*. Montag, 6. Oktober nehmen können, da er vom gegenwär RNouſſ in dieſer vung dann ihren Willen kundgebe, Oezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ blatz 4— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.-Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. annheimer Genemal Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Technik Aus Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen Die Kriſis der Labourregierung Macdonalò bleibt feſt V London, 6. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Der engliſche Miniſterpräſident Macdonald hat einem Vertreter der Wochen⸗ ſchrift„Reynold Newspaper“ folgende Erklärung gegeben: „Ich bedaure, daß nationale Intereſſen geopfert werden, um Parteiintrigen zu einem Triumph zu bringen und daß man das. Leben einer Nation dadurch ſchädigt, daß ſich zwei Parteien, die kon⸗ ſervative und die liberale vereinigen, um einen ſog. Sieg über die Regierung zu erzwingen. Ich werde nicht zugeben, daß man der Regierung ein Parlamentskomitee von 40 Mitgiedern aufzwingt. Um meine Politik zu beurteilen, werde ich mich an die Wähler richten. Ich wünſche die Wahl nicht, aber ich fürchte ſie auch nicht. Ich ſtelle feſt, daß keine Regierung, die einen ſolchen Mann verdient, eine beſſere Politik machen könnte, als ich ſie gemacht habe. Nach innen und außen iſt alles geſchehen, was unter den gegebenen Umſtänden möglich war. In den entſcheidenden Fragen der Außenpolitik— Rußland und Völkerbund— greifen wir den Fehdehandſchuh auf, der uns hingewor⸗ fen wird. Vor der Enkſcheidung MLondon, 6. Okt.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Der heute nachmittag zuſammentretende Kabinettsrat wird entſchei⸗ den, ob die Regierung das Amendement der Liberalen zu dem von den Konſervativen angekündigten Mißtrauens⸗ votum annehmen wird oder nicht. In letzterem Falle wäre der Stur z unausbleiblich. Die Kriſe hat ſeit dem Wochenende ſich derart rapide zugeſpitzt, daß man einen Appell an das Land für wahrſchein⸗ lich hält. Sowohl die Arbeiterpartei wie die Liberalen haben ſich in ihrer Haltung anſcheinend ſchon ſehr ſtark feſt ge⸗ legt, ſo daß ein Rückzug in der einen oder anderen Weiſe erniedri⸗ gend ſein würde. In allen Parteizentralen herrſcht fieber⸗ hafte Tätigteit. Das Land iſt über die Ausſichten eines bevor⸗ 8 ſtehenden Wahlrummels ungehalten. Jede der Parteien iſt daher I bemüht, der anderen die Schuld an einer frivolen Herbeiführung der Wahlen zuzuſchreiben. Sowohl die Konſervativen wie die Arbeiter⸗ pärtei glauben zuverſichtlich, daß ſie in bedeutend erhöhter Zahl nach Weſtminſter zurückkehren würden. Die Führer der Arbeiterpar⸗ teien rechnen auf 245, die der Konſervativen auf 350 Sitze. Der liberalen Partei prophezeit man eine Niederlage. Ihre Führer behaupten aber, ſie würden aus den Wahlen als zweitſtärkſte Partei hervorgehen. Doch iſt die Möglichkeit vorhanden, daß der König im Falle der Niederlage Macdonalds ſein Auflöſungsgeſuch ablehnt und Baldwin, dem Führer der ſtärkſten Partei im Unterhauſe, mit der Bildung der Regierung betraut. Baldwin würde jedoch die Regierung nur unter der Bedingung einer baldigen Auflöſung an⸗ tigen Parlament ſchon einmal Dreeeeee der franzöſiſche Kulturkampf Gegen den Brief der Biſchöfe In Tours hat am Sonntag der Miniſter des Innern Chau⸗ temps auf einem Bankett der Republikaner eine politiſche Rede, offenbar im Auftrag des Kabinetts gehalten Er erinnerte an den Wahlſieg vom 11. Mai und an die berechtigten Hoffnungen, die die Republikaner von der Tätigkeit der neuen Regierung hätten er⸗ warten können. Er ging dann ausführlich 10 die durch den Brief der ſechs franzöſiſchen Biſchöfe aufgeworfenen religiöſen Fragen ein. Man habe nicht nur Kritik geübt, ſondern man habe eine wahrhafte Aufforderung zur Rebellion gegen die eſetze und zum Bürgerkrieg erleben müſſen. Der Mi⸗ niſter zitierte Zeitungsartikel, Reden und ſonſtige Kundgebungen der letzten Tage, um das zu beweiſen. Gewiß dürfe man die Be⸗ deutung derartiger Manifeſtationen nicht überſchätzen, aber die Re⸗ ierung trage die Verantwortung für den ſozialen Frieden und ihre öflicht ſei es, die Agitatoren zur Beſinnung zu mahnen und ſie feierlich daran zu erinnern, daß, ſo hochgeſtellt ſie auch ſein mögen, es ihnen nicht erlaubt werden dürfe, ungeſtraft die öffentliche Ord⸗ nung zu gefährden. Was ſei der Zweck dieſer Agitatoren? Der Brief enthalte das Zugeſtändnis, daß, ſo gemäßigt er in der Form auch ſei, er doch zum Ziele habe, von der Regierung der Links⸗ parteien die Aufhebung der Geſetze zu fordern, die ſelbſt der natio⸗ nale Block für unantaſtbar erklärt habe. 55 Wir ſind alſo, ſo fuhr der Miniſter fort, zu doktrinären Ausein⸗ änderſetzungen gekommen, die die Republikaner längſt für erledigt gehalten haben Welches iſt die ſo einfache, klare und gerechte Theſe. gegen die die Kirche ſich von neuem erhebt? Um die Mäßigung der ſeßigen Regierung zu zeigen, ſei es nötig, an Aeußerungen Waldock⸗ zuſſeaus zu erinnern, die dieſer vor 25 Jahren getan habe. Der Miniſter zilierte derarlige Kundgebungen und fuhr dann fort, der Augenblick ſei ſchlecht gewählt, um eine Kontrolle des Staates zu lockern und es ſcheine, daß der Wille zum Burgfrieden und die Lang⸗ mut der Regierungen es den Kongregationen geſtattet habe, troß der formellen Verſicherung des Heiligen Stuhles, die er dem franzöſiſchen Geſandten gegeben habe, ſich wieder zu konſtituieren. Um die Nation rage aufzuklären, habe er als Miniſter des Innern eine Enquete über die Tätigkeit der Kongregationen angeſtellt. Auf dieſe 55 würden die Akten vor dem gaeen—— e ufmer i bli weckt werden. lufmerkſamkeit aller Republikaner 1— Geſehe anre eren 18 auch ohne Schwä ur Anwendung zu bringen, dann werde ſie, deſſen 5 er e eee aller Staatsbürger ſicher ſein, die die Leidenſchaft nicht verblendet habe. Diejenigen, ſo ſchloß der Miniſter, die den Streit auf die Straße getragen haben und die Auflehnung gegen die Geſetze predigen, tragen eine ſchwere Verantwortung und werden dem Vaterland chaden zufügen. Gegen ſie muß die Regierung mit Entſchloſſenheit N wenn ſie nicht ihre Pflicht gegenüber der Republik verraten El—4 een eeeeeeee U. geſtürzt worden iſt. Der König würde dann Aſquith berufen, der vorausſichtlich die Bildung einer Regierung übernehmen würde. Aber auch dieſe könnte ſich nicht dauernd halten. In parlamentariſchen Kreiſen glaubt man daher an eine Auf⸗ löſung des Parlaments. Der früheſte Termin für Neu⸗ wahlen wäre der 1. November. Da aber an jenem Tage die ſtädti⸗ ſchen Wahlen im ganzen Lande ſtattfinden, ſo würden die des Parla⸗ ments vorausſichtlich auf den 8. Nov. verlegt werden. Man erwartet einen heftigen Wahlkampf. Die kiefere Urſache des Konflikts iſt bisher noch nicht ſo genau bekannt geworden, als daß ſie nicht noch eine kurze Darſtellung verdiente. Macdonald wird nämlich vor⸗ geworfen, daß er oder einer ſeiner Miniſterkollegen das Verfahren gegen eine kommuniſtiſche Zeitung zu deren Gunſten beeinflußt hat. Das kommuniſtiſche Wochenblatt„Workers' Weekly“ hat in einer ſeiner früheren Nummern in ganz klaren Worten die enaliſchen Sol⸗ daten zur Deſertion und Meuterei aufgefordert. Daraufhin wurde gegen den verantwortlichen Redakteur des Blattes Anklage erhoven und bei der erſten Verhandlung vor dem Londoner Gerichtshof ſtellte der Staatsanwalt ausdrücklich feſt, daß er den Straffall als außer⸗ ordentlich ernſt betrachte. Eine Woche ſpäter wurde der verantwort⸗ liche Redakteur des kommuniſtiſchen Oraans aus der Haft entlaſſen und der Fall niedergeſchlagen, und zwar mit der Begrün⸗ dung. daß man die Tendenz des Artikels mißverſtanden habe. Auf⸗ fallenderweiſe ließ nunmehr der Staatsanwalt die Anklage fallen und ſchloß ſich der harmloſen Auslegung des Artikels an. Dieſer ſeltſame Vorgang bildet die parlamentariſche Senſation des Unterhauſes. Es ſcheint, daß man nicht mit Un⸗ recht hinter dem plötzlichen Umfall des Stagtsanwaltes und des Ge⸗ richtshoſes Einflüſſe des engliſchen Kabinetts vermutet. Das kom⸗ muniſtiſche Organ verſichert jedenfalls, daß es ſich nicht die geringſte Mühe gegeben habe, um dem beanſtandeten Artikel die harmloſe Deutung zu geben, die er vor Gericht erfahren hat. Es verſichert, daß es im Gegenteil ſeine Auffaſſung vollkommen aufrecht erhalten und die Abſicht gehabt habe, zu der Verhandlung den Miniſterpräſt⸗ denten Macdonald ſamt einigen ſeiner Kollegen und hervorragenden Gewerkſchaftsführern als Zeugen zu laden. Alſo ein Haupt⸗ und ktakelſtück kommuniſtiſcher Propaganda!l Den Umfall des Ge⸗ ichtshofes und des Staatsanwaltes nimmt„Workers Weekly“ als den Tuiumph der Kommuniſten in Anſpruch. Es erklärt, daß die Urbeiterregierung zum erſten Male während ihres Daſeins wirklich cht als Vertreterin der Arbeiter getan habe. Damit iſt offen prochen, daß das kommuniſtiſche Organ den günſtigen Aus⸗ uf ein Eingreifen des Kabinetts zu ſeinen Gunſten zurück⸗ führt. Maedonald hat es ohne Schädigung ſeines politiſchen An⸗ ſehens überſtanden, daßß ihm ein begüterter Freund auf einer Aktiengeſellſchaft ein Auto zur privaten Benutzung zur Ver⸗ fügung geſtellt hal. Der Fall des kommuniſtiſchen Organs aber, droht ſeinen Kredit und den des ganzen Arbeiterkabinetts bei den beiden bürgerlichen Parteien zu zerſtören. Die liberale wie die konſervative Preſſe betont ſehr energiſch, daß die Unabhängigkeit der Rechtſprechung von allen äußeren Einflüſſen auf dem Spiele ſteht und daß das Unterhaus nicht ruhen darf, bis es die dunkle Affäre diesmal vollkommen aufgeklärt hat. Man wird dieſe ernſte nd drohende Sprache nicht für Theaterdonner halten dürſen 75 88 N 7 Ee 2 Dieſe Rede findet den ungeteilten Beifall der links ſtehenden Preſſe. Die„Ere Nouvelle“ ſagt, der Miniſter habe die volle Lopali⸗ tät ſeiner Politik e ſer und er habe den Auftrag, ſie durchzu⸗ führen. Das Kabinett ſei entſchloſſen, für alle Franzoſen die Frei⸗ el des Unterrichts und den Reſpekt der Gewiſſensfreiheit ſicher zu tellen. Der„Quotidien“ nennt die Rede des Miniſters eine Handlung, die hoffentlich einige erregte Geiſter zur Mäßigung führen und das Vertrauen zur Republik, zur Demokratie und zur Regierung vom 11. Mai ſtärken werde. Die Pariſer Wirtſchaſtsverhandͤlungen Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch hatte am Samstag abend eine Unterredung mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot, in deren Verlauf einige Fragen, die mit der Ausführung des eee in Verbindung ſtanden, beſprochen wurden. Zu den Pariſer deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhand⸗ lungen veröffentlicht die„Ere Nouvelle“ die Aeußerung einer franzöſiſchen Perſönlichkeit, die angeblich zugleich diplomatiſche und Geſchäftsintereſſen verſolge. In der Zuſchrift heißt es: Die deutſchen Delegierten ſeien mit dem Empfang, den ſie in Paris gefunden hätten, zufrieden. Der Führer der deutſchen Delegation, Staats⸗ ſekretär Trendelenburg, ſei eine Kraft erſten Ranges. Wenn die Reichsregierung ſich von dieſer unentbehrlichen Perſönlichkeit auch nur für kurze Augenblicke getrennt habe, ſo beweiſe dies, daß Deutſchland auf den Erfolg der Pariſer Verhandlungen Wert lege. Im Anſchluß an dieſe Zuſchrift polemiſiert das Blatt gegen die Er⸗ hebung der 26prozentigen Einfuhrabgabe auf deutſche Waren. Dieſe Abgabe entſpreche keinem Bedürfnis. Eine Unterredung mit Loucheur Das„Journal“ veröffentlicht eine Unterredung mit Loucheur, der auf die Frage, ob er in Berlin die deutſch⸗franzöſiſchen Wirt⸗ ſchaftsverhandlungen zu Ende führen werde, antwortete, der Bericht⸗ erſtatter habe daran wohl ſelbſt niemals geglaubt. Die früheren Meldungen über die Uebernahme des Berliner Botſchafterpoſtens durch Loucheur dürften damit ihre Erledigung finden. Zur letzten Völkerbundstagung bemerkte Loucheur, ſie habe be⸗ wieſen, daß die Macht des Völkerbundes, die geſtern auf moraliſchem Gebiet gelegen habe, morgen eine materielle ſein werde. 0 5 0 Ribol London. 6. Okt. Nach Blättermeldungen aus Konſtantinopel iſt der franzöſiſche Vertreter der Meerengenkommiſſion und frühere Miniſterpräſident, Alexandre Ribot im Alter von 81 Jah⸗ ren geſtorben. 5 eek eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 464 50 eigenpreiſe nach Tarif, bel Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeite für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzelgen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Iſchechiſche Attentatspläne auf deutſche Hochſchulen Von Bardowiek Wie bekannt, wütet ſchon ſeit langem in der Tſchechei ein Kampf um den Beſtand der deutſchen Hochſchulen, ein Kampf, der von den Tſchechen mit allen Mitteln geführt wird und der deutſchen Intelligenz in der Tſchechei an die Wurzeln gehen ſoll. Neuerdings hat der Hauptverein Deutſcher Inge⸗ nieure in der Tſchechoſlowakiſchen Republik, der ſeinen Sitz in Brünn hat, in einem Aufruf wiederum auf die bedeutſame Rolle der deutſchen techniſchen Hochſchulen aufmerkſam gemacht, die inner⸗ halb eineinhalb Jahrhunderten einen alle übrigen Zweige der Wiſſen⸗ chaft überflügelnden Aufſchwung genommen haben und die be⸗ onders für die Volkswirtſchaft jedes Staates und jedes Volkes von größter Tragweite geworden ſeien; denn es gibt heute kaum noch eine wirtſchaftliche Frage, die nicht ihre techniſche Seite hätte. Ob⸗ wohl gerade die Zeit des Weltkrieges und die Nachkriegszeit die ein⸗ zigartige Bedeutung der Induſtrie erwieſen hat und die Erhaltung und Förderung der techniſchen Hochſchulen eine Exiſtenzfrage des Staates iſt, haben dennoch Führer tſchechiſcher Kreiſe für die Auf⸗ hebung einer techniſchen Hochſchule, oder wie es heißt, die„Zu⸗ ſammenlegung“ der beiden deutſchen techniſchen Hochſchulen in Prag und in Brünn Stimmung gemacht, in der falſchen Auf⸗ ulterg durch ein derartiges Vorgehen ihren eigenen nationalen ntereſſen zu dienen: Die nationalen Heißſporne ſcheinen aber dabei nicht zu bedenken, daß durch das Verſchwinden ſo zahlreicher For⸗ ſchungsſtätten, die den für die geſamte Induſtrie notwendigen Wett⸗ bewerb zweier Völker ermöglichen, der eigene Staat beträchtlich ge⸗ ſchädigt wirdl Aehnlich wie der Hauptverein Deutſcher Ingenieure in der Tſchechoſlowakiſchen Republik wendet ſich auch der Deutſche Polytechniſche Verein in Praß gegen den Attentats⸗ plan auf die Hochſchulen, der, wie oben angedeutet— und natür⸗ lich durch eine entſprechende tſchechiſche In⸗ und Auslandspropa⸗ ganda„gefördert“—, darin beſteht, die Zuſammenlegung der bei⸗ den techniſchen Hochſchulen des Staates(ſprich: Auflöſung einer derſelben) im Parlament zu beantragen. Tatſächlich wäre es in der Geſchichte der Kultur der erſte Fall, daß eine ſeit Jahrzehnten blühende Hochſchule, die ſeit ihrer Grün⸗ dung ihren Aufgaben vollauf gerecht worden iſt, die dem Staate zahlloſe wiſſenſchaftlich wohlausgebildete Kräfte zur Verfügung ge⸗ ſtellt hat und die eine hervorragende Zukunft vor ſich hat, aufge⸗ laſſen wird. Es muß hervorgehoben werden, daß ſich aller Vor⸗ ausſicht nach das wirtſchaftliche Gedeihen jedes Staates in der Zu⸗ kunft mehr denn je auf der Entwicklung der techniſchen Wiſſen⸗ ſchaften wird aufbauen müſſen und daß es deshalb als eine Schä⸗ digung bezeichnet werden müßte, wenn die Entwicklung durch irgend eine Einſchränkung geſtört werden würde. Es muß des weiteren verwieſen werden auf die ſchweren Nachteile, die jede übermäßig große Hörerzahl für die Gründlichkeit der Ausbildung der Studie⸗ renden und für die Forſchertätigkeit der Lehrenden im Gefolge hat. Jede Maſſenausbildung bringt die Gefahr einer Verminderung der Güte des Erfolges. Dieſe Tatſache, die bei allen niederen Schulen ſchon längſt zur klaſſenmäßigen Veſchränkung der Schülerzahl ge⸗ führt hat, ſollte vor einer ſchädlichen Ueberfüllung von Hochſchulen umſomehr warnen, als durch beſagte Zuſammenlegung auch der wohltätige Wettbewerb in Lehre und Forſchung ausgeſchaltet wer⸗ den würde. Wenn endlich die erwähnte Abſicht ſich etwa auf kalte Ziffern ſtützen wollte, die ſich aus dem Verhältnis der Jahl der Hochſchulen zur Zahl der Bevölkerung errechnen, ſo muß geſagt werden, daß hier höhere Werte auf dem Spiele ſtehen. edes ſelbſtbewußte Volk zählt ſeine höchſten Bildungsſtätten zu ſeinen koſtbarſten Beſiztümern. Jedes Rühren an ſolch edlem, in der Ueber⸗ lieferung vieler Geſchlechterfolgen tief verwurzelten Beſitzſtand müßte von jedem Volke als eine der tiefſten Verletzungen ſeiner Würde empfunden werden. Die Ergebniſſe der wiſſenſchaftlichen Forſchungstätigkeit an den beiden deutſchen techniſchen Hochſchulen des Staates kommen nicht nur dem deutſchen Volke, ſondern in leichem Maße auch dem tſchechiſchen Volke, ſeiner Induſtrie und einer Entwicklung zugute. Mat allem Nachdrucke muß daher darauf aufmerkſam gemacht werden, daß eine Maßnahme, wie ſie dem Ver⸗ nehmen nach geplant ſein ſoll, nicht nur dem deutſchen Volke, ſon⸗ dern vielmehr auch dem Staate, als Ganzes betrachtet, zum Schade gereichen müßte! Man mag geſpannt ſein, welche Form und welch Ende dieſer Kampf um das deutſche Hochſchulweſen in Prag noch finden wird — im Zeitalter des„Selbſtbeſtimmungsrechts“ und der„Völker⸗ verſöhnung“, die jüngſt noch in Genf und in Bern die tſchechiſchen Vertreter verkündet haben und wo man weiß, daß nicht weniger als 3½% Millionen Deutſche in der Tſcchechoflowakei wohnen! 95 England ſoll der deutſchen Landwirtſchaſt helſen 2 London, 6. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Das Mit⸗ glied der britiſchen Commun Wealth Union, Sir Dawſon, der ſetzt von einer Studienreiſe aus Europa zurückgekehrt iſt, veröffent⸗ licht folgende Eindrücke:„Die Regierung, die Deutſchland gegenwärtig hat, iſt ohne Zweifel die beſte, die es ſeit der Revolution aufzuweiſen hat. Nach der Annahme des Dawesab⸗ kommens hat ſich die wirtſchaftliche Lage des Landes verbeſſert, doch leidet die deutſche Landwirtſchaft ſtark unter dem Mangel an Krediten. In dieſer Hinſicht könnte England helfen, wenn Deutſchland zuſtimmen würde, daß engliſche Erzeugniſſe ſtärker importiert werden als es augenblicklich der Fall iſt. Das einzige Mittel das wir beſitzen, um die deutſche Konkurrenz nicht ge⸗ fährlich werden zu laſſen, liegt darin, daß wir bei jedem Kredit den wir den deulſchen Banken gewähren, größere ſchlüſſe durchſetzen.“ Dawſon iſt am Freitag vom engliſchen Handelsminiſter empfan⸗ gen worden und hat ihm über ſeine in Deutſchland er! n Ein⸗ drücke eine Denkſchrift en eceee dr. Schacht wieder in London Nachdem Reichsbankpräſident Dr. Schacht wieder Lon⸗ din zurückgekehrt iſt, werden die Verhandlungen uber die 800 Millionen⸗Anleihe ihren Fortgang nehmen. Belgien hat einen Kommiſſar der Staatsbank nach London entſandt, der über den in Pfund Sterling auszugebenden Anteil Belgiens mit der Bank von England verhandeln ſoll. Wie der„Daily Telegraph“ berichtet, erklärte der Gouverneur der Bank von England, Nor⸗ Lieferungsab⸗ mann, daß die Anleihe die gllerbeſten Sicherheiten hätte. 2. Seite. Nr. 464 Nneue Mannheimer Jeitung Abend⸗us gabe) Moniag, den 6. Oktober 1924 hughes und der Abrüſtungsgedanke . Paris, 6. Okt.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Die aus Ein⸗ einatti hier vorliegenden Berichte über eine Rede des amerikaniſchen Staatsſekretär Hughes finden hier die größte Beachtung und wer⸗ den als günſtiges V orzeichen einer Annnäherung Amerikas an den Völkerbund bezeichnet. Aus der Rede des amerikaniſchen Staatsſekretärs werden hier folgende Sätze beſonders hervorgehoben: „Amerika iſt dank der Politik des Wafhingtoner Staatsdeparte⸗ ments nicht mehr iſoliert, ſondern arbeitet Hand in Hand mit anderen Nationen an dem Wiederaufbau der Welt nach dem furcht⸗ baren Krieg, der Sieger und Beſiegte in gleicher Weiſe ſchwer be⸗ trofſen hat. Die Politik Waſhingtons iſt eine Realpolitik. Sie unter⸗ ſcheidet ſich weſentlich von den unklaren und phantaſtiſchen Wünſchen der demokratiſchen Partei, die augenblicklich an der Arbeit iſt, um die republikaniſche Partei als unbrauchbar zu brandmarken. Wir ver⸗ treten gegenüber den Demokraten den Standpunkt, daß die Politik der Vereinigten Staaten eine Politik der Kooperation mit all den Ausbau des Friedens erſtrebenden Nationen ſein müſſe. Deshalb werden wir auch an der nächſten internationalen Abrüſtungs⸗ konferenz teilnehmen und erwarten hierüber die nähere Mitteilung derjenigen Staaten, die gemeinſchaftlich an uns dieſe Ein⸗ ladung zu richten gedenken.“ Hughes unterläßt es, ſich über die Frage auszuſprechen, ob Ame⸗ rika an einer durch den Völkerbund organiſterten Abrüſtungskonferenz teilnehmen werde, oder ob es verlangen werde, daß dieſe Abrüſtungs⸗ außerhalb der Organiſation des Völkerbundes ſtatt⸗ ndet. Die letzten Waſhingtoner Nachrichten laſſen erkennen, daß Hughes einer internationalen Abrüſtungskonferenz außerhalb des Völkerbun⸗ des den Vorzug geben würde. Die Rede des amerikaniſchen Staats⸗ ſekretärs wird nach Mitteilungen informierter Perſönlichkeiten zunächſt die Jolge haben, daß zwiſchen London, Paris und Waſhington ein Gedankenaustauſch über die vorzubereitende Abrüſtungskonferenz ſtattfinden wird. Die Antwort auf das deutſche Memorandum ſe Berln, 6. Okt.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie wir hören, erwartet man an den hieſigen zuſtändigen Stellen, daß die Antwort der Entente auf das deutſche Memorandum noch im Laufe dieſer Woche eingehen werde. 0 Parmoor über die deulſche Frage 2252 London, 6. Okt.(Von unſerem Londoner Mitarbeiber.) Lord Parmoor gewährte einem Sonderkorreſpondenten des„Daily Expreß' ein Interview in Lauſanne. in deſſen Verlauf er auch auf Deutſchlands Eintritt in den Völkerbund zu ſprechen kam. Er er⸗ klärte. daß ſeit der Annahme der Vorſchläge, die der Londoner Kon⸗ ferenz gefolat ſeien, er eine neue Atmoſphäre im internationalen Le⸗ ben beobachtet bätte. Dieſe Tatſache trete deutlich in der Stimmung zulage, die die Vertreter der verſchiedenen Nationen in der Verſamm⸗ lung bieten. Lord Parmoor kündiat dann an, daß. wenn Deutſch land ſeinen Eintritt in den Völkerbund beantragen ſollte, er keine Schwieriakeiten verurſachen würde und dann gemäß der Vorſchrift des Bundes eine Sonderverſammlung zum Zwecke ſeiner Aufnahme einzuberufen ſei. In den letzten Sitzungen, ſo ſagte er. ſchien oyne Ausnahme der Wunſch geheat zu werden, daß Deutſchland nicht nur ein Mitalied des Völkerbundes, ſondern auch ein dauerndes Mitalied des Nates werden ſolle. Lord Parmoor bezeichnet das Ergebnis der Sitzungen dez Völkerbundes als einen wichtigen Schritt zum allgemeinen Welt⸗ frieden, den die vereinigten Nationen ſicher zurückgelegt hätten. Da⸗ Reſulbat zerfalle in drei Punkte: 1. in eine allgemeine Z u⸗ ſtimmung zum Schiedsgericht; 2. in einen genau definierten Plan der Sanktionen; 3. in eine deſinitive Grundlage zur Einbe⸗ ufung einer internationalen Abrüſtungskonferenz, wobei zu be⸗ merken ſei, daß der Plan für das Schiedsverfahren nicht wirkſam werden könne, ehe die Abrüſtungskonferenz enragiert worden ſei. Den hauptſächlichſten Gegenſtand der Beratungen hätten die Sank⸗ konen gebildet, die jetzt in befriedigender Weſſe niedergelegt ſeien. Die größte Schwierigkeit in dieſer Frage ſei überwunden worden, als die Vertreter von England und Frankreich zuſammentraten. Das Gerücht, daß er die britiſche Flotte für Sanktionen ange⸗ boten habe, ſei phantaſtiſch und grundlos. Die Tarſache, daß das Protokoll ven allen Nationen angenommen wurde, bilde einen wahren Triumph. Er überſehe den Umſtand nicht, daß noch nicht alle Nationen in den Völkerbund eingetreten ſeien, doch alles, was unter den gegebenen Verhältniſſen getan werden konnte, ſe. getan worden. Caſtiglioni Wien 6. Okt. Die Sanierungsverſuche für Caſtig⸗ lioni müſſen als geſcheitert angeſehen werden. Die VBanca Commerciale, die die Sanierung durchführen wollte, hat die Ver⸗ handlungen abgebrochen und ihre Vertreter abgerufen. Das Haus Coſtiglioni erklärt ſelbſt, daß es vorläufig keinen Ausweg aus dieſer Situation ſehe. Mit dem Scheitern der Verſuche zur Sanierung Caſtiglionis hat ſich auch die Lage der Wiener Depoſiten⸗ bank ſtark verſchlechtert. —— Das Seld auf der Straße Kriminalroman von Ottlfried v. Hanſtein achdruck verboten.) „Sie haben mich doch zu dem Schwindel mit dem Speck ve“⸗ leitet.“ „Hätten's ja nicht zu machen brauchen,— hätten ja den Löwen⸗ anteil verdient!“ 5 „Was hat das für einen Zweck, wenn wir uns gegenſeitig Vor⸗ würfe machen. Helfen Sie mir, und ich laſſe Sie auch nicht im Stich.“ „Für Sie iſt es doch gar nicht ſchwer.“ „Ich wüßte nicht.“ „Sie haben doch Gugenheim— ich denke, das Mädel liebt Sie: Machen Sie, daß Sie die Geſchichte zum Schluß bringen. Halten Sie an,— wenn es morgen an der Börſe durchſickert, daß Sie des Kommerzienrats Schwiegerſohn werden, verſchaffe ich Ihnen mit Leichtigkeit, was Sie wollen, das heißt— eine Hand wäſcht die andere. 2 Wieder ſtieg das Gefühl der Scham in Friedrichs Kehle empor. Alſo ſogar etwas Kriminelles hatte Krüger auf dem Gewiſſen, etwas, was ihn ins Gefängnis bringen konnte, und von ſolchem Menſchen mußte er ſich gefallen laſſen, daß er ihn wie ſeinesgleichen behan⸗ delte, mußte ihn noch um Rat bitten. Er überlegte. In der Tat, Gugenheim war ſeine letzte Rettung. Wie verächtlich das war. Nicht nur dieſe Schieberaffäre. Verächtlich ſollte er auch an Helene Gugenheim handeln. Jetzt, wo er wußte, daß er ſie nicht liebte, wo er wußte, daß er nicht los konnte von Ilka Senden— jetzt ſollte er Liebe heucheln, ſollte ſie unglücklich machen Unglücklich, das wurde ſie ſicher, wenn 9 ſie jemals erfuhr, daß ſie nur ihres Geldes wegen erwählt ſei. Aber gab es einen anderen Weg? Die Kugel?— Für ihn war das ein Ausgang, aber der Vater? der kranke Mann, der ſein ganzes Leben auf Ehre gehalten— ſollte er vor ſeinem Tode noch den Bankrott ſeines Hauſes erleben?——— „Sie haben recht, Krüger, ich gehe zu Gugenheim— es iſt das Einzige, was mir übrig bleibt.“ „Alſo— morgen——“ 17 5 Wehn atkhtete kaum darauf, wie Krüger ging, er ſah nur, daß dieſer erſt noch einige Papiere von Friedrichs Schreibtiſch nahm, auf Muſſolini zur politiſchen Lage „Der Stern Deulſchland“ Die konſtitutionelle Vereinigung Italiens ver⸗ anſtaltete geſtern in Mailand einen Empfang zu Ehren Muſſolinis. Muſſoleni, der ſelbſt das Wort anlf erinnerte an die dornenvolle Zeit, in der es unmöglich geweſen ſei, eine feſte Regie⸗ vung zu bilden. Wenn er den begangen habe, ſo ſei die Monarchie doch reſpektiert worden. Die äußere Politik ſei von allen Seiten ſo gerühmt worden, daß er nicht nötig habe, perſönliche Bemerkungen hinzuzufügen. Muſſolini wies in dieſem Zuſammenhang auf die Erfolge der italieniſchen Politik auf Frume und Jubaland und dem Dode kanes hin. Das italteniſche Preſtige im Stromgebiet der Donau ſei wie im Mittelmehr ver⸗ mehrt worden. Es ſei abgeſchmackt, die Abſchaffung der Miliz zu verlangen, die nützliche Dienſte geleiſtet habe und noch leiſte. Ueber die internationale Stellung Italiens erklärte Muſſolini: „Italien iſt ein geburtenreiches Land.“ Wir haben einen jährlichen Geburtenüberſchuß von 440 000 Perſonen. Wir müſſen unſer Ge⸗ biet bis zum äußerſten ausnutzen, unſere Häfen entwickeln, den Ackerbau induſtrialiſteren und die techniſche Ausbildung unſerer Fabriken auf das höchſte Maß brjngen. Ein neuer Stern erhebt ſich über dem Horizont, der Stern Deu tſchland. Deutſchkand, das wir vernichtet glaubten, iſt ſchon wieder bereit. Es bereitet ſich auf ſeine ökonomiſche Wiedervergeltung vor. 1925 wird es den Kampf beginnen, um die Märkte zu erobern. Morgen werden wir Prüfungen gegenüberſtehen, in denen es ſich entſcheidet, ob wir am Leben bſeiben oder nicht, ob wir zu einer Kolonie werden oder eine Großmacht bleiben. Die erſten Preſſeſlimmen Muſſolinis Rede in Mailand, in der er u. a. noch die Grün⸗ dung von drei neuen Univerſitäten in Mailand. Florenz(2) und Bart ankündigte, wird von der Preſſe lebhaft beſprochen. „Popolo'Italia“,„Meſſaggero“ und„Secolo“ billigen Form und Inhalt dieſer Rede.„Glornale d. Italia“ ſchreibt, daß ſich Muſſolini außerhalb der Verfaſſung geſtellt habe und die konſtitutionellen Parteien direkt herausfordere.„Corriere della Sera“ meint, Murſolini offenbarte niemals ſeinen anttlibe ⸗ kalen Geiſt ſo klar wie in dieſor Rede. Es ſei nur verwunder⸗ lich, daß die Mitglieder der konſtitutionellen Parteien ſoſche ver⸗ faſſungswidrige Rede mit Beifall begleitet hättegn. die engliſch⸗ügyptiſchen Gegenſätze Ueber das Scheitern der engliſch⸗aegyptiſchen Verhandlungen berichtet die ntur aus London, daß bei den Beſprechungen Macdonald die Zurückziehung der eng⸗ liſchen Truppen aus Aegypten mit der Begründung abgelehnt habe, daß ſie zum Schutze des Suegkanals unentbehrlich ſeien. Auch, den Vorſchlag des ägyptiſchen Miniſterpräſidenten, den Kanal dem Schutz des Völkerbundes zu unterſtellen, habe Maedonald ab⸗ gelehnt. Auf den engliſchen Vorſchlag zur Unterzeichnung eines engliſch⸗ägyptiſchen Bündnisvertrages habe Zaghlul Paſſcch a geantwortet, daß die Vorausſetzung dafür die Zurück⸗ ziehung der engliſchen Truppen ſei. die amer kaniſche Präſidentenwahl (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 6. Okt. Der Soaderkorreſpondent der United Preß, der Lafollette auf ſeiner Wahlreiſe in die Weſtſtaaten geleitet, berichtet, daß der Wahlfeldzug nunmehr in ſein ent⸗ ſcheidendes Stadium eintrete. Die Progreſſiſten rechnen zu⸗ verſichtlich darauf, 60—70 Wahlſtimmen zu erhalten. Damit würde, vorausgeſetzt, daß die Demokraten wenigſtens 30—40 Stimmen außerhalb ihrer Hochburg in den Südſtaaten erlangen, eine Ent⸗ ſcheidung im erſten Wahlgang unmöglich und der Kongreß hätte die endgültige Wahl zu treffen. Man glaubt, daß in dieſem Fall der Kongreß ſich für Davis entſcheiden würde. Republikaner und Ru⸗Klux⸗Klan ee Denver, 6. Okt. Thomas Annear der Führer der Demo⸗ kraten im Staate Colorado, beſchuldigte in einer öffentlichen Er⸗ klärung die Republikaner, daß zwiſchen dem Ku⸗Klux⸗Klan und dem republikaniſchen Nationalkomitee eine beſtimmte Verbindung be⸗ ſtünde. Deshalb hätte auch das Haupt der Republikaner den Klan niemals verworfen. Au-KHlux⸗Klan⸗Terror Newhork, 6. Okt. Aus Marion, der Heimat dez Präſi⸗ denten Coolidge, wird berichtet, daß die große Geſchworenenbunk der Grafſchaft die Verſetzung in den Anklagezuſtand von 12 führenden Gegnern des Ku⸗Klux⸗Klan beantragt hat. Die Ge⸗ ſchworenenbank beſchuldigt dieſe Leute, unter denen ſich ein Sheriff, der Staatsanwalt und der Ortsrichter befinden, eines Mordes erſten rades. Im ganzen ſind 80 Anklagen erhoben, faſt albe gegen Gegner des Klan. Die Bevölkerung fürchtet, daß ſich aus dieſen Beſchlüſſen weitere Fehden entwickeln werden. r dem auch die Mappe noch immer lag,— er ſah all das wie einen Schleier, dann ſchloß er die Tür und ſchritt mit müden Füßen zur— Wohnung empor, ſich vom Vater zu verobſchieden. Er ſelbſt hatte eine halbe Treppe höher eine kleine Jung⸗ geſellenwohnung. „Nun, Junge, mit der Arbeit fertig?“ Ja Papa.“ Er blieb an der Tür ſtehen. „Kommſt du nicht herein?“ „Bin etwas eilig, ich will mich für Gugenheims umkleiden.“ „Gut, Junge, grüß nur recht ſchön.“ „Dir gehts doch erträglich, Papa?“ „Wird ſchon werden, und wenn du mir die Helene bringſt—“ „Ich habe den beſten Willen.“ „Und das ſagſt du ſo kläglich?“ „Ich habe nur etwas Kopfweh.“ Der Alte lachte.— „Unſinn. Angſt haſt du, daß du einen Korb kriegſt. Iſt gar nicht nötig. Ich werde den Daumen drücken.“ „Gute Nacht, Papal!“ Er atmete auf, wie er in ſeiner Wohnung war. Dann zog er ſich ſchnell um. Er wollte möglichſt der erſte bei Gugenheim ſein. Was geſchehen mußte, ſollte raſch geſchehen. Er nahm ein Aut⸗ und fuhr in den Tiergarten hinaus, wo der Kommerzienrat wohnte. Unterwegs traf er Herrn von Oletzky, gerade wie das Auto ab⸗ ſahren ſollte. „Guten Abend, Herr Wehn.“ Sofort fiel ihm ein, daß der Pole, der ihm zuwider war, weil er ebenfalls zu den Verehrern der ſchönen Ilka gehörte, ein Neffe * gebracht hatte. 135 Er hätte ihn gern geſprochen, aber Oletzty war auch in ein Auto geſtiegen. „Herr Gibſon iſt abgereiſt?“ „Allerdines— ich ſoll Sie grüßen, er hat mir auch einen ge⸗ ſchäftlichen Auftrag gegeben. Wann ſieht man Sie? Kommen Sie heute abend noch in die Tanzdiele?“ „Violleicht.“ 5 „Kommen Sie, dann brauche ich morgen nicht in Ihr Pureau.“ Ehe Friedrich antworten konnte, war das andere Auto ver⸗ ſchwunden und auch er ſauſte in entgegengeſetzter Richtung davon. georgieniſchen Manganerzkonzeſſionen durch Gibſons war und den Onkel, wie er im Hotel erfahren, zur Bahn Das deutſche Privateigentum in Amerika (gabeldienſt der„Anited Preß“) Waſhington, 5. Okt. Die Freigabe des deutſchen Privat⸗ eigentums, die in Regierungskreiſen befürwortet wird, dürfte auf heftigen Widerſtand ſtoßen, wenn der Kongreß zuſammen⸗ tritt. Es müßte nämlich der Regierung ein beſonderer Fonds be⸗ willigt werden, um die privaten amerikaniſchen Gläubiger zu be⸗ friedigen. Andererſeits erklären die Befürworter der Freigabe, daß eine Aufrechterhaltung der Beſchlagnahme eine Konfiska⸗ tion darſtelle, die ſechs Jahre nach Kriegsende eine Unmöglich⸗ keit ſei. Eine ſolche Konfiskaton würde die Regierung diskreditieren, die unverändert an dem Grundſatz von der Heiligkeit des Privateigentums feſtgehalten abe. Sie weiſen ferner da⸗ rauf hin, daß das beſchlagnahmte Privateigentum wahrſcheinlich zweimal ſoviel wert ſei als die Summe der amerikaniſchen Privat⸗ forderungen, dieſe alſo an ſich geſichert ſeien, während andererſeits für die Forderungen der Negierung wie z. B. des Shippingboards keine Sicherungen in den deutſch⸗amerikaniſchen Vereinbarungen vorgeſehen ſeien. Reichsbahn und Dawesplan Reichsminiſter Deſer hat geſtern mittag mit einem Vor⸗ trage über das Programm„Reichsbahn und Dawesplan“ eine Reihe von Vorträgen eröffnet, die der Ueberſeeklub Hamburg 1924 veranſtaltet. Die Frage der Erfüllbarkeit der Verpflich⸗ tungen des Abkommens von London beantwortete der Redner dahin, daß die Einhaltung der übernommenen Verpflichtungen im Bereiche der Möglichkeit liegen dürfe, wenn die normale Lage der Wirt⸗ ſchaft ſich weiter feſtige und keine Erſchütterungen ein⸗ treten. Die Heranziehung der Reichsbahn zu den Reparationszah⸗ lungen ſei eine Notwendigkeit. Das Eintreten der Entente hätte es jedenfalls nicht bedurft. Der Miniſter ſchilderte die Entwicklung der Reichsbahn vom Augenblick der Loslöſfung bis zum heutigen Stand der Reichsbahngeſellſchaft. Er ſchloß nach einem Ueberblick üder die Gliederung und die Einrichtung der neuen deutſchen Reichsbahn geſellſchaft mit dem Ausdruck der Hoffnung, daß ſich der große Be⸗ amten⸗ und Angeſtelltenkörper der hohen vaterländiſchen Arbeit, deren Erfüllung die Reichsbahn obliege, bewußt ſei. Dentſches Reich Zur Frage der Freilaſſung Hitlers Die„München⸗Auasburger Abendzta.“ meldet: Der Strafſenat des oberſten Landgerichtes unterſtelle als richtia, daß Hitler. Kriebel und Dr. Weber vom Frontbann und ſeinen Zielen wußten. Eine Wirkung auf die Bewährungsfriſt babe dieſe Tat⸗ ſache dann, wenn der Frontbann eine Fortführung der verbotenen Kampfverbände ſei. Deshalb ſei es möglich. daß die Entſcheidung bezüglich Dr. Webers und Kriebels von der Entſcheidung des Staatsgerichtshofes abhängia gemacht werde und bis dahin auszufetzen ſei. Ob dies auch für Hitler gelte, hänge von den Ergeb⸗ niſſen der Aktenprüfuna ab, die der Senat gegenwärtig vornimmt und die noch einige Zeit beanſpruchen dürfte. Pöhners Strafantritt? Dem völkiſchen Abgeordneten Pöhner, den das Volksgericht München zu fünf Jahren Feſtungshaft verurteilt hatte, iſt nun⸗ mehr eröffnet worden, daß er im Oktober ſeine Strafe anzu⸗ treten habe, da die Unterſuchung durch den Amtsarzt ergeden babe, daß der Strafantritt ohne Schädigung der Geſundbeit Pöhners möglich ſei. Pöhner hat hierauf neue ärztliche Atteſte vorgeleat, nach denen ſein Geſundheitszuſtand Schonung verlange. Die Juſtiabehör⸗ den ſind nun neuerdinas mit der Prüfuna der Frage befaßtt. Einberufung des heſſiſchen Landtlags Das Plenum des heſſiſchen Landtags iſt für Dienstaa, den 14. Oktober, vormittags 10 Uhr einberufen. Der Vorſtand und Alelteſtenrat tritt am 13. Oktober zu einer Sitzunga zuſammen. Vor⸗ her finden Fraktionsſitzungen ſämtlicher Parteien ſtatt. Die Tages⸗ ordnung umfaßt 66 Punkte, deren Beratung etwa zwei Wochen in Anſpruch nehmen dürfte. ſo daß noch drei Wochen für die Vorbera⸗ tung der Neuwahlen verbleibt. Anakole France im Sterben V Paris, 6. Okt.(Von umſ. Pariſer Vertveter). Auf ſeinem Landgut, wo der franzöſiſche Dichter Anatole France ſich im Zu⸗ ſtande der Agonie befindet und das Bewußtſein verloren hat, rechnen die Aerzte nur noch mit Stunden. Die Jff Gattin des Dichters ließ ſeinen Freunden mitteilen, daß ſie die Hoffnung auf die Wiederherſtellung des Dichters aufgegeben habe. Es ſei ein lang⸗ ſames aber unabwendbares Erlöſchen ſeiner Lebensgeiſter. * Hannover, 6. Okt. Es verlautet, daß der Befund der irren⸗ ärztlichen Unterſuchung über den Maſſenmörder Haarmann da⸗ hin geht, daß er für ſeine Taten verantwortlich zu machen ſei. Man rechnet für Mitte November mit dem Beginn der Haupt⸗ verhandlung. Der Prozeß dürfte mindeſtens 1 Woche in Anſpruch nehmen. e Moskau, 6. Okt.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) In eingeweihten Kreiſen leugnet man, daß Harriman die erhalten hat. Was konnte ihm Oletzky zu beſtellen haben? Einen Gruß— oder die nochmalige Verſicherung, daß Gibſon in acht Tagen zurück ſei? Einen Augenblick hatte er die flüchtige Hoffnung, daß er ihm durch den Neffen das— Geld ſchickte, aber das war ja Unſinn. Den Brief hatte er nicht bekommen, alſo wußte er nichts von Wehns Sorgen— zudem— Geld zahlt man nicht in der Faundiele. Das Auto hielt und Wehn ſchritt die Stufen des fürſtlichen Treppen⸗ hauſes empor. Es war alles feſtlich beleuchtet, wie in Erwartung von Gäſten, natürlich, es war ja Empfangsabend. Ein Diener öffnete ihm, den er nicht kannte; er ſchickte ſeine Karte hinein. Merkwürdig lange mußte er warten, dann kam der Diener mit einem unbeweglichen Lakaiengeſicht heraus. „Die Herrſchaften müſſen lebhaft bedauern, ſie empfangen heute nicht, weil ſie ſelbſt ausgebeten ſind.“ „Das Blut ſtieg Friedrich in die Wangen, er drehte ſich um und ſtieg die Treppe hinab. Sie wollten ihn nicht empfangen— ſie ließen ſich ganz glatt verleugnen,— es war ihm, als hätte er eine Ohrfeige bekommen.“ Warum nur? Noch vor wenigen Tagen war er dem Kommer⸗ zienrat begegnet und der hatte ihn freundlich geſcholten, daß er ſich ſo ſelten machte. Oder waren Sie heute wirklich ausgebeten?—— Er ging langſam ſeiner Wohnung zu und ſtieg die Stufen zu ſeinen Zimmern empor. Ganz leiſe, denn beim Vater war Licht— er mochte ihm ſetzt nicht gegenübertreten. Er war langſam gegangen— mit Umwegen durch den Tier⸗ garten, er hatte ja nichts zu verſäumen—, ſo kam es, daß er faſt zwei Stunden gebraucht hatte; nun ſah er in dem Kaſten an ſeiner Tür einen Rohrpoſtbrief— er trug auf der Rückſeite die Inilialen des Kommerzienrats Gugenheim. Er öffnete, wie er in ſeinem Zimmer ſtand— noch den Hut auf dem Kopf. „Lieber Fritzl“ Der Kommerzienrat batte ihn ſchon als Knaben gekannt und gebrauchte noch immer dieſe Anrede. 8 „Ich habe Ihnen heute mein Haus verſchloſſen. Ich mußte es tun, wenn auch mit ſchwerem Herzen. Jedenfalls aber will ich Sie nicht im Unklaren laſſen. Bis vor wenigen Wochen glaubte * 25 — ich nicht, daß eine ſolche Stunde kommen könnte. Es tut mir weh. 6 0 (Fortſetzung folgt.) „„%„ è TTFCC n eeeee eeeee „ ene n n n ne 52 = , e 2 1 Nss— An 18 1 * Monkag, den 6. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) 3. Seile. Nr. 464 Ein Nachwort zum Städtetag Das Geburtsjahr des Selbſtverwaltungsrechts der preußiſchen Städte fällt in die Zeit zwiſchen Preußens unglüäklichen Napoleon I. und die Befreiungskriege. Von 1813 an hat ſich das Preußiſche Städterecht über hundert Jahre in einem Staat zur Gel⸗ tung bringen können, dem ein ununterbrochener Aufſtieg beſchieden war. Dennoch wurde das Städterecht in eine rückläufige Bewegung hineingezwungen, die ihm vor allem das gleiche un⸗ mittelbare und geheime Wahlrecht zu der Stadtverordnetenverſamm⸗ lung mehr und mehr nahm, bis man 1850 beim Dreiklaſſenwahlrecht mit öffentlicher mündlicher Stimmenabgabe ankam. Zugegeben, daß dieſer Rücklauf mit der reaktionären politiſchen Entwicklung jener Jahrzehnte parallel geht, aber gerade bei der Selbſtverwaltung der Städte ſpielen doch auch andere Umſtände mit hinein. Völlig frei und gleich iſt auch das Gemeindewahlrecht bei Stein nicht Eine gewiſſe Eingeſeſſenheit— damals freilich das übliche— war ebenſo Vorbedingung zum Wahlrecht wie ein beſtimmtes Einkom⸗ men. Schon Stein glaubte in dieſer Weiſe die Städte vor dem Ein⸗ fluß vevantwortungsloſer Wähler ſchützen zu müſſen, denen es jeder⸗ zeit belieben konnte, ſich durch Ortswechſel den wirtſchaftlichen oder gemeindepoiltiſchen Folgen ihres Handels zu entziehen. Wenn dieſer Geſichtspunkt ſich ſpäter immer mehr Geltung verſchaffte, wenn das Wahlrecht immer mehr nach Bodenſtändigkeit und Beſitz oder Ein⸗ kommen eingeſchränkt und ſchließlich gar abgeſtuft wurde, ſo hat man darin nicht lediglich eine Wirkung der Reaktion zu ſehen. Dieſe mag dabei mitgeſpielt haben, aber ein anderer Umſtand wird dar⸗ über viel zu ſehr vergeſſen. Preußen hat ſich nach einem bekannten Wort roß gehungert; auch nach den Befreiungskriegen. Erſt nach dem e e nach der Einigung Deutſchlands hob ſich der Wohlſtand. Während aber das Land Preußen nur unter größter Sparſamkeit ſeinen Weg zur politiſchen Entfaltung und wirtſchaftlichen Blüte ging, hat das Selbſtverwaltungsrecht die Städte ſchon bald abſeits von dem Wege altpreußiſcher Sparſamkeit geführt. Ein geſunder Ehrgeiz, ein durch⸗ aus zu verſtehender Wille zum Vorwärtskommen überſah nur zu oft, daß auch die durch das Selbſtverwaltungsrecht erſchloſſenen Geld⸗ quellen nicht zu einer Ueberſpannung ſteuerlicher Leiſtungen führen durften, die mit der Geſamtwirtſchafkslage des Landes nicht in Ein⸗ klang zu bringen war. Die Städte laſſen ſich nun einmal aus der geſamten Wirlſchaftslage des modernen Staates nicht herauslöſen, wenn dieſer als ſolcher nicht kulturell und politiſch zugrunde gehen ſoll. Blühende Städte in einem ſonſt armen Lande ſind ſchon in der Vergangenheit nicht gerade erfreuliche Bilder, und ein ſtädtiſcher Ueberfluß an Kultur, der auf der Kulturarmut des Landes beruht, paßt in einen modernen Staat vollends nicht hinein. Eine ſolche Scheinblüte würde ein Land ebenſo zugrunde richten, wie Deutſch⸗ land zugrunde gerichtet wurde durch die wirtſchaftliche Scheinblüte der Geldentwerkungszeit. Die Einſchränkung und Abſtufung des Gemeindewahlrechts ſeit Steins Tagen iſt im Grunde genommen darum nur diktiert worden durch den Lebenswillen eines Staates, der angeſichts der wirtſchaftlichen und kulturellen Gegenſätze in Stadt und Land ſich nicht mehr anders glaubte helfen zu können als durch Stärkung des Verantwortungsbedürfniſſes innerhalb der Ge⸗ meindeverwaltung, und durch Stärkung ſeines Aufſichtsrechts in geldlichen Dingen. Das Verantwortungsgefühl zu ſtärken— wie man heute zu ſagen pflegt— lag dabei außerhalb der Begriffsmög⸗ lichkeit der Regierenden jener Zeit, die das Ideal des Staatsgedan⸗ kens in der Vergangenheit ſuchten. In Hannover konnte man auf dem Deutſchen Städtetage das Gefühl haben, daß aus der Vergangenheit etwas zu we⸗ nig Lehren gezogen würden. Zwar fand man den Vergleich zwiſchen der Seit Steins und der unſer inſofern, als man auf den damals gleichfalls vorhandenen Zuſammenbruch hinwies, aber die Unterſchiede wurden doch zu wenig geſehen. Heute gehen wir nicht er Möglichkeit entgegen, ein Eigenleben führen zu können, ohne ein Lebensalter Tribut zahlen zu müſſen, heute können wir auch nicht mit der Möglichkeit rechnen, in zwei bis drei Jahren uns nach außen hin frei zu machen. Wir ſtehen nun einmal vor der unerbitt⸗ lichen Tatſache, daß wir lange Jahrzehnte alle unſre Kräfte anſtren⸗ gen müſſen, um die ungeheuern Leiſtungen zuſtande zu bringen, Traft deren wir überhaupt noch den Reſt von eigner Staatshoheit wahren können. Dieſe bittere Tatſache verbietet uns, an Wunder glauben zu dürfen, und dieſe Tatſache zwingt auch die Kommu⸗ nalpolitik in Grenzen. Das kommunale Selbſtverwaltungs⸗ recht iſt in begrenzt durch die allgemeine wirt⸗ ſchaftliche, kulturelle und politiſche Lage des Reiches und der Länder. Es iſt nicht lediglich ein Zufall, daß ſich das Selbſtverwaltungs⸗ recht der Städte nach dem Kriege von immer neuen ſtaatlichen Bin⸗ dungen bedroht und eingeſchränkt ſah. Das geſchah auch nicht, weil die Miniſterialbureaukratie nach einem in Hannover gefallenen Wort der größte Revolutionsgewinnler wurde. Sie mußte es wer⸗ den, weil das Intereſſe des in Not geratenen Staates, alles andere überwog. Der Staat brach zuſammen, die Städte hielten ſich, wenn auch unter dem Aufgebot aller Kräfte. Manche Städte taten ſogar, als ob es für ſie kein Kriegsende gäbe und die Zeiten kommunal⸗ politiſcher Herrlichkeit nicht zu tilgen ſeien. Kein Wunder, daß man ihnen Bürde über Bürde aufpackte und gleichzeitig damit den Weg des Eingriffs in ihre Rechte fand. Ein Staat, der ſich mit einem Beſoldungsſperrgeſetz dagegen zur Wehr ſetzen mußte, daß die Städte ihm ſeine eigenen Veamten dadurch aufſäſſig machten, daß ſie höhere Gehälter als er ſelbſt zahlten, oder ihre Beamten in höhere Gehaltsklaſſen ſteckten, als er die ſeinen, mußte ja glauben, daß es den Städten beſſer gehe als ihm und neue Laſten zu den alten packen. Gewiß, es iſt die Schuld der Revolution, den Städten ein Wahl⸗ recht aufgedrängt zu haben, in dem alle Lehren der Vergangenheit unberückſichtigt blieben und der Mangel an Verantwortuͤngsgefühl ſich in maßloſen Forderungen austobte, die an die Grundlagen der ohnehin ſtark eingeſchränkten ſtädtiſchen Geldwirtſchaft gingen. Das Reich entzog den Städten die Vermögensſteuerumlage und belaſtete ſie gleichzeitig mit dem jungen, verſchwenderiſchen Machtwillen der Vermögensloſen. Zwiſchen dieſen Mühlſteinen wurden die Städte aufgerieben oder werden ſie ſich aufreiben, in ihrer Geldlage wie in ihrem Selbſtverwaltungsrecht. Sie würden längſt auch den letzten Reſt von Slbſtverwaltungsrecht aufgegeben haben, wenn ihnen im neuen Wahlrecht das alte Steuerumlagerecht ge⸗ blieben wäre. Man würde dieſes Recht bis zur völligen Beſitzes⸗ zerſtörung ausgenutzt und dadurch das Reich und die Länder zum Eingreifen gezwungn haben, wenn ſie ſich als demokratiſche Staats⸗ gebilde behaupten wollten. Davon hat man in Hannover nicht ge⸗ ſprochen, weil alle die Berichte der Oberbürgermeiſter und Buͤrger⸗ meiſter glaubten Rückſicht nehmen zu müſſen auf ihre Stadtparla⸗ mente daheim und auf die parteipolitiſche Zuſammenſetzung der Mit⸗ gliederverſammlung des Deutſchen Städtetages. Das kommunalpolitiſche Leben der Nachkriegszeit müßte erſt in ſeinen Grundlagen, entweder in ſeinem Wahlrecht oder im Ver⸗ antwortungsgefühl der kraft neuen Rechts Gewählten einem Ge⸗ ſundungsverfahren unterzogen werden, ehe der Staat wie⸗ der den Gemeinden das frühere Steuerulgaerecht gewähren könnte. Geſchieht das nicht, ſo führt die Neuverleihung dieſes Umlagerechts nicht zu einer Feſtigung, ſondern zu einer Lockerung der Selbſtver⸗ waltung. Ein noch ſtrafferes Aufſichtsrecht des Staates wird dann gar nicht zu entbehren 1 Das hat die Vergangenheit ſeit Steins Zeiten gelehrt, das wird die mit den Tributzahlungen belaſtete Zu⸗ kunft erſt recht zeigen, zumal die Städte— auch in dem von ihnen ſelbſt gewählten Aufgabenkreis— nicht mehr die Städte aus Steins Tagen ſind. An alle die wirtſchaftlichen Betriebe, Gas⸗, Waſſer⸗, Elektrizitätswerke, Schlachthöfe, Schirrhöfe, Bahnen, Kanäle, Häfen, Kunſt⸗ und wiſſenſchaftliche Anſtalten, Schulweſen, Wohlfahrts⸗ pflege hat Stein ſicherlich nicht gedacht, als er das Städterecht ſchuf. Es iſt ein berechtigter Stolz der Städte, daß ſie zu dem wurden, was ſie bis Kriegsausbruch geworden ſind, aber, die deutſche Kommualpilitik ſteht nun am Scheidewege. der Weg der Gegenwart iſt nicht der der Vergangenheit. Er muß es aber der Zukunft wegen wieder werden, und das kann er nur dann, wenn die Städte ſich mit ihrem Aufgabenkreis und ihrer Geld⸗ wirtſchaft den Lebensbedingungen des Staates ein⸗ fügen. Es handelt ſich heute nicht mehr um einen großen Wettlauf der Städte untereinander, es handelt ſich darum, den Geſamtaus⸗ gleich innerhalb des Reiches herbeizuführen. Das muß jedem, der das reiche kommunale Leben der Vorkriegszeit kannte, der den überragenden Anteil abſchätzt, den die Entwicklung unfrer Städte an der Blüte deutſcher Kultur hat, bitter weh tun, aber es iſt ein ſchweres Muß, dem ſich die Städte zu fügen haben Nur dann retten ſie auch das Selbſtverwaltungsrecht in die Zukunft, das ſonſt trotz aller Demokratie erſt recht untergehen wird in dem großen Reglementierungsverfahren des Staates und der Staatsaufſicht, über das heute ſchon in Hannover ſo bittere Klage geführt wurde. Man muß dem Staate zugeben, daß er hier gewiſſermaßen in einem Abwehrkampf ſteht. Ob er ihn richtig führt bleibe dahinge⸗ ſtellt, vielleicht tragen die Forderungen des Deutſchen Städtetages nach Wiederherſtellung der Selbſtverwaltung, nach Feſtlegung des Aufgabenkreiſes und nach einem einheitlichen deutſchen Städterecht dazu bei, daß Fehler vermieden werden, daß das Durch⸗ und Nebeneinanderregjeren und das Verſchieben der geldlichen Ver⸗ pflichtungen aufhört; alle dieſe Forderungen— das wird die Zu⸗ kunft zeigen— werden aber nie verhindern, daß der Staat in ſeiner Not ſich mehr als früher um die Verwendung aller öffent⸗ lichen Mittel kümmert. Er hat das Staatsganze im Auge zu be⸗ halten, er muß auch bedenken, daß eine wachſende Steuerlaſt ge⸗ neigt iſt, weit weniger die Liebe zur Stadt als die Freude am Staate zu beeinträchtigen. Städtepolitik und Staatsintereſſe ver⸗ miſchen ſich hier, die Staatswohlfahrt iſt aber, vor allem für ein Land in der Notlage des Reichs, das oberſte Geſetz. Die Finanzgebarung der Städte zu beobachten, iſt dem Reich überdies durch das Dawesſche Gutachten geradezu zur Pflicht gemacht worden. Das beſagt zur Genüge, daß von einer vollen Wie⸗ derherſtellung der Selbſtverwaltung in abſeh⸗ baren Jahren kaum die Rede ſein kann. Ddie Städte werden die Wiederherſtellungslaſten mit dem Reich, den Ländern, allen Selbſtperwaltungskörperſchaften, dem Handel, der Induſtrie und jeder Einzelperſon zu tragen haben. Wir ſind alle unfrei ge⸗ worden und ſtehen alle unter der Aufſicht des Erfüllungspro⸗ gramms, durch das wir uns zur Freiheit durcharbeiten müſſen. Ein kurzes Wort aber auch noch zur Frage einer reichs⸗ geſetzlichen Regelung des Städterechts durch ein Rahmengeſetz. Der Entwurf, den der Städtetag aus⸗ arbeiten ließ, wurde von der Mitgliederverſammlung dem Vor⸗ ſtand zur weitern Durchſicht zurückgegeben. Der Gedanke, den Städten durch ein Reichsgeſetz ein gemeinſames Band zu geben, die Selbſtverwaltung in ihren Grundlinien auf eine gemeinſame Grundlage zu bringen, hat ſicher ſein Gutes. Ein ſolches Rah⸗ mengeſetz liegt auch, wie der Entwurf zeigt, im Bereich des Mög⸗ lichen, ohne daß gewachſenes Eigenleben und überkommene be⸗ währte Form zerſtört zu werden braucht. Die deutſchen Städte unterliegen ſo verſchiedenen Lebensbedingungen, daß ihre Rechte gar nicht unter einen Hut zu bringen ſind, ohne daß Entwicklungs⸗ möglichkeiten gefährdet, berechtigte Eigenliebe gekränkt wird und damit politiſch bedenkliche Strömungen hervorgerufen werden. Die Löſung dieſer Frage eilt nicht in dem Maße, daß man darüber die Bedenken vergeſſen ſollte. Auch kann man nicht ſo ohne weiteres ſagen, daß die Regelung dieſes Städterechts mit der Neuregelung des Verwaltungsweſens nichts zu tun habe. Man kann in dieſer Hinſicht ſogar von ſtarken gegenſeitigen Bedingtheiten ſprechen. Es iſt auch notwendig, daß der Entwurf einmal nach der Frage hin erörtert wird, ob er nicht zu ſehr von den Intereſſen der hohen ſtädtiſchen Beamten beeinflußt wurde. Es ſtimmt durchaus, wenn Oberbürgermeiſter Blüher, Dresden, bemerkte, Kommunalpolitik könne nur auf lange Sicht gema““ werden, deshalb ſei die Amts⸗ zeit für die leitenden ſtädtiſchen Beamten nicht zu kurz zu be⸗ meſſen. Wer das Werk auf lange Sicht beginne, der müſſe auch im Intereſſe der Städte die Zeit haben, es durchzufübren. Dieſe Anſicht iſt durchaus berechtigt, aber, wo liegt hierbei anderſeits die Verpflichtung der leitenden ſtädtiſchen Beamten, die von ihnen be⸗ gonnene Politik auf lange Sicht nun auch ihrerſeits durchzuführen und ſich nicht bei erſter beſter Gelegenheit in eine größere Stadt wegwählen zu laſſen, um dort wiederum Politik auf lange Sicht zu treiben, bis eine abermalige Neuwahl ſie wieder einem neuen Amtsbereich auf lange Sicht zuführt. Die Fälle, daß ein Ober⸗ bürgermeiſter, wie z. B. Dr. Jarres in Duisburg, mehrmals eine Wahl nach der Bewohnerzahl größern Städten ablehnte, nach⸗ dem er einmal einen ſeine Kräfte voll beanſpruchenden Wirkungs⸗ kreis gefunden hatte, ſind Ausnahmefälle. Man wählte ſich gegen⸗ ſeitig die Oberbürgermeiſter weg, wenn ſie irgendwie durch wirk⸗ liche oder vermeintliche hervorragende Betätigung in der Nachbar⸗ ſchaft auffielen. Daß ein ſolches Verfahren im Intereſſe der Städte lag, wird nicht leicht zu beweiſen ſein, und eine neue Städteord⸗ nung täte gut daran, die Städte auch vor allzu eifrigen Karriere⸗ machern unter den leitenden ſtädtiſchen Beamten zu ſchützen. Wird die Freizügigkeit der leitenden ſtädtiſchen Beamten einer Beſchrän⸗ kung unterzogen, ſo dient das der Geſundung des ſtädtiſchen Selbſtverwaltungsweſens. GKöln. Ztg.) Städtiſche Nachrichten Silbernes Jubiläum Am 1. Oktober waren 25 Jahre verfloſſen, ſeit Herr Direktor Hieronymi in den Dienſt des Siemens⸗Konzerns bezw. ſeiner Vorgängerin getreten iſt. Er wurde 1904, aus ſeiner Heimatſtadt Straßburg kommend, als Prokuiſt und kaufmänniſcher Leiter der Rhein. Siemens⸗Schuckertwerke G. m. b. H. berufen, eines großen, weitveräſtelteten Betriebes mit zehn Untergeſchäftsſtellen in den größeren Städten Badens, der Pfalz, dem Saargebiet, Elſaß⸗Loth⸗ ringen und Luxemburg. Nur wenigen Eingeweihlen in Mann⸗ heim iſt die wahre Größe und Bedeutung des Unternehmens be⸗ kannt. Erſt der Bau des neuen Verwaltungsgebäudes(Siemens⸗ haus) hat Fernſtehenden darüber Aufklärung gegeben. In Ge⸗ meinſchaft mit dem am 30. September in den Ruheſtand getrete⸗ nen, tüchtigen und beliebten Direktor Herrn Braun und ſpäter mit Direktor Bingel, deſſen Verdienſte wir bereits gewürdigt haben, hat der 1907 zum kaufmänniſchen Direktor ernannte Jubi⸗ lar mit Liebenswürdigkeit und Energie die kaufmänniſchen Ge⸗ ſchäfte und die innere vorbildliche Organiſation dieſes bedeutungs⸗ vollen Hauſes geleitet. Eine Fülle von Verantwortlichkeit und Arbeitslaſt hat der Jubilar in dem Vierteljahrhundert ſeiner Tätig⸗ keit tragen müſſen. Trotz ſeiner Zurückhaltung und ſeines beſcheide⸗ nen Weſens hat er einen nicht geringen Anteil an dem Aufſchwung des ſeiner kaufmänniſchen Leitung unterſtellten Unternehmens. Der Weltkrieg führte den Jubilar, treu ſeiner Deviſe„Das Vaterland über Alles“ als Bataillonskomman⸗ deur und Regimentsführer im bad. Erſ.⸗Regt. 28 und 29 an die Front. Nach ſchwerer Erkrankung, kaum geneſend, ſahen wir ihn unter Rathenau im Kriegsminiſterium als deſſen Kommiſſar in Brüſſel, dann wieder vor Ypern und Verdun und ſpäter als Batail⸗ lonskommandeur im Ober⸗Elſaß. Der Zuſammenbruch traf auch ihn ſehr hart. Er übenahm nach Beendigung des Feldzuges wie⸗ der die kaufmänniſche Leitung ſeines Hauſes. Welche Liebe und welches Vertrauen, welche perſönliche und geſchäftliche Freund⸗ ſchaften ſich der Jubilar während ſeiner Tätigkeit erworben hat, zeigte ſich an ſeinem Ehrentage. Von allen Seiten waren Glück⸗ wünſche und Angebinde eingetroffen. Seine Wohnung glich einem Blumengarten, als die Abordnung der Oberbeamten und des Be⸗ triebsrates ihre Glückwünſche überbrachten. Trotz ſeines Wider⸗ ſtrebens haben die Aegeſtellten des Siemenshauſes ihrem verehrten Chef einen glanzvollen, überaus Aa e Feſtabend am ver⸗ gangenen Samstag veranſtaltet. us allen Reden und Aeuße⸗ rungen klang wieder und wieder die Liebe und Verehrung zu einem zwar ſtrengen, aber doch liebenswürdigen und gerechten Vorge⸗ ſetzten und der brauſende Beifall, den der Feſtredner, Kaufmann L. A. Schmitt erzielte, zeigte, daß er das Richtige getroffen hatte. Die Leitung des Abends, die Herrn Brunn unterſtand, bewies, daß er nicht umſonſt in die Schule des Jubilars gegangen war. Im feſtlich geſchmückten Kaſino⸗Saal des Verwaltungsgebäudes ſpielte ſich ein Akt gegenſeitigen Vertrauens zwiſchen Arbeitnehmer und Arbeitgeber ab. Es wäre für den Berichterſtatter eine Unterlaſſung, wenn nicht auch an dieſer Stelle an die vielen bekannten Geſchehniſſe des öffentlichen Lebens erinnert würde, zu deren Gelingen der Jubilar ſein Organiſationstalent zur Verfügung geſtellt hat. Wir denken an heidelberger Brief Der Theaterumbau Heidelbergs kongreßreichſter Sommer ſeit Kriegsende iſt vorüber. Gerade zum Schluß bäumte ſich noch einmal eine turm⸗ hohe Welle auf, bei deren Anblick es dem armen Refernten angſt und bange wurde. Acht Kongreſſe innerhalb der letzten 14 Tage —Ies war ein hartes Stüch Arbeit und manches mußte man in dieſer Welle ſchwimmen laſſen, weil man ſich ja ſchlleßlich nicht verteilen kann. Nun iſt's etwas ruhiger geworden bei uns, die Fromden⸗ und Kongreßſtadt Heidelberg wandelt ſich allmählich wieder zur Univerſitätsſtadt. Aber ſchon ſtreckt die Winterſaiſon ihre Fangarme aus. Theater, Konzerke und Vorträge beginnen. Kaum hatten die letzten Kongreßteilnehmer die Stadthalle ver⸗ laſſen, als man dort ſchon begann, Thaliens Tempel aufzuſchlagen. Mit welchem Erfolg, das iſt bereits im Bericht über die Eröffnungs⸗ vorſtellung erzählt worden. Als kräftiger Gegenſatz zu dem Legen⸗ denſpiel Schmidtbonns folgte der Schwank.„Die vertagte 55 cht“. Die Aufführung war unter Daurers Regie flott und ebendig. Wie ſteht es nun mit dem Heidelberger Theater⸗ umbau? Nun, davon konnte man ſich ein Bild machen, als man am Freitag nachmittag in einem Trümmerhaufen herumgeführt wurde. Schön ſieht es noch nicht in dem alten Bau in der Theater⸗ ſtraße aus, aber immerhin vielverſprechend. Der Außenbau, der rechts und linds weſentlich verbreitert worden iſt und in dem ſich jetzt die Aufgänge und die Garderoben befinden, iſt in der 125 ſache fertig und auch der Zuſchauerraum iſt im Rohbau Da iſt nun allerdings vieles beſſer geworden. Fortgefallen 55 Parkettlogen und an ihre Stelle bequeme Zugänge zum geſchaffen worden. Die Mittelloge des erſten Ranges g 5 1 vor, ſodaß dadurch und durch die Verbreiterung des ket 1 neue Plätze gewonnen wurden. Fortgefallen ſind auch die 70 den Säulen, die bisher die Ränge trugen. Das Dach iſt nen 2 ſtruiert und gehoben worden. Man iſt bei dem Umbau auf! 25 Uebelſtände geſtoßen und es iſt ein wahres Glück, daß paſſiert iſt. Die Holzbalken unter den gängen wanen durchgefault, aber das ſchlimmſte zeigte ſich, als man 1 Die nungswand der Bühne gegen den Zuſchauerraum unterſuchte. 5 beiden Seitenwände, zwiſchen denen der eiſerne Vorhang 5 die alſo wie dieſer feuerſicher ſein ſollten, waren Aihte adene als dünne Riegelwände mit Wellblechverſchlag! Wos da hätte paſſieren können, wenn ein Brand auf der Bühne ausgebrochen wäre, iſt einfach unausdenkbar! Ein Umbau des Bühnenhauſes war fitr diesmal noch nicht geplant, nunmehr aber hat mon ſich entſchloſſen — d. h. die Zuſtimmung des Bürgerausſchuſſes ſteht noch aus, wird aber ſicher erfolgen— ganze Arbeit zu leiſten und auch die Bühne ſoweit als möglich neuzeitig auszugeſtalten. Durch die Neuerrſch tung der Bühnenfront wird der Bühnenausſchnitt ſelbſt etwas ver⸗ größert, der Beleuchtungsrogulgtor kommt neben den Souffleur⸗ raum an die Bühnenrampe, der Orcheſterraum wird unter den Bühnenboden hin erweitert. Zur Verbeſſerung der Verſenkungen kommt aber als Wichtigſtes die Errichtung eines Rundhorizontes, ſodaß dann unſer geſamter Bühnenappargt, ſoweit es unter den beſchränkten räumlichen und finanziellen Verhältniſſen möglich iſt, allen neuzeitlichen Forderungen Rechnung tragen wird. Seſlbſt⸗ verſtändlich werden auch die Garderoben der Schauſpieler, die nichts anderes als geſundheitswidrige Löcher ſind, verbeſſert werden. Aber zu dieſen ſchönen Plänen, die Stadtbaurat Haller mit, man könnte faſt ſagen, Raffinement hat, braucht man Geld und Zeit. Das Geld wird wohl der rgerausſchuß genehmigen und mit der Zeit muß man ſich eben gedulden. Hoffen wir, daß etwa im Februar das Theater wieder in ſein albes, nunmehr neues Haus einziehen darf. Dr. Sch. Theater und Muſik 47 Frankfurter Theater. Wir dürſten nach Neuem. Auch Theaker. Unſere Autoren ſuchen wie die Wilden nach neuen Ideen. Luigi Pirandello iſt ein ſchlauer Italiener, er bringt einmal eine neue Form. Aber nicht im ſchweren literaiſchen Sinne, er macht das Unmögliche möglich, das iſt meiſtens billig in den Mitteln und in der Wirkung. Er ſchreibt ein— Stück— das gemacht werden ſoll“. Der Plan einfach und gut:„Sechs Per⸗ ſonen ſuchen einen Autox“. Ein Anfang iſt da nicht nötig. Die Bühne ſteht leer und offen. Einmal läuft eine Scheuerfrau über die Bühne, der Beleuchter gibt Kommandos, läßt Lampen aufflammen und erleuchten, langſam kommen die Schauſpieler im Straßenanzug zur Probe an, der Direktor ſchimpft und das Pub⸗ likum lacht. Endlich ſoll die Probe beginnen. Der Dramaturg zeigt ſich als getreuer Poſtillion, wird ſchließlich mit ſeinen tauſend Briefen und Wünſchen an die Luft befördert, der Theaterdiener meldet Beſucher, die der Direktor nicht empfangen will, aber grün und ſchattenhaft ſtehen ſie ſchon vor ihm. Es ſind ſechs Perſonen, die einen Autor ſuchen, ſechs Rollen, die nicht ſertig geworden ſind, da der Autor mitten im Knoten des Dramas dieſes beiſeite legte und die unfertigen Rollen dürſten nun nach ihrer Vollendung und danach, geſpielt zu werden. Der Direktor verſpricht, das Stück zu Ende zu ſchreiben und es durch ſeine Schauſpieler ſpielen zu laſſen. Die Rollen fangen an zu ſpielen, die Souffleuſe im Kaſten ſchreibt Wort für Wort mit und nach jeder Szene beginnen die Schauſpieler das zu proben, was ihnen die Rollen ſoeben zeigten. Doch dieſe ſind entſetzt, denn die Schauſpieler ſind und geben ſich gang anders wie die darob ſehr entſetzten Rollen. Hier, wo das Intereſſe allmählich zu erlahmen beginnt, ſetzt erfreulicherweiſe Pirandellos philoſophiſche Ader ein. Demonſtrierung der Bühne bei der Probe ohne die abendliche Illuſion kommt nun eine Drama⸗ turgie. Es wird über Rollen, über Darſteller und Darſtellung, über das Verhältnis des Autors und des Publikums zum Theater geſprochen, man gleitet zwiſchen Scherz und Ernſt, zwiſchen Wirklichkeit und Schein dabin zu einem etwas gewaltſamen Ende trotzdem man mitunter gute Worte, geſcheite Gedanken und einen gewiſſen, einfallsreichen Witz gerne vernahm. Der Plan iſt ori⸗ ginell, aber vielleicht nicht ſo ſehr darum, weil noch keiner auf dieſe Idee verfiel, ſondern, weil ſie nur ſehr ſchwer, völlig befrie⸗ digend wohl garnicht auf die Bretter zu zerren iſt. Nun— Luigt Pirandello hat es in ſeinem Werk doch verſucht, und es iſt ihm gelungen, ſoweit ſo etwas eben gelingen kann. Die Aufführung— es ſollte die veichsdeutſche Uraufführung ſein, aber Frankfurt an der Oder kam diesmal Frankfurt am Main voraus— war ſehr nett und oft lachte man herzlich im Schauſpielhaus, zumal man außer den ſechs Perſonen und den zur Probe erſchienenen Schauſpielern auch die anderen dienſtbaren Geiſter ſah, die an⸗ ſonſten immer unſichtbar bleiben, den Intendanten, den Dramatur⸗ gen, Inſpizienten, Beleuchter, Regiſiteure und die Souffleuſe, alles in Perſon. Die herzlichſte Freude klang naturgemäß aus der Künſtlerloge, aber auch das Publikum lächelte verſtändnisinnig, wenn der Intendant brüllte und die Schauſpieler über ihre Wur⸗ zen von Rollen ſchimpften. Fritz Peter Buch hatte das ganze in Szene geſetzt, er war der einzige unſichtbare Geiſt des Abends. Mario Mohr. ODresdner Araufführungen. Das Neue Theater ließ ſeine Sommerſpielzeit mit der Uraufführung„Kreuzfeuer“ von Rudolf Presber und Leo Walter Stein ausklingen und eröffnete die neue Spielzeit mit der Erſtaufführung„Das glü⸗ hende Einmaleins“, von Hugo Wolfgang Philipp. Das Kreuzfeuer, ein oft abgewandeltes Thema, das in köſtlicher Leichtig⸗ keit den Austauſch zweier Ehefrauen übers Kreuz mit ihren Ehe⸗ männern darſtellt, ſicherte dem Theater einen Monat lang ausber⸗ kaufte Häuſer. Der Erfolg wurde durch das temperamentſprühen⸗ de Spiel der Gaſtin Olga Limburg aus Berlin und das köſtliche Zuſammenſpiel dieſes ausgezeichneten Enſembles verſtärkt. dem Luſtſpiel„Das glühende Einmaleins“ von Hugo Wolfgang Philipp, der ſelbſt die Regie führte, wendet der Autor von den Niederungen der Luſtſpielfabrikation und ſtrebt der Komödie zu, die die menſchlichen Schwächen verſöhnend belächelt. Sein Som⸗ mernachtstraum zitiert die Götter des Hell as auf die Breiter. Hinter Scherz und Satire lugt die Gegenwart. Es fehlt aber die epigrammatiſche Zuſpitzung ſeines Doppelſpiels, die flotten, oft Mit eeeeeee eee des Großvaters und die Wahnſinnsſzene fallen. Umgebung als Spiegel des Kosmos zu einem Klange ſtimmte, in 1 srnfelds Neudichtung des alten indiſchen Dramas ann 4. Seite. Nr. 464 Neue Mannheimer Feitung[Abend⸗Ausgabe] Montag, den 6. Oktober 1924 die fürſorgliche Tätigkeit gegenüber den Alt⸗Veteranen von 1870/71 an den Kornblumentag 1912 an die Kundgebungen zu Ehren 70jährigen Generalkonſuls Reiß, wo es dem Jubilar gelungen war etwa 9000 Perſonen zu einem gewaltigen Fackelzug und Feſt⸗ kommers im Roſengarten zu vereinigen. Wir erinnern an die Flugveranſtaltungen 1913/14 und 1920 und an ſo manches andere, das hier zu erwähnen zu weit führen würde. Wir wünſchen Herrn Direktor Hieronymi, daß er in gleicher Rüſtigkeit und Friſche noch viele Jahre zum Nutzen ſeiner Firma und zur Freude ſeiner vielen Bekannten tätig ſein möge. * Im Haus Neuerburg⸗Segelboot um die Well. Zwei muti Männer⸗ der Journaliſt Walter Grieg, ſowie der Fümppotograßh Wilhelm Leiſer haben am 7. September mit ihrem Segelboot Hamburg verlaſſen, um das Induſtriegebiet durchquerend rheinauf⸗ wärts über den Rhein⸗Rhone⸗Kanal Morſeille zu erreichen und von da eine Fahrt um den Erdball zu wagen. Die letzten Schweerig⸗ keiten, die ſich der Verwirklichung des Planes in den Weg ſtellten, wurden durch Vermittlurgg der bekannten Zigarettenfabrik Haus Neuerburg beſeitigt. In dankbarer Anerkennung dieſer Hilfe haben die beiden Weltumſe gler ihr Boot auf den Namen„Haus Neuer⸗ gurg“ getauft. Oie 7 Meter lange Jacht, die 32 Quadratmeter Segel führt, iſt von ihrem Führer, dem ſegelerprobten Journaliſten Grieg auf Grund landzähriger, in verſchiedenen Meeren geſammel⸗ ten Erfahrzaigen, ſelbſt konſtrutert und hat bereits bei ftürmiſcher Fahrt in der Nordſee erſt vor wenigen Tagen von ihrer Seetüchtig⸗ keit Zeugnis ablegen können. Trotz der verhältnismäßig kleinen Abm⸗ ungen iſt die Bauausführung des als Spitgotter auch Eiche gebauten Kielfahrzeuges, die denbar ſchwerſte. Laings, und Quer⸗ bende, Außenhaut, DHeck und Kajüte ſind erheblich ſtärker als bei einer normalen Tourenſacht dieſer Dimenſionen. Das mutige Un⸗ zernehmen iſt auch beſonders deshalb beachtenswert, weil man augenblicklich auch in Frankreich ſich anſchickt, allerdings mit einem größeren Boote, dieſelben Aufgaben zu löſen. Das Boot wird in Kürze bei ſeiner Fahrt rheinaufwärts bei uns in Mannheim Station machen und ſicherlich den Gegenſtand lebhaften Intereſſes aller Sportfreunde bilden Ueber den genauen Zeitpunkt der An⸗ Lunft werden wir unſeren Leſern demnächſt noch berichten. Anfälle. Bei dem geſtern nachmittag ſtattgefundenen Motorrad⸗ rennen AufertalWaldhef ſtürzte infolge Platzens des Schlauches am Hinterrad ein Motorradfahrer und zog ſich leichte Hautabſchürfungen zu. Beim letzten Rennen(Motorräder mit Beiwagn) überſchlug ſich an der Ecke Wald⸗ und Alte Frankfurterſtraße ein Motorrad nebſt Beiwagen und begrub die Fahrer. Während der Lenker des Jahrzeuges mit einer leichten Rückenſchürfung avonkam und ſich am Rennen weiter beteiligen konnte, erlitt der Beifahrer eine leichte Gehirnerſchütterung und mußte zu einem Arzt verbracht werden.— In der Nacht von Samstag au Sonntag wurde auf der Herzogenriedſtraße ein 27 Jahre alter Schneider von Herzkrämpfen befallen und mußte mit dem Sanitätsauto nach dem Krankenhaus verbracht werden. * Zufammenſtöße. Am Samstag mittag fuhr Ecke Breite⸗ und Kunſtſtraße eine 33 Jahre alte Radfahrerin beim Einbiegen einen 19 Jahre alten Radfahrer von hinten an. Außer einer Beſ hädigung eines Fahrrades entſtand kein Schaden.— Als am Samstag nach⸗ mittag ein 33 Jahre alter Schloſſer mit einem Handwagen kurz vor einem herannahenden Streßenbahnwagen der Linie 7 das Straßen⸗ Hahngeleiſe überqueren wollte, ſtieß er mit dem Straßenbahnwagen und beſchädigte ihn leicht.— Am Sonntag vormittag tießen in Käfertal Ecke Ladenburger⸗ und Mannheimerſtraße zwel Radfahrer zuſammen, wobe beide ſtürzten. Sie verletzten ſich nicht. Ein Fahrrad wurde beſchädigt. Die Schuld trifft den einen Rad⸗ fahrer, da er falſch eingebogen iſt.— An der Ecke zwiſchen A und L1 ſtieß geſtern vormittag ein Perſonenkraſtwagen mit einem Straßenbahnwagen zuſammen, wobei erſterer beſchädigt wurde. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. SGeiſteskrank? Am Sonntag abend trieb ſich in Neu⸗Oſt⸗ heim ein 45 Jahre alter Spengler von hier in vollſtändig nacktem Zuſtande umher. Eimne Polizeiſtreife verbrachte den Kranken mit Hilfe eines Perſonenkraftwagens auf die Polizeiwache und von da mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus. „Feſtgenommen wurden in den beiden ſetzten Tagen 41 Per⸗ ſonen megen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter ein Dachderzer und ein Händler, die von hieſigen Behörden geſucht werden.— In den beiden letzton Nächten wurden 49 Perſonen wegen Ruheſtörung zur Anzeige gebracht. * Rapsdiebſiahl. In der Nacht vom Donnerstaa auf Freitag wurden aus einem Schiff im Verbindunaskanal etwa 10 Sack mit je 100 kg ausländiſchen Raps entwendet. Der Ravs befand ſich in braunen ſog. Kaffeeſäckchen, von denen einige in der Mitte verſchie⸗ denfarbige Längsſtreifen hatten. Einige Säcke ſind„S. N. B. D. R. London“ und„A. B. C. Bl.“ gezeichnet. Taſchendiebſtahl. Freitaa abend wurde im Perſonenaug zwi⸗ ſchen Friedrichsfeld und Mannheim eine rote Wachstuchbrieftaſche mit 180 Mark Inhalt entwendet. Der Täter iſt ein Unbekannter. 30 bis 32 Jahre alt,.70 m aroß, mit ſchwarzen Haaren, unterſetzt. mit vollem Geſicht. ſchwarzen kurz geſchnittenen Schnurrbart, ſpricht Mundart, trua hellgrauen Anzua und ſchwarze Schnur⸗ uhe. * Das Jeſt der ſilbernen ſeiert am morgigen Dienstag Herr Carl Grundhöfer, uchhalter, mit ſeiner Gattin Auguſte geb. Müller. Wir entbieten dem Jubelpaar, das ſeit 25 Jahren unſer Blatt bezieht, unſere beſten Glückwünſche. poethiſchen Verſe verleiten zur Breite. einen Spiegel der Modernen im antiken Gewande zu zeigen, eine Götlertraveſtie, deren Helden Symbole der Gegenwart werden. Narziß als Vertreter des ſtarken unberührten Volkes. Apollo als Träger der Kultur auf ſtrahlender Mittagshöhe, Hermes als nüch⸗ terner Zahlengott und Verkörperer der Ziviliſation, iſt ihm nur halb gelungen. Immerhin verdient der Weg, der zu Neuland im Luftſziel führen kann, der uns von der Antagsware der Rekord⸗ luſtſpielſchreiber wegbringt, Beachtung. Das Neue Theater leiſtete im vergangenen Jahre in Dresden die ſtärkſte Pionierarbeit. Wich⸗ tig iſt, feſtzuſtellen, daß das Publikum das Theater in ſeinen Ab⸗ ſichten unterſtütte und durch guten Beſuch die Exiſtenz dieſer neuen Bühne möglich machte.— Ein Tag der Schauſpielkunſt der wegwei⸗ ſend wurde, eine Tat des neun Spielleitrs oſef Giel en, der wurde, eine Tat des neuen Spielleiters Joſef Gielen, der Heinrich Kleiſts Tragödie„Die Familie Schroffen⸗ ſtein“, die noch immer den Deutſchen unbekannt, lebensfähig machte. Die Wielandſche Faſſung von Kleiſts Drama, wie ſie noch immer in Kleiſts Werken zu finden iſt, nimmt viel von der gefühlsſtarken und männlichen Eigenart des Dichters. Gielens De⸗ arbeitung gibt den unverfälſchten Kleiſt, läßt das dramatiſche Ge⸗ füge der Szenen beſtehen, nimmt den Urtext, den er von allen Hinzudichtungen ſäubert und bringt geſchickte Striche. Die Szenen 5 Wie der Bꝛar⸗ beiter und Regiſſeur Gielen die Tragik des Schuldlos⸗Schuldigen gipfelt, wie er die Darſtellung in myſtiſche Tiefen führt und die die alle Irrungen des Gefühls einfluten, wie die ganze Auffüh⸗ rung den inneren Rhythmus der Tragödie atmete das war von tiefgehender Wirkung. Adolf Mahnke und Georg Brandt als Ge⸗ ſtalter der lichtflutenden nen, Lothar Mehnert und Bruno Decarli in überragender Größe, Antonia Dietrich als Agnes und Willi Kleinoſchegg als Ottokar, Clara Salbach als Gertrude und Lilly Kann als Gräfin, das war ein Zuſammenklang edelſter Schauſpielkunſt. Wir erlebten ſeit Jahren keine ſolche Wieder⸗ geburt einer verſtaubten Koſtbarkeit, die das Gegenwärtige, Ver⸗ gangene und Zeitloſe der genialen Jugenddichtung zu ſolchem Erfolge führte Der gigantiſche Torſo. den der Dichter ſelbſt ver⸗ warf und der nie das Eigentum des deutſchen Volkes wurde, wurde in dieſer Vearbejtung und Darſtellung ein Erlebnis. Johannes Reichelt. Theaterrund ſchau. Das Stadttheater in Offenburg wird nun wieder eröffnet werden und zwar durch Gaſtvorſtellungen von Freiburg und Karlsruhe. Zwiſchen den beiden Theaferdirektionen und der Stadt ſind Verhandlungen im Gange. Die Operettenvor⸗ des, Blatttiels eine mehrlache,Schicht Was der Dichter erſtrebte, Veranſtaltungen 3 Marianne Mathy, die am 17. Oktober in der Harmonie in Mannheim einen Arien- und Liederabend veranſtalten wird, errang kürzlich in Berlin größte Erfolge. Die Preſſe rühmt einſtimmig ihre roße tent det Geſangskultur und die vornehme Art ihrer ortragskunſt. Mit Coenraad v. Bos am Flügel brachte ſie unter anderem mit großem Beifall 3 Liedergruppen von Cornelius, Schu⸗ mann und Schubert zum Vortrag und eine Reihe von Geſängen älterer Meiſter aus dem 18. und 17. Jahrhundert. Reger⸗Abend von Karl Heſſe, Lene Weiler⸗Bruch. Sonaten für Klavier und Violoncello und Violincello⸗Solo werden Karl Heſſe und Lene Weiler⸗Bruch an ihrem Abend am 16. Oktober im Harmoniſcal zur Aufführung bringen. Karl Heſſe⸗Köln, der der⸗ zeitige Solocelliſt und erſte Konzertmeiſter am Gürzinich⸗Orcheſter Köln ler Nachfolger Emanuel Feuermann), iſt ein Mannheimer Kind und wird nach langer Zeit erſtmalig auf dem Konzertpodium hier erſcheinen. Klavierabend Karl Oehler. Sonnaten von Beethoven und 15. Oktober, in der Harmonie. Stufe ſtehenden Künſtler ſchätzt, hat auch als Lehrer an der hieſigen 8 57 für Muſik ſich die Wertſchätzung weiteſter Kreiſe er⸗ worben. woher kommt die Herbſtfärbung des Laubes Aſtern und Georginen ſtehen bereits in voller Blüte. Die Blu⸗ men des Herbſtes behaupten das Feld und haben die duftigen Som⸗ merblumen verdrängt. Das Laub der wilden Rebe beainnt ſich zu färben, ein leuchtendes Rot ſchmückt Haus und Garten, und in herr⸗ lichem Farbenſpiel von Gelb. Braun, Grün und Rot ſchwelat das Auge. Aber auch die ſtämmigen Bewohner des Waldes. die Eichen, Buchen. Birken, bei uns auch die Kaſtanien, baben ihr Kleid verän⸗ dert. Der Färber Herbſt beainnt ſeine Tätigkeit. Leiſe zittern im Herbſtwind die gelblichen Blättchen der ſchlanken Birke. und auch der knorrige Eichkaum mußte ſich die Veränderung ſeines Blattſchmuckes gefallen laſſen. Weithin ſichtvar iſt das leuchtende Braungelb ſeiner majeſtätiſchen Krone, mit dem Rot der Buche mahnend an den be⸗ alnnenden Winterſchlaf der Natur. Und all die vielen andern. der Aborn, die Eſche, ſelbſt die Lärchen und Tannen, haben ſich ein neues Kleid zugelegt. Woher kommt dieſe alljährlich wiederkehrende Farbenpracht unſerer Blattgewächſe? Alle arünen Pflanzenteile. insbeſondere die Laubblätter, verdanken ihre grüne Farbe dem Blattgrün, den ſogen. Ehlorophyllkörnern, die ſich in aroßer Anzahl in den Zellſchichten des Blattes finden. Schneiden wir jetzt ein abgefallenes Blatt durch. ſo finden wir bei den Blättern des wilden Weines einen roten Zellſaft, beim Ahorn ſind die arünen Blattarünkörperchen in gelbe umgewandelt, die Vraunfärbung der Eiche kommt von dem Braunwerden der Zellwände und ihres Inhalts. Woher kommt nun die Veränderung der grünen Farbkörperchen? Sie beruht auf der fparſamen Aufſpeicherung aller noch brauchbaren Stoffe während des Winters. In die unterirdiſchen Wurzelſtöcke und Wurzeln iſt ein Teil des wertvollen Guts geborgen, anderes in dem feſten Stamm. wieder anderes in den Aeſten und Zweigen. Mit der Abkühlung des Bodens ſtellen die Wurzeln ihre Arbeit, nämlich die Zuleitung von Nahrung und Waſſer, ein, eine Mahnung an die Blätter. Stärke, Eiweiß und andere brauchbaren Stoffe zum Aufbau der jungen Iweige. Blätter und Blüten im nächſten Frühjahr ſoraſam zu ver⸗ wahren. Nach der Entleeruna der Vorratszellen verbleibt den Blät⸗ tern nichts anderes als ein totes Gerüſte, ein wertloſes Skelett. Da auch die Kraft der Sonne nicht mehr ausreicht, neue Chloro⸗ phnllkörrer zu bilden, finden wir in den Blättern nur noch gelbe Kriſtalle als Reſte der früheren Herrlichkeit. So erſcheint uns da⸗ fallende Blatt des Ahorn auf der Oberſeite gelb. Doch unten finden wir ſellſamerweiſe eine bläuliche Tönung. Die Natur läßt ſich nicht ſo leicht ihre Geheimniſſe ablauſchen. und der Farbenwechſel im Herbſte reizte zu eingehenden Studien. So glaubten die Gelehrten nun gefunden zu haben, daß nach der oben genannten Auswan⸗ derung von Eiweiß und Stärke ein neuer Farbſtoff erzeugt wird, der ſe nach dem Vorhandenſein von Säuren rot oder blau iſt, ſa mitunter ſogar violett. Während der ſommerlichen Zeit bauten ſich die grünen Chlorophyllkörner in Reih und Glied an der Oberfläche des Blatte⸗ auf, weil hier das meiſte Sonnenlicht zudringen konnte. Nach der Abwanderung dieſor Blattarünkörrer bleiben als Reſt die gelben Körper zurück, und eben hauptſächlich an der Oberfläche. Daher fin⸗ den wir die Oberfläche vieler Blätter gelblich, die Unterſeite hat eine 790 5 Farbertönung., angereat durch einen neuproduzierten Farb⸗ toff. Die Nadelbäume beteiligen ſich ſcheinbar an dieſer Farbenver⸗ änderung nicht: nur ſcheinbar, denn mit ſtockendem Saftzufluß muß ſich auch hier ein Wechſel vollziehen. Vor Beainn des Winterſchlafe⸗ finden in dem Zellengewebe der immergrünen Bäume VPeränderun⸗ gen ſtatt, die auf eine Abnahme des Waſſergehalts und Bildung von Stoffen hinzielen, die unter dem Einfluß des Froſtes nicht verändert werden. Auch hier nehmen die Chlorophyllkörner eine gelblich⸗ braune oder braunrote Färbuna an anſtatt der bisherigen arünen. dußerlich wenig ſichtbar: dem kundigen Auge fällt es auf, daß das lebhafle Grün der Nadelbäume ins Braune hinüberſpielt. Haben die Bäume alle im nächſten Jahr noch nutzbaren Stoffe vorſorglich im Stamm, Zweigen und Wurzeln verwahrt, dann wird am Grunde 2 tala des Kalidaſa iſt vom Schauſpielhaus in Frankfurt a. M. zur Uraufführung erworben worden. Auch Rolf Lauckner hat Sakuntala neu übertragen und für die moderne Bühne eingerichtet; ſeine Bearbeitung wird von der Berliner Volksbühne zum erſten Male gegeben.— Otto Zoffs neues Schauſpiel Maria Orlowa iſt vom Burgtheoter in Wien, vom Schauſpielhaus in Hamburg und vom Stadttheater in Lübeck zur Aufführung ange⸗ nemmen worden.— Walter Bloem hat ein neues Schaufpiel voll⸗ endet. Es heißt„Der Kurfürſt“.— Der ehemalige Schauſpieler Georg E. Prie we, der Jahrzehnte dem ehemaligen Hoftheater in Meiningen angehörte, feierte vor wenigen Tagen ſeinen 80. Ge⸗ burtstag. Der alte Herr, der in Swinemünde lebt, iſt in Theater⸗ krelſen auch als Beſitzer einer großen Theaterbibliothek bekannt.— Für die Städte Friedland, Demmin, Waren,„Anklam und Neu⸗ brandenburg iſt die Gründung eine⸗ Städtebundtheaters beabſichtigt. Der Sitz der Theatergemeinſchaft foll in Neubran⸗ denburg ſein. In den in Betracht kommenden Städten werden nunmehr zur Unterſtützung des Gedankens Theatergemeinden ge⸗ gründet.— Im Stadttheater Ulm a. D. findet am 30. Oktober die Uraẽfführung der Tragödie„Kartha o“ von Thea Graziella ſtatt. Die Hauptrollen ſpielen Magda Lena und Conſtantin Del⸗ croix vom Staatstheater in München und Willy Kißmer, der Ulmer Direktor.— Nach der erſt vor einigen Wochen gemeldeten, durch bewaffnete tſchechiſche Gendarmerie erfolgten Beſchlagnahme des deutſchen Theaters in Saaz für tſchechiſche Zwecke wurde nunmehr auch in Olmütz dem deutſchen Theater, das bisher auf der tſchechiſchen Bühne einmal in der Woche ſpielen durfte, da⸗ Recht zur Benutzung des Hauſes ekündigt. Von den 50 000 Fhee eern der Stadt Olmütz ſiad 30 Prozent Deutſche. deren kulturelle Lage durch die Entziehung der Erlaubnis der Theaterbe⸗ nutzung ſchwer beeinträchtigt wird. Kunſt und Wiſſenſchaſt Gder Plan einer deulſchen arktiſchen Expedilion. In aller Stille iſt fern des lauten Taggetriebes der Plan einer deutſchen arktiſchen Expedition herongereift und nimmt. wie uns unſer Mit⸗ arbeiter aus Darmſtadt ſchreibt, nun feſtere Geſtalt an. Nach den Darmſtädter ſind die Träger des kühnen Plane⸗ wiſſenſchaftliche Kreiſe der Hochſchulen in Darmſtadt, Frank⸗ furt und Gießen, an deren Seite ſich weite ſüdweftdeutſche Lehrerkreiſe ſtellen, während im Mittelpunkte der Unternehmung der :Eödurch große Auslandsreiſen bekannte heſſiſche Forſcher H. K. E. der auch die Leitung der Expedition haben faoll. llung wird das Pforzheimer Theater übernehmen.— [Krüger ſteht, Nachdem die Unterlage durch namhafte Geographen geprüft und für Brahms ſpielt Karl Oehler an ſeinem Klapierabend am Mittwoch, Karl Oehler, den man in bekannten Doch ſind dieſe Veränderungen an den immergrünen Laubblättern von Korkzellen angelegt. zwi⸗ 222ͤ ĩV ð— ſchen dieſe Schichten eine Platte von Klebſtoff eingeſchoben, und end⸗ lich, wenn die Bruchſtelle genügend vernarbt iſt. auch der Klebſtoff entfernt. Dann ſchaukelt das Blatt herab, ein Spiel der Winde und bald die Speiſekammer für zahlreiche Verweſunasvilze. Blatt ſinkt nieder in den Staub. Wird ein Spiel der Winde. Trauria ſchüttelt ab ihr Laub Auf dem Weg die Linde. * »Feſtlegung des internationalen Poſtkarten-FJormats. Der Welt⸗ poſtkongreß in Stockholm hat, wie wir bereits kurz meldeten, be⸗ ſchloſſen, mit Wirkung vom 1. Oktober 1925 an Poſtkarten bis zur Ausdehnung von 10,5 15 Zentimeter zuzulaſſen. Deutſchland und die in gleicher Lage befindlichen Länder haben ſich verpflichtet, die in ihrem inneren Verkehr zugſtandenen noch größeren Abmeſſungen in⸗ nerhalb von zwei Jahren aufzuheben. „Luftpoſtſendungen nach den Vereinigten Staaten von Amerika und nach überſeeiſchen Ländern über San Francisco. Vom 1. Ok⸗ tober an können gewöhnliche und eingeſchriebene Drieſſendungen jeder Art nach den USA⸗Staaten Colo rado, Idaho, Illinois, In⸗ diana, Jowa, Kalifornien, Canſas, Michigan, Minneſota. Miſſouri, S. J. Gund. Krei ängſt als ei i0 dentli her techniſcher reiſen längſt als einen feinen auf außerordentlich hoher lechmſccher Montana, Nebraska, Nevada, Ohio, Oregon, Süd⸗Akota, Utah, Wis⸗ conſin, Wyoming und nach überſeeiſchen Ländern hinter San Fran⸗ cisco mit der Luftpoſt New Norl—San Francisco befördert wer⸗ den. Die Luftpoſtlinie iſt in drei Zonen eingeteilt: 1. New Pork— Chicago, 2. Chicago—Cheyenne, 3. Cheyenne—San Francisco. Ab⸗ flug täglich New Hork 10 Uhr vorm., an Chicago 6,15 Uhr abends, an Cheyenne 5,10 Uhr morgens(nächſten Tag), an San Francisco 5,45 Uhr abends. Anſchluß für deutſche Poſt mit allen regelmäßig zur Poſtbeförderung benutzten Dampfern nach New Vork. Zuſchlag⸗ gebühr außer den gewöhnlichen Auslandsgebühren für Poſtkarken und für je 20 Gramm anderer Brie ſendungen nach dem Gebiet der Zone 1: 40 Pf., der Zone 2: 80 Pfg., der Zone 3: einſchließlich der Hinterländer über San Francisco 1,20 Mk. Die Sendungen müſſen vollſtändig freigemacht ſein und den auffallenden Vermerk„Mit Luftpoſt New Vork—San Fran⸗ cisco“ tragen. Die Auflieferung geſchieht am beſten am Poſtſchalter. Die Luftpoſt beſchleunigt die Beförderung von New Pork nach San Francisco um 2/½ Tage. * Schlechtes Honigzahr. Aus dem Odenwald wird berichtet, daß das diesjährige Honigfahr zu den ſchlechteſten der letzten 10 Jahre zu zählen iſt. Die Frühjahrshonigtracht ſei in der Gluthitze vertrock⸗ net und die Sommerhonigtracht faſt total verregnet. Auch von der Bergſtraße und aus Rheinheſſen kommen ähnliche Klagen, ebenſo aus dem Linzgau. Im Bereiche des Imkervereins Oberlinzgau hat dazu noch die ſogen. Faulbrut um ſich gegriffen. Weiter wird aus dem Amtsbezirk Konſtanz gemeldet, daß die diesjährige Honigernte eine kaum nennenswerte iſt. * Treppen beleuchten! Der Uebergang von den Sommermona⸗ ten zu den„langen Abenden bringt vielſach bis weit in den Oktober hinein eine Vernachläſſigung der Treppenbeleuchtung. Ueberall iſt wohl die Vorſchrift gleichlautend, daß, ſolange die Haustür geöffnet iſt, auch die Treppen beleuchtet ſein müſſen. Um ſich vor Schaden und Koſten zu bewahren, ſollte man allenthalben daran denken, bei eintretender Dunkelheit die Hausbeleuchtung anzubrennen. Tagungen Pfychologiſch· zjůdagogiſche Tagung des Katholiſchen Lehrervereins Baden „Bruchſal, 2. Okt. Dr. Cloſtermann⸗Münſter ſchloß heute ſeine Vorleſungen über Charakterbildung in der Gegenwart ab. Als Sozialpädagogik betrachtet die Erziehungslehre das Erziehungswerk als Aufgabe der Geſellſchaft, der Familie und des Staates. Es iſt abhängig von den Bedingungen des menſchlichen Geſellſchafslebens. Als weſentlicher Erziehungsfaltgr wirkt hier die Nachahmung mit ihren Gefahren des Mitläufertums und der unbeſonnenen Maſſenhandlungen. Das Morphologiegeſetz von Blüte und Verfaill des Lebeweſens, das von Spengler in die Sozialpädagogik mit ein⸗ bezagen wurde, iſt hier nicht ohne weiteres anzuwenden. Sehnſucht nach religiöſen Werten, nach Vergeiſtigung der Wiſſenſchaft, nach einer neuen Myſtik, nach Liebestätigkeit und Gemeinſchaft mit über⸗ irdiſchen Zwecken gehört zum Weſentlichen unſerer Zeit und macht ſich auch in der Jugend geltend. Selbſwerwaltung der Schüler iſt nach dem 13. Lebensjahre, nicht früher, mit Vorbehalt und Vorſicht und fortwährendem Hinweis auf die tiefe Bedeutung dieſer Maß⸗ nahme angebracht, keineswegs aber unter Ausſchaltung des Lehrers, ſondern vielmehr unter deſſen ſtändiger Ueberwachung Ihren Aus⸗ Hang fand die Tagung mit der Jührung der Kursteilnehmer durch das Bruchſaler Schloß, der Dekan Wettere r⸗Bruchſal einen Vortrag über die Baugeſchichte vorausgehen ließ. Delan Wetterer hatte auch die Führung durch die eigenartige Schönheit des Schloſſe⸗ übernommen, die alle Teilnehmer hoch befriedigte. Hauptlehrer Gaierhaas, als Landesvorſitzender des Katholiſchen Lehrerver⸗ eins, ſchloß die in allen Teilen trefflich gelungen Veranſtaltung mit warm empfundenen Worten an die Dozenten mit dem Wunſche ſegensvoller Wirkung für das Werk der Erziehung. 5 8 AT Ṽ R 1 N gegen Nervenschwäche, Erschöp- fungszustünde, sex. Neurasthenie u vorzeit. Alteiselscheinungen, ein anregendes u. crüſtigendes Hormon-Vohimbin-Präpalal. Fachärztiich begulachtet und empfohlen. Einzel-u Kupackung In jeder Apoiheke exhältlich. 2 gut befunden wurden und nachdem Geh. Rat Pvof. v. Drygalſki München des Planes wärmſtens ſich anzunehmen zuſagte, wird nunmehr über die vorgeſehenen Forſchungen bekannt, daß ſie ſich in der Hauptſache auf die Gebiete des nordamerikaniſchen Archipels und nördlich der Beringſtraße erſtrecken ſollen, die noch zahlreiche ungelöſte Prableme umſchlie ßen. Naſen z. B. ſetzt für dieſe Gebiete eine ausgeſprochene Tieſſee voraus, während der bekannte ameri⸗ kaniſche Forſcher Harris auf große Landmaſſen oder doch wenigſtens auf eine ausgedehnte Flachſee ſchließt. Ein Forſchungsgebiet vom den Ausmaßen Großrußlands harrt noch der Erſchließung, zumat Stefanſſon nur ſehr ſchmale Streifen erkundete. Im woſent⸗ lichen will man ſich bei der neuen Expedition auf die eigenartigen Methoden Stefanſſons ſtützen, d. h. man will nur ganz kleine Vor⸗ räte mitnehmen, die die Eppebition unabhängig von einem Stations⸗ ſchiff und von großen Schlittentransporten machen und ſomit eine größere Beweglichkeit und Freizügigbeit gewährleiſten. Man iſt da⸗ bei auf den engeren Anſchluß an die eingeborenen Eskimos und an deren Lebensweiſe aus dem Lande ſelbſt, alſo auf Jagd und Fiſch⸗ fang vom Beginn der Expedition an angewieſen. Als Expeditions⸗ dauer ſind fünf Jahre vorgeſehen, von denen die erſten zwei Jahre der Akklimatiſierung und der Aneignung der heimiſchen Jagdasten dienen ſollen, während die drei letzten Jahre ausſchließlich der For⸗ ſchung vorbehalten bleiben. Sie verfolgt hauptſächlich geograph'ſche Ziele, wobei zu den topographiſchen und gedlogiſchen Aufnahmen die Grenzſeſtſetzungen des Landſchelſes, das Meſſen der Fluthöhen, der Temperaturen und der Meeresſtrömungen kommen: vervoll. ſtändigt werden die Forſchungsarbeiten durch meteovologiſche Beobachtungen. Die Koſten der Expedition werden nach dem Verfahren Stefanſſon auf etwo 30 000 Mark errechnet, wovon Krüger ſelbſt einen erheblichen Teil übernimmt; die Prof. Kluthe⸗Gießen und Maul⸗Frankfurt haben die Unterſtüßzung b e eee 5 zureiagt und auch zahl⸗ re hrer⸗ orſchungsverbände halten ſich zur tatkräftigen Mitarbbeit bereit. Pau!l We ee 451 Die Ruinen von Palmyra. Unſer Orientmitarbeiter ſchreibt uns aus Athen: In hieſigen archäclogiſchen Kreiſen hat man Mit⸗ teilung von den hochwichtigen Ausgrabungen erhalten, die die franzöſiſchen Gelehrten Durand und Inghoit auf der Stätte der helleniſtiſchen Großſtadt Palmyra in Syrien veranſtaltet haben. Dieſe Stadt wurde bekanntlich in der Zeit ihrer höchſten Blüite von Aurelian zerſtört(273). Die Zeichen der Zerſtörung ſind noch deutlich erkennbar, aber die Ruinen wirken immer noch gewaltig. Die Stadt war wie alle Städte der Zeit nach einem regelmäßigen Bauplan angelegt. Außerordentlich muß die Wirkung der großen, von zwei Süulengängen flankierten Hauptſtraße ge⸗ weſen ſein, die die Stadt ähnlich wie zu Alexandria und Antiochſen in einer Länge von 1125 Meter durchzog. Der Plan der Stadt, ihr 5 * zoblogiſche und Monkag, den 6. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung lübend⸗Ausgabe] 5. Seite. Nr. 464 Kommunale Chronik Die Löſung der Aufwertungsfrage in München In München ſpielen ſich heftige Kämpfe um den ſtädtiſchen Haushalt ab, der aus dem Haushalte jahr 1923/24 mit einem er⸗ heblichen Ueberſchuß abgeſchloſſen hat. Die Heffentlichkeit, insbe⸗ ſondere die Beſitzer von Obligationen und Sparkaſſenguthaben, dann aber auch jeder einzelne Bürger, der durch Gebühren oder Steuern mittelbar an dem Ueberſchuß beteiligt iſt, und endlich die politiſchen Parteien haben zu der ſtädtiſchen Geldwirtſchaft Stel⸗ lung genommen. Da München als erſte Stadt wieder über erheb⸗ liche Ueberſchüſſe zu verfügen hat und gleichfalls als erſte Stadt mit dieſen Ueberſchüſſen Millionengeſchäfte abſchloß, ſo gewinnt die Erörterung des ſtädtiſchen Haushaltes weit über die Grenzen 89 00 hinaus Intereſſe für die Finanzwirtſchaft aller deutſchen Städte. Zunächſt iſt ergänzend feſtzuſtellen, daß der Ueberſchuß von 12,8 Goldmillionen nur aus dem erſten Vierteljahr 1924 ſtammt (alſo aus dem letzten Viertel des am 31. März 1924 abgelaufenen Haushaltjahres). Da die ſtädtiſche Wirtſchaft unter denſelben Be⸗ dingungen weitergeführt wird, ſo rechnet man ſchon heute bis Ende September, alſo in den beiden erſten Vierteljahren des neuen Haushaltjahres mit einem weiteren Ueberſchuß von etwa 24 Goldmillionen. Im ganzen ſind mithin im Kalender⸗ jahre 1924 bisher etwa 35 Millionen Goldmark aus den Taſchen der Steuer⸗ und Gebührenzahler zuviel herausgewirt⸗ ſchaftelt worden. Hierbei ſei bemerkt, daß die ee ee der Gebühren uſw. erſt mit dem 1. Oktober in Kraft tritt. Ueber die Verwendung dieſer Ueberſchüſſe iſt ſchon viel geſtritten worden, denn alle Parteien, Körperſchaften uſw. haben Pläne oder Vorſchläge eingereicht, die unter andern eine Aufwertung der Obli⸗ gationen und Sparkaſſenguthaben vorſehen. Die Stadtverwaltung hat nun zunächſt einmal, um gerade in dieſer Frage einen Schritt vorwärts zu tun, einen Aufwertungsfonds gebildet, dem als Erſtes die Rückflüſſe an Kapital und Zieſen für Inſtandſetzungs⸗ darlehen und Kredithilfe, die bereits aus dem Ueberſchuß gewährt wurden, zugeführt werden ſollen. Ferner ſind ſchon jetzt 3,5 Millio⸗ nen im Haushalt 1924/25 vorgeſehen, mit denen die Stadt Rück⸗ käufe von Stadtanleihen durchführen will. Erwähnenswert iſt hier, daß München für Rückkäufe bis jetzt ſchon 1,4 Millionen aus⸗ gegeben hat, während vergleichsweiſe Stuttgart überhaupt nur 700 000 für den Aufwertungsfonds vorſehen will. Die Stadt⸗ anleihen ſollen, wie es heißt, bis zu 15 Proz. aufgewertet werden. Anders liegt die Frage der Sparkaſſenguthaben. Aus den Referaten, Eingaben uſw. iſt zufammenfaſſend zu entnehmen, daß die Stadtverwaltung auf dem Standpunkt ſteht, daß für die Stadt München eine moraliſche Verpflichtung für Aufwertung der Sparkaſſenſchulden nur dann beſtehe, wenn die Sparkaſſengelder in eigenen Betrieben der Stadt zu werbenden Zwecken Verwen⸗ dung gefunden hätten. Soweit das nicht der Fall ſei, müſſe zu⸗ nächſt die Frage entſchieden werden, inwieweit die Stadt als Ge⸗ währträgerin der Sparkaſſe zu einer Aufwertung verpflichtet werden könne. Auch hierbei ſei immer zu bedenken, daß die ganze Aufwertung zu Laſten des Steuer⸗ und Gebührendienſtes gehe, und daß ohne Aufwertung der eigenen Vermögensanlage der Sparkaſſe die Haftung der Stadt eine neue Ungerechtigkoit für alle Steuern⸗ und Gebührenzahler bedeute. Das Problem dieſer Aufwertung werde erſt dann einigermaßen für die Allgemeinheit tragbar ſein, wenn die Frage der Aufwertung der Kriegsanleihen (alſo die überwiegende Vermögensanlage der Sparkaſſen) im vor⸗ aus in bejahendem Sinne gelöſt ſei. Ohne dieſe Entſcheidung könne keine Stadt die Sparkaſſenvermögen aus eigener Kraft aufwerten. Ebenſo ſchwierig ſei das Problem der Aufwertung der Hy⸗ potheken. Z. B. hätten die Sparkaſſen, die das Kapital bei Hypothekenunternehmungen gegen Kündigung ausgeliehen hätten, der Rückzahlung der Hypotheken in entwertetem Gelde jahrelang machtlos gegenübergeſtanden. Im allgemeinen wurde auch hier wieder darauf verwieſen, erſt die künftige Regelung des finanziellen Ausgleichs zwiſchen Reich, Ländern und Gemeinden abzuwarten. In dieſem Sinne ſei auch vom deutſchen Städtetag ein ſolidariſches Vorgehen der deutſchen Städte verlangt worden. Aus dem Lande * Kirrlach bei Bruchſal, 5. Okt. In der Nühe des Ortes er⸗ eignete ſich vor einigen Tagen ein Amtomobilunglück, das glück⸗ Pcherweiſe noch glimpflich abging. Der Landwirt H. Schmitt wollte einem ihm entgegenkommenden Automobil ausweichen, wurde jedoch von dieſem erſaßt und zu Boden geſchleudert, während ſich das Auto überſchlug und ſeine Inſaſſen unter ſich begrub. Außer dem Landwirt Schmitteckert, der ſchwere Verletzungen davontrug, kamen die anderen mit dem Schrecken davon. * Karlsruhe, 3. Okt. Am Dienstag erſchoß ſich im Hardt⸗ walde hier ein 18 Jahre alber Schuhmacher aus Daxlanden nach vorausgegangenem Wortwechſel mit ſeinem Vater. *fatlsruhe, 5. Okt. Geſtern ſind ſämtliche Arbeiter im hieſigen Nheinhafen infolge Lohndifferenzen in den Streik getreten. * Schluchſee, 5. Okt. Ein Perſonenauto nahm bei der Eiamün⸗ dung der Straße von Menzenſchwand in die Landſtraße, die Ku ve zu eng, ſaußte über den Weg hinunter, überrannte innen Randſtein, ſprang über einen Wäſſerungskanal und landete in dem etwa 3 Me⸗ ter zieſen Bach, ohne ſich zu überſchlagen. Der Autolenker flog kopf⸗ über aus dem Fahrzeug ohne Schaden davonzutragen. Merkwür⸗ digerweiſe trug das Auto nur einen kleinen Defekt davon, der bald behoben werden konnte, ſodaß es ſpäter ſeine Fahrt fortſetzen konnte. Stil, ihr Geiſt waren griechiſch, aber in der Größe der Anlage kommt das Orientaliſche deutlich zum Durchbruch. Im Zentrum Palmyras lag der rieſige Sonnentempel, deſſen von 16 Meter hohen Umfaſſungsmauern umgebenes Gebiet faſt einen Viertel Quadratkilometer groß war. Leider bedeckt der moderne Ort Ted⸗ nor gerabe dieſe Stätte und macht dort Ausgrabungen ſehr ſchwie⸗ rig. Weiter wurden ein großer Tempel und das ſcheinbar nie voll⸗ endete Theater bloßgelegl. Die Szene des Theaters hat das ge⸗ waltige Breitenmaß von 50 Meter. Ferner grub man Privat⸗ häuſer und Gräber, z. T. mit intereſſanten Gemälden geſchmückt, Aus. Beſonders wichtig iſt eine Anzahl von großen In chriften, deren älteſte 8us dem Jahre 114 v. Ehr. Geb. ſtammt. Die jüngſte iſt 278 datiert, iſt alſo fünf Jahre nach der Zerſtörung Palmyras abgefaßt, wodurch der Beweis dafür erbracht wird, daß auch nach der Zerſtörung der Stadt in dieſer noch ein gewiſſes Leben herrſchte. AKleine Chronik. Am 6. Oktaber feierte W. Walloth in München wo er ſeit 1896 lebt ſeinen 70. Geburtstag. In Marmſtadt geboren, ſtand er einſt in der Front jener literariſchen Bewegung die ſich„Moderne“ nannte und gründete in ſeiner Vaterſtadt mit anderen eine Geſellſchaft für moderne Literatur. Es war die Zeit der Münchener„Geſellſchaft“; M. G. Conrad, Bleibtren, Edgar Steiger u. a. liefen Sturm gegen das Epigonentum. 1890 fand in Leipzig der große(iterariſche Sittlichkeitsprozeß, gegen Alberki. CTonradt und Walloth ſtatt, in dem der öffentliche Ankläger be. kannte, noch niemals den Namen Hebbels gehört zu haben! 15 Der bekannte holländiſche Orcheſterdirigent Wilhem Mengelberg mußte ſich dieſer Tage infolge einer Nierenentzündung e Amſterdamer Krankenhauſe einer Operation unterziehen. Sein 15 ſtand iſt beforgniserregend.— der Münchener Kammermuſiker Ehriſtian Döbereiner der durch viele Konzertreiſen gewordene Meiſter der Viola da Gamba, hat eine Stelung als Lehrer der VBiola da Gamba an der Münchener Akademie der 55 kunſt niedergelegt. Er hat ſich große ardentte un Wiedererweckung des Gambenſpiels erworben.— In Karks 1900 ſtarb, 81 Jahre alt, im Pfründnerhaus die Schriftſtellerin 2 5 Jung. Das badiſche Lond verdankt ihr ausgezemele, bücher. Von 1802.—1805 leitete Lulſe Jung al, dbern Ackellung wig⸗Wilhelm⸗Pflegehaus, und half die Baden⸗Badener Abteilnng es Vereins„Frauenbildung, Frauenſtudium ins Leben rufen, deſſen Vorſitz ſie 12 hre(Ihrte.— Zun Bruckner ⸗Feſt, das Mitte Oktober im Kloſter Neuburg ſtattfindet, werden auch einige bisher unbekannte Inſtrumentalwerke Anton Bruckners zur Uraufführung gebracht, unter anderem eine Sinfonie in D⸗moll, ein Scherzo der Sinfonie in F⸗moll und ein feſtlicher Marſch, deſſen Driginal in der Wiener Stadtbibliothek aufbewahrt wird. * Aus dem Hegau, 5. Okt. Wie aus der Hegaugegend berichtet wird, iſt der Kartoffelverſand nun in vollem Gange. Tag⸗ täglich gehen große Mengen Kartoffeln ab. Die Preiſe betragen pro Doppelzentner.50 M. Im 7— 0 ſtellt die Kartoffelkultur einen wichtigen Erwerbszweig dar. Die Ernte fällt recht gut aus. Bei kräftiger Düngung werden ungefähr 100 Zentner von einem halben Morgen erzielt. *Sk. Blaſien, 5. Okt. Da die bereits fertige Strecke der Bahn Titiſee— St. Blaſien immer noch nicht dem Perſonen⸗ und Güter⸗ verkehr übergeben worden iſt, beabſichtigt man in den Orten des In⸗ tereſſengebietes am Samstag und Sonntag Verſammlungen ſtatt⸗ finden zu laſſen, die ſich mit den ſchweren wirtſchaftlichen Schwierig⸗ 115 einer weiteren Verzögerung der Inbetriebnahme befaſſen ollen. 5 * Meßkirch. 5. Okt. Der Gendarmerie iſt es gelungen, die vor 4 Wochen in die hieſige Fürſtengruft eingebrochenen Diebe feſtzu⸗ nehmen und in das Amtsgefängnis einzuliefern. *Lörrach, 5. Okt. In Zürich iſt an den Folgen einer heimtücki⸗ ſchen Krankheit der im ganzen Wieſental gutbekannte Lörracher Fabrikant Albert Vogelbach, Teilhaber der Baumwollfabrik Fr. Vogelbach u. Co., im Alter von 47 Jahren geſtorben. Bei den Sep⸗ temberunruhen im vergangenen Jahr war der Verſtorbene von den Kommuniſten verſchleppt und mißhandelt worden. *Kadolfzell, 3. Okt. Da die jetzige Eiſenbahnbrücke bei Arlen⸗ Rielaſingen über die Aach für die ſchweren Lokon oitven nicht mehr tragfähig genug iſt, ſieht ſich die ſchweizeriſche Bundesbahn vor die Notwendigkeit geſtellt, eine neue Brücke(Eiſenbalkenbetonbrücke) über die Agch zu bauen, N Aeberlingen, 4. Okt. Ein Waſſerflugzeug der Firma Trucken⸗ brandt u. Co. Konſtanz ſah bei der Landung in Friedrichshafen eine weinende Frau am Ufer des Bodenſees ſtehen. Auf Befragen teilte die Frau mit, daß ſie arm geworden, von ihren Angehörigen in Kon⸗ ſtanz dringend zu dieſen gerufen wurde, daß ihr aber das Geld zur Ueberfahrt fehle Der Flugzeugführer nahm darauf die 70jährige Frau, die ſich ohne langes Beſtmen dem Flugzeug und ſeinem Führer anvertraute, in ſeinem Flugzeug auf und brachte ſie wohl⸗ behalten auf dem kürzeſten Wege nach Konſtanz. ANus der pfalz :: Ludwigshafen. 5. Okt. Ein Tagner hatte von einem Dach⸗ decker noch einen rückſtändigen Lohn zu fordern. Als er dieſer For⸗ derung geltend machte, erhielt er von dem Rohling mit einem Dach⸗ deckerhammer einen derartigen Schlag gegen die linke Hand, daß dieſe vollſtändig durchgeſchlagen wurde.— Auf dem Heimwege von Mundenheim wurde in der Nacht zum Samstag ein 23jähr. Elektro⸗ monteur in der Nähe der ſtädt. Ziegelei von zwei unbekannten Bur⸗ ſchen überfallen und durch Schläge mit harten Gegenſtänden erheblich am Kopfe vekletzt.— Der Kaufmann Braun und der franzöfiſche Beamte Blanchard aus Ludwigshafen, die 55 auf einer Auto⸗ fahrt nach Mainz befanden, wurden bei einem Zuſammenſtoß des Autos mit einem ihnen entgegenkommenden Laſtkraftwagen, aus dem Gefährt geſchleudert. Veide erlitten dabei ſo ſchwere Verletzungen, daß ihre Ueberführung ins Krankenhaus Worms erforderlich war. Der Lenfer des Wagens und ein anderer Inſaſſe kamen unverletzt davon. Das Auto ſelbſt und der Motorkaſten des Laſtkraftwagens wurden ſtark beſchädigt.— Der Handelskammer Ludwigshafen wurde mitgeteilt, daß der Leitende Zollausſchuß die alliierte Zollverwaltung angewieſen hat, die baren Bürgſchaften zurückzuzahlen und die Bank⸗ bürgſchaften zu annullieren, ſoweit es ſich auf vorübergehende Aus⸗ fuhren nach dem unbeſetzten Deutſchland bezieht, ohne daß es nötig wäre, vorher feſtzuſtellen, ob die vorübergehend ausge⸗ führten Gegenſtände wieder in das beſetzte Gebiet zurückgenommen ſind oder nicht. * Speher, 5. Okt. Die Holzverkäufe au, dem Pfälzer 1 ſind jetzt zum Gegenſband einer parlamentariſchen Anfrage im bay⸗ richen Landtag gemacht worden. Pfälziſche Abgeordnete der bay⸗ riſchen Volkspartei haben folgende kurze Anfrage geſtellt: Iſt de: Stdatsregierung bekannt, daß mehrere große deutſche Holzfirmen, während die Beſatzungsbehörde den Staatswald in Verwaltung ge⸗ nommemn hatte, bedeulende Holzverkäufe aus dem Pfülzer Wad bei der Beſatzungsbehörde machten, die zum Teil noch zu ſchlagen ſind? Was gedenkt die Staatsregierung zu tun, um die übenmüßige Inanfpruchnahme und Schädigung des Pfälzer Waldes zu verhindern? Neuſtadt a.., 5. Okt. Der Verkehrsverein Neuſtadt, der in den letzten Jahven unter den gegebenen Verhälmiſſen zu einem Dornröschenſchlaf verurteilt war, hat zu neuem Leben erweckt werden follen, was aber bis jetzt nur halb gelungen iſt, weil ſich erſt noch zeigen muß, ob die verſchiedenen Verufsverbände ſich unter⸗ ſtützend beteiligen werden. Bei dieſer Gelegenheit wies Bürgerm. Dr. Forthuber auf die Projekte hin, die die Stadt teils in Angriff genommen, teils für die Zukunft vorgeſehen hat. Wenn die Kanalt⸗ ſationsarbeiten fertig ſind, ſoll Neuſtadt endlich ein richtiges Pflaſter bekommen, das in den Hauptſtraßen mit Aſphalt hergeſtellt wird. Weiter iſt in Ausſicht genommen ein neues Krankenhaus und ein Stadttheaterbau im Anſchluß an den Saalbau. Die Er⸗ richtung eines automatiſchen Telephonamtes ſei bereits in Angriff genommen. Generalagent Wilhelm Büchle bezeichnete als erſtes Ziel des Verkehrsvereins die Schaffung beſſerer Bahnverbindungen mit dem Rechtorheiniſchen, ganz beſonders wünſchenswert ſei ein täglicher Zug vom Odenwald nach der Haardt, d. h. von Heidelberg nach Neuſtadt a. d. H. und zurück. Für die Touriſten müſſe ein Höhenweg Dürkheim—Neuſtadt geſchaffen werden, die Höhen⸗ und Villenbeleuchtung aus der Vorkriegszeit müſſe wieder aufleben, zumal dieſe in ihrer Eigenheit ſogar die Heidelberger Schlößbeleuchtung übertreffe. In der Ausſprache, die ſich an die beiden Referate an⸗ ſchloß, wurde über den ſtarken Hauſierhandel in der Um⸗ gebung geklagt, der es mit ſich bringe, daß die bäuerliche Bevölkerung nicht mehr ſo viel in der Stadt einkgufen wie früher. Auch der in Neuſtadt herrſchende Kaſtengeiſt wurde gebühsend verurteilt. Die Verſammlung endete mit dem Beſchluß, daß nunmehr die ein⸗ zelnen Becufsverbände zuſammentreten ſollen, um zu beraten, in welcher Weiſe ſie den Verkehrsverein unterſtützen wollen. :: Edesheim, 5. Okt. Vor kurzem weilte der Erzbiſchof von New⸗Orleans hier zu Beſuch und zelebrierte auch in unſerer Kirche eine Meſſe. Bei dem genannten Kirchenfürſten ſtehen ſei einigen Jahren drei Mädchen aus Edisheimer Familien in Dienſt und der Erzbiſchof hatte nun ſeine diesjährige Sommerreiſe mit dazu benutzt, dieſen drei Familien einen Beſuch abzuſtatten und auch ihnen Grüße ihrer Töchter zu überbringen. :: Erlenbach, 5. Okt. Bei der kürzlich ſtattgehabten Feldtreib⸗ jagd wurden von 35 Schützen 17 Haſen erlegt. :: Silz, 2. Okt. Wie ſehr wir noch unter der Geldknappheit 5 leiden haben, zeigt folgender Fall. Hier ſollten zwei Aecker min artoffeln werden. Da es ſich aber um + 7 Be⸗ zahlung handelte, hatten ſich noch keine drei Steigerer eingefunden, ktotzdem doch in jedem Haushalt Kartoffeln benöbigt werden. Die Verſteigerung mußte daher unterbleiben. :: Eusdorf, 2. Okt. Beim Aufſpringen auf einen im 80 ren begriffenen Arbeiterzug dam ein 50jähriger Bergmann aus Lisdorf zu Fall und geriet unter die Räder, wobei ihm die Schädel⸗ decke 3 wurde. Der Tod trat ſofort ein. :: Eſchbach, 5. Okt. Hier ſperrte ein Hundebeſitzer ſeinen un⸗ folgſamen Köter„zur Strafe“ in einen Keller, in welchem ſich u. a. auch ein größeres Weinfaß befand, mit deſſen Spund ſich der einge⸗ ſperrte Skräfling, daran zerrend, die Langeweile vertrieb. Dies hatte zur Folge, daß das edle Naß aus dem Faß auf den Voden und in die benachbarten Keller floß und damit rettungslos verloren ging. :: Pirmafens, 5. Okt. Nach Mitteilung der„Pfälz. Fr. Preſſe“ iſt die Firma Dreyfus⸗Simon in Konkurs geraten. Der Konkurs wurde von der Arbeiterſchaft ſelbſt beantragt, da ihr kein Lohn mehr aee werden konnte.— Faſt ſämtliche Betriebe in der Schuhinduſtrie ſind zur Stillegung angemeldet. Die Geſuche darum werden nach Ablauf der Sperrfriſt ſeweils immer wieder erneuert. Auee liegen jetzt 263 Bekriebe mit weit über 7000 Arbeitern ſtill. Zu dieſen Erwerbsloſen kommen dann noch 300 Bauhilfs⸗, Waldarbeiter u. a. Folge iſt eine zu⸗ nehmende Verarmung der Arbeiterſchaft, die bei der zunehmenden :: Jweibrücken, 2. Okt. Im Vergnügungspark der Saarbrücker Herbſtmeſſe leiſteten ſich Unbekannte den„Witz“, dem Weinwirt ein 300 Liter faſſendes Weinfaß anzubohren und ſich ſo auf billige Weiſe gütlich zu tun. Als der Schaden bemerkt wurde, waren bereits 60 Liter dem Faß entnommen woeden. Kachbargebiete Die Auswanderungsmöglichkeit der Hellen in die Vereinigken Staaten Nordamerikas. Wie das„American Conſuiat Service“ Ceneral⸗Konſulat Frankfurt der Leiterin der Auswanderungsberatungsſtelle Laden⸗ burg, Frl. Trippmacher, mitteilt, ſind für die aus Heſſen hinausſtrebenden Auswanderungsluſtigen die Ausſichten weit un⸗ günſtiger, ſofern ſie kein altes Viſum oder Wartenummer haben als im Bezirk Baden⸗Württemberg, da aller Wahrſcheinlich⸗ keit die Auswandererzahl in Heſſen höher iſt. Das General⸗Kon⸗ ſulat orientiert folgendermaßen: „Perſonen, die nach den Vereinigten Staaten für dauernd aus⸗ wandern wollen, ſind davon zu unterrichten, daß bereits eine ge⸗ nügende Anzahl von Auswanderern bei dem hieſigen General⸗ konſulat vorgemerkt iſt, um die Quote bis zum 1. Juli 1926 zu füllen. Es können nur folgende Perſonen vor dem 1. Juli 1926 Viſa erhalten: 1. Perſonen, die zwiſchen dem 1. Juli 1923 und dem 1. April 1924 durch das hieſige Konſulat Viſa erhielten und dieſe wegen der frühzeitigen Schließung der letzten Quote nicht benutzen konnten. 2. Perſonen, die in der Zeit Wartenummern erhalten haben. Der Beſitz einer Schiffs⸗ karte kann an der Entſcheidung des Konſulates nichts ändern, da dies nicht Angelegenheit des Konſulabes iſt. Die Ausnahmen, die das neue Auswanderungsgeſetz vorſieht, ſind: 1. Landwir te, die für den iee von 2 Jahren vor ihrem Viſums⸗Antrag als ſolche tätig waren und nicht über 55 Jahre alt ſind. Land⸗ wirte können von ihren Frauen und Kindern begleitet werden. Sie müſſen jedoch eine Beſcheinigung von der Landwirtſchaftskammer ihves Bezirks vorlegen, die beſagt, daß die darin genannte Perſon für den Zeitraum von 2 Jahren vor Ausſtellung der Be⸗ ſcheinigung als Landwirt tätig war und dieſen Be⸗ ruf in den Vereinigten Stagten an einem in der Beſcheinigung zu erwähnenden Orte weiterführen wird. Die Beſcheinigung muß auch die Größe des Gutes, auf dem die erwähnte Per⸗ ſon gearbeitet hat, angeben Gärtner und Perſonen, die auf kleinen Grundſtücken gearbeitet haben, ſind nachdemneuen Einwanderungsgeſetz keine Land⸗ wirte. 2. Frauen, Kinder und Eltern von amerikaniſchen Staats⸗ bürgern über 21 Jahre, dieſe Perſonen müſſen an den ameri⸗ kaniſchen Staatsbürger ſchreiben und ihn veranlaſſen, die Erlaub⸗ nis zur Einwanderung ſeiner Verwandten von dem Secretary of Stale in Waſhington D. C. einzuholen. Dieſe Erlaub⸗ nis muß de ralkonſulat hier vorgelegt werden. Innerhalb eines Qupt⸗ können im ganzen nur 1620 Perſonen dieſer 2 Klaſſen rn.“ Dieſe 9 int gelten für alle aus dem Reiche auswandernde Deutſchen. mpfiehlt ſich, bei Vorkauf von Möbel oder Auf⸗ gabe von Stbellung vorſichtig zu ſein! * Friedberg, 5. Okt. Da im Kreiſe Biſſe von tollwutverdächtigen Hunden vorgekommen ſind, iſt auf Verfügung des Miniſteriums des Innern für den Kreis Friedberg die Hundeſperre angeordnet worden. Ale Hunde müſſen mit Maulkorb verſehen ſein und an der Leine geführt werden. Ferner müſſen dieſe mit einem Schild am Halsband verſehen ſein, mit Angabe des Namens und Wohnorts des Beſitzers. Frei umherlaufende Hunde werden getötet. . Saarbrücken, 5. Okt. Als der Einbrecher in die St. Michaelskirche iſt der Arbeiter H. König ermittelt und feſtgenommen worden. Nach ſeiner Angabe ſind ihm ungefähr 4000 Fres. in die Hände gefallen. Das Geld habe er in Saar⸗ brücken und Trier in luſticer Geſellſchaft verjubelt ſowie Schmuck⸗ ſachen dafür gekauft und an Dirnen verſchenkt. Ein Teil davon konnte noch beſchlagnahmt werden.— Der Einbruch in die neu⸗ eingeweihte St. Michaelskirche hat ſeine Aufklärung ge⸗ sunden. Wie das katholiſche Pfarramt von St. Johann mitteilt, handelt es ſich um die Tat eines junegen Mannes, der für ſeine Handlung offenſichtlich nicht ganz verantwortlich iſt und der be⸗ reits feſtgenommen wurde. Bet dem Einbruch iſt dem Diebe nur ein Teil eines Opferkaſtens, der ſeit einem Tage aufgeſtellt war, in die Hände gefallen.— Laut Notiz der ſtädt. Preisprüfungsſtelle iſt als Teuerungszahl der Sbadt Sagarbrücken für den Monat September 1924 ohne die Koſten für die Bekleidung 402 (gegenüber 409 für Auguſt) und einſchließlich der Koſten für die Bekleidung 473(481) ermittelt worden; die Indeyziffer beträgt 315(321) ohne, und 331(336) mit Bekleidung. * Stutigart, 4. Okt. Das chemalige Wilhelmpalais in Stutt⸗ ſart iſt aus dem Eigentum der Tochter König Wilhelms II., der Fürſtin Pauline zu Wied, durch Kauf an den württembergiſchen Sparkaſſen⸗ und Giroverband übergegangen. Die Verkäuferin hat den rechten Flügel ſamt Einrichtung der Königin Charlotte und ſich ſelbſt einige Zimmer zu Wohnzwecken vorbehalten. Nach dem Ab⸗ leben der Prinzeſſin Marie im Jahre 1887 fiel das Anweſen durch Erbſchaft dem Prinzen Wilhelm, dem ſpäteren König Wilhelm II. und nach deſſen Tode 1921 ſeiner Tochter, der Fürſtin Pauline zu Wied, zu. In dieſem Palais ſpielten ſich am 9. November 1918 jene heftigen Vorgänge ab, die den König veranlaßten, Stuttgart auf Nimmerwiederſehen zu verlaſſen. «Straßburg, 6. Okt. Im Schachte Clemenceau der Pechelbronner Petroleumbergwerke verurſachte an einem der letzten Abende ein überraſchend ſchneller Einbruch von mit Petroleum imprägnier⸗ tem Sand und Gas den Einſturz eines Stollens auf eine Länge von 400 Metern. Der in Frage kommende Stollen Nr. 4 befindet ſich in einer Tiefe von 20 Metern. Die vier in dem Stollen arbeitenden Bergleute wurden von dem Sande zugedeckt und mitgeſchwemmt. Nur die in dem Nachbarſtollen arbeitenden 5 Berg⸗ leute konnten, infolge des Gasgeruchs gewarnt, ſich noch rechtzeitig flüchten und retten, wobei nur einer leicht verletzt wurde. Di 0 815 aufgenommenen Rettungsarbeiten ſind erfolglos geblieben.— Das ſeit Kriegsende ſequeſtrierte Gas⸗, Waſſer⸗ und Elektrizitätswerk von Forbach, das der Vereinigten Lothringer Licht⸗ und Waſſerwerke⸗ .⸗G. gehörte, wurde bei der am 1. Oktober erfolgten Verfteigerung um den Preis von 605 000 Fr. der Firma Les Petits⸗Fils de Fran⸗ cois de Wendel et Cie. zugeſchlagen. Landwirlſchaſt Brennen von Mais in landwirkſchafllichen Belrieben Im abgelaufenen Betriebsjahre war das Brennen von Mais auch den jüngeren landwirtſchafklichen Abfindungsbrennereien ge⸗ ſtattet worden, die nach dem 1. Oktober 1922 den Betrieb aufge⸗ nommen hatten. Da dieſe Erlaubnis aber nur für das laufende Betriebsjahr erteilt worden war, vertreten die Zollbehörden die Auffaſſung, daß mit Beginn des neuen Betriebsjahres die Ver⸗ arbeitung von zugekauftem Mais dieſen Brennereien nicht mehr geſtattet iſt. Die Genehmigung hierzu müßte von neuem durch den Reichsrat erteilt werden. Die badiſche Landwirtſchaßte kammer und der Landesverband badier Klein⸗ und Obſtbrenner 755 unter Hinweis auf die Notwendigkeit der Beſchaffung von uttermitteln, für die bäuerlichen Betriebe einen erneuten Antrag um Erteilung der Brennererlaubnis für zugekauften Mais einge⸗ reicht. Es wäre bedauerlich, wenn durch das einſchränkende Ver⸗ bot des Maisbrennens viele landwirtſchaftlichen Betriebe zur e ihrer Viehbeſtände nicht mehr in der Lage wären und dadurch die Verſorgung mit Fleiſch, Fett und Milch, gefährdet würde. Im Zuſammenhang damit wurde in den Anträgen hervorgehoben, daß die Verarbeitung von ausländiſchem Getreide für unſere klein⸗ bäuerlichen Brennereibetriebe weſentlich einfacher und billiger wäre, und daß es begrüßenswert ſei, wenn das zurzeit beſtehende Brenn⸗ verbot für ausländiſches Getreide gemildert würde. Damit wäre auch der ſpekulativen Steigerung der Maispreiſe, wie ſie bedauerlicherweiſe im abgelaufenen Betriebsjahre ſehr zum Schaden unſerer Finanzwirtſchaft getrieben wurde, ein wirkſamen Riegel vorgeſchoben. —. ͤ—.—— 5 — heim und der 31jähr. 8. Seite. Nr. 464* * RnNeue Mannbeimer Jeitung Mbend⸗Nusgabe) Monkag, den 6. Oktober 1924 Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim „Mannheim, 2. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts S. G..) Vorſitz: Oberamtsrichter Säger. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Reinle. Der 25jähr. Arbeiter Friedrich Liebert, der 25jähr. Arbeiter Ernſt Staudt, der 21jähr. Taglöhner Heinrich Karl Veith, fämtliche aus Mannheim, der 27jähr. Taglöhner Otto Probſt aus Gſtaudach(Bayern), der 25jähr. Taglöhner Karl Probſt aus Gſtaudach, der 28jähr. Hafenarbeiter Lorenz Stumm aus Sobern⸗ 0 Taglöhner Franz Weik aus Mannheim ſitzen wegen mehrfachen ſchweren Diebſtahls auf der An⸗ klagebank. In der Nacht vom 16.—17. Januar d. Js. entwendeten Liebert. Staudt, Veith und Karl Probſt aus der Lagerhalle der Speditionsfirma C. G. Maier, Induſtrieſtraße 13/15, nachdem ſie ein Fenſter eingeſchlagen hatten und durch dies eingeſtiegen waren, folgende Lebensmittel: 5 Kiſten Corned Beeff, 5 Kiſten Büchſenmilch 7 Kiſten Margarine und 1 Fäßchen Schweineſchmalz im Geſamtwert von 1565 Goldmark. Dieſe Waren brachten ſie dann in die Woh⸗ nung Lieberts, wo ſie verteilt wurden. Liebert, Staudt, Stumm und Weik entwendeten außerdem anfangs Dezember 1923 aus dem Anweſen der Firma Roth u. Paſchkis hier, Franzoſenſtraße 9, durch Einſteigen und Einbruch 1 Hahn und 5 Hühner im Werte von 35 Goldmark. Die Angeklagten ſind heute geſtändig und wollen ſich infolge Erwerbsloſigkeit in großer Notlage befunden haben. Die meiſten haben aber ſchon viele und ſchwere Vorſtrafen. Gegen die Angeklagten wird folgendes Urteil erlaſſen: Liebert 5 Monate, Karl Probſt 6 Monate. Stumm 8 Monate, Weik 3 Monate 2 Wochen, Staudt u. Veith je 1 Jahr 5 Monate Ge⸗ fängnis.(Verteidiger:.⸗A. Walter für Liebert,.⸗A. Schindler für Probſt.) M. Schöffengericht Wiesbaden 4 Die Naturheilkundige Frau Johanna Boraa, geb. Borg hatte wegen übermäßiger Preisforderung einen Strafbefehl erhalten über fünf Tage Gefängnis, umgewandelt in 25 Goldmark und 100 Goldmark Geldſtrafe, außerdem war die Publikation des Urteils ver⸗ füat. Gegen dieſen Strafbefehl war von der Naturheilkundigen Ein⸗ ſpruch eingelegt worden. Die Sache ſtand deshalb vor dem Schöffen⸗ gericht Wiesbaden 3 an. Die Verhandlung ergab: Im Sommer d. J. war die Frau des Kaufmanns Wilhelm Unholz aus Biebrich bei Frau Boraa erſchienen. um dieſe wegen eines Leidens. über das ſie ſchon zahlreiche Aerzte zu Rate gezogen, zu konſultieren. Durch Augendiaanoſe ſtellte Frau Boraa feſt, die Patientin leide an meh⸗ reren Darmgeſchwüren und verordnete ihr zwei Tropfenſorten. Beim Weggehen legte Frau Boraa der Patientin ans Herz, in vierzeyn Tagen ſpäteſtens wieder vorzuſprechen, da ſonſt die Geſchwüre krebs⸗ artia ſich geſtalten würden. Nach vier Tagen bereits erſchien bei Frau Borga ein Bote, der ſie aufforderte, ſofort nach Viebrich zu Frau Unholz zu kommen. Die Naturheilkundige ſetzte ſich auf ihr Rad und fuhr nach Biebrich und ſtellte bei der Patientin wieder durch Augendiagnoſe feſt, daß ein Darmgeſchwür aufgebrochen, die Wunde aber ſehr aut ausſehe. Aus einer mitagebrachten Taſchenapotheke ver⸗ abreichte die Borga der Frau Unholz einige Tabletten. Für dieſe Konſultation verlanate und erhielt Frau Borga 25 Mark. Nach wenigen Tagen forderte der Ehemann dieſe 25 Mark, ſowie die fünf Mark für die erſte Konſultation und den Betrag für die Me⸗ dikamente von Frau Boraa zurück, da er die Sache für Schwindel anſah und ein ſtudierter Arzt ein geringeres Honorar genommen. Der Vorſitzende fragte die Angeklaate, ob ſie tatſächlich durch die Augen eine innere Wunde feſtzuſtellen vermöge, worauf die An⸗ geklaate erwiderte, das ſei ihr möalich. Sie berief ſich auf ihre aus⸗ gedehnte, erfolgreiche Praxis, beſonders unter der katholiſchen Geiſt⸗ lichkeit in Naſſau, und leate dem Gerichtshof zahlreiche Atteſte über erfolareiches Wirken vor: Auch der Biſchof von Limburg. ſo führte die Boraa weiter aus, habe ſie konſultiert und ſie habe dieſen Kir⸗ chenfürſten letzthin erfolareich behandelt. Freiwillia habe der Biſchof ihr das doppelte des von ihr verlanaten Honorars eingehändiat. Der Staatsanwalt beantraate Aufrechterhaltung des Strafbefehls in ſeinem ganzen Umfang. Beſonders die Publikation müſſe verfügt werden, um unter dem Publikum aufklärend zu wirken. Deutſch⸗ land ſei leider das einzige Kulturland, das kein Geſetz gegen die Kur⸗ pfuſcher erlaſſen habe. Das Gericht ſprach die Angeklaate frei, da ſie ſich für berechtigt halten konnte, das geforderte Honorar, ſchon in Anbetracht der Entfernuna. zu fordern. Ein vielſeitiges Genie 5(Eeine Hochſtapler⸗Karriere Von Gefängnis zu Gefängnis hat ſein Lebenslauf den jetzt 27jährige Karl Sebeſte geführt, der ſich vor dem Großen Schöf⸗ fengericht Berlin Mitte wegen Amtsanmaßuna und Vetrugs zu ver⸗ antworten hatte. Sebeſte nannte ſich jetzt, wohl weil er während ſeiner letzten zweijährigen Strafhaft in Tegel in der Schreibſtube be⸗ ſchäftit war, Romanſchriftſteller. Seine verbrecheriſche Laufbahn begann er als Portokaſſenjünglina. Seine nächſte Stellung war die eines Poſtaushelfers. Hier unterſchlua er Briefmarken. Daun wurde er Hilfskanzliſt beim Magiſtrat in Guben. Nachdem er wegen verſchiedener Betrügereien wieder eine längere Gefänagnis⸗ ſtrafe verbüßt hatte, zoa man ihn zum Kriegsdienſt ein. Er ent⸗ fernte ſich jedoch vom Heere, machte ſich zum Untero ffizier und verlieb ſich ſelbſt das E. K. I. Bald war er wieder im Gefänanis. In einem Geneſungsheim gab er ſich dann als Kandi dat der Theoloagie aus und verſtand die Rolle ſo meiſterbaft zu ſpielen, daß der zuſtändige Geiſtliche ihn ſogar Gottesdienſt abhalten ließ Auch am Hindenburg⸗Gumnaſium in Oberſchöneweide war er län gere Zeit Religionslehrer. Nach dem Kriege trat Sebeſte als Krieasgerichtsrat und Dr. jur. auf. Bei der Reinhardt⸗Truppe wurde er als Juriſt in der Kriminal⸗ abteiluna beſchäftiat. Nachdem er wiederum 6 Monate Gefänanis verbüßt hatte, war er plötzlich ein Oberleutnand Graf Sturm. Auf einem Offiziersball lernte er eine Baronin v. E. kennen, mit der er ſich verlobte. Dieſer ſchwindelte er eine arößere Summe ab und ſtahl ihr auch die Vaviere ihres gefallenen Schwa⸗ gers. Mit Hilfe dieſer Papiere wurde er Generalſu bſtitut eines Charlottenburger Juſtizrates und nahm in dieſer Eigenſchaft zahlreiche Zivil⸗ und Strafprozeſſe wahr. In der Zwi⸗ ſchenzeit hatte er ſich aber auch als Schauſpieler verſucht. war mit einer Truppe herumgereiſt und war auch als Schuvooffizier aufgetreten. Zuletzt war er zu zwei Jahren Gefänanis verurteilt worden. Erſt im Frühjahr dieſes Jahres hatte er dieſe Strafe ver⸗ büßt und ſogleich begann er mit neuen Schwindeleien. In der Robe eines Gerichtsſchreibers wandelte er durch die Korridore der Krimi⸗ nalgerichte in Moabit und gab ſich als Rechtsanwalt Dr. Sebeſte aus. Es gelang ihm, in einigen Fällen auch Mandate zu erhalten. Inzwiſchen hatte Sebeſte von einem Rechtskonſulenten den Auftrag erhalten, deſſen Sohn aus der Haft heraus zu bringen. Er hatte ſich auch ſchon vom Unterſuchungsrichter eine Sprecherlaubnis geholt, wurde dann aber vor dem Zimmer des Unterſuchungsrichters von dem auf den falſchen Rechtsanwalt fahndenden Kriminalbeamten 1 1* verhaftet. der Angeklaate der ſehr gewandt auftrat. leate vor Gericht ein volles Geſtändnis ab und entſchuldigte ſein Treiben nur damit, daß er von einem unwiderſtehlichen Drange getrieben werde, etwas Höheres darzuſtellen. Dieſe Minderwertiakeit veranlaßte das Gericht. dem Angeklaaten noch einmal mildernde Umſtände zuzu⸗ billigen. Sebeſte erhielt weaen vollendeten und verſuchten Betruges im Rückfalle. wegen Amtsanmaßuna und unbefugter Anmaßung von Titeln zwei Jahre Gefänanis und acht Wochen Haft. Die Haftſtraße wurde auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Zwei Wilderer zu 12 Jahren Zuchthaus verurkeilt Das Potsdamer Schwurgericht hat— ein ſeltener Fall im Gerichteverfahren— auch am letzten Sonntag getagt, um einen Prozeß gegen zwei berüchtigte Wilderer, den Arbeiter Otto Wolf aus Brandenburg, und den Werkmeiſter Otto Beckmann aus Marzahn, zu Ende zu fähren. Die Verhandlung, die bereits am Freitag begonnen hatte, fand unter großem Zus örerandrang ſtatt. Den Angeklagten war zur Laſt gelegt, am 5. Juli d. J. den 48jährigen Tierarzt Dr. Schmidt aus Brandenburg vorſätzlich und mit Ueberlegung erſchoſſen zu haben. Bei Grammophon⸗ muſik und Schnapsflaſche waren die Angeklagten an dem fraglichen Tage an die Bewaffnug gegangen und hatten über ihre Mordab⸗ ſicht beraten. Dem„Peter“ ſollte„eins ausgewiſcht“ werden: dem Jagdherrn Bauerngutsbeſitzer Wolff. Nachbarn des Angeklagten Beckmann. Man haßte ihn, weil er die Wilderer nur zu oft geſtört hatte. Am Abend des 5. Juli wollte der Jagdherr auf einen Sechz⸗ ender pürſchen, der an einem Roggenfeld gegen 9Uhr abends heraustreten ſollte. Um dieſe Zeit ſchlichen ſich die beiden Ang⸗ klagten heran. Einen jungen Burſchen hatten ſie noch mitgenom⸗ men und ihm für alle Fälle einen Karabiner in die Hand gedrückt. Kaum waren die drei ein paar Schritte gegangen, da rief der junge Burſche„Es kommt jemand!“ In demſelben Augenblick legte der Angeklagte Wolf ſein Gewehr an, es krachte ein Schuß u. die Geſtalt, die auf die drei vom Roggenfelde her zugekommen war, fiel um.„Jetzt hat der Peter ſeinen Denkzettel bekommen!“ Alle drei ergriffen die Flucht. Aber anſtatt des Gutsbeſitzer Wolff, hatte der Wilderer den Tierarzt Dr. Schmidt getroffen. Am Samstag, nachts um 12.30 Uhr beantragte der Oberſtaatsanwalt Pfaff gegen beide Angeklagten die Todesſtrafe. Im Einver⸗ ſtändnis mit allen Prozeßbeteiligten wurde dann die Verhandlung auf den Sonntag vormittag 10 Uhr vertagt. Nach drei⸗ ſtündiger Beratung verkündete um.30 Uhr abends der Vorſitzende das Urteil: Wolf und Beckmann wurden, wie ſchon kurz ge⸗ meldet, wegen Totſchlags zu je zwölf Jahren Zu chthaus und fünf Jahren Ehrverluſt verurteilt. Reiſegeyäckmarder und Schechfälſcher Der Kaufmann Friedrich Frank, der Reiſende Walter Wawrzyniak und der Maſchinenbauer Alwin Willi Hein⸗ rich, ſämtlich aus Leipzig hatten ſich vor dem Leipziger Schöffengericht wegen Diebſtahls, Urkundenfälſching und Unter⸗ ſchlagung zu verantworten. Mit ihnen wurde ein gefährliches Verbrecherkleeblaatt unſchädlich gemacht. Als Vertreter einer Tex⸗ tilftrma erſchien der Angeklagte Frank eines Tages bei ſeiner Ar⸗ beitgeberin und behauptete, daß er an eine andere Firma für 400 000 Mark Wäſche verkauft habe. Die Wäſche wurde auch ge⸗ liefert und Frank kaſſierte das Geld, lieferte aber ſeiner Firma nur 100 000 Mark ab und ſagte, das übrige Geld würde ſpäter bezahlt. tatſächlich hatte er das Geld für ſich behalten, angeblich weil er eine Forderung an die Firma hatte. Kurze Zeit darauf, Sommer 1923, verſchwand, er von Leipzig und ging mit ſeinem Freund Heinrich zunächſt nach Magdeburg und ſpäter nach Berlin. Als hier das Geld knapp wurde, legten ſie ſich auf Diebſtähle von Koffern auf den Bahnhöfen. Sie waren mit großem Erfolg tätig und hatten bald mindeſtens elf Diebſtähle, keils auf dem Potsdamer Bahnhof, teils in-⸗Zügen, auch in Leipzig ausgeführt. Unter anderen wurde auch die Gattin eines ſehr bekannten öſterreichiſchen Feldmarſchalls beſtohlen. Den Die⸗ ben fielen 19985 Werte an Kleidungsſtücken, Wäſche und Bargeld, außerdem mehrere Scheckbücher und ein Reiſepaß mit Viſum nach Amerika in die Hände. Nun kamen ſie auf den Gedanken, auch die Schecks zu verwerten. Dazu war es nötig, auch den ge⸗ ſtohlenen Reiſepaß brauchbar zu machen. Das Bild wurde ſo retouchiert, daß es Heinrich ähnlich ſah, auch das Alter wurde dem des Heinrichs angepaßt. Trotzdem glückte die Einlöſung des erſten Travellerſchecks nicht. Es war nämlich eine Unterſchrift in Gegen⸗ wart des Bankbeamten nötig, die ſich die Gauner nicht eingeübt hatten. Nun übte man zu Hauſe fleißig die Unterſchrift, und nach⸗ dem man einige Routine hatte, gelang es, fünf Schecks einzu⸗ löſen. Als man Frank feſtnahm,—5 man bei ihm noch zwei Schecks über 7000 und 70 000 Dollar. Die Diebe reiſten guter Dinge in Deutſchland umher und verjubelten einen Teil ihrer Beute auch in Baden⸗Baden. Das Urteil lautet gegen Frank auf zwei Jahre ſechs Monate Gefängnis, Heinrich wurde zu zwei Jahren fünf Monaten Gefängnis verurteilt, Wawrzyniak zu einem Jahr neun Monaten Gefängnis. Zwei Hamburger Anwälte wegen Begünſtigung verurkeilt Das große Schöffengericht in Hamburg verhandelte einen lang⸗ wierigen Strafprozeß gegen die beiden Hamburger Rechtsanwälte Dr. Brandt und J. N. Eraſemann die beſchuldigt waren, in einem Diebſtahl⸗ und Hehlereiprozeß gegen den Einbrecher Peterſen und ſeine Mithelfer Begünſtigung mit Hilfe von Kaſſibern verübt zu habenn. Nach der Beweisaufnahme ließ das Gericht fünf Fälle als unerwieſen fallen, ſtellte aber auch hier eine äußerſt leichtſinnige Auffaſſung der Anwaltspflichten feſt. Nur wegen eines, allerdings bedeutſamen Falles, gelangte das Gericht zu einer Verurteilung. Es hat feſtgeſtellt, daß die Anwälte ſich dazu hergegeben hahen, ſo⸗ genannte Kaſſiber aus dem Unterſuchungsgefängnis in Umlauf zu ſetzen, und zwar um einen Gepäckhinterlegungsſchein als Beweisſtück für einen Wäſchediebſtahl zu beſeitigen und damit den Strafantrag des Staats gegen die Täter zu vereiteln. Das Gericht nahm aber zugunſten der angeklagten Anwälte nur einfache Begünſtigung an und nicht eine mit Zuchthaus bedrohte Perſonenhehlerei, indem es die Ueberzeugung gewann, daß die Anwälte die Begünſtigung nicht ihres Vorteils wegen begangen hätten, ſondernn nur um den maligen Angeklagten über die Grenze der Anwaltspflicht hinaus gefällig zu ſein, wobei Dr. Craſemann ohne Bedenken den Weiſun⸗ gen ſeines älteren Kollegen gefolgt ſei. Gleichwohl ſetzte das Ge⸗ richt die Höchſtſtrafe für einfache Begünſtiguna vonn je 1 Jahr Gefängnis feſt, weil eine grobe Verfehlung gegen den beſon⸗ ders ſehenen Hamburger Anwaltsſtand und gegen die Rechtspflege, zu deren Stütze die Anwälte gehörten, vorliege. ** ‚ )·( Schwurgericht Jrankfurt. Das Schwurgericht Frankfurt ver⸗ urteilte den 37jährigen Kaufmann Walter Riechers, der während des Krieges Leutnant war, wegen Totſchlags zu 5 Jahren Zuchthaus. Der Angeklagte hatte ſein zwei Wochen altes un⸗ Sportliche Runoſchau 4. Motorrad⸗dreieckrennen des Motorfahrer⸗LClubs Mannheim— Dd. M. v. Der Mannheimer Motorfahrer⸗Club veranſtaltete am Freitag, vom Herbſtwetter begünſtigt, auf dem bekunnten Drei⸗ eck Käfertal⸗Waldhof ſein viertes Motorrad⸗Dreieckrennen. Die Ver⸗ anſtaltung war von dem ſportliebenden Mannheimer Publikum trotz Veranſtaltungen aller Art innerhalb der Stadt äußerſt zahl⸗ reich beſucht. Die einzelnen Rennen wurden mit dem größten Inter⸗ eſſe verfolgt. Die 5 Kilometer lange Strecke wurde von den Wagen aller Klaſſen ohne Beiwagen 15 mal, von den Rädern mit Bei⸗ wagen 10 mal durchfahren. Hierbei hatten die Fahrer Gelegen⸗ heit, ihre zum Teil hervorragende fahrtechniſche Geſchicklichkeit zu erweiſen. Beſonders Islinger fiel im erſten der beiden Rennen wieder ſehr günſtig auf und er lag bereits in 14 Runden mit ge⸗ waltigem Vorſprung gegenüber dem Zweiten, als er wegen Motor⸗ defektes aus dem Rennen ausſcheiden mußte. Pech! Hervorragende Fahrer aus der näheren und weiteren Um⸗ gebung Mannbeims hatten ſich heute ein Stelldichein gegeben. um in friedlichem Kampfe den Schnellſten unter den Schnellen feſtzuſtellen und den Geſchickteſten unter den Geſchickten zu ermitteln. Die ganze Veranſtaltung bot von Anfang bis Schluß ſchon wegen der ſchwer zu nehmenden Kurven Augenblicke arößter Spannuna und höchſter ſportlicher Leiſtung und manch einer, der ſonſt kein beſonderer Freund der radaumachenden Motorradler iſt, wird ſich eines anderen beſonnen haben. Die Nennungen im erſten Rennen waren derart ſtark, daß in zwei Abteilungen gefahren werden mußte. Nachſtehend die Ergebniſſe: Motorräder aller Stärken über 350 Kubikzentimeter Zylinder⸗Inhalt(15 Runden, 75 Kilom): 1. Rud. Reich München, .M.., 500 Kubikz. 52,05 Min., 2. M. Winter⸗Lichtenſtein,„Wan⸗ derer“, 749 Kubikz., 54,10 Min., 3. Scherrer, N. S.., 59,15 Min., 4. C. Weichelt⸗Mainz,„Imperia“, 600 Kubikz. 1,01 Stunde, 5. K. A. Sieber⸗Mannheim, A. J.., 350 Kubikz. 101,41 St., 6, K. Meiſe⸗ ee„Engl. Triumph“, 499 Kubikz. 1,03,13 St., 7. Fr. slinger⸗Mannheim,„Hirth“, 250 Kubikz., 1,04,10 St., 8. Dr. Gruhn⸗ Großſachſen,„Jap“, 1,04,49 St. Motorräder aller Stärken mit Seitenwagen (10 Runden, 50 Kilom.: 1. A. Kormann⸗Karlsruhe, Wanderer“, 749 Kubikz., 42,28, Min., 2. E. Göhler⸗Karlsruhe,„Mars“, 950 Kubikzentimeter, 47,25 Min., 3. M. Rübin⸗Düſſeldorf,„Harley“⸗ Davidſon, 1200 Kubikz., 52,14 Min., 4. Joſ. Frommel⸗Stuttgart, „Cockerell“, 150 Kubikzentimeter, 58,15. Min., Sch. Krähbergrennen des heſſiſchen Automobilklubks Krähbergrennen, das in dieſem Jahre am 12. Okto⸗ ber ſtattfindet, hat ſeine Anziehungskraft auch diesmal wieder be⸗ wieſen. Es haben ſich alle bekannten Fahrer von Ruf für das Ren⸗ nen einſchreiben laſſen, ſo daß auch die diesmalige Veranſtaltung denen der früheren Jahre nichts nachgeben wird. Leider ſind die Motorradreunen nicht in dem Maße beſchickt worden, wie in den früheren Jahren und aus dieſem Grunde wird nochmals darauf hin⸗ gewieſen, daß Nachnennungen bis zum 8. Oktober an das Sekretarigt zu richten ſind. Mit Rückſicht auf die Zeitverhältniſſe hat der Heſſi⸗ ſche Automobilklub für Nachnennungen ebenfalls das vorgeſehene Nennungsgeld genehmigt. ſo daß für Nachnennungen nicht der dop⸗ pelte Einſatz zu zahlen iſt. Es iſt ſomit nicht nur den Motorrad⸗ fahrern Gelegenheit gegeben, ihre Nennungen abzugeben, ſondern auch denjenigen Fahrern. die ſich am Automobilrennen beteiligen wollen. Mit Ruckſicht auf die gleichwertige Behandlung können bis zum Nachnennungsſchluß auch für die Klaſſe der Automobile Nen⸗ nungen ohne doppeltes Nenngeld abgegeben werden. Dem Krähbergrennen voraus geht die„Strahlenfahrt“ für Automobile. Es hat ſich für die Strahlenfahrt ein ganz beſonderes Intereſſe aller Sportkreiſe bemerkbar gemacht und es ſteht das Krähbergrennen mit der vorausgehenden Strahlenfahrt im Breun⸗ punkt der noch offenſtehenden automobilſportlichen Veranſtaltungen. Für die Strahlenfahrt winkt dem Sieger ein ſehr wertvoller Ehren⸗ preis, geſtiftet von dem Erbgrafen zu Er bach⸗Erbach. Auch von der Induſtrie ſind wertvolle Ehrenpreiſe für das Krähbergrennen in Ausſicht geſtell. Meſſen und Ausſtellungen Eröffnung der Techniſchen Woche in Karlsruhe Karlsruhe, 6. Okt. Die von der Landesvereinigung techniſcher Vereine Badens in Verbindung mit der Techniſchen Hochſchule im Zuſammenhang mit der Karlsruher Herbſtwoche veranſtaltete Tech⸗ niſche Woche wurde geſtern vormittag mit der Eröffnung der Induſtrieausſtellung in der ſtädtiſchen Ausſtellungshalle eingeleitet. Als Gäſte konnte der Vorſitzende der Landesvereinigung techniſcher Vereine Badens, Herr Heinzelmann, den Staatspräſidenten Dr. Köh⸗ ler, den Oberbürgermeiſter, Vertreter der Hochſchule, des Staats⸗ technikums, der Handels⸗ und Handwerkskammer und mehrere Land⸗ tagsabgeordnete begrüßen. In ſeiner Anſprache hob er hervor, daß die Bedeutung und die Wertſchätzung der techniſchen Arbeit und die Bedeutung der induſtriellen Arbeit durch dieſe Ausſtellung vor Augen geführt und im Volke vertieft werden ſoll. Vor allem ſoll au Ner Jugend, die die Ausſtellung beſucht, der Wert der Arbeit vor geführt werden. Der Vorſitzende des Ehrenausſchuſſes Oberbürgermeiſter Dr. Finter begrüßte das Zuſtandekommen dieſer Ausſtellung, denn Induſtrie und Technik ſeien mehr denn je berufen, mitzuwirken, damit das deutſche Volk die ſchweren Laſten tragen und erfüllen kann, die ihm auferlegt ſind. Nach weiteren Anſprachen von Vertretern der Handelskammer, der Techniſchen Hochſchule und des Staatstechnikums wurde ein Rundgang durch die Ausſtellung angetreten. Eine Reihe der erſten deutſchen Firmen zeigen in großer Aufmachung ihre Erzeugniſſe. Daneben haben denn auch vor allem die Karlsruher Gas⸗ und Elek⸗ trizitätswerke reich ausgeſtattete Stände aufgetan, Badenwerk und Siedelungsweſen ſchließen ſich an. In Verbindung mit der Induſtrie⸗ ausſtellung finden in den kommenden Tagen Vorträge ſtatt, die die verſchiedenen techniſchen Gebiete berühren. Am kommenden Samstag dann das Verkehrsmuſeum der Techniſchen Hochſchule eröffnet werden. Inkernafionale Ausſtellung für Polizeitechnik in Karlsruhe Nach Mitteilung des Badiſchen Landesgewerbeamts wird etwa ugen ternationale Ausſtellung für Polizeitechnik veranſtaltet werden. Mit der Durchführung dieſer Ausſtellung, die international iſt und der Anregung der freien Vereinigung für Polizeitechnik entſprungen iſt, cheliches Kind, das er der Kindesmutter abgenommen hatte, unter dem Vorwand, es in Pflege geben zu wollen, erſtickt. iſt das Landesgewerbeamt in Karlsruhe beauftragt. dieſer beiden Vorzüge w Gebrauche mildeſte ToiletteSeife angeſehen. dieſer koſtbare Stoff, welcher in der weltberühmten Ray-Seife enthalten iſt, hat eine doppelte Wirkung. Erſtens erzeugt Ei, wie ſeit Jahrhunderten bekannt, eine zarte, reine und jugendfriſche Haut, und zweitens einen prächtigen Schaum von wunderbarer Weichheit und ganz eigenartiger Konſiſtenz. Auf Grund ird Nay⸗Seife ſeit 23 Jahren als die beſte und im Verlangen Sie klar und deutlich: in der Jeit vom 15. Mai bis 15. Juni 1925 in Karlsruhe eine In-⸗ — 4. Billionen Prozent. Abſchwächungen feſtzuſtellen, doch überſtiegen ſie dort ſelten 8 8 Allg. D. Creditbt. 1,85 1,80 D. Hypothetenbnt 4,90 4,30 Ahein. Credithank 2,50.50 Dadiſche Bank. 26,25 20,25„ Ueberſ.⸗Bank 78,— 72,[Rhein. Hyv.⸗Bank 5. 15 Bank für Br. Ind..75 188, Vereinsbank. 9,81 0,29 Südd..⸗Ered. B.—, Bayr. B. Cred. W.——. Hiscont.⸗Geſellſch. 12.95 12,45 Südd. Discontog. 9,59.80 850 Hyp. u. Wb. 2,18 2,.80 Dresdner Baut..,15 7, Wiener Bankver. 0,23 0,22 HBarmer Bankver. 1,50.50 Frefrt. Hyp.⸗Bank 4,50 4,00] Wttbrg. Vankanſt.—.—— Sorliner Handgeſ 24.00 28,75 Meiallo u..-G. 18,½40 18.25 Eichb⸗Manaheim. 82,— 82,— Bad. Anil. u. Sodg 16.75 178Cement Karlſtabt 6,10 6,10 Montag, den 6. Oktober 1924 1 5 annheimer Zeitung Abend⸗Ausgabe) Neue 7. Seite. Nr. 464 * Deviſenmarkt Berliner Deviſen Antüch G. 8. B. g. rp... B. 6. p. Holland.. 1290 16900 Buenos-Aires.500 610 50 19155 161 25 Brüſſel... 20.15 20,25 0 20.475 207s Ohriſtanſa. 50.35 59,65 7 50,60 50.95 2 Aacent ab n 7785 1920 74561.09 Kopengagen 25 73,2 3 57 ZJJ%%% Stockholm 83 Helſingfors. 1049 10,55—910 19055 Italſen. 19.875 10418„ 18,35 18,%45 5 Jondenn 18.60 18,78 5 13.585 1 Ner⸗ Jork. 910 4244 219 921 8 Paris 220058 219 22.11 0 ——„„ „Japan.675 5 10 Lets 105 Konſtantinspel. 2,265.205.22.24 Rie de Janeirs 944⁴⁵ 6%„ 0470.80 Wien, abg. 5,815ʃ 5.8180 5,5880 1255 12.50 12.55 0 Jugoflavien 5,79 5081.51.96 Dudapeſt..4a6 340%„ 5,441.400 Hoſa.06 8, 20 8,06 8, 2741 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Zurückhaltung an der Börſe.— Große Kursverluſte auf dem Monkanmarki Frankfurt a.., 6. Okt.(Drahtb.) Die Stimmung an der Bürſe iſt heute wieder ſehr zurückhaltend bei ſteigender Abgabeneigung. Die Möglichkeit, daß es zur Auflöſung des Reichstags kommt, iſt näher gerückt und wird an der Börſe als ungünſtig für die allgemeine wirtſchaftliche Entwicklung bezeichnet. Auch verſtimmte es namentlich auf dem Montanmarkt, daß die aus den Micum⸗Verträgen dieſer Induſtrie entſtandenen Unkoſten vorläufig vom Reiche nicht zurückerſtattet werden ſollen. Auf dem Anleihemarkt war die Stimmung noch einiger⸗ maßen gehalten. 5proz, deutſche Kriegsanleihen anfäng⸗ lich bis 0,700 im Handel, mußten aber bis zum erſten amtlichen Kurs bis auf 0,675 zurückgehen. Ausländiſche Renten waren auch etwas ſchwächer. Am Induſtriemarkt war am meiſten in Mitleidenſchaft gegogen namentlich der Montanmarkt aus oben angeführten Gründen. Die Kürsverluſte nahmen auf dieſem Gebiet einen ſehr großen Umfang an und überſtiegen zumteil ſogar Auf anderen Gebieten ſind faſt auch nur 1 Billion Prozent. Der Freiverkehr lag ohne jedes Intereſſe und war voll⸗ kommen vernachläſſigt. Api 2,75, Becker Stahl 0,850, Benz 378, Brown Boveri 178, Rheiniſche Handelsbank 0,065, Entrepriſes 20, Growag 0,210, Hanſa Lloyd 1,1, Krügershall 756. Berline: Wertpapierbörſe 8 Tiefe Berſtimmung an der Börſe :Derlin, 6. Okt.(Drahtb.) Wenn man gehofft hatte, daß die Aultt lungen des Reichsbankpräſidenten Dr. Schacht über das 800 Jorausſicht nach heute ſtattfindende Zuſtandekommen der 0»Millionen⸗Anleihe den Börſenverkehr günſtig beeinfluſſen würde, ſo wurde dieſe Erwartung durch die tiefe Verſtimmung zu Schanden gemacht, die di i innerpoli err orgereeg 25 e Verworrenheit der innerpolitiſchen Lage Die Befürchtungen vor einer Auflöſung des Reichs⸗ tages mit ihren unausbleiblichen ſchweren Parteikämpfen haben lede Unternehmungetuſt unterdrückt, zumal man glaubt, daß das Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt unſerer Verhältniſſe wieder ſchwindet und damit die Wieder⸗ erſtarkung unſerer Wirtſchaft vollkommen in Frage geſtellt würde. Das Angebot war auf keinem Abſatzgebiet beſonders groß. Trotzdem wieſen Montanpapiere zumteil empfindliche Kurs⸗ verluſte auf. So ſtellten ſich Harpener um 574 Vill. Prozent niedriger. Andere hoch im Kurſe ſtehende Werte wie Deutſch⸗ Luxemburger, Eſſener Steinkohlen, Gelſenkirchener und Phönix büßten—3 Bill. Prozent ein. Bei den übrigen Papieren beſchränkten ſich die Rückgänge auf —2 Bill. Prozent und darunter, je nach der Höhe des Kursſtandes. Schiffahrtsaktien waren zum größten Teil widerſtands⸗ fähiger, ſo Deutſch⸗Auſtraliſche Dampfſchiffahrt und Hanſaaktien. Im allgemeinen folgten ſie aber der allgemeinen Tendenz. Bank⸗ aktien waren bei regen Umſätzen wenig verändert. Ausländiſ'che Anleihen blieben meiſt nicht voll be⸗ hauptet. Nur ungariſche Goldrente konnten ihren Kursſtand beſſern. Für deutſche Anleihen wurde anfangs durch den Hinweis auf die auch vom Auslande kommenden Stimmen, die für eine, wenn auch geringe Zinszahlung eintreten, Stimmung zu machen geſucht. Jedoch konnte ſich auch in dieſen Papieren ein lebhaftes Geſchäft nicht entwickeln. Stand der Reichsbank am 30. September 1924 Die letzte Septemberwoche brächte im Zuſammenhang mit den Anſprüchen zum Vierteljahreswechſel und den Erleichterungen im Diskontverkehr für die Reichsbank eine Vermehrung ihrer geſamten Anlage von 2061,9 Trill. 4 auf 2302,4 Trill., alſo um 240,5 Trill. 4, während andererſeits ſich gleichzeitig die Summe der aus dem Portefeuille der Bank weiter diskontierten Wechſel um 45 Trill. auf 171,7 Trill.„ verminderte. Im einzelnen erhöhten ſich die Ausleihungen im Papiermark⸗ geſchäft im Wechſel⸗ und Lombardverkehr zuſammengenommen um 87,9 Trill. 4 auf 950,5 Trill. und im Rentenmark⸗ geſchäft um 151,9 Mill..l auf 1273, Mill... An papiernen Zahlungsmitteln floſſen insgeſamt rund 443 Trill. 4 neu in den Verkehr, und zwar vermehrte ſich der Umlauf an Reichsbanknoten um 268,5 Trill. 4 auf 1520,5 Trill. 4. An Rentenbankſcheinen ſind 174,2 Mill. R aus dem Beſtande der Reichsbank in den Verkehr ge⸗ floſſen. Der Beſtand der Reichsbank an fremden Geldern ver⸗ minderte ſich um 225,3 Trill. auf 670,1 Trill. I. Der Goldbeſtand ſtieg weiter um 17,3 Mill. auf 377,9 Mill.. Der Beſtand an Scheidemünzen ſank um 6,3 Trill. 4 auf 21,7 Trill.. J. 26 proz. Reparakiongabgabe in Frankreich. Wie die Handels⸗ kammer Mannheim vofm franzöſiſchen Konſulat in Karlsruhe erfährt, wird in dieſen Tagen eine Anweiſung des franzöſiſchen Miniſteriums deg Innern erwartet, wonach alle nach Frankreich gehenden, der 26 proz. Reparationsabgabe unterliegenden Waren von einer durch das franzöſiſche Konſulat beglaubigten Rechnung begleitet ſein müſſen. Um Schwierigkeiten zu vermeiden, wird es ſich empfehlen, die Rechnung vorher durch die zuſtändige Handels⸗ kammer beglaubigen zu laſſen. Die Handelskammer hat wegen der dadurch zu erwartenden Erſchwerung des Handels und Verkehrs an zuſtändiger Stelle Einſpruch erhoben. Neunkiechener Eiſenwerk.⸗G., vorm. Skumm, Neunkirchen⸗ Sgar. Das per 31. März abgeſchloſſene Geſchäftsjahr 19234 dieſes ſaarländiſchen Hüttenwerks, deſſen Aktienkapital(25 Mill. Franken) ſich ſeit 1920 mit 60 Prozent in Händen der franzöſiſchen Gruppe Nord et Lorraine befindet, weiſt einen Reingewinn von 2 849 058 Franken aus, gegenüber 603 501 Franken i. V. * Konkurſe in den erſten neun MRonaken 1924. Nachdem die Ziffer der Konkurseröffnungen nach dem Rückgang im Vormonat im September wieder etwas angeſtiegen iſt(von 792 auf 809), ſtellt ſich nunmehr nach einer Zuſammenſtellung der„Bank“ die Geſamtziffer der neu eröffneten Konkurſe in den erſten neun Feeereeeeeeeen ee Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Villlonen Prozenten, Stückenotlerungen in Billlonen Mark pro Stück. mühſam errungene Vertrauen des Auslandes in die Konſolidierung ——— Monaten d. J. auf nicht weniger als 3952(gegen 212 i..). 222ͤ᷑]?(Vn Frankfurter Dividenden⸗Werte. Baul⸗Aketien. 6.„Notenbank 56,—— Tom. u. Privatbk..— 4,75 Mitteld. Credit⸗B..65 1,68„Vereinsbank 2,88 2,70 Darmſt. u. Nat.⸗B. 9,45 9,40 Nürnberg..⸗Bk.—, 8 3.. 9 6. Teteotw. Beſlgh.— Ner, Ultramarinf. 13.59 13,59 Iſchockem, Altn. 133.4 bürg. LiefBolha 9,75 19.—Per. Zellt. Verlin 100.90 Zuckerf. B. Wagh. 2,75 2,75 IÜbreafabr. Furtid. 190 1,00 Bogtl Raſch St. 2,0 2,0„ Frankenthal 3,30 849 Voer. deletſch. Deie 32,— 31,⸗Poſgt& Häf. St. 1,35 130] Helbronn 2,8.70 2 11.80 11,0 Bolthom. Sefl. u. 2,50 2,70][„ Oßfſtein. 3,20 3,19 Ver. 18 Caſſel.— 8,5 Wayß& S8.0 8,.—]„ Rheingau 4,— 3,20 Vex. Pinſel Närnd.—.— 14,75 Zellſt. Waldhof St. 9,40 9,—]„ Sluttgart. 3,80 3,35 Sreiverkehrs ⸗Kurſe. .3,50 3,43 Kreichgauer—— Raſtatter Waggon 3,30—,— Elberfeld. Kupfer.20.20 Mansfelder. 383.85 Aad 15 5 Entrepriſes., 20,—[Mez Sähne 2,10 2,10] Mhm. Kohlenanl.—,— 9,90 Berliner Dividenden⸗Werte. Trausport-Aktien. Schantungbahn 190.83.- Auſtral. Deſch. 28.———] Nordbiſch. Lloyd 5,25.10 Allg. Vot, u. Str. 45,— 49,30 Hb.⸗Amk. Paketf.—— 28,75 Roland⸗Linie.. 10,25 9, Suüdd. Eiſenbahn— 50,-Sügag. Piſch. 40, 40.50 Berein. Elbeſchiſt 280.40 VBaltimore.—.— 49,75 Hanſa Hiſchiff 1280 1½/s[ 5005 Bank⸗Akktien. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m Mannheim, 6. Okt. Bei ſtarkem Beſuch und guter Nach⸗ frage nach allen Artikeln, nahm die Börſe einen feſten Ver⸗ lauf. Man nannte: Weizen, inländ., mit 25—26, ausländ. 28—29,50, Roggen, ausländ. 26,75, Gerſte, prima Brauware 28—30, Hafer, inländ. 19—22, ausländ. 21—24,50, Mais, mit Sack, 20.50—21,— Goldmark, alles 100 Kg., bahnfrei Mann⸗ heim. Für Futterartikel ſind die Preiſe eine Kleinigkeit höher. Kleie wird zu 12,75—13,.— Goldmark frei Waggon Mühle, Mannheim, angeboten. Für Weizenmehl(Baſis 0) lauten die direkten Forderungen auf etwa 39,50, während aus zweiter Hand Angebote für 38,50—38,75 Goldmark die 100 Kg. vorliegen. Roggenmehl wird zu 38,50 bzw. 37,50—37,75 Goldmark vie 100 Kg. frei Waggon Mühle offeriert. Mannheimer viehmarkt Dem heutigen Viehmarkt wurden zugetrieben: 311 Ochſen, 180 Farren, 770 Kühe, zuſammen 1261 Stück; 572 Kälber, 168 Schafe, 1366 Schroeine, zuſammen 3367 Stück. Preiſe pro 50 Kg. Lebendgewicht(in%): Ochſen: 28—55; Farren: 40—50; Kühe: 15—57; Kälber: 64—84; Schafe: 28—38; Maſt⸗ lämmer(geringere) 26—28; Schweine: 74—92. Marktperlauf: Mit Großvieh und mit Kälbern mittel⸗ mäßig, langſam geräumt; mit Schweinen mittelmäßig, ausverkauft. Nächſte Woche Großviehmarkt. Neueſte Drahtberichte „o. Newyork, 4. Oktbr.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Die Direktionen der drei amerikaniſchen Farbſtoffwerke, die in Japan ihren Hauptmarkt haben, fürchten, daß die deutſche Farbſtoff⸗ induſtrie ihnen auf dem japaniſchen Markt ſchwere Konkurrenz machen werde. Nach den eingelaufenen Berichten aus Kobe(Japan) verhandeln Vertreter der deutſchen Farbſtoffinduſtrie augenblicklich in Japan. Die Verhandlungen haben die Errichtung eines mäch⸗ tigen Farbſtofftruſtes zum Ziel. Die Durchführung der fehl⸗ geſchlagenen Pläne würde eine radikale Umſtellung der japaniſchen Farbſtoffinduſtrie zur Folge haben. 2 Das vor kurzem vom japaniſchen Parlament angenommene Geſetz, das die Einfuhr von Anilinfarben non einer Einfuhr⸗ bewilligung abhängig macht, hat die deutſche Farbſtoffinduſtrie zu dieſem Schritt in Japan veranlaßt. Die Initiative zu den Ver⸗ handlungen geht von der Badiſchen Anilinfabrik aus. Nach den bisher bekannt gewordenen Plänen würde der zu bildende Truſt ein Zentrallaboratorium mit 120 Chemikern einrichten, Zweig⸗ laboratorien, die über das ganze Land verteilt werden, ſollen es den japaniſchen Farbſtoffintereſſenten ermöglichen, Unterſuchungen in kürzeſter Zeit machen zu können und auch ſonſt eine leichtere Beratung in der Farbſtoffinduſtrie ermöglichen. Die großen amerikaniſchen Farbſtoffkonzerne, die National Anilin Com., der Chemical Nemours Dupont Konzern, und die New Port Chemical Comp., ſind ſich der Schwere der ihr aus dem deutſchen Plan erſtehenden Konkurrenz bewußt. Sie weiſen darauf hin, daß als Einzelfirma es ihnen unmöglich ſein würde, dieſer Konkurrenz ein Parolf zu bieten, hoffen aber dennoch, ihren Platz. den nicht vereinigten deutſchen Firmen gegenüber behaupten zu können. —————— ͤ[——ññ— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hags Neue Mannbeimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher, Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil!' Kuxt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt Will Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. ——— den übria fedaktionellen Teil: Fr Kircher: Anzeigen:& Bernhardt. 8 6. 8 970 Reishols Papier, 12,3 12,1 Roſitzer Zucker 45,50 45,.50 Segall Strumuf. 1.2⁰ Rhein. Braunkohl. 30.— 23, Rückforth Nachf.. 0,53 0,50] Stemens Elekt. 8,.50 Rhein. Chamotte 78.5 75,50 Rätgerswerke.17.— 18,50 Siemens& Halste 48.0 44,75 Rhein. leſtrintat 8,25 8,— Sachſenwerk.37.20] Sinner A G. 1,5 7,75 Rhein. Maſch Led. 3,30 3, Sächſ. Gußſtahl 17,.— 17.—. Stettiner Bultan 18.— 15,63 Rhein. Met. Vorz 3,25.70 Salzdetfurth. 21.— 19,75 Stoehr Kammarn. 28.50 36,75 Rhein. Möbelſtoff 1,.90 2,—Sarotti.30 1,80 Stoewer Nähm.. 14.90 14,0 Rheinſtahl.. 34, 75 32,50] Scheidemandel.. 20,25 19,— Stollb Zinkhütten 89,86 80, Nhenania Chem.75.40 Sue Schneider 4,60 4,40] Südd Immobilien.50.40 Romdach. Hütten 17,30 17,25 Schubert& Salz..50 9,38 Teckl. Schiffsw. 12,12 10.50 Roſitzer Braunk. 20,50 19, Schuckert à Co. 39,80 38,70 Teichgräber...20.25 Teleph. Berliner 4,80 4,—JB Glanzſtoff Elbf 42,50 45, Weſtf. Eiſen Egdr. 13,60 18,60 Thels iſenbäne,—Ver. Harzer Kalk.65.50] Wicking⸗Lemem. 29, 80,10 Thoerl Oelſabrik. 6,60 6,25 VB. Schuhf Brn&eW.25.35 Wiesloch Tonwar. 11.25 10.50 Tbleing Salinen. 14.80.90 Staylw. v. d. Zup.35 136 Wilheltmsh. Eulau.10 5,50 Unionwerke Mhm.45.30 Ver. Ultramarinf. 13,19 13.— Wiſſener Stahl Unlon⸗Gießerei..75 6,25 Vogel Telegr⸗Dr.30.80] Wittener Gußſtahl 22.75 22.50 Varziner Papier. 4,13 4,45] Vogtländ Waſch. 2,50 2,10] Wolf, Buckau..25 7,25 Ver. B. Frkf. Gum. 2,90 2,99] Wanderer⸗Werke.39.—Zellſtoff Berein 2, 220 VBer. Chem Charl. 15,.— 18,10 Weſer Akt⸗Geſ. 6,75 6,50 Zellſtoff Waldhof 9,50.90 VB. Dtſch. Nickelw. 22,— 23,— Weſterreg, Alkall. 17,60—.— 5——Nannh. Verſ.⸗Geſ.—.— 90, Seah Bank. 10,85 10,55 Heſter. Cred. Anſt..32 0,30 Frankf. Allg. 69,78 69,.— Pank f. el. Werte 6,50 6,13] Diſch. Aſiat. Bank 33,—83,— Oeſt Cred.⸗Anſt..—.— 0,30 D. Geh Wan efälzer Hyp.⸗Bt. 4,95 8, Sberrh. Verſ⸗Geſ.—— Barmer Bankver, 168 143 5 1 Bane. 10,75 19,0 Reichsbank... 49,40 49,50 80 „Effekt uü. Werte.90 3,30JReichsbank... 40,— 5,— Frankf. R. u. Mitw.——— Serl. H5, Geſ.. 25,— 2,4 Ot Be. 71.50 73,25 Nhein Ereditdant 3,50 2,50 Kolonialwerte. B0 Vergzwerte Metken Darmſt 4 94⁰ 925 15 1 25 Beſdanl 285 925 95 Piſch Oſtaftita. 3n80 4,—.40% Meßttaner..—.——— Ruſſenbant..— 1980 Doßumer Bb u..„ egarpen. Beraban 28, ko 88 Oderschlef Gb. Bd. 15.48 10,5 Mitteldk., Kreditb.85 1,½70 Neu⸗Guinea— 4,. 4½1% Aet. Bem——Heulſche Pete.. 18,60 uderus Eiſenw. 11,48 10,50 Kaliwert Aſchersl. 14,90 18,85 do. Eſſenind. 12,25 11,85 10 5 Navi Minen u Glf. 28.— 28,455% Tehuantepec 23,— 24,— Pomaua..1349 49,— — Luxem Bergem. 58,— 50,10Kaliwrk. Salzdetf.———,[Phönix Bergbau. 41,0 88,15 Induſtrie-Altien. South Weſt.— ½%„ Deben 240 90 78, 78,50 Kaliwerke Weſter. 17,— 17,— Rhein Braupkohle 29,10 28,— Accumulat Fabr,),— 20,— Badiſche Anilin.18,25 17,63 Bremer Vulkan 49,59 50,55% Mexikaner..— Petersb. Int.Hand—, 4,10] Benz⸗Motor. 3,10 8,10 Healſerte. Bgw.—Lothr. H. u. B. B. 4I, 40, Sahhw. Heee 31,— 88,.— Adler& Oppenz. 65,— 68, Palcke Maſchin..—.— 4½Buderus Eiſenw. 10,78 10,10 Berliner Freiverkehrs⸗Kurfe 85 Dergtwrt. 57.— 55, Mannesmannröh. 42,78 41,50 Teklus Bergdau. 2,00 2,00 Adlerwerke.... 2½3 2,10 Bayr, Spiegelgls, 6, 8,70[Chem Griesheim 15,70 15,— in 1815 elfenk. Gußſtahl 15.——,—.K. u. Laurahütze 6,— 5,25 fl.⸗G. Antlinfarb. 14.75 14150 J P. Bemberg. 1890 18· Chem. Opden....90 80 Adler Kaln. 2450 28,40 Hochſreguenz.. 8,80 6,10] Ronnenberg.. 180 180 Trauspork⸗Aktien A ⸗G f. Verkhrsm. 48,50 47,— Bergmann Elektr, 18,25 18,45 Chem. Weiler 12,75 14,28 Api, Allg Petr Ind 2,40 2,0 Int. Petr. Un. Ipu— Sichel& Co 380 880 7 8 915 1 510 40 Aen 5 1 5 0 e 1 65 9 5 1 9 5 5 Becker⸗Kohle— 5 45 r 85 15 niungdahn 1.—Arddeutſch. Lloyd 5, altimore io—, Alfeld Delligſen. 1. 75 Ber⸗Gub. Hutſbr. 20,25 20,— Chem. Albert.. 44, 42.50 Becker⸗Stahl... 0, eiher Textil... 02. 9, ndſee Phosphat ⸗ 4 Hbg.⸗Amk. Paketf 29,10 28,78] Oeſter.⸗Al. St.⸗B. Allg. Eielte Hef..45 910 BerünKarter Ind. 69.05 918 Concord. Spinner. 230.30 Diemond 1528 1380 Mulbenh. Papier o7s 006a...50 1160 Alſ. Portl. Zement 40,75 47,10] Berliner Maſchb. 12,80 13,45 Daimler Motoren.80 15 Induſtrie„Alekien. Amme Gieſ,& Co. 4,10 4,20 Perzelhis Vergw. 5,80 apler 10,33—— Deſſauer Gas Ammend. Y, Kempf⸗Sternd. 39—, 8,25 Pad. Elektr.-Geſ. 0,%0„ Lothr. Metz— ainzer Stamm. 67,— 70.— Bad. Maſch. Durl. 14,89 45,.— Chamotte Annam..50 9,2 Parlprauerei.. 28,——, Bad. UhrenFFurtw. 18,30 15,— Ehem. Wrk Albert 41, 4,80 Schöfferh. Bindg. 20,— 20,75 Bayriſch. Spiegel—— Goldengerg 81,— 84.— Schwartz⸗Storch 22.— 21,75 Bayer. Celluloſe—,—.„ Gries heim. 15,98 45,18 —5 Anglo⸗Et. Guano 10,50 10,50 Bismarckhütte..„ Deutſch⸗Cupemb.. 58,95—— 55 28[Anhatt. Kohlenm. 21,— 17,50 Bochumer Gußſt.—.— 49,50 3 Eſfend.-Eignal. 4,50.30 Annener 5 9 45 Gebr Böhler& Co. 30,50 29.— Deutſche Erdöl.. 89,40 86, 95 7 8* Aſchaffbg. Jellſt„18,70 19,25 Braunt u. Brifets 33— 35.— Deutſch. Gußſtahl 4,25 4,10 Dollarſchne ſch. 28,75 28, Br⸗Beſigh. Oelf. 25,— 23,80] Deutſche Kabelc,w. 180 125 Goldanleihe Verger 17,— 17, Beck& Henkel. 3½, Weiler. M. 14,80 14,35JHeuſſch⸗ lie. 27. 48, Elsbach K. 278 Genſchom& Fo. 2, 21 Adt, Gebr. Wächt. 2,20.— Bergmann Flektr. 18,50 12,8 Cont. Nürnt Bzg Maſch.. 5,53 5,50 Emaille Uarich...80—,— German. Portl.⸗Z. 8,50 6,10 70 Adler Oppenheim HBing Metallmerke 2,0 2,40 Daimler Motor. 2,85 2,88 Steingg 8,75 3,45 Enzinger Filter. 9,30 9,50 Gerresheim. Glas 48,— 48,— Adlerwerke Kley, 2,10.95 Bl.⸗u. S. Braubach—„—,[Ot Eiſenh. Berlin— ,eſbeutſche Woll. 4,75 00 Eſchm. Bergwert.— nGeſ..elettr Unter. 19,80 18,59½40,/ E. G. Stamm. 8,45 6,10 Brem.⸗Beſigh. Oel 25,50——.Gold⸗ u S. Anſt. 14,78 14,10 Heutſch Gebr. Goedhardt. 11.25 11.0„ 35 Angloccont. Guan.—.———Breuer Stamm Deutſche Verkag 32,— 81.— Aſchafz. Buntpap. 23.— 24,— Brockhues N. W. 8. 486 Opckerh& Widen. 3,4.50 Püreger Metal.18.— 18 Aſchaff. Zellſtöff 19,25 18,75 Broncef. Schlenk. 83,80 34,—. Dinglerzweibrüc,.80 5,80 Paben Darmſt. 1,45 1440 Erlang. 2,85 2,75 Dürrroppwerk. St.—,——. „Eiſenh...85 8,69 Jaber Bleiſtit. 12,— 18, Donnersmärckh.. 0, ahl, Eit& Ca. 8,43%4 8 eldmühle Papier 3,90 3,90 Goerz C. P. Dürrkoppwerke. 18,50 18,50 Felten& Gnill. 24,— 22,38 Hüſſeld. Elſenb. 14,— 14,— Flend Brückenb..00 4,15 Greppiner Worke, 99,50 99.5 Dynamit aden. Welnheim 0,80 0,70 Cem Heidelderg 15.20 15— Düſſeld Rat. Dürr.50.80 EſſenwertRafſrstt..70.20J Feiſt Sect Fruffrt. 3,5 3,28] Hirſch Kupfu Ret. 1880 15,83 Elberk Jach d. B. 18,75 15,25 Lgſabril ulda. 3,90 8,95 Hoch⸗ und Tiefbau 2,00 2,85 Clekte. Licht u. Kr. 75.60 Frantſurter Hof. 1,18] Höchſter Farhwrke 18.39 14,78 Elſ. Bad. Wolle 745 6,80 FrangPot Kit. 3,70.f59 Holzmanm, Püll.. 808 785 Emag Frantfurt. 0,80 0,29 Fuchswag Stamm.0 110 Holzverkohl ⸗and..0 f Emalile St. Ullrich 4,20 4,.— Ganz Ludw Mainz 9,28 0,8 Jungban⸗Stamm 8,3 825 nzinger Worms 10,50— Geiling& C 1,25 1,10] Kammg Kaiſersl. 9,75.— — Eckard Maſchin.. 9,80 9,— Eiſenw. A. Meyer 1,½40 130 uchs Waggon 570 1,10 Grßtraftwk. Mhm. 10, 10.— 28, 50 Bing Nürnberg 2,50 2,30 Otſch. Atl. Telegr. 20,— 19,28 Goldſchmidt, Th.. 12,78 12,20 1 420 5˙%2 obel 8,80—.—. Feiſter.. 280 3,— Grizner Maſchin. 27,60 27,7540/ aggenau Vorz 6,18§, Gebr. Großmänn 3,90 3,½75 Berliuer FJeſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staalspapiere. 88,— 8,8—34½%.Reichsanl 9,930 0,305 9% B. Kohlenanl. 10,— 10,— 84.75 94.J5 8% 475 1425 5% Preuß.Kaltanl 8,70 8,88 Reichsſchah. 1. V 0,850.6204% Prß. Könſols.089.080 B 0,580 0,530 3½%%.190.180 er— 8 „ Roggenwert.“, 5,20 5,80 7 5% Roggenrentb..63 5,60 1,140 1,160 5% Sch. Braunk. 1,70 160 3% B. Reichsanl. O,995 0,88 4% Badiſche Tnl..„ Landſch. Regg. 580 5,— 0,950 0,9603¼09% Baher. Anl..630.725 b) Ausländiſche Nentenwerte. 1„ 5 a 0 2 Geideer aegen 3%Betgent 148— 40 Tüct anlf fant ,8g L5eve· r. Sre5g 05 „„ oldrente 10,10——4%„ Zollob 1911 11.68 11,13%„ Golprior. 4,59 3,40 24,40 28,10.60% Südb.P 6,87.— 40½0% l. St. RI913 ,— 8,60.60%„ neue Pr.. lo-„„101l4 5,75 5,98 5%„ Obligat. 740 J,40 „conp. Rte. 1.—,— 4% 18 1,75 1,63 4%„ Papierrt.—,——4 2 Elberfelder Farb. 18,75 18,— Ganz Ludroig...2 0,5 Grün& Bilfinger 14,50 14,10½9% Türk.Av.⸗Anl. 19,.— 10,—4%„„Goldrte 730 8,204½% Anat, Ser f 880.80 Elderfeld. Kupfer 5 85 18 Gehhard Tezul 6,80 6,40 ſctlektr. Referun 0JGelſenk, Bergw. 57,70 54,65 Hackethal Draht.80—— 7 Elektr, Licht u. Kr. 775 750 Gelfent. Gußſtagi 16, 15,75] Halleſche Maſch. 120—— Gruſchwitz Textil, 4,80 4,60 %„„ II 6,90 7,13 %„„III.—.— 4%„Magd.⸗Elf.1 12, 12,—4%„„ Kronr..89 1,754. 4%„„„II 9ſ½5 9,878% Oe.⸗H. Stb. alte 11,25 11,874t Häammerb. Splnn. 17.50—,— Hohenlohe-Werk. 21, 0 10,78 Köln Nofweller 90 8,80 annov. M. Ege⸗ hilipp Holzmann 5,25 5,15 Gebr. Körting.. 6,75 6,50 0 1—— 0 Ehrnd& Sehmer 35, 34.50 Goldſchmidt Th. 13,18 12,50 Karler. Moſchin. Ghiane Maſchin. 850.25 Halgter M. Durl. 27,75 275 Lemp, Stetteen Eitlinger Spinn, 90,.— 81,— Grün, Bllfinger. 13,90 14,25 Klein, s Becker 4, Fab. Joh Bleiſtift 12,10 18.— Halds Neu,Nähm. 19,.39 19,— Inort, Heilzronn 3,0 887 Faber& Schleich. 3,50 8,50 Hammer Osnabr. 17,50 10,50] Jonſerven Braun 76—.— arbwert Mühlh.—,— werk. Füßen 14,50 14.25 Krauß& Co, Lck. 4,70—. ahr Gebr. Pem. 8,60.20 2185 6,60 6,80] Trumm, Otto, 28 28 elt. Gulll. rarls—, 21,25 Herzogp. München——gagmeper de Go. 13,80 145 — Jetter. 13,90 18,75 Halden Armaturf..90.80] Lech Augsburg.. 10.8018528 ederwar, Noth—— Eft. 30.0 nellpr. Fran 8. Led. Spich. rn..5.— ee 940 3,—Schramm Laaf. 8,70.28 Jud ne welem 41.25 41.500 Pf.Pulb. St 87 b. Scheiſtg. St. Frzf. 6,80 480 a 22„25,— 25,— Philipps A. 5 + 5 58 ſel l 15 90 2 90 e tr. 95 1— 8 5 nduſtr. 5,88 8,75 el. 8, 0 geg 810 ae Nüne, 0 8 8.75 8 Leander Aet ünch. 9,.— 9,—Rh.elet.Stamm 8, huhſd. Fee ee Metall——55—5—.— 25 Maſch. Veud..20§,— Seilinduſtr. Wolff 979 5˙2⁵ Rug Aadte: 780 778 Rhenenie Aachen 40 0 Se de 880 euns Stamm. 2,50 2,40 Riedeck Montan 88,— 88,75 Siem. gHals, Berl 47,— 48.89 Motaren Deuß..—,——, Rodberg Darmſt. 3,50.— Sinaleo Detmold 8,— 9. —— Oberurf. 16,90 19,20] Rütgers⸗Werte 18,65 15,90] Südd. Drahtindſt.——— Niehenh ene 10 885 Schlen K6. ee Sed bdee—.—.50 ederth. Led. Sy.——Schneid,& Hanau 590 5775] Stroßſt B. Hresd.——.50 — 20J0 210J Schubfebrit daln ggde de zg 619 8 . — ann. Waggonfab 10,25 10,55 orchwerke 11.— 11,.—Koſtheimer Cell. anſa Uond... ,„ 1,20 bg.⸗Wien Gumm 2,10 1,80 Htew..M. Kay e 40,50—— Krauß Cie. Lok., 4. arkort Bergwrk. J,.— 6,50 Ilſe Bergbau 16,09—,Kyffhäuſer Hütte, 1,10 1, 155 Bergbau 88,28 81,—] M. 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