1 5 * — Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pig. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktkonto Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.- Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben annheimer General Anzeiger Auflöſung des engliſchen Unterhauſes Genehmigung des Königs London, 9. Okl. der König hat die Auflöſung des Anterhauſes genehmigt, nachdem Macdonald in einer Sitzung des Kabinetts dem König die Gründe vorgetragen hatte. *** Das Oberhaus hat die Geſetzesvorlage betreffend die iriſche Grenze in zweiter Leſung mit einem Zuſatzantrag an⸗ genommen, das die Erklärungen der Unterzeichner des Vertrages mit dem Freiſtaat zur Kenntnis nimmt, daß nur die Wiederherſtel⸗ lung der Grenze ins Auge gefaßt wird und die Anſicht ausſpricht, daß keine andere Auslegung annehmbar iſt. Engliſche Preſſeſtimmen Der„Daily Herald“ ſchreibt: Auf in den Kampf, der Wür⸗ fel iſt gefallen! Der parlamentariſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: In Arbeiterkreiſen wurde der Gedanke an den Rücktritt als eine Möglichkeit gar nicht erwogen, ſondern die Forderung gehe nach Neuwahlen. Der Kabinettsrat wird heute vormittag end⸗ gültig über die Schritte, die getan werden ſollen, entſcheiden. Das Haus wird zur gewohnten Stunde zuſammentreten und der Premier⸗ miniſter wird zweifellos die Abſicht der Regierung mitteilen. Man erwarte, daß das augenblickliche Parlament ſeine Arbeiten zu einem Zeitpunkt beenden werde, der es dem Lande ermöglicht, entweder am 8. oder am 15. November Neuwahlen vorzunehmen. Das„Daily Chronicle“ ſchreibt: Weder die Niederlage noch die uflöſung wurde der Regierung aufgezwungen. Eszwurde ihr Ge⸗ legenheit gegeben, beides zu vermeiden. Aus beſonderen ründen hat ſie es jedoch vorgezogen, zum drittenmal inner⸗ 55 Iweier Jahre dem Lande Neuwahlen aufzuerlegen. So endet Arber eridde der Zuſammenarbeit»wilcon den Liberalen und der 2 eiterpartei. Das Experiment war ein Mißerfolg. Die irbeiterregierung hat clle liberalen Hoffnungen enttäuſcht. * eeeeeeeeeeeeeee 2 2* Die deutſche Kegierungs'riſis Beſprechung mit den Frakkionsführern OBerlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Um 10 Uhr vormittags begannen im Reichstag die Beſprechungen des Reichskanzlers Marx mit den Führern der Koalitionsparteien. Daran nahmen auch Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann und ferner Staatsſekretär in der Reichskanzlei Dr. Bracht und der Preſſechef Dr. Spiecker teil. Von den Fraktionen waren erſchienen die Abgg. Fehrenbach. Stegerwald und Gerard vom Zentrum, Dr. Scholz, Dr. Curtius und Dr. Zapf von der Deutſchen Volkspartei, Koch, Erkelenz, Dr. Haas, Keinath von den Demokraten. Die Sitzung dauerte nur bis 10.30 Uhr. Reichskanzler Marx gab einen kurzen Ueberblick über das Ergebnis der geſtrigen Fraktionsſitzungen und erklärte dazu, daß er an ſeinen Richtlinien feſthalte und die Beſprechungen mit den Deutſchnationalen und Sozialdemokraten mit dem bis⸗ herigen Ziel fortſetzen werde. Dieſelbe Erklärung gab der Reichs⸗ kanzler dann auch in der um 10.30 Uhr beginnenden Fraltionsſchung des Zentrums ab. Zu dieſer Fraktionsſitzung waren auch die Führer der Zentrumsfraktion im Landtag und ſämtliche Miniſter vom Zen⸗ trum die erreichbar waren, hinzugezogen worden. Für den Nachmittag iſt außer den Beſprechungen mit den Deutſchnationalen und den Sozialdemokraten noch eine gemeinſchaftliche Parteiführerbeſprechung und eine Zuſammenkunft ſämtlicher Reichsminiſter in Ausſicht ge⸗ nommen. Sitzung des Reichskabinelts Bald nach 11 Uhr trat im Reichstag das Reichskabinett zu einer Sitzung zuſammen. Den Vorſitz führte zunächſt Reichskanzler Marx, der aber bald die Sitzung verlaſſen mußte, um den eng⸗ liſchen Botſchafter zu empfangen. Gegenſtand der Beratungen war die innerpolitiſche Lage. Man beſchäftigte ſich vor allem mit der Frage, ob es möglich ſei, beim Scheitern der im Gange befindlichen Verhandlungen zur Erweiterung der Regierung mit der bisherigen Koalftion weiter zu arbeiten. Außerdem ſtanden noch einige andere Punkte auf der Tagesordnung. So berichtete z. B. Reichsarbeits⸗ miniſter Dr. Brauns über ſeine Verhandlungen mit den Arbeits⸗ miniſtern der anderen Länder in Bern wegen der internationalen Be⸗ ſchränkung der Arbeitszeit. deutſchland und der völkerbund Berlin, 9. Okt.(Von unſerem Verliner Büro.) Die Ant⸗ wofrft der engliſchen Regierung liegt hier noch immer nicht vor. Auszüge, die von der„Times“ veröffenklicht werden, ſind daher mit Vorſſcht aufzunehmen. Die Meldung, derzufolge Dauſch⸗ land im Dezember in den Völkerbund aufgenommen und zu dieſem Zwocke eine außerordentliche Tagung des Völkerbundes ſtattfinden werde, entbehrt, wie von zuſtändiger Stelle betont wird, jeder rundlage. Man rechnek in hieſigen unterrichteten Kreiſen. ſelbſt für den Fall, wenn Deutſchland ein Aufnahmegeſuch unter⸗ zeichnen ſollte, daß vor Januar 1925 eine Verſammlung des Völker⸗ bundes nicht ſtattfinden könnte, ſchon deshalb nicht, weil nach den tzungen des Völkerbundes vorher der Völkerbundsrat einen An⸗ trag auf Schaffung eines Ratsſitzes ſtellen muß. Die Nachricht iſt ſerner aus dem Grunde unwahrſcheinlich, weil am 9. Dezember der Völkerbundsrat in Rom zuſammentritt. Geſtern traf *— Die Kontrollkommiſſion in Bamberg. eine Ententekommiſſion von Nürnberg kommend in Bambera ein und eine Kontrolle des Geländes der ehsmaligen Muni⸗ CVVVVVVVVVVVVVVVV 7 19 Das Echo aus Frankreich Der ſozialiſtiſche„Le Peuple“ ſchreibt: Als eine Regierung der Minderheit war das Miniſterium Macdonalds ſeit Urſprung der Gnade einer Koalition zweier traditioneller Parteien ausgeliefert. Wenn bis jetzt ſein Sturz noch nicht erfolgt war, ſo geſchah das deshalb, weil ſie Neuwahlen befürchten und glaubten, daß ſie da⸗ durch die öffentlichen Meinung des Landes gegen die Völker auf⸗ bringen würden. Der Sturz Macdonalds ſei kein unvorgeſehener Zwiſchenfall. Er ſei nicht einmal ein Mißgeſchick. Die Arbeiter⸗ partei hätte hierbei nichts zu befürchten. Sie könnte die Neuwahlen abwarten. Als ſie ſich entſchloſſen hatte, allein die Regierung zu übernehmen, hätten ſie den Beweis liefern wollen, daß ſie eine Re⸗ gierungspartei ſei. Dieſen Beweis hätte ſie gegeben. Jeder ernſt⸗ liche Verſuch ihr Programm durchzuführen, ſei ausgeſchloſſen geweſen deshalb, weil ein derartiger Verſuch auf den Widerſtand der Majo⸗ rität geſtoßen wäre. Die Regie ſei alſo im Hinblick auf die allge⸗ meinen Intereſſen des Landes gar nicht ſo ſchlecht geweſen und es habe den unteren Volksſchichten einige nicht zu unterſchätzende Vor⸗ teile gebracht. Das radikale„Jeuvre“ vertritt den Standpunkt, die Umſtände hätten Macdonald geſtattet, während der acht Monate, woährend er an der Spitze der Regierung geſtanden hat, ſo große und weit⸗ blickende Politik zu betreiben, daß ſeine Perſon und ſeine Partei aus der gefährlichen Probe wunderbar vergrößert hervorging. Bei der Konſtituierung ſeines Miniſteriums hätten die Liberalen und Konſervativen geglaubt, daß ein ſolches Miniſterium zur vollkomme⸗ nen Ohnmacht verdammt ſei. Der nationaliſtiſche„Cclair“ ſchreibt, Herriot werde über den Sturz ſeines lieben Freundes Maecdonald weinen; wir aber, die wir nicht Anhänger ſeiner Politik ſind, werden uns freuen über die Niedergeſchlagenheit unſeres Miniſterpräſidenten. Wir werden ent⸗ zückt ſei, uns von der ſozialiſtſchen Gefahr befreit zu ſehen, die uns bedroht. Wir fürchten uns nicht, den Männern, die morgen berufen ſein werden in Enoland zu regieren, zu ſagen, daß es das beſte Mittel für ſie iſt, Macdonald und ſeine germanophilen Banden zu ſchlagen und ſich ſtatt deſſen Frankreich zu nähern, deſſen Inter⸗ eſſen Englands ſolidariſch ſind. e Pariſer Preſſeſtimmen ſind in dem nebenſtehenden Ar⸗ ngland ſolidariſch ſind. Amerikaniſche Wirtſchaſtsſorgen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Wafhington, 9. Okt. Die von Beamten des Handels⸗ miniſteriums unternommene Unterſuchung des fran⸗ zöſiſch⸗deutſchen Kaljabkommens zur Feliſtellung einer möglichen Rückwirkung auf das Wirtſchaftsleben der Vereinigten Staaten iſt abgeſchloſſen worden. Sie hat er⸗ geben, daß mit einer Amerika in nächſter Zeit nicht zu rechnen iſt. It auf der inen Seite eine gewiſſe Beruhigumg eingetreten, ſo beſürchtet man an⸗ dererſeits in Regierungskreiſen ſowie in Wirtſchaftskreiſen, daß durch die franzöſiſch⸗deutſchen Wirtſchaftsver⸗ handlungen die Induſtrien beider Länder zu engerem Zuſam⸗ menarbeiten gelangen werden, deſſen Folgen ſich nicht nur in den Vereinigten Stagten, ſondern auch in England fühlbar machen dürften. Vor allem befürchtet man, daß dieſe Verhondlungen zur Pildung eines Eiſen⸗ und Stahltruſtes einſchließlich einez Preiskartells für Eiſenbahnſchienen führen werde. Auch für die Textilinduſtrie verwartet man die Vildung einez Truſts, dem die Preisregulierung ſowie die Zuteiſung von Abſatz⸗ märkten obliegen würde. Die hieſigen Wirtſchaftskreiſe behaupten, daß dieſe Vertruſtung und Syndizierung notwendigerweiſe eine Konkurrenz erſtehen laſſen würden, gegen die die amerikani⸗ ſchen Geſchäftsleute im einzelnen nicht ankämpfen könnten. Sie propagieren ein gemeinſames Vorgehen der Wirt⸗ ſchaftskreiſe des Landes und verlangen, da einem ſolchen Vorgehen goſetzliche Beſtimmungen entgegenſtehen, die Erweiterung des Webh⸗ Pommerene⸗Aktes, um die Bildung eines Truſts der ameri⸗ kaniſchen Importeure zu legaliſieren. Sie greifen die vom Kongreß abgelsbnte Capper Bill, die die Bildung ſolcher Truſts in beſtimmter Form erlaubt wiſſen wollte, wieder auf. Handels⸗ miniſter Hoover ſteht der Bewegung ſehr wohlwollend gegenüber. Dder Kampf um Schanghai (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai, 8. Okt. Die Truppen der Provinz Fukien haben die Verbindung mit den Truppen Hſü⸗Schu⸗tſeng hergeſtellt und werden jetzt vereint vorgehen. Sie haben die Eiſenbah.rlinie Hangkau⸗Shanghai erreicht. Die von Lu Mungſhiang nach dem ſüdlichen Frontteil geworfenen Verſtärkungen, gehen vor dem ſeindlichen Druck langſam in Richtung Shanghai zurück. Die An⸗ greifer haben den Schwerpunkt ihres Angriffs nach dem füdlichen Teil der Front gelegt, um das ſüdlich der Stadt Schanghai gelegene Arſenal zu erreichen. Die jetzt im Gange befindlichen Ge⸗ fechte haben den Schiffsverkehr von Nanking aus vollkommen unterbunden. Das Verlegen der erhöhten Gefechtstätigkeit nach dem Süden lenkt wieder neue Scharen von Flüchtlingen nach Schanghai, die das bisher verhältnismäßig ruhige Gebiet am Monghong eilig verlaſſen. VBom nördlichen Kriegsſchauplatz (Spezialkabeldienſt der United Preß) Mukden, 9. Okt. Drahtloſe Meldungen beſagen, daß Schan⸗ keikwan von den Truppen Tſchang⸗tſo⸗lins völlig einge⸗ ſchloſſen iſt. Der Fall der Stadt wird ſtündlich erwartet. General Feng, der Chriſt iſt, hat, wie berichtet wird, die Aus⸗ führung der Anordnungen der Pekinger Regierung verweigert und hat ſeinen Truppen den Befehl zur Einſtellung der Feindſeligkeiten gegeben. Berlin, 9. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Anhalter Bahn⸗ hof hat ſich heute morgen ein ſchwerer Unfall ereignet. Zwei Güterzüge ſtießen beim Rangieren aufeinander, wobei ein Brem⸗ ſer getötet wurde. 10 Güterwagen wurden aus den Schienen geworfen, ſodaß eine längere Verkehrsſtörung entſtand. 4 0 it Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt Heraufſetzung der Kalipreiſe in preis 10 ꝙfennig 1924— Nr. 470 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewall, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Aus Feld u. Sarten Wandern u. Neiſen der Technik eEngland vor Neuwahlen Die geſtrige Abſtimmung im Unterhauſe, die nach den Regeln des parlamentariſchen Syſtems zum formalen Sturz der Regierung Macdonald Pollt hat, iſt ein Muſterbeiſpiel dafür, welche Wege ſchließlich die Politik nehmen kann, wenn ſie ſtatt mit kühlem Kopf mit Jorn im Herzen und Erregung im Gemüt betrieben wird. Aus anfänglichem Geplänkel iſt eine regelrechte parlamentariſche Schlacht entſtanden, die nicht mehr abgebrochen werden kann, weil ſich beide Teile ſchon zu ſehr gegenſeitig verbiſſen hatten. Die Oppoſitionspar⸗ teien, Liberale und Konſervative, mußten ehrenhalber den Angriff fortſetzen, obwohl ſie eigentlich nicht die Provozierten waren, denn der Fall der kommuniſtiſchen„Workers Weekly“ war ſchließlich kein Kapitalverbrechen, um deſſentwillen man eine Regierung ſtürzt. (Im Niederſchlagen und Vertuſchen bei politiſchen Prozeſſen in der Vergangenheit halten ſich übrigens Whigs und Torys gleich⸗ mäßig die Wage.) Auf der anderen Seite hatte Macdonald vor ſeiner Partei auf dem Jahreskongreß in London eine Rede gehalten, in der er überaus ſtarke Worte gegen die von ihm„nicht provozierten An⸗ griffe“ ſeiner Gegner fand. Dadurch hatte er ſich ſoweit vorgewagt, daß er nicht ohne Verluſt an Preſtige ſeiner Perſon und ſeiner Re⸗ gierung einem Kompromiß oder ſonſtigen Beilegung des Streites im Sinne der Oppoſition zuſtimmen konnte. Nun können Preſtigefragen bisweilen gute und notwendige Führer auch in der Parteipolitik ſein, aber ihre ausſchlaggebende Bedeutung iſt dann vom Uebel, wenn die Prinzipienreiterei zu einem Ergebnis führt, das im Grunde genommen keiner der Beteiligten mit Ueberlegung beabſichtigt. Aus der Furcht, ſich zu blamieren, iſt dann die geſtrige Entſcheidung im Unterhauſe gefallen, und heute bekämpft man ſich mit ſtarken Wor⸗ ten, obwohl man jedem, der es hören will, erklärt, daß man eigent⸗ lich etwas ganz anderes gewollt habe. »Wenn man gewohnt iſt, die Handhabung der parlamentariſchen Formen in England gewiſſermaßen als Bibel der Demokratie anzu⸗ ſehen, ſcheint man es diesmal mit einem Kapitel aus einem apo⸗ kryphen Werk zu tun zu haben. Die eigentlichen Zündflächen ſind an ſich ſo gering, daß es darüber nur unſchwer zu einer Aktion gegen Macdonald hätte kommen können, wenn nicht tiefere Gründe vor⸗ handen würen. Der Fall des kommuniſtiſchen Redakteurs Cam⸗ bell von der„Workers Weekly“, der ſchon oben geſtreift wurde, iſt ſo minimal, daß man heute ſchon in England darüber kaum noch ein Wort verliert. Die iriſche Frage, die als ſolche doch ſchon hunderte von Jahren alt iſt, konnte ebenſowenig bei der Regulie⸗ rung der Ulſtergrenze, ſelbſt wenn es bei den Hauptbeteiligten dabei zu einigen Streitereien kam, zum Fauſtrick des Kabinetts werden, da es in beiden Häuſern des Parlaments eine ſichere Mehrheit hatte. Sie war überhaupt bei der künſtlichen Zuſpitzung, die ſie erfahren hatte, nur einem Nadelſtich vergleichbar, geſchweige denn einem par⸗ lamentariſchen Schwerthieb. Bleibt noch der Sowfetvertrag, der allerdings am ernſteſten zu nehmen iſt. Auch hier hat man mehr auf Prinzipien gepocht, denn auf die Praris geſehen, denn da der engliſche Handel und die engliſche Induſtrie ein überaus lebhaftes Intereſſe daran haben, in Rußland wieder ins Geſchäft zu kommen, mußte naturgemäß vorher eine auf politiſcher Grundlage beruhende politiſche Bindung erfolgt ſein. Wenn der Vertrag den Liberalen und Konſervativen nicht gefiel,— und ihre Kritik war berechtigt, denn er hat viele Schönheitsfehler— ſo konnte doch zum mindeſten der Verſuch gemacht werden, ihn abzuändern. Aber auch hierbei hatte ſich Macdonald ſchon zu ſehr engagiert. Aus ſeiner Partei⸗ einſtellung heraus mußte er die Durchführung des Sowjetvertrag im Parlament als eine Preſtigefrage anſehen und ſie durchfechten. So entwickelte ſich die Kriſis, deren ſchrittweiſes Voranſchrei man von Tag zu Tag beobachten konnte. Soweit hinter der Kriſe überlegte Berechnung ſteht, iſt es die Spekulg Lloyd George⸗Birkenhegd⸗Churchill⸗Kombination, daß aus den Weh⸗ en genügend Konſervative und Llond Georgeſche Liberale hervor⸗ gehen werden, um eine neue Koalitionsregierung auf imperia⸗ liſtiſcher Grundlage mit einem E lag gꝛmäßigten Pro⸗ tektionismus zu bilden. Für die Richtiakeit dieſer Kalkulation wäre es entſcheidend, daß die konſervative Parte leitung bereit iſt. den Woyd Georgeſchen Liberalen im Wahlkampf freie Hand dzu laſſen. Hierbei werden aber die Diehards noch ein bedentſames Wort mit⸗ zuſprechen haben. Auf der anderen Seite ſieht Macdonald ein, daß er den Widerſtand gegen ſeine Politik nur dann erfolgreich überwin⸗ den kann, wenn er im Unterhaus die Mehrheit hat. Er wird alſo vorziehen, das Parlament aufzulöſen, um feſtzuſtellen, ob er für ſeine Politik eine abſolute Mehrheit erhalten kann. Bekommt er ſie nicht, ſo dürfte er auch dann, wenn die Arbeiterpartei aus dieſen Wahlen ungeſchwächt hervorgehen ſollte, es vorziehen, die Stellung eines Führers einer wachſenden und ſehr ſtarken Oppoſition einzunehmen, ſtatt ferner Chef einer Minderheitsregierung zu ſein, die in jeder Beziehung, ſowohl auf außenpolitiſchem als auch auf wirtſchaftspolitiſchem Gebiete, Minderheit iſt um die aktuellenſten Probleme nach der eigenen grundſätzlichen Einſtellung löſen zu können. Es iſt allerdings höchſt wahrſcheinlich, daß keine der drei Parteien eine einwandfreie Mehrheit über die anderen Parteien erringen wird. Im Grunde hat keine eine wirklich zugkräftige Wahl⸗ parole. Dazu kommt der für einen demokratiſch⸗hochentwickelten Staat außerordentlich primitive Charakter des Wahlſyſtems, bei dem die Wahlen mehr einem Haſardſpiel gleichen als einer gerechten timmverwertung. Bei den Wahlen im Dezember v. Iz. wurden für die Konſervativen 5 544510 Stimmen(2838 Sitze), für die Ar⸗ beiterpartei 4508 504(191 Sitze und für die Liberalen 4314 203 (158 Sitze) abgegeben. Wie ſehr der Glücksfaktor unter dem heutigen Wahlſyſtem mitſpielt, erhellt am beſten aus folgenden zwei Tatſachen. Nicht weniger als 216 von den 617 Mitgliedern des Unterhauſes ver⸗ treten nur eine Minderheit ihrer Wählex. In den Wahlen vom 15. November 1922 eroberten die Konſervalfven mit weniger Stimmen als im Dezember 1923 347 Sitze und damit eine Mehrheit von 79 Stimmen über alle anderen Parteien zuſammen. Die gegenwärtige Zuſammenſetzung des Unterhauſes iſt folgende: 268 Konſervative 193 Arbeiterparteiler, 158 Liberale, 2 iriſche Nationaliſten und 3 Wilde. Irgend welche Wahlprophetie iſt heute daher vom Uebel. Wieweit auch die Frage der auswärtigen Politik bei der Wahlbeweauna eine Rolle ſpielen wird, kann ebenfalls noch nicht geſagt werden. Aber ein merkwürdioes Moment verdient beſondere Hervorhebung: der plötzliche Wandel der Beurteilung Macdonalds und ſeiner Politik in Frankreich. Die heutige Pariſer Morgen⸗ preſſe beweat ſich in Gedankengängen, die man von ihr bisher nicht gewohnt war. Man iſt nach den zahlreichen Lobſprüchen. die Mac⸗ donald bisher gewidmet wurden, einigermaßen erſtaunt, wenn man lieſt, daß die enaliſche Arbeiterregierung auch den franzöſiſchen In⸗ tereſſen nachteilig geweſen ſein ſoll. Weder an den einſt ſo geprie⸗ ſenen Briefwechſel zwiſchen Poincare und Macdonolds noch an die zahlreichen Komplimente an die Adreſſe des eneliſchen Miniſterprä⸗ ſidenten wird heute erinnert. Es wird einfach erklärt, das die engliſche Minderheitsreaierung eine unmöalſche Außenpolitlk aeführt habe. deren Folgen ſich beſonders in Genf für Frankreich ein⸗ 5— geſtellt hatten. 2. Seile. Ar. 470 Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) Donnerskag, den 9. Oktober 1924 5 Im„Matin“ der noch vor wenigen Tagen Macdonald lobte, heißt es ſogar, er bedrohte in Genf die kleinen Staaten Eurovas durch das Schiedsgerichtsverfahren ohne Sanktionen, aber glücklicher⸗ weiſe ꝛeien ſeine Abſichten durch die franzöſiſche Delegation zerſtört worden.„Die Politik Macdonalds war“— ſaat der„Matin“—„die eines Haſadeurs.() Die muſteriöſe Geſchichte mit dem konſer⸗ vativen Fabrikanten, von dem Macdonald ein Automobil erhielt, zeigt daß hinter den Kuliſſen verſchiedene Dinge vorgingen, die mit der Würde einer Regieruna nicht vereinbar ſind. Schließlich iſt der Fall, der den Sturz Macdonalds berbeiführte, für das enaliſche Un⸗ ubhängiakeitsempfinden ſehr charakteriſtiſch und beweiſt, daß man auch gegenüber einer Arbeiterreaierung, die in die Rechtſprechung des Landes einariff, geſchloſſen auftreten kann.“ Die Hoffnuna enaliſcher Reaierunasgeaner kommt im„Echo de Paris“ zum Aus⸗ druck. das ſowohl eine bedeutende Schwächung der Arbeiterpartei bei Ausſchreiben von Neuwahlen erwartet. als auch die Wiederauf⸗ erſtehung einer konſervativen Reaierung mit antideutſchen Tenden⸗ zen am politiſchen Horizont Enalands zu erkennen alaubt. Selbſt⸗ verſtändlich wird das ſogenannte Sündenreaiſter der enaliſchen Ar⸗ beiterreaierung dick aufgetragen und beſonders hervorgehoben, daß die Finanzierung Deutſchlands auf Grund des Londoner Paktes in konſervativen und liberalen Kreiſen den denkbar ungünſtiaſten Ein⸗ druck gemacht habe. Die Tatſache, daß Sir Robert Horne, der Wort⸗ fübrer im Kampfe gegen die deutſche Konkurrenz, an der Debatte einen entſcheidenden Anteil genommen hat, läßt anſcheinend in Paris die Vermutung aufkommen. man werde ſich auf konſervativer und liberaler Seite gegen die Beteiliauna Enalands an der inter⸗ nationalen Anleihe wenden. Dieſer fromme Wunſch der Pariſer Nationaliſten wird zwar nicht in Erfüllung gehen, denn höhere Intereſſen Enalands, nämlich die 1 wendiakeit eines Zuſammengehens mit den Vereinigten Staaten, erfordern die Durchführung des Londoner Paktes und zwingen zur Verwirklichung der internationalen Anleihe. Aber als Stimmungs⸗ moment muß man ihn doch buchen. Die boshafte Bemerkuna eines Pariſer Blattes, daß Macdonald infolge ſeiner Zahnſchmerzen und der dagegen angewandten Mittel gewiſſermaßen nicht völlig im Be⸗ ſitz ſeiner Geiſteskräfte geweſen ſei. wird allerdinas nichts anderes bleiben als eine Gehäſſigkeit. In Wirklichkeit wird Macdonald, der in Enaland den Uebernamen„Der Biſſige“ hat, mit Aufbietuna aller ſeiner Kräfte und Gaben den ihm aufaezwungenen Kampf führen. Er kann auch nicht anders, denn es geht um ſein Anſehen als Po⸗ litiker und Staatsmann, aber auch um die Ehfe ſeiner Partei. Da⸗ durch iſt auch der internationale Sozialismus getroffen, ſo daß wir abermals in ein Ringen um Weltanſchauungen verſetzt werden, das nicht ohne Fernwirkungen bleiben wird. preußen und die neue Reichsbahngeſellſchaſt In ihrem geſtrigen Leitartikel befaßt ſich die„Pfälz. Rund⸗ ſchau“ mit den Erörkerungen in der Verliner Preſſe über die an⸗ gebliche Kürzung der Rechte Preußens durch die Reichs⸗ bahngeſellſchaft. Das Blatt bemerkt dazu u..: Man iſt in gewiſſen preußiſchen Kreiſen darüber ungehalten, daß die neue Reichsbahngeſellſchaft es offenbar ablehnt, eine be⸗ ſtimmte ihr von Preußen präſentierte Perſönlichkeit zum Direktor zu machen. Die Sache wird dadurch noch beſonders dunkel, daß, wie man hört, die vorgeſchlagene Perſönlichkeit nicht einmal im Reichsbahndienſt, ſondern in der preußiſchen Staatsver⸗ waltung ſteht und ſchon aus dieſem Grunde für den leitenden Poſten bei der Reichsbahn gar nicht in Frage kommen könnte.— Es hot wenig Zweck, jetzt zu erörtern, ob Preußen bei der frſiheren Form der Reichsbahnverwaltung ein Einfluß auf die Beſetzung maßgebender Poſten eingeräumt war, denn das eine iſt klar, daß eine ſelbſtändige Geſellſchaft, wie ſie jetzt die Reichsbahngeſellſchaft in beſonders betonter Weiſe ſein ſoll, unmöglich einen maßgebenden Poſten lediglich aus politiſchen Gründen und nach poli⸗ tiſcher Eignung der Perſönlichkeit ſich beſetzen laſſen könnte. Das bedeutete von vornherein das Gegenteil der„Entpolitiſterung“ und müßte geradezu als eine Sabotierung der neum privat⸗ wirtſchaftlichen Betriebsform wirken. Im übrigen iſt in der Haupt⸗ berwaltung der Reichsbahngeſellſchaft unter den maßgebenden Per⸗ ſonen Preußen ganz beſonders ſtark verkreten. Man iſt werklich verſücht, den Spieß umzudrehen und zu fraen wo eigentlich die Sicherung der außerpreußiſchen Intereſſen bleibt. Man ſollte es kdum glauben, daß auch noch die preußiſche Regierung ſich von den Partikulariſten, die an der Wühlarbeit ſind täuſchen und als Schrittmacher mißbrauchen läßt. Gegen den Eiſenbahn⸗ parkikularismu's gewiſſer Münchener Kreiſe haben wir uns früher wiederholt gewandt. Wir können nicht ffaden. daß dieſe landsmannſchoftliche Eigenbrödelei ſympathiſcher wird, wenn ſie in preußiſchem Gewande auftritt. Die Eiſenbahner gegen die neue Perſonalordnung Eine in Karlsruhe tagende Bezirksverſammlung der Ge⸗ werkſchaft deutſcher Eiſenbahner befaßte ſich mit dem Entwurf einer Perſonalordnung, wie er gegenwärtig in Berlin zur Verhandlung ſteht. In einer Entſchlieung ſpricht die Bezirksverſammlung ihr Bedauern über den Verſuch der weiteren Entrechtung des Eiſenbahnperſonals, wie ihn der Entwurf darſtelle. Sollte der Entwurf für das Perſonal auch nur einigermaßen tragbar werden, ſo bedürfe es elnſchneidender Aende⸗ rungen. Die Bezirksberſammlung fordert ihre Verbondsleltung in Berkin auf, mit allen Mitteln eine Verbeſſerung des Eltwurfes an⸗ zuſtreben, damit die Rechte der Beamten nicht noch weiter ge⸗ ſchmälert werden. v. Hanſtein 75.(Nachdruck verboten.) Er war vollkommen überraſcht, ſein Geſicht lag auf ihrer Bruſt, er fühlte ihre kühle, weiche Haut. Er wußte nicht, wie ihm geſchah, ſo war ſie nie geweſen. So hatte ſie nie geſprochen. „Ilka, du Süße, haſt du mich denn lieb?“ »Uund du biſt heute ſo ſpät gekommen!“ ach war krank“ a »Krank?“ „Krank nach dir!“ „Ich liebe doch niemand wie dichl“ f „Und Oletzkti? Du haſt ſeine Roſen genommen!“ „Darf ich ſie zurückweiſen? Wem habe ich erlaubt, in meine Garderobe zu kommen?“ „O, du, du!l“ Er bedeckte ſie mit Küſſen. »Sei vernünftig.“ „Gib mir den Beweis, daß du „Gebe ich ihn dir nicht jetzt?“ „Komm mit mir, ſchenk mir den Abend— mir allein. Laß uns irgendwo ſoupieren—— wir beide.“ 825 habe noch einmal aufzutreten, jetzt gleich, dann erwarte mich.“ Kriminalroman von Ottfried mich liebſt.“ a—— 1085 „Ja, aber nun geh. Ich ziehe mich dann ſchnell um. Erwarte mich draußen, ich werde den Bühneneingang benutzen.“ „Du kommſt ſicher?“ Ich habe dich ja ſo lieb.“ Naoch einmal umarmte ſie ihn in einer faſt wilden Zärtlichkeit, 790 pochte die Garderobiere. Wie ein Trunkener ging Wehn inaus. Er ſchlich am Konberſakionszimmer vorüber, in dem er dletzki lachen hörte, dann ſtand er wieder im Saal. Eben ertönte das Klingelzeichen— Ilka Senden betrat die Bühne. Er glaubte, daß ſte ihn ſehen müſſe, daß ſie nur für ihn tanze. Wie ſie die Bühne verließ, war er durch den Saal geſtürmt und hatte ihre Garderobe genommen. Nun war er in der Nebenſtraße— ein Auto wartete. Er ſtarrte auf die Tür, aus der ſie kommen mußte,— er hatte Oletzki * 1N dal NN Hvdeſe—— Das Seld auf der Straße 2 2 5 2 Wie wird„F. K. 3“ heißen? (Spezialkabeldienſt der United Preß) EWaſpington, 9. Okt. Das Marinedepar tement wird mit en en zur Benennungdes Z. R. 3 überſchwemmr. Tauſende von Namen ſind genannt worden, darunter viele in⸗ dianiſche, wie z. B.„Romono“, d. h. die Tochter der Sonne, Minne⸗ haha“, d. h. lachendes Waſſer,„Hekomis“ d. h. Tochter des Mondes. Dieſer Name wird als beſonders praktiſch angeſehen, weil„Shenan⸗ doah“ Tochter der Sterne bedeutet. Die Behörden haben über die Namengebung noch keine Entſcheidung gefaßt und wollen damit war⸗ ten bis zur Ankunft des Luftſchiffes. Sie erklären, daß die Tauf⸗ zeremonie ohne Alkohol durchgeführt werden wird und daß es nicht geſtattet werden wird, die traditionelle Flaſche Champag⸗ ner zu zerſchmettern. Nach hier eingelaufenen Informationen wird der Zeppelin auf ſeinem Ozeanflug die Nordroute wählen. Der Trauskontinentalflug der„Shenandoah“ Jort Worth(Texas), 9. Okt. Die„Shenandoah“ iſt am Mittwoch abend um.25 Uhr glücklich in Fort Worth gelandet und hat damit den erſten Abſchnitt ihres Transkontinentalflugs be⸗ endet. Zurzeit iſt ſie am Ankermaſt des Flugplatzes befeſtigt, wo ſie das Ziel von Tauſenden von Bewunderern iſt. Auf ihrer ganzen bis⸗ herigen Fahrt wurde ſie überall mit Begeiſterung begrüßt und unüberſehbare Menſchenmengen hielten in allen überflogenen Ort⸗ ſchaften ſämtliche Dächer beſegt. Probeluftmobiliſaklon in Amerika — 9. Okt. Das Kriegsdepartement ceilt mit, daß ein Geſchwader aus 9 Bombenflugzeugen am Freitag abend von Langleyfield in Virginia nach Mutchellfield⸗Longisland aufſteigen werde, um die Möglichkeit einer ſchleunigen Flugmo biliſation zum Schutze Newyorks im Falle eines Angriffs zu erweiſen. Die letzte Probefahrt Friedrichshaſen, 9. Okt. Der„Z. R. 3“ iſt nach über zweiſtündiger Fahrt wieder gelandet. Die Führung lag in den Händen des erſten Führers des Schiffs, Lehmann. Es wurden nochmals ſämtliche Verſuche wiederholt, beſonders auch das dynamiſche Steigen und Senken des Schiffes, alſo ohne Ablaſſen von Gas probiert. Die Be⸗ Laſt. des Schiſfes war gleich der auf der Ozeanfahrt mitzuführenden Laſt. Der„Luſitaniaprozeß“ (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhingkon, 9. Okt. Die Kommiſſion zur Regelung der ge⸗ miſchten Anſprüche hat weitere Entſcheidungen gefällt. Während 12 Forderungen zurückgewieſen wurdon, ſind 28 Anſprüche im Geſamtwerte von 145 000 Dollars anerkannt worden. darunter 20 000 Dollar für drei Luſitaniafälle. 120 000 Dollar ſind für 18 Grundſtücksfälle zugebilliat worden, entſprechend der kürzlich gefällten Entſcheidung, wonach Deutſchland in gewiſſem Um⸗ fange für Aufwertuna von im Krieg in Deutſchland zurückgehal⸗ tenen Liegenſchaften verpflichtet iſt. Diele letztere Entſchei⸗ duna. die im übrigen die Frage der allgemeinen Aufwertung nicht berührt, entſpricht der ſtändioen Praxis des gemiſchten enaliſch⸗ deutſchen Schiedsagerichts. Die Kommiſſion hat bisber über 80 Anſprüche, d. h. etwa die Hälfte aller angemeldeten For⸗ derungen entſchieden. Sie hat bisher 1 600 000 Dollars zugebi L⸗ liat, während die angemeldeten Forderungen insgeſamt etwa 25 Millionen Dollars ausmachten. deutſches Reich Der Perſonalabbau Ueber den vom 1. April bis 30. Juni 1924 erfolgten Perſo⸗ nalabbau ſowie über die in der gleichen Zeft erfolgten Neuein⸗ ſtellungen gibt das Reichsfinanzminiſterium eine Ueber⸗ ſich heraus. Darnach ſind an planmäßigen Beamten im obener⸗ wähnten Zeitraum 5 654, an außerplanmäßigen laſſen worden. Demgegenüber ſind 261 planmäßige und 101 außer⸗ planmäßige Veamte in demſelben Zeitraum neu eingeſtellt worder. Von den im Reichsdienſt beſindlichen Angeſtellten ſin 2 615 in dieſer Zeit entlaſſen worden und 610 neu eingeſtellt. Bei Verwaltungs⸗ und Betrieb⸗arbeitern betragen die betreffenden Zahlen 3141 Ent⸗ laſſungen und 7 192 Neueinſtellungen. Der Hauptteil der neueinge⸗ ſtellten Arbeiter entfällt auf das Reichsverkehrsminiſterium. * 1* Die Wirtſchaftskriſe im Ruhrgebiet die Verhandlungen, die von den Abgeordneten der betroffenen Gemeinden Barop, Haßlings⸗ hauſen, Klrchhörde und Linden mit den Verliner zuſtändigen Regle⸗ bungsſtellen iſt nunmehr eine gemeinſame Zuſage der Reichsmini⸗ des Innern und des Wirtſchafts⸗ und des preußiſchen Han⸗ zsminiſteriums erfolgt, in Maßnahmen zur Begrenzung der Betriebsſtillegungen in Aus⸗ ſicht geſtellt werden. Ueber die einzuſchlagenden Wege ſoll in aller⸗ nächſter Zeit in einer e zwiſchen Regierungsvertretern, Vertretern der Gemeinden und Abordnungen der Induſtrie⸗ und Ar⸗ beitnehmerverbände verhandelt werden. 9 Auf von den Zechenſtillegungen Beamten 1110 eni.. der im Rahmen des Möglichen alle Ein Genoſſe im Stahlhelm Im Preußiſchen Landtage ſteht augenblicklich der Etat des Innenminiſteriums zur Debatte. Wie üblich wird bei ſolchen Ge⸗ legenheiten das ganze Arſenal der Sozialdemokratie gegen die innere„Reaktion in Bewegung geſetzt und zur ſchwärzeſten Reaktion gehört natürlich alles, was den Zufammenhang mit Deutſchands ruhmreicher Vergangenheit und mit deutſchen Helden⸗ taten während des Krieges aufrecht erhält. Selbſtverſtändlich darf ein Sozialdemokrat Mitglied des ſein und ſich auch in die militäriſch aufgebaute und nachgeahmte Organiſation dieſes Verbandes eingliedern. Ja, der ſoztaldemokre. tiſche Oberpräſident der Provinz Sachſen, Herr Hör ing, darf ſogar eine leitende Rolle in dieſem Verbande ſpielen. Aber wehe, wenn es ſich um andere Verbände, wie z. B. den Stahlhelm, han⸗ delt. Da ſprüht der Vulkan ſozialdemokratiſcher Entrüſtung einen wahren Funkenregen. Der deutſche Pazifiſt verträgt e⸗ nie und nimmer, wenn es gilt, wahrhafte Geſinnung zu pflegen, die das Ausland vielleicht einmal übel nehmen könnte. Er verträgt den ſo datiſchen Geiſt nur, wenn gegen die innoere Reaktion ein⸗ exerziert wird. Daher der Bannfluch, den er auch gegen den Stahlhelm ſchleudert. Aber ach, die ſozialdemokratiſche Partei hat ſolche Sünder ſo⸗ gar in den eigenen Reihen. Oder hat ſie wenigſtens gehabt? Es gab ein Viertelſtündchen ungetrübter Heiterkeit, als der Abgeordnete von Campe im Preußiſchen Londtage am Samstag einen Hieſer Sünder bloßſtellte. Die Sozlaldemokratie war unvorſichtig genug, ihn dazu zu provozieren, und zwar durch den Zuruf: Was ſagen Sie zum Stahlhelm? Dr. von Campe meinte, im Stahlhelm ſei jeder willkommen. Und als die Sozialdemokraten höhniſch lachten, erzählte er, das amüſante Geſchichtchen des 5ozial⸗ demokratiſchen Abgeordneten Schropp aus Clausthal. Schropp ſaß einſt in vorgerückter Nachtſtunde in fröhlichem Kreiſe Clausthaler Studenten und als er ſich auf den Heimweg begab, tat er es in dem vielleicht etwas dunklen Bewußtſein, Mitglied des Stahchelms zu ſein. Freilich mußte er ſpäter die Sünde einer vor⸗ gorückten wahrſcheinlich nicht ganz alkoholfreien Stunde büßen. Das Parteigericht verurteilte ihn zum ſofortigen Austritt aus dem Stahlhelm. Sehr zum Leidweſen des Herrn Schropp, der ſich ſeitdem im Kreiſe ſeiner Clausthaler Zechgeſellen nicht mehr ſehen laſſen kaue. Aber vielleicht bietet das Reichsbanner ihm bald an⸗ nehmbaren Erſchz! Letzte Meldͤungen Zuſammenkritt des Aufwerkungsausſchuſſes Der Aufwertungsausſchuß des Reichstages iſt heute vormittag 10 Uhr wieder zu einer Sitzung zuſammenge⸗ treten, um ſich mit dem Antrag des Zentrumsabgeordneten Dr. Fleiſcher zu befaſſen. Der Antrag, der wegen ſeiner Komflizilertheit in der Oeffentlichkeit ſehr ſcharf kritiſiert worden iſt, dürfte wahrſcheinlich abgelehnt werden. Da er aber bisher der einzige aus dem iſt, ſo ſcheint es fraglich, ob die heutige Sitzung zu einem ab⸗ ſchließenden Ergebnis kommen kann. Weitere Vorſchläge liegen auch der Regierung bisher nicht vor. Jum düſſeldorfer Gemäldediebſtahl Aufgenommen durch die eigene Radibdanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ 2 ODüſſeldorf, 9. Okt. Die in Amſterdam verhafteten Bil⸗ derdiebe ſind Dr. Imhuppert, geb. am 11. November 1883 in Wien, jetzt in Newyork anſäſſig, und der Kaufmann Martin Bercewski, geb. am 12. November 1893 in Neuſalz a. d. Oder, jetzt in Hamburg anfäſſig. Beide geben zu, an dem Diebſtahl be⸗ teiligt geweſen zu ſein, behaupten aber, die Bilder nur von Düſſel⸗ dorf nach Amſterdam gebracht zu haben. Sie wollen in Düſſeldorfer Künſtlerkreiſen verkehrt haben. Das Jugunglück bei Sanka Margherita * Rom, 9. Okt. Bei dem Eiſenbahnunglück bei Santa Margherita in Ligurien ſind außer den drei Eiſenbahnbeamten ein römiſcher Großinduſtrieller und die Frau des hie⸗ ſigen Geſandten von Columbien getötet worden. 15 Perſonen wurden verletzt, von denen drei aus dem Krankenhaus be⸗ reits wieder entlaſſen werden konnten. Die Urſache des Unglücks liegt, laut„Tribung“ darin, daß der Zug eine Weiche am Eingang der Station Santa Margherita mit zu großer Schnelligkeit durchfuhr.— Dem„Meſſagero“ zufolge iſt der Vorſteher der Station Santa Margherita ge⸗ flüchtet. * Walter Oehme aus Frankreich ausgewieſen 51 Berlin, 9. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Der Journaliſt Walter Oehme, der. wie man ſich erinnert, zu einer Gefänga⸗ nisſtrafe von einem Jahr verurteilt und dann nach Frankreich geflüchtet war, iſt vom franzöſiſchen Miniſterium mit ſofort.ger Wirkung aus Frankreichausgewieſen worden. Der Pole aber hatte wohl bemerkt, daß ſie ihm zulächelte. Nach⸗ dem er ſich vorher als Sieger gefühlt, packte ihn nun die Efferſucht. Er ſah, wie Wehn eilig den Saal verließ und ſchlich ihm nach. Er faßte nicht, daß Ilka mit ihm ein falſches Spiel getrieben. Er hatte ein höhniſches Lächeln auf ſeinen Lippen, mie er Wehn bemerkte, der, halb von dem Auto verdeckt, wartete. hatte ihn nur verhöhnt, würde nicht kommen. Wie Sekt über den dummen blonden Jungen lachen— die kleine Tür, eine ſchlanke Geſtalt huſchte hinaus— lk Er hörte, wie Wehn aufjauchzte, dann— ſprang ſie zu ihm in das Auto und dieſes ſauſte davon. Oletzki dachte nicht daran, daß er im bloßen Kopf und im Frack Er ſprang in ein anderes Auto, das dort ſtand. „Fahren Sie hinter dem Wagen her!“ 815 Die Fahrt ging nicht weit, vor einem Weinreſtaurant mit Einzel⸗ zimmern hielt der Wagen— die Veiden ſtiegen aus und ver⸗ ſchwanden.—— Oletzki ſtand auf der Straße. Was ſollte er nun tun? Er konnte ihnen unmöglich nachgehen; er kehrte mißmutig in die Faun⸗ diele zurück und holte ſeine Sachen. Dann ſchlenderte er durch die Friedrichſtraße nach Hauſe. Trant unterwegs einen Kaffee und konnte nicht Herr werden über ſeine Eiferſucht.——— 8 Zwei Stunden ſpäter kam er durch die Zimmerſtraße, in der das Geſchäftshaus der Firma Wehn lag.—— Unwillkürlich ſah er an dem Hauſe empor. War ſie bei ihm? Er wußte nicht einmal, wo Wehn wohnte, zudem waren alle Fenſter gleichmäßig dunkel. Auch der Laden natürlich. Und morgen ſollte er dem Manne, der ihm ſeine Geliebte ſtahl, noch dazu zweihunderttaufend Mark zahlen, damit er ſie mit ihr verpraßte?. Hohn des Schickſals! Wenn er abreiſte, ohne es zu tun? Wenn er das Geld behielt? Er war kein Mann mit zartem Gewiſſen, Herr Kaſimir von Oletzki, aber das ging nicht. Er mußte Gibſon die Quittung ſchicken— und der Amerikaner verſtand keinen Spaß. Mit dem reichen Erbonkel, dem einzigen, der ihm noch half,— wenn er immer wieder in Wucher⸗ händen ſtak, durfte er es nicht auch noch verderben. Aber— einen Streich hätte er ihm gar zu gern geſpielt,— er haßte den Neben⸗ buhler. ollte er beim öffnete ſich war. 99 Natürlich, ſte Er lachte. Natürlich! Morgen war er verreiſt. Was konnte er dafür, wenn ihn Wehn heute nicht erwartet? Er hatte den beſten Willen gehabt, zu zahlen, nun mochte er warten, bis er von der Reiſe zurückkam. Freilich, das konnte eine Woche dauern— bis dahin ſaßen dem braven Wehn die Gläubiger im Nacken. Während er ſeinen Racheplänen nachhing, fuhr ein Auto vor— er wußte ſogleich, wer darin ſaß. Trotzdem fühlte er ſich wie von einem Schlag durchzuckt. Friedrich und Ilka! Er hatte es erreicht — ſie hatte ſich ihm ergeben—, er brachte ſie in die Wohnung ſeines Vaters, nein, er ſchloß ja das Geſchäft auf.— Sie traten in den Laden des Bankkontors,— Ilka zögerte—, jetzt aber war ſie ihm gefolgt. Friedrich Wehn war noch immer wie im Rauſch. Der plötzliche Umſchwug war zu gewaltig. Verzweifelt, jeder Rettungs⸗ möglichkeit beraubt— den ſicheren Tod von eigener Hand war er in das Kabarett gekommen, da, ganz unverhofft, on dem unwahr⸗ ſcheinlichſten Orte dazu, ſtrömte das Glück auf ihn hernfeder. Hinter dem Kontor war ein kleines, als Schlafzimmer eingerich⸗ tetes Stübchen, in dem er ſelbſt oft genächtigt hatte, wenn einmal große Summen über Nacht im Geldſchrank des Geſchäftes ruhen mußten. Freilich, jetzt war es ſchon lange nicht nötig geweſen, aber das Zimmer war immer bereit. Wohl wunderte ſich Ilka, wie er den Laden öffnete, aber ſie folgte ihm willig. Oletzkti ſtand draußen— er ſtarrte auf den Laden. Führte man nachts eine Geliebte in einen Laden? Er hatte die ſeltſamſten Gedanken. Wollte Wehn vielleicht an den Geldſchrank und in der Nacht mit Ilka entfliehen? Wollte ihm das Schickſal eine ſolche Rache in die Hände ſpielen? Denn natürlich war er ſogleich entſchloſſen, in ſolchem Falle den Verräter zu ſpielen. Im Laden war es wieder dunkel geworden. Oletzki trat an die Tür und drückte auf die Klinke. Die Tür war vollkommen ein⸗ ſam. Er merkte, daß die Tür offen war. Wehn hatte natürlich verſchloſſen, aber in ſeinem Glücksrauſch hatte er aicht darauf geachtet, daß das Schloß nicht gefaßt hatte, der Schlüſſel war zweimal herumgedreht. Hletzki ſchlich herein. Es kam ihm ein kurzes Erinnern— es war nicht das erſtemal, daß er in ſolcher Lage war. Ihn ſchauderte. Damals hatte es ihn zwei Jahre ſeines Lebens gekoſtet, wie er in Warſchau als ſunger Mann einer Verſuchung erlegen war,— es war auch einer Frau zu Liebe geſchehen 7 93 (Fortſetzung folat.) Reichsbanners ſchwarz⸗rot⸗gold Genoſſe Ausſchuß hervorgegangene konkrete Vorſchlag — Donnerskag, den 9. Oktober 1924 4 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) Erſter Kheiniſcher evangeliſcher Kirchentag Die Eröffnungsfeier im Gürzenich *Köln, 7. Oktober. Der erſte Rheiniſche evangeliſche Kirchentag, von der Rheini⸗ ſchen Provinzialſynode und den großen kirchlichen Verbänden im Rheinland veranſtaltet, begann, wie ſchon kurz berichtet, am Sonn⸗ tag vormittag mit großen Jeſtgottesdienſten in allen evangeliſchen Kirchen Kölns und ſeiner Umgebung und in einem Sammelgoktesdienſt in der großen Meſſehalle. Aus der ganzen Provinz iſt die Beteiligung der Geiſtlichen, wie der von Laien überaus rege. Man ſchätzt die Zahl der auswärtigen Teilnehmer, die zum Teil mit Sonderzügen nach Köln gekommen ſind, auf etwa 25 000. Die eigentliche feierlſche Eröffnung ging vormittags 12 Uhr im Gürzenich vor ſich. Der Präſes er Rheiniſchen Provinzialſynode. D. W. Wolff⸗Aachen, begrüßte die den Saal füllende Verſammlung und umriß kurz den 70 dieſer erſten großen Tagung der Rheiniſchen evangeliſchen irche. Es gelte hier nicht, ſo führte er aus, zum Kampf auszuziehen; die rheiniſche evangeliſche Bevölkerung mit ihren 500 Gemeinden und zwei Millionen Angehörigen, wolle ſich vielmehr hier ſchlicht und einfach darſtellen als das, was ſie iſt; ſie möchte zeigen, was ſie will, was ſie tut und was ſie bedeutet; ſie wolle ſich hier in Arbett und Feier ſelbſt empfinden als eine einheitliche Kirche. die in unſrer Zeit überall fördernd und befruchtend wirken wolle. Ein beſonderer Willkommengruß galt den Vertretern der obern evangeliſchen Kir⸗ chenbehörden. Als den Vertreter der Staatsgewalt begrüßte der Redner dann beſonders den Oberpräſidenten der Rheinlande, Fuchs, und wies darauf hin, daß von der Bevölkerung des Gebietes, das dem rheiniſchen Oberpräſidenten unterſtellt iſt, ein Drittel evan⸗ geliſch iſt und daß dieſer Teil der Bevölkerung den Willen habe, ehrlich und tapfer überall mitzuarbeiten. Vizepräſident Dr. Kappler⸗BVerlin, überbrachte die Wünſche des Evangeliſchen Oberkirchenrats und des Landeskirchenaus⸗ ſchuſſes und wies dann auf die Bedeutung der Rheiniſchen evan⸗ geliſchen Kirche innerhalb der Geſamtkirche hin. Im Namen der ſynodalen Mitglieder des Landeskirchenausſchuſſes ſprach Geh. Rat Dr. Tillig⸗Verlin und namens des Konſiſtoriums der Rhein⸗ provinz Konſiſtorialpräſident Freiherr D. v. d. Goltz. General⸗ ſuperintendent D. Klingemann⸗Koblenz, drückte ſeine Freude über die rege Teilnahme an dieſem erſten Evangeliſchen Kirchentag aus und meinte, die evangeliſche Kirche habe ſich in der Veranſtal⸗ tung ſolcher Tagungen bisher wohl zu ſehr zurückgehalten; die große evangliſche Gemeinſchaft der Poeinprovinz hätte ſchon früher ſichtbar in die Erſcheinung treten müſſen. Beſonders bemerkenswert waren angeſichts ihrer politiſchen Stellung die Begrüßungsreden des Oberpräſidenten Fuchs und des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer. Oberpräſident Fuchs wies auf das Vertrauensverhältnis hin, das die ſtaatliche Verwaltung der Rheinprovinz immer mit dem ſtarken evangeliſchen Volksteil ver⸗ bunden habe; die Verwaltung könnte ohne die Teilnahme der evan⸗ geliſchen Kreiſe nicht fruchtbringend und ſegensreich wirken. Es gelte, den Geiſt des Friedens und der Gemeinſchaft aufzurichten und immer zu erhalten. Dieſe Darlegungen fanden den ganz be⸗ ſondern Beifall der Verſammlung. Aber auch die Ausführungen des Oberbürgermeiſters Dr. Adenauer wurden mit einmütiger Zuſtimmung aufgenommen. Er ſagte unter anderm aus, daß er als ein Mann, der die Not unſers Volles kennt, die Abſicht dieſes Erſten Rheiniſchen evangeliſchen Kirchentages warm begrüße. Er kenne die großen ſittlichen Kräfte, die in der evangeliſchen Kirche zuſammengefaßt ſeien; ohne die Mitarbeit der weiten evangeliſchen Kreiſe würde unſer Volk dem tödlichen Materialismus nicht ent⸗ riſſen werden können. Er begrüße deshalb die Tagung im Namen Kölns, einer Stadt von vorbildlicher konfeſſioneller Eintracht und vorbildlichem konfeſſionellem Frieden. Endlich ſprach auch noch der Rektor er Univerſität. Geh Reg.⸗Pat Proßeſſor Dr. Thies. Die ſchlichte Feier war von Orgelvorträgen und dem wohlgelungenen Vortrag eines Mädchenchors eingerahmt. Der Eröffnungsfeier im Gürzenich, die nur den Vertretern der verſchiedenen evangeliſchen Verbände und geladenen Güften zugänglich war, folgte nachmittags um 5 Uhr die erſte Hauptberſammlung in der großen Feſthalle auf dem Meſſegelände Da vorauszufehen war, daß dieſe bei der großen Ve⸗ teiligung nicht ausreichen würde, war eine Parallelverſammlung in der Oſthalle vorbereitet, bei der dieſelben Redner auftraten wie in der Hauptverſammlung. Nach einem Orgelvorſpiel, einem Vorſpruch „Worte E. M. Arndts, des allen Rheinländern beſonders teuern evangeliſchen Bekenners“, den Pfarrer Lehmann⸗Köln, vortrug, und einem gemeinſamen Lied begrüßte Generalſuperintendent D. Klingemann⸗Koblenz, die große Verſammlung. Wenn man frage, ob die evangeliſchen Volksgenoſſen hier zu einer großen Kundgebung zuſammengekommen ſeien, ſo müſſe man ontworten, ſie hätten Größeres im Sinn und Beſſeres zu tun, alz mit Macht und Zahl zu prunken. Es gelte vielmehr, Herzen und Hände zu vereinigen auf dem Grunde des evangeliſchen Glaudens. Aber anderſeits dürfe man ſich doch auch dazu bekennen. daß dieſe Verſammlung und der Erſte rheiniſche evangeliſche Kirchentag auch eine große Kundgebung ſei, inſofern nämlich, als ſie die unſichtbare Kirche in die Erſcheinung brächten und die vereinigten, die„eins im Glauben“ ſind. D. Dr. de Weerth⸗Elberfeld erörterte den Wert der Hinzu⸗ 22 ziehung von Gemeindemitgliedern zur Arbeit der Kirche. Dieſe Mit⸗ arbeit von Laien werde die Kirche in Zukunft noch mehr nötig haben als bisher. Pfarrer Lic. Radecke⸗Köln zeichnete kurz ein Bild von der Entwicklung der evangeliſchen Gemeinden Kölns und wies darauf hin, daß gerade der evangeliſche Volksteil einen be⸗ deutſamen Anteil an der wirtſchaftlichen und auch geiſtigen Ent wicklung Kölns habe. Den Hauptvortrag hielt der Präſes der Rheiniſchen Provinzial⸗ ſynode, Superintendent W. Wolff⸗Aachen, übor Das Heimatrecht der evangeliſchen Kirche auf rheiniſchem Boden. Er führte in glänzender und hinreißender Rede unter anderm aus: Die rheiniſche Heimat könne den evangeliſchen Volksteil nicht ent⸗ behren; er habe hier ſeit langem Heimatrecht, und er ſei jetzt hier ſo feſt gegründet, wie die Berge und Wälder am Rhein. Zwar ſei evangeliſches Chriſtentum nicht am Rhein„geworden“, aber, ſo dürfe man fragen, iſt etwa das katholiſche Chriſtentum hier ge⸗ boren? Auch dieſes ſei erſt hierher getragen worden. Es ſei Irrtum, anzunehmen, daß das Rheinland vor 400 Jahren einmütig zur mittelalterlichen Kirche geſtanden habe. Die katholiſche Kirche von damals ſei keineswegs ſo geſchloſſen geweſen wie die heutige. Es habe myſtiſche Unterſtrömungen gegeben, die Brüder vom ge⸗ meinſamen Leben hätten ſich hier betätigt und auch das Ketzertum habe nicht gefehlt. Die neue religidſe Bewegung durch Luther, Zwingli und Calvin habe hier im Rheinland eine ganz beſondere Geſtalt angenommen, und es ſei ein Chriſtentum ganz beſonderer bodenſtändiger Prägung zuſtandegekommen. Es habe der Kirche auch nicht an Verfolgungen und Leiden gefehlt, und dieſe Leiden ſeien es auch, die der evangeliſchen Kirche am Rhein die große Urkunde ihres Daſeinsrechts ausſtellten. Die Kirche habe aber dieſes Recht auch dadurch erwirkt, daß ſie ihrem rheiniſchen Heimotland gedient habe. Sie habe in ſtrenger Zucht mit Ernſt nachſtrebt. Sie habe eine eigne Wohlfahrtspflege und die Miſſionen und Gewiſſenhaftigkeit ein Geſchlecht erzogen, das hohen Zielen nachſtrebt. Sie habe eine eigne Wohlfahrtspflege und die Miſſionen geſchaffen. Das rheiniſche Schulweſen habe ein gut Teil ſeiner Wurzeln in evangeliſchen Geiſteskräften. Evangeliſche Kaufleute und Fabrikanten hätten befruchtend auf das Wirtſchaftsleben einge⸗ wirkt. Der Redner ſchloß ſeine formvollendeten Ausführungen mrt einem Hinweis auf die allumfaſſenden geiſtigen Kräfte. die in der evangeliſchen Kirche und dem evangeliſchen Glauben wirkten. Evangeliſche Akademiker⸗Vereinigung. Im Zuſammenhang mit dem Erſten Rheiniſchen evangeliſchen Kirchentag fand unter der Leitung des Lic. D. Klingenburg auch eine Zuſammenkunft von rheiniſchen evangeliſchen Akademikern ſtatt. Aus faſt allen rheiniſchen Städten waren hierzu Vertreter er⸗ ſchienen, und die Aula war dicht beſetzt. Privatdozent Lic. Dr. Schmidt⸗Bonn, legte die Gründe dor, die es notwendig machlen, eine Vereinfſgung evangeliſcher Akademiker zu gründen. In der ausgedehnten Ausſprache kam ſogleich die verſchiedene Auffoſſung über die Aufgaben einer ſolchen Vereinigung evangeliſcher Afa⸗ demiker zum Ausdruck: die einen wünſchen in ihr ein Oragan zu haben. das der Benachteiligung des evangeliſchen Volksteiles bei der Stellenbeſetzung entgegenwirkt. die andern ween durch ſie die Alademiker weder der Khangelſſchen Kirche zurückgewinnen. Lic. Dr. Schmidt ſieht in dem letztern das Heraäſtſick einer ſolchen Vereinſgung; ſie ſolle das evargeliſche Ethos wieder beſenen und pflegen. jedoch dürfe jene andre Aufoabe auch nicht vernachlälſigt werden. Notwendeég ſei wohl eine Syntheſe beider Peſtrebungen. Es wurde ein Arbeitsausſchuß gegründet an deſſen Spitze Lic. Dr. Schmidt ſteht; ilhem ſind mehrere inter⸗ eſſierte Herren beigegeben, die die Frage weiter klären ſollen. Städtiſche Nachrichten Jugend und Wiederauf bau Woran jemand in ſeiner Jugend gewöhnt wurde, das verbleibt ihm zumeiſt bis ins höchſte Alter. Auch inbezug auf Einfachheit und Sparfamkeit gilt dieſe alte Weisheit, deshalb muß gerade heute, wo nur durch Genügſamkeit der einzelne ſich und das Land vorwärts bringen kann, die Bedeutung des Sparens der Jugend wieder mit allem Nachdruck vor Augen geſtellt werden. So unweſentlich, wie manche Eltern ohnehin denken mögen, iſt die Frage, ob der Schuljunge oder das Mädchen ihre paar Gro⸗ ſchen ſparen oder nicht, keineswegs. Nehmen wir einmal an, daß die zehn Millionen ſchulpflichtigen Kinder in Deutſchland wöchentlich nur je 5 3 von ihren Naſchgroſchen zurücklegen, ſo ergibt das in einem Vierteljahr ſchon 6½ Millionen Mark, in einem ganzen Jahr volle 26 Goldmillionen. Wieviel Kinder vermögen aber den doppelten oder dreifachen Betrag zu ſparen, 10 oder 15 Pfennig pro Woche, das bringt dann, durchſchnittlich gerechnet, ſchon 52 bis 78 Millionen Mark. Was kann mit dieſer Summe geſchaffen werden! Rechnen wir die Koſten für ein Einfamilienhaus ſamt dem dazugehörigen Bodenpreis mit rund 10 000, ſo würden dieſe für das einzelne Kind geringfügigen Pfennige im ganzen genommen ſchon im Laufe eines Jahres—7000 deutſchen Familien Heim und Garten und Tauſenden von deutſchen Arbeitern Brot und Lohn geben. Den Kindern ſelbſt wird die Spartätigkeit auch zum Segen gereichen, denn ſie werden für Lehrzeit oder Ausſteuer vorgeſorgt haben; die ihnen anerzogene Sparſamkeit wird ſtets die ſicherſte Ge⸗ währ dafür ſein, daß ſie im ſpäteren Alter mit den ihnen beſchiede⸗ nen Mitteln auskommen werden. Lehrer und Eltern, denkt Sarerkede 27 ein Jugendgruppe: Donnerstag, 9. Oktober: Wir empfehlen unſeren Mitgliedern den Beſuch des Lichtbilder⸗Vortrages:„Zu r. Sonne empor“, veranſtaltet vom Verband Deutſcher Jugendherbergen im alten Rathausſaal, E 1.— Beginn: 7½% Uhr. 1 Freitag, 10. Oktober, abends 8 Uhr in der Geſchäftsſtelle: Mitgliederverſammlung. Der Vorſtand. * Preiskreiberei. Wegen Leiſtungswuchers gelangte ein 36 Jahre alter Photograph von Offenbach a.., z. Zt. hier auf der Meſſe, zur Anzeige, weil er von einem 16 Jahre alten Schüler für 4 Bilder, auf dem je vier Perſonen aufgenommen waren, den Be⸗ trag von 12 Mark forderte, obwohl dafür nach Angabe einez hieſi⸗ gen Sachverſtändigen nur der Betrag von.50 Mark in Anrechnung gebracht werden durfte. Die Bilder waren ſehr ſchlecht ausgeführt. * Lebensmüde. Geſtern früh wollte ſich ein 62 Jahre alter Taglöhner in den Neckar, oberhalb der Friedrichsbrücke, ſtürzen. Er blieb im Schlamme ſtecken und rief um Hilfe Von Schiffern, die mit ihrem Schiffe in der Nähe vor Anker lagen, wurde er aus dem Waſſer gezogen. Man verbrachte ihn mit dem Sanitätsauto in das allgemeine Krankenhaus. Er wollte ſich wegen Arbeits⸗ loſigkeit das Leben nehmen. * Fahrläſſige Körperverletzung. Geſtern abend wurde auf der Feudenheimerſtraße om Aubuckel in Feudenheim eine 41 Jahre alte Ehefrau von einem bis jetzt noch unbekannten Radfahrer, der ohne Licht gefahren iſt, von hinten angefahren und zu Boden ge⸗ worfen. Die Frau erlitt! einen rechten Schlüſſelbein⸗ bruch und Hautabſchürfungen am Kopfe. Sie mußte ſich in ärzt⸗ lich Behandlung begeben. Zeugen der Tat wollen ſich bitte bei der Polizei melden. 4 * Feſtgenommen wurden 30 Perſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter eine Arbeiterin und ein Arbeiter wegen Kuppelei, ein Schloſſer wegen Meineids und acht Frauens⸗ perſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. *Einbruchsdiebſkahl. In der Nacht zum 5. Oktober wurden aus einem Verkaufshäuschen in der Morchfeldſtraße in Neckarau 515 Stück Zigarren. 7290 Zigaretten. 5 Pakete Tabake. 20 Stück Zigarer⸗ tenblätter, 5 Pfund Trauben, 30 Briefmarken à 10 Pfennig, 73 Ta⸗ feln Schokolade. 8 lg Kokos⸗Flocken, 3 Pfund Praline, 40 Stück Schokolade, Likörfläſchchen, Zuckerſtangen, Backwaren und 5 Nuß⸗ ringe entwendet. 15 *Die Kleiderdiebſtähle nehmen mit dem Einſetzen der kühleren Jahreszeit wieder zu. Dieſer Tage wurde in einem Cafs ein arun⸗ gelber Gummimantel, Marke Continental. mit zwei Reihen Knöpfen entwendet, dazu ein dunkelbrauner Herrenhut mit aufgevo⸗ genem Rand mit hellem Band und eine Hornbrille(ſchildpattfarbig). Aus einem Hausgang in der Max⸗Jofefſtraße verſchwand 1 Da⸗ menmantel aus blauer Wolle mit aroßen. ſchwarzen Horn⸗ knöpfen, breitem Kragen und aufgeſteppten aroßen Taſchen. 1 Geld⸗ beutel mit 8,55 Mk. und 1 Abſchlußſchlüſſel. Der Täter iſt ein Un⸗ bekannter, 45—48 Jahre alt. 1,76 m groß. ſchlank, mit ſchwarzem vollen Haar, blondem Schnurrbart, blaſſem länglichen Geſicht, trug ſchwarzen, ſtark abgenutzten Mantel, ſchwarzen weichen Filzhut und ſchwarze ſchadhafte Schuhe, ſpricht Mannheimer Mundart.— Wäh⸗ rend der Abendvorſtellung wurde im Nationaltheater ein neuer. zwei⸗ reihiger, rehbraunfarbiger Ulſter im Werte von 180 M. entwendet. Marktbericht Der heutige Marktbetrieb war gegenüber Samstag merklich ſchwächer. So hatte vor allem das Fleiſch⸗, Fiſch⸗ und Gemüſeange⸗ bot nachgelaſſen. Dagegen herrſchte in Obſt wieder Großverkehr. Auch Kartoffeln waren in Maſſen angefahren. In Eiern, Butter und Käſe überragte das Angebat bei weitem die Nachfrage Von Fleiſchſorten war außer Schweine⸗ und Rindfleiſch nur Wildbrett veuhälinismäßig gut vertreten. An Fiſchen ſah man vor allem Kabljau, Stockfiſch und Aale. Gut beſetzt waren heute wieder die Elumenſtände, die den Rahmen des Ganzen ſo bunt belebt ab⸗ ſchließen. Die Nachfrage kann man els gut bezeichnen. Leider ſcheint die Preisſteigerung gewiſſer Haushaltsgüter noch nicht zum Abſchluß gekommen zu ſein. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln.—6, Spinat 20—30, Meerettich 30—120, Weißkraut 6, Rotkraut 10—12. Wirſing 10—12, Blumen⸗ kahl 30—100, Kopfſalat—20, Endivienſolat—15, Kohlraben—10, Mangold—10, Gelbrüben—10, Rotrüben 12, Grüne Bohnen 30 bis 40, Zwiebeln 12—15, Tomaten 14—18, Pfifferlinge 35—40. Eier 12—21, Süßrahmbutter 240—270, Landbutter 240—260, Pfirſich 15 bis 25, Zwetſchgen 25—30, Trauben 40—55, Zitronen—10, Orangen 15, Aepfel 12—25, Birnen 10—25, Hahn, lebend 150—400, geſchlachtet 150—550, Huhn, lebend 150—450, Huhn, geſchlachtet 150—600, Gans, lebend 500—900, geſchlachtet 700—1000, Enten, leb. 250—400, Enten, geſchl. 550—700, Kabljau 60—70. Schellfiſche 40 zis 50, Spockfiſche 40, Karpfen 180, Hecht 180, Backfiſche 50—60, Weißfiſche 80—180, Barben 130—140, Aale 140—180, Haſen, das Stück 350, Reh, Braten 200—250. Neue Sprüche nach Laotſe Von Karl Lieblich(Stuttgart) Dor abſeitige Menſch iſt groß. Dienn da ſeine Seele der Vergänglichkeit entſagt hat, mißt er die Dinge nicht mit dem Zollſtab der Gegenwart, ſondern mit den Tauſendweiten der Vergangenheit und mit den Ahnungen der Zukunft. Wer aber unendliche Maſſe beſitzt, iſt unendlich groß: und umſo größer iſt der abſeitige Menſch, je ferner er ſteht, je mehr er der Vergänglichkeit entſagt hat. ** Der abſeitige Menſch iſt weiſe. Unter den diesſeitigen Menſchen aber findet ſich der Kluge. Weiſe iſt, wer ſich ſelbſt vertieft, klug, wer ſich in die Fläche der Welt hineinfindet. Der Weiſe müht ſich um ſeine Seele, der Kluge um die Zunft der Schwächeren. Der Weiſe iſt langſam, der Kluge ſtets überlegen ſchnell. Und das iſt der Teil und der ſtille Wunſch des Weiſen, daß nur wenige ihn draußen ſtehen ſehen und ihn ſuchen oder die Höhe, wo er ſtand, während der Kluge unter die Menge eilt, um ſie ſich zu unterwerfen. *** Der Weiſe iſt Führer aus Jahr in Zeit, der Kluge Leiter der Stunde. Denn nicht der iſt Führer, der ſich an die Spitze ſtellt, ſondern der in der Ferne Stehende, nach dem ſich die Spitze in Gang ſetzt. Darum aber vermag die Menge wohl ohne den Weiſen, doch nicht ohne den Klugen zu leben. Leben heißt ſchreiten. Gleich⸗ gültig wohin. ** Fühlend wiſſen iſt weiſe, rechnend denken iſt klug. Denn weil alles Denken lückenhaft iſt, und alle Mittel unzu⸗ länglich ſind, trägt alles Fertige den Stempel des Menſchenwerks. Alle Dinge aber ſprechen durch dich zu dir: ſo wie du ſie fühlſt, wiſſe, ſo ſind ſie. 2 2— Wo der Kluge hinſieht, erblickt er Welt, wo der Weiſe hinſieht erblickt er Erde. Erde iſt Ueber⸗All, Welt nur, wo Menſchen zuſammentreffen. So erklärt ſich von neuem, daß die Menge der Menſchen wohl ohne den Weiſen, doch nicht ohne den Klugen zu leben vermag. Doch um ſo größer und tiefer iſt ein Volk, je mehr es die Klugen hintanſetzt, um auf die Stimme des Weiſen zu hören. dieſen Ausgrabungen iſt vor allem ein mächtiger etru ſkiſch⸗ Kapitäle korinthiſchen Stiles; noch ſind verſchiedene dieſer Kapitäle Die neuen Ausgrabungen in Fieſole Florenz, Anfang Oktober. (Von unſerem Korreſpondenten) Viele Nordländer, viele Deutſche haben zu der kleinen Stadt Fieſole die hoch über der Stadt Florenz im Sattel eines ſchön geformten Oelbergs lagert, eine ganz beſondere Beziehung. Wer zum erſten Male nach Italien kommt, will auch etwas von der Antike ſehen, die Goethe hier mit ſo viel Ausſchließlichkeit ſuchte, will römiſche und griechiſche Architektur kennen lernen. Aber tau⸗ ſend Gründe hindern viele Menſchen daran bis Rom oder gar bis Girgenti vorzudringen. Furcht vor der Hitze, Furcht vor Unbequem⸗ lichkeiten, Zeit⸗ und Geldmangel laſſen gar Manchen aus Italien zurückkehren, der von antiker Architektur nichts anderes als die Arena von Verona geſehen hat. Aber viele, die Meiſten kommen doch wenigſtens bis Florenz, und dieſen allen ſind das antike Theater, die Thermen, die etruſkiſchen Mauern von Fieſole ein beſonderer Eindruck: ein Vorbote des hellasnahen Südens,— ein der vielleicht ſchon manche zweite Italienreiſe verurſacht 75 Dieſe alle werden mit Intereſſe hören, daß das Ausgra⸗ bungsfeld von Fieſole durch neue Freilegungen um wichtige Einzelheiten bereichert worden iſt. Wer jetzt vom Kamm des Hügels von Fieſole über die Stufen des Theaters hinabſteigt, und nachdem er eine Weile auf die ſilbernen Olivenhaine, auf die zypreſſengeſchmückten Villen des Mugellotales hinabgeblickt hat, auf⸗ merkſam die nähere und weitere Umgebung des Bühnengebäudes betrachtet, wird links von dieſem, angelehnt an den dunklen an⸗ ſteigenden Garten des Franziskanerkloſters ein neues Ausgrabungsfeld bemerken: blaugraue, mächtige Kalkſteinblöcke, friſch aufgeworfene Häufen ſchwarzer toskaniſcher Erde, Karren und Brettergerüſte. Es iſt die Stätte des Capitoljum Faesulanum die der floren⸗ uner Archäologe Edoardo Galli jüngſt hier freigelegt hat. Bei römiſſcher Tempel aus dem IV.— III. vorchriſtlichen Jahr⸗ hundert zu Tage gefördert worden, der eine Fläche von nahezu 2000 Quadratmeter bedeckt. Die Cella des Tempels iſt dreigeteilt. Auf der vorderen Plattform, alſo noch auf dem Sthlobat des Tem⸗ pels ſelbſt, liegt ein kleineres Gebäude, wohl der Sitz eines Prieſter⸗ kollegiums oder dergleichen. Die Mauern der Cella weiſen die thpiſche etruſkiſche Struktur auf: große, ſorgfältig behauene Kalk⸗ blöcke, die ohne Mörtel zuſammengefügt ſind. Die Säulen ſind ebenfalls aus Kalkſtein(dem charakteriſtiſchen grau⸗blauen Kalk⸗ ſtein von Fieſole, dem„macigno“ Dantes) und tragen archaiſche erhalten und ſollen auf den noch aufrechtſtehenden Säulen ange⸗ bracht werden. Ueber dem Architrav des Tempels lief ein Fries, in dem griechiſche und etruſkiſche Bauelemente merkwürdig gemiſcht ſind: an Stelle der Metopen wechſeln die duderiſchen Trigluphen mit Roſetten ausgeſprochen etruſkiſcher Arbeit ab. Dieſe Entdeckung ſcheint in deutlicher Weiſe zu zeigen, wie lange und wie hartnäckig die etruſkiſchen Baumeiſter noch verſucht haben, dem griechiſchen Einfluß zu wiederſtehen. Schließlich wurden noch bemalte Terra⸗ kottafragmente von mythologiſchen Bildern gefunden, die einſt die Giebel des Tempels geziert haben, und Reſte von den Stuckmale⸗ reien und der bunten Marmorverkleidung der Innenräume. Wichtig ſind die Wünzfunde. Sie reichen vom III. vor⸗ chriſtlichen bis zum zehnten nachchriſtlichen Jahrhundert. Das Innere des Tempels ſcheint auch noch in ſehr ſpäter Zeit benutzt worden zu ſein, wie einige Umbauten romaniſchen Stils und zahl⸗ reiche Gräber aus barbariſcher Zeit beweiſen, die man gefunden hat. Daraus erſieht man alſo, daß der Tempel faſt während eines Jahrhunderts eine Stätte des Kultus geweſen iſt, und ſein Entdecker hofft noch ein älteres Leben darin nachweiſen zu können. Iſt es doch nicht unwahrſcheinlich, daß unter dem Tempel des IV. Jahrhunderts noch ein primitives Heiligtum liegt. 5 Die Ausgrabungen ſollen, wie ich höre, noch weiter fortgeſetzt werden. Welches aber auch immer ihr Ergebnis ſein möge, zahl⸗ reiche deutſche Reiſende werden für dieſe Entdeckungen dankbar ſein, die dazu angetan ſind, ihnen auch auf einer kurzen Italienreiſe einen Begriff von der Architektur der antiken Welt zu geben. Eckart Peterich. Neuruſſiſcher Tanzſtil Das Diaghilew⸗Ballett in Leipzig Nach 11jähriger Pauſe kehrte das große Petersbur ger Balleft, direkt von Paris kommend, wiederum einmal in Leipzig ein. Damals ſtanden wir mitten drin in der Strömung einer Tanz⸗ repolution, die in der erſtarrten Akrobatentechnik des Opernballetts ihren gefährlichſten Feind ſah; man war eben daran, ſeine tänzeriſch⸗ äſthetiſchen Anſchauungen einer gründlichen Reviſtion zu unterziehen, als die Ruſſen kamen und alle neu exſtandenen Normen und choreo⸗ graphiſchen Geſetzmäßigkeiten über den Haufen tanzten. Und ſiehe: die einzigartige nationale Individualität, die einerſeits zwar bedenk⸗ lich hart an barbariſcher Urnatur ſtreifte mehr aber noch ſubtilſtes Künſtlertum offenbarte, hinterließ bei uns Anſätze zu einer neuen durchaus keimkräftigen Tanzform. Und nun ſehen wir das ſchöpferiſche Ballett anläßlich eines auf drei Abende verteilten Gaſtſpieles wieder bei uns. Was geben ſie uns diesmal und: können ſie noch mit ſo vollen Händen geben wie —— auf. Ein Unter⸗ und Oberbau iſt ja nicht vorhanden. 4. Seite. Ar. 470 Keue Mannheimer Jeitung[abend⸗Ausgabel 1255 Donnerstag, den 9. Oktober 1924 veranſtaltungen Bezirkstagung des RKeichsbundes der Kriegsbeſchädigten, Ariegs keilnehmer und Kriegerhinterbliebenen. Im Tagung ſpricht am kommenden Sonntag vormittag im Muſenſaal des Roſengarten Reichstagsabg. Erich Roßmann⸗Stuttgart Der Redner iſt Mitglied des Kriegsbeſchädigten. und Hinterblie⸗ benen⸗Ausſchuſſes im Reichstag, deſſen Arbeiten von grundlegender Bedeutung für die Verſorgung der Kriegsopfer ſind. Der Eintritt iſt frei auch für Nichtmitglieder. RNMeue Amtsbezeichnungen in Baden. Das badiſche Staats⸗ miniſterium hat folgende Aenderungen der Amtsbezeichnungen be⸗ ſchloſſen. die im badiſchen Geſetz⸗ und Verordnunasblatt bekannt gegeben werden: Die im inneren Dienſt verwendeten Forſtbeamten erhalten in der Beſoldunasaruppe 4 die Amtsbezeichnuna„Forſt⸗ aſſiſtenten“ in der Gruppe 5„Forſtſekretäre“ In Beſoldungsgruppe 7 werden benannt die bisberigen„Revierkommiſſäre“„Polizeikom⸗ miſſäre und die Beamten der Fahndungspolizei„Kriminaloberſekre⸗ täre“ bezw. Kriminalkommiſſäre“ ſtatt bisher Fahndunasoberſekre⸗ täre uſw. Bezirksbaukontrolleure und Bezirksbauoberkontrolleure führen künftia die Amtsbezeichnung„Bezirksbaumeiſter“. In Be⸗ ſoldungsaruppe 10 wurden die folgenden Amtsbezeichnungen geän⸗ dert: Reaierungsbaumeiſter in Baurat, Finanzamtmann in Finanz⸗ rat bezw. Domänenrat und Forſtamtmann in Oberförſter bzw. Forſt⸗ meiſter. Bei den Bezirksämtern werden die bisherigen Amtmänner „Reaierunasräte“ und die Oberamtmänner„Landräte“. Dis bis⸗ berigen Domänenräte, Forſtmeiſter und Bauräte werden Oberdomä⸗ nenräte, Oberforſtmeiſter und Oberbauräte. Endlich werden die Ver⸗ waltunosgerichtsräte„Oberverwaltungsgerichtsräte“. Erleichterung im Druckſachenverkehr. Um der Verkehrswelt die Ausnutzung der in den letzten Jahren immer mehr vervollkomm⸗ neten, zur Herſtelluna von Druckſachen verwendeten Vervielfäl⸗ tiaunasmaſchinen zu ermöalichen, ſind vom 1. November an zur Ver⸗ ſendung iminneren deutſchen Verkehr als Vol! druckſache (Gebühr 3 Pfa. bis 50 g) allaemein auch ſolche Abdrucke oder Abzüge zugelaſſen, die durch verſchiedene Vervielfältiaungsverfahren hergeſtellt ſind. Der Zeitpunkt der Anwendung der einzelnen Ver⸗ vielfältiaungsverfahren ſpielt alſo keine Rolle mehr. Es iſt bei ven Volldruckſachen ferner geſtattet, handſchriftlich oder mit Schreid⸗ maſchine, Stempel. Durchdruck oder Paus⸗(Kopier⸗)Preſſe eine innere mit der ͤußeren übereinſtimmende Aufſchrift anzugeben ſowie in aleicher Weiſe Firma. Namen. Stand und Wohnort nebſt Wohnung des Abſenders ſeine Fernſprechnummer, die Telegrammanſchrift und den Telearammſchlüſſel ſowie ſein Poſtſcheck⸗ und Bankkonto nach⸗ zutragen oder zu ändern. Vom 1. November an können auch noch der Abſendunastaa ſowie ſonſtige geſchäftliche Merk⸗ und Kennworte der Abſenderangabe hinzugefüat werden. Rommunale Chronik Bonn-Godesberger Verkehrspläne Bonn will jetzt lt.„Köln. Ztg. tatkräftig an die Erſchließun ſeiner Umgebung herantreten durch ßigen 25 25 ſeines Verkehrsnetzes nach allen Seiten hin. Es beſitzt zwar ſchon ein Netz von Vorortkleinbahnen, die ſich als treffliche Zubringer des Verkehrs erwieſen haben und deren Verbeſſerungen wie Weiterbau eine ſtändige Sorge der Bonner Stadtverwaltung iſt. Außer der Rheinuferbaß n, die es mit Köln verbindet, beſitzt es elektriſche Bahnen nach Siegburg, Königs⸗ winter(Siebengebirge), deren Weiterbau bis Honnef begonnen hat, und Go desberg— Mehlem. Dazu kommen Dampf⸗ kleinbahnen: eine dem Vorgebirge entlang nach Köln, deren Elek⸗ triſierung wohl auch endlich kommen wird, und(von Beuel aus) die Bröhkalbahn mit ihren Verzweigungen. Im heutigen Zeitalter des beginnenden, ſich ſtändig und ſchnell verbeſſernden allgemeinen Autoverkehrs iſt es nun klar, daß Zwei⸗ ſel auftauchen, ob es auch weiterhin richtig iſt, an dem bisherigen Syſtem der elektriſchen Kleinbahnen mit ihrem ſchwierigen und teuern Ober⸗ und Unterbau feſtzuhalten oder dieſe durch moderne ſchnellaufende bequeme Autobuſſe zu erſetzen oder doch zu er⸗ gänzen. Der moderne Autobus hat ja viel vor den etwas zu ſehr zwangsläufigen, an Schienen gebundenen Straßenbahnen voraus, zumal für den Perſonenverkehr. Er iſt beweglicher, kann überall hin, auch wo keine Schienen und Oberleitungen ſind, verwandt werden, ſelbſt auf recht ſchmalen und krummen Straßen, nimmt größere Steigungen noch leichter und kümmert ſich nicht um ſcharfe Kurven, Ecken und Serpentinen. Und wenn eine Linie ſich nicht oder nicht mehr rentiert, verlegt man ſie einfach oder gibt ſie ganz Und dann der Preis der Wagen Rechnen wir je Autobus etwa 40 000 Mark, ſo können wir mit 400 000 Mark(zehn Wagen) ſchon mehrere Linien betreihen, während wir für dieſelbe Summe nur ein win⸗ giges Stück Straßenbahn bauen können und dann erſt noch die dafür nötigen Wagen kaufen müſſen. Von dieſen Erwägungen ausgehend und anderſeits auch von der gleichfalls richtigen Anſicht geleitett, daß Nachbargemeinden, wie Bonn und Godesberg, ſehr viel gemeinſame Intereſſen haben, die man bisher nux zu oft durch überflüſſige und kleinliche Eiferſüchtelei zum beiderſeitigen Nachteil hintangeſtellt und ver⸗ nachläſſigt hat, haben dieſe beiden Städte ſich nun endlich zu⸗ ſammengefunden, um ein gemeinſames, modernes Verkehrsnetz zu ſchaffen, das den gnſamten Umgebungs⸗ und Nachbarverkehr beſſer, billiger und bequemer den beiden Schweſterſtädten zuleitet. Der erſte Schritt zu dieſer großen Aufgabe iſt jetzt dadurch erfolgt, daß man mit einem Autobus einen großen Teil des linksrhei⸗ niſchen Hinterlandes der beiden Städte abfuhr, einerſeits um An⸗ haltspunkte über die Leiſtungsfähigkeit dieſer Autobuſſe und ander⸗ ſeits auch ſchon Anhaltspunkte über den etwaigen Verlauf einiger der in Betracht kommenden Linien und der dafür brauchbaren Straßen zu gewinnen. Die Fahrt hat den vollen Beweis dafür geliefert, daß Bonn und Godesberg mit dieſen ihren Verkehrs⸗ plänen auf dem richtigen Wege ſind. Ueber die in Ausſicht zu nehmenden Linien iſt noch keine feſte Entſcheidung getroffen. Gegebene Richtpunkte für ſie ſind in den Tälern des Rheins, der Ahr und der Sieg gegeben. Dazu treten das ſogenannte(Drachenfelſer)„Ländchen“(in das jetzt nur von Mehlen aus eine kurze Poſtautoſtrecke führt), das Sieben⸗ gebirge und der ſüdliche Teil des Vorgebirges. Sicher kommen jedenfalls die großen Linien Bonn— Godesberg— Ahrtal über Remagen, vielleicht auch eine Bonn oder Godesberg—Ländchen— Altenahr und eine ſolche ins Siegtal, mindeſtens bis Honnef. An kleineren Strecken eine ſolche von Godesberg(Redoute) über den Rhein ins Siebengebirge, Bonn⸗Nordfriedhof und Bonn⸗Neue Rheinwerft und Mondorf. Aus dem Lande L. Nußloch, 8. Okt. Am 17. Mai 1925 wird der hieſige Militär⸗ und Kriegerverein ſein 50⸗jähriges Stiftungsfeſt ab⸗ halten. Dabei ſoll die Einweihung eines Denkmals für die Gefallenen ſtattfinden. Das Monument wird ſeine Aufſtellung in dem alten Friedhof erhalten. Gleichzeitig iſt auch der Gautag des Pfalzgaues, ſo daß mit einer großartigen Feier zu rechnen iſt. *Bruchhaufen, 8. Okt. Die in Ettlingenweier wegen Dieb⸗ ſtahls verhafteten zwei Hauſierer haben auch hier in Bruch⸗ hauſen Diebereien verübt. Sie wurden beobachtet, wie ſie in ein Haus einſtiegen. Es fielen ihnen zwei Taſchenuhren und Wäſcheſtücke in die Hände. Die Uhren hatten ſie in den Landgraben geworfen, gaben aber die Stelle an, wo ſie dies getan hatten. So konnten die Uhren wieder beigeſchafft werden. * Pforzheim, 8. Okt. Die ſtändige Bijouterie⸗Ausſtellung hier hat für den von ihr geplanten Neubau einen Wettbewerb unter den badiſchen Architekten ausgeſchrieben an dem ſich 78 Architekten beteiligten. Preiſe erhielten folgende 5 Bewerber: Architekt Betzel und 7 in Karlsruhe, Meſſang und Leubert, Karlsruhe, Carl Koch und Philipp Mayer, beide Regierungsbaumeiſter in Heidelberg, Karl Schradin, Karlsxuhe und Pfeiler, Karlsruhe. Ferner wurde ein Plan von Robert Löſer in Freiburg zum Ankauf empfohlen und mit einem weiteren Preiſe bedacht. * Spielberg, 8. Okt. Die Sektion des am Samstag nachmittag tot aufgefundenen Bezirksrates J. Rinkel ergab einwandfrei als Tobesurſache einen Herzſchlag. Der Verunglückte erlitt nicht, wie allgemein angenommen wurde, einen Schädelbruch, ſondern nur leichte äußere Verletzungen. Die Beerdigung erfolgte unter großer Anteilnahme der geſamten Bevölkerung von Spielberg und Umgebung. Der Verunglückte war bekanntlich auf der Straße Langenſteinbach—Spielberg zu Fall gekommen. *Biberach bei Triberg, 8. Okt. Auf den in Richtung Hornberg abfahrenden Abendzug wollte, als der Zug ſchon im Fahren war, noch ein Reiſender aufſpringen. Ein zweiter verſuchte in guter Abſicht ihn daran zu hindern. Dabei kam der erſtere zu Fall und geriet mit der Hand an die Räder, wobei ihm drei Finger gequetſcht wurden. Umlaufende Gerüchte wollten von 2 Toten wiſſen. Aus dem Hegau, 8. Okt. Für das nächſte Jahr wird mit einem ſogen.„Engerlingjahr“ gerechnet. Beim Pflügen hat man zahlreiche kleine Engerlnge feſtgeſtellt. Im Jahre 1922 hatten die Engerlinge im Hegau infolge ihres maſſenhaften Auftrebens großen Schaden angerichtet. Aus der pfalz :: Cudwigshafen, 9. Okt. Nach dem Bericht der Bezirksbauern⸗ kammer Ludwigshafen ſind die Hochwaſſerſchäden in der Pfalz ganz gußerordentliche. Im Vezirk Ludwegshafen allein wur⸗ den 5000 Morgen Ackerlandüberſchwemmt und damit ein Schaden von 200 000 Goldmark verurſacht. Die Gemeinde Waldſee erlitt eine Einduße von 12000 Mark, Münchweiler 50 000 Mark, Merzalben 40 000 M. Esva 25 Gemeinden des Vezirks Franken⸗ thel ſind um 50—80 Prozent ihres Ernteertrags geſchädigt. Durch Hagelſchlag verloren 6 Gemeinden im Bezirk Kirchheim⸗ bolanden 80 Prozent der Getreideernte. :: Frankenkhal, 9. Olt. Am Dienstag wurde auf dem linken Rhe nufer die Leiche des Heizers Karl Haberkorn, der zuletzt in Mannheim Parkring 1 wohnhaft war, geländet. :: Deidesheim, 9. Okt. Als am Montag abend gegen 7 Uhr mit den Glocken Alarm geläutet wurde, vermutete man den Aus⸗ bruch eines Brandes. In Wirklichkeit handelte es ſich aber lediglich um den Alarm der Feuerwehr zur Hilfeleiſtung bei der Nachfor⸗ ſchung eines ſich im Walde verlaufenen 5jährigen Kindes. Mit Fackeln wurde der Wald von der Feuerwehr abgeſucht, doch iſt nicht bekannt geworden, ob man das Kind gefunden hat oder nicht. vor 10 und mehr Jahren? Meiſt pflegt ſich ja die Erinnerung ſtärker zu erweiſen als die Gegenwart. Wir ſahen zwei, drei der früheren Sterne leuchten unter 60—70 fremden Tänzern und Tän⸗ gerinnen, Wenn unſere anſpruchsvollen Erwartungen um einige Grade hinter dem Gebotenen zurückblieben, ſo war des Geſchauten und Erlebten doch übergenug, um darüber zu berichten. Die tänzeriſche Kunſt der Ruſſen iſt univerſell, ſie iſt im Detail ſchillernd filigranhaft, gefühlsgebundener Intellekt. Die gelöſten Kräfte ſind flutend, triebhaft ungehemmt, von farbenumlohter Größe. Ob gelöſt oder gebunden: in jeder Phaſe iſt der Funke minutiöſer Exaktheit ſpürbar, einer Exaktheit, die gleichermaßen ge⸗ ſteigerte Energie und überlegene Beherrſchung in ſich ſchließt. Man verblaßter Traum belebte ſich auf's neue. Außer einer ſpaniſchen Phantasmagorie(„Tricorne“), von dem Pariſer Picaſſo in ein blendend modernes Stilgewand gehüllt, von Manuel de Falla in harmonie⸗überglitzerten Muſikrauſch getaucht, tanzten die Ruſſen das klaſſiſche Ballett von Marius Pepita:„Auroras Hochzeit“ zu Tſchaikowskyſcher Muſik und das choreographiſch ungewöhnlich wir⸗ kungsvolle Drama„Scheherazade“ von Michel Fokin und Leon Bakſt(Muſik von Rimsky⸗Korſakow). Aus dieſer Tanzſchöpfung weht fremd und lotosblumenhaft der Duft des Orients, züngelt lockend und heiß die Luſt der Liebe, branden auf Phantasmagorien ungeſättigter Daſeinsfreude, verſinken weiße Leiber jäh und ent⸗ ſetzensſtarr in blutigen Schleiern. Das Ganze iſt nicht allein auf glänzende Effekte geſtellt, es zielt mehr noch auf packendes, unge⸗ teiltes Erleben. Dieſes Bild, an dem hervorragendſten Anteil hatken Lydig Sokova, Nikolas Zwerew und Lubow Tſchernicheva, war der ſtärkſte Eindruck des Gaſtſpiels. Den kapriziöſen raffiniert gewähl⸗ ten U⸗bergang hierzu bildete das oben genannte Mittelballett, deſſen moſaikhaft bunte, reizvollſte Darbietungen die fragmenkartig an⸗ mutenden, z. T. geiſtvoll pointierten Feenmärchen waren. Bei dieſen Ruſſen miſcht ſich Alte Schule mi a Pirou⸗ etten) ſeltſam mit einem tänzeriſch und pantomimiſch individuell ge⸗ feilten Ausdrucksvermögen. Die Syntheſe von beiden und die kulti⸗ vierte Beherrſchung aller zu Gebote ſtehenden Mittel(manch bra⸗ vouröſe Mittelchen überſieht man hierbei gern), hat den Ruf des Diaghilew⸗Balletts begründet und gefeſtigt, dieſem neuruſſiſchen Stil ſo außergewöhnlich anziehende Kräfte verliehen. IzZ. Theater und Muſik der Theaterſkandal im heſſiſchen Landestheater. Das Droma„Die echten Sedemunds“ des als Graphiker und Plaſtiker bekannten Ernſt Barlach, erlebte eine unzweideutige Ablehnung. Das Weſen dieſer vollſtändig wirren Dichtung läßt ſich am eheſten noch als eine Wiedergabe von phantaſtiſchen Dramen charakteriſieren, oder als eine Folge wechſelnder Bilder, die unter ſich kaum einen Zuſammenhang haben und den bunten Jahrmarkt des Lebens darſtellen ſollen. Der Geſamteindruck iſt ähnlich dem, wie man ihn von expreſſioniſtiſchen Gemälden empfängt, die in einem Rahmen eine Reihe von Viſionen in ſich vereint. Auf die Dauer konnten Allegorje und Symbolik, die Träger beſonder⸗ tiefe: Gedanken ſein ſollten, das Unvermögen zur dichteriſchen Geſtaltung nicht rerbergen. Als in dem Stücke die Worte fielen:„Wer hat denn dieſen Zuſtand der Hanswurſterei herbeigeführt?“ machte ſich der Unmut des Publikums Luft und minutenlange Kund⸗ gebungen drohten zu einem förmlichen Skandal auszuarten. Am Schluß der Aufführung wurde vereinzelt Beifall geſpendet, ge⸗ ziſcht oder gepfiffen; die überwiegende Mehrheit des Publikums je⸗ doch verließ teilnahmlos und ſichtlich gelangweilt das Theater. An Inſzenierung und Darſtellung war viel Eifer und Arbeit wahrzu⸗ nehmen. Literatur * Eine neue Schillerausgabe, eingeleitet von Studienrat E. Mar⸗ quardt, Dozent der Berliner Volkshochſchule, erſchien ſoeben in der Volksbühnen⸗Verlags⸗ und Vertriebsch. m. b.., Berlin N. W. Sie zeichnet ſich dadurch aus, daß ſie alücklich alles vereinigt, was von Schiller lebendig iſt, aber fortläßt, was nur philologiſcher Ballaſt wäre. Eine gute Einführung und ein Schatz wertvoller Anmerkun⸗ gen ſuchen die Schillerſchen Dichtungen jedermann verſtändlich zu machen. Aeußerlich zeigen ſich die vier Bände in denkbar beſtem Lichte. Jeder Band iſt etwa 500 bis 600 Seiten ſtark, auf holzfreiem, nicht gilbendem dünnem Papier gedruckt, und in einem künſtleriſch gehaltenen Ganzleinen⸗Einband gebunden. Dieſe Schillerausgabe iſt die erſte einer Reihe von Klaſſikerausgaben, die der junge Volks⸗ bünhenverlag herausbringen will. Das vom Verband der deutſchen Volksbühnenrereine begründete gemeinnützige Unternehmen, das keinerlei Gewinnabſichten verfolgt, will mit ſeinen Klaſſikerbänden durch geſchickte Auswahl und volkstümliche Einführungen eine neue Brücke zwiſchen Volk und Dichtung ſchlagen. In dieſer Abſicht iſt auch der Preis der Ausgaben ſo gering wie irgend möglich bemeſſen. Beim Bezua unmittelbar vom Verlag oder durch eine Volksbühnen⸗ organiſation wird ſogar ein Vorzugspreis gewährt. Außerdem iſt ein neuartiges ſehr günſtiges Teilzahlungsſyſtem eingeführt, über das vom Verlag nähere Auskunft erteilt wird. Die deutſchen Klaſſi⸗ ker gehören in jedes Haus, und es gibt kein ſchöneres Geſchenk für die empfängliche Jugend. ·Zeitſchrift für Geopolitik, Kurt Vowinkel, Verlag, Berlin. Im Septemberheft widmet Levy einen Aufſatz: Die allbritiſche Selbſt⸗ verſurgung. den Problemen, die im Hintergrunde der prunkvollen britiſchen Reichsausſtellung im Wembley ſtehen.— den Sorgen und Nöten des arößten Wirtſchaftskörpers der Erde um ſeinen Beſtand und ſeine Fortentwicklung gegenüber der Konkurrenz Amerikas. Puhle herichtet in einem erſten Aufſatz über das große und intereſ⸗ ſante Zukunftsland Sibirien, Jeſſen unterſucht von geapolitiſchen Geſichtspunkten aus die Lage der Hauptſtädte aller Mächte. die im der Friedensſchlüſſe in einem ganz neuen Licht zeigt. Nachbargebiete g. Saarbrücken, 8. Okt. Das neue Stauwerk bei Mettlach iſt in Angriff genommen worden Einſtweilen ſind etwa 90 Arbeiter beſchäfkigt. Die Bauleitung obliegt der A. E..⸗Berlin, die die Ar⸗ beiten wieder anderen Firmen übertragen hat. Die Vergebung der einzelnen Erdarbeiten iſt von der Firma Saarkraftwerke über⸗ nommen. Die geſamten Arbeiten dürften über ein Jahr in An⸗ ſpruch nehmen.— Durch Verordnung der Regierungskommiſſion iſt der Höchſtpreis für Gemiſchtbrot einer Miſchung, die zur Hälfte Weizenmehl höherer Ausmahlung als 75 Proz. und im übrigen Roggenmehl nicht höherer Ausmahlung als 70 Proz. ent⸗ hält, von 0,65 auf 0,70 Fr. je Pfund erhöht. worden.— Ein Sonderzug brachte etwa 600 Teilnehmer aus dem Saar⸗ gebiet nach Köln zu dem geſtern in Anweſenheit von etwa 25 000 Proteſtanten eröffneten 1. rheiniſchen evangeliſchen Kirchen⸗ tag. Die Rückfahrt erfolgt, ebenfalls im Extrazug, am Mittwoch. Wildbad, 8. Okt. Der Sohn des Zimmermeiſters und Schwanenwirts Fritz Kuch von hier befand ſich im zweitletzten Wagen des im Tunnel bei Mainz verunglückten Schnellzuges und war zwei Stunden lang zwiſchen zwei Toten einge⸗ klemmt, bis er endlich aus ſeiner ſchrecklichen Lage befreit werden konnte. Dem Umſtand, daß er im Augenblick des Zuſammenſtoßes ſich hochgezogen hatte und die eingedrückte Hinterwand gleichſam ein Schutzdach für ihn bildete, hat er ſein Leben zu verdanken. Er kam mit einigen Hautabſchürfungen davon, iſt aber infolge dez Schreckens noch gonz konſterniert. Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim * Mannheim, 8. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts S. G..) Vorſitz: Oberamtsrichter Schmitt. Vertreter der Antlagebehöecde: Staatsanwalt Weiß. Der 25jährige Chauffeur Karl Reinemuth aus Mannheim iſt der Uebertretung des Geſetzes über den Verkehr mit Kraftfahr⸗ zeugen beſchuldigt. Am Karfreitag(8 April) d. Js. fuhr er von Heidelberg kommend, mit ſeinem Perſonenauto in raſendem Tempo durch die Seckenheimerſtraße. Zwiſchen Jägerluſt und Schlachthof geriet ein Hund unter das dahinſauſende Auto und ging dabe! zu⸗ grunde. Das Geſchrei des Hundes will Reinemuth nicht gehört haben, weshalb er nach ſeiner heutigen Angabe keinen Anlaß hatte, mit dem Auto zu halten und ſeine Perſonalien anzugeben. Reine⸗ muth gibt weiter an, die Fahrgeſchwindigkeit des Autos ſei nicht zu ſchnell geweſen; er habe ſich ſomit auch in dieſem Punkte keineswegs ſtrafbar gemacht. Nach den Ausſagen eines ſachverſtändigen Zeugen ſteht indeſſen einwandfrei feſt, daß der Angeklagte mit einer Geſchwin⸗ digkeit von mehr als 30 Kilometer fuhr. In dem Verhalten de⸗ Beſchuldigten iſt zweifellos eine große Rückſichtsloſigkeit dem Publik um gegenüber zu erblicken, zumal die verkehrsreiche Autoſtrecke Heidelberg⸗Mannheim in Frage ſteht. Wegen eines gleichen Vergehens iſt Reinemuth ſchon einmal vorbeſtraft. Heute wird gegen ihn eine Geldſtrafe von 100 Mark ausgeſprochen. Der 46jähr. Schiffbaudirektor Hermann Hildebrandt aus Danzig hat ſich wegen Beleidigung eines Rechtsanwalts zu verant⸗ worten. Wegen des auf einen Schiffsunfall ſich ſtützenden Ent⸗ ſchädigungsanſpruchs führte die Rheinſchiffahrts⸗Aktien⸗Geſell chaft vormals Fendel einen Prozeß mit der Schiffswerftgeſellſchaft Hilde⸗ brandt u. Schuſſer in Kiel. In einer Erwiderung auf die Kagede⸗ antwortung brachte der klägeriſche Vertreter Rechtsanwalt Künzig hier eine zwar ſcharfe, aber ſachlich nicht zu beanſtandende Ausein⸗ anderſetzunz über das Geſchäftsgebaren der Kieler Schiſfswerftge⸗ ſellſchaft. Als Antwort hierauf ſandte der Angeklagte an Rechtsan⸗ walt Künzig ein geharniſchtes Schreiben, das von perſönlich be⸗ leidigenden Ausdrücken geradezu ſtrotzte. Ueberdies tritt als ſtraf⸗ ſchärfend hinzu, daß der Angeklagte einen Abdruck ſeiner Schmäh⸗ ſchrift auch an die Rheinſchiffahrts⸗A.⸗G. vorm. Fendel zur Kennt⸗ nisnahme überſandte. Wegen zu großer Entfernung des Aufenthaltsorts brauchte der Angeklagte zur heutigen Verhandlung nicht zu erſcheinen. Er machte ſchriftlich geltend, daß er lediglich die Intereſſen ſeiner Ge⸗ ſellſchaft gewahrt hätte und daher ſich leiner ſtrafbaren Beleidigung bewußt ſei. Der Staatsanwalt betont, daß der Angeklagte ſchon aufgrund der Form, der gebrauchten Ausdrücke, ſich einer ſchweren Beleidi⸗ gung ſchuldig gemacht habe und boantragte daher die Erkennung einer Geldſtrafe von 500 Goldmark. Das Gericht ſetzte in ſeinem Urteil eine Geldſtrafe in dieſer Höhe feſt. 90 Der 35jähr. Fabrikarbeiter Karl Ziegler aus Philippsburg ſoll einen ſchweren Diebſtahl begangen haben. In der Nacht vom 17. Auguſt d. Js. wurden aus dem Tennishof(am Tennisplatz) hier eine größere Anzahl Jacken, Weſten, Hoſen u. dergl. durch Ein⸗ bruch und Einſteigen entwendet. Tags darauf bot der Angeklagte einige dieſer Kleidungsſtücke auf dem Marktplatze einem Manne zum Kaufe an. Dieſer Mann hatte indeſſen ſchon Kenntnis von dem Diebſtahl und machte der Polizei ſofort Mitteilung von der Sache. Der Polizei gegenüber gab Ziegler an, daß er die Sachen von einem unbekannten Manne aus Frankfurt a. M. gekauft hätte, ohne eine Ahnung davon zu haben, daß die Waren aus einem Diebſtahl her⸗ rühren. Ein Nachweis dafür, daß Ziegler an dem Diebſtahl betei⸗ ligt ſei, konnte indeſſen nicht erbracht werden. Bemerkenswert iſt, daß der Dieb einen Teil der geſtohlenen Sachen ſpäter wieder ſiber die Gitterumzäunung auf den Tennisplatz geworfen hat Das Ge⸗ richt ſprach den Karl Ziegler von der gegen ihn erhobenen Anklage frei.(Verteidiger:.⸗A. Dr. Schindler.) Wegen einer Verfehlung im Sinne des§ 181 St..B. wird gegen den 20jähr. Klavierſpieler Jobann Kuhlmann aus Leio⸗ zig, wohnbaft in Neckarau, eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten ausgeſprochen. M. Neues aus aller Welt — Jolaenſchwere Ichwar⸗fahrt. Den Breslauer Nachrichten zu⸗ folge unternahm am Dienstaa abend ein Breslauer Chauf⸗ feur in Bealeitung zweier Freunde ohne Wiſſen des Autoeigen⸗ tümers eine Autofahrt. Auf der Chauſſee von Klettendorf nach Tinz prallte der Wagen mit voller Wucht geoen ein Auto, das ihm mit ay⸗ geblendetem Licht entaegenkam. Der Zuſammenſtoß war ſo heftig, daß ſich der Breslauer Kraftwagen um ſeine eigene Achſe drehte und umſchlua. die drei Inſaſſen wurden in weitem Bogen herausgeſchleudert. Während der eine tot liegen blieb, wurde der zweite ſchwer verletzt. Der Chauffeur erlitt einen Arm⸗ bruch. Als ſich Bauern der Umoegend der Unfallſtelle näherten, fuchte der Chauffeur das Weite. Die Inſaſſen des zweiten Autos blieben unverletzt. — Wenn man hohe Gagen hal. Bei ſeinem Hamburager Gaſtſpiel holte ſich Michael Bohnen durch eine nicht einwand⸗ freie Nadel, mit der das Meyhiſtokoſtüm feſtaeſteckt war. eine böſe Blutveraiftung. Dr Arat. der ihm die erſte Hilfe angedeihen ließ, reichte dem Impreſario Bohnens eine geſalzene Liquidation ein. Auf den Einwand. die Rechnuna ſei doch wohl etwas zu hoch, erwiderte der Herr Sanitätsrat(der wohl an die Geſchichte von den nicht ſel⸗ tenen Eiern. aber den ſeltenen Prinzen denken mochte):„Ach, das iſt doch nicht zu viel, das iſt gerade man ein halber Akt„Meiſterſinger“. wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Das geſtern über dem Kanal liegende Tiefdruckgebiet hat ſich nordoſtwärts bis Dänemark verlagert. Auf ſeiner Südſeite brachte der Vorübergang einen Ausläufer. In Süddeutſchland iſt geſtern teilweiſe Regen gefallen. Heute herrſcht wieder meiſt trockenes, wol⸗ kiges Wetter, da das Hochdruckgebiet über den Alpen ſich verſtäckt hat. In ſeinem Bereich wird morgen das meiſt heitere, trockene Detter fortdauern. Weltkrieg unterlegen ſind,— eine Betrachtung, die die ieenegen Borausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Ahr nachts: Teil⸗ weiſe heiter, trocken, Temperaturen wenig verändert, ſchwache, weſt⸗ liche Winde. 5 —— 0 0 Donnersiag, den 9. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung bend⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 470 Sport und Spie Die ſüddeutſche Bezirksliga nach dem S. Kampftage Die vielgeſchmähte Meiſterſchaft, der man ſoviel Schlimmes nachſagt, hat vor 5 Wochen begonnen. Allmählich kann man ſich letzt ein genaueres Bild von dem wahren Können ber einzelnen Mannſchaften machen. Die Zufallserfolge verblaſſen und die ſtetig gute Form einer Mannſchaft gibt den Ausſchlag. Wenn wir auch noch in der erſten Hälfte der Punktkämpfe ſtehen und große Umwäl⸗ zungen im Tabellenſtande noch möglich ſind, ſo kann man doch be⸗ reits meiſtens eine Gliederung in Spitzen, Mittel⸗ und Endgruppe erkennen; noch ſind die Unterſchiede gering, doch jeden Sonntag wird ſich die Differenz vergrößern, wobei ſeder Verein naturgemäß darauf bedacht ſein wird, den Anſchluß nach oben nicht zu verlieren. Im Bezirk Bayern gibt es kein Verein mehr ohne Punktverluſt. Auffallend iſt hier, daß die einſtige„Extraklaſſe“ Nürnberg und Fürth nicht mehr domi⸗ niert und eine Münchener Gruppe die Tabellenführung aa ſich ge⸗ riſſen hat. Am günſtigſten ſteht 1860 München mit 8 Punkten. Allerdings hat die Mannſchaft bisher die ſtärkſten Gegner noch nicht gehabt. Einzig Bayern; dieſes Spiel ging knapp mit 0: 1 ver⸗ loren und brachte die einzigen Verluſtpunkte. Gegen die Neulinge wurden hohe Siege errungen. Schwaben⸗Ulm mußte:0 und Teu⸗ toniia München:0 dranglauben, auch Wacker⸗München unterlag :0, während Nüxnberger.⸗V. mit:3 beſiegt wurde. Man kann erwarten, daß die ehemaligen Turner keineswegs die Tabellen⸗ führung behalten werden. An 2. Stelle ſteht Wacker⸗München, die es auf 7 Punkte brachte. Die Mannſchaft hat am meiſten über⸗ raſcht. Nach der Niederlage am 1. Spieltage gegen 1860 München, kam ein unerwartetes 2: 2 gegen Spielogg. Fürth, dann begann der Siegeszug, der deutſchen Meiſter 1..⸗C. Nürnbg. verlor mit:1 die Punkte, Teutonia München bezog eine 5: 0⸗Niederlage, am meiſten hat aber der 6: 1⸗Sieg am letzten Sonntag gegen den Lokalgegner Bayern überraſcht. Die Mannſchaft ſcheint ein ernſter Anwärter auf die Meiſterſchaft zu ſein. Bayern München(6 Punkte) hat bisher ſehr ſchwankende Leiſtungen gezeigt. Einem ſchlechten Start :3 gegen den Neuling Ulm folgte ein 4: 1⸗Sieg über deſſen Auf⸗ ſtiegskollege Teutonia München. Dann wurde in Fürth ein bedeut⸗ ſames:1 herausgeholt, am nächſten Spieltage wurde mit viel Glück 1860 München:0 beſiegt. Dieſem folgte ein förmlicher Zu⸗ ſammenbruch gegen Wacker mit:6. Mit dieſen Leiſtungen dürfte die Elf kaum Meiſterehren erzielen können, aber trotzdem in der Spitzengruppe zu finden ſein. Im 1..⸗C. Nürnberg(3 Spiele 4 Punkte) wird man, trotzdem die Mannſchaft z. Zt. an Spielſtärke eingebüßt hat, den künftigen Meiſter zu ſuchen haben. Der Start :1 gegen Schwaben Ulum war gut, umſo mehr als die Elf mit einigen Erſatzleuten antreten mußte. Das nächſte Spiel gegen Wacker München brachte eine ſenſationelle 1: 0⸗Niederlage, doch am letzten Sonntage rehabilierte ſich der Meiſter wieder und ſchlug den alten Rivalen Spielvgg. Fürth unerwartet hoch:0. Spielygg. Fünrth(4 Spiele 4 Punkte) ſcheint dieſes Jahr nicht dieſelbe Rolle ſpielen zu können wie früher. Die Elf braucht unbedingt jüngere Kräfte, die alten Kanonen, auf die ſich die Mannſchaft immer noch ſtützt, ſind zum Teil verbraucht. Bisher ſind die Leiſtungen nicht überzeugend, gegen Bayern und Wacker München konnte nur je 1 Punkt gerettet werden. Der hohe:0⸗Sieg gegen.⸗V. Nürn⸗ berg ſchien die alte Klaſſe zu beſtätigen und mit großen Hoffnungen ging es in den Kampf gegen den 1..⸗C. N. Doch die Mannſchaft bereitete ihren Anhängern eine große Enttäuſchung und verlor:0. Es iſt ſehr fraglich, ob nach dieſen Punktverluſten die Mannſchaft im Endkampfe zufrieden ſein wird..⸗V. Nünberg(4 Spiele 4 Punkte), die ehemalige Philippmannſchaft, muß z. Zt. ohne ihren Führer kämpfen. Sie iſt ſehr in der Spielſtärke zurückgegangen und wird ſchwer um den Verbleib in der Liga zu kämpfen haben. Bisher konnten nur die Neulinge beſiegt werden. Dagegen wurde von Spielvergg. Fürth eine hohe:0⸗Abfuhr bezogen. Die Neulinge Schwaben Ulm u. Teutonia Müechen werden ſich kaum in der oberſten Klaſſe halten. Ulm hatte zwar gegen Bayern München mit:3 einen ſchönen Start, bezog aber ſeitdem nur Niederlagen, Teutonia brachte es noch nicht zu einem einzigen Punkt. ** d. Bezirk Württemberg⸗Baden Hier hat ſich das vorjährige Spitzentrio wieder zuſammengefun⸗ den und wird die Meiſterſchaft wohl unter ſich ausmachen. Kickers Stuttgart, Pforzheim und Freiburg ringen wieder um die Meiſter⸗ ſchaft. Pforzheim liegt bis ſetzt am günſtigſten im Rennen, mit 7 Punkten und nur einem Verluſtpunkt aus dem:2⸗Spiele gegen Kickers. Der vorjährige Meiſter und Freiburg haben beide ſchon eine Niederlage bezogen. Freiburg(4 Punkte):0 gegen 2 r Mühlburg und Kickers(5 Punkte) ebenfalls:0 gegen den Neu⸗ ling und Ortsrivalen V. f. B. Ein gefährlicher Rivale des Spitzen⸗ trios ſcheint V. f. R. Heilbronn werden zu wollen, der bisher den beſten Tabellenſtand mit 6 Punkten ohne Punktverluſt hat. Allerdings iſt Heilbronn bisher noch nicht mit den Meiſterſchafts⸗ favoriten zuſammengekommen. Mühlburg, Sportklub Stuttgart ſo⸗ wie die Neulinge V. f. B. Stuttgart und Sportklub Stuttgart wer⸗ den ſchwer um den Verbleib in der Bezirksliga zu ringen haben. Am ſpielſtärkſten ſcheint V. f. B. Stuttgart zu ſein, der z. Zt. unter der Leitung eines engl. Trainers ſteht und gegen Kickers und Pforz⸗ heim mit:0 und:2 gute Reſultate erzielt hat, nach einem un⸗ glücklichen Start:7 gegen Freiburg. *** Mainbezirk Der Meiſter, Fußballſportverein Frankfurt ſtrebt unaufhaltſam der neuen Meiſterſchaft entgegen. Bisher konnte nur Helvetia in einem:1⸗Spiele Halt gebieten. Er errang bis jetzt 9 Punkte. Der alte Gegner Eintracht Frankfurt wurde glatt mit :0 erledigt, auch die mächtig aufgekommenen Offenbacher Kickers wurden ſogar auf eigenem Platze mit:1 beſiegt. Am gefähr⸗ lichſten wird dem Meiſter Hanau 93 werden, die Mannſchaft hat nur einen Verluſtpunkt mehr(8 Punkte). Eintracht Frankfurt und Kickers Offenbach werden ſich in der oberen Tabellenhälfte halten können, die gleiche Spielſtärke zeigt das O0:0⸗Reſultat beim Zu⸗ ſammentreffen. Auch hier kommen 4 Vereine für den Abſtieg in Frage. Außer den Neulingen V. f. R. Frankfurt und Union Nieder⸗ rad ſind auch Sportklub Bürgel und Helvetia Frankfurt in ziemlicher Gefahr. Aber gerade von dieſer Seite kann noch manche Ueber⸗ raſchung kommen. ** Bezirk Rheinheſſen— Saar In Rheinheſſen—Saar hat man ebenſo wie im Rheinbezirk ziemlich ſpät begonnen. Hier hat der Start der Neulinge überraſcht, Saar Saarbrücken überfuhr am 1. Tage Höchſt mit:1 und Wor⸗ matia Worms errang gegen einen der Favoriten den Spp. Wies⸗ baden einen Punkt(:). Doch ſchon der 2. Spieltag brachte einen Rückſchlag. Saar ſpielte in Trier nur:2 und Wormatia unterlag in Idar:0. Doch darf man annehmen, daß die Neulinge ſich halten können. Für die Meiſterſchaft iſt der Bezirksmeiſter Boruſſia Neunkirchen wieder Favorit. Er konnte ſeine beiden bisherigen Spiele gegen Fv. Saarbrücken:1 und gegen Höchſt:0 gewinnen. Gefährlich können Boruſſia außer dem traditionellen Gegner Saar Saarbrücken nur Wiesbaden und Fo. Saarbrücken werden. Doch ſind dieſe Gegner zu unbeſtändig(Wiesbaden—Trier:31) und werden ſich wohl wieder gegenſeitig die Punkte nehmen und ſo dem Meiſter den Weg ebnen. Ueber die Abſtiegsfrage kann in dieſem Bezirk noch nichts geſagt werden, da die Gegner meiſt gleichſtark und unbeſtändig ſind. ree** Rheinbezirk Ueber den Stand und die Ereigniſſe in dieſem Bezirk folgt 8 musführliche Beſprechun -⸗Rluſſe Gau Mannheim Eintracht—.C. Käfertal:3. Kickers— Rheinau 111. Viktoria Neckarau— Wallſtadt:0. Mit dieſen Spielen nahmen am vergangenen Sonntag die Meiſterſchaftsſpiele ihren Fortgang. Käfertal ſetzt ſich an die Spitze der Tabelle durch ſeinen Sieg über Eintracht, nachdem dieſe zeitweilig in Führung lag und ſich erſt in der zweiten Hälfte dem beſſeren Stehvermögen der ehemaligen Ligamannſchaft beugen mußten. Rheinau ließ einen Punkt bei den Kickersleuten, wodurch erſtere den 2. Platz einnehmen. Gewaltige Revanche nahm Viktoria Neckarau an ſeinem Pokalgegner und Bezwinger vom Vorſonntag. Mit einem glatten:0 Reſultat den Heimweg antreten zu müſſen, hätten ſich die Wallſtädter wohl nicht träumen laſſen. Außer Konkurrenz ſiegte V. f. R. gegen Union Neckarau:1. Auch das Treffen 1913 gegen Waldhof war außer Konkurrenz. Nach dem zweiten Spieltag hat die Tabelle nunmehr folgendes Geſicht: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Punkte .C. Käfertal 2 2 0 0 523 4 Alemannia Rheinau 2 1 1 0 372 3 Union Neckarau 1 1 0 0 0 2 Viktoria Neckarau 2 1 0 1 5·2 Kickers Mannheim 5 0 1 0 11 1 Viktoria Wallſtadt 1 0 0 1 0·4 0 M. F. G, 1913 1 0 0 1 01 0 Eintracht Mannheim 2 8 2:5 0 Schon der kommende Sonntag kann, mit 4 Treffen im Pro⸗ gramm, die Placierung von Grund auf ändern. Das wichtigſte Spiel ſteigt in Käfertal, wo die Platzherren ihre Tabellenführung gegen Kickers zu verteidigen haben; denn dieſe ſcheinen nach dem Abſchneiden gegen Rheinau in Schwung zu kommen. Die Frage nach dem Sieger iſt völlig offen, zumal Käfertal ſeine beiden bis jetzt errungenen Siege in nicht überzeugender Manier an ſich brachte.— Rheinau empfängt den Neuling Union Neckarau und dürfte normalerweiſe die Siegespunkte auf ſein Konto buchen.— Der andere Neuling M. F. G. empfängt Viktorig Neckarau auf ſeinem Platze. Auch hier ſollte der ältere A⸗Verein die größeren Ehancen für ſich haben. Beide Aufgeſtiegene treten das erſtemal den alten A⸗Vereinen im Verbandsſpiel gegenüber und haben ſomit ihre Feuerprobe zu beſtehen.— Das vierte Spiel des Tages ſieht zwei noch Punktloſe in Wallſtadt im Kampf um dieſelben. Es iſt hier ſchwer eine Vorausſage zu treffen. Wallſtadt hat innerhalb acht Tagen gegen Viktoria Neckarau:3 gewonnen und 04 verloren. Etwas ſtimmt dabei nicht. Eintracht dagegen kämpfte bis jetzt un⸗ glücklich und hat ſeine beiden Spiele gegen den derzeitigen Tabellen⸗ erſten und zweiten mit je einem Tor Unterſchied knapp verloren. Wenn das kommende Spiel unter normalen Verhältniſſen ausgetragen wird, dann iſt ein harter Kampf gewiß, bei dem Wallſtadt der eigene Platz zugute kommen ſollte. Außer Konkurrenz treffen ſich die beiden beteiligten Mannſchaften von V. f. R. und Waldhof. Gr. Frankfurter Brief In der Bezirksliga des Maingebietes erbrachte der letzte Spieltaa inſofern eine wichtige Kläruna, als durch den überraſchend hohen Sieg des Meiſters, des Fußballſportvereins. über ſeinen alten und härteſten Nebenbuhler, die Eintracht, dieſe zum mindeſten vorläufig aus der Spitzenaruppe verſchwunden und auf den fünften Platz zurückgedrängt worden iſt, während der durchaus nicht nur alücklichere, ſondern auch beſſere Sieger vor Hanau 1895 die Führung behauptet. Da nun insgeſamt nur 14 Spiele in Frage kommen, von denen bereits 5 bezw. von einigen Mannſchaften 4 ab⸗ gewickelt ſind, darf man den derzeitigen Tabellenſtand durchaus nicht nur als einen vorläufigen bezeichnen, ſondern man kann ſchon hierin einen kleinen Fingerzeig erblicken, wohin die Fahrt ſteuert. In dem erwähnten Spiele errana der leidlich aut arbeitende Angriff des Sie⸗ gers über die Sturmreihe der Eintracht die Oberhand, die ſich als troſtlos unfähia erwies. Wenn hier nicht eine durchgreifende Aen⸗ derung eintritt, wird ſich die einſt ſo ſtarke und erfolareiche Eintracht über fernere Niederlagen nicht wundern dürfen. Die Hintermann⸗ ſchaften hielten ſich ungefähr die Wage. Bemerkenswert war die wundervoll ſtraffe Spielleitung des Schiedsrichters Herrmann⸗ Ludwiasbafen, der für eine einwandfreie Kampfesweiſe und für muſterailtiges Verhalten der Zuſchauer ſorgte, was gerade bei den Begeanungen dieſer beiden Vereine ſeit langen Jahren nicht mehr erlebt wurde. Ueberhaupt war der Mainbezirk diesmal aut mit Schiedsrichtern verſorgt, ſodaß man allenthalben nur angeneyme Nachrichten vernahm, ein Beweis alſo, daß es nur auf die Tüchtigkeit des Leiters ankommt. Alle, die in der Schiedsrichterei herumpfuſchen, ohne die notwendige Eianung hierzu zu beſitzen, mögen ſich dies ge⸗ ſagt ſein laſſen und je eher. umſo beſſer, aus einer Tätiakeit ver⸗ ſchwinden, in der ſie nur Unheil anſtiften können. Die Offenbacher Kickers ſtellten durch einen wohlverdienten :0⸗Sieg über den Verein für Raſenſport 1901 ihr attes Anſehen wieder her. Man weiß. daß Raſenſport außerordentlich unglücklich kämpft, es muß aber berückſichtiat werden, daß die Offen⸗ bacher etwa ein halbes Dutzend Gelegenheiten ungenutzt ließen, ſo daß unter Würdiaung aller Wenn und Aber immer noch ein klarer Vorteil für die Heſſen herauslugt. Hier zeichnete der Stuttagarter Philiyp Brucker für die tadelloſe Leitung verantwortlich. Helvetia⸗Frankfurt, die vor einigen Wochen mit ſo geringen Hoffnungen ins Rennen aing, ſchlug ſich bei vier Verſuchen, die idr einen Sieg brachten, zum dritten Male unentſchieden. Diesmal rana ſie dem Bürgeler Sportklub auf deſſen Boden ein:2 ab. Unter der unantaſtbaren Leituna Burckhardts vom Karklsruher Fußballverein lieferten ſich beide Parteien einen ſpannenden Kampf, mit deſſen Ausdang ſie beide zufrieden ſein können. wenn auch die Gäſte manchmal hart am Siege waren. Der 1. Fußballklub 1893. Hanau, iſt der dritte Verein'm Bezirke, dem bis jetzt eine Niederlage erſpart blieb. Diesmal gab er ſeinem Geaner, der Frankfurter Union, eine gar dicke Packuna und ſchickte ſie mit:1 heimwärts. Dabei ſtand das Treffen bei Halbzeit noch:0. Es hat alſo in der Hauptſache die größcre Ausdauer der jungen Hanauer Mannſchaft den Ausſchlag gegeben. Auch hier liegt kein Grund vor, den Namen des Svielleiters der Oeffentlichkeit vorzuenthalten. Helmſchrott⸗Auasburag be⸗ feſtigte ſeinen bekannten Ruf als einer der brauchbarſten Schieds⸗ richter. In der Nordmainkreisliaa handelt es ſich vorläufig um die Frage, ob und wie lange Sportverein Heddernheim und Olympia. Frankfurt, ihre führende Stellung behaupten werden. Die Heddern⸗ heimer wandeln vorläufig noch unangetaſtet auf lichter Höhe, wäh⸗ rend die Olympier diesmal ſchon die Pille ihrer erſten Niederlage zu ſchlucken bekamen. Es iſt kein Zufall, daß die Punkte gerade an die Frankfurter Sportfreunde abgetreten werden mußten, denn die „Kameruner“ ſind in der Tat eine der beſten Vertreter ihrer Klaſſe und werden ſicherlich noch ein entſcheidendes Wort mitzuſprechen haben. Wenn es ſich diesmal auch nur um einen mit viel Glück er⸗ fochtenen:0⸗Siea über die Olympia handelt, ſo bewies doch gerade dieſe Mannſchaft eine Hilfloſiakeit im Sturme, die für das fernere Schickſal der Elf alle Hoffnungen weſentlich herabſtimmt. Auch Heddernheims knapper Sieg über den Fuß ball⸗ ſportverein⸗Beraen, mit:0 Toren zeigte, daß die Ueber⸗ legenheit des Sportvereins 1907 keine ganz unerſchütterliche iſt, zumal im 1. Fußballklub 1902. Rödelheim noch ein weiterer ſehr ernſt zu nehmender Anwärter auf den demnächſtigen Aufſtieg zu er⸗ blicken iſt. Die Rödelheimer gaben diesmal durch ein:1 dem Sportverein 1905, Homburs deutlich zu verſtehen, daß ſie keine Gnade kennen, wenn es darauf ankommt. In Fechenheim ließ ſich die dortige Spielvereiniguna von Victoria 1912, Eckenheim mit:2 abtun. Ein alücklicher Erfolg der Gäſte gab dieſen die Führung, die dank der unermüdlichen eeeeee eeee e. eseuteed v⸗ 5 jJjJFFCCCCC FCCVVVVVVVVVVVVVVVAE Anſtrengungen der Geaner oft genua in Gefahr kam. Während alle Augenzeugen von Minute zu Minute auf den länaſt fälligen Aus⸗ aleich warteten, gelana der Gegenſeite ſchließlich ſonar noch ein wei⸗ terer Erfolg, der das Schickſal der enttäuſchten Fechenheimer be⸗ ſiegelte. Germania 1894, Frankfurt. gewann zur Abwechſlung wieder einmal ein Spiel, mußte ſich aber, um zu dieſem Erfolge zu kommen, einen der ſchwächſten Geaner der Abteilung herausſuchen. ſodaß man den Siea der Gerwanen beileibe noch nicht als den Be⸗ weis einer gradatio ad melior betrachten darf. Turn⸗ und Fuß⸗ ballvereinigung 1861, Oberurſel war das Opfer mit 124 Treffern. Die Südmainkreisliaa leiſtete ſich diesmal wieder einige tolle Sprünge, ſodaß die Tabelle weſentlich andere Geſtalt annahm. Daß der Verein für Leibesübungen, Neu⸗Iſenbura nicht gaanz ungerupft aus Bieber heimkehren werde. war füalich an⸗ zunehmen, daß ihm aber durch die dortige Germania mit 0ꝛ4 das Fell über die Ohren gezogen würde, maa doch allagemein überraſcht haben. Ein torreiches Treffen gab es in Mühlheim wo die beimiſche Kickers⸗Victoria vor den agar nicht mehr ernſt genommenen Leuten der Uunion⸗Wirhauſen mit:4 die Waffen ſtrecken mußte. Auch der Sportverein⸗Heuſenſtamm raffte ſich end⸗ lich auf und zeiate, daß er kann, wenn er will: ſein:0 gegen Teu⸗ tonia⸗Hauſen, läßt in allen Heuſenſtammern neue Hoffnungen keimen. Die längere Liggerfahrung hat Fußballverein⸗Sprend⸗ lingen, aber ſie reichte nicht aus. um eine Niederlage von der Spielvereiniauna⸗Bürgel mit:1 Toren abzuwehren. Maa ſein, daß ledialich die beſſere Vertrautheit mit dem eigenen Bo⸗ den den Siegern zu dem kleinen Vorſpruna verbalf. Klar. deutlich und einwandfrei war der:1⸗Siea des Sport⸗ vereins⸗Langen über den Sportklub⸗Ditzenbach. Auch die Oſtmainkreisliaa blieb nicht ganz von Ueber⸗ raſchungen verſchont. Hier handelt es ſich in erſter Linie um die mit :4 bedenklich hoch ausgefallene Niederlagae der Aſchaffenbur⸗ gaer Kickers durch den aut in Schwuna befindlichen Fußball⸗ ſportverein⸗Damm. Dieſer erbrachte wieder den Beweis, daß harter Siegeswillen über beſſere Technik zu ſieſen vermag. Das ſollte den Vereinsleitungen immer wieder Veranlaſſung geben, die Hebuna der Geſinnung in ihren Mannſchaften in den Vorderagrund ihrer Bemühungen zu ſtellen. Zu einer Kataſtrophe für die Sportaemeinde⸗Damm geſtaltete ſich ihre Begeanunga mit Victoria⸗Aſchaffenburg, die mit:0 keine Spur von Zartaefübl bewies. Entſpricht das Er⸗ gebnis dem Können der Beteiligten, dann iſt entweder Victaria zu Unrecht aus der Oberliga ausgeſchieden oder ihr Geaner iſt ſelbſt den bei uns recht beſcheidenen Anſprüchen der Kreisliaa nicht entfern⸗ ten gewachſen. Auch Germania⸗Niederrodenbach gab dem Verein für Beweaunasſpiele⸗Groß⸗Auheim eine bharte Lek⸗ tion und befeſtigte ihre Spitzenſtellung mit einem:1. Dagegen hatte der andere Tabellenführer, Spielvereini⸗ auna⸗Rückingen⸗Langendiebach alle Mühe, des Sport⸗ vereins 1910, Klein⸗Steinheim. Herr zu werden. Auch für Sport 1860. Hanau, reichte es gegen Victoria⸗ Kahl, nur zu einem knappen:0. aliquis. Bayeriſche Rundſchau Der Kampf der beiden Meiſter! Mit großer Spannung ſah man dem vergangenen Sonntag in der Vorwoche entgegen, waren doch in allen Bezirken intereſſante Favoritenkämpfe angeſetzt, die die Vorentſcheidung in den Meiſter⸗ ſchaftskämpfen bringen ſollten. Wie ſo oft, wurden auch diesmal alle Vorausſagen über den Haufen geworfen. Mit nicht weniger als :0 Toren mußte die Sp. Vg. Fürth die Ueberlegenheit des 1. F. Cl. Nürnberg anerkennen. Von der ſchlechten Form der Mann⸗ ſchaft war nichts zu ſehen. Alle diejenigen Spieler, die in den letz⸗ ten Wochen zu Klagen und Tadel Anlaß gaben, wieſen eine ſehr gute Form und großes Können auf. Kolb, Wieder, Hochgeſang und ſogar Frey ſcheinen wieder die Alten von ehemals zu ſein. In dieſer Verfaſſung hatte dann auch die Sp. Vg. Fürth von Anfang an wenig Ausſichten auf Sieg, wozu auch noch der Umſtand kam, daß Fürth gezwungen war, ohne Seiderer und mit dem indisponierten Aſcherl, die beide an alten Verletzungen laborierten, anzutreten. Wenn es den Mannen der Sp. Vg. Fürth trotzdem gelang, 40 Minuten lang einen Erfolg des 1. F. Cl. Nürnberg zu vereiteln. ſo iſt dies ein be⸗ ſonderes Verdienſt der vorzüglichen Hintermannſchaft und des von Spiel zu Spiel beſſer werdenden Torwarts Gußner II. So konnte er durch eine Robinſonade einen ſicher ſcheinenden Erfolg vereiteln und durch energiſches Herauslaufen Träg den Ball vor den Füßen wegnehmen und damit ein weiteres Tor vereiteln. Jedeafalls ſtand er ſeinem Gegenüber Stuhlfauth kaum nach. Den erſter Treffer Wieders aus nächſter Nähe konnte er nicht halten Auch das zweite Tor, ein Elfmeter, und das 3. Tor ein Strafſtoß in die rechte obere Ecke konnte er nur unter günſtigſten Verhältgiſſen halten. Den Elf⸗ meter verwandelte Hochgeſang und den Strafſtoß Riegel, doch trug auch Hochgeſang noch ſein Deil dazu bei, als er den Ball noch durch Kopfſtoß vollens ins Tor beförderte. Eine hervorragende Leiſtung bot der Schiedsrichter, Herr Rettelbach aus Ludwigshafen, der ſich nicht ſcheute, auch den Internationalen die Meinung gehörig zu ſagen, und von vornherein alle Anſätze zum Faulſpiel durch ausgie⸗ biges Pfeife im Keime erſtickte. Nur dadurch bekamen die etwu 12 000 Beſucher einen von Anfang bis Schluß ſpannenden und zum Miterleben und Begeiſterung hinreißenden Kampf zu ſehen. Der große Tag und Erfolg der Wacker München Noch größer als in Nürnberg war die Ueberraſchung in München durch den:1 Sieg der Wackerelf über Bayern⸗Rünchen. Das Ergebnis iſt als annormal zu bezeichnen, da die Bayern gezwungen waren, faſt das ganze Spiel mit 10 und zeitweiſe ſogar mit 9 Mann zu beſtreiten. Hutſteiner und Kutterer waren gezwungen wegen Ver⸗ letzung das Feld zu verlaſſen. Trotzdem iſt die Wackerelf, die wieder im Kommen iſt, als hervorragend zu bezeichnen. Durch die Schuß⸗ freudigkeit des Stürmerquintetts der Wackeraner und der äußerſt ſchlechten Leiſtung des Bayernhüters wurde das:1 bedingt. Bereits in der erſten Minute erzielte Altvater das 1. Tor: der Ball gleitet dem Hüter über die Hände ins Tor. Noch vor der Pauſe ſchießt Szabo auf Alleingang das 2. Tor. Derſelbe bucht dann nach Seiten⸗ wechſel auch das 3. Tor. Nun kommt auch Bayern einmal zum Zuge. In der 19. Minute erzielt Pöttinger das Ehrentor für ſeine Farben. Wacker quittiert dieſen Erfolg durch ein 4. und 5. Tor von Gaul und ein 6. Tor in der letzten Minute durch Nebauer. Ein mageres Ergebnis 7 der Nürnberger Fußballverein gegen den Neuling waben⸗Ulm heraus.:0 genügte zwar, um die Punkte mit nach Hauſe zu nehmen, aber überzeugend war der Erfolg nicht. Der Sturm war wieder das Schmerzenskind, er konnte von den zahr⸗ reichen Torgelegenheiten gerade eine durch Hausmann verwerten. Der beſte Teil war die Hintermannſchaft. Auch Ulm war nicht ganz auf der Höhe und dürfte mit dem einen Punkt wohl die erſte Runde abſchließen. 1860 München weiterhin in Führung Der Tabellenerſte 1860 München und der Tobellenletzte Teutonig München lieferten ſich einen weniger impoſanten Kampf, den die beſſeren 60er mit:0 Toren für ſich entſchieden. Bis zur Halbzeit ſchoſſen ſie zwei Tore durch Grimm und den ehemaligen Junior Hartenkeil, dem nach der Pauſe Faubel noch ein 3. und 4. Tor anreiht. Teutonia unternahm zwar einige verheißungsvolle Vorſtöße, der krönende Abſchluß blieb aber aus, da Rump und Koob nicht zu ſchlagen waren. rcdit r%gbe Ulgtese 6. Seite. Ar. 470 435 5 neue Mannheimer Zeitung labend · Nusgabe) Donnerskag, den 9. Oktober 1924 Die Tabelle hat nun folgendes Ausſehen: Spiele Gew. Verl. Unentſch. 1860 München 15 1 Wacker„ Bayern„ 1 F C. Nürnberg Sp. Vg Fürth Murnverger Fußballverein Schwaben Ulm Teutonia München der Sport am kommenden Sonntag (Vorſchau für den 12. Oktober) Der kommende Sonntag bringt in Bayern meiſtens die Führen⸗ den mit den Tabellenletzten zuſammen. Eine Ausnahme macht die Begegnung 1860 München gegen 1. F. C. Nurnberg in München. Für 1860 ſteht die Spitze der Tabelle auf dem Spfiel, dabei einer Niederlage dann Wacker, mit deſſenteg gegen Sch wa⸗ bein Ulm ſicher gerechnet wird, mit 9 Punkten in ührung käme. Doch vorerſt hat weder der 1. F. C. N. noch Wacker die Punkte und es iſt nicht ausgeſchloſſen daß 60 ſeinen Vorſprung und Ulm ſeine Bunktzahl vergrößert. In Nürnberg treffen ſich der N. F. V. und Bayern München und in Fürth Sp.⸗Vg. Fürth gegen Teutonia München. Bei der ſchlechten Verfaſſung des N. F. wird wohl Bayern die Punkte nach München entführen, ſie müſſen jedoch dabei etwas mehr Glück haben, als im letzten Spiel gegen Wacker. Die Sp.⸗Vg. dürfte ſich wohl an die vierte Stelle ſchieben, wenn nicht gerade die Teutonen die Abſicht haben, ſich in Fürth die erſten Punkte zu holen. Unverhofft kommt oft, darum ahwarten was der Sonntag bringt. Klubzweikampf 1. J. Cl. Nürnberg gegen Jahn München Im Rahmen des großen Lokaltreffens fand auch der Leicht⸗ athletikkampf 1. F. C. Nürnberg gegen Jahn München ſtatt. In den Stoß⸗ und Wurfübungen, ſowie in den Sprungkonkurrenzen kennten die Münchener einen ziemlichen Vorſprung herausarbeiten, den die Nürnberger aber dann in den Läufen wieder einholten. Spannend waren die Staffeln, die der 1. F. C. N. ſicher gewann, auch den 100 Meter⸗Lauf ſicherte ſich der Klub durch den hervor⸗ ragenden Sprinter Müller. 5 Die genauen Ergebniſſe ſind: 85 100 Meter-Sauf: I. Müller(1. F. C..) 11,1 Sek.; 2. Arnold (I. F. C..) 11,2; 3. Finſterer; 4. Stöhr(Jahn). 800 Meker-Sauf: 1. Stöhr(Jahn):54; 2. Reim(1. F. C..) 25703 3. Diehl(Jahn). 3000 Meter-Lauf: 1. Lukas(1. F. C..):45; 2. Freitag (J. F. C..); 3. Hengl(Jahn). Kugelſtoßen: 1. Rödl(Jahn) 11,72 Meter; 2. Riemerſchmidt (Jahn) 10,64 Meter! 3. Endres(1. F. C..) 10,39 Meter. Diskuswerfen: 1. Stern(1 F. C..) 33,50 Meter; 2. Nonnen⸗ macher(1. F. C..) 30,58 Meter; 3. Stubenböck(Jahn) 27,20 Meter. Speerwerſen: 1. Riemerſchmidt(Jahn) 42,50 Meter; 2. Schenk(1. F. C..) 41,50 Meter W̃ Weitſprung: 1. Arnold(1. F. C..) 5,88 Meter; 2. Rehm (Jahn) 5,67 Meter; 3. Stöhr(Jahn) 5,64 Meter. Hochſprung: 1. Riemerſchmidt(Jahn) 1,60 Meter; 2. Rehm(Jahn) 1,60 Meter; 2. Krauß(1. F. C..) 1,50 Meter, Staßhochſprung: 1. Emmrich(Jahn) 2,70 Meter; 2. Dietl (Jahn) 2,70 Meter; 3. Steiner(1. F. C..) 2,60 Meter. 4 mal 100 Meter-Staffel: 1. F. C..); 2. Jahn München. DOlympiſche Staffel: 1. 1. F. C..; 2. Jahn München. Die Ergebniſſe der bayeriſchen Kreisliga Mitzelfranken: F. C. Fürth gegen Bayern Nürnberg:1; Bayern Erlangen gegen F. V. Fürth:0. Altbayern: F. V. Neuhauſen gegen D. S. V München Orb; Sp.⸗Gmde München gegen M. T. V. Ingolſtadt:1; F C. Straubing gegen Sportfreunde München:1; F. V. Roſenheim gegen Helios München:2. 50 Nordoſtbayern: Sp Vg. Weiden gegen Sp. Vg. Hof:1: Bayern Hof gegen Jahn Regensburg:1; 1..5 Regensburg gegen F. C. Bayreuth:2.— Franken: F. E. Lichtenfels gegen Union Schweinfurt:1; F. C. Bamberg gegen F V. 04 Würzhurg:1; F. C. Mehelau gegen Jahn Schweinfurt:1; Bayern Kitzingen gegen Kickers Würzburg.1. Schwaben: F. V. 94 Ulm gegen Union Augsburg:0; F. C. Neu⸗Ulm gegen Viktoria Augsburg:0; V. f. R. Günzburg gegen Schwaben Augsburg 013. 3 5 Handball. Sandespolizei gegen Nürnberger Fußballverein 4˙3(:). Hochey Geſellſchaft Nürnberg gegen 1. F. C. Nürnberg:2(20). Sp. Pg. Fürth gegen F. C. Pfeil Nürnberg:0(20). Fußball Vom D. FJ. B. genehmigt.— Der Deutſche Fußball⸗Bund hat die Genehmigung zum erſten deutſch⸗franzöſiſchen Fuß⸗ ballkampf erteilt. Am 19. Oktober wird die Mannſchaft der Berliner Tennis⸗Boruſſia auf der Pariſer Buffalobahn gegen den Club Francais antreten. * Der olympiſche Fußballmeiſter geſchlagen.— Vor einigen Ta⸗ gen ereignete ſich in Buenos Aires ein kleiner Skandal, der ſeinen Urſprung in der überſchäumenden Fußballbegeiſterung der Argentinier hat. Zwiſchen dem Olympiſchen Fußballmeiſter üru⸗ guay und der kombinierten argentiniſchen Elf, die letzthin gegen Uruguay ein unentſchiedenes Reſultat(:1) herauszuholen vermocht hatte, ſollte ein Revanchekampf ſtattfinden, der natürlich ungeheures Intereſſe fand, ſo daß in kürzeſter Friſt Eintrittskarten in einer Zahl verkauft waren, die den Faſſungsraum des Platzes weit über⸗ ſtieg. Das Publikum drang in den Platz ein und die Polizei hatte verſchiedene„Ofſenſiven“ zur Freihaltung der Spielfläche einzuleiten die aber letzten Endes doch fruchtlos blieben. Da die Menge die Po⸗ liziſten mit Steinen bewarf und Feuer an die Tribünen zu legen Frohte. hielt man es für das Beſte, das Spiel vollſtändig abzuſagen. Der Kampf wurde einige Tage ſpäter anugeſetzt und endete mit dem Siege der argentiniſchen Mannſchaft von 221. Treibt Sport! voꝛſchläge zur Werbearbelt für die Rörperkulturbewegung Die deutſche Körperkulturbewegung, die nach dem Kriege einen Angeheuren Aufſchwung nahm, ſcheint⸗ ihren Höhepunkt erreicht. wenn nicht überſchritten zu haben. Bei einer Anzahl der großen Verbände iſt keine nennenswerte Strigerung der Mitgliederzahl, bei einigen ſogar ein Verluſt zu verzeichnen. Unmöglich kann man als Urſache annehmen, daß die Zahl derjenigen, die zu körperkultureller Be⸗ tägigung geeignet ſind, bereits erreicht oder gar überſchritten wäre. Schätzt man die Zahl der in allen deutſchen Veränden Orga⸗ niſierten reichlich hoch mit 6 Millionen ein, von denen noch ein er⸗ heblicher Prozentſatz„paſſir“ iſt und nimmt noch eine halbe Million Sportter hinzu, die keinem Verein angehören, dann iſt immer erſt ein ſchwacher Prozentſatz des 60 Millionenvolkes in mehr oder weni⸗ ger beſcheidenen Maſſe darauf bedacht, dem Körper zu geben, was des Körpers iſt. Gewiß iſt eine Bewegung, die einige Millionen Men⸗ ſchen umfaßt ein außerordentlich wichtiger Kulturfaktor, aber das Ziel der deutſchen Körperkulturbewegung, die Erhöhung der Volks⸗ geſundheit und die Verminderung der Klaſſengegenſätze, die Erzie⸗ hung der an Leib und Seele geſunden Mitglieder der deutſchen Volksgemeinſchaft kann erſt dann erreicht werden, wenn ſtatt 10 Pro⸗ zent ſich mindeſtens 60 bis 70 Prozent aller zur Körperkultur Be⸗ fähigter ſich auch in der Tat um dieErhaltung ihrer Geſundheit ernſt⸗ lich bemühen. Wenn alſo ein Stlllſtand in der Ausbreitung der Be⸗ wegung eingetreten iſt. dann muß einer der Wege zum Ziele nicht genügend freigelegt ſein. Dieſer Weg iſt die Werbung. „Iſt wirklich von den Verbänden, den Vereinen und den Einzel⸗ mitgliedern alles getan, um den gefundheitlichen und ſittlichen Wie⸗ deraufbau der deutſchen Volksgemeinſchaft ſicher zu ſtellen? Iſt der breiteren Oeffentlichkeit mit der erforderlichen Deutlichkeit klar ge⸗ macht worden, eender und Geiſt ein unzertrennbares Ganzes bilden und daß einſeitige Vernachläſſigung ſich einmal bitter rächen muß? Sind die Erfahrungen der führenden ärztlichen Autoritäten und die der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen wirklich ins Volk gedrungen? Sind die Wirkungen der Leibesübungen in Luft und Licht und Waſſer gegen die Volksſeuchen. die Lungen⸗ und Kno⸗ chentuberkuloſe, Rachitis, nervöſe Erkrankungen uſw. uſw. bekannt? Wewiß hat die Werbearbeit der Verbände und Bereine einen großzügigeren Anlrich bekommen, gewiß leiſtet die deutſche Preſſe an opferwilliger Werbearbeit Großes und auch die Art, wie von den Verbänden und Vereinen durch Werbeſchriften, Plakate, Druckſachen geworben wird, hat ſich hinſichtlich des Geſchmackes und des Umfanges merklich gebeſſert. Für die Entwürfe haben ſich die erſten Künſtler zur Verfügung geſtellt und das Plakat des deutſchen Reichsausſchuf⸗ ſes für die Deutſchen Kamyfſpiele 1922, der Werbeaushang der Deutſchen Turnerſchaft im Vielfarbendruck, die wirkſame Aufforde⸗ rung des Deutſchen Schwimmverbandes„Kommt Schwimmen“ ſind meiſterhaft ausgeführt. Auch die Mehrzahl der Vereinsankündigun⸗ gen erfüllt die Auſgabe ins Auge zu fallen, werbend zu wirken an⸗ zulocken ausreichend. Von noch größerer Wirkung ſind die Maſſen⸗ beranſtaltungen, die Werbetage, Straßenſtaffeln, Schwimmkämpfe in öffentlichen Gewäſſern. Nicht zuletzt ſollen die täglichen Sportnoti⸗ zen in den Zeitungen, die beſonderen, häufig illuſtrierten Sportbei⸗ lagen und auch die mit wirkſamen Titelbildern verſehenen Neuer⸗ ſcheinungen in der Sportliteratur, die aus den Schaufenſtern der Buchhändler werbend wirken, erwähnt ſein. Wenn trotzdem der erhoffte und erforderliche Erfolg ſich noch nicht eingeſtellt hat, dann muß irgendwo ein Fehler liegen. Der iſt einmal in der mangelnden Einheitlichkeit zu ſuchen. Jeder Ver⸗ band, ja man möchte faſt ſagen. jeder Verein wirbt für ſich und wenn ſchon einmal allgemein gehaltene Aufrufe zu körperlicher Betätigung erfolgen, dann fehlt meiſt die Angabe, wo denn dieſe Betätigung ge⸗ boten iſt, an welche Adreſſe ſich der neugewonnene Jünger wenden kann, um wirklich eine zweckmäßige Anleitung und Ausbildung zu erfahren. Der Zentralverband der deutſchen Körperkulturbewegung, der deutſche Reichsausſchuß für Leibesübungen ſollte unter dem Motto„Treibt Sport“ die Werbung im Einvernehmen mit den Ver⸗ bänden organiſieren, wobei beſonders an die Schulen zu denken wäre. Statt umfangreicher Werbeſchriften, deren Wirkung meiſt gewaltig überſchätzt wird, ſollte er ein Plakat ſchaffen, daß die geſundheitliche Bedeutungder Körperkultur überzeugend ausdrückt und als Text nur ein paar Worte, daneben aber die Anſchrift der Wexbeſtelle des betreffenden Ortes genau angibt. In den Blättern für Leibes⸗ übungen aber, die er an die meiſten deutſchen Zeitungen verſendet, müßten Werbeaufſätze von wenigen Zeilen Umfang geboten werden, die dank ihrer Kürze und Eigenart gerne mitgenommen würden. Auch die einzelnen Verbände ſollten für ihre Sportart ein gemein⸗ ſames Werbeplakat entwerfen laſſen, das in lebhaften Farben, mei⸗ ſterhafter Ausführung und ſparſamen Text jedem Vereinslokal zur Zierde gereicht. Auch die Mitglieder der Vereine, die Geſchäfte ha⸗ ben, werden ſich nicht ſcheuen aus Liebe zur Sache ein wirklich künſt⸗ leriſch geſtaltetes Werbemittel zum Aushang zu bringen. Neben dem Entwurf des Schwimmverbandes und der D. T. dürfte ein ſol⸗ cher der Deutſchen Sportbehörde für ihre Sportart und beſonders ein Werbebild für Frauengymnaſtik in keiner Schule, keinem öffent⸗ lichen Gebäude fehlen. Wenn endlich die Vereine Werbeausſchüſſe wählen, die es verſtehen die Vereinsmitglieder zur Kleinarbeit, der Werbung von Mund zu Mund anzuhalten, dann wird der tote Punkt in der Entwicklung der Körperkulturbewegung bald überwun⸗ den ſein. Die Organiſation der Werbung kann keine Schwierigkeiten machen. Die Werbeausſchußleiter eines Ortes, Bezirkes, Kreiſes, Gaues uſw. ſtehen mit dem Werbeausſchuß ihres Verbandes oder Bundes in dauerndem Einvernehmen, der wiederum im D. R. f. L. nertreten iſt. Anregungen, Vorſchläge und Bekanntmachungen er⸗ folgen in den Blättern des Reichsausſchuſſes, wertvolle Mitarbeit leiſtet fraglos die Deutſche Hochſchule für Leibesübungen, die auch das einlauſcnde Material in ihr Archivr aufnimmt. Nach Bedarf wird eine Werbetagung einberufen, die den Arbeitsplan für das kommende Jahr feſtlegt. Bei ſolch planmäßiger Arbeit wird ſich ſehr ſchnell herausſtellen, welche Feßler gemacht wurden und wie ſie vermieden werden können, um Körperkultur zu einer wirklichen Volks ſache werden zu laſſen. B Turnen die Entſchließung auf dem deutſchen Turntag in Würzburg Die von Staatsminiſter a. D. Dominicus auf dem deut⸗ ſchen Turntag in Wärzburg eingebrachte Entſchließung lautet: Der deutſche Turntag erhebt zum Zwecke der dringend nötigen körperlichen Ertüchtigung des deutſchen Volkes folgende Forde⸗ rungen an die Regierungen des deutſchen Rei⸗ ches und der Länder. ſowie an die Verwaltungen der Ge⸗ meinden: 5 1. Grundlage für die körperliche Ausbildung des Volkes iſt der Turnunterricht in den Schulen aller Art. a) Die für deiſen Reform vor nunmehr 4 Jahren aufgeſtellten Forderungen der Reichsſchulkonferenz ſind nun endlich zu erfüllen. Insbeſondere iſt das darin geſtellte Ziel der täglichen Turn⸗ ſtunde der Erfüllung näher zu bringen. b) Angeſichts der bevorſtebenden Neuordnung der Lehrpläne an den höherenn Schulen erſuchen wir die Unterrichtsminiſterien aller deutſchen Länder, dafür Sorge zu tragen, daß bei dieſer Re⸗ form die Bedeutung der Leibesübungen in ſtärkerer Weiſe als bis⸗ her betont und berückſichtigt wird. Jede Einſchränkung der bisherigen Stundenzahl für Turnen und Spiele iſt unbedingt zu vermeiden. Verſuche mit der Ein⸗ führung der täglichen Turnſtunde ſind an jeder Art von Schulen anzuſtellen. An das preuß. Miniſterium für Kunſt, Wiſſenſchaft und Volks⸗ bildung richten wir den Antrag, die Beſtimmung in der Denkſchrift, betreffend die Neuordnung des preuß. höheren Schulweſens aufzu⸗ heben, wonach für das Turnen und Spielen für alle Anſtalten ohne Rückſicht auf die Zahl der Schüler eine beſtimmte Höchſtzahl von Turn⸗ und Spiel⸗Abteilungen feſtgeſetzt iſt. Im Gegenſatz hierzu iſt zu beſtimmen, daß für die Turn⸗ und Spielabteilungen ie nach dem Alter Höchſt⸗Abteilungen einzurichten ſind. 2. Ueber die Schulpflicht iſt eine allgemeine Verpflich⸗ tung zur Pflege der Leibesübungen bis zur Volljäh⸗ rigkeit einzuführen; die Ausführung kann durch die Verbände er⸗ folgen. Beſonders dringlich iſt die Erfüllung des Wunſches der Studentenſchaft auf Einführung pflichtmäßiger Prü⸗ fung in den Leibesübungen als Bedingung für die Zulaſſung zu jeder akademiſchen oder ſtaatlichen Prüſun a. ö 3. Ein Spielplatzgeſetz iſt vom Reich in Verbindung mit den Ländekn zu erlaſſen, wodurch die Schaffung genügender Uebungs⸗ ſtätten in allen Gemeinden ſichergeſtellt wird. 4. Die Errichtung dieſer Uebungsſtätten(Tunhallen, Spielplätze, Schwimmgelegenheiten) iſt dadurch zu fördern, daß die Vereine von jeder einmaligen und laufenden Steuer für dieſe Uebungsſtätten grundſätzlich befreit werden. Außerdem ſind durch das Reich, die Länder und die Kommunalverwaltungen mehr als bisher Mittel zur Errichtung ſolcher Uebunasſtätten bereit⸗ uſtellen. 8 Als Träger der Turn⸗ und Sportbewegung ſind von den Ländern und von jedem Stadt⸗ und Landkreis Tur naufſichts⸗ beamte, nach Möglichkeit im Hauptamt, einzuſtellen. In allen Ländern ſind alle dieſe Verwaltungsaufgaben nach Möglichkeit in einem beſonderen Staatskommiſſariat(Landesamt für Leibesübungen) zuſammenzufaſſen. Handball Handͤballſpielr am Sonntag Am kommenden Sonntag nehmen die Verbandsſpiele ihren 77 Fort⸗ und zwar ſtehen ſich folgende Gegner gegenüber: genczelizeiſport⸗Lerein Heidelberg J— V. f. R. I; Polizeiſportver⸗ ein Mannheim 1— M. T. 00 G. I: V. f. L. Neckarau 1— T. u. Sp. V. Waldhof I; M. F. Cl. Phönix ſpielfrei. V. f. R. muß nach Heidel⸗ berg. Der Ausgang des Spieles iſt ſehr ungewiß. Eine Vorausſage iſt nicht möglich. M. T. G. ſtößt ſei ſeinem erſten Spiel auf einen der hartnäckigſten Gegner der Verbandsſpiele und trotz der größeren Spielerfahrung ſeitens der M. T. G. wird es wohl nur zu einem Unentſchieden und damit Teilung der Punkte reichen. Wenn Wald⸗ hof ſeine Nerven behält und mit kompletter Mannſchaft antritt, dürfte Neckarau nichts zu beſtellen haben und den Waldhöfern die Punkte überlaſſen müſſen. 5285 pferdeſport — * Nennungsrekord für das deutſche Derby 1926.— Für unſere größte Zuchtprüfung 1926 ſind beim Nennungsſchluß in Berlin 276 und in Wien 26 Unterſchriften bgeageben worden, ſodaß ſich eine Geſamtzahl von 302 Nennungen ergibt, eine Ziffer die bisher auch Von den nachbarlichen Renn⸗. leuten ſtellten ſich Baron Alfr. Rothſchild mit 6, Dr. Tonel⸗ noch annähernd erreicht worden iſt. les mit 5; Hr. L. Urban mit 3; Fürſt Hohenlohe⸗Oehrin⸗ gein und Graf Seilern mit je zwei Unterſchriften ein. Inte⸗ reſſant iſt, daß mehrere der von dieſen genannten Pferde von deutſchen Hengſten, die ins Nachbarland gewandert ſind, und zwar 4 von Nubier und drei von Einſiedler. hockey Die Schweizerreiſe der hockey⸗Abteilung des v. f. K. Ueber das Hockey⸗Turnier in Zürich. aus dem bekannt⸗ lich die erſte Mannſchaft von V. f. R. Mannheim als Sieger her⸗ vorgegangen iſt, wird uns aus Baſel ein Bericht übermittelt, der in der National⸗Zeitung in Baſel erſchienen iſt. Die National⸗Zeitung ſchreibt:„Der Sieger V. f. R. Mannheim, zählt zu den Mann⸗ ſchaften, die in jüngſter Zeit einen gewaltigen Schwung nach auf⸗ wärts genommen haben. Die Mannſchaft iſt von einer beiſpielloſen ſportlichen Diſziplin und Fairneß beherrſcht. Dazu tritt eine nie⸗ verſagende Energie und eine hervorragende techniſche Durchbildung. Was uns Mannheim und Chemnitz im Endſpiel gezeigt haben, war bisher in der Schweiz noch nie geboten worden. Nicht einmal die Länderſpiele gegen Frankreich und Deutſchland haben eine derartige hockeyſportliche Demonſtration zuſtande gebracht. Ein beſonderes Ruhmesblatt gehört dem Mannheimer Mittelläufer und linken Verteidiger, die eine überragende Leiſtung boten. Der Mit⸗ telläufer Baumann erinnerte uns an Prieur, den Mittelläufer der franzöſiſchen Nationalmannſchaft. Der Mannheimer ſchien uns noch beſſer. Zu dieſen rein techniſchen Leiſtungen kam eine tadelloſe ſportliche Haltung gegenüber Schiedsrichter, Mitſpieler und Publikum hinzu. Selbſt eingefleiſchte Fußballer erklärten uns nach dem Spiel, daß wenn ſie ſich heute für Fußball oder Hockey entſcheiden müßten, ſie ohne Weiteres dem Hockeyſport den Vorzug geben wür⸗ den. Dem Hockeyklub Poung Fellows gebührt Dank für die muſter⸗ gültige Organiſation und für die Propaganda. die er für den Hockey⸗ ſport gemacht hat“„ Die überaus günſtige Beurteilung der Mannheimer Mannſchaft läßt den ſtarken nachhaltigen Eindruck, den ihr Hockeyſpiel in Zürich hinterlaſſen hat, erkennen, und dieſe Anerkennung des deutſchen Sportes iſt inſofern beſonders zu bewerten, als ſie durch eine Schwei⸗ zer Zeitung erfolgt, deren Tendenz durchaus nicht als deutſchfreund⸗ lich bezeichnet werden kann. Die Mannſchaft hat mit Rückſicht auf den Eindruck, den ſie in Zürich binterlaſſen hat, jetzt von den Hockey⸗Vereinen der Stadt Bern eine Einladung zu einer ähn⸗ lichen Veranſtaltung zu Propaganda⸗Zwecken erhalten. Sie wird der Einladung aber erſt im Frühjahr nächſten Jahres Folge leiſten 1 105 die Termine für die kommenden Monate bereits alle eſetzt ſind. Automobilſport * Wieviel Automobile ſind im Weltverkehr?— uUeber 18 Millio⸗ nen Automobile gibt es nach den neueſten Statiſtiken auf der Erde; genau ſollen es 18 241.477 Wagen ſein, wovon allein auf die Ver⸗ einiaten Staaten von Nordamerika 15 222 658, alſo fünf Sechstel kommen. Auf feden 7. Einwohner entfällt dort ein Auto. Ein ge⸗ naues Bild zeigt die nachſtehende Liſte.(Die eingeklammerten Zahlen zeigen an, auf wieviel Einwohner immer ein Automobil kommt): USA. 15 222 658(); Großbritannien und Irland 655 818 71]0: Canada 642 571(14); Frankreich 460 000(90); Deutſchland 152 068 (407); Auſtralien 130 540(41); Argentinien 100 000(85); Belgien 61 800(122): Spanien 60 194(352); Italien 52 357 455); Britiſch⸗ Indien 48 620(6480); Neuſeeland 44 864(25); Britiſch⸗Südafrika 40 200(230); Schweden 36 625(161); Holländiſch⸗Indien 32 837(1460); Braſilien 32 000(957); Cuba 30 000(87); Mexiko 30 000(510); Däne⸗ mark 25 400(128); Schweiz 23 039(168); Rußland 20 000(5 500) Hol⸗ land 18 489(370); Hawai 18 428(13); Norwegen 17 681(149); Philip⸗ pinen 15 400(670): Malacca 15 320(200); Polen 14600(1 986); Ja⸗ pan 14 000(4 280); Uruguay 14000(102); Oeſterreich 12037(584); 11915 11 070(538); Chile 11 062(356); Tſchechoflowakei 10 400 *Automobil⸗ und Motorradrennen auf der Opelbahn.— Als Ab⸗ ſchluß ſeiner diesfährigen Jubiläumsveranſtaltung wartet der Frank⸗ furter Automobilklub in Gemeinſchaft mit dem Frankfurter Motor⸗ radklub(DMV.) am 19. Oktober mit dem großen Automobil⸗ und Motorradrennen auf der Opelbahn auf. Die Rennen ſind be⸗ dingt international. Jahrelang war es den Motorradfahrern des unbeſetzten Deutſchlands unmöglich, ſich an ſportlichen Veranſtal⸗ tungen des beſetzten Gebietes zu beteiligen. Die hindernden Schran⸗ ken ſind nunmehr gefallen. Damit gilt es für alle Motorradfahrer des unbeſetzten Deutſchland eine Ehrenpflicht zu erfüllen. Von je her bedeuteten die Opelbahn⸗Rennen auf der 1500 Meter langen Zementbahn in Rüſſelsheim ſportliche Höchſtleiſtungen, ſodaß der 19. Oktober ein würdiger Abſchluß der Sportſaiſon 1924 zu werden verſpricht. Die diesjährigen Opelbahnrennen erwecken aber noch erhöhtes Intereſſe weil mit ihnen die Deutſche Bahnmeiſter⸗ ſchaft des D. M. V. ausgetragen wird. Es kommen ſechs Motor⸗ radrennen zum Austrag für Maſchinen der verſchiedenſten Stärken, darunter Rennen 6 für Maſchinen unbeſchränkter Motorenſtärke über 45 Kilometer als Bahnmeiſterſchaft des D. M. V. Die drei Automobilrennen für Wagen bis 4,5 bezw. 6 St. PS. führen jedesmal über 25 Runden oder 37,5 Kilometer. Nasdſport Radweltmeiſterſchaften 1925. Der holländiſche Radfahrerbund hat beſchloſſen, die nächſtjährigen Weltmeiſterſchaften auf der Amſter⸗ damer Stadionbahn ausfahren zu laſſen. Weltmeiſter Moeskops wird ſich vorausſichtlich nicht daran beteiligen, da er für die ganze Som⸗ merſaiſon nach Amerika verpflichtet worden iſt. *Beſtrafte Nadballſpieler. Laut Bekanntmachung des D. R. B. haben bei der Austragung der Meiſterſchaft von Deutſchland im Ler Radballſpiel zu Frankfurt a. M. die Mitglieder Gebr. Richter (Club Lichterfelder Herrenfahrer), Gebr. Heidenreich(Adler⸗ Breslau), Schimetzek und Strohſchenk(Concordia⸗Berlim durch gegenſeitiges Ulebereinkommen verſucht, die Durchführung des Wettbewerbs zu gefährden. Aus dieſem Grunde ſind die oben be⸗ zeichneten Fahrer mit Entziehung des Sportausweiſes bis 1. Januar 1925 beſtraft worden. Der Große Preis von Jürich im Kadball.— Deutſche Belei⸗ ligung. Ein groß angelegtes Radballtournier führt am Sonntag der Veloclub an der Sihl⸗Zürich durch, der ſich dazu nicht weniger als 11 Mannſchaften aus Deutſchland, Oeſterreich, der Schweiz u. Frank⸗ reich verpflichtet hat. Deutſcherſeits ſtarten die Radfahrabteilung der Erfurter Turnerſchaft, die Radlerriege des Turnverein Augsburg, aus Frankreich der.B. Cronenbourg, der V. C. Milhouſia ſowie die Union Cycliſte Vendenheim, aus Oeſterreich kommt der Wiener R. C. Sturmvogel, während die Schweiz durch den R. V. Zürich, den R. V. Winterthur, den R. V. Gränichen, den V. C. Zürich(2) und den gaſtgebenden Verein vertreten iſt. * Radrennen in Treptow.— Der erſte Renntag, der ſeit Mo⸗ naten auf der kleinen Bahn im Oſten Berlins N wurde, hatte trotz trüben Wetters gegen 4000 Zuſchauer angelockt. Im Haupt⸗ reunen, dem Großen Preis von Treptow, lieferten ſich Lewanow und Weiß einen erbitterten Kampf, den ſchließlich Lewanow durchweg führend zu ſeinen Gunſten entſchied. Das 25 Km.⸗Rennen gewann Krupkat ebenfalls von der Spitze. In den Fliegerrennen dominier⸗ ten Hahn und Schwab. Die Ergebniſſe: 25 Km.: 1. Krupkat 22.34,8: 2. Weiß 50 Meter: 3. Lewanow 110 Meter; 4. Guianard 190 Meter.— Großer Preis von Treptow, 1. Stunde: 1. Leyan ow 63,460 Km.; 2. Weiß 68,350 Km.; 3. Krupkat 63,310 Km.; 4. Guignard 62,90 Km. Hauptfahren: 1. Schwa b: 2. Hahn 1 Lg.; 3. Hoffmann 2 La.— Malfahren: 1. Hahn; 2. Münzner; 3. Hoffmann. Entſchädigungsfahren: 1. Jenſſen; 2. Behrendt: 3. Schönborn. Lorenz, Rautmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 895 Nlifa-Rad Aenenettntneatanneunmenmnummmmrnndummman Mirteldeutsche Fahrradipertte d u b l. Sangerhausen- Berlin, Am Rarlsbad 6 ——— Donnerskag, den 9. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung Rbend · us gabe) 7. Selte. Nr. 47o Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen Amtlich 8. r. G. 93. B. 9. rp. Holland 163,19 164,01 voll 163,50 164,41 voll Buenos⸗Aires. 1,56——4 0.555.565 1 Brüſſel. 21,00 20,10 25 20, 20,10 5 Chriſtiania. 60,05 60,38 59,95 60,25 5 Danzig 74.61 7⁴.90 74.81 75,19 0 Kopenhagen 75,42 7³.88 8 78,47 7,88 5 Siſſaboen 2 2————.— 1 Stockholm, 111¹,37 11¹,93 5 111¹,47 112,03*5 Helſingfors. 10,49 10,55 10,49 10,55 7 Italien 18,175 18,275 5 18,17 18,27 8 Jondon. 13869 18,78 8 18,785 18,7/5 New⸗DNort.. 4,19 42¹ 8 4,19 521 5 2189 21.99 15 21.81 2191 2 Schweiz 80,20 80,0— 90,40 80,80* 55,81 55,80 70 55,76 86,04 5 .638 0.625 1635 5 ——— 2,23 2,25 2,23 2,25 2 Rio de Janeiro 0,475.485 5 0,485—5475 5 Wien, abg. 5,5151 5,8850 79.8150 58451 4 3295 12.47 3 248 1254ʃ„ 8 8, 9,½115.085 8,118 5 udapeſt. 5,424 5,440 5,45f 5,J71 Sofa.06.06 4.08 3008 — 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Deutſche Anleihen ſchwach.— Große Luſtloſiigkeit auf dem Ignduſtriemarkt.— Kursverluſte in der Aeberzahl Jrankfurt a.., 9. Okt.(Drahtb.) Die Regierungskriſe in England blieb heute nicht ohne näͤchteilige Wirkung auf den Börſenverlauf. Man knüpfte an dieſe Kriſe auch Vefürchtungen über das Schickſal der deutſchen Anleihe, die in allernächſter Zeit ſowohl in Newyork als auch in London aufgelegt werden ſollte. Man erwartet natürlich nicht die gänzliche Infrageſtellung der Anleihe, aber man muß mit einer unter Umſtänden erheblichen Verzögerung rechnen, was auch einen erheblichen Nachteil für die Induſtrie in ſich ſchließen würde, die dringend Geld zur Aufnahme des vollen Betriebes braucht. Namentlich die deut⸗ ſchen Anleihen, waren ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. Vor⸗ börslich waren Kriegsanleihen noch mit 0,650 gehandelt worden, fielen aber bis zur erſten amtlichen Notiz auf 0,637 und waren ſpäter ſogar ſchon mit 0,600 angeboten. Dementſprechend ſchwach waren auch die übrigen deutſchen Anleihen. Auf dem Markte für ausländiſche Renten war es weiter ſtill und wieder etwas abgeſchwächt. Sehr ſtill war das Geſchäft auf dem Induſtriemarkt, wo wieder große Luſtloſig⸗ keit als Folge der ungeklärten innerpolitiſchen Lage herrſchte. Namentlich der Montan⸗ und Chemiemarkt leidet unter Abgaben. Harpener, die geſtern ſchon einmal auf größere Abgaben bis auf 77 gefallen waren, an der geſtrigen Nachbörſe aber wieder bis auf 8375 geſtiegen waren, verloren heute erneut %½ Billionen Prozent. Die Anſichten über dieſe unregelmäßige Haltung gehen ſtark auseinander. Einmal wird behauptet, daß im Zuſammenhang mit der Wiener Affäre Caſtiglioni ein größeres Aktienpaket von Har⸗ pener auf dem deutſchen Markt untergebracht werden ſolle, während andererſeits verlautet, daß es nunmehr bei Harpener doch zu einer Zuſammenlegung kommen ſoll. Auch Mannesmann und Phönix verloren 74—1 Bill. Prozent. Sonſt waren die Kursverluſte in der Ueberzahl. Ohne Intereſſe und ſchwächer iſt die Haltung auf dem freien Markt. Api 276, Becker Stahl 0,800, Benz 3,25, Brown Boveri 1,250, Rheiniſche Handelsbank 0,065, Hanſabank 0,26, Hanſa Lloyd.1, 7745 Petroleum 1452, Raſtatter Waggon 376, Ufa 1174. Kurszettel Aktlen und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen Trieotw. Beſigh ITbürg. Lief. 9703 245 9,.75 Uhrenfabr. Furtw. Ver. deutſch. Oele 30,—30, Bfich. Ind. 11.40 11, 50 Berliner Wertpapierbörſe Geringe Umſätze in Induſtriewerten.— Größere UAmſätze in Kriegsanleihen Berlin, 9. Okt.(Drahtb.) Mangels Anregung eröffnete die Börſe in luſtloſer Stimmung, jedoch waren die Montanaktien recht gut gehalten. Deutſch⸗Luxemburger und Eſſener Steinkohle ſetzten ſogar mit Aufbeſſerungen von 1½ Bill. Prozent auf Grund kleiner Kaufaufträge ein. Sonſt waren die Induſtriewerte im all⸗ gemeinen wenig verändert bei geringen Umſätzen. Von Textilwerten wurden Hammerſen lebhaft begehrt und gewannen zeitweilig 1˙1 Bill. Prozent, konnten aber dieſen Gewinn im ſpäteren Verlaufe nicht völlig behaupten. Bank⸗ aktien waren im allgemeinen wenig beachtet, nur für Reichs⸗ bankanteile zeigte ſich Intereſſe bei leicht anziehenden Kurſen. Schiffahrtsaktien neigten eher nach unten. Deutſche Anleihen eröffneten in unſicherer Haltung und neigten im Verlaufe zu Abſchwächungen. Größere Umſätze fanden aber nur in deutſcher Kriegsanleihe ſtatt, die ſich unter 0,600 bewegte, als bekannt wurde, daß die Regierung im Aufwertungs⸗ ausſchuß in einer Erklärung ſchwere Bedenken gegen den Schleicher⸗ ſchen Vorſchlag geltend gemacht habe und zu dem Schluß gekom⸗ men ſei, daß mit dem Vorſchlage die erhofften Wirkungen nicht zu erzielen ſein werden. Die Stimmung wurde ſpäterhin im all⸗ gemeinen etwas ſchwächer. Die anfänglich vereinzelten Beſſerungen am Montanmarkt gingend meiſt wieder verloren. Die belgiſche Aukomobllinduſtrie angeſichts der Handels⸗ vertragsverhandlungen mit Deutſchland Auf eine Rundfrage des„Soir“ hat der Präſident des belgi⸗ ſchen Automobilfabrikanten⸗Syndikats, Ch. de Liedekerke mit Antwort Stellung genommen: „1. Im allgemeinen bin ich der Anſicht, daß man die Ver⸗ längerung der augenblicklichen Lage Deutſchland nicht ins Auge faſſen kann. Der Krieg iſt ſeit fünf Jahren beendigt' und das internationale Gleichgewicht kann fortſchreitend nur durch die Wiederaufnahme normaler Wirtſchaftsbeziehungen, hauptſächlich zwiſchen den benachbarten Ländern, wieder hergeſtellt werden. 2. Vom Standpunkt der belgiſchen Automobilinduſtrie vin ich der Anſicht, daß ein Vertrag auf Grundlage der Meiſt⸗ begünſtigung dieſelben Vorteile und dieſelben Gefahren wie vor dem Kriege bieten würde. Deutſchland iſt Maſſenprodu⸗ zentguter Kraftwagen, gewiſſe Firmen haben einen Welt⸗ ruf erworben und zahlreich waren vor dem Kriege die Belgier, die deutſche Wagen kauften. Andererſeits iſt die belgiſche Induſtrie ſehr geſchätzt in Deutſchland, und, in einem gewiſſen Abſtand, bildet dieſes Land für unſere Fabrikanten einen ausgezeichneten und Abſatzmarkt. 3. Nach meiner Anſicht überſchätzt man in Belgien die Gefahr des deutſchen Wettbewerbs beträchtlich. Dieſer, ſo ſagt man uns von allen Seiten, wird mit ſeinen Erzeugniſſen, die er mit in Belgien unerreichbaren Selbſtkoſten fabriziert, uns überſchwemmen. Man ſpricht von Kriſe, Stillegung uſw. All dies hätte teilweiſe wahr ſein können, wenn Deutſchland nicht die Goldmark wieder eingeführt hätte, was eine bedeutende Erhöhung der Löhne, Lebens⸗ koſten uſw. zur Folge hatte. Unter den derzeitigen Bedingungen iſt es möglich, daß Deutſchland von gewiſſen Waren bedeutende Vor⸗ räte beſitzt, die eine Zeitlang das Gleichgewicht des Marktes ſtören werden. Aber nach Erſchöpfung der Vorräte wird Deutſch⸗ land nicht minder teuer als ſeine Nachbarn produzieren, und aus dieſem Grunde ſehe ich der Wiederherſtellung der Handelsbeziehun⸗ gen mit dieſem Lande ohne Befürchtungen entgegen.“ 9. 8. 9. ————Ver. Ultramarinf. 14,.— 13,25 Jee 2. Klbn. 145 9 ellſt. Berlin 2.—.25 uckerf. B. Wagh..89 ogtl. Maſch. St..50 Vehnt& Häff. St..35.35 Boltzem Sell..K 29 2,45 rantenthal 8,25 eilbronn Offftein..—.— 8,50 3. 25 W̃ 9. Phönix Bergbau. 3000 39,20 Hermann p 5 Rathgeber Wagg.——.13 Reisbolz Papier. Rheln. Braunkogl. 28,13 28.— Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m Mannheimer, 9. Okt.(Eigener Bericht.) Die auf dem Weltmarkte vorherrſchende Feſtigkeit wirkt auch +. den hieſigen Verkehr fortgeſetzt befeſtigend. Die Kaufluſt hielt ſich aber heute in engen Grenzen. Man nannte um etwa 127 Uhr: Weizen, inländ. 24—26, ausländ. 28—31, Roggen, inländ. 25—25,50, qusländ. 27,50—28,—, Hafer, inländ. 20—21,50, ausländ. 22 bis 25,50, Gerſte 28—30 und Mais mit Sack 20,50—20,75 Gal, alles je 100 Kg., bahnfrei Mannheim. Mehl hatte in Ueber⸗ einſtimmung mit Brotgetreide 9 095 feſte Tendenz. Weizen⸗ mehl(Baſis 0) wird mit 39—39,50, Roggenmehl mit 38—38,50.1 die 100 Kg. frei Waggon Mühle Mannheim genannt. Jutter⸗ mittel ſind gefragt, für Weizenkleie werden 13—13,50 Ge für die 100 Kg. Frachtparität Mannheim gefordert. 85 Vom Stickſtoff⸗Syndikat, G. m. b.., Berlin. Bericht über den Stickſtoffmarkt im Monat September 1924 Die Erzeugung war normal. Die Gelegenheit, den Stickſtoff noch zu den billigen Sonderpreiſen für Sommerbezug und zu den erleichterten Zahlungsbedingungen zu kaufen, iſt in ſtarkem Maße benutzt worden. Der Eingang an Aufträgen und der Verſand haben gegenüber dem Monat Auguſt eine ganz bedeutende Steige⸗ rung erfahren. Die Wagengeſtellung befriedigte voll den Bedarf der Werke. Eine Erhöhung der Preiſe trat am 1. Oktober d. J. ein. Die Preiſe betragen von dieſem Zeitpunkt ab bis auf weiteres (in Goldmark je Kg. Stickſtoff) für: Schwefelſaures Ammoniak, gewöhnliche Ware.08 Schwefelſaures Ammoniak, gedarrt u. gemahlen 1,10 5 Salzſaures Ammoniak 1,08 7 Leunaſalpeter 1,08 15 Kaliammonſalpeter 1,08 Natronſalpeter„35 A Kalkſtickſtoff 0,98 Mindeſtens ein Drittel des Rechnungsendbetrages muß in bar gezahlt werden. Für zwei Drittel des Rechnungsendbetrages wird unter ausdrücklichem Vorbehalt anderweitiger Feſtſetzung Zahlung in Form von Wechſeln angenommen, deren Laufzeit 90 Tage nicht überſchreiten darf. Für jede Barzahlung bis zur Höhe des Rech⸗ nungsendbetrages, die innerhalb der 14tägigen Friſt eingeht, wird ein Nachlaß von 3 Prozent gewährt. Der Wechſeldiskont und der Wechſelſtempel ſind vom Käufer zu tragen. Im Ausland hat ſich der Markt für ſtickſtoffhaltige Dünge⸗ mittel weiter befeſtigt. Die Nachfrage iſt gut. Die Preiſe haben in verſchiedenen Ländern bereits eine beträchtliche Erhöhung erfahren. Schiffahrt 15 Dampferbewegungen des Norddeutſchen Lloyd Bremn Bremen⸗Newyork: D. Columbus am 2. 10. ab Bremerhaven; D. Bremen am 30. 9. an Newyork; D. George Waſhington am 28. 9. an Newyork; D. America am 30. 9. ab Cherbourg.— Bremen⸗Ballimore: D. Hannover am 2. 10. an Bremerhaven; D. Hornfels am 2. 10. ab Bremen.— Bremen⸗Cuba: D. Horncap am 1. 10. an Bremen.— Bremen⸗La Plata: D. Gotha am 30. 9. an Hamburg; D. Sierra Nevada am 1. 10. ab Vigo: D. Köln am 30. 9. ab Rio; D. Werra am 29. 9. ab Aunczef D. Horck am 1. 10. ab Coruna.— Bremen⸗Auſtralien:. Holſtein am 1. 10. an Antwerpen. See e Drucker und Betleger: Druckerel Dr. bgas Neue Mannbeimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Fetdſnand Heyme— Cbeſtedafteur' Kurt Fücder Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Tel Kurt Fiſcher; für das ſreuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aue aller Welt: Willv Müller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria. tedaktlonellen Teil: Fr. Kircher:( Anzelaen: N. Bernharbt 0. Schuckert a Co. 9 50 88.28 80JRoſizer Braunk.. 20,— 19 929 Segall Strumpf..20.75 25 95 Zucker 45. 44.—Siemens Elektr..—.80 orth Nachf. 0,80 17 Slemens&.14 575 45 75 Rütgerswerke 2 6,18 Sinner A 8. Rombach. Hütten 18,78 140 ige.—.— 1 131 18,10 85 22 8 1 2 8. .55 Wahyß& Freytag.00.90 25 3 Zellſt. Waldhof St. 50.30 1 8 „Kurſe. Kreichgauer., 1 lli U Stück. Ber. Faßf, Caſſe ee e A Ver. Pinſel Nürnb. 14575 14,75 Frankfurter Dipidenden⸗Werte. Bauk⸗Aktien. 8. 9. 8 8. 37 D. Creditbk. 772 D. Hypothetenbnt 3,90 3,90 Nhein. Crebitbank 2,590.80 Vadiſche Bank.—„ Ueberſ.⸗Bant J,— 2— Rhein..—— 5,15 5— Bank für Br. Ind. 2175 15 Vereinsbank.„30 Südd..⸗Cred.⸗B. Bayr..⸗Cred..—-—,— Hlerdnengeſo 12.25 12,25 Südd. Digcontog..50 6,50 „ Hyp. u. Wb.. 2,.— Dresdner Ban 60 6,90 Wiener Bankver..23 927 antungbahn 25,— Barmer Bankver..25.40 Frefrt. Hyp.⸗Bank.60.60 i Bankanſt.—.——— 28 Lok. u. Str. 49,50 80.— 95 ⸗Amk. Paketf. 20. 27.75 Notenbank 5,25 57,— 80 d. Eiſenbahn 57. 900 ⸗Sldam.'ſch. 40,28 39,90 „Vereinsbank 2 7⁰.75 Baltimore—.— 47,55 Hanſa Deſchiff.. 12,25 11,80 Maunh, Verf.Geſ.—,— 90.50 Banult⸗Aletien rankf. Allg. V 69.— 69,.— bant. Verſ. Geſ.—.Bank f. el. Werte 5,75 5,55 Otſch. Aſiat. Bank 34,— 33,— Frankf. N. u. Mitb.—.———Barmer Bankver. 165 1,30 Deulſche Bank. 10, 80 10, 30 r Hd. Geſ. 24.75 25,— Ot eherſee Be. 725 75 70,25 Com. u. Prloatbt. 4,85 4,75 Disc. Commandit 1750 1% 40 5 5 7 Eb.⸗Bd. 10,50 10, 5 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 9,.— 9,— Dresdner Bank Ppön 8 Eiſenind. 12,— 11,6 Mitteldk., Kreditb 17⁰ 165 n ergbau. 40.50 39, 25 Rhein 28,— 27½75 Iuduſtrie Aktien. Salzw. Heilbronn 35, 35.— 84, Accumulat. Fabr. 26,— 28,90 Badiſche Anilin. 19, 19,50 Tellus Bergbau.55 2,50 9 5& Oppenh. 65———Balcke Maſchin..10 3,60 V. K. u. Laurahütte 5,— 5,30A dlerwerke 2—..5(Spiegelgls. 5,85 5,90 .⸗G. Anilinfarb. 15 665 165— Bemberg„ Chem. Hyden. 27 Bergmann Eleklkr. 115 12, Chem. Weiler .⸗G f. Verkhrsw. 46— 475 25 Baltimore& Ohio—.———Alexanderwerk 4— Berlin-Anh. Mſch..90 chen. Gelſenk. Hog.⸗Amk. Paketf. 27,80 27.85 Oeſter. Al. St...—.——,— Ae 9 5 700 Ber⸗Gub. Hutfbr. 20 10 20, Ehem. Albert. 42 1 g. Ele e Aſg bſeln W. Derlin Karler Ind. 66,— 65,50 Concord. Spi.20 2,15 erlin Karlsr In 221 oncor nner. 5 — JuduſtrieAktien. Alſ. Portl. aen. 4 7 25 9 1 3 5 15 5 1 e.——, — 82.— mme 4ů1—Berzellus Bergw. eſſauer Gas 7 1 20 2 85 5 5 5 2870 1 75 ee ee 55 0 70 Ammend. Papler 5,.90 Bing Nürnberg. 2 2 Otſch. Atl. Telegr. 18,65 18,75 Dollarſchätze 975 Malnzer Stamm..—71.— Bad. Maſch. Durl.—— 15,— ChämotteAnnaw. 9,50 9,/75 Angloct. Guano 1940 10, Sismacchürte 250 59,50]Goldanleihe. 8458l Saifteuene—— Jabere Furer, 13— 1280 Chem. Wrk.Alderi 42— 4J,dinda t. Kohleno 1045 1050 Hochner SSignal. 488 40 194 159 5 5 Schöfferh. Bindg. 21.— 21.—, Bayrſch. Spiegei——.— Goldenberg—.— 35.— Aſchafſt 55 19100 9,10 Gebr Vögler g 5 Deutſche Erdöl. Schwartz⸗Storch. 21 75 21,75 Bayer. Telluloſe. 9,30—.—]„ Griesheim. 17,25 16,50 Werg—4 12 17 Bed& Henkel.. 3,.— 3,.—]„ Weiler t. M. 16 5 16,50 Augsb⸗ 5 Maſg. 217 80 23— 28 250 Gebr. Wächt. 240 55 Bergmann Elettr.—— 12,Cönt Nürnb. Bzg———,— Peuſſche Nallw. 48, 44,25 Adler Oppenheim———— Bing Metallwerke 2331 2,40 Haimler Motor 280 2060 che Maſch.%7.65 Adlerwerte Kley..— 1 Bl.⸗u. S. Braubach————Dt Eiſenh. Berlin—,—— Steinzg 8,15 8,0 A. E. G. Stamm. 5,15 8,15 Brem.⸗Beſigh. Oel 28,——.—.Golb. u S. Anſt. 14,10 14.25 Dan che Wollw.. 5— 5 4508 Afcecon Guan.— 1050 Breuer Stamm Deutſche Verlag. 30,— 30,50 Deutſch. Eiſeng. 5580 5 Aſchaff. Buntpap.—,— 21, 5⁰ Brockhues.⸗ W..—.80 Dyckerh.& Widm. 8,60 3,10 Donnersmarckh. 80,—91.— Bapaß Zellſtoff 19 5 1 75 Broncef. Schlenk. 33.50 32,50 Dingler Zweibrück. 5,40.50 Dürener Metall 74.— 75,— Bahnbeh. Darmſt. 1,28 1,30] Bürſtenf. Erlang..80.50 Dürrkoppwerk. Sl.— 14,— Därrteppwerke. 1³650 14.— Baden. Weinheim 070 0,70 Cem Heidelberg 1680 17,—IDüſſeld Rat. Dürr 2060.60 Düſſeld. Eiſenb. 13,— 12.60 bel Eſſenwer Kalfkell. 1. 14. 1,35J Feſſt Sect Frnffrt. 78 55 Firſch Kupf. u. Deel. 19.— I5.— Daucmit de Fbberß. Fucd„.1888 1049 Nalabe ulda 15 5 95 ch und kleſben 258 470ſen,. 555 120 100 Clekte. Licht u. Kr.—.— 780 Frantfurter Hof 19,— 18,50 Höchſter Facgel. 18 18,—[Elberfeder Facb. 11— 16,40 G Eiſ. Bad. Wolle rankf, Pok.& Wit. 1350 3,50 Holzmann, P.— Gkberſeld Kupfer.— Emahn, Fentſur, 90 928 Jucegan seun deez d19 Habrerclg and. s 9 5 Elettr. Kieſerung 19“78 18705 Helſenk. Berhm. 88.— Cinle wrn——9 4— Galſan. 25 140 Tamg erel 5.—[elertr. Ach u. r..45 745 Gelfent. Gugſtapi 2800 8550 zinger Worms—.——Ge 0 ammg Ka 2 Caine& Sehmer 35,— 35,— Celdſchalde T9..12663 12,70 Lene, Se 9050.60ſHammers Spinn. 18.50 17.58] Hohenlohe-Werk 13580 18.60 Eßünger Maſchin. 8,40 90 Grizner M. Durl. 27,— 24,50 Kem 0,50 0,47% M. Egeſt. 58,50 50,50 Phillpp Holzmann 12„15 Eltlinger Spinn. 80,— 80.— Grün, Bilfin 55 16—1925 Klan Se 4 Bete 4,50 ann. Waggonfab 10,— 10,— orchwerke—11550 ab. Joh Bleiſtift— 12,25—Knorr, Heilbronn—— anſa Llond.. 1s 140 Humboldt Maſh. 23065 25— Rheingau 3,.— Sbultgart. 3085 Stettiner Vulkan 1 18.20 Sachſenwerk 5 Sächl. Gußſtahl 14455 16.50 Stoehr Kammgrn. 38,78 86.80 Salzdetfurth.. 18,50 18,61 Stoewer Nähm. 18.50 Sarotti 90 Stollb. Zinkhütten 28, Südd 5.40 8. Rhein. Chamotte 75,50 74.78 25 Rhein. Elektrizliat 8,——.— Rhein. Maſch Led. 2090.90 10— 12 Vo*5 15 aſta tter Waggon—.— 3,850Rhein belſto—.— 855 11. 75 11,250Rheinſtabl. 39,25 Mhm. Kohlenanl. 10,— 10,25 Rhenanſa Cbem 4725 15 125 Teleph. Berliner 980 3,84 Thale Elſenhütte.—,— eie ng Salinen. Rorddeſch Lloyd 1.89 Antonmerke Mym 7..75 Roland⸗einie. 9,00 9,0Union⸗Gieherel. 6,10.90 Bogel a0 Paſt. 2784 2,17 Wei aet 20,½78 20,78 Verein. Elbeſchiff 205.800Varziner Papier. 4,25 4,12 Bogtländ Waſch. 240.30 Wolf, Buckau. 678 6,64 Ver. B. Fref. Gum..70.70 a e.70 Zellſtoff Berein.80 2. .7 Chem Charl. 14,10 13,60 Weſer Akt.⸗Geſ. 6,38] Zellſtoff Waldhof 9,.—.80 V. Dtſch. Nickelw.— We Rer, Allall. 180 18,25 Benz.. 3,48 3,25 Elderfeld. Kupfer.20 1,30J Mansfelder.—— 3⸗55 Entrepriſes..—,—„Mez öhne 1 2,10 2710 Berliner Dividenden⸗Werte. * „Auſtral.'ſch. 28,50 75 Scheidemandel— 19.— ⁰ 60 Hugo Schnelder—¹5.10 Teckl. 8 Schubert& Salz. 8,50 8,50 Teichgräber 14⁰ — 6 — 5 Sigene 7 75, 10,75 Weſtf. e 160 15 Kalt 1,40 1,40J Wicking⸗Kement. 28.20 e 2 2 Send rn 254.84.25 Wlesloch Tonwar. 10 25 10.4 VSta er.85.35 Milbeltmah. Eulau.90 5. Ver. Ültrama 1 13,50 12,50 Wiſſener Stahl— 8t0 .85.— Berſiner Hand +. 155 24, 75 Com. u. Priva 5 75 Darmſt. u. Nat.⸗B. 8 85 Deutſche Bank 10, 30 10. 20 .-Aſiatiſche B ank—.——.— D. Effekt u. Werte 3,65 3. 5⁰0 Metallb. u..⸗G. 13,60 13,— Mitteld. e.65 1⁰6⸗̃ Nürnber⸗ Oeſter. Geb. An An.81.80 Pfälzer eee—.90 Reichsban 50,.— 50, 7⁵ Bergwerk⸗ Alktien. Harpen. Bergbau 83,75 78,50 Kaliwerk Aſchersl.—,— 13,45 Kaliwrk. Salzdetf.—,——.— Kaliwerke Weſter.— 16, 25 Lothr. H. u..⸗B. 40.50 39, 0 Mannesmannröh. 43,50 55 Crausport- Akctien. 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Fußter 14.— 13,30 Krauß& 5 5 1. lſe Berghau 15,10 14,50 M. Jüdel& Co. 6,— 5,75 Gebr. Junghans 9,50.— Kahla Porzellan 8,— 7⁰80 Kaliw. Aſchersl. 13, 75 13,10 Karlsr. Maſchin. 3,50 3,50 Kattowitz. Bergb. 24, 10⁰ 4 10 „M. Kemp⸗ 0,475 0 475 25 Harkort Bergwrk. 8, 50 8. 60 20 Harpen. Vergbau——.— 785 10 artmann Ae.25 — 50% Pr. S bagen. 0,450 0,4 40 5ef eil. Y 4005.00 4% do. do.—13¹ .800— 465 3% Preuz. Konl. 1005 0 850 4% Fefl. v. döu. 08.700 4509 15.15 14% 56047380 5 5 4% Babunt. 1819— ahr Gebr. Pirm. 5 80 5,30J Heddernh. Kupfer 6,90 6. 70] Krumm, O. elt.Guill. Fante Herzogp. München———,Lahmeyer 4 Go. 12 175 12, 5580 5 5 Einmech. Jetter. 13, 80 135 00 8 Hilpert Armaturf..25.25 Lech Augsburg.. 16,.—15 50Heckmann C. Lederwar⸗ Nolhe— 50,— Feter nton Frcft. 18.J8 Schneupr. Prant 950. 050 ſpen l. 4 75 14 1⁰ 22 Led Spich. Pr.⸗A. 5.— 5. 1 3,10 3,10 Lackf. 3,— 9,25 1 75— 855 825 4 0 3 5—— 2— eee—5 55 5 5 L. 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Für die vielen Beweise herzlicher Teil- nahme, anläßlich des Hinscheidens unserer innigstgeliebten Tochter Hilda drängt es uns, unseren herzlichsten Dank auszusprechen. Besondeien Dank den Herren Direktor Dr. Kießling und Dr. Roth, den Schwestern von M 2 und Meus des städt. Kranken- hauses. Herren Stadtpfarrer Maler und Stadtvikar Bach für die trostreichen Worte am Grabe, dem evang. Mädchen- bund der Konkordienkirche, den Mit- schülerinnen des Luisen-Stefanien-Insti- tuts und der Kochschule K 5, sowie allen Freunden von Mannheim und Odersülzen für die zahlreichen Blumen- spenden und der Beieiligung beim Be- gräbnis 1599 Familie josei Schilling. Oeffentiiche 1 1 unl V. im Ballhaus, morgen Freitag, 10. Oktbr., 8 Uhr Allllk Unsele doltaug Redner: Gauvorsteher P. Walz-Essen. Freie Aussprache!(7500) Eintritt frei! Wo essen wir pikant u. billig? Im Rosenkavalier O 6,2 Das Souper für heute à.50, Ochlenſchwanzſuppe, Karpfen, blau mit Butter, Lendenſtück, garniert, Nachſpeiſe. 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