Donnerstag, 16. Oktober BSezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe norwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mannheimer General Anzeiger reis 10 Pfennig 1924— Nr. 481 2 89 2 1 5 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik Aus Feld u. Sarten Wandern u. Neiſen Begeiſterung in Amerika Wie die Landung vor ſich ging Der Sonderberichterſtatter der„United Preß“ ſendet uns fol⸗ gende lebendige Schilderung von der Landung des Zeppelin: „In ruhigem, müheloſem Fluge erreichte„Z. R. 3“ ſein neues Heim. Dr. Eckener am Steuer lächelte, die Mannſchaft ſtrahlte. An Bord des Zeppelin und unter den Tauſenden, die ihn empfingen, war keiner, der ſich nicht ſeines Erfolges freute. 81 Stunden und 13 Minuten hatte die Fahrt gedauert— welch ein Fortſchritt gegen⸗ über jener denkwürdigen Fahrt von 432 Jahren, da ein anderer Führer auf unbegangenen Pfaden 71 Tage gebraucht hatte, um die neue Welt zu erreichen. Diesmal kam der kühne Fremdling nicht unerwartet. Fiebernd vor Erwartung harrte die Menſchenmenge, bis der weiße Leib des Rieſenvogels langſam von 2500 Fuß ſich auf 400 Fuß ſenkte. Dann aber brauſten nicht endenwollende Hochrufe zum Luftſchiff empor, das durch dreimaliges Senken der Spitze für die Begrüßung dankte. Achtzehn Minuten dauerte das ganze Landungsmanöver. Das Luftſchiff wurde auf den Boden herabgezogen und in die Halle geſchafft. Sofort begannen die auf 9 Stunden berechneten Arbeiten, um es einzudocken, worauf der Waſſerſtoff entleert werden ſoll. 8 Während die Menge„Z. R. 3“ ſtürmiſch begrüßte, waren die mit der Aufrechterhaltung der Ordnung betrauten Offiziere und die vorbeſtimmten Haltemannſchaften bereit, jeden Augenblick ihres Am⸗ tes zu walten. Aus dem Dunſt auftauchend, zog der Zeppelin große Kreiſe über dem Flugplatz. Die Uhr zeigte.15 Uhr morgens amert⸗ kaniſche Zeit, und die Fachleute ſtellten Vergleiche an mit der „Shenandoah“. Wie wird er manöverieren, wird er glücklich landen, war die uneingeſtandene Sorge, die jedes Gemüt bewegte. Da, plötzlich ſenkt ſich in ſpitzem Winkel der Vorderteil des Schiffes. „. R. 3“ ſcheint herabſchießen zu wollen, doch ſchon verlangſamt ſich die Bewegung, das Hinterteil des Schiffes ſenkt ſich ſeinerſeits und„Z. R. 3“ fährt wieder in der gleichen Gewichtslage. Mit außer⸗ ordentlicher Sorgfalt das Schiff lenkend, wiederholt Dr. Eckener dieſes Manöver einige Male. Plötzlich iſt„Z. R. 3“ im Dunſt wie⸗ der verſchwunden. Bange Sekunden folgen. Nun taucht er wieder auf. Er iſt noch etwa 5 Kilometer von der Halle entfernt. Das Schiff ſcheint in der Luft zu hängen, ſo bewegungslos ſteht es im grauen Dunſt. Auf einmal erfolgt eine Wendung nach Norden, und nun gehtes in geradem Flug auf die Halle zu. Das Manöver iſt ſo exakt ausgeführt, daß knapp 300 Meter vor dem Oſtende der Halle das Schiff den Boden erreicht und die Haltemann⸗ ſchaften die Taue faſſen können. Als die Gondel 5 Fuß vom Boden war, ſprang Kapitän Klein. der künftige Führer des Schiffes, herunter, indem er durch ein Fen⸗ ſter kletterte. Durch das Fenſter konnte man Dr. Eckener am Steuer ſehen, vor Freude lächelnd, als die Führergondel und die hintere Motorengondel den Boden berührten. Nun ſchwärmten die Halte⸗ mannſchaften herbei. Auf Leitern kletterten ſie an den Gondeln empor und befeſtigten zehn Haltetaue. Dann ſtiegen die anderen amerikaniſchen Offiziere aus. „Das war eine herrliche Fahrt“, erklärte Kapitun Steele beim Verlaſſen des Schiffes. Er berichtete. daß„Z. R.“, nachdem er Newyork verlaſſen hatte, höher geſtiegen war, um Waſſer⸗ ſtoff abzulaſſen zum Ausgleich für den Verluſt an Betriebsſtoff. Dr. Eckener und die Stationsoffiziere beſchloſſen, das Schiff„herum⸗ zumanövrieren“, von der Sübdſeite der Halle nach dem Weſteingang. Dann ariffen die Marinemannſchaften zu und zogen das Luftſchiff auf Rollen über Stahlſchienen. Der Zepypelin zeiate die deutſche Handelsflaage, als er über Newyork flog. Es war das erſtemal, daß die deutſche Flagge über der Stadt zu ſehen war. Die Flagge fehlte, als das Schiff in Lakehurſt ankam. Der Schiffsingenieur Wiedemann erllärte, daß ſie bei dem furchtbaren Wind bei Lakehurſt zerriſſen worden ſei. Die Uebermittlung der Nachricht der Landung des„Z. R. 3“ ſtellt leinen Rekord in der Nachrichtenüber⸗ mittluna dar. Sechs Minuten nachdem das Luftſchiff in Lakehurſt gelandet, traf die Melduna bereits in Berlin ein. Von dort wurde ſie um 4 Uhr in ſtündlichem Radioverkehr weitergeleitet, ſodaß die „Neue Mannh. Zta.“ um 4,02 Uhr bereits die Meldung in den Hän⸗ den hatte. Die erſten Extrablätter verließen 4,10 Uhr die Maſchine Die Freude der Deulſchen Der„Lok.⸗Anz.“ berichtet in einem Telegramm aus Lakehurſt noch folgendes über den Augenblick der Landung: Zehntauſende von Zuſchauern umſäumten den Landungsplatz und konnten mit Mühe von den aufgebotenen Truppenabteilungen zurückgehalten werden. Unzählbar ſind die Deutſchen mit Blumen⸗ ſträußen erſchienen. Alle Maſchinen des Luftſchiffes laufen, als es über dem Landungsplatz erſcheint. Die Deutſchen begrüßen es mit Hurra. Plötzlich werden alle Motoren mit Ausnahme eines einzigen abgeſtellt Dann bleibt das Schiff etwa 1000 Meter vor der Halle, dicht über der Erde. Ein herrliches Bild! Dr. Eckener leitet die Landuno von der Kommandoſtelle aus. Als die erſten Perſonen das Schiff verlaſſen, entſtand ein ungeheurer Jubel. Die Unterſuchung durch die Zollbeamten iſt eine reine Formalität. Darnach erfolgt die offizielle Uebergabe. Präſident Coolidge an Dr. Eckener Als erſten offiziellen Glückwunſch Amerikas erhielt Dr. Eckener folgendes Telegramm Coolidges: „Ich beglückwünſche Sie zur erfolgreichen Beendigung der transatlantiſchen Fahrt des großen Lenkluftſchiffes, das Sie aus Deutſchland nach den Vereinigten Staaten gebracht haben. Es iſt dies nicht nur eine erhebende Erfahrung und ein glänzendes Aben⸗ teuer, es iſt weit mehr, es iſt eine epochale Leiſtung, weil es beweiſt, wie niemals zuvor, daß es möglich iſt, weite Flüge mit Maſchinen, die ſchwerer als die Luft ſind, auszuführen, und daß dieſe in der Lage ſind, bemerkenswerte Tonnage an Paſſagieren oder Kargo zu befördern. Die Erprobtheit und die Tüchtigkeit der deutſchen Techniker, die ein ſolches Wunder von Luftſchiff erbauten und Ihre eigene Tüchtigkeit bei der erfolgreichen Führung ohne Aufenthalt und Zwiſchenfall von Friedrichshafen nach Lakehurſt t in Ereignis von Weltintereſſe. Es gewährt mir und dem Volk der Vereinigten Staaten eine große Genugtuung, daß friedliche Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Amerika wieder voll hergeſtellt worden ſind. Dieſes große Luft⸗ hhiff hat den erſten direkten Flugverkehr zwiſchen Deutſchland und Amerika hergeſtellt. Ich hoffe, daß Sie Ihren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten genießen werden und daß der bemerkenswerte Dienſt, den Sie geleiſtet haben, indem Sie dies Luftſchiff herüber⸗ brachten, Ihnen Genugtuung und Stolz ein ganzes Leben lang gewähren wird.“ Der Gruß des RKeichspräſidenken Der Reichspräſident hat an Dr. Eckener in Lakehurſt folgen⸗ des Telegramm gerichtet: „Nach glücklicher Ozeanfahrt begrüße ich mit dem deutſchen Volk und der Regierung Sie und die tapfere Beſatzung des Luftſchiffes aufs herzlichſte. Die Tat wird als eine Großtat in der Geſchichte fortleben. Möge„Z. R. 3“ auch auf den weiteren Fahrten el' Künder des deutſchen Könnens ſein. Möge er ſeinem Berufe, den freien und friedlichen Wettbewerb aller Völker zu för⸗ dern, mit beſtem Erfolg dienen.“ Weiter ſind unzählige Glückwunſchtelegramme von deutſchen Re⸗ gierungen, Parlamenten, Städten uſw. in Lakehurſt für Dr. Eckener und die Beſatzung eingetroffen. Was dr. Eckener erzählt (Spezialkabeldienſt der United Preß) Lakehurſt, 16. Ofkt. Dr. Eckener gewährte einem Ver⸗ treter der United Preß eine Unterredung, in der er ſich folgender⸗ maßen über ſeine Fahrt äußerte: „Es war der ſchönſte Flug meines Lebens, alles hat glänzend geklappt. Die amerikaniſche Küſte haben wir morgens 2 Uhr geſichtet. Wir haben 5066 Meilen zurückgelegt, ohne den geringſten Schaden an den Maſchinen. Wir wären be⸗ reit, ſofort wieder abzufahren. Wir alle ſind in beſter Stimmung. Die Mitarbeit aller Beteiligten war über alles Lob erhaben“. Ueber die Eindrücke ſeiner Fahrt äußerte ſich Dr. Eckener einem Newyorker Journaliſten gegenüber, ſelten habe er eine ſolche Reiſe gemacht. Er ſchildert den denkwürdigen Augenblick der Abfahrt in Friedrichshafen. In Frankreich habe gute Orientierungsmöglichkeit beſtanden, wodurch die befeſtigten Plätze gemieden werden konnten. Das erſte Mittagsmahl ſei über der Gironde⸗Mündung eingenom⸗ men worden. Bei Veginn der erſten Nacht an Vord ſei das Luft⸗ ſchiff von heftigen Boen geſchüttelt worden, ſodaß es gezwungen geweſen ſei, die weſtlich Spanien ſtehenden Ausläufer eines Tief⸗ druckgebietes zu paſſieren. In der erſten Nacht ſei ihnen nur eine kurze Nachtruhe vergönnt geweſen. Beim Abſchie dnehmen hob Dr. Eckener noch hervor, daß„Z. R. 3“ noch ſoviel Betriebsſtoff habe, um bis nach St. Louis zu fliegen. Dr. Eckener ſprach weiter ſeine Genugtuung aus über das freundliche Verſtändnis, das mit den amerikani⸗ ſchen Offizieren während der Fahrt herrſchte. Ein Zoll⸗ offizier unterbrach das Geſpräch, um das Gepäck zu prüfen, wobei ſich Dr. Eckener mit den Worten verabſchiedete:„Sie ſehen, ich bin in der Hand des Geſetzes.“ Als Dr. Eckener unter dem Jubel der Anweſenden in Lakehurſt aus der Kabine des„Z. R. 3“ ſtieq erklärte den ihn umdrängenden Offizieren und Journaliſten:„Ein neuer Weltrekord eines 5000 Meilenfluges“. Er fuhr dann fort: Der erſte Teil unſerer Reiſe war ſchön, der letzte Teil vollzog ſich bei ſchwerem Wetter. Von Dienstaa 5 Uhr bis heute 5 Uhr hatten wir gegen das Wetter zu kämpfen. Wir hatten eine Schnelliakeit von 55 dis 60 Meilen in der Stunde. Wir änderten den Kurs von der direkten Linie ab, als wir auf der Fahrt von den Azoren nach Lakehurſt waren, weil wir fanden, daß wir ſonſt in ein kleines Tiefdruckgebiet ſteuerten. Am Montag abend machten wir 45 Meilen die Stunde. Wir ſteuerten nach Neuſchottland bei ſüdöſtlichem Wind, kamen dann in ſchneller Fahrt längs der Küſte ſüdwärts, wobei wir zwiſchen den Kreuzern„Milwaukee“ und„Detroit“ hindurchfuhren, ohne einen zu ſehen. Günſtiger Wind trieb uns nach Lakehurſt, nachdem wir Boſton, dann Newyork mit einer durchſchnittlichen Schnelligkeit von 90 Meilen paſſierten und ſo, meine Herren, ſind wir ſetzt hier.“ New-Jork im Freudentaumel Bei der Ankunft des Luftſchiffes ſpielten ſich überaus enthu⸗ iaſtiſche Szenen ab. Als das aroße Luftſchiff über Conen Island in Sicht kam und auf das Zentrum Newyorks zuſteuerte, reckten zalloſe Menſchen die Hälſe zum Himmel. Der Ruf:„Dort iſt er!“ lief von Mund zu Mund. als das Luftſchiff. von zwei Flug⸗ zeugen bealeitet, majeſtätiſch über die Stadt fegelte. Das Luftſchüf ſteuerte dann ſchnell über Brooklyn, auch dort von Tauſenden be⸗ grüßt. Der zahlloſen Zuſchauer, von denen viele die Hüte in die Luft warfen, bemächtiate ſich beim Anblick des ſilbergrauen Schiffes die arößte Begeiſterung. Unter ſchrillem Sirenengeheul der im Hafen liegenden Schiffe und ſämtlicher Fabriken fuhr dann „Z. R. 3“ an der Spitze von Manhattan Island vorüber und ſegette ſchließlich über das Herz der City ſelbſt. Infolge des Morgennebels war der Glanz des Luftſchiffes etwas gedämpft. Den beſten Anblick genoſſen die zahlreichen Zuſchauer, die ſich auf die Dächer der Wolkenkratzer begaben. Auf vielen Häuſern befanden ſich Muſikkapellen, deren Weiſen das allgemeine Freudendelirium noch ſteigerten. Schließlich ſchoſſen auch noch die Küſtenbatte⸗ rien Salut, kurz, es war echt amerikaniſch, aber herzlich. Namens der Stadt Newyork begrüßte bei der Landung Stadtrat Oberwager, der Präſident der vereinigten deutſchen Geſellſchaft, die Zeppelinmannſchaft. der Bürgermeiſter von Newyork hat einen Brief an die Beſatzung gerichtet, in dem es heißt: „Die Tatſache, daß dieſes Luftſchiff ſeine Pionierreiſe über den Atlantik erfolgreich vollendete, öffnot die Ausſicht auf den Bau einer Flotte von Luftſchiffen für den Verkehr zwiſchen den Vereinigten Slaaten und Europa Vielleicht öffnet der Zeppelin einen Weg zur Schaffung edes Verkehrsdienſtes, der größeren Wert beſitzt, als der beſtehende Land⸗ und Waſſerverkehr.“ Eindrücke von der Feppelinfahrt Von einem Mikfahrer des„J. R. 3“ (Eigener Bericht für die„Neue Mannh. Jeitung“ ):(Newyork, 16. Okt.(10 Uhr vorm. M. E..) Amheult von den Pfeifen und Sirenen der Dampfer und umkreiſt von Flugzeugen überfuhren wir dieſen Morgen Newyork und lan⸗ deten dann auf dem Flugplatz Lakehurſt⸗Newjerſey um 9 Uhr 50 amerikaniſche Feil. Sobald wir amerikaniſchen Boden betrelen hal⸗ ten, umdrängte uns die Menge in unbeſchreiblicher Be⸗ geiſterung. Namenklich waren die Amerikaner ſehr dankbar für den Gruß, den unſer Schiff beim Aeberfliegen Newyorks der Frei⸗ heitsſtatue geſpendet hatte. In Newyork haben wir einen Gummi⸗ beutel mit Berichlen für die nordmerikaniſche Preſſe abgeworfen. Der Flug über Frankreich geſchah bei warmen Wetter, daß wir unſere Schlafanzüge anzogen. Ich ſchrieb mein Tage⸗ „während der Kanarienvogel die Luftfahrer durch ſeinen Ge⸗ ug erfreute. Am Montag früh ſichteten wir einen glänzend leuch⸗ kenden Dampfer, mit dem wir Lichtſignale kauſchten, da unſer Funk⸗ apparat nichk arbeitete. Wir erhielten ſo weitere günſtige Wetter⸗ berichte. Kurz vor Mittag bekamen wir die Azoren in Sicht und warfen dork Poſt über Vord. Das gute Wetter geſlattete uns ſchnelles Vorwärkskommen und hielt uns in beſter Skimmung. Als wir am Dienskag die Neu⸗ fundlandbänke erreichten, glitten wir in Nebel und Sturm. In der Nacht flogen wir über Boſton, wo uns zum erſten Mal der Cärm einer amerikaniſchen Stadt begrüßte. Am 7 Ahr früh flogen wir über Newyork. Hier ließen wir über 6Tonnen Benzin aduslaufen, um den Mangel an Auftrieb durch den Gasverluſt ausgleichen. Dr. Eckener wurde vom Präſidenten Coolidge beglück⸗ wünſcht. Kapikänleuknant v. Schiller. Ein Gruß an das amerikaniſche volk Während„Z. R. 3“ über Newyork kreiſte, wurde ein Fall⸗ ſchirm abgeworfen, an dem ein kleiner an den International News Servico adreſſierter Poſtſack gebunden war. Dieſer wurde von dem Finder prompt in dem Büro des genannten amerikani⸗ ſchen Nachrichtendienſtes abgeliefert. In dem Poſtſack befand ſich eine Botſchaft Dr. Eckeners an die Bevölkerung Newyorks und an das amerikaniſche Volk. Die Botſchaft, die noch in den Nach⸗ mittagsblättern veröffentlücht wurde, lautet wie folgt: „Newyork⸗ wir grüßen dich! Angeſichts der Sil⸗ houebte dieſer herrlichen Rieſenſtadt neigen wir den Bug un⸗ ſeres Luftſchiffes und grüßen das ganze amerikaniſche Volk mit auf⸗ richtiger Freude. Wir hegen die zuverſichtliche Hoffnung, daß un⸗ ſere Fahrt über den Ozean eine Epoche freundſchaftlicher und frucht⸗ barer Zuſammenarbeit zwiſchen unſeren beiden Völkern anbahnen wird, eine Epoche gemeinſamer Weiterentwicklung des unſterblichen Werkes des Grafen Zeppelin, des Eroberers der Lüfte. In dieſem Sinne wollen wir Hand in Hand an der Aufgade arbeiten, durch Ueberbrückung von Zeit und Raum alle Nationen immer enger miteinander zu verbinden. Der Kommandant und die Mann⸗ ſchaft des„Z. R. 3“ übermitteln durch den International News Servico der Bevölkerung von Neuyork und dem ganzen amerikani⸗ ſchen Volke ihre beſten Wünſche und Grüße. gez. Dr. Eckener.“ Woeiter befanden ſich in dem Sack Photographien von der Ab⸗ fahrt in Friedrichshafen, ſodaß die Zeitungen zugleich die Bilder über Abfahrt und Ankunft veröffentlichen konnten. Der letzte Funkſpruch, den das Lufiſchiff vor ſeiner Lan⸗ dung nach Deutſchland ſandte, war ein Dank⸗ und Glück⸗ wunſchfunkſpruch an den Grafen Arco nach Berlin, dem Schöp⸗ fer der drahtloſen Apparate, die, wie der Funkſpruch beſagt, während der ganzen Fahrt glänzend gearbeitet hatten. Das Tele⸗ gramm iſt von dem dankbaren Funkerperſonal unterzeichnet. Freude in Deutſchland Wie gemeldet wird, wurde die Ankunft des Zeppelin in Amerika in Stuttgart durch Aufziehen der Flaggen auf dem Bahnhofs⸗ turm der Bevölkerung angezeigt. Kurze Zeit darauf hatten auch die meiſten Stuttgarter Häuſer geflaggt. Der Rat der Stadt Leip⸗ zig hat der allgemeinen Freude über den Ozeanflug des Luftſchiffes durch Beflaggung des Rathausturmes ſowie anderer ſtädtiſcher Ge⸗ bäude Ausdruck verliehen und hat die Bürgerſchaft aufgefordert, ſeinem Beiſpiel zu folgen. Die Nachricht von der glücklichen Landung löſte in München eine ungeheuere Begeiſterung aus. Vor dem Gebäude der„Münch. Neueſten Nachrichten“ ſammelte ſich eine große Menſchenmenge an, die bei der Bekanntgabe der Nachricht durch das Hiſſen einer Flagge ſpontan das Deutſchlandlied anſtimmte. Auch in den Straßen Münchens wurde die Meldung begeiſtert aufgenommen. Meldungen ähnlichen Inhalts liegen aus ganz Deutſchland vor. In vielen Städten läuteten die Glocken. Beſonders groß war natürlich der Jubel in Friedrichshafen In wenigen Minuten waren die Häuſer mit Fahnen in den Lan⸗ des⸗ und Reichsfarben geſchmückt. Aus manchen Fenſtern und von vielen Balkonen arüßten bunte Wimpel. Die im Hafen liegenden Segelboote ſetzten ebenfalls Flaaggen. Bei Bekanntwerden der Nach⸗ richt ließen auch die im Hafen liegenden Bodenſeedampfer ihre Si⸗ renen minutenlang ertönen. Von der Landespolizei wurde aus Böllern ein Freudenſalut von 106 Schuß abgegeben. Zu eben ſolchen Freudenkundgebungen kam es auch in der der Luftſchiffwerft benachbarten, aus den Mikteln der Zeppelinſpende erbapten Werft⸗ arbeiterſtedlung Zeppelindorf. wo auch die Familien mehrerer Mon⸗ teure des„3. R. 3“ wobnen. Die Arbeiterſchaft der Werft verſam⸗ melte ſich alsbald, um zu dieſem Ereianis Stellung zu nehmen. Es wurde dabei insbeſondere auch gegen die Abſicht der Entente vro⸗ teſtiert. die große Werfthalle. in der„Z. R. 3“ gelegen hat, abzu⸗ reißen und ſo der Entwicklung der Werft und ihrer kulturellen Auf⸗ gabe lähmende Feſſeln aufzuerlegen. Spontan wurde dann in der e und unter den Beamten der Werft der Beſchluß gefaßt. en enteern des„Z. R.“, Direktor Dr. Dürr und Chefkonſtruk⸗ teur Dr. Arnſtein eine Huldiauna in Geſtalt eines Facelz u aes zu bereiten. der ſich dann in den Abendſtunden vom Krankenhauz aus nach der Olaaſtraße zur Wohnung Dr. Arnſteins und zur Villa Dr. Dürrs in der Zeppelinſtraße unter Vorantritt der Stadtkapene.“ unter Abſinauna ratriotiſcher Lieder und unter Beteilſaung faſt der geſamten Bevölkerung bewegte. 2. Seite. Nr. 481 Dionnerstag den 16. Oktober 1924 Die weltpolitiſche Seite der chineſiſchen Wirren Von Alexunder von Gleichen⸗Rußwurm Das Schickſal des Reiches der Mitte gibt der übrigen Welt ein beklemmendes Rätſel auf, denn es iſt ja längſt nicht mehr abge⸗ ſchloſſen ftolz und geſondert, und das Ergebnis der gegenwärtigen gewaltigen Kämpfe wirkt mit größter Tragweite zurück, nicht nur auf Rußland und Japan, ſondern auch in erſter Linie auf die Ver⸗ einigten Skaaten und die franzöſiſche Kolonial⸗ politik. Es iſt von höchſter Bedeutung für Europa, ob der Bür⸗ gerkrieg, der ſchon ſeit mehr als zehn Jahren ſchwebt und mit dem die große Umſturzbewegung des Jahrhunderts begonnen hat, eine endgültige Löſung findet und welcher Art, oder ob der unge⸗ heure Brand fortdauert und ſchließlich über die Grenzen greift. In den alten Chroniken von China iſt die Rede von Zeiten, da die gelben Leute, böſe und gottlos geworden, durch das Wüten der Elemente geſtraft wurden. Ueberſchwemmungen, Kriegswirren und irrſinnige Selbſtzerfleiſchung trafen zuſammen. Eine ſolche Zeit ſcheint wieder für Ching angebrochen, der Kampf zwiſchen den verſchiedenen Machthabern von heute erinnert auffallend an Ve⸗ richte einſtiger Fehden aus der Zeit des Confutſe. Doch damals fanden ſich kluge Philoſophen und Kaiſer, um die Wildwaſſer der Ströme und die Wildwaſſer der Kriege einzudämmen. Das chine⸗ ſiſche Volk wurde einem edlen Sittengeſetz untertan und ſprichwörtlich friedfertig. Nicht die Kriegerkaſte, ſondern der Gelehrtenſtand genoß die höchſten Ehren während Chinas langer Blüte. Das Unglück begann mit dem Eintritt des weißen Mannes, der dem uralten Reiche Demütigung über Demütigung zufügte. Aehnlich wie der Türkei gegenüber im 19. Jahrhundert viel von Garantien und Freundſchaft die Rede ging, indeß man Stück für Stück dem Reich des Halbmonds abbröckelte, ließ man es an Verſprechungen nicht fehlen; doch China verlor mehr und mehr an Land und Rechten, bald von den europäiſchen Mächten, bald von Japan beſchnitlen. Chronologiſch läßt ſich der Verluſt wie folgt feſtſtellen: 1874 gab China an Japan die Inſeln Li⸗Kin, 1881 einen Teil von Turkeſtan an das ruſſiſche Reich; 1885 verzichtete es auf zwei große tributpflichtige Länder, auf Birma zugunſten der Eng⸗ länder und Annam zugunſten der Franzoſen;; 1895 nahm Japan die Inſel Formoſa und die Pescadoren. Im ſelben Jahr vergrößerte Frankreich ſeinen Beſitzſtand durch Kiang⸗Hun(Indochina) und 1898 erlitt das Reich der Mitte die herbſte Demütigung durch den Zwang, den euxopäiſchen Großmächten bedeutende Gebiete zu verpachten. Rußland griff nach Port Arthur, Kiau⸗Tſchau wurde Deutſchlands Bereich, England nahm ſich Weihai⸗Wei, Frankreich erhielt Kuang Tſen⸗Huan, nur Italiens Anſprüche wies der Tſung⸗li⸗hamen zurück. Infolge dieſer verſchleierten Abtretungen und der Forderungen von Zöllen war China den Großmächten preisgegeben. Während des japaniſch⸗ruſſiſchen Krieges erledigten ſich zwar die Drohungen des Petersburger Kabinetts, aber Japan packte das Reich der Mitte defto unſanfter, und es vollzog ſich der ſeit dreißig Jahren drohende Verluſt von Korea. Außerdem ſtieg in Tibet der engliſche Einfluß. So war China von allen Seiten unterſpült. Japan reagierte anders auf den Zwang, ſich den Europäern zu öffnen nach langer Abgeſch chloſſenheit und es mag die amerikaniſchen Politiker zum Nachdenken reizen, daß es ein Admiral der Ver⸗ einigten Staaten, Perry, war, der Japan gewaltſam erſchloß. Zu⸗ erſt gezwungen, dann aber mit wahrer Leidenſchaft nahm das Inſel⸗ reich den europäiſch⸗amerikaniſchen Einfluß auf, eröffnete eine kluge auswärtige Politik, erwies ſich den Ruſſen im Kampf überlegen und ſteht heute am Beginn einer panaſiatiſchen Aera, in der es die Führerrolle erſtrebt. Dazu iſt die Herrſchaft über China notwendig, und man erkennt jetzt, daß Japan dieſes Ziel mit Geduld und Schlauheit ſeit einem halben Jahrhundert verfolgt, hauptſächlich durch Penetration. Zwar ſchloß Japan im Jahre 1871 einen Pakt mit China zur Verteidigung„gegen die weiße Gefahr“ war aber drei Jahre ſpäter ſchon bereit, im Wettkampf nuit den Europäern dem Verbündeten die Inſeln Li⸗Kin abzuluchſen und verfolgte mit äußerſter Jähigkeit den Plan, auf dem Feſtland in Korea Fuß zu faſſen. Es ſetzte ſich zu⸗ erſt(1895) in den Beſitz von FJormoſa und der Pescädoren, die Korea iſolieren. Unter dem Druck Rußlands mußte es allerdings Ligo⸗tung wieder, aufgaben, entſchädigte fich aber zehn Jahre ſpäter durch einen glänzenden Schachzug, indem es Port Arthur mit Korea gewann. Weitere zehn Jahre ſpäter nahm es im Weltkrieg ſeinen Borteil wahr durch Wegnahme von Kiau⸗Tſchau und legte Nach⸗ druck auf die Vorherrſcheßt ſeines Einfluſſes in China. Nur wenig iſt der Erfolg der japaniſchen Politik durch die Konferenzen von Paris und, Waſhington aufgehalten, die ſich grundfätzlich für Chinas Selbſtändigkeit ausſprachen. Jetzt ſcheint es den Japanern vorteilhaft, zur weiteren Verwirk⸗ lichung ihrer Pläne mit dem einſtigen Geaner Rußland zuſammen zu arbeiten, denn auf dieſe Weiſe läßt ſich das von innen heraus geſchwächte Reich durch eine Art Treibſagd in völlige Abhängigkeit bringen. Es fragt ſich nur, ob es nachher ge⸗ lingt, die Ruſſen wieder abzuſchütteln, wenn ſie ibre Arbeit getan haben. Die Möglichkeit einer gemeinſamen Aktion von Ruß⸗ land und Japan in China beunruhigt die Herren im weißen Haus wohl nicht mit Unrecht Aeußere kriegeriſche Erfolge ſind revolu⸗ tionären Regierungen von jeher beſonders erwünſcht geweſen, aber hei dem heutigen Rußland handelt es ſich nicht nur um ſtaatliche Umwälzungen, die durch Waffenerfolge Kredit und konventionelle Bejahung erſtreben, ſondern um einen fanatiſchen neuen Glauben, einen neuen Iſlam, der am liebſten durch Feuer und Schwert Prot paganda treibt. Unter ſolchen Umſtänden herrſcht wohl wenig Bedenken in Ruß⸗ land, mit Japan geweinſames Spiel zu machen. Für den Bolſche⸗ wis mus bleibt es die Hauptſache, Anhänger zu gewin⸗ nen und man ſchmeichelt ſich in Moskau, unter den Japanern zahl⸗ reiche Geſinnungsgenoſſen zu haben, zahlreich genug, der Regierung des Mikado unbeguem zu werden, ſobald dieſe ſich den ruſſiſchen Mürſchen nicht gefdaig zeigen ſollte. Daß in Ehinag ſelbſt die Weltanſchauung der Vowfſets tief eingedrungen iſt, läßt ſich immer deutlicher erkennen und muß den Großmächten zu denken geben. Die noch vorhandenen Piffeyenzen zwiſchen Javan und Rußland ſind geringfſigig und beziehen ſich nur auf die Inſel Sachalin. Sie wurde von den Ruſſen im Johre 1806 eingenommen, im Laufe der Zeit mit Japan geteilt durch das Uebereinkommen von Porths⸗ mounth, dann bei Rußlands Niederbruch von Japan beſetzt. Jetzt ſcheint man daran zu gehen, die nördliche Hälfte wieder den Ruſſen zu üßberlaſſen laut einem Vertrag, der gleichzeitig die japaniſche An⸗ erkennung der Sowjets enthalten ſoll. Nach allem liegt es nahe, daß ein Zuſammengeben des von Amerika in ſeinem Nationalſtolz gekränkten Japan mit Rußland be⸗ vorſteht und daß ſich die chineſiſche Angelegenheit dadurch zu einer furchtbaren Sphinxfrage auswächſt. Die Wirtſchaſtskriſe im Kuhegebiet Geſtern vormittaa wurden im Oberbergamt Dortmund die Ve rhandlungen zwiſchen den Regierunasvertretern einerſeits ſowie den Berabauintereſſenten andererſeits eröffnet. Die Bericht⸗ erſtattuna der Vertreter der Bergarbeiterverbände nahm den aganzen Vormittaa in Anſpruch. Nachmittaas fand eine Ausſprache mit den Vertretern der von den Ze chenſtillegungen und Arbeiterent⸗ laſſungen betroffenen Gemeinden ſtatt. Die Gemeindevertretet ſchil⸗ derten die weiterhin untragbare Notlage der Kommu⸗ nen und forderten Erleichterung der kommunalen Laſten für die Ar⸗ beitsloſen. Ein beſonders draſtiſches Beiſpiel für die durch die Still⸗ leaungen im Berabau außerordentlich geſteigerte Belaſtung der Ge⸗ meindekaſſen durch die Erwerbsloſenfürſorge bietet die Gemeinde Annen mit 10 000 Einwobnern,. von denen 5000 Unterſtützunas⸗ empfänger ſind. Von Seiten der Regierungsvertreter wurde darauf hingewieſen. daß bei den jetzigen Beſprechungen, die ledialich infor⸗ matoriſchen Charakter tragen keine Zuſagen iraendwelcher Art für die Erleichterung der Laſten gegeben merden könnten, Ent⸗ ſcheidende Maßnahmen könnten nur durch die geſetzgebenden Körper⸗ bau der Regiebeamten beginnt ſich fühlbar zu machen. Neue Mannheimer Zeldung(Mittag⸗Rusgabe) Der Anleiheerfolg Rekordzeichnung auch in London 2 London, 16. Okt.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Die Szenen in der City bei der geſtrigen Zeichnung beweiſen, wie vergeblich die Sabotagenverſuche eines Teiles der eng⸗ liſchen Preſſe geweſen ſind. Der Erfolg war derſelbe wie in Amerika. Der Andrang zu den Zeichnungsliſten bildete einen Rekord. Schon um 6 Uhr morgens fand ein Konſtabler einen Mann, der auf der Vortreppe der Bank von England lag und er⸗ klärte: Er wünſche der Erſte bei der Zeichnung der Deutſchland⸗ Anleihe zu ſein. Von da ab ſtieg die Polonaiſe rapide. Sie dehnte ſich bis auf die umliegenden Straßen aus und kam im Bogen wieder zurück, ſo daß bei der Oeffnung der Tür das Ende wieder am Kopfe ſtand. Ungefähr 1500 Perſonen befanden ſich in der Polonaiſe. Männer und Frauen jeden Alters und jeder Klaſſe waren darunter. Kurz nach 9 Uhr wurde die Tür unter lautem Hurra der Wartenden geöffnet. Die ungeheure Schlange bewegte ſich nun langſam vorwärts in die Bank. In wenigen Minuten war der Betrag überzeichnet. Die Bank hielt jedoch die Liſten bis 1 Uhr offen, um allen Gelegenheit zu geben, ihre Geſuche anzu⸗ geben. Bis dahin war der Betrag vielfach überzeichnet. 0* Franzöſiſch⸗amerikaniſche Anleihebeſprechungen VParis, 16. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) P. Mor⸗ gan iſt geſtern abend hier eingetroffen und wird heute und morgen mit den franzöſiſchen Großbankdirektoren Unter⸗ handlungen pflegen betr. der Unterbringung einer franzöſiſchen Anleihe von 200 Millionen Dollar. Aus London trafen die dor⸗ tigen Vertreter des Hauſes Morgan, Lamont und Stettinius, ein. An den Beſprechungen wird auch der Vertreter des Hauſes Lazar teilnehmen. In hieſigen amerikaniſchen Finanzkreiſen iſt der große Erfolg der deutſchen Anleihe in den Vereinigten Staaten mit leb⸗ hafter Befriedigung aufgenommen worden und man ſchätzt die Ausſichten für den Erfolg einer franzöſiſchen Anleihe auch ſehr günſtig ein. Gerüchtweiſe taucht hier die Nachricht auf, daß ameri⸗ kaniſche Bankiers es gerne ſehen würden, wenn die Unterbrin⸗ gung der franzöſiſchen Anleihe am 11. November, dem Tage des Waffenſtillſtandes, ſtattfände. Die Amerikaner würden in der Wahl dieſes Tages gewiſſermaßen den Beweis der Ausſöhnung zwiſchen Deutſchland und Frankreich erblicken. Selbſtver⸗ ſtändlich wehrt man ſich ganz entſchieden gegen eine mutung, die man, wie die„Informatfon“ ſchreibt, als Erniedri⸗ gung für Frankreich betrachten würde. Die Kommentare über die deutſche Anleihe gipfeln in der Vehauptung, daß nunmehr eine glückliche, wirtſchaftliche und finan⸗ zielle Periode dem Reiche beſchieden ſei. Es fehlt jedoch an einer bernünftigen Begründung dieſer optimiſtiſchen Auffaſſung. Man hat eher den Eindruck, als ob die Optimiſten das Ziel verfolgten, die öffentliche Meinung über die furchtbaren Laſten, die der Dawesplam Deutſchland auferlege, hinwegzutäuſchen. Der Wahlkampf in England Macdonald im Wahlkampf zzu, London, 16. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Die Wahl⸗ ſchlacht tobt ſehr heftig. Faſt ſämtliche Führer der Parteſen haben ihre Eröffnungsrede gehalten. Macdonald fuhr am Dienstag im Automobil von Glasgow über Edinbourg nach New⸗ caſtle, wo er inſolge dichlen Nebels mehrere Stunden zu ſpät ein⸗ traf. Er hielt dann in einer Verſammlung eine feurige Rede, die begeiſterten Beifall hervorrief. Die Reden Macdonalds auf ſeinem Wahlfeldzuge werden begreiflicherweiſe mit großem Intereſſe in ber Cit berfolgt. Geſtern ſagte der engliſche Miniſterpräſident folgendes: 2— „Die Arbeiterpartei wird vielleicht geſchlagen werden, aber das kann mir egal ſein. In dieſem Falle wird die Oppofl⸗ tion in derſelben Tüchtigkeit, mit der ſie die Geſchäfte des Landes erledigte, in Aktion treten.“ Dieſe Bemerkung wird natürlich in dem Sinne auszſelegt, als ob Macdonald mit Verluſten der Arbeiter⸗ bartei bei den kommenden Wahlen rechne. In einer Wahlverſammlung, der Macdonald beiwohnte, ſtürzte das Gerüſt, auf dem der Miniſterpräſident ſeine Rede hielt, zufammen. Ungefähr 200 Perſonen gerieten unter die Bretter und arbeiteten ſich unter Schutt und Trümmer langſam wieder hervor. Dee Miniſterprſſſident kam ohne die geringſte Ver⸗ letzung davon. Einige Perſonen wurden verletzt. Lloyd George lanziert eine heftige Kampferklärung gegen den Sozialis⸗ mus in Queenshall in London. Er erklärte: Die Liberalen würden die Sozialdemokraten nie wieder unterſtützen, er fügte hinzu mit einem Hintergedanken auf die von ihm angeregte Koalition der Liberalen mit den Konſervativen: Wenn die Tories allein ſtünden, ſo würde es nicht lange dauern, bis die beſtehende Ord⸗ nung über den Haufen geworfen werde. Die Liquldation der Negle Die Rechlslage nach der Auflöſung Die Direktion der Regie gibt bekannt: Sämtliche von der franzöſiſch⸗belgiſchen Eiſenbahn⸗Regie abgeſchloſſenen Pacht⸗ oder Mietsverträge, betreffend Vahnhofsgelände und ſonſtige inner⸗ oder außerhalb des Bahngebietes gelegenen Grundſtücke, Jagd⸗, Fiſcherei⸗ oder Reklamerechte, Abkommen mit Aemtern, auch ſoweit ſie nicht einzeln gekündigt worden ſind, er⸗ löſchen am 15. November 1924. Die deutſche Eiſen⸗ bahngeſellſchaft, die nicht in dieſe Verträge eintritt, behält ſich vor, vom 16. November 1924 ab neue Uebereinkommen mit den früheren Vertragsinhabern zu treffen, Für dieſe letzteren beſteht ein vertragsloſer Zuſtand, bis die deutſche Eiſenbahngeſellſchaft eine Entſcheidung betreffs der neu abzuſchließenden Verträge getroffen hat. Was die Privatanſchlüſſe betrifft, ſo werden dieſelben durch ſpätere Bekanntmachung geregelt werden. Das Schickſal der deutſchen Regiebeamten Ueber die Zukunft der deutſchen Regiebeamten wird der„Frankfurter Zeitung“ aus Mainz berichtet: 35 15— on der franzöſiſchen Verwaltung werden jetzt alle ſeinerzeit in den Dienſt der Regie eingetretenen Deutſchen— meiſt wegen Verfehlun⸗ gen in Deutſchland entlaſſenen Beamte— hier zuſammengezogen, um nach Frankreich transportiert zu werden. Es han⸗ delt ſich dabei um ungefähr 2000 Perſonen, die keinerlei Aus⸗ ſicht mehr haben, in deutſche Dienſte aufgenommen zu werden, ſon⸗ dern die im Gegenteil von deutſcher Seite Beſtrafungen zu gewärtigen haben. Von den Franzoſen ſelbſt werden dieſe Leute als Landesverräter angeſehen und mit Verachtung be⸗ handelt Sie werden von einigen franzöſiſchen Großinduſtriellen, insbeſonder einer Lokomotiofabrik in Bordeaux, angeworben, keil⸗ weiſe wird ihnen auch Arbeit in Algier und Marokko in Aus⸗ ſicht geſtellt. Was ſie dort erwartet, darüber geben ſich dieſe Be⸗ dauernswerten keinen Illuſtonen hin, doch bleibt ihnen kein anderer Ausweg. Die Franzoſen n zur Unterbringung der 2000 Men⸗ ſchen faſt fämtliche bisher noch von der Veſetzung freigelaſſenen Hotels beſchlagnahmt, ſodaß die dort wohnenden deutſchen Reiſenden Hals über Kopf ihre Zimmer räumen mußten. Die ſchwediſche Regierungskrifis. Das„B..“ läßt ſich aus Stockholm melden, daß Branting mit der Bildung der neuen ſchaften beſchloſſen werden. Heute vormittaa wurden die Verhand⸗ lungen fortaeſetkt. 5 Regierung beauftragt worden iſt und auch den Antrag an⸗ genommen hat. eN e ee n ſolche Zu⸗ Die deutſche Regierungskriſis Immer noch keine Entſcheidung! J Berlin, 16. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Der neue deutſche Parlamentarismus hat keinen dramatiſchen Zug. Er nimmt wohl mitunter einen Anlauf, aber dann verſickert er wieder langſam in müder Gleichgültigkeit. Von dem geſtrigen Tage hatte man er⸗ wartet, daß er endlich, ſo oder ſo, die Entſcheidung bringen werde. Das iſt nicht geſchehen. Man hat vormittags in den Fraktionen ver⸗ handelt und nachmittags wieder. Zwiſchen durch iſt auch das Reichs⸗ kabinett ein paar Stunden beiſammen geweſen. Schließlich iſt alles ſo geblieben, wie es war. Eine Führerbeſprechung, die auf den ſpäten Abend anberaumt war, und in der ſozuſagen die Syntheſe gefunden werden ſollte, iſt unter ſolchen Umſtänden wieder abgeſagt worden. Man war in den Teilen ſich nicht einmal einig, wie ſollte man den ausſichtsloſen Verſuch wagen, ein Ganzes zuſammen⸗ zufügen. Wenn man will, kann man ſagen: Man iſt geſtern um einen kleinen Schritt weiter gekommen. Aber es ſieht nun ſo aus, als ob die Auflöſung vermieden werden könnte, nachdem ſich die demokratiſche Fraktion zu einem Gedanken zurückgefunden hat, der ſchon in der vorigen Woche von ihr erwogen worden war. Man wird darnach neutral zu bleiben trachten und es von dem Programm des künftigen Kabinetts, ſeinen Taten und vielleicht auch von ſeiner Zuſammenſetzung abhängig machen, ob man es nicht auch teilweiſe unterſtützt. Wenn dem Zentrum dieſe Haltung der demo⸗ kratiſchen Fraktion, auf die wir andeutend ſchon vorbereiteten, ge⸗ nügt, mag es ſein, daß die Kriſe beigelegt und die Auflöſung vermie⸗ den wird. Daß im Zentrum noch allerlei ernſteinnere Hemmniſſe zu überwinden ſind, ergibt ſich aus dem Ausgang der geſtrigen Abendſitzung, wo man nach lebhaftem Streit auseinanderging, mit dem einzigen Entſchluß, die Sache noch einmal zu überſchlafen. Vielleicht— man ſollte es wenigſtens hofſen— werden wir heute abend glücklicher ſein; dann wird es Zeit ſein, über dieſe neueſte Kriſe noch einiges Grundſätzliche zu ſagen. Die Berliner Preſſe betrachtet im weſentlichen den Weg zur Rechtskoalition nunmehr als geebnet. Nur die Voſſiſche Ztg. bleibt dabei, die Dinge auf ihre eigene Art zu ſehen. Sie behauptet,„man“ nehme an, daß nunmehr auch das Zentrum darauf dringen werde, daß die Regierung es auf eine Kraftprobe ankommen läßt und vor den Reichstag tritt. Das Zentrum indes ſcheint unter dieſem„man“ nicht zu verſtehen zu ſein. Die„Germania“ rechnet vielmeht, daß die Verhandlungen wegen der Erweiterung der Regierung nach rechts heute fortgeſetzt würden. Ziemlich kleinlaut und mürriſch aber fügt ſie hinzu, es ließe ſich freilich noch nicht überſehen, mit welchem Erfolg, aber vorausſichtlich würde das Zentrum heute vormittag zum endgültigen Entſchluß kemmen. Im„Lokalanzeiger“ wird der Verſuch gemacht, im Umriß feſtzu⸗ legen, wie das neue Miniſterium ausſehen wird, nämlich in der Hauptſache faſt ſo wie das disherige. Die Vizekanzter⸗ ſchaft würde vorausſichtlich mit dem Innenminiſterium verbunden bleiben und Herrn Hergt übergeben werden. Herr Schiele würde Wirtſchaftsminiſter und Herr Leopold Ver⸗ kehrsminiſter werden. Geßler würde man auch in rechtsgerichte⸗ ten Kreiſen ungern gus dem Reichswehrminiſterium ſcheiden ſehen. Vielleicht würde ſich eine Möglichkeit finden laſſen, ihm noch ſein Portefeuille zu erhalten(wofür es ja immerhin„Vorgänge“ in der Vergangenheit gebe). Der„Vorwärts“ rechnet aus, daß dieſe neue Regierungskoali⸗ tion, in der 151 Deutſchnationale und Volksparteiler, von Bayern und der Wirtſchaftspartei gar nicht zu reden, 65 Zentrumsleuten gegenübe:ſtünden, ein„Stuck aus dem Tollhaus“ ſein werde. zum Kabinett geladen. Um 10 Uhr will Herr Jührer der alten Koalltion empfangen. Aus den Reichstagsausſchüſſen Zm Geſchäftsordnungsausſchuß des Reichstages wurde geſtern die Frage der Auslegung des Ar⸗ tikels 64 der Reichsverfafſung aus Anlaß eines Antrages der Nationalſozialiſtiſchen Partei grundſätzlich behandelt. Der Artikel 54 beſtimmt: Der Reichskanzler und die Reichsminiſter bedürfen zu ihrer Amtsführung des Vertrauens des Reichstages. Jeder von ihnen muß zurücktreten, wenn ihm der Reichstag nach ausdrück⸗ lichem Beſchluß ſein Vertrauen entziehk. Der nationalſozia⸗ liſtiſche Antrag verlangt nun eine Entſcheidung darüber, ob die Regierung ſchon durch ihr Beſtehen das Vertrauen des Reichstuges heſitzt oder ob ſie dazu ausdrücklich eines Vertrauensvotums bedarf. Die Mehrheit des Ausſchuſſes ſtellte ſich auf den Standpunkt, daß der erſte Satz des Artikels 34 lediglich ein Bekenntnis zum parla⸗ Syſtem enthält und daß der zweite Satz ausſchlag⸗ gebend ſei, wonach der Rücktritt eines Miniſters bezw. des Kabinetts nur bei der Annahme eines ausdrücklichen Mißtrauens⸗ votums zu erfolgen hat. Die Ausſprache wurde dann auf Don⸗ nerstag vertagt. Im Reichskagsausſchuß für ſoziale Angelegenheiten wurden geſtern die Grundſätze üder Vorausſetzung, Art und Maß der Fürſorgeleiſtungen behandelk. Der Entwurf der Reichsveglerung will die Fürſorge für kriegsbeſchädigte und kriegshinterbliebene Sozial⸗ und Kleinrentner aufrecht erhalten. Im allgemeinen fand der Entwurf die Zuſtimmung der über⸗ woegenden Mehrheit des Ausſchuſſes, jedoch vermißte der Ausſchuß Veſtimmmgen über das Verfahren bei der Durchführung der Für⸗ ſorge, die für die Länder bindend ſein ſollben. Der Ausſchuß erklärte einmütig mit allem Nachdruck, daß er ſich mit den vor⸗ handenen nicht begnüge, ſondern von reichswegen beſondere Durch⸗ führugsvorſchriften verlangen werde. Die Spezialberatung wurde auf heute vertagt. Im„Rechtsausſchuß“ des Reichstages, der nur noch aus Sozialdemokraten und Kommu⸗ niſten beſteht, verlas geſtern der Vorſitzende, der kommuniſtiſche Ab⸗ geordnete Katz, einen an ihn gerichteten Brief des Reichstags⸗ präſidenten Wallraff, in dem er darauf aufmerkſam macht, daß er etwaige Beſchlüſſe des Ausſchuſſes, ſolange dieſer nach der Ge⸗ ſchäftsordnung beſchlußunfähig ſei, geſchäftsordnungsmäßig nicht Folge zu geben vermöge. Nachdem ſich im Anſchluß daran mehrere Redner zu der Auffaſſung des Reichstagspräſidenten die ſie für abſolut irrig hielten, geäußert hatten. wurde die ſachliche Ausſprache eröffnet. Der kommuniſtiſche Antrag, der die Auf⸗ hebung des vom bayeriſchen Geſamtminiſterium unter dem 26. Sep⸗ tember 1923 angeordneten Ausnahmezuſtandes verlangt, und der entſprechende ſozialdemokratiſche Antrag wurden angenommen. Letzte Meldungen Die Wahabiten in Mekka 2271 London, 16. Okt.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Dem Marx die dann gen in Mekka ein, nachdem ſie die Heilige Stadt zuerſt umringt hatten und Wadi Halfa eingenommen hatten. UBerlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Karl Kautzky, der Theoretiker der Sozialdemokratie wird heute 70 Jahre alt. Aus dieſem Anlaß ſoll heute abend eine Feſtver⸗ ſammlung der ſozialdemokratiſchen Funktionäre ſtattfinden, in der nach Orgelmufik und„internationalen Liedern“ Dr. Rudolf Hilferding über„Kautzky und ſein Werk“ ſprechen wird. Von Hilferding ſtammt auch der Feſtartikel im heutigen Vorwärts. Die Deutſchnationgen ſind für heute vormittag um ½10 Uhr „Daily Expreß“ wird aus Kairo gemeldet: Ddie Wahabiten dran⸗ * — Donnerstag, den 16. Oktober 1924 nNeue Mannheimer Jeſtung[Mittag⸗Ausgabe) 3. Seite. Nr. 481 Wirtſchaſtliches und Soziales Steuer-Erleichterungen für die Landwirtſchaft in den Nolgebieten Dem Vorgehen des Reichsfinanzminiſters entſprechend, hat der badiſche Finanzminiſter mit Rückſicht auf fi fen Bettegchaden in Baden für die Landwirtſchaft auch außerordentliche Erleichterun⸗ gen in der Einziehung der ſtaatlichen Grund⸗ und Gewerbeſteuer gewährt. In den als Notgebieten anerkannten Teilen Badens ſol⸗ den die Grund⸗ und Gewerbeſteuerbeträge für landwirtſchaftliches Grund⸗ und Betriebsvermögen die am 15. Oktober 1924 fällig wer⸗ den, grundſätzlich ohne Antvag bis auß weiteres allgemein ge⸗ ſtundet werden. Als Notgebiete, d. h. als Gebiete, in denen mehr als 50 v. H. der Ernte vernichtet ſind, ſollen wie mitgeteilt, die gleichen Gebiete gelten, die auch beim Einzug der Reichsſteuern als Notgebiete behandelt werden; ſie ſtehen im einzelnen bis jetz! noch nicht feſt. Die Gemeinden werden erſucht werden, in dieſen Gebieten auch für die an ſie geſchuldeten Grund⸗ und Gewerbe⸗ ſteuern ſowie für die Gebäudeſonderſteuer entſprechende Erleich⸗ derungen zu gewähren. Ernforderung von Aufwertungsbeträgen bei der Landabgabe Durch Erlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 30. Sep⸗ tember 1924 werden die Finanzämter ermächtigt von der Einfor⸗ derung von Aufwertungsbeträgen zur Lohnſteuer 1923 und zur Arbeitgeberabgabe ſowie von der Erhebung von Verzugszuſchlägen dann abzuſehen, wenn der Zahlungstermin nur um wenige Tage überſchritten worden iſt und eine abſichtliche Verzögerung durch den Steuerpfſichtigen nicht vorliegt. Der Erlaß des Reichsfinanzmini⸗ ſters läßt eine entſppechende Anweiſung bezüglich der Landabgabe, die die Landwirtſchaft entſprechend der Arbeitgeberabgabe der In⸗ duſtrie und des Gewerbes zu entrichten hatte, vormiſſen. Die Ba⸗ diſche Landwirtſchaftskammer iſt deshalb in einer Ein⸗ gabe an das Reichsminiſterium der Fimanzen dahin vorſtellig ge⸗ worden, daß die für die Induſtrie und das Gewerbe bezüglich der Arbeitgeberobgabe gewährten Erleichberungen auch der Landwirt⸗ ſchaft hinſichtlich der Landabgabe zugebilligt werden. Mit Rück⸗ ſicht darauf, daß die badiſche Landwirtſchaft durch die Landabgobe ſehr hart mitgenommen worden iſt, wurde beantragt, daß für Ba⸗ den allgemein von einer Nachforderung von der Landab⸗ gabe abgeſehen wird. Abſchied der heimkehrenden Pfälzer Zu Ehren der heimkehrenden ausgewieſenen Pfälzer veranſtal⸗ tete der Pfälzer Treubund in dem von der Stadtaärtnerei unter Leitung des Stadtbaumeiſters Schneider prächtig geſchmückten Waanerſaal in München einen Abſchiedsabend der einen eindrucksvollen Verlauf nabm. In ſeiner Begrüßunasanſprache ge⸗ dachte lt.„Münch. N..“ Generalſtaatsanwalt Nortz der Zeiten vor einem Jahr, als am Bahnhof Ströme von Flüchtlingen eintrafen und in München Hilfsbereitſchaft und Unterkunft fanden. Er ent⸗ wickelte weiter den Werdegana des Pfälzer Treubundes. der den Ausgewieſenen Treffpunkte zu geſelligem Zuſammenſein gab. Da⸗ durch ſollte ihnen auch in München die Heimat nahe ſein. Und nun ſchläat endlich die Befreiunasſtunde. Viele ſind ſchon heimgekehrt. Und für die Letzten ſollte dieſer Abſchiedsabend ſein. Redner dankte den erſchienenen drei Pfälzer Vereinen. ſowie den Vertretern der Be⸗ hörden. Erſchienen waren Miniſter Stützel, der Staatskommiſſar für die Pfalz Geh. Rat Dr. Wappes, General Lehmann. Mi⸗ niſterialdirektor Spangenberaer. Miniſterialrat Dr. Laforet, Polizeipräſident Mantel, Bürgermeiſter Küfner, Reichsbahn⸗ direktions⸗Präſident Völcker. Präſident der Oberpoſtdirektion Feineis, der frühere Reaierungspräſident Blaul. Oberreaie⸗ rungsrat Wenner, Oberſtaatsanwalt Klee, General Stömer vom Roten Kreuz und General Müller. Miniſter des Innern Stützel führte u. a. aus, daß die bayeriſche Regieruna ſtets für die Pfälzer Sorge getragen habe. Deshalb mußze ſie dem Londoner Abkommen zuſtimmen. Dadurch nur ſei die Heim⸗ kehr und Linderung der Pfälzer Not möalich. Die Pfalz habe ein unbeſchränktes Maß von Treue und Leid getragen. Die bayeriſche Regierung drücke ihre Bewunderuna für die Pfälzer deshalb aus und ſei ſich bewußt. daß die Pfälzer Größtes geleiſtet haben. Ein Gutes hätten die Franzoſen aber mit ihrer Ausweiſung der Pfälzer doch erreicht. Die Pfälzer hätten ihr baneriſches rechtsrheiniſches Mutterland kennen gelernt. Das Zuſammengehöriakeits⸗ gefühl ſei unbedinat gaeſtärkt. Auch das volitiſche und wirt⸗ ſchaftliche Band ſei enger geſchlungen. Die Münchner ſeien Födera⸗ liſten, aber keine Partikulariſten. Es gebe kein Banern außer dem Reich, auch nicht vorübergehend. Die Einiakeit. die zwiſchen den Pfälzern herrſcht, müßte für manchen rechtsrheiniſchen Baner vor⸗ bildlich ſein. Zum Schluß aab der Miniſter den beſten Glückw' en⸗ für die Heimkehrenden Ausdruck, für die dieſe mit arößtem Beifall berbrachte Geheimer Rat Nach dieſen bedeutunasvollen Worten überbrachte Geheimer Rat Wappes Grüße und beſte Heimkehrwünſche des Miniſterpräſiden⸗ ten, der am Erſcheinen verhindert war. Er aing auf die Organiſa⸗ tionsarbeit näher ein, die die Reaieruna für die Ausgewieſenen ge⸗ leiſtet hatte. Alles ſei getan worden. um der Aufaabe gerecht zu wer⸗ den. Große Hilfe leiſtete hierbei auch der Treubund mit. Aber auch der Stadt München, die den Heimatloſen ein Heim bot, ſowie dem Roten Kreuz, gehühre unermeßlicher Dank. Werde aber nun alles vorüber ſein? Werden neue Leiden kommen? Die FJeit⸗ und Datumänderungen bei Luſt⸗ und Seefahrten Bei der Bekanntgabe der Fahrzeiten des Zeppelinkreuzers fiel wohl manchem zum erſtenmal der Zeitunterſchied zwiſchen der heimat⸗ lichen amerikaniſchen Zeitrechnung auf, der durch das Erſcheinen des Sonnengeſtirns bedingt iſt. Wie groß die Entfernung iſt, kann ſich jeder ſelbſt ausrechnen. Zu ihrer Achſendrehung um ſich ſelber bꝛaucht die Erde 24 Stunden. Wir ſprechen aber fälſchlicher⸗ weiſe vom Aufgang der Sonne und denken nicht daran, daß wir von Weſten her uns nach Oſten der Sonne zu bewegen. Wir ſagen, die Sonne marſchiert von einem Mittagskreis zum anderen und braucht 24 Stunden, bis ſie alle 360 Grade durchwandert hat. Dann ht ſie uns von neuem auf. Sie läuft alſo in einer Stunde 15 rade, geht alſo an einem um 15 Grade weſtlich gelegeneren Ort um 1 Stunde ſpäter auf. Newyork und Friedrichshafen liegen etwa 83 Grad voneinander entfernt, ſagen wir rund 90 Grade. So kom⸗ men wir auf 6 Stunden, um die uns das weſtlich gelegene Amerika in der Zeit nachhinkt, d.., wenn die Sonne früh 6 Uhr uns weckt, kann ſie, da ſie von Oſten her auf uns zueilt, nicht gleichzeitig die Schläfer in Newyork wecken, ſondern erſt 6 Stunden ſpäter, dann haben wir bereits mittags 12 Uhr.* Die Beſatzung des Zeppelin muß alſo ihre Uhren regeln da ſie die gaalndeſer nuch fltketeunppäiſcher Zeit weiter laufen, ſo kann es vorkommen, daß das Luftſchiff am hellen Tag, etwa 4 Uhr, in Amerika ankommt, und die Ühren der Beſatzung zeigt 10 Uhr nachts. Bei je 15 Graden muß der Zeiger eine Stunde rückwärts gedreht werden, darnach bei 90 Graden 6 Stunden! Dann ſtimmen alle Schiffsuhren mit der Newyorker Zeit überein. Dieſe Rückſichtnahme auf die jeweilige Sommerzeit eines Ortes kann zu A Dingen führen, wie wir ſogleich ſehen werden. Der Zeppelin 9 8 fährt nur etwa 83 Grad des Erdballes, alſo rund 90 und muß—— Uhren um 6 Stunden zurückdrehen. Würde er die gleiche 72 5 noch weiter weſtwärts fahren, alſo vom 75. Grad 0 5 (Newyork) bis zum 165. Grad, das wäre die Linie, die 710 5 Beringſtraße zieht, ſo hätte er nochmals 90 Grad eg Uhren müſſen alſo auf dem Luftkreuzer nochmals 6 ienes gerichtet werden, macht 12 Stunden gegenüber der Friedrichsha Zeit. Wäre nun gleichzeitig ein Luftſchiff von Friedrichshafen aſt⸗ wärts geflogen u Peeden Geſchwindigkeit und denſelben Be⸗ dingungen, ſo würde nach Durchquerung des 7 55 in 17 Entfernung von 90 Grad die Schiffsuhr mit der uhr 115 ſtelle— ſagen wir beiſpielsweiſe, Ehaſſa, um 6 Stunden diffe⸗ Rheinlande rieren, das heißt, der Sonnenaufgang hatte dort 6 Stunden früher bei uns, demnach zeigt die Uhr in der tibetaniſchen ſind Urland und Schickſalsland für Deutſchland. Hier liegen die Fragen der Welt. Wir brauchen den Rhein zum Leben und die Franzoſen brauchen ihn zum Herrſchen. Wir müſſen den Rhein haben. Geh. Rat Wappes ſchloß mit den Worten: Wenn die Pfalz nicht hält, iſt der Rhein verloren. Unſere einzige Waffe iſt die Geſinnung der Opfermut der Bevölkeruna. Daß Sie dieſen ſo dlänzend bewieſen haben. dankt Ihnen das ganze deutſche Volks Geben Sie hinüber mit der Elaſtizität, die Sie in ſchweren Kämpfen bewährt haben. Vielleicht werden Sie ſie wieder brauchen können. Sie ſtehen wieder an den Ufern des Rheins und bewahren die Krone. Wir laſſen Sie hinüber mit der Hoffnung. daß einſt wieder auf dem Rhein die Macht und Herrlichkeit des Reiches erſtehen werde. Wah⸗ ren Sie Deutſchlands heiliaſte Güter am Rhein! Brauſender Beifall und das Deutſchlandlied folgten dieſen Wor⸗ ten. Als Vertreter der Ausgewieſenen dankte Oberinſpektor Groth für die Aufnahme und liebevolle Sorge in München. Seine herz⸗ lichen Worte galten vor allem der bayeriſchen Regieruna, dem Land⸗ taasausſchuß, dem Staatskommiſſar, den Kirchenbehörden. der Reichs⸗ bahn, Poſt, dem Roten Kreuz. dem Treubund und der Preſſe. Bür⸗ germeiſter Küfner zeichnete ein vortreffliches Charakterbild des Pfälzers. an deſſen Treue die franzöſiſchen Pläne ſcheitern mußten. Unſere Pfalz wird es ſchaffen, den Rhein deutſch zu erhalten. Für die Reichsbahndirektion München gab Geheimrat v. Völcker den Heimkehrern die beſten Wünſche mit auf den Weg. Zum Schluß des offiziellen Telles teilte Generalſtaatsanwalt Nortz Telegramme des Juſtizminiſters und des Handelsminiſters, des Kirchenpräſidenten Dr. Veit, des Baneriſchen Beamtenbundes und des Vereins der Pfalzer in Berlin mit, die den zurückkehrenden Ausgewieſenen frohe Heim⸗ kehr wünſchten. Der Redner gedachte beſonders auch der Arbeit der Preſſe, der er für ihre Unterſtützung der deutſchen Sache in der Pfalz beſonderen Dank ausſprach. Den bunten Teil beſtritt neben dem Pfälzer Treubund⸗ Orcheſter u. a. der bekannte Pfälzer Mundartdichter Ludwig Hartmann, der einen großen Heiterkeitserfola mit ſeinen Dialektdichtungen er⸗ Städtiſche Nachrichten Maßnahmen gegen den Wohnungsmangel: Zur Veröffentlichung des Städtiſchen Nachrichtenamts, wonach nicht nur freiwerdende und unbenutzte Wohnungen beim Wohnungs⸗ amt unverzüglich zu melden ſind, ſondern auch unverzüglich Anzeige zu erſtatten iſt, wenn Fabrik⸗, Lager⸗, Werkſtätten⸗, Dienſt⸗, Geſchäftsräume, Läden uſw. leerſtehen oder frei werden, iſt folgendes mit Nachdruck zu bemerken: Wenn das Mannheimer Wohnungsamt tatſächlich daran denkt. von den Beſtimmungen des§ 3 des Reichs⸗Wohnungsmangelgeſetzes und des§ 2 der badiſchen Ausführungsverordnung zu dieſem Geſetz bei gewerblichen Räumen Gebrauch zu machen verläßt es im Augen⸗ blick, in dem die Freigabe der gewerblichen Räume allgemein ver⸗ langt wird, ſeine bisherige Uebung und verſchärft ſie. Selbſt in Zeiten ſtrengſter Anwendung der einſchlägigen Beſtimmungen hat das Wohnungsamt von dieſen Beſtimmungen keinen Gebrauch ge⸗ macht. Bei Läden wird es in Mannheim keinen einzigen Fall geben, in dem das Wohnungsamt bei Auszug des bisherigen Mieters ſich um die Frage der Nachfolge gekümmert hat. Bei Fabrikräumen, Werkſtätten und dergleichen erfolgte ein Eingriff immer nur dann, wenn die Räume längere Zeit leerſtanden oder wenn ſie zu Woy⸗ nungen verwendet werden konnten. Es beſteht eine ſtadträtliche Anordnung für Mannheim, wonach auch bei Vermietung gewerb⸗ licher Räume die Mietverträge dem Wohnungsamt zur Genehmigung vorgelegt werden müſſen. Dieſe Beſtimmung iſt aber in den letzten Jahren völlig außer Gebrauch gekommen. Die Vorlage von Miet⸗ verträgen erfolgte niemals und das Wohnungsamt hat auch ſeiner⸗ ſeits auf die Vorlage keinen Wert gelegt. Dies hatte ſogar zur Folge, daß die Mannheimer Gerichte mit Rückſicht auf§ 33 des Mieterſchutz⸗ geſetzes den Standpunkt einnahmen, daß die ſtadträtliche Beſtim⸗ mung de facto außer Kraft geſetzt ſei. Sollte das Wohnungsamt, wie es nach der Veröffentlichung des Nachrichtenamts den Anſchein hat, ſeine, Tätiakeit auf gewerbliche Räume ausdehnen wollen, ſo müßten Hausbeſitzer und Mieter da⸗ gegen Front machen. In anderen Städten baut man die Zwangs⸗ bewirtſchaftung ab: an vielen Orten ſind die möblierten Zimmer frei⸗ gegeben. Der Deutſche Juriſtentag faßte im September in Heidel⸗ bera Reſolutionen, wonach die Reichsregierung erſucht werden ſolle, die Zwangsbewirtſchaftung gewerblicher Räume aufzuheben. Jeder, der die Verhältniſſe kennt, weiß, daß der Abbau der Zwangswirtſchaft. ſowohl bezüglich Mietpreisbildung als Mieterſchutz, bei den gewerblichen Räumen beginnen muß. In Mannheim aber wird von ſtadtamtlicher Seite die Bürgerſchaft an Beſtimmungen erinnert. auf deren Anwendung das Wohnungsamt bisher in richtiger Erkenntnis der Wohnungsmarktlage ſelbſt ver⸗ zichtet hat! Dr. W. Umſtändliche Steuerzahlung beim Finanzamt Einfachheit der Buchführung ſport, ſo wird uns von einem Steuerzahler geſchrieben, Zeit und Perſonal und damit Geld. Jedes Geſchäft ſucht deshalb das Schreibwerk aufs Mindeſtmaß zu be⸗ ſchränken. Nur bei amtlichen Stellen ſcheint man anderer Anſi ht zu ſein. Dort wird anſcheinend weder an Papier und Zeit, noch an Perſonal geſpart. Im Finanzamt z. B. bekam man früher einen handlichen Steuerzettel mit genau angegebenen Teilbeträgen, die dann auf dem aleichen Zettel quittiert wurden, ſodaß man jeder⸗ 2 zeit einen Ueberblick über geleiſtete und noch offenſtehende Zahlungen hatte, und am Schluß war alles hübſch auf einem Blatt beiſammen. Die Zahlung erfolgte an einem Schalter; der betreffende Beamte füllte raſch die vorgedruckten Rubriken aus und trug die entſprechen⸗ den Beträge in ſeine Liſte ein. Das war gegenüber heute ein ein⸗ faches Geſchäft. Denn nach dem neuen Verfahren bekam man zunächſt ein kleines Blättchen für die vorläufige Teilzahlung. Auf dem Zettelchen mußten Name, Stand und Wohnung uſw. eingetragen werden; dann bezahlte man und hatte nun auch eine Zwergquittung in der Hand. Im Mai kam dann ein großer„Forderungszettel“ im Kanzleiformat, wieder mit Namen und allem Zubehör ausge⸗ füllt. Aber einen Fortſchritt brachte der große Zettel. Auf der Rückſeite war vorgedruckt, wann man die fälligen Vierteljahrsbeträge entrichten muß. Der Beamte hatte nur noch den Betrag und das Datum einzuſetzen und ſeinen Namen als Unterſchrift beizufügen. Endlich wieder alte bewährte Ordnung! Und alle Quittungen auf einem Blatt. Tatſächlich wurde die erſte Zahlung auch handſchrift⸗ lich auf dem Quittungsvordruck beſcheinigt. Aber nur die erſte! Denn inzwiſchen hatte das Finanzamt Zahlmaſchinen angeſchafft, die jeden⸗ falls Zeit und Perſonal ſparen ſollen. Was bewirken ſie aber? Daß die umſtändliche Arbeitsteilung jeden Steuerpflichtigen an mindeſtens zwei Schalter zwingt; wenn er Pech hat, an drei. Denn die Ma⸗ ſchine weigert ſich, auf dem großen„Forderungszettel“ zu quittierenz ſie will ihr Futter kleiner geſchnitten haben. Aber nun füllt ber⸗ leibe nicht der ſie bedienende Beamte die Zurichtung des Papier⸗ futters aus, ſondern er ſchickt einen hinüber an den andern Schalter. Dort wird ein neuer Muſtervordruck ausgefüllt mit allem Drum und Dran. Dann darf der geduldige Steuerzahler nochmals herüber an den Meſchinenſchalter, wieder hintenanſtehen und endlich nach mindeſtens halbſtündiger Ausdauer— in normalen Zeitenl— ſein neues kleines Quittungchen zu dem großen und früheren kleinen legen. Bei der dritten und vierten Zahlung dasſelbe Manöver. Alſo trotz des ausführlichen großen„Forderungszettels“ jedesmal dieſelbe Schreiberei auf den kleinen Vierteſahrszetteln. Herrgott, wird da Zeit geſpart!! An den geduldigen Steuerzahler gar nicht zu denken. Und Ordnung lernen die Staatsbürger dabei. Wehe ihnen, wenn ſie die„fliegenden“ Vierteljahrsquittungen nicht ſorgfältig mit der Stammutter zuſammenheften. Und Papier wird geſpart! Es geht ſchon über allerhand. Das Finanzamt verdient unſtreitig den erſten Preis weoen der einfachen und deshalb ſo überſichtlichen und ſpar⸗ ſamen Wirtſchaft. Und die Steuerzahler ſind ganz entzückt darüber, daß ſie nicht ſo langweilig on einem Schalter warten müſſen, bis ſie an die Reihe kommen, ſondern—3mal hintenanſtehen dürfen. Es geht nichts über ſolche Geduldsproben! * Schnellzugsverkehr. Zur Behebung von Zweifeln wird darauf hingewieſen, daß die Schnellzüge D 175, Freiburg(Breisgau) ab .35 vorm., Frankfurt(Main) Hbf. an 12.12 nachm., und D 176, Frankfurt(Main) Hbf. ab.40 nachm., Freiburg(Breisgau) an.37 nachm., auch während des Winters beibehalten werden. Die im Aushangfahrplan und grünen Kursbuch angegebene Zeitbeſchränkung „im Oktober und ab 1. April“ bezieht ſich nur auf den Kurswagen Baden⸗Baden—Frankfurt(Main)—Baden, der vom 1. November bis 31. März ausfällt. D 175 fährt nicht über Mannheim. Der Zug trifft um 10.19 Uhr vm. in Heidelberg ein und geht um 10.30 Uhr nach Frankfurt weiter. Nach Mannheim fahrende Reiſende ſteigen in den um 10.24 Uhr in Heidelberg abgehenden Perſonenzug. Wer D 175 von hier erreichen will, fährt um 10.28 Uhr nach Fried⸗ richsfeld. Ankunft 10.40, Abfahrt 10.48 Uhr. D 176 trifft in Hei⸗ delberg um 5,20 Uhr nachm. ein. Abfahrt.36 Uhr. Der Anſchluß wird von Mannheim aus mit dem um.01 Uhr abgehenden Zuge erreicht. Ankunft in Heidelberg.26 Uhr. Wer von Frankſurt kommt und nach Mannheim will, verläßt in Friedrichsfeld den Zug. Abfahrt.15, Ankunft in Mannheim.27 Uhr. * Die Mannheimer Inderziffer. Wie uns das Städt. Nachrich⸗ tenamt mitteilt, beträgt die für den 15. Oktober berechnete Teue⸗ rungszahl(Ernährung, Wohnung, Heizung, Beleuchtung und Bekleidung) 138 676 Milliarden Papiermark. Setzt man die ent⸗ ſprechende Vorkriegszahl(114,59 Mark) gleich 1, ſo erhält man die Indexziffer 1210,2 Milliarden. Da am 8. Oktober die Index⸗ ziffer 1205,5 Milliarden betrug, iſt vom 8. bis 15. Oktober eine Er⸗ höhung um 0,4 Prozent eingetreten. Legt man die Goldmarkpreiſe zugrunde, ſo ergibt ſich nach den Preiſen pom 15. Oktober die Gol d⸗ markindexziffer 121,0(1913 /14 gleich 100) gegen 120.6 am 8. Oktober. Die Steigerung iſt auf die Erhöhung der Preiſe für Eine Enkfettungskur ſollten alle Korpulenten vornehmen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm Toluba⸗Kerne zu kaufen, die völlig unſchädliche, fettzehrende Stoffe enthalten. Em. 80/81 Hornhaut, Schwielen und Warzen beſeitigt ſchnell, er, ſchmerz⸗ 55 1 05 Kukirol Aerztlich empfohlen. Millionenfach bewäyrt. In Apotbeken und Drogerien erbäſklich.— Gegen Fußſchweiß, Brennen und Wundlaufen Kukirol⸗Fußbad. Adler⸗Apotheke H(. 1, Einhorn⸗Apotheke R 1,—3; Kronen⸗Apotheke am Tatterſall; Löwen⸗Apothete anden Planken E 2, 16, Mohren⸗Apothete Planten O 3, 5: Drogerien: F. Becker Nachf, am Speiſemarkt; Th. o. Eichſtedt, Kunſtſtr.; A Goßmann, Markt R1, 6, Drogerie zum weißen Kreuz, H. Geyer Mittelſtr EO; Ludwig und Schütthelm O 4. 3; Merkur⸗Drogerie Gontardplatz 2: Michgelis⸗ Drogerie G 2, 2; K. Muhlhardt, Mittelſtr 28a. G. Schmidt, Seckenheimerſtr. 8; A Sperber. Seckenheimerſtr. 291; Springman's⸗Drogerie P 1. 6; Storchen⸗ Drogerie. Marktplatz: Victoria⸗Drogerie Huppertz. Schwetzingerſtr. 25. 817 Prieſterzentrale 6 Stunden mehr. Die des Luftſchiffes mußte ihre Uhr 6 Stunden vorrichten. Fliegt der Kreuzer abermals 90 Grad weiter oſtwärts, ſo iſt eine nochmalige Regelung der Uhren notwendig, und zwar abermals um 6 Stunden. Gegenüber der Ab⸗ fahrtszeit in Friedrichshafen iſt nun ein Zeitunterſchied von 12 Stun⸗ den feſtzuſtellen, um welche die Uhr vorgerichtet werden mußte. Angenommen, die beiden Luftſchiffe, das weſtwärts gefahrene und das oſtwärts gefahrene, treffen ſich. Jedes hat 180 Grade zurück⸗ gelegt, macht 360 Grade, oder den ganzen Erdball. Das weſtwärts gefahrene Schiff hatte nicht nur ſeine Uhren von 6 Uhr morgens um 12 Stunden zurückzurichten, ſondern es mußte damit auch ſein Datum ändern, wenn es nach 180 Graden mit den dortigen Uhren übereinſtimmen ſoll. Anſtatt am 12. Oktober morgens 6 Uhr iſt das Schiff am 11. Oktober abends 6 Uhr 1 So was iſt ja wohl glatter Unſinn, denkt mancher. In der Praxis nicht; denn wenn beide Luftſchiffe zuſammen treffen, beträgt ihre gegenſeitige Uhrendifferenz 24 Stunden oder einen Tag, trotzdem ſie am gleichen Orte ſind. Die Kalender 1 eben einen Tag Unterſchied auf. Dieſe Zeitdifferenz trifft bei den Seefahrern genau ſo ein, wie bei unſeren Luftſchiffen. Für die ſeßhaften Bürger eines Ortes bringt dieſer Zeitunterſchied keinerlei ernſtliche Störungen; die Ozean⸗ fahrer aber müſſen mit dieſen durch die Achſendrehung der Erde entſtehenden Zeitveränderungen rechnen. Kommt z. B. ein Dampfer aus Hamburg um die Südſpitze Amerikas herum nach Wellington auf Neu⸗Seeland— alſo weſtwärts, ein anderer oſtwärts um Afrika herum nach der gleichen Stadt, ſo werden die Kapitäne verſchiedene Zeiten haben, und zwar ſtellte der erſte ſeine Uhr um 12 Stunden zurück, der zweite um 12 Stunden vor, macht eine Differenz von 24 Stunden oder einen Tag. In der Luftſchiffahrt iſt es genau dasſelbe. Wie nun richtig ſtellen, damit der Tag und das Datum, ja vielleicht der Monat ſtimmt? Zu dieſem Zwecke haben alle ſeefahrenden Völker feſtgelege, daß zur einheitlichen Handhabung der Zeitausgleichungsmethode alle Schiffe beim Paſſieren des 180. Grades den ſogen. Datumswechſel zu vollziehen haben. Alle oſtwärts fahrenden Schiffe zählen einen Tag dappelt, d. h. zweimal, die weſtwärts fahrenden überſpringen einen Tag. Auf dieſe Weiſe werden Datum und Wochentag geregelt, damit die Schiffszeitrechnung mit der Heimat übereinſtimmt. Bei Beginn der großen Meeresfahrten war den ſeefahrenden Völkern dieſe Datumsänderung nicht bekannt und die im Jahre 1522 nach Spanien zurückkehrenden Gefährten Magalhaens waren nicht wenig erftaunt, als ſie nach ihrer Rechnung das Heimatland an ſeinem Mitt⸗ woch zu begrüßen glaubten, während man auf den Kapverdiſchen Inſeln bereits Donnerstag ſchrieb. Sie hatten eben bei ihrer Weſt⸗ fahrt den erforderlichen Tag nicht überſprungen. Die ſeefahrenden Völker haben zur einheitlichen Regelung des Datums beſtimmt, daß die Datumsänderung beim Paſſieren des 180. Grades zu geſchehen hat. Dieſe Linje zieht durch ein wenig befah⸗ renes Meer, ſodaß die dort wohnenden Völker in ihren Handels⸗ beziehungen durch den Datumswechſel nicht viel behelligt werden. Die Linie geht auch nicht ſchnurgerade, ſondern läßt durch einige Ausbiegungen zahlreiche kleine Inſelgruppen bei ihrem Mutterland und ſtört dadurch in keiner Weiſe. Der Datumswechſel oder beſſer geſagt, die Richtigſtellung des Datums auf einem Schiff iſt auf juriſtiſche Forderungen zurückzu⸗ führen. Auf einem Fahrzeug iſt der Kapitän Standesbeamter, d. h. er vollzieht den amtlichen Eintrag der Geburten, Todesfälle uſw., und bei Erbanſprüchen kann mitunter eine ungenque Angabe Lines Datums von großem Nachteil ſein. In gleicher Weiſe verlangt das Handelsgeſetz genaue Tage, genaues Datum. S. J. Gund. Klaviernbend KRarl Gehler Ein unentwegter, ernſter Künſtler hat ſich hier aufs neue be⸗ währt. Ihm lieat nichts an virtuoſem Gepränge, ſein Streben ailt allein der Sache. Wie könnte er ſonſt ſo unmittelbar vor den Hörern mit einem Werk wie Beethovens letzte Klavierſonate(op. 111, C⸗Moll) treten. deren erſte Takte bereits keinen Zweifel über die vollkommene geiſtige Beherrſchung des Gegenſtandes aufkoinmen ließen. Kraft⸗ voll, mit trotziger Kühnheit begann das Werk, alsbald drang das Phema durch, deſſen Wiederkehr und Nachahmungen mit äußerſter Plaſtik herausgearbeitet wurden. Die Arietta atmete wunderſamen Frieden: ganz vortrefflich verſtand es der Künſtler, Nähe und Ferne, die ſich bier ſo eigenartia verbinden, mit beſonderer Einbeitlichkeit zu geſtalten. Und dieſe ſchwer zu beſchreibende, eben nur durch eine tiefſchürfende Vermittlung fühlbar“ zu machende Eigenart der letzten Sonate des Meiſters blieb gewahrt durch die Veränderungen, in die die Melodie des Adagios aufgenommen wird, verſinnend und ver⸗ hallend, unwandelbar im Wandel durch die große Einſamkeit ihres, bald am Ende ſeiner Taten angelangten Schöpfers. Wer empfände keine Ehrfurcht vor dieſem Abſchluß der Autobiographie Beethovens, wie ſie ſich in ſeinen Klavierſonaten ausſpricht, hier, wo ihm die Ver⸗ trautheit mit dem Inſtrument den ſeeliſchen Ausdruck zum eigenſten, unmittelbarſten werden ließ! Nur reifſte Künſtlerſchaft vermag dieſe Linien nachzuzeichnen: und das gelana dem Pianiſten vollkommen. Nichts kann ihm das beſſer verſichern als die Tatſache, daß man das Empfinden hatte, in der Tat am Ende des Werkes zu ſein: denn wer könnte alauben, Beethoven hätte es an der Zeit gefehlt, noch einen dritten Satz zu ſchreiben, wie dies behauptet wurde. Nein, hier ſpürte man unmittelbar, daß dies ahnunasvolle Werk ein Canzes iſt! Gleich hier ſei des Weſentlichen an Oeblers Arbeit gedacht: der unentweat ſichere Ueberblick, die klare, den Zuſammenhana verdent⸗ lichende Dispoſition. Die famoſe. mit ſpürbarer Sicherheit beherrſchte Technik bildet hierzu die notwendige Vorausſetzung.(Mit dem zur 8 Leite. Nr. 481 Keue Mannheimet Jeitung(mittag⸗Ausgabe) Kartoffeln, Fett 1 und Rährmittel zurückzuführen; die Gemüſepreiſe ſinkende Tendenz. »Die Jahl der Erwerbsloſen. Laut Mitteilung des Städt Nach⸗ ntes b Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsloſen 10 187(7929 männliche, 2 258 weib⸗ liche). Da am 30. September die Zahl der Vollerwerbsloſen auf richtenamtes betrug am 7. Oktober die 639 ſich belief, iſt eine Erhöhung um 348 eingetreten. Die am innerhalb von zwei Wochen nach rechtswirkſamer Bewilligung zur 7, Oktober gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Verfügung geſtellt worden ſind, erhalten unter beſtimmten Voraus⸗ Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſch und in techniſchen Betrieben 1 581, eingetreten, mit Ausnahme der Gruppe der gewerbe, die einen kleinen Rückgang aufzuweiſen hat. Die Beflagaung anläßlich der alücklichen Beendigung der d Zeppelin⸗Amerikafahrt war recht ſpärlich. Gegen 6 Uhr wurden end⸗ lich die Fahnen am Rathausturm herausgoſteckt, reichlich pät, aber freuen wir uns darüber, daß ſie überhaupt gehißt wurden. In Karls⸗ ruhe läuteten, wie uns gemeldet wird, ſofort nach Bekanntwerden der Landung des Zeppelin in Lakehurſt die Kirchenglocken. Auf dem Rathausturm wurde eine Flagge gehißt. die das Sianal zur alsbal⸗ digen Beflaggung der Stadt war, an der ſich nicht nur die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, ſondern auch viele Private beteiligten, ſo⸗ daß die Hauptverkehrsſtraßen in Kürze ein farbenfrohes Bild boten. So ungefähr hatten wir uns auch die äußere Würdiaung des welt⸗ hiſtoriſchen Ereigniſſes in Mannheim gedacht. Die neuen Schalter⸗ und Kaſſenſtunden der ſtädt. Waſſer⸗Gas⸗ und Glekkrizitätswerke werden im Anzeigenteil dieſer Nummer be⸗ kannt geacben. FJur Raubmordaffäre in Kaiſerslaulern iſt noch zu berichten, daß Sprenger mit dem eigenen Taſchenmeſſer ermordet wurde. Engelhart verſetzte Sprenger zunächſt einen Schlag unter das Kinn, würgte dann den am Boden Liegenden und durchſuchte ſeine Taſchen. Dabei fand er das Taſchenmeſſer, das er Sprenger in die Bruſt ſtieß. Als der Ueberfallene um ſich ſchlug, ſtieß der Täter ſinnlos auf ihn ein. Engelhart will Sprenger aus Furcht vor der Anzeige ermordet haben. Er macht den Eindruck eines völlig gebrochenen Menſchen. Vereinsnacheichten Der Mannheimer Zöngerkreis E. B. veranſtaltete am ver⸗ gangenen Samstag in den Kaiſerſälen eine Her bſt⸗Familien⸗ Unterhaltung. Die Darbietungen, insbeſondere eine komiſche Geſangsſzene und ein Theaterſtück, wurden flott wiedergegeben und ernteten reichen, wohlverdienten Beifall. Mitglied Karl Schumann überzeugte mit zwei Bariton⸗Liedern von dem ſchönen Wohlklang ſeiner Stimme. Zur Verſchönerung trug weiter das Schumann⸗ Duartett bei. Der übelaus herzliche Beifall nötigte zu Dreingaben. Einen Glanzpunkt der Veranſtaltung bildete die Ehrung der lang⸗ jährigen aktiven und paſſtven Vereinsjubilare. Der Akt wurde wir⸗ kungsvoll eingeleitet durch den von der Aktivität geſungenen Chor Das iſt der Tag des Herrn“. Der 1. Vorſitzende, Herr Steiner, feierte in kurzen Worten die Jubilare, insbeſondere Herrn Georg Erzinger, der nun 25 Jahre dem Verein aktiv angehört, und Dankte den Jubilaren für ihre Treue. Den Herren Erzinger, Elzer, Herrmann und Müller überreichte er den goldenen Sängerring. Der 2. Vorſitzende, Herr Pott, ehrte den 1. Vor⸗ ſihenden, Herrn Steiner auf die gleiche Weiſe. Mit einem be⸗ Giltert aufgenommenen Hoch auf die Jubilare und dem Vereins⸗ Sünger⸗Waßlſpruch ſchloß der eindrucksvolle Akt. Ein Tanz beſchloß die Veranſtaltung. Veranſtaltungen Thoaletnachricht. Freitag, den 17. Oktober findet die Erſt⸗ aufführung des dramatiſchen Luſtſpiels„Die Frerer“ von Joſef non Eichendorff, in freier Bearbeitung von Otto Zoff ſtatt. Heinz Grete hat die Bühnenbilder geſtaltet. In dem von Ftancesco Siolt inſzenierten Stück ſind beſchäftigt Elvira Erdmann, Elſe von See⸗ mann, Laurga Wagner, Willy Birgel, Richard Eggarter, Walter Jelſenſtein, Anton Gaugl, Ernſt Langheinz, Fritz Linn, Joſef Ren⸗ kert, Ernſt Sladeck. e J 1. Phiſtarmoniſches Konzerk, Dienstag, 21. Oktober. Seiner Tradition gemäß bemüht ſich der Philharmoniſche Verein, zu ſeinen Konzerten Künſtler heranzuziehen, die„draußen“ Aufſehen erregen, hier aber noch fremd ſind Clemens Krauß tauchte im Jahre 1921 meteorartig in Wien auf, wo er der Staatsoper verpflichtet wurde und ſich als einer der Nachfolger Furtwänglers zum Dirigenten des Tonkünftlerorcheſters aufſchwang. Ernſt Decſey, der dem jungen Stabführer im Maiheft der„Muſik“ einen Aufſatz widmet, ſchrebt u..:„So ſchwer es in Wien iſt, ſich durchzuſetzen, es glückte ihm: er iſt der intereſſanteſte unter vielen intereſſanten Dirigenten“. Der Kampf um die moderne Weltanſchauun Unter dieſem Titel wurden vor kurzer Zeit Vorträge für dieſen Herbſt und Wiater angekündigt, die von Univerſitätsprofeſſoren gehalten werden ſollen. Heute Donnerstag abend ſoll nun der zweite dieſer Vorträge ſtatt⸗ finden. Sprechen wird im Harmonieſaal Proſeſſor D. Heinzel⸗ mann aus Baſel über das Thema:„Die religiöſe Not der Gegen⸗ wart und die Myſtik“. Wer da weiß, daß das Abendland an ſeiner Seele krank iſt— es iſt nicht das erſte Mal—, wird ſchon aus kul⸗ turgeſchichtlichem Intereſſe den Vortrag ſich nicht entgehen laſſen. Daß aber dies Intereſſe nicht das einzige iſt, werden die Hörer des Weiten felbſt merken. Es ſei jedenfalls angelegentlichſt auf den Vortrag hingewieſen. andererſeits zeigen inen⸗ inbuſtrie 1934, Facharbeiter im Baugewerbe 131, Arbeiter im Ver⸗ kehrsgewerbe 533, Hilfsarbeiter 3 611, Angeſtellte im Handelsgewerbe ſonſtige Arbeitnehmer 2397. Gegenüber dem 30. September iſt in allen Gruppen eine Erhöhung Facharbeiter im Bau⸗ Verkehrsverband mit vorderpfälziſchen Verkehrsfragen befaßt. In Haa rdtbahn wegen uns der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Gauleitung Baden, mit⸗ Antrag für Beihilfen iſt zu ſtellen beim Reichsentſchädigungsamt für Kriegsſchäden, Berlin, Oranienſtraße 106. * Poſtverkehr mil dem beſetzten Gebiet. Nach Errichtung der Deutſchland, ſowie Einführung des Binnenzolls durch die Be⸗ ſatzungsmächte, ſind die Poſtbenutzer vielfach dazu übergegangen, ie Waren nicht mehr in Paketen zu verſenden, ſondern in Päck⸗ chen und Warenproben zu verteilen, um dem hohen Paketzoll zu entgehen. Die große Zahl der umfangreichen Briefſendungen be⸗ laſtet die Bahnpoſten und die Zuſteller in übermäßiger Weſe und behindert die glatte Abwicklung des Briefverkehrs. Nach Aufhe⸗ bung der Zollſchranke iſt es wirtſchaftlicher, wieder zu der früheren Verſendungsart zurückzukehren, weil eine Verteilung von Waren in Päckchen und Warenproben höhere Verpackungskoſten verſchlingt und weil auch für die Einzelſendungen aufzuwendenden Geſamt⸗ gebühren in vielen Fällen die Paketgebühren erheblich überſchreiten. Auch die Inhaltsangabe auf den Sendungen und Pakelkarten iſt nach Wegfall der Zollſchranke nicht mehr erforderlch. Kein Krafkfahrzeua ohne Rückſpiegel! Nach einer Verordnung der beſetzenden Macht müſſen ſämtliche Kraftfahrzeuge, die in der Pfalz verkehren. mit einem Rückſpiegel verſehen ſein. Dieſe Vor⸗ ſchrift ailt auch für rechtsrheiniſche Autos. die nach Auf⸗ hebuna der Verkehrsbeſchränkungen nunmehr in der Pfalz verkehren dürfen, deren Beſitzer aber vielfach dieſe franzöſiſche Vorſchrift noch nicht zu kennen ſcheinen. So wurden von dem franzöſiſchen Militär⸗ gericht in Landau neuerdinas wieder drei Rechtsrheiner aus Durlach und Karlsruhe wegen Nichtanbringens eines Rückfpiegels zu Geld⸗ ſtrafen verurteilt. »Die Köln⸗Düſſeldorfer Rheindampfſchiffahrt hat ſich mit Rück⸗ ſicht auf das eingetretene ſchöne Herbſtwetter entſchloſſen, den Per⸗ ſonenverkehr auch noch nach dem 15. Oktober aufrecht zu erhalten. Täglich geht vormittags ein Dampfer von Mainz nach Köln und von Koblenz nach Mainz. 1 0 Scharfe Ausländerkonkrolle im Elſaß. Halbamtlich wird be⸗ kauntgegeben, daß eine Verſchärfung der Vorſchriften der Fremden⸗ polizel in Ausarbeitung begriffen iſt, und daß ſte bemnächſt in Kraft treten wird. Beſonders die Kontrolle der Ausländer, die ſich auf franzöſiſchem Boden niederlaſſen wollen, ſoll verſchärft werden. Die Gebühr für Erteilung der Aufenthaltserlaubnis wird um 150 Pro⸗ zent erhöht. „ktarkoffelfäulnis. Man hört allgemein viel Klage über Kar⸗ toffelfäulnis. Um ſich vor zu großem Schaden zu hüken, iſt dieſes Jahr zu empfehlen, einen Teil der roten Sorte einzulegen. Der rote Ueberzug ſchreckt zwar etwas ab, aber man darf dabei nicht vergeſſen, daß die rote Karkoffel viel mehlhaltiger iſt und in dieſem naſſen Jahr viel geſunder gewachſen iſt. Dem Schwarzwerden im Frühjahr, das ſo ſehr gefürchtet wird, kann abgeholfen werden, wenn man ſich als Grundlage Ackererde beſchafft, worauf ſie gebettet wer⸗ den. Die rote Kartoffel kann keinen Druck und Tritt vertragen. Rommunale Chronik Die Stkadtverwaltung Frankenthal intereſſiert ſich für die Elektriflzzerung der Staalsbahn Ludwigshafen—Frankenthal Karlbach. Ludwigshafen, 14. Okt. Im einer kürzuch in außerpfälzi⸗ ſchen Blättern verbreiteten, aus Frankenthal ſtammenden, aber aus Ludwigshafen datierten Medung war borichtet worden, daßß mit der bevorſtehenden Auflöfung der franzöſiſchen⸗belgiſchen Eiſendahn⸗ neg'e das Profekt einer Elektrifizierung der pfälziſchen Staatsbahnſtrecke Ludwigshafen ⸗Frankenthal (über Oppau)⸗Karlbach mit der in Ausſicht genommenen Ver⸗ längerung bis Grünſtadt wisder aufgenommen werde und daß vor⸗ bereitende Schritte in der Sache bereits bei der Reichsverkehrsver⸗ waltung eingeleitet ſeien. An dieſer Meldung iſt, wie wir auf Er⸗ kundigung bei zuſtändiger Stelle erfahren nur richtig, dacz die Stadt Frankenthal ſich neuerdings für die Angebegenheit intereſſiert hat. Ferner hat ſich, wie berichtet, auch der Pfülziſche einer gemeinſamen Sitzung des Bürgermeiſteramtes Frankenthal und des Stadtrates mit der Induſtrie und ben ſonſtigen an der Ent⸗ wicklung der Stadt intereſſierten Körperſchaften iſt dieſer Plan boi den ſchon früher verfolgten Ferndahnprojekten in dem Gebiet von Ludwigshafen—Frankemhal ebenfalls erwähnt worden. Es ſind jedoch wegen der Elektrifizierung der Staatsbahnſtrecke Ludwigs⸗ hafen—Frankenthal keinerlei Schritte eingeleitet. Nach unſeren Erkundigungen dürfte es auch ausgeſchloſſen ſein, daß bei dem jetzigen Stand der Dinge die Reichsbahngeſellſchaft in abſehbarer Zeit das Profekb durchführen kann und wird. Vor einigen Jahren haben Verhandlungen zwiſchen der Reichsbahn und der Rhein⸗ Verkaufs der Schmalſ purbahnem udw 1gs⸗ Ausgleich von Härten für Flüchtlinge und Ausgewieſene. Wie teilt, hat der Reichsminiſter der Finanzen Zufatzrichtlinſen zum Aus⸗ gleich von Härten der Kriegsſchädenverordnung erlaſſen. Diejenigen Geſchädigten, denen ſeit dem 1. Juli 1923 als Entſchädigung Papier⸗ markbeträge bar oder in verzinslichen Schatzanweiſungen des Deut⸗ ſchen Reiches mit einer Laufzeit von einem Jahre und darunter nicht ſetzungen eine Beihilfe, die den Verhältniſſen angepaßt wird. Der Zollgrenze zwiſchen dem beſetzten Gebiet und dem unbeſetzten eee hafen a. Rh.—Großkarlbach und Ludwigshafen a. Rh.—Mecken⸗ heim ſtattgefunden. Die Rheinhaardtbahngeſellſchaft beabſichtigt unter Einbeziehung dieſer Strecken in ihr vorhandenesNetz die Elektrifizierung dieſer Schmalſpurbahnen durchzuführen. Der Plan iſt jedoch an dem Geldmangel und infolge der verworrenen Wirtſchaftsverhältniſſe geſcheitert. Ob die Rheinhaardtbahn⸗Geſell⸗ ſchaſt dieſen Plan wieder aufzunehmen beabſichtigt, iſt nicht be⸗ kannt, an die Reichsbahn iſt ſie jedenfalls bis jetzt noch nicht heran⸗ getreten. Die neuen Löhne der Berliner Straßenbahner Zwiſchen der Direktion der Berliner Straßenbahn und dem Deutſchen Verkehrsbund ſind in den letzten Tagen die Lohnverhand⸗ lungen zum Abſchluß gebracht, die dem geſamten Perſonal erhebliche Mehreinnahmen ſichern. Es wurde vereinbart, daß Vorarbei⸗ ker Stundenlöhne vom 68 bis 77 Pfa., Handwerker von 63—70 Pfa., ſowie Fahrer und Schaffner Stundenlöhne von 53—60 Pfg. erhalten. Für das Fahrperſonal treten jedoch noch täaliche Fahr⸗ gelder hinzu, die für den Führer 90 Pfa. im Tag. für den Schaffner 60 Pfq. täalich aüusmachen. Weiterhin erhalten die Angeſtellten ſoziale Zuſchläce, und zwar für die Ehefrau und für jedes Kind bis zu 14 Jahren 3 Pfa. pro Stunde. Ein Straßenbahnführer, der ein Jahr im Betrieb iſt. eine Frau und ein Kind hat, erhält einen Stunden⸗ lohn von 76 Pfa., ſteht alſo einem Vorarbeiter in der Werkſtatt, der ſechs Dienſtjahre hinter ſich hat, im Gehalt aleich. Auch beim Man⸗ teltarif wurden dem Perſonal⸗nicht unerhebliche Zugeſtändniſſe ge⸗ macht. Für die Nebenarbeit, für das Rangieren, Schleifenfahren. Vorbereiten der Motorwagen, für die Abrechnunasarbeit des Schaff⸗ ners uſw. wurde dem Fahrperſonal 20 bezw. 25 Prozent der Fahr⸗ zeit als Arbeitszeit angerechnet, während bisher nur 1625 Prozent der Arbeitszeit in Anrechnung kamen. Auch die Dienſtſchichten ſind erheblich günſtiger gelegt worden, ſo daß, wie auch vor dem Kriege, dem Perſonal der freie Tag in regelmäßigen Abſtänden zugeſichert wird. Dieſe Abänderungen des Mantelvertrages allein werden für die Straßenbahn die Notwendiakeit bringen, etwa 300—400 Fahrer und Schaffner m eh reinzuſtellen, als bisher. Kleine Mitteilungen In der letzten Pforzheimer Stadtverordneten⸗ ätzung wurde dem Altſtadtrat Kern, der von 1891 bis 1905 das Stadtbauamt geleitet hat und heute noch als emſiger Forſcher dle Altertümer der Stadt zuſammenträgt, wobei es ihm dieſer Tage ge⸗ lang, das Städtſſche Altertumsmuſeum der OHeffentlichkeit zu über⸗ aeben. inſofern eine Ehrung zu teil, als beſchloſſen wurde, ihm für ſeinen Lebensabend einen Ehrenſold von monatlich 250 Mark zu bewilligen. Dann beſchloß die Verſammlung, aus der Gebäude⸗ ſonderſteuer 201 250 Mark für den Wohnunasneubau zur Verfügung zu ſtellen, ſodaß hierzu im Jahre 1924 im Ganzen 1080 000 Mark gegeben wurden. In der Aufwertungsfrage gab Oberbürgermeiſter Gündert die Erklärung ab, daß man von den Beſchlüſſen des Reiches abhänge und vorher nichts beſtimmen könne. Schließlich wurde noch die Vorlage der Gasverſoraung fur den Sbadtteil Dillweißenſtein nach längerer Ausſprache genehmlat. Bei einer Bemängelung des Gaspreiſes wurde erklärt, daß das Pforzheimer Gas bei 16 Pfa. nicht teuer ſei, da es einen großen Heigwert beſitze. Wie arm die Gaswerkskaſſe ſei, beweiſe am beſten, daß ſie bei der Stabtkaſſe Schulden machen müſſe. Nachdem zwei Wahlgänge bisher ergebnislos verliefen, wurde am Sonntag in Oberfäckingen Kaufmann Kohlbrenner faſt einſtimmig zum Bürgermeiſter gewählt. Kohlbrenner hat ſich für die Annahme des Poſtens Bedenkzeit ausbedungen. Das Waſſerwerk in Rodenbach(Pfalz) löſte dieſer Tage die ſ. Zt. an die Waſſerabnehmer ausgegebenen Anteilſcheine zum vollen Goldwerte ein und zahlte noch 5 Prozent Zinſen vom Tage der Einzahlung ab hinzu. e Herner Rotgeldaffäre kam in der Herner Stadtverordnetenverſammlung zur Sprache. Ober⸗ bürgermeiſter Dr. Sporleder gab einen ausführlichen Bericht über die bisher erzielten Ergebniſſe der Unterſuchung, die leider nur auf Mutmaßungem hinauslaufen. Es iſt die Möglichkeit vor⸗ handen, daß der Fehlbetrag von etwa 119 000 Mark entſtanden iſt darch Nachdruck von Noten, da das Kliſchee von Fünf⸗Billionen⸗ ſcheinen bei der Firma Ruhfuß⸗Dortmund erſt 16 Tage nach Druck⸗ beendigung vernichtet worden iſt. Die zweite Möglichkeit könnte darin zu ſuchen ſein, daß ein großer Betrag bei der Verbrennung. die nur unter Aufſicht von Beamten der Kaſſe und des Rechnungs⸗ amtes ſtattfand fortgenommen wurde. Ferner ſind bei den einge⸗ lieferten Päckchen Fehlbeträge, bei einem ein ſolcher von 3000 Mk. ſeſtzeſtellt worden. der Kriminalpolizei werden ſämtliche Unter⸗ lagen zur Aufdeckung dieſes Skandals von der Stadt übergeben werden. Die ſtundenlange erregte Debatte endete mit zwei Anträ⸗ gen der Kommmmiſten, im demen einmal der abweſende Bürgermei⸗ ſter Sudkamp dem die Verwahrung des Notgeldes übertragen war und ſämtliche Angeſtellte und Beamten, die dabei in Frage kom⸗ men, ſuspendiert werden ſollen, und zweitens ein Mißtrauens⸗ votum gegen Bürgermeiſter Sudkamp ausgeſprochen wird. Die beiden Anträge wurdem mit allen gegen die Stinunen der Kommu⸗ niſten abgelehnt. Tabletten in allen Apotheken u. Drogerien erhäͤltlich bei Huſten, Heiſerkeit, Katarrh —— Verfügung ſtehenden Bechſtein⸗Flügel hatte der Künſtler auch be⸗ ſonderes Glück.) Die klare, durchſichtige Interpretation war es auch, was die k⸗Moll⸗Sonate von Brahms(op. 5) zu einem Genuß ſeltener „Art machte. Man kann den Höbepunkt der Klavierſonate ſehr wohl in Beethoven ſehen, deshalb ſind Brahms' Schöpfungen dieſer Gat⸗ tung noch länaſt nicht damit diskreditiert. Daran ändert auch die Tatſache nichts. daß die drei aroßen Klavierſonaten ausſchließlich der Jugendzeit ihres Schöpfers angehören. Wer in ihnen aber nur den Stürmer und Dränger entdecken will, der weiß nicht, wer Brahms war.— Das geſtern gehörte Werk paßt inſofern zu ſeinem Inter⸗ preten, als Brahms' Vertrautheit mit dem Inſtrument, wie auch das Vermeſden aller Virtudſität ganz deutlich daraus ſpricht. Die Sou⸗ verän kät der Wiedergabe war aleichbedeutend mit dem Aufgehen in dem Werk ſelbſt. Der lebendige Atem des erſten Satzes wehte ebenſo friſch, wie das Andante poetiſch erklang, dem der Vers vorangeſtellt iſt: „Der Abend dämmert, das Mondlicht ſcheint, Da ſind zwei Herzen in Liebe vereint Und halten ſich ſelia umfangen.“ 1 Hebeedies bedarf das Andante molto keiner beſonderen Phraſierungs⸗ kümft, um den Anfang des Liedes daraus zu hören:„Steh' ich in finſtrer Mitternacht.— Kühn und leicht zualeich war das Scherzo angepackt, von beſonderer Feinheit der„Rückblick“ ebenſo ein echter, ſtarker Brahms wie das dithyrambiſche Finale, das eine einzige, prächtig geſchwungene Linie bildete bis zum Schluß. Die„Sieben Bagatellen“(op. 33) von Beethoven nahmen mit den Studien für Pianoforte: Variationen über ein Thema von Pa⸗ ganini(op. 35) von Brahms die Mitte der trefflich gewählten Vor⸗ ttraasfolge. Offenbarte der Künſtler in dem erſtaenannten Werk ein elänzendes Stilgefühl und ſtraffe, beherrſchte Rhythmik, ſo empfand man bei den Brahms'ſchen Veränderungen die Klarheit der Linſen⸗ fütrung und die Energie der Durchführung beſonders wohltuend. Das Rankenwerk der Variationen zu enthüllen, ſcheint überhaunt auf den Künſtler einen beſonderen Reiz auszuüben, und deshalb wird ihm bei entſprechender Ausrüſtung ein jeder wieder mit Freu⸗ den begeanen. Die zielbewußte. ernſte Art Oehlers wird ſeiner Kunſt gewiß piele Freunde bringen, nicht zuletzt wegen des feſten Haltes, den er in der klaſſiſchen Muſik beſitzt. Der Dank der Hörer war von beſonderer Herzlichkeit. Dr. K. *7. Großes Chorkonzerlt. Zum 50. Geburtstage von Friedrich Gellert den wir am 26. Mai begingen, hatten wir geſtern eine Nachfeier im graßen Stil. Während nämlich damals nur der Kirchenmuſiler Gellert zur rechten Geltung kam, während damals nur ſein„Sieg des Frühlinas“ zur Aufführung kam(zur glänzen. den 5 00 Naen— 0 in drei⸗ er Potenz zeigen. Er leitete des Meiſterſinger⸗Vorſpiel, be⸗ Bee Frgebors Kloge und die große Szene von Sente n dem + geweſen, ſchon in akuſtiſcher Rückſicht. Der Nibelungenſaal iſt nun Holländer mit dem ihm vertrauten Natiomaltheater⸗Orcheſter und zeigte ſeine beſonderen Fähigkeiten als Chormeiſter, indem er Griegs 2Landerkennung“ und Reinhold Beckers„Wo iſt Gott“ ſowie ſeine Frühlings⸗Kantate zu einer geburtstag⸗ſeſtlichen Maſſenwirkung brachte. Die vier Vereine Arlon, Flora, Harmonie und Liederhalle hatten ſich um ihren Meiſter geſchart, der Hall und Widerhall von 600 Sängern erfüllte den Nibelungenſaal; unſer allzeit tapferes Orcheſter nahm die Laſt des Feſtabends mit Hingebung auf ſich, und ſeine folgenden Gedichtbände zeigten ihn bald auf unerwarteter Höhe. Der verhöhnte Dekadent war zum Meiſter geworden, der durch ſeine Schöpfungen der ganzen neuen Richtung die bisher ver⸗ weigerte Anerkennung gewann. Immer mehr trat in ſeinen reifen Schöpfungen ein Zug zum Klaſſiſchen, zur höchſten Jormvollendung zutage. Als Menſter des Stils zeigte er ſich auch in ſeinen Ro⸗ manen und Novellen, in denen oft ſenſationelle, blutrünſtige und perverſe Stoffe in klaſſiſch⸗abgemeſſener, kühler Sprache behandelt an der Orgel waltete Arno Landmann, der auch minderwertigen Inſtrumenten ſchöne Wirkungen abgewinnt, deſſen Mitwirkung elſo eine beſondere Erwähnung verdient. Mit Wagner begann der Feſt⸗ abend, mir ſchien aber, als ob das Vorſpiel zu den„Meiſterſingern“ allzuſehr guf Grieg, Bruch und Reinhold Becker drücke. Eine kür⸗ zere, zu Grieg und Bruch paſſende Einführung wäre alſo erwünſcht einmal ſo beſchaffen, daß Ueberklang und Nachhall ihre beſondere Bedeutung haben. Der Geſamtklang der„Sechshundert“ war etwas zu hell, das Forte wirkte als Fortiſſimo, mithin zu grell; auch ge⸗ wiſſe landſchaftliche Gewohnheiten(wie die breit u. rhythmuswidrig genommenen unbetonten Silben) traten hervor. Aber ſonſt war die Stimmung„im ganzen famos“. Frau Anna Karaſek ſang Inge⸗ borgs Klage aus Max Bruchs Fritjof⸗Szenen mit lyriſch⸗poeliſcher Empfindung, Hans Bahling vertrat Olavs Gebet in Griegs „Landerkennung“ mit edlem Ton, und beide ſangen ihr Duett ganz vortrefflich. Die Frage, ob man dergleichen als Konzertvortrag gut⸗ heißen könne, geht heute verloren. Wir feierten Friedrich Gellert, freuten uns mit ihm, hörten einmal alle Feinheiten des Orcheſter⸗ ſpiels und waren ganz Ohr. Wir durften ja volle Luſt empfinden, denn unſere bellebten Künſtler der Oper verläugneten Nam' und Art und ſangen mit allen konzertanten Schattierungen von Ton und Klang. Sie bewährten ſich auch im„Stleg des Frühlings“. Die Kompoſition, damals ausführlich beſprochen, machte auch geſtern eine vortreffliche Wirkung: ſie iſt neuerdings im Verlage An dr e⸗ ruſſiſche Volkskommiſſar für werden. So in dem Roman„Der feurige Engel“, der in Deutſch⸗ land zurzeit der Hexenprozeſſe ſpielt und in der Denk⸗ und Sprach⸗ weiſe des 16. Jahrhunderts meiſterhaft getroffen ſind. Peinliches Auffehen erregte es, als Brjuſſow ſich 1917 der bolſchewiſtiſchen Regierung zur Verfügung ſtellte und die Phantaſten und Aeſtheten verſpottete, die vor der Erfüllung ihrer eigenen Träume zurück⸗ ſchreckten. Im Dezember 1923 wurde Brjuſſows fünfzigſter Ge⸗ burtstag in Rußland feierlich begangen. Brjuſſows Romane„Der feurige Engel“ und„Der Siegesaltar“, der im kaiſerlichen Rom ſpielt, ſind ins Deutſche überſetzt, ebenſo zahlreiche Novellen. st. Die Beerdigung von Anakole France. Miniſterpräſident Herriot hat angeordnet, daß die Beerdiaung von Anatole France auf Staatskoſten erfolgt. Mit dieſer Anordnung, durch die die Be⸗ ſtattung des großen Toten zu einer Angelegenheit der ganzen Nation gemacht wird. wird die größte Ehrung ausgeſprochen, die die Repu⸗ blik in ſolchen Füllen zu vergeben hat. Anatole France ſoll nach den Plänen der Regierung ſpäter ins Pantheon übergeführt werden. Wie unſer Pariſer Mitarbeiter meldet, hinterläßt Anatole France zwei Werke, ein philoſophiſches und einen Roman der in der Zeit der aroßen franzöſiſchen Revolution ſpielt. Außerdem ſchrieb France in den letzten Jahren einen Dialog über das Greiſenalter. Seine Tagebücher werden nicht veröffentlicht. 4 Die„Liquidierung der Andlphabeten“ in Rußland. Der Volksbildung, Lutſcharſki, ver⸗ Offenbach erſchienen und kommt ſchon im November in Frankfurt a. M. und in Offenbach zur Aufführung. Dem„Siege des Früh⸗ lings“ einen wahren Siegeszug wünſchend ſcheiden wir frohmülig von dem geſtrigen Feſtabend.„.. Runſt und wißenſchaſt Balerij Brjaſſom geſtorben. Alls Moskau wird berichtet, daß am 10. Oktober der ruſſiſche Dichter Valeri Brjuſſow geſtorben ſſt. In ihm verliert Rußland einen ſeiner bedeutendſten Lyriker und Proſadichter, den eigentlichen Führer der„Moderne“ die um die Jahrhundertwende der tendenziös⸗naturaliſtiſchen Literatur den Frieg erklärte. 1873 in Moskau geboren, begann Brfuſſom ſeine dichteriſche Laufbahn 1894 mit einemn„ſymboliſtiſcher“ Ge⸗ bichte, das ihm mehr Spolt und Hohn as dem von uns geſtellten Termin unſere Arbeit nicht vollbracht, das gern bis zum Alter von 50 Jahren das Leſen und Schreiben beige⸗ bracht haben. alle Kinder in der Schule aufzunehmen. m eintrug. Doch dieſor Beziehung die Arbeit angeſtrengt weftergeführk.“ öffentlicht in der Zeitſchrift„Das neue Rußland“ einen Ueberblick über den jetzigen Stand der Volkserziehung ſchreibt er:„Der Kampf zur Liquidierung des Analphabetentums wird jetzt nach meinem auf dem letzten Rätekongreß unterbreiteten Plane geführt. Jahren bis zum letzten Reſt bekämpft ſein. perfloſſen und wir haben geſehen, daß dieſes Programm nur zu 50 Prozent durchgeführt worden iſt. die Arbeit auch weiter ſo gehen wird, aber klar iſt, daß wir zu in Rußland. U. a. Das. Analphabetentum muß in den nächſten vier Seitdem iſt ein Jahr Das iſt noch kein Bewbeis, daß Gehn Jahre unſerer Revolution) heißt, daß wir nicht allen Bür⸗ Eines der großen Hemmnmiſſe iſt die Unmöglichkeit, Deſfenungeachtet wird in Donnerstag, den 16. Oktober 1924 Donnerstag, den 16. Oktober 1924 Reue Mannhelmer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) N 5. Seite. Nr. 481 Tagungen Tagung des badiſchen Textil-Einzelhandels In Karlsruhe fand am letzten Sonntag eine von der Landes⸗ Fntrale des Bad. Einzelhandels einberufene Tagung des geſamten badiſchen Textil⸗Einzelhandels ſtatt, die von den In⸗ habern und Vertretern der bedeutendſten Firmen des badiſchen Lan⸗ des beſucht war. Die Tagung wurde vom Landesvorſitzenden, Herrn Rud. Hugo Dietrich eröffnet, der die Erſchienenen mit herzlichen Worten begrüßte. Sodann erhielt das geſchäftsführende Vorſtandsmitglied des Reichsbundes des Texlil⸗Einzelhandels, Herr Dr. Deite⸗Berlin zu längerem Referat das Wort. Er legte ſeinem Referat die Frage an die nächſte Zukunft zugrunde: Was wird werden und wohin ſoll unſer Weg gehen?“ Es beſtehe in weiten Kreiſen eine gewiſſe Tendenz, die Dinge ſo llen, als ſtünden wir gewiſſermaßen am Vorobend einer neuen Konjunktur, als beſtünde begründele Ausſicht, die Wirtſchaft über kurz oder lang wieder auf einen gewiſſen Höhepunkt zu brin⸗ gen. Vor einer allzu optimiſtiſchen Anbängerſchaft an dieſe Gedan⸗ ken müſſe er dringend warnen. Wohl treffe es zu, daß die Lon⸗ doner Abmachungen weſentliche Erleichterungen und eine allgemeine Entſpann zu bringen geeignet ſind. man dürfe aber das Ausmaß chterungen nicht überſchätzen. Nur der Kaufmann htig, der ſich jederzeit vor Augen hält, daß es eine Kon⸗ junktur in unſeren Verhäöltniſſen beſten Falles nur für dieſenigen Seſchöfte gebe, die ihre Abſatzbaſis im Auslande haben daß aber Geſchäfte, deren Umſatz im Inlande fußte, nicht über die Tat⸗ e unſerer allgemeinen Verarmung und über die Talſache der durch die Friedensakte übernommenen Verpflichtungen hinweg⸗ kommen. Was uns helfen kann und was allen den Umſatz zu ſteigern vermag, ſei nicht eine Verteuerung der Ware ſondern eine Hebung der Kaufkraft der an ſich beſchränkten Zahlungs⸗ mittel durch eine Verbilligung der Waren. Der Einzelhandel ſuche dieſes Problem bewußt und inſtinktiv ſchon lange zu löſen, indem er die Preiſe auf das Maß des Möglichen und darüber hinaus unter den Folgen des Konjunkturkampfes heruntergeſetzt habe. Aber die Grenze ſei gezogen in den Bedingungen der Vorlieferanten. All die beſtehenden Schwierigkeiten ſeien nicht dadurch zu löſen, daß die Induſtrie immer wieder verſucht, die geſteigerten Laſten auf andere Schultern abzuwälzen, ſondern ſie müſſe verſuchen, der Schwierigkeiten aus eigener Kraft Herr zu werden. Vorläufig ver⸗ ſtecle ſich die Induſtrie noch hinter zahlloſen Anhängſeln der Kriegs⸗ und Nachkriegswirtſchaft und ſie finde eine kräftige Stüge dabei in unſerer abwegigen Handelspolitik. Das deutſche Volk ſtehe in er Beziehung an einer Art Wendepunkt der deutſchen Wirtſchaft. t den Zollverhandlungen die jetzt im Gange ſind, werde auf kange Zeit hinaus entſchieden werden, welchen Weg die deuſſche Wirt⸗ ſchaft nimmt und weſche Möglichkeiten dem Handel gegeben wer⸗ den, wisder auf die Höhe zu kommen. Redner wies in ſeinen weiteren Darlegungen auf den außerordentlich ſtarken Druck der Lieferontenkartelle hin, ging dann auf die derzeitigen Zahlungs⸗ und Lieferungsbedingungen näher ein, ſtreifte kurz die ſchwerwie⸗ genden Folgen, die aus der immer noch nicht verſchwundenen Disparitätsklauſel erſtehen können und leitete dann zum Schluß über der in einem warmen Appell an den engſten Zuſammenſchluß des geſamten Textil⸗Einzelhandels ausklang. Dr. Borchardt gedachte zunächſt aleichfalls der Schwierig⸗ keiten, die ſich aus der Umſtellung in die ſetzigen völlig veränder⸗ ten Verhältniſſe ergeben haben und warf dann die praktiſche Frage auf: „Sollen wir kaufen oder ſollen wir zurückhalten?“ Die; Antwort, die ſich aus ſeinen feinſinnigen Erläuterungen hierzu ergab, lautete:„Einen vorſichtigen Einkauf nie unterbrechen!“ Red⸗ ner ſtreifte in ſeinen weiteren Ausführungen eine ganze Reihe der bedeutendſten Fragen unſerer Wirtſchaft, ſo vor allem die Fräge ver Kapital⸗ und Kreditnot und Steuerfrogen, bei denen er ſich beſonders d mit der Kleinhandelsſteuer beſchäftigte, deren fung mit denkbar arößtem Nachdruck nicht nur im Intereſſe tzelhandels, ſondern im Intereſſe der Geſamtheit der Kon⸗ enten betrieben werden müſſe. Die Geneſungskriſe ſtehe uns er noch bevor und es ſei eine nicht weazuleuanende Tatſache, daß die Rekonvaleſzenz manchmal als ein ſchlimmerer Zuſtand empfun⸗ den werde, als die eigentliche Krankheit. Deshalb ſei es auch unbe⸗ dinat verwerflich, wenn gewiſſe Kreiſe des Einzelhandels heute den⸗ ken, ſie brauchen die Verbände nicht mehr. Im Gegenteil: Die Ver⸗ hände ſeien heute notwendiger denn je und ſede Flucht aus den Ver⸗ bänden werde ſich an dem geſamten Stande bitter rächen. Im Anſchluß an dieſe Referate wurde ſodann in eingehender Ausſprache die Fraae eines engeren Zuſammenſchluſſes des organiſierten badiſchen Einzelhandels mit dem Reichsbund des Textil⸗ Einzelhandels bezw. deſſen Vezirksverein Baden erwogen. Nach län⸗ gerer Debatte beauftragte die Verſammlung einmütig den Vorſtand der Landeszentrale des Badiſchen Einzelhandels den Anſchluß der in der Landeszentrole des Badiſchen Einzelhandels organiſterten Mit⸗ alieder des badiſchen Textil⸗Einzelhandels an den Bezirksverein Ba⸗ den des Reichsbundes des Textil⸗Einzelhandels auf beſtmöglichem Wege vorzunehmen. In der weiteren Ausſprache gedachte Herr Hirſchbru⸗Mann⸗ heim der Bemühungen von Induſtrie und Großhandel, dem Ein⸗ zelhandel eine beſondere Steuer aufzulegen und die Umſatz⸗ ſteuer reſtlos auf den Einzelhandel abzuwälzen. Er richtete die dringende Bitte an die Spißenorganiſationen und an den Landes⸗ verband, allen Einfluß aufzubieten, um der drohenden Gefahr bald⸗ möglichſt zu begegnen. Ferner kam die Frage der Schutßzölle zur Erörterung, wobei beſonders die Herren Pfender⸗Freiburg und Alsberg⸗Monnheim auf die außerordentliche Vedeutung dieſer Frage für den Einzelhandel hinwieſen. Nicht nur der Einzelhandel ſelbſt, ſondern auch die Verbraucherſchaft hätten alle Veranlaſſung einer Erhöhung der Schutzzölle, wie ſie in der neuen Zollvorlage gedacht ſeien, entgegenzutreten. Die Verbandsleitung wurde beauftragt, auch dieſen Fragen größte Aufmerkſamkeit zuzuͤwenden und ſich mit den Spitzenverbänden in Verbindung zu ſetzen, um ein gemeinſames energiſches Vorgehen zu gewährleiſten. 5 Nach kurzer Mittagspauſe tagten ſodann geſondert der Bezirks · verein Baden des Reichsbundes des Textil⸗Einzelhandels und der Pezirksverein Baden des Verbandes deutſcher Wäſchegeſchäfte und Mäſcheherſteller. Die Veratungen dieſer Bezirksvereine waren in der Hauptſache interner Natur. Landesverband gegen den Alkoholismus Dieſer Tage trat der Landesausſchuß des badiſchen Landesver⸗ bandes gegen den Alkoholismus e. V. in Karlsruhe zuſammen. Nach dem Bericht des erſten Vorſitzenden. Präſident Dr. Fu chs, kann feſtgeſtellt werden, daß dem Aufaabengebiet mit Unterſtützung der Behörden und Berufsverbänden in der ernſt ſtrebenden Jugend neue Arbeitskräfte gewonnen wurden. Der Vorſitende betonte das wachſende Intereſſe und eine tatkräftige Unterſtützung der Behörden. Man hofft auch die Jugendverbände zur praktiſchen Zuſammenarbeit zu gewinnen und die Gebanken und Ziele des Verbandes in Schule und Preſſe, in Berufsverbände und Behörden hineinzutragen. Aus dem Vericht der Sonderausſchüſſe aing hervor, daß trotz der finan⸗ ziellen Schwierigkeiten in der Trinkerfürſorge, im Aufklärunasdienſt und in der oärunasloſen Früchteverwertung Tüchtiges geleiſtet wurde. Auf dem Gebiete der Trinkerfürſorge müſſe eine beſſere ge⸗ ſetzliche Grundlage für die Fürſorgearbeit geſchaffen werden. Die rapide Zunahme neuer Trinkerfälle in den Großſtädten reden eine erſchütternde Sprache. von Mannheim allein laufen ſetzt über 2500 Fälle. Ein ſtärkeres Intereſſe für dieſen Fürſorgezweig wird von den Gemeinden gewünſcht. Hinſichtlich der Bedeutunag der gärungsloſen Früchteverwertung wurde gefordert, daß die ſtaat⸗ lichen landwirtſchaftlichen Lehr⸗ mind Verſuchsanſtalten dieſer Ver⸗ 51 Aufmerkſamkeit im Intereſſe der Volksernährung ſchenken ſollen. Aus dem Lande Perſonalveränderungen im badiſchen Sigatsdienſt Auf Anſuchen in den einſtweiligen Ruheſtand verſetzt: Amtmann Ludwig Ganzenmüller beim Bezirks⸗ amt in Pforzheim und Gendarmeriekommiſſär Karl Nagel in Buchen. Ernannt wurde Anſtaltspfarrer Jakob Ebner beim Män⸗ nerzuchthaus Bruchſal zum Anſtaltsoberpfarrer; die Kanzleigehilfen Friedrich Petri beim Landgericht Freiburg und Rudolf Drexler beim Landgericht Heidelberg zu Kanzleiaſſiſtenten. Verſetzt wurden die Juſtizinſpektoren Friedrich Gröner beim Amtsgericht Karlsruhe zum Landgericht daſelbſt und Adolf Müller bei der Staatsanwaltſchaft Karlsruhe zum Amtsgericht. Planmäßig angeſtellt mit der Amtsbezeich⸗ nung„Oberforſtwart“: Theodor Braus in Sinsheim, Karl Friedrich Röſch in Raſtatt, Johann Schmidle in Schopf⸗ heim, Franz Schubert in Neckargemünd, Paul Scharbach in Lahr, Karl Kies in Radolfzell, Karl Rheinſchmidt in Baden, Stefan Rombach in Freiburg, Karl Meier in Peterstal, Her⸗ mann Warter in Emmendingen, Otto Brugger in Meßlirch. * P. Ladenburg, 15. Okt. Die Rote Kreuz⸗Sammlung er⸗ zielte trotz Geldknappheit und großer Finanzſchwierigkeiten auch hier ein ſchönes Reſultat. Die Sammlung ergab die Summe von 280 Mark.— Von Samstag auf Sonntag ereignete ſich hier ein bedauer⸗ licher Unfall. Der Sohn des Metzgers Münz, Fritz Münz wurde angeblich von einem Kanalarbeiter namens H. Bürghart aus Schönau bei Heidelberg jählings überfallen und mit einem Dolch⸗ meſſer nicht unerheblich verletzt. Der Ueberfallene mußte noch in der Nacht mit einem Auto nach Heidelberg verbracht werden. Der Täter wurde noch geſtern verhaftet und ins Mannheimer Amtsgefäng⸗ nis eingeljefert. * Plankſtadt, 13. Okt. Am letzten Samstag, abends 7 Uhr, fand die diesjährige Schlußprobe und gleichzeitig die amtliche Inſpektion des Bezirksfeuerlöſchinſpektors der hieſigen Frei⸗ willigen Feuerwehr ſtatt. Faſt vollzählig war das Korps angetreten, an der Spitze ſein neugegründetes Trommler⸗ und Pfeiferkorps. Die Uebung nahm unter der Leitung des 1. Kommandanten Bürgermeiſter Treiber einen guten Verlauf. Nach ihr erfolgte unter den Klängen»ines ſchneidigen Marſches der Kapelle des hie⸗ ſigen Muſikbereins, ein Vorbeimarſch mit den Geräten. Nach der UHebung und Inſpektion fanden ſich die Kameraden mit ihren Familienangehörigen zu einem Familienabend im Gaſthof zum Hirſch zuſammen, woran auch die Kameraden der Nachbar⸗ ſchafb Eppelheim teilnahmen, die zur Schlußprobe erſchienen waren, um den Beſuch der hieſigen Wehr vom 6. September zu erwidern. Der 2. Kommandant, Herr Trunk, begrüßte die Kameraden und vor allem den Bezirksfeuerlöſchinſpektor Feuerwehrkommandant Leiſer von Reilingenund die Verkreter des Geneinderats Bür⸗ germeiſter Ahlheim und Gemeinderat Gg. Heid. Er dankte den Gemeindevertretern für das Wohlwollen und das Verſtändnis, das die Feuerwehr jederzeit bei der Gemeinde gefunden hat, und hat, ihr ſolches auch für die Folge zu gewähren. Er betonte don Stolz des hieſigen Korps, daß dieſer durch die Wirren der Zeit der letzten Jahre in ſeiner Einigkeit feſt geblieben iſt und daß es einen Stamm alter Leute habe, wie wohl wenige Korps. 42 Feuerwehrleute tragen die Auszeichnungen für 6, 10 und 12jährige Dienſtzeit, 27 Feuerwehrleute die Auszeichnung für 20jährige Dienſtzeit und 20 Feuerwehrleute die ſtaatliche Auszeichnung für 25jährige Dienſtzeit, 10 Kameraden feiern als Mitbegründer und allive Feuerwehrkleute im kommenden Jahre das 30jährige Stif⸗ tungsfeſt mit. Die Gemeinde könne ſtolz ſein, eine derartige Wehr zu beſizen. Er ſchloß mit einem Hoch auf die anweſenden Gäſte. Bürgermeiſter Ahlheim dankte für die Gemeinde, erkannte die ideglen Beſtrebungen der Freiwilligen Feuerwehren vollkymmen an und ſagte. daß ihm die heutige Schlußprobe erneut gezeigt hätte, daß die Wehr hier gut geſchult und ihren Aufgaben gewachſen ſei. Er erſuchte die Jugend, ſich dem Bürgerdienſte der Feuerwehr zur Verfügung zu ſbellen und dem alten Stamm der hieſigen Wehr ſe⸗ derzeit nachzuahmen. Bezirksfeuerlöſchinſpektor Kommandant Leiſer⸗Reflingen lobte das harmoniſche Zuftenmenarbeiten ber der Inſpektion u. der Uebung, wobei er beſonders die Ruhe hervor⸗ hob, mit der jeder Mann an ſeinem Platz arbeitete. Er freue ſich über das gube Einvernehmen zwiſchen der Gemeinde und Feuer⸗ wehr und vergaß auch nicht die Frauen und Töchter der Feuer⸗ wehrleute. Ihnen galt ſein Hoch. Kommandant Winkler von der Freiw. Jeuerwohr Eppelheim feierte die Kameradſchaft zwiſchen den beiden Nachborwehren vom 9. und 10. Feuerwehrkreis und bat ſolche ſtets ſo zu halten und zu pflegen. Sein Hoch galt der gut geſchulten Feuerwehr Plankſtadt“ Bis in ſpäter Stunde ſaßen die Feuerwehrmänner und Frauen beim Kamoraden Hirſchwirt Heid, züſammen und huldigten dem Tanze. Man trennte ſich mit einem Wiederſehen beim 30jährige Stiftungsſeſt im kommenden Jahre. Karlsruhe, 15. Okt. In der letzten Nacht verſchied nach kurzer, aber ſchwerer Krankheit der im 53. Lebensſahre ſtehende Pfarrer Wilhelm Gräbener, geiſtlicher Leiter des hieſigen Diakoniſſen⸗ hauſes. Der Verſtorbene war im Jahre 1895 in den Dienſt der evangeliſchen Landeskirche eingetreten. In den folgenden Jahren bis zu ſeiner Ernennung zum Hausgeiſtlichen am hieſigen Diakoniſ⸗ ſenhaus übte er Seelſorgerdienſte in der Pfarrei in Leibenſtadt, ſo⸗ dann in Hoffenheim und in Teutſchneureuth, wo auch ſein Vater Pfarrer war, aus. Nach dem Tode von Kirchenrat Katz übernahm der Verſtorbene zunächſt vertretungsweiſe die Leitung am hieſigen Diakoniſſenhaus, am 1. Auguſt ds. Is. definitiv. Dauchingen bei Villingen, 15. Okt. Einem tödlichen Unglücks⸗ fall iſt der Automateneinſteller Johann Storz zum Opfer gefallen. Als er mit dem Rade zum Bahnhof Troſſingen fuhr, um ſeine Frau abzuholen, mußte er einem Fuhrwerk ausweichen. Er fuhr dabei auf den Straßenrand auf, ſtürzte vom Rad und erlitt einen ſchweren Schädelbruch, dem der Verunglückte erlegen iſt. Donaueſchingen, 14. Okt. Im benachbarten Behla brannte am Sonntag abend das Wohn⸗ und Wirtſchaftsgebäude des Wirts Joſeph Martin„zum Kranz“ innerhalb kurzer Zeit vollſtändig nieder. Das Oekonomiegebäude konnte gerettet werden. Das Feuer entſtand durch Kurzſchluß. Dder Gebäudeſchaden wird auf 11000 /, der Fahrnisſchaden auf etwa 8000/ geſchätzt. BVom Bodenſee, 13. Okt. Die Weinleſe in der Meersbur⸗ ger Gegend beainnt in dieſer Woche. Zuerſt werden die roten Trau⸗ ben und Ende dieſer Woche das weiße Gewächs geherbſtet. Die warme Herbſtſonne hat. wie aus Meersburg berichtet wird. den Trauben außerordentlich aut getan. Der 1924er Wein wird auf alle Fälle beſſer als der 1922er. Aus der Palz Vergangenen Dienstag abend hielt der Grund⸗ und Haus⸗ beſitzerverein Ludwigshafen eine gutbeſuchte Verſammlung im großen Saale des Eliſabethenheims ab. Zunächſt begrüßte der Vor⸗ ſitzende des Vereins, Vankdirektor Ries, die Anweſenden Seine Worte bedeuten eine Kampfanſage allen denen, die Gegner einer geſunden Wohnungspolitik ſeien, ſo, wie ſie vor dem Kriege be⸗ ſtanden habe. Hierauf ergriff der Hauptredner des Abends, Dr. Jöriſſen, das Wort. Herr Jöriſſen, einer der erſten Vorkämpfer auf dem Gebiete der Bekämpfung der Zwangswirt⸗ ſchaft im Wohnungsweſen führte ungefähr folgendes aus: Aus größter Notlage heraus ſeien während der Kriegszeit die Geſetze betr. die Zwangsbewirtſchaftung der Mietswohnungen ent⸗ ſtanden. Dieſe Geſetze hätten ihre Bedeutung heute verloren. Aber immer noch belaſteten ſie unerklärlicherweiſe das deutſche Wirtſchafts⸗ leben. Daher ſei es verdammte Pflicht und Schuldigkeit aller Haus⸗ beſitzer, eine ſtarke Kampffront zu bilden, um dieſe unſozialſte aller Geſetzgebungen zu beſeitigenl Rein politiſche Momente habe die Nachrevolutionsmachthaber bewogen, die Wohnungs⸗ geſetzgebung ſo zu verſchärſen, daß ſie einem Raub pripaten Eigentums ähnlicher ſähe, als einer Wohltat an denen, denen ſie zugute kommen ſollte! Der Gedanke der Vergeſellſchaftung, der dem Problem zu Grunde lag, habde mehr Nachteile wie nötig ge⸗ bracht. Beſonders machten ſich Erſcheinungen wirtſchaftspolitiſcher Art geltend. Ein großer Veamtenapparat, der zur Bewältigung der Wohnungsbewirtſchaftung aufgeboten werden mußte, verſchlang Summen, die an anderer Stelle nutzbringender hätten angewendet werden können! Ebenſo konnten Mieteinigungs⸗ und Wohnungs⸗ ämter keine Abhilfe bringen. Im Gegenteil vergrößerten ſie, mit Hilfe der ungerechteſten aller Geſetzgebungen, nur noch das Uebel. Ein Nonſens ſeien die einzelnen Produktions⸗ geſellſchaften geweſen, die den Handwerkern und dem Ge⸗ werbe jede Lebensmöglichkeit abgeſchnitten hätten. Das aber ſei das oberſte Naturgeſetz aller Wirtſchaft, daß die freien Kräfte im Staate jederzeit den gewünſchten Spielraum hätten! Wo die Hausbeſitzer nicht in der Lage ſeien zu bauen, oder zu renovieren, da läge auch das Baugewerbe darnieder, von dem ſich 15—20 Proz. unſerer Bevölkerung ernährten. Nicht zuletzt der Staat ſei es, der dadurch um wichtige Steuern geprellt worden ſei. Moraliſch ſei die Auswirkung der Zwangsbewirtſchaftung von den bedenklichſten Folgen. Trotz der Erkenntnis der Mängel der Geſetzgebung tue die Regierung nichts zur Beſſerung der Verhältniſſe und treibe ſomit bewußt einen Volksbetrug. Dadurch, daß ſie wahr⸗ haft unſeeligen kommuniſtiſchen Ideen Vorſchub leiſte, lege ſie den Grundſtein zu inkonſequenten Auffaſſungen in der Mieterſchaft. Mein und Dein ſeien Wechſelbegriffe geworden. An Stelle des „Was dein iſt, iſt auchmein!“ Aber das Sonderbare an der ganzen Sache ſei, daß indirekt nicht allein der Vermieter, ſondern auch der Mieter geſchädigt worden ſei. Was dem Vermieter in der Miete rechtlich bis jetzt zugeſtanden habe, würde ihm dadurch entzogen, daß man Löhne und Gehälter, um den Teil kürzte, den der Mietanteil ausmachte. Den Vorteil habe, beſonders während der Inflation das Ausland gehabt, das durch die dadurch ermöglichten Schundpreiſe nahezu alles Bewegliche in ſeine Aufkäufe einbezogen habe. Auch die hohen Zinsſätze für geliehenes Geld ſeien, wie die verſuchte Niedrighaltung der Miet⸗ ſätze, dem Hausbeſitzer vorenthaltene Gelder. Ein großes Unrecht iſt die Mietſteuer, die ſelöſt dann entrichtet werden muß, wenn der Mieter ſeine Miete nicht oder noch nicht bezahlt hat. Aus all dieſen Gründen muß die heutige, revolutionär anmutende Geſetz⸗ gebung fallen! Die Hauptſchwierigkeit beſtehe aber gerade darin, daß die Mietervereine dahin wirkten, daß die jetzige Geſetzgebung noch feſter verankert werden müßte, als bisher. Sie wollten zu Gunſten der Mieter 30 Proz. des Hauſes dem Eigemümer enteignen und ſtellten in Bezug auf die Verwendbarkeit der Miete und die ev. Veräuße⸗ rung des Hauſes jedem Recht und Geſetz hohnſprechende Forde⸗ rungen, die mit dem Sittengeſetz in ſchroffem Widerſpruch ſtänden. Die anſchließende Diskuſſion brachte, neben der Erledigung lokaler Angelegenheiten, zum Schluß die nolle Einigkeit der Lud⸗ wigshafener Hausbeſitzer in allen öffentlich⸗rechtlichen Fragen. Dr. M. * Ludwigshafon, 15. Okt. Der Einzellhandel der Pfalz hat ſeine Stellungnahme zu den Handels kammern in einem Schreiben ſeiner Berufsorganiſation des Handelsſchutzverbandes der Pfalz an das Bayeriſche Handelsminiſterium dargelegt. Er ſteht auf dem Standpunkt, daß die Wahlen für die Handelskammern und Handelsgremien nach den Gruppen Induſtrie, Groß⸗ und Ein⸗ zelhandel vorgenommen werden müſſen, da das bisherige Wahl⸗ ſyſtem bei den nächſten Wahlen zu Schwierigkeiten führen werde, wenn es nicht gelinge, gemeinſame Liſten der 3 Gruppen mit un⸗ hedingter Gleichberechtigung zu vereinen. Der Einzelhandel ver⸗ langt bei Bildung der Ausſchüſſe in den Kammern einen Einzel⸗ handelsausſchuß, da ein derartiger Ausſchuß notwendig ſei, um die Behandlung der ihn berührenden Fragen in geeignetem Maße zu ſichern. Die Wähler jeder der 3 Gruppen müſſen nach führer ihrer Verbände zu beſtimmen, die das Recht der Teilnahme an den Sitzungen ohne Abſtimmungsrecht erhalten. Die Handels⸗ kammern ſeien zu verpflichten, mit dem Beauftragten der Verbände zu häufig ſtattfindenden Beſprechungen unter Führung der Han⸗ delskammer zuſammen zu treten, ebenſo häkten die Kammern die „ Organiſationen möglichſt eingehend zu orien⸗ ieren. :; Ludnalgshafen, 15. Okt. An der Unterführung in der Frau⸗ kenthalerſtraße ſtieß ein Rheinhardtbahnzug mit einem Laſtauto zuſammen, wodurch dieſes ſamt Anhänger leicht beſchädigt wurden. Perſonen kamen dabei nicht zu Schaden.— Zwei angetrunkene Tagner nötigten einen bei der B. A. S. F. beſchäftigten Ingenieur, als er per Rad durch die Frieſenſtraße fuhr, zum Abſteigen, und verlangten von ihm, daß er ihnen ein Glas Wein bezahle. Dem Ingenieur gelang es jedoch, vorbeizukommen und die Polizei — verſtändigen, die die beiden Angetrunkenen in Gewahrſam nahm. : Schifferſtadt 16. Okt. Nach der Feſtnahme des Separatiſten⸗ führers May wurde in deſſen Wohnung eine Durchſuchung nach Waffen vorgenommen, die ein förmliches Arſenal zutage för⸗ derte: Karabiner, Piſtolen, Jagdgewehre, Handgranaten und große Munitionsvorräte. :: Speyer, 15. Okt. Wegen Mißhandlung eines Gerichtsvoll⸗ ziehers, der infolge Steuerhinterziehung eine Pfändung vorzu⸗ nehmen hatte, wurde der Seperatiſtenführer Georg Mahy bon Schifferſtadt in Haft genommen :: Wachenheim, 15. Okt. Am Montag früh ſtürzte der 61jährige Winzer Leonhardt Rödel aus 3½ Meter Höhe von einer Scheuer und erlitt dadurch einen Schädelbruch und innere Verletzungen, was ſeinen Tod in wenigen Stunden darauf zur Folge hatte. : Zweibrücken, 15. Okt. Im hieſigen Bezirk beträgt die Er⸗ werbsloſenziffer etwa 1800, von denen 1840 Unkerſtützung beziehen. 0 Zahl der Erwerbsloſen iſt demnach langſam im Rückgang egriffen. —— in Kinderarzt schreibt:„Um alle Schädlichkeiten aus dem Munde fernzuhalten und möglichst gleich-⸗ E. zeitig antiseptisch einwirken zu können, genügt das Bürsten mit reinem Wäasser nicht, es bedarf des Zusatzes eines Mundwassers, das vor allem ungiftig und doch keimtötend wirkt, dabei aber, wWas für Kinder von großer Bedeutung ist, auch gut schmeckt. Diesen Anforderungen genügt in vollsten Maße das Odol, das sowohl morgens wie ganz besonders abends dem Wasser zugesetzt werden soll.“) *)„Aus praxtische Winfe aur Erndſirung und Pflege der Kinder in gesunden und kranlen Tagen“ yon Dr. F. Theodor, Konigsberg i. Pr. sondern im rrr 9 Verſammlung d. Grund⸗ u. Hausbeſigervereins Ludwigshafen Wortes„Was mein iſt, iſt auch dein!“ ſei heute der Satz getreten: Anſicht des Pfälziſchen Einzelhandels das Recht haben, Geſchäfts, — F 8. Seite. Nr. 481 neue Mannhelmer Jeltung[Mittag⸗Rusgade) Donnerstag, den 16. Oktober 1924 [Neue Aannheimer Seitung» Handelsblatt Die Tragweile d Nachdem die zweite Londoner Konferenz im März 1921 abge⸗ drochen war, hatten die Alliierten politiſche und wirtſchaftliche Sanktionen ergriffen, unter denen auch eine allgemeine 50 proz. Abgabe vom Wert der deutſchen Ausfuhr vorgeſehen war. Von der Anwendung dieſer Beſtimmung machte jedoch nur England Gebrauch, das durch die German Reparation⸗Recovery Act die Er⸗ hebung einer ſolchen Abgabe unter gleichzeitiger Herabſetzung des anfänglich feſtgeſetzten Satzes von 50 auf 26 Prozent in Kraft treten ließ. Dieſe„Sanktion“ bedeutete eine ſtarke Droſſelung des deutſchen Handels nach England. Sie war ſowohl für den Lieferer als auch den Empfänger der Waren mit großen Um⸗ ſtändlichkeiten und Nachteilen verknüpft und hatte obendrein auch unmittelbare Verluſte für den deutſchen Exporteur im Gefolge. Im Februar dieſes Jahres war es nun durch ein Abkommen mit der engliſchen Regierung gelungen, die Abgabe von 26 Prozent auf 5 Prozent des Warenausfuhr⸗Wertes zu ermäßigen. Dieſe Erleichterung wurde in Deutſchland und auch in engliſchen Handeis⸗ kreiſen mit Genugtuung begrüßt. Umſo befremdlicher mußte es wirken, daß England gerade jetzt nach Annahme der auf dem Dawes⸗Plan beruhenden Londoner Beſchlüſſe plötzlich wieder die Abgabe auf 26 Prozent erhöhte. Die erſte Frage, die ſich nach Bekanntwerden dieſes Schrittes für Deutſchland ergab, war die, ob denn eine ſolche Vorweg⸗ erhebung von Zahlungen mit den Beſtimmungen des Dawes⸗Planes überhaupt vereinbar ſei. Hier mußte nun feſtgeſtellt werden, daß die Sachverſtändigen ſehr wohl die Recovery Act in Rechnung gezogen hatten. Die Verwunderung über das engliſche Vorgehen wurde aber noch dadurch geſteigert, daß auch Frankreich erſchien und für ſich die Erhebung einer 26 proz. Abgabe in Anſpruch nahm. Belgien ſchloß ſich dem an und auch Italien und Portugal verfolgen die gleiche Abſicht. Die deutſche Regierung erhob ſogleich nach Ankündigung der franzöſiſchen Maßnahme ſchriftlichen Einſpruch, der»jedoch am Quai'Orſay abgelehnt wurde. Die franzöſiſche Regierung glaubte ſich hierbei auf Artikel IV der Anlage 3 des Londoner Schluß⸗ protokolls ſtützen zu können, deſſen Abſatz c beſtimmt nämlich, daß die deutſche Regierung während der Uebergangsperiode monat⸗ liche Zahlungen in Höhe von einem Zwölftel der erſten Annuität an den Generalagenten für Reparationszahlungen abzuführen habe, „vermindert um die geſchätzten monatlichen Exträge des engliſchen Reparationen⸗Recovery Act oder etwaiger entſprechender Maß⸗ nahmen der anderen alliierten Regierungen“. Den betonten Hinweis der deutſchen Regierung, daß dieſe Be⸗ ſtimmung doch nur auf die Uebergangszeit bezug nehme, fertigten die Franzoſen damit ab, daß nach ihrer Anſicht die Verfaſſer des Planes nicht der Auffaſſung geweſen wären, dieſe Beſtimmung nur für eine kurze Uebergangszeit in Geltung zu laſſen! In ihrer Antwort behaupten dann die Franzoſen des weiteren, daß dieſe 26 proz. Abgabe ja gar keine Gefährdung des wirtſchaftlichen Gleich⸗ ewichts Deutſchlands darſtellte. Hiergegen muß nun ſchärfſter iderſpruch erhoben werden. Die franzöſiſcherſeits zum Belege angeführten Zahlen, deren Richtigkeit noch geprüft werden müßte, beziehen ſich zudem nur auf den deutſch⸗franzöſiſchen Außenhandel. Es wurde außer Acht gelaſſen, daß auch von Eng⸗ land, Belgien, vielleicht auch Italien und Portugal, 26 Prozent des Warenwertes der deutſchen Ausfuhr vorweggenommen werden. Es ſoll daher im folgenden einmal verſucht werden, einige Anhaltspunkte für die Höhe der Geſamtheit dieſer Zahlungen zu gewinnen, die auf dem Wege über die Reparationsabgabe der deutſchen Volkswirtſchaft ohne Rückſicht auf deren Deviſenlage und Währung entzogen werden. Da für das erſte Halbjahr 1924 Wert⸗ angaben der deutſchen Ausfuhr nach den einzelnen Ländern noch nicht vorliegen, muß auf die Ergebniſſe des Jahres 1923 zurück⸗ gegriffen werden, wobei allerdings zu berückſichtigen iſt, daß in jenem Jahre die deutſche Ausfuhr infolge des Ruhreinbruchs ſtark Von Dr. Okto 1 7 er 20%igen Ausfuhrabgabe Meesmann ſtellungen, die auf Grund der Veröffentlichungen des Statiſtiſchen Reichsamts errechnet ſind, wenigſtens eine Vorſtellung der hier in Frage kommenden Zahlungen. Zunächſt ſeien nur die Länder berückſichtigt, bei denen die Einführung der 26 proz. Abgabe bereits erfolgt bzw. erwogen iſt. Es ſind dies Anuteil Deutſchlands a. d. Einfuhr davon 28 97 in Millionen.⸗“ i. Jahre 1923 7 Großbritannien!) 672 17457 Frankreich 267,3 69,5 Belgien 198,9 51,7 Italien 250,7 65,2 Portugal——1 1388,9 361,1 Man ſtößt hier alſo auf eine Summe von vorweg erhobenen Zahlungen in Höhe von über 361 Millionen Goldmark. Nur zum Vergleiche ſei die Zins⸗ und Tilgungslaſt der 5 Milliarden Indu⸗ ſtrieobligationen herangezogen, die vom Jahre 1927/8 an 300 Millionen Goldmark jährlich beträgt. Nimmt man nun aber zu den oben erwähnten Ländern noch die bedeutenderen Handelsſtaaten hinzu, die mit der gleichen Be⸗ gründung wie Frankreich. auf der Erhebung der 26 proz. Abgabe beſtehen können, ſo erhöht ſich die Summe von 361 Millionen Goldmark wie folgt: Anteil Deutſchlands a. d. Einfuhr davon 26 9 in Millionen.1 i. Jahre 1923 Tſchechoſlowakei 51271 1332 Polen 390,7 101,58 Japan 245,1 63,73 1138,3 298,56 + 1388,9 + 361,½1 Insgeſamt: 2537,2 659,7 Es ergäbe ſich ſonach ein Betrag von rund 660 Millionen Goldmark, die ohne Rückſicht auf Deutſchlands Wirtſchaftslage ab⸗ gezapft würden, alſo ein Betrag, der der Verzinſung und Tilgung der 11 Milliarden Eiſenbahn⸗Obligationen entſpräche! Es iſt aber anzunehmen, daß dieſe Ergebniſſe im Jahre 1924 und in den folgenden Jahren noch eine weſentliche Erhöhung erfahren würden, da eine Steigerung der deutſchen Ausfuhr die conditio sine qua non für eine Aufbringung der Reparationsleiſtungen iſt. Letzten Endes kommt es aber nicht ſo ſehr auf die Höhe dieſer vorweg in Anſpruch genommenen Beträge an, als auf die damit bewirkte Durchbrechung der Transfer⸗Idee, die doch für Deutſch⸗ land den weſentlichſten Aktiv⸗Poſten im Dawes⸗Plan darſtellt. Dieſe Transfer⸗Idee beſagt aber, daß alle Zahlungen für Reparationszwecke auf das Konto des Generalagenten für Repara⸗ tionszahlungen einzuzahlen ſind, und daß Ueberweiſungen von dieſem Konto nur dann erfolgen dürfen, wenn dadurch das Gleich⸗ gewicht des deutſchen Haushalts und die Stabilität der deutſchen Währung nicht gefährdet werden. Das iſt unter Recht, und die Sachverſtändigen ſelbſt haben erklärt, daß ihr Plan nach dem Grundſatz von Treu und Glauben ausgeführt werden muß. Wenn aber 26 Prozent vom Werte der deutſchen Ausfuhr ohne Rückſicht auf eine Aktivität unſerer Handelsbilanz, auf unſere Währung einbehalten werden, dann iſt dieſer Grundſatz durch⸗ brochen. Wird Deutſchland, das bisher alle Maßnahmen zur Durch⸗ führung des Dawes⸗Planes pünktlich getroffen hat, auf dieſe Weiſe an der Erfüllung ſeiner übernommenen Verpflichtungen gehindert, ſo muß es ſchon heute vor aller Welt erklären, daß nicht auf ſeiner Seite die Verantwortlichkeit für einen folgenſchweren Fehlſchlag zu ſuchen iſt. das bekanntlich von der Erhebung der 26%igen Abgabe Abſtand ge⸗ eingeſchränkt war. Immerhin ermöglichen auch dieſe Zuſammen⸗ in 5 Dr. Schacht über die Soo⸗Millionen⸗Anleihe und oͤie deutſche Valuta Die Zeppelinfahrt und die deutſche 800⸗Millionenanleihe bilden augenblicklich das Tagesgeſpräch in London und Newyork. Ueber den Zeichnungserfolg, der durch die mit der Zeppelinfahrt vor den Augen der ganzen Welt gezeigte Leiſtungsfähigkeit der deutſchen Technik nicht unweſentlich mit beeinflußt ſein dürfte, iſt bereits berichtet worden. In der Londoner City hat man der Sicher⸗ heit der Anleihe indeſſen nicht weniger Gewicht beigelegt, als es ſonſt auch in dieſer kühlen Luft üblich iſt. Man hat deshalb von⸗ ſeiten der Finanzpreſſe darauf hingewieſen, daß es die erſte Schuld Deutſchlands iſt, die ſowohl den Reparationszahlungen als, ſelbſt⸗ verſtändlich, auch der inneren deutſchen Schuld vorausgehe. Als Sicherheit für Kapital und Zinſen dienen bekanntlich der Ueber⸗ ſchuß der Reichsbahnen, Zolleinnahmen, Alkohol⸗, Tabak⸗, Bier⸗ und Zuckerſteuern uſw. In der Oktober⸗Ausgabe des in Newyork erſcheinenden Bankers' Magazin veröffentlicht ſoeben Reichsbank⸗ präſident Dr. Schacht einen in amerikaniſchen Finanzkreiſen viel beachteten Artikel über den Geldumlauf in Deutſchland. Er erklärt darin, die 800 Millionen, die die Anleihe erbrungt, werden die Reichsbank in die Lage verſetzen, eine Notenzirkulation auf⸗ rechtzuerhalten, mit der den dringendſten Anſprüchen der Gegen⸗ wart genügt. werden könne. insgeſamt 3,527 000 000„. Mit dem Anleiheergebnis ſei die Reichsbank in der Lage, 4½—5 Milliarden Banknoten mit Gold⸗ markwert auszugeben und zugleich 40 Prozent Golddeckung zu halten, wie es im Dawesbericht und im neuen deutſchen Bank⸗ geſetz vorgeſchrieben ſei. Die Umlaufsmittel können durch die im Dawesbericht genehmigte Ausgabe von—2 Milliarden Silbermünzen bis auf—6 Milliarden gebracht werden. Dr. Schacht führt die Tatſache, daß die Reichsbank ihren Goldbeſtand von ihrem niedrigſten Betrag von 442 000 000 Goldmark auf 595 000 000 Goldmark erhöhen und ſich gleichzeitig einen anſehn⸗ lichen Beſtand in fremden Deviſen ſichern konnte, auf die von der Bank befolgte Politik der Krediteinſchränkung zurück. Dies ſei eine viel kritiſierte aber geſunde Politik geweſen; die ſeichsangehörigen ſeien gezwungen geweſen, die zu ihrer Ver⸗ fügung ſtehenden Gelder fremder Währung in die Kanäle von Handel und Induſtrie zurückzuführen und in arbeitendes Kapital umzuwandeln. Dadurch wurden zahlreiche im Ausland unter⸗ haltene Aktiva und ein großer Teil der in Deutſchland im Umlauf befindlichen fremden Banknoten frei und floſſen der Reichsbank im Austauſch gegen ihre eigenen Banknoten zu. Das Zentralinſtitut war dadurch in der Lage, ſeine Reſerven an Gold und fremden Deviſen gegen eigene Noten zu erhöhen. Dr. Schacht ſchließt ſeinen Artikel, indem er die Amerikaner darauf hinweiſt, daß die Nach⸗ frage nach Zahlungsmitteln nicht mit der Frage nach Kredit und Kapital verwechſelt werden dürfe. Dieſer letztere Bedarf ſei unvergleichlich größer als der erſtere. Aus deutſchen Erſparniſſen könne ihm in den kommenden Jahren nicht genügt werden, die deutſche Wirtſchaft ſei alſo auf Kredit und Inveſtierungen vom Auslande angewieſen. Auf alle Fälle ſei jedoch der Zufluß fremden Kapitals durch die Tatſache erleichtert, daß die neue deutſche Währung in einer Weiſe vefeſtigt ſei, die die Erfüllung der Dawesvorſchläge ermögliche und eine geſunde Grundlage für die dauernde Stabilität der deutſchen Währung ſchaffe. Der jetzige Geſamtumlauf betrage⸗ nommen bat. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Die Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt uns in Ergänzung ihrer bisherigen ſieben Veröffentlichungen der Liſte der unter Geſchäftsaufſicht geſtellten bzw. in Konkurs geratenen Firmen folgendes mit: a) angeordnete Geſchäftsaufſichten b) aufgehobene Geſchäftsaufſichten Chemiſche Fabrik Leo Eichenbaum, Mannheim. Diffeneſtraße 27(nachdem Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt). Beſchluß vom 27. 9. 1924. Nr. 21. L. eil u. Reinhardt .⸗G. in Mannheim, L 15, 1(da Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt). Beſchluß vom 15. 10. 1924. c) Konkurſe Nr. 39. E. Schönung u. Co., G. m. b. H wollwarengroßhandlung in Mannheim, J 2, 20. 1. 10. 1924. d) abgelehnte Konkurſe Nr. 5. A. Schwind u. Bihlmaier, elektrotechniſche Unternehmungen, Mannheim, E 7, 24(manzels einer die Koſten des Verfahrens deckenden Maſſe). Beſchluß vom 29. 9. 1924. Nr. 40. Ottorbi, Holz⸗ und Metallwarenfabrik.⸗G., Mann⸗ heim, Tatterſallſtraße 2(da eine die Koſten deckende Maſſe nicht vorhanden). Beſchluß vom 11. 10. 1924. Keine. Nr. „Woll⸗ u. Baum⸗ Beſchluß vom Verlängerung der Einreichungsfriſt der Goldbilanzen Nach den Durchführungsbeſtimmungen zur 2. Steuernotver⸗ ordnung hab bekanntlich die Steuerpflichtigen Abſchrift der handelsrechtlichen Eröffnungsbilanz in Goldmark oder unter be⸗ ſtimmten Vorausſetzungen än deren Stelle ein Inventar auf den 1. Januar 1924 beim Finanzamt einzureichen. Dieſe Friſt iſt für Aktiengeſellſchaften, Kommanditgeſellſchaft auf Aktien, und Geſell⸗ ſchaften mit beſchränkter Haftung, ſofern ihr Geſchäftsjahr mit dem Kalenderjahr übereinſtimmt, durch Verordnung vom 8. September 1924 bis zum 3. November 1924 verlängert worden. Für alle übrigen Pflichtigen, alſo insbeſondere für alle Einzelkauf⸗ leute und 15 die Aktiengeſellſchaften, mit beſchränkter Haftung uſw., deren Geſchäftsjahr vom Kalenderjahr abweicht, war die Einreichungsfriſt mit dem 30. September 1924 abgelaufen. Das Reichsfinanzminiſterium hat jedoch im Hinblick auf die Schwierig⸗ keiten, die die verwickelten Bilanzvorſchriften und die beſtehenden Unklarheiten über die Bewertung verurſachen, angeordnet, daß die Finanzämter von Ordnungsſtrafen wegen Nichteinhaltung der Ein⸗ reichungsfriſt zunächſt abſehen. Die auf Antrag die Friſt für die Einreichung der Bilanzen oder In⸗ zum 31. Dezember 1924 zu verlängern, insbeſondere dann, wenn vom Gericht die Friſt für die Aufſtellung der Goldbilanzen bereits zum 31. Dezember verlängert worden iſt. 5 Maſchinenbauanſtalt Humboldt in Köln⸗ Kalk. Von einer Seite, die gut unterrichtet ſein will, verlautet, daß der demnächſt Zudem ſeien die Kapitalverhältniſſe 4) Hier iſt jedoch der Anteil Irlands in Abzug zu bringen, dl inanzämter ſind ermächtigt, Kehl ventare bis zum 30. November und in Ausnahmefällen bis] Kaub Entgegen anderweitigen Mel⸗ dungen erfährt die Köln. Itg. aus Verwaltungskreiſen, daß bisher bindende Beſchlüſſe über etwa zu erwartende günſtige Zuſammen⸗ legungen bei den Konzern⸗Geſellſchaften noch nicht vorliegen. bei den einzelnen Geſellſchaften ſo außerordentlich verſchieden, daß ſich ein einheitlicher Maßſtab für die Zuſammenlegung kaum ergeben dürfte. Ein Teil der vom Stumm⸗Konzern erworbenen Geſellſchaften hat, wie erinnerlich, früher ſchon das Aktienkapital ſtark verwäſſert, ſo die Deutſche Laſtauto, die 30: 1 zuſammengelegt hat. „.-⸗G. für Petroleuminduſtrie(Api) in Berlin. Die.⸗V. genehmigte, ohne daß die erwartete Gegengruppe in Erſcheinung trat, die Kapitalzuſammenlegung im Verhältnis 50:1. Ein Aktionär wies allerdings darauf hin, daß das Berhältnis vielleicht etwas günſtiger hätte gewählt werden können, da 3. B. bei der Oleageſell⸗ ſchaft nur 10:1 zuſammengelegt werde und die Großaktionäre auch ſeinerzeit beſſere Umtauſchbedingungen gehabt hätten. Hierauf be⸗ merkte Hugo Stinnes jun., daß man die ſcharfe Zuſammenlegung mit Rückſicht auf die künftige Rente vorgenommen habe. Man gehe noch ſchweren Zeiten entgegen und müſſe auf lange Sicht kalkulieren und in erſter Linie auf eine geſunde Bilanz Bedacht nehmen. Der Geſchäftsgang wurde als verhältnismäßig befriedi⸗ gend bezeichnet. Der Antrag auf Börſenzulaſſung ſei bis jetzt noch nicht geſtellt worden, werde aber wohl in abſehbarer Zeit erfolgen. Deviſenmarkt Europäiſche Deviſen ſtark abgeſchwächt An den europäiſchen Valutamärkten iſt ſeit geſtern nachmittag ein neuer Umſchwung eingetreten: alle europäiſchen Deviſen liegen gegenüber dem Dollar erneut ſchwächer. London⸗Paris ſtellte ſich heute früh auf 86,50, geſtern 85,75 und Kabel⸗Paris 19,30 gegen 19,05 Franken von geſtern. Ferner notierten London gegen Schweiz 2338 gegen 2344 von geſtern, Paris gegen Schweiz 2700(2735), Holland gegen Schweiz 204(204,50), Kabel gegen Holland 255,50(255), Paris gegen Holland 1325(1340), London gegen Holland 1147(1146) und London gegen Kabel 4487(449,50). In Goldpfennig ausgedrückt notierten heute früh: der franzöſiſche Franken mit 21,80 gegen 22,05 3 von geſtern, der ſchweizer Franken eine Kleinigkeit feſter mit 80,60(80,55), der italieniſche Lire unverändert mit 18,35, der holländiſche Gulden mit 1,64,35(1,64,75), die Schwedenkrone unverändert mit 1,11,80 ¼, der argentiniſche Peſo mit 1,55,25(1,55.30), das engliſche Pfund mit 18,85(18,88) 4, die Tſchechenkrone mit 12,52(12,51), die norwegiſche Krone ſtark abgeſchwächt mit 58,90 (59,90), die Dänenkrone ebenfalls ſtark abgeſchwächt mit 71,70(73), der belgiſche Franken mit 20,15(20,35) und der ſpaniſche Peſeta mit 56,45(56,55) 3. Die deutſche Mark kam heute früh feſt mit 23,8275 gleich 4,19941(23,80 gleich 4,20)„ für den Dollar aus Newyork. Im beſetzten Gebiet behauptete die Mark ihren früheren Stand mit 4,21(4,22) für den Dollar. Die Anforderungen an die Reichsbank halten ſich in Grenzen. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 15. Okt. Die Börſe nahm einen ruhigen gerlauf. In Bad. Anilin war Geſchäft zu 1976, ferner Benz 396, Germania Linoleum 12,1, Mannheimer Gummi 27, Pfälz. Näh⸗ maſchinen 3 und Zellſtoffabrik Waldhof 9. Von Banken ſtanden im Verkehr: Bad. Bank 28,10 und Rheiniſche Creditbank 2,3. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 15. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. * Aus dem Stumm⸗Konzern. 14. 15. Aluminium 14. 15. ae 124.50 125,25 in Barren 2,40-2, 50 2,40-2,50 Raffinadekupfer.14⸗1.15.121,13 inn, ausl. 4,65•4,75 4,65-4,75 ei 0,65•0,66 0,66⸗0,67 üttenzinn 4,55-4,65 4,55-4,65 RohzinklVb.⸗Pr.)—.—.— Nickel 2,80⸗2,80.95•3,10 do.(fr.Vert.) 0,62⸗0,63 0,83⸗0,64 Antimon 0,88⸗0,90 0,93.0,95 Plattenzink 0,56⸗0,56 0,56.0,57 Silber für 1 Gr. 99,.—-100,5 99,50-100, Aluminium 2,302,40 2,30-2,40 Platin p. Gr.——— London, 18. Oktober(WB) Metallmarkt.(In Lſt f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 14. 15[Blei 35,— 85,58 15. 14. 63,.— beſtſelect. 67,50 Kupfer Kaſſa 62,60 67,50 Aue⸗ 38,30 33,25 do. 3 Monat 63,60 64,.—] Nickel 155,— 155,— ueckſilber 11,75 11,75 do. Elektol. 67,— 66.—] Zinn Kaſſa 247,75 245,—] Regulus— 60.— Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 14. Oktober Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 994 und 10 Pfg. oder 6 Cents ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen ab Kanal entſprechend Zuſchlag. Exporlkohle nach Rolterdam: 1,30 fl. bei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ u. Löſchzeit ab Kipper, Ueberliegegeld 6 Cents Geſchäft ziemlich⸗lebhaft. Frachtſätze infolge fallenden Waſſers und herrſchenden Nebels anziehend. Literatur Die Buchungsfehler. Anleitung zum Auffinden von Ueber⸗ tragungs⸗, Additions⸗ und Saldierungsfehlern nebſt Ratſchlägen zur Fehlerverhütung in der Buchführung. Von Hugo Meyerheim. Muthſche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart. Bei jeder noch ſo ſorg⸗ fältig gehandhabten Buchführung ſchleichen ſich Zahlenfehler ein. Der in weiten Kreiſen wohlbekannte Buchführungs⸗Organiſator Hugo Meyerheim hat in jahrelanger Arbeit ſolche Mittel aufgezeich⸗ net. 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Die Bewertungstabellen für Bauten und Terrains, als auch die techniſchen Ausführungen, ſind von einem Praktiker auf dem Gebiet des Schätzungsweſens verfaßt. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rbein-Pegel 5. 10.I 14 15. 18.] Necar- Fegefſ 5. JId. 11 J 14.J 15 15. Schuſterinſel⸗)].45.46.43.26.29.21] Mannheim.80.35.263.12.92ʃ2. 0.702.64.58.45 Heilbronn, Maxaun.93.25.26.05.99.96 Mannbeim..278.22.142.83.87 2% aub.4222.00 199 183 ctöln.52.42 221.206.00.86 HH...--———.. Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt ffiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy ſtattfindenden Aufſichtsratsſitzung ein Umſtellungsverhält⸗ nis von ungefähr 10:3 vorgeſchlagen werden ſoll. 8 Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übrig. ꝛedaktionellen Teil: Fr. Kircher: k Anzeigen: J. Bernhardt, — Donnerskag, den 16. Oktober 1924 Neue Mannheilmer ZJeitung(Mittag⸗Ausgabe) 7. Seite. Nr. 481 7* Stuatt Karten. Ihre Vermählung beehren sich anzuzeigen: 2338 Stephan Rieger Anna Rieger geb Röckel Mannheim, 16. Oktober 1924. Grabenstraße 9. Nachruf. Mit tielem Bedauein haben wit die Nachricht von dem raschen Hinscheiden 2352 Karl Bauer unseres ſteuen Preundes vernommen. 1* Wir verlleten in dem Veistorbenen einen Freund mit den edelsten Charakler- eigenschaften, einen unserer Besten. 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Dichtung und Musik von Peter Cornehus. In Szene gesetzt von Richard Meyer: Walden. 46 Musikalische Leuung: Richard Lert Ende gesen 9½ Uhr. Hans Fidesser Fhi ipp Masselsky Aenne Geier Pauline Strehl Fritz Bartling Abul Hassan Ali Ebe Becar, „Barbier Wilhelm Fenten Ein Sklave Adolf lungmann Motawakel Franz Barten iein Anfang 8 Uhi Königin Anna von England Herzog n von Matlborough Oberhofmeisterin der Königin Henry von Saint-)ean, Grat von Bolngoroke Masham, regiment der Königin Abiga l, Verwandted Herzogin Merqus von Torcy, französ. Neues Theater im Rosengarten Donnerstag. den 16 Oktober 1924 23. Vorstellung Das Glas Wasser Lustspiel in vier Aulzügen nach A E. Seribe Vebeiseizt und bearbeitet von Ouo Stocknausen In Szene geselizt von Ado von Achenbach Elvtra Erdmann Else von Hagen 8 Willy Birgel Fähnrich im Garde- Richard Eggarter Laura Wagner Gesandter Karl Neumann-Hoditz Thomson, Kammerdiener der Königin Friiz Linn Rosengarten— Nibelungensaal. Sonutag. den 19. 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Daau hat viel die Enttäuschung beigetragen, die mancher inzwischen erlebt hat. Einsichtige, wozu auch wir uns rechnen dürfen, sahen dies kommen und haben vor Uebereilungen gewarnt. Wir konnten uns auch dann nicht entschlieſlen, unsere Zurückhaltung aukfzugeben, als der Raf nach Apparaten fast allgemein wurde. Inzwischen ist eine gewisse Klärung eingetreten: Es hat sich gezeigt, welche Apparate etwas taugen und welche nicht. Die Fabriken haben ihre Bedingungen gemildert und die Preise bedeutend herabgesetzt. Die Postgebühr ist auf. M..— monatlich ermäſlig:. Die deutschen Sender sind jetzt alle in Betrieb. Verbesserungen an den Empfangs- apparaten verbürgen heute einen guten Empfang. 5 Damit sind nun die Bedingungen erfüllt, die uns für eins Eqpfeh- lung des Rundfunks an das groſe Publikum unerläglich schienen. Wir haben deshalb jetzt den allgemeinen Vertrisb der Rundfunkgeräte und den Bau von Empfangsanlagen aufgenommen.1 Auch dabei waren wir vorsichtig: Wir führen die nach dem System Telefunken gebauten Apparats der Firma Siemens 6 Halske und bieten damit die Gewähr, daß der Käufer eine erstklassige Apparatur bekommt. Für den Antennenbau und die Einrichtung der Anlagen steht uns geschultes Personal, aus unserem alten Monteurstamm ent- nommen, zur Verfügung. Der Ruf, den wir als eine der gröſßten und ältesten Bau- und Installationsfirmen Deutsehlauds genieſden, bürgt dafür, daß die Anlagen sorgfältig nach dem neuesten Stande der Technik und unter Beobachtung aller Sicherheitsvorschriften ausge- kührt werden. N e Wir bitten Interessenten uns zur Beratung und zu Kostenberech- nungen aufzufordern. Auch in unseren Vorführungsräumen— Augusta- Anlage 32 und P. 5, 13a wird jederzeit gern Auskunft erteilt. Dort können auch Apparate besichtigt und Rundfunk-Vorführungen ange- nört werden. Kosten oder Verbindlichkeiten entstehen für den Be- treftenden dadurch nicht. Auch unsere Broschüre„Rundfunk“ wird dort kostenlos abgegeben. 55 RHEINELEKTRA Augusta-Anlage 32— P 8, 133 Fernrut 787 7880 N2150 Angebote unter V. J. 115 an die Geſchäftsſtelte⸗ Nat dern 1. Okober heben Wir in den RSIMꝓerl des Pisherigen Afeller's„Herse“(IrW. A. Wüttke) „D53,8 einm phofographisches Afelier els Zweig unseres seif feisf Jhrzebrien iri Mcirichen be- Stehenclen Afellers ercffref. Die KUsflerische Auffessurig, die Urisern Ruf i NMUricheri gegrtipdef Hef, Wird Such irn NMermhelrm die Gruncllege unseres Schefferis Bicler.. Wir zeigen gern urwerbiridlich in Unsereri RSUrneri elrien Teil Uniserer Disherigen Arbelf. Atelier Hosfrup Nlünchen-Mannheim Tel. 2251 D 5,. 8 in den plenken 2⁴ Gebrauchte Se?42 nzu kaufen gesucht. Stadt. Zu erfragen in der Geſchäftsſtelle. 2247 faen e umſtändehalber zu verkaufen, in guter Lage der Vom 16. bis 31. 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