—*— Dienskag, 14. Oktober Neuo Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Zeit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung Aus der Mannheimer General Anzeiger Alittag⸗Ausgabe Der Jeppelin⸗Flug nach Amerika Die Hälſte des Weges zurückgelegt Zwiſchen Azoren und Bermudas * Waſhington, 14. Okt.(Funkſpruch.) Das Luftſchiff„Z. R. 3“ befand ſich um 3 Uhr nachmittags amerikaniſcher Zeit 130 Meilen weſtlich von Fayal(Azoren). An Bord iſt alles wohl. Um.30 Uhr abends amerikaniſcher Zeit überflog der Zeppelin die weſtlichſte Azoreninſel Flores. Man rechnet in Newyork damit, daß es heute 8 Uhr vormittag die Bermudas⸗Inſel paſſieren bezw. rechts von ihnen vorbeiſteuern wird. Mit dem Erreichen der Azoren⸗Inſeln iſt die Hälfte der Fahrt zurückgelegt. Der Abſchnitt zwiſchen den Azoren und den Bermudas⸗Inſeln iſt der längſte, wohl auch der gefahrvollſte der ganzen Fahrt. Die Strecke mißt über 3000 Km. und bietet keinerlei Landungsmöglichkeit. Es iſt jedoch damit zu rechnen, daß beim An⸗ halten der verhältnismäßig günſtigen Witterung das Schiff dieſe Ozeanſtrecke in höchſtens 24 Stunden überwunden haben wird. Es iſt nicht ausgeſchloſſen, daß die Luftſchiffleitung noch weiter ſüdweſt⸗ lichen Kurs nehmen wird, um eventuell den Südweſt⸗Paſſat für ſchnellere Fahrt auszunutzen. In der Nähe der Bermudas⸗Inſeln ſind bekanntlich die erſten amerikaniſchen Kriegsſchiffe ſtatio⸗ niert, die bereits in funkentelegraphiſcher Verbindung mit dem Luft⸗ ſchiff ſtehen ſollen. Die bisher von den Ozeankreuzern aufgefangenen Signale ließen jedoch den Standort des Schiffes nicht erkennen. * In Amerika rechnet man damit, daß„Z. R. 3“ in der Nacht zum Mittwoch nach europäiſcher Zeit in Lakehurſt eingetroffen ſein wird. Für den Empfang ſind dort alle Vorbereitungen getroffen worden. Es wurde ein beſonderer Vereitſchaftsdienſt eingerichtet, um die Funkberichte von Bord des Zeppelin während der Ueberfahrt entgegennehmen zu können. Sollte der ſüdliche Kurs eingehalten werden. ſo würde Waſhington die erſte größere Stadt die amerikaniſchen Konti⸗ nents ſein, die den deutſchen Luftrirſen begrüßen kann. Auf dem Landungsplatz bei Lakehurſt ſtehen 400 Mann zur Dienſtleiſtung bei der Ankunft des Schiffes bereit. 300 von ihnen ſind beſonders ge⸗ ſchult, ſo daß alle Gewähr für eine glückliche Landung geboten ſein dürfte. Der Kommandeur des Flughafens Kapitänleutnant Piercke wird„Z. R. 3“ offizieel begrüßen. Sofort nach der Landung iſt in dem Zimmer des Kommandeurs ein Preſſeempfang durch Dr. Eckener vorgeſehen, der über ſeine Eindrücke während der Fahrt berichten ſoll. In unmittelbarem Anſchluß daran werden die deut⸗ ſchen und amdrikaniſchen Offiziere nach Newyork fahren, wo ſie zu einem Vegrüßungsbankett der amerikaniſchen Vertrekung der Zeppe⸗ linworke geladen ſind. Die Mannſchaft wird nur zwei Tage Quartier im Flughafen Lakehurch beziehen und ſich dann zur Verfügung der Gosdyear Gummiwerke(Vertretung der Zeppelinwerke) halten, bei denen die Mehrzahl von ihnen Beſchäftigung finden ſoll. Sechs Mit⸗ glieder des techniſchen Perſonals werden ungefähr 1½ Jahre in Lakehurſt verbleiben, um die amerikaniſche Mannſchaft zu inſtru⸗ ieren. Das ganze Ingenieurkorps der Friedrichshafener Zeppelin⸗ werke wird mit dem geſamten Konſtruktionsmaterial und den Mo⸗ dellen am 1. November nach Aron im Staate Ohio überſiedeln, wo die Zeppelinbauten im Rahmen der Goodyear Werke fortgeführt werden ſollen. Die Welterlage Im allgemeinen kann die Wetterlage in dem von dem Luftſchiff zu durchfahrenden Teil des Ozeans als gut bezeichnet werden und ihre Stetigkeit läßt hoffen, daß nennenswerte Verſchlechterungen nicht eintreten. Auf den deutſchen Wetterſtationen iſt man der Auffaſſung, daß das Schiff ſeinen Kurs nordöſtlich der Bermudas⸗Inſeln nehmen dürfte. Dagegen melden die Kreuzer„Detroit“ und„Milwaukee“: Es iſt Ausſicht vorhanden, daß„Z. R. 3“ bei ſeiner Fahrt über den Atlantikeinem Sturmbegegnet. Der Sturm könnte deshalb D 7071 2 1 eeeeee Die zweite Feſtſtellung dͤer Repko Das über die geſtrige Sitzung der Reparationskommiſ⸗ ſion ausgegebene offizielle Kommuniqusé ſtellt feſt, daß Deutſchland folgende Maßnahmen durchgeführt hat: a) der Reichstag hat die durch die Reparationskommiſſion gebilligten Geſetze für die Ausführung des Sachverſtändigenplanes angenommen, b) die ausführenden Kontrollorgane, die im Sachverſtän⸗ digenplane vorgeſehen ſind, ſind zum Zwecke des normalen Funktio⸗ nierens eingeſetzt worden, c) gemäß dem Bericht des Organiſationsausſchuſſes über die Reichsbank und die Reichsbahngeſellſchaft ſind die notwendigen endgültigen Konſtituierungen vorgenommen worden, d) den Treuhändern ſind übermittelt worden: die Zertifi⸗ kate der Reichsbahnobligationen und die Zertifikate der induſtriellen Obligationen gemäß dem Vericht der Organiſationsausſchüſſe. Weiter wird feſtgeſtellt, daß die Anleiheverträge getätigt ſind und die Unterbringung der Anleihe ſichergeſtellt wird. Die Feſt⸗ ſtellungen ſollen den im Londoner Abkommen beteiligten Regierun⸗ gen offiziell zur Kenntnis gebracht werden, desgleichen zur Kenntnis des Generalagenten und der Bankiers. Repko und Anleihegarantie Die Repko hat in ihrer geſtrigen Sitzung beſchloſſen, die gemäß dem Artikel 248 des Verſailler Vertrages auf den ee und den Einnahmequellen des Deutſchen Reiches und der deutſchen been laſtenden erſten Hypotheken teilweiſe aufzu⸗ eben. Durch dieſen Beſchluß wird ein Teil des deutſchen Beſitzes und der Einnahmequellen Deutſchlands für den Anleihedienſt zur erfüaung geſtellt. Hierbei iſt beſtimmt worden, daß der Zinſen⸗ und Amortiſationsdienſt der Anleihe eine ſofortige und vorbehaltloſe Verpflichtung der deutſchen Regieruna bildet, mit der er geſamte Beſitz und alle Einnahmeguellen belaſtet ſind. Der Zin⸗ en⸗ und Amortiſationsdienſt genießt ein Privilea erſten DD 8 die Ankunft des„Z. R. 3“ bis Mittwoch abend oder Donnerstag morgen verzögern. Die erſte Funkverbindung mit Lakehurſt Wafhingkon. 14. Ot.(Funkſpruch.) Die Luftſchiffſtation Lakehurſt fing heute vormittag etwa eine halbe Stunde lang undeutliche Funkſprüche von„Z. R. 3“ an die amerikaniſchen Kreuzer auf. Der erſte Funkſpruch wurde um 9,55 Uhr amerikaniſcher Zeit auf⸗ gefangen. Die letzten Zei en erfolaten um 10,25 Uhr. Um 11.10 Uhr fing Lakehurſt folgenden Spruch von„Z. R. 3“ an den Kreuzer Milwaukee auf:„Schiff und an Bord alls wohl.“ Im Lruftſchifftafen Lakehurü iſt in keinem Hotel mehr ein Platz erhältlich. Am Mittwochfrüh wird der„Z. R. 3“ erwar⸗ tet. Nach ſeiner Ankunft wird er der Vorſchrift nach auf Alkohol unterſucht werden, dann werden die Ballons geleert und dem Publi⸗ kum zur Beſichtiaung frei gegeben werden. Später ſollen Verkehrs⸗ flüge und Verſuche unternommen werden. Es heißt, daß vielleicht auch der Prinz von Wales, der z. Zt. Gaſt des Automobil⸗ königs Ford iſt, der Ankunft beiwohnen wird. Ueber die Vorgeſchichte der Lieferung des„Z. R. 3“ erklärt der deutſche Botſchaftsrat von Lewinſki: Nachdem die von Deutſchland an die Vereinigten Staaten abzuliefernden Zeppelinluftſchiffe zerſtört worden waren, verlangten alle daran intereſſierten Mächte als Erſatz Geld, nur die Vereinigten Staaten verlangten die Lieferung eines neuen Luft⸗ ſchiffes. Der Vertrag wurde von Unferſtaatsſekretär Haniel unter⸗ zeichnet und zwar eine Stunde nach der Ermordung Rathengus. Im Vertrag heißt es, daß das Luftſchiff, wenn es verunglückt, Deutſch⸗ land den Wert von 10 Millionen aufzubringen hätte. Segen die Jerſtörung der Jeppelin-Werke Die amerikaniſche Preſſe veröffentlicht einen Auf⸗ ruf des Herrn Lewinſli in dem es heißt, die Zeppelinwerke dürfen nicht zerſtört werden. Eine Zerſtörung bedeute die Vernichtung deutſcher Ideen und wäre eine öffentläche Schande. Die„Münchener Allg. Ztg.“ ſchreibt:„Nie und nimmer darf es zugegeben werden, daß in einem Zeitpunkt, wo der Ruhm des deut⸗ ſchen Geiſtes und deutſcher Technik vor den Augen der ganzen Welt durch das Luftmeer gleitet, das ruchloſe Werk der Zer⸗ ſtörung beginnt, das der Haß entarteter Feinde zur Demüti⸗ gung Deutſchlands erſonnen hat. Ueberhaupt darf das nie ausgeführt werden, ſofern nicht die ſogenannte ziviliſierte Welt ſich aufs neue mit einer Menſchheitsſchande beflecken will. Dem Zepfpelin ſind wir Deutſchen es ſchuldig, unſere Stimme zu erheben und es muß und wird Mittel geben, gegen dieſe Schande wirkſam Front zu machen.“ Frankreich beſteht auf Zerſtörung! 2. Paris, 14. Okt.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Der Unter⸗ ſtaatsſekrotär für Luftſchiffahrt erklärte geſtern abend vor Ver⸗ tretern der inländiſchen Preſſe, daß eine Note an Deutſchland gerichtet werden ſolle betr. Zerſtörung der Werke in Friedrichs⸗ hafen. Der Unterſtaatsſekretär hat diesbezüglich bereits eine Unter⸗ vedung mit dem franzöſiſchen Miniſterpäſidenten gehabt. Die Berliner Korreſpondenten der Pariſer Boulevardpreſſe laſſen ſich aus angeblich„gut informierten deutſchen Kreiſen“ mit⸗ teilen, daß die freudigen Kundgebungen in Deutſchland anläßlich des Zeppelinfluges bloß den Zweck verfolgen, die im Verſailler Vertvag enthaltenen Klauſeln über den Bau von Luftſchiffen aus der Welt zu ſchaffen. Der Berliner Vertreter des Echo de Paris kündigt bereits an, daß die deutſche Regierung an die Alliierten eine Note richten werde, in der verlangt werden ſoll, daß die Zeppelinwerke in Friedrichshafen weiterhin im Betrieb bleiben dürfen. Es wird von dem franzöſiſchen Korreſpondenten in Deutſch⸗ land der Verſuch gemacht, den Enthuſiasmus der deutſchen Bevölke⸗ tungskreiſe über die Leiſtungen des Zeppelin als Revanche⸗ kundgebungen gegen Frankreich hinzuſtellen. Ran'ges auf alle Zahlungen. die in Ausführung des Dawesplanes dem Generalagenten für die Reparationszahlungen geleiſtet werden. Dieſes Privilea bezieht ſich auf alle die Reparationszahlungen und anderen Zahlungen. die ſich aus dem Friedensvertraa ergeben. Die deutſche Regierung ihrerſeits hat 14 Tage vor dem Fälliakeits⸗ und Amortiſationsdatum, an dem die Zinſen⸗ und die Amortiſationszah⸗ lungen geleiſtet werden müſſen, dem Generalagenten für die Repa⸗ rationszablungen die notwendigen Summen zur Verfüaunag zu ſtel⸗ len. Dieſe Zahlungen genießen einen Vorzug vor allen anderen Zahlungen und werden garantiert durch die Bruttoein⸗ nahmen des Deutſchen Reiches aus der Zollverwaltung und den Steuern auf Tabak, Bier und Zucker ſowie aus den Nettoeinnahmen des Alkoholmonopols und jener Steuern. die gemäß dem Schlußprotokoll der Londoner Konferenz eventuell eingeführt werden können. die Türkei beſchwert ſich beim völkerbund Aus Genf wird berichtet, daß die Türkei eine Be⸗ ſchwerde gegen das enaliſche Vorgehen in Moſſul an den Völ⸗ kerbund gerichtet habe. Der türkiſche Premier IJsmed Paſcha richtete an den Völkerbund ein Telegramm, in dem er die von Eng⸗ land an die Türkei gerichtete Note zuſammenfaßt und daran erinnert, daß die beiden Mächte bei den Verhandlungen im vorigen Monat ſich verpflichtet hätten, die gegenwärtige Lage in Moſſul nicht zu ver⸗ ändern. Die Türkei hält dieſe Abmachungen ein, während England ſie brach. Wenn Enaland den Frieden ſtöre und gagareſſive Handlun⸗ gen begehe, müſſe es die Verantwortung auch tragen. In britiſchen diplomatiſchen Kreiſen betrachtet man das türkiſche Vorgehen als Bluff, aibt aber zu, daß der Appell an den Völker⸗ bundsrat eine für England peinliche Situatſon geſchaffen habe. *Verbolene Leipziger Gedenkfeier. Der preußiſche Innenmini⸗ ſter hat die für den 19. Oktober von den Vereinigten vaterlän⸗ diſchen Verbänden in Potsdam geplante Feier zum Ge⸗ denken der Völkerſchlacht bei Leipzig verboten. büne Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 477 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Neklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Welt der Technik: Aus Seld u. Sarten Wandern u. Neiſen Macdonalòs Niederlage und ihre Folgen (Von unſerem Londoner Vertreter) 2 London, 12. Oktober. Die ſozialiſtiſche Arbeiterregierung iſt wie ein Meteor über Weſtminſter dahingegangen. Vor noch nicht einem Jahre erblickte die Welt ſtaunend das Phänomen. Arbeiter— oder ihre Vertreler — ſollten das größte und mächtigſte Weltreich regieren. Zehn Monate lang— einen verſchwindenden Augenblick in der vielhun⸗ dertjährigen parlamentariſchen Geſchichte Englands dauerte dieſer höchſte Glanz, den der Sozialismus bisher auf Erden erreicht hat, und nun iſt er mit einem Brillantfeuerwerk zerſtoben. Ueber Weſt⸗ minſter herrſcht wieder Dunkelheit und Ungewißheit. Nur eins iſt ſicher: Das Meteor wird dort viele Jahre lang nicht wieder als führender Stern leuchten. Die Nacht, als das Unterhaus ſeine Abſchiedsvorſtellung gab, war ſehr erregt. London geht für die größte Weltſtadt lächerlich früh ſchlafen, faſt wie eine deutſche Kleinſtadt, als das Schickſal der Regierung im Unterhaus entſchieden wurde, wimmelte es im Weſtend, beſonders zwiſchen Weſtminſter und den naheliegenden, politiſchen Klubs. Bis zum letzten Augenblick war man nicht ſicher, was paſſieren würde. Fortwährende Konferenzen zwiſchen den Par⸗ teiführern fanden hinter den Kuliſſen im Parlament ſtatt. Würde der Konflikt noch beigelegt werden? Warum ſoll die Regierung jetzt ſchon abtreten? Das Land wünſcht keine Wahlen, die ſoviel Geld koſten und das Geſchäft ſtöre. Macdonald gab das in ſeiner Rede ſelbſt zu. Der oberflächliche Anlaß— der Fehltritt des Generalanwalts, ein politiſches Strafverfahren aus parteipoliti⸗ ſchen Gründen zu beeinfluſſen oder vielmehr ſich bei der Beein⸗ fluſſung erwiſchen zu laſſen— war keine unverzeihliche Todſünde der Regierung. Warum verſchiebt man die Wahlen nicht auf meh⸗ rere Jahre? Das waren die Fragen, die ich in jener verhängnisvollen Nacht in den Wandelgängen des Parlaments und in den großen, politi⸗ ſchen Klubs von erregten Gruppen erörtern hörte. Ich kann nicht ſagen, daß die geäußerten Erklärungen ſehr erleuchtend waren. Tal⸗ ſächlich iſt auch niemand über die Beantwortung dieſer Fragen recht klar, außer einigen wenigen führenden Politikern, die wiſſen, was ſie wollen, aber wohlweislich nur das ſagen, was ihren Zwecken dienen kann. Die ganze Kehraus⸗Debatte und ihr Ergebnis ſind zum großen Teil Folgen von perſönlichen Beſtre⸗ bungen im verwickelten Parteigetriebe von Weſtminſter. In der Arbeiterpartei ſowie unter den Liberalen gibt es ſehr ſtarke Difſe⸗ renzen und Spannungen, und die haben das unſtabile Gefüge der für die Herrſchaft der Arbeiterpartei notwendigen, dreiparteilichen Unterhausmaſchinerie geſprengt. Man muß auf den Klatſch in den politiſchen Klubs lauſchen, um ein Bild von dem Spiel hinter den Kuliſſen zu erhalten. Ramſay Macdonald gilt als Tyrann. Der Vertreter der Freiheit und Gleichheit ſt ein Herrenmenſch. Nichts Neues auf dieſem Planeten. Alle hervorragenden Politiker mit großen Zielen ſind ſelbſtbewußte Kampfnaturen, aber im Kabinett bat es zu bitteren Klagen Anlaß gegeben. Andere bedeutende Miniſter ſanden ſich zurückgeſetzt und erklärten ihre Anſichten für zu wenig beachtet. Da iſt— oder war— der Schatzkanzler Philip Sno w⸗ den. Ein hochgeſtellter Diplomat ſagte mir, er ſei der tüchtigſte, gründlichſte Arbeitsmenſch im Kabinett, ein Mann nach deutſchem Muſter. Dabei ein genialer Kopf. Snowden hat eine brillante, ſchöne, liebenswürdige Frau. Sie iſt auch in Deutſchland als ſozia⸗ liſtiſche Schriftſtellerin und Politikerin wohl bekannt. Mrs. Snow⸗ den hat ſich in Geſellſchaftskreiſen öſters über Macdonalds ſelbft⸗ herrliches Verhalten ſeinen Kollegen gegenüber lebhaft beſchwert. Die Spannung war zu ſtark geworden, der Premier, der phyſiſch nicht robuſt iſt, fühlte ſich amtsmüde und der Sorgen ſeiner ver⸗ antwortungspollen Stellung überdrüſſig, und ſo ließ er ſich von ſeinen kampfluſtigen Kollegen hinreißen, den Liberalen den Fohdo⸗ handſchuh hinzuwerfen, um ſelbſt, wie er weiß, von der Miniſter⸗ bank im Unterhauſe bald auf lange Deit abzutreten. Denn die Abhängigkeit von den Liberalen war das Drückendſte ſeiner ſchiefen, parlamentariſchen Stellung, daher der beſonders bittere Haß zwiſchen den feindlichen Brüdern im Unterhauſe, der liberalen und der Arbeiterpartei. Aſquith, der Füh⸗ rer der Liberalen, hatte die Worte fallen laſſen, die Arbeiterpartei müſſe aus ſeiner Hand eſſen. Das war zuviel für eine Herrennatur wie Macdonalds. Dieſer und andere Führer der Regierungspartei hatten es ſatt, von Aſquiths und Lloyd Georges Gnaden zu regie⸗ ren. So warfen ſie ihnen denn teils im Affekt, teils aus Ueber⸗ legung den Sack vor die Tür. Sie hoffen, einmal als ſtärkſte Partei im Unterhauſe wiederzukehren und dann unabhängig ihre Ziele Lukchaee nd die Liberalen? Freuen ſie ſich ihres Sieges? Das kann man kaum ſagen. Ich war am Entſcheidungsabend lange in einem großen, liberalen Klub. Lebhaft mußte ich an den glänzen⸗ den Sieg der liberalen Partei bei den Parlamentswahlen von 1906 zurückdenken. Der Enthuſiasmus in demſelben Klub war damals unbeſchreiblich. Diesmal war alles ſtill, faſt bedrückt.„Niemand ſcheint ſich heute zu enthuſiasmieren“, ſagte einer meiner Freunde. „Man enthuſiasmiert ſich nicht bei einem Selbſtmorde“, knurrte ein anderer.„Warum begeht die liberale Partei Selbſtmord?“, um den ſtarken Ausdruck meines Freundes zu gebrauchen. Wir müſſen wieder nach dem Klubklatſch horchen. Aſquith der greiſe Führer der altliberalen Partei, hat eine geiſtvolle, liebenswürdige Frau, die eine pikante, hervorragende Schriftſtellerin iſt. Dieſe Dame hat ſich in Geſellſchaften öfters lebhaft über das tyranniſche, ſelbſtherr⸗ liche Benehmen des Kollegen ihres Gatten, Lloyd Georges, beklagt. Merkwürdig, wie die Geſchichte ſich wiederholt! Die Spaltungen in der liberalen Partei haben ihren Nieder⸗ gang veranlaßt. Aſquith und Lloyd George ſind jetzt aus⸗ geeſöhnt. Sie werden vereint in die Wahlſchlacht gehen. Aber das Schlimme iſt: Ihr Gefolg iſt zum Teil noch bitter feind Lloyd George, der rege, energiſche Mann, wird trotz der nominellen Führerſchaft des 7dlährigen Aſquith beim Wahlkampf der Haupt⸗ rufer im Streit werden. Er war es vornehmlich, der den Sturz Miaedonalds bewirkte. Er weiß, daß die Liberalen viele Sige ver⸗ lieren werden, rechnet aber ſicher damit, daß ſie das Zünglein an der Wage bleiben, das im Unterhauſe den Ausſchlag zu geben ver⸗ mag Mit dieſem Zünglein glaubt er, die Konſervativen zwingen zu knnen. eine Koalition mit den Liberalen gegen die Sozialiſten 1 Und in dem Koalitionskabinett hofft er, eine führende d L Kalie einzunehmen, vielleicht als Schatzkanzler. Deshalb mußte ie Kriſe jotzt kommen, denn wenn noch viel Zeit verſtrichen wäre, ſert die Zerſetzung der liberalen Partei vielleicht zu große Fort⸗ chritte gemacht, um dieſe Pläne auszuführen. d Daß die Konſervativen viel Sitze gewinnen wer⸗ en, gilt für ausgemacht. Aber eine abſolute Majorität über Arbeiterpartei und Liberale zuſammen können ſie ſchwerlich er⸗ langen, denn wenn auch die Liberalen verlieren werden, ſo gilt —— ——B ͤ ˙ ᷣ— ——— 8 5358— — 2. Seite. Nr. 477 neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 14. Oktober 1924 doch eine Zunahme der Arbeiterpartei für ſicher. Es wird alſo wahrſcheinlich ein konſervatives Kabinett geben, viel⸗ leicht mit Auſten Chamberlain oder Sir Robert Horne als Premier. Baldwin wird die Abſicht zugeſchrieben, ſich von der Führerſchaft der Konſervativen zurückzuziehen, doch ſteht das noch nicht feſt. Mit Ramſay Mardonald verliert das Unterhaus einen hervor⸗ ragenden, dominierenden, dabei ſymphathiſchen Führer. Ueber den Erfolg ſeiner auswärtigen Politik herrſcht nur eine Stimme bei allen Parteien und daß er in der inneren Politik als mäßigender Faktor in ſeiner Partei gewaltet hat, müſſen ihm auch ſeine Feinde laſſen. Wir dürfen hoffen, daß die auswärtige Politik unter den Konſervativen keinen reaktionären Charak⸗ ter annehmen wird, da ſie mit Macdonalds Haltung im allgemei⸗ nen einverſtanden waren und die Liberalen eine rückwärtige Schwenkung nicht zugeben würden. Aber zu bedauern bleibt es doch, daß gerade jetzt, wo ſo wichtige neue Schritte für Deutſchland eingeleitet werden, eine Unterbrechung in der Führung der inter⸗ nationalen Politik Englands ſtattfindet. 383 3 2 4* Aus den Wahlaufrufen In dem offiziellen Tert des Wahlaufrufs dar partei heißt es u.., daß die Regierung durch einen Parteiblock der Liberalen und Konſervativen geſtürzt ſei Weiter werden die Ver⸗ dienſte der Arbeiterregierung beſonders um die Beſſerung der deutſch⸗ franzöſiſchen Beziehungen, welche die Gefahr von Verwicklungen in ſich bargen, erwähnt, desgleichen die Verdienſte der Regierung in Genf. Zur außenpolitiſchen Lage wird erklärt, daß auf das Konto der Arbeiterregierung die Annahme des Vauprogramms zu ſetzen ſei Den Liberalen und Konſervativen wird nachgeſagt, daß ſie wahr⸗ ſcheinlich aus Furcht vor einem zweiten Budget der Arbeiterregie⸗ rung dieſe geſtürzt hätten. Die Vorgänge im Parlament werden nicht erwähnt. Die für den Ausgang des Kampfes ſehr bedeutenden Ver⸗ handlungen über ein Wahlabkommen zwiſchen den Konſer⸗ vativen und Liberalen werden fortgeſetzt. In dem Wahlaufruf der konſervativen Parte heißt es: Die ſozialiſtiſche Minderheitsregierung hat das Land in den Wahlkampf geſtürzt unter dem Vorwand, daß ſie es mit ihrer Würde nicht vereibaren können, in der Angelegenheit der Niederi⸗ gung des Prozeſſes gegen die Zeitung„Workers Weckly“ eine Un⸗ terſuchung zu dulden. Die Weigerung, dieſe Duldung zuzulaſſen, gibt zweifellos dem Gedanken Raum, daß die Unterſuchung den Be⸗ weis erbracht hätte, daß das Recht zu Gunſten der Parteirückſichten gebeugt worden iſt. Unter dem Druck der Extremen ſchloß Mac⸗ donald als Notbehelf den Vertrag mit Rußland, der eine britiſche Anleſhe für Rußland garantiert. Die Regierung hat törichterweiſe die Ma Kenno⸗Zölle aufgehoben und die Hoffnungen auf eine ſtarke Ausdehnung des britiſchen Handels zerſtört. Der ſetzigen Rogie ung iſt es durchaus mißlungen, die Arbeitsloſenfrage zu löſen. Die Kon⸗ ſervativen ſind entſchloſſen, die Beſchäftigung und die Lebensnot⸗ wendigkeiten in jeder Induſtrie ungefährdet durch irgendwelche unfaire Konkitrenz des Auslandes zu ſchützen Das neue Schleds⸗ gerichtsabkommen wird ſorgfältig nachgeprüft werden, wenn die Konſervativen zur Macht gelangen. Die Landwirtſchaft muß wieder zur Blüte gebracht werden. Schließlich wendet ſich der Aufruf an die Wähler mit der Aufforderung, die konſervative Partei als die ſtarke und ſtabile Regierungspartei mit einer unabhängigen Majori⸗ ter⸗ töt im Parlament zu unterſtützen, nachdem das Experiment mit der Minderheitsregierung nur von kurzer Dauer geweſen iſt. Der Wahlaufruf der Kommuniſtiſchen Partei enthält die Forderung nach einer Nationaliſierung der Kohlenaruben. der iſenbahnen und der Induſtrie, von Grund und Boden und der Ban⸗ ken, ferner der Staatskontrolle über den auswärtigen Handel. der Kapitalsanlage, der Einſtellung der Zinszahlungen für den dle Summe von 5000 Pfund überſteigenden Beſitz. den Staatsſchuld⸗ ſechinen. Der Wahlaufruf fordert bei den Nationalen Mindeſtlöhne von 4 Pfd. wöchentlich, Unterſtützung der Arbeitsloſen nach den ge⸗ werkſchaftlichen Tarifen, volle politiſche Rechte für Matroſen. Solda⸗ ten und des Fliegerperſonals. Weitere Forderungen ſind. Rattfika⸗ tion des Vertrages mit der Sowjetregierung, durch den Rußland eine Anleihe von 100 Millionen Pfund gewährt werden ſoll, Ablehnung des Dawesberichtes. Streichung der Reparationen und Krieasſchul⸗ dan, Zurückziebung der britiſchen Truppen aus Deutſchland. Unab⸗ Fängiakeitserklärung für Irland. Indien. Aeaypten und die übrigen Kolonien. Aus dem Wahlkreis Macdonalds Die liberale Partei des Wahlkreiſes Aberavon, in dem Macdonald gewählt wurde, hat als liberalen Gegenkandidaten eine lokale Parteiaröße ernannt. Der Gegenkandidat hielt nach ſeiner Ernennung eine Rede, worin er erklärte, daß dem Wahlkreis Abera⸗ von die diesjährigen Wahlen eine aroße Ueberraſchung bringen wer⸗ den. Man glaubt, daß der liberale Kandidat ausdrücken wollte, daß Macdonald jetzt geſchlagen werde. Wetterleuchten im OGrient In Londoner politiſchen Kreiſen wird die durch das engliſche Ultimatum an die Türkei geſchaffene Lage als ſehr ernſt gehalben. Die türkiſche Antwort wird als überaus un befrle⸗ digend angeſehen, da ſie den status quo ante in engliſchem Sinne nicht anerkennt und zudem in ungehörigem Tone gehalten ſei. Es heißt, daß eine weitere Note in nächſter Zeit an die Türkei gerichtet werden ſoll. Es macht ſich unverkennbar das Beſtreben bemerkbar, die ganze Frage bis über die Wahlen hinauszuſchieben Die englſche Regierung hat beſchloſſen, noch einmal Erkundigungen über den Stand der Dinge in der Moſſulfrage einzuziehen. Eng⸗ land ſcheint bereit zu ſein, die Entſcheibung über die Grenze dem Bölkerbund zu überlaſſen. Aus dem nahen Orie ſind in London geſtern neue ernſte Nachrichten eingetroffen. So ſoll nach einer Meldung aus Kon⸗ ſtontinopel die türkiſche Regierung beſchloſſen haben, alle notwendi⸗ gem Verteidigungsmaßnahmen zu ergreifen um die jetzigen türki⸗ ſchen Grenzen im Gebiete von Moſſul zu verteidigen. Die türkiſchen Truppen haben offenbar Anweiſung erhalten, die neuen Stellungen auszubauen. Weiter ſall die türkiſche Regierung bereits mit der Anordnung der algemeinen Mobiliſation befaßt und die Veröffenklichung aller militäriſchen Nachrichten verboten haben. Gleichzeitig wird aus Mekka gemeldet, daß die Wahabi⸗ ten den Vormarſch auf Mekka aufgenommen haben und die Waffenſtillandsverhandlungen mit dem neuen König von Hedſcha⸗ abgebrochen haben. In engliſchen politſſchen Kreiſen verſtärkt ſich der Eindruck, daß die Bewegung gegen die Spanier in Ma⸗ rokko, der Ueberfall der Türken in Moſepotamien und der Kampf der Wahabiten eine einheitliche Bewegung darſtelle mit dem Ziele, Denſchriſtlichen weſteuropäfſchen Einfluß in Nordafrika und Vorderaſten auszuſchalten. Trotzdem wäre es verfrüht, eine unmittelbare Kriegsgefahr anzunehmen. Hymans als schledsrichter? 2* Paris, 14. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Man er⸗ wartet hier, daß der belaiſche Außenminiſter Humans als Schiedsrichter nach Genf reiſen ſolle, um in den enaliſch⸗ kürkiſchen Konflikt einzuareifen. Der bieſige türkiſche Geſchäftsträger teilte geſtern Journaliſten mit, daß die Tür kei nur die Veſtimmungen des Lauſanner Bertraaes ausführen werde, aber nicht mehr als dieſe. Falls Enaland beim Völkerbund die Sache anhängia machen werde. ſo ſei dies auch der Wunſch der Anaoraregierung. 5 Ankiſemitiſche Ausſchreitungen — Berlin, 14. Okt.(Von unſ. Berl. Büro). In den Wiener Kinde-wird z, Zt ein Film gezeigt mit dem Titel,„Die Stadt ohne Juden“. Der Film ſtellt dac, was aus Wien würde, wenn die zahlreichen Juden nicht wären. Am Sonntag kam es in einem dieſer Kinos zu einem Skandal. Antiſemiten und Hakenkreuzler warfen während der Vorſtellung Stinkbomben in den Saal und zwangen das Publikum, die Reihen zu verlaſſen. Dieſe Vorgänge wiederholten ſich nach einer Wiener Meldung der„B..“ während der folgenden Vorſtellungen. der Sturz des franzöſiſchen Franken Bezeichnende Bogleiterſcheinungen Während die deutſche Währung durch den Abſchluß der Wieder⸗ auſbauanleihe und die Rückkehr zur Golddeckung geſichert iſt und das bisher unterparitätiſche engliſche Pfund ſich ſeit dem Rücktritt der Regierung Macdonald befeſtigt hat, hat der ſich in ſcharfer Weiſe fortſetzende Rückgang des franzöſiſchen Franken in Paris nicht unbe⸗ trächtliche Nervoſität hervorgerufen. Dieſer Rückgang iſt eine ſehr unangenehme Unterſtreichung des ſchwierigen finanziellen Problems, das die franzöſiſche Regierung zu löſen hat. Wieweit dabei Kreiſe, die an dem Sturz der Regierung Herriot wirtſchaftlich und politiſch ein Intereſſe haben, mitwirken, läßt ſich natürlich nicht erkennen. Zweifellos aber iſt es nur eine Zufälligkeit, daß der Ausweis der Bank von Frankreich, der für die mit 10. Oktober endende Woche veröffentlicht wurde, eine Zunahme des Notenumlaufs um 114,568,120 Franken zeigt. Dieſes Anſteigen läßt ſich mit der Preis⸗ ſteigerung erklären, die es notwendig macht, mehr Geld in Um⸗ lauf zu ſetzen. Aber das Gefühl und die Stimmung in fanzöſiſchen Finanzkreiſen iſt doch derart, daß man bereits von einer Valuta⸗ Inflation zu reden begann, ſodaß es Herriot für angebracht hielt, eine amtliche Erklärung zu erlaſſen, wonach die Regierung entſchloſſen ſei, die Notenausgabe in ihren richtigen Grenzen zu halten. Nun hat ſich ein Zwiſchenfall abgeſpielt, der ſich als ein erſtes Vorpoſtengefecht zwiſchen der Regierung und ihren Beamten in dem Kampf der Beamten um höhere Gehälter erweiſen könnte. Die Beamten des Finanzminiſteriums hatten gehört, es ſei die Abſicht der Regierung in ihrem Falle die Gehaltsfrage durch eine allgemeine Erhöhung um 1080 Franken, ohne Rückſicht auf Dienſtgrad oder Dienſtalter zu regeln. Sie entſchloſſen ſich, dagegen zu proteſtierenz; eine große Anzahl, darunter auch ältere Dienſt⸗ grade. begaben ſich in das Vorzimmer des Finanzminiſters Clemen⸗ tel. Der Bürobeamte verſchloß ihnen die Tür, doch unternahmen ſie keinen Verſuch, ſich Eingana zu verſchaffen, ſondern ſie begaben ſich nach einem anderen Zimmer, wo ſie Reden hielten und eine Reſo⸗ lution annahmen. Die ganze Demonſtration verlief durchaus in Ord⸗ nung. Jetzt verlautet nun, daß der Führer dieſer Deputation. Brun, Kontrolleur der indirekten Steuern des Seine⸗Departements, ſeines Poſtens enthoben worden iſt. Als eine diſziplinariſche Maßnahme mag ſich dies für den Augenblick als ganz wirkungsvoll erweiſen— aber das Problem bleibt dasſelbe, oder vielmehr, es iſt in den letzten 48 Stunden noch vielakuter geworden. Frankreich hat bereits genug Frankenfluktugtionen erlebt, um zu wiſſen, was ſie bedeuten. Jeder Ladeninhaber iſt fleißig damit beſchäftigt, neue Preiszettel aus⸗ zuſchreiben und wenn das gegenwärtige Tempo der Preiserhöhungen anhält, werden ſich die Lebenshaltungskoſten binnen kurzem von neuem in einer Weiſe erhöhen, daß die Regierung genökigt ſein wird, die Gehaltsfkala zu bewilligen, die die Staatsbeamten verlangen, ob es ihr angenehm iſt oder nicht. Neben den Regierungsbeamten gibt es noch eine andere nicht unbedeutende Körperſchaft, die unzufrieden iſt und der Regierung Sorge macht. Das ſind die freiwilligen Eiſenbahner. die eingeſtellt wurden, um die Eiſenbahnen an der Ruhr und im Rhein⸗ land für die Regie zu betreiben. Sie kommen jetzt zurück und wollen anderweitige Beſchäftiguna haben. Es ſind ihrer mehrere Tauſende und die Eiſenbahngeſellſchaften können ſie nicht alle auf⸗ nehmen. Herriot hot ihnen erklärt, daß ſich die Regierung nicht als für ſie verantwortlich betrachten könne. Aber jener, der ohne Arbeit bleibt, gibt einen Agitator gegen die Regierung ab, was dieſer nicht gerade angenehm ſein kann. Man glaubt es ſtehe auch im Zuſammenhang nit der gegen die Regierung Herriot von den Parteien des alten Bloc National arganiſierten Kampagne, daß die Zeitung„LAvenir“ von dem Deputierten Francois Poncet erworben wurde und von ihm heraus⸗ gegeben wird. Es heißt, Millerand werde beträchtlichen Einfluß auf die Politik dieſer Zeitung haben. Zum Redaktionsſtab wird auch der Kriegsminiſter in der Poincare⸗ und Francois Marſal⸗Regierung, Maginot, gehören, und die Zeitung wird in enger Verhindung mit den großen franzöſiſchen Induſtrien ſtehen. G. H. Die Anleihehetze der Poincariſten V Paris, 14. Okt.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter). Eine ver⸗ nünftige Entgegnung auf die nationaliſtiſchen Manöver, die ſich gegen die deutſche Anleihe richtet, veröffentlicht der diplomatiſche Mitarbeiter des„Oeuvre“. Er weiſt darauf hin, daß in der geſtrigen Sitzung der Reparationskommiſſion die Bedeutung der Anleihe für die weitere Entwicklung der europäiſchen Wirtſchaft betont wurde. Hervorragende Fachminiſter der Welt hätten feſtge⸗ ſtellt, daß Deutſchland den in Londoner Pakt auferlegten Ver⸗ pflichtungen bisher nachgekommen ſei. Eine beſſere Garantie beſtünde nicht für die 800 Millionen⸗Anleihe. Wenn am 27. Oktober die Zeichnunasfriſt zum Abſchluß komme, ſo werde die ganze Welt erkennen, daß eine Periode aemein⸗ ſchaftlichen Aufbaues in Europa möalich ſei. Wenn die franzöſiſchen Nationaliſten heute ein wüſtes Geſchrei erheben und vor der Zeichnung der Anleihe warnen, ja ſogar dieſe Anleihe als Er⸗ niodklauna für Frankreich betrachten, ſo müſſe demgegenüber feſt⸗ geſtellt werden, daß durch die Schuld der Nationaliſten Frankreich jetzt gezwungen iſt, an der Verwirklichung des Londoner Paktes mitzuarbeiten. Die franzöſiſchen Nationaliſten waren es, die auf der Ver⸗ ſailler Friedenskonferenz das Angebot Brock⸗ dorff⸗Rantzaus abgelehnt haben. Die Nationaliſten waren es, die Deutſchland wirtſchaftlich und finan⸗ ziell in die Vernichtung geführt haben, es wurde täglich ge⸗ ſagt, Deutſchland werde bezahlen, aber eigentlich verfolgte man das Ziel, Deutſchland zu vernichten. Wenn alſo heute die bekannten Hetzer ihre Stimmen gegen die internationale Anleihe erheben, ſo werde die Regierung, wenn ſie den Mut dazu beſitzt, nicht in Verlegenheit ſein, die richtige Antwort auf dieſes Manöver zu erteilen.„Oeuvre“ und auch linksrepublikaniſche Blätter machen darauf aufmerkfam, daß dieſe Treibereien gegen die internationale Deutſchland⸗Anleihe mit der Sbellungnahme Poincares gegen den Londoner Pakt in, Zu⸗ ſammenhang zu bringen ſeien. Das Sprachrohr Poincares, das„Echo de Paris“, führt nicht allein eine Polemik gegen die franzöſiſche Beteiſigung an der internationalen Anleihe, ſondern tritt auch mit der Behauptung auf, daß ſich die franzöſiſche Regierung mit den Handelsvertrags⸗ verhandlungem mit Deutſchland auf eine gefährliche Bahn hätte bringen laſſen. Er empfiehlt Herriot, bei der Wiederauf⸗ nahme der Verhandlungen ſchärfer zu drücken und hauptſächlich politiſche und diplomatiſche Argumente gegen die Deutſchen zu be⸗ mittzen. Pertinax meint: Im vorigen Jahre hätten die Aktien für günſtige Handelsvertragsbedingungen viel beſſer geſtanden, ſcheint aber zu vergeſſen⸗ mit welcher Energie Poincare ſich gegen die Wiederaufnahme der wirtſchaftlichen Beſprechungen mit Deutſch⸗ land einſetzte. Oeſterreich wahrt ſeine Unabhängigkeit In einem der Wiener„Sonn⸗ und Montagszeitung“ gegebenen Interview über die e und politiſchen Ziele Oeſterreichs wendet ſich der Außenminiſter Dr. Grünber⸗ ger gegen die Gerüchte über einen Anſchluß Oeſterreichs an eine beſtimmte Mächtegruppe und über die Abſicht der Beteiligung Oeſter⸗ reichs an der Donaukonföderation. Die PBemühungen Oeſterreichs, Handelsverträge mit allen Staaten abzuſchließen und ein herzliches Einvernehmen mit ihnen herzuſtellen bildeten die beſte Wiederlegung dieſer Gerüchte. Uebrigens würden derartige Schritte im Widerſpruch zu dem Genfer Pakt ſtehen, der ge⸗ rade die volle Unabhängigkeit Oeſterreichs zur Grundlage habe. Auch der öſterreichiſchen Produktion, die der wirtſchaftlichen Freiheit nach allen Seiten bedürfe, würde eine derartige einſeitige Bindung ſchlecht dienen. Die Räumung Remſcheids Nach einer amtlichen Mitteilung werden die Franzoſen Rem⸗ ſcheid am 20. Oktober verlaſſen. die deutſche Polizei wird dafür verantwortlich gemacht, daß die Bevölkerung den Ab⸗ marſch nicht ſtört. Die Stagnation der Negierungskriſis [ Berlin, 14. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Dinge ſind, wie nicht anders zu erwarten war, geſtern um keinen Schritt weiter gediehen. Heute nach der Sitzung der Zentrums⸗ fraktion wird vielleicht die Entſcheidung fallen, vorausgeſetzt, daß man dann nicht von neuem verſucht, durch Verſchiebungen und „Zwiſchenlöſungen“ dieſer En“ idung nochmals aus dem Wege zu gehen. Eine Verſion, dern nicht zum erſten Mal in der Preſſe begegnet, berichtet von einem ecſchlag des derzeitigen volkspartei⸗ lichen Fraktionsvorſitzenden: Den Reichstag ſofort aufzu⸗ löſen, falls die Bemühungen um die Bildung eines Rechtsblocke⸗ morgen endgültig ſcheitern und gleichzeitig die Geſamtdemiſſion des Kabinetts zu erzwingen, das bis zum Wiederzuſammentritt des neuen Reichstags dann lediglich als Geſchäftskabinett zu fungieren hätte. Ein entſprechender Fraktionsbeſchluß iſt aber bisher nicht ge⸗ faßt worden. Wir vermöchten auch nicht recht einzuſehen, welche Vorteile dem Reich und zumal ſeiner auswärtigen Politik aus einer etwas überhitzten Behandlungsmethode erwachſen könnten. Den Deutſchnationalen würde, wie man geſtern abend in der Deutſchen Tageszeitung leſen konnte, die Volkspartei auch dann nicht Genüge tun. Der Leiter des agrariſchen Blattes, der Reichstagsabg. Bäcker, fordert von der Volkspartei, ſie müßte bei dem Scheitern des Rechts⸗ blockes nicht nur ihre Miniſter aus dem Kabinett zurückziehen, ſon⸗ dern zugleich dem Kanzler und dem Zentrum„volle Klarheit darüber geben“, daß ſie unter keinen Umſtänden auch nach etwaigen Reichs⸗ tagsneuwahlen die Politik der großen Koalition wieder aufnehmen würde. Das iſt denn doch eine arge Verkennung der Dinge. Die Volks⸗ partei wird ſich hüten, der Aufforderung des Abg. Bäcker Folge zu leiſten. Ein geſtern gefaßter Beſchluß des Aelteſtenrats iſt ſo zu verſtehen, daß der Reichstag nur dann am kommenden Dienstag zuſammentritt, falls bis dahin eine Regierungs ⸗ umbildung mit Einſchluß der Deutſchnationalen erfolgt iſt. Die Entſcheidung darüber muß, wie geſagt, heute in den Fraktions⸗ ſitzungen fallen, die nach dem Zentrum Demokraten und Volkspartei vereinen werden. Mehr und mehr ſetzt ſich die Auffaſſung durch, daß eine Einigung doch wohl nicht mehr möglich ſein wird. Wohl oder übel werden wir mit einer Auflöſung und neuen Wahl⸗ kämpfen zu rechnen haben. Den äußern Gang der Dinge zitiert der Tag, der allerdings nicht immer aus ganz lauteren Quellen ſchöpft, folgendermaßen: Falls der Bürgerblock nicht zuſtande kommt, würden die volksparteilichen Miniſter in der Kabinettsſitzung erfahren, daß die Volkspartei nicht mit hinter der Regierung ſtehe und die Demiſ⸗ ſion des Geſamtkabinetts fordere. Gleichzeitg würde ſie einen Kabinettsbeſchluß herbeiführen, der dem Reichspräſi⸗ denten die Auflöſung des Reichstages empfiehlt. Während der Wahl⸗ zeit würde das bisherige Kabinett die Geſchäfte weiterführen. Auch die volksparteilichen Miniſter würden in der geſchäftsführenden Regie⸗ rung verbleiben,„obwohl ſich die Wahlparole der Deutſchen Volks⸗ partei natürlich gegen Zentrum und Demokraten richten müßte“. Mit anderen Worten, während der kommenden 8 Wochen müßten, wenn ſich dieſe Schilderung bewahrheiten ſollte, das deutſche Reich ſchlechthin führerlos ſein. Der Lokalanzeiger, der Halbbruder des Tag, ſieht die Situation etwas anders, er meint, es bleibe nur noch die Möglichkeit offen, daß Deutſchnationale, Deutſche Volkspartei und Zentrum ſich auf der Baſis der Richtlinien des Kanzlers zuſammenfänden und daß die Demokraten eine neutrale Haltung einnehmen und ihre Fachminiſter nicht aus der Regierung zurückzögen. Dieſe Schilderung iſt offenbar von der Vorſtellung beeinflußt, daß auch in der demokratiſchen Fraktion es nicht an Männern fehlt, die den Bürgerblock nicht rundwegablehnen möchten. Man hat ihre Zahl in den letzten Tagen auf 12—13 angegeben. In einem Leitaufſatz des B. T. wird die Ziffer vom Abgeordneten Erkelenz als Illuſion bezeichnet. Auch Herr Erkelenz gibt freilich zu, daß es Männer in der Frage gibt, die den Bürgerblock nicht grundſätzlich von der Hand weiſen. Er behaup⸗ tet jedoch:„Wenn die Deutſche Volkspartei den Bürgerblock erzwingen will, dann wird ſie an der großen Mehrheit der demokratiſchen Frak⸗ tion ſcheitern.“ Aehnlich hat ſich im demokratiſchen Klub der Ab⸗ geordnete Tudwig Haas in einem Vortrag zur politiſchen Lage ausgeſprochen. Er hat bei der Gelegenheit als Forderung des Tages bezeichnet, die Politik der Wirthſchen Koalition durch⸗ zuführen. Das Zentrum würde eine Rechtsregierung nicht mit⸗ machen, die gegenwärtige Regierung ſolle im Amt verbleiben und es auf eine 725 Feldſchlacht im Reichstag ankommen laſſen. Aber, kann eine Regierung im Amte bleiben, von der ein Teil entſchloſſen zu ſein ſcheint, die Regierung unfähig zu machen. **.* Der Geſchäftsordnungsausſchußz des Reichstages hat in ſeiner geſtrigen Sitzung den Antrag der Nationalſozialiſtiſchen Freiheitspartei auf Aufhebung der Feſtungshaft des Abg. Kriebel ahgelehnt. Die Verhandlung über das Verlangen der ſächſiſchen Geſandtſchaft auf Genehmigung der Verhaftung des kommuniſtiſchen Abg. Roſche wegen Aufruhrs und Landfriedensbruchs wurde zunächſt ausgeſetzt, da ſich in der Beſprechung ergab, daß noch Auf⸗ ſchlüſſe der zuſtändigen Staatsanwaltſchaft erforderlich ſind. Gleich⸗ ſalls aus geſetzt wurde die Entſcheidung über das Geſuch auf Aufhebung der Unterſuchungshaft des kommuniſtiſchen Abgeordneſen Urbahns, weil hier gleichfalls noch weitere Aufſchlüſſe der Ge⸗ neralſtaatsanwaltſchaft erforderlich ſind. Der Geſchäftsordnungs⸗ ausſchuß wird ſeine Verhandlungen fortſetzen. Das neue Keichsbankoͤirektorium v. Glaſenapp ſcheidet aus Die durch das Inkrafttreten des neuen Bankgeſetzes be⸗ dingte Neubildung des Reichsbankdirektoriumsz iſt in der Weiſe erfolgt, daß aufgrund des Paragraphen 6 des Bankgeſetzes die bisherigen Mitglieder zu Mitgliedern des Reichsbankdirektoriums neu ernannt wurden mit Ausnahme des mit Rückſicht auf die vor⸗ geſehene Altersgrenze ausgeſchiedenen bisherigen Vizepräſi⸗ denten von Glaſenapp. An Stelle des letzteren wurde Geheim⸗ rat Kauffmann zum Vizepräſidenten ernannt. Letzte Meldungen Oeſers Ausſcheiden aus dem Keichskabinelt Wie wir von zuſtändiger Stelle erfahren, hat der Reichspräſi⸗ dent den bisherigen Reichsverkehrsminiſter Oeſer auf Ernennung zum Generaldirektor der Deutſchen Reichs⸗ bahn⸗Geſellſchaft von ſeinem bisherigen Amt entbunden. Die Geſchäfte des Reichsverkehrsminiſters werden bis auf weiteres von Staatsſekretär Kohne verwaltet. Der verſchwundene Erzbergermörder Berlin, 14 Okt.(Von unſ. Berl. Büro). Wie dem„B..“ aus Budapeſt gemeldet wird, iſt die ſteckbriefliche Verfolgung des Förſter⸗Schulze deshalb angeordnet worden, weil dieſer beim Verlaſſen ſeiner Stelle den Mord an Erzberger offen einge⸗ ſtanden hat. Halle a. Saale, 13. Okt. Heute nacht ſind die Schaufenſter⸗ ſcheiben im Gewerkſchaftshaus, in dem ſich auch die Räume des „Volksblattes“ befinden, zertrümmert worden. In den Ver⸗ ſammlungen des Stahlhelmſporttages, die infolge eines Verbots öffentlicher Veranſtaltungen in geſchloſſenen Lokalen ſtattgefunden haben, waren, wie berichtet wird, vorher Angriffe gegen das„Volks⸗ blatt“ gerichtet worden auf deſſen Forderung das Verbot zurückge⸗ führt worden war. Weitere Ausſchreitungen wie gegen das Ge⸗ werkſchaftshaus wurden in der vergangenen Nacht auch gegen den kommuniſtiſchen„Klaſſenkampf“ und den demokratiſchen„Mittel⸗ deutſchen Kurier“ verübt. *Der Einnahmenkommiſſar in Berlin. Der im Dawesplan vor⸗ geſehene Kommiſſar für die Reichseinnahmen, Andrew Mac Fa⸗ dyean iſt am Sonntag aus Paris in Berlin eingetroffen, um hier ſeinen ſtändigen Sitz zu nehmen. — 8 2— 4. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Kusgabe] 3. Seike. Nr. 277 Wirtſchaſtliches und Soziales Ein bemerkenswerter Beſchluß zur Aufwerkungsfrage Die Aufwertungsſtelle Eßlingen hat in einem Beſchluß vom 6. Oktober entſchieden, daß in den Fällen des 8 7 Nr. 3 der erſten Durchführunasverordnung zur dritten Steuernotverordnung Reſt⸗ Laufpreisforderung, begründet nach 31. 12. 1918, hypothekariſch ge⸗ ſichert, nach dem Verhältnis zwiſchen Geſamtpreis und Reſtkaufprei⸗ aufzuwerten ſei, daß der ſetziae Wert des Grundſtückes dieſem Ver⸗ hältniſſe entſprechend maßgebend ſei und daß 8 5— Stundung bis 1. Januar 1932— nicht gelte. Beiſpiel: Geſamtpreis 100 000 Mk. Reſt 50 000 Mk., alſo die Hälfte des Grundſtückwertes nicht bezahlt Jetztwert 20 000 Mk., ſomit aufzuwerten auf 10 000 Mk. Der Hanſa-Bund für Aufhebung der Preistreiberei⸗ Geſetzgebung Der Hanſa⸗Bund hat an den Reichswirtſchaftsminiſter eine Ein⸗ gabe gerichtet, in der er die umgehende Aufhebung aller beſtehenden Verordnungen über Preistreiberei und die damit zuſammenhängen⸗ den Gegenſtände(Handelsbeſchränkung. Preisaushang uſw.) fordert. Der Hanſa⸗Bund bearündet die Notwendigkeit dieſer Maßnahme mit der gegenwärtigen Notlage der Wirtſchaft und der Entwicklungs⸗ hemmuna. die ſich für dieſe aus der Beibehaltung jener Ausnahme⸗ geſetze eraibt. Er weiſt darauf hin, daß nach erfolgter Stabiliſierung der Währung anageſichts des Ueberwiegens des Warenangebots über die Nachfrage jede Berechtiguna, welche jene Verordnungen in ver⸗ floſſenen Zeiten vielleicht für ſich hatten in Anſpruch nehmen dürfen, entfallen iſt. Badiſch⸗ſchweizeriſche verkehrskonſerenz *Heidelberg, 13. Okt. Auf Einladung der Handelskammer Mann⸗ heim und des Verkehrsvereins Baſel verſammelten ſich am Samstag in Heidelberg die Vertreter der Handelskammern auf der Strecke Frankfurt⸗Mannheim⸗Heidelberg⸗Karlsruhe⸗Freiburg⸗Baſel, ſowie die Vertreter der ſüdweſtdeutſchen Verkehrsverbände und Verkehrsvereine und des ſüdweſtdeutſchen Verkehrsbundes. Vertreten waren ferner die Reichsbahndirektionen Karlsruhe, Mainz und Frankfurt a. M. Der Zweck der von dem Präſidenten der Mannheimer Handels⸗ kammer, Lenel, geleiteten Verſammlung war, zu den Verkehrs⸗ verhältniſſen auf der Rheintallinie Stellung zu nehmen. Von Schweizer Seite wurde auf die beſtehenden Mängel in der Ausgeſtaltung der durchgehenden Verbindung über die welt⸗ bekannte Eiſenbahnverkehrslinie Frankfurt⸗Karlsruhe⸗Baſel und über die Schweiz nach Italien und Ueberſee in intereſſanten und inſtruktiven Ausführungen hingewisſen. Vor allen Dingen wurde betont, daß heute eine internationale Durchgangslinie, die im Frieden mit 14 durchgehenden Schnellzügen bedient war, heute nur noch ſechs aufweiſt und daneben eine Schnellzugsverbindung Freiburg⸗Frankfurt, der beiderſeits die nötigen Anſchlüſſe fehlen Es würde außerdem mit großem Nachdruck darauff hingewieſen, daß im Gegenſatz zur Frie⸗ denszeit die heutigen Fahrzeiten ſehr ausgedehnt und beiſpielsweiſe auf der Strecke Frankfurt⸗Baſel 2/ Stunden mehr betragen, als vor dem Kriege, während man bereits auf Konkurrrenzlinien, die früher ſo gut wie gar keinen durchgehenden Verkehr hatten, dazu überge⸗ gangen iſt, dieſe Fahrzeiten zum Nachteil der badiſch⸗ſchweizeriſchen Strecke erheblich zu beſchleunigen. Aehnliche Mängel wurden im Schlafwagendienſt und im Verkehr mit Hamburg feſtgeſtellt. Hervor⸗ gehoben wurde ferner, daß infolge. des Regiebetriebes der geſamte Holländer⸗Verkehr verloren gegangen iſt. Im Zuſammenhang mit dieſen Fragen wurde auch auf die großen Hemmniſſe, die die Paß⸗ und Zollmaßnahmen im Gefolge haben, hingewieſen. Eine weitere Forderung bezog ſich auf die Vermehrung der Speiſe⸗ und Schlaf⸗ wagenkurſe auch ab Südbaden und Baſel und auf die Wiederein⸗ führung ſchnellfahrender Züge(ſogen. Stadtſchnellzüge) für die Rhein⸗ tallinjie und für eine ganze Reihe von Strecken des deuſſchen Reiches. Dieſe Wünſche fanden in einer längeren Ausſprache lebhafte Unterſtützung, wobei von den Vertretern des Badiſchen Ver⸗ kehrsverbandes bemerkt wurde, daß die badiſchen Verkehrs⸗ organiſationen dahingehende Anträge wiederholt den zuſtändigen Stellen unterbreitet und ſie in jeglicher Weiſe vertreten haben. Be⸗ ſonders wurde auch vom Verkehrsverband hervorgehoben, daß die Beſeitigung der Paß⸗ und Zollſchwierigkeiten gerade in der letzten Zeit ein beſonderes Anliegen des Verbandes war und daß vorausſichtlich eine nachhaltige Beſſerung in dieſer Richtung zu erwarten zei. ſchweizeriſchen Intereſſenten ſu einem Zuſammenarbeiten mit den Anliegern der Strecke Frankfurt⸗Baſel bereit gefunden und die große Bedeutung einer durchgehenden Linie für den ſüdweſtdeutſchen Ver⸗ kehr aufs neue hervorgehoben haben. Auch die Beſtrebungen nach Erleichterung des durchgehenden Verkehrs von u. nach Belgien über Koblenz und die Rheintallinie fand ſtarken Widerhall. Von dem Vertreter der Reichsbahndirektion Karls⸗ ruhe wurde ausgeführt, daß man beſtrebt ſei, mit der fortſchreiten⸗ den Beſſerung der Wirtſchaftsverhältniſſe die Verkehrsverbindungen auch über die Rheintallinie durch Verdichtung der Zugfolge und durch Vermehrung der durchgehenden Verbindungen den vorkriegs⸗ zeitlichen Verhältniſſen allmählich wieder anzupaſſen. Der Ruhrein⸗ bruch und die Abſchnürung des Verkehrs Appenweier⸗Offenburg hahe zwangsläufig eine Ablenkung des Rheintalbahnverkehrs über öſtliche Linjen gebracht, die natürlich nur als eine Notmaßnahme zu betrachten ſei. Der Holländer⸗Verkehr müſſe ſelbſtverſtändlich Begrüßt wurde, daß ſich auch die die Rheintalbahn wieder reſtlos zurückgegeben werden. Ob eine weſentliche Beſchleunigug der Schnellzüge in der nächſten Zeit zu erreichen ſei, hänge von dem Fortgang der Umbauarbeiten der Strecke ab. Im Schlafwagenverkehr ſei gleichfalls eine Verbeſſerung der Zahl der Züge möglich. Die Ausführungen des Vertreters der Reichsbahndirektion fan⸗ den bei der Verſammlung wenig Zuſtimmung. Insbeſondere gab der Vorſitzende ſeiner Enttäuſchuna darüber Ausdruck, daß immer noch mehr mit der Zukunft als mit der Gegenwart gerechnet würde. Es genüge nicht, ledialich Projekte zu entwerfen, ſondern neue Verbindungen zu ſchaffem und ſich den gegebenen Verhältniſſen anzupaſſen. In den öſtlich angrenzenden Gebieten ſeien bereits weit⸗ gehende Verbeſſerungen gegenüber dem Friedenszuſtand geſchaffen und durchgehende Züge eingeführt. die vor dem Kriege nicht liefe während man auf der Rheintallinie noch nicht einmal die Hälfte des Friedensverkehrs erreicht habe. Das gäbe immerhin zu Bedenken Anlaß. Es müſſe auch ausdrücklich darauf hingewieſen werden, daß die linksrheiniſche Konkurrenz bereits in erheblichem Maße ausgebildet ſei und daß deshalb die Rheintallinie Ge⸗ fahr laufe. erdrückt zu werden. Von verſchiedenen Rednorn wurden dieſe Gedanke unterſtrichen. Mit Recht wurde ausgeführt, daß Baden durch den Verſailler Ver⸗ trag in eine geographiſch und politiſch ſo ungünſtige Lage gedrängt worden iſt, daß das Reich nicht allein aus verkehrspolitiſchen, ſon⸗ dern auch aus rein moraliſchen Gründen die Verßflichtung habe, die weſtlichen Grenzländer nicht zurückzuſetzen. Es wäre ein unge⸗ heuerlicher Zuſtand, wenn die öſtlichen Nachbarländer aus der. Not der Nachbarn für ſich Vorteile ableiten wollten. Durch die Vertreter der Städte Karlsruhe, Freiburg, Offenburg, Heidelberg⸗ Baden⸗ Baden und Mannheim wurde die ſchwere Notlage, in der ſich die Städte und Kurorte durch die Verkehrsverſchlechterung befinden, hingewieſen, die ſich vor allem in einem hohen Grade der Arbeitsloſigkeit und in dem erſchreckenden Rück⸗ gang des Gewerbeſteuerkcpitals bemerkbar macht.— Der Vertreter von Ludwigshafen trat für eine nachdrückliche Verbeſ⸗ ſerung des pfälziſchen Verkehrs und des rheiniſchen Verkehrs ein. — Schließlich wurde eine Arbeitsgemeinſchaft zwiſchen Schweiz. Badon. Heſſen und Frankfurt gebildet, die beauftraat wurde die Wünſche im Einzelnen auszuarbeiten und an die zuſtändigen Reichsſtellen und Landesregierungsſtellen waßter zu leiten. Städtiſche Nachrichten Der Arbeitsmarkt im Monat September Das Städtiſche Nachrichtenamt teilt mit: Die Lage des Arbeits⸗ marktes zeigte im Laufe des Monats September 1924 innerhalb des Arbeitsnachweisbezirks Mannheim eher eine Verſchlechterung als eine Beſſerung. Die Vermittlungstätigkeit hat ſich gegenüber dem Auguſt in verſchiedenen Berufsgruppen wohl etwas gehoben, jedoch war der Zugang von Arbeitſuchenden viel ſtär⸗ ker als der Abgang. Während am Schluſſe des Monatz Auguſt noch 6757 männliche und 2131 weibliche Arbeitſuchende ge⸗ meldet waren, hat ſich dieſe Ziffer am Ende des Verichtsmonats auf 7330 bezw. 2352 erhöht. Die Verſchlechterung hat ihre Urſache haupt⸗ ſächlich in weiteren Betriebseinſchränkungen bei hieſigen Großbetrieben infolge ſchlechten Geſchäftsganges. Firmen, die nicht zur ſoforligen Entlaſſung der Arboiter ſchreiten wollten, ginoen zur ſogenannten Werksbeurlaubung über, d. h. die Arbeiter müſſen die Arheit guf 14 Tage und teilweiſe länger unterbrechen unter formeller Aufrechterhaltung des Arbeitsvertrags ohne Fortzahlung des Lohnes. Eine Belebung des Arbeitswarktes infolge Freigabe des Hafenver⸗ kehrs bezw. Fallens der Zollſchronke konnte bis jetzt nicht beobachtet werden. Im Gegenteil wurde feſtoeſtellt, daß zahlreiche Arbeiter, die bisher mit Lagerarbeiten in den Silos uſw. beſchäftiot waren, wegen Boendigung dieſer Arbeiten zur Entlaſſung gekommen ſind. Es iſt indeſſeer zu erwartepedeg ter ollmäblich oine Wendung zum Guten eintritt. Die ſchon früher begonnenen Notſtandsmaßnahmen inner⸗ halh das Stadtoehietes Mannheim, ſowie am Neckarkanalbau— Pauſtelle Ilpesheim—, wohei einige Kundert unterſtützte Erworbs⸗ loſe verdienſtbringende Beſchäftigung finden, nahmen ihren Fort⸗ gang. Im einzelnen iſt zu bemerken: A. Männliche Abteilung des Arbeifsamls. Durch den Peginn der Erntearbeiten, insbeſondere der Kar⸗ toffelernte, war die Landwirtſchaft aufnahmefähiger wie im Auguſt. Auch die Freigabe des Perſonenverkehrs zwiſchen dem be⸗ ſehten und unbeſetzten Gebiet brachte für das Arbaitsamt Mannheim eln ſtärkeres Stellenangebot. Die gemeldeten Stellen konnten in⸗ deſſen infolge zeitweiligen Mangels an geſchulten Arbeitskräften nicht alle beſetzt werden. Andererſeits war für verheiratete Melker und Landarbeiterfamilien keine Unterbringungsmöglichkeit geboten, Im Gärtnergewerbe fanden durch Schaffung von Neuanlagen einige Landſchaftsgärtner und Gartenarbeiter Beſchäftigung; jedoch überwog hier immer noch das Angebot die Nachfrage. In der Metallverarbeitung und Induſtrie der Maſchinen, Inſtrumente und Apparate hat ſich die Geſamtlage weſentlich verſchlechtert. Betriebseinſchränkungen bei größeren Werken brachten einen ſtarken Zugang von älteren ſowie jüngeren Facharbeitern aller Berufsgruppen. Dennoch war es mög⸗ lich, insbeſondere infolge beſſerer Beſchäftigung des Kleingewerbes, die Vermittlungsziffer gegenüber dem Auguſt etwas zu heben. Selbſtändige Heizungsmonteure ſtanden dem Arbeitsmarkt auch im September nicht zur Verfügung. Der fühlbare Mangel an geſchulten Arbeitskräften für die Heizungsinduſtrie wird ſich aber noch mehr bemerkbar machen bei geſteigerter Inangriffnahme von Neubauten. Dadurch wird die Heizungsinduſtrie in eine Zwangslage geraten, ſo⸗ fern nicht eine baldige An⸗ bezw. Umlernung von Facharbeitern aus der Metallinduſtrie für den Beruf des Heizungsmonteurs ſtattfindet. Im Holz⸗ und Schnitzſtoffgewerbe konnten durch das Kleingewerbe ſowie durch Baugeſchäfte zahlreiche Schreiner aufge⸗ nommen werden. Die Holzinduſtrie nimmt dagegen keinerlei Ein⸗ ſtellungen vor. Im Nahrungs⸗ und Genußmittelgewerbe iſt ein Rückgang der Beſchäftigungsmöglichkeit eingetreten. Für die immer noch in großer Zahl gemeldeten Bäckergeſellen iſt nur wenig, für ältere Metzgergeſellen und Tabakarbeiter gar keine Unterbringungs⸗ möglichkeit gegeben. das Bekleidungsgewerbe zeigte weir⸗ aus beſſere Beſchäftigungsverhältniſſe. Sehr lebhaft war die Nach⸗ frage nach Großſtückmachern; Kleinſtückarbeiter wurden nur verein⸗ zelt verlangt, ſodaß das Angebot an ſolchen ſowie von Heimarbeitern immer noch ſehr ſtark iſt. Auch Flickſchuſter ſind noch in großer Anzahl vorhanden. Im Friſeurgewerbe konnten die gemel⸗ deten Stellen für Herrenfriſeure, für die ein Ueberangebot beſteht, reſtlos beſetzt werden. Herren⸗ und Damenfriſeure ſowie nur Damenfriſeure ſind immer noch geſuchte Kräfte. Infolge der beſſeren Witterunasverhältniſſe iſt erfreulicherweiſe eine ſtärkere Belebuna im Baugewerbe zu verzeichnen. Bei dem großen Angebot war es auch hier möalich, die eingegangenen Auf⸗ träge auf Zuweiſung von Maurern, Zimmerern und Malern zu er⸗ ledigen. Mangel beſteht an Glaſern und Dachdeckern. Im Ver⸗ vielfältiaunasgewerbe ſtand einem vermehrten Angebot an Setzern auch eine ſtärkere Nachfrage gegenüber. Geſucht ſind immer noch Typograph⸗ und Linotypeſetzer ſowie Maſchinenmeiſter für Chromolithographie. Das Gaſt⸗ und Schankwirtſchafts⸗ durch Verwendunga zahlreicher Aushilfskellner. Im allgemeinen iſt keine weſentliche Veränderung gegenüber dem Auauſt eingetreten. Im Verkehrsgewerbe konnten nur Arbeiter zu Aushilfsarbei⸗ ten vermittelt werden. Ständige Stellen fehlen vollkommen. Einem gegenüber dem Auauſt noch geſteigerten Angebot an ungelern⸗ ten Arbeitern ſtand auch in der Verichtszeit nur eine kleine Nachfrage vegenüber, die ſich hauptſächlich auf Aushilfsarbeiter er⸗ ſtreckte und dadurch eine kaum nennenswerte Entlaſtung brachte. Die Lage des Arbeitsmarktes für kaufmönniſche Ange⸗ ſtellte erfuhr eine weitere Verſchlechterung. Offene Stellen kamen nur vereinzelt zur Anmeldung. Die erzielten Vermittlungen ſtanden daber in gar keinem Verhältnis zu der durch Neuanmeldungen an⸗ haltend im Steigen beariffenen Zahl der Stellenſuchenden. Die Nach⸗ frage nach Proviſionsreiſenden hält an. doch ſchmilzt die Zahl der⸗ jenigen, die bereit ſind Verſuche auf dieſem Gebiet zu machen, immer mehr zuſammen. Eine Unterbringung für VBank⸗ und Büroangeſtellte iſt noch völlig ausſichtslos. Die troſtloſe Lage des Arbeitsmarktes für techniſche Angeſtellte hält an. Die Stellenloſiakeit wird voraus⸗ ſichtlich noch weiterhin vermehrt durch die auf 1. Oktober 1924 bevor⸗ ſtehenden Entlaſſungen bei einigen Großbetrieben. B. Weibliche Abteilung des Arbeitsamks 25 Die Beſchäftigunasmöalichkeiten auf dem weiblichen Arbeits⸗ markt geſtalteten ſich im September weſentlich günſtiger, wenn auch nicht einheilich. Während die Zahl der Arbeitſuchenden in den in⸗ tätiakeit für das Handwerk und die Hauswirtſchaft etwas reger wurde, war in den Berufen de rweiblichen Angeſtellten kein Aus⸗ aleich zmiſchen Angehot, und Pachfrage, gegeben. Die Metalle * Gute Schaufenster-Beleuchturig ist 0 8e Famderrwerbung. Das Lichrt ruß pleridungsfrei Arigebrachrt sein!. ee Plendung störtf! nach Rückgabe der Regie, die am 16. November erfolgen ſoll, für 25 Jahre Inſel⸗verlag Am 15. Oktober begeht der Inſel⸗Verlag die Feier ſeines 25jährigen Beſtehens. Im Frühling des Jahres 1899 war es ge⸗ weſen, als zwei jugendliche Idealiſten: Alfred Walter Hey.mel und Rudolf Alexander Schröder, in Verbindung mit dem damals 34jährigen, um vieles erfahreneren Otto Julius Bierbaum den Beſchluß gefaßt hatten, eine Zeitſchrift zu gründen, die„eine Re⸗ generation des deutſchen literariſchen Gewiſſens“ herbeiführen ſollte. Im September erfolgte die Ankündigung der neuen Monats⸗ ſchrift, die ſich„Die Inſel“ nannte, am 15. Oktober lag das erſte Heft vor. Die Aufnahme blieb weit hinter den Erwartungen zu⸗ rück, und ſo ſtellte ſie denn mit dem dritten Jahrgang ihr Erſcheinen ein. Aber der Verlag der„Inſel“ war inzwiſchen über ſeine Zeit⸗ ſchrift hinausgegangen. Bald hatte ſich, wie von vornherein ge⸗ plant war, an ſie unter Heymels Führung, dem 1901 Rudolf von Pöllnitz bis zu ſeinem 1905 erfolgten Tode als Geſchäftsführer an die Seite trat, ein Buchverlag angegliedert, der, nicht zuletzt durch die Zeitſchrift, eine Reihe von lebenden Autoren gewann: Hugo von Hofmannsthal, Paul Scheerbarth, Rainer Maria Rilke, Hermann Bahr, Rudolf Kaßner, Paul Ernſt, Ernſt Hardt, Ricarda Huch, Julius Meier⸗Graefe. Nicht nur der geiſtige Gehalt der Werke, die nüm erſchienen, ſondern auch deren äußere Form iſt programma⸗ tiſch für die Ziele des neuen Verlages. Es beginnen jene Ver⸗ öffentlichungen, die der neuen deutſchen Buchkunſt den Weg weiſen ſollten: Emil Rudolf Weiß, Heinrich Vogeler⸗Worpswede, Marcus Behmer, Karl Walſer, Walter Tiemann ſind die erſten Künſtler des Verlags, denen ſpäter andere namhafte folgen ſollten. Nach dem Tode von Rudolf von Pöllnitz übernahmen Carl Ernſt Poeſchel, der 1906 wieder ausſchied, und Anton Kippenberg die Leitung des Verlages; damit iſt dieſer in ein neues Stadium ſeiner Entwicklung getreten. Die verheißungsvollen Anfänge werden weitergeführt, neue Pläne ſchließen ſich an, ſodaß ſich der Verlag allmählich zu ſeiner heute allſeitig anerkannten Höhe erheben kann. Mit der Perſönlichkeit Kippenbergs iſt Goethe in den Mittel⸗ punkt getreten. Die unter dem Titel Großherzog Wilhelm Ernſt⸗ Ausgabe übernommene Dünndruckausgabe von Woethes Werken wird zu einer ſechzehnbändigen ausgeſtaltet, die bei größter Voll⸗ ſtändigkeit die handlichſte aller Goetheausgaben iſt. Der ſechsbän⸗ reichen Ausgaben von Briefen, Briefwechſeln und Geſprächen, die reichen Ausgaben von Briefen, Briefwlichſeln und Geſprächen, die Bücher über Goethe und Perſonen ſeines Kreiſes: ſie alle zeugen davon, in wie weitem Umfang ſich der Inſel⸗Verlag in den Dienſt Goethes geſtellt hat. Mit der Einbürgerung der Dünndruckaus⸗ gaben nach engliſchem Vorbild hat der Inſel⸗Verlag geradegu bahnbrechend gewirkt. Neben ſeiner Goethe⸗Ausgabe erfreuen ſich die Schiller⸗, Keller⸗ Stifter⸗, Büchner⸗, Hölderlin⸗, Dickens⸗, Ja⸗ tobſen⸗, Kaut⸗ und Schoppenhauer⸗Ausgaben allgemeiner Beliebt⸗ [heit. Daneben ſtehen die anders gewandeten Ausgaben von Hölder⸗ lin, Kleiſt, Lenau und Storm. Zu den oben bereits genannten Autoren tritt bald eine lange Reihe anderer, die mit wenigen Aus⸗ nahmen noch heute dem Inſel⸗Verlag angehören: Johannes R. Becher, Rudolf G. Binding, Martin Buber, Hans Caroſſa, Theodor Däubler, Leonh. Frank, Arno Hoz, Alfred Mombert, Gg. Munk, Albrecht Schaeffer, Karl Scheffler, Stefan Zweig. Die Bemühungen um das billige und dabei gutausgeſtattete Buch, die ſich in der Begründung der damaligen Zwei⸗Mark⸗Bände, der Bibliothek der Romane, der Inſel⸗Bücherei mit ihren rund 400 Nummern, die in über zehn Millionen Exemplaren verbreitet ſind, und der wohlfeilen Kunſtbücher dokumentieren, haben durch hohe Abſatzziffern die Beſtätigung ihrer Notwendigkeit erfahren. Mit den Sammlungen„Memoiren und Chroniken“,„Deutſche Vergan⸗ genheit“,„Deutſche Meiſter“ u.„Der Dom“ hat der Verlag Gruppen geſchaffen, in denen er mannigfaltige Intereſſen einheitlich geordnet ausſtrahlen laſſen kann. Was der Inſel⸗Verlag von Anfang an durch ſeine Neudrucke älterer Literaturwerke getan hat, ſteht auf einem beſonderen Blatte. Von der Fakſimileausgabe des„Rö⸗ miſchen Carnevals“ angefangen über die Gutenbergbibel bis zu „Der Ackermann und der Tod“ ſteigen ſie zu techniſcher Voll⸗ kommenheit an, die ihre Krönung in der Wiedergabe der Man⸗ neſſeſchen Lederhandſchrift finden ſoll. In dieſem Zuſammenhang gedenken wir auch der drei köſtlichen Stammbuchreproduktionen und der Wiedergabe von Bachs Matthäuspaſſion und H⸗moll⸗Meſſe. Ihren höchſten Ausdruck hat die neue deutſche Buchkunſt in den Drucken der Eigenpreſſen gefunden, von denen zuerſt die Ernſt⸗ Ludwig⸗Preſſe ihre Veröffentlichungen dem Inſel⸗Verlag zum Vertrieb übergab. Von 1908 bis 1920 erſchienen 33 Drucke. Meh⸗ rere Drucke der Janus⸗ und Cranach⸗Preſſe ſind unter ſeiner Aegide entſtanden. Er ſelbſt begründete die Inſel⸗Preſſe, von der im ganzen drei Drucke vorliegen. Der Inſel⸗Verlag hat Dank der ihm ſchon von Anfang innewohnenden Expanſionsluſt es nicht bei der Pflege gleichzeitigen und auserleſenen vergangenen deutſchen Schrifttums ſein Bewenden finden laſſen. Seine Weltbewegtheit hat ihn weit über die eigene hinaus zu fremden Kteraturen ge⸗ führt. Es genügt, an Namen wie Anderſen⸗Nexö, Balzao, Boccaccio Gernantes, Dickens, Doſtojewski, Gobineau, Gogol, Jacob⸗ ſen, Laurenco, Okakura, Philippe, Pontoppidan, Shakeſpehaere, Ver⸗ haeren, Verlaine, Voltaire, Wilde, Zola, die Flamen und Holländer Gezelle, Schendel, Streuvels, Timmermans und Verwey, ſowie an einem Titel wie Tauſenduneine Nacht zu erinnern. Im Or⸗ bis literarum endlich, der Sammlung ausländiſcher Literaturwerke der Urſprache mit ihren Abteilungen Libri librerum, Biblio⸗ theca mundi, Pandora hat der Verlag ſein auf die Weltliteratur gerichtetes Ziel erreicht. Als propagandiſtiſcher Hilfsmitte bedient er ſich des ſeit 1906 erſcheinenden Inſel⸗Almangchs und der im Jubiläumstage legt er in einem ſtarken Bande von 127 Seiten mit 52 Bildtafeln ein Verzeichnis aller ſeiner Veröffentlichungen von 1899 bis 1924 vor. So ſteht der Inſel⸗Verlag heute als ein impoſantes mannig⸗ faltiges Gebilde vor uns, und wir wiſſen uns mit der großen Zaht ſeiner Freunde und Verehrer eins, wenn wir ihm auch weiterhin Wachstum und Gedeihen wünſchen, damit er noch viele Genera⸗ tionen mit ſeiner Tätigkeit beglücken und erfreuen kann. st. Ronzert Rio und Ferry Gebhardt Auch dieſe Beiden wachſen; dahin ſind die Lockenköpfe der zwek Publikum traten, ſie nähern ſich einem Alter, in dem man nicht mehr unbedingt ein Wunderkind abgibt. Jetzt wäre es für den Großen, den jugendlichen Dirigenten Rio höchſte Jeit, ſich ganz aus der Oeffentlichkeit zurückzuziehen, und ſich durch eine gute Lehre zu einem regelrechten Kapellmeiſter ausbilden zu laſſen. Er hat dazu ohne jeden Zweifel mehr als irgendeiner das Zeug, und wer den begabten Burſchen einmal bei einer Probe beobachten konnte, wird ſich davon überzeugt haben, daß jeder Zweifel unangebracht iſt. Er ſoll ſich nach einem Mäzen umſehen und uns nach ein paar Jahren gereift und gerüſtet als wirkliches Phänomen am Pult über⸗ raſchen.— Sein Bruder Ferry iſt ein ausgeſprochener Pianiſt, ſein Können weiſt ganz eindeutig in dieſe Richtung und dieſe Eigen⸗ art würde ihm viel eher als dem Bruder im Hinblick auf die ſpätere Entwicklung geſtatten, in dauerndem Kontakt mit der Oeffentlich⸗ keit zu bleiben. Mögen ſie beizeit daran denken, daß aus Kindern Leute werden! Das Intereſſe für die Kinder erlahmt nämlich im Lauf der Jahre, ſo unrecht das Publikum den fleißigen jungen Künſtlern auch damit tut. So wanderte man denn geſtern ſtatt in den Muſenſaal in den Verſammlungsſaal des Roſengartens, und da der ſchlechte Beſuch die geplante Heranziehung eines Hrcheſters nicht zuließ, beſtritt das offenbar nicht in Verlegenheit zu bringende Brüderpaar den Abend als emſige Pianiſten ganz allein. Das Klavier iſt, wie bereits hervorgehoben, die eigentliche Domäne des Kleineren; dies zeigte nichts mehr und nichts weniger als der 1. Satz des-moll⸗ Klavierkonzerts von Beethoven, in dem Rio am andern der beiden elwas harten Flügel den Orcheſterpart repräſentierte. Natürlich darf man ſich hier keine vollkommene Kongenialität mit dem Schöpfer des grandioſen Werkes vorſtellen,— aber ein Strahl des Genius fällt unbedingt auf den kleinen Mann, der ſich nur unentwegt von ihm leiten laſſen ſoll. Im abſchließenden Doppelkonzert Es⸗Dur von Mozort, das mit bemerkenswerter Friſche durchgehalſen wurde, entzückte Ferry durch die ſaubere Art der Läufe und das unbe⸗ Jahre 1919 begründeten Zeitſchrift„Das Inſelſchiff“. Zu ſeinem Roocaovio, Dickens, Doſtojewski, Gobineau, Gogol, Jacobſtofs, Ver⸗ gewerbe brachte eine Beſſerung der Beſchäftiaungsmöglichkeit⸗ duſtriellen Berufen etwas zurückgegangen iſt und die Vermittlungs⸗ Kinder, als die ſie noch vor gar nicht allzu langer Zeit vor das —— —22ĩ ͤͤ ᷣ.———2 —.—— 7 5 94 — 4. Seite. Nr. 477 .————————— neue Mannheimer Zeitung IMittag⸗Ausgabe) Dienstag. den 14. Oklober induſtrie war aufnahmefähiger. ſie benötiate beſonders Spezial⸗ arbeiterinnen und jüngere Hilfskräfte. Dagegen war in der chemi⸗ ſchen Induſtrie infolge vorübergehender Werksbeurlaubung eines Betriebes ein Steigen der Arbeitsloſenziffer feſtzuſtellen. Auch für die Arbeiterin der Gruppe der Papierherſtelluna⸗ und Ver arbeitung lagen die Beſchäftiaunasverhältniſſe noch un⸗ günſtig. Im Spinnſtoffaewerbe daaegen waren die Unter⸗ brinaunasmöalichkeiten recht befriedigend. wenngleich ſich die Nach⸗ frage zum großen Teil auf gelernte Arbeitskräfte erſtreckte, die nicht immer genügend befriedigt werden konnte. In der Tabaksinduſtrie beſtand ebenfalls eine ſehr reae Nachfrage nach Facharbeiterinnen, was eine fühlbare Entlaſtung namentlich für die Landaemeinden be⸗ deutete. Für ungelernte Arbeitskräfte die den weiblichen Arbeitsmarkt jederzeit ſtark in Anſpruch nehmen, waren die Er⸗ werbsmöczichkeiten wieder völlig unzureichend, denn die Zahl der verlanaten Kräfte zu Aushilfsarbeiten waren nur gerina. Günſtiger geſtaltete ſich die Laae für das Bekleidunas⸗ gewerbe, wo infolge der einſetzenden Saiſonarbeiten eine Anzahl von Stellen vermittelt werden konnten, während aleichzeitia das An⸗ gebot merklich ſtieg. Der Bedarf an Fachkräften für das Friſeur⸗ gewerbe konnte zum Teil gedeckt werden. Die Vermittlunastätia⸗ keit für die hauswirtſchaftlichen Berufe zeitigte wie⸗ derum ein etwas günſtigeres Eraebnis, da infolge der Beendiaung der landwirtſchaftlichen Arbeiten gerade Hausgehilfinnen und in grö⸗ ßerer Zahl aualitative Kräfte zur Verfüaung ſtanden. Auch für Waſch⸗ Putz⸗ und Monatsfrauen war die Lage recht günſtia, wenn⸗ gleich nicht für alle Frauen reſtlos Arbeit beſchafft werden konnte. Der kaufmänniſche Stellenmarkt mußte noch als durchaus unbefriedigend angeſehen werden. Die Ausſichten für die ölteren Jahraänge der Stelleſuchenden. deren Zahl infolge von Ent⸗ laſſungen bei der Großinduſtrie immer noch zunimmt. waren un⸗ günſtig, da ſich die Vermittlung größtenteils auf jüngere Stenotn⸗ piſtinnen erſtreckte. Es waren wohl Stellen für Proviſionsreiſende in aroßer Zahl zur Verfüaung, die aber trotz ſonſt ungünſtiger Lage mangels genügenden Einkommens bei den Stellenſuchenden kein In⸗ tereſſe fanden. Für Verkäuferinnen waren Aushilfsarbeiten auf Wochen in einem Warenhaus geboten, ſonſt waren die Verhältniſſe auch hier unverändert ſchlecht. bperſammlung des Schutzverbandes der Aufwertungsgläubiger Geſtern abend fand eine im Saale des Kaſino abgehaltene, gutbefuchte Verſammlung des Schutzverbandes der Aufwertungs⸗ gläubiger ſtatt. Die Zuhörerſchaft, die ſich zum größten Teil aus Mittelſtandskreiſen zuſammenſetzte, verfolgte mit großem Anteil die Ausführungen der einzelnen Redner, die ihrerſeits mit großem Eifer die Sache ihrer Klienten verteidigten. Als erſter ergriff R. A. Dr. Simon das Wort, der die An⸗ weſenden auf die Bedeutung der gerechten Forderung der Auf⸗ wertungsfrage hinwies, mit der Andeutung der Wichtigkeit ihrer Ec⸗ füllung. In Verbindung hiermit gedachte Redner eines der wärm⸗ ſten Vorkämpfer und Fürſprecher dieſer Bewegung, des„Anwalts der Armen“, des verſtorbenen volksparteilichen Abg. Düringer, deſſen Andenken die Anweſenden durch Erheben von den Sitzen ehr⸗ ten. Für ſchwer erſetzbar hält Redner dieſen geradeaus ſtrebenden Menſchen. Ob es möglich ſei, ſeine Tee durchzuſetzen, ließe ſich nicht bejiahen. Beſonders, wenn man die Haltung der Regierung be⸗ obachte, die mit großen Geſten die Geſchädigten hinzuhalten trachte. Mit der Bemerkung, daß ſpeziell von der Siadt die Aufwertungs⸗ gläubiger die nötige Unterſtützung und Hilfe erwarteten, ſchloß dieſe Einleitung. Als nächſter Redner ſprach Herr Karl Giera, Vorſitzender des Hypothekengläubiger⸗ und Sparer⸗Schutzverbandes Mannheim, der eingangs betonte, daß in rückſichtsloſeſter Weiſe gegen das Unrecht der 3. Steuernotverordnung vorgegangen werden müßte.„Denn wir führen dieſen Kampf mit unſerem guten Recht! Schwer ader iſt der Kampf da, wo ein Richter kein Recht geben kann, weil der Staaf ſelber im Unrecht iſt.“ Redner ſchilderte dann weiter, wie das Vordild des Staates in dieſer Frage beſonders„anregend“ auf die Kommunen und im engeren Sinn auf unſere Vaterſtedt Mannheim gewirkt habe, die im Gegenſatz zu anderen badiſchen Gemeinden den nicht das geringſte Entgegenkommen gezeigt habe! 5 Auch das Stadtparſament fuhr der Redner weiter fort, habe ſich guf eine Anfrage des Schutzverbandes betr. ſeiner Haltung in dieſer Frage ſehr paſſiv verhalten. Eine Ausnahme habe nut der volksparteiliche Stadtv. Moſes gemacht, der ſich im Sinne der Betroffenen erklärt habe. Vor allen anderen rügt der Vortragende die Stellungnahme der Demokratſchen Partei im Stadtparlament, deren Vorſitzender erklärt haben ſoll, daß es Unrecht ſei, die Sparer im Glauben zu laſſen, daß ſie„überhaupt noch etwas bekämen“. Nachdem der Redner auf das Danageergeſchemk der 3. Steuernot⸗ verordnung hingewieſen und ihre Folgen in Stadt und Land ge⸗ geißelt hatte, erhofft auch er gerechte Haltung von Stadt und Gemeinde. Darauf ergreift der Vorkämpfer für die Aufwertungsfrage in Baden, Dr. Graf⸗Freiburg, zu gehaltvollen Auslaſſungen das Wort. Wort. Eine beſonders ſchwierige und eigenartige Lage ſo führt er u. g. aus, das Reich in der Aufwertungsfrage inſofern herbeigeführt, als es ein Sondbrrocht dadurch geſchaffen habe, daß es dem Schuld⸗ ner im Staate größere Vorteile als dem Gläubiger gewährt hätte. Das Ausland werde durch ſolche Metripulationen kein Vertrauen gewinnen und die Folge ſei das Ausbleiben des für Deutſchland ſo nötigen Kredits. Neben der Gleichſetzung der Papier⸗ zur Gold⸗ mark, ſei die neueſte Großtat auf finanziellem Gebiet zur Schädi⸗ gung aller Sparer die 3. Steuernotverordnung. Dieſe belaſte auf. der einen Seite das Volk unnötig, auf der anderen Seite bringe ſie den Gläubigern nicht den geringſten Vorteil. Dieſe wollten ihrer⸗ ſeits nicht das hinlänglich bekannte, beſonders von der Demokrati⸗ ſchen Partei angeregte Geſchenk der ſozialen Löſung, die einer Armenverſorgung gleiche, ſondern allein ihr im Geſetz verankertes, unverbrüchliches Recht.(Langanhaltender Beifall.) Dieſes Verlan⸗ gen iſt nach Anſicht des Redners zu löſen. Er ſchließt m den Worten:„Der Kampf ums Recht muß durchgeführt werden, mit dem Ziel der Beſeitigung der ungerechten 3. Steuernotverordnung. Zuletzt ergreift zu längeren Ausführungen Landrat Dr. Heine⸗ Oſchersleben das Wort. Er führt u a. aus, daß der Hauptwider⸗ ſtand in der Aufwertungsfrage zunächſt nicht von der Induſtrie aus⸗ gehe, ſondern vor allem von den öffentlich⸗rechtlichen Verbänden: Reich und Kommunen! Nach ſcharfen Angriffen auf Reichsfinanz⸗ miniſter Dr. Luther ſchilderte der Redner in langen, weitangeleg⸗ ten Ausführungen die ſkrupelloſe Tat der Schuldentilgung durch Staat, Induſtrie und Kommunen auf der einen Seite, der morali⸗ ſchen und ſittlichen Auswirkung auf der anderen, ganz abgeſehen von der Not, in die durch ſolche Aktionen die Gläubiger geraten ſeien. An kraſſen Beiſpielen zeigt Dr. Heine die ungeheure und ungerechte Sanierung von Induſtrie und Staat, die dem Ganzen die Krone nun dadurch aufſetzten, daß ſie Zahlungsunfähigkeit im Zinſendienſt er⸗ klärten. Aber ſchon mache ſich eine ſtarke Gegenſtrömung bemerk⸗ bar, die weit bis in die kirchlichen Kreiſe hinein reiche. Nach einer Stellungnahme zu der Möglichkeit der Verwirklichung der gerechten Aufwertung durch eine der politiſchen Parteien, kommt Dr. Heine zur Ueberzeugung, daß nur eine ſtarke Hand das Reich und mit ihm der ſterbende Mittelſtand gerettet werden könne. Nach⸗ dem ſich Redner zu Republik und Demokratie bekannt, behauptet er in einer allerdings etwas kühnen Redewendung, daß er gerade des⸗ halb für die Demokratie ſei, weil nur durch ſie es möglich ſei, das ungeheuerliche Unrecht der 3. Steuernotverordnung zu bekämpfen! Um dieſes Ziel zu erreichen, verlangt der Vortragende die Beſeitigung Dr. Luthers. Indem der Redner auf die letzten Aus⸗ führungen Dr. Streſemanns auf dem Kulturtag der Deutſchen Volks⸗ partei hinwies, auf dem dieſer von einer baldigen ſittlichen Erneue⸗ rung des Volkes ſprach, cchloß er ſeine hochintereſſanten Ausfüh⸗ rungen. Zum Schluß wurde vom Vorſtand des Schutzverbandes eine Entſchließung verleſen, die u. a. den Rücktritt Dr. Luthers for⸗ derte und eine der Aufwertungsfrage verlangt, die allen Teilen gerecht wird. Die Entſchließung wird einſtimmig ange⸗ nommen, worauf die Verſammlung nach dreiſtündiger Dauer ge⸗ ſchloſſen wird. Dr. M. Das Keichsbanner als Stoßtrupp des Zentralverbandes Wir erhalten folgende Zuſchrift: Die Berichte der„Neuen Mannheimer Zeitung“ und des „Mannheimer Volksblatt“ über die D. H..⸗Verfammlung im Ball⸗ haus unter der Ueberſchrift:„Das Reichsbanner als Stoßtrupp des Zentralverbandes“ enthalten offenbare Unrichtigkeiten. 1. Unrichtig iſt, daß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold als ſolches eigens für die Verſammlung mobil gemacht worden iſt. 2. Unrichtig iſt, daß der Führer des Reichsbanners Dr. Kraus lange vor Beginn der Verſammlung anweſend war,„um die Rollen zu verteilen und ſeinen Unterführern Richtlinien zu ge⸗ ben“. Dr. Kraus iſt an dieſem Abend lediglich als Geſchäftsführer des Zentralverband der Angeſtellten anweſend geweſen, und hat in gar keiner Weiſe mit Mitgliedern des Reichsbanner als ſolcher Fühlung genommen. 3. Unrichtig iſt, daß bereits zwei Tage zuvor darauf auf⸗ merkſam gemacht werden konnte daß die Reichsbannerleute das Reden des Herrn Walz verhindern ſollten. 45 4. Unrichtig iſt, daß die Reichsbannerleute durch wüſtez Gebrüll Herrn Walz am Weiterreden verhindert haben und daß e⸗ nur der Beſonnenheit der Mitglieder des D. H. V. zuzuſchreiben war, wenn die Verſammlung nicht in eine widerliche Schlägerei ausartete. Richtig dagegen und der Wahrheit entſprechend iſt folgendes: 1. Vom D. H. V. ſelbſt waren nur 52 Mitglieder in dieſer öffentlichen Angeſtelltenverſammlung anweſend, während der Zen⸗ tralverband und die übrigen Verbände der Afa mit etwa der doppelben Zahl vertreten waren. 2. Von dieſen Angehörigen der Afa gehört der größte Teil gleichzeitig dem Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold an, und waren die Kollegen deshalb zum Teil mit ihrem Reichsbannerabzeichen in der Verſammlung erſchienen. 5 3. Richtig iſt, daß auch einige freigewerkſchaftliche Arbeiter in der Verſammlung anweſend waren, deren Intereſſe geweckt worden war durch das Rundſchreiben der deutſchen Offiziersverbände, gegen Schwarz⸗Rot⸗Gold, das u. a. auch an den Deutſchnationalen Hand⸗ lungsgehilfenverband als Geſinnungsfreund gerichtet war. 4. Richtig iſt, daß das Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold es nicht als ſeine Aufgabe betrachtet, berufliche Verſammlungen zu ſtören und zu verhindern. Die anweſenden Gegner des.H. V. haben auch den Referenten völlig ungeſtört ſein Referat halten laſſen, nakürlich an der einen oder anderen Stelle, wie das ſo in öffent⸗ lichen Verſammlungen üblich iſt, ihren abwaiche eiee nden Meinungen durch Zwiſchenrufe Ausdruck gegeben. Auch das Schlußwort konnte der Referent ziemlich ungeſtört ſprechen, und Dr. Kraus ſelbſt hat ſich alle Mühe gegeben, die durch Bemerkungen des Referenten be⸗ greiflicherweiſe und mit Recht aufgebrachten Kollegen zu beruhigen. Erſt als der Referent in der gehäſſigſten Weiſe gegen die Sozial⸗ demokratie und die freien Gewerkſchaften ausfällig wurde und be⸗ hauptete, daß die Sozialdemokratie ſeit Jahren nichts anderes tue, als in Deutſchland Unruhen zu erzeugen, konnten unſere Kollegen nicht mehr gehalten werden. Sie zwangen den Referentn, ſeine provozierenden, mit den Tatſachen widerſprechenden Ausführungen einzuſtellen. Eine Gefahr, daß die Verſammlung in eine widerliche Schlägerei ausartete, beſtand nicht. 3 Dr. E. Kraus, Geſchäftsführer des Zentralverbandes der Angeſtellten, Gauvorſitzender des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold. *.* Wir haben von dieſer Berichtigung der Leitung des D. H. V. Kenntnis gegeben, die uns folgendes übermittelt: Zu der Berichtiaung des Herrn Dr. Kraus haben wir Folgendes auszuführen: Zu Punkt 1: Es ſteht feſt, daß bereits vor 7 Uhr ſich an mehre⸗ ren Stellen vor dem Vallhauſe Gruppen der„Reichsbannerleute Schwarz⸗Rot⸗Gold“ in kleinen Trupps verſammelt hatten. Weiter⸗ hin ſteht feſt, daß dieſe Leute in Gruppen in den Saal aingen und geſchloſſen ſich zuſammenſetzten. Darunter waren auch Arbeiter und Leute, die für das Vortraasthema. die Angeſtelltenfragen betrafen, überhaupt kein Intereſſe haben konnten. Es ſteht weiter feſt, daß nach Schluß der Verſammlung für die„Reichsbannerleute Schwarz⸗ Rot⸗Gold“ Sammel⸗Kommando ausdrücklich gegeben wurde. Zu Punkt 2: Richtig iſt, daß kurz nach 7 Uhr Herr Dr. Kraus in dem Saal erſchien, ſich wieder entfernte und ſich dann mit ver⸗ ſchiedenen Trupps eingehend vor dem Ballhaus beſprach. Zu Punbt 3: Tatſache iſt daß wir zwei Tage, alſo am Mitt⸗ woch, den 8. Oktober, von unſeren Mitgliedern naheſtehenden „Reichsbannerleute“ darauf aufmerkſam gemacht wurden, daß Dr. Kraus und die„Reichsbannerleute“, Herrn Walz nicht ſpre⸗ chen laſſen würden. 5 Zu Punkt 4: Herr Kraus gab ſelbſt durch ſein Auf⸗ ſprinzen und Vordringen mit erhabener Hand das Zeichen zum allgemeinen Tumult. 5 Die von Dr. Kraus feſtgeſtellte Mitgliederzahl iſt ebenſowenig richtig, wie ſeine ganze Berichtiaung. Sicher hat er ſeine früheren Zentralverbandsanhänger, die heute dem D. H. V. angehören, noch als Mitalieder des Z. d. A. gezählt. In der„Volksſtimme“ aibt der Berichterſtatter an. daß 80 Prozent der Verſammlunasteilnehrſer Zentralverbändler waren. Wir beſtreiten auch ganz entſchieden, daß die anweſenden Reichsbannerleute zugleich Mitalieder der Afa⸗Ver⸗ bände ſind. Was das angebliche Rundſchreiben des Deutſchen Offizierverbandes, von dem in der Mannheimer Landesgeſchäftsſtelle abſolut nichts bekannt iſt, mit einer Angeſtellten⸗Berufs⸗ Verſammluna zu tun baben ſoll, iſt uns unerklärlich. Aus der Be⸗ weisführung des Dr. Kraus iſt einwandfrei feſtgeſtellt, daß beſtimmte Rochtlinden zum Beſuche der Verſammlung ausgegeben wurden. Es ſteht fernerhin feſt, daß Herr Dr. Kraus in ſeiner Diskuſſions⸗ rede die ſachlichen Ausführungen des Referenten ausdrücklich anerkannte. Die politiſchen Momente wurden erſt von Herrn Dr. Kraus ſelbſt in gehäſſiaſter Weiſe in die Verſammlung hinein⸗ getragen. Mit der Meinung, daß keine Gefahr beſtand, daß die Ver⸗ ſammluna nicht in eine widerliche Schlägerei ausarten könnte. dürfte Herr Dr. Kraus allein ſtehen. Tatſache iſt. daß ſeine Mannen. darunter auch die„zufällig“ anweſenden freigewerkſchaftlichen Ar⸗ heiter, erreat über Tiſch und Stühle ſprangen und eine drohende Haltung eingenommen haben.“ 4 8 bbrüf r Sondererfolg mit dem.moll⸗Konzertſtück Webers, deſſen vir⸗ toſenhafte Art und brillanter Stil ſeine ſpezifiſche Begabung ſehr gut beleuchtele. Auch mit einer Kompoſition trat er. hervor:„Alt Wiener Weiſen im me dernen Stil“, ſehr hübſch geſetzt, ſtiliſtiſch nicht ganz erfreulich. Intereſſant iſt die Initiative, die beim Zuſam⸗ menſpiel vpn ihm ausgeht, und die in bemerkenswerten Gegenſatz zu ſeiner eiwas mädchenhaften Art tritt.— Die Anweſenden freuten ſich an den beiden erſtaunlich begabten jungen Helden.— Nur eins berührte unbehaglich: hier geht es auch ums Brot. Wären es allein Wunderknaben, ſo würde ſich dies Empfinden kaum einſtellen. So aber, da es wirkliche Künſtlernaturen ſind, drängt ſich die Frage auf: Kann unſere arme Zeit dieſe beiden ſtrebſamen Jungens hicht anders als im ſteten Wandern zum Ziel führen? Von dem Weg, den der Begabte von ſelbſt macht, kann jeder reden; jedenfalls gehören einigermaßen ausgewachſene Beine dazu. In der Jugend haben ſich die beiden wackeren Burſchen hinreichend bewährt, jetzt lollen ſie's einmal mit ihrem guten Stern verſuchen. Dr. K. Kunſt und Wiſenſchaſt e Mannheimer Kunftverein. Dieſes Mal iſt es wieder eine Schau des Vielerlei, aus dem ſich eine ſehr umfangreiche Kollektion des in Mannheim lebenden Malers Albert Henſelmann heraus⸗ hebt. Henſelmann, der mit Stohner die„Freie Akademie“ begründet bhat, ſtellt zum erſten Male hier aus. Leider zuviel. Tafeln mit unbewältigten Problemen mögen für ſeine Entwicklung charakteriſtiſch unzd für ihn perſönlich wichtig ſein, die Beſchauer können nur ver⸗ wirrt werden, wenn ſie plötzlich ſo problematiſchen Dingen gegen⸗ überſtehen wie etwa der„Zigeunerwäſche“. Henſelmann malt in kräftiger Farbe, mit breitem Strich(ſo wie Trübner in der unſeligen Zeit ſeiner großen Pferdebilder etwa) und ſtrebt nach vereinfachter Formgebung. Zu reiner Wirkung kommt er dabei faſt nur in dem graßen Waldbild“ Ganz anders, ſehr viel gelockerter ſind die Winterbilder voll Simmung und Neiz der Farbe. Auch ein Blumen⸗ ſtilleben hat Qualitäten. Vielſach hat man den Eindruck, daß der Künſtler ein wenig experimentiert und ſich von beſtimmten Vor⸗ bildern dabei nicht ganz losmachen kann Die Zeichnungen und Stu⸗ dien aus Spanien verraten Temperament und Geſchick, doch muß in den Zeichnungen der Strich einfachek ſicherer, unverſchnörkelter wer⸗ den, damit er klarer und charakteriſtiſcher wird. Im allgemeinen iſt der Eindruck günſtig, den man aus dieſer Schau gewinnt.— Hanns Maria Barchfeld ſtrebt ernſt und mit Fleiß und erfreut durch die ungekünſtelte Natürlichkeit und die Ehrlichkeit ſeiner Bilder. Bode, auch ein Manaheimer, erreicht durch ſeine eigentümliche Spachteltechnik beſonders auf dem Bild verſchneite Weiden eine ſtarke Leuchtkraft der flimmernden Farbe. Gutjahr, ebenfalls Mannheimer, intereſſiert nur in zwei Winterbildern von aufgehelller Farbigkeit.— Der Goebelſchüler Kutterer zeigt in einem Bild vom Unterſee die ſtimmungſchaffende Kraft geſchmackvoller Tonig⸗ keit.— Die Paſtelle von W. Schmidt⸗Schönau ſind ſehr gefällige Blätter, einige ſogar mehr als das, z. B. das Bild des Neckars bei Heidelberg.— Die farbigen Holzſchnitte der Margarete Geibel⸗ Weimar ſind im ganzen recht ſauber, etwas ſehr gedämpft in der Farbe und ſo ein wenia kühl und monoton. s. de Jür die Erhaltung des Weimarer Bauhauſes haben ſich der Verband deutſcher Kunſtkritiker und der Schutzrerband deutſcher Schriftſteller mit einer Erklärung eingeſetzt, die ſie dem Haushalt⸗ ausſchuß des thüringiſchen Landtages zugeſtellt haben. Der Ein⸗ gabe hat ſich ein großer Kreis von Vertretern des geiſtigen Deutſch⸗ land, beſonders auch von Fachleuten des künſtleriſchen und hand⸗ werklichen Erziehungsweſens, angeſchloſſen, darunter Gerhart Hauptmann, Prof. Max Deſſoir, Ludwig Ful da, Prof. Peter Behrens, Prof. Hans Pölzig, Prof. Theodor Fiſcher⸗ München, Prof. Dr. Storck, Direktor der Badiſchen Kunſthalle in Karlsruhe, Prof. Dr. Hans Hildebrand⸗Stuttgart, Dr. Hans Secker, Direktor des Wallraff⸗Richartz Muſeums in Köln. zer faiſer und Kaiſerin Friedrich.(Aus unbekannten Briefen.) In einer an hiſtoriſchen Dokumenten reichen Sammlung von Hohenzollern⸗Autogriphen aus dem Nachlaß von Cornelius Meyer, die am 20. Oktober bei Karl Ernſt Henrici in Berlin verſteigert wird, iſt auch das Kaiſerpaar Friedrich mit zahlreichen Handſchriften vertreten. Die Briefe reichen von der Verlobungszeit bis zum Tode. Ueber ſeine Verlobung mit der Prinzeſſin Viktoria von England ſchreibt Prinz Friedrich Wilhelm am 10. Oktober 1856 an ſeinen Geſchichtslehrer Heyde⸗ mann:„Ich kann es Ihnen mit Worten nicht ſchildern, wie glücklich ich mich fühle, ſeitdem ich mein häusliches Glück durch ein ſo edles, ausgezeichnetes Weſen, wie meine Braut iſt, geſichert weiß... Mir wird das ſeltene Glück in unſerer Lage zu teil, ganz nach reinſter Herzensneigung meine Wahl zu treffen“. Aus der Verlobungszeit ſtammt ferner ein Brief an Hofbaurat Stüler über den Umbau des ſpäteren Kronprinzenpalais. Dem Andenken ſeines früh verſtor⸗ benen Sohnes Waldemar widmet er ein Gedicht. Als Kronprinz gibt er dem zum Stalthalter ernannten Generalfeldmarſchall von Manteuffel Ratſchläge, mit welchen Männern er ſich im neuen Amt umgeben ſoll. Die Ratſchläge ſind gegen die Maßnahmen Bismarcks gerichtet, und es liegt hier einer der Fälle vor, in denen der Kronprinz ſich als ein Gegengewicht bezw. eine Art Nebenregierung gegen Berlin betätigt. Ueber ſeine Krankheit cchreibt Friedrich aus Bareno am Lago Maggiore am 15. Oktober 1887: Sir Morell Mackenzie betrachtet das eigentliche Uebel als bezwungen und bezeichnet meine Geneſung als eine fort⸗ ſchreitende.... An und für ſich ein ſchöner Gedanke, aber nicht, wenn man genötigt iſt, fern von Eltern und Heimat zu weilen, angeſichts des ſelten hohen Alters des Kaiſers.“ In San Remo ſchreibt er am 18. Februar 1888 folgenden alten Spruch in ein Stammbuch:„So fährt ein recht edler Sinn über alles Widrige hin.“ Von hohem Intereſſe ſind auch die Briefe der ſpäte⸗ ren Kaiſerin Friedrich. Von einem unmittelbar nach dem Tode Kaiſer Wilhelms I. geſchriebenen Briefblattes iſt der obere Teil vermutlich wegen ſeines verſänglichen politiſchen Inhalts ab⸗ getrennt und vernichtet worden. In dem erhaltenen Teil leſen wir: „Fürſt Bismarck als auswärtiger Miniſter iſt gezwungen, die Sache zu ignorieren und uns Alles ſo zu ermoglt en! Es wird noch viel Ueberlegen und Kombiniren erfordern.“ In einem bald nach dem Ableben Kaiſer Friedrichs an Frl. Anng Poppe ge⸗ ſchriebenem Briefe heißt es u..:„Man ſtrebt nicht nach Erfolg in dieſer Welt, ſondern man hat Brundſätze und Ideale, für die man lebt und mit denen man fällt!. Er iſt fort, aber die Gedan⸗ ken und Ziele leben weiter.. Man wird einſt vielleicht aufhören, mich zu verleumden— wie man aufgehört hat, der Königin Lutſe am Zeug zu flicken, als man ſie nicht mehr hatte.“— Am 26. Jan. 1900 ſchreibt ſie an Frl. Poppe:„Ich war geſtern(am Hochzeitstage) wie immer an dieſem lieben Tage, recht niedergeſchlagen.„Ach wie liegt ſo weit—— was mein einſt war.“ In einem anderen Brief aus dem Jahre 1894 a ſie ſich über Berliner Neubauten aus: Dombau und Kaiſer Wilhelm⸗Denkmal in Berlin liegen mir wie ein Alb auf. der Seele; ich fürchte ſehr, es ſind zwei arge Misgriffe..“ st. ger Kleine Chronik. Don Francisco Roman, Büibliothekar von Toledo, hat einen für die Geſchichte Grecos wichtigen Fund ge⸗ macht. Es gelang ihm, in Archiven ein Verzeichnis der Werke des Künſtlers aufzudecken. Dieſes Verzeichnis iſt von Grecos Sohn auf⸗ geſtellt und enthält genaue Angaben über Titel, Umfang und Beſteller von 200 Werken des großen Toledaners, außerdem den Katalog ſeiner Bücherſammlung.— In den Jenaer Zeißwerken iſt ein zweites Planetarium im Bau, das in Weimar Aufſtellung finden ſoll. Wie rbir hören, ſollen noch mehrere Planetarien nach dem Muſter des für das Deutſche Muſeum in München beſtimmten angefertigt werden, da namentlich im Auslande großes Intereſſe für dies hervorragende Erzeugnis der deutſchen optiſchen Induſtrie be⸗ ſteht.— Der badiſche Miniſter des Kultus und Unterrichts hat das diesjährige Stipendium aus der zur Förderung begabter badiſcher Muſiker beſtimmten Max Viktor von Scheſſel⸗Stiftung im Betrage von 500 Mark auf einſtimmigen Vorſchlag des Stiftungs⸗ kuratoriums dem Muſikſtudierenden Wilhelm Maler in Heidel⸗ berg verliehen.— Die Univerſität Poſen hat den chemaligen polniſchen Miniſterpräſidenten Paderewsky, den berühmten Pianiſten, zum Dr. phil. honoris cauſa promoviert. Die feierliche Ueberreichung des Doktordiploms wird Mitte November in Poſen ſtattfinden. Paderewsky iſt der zweite Ehrendoktor dieſer jungen —— Dienskag, den 14. Oktober 1924 Neue Mannhe'mer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Aus der Evangeliſchen Gemeinde Am vergangenen Sonntag fand unter zahlreicher Beteiligung zer Gemeinde, ſeiner Vertreter und Geiſtlichen durch den Dekan, Airchenrat v. Schöpffer, die Einführung des Pfarrers der Süd⸗ pfarrei, der Friedenskirche, Stadtpfarrer Karl Walter, ſeither lang⸗ jähriger Pfarrer in Tutſchfelden bei Emmendingen, ſtatt. Vor der Verpflichtung des neuen Geiſtlichen hielt der in ſeiner früheren Ge⸗ meinde immer wieder gern geſehene ehemalige Seelſorger, Dekan von Schöpffer, unter Zugrundelegung von Ev. Johannes 4. V. 55—38 eine zu Herzen gehende Anſprache, wobei er auf das ſchwierige Amt des Pfarrers einer Großſtadtgemeinde hinwies und ſeine frühere Gemeinde bat, die beiden neuen Pfarrer auf allen Wegen ihres neuen Amtes vertrauensvoll zu unterſtützen. Die der Ver⸗ pflichtung folgende Antrittspredigt des Pfarrers Walter baute ſich auf dem Apoſtelwort im 2. Korinther 1, Vers 24 auf:„Nicht daß wir Herren ſeien über euern Glauben, ſondern wir ſind Gehilfen eurer Freude; denn ihr ſtehet im Glauben.“ Die eindrucks⸗ volle Predigt, in der beſonders zur Bruderliebe und zur Hilfe für die Armen hingewieſen wurde, nahm die Gemeinde tief ergriffen hin. Die Feier wurde verſchönert durch den beliebten Poſaunenchor und durch ſchön vorgetragene Lieder des Kirchenchors der Gemeinde. * »Maßznahmen gegen Wohnungsmangel. Vom Städtiſchen Nach⸗ richtenamt wird uns geſchrieben: Es iſt noch immer nicht genügend bekannt, daß vom Verfügungsberechtigten dem Wohnungsämt nicht nur freiwerdende und unbenützte Wöhnungen unverzüglich zu melden ſind, ſondern daß auch unverzüglich Anzeige zu erſtatten iſt, wenn Fabrik⸗, Lager⸗, Werkſtätten⸗, Dienſt⸗, Geſchäftsräume, Läden und ähnliche Räume leerſtehen, oder ſobald feſtſteht, daß ſie durch Kün⸗ digung oder ſonſtwie frei werden(§ 3 des Reichs⸗Wohnungsmangel⸗ § 2 der bad. Vollzugsverordnung dazu). Wer die Anzeige unterläßt, hat nicht nur Beſtrafung(Geldſtrafe bis zu 20 000 M. und Gefängnis oder eine dieſer Strafen) zu gewärtigen, ſondern er hat auch damit zu rechnen, daß die Räume vom Wohnungsamt be⸗ ſchlagnahmt werden. veranſtaltungen Theaternachricht. Eichendorffs Luſtſpiel„Die Freier“ wird Freitag, den 17. Oktober im Nationaltheater in der Bearbeitung von Otto Zoff zur Erſtaufführung gelangen.— Heute abend wird die Tragödie„Ragen“ von Max Zweig in der Beſetzung der Ur⸗ aufführung wiederholt. GFritz Kreisler, der gefeiertſte Geiger Europas, wird an ſeinem Konzert, das er als einziges in Baden in Mannheim am kommenden Montag, 20. Oktober im Nibelungenſaal veranſtaltet, Sonate A⸗dur von Céſar Franck zum Vortrag bringen, außerdem Violinkonzert Nr. 4 von Mozart, von ſich ſelbſt Einleitung und Scherzo für Violine allein und kleinere Werke, bearbeitet von ihm, Pugnani, Schu⸗ mann, Schubert und Mendelsſohn. Der Philharmoniſche Verein bringt am 21. Oktober in ſeinem I. Konzert nach 14 Jahren Franz v. Vecſey, der ſchon im Jahre 1903 an gleicher Stelle als Wunderkind die Muſikwelt in Er⸗ ſtaunen verſetzte.„„as Phänomen Franz v. Vecſey“ iſt ein Aufſatz betitelt, den Profeſſor Goby, Eberhard in einem Werke bringt:„Meine Erinnnerungen an bedeutende Män⸗ nerunſerer Epoche“. Es ſeien daraus nur ein paar Sätze er⸗ wähnt.„Franz v. Vecſey, der größte Geiger unſerer Zeit, be⸗ ſitzt heute keinen Rivalen. Er ſtellt in ſeiner Geſamtheit als künſt⸗ leriſche Perſönlichkeit eine Vollendung, ein Abſolutum dar. Wer ſo in die Tiefe eines Beethovenſchen Adagios zu dringen vermag, ſo keuſch und innig ſingen kann, iſt ein Auserwählter.“ Das Symphoniekonzert der Volks⸗Singakademie unter Lei⸗ tung des Herrn Proöfeſſors Arnold Schattſchneider am Diens⸗ tag, 14. Oktober, bringt als Hauptwerk Beethovens„Eroica“. Der als Cellovirtuoſe über die Grenzen Deutſchlands hinaus bekannt ge⸗ wordene Sohn des Dirigenten, Alfred Schattſchneider, wird zwei der intereſſanteſten Werke der neueren Celloliteratur zum Vor⸗ trag bringen. * Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Verein Mannheim. Wir machen auch an dieſer Slelle auf die am Mittwoch abend im Friedrichs⸗ park ſtattfindende Hausbeſitzerverſammlung aufmerk⸗ ſam. Herr Dr. Jöriſſen⸗Köln wird über die Nöte des Hausbeſitzes und ihre Urſachen ſprechen. » Aufnahme unker die Volksſchulkandidaten. Auf Grund be⸗ ſtandener Abgangsprüfung ſind unter die Volksſchulkandidaten auf⸗ genommen worden vom Lehrerſeminar Ettlingen 20 Kandidaten und vom Lehrerſeminar 1 10 Kandidaten. Nh. Stundung von Einkommenſteuern. Der Reichsfinanzminiſter hat ſich damit einverſtanden erklärt, daß Krieasbeſchädigten, die mehr als 30 Prozent erwerbsbeſchränkt ſind, bei den Vorauszay⸗ lungen ein Teilbetrag geſtundet wird, der vom Finanzamt feſtzuſetzen iſt. Dieſe Vergünſtiaung bezieht ſich auf Landwirte, Ge⸗ werbetreibende und Angehörige freier Berufe unter der Vorausſetzung. daß die Erhebuna der vollen Beträge der Vorauszahlungen mit Rückſicht auf die Mehraufwendungen inforge der Krieasbeſchädigung eine unbillige Härte bedeuten würde Lohn⸗ empfängern, die mehr als 30 Prozents erwerbsbeſchränkt ſind, kann auf Antrag der ſteuerfreie Lohnbetraa um den Prozentſatz der Erwerbsbeſchränkung vom Finanzamt erhöht werden. Tagungen Hentralverbandstag der deutſchen haus⸗ und Grunobeſitzervereine Die öffentliche Sitzung des Zentralverbandes wurde am Sonn⸗ tag vormittag 10 Uhr in Gegenwart von etwa 2500 Tagungsteilneh⸗ mern von dem Vorſitzenden Stadtrat Humar aus München er⸗ öffnet, der zunächſt eine Erklärung abgab, wonach der Verbands⸗ tag im Zeichen des Kampfes gegen die Zwangswirtſchaft im W ohnungsweſen ſteht. Der geſamte deutſche Grundbeſitz ſei einig, die Feſſeln der Zwangswirtſchaft mit allen zu Gebote ſtehen⸗ den Mitteln zu ſprengen. An den Deutſchen Reichstag wurde ein Telegramm geſchickt, worin es als ungeheuerlich bezeichnet wird, daß die wichtigſten die Wohnungswirtſchaft betreffenden Anträge der Parteien Monate lang unerledigt bleiben. Im Intereſſe der Allgemeinheit wird ſchnellſte Erledigung dieſer Anträge gefordert. Woiterhin wurde ſofort eine Entſchließung angenommen, in der die Ausführungen Damaſchkes auf der Tagung des Bundes deutſcher Bodenreformer in Lüneburg, daß der deutſche Boden für die Rentonmark die Grundlage gegeben hade, als irreführend und unwahr bezeichnet werden. Für die Reutenmark hafteten die deutſche Induſtrie und die Landwirtſchaft, alſo die nicht unter Zwangswirtſchaft ſtehenden Wirtſchaftsgruppen. Die Geſundung des geſamten deuts)en Volkes wurde durch die Zwangswirtſchaft im Wohnung⸗gzeſen gehindert. Der Vorſitzende konnte ſodann eine Reihe von Ehrenzäſte begrüßen, darunter Vertreter der badi⸗ ſchen Regierung, der Handels⸗ und Handwerkskammern, Reichs⸗ und Landtagsabgeordnete der Deutſchen Volkspartei, der Zentrums⸗ partei, der Deutſchnatienalen Volkspartei, der Demokratiſchen Partei Vertreter der Stadt Karlsruhe und der ſchwelzeriſchen Hausbeſitzer⸗ organiſationen. Der Vertreter der badiſchen Rrgierung, Ober⸗ gierungsrat Dr. Hardeck erklärte, die Schwierigkeiten des Haus⸗ beſitzes ſeien der badiſchen Regierung wohl bekannt, das Wohnungs⸗ probem ſei aber auch eine der ſchwierſgſten, aber auch eine der wichtigſten und dringendſten Staatsaufgaben.(Ein Pfui⸗Ruf, der daraufhin aus der Mitte der Verſammlung ertönte wurde von dem Vorſitzenden gerügt. Nachdem die Vertreter der Behörden, der Parteien und meh⸗ verer Organiſationen geſprochen hatten, hörte die Verſammlung drei Referate. Zuerſt ſprach Stadtrat Humar gus München über „Ablbau und Ende der Zwangswirtſchaft“. In ſeinen Ausführungen erklärte der Redner, die Hauptfrage ob es eine Wohnungsnot in dem Umſange gäbe, daß eine Zwangswirtſchaft notwendig ſei, müſſe mit Nein beantwortet werden. Die Woh⸗ nungsnot ſei nur ſcheinbar vorhanden.(2) Die Wohnungs⸗ ämter hätten abgewirtſchaftet. Durch die Zwangswirtſchaft ſei eine Verarmung des beſten Teiles unſeres deutſchen Volkes, des ge⸗ ſamten Mittelſtandes herbeigeführt worden. Der Redner erörterte eingehend Fragen der Mietzinsbildung und der Sachwerte und er⸗ klärte zur Aufwertungsfrage, der deutſche Hausbeſitz ſtehe grundſätzlich auf dem Standpunkt, daß die Hypothekengläubiger und Pfandbriefinhaber ein gewiſſes Recht auf Aufwertung haben. Zu unterſcheidem ſeß dabei der Zinſendienſt und die Kapi⸗ talrückzahlung. Seine Ausführungen faßte der Referent in folgende Leitſätze zuſammen: Der private Hausbeſitz iſt: 1. Die einzige geſunde Grundlage des Wohnungsweſens; 2. Bodenſtändiger Beſitz der Steuerzahler, aus welchem ſich Staat und Gemeinde ſeit Jahr⸗ hunderten ihre Exiſtenz ſicherten; 3 Der Arbeitgeber für den ge⸗ ſamten, mit dem Bauhandwerk verbundene Mittelſtand und 4. ſomit eine ſtaatserhaltende Wirtſchaftsgruppe, die nicht durch Zwangswirtſchaft in der freien Entwicklung gehemmt werden darf, wenn Staat und Gemeinde nicht mit ihm zu Grunde gehen ſollen. (Die Ausführungen fanden ſtürmiſchen Beifall). Es folgte ein Referat von Dr. Raab aus Eſſen über die „Auswirkung der dritten Steuernotverordnung“. Der Redner er⸗ klärte: Die von den Ländern eingeführte Mietzins⸗ bezw. Hauszins⸗ ſteuer wird von dem organiſierten deutſchen Hausbeſitz abgelehnt und zwar aus kulturellen, ſteuerpoliliſchen, ſoziaben, finanz⸗ und bauwirtſchaftlichen und hauswirtſchaftlichen Geſichtspunkten. Die freie Mietpreisbildung muß vorbeveitet werden. Danach ſprach über„Reichsvermögensſteuer und Hausbeſitzer“ Seyfried aus München. Der Redner betonde, daß der Hausbeſitz Werte verſteuert, wie ſie in Würklichbeit nicht beſtehen. Aus dieſen Gründen muß die generelle Erhöhung des Abſchlags auf 80 Prozent des Wohnbeitragswertes geforderb werden. Die Differenzierung zwi⸗ ſchen reinen Mietgrundſtücken und gewerblich oder induſtriell genußten Mietgrundſtückem iſt nicht gerechtfertigt. Die höhere Bewertung von Grundſtzcken, die gewerblichen Zwecken zu dienen beſtimmt ſind, iſt in ſo hohem Maße ungerecht und drückend, daß die Beſeitigung dieſer Vorſchrift verlangt werden muß. In einer ſich an die mit lebhafter Zuſtimmung aufgenommenen Vorträge anſchließenden Ausſprache wurden von Profeſſor Dr. Bredt aus Marburg, Abg. Dr. Steiniger aus Berlin und Dr. Jöriſſen aus Köln die Hauptgeſichtspunkte der Referenten noch un⸗ terſtrichen. Der Vorſitzende ſtellte als Ergebnis der Ausſprache feſt, daß der deutſche Hausbeſitz mit ſeinen Forderungen im Recht iſt und mit aller Schärfe dafür eimtreten wird, möge da kommen was 199 Nach fünfſtündiger Tagungsdauer wurde die Sitzung ge⸗ ſchloſſen. polniſchen Hochſchule.— Die ſterblichen Ueberreſte Henrik Sienkie⸗ wiezs aus der Schweiz nach Warſchau übergeführt werden. Prag und Warſchau wurden mehrere Komitees gebildet. In Prag ſollen die Ueberreſte des Dichters für einige Stunden im tſchechiſchen Pantheon ruhen. Der Transport auf den tſchechiſchen Bahnen wird von einec ſchechiſchen Ehrenwache begleitet. Den Ueberreſten des Dichters ſollen alle militäriſchen Ehren eines kom⸗ mandierenden Generals erwieſen werden.— Die ſchweizeriſche Schillerſtiftung hat im Jahre 1923 im Rahmen ihrer Fürſorge⸗ tätigkeit für die ſchweizeriſche Literatur rund 34 000 Franken in Form von Preiſen, Ehrengaben und Unterſtützungen an ſchweizeriſche Dich⸗ ter und Schriftſteller ausgegeben. Das Stiftungsvermögen war bis Ende Dezember v. Is. auf 224 000 Franken angewachſen. Die Münchener Behörden übergaben der Stiftung den literariſchen Nach⸗ laß der im vorigen Jahre dort verſtorbenen Tochter Heinrich Leut⸗ holds, um ihn als öffentliches Eigentum dem Vaterland des Dich⸗ ters zu erhalten, da er viele wertvolle Manuſkripte von Leuthold enthält.— Profeſſor Julius Klengel, der bekannte Leipziger Violoncello⸗Virtuoſe, feierte dieſer Tage den 50. Jahrestag ſeiner künſtleriſchen Tätigkeit. Er iſt 1859 in Leipzig geboren, und hat ſich auf vielen Konzertreiſen als Meiſter auf dem Violoncello, ſowohl als Soliſt als auch als Quartoettſpieler gezeigt. Auch als Komponiſt verſchiedener Cellokonzerte, Quartette und anderer Kammermuſik iſt er hervorgetreten. Literatur * Die einſame Träne.— Das Buch der auten Witze, herausge⸗ geben von Kurt Bobitſchek und Paul Morgan, mit Karikaturen von Paul Simmel. Drei Masken Verlag, Berlin. Schon lange ente im Buchhandel eine Witzſammlung, die, nach künſtleriſchem Geſichts⸗ punkte zufammengeſtellt, das Weſen des Witzes im edlen Werte t. aßte. Die Herausgeber der„einſamen Träne“ haben als Anek⸗ dotenerzähler in deutſchen Kabaretts einen guten Namen, und der ritte im Bunde, der Karikaturiſt Faul Simmel, bat das Werk neez zreſflich eraänzt. Wirklich neue Witze ſind bier gelammete; aße Anſtößige und Beleidigende zermieden und nur dem befreienden umor ein Weg gewieſen. * Ernſt Bergfelb:„Freude im kargen Lande Verlag Goebecke und Preuſendanz, Braunſchweig.— Dieſe lyri— Gedichte, deren Grundton der Titel des ſchmalen Bändchens ommen von einem ſtillen, innigen Menſchen. Aus ſeiner 15 und Glücksſehnſucht gewinnt er ſich ſtille und inniae Freuden 0 5 ebens. Bergfeld iſt ſicher in der herkömmlichen Form, ſein Reim iſt leicht und nicht banal, ſein Wort ſchlicht und von feinem Leuchten. Einige ſeiner Gedichte ſind erſtmals in unſerem Blatte erſchienen. * Eine Schrift über die Wanderbühne. Die Württembergiſche Volksbühne, die älteſte der auf neuzeitlicher kultureller und künſt⸗ leritcker Boſis aufgebanten Wanderbühnen, blickt auf eine fünffährige Tätigkeit zurück. Bei dieſer Gelegenheit gibt der bisherige Direktor des Unternehmens, Adolf Barth⸗Stuttgart, unter dem Titel„Der ſchwäbiſche Tbeſpiskarren“ im Verlag des Vereins für Volksbildung(Auguſt Klaiber) in Laupheim eine wertvolle Sammel⸗ ſchrift heraus. Die Reihe der Beiträge eröffnet Dr. Ernſt Leopold Stahl, der erſte Dramaturg der Bayeriſchen Landesbühne und Herausgeber der Blätter der Württembergiſchen Volksbühne. mit einer Betrachtung über den theatergeſchichtlichen„Weg der Wander⸗ bühne“ von den Zeiten der wandernden Komödianten von einſt bis zum gemeinnützigen Theatertypus von heute. Intendant Ernſt Mar⸗ tin⸗Krefeld, der ſelber von der Wanderbühne ſeinen Ausgang nahm ler war der zeitlich erſte Leiter der Württembergiſchen gewe⸗ ſen), beſpricht„die Bedeutung der modernen Wanderbühne. Ein Mitglied des Enſembles, Dr. Gerhard Storz, plaudert vom Stand⸗ punkt des Künſtlers, Maler Fritz Krauß in Feuerbach Stuttgart und Dr. Kleinknecht⸗Ellwangen von dem des Zuſchauers aus über Eindrücke und Erfahrungen bei der Wanderbühne. Der Heraus⸗ geber Adolf Barth ſelbſt iſt mit aufſchlußreichen Beiträgen über die „Künſtleriſche Berechtigung der Wanderbühne“ und„Die Wander⸗ bühne am Werk“ ſowie mit einer intereſſanten Statiſtik„Nach fünf Jahren“ vertreten, die die ſieghafte Kraft des Wanderbühnengedan⸗ kens erweiſt. * Masken. Zeitſchrift für deutſche Theaterkultur. Herausgeber: Schauſpielhaus Düſſeldorf. Schriftleiter: Kurt Heynicke, 18. Jahrgang, Heft 1: Inhalt Hölderlin: Geſang des Deutſchen: Mar⸗ tin Buber: Drama und Theater, Wilhelm Worringer: Gedanken zum Theater, Albrecht Schaeffer: Abſtand. Felix Emmel: Ekſtatiſches Thea⸗ ter, Kurt Heynicke: Das dritte Reich, Rudolf G. Binding: Ruhſpruch. Geleit. Damit erſcheint eine der älteſten und bedeutendſten Theater⸗ hauszeitſchriften wieder. Sie will dem deutſchen Kulturthegter⸗Ge⸗ danken dienen, ein Bauſtein im großen Hauſe des geiſtigen Deutſch⸗ lands. * Paul Grabein:„Der Spiegel der Surya“. Ein heiteres Zeit⸗ bild aus unſeren Tagen. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig und Zürich.— Der„Spiegel der Suyra“ behandelt das Problem der ge⸗ ſellſchaftlichen Lüge. Er ſtellt den Satz auf, daß ein anſcheinend noch ſo feſtgefügtes Glück wie ein Kartenhaus zuſammenbricht in der kurzen Spanne weniger Stunden, wenn der Träger dieſes Glücks überall und jedem gegenüber ſich zur reinen Wahrheit bekennt: An⸗ ſehen, Beliebtheit, geſellſchaftliche und berufliche Stellung, Freund⸗ ſchaft, Liebe— alles bricht in Scherben! Die Handlung iſt örtlich und zeitlich in die Kreiſe der nachnovemberlichen Geſellſchaft ver⸗ legt, und der Verfaſſer ironiſiert ohne Galligkeit, Moral, Kultur und Aeſthetik dieſer Geſellſchaft, der wohl ein jeder, ſofern er nicht etwa ſelber zu den neu„Arrivierten“ gehört, kritiſch gegenüberſteht. * Mudurch und mie nerſchafft man ſich einen Nebenerwerb?— Wegweiſer für Jeden, der ſich mit und ohne Fachkenntniſſe eine Ne⸗ beneinnahme verſchaffen will, von J. G. Obſt, erſchtenen bei, Hugo Steinitz Verlag, Berlin W.— Das praktiſche Buch, deſſen Inhalt, Fingerzeige, und Nebenerwerbe für Männer und für Frauen. über⸗ geber ſein, die ihre Einnahmen vergrößern möchten. Dir geſunde Fuß iſt ſo kräftig gebaut, daß er das Auftreten beim Gehen nicht als läſtig empfindet. Leider erfreuen ſichunter 100 Menſchen kaum 20 eines geſunden Fußes. Aber dem übermüdeten, durch vieles Stehen und Gehen erkrankten Fuß wird jeder Schritt zum Martyrium und die Möglichkeit„auf Luft zu gehen“ erſcheint als wahre Erlöſung. Sie baben in der Tal die Möglichtet„auf Luft zu gehen“! Denn die Erfindung der patentierten Schuheinlage ,, hat dieſen verlockenden Gedanken verwirklicht. Die Schuheinlage Pueumette trägt zu dieſem Zwecke ein anatomiſches Luftkiſſen, wel⸗ ches ſich weich und ſauft an das empfindliche Fußgewölbe anſchmiegt. Dadurch wird in kürzeſter Zeit das Gehen elaſtiſch und ſchmerzlos. Die ſchonende pneumatiſche Stützung und Hebung des Fuß⸗ bogens beſeitigt gleichzeitig die Urſache des Leidens, nämlich die Uebermüdung und Senkung des Fußes. Es gibt kein beſſeres Mittel für alle, welche an Uebermüdung, Fußſchwä⸗he, ſchmerzen⸗ den Füßen, ſchwachen Knöcheln und rheu⸗ matismusartigen Schmerzen in den Bei⸗ nen und im Kreuz leiden, als auf„Luft zu gehen“, indem ſie die Puneumette benützen. D, Rheumatiſche Schmerzen im Kniegelenk ſind wie weg⸗ geblaſen. Mit Ihrer Pneumette habe ich bis jetzt die beſten Erfolge erzielt. Brennen auf der Fuß⸗Sohle, ſowie rheumatiſche Schmerzen im Kniegelenk ſind wie weggeblaſen; auch kann ich wieder viel beſſer gehen. Kann deshalb Ihre Pneumette jedermann beſtens empfehlen. Heinrich Vögelein. Mannheim. Möchte die Einlagen nicht mehr entbehren. Ich bin 3 Wochen Träger von Pneumette und mit dem Erfolg zufrieden. Ich möchte die Einlage nicht mehr entbehren.* Hugo Weinberger. Mannheim. Habe nach verſchiedenen Verſuchen nun das gefunden, was ich für meinen Fuß brauche. Ich nehme gerne Veranlaſſung, Ihnen mitzuteilen, daß ich mit dem Reſultat, das ich durch den bisherigen Gebrauch Ihrer Pneumette erzielt habe, ſehr zufrieden bin. Ich habe nach verſchiedenen Verſuchen das gefunden, was ich für meinen Fuß brauche; ich konnte noch nie dieſe Erleichterung konſtatieren, die min Ihre Pneumette brachte, obwohl ich ſie erſt ganz kurze Zeit trage; ich bin überzeugt, daß ich in der Folge noch weitere gute Erfolge erzielen kann und freue mich, Ihnen das mit Dank beſtätigen zu können. Frau L. Traub. Mannheim. Die Pneumette Rann in jedem Schuh unsichtbar getfragen werden, ist federleicht und dauerhaft. Mir geben Inen ein Paar Pneumeite S Tage zur Probe. Deberzeugen Sie sich selbst! 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Die Stadtverwaltung Ludwigshafen ſoeben einen gedruckten 225 Seiten umfaſſenden Verwaltungs⸗ bericht über das letzte Jahr herausgegeben. An bemerkenswerten Ziffern ſind ihm zu entnehmen die Zahl der Städt. Beamten mit 1059, darunter 135 Angeſtellte. Die Städt. Werke beſchäftigen 699 Arbeiter. die Straßenbahn 225 Perſonen, ſie hat eine Länge von 18 000 Meter, Gleislänge zuſammen 36 000 Meter. Die Stadt be⸗ ſitzt eine Fläche von 217 562 Ar. Davon ſind ca. 30 000 Ar bebaut. Die Einwohnerzahl betrug bei der letzten Zählung(1922) 104 448, alſo iſt Ludwigshafen Großſtadt, die einzige in der Pfalz. Das Elek⸗ trizitätswerk hat 4365 Anſchlüſſe, 9745 Verbraucher und 124 Transe⸗ formatorenſtationen. Es fehlen 3888 Wohnungen. Bei der Spar⸗ kaſſe ſtehen 58 Millionen Neuanlagen 35 Millionen Abhebungen gegenüber. Die Zahl der Sparer iſt auf 258 zurückgegangen. Das Städt Krankenhaus hat 380 Betten. Des weiteren enthält der Be⸗ richt Angaben über die Geſundheits⸗ und Schulverhältniſſe und zahr⸗ reiche andere gemeindliche Fragen. 8 Heddesheim, 11. Okt. Aus der letzten Gemeinderats⸗ ſitzu ng iſt mitzuteilen: Den Peter Göltz Fabrikarbeiterseheleuten wird auf ihr Anſuchen ein Kredit bei der Gemeindekaſſe bis zur Höhe des von der Gebäudeverſicherungsanſtalt in Karlsruhe zu gewähren⸗ den Betrages gewährt.— Die Vergütung der Gemeinderäte wird auf je 100 Mark pro Jahr feſtgeſetzt.— Dder Gemeinde voran⸗ ſchlag pro 1924/25 wurde einer Prüfung unterzogen und der Um⸗ lagefuß von 55 Pfennig, vorbehaltlich der Zuſtimmung des Bür⸗ gerausſchuſſes, genehmigt.— Das Geſuch des Hauptlehrers Würth d. D. um teilweſſe Rückvergütung der ſ. Zt. Anlagekoſten ſeines Schul⸗ gartens wurde abgelehnt. Herrn Würth wird anheimgegeben, ſich Hierwegen mit ſeinem Dienſtnachfolger ins Benehmen zu ſetzen.— Die vom bad. Bezirksamt Weinheim mit Verfügung vom 29. Sept., die Vereinigung der abgeſonderten Gemarkungen Muckenſturm, Neutzenhof und Straßenheim mit der Gemeinde Heddesheim betr. in Vorſchlag gebrachte. Bereinigung oder Zuſammenlegung der angren⸗ zenden Gemarkungsteile wird abgelehnt, weil dadurch die Gemeinde bedeutende Steuerwerte verlieren würde.— Das Geſuch des Elektro⸗ mechanikermeiſters Herdner um Errichtung eines Kino⸗Theaters im Saale„zur Linde“ wird genehmigt und dem Bezirksamt Wein⸗ heim befürwortend vorgelegt.— Von der Dienſtniederlegung der bamme Jöſt wurde Kenntnis genommen. Vom 1. Oktober ab wird ihr ein monatliches Ruhegehalt von 20 Mark aus der Gemeindekaſſe bewilligt.— Dem Geſuch des Hauptlehrers Zimmermann um Zu⸗ weiſung der Wohnung des zuruhegeſetzten Hauptlehrers Würth wird entſprochen. Aus dem Lande *Karlsruhe, 12. Okt. In der großen Halle des früheren Zeughauſes, in der jetzt die Großſtücke des neuen Verkehrs⸗ muſeums untergebracht ſind, fand geſtern morgen 11 Uhr die feterliche Eröffnung des Verkehrsmuſeums der Techni⸗ ſchen Hochſchule ſtatt. Das Muſeum ſoll die allmähliche Ent⸗ wicklung des Verkehrsweſens in ſeinen heutigen Formen zeigen. Von der Regierung waren Staatspräſident Dr. Köhler und Unterrichtsminiſter Dr. Hellpach erſchienen. Ferner waren vertreten die Stadt durch Oberbürgermeiſter Dr. Finter, das Reichsverkehrsminiſterium die Reichsbahndirektion, Handel und Induſtrie, aus deren Kreiſen in erfreulicher Weiſe dem neuen Muſeum reiche Förderung zuteil geworden war. Der Rektor der Techniſchen Hochſchule, Prof. Dr. Caeſar, übernahm das Muſeum in Schutz und Obhut der Fridericiana. Nach ihm ergriff Prof. Dr. Ammann, unter deſſen tatkräftiger Leitung das Muſeum zuſtande kam, das Wort zur Eröffnungsanſprache. Der Redner begrüßte die Erſchienenen und benützte vor allem die Gelegenheit, um allen Förderern, die ein Beweis für. das Intereſſe, das dem neuen Unternehmen entgegengebracht wird, recht zahlreich ſind. Anſchließend ſprachen Geh. Oberbaurat Courtin, Oberbaurat Caſſinone und Dr. Ing. Eiſenlohr über die eiſenbahn⸗ techniſche Abteilung, die Abteilung für Straßenbau und die Flug⸗ abteilung. Beſonders in die Zukenft weiſend waren die Worte, die Dr.⸗Ing. Eiſenlohr über den Luftverkehr und die deutſche Flug⸗ geuginduſtrie ſprach. Prof. Dr. Ammann erklärte hierauf das Muſeum für eröffnet und gab der Hoffnung Ausdruck, daß es in der Oeffentlichkeit die Beachtung finden möge, die es heute, im Zeitalter des Verkehrs, verdient. Anſchließend fand unter ſeiner ſachkundigen Führung und Erklärung ein Rundgang ſtatt. Schönau, 12. Okt. Demnächſt ſollen in Schönenberg, Schönau, Geſchwend und Tungu alte Gruben wieder in Betrieb geſetzt wer⸗ den. Verhandlungen und Unterſuchungen zur Wiederaufnahme des Betriebs ſind im Gangs. Früher wurde in den Gruben nach Silber und Eiſen gegraben, jedoch ſoll jetzt die Ausbeute in erſter Linſe dem Flußſpat, der ſich hier in ſehr guter zugebilligt werden, wenn nauch ſein Leiden und Unglück nicht ohne Einfluß reichlich vorfindet, gelten. — Gerichtszeitung Raffinierter Schwindel mit Mannheimer Handelskammergeld Wegen Betruas hatte ſich die Händlersehefrau Marie Falk⸗ ner von Mannheim vor dem Darmſtadter Bezirksſchöffengericht zu verantworten. In erſter Inſtanz vor dem Gericht in Bensheim hat ſie drei Monate Gefänanis erhalten, während der Ehemann, Auauſt Falkner, freigeſprochen wurde, obwohl er durch das vorher⸗ gehende Ermittlunasverfahren ſchwer belaſtet war. Es werden der Ehefrau Falkner drei Betruasfälle, begangen in Ober⸗Hambach. Zell und Gronau. zur Laſt gelegt. Sie ſoll dort beim Ankauf von Aepfeln gelegentlich der Obſternte 1923 den Kaufpreis in wertbeſtändigem Notaeld der Mannheimer Handelskammer bezahlt haben. Dieſe Scheine lauteten über.2 Pfa., Frau Falkner ſoll den Bauern die Scheine als ſolche über.2 Mark in Zahlung gegeben haben. Verdächtia iſt, daß ſie aleich beim Beainn der Kaufperhand⸗ lungen erklärte, der Kaufpreis ſpiele für ſie gar keine Rolle. Sie beſtreitet, einen Betrua verübt zu haben. ſie habe ſelbſt das Notgeld als Markwert erhalten. Dieſe Annahme des Pfennnig⸗ notaeldes wurde bei Jakob Röder in Ober⸗Hambach dadurch möalich. daß dieſer ſo ſchlecht ſieht, daß er das auf den Scheinen aufgedruckte Wort„Pfennia“ nicht zu erkennen vermochte und es bei dem Zah⸗ lungsgeſchäft dämmeria war. Erſt mit vieler Mühe konnte die Ffa⸗ milie Röder den Namen der ihnen fremden Käuferin feſtſtellen. Die Angeklagte iſt wegen Schleichhandels. Diebſtahls und Unterſchlaaung beſtraft. Der Staatsanwalt geißelt den raffinierten Schwindel, mit dem die Angeklagte vorgegangen u. trägt auf Verwerfung ihrer Beru⸗ fung an. Die Berufung wurde verworfen. Ein deulſches Scheuſal im Franzoſenſold. Am 1. Auguſt d. Is. ſtand vor dem Schöffengericht Heidel⸗ berg ein Mann, angeklagt, ſich als Kontrollbeamter in franzöſiſchen Dienſten, Februar bis Juni 1923, ſchwere Mißhandlungen deutſcher Landsleute ſchuldig gemacht zu haben, der 35jährige, verheiratete, mehrfach wegen Unterſchlagung und Diebſtahls vorbeſtrafte Lackierer Emil Fehn aus Mannheim, Vater von 5 Kindern. Nachdem in der dama⸗ ligen Verhandlung durch die Zeugen das ſchändliche Treiben Fehns bewieſen worden war, beſchloß das Gericht auf Antrag des Ge⸗ richtsarztes, ihn zur Beobachtung auf 6 Wochen in einer öffentlichen Irrenanſtalt unterzubringen. Am 1. Oktober fand nun, wie ſchon kurz berichtet, vor dem Schöffengericht Heidelberg unter Vorſitz des ee Dr. Weindel eine nochmalige Verhaudlung batt. Der Angeklagte behauptete wieder, nur dann mit ſeinem Gummiknüppel geſchlagen zu haben, wenn er angegriffen worden ſei. Er ſei fortwährend infolge ſeiner Krankheit in großer Erregung geweſen, zumal, da er oft 18—20 Stunden täglich habe Dienſt tun müſſen. Vom franzöſiſchen Kriegsgericht in Landau iſt Fehn wegen Amtsanmaßung und Körperverletzung zu8 Monaten Gefängnis verurteilt worden und hat die Strafe auch verbüßt. Einer der Zeugen hat, wie der Vorſitzende mitteilte, ſich ſelber beſchuldigt, bei der erſten Vernehmung einen Meineid begangen zu haben, um Fehn„reinzulegen“. Dieſer Zeuge wurde aus der Haft vorgeführt und unvereidigt verhört, doch wurden ſeine Ausſagen als wertlos abgelehnt Die anderen Zeu beſtätigten im großen und ganzen ihre früheren Darlegungen. Fehn habe oft ſo lange auf ſeine wehrloſen Opfer eingeſchlagen, bis er nicht mehr konnte und habe ſich ſeiner Heldentaten noch ge⸗ rühmt. Ein von ihm mißhandelter ehemaliger deutſcher Offizier habe ausgeſehen,„als wenn er aus einer blutigen Schlacht käme“ Ein Metzgermeiſter aus der Pfalz, der ſich in einer Klinik hatte ein Auge herausnehmen laſſen müſſen und auf der Heimreiſe im Warteſaal des Bahnhofs Ludwigshafen ſich ausruhte, wurde von Fehn, ohne jede Veranlaſſung, über den verbundenen Kopf geſchlagen, daß er vom Stuhle taumelte. Mit der Browning⸗ piſtole ſei Fehn gleich bei der Hand geweſen, habe ſie ſtatt ſeines Ausweiſes vorgezeigt. Epileptiſche Anfälle ſind von keinem der Zrugen wahrgenommen worden. Aus der Fülle der von ihm began⸗ genen Mißhandlungen werden ihm beſonders 5 Verbrechen ſchwerer Körperverletzung zur Laſt gelegt, die als ſelbftändige Einzeltaten gelten. Nach dem Gutachten, das Prof. Dr. Gruhle abgab, iſt der An⸗ klagte ohne Zweifel Epileptiker. Eine Becinträchtigung ſeiner Zurechungsfähigkeit durch Epilepſie bei der Begehung von Ver⸗ brechen, wie überhaupt ein Zuſammenhang ſeiner Taten mit dieſer Krankheit ſei zu verneinen. Bei einem echten epileptiſchen Anfall treten Krämpfe und Hilfloſigkeit ein. Do Fehn keineswegs wahllos und blind vorgegangen ſei— die Franzoſen ſind von ihm verſchont geblieben—, ſeine Handlungen ſich ferner über eine lange Zeit er⸗ ſtreckten, ſo ſei ein urſöchlicher Zuſammenhang von Krankheit und Straftat nicht vorhanden. Der Schutz des§ 51 könne Fehn nicht auf ſeine Handlu ee ngen geweſen ſeien. Wieſen 2,7(2,7). Staatsanwalt Dr. Bammesberger brachte zum Ausdruck, wie beſchämend es für jeden Deutſchen ſei, daß ein Deutſcher ſolche Schandtaten gegen Landsleute begangen habe, und er be⸗ dauerte, daß keine Zuchthausſtrafe verhängt werden könne. Auch wenn man die Krankheit und Not Fehns berückſichtige, ſei doch eine ſchwere Strafe angebracht. Wenn Fehn nur einen Funken von Anſtand im Leibe hätte, würde er jede Gelegenheit benutzt haben, ſeinen Volksgenoſſen Hilfe zu leiſten. Der Verkeidiger Dr. Schötenſack wies beſonders darauf hin, daß Fehn als Epileptiker ſeiner Aufgabe nicht gewachſen ge⸗ weſen ſei; die Hauptſchuld treffe die Franzoſen, die ſolche Leute in ihren Dienſt geſtellt hätten. Mildernde Umſtände könnten Fehn nicht verſagt werden. 5 Das Gericht verurteilte Fehn zu einer Gefängnisſtrafe von 3 Jahren. Eine außerordentlich milde Strafe, wie der Vorſitzende lt.„Heidelb. Tagbl.“ ſagte, für die unerhörten Mißhand⸗ lungen. Fehn habe niederträchtig und gemein gehandelt und ver⸗ diene den Namen eines Deutſchen nicht mehr. Die Strafe würde auch viel höher ausgefallen ſein, wenn nicht die unglücklichen Lebens⸗ verhältniſſe und das Schickſal der Familie Fehns— die Frau und die 4 Kinder befinden ſich im Obdachloſenafyl in Mannheim— als mildernde Umſtände in die Wagſchale gefallen wären. Fehn er⸗ klärte, die Strafe nicht annehmen zu wollen. Neues aus aller Welt — Familientragödie in München. Ein merkwürdiger Mord hat ſich in München ereignet. Eine Fabrikarbeiterin wohnte mit ihrem Geliebten und ihrem dreizehnjährſgen Sohn in der Winter⸗ ſtraße in einer Stube beiſammen. Geſtern in der Frühe, als die Mutter und der Geliebte noch ſchliefen, erhob ſich der Knabe aus dem Bett und verſetzte mit einem Brotmeſſer dem Mann drei Stiche in den Kopf und einen in den Arm. Als durch den Lärm aufmerk⸗ ſam gemacht, Nachbarn dazukamen, ließ der Knabe das Meſſer follen und wurde dann in der Schule, in die er ſich begeben hatte, als“ ſei nichts geſchehen, ergriffen Dort erklärte er, ein Schul⸗ kamerad hätte ihn zu der Tat angeſtiftet. Das Geld und die Schmuckſachen, die der Knabe rauben wollte, ſollten dann geteilt werden. Der Täter iſt ein Krüppel. Im vorigen Jahr wurde er von einer Sttaßenbahn überfahren, und es mußte ihm ein Bein amputiert werden. — Sichtweiten vom Luftſchiff„J. R. 3“ aus. Ddie Ozean⸗ Fahrt des„Z. R.“, bei der der Luftkreuzer vom Ozean aus auch durch verſchiedene Schiffe beobachtet werden ſoll, regt die Frage nach den Sichtweiten vom Jeppelin aus an, die natürlich nur mik Rück⸗ ſicht auf die Krümmung der Erdoberfläche und den Einfluß der Strahlenbrechung in der Lufthülle unſeres Planeten beantwortet werden kann. Aus der Höhe des Brocken von 1143 Metern reicht der Blick rund 70 Seemeilen oder 130 Kilometer weit. Die Höhen in denen der Zeppelin meiſt ſich bewegt, von 200 bis 500 Meter ergeben Sichtweiten von 50 bis 80 Kilometer. Die höchſte Sicht⸗ weite, die bei einem Ballonaufſtieg jemals erreicht wurde(Tarus am 28. Mai 1913) konnte nach direkten Beobachtungen auf 250 Kilo⸗ meter abgeſchätzt werden. Landwirt ſchaſt Stand der Hackfrüchte, Fulterpflanzen u. Wieſen im Deulſchen Reich Anfang Oktober 1924 Nach den Feſtſtellungen des Statiſtiſchen Reichsamts konnten durch das im letzten Septemberdrittel endlich eingetretene günſtigere Wetter die Reſte des noch auf den Feldern ſtehenden Getreides ein⸗ gebracht werden, vielfach allerdings ſtark beſchädigt, zum Teil auch verdorben. Mit der Kartoffelernte iſt allenthalben begonnen. Ihr Ertrag iſt auf ſchweren und feuchten Böden durch Anfaulen der Knollen erheblich beeinträchtigt; auf leichteren Böden ſind die Ernte⸗ ausſichten an Kartoffeln günſtiger. Im Durchſchnitt wird ein noch befriedigender Ertrag erwartet. Für Rüben lautet die Begut⸗ achtung durchweg etwas beſſer. Im allgemeinen iſt bei dieſen mit einer ziemlich guten Ernte zu rechnen. Der letzte Schnitt von Klee und Luzerne, der teils ſchon unter Dach iſt, ſoll an Menge recht befriedigen. Auch die Wieſen haben im zweiten Schnitt noch ver⸗ hältnismäßig reichliche Mengen erbracht; doch iſt viel Heu infolge zu großer 9 9 verdorben oder mußte in beſchädigtem Zuſtande einge⸗ dracht werden. 5 Die Neuſagt des Wintergetreldes iſt zumeiſt im Gange; vielfach iſt ſie ſchon aufgelaufen. Nur in naſſen Gezenden oder auf Feldern, wo die Aberntung ſich ſtark verzögert hatte, mußte die Ausſaat noch e 5 der Zahl Inter Zugrundelegung der Jahlennoten 2 gleich gut, 3 gleich mittel, 4 gleich gering er ibt ſich im Reichsdurchſchnitt r Kartoffeln 2,9(im Vormonat 2,7), Zuckerrüben.7(2,7), Runkelrüben 2,6(2,6), Klee 2,5(2,7), Luzerne 2/6(2,7), Bewäſſerungwieſen 2,3(2,2), andere W.. Immen fpiſch. Ubenall erhäſtlich. preis pro APfd. hug SOepferirrig.d. ee +*— 7 0 Legzfe höchste NMaen verlange beim Einicaui von Errungenschaff. Vollständige Uniwälzung der Margarinefabrikafion. Die besfe Sparhilfe im Haushalt. 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Sündele, Gipſerm., Krappmühlſtr, 15. C rc. 1 Dienstag. den 14. Ottober 122 neue Mannheſmer Zeitung Mmittag⸗Aus gabe) 5 2. Seite. Nr. 472 Neue Mannheimer Seitung andelsblatt 1 Bewerkungsfragen bei der Goldmarkumſtellung Von Dr. Oscar Goetz⸗Berlin N. 2 * Bisher iſt die Goldmarkumſtellung nur in beſcheidenem Um⸗ fange durchgeführt. An der Berliner Börſe ſind noch keine 15 Prozent der dort notierten Aktien auf Goldmark umgeſtellt, an en anderen Börſen iſt das Verhältnis teilweiſe noch geringer. Die uſammenlegungen ſind größtenteils in einem unberechtigt ſtarken Verhältnis erfolgt und haben auch dazu geführt, daß ſogar die roß⸗Banken gegen die allzuſcharfen Zuſammenlegungen auf⸗ getreten ſind. Die Goldmarkbilanzverordnung ſoll eine wirtſchaftlich verhäng⸗ nisvolle Periode abſchließen, aber keineswegs die Handhabe dazu bieten, daß nun bei Kapitalumſtellungen auf Goldmark Schwierig⸗ keiten der Zukunft im voraus in Rechnung geſtellt werden. Die meiſten Verwaltungen glauben noch nicht an eine große Renta⸗ bilität ihrer Geſellſchaften für das laufende, vielleicht auch nicht für das kommende Geſchäftsjahr. Sie glauben weiterhin, unter allen Umſtänden unter Anpaſſung an die heutigen auf dem freien Geldmarkt üllichen Zinſen für die künftigen Jahre große, nach Möglichkeit 10 Prozent überſteigende Dividenden verteilen zu müſſen und ſind infolgedeſſen geneigt, ſo ſcharf wie irgend möglich zuſammenzulegen. Es ſoll hier nicht darauf eingegangen werden, wie ſchwer hierdurch insbeſondere die Kleinaktionäre ge⸗ chädigt werden. Es ſei nur vom Standpunkt der Geſamtwirtſchaft auf das äußerſt Bedenkliche dieſes Vorgehens hingewieſen. Die deutſche Wirtſchaft braucht Kredite. Der ausländiſche Kreditgeber wird in der Regel bei der Hergabe von Krediten nach dem Eigenkapital fragen und es wird ſich manche ſcharfe Zuſam⸗ menlegung in dieſer Hinſicht rächen. Ein Unternehmen, das ſein Aktienkapital auf 2 Millionen zuſammengelegt und für 20 Millionen Werte hat, erſcheint keinesfalls auf den erſten Blick, meiſtens aber auch nicht nach eingehender Prüfung, dem Kreditgeber in dem Umfange kreditfähig, wie ein Unternehmen, das 1085 ſein Ver⸗ mögen angibt. Was hier für Blankokredite geſagt iſt, gilt aber in ganz beſonderem Maße für Hypothekarkredite. Dieſe ſind an ſich heute um ſo ſchwerer zu erlangen, als der Grundbeſitz durch das Induſtriebelaſtungsgeſetz recht bedeutend belaſtet wird. Die generelle Belaſtung der Induſtrie beträgt 20 Prozent ihres Ver⸗ mögens, nicht Eigenkapitals(es iſt ein ſchwerer Irrtum, wenn man glaubt, durch niedriges Eigenkapital beim Induſtriebelaſtungsgeſetz beſſer wegzukommen.) Wenn, was urſprünglich in Ausſicht genom⸗ men iſt, dieſe Belaſtung auf dem Grund und Boden eingetragen wird, ſo iſt dieſer an erſter Stelle zugunſten des Fiskus bzw. der eparationskommiſſion bereits ſo hoch belaſtet, daß eine einiger⸗ maßen ſicher erſcheinende Belaſtung zugunſten eines Hypotheken⸗ gläubigers kaum anzunehmen iſt. Der Hypothekengläubiger alſo, der heute der Induſtrie Geld gibt, gibt den Kredit überwiegend auf zertrauer Er wird auch da wieder in erſter Linie na 5 ee M Eſchweiler Bergwerksverein Nach dem Geſchäftsbericht für 1923/ù4 hat die Förder⸗ ziffer des Geſchäſtsjahres die von 1921/22 um mehr als 20 Prozent Aund die des letzten Friedensjahres 1913/14 um 48,8 Prozent unter⸗ ſchritten. Die Kokereien und Anlagen zur Gewinnung von Neben⸗ erzeugniſſen kamen erſt zu Beginn des zweiten Halbjahres wieder degelmäßig in Betrieb. Die mit dem Micum⸗Abkommen verbun⸗ enen geldlichen Auslagen und untragbaren Sachleiſtungen ſührten zwangsläufig zu einer beiſpielloſen Verluſt wirtſchaft. Die allernotwendigſten Geldmittel konnten nur in Verbindung mit den ereinigten Hüttenwerken beſchafft werden. Die wirtſchaftliche age erfuhr noch eine weitere Verſchärfung durch den ſtändig Wachſenden holländiſchen Wettbewerb. Der Abſatz für die beſſeren Brennſtoffſorten war bis gegen Ende des Geſchäftsjahres befriedigend. Dagegen gelang es nicht, ie geringeren Sorten, insbeſondere die Magerfeinkohlen, abzu⸗ ſtoßen, ſo daß ein erheblicher Teil der Erzeugung auf Halde geſtürzt werden mußte und durch den ſchlechten ee der geſamten Induſtrie nur ſehr ſchlecht untergebracht werden konnte. Am Schluſſe des Geſchäftsjahres zeigten die Verhältniſſe am Kohlen⸗ markt infolge der Preisunterbietungen einzelner Zechenkonzerne große Unſicherheit, ſo daß auch für beſſere Sorten nur bei weichen⸗ den Preiſen Abſatzmöglichkeit vorhanden war. Die Nettoförderung der Gruben ſtellt ſich für 1923/24 auf 1503 410 Tonnen, die Erzeugung an Koks 353 593 To., Briketts 540¶25 To., Roheiſen 17053 To.(die Friedensziffern betragen je⸗ weils: 2 937 049, 947 347, 99 995, 50 178 Tonnen). In die Gewinn⸗ und Verluſt⸗Rechnung wurden für Abſchrei⸗ bungen 271056 Bill. eingeſetzt. 14 Prozent Dividende und die antieme des Aufſichtsrats erforderten insgeſamt 5,5 Mill. 4. In der Hüttenabteilung wurden hergeſtellt 17053 Tonnen Gießereiroheiſen und 2 447 500 Stück Schlackenſteine. Die Erzeu⸗ gung betrug 4148 To. Rohluppen, 26 213 To. Stab⸗ und Univerſal⸗ eiſen, 5588 To. Röhren, 1491 To. Kleineiſen, 436 To. Schmiede⸗ tücke und 667 To. Eiſenkonſtruktionen.(.⸗V. 31. Oktober.) BVon der Frankfurker Börſe. Der Börſenvorſtand widerruft ſeine Bekanntmachung vom 3. Oktober- 1924 betr. Kennzeich⸗ gung von Vorkriegspfandbriefen. Die Merkmale der Dorkriegspfandbriefe nach den Vorſchriften der 3. Durchführungs⸗ verordnung zur 3. Steuernotperordnung ſtehen noch nicht feſt. Die zultändigen Hypothekenbanken ſollen um eine entſprechende Auf⸗ lrung erſucht werden. 21 0. Handelsgeſellſchaft Hanau Land m. b. 9. in Hanau. Großes Aufſehen erregte Ende Januar 1922 die Stellung der Geſellſchaft unter Geſchäftsaufſicht. Die Geſellſchaft wurde im November 1919 Unter ſtarker finanzieller Veteiligung der Verwaltung des Land⸗ ſeiſes Hanau gegründet. Umfangreiche in hollän⸗ diſchen Gulden und der im Frühjahr 1920 im Zuſammenhang mit eilter Beſſerung der deutſchen Valuta eingetretene ſtarke Preisſturz brachten die Geſellſchaft zum Zuſammenbruch. Im Juli 1922 wurde die Geſchäftsaufſicht als ausſichtslos aufgehoben und über Us Vermögen der Geſellſchaft das Konkursverfahren eröffnet. znfangreiche, langwierige Prozeſſe zogen das Verfahren in die ange. Die bei einer Bank angelegten Gelder der Konkursmaſſe Gurden inzwiſchen derart entwertet, daß ſchließlich nur noch wenige oldmark vorhanden waren, ſo daß nunmehr das ſeinerzeit Auf⸗ 8 en erregende Konkursverfahren eingeſtellt werden mußte, weil 5975 den Koſten des Verfahrens entſprechende Maſſe nicht mehr Orhanden iſt. Nicht allein die vielen Gläubiger ſondern auch das ericht und der Konkursverwalter erhalten nichts. zo- Eine kurzlebige Firma. Die Firma Friedrich Beeſe, m. b.., Weingroßhandlung in Landau, die ſich ſeit dem September 1924 unter Geſchäftsaufſicht befindet, änderte (alcch, Beſchluß der Geſellſchafter⸗Berſammlung vom 3. Oktober 1924 Filemiger Geſellſchafter iſt Friedrich Beeſe) den Namen ihrer irma in:„Südpfälziſche Weinhandlung, G. m. b..“ Bereits 88 7. Oktober, alſo nach viertägigem Beſtehen, meldete dieſe Firma ſchu Konkurs an, nachdem ihre Zahlungsunfähigkeit und Ueber⸗ chuldung zweifellos feſtſteht. Aus dem Hugo⸗Skinnes-fonzern. Sicherem Verneh.nen nach Oweben jetzt Verhandlungen wegen der Beteiligung der 9175 foſntes⸗Gruppe bei den in Köln anſäßigen Firmen dor Del⸗ Je-Gruppe. Dazu gehören die Helios Automobil⸗A.⸗G. in ln⸗Ehrenfeld, Kölner Induſtriewerke G. m. b. H. die Delfoſſe⸗ otorenfabrit G. m. b.., beide in Köln und die Eiſen⸗Induſtrie⸗ 9 7 in Eſſen, Zweigniederlaſſung in Köln. Wie aus beſtimmter ſchelle werlautet, ſollen dieſe Verhandlungen direkt vor dem ahe ihluß ſtehen. Die Delfoſſe⸗Gruppe befand ſich in der letzten Zeit nanziell in ſchlechter Lage. 6 3. iſtebenden Goldmarkumſtellung zu berückſichtigen. Eigenkapital des Unternehmens urteilen und ſollte man es daher Rückſicht darauf, daß heute das Kreditproblem an erſter Stelle ſteht, dürfen derartige Fragen auch von den Unternehmen nicht außer acht gelaſſen werden, die im Augenblick nicht unter der Kreditnot leiden. Unter den Gründen, die für eine ſcharfe Zuſammenlegung oft genannt werden, begegnet man ſehr häufig dem Hinweiſe darauf, daß eine ſcharfe Zuſammenlegung notwendig ſei, um dem Aus⸗ lande die inneren Werte unſerer Induſtrie nicht zu' deutlich erkenn⸗ bar zu machen. Der Grund iſt wenig ſtichhaltig. Es iſt viel zweck⸗ mäßiger, daß ein Unternehmen mit Vermögenswerten in Höhe von 20 Millionen dieſe öffentlich ausweiſt, als daß es 2 Millionen aus⸗ weiſt und intereſſierten Kreiſen des Auskandes die Möglichkeit gibt die Behauptung aufzuſtellen, daß nicht 2, auch nicht 20, ſondern vielleicht 50 Millionen an Werten da ſind. Weſentliche Momente gegen eine zu' ſcharfe Zuſammenlegung können guch vom ſteuerlichen Standpunkte aus geltend gemacht werden. Ende des vorigen Jahres hat der Reichsfinanzhof eine grundlegende, bisher zu wenig beachtete, Entſcheidung dahingehend gefällt, daß auch der Verkauf von Anlagewerten einkommerſteuerpflichtig iſt. Da die Goldmarkeröffnungsbilanz eine neue Grundlage für die Bewertung eines jeden Unternehmens und für die Bewertung eines jeden Vermögensteiles gibt, iſt alſo für ſpäter ganz allgemein für jeden Gegenſtand als Grundwert der Bilanzwert aus der Goldmarkeröffnungsbilanz zugrunde zu legen. Wenn alſo beiſpielsweiſe ein Haus oder irgend ſonſt ein Anlage⸗ gegenſtand(Maſchinen, Autos uſw.) in der Goldmarkeröffnungs⸗ hilanz mit 10 000& aufgeführt wurde und ſpäter aus irgend einem Grund für 30 000 zum Verkauf gelangt, ſo iſt der Mehrerlös über 10 000 hinaus, in dieſem Falle alſo 20 000 ,, geſondert einkommenſteuerpflichtig. Dies ſtellt eine Steuerbelaſtung dar, die eröffnungsbilanz zurückzuführen iſt. Es ſind bereits Fälle bekannt geworden, in denen Aktiengeſellſchaften Grundſtücksverkäufe, die zur Erhöhung ihrer flüſſigen Mittel vorgenommen werden ſollten, nicht haben effektuieren können, weil dieſe erhöhte Steuerbelaſtung den Erfolg ſehr ſtark beeinträchtigt hätte. Es ſei alſo zuſammenfaſſend feſtgeſtellt, daß eine geringe Bewertung genau ſo falſch iſt wie eine leberbewertung und daß eine geringe Bewertung dem Unternehmen ebenſo wje dem Einzelnen Schädigungen zuzuführen geeignet iſt, wie ſie durch keinen Vorteil begründet werden können. Noch 85 Prozent aller Aktiengeſellſchaften haben Zeit und Möglichkeit, dies bei der 8 10. 2 ):( Gebrüder Unger.⸗G., Chemnitz. In der Aufſichtsrats⸗ ſitzung wurde beſchloſſen, der am 12. November in Chemnitz ſtatt⸗ findenden.⸗V. die Papiermarkbilanz per 30. Juni 1924 und die Goldmark-Eröffnungsbilanz per 1. Juli 1924 vorzulegen. Die Ver⸗ waltung beantragt, das Aktien⸗Kapital Verhältnis von 127:1 umzuſtellen und 2 Goldmark Gewinnanteil auf jede Aktie von 1000 Papiermark zur Ausſchüttung zu bringen. * Aus dem Siegerland. Wie verlautet, hat die Bremer Hütte, der Storch u. Schöneberg.⸗G. für Bergbau⸗ und Hüttenbetrieb in Kirchen a. d. Sieg gehörig, ihre Abteilung Hüttenhain wieder in Betrieb genommen. Die Geisweider Abteilungen werden mit der Arbeit am 13. d. M. beginnen. * Aufnahme der Goldbeleihungsgeſchäfte der Roggenrenkenbank. Nachdem nunmehr der Reichsrat der Roggenrentenbank die Ge⸗ nehmigung zur Ausgabe von Goldpfandbriefen erteilt hat, wird das Inſtitut vorausſichtlich noch im Laufe des Monats das Gold⸗ beleihungsgeſchäft aufnehmen. Für die Pfandbriefe(Goldrenten⸗ briefe) ſoll 5⸗und 8 proz. Verzinſung gewählt werden. Ein weſent⸗ liches Motiv für dieſe Erweiterung war bekanntlich die Rückſicht auf die Unterbringung von Pfandbriefen im Ausland. * Reparalionskohlenlieferungen im Auguſt. Nach den vor⸗ läufigen Verſandzahlen erhielten Frankreich und Luxem⸗ burg an Kohle 465 844,7 Tonnen, an Koks 207 409,1 To. und an Braunkohlen⸗Briketts 32 864 To., Belgien an Kohle 360 861, an Koks 26.508 To. und an Braunkohlen⸗Briketts 6993 To., Italien an Kohle 395 563 To. und an Koks 11767 To. Ins⸗ geſamt wurden ſomit 1 222 268,7 To. Kohlen, 281 684,1 To. Koks und 39 862 To. Braunkohlen⸗Briketts geliefert. Das ſind effektiv 1543 814,8 T. oder auf den Heizwert umgerechnet 1637 709,4 Tonnen. Dieſe Ziffern ſind inſofern bemerkenswert, als ſie die erſte deutſche amtliche Veröffentlichung über die Reparationskohlenlieferungen ſind. Bisher war die deutſche Preſſe auf Mitteilungen ausländiſcher Zeitungen angewieſen. Pfätziſche Pulverfabriken.-., Sk. Ingbert. Die Ver⸗ waltung beantragt für das am 30. Juni zu Ende gegangene Geſchäftsjahr 1923,/24 die Verteilung einer Dividende von 8556. Die im Jahre 1873 begründete Geſellſchaft hat ihr Aktienkapital von 1,5 Millionen in 1875 000 Fr. umgeſtellt. Als Dividende waren für 19223 10 Franken, 1921½2 25 Prozent, 1920/1 15 Prozent ausgeſchüttet worden. )( Ausdehnung des deulſch⸗franzöſiſchen Kali⸗Abkommens auf die Tſchecho-Slowakei? Wie aus Prag berichtet wird, ſind zurzeit Verhandlungen im Gange zwiſchen der Elſäſſiſchen Kalihandels⸗ geſellſchaft und dem Kaliſyndikat zwecks Ausdehnung der Preis⸗ verabredung auf die Tſchecho⸗Slowakei. Die Verhandlungen erfol⸗ gen angeblich unter den Auſpizien der Prager Kreditbank. (Die Verdoppelung der Suez⸗Aktie. Im Austauſch für jede Kapitalaktie oder Genußſchein werden zwei Stücke derſelben Gattung ausgehändigt, die eine mit der Nummer der urſprüng⸗ lichen Aktie und die andere mit derſelben Nummer vermehrt um 400 000. Hinſichtlich der Rückzahlung der Aktien treten keinerlei Veränderungen ein. Für jede durch das Los zur Rückzahlung auf⸗ gerufene urſprüngliche Aktie erſtreckt ſich die Amortiſierung auf die im. Umtauſch gegebenen jungen Aktien. Die verdoppelten Aktien haben Genußberechtigung ab Juli 1924. Die zum 1. Januar 1925 fälligen Zinſen und Dividenden werden ausſchließlich gegen Vor⸗ zeigung der von dieſen neuen Stücken abgetrennten Kupons gezahlt. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe 5 Mannheim, 13. Okt. Die Börſe verkehrte in uneinheitlicher Tendenz. Von chemiſchen Werten ſtellten ſich: Badiſche Anilin auf 199%6 G. und Rhenania 476 bz. G. Sonſt wurden noch kleinere Abſchlüſſe getätigt in Gebr. Fahr zu 5,2, Waggonfabrik Fuchs 1, Germania Linoleum 13,75, Mannheimer Gummi 2,25, Neckarſulmer 5,50, Pfälz. Mühlenwerke 4, Rheinelektra 876, Freiburger Ziegel⸗ werke 2,25 und Zellſtoffabrik Waldhof 9. Ein kleiner Poſten Bad. Aſſekuranz⸗Aktien ging zu 70 Bi⸗ pro Stück um. Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt verharrte ohne jede Anregung, da infolge des amerikaniſchen Nationalfeiertages((Columbustag) keine neuen Auslandskurſe vorliegen, N ⸗ genau ſo wenig unterbewerten wie man es überbewerten ſoll. Mit ausſchließlich auf die zu geringe Bewertung bei der Goldmark⸗ Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 13. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 1 10. 18. 100 28 Elektrolytkupfer 24.— 124,25 in Barren 540⸗•2, 40⸗2, Raffinadekußſer.12-.13.12.1,13 Zinn, ausl..60-4,70.,65⸗4,75 ei 0,55⸗0,56 0/55⸗(0,66 Hüttenzinn 4,50.4,0 4,55.465 RohzinklVb.⸗Pr.)—.——.— Nickel 2,80-280 2780.2, do.(fr.Verk.) 0,62⸗0,63 0,62⸗0,63 Antimon 0,87⸗0,88.83•0,88 Plattenzink 0,56⸗0,57 0,50⸗0,57 Silber für 1 Gr. 99,.—100,5 99,50⸗100,3 Aluminium 2,80⸗2,40 2,30⸗2,40 Platin p. Gr.“—.—— London, 13. Oktober(WS) Metallmarkt.(In Kſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg. 10. 13. 9. 13[ Blei 3279 34.55 Kupfer Kaſſa 62,13 62,50 beſtſelect. 67,.— 67,50 ink 32,75 33,45 do. 3 Monat 63,18 68,50 Nickel 155,.— 155,—] Aueckſilber 1178 11.75 do. Elektol. 66,25 66.25] Zinn Kaſſa 244.50 245,50] Regulus 55,— 60,.— Kartoffelfabrikanike (Bericht der Deutſchen Stärke⸗Verkaufsgenoſſenſchaft, e. G. m. b..) In der zweiten Hälfte des Monats September hielt die ſehr lebhafte Nachfrage nach Kartoffelfabrikaten an. Namentlich war prompte Ware ſehr geſucht, ſodaß alle Andienungen ſchlank verkauft Und disponiert werden konnten. Die Ernte, die nunmehr auf der ganzen Linie voll eingeſetzt hat, ſcheint, ſoweit Berichte bis jetzt vorliegen, quantiativ zufriedenſtellend zu ſein. Ueber die Be⸗ ſchaffenheit der Kartoffel wird vielfach Klage geführt. Namentlich die Früchte auf ſchweren Böden haben durch die anhaltende Näſſe gelitten. Der Stärkegehalt und damit die Ausbeute läßt vielfach zu wünſchen übrig. 18 Das Angebot der Kartoffeln iſt bis jetzt keineswegs dringend. Von den Erzeugern wurden vielfach höhere Preiſe gefordert. Ent⸗ ſprechend verhielten ſich die Fabriken mit Angeboten ſehr zurück⸗ haltend. Wenn auch das Geſchäft in den letzten Tagen ruhiger eworden war, ſo überwiegt doch die Nachfrage noch das Angebot. as Ausland iſt auch weiter im Markte und iſt deſſen Gepräge als ein durchaus feſtes zu bezeichnen. Wir notieren bei Waggon⸗ bezug für Lieferung Oktober⸗Dezember, Frachtparität Berlin: Superior Kartoffelmehl 30,.—, prima Kartoffelmehl 29,50, ab Fabrikſtation: Superior Dextrin 41,.—., prima Dextrin 40,50 14 (ie 100. Kg. brutto einſchl. Sack); 44er Bonbonſyrup 32—34 l, 42er Kapillärſyrup 31,.— 4, 42er halbweiß Syrup 30,50(je 100 Kg. netto exkl. Faß und Zuckerſteuer); Traubenzucker 33,50 1 (je 100 Kg. brutto inkl. Sack, exkl. Zuckerſteuer); Superior Holland⸗ mehl fob Amſterdam 19,— hfl. 5 :: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 13. Oktbr. 1 Kilo Gold 2815., 2825.; 1 Kilo Silber 100., 110,50.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. * Magdeburg, 13. Oktbr. 21,.— Goldmark, ruhig. f Bremen, 13. Oktbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 8 mm eloko per engl. Pfund 26,93(27,34) Dollarcents. -m- Ruhiges Geſchäft im Metallhandel.(Bericht der Deutſchen Metallhandel.⸗G., Berlin⸗Oberſchöneweide. In der abgelaufenen Berichtswoche war das Geſchäft am deutſchen Mekallmarkt weiter⸗ hin außerordentlich ruhig. Die Umſätze bewegen ſich nach wie vor in ſehr engen Grenzen, da der Konſum auch jetzt nur den not⸗ wendigſten Bedarf eindeckt. Am Londoner Metallmarkt ſind auch keine nennenswerten Veränderungen eingetreten, mit Ausnahme von Blei und Zink. Beſonders Blei konnte gegenüber der Vor⸗ woche eine Preisſteigerung von etwa 1 Kſtrl. per Tonne aufweiſen, Zink etwa 0,10 Eſtrl. per Tonne. Kupfer iſt weiterhin ſehr ſchwach, was durch eine Preisſenkung von ca. 0,10 Lſtrl. zum Ausdruck kommt. Die Londoner Notierungen vom 10. Oktober d. J. betragen: Kupfer, prompt 6276 Lſtrl., 3 Monate 63% Kſtrl., Zinn, prompt 244,50 Lſtrl., 3 Monate 246,75, Blei, nahe Sichten 34,50, entfernte Sichten 33,50 Lſtrl., Zink, nahe Sichten 33 Eſtrl., entfernte Sichten 3276 Hſtrl. Die heutigen Notierungen für Neumetalle ſtellen ſich ungefähr wie folgt: Raffinadekupfer 112,50—113,50, Hüttenweichblei 66,50—66,— /, Hüttenrohzink(Marke Ziro RR) 63—64,.—, Feinzink(Marke Zero), 99,9 proz. 69—71,.—., Bankazinn 460—470, Hüttenzinn 450—460, Antimon regulus 87—88,.— 4 je 100 Kilo. Schiffahrt 25 Schiffsverkehr in den Mannheimer Häfen In der Woche vom 5. bis 11. Oktober ſind angekommen: talwärts 1 beladener Dampfer mit 34 Tonnen, 6 leere Schlepp⸗ kähne und 13 beladene mit 1547 To., bergwärts 23 beladene Dampfer mit 2826 To., 1 leerer Schleppkahn und 105 beladene mit 72 723,3 To. Abgefahren ſind: talwärts 22 beladene Dampfer mit 1640 To., 59 leere Schleppkähne und 21 beladene mit 11865,5 Tonnen, bergwärts 3 beladene Dampfer mit 148 To., 12 leere Schleppkähne und 4 beladene mit 1858 To.. Auf dem Neckar ſind talwärts gekommen: 41 beladene Schleppkähne mit 5422 To., bergwärts abgefahren: 3 leere Schlepp⸗ kähne und 3 beladene mit 265 Tonnen. * Dampferbewegungen des Norddeutſchen Lloyd Bremen⸗Newyork: D. Columbus am 4. 10. Biſhop PNock pafſe; D. Münaſen am 7. 10. an Bremerhaven; D. Stuttgart am 5. 10. an Newyork;—. Bremen am 4. 10. ab Newyork;—. Derfflinger am 6. 10. an Bremerhaven; D. George Waſhington am 1. 10. ab Newyork; D. Preſident Rooſevelt am 2. 190. an Newyork; D. Republic am 3. 10. an Newyork.— Bremen⸗Baltimore: D. Lud⸗ wigshafen am 6. 10. an Bremen; D. Porta am 3. 10. an Savannah;: D. Königsberg am 4. 10. an Philadelphia; D. Hornfels am 5. 10. Lizard paſſ.— Bremen⸗Euba: D. Roland am 4. 10. an Antwerpen: Bremen⸗Braſilien: D. Horncap am 6. 10. ab Bremen.— Bremen⸗ La Plata: D. Sierra Ventana am 3. 10. an Bremerhaven; D. Gotha am 5. 10. Dover paſſtert; D. Sierra Nevada am 5. 10. an Bremen; D. Köln am 4. 10. ab Bahia; D. Yorck am 5. 10. ab Funchal.* Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Ottober ucker prompt innerhalb 10 Tagen Rhein⸗Pegel 8. 8. 9. 10. 11 14. Mecar- Negelf.8 ů9 10. 11 1 Schuſterinſel).J7.53].45.46.43.26 Mannheim 3 941ſ8.80.85.26,9.12292 ehl..04.752.702.64.58.45 Heilbronn. 4 Maxau...76.88.33.25.26.05 Mannbeim„.85.40.27.22.14.93 Naub..84.35.42.22.00 Köln..05.59.522.42.21.20 555 ——..—.—.—.—ñ— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim. E 6, 2. Direltion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſche. Berantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kur! Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Fokales: Richard Schönſelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willd Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übria. redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzeigen: J. Bernhardt. continoris Netallputz] Nöbelnolitur Blechflasche Steinkrügel Galol 40 Pig. 120 PS. 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