Meter Einladungslauf: L. Houben⸗Krefeld 22.7: 2. van Rappert⸗Saarbrücken 23. 8 200 Meter offen: 1. Mo ſt ⸗Krefeld 23,3; 2. Jaiſt, Phönix 400. eter: 1. Wellenreuther, dach er St. Gallen gegen Schweiz:2; 29. 6, Stockholm gegen Oeſterreich:5: gegen Dänemark zwei(2 verl.): gegen — 5 G. M anh e im 52.,7; 80 — Monfag, den 6. Okkober 1922 Arue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 463 Wirtſchaſtliches und Soziales Jorderungen des Hanſa-Bundes für eine kleine Steuerreſorm Das außerordentliche Mißverhältnis zwiſchen den dauernden Steuerforderungen von Reich, Ländern und Gemeinden zur Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Wirtſchaft und die Tatſache, daß die hauptſächlichſten Steuern weſentliche Mehrerträge gegenüber den Voranſchlagsziffern erbringen und damit zu einer unproduktiven Geldanſammlung in den öffentlichen Kaſſen führen, hat das Prä⸗ ſidium des Hanſa⸗Bundes für Gewerbe, Handel und Induſtrie ver⸗ anlaßt, in einer umfangreichen Eingabe an das Reich⸗finanz⸗ miniſterium eine Reihe der dringendſten Steuerforderungen zu⸗ ſammenzuſtellen. Die Eingabe betont dabei gleichzeitig, daß die Wirtſchaft unbedingt eine baldige grundſätzliche Reform des deut⸗ ſchen Steuerweſens erwarte, damit endlich eine gerechte Laſtenverteilung erfolgt und zwiſchen der Leiſtungsfähig⸗ keit des einzelnen Betriebes und ſeiner Steuerpflicht wieder ein direktes Verhältnis hergeſtellt wird. Die Einzelforderungen des Hanſa⸗Bundes zu den gegenwärtigen Steuern beziehen ſich auf weſentliche Erleichterungen der Vorauszahlungen für die Ein⸗ kommen⸗ und Körperſchaftsſteuer, ſoweit Zwiſchenbilanzen für das 1. Halbjahr 1924 Betriebsverluſte oder nur einen unverhältnis⸗ mäßig geringen Gewinn ausweiſen. Weiterhin ſordert die Eingabe allgemein die Abzugsfähigkeit der Ertragsſteuern und Verbrauchs⸗ abgaben ſowie bei den phyſiſchen Perſonen den Abzug von monat⸗ lich 50 Goldmark entſprechend des als abzugsfähig bei den Lohn⸗ ſteuerpflichtigen feſtgelegten Betrages. Für die Abführung der Lohnſteuerſummen wird die Wiederherſtellung der montlichen Zah⸗ lung gefordert, bei der Umſatzſteuer tritt die Eingabe des Hanſa⸗ Bundes für eine Herabſetzung des Steuerſatzes auf 1½ Proz., für die Steuerfreiheit der Handelsagenten, für die Aufhebung der Luxusſteuer und für die Zulaſſung ausreichender Stundungsmöglich⸗ keiten ein. Der neue evangeliſche Kirchenpräſident in Baden Kirchenrat D. Wurkh-Bretten zum Präſidenten gewählt. Am Samstag nachmittag verlautete, daß Kirchenpräſident Dr Muchow der evangeliſchen Landesſynode, die in Karlsruhe ver ſammelt war, den Rücktritt der geſamten Kirchenregie⸗ rung mitteilen wird. Dies iſt nun zur Tatſache geworden. Als Nachfolger des zurückgetretenen Präſidenlen wurde der Stadtpfarrer aus Bretten, Kirchenrat D. Wurth, mit der ver⸗ faſſungsmäßigen Mehrheit von 36 Stimmen gewählt. Der Name Wurth wurde ſchon ſeil einiger Zeit genannt. Er iſt der Vorſitzende der Kirchlich⸗Poſitiven⸗Vereinigung, die über die meiſten Stimmen in der Synode verfügt. Seine Wahl ſtand daher ſchon von vorn⸗ herein feſt. Die Liberalen hatten das frühere Synodalmitglied, Landgerichtspräſident a. D. Dr. Dölter⸗Offenburg präſentiert. Die Gründe, die zum Rücktritt der geſamten Kirchenregierung führten, wurden nicht angegeben; es iſt jedoch bekannt, daß ver⸗ ſchiedentlich Kritik an ihr geübt wurde. Dieſe Kritik hat nament⸗ lich im letzten Jahre ſcharf eingeſetzt. So kam ihr Rücktritt ſchließ⸗ lich nicht überraſchend. Damit iſt die evangeliſche Kirche Badens an einem Wendepunkt ihrer Leitung angelangt. * Am Samstag nachmittag gegen ½5 Uhr verſammelte ſich im Landtagsſitzungsſaale in Karlsruhe das Plenum der Evangeliſchen Landesſynode zu einer öffentlichen Sitzung mit der Tagesordnung: Wahl des Präſidenten des Evangeliſchen Oberkirchentats. Nach Er⸗ öffnung der Sitzung durch Gebet teilte der Präſident der Synode D. Dr. Keller von Freiburg mit, daß folgende Entſchließung auf den Tiſch des Hauſes niedergelegt worden ſei: „Die Landesſynode ſpricht dem Herrn Kirchenpräſidenten und den Mitgliedern des Oberkirchenrates bei dem Ausſcheiden aus ihren Aemtern für treu geleiſtete, meiſt langjährige Dienſte den herzlichen Dank der Landeskirche aus.“ Dieſe Entſchließung wurde ohne Wortmeldung einſtifnmig an⸗ genommen. Dann folgte die Wahl des Kirchenpräſidenten. Die Verfaſſung ſagt:„Der Kirchenpröſident wird von der Landesſynode mit Stimmenmehrheit fämtlicher Abgeordneten gewählt.“ Die Zahl der Abgeordneten beträgt nach den letzten Wahlen bekanntlich 63. Die Mehrheit davon iſt 32. Die Synode iſt beſchlußfähig., wenn Zweidrittel der Mitglieder anweſend ſind. Dda von den 63 Abge⸗ ordneten 60 im Saale anweſend waren, war die Veſchlußfähigkeit vorhanden. Zur Tagesordnung gaben Kirchlich⸗Liberale Vereinigung, Lan⸗ deskirchliche Vereinigung und Volkskirchenbund Erklärungen ab. Für die kirchlich⸗liberalen ſprach der Abg. Dr. Ernſt Frey. Er erhob Einſpruch dagegen, daß die Zahl der weltlichen Mitglieder des Ober⸗ kirchenrates zurückgedrängt werden ſoll. Für die Landeskirchliche Vereinigung ergriff Abg. D. Frommel⸗Heidelberg das Wort, der mitteilte, daß ſich ihr Vertreter der Stimme enthalte. Eine gleiche Erklärung gab auch der Abg. D. Rhode im Namen des Volks⸗ kirchenbundes ab. Dann war die Ausſprache beendet. Es wurde die Wahl vorgenommen. Abgegeben wurden 60 Stimmzettel, davon lauteten 3 6 auf Kirchenbat D. Wurth von Bretten, 19 auf Landgerichtspräſident a. D. Dr. Dölter in Offenburg, 1 auf Stadtpfarrer Kühlewein aus Freiburg, 4 Zettel waren weiß. Wortes. Die Wahl iſt, nachdem 36 Zettel auf den Kandidaten der poſi⸗ tiven Richtung entfallen waren, gültig. Dr. Wurth erklärte ſich zur Annahme der Wahl bereit. Der Präſident der Landesſynode Dr. Keller übermittelte ihm die Segenswünſche der Synode und knüpfte daran den Wunſch und die Hoffnung, daß es dem neuen Kirchenpräſidenten vergönnt ſein möge, in ſeinem Amte ſo zu wirken, daß dabei für die Landeskirche ein großer Segen herauskomme. Präſident Dr. Wurth dankte dem Präſidenten für die Segens⸗ wünſche und den Synoden für ihr Votum und zwar für das Ja und für das Nein, das ihn in eine harte Wirklichkeit hineinſtelle. Er ſei bereit, den vorgezeichneten Weg zu gehen. Dazu ſei notwendig. die tatkräftige Liebe, die alles trage, alles dulde, alles hoffe, in den Dienſt der Landeskirche zu ſtellen. Daß ſolches geſchehen möge ohne jede Parteilichkeit in der Nachfolge Chriſti, das ſei ſein heißer Wunſch. Nun hätte nach der Verfaſſung die Verpflichtung des neuen Kirchen⸗ präſidenten erfolgen ſollen. Dieſe war aber hinfällig, da er bei ſeinem Eintritt in die Kirchenregierung vor zwei Jahren verpflichtet worden war. Die Ernennung der neuen Oberkirchenräte anſtelle der jetzt zurückgetretenen iſt Sache der Kirchenregierung, die aus 6 Mitglie⸗ dern der Landesſynode und aus dem Oberkirchenratspräſidenten be⸗ ſteht. Die Kirchenregierung hat auch einen neuen Prälaten an⸗ ſtelle des vor kurzem in den Ruheſtand getretenen ſeitherigen Prä⸗ laten Schmitthenner zu wählen. Da in der Kirchenregierung die poſitive Richtung ebenfalls die Mehrheit hat, iſt nicht daran zu zweifeln, daß ſowohl die neuen Oberkirchenräte wie auch der Prälat aus den Reihen der Poſitiven genommen werden. Städͤtiſche Nachrichten Der erſte Oktoberſonntag erfreute ſich der Gunſt der Witterung in ganz beſonderem Maße. Als am Samstag abend der Mond einen Hof zeigte, mußte man Befürchtungen hegen, die ſich abep als unbegründet erwieſen. Der Himmel war geſtern zwar nicht völlig unbedeckt, da ſtarker Wolken⸗ flug herrſchte, aber die Sonne kam trotzdem ſo ausgiebig zur Geltung, daß man von einem wirklich ſchönen Herbſttag ſprechen kann. In den Anlagen herrſchte in den Nachmittagsſtunden ein ſehr lebhafter Verkehr. In Scharen erging ſich Jung und Alt im warmen Sonnenſchein. Aber auch die Innenſtadt war nicht menſchenleer. Man merkte, daß wieder zahlreiche Fremde unz aufgeſucht hatten, die durch die Herbſtmeſſee angelockt worden waren. Auf dem Meßplatz überm Neckar, auf dem die Schauluſt wieder in vollem Maße befriedägt wird, war bis in den Abend hinein ebenſo ſchwer durchzukommen wie auf der Verkaufs⸗ meſſe, die auf dem Zeughausplatz in der gewohnten Weiſe ſich angeſiedelt hat. Eine große Anziehungskraft übte in der dritten Nachmittags⸗ ſtunde die Standmuſik aus, die von der Kapelle der Karls⸗ ruher Polizeimuſiker unter Kapellmeiſter Heiſigs Leitung am Waſſerturm ausgeführt wurde. Nach verſchiedenen mit großem Beifall aufgenommenen Muſikvorträgen ſetzte ſich die Kapelle an die Spitze des von dem Männergeſangver yin Mann⸗ heim mit viel Geſchmack arrangierten Winzer zuges, der in der Tatterſallſtraße in der Nähe der Kunſthalle Aufſtellung nahm Der cus ſieben Wagen beſtehende Zug wirkte keineswegs theatra⸗ liſch, ſondern ſehr natürlich und fand infolgedeſſen die verdiente Beachtung des Publikums, das ſich vornehmlich in der zum Renn⸗ platz führenden Allee angeſammelt hatte. In den geräumigen Gartenlokalitäten des Rennwieſenreſtaurants entwickelte ſich ein echtes Pfälzer Volksfeſt, das tauſende anlockte. Die vorhandene Sitzgelegenheit reichte bei weitem nicht aus, ſo ſtark war der An⸗ drang. Bier gabs, wies bei einem Winzerfeſt eigentlich ſelbſtverſtändlich iſt, nicht, aber dafür trank man den ſüßen Moſt, der in Strömen floß, aus Schoppengläßſern. Da zum Rebenſaft „Käſchte“ ausgezeichnet ſchmecken, war der Kaſtanienverkäufer ſtark umdräängt, der mit ſeinem fahrbaren Geſchäft in der Nähe des Ein⸗ gangs Aufſtellung genommen hatte. Obwohl mehrere Schweine ihr Leben gelaſſen hatten, war ſchon gegen Abend keine Leber⸗ und Griebenwurſt mehr zu haben. Die Feſtſtellung dieſer Tatſache läßt auf den Appetit ſchließen, den die friſche Herbſtluft und der Wein verurſachten. Da das Hauptbüffet den Andrang nicht allein be⸗ wältigen konnte, gelangten im Garten Schlachtvlatten, Wellfleiſch und Wurſt zur Ausgabe. Der Betrieb erinnerte ſtark an den Dürk⸗ heimer Wurſtmarkt. Kapellmeiſter Heiſig konzertierte mit ſeiner ausgezeichneten Muſikerſchar unermüdlich. Wie immer gefielen vornehmlich die flotten Märſche. Der verein Mannheim trug mehrere Lieder vor, bei denen mam ſogar ſchunkeln konnte. Auf dem zweiten Platz war ein Schieß⸗ ſtand errichtet. Auch am Preiskegeln konnte man teilnehmen. Da die Gartenlokalitäten in den Nachmittagsſtunden dermaßen über⸗ füllt waren, daß Viele ſtehen mußten, herrſchte auch in den Wirt⸗ ſchaftsräumen ein ſbarker Andrang. In der öſtlichen Abteilung wurde getanzt. In der achten Stunde bewegte ſich ein langer Lampionzug durch den Garten und die Lokalitäten. Wann die Letzten den Heimweg angetreten haben, entzieht ſich unſerer Kennt⸗ nis. Als wir in der neunten Stunde die gaſtliche Stätte verließen, wies zwar der Garten infolge der Kühle große Lücken auf. aber in die Wirtſchaftsräume ſtrömten noch neue Beſucher. Die Herren Schenk und Ruffler, die das Herbſtfeſt vorzüglich organiſiert hatten, dürfen die Gewißheit haben, daß niemand unbefriedigt geblieben iſt. Es war wieder ein Volksfeſt im vollen 8 5 ch. hauptverſammlung des Badiſchen Landesverbands badiſcher Kleingärten⸗ und Sartenbauvereine Ueber die hohe Aufgabe und Bedeutung des Kleingartenbau⸗ weſens für das Wohl des Einzelnen und auch des Staates unter⸗ richtete die am geſtrigen Sonntag in unſerer Stadt abgehaltene 1. Hauptverſammlung des Badiſchen Landesver⸗ bandes badiſcher Kleingärten und Gartenbauver⸗ eine, zu der 19 Vereine aus dem Lande, ſo u. a. aus Karlsruhe, Freiburg, Müllheim und Bruchſal Delegierte entſandt hatten. Den geſchäftlichen Beratungen am Sonntag ging am Samstag abend ein Begrüßungsabend im Eigenheim der Geſellſchaft„Harmonie“ voraus. Hier hatten ſich im feſtlich geſchmückten Saale die ortsanſäſſigen und auswärligen Delegierten ſowie die Vertreter der ſtädtiſchen und ſtaatlichen Be⸗ hörden in anſehnlicher Zahl eingefunden. Die mit verſchwenderiſcher Blumenpracht ausgeſtattete Bühne, auf der die bunten und ſchönen Kinder Floras, vor allem Roſen und Dahlien, einen Vorzugsplatz erhalten hatten, gab der geſellſchaftlichen Veranſtaltung der Klein⸗ gärtner einen äußerſt wirkſamen Hintergrund. Hauptlehrer La u ppe entbot im Auftrage des Mannheimer Ortsverbandes den Delegierten der Kleingartenvereine und den Vertretern der Behörden herzlichen Willkommensgruß. In ehrenden Worten gedachte er beſonders des Gartenbaudirektors Gräbener und deſſen Verdienſte um das Kleingartenweſen. In einem Rück⸗ und Ausblick würdigte Haupt⸗ lehrer Lauppe die Geſchichte und die Beſtrebungen der Mannheimer Kleingartenbaubewegung, die erſt ſeit dem Jahre 1910 durch einen Beſchluß der Stadtverwaltung, eine größere Anzahl von Garten⸗ kolonien zür Verfügung zu ſtellen, in Fluß gekommen ſei. Beſon⸗ ders mit dem Eintritt der Kriegsnöte habe die Bewegung an Stärke zugenommen. Der Redner wußte der Stadtverwaltung auch Dank für die Errichtung von Schrebergärten, knüpfte daran aber den 0 auf Geſtellung von Dauerkolonien, ein Wunſch, der auch in den ſpäteren Vorträgen und Beratungen immer wieder zum Aus⸗ druck kam und anerkannt wurde. Herr Lauppe beendete ſeine Aus⸗ führungen mit den Worten, daß die Zeit kommen möge, wo ſich im Kleingarten in harmoniſcher Weiſe vereinigen möge:„Wirtſchaft und Schönheit, Verſtand und Herz“ und wo in unſeren Blumen uns die verkörperte Sonne entgegenleuchtet. Im Auftrage der Stadtverwaltung dankte Stadtrat Haas dem Landesverband für die Einladung zu der Tagung. Die Bewegung habe ſich, ſo führte er aus, trotz der großen Schwierigkeiten in der Erreichung der hohen Ziele, die ſie ſich geſetzt habe, durchgerungen. Die Liebe zur Scholle und die Liebe zu den Kindern Floras ſeien es vor allen Dingen, die dazu gedrängt hätten, inmitten des Weichbildes der Stadt Mannheim einen Gartenkranz zu legen. Die Stadtverwaltuna werde an den Zielen der Kleingartenbewegung nicht vorbeigehen und ſie nach Möglichkeit unterſtützen. Als Referent des Kleingartenweſens der Stadt Mannheim ſprach Oberbaurat Zi z⸗ ler. Er hob hervor, daß Mannheim in der Förderung des Klein⸗ gartenweſens mit an der Spitze der deutſchen Städte ſtehe, wenn auch manchmal der Kompromißweg zwiſchen den Forderungen der Stadtverwaltung und den Wünſchen der Kleingärtner eingeſchlagen werden mußte. Die Forderuna nach Dauerkolonien ſei voll⸗ auf berechtigt. In kurzen geſchichtlichen Darlegungen wies Ober⸗ baurat Zizler ſodann auf die Verſtändnisloſigkeit hin, die man in der Vergangenheit für öffentliche Gartenanlagen gezeigt habe und daß die Bebauungspläne der Städte vor Jahrzehnten gar nichts vorſahen für Dauerkolonien und dergleichen. In den jetzigen Bebauungs⸗ plänen der Stadt Mannheim ſeien große Gebiete für die Schaffung von Dauerkolonien vorgeſehen. Er wünſchte ſchließlich den Beratun⸗ gen der Kleingartenbauvertretern den Erfolg, den die Kleingarten⸗ baubewegung als Kulturbeweguna verdiene. Nachdem Hauptlehrer Lanpe den beiden Vertretern der Stadt⸗ verwaltung für ihre Ausführungen Dank geſagt und eine Zuſchrift des Oberbürgermeiſters Dr. Kutzer zur Verleſung gebracht hatte, ergriff der Reichsverbandvertreter Hr. Reinhold⸗Berlin das Wort zu einem Vortrage über„Die organiſatoriſche und wirt⸗ ſchaftliche Entwickelung des Kleingartenweſens und die Errichtung von Dauerkolonieen“. In weit ausholenden und ſehr klaren Darlegungen wurde hier von einem Fachmanne ein anſchauliches Bild von der Entwickelung, dem der⸗ zeitigen Stande und nicht zuletzt auch den Beſtrebungen und Forde⸗ rungen der Kleingartenbewegung gegeben. Er ſchilderte die Ver⸗ änderungen in der Gartenkunſt, Ne als die zunehmende Ja⸗ duſtriealiſierung die Gärten vor den Toren der Stadt verdrängte. Er machte auch auf die Vorurteile aufmerkſam, tdie vor dem Kriege der Gartenbaubewegung als„Zigeunerbewegung“ zuteil wurden, bis in den Kriegsjahren aus dieſer„Zigeunerbewegung“ auf ein⸗ mal eine Kulturbewegung wurde. Von dieſem Zeitpunkte an habe dann auch ein g Wohlwollen der Behörden eingeſetzt, wie dieſes zumal durch die Verabſchiedung der Reichskleingarten⸗Ord⸗ nung in der Weimarer Nationalverſammlung zum Ausdruck kam. Leider ſtänden aber noch des öfteren die Ausführung der Verord⸗ nung im Widerſpruch zu ihrem Geiſt. Der Redner übte dann Kritik an der Zuſammenſetzung der Kleingartenämter und Kleingarten⸗ ſchiedsgerichte. Mit beſonderer Ausführlichkeit behandelte der Re⸗ ferent in ſeinem Vortrage die Frage der Dauerkolonien. Vorbild⸗ Tabletten 1 in allen Apothelen u. Drogerien erhältlich Reöner, RNaucher 98 15 Nes für Zänger, Konzert des Staats⸗ und Domchors Berlin dDer Domchor zu Berlin wurde von Friedrich Wilhelm IV. in ſeiner jetzigen Form begründet. Der kunſtſinnige Monarch lein wirklicher„Alleinherrſcher“ der vormärzlichen Tage) zog Meyerbeer und Mendelsſohn, die berühmteſten Tonmeiſter jener Tage, nach Berlin. Meyerbeer wurde königlich preußiſcher General⸗ Muſikdirektor für die Hofoper, Mendelsſohn ſollte die ſympho⸗ niſche Kunſt beherrſchen und dem Domchor vorſtehen. Aus dieſer Zeit(1842) ſtammen Mendelsſohns Kompoſitionen zu Sophokles' „Antigone“ und die Bühnenmuſik zu Shakeſpeares„Sommernachts⸗ traum“, außerdem ſeine Chorwerke der à cappella.Schreibweiſe von denen wir vorgeſtern den 22. Pſalm in achtſtimmigem Chor⸗ ſatze bewundern konnten. Auch die Orgelſonaten gehören in jene Epoche, der wir eine Fülle von Anregungen verdanken. Beide Meiſter fühlten ſich, obwohl geborene Berliner, in der Vaterſtadt nicht mehr glücklich; Meyerbeer ging wieder nach Paris, Mendels⸗ ſohn wieder nach Leipzig. Aber die Hofoper gedieh, und der junge Domchor erſt recht! Meyerbeer kam übrigens oft nach Berlin und ſuchte für den Domchor zu werben, wo er nur konnte. So ſchrieb er einem damals allbekannten Muſikkritiker:„Wenn Sie alte Kirchenwerke höchſt vollendet aufgeführt hören wollen, ſo verſäumen Sie die Konzerte des Domchores nicht. Er hat nicht ſeines Gleichen, ſelbſt die päpſtliche Kapelle ſteht ihm nach.“ So vor 70 Jahren, ſo noch heute. Heute hat der Berliner Domchor über 100 Sänger, aber auf die Reiſe mitgenommen hatte man nur die Hälfte. Nämlich 36 Knaben und 14 Männer. Nach der jetzigen Finanzlage ſehr begreiflich! Da man aber aus Berlin— das ſa mehr Provinz als Stadt geworden iſt— die ſchönſten und beſt⸗ gebildeten Stimmen ausgewählt hatte, da unſer Nibelungenſaal an Ueberklangwirkung leidet, ſo war kein Mangel fühlbar. Die ſchönſte Tongebung der hohen Knabenſtimmen und die tiefen C⸗Bäſſe, der ſchönſte Ausgleich und der warme, edle Klang als Vortragskunſt gewürdigt, bleibt uns nichts mehr feſtzuſtellen, was nicht der ganzen Muſikwelt anerkannt worden iſt. Daß die I. der Römer wie der Berliner— nach e J0 ngſamen Sätze dehnen, die ſchnellen über reiben, da 1 bbe. Tönungen(Ruancen) aufs Heutige zuſpitzen, müſſen wir wohlinehmen. Hugo Rüdel, der berühmte Chormeiſter leitet ja auchden Opernchor der Staatsoper, und ſo iſt es wohl begreif⸗ lich daß Lachs Choralkantate„Jeſu, meine Freude“ in der Wort⸗ und Tongeéeng(namentlich in der Koloratur) moderne Züge trug, die ich meinſeits nicht mehr motettenhaft fand. Man verſtehe aber recht: trac ſolcher Einzelheiten gilt Meyerbeers Urteil noch beute! Wir dan alſo Herrn Profeſſor Rüdel von Herzen und werden uns jederzei. freuen, ihn an der Spitze ſeiner auserwählten Sänger wieder in Mannheim zu begrüßen... Das Programm? Orlando di Laſſo, Antonio Lotti, G. J. Händel, Bach, Mendelsſohn, Succo(der um 1874 auf ſeiner Berliner Höhe ſtand) und Brahms. Dann, als Zugeſtändniſſe, luſtige Stücklein von Leo Blech und Georg Schumann. Zugeſtändniſße an die Einheit(Kirchenmuſil) waren auch die Romancen aus Ludwig Tiecks„Magelone,. Aber Hilde Weyer, eine junge Sängerin mit ſchönem, jugendfriſchen, trefflich gebildeten lyriſchen Sopran ſang ſie ſo poetiſch, wie ſie nur konnte. Der Herr Begleiter hielt ſie nämlich im Zwange. Er hatte falſche Brahmstempi und zerdehnte Händels Arie„Ich weiß, daß mein Erlöſer lebt“ ins Adagio, während Händels „Larghetto“ doch fraglos unſerem jetzigen Andantino gleichbewegt zu nehmen iſt. Nun, Chormeiſter und Begleiter ſind zweierlei, die Laſt der Konzertreiſen mag auch die rauhen Wege des Pianiſten entſchuldigen. Halten wir uns an den Chormeiſter, ſo haben wir den freudigen Abſchluß und den Anſchluß an den großen Beifall gewonnen. Denn ein herrlicher Meiſter wurde auf herrliche Weiſe ausgelegt. Laſſo's„Miſſa ottavitoni“(Meſſe im 8. Kirchenton), von der wir vier Sätze hörten, war um 1560 der größte Meiſter ſeines Zeitalters und ging die neuen Bahnen der neuen Kunſt, Paleſtrina, der Wiederherſteller der alten, edlen Kirchenmuſik, Laſſo — Niederländer, eigentlich Roland de Lattre— der Anbahner, der neuen,„moderner“ Harmonie Verkünder, ſo ſtehen ſie beide vor uns. Man muß dergleichen hören, das„Miſerere“ aus den Bußſpalmen desgleichen, und dazwiſchen Antonio Lottis„Cruci⸗ firus“ aus der zweiten venezianiſchen Schule(alſo ungefähr 70 Jahre ſpäter), um die Entwicklung der Kirchenmuſik zu verſtehen. Wir werden dann verſtehen, warum dieſe alten Meiſter noch heute unſer Ohr und unſer Gefühl gewinnen und werden wünſchen, daß auch unſere Kirchenchöre ſich dieſe Werke mehr als bisher zu eigen machen. Die Erinnerungen an Orlando di Laſſos Meſſenſätze und an ſein Miſerere mögen uns noch lange nachwirken, nicht zum Wenigſten auch als Erinnerungen an einen„idealen“ Domchor. 5 Arthur Blaß. Neues Theater im Koſengarten Die„Puppe“, Operette von Edmund Audran Seit 1909 hat das Ding in der Rumpelkammer unſeres Thea⸗ ters geruht, und wir wiſſen nicht, warum man es hervorholen und ſein eingeroſtetes Uhrwerk älteſter Konſtruktion wieder aufziehen mußte; dem Wiederbelebungsverſuch gab man noch das Prädikat der klaſſiſchen franzöſiſchen Operette mit auf den Weg, was höchſtens zu dem Bemerken Anlaß geben kann, wie ungleich gehaltvoller gegen⸗ über dieſen gehäuften muſikaliſchen Kindlichkeiten doch unſere deut⸗ ſchen„klaſſiſchen“ Operetten ſind. Der Wiederaufführung fehlte zu⸗ nächſt und vor allem eines: der Rotſtift! Wozu dieſes ganze lang⸗ weilige Einleitungsbild? Warum dieſe völlig unbegründete, andern, wichtigeren Dingen gegenüber nur allzuoft fehlende, Pietät gegen⸗ über den einfältigen Nebenrollen, die man ſchmerzlos kann? Weshalb der breite, zum größten Teil alberne Dialog, der ſich im Franzöſiſchen von anno dazumal gewiß anders ausgenommen hat, als hier, wo er nicht die mindeſte Daſeinsberechtigung mehr beſitzt?, Die hinreichend bewährte Gutmütigkeit unſeres Publikums bietet doch hierfür keine Entſchuldigung! Im Ernſt, es gibt ſo etwas wie Operndramaturgie, ein Ding, das ſich ein Theater von den Pro⸗ portionen des unſeren gelegentlich einmal zulegen dürfte; es koſtet nicht allzuviel und bringt dazu noch was ein. Sogar aus dieſer„Puppe“ hätte dermaßen ein Abſatzartikel wer⸗ den können, zumal die Sache an 155 einen wohl kaum zu überbieten⸗ den Grad von Unſchädlichkeit beſitzt. Eine Puppe, die erſtens keine iſt und zweitens dazu dient, armen, wohltätigen Mönchen 80 000 Goldfranken zuzuführen, deren Verteilung allerdings nicht mehr in die„Handlung“ fällt, tut gewiß niemandem etwas zuleide. Dazu die zuckerwäſſerige Muſik, die nicht weiter aufregt und nur eins un⸗ erklärlich läßt, nämlich, daß ihr Schöpfer zugleich auch ein geſchätzter Kirchenmuſiker war,— wer wollte dagegen etwas ſagen!l Kommt gar noch dazu, daß der brave, doldige Puppenbräutigam von Alfred Landory mit der ganzen Unfehlbarkeit ſeines ſonnigen Humors gegeben wurde, das Püppchen(Elſe Betz) ſelber ein ſo arig ſönes Tleid angehabt hat, der Puppenvater(Voiſinh) ſo ſchecklich ſchbaßig und die übrigen vielen, vielen Püppleinchen(par diſtance) zum Freſſen waren,— wie ſollte aus derart vielen weſentlichen Kom⸗ kein Beifall etzt aber noch ein ernſtes Wort über die ſzeniſche Bewältigun des Stückes An dem ſchleppenden Tempo in berk Abwicklung 505 Geſchehens ſind die fehlenden Striche in der Hauptſache ſchuld. Aber die dekorative Seite darf auf der Roſengartenbühne nicht trotz, ſon⸗ dern wegen der räumlichen Schwierigkeiten länger keine Duldung erfahren. Es geht einfach nicht an, das erſte Bild mit Kinderſpielzeug, das zweite mit Stilbögen, das dritte mit„Dekoration“ und das letzte als faſt vollſtändige Szene aufzubauen. Entweder— oder! Nichts iſt hier ſchlimmer als ſiebenunddreißig Kompromiſſe. Wir haben nun einmal das Kreuz dieſer Nudelbrettbühne, aber einmal muß man auch damit fertig werden. Doch wo nichts iſt, hat ſelbſt ein leidiger Referent ſein Recht verloren. 7 Dr. K die Volks-Singakademie eröffnet, wie bekannt gegeben, ihren diesjährigen Konzertwinter am Dienstag den 14. Oktober durch ein Sinfoniekonzert mit dem verſtärkten Nationaltheaterorcheſter unter Leitung ihres Dirigenten, Profeſſor Arnold Schattſchneider und unter ſoliſtiſcher Mitwirkung ſeines Sohnes Alfred Schatt⸗ PPPPPPPPPPPPT 6. Seike. Nr. 463 lich auf dem Gebiete des Kleingartenweſens wirke vor allem das preußiſche Wohlfahrtsminiſterium. Aber auch den möglichen Aus⸗ wüchſen der Bewegung der Kleingärtner ſuchte der Redner Einhalt zu gebieten, indem er ſagte: Der Kleingarten ſoll nicht ein neuer Berufsſtand oder eine neue Erwerbsquelle werden, ſondern der Kleingarten iſt in erſter Linie ein Familien⸗ u. Erholungs⸗ garten. Solange zoch Hunderttauſende in den Großſtädten am Hungertuche nagten, brauchten wir eine Kleingartenbewegung. Unter Hinweis auf die wirtſchaftlichen, volkserzieheriſchen und geſundheit⸗ lichen Werte des Kleingartenweſens richtete er an die Behörden den Ruf, keinen kaufmänniſchen Bilanzſtrich, ſondern einen national⸗ ökonomiſchen Bilanzſtrich zu ziehen. Zu den Aufgaben der Organiſation zähle er auch die Aufnahme einer Statiſtik, Bildung von Einkaufs⸗ und Landkaufgenoſſenſchaften. Mit den Goethe⸗ worten:„Ein freies Volk auf freiem Grund!“ ſchloß der Redner ſeinen Vortrag, für den ihm verdienter Beifall zuteil wurde.— Anſprachen hielten darauf noch der Landesverbandsvorſitzende Gay⸗ Karlsruhe, Landgerichtsrat Dr. Leſer⸗Mannheim als Vorſitzender des Kleingartenausſchuſſes der Stadt Mannheim und Oberregie⸗ rungsrat Specht vom Badiſchen Miniſterium des Innern. Muſi⸗ kaliſche und geſangliche Darbietungen umrahmten den anregend verlaufenen Begrüßungsabend. Der Hauplverſammlung am Sonntaa vormittaa, die im Saale des alten Rathauſes ſtattfand, laa eine umfanareiche Tagesordnung zur Erlediaung vor. Nach der Begrüßung durch den Ehrenvorſitzenden, Hofaartendirektor a. D. Graebener und den Verbandsvorſitzenden Gay erſtattete letz⸗ terer den Geſchäftsbericht des Verbandes Verbandstätiakeit in der Inflationszeit und dem damit verbundenen Eingehen der Verbandszeitſchrift„Der Gartenfreund“ hervor, die aber mit der Wiederherſtellung einer ſtabilen Währung und nicht zu⸗ letzt auch durch die finanzielle Unterſtützung des Mannheimer Orts⸗ verbandes wieder neu ins Leben gerufen werden konnte. Der Be⸗ richterſtatter bezeichnete dann des näheren den Aufgabenkreis des Verbandes, der u. a. in der Regelung des Verkehrs mit kleingärt⸗ neriſchen Grundſtücken, in der Pflege des kleingärtneriſchen Unter⸗ richts und Bildungsweſens, in der Veranſtaltuna von Verſammlun⸗ gen. Vorträgen. Ausſtellungen uſw. zu erblicken iſt. Die finanzielle Lage des Verbandes habe in dieſem Jahre wieder eine Beſſerung er⸗ fahren. Den Bericht über die Redaktion des„Gartenfreund“ er⸗ ſtattete Direktor Graebener, der zur Mitarbeit an der weiteren Ausgeſtaltung der Fachzeitſchrift einlud. Hauptlehrer Lauppe fand anerkennende Worte für die Arbeit der Redaktion und der Geſchäfts⸗ leitung. beſonders für den 761ährigen Schriftleiter des„Garten⸗ freund“, Graebener. Landgerichtsrat Dr. Leſer betonte, daß jeder Kleingärtner dafür ſorgen müſſe, daß in ſeiner volitiſchen Partei der Ruf: Schafft Kleingärten! zu einer Hauyptforderung gemacht werde. Er wies auch auf die Bedeutuna des Kleingartenweſens für die Frau und die Jugend hin. In der anſchließenden Ausſprache ſprachen noch Delegierte aus Karlsruhe. Freibura. Müllheim und Mannheim. Ihre Wünſche und Anreaungen beantwortete der Reichsverbandsvertreter Herr Reinhold⸗Berlin. Oberreaierungsrat Specht vom Mi⸗ niſterium des Innern in Karlsruhe aina auf die vorgebrachten Kla⸗⸗ gen und Wünſche ein und zoa einen Vergleich zwiſchen dem bereits hochentwickelten Kleingaartenbauweſen in Mann⸗ heim und der in der Entwicklunga etwas zurückgebliebenen Klein⸗ gartenbaubeweguna in der Landesbauptſtadt. Er hoffe. daß, ſobald eine Statiſtik über die Kleingartenbeweauna im Lande Baden vor⸗ läge, auch die badiſche Regieruna dieſe finanziell unterſtützen werde. Er erklärte die Bereitwilliakeit der Reaierung, die Beweguna, die ſo wertvoll für das Staatsganze ſei, zu unterſtützen. Der Bericht über den Verlaa, den der Verbandsvorſitzende Gay erſtattete, war mit einem Antrag verbunden, den Derlaa des„Gar⸗ tenfreund“ in eine G. m. b. H. umzuwandeln. Nach einer längeren Diskuſſion wurde dieſem Antrage einſtimmia ſtattgegeben. In dem Bericht über die Wirtſchaftskommiſſion behandelte Hauptlehrer Lauppe beſonders die Frage des Zuſammenſchluſſes der Vereine in wirtſchaftlicher Beziehuna. Das Problem der Schaffung von Ab⸗ fatzgenoſſenſchaften. zu der Vorarbeiten im Gange ſind, müſſe mit Vorſicht behandelt werden. Reinhold⸗Berlin unter⸗ ſtreicht in dieſer Beziehung die Ausführungen ſeines Vorredners. Die Verhandlungen über die Wirtſchaftsfrage wurden darauf mit Rück⸗ ſicht auf die vorgerückte Zeit verbtagt. Nach Genehmigung von Satzungsänderungen ſchritt die Verſammlung zur Neuwahl des Ver⸗ bandsvorſtandes, der ſich nunmehr wie folat zuſammenſetzt: 1. Vor⸗ ſitzender: Hauptlehrer Lauppe⸗Mannheim. 2. Vorſitzender: Die⸗ bold⸗Freiburag, 3. Vorſitzender: Drißner⸗Villingen, Geſchäfts⸗ fübhrer: Gan⸗Karlsruhe. Ein gemeinſames Mittaasmahl in der„Landkutſche“ und eine Beſichtiguna der Mannheimer Schrebergürten am Nachmittag bil⸗ deten den Beſchluß der Tagung. H. * *Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2, ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Gut Naß! Luſtiger Aufmarſch zum Schwimm⸗ wettbewerb.— Die Welt im Zeichen der Abrüſtung. Manöver der franzöſiſchen Flotte im Mittelmeer.— Der Amerika⸗Zeppelin auf der Deutſchlandfahrt. Der Flug über das Brandenburger Tor in Berlin.— Jubiläumsfahrt des Automobil⸗Clubs v. Deutſchland. Die Wagen nach der Ankunft am Ziel.— Automobilrennen auf der Brooklandsbahn. K. Lee, Guineß, der Sieger im 200 Meilenrennen. — Meiſterſchaft von Auſtralien im Einer. Der Sieger James Paddon.— Der Kampf um die Mittelgewichtsmeiſterſchaft. Der nn Di, hob beſonders die 8 8 Hauptrollen ſind beſchäftigt Maria Andor und Rudolf Wittgen. Boxer Wiegert nach ſeinem Siege über Mielenz.— Totenfeier in neue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Rusgabe) Japan.— Speiſewagen im Straßenbahnverkehr auf der Strecke Düſſeldorf⸗Krefeld.— 50 Jahre Reichspoſtmuſeum. Der erſte Morſe⸗Telegraphen⸗Apparat aus dem Jahre 1827.— Das Denk⸗ mal für den ſoz. Abgeordneten Frank. * Jur Rechtfertigung der Brofpreiserhöhung wird uns vom Badiſchen Bäckerinnungsverband geſchrieben: Vas badiſche Bäckergewerbe beklagt aufs tiefſte das ſtändige Stei⸗ gen der Mehlpreiſe ſeit Juli d. J. und bedauert, daß von den maßgebenden Stellen die Erhöhungen nicht zurückgehalten werden konnten. Wonn nun als Folge der hohen Mehlpreiſe die Brotpreiſe neuerdings erhöht werden müſſen, ſo trifft das Bäckergewerbe kein Verſchulden. Es kann ſchließlich von keinem Gewerbe verlangt werden, daß bei ſtändig ſteigenden Material⸗ preiſen die bisherigen Verkaufspreiſe eingehalten werden ſollen Das Bäckergewerbe, das ſich ſchwer zu dem Schritt einer Brot⸗ preiserhöhung entſchloſſen hat; hat bereits wochenlang die erhöhten Mehlpreiſe ohne Ausgleich getvagen. Unter Berückſichtigung der allgemeinen Notlage hat es auch jetzt in der Berechnung bei den neu feſtgeſetzten Brotpreiſen noch nicht die tatſächlichen Mehlpreiſe und Speſen zugrunde gelegt. Das Bäckergewerbe hegt die Erwar⸗ tung, daß auch vom Publikum die zur Brotpreiserhöhung geführten Gründe gewürdigt werden. Veranſtaltungen Theaternachricht. Mittwoch. den 8. Oktober, findet im Na⸗ tionaltheater die Uraufführung der Tragödie„Raoen“ von Max Zweia ſtatt. Die Titelrolle ſpielt Robert Vogel, in den übrigen + J. Akademiekonzert. Am moraigen Dienstag findet im Muſen⸗ ſaal das J. Konzert der Muſikaliſchen Akademie des Nationaltheater⸗ Orcheſters ſtatt. Der urſprünalich als Soliſt vorgeſehene Helden⸗ tenor Biörn Talen ſaate leider im letzten Augenblicke weaen Erkran⸗ kung ab. Es ändert ſich dadurch die Vortraasfolge inſofern, als durch die Verpflichtung des Pianiſten Alfred Höhn ein Werk für Klavier eingeſchoben werden muß. Ddas Konzert gewinnt durch die Aenderung an Einheitlichkeit und ſtellt eine feine Ehrung für den Künſtler und Komponiſten Strauß dar. Es gelanat neben der Sinfonja Domeſtica und der Couperin⸗Suite die Burleske für Kla⸗ vier mit Orcheſter D⸗Moll zum Vortraa. Fünf Vorträge von Ernſt Krupka. Dem Jugendfeſt des Ju⸗ gendbundes für Entſchiedenes Chriſtentum ſchließen ſich in dieſer Woche fünf Vorträge des ſeit über Jahresfriſt in Süddeutſchland wirkenden Evangeliſten Ernſt Krupka an, auf die wir auch an die⸗ ſer Stelle aufmerkſam machen möchten. In der kurzen Zeit ſeiner ſüddeutſchen Wirkſamkeit hat ſich Ernſt Krupka ſowohl durch ſeine klare Gedankenführung, wie auch durch ſeine packende Volkstümlich⸗ keit das Intereſſe der verſchiedenſten Kreiſe erworben und geſichert und es ſteht zu erwarten, daß der ausgiebige Raum des Friedrichs⸗ parks ſich nicht als zu groß erweiſen wird. „*Ermäßigung der Poſtanweiſungs-, Poſtſcheck⸗ und Poſtkredit⸗ briefgebühren. Die Poſt hat mit Wirkung vom 1. November an die Gebühren des Geldverkehrs ermäßigt. Für Poſtanweiſungen iſt wieder ein Meiſtbetrag feſtgeſetzt worden, und zwar 1000. Die neuen Poſtanweiſungsgebühren betragen bis 25, 20 J, bis 100„ 40 3, bis 250% 60 3, bis 500% 80 3, bis 750 120 3, bis 1000„ 160 3. Im Poſtſcheckverkehr betragen die neuen Gebühren für Einzahlungen mit Zahlkarte bis 25„. 10 3, bis 100 20 3, bis 250% 30 3, bis 500„ 40 3, bis 750% 60 3, bis 1000„ 80 3 und bei Beträgen von mehr als 1000 (unbeſchränkt) 1. Die feſte Gebühr für Barauszahlungen im Poſtſcheckverkehr iſt von 20 auf 15 3 ermäßigt worden. Damit wird die im jetzigen Tarif beſtehende Unſtimmigkeit beſeitigt, daß im Poſtſcheckverkehr Barauszahlungen über Beträge bis 25 um einige Pfennige teurer ſind als bei Verſendung mit Poſtanweiſung. Die Auszahlungsgebühr für Poſtkreditbriefe iſt auf die Hälfte er⸗ mäßigt. Die neue Gebühr beträgt 10 3 für je 100 des redit⸗ briefbetrages, mindeſtens aber 1 für jeden Kreditbrief. herlängerung der Bezugsdauer der Etwerbsloſenunterſtützung. Vom Reichsarbeitsminiſterium iſt dem Gewerkſchaftsbund der An⸗ geſtellten auf eine Eingabe zu Gunſten einer Verlängerung der Höchſtdauer des Erwerbsloſenunterſtützungsbezuges auf 52 Wochen mitgeteilt worden, daß dieſer Anreaung in gewiſſem Umfange bereitz Rechnung getragen worden iſt. Mit Ausnahme der ledigen land⸗ wirtſchaftlichen Arbeiter und Arbeiterinnen, ſowie der Hausangeſtell⸗ ten ſei eine allgemeine Verlängerung der Höchſtdauer von 26 Wochen auf 29 Wochen bereits durch Rundſchreiben vom 31. Dezember 1923 zugelaſſen worden. Darüber hinaus könnten nunmehr aufarund des 8 18 Abf. 3 die zur Entſcheidung über die Gewähruna der Unter⸗ ſtützung zuſtändigen Stellen die Unterſtützungsdauer um weitere 13 Wochen verlängern. Somit kann alſo kein Zweifel darüber beſtehen, daß die Arbeitsämter ete. ſchon jetzt die Möglichkeit haben, den Un⸗ terſtützungsbezug über 39 Wochen hinaus bis zur Höchſtdauer von 52 Wochen auszudehnen. 50 * Weiterer Abbau der Beherbergungsſteuer. In dem Kampfe gegen die Beherbergungsſteuer ſind wieder einige Orte erfolgreich geweſen. In Bad Bertrich, Charlottenbrunn, Grenzenbach im Ba⸗ diſchen Schwarzwald, Leobſchütz, Nimptſch in Schleſien, Roſtock, Weißenfels und Witzenhauſen iſt die Fremdenſteuer aufgehoben wor⸗ den. In zwei weiteren Städten, Eſſen und Regensburg, wurde die Herabſetzung von 20 auf 10 v. H. beſchloſſen. eN Monkag, den 6. Oktober 1924 Aus dem Lande L. Wiesloch, 2. Okt. Die Felder haben ſchon ein ganz herbſt⸗ liches Ausſehen genommen, Hopfen und Tabak ſind verſchwunden und als nächſte Haupternte hat die Kartoffelernte begonnen. Sie in ihrem Ergebnis zu überſchätzen, iſt nicht leicht, da genau entgegengeſetzte Meldungen vorliegen. Im ganzen genommen leiden die ſchweren Boden und die tieferen Gewanne unter Fäule, wäh⸗ rend leichbere Böden und höher gelegene Gewanne ſehr ſchön ein⸗ bringen. Es dürfte mit einer guten Mittelernte gerechnet werden. Die Dickrüben ſtehen ſehr ſchön; die Futter⸗ oder Weißrüben indeſſen können als Ausfall in der Futterverſorgung betrachtet werden, ſo allgemein mißraten ſind ſie. Mehr denn je machen ſich nämlich die kleinen Schnecken bemerkbar, die, wenn der Kampf gegen ſie nicht ſcharf aufgenommen wird(mit Kalkl), auch die Aus⸗ ſaat in Frage ſtellen.— Der Herbſt hat noch nicht begonnen.— Die Obſternte fiel zur Zufriedenheit aus. Auch die Qualität war gut, das Obſt ſüß und ſchmackhaft. 7 Von der Bergſtraße, 4. Okt. Die Bautätigkeit hat ſich im Laufe des Sommers auch in unſerer Gegend wieder zunächſt in Folge der allgemeinen beträchtlichen Wohnungsnot und in der Hoff⸗ nung, aus der Gebäudeſonderſteuer Zuſchüſſe reſp. niederverzinsliche Baudarlehen zu erlangen, etwas gehoben. Man hob auf Zugaben von 3000 Mark— mehrfach noch auf höhere Beträge ab, die von ſtaatlicher oder gemeindlicher Seite aus durch die Städte oder Be⸗ zirksverbände für Neuerſtellung einer Wohnung gegeben werden könnten. Nun aber die Gelder aus der Sonderſteuer, ſoweit ſie für Wohnungsneubau geſetzlich in Betracht kommen können, ſehr be⸗ ſcheiden ausfallen, ſo reichen ſie bei weitem nicht hin, um auch nur einen entſprechenden Teil der verhältnismäßig vielen Bewerber zu befriedigen. Es droht eine allgemeine Enttäuſchung und Entmu⸗ tigung der Bauluſtigen und damit auch eine Stockung im Weiterbau und der Vollendung der begonnenen Wohnungsbauten einzutreten, wenn nicht gemeindlicher⸗ oder auch ſtaatlicherſeits irgend geeignete Unterſtützung für Vollendung der begonnenen Wohnungsneu⸗ Hypothekengelder ſo ſchwierig aufzubringen ſind und die Verzinſung ſo hoch iſt. Auch Neubauten, die Arbeiterleute auf genoſſenſchaftlichem zu erſtellen gedenken, ſind in Mitleidenſchaft gezogen, da man bei derartigem Wohnungsbau aber auch für Materialankauf noch einiges Bargeld benötigt. * Breiſach, 3. Okt. Noch gut abgelaufen iſt ein Automobil⸗ unfall an der Landſtraße nach Ihringen. Ein von Freiburg kommendes Automobil mit 5 Inſaſſen kam an einer Kurve ins Rutſchen, blieb aber glücklicherweiſe an einem Wegſtein hängen. Die Inſaſſen erlitten nur leichtere Verletzungen. “ Konſtanz, 3. Okt. Eine in Turn⸗ und Sängerkreiſen be⸗ kannte Perſönlichkeit iſt in Kreisamtmann Karl Laux aus dem Leben geſchieden. Nahezu 30 Jahre hindurch war der Verſtorbene bei der Kreisverwaltung Konſtanz tätig. Als Gauvertreter des Hegauturnverbandes erwarb er ſich um die Turnſache mancherlei Verdienſte. Außerdem war er 25 Jahre lang Mitglied des Geſang⸗ vereins„Bodan“.— Eine folgenſchwere Schlägerei hat ſich kürzlich zwiſchen einem verheirateten Maſchiniſten und einem ledi⸗ gen Kutſcher abgeſpielt, in deren Verlauf der Kutſcher mit einer eiſernen Stange derart auf den Kopf geſchlagen wurde, daß er einen Schädelbruch erlitt. Nus der pfalz R. Frankenthal, 3. Okt. Heute früh nach 6 Uhr fand ein Bahnwärter auf dem Streckengang zwiſchen Bobenheim und Worms unter einigen Kleidungsſtücken den Kopf eines Menſchen, Daneben lag der Rumpf, der vom Kopf abgetrennt war. Es ſtellte ſich hergus, paß es ſich um den 53 Jahre alten Landwirt Wilhelm Weber aus Kleinniedesheim handelte, der abends zuvor von hauſe weggegangen war und ſeitdem vermißt wurde. Weber, der in den beſten Verhältniſſen lebte— er hat ein Bauerngut von 35 Morgen Feld und noch Weinberge und war kinderlos— hatte vor längerer Zeit einen ſchweren Radunfall erlitten und war ſeitdem geiſtigen Störungen ausgeſetzt, klagte oft über Kopfſchmerzen und eigte Neigung zu Schwermut. Wahrſcheinlich hat er in einer ier Anwaändlung den Tod geſucht. :: Neuhofen, 4. Okt. Während ſeiner polizeilichen Vernehmung wegen Kartoffeldiebſtahls ſprang der 47jährige, verheiratete Martin Gaul aus dem 2. Stockwerk des Bürgermeiſteramts auf die Straße, von wo er in ſchwerverletztem Zuſtande ins Krankenhaus eingeliefert werden mußte. 5 :: Rodalben, 4. Okt. Am Dienstag nachmittag zwiſchen 3 und 4 Uhr wurde, in der Nähe des Waſſerfelſens in der Bärenhalde, ein älteres Mädchen von einem Manne überfallen. Er mußte aber ſein Opfer löslaſſen und flüchten, da ein Motorradfahrer der Ange⸗ griffenen zu Hilfe kam. : Zweibrücken, 4. Okt. Am Dienstag abend wurde die 15 000. Eintrittskarte für die Zweibrücker Ausſtellung von einer Werk⸗ meiſtersfrau aus Irheim gelöſt, die von der Ausſtellungsleitung einen Schreibtiſch erhielt. Am kommenden Sonntag dürfte der 20 000ſte Beſucher fällig werden, dem dann eine vollſtändige Küchen⸗ einrichtung zufällt. Schlechte Verdauung, träger Stuhl ſind verbreitete Uebel. Wir raten Ihnen, 30 Gramm Herbex⸗Kerne in Ihrer Apotheke zu kaufen und nach Bedarf—2 Stück zu nehmen. Em. 80/81. ſchneider(Violoncello). Die Volksſingakademie gibt ſich der Hoff⸗ nung hin, daß die drei Sinfoniekonzerte, die ſie im kommenden Winter peranſtaltet, auch den nötigen Widerhall durch regen Beſuch des muſikliebenden Publikums finden werden, umſomehr als die Volks⸗Singakademie die gewaltigen Unkoſten ohne fremde Unter⸗ ſtützung ſelbſt tragen muß. Araufführung eines geiſtlichen Weiheſpieles. Das geiſtliche Weiheſpiel Abels Opfer“ von Kaplan Nikolaus Laue r⸗Lud⸗ wigshafen wird vom Bühnenvolksbund in uudwigshafen Ende Oktober dieſes Jahres uraufgeführt. Der Stoff der Dichtung iſt die gewaltige Tragödie am Beginn der Menſchheitsgeſchichte, der Btuder⸗ ſtreit zwiſchen Kain und Abel. In einem einzigen gewaltigen Akte iſt der Stoff gemeiſtert. Große Teile ſind muſikaliſch untermalt. Zwei bedeutende Komponiſten haben dazu Originalkompoſitionen geſchrieben. Die dramaturgiſche Leitung liegt in den bewährten Hän⸗ den des Kaiſerslauterner Schriftſtellers Ernſt Noeldechen. Es iſt geplant, mit dem Perſonal der Uraufführung Vorſtellungen in brochen mit der gebieteriſchen unzweideutigen Forderung: 15 einigen größeren Städten der Pfalz zu veranſtalten. % Die„Araufführung“. Ueber den Uraufführungshunger ſchreſbt Herbert Eulenburg in der„Köln. Ztg.“ dieſe be⸗ Klage:„Können wir nicht eine Uraufführung von Ihnen bekominen? So ruft es alljährlich vor Veginn der neuen Spielzeil bei mir an. Und dieſer Ruf, von irgendwelchen machtwollen Büh⸗ nenhäuſern begonnen, ſetzt ſich dann wie ein Echo, das langſam in die Täler verhallt, bis in die kleinſten Theater fort:„Eie Urauf⸗ führung!“ Man müßte jährlich noch weit mehr als ich ſchreiben— und ich dichte nach der Anſicht meiner Berufsgenoſſen ſchon viel zu viel—, um die dringendſten Anforderungen nach Uraufführungen ſtillen zu können. Vorläufig muß ich mich begnügen, auf dieſen Rotſchrei in den meiſten Fällen zu antworten:„Nein! Eine Ur⸗ aufführung habe ich leider nicht mehr für Sie zu vergeben. Aber miöͤchten Sie nicht einmal ein früheres Werk von mir— das bei Ihnen noch pöllig unbekannt—“ Aber dann werde ſch ſchon unter⸗ „Nein! Eine Uraufführung muß es ſein.“ Geht zum Teufel mit euren Ur⸗ aufführungen. Wenn eure ganze Zuneigung zu der deutſchen Büh⸗ nendichtung nur darin beſteht,„Primeurs“ zu bringen wie die Ge⸗ müſehändler, ſo baut euren Kohl allein weiter! Bringt ihr denn nicht das bißchen Liebe auf, einen eurer Dichter in ſeinem Schaffen zu verfolgen und zu ermutigen oder herunterzureſßen, wenn er es verdient? Iſt es euch denn nur um die erſte Erregung und um den Tageslärm zu tun? Ein Dichter kann im Jahre beſtenfalls ein bis zwei Stücke ſchreiben Soll er von den Erträgniſſen dieſer beiden Uraufführungen im Jahr ſein Leben friſten? Es verrät eine Un⸗ bildung und eine Seelenreheit. ewig nur nach Uraufführungen zu rufen und ſich im übrigen um das Fortkoemmen unſerer Bühnen⸗ dicht⸗r nicht 5 im mindeſten zu kümmern. Der Reiz eines guten Werkes liegt doch nicht nur in ſeiner Jungfräulichkeit. Die heuti⸗ gen Theaterdirektoren habhen im allgemeinen eine weit größere Fachkenntnis und Ausbildung als die früheren Bühnenkönige. Aber das eine, einfachſte wiſſen ſie weniger als die alten berühmten Prinzipale, daß nämlich die deutſchen Bühnenleiter eigentlich die Freunde der deutſchen Dichter ſein ſollten.“ Kunſt und Wiſenſchaſt 727 Der neue Komet. Ueber den neuen Kometen am Abendhim⸗ mel liegen nach flüchtigen Informationen jetzt die erſten Beobach tunas⸗ und Berechnunasergebniſſe, vor. Danach wurde der Komel am 15. September von Dr. P. Finsler in Bonn entdeckt. Die Be⸗ obachtung im Feldſtecher zeigte ihn im Sternbilde des Haares der Berenike in unmittelbarer Nähe eines etwa 5 Bogenminuten aroßen Sternhaufens. Nach langer Pauſe machte hier endlich einmal wie⸗ der ein Komet ſeinem Namen inſofern Ehre, els er einen, wenn auch ſchwachen, ſo doch eta 4 Grad langen Schweif erkennen ließ. Ver⸗ mutlich handelt es ſich bei dieſer Entdeckung um eine zufällige Auf⸗ finduna, denn der Komet war ſo hell, daß er ſchon lange vorher hätte aufgefunden werden müſſen.— wenn nicht die alten berühmren Kometenjäger heute ausgeſtorben wären. Ueberdies iſt die Auffin⸗ dung in einem Sternbilde geglückt, in dem der profeſſionelle Kome⸗ tenjäger kaum auf die Pirſch gehen würde. weil in dem Sternbilde beſonders viele ſchwache Sternhaufen und Nebelflecke ſtehen, die dem Kometen zum Verwechſeln ähnlich ſehen. Die erſte wiſſenſchaftliche Beobachtung gelang auf der Sternwarte Babelsbera. wo Profeſſor Prager die Helliakeit, anſcheinend des Kernes, zu nur 10. Größe an⸗ gab. Aus weiteren Beobachtungen in Algier, Greenwich und Ko⸗ venhagen vom 21., 22. und 23. September berechnete dann die Zweig⸗ ſtelle Kopenhagen der Kieler Zentralſtelle für aſtronvmiſche Tele⸗ aramme die Lage der Bahn des Kometen im Raum und ſeinen Lauf unter den Sternen. Dieſe auf ein nur zweitägiges Intervall be⸗ aründete Berechnung läßt erkennen, daß ſich der Komet von Sonnne und Erde wieder ſchnell entfernt. Den ſonnennächſten Punkt ſeiner Balm dürfte er ſchon am 5. September, alſo zehn Tage vor der Ent⸗ deckung überſchritten haben. Er muß um dieſe Zeit am nordweſt⸗ lichen Abendhimmel recht aünſtia zu ſehen geweſen ſein und es iſt ſehr bedauerlich, daß ſich niemand nach ihm umgeſehen hat. Zur Zeit ſeiner Sonnen⸗Nähe war er beiläufig zwei Fünftel ſo weit von der Sonne entfernt wie die Erde Er agehört zu den ſog, rückläufigen Kometen die im allaemeinen nicht wiederzukehren pflegen: der Hallenſche Komet bildet allerdinas eine rühmlicke Ausnahme. Im⸗ merhin fällt auf, daß ſeine Bahn der des aroßen Kometen von 770 einigermaßen ähnlich iſt. Erſt ſpätere Berechnungen werden zeigen. ob es ſich bei dem gegenwärtigen Schweifſtern um eine Wiederkehr dieſes großen Kometen handelt. e e meten Finsler fübrt ihn durch das Sternbild der Wage, wo er am 30. September nahe dem Stern 16 dieſes Bildes zu finden ſein dürfte. Leider wird die kurze Friſt der Beobachtunasmöalichkeit durch Mondlicht in den erſten Oktobertagen wieder beeinträchtiat. Am 8. Oktober dürfte er bei dem Sterne Beta und am 16. bei Gamma der Wage zu finden ſein. Seine Helliakeit, die bei der Entdeckung etwa der pierten Sterngröße entſprach. wird Ende September ſchon mindeſtens bis auf die ſiebente und Mitte Oktober unter die achte I herabgeſunken ſein. Während alſo Ende September noch eine Be⸗ obachtuna mit dem Feldſtecher möalich war, wird Mitte Oktober ſchon ein kleines Fernrohr dazu notwendia ſein. 5 r. H. H. Kritzinger Ein mediziniſcher Kongreß in Sevilla. Unter dem Patronat des Königs von Spanien tagt vom 15. bis 20. Oktober in Sevilla der zweſte nationale Kongreß für mediziniſche Wiſſen⸗ ſchaften, deſſen Bedeutung über die eines rein nationalen Kon greſſes erheblich hinausgehen dürfte, da neben ſpaniſchen Aerzten die Mediziner aller ibero⸗amerikaniſchen Staaten zur Teilnahme aufgefordert ſind und eine große Beteiligung aus dem ſüd⸗ und mittelhmerikaniſchen Ländern zu erwarten iſt. Auch deutſche Aerzte ſollen auf Antrag an dem Kongreß teilnehmen könnnen, wenngleich eine offizielle Beteiligung Deutſchlands wie die der an⸗ deren Nationen, mit Ausnahme der ibero⸗amerikaniſchen, nicht mög⸗ ich iſt. Anläßlich dieſes Kongreſſes wird, vom 15. Oktober bis 15. November eine wiſſenſchaftliche⸗induſtrielle Ausſtellung für Medizin und Hygiene ſtattfinden, die in zwei großen Ausſtellungs⸗ paläſten der zukünftigen ibero⸗amerikaniſchen Ausſtellung in — untergebracht wird. Zu dieſer Ausſtellung, die offiziellen Charakter aträgt, ſind Firmen aller Länder zugelaſſen. Mit Rück⸗ ſicht auf die internationale Bedeutung der Veranſtaltung dürfte nach en Mitteilungen der Gewährsſtelle des Ausſtellungs⸗ und Meſſe⸗ Amts eine Beteiligung deutſcher Firmen wohl er⸗ wünſcht erſcheinen. st. Literatur * Telos, eine Halbmonatsſchrift für Arbeit und Erfolg. Herausgegeben von R. H. Franc é. Verlag Walter Seifert, Herl⸗ bronn a. N. Dieſe neue Zeitſchrift, für deren Güte ſchon der Name des Herausgebers ſpricht, ſieht ihr Ziel darin, eine neue deutſer Art der Arbeit zu ſchaffen. Der Sinn des Lebens iſt ihr: ona⸗ niſch arbeiten, richtig ausruhen, genießen, was Kultur und situr uns bieten. Aus dem reichen Inhalt des 1. Heftes nenzn wir nur als beſonders bemerkenswerte Aufſätze: Die beſte⸗ Art zu arbeiten; Die Fremdidee in der Ernährung; Die Frau is Selb! ausbeuter; Wie iſt das deutſche Volk geſinnt?— e Zeitſchrift e ee 108 N bauten bereit geſtellt werden kann, wenigſtens noch ſo lange, als Wege durch wirkſame Beihilfe der Arbeiterkollegen nach und nach rau 48 Selbſt⸗ liſt ſehr gut ausgeſtattet und mit originellen Bildern geſchmückt und Der gegenwärtige Lauf des Ko⸗Jwird jedermann reichliche Belehrung und Anregu⸗z geben können. 46 e 755 Montag, den 6. Oktober 1924 * neue Mmannheimer Feitung(Morgen⸗Nusgabe) 7. Seite. Nr. 463 43 1500 meter: 1. Jiegler⸗St Avold:34; 2. Popp⸗Landau.] Dienſte deutſchen Volkstums und vaterländiſchen Pflichterfüllung. 5000 Meter: 1. Walz⸗Landau 16:54. 4 mal 100 Meter-Staffel: Karlsruhe 45,2; 3. Saar Saarbrücken 45,4. Schwedenſtaffel: 1. Phönix Karlsruhe 2: 11.5: 2. F. C. Pirmaſens. f Olympiſche Staffel: 1. Phönix Karlsruhe 3,50: 2. Saar Saarbrücken. 3 mal 1000 Meter: 1. Phönix Karlsruhe:44,5; 2. Karls⸗ ruher F. V.:46. Diskuswerfen: Steinbrenner⸗Frankfurt 43,25; 2. Wen⸗ ninger⸗Saarbrücken 39,72. 2 755 Kugelſtoßen: Wenninger⸗Saarbrücken 13,20. Dreikampf: 1. Wenninger.⸗Saarbrücken 153.; 2. Bohr⸗ mann⸗Berlin 152 P. Stabhochſprung: Speck⸗Pforzheim 3,39. * 5 Sieverk-Neukölln, deulſcher Meiſter im 50 Kilometer⸗Gehen Neuer deulſcher Rekord München, 5. Okt.(Eig. Ber.) Die deutſche Meiſterſchaft im 50 Kilometer Gehen kam am Sonn⸗ tag nachmittag in München bei prachtvollem Herbſtwetter und großer Zuſchauermenge zum Austrag. Die Teilnehmerzahl im Gehen blieb zwar hinter der der Vorjahre zurück, doch waren alle ausſichtsreichen Bewerber am Start. Die Meiſterſchaft fiel an einen der Favoriten, Sievert⸗Neukölln, der nach dem 18. Kilometer den Landshuter Groiß in der Führung ablöſte und mit aroßer Ueberlegenheit ſiegte. Bemerkenswert iſt jedoch das Verſagen der übrigen Favoriten, denn die nächſten Plätze wurden faſt ausſchließlich von weniger be⸗ kannten Leuten belegt. 2 Die Gehſtrecke hatte in den letzten Tagen umgelegt werden müſſen, da auf den früher benutzten Straßen Ausbeſſerungsarbeiten vorgenommen wurden. Die neue Straße erwies ſich als ſehr gut. Bei einer genauen Abmeſſung ſtellte ſich aber heraus, daß ſie um 400 Meter zu lang war. Die Zeit des Siegers wurde daher zweimal und zwar bei 50 Kilometer und 400 Meter weiter entfernt beſtoppt. D Ueber 30 Kilometer bedeutet die Zeit Sieverts mit:34,03 Stunden einen neuen deutſchen Rekord. Ergebniſſe: 1. Deutſcher Meiſter Sievert⸗Neukölln 436,46, 2. Born⸗Berlin:00,04, 3. Groiß⸗Landshut:07,28, 4. Lubsr⸗Nürn⸗ berg:14,48, 5. Peitſch⸗Chemnitz:17,45. * Deutſche Leichkathleten in Prag Bei den leichtathletiſchen Wettkämpfen in Prag konnte der deutſcher Meiſter Peltzer⸗Stettin im 800 Meter Vorgabe⸗Lauf als Malmann in:59,8 einen ſchönen Sieg feiern, dagegen wurde er im 400 Meter Vorgabelaufen in 51 nur Zweiter. Der Sieger Zielſchke⸗ Prag hatte allerdings 70 Meter Vorgabe. Die weiteren Ergebniſſe ſind: Speerwerfen: 1. Springer⸗Marienbad 51,81(neuer tſchechiſcher Rekord). Hochſprung: Peterra⸗Prag 1,76. Weitſprung: 1. Eberſack⸗Prag 6,90. 3000 Meter: 1. Ledere r⸗Wien. * * Keine Olympiade der Neutralen. Für Wettkämpfe, die un⸗ ter dem Namen„Olympiade der Neutralen“ in Berlin veranſtaltet werden ſollen, wird von unverantwortlichen Wichtigtuern Stim⸗ mung gemacht. An offizieller Stelle beſteht ein derartiger Plan nicht, hat auch keine Ausſicht Förderung zu erfahren. Einerſeits beſten Deutſchland für ſeine Kampfſpiele 1926 die im Herzen des bolte Gebietes in Köln ſtattfinden werden, und zu einer macht⸗ deren, Heerſchau des deutſchen Sportbetriebes werden ſollen. An⸗ ſchon ſen hat der Gedanke, zwiſchenolympiaden zu veranſtalten, lig vor dem Kriege vielfach Widerſtand gefunden, was begreif⸗ last erſcheint da es für die verſchiedenen Länder eine zu große Be⸗ Sbennß darſtellt, alle zwei Jahre Olympiaexpeditionen auszurüſten. Schließlich und endlich braucht eine derarkige Veranſtaltung, ſoll ſie gelingen, umfangreiche und langwierige Vorbereitungen. So hat z. B. Schweden ſchon lange vorher, ehe der Plan der Göte⸗ borger Spiele auch nur in die Heffentlichkeit kam, bei allen Staaten ſondiert, wie ſie eine Einladung aufnehmen würden. Für Deutſchland aber iſt in dieſer Beziehung die Situation ungleich ſchwieriger als ſ. Zt. für Schweden und es würde dem Anſehen Deutſchlands⸗ gewiß nicht nützen, wenn es da oder dort Ablehnung erführe, oder wenn die Veranſtaltung ſchließlich gar ein Fiasko brächte. Für die Vorbereitung Deutſchlands auf die Olhmpiſchen Spiele 1928 genügen außer den deutſchen Kampfſpielen vollkom⸗ men die von den Verbänden veranſtalteten Länderkämpfe und die internationalen Wettkämpfe der Vereine, ein Tothetzen der Idee der Olympiſchen Spiele würde den Zielen dieſer Bewegung nur aufs ſchwerſte ſchaden. Ganz abgeſehen davon iſt es unverantwort⸗ lich in der jetzigen Zeit, in der ſich die außerpolitiſchen Gegenſätze auch in ſportlicher Beziehung wieder auszugleichen beginnen, durch eine derartige Veranſtaltung die Gegenſätze erneut zu verſchärfen⸗ Turnen — Der deutſche Turntag in Würzburg Die Tagungen am Donnerstag Eine aroße Zahl von Sitzungen bildete das Tagesproaramm. Der Hauptausſchuß der Deutſchen Turner, der Wablausſchuß der reiskaſſenwarte, der Verein Deutſche Turnpreſſe traten zuſammen, endlich fanden zahlreiche Kreisſitzungen ſtatt, in denen die Abgeoro⸗ neten zu einzelnen Punkten der Tagesordnung des Turntaas Stel⸗ lung nahmen. Den Beſchluß des Tages machte der Beagrüßunasabend den die Würzburger Turnerſchaft in den überfüllten Räumen des Platzſchen Gartens gab. Namens der Würzburger Turner begrüßte der Vezirksvorſitzende Tretter die aus allen Teilen Deutſchlands zuſammengeſtrömten Abgeordneten. Der Vorſitzende der Deutſchen Urner. Direktor Dr. Beraer, dankte für die von den Würzburger Turnern geleiſtete Arbeit und ebenfalls der Stadt für das betätigte ntaegenkommen. Für treue turneriſche Arbeit überreichte er dann en Würzburger Turner Heinlein und Büchs den Ehrenbrief r Deutſchen Turner. Dann ſchloß den Reigen der offiziellen An⸗ ſprachen eine vaterländiſch begeiſterte Rede des zweiten Bürger⸗ meiſters der Stadt Würzbura. Zahn, der die Hochziele der Deut⸗ ſchen Turner pries und als wertvollſten Beſtand des deutſchen Volks⸗ tums anerkannte. Liedervorträge der Sängerſchaft der Turnerſchaft Würaburg, Muſikſtücke der Kapelle des Inf.⸗Reats. 21. ein alänzen⸗ des Reckturnen der beiſten Würzburcer Kunſtturner. unter denen Graſſer beſonders auffiel. endlich eine treffliche Vorführung von ſchwierigen Stublpyramiden bildeten den weiteren Verlauf des in allen Teilen gelungenen Abends. ‚ Die erſte Vollſiung Am Freitag morgen verſammelten ſich die 360 Abgeordneten der Deutſchen Turnerſchaft im Platzſchen Garten zur erſten Voll⸗ ſitzung. Der 1. Vorſitzende der Deutſchen Turnerſchaft. Dr. Beraer⸗ bearüftte die Abaeordneten, ſowie die Ehrenaäſte und Verkreter der dehörden, unter denen wir Maſor Bade vom Reichswehrminiſte⸗ num Dr. Diem vom Deutſchen Reichsausſchuß, Oberreaterunasrat Dr. Schmidt als Vertreter der bayeriſchen Reaieruna. Reaierungs⸗ rat Broßmer(Karlsruhe) als Vertreter der badiſchen Reaierung und Oberlehrer Thiele als Vertreter der ſächſiſchen Regieruna be⸗ werkten. Auch der Preſſe übermittelte der Vorſitzende der Deutſchen Turner herzliche Willkommensgrüße und den Dank für die För⸗ erung, die ſie der Turnerſchaft zuteil werden ließ. Dann erhielt r. Thiemer, der Kreisvertreter des Turnkreiſes Sachſen, das Wort zu einem Vortraa über„Die Ziele der Deutſchen urnerſchaft.“ Der Vortragende trat für die Verinnerlichung es Turngedankens ein, für einen Ausbau der Turnerſchaft in tech⸗ D. S. C. Berlin 45; 2. Phönixgx Lebhafter Beifall bealeitete die Ausführungen des Redners. ITnm Anſchluß daran trat Staatsminiſter a. D. Dr. Domini⸗ cus für nachſtehende Entſchließuna ein, die den Regierungen der Länder vokdelegt werden ſofll. Die Entſchließung fand einſtimmige Annahme. Darauf wurden die Geſchäftsberichte erſtattet. Die D. T. hat nach der Beſtandserhebung vom 1. Januar 1924 eine Mitglied er⸗ zahl von faſt 1,7 Millionen. Der Vorſitzende pies auf die Schwierigkeiten hin, denen alle Arbeiten infolge der Inflation aus⸗ geſetzt waren. Die Stellung der D. T. zu den Deutſchen Jugend⸗ verbänden wurde als erfreulich bezeichnet, dagegen ſcharfe Kritik an der Zuſammenarbeit im Deutſchen Reichsausſchuß für Leibes⸗ übung geübt. Die Mitarbeit der D. T. wird in Zukunft von dem Verhalten abhängen, das die Leitung des Reichsausſchuſſes der D. T. gegenüber einnimmt. Der Vorſtand der D. T. wünſcht vom Turntgg Ermächtigung zu ſelbſtſtändiger Entſcheidung des Ver⸗ hältniſſes der D. T. zum Deutſchen Reichsausſchuß. Weiterhin ging der Vorſitzende auf den Kampf des Sportdreiverbandes gegen die D. T. ein und ſchilderte die Etappen des Kampfes an Hand der Ereigniſſe und der e der Leitung der D. T. Der Turntag ſprach einſtimmig ſeine Villigung aus. Den Turnbericht erſtattete der Oberturnwart der D. T. Ku⸗ nath⸗Bremen. Er ein erfreuliches Bild der neuzeitlichen Ausgeſtaltung der D.., deren Uebungsgebiete vielſeitiger ge⸗ worden ſind und in ihren Uebungsformen überall einen neuzeit⸗ lichen Ausbau erfahren haben. Neben dem Geräteturnen hat die Leichtathletik machtvollen Aufſchwung genommen; die Meiſterſchaften in Hannover erbrachten glänzende Leiſtungen. Das Turnſpiel, vor allem das Handballſpiel weiſt einen mächtigen Aufſchwung auf, das Schwimmen und Fechten hat ſich erfreulich entwickelt. Den Höhepunkt der turneriſchen Arbeit bildete das von 300 000 Turnern und Turnerinnen beſuchte 13. Deutſche Turnfeſt in München 1923, das einen erhebenden Verlauf nahm und die Vielſeitigkeit des turneriſchen Gedankens in präch⸗ tiger Vollendung erwies. Der Bericht wurde einſtimmig genehmigt. Kunath wies noch auf den für 1925 geplanten Herrmannslouf der .T. zum Herrmannsdenkmal im Teutoburger Walde hin, der etwa 40 000 Turner als Eilbotenläufer in Tätigkeit ſehen und die größte derartige Veranſtaltung aller Zeiten werden wird Den Kaſſenbericht erſtattete der Geldwart der D T. Brauns⸗ Hildesheim. Er iſt trotz der Entwertungsperiode verhältnismäßig günſtig und wurde mit Beifall aufgenommen. Nach Erledgiung der Berichte wurde in Beratung verſchiedener Anträge in der Frage der reinlichen Scheidung von dem Sportdreiverband eingetreten. Nach lebhafter Ausſprache wurde die Aufhebung der außerordentlichen Mitgliedſchaft von Mit⸗ aliedern des Sportdreiverbandes in der D. T. mit überwältigender Mehrheit beſchloſſen. Die Durchführung dieſes Beſchluſſes ſoll unter Wahrung aller Rechte in den Vereinen zum nächſtmöglichen Ter⸗ min geſchehen. Betreffs der Doppelmitgliedſchaft wurde beſchloſſen, daß ſie einzelnen, aber nicht Abteilungen geſtattet iſt. Die aktive Beteiligung an Wettkämpfen und ähnlichen Veranſtaltungen, ſowie die Betätigung in Verwaltungsämfern des Dreiverbandes iſt Mit⸗ gliedern der D. T. verboten; in beſonderen Fällen kann der Kreis⸗ ausſchuß Erlaubnis erteilen. Beim erſten Uebertritt eines Mit⸗ gliedes des Sportdreiverbandes in die D. T. tritt keine Sperrfriſt ein, bei wiederholtem Uebertritt gilt eine Sperrfriſt von 1 Jahr. pferdeſvort Iweibrücker pferderennen Bei gutem Wetter und ſehr guter Beſchaffenheit des Geläufes wurden am Sonntag die Pferderennen der Freien Bauernſchaft des Bezirkes Zwei⸗ brücken⸗Pirmaſens abgehalten. Sie hatten ſich eines außerordentlich zahl⸗ reichen Beſuches zu erfreuen. Es wurde durchweg guter Sport bei außer⸗ ordentlich ſtark beſetzten Feldern geboten. Anweſend waren u. a. Regie⸗ rungspräſident Mattheus, Oberregierungsrat Poeverlein, Regie⸗ rungsrat Reſch. Im Eröffnungsrennen liefen 7 Pferde. Sieger blieb nach einem ſcharfen Endſpurt zwiſchen Perle und Salome Herrn H. Stricklers braune Stute Salome.— Im Preis von der Sickinger Höhe ſtellten ſich 8 Pferde dem Stärter. Als erſter ging Herrn Brechts St. Lisko durchs Ziel, die aber disqualifiziert wurde weil ſie die Hürde nicht nahm.— Der Preis der Stadt Zweibrücken vereinigte 13 Pferde am Start. Im Verlauf-des Rennens ſtürzten 2 Reiter ohne Schaden, 2 Pferde brachen aus. Nanna läßt ſich den von Anfang an ſicher ſcheinenden Sieg nicht entreißen.— Das 4. Rennen, der Preis von Schwarzbach, brachte neun Pferde auf die Bahn. Henningers Seppl, der 250 Mtr. zurück ſtartete, lieferte ein klaſſiges Traben, wurde aber ebenfalls disqualiftziert, weil er beinahe die ganze Vorgabe im Galopp einholte.— Zum.⸗V.⸗ Zuchtrennen waren 10 Pferde gemeldet. Zunächſt Liſel in Führung. In der letzten Kurve gelang es jedoch Fiedel, ſeit Beginn an 2. Stelle, an Fekd zu gewinnen und ſiegreich einzulaufen.— Beim Preis von der Pfalz traten 10 Pferde in Konkurrenz. Es löſte ſich zunächſt die Gruppe von Lisko, Ottokar und Nanna los, zwiſchen denen ſich ein ſcharfer Kampf entſpinnt. Etwa 1000 Meter vor dem Ziel zieht ſich die Gruppe auseinan⸗ der und die Pferde laufen in der Reihenfolge Ottokar, St. Lisko und Honved ein,— Das letzte ein Abſchiedsrennen, brachte 10 Pferde zuſam⸗ men. Das Feld bleibt zunächſt ziemlich beiſammen, bis ſich Felix loslöſt und einige Zeit führt. Ueberraſchenderweiſe ſiegte dann Richtſcheids Ella. Ergebniſſe: 1. 1600 Mtr. 1. H. Stricklers Salomez; 2. Beſt's Perle, 3. Fleckſteins Olga. Ferner liefen: Hexe, Ella, Müller. Tot.: 24:10; 10, 10, 11:10. Zeit: 2,12 Min. 2. Preis von der Sickinger Höhe, 2400 Mtr. 1. Henningers Ottokar; 2. Fleckſteins Sonntagsruhe, 3. Knolls Roſa. Ferner liefen: Coralle, St. Lisko, Luiſe Nordſtern, Wanderlieſe. Tot.: 21:10; 15, 21, 25:10. Zeit: 3,03. 3. Breis der Stadt Zweibrücken 1200 Mtr. 1. Ziehmers Nanna; 2. Harlos Flora, 3. Theiß' Felix. Ferner liefen: Fanny Liſel, Fridolin, Hans, Lausbub, Flora, Gugges, Lydia, Gretel. Tot.: 12:10; 14, 14, 25:10. Zeit: 1,29 Min. 4. Preis von Schwarzbach, 2400 Mtr. 1. Klivers Luchs: 2. Schmahls Hans, 3. Schmahls Papageno. Ferner liefen: Lotte. Hans, Bella, Egmont und Seppl. Tot.: 90:10; 25. 27 32.10. Zeit: 5,21 Min. 5. F..⸗Zuchtrennen, 1600 Mtr. 1. Müllers Fiedel, 2. Richtſcheids Hex, 3. Schmidts Liſel. Ferner liefen: Fanuv, Elſa, Ella, Linda, Hans, Flora, Emma. Tot.:—05 12. 20. 12:10. Zeit:.06 Min. 5 6. Preis von der Pfalz,. 1000 Mtr. 1. Henningers Ottokarz; 2. Lisko, 3. W. Freys Honved. Ferner liefen: Roſa, Zauberflöte. Salome, Olga, Luiſe, Nanng. Tot.: 52:10; 15, 24. 13:10. Zeit:.28 Min. 7. Abſchiedsrennen. 1. Richtſcheids Elſa: 2 Linns Ella, 3. Schmidts Liſel. Ferner liefen: Hans, Felix, Liſel, Wanderliſel, Müller, Olga. Tot.: 22:10 10, 10, 10:10. Zeit nicht gemeſſen.“ «„* Frankfurk a. M.(5. Okt.) 1. Zugend⸗Ausgleich. 2700. Zweijährige. 1200 Meter. 1. Lt. M. e 2. H. v. Opels Edelreis; 3. A. Weber⸗ Nonnenhofs Amneris. Ferner: Münchener Kindl, Joceta, Libuſſa. Tot.: 35.10; Pl.: 11, 11.10. 5 ee 2. Herbſt⸗ZJagdrennen. Ehrenpreis und 2700 4. 3600 Meter. 1. E. S. Fürſtenbergs Contrahent; 2. Jul. Mayers Ehrentraut; 3. G. Engels Orakel. Ferner: Diego, Chere cherie, Malaviſta, Silber⸗ thaler, Gianutri, Donna. Tot.: 23:10; Pl.: 14, 13, 23:10. 3. Wäldchens⸗Rennen. 10 000„. 3000 Mter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Palamedes; 2. A. Zimmermann⸗ Le Gerfaut; 3. S. Groß Taugenichts. Ferner: Araucaria, Kirchbach. Tot.: 16:10; Pl.: 0„ f 4. Oktoberpreis für Iweijährige. Ehrenpreis und 10 000. 1400 Meter. 1. A. u. C. v. Weinbergs Gravitas; 2. H. v. Opels Orma; 3. W. Blatts Canio. Ferner: Mardonius, La Paludiere, Vignette, Allotria. Tot.: 12:10; Pl.: 12, 13, 17:10. 5. Grüneburg-Jagdrennen. Ehrenpreis und 3200. Ausgleich 1. 4500 Meter. 1. H. Wertheimers Snob; 2. R. Saurs Gyere velem; 3. G. H. Feilers Trapper. Ferner: Tippel. Tot.: 94:10; Pl.: 34, 28:10. 6. Abſchieds⸗Ausgleich. Ehrenpreis und 2700. 2000 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnenhofs Aida; 2. H. v. Opels Fontamora; 3. F. Sachs Südwind. Ferner: Rochebelle, Nain Nain, Dagobert. Tot.: 92:10; Pl.: 28, 17:10. 25 Grunewald(4. Okt) niſcher. wiſtenſckaftlicher und kultureller Hinſicht und für die Krö⸗ nung aller Arbeitsziele durch den Gedanken tätigen Gemeinſinns im Kaſtanien⸗Jagdrennen. 3000 Mk. 3200 M. 1. Kühns Iſelberg(bo. Eckartsberg), 2. Münze, 3. Gigerl. 15:10; 11, 14:10. Ferner: Sham dich(gef.). Preis von Halenſee. 3000 Mk. 3000 Meter. 1. Langes Wolkenſchieber(Oertel), 2. Quellnymphe, 3. Herbſtſtrum. 39:10; 20, 17, 21:10. Ferner: Paria, Walküre, Maikäfer, Ma Berthe, Sieger. Großer Preis von Grunewald. 30 000 Mk. 4000 M. 1. Liſſaus Narr Gukulies), 2. Colberg, 3. Tüchtig. 142:10; 30, 24, 34:10. Ferner: Eichwald, Herzog, Halma, Rotdorn, Abenteurer (gefallen). Kopf, 2½ Länge. Preis von Kaulsdorf. 3000 Mk. 1600 Meter. 1. Geſt. Pünſtorfs Riſtil(v. Bachmayr), 2. Roderich, 3. Berta. 35:10; 23, 21:10. Ferner: Meſſina, Sette. Auf Wiederſehen⸗Jagdrennen. 4500 Mk. 3000 Mtr. 1. Kaſelowskys Oddrun(Walt. Heuer), 2. Erzhallunke, 3. Mitter⸗ wurzer. 63:10; 14, 13, 13:10. Ferner: Immerweiß, Rahel(gef.), Octavio(gef.), Prinz Karneval. Kehraus⸗Jagdrennen. 3000 Mark. 3800 Meter. 1. Oswalds Mäuſeturm(Oertel). 14:10. Ferner Lakl ausgebr.) RA Kadtennen in Breslau Auf der Breslauer Radrennbahn hatten ſich am Sonntag etwa 12 000 Zuſchauer eingefunden, um dem Start von Lorenz, Rütt und Stade den Fliederrennen u. Wegmann, Dickentmann, Leiſour,, Schu⸗ bert und Thomas in den Dauerrennen beizuwohnen. Lorenz konnte über Rütt und Stabe triumphieren. während bei den Dauer⸗ rennen der Belgier Lejour der Held des Tages war. Ergebniſſe: Fliegerkriterium: 1. Lorenz 36 Punkte. 2. Rütt 30, 3. Stabe 28 Punkte. 20 Kilomeker: 1. Lejour 18:17.4. 2. Thomas. 3. Dickentmann, 4 Wecqmann. 5. Schubert. Skundenrennen: 1. Dickentmann 66.2, 2. Wegmann, 3. Le⸗ iour. 4. Schubert, 5. Thomas. „ Radrennen in Düſſeldorf Düſſeldorf, 5. Okt.(Eig. Ber.) Auf der Radrennbahn in Oberkaſſel fanden am Sonntag in⸗ ternatignal beſetzte Motorradrennen ſtatt, bei denen der Düſſel⸗ dorfer Müller hervorragend abſchnitt. Der deutſche Meiſter konnte ſowohl den Herbſtpreis als auch den Kampf der Nationen ge⸗ winnen. Die Rennen ſelbſt litten etwas unter dem Regenwetter, doch konnte die Bahn notdürftig künſtlich getrocknet werden. Ergebniſſe: Herbſtpreis: 25 Kilometer: 1. Müller⸗Düſſeldorf auf O. K. 15,57; 2. Pütz⸗Aachen auf Ruſh 3150 Meter zurück. Großer Preis der Stadt Düſſeldorf: 1. Schumacher⸗Aachen auf Imperial 17:25; 2. Becker⸗Aachen auf A. J..; 3. Ernſt⸗ Breslau. Kampf der Nakionen: 1. Müller⸗Düſſeldorf auf NSU. 28: 2. Buſſart⸗Paris Mottoſacothe 130 Meter zurück; 3. Borgotti⸗Italien 2200 Meter zurück. Boxen Milenz gibt gegen domgörgen in der 5. Runde auf Köln. 5. Okt.(Eig. Ber.) Vor mehr als 300 Zuſchauern ſtiea in Köln⸗Eickendorf der mit großer Srannuna erwartete Kampf zwiſchen Milenz⸗Berlin. der ſ. Zt. über Prenzel einen ſenſationellen Sieg errang und dem ſehr auten weſtdeutſchen Mittelgewicht Domaörgen⸗Köln. Im Einleitungs⸗ der 4. Runde.— Dübbers⸗Köln hatte mit dem Schweizer Sut⸗ ter, dem noch viel zum auten Voxer fehlte, keine Mühe. In der weiten Runde ſchlug er ihn aus. Beſſer hielt ſich ſchon der Neger Rock Kniaht⸗Amerika—Schmehlina⸗Köln. Der Deutſche war zwar techniſch recht überlegen, konnte aber den zähen und un⸗ alaublich harten Neger nicht niederringen. Dem Neger fehlte zu ſeiner Kraft die Technik, ſo daß er dem Kölner kaum gefährlich wurde. Schmeblina gewann hoch nach Punkten. Der Hauptkampf des Abends Milenz⸗Domgörgen⸗Köln hatte wohl das Haus gefüllt. Die Formverbeſſerung des Weſtdeutſchen war bekannt und man rechnete mit einem, wenn auch ſchwer erkämpf⸗ ten Sieg gegen den Berliner, der erſt bei ſeinem kürzlichen Kampf um die Mittelgewichtsmeiſterſchaft von Wiegert geſchlagen worden iſt, und dabei eine Form gezeigt hatte, die an die ſeiner Glanzzeit nichi heranreichte. Die Erwartungen der Zuſchauer wurden nicht betrogen, der Kölner erwies ſich in jeder Hinſicht als der Beſſere. Er kämpfte ruhig und mit Ueberl⸗gung, war ſchnell, hart und ausdauernd. Milenz verfolgte ſeine alte Taktik in den erſten Runden mit Ungeſtüm über den Gegner herzufallen und ſo eine ſchnelle, über⸗ raſchende Entſcheidung herbeizuführen. Domgörgen ſetzte dieſer Taktik eine ruhige, aber zielbewußte Deckung die alle Blößen ſorg⸗ fältig vermied, entgegen. Nach den erſten Angriffen ging er dann ſeinerſeits zu Angriffen über und konnte auch bereits einen Treffer landen, der den Berliner auf die Bretter zwang. Das gleiche Bild in der zweiten Runde. Diesmal rettet der Gong Milenz vor der wahrſcheinlichen Niederlage. In den folgenden Runden muß ſich Milenz ganz auf die Verteidigung beſchränken. Seine guten Vor⸗ ſtöße ſind zu ſchwach und werden von Domgörgen mühelos un⸗ ſchädlich gemacht. In der 5. Runde gibt dann Milenz, ſichtlich aus⸗ gepumpt den ausſichtsloſen Kampf auf. Domgörgen zählt in ſeiner augenblicklichen Form zu den beſten deutſchen Mittelgewichten und dürfte als erſter Anwärter auf den Titel anzuſehen ſein. * * Ein Tag der Schwergewichksborxer. Der nächſte Kampfabend im Ring des Berliner Sportpalaſtes, der am 10. Oktober ſtattfindet, wird im Zeichen der Schwergewichte ſtehen, die bisher auf die Box⸗ ſportfreunde die meiſte Anziehungskraft ausgeübt haben. Neben dem bereits angekündigten Hauptkampf des Abends zwiſchen dem auſtra⸗ liſchen Meiſter George Cook und Exmeiſter Hans Breiten⸗ ſträter wird man noch weitere ausgezeichnete Leute im Ring ſehen. Da iſt zunächſt der Europameiſter im Halbſchwergewicht, der Schwei⸗ zer Clement zu nennen, der mit dem Türken Sabri Mahir gepaart wird. Sodann erhält Rudi Wagner Gelegenheit zu be⸗ weiſen, daß ſeine überraſchend ſchnelle Niederlage gegen Breiien⸗ ſträter nicht auf Mangel an Können, ſondern auf taktiſch falſche Kampfesführung zurückzuführen iſt, indem er dem Italiener Guiſeppe Spalla gegenübergeſtellt wird. Zwei weitere Neulingskämpfe im Schwergewicht ſollen das Programm vervollſtändigen, das ſicher der Direktion den gewünſchten Erfolg bringen und die geſamte Berliner Boxſportgemeinde vollzählig in der Rieſenarena verſammeln wird. Iſt Fliegen gefährlich: Hin und wieder hört man von Unglücksfällen. Dieſe betreffen jedoch in den ſeltenſten Fällen den Luftverkehr. Die meiſten Un⸗ Ausprobieren neuer Flugzeugtypen oder bei allzu verwegenen Flügen abſtürzen. So bedauerlich an ſich ſo ein Abſturz eines Sportfliegers iſt— er braucht ja nicht gerade tödlich zu verlaufen— ſo notwendig iſt einerſeits der Flugſport zur Stählung und Kräfti⸗ gung unſerer heranwachſenden Jugend, andererſeits ſchöpft aber auch die Verkehrsflugzeuginduſtrie aus dem Sportflugzeugbau wert⸗ Seredungen „Nun gibt es aber immer noch Leute, die dem Luftverkehr ein gefährliches Mäntelchen umzuhängen verſuchen, wie es ja auch heute noch Leute gibt, die ſich nicht auf das große Waſſer getrauen. Hier wie dort, ſuchen ſie ihren Haſenmut mit dem ſcherzhaft gemeinden Ausſpruch zu verdecken:„Das Waſſer und die Luft i Balken“. Angeſichts dieſer ängſtlichen Scheu fragt Iſt denn Fliegen eigentlich gefährlich?“ Die Frageſtellung iſth berech⸗ tigt, aber nicht berechtigt iſt der geringſte Zweifel in ihrer Beant⸗ Grunewald, 4. Okt. Eisblumen⸗Hürdenrennen. 3000 Mk. 2400 Meter. 1. Benjamins Chartreuſe II(Orteh, 2. Golo, 3. Lachſalve. 20:10; 11, 17, 24:10.— Ferner Fichte, Heljade, Maitrank, Dieſtel R. bee Hl-sCl Lllal- wortung. Unſere Antwort lautet:„Fliegen iſt abſolut kampf ſchlua Harry Stein⸗Berlin den Kölner Schneider in glücksfälle gehen auf das Konto der Sportflieger, die mitunter beim ungefährlich, zum mindeſtens nicht gefährlicher als das Um⸗ 8. Seite. Nr. 463 Neue Mannheimer Jeitung[(Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 6. Okkober 1924 kippen eines Motorrades bei ſchlüpfrigem Wege, der Bruch eines Autoreifens während voller Fahrt, eine Zugentgleiſung, ein Zug⸗ zuſammenſtoß uſw.“ Worauf es ankommt, iſt das Vertrauen. Es ſind noch nicht 100 Jahre her, da ſtanden die meiſten Menſchen der Eiſenbahn ge⸗ nau ſo ſkeptiſch gegenüber, wie heute noch eine Anzahl Leute dem Flugzeuge, und ſie wollten abſolut nichts von dieſer„Teufels⸗ maſchine“ wiſſen. Trotzdem die Technik im Eiſenbahnweſen unge⸗ heure Fortſchritte gezeigt hat, trotzdem ereignen ſich heute noch, von Jahr zu Jahr, Eiſenbahnunfälle, die ungezählte Opfer fordern. Täglich leſen wir in der Preſſe von Auto⸗ oder Motorrad⸗Unfällen, und trotzdem wenden ſich heute noch viele dem Motorrad⸗»oder Autoſport zu. Wie leicht ein Motorradfahrer ſtürzen kann, dürfte ſein. Manche Motorradgefahren bleiben aber dem Flieger erſpart. Was iſt es alſo, das viele noch vom Fliegen zurückhält? Ein⸗ mal fehlt ihnen das Vertrauen, zum andern werden ſis irre gemacht durch die Senſationsluſt gewiſſenloſer Reporter, die aus einem harmloſen Bruch einen„Abſturz“ machen. Zum dritten aber ſtehen ſie unter dem Einfluß der Verluſte der Fliegertruppen im Kriege, ohne zu bedenken, daß die Urſache dieſer Verluſte nicht das Fliegen an ſich, ſondern die Waffen der Feinde waren. Die Flieger ſind alſo nicht abgeſtürzt, ſie wurden abgeſchoſſen. Darin lag die Ge⸗ ſahr für ſie. Wenn heute jemand fliegen will, kann er den Ge⸗ danken an Gefahr ruhig zu Hauſe laſſen. Ebenſogut kann ihm ein Ziegelſtein auf den Kopf fallen, wenn er über die Straße geht, und ebenſagut kann er von einem Schlaganfall betroffen werden. Worauf es alſo ankommt, iſt das Vertrauen in den Flug. Wer ſich erſt einmal dem Flugſport ergeben hat, bleibt ihm treu. Sommerrückblick im deutſchen Schwimmſport Von Walter Mang War wohl der diesjährige Sommer für den Freiſchwimmbetrieb im ganzen ſo wenig günſtig wie der vorjährige, der nach üblem An⸗ fang ſich dann wenigſtens von der Hauptſaiſon ab recht heiß anließ, während heuer dieſe Hitzetage oder gar ⸗wochen nur ſpärlich fielen und von langen Naßkälteabſchnitten ſtörend unterbrochen wurden, ſo hat er dennoch auf ſchwimmſportlichem Gebiete uns befriedigende Ausbeute gebracht. Daher lohnt ſich diesmal ein kritiſcher kurzer Rückblick um ſo mehr, als ſich damit ja unwillkürlich ein vergleichender Blick auf die gleichzeitigen Auslandsleiſtungen richtet, die diesmal durch das Pa⸗ riſer Olympia ſo auffällig in Erſcheinung getreten ſind. Die ſich uns zunächſt ſtellende Frage nach der gegenwärtigen Führung im deutſchen Schwimmſport muß nach den Ergebniſſen der Hauptereig⸗ niſſe, vor allem des Berliner Verbandsfeſtes, dahin beantwortet bleiben, daß ſich Köln hierin unverkennbar der alten, ſcheinbar un⸗ erſchütterlichen Hochburg Magdeburg deutlich genug, wennſchon meiſt nur ziemlich knapp, überlegen gezeigt hat. So vor allem in den Mannſchaftswettbewerben, wobei freilich bei dem weltbekann⸗ ten„Hellas“ Magdeburg zwei ſeiner bekanntlich ausgewanderten erſten und erprobteſten Rekordhelden, nämlich Frölich und Steffens, diesmal fehlten und ſtark vermißt wurden, die, wie verlautet, jedoch bald wieder ihrem Klub zur Verfügung ſtehen ſollen. Die beiden Kölner Großvereine, der altverdiente„Khenus“ und der jung auf⸗ ſtrebende neu zuſammengeſchloſſene„Poſeidon“ haben nämlich ſo⸗ wohl in ſo manchen Einzelſiegen aller Lagen und Strecken wie vor allem in den Staffelkämpfen alle Sieger mit klangcollem Namen geſtellt, die neben den Magdeburger Hellenen und den Springer⸗ 75 unſerer drei unverwüſtlichen Altmeiſter Luber⸗Berlin, Dr. Zechne r⸗Deſſau, Wieſel⸗Leipzg u. a. auch mehrfach im Ausland rühmlich gekämpft und geſiegt haben. Bemerkenswert bleibt, daß Köln auch in der heute leider etwas im Nachwuchs zurückgebliebenen Springkunſt ſeine rühmlichen Vertreter aufzuweiſen hat, wie Plu⸗ manns, der ſogar Luber mal im Turmſpringen ſchlug, neben dem wieder neu eingetretenen Wisbar, der voriges Jahr in Italien als Olympatrainer erfolgreich tätig war, während Magdeburg hierin ſchon längſt völlig ausfällt, wie übrigens auch im Damenſport, dem eine eigene Betrachtung gewidmet ſein ſoll. Neben dieſen beiden jetzt vorausſichtlich noch erbitterter um die dauernd umſtrittene tatſächliche Führung weiter kämpfenden Hochburgen Köln und Magdeburg traten noch andere altbekannte Schwimmerſtädte rühmlich und beachtlich hervor. So die neuerdings dank einigen zeitgemäßen Vereinszuſammenſchlüſſen ſichtlich wieder hochkommende Reichshauptſtadt, dann Leipzig, Hamburg, Eſſen, München, um cais jeder Himmelsgegend des Reiches einen mar⸗ kanten Vertreter zu nennen, wiewohl damit keineswegs von deren Gleichſtellung die Rede ſei, auch wohl ebenſo gut weitere Städte aus dieſen Kreisgebieten zu nennen wären wie Dresden, Bremen (wohin ja das Verbandsfeſt 1925 fällt) Duisburg oder Elberfeld, Darmſtadt oder Frankfurt, wennſchon meiſt mehr durch Einzel⸗ kräfte als gleich durch ſolche Meiſtermannſchaften, wie ſie in der Rhein⸗ und Elbehochburg anzutreffen, ſich hervortuend. Königs⸗ berg und Danzig llegen unter heutigen Verhältniſſen leider ſchon zu ſehr abſeits vom Sportverkehr. Unter den Einzelleiſtungen ſtehen die eindrucksvollen Siege des jungen Darmſtädters Berges in den Mittel⸗ und Laagſtrecken an erſter Stelle, denen der vorfährige unbeſtrittene deutſche Freiſtil⸗ meiſter Heinrich(Leipzig), der freilich in dieſem Sommer lange durch Krankheit behindert war, nur noch auf der Kurzſtrecke ſiegreich widerſtehen konnte und zwar auch nur in einer im Vergleich zum Ausland— wovon nachher noch zu reden— mäßigen Zeit, die ſchen beim Stockholmer Olympia 1912 von unſerem damaligen Meiſter Bretting ungeführ erzielt wurde. Hinter Heinrich ſtreiten ſich dann erfreulicherweiſe wohl ein gutes Halbdutzend Anwärter auf ſeinen Platz um ſeinen Titel in ſcharfem Nachdrängen, wo⸗ nach man künftig auf eine weſentliche Zeitverbeſſerung unſerer erſten Sprinter rechnen darf, aber auch muß, um dem Anſturm des Ausbandes beim nächſtjährigen Neubeginn des unbeſchränkten Sport⸗ verlehrs befriedigend zu begegnen. Hierzu bräuchten wir wenigſtens ein volles Dutzend Erſtklaſſiger zur Ausleſe für eine erfolgreiche Ländermannſchaft. Im übrigen muß man zugeſtehen, daß unſere dereine ſich zu Beginn der Sommerſchwimmzeit noch unter ſtarker Anſpannung über die unheilvollen Folgen der eben erſt überwun⸗ denen Inflationszeiten hinwegſchaffen mußten und dabei leider durch die Wetterungunſt häufig um die geldlichen Erfolge ihrer portlich gediegenen Veranſtaltungen gekommen ſind, wogegen ſich onſt die Zuſchauerzahlen bei ſolchen im allgemeinen hochklaſſigen Sportereigniſſen allgemein beträchtlich gehoben haben. Leider haben zwar einige anerkannte Schwimmſportſtädte beilweiſe nicht die zum Safſonbeginn erweckten Hoffnungen voll erfüllt, ſo Breslau, das zwar noch. wie zu hoffen, nähſtes Jahr kommen kann(freilich nie im Damenſport), andere wie Halberſtadt, Hannover(abgeſehen vom überlieſerten Waſſerball, worin jedoch beim etwas ausgearteten Endſpiel zu Verlin den dortigen„Waſſerfreunden“ erſtmals der ſtolze Meiſtertitel vom darin neuerdings unvergleichlich hervor⸗ getrebenen„Hellas“ knapp abgerungen wurde), Halle ſind weniger hervorgetreten. Was nun der heute wieder hochbedeutſame Vergleich mit den Auslandsleiſtungen anbelangt, ſo dürfen wir da nur in der Bruſtlage durch unſere beiden nahezu gleichwertigen und dau⸗ ernd um die Führung mühenden Meiſter Rademacher und Sommer lalſo wieder die Gegnerſchaft Magdeburg—Köln ver⸗ körpern) einen Gleichrang, ja Vorrang im Weltwettbewerb bean⸗ ſpruchen. In der Rückenlage ſteht die Sache ſchon fraglicher, wenn wir diesmal den ſ. Z. ausgewanderten Hellenen Fröhlich gußer Betracht laſſen. Noch fraglicher, oder vielmehr weit klarer ſteht es im Freiſtil, denn darin ſind wir offenbar noch erheblich zurüt. Dafür kämen zwar nicht die Zeiten, für alle Strecken über 400 Meter hinaus bei den Berliner Meiſterſchaften auf der 100 Meter Stadionbahn mit ihrem großen Wendeverluſt in Betracht, die daher jeden unmittelbaren Vergleich mit den Zeiten auf der Pariſer Meter Bahn des Olympiaſtadions mit Abſtoßwende leider ganz ausſchließt und daher durch die ſcheinbar ſchlechten Zeiten üher die längeren Strecken im ahnungsloſen Ausland unverdient minderwertig wirken. Vielmehr erweiſt ſich unſere Unterlegenheit weit deutlicher durch die Niederlagen in Wien und vor allem Buda⸗ peſt gegen die Ungarn, namentlich in den Mannſchaftskämpfen, Staffeln wie Waſſerball; von ſolchem Naturwunder wie Weiß⸗ derlagen gegen das ſchwediſche Meiſterbrüderpaar Borg, die ſich ja ſelbſt kurz zuvor überſeeiſchen Größen beſcheiden hatten beugen müſſen. Wollen wir alſo dem Fortſchritt im Ausland folgen, ſo gilt es nun endlich den zeitgemäßen Anſchluß an den Welt⸗ wettbewerb zu finden, d. h. alſo an den Weltſchwim m⸗ verband. Nachgerade ſcheint man dieſe naheliegende Notwendigkeit recht⸗ zeitigen Neuanſchluſſes denn auch in weiteren Verbandskreiſen, ſoweit ſie zielklar und ernſthaft ſportverſtändig denken, genugſam eingeſehen zu haben Freilich erſcheint mir der dazu bon Hans Gränitz in der Preſſe jetzt gemachte Vorſchlag, unſer Wiederauf⸗ Rahmegeſuch etwa durch eine neutrale Nation gnädigſt einreichen und befürworten zu laſſen, ſo unnötig, wie unwürdig. Nachdem die letzte Fina⸗Tagung zu Paris, wie ſch doch ausführlich als einziger deutſcher Preſſevertreter darüber berichtet habe, ſich ſogar ihres guten Rechts, ihren Mitgliedsſtaaten den Sportverkehr gegen Nichtmitgliedsſtaaten zu verbieten— was ja jeder ſich ſelbſt ach⸗ 1925 eigens deshalb begeben hat, um Deuſchtland den ihm be⸗ dengungslos fre'hehenden Neuanſcheuß in voller Freiheit und Ruhe dieſen Umſtänden eine ledigliche Jormſache, deren rechtzeitige, alſo raſche Erledigung aber, wie die diesſommerlichen Erfahrungen im vergeblich verſuchten Sportrerkehr mit Amerika und der Schweiz zeigen, für den freien Auslandsderkehr daheim wie draußen uner⸗ läßliche Vorausſetzung iſt. Zumal nachdem nunmehr endlich auch unſere Vertreter im Internationalen Olympia⸗Ausſchuſſe neu er⸗ nannt ſind, dürfen keine ſonſtige außerſportliche, pſychologiſch⸗ philoſophiſche Gründe, wie ſie ſ. Z. zu unſerem eigenartigen Ausſcheiden aus der Fina führten, uns länger vom unbedingt erforderlichen Neuanſchluß fernhalten. Für ein weiteres ſchmollen⸗ des Beiſeiteſtehen, fänden wir auch bei unſeren wohlwollenden neu⸗ tralen Nachbarn in der Fina wie Holland und die Schweiz keinerlei Verſtändni smehr, dagegen fände der nunmehr beſtimmt erwartete letzte Schritt zum Eintritt in ihre Relhen zweifellos nur tende Verband in ſeinem Machtbereich ſo ſeit je tut— noch bis ee 5 vollſten Beifall. abeee Wellage Nr. 25 Momfeng, den 6. CRtober Aus dem Schachleben *Schachwettkampfl. Zwischen dem Rheinisch-West⸗ kälischen Schachverband fand nach 10jähriger Pause am 27. und 28. September ein Schachwettkampf statt. In diesem unterlag Holland mit 35 gegen 41 Gewinnpartien. Zwei Par- tien unterliegen noch der Abschätzung durch den Schach- tien unterliegen nach der Abschätzung durch den Schach * MWestfälischer Schachverband. Im Meisterschafts- turnier des Westfälischen Schachverbandes in Oeynhausen wurden O. Dietrich-Hörde Erster mit%½, Dr. A. Krämer Zweiter mit 5, Dritter und Vierter: Reppmöller und Tamm mit je 3 Punkten. * Kongreß des Britischen Schachbundes. Im Meister- turnier in Southport siegte Atkins mit 8% Punkten von 11 Partien. Zweiter wurde Vates mit 8 und Dritter Sir Tho- mas mit 7% Punkten. *Großmeister Aljechin gedenkt sich nach seinen gewal- tigen amerikanischen Erfolgen im Simultan- und Blindlings- spiel eine Zeitlang dem praktischen Spiel fernzuhalten, um die Partien des Newyorker Turniers zu kommentieren und Weltmeister Capablanca soll verschiedenen Meldungen zufolge schachmüde geworden sein. Falls das zutrifft, 80 Wwürde die vor 10 Jahren gemachte Voraussage Emanuel Laskers über die Schachlaufbahn Capablancas in Erfüllung gehen. Partie Nr. 110. (Gespielt in München beim Kongreß 1924.) Weiß: Dr. Thönes-Speyer. SchWar Z: Hartwig- Plauen. Weil Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4 7 5 25. Sds—e3) Dds—e7 2. o e4) 858—c66 26. Se3—15 Shoꝰi⁵ 3. S8bli-c3 di do 27. g40ʃ5 5) h/-h6 4. g2—g93 g1-g6 28. b4—b5 Teso8 0) 5. LI1—2 LiS—g7 29. a2—.4 47—46 6. 8g1—e2 8g816 30. Tdi—ds abꝰh5 1.—0—0 31. 44b5 Tes-e5 8. d2- dd oDdA 32. If1—di Teν⁵ 9. Seꝛded Sobꝰd 33. Tdid5õ 18—cC8)) 10. Dd ddd 816—g4 9 34. Del—fI Tes-es 11. Dds—-dz 8g4—e5 35 Ids—dz Ld7—e8 12. 52—b3 Les-d7 46. L82—13 Les—fI 13. LoeI- bz Dds—-as 37. I3—e2 DelLel 14 12—14 Dab-cs-- 33. D11— di LfT e4 15. Kgi—h1 Se5—g4 30, Tdzcds LeddebS 16. Ses—ds() Las—es 40. 15—10-E() 6) Kgi-h 17. Lbeg7 KgS97 41. 16—17 Dei-es 18. hz2—-3 884—h6 42. Le2—g4 0 Pes—18 19. g3—94 17—16 43. Lga—h5) Ies-e8 20. Dde—es e7—e5 9) 44. Ddi=ds Tes—c1 21. b3=b4 De5—e8 45. Khi—hz Tel-ez-- 22. Ta—d1 26—35 46. Kh2—g3 Te2—03- 23. f4cg5 1605 47. Kg3—12 Tes-da 24. Des- cl Des- ds 48 Lh5-goꝰe() Auigegeben. 1) Hier ist 806 oder 8f6 gebräuchlich,— Hiese Spielweise bringt Schwarz keinen Lorteil und fördert ledig- lich die weiße Entwicklung.— 3) Der entscheidende Fehler. Dadurch wird der-Bauer schwach. Wir sehen auch hier wieder die Rückständigkeit des-Bauern als Schattenseite der sizilianischen Verleidigung.— 4) Um den Punkt f5 zu besetzen.— 5) Mit diesem FEreibauern ist das Schicksal der Partie zugunsten von Wein besiegelt.— 6) Gegenangriffs.— 7) Vorsichtiger wäre Schwarz sollte verteidigen, anstatt an- zugreifen.— 8) Durch diesen Zug wird der ngriffsplan des Schwarzen wWiderlegt und zunichte gemacht. Der-Bauer ist nicht aufzuhalten, da K7 oder g6 Wegen Lh—+ nicht mög- lich ist.— 9) Matt in 3 Zügen und zwar:— K h8S8— DdSe 5+.— Df8—g7. f7H8 D. Partie Nr. 111. (Gespielt im September 1924 in Triberg) Weib: Hussong-Ludwigshafen. SchwWar2z: ruhe. Der Beginn eines TFfS—i6 gewesen. Weiß Schwarz Weil Schwarz 1. e2—e. 888—66 19. ha—h4 Jed7) 2. e4—es Sſo d5 20. h45- Kh6—g7 9 3. Sbicz Sds—6) 21. 803—d5 Ta--hs 4. dz- da dI-=dõ 22. IThichs Kgiehs 5. I11—d3 Sbs c6 23. 8d5—16 Td/- ds 6. e5de ede 24. 02e Khs=g7 7. 881—13 Les—-g4 25. Tdi—hI Sco—-bSs 8. LoI—es 1t8—e 7 26.—14 S c 9. he-h3 Lg4cls 27. Kbl—ez Sbs—d7 10. Ddi—0 28. ThI—h7 Kg7—18 11. 42—33 2) Sbo- d/ 29. Stocd/ Tdsocd 12. 82—94) 118—8 30. 14—15()0 468&15 13.—020 Lel-g5()0) 31. g400⁰5 Ris—es 14. Ldachr(7) Kgsch7 32. Ih7-H8 Kes—e7 15. 013—15 Kh7—h6 33. 385—6 Ke7—16 16. Kei—b1) 987—g6 9 34. Ih8—h7 Tdi—e7 17. Lesg5 Bdsdeg5 35. Th7ecf7-- 18. Dfsocd Tes—e7 0) und gewann. 1) Besser Se3. Auf b6 steht der Springer schlecht.— 2) Um Scsba zu verhindern.— 3) Weiß wWill lang rochie- ren und auf der Königsfront zum Angriff schreiten.— 4) Ein Fehlzug, der dem Gegner Gelegenheit gibt, mit Bauern- ewinn die schwarze Königsstellung zu erschüttern.— 5) jer konnte Wein mit ha-—ha in Wenigen Zügen matt er- zwingen.— 6) Jetzt ist die weiße Dame eingeésperrt; aber Schwarz hat keinen Vorteil davon, da durch den Zug h3rh4 Damenzuge wäre auch nicht viel für Schwarz herausge- kommen.— 8) Schwarz darf den Bauern g5 nicht nehmen, wegen 8Sd5, 1 1 und fAE. 9) Der entscheidende Ge- müller dabei ſelbſtredend als Ausnahmeerſcheinung ganz abgeſehen. Oder in Kayenhagen gleich nach der Bariſe: g ganz abgeſ 5 1 Olhmpia unſete Nie⸗J scheldet dann zugunsten von Weiß rasch die Partie. Winhzug, da kHierdurch eine Entdoppelung der beiden g- Bauern erzwungen wWird. Der Mehrbesitz eines Bauern ent- Partie Nr. 112. (Kagans Neueste Schachnachrichten) zu geſtatten iſt unſer Aufnahmegeſuch meines Erachtens unter hundert seiner besten Partien in Buchform herauszugeben. die Gefahr für Weig aufgehoben wird.— 7) Bei einem Weis: Rubinstein. Schwarz: Heath. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 13 e7—e5 11. Seꝰ24) Sh5—g3 eSr 12 811—e6(ö)) Lesx6)) 3. 881—13 g1—5 13. dõ ce Dqdsded4) 4 he-h4 85—94 14 Ddicdd cd4 5 816—e5 8g8—16 15. e6—e7 1¹8c8 6. LII— e4-dõ 16. Le4NC7= Rgs—-h8 7. eAd5 1L8—g7 17 Li7-eo 8bS- c5 8 dz—dd 86—5 18. Se5— 7 Kh8—g8 9. Sbl=c3—0 19. 8t7—d8- Augegeben. 10 Scs—e2 ele5 1) Der Führer der Weißen kann sich bei der Erwiderung des Vorzuges etwa mit—3 nicht aufhalten, da er das daff.— 2) Entscheidend.— 3) Das Beste.— 4) Schwrarz sucht durch Damentausch den Drohungen aus dem Wege zu gehen. Aber jetzt bricht die schwarze Partie erst recht zu- sammen. Richtig war 8 gZ)ch 1, womit Schwarz sich länger halten konnte. Aus dem Fernturnier des Deutschen Schachbundes Partie Nr. 113. Weih: Vattes, Lichtenstein-Callenberg. SchWarz: Kempke, Zeitz, Weiß Schwarz Weil Schwarz 1. e2—e4—eõ 20. Sti—h2 LgANαi3 2. 12—14 LI8—c5 21 Sh21 Sta da 3. 8g1—13 d7-d6 22. e4h o codõ 4 be-h4 Les—g4 23.—04) d5—d4 5. 2-03 Ddg-e7 24.(—c5 Lbõ-cr 6. LII—e4 Le5-h6 25. Lba ci7) Jes-e 7. dꝛ- da 2) Sbs-d7 26. LT—e6- Kes bs 8. 415 Sg8-16 27. h4—n5 25—e4 9. Dd1-g5 c5 28 Ska—h4 Sd3—14 10. Lel- g5 h7—h6 29. 864—g6 SiaA g 11 LgSNI Sd/ 30. hog0 d4-da 12. 851- dz——-=Oπ 31. ITe2—e4 e4- ea 1 0——0 d6—d5) 32. KbI—cl Le!—e5 14 LeA—b3S Thꝗ—es 33. b2—04 Tds—- d4 15. Sd2—11 De7—e5 34. Le4hda Lesd4 16. Kcli—b1 Des—12 35. Kel—dl Ld4—ca 17. 1di—-dz Dlahce2 36. 54—b5 e3—e2- 18. Idæe2 Sto—h5(ö) 37. Aufgegeben. 19. Tez—e2 0) Sh5—14 1) Besser h2-h3 oder e—e 4. Der Textzug ist zweck- los und verschlechtert die weiße Bauernstellung.— 2) Dieser rückständige-Bauer ist ein Schmerzenskind und an ihm muß früher oder später die weiße Partie zugrunde gehen.— 3) Es ist klar zu erkennen, daß Schwarz ein bewegliches Spiel hat, während die weige Offiziersaufstellung ętwas ein⸗ geengt ist.— 4) Schwarz will das Feld 05 für die Dame frei machen, um dann durch Damentausch die eingeengte weille Bauernstellung zu zertrümmern.— 5) Dieser Zug ist unzu- reichend. Aber Weiß kann sich gegen Bauernverlust nicht mehr schützen.— 6) Dadurch erhält Schwarz den ersten starken Freibauern.— 7) Dadurch erhält Schwarz den zwei⸗ ten verbundenen Freibauern. letzt ist die weiße Partie aus- sichtslos.— 8) Dieser Rückgewinn eines Bauern ist kein ausreichendes Aequivalent für die beiden schwarzen Frei- bauern. Partiestellungen Nr. 15. Weiß: K c2, VVVVVV 82, h2. Schwarz: K g8, D8, Tds, La6, o5, Sf4, Ba5, f7, g7, h7. Weib: Mayet. SchWarz: Anderssen. 19. e3⁰⁴) La6—d3-- 20. Kc2—-bã Des—e6-- 21. Kb3—a4 De6—e4.- 1 22 beb Lds—c2 23 Kadꝰca⁵ ITds—-f— 1) Anderssen hatte mit dem letzten Zuge 8 d3—14 die Schlußkombination eingeleitet. Nr. 16. Weiß: KhI, Dh3 T h4, g1, L b 2, B a 4, c2, d3, e4, f2, h2. Schwarz: 7 5 Des, 117, e6, Lg7, Bab5, b4, c5, d 6, 86, b5. 5 Weiß: Zuckertort. Schwarz: Winawer, 37. Tglig6 Te6g6 28. Thabchlsde Khs—8 30. Ths—n859 LgDch8 40. DhahchSD Endspielstudien Nr. 11. Weiß: K f6, I. g5, 8f4, Bg2. Schwarz: K g7, Sc5, Ba3, g6. Weib: Schwarz: 1. Lase as a2 2. LeI&G 422—210 3. Leß- dd-- Dalcda 4. Sk4—e6-+ und gewinnt. Nr. 12. Weiſ]: Kc8, Th7, B 7. Schwarz: K a5, Te2. Weiß: Schwarz: 1. Kes—-b7 Te2—b2+ 2. Kb/—a7 Tbꝛ—-e2 3 Thi—h5“7 Kas=a 4. Ka7—b7 Te2-bzg- 5. Kbi—-a6 1Ib2-e2 6 Thö—h4A- Kad-a6 7. Kab b6 Te2—bz-- 8. Kbö—a5 Ibꝛ—e2 — Th4—h3- Ka3—b2 Tha--hz und gewinnt. Angriffstempo unter keinen Umständen aus der Hand geben 9. Seile. 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