Dienskag, 7. Oktober Vezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 55 Gold-⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei eytl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe norwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr 17590 Rarlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.-Adreſſe General⸗Anzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Maunheimer Heneral Anzeiger — 7,«§ꝙr!k]—Äwä reis 10 Pfennig 1924.— Nr. 466 Anzei enpreiſe nach Tarif, bei Voraus zahlung pro ein⸗ 29 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.-M. Stellen und Ausgaben wird keine Veranlwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Cechnik Aus Feld u. Sarten. Wandern u. Neiſen Entweder mit Nußland Herriots Alternative an deutſchland V Paris, 6. Okt.(Von unſerm Pariſer Vertreter.) Freund⸗ lich in der Form, entſchloſſen und beſtimmt im Inhalt, ſo wird Herriots Antwort auf das Völkerbundsmemorandum charak⸗ texiſiert. Es war zu erwarten, daß der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent im Rahmen des von ihm ſelbſt aufgeſtellben Programms bleiben werde. Die Vorbeſprechung mit Macdonald brachte eine Verſtän⸗ digung über die Deutſchland zu erteilende Antwort. Obwohl der Inhalt der franzöſiſchen Antwort als ſtreng vertraulich betrachtet wird, ſind einige Angaben bekannt geworden. Direkt vom Ausland erhalten Vertreter der Boulevardpreſſe die Information, daß Herriot in ſeiner Antwort an die deutſche Regierung ſie vor die Wahl ſtelle, entweder mit Rußland zuſammenzugehen, oder in den Völkerbund einzutreten. Verſchiedene Bedin⸗ gungen des Rapallo⸗Vertrags müßten den Bedingungen des Völkerbundes angepaßt werden. Mit andern Worten, das Pariſer Kabinett ſpricht den Wunſch aus, daß Deutſchland gleichzeitig mit ſeinem Eintritt in den Völkerbund das Genfer Protokoll aner⸗ kennt. Sollte der Rapallo⸗Vertrag mit dem Genfer Protokoll nicht vereinbar ſein, ſo wäre Deutſchland genötigt, den Rapallo⸗Vertrag aufzugeben. Es wird bekannt, daß ſich über dieſe Frage weitere verhandlungen zwiſchen Berlin und Paris entwickeln. Diplomatiſche Kreiſe ſprechen ſogar die Anſicht aus, daß Herriot durch dieſen Schachzug eine Verknüpfung zwiſchen der ruſſiſchen Anerkennungsfrage und dem Eintritt Deutſchlands in den Jölkerbund herſtellen wolle. Die franzöſiſche Antwort ſoll weiteren Verhandlungen die Tür offen laſſen. Herriot iſt bereit, die Wünſche und Anregungen der deutſchen Regierung, wirtſchaftlich mit den alliierten Kabinetten einer baldigen Prüfung zu unterziehen, doch unter der Vorausſetzung, daß Deutſchland den Eintritt in den ölkerbund nicht von einer Abänderung des Paktes ab⸗ bhängig mache. 8 Die Frage eines Kolonialmandats ſell in der Note nicht angeſchnitten ſein. Die vom Außenamt formierten Preſſevertreter erhielten gewiſſe Andeutungen, dahin⸗ gahend, daß die Mandatsfrage in der Hauptſache eine en gliſche Angelegenheit ſei. Was Frankreich betreffe, ſo ſtünde einer Aufrollung des Kolonialproblems nichtsim Wege, freilich müßte ſich vorher in den deutſchfranzöſiſchen Beziehungen eine weitere Beſſerung und Feſtigung einſtellen. Das poincariſtiſche„Echo de Paris“ verſpottet Herriots Oppo⸗ ſitionspolitik, die ſich angeblich darauf richtet, dem franzöſiſchen Pu⸗ blikum ein friedfertiges Deutſchland vorzutäuſchen. In drei Kartell⸗ organen wird Herriot gelobt und Deutſchland der Rat gegeben, von der ſeltenen Gelegenheit ſchleunigſt Gebrauch zu machen. Weitere franzöſiſche Preſſeſtimmen Zu der franzöſiſchen Note über den Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund ſchreibt das„Journal“: Die erſte Tat Deutſch⸗ lands bei ſeinem Eintritt in den Völkerbund müſſe ſein, den Ver⸗ trag von Rapallo in Genf eintragen zu laſſen. Dieſer Ver⸗ trag kann aber nur eingeſchrieben werden, wenn er keine Klauſeln enthält, die gegen das Friedensvertragsſtatut verſtoßen. Deutſch⸗ land muß zwiſchen den Sowjets und dem Völkerbund wählen, wenn es nicht abwarten will, bis auch die Sowjets in den Völkerbund ein⸗ treten. Der Völkerbund kann kein Ausnahmeregime geſtatten. Die⸗ ſes Argument iſt der franzöſiſchen Note enthalten. Herriot erklärt, er zögere nicht, feſtzuſtellen, daß, wenn Deutſchland in den Völker⸗ bund eintrete, es ſofort den Rang einer Großmacht einnehmen werde. Das wolle wenigſtens beſagen, daß Frankreich“ ſich nicht widerſetzen werde, daß Deutſchland im Völkerbundsrat einen ſtän⸗ digen Sitz erhalte. Das könne ſogar bedeuten, daß Deutſchland auch an den Kolonialmandaten teilnehmen werde. Abgeſehen davon werde man dem Beſiegten von 1919 eine Lage zuſichern, von der er vor 5 Jahren nichts hätte träumen dürfen. Die Frage der Kegierungsumbildung Das Programm, das Reichskanzler Marx für die weiteren Veſprechungen über die Regierungsumbildung ausgearbeitet hat, iſt noch nicht bekannt geworden und dürfte auch vorläufig nicht ver⸗ öffentlicht werden. Nach der„B..“ kann jedoch geſagt werden, daß beſonders in der Außenpolitik an der bisherigen Politik des Kabinetts der Mitte feſtgehalten werden dürfte. Trotz⸗ dem glaubt man, daß die Verhandlungen zu keinem Ergebnis führen tgerden, da das Zentrum und vor allem die Demokraten die An⸗ regung der Volkspartei auf Einbeziehung der Deutſchnationalen nach dem Scheitern der großen Volksgemeinſchaft ablehnen. Auch in den Kreiſen der Deutſchen Volkspartei, die an der Politik der Mitte feſthalten wollen, ſähe man den einzigen Ausweg in einer Auf⸗ löſung des Reichstages und in Neuwahlen. Hierzu verlautet aus Kreiſen der Deutſchen Volkspartei, daß der in der bekannten Erklärung der Deutſchen Volkspartei enthaltene Sag, daß ſich die Deutſche Volkspartei unter gewiſſen Voraus⸗ ſeh ungen ihre Handlungsfreiheit wieder gewinnen würde, dahin aus⸗ gelegt wird, daß die Deutſche Volkspartei eventuell die Auflöſung des Reichstages beantragen werde Es iſt nicht davon die Rede, daß die Deutſche Volkspartei ihre Miniſter aus dem Kabinett zurück⸗ diehen werde. Deukſchnationale Aeußerungen Wie wir aus deutſchnationaſen Kreiſen erfahren, haben die Deutſchnationalen ſich in ihren maßgebenden Inſtanzen über ihre Stellungnahme zu den Richtlinien des Reichskanzlers geeinigt Es rurd von der Partei der Erwartung Ausdruck gegeben, daß auf Grund der Richtlinien eine ſchnelle Erledigung der riegsſchuldfrage angeſtrebt wird. Ferner wird erwartet, deß die Richtlinien eine Garantierung des chriſtlichen Staates und der chriſtlichen Jugenderziehung ver⸗ langen. Außerdem wird vorausgeſetzt, daß im Intereſſe der Pro⸗ duktionsſteigerung eine Sicherung des Arbeitsfriedens ton Mißbilligung finden wird. oder in den Völkerbund Das„Oeuvre“ ſchreibt: Die franzöſiſche Regierung hätte Deutſch⸗ land an die Vollverſammlung des Völkerbundes verweiſen können. Das wäre unhöflich und ungeſchickt geweſen. Frankreich hat es vor⸗ gezogen, dem Deutſchen Reiche die Verſicherung zu geben, daß es glücklich wäre, wenn Deutſchland in den Völkerbund eintreten werde, Die franzöſiſche Regierung habe die Genugtuung gehabt, daß ihre Theſe von England und Belgien geteilt werde. Die Antworten, die aus London und Brüſſel kommen würden, ſeien von dem gleichen Geiſte eingegeben. Das ſozialiſtiſche„Peuple“ ſagt: Nunmehr habe die Regie⸗ rung das Wort. Zwar ſpreche man in Genf ſchon von einer außer⸗ ordentlichen Seſſion des Völkerbundes im Monat Dezember. Aber das ſei eine etwas verfrühte Nachricht. Denn für den Augenblick hänge alles von der Löſung der innerpolitiſchen deutſchen Kriſe ab. Je nachdem ſie zu dem Abenteuer einer rechts gerichteten Regierung oder zur Auflöſung des Reichstages führen werde, werde das Pro blem eine andere Geſtalt annehmen. Die engliſche Auffaſſung Entgegen anders lautenden Meldungen berichtet heute der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“, daß man von engliſcher Seite keinen Schritt zu einer gemeinſamen Ant⸗ wort der Alliierten auf das deutſche Memorandum unternommen habe. Nach engliſcher Auffaſſung ſei es ſchwierig, das deutſche Memorandum zu beantworten, ohne damit der Autorität des Völker⸗ bundes Abbruch zu tun. Unter dieſen Umſtänden habe ſich England und Fronkreich unter Vorbehalt der Handlungsfreiheit ihrer Völker⸗ bundsdelegierten auf die Erklärung beſchränkt, daß man prinzi⸗ piell dafür ſei, daß Deutſchland einen ſtändigen Sitz im Völ⸗ kerbundsrat erhalte. Die Antwort an Deutſchland werde wohl im Laufe der Woche erfolgen. 5** Coucheur über die Abrüſtung In Hazebrouch hielt der franzöſiſche Delegierte beim Völkerbund Loucheur geſtern eine Rede. Er berichtete über den Verlauf der Verhandlungen des Völkerbundes und die Erzielung des Friedens⸗ Protokolls, das er die zukünftige Charxte der Welt nannte. Loucheur ſprach dann von der Abrüſtung. Die endgültige Durchführung werde kommen, ſobald die Entwaffnung Deutſchlands dank der Kontrolle des Völkerbundes beendet ſei. Von der Feſt⸗ ſtellung dieſer Entwaffnung hänge die Möglichkeit ab, daß auch die anderen Staaten ihre Nüſtungen herabſetzten. Das Wettrüſten müſſe aufhören. Es ruinierte die Völker und führe ſie unver⸗ meidlich zu einer neuen Kriſe. Loucheur ging allerdings nicht ſo weit, zu behaupten, daß in Genf ſchon Alles erreicht ſei und der Friede nunmehr ſichergeſtellt ſei. Loucheur verſicherte ſchließlich, daß Frankreich den Weg gezeigt habe, den man gehen müſſe, wenn man die Herrſchaft des Friedens aufrichten wolle. Frankreich und Sowjetrußland VParis, 7. Okt.(Von unſ. Pariſer Vertreter). Die Kommiſ⸗ ſionsverhandlungen, die ſich mit der ruſſiſchen Aner⸗ kennung befaſſen, nahmen geſtern im hieſigen Außenamt ihren Anfang. Der franzöſiſche Botſchafter Noulens war nicht anweſend. Mag erwartet, daß die Kommiſſion der Regierunng den Rat geben wird, ohne weiteres die dejure Anerkennung Sowjetrußlands auszuſprechen, dagegen wird erſt an einem ſpäteren Zeitpunkt ein Wirtſchaftsprogramm entworfen werden, das Rußland vorgelegt werden ſoll. Im Zuſammenhang mit der Anerkennung wünſcht aber die Kommiſſion Auswanderungsfragen zu behandeln. In Frankreich befinden ſich gegenwärtig 300 000 ruſſiſche Emigranten, die größtenteils in ihr Land zurückkehren wollen, Frank⸗ reich möchte dieſen die Möglichkeit verſchaffen, in ihre Heimat zurück⸗ zukehren und beantragt für dieſe eine Amneſtie. In dieſem Punkte herrſcht zwiſchen Frankreich und der kleinen Entente Ueber⸗ einſtimmung. Eine offiziöſe Mitteilung macht darauf aufmerkſam, daß die amerikaniſche Regierung über den Gang der Verhand⸗ lungen, die zwiſchen Frankreich und Rußland ſtattfinden, ausführliche Informationen erhalten wird. Dieſem Hinweis läßt ſich ent⸗ nehmen, daß die franzöſiſche Regierung in ihrer Politik gegenüber Rußland keinen Schritt unternehmen wird, der in Waſhing⸗ eee ee eee und ſcharfe Bekämpfung des Terrors erfolgt. Weiter verlangen die Deutſchnationalen Abkehr von der Zwangswirtſchaft und Schutz der nationalen Erzeugung, unter paritätiſcher Berück⸗ ſichtigung der verſchiedenen Berufsſtände. Dieſe Sdellung iſt der Reichsregierung übermittelt worden. Die„Kreuzzeitung“ bemerkt in einem„die Plattform“ überſchrie⸗ benen Leitartikel u..:„Sollte der Reichskanzler mit ſeinen Richt⸗ linien ein grundſätzliches Bekenntnis zur Politik der Vergangenheit fordern, ſo müſſe dies auf deutſchnationaler Seite als verfehlt be⸗ zeichnet werden. Nachdem das Blatt die vorſtehend gekennzeichneten deutſchnationalen Forderungen aufgeſtellt hat, heißt es am Schluſſe: eine größere Berechtigung beſtünde 0 ſozialiſtiſchen Freiheitspartei in die Regierung der Volksgemeinſchaft als für die Heranziehung der auf den Klaſſenkampf eingeſtellten Sozialdemokraten.“ nanſen in Berlin EBerlin, 7. Okt.(Von unſerm Berliner VBüro.) Fritjof Nanſen hat geſtern beim Reichskanzler Marx und beim Reichs⸗ außenminiſter Dr. Streſemann Beſuch abgeſtattet. Ein Schlag für Poincar? Die„Ere Nouvelle“ erzählt folgende pikante Geſchichte: In Dieuze wurden am letzten Sonntag Ehrentafeln eingeweiht für den dort geborenen Schriftſteller About und den ebenfalls dort her⸗ ſtammenden Gelehrten Hornitte. Poincare wurde aufgefordert, die Gedenkrede zu halten. Er fragte bei dem Comité an, ob er über Deutſchland ſprechen dürfte. Die Antwort lautete ablehnend, und Poincare war untröſtlich, denn es war ſeine erſte Sonntagsrede, in der er nicht über Deutſchland herfallen konnte. *Das neue ariechiſche Kabinetl. Nach einer Havasmeldung aus Athen iſt das neue Kabinett Michaloſopulos gebil⸗ det worden. Außenminiſter wird Ruſſos. wien. Einbeziehung der national⸗ Fur Geſchichte der 26 prozentigen Abgabe auf die Einfuhr aus Ddeutſchland Von Oberregierungsrat Dr. Oskar Friſch 1I(Nachdruck verboten) Sofort nach Einbringung des Geſetzes im Unterhauſe hatte ſich die engliſche Regierung an alle mit Deutſchland vordem in Krieg be⸗ feindlichen Staaten gewandt mit dem Anſuchen, auch ihrerſeits die 50%jge Abgabe auf deutſche Waren einzuführen. Es iſt für die Beurteilung des Grades der politiſchen Abhängigkeit dieſer großen und kleinen Vaſallen vom engliſchen Imperium nicht unwichtig, den Gang der Entwicklung hier wenigſtens kurz zu ſkizzieren. Vor allem war es England und ſpäter auch Frankreich, nachdem es ſich dem engliſchen den angeſchloſſen hatte, darum zu tun, mittels einer Kette von Abgabengeſetzen eine neue wirtſchaftliche Blockade gegen Deutſchland zuſtande zu bringen. Beſonderen Nachdruck legte man auf ein Vorgehen in Polen, der Tſchecho⸗Slowakei und in Jugoſla⸗ Das ſüdſlawiſche Königreich gab denn auch als erſter europäiſcher Staat nach Velgien dem Drängen Englands und Frankreichs nach und erließ unter dem 16. April eine dem engliſchen Vorbild angepaßte Verordnung, mit der es die aus Deutſchland kom⸗ mende Wareneinfuhr mit einer 50%igen Abgabe betaſtete. Da da⸗ Geſetz indeſſen dem Finanzminiſter das Recht gab, Abweichungen im Intereſſe des Handels feſtzuſetzen, wurden ſofort alle diejenigen deutſchen Waren, an deren Einfuhr das Land ein Intereſſe hatte, von der Abgabe befreit. Es waren dies: Alle Maſchinen und Appa⸗ rate für induſtriellen und gewerblichen Gebrauch, Maſchinenteile, Rehre für Maſchinen und Waſſerleitungen, landwirtſchaftliche Geräte und Werkzeuge; alle Arten Medik ikamente; alle Arten Anilinfarben: alle Arten Chemikalien: endlich Steinkohlen und Koks. Von der Abgabe betrofſon blieben demnach nur die unter ſüdſlaviſchen Ver⸗ hältniſſen als Luxuswaren anzuſehenden Einfuhrgegenſtände. Wenn wir bedenken, daß von europäiſchen Ländern die Ausfuhrabgabe praktiſch nur von Jugoſlavien gehandhabt wurde, und daß der deut⸗ ſche Anteil an der jugoſlaviſchen Geſamteinfuhr zu damaliger Zeit noch nicht einmal 2 Prozent betrug, ſo können wir den hier von England errungenen diplomatiſchen Erfolg nicht als einen übermäßig großen bezeichnen. Er bildet im Gegenteil einen Beweis dafür, wie ſehr gerade Jugoflavien von der Einfuhr beſtimmter deutſcher Indu⸗ ſtrieerzeugniſſe obhängig war und wie es ſeine Verbundenheit mit der Wirtſchaft Mitteleuropas ſich erhalten wollte. Heftige innenpolitiſche Kämpfe löſte das Verlangen England⸗ in der Tſchechoflowakei aus. Zu der im Verhältnis zu Jugo⸗ ſlavien hier beſtehenden größeren wirtſchaftlichen Abhängigkeit von Deutſchland kam noch der Umſtand, daß die Tſchechoſlowakei immer⸗ hin 3 Millionen Deutſche zu Staatsuntertanen zählt. die ſich der Durchführung der„Sanktionen“ mit aller Kraft widerſetzten. Aber nicht nur die deutſchen Parteigruppen, ſondern auch die tſchechiſchen Gewerkſchaften und weite Kreiſe der Kaufwannſchaft ſtemmten ſich gegen die von England empfohlene Maßnahme und ſagten ſchwere wirtſchaftliche Nachteile für das Land voraus. Am 15. April be⸗ ſchloß der politiſche Ausſchuß des in Ferien befindlichen Parlament⸗ auf Antrag der Sozialdemokratie, daß„die Frage der Beteiligung der tſchechoſlowakiſchen Republik an den Sanktionen nur auf ver⸗ faſſungsmäßigem Wege gelöſt werden könnte.“ Damit war einem eigenmächtigen Vorgehen der ententefreundlichen Regierung zunächſt ein Riegel vorgeſchöben. Ende April war Jedoch die Prager Regie⸗ rung zum Nachgeben reif geworden. Die Frage lautete nicht mehr, ob Tſchechien ſeine Bündnispflicht erfüllen werde ſondern m noh, wann und wie. Die Annahme des Londoner Ultimatums Anfang Mai enthob dann den wirtſchaftlich ſtark von uns abhängigen Nach⸗ barſtaat einer Entſcheidung gegen Deutſchland. Zu dem gleichen Ergebnis kam es in Polen. Hier war es dem frauzöſiſchen und dem niit beſonderem Hochdruck arbeitenden enaliſchen Einfluß gelungen, das in einer latenten Kriſis ſich be⸗ jinder de Miniſterium für ein Vorgehen gegen Deutſchland zu ge⸗ winnen. Am 20. April fanden Verhandlungen zwiſchen den be⸗ teiligten Miniſterien und den wirtſchaftlichen Intereſſenten über die Anpaſſung dieſer Mißnahmen an die politiſchen Verhältniſſe ſtatt. Da der Handel zwiſchen Polen und Deutſchland zu damaliger Zer eine beſondere Bedeutung nicht hatte, überließ man die endgülttge Stellungnahme dem Seym, deſſen Zuſammentritt für den 10. Mat angeſetzt war. Mittlerweile erfolgte die Annahme des Londoner Ultimatums. Italien hatte ſich von vornherein dem Plane der Abgaben⸗ erhebung ablehnend gegenüber geſtellt. Das alte Parlamest hatte ſich noch vor ſeiner Auflöſung in dieſem Sinne ausgeſprochen. Da das neue Parlament erſt im Juni zuſammentrat und in der Zwi⸗ ſchenzeit eine Entſcheidung nicht erfolgen konnte, hat Italies nicht an dieſer Sanktion teilgenommen. Soweit aus den Aeußerungen der Tagespreſſe ein Rückſchluß auf die Anſicht der Regierung in dieſer Zeit gefolgert werden kann, dürfte Italien ſich der von Eng⸗ land empfohlenen Maßnahme wohl ablehnend gegenüber verhalten haben. Ob es indeſſen einem ſtärkeren Drucke auf die Dauer hätte widerſtehen können, bleibe dahingeſtellt. Die parlamentsloſe Zeit hatte Italien über eine klare Entſcheidung hinausgeholſen. Am kraſſeſten zeigte ſich die Abhängigkeit der kleinen Bundes⸗ genoſſen von ihren großen Beſchützern. in Rumänien. Obrohl ſämtliche wirtſchaftlich maßgebenden Kreiſe, die Preſſe und ſelbſt die Mehrheit des Miniſteriums der Meinung unverhohlen Ausdruck gaben, daß ein Anſchluß an die Londoner Beſchlüſſe gegen das In⸗ tereſſe Rumäniens ſei, erzwang der Ententefreund Take Jonescou das Geſetz, indem er mit ſeiner Demiſſion drohte, Deutſchland, deſſen Warenlieferungen für Rumänien unentbehrlich waren, ant⸗ wortete mit einer heftigen Propaganda gegen jeden weiteren Warenverkehr mit Rumänien. Obwohl das Geſetz bereits am 23. April vom Senat verabſchiedet wurde, wurde es erſt am 10. Mai im„Monitorul Offizial“ verkündigt. In Kraft getreten iſt es gleich vielen anderen nie. Von europäiſchen Staaten haben ſich außer den bereits erwähn⸗ ten nur noch Griechenland und Portugal mit dem Erlaß ähnlicher Maßnahmen befaßt. Mitte April legte die griechiſche Regierung der Nationalverſammlung einen entſprechenden Entwurf vor. Da ſich dieſes Parlament vor einer Beſchlußfaſſung auf den 12. Mai vertagte, wurde auch die Entſcheidung über die Regierungs⸗ vorlage verſchoben. Durch die Entwicklung der Dinge wurde Griechenland eine Entſcheidung erſpart. Genau ſo ging es in Por⸗ tugal. Obwohl dieſes als erſter Vaſallenſtaat ſeine Zuſtimmung zu dem angeregten Vorgehen erteilt hatte, wurde die Entſcheidung ſo⸗ lange hinausgezögert, bis ſie überflüſſig geworden war. Was die außereuropäiſchen Länder anbetrifft. ſo verhielt ſich der amerikaniſche Kontinent von vornherei i 11 herein ablehnend. Die Vereinigten Staaten ſcheint man um eine Teilnahme überhaupt nicht angegangen zu haben. Braſilien und die öbrigen ſünd⸗ amerikaniſchen Staaten Cuba, Haiti ſowie Canada Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen 8 den nee en e Dienstag, den 7. Oktober 1924 lehnten die Teilnohme ab. Auch in Aſten gelang es nicht, die Maßnahmen durchzuſetzen. Obowhl Siam und Jo pan ſich mit der Frage befaßten und auch China ein bedingungsloſes Nein nicht auszuſprechen wagte, iſt es in all dieſen Ländern nicht zu einem Geſetzesakt gekommen. Das gleiche gilt für ſämtliche engliſchen Dominlons. In Auſtralien beſtanden aus der Kriegszeit noch Einfuhrverbote deutſcher Waren, in Cangda betrieb man eine Schutzzollpolltik mit deutlicher Spitze gegen Deutſchland. die eine beſondere Maß⸗ nahme wohl entbehrlich machte Nur Neufundland, als ein⸗ zices Dominton, hatte ſich ſofort zur Einfübrung einer Abgabe bereit erklärt. Doch hat es auch ein entſprechendes Geſetz nie erlaſſen. Es iſt nun noch ein Blick auf die Beſtrebungen Englands zu werten, guch die neutralen europäiſchen Staaten in das Koſſeltreiben gegen Deutſchland einzubezishen. In Luxemburg, wo man offen anfragte holte man ſich eine deutliche Abfuhr. In den übricen neutralen Stadten entbrannte eine heftige Fehde gegen die von England aufgeſtellte Forderung, daß Urſprun⸗szeuaniſſe, di in Zweifelsfällen zur Vefreiung von der Abaabepflicht vorgelegt werden mußten, nur dann Gültiekeft haben ſollten, wenn ſie don engliichen Nonſulaten in den neutralen Stagten ausgeſtellt worden maren. Hieroegen wandten ſich vor ollem Dänemark und die Schmeiz, die einen derartigen Eingriff ablehnten und die Aus⸗ ſtellung von Urſprungszengniſſen nur durch einheimiſch⸗ Vohürden zuſezen. Norwebden, Schweden. ſräter auch Holland, ſchlgden ſich dieſem Vorgshen an. Nur Finnland und Spanien baben die Ausſt⸗llung der Urſorungszeugniſſe durch die engliſchen Konſulgte unbeanſtandet zugelaſſen Die hier beſchilderte Entwicklung der Abaabenfrage iſt ein Vorzang der in ſeiner weltpolitiſchen Bedentung in Peutſchlond angeſichts der zehlreichen anderen inneren und äugeren Schwieri keiten der dawalſgen Jeit carnicht geuſcend beachtet mordor i 8 kenn geſrol werdan, dan der von Evoland im März 1921 unter⸗ bommene Norſinch. Douſſchands Außerhandel wie in der Kriegszeit mitlels einer lüconſos wirkenden Kette von Austyrrebegheygeſohen nachmals zu erdrofteln, vaflſtöndig minoſückes PDio Moltwiftichaft Faltes den Anſchluß des deutſchey Wirtſchafts!ör⸗ ers zu lange enthehrt, als daß ſis ſich ein zwoftos MW.I. mit einer ſolchen Wakneßme obefunden bätle An dieer Nasgotte wurde guch dadurch nichts gehndert, daß Doulſchland im Mei 1021 durch eine Unterſchrift unter das Londoner Utiratum ſeiee Hetlins⸗ mung zu ſeder beſtebonden und künftiaen Geſebgahung woler Art gehen mußte. Nur England führte das Geſetz in ſplendid ſſolation konſccvert durch In ſeiner Note an Frankreich hat Deutſchland bereits angekün⸗ digt, daß es die Frage der Zuläſſigkeit oder Nichtzuläſſigket einer telar ſen Vorwegnahme des Gegenwertes der deutſchen Ausfuhr bel der Einfuhr in die Länder der Alliierten mit Ausnahme von Endland, auf deſſen Geſetz an allen einſchlägigen Stellen des Sach⸗ verſtändigenberichtes hingewieſen iſt, einem ſchiedsgerichtlichen Ver⸗ fahron unterbrelten werde. Da kein Zweifel darüber möglich iſt, daß die unmittelbare Einbehaltung von 26 Proz des Gegenwertes der deutſchen Ausfuhr beim Eintritt in fremde Länder cuih für den Fill des Rückerſa zes durch das Transferkomktee die zur Abtragung unerer Reparalionsverpflichtungen unerläßeiche Entwicklung des deutſchen Ausfuhrgeſchäftes von vornherein unmöglich machen würde, iſt auf das beſtimmteſte zu hoffen, daß trotz der beſtehenden politiſchen Schwierigkeiten auch jetzt wieder wie im Jahre 1921 die volle Durchführung dieſer Geſetzgebung unterbleibt. Heute handolt es ſich nämlich nicht wie 1921 um die Sicherſtellung deutſcher Zah⸗ lungen an ſich, da dieſe Fracn in den Sachverſtändigengutachten ja in ganz anderer Form und jedenfalls wirtſchaftlich zwockmäßiger be⸗ handelt iſt. Dem Beiſpiel Englands folgend geben auch eßt die die Abgabe auf die deutſche Einfuhr in Kraft ſetzenden Staaten als Leilgedanke für ihr Vorgehen die Sicherſtellung ihres Antelles an den deutſchen Reparationszahlungen an. Die gerechte Berteilung der deutſchen Zahlungen auf die einzelnen Gläubigerſtaaten dürfte jedoch auch auf einem onderen Wege zu erreichen ſein, ſodaß eine beſondere Sicherſtellung durch die einzelnen Gläubigerſtagten nicht notwendig iſt. Es wird ſich in kurzer Jeit nun zeigen müſſen, od die Abgaben⸗ erhebung wirklich lediglich dieſem Hiele duenen ſoll oder ob hier nicht, wie man vor allem bei der ongliſchen Geſetzgebung auch heute noch annehmen muß, doch Abſichten verfolgt werden, die auf eine Bechrünkung der deulſchen Wirtſchaftsbetätigung überhaupt hinauslaufen. Würde ein ſolcher Wirtſchaftskrieg gegen Deutſchland wieber entfeſſelt werden, dann wäre die hauptſächlichſte Vorcats⸗ ſetzung für die Durchführung der jetzt in London getroffenen Ab⸗ reden allerzings in Wegfall gekonmen. Da dies aber nicht im Siene der Geſamtheit der beteiligten europälſchen und außereuro⸗ pälſchen Länder glegen ſein kann, darf man von dem bevor⸗ ſtehenden Schiedsverfahren eine Deutſchland befriedigende Löſung dieſer Frace trotz aller in der Vergangenheit gemachten Er fah⸗ rungen doch wohl erhoffen. * Der neue Cönig der Hedſchas. Wie aus Mekka gemeldet wird, iſt Huſſein Ali, der Emir von Mekka zum König der Heyſchas ausgerufen worden. Er hat zu den Wahabiten Unter⸗ händler entſandt, die anſcheinend infolge des Thronwechſels wieder ihren Einmarſch in die Stadt verſchoben haben. Um eine Einigung mit den Araberſtämmen zu erreichen, hat König Ali darauf verzichtet, die von ſeinem Vater angenommene Kalifenwürde zu übernehmen. Das Geld auf der Straße Kriminalroman von Oitfried v. Hanſtein (Nachdruck verboten.) Fritzl Ich weiß, daß mein einziges Kind Ihnen mehr Auf⸗ merkſamkeit ſchenkt, als anderen jüngeren Männern. Bis jetzt habe ich troßdem Ihre Beſuche gern geſehen, denn ich ehre in Ihrem Herrn Vater einen Mann von tadelloſer Geſinnung, und auch Sie hatte ich gern. Leider aber ſind mir in den letzten Tagen Dinge zu Ohren gekommen, die es mir unmöglich machen, Ihnen mein Haus weiter zu öffnen. Ein Mann, der die Nächte in der Faundiele verbringt, wäh⸗ rend ſein Vater krank iſt und die Verantwortung des Geſchäftes auf ihm ruht, der das Geld mit leichtfertigen Frauenzimmern durchbringt, obgleich er alle Kräfte zuſammennehmen ſollte, ſeine Firma zu ſtützen, bietet mir keine Garantie für das Glück meiner Tochter. Gehen Sie in ſich und kehren Sie um, ehe es zu ſpät iſt. Bedenken Sie, daß Sie Ihrem Vater ſchuldig ſind, den Namen Ihres Hauſes nicht zu beſchmutzen! „Ein weiterer Verkehr in meinem Hauſe iſt aus Rückſicht auf meine Tochter nicht möglich— Sie haben dieſelbe ja auch nicht geliebt, ſonſt hätten Sie ſich nicht in der Geſellſchaft wohl gefühlt in der Sie jetzt umgehen. Ich teile Ihnen noch mit, daß Helene in den nächſten Tagen auf längere Zeit verreiſt und erwarte, daß Sie keinen Verſuch machen, ſich ihr zu nähern. Sie können überzeugt ſein, daß es mir ſchwer wird, Ihnen in dleſem Ton zu ſchreiben, aber es iſt meine Pflicht als Vater. Gugenheim.“ Friedrich Wehn ſaß jetzt auf dem Sofa— noch immer hatte er den Hut auf dem Kopf und hielt den Stock unter den Arm geklemmt. Es war ein warmer Abend, aber ihn fror wie im Fieber. Das was das Letzte! Gibſon zahlte erſt,— wenn es zu ſpät war. Sollte er ins Hotel laufen— vielleicht hatten ſie ſeine Adreſſe — ihm telegraphieren? Es kam zu ſpät, er war ja erſt morgen mittag in Baſel! Ein Telegramm, das am Zuge ausgerufen wurde! — Das ging alles nicht. Gibſon war unerreichbar. Die Hundert⸗ tauſend, die er in das— Schiebergeſchäft geſteckt hatte, verloren. Sein Wechſel kam ſicher. Ultimodeckung war nicht vorhanden. Conrad Wehn Söhne mußten die Zahlungen einſtelen! 50 —— ſttundentag in Frankreich nicht die Rede ſein. die Wirtſchaſtsverhandlungen in paris VParis, 7. Okt.(Von unſerem Pariſer Vertreter.) Die geſtrige Nachmittagsſitzung der deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertrags⸗ konferenz brachte eine energiſche Rede des franzöſiſchen Dele⸗ gierten Seruys. Seine Ausführungen gipfelten darin, daß Frans⸗ reich unter den heutigen Umſtänden nicht in der Lage ſei, das Meiſtbegünſtigungsrecht auf der ganzen Linie zu be⸗ willigen. Das Prinzip ſelbſt anzuerkennen, werde ZFrankreich nicht ablehnen. Bereits in der geſtrigen Sitzung wurden Verhandlungen zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Induſtrie⸗ verkretern eingeleiſet. In franzöſiſchen Kreiſen beſteht die Hoff⸗ nung, auf Grund der bisherigen Abmachungen eine vorläufige Regelung zuſtande zu bringen. Frankreich und der Achtſtundenktag Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Buro.) In den Ver⸗ handlüngen über die künftige Geſtaltung der deutſch⸗franz ö⸗ ſiſchen Wirtſchaftsbeziehungen, die jetzt in Paris ſtatt⸗ finden, iſt von franzöſiſcher Seite u. a. darauf hingewieſen worden, baß Frankreich den Achtſtundentag habe und durch inter⸗ nationale Abmachungen daran gebunden ſei, während die deutſche Produktion derarligen Einſchränkungen nicht unterliege. Dieſe Be⸗ hauptung widerſpricht den tatſächlichen Verhält⸗ niſſen, Frankreich hat das Waſhingtoner Abkommen bisher ſo wenig ratifiziert wie Deutſchland Für beide Länder gilt z. Zt. nur ihre eigene nationale Geſetzgebung die in beiden Landern den Grundſatz des Achtſtundentags aufftellt, aber mancherlei Ausnahmen geſtattet. Das franzöſ iſche Geſetz rechnet die Arbeitsbereit⸗ ſchaft von vornherein auf den Achtſtundentag nicht an und es ge⸗ ſtattet eine Verteilung der täglichen durchſchnittlichen Achtſtunden auf längere Zeiträume und ermöglicht die Nachholung aus⸗ gefallener Arbeitsſtunden in weitem Umfang. Es gibt die Möglich⸗ beit, Vorbereitungen und Hilfsarbeiten außerhalb der eigentlichen Arlbieitszeit vorzunehmen und Keſtaltet im„Landesintereſſe“ beträcht⸗ liche Ueberſtunden. Zudem iſt das franzöſiſche Geſetz ein Rahmen⸗ geſetz und erhält ſeinen tatſächlichen Inhalt erſt durch Verord⸗ nungen für die einzelnen Berufe und Induſtrien. Alles in allem kann von einemuneingeſchränkten A 9 In Deutſchland liegen Erhebungen von unverdächliger Seite, nämlich vom„Allgemeinen Deutſchen Gewerkſchaftsbund“ vor, aus, denen ſich ergibt, daß nur ein Drittel der erfaßten Betriebe mit wenig mehr als der Hälfte der Veſchäftigten 48 Stunden arbeiten. .* Der deutſch⸗öſterreichiſche handelsvertrag [J Berlin, 7. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei der Re⸗ gierung beſteht, wie wir erfahren, die Abſicht, den de utſch⸗öſter⸗ reichiſchen Handelsvertrag noch während der letzten Tage des Reichstags ratifizieren zu laſſen. Bei der Belaſtung des Parlaments durch die Dawesgeſete war dieſe Abſicht jedoch nicht durchführbar. Der Heuptgrund der Zurückſtellung iſt jedoch in neuen Anträgen zu ſuchen, die von öſterreichiſcher Seite geſtellt wur⸗ den und die noch Berückſichligung in dem Geſetzentwurf finden müß⸗ ten. Ueber die Anträge iſt inzwiſchen verhandelt worden. Der Vertrag wird dem Reichstag ſofort bei ſeinem Zuſammentreten vorgelegt werden. Gegen die koloniale Schuldlüge Im Hotel Union entbot am Montag nachmittag die Vorſtand⸗ ſchaft der Ortsgruppe München der Deutſchen Volkspar⸗ tei dem Gouverneur z. D. Reichstagsabgeordneten Dr. 5. Schnee einen Willkommgruß mit dem Hinweis darauf, daß München im Kampf gegen die koloniale Schuldlüge ſtets in vorderſter Reihe geſtanden habe. Dr. Schnee dankte für die Begrüßung und bezeichnete die koloniale Sache als Eriſtenzfrage des geſamten deutſchen Volkes. Im Kamofe um die Wiedererlangung der Kolo⸗ nien nach außen komme der Preſſe eine große Rolle zu. München ſtehe im Begriff zu einem Zentrum gegen die koloniale Schuldlüge zu werden. Am Montag abend hielt Dr. Schnee im großen Hörſaal der Univerſität vor dem akademiſchen Arbeitsausſchuß„Gegen das Friedensdiktat und Schuldlüge“ einen Vortrag uber den Raub der deutſchen Kolonien in dem er entſchieden die Behaup⸗ tung von der ſchlechten Behandlung der Eingeborenen durch die Deutſchen zurücwies und das Bild, das die deutſchen Kolonien zſetzt böten als ſehr traurig bezeichnete. Das ſchlimmſte ſei die Mili⸗ tariſierung in Togo und Kamerun unter franzöſiſcher Herrſchaft. Zum Schluß forderte Dr. Schnee in Anhetracht der Tatſache, daß für 20 Millionen Deutſche Nahrungsmittel aus dem Auslande eingeführt werden müſſen, unter lebhafter Zuſtimmung der Ver⸗ ſammlung wieder überſeeiſchen Beſitz für die deutſche Kolonial⸗ tätigkeit. Eiſenbahnunglück Loudon, 7. Oktober. Nach einer Reuter⸗Meldung reignete ſich geſtern in Natal ein ſchweres Griſenbahnunglü kDer von Turban abgebende Poſtzug ſtieß mit einem auf einem Neben⸗ A gleis ſtehenden Guterzug zuſammen. Der erſte Wagen des Poſt⸗ zuges wurde vollſtändig zertrümmert. Vier Perſonen wurden getötet, neunzehn ſchwer verletzt. 12775 1 Nrn— A Aus dem Brief Gugenheims ſah er ja, daß man auch an der Börſe die Firma bereits als ſchwach betrachtete. Alles verloren!— Eigentlich war es nun ſeine Pflicht, jetzt zum Vater hinunterzugehen und ihm die Wahrheit zu ſagen. Die Wahr⸗ heit, die ſein ſicherer Tod war! Er ſtand auf, ging an ein Schränkchen,— nahm eine Flaſche Portwein heraus und goß ſchnell einige Gläſer hinunter. Der ſtarke Wein rollte durch ſeine Adern, ſein Auge fiel auf eine Brieftaſche, die in dem Schränkchen lag, er nahm ſie heraus und öffnete— eine Photographie lag in ſeiner Hand.— Ilka Senden! kn,. Bildhübſch— ein herrlicher Körper, den ſie freigiebig preisgab, — ein paar lockende Augen. Er trank noch ein weiteres Glas, dann ſtand er auf.——— War doch alles verloren— noch einmal mußte er ſie ſehen, noch einmal— und dann—— Er hatte aus dem Schreibtiſch einen kleinen Revolver genom⸗ men und in ſeine Taſche geſteckt. Leiſe ſchlich er die Treppe hinunter, als hätte er Angſt vor der rufenden Stimme ſeines Vaters. Unten winkte er einem Auto— der Wein war ihm zu Kopfe geſtiegen. „Faundiele!“ Er lehnte ſich zurück— ein leichtfertiges Lächeln lag auf ſeinem Geſicht. „Was die Welt morgen bringt, Ob ſie uns Sorgen bringt, Leid oder Freud! Komme, was kommen mag, Morgen iſt auch ein Tag, Heute iſt heutl“ Er wußte ſelbſt nicht, wie es möglich war, daß er die Melodie leiſe vor ſich herpfiff. Zweites Kapitel. Das Auto hielt vor der Vergnügungsſtätte und Friedrich ſprang heraus. Er kam ſich vor wie ein Verbrecher, ſein Herz pochte und unwillkürlich ſah er ſich ſcheu um, ob ihn guch niemand hier eintreten ſah, als ſei er auf verbotenen Wegen, nicht im Begriff, das Kabarett aufzuſuchen, in dem er ſeit Wochen faſt alle ſeine Abende ver⸗ brachte. Er fühlte, daß er bleich ſein mußte, daß kalter Schweiß auf ſeiner Stirn ſtand. Der Zuſammenbruch, der unweigerlich mor⸗ gen erfolgen mußte, der kranke Vater, der ihn nicht überleben Krankenhaus nach Aus den verfailler Seheimakten Die„Münchener Neueſten Nachrichten“, der„Hannoverſche Kurier“ und die„Leipziger Neueſten Nachrichten“ kündigen heute die Veröffentlichung weiterer bisher unver offentlichten Dokumente aus den Geheimakten von Verſailles im Laufe des Sktober an. Ste ſtellen feſt, daß die Echtheit der Dokumente außer jedem Zweifel ſteht und auch von keiner Seite beſtritten warde. Die neuen Veröffentlichungen werden ſich haupfſächlich mit der Neugeſtaltung der europälſchen Karbe beſchäftigen, vor allem mit den wichtigen Oſtfragen Auch aus ihnen geht, wie die genannten Blätter ſchreiben, wieder hervor, daß Amerika zunächſt für die 14 Punkte Wilſons und dann für einen wirklichen Frieden ge⸗ kämpft hat daß es aber in ſeinen Beſtrebungen den gemeinſamen Anſtrengungen der Entente unterlegen iſt. Die Veröffent⸗ lichungen behandeln: 1. Fochs Krieg gegen den Bolſchewismus im Jahre 1919, 2. England und die Oſtfrägen. 3. Grenze und Abſtim⸗ mungsfragen, 4. Militärkontrolle. Auch ſie dürfen auf weiteſt⸗ gehendes Intereſſe im In⸗ und Auslande rechnen. 5. K. 8 oll Friedenszwecken dienen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Wafhington, 7. Okt. In einem, einem Sondervertreter der United Preß gegebenen Interview erklärte Admiral Moffet, das Haupt der merikaniſchen Flugzeugdiviſion, ſeine Geaugtuung darüber, daß den erfahrenen deutſchen Ingenieuren und der Beſatzung des„Z. R. III“ drei Moſate zur Verfügung ſtehen würden, um die amerikaniſche Luftſchiffbeſatzung mit deſſen Bedienung vertraut zu machen. Der Admiral war zuverſichtlich, daß Dr. Eckeners und Kapitän Lehmanns lange Erfahrung die Ueberfahrt von Friedrichs⸗ hafen nach Lakehurſt ſicher durchführen werden. Der Tag ſei nahe, ſagte er, wo die transatlantiſche Poſt in der Hälfte der benötigten Zeit befördert worden würde. Moffet iſt beſonders intereſſtert an der Frage des Luftſchiffes als Friedensbeförderungsmittel für Han⸗ delszwecke, beſonders über große Waſſerflächen. Er erklärte weiter, daß die amerikaniſche Regierung den Zeppelin unter der Beſchrän⸗ kung erwarb, ihn nicht im Krieg zu benutzen. Die Marine handle lediglich als ein Regierungsorgan, das beauftragt ſei, die ſtarren Luftſchiffe zu entwickeln. Er glaubt nicht, daß„Z. R. III“ vor dem 11. Oktober aufſteigt. Admiral Moffet nimmt an der Fahrt der„Shenandoah“ teil. Deutſches Reich Aenderung des Poſtgeſetzes Der Verkehrsausſchuß des Reichstages nahm geſtern den Geſetzentwurf zur Aenderung des Poſtgeſetzes an, der bezweckt, die durch das Poſtgeſetz geregelte Egablelſeune von ver⸗ loren gegangenen Paketen ohne Wertangabe und Ein⸗ ſchreibſendungen auf Goldmarkbeträge umzuſtellen. Dieſe Beträge ſind in der Nachkriegszeit bekanntlich infolge der Geldent⸗ wertung mehrfach geändert worden. Das neue Geſetz,. wonach bei Paketen ohne Wertangabe für jedes Pfund eines verloren gegange⸗ nen oder beſchädigten Paketes bis zu drei Goldmark und bei ver⸗ loren gegangenen Einſchreibſendungen 40 Goldmark erſetzt werden, tritt am 1. November 1924 in Kraft. Forderungen des deutſchen Oſtens Der Oſtdeutſche Heimted zenſi Allenſtein, der Heimot⸗ dieuſt Weſtpreußen⸗Marienburg, der Oſtdeutſche Heimatdienſt Til⸗ ſit, ſowie die Handelskammern Allenſteins, Elbings, Inſterburgs und Tilſits haben an den Reichskanzler eine Eingabe ge⸗ richtet, in der es u. a. heißt: Die Bevölkerung der deatſchen Oſt⸗ 1 iſt einmütig und wird es bleiben, die geraubten eutſchen Gebiete zurückzufordern und für ihre Wieder⸗ gewinnung alles einzuſetzen. Wir Oſtpreußen im beſonderen können niemals auf Soldau wie auf das Memelland verzichten, und ebenſo iſt die Beſeitigung des polniſchen Korri⸗ dors für uns eine Lebensfrage, aus Aate wie gus wirt⸗ ſchaftlichen Gründen. Wir erhoffen und erwarten von der Reichs⸗ regierung daß, falls ſie ſich für den Eintrilt in den Völkerbund entſchließen ſollte, ſie eine Form findet, die unſeren oſtdeutſchen Hoffnungen und berechtigten Forderungen nicht die Möglichkeit der Verwirklichung nimmt. nachtrag zum lobalen Teil * Aukounfall. Dder Mannheimer Rechtsanwalt und ſozialdemo⸗ kratiſche Stadtverordnete Dr. ranz Hirſchler erlitt bei einem Automobllausflug, den er mit ſeiner Familie unternahm, zwiſchen Eich und Gimbsheim auf der nach Mainz führenden Straße einen Unfall, der noch ſehr glimpflich verlief. Bei dem Automobil, das ſich in voller Fahrt befand, verſagte die Steuerung. Der Wagen überſchlug ſich, ſtürzte in den Straßengraben und begrub die In⸗ ſaſſen unter ſich. Dr. Hirſchler trug einen Bruch des linken rmes davon. Frau Dr. Hirſchler, die beiden 11⸗ und 12ſäh⸗ rigen 7 und eine mitfahrende Dame kamen mit dem Schvecken davon. Dr. Hirſchler wurde 195 85 Krankenauto in das ſtädtiſche verbracht. Worms Den rrereeeeiin rdN konnte, der Revolver in ſeiner eigenen Taſche waren furchtbare Mahner— das Lied, das er unwillkürlich gepfiffen war längſt auf ſeinen Lippen erſtorben,— er lachte bitter. Am liebſten wäre er wieder umgekehrt,— wie konnte er hier eintreten— unwillkürlich ſah er eine Zeitungsnotiz vor ſeinen geiſtigen Augen: „Zuſammenbruch der alten Firma Wehn Söhne. Der kranke Vater am Herzſchlag geſtorben, der leichtſinnige Sohn, eine Kugel in der Schläfe aufgefunden, nachdem er noch die letzte Nacht in der Faundiele verpraßt——“ „So ſpät heute?“ Irgend jemand redete ihn an, wie er eben wieder umkehren wollte. „Menſch, ſehen Sie blaß aus! Sind Sie krank?“ „In der Tat, ich fühle mich nicht wohl.“ „Ilka iſt heute entzückend.— letzki ſchneidet ihr mächlig die Kur——“ Wenn er ſich ſpäter zu erinnern verſuchte, wer damals zu ihm geſprochen, er wußte es nicht—, jetzt aber trat er in den lang⸗ geſtreckten, phantaſtiſch ausgeſchmückten Saal,— auf der Bühne— dicht vor ihm, ſtand Ilka Senden. Wie entzückend ſie ausſah— ſie hatte eben getanzt, der Saal, der dicht gefüllt war, raſte vor Veifall. Sie war ſehr zierlich und ſchlank. Die ſchimmernden Arme waren mit koſtbaren Armbändern geſchmückt— ein Perlenhalsband lag um den zarten Hals. Sogar die Beine der Tänzerin trugen Spangen und Ringe. Er ſtarrte ſie an— wie ſchön ſie war, wie berückend ſchön—, und ihn— ihn hatte ſie ausgezeichnet vor allen. Freilich, auch er hatte nicht beſeſſen— ſie war klug, die kleine Ilka—, ſie lockte mit ihren Augen, ſie verhieß mit dem Lächeln ihres Mundes, ſie trieb die Männer zum Wahnſinn— aber ſie ſpielte mit ihnen. Jetzt drängte ſich ein hagerer, ſchlanker Mann im Frack bis dicht an das Podium und reichte einen herrlichen Roſenſtrauß hinauf, ſie blickte ihn an, lächelte ihm zu— es ſchien Friedrich Wehn, als läge ein Verſprechen in ihren Augen, dann hüpfte ſie mit einem graziöſen Sprung in die Kuliſſe. Friedrich Wehn war wie betäubt. Er hatte alles vergeſſen, alle Sorgen, alle Vorſätze. Sein von dem haſtig getrunkenen Wein erhitztes Blut ließ ihn nichts ſehen, wie das Weib, das er liebte mit all ſeiner Sinnenglut, und den langen Kaſimir von Oletzki, der jetzt ein Siegerlachen auf den Lippen trug. 0(Fortſetzung folgt.) — 7 — * Dienskag, den 7. ortober 1924 Die Kartoffelverſorgung Die Verſorgung der Bevölkerung mit ausreichenden Mengen haltbarer Kartoffeln gibt in dieſem Herbſt, beſonders in den dicht⸗ bevölkerten Gebieten des Weſtens, zu nicht unerheblichen Beſorg⸗ niſſen Anlaß. Die diesjährige quantitatip nicht ungünſtig ausge⸗ fallene Kartoffelernte iſt in Bezug auf ihre Qualität durch das an⸗ Haltende Regenwetter ſtark beeinträchtigt. Es trifft dies beſonders zu für die in ſchwerem Boden gewachſenen ſogenannten gelbfleiſchi⸗ gen Kartoffeln, die durchweg gut geraten ſind und auch eine große Haltbarkeit verſprechen. Die demnächſt beginnende Ernte der Win⸗ terkartoffeln läßt es angezeigt erſcheinen, auf dieſe Schwierigkeiten hinzuweiſen, ohne beſonders ſchwarz malen zu wollen. Beſonders ernſt liegen die Verhältniſſe im rheiniſch⸗weſtfäliſchen Induſtriegebiet mit ſeiner außerordentlich dichten Bevölkerung. Leider bevorzugt die dortige Bevölkerung in der Hauptſache die gelbfleiſchigen Kartoffeln, deren Haltbarkeit in dieſem Jahre in Frage geſtellt wird. Man erwartet im Weſten eine Knappheit in Kartoffeln und eine Preisſteigerung mit allen ihren Folgeerſcheinungen, beſonders wenn das naſſe Wetter tatſächlich anhält und die Befürchtungen der maß⸗ geblichen Kreiſe bezüglich der ſchlechten Haltbarkeit ſich bewahrheiten. In früheren Jahren hat die Induſtrie des Ruhrgebietes, beſonders die Zechen und die Hüttenwerke, die Verſorgung ihrer Belegſchaft mit Kartoffeln übernommen. Die Induſtrie hat aber in dieſem Jahre mit Rückſicht auf die äußerſt betrüblichen Erfahrungen, die ſie mit dieſem Verfahren in den früheren Jahren gemacht hat, die direkte Verſorgung durch die Werke abgelehnt. Die Arbeiterſchaft hat durch dauernde Klagen über die Güte der Kartoffeln, über Uebervorteilung im Preiſe, die ſchließlich ſogar zu einer großen Anzahl von Gerichts⸗ verfahren führte, der Induſtrie die Mühe und den großen durch die Kartoffelverſorgung entſtandenen Kapitalverluſt ſchlecht gelohnt. Es iſt deshalb verſtändlich, daß die Werke in dieſem Jahre ihre direkte Mithilfe ablehnen, die ihnen auch durch den völligen Mangel an Kredit und flüſſigen Geldmitteln tatſächlich unmöglich iſt. Da aber die oben geſchilderten Verhältniſſe tatſächlich zu Schwie⸗ rigkeiten in der Kartoffelverſorgung führen können, ſo iſt es ſehr zu begrüßen, daß ſich die Gemeinden der Sache annehmen wollen. Ein Teil der Gemeinden hat bereits den Bezug für die Bevölkerung ſelbſt in die Hand genommen. Die Zechen des rheigiſch⸗ weſtfäliſchen Gebietes ſind mit dieſem Verfahren einverſtanden und haben deshalb ihren völlig ablehnenden Standpunkt dahin revidiert, daß ſie ſich bereit erklärt haben, die erforderlichen Beträge raten⸗ weiſe vom Lohn einzubehalten, wenn die Gemeinde den Einkauf und die Ausgabe der Kartoffeln übernehmen. Beſonders begrüßenswert wäre es, wenn die Gemeinden die direkte Verbindung mit den Er⸗ zeugergebieten aufnehmen könnten, wodurch ſie in der Lage wären, die Bevölkerung noch dazu weſentlich billiger zu beliefern. Es be⸗ ſtünde die Möglichkeit, mit dem Handel unter Zugrundlegung eines angemeſſenen Verdienſtes einen feſten Preis zu vereinbaren. Bei Be⸗ trachtung der Angebote fällt die große Spanne, die zwiſchen Er⸗ zeuger⸗ und Verkaufspreis liegt, auf. So werden z B. aus den beſten Gegenden Deutſchlands Kartoffeln zu.15—.40 frei Erzeuger⸗ ſtation(etwa.00 Mk. ab Verbraucherſtation) angeboten, während ſich der Kleinverkaufspreis auf 5 bis 6 Mark je Zentner ſtellt. Durch das oben angegebene zweckmäßige Verfohren der Gemeinden würde es möglich ſein, den Verkaufspreis der Kartoffeln auf 3,50 bis 4 Mk. je Zentner feſtzulegen, was natürlich im Intereſſe der Bevölkerung außerordentlich zu begrüßen wäre. Durch dieſes Verfahren würden auch die Leute ausgeſchaltet, die ſich beſonders in der Nachkriegszeit zwiſchen Erzeuger und Verbraucher eingeſchaltet haben, und es würde eine engere Verbindung zwiſchen den landwirtſchaftlichen Erzeuger⸗ gebieten und den induſtriellen Produktionsgebieten geſchaffen. Der örtliche Handel würde zu ſeinem vollen Recht kommen und die Finanzierung würde erleichtert werden. Selbſt bei einem Preiſe von .50—.00 Mark wird es viele Kreiſe der Bevölkerung, und zwar nicht nur für Arbeiter und Erwerbsloſe, ſondern beſonders auch für Rentner und Beamte ſchwierig ſein, die geſamten Barmittel für die Einkellerung auf einmal aufzubringen. Hier liegt für die Gemeinden eine lohnende Aufgabe. Da die Induſtrie bei der ungeheuren Belaſtung, unter der ſie beſonders hier im Weſten zu leiden hat. nicht helfend eingreifen kann, ſo richtet ſich die Hoffnung der Gemeinden auf das Reich. Die Reichsregierung hat allerdings bisher ſich noch nicht in zuſagen⸗ dem Sinne geäußert. Indeſſen ſind die Gemeinden wohl auch von ſich aus zu einer Bevorſchuſſung der Kartoffellieferung in der Lage, weil ſie zur Zeit endlich höhere Zuweiſungen aus dem Einkommen⸗ ſteueraufkommen erhalten haben oder in Bälde erhalten werden. Sehr erfreulich und ein Beweis für den Willen der Landbevölke⸗ rung, den dichtbevölkerten Gebieten zu helfen, iſt es auch, daß in Bezug auf die Zahlungsbedingungen die Erzeugerorganiſationen weitgehend entgegenkommen wollen. Der in Mecklenburg gegründete Volkswirtſchaftsverband, der ſeine Grün dung dem Landbund ver⸗ dankt, erklärt ſich z. B. bereit, von den Gemeinden Akzepte über je ein Drittel der Reſtbeträge für 4, 8 und 12 Wachen entgegenzu⸗ nehmen. Wenn ſich auch durch die Diskontierung dieſer Akzepte eine Preiserhöhung um 5 Pfennig ergeben ſollte, ſo ſind doch die Vor⸗ teile des Verfahrens ſo groß, daß es von den Gemeinden, im Intereſſe der Bevölkerung nur begrüßt werden kann. Kl. Neue Mmannheimer Feitung Mbend · Rus gabe) Städtiſche Nachrichten Die Ermäßigung der Umſatzſteuer Durch die Verordnung des Reichspräſidenten über wirtſchaftlich notwendige Steuermilderungen vom 14. September 1924 iſt der Satz der allgemeinen Umſatzſteuer für die Umſätze vom 1. Okt. 1924 ab von zweineinhalb vom Hundert auf zwei vom Hundert ermäßigt worden. Darüber, ob ein Umſatz vor oder nach dem 1. Oktober liegt, entſcheidet nach den Durchführungsbeſtimmungen bei der Ver⸗ ſteuerung nach den vereinnahmten Entgelten(Iſteinnahme) der Zeitpunkt der Vereinnahmung, bei der Verſteuerung nach den Lei⸗ ſtungen und Lieferungen(Solleinnahme) der bewirkten Leiſtungen. Die Steuerpflichtigen, die zu monatlichen Umſahſteuervorauszahlun⸗ gen verpflichtet ſind, haben daher erſtmals im November 1924 für die Umſätze im Oktober, die Steuerpflichtigen, die zu vierteljähr⸗ lichen Umſatzſteuervorauszahlungen verpflichtet ſind, erſtmals im Januar 1925 für die Umſätze von Oktober bis Dezember 1924 die Umſatzſteuer in Höhe von zwei vom Hundert zu entrichten. Dagegen haben ſowohl die Monats⸗ als auch die Vierteljahrszahler bei der Vorauszahlung im Oktober 1924, die ſich auf die Umſätze vor dem 1. Oktober 1924 bezieht, noch zwejeinhalb vom Hundert zu zahlen. Um die mit der Ermäßigung der Steuer bezweckte Preisſenkung auch bei Bindung an länger zurückliegende Verträge zu ermöglichen, mußte ein zivilrechtlicher Anſpruch des Abnehmers auf Preis gach⸗ laß geſchaffen werden. Iſt die Preisvereinbarung vor dem 25. September 1924, alſo zu einer Zeit getroffen, zu der die Kenntnis von der neuen Regelung noch nicht allgemein durchgedru er war, ſo hat der Lieferungsverpflichtete dem Abnehmer einen Nach⸗ laß in Höhe von einhalb vom Hundert des Entgelts zu gewähren. Die Durchführungsbeſtimmungen ſehen ſchließlich vor, daß dem Ausfuhrhändler in Fällen, in denen der Umſatz ins Ausland vor dem 1. Januar 1925 getätigt wird, noch zweieinhalb vom Hundert des Preiſes vergütet werden, ſofern der Vergütungsanſpruch ſelbſt bis zum 31. Januar 1925 geltend gemacht iſt. * * Aus der Juſtizverwaltung. Die Staatsanwälte und Abtei⸗ lungsleiter der Staatsanwaltſchaft Mannheim Brettle, Dr. Sei er und Dr. Luppold wurden zu Erſten Staatsonwälten er⸗ nannt. * Aus dem Tätiakeitsbericht der Beamten der Nahrungsmilkel⸗ polizei für den Monat September entnehmen wir, daß im Ganzen 84 Perſonen zur Anzeige gebracht wurden. darunter vier auswärtige Milchlieferanten wegen Verkaufs gewäſſerter und abgerahmter Milch, 23 Milchhändler wegen Verkaufs verbotener Waren. 7 Verkäufer wegen Feilhaltens gewäſſerter Nüſſe und zwei Butterhändler wegen Verkaufs wäſſeriger Butter. Kontrolliert wurden 270 Milchhändler und 74 Metzaer, ohne daß Beanſtandungen gefunden wurden. Bei 40 Bäckereien wurden Brot und Brötchen nachgewogen. Minder⸗ gewichte konnten niraends feſtgeſtellt werden. Für das ſtädtiſche Un⸗ terſuchungsamt mußten mehrere Proben von Lebensmitteln zwecks Unterſuchung erhoben werden. Auf den Wochenmärkten ſind die Be⸗ amten ſtets anweſend und üben ſtrenge Kontrolle aus. *Ausſkand des Perſonals der Neckarſchleppſchiffahrt. Vas ge⸗ ſamte Perſonal der Schleppſchiffahrt auf dem Neckar(.⸗G. Heil⸗ bronn) iſt in den Streik getreten. Die Ausſtändigen fordern eine 10prozentige Lohnerhöhuna. die von der Firma abgelehnt wurde. Die Beraungsarbeiten an dem am Samstaa in Heilbronn geſunkenen Kettenboot No. 2 werden als Notſtandsarbeit betrachtet und deshalb vom Perſonal verrichtet. Leichenländung. Geſtern wurde in Edigheim(Pfalz) die Leiche des am 23. September hier im Rhein ertrunkenen Schiffsheizers Karl Haberkorn geländet. Anfälle. Geſtern nachmittag wurde ein 74 Jahre alter Kra⸗ nenführer beim Ueberſchreiten der Mittelſtraße am Meßplatz von einem Motorradfahrer angefahren, zu Boden geworfen und im Geſicht leicht verletzt. Ein Verſchulden des Lenkers des Rades ſoll nicht vorliegen.— Geſtern abend ſtieß ein Perſonenauto, von Mannheim kommend, an die geſchloſſene Schranke auf der Schwetzingerlandſtraße beim Rangierbahnhof Rheinau und wurde erheblich beſchädigt. Der 32 Jahre alte Führer des Kraftwagens erlitt hierbei an der rechten Hand und im Geſicht erhebliche Schnittwunden. Er konnte die heruntergelaſſene Schranke nicht gehen, da die Scheinwerfer eines ihm entgegenkommenden Laſt⸗ kraftwagens ihn blendeten. Fahrläſſige Körperverletzung. Geſtern vormittag wurde auf der Straße vor L 2, 12, eine 12 Jahre alte Schülerin, die unter einen Perſonenkraftwagen geriet, an den Beinen und an der Bruſt verletzt Mit einer Droſchke verbrachte man die Verunglückte in die elterliche Wohnung. Die Verletzungen ſind nicht erheblich. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. * Jeſtgenommen wurden 19 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Wirt wegen Verbrechen nach§ 218, eine Kellnerin und eine Ehefrau megen Kuppelei, eine Fabrikarbeite⸗ rin wegen Diebſtahls und ein Mechaniker von hier, der von der Kriminalpolizei Berlin wegen Betrugs und Unterſchlagung geſucht wird. *Brand eines Gartenhäuschens. Geſtern abend geriet in Wald⸗ hof am Speckweg beim Franziskushaus ein Gartenhäuschen aus un⸗ aufgeklärter Urſache in Brand. Das Feuer wurde von der um 10.48 Uhr alarmierten Berufsfeuerwehr mit Hilfe der Freiwilligen Feuer⸗ wehr Waldhof, die bereits eingetroffen war, gelöſcht. 3. Selte. Ar. 466 Veranſtaltungen Das Jugendfeſt des Jugendbundes für Entſchiedenes Chriſten⸗ kum rief am letzten Sonntag zum erſtenmale in arößerem Maßſtabe die chriſtlichen Kreiſe unſerer Stadt im Nibelungenſaal zuſammen⸗ jedoch auch eine aroße Anzahl Fernſtehender. ſodaß der prächtige Saal bis unter die zweite Empore gefüllt war. Nach einer eindrucks⸗ vollen Kundgebung am Waſſerturm bezeugte der lange, feſtliche Zug vom Lindenhof nach dem Roſengarten, daß auch entſchiedene Chriſten nicht weniger Freude kennen als die Kinder dieſer Welt. Das brach⸗ ten auch die manniafachen Darbietungen des Nachmittags zum Aus⸗ druck. Machtvoll entfaltete ſich die Tonfülle der 145 Poſaunen. Die Chöre ſangen mit ſchöner Hingabe an die heilige Botſchaft. Im Mit⸗ telpunkt ſtanden die Feſtanſprachen„Unſterbliche Freude“ und„Un⸗ ſterbliche Kraft“. Während das letzte Thema Prediger Schmidt aus Heilbronn behandelte und in warmen Worten die Offenbarung der Gotteskraft in Chriſtus, dem Gekreuzigten und Auferſtandenen beſchrieb. führte Prediger Krupka die geſpannt lauſchende Zu⸗ hörerſchaft in das Geheimnis der wahren und bleibenden Freude, in⸗ dem er in kraftvoller Klarheit zeigte, wie in aller ſündhaften Freude der Keim und das Gift der Zerſtörung lieat, wie aber auch die edlen Freuden der Naturliebe, der Körperübungen, des Kunſtſinnes, mit denen entſchiedenes Chriſtentum gar nicht im Widerſpruch ſteht, den⸗ noch nicht ausreichen, wenn Krankheits⸗ und Sterbenot, ſowie ſchwere Enttäuſchungen über den Menſchen hereinbrechen. Hier aber gerade erhalte ſich die ewige Freude im Umaang mit dem ſiegreichen Retter der Menſchen. der allein Leben und volles Genüge aibt, wo alles andere zerbrach. Aehnliche Gedanken unter neuer Beleuchtung brachte auch der erſte von den fünf Vorträgen, die Herr Krupka, der ſeit 1 Jahren in den größten Räumen ſüddeutſcher Städte ſpricht und vorher in Oſtpreußen als Leiter der Zeltmiſſion großen Einfluß auf die dortigen Volksmaſſen übte, z. Zt. im Friedrichsvark abhält. Es ſei um der klaren Gedankenführung, wie auch der packen⸗ den Volkstümlichkeit des Redners willen, vor allem aber wegen der Wichtiokeit der Gottesbotſchaft an unſer ſeelendarbendes Volk dring⸗ lich auf dieſe wertvollen Abendſtunden hingewieſen. Eintritt frei. (Siehe Anzeige.) „d- Der Geſangverein„Sängerluſt“ feierte am Sonntag abend im„Friedrichspark“ ſein 29. Stiftungsfeſt. Muſikdirektor Sieder brachte mit dem ſeiner Leitung unterſtellten Chorkörper und mit dem aus dieſem hervorgegangenen Sieder⸗QAuartett eine Reihe volkstümlicher Chöre zum Vortrag, die erneut die hohe Linie erkennen ließ, auf der die Pflege des deutſchen Liedes inner⸗ halb der„Sängerluſt“ ſich bewegt. Neben einem Stamm alter takt⸗ und ſtimmfeſter Sänger beſtrebt ſich ein ſtarker junger Nachwuchs mit Erfolg, es ihnen gleichzutun. Die Quartettlieder„Abendſtänd⸗ chen“(Schiebold),„Abſchied von der Mutter“(Bäcker),„Der Wunſch“ (Witt),„Unten im Tale(Fleiſcher) fanden den gleichen anerkennen⸗ den Beifall der Feſtteilnehmer wie die beiden Männerchöre„Sonn⸗ tag iſt's“(Breu) und„Burſchenabſchied“(Wengert). Sicherer An⸗ ſa, Rhythmus, Ausſprache und harmoniſche Ausgeglichenheit der Stimmen zeichnen den Chorkörper der Sängerluſt aus. Auch die beiden Soliſten Albert Engelmann— er ſang zwei Lieder für Tenor:„Das Zauberlied“(Mayer⸗Helmund) und„Wenn du kein Spielmann wärſt“(H. Hofmann) und Adam Grimm, der mit zwei Baritonſolis:„Meine Sonne“(Capua) und„Hüte dich“(R. Fried) aufwartete— er ſang auch das Solo im„Abſchied von der Mutter“ —keigten erfreuliche Fortſchritte ihrer Geſangskultur. Einen weſent⸗ lichen Teil der Vortragsfolge beſtritt die Hauskapelle unter Leitung ihres Dirigenten Robert Wolff. Reſpektables muſikaliſches Können zeichnet die jungen Leute aus. Man hörte es den Konzert⸗ ſtücken an, daß ihre Interpreten mit Ernſt und Eifer der edlen Muſika zu dienen ſich beſtreben. Eine beſondere Note erhielt das Feſt durch die Ehrung des Chorleiters Muſikdirektor Wilhelm Sieder, der ſeit 25 Jahren den Taktſtock in der„Sängerluſt“ ſchwingt. Sein Verdienſt als Dirigent rückte der erſte Vorſitzende Adam Ammann in einer Dankanſprache in anerkennende Beleuch⸗ tung. Er hob hervor, daß die„Sängerluſt“ es dem Jubilar zu danken habe, wenn ſie aus ſehr beſcheidenen Anfägen heute auf eine achtunggebietende Stellung unter den Mannheimer Geſangvereinen blicken dürfe. Mit der Ueberreichung eines prächtigen, blumen⸗ geſchmückten Gabenkorbes und einer kupfergetriebenen, die Muſik ſymboliſierenden Plakette an den Jubilar verband der Vorſitzende den Wunſch auf ein weiteres lanajähriges Zuſammenarbeiten von Dirigent und Aktivität. Nach herzlichen Dankesworten des Gefeier⸗ ten fand die Ehrung weiterer ſieben Vereinsangehörigen für 15fäh⸗ rige Mitgliedſchaft ſtatt. Den goldenen Sängerring erhielt Herr Karl Bauſt; die übrigen ſechs Herren: Jakob Dorn⸗Hockenheim, Nathan Gutfahr, Friedrich Klingler, Karl Huber, Friedrich Sieger und Ludwig Schmitt erhielten für 15jährige Paſſivität künſtleriſch gefertigte Urkunden. Das allgemeine Wohlbehagen klang nach Schluß des muſikaliſchen und geſanalichen Teils in einen Feſt⸗ ball aus, zu dem die Mannheimer Schützenkapelle aufſpielte und dem nahezu vollzählia bis nach Mitternacht gehuldigt wurde. Der„Arion Mannheim“ Iſenmannſcher Männerchor nahm am vergangenen Sonntag Anlaß. im Städtiſchen Krankenhauſe einige Lieder vorzutragen. Die Zuhörer waren über das dargebrachte Morgenſtändchen angenehm überraſcht und erfreut. ** Konzerkgaſtſpiel Rio und Ferry Gebhardk. Dieſe ſugendliche Künſtler. die von ihren früheren Gaſtſpielen noch in beſter Er⸗ inneruna ſtehen, geben vor ihrem Gaſtſniel in London, wo ſie für ein Kongert im Conventaarden verpflichtet ſind, am Montag. 13. Oktoder .....0w ⅛«T«•—».... Man muß nicht alles glauben, was die Leute ſagen, man muß aber auch nicht glauben, daß ſie es ohne Grund ſagen. 31 Gedanken zum Drama Gelegentlich der Uraufführung der Tragödie: „Ragen“ von Max Zweig. Von Arkur Holz, Oberſpielleiter am Mannheimer Nationaltheater Kunſtwerk iſt Gleichnis für ein ſeeliſches Erlebnis eines Schaffenden, der es durch ſein„Können“ ſo zur Form, zur Tat werden läßt, daß das Erlebnis— prinsiiell— allg mein nacher⸗ lebt, miterlebt werden kaun 5 8 Was auf der Bühne Geſtalt gewinnen ſoll, iſt das Drama Das Drams iſt ein Gleichnis für den Kampf von Willenskräften die höchſte Form des Dramas: die Tragödie, weil in ihr jede„Zu⸗ fälligkeit“ ausgeſchaltet ſein und ſich alles auf Zwang und Notwen⸗ digkeit aufbauen muß. Je ſtärker die Notwendigkeit in einer Form, umſo zwingender iſt die Wirkun 8 Zu jeder Lat, die wir tun, iſt der Wille der Hebel. Aber jede Tat ſchließt zugleich das Gegenteil dieſer Tat in dieſem Augen⸗ blicke aus. Ich kann nicht zugleich rechts und links gehen. Wie ich mich entſcheide— ob für rechts, oder für links— hängt von vielen Dingen ab, aber immer trage die Folgen— ich ſelber. Darum muß ich vor jeder mir wichtigen Tat die Folgen bedenken. Hier liegt— ſozuſagen— die Keimzelle für das Drama. Der Dramatiker muß nun die Tat zu einer„wichtfgen“, für den Helden „entſcheidenden“ machen. Je wichtiger die Tat, deſto höher ſteigt der Held, weil die Entſcheidung umſo ſchwieriger für ihn wird. Der Dichter muß bemüht ſein, die Kräfte, die zur Tat 81 E ſtark zu machen wie die, welche den Helden von der 55 771. halten oder ihn in entgegengefetzte Richtung ſtoßen. 15 er 15 45 muß ſchließlich ion ſo formen, daß der Held zur„Tat“ ezwungen wird. Gelingt dem Dramatiker dies alles, ſo wird die Trieb zur Tat— Gegenkraft— Tat ſelbſt— Velgen 0 1 5 zur„Notwendigkeit des Geſchehens“:— d. h. 0060 25 Myſterium eines großen Geſchehens überhaupt. 90 ſtl 9 0 (natürlich immer aus dem Erlebnis des großen 50 ers) 5 wird zum Gleichnis für das Geſcheben überhaupt. Denn große Tat iſt— wie der Wille— ein Mnſterium, wir kennen nich ihre Wurzeln. Aus dieſem Myiterium kann eine tiefe Erſchütte⸗ rung religiöſer Axt die Zuhörer paclen. Das Charakterdrama— in dem der Dichter von der Eigen⸗ tümlichk⸗it eines Individiums ausgeht— hat andere Ziele und darum andere Formen. Nicht alle Zeiten ſind für alle Gattungen der Kunſt günſtig. Wir leben in einer Zeit, die offenbar dem Drama keinen frucht⸗ baren Boden bietet, wenn wir nämlich auf das heute Produzierte blicken. Wir können hier nicht unterſuchen, woran das liegt. Wir müſſen aber dankbaren Herzens alles pflegen, was uns als Samen⸗ korn für eine kommende Blüte erſcheinen kann. Das hängt natür⸗ lich von unſerem Urteil ab, und dieſes Urteil iſt ſubjektiv und dem Irrtum unterworfen. 5 Aber jedes Urteil iſt ſubjektiv objektiven Maßſtab gibt es nur im Hirn Gedankenloſer. Je ſubjektiver ein Urteil iſt und als ſolches erfaßt wird, umſo eher kann es auch von anderen goutiert werden. Wichtig iſt nur, daß der Urteilende ſelber eine bedeutſame Perſönlichkeit iſt. Der ſubjektivſte Menſch in Deutſchland— Goethe— war zugleich der„objektivſte“. 5 Ich glaube, man ſollte bei der allgemeinen Tendeng, die mehr oberflächlichen Konflikte des heutigen Lebens zu geſtalten, jene Künſtler nicht überſehen, die den tieferen und darum unſichtbareren Strömungen unſerer Zeit nachſpüren. Zu dieſen möchte ich unter anderen auch Max Zweig rechnen der mit ſeinem Drama„Ragen“ zum erſtenmal auf der Bühne des Mannheimer Nationaltheaters zu Worte kommen ſoll. Zweig iſt bewußt von einem Thema ausgegangen, das ſchon viele und ganz große Dramatiker behandelt haben. von dem „Oreſt“⸗Problem. Oreſt, der griechiſche Menſch, hat den Ruf zur Tat erhalten, den Mörder ſeines Vaters umzubringen. Er folgt dieſem Ruf unbedenklich, ſeine Seele iſt vor der Tat nicht„geſpalten“. Die Hinderniſſe, die ſich ſeiner Tat entgegenſtellen, ſorgen für die not⸗ wendige dramatiſche Spannung. Auch die Mutter(1) ſchlägt er— unbedenklich— tot. Erſt nach der Tat erwachendie Erinyen. Bei Aeſchylos fällt dann Athene das Urteil, daß Oreſt recht getan. Die in den Erinyen verkörperten Gewiſſensbiſſe müſſen ſchweigen. Hier iſt deutlich jene Uebergangszeit ſichtbar, da das„Vaterrecht“ über das„Mutterrecht“ den Sieg davontrug. In dieſem für jene Zeit gewaltigen, zu allen ſprechenden Gleichnis können wir uns heute nicht wiederfinden. Aber mir will ſcheinen, auch wir leben in einer Uebergangs⸗ zeit, und Neues will ſich geſtalten. Wir halten den Mord— aus welchem Grunde er immer geſchehe— für verwerflich. Die Seele des Griechen iſt durch das Chriſtentum gegangen und hat auch in dem verworfenſten Mörder den„Menſchen“ entdeckt. * Aber wir morden noch immer, wir haben noch Krieg, noch Neid, noch Habgier, noch überflüſſigen Beſitz,— und doch iſt in allen der Zwang zum„Sittlichen“ latent. So kann alſo Zweig mit Recht fragen: „Wie ein Menſch von heute zu handeln, der den Auftrag von 8 55 ſittlichen Macht bekommt, den Mord durch Mord zu ver⸗ gelten?“. Wir nehmen an, daß alle Mächte, die ihn zur Tat treiben, die gewaltigſten ſind— wird nicht die Macht des chriſtlich⸗ethiſchen Be⸗ wußtſeins ihn dauernd hemmen, von der Tat zurücktreiben? 1 Wo iſt hier ein Ausweg? 5 Ragen entzieht ſich— mit geſpaltener Seele— der Tat, ohne ihr doch gang zu entſagen!— Chriſtlich fühlend, aber dem Zwang der barbariſchen Umwelt noch zu ſehr unterworfen, läßt er die Tat dennoch geſchehen, durch ſeinen Freund Haimon. Trotzdem: bleibt nicht Mord— Mord? Kann eine ſchlechte Tat, wie die abſichtliche Vernichtung eines Menſchenlebens— wo⸗ durch auch immer— ſanktioniert werden? Wir brauchen nicht an„Krieg“ zu denken— wir ſehen überall, wie Haß den Haß erzeugt, Neid den Neid gebiert, Vernichtung die Vernichtung ablöſt, und wir müſſen geſtehen, daß dieſe Frage „aktuell“ iſt. „Aktuell“ im tiefſten Sinne des Wortes. Denn es iſt eine ethiſch⸗religiöſe Frage, die hier nur künſtleriſch⸗dramatiſch auf das Schärfſte zugeſpitzt iſt. 5 Indem er in tiefſtem Verantwortungsgefühl alle Folgen der Tat auf ſich nimmt, kommt er auf langem Wege des Kampfes mit ſich ſelbſt zu ſeinem wahren Selbſt— und damit zu einer für ihn endgültigen Sittlichkeit. Es iſt wohl unbeſtritten, daß ein tiefer Zug zur Religioſität im heutigen Menſchen ſichtbar wird. Und gerade Leſe Sträntgen ſind es ja, die im großen Drama überhaupt nach Geſtaltung rufen. Das Religiöſe— nicht im Sinne eines dogmatiſchen Ehriſten⸗ 8 im 1 einer tiefen Verantwortung vor „vor dem Gott, dem wir alle, jed ür ſi 3 ſei verantwortlich ſind. leder für ſich als ſein em Got Denn Menſch ſein heißt Kämpfer ſein ie finſteren 2 5 gegen die finſteren 5 um uns vor allem in uns, und Menſch ſein eitzf eeſen ott in uns ſuchen und finden. Wer ſeinen Gott in ſich gefunden, hat auch den tiefſten Sinn ſeines Lebens damit hat auch der 0 gefunden. Er 5 und kehrt, was immer auch mit ihm geſchehe, zurück So handelt das große Drama im Grunde von nichts anderem als dem Kampf, den ei 5a Behege pf 5 Menſch muß. um zu e 17 14— Und dieſes iſt der Ausweg, den Ragen ſchließlich findet: ——— 8 — eeeeeeeeeeeeeee beee eeeeeen des A. Seie. Nr. 46 * ANeue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) ———— emen Konzertabend im Muſenſaal, auf den wir hiermit binwelſen. 95 Die Jünalinge. die in den beſten Händen des Generalmuſikdirektors Dr. Möricke Profeſſor Robert Kahn Edwin Fiſcher Berlin, als einzige Freiſchüler ſind. werden wieder einen aroßen Fortſchritt ibres Könnens zeigen. Die ſonnkäalichen Anterhaltungsabende im Nibelungenſaal des Roſengarkens werden, beainnend am 12. Oktober mit einem Overetten⸗Geſamtaaſtſpiel des Heidelberger Stadtthea⸗ ters in der rbeiniſchen Operette Die Frühlingsfee“, vom kommenden Sonntaa ab wieder regelmäßig durchgeführt werden. Gerlant ſind Geſamtgaſtſpiele auter Bühnen und Kapellen, bunte und heitere Abende, dazwiſchen auch einige Konzerte mit Wirtſchafts⸗ betrieb. Die Preiſe ſind äußerſt niedrig angeſetzt. e Der Mannheimer Hausfrauenbund plant neben vielen haus⸗ wirtſchaftlichen und kulturellen Veranſtaltungen für den Monat No⸗ vember eine arößere Ausſtellung. Für einen Teil möchte er um tätige Mithilfe ſeiner Mitalieder bitten und zwar für die Spiel⸗ zeugabteilung. Es ſollen in ihr ſelbſtgefertigte Spiel⸗ àe u ae aller Art ausgeſtellt und die beſten vreisgekrönt werden. Der Hausfrauenbund läßt ſchon heute dieſen Ruf an ſeine Getreuen er⸗ gehen damit noch Zeit iſt. hübſche Sachen anzufertigen. Der Zeit⸗ vunkt der Annahme wird noch bekannt gegeben. Landwirtſchaft und Erwerbsloſenfürſorge. Wie das Organ des Badiſchen Bauernvereins„Der Badiſche Bauer“ berichtet, hat der Badiſche Bauernverein anläßlich des Erſcheinens eines neuen Entwurfes zur Durchführung der Erwerbsloſenfürſorge ſeitens des Reichsarbeitsminiſteriums die Vereinigung der deutſchen Bauernver⸗ eine beauftragt, erneut, unter allen Umſtänden für eine Befrei⸗ ung der Landwirtſchaft von den Beiträgen zur Erwerbs⸗ 1of enfürſorg e einzutreten und insbeſondere eine Befreiung von Arbeitsverhältniſſen auf Grund von einjährigen Dienſtverträgen zu erſtreben. Das grüne Badiſche Kursbuch, amtliche Ausgabe vom 5. Ok⸗ tober 1924, iſt im Umfang von etwa 400 Seiten ſoeben erſchienen und in den Buch⸗ und Papierhandlungen ſowie an den Bahnhöfen zu haben. Es iſt um etwa 120 Fahrplanſeiten erweitert worden und enthält nunmehr außer den badiſchen auch alle Fahrpläne für Württemberg und Heſſen, außerdem ſämtliche Hauptſtrecken von Bayern, den angrenzenden mitteldeutſchen, öſterreichiſchen und ſchweizeriſchen Gebieten und die Fernverbindungen. Ferner liegt neu eine Eiſenbahnkarte von Südweſtdeutſchland bei. Im gleichen Berlag(C. F. Müller, Karlsruhe) iſt eine kleine Ausgabe des . Kursbuchs(Taſchenfahrplan) erſchienen, die nur den badi⸗ chen Teil mit Anſchlüſſen und Fernverbindungen enthält. Umfang etwa 160 Seiten. Warnung vor der Abwanderung nach dem Balkan. Der „Günz⸗ und Mindelbote“ enthält intereſſante Erklärungen eines aus Rumänien zurückgekehrten Ganzbürger Bürgers, aus denen er⸗ ſichtlich iſt, wie 4 die in der Hoffnung nach beſſeren Exiſtenz⸗ verhältniſſen nach den Ländern des Balkans ausgewanderten Deut⸗ ſchen von unſeren„ehemaligen“ Feinden, den Rumäniern, behan⸗ delt werden. Der als Maſchinenbauſchloſſer in Sibtu(dem früheren Hermannſtadt) tätige Berichterſtatter wurde mit ſieben Deutſchen während des Belagerungszuſtandes feſtgenommen und ins Militär⸗ gefängnis eingeliefert. Dort wurde ihnen Paß und Gepäck abge⸗ Iummen, täglich mußten ſie, trotzdem ſie noch ſchwer an den Folgen eines eben glücklich überſtandenen Malariafiebers litten, in Beglei⸗ tung von Soldaten mit aufgepflanztem Gewehr zur Arbeit marſchie⸗ ren. Sie erhalten nur kümmerliches Eſſen, einmal garnichts. Ein Deutſcher, der geflohen war, erhielt jeden Tag Stockhiebe. Vom Kriegsgericht wurden ſie ſchließlich zu je 500 Ley verurteilt und unter Anweiſung eines engbegrenzten Aufenthaltsgebietes entlaſſen. Ihr Gepäck erhielten ſie in grauenhaftem Zuſtande wieder. Rommunale Chronik Aus dem Skadkrat Speyer *Syeget, 6. Okt. In der jüngſten Stadtratsſitzung wurde Oberbürgermeiſter Leiling, der zum erſten Male nach ſeiner Rück⸗ kehr wieder einer Stadtratsſitzung beiwohnte, von Bürgermeiſter Graf herzlich begrüßt. Oberbürgermeiſter Leiling antwortete hierauf in längerer Rede, in der er u. a. ausführte: Ich erkenne ſehr gerne an, daß Sie alle in den Wirrniſſen der letzten Jahre vieles Jurchmachen mußten. Sie haben die Stadt durch alle dieſe Drang⸗ ſale hindurch gevettet. Gewiß geht das nicht ohne Spuren ab. Aber trotzdem muß Ihnen die Bürgerſchaft insgeſamt Dank wiſſen, ſie muß Dank wiſſen dem Herrn Graf, der an meiner Stelle die Geſchicke der Stadt in erſter Linie zu leiten hatte, Dank aber auch muß die Bür⸗ gerſchaft wiſſen, allen Damen und Herren, die bei allen Angriffen von allen möglichen Seiten der hohen Tradition der Stadt Speyer treu geblieben ſind. Wenn ich die Leitung der Geſchäfte nun wieder übernehme, ſo geſchieht es in dem feſten Vorſatz, ſo wie früher mein Beſtes dafür einzuſetzen, unſere Stadt aufwärts zu führen und mit Ihnen die ſchweren Wunden zu heilen, die die Wirrniſſe der nun 869 e uns liegenden Zeit geſchlagen haben. Ich habe das Vertrauen, es wie früher gelingen wird, in einträchtiger Zuſammenarbeit zum Wohle der Stadt zu wirken. Der Stadtrat beſchloß, von dem Staatsdarlehen zu Woh⸗ nungsbauten in Höhe von 120 000 Mark 14 Wohnungen durch die Baugenoſſenſchaften und 6 durch die Stadt in eigener Regie zu errichten und für Ausgewieſene bereit zu ſtellen. Die Beherber⸗ gungsſteuer wird vom 1. Oktober 1924 an von 20 Prozent auf 10 Prozent ermäßigt. Takt iſt das Mindeſtmaß an Liebe, welches jeder Beliebige von uns fordern kann. Nicht jeder taktloſe Menſch iſt gehäſſig, aber alle gehäſſigen Menſchen ſind tattlos. „„ 2 4 Theater und Muſtk e Bom Karlsruher Theaker. Für die Kammerſpiele im Künſtlerhaus ſcheint ſich das Bad. Landestheater aus⸗ gerechnet die düſterſten Produkte der neueren deutſchen dramatiſchen Literatur zur Wiedergabe vorgenommen zu haben. So wars im vergangenen Jahr, ſo ſoll es offenbar auch im neuen werden. Man begann mit Georg Kaiſers„Brand im Opernhaus“, der dem normalen Zuſchauer mehr als ein Rätſel zu löſen übrig läßt und ihn in die triſteſte Stimmung verſetzt. Der künſtleriſche Gewinn iſt ein Minimum. Die Aufführung begegnete in keinem Akt irgend⸗ welchem Entgegenkommen des Publikums. Man wird ſich dazu ver⸗ ſtehen müſſen, künftig geeignetere Stücke für die Kammerſpielabende ausfindig zu machen. Weniger quäleriſch verlief die Erſtaufführung von Max Mohrs„Karawane“ im Bad. Landestheater. Aller⸗ dings bedeutet das neue Werk des Dichters der„Improviſationen im Juni“ eine gelinde Enttäuſchung für alle, die dieſes Stück im Vorjahr als vielverſprechenden Anfang des Verfaſſers begrüßt hatten. Die nur auf innen geſtellte Handlung zerpflückt etliche Probleme der glückſuchenden Perſönlichkeit unſerer Zeit durch alle vier Akte ohne große Wärme, das rein dichteriſche tritt ſtork zurück und ſo bleibt auch der Hörer in lauer Verfaſſung. Der Schluß vor allem, der ſein rechtes Ende nicht finden kann, läßt künſtleriſche Formung vermiſſen. Selbſt Stefan Dahlen wußte nicht allzuviel aus ſeinem Tänzer herauszuſchaffen, Bruno Hübner ſuchte nach beſter Kraft das lebenswahre im Trikotagenfabrikanten Garilan zu retten, Midi Scheinpflug war für Kalepes(Dahlen) Frau Leontine an ſich am falſchen und verſtärkte durch ihre gekünſtelte Sprech⸗ und Spielweiſe die Künſteleien des Stückes nur Roch, ſo blieb eigentlich bloß Paul Müllers Agent Sandmann, der mit ſeinen tatſachennüchternen Späßen und Sentenzen einiges Leben brachte. Der ſchwache Erfolg ſiegt im Stück ſelbſt; die vom Intendanten geleitete Aufführung hatte als ſolche ſchöne Momente. — Staatsſchauſpieler Stefan Dahlen las im Theaterkulturver⸗ band mit gutem Erfolg temperamentvoll Georg Büchners Luſt⸗ ſpiel„„eonce und Lenag“(1836) und wußte die Gegenſätzlich⸗ keit von Romantik und Jungdeutſchland Shakeſpeareſche humor⸗ volle Innigkeit und Calderonſche Phantaſie in dem vielfach ſchillern⸗ den Stück mit treffſicherer Charakteriſierung herauszuheben und zu vereinigen. Dr. K. Preisendanz Richard⸗Strauß⸗Zyklus der Dresdner Staatsoper. Unſer Dresdner Kunſtreferent ſchreibt: Die Dresdner Staatsoper, die die Uraufführungen der Strauß⸗Opern Feuersnot, Salome, Clek⸗ Das neue bayeriſche Gemeindewahlgeſetz Wie die„Münchner Poſt“ meldet, iſt der Regierungsentwurf dez neuen Gemeindewahlgeſetzes bisher noch nicht definitip fertiggeſtellt. Es iſt jedoch anzunehmen, daß er nach Abſchluß der Beratungen im Kabinett vorausſichtlich noch Ende dieſer Woche dem Landtag zu⸗ gehen kann. Der Entwurf ſieht die Hinaufſetzung der Aufenthalts⸗ dauer von ſechs auf zwölf Monate, die Einführung der freien Liſte anſtelle des bisherigen gebundenen und die Wahl des erſten Bürger⸗ meiſters durch den Stadt⸗ oder Gemeinderat, alſo nicht mehr durch die Wählerſchaft vor. Außerdem wird dem Landtag, wie das gleiche Blatt meldet, auch ein Entwurf über die Abänderung der Bezirks⸗ und Kreisordnung zugehen, durch den die Bezirke auf den Gemein⸗ den und die Kreiſe auf den Bezirken und unmittelbaren Städten aufgebaut werden ſollen. Die Vertreter hierzu ſollen durch die Ge⸗ meinde⸗ und Bezirksvertretungen gewählt werden. 10 Kleine Mitteilungen Oberbaurat Eigner in Freiburg beging ſein 25jähriges Dienſtjubiläum als Bauleiter und Betriebsdirektor des Elektriziläts⸗ werks und der Straßenbahn. Der Oberbürgermeiſter hat namens der Stadtverwaltung dem Jubilar in einem beſonderen Schreiben den Dank und die Anerkennung der Stadt für den bewieſenen uner⸗ müdlichen Fleiß und Pflichteifer zum Ausdruck gebracht und dem Beamten die beſten Wünſche für das fernere Wirken übermittelt. Der Bürgerausſchuß in Singen a. H genehmigle die Abgabe von 8 ſtädtiſchen Bauplätzen zur Erſtellung von Wohn⸗ häuſern durch Private. Weiter ſtimmte er dem Ankauf von einigen der Stadt zum Erwerb angebotenen Grundſtücken zu. Eines dieſer neu erworbenen Grundſtücke ſoll zur Vergrößerung des Sportplatzes Verwendung finden. Weiter ſtimmte der Bürgeraus⸗ ſchuß der Beſtellung eines gemiſcht beſchließenden Aus⸗ ſchuſſes zu deſſen Zuſtändigkeitsgrenze bis zu 50 000 Mark geht. Als letzter Punkt wurde die Einführung einer Feuerſchutzab⸗ gabe nach der von der Regierung herausgegebenen Muſterſatzung beſchloſſen. Die Vorlage gas Anlaß zu lebhafter Ausſprache und wurde vom Gemeinderat während der Sitzung abgeändert. Zu einer ziemlich lebhaften Auseinanderſetzung kam es in Rheingönheim in der letzten Gemeinderatsſitzung. Die Erwerbsloſen hatten eine Forderung um Vorſchuß zum Eindecken etwaigen Winterbedarfs eingereicht und verlangten ſo⸗ fortige Beſchlußfaſſung darüber, was indeſſen nicht angängig war, da das Schreiben erſt dem Arbeitsamt Ludwigshafen unterbreitet werden muß. Darüber kam es zu einem heftigen Streit zwiſchen dem Vertreter der K. P. D. und dem Fraktionsführer der S. P.., dem ſchließlich von dem K. P..⸗Mann gedroht wurde, daß er ihm das Tintenfaß an den Kopf werfen werde, worauf er von dem Fraktionsführer der S. P. D. eine Ohrfeige erhielt, die einen Tumult hervorrief, der die Schließung der Sitzung durch den Vorſitzenden zur Folge hatte. Wie ein Schildbürgerſtücſchen mutet der Beſchluß des Lambrechter Stadtrats an, wonach am 1. Oktober der Berufsbürgermeiſters Seiberth auf Grund des Ab⸗ baugeſetzes abgebaut wurde mit der Begründung, daß ein Bürgermeiſter in Gruppe 13 für die Lambrechter Verhältniſſe zu teuer ſei. Der Abgebaute war ſeit 30 Jahren im Gemeindeverwal⸗ tungsdienſt tätig, beſitzt infolgedeſſen reiche Erfahrung und genießt das Vertrauen der Einwohnerſchaft, bei der er auch durch ſeinen liebenswürdigen Umgang mit dem Publikum ſehr beliebt iſt. An ſeine Stelle ſo ein Ehrenbürgermeiſter kommen, der erſt angelernt werden muß. Die Saarbrücker Stadtverordneten hatten, ange⸗ ſichts der großen Notlage der ſaarländiſchen Arbeitsloſen eine Er⸗ loſenunterſtützung um weitere 100 Prozent beſchloſſen. Der Präſident der Regierungsbommiſſion hat der Stadt verboten, die Unterſtützung aus eigenen Mitteln zu erhöhen. Berlins Fremdenverkehr im September weiſt gegen Auguſt einen merklichen Zuwachs auf. Er iſt, nach dem Ergebnis des amtlichen Materials von 100 676 auf 116 902, alſo um über 16 000 geſtiegen. Darin macht ſich die Wirkung der Meſſen und der Jahresverſammlungen und Kon, greſſe bemerkbar. Eine entſprechende Steigerung weiſt auch, nach den Feſtſtellungen der„Zentralſtelle für den Fremdenverkehr Groß⸗Berlin“, der Ausländer zuzug auf. An erſter Stelle erſcheint diesmal Rußland mit 2067, an zweiter Amerika mit 1410, Holland mit 739, Schweden mit 692, Tſchechoflowakei mit 529, Tänemark mit 454, die Schweiz mit 345, Ungarn mit 333 uſw. Der Geſamtanteil des Ausländerzuzugs beläuft ſich auf 1150 Gäſte. So freundlich dieſe Ziffern ſchon anmuten, bedeuten ſie doch noch nicht die Wiederkehr der erwünſtchen und anzuſtrebenden Verhältniſſe im Fremdenverkehr. * Tr. Ladenburg, 6. Okt. Anfang dieſes Monats begeht unſere Gemeindeverwaltung das 25jährige Jubiläum eines ihrer bewährten Beamten, des Ratſchreibers J. Frey. Herr Frey, der im Oktober 1899 in den Verwaltungsdienſt trat, war nach dem Tode des Ratſchreibers Brehm im Grundbuchamt als Hilfsbeamter und im Standesamt tätig. Auch oblag ihm die Bearbeitung der Rentenangelegenheiten der alben und arbeitsunfähigen Leute. Herr J. Frey erwarb ſich in den 25 Jahren ſeiner Tätigkeit als Rat⸗ ſchreiber allgemeine Wertſchätzung. Der freiwilligen Feuerwehr gehört er auch ſchon eine Reihe von Jahren als Adjutant, der fathol. Kirchengemeinde als Stiftungsrat an. 22 tra herausbrachte, bereitet eine Reihe von Strauß⸗Abenden vor, die am 30. Oktober mit der Uraufführung„Intermezzo“ ihren Abſchluß finden. Zum erſten Abend gelangte die„Joſephsle⸗ gende“, Handlung von Harrh Graf Keßler und Hugo von Hof⸗ mannsthal, zur Aufführung. Faſt eine Senſation wie an früheren Uraufführungstagen. Teelöffelweiſe die Notizen über die außerge⸗ wöhnliche Beſetzung und Inſzenierung. Aufführungsverlegung. Sperrung der Generalprobe für die Preſſe, Ein Rieſenapparat wird in Bewegung geſetzt. Eine neue Ballettmeiſterin begeht ihre Feuertaufe, Ellen Petz, die die tänzeriſche Geſtaltung und die Regie leitet. Sie ſelbſt als Potiphars Weib. Den Joſeph tanzt Iril Gadesvo von der Metropolitan Opera Newyork. Unſer ſeriöſer Baß Adolph Schöpflin als Potiphar, Suſanne Dombois als Sula⸗ mith. Dazu das geſamte Chor⸗ und Ballettperſonal, das Orcheſter mit 120 Muſikern. Max Haſait und Arthur Pältz geſtalteten das Bühnenbild, Profeſſor Leonhard Fanto die Trachten. General⸗ muſikdirektor Fritz Buſch hatte die muſikaliſche Leitung. Ein Far⸗ ben⸗ und Klangrauſch. Das große Orcheſter, unter ſeiner Führung wie ein feingeädertes Kammerorcheſter, ſteigert ſich mit der Hand⸗ lung zu unerhörter Farbenpracht. Fieberrauſch, ſchwüle Sinnlich⸗ keit, Orcheſtermagik. Alles iſt in Klang, Rhythmus und Farbe ge⸗ taucht. Wir erlebten mit heißem, fieberndem Atem das ſchillernde orientaliſche Märchen der Reinheit und Leidenſchaft, dasſich auf der Szene in die reinen Sphären des Ueberſinnlichen, zur Legende erhebt. Die Aufführung riß zu Beifallsorgien hin. Die Neueinſtudierung der„Feuersnot“, dieſes launigen und geiſtreichen Sinngedichtes, das von Dresden aus dem Drama⸗ tiker Strauß die deutſchen Theater öffnete, kann man nicht uner⸗ wähnt laſſen. Nicht ganz glücklich in der Beſetzung der beiden Hauptrollen, die nur ſchauſpieleriſch s ihre Rollen erfüllten, aber von einer ſzeniſchen Erfüllung, wie ſie in dieſer verleben⸗ digten Einheit wohl kaum je zur Darſtellung kam. Was hier Ober⸗ regiſſeur Alois Mora an Verlebendigung des Klanglichen Ausdrucks durch Geſtus und durch die Szene erreichte, wie die Maſſenſzenen dieſer Choroper in ihrem meiſterlichen Ausdruck Träger der Hand⸗ lung wurden, das mutete wie eine geiſtreiche Improviſation dieſer Phollippika an. Kapellmeiſter Richard Kutzſchbach leitete das Or⸗ Beteiligten wurden am Schluſſe ſtürmiſch gefeiert. Johannes Reichelt. 4e% Shakeſpeare auf den deutſchen Bühnen. Aus dem ſoeben erſchienenen Shakeſpeare⸗Jahrbuch für 1923/24 erfahren wir, daß in dem Jahre 1923 auf deutſchen Bühnen 26 Werke Shakeſpeares von 168 Theatergeſellſchaften an 2020 Abenden aufgeführt worden ſind. Bezeichnend iſt das ſtändige Wachſen der Shakeſpeare⸗Auf⸗ führungen in den letzten Jahren nach dem Kriege. Das letzte Jahr vor dem Kriege brachte 1133 Shakeſpeare⸗Aufführungen, 1914 das höhung der von der Regierungskommiſſion erhöhten Arbeits⸗ es folgen Polen mit 1037, Oeſterreich mit 958, England mit 818, cheſter in feiner und leidenſchaftlicher Charakteriſterungskunſt. Alle Aus dem Lande *heidelberg, 6. Okt. Ein bis jetzt noch unbekannter etwa 2³ Jahre alter Mann wurde auf der Strecke Heidelberg—Mannheim vom Zuge überfahren und getötet. Oo Unglücksfall oder freiwilliger Tod vorliegt, iſt noch nicht bekannt. *Karlsruhe, 6. Okt. Im Rahmen der Karlsruher Herbſtwoche wird am 11. Oktober das von Profeſſor Dr. Ing. O. Ammann ein⸗ gerichtete und unter ſeiner Leitung ſtehende neue Verkehrs⸗ muſeum der Techniſchen Hochſchule im alten Zeughaus in Karls⸗ ruhe mit einer ſchlichten Feier eröffnet werden. Das Muſeum ent⸗ hält drei Abteilungen, eine für Eiſenbahnweſen, eine für Straßen⸗ weſen und eine für Luftfahrweſen. In den beiden erſten iſt ſpeziell die Entwicklung der badiſchen Staatsbahnen und der Bodenſee Dampfſchiffahrt ſeit ihren erſten Anfängen bis zur Uebergabe der Bahnen an das Reich und jene des badiſchen Straßennetzes von Ende des 18. Jahrhunderts an bis heute in zahlreichen Original⸗ ſtücken, Modellen, Bildern, Zeichnungen und Druckſchriften zur Dar⸗ ſtellung gebracht, in der dritten wird an ausgeſuchten Schauſtücken ein gedrängter Ueberblick über das deutſche Luftfahrweſen gegeben. * Karlsruhe, 6. Okt. Die badiſche Landeshauptſtadt hat wieder einmal einen glänzenden Hereinfall zu verzeichnen. Am Sams⸗ tag abend ſollte eine große Modeveranſtaltung unter dem Titel „Mein Typ iſt Negerbraun“ vor ſich gehen. In einer wochenlangen großen Reklame wurde dazu eingeladen, dem außergewoöhnlich hohen Preis nach verſprach man ſich auch Außergewöhnliches. Die ganze Veranſtaltung, die übrigens in einigen Zeitungen nicht ganz unbe⸗ rechtigte Entrüſtungsartikel wegen des der Modeſchau beigegebenen Titels ausgelöſt hatte, war aber eine gründliche Enttäuſchung. Die Aufführung eines beſonderen Modeſpiels erfüllte die Zuhörer mit gähnender Langweile, die Muſik war ein furchtbares Chaos von Mißtönen und ſchließlich wurde das Orcheſter vom Publikum durch ironiſches Klatſchen und Bravorufen zum Abbrechen des Spiels ge⸗ zwungen. Die Modeſchau ſelbſt, an der die erſten Karlsruher Fir⸗ men beteiligt waren, bot natürlich genug des Sehenswerten, die wenigſten müßten ſich aber, ebenſo natürlich, mit dem Anſehen be⸗ Aus der Pfalz 35jähriges Stiftungsfeſt der Sanitätskolonne Ludwigshafen am Rhein. Ludwigshafen, 6. Okt. Ihr 35jähriges Stiftungsfeſt leitete die Freiwillige Sanitätskolonne mit einer hochintereſſanten Uebung ein. Der Uebung lag folgender Plan zugrunde: Es war ange⸗ nommen, daß im Keſſelhaus des Hauptbaues der Firma J. G. Benkieſer am Dörrhorſt eine Exploſion ſtattgefunden hat, durch die dieſer Bau zum größten Teil zerſtört wurde. Auch die drei Nachbarbauten mit ihren Fabrikationseinrichtungen(Rohrleitungen und Becken) wurden ſtark beſchädigt, wodurch Ausſtrömen von Säure, Dampf und giftigen Gaſen verurſacht wurde. Die Kolonne war zur erſten Hilfeleiſtung berufen, um für die Bergung, An⸗ legung von Verbänden und Verbringung der Verletzten in das nächſte Krankenhaus, als das die Ludwigsſchule gedacht war, zu ſorgen. Der Uebung wohnte eine größere Zuſchauermenge bei, die die Vorgänge mit Intereſſe verfolgte. Die Stadtverwaltung war duych mehrere Stadträte vertreten. Als Vertreter des Kreisaus⸗ ſchuſſes war Präſidialſekretär Lang von Speyer erſchienen. In der Turnhalle der Ludwigsſchule fand dann die eingehende Kritik der Tätigkeit der Kolonne durch den Kreisvertreter der Abteilung Pfalz des Kolonnenweſens vom Roten Kreuz, Oberinſpektor Raquet von Kaiſerslautern ſtatt. Nach der Uebung formierte ſich ein ſtaktlicher Zug bon Sanitätern und Feuerwehr, der unter klingendem Spiel zum Eliſabethenheim auf dem nördlichen Stadt⸗ teil ſich bewegte. Die Feſtrede hielt Kolonnenarzt Dr. Runk. Weiter ſprachen Stadtrat Laubſcher und Kreisleiter Raquet aus Kai⸗ ſerslautern. Ein ſchönes Feſtprogramm hielt die Teilnehmer noch lange zuſammen. ** :: Ludwigshafen, 7. Okt. In einem unbeobachteten Augenblick warf am Donnerstag voriger Woche die 134 Jahre alte Elſe Mayer in Mundenheim einen auf einem Stuhle ſtehenden, mit heißer Brühe gefüllten Waſchzuber um und verbrannte ſich dabei ſo ſchwer an Hals, Bruſt und Armen, da ſie am Samstag vormittag im Krankenhaus dieſen Verletzungen erlag.— Sonntag wachts wurde ein 21jähriger Mechaniker von Frieſenheim in der Rupprechtſtraße von einem Ludwigshafener Perſonenauto umge⸗ rannt und erheblich verletzt. Der Lenker des Autos ſoll an dem Unfall ſchuldlos ſein.— Seit dem 30. Sept. wird der 14jährige Ebektrotechnikerlehrlng Hermann Mathern von Mundenheim vermißt. Er wurde zuletzt in Mannheim geſehen.— In der Nacht zum Sonntag gerieken in einer Mundenheimer Wirtſchaft ein Metzger und ein Fabrikarbeiter mit einander in Streit, wobei letzterer dem Metzger durch einen Schlag mit einer Sodawaſſer⸗ flaſche eine Stirnverletzung beibrachte, die die Aufnahme des Ge⸗ ſchlagenen ins Krankenhaus notwendig machte.— Aus einem hie⸗ ſigen Fabrikbetriebe wurde in einer der letzten Nächte ein 7 Meter langer Treibriemen geſtohlen.— Feſtgenommen wurde am Sams⸗ tag nachmittag auf dem füdlichen Gehweg der Rheinbrücke ein 5z⸗ jähriger Bektler, der einen Blinden markierte. Jahr des Kriegsbeginns 983, im Jahre 1915 wurde der Tiefſtand von 675 erreicht, ſeitdem aber ſteigt die Ziffer dauernd. An erſter Stelle ſteht auf der Liſte des Jahres 1923„Was ihr wollt“ mit 273 Aufführungen auf 35 Bühnen, es folgen: Kaufmann von Venedig(188), Hambet(181), Der Widerſpenſtigen Zähmung(124). Dieſelben Dramen behaupten auch in der Liſte des Jahres 1922 die erſten ſechs Plätze nur in etwas andever Reihenfolge: Hamlet ſteht dort mit 238 Aufführungen(43 Bühnen) an erſter Stelle. „Was ihr wollt“(201 Aufführungen) an vierter. Die meiſten Shake⸗ ſpeare⸗Aufführungen haben Berlin und München zu verzeichnen: Berlin 176, München 173. An dritter Stelle ſteht Wien mit 103 Aufführungen und in ziemlich weitem Abſtand folgen dann Hamburg(73), Köln(57), Leipzig(53). Shakeſpeare⸗Stücke, die im Jahre 1923 nur von einer deutſchen Bühne geſpielt wurden, ſind „Der Sturm“(Köln— 19 Aufführungen),„Troiſus und Creſſida“ (Eſſen— 10 Aufführungen),„Richard II.“(Wien— 8 Auffüh⸗ rungen),„Die beiden Veroneſer(Köln— 4 Aufführungen),„Hein⸗ rich IV.“(Teil 1 und 2(Karlsruhe— 2 bezw. 3 Aufführungen). st. 4% Die Weſtdeulſche Bühne. der Bühnenvolksbund hat die Gründung eines gemeinnützigen Wandertheaters unter dem Namen „Weſtdeutſche Bühne“ vollzogen, das ſeine Tätigkeit den thegterloſen Städten am Rhein, Main und Neckar zuwenden ſoll. Ich habe die Gelegenheit wahrgenommen, mich in einer Aufführung der„Emilia Galotti“ von der Leiſtungsfähigkeit des 15 Mitglieder zählenden En⸗ ſembles anläßlich eines Gaſtſpiels in Bretten zu überzeugen. Man t es hier mit einer vollwertigen, auf anſehnlicher Höhe ſtehenden örperſchaft zu tun, die künſtleriſche Wertung beanſpruchen darf. Vor allem iſt es dem 90 ſabeng Dr. Zentner gelungen, dar Zuſammenſpiel ſtraff und ſtilſtreng in einen einheitlichen Rahmen zu zwingen, aus dem keine der Einzelleiſtungen herausfällt. Ueber der Freude an der vornehmen Geſchloſſenheit des Geſamtſpiels konnte man aber die Vorzüge einzelner Leiſtungen nicht überſehen. So waren der Marinelli Guſtav Hilds, der Angelo Karl Mehners und die Orſina Tilde Hohmanns ſtark individuelle, eindrucksvoll herausge⸗ arbeitete Geſtalten, in——35 weiter Ferne davon ſtanden die Claudia der Traute Ravena und Joſt Engelhardts Maler Conti. Dem blut⸗ vollen Prinzen Alwin Emmerts ſteht Elſe Halden als gleichſtrebende Partnerin gegenüber. Die Aufführung fand mit Recht ſehr ſtarken Beifall. Die Weſtdeutſche Bühne, die auf ihren Spielfahrten in eigener Werkſtätte hergeſtelltes Bühnen⸗ und Dekoratjonsmaterial mit ſich führt und damit auf jedem Saglpodium eine Spielbühne auf⸗ bauen kann, hat auch in Raſtatt und Schwetzingen erfolgreich ge⸗ ſpielt. Der Spielplan ſieht außer klaſſſſchen Stücken noch die Auf⸗ führung dramatiſcher Werke von Goldoni. Tſchechow. Raimund, Hoff⸗ mannsthol, Strindberg und anderen nahmhafter Bühnendichter der neueren Zeit vor. Karl Höfler. 99 5 e 5 FFFFC Dienstag. den 7. Oklober 122 J7TTC(... ͤ„ ̃%—vöt.%«.;—J8ññññ——]««—]]., ⅛ ¶Ü ͤmͥu——717 ęůͥ! ̃ ̃d... Dienstag, den 7. Oktober 1924 Reue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 466 Gerichtszeitung Halliſches Schwurgericht Weil er abſolut„ſchaukein“ wollle Man wurde unwillkürlich an das Luſtſpiel„Die luſtigen Vaga⸗ Dunden(Robert und Bertram) in der Schwurgerichtsverhandlung in Halle erinnert, in der der 27jährige Friſeur Max Wachs⸗ muth und der 43jährige Maler Hermann Hoppe aus Bernburg in der Anklagebank ſaßen. Was man von ihren Streichen erfuhr, er⸗ weckte bei der Zuhörerſchaft ſehr oft nur ſchwer zu unterdrückende Heiterkeit. Wachsmuth, der bereits zehn Strafen hinter ſich hat, verbüßt jetzt eine 294jährige Zuchthausſtrafe. Hoppe hat es ſchon auf 22 Vorſtraſen gebracht und unter dieſen figurieren vier Strafen wegen wiſſentlich falſcher Anſchuldigung. Zuchthaus⸗ und Gefäng⸗ nishaft haben beide aber noch nicht mürbe gemacht. lleber Wachsmuths Geſicht geht oft bei ſeinen Ausführungen ein zufrie⸗ denes Schmunzeln, und Hoppe iſt die Ruhe ſelbſt; er läßt ſich durch nichts aus dem Gleichmut bringen. Er hat aber das lange Brummen hinter den gleichen Gefängnismauern zu eintönig ge⸗ funden und iſt darum, wie er ſagt, auf den Gedanken gekommen, durch Selbſtbezichtigung nicht begangener Straftaten(angeblich an den verſchiedenſten Plätzen des Reiches) zu bewirken, daß er dorthin transportlert werde Er„wollte dadurch andere Eirndrücke gewinnen und die Langeweile kür zen“! Das hat er nun mit großer Beharrlichteit eine ganze Zeitlang ausgeführt. So ſaß er bald in dieſem, bald in jenem Gerichtsgefängnis. Da er in den Verhandlungen die Selbſtbezichtigungen jedoch widerrief, ſo erfolgte immer ſeine Freiſprechung. Aber er hatte doch erreicht, was er wollte: er hatte wieder einmal„ſchaukeln“ können, wie der⸗ artige Transporte in Verbrecherkreiſen bezeichnet werden. Allmählich mußte er aber die Wahrnehmung machen, daß er mit dieſen Angaben nicht mehr die erwünſchten Erfolge hatte. Nun war er in größter Verlegenheit, denn auf das Schaukeln mochte et nicht verzichten. Da verfiel er auf den Gedanken, andere Strof⸗ gefangene zu überreden, daß dieſe ihn ſtrafbarer Handlungen be⸗ zichligen ſollten, darauf würden die Behörden doch hineinfallen. Als er nun im Gefängnis ſaß, machte er ſich an den auch ange⸗ klagten Wachsmuth heran, einen Mann, der ſich leicht überreden läßt. Und dieſer ging nach anfänglichem Zögern auch darauf ein. Eines Tages ſchrieb Wachsmuth an den Amtsanwalt in Uelzen, daß ihm ein gewiſſer Maler Hoppe aus Berndurg, mit dem er cuf der Wanderſchaft zuſammengekommen war, auf dem dortigen Bahn⸗ hof ſeine Brieftaſche mit 120 M. und eine Taſchenlaterne geſtohlen habe. Wachsmuth wurde darauf im Gefängnis kommiſſariſch ver⸗ nommen, bekräftigte ſeine Behauptung eidlich, worauf Hoppe dann nach Lüneburg transportiert wurde, wie er es gewünſcht hatte. Da er in der Gerichtsverhandlung den Diebſtahl auch teilweiſe zugab, ſo erhielt er 9 Monate Gefängnis. Das ging ihm doch wider den Strich. Wäre auf Zuchthaus erkannt worden, ſo würde er ſich mit dem Urteil abgefunden haben; denn das Zuchthaus zog er dem Ge⸗ fängnis vor. Um nun dieſe Strafe wieder loszuwerden, betrieb er das Wiederaufnahmeverfahren und verlangte, daß er dem Wachsmuth. mit dem er doch in Halle viele Monate zuſammengeſeſſen habe, gegenübergeſtellt werde; dieſer irre ſich offenbar in der Perſon. Seinem Antrage wurde ſtattgegeben. und ſo fand eine neue Ver⸗ handlung in Lüneburg ſtatt, zu der Wachsmuth geladen war. Dieſer markierte hier, wie ſchon vorher voreinbart, den Stummen, gab Antwort durch Eebärdenſprache und behouptete, daß er ſich aller⸗ bings in dem Diebe geirrt habe. Der Dieb müſſe ſich dieſen Namen zu unrecht beigelegt haben. So wurde denn Hoppe mit Glanz und Gloriafreigeſprochen, und beide lachten Tränen über ihren wohlgelungenen Streich. Aber das dicke Ende kam hinterdrein! Hoppe benutzte den Wachsmuth noch zu weiteren Anzeigen, und ſo kam die Behörde hinter dieſe Gaunerſtreiche. Jetzt ſaßen nun beide auf der An⸗ klagebank: Wachsmuth wegen wiſſentlich folſcher Anſchuldiaung und ——— Meineid, Hoppe wegen Anſtiftung dazu. Wachsmuth legte dabei ein offenes Geſtändnis ab. Das Oericht verurteilte chsmuth zu zwei Jahren zwei Monaten Zuchthaus und Hoppe zu 4½% Jahren Zuchthaus. Sportliche Rundſchau 18. Deutſcher Turntag in Würzburg Die Nachmiktagsſitzung des Freitags Die Nachmittagsſitzung brachte die Erlediguna verſchiedenet tech⸗ niſcher Anträge des Turnausſchuſſes der D. T. und über die Abhal tung der Meiſterſchaftskämpfe in allen turneriſchen Uebungsarten und Spielen. Die endgültige Erledigung u. a. auch der Frage der Austragung einer Fußballmeiſterſchaft der D. T. wurde dem Turn⸗ ausſchuß übertragen. Annahme fand ein Antrag:„Für die Vor⸗ turnerprüſungen und Wettkämpfe ſind eine Volkstumprüfung und Aufklärungsſtunden einzurichten,“ ebenſo die Schaffung eines Lei⸗ ſtungsbuches der D. T. Eeine Anzahl Satzungsänderungen betreffs der Rechte des Vor⸗ ſtaudes und des Hauptausſchuſſes ſowie ihrer Zuſammenſetzung wur⸗ den feſtgelegt. Der Bedeutung der Preuſe wurde durch Eingliede⸗ rung eines Preſſewarts der D. T. in den Hauptausſchuß Rechnung getragen. Jum Preſſewart wurde F. Wiebemann. Berlin gewählt. Der Schluz der Beratung erfolgte um 7 Uhr. Die Schußtagung am Samstag Der Schlußtag des Deutſchen Turntages ſtand im Zeichen wich⸗ tiger und für die Geſtaltung des turneriſchen Lebens in den nächſten Jahren bedeutungsvoller Erörterungen und Entſchliezungen. Zu⸗ nächſt wurde eine Anzahl redaktioneller Aenderungen der Satzungen der Deutſchen Turnerſchaft beſprochen. Beſonders wertvoll erſcheint die Beſtimmung, daß verſuchsweiſe für den nächſten deutſchen Turn⸗ tag aus jedem Turnkreis auch eine Turnerin als vollberechtigte Ver⸗ treterin entſandt werden ſoll. Damit iſt dem weiblichen Geſchlecht Gelegenheit gegeben, in Fragen, die die Entwicklung des Frauen⸗ turnens angehen, ſelbſtändig Stellung zu nehmen. Die Wahlen ergaben im allgemeinen, die meiſt durch Zuruf getätigte Wieberwall der bisherigen Amtsinhaber So wurde unter lautem Beifall der 1. Vorſitzende Direktor Dr. Berger⸗Berlin wiedergewählt und mit Heilruf von den Abgeorödneten begrüßt, die ſich von ihren Plätzen erhoben hatten. 3. Vorſitzender wurde wiede⸗ rum Prof, Lachenmaier, Stuttgart und Kaſſenwart Brauns⸗ Hildesheim. Ebenſo wurden die zu Wahl ſtehenden techniſchen Beamten durch Zuruf wieder gewählt: Broderſen⸗Kiel, zum Frauenturnwart, Schmid⸗Stuttgart zum Sportwart, Staſſen 181 15 zum Fechtwart und. Braun⸗Frankfurt a. M. zum Schwimm⸗ wart. Die turneriſche Spielbewegung wurde durch Bewilllligung von erheblichen Zuſchüſſen für die Durchführung der Meiſterſchafts⸗ ſpiele geſördert. Zur Uebernahme des nächſten Deutſchen Turn⸗ tages haben ſich nicht weniger als 6 Städte gemeldet, unter denen der Hauptausſchuß die Auswahl treften ſoll. Zur Durchführung des nächſten Deutſchen Turnfeſtes im Jahre 1928 hat ſich Köln a. Rh. gemeldet; für den Fall. daß die Verhältniſſe die Ab⸗ haltung in Köln nicht zulaſſen, ſoll das Deutſche Turnfeſt in Dres⸗ den ſtattſinden. Den Beſchluß des Turntaages bildete die feierliche Bekanntgabe der Verleihung der Ehrenurkunde der Deutſchen Tur⸗ nerſchaſt, der höchſten turneriſchen Auszeichnung, an treue Turner, die lanze Jahre hindurch ſich uneigennützig in den Dienſt der Turn⸗ ſache geſtellt haben. Es ſind dies: Fiſcher⸗Hamburg. Winter⸗ Lüdenſcheid, Deutſch und Lang aus dem Pfalffreis, Leyh⸗ mann aus dem Kreiſe Brandenburg und Gießer und Sagiſch aus dem ſchleſiſchen Turnkreis. Mit einer erhebenden Anſprache des 1. Vorſitzenden wurde ſodann der arbeitsreiche, aber für die Entwicklung der D. T. fruchtbringende 18. Deutſche Turntag geſchloſ⸗ ſen. Das letzte„Gut Heil“ galt dem Deutſchtum und dem deutſchen Volke. und mit dem abſingen des Liedes:„Deutſchland, Deutſchland, über alles!“ klang die Tagung aus. Die Nachmittagsſitzung brachte eine ausgedehnte Ausſprache über das Verſicherungsweſen. Der Abſchluß einer Unfallverſicherung die für alle Mitglieder der Deutſchen Turnerſchaft verbindlich ſein ſollte, wurde abgelehnt. Auch die Feſtſtelluna des Haushaltsplanes unterlag verhältnismä⸗ — ßig lang andauernden Erörterungen. Er wurde mit 608056 in Ein⸗ nahme und Ausgabe angenommen, und die jährliche Kopſſteuer wurde auf 50 Pfg. für ſedes über 14 Jahre alte Mitglied ſeſtgeſetzt. Die Dr. Ferdinand Götz Stiftung zur Errichtung Deutſcher Turnſtätten ſoll wieder ins Leben geruſen werden, und jeder Turner ſoll hierzu 10 Pfg. im Jahre beiſteuern. Der Wirtſchaſtsausſchuß wurde mit einer Neubarbeitung der Satzungen der Stiftung beauftragt, wäh⸗ rend dem Hauptausſchuß die endgültige Entſcheidung übertragen wurde. Die Unterſtützung bedürftiger Turnlehrer ſoll nach Kräften gefördert werden. Nachſatz zum Vormittagsbericht. Die Vormittagstogung wurde eingeleitet durch einen Vortrag von Studiendirektor Dr. Neuendorff, Mühlheim über„Der neue Geiſt in der Deutſchen Turnerſchaft.“ Die Ausführungen des Red⸗ ners verlangten Abkehr von den Erſcheinungen des Materialismus und dem überwiegend des Techniſchen im Vereinsleben und dafür Verinnerlichung des Turngedankens und Rückkehr zu dem reinen Turnerwollen eines F. W Jahn. Die Turnerjugend muß mit allen Kräften gefördert werden, weil ſie berufen iſt, den Turngedanken zu vertiefen und mit Idealen zu erfüllen. Die gehaltvolle Rede wurde mit großem Beifall aufgenommen. Autoſport Das Feldͤbergrennen 1924. Die beſte Zeit des Tages ſuhr Birk Mannheim auf Rabag Bugatti und nicht. wie durch einen Druckſehler in der Ueberſchrift gemeldet, Bezirk Mann⸗ eim, Der Große Preis von Italien für Automobile wird den neue⸗ ſten Nachrichten zuſolge auch am 19. Oktober kaum ſtattfinden. Die Fiatwerke haben in lakoniſcher Kürze erklärt, daß ſie nicht am Start erſcheinen werden. Die Verhandlungen des Veranſtalters mit den Marken Sunbeam, Bugatli und Schmid mügen als geſcheitert betrachtet werden, ſodaß allein Alſa Romev und Mercedes übria blei⸗ ben würden. Die Mercedes Mannſchaft hat die Trainingsverſuche wieder aufgenommen, aber man glaubt zu wiſſen, dag Mercedes auch am 19. Oktober nicht ſtarten wird. Man kann es gewiß der Untertürkheimer Firma nicht verdenken, wenn ſie nicht in ein Ren⸗ nen gehen will, ohne genau vorbereitet zu ſein. Das aber ſoll nicht der Fall ſein, da die Verſuche mit dem neuen acht Zylinder⸗Kompreſ⸗ ſormodell nicht durchaus beſriedigten. Aber wenn man dies alles— und das iſt doch zweifellos der Fall. auch in Mailand weiß, warum entſchließt man ſich denn nicht ſchon jetzt zu einem ehrlichen Einge⸗ ſtändnis? Hansball „SHanbball⸗Pokalzwiſchenrunde.— Berlin— Mitteldeutſchland 4·1(:].— Zwiſchen den Auswahl⸗Handballmannſchaften von Ber⸗ lin und Mitteldeutſchland fand am Sonntag ein Zwiſchenrunden⸗ ſpiel um den DSB.⸗Pokal ſtatt. Etwa 1000 Zuſchauer hatten ſich auf dem Platz in Halle eingefunden, die Zeuge eines intereſſanten Kampfes wurden. Die erſte Halbzeit war ausgeglichen, dann wurde Berlin dank ſeiner ausgezeichneten Stürmerreihe überlegen und konnte einen leichten Sieg von:1 darontragen. Der beſte Mann auf dem Felde war der Berliner Mittelſtürmer. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Die Wetterlage hat ſich wenia geändert. Das ozeaniſche Tief⸗ druckgebiet ruft in ſeinem Bereich meiſt wolkiges, teils ſtürmiſches Wetter hervor(Nordſee). Nur in Süddeutſchland herrſcht heute unter dem Eindruck eines über den Alpen lagernden Hochdruckaebiets hei⸗ teres, trockenes Wetter. Auf der Südſeite des Tiefdruckgebietes wird das teilweiſe heitere Wetter ohne erhebliche Niederſchläge vorerſt fortdauern. Vorausſichtliche Wiiterung für Mittwoch bis 12 Uhr nachts: Teil⸗ weiſe heiter, keine erheblichen Niederſchläge, Temperatur wenia ver⸗ ändert. ——————.——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunolpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: fün Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten,. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. den ſthria ſedaktionellen Teil: Fr Kircher: 1 Anzeſgen: Bernhardt. —— DNR Di 0„ Sso* ie Gefahren der Seife: Nunzelubildung. Anſteckungsgefahr. „Sie ſind gewiß darüber erſtaunt, daß wir den Begriff„Gefahr“ mit Seife in Zuſammenhang bringen. Hier liegt aber tatſächlich eine nur wenigen bekannte Schädigung der geſamten Kulturmenſch⸗ heit und eine Gefährdung der Gefundheit vor, auf die bisher nur wenige Wiſſenſchaftler hingewieſen haben: Das ſtändige Auslaugen durch Seifenwaſchungen— auch die beſte Toilette⸗Seife laugt aus— bringt die Haut um ihren beſten Schutzſtoff, nämlich das von den Talg⸗ drüſen ſtändig erzeugte Hautfett. Der große Hygieniker Pettenkoſer bewies einſt an ſich ſelbſt, daß ein geſunder Magen ſogar Cholera⸗ Bazillen vertragen kann. Der Nachweis, daß diegeſunde Hau tjeder Inſektion ſtandhält und frei von Ausſchlag, trockenen und naſſen Flechten(Bartflechten). Miteſſer und Pickel bleibt, kann jederzeit er⸗ bracht werden. Wirklich einwandfreie Haut aber beſitzt unter der Einwirkung der üblichen Seiſenwaſchungen kein Menſch, Nicht ge⸗ nug kann vor dem nachträglichen Heraufbringen von Cremes auf die Haut gewarnt werden, die infolge ihrer ungeeigneten Zuſammen⸗ ſetzung durch Porenverſchmierung, Taladrüſen und Hautatmung in ihrer Funktion ſchädigen, ev. auch ſonſt die Haut reizen. Wie oft haben unſere Zeitgenoſſen ſich ſchon darüber den Nopf zerbrochen, welches Geheimnis eine Kleopatra(geboren 68 v. Chr. wohl anwandte um noch in einem verhältnismäßig hohen Alter zwei ſo ſtolze Herrennaturen, wie Cäſar und Antonius durch ihren Lieb⸗ )]Seife eine Achſe aus konzentrierter reiz zu beſtricken. Von ihrem geheimnisvollen Mittel beſagt eine aufbefundene Hyroglypheninſchrift e eede. zes mache die Haut dem Golde und Elfenbein ähnlich und wie vom himmlichen Sonnenglanz ſtrahlend“. Wenn es gelänge, dieſes Mittel zu finden, ſo könnten wir das Runzligwerden der Haut und dieſd äußerlichen Spuren des Alters verwiſchen und in unſerem Ausſehen, ſolange die Sonne unſerem Erdenwallen ſcheint, jung und friſch erſcheinen. Dieſes Geheimnis iſt entdeckt und nicht nur das allein, es iſt gleich ins Moderne überſetzt und ſo entwickelt worden, daß nicht mehr die überaus zeitraubenden umſtändlichen Prozeduren altäayptiſcher Schön⸗ heitpflege notwendig ſind, ſondern man kann ſich gewiſſermaßen im Handumdrehen die richtige Haut⸗ pflege angedeihen laſſen: Wir blei⸗ ben bei dem Kulturfaktor„Seife“. uns aber nicht mehr bei der uns unſe⸗ 7 ren Hautſchutz— das Hautfett— raubenden Seife, ſondern der Hor⸗ tiflor⸗Creme⸗Seife. Ein Ring fein⸗ ſter fettreicher Toilette⸗Seife er⸗ hält bei unſerer Hortiflor⸗Creme⸗ — 11 — neten Menge an einem eigenartig zuſammengeſetzten Hautfunk⸗ tionsfett(eben das geheimnisvolle Mittel der Kleopatra), wel⸗ Creme mit einer genau berech⸗ 5 ches das an den Porenausgängen durch Schmutz verbickte und leicht entfernbare Fett unſerer Hautdrüſen erſetzt. Dieſes Hautſunktions⸗ fett ſchützt nicht nur unſere Haut bis zu einem hohen Grade vor Anſteckung, ſondern es ſchützt auch vor Erſchlaffung: Die Runzeln⸗ bildung wird verhindert, aber das nicht allein— ſelbſt vorhandene Falten, Krähenfüße, Runzeln, unbewußt verurſacht durch alte Sün⸗ den in der Hautpflege. bringt die Hortiflor⸗Creme⸗Seife zum Schwin⸗ en.— Ihr Reinlichkeitsbedürfnis darf nun nicht mehr zur Mißhand⸗ lung der Haut führen. Iſt Selbſtſchädigung aus bedauerlichem Irr⸗ tum noch entſchuldbar, bewußte Sehbſtſchädigung wäre eine Sünde wider die Haut und das umſomehr, als wir Sie mit dieſer bedeutenden Errungenſchaft der Wiſſenſchaft, ohne daß Ihnen die geringſten Koſten entſtehen, rertraut machen wollen. Schreiben Sie noch heute eine Poſtkarte folgenden Inhalts: An den Hortiflor⸗Vertrieb G. m. b.., Berlin 330, Alexandrinenſtr. 26. Senden Sie mir ganz koſtenlos und vortofrei ein Probeſtück Horti⸗ flor⸗Creme⸗Seiſe, das Büchlein„Die Gefahren der Seife“ und den Fragebogen, betreffend Preisbewerbung. Ihre Unterſchrfit und genaue Adreſſe.— 7404 Es werden Preiſe verteilt. Wir haben die Abſicht, ein Büchlein über den Geruchs⸗ und Schönheitsſinn heraus⸗ zugeden. An Verſuchsobjekten, die wir Ihnen nebſt Fragebogen mitſenden, können Sie die Schärfe ihres Geruchsſinnes prüfen. Für die E inſendung unſerer leichtgusfüllbaren Fragebogen werden Preiſe verteilt Es kann nur für die beſtbeantworteten ein Preis gewährt werden und eine Verloſung findet nicht ſtatt Dieſem geſetzlich zu⸗ läſſigen Preisausſchreiben liegt lediglich kulturelles Beſtreben zugrunde. Weinhaus, Asirila“ Kunststr. C3, 10 Tel. 8253 MHorsgen itwogn Schlachtfest Ia. Offene und Creszenzweine Iäguch Künsdlerkonzert. 4 Setriebskapital durch Akzept⸗Aus auſch o5. Teildiskont m. Bankverb. Angeb. u. b V. 288 an Invalidendank Stuttgart erb. Amiche Versteninchungen der Stadtgemeinde. Mahnung ſtädtiſcher Forderungen. Aus dem Monat September 1924 ſind zur „Zu den übernommen habe. (Geschäftsberahme und Eupfeßlung Dem verehrlichen Publikum Mannheims, meinen werten Gästen, Freuncen und Gönnern, sowie der verehrlichen Nachbarschaſft zur Kenntnisnahme, daß ich am 8. 10. das Bier-, Wein- und Speiserestaurant Zum Ausschank kommt 1i. Bier der Branerel Hoepiner Raris- ruhe. ebenso naturreine Weine. Die Eröffnung ist verbunden mit großem Schlachtfest und Konzert.— Es ladet höflichst ein Der Besitzer Berthold Wurz und Trau Zu verkaufen: ll. 10 Hien in verſchieden. Größen, Hühlo ae Hermann Seelig Nachf., R 4. 19%20. 1374 Smohking 3 Königen“ L 4, 13 Für Kuche und Keller ist bestens gesorgt. Figur, u. 1 Damenrad dillig zu verkaufen. Adreſſe in der Ge⸗ ſchäftsſtelle.*1396 Kauf-Gesuche. Eln- oder ZwWel- Famillenhaus mit freier 3.⸗Wohng. in Feudenheim, Nähe Straßenbahn, zu Barteſttel taufen geſucht. Angedele Mieengungsants⸗ lang jähriger Hotellier. 7428 Junter H. T. 35 an die gebühren, Wohnungsamtsgebühren, Tiefbauamts⸗ 9 Ceſchaltetele. 1812 — 2 1 gebrauchter nsgebühren, Wirtſchaftsſporteln. Bauge rundbuchamtsgebühren, Ortsgerichtsgebühren. f.1 Casino-Rostaurant f 1. Verkäufe. Handkarren wenia getr., für ſchlanke 2 K . am Paradeplatz Verkauf nur 1 Treppe hoch 1, 1 hat Mittwoch, den 8. Oktober hohen Feiertags halber 1 ganzen Tag geschlossen Großer gebrauchter Tüchtige Seekoffer Vermischtes. ir erſuchen um Zahlung bis ſpäteſtens 15. Ok⸗ tober 1914 Wer Deſe Frist verſäumt, hat die geordnete Verſäumnis⸗ u. Pfändungsanordnungs⸗ gebühr zu entrichten und die Zwangsvollſtreckung zu erwarten. Eine beſondere Mahnung eines jeden einzelnen Säumigen erfolgt nicht. Zahlung iſt auf den bereits behändigten Forderungszettel zu leiſten. Die Zahlung kann durch Einzahlung mittels Zahlkarte oder Ueberweiſung auf das Konto 16600 der Stadtkaſſe beim Poſtſcheckamt 1388 NMorgen NMiiftwoch FGroßes Schlachtfest wozu höflichſt einladet ee 815 zu verkaufen Geldverkehr. rchenſtr. 20. Hebbaenmer. 85 490 Mark ohnimmer- Georg Bacher. 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(Nachdruck verboten) Die nachſtehenden Darlegungen ſtammen aus der Feder eines Fachmanns, der einmal mit ber Technik des Fahrtdienſtes im Main⸗ zer Haupkbahnhof gründlich vertraut iſt und zum anderen über eine langjährige elektrotechniſche Schulung verfügt. Die Tunnel⸗ ſicherung iſt eine verkehrstechniſche Aufgabe, die ohne die Elektro⸗ technik nicht gelöſt werden kann. Das große Eiſenbahnunglück im Mainzer Feſtungstunnel hat wieder einmal die Aufmerkſamkeit der breiten Oeffentlichkeit auf die Wichtigkeit und Notwendigkeit der ſelbſtändigen elektri⸗ ſchen Tunnelſicherung gelenkt. Zugzuſammenſtöße in Tun⸗ nels kommen im allgemeinen recht ſelten vor Das Mainzer Unglück iſt auf zwei Urſachen zurückzuführen. Einmal hat ſich der dienſt⸗ tuende Fahrdienſtleiter im Mainzer Hauptbahnhof einer groben Jahrläſſigkeit ſchuldig gemacht. Er hat den dem Vafler Schnellzug mit nur wenigen Minuten Abſtand folgenden Perſonen⸗ zug nach Frankfurt a. M. abgelaſſen, obwohl der nächſte Bahnhof Mainz⸗Süd ſich mehrfach nach dem Verbleib des Schnellzugs er⸗ kundigte, von deſſen Abgang auf dem Mainzer Hauptbahnhof er ordnungsgemäß unterrichtet worden war. Daß der Schnellzug eines Maſchinendefekts wegen ausgerechnet in dem benachbarten Feſtungstunnel hat liegen bleiben müſſen, konnte der dienſttuende Fahrtdienſtleiter des Bahnhofs Mainz⸗Süd nicht wiſſen. Die zweite Urſache, auf die das Unglück zurückzuführen iſt, beſteht in dem Fehlen einer den Anforderungen des modernen Verkehrs ange⸗ paßten Tunnelſicherung. Eine ſolche Sicherung iſt doppelt notwendig in Fällen, in denen wie in den vorliegenden zwei Züge mit nur wenigen Minuten Abſtand nach derſelben Richtung abge⸗ laſſen werden und bereits vor Erreichen der nächſten Station einen längeren Tunnel paſſieren müſſen. Hinzu kommt, daß die Ent⸗ lüftungsvorrichtungen in faſt allen deutſchen Tunnels Das Untergeſtell iſt in der bei der Deutſchen Reichsbahn üblichen Bauart ausgeführt. Es beſteht hauptſächlich aus zwei U⸗Eiſen als Längsträgern, an denen die Achsgabelhalter und Federböcke befeſtigt ſind. Die beiden Längsträger ſind durch Querträger und Knoten⸗ bleche in ausreichender Weiſe miteinander verſteift. Die Achsbünhſen und Gleitbacken, ſowie die Federn entſprechen der üblichen Aus⸗ führung. Der Motor iſt ein Sechszylinder⸗Viertaktmotor von 75 PS. Let⸗ ſtung, für den Betrieb mit Benzol eingerichtet. Das Wechſel⸗ und Wendegetriebe, das unmittelbar hinter dem Motor ſitzt, iſt derart aud⸗ geführt, daß ſeine Zahnräder dauernd in Eingriff ſind und die Schal⸗ tung der Gänge durch Kupplungen innerhalb des Getriebes erfolgt. Die Kupplungen ſelbſt werden durch Druckluft betätigt. Es ſind vier verſchiedene Geſchwindigkeiten ſowohl für Vorwärts⸗ wie für Rück⸗ wärtsfahrt vorhanden. Vom Getriebe aus erfolgt die Kraftüber⸗ tragung durch eine bewegliche Welle auf das Hinterachsgetriebe. Dieſe beſteht aus zwei Kugelrädern, von denen das eine auf der Treib⸗ achſe unmittelbar befeſtigt iſt. Durch den Einbau von je einer Oel⸗ pumpe, ſowohl im Wechſel⸗ und Wendegetriebe, wie auch im Hinter⸗ achsgetriebe, iſt für ausreichende und zuverläſſige Schmierung aller ſich bewegenden Teile geſorgt. Der Motor und das Getriebe ſind in der Mitte des Wagenkaſtens am Untergeſtell feſt eingebaut. heute veraltet ſind und den Anforderungen des Verkehrs in 1352 keiner Weiſe mehr Rechnung tragen. tunnel iſt mit beſonders ſchlechten Entlüftungsvorrichtungen ver⸗ ſehen, die obendrein während des Krieges und insbeſondere in den Jahren nach dem Kriege in einer Weiſe vernachläſſigt worden ſind, die die Sicherheit des Verkehrs im Tunnel gefährdet. Der Tunnel iſt die meiſte Zeit hindurch völlig verquolmt, ſo daß ſelbſt das Re⸗ piſtonsperſonal oft kaum durchkommen kann. Bei Zügen, die tag⸗⸗ über den Tunnel befahren, iſt der Lokomotipführer faſt ausſchließ⸗ lich auf ſein Gehör angewieſen. Die dichten Waſſerdampf⸗ und Rauchſchwaden, die nur ganz allmählich abziehen können, benehmen ihm die freie Sicht auf das Gleis. Auch wenn der Tunnel in größeren Abſtänden beleuchtet geweſen wäre und der darin liegen gebliebene e am Schluß rote Laternen geführt hätte, was jedoch beides nicht der Fall war, hätte der Lokomotivführer des Perſonenzugs doch die drohende Gefahr nicht rechtzeitig erkennen können. Die Verqualmung des Tunnels iſt meiſt ſo ſtark, daß man höchſtens zehn bis fünfzehn Schritte weit ſehen kann. Im vorliegenden Falle war die Verqualmung umſo intenſiver, als der Schnellzug den größten Teil des Tunnels kurz vorher befahren hatte. Wäre der Schnellzug wirklich durch rote Laternn geſichert geweſen, ſo wären dieſe von dem Lokomotipführer des Perſonen⸗ zuges wahrſcheinlich erſt im letzten Augenblick bemerkt worden und die Umſchaltung des Steuermechanismus der Lokomo⸗ tive auf Gegendampf hätte in dieſem Falle ebenfalls nichts mehr ge⸗ nutzt. Im übrigen darf bei der Beurtetlung der Sachlage nicht ver⸗ geſſen werden, daß auch die einzelnen Wagen des Schnellzugs nicht beleuchtet waren, ſodaß der ganze Zug im Dunkeln 5 000 Ebenſo hat das Eigengeräuſch des Perſonenzugs im Tunnel das Puſten der Schnellzugslokomotive übertönt. Das Unglück hätte nicht geſchehen können, wenn der Tunnel durch eine entſprechend durchgebildete Sicherungsvor rich⸗ tung blockiert geweſen wäre. In dieſem Falle hätte der Per⸗ ſonenzug keine freie Einfahrt in den Tunnel gehabt. Er hätte oor dem Tunnel liegen bleiben müſſen und ſeine Fahrt erſt dann fort⸗ ſetzen dürfen, wenn der Schnellzug den Tunnel auf der anderen Seite verlaſſen gehabt hätte. Daß eine derartige Sicherungsvor⸗ richtung bei den deutſchen Tunnels heute noch keine Anwendung ge⸗ funden hat, iſt ſehr bedauerlich. Bei dem heutigen ſtarken Verkehr auf allen Haupteiſenbahnlinien dürfen die Tunnels nicht mehr als offene Strecke, ſondern nur noch als Bahnhöfe behandelt wer⸗ den. Sie müſſen genau ſo wie jeder kleine und kleinſte Bahnhof durch entſprechende Signalanlagen geſichert werden. Eine verhält⸗ nismäßig einfache Tunnelſicherung läßt ſich auf eleklriſchem Wege ſchaffen. Die Vorrichtung hätte aus einer entſprechend durchge⸗ bildeten Meldeanlage zu beſtehen, die durch ſogenannte Gleiskontakte in Betrieb geſetzt wird. Bei zweigleiſigen Tun⸗ nels iſt für jedes Gleis eine beſondere Anlage vorzuſehen. ei gleiſigen Tunnels iſt die Anlage in Doppelſchaltung auszuführen, damit ſie nach beiden Richtungen in Tätigkeit treten kann. Die Gleiskontakte ſind mindeſtens 100 Meter vor dem Tunneleingang anzubringen, ebenſo die Signale, damit dem Lokomotivführer Ge⸗ legenheit gegeben iſt, ſich vor dem Einfahren in den Tunnel durch einen rückwaͤrtigen Blick auf das Signal von der Wirkſamkeit der Vorrichtung zu überzeugen. Die Wirkungsweiſe der ganzen Vorrichtung iſt überaus einfach. Ueberfährt ein Zug den Gleis⸗ kontakt vor einem zweigleiſigen Tunnel, ſo blockiert das Sicherungs⸗ ſignal dieſen am Eingange für den folgenden Zug ſolange, bis der eingefahrene Zug ihn auf der anderen Seite wieder verlaſſen hat. Erſt wenn der durch den Tunnel gefahrene Zug den auf der anderen angeordneten zweiten Gleiskontakt überfahren hat, wird die Einſahrt für den folgenden Zug freigegeben. Bei eingleiſiigen Tunnels iſt die Vorrichtung ſo auszubilden, daß ſie Ein⸗ und Ausfahrt zugleich blocktert. Als Tunnelblockierungsſignal ſei ein weißer Toten⸗ kopf auf ſchwarzem Grunde vorgeſchlagen, der nachts eben⸗ falls weiß zu erleuchter iſt. Um dem Lokomotivführer auch nachts jederzeit die Ueberprüfung der Wirkſamkeit der Sicherungsvorrich⸗ tung zu ermöglichen, iſt das Signal zweckmäßig doppelſeitig wie ein Leuchtkaſten auszubilden. Gegen die Verwendung des Totenkopf⸗ im Eiſenbahnverkehr dürften Einwendungen wohl kaum erhoben merden. Warnungseinrichtung im Straßenverkehr ſeit einiger Zeit bereits Anwendung und hat ſich dort ſehr gut bewährt. Er dürfte ſchon aus pfychoelogiſchen Geſichtspunkten heraus jeden Lokomotivführer 54 größter Aufmerkſamkeit vor dem Einfahren in Tunnels an⸗ ſalten. Die vorſtehenden knappen Ausführungen dürften zur Genüge erkennen laſſen, daß die Elektrotechnik der Eiſenbahnverwaltung beute alle Mittel an die Hand gibt, um den Verkehr in Eiſenbahn⸗ tunnels ſo ſicher wie nur möglich zu geſtalten. Hoffen wir, daß die vorgeſchlagene ſelbſttätige elektriſche Tunnelſicherung baldmöglichſt überall zur Anwendung gelangt. Freilich darf darunter ſpäter das Beſtreben nicht notleiden, das auf eine beſſere Entlüftung und Be⸗ leuchtung der Tunnels gerichtet iſt. Benzoltriebwagen für Negelſpur Gebaut von der Gothaer Waggonfabril.-G. zu Golha⸗ An der eiſenbahntechniſchen Ausſtellung in Seddin, die die Aufmerkſamkeit der ganzen Welt auf ſich zieht, ſind u. a. auch die Mannheimer und die übrige badiſche In duſtrie her⸗ vorragend beteiligt. Wir bringen nachſtehend die Beſchreibung mit Abbildung des Benzoltriebwagens der Gothaer Waggonfabrik zu otha. 5 Die Länge des Wagens, über die Puffer gemeſſen, beträat 12 Meter, der Radſtand 6 Meter. Die beiden Achſen ſind freie Lenk⸗ achſen und haben ſo piel Spiel erhalten, daß Krümmungen von 180 Meter Halbmeſſer anſtandslos befahren werden können. Die arößte Geſchmindigkeit, für die der Wagen beſtimmt iſt, beträgt 45 Kilom. Gerade der Mainzer Feſtuags⸗ Bei ein⸗ Im Newyorker Straßenverkehr findet der Totenkopf als , An den beiden Enden des Wagens ſind Führerſtände eingebaur, von denen aus die ganze Maſchinenanlage bedient wird. Die Schal⸗ tung der Kupplungen erfolgt durch einen Drehſchieber und die Schal⸗ tung für Vor⸗ und Ruückwärtsgang durch einen Zug mit Handbetä⸗ tigung. Durch beſonders ausgebildete Zwiſchenſtücke(..G..) iſt die Möglichkeit gegeben, Motor und Getriebe nach unten auszubauen; ſie ſind außerdem durch Klappen im Boden des Wagenkaſtens auch von oben zugänglich. Der Kühler iſt als Rippenrohrkühler ausgebildet, die einzelnen Elemente befinden ſich je zur Hälfte vorn und hinten am Wagen, wodurch eine gleichmäßige Kühlung bei Vor⸗ und Rückwärtsfahrt erzielt wird. Durch einen beſonderen Schalthahn(D. R..), der gleichzeitig zum Füllen und Entleeren des Kühlers dient, kann man jede Hälfte des Kühlers für ſich außer Betrieb ſetzen. Im Winter wird das Waſſer zur Heizung des Wagens verwendet. Die Bremſe iſt eine doppelte Luftdruckbremſe, d. h. man kann Druckluft unmittelbar auf die Bremszylinder wirken laſſen oder aber die Bremſe mittels Steuerventils mit indirekter Wirkung betätigen; im letzteren Falle iſt es möglich, beliebige Anhängewagen, die mit Luftdruckbremſe ausgeſtattet ſind, gleichfalls zu bremſen. Außerdem iſt an jedem Ende des Wagens eine Spindelbremſe für Handbetrieb angebracht. Die Juge und Stoßvorrichtungen entſprechen denen der Deutſchen Reichsbahn. An den Stüirnſeien des Wagens ſind je drei elektriſche Signallaternen befeſtigt. Eine mittels Druckluft betriebene Pfeife dient zum Geben von Lautſignalen. Der Wagenkaſten hat ein eiſernes Gerippe und iſt innen mit Holz verkleidet. Die eine Hälfte des Wagens hat Holzbänke in ein⸗ facher Ausſtattung(4. Klaſſe), während der andere Raum mit Bänken in beſſerer Ausſtattung, etwa der 3. Klaſſe entſprechend, verſehen iſt. Es ſind 22 Sitzplätze 4. Klaſſe und 23 3. Klaſſe ſowie 20 Stehplätze vorhanden. Die Abteile ſind geſchmackvoll ausgekleidet, die Fuß⸗ böden mit Linoleum belegt. Sämtliche Seitenfenſter haben Metall⸗ rahmen und ſind herablaßbar eingerichtet. Die Abteile werden durch eine Zwiſchenwand mit Drehtür getrennt, während an den Stirn⸗ wänden des Wagens Schiebetüren vorhanden ſind. Die Beleuchtung erfolgt durch elektriſche Deckenlampen. Der Wagen iſt in allen Einzlheiten nach den techniſchen Ver⸗ einbarungen ausgeführt: die zum Bau verwendeten Materialien ent⸗ ſprechen genau den Vorſchriften der Deutſchen Reichsbahn. 4 Techniſches Allerlei — Gewindeſchneidmaſchinen mil Vorſchub. Außerordentlich be⸗ deutungsvoll iſt die amerikaniſche Konſtruktion der Gewindeſchaeid⸗ maſchine für Bolzen, Bohre und dergl. unter Verwendung eines des Werlſtückvorſchub bewirkenden Druckmittels, deſſen Zu⸗ und Abfluß durch Dreiweghähne geregelt wird. Der hin⸗ und hergehende Werkſtückſchlitten(C) iſt mit dem Kolben(J eines Steuerzylinders (p) verbunden und zwei Dreiweghähne(E und F) ſind zum Ein⸗ und Auslaß des Druckmittels zu und vom Zulinder(PD) angeordnet, von denen der eine(), um des Druckmittel dem vorderen Ende des Zylinders zwecks Verſchiebung des Werkſtückſchlittens(C) zu den Gewineſchneidbacken(D) zuzuführen, von Hand bewegt und mittels eines Anſchlaes(C) des Schlitten⸗ ſelbſttätig geſchloſſen wird. Das tritt ein, wenn das Werkſtück mit den Gewindeſchneidbacken in Ein⸗ griff gekommen iſt, während der andere Hahn(k) mittels Anſchläge (12, 13) des Schlittens(CO) bei Vollendung des Gewindeſchneidoor⸗ ganges beeinflußt wird. daß das Druckmittel zunächſt dem hinteren Zylinderende zwecks Rückwärtsbhewegung des Schlittens in ſeine Anfangsſtellung zugeführt und dann abgeſchloſſen, ſowie gleichzeitig aus dem hinteren Ende des Zylinders ausgelaſſen wird. Eine beachtenswerte Neuerung an der Drehbank iſt ein flie⸗ gender Support mit einer in ſeiner Drehebene angeordneten Schrau⸗ benſpindel, deren Drehung durch Feſthalten eines auf ihr ſitzenden Sternes geregelt wird. Auf dieſer Spindel(a) ſind zwei Tranpork⸗ ſterne(b und). mit verſchieden großen Abſtand von der Mittel⸗ 2= 7 2. 1 achſe des Supports angeordnet, je nach der Stellung einer am Sup⸗ port angeordneten aber an der rDehung nicht teilnehmenden Schalt⸗ io Ye de. und bewirkt ſomit Vor⸗ oder Rückwärtsſchaltung. Radiotechnik Antennenſtörungen Jeder moderne Menſch weiß, daß ein Automobil wenigſten⸗ immer rechts ausweichen ſoll, und daß man nur links vorfahren darf. Dies ſind polizeiliche Vorſchriften. Außerdem aber gibt es noch Vorſchrif⸗ ten, die mehr als Anſtandsregeln betrachtet werden können. Dazu ge⸗ 8 75 das Abblenden der Scheinwerfer beim Kreuzen zweier Auto⸗ mobile. In ähnlicher Weiſe müſſen ſich allmählich die Radioamateure auch an Verkehrsregeln gewöhnen. Auch für ſie beſtehen Polizeivorſchrif⸗ ten und Anſtandsregeln. Die wichtigſte Anſtandsregel beſteht darin, daß man durch ſeinen eigenen Empfang nicht diejenigen der benach⸗ barten Amateure ſtört. Oft aber tun dies namentlich Anfänger un⸗ willlürlich und ohne böſen Willen. Wie nun der Führer eines Mo⸗ torwagens dem ihm entgegenfahrenden Automobil in der Nacht durch Aufblitzenlaſſen des Scheinwerfers zu erkennen gibt, daß die Schein⸗ werfer des entgegenfahrenden Wagens ihn blenden und daher abge⸗ blendet werden ſollten, ſo kann auch der Radioamateur den Pfeifer, der ihn ſtört, auf dieſen Umſtand aufmerkſam machen. Er braucht dazu nur ſelbſt mit ſeiner Reaktionsſpule zu pfeifen. Anſer Vorſchlag geht nun dahin, es ſolle jeder Amateur, der von einem anderen geſtört wird, ohne ſeinen Apparat anders abzuſtim⸗ men, kurz nacheinander dreimal in die Reaktion pfeifen. Dieſes kurze Signal wird in den meiſten Fällen vom Störer auch gehört werden. Um auf dieſe Weiſe zu ſignaliſieren, iſt es nur notwendig mit der Reaktionsſpule dreimal nacheinander raſch innerhalb dem Punkt, bei dem die Eigenſchwingungen beginnen, zu gehen. Jeder Radioamateur der kurz nacheinander einen ſolchen dreifachen Pfiff hört, ſoll ſeiner⸗ ſeits ſofort nachkontrollieren, ob ſein Apparat nicht etwa pfeift. Es genügt, wenn er, um dies zu prüfen, ſeinen Zeigefinger etwas an⸗ feuchtet und damit die Antennenklemme mehrere Male kurz berührt. Wenn ſeine Antenne ſchwingt, hört er bei jeder Berührung im Knopf⸗ telephon ein richtiges Knacken. Wenn auf dieſe Weiſe auch unter den Radioamateuren allmäh⸗ lich die gegenſeitige Rückſichtnahme gefördert werden kann, ſo wäre dies ſehr zu begrüßen. In der Schweiz ſind ja die Verhältniſſe heute noch nicht ſchlünm. Die Zahl der bösartigen Störer iſt noch klein, verglichen mit engliſchen, amerikaniſchen und namentlich auch fran⸗ zöſiſchen Städten. Aber es iſt bedeutend wichtiger und beſſer, da⸗ Uebel zu bekämpfen, bevor es da iſt, es ſpäter wieder auszurotten, würde recht ſchwer fallen. 1 Wir erſuchen daher die Radioamateure, uns ihre Meinung zu dieſem Vorſchlag bekannt zu geben. Es würde uns ſehr freuen, wenn es gelingen würde, in der ganzen Schweiz ein einheitliches Signal an die Hörer einzuführen. —Veränderlicher Queckſilber-Gitterabfluß. Ein ausgezeichneter pon ca. 5 Zentimeter Länge hergeſtellt werden. Ein dicker Faden wird in chineſiſche Tuſche getaucht und durch das Glasrohr längs der Innenwand eingezogen. Dieſer Faden wird an einem Ende an einem kurzen Stück Meſſing oder Kupferblech feſtgehalten, das andere Ende wird in ein Stück Siegellack. de wodurch das eine der Röhrenenden geſchloſſen iſt. In dieſes Ende des Rohres wird ein zweiter Meſſingſtreifen ſo eingeſetzt, daß derſelbe Kontakt mit einer kleinen Menge Queckſilber bildet, die in die Röhre gegoſſen iſt. Die Queckſilbermenge muß ſo groß ſein, daß dasſelbe den Faden bei wagerechter Lage des Rohres nahezu vollkommen bedeckt. Hat man die richtige Queckſilbermenge feſtgeſtellt, wird auch das andere Ende der Röhre mit Wachs verſchloſſen. Dieſer veränderliche Ab⸗ ſchluß wird dann in eine Meſſingklammer eingeſetzt. an die ein Knopf mit einer durch das Inſtrumntenbrett reichenden Spindel be⸗ feſtigt iſt. Ein kleiner Holzblock iſt auf das eine Ende der Spindel geſchraubt, wodurch die Meſſingkammer feſtgehalten wird. Ferner wird eine ſteife Meſſingfeder über die Spindel und zwiſchen das In⸗ ſtrumentenbrett und den Holzblock derartig geſchoben, daß der Gitter⸗ abfluß feſtgeſtellt wird und ſtets in jeder beliebigen Stellung ſtehen bleibt. eichte biegſame Drähte können an die beiden Meſſingkontakte der beiden Röhrenenden angelötet werden. Befinde ſich die Röhre in ſenkrechter Stellung, ſo wird der größte Widerſtand erzielt und bei allmählicher Drehung zur wagrechten Lage ſchließt das Queck⸗ ſilber immer mehr Faden kurz und verweigert den Widerſtand. — Vorrichtung zur Befeſtigung von Enden kleiner Spulen. Bei der Wickelung von Spulen iſt es häufig erforderlich, wenige Drahtwindungen über eine andere Wicklung zu legen, deren Win⸗ dungen eine beträchtliche Breite einnehmen. Hier muß eine paſſende Verankerung für den Anfang und das Ende der kleineren Spule durchgeführt werden. Das gewöhnliche Verfahren beſteht darin, den Draht außerhalb der bereits vorhandenen Wicklung an der Form zu beſeitigen und dann eine Wicklung mit großen Lagern bis zu dem Anfangspunkte der zweiten Spule zu wickeln. Am Ende der Wicklung wird das Verfahren umgekehrt. Man erzielt ſo aber keine gut ausſehende Arbeit. Außerdem neigen die Enden der Spulen dazu, ſich ohne Schellacküberzug oder ſonſtige Vorrichtung wieder zu löſen. Obenſtehende Skizze zeigt ein ſchnelles, gutes und ein⸗ faches Verfahren zur Befeſtigung enger Spulen, wenn ſolche Spulen über weite Spulen gewickelt werden. Erforderlich ſind nur zwei kleine Stücke dünne Spaghetti oder ähnliche biegſame Röhren. Die Arbeit wird folgendermaßen ausgeführt: Man bohrt in die Unter⸗ lage drei Löcher am Anfang und Ende der Wicklung nach Slizze A. Das äußere Loch muß die Größe der Teigröhrchen haben und die beiden kleineren müſſen groß geuug ſein, daß der für die Spule benutzte Draht mehrmals hindurch gehen kann. Jetzt ſchneidet man die beiden kleinen Röhren auf paſſende Länge, zieht den für die Drahtſpule benutzten Draht durch die Röhrchen und ſetzt dasſelbe in das größere Loch(pgl..) ein. Darauf wird das Röhrchen um⸗ gebogen und das freie Ende des Drahtes durch die kleinen Löcher gezogen, wobei um die Röhrchen mehrere Drahtwicklungen ge⸗ ſchlungen werden. Darauf wird die erforderliche Anzahl Windungen gewickelt und die letzte Spule mit einer Hand feſtgehalten. Man chneide 1 Teigrohr und wiederhole das Verfahren. — Anzerſtörbare Akkumulakorenabſchlüſſe. Die von einem Blei⸗ plattenakkumulator aufſteigenden Dämpfe üben beim Laden und Entladen derſelben eine zerſtörende Wirkung auf einige Metalle aus: zu dieſen Metallen gehört auch Kupfer. Gewöhnlich beſtehen die Anſchlüſſe des Akkumulators aus dieſem Metall, ſo daß dieſelben bald zerſtört werden, beſonders aber an der Stelle, wo die Kupfer⸗ perbindurgen an die Klemmſchrauben des Akkumulators angeſchloſſen ſind. Dieſe Schwierigkeit kann ein für allemal durch Anlöten eines Bleiſtreifens durch die Hlemmſchrauben beſeitigt werden, denn man kann auch jedes andere Metall, wie Blei in ſeder Geſtalt hierzu ver ⸗ wenden. Der wichtigſte Punkt liegt in der Fernhaltung der Kapfer⸗ anſchlüſſe vom Akkumvlator, ſo daß nur unzerſtörbare Metallleile, den aus dem Akkumulator aufſteigenden Dämpfen auegeſe ſind. Als weitere Vorſichtsmaßregel kann man die Anſchlüſſe und Klemm⸗ ſchrauben des Akkumulators mit eirer dünnen Vaſeline⸗ oder Fett⸗ ſchicht überziehen, wodurch jeder Zerſtörung der Wetallteile vor⸗ gebeugt wird. 1 — Künſtliches Benzin herzuſtellen. ſoll einem encliſchen In⸗ genieur gelungen ſein. Es handle ſich bei dieſem funthetiſchen Benzin um eine Perbinduna von natürlichem oder einem ähnlich zu⸗ ſammengeſetzten Gas mit einem flüſſigen Kohlenwaſſerſtoff wie a. B. Poetroleum. Das Gas und der veraaſte Kohlenwaſſerſtoff ſollen einem hohen Drucke und elektriſchen Entladungen hober Frequenz ausgeſetſt werden. Dadurch ſollen ſich die Moleküle umſetzen und ein vollwertiger Erſatz für Benzin entſtehen.— Hiermit hat man in Enaland durchaus nichts Neues geſchaffen. Der deutſche Gelehrte Dr. Beraius hat ſeit Jabren ein Verfahren entwickelt, nach dem aus Steinkohle Benzin dargeſtellt wird. Aber wie in Deutſchland iſt man naſe() kommt dieſe mit dem einen oder auderen Stern in Eingriff in dieſer Beziehung über das Laboratorium nicht hinausgekommen. dur wirkſchaflltchen Auswertuna dieſer Verfahren iſt wohl noch ein etemlich weiter Schritt. veränderlicher Gitterabfluß kann mit Hilfe eines Stück Glasrohr den Draht ab und ziehe das Ende der Windung durch das — eeree eee —— e SSDSDrbS SSS SS8888 2 0 Beue Mannbeimer Zeitung Abend- Busgabe) 7. Seile. Nt. 466 Dienskag, den 7. Oktober 1924 el mer Seitung„ Handelsblatt eue Mannh Die Londoner Verhandlungen für die Vorbereitung der deut⸗ ſchen 800⸗Millionen⸗Anleihe machen günſtige Fortſchritte; die Auf⸗ legung zur Zeichnung dürfte vorausſichtlich noch gegen Mitte dieſes Monats erfolgen. Bei dem internationalen Charakter der Anleihe und den ganz beſonders gearteten Sicherheiten, die ihr als Unterlage zu dienen haben, liegt es auf der Hand, daß die Beſprechungen und Arrangements bis zu ihrem Abſchluß eine gewiſſe Zeit beanſpruchen, die nicht in dieſem Ausmaß erforderlich ſein würde, wenn die Emiſſion nur in einem einzigen Lande ſtatt⸗ fände. Gerüchte über angebliche Schwierigkeiten bei den Vorver⸗ handlungen ſind in keiner Weiſe begründet. Daß das Intereſſe in den ausländiſchen Kapitaliſtenkreiſen ſtändig im Wachſen begriffen iſt, darf daraus geſchloſſen werden, daß faſt täglich neue, aber lediglich auf Kombination beruhende Angaben über die Ausgabebedingungen auftauchen. der amerikaniſche Bankier Morgan und ſein Sozius Lamont ſind ſeit einigen Tagen in London. Auf verſchiedene Anfragen und Bitten um Informationen über die Anleihe hat die Firma J. P. Morgan u. Co., die bei der Emiſſion des amerikaniſchen Anteils der Anleihe die Führung haben wird, eine Mitteilung veröffentlicht, in der es u. a. heißt: „Die Lage iſt augenblicklich die, daß wir von der Britiſchen, Franzöſiſchen und Belgiſchen Regierung erſucht worden ſind, unſere Mithilfe für die Plazierung der Deutſchen Anleihe nach dem Dawes⸗Plan zur Verfügung zu ſtellen, indem wir einen Teil davon auf dem amerikaniſchen Markt unterbringen. Wir haben uns in befriedigender Weiſe von den den Bonds zu. grunde liegenden Sicherheiten überzeugt und haben Verhand⸗ lungen mit den bevollmächtigten Vertretern der Deutſchen Regierung aufgenommen. Die Notwendigkeit gleichzeitiger Be⸗ ſprechungen mit den verſchiedenen kontinentalen Märkten, deren Mitwirkung für den Erfolg der Anleihe notwendig iſt, hat notwendigerweiſe den Abſchluß der Angelegenheit verzögert.“ Daß der amerikaniſche Markt für die Anleihe durchaus auf⸗ nahmefähig iſt geht aus einer anderen Transaktion hervor. Die Newyorker Bankfirma Kuhn, Loeb u. Co. hat nämlich ſoeben bekanntgegeben, daß die von ihr aufgelegten 50 Millionen Dollar in 40 Jahren rückzahlbaren Bonds der Pennſylvania Eiſen⸗ bahngeſellſchaft, die 5 proz. ſind und unter Einbeziehung des Emiſſions⸗Disagios 5,10 Prozent Zinſen erbringen, überzeich⸗ net worden ſind. Der amerikaniſche Anteil an der Anleihe wird von der engli⸗ ſchen Finanzpreſſe mit 40 Millionen Goldmark angegeben. Den engliſchen Anteil emittiert die Bank von England, wobei daran zu erinnern iſt, daß die alliierten Regierungen bei Unter⸗ geichnung des Londoner Abkommens die Zentralbanken erſucht haben, ihr äußerſtes zu tun, um die Emiſſion der Anleihe zu erleichtern. Auch aus dem von Mr. Poung in einer Pariſer Sitzung 255 Reparationskommiſſion erſtatteten Bericht über die deutſchen Deſtrengungen, den Dawesplan in Gang zu ſetzen, geht hervor, daß eutſchland alles in ſeinen Kräften ſtehende hierzu beigetragen hat, 10 aber die geſetzmäßige Unterſuchung, die notwendig war, um wohl der Reparationskommiſſion wie den Anleihe⸗Emiſſions⸗ häuſern einen Bericht darüber zu erſtatten, länger gedauert hat als man urſprünglich angenommen hatte, daß jedoch in jeder Be⸗ Die deutſche 8oo⸗Millionen-Anleihe Der gegenwärtige Stand der Berhandlungen Paris beſchloſſen worden, die am 6. Oktober fällige„zweite Feſt⸗ ſtellung“ erſt am 13. Oktober erfolgen zu laſſen. Das Hauptintereſſe in ausländiſchen Finanzkreiſen dreht ſich um die Frage, welchen Zinsertrag die deutſche Anleihe ab⸗ werfen wird. Wenn nicht eine gewiſſe ſtimmungsmäßige Feind⸗ ſeligkeit gegen die Anleihe in manchen Kreiſen beſtehen würde, die von den Jingoblättern großgezogen wurde, dann hätte dieſe An⸗ leihe mit ihrer vom Standpunkt der Sicherheit aus exceptionellen Anziehungskraft unter recht mäßigen Bedingungen für den deut⸗ ſchen Schuldner herausgebracht werden können. Man braucht da nur die Verzinſung anderer kontinentaler Bonds zum Vergleich heranzuziehen. So erbringt die 3 proz. Belgiſche Sterlinganleihe von 1914, die gegenwärtig etwa 72 Prozent notiert, unter Einrechnung der Tilgung in 15 Jahren, 576 Prozent; 4 proz. Dänen bei glatt 78 Prozent Notiz 5% Prozent. Die Zproz. Hol⸗ ländiſche Anleihe bei einen Kurſe von 68 Prozent erbringt für 100 Pfund Sterling genau 4 Lſtrl. 8 Sh. 2., die Holländiſch⸗Oſt⸗ indiſche 5 proz. Anleihe, rückzahlbar 1933—1962. bei einem Kurs von 93 Prozent jährlich 57“ Prozent, die Norwegiſche 4 proz. Anleihe bei 78 Prozent rund 5% Prozent und die 335 proz. Schwe⸗ diſche Anleihe von 1908 verzinſt ſich bei einem Kurs von genau 80 Prozent mit 496 Prozent. Wären es alſo nicht ſentimentale Gründe, die ſich ſtimmungsmäßig gegen Deutſchland auswirken und hätten wir nicht die finanzielle Mißwirtſchaft der Inflationszeit hinter uns, dann hätte es möglich ſein müſſen, eine deutſche An⸗ leihe, deren Zinſendienſt unter der Kontrolle der Geldgeber ſelber ſteht, mit einer Verzinſung von unter 6 Prozent, vielleicht nahe an 5 Prozent, unterzubringen. Wenn jedoch die aus den Vereinigten Staaten kommende gerüchtweiſe Meldung, daß die Anleihe 7 proz. ſein und bei 95 Prozent ausgegeben werden wird, ſich als richtig erweſſen ſollte, dann würde die 800⸗Millionen⸗Anfeihe, deren Bonds auf 20 Jahre lauten ſollen, ſich mit nahezu 77 Prozent verzinſen. Daß man Deutſchland dieſen Zinsfuß abfordern wird iſt leider wahrſcheinlich. Nicht ganz unbeteiliat daran ſind die deutſchen „Aufwertungsintereſſenten“, deren Vorſtöße im Verein mit den aus dem parlamentariſchen Aufwertungs⸗Ausſchuß durchgeſickerten Ge⸗ rüchten zu ſtarken deutſchen und ausländiſchen Käufen in den faſt mertloſen deutſchen Kriegs⸗ und Porkrieasanleihen geführt haben. Man braucht zwar jenen ausländiſchen Kapitaliſten, die Reſe An⸗ leihen aus rein ſpekulativen Gründen kauften, keine beſondere Sympatbie entgegenzubringen. es läßt ſich aber nicht leugnen, daß die dabei entſtandenen Verluſte dem deutſchen Anleihemarkt im Auslande ſchwer geſchadet hahen. Man könnte ja wohl ſagen, dieſe Speknlanten haben die falſche Anleihe gekauft und ſie würden ſchlechte Geſchäftsleute ſein, wenn ſie jetzt nicht die richtige kaufen. das beſeitigt aber nicht die Mißſtimmung dieſer Spekulan⸗ ten, die da ſagen, Deutſchland ſollte keine Anleihe erhalten, bis es ſeinen Perpflichtungen aus den alten Anleihen in irgend einer Form oder Geſtalt nachoekommen iſt. Am beſten wäre es, wenn man ihnen erklären würde, daß ſie den Zweck der neuen Anleihe völlig verkennen. Die neue Anſeihe ſoll dazu dienen, Deutſchland eine geſunde Valuta zu ſichern, die es ihm ermßalichen ſoll. ſeinen Reparationsverpflichtungen nachzukommen. Wenn dieſes Konto bereinfat iſt, dann erſt wird Deutſchland in der Lage ſein. etwas für ſene zu tun. die es durch die Einſtellung des Zinſendienſtes auf ſeine wertſos gswordenen Napieranleihen, die es ſich in Gold bezahlen ließ, ſo entſetzlich geſchädigt hat. Die amerikaniſchen Bankiers und Sachverſtändige in Anlage⸗ Papieren ſind über die Ausſichten der Anleihe auf dem ameri⸗ kaniſchen Markte ausgeſprochen zuverſichtlich. Einer dieſer Bankiers äußerte ſich inbezug auf die Sicherheit der Anleihe dahin, ſeiner Auffaſſung nach ſtänden die Bonds der Vereinigten Staaten 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen Amtich S. 6. B. b...B. 7. rp. Holland.. 12,59 163,41 voll 162.99 169.81 voll Buenos⸗Aires.525 1,585 5.56.57 Brüſſel. 20,175 20,275 75 20,10 20,20* Chriſtiania.. 59,68 89,95 2 59,85 60.15 4 Danzig 74.61 74.99* 74.61 7058. Kopenhagen 78,52 78,88 5 73,82 78,68 7 Liſſabon 25— 7——— Slherhelh Ue 111.93 5 11137 111˙98 Helſingfors. 10,49 10,55 8 10,29 10.55*. Italien. 18,35 16,45 16,27 1880 4 Londoeoen 18,685 18,775 18,685 18.775 1 New⸗DNort 4,19 4,21 5 4,90—1 3 Paris 21.99 22,11 1 21.99 22,11 7 Schweig 90,40 80,80 5 80,125 80,525 Spanien 55,61 59,89 4 55,61 50,89 4 Japan.545 1,655 5 165.655 Konſtantinopel. 2,22.24 1270 2,24 Rlo de Janeiro 0,470 0,480 0475 0,485. 5 Wien. abg. 5,9154 5,9354 5 5,9154 5,9354 Prag. 12,50 12,56 0 12,89 12.55 5 Jugoſlaplen 954.96 4 5858.015 0 Bubapeſt.440.401 4 94%„ Sofia 38,06.08 3,085 8,085 5 2 4 2 Börfenberichte Lrankfurter Wertpapierbörſe Induſtriepapiere leicht erholl.— Anleihen leicht abgeſchwächt Frankfurt a.., 7. Okt.(Drahtb.) Die Tendenz an der Börſe iſt immer noch ſehr zurückhaltend auf die ungeklärte innerpolitiſche Lage und auf den bevorſtehenden jüdiſchen Feiertag. Auch auf dem Anleihemarkt iſt heute das Geſchäft viel kleiner und im all⸗ gemeinen herrſcht Abgabeneigung vor. 5 proz. Kriegsanleihe wurde zum erſten amtlichen Kurs auf 0,655 herabgeſetzt; angeblich iſt das Ausland in verſtärttem Maße Abgeber in deutſchen Anleihen, um die dadurch frei werden⸗ den Kapitalien zur Zeichnung der neuen deutſchen Anleihe ver⸗ werfen verſpricht. Auch Schutzgebiets⸗Anleihen konnten ihren geſtrigen Kurs nicht aufrechterhalten. Trotz der Gerüchte, daß die Union einen Teil der Anleihe übernimmt, lag der Kurs jetzt 7. 3% proz, preußiſche Konſols ſind 1,150. Der Markt für auslän⸗ diſche Renten iſt vollkommen unverändert. Auf dem Induſtriemarkt iſt die Stimmung angeregter; namentlich für chemiſche Werte beſtand etwas Deckungsbedürf⸗ nis. Hier regte die heute ſtattfindende Sitzung des Anilinkonzerns in Berlin an, in der wahrſcheinlich auch die Frage der Aktien⸗ umſtellung ventiliert werden ſoll. Ebenſo war auf dem Montan⸗ markt die Stimmung leicht erholt; namentlich Deutſch⸗Luxem⸗ burger und Harpener. Auf dem Chemiemarkt betragen die Kursgewinne 4 bis nahezu 1 Bill. Prozent, während auf dem Montanmarkt dieſe bis zu 2 Billionen betragen. Auf den anderen Gebieten des Induſtriemarktes halten ſich die leichten Kurs⸗ abſchwächungen bzw. Beſſerungen die Wage. Welter vernachläſſigt iſt der freie Markt. Api 2,75, Benz 376, Brown Boveri 1,1, Growag 0,200, Hanſa Lloyd 0,950, Krügershall 76, Petroleum 15,50 und Ufa 1196. Betliner Wertpapierbörſe Berlin, 7. Okt.(Drahtb.) Die Stimmung der Börſe war heute weſentlich beruhigter. In den geſtern beſonders gedrückten Werten fanden Rückkäufe ſtatt, die einen Teil der Verlufle wieder einbrachten. Im übrigen zeigte aber der Verkehr mangels An⸗ regung keine Belebung. Der Kursſtand erfuhr kaum geringfügige Veränderungen. zeitweilig etwas lebhafter umgeſetzt, ſo insbeſondere Mannes⸗ mann⸗Aktien, die etwas über eine Billionen Prozent ge⸗ winnen konnten. Bankaktien blieben faſt ganz unverändert. ziehung große Fortſchritte für den Abſchluß derAnleihe gemacht an erſter, die neue deutſche Anleihe gleich an zweiter worden ſind. Bekanntlich iſt auf dieſen Houngſchen Vericht hin in Stelle. W —7 1 55 7 Tricotw. Beſiih..—,———Ver. Ultramarinf. 13,50 13,— Iſchockew., Klrn..46 1,500Phönir Bergbau. 38,40 40. Ursze 2 Thürg, Eief Botha 10,—.75] Ver. Zgelltt Berlin 199.— Aktten und Auslandsanleihen in Billlonen Prozenten, Stückenotierungen 57 0 d 11.50 11.— Volthom Sell. u. K 280 700 illi N Ver.. 3,75 3,50] Wayß& Freytag 3,.—.0„Rheingau 3,20 3, eee eee Ver Naßek aelte 14,75 14,75 Zeilſt. Waldhof Sk. 0,—.—„ Frankfurter Dividenden⸗Werte. Freiverkehrs⸗Kurſe. · Benz 3,45 3,45 Kreichgauer— Bauk⸗Aktien. Elbetfelb Rupfer 120 1,20J Mansſelder. 385.70 Ula 8 J. Entrepriſes.. 20,.—„—Mez Sohne 2,10 2,60 Mhm. Kohlenanl. 9,90 10,—Rhenania Chem 6. Lag D. Creditbt. 1,80.800 D. Hypothetenbnk 4,30 4,— Rhelin. Creditbank 2,50 2,50 Badſſche Bank.. 26,25 26,50„ Ueberſ.⸗Bant.72, 72.— Ahein. 515 5,— Bant für Br. Ind. 185.50. Bereinsbant.. 0,29 0,29 Sadd..Ered ⸗B. ahr. B. Cred. W.—.„— Hiseont.⸗Geſellſch. 12,45 12,50] Südd. Discontog. 8,50.50 B4 Hop. u. Wö. 2,30 2/05 Dresdner Bant. 7,—Wiener Bankvex. 0,22 0,22 7 5 60 4. ktörg. Bankanſt——— imer Bantver. 1,50 1,40 3 Hyp.⸗Bank 4,60.60 ee Sußd. Eſendahn 50 „Vereinsbank 2,70 2,70 Baltimore. 49,75 4 Forliner andgef. 23,8 28, Melallb. u..⸗G. 13,25 13,30 Dom. u. Prloalbk. 4,75 470 Mitteld. Eredit⸗B. 1,65 1,65 armſt. u. Nat.⸗B. 9. 9, Nürnberg..⸗Bk.———, D 40 8, 90,— 85,— D0lſeh—+5 10,88 10,65 Oeſter. Ered. Anſt. 0,30 0,31 Frankf. Allg. Verſ. 69, e —09,— nn D. Effekt u. Werte 3,80.65 Mich ben Bochumergü..—.— Duderus Eiſenw. 10,50 11,25 Kaliwerk Aſchersl. 18,85 13,50] do. „Luxem Bergw. 50,10 52.65 Kaliwrk. Salzderf.———— Eſchweil— 16 5 ſeehelchaz⸗ Pow. 78,50 80, Kaliwerke Weſter. 17,.— 16,50 Rhein Braunkohle 29,— 27,75 gw.—.— Lothr. H. u..⸗V. 40,— 39.50 elſenk. Bergrork. 58,— 88,.— Mannesmannröh. 41,80 41,75 Tellus Bergbau 260 250 Abler& 8 Gelſenk Gußſtaht—— 15.— Schantungbahn bg.⸗Amk. Paletf. 28,75 27,75] Oeſter.⸗Ul. St...—.——,— ö Juduſtrie ⸗Aletien. Sichb. Mannhelm. 32.— 32.— Bad. Anit. u. Soba 17.,J8 19.50J Cement Ra Kempf,⸗Sternb. 39,25 39,50 Bad. Elektr.- Geſ. 0,40 0,400„ 7 50 etz ainve: Stamm. 70.— 71,— Bad. Maſch. Durl. 18,.— 10,80 arkbrauerei...—,„ Bad.UhrenFurtw. 18,.— 18,— 8 öfferh. Bindg. 20,75 20,75 piegel. 5 wartz⸗Storch. 21,— 21,78] Bayer. Celluloſe.———— 17.— 17.—] Beck& Henkel 956„ Sahe ee 18 älzer. Bk. 5, 5,10 Sberrh. Verſ.⸗Geſ.—.———Vank f. el. Werte 6,15 5,75] Otſch. Aſiat. Bank 33,— 38,50] Oeſt. Creb.⸗Anſt.. 0,30 0,30 lich 2„ 8,— 80.— bean K. u. Min eamer Bankver. 1,4 165 Seunleh Bank Ber KkAkli Berl. Hd. Geſ.. 24.,45 24,50 At. 0 gwer ten. Com. u. Pridatbk. 4,75 4,85 Disc. Commandit 12,50 12,50] Süddeutſch. Disc. 8,50 8,50 Crausport Aktien..⸗G f. Verkhesw. 47,.——„—Bergmann Elektr. 12,45 12,80] Chem. Weller 2,.——rddeutſch. Oloyd 5,05 4,95] Baltimore& Ohio 47,.— 4975]Alexanderwerk. 95 Alfeld Delligſen Allg, Elektr⸗Geſ., 9,10 8, Aum Gef.—38 47,50 Berliner Maſchb. 18,45 18,90 Daimler Motoren 2,75 2,80 Amme Gieſ.& Co. dt 6,10 6,30 Ammend. e e 5 20„ leihe 0 425 1. famotteAnnaw: 9,25 9,50(funglo Gt. 50 40—, P. 0 Sianal 450 20 Melceſchaß. 1. 908d0.6104% Bb. Könfols 1050 1050 em. Wrk. Aldert 41,50 42,—[Anhalt. Kotlenw, 175⁰ 1915 Bochumet Gußſt. 49,50 49,— D. Eiſend.⸗Signal. 4, —38˙Annener Gußſtahl 9,45 Felesde 18 106 Aice l 28 16.00 Peae B 250 85 Deu 15 Weiler t. M. 14,25 15,45. Augs —————.,. Zuckerf. B. Wagh. 2,7 2,95Hermann Phge Uhrenfabr. Furbw. 1,90 1,90 Bogtl. Maſch. St. 2,70 2,500 3,40 3,45[Rathgeber Wagg. 3,90 5. Ver. deutſch. Oele 31,—30,—-Voigt& Häff St. 130 149 ellbronn 2,70 2,350Reisbolz Panier, 12,1 12 Offſtein..19 3,100Rhein. Braunkohl. 28, 29, Rhein, Chamotte 75,50 785 Stuttgart. 3,35 3,85 hein. Elektrigität 8,.— 8. Rhein. Maſch Led. 3.— 2, Rhein. Met. Vorz. 7 1,80 187 Raſtatter Waggon—.———Rhein. Mö belſtoff 2,. 2,—Scheidemandel. 19,— 18,87 Südd Immobillen.40.40 — 11,48]Rheinſtahl 32,50 38,70] Hugo Schneider Von Schiffahrtswerten ſchwächten ſich Deutſch⸗Auſtral. ab. TTTTTTT— 6 6. 7 Rombach Hütten 17,25 17,13 Schuckert à Co. 38,70 39,25 150.20 Roſitzer Braunk. 19.— 20,50 Segall Strumpf, 180.25 „50 Rofiger Zuter 45,50 45,50 Siemens Elektr..50 6,— 50Rüctforth Nachf. 0,50 0,50 Stemens& Halste 44.75 46.— 90 Nütgerswerke 16,50 16,10] Sinner A⸗G. 7,5 775 50 Sachſenwerk.20.13 Stettiner Vulkan.. 15.63 18.40 — 17.— 21.— Stoehr Kammgrn. 37. 38.— 90 19,75 19,25 Stoewer Nähm. 14.80 14.10 Stollb Zinkhütten 30, 29.80 Sächl. Gußſtahl Salzdetfurth 70.80 Sarotti 4,40.13 Teckl. Schiftsw. 10.80 10.80 .40.40 Schubert& Salz. 8,33 8,50 Teichgräber...25.18 Berliner Dipidenden⸗Werte. Cransport⸗Altien. .-Amk. Paketf. 28,75 28. Noland⸗Linſe.. 9,0 9,30 „ „Lok. u. Str. 48,50 4 5 anfa'ſchiff„. 12,75 12,— Bauß⸗Aktien. .10.60 10.60 Reichsbank... 49,50 50,30, eberſee Bk.. 73,25 73,75] Rhein. Creditbank 2,.50.80 —14ů225 14.— 3,85.— Berlin⸗Anh Mſch. 5,— 4,85 Chem. Gelſenk... 63,— 63.— 1,75 1,70 Ber⸗Gub, Butr. 20,— 20,[Chem. Albert.. 42,50 41,25 BerlinKarlsr Ind. 66,15 66,15 Concord. Spinner. 2,80 2,25 10 Berzellus Bergw.—„ 5, 4.30 2,40 Biaß N 50 Süſc d. Gas.27.80.26,75 apier— 4,85] Bing Nürnber näns 10,50 10 Biemarchütte N5 Deulſch⸗Luxemb..—,— 52,35 Gebr Böhler& Co. 28,.——,— Deutſche Erdöl. 89,— 37,50 5 10. Gußſtahl 4,10 4,10 b. Maſch. 23, 28,— Br.-Beſigh. Oelf. 23,30 22,30] Heutſche Kabelw. 125 1 2 rantfurter Hof 18,18 16,— Dad Wolſe 6,50 6,— fant Pot, Sl 3,80 3,45 uchswag Stamm.,10.10 jolzmann, Phil 78JEiſenw. L. Meyer 1. K. Alberfedder Bard. 15, 100 Gacg Holzverkohl.⸗Ind. 6,— 6,10 Elderfeld. Kupfer Ludwig..25.½5 Grün& Bilfinger 14,10 14,.10 1,40 1,25 Gebhard Techl. 6,40.50 Gruſchwiß Terthl..60.60 „Sr.——-ISchneld,& Hanau 575 8,75] Stroßſt. B. Dresd. 6,50.— 2515% B. Reichsanl..05 0,88 4% Badiſche Anl.——— 4%„„ 600860 00703¼% Baher. Anl. 1,725 1, 700 Teleph. Berlinet 4,— 4,10 Glanzſtoff Eipf 45, 41.— Weſtf. Eſſen Sgbr. 19,60 18.80 Thale Eiſenhütte.——— ee eee ˖ 5 ring Salinen. 4, 8 ahlw..d Zyp 1. ilheltmsh. Eulau 5. 5 95.⸗W Aokend n..19 4½50 aon⸗ge 730 712 Ler, Mlramasinf. 13.— 13,— Wiſſener Stahl.— 9 81 0 85 n 0 nion⸗Gießerel. 55%)„Südam.'ſch. 49,50 39,85 Verein. Elbeſchiff 2,.40 2,40 Varziner Papter.48.20 Vogtländ Waſch. 2,10 2,12] Wolf, Buckau..28 8,7519 Ver..Frif. Gum..90 2, Ver. Chem Charl. 13.10 13,12 Weſer Akt⸗Geſ. V. Otſch. Nickelw. 23,— 22,—] Weſterreg. Alkali.—,— 19,75 Ber. Harzer Kalk 1,50 1,40] Wicking⸗Cement. 30.10 28,75 6,25.10] Vogel Telegr⸗Dr.80 2,80] Wittener Gußſtahl 15 2075 7.75 Seltiof Beren 2 250 6,50 6,58 Zellſtoff Waldhof 890 8,84 2,30] Wanderer⸗Werke Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. IHarpen. Bergbau 89,88 81,50] Oberſchleſ Eb.⸗Bd. 10.65 10,—Darmſt u. Nt.Bk. 9,26 9,15 Dresdner Bank..—.— Weſtbant.. 0,0 0, 40 ſeldler Kall.. 23.40 23,25 Heidburg 49.— 48.—] Pomona—— al 05 76 Eiſenind. 11,85 11.5 Mitkeldk., Kreditb.70 170 Api, Allg Pelr. Ind.40.28 Hochfreguenz. 6,10 5,50 Ronnenderz..50.50 hönix Bergbau. 39,15 39.85 Induſtrie ⸗Aletien Becker⸗Kohle.. 5,— 5, Int. Pett, Un. Jopu—,—, Ruſſenbant.. 10.50 10.19 Becker⸗Stahl... 9,65 0,75 Krügershall.. 7,50 7,40 Stchel& Co..5) 3,40 Salzw. Heilbronn 83.— 85,25Accumulat. Fabr. 28,— 28,40 Badiſche Anilin.17,65 18,25] Bremer Vulkan 50,50 52,[Benz⸗Motor 310.10 Meher Tertll... 0,16 0,16 Sloman Salpeter.75.75 85 1 8 Sae e 855 870 Sen 0——55 8— 10,85 Heutſche Petr.. 18.50 16 Muldend. Papier 740 50 A Phosphat 115 1140 „ 525 erwerke.. 2, 8855 r. Spi 8, e„„ 5 e Int Hand 4. ſo .Ku.gautaßütze 528.25A0 Anligſarb. 14.45 15,.— J B. Bemberg 18 25 18, Chem, Hopen.. 280—— diamand eeemen e Berliner Feſtverzinsliche Werke. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. ch. Atl. Telegr. 10,25—— ee 8,%½ 89.25%%.Reichsanl 9,0 0,020]5% S. Kohlenan. 1— — 52,35JGoldanlei 5 4505% Preuß Kalianl.88.95 „ Roggenwert., 5,60 5,70 %„„.80 1,1405% 5,60.25 9 94,75 94,75% 1 IVIX 0,380 0,488 3 .180 1,1005% Schf Braunk..60.55 „Landſch. Rogg. 5,— 5,10 .— 20795 Adt, Geb Wã Elektr. 12,88 12,75 Cont Nürnd Bzg—— 5 Kaliw. 4, 45,10 Eisbach& Co. 24,75 24,75 Genſchow& Co. 21,— 20,10 Abler cht. 2,.— 2,.— ergmann ektr. 12,„ 338—— 2, eutſche..46, 5 ee 6 Portl.-Z. 6˙10 6,10 eim— Metallwerke 2,40 2,31 Daimler Motor 2,85.355 Maſch.. 5,50 5,75] Emaille Ullrich.„— 4, erman. Po 5 100 Miergerte Ale- 138 1755 Sled. E Braubech Pf Eiſeoh Veean 88005 Steang 848 40 Enzinger Gllter.%80 8 Gerreshelm. Gläs 48, 48. b) Ausländiſche Nentenwerke A. G. Stamm: 810.05 Brem.⸗ Beſtgd. Del———.—.Golb. u S. Anft. J4.10 14,75 Peulſche Wollw...90 570 Eichw. Bergwert.— 61,2 Geſ. felettr Unter. 13,0 11.254% Weplegner. e 40% Tügt. unif Ant e 4%„ Gelprior,.40 449 AileGont, Guan.———, Breuer Stamm.——„=Deutſche Verlag 81,——, Deutſch. Elſenh.. 5,60 5,65 Faber Bleiſtiſt.. 13, 12,60 Gebr. 2504% ½ Oeſt Schaha. 7,28 7,13/4%„ Jollob 1911 11,13 10,75.0%„Südt Ea. 7, 6,75 Achf Bugtpap. 24,— 28,30] Brockhues.⸗W. 4,65 4,90 Dyckerh.& Wibmn..50 8,50 Dorener Men 80,— 81, Fahl, Liſt& Co.. 5,45 65,50 Holdſchmidt, W 1328J4%„„Golbrente—.—1942„00-F-L0s 28,10 24,—.500%„ neue Pr.. Bich Zellſtöff. 18,45 18,50] Broncef. Schlenk. 34,.— 84,— Olngletgweibrüc. 5,50 5,/40 Dürener Metall.75— 78,25.59 8,90] Goerd C... 2050 2˙504% ond. Rle.— 1,—4½%ctl. St.⸗RIsls 30„5%„ Oblgal 740 740 Babnbed. Darmſt. 140.,34] Bürſtenf. Erlang. 2,75.75 N—— Dürrkoppwerke.. 13,50 18,50 Felten Guill..22,85 28,75 Gothaer Waggon 4%„ Silberrte. 1,63—, 4½%,„„1014 5,36 5,134½% Anat, Ser,1.60.50 aden. Weinheim 0,70 0,70] Cem Heidelberg 15,— 15,25 Düſſeld Rat. Dürr 2,50 2400Düſſeld, Elſenb. 14,— 13,— Flend Brückenb. 4,15 4,10 Greppiner Werke 88, 04%8.„ Papierrt.—.— 1,104%, Goldrte 8,20 8,—4½%„ 78.70 Eieder Nealſeste.-.20.—-.20 Felſ Secf Frukfet.f 8 Hane auß eder gae dale. n Sesdee de. Nehm 19 198 1% ed 1— 11. ed alt 11 105 3 5 1 2— 2— lberf, F. 5 9 30 5 1 ard Maſchin. 9,— 8, N We 5 5„Magd.⸗Glſ. 12,— 11,„ Oe.U Stb alte 11. 0 o Tehuantepec 24,— 28,— Elett 8— 115 10,25 Filzfabrit Fulda. 895 9,90 Zöchſter d— 55 1405 259 710 750 Haggegan Vorz 8e 8s Jede Großmann 4 484% 1 907 9,388%½5%.4040—.— 10.— 5 Gelſenk. Bergw. 54,88 58,25 Hackethal Praht—.— 240 8 Faage en de. 440 J0 Aanet e Aa Gelſenk. Guß 5 150 1575 Frankeurter FJeſtverzinsliche Werte. Irnd 34˙80 34˙ 550 12 rlst. 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