U0 — 1 1 Montag, 13. Olktober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ vlatz 4.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe aunheimerö Mlannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel. Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik. Aus Feld u. Sarten. Wandern u. Reiſen R. z über dem Allankiſchen Ozean Auf der ſüoͤlichen Strecke Die letzte Nachricht, die in der vergangenen Nacht von Nordderich eintraf, meldete die Ankunft des Zeppelins vor Cap Ortegal an der Nordküſte Spaniens. Nach inzwiſchen eingegangenen weiteren Meldungen iſt er dann weiter in ſüd⸗ſüdweſtlicher Richtung ge⸗ flogen. Um.15 Uhr morgens war der Standort des Luftkreuzers ein Viertel des Weges zwiſchen der Nordecke von Spanien und den Azoren, auf deren Höhe er um 12.30 Uhr mittags angelangt war. Vorläufig keine weiteren Nachrichten Ueber die Fahrt des„Z. R. 3“ liegen zur Zeit keine Nachrichten mehr vor. Sie werden jetzt etwas ſpärlicher ſein, weil wir auf die Meldungen aus Amerika angewieſen ſind. Von unterrichteter ſach⸗ verſtändiger Seite wird das Fehlen jeder Nachricht ſeit mehreren Stunden als durchaus in Ordnung befindlich bezeichnet. Es iſt darin begründet, daß die Funkanlagen des„Z. R. 3“ nur eine geringe Reichweite haben und daher nicht mehr in Europa gehört werden können.„Z. R. 3“ iſt angewieſen, ſich auf der Fahrt mit den ſeinen Kurs paſſierenden Schiffen in Verbindung zu ſetzen, von denen dann eventuell Nachrichten weitergegeben werden ſollen. Wahrſcheinlich ſteht„Z. R. 3, bereits mit den amerikaniſchen Funkſtationen in draht⸗ loſer Verbindung, ſodaß weitere Nachrichten über den Flug auf dem Umweg über Amerika zu erwarten ſein werden. Bereits im Bereiche der amerikaniſchen Funkſtationen Friedrichshafen, 13. Okt.,.30 Ahr nachm. Z. R. 3 befindet ſich bereifs im Bereiche der amerikaniſchen Küſtenfunkſtationen. Obgleich die Signale zu hören ſind, ſtehen Meldungen über den Stand⸗ ork uſw. noch aus. * Rückblick auf die erſte Etayye Nachdem das Zeppelin⸗Luftſchiff den Gold von Biscaja erreicht hat, ſt alſo die erſte Etappe ſeiner Reiſeroute glatt und ohne Zwiſchenfall verlaufen. Das Luftſchiff hat nach 8 Stunden 55 Min. den Atlantiſchen Ozean nach einem Fluge quer durch Frankreich er⸗ reicht, um den Flug über den Atlantic, faſt über die größte Breite des Weltmeeres, anzutreten, ein Unternehmen, das vorher noch nie⸗ mand gewagt hat. Z. R. 3 hat in 9 Stunden vom Heimathafen aus rund 1050 Km. zurückgelegt, alſo eine Durchſchnittsgeſchwin⸗ digkeit von 110 bis 115 Km. in der Stunde erreicht. Dieſe Leiſtung iſt außerordentlich, wenn man bedenkt, daß das Schiff in Bezug auf ſeine Tragfähigkeit bis auf den letzten Zentner ausgenützt war und daß die Führung tatſächlich bis an die äußerſte Grenze der Leiſtungsfähigkeit des gewaltigen Mechanis⸗ mus herangegangen iſt, um möglichſt große Brennſtoffmengen mit⸗ führen zu können. Noch über Baſel nach faſt zweiſtündiger Fahrt lag das Schiff ungeheuer tief, da es über dieſer Stadt in etwa 200 Meter Tiefe ſchwebte. Das hatte zwei Gründe: einmal mußte man ſich von vornherein darauf einſtellen, während des ganzen Tages, der ſonnig und warm zu werden verſprach, möglichſt tief zu halten, um den koſtbaren Vallaſt, vor allem aber das noch koſtbarere Waſſer⸗ ſtoffgas, zu ſparen, zweitens aber gebot das Rieſengewicht des Luft⸗ ſchiffes ein vorſichtiges Anſteigen. Hätte das Luftſchiff während des Tages große Höhe aufgeſucht, ſo wäre durch den entſtehenden Ueber⸗ durck Gas aus den Ueberdruckventilen entwichen und ſchon bei einer Höhe von 1500 Meter hätte man mit einem Gasverluſt bis 20 Proz. bei ſtarker Sonnenſtrahlung rechnen müſſen. Dieſer Gasverluſt hätte dann aber in den Nachlſtunden, wenn bei ſinkender Temperatur die Gasvolumen der treibenden Materie ſich wieder verändern, dazu geführt, daß man große Mengen Ballaſt hätte abgeben müſſen, um Das Luftſchiff in einer mittleren Höhe zu halten. Sicherlich iſt im Laufe der Abendſtunden über dem Atlantic das Luftſchiff in größere Hühe gegangen, da die einlaufenden Wettermeldungen beſagen, daß in der Höhe ſüdlich der Azoren fördernde, mittelſtarke Luftſtrömungen in Nichtung Oſt⸗Weſt vorherrſchen dürften. Das Luftſchiff hätte zwei⸗ felsohne den Ozean in erheblich ſchnellerer Fahrt erreicht, wenn von Anfang an der über dem Weltmeer einzuſchlagende Kurs hätte feſtgelegt werden können. Aber aus dem Verlaufe dr Fahrt ergibt ſich vo nſelbſt, daß erſt nach einem erheblichen Umweg, der von Belfort bis nach Lyon führte und der rund 300 Km. betrug, die Ent⸗ ſcheidung in der Führerkabine dahin getroffen wurde, den ſüd⸗ lichen Kurs über den Ozean zu wählen, der etwa auf dem 42. bis 45. Breitengrad im erſten Teil der Fahrt verlaufen dürfte und der das Schiff ſüdlch der Azoren entlang führen wird. Hätte man ſich ſofort bei Antritt der Fahrt für dieſe Route entſchieden, hätte Dr. Eckener zweifelsohne den Weg über Dijon—Limoge.—Bordeaux ge⸗ wählt und ſo etwa drei Stunden Zeit gewonnen. Es deutete alles darauf hin, daß man über Lyon und Barcelona Liſſabon anſteuern wollte, um dann in faſt weſtlicher Richtung auf die Azoren zuzu⸗ halten. Die ſüdliche Route bedeutet für das Schiff eine erhebliche Veſchleunigung und Abkürzung der Reiſeſtrecke. Während das Schiff auf der erſten Etappe eine nur mittlere Geſchwindigkeit durchgehalten hat, wird mit zunehmender Fahrtdauer die Schnelligkeitautomatiſchgrößer, da von Stunde zu Stunde der Brennſtoffvorrat mit rund 300 Kg. abnimmt, die die fünf Motore bei normaler Leiſtung verbrauchen. Man kann damit rechnen, daß ſchon in den nächſten Stunden das Schiff eine Geſchwin⸗ digkeit von 120 bis 140 Km. aus eigener Kraft entwickelt und dieſes Temns dürfte ſich weſentlich erhöhen, wenn das Schiff in den Bereich günſtigerer Schubwinde gelangt. Bezeichnendes Schweigen der franzöſiſchen Preſſe Die franzöſiſche Preſſe und die Nachrichtenbüros verſuchen, den Flug des deutſchen Luftkreuzers„Z. R. 3“ über das Weltmeer tot⸗ zuſchweigen. Die Sonntagspreſſe brachte keine einzige Nach⸗ richt über den Zeppelin. Die franzöſiſchen Funkſtationen, die von dem geſtrigen Flug über Frankreich von dem Luftſchiff zahlreiche Meldungen auffingen, teilten dieſe der Oeffentlichkeit nicht mit⸗ Aus Südfrankreich dagegen lagen einige Stimmen der ehrlichen Bewun⸗ derung über das hervorragende Werk deutſcher Technik vor. Schwere Stürme in Sicht? (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 13. Okt. Weiterberichte des Marineminiſteriums melden aus dem Golf von Mexiko Vorzeichen von ſchweren Stürmen in dieſen Gewäſſern, die ſich möglicherweiſe auf der Fahrtſtrecke des „Z. R. 3“ bewegen. 8 Eine Dankesbotſchaft des Reichspräſidenten an Amerika Reichspräſident Ebert hat durch Dr. Eckener eine Dankes⸗ botſchaft an den amerikaniſchen General Allen abgeſandt, in der es u. a. heißt, daß der Reichspräſident den Flug des Luftſchiffes zum Anlaß nehme, um dem amerikaniſchen Volke erneut den Aus⸗ druck aufrichtigſter herzlicher Dankbarkeit zu übermitteln, die das deutſche Volk für das erfolgreiche Hilfswerk an den notleidenden deutſchen Kindern empfindet. Das deutſche 55 werde dieſe Be⸗ weiſe teilnehmenden Mitgefühls nicht vergeſſen. Amerika in Erwartung Vorbereitungen in Lakehurſt Newyork, 13. Okt. Wie aus Lakehurſt gemeldet wird, er⸗ klärte der Kommandant der Luftſchiffſtation Lakehurſt, daß alle Vor⸗ bereitungen für den Empfang des Z. R. 3 getroffen ſind. Mehrere hundert Mann ſeien für die Landung des Luftſchiffes bereit geſtellt. Feierlichkeiten ſeien nicht geplant. Z. R. 3 wird, falls der Wind günſtig iſt, gleich nach ſeiner Ankunft in den Schuppen gezogen werden, wo er von dem Publikum ferngehalten werden ſoll, bis das Waſſerſtoffgas durch Heliumgas erſetzt iſt. Der Luftkreuzer wird noch unter der Obhut der deutſchen Beſatzung und der amerikaniſchen Be⸗ obachter bleiben bis verſchiedene Probefahrten erfolgt ſeien, auf Grund deren die Tauglichkeit des Zeppelin unter den neuen Verhält⸗ niſſen feſtgeſtellt wird. Wann die deutſche Beſatzung abgelöſt wird, ſei noch unbeſtimmt, da vorläufig kein Heliumgas vorrätig iſt und die Beſchaffung neuen Vorrates erſt durch eine neue Geldbewilligung durch den Kongreß möglich ſei. Andernfalls müſſe das Heliumga⸗ aus dem Luftſchiff„Senandoah“ verwendet werden. „J. R. III“ und„Shenandoah“ (Spezialkabeldienſt der Unidet Preß) Waſhingkon, 13. Okt. Der Konſtrukteur der„Shenandoah“ äußerte einem Vertreter der United Preß gegenüber ſeine Bewun⸗ derung für das Werk der Friedrichshafener Inge⸗ nieure, das er nur als wundervoll bezeichnen könne. Tus⸗ ket, der mit den deutſchen Offizieren des„Z. R. II“. Lehmann und Eckener⸗Flemmina, bekannt iſt, erklärte, daß er aufrich⸗ tia bedauern würde, wenn die Zeppelinwerke, aus denen ſchon ſo viele berühmte Pioniere der Luftſchiffahrt hervorgegangen ſind, nach dem Wortlaut des Vexſailler Vertrags zerſtört werden würden. Er ſaate offen zu, daß der„Z. R. III“ große bech⸗ niſche Fortſchritte der„Shenandoah“ gegenüber aufweiſe. Die „Shenandoah“, die auf Grund der Zeppeline im Jahre 1915/16 er⸗ baut wurde, iſt natürlich veraltet gegenüber dem mit allen modernen Errungenſchaften ausgeſtatteten neueſten Zeppelin. Er erklärte, daß die„Shenandoah“ in der Lage wäre. 120 Kilometer Stunden⸗ geſchwindiakeit zu entwickeln und ſo dem Zeppelin an Schnelliakeit etwa aleich iſt, aber der Zeppelin iſt unvergleichlich ſicherer als die„Shenandoah“, die für rein militäriſche Zwecke gebaut wor⸗ den ſei. während der Zeppelin aroße Bequemlichkeiten für Paſſa⸗ gierfahrten beſitze. Die größeren Ausmaße des Zeppelin. er⸗ klärte Tusket. ermöglichen auch dem Zeppelin atmoſphäriſche Schwie⸗ riakeiten leichter zu überwinden. Tusket erwartet, daß der Kon⸗ areß im nächſten Jahreshaushalt arößere Mittel für die Luftſchiffahrt bereit ſtellen werde. Tusket arbeitet augenblicklich an dem Plan für die Kon⸗ ſtruktion eines Luftſchiffes von 6 Millionen Kubikfuß Inhalt, deſſen Bau auf etwa 3 Millionen Dollar veranſchlagt wird. Ein Luftſchiff von dieſen Ausmaßen könnte die Fahrt von Amerika nach Europa und zurück ohne Ergänzung der Betriebsmittel machen. Tusket glaubt, daß Schiffe von ſolchen Ausmaßen ſchon in der aller⸗ nächſten Zeit gebaut werden dürften. Tusket erzählte unſerem Ver⸗ treter, daß nach ſeinen Informationen England nach der Fertig⸗ ſtellung der augenblicklich im Bau befindlichen zwei Luftſchiffen den Bau von vier weiteren plane. Jcpan baut ebenfalls zwei lenkbare Luftſchiffe. Nach der Anſicht Tuskets kann ein Luftſchiff wie der Z. R. 3 in kürzeſter Zeit aus einem Handelsfahrzeug in ein Kriegs⸗ fahrzeug umgewandelt werden. Die in Amerika gebräuchlichen Landungsmaſte für Luftſchiffe hält Tusket den transportabeln Han⸗ gards, wie Deutſchlands z. B. einen in Norddeich beſitze, gewaltlg überlegen. Die Landungsmaſte ſind ſchneller beweglich und bedeutend billiger als die Hangards. Tusket berechnet, daß die Vereinigten Staaten den Selbſtbedarf von Helium während der nächſten Zeit ohne irgendwelche Schwierigkeiten decken könne. Er wies darauf hin, daß die Entwicklung des Luftverkehrs in den Vereinigten Staaten ſich zuerſt mit dem Verkehr nach Südamerika beginnen werde. Zum Schluß äußerte Tusket unſerem Vertreter gegenüber, daß er faſt davon überzeugt ſei, daß die Erfahrungen und die Geſchick⸗ lichkeit der deutſchen Offiziere das Luftſchiff ſicher nach Amerika bringen werde. die pariſer Wirtſchafts verhandlungen Die deutſchen Delegierten auf der Heimreiſe Wie gemeldet wird, reiſte die deutſche Wirtſchaftsdele⸗ gation geſtern abend mit dem Warſchauer Schnellzug nach Ber⸗ lin zurück. Am Vormittag war von dem Führer der deutſchen Delegation Trendelenburg und dem franzöſiſchen Handels⸗ miniſter ein Protokoll über die bisher feſtgelegten Punkte unter⸗ zeichnet worden. Am Nachmittag hatte noch eine kurze Beſprechung einiger Delegierter des Juai'Orſay ſtattgefunden. neue Rechtsſchwenkung in Gefahr gebracht werden. Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 476 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kelondlgelle für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt.Mannheim. die Scheu vor der Entſcheidung Die Kämpfe im Zenkrum Die deutſche Regierungskriſe iſt Ende der vorigen Woche auf morgen vertagt worden, und zwar auf Wunſch des Zentrums. Schon daraus ergibt ſich, daß der Schlüſſel der Situation beim Zentrum liegt. Wie immer deutlicher wird, fällt es dieſer aus⸗ geſprochenen Partei der Mitte, die noch immer den feſten Kern einer jeden Regierung gebildet hat, diesmal außerordentlich ſchwer, ſich zu entſcheiden. Das Farbebekennen ſcheint überhaupt eine Handlungs⸗ weiſe zu ſein, vor der die meiſten Fraktionen eine faſt unüberwind⸗ liche Scheu haben. Es hat lange gedauert, bis die Sozialdemokraten erklärten, eine Regierungsgemeinſchaft mit den Deutſchnationalen ſei unmöglich und es war auch kein leichtes Stück, die Deutſchnationalen dazu zu bewegen, die Richtlinien des Reichskanzlers endlich ohne wei⸗ tere Vorbehalte als Grundlage anzuerkennen. Jetzt erheben ſich die Hemmungen im Zentrum und bei den Demokraten und die Aufgabe dieſer Parteien wird es ſein, in den nächſten Tagen freie Bahn zu ſchaffen, damit der Weg entweder ſo oder ſo beſchritten werden kann. Im Zentrum ringen die beiden Strömungen beſonders hart und heftig miteinander. In dem Augenblick, in dem die Zentrumsfraktion des Reichstages eine Abkehr von der früheren Linkskoalition über die bisher beſtandene Arbeitsgemeinſchaft der Mitte zur Rechtskoalition vollziehen 125 wird offenbar, wie hart die Gegenſätze im Rahmen dieſer Fraktion zuſammenſtoßen. Die Struktur des Zentrums in einzelnen Ländern iſt einheitlich, im Reiche iſt ſie außerordentlich vielgeſtaltig. Hier kämpfen unter der Führung Guerardz die Kräfte der weſtfäliſchen Landwirtſchaft und Induſtrie gegen die gewerkſchaftlichen Elemente und die ſüddeutſchen Zentrums⸗Demo⸗ kraten unter der Dr. Wirths. Der Kampf iſt diesmal ſo erbittert, daß das Zentrum eingeſtandenermaßen noch niemals vor einer ſo ernſten Entſchedung ſtand wie diesmal. Als es ſich Ende Auguſt bei der Entſcheidung im Reichstag um eine Zuſage an die Deutſchnationalen handelte, hatte die Zentrumsgruppe unter Guerard ihren Willen mit der Drohung durchgeſetzt, daß ſie die Parter ſprengen werde, wenn man die Deutſchnationalen zurückſtoße. Jetzt zeigt der andere Flügel, daß er nicht minder energiſch ſein kann. Auch Dr. Wirth und ſeine Anhänger erklären, daß ſie die Koalition mit den Deutſchnationalen auch bei einem Mehrheitsbeſchluß der Fraktion nicht mitmachen werden, was natürlich ebenfalls auf eine Sprengung hinausläuft. Zahlenmäßig ſtehen die Dinge ſo, daß Guerard ſeine Mehrheit hinter ſich hat, die ſich wohl zwiſchen der Hälfte und Zweidritteln bewegen. Die Frage iſt nur, ob das entrum ezinen Mehrheitsbeſchluß auf oſten der raktionseinheit durchſetzen wird. Vor dieſer ſchweren Enꝛ⸗ cheidung hat man Ende der vorigen Woche zunächſt einmal die Flucht ergriffen, und zwar unter den verſchiedenſten Vorwänden Die einen erzählten, die Zentrumsfraktion müſſe an dem Chriſtlichen Gewerkſchaftstage in Köln teilnehmen, die anderen, Dr. Luther habe aus London dringend geraten, vor der Auflegung der Anleihe den Ausbruch einer Kriſis zu verhüten. Im Grunde genommen aber war es die innere Unſicherheit des Zentrums, die zur Unent⸗ ſchloſſenheit und zur Vertagung der Entſcheidung führte. Von der Entſcheidung des Zentrums wird das Weitere ab⸗ hängen. Man kann wohl annehmen, daß die Demokraten widerſtandsunfähig werden, wenn das Zentwum ſich mit aller Ent⸗ ſchiedenheit für die Rechtskoalition einſetzt. Aber ob das Zentrum dieſe Entſchiedenheit aufbringen wird, iſt nach den Erfahrungen der letzten Woche ſehr zu bezweifeln. Deshalb ſcheint dem Zentrum und den Demokraten die Löſung immer noch am annehmbarſten zu ſein, die auf die Gewährung einer Gnadenfriſt für die gegen⸗ wärtige Regierung hinausäuft. Dieſe Löſung wird aber auf den feſten Widerſtand der Deutſchen Volkspartei ſto⸗ ßen. Es handlet ſich dabei keineswegs nur um die Einlöſung eines Verſprechens, das die Reichstagsfraktion der D. V. P. am 28. Auguſt den Deutſchnationalen gegeben hat, vielmehr ſteht der geſamte innerpolitiſche Kurs auf dem Spiel, den die Deutſche Volkspartei ſeit demTage angeſtrebt hat, an dem die Sozialdemokratie durch die Zertrümmerung der großen Koalition und durch den Widerſtand gegen ihre eigenen Miniſter im Reichskabinett bewieſen hat, daß mit ihr auf die Dauer keine Politik zu treiben iſt. Aus dieſem Grunde wird die Fraktion der Deutſchen Volkpartei unbe⸗ dingt darauf beſtehen, daß die Regierung durch die Einbeziehung der Deutſchnationalen auf feſten Grund und Boden geſtellt wird, nachdem durch die vorbehaltloſe Zuſtimmung der Deutſchnationalen zu den Richtlinien des Reichskanzlers alle Hinderniſſe beſeitigt ſind, die bisher der Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Fraktion im Wege ſtanden. Ein Fortwurſteln wie bisher lehnt die Deutſche Volkspartei unter allen Umſtänden a b. Ein ſolcher kümmerlicher Notbehelf anſtelle einer praktiſch durchführbaren Regierungserweite⸗ rung wäre ein unverantwortliches Spiel mit dem Wohbe der Nation. Wenn Zentrum und Demokraten ſich weigern ſollten, einer Zuzie⸗ hung der Deutſchnationalen zuzuſtimmen, ſo wird die Deutſche Volkspartei die Konſequenzen ziehem und die Verantwortung, für die dann unvermeidlich gewordene Auflöſung den Demokraten und dem Zentrum überlaſſen. E** Das badiſche Zentrum zur Lage In Offenburg wurde am Samstag und Sonntag ein mittelbadiſcher Zentrumsparteitag abgehalten. Dr. Wirth hielt dabei eine längere Rede, in der er u. a. auführte, jede ernſt zu nehmende Politik müſſe von der Talſache ausgehen, daß der Krieg für Deutſchlond verloren wurde. Die Hauptforderung an die Politik auch nach dem Londoner Abkommen ſei, Geduld zu üben. Die Erkenntnis von der einzig möglichen Politik der Mäßi⸗ gung beginne ſich überall durchzuſetzen und dürfe nicht durch eine . Der Gedande des Bürgerblocks ſei der unglücklich ſte, den man hätte erfinden können. Die große Aufgabe der Mittelparteien ſei, zu ver⸗ ſuchen, eine Brücke zwiſchen Beſitz und Arbeit zu ſchlagen. Wenn ſich nicht in allernächſter Zeit ein großer Wahlkampf vermeiden gezeigt werden, was wahre Demokratie zu leiſten im⸗ nde ſei. Staatspräſident Dr. Köhler nahm in ſeiner Rede auf die bei der Befreiungsfeier für Offenburg von ihm gemachte Bemerkung von dem„Soldätelesſpielen“ Bezug und führte aus, er habe bei dieſer Feier das deutſche Volk vor dem„Soldätelesſpielen“ ernſt⸗ lich gewarnt und müſſe dieſe Warnung heute wiederholen. Dieſe Warnung ſei nicht aus dem Gedanken der Verachtung der alten Soldaten geboren, ſondern entſpringe der ernſten Sorge um das deutſche Volk. Mit ſeiner Kritik habe er nicht die Juſammenkünfte der alten Soldaten treffen wollen. Er ſei 5 8580 jeder radſchaft, wür de aber ſeine Pflicht verſäumen, wenn er nicht zum Beiſpiel an die Aufmärſche beim„Deutſchen Tag“ in Halle erinnern würde, deren Folgen das Wiederaufleben der Militärkontrolle ge⸗ weſen ſei. Der Redner legte auch Verwahrung dagegen ein, daß der Republikgniſche Tag in Mannheim ein„roter Tag“ gengnnt 2. Seite. Nr. 476 Neue Mmannheimer Feitung Adend⸗Rusgabe) Monlag, den 13. Oktober 1924 werde. Namens der Regierungskoglition in Baden müſſe er ſich eine ſolche Bezeichnung ernſtlich verbitten. Vei dem Treue, die Offenburg während ſeiner Beſetzung dem Reiche gegen⸗ über an den Tag gelegt habe, den Dank des Volkes verdiene. Es würden auf dem Parteitag die Abſendung eines Danktelegramms an den Reichskanzler Marx beſchloſſen. Nach dem Bericht der„N. Bad. Landesztg.“ noch folgendes geſagt haben: Es berühre eigenartig, daß jetzt, wo Bach allgemeiner Anſicht die Staatskarre aus dem Dreck gezogen ſei, ſich alle möglichen Leute zur Mitarbeit drängten. Zwar ſollten alle die dem Londoner Abkommen zur Annahme verhal⸗ fen hätten, auch ſeine Ausführung übernehmen, aber natürlicher⸗ weiſe nur die, die auf dem Boden der deutſchen Republik ſtehen. Es müſſe unter allen Umſtänden verhütet werden, daß unter dem Deckmantel der Volksgemeinſchaft eine hochmüti ge —— 95 und nur auf ſich ſelbſt bedachte Kaſte zun Herrſchaft ommt. Wenn Herr Köhler das wirklich geſagt hat, wird er ſich auch den Vorwurf übelſter Demagogie geſallen laſſen müſſen Die Wohnungsnot der heimkehrer Daß die Rückkehr vieler Ausgewieſener praktiſch unmöalich ae; mackt wird. daß ſie trotz aller Bemühungen des Reiches und der Stadtverwaltungen keine Wohnung finden können, weil die ihrigen von der beſetzenden Macht beſchlaanahmt ſind, zeiat die Woh⸗ nunasnot der Rückkehrer in Landau. Dort ſind 128 Familien, die ausgewieſen waren, ohne Wohnung. Zur Errichtung von 26 Wobnungen für zurückkehrende Ausgewieſene ſind zwar der Stadt⸗ verwaltung 156 000 GM. als Baudarlehen vom bayeriſchen Landtag zur Verfügung geſtellt worden. Dieſe Summe reicht jedoch nur dazu aus. die Wohnungen im Rohbau fertiazuſtellen. Es iſt ſedoch zu er⸗ warten, daß durch das Reichsverkehrsmigiſterium, das Arbeitgeber⸗ zuſchüſſe zu leiſten beabſichtigt und auch die andern zuſtändigen Reichsſtellen die geſamten Baukoſten aufgebracht werden. falls müßte die Stadt einen Teil der Baukoſten übernehmen. Va jedoch noch längere Zeit vergehen wird. bis die Bauten bezugs“ertig werden, kommen zur Unterbrinaung der Ausgewieſenen vorläufia nur die in einfachſter Weiſe hergeſtellten Wohnbaracken in Betracht, die vom Reich für die Rückkehrer zur Verfügung geſtellt werden. Die Stadt hat 30 ſolcher Baracken angefordert, es konnten jedoch nur 10 zugeteilt werden. Die Wohnunagsfrage für die Rückkehrer wird trotz dieſer Neubauten und trotz der Baracken nicht zu löſen ſein, wenn die franzöſiſche Beſatzunasmacht die von ihr beſchlagnahmten Wohnun⸗ dgen der Ausgewieſenen nicht freiaibt und wenn ſie ſo verfährt, wie die franzöſiſchen Militärſtellen in Germersheim, die jede durch den Weazua franzöſiſcher Zollbeamter und anderer franzöſiſcher Funktio⸗ näre freiwerdende Wohnung ſofort wieder neu beſchlaanahmt. die Schützlinge der Regie In einem Schreiben an die„Kölniſche Zeitung“ gibt die Ge⸗ werkſchaft deutſcher Eiſenbahner und Staatsbedienſteter e. V. der Erregung Ausdruck, über die Abſicht der Regie, von der deutſchen Regierung die Beibehaltung der—.5000 Ueber⸗ läufer im Eiſenbahndienſt zum größten Teil völlig ungelerntes Perſonal zu verlangen. Die Erregung erhält Nahrung durch ein unter den Regieeiſenbahnern verbreitetes Telegramm Herrioſe wonach dieſer guf Grund der Londoner Abmachungen die Wünſche der Uebergelaufenen vertreten will. Die Eiſenbahner dos beſeglen Gobiets erwarten von der Reichsregierunz, daß ſie das Vorlaugen der ſonderbündleriſchen Eiſenbahner unter allen Umſtänden abwehrt. Die Liquidation der Regiebahnen Die Uebernahme der in deutſche Verwaltung ſollte in der Nacht zum 6. Oktober erfolgen. Unerwartet aufgetretene Schwierigkeiten haben das verhin⸗ dert. Nach neuerer Entſcheidung iſt mit der Uebergabe der ge⸗ ſamten von der Regie betriebenen Strecken am 16. November zu rechnen.— Wie die„Kölniſche Zeitung“ erfährt, ſind in den letzten Tagen bereits Abberufungen höherer Regiebeamter er⸗ folgt. Vom 1. November an iſt ein gemeinſchaftlicher Dienſt der noch verbleibenden Regie⸗ und der Reichsbahnbeamten in ſodaß eine reibungsloſe Verkehrsübergabe geſichert ſein ürfte. Die Regieverwaltung hat die Leiſtungen der in ihrem Dienſt ſtehenden deutſchen Beamten durch Beförderungen anerkannt. Wei⸗ tere Ernennungen ſollen in Ausſicht aenommen ſein. Allerdinas hat die in die höheren Beſoldungsgruppen aufgerückten Beamten eine gewiſſe Beunruhiaung ergriffen. da ſie eine Nichtanerkennung ihrer Beförderung durch die Reichsbahngeſellſchaft befürchten. In Mainz ſollen bereits mehrfach Beſprechungen der Negieverwaltung mit der Reichsbahnverwaltuna hierüber ſtattgefunden haben. Ins⸗ geſamt rechnet man mit einer Beförderung von 500 deutſchen Regie⸗ beamten. 5 Der lelkländiſche Finanzminiſter in Berlin. Die lettiſche Preſſe berichtet, daß Finanzminiſter Ringold Kalnina in Berlin em⸗ getroffen iſt und dort mit deutſchen Finanzkreiſen Fühlung genom⸗ men hat, die an dem Dünakraftwerk und anderen in Lettland geplan⸗ ten Unternehmungen Intereſſe haben. Parteitag war u. a. auch ein Begrüßungs⸗Telegramm des Reichskanzlers eingetroffen, in dem u. 4.——. ſoll Köhter H Andern⸗ und ſie um beſſere Berückſichſßgung der Kandidaten aus dem Be⸗ der ZJuſammenbruch der Schanghai-Fron Lu Bung⸗hſiang geflohen (Spezialkabeldienſt der United Preß) ESchanghai, 13. Okt Ddie Verteidigungsfront Lu Dung⸗hſiang iſt völlig zufſammengebrochen. General Lu ung⸗hſiang iſt an Bord eines japaniſchen Schiffes gegangen. Er beabſichtigt, zu fliehen. Die fremden Schutztrup⸗ pen befinden ſich in höchſter Alarmbereitſchaft. Die Tſchekiangtruppen kapitulieren (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schaughai, 13. Okt. Die Tſchekiangtruppen haben ſich dem Feinde ergeben. General Lu Dung⸗hſiang und ſein Generalſtab mit General Ho⸗ſeng⸗ling ſind nach Ja⸗ pan geflüchtet. Es wurde ein Waffenſtillſtand abge⸗ ſchloſſen. Die Feindſeligkeiten ſind eingeſtellt. Vom nördlichen Ariegsſchauplatz (Spezialkabeldienſt der United Preß) Tientſin, 13. Okt. Die letzten hier eingelaufenen Nachrichten vom Kriegsſchauplatz im Norden berichten die Ankunft General Wu⸗Pei⸗fus an der Schanghaiwanfront am Sonntag. Wu⸗ Pei⸗fu wurde bei ſeiner Abfahrt in der Nähe von Peking von einem ſeindlichen Flisgerangrift überraſcht. Er blieb unverletzt; mehrere ſeiner Begleiter wurden getötet. Die Pekinger Regierung übt eine ſcharfe Telegrammmzenſur über alle aus⸗ und ein⸗ gehenden Telegramme aus. Tſchitſcherin in Warſchau Polniſche Blätter melden, daß Tſchitſcherin nach War⸗ chau kommt, um mit dem polniſchen Außenminiſter Serzynſki über Fragen des Rigger Vertrages zu verhandeln. Skrzynfki habe ſich bereits mit Herriot in dieſer Frage verſtändigt. Frank⸗ reich wolle Rußland erſt dann anerkennen, wenn alle Streitfragen, zwiſchen Polen und Rußland erledigt ſind. Außerdem verlange es Amneſtie für die Emigranten. —— Daeutſches Reich demonſtration gegen den Abg. Ratz Aufgenommen durch die eigene Radiognlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ A Berlin, 13. Okt. Im Rechtsausſchuſſe des Reichstages kam es heute zu einem Konflikt zwiſchen den bürgerlichen Parteien und dem Vorſitzenden, dem kommuniſtiſchen Abg. Katz. Die Vertreter der bürgerlichen Fraktionen erklärten zu Beginn der Sitzung, daß ſie mit dem Aba. Katz der in der Reichstagsſitzung vom 29. Auqauſt die deutſchen Richter ſchwer beſchimpfte und auch die Mitalieder des Rechtsausſchuſſes beleidigt habe, nicht mehr zuſammen⸗ arbeiten könnten. Sie verließen den Sitzungsſaal, ſo daß der Ausſchuß beſchlußunfähig wurde. Katz beraumte darauf eine neue Sitzung an. Die ſozialdemokratiſchen und kommuniſtiſchen Mitglle⸗ der des Rechtsausſchuſſes verlangten vom Präſidenten Wallraaf, daß der Aelteſtenrat heute abend zu dieſer Angelegenheit Stellung ney⸗ men ſolle. Ob dies möalich ſein wird, erſcheint zweifelhaft, da die Tagesordnuna der heutigen Sitzung des Aelteſtenrats ſchon außer⸗ ordentlich belaſtet iſt. Bundestag des deutſchen Beamtenbundes Berkin, 13. Okt. In der Sitzung des Bundesbags des Deut⸗ ſchen Beamtenbundes am Samstag verlas der Vorſitzende einen Brief der Bundesmitglieder aus dem Saargebiet, wonach die Regierungskommiſſion des Saargebietes den Veamten die Teilnahme an der Bundestagung verboten habe. Die Ver⸗ ſammlung gab ihrer Entrüſtung über dieſe neue Zwangsmaßnahme lebhaften Ausdruck. Die Tagung baſchäftigte ſich dann mit der Beſoldungs⸗ frage. Hinſichtlich der Beſoldungsrichtlinien wurden folgende Beſchlüſſe gefaßt. Hinſichtlich der Jahl der bisher beſtehenden 13 Beſoldungsgruppen und Einzelgehälter iſt eine Verminderung anzuſtreben. Die Spannung zwiſchen den Beſoldungsgruppen, die heute weitous zu hoch iſt, muß ebenfalls ſtark vermindert und von Gruppe zu Gruppe gleichmäßig prozentual verteilt werden. Die Spannung zwiſchen Anfangs⸗ und Endgehältern ſoll im Ver⸗ hältnis von 2 zu 3 liegen. In den Gruppen 1 bis 12 ſoll das Höchſt⸗ gehalt nach 10 Dienſtjahren erreicht werden, wobei Aufrückfriſten bon zwei Jahren vorzuſehen ſind. Ferner wurde eine Reſolu⸗ tion angenommen, worin die Aufhebung des Beſol⸗ dungsſperrgeſetzes verlangt wurde. Die politiſchen Forderungen fanden Niederſchlag in einer Reſolution, in der es heißt:„Der Bundesvorſtand wird beauf⸗ tragt, mit den politiſchen rteien in Verbindung zu treten amtenſtande zu erſuchen. Gleichzeitig fordert der Bundesbag die Mitglieder zur ſtärkeren Betätigung mit den politiſchen Parteien auf.“ Zum Vorfitzenden wurde wiederum Lehrer Flügel⸗ Berlin gewählt. Als Tagesort für die nächſte Bundesverſammlung wurde München beſtimmt. Basdiſche Politik Das Juftizminiſterium zum Fall Rimmler Wie aus Preſſenachrichten zu entnehmen iſt, hat der Heidelberger Bürgerausſchuß den dortigen Stadtrat beauftraat, dahin zu wirken. daß das Verfahren gegen den Stadtrat Rimmler, da dieſer ſich ſchon längere Zeit in Unterſuchunashaft befinde, beſchleunigt werde. Hierzu iſt feſtzuſtellen, daß das Verfahren gegen Rimmler beim Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik in Leipzia bezw. beim Oberreichsanwalt ebenda anhänaia iſt und daß deshalb der badiſchen Juſtizverwaltung eine Einwirkung auf das Verfahren nicht zuſteht. Zeitungsverbot Die Wochenzeitunga„Völkiſcher Kämpfer“ in Karlsruhe, die urſprünalich von der Deutſchen Partei herausgegeben wurde und nunmehr als Oragan der Nationalſozialiſtiſchen Freiheitsbewegung Großdeutſchlands erſcheint. wurde vom Miniſter des Innern gemäß der§8 7. Ziffer 4. 8 Ziffer 1. 21 des Republikſchutzgeſetzes auf die Dauer von 4Wochen verboten. Letzte Melöͤungen Exploſionsunglück Aufgenommen durch die eigene Radioanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Frunkfurt a.., 13. Okt. In der Fabrik für photographiſche Bedarfsartikel G. K. Berger in Offenbach hat ſich heute vor⸗ mittag ein ſchweres Exploſionsunglück ereignet. Die Blitzlicht⸗ abteilung iſt aus bisher unbekannten Gründen in die Luft ge⸗ flogen. Zwei Arbeiterinnen wurden ſchwer verletzt. Eine iſt bereits geſtorben. Drei weitere Leichen liegen noch unter den Trümmern. Ein kommuniſtiſches Waffenlager beſchlagnahmt eJ Berlin. 13. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In der Abtei⸗ lung la des Polizeipräſidiums wurde gemeldet: Beſchlagnahmt wurde geſtern in einem Hauſe im Norden Berlins ein reichhaltiges Waffenlager der kommuniſtiſchen Partei Deutſch⸗ lands. Außer zahlreichen Piſtolen und Pürſchbüchſen und reicher Munition wurden auch ſelbſtgefertigte Handaranaten und Sprenabomben von demſelben Syſtem gefunden, die bei dem Potsdamer Attentatsverſuch feſtaeſtellt wurden. Der ägyptiſche Miniſterpräſidenk Jaghlul Paſcha hat geſtern Paris verlaſſen; er wird ſich heute in Marſeilke nach 1— Heimat einſchiffen. sch. firidelberg. 13. Okt.(Eigener Bericht.) Als Nachfolger dez kürzlich verſtorbenen Geh. Hofrats Prof. Dr. F. Boll wurde der außerord. Prof. Dr. Otto Regenbogen von der Univerſität Berlin zum ordentlichen Profeſſor der klaſſiſchen Philologie an der Univerſität Heidelberg ernannt. cSchwetzingen, 13. Okt. In der Nacht vom Samstag zum Sonntag ereignete ſich auf der Straße Hockenheim⸗Schwetzingen, in der Nähe des ſogen. Entenpfuhls, ein Raubmordverſuch. Schloſſer Emil Weinbrecht aus Schwetzingen, der in Hocken⸗ heim an einer Sängerveranſtaltung teilgenommen hatte und allein auf dem Rade nach Hauſe fahren wollte, wurde auf der Heimfahet gegen 11½ Uhr überfallen. Ein Mann vertrat ihm den Weg und gab mit dem Rufe„die Sachen her“ aus einer 4,35 Milli meter Mehrladepiſtole ſechs Schüſſe auf Weinbrecht ab. Von den Schüſſen drang einer in den Hals, ein zweiter in die Bruſt, eine weitere Kugel verletzte den Fuß. Im Graben liegend ſah Wein⸗ brecht, wie der Räuber, nachdem er die erſten ſechs Schüſſe abge⸗ feuert hatte, zum zweitenmal die Piſtole lud. Trotz ſeiner Verletzun⸗ gen beſtieg der Ueberfallene in dieſem Augenblick geiſtesgegenwärtig ſein Rad und entfloh. Es gelang ihm, bis nach Schwetzingen zu kommen, wo er im Hauſe ſeiner Schwiegereltern bewußtlos zu⸗ ſammenbrach. Er wurde ins Akadem. Krankenhaus Heidelberg ver⸗ bracht, wo ihm zwei Kugeln, die noch im Körper ſtaken, her⸗ ausoperiert werden mußten. Von dem Täter fehlt bis jetzt noch jede Spur. 8 cNeulußheim, 13. Okt. Am Samstag brannte die Scheune des früheren Polizeidieners Kuppinger vollſtändig nieder. Zwei Vuben haben einen kleinen Heuhaufen angezündet, um „Feuerles“ zu ſpielen. In den Flammen kamen größere Vor⸗ räte an Stroh, Heu und Kartoffeln um. Das Vieh konmte aus der Stallung noch rechtzeitig gerettet werden. Der Brandgeſchädigte iſt nicht verſichert. 5 auf der Straße Kriminalroman von Oktfried v. Hanſtein 10) Machdruck verboten.) „Meine Herren, ich muß Ihnen eine ſehr traurige Mitteilung machen. Herr Krüger iſt in dieſer Nacht heimlich in das Ausland geflüchtet. Seine Braut hat mir vorhin die Mitteilung gebracht. Der Korreſpondent, ein alter Mann, ſah ihn entſetzt an, die anderen ſteckten die Köpfe zuſammen. „Herr Winkelmann, helfen Sie mir, die Bücher kontrollieren, ob etwa Unregelmäßigkeiten vorliegen.“ Der Alte, der im Geſchäft grau geworden, ſtand auf. Der Geld⸗ ſchrank wurde geöffnet. Wehn kontrollierte die Effekten, während Winkelmann die Bücher und die Kaſſe, die Krüger geführt hatte, kontrollierte. Nach einer Stunde kam der elte Mann mit ſchlottern⸗ den Gliedern in das Privatkontor. „Nun, Winkelmann? Die Effekten ſind gottlob in Ordnuag.“ „Aber in der Kaſſe fehlen hunderttauſend Mark.“— Das Gelo de Wore der Alte nicht ſelbſt außer Faſſung geweſen, es hätte ihm guffallen müſſen, daß Wehn ſo ruhig blieb. Die Hunderttauſend— mußten ja fehlen— es war ja die Summe, die er als Anzahlung für den beſchlagnahmten Speck gegeben. „Herr Winkelmann, wir brauchen das Geld zum Ultimo. Ich muß ſogleich meinem Vater berichten— und er iſt ſo krank.“ Herr Wehn, gibt es gar keinen anderen Ausweg?“ „Wenn Gibſon gezahlt hätte—“ Wehn zeigte dem Alten den Brief des Amerikaners. Der überlegte. „Herr Wehn, Gibſon iſt ein Ehrenmann. manden, der Ihnen das Geld vorſchießt?“ „Ich brauche etwa hundertſiebzigtauſend Mark.“ „Sie dürfen Ihren Herrn Vater nicht beunruhigen, ſein krankes — J „Herr Winkelmann, wir können nicht regulieren!“ „Ich weiß etwas— gehen Sie zu Kommerzienrat Gugenheim.“ Das hatte er gewollt— der Alte ſollte ihm den Gedanken ein⸗ ben. 8 „Ich will es verſuchen.“ Es war ein ſchwerer Gang. Natürlich ſuchte er den Kommer⸗ kienrat nicht in ſeiner Wohnung auf, ſondern im Bureau in der Gibt es denn nie⸗ men ſind.“ Sie wußte von nichts und ſtreckte ihm freundſchaftlich die Hand ihrem ſchlichten Kleid, wie rein und klar war ihr Auge, und doch dieſelben Lippen in dieſer Nacht Ilka Helene ging hinaus. daß ich es nach Ihrem Briefe von geſtern wage, Sie aufzuſuchen.“ Tachter heute bei mir war?“—— geſchäftlichen Sache. daß ich wieder anders denken lerne. Was führt Sie zu mir?“ heraus Helene. „Guten Tag, Herr Wehn, Sie machen ſich ja ſelten bei uns. Allerdings, Vater ſagte mir ja, daß Sie jetzt ſo in Anſpruch genom⸗ hin. Er wagte kaum, ſie zu berühren. Wie vornehm ſie ausſah in kam es ihm vor, als läge in ihrem Geſicht ein Kummer. „Ich freue mich wirklich. Ich reiſe heute mit Mama fort— ich hatte geglaubt, Sie geſtern bei uns zu ſehen.“ Ich hatte Ultimoabrechnung und konnte leider nicht—“ Sie wußte nicht, daß der Vater ihn geſtern abgewieſen.— Jetzt trat der Kommerzienrat in die Tür, ein verwunderter, erzürnter Blick traf die Beiden. 5 „Ei ſieh, Herr Wehnl“ Er ſagte nicht einmal„Fritz“, wie ſonſt. „Dann will ich die Herren nicht ſtören.“ „Recht glückliche Reiſe, gnädiges Fräulein.“ Er küßte ihr die Hand Ihm war, als müſſe ſie es fühlen, daß Senden geküßt hatten.— „Bitte, Herr Wehn.“ „Herr Kommerzienrat, ich bitte tauſendmal um Entſchuldigung, „Ein Wort zuvor. Hatten Sie eine Kenntnis davon, daß meine Der Kommerzienrat fürchtete eine heimliche Korreſpondenz. „Ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich komme in einer rein ich will Ihnen glauben, Fritz. Nehmen Sie Platz.“ Eine peinliche Pauſe. Wehn fühlte, daß der Kommerzienrat n der Tat nur noch geſchäftlich für ihn zu ſprechen war. „Herr Kommerzienrat haben mir Ihr Vertrauen entzogen.“ „Laſſen wir das. Ich will hoffen, daß ich mich täuſchte und „Eine große Bitte— ich bin verzweifelt.“ Der Kommerzienrat runzekte die Stirn. „Nun?“ dem Windhund das Geld anvertraut.“ „Morgen iſt Ultimoregulierung. In dieſer Nacht iſt mir unſer Buchhalter mit hunderttauſend Mark durchgegangen— es fehlt ſogar noch mehr.“ Der Kommerzienrat ſah ihn ſtreng an. „Ihr Buchhalter?“ „Otto Krüger— ich weiß nicht, ob Sie ihn kannten. Herr Winkelmann, unſer Korreſpondent——“ „Den kenne ich, das iſt ein tüchtiger, ehrlicher Menſch.“ „Herr Wiakelmann iſt noch bei der Prüfung.“ 95 „Nun, und——“ „Durch dieſen Schlag, der völlig unvermutet kam, iſt es mir unmöglich, zu regulieren. Herr Kommerzienrat, wenn auch ich Ihr Vertrauen nicht mehr beſitze— mein armer Vater———“ Wehn wunderte ſich ſelbſt, wie leicht ihm die Anſchuldigung des Buchhalters von den Lippen gekommen war— er war ja auch in der Tat ſchuldig; er war es ja, der ihn zu dem Geſchäft verleitet hatte.— „Alſo Krüger ſoll hunderttauſend Mark unterſchlagen haben? Sie ſagten doch, es fehlen Ihnen noch ſiebzigtauſend?— Fritz, ritzl“ „Sie tun mir unrecht, ich habe ſehr gewiſſenhaft gearbeitet. Ich mußte von einer geldſicheren Seite heute zweihundertauſend Mark erhalten. Von Herrn Gibſon.“ „Fred Gibſon? Mit dem ſtehe ich auch in Verbindung.“ Wehn zeigte den Brief. Er erzählte auch offen, was Oletzki ihm geſagt hatte und daß auch dieſer verſchwunden ſei. Der Kom⸗ merzienrat ſchüttelte den Kopf. „Ich kenne auch Oletzki. Ein ſchlechter, leichtſinniger Kerl— Ja wohl, auch einer von Ihren neuen Freunden.“ Wehn ſchluckte den Aerger hinunter. „Im Gegenteil, ich habe ihn nie leiden mögen.“ „Wills hoffen. Aber ich kann mir gar nicht denken, daß Gibſon „Ich auch nicht, obgleich er mir geſtern ein Paket Banknoten zeigte; ich konnte natürlich nicht ſehen, wieviel. Ich glaube viel eher, daß ſich Oletzki mit mir einen Witz machte, um mich zu ärgern.“ „Wie kommen Sie darauf?“ „Unſere Abneigung iſt wohl gegenſeitig. Trotzdem redete ſch uhn geſtern an, weil ich Gibſon telegraphieren wollte, und ließ wohl durchblicken, daß ich das Geld zur Regulierung brauchte.“ Es klang eiskalt Friedrichſtraße. Wie er das Vorzimmer betrat, kam eben eine Dame 5 Uzu ſprechen. und Wehn wäre am liebſten gegangen, ohne „Ein guter Geſchäftsmann ſind Sie, wie es int, 5 (Jortſetzung folgt.) 75 —— erſtattete Kamerad Delpy den Geſchäftsbericht. 5 Monkag, den 13. ——22=* neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 476 Städtiſche Nachrichten Tagung der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und hinterbliebenen Der Bezirksverein Mannheim des Reichsbundes der Krieasbeſchädigten. Kriegsteilnehmer und Krieashinterbliebenen bielt am geſtrigen Sonntag im Verſammlungsſaal des Roſengartens ſeinen ordentlichen Ver⸗ tretertag ab. Bei der Begrüßung der Erſchienenen ſtellte der Vorſitzende Kirſchner die Anweſenheit von Vertretern der für die Kriegshinterbliebenen in Betracht kommenden Behörden feſt. Stadt⸗ rat Böttager für die Städt. Verwaltung, Direktor Schuhmacher und Oberinſpektor Mann von dem Fürſorgeamt. Regierungsrat Neumamyer für das Militärverſoraungsamt und eines Vertreters des Heidelberger Verſoraunasamtes, weiter waren vertreten der Zentralverband der Angeſtellten, der Bundesausſchuß und der Bun⸗ desvorſtand. Zunächſt wurde zur Bildung non drei Kommiſſionen geſchritten für die Abwickelung interner geſchäftlicher Angelegenheiten. Dann Er verwies zu⸗ nächſt auf die Schwieriakeit der Beitraasfeſtſetzung infolae der In⸗ flation. die nun glücklich überſtanden ſei. Leider ſeien durch die Wertbeſtändigmachuna des Geldes die Kriegasbeſchädigten gegen früher bedeutend ſchlechter geſtellt. Hier wieder aufzubauen, was ein⸗ nebüßt wurde und die Lebensverhältniſſe noch weiter zu verbeſſern, müſſe die Aufgabe der Organiſationen ſein. Notwendig bierfür ſei der umfaſſendſte Zuſammenſchluß. Er hofft, daß die noch nicht an⸗ geſchloſſenen Oraaniſationen einer Reihe von umliegenden Orben in aller Kürze erfolge. Auch die Differenzen mit der Gauleitung ſeien glücklich überwunden. Ueberall ſei ein treffliches Ineinanderarbeiten der in Betracht kommenden Stellen vorhanden. Zur Zeit umfaßt die Geſamtoraaniſation 1075 Ortsaruppen in 16 Gauen und 16 ſelbſtan⸗ dige Bezirke mit einer Geſamtmitaliederzahl von 400 000. Der Bet⸗ tritt von mehreren hundert Ortsaruppen ſei noch zu erwarten. Die Kriegsbeſchädiaten⸗ und Hinterbliebenen⸗Fürſorge iſt in eine ſolche für Mannheim⸗Stadt und eine für Mannheim⸗Land geteilt worden. Als Hauptforderung verlanat der Redner. daß endlich die unent⸗ geldliche Heilbehandluna geſetzlich verankert wird. Auf die durch geſetzliche Beſtimmungen exfolate Schmälerung der Rechte der Krieashinterbliebenen und Kriegsbeſchädiaten verweiſend, be⸗ merkt der Redner, die Verſprechungen, die die einzelnen Parteien bei den Reichstaaswahlen gemacht haben, helfend einzugreifen, ſeien zum größten Teil nicht eingehalten worden. Des weiteren wandte der Redner ſich dagegen, daß das Reich nun wiederum, wie früher ſchon einmal. die Fürſorge den Gemeinden übertragen habe. das Reich ſei verpflichtet, dafür aufzukommen.] Die Kriegsbeſchädigten wollten keine Armenunterſtützung. Stadtrat Böttger entageanete, daß hier⸗ für in Mannheim keine Gefahr beſtehe, im Gegenteil, die Lage der Krieasbeſchädigten und ⸗Hinterbliebenen habe hierdurch. ſoweit Mannheim in Betracht komme, eine entſchiedene Verbeſſerung er⸗ fahren. Er legt den Deleagierten nahe, ſich wohl zu überlegen, ob ſte die Reichsfürſorge für eine Beſſerſtellun halten, und wo ihre In⸗ tereſſen am beſten. aufgehoben ſind. Die Anweſenden begaben ſich hierauf in den Muſenſaal zu dem auf 10 Uhr anberaumten Vortrag des Reichstagsabgeordneten Roß⸗ mann⸗Stuttgart über„Reichstaa und Kriegsopfer“. Der große Saal war von Angehöriaen aus allen Bevölkerungsſchich⸗ ten dicht beſetzt. Erſt der Oraaniſationswille der Krieasbeſchädigten habe, ſo führte der Redner aus., die Fürſorge für die Krieasopfer mit dem ſozialen Geiſt durchtränkt, der in der erſten Zeit nach dem ver⸗ lorenen Kriege völlig vermißt wurde und der nur die Fortſetzung der Kameradſchaftlichkeit im Sinne gegenſeitiger Hilfe ſei. Die ge⸗ ſetkgeberiſche Fürſorge für die Krieasopfer ſei leider bisher eine völlia unzulängliche geweſen. Die rückläufige Bewegung infolge der Inflation ſei nun glücklich überwunden. Die Einführunag der Zuſatz⸗ rente bedeute die erſte Verſchlechterung der Verſorauna. Es werde damit nur gewährt. was den Krieasopfern früher entzogen worden ſei. Die zweite Verſchlechterung ſei die Verringeruna der Kaufkraft der Rentengebührniſſe, die ſelbſt durch die Erhöhung im Juli nicht wieder auf den Stand von 1920 gebracht wurde. Als dritte Ver⸗ ſchlechterung ſei das Reichsverſorgunasgeſez von 1923 betreffend die Abfindung der Krieasbeſchädiaung. Hunderttauſenden ſei hierdurch das Recht auf eine Verſoraung genommen worden. Die Hinterbie⸗ benen haben keinen Anſpruch mehr auf Sterbegeld und auf Witwen⸗ beihilfe. Die Beſtimmungen über die Gewähruna der Zuſatzrente ſind weiter erheblich eingeſchränkt worden. Man durchbrach auch die Beſtimmuna der freien Heilbehandluna durch Beteiligung des Kran⸗ ken mit 10—20 Proz. Die Fürſorge für die Schwerkriegsbeſchädigten wurde verſchlechtert dadurch, daß ſie durch die Behörden, wo ſie be⸗ ſchäftigt ſind, entlaſſen werden können und ihnen nur das Beſchwerde⸗ recht an die Reichs⸗ und Landesbehörde zuſteht. Man könnte dieſes ſkandalöſe Verfahren nach dem Beiſpiel des Reiches auch den Pri⸗ vaten nicht verübeln. Bei der gegenwärtigen Zuſammenſetzung des Reichstages dürften ſich die Krieasbeſchädiaten keinen Illuſionen hin⸗ geben. Man wird nicht mehr herausholen, als es der gegenwärtigen Machtverteiluna entſpreche.(Zwiſchenruf: Auflöſenl) Rund 2 537 000 Menſchen werden von den Krieasfolgen erfaßt. Die Ausgaben für eine Fürſorge betragen nunmehr 710 Millionen Mark. Entſchieden wendet ſich der Redner gegen die Beweauna von rechts. die Klaſſifi⸗ zierung wieder herzuſtellen und die Fürſorge damit aus ihrem Zu⸗ ſammenhange zu reißen. Es wäre z. B. bei einer ſolchen Trennung gar nicht möalich geweſen, die Erhöhung der Ausgleichszulage für eine garoße Zahl der Krieasteilnehmer durchzuführen. Vor allem müſſe auch eine Aufwertung der Witwen⸗Abfindungen in einem den Zeitverhältniſſen entſprechenden Maße durchgeführt werden. Die bewilligten 50 Prozent ſeien nicht einmal an alle Witwen ausbezahlt worden. Im Haushaltsausſchuß erklärte die Regierung. unter keinen Umſtänden etwas weiteres tun zu können in Rückſicht auf die all⸗ gemeine Notlage. Aber wir werden uns das auf die Dauer nicht ge⸗ fallen laſſen. Leider ſei anſtelle eines warmen Pflichtgefühls gegen⸗ über den Krieasopfern vielfach Herzloſiakeit und Gleichaültiakeit ge⸗ treten. Ueberall müſſe der Kampfruf gegen dieſe Neigung erſchallen. Es gelte, ſich der ſittlich⸗moraliſchen Grundforderung zu erinnern. die der Allgemeinheit durch den Krieg erwachſen ſind. In der Ausſprache ſprach ſich Frau Martin für ein arößeres Entgegenkommen bei Gewährung von Zuſatzrenten, namentlich in Hinſicht auf die Kinder aus, die man etwas lernen laſſen will. Der Verbandsvorſitzende Marock verwies auf die Abwehrſtellung, in die der Bund durch die geſetzgeberiſche Arbeit gedrängt worden ſei. Es gelte nun zu einer neuen Offenſive überzugehen. Mit Emphaſe wendet er ſich gegen ſedwede Krieasgelüſte.— Nach kurzer Erwi⸗ derung auf die Ausführungen von Frau Martin wurde mit einem des Referenten um 71 Uhr die Verſammlung ge ſchloſſen. p. Geologiſche Exkurſion des vereins für Naturkunde Am Sonntag vor acht Tagen unternahm der Verein für Natur⸗ kunde unter Führung des Profeſſors Dr. Strigel eine geologlſche Exkurſion, die ganz beſonders ſchöne und intereſſante Einblicke in den Aufbau der Erdrinde vermittelte. Die Wanderung galt dem Studium des nördlichen Kraichgaues ſüdlich Wiesloch, wo dieſelben Schichten des Keupers und unterſten Juras zutage treten, die weiter öſtlich das ſogenannte ſchwäbiſche oder Neckar⸗Stufenland aufbauen. Während die Schichtentafeln von Buntſandſtein, Muſchelkalk, Keuper und Jura, die in lückenloſer Aufeinanderfolge urſprünglich die ganze Gegend überdeckten, am Königſtuhl bei Heidelberg bis auf den Buntſfandſtein abgetragen wurden, ſind ſie hier dank ihrer tieferen Lage erhalten geblieben. Bei der Entſtehung des Odenwaldes wurden die Schichten aufge⸗ richtet, ſo daß ſie heute nach Süden einfallen, alſo im Norden 59er zu liegen kamen als im Süden und dadurch den Kräften der Ab⸗ tragung mehr preisgogeben waren. Muſchelkalk, Keuper und an der tiefſten Stelle ein ſchwacher Reſt von Jura bilden das ſchwachge wellte liebſiche Hügelland des Kraichgaues, deſſen an ſich ſchon ſanfte Oberflächenformen durch einen Mantel von Löß, einem im Steppen⸗ klima der Eiszeit uc dede Staub, noch mehr gerundet werden. Gleichzeitig wird durch dieſe Decke kalk⸗ und kalkreicher Feinerde die Fruchtbarkeit des Muſchelkalk⸗ und Keupenbodens ſo ſehr geſteigert, daß der Wald nur 25 Prozent des Bodens überdeckt gegen 75 Pro⸗ zent im Odenwald. Der Wog führte zunächſt durch das in Keuperſchichten einge⸗ ſchnittene Angelbachtal und zeigte in der Talaue den dunklen Hoch⸗ waſſerlehm, mit dem dieſer Bach ſein Tal aufgefüllt hat. Ein prachtvoller Einſchnitt am nördlichen Talhang läßt erkennen, wie der Löß hart neben die bunten Keupermergel gelagert iſt und zwar durch die wiederholte Gebirgsbewegungen, von denen die jüngſte nicht vor der jüngeren Eiszeit ſtattgefunden haben kann. Die„robe Wand“ der bunten Keupermergel zeigte ihre wie mit dem Lineal gezogenen bunten Schichtbänder nochmals beim Orte Rauenberg, hier überſagert von den helleren Schichten des ſogenanntien„Stein⸗ zwiſchen die Tonſchichten einſchalten. Die Wanderung wurde auf der ſüdlichen Talſeite fortgeſetzt. Hier führte der Aufſtieg zur Höhe des Letzenberges bei Malſch durch ſämtliche Schichbenſtufen des Keupers, vom Schilfſandſtein an, hindurch. Die Schichten befinden ſich hier in etwas höherer Lage als auf der nördlichen Talſeite, ſo daß durch das Angelbachbal eine Verwerfung angenommen werden muß. Den„Schilfſandſteinbrüchen“ oberhalb Rauenberg wurde gebührende Aufmerkſamkeit geſchenkt, handelt es ſich hier doch um den gleichen Sandſtein der im ſchwäbiſchen Keuper als Bauſtein („Maulbronner Sandſtein“) eine ſo große Rolle ſpielt. Die Ober⸗ flächenformen der füdlichen Talſeite ſind durch die Geſteinsarten bedingt, indem den Sandſteineinſchaltungen jeweils eine deutliche Verebnung eine Stufe entſpricht, den weicheren Mergeln dagegen ein ſanfter Abhang. Die roten Mergel mit ihrem Kalk⸗ und Phas⸗ phorgehalt ſtellen hier wie in Schwaben einen vortrefflichen Nähr⸗ boden für die Weinrebe. Mit dem weißen Sandſtein des„Rhaets“, des oberſten Keupergliedes, ſchloß auf der Höhe die Betrachtung des Keupers ab. Als ſehr lohnend erwies ſich der Aufſtieg zur Wallfahrtskapelle auf dem Gipfel des Letzenberges, die auf der nach Norden gewendeten Stirne der Rhaetſandſteinplatte thront, bot lic doch von hier ein wundervoller Ausblich auf die Hügelwellen des Kraich⸗ gaues, zu denen die Waldrücken des Odenwaldes im Norden und des Schwarzwaldes im Süden ſich ſanft abdachen und dadurch die Natur des Kraichgaues als geologiſche Schichtenmulde und als Schichtſtufenland offenbaven. Die Ausſicht nach der Rheinebeme ließ deutlich den Dom von Speyer erkennen und wurde im Weſten von den zackigen Sandſteinrücken der Südpfalz nzt. Am Südfuß des Leßenberges breitet ſich bei Malſch und Rettigheim der unterſte ſchwarze Jura(Lias a) aus als letzter Reſt einer ehemalz allgemeinen und mächtigen Schichtendecke. Ein friſcher Anbruch auf einem Acker zeigte die ſchwarzen, erdölgetränkten Kalke des Lias a in Wechſellagerung, mit dümmen, gleich den Blättern eines Buchs liegenden Schichden von dunklen Schiefertonen. Hier begann nun ein fröhliches Sammeln von Auſternſ mergelkeupers“, in den ſich mehrere ſchwache Sandſteinſchichten chalen, Ammo⸗ niten, Seelilienſtilgliedern und anderen Reſten er Tierwelt des Jurameeres, auf deſſen Grunde ſie vor ungezählten Jahrmillionen in den Geſteinsſchlamm eingebettet wurden. kurzer Raſt in Malſch wurde endlich noch die Tongrube des Tonwerkes Malſch beſucht, die in eine aus Tertiär und Diluvium aufgebaute höhere Terraſſe hart am Rande der Rheinebene einge⸗ ſchnitten iſt. Hier zeigten ſich vom Tertiärmeer, das damals als eeen die Rheinebene erfüllte, abgelagerte Tone, dazwiſchen Sandſteinbänke mit Strandgeröllen der damaligen Küſte, und über dem Tertiär alte Sandlagerüngen des Rheins aus der Eiszeit zwiſchen eckigem Blockſchutt, der ebenfalls in dieſer Zeit von den benachbarten Keuperhöhen herabgeglütten war. Ueber das Ganze hat ſodann der Wind einen Lößſchleier ausgebreitet. Mit der Beſichtigung Tongrube ging die Exkurſion zu Ende, in deren Verlauf Profeſſor Dr. Strigel in vorzüglicher Weiſe ver⸗ ſtanden hatte, die zahlreichen Teilnehmer mit einem weſentlichen Abſchnitt der Entſtehungsgeſchichte unſeres Rheintales anſchaulich bekannt zu machen. Erſte Mannheimer Jugendherbergswoche „Ich fahr in die Welt!“ In dieſem kurzen Satze liegt die alte Wanderſehnſucht der Deutſchen ſcharf bezeichnend ausgeprägt. Hemmunaen aller Art ſetzten dieſer Sehnſucht oft enge Grenzen. Zu dieſen Hemmungen zählen auch⸗ die Möglichkeiten billiger Unter⸗ künfte. Wie in Vielem hat auch hier unſere Jugend ihre Geſchicke ſelbſt in die Hand genommen und ein aroßes Netz von Jugendher⸗ bergen, ſog.„Bleiben“ geſchaffen. Trotz Unterſtützungen von Staat, Gemeinden, Behörden und vieler verſtändnisvoller Freunde und Gönner ſind die Maſchen dieſes Netzes noch viel zu weit. Es ailt daher zu werben und zu wirken, damit das Netz enger werde. Für das deutſche Wandern ſetzte ſich auch der Turnvater Jahn ein. und dieſes Erbe iſt in der deutſchen Turnerſchaft treu gehegt und gepfleat worden. In der aroßen Mannheimer Werhewoche konnte daher auch die Junamannſchaft des Turnvereins Mannheim 1846 nicht zurückſtehen. um auch dieſem Zweia deutſchen Turnens den Platz an der Sonne zu ſichern. Der aroße Saal des ſchönen Ver⸗ einshauſes, das ſelbſt wie eine„Bleibe“ anmutet, und die mufter⸗ qültige Filmeinrichtung„eigener Reqie“ waren dieſem Gedanken aut geeianet. In prachtvollen, ſcharfen Aufnahmen zoa das Leben und Treiben unſerer wandernden Jugend an den Beſchauern vorbei. Ent⸗ zückende Landſchaftsbilder, kfrohe gemütsvolle Volkstänze und Spiele caben inkimen Reiz. Andächtiaes Schweigen bewies. von welch mächtigem Eindruck die Zuſchauerſchar befangen war. Wunderbar im Aufbau war die Zufammenſtellung der einzelnen Bilder: da war an alles gedacht. Köſtlich ſchon die Planleaung der nächſten „Fahrt“: wie Kobolde der lebhaften Phantaſie hüpften die zu er⸗ wandernden Plätze auf die Landkarte: wer hat das nicht ſchon ſelbſt erlebt beim aroßen Pläneſchmieden vor den Ferien? Dann die er⸗ heiternde Einweihuna eines naiven„Neuen“ in die Sitten und Ge⸗ bräuche der naturfrohen Wanderzunft. Die Vorſichtsmaßregeln beim Abkochen im Freien, das Schonen der Natur.„laſſet die VBlumen ſtehen und den Strauch“. Sauberhalten der Raſtplätze, an alles war gedacht. Stimmunasvoll waren auch die Bilder, die das kamerad⸗ ſchaftliche Leben und Treiben in den„Bleiben“ zeigten. Packend die Sonnwendfeier auf einſamer abendſtiller Bergeshöhe: Näher mein Gott zu Dir! Dieſe aroße Liebe zur göttlichen Natur, iſt ſie nicht wie ein tief⸗ innerliches Religionsbekenntnis? Altwanderer, Freunde unſerer Jugend. Alle, die ihr helfen könnt. helft unſerer Jugend an ihrem aroßen heiligen Werk. Der Kronacher Bund älterer Wandervögel gab dem Blütengerank der herrlichen Wanderbilderausſchnitte mit fröhlichem Lied und Muſik den gemütvollen paſſenden Rahmen. Tief empfundene. zu Herzen gehende Worte der Aufmunterung, des Wer⸗ bens und der Bitte um tatkräftige Mithilfe an die Freunde unſerer Jugend fanden die Herren Stockmeier und Rea.⸗Rat Broßmer. Möagen dieſe Worte auf auten traabaren Boden gefallen ſein, mögen ſie mithelfen an dem vaterländiſchen Werk dieſes Jugend⸗Aufhaues! Dann hat auch die Junamannſchaft des T. V. M. 1846 mit ihrer ein⸗ drucksvollen Vorführung einen trogfähigen Schlußſtein in die Werbe⸗ woche für Jugendwandern und Juoendherbergen eingefügt. Ro. * Reue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: Fußb liampf Ungarn—Deutſchland. Der Ungar Tabaes ſchießt das 3. Tor(Ergebnis:).— Die ſchwebende Kanzel in Köslin. Deutſchlands ſonderbarſter Ausſichtsturm.— Bercſturz in Oberitalien. Die Trümmer des Dorſes Someo.— 160 Meter unter dem Meeresſpiegel. Ein gepanzerter Taucheranzug.— Das Eiſenbahnunglück im Mainzer Tunnel. In den Packwagen gedrück⸗ ter Perſonenwagen.— Der Weltrekordläufer Pürſten ſtellte mit :08:45.6 einen 20 Fm.⸗Weltrekord auf.— Der deutſche Meif — — a. rten 92— FOOn Winter FOR NuSiKAppGTAHe— Schellplaffen sind urue: froffen.(S28) Zahlungserleichſerung. Schloß pilſach in der Oberpfalz Das Gefängnis Kaſpar Hauſers. Von Auguſt Sieghardt(Nürnberg) (Nachdruck verboten.) Kaſpar Hauſer, der„Nürnberger Findling“, das„europäiſche Fragezeichen“, das„Kind Europas“, ſpukt wieder einmal— wie oft ſeit hundert Jahren?— in der deutſchen Oeffentlichkeit. Das neue Intereſſe an dieſer myſteriöſen Geſchichte, die zu Beginn des vorigen Jahrhunderts faſt die ganze gebildete Welt in Atem hielt, iſt dadurch gegeben, daß man allen Ernſtes das Ge⸗ fängnis Kaſpar Hauſers entdeckt haben will und zwar in einem alten, abſeits Neseee Schloſſe in der bayriſchen Oberpfalz in Pilſach bei Neumarkt, an der Bahnlinie Urnberg—Regensburg. Die Entfernung Pilſachs von Neumaxkt beträgt 7 Kilometer. Pilſach iſt ein 5555 220 Einwohner zählendes, verſtockt liegendes und von Bergen eingeſchloſſenes Dörfchen, in deſſen Mitte ſich das einfache, von einem großen dichten Park und einem breiten Waſſer⸗ graben umgebene Schloß erhebt. Es ſtammt in ſeinem jetzigen Bau aus dem 16. Jahrhundert und war ehedem im Beſitze der Herren Senfft von Pilſach, die es 350 Jahre lang innehatten und deren Nachkommen heute ſehr zahlreich in Mittel⸗ und Norddeutſch⸗ land anſäſſig ſind. Die ſpäteren Beſitzer waren außer einigen Bürgerlichen die Freiherrn von du Prel, von Berchem, von Grie⸗ ßenbeck und von Egloffſtein; ſeit 1919 gehört es dem aus Pommern gebürtigen evangeliſchen Theologen, ehemaligen Gefängnisgeiſt⸗ lichen und ſpäteren Redakteur der bekannten Familiengeitſchrift „Daheim“, Johannes Höffner, der ſich— ebenſo wie ſeine Gattin Klara Hofer— als Romanſchriftſteller einen Namen gemocht 19 Er bewirtſchaftet das Gut ſelbſt und hat daſelbſt auch eine ohlenzucht eingeführt. Sehenl feten baugeſchichtlicher oder künſtleriſcher Art hat das Schloß nicht aufzuweiſen, auch die Inneneinrichtung, die aus der Zeit der Miderne ſtammt, wird dem Charakter des alten Edelſitzes nicht gerecht, dafür birzt das Schloß aber ein Objekt, das gegenwärtig mehr Intereſſe beinſprucht als Altertümer und Koſtbarkeiten, nämlich das Gefängnis Kaſpar Hauſers, des„Nürnberger Findlings“, jenes unglücklichen Menſchenkindes, as die einen für einen badiſchen Prinzen, die andern für einen abgefeimten und raffinierten Betrüger ballen und der bekanntlich im Dezember 1833 im Ansbacher Hofgarten einen ebenſo ſchreck⸗ lichen wie rätſelhaften Tod fand. Die Zeitungen haben in den letzten Wochen darüber aufſehenerregende Enthüllungen gebracht, aus denen mit allergrößter Wahrſcheinlichkeit hervorgeht, daß Hau⸗ ſer— ob er nun ein Betrüger war oder nicht— tatſächlich in dieſem Schloſſe jahrelang geheim gefangen gehalten worden iſt. Durch das freundliche Entgegenkommen des Schloßherrn war es mir möglich, das Gefängnis in Augenſchein zu nehmen. Der Eingang hierzu befand ſich früher in der Kirche, iſt dort aber ſeit vielen Jahren vermauert. Statt deſſen ließ der Beſitzer einen ſolchen vom Fußboden der Diele im erſten Stockwerk herſtellen. Das Gefängnis befindet ſich nämlich unter einem Zimme des erſten licht verſehen, vom Dielenboden aus hinunter in einen vollkommen dunklen, nicht ſehr tiefen Raum, den wir mittels einer m letzter Zeit eigens hierzu gefertigten Leiter erreichten. Es iſt dies jener Raum(Vorraum), von dem früher der erwähnte Gang zur Kirche führte. Von dieſem Vorraum gelangten wir durch einen kaum dreiviertel Meter hohen und etwa 50 Zentimeter breiten aus Steinquadern beſtehenden Türbogen—auf allen vieren kriechend— in den anſtoßenden zweiten Raum, ein etwa vier Meter langes, zwei Meter breites und 1,60 Meter hohes ſtockfinſteres Gr⸗ laß, deſſen Wände auf drei Seiten aus koloſſal ſtarken Mauern beſtehen. Die Wände ſind roh, alſo unbehauen und nicht getüncht, ebenſo wie die Decke, die von zwei dicken Brettern gehalten und durch einen nicht ganz in der Mitte ſtehenden ſtarken Balken ge⸗ ſtützt wird. An dem Türbogen ſtecken noch die zwei eiſernen Angeln, mehr als Daumendick und von einem Durchmeſſer, der zu der auf⸗ fallend geringen Größe der Türfüllung ſelbſt in gar keinem Ver⸗ hältnis ſteht. Nach zuverläſſigen Ausſagen ſoll ſich an dieſem winzigen Eingang, den nur ein Kind ohne Mühe paſſieren kann, eine ſchwere eiſerne Tür befunden haben. An der Südſeite des Verließes befindet ſich ein etwa mehr als handgroßes Guckloch, das die einzige Luft⸗ und Lichtquelle war und ebenfalls rermauert iſt. Dieſer Lichtſchacht führte 9 85 ine 1½ Meter ſtarke Mauer ins Freie. An ſeinem Ende befindet ſich heuie noch ein faſt armdickes verroſtetes Eiſen in Form einer mit ſtarken Widerhaken verſebenen Spec rſpitze, die eine Verbindung mit der Außenwelt unmöglich machte. Der Boden des Verließes iſt mit einer 50 Zentimeter dicken Schicht aus Stroh und Flachshadern hedeckt. An dem Brett, das als Stütze über die Mitte der Decke läuft, iſt ein ſtalkker eiſerner Haken, durch den man bequem mit vier 3 durch⸗ fahren kann, angebracht. Von außen dringt kein Ton, kein Laut, kein Geräuſch ans Ohr. man iſtt von der Welt wie abgeſchloſſen. Dieſes fürchterliche Verließ ſoll Kaſpar Hau⸗ ſer von ſeinem vierten Lebens ja hran als Ker⸗ ker gedient haben. 75 Die Beweisverſuche, die ſehr zahlreich und bon geradezu er⸗ ſtaunlicher Uebereinſtimmung ſind, ſind in der Preſſe in der letzten Zeit ausführlich und wiederholt erörtert worden. Sie ſtützen ſich vor allem auf die Ausſagen Kaſpar Hauſers ſelbſt, ouf ſeine An⸗ Geſchoſſes. Durch eine ſchmale Oeffnung ſtiegen wir, mit Kerzen⸗Jh s eeeeeee gaben in ſeinem Briefe an Major v. Wenigſer in Neumarkt, auf die Beobachtungen und Erzählungen doff Oe Dorfes Pilſach und nicht zuletzt auf Dinge, die von autoritativer, kriminaliſtiſcher und ärztlicher Veite als unzweifelhaft und mit den Tatſachen als vereinbar bezeichnet werden müſſen. Fand man doch z. B. nach Ausſage alter Ortsinſaſſen vor Jahrzehnten in dem Kerker einige Holzſpielſachen, Pferdchen und Löwen, von denen Hauſer ſelbſt ſagt, daß ſie ihm als Spielzeug gedient Daß in Schloß Pilſach ein unterirdiſches Gefängnis iſt, daß man dort vor hundert Jahren 7 die früheren v. Grießenbeck Beſitzer und Bewohner des Schloſſes waren) jemand verborgen hielt, daß man darüber Einzelheiten traditionell weite rerzählte— das alles war natürlich in Pilſach von früher bekannt. Nur hatte man keine Ahnung, wer der Gefangene war. Als nun im Juli 1924 gelegentlich eines Beſuches der frän⸗ kiſchen Schriftſtellerin Sophie Hoechſtete 155 ſich ſeltſt mit Kaſpar Hauſer beſchäftigt hatte, in Schloß Pilſach von den Erzählungen der Ortseinwohner geſprochen wurde, kam min auf den Gedanken, daß dieſer Unbekannte im Pilſacher Schloß der be⸗ rühmte Kaſpar Hauſer geweſen ſein könnte und ſtellte Nachfor⸗ ſchungen an, mit, dem Ergebnis, daß er in dieſem ſchauerlichen Gefängnis mit allergrößter Wahrſcheinlichkeit die meiſte Zeit ſeines unglücklichen Lebens— und zwar viele Jahre hindurch ununier⸗ 54 in ſitzender Stellung an den Pfoſten gebunden— verbracht a Die ſeit hundert Jahren geſtellte und in letzter Zeit kolportierte Frage, ob Kaſpar Hauſer wirklich 15 im geborene Sohn des Großherzogs Karl Friedrich von 515—2 Beauharnis ge⸗ weſen und von der Gräfin Hochber 1 IrSel it ö nicht näher erörtert werden. eeene ell hier Theater und Muſik 2 Uraufführung in mainz. Der Dramatiker lÜmu g in 1 ellmut Unger, — 0 bisher an hi toriſchen, legendären und e Stoffen f rt 10 ſeinem jüngſten Bühnenwerk ein neues Gebiet be⸗ 85 en. 0 Luſtſpiel„Der verliebte Beifu“ hat den Weſenſich chineſiſchen Lebens, dieſes Lokalkolorit aber bleibt im 55 ichen nur äußeres Gewand für heitere Weisheiten und gut⸗ f mde Gendenſchenthren. Die Figuren der Handlung, der melt⸗ 1 99 lehrte, der würdige Richter, der gierige Wucherer, dem ſelbſt die Vermählung der Stieftochter Geſchäft bedeutet, und vor allem der Teufelskerl Beifu, Packträger, Lebenskünſtler und Philo⸗ ſoph, ſind mit ſcharfen Strichen hingeworſen und wenn nicht durch⸗ — Inhalt und im Oberen Luiſenpark aus einem Kind ⸗wagen eine abend um.18 Uhr nach Kaiſerring 34 gerufen. Infolge ſchlechter Zugluft im Zimmerkamin im 4. Stock drang Rauch in die Wohnung Ddie den Luſtſpieltypen Blut und Eigenart gibt. Die Vorzüge des immer wieder an die Nampe. Aufführung kommen.— Das 4. Seite. Nr. 478 neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗NRusgabe) Monlag, den 13. Oktober 1924 Hochſprung. Skorczinſki vom Pollzeiſportverein ſprang 1,77 Meter. — Automobil⸗Turnier in Wiesbaden. Auffahrt der Wagen zum Schönheitswettbewerb.— Amerika⸗Reiſe des engliſchen Thronfolgers. Beſuch von Wall Street.— 100 Runden. Renzen für Motorräder. Die letzten 5 Runden.— Motorenreparatur beim Flug über Lon⸗ 15 Der Mechaniker Richard rettete das Flugzeug vor dem Ab⸗ ur z. Freiplätze für Erfinder. Wie in früheren Jahren, wird auch bei der 6. Deutſchen Erkindungen⸗ Neuheiten⸗ und Induſtrie⸗Meſſe im Roſengarten vom.—7. Mai nächſten Jahres allen Erfindern der Blatz pöllta koſtenfrei von dem die Meſſe vergaſtaltenden Reichsver⸗ band Deutſcher Erfinder E. V. Mannheim, K 3, 3, zur Berfügung geſtellt, um auf dleſe Weiſe die meiſt ſchwer um ihre Exiſtenz ringen⸗ den Erdenker neuer wirtſchaftlicher und techniſcher Möalichkeiten bei der Verwertung ihrer neuen Gedanken zu unterſtützen und um wei⸗ teſten Kreiſen, beſonders der Induſtrie, eine reichhaltige Ueberſicht über die neueſten Erfindungen und Verbeſſerungen auf allen Gebie⸗ ten darbieten zu können. Das Intereſſore der Induſtrie an dieſer Mannheimer Frühſahrsmeſſe iſt ebenfalls recht rebe. Wahrſcheinlich beteiliat ſich auch wieder das Mannheimer Handwerk in aroßem Um⸗ jang, ſodaß dieſe Meſſe einen auten Ausſchnitt aus dem wirtſchaft⸗ — Leben zu bieten vermaa.(Siehe Anzeiage im heutigen Morgen⸗ 5 Jahrläſſige Körperverletzung. Am Samstag abend fuhr in der Bürgermeiſter Fuchsſtraße ein 20 Jahre alter Kaufmann mit ſeinem Kleinkraftrad ein 3 Jahre altes Mädchen an, ſodaß dieſes eine Ver⸗ ſtauchung des linken Fußes davontrug.— Der Täter, der am 8. Oktober auf der Feudenheimerſtraße mit ſeinem Fahrrad eine Frau anfuhr, verletzte und, ohne geß um die Verunglückte zu küm⸗ mern, weiter fuhr, wurde in der Perſor eines 27 Jahre alten Hilfs⸗ arbeiters, wohnhaft in Feudenheim, ermittelt. Aufälle. Geſtern vormittag ſprang einem 14 Jahre alten Schüler, der nach, Darmſtadt fahren wollte, beim nochmaligen Aus⸗ ſteigen aus dem Zuge der rechte Oberarm aus dem Schultergelenk. Ein herbeigeruſoener Arzt richtete den Arm wieder ein. Der Verun⸗ glückte konnts ſeine Reiſe fortſetzen.— Nachmittags fielen bei einer Boot fahrt infolge Beſchädigung des Bootes ein 18 Jahre alter Spengler, ein 16 Jahre alter Taglöhner und eine 18 Jahre alte Jabrikarſęiterin oberhalb der Friedrichsbrücke in den Neckar. Durch Schwimmen retteten 10 ſich an das Ufer und fanden im Allge⸗ meinen Krankenhaus Unterkunft, woſelbſt ſie ſich umzogen. Geſund⸗ heitlichen Schaden erlitten ſie nicht. Suſammenſtoß. Am Sonntag nachmittag ſtießen Ecke Mittel⸗ und Lutherſtraße ein 18 Jahre alter Motorradfahrer und ein 17 Jahre alter Radfahrer zuſammen, wobei das Fahrrad erheblich beſchädigt wurde. Die Schuld trifft den Motorradfahrer, der bei Bedienung ſeines Fahrzeuges die nötige Vorſicht außer Acht ließ. Preistteiberei. Am Samsktag gelangten 9 Landwirte zur An⸗ geige, weil ſie für Kartoffeln einen zu hohen Preis forderten und ſomit einen übermäßigen Gewinn erzielten. * Jeſtgenommen wurden in den beiden letzten Tagen 21 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen, därunter ein Mechaniker wegen Erregung öffentlichen Aergerniſſes, ein Reiſender aus Heidelberg, der wegen Schecksbetrug von der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe verfolgt wird, ein Matroſe aus Speyer, der vom Amts⸗ anwalt Ludwigshafen wegen Begünſtigung verfolgt wird, auf Er⸗ ſuchen der Staatsanwaltſchaft Offenburg ein are aus Lahr wegen Notzuchtsverſuchs, ein wegen erſchwerten Diebſtahls von der Staatsanwaltſchaft hier verfolgtes Fräulein ohne Beruf, ein Matroſe aus Ludwigshafen wegen Entführung und ein Schloſſer von hier wegen erſchwerter Körperverletzung.— In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde gegen 12 Uhr auf dem Luiſenring ein 26 Jahre alter Wirt von einer Polizeiſtreife E wie er in angetrunkenem mit einem Großkraftrad umher fuhr und dadurch die Straßenpaſſanten in Gefahr brachte. Er ſtürzte mehrmals vom Rade und fuhr auch ſtückweiſe auf dem Gehweg. Er wurde vorläufig feſtgenommen und ſein Nad in Verwahrung genommen.— In den beiden letzten Nächten wurden zuſammen 33 Perbanen wegen Ruhe⸗ ſtörung zur Anzeige gebracht. Geldlaſchendiebſtahl. Entwendet wurden dieſer Tage auf dem Meßplatz eine ſchwarzlederne Geldtaſche mit 5 Fächern und 27.50 M. lederve ſchwarze Geldtaſche mit 3 Fächern und 30 M. Inhalt. Der verſtopfte Kamin. Die Berufsfeuerwehr wurde geſtern Des 1. Stockes. Dem Kamin wurde durch die Berufsfeuerwehr beſſeret Zug verſchafft, worauf der Rauch abzog. Eine gefährliche Fälſcherbande erwiſchl. Vor einigen Monaten wurde in Mannheim der angebliche Jocken Miſſalla wegen Aus⸗ gabe vonfalſchen engliſchen 1 Pfund⸗Noten feſtge⸗ nommen. Miſſalla war einige Tage vorher auch in München bei den Rennen in Riem und hatte, wie in Erfahrung gebracht werden konnte, es verſtanden, einen Rennbahnbeſucher gleichfalls mit falſchen engliſchen 1 Pfund⸗Noten erheblich zu ſchädigen. Die damals ge⸗ pflogenen Erhebungen ergaben, daß Miſſalla mit noch weiteren zwei Perſonen in Münchner Hotels gewohnt und auch in verſchiedenen dortigen Geſchäften mit ſolchen falſchen Noten Einläufe gemacht hatte. Schon damals führte die Spur nach Berlin. Es konnte nun feſt⸗ geſtellt werden, daß zwei Perſonen, die ſeinerzeit mit Miſſalla in München waren, dort unter falſchem Namen gewohnt haben. In⸗ zwiſchen kam dann auch aus Zoppot die Mitteilung, daß dort ein —:.:.:... ß Mann feſtgenommen wurde, der falſche engliſche 1 Pfund⸗Noten vertreiben wollte. Ein Vrgleich dieſer Noten mit den von Miſſalla ausgegebenen ergab, daß es ſich in beiden Fällen um die gleiche Fälſchung handelte. Der in Zoppot Feſtgenom⸗ mene iſt Buchdrucker und kommt als einer der Herſteller in Betracht. Vor einigen Tagen hat nun die Münchner Falſchgeldabteilung in Er⸗ fahrung gebracht, daß zwei Männer aus Berlin nach München ge⸗ fahren waren, um ſalſche engliſche 1 Pfund⸗Noten in den Verkehr zu bringen. Die Erhebungen führten zur Feſtnahme dieſer beiden, als eben der eine ſeinen Konplizen, der von Verchtesgaden zurück⸗ kehrte, am Oſtbahnhof abholen wollte. Dieſem war es zwar nicht, wie geplant, gelungen, ein Grundftück für die ſämtlichen Falſchſtücke zu erwerben, doch hatte er wenigſtens 30 Stück an den Mann gebracht. Die übrigen Falſchſtücke hatte er zum Teil noch im Beſitz. Die Prü⸗ fung der Noten ergab, daß es ſich um die gleiche Fälſchung handelt, wie bei Miſſalla und dem in Zoppot Feftgenommenen. Damit ſtand bande handelt, die ihren Sitz aller Wahrſcheinlichkeit nach in Berlin hat. Da durch das Verhör der beiden Feſtgenommenen weitere An⸗ haltspunkte gewonnen wurden, fuhr ein Beamter der Münchener Falſchgeldabteilung nach Berlin, um dort im perſönlichen Benehmen mit dem Leiter der Falſchgeldzentrale in Berlin die weiteren Erhe⸗ bungen zu pflegen. In Berlin konnte dann die Perſon, von der die in München Feſtgenommenen die Noten erhalten haben wollen, ein⸗ wandfrei feſtgeſtellt werden. Den Bemühungen der Berliner Falſch⸗ geldabteilung iſt es nunmehr gelungen, auch dieſen Mann feſtzu⸗ nehmen. Es iſt der Begleiter Miſſallas. Weitere Mittäter wur⸗ den auf Veranlaſſung der Falſchgeldzentrale Berlin in Hamburg feſt⸗ genommen. Es konnten noch 600 falſche Noten entdeckt werden. Die in München verhafteten Fälſcher ſind ein Kellner und ein Maler, in deren Begleitung ſich eine Berliner Proſtituierte befand. *Das Feſt der filbernen Hochzeit feiert am morgigen Tag Hert Aug. Nieſchwitz, Hausmeiſter im alten Rathaus in F1, mit ſeinet Ehefrau Anna geb. Wagner. Veranſtaltungen *BVon der Handelshochſchule Mannheim. Das Winter⸗Semeſter beginnt am 3. November. Im Vorleſungsplan ſind wiederum meh⸗ rere Vorleſungen grundlegender Art aus den verſchiedenſten Wiſſens⸗ gebieten enthalten, deren Stunden ſo gelegt ſind, daß auch die be⸗ reits im praktiſchen Leben Stehenden ſie beſuchen können. Damen und Herren werden ohne Nachweis einer beſtimmten Vorbildung zugelaſſen. Näheres iſt aus dem gedruckten Vorleſungs⸗Verzeichnis erſichlalch das in den in der Anzeige im Samstag⸗Abendblatt ange⸗ gebenen Stellen erhältlich iſt. Anmeldungen von Studierenden und Hörern können von Mitte Oktober ab im Sekretariat der Hochſchule (A 4, J) erfolgen. Mannheimer Alterkumsverein. Wegen der vorausſichtlich ſehr ſtarken Beteiligung findet der Feſtakt— Vortrag Prof. Dr. Schnabel, Karlsruhe:„Die kulturelle Bedeutung der Karl Theo⸗ dor⸗Zeit“, Streichguartettſätze von Richter und Mozart durch das Kergl⸗Quartett— am Sonntag, 19. Oktober, nicht, wie angeſagt, in der Harmonie, ſondern im Muſenſaal ſtatt.(Siehe Anzeige im Samstag⸗Abendblatt.) 5 Der Alt⸗Herrenverband des Mannheimer Gymnaſium:s ruft zu der ſatzungsmäßigen Hauptverſammlung auf Donnersbag, 16. Oktober, ſeine Mitglieder und die früheren Schüler und Schu⸗ lerinnen des Gymnaſiums, die dem Verein bis jetzt noch nicht bei⸗ getreten ſind. Die freudige Aufnahme, die der Wiederbeginn der Vereingtätigkeit bei vielen früheren Gymnaſtiaſten gefunden hat, läßt hoffen, daß der jetzt ſchon recht erfreuliche Mitgliederſtand ſich weiter⸗ hin vermehren wird. Mit alten Jugend⸗ ud Schulgenoſſen wieder einmal zufammenzuſein, ſollte jedem eine Freude ſein, der ſich die Anhänglichkeit an die Stätte der eigenen Jugendbildung bewahrt hat. (Näheres ſiehe Anzeige in dieſer Nummer.) Der Lichtbilder⸗Borlrag, der laut Anzeige im Montag⸗Morgen⸗ blatt von Pred. K. Schmidt im großen Saale des Jugendheimis, F 4, 8, am heutigen Montag abend 1 75— wird, dürfte nicht nur die Jugend, ſondern auch das Alter, beſonders Eltern und Erzieher, intereſſteren, die ihre Kinder für alles Gute und Edle begeiſtern möchten. Es werden eine ſchöne Auswahl kolorierter Bilder von Richter über„Kinderleben in der deutſchen Heimat“ vorgeführt. Als Gegenſtück ſollen Bilder nach Originalaufnahmen von Miſſionaren das heidniſche und chriſtliche Kinderleben aus fernen Erdteilen veran⸗ ſchaulichen. Der Eintritt iſt frei für Jung und Alt. Eine freiwil⸗ lige Kollekte wird zum Beſten der chriſtlichen Jugendarbeit erhoben. Der Vortragsabend dient als Auftakt für den Jugendtag, den die hieſige Methodiften⸗HGemeinde am Sonntag, 19. Oktober feiern wird. Verſammlung der Aufwerkungsgläubiger. Wir machen noch⸗ mals alle Intereſſenten auf die Verſammlung aufmerkſam, die heute abond auf Veranlaſſug der Vereinigung der hieſigen„Hypotheken⸗ gläubiger⸗ und Sparer⸗Schutzverbände“ im Kaſinoſaal ſtattfindet. FVeteranenbeißhilfe. Die Veteranen aus dem Kriege der Jahre 1870⸗71 und 1864 erhalten im Falle der Bedürftigkeit eine monat⸗ liche Unterſtützung vom Reiche. Dieſe Veteranenhilfe iſt, wie uns der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegshinterbliebenen, OQau Baden mitteilt, durch einen Erlaß des Reichsfinanzminiſteriums auf monatlich 10 M. feſtgeſetzt. Auch Per⸗ ſonen, die eine Beihilfe bis jetzt nicht erhalten haben, können dieſe nunmehr im Wege des Härteausgleiches erhalten. * Maßnahmen zur Bekämpfung der Schundliteralur. An die Schulbehörden, die Leiter und Lehrer der unterſtellten Schulen hat der badiſche Miniſter des Kultus und Unterrichts ſolgende Anordnung weiter feſt, daß es ſich um eine weitverzweigte Fälſcher⸗ erlaſſen: Der Reichsbund deutſcher Papier⸗ und Schreibwaren⸗ händier plant in der 2. Oktoberwoche 1924 eine„Jugendbuchwoche“ zur Bekümpfung der Schmutz⸗ und Schundliteratur. Ein Hauptzweck dieſer Veranſtaltung beſteht darin, die Beſeitigung der Schund⸗ und Schmutzliteratur aus den Schaufenſterauslagen und Geſchäften zu veranlaſſen. Es handelt ſich alſo um ein Unternehmen im Pienſte der Bekämpfung der Schund⸗ und Schmutzliteratur, das aus geſchäft⸗ lichen Kreiſen kommt. Ich erſuche um Unterſtützung dieſer Beſtre⸗ bungen, inſoweit an die Schulleitungen oder die Lehrerſchaft heran⸗ getreten wird. * kiriegsgräberbeſuch. Von zuſtändiger Stelle wird uns mitge⸗ leilt: Nach Mitteilungen des franzöſiſchen Konſulgts in Karlsruhe wird auch in dieſem Jahre aus Anlaß des Allerheiligen⸗ und Aller⸗ ſeelentages deutſchen Staatsangehörigen die Einreiſe nach Elſaß⸗ Lothringen zum Beſuch der Gräber von Angehörigen geſtattet. Sie haben zu dieſem Zwecke der franzöſiſchen Grenzkontrollſtelle des Uebergangsortes ihren deutſchen Reiſepaß und eine Beſcheinigung des Bürgermeiſteramts des franzöſiſchen Zielortes, daß ſich auf dem Friedhof der Gemeinde das Grab eines Angehörigen befindet, per⸗ ſönlich vorzulegen und eine Gebühr von 10 Franken in franzöſiſchem Gelde zu entrichten. Der Aufenthalt wird nur für eine Höchſtdauer von 48 Stunden geſtattet und iſt auf den 1. und 2. November be⸗ ſchränkt. ok. Biolette Abendwolken. Im Anſchluß an unſere Ausfüh⸗ rungen über die Stufen der Dämmerung ſendet uns ein Naturfreund aus Mitteldeutſchland nachſtehenden Bericht, der vielleicht zu ähn⸗ lichen Beobachtungen Anregung gibt: Am 5. Oktober verſank nach einem trüben Nachmittag, der aber gleücklicherweiſe einen wolkenloſen Streifen am weſtlichen Himmel frei gab, das Tagesgeſtirn um 5 Uhr 36 Min. hinter der Hügelkette. Um.45 Uhr hatte der Himmel eine grünliche, ins Blaue ſchimmernde Färbung angenommen, wäh⸗ rend der ſcharf angeſetzte Wolkenſtreifen über ihm in prachtvoll kräf⸗ ligen Tönen von gelb über Orange in ein feuriges Rot überging. Wohl ſelten werden Farben von derartiger Glut zu beobachten ſein; vielleicht hatte die grellgelbe Färbung des Himmels vor Sonnen⸗ untergang und das ſtarke„Waſſerziehen“ der Sonne einen Einfluß darauf. Immer intenſiver ſtrahlte die feurige Lohe am Weſthimmel, und allmählich füllte ſich das Tal mit violettem Dunſt. Auch hoch über dem brennenden Farbenſpiel des Weſthimmels, im Uebergang zu den von den Sonnenſtrahlen nicht mehr getroffenen Teilen des oberen Himmels lagen ein paar violette Wollen⸗ Unglaublich ſchien es zunächſt, hier eine Beſtätigung der kühnſten Phantaſien des Malers zu ſehen. Der Eindruck, daß dieſe Wolken ausgeſprochen violett gefärbt waren, wurde jedoch einwandfrei beſtätigt. Die Däm⸗ merung ſchritt raſch vorwärts. Gegen 6 Uhr hatte ſich der farbige Wolkenſaum ſtark zuſammengezogen. Die höchſten Wolkenſchichten, die noch vom Sonnenlicht matt erhellt wurden, erinnerten in ihren zarten, grauen Tönen an manche ſchönen Stücke von Kopenhagener P Immer raſcher zog ſich das Band zuſammen, bis es ſchließlich in einem zarten hell kirſchroten Saume verblich, der den ſamtenen Mantel der Nacht abſchloß. Film⸗Rundſchan H. Union⸗Theater. Mit Pola Negri in der Hauptrollc dieſe Woche das Theater die intereſſante und äußecſt ſpannende Tragödie„Belladonna“. Der erſte Akt ſpielt in Venedig, und zwar verlebt dortſelbſt die ſchöne Carry Hunter(Pola Negri) an der Seite ihres Gatten ihre Flitterwochen. Bald darauf gerät ſie jedoch in die Netze eines jungen Grafen, was dann gleich darauf zu einer Trennung führt. Nach Jahren finden wir wieder Carry in London, woſelbſt ſie durch ihre Schönheit und Verſchlagenheit einen jungen Ingenieur(Herbert French) an ſich zu feſſeln weiß. Vergeblich ſucht ſein Freund Dr. Meyer, ein berühmter Arzt, ihn zu warnen und auch die Nichte ſeines Freundes kann Herbert nicht umſtimmen. Carry und Herbert werden ein Paar. Nach Aegypten geht diesmal die Hochzeitsreiſe. Carry lernt dort den Prinzen Baroudi kennen, der durch Lift die hübſche junge Frau an ſich lockt. Ja, er 775 ſoweit, daß er die ju Frau veranlaßt, ihren Mann durch Gift aus der Welt zu ſchaffen. Jaſt wäre es ihr auch gelungen, doch im letzten Moment erſcheinen Dr. Meyer und ſeine Nichte auf der Bildfläche und retten Herbert. Seine Frau merkt nun endlich, daß ihr falſches Spiel zu Ende iſt. Frei⸗ willig ſcheidet ſie aus dem Leben.— Als Beigabe kommt noch „Fix und Fax als Stadtreiſende“ und ein kleiner Scherzfilm„Felix, der Kater“. K5. Schauburg. In den chtvollen Räumen der Schauburg, hatte ſich zum Wochenwechſel des Spielplang ein zahlreiches Pud⸗ likum eingefunden. Die Ufa gibt ſich auch die allergrößte Mühe, mur erſtklaſſige Filme laufen zu laſſen. Wir ſehen die Verfilmung eines Luſtſpiels, Der dritte Kopf“ betitelt, ein Luſtſpiel aus der 1 7 in der man ſich langweilt, in der die lieben Frauen Zeit für die Mode haben und dem eiferſüchtigen Manne eine „teure“ Gattin werden. Aber es veizt, wenn man ſie ſchmollen und grollen ſieht, bis ſie den neuen ſchönen teuren Hut haben, das Ori⸗ ginal⸗Modell, bei deſſen Bezahlung der Gatte in Ohnmacht fällt, aber ſie hat ihren Willen, und das iſt die Hauptſache, wenn auch das gleiche„Original⸗Modell“ kurze Zeit darauf auf dem Kopfe ihrer beſten Freundinnen ſitzt. Viel Heiterkeit ruft die Szene hervor, in der die Beſitzerin des ſchönen Hutes ſich mit dem Vetter aus Amerika in der Operette amüſiert und das Unglück hat, daß der ver⸗ lixte Hut von der Loge in das Parkett und, o Graus, gerade in den Schoß ihres Mannes fällt, den ſie im Club wähnt. Aber die Frauen ſind ſchlau, ihre Freundin hat dieſen Vorgang beobachtet, ſie iſt auch eeeeeeeeeeeeeeeeeee..... ͤ ⁵ ⁵⁵—. ͤvKv00 aus eigen erfunden, doch ganz durch perfönliches Temperament be⸗ lebt. Wie der Dichter die Schickſale dieſer Menſchen miteinander verknüpft, ſie mit immer neuen Einfällen durchwebt, offenbart ſeim ſicheres Empfinden für bühnenmäßige Wirkung. Die märchenhafte Grundſtimmung paßt gut zu dem exotiſchen Nahmen; ſie erinnert an beſte Vorbilder des literariſch wertoollen Luſtſpiels, gegenüder denen doch Unger durchaus ſeine perſönliche Selbſtändigkeit be⸗ Hauptet. Ein„Ende gut, alles gut“, Charakter des Spiels, und hierin liegt vielleicht eine Schwäche, daß das bereits allzudeutliche Ziel in dem etwas breit angelegten vierten Akt immer wieder hinausgeſchoben wird. So geht ein Teil der Friſche und unmittelbar zwingenden Natürlichkeit des Anfangs berloren. Im Ganzen aber bleibt der günſtige Eindruck von ge⸗ ſchicktem Aufbau, flüßigem Dialog und erfindungsreicher Geſtaltung, Werkes kamen bei der ſorgfältig abgetönten Uraufführung im Mainzer Stadttheater wirkſam zur Geltung, farbenfrohe Bühnen⸗ bilder ſchufen den paſſenden Rahmen für anſprechende darſtellariſche Einzelleiſtungen und für ein flottes Zuſammenſpiel, mit dem ſich die Regie von Paul Peterß insbeſondere in der originellen Löſung des Hochzeitszuges erproben konnte. Die Juhster zeigten ſich durch Witzund Exfindung des heiteren Spiels aufs beſte unterhalten und rieſen mit Speilleiter und Darſtellern den anweſenden Dichter Heinrich Leis Thealerrundſchau. Die in der vergangenen Spielzeit am Mannheimer Nationaltheater uraufgeführte Oper Alkeſtis von Egon Welleſz wird nunmehr am Reußiſchen Theater in Gera Drama Kreuzwege von ra⸗Maria Eberle iſt von den Vereinigten Stadktheatern Barmen⸗Elberfeld erworben worden und kommt am 16. Oktaber zur Uraufführung.— Walter Harlan, der Verfaſſer des Schauſpiels„Nürnzergiſch Ei“ bat ein neues dreialtiges Luftſpiel dollendzt das den Titel Das Frühſtück zu Genus“ träg“.— In Gotha wird dieſer Tage eine Bühnenkunſtausſtel⸗ lung eröffnet. Die Ausſtellung, die vorausſichtlich drei Wochen dauern wird, ſall hauptſächlich die Entwicklung des Bühnenſtils in den lezten 50 Jahren zeigen. Auch das Landestheater Meiningen roird dabei vertreten ſein mit Handzeichnungen Herzvg Georgs II. und mit prächtigen Koſtümen aus der Glanzzeit der Meininger.— it Generalmuſikdirektor Leo Blech wurde ein Abkommen ge⸗ troffen, wodurch Leo Blech in ein dauerndes Vertragsverhältnis zu der Verliner Großen Volksoper getreten iſt.— Die Intendan; der vereinigten Stadt⸗Theater Duisburg⸗Bochum gibt eine Folge dramaturgiſcher Blätter, betitelt„Das Prisma“, folgt naturgemäß aus dem Ernſt Leopold Stahl.— Johannes Tralow hat ſoeben eine Nachdichtung der Euripideiſchen„Medea“ vollendet. Das Werk wurde vom Frankfurter Schauſpielhaus zur Urauffüh⸗ rung angenommen.—„Palette oder ein Held dieſer Zeit“ iſt der Titel iener neuen Komödie von Hellmuth Unger. Vühnenvertrieb und Buchausgabe hat der Schauſpiel⸗Verlag in Leipzig erworben. Kunſt und Wiſenſchaſt „Anatole France f. In der Nacht vom Sonntag auf Montag iſt der en Anatole France geſtorben. Schon tagelang waren die Freunde des Dichters auf ſeinem Landgut verſammelt, denn der Tod war ſtündlich zu erwarten. Noch einige Tage vor dem Tode hat unſer Pariſer.⸗Mitarbeiter folgendes telegraphiert: Die Agonie kann ſich nach Anſicht der Aerzte noch etwas verlängern. Die Blutzirkulation hat ſich aber ſo verſchlechtert, daß mit dem Ein⸗ tritt des Todes von Stunde zu Stunde gerechnet werden kann. Ana⸗ tole France hat ſeit geſtern das Bewußtſein wiedergefunden. Sein Geiſt iſt klar, und nach kurzen Unterbechungen nimmt er immer wieder ſeine Betrachtungen über den Tod auf.„Das alſo iſt Sterbenl“ ſo ſagte er.„Es dauert recht lange.“ Mit ſtoiſcher Ruhe überwi er körperliche Schmerzen. Wenn ſich ſein zer⸗ fallenes Antlitz in Schmerzen verfärbt, ſpricht er zu ſeiner Umgebung: „Wendet Euch von mir ab! Ich ſehe abſcheulich aus.“ Er unterläßt es über andere Dinge zu ſprechen als über den Tod. Aber nicht ein Wort des Vedauerns kommt über ſeine Lippen. Er ſcheidet aus dem Leben, dem er ſoviel Liebe entgegenbrachte, ohne Klage. Weder einen Wunſch, noch eine Hoffnung ſpricht er aus. Nur zeitweiſe er⸗ innert er ſich an wertvollen Kunſtgegenſtand oder an die Erfüllung eines rſprechens, das er einem ſeiner Freunde in beſſeren Tagen machte. Nur die Anſpielung auf ſeine Einäſcherung und auf die Oertlichkeit, wo er begr. ſein möchte, unterläßt er.“ — France war am 16. April 1844 in Paris geboren und hieß eigent⸗ lich Jacques Anatole Thibaut. Aber der Name France war be⸗ zeichnend für ihn: er war eine der Inkarnationen des golliſchen Geiſtes, des galliſchen Temperdments, der galliſchen Formenfreude. Am berühmteſten iſt ſeine Geſchichte von Crainquebille, den fliegenden Händler. Die Inſel der Pinguine, Thais ſind nicht weniger bekannt und ſein letztes Werk die Geſchichte vom Kleinen Petec, darin er halb Dichtung, halb Wahrheit ſeine Jugend beſchreibt, zeigte ihn noch auf der ſtolzen Höhe ſeines Könnens. Seine Bedeutung wächſt über Frankreich hingus ins Europäiſche. edDie größte Auelle Curopas. Die Zeitſchrift„Niederſachſen“ berichtet: In der Nähe des Dorfes Rhumſpringe auf dem hanno⸗ verſchen Untereichsfelde entſpringt die Rhume deren Quelle eine er Haupiſchriftleiter iſt der Münchener Sietsdbar brzadng Or.I bee +. Merkwürdigkeit büdet, die man geradezu als eine einzig daſtehende zeichnen ann denn iie Ahuregüelhe, in Solkantunds Der Rhumeſprung“ genannt, iſt ertoieſenermaßen die größte Quelle nicht nur in Deulſchland, ſondern in ganz Europa, vielleicht ſogar die bedeutendſte der ganzen Erde. Sie lieſert nach den neueſten Berechnungen durchſchnittlich in jeder Sekunde 45 Hektoliter Waſſer, demnach in der Minute 2700 Hektoliter, in der Stunde 3 888 000 Hektoliter. Die Rhumequelle wirft alſo täglich mehr Waſſer aus, als alle Dörfer und Städte im Deutſchen Reiche zum Trinken ge⸗ brauchen. Die Quelle ſtellt ſich dar als brunnenklarer Teich. Das Waſſer tritt in beſtimmten Zwiſchenräumen aus drei großen und vielen kleineren Sprungröhren ſtoßweiſe, aber geräuſchlos hervor, bildet auf der Oberfläche kreisförmig ſich verlaufende Wellen und wälzt ſich alsdann, neu aufſteigenden Waſſerwülſten Platz machend, in das nahe Bett der Rhume. st. 42 Hochſchulnachrichten. Prof. Dr. Friedr. Paſchen, Direktor des phyſikaliſchen Inſtituts an der Unſverſitär Tübingen, hat einen Ruf als Präſident der Phyſikaliſch⸗Lechniſchen Reichsan⸗ ſtalt angenommen. Die Stelle erledigte ſich durch die Uebernahme eines Lehrſtuhles an der Berliner Umiverſität durch den bisherigen Präſidenten Profeſſor Nernſt.— Der Deutſche polytechniſche Vor⸗ ein in der Tſchechoſflowakei hat in einer außerordentlichen Hauptverſammlung eine Entſchließung gefaßt, in der er im Namen der in ihm vereinigten akademiſch gebildeten Ingenieure entcchie⸗ denen Einſpruch gegen die von tſchechiſchen Politikern geäußerte Abſicht erhebt, die Zuſammenlegung der beiden deutſchen techniſchen Hochſchulen des Staates, bezw. Aufläſung einer derſelben im Prager Parlament zu beantragen. Es wäre— ſo werd zur Begründung dieſes Einſpruches ausgeführt— in der Geſchichte der Kultur der erſte Fall, daß eine ſeit Jahrhunderten blühende Hochſchule, die ſeit ihrer Gründung ihren Aufgaben vollauf gerecht geworden iſt, die dem Sdaate zahlloſe wiſſenſchaftlich wohl ausge⸗ bildete Kräfte zur Verfügung geſtellt hat und die eine hervorragende Zukunft vor ſich hat, aufgelaſſen worden wäre.— Auf der Fahrt von Batavia nach Ceylon hat den berühmten Dresdner Gelehrten Dr. med. und phil. Wolfgang Hauſchild der Tod überraſcht. Der Gelehrte, geb. 1883 in Dresden, galt als einer der zukunftsreichſten Anthropologen. Er arbeitete zunächſt bei Geh. Rat Crede am Johannſtädter Krankenhaus und bei Geh. Prof. Schmorl am Patho⸗ legiſchen Inſtitut in Dresden, 1912 ging er ans deutſche Hoſpitat nach Kairo, wo er ſpeziell Tropenkrankheiten ſtudierte, 1918 als Proſeſſor an das Anatomiſche Inſtitut der Univerſität Göttin⸗ gen. In Kriege rückte Hauſchild ins Feld. Ein Lungenbeiden ſtellte ſich ein. Garniſondienſtfähig meldete er ſich an die Konſtanti⸗ nopeler Krankenhäuſer. Seine Schädelſtudien erregten Aufſehen. 1921 erhielt er einen Ruf an die Univerſität Berlin. Im Jun dieſes Jahres erfüllte ſich ein langaehegter W Kuftrac der dgl. Niederländiſchen Regierung nach Niederl.⸗Indien. —— — gerade * Montag, den 13. Ottober 1924 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 475 Seſitzerin des„Originals“, eilt ſchnell in die Wohnung ihrer Part⸗ nerin, gibt dem dienſtbaren Geiſt ihren Hut ab und rettet dadurch die Ehre ihrer Freundin, die nach Hauſe vilte, um beim Stickrahmen den Mann in voller Unſchuld in ſpäter Stunde noch zu erwarten. Der Zweck iſt erreicht. Sie hat geſiegt.— Im zweiten Film handelt es ſich um einen Künſtler⸗ und Dichterroman:„Leben, Lieben, Lachen“, der ſehr viel Beiſall fand. Ein reizendes Mädel, das Tänzerin wird, liebt einen jungen begabten Dichter, deſſen Werke nie gedruckt werden. Sie ſcheiden, um in zwei Jahren in der Dichter⸗ klauſe wieder einander zu treffen, wenn ſie„etwas“ geworden ſind. Das Mödel wird wirklich ein Star am Varietehimmel, er bleibt ein armer Schlucker. Sie erinnert ſich des Verſpruchs und ziert die Manfarde herrlich zum Empfang des Geliebten, wartet bis zur zwölf⸗ ten Stunde und er kommt nicht, dafür aber ſein letzter Gruß, er iſt dahingegangen im Elend. Die einzelnen Szenen wurden mit Span⸗ nung verfolgt, nur wollte der traurige Schluß nicht in den Rahmen des wirklich ſehr ſchönen intereſſanten Dramas paſſen, denn die lebensfreudige und prächtige Diva endet durch Gift. 4. Palaſttheater. Unſer Palaſttheater hat ſich für die laufende Spielwoche wieder eine„klaſſiſche“ Nummer verſchrieben:„Sol! und Haben“, Guſtav Freytags populärſten Roman, neben Ekkehard und Lichtenſtein vielleicht der populärſte aller gro⸗ ßen deutſchen Romane. Und mit Recht! Wenn je ein kultur⸗ und literaturgeſchichtlicher Stoff zur Verfilmung reizte, ſo war es dieſes an Handlung und Stimmung gleich gewaltige Werk. Noch Eins kommt hinzu: Man hat„Soll und Haben“ eine Verherr⸗ lichung der ſoliden bürgerlichen Tüchtigkeit des chriſtlichen Kauf⸗ mannsſtandes, das Hohe Lied der Kaufmannsehre genannt. Wer könnte ſich auch nicht begeiſtern an dem prächtigen Menſchen Wohl⸗ fahrt, der mit zäher Beharrlichkeit ſeinen Weg geht als ſchlichter deutſcher Bürgersmann. Kommen noch die polniſchen Ueberfälle hinzu, ſo könnte das Ganze auch für unſere jüngſte Vergangenheit geſchrieben worden ſein. Niemals paßte dieſes Motto beſſer als eute:„Der Roman ſoll das deutſche Volk da ſuchen, wo es in ſeiner Tüchtigkeit zu finden iſt, nämlich in ſeiner Arh at, Darin liegt auch der große erzieheriſche Wert von Soll und Haben“. Alſo neben den zu erwartenden vollen Kaſſen Gründe genug für eine findige Filmregie. Und die hat ſich auch in Karl Figdor und Karl Wilhelm glücklich gefunden Wohl mußten ſie dem gewaltigen Stoff aus geſchäftlichen und techniſchen Grün⸗ den manchen Abbruch tun, wodurch die emkeitliche Linie nicht immer gewahrt bleiben konnte— daß der an ſich ſchon arme und dürftige Entwicklungsgang des ſoliden fleißigen Handlungskommis Wohlfahrt auch im Filme nicht mehr beanſpruchen kann, iſt ſelbſt⸗ verſtändlich—, wohl ſcheinen einige Partien nahe an den Tendenz⸗ film zu kommen, im großen Ganzen aber wurden alle Schwierig. keiten glücklich„umſchifft“. Es läßt ſich dies im Film ja nicht anders machen. Die Mängel und Lücken der Handlung wurden bei weitem durch Milieu und Ausſtattung ausgeglichen. Hier hat die Regie eine wirkliche Leiſtung geſchaffen. Zeit und Art des Hintergrundes ſind bis ins Detail getroffen. Manche wie die Ein⸗ zugs⸗ und Revolutionsſzene entbehren ſogar nicht einer gewiſſen Großzügigbeit, wie auch Geld und Mühen bier nicht geſcheut wurden. Bleibt nur noch das Spiel an ſich. Namen von beſtem Klang weiſt die Darſtellerliſte auf— ſo Hans Brauſewetter (Anton Wohlfahrt), Paul Graetz, Th. Loos, Mady Chri⸗ ſtians(Leonore), Olga Tſchecho wa(Sabine) Bruno Kaſt⸗ ner Kn— ein Beweis, daß die Darſtellung in guten Häaden lag. Alles in allem ein Verſuch und ein Erfolg. Rommunale Chronil Anträge und Anfragen im Ludwigshafener Stadtrat Die demokratiſche Stadtratsfraktion fragt bezw. beantraat: 1. Iſt es richtia, daß das Wohlfahrtsamt die von hieſigen Geſchäftsleuten gaeſammelte Spende zu auswärts getätigten Anzüge⸗ Ankäufen verwendete, daßt es verfäumte. hier am Orte Offerten ein⸗ zuholen und daß die gelieferte Ware teuer und ſchlecht war? Warum wuürde eine diesbezüoliche Eindabe der Geſckäftsleute nicht beant⸗ wortet?— 2. Die erledigten Stellen eines Nechtsrates und eines Baurates in hieſiger Stadtverwaltung mögen nicht mehr beſetzt wer⸗ den.(Angezeigter Beamtenabbau.)— 3. Straßenbahntarife und Straßenbahnfahrplan mögen endlich einmal den Ver⸗ hältniſſen in der Vorkrieaszeit angeraßt werden. Die Zentrumsfraktion beantragt: 1. Die Verkehrs⸗ ſchroieriakeiten zwiſchen der Gartenſtadt Hochfeld und der Stadt ſind. inſoweit es nicht ermöglicht werden kann, eine Erweiterung des Straßenbahnnetzes dorthin durchzuführen, durch kursmäßiae Autobusfahrtagelegenheit zu beheben.— 2. Die Erſtel⸗ lung eines Schulgebäudes im Bereiche der über 4000 Einwohner zäh⸗ lenden Gartenſtadt iſt tunlichſt bald durchauführen, da der unverhält⸗ nismäßige weite Schulweg durch einen überlaſteten Verkehr die Schiler großen Gefahren ausſetzt und zudem die Abnützung von Schuhwerk und Kleidung durch den weiten Schulwea die minder⸗ bemittelte Bevölkerung der Gartenſtadt ſchwer belaſtet.— 3. Der Tarif der Straßenbahn iſt im Sinne einer Ermäßiaung zu revidieren. Insbeſondere iſt auf eine Ermäßigung der Wochen⸗ und Monatskarten zu dringen. ftunſt- und Bildungspflege in Frankenthal R. Frankenthal, 11. Okt. Beim Wiederaufleben der öffent⸗ lichen Kunſt⸗ und Bildungspflege, die lange unter den bekannten Schwierigkeiten etwas in den Hintergrund treten mußte, wird von Intereſſe ſein, welche Mittel zur Förderung von Kunſt und Bildung in den neuen ſtädtiſchen Haushalt eingeſtellt ſind. Es iſt hierfür einle beſondere Poſition eingerichtet, in der den allerdings geringen Einnahmen von 800 Mark Ausgaben in Höhe von 8800 Mark ge⸗ genüberſtehen. Die Einnahmen beſtehen im weſentlichen aus einem Beitrag der Geko in Höhe von 600 Mark. Was unter dieſem ge⸗ heimmisvollen Titel zu ſuchen iſt, wird erſichtlich, wenn man ſich er⸗ innert, daß die Stadterwaltung vor einigen Jahren, um dem Man⸗ gel eines tadelloſen Konzertflügels für öffentliche und Vereins⸗ konzerte abzuhelfen, einen ſolchen zu dem damaligen Papiermark⸗ preiſe von 42 000 Mark gekauft und da die Stadt als folche Er⸗ werbsgeſchäfte nicht betreiben darf, zur Finanzierung und Amörti⸗ ſierung eine G. m. b. H. gebildet hat, deren etwa⸗ langatmiger Familfenname in der wundervollen Abkürzung Geko(Gemeinnüt ge Geſellſchaft zum Betrieb eines Konzertflügels) aufgegangen iſt. Die aus der Verleihung des Flügels erwachſenen Einnahmen figurie⸗ ren unter den Ausgaben als Beträge zur Verzinſung und Tilgung des Kapitals. Weitere Einnahmen hat die Stadt in beſcheidener Höhe aus den Zuſchüſſen des Bezirks zur Stadtbibliothek. Unter den Ausgaben ſind neben denen für die Geko ſolche für die Bücherei zu nennen mit 3900 Mark, für den Ankauf von Gemälden 500 Mk. leinige ſehr ſchöne Gemälde hat die Stadt ſchon früher gekauft), Polksbühne 1000 Mk. und Landesorcheſter für die Pfalz 2000 Mk., Für bildende Vereine werden folgende Zuſchüſſe verzeichnet: Volks. bidungsvetein 50, Gewerbemuſeum Kaiferslautern 50, hiſtoriſches Mufeum der Pfalz in Speyer 100, Nationalmuſeum Nürnberg 50, Deuſches Muſeum in München 20, Altertumsverein Frankenthal 300, Fiſtoriſche Vereine 10, Bayer. Landesverein für Heimaſſchutz 20 Mart u. a. kleinere Veträge. Zum Sti dienfonds der Oberreal⸗ ſchule Ludwigshafen werden 50 Mark zugeſſchoſſen. Eine Flaggendebakle im Jorchheimer Skadkrat sbe. Nürnberg, 10. Okt. Im Stadtrat Forchheim war von einem ſozialdemokratiſchen Stadtrat angefragt worden, weshalb das Rathaus gelegentlich einer Tagung der bayriſchen Geſchichtsvereine nicht auch die ſchwarz⸗rot⸗goldene Fahne der deutſchen Republik, ſondern nur weiß⸗blau und ſchwarz⸗weiß⸗rot getragen habe und wer dafür verantwortlich ſei. Bürgermeiſter Dr. Räbel beantwor⸗ tete dieſe Anfrage, wie der„Fränkiſche Kurier“ berichtet, dahin, daß er dafür verantwortlich ſei und annehme, daß die Mehrheit des Stadtrats und der Bevölkerung ſeine Stellungnahme billige, wenn er erkläre, daß die ſchwarz⸗weiß⸗rote Flagge im Gegenſaß zu an⸗ deren die Ehre, den Ruhm und den Skolz Deutſchlands verkbörpere. Auf Vorwürfe eines Stadtrats, warum er als königstreuer Mann noch ein Gehalt von der Republik annehme, erwiderte Dr. Räbel, die republikaniſche Staatsform ſei durch gewaltſamen Umſturz ver⸗ brecheriſch gegen den Willen der Mehrheit des Volkes eingeführt. Er habe von ſeinen Grundſätzen auch in der Revolution kein Jota auf⸗ gegeben. Gegen die Stimmen der ſozialdemokratiſchen Vertreter wurde die Stellungnahme des der Bayriſchen Volkspartei angehören⸗ den Bürgermeiſters von der Stadtratsmehrheit gebilligt. * eckenheim, 11. Okt. Aus den letzten Gemeinderats⸗ ſitzungen iſt folgendes mitzuteilen: Die Haftpflichtverſicherung wird gemäß dem vorliegenden Angebot bei der Verſicherungsgeſell⸗ ſchaft Regeno abgeſchloſſen.— Von dem Schreiben des Waſſer⸗ und Straßenbauamtes Heldelberg betr. der Koſten der Pflaſterung der Landſtraße durch den hieſigen Ort wird Kenntnis genommen.— Die Herſtellung eines Brunnens beim Waldſportplatz wird dem Submit⸗ tenten Joſef Koger zu ſeinem Angebot übertragen.— Der vorläufige für das Winterhalbjahr wird genehmigt. An Waſſergeld ſin auf 1 Mark Friedenstarif 35 Pfennig zu erheben. — Der Förderungsgeſellſchaft an der Handelshochſchule Mannheim und dem Bad Landesverband gegen den Alkoholismus wird mit einem entſprechenden Jahresbeitrag als Mitglied beigetreten.— Der Karuſſelplaßz für die Kirchweihe wird dem Karuſſelbeſitzer Böhler in Sandhauſen überlaſſen.— Von einem demnmächſt bei der Schule freiwerdenden Gemeindegarten wird 1 Ar als Uebungsgarten der Volksſchule überlaſſen.— Die Landwirtſchaftskammerbeiträge für das Jahr 1924/½5 werden auf die Gemeinde übernommen.— Friedrich Bauer wird zum Hilfsleichenträger ernannt.— Die Unfallverſicherung der Feuerwehr ſoll auch auf Hilfsmannſchaften ausgedehnt werden. Ladendurg, 11. Okt. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt erwähnenswert: Zwei Wirtſchaftskonzeſſionsgeſuche, von Maria Singer für die Gaſtwirtſchaft„zum Hirſch“ und von Peter Remelius für die Gaſtwirtſchaft„zum Stern“, wurden befürwortend dem Bezirksamt vorgelegt.— Einem Geſuch um Befreiung von der Zahlung des Realſchulgeldes wurde entſprochen.— Der B chluß der Gemeinnſttigen Baugenoſſenſchaft Ladenburg, die Mietzinsfeſtſetzung in den Genoſſenſchaftshäuſern künſtighin unter Zugrundlegung des Grundſtücksrealwertes vorzunehmen, wurde gutgeheißen.—. Der⸗ Ev. Cemeinſchaft ſoll an Stelle des gekündigten Betſaales im ehemaligen Anweſen der Gummiwerke Neckar ein Saal in der Kinderſchule zu Betzwecken überlaſſen werden.— Die Anſchaffung von einem Paar Läuferſchweinen für das Bürgerhoſpital wurde genehmigt.— Die Kokslieſerung für die Städt. Anſtalten wurden den Submittenten Fr. Schrepp II, Wilhelm Merkel und Theodor Ratz übertragen.— Auf Anſuchen wird der Turn⸗ und Sportgemeinde 1878 anläßlich des Schauturnens am Sonntag, den 12. Okkober die Erlaubnis zur Ab⸗ 779075 des Gehweges am Neckardamm erteilt.— Den Feuerwehr⸗ leuten Johann Vär, Franz Dietz, Karl Wilh. Sauer, Michael Ullrich und Wilhelm Neußer wird das Diplom für 12jährige Dienſtzeit ver⸗ liehen.— Unter beſonderen Vedingungen und vorbehaltlich der Ge⸗ nehmigung des Bürgerausſchuſſes ſoll der Waſſerleitungsſtrang nach dem Induſtriegebiet bis zur Firma Kühlne, Kopp und Kauſch und Leimfadrik Feher verlängert werden.— Das Grundſtück Lgb. Nr. 3426 am Wallſtadterweg wird der Firma Götz und Heeger als Lager⸗ platz in Pacht auf unbeſtimmte Zeit überlaſſen.— Kenntnis genom⸗ melt wurde von der Unterbringung des Kindes Eva Sattler in der Heil⸗ und Pflegeanſtalt in Kork. Fleinue Milteilungen Die Mißwirtſchaft der kommuniſtiſchen Gemeinderat;⸗ frak⸗ tion in Niederauerbach(Pfalz) hat einen ſolchen Umffang an⸗ genomimen, daß auf Hilferuf der Bürgerſchaft die Gendarmerie gegen das gemeingefährliche Treiten vinſchreiten mußte. Vor allem wurden Maßrsgeln getroffen, das Geweindeſiogel zu ſichern und amtliche Be⸗ tätigungsverſuche zu verhindern. Die Evangeliſche Candesſynode AKlatlsruhe, 8. Okt. Heute abend nach 6 Ubr wurde die vierte ökfentliche Sitzung eröffnet. Aba. Hauß ſprach das Eingangs⸗ gebel. Aha. Seufert erſtattete namens des Ausſchuſſes Bericht zum Hauptbericht der Oberkirchenbehörde, der vom Ausſchuß in acht Sitzungen behandelt worden iſt. Einzelne Punkte müſſen zur näch⸗ ſſen Taaung zurückgeſtellt werden. Unter Anderem wird auch die Feier des 100jährigen Beſtehens des Lehrerſeminars 1 in Karlsruhe erwähnt, aus dem die Mehrzahl der evang. Lehrer hervorgecangen iſt. Der Miniſter hat bei der Jubelfeier der Anſtalt, die den Namen Comeniusſchule bekam. die Zuſicherung gegeben. daß die Anſtalt als ſolche erhalten bleiben ſoll. Ueber den Sonntaa im heutigen Volksleben ſprechen mehrere Abgeordnete, beſon⸗ ders eingehend Aba. W. Schulz Eine wichtige Frage iſt die Krankenhausſeelforge. Für die aroßen Krankenhäuſer in Mannheim, Heidelbera, Karlsruhe, Freibura follten beſondere Krankenhauspfarrer beſtellt werden. Dazu äußern ſich die Abgeord⸗ neten Bender und Kattermann und der Kirchenpräſident. Ein entſprechender Antrag wurde einſtimmig angenommen. Auch zur Frage der Aufwertung wurde im Sinne des Deutſch⸗Evaneg Kirchenausſchuſſes eine Entſchließung gefaßt. dazu erariff Aba. Vo⸗ gelmann das Wort. Aba. Rohde hebt die fozfale Pflicht der Kirche hervor, die heute nicht mehr das Glück im Winkel lieben dürfe, ſondern ſich der Maſſen annehmen müſſe. Der zweite Punkt der Tagesordnung iſt der Bericht der Kom⸗ miſſion für Kultus und Unterricht über den Katechismusent⸗ wurf. Der Entwurf wird von einer aus 8 Mitaliedern beſtehen⸗ den Kommiſſion überarbeitet werden, dann ſoll die Sunode endaülti⸗ den Beſchluß faſſen. Der Antraa des Ausſchuſſes wurde mit 46 gegen 2 Stimmen bei 2 Stimmenthaltungen angenommen. Die Achterkom⸗ miſſion wird gebildet. In der badiſchen Kirche iſt vielſeitig das Verlangen nach einer reicheren Ausgeſtaltung der Gottesdienſte vorhanden. Eine lituraiſche Konferenz hat gediegene Vorarbeit dazu getan. Aba. D. Frommel berichtet darüber. Es handelt ſich fetzt um die Druck⸗ leauna der Arbeit, die dem Geſangbuch als Anhana beigefügt werden ſoll. Abg. Dr. Eißenköffel, der auf dieſem Gebiet beſonders tätia iſt, ſprach zu dieſem Gegenſtand. Im Sinne des Antraaes des Ausſchuſſes wird beſchloſſen. Aba. D. Frommel ſtellt einen weiteren Antrag. der die Förderung der Kirchenmuſik bezweckt. Auch dieſer Antraa wird angenommen, ein arößerer Ausſchuß ſoll gebildet werden. Von den weiteren Punkten der Tagesordnuna iſt beſonders herporzuheben die gleichlautende Eingabe von 30 Kirchengemeinden betreffs der Landeskirchenſteuer. Die Finanzkommifſton hat einen ausführlich belehrenden Beſcheid auf die Eingabe ausgear⸗ beitet. Die Sunode beſchließt, außerdem eine kurze Kundaebuna an alle Gemeinden hinausgeben zu laſſen. bundes durch Bundesvorſitenden Flügel eröffnet. „Karlsruhe, 9. Okt. Heute morgen nach 9 Uhr wurde die geſtern abend abgebrochene Sitzung zuende geführt. Das Eingangs⸗ gebet wurde von Abg. Haaß geſprochen. Eine Eingabe der Stadt⸗ miſſion Baden⸗Baden wurde nach Berichterſtattung durch Abg. D. Klein durch Uebergang zur Tagesordnung erledigt. Verſchie⸗ dene Anträge und Beſwerden, zu denen die Abg. D. Klein, Dr. Haas, Fitzer und Camerer namens des Verfaſſungsaus⸗ ſchuſſes berichteten, waren in dem Ausſchuß eingehend nachgeprüft worden. Es handelt ſich namentlich um Anträge und Beſchwerden einſtweilig zur Ruhe geſetzter oder entlaſſener Verwaltungsbeamter. Die Abbauordnung hat auch bei dem kirchlichen Beamten⸗ abhbau manche Härten gezeitigt, eine unrichtige Anwendung des Abbaugeſetzes konate nicht konſtatiert werden. Die Kirche iſt be⸗ ſtrebt, die Härten möglichſt zu mindern. Inzwiſchen ſind noch weitere Eingaben eingetroffen; ſie werden dem Oberkirchenrat übergeben. Der Finanzausſchuß hat die Kundgebung an das Kirchenvolk be⸗ treffs der Landeskirchenſteuer entworfen, ſie wird mit formalen Abg. Brecht bedauert die Aufhe⸗ bung der Stiftsſchaffnei Sinsheim, die 100 Jahre alt iſt und wünſcht, daß ſie wieder errichtet werden möge. Nach einer kurzen Beratungspauſe werden die Wahlen vorgenommen, bie durch die Wahl des Kirchenpräſidentenund des Prälaten nötig ſind. In die Kirchenregierung werden die Abg. Dekan 8 eln und Bender gewählt. Beide werden verpflichtet nach der Vorſchrift der Verfaſſung.. Als Erſatzmann für den Kirchenpräſidenten wird Abg. Herrmann in den deutſchen Kirchentag delegiert. Der Präſident D. Keller donkt dem Landtagspräſfidenten für die freundliche Ueberlaſſung der Beratungsräume und des Sitzungsſaales. Er wirft einen kurzen Rückblick auf die 19tägige Seſſion, die große Veränderungen gebracht hat und wünſcht, daß diefe der Kirche zum Wohl gereichen mögen. Prälat Kühle w ein hält eine kurze Schlußanſprache, die er mit Gebet ſchließt. Darauf wird die Synode vertagt und die Sitzung um ½11 Uhr geſchloſſen. Abänderungen angenommen. Tagungen Cagung des Zentralverbandes der Deutſchen Haus⸗ und Grundbeſttzervereine Karlsruhe, 11. Okt. Unter Beteiligung von über 800 Vertretern der deutſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer trat geſtern hier der Zen⸗ tralverband der Deutſchen Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗ vereine, e. V. mit dem Sitze in Berlin zu ſeiner diesjährigen Hauptverſammlung zuſgammen. Der Verband umfaßt 2000 Vereine mit 500 000 Mitgliedern und iſt zurzeit eine der größten wirtſchaftlichen Vereinigungen des Reiches, als die er ſich auch an 5 17 15 Landtags⸗ und den Gemeinderatswahlen ſehr aktiv be⸗ deiligt. Zunächſt tagte unter dem Vorſitz des Präſidenten des Deutſchen Reichswirtſchaftsrates Stadtrat Humar⸗München im Rathauſe der Geſamtvorſtand. Es wurde u. a. beſchloſſen, an das Reichsfinanz⸗ miniſterium folgende Stellungnahme des Dentralverbandes zur Reichsvermögensſteuer gelangen zu laſſen: 1. Der ſtädtiſche Hausbeſitz wird von der Verpflichtung zur Tra⸗ gung der Vermögensſteuer inſolange befreit, als er nicht durch Aen⸗ derung der Geſetze über Mietzinsbildung zur Leiſtung dieſer Steuer tragfähig gemacht iſt. 2. Bei bebauten Grundſtücken, die Wohnzweckem zu dienen be⸗ ſtimmt ſind, beträgt der Abſchlag, ſoweit es ſich um Mietwohngrund⸗ ſtücke handelt, 809% des Wehrbeitragswertes. Die Landesfinanzämter können ihren Bezirk oder für Teile ihres Bezirks nach Lage der örtlichen Verhältniſſe Abſchläge bis zum Höchſtſatze von 905 des Wehrbeitrages zulaſſen. 3. Die Sonderbelaſtung gewerblich benutzter Grundſtücke, die nicht zum Vetriebsvermögen gehören und für die nur die geſetz ⸗ liche Miete bezahlt wird, wird aufgehoben. 4. Die teilweiſe Sorderbelaſtung der verſchiedenen Zwecken die⸗ nenden Grundſtücke wird aufgehoben. 5. Die Klaſſifizierung der Grundſtücke in drel Kategorien nach Maßgabe des Wehrbritragswertes wird aufgehoben. 6. Der Abzug aller auf Goldmark umgeſtellten, dinglich geſicher⸗ ten und anderen Schulden wiß geſtattet werden. Weiterhin wurde beſchloſſen, der Tagung zu der Frage der Auswirkung der dritten Steuernotverordnung Leitſätze zur An⸗ nahme zu unterbreiten, wonach die Mietzins⸗ bzw. Hauszins, ſteuer von dem organiſierten deutſchen Haus heſitz abgelehnt und deren Beſeitigung zugunſten der Nentabiliſierung des in den Häuſern feſtgelegten eigenen und fremden Kapitals gefordert wird. 4. Bundestag des Deulſchen Beamtenbundes Im Lehrervereinshaus in Berlin wurde am Donnerstag, den 9. Oktober, der 4. Bundestag des deutſchen Beamten⸗ In ſeiner Begrüßungsanſprache kennzeichnete er die Arheit der Tagung dahin: Wahrnehmung der Intereſſen des deuſſchen Berufsbeamtentums im Rahmen der Geſamtintereſſen des deutſchen Volkes. Den Geſchäfts⸗ bericht erſtattete der Bundesvorſitende. Für die Beamten ſei Staats⸗ bejahung Lebensluft, Staatsverneinung Selbſtmord. Es ſei ihre ſelbſtverſtändliche Pflicht, ſich zum Grundgeſetz des Staates, zur Ver⸗ faſſung von Weimar zu bekennen oder doch mindeſtens dieſer Ver⸗ ſaſſung treu zu ſein. Redner ging auf die verſchiedenen Arbeitsgebiete des Beamtendundes— Beamtenrecht, Beamtenbeſoldung, Beamten⸗ wirtſchaft— des näheren ein. Unter dem kebhaften Veiſzl der Ver⸗ ſammlung ſprach er den Beamten an Rhein und Ruhr für ihr hel⸗ denhaftes Verhalten den Dank der geſamten Beamtenſchaft aus. Hierauf begründete Hauptſchriftleiter Winters das pom Bun⸗ desvorſtande vorgelegte Programm des Deutſchen Veamtenbundes, das einſtimmig angenommen wurde. Angenommen wurde ferner eine Entſchließung gegen die Rechtsminderung der Eiſenbahnbeamten und eine ſolche, in der die Erwartung ausgeſprochen wird, daß Regierung und Reichstag alle Möglichkeiten erſchöpfen möchten, die Lage der⸗ jenigen Veamten erträglicher zu geſtalten, die an Rhein und Ruhr Opfer ihrer treuen Pflichterfüllung geworden ſind. Nachmittags hielt Geheimrat Greß einen Vortrag über Abwehr von Rechtsminderungen und zur Neugeſtaltung des mtenrechts. Ins⸗ beſondere begründete er die vorgelegten Richtlinien zum Beamten⸗ vertretungsgeſetz, die angenommen wurden. Sodann begründete der Beſoldungsreferent des D. B. B. Lenz die vom Beſoldundsaus⸗ ſchuß emworfenen und vom Bundesvorſtand gebilligten Richklinien für eine Beſoldungsänderung. Nach längerer lebhafter Ausſprache wurden dieſe einem beſonderen Ausſchuß überwieſen. In einer Anzahl Telegramme an den Bundestag werden energiſche Schritte ur Beſoldung⸗aufbeſſerung 8 Nunmehr nahm der wirt⸗ ſchaftpolltiſche Berater des d. B. B. Staatsſekretär a.. Auguſt Müller, das Wort zu ausführlichen Darkegungen über die Stellung der Beambenſchaft zu den allgemeinen wirtſchaftspoli⸗ tiſchen Fragen. Die Beamten müſſem entſcheidendes Gewicht legen auf eine ſtaalliche Wirtſchafts⸗ Sozial⸗ und Steuerpolitik, die ſich eine möglichſt beſchleunigte Milderung der vorhandenen Här ten, einen gerechten Ausgleich der zu tragenden Laſten zum Ziele ſetzt Bundesdirektor Remmers ſppach über Fragen der allge⸗ meinen Sozialpolttik. Er behandelte im beſonderen das Wohnungs⸗ und Siedlungsweſen, die Arbeitszeit, den Urlaub und ähnſiche Fragen. ̃ —— Materialien macht. aus feinsten Fetten und mit Seife nicht nur TeIl enn Sie eine Seife für Ihr Gesicht und Ihre Hände— also eine bedenken Sie bitte, daß man gute Seifen aus guten Materialien und gechlechte Seifen aus schlechten Schlechte Materialien sind billig, gute Materialien sind teuer, RAV-Seife wird Hühnerei hergestellt. Wenn Sie lIhr Gesicht, hre Hände, Ihren Körper nigen, sondern pflegen wollen, Vicht auf den Preis, sondern auf die Zusammenselæung des Fabrilates tommt es an. Die raffinierte Zusammensetꝛung und die Herstellung de: Ray-Seiſe sind ein Geheimgls. Toiletteseife— gebrauchen, dann dann wählen Sie RAV-Seife. eeeee ————e— Neue Mannheimer Jeitung lñbend · us gabe) Monkag, den 13. Oktober 1924 annheimer Jeitung» Handelsblatt Deviſenmarkt 5 Berliner deviſen im Billonen Amtlich 8. 10. B. 10. rp. G. 18. B. 13. w. Holland. 188,75 163.81 f 164,29 165,11 BuengsAie..545 185 152 10 Drüſſel...1980 20.— 20,80 20.40 Chriſtania. 80.05 80.85 5 595 50,25 27700 1.59 5 75585 75778 4 Aſage deden. 73.8¹ 74.19 5 73081 74.19 Stockholm..62 112418 11162 1124d9 8 elſingfors 10.51 10.57 0 10.57 10,88 5 len..18417 18.27 7 18,40 18,50 Zondon 18.505 18.68 18,835 1825„ New-Dork 4⸗—19 421 1 4¹9.21 Baris 21.52 21062 5 2116 22728 Schweig 80,40 60,80 8 80,40 80,50 0 Spanſen.. 5888 55,24 58,21 80,49 5 Japann.825.635 8.825.835 8 Konſtantinopel..28 2,28 1 2,20 2,28 2 Rio de Janeire 0,45 045s„.455 0476s„ Wien, abg. 555251 5,5%„.9250 385 tag 12,50 12.88 2 12615 1257 cte.08.09 5 6085 63 Budapeſt.. 5,471 5,491 15 5,491 5,511 8 fia 07.09 5 8,09 11 0 * 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Deuiſche Anleihen gut behaupket— Induſtriewerte feſter, da größeres Intereſſe— Badiſche Anilin höher FIrankfurt a.., 13. Oktbr.(Drahtb.) Die Börſe verkehrte heute in ziemlich zuverſichtlicher Haltung, jedoch bei ſehr beſcheidenen Umſätzen. Deutſche Anleihen konnten ſich auch heute behaupten, doch iſt man wegen der morgen wieder beginnenden Verhandlungen vor dem Aufwertungsausſchuß ſehr zurüuͤckhaltend. 5 proz. deutſche Kriegsanleihe eröffnete zunächſt etwas leich⸗ ter, aber im Verlauf machte ſich trotzdem etwas Bedarf geltend, ſo daß der Kurs ſchließlich etwas über der letzten amtlichen Notierung vom Freitag lag. Der erſte amtliche Kurs war nur 528. Ausländiſche Renten dagegen waren heute vernachläſſigt und neigten eher zur Abſchwächung. 1‚ dem Induſtriemarkt beſtand größeres Intereſſe, namentlich für Montan⸗ und chemiſche Werte. Auf dem Montanmarkt waren beſonders Harpener und Gelſenkirchener bevor⸗ zugt und bis 3 Billionen Prozent höher. Auf dem Chemie⸗ markt ſtanden Chemiſche Griesheim und Badiſche Anilin im Vordergrund des Intereſſes und waren dieſe bis 1 Billion Prozent höher. Auch auf dem Elektromarkt iſt die Tendenz ziemlich feſt, beſonders für Schuckertaktien, die nahezu 2 Billionen Prozent gewannen. Der Banken⸗ und Schiffahrtsmarkt begegnete dagegen weniger großem Intereſſe und blieb auch in der Kursgeſtaltung faſt vollkommen unverändert. Etwas freundlicher war das Geſchäft im Freiverkehr. Api 2,25, Becker Kohle 576, Benz 3,25, Brown Boveri 1986, Rheini⸗ ſche Handelsbank 0,0627, Growag 0,170, Hanſa Lloyd 1,1, Kreich⸗ dauer 0,095, Raſtatter Waggon 376, Ufa ſehr feſt, 11786. Nachbörslich war nichts mehr zu tun. Die meiſten Beſucher zogen ſich infolge des kleinen Geſchäftes nach dem offiziellen chluß zurück. 8 Berliner Wertpapferbörſe N Berlin, 13. Oktbr.(Drahtb.) Bei unvermindert auf allen Gebieten vorherrſchender Geſchäftsſtille war die Grundſtimmung im allgemeinen feſt. Die Kurſe veränderten ſich nur wenig. Am 3 5 Stand der Keichsbank am 7. Oktober 1924 Nach der Anſpannung des Reichsbankſtandes zum Vierteljahres⸗ ſchluß ging in der erſten Oktoberwoche die geſamte Kapital⸗ anlage der Bank unerheblich zurück, von 2302,4 Trill. auf 2268,8 Trill., alſo um 33,6 Trill.. Im einzelnen ſank die Anlage im Papiermarklombardgeſchäft um 8,4 Trill. 4 auf 6,1 Trill. und im Rentenmarklombardgeſchäft um 31,3 Mill. Renten⸗ mark auf 8,7 Mill. Rentenmark. Der Beſtand an Papiermark⸗ wechſeln verminderte ſich um 38,7 Trill. auf 897,4 Trill., während das Wechſelportefeuille in Rentenmark ſich um 45,2 Mill. Rentenmark auf 1278,8 Mill. Rentenmark erhöhte. die Summe der von der Reichsbank rediskontierten Wechſel ſtieg um 30 Trill. auf 201,7 Trill. A. Der Umlauf an papiernen Zahlungsmitteln erfuhr eine geringe Verminderung. An Reichsbanknoten floſſen 1,5 Trill. aus dem Verkehr zurück, ſo daß ſich die Summe des Umlaufs auf 1519 Trill. ſtellte, und der Beſtand der Reichsbank an Rentenbankſcheinen dehnte ſich durch Rückfluß aus dem Verkehr um 23,9 Mill. Rentenmark auf 246,3 Mill. Rentenmark aus. Die fremden Gelder der Reichsbank erhöhten ſich, in Papiermark und Rentenmark zuſammengenommen, um 23,2 Trill.„ auf 693,3 Trill. I. Der Goldbeſtand ſtieg weiter um 16,8 Mill./ auf 594,7 Mill.„1. Der Beſtand an Scheidemünzen verminderte ſich um 1,8 Trill.„ auf 19,9 Trill. A. 5 Zuſammenbruch im Ritzau⸗Konzern Die Genehmigung des Aufſichtsamtes für Privatverſicherung zur Eröffnung des Konkursverfahrens über die dem Ritzau⸗Konzern angehörigen Geſellſchaften, die Motor⸗Union Verſicherungs⸗ .⸗G. und die„Record“ Feuerverſicherungs⸗A.⸗G. iſt nicht nur für den Ritzab⸗Konzern ſelbſt, ſondern auch für das geſamte Verſicherungsweſen ein Ereignis von großer Tragweite. Seine Bedeutung wird auch dann bleiben, wenn der Ritzau⸗Konzern die ihm noch offen ſtehende Möglichkeit eines Rekurſes gegen die Eröffnung des Konkurſes ergreift, und wenn es gelingen ſollte, bis zur Eintragung des Konkurſes die benötigten 150 000 Goldmark aufzubringen und dadurch den Konkurs von den beiden Geſell⸗ ſchaften abzuwenden. Es bleibt auch in dieſem günſtigſten Fall die ſchwere Erſchütterung beſtehen, die der Konzern als ſolcher und der von ihm in der Verſicherung vertretene Gedanke erfahren hat. Die Wirkung des Beſchluſſes des Aufſichtsamtes trifft nicht nur die beiden inſolventen Konzernglieder, ſondern auch den ganzen Konzern in ſeinem empfindlichſten Punkt, in der Zerſtörung des Vertrauens. Die Leiter des Konzerns haben in ihren öffentlichen Kundgebungen ſtets mit beſonderem Nachdruck auf das ihrem Unternehmen entgegengebrachte große Vertrauen hingewieſen, das einesteils durch die gebotenen Sicherheiten, andernteils durch die Qualität der am Konzern intereſſierten und beteiligten Perſonen begründet ſei. Nicht kataſtrophale Ereigniſſe, wie etwa zu Anfang dieſes Jahrhunderts die großen Brände in Baltimore, das Erdbeben in San Francisco oder der Untergang der Titanic, haben die Mittel des Konzerns erſchöpft, ſondern mangelnder Zahlungseingang der Verſiicherungsnehmer bzw. der Agenturen, Verſagen der übrigen Konzernglieder und der Ausland⸗ verbindungen, alſo Illiguidität in weiteſtem Umfang. Die Klagen über Preisſchleuderei des Ritzau⸗Konzerns kehren in der Fachpreſſe immer wieder und wenn auch manches auf den heftigen Wettbewerbsſtreit der verſchiedenen Gruppen untereinander zurückzuführen ſein mag, ſo entbehren dieſe Klagen doch offenbar nicht des Grundes. Von der Motor⸗Union, gegen die jetzt Konkurs⸗ antrag vorliegt, wurde z. B. behauptet, daß ſie Autokaskoverſiche⸗ rungen zu 1,6 Prozent bei einer Tarifprämie von 3,3 Prozent ab⸗ ſchließe. Es heißt, daß der Ritzau⸗Konzern nicht nur in der Auto⸗ kasko⸗Branche, ſondern auch im Feuergeſchäft die Prämien ſyſte⸗ nötigen Rückdeckung gefehlt. Dieſer organiſstoriſche Mangel iſt dadurch entſtanden, daß der Ritzau⸗Konzern bei ſeinem Ber⸗ hältnis zu den großen und ſtarken bahe eleen ſich bei dieſen nicht decken konnte und daher eigene Geſellſchaften zu gründen unternahm.„55 Auch der Inflation iſt der Ritzau⸗Konzern nicht ausgewichen, vielmehr mitten in ſie hineingetreten. Denn die Gründungen und Kapitalerhöhungen des Konzerns erfolgten mit Inflations⸗ geld, und die Kriſe, die jetzt über ſie hereinbricht, liegt zum großen Teil in der Notwendigkeit, den mit ſchlechtem Geld in aller Eile aufgetürmten Bau mit gutem Gelde durchhalten zu müſſen. Einmal ſchien es, als ob der e ſeinem Ziel nahe gekommen ſei. Das war am 24. Januar 1924, als die„Deutſche Feuerverſicherungsvereinigung“ nach 25jährigem Beſtehen ihre Auf⸗ löſung beſchloß. Die Zermürbung dieſes Verbandes war mit ein Werk des Gerling⸗ und des Ritzau⸗Konzerns. Aber es war doch immer nur ein Erfolg nach der negativen Seite. Die große poſitive Aufgabe, die ſich der Ritzau⸗Konzern geſtellt hatte, nämlich„das Surrogat aus dem durch Krieg und Kriegsfolgen tiefgeſchädigten Verſicherungsweſen herauszuziehen und konzentriert zu ſtarker Produktion und neuer Leiſtungsfähigkeit zu ſteigern“, iſt nicht ge⸗ löſt worden und kann jetzt, wo der innere Zuſammenbruch des Konzerns, wie die Münch. N. N. ſchreiben, kaum mehr abzuwenden iſt, auf dem vom Ritzau⸗Konzern eingeſchlagenen Wege auch nicht gelöſt werden. „ Perſonalien. Ddie Siemens⸗Schuckertwerke, G. m. b.., Mannheim, teilen mit, daß nach dem Ausſcheiden von Direktor Karl Braun, der am 1. Oktober d. J. nach 32 jähriger verdienſtvoller Tätigkeit in den Ruheſtand getreten iſt, und mit dem Fortgang von Direktor Rudolf Bingel, der in den Geſamt⸗ vorſtand der Firma nach Siemensſtadt berufen wurde, Direktor Conſtantin W. Junghans mit dem 1. Oktober d. J. die Ge⸗ ſchäfte des techniſchen Vorſtandes übernommen hat. Waren und märkte Mannheimer produktenbörſe m. Mannheim, 13. Okt.(Eigener Bericht.) Trstz des jüdiſchen Feiertages war die Börſe ziemlich ſtark beſucht. Der Verkehr iſt jedoch klein, da die Konſumenten, in Anbetracht der am Samstag von der Chicagoer Getreidebörſe geſamten ſchwächeren Kurſe, im Einkauf zurückhaltend ſind. Die blieb eng be⸗ grenzt. Die Preiſe, die wir um 12,30. Uhr nachm. ermitteln konnten, bewegten ſich ungefähr für Weizen, inländ., zwiſchen 23—25,—, ausländ. 27—29,.—, Roggen, inländ. 23—24,.—, ausl. 25,50, Hafer 18,50—22,—, Gerſte 26,50—29,.—, Mais, mit Sack, 20,75—21,.—, Weizen mehl(Baſis 0) 36,75—37,50, Roggen⸗ mehl 35,50, Kleie 12,50—12,75 Goldmark, alles je 100 Kilo frei Waggon Mannheim. Die Tendenz an der Mannheimer Kolonialwarenbörſe war ſtetig. Kaffee Santos 4,04—4,46, gewaſchen 4,90—6,20, Tee, gut 6,90—7,90, mittel—8,90, fein—12, Kakao, inländ. 1,50—1,90, holländ. 1,60—2,—, Reis Burmah 0,41, Weizengrieß 0,49, Hart⸗ weizengrieß 0,56 und Zucker(kriſt.) 0,80 Goldmark, alles je Kilo. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 11. Okt. Auf dem Hopfen⸗ markt waren 200 Ballen Zufuhr zu verzeichnen. Von denen 100 Ballen umgeſetzt wurden. Für prima Hopfen war die Tendenz feſt, für andere Hopfen unverändert und gedrückt. Markthopfen und Gebirgshopfen wurden für 300—320 A, Spalter Landhopfen für 330/ verkauft. ———————————ñ Herausgeber, Drucker und Berleger: Druckerei Dr. Oaas Neue Maunheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt 3 Montanmarkt wurden bei Kurserhöhungen von—2 Bill. matiſch unterbietet, und zwar um 50—60 Prozent. Trifft das auch d a ſir das Fei don:. 05 8 7 7 225 2 7 3 7 8 ille: +. rt 8 9 Prozent Harpener und Stinneswerte beachtet. Anleihen hatten nur einigermaßen zu, ſo wird damit eine Urſache des Zuſammen⸗ Fable Richard N 10 feſte Tendenz. Bei kleinen Umſätzen war der Geldmarkt bruchs bloßgelegt. Aber auch ein anderes wichtiges Moment kommt gfüller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. 4 zinverändert leicht. in Betracht. Dem Ritzau⸗Konzern hat es ganz offenbar an der lden ühria rebaktionellen Teil: Fr Kircher: Anzeiaen: F. Bernhardt 5 2 Tri 128 0 5 Ultramariuf 1 1225 Iſchockew. Kit 8 8 800 40 Rombach. Hütt 105 10 42 S 10 5 eotw. Beſigh.———„ Ultramaorinf. 5 ockew., n.—.— I. bau. 38,10 40, en 16,— 18, rt. 38,— 1 Kurs ettel Tötlen Jier ſh8.50.55 Der Zealk enn 205 2530 Juter. Bagb, 275 Hemahn Pice 160 2760 Roſſher Breunk. 10.— 8 e Senal Steane 120 15 1 0 Ührenfabr. Furtw.—.——, Bogll. Maſch. St. 2,10.„ Frankenthal 3,20 345 Rathgeber Wagg. 5,.—.20 Roſizer Zucker.44,— 42,30 Siemens Elettr..90 8,50 8 VBer. deutſch. Oele—— 28,Voölgt& Haff, St..35.35]„ Heilbronn 2,60 2,0 Reisholz Papier 13.30 13,30 Rücſorch Nachf. 0,525.35 Slemens& Halske 48.50 44,80 Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen B. fich. Ind. Mainz 11,40 11.— Bolthom. Sellu.K 2,0 2,5„Ofſſtein..— 2,85 Rhein. Braunkahl. 27.80 27,50 Rütgerswerke 10,— 18,13 Sinner.G. 7,70.0 19 in Billionen Mark pro Stückt Der. Faßf, Caſſel 3½40 8,40 Wanß K Frepteg 2,95 2,85 Ahbeingau—.Rhein. Chamotte 74.— 73,.— Sachſenwerk. 2,.10 Stettiner Bulkan. 15,— 15,50 Ber. Pinſel Nürnb 14.59 14,25 Zellſt.Waldhof St. 9,—.—]„ Stuttgart 3,50 3,15 Rhein. 9,— 3,— Säch!. Gußſtahl 15,75 19.—Stoehr Kammgrn. 35,90 38,50 114 4 Rhein. Maſch Led. 2,80.— Salzdetfurth.. 19,87 19,50 Staewer Nähm. 14,— 14.80 10 Fraukefurter Dlvidenden⸗Werte. Freiverkehrs ⸗Kurſe. Rhein. Met. Vorz. 775.50 Sarottt.....50 1,50 Stollb.Zinkhütten 28.0 29.25 145 Bse 9,28 8,50 Kreichgauer.., 0,099] Raſtatter Waggon 3,65 3,95 Rhein, Möbelſtoff.—.20 Scheidemandel.. 18,87 19,13 Südd Immodiljen.37.30 Baukt⸗Akttien. Shenſeld Kupfer 20 730] Nansfelber. 80 38 e.8. dr 10.18 1128/ Kbeinſtahl....610 830 Juan Schneder. 0 gs Teer Sdeſ⸗w... 1900 1825 5 15. 13. 10 15 10. 13 Entrepriſes..—„Mez Söhne. 2,25 2,10J Mhm. Koblenanl. 10,50 10,50 Khenanta Chem. 5 981 8 Hlanſe 7 5 8825 8,725] Teichgräber...50.— 110 D. 585 D. bnt 3,90—, 250 235 1 Teleph Berliner 3,50 3,54 angſtoff Elbf 38,28 48,. Weſtf. 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Eiſenbahn—,— 54,50 Südam. Piſch. 39,2 30,— Verein. Elbeſchif 2,25 2,25 Varziner Papier. 4,25 4,12 Pogtländ Waſch. 2,20.29] Wolf, Buckau. 8,80.80 Com. u. Privalbl..50.75 Mitteld. Credit⸗B..58.70 Vereinsbank 2,75.65 Baltimore. 49,— 44,— Hanſa O ſchif 11,80 1185 ̃ Jer.B. Frkf. Gum. 2f0 ,0 Wanderer Werke 7e. 80 Jalltef Berein. 250.50 Darmſt. u. Naf.⸗B. 8,75 Arnber me Ber. Chem Charl. 13.30 12,80 Weſer Akt⸗Geſ. 6789 6,80 Jellſtoff Waldhof 8,84 8,80 ſt.. 8,25 8,75 Nürnberg..⸗Bk. annh. Verſ.⸗Geſ. 5„ Deuſche Bank. 10,25 10,10] Oeſter. Cred. Anſt. 0,29 0,31 Frantf. Allg. Verſ. 68,— 68,— Banlt⸗Akkien. B. Otſch. Nickelw. 20,50 29,50] Weſterreg. Alkall. 18,50 15,— .eAfletzſche Bank—.— Pfälzer Hyp.⸗Bl. 490.90 Oderrh. Verſ⸗Geſ.—.——.—Bank f. el. Werte 5,40 5,25 Olſch. Aſtat Bank 38,. 99,—= Heſt Kred⸗Anſt.. 9,275 9275 D. Effekt. u. Werte 3,50 3,.80 Reichsbanl.. 50.75 50,85] Frankf. R. u. Mitv.———,— Barmer Bankver. 1,80 1,30 Deuiſche Bank.10.15 19,15] Reichsbant.. 50.85 5125 5 Vergwerk⸗Altien 5 Berl. Hd. Gef. 11 40 20 181 1225 1251 Sldde 5 980 Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. u. Pri 8 isc. 12, 51. Disc. 8, 9 Bochumer Bh. u. S.—.——.— Harpen. Bergbau 78,80 81,25] Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 9,65 10, Harmſt. A48. 5.— Dresdner Bant„6,87 985 Weſcdanl 0,½40 0,40 aldler Kall. 29,.— 23.— Heidburg 47.50 47.50 Pemana ——.— 10,15 12,45 13,50 0 do. 5 3575 Mitteldk., Kreditb 1,70 1,60 805 450 4 0 Aee 9 5,30 5,40 Ro 5 85 325 „Luxem. Bergw.—KFaliw alzdetf.—,——,— Phönix Bergbau 33.25 39,— 50 Jat. Un.Ipu—„— Sicea Bergart 5089 81.— Lellwerte Wete 18150 18.75 Ahein Braunohl 27,28 27780 Indnfteie ⸗Altien Secke⸗ Stahl... 085.50 Krugershall.... 10 90.—.0 rledrichsh. Bgw.—Lothr. H. u..-B. 40,50 41,— Salzw. Heilbronn 31.— 31, Aceumulat. 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Srkober 1924 Keue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) 7. Seite. Nr. 476 ANus dem Lande L. Wiesloch. 12. Okt. Der Jagdpächter der hieſigen Jagd ver⸗ wundete einen beim Kartoffelausmachen beſchäftigten Poſtbedien⸗ ſteten dadurch am Auge, daß ſich dieſer in derſelben Schußrichtung wie die auffliegenden Rebhühner befand. Da der Getroffene im Weltkrieg ſchon ein Auge verloren hat, wäre es bedauerlich, wenn die Verletzung ernſtere Folgen hätte. * Bruchſal, 10. Okt. Auf dem Michaelsberg bei Untergrom⸗ bach iſt eine Niederlaſſung der Benediktiner ins Leben gerufen worden. Erzabt Raphael don Beuron führte die Benediktiner in ihr Heim ein. An der kirchlichen Feier nahmen neben dem Erzabt auch Generalvikar Mutz, Prälat Dr. Schofer und viele Geiſtliche der Umgebung teil, ebenſo Staatspräſident Dr. Köhler und Juſttzminiſter Trunk. Bei der kirchlichen Feier, die im Freien abgehalten wurde, hielt Pfarrer Bruckner von Untergrombach die Predigt. Die weltliche Feier wurde in Untergrombach ſelbſt ab⸗ gehalten. Baden-Baden, 12. Okt. Geheimrat Maro Roſenberg hat den Stadtgeſchichtlichen Sammlungen aus ſeinem Privatbeſitz ein ortsgeſchichtlich wichtiges Steinmonument römiſchen Urſprungs geſtiftet. Es handelt ſich um eine Merkurſtatue aus grauem Sandſtein, die aus dem 2. nachchriſtlichen Jahrhundert ſtammt. Kopf, rechter Arm und Fußſpitzen fehlen. Die ausgezeichnet modellierte Statue wurde ſchon vor längerer Zeit bef Haueneber⸗ tein gefunden, iſt aber erſt jetzt durch ihre Aufſtellung in den Stadtgeſchichtlichen Sammlungen der Oeffentlichkeit zugänglich ge⸗ macht worden. Eine weitere. bei weitem nicht ſo gut erhaltene Merkurſtatue befindet ſich ſeit alters auf dem Gipfel des Gr. Staufenberges(Merkur). „ Niederwihl(Amt Waldshut), 12. Okt. Das fahrläſſige um⸗ gehen mit Pulver und Streichhölzern hätte hier ein größeres Unglück verurſachen können. Ein Bauunternehmer hatte im Steinbruch in einer Hütte etwa 5 Kilogramm Schwarzpulfer aufbewahrt. Als die Arbeiter in der Hütte das Mittageſſen einge⸗ nommen hatten, zündete einer eine Jigarette an und warf das noch brennende Streichholz in die Hütte. Nach einigen Minuten flog dieſe in die Luft. Von den abſtürzenden Brettern und Balken wurden die Arbeiter derart an Geſicht und Händen verletzt, derß ſie ärztliche Hilfe in Anſpruch nehmen mußten. Nus der Pfalz :; Ludwigshafen, 13. Okt. Am Freitag Abend wurde an der Unterführung der Frankenthalerſtraße ein ohne Aufficht gelaſſenes, ballſpielendes, 2jähriges Kind von einem Anhänger der Elek⸗ * triſchen zu Boden geworfen, wobei das Kind innerliche Verletzungen davontrug.— Am Freitag Abend verſetzte der Hausburſche eines hieſigen Reſtaurants einem 14jährigen Jungen, der ſich weigerte, das Lokal zu verlaſſen, ein paar derartige derbe Schläge in die linke Seite, daß der Mißhandelte auf dem Fußweg vor dem Reſtau⸗ rant liegen blieb und innerlich verletzt, durch die Unfallwache in ſeine Wohnung gebracht werden mußte.— Ein Kolonialwaren⸗ händler und ein Fabrikarbeiter gerjeten in der Rohrlacherſtraße mit⸗ einander in Streit, wobei der Fabrikarbeiter nach dem Händler mit Flaſchen warf, ohne jedoch zu treffen. Der Angegriffene revanchierte ſich darauf durch 12 Schläge auf den Kopf ſeines Geaners mit einem 2 Kilo⸗Gewicht, wodurch ſtarkblutende Verletzungen entſtanden. Die Beiden ſtehen ſchon lange mitein⸗ ander auf dem Kriegsfuße. Hoffentlich hat die Fehde danmft ihr Ende erreicht.— In der Nacht zum Samstag geriet ein 20jähriger Elektriker als er in angetrunkenem Zuſtand nach Haus kam, mit ſeinen Eltern in Streit, in deſſen Verlauf er die Mutter am Halſe packte und ein Küchenmeſſer nach ihr zückte. Dem Vater gelang es, dem Rabiaten das Meſſer zu entreißen, und ihn zur Türe hinauszubefördern. Draußen ſchlug der Burſche mit einer Gießkanne noch die Fenſter ein, worauf er flüchtete.— Der Brot⸗ breis hat eine abermalige Erhöhung erfahren. ſodaß ab Montag ein 3⸗Pfund⸗Roggenbrot 65 Pfennig, ein 2⸗Pfund⸗Weiß⸗ brot 65 Pfennig und ein etwa 45 Gramm wiegendes Brötchen Pfennig koſten. *Kafſerslautern, 11. Okt. Seit 14 Tagen wird der 34 Fahre alte Händler Wilhelm Eicher von Katzweiler vermißt. Er fuhr am 25. September mit ſeiner kleinen, mit einem braunen Ponny be⸗ ſpannten Rolle in der Richtung nach Niederkirchen, um Lumpen zu ſaummeln und kebrte von da nücht mehr zurück. Ant gleichen Tage wurde er auch noch in Niederkirchen geſehen, als zwei nach Zigeu⸗ neraxt herumziehende Perſonen bei ihm auf der Rolle ſaßen. Seit 85 Zeit fehlt ſowohl von ihm, als auch von ſeinem Geſpann jede pur. 1t Niederkirchen, 10. Okt. Schon ſeit Jahren wurden von einer Anzahl Winzer, deren Wingerte nebeneinander liegen, Klagen darüber geführt, daß ihnen Trauben geſtohlen wurden, ohne daß man des Frevlers habhaft werden konnte. Dieſer Tage nun glückte es einem Feldhüter, den Dieb auf friſcher Tat zu ertappen, als er gerade dabei war, in einem Nachbarwingert zu räubern. Es handelt ſich um einen der beſtbegüterten Winzer von Niederkirchen. Nachbargebiete sw. Lumperkheim, 11. Okt. Auf einer Nachtſtreife erwiſchte man beim e drei Täter. Den Obſtdiebſtählen kam man bei einer Hausſuchung auf die Spur. Einige Zentner Obſt konnten ſo beſchlagnahmt und dem Kinderheim überwieſen werden. sw, Griesheim, 11. Okt. Einen Sturz durch den Schorn⸗ ſtein bis in den Keller vollführte ein elfjahriger Burſche. Dieſer war auf das Dach des Hauſes geklettert und von da auf den Schorn⸗ ſtein. Er fiel nun in dieſen, rutſchte durch und landete ſchreiend im Keller. Schwarz wie ein Neger wurde er ſchließlich nach vieler Mühe von ſeinem Vater mit einem Seil auf das Dach rakafe Die unfreiwillige Rutſchpartie ging glücklicherweiſe ohne jeden Unfall ab. Gerichtszeitung Amksgericht Frankfurt a. M. *Frankfurt a.., 7. Okt. Wie lukratib es iſt, wenn man mit ſehenden Augen ſich als Blinder an eine Straßenecke ſtellt und auf die Milbtätigkeit der Paſſanten lauert, zeigte eine Verhänd⸗ lung vor dem Einzelrichter in Frankfurt a.., wo ſich der Arbeiter Otto Schuknecht in Begleitung des Kaufmanns Hermann Kobelſki ein⸗ fand. Erſterer pflegte den Blinden zu markieren, letzterer war ſein treuer Führer. Die Herrſchaften gaben bereits in Berlin und Leipzig erfolgreiche Gaſtſpiele auf der Straße und ſie haben in Frankfurt durchſchnttlich fünfzig Mark pro Tag eingenommen. Kobelſki nahm auf der Tournee ſeine Geliebte, eine Bardame mit, die jetzt ſpurlos berſchwunden iſt, nachdem man Schuknecht und ſeinen ſtillen Kompagnon verhaftet 777 Die beiden Beſchuldigten bekamen je zwei Monate Gefängnis.— In geradezu haarſträubender Welfe mißhandelte die Ehefrau Wilhelmine Senghaas, geborene Gruber, ihr elfſähriges Bübchen aus erſter Ehe, ein Kind, das, nach der Ausſage einer Pflegerin, ein beſcheidenes, nettes, williges Weſen zeigte. onatelang wurde, wie Nachbarn der Frau in der Rotekreuzgaſſe beobachteten, das Kind von der Mutter entſetzlich miß⸗ handelt. Die Mutter hatte ſich deshalb vor dem Einzelrichter zu verantworten, von dem ſie ſechs Monate Gefängnis erhielt. Ein Prozeß wegen Amksunterſchlagung Vor der großen Strafkammer Bayreuth begann am 8. Okt. der weit über Oberfranken hinaus e en a Prozeß gegen den ehemaligen Sparkaſſendirektor Wilhelm Schramm von Berneck und einem ſeiner Beamten, Gottlieb Wolf von Mechlenreuth, die der Amtsunterſchlagung, bezw. des Vetrugs und der Untreue an⸗ geklagt de Der Sparkaſſendirektor, der der Kaſſe vom 1. Juni 1912 bis zu ſeiner Verhaftung am 10. Mai ds. Is. vorſtand, hatte mit ſeinen Beamten durch geradezu unglaublich erſcheinende Manipu⸗ lationen und Spekulationen mit dem Gelde, Kredit und den Werten der Kaſſe zum eigenen Vorteil die Sparkaſſe Berneck bedeutend ge⸗ ſchädigt, ſodaß der Bezirk Berneck, der den Einlegern gegenüber haftet, jahrzehntelang ſchwer zu tragen haben wird. Nach einer Mit⸗ teilung im Bezirksrat Berneck 2905 10 der geſamte Schaden auf 1150 000 Goldmark, wovon etwa 83 000 Goldmaͤrk aus der Konkurs⸗ maſſe des gedeckt werden können. 9 und der mit⸗ angeklagte Wolf ſind typiſche Beiſpiele des Spekula tions⸗ teufels. Wolf hatte ſich beiſpielsweiſe neben ſeinem eigenen Konto noch je ein Konto für ſeinen Vater und ſeinen erſten Bruder zugelegt, und angeblich als Bevollmächtigte für ſie gehandelt. Die Leidtragende war faſt immer die Kaſſe.— Die Verhandlung wird mehrere Tage beanſpruchen. ebaſtian Fech aus Frankfurt zu 5 Monaken, gegen den Reſerve⸗ lokomotivführer Hugo Karl aus Frankfurt zu 2 Monaten Gefängnis. Beide haben vor der Strafkammer Berufung eingelegt. Das Be⸗ rufungsgericht hielt die Anklage für begründet, zog die lange einwand⸗ freie Dienſtzeit und ſonſtige Momente zu Gunſten der Angeklagten in Vstracht und ermäßigte die Strafe 100 3 Monate bezw. 150 M. Geldſtrafe evt. 1 Monat Gefängnis. sw. Amtsgerich! Darmſtadk. Das Eiſenbahnunglück in Dieburg! am 23. April d. Js. führte wegen fahrläſſiger Eiſenbahntransport⸗ Slooſdang im Dienſt zu einer Verurteilung des Lokomotivpführers, Sportliche Rundſchau Deukſch-japaniſcher Tenniswettkampf in Berlin Berlin, 12. Okt.(Eig. Ber.) Auf den Plätzen des Berliner Schlietſchuhklubs trafen ſich heute Landsmann⸗Berlin, der vorjührige deutſche Tennismeiſter, und der japaniſche Tennismeiſter Okamoko in einem 5⸗Satzkampf, den Landsmann durch ſeine unerſchütterliche Ruhe und Ausdauer 81 der Kampf dauerte 2 Stunden— mit 016, 6·2,:6,:3,:0 für ſich ent⸗ ſcheiden konnte. Großer Preis von Zürich im Radball Zütich, 12. Okt.(Eig Ber.) Das erſte internationale Radballturnier des Velo⸗Klubs an der Sihl in⸗Zürich brachte den deutſchen Teilnehmern ſchöne Erfolge. Sie belegten bei 10 Mannſchaften den 1. und 2. Platz, während der feil⸗ nehmende franzöſiſche Klub erſt an 4. Stelle endigte. Ergebniſſe: 1. Gebrüder Stolze⸗Erfurt, 2. Radriege des.V. Augsburg, 3. Veloklub an der Sihl Zürich, 4. Radklub Kronenburg(Frankreich). Radrennen in Berlin⸗Treplow Berlin, 12. Okt.(Eig. Ber.) Bei herrlichem Wetter und zahlreichem Beſuch lamen heute die Radrennen auf der Olympiabahn zum Austrag, die einen neuen Bahnrekord Saldows über 50 Kilometer in 40:29,1 brachte. Ergebniſſe: 20 Kllometer: 1. Graſſin⸗Frankreich 16:46, 2. van Ruyſſe⸗ veldt⸗Belgien, 3. Saldow, 4. Sawall.— 30. Kilometer: 1. Sawall 24:01,1, 2. Saldow, 3. Eraſſin, 4. van Ruyſſeveldt.— 50 Kilometer: 1. Saldow 40:29,1(neuer Rekord), 2. Sawall, 3. Graſſin, 4. van Ruyſſeveldt.— Fliegerrennen: 1. Hahn, 2. Jenſen. Boren * Deutſche Fauſtkämpfer in Schweden.— Der große Profeſſſonal⸗ kampfabend im Zirkuß zu Stockholm am Freitag, der dem Veran⸗ ſtalter ein ausveekauftes Haus beſcheerte, brachte den beteiligten Deutſchen leider keinen Erſolg. Aeußerſt unangenehm berührt der Richterſpruch in dem Kampfe zwiſchen Walter Fun ke⸗Berlin und dem Schweden Berggren. urz nach Beginn der erſten Runde lief Funke in einen deraden Rechten ſeines Gegners hinein, mußte auf die Bretter, war aber gleich wieder oben und lieſerte dem Schwe⸗ den über die ganze Diſtanz einen techniſch und taktiſch überlegenen Kampf. Trotzdem gab der Richter dem Schweden den Punktſieg, ein Urteil, das zunächſt Verblüffung, dann außerordentlich ſtark zu Tage tretende Mißſtimmung erzeugte. a ein derartiger Richter⸗ ſpruch in Schweden nicht zu den Seltenheiten gehört, muß man in Zukunſt den deutſchen Fauſtkämpfern die größte Vorſicht anraten.— Rolau feKöln unterlag einwandfrei nach Punkten gegen Kolſt⸗ Stockholm. Der Schwergewichtskampf zwiſchen den Meiſtern von Schweden und Belaten endete mit einem Siege Perſſon, da der Belgier Jack Humbeck in der 12. Runde nach wiederholter Verwarnung wegen Stoßens mit dem Kopf bisgualiſigtert wurde. 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