Fluges. Donnerskag, 16. Oktober Neuo Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezleher verpflichten ſich bei eptl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäfisſtelle k 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muf aunbei Mannheimer Heneral Anzeiger ik-Zeitung Aus der Welt der Cechnik Aus Feld u. Garten Wandern u. Neiſen Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 482 erSeitung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an deſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. 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Vergeblich ſucht den Pariſer nach dieſem gewaltigen Er⸗ eignis nach Einzelheiten. Mit Zitaten hat der hier erſcheinende Newyork Herald“ und mit kurz zugeſchnittenen Nachrichten das Publikum abgeſpeiſt. Es iſt eben kein Franzoſe geweſen, der die gewaltige flugtechniſche Leiſtung zuſtande gebracht hat und das ge⸗ nügt, die Angelegenheit ſo nebenſächlich wie nur möglich zu be⸗ handeln. Bloß die„Liberte“ verfaßt einen Witz über die„koloſſale Reiſe“ des Zeppelin. An der Spitze dieſes berüchtigten Blattes lieſt man folgendes:„Daß Deutſchland ſeinen Koloß Zeppelin nach Amerika forzierte, zeigt, daß Deutſchland die Heimat der Wurſt iſt.“ Man fragt ſich, wo der galliſche„Eſprit“ geblieben iſt. Es wer⸗ den krankhafte Anſtrengungen gemacht, den Zeppelinflug ins Lächer⸗ liche zu ziehen, aber die Blamage fällt auf die Fedehelden der Boule⸗ vardblätter zurück. Als ſich vor wenigen Tagen bei den nächtlichen Flugmanövern über Paris ſchwere Unfälle ereigneten, ſchwieg ſich die Boulevard⸗ preſſe gründlich aus. Aber heute glaubt ſie, feſtſtellen zu müſſen, daß die Amerikafahrt des Zeppelin eine höchſt waghalſige, wenn nicht tollkühne, aber keineswegs flugtechniſche Leiſtung war. In den Betrachtungen der Pariſer Blätter kommt heute morgen hauptſächlich zum Ausdruck, daß die Reiſe des Zeppelin eher als eine große Propagandafahrt zu betrachten war, als eine be⸗ deutende flugtechniſche Leiſtung ſei. 2 Dieſe kühne Behauptung glaubt man dadurch beweiſen zu können, daß man den Flug von„Z. R. 3“ ſogenannten Rekord⸗ flügen engliſcher und amerikaniſcher Luftſchiffe gegenüberſtellt. Nun ſind aber dieſe Rekordflüge ſehr fragwürdiger Natur, denn man weiß natürlich nicht, unter welchen Umſtänden ſie ausgeführt wor⸗ den ſind. Es muß daher geſagt werden, daß die Polemik, die von den franzöſtſchen Blättern gegen die Leiſtung des Zeppelin geführt wird, auf einer ſchwachen Baſis ruht. Bezeichnenderweiſe ſind es gerade die Fachredakteure nationalliſtiſcher Blätter, die offen eingeſtehen, daß die Leiſtung des Zeppelin ohne Zweifel bedeutſam geweſen iſt. So ſchreibt das „Echo de Paris“ offen: Wir dürfen nicht ſo unloyal ſein und den Deutſchen ein Kompliment verſagen, das ſie verdienen. Freilich machen wir darauf aufmerkſam, wie gefährlich dieſer Aufſchwung der deutſchen Luftſchiffahrt für Frankreich werden kann und wir lenken das Intereſſe unſerer Regierung auf das, was ſich momentan in Deutſchland abſpielt. Nur die Pariſer Ausgabe des„Newyork Herald“ bringt in ihrer vom Mittwoch datierten Nummer einen ausführlichen Be⸗ richt über die Ankunft des Luftſchiffes in Amerika. Am Schluſſe der Meldung heißt es.„Gewiß, es befindet ſich die ganze diplamatiſche Welt unter dem Druck des großen Es wird viel weniger von der deutſchen Anleihe ge⸗ ſprochen. Engliſche, amerikaniſche und franzöſiſche Diplomaten unter⸗ halten ſich über die Bedeutung dieſes gewaltigen Fluges und über den Eindruck, den dieſes Ereignis auf die künftige militäriſche und maritime Taktik ausüben werde. Sogar die franzöſiſchen Diplomaten in Waſhington geben zu, daß es ſich um eine glänzende Fahrt han⸗ delt, die volle Bewunderung verdiene und den Beweis des Wieder⸗ auflebens deutſchen Unternehmungsgeiſtes darſtelle. Warum in deutſchland geflaggt wird! Im linksrepublikaniſchen„Oeuvre“ wird lebhaft bedauert, daß man in Deutſchland geflaggt habe. Der diplomatiſche Mit⸗ arbeiter dieſes Blattes erblickt in dieſer an und für ſich den Ent⸗ huſiasmus des deutſchen Volkes ausdrückenden Tatſache einen Be⸗ weis() dafür, daß der alte Geiſt in Deutſchland wieder ein⸗ gezogen ſei. Was er aber darunter verſteht, ſpricht er eben nicht aus. Er bemerkt, die Deutſchen hätten leider nichts gelernt und nichts vergeſſen. Ferner ſchreibt das„Oeuvre“, die franzöſiſche öffentliche Meinung hätte ſich der allgemeinen Anſicht über die großen Lei⸗ ſtungen auf dem Gebiete der Luftſchiffahrt ebenfalls angeſchloſſen, nur ſei es beſſer() geweſen, wenn in Deutſchland nicht geflaggt worden wäre. 5 2 Die Berliner Korreſpondenten der Pariſer Blätter ſchildern ſelbſt⸗ verſtändlich den Enthuſiasmus und die ſogen. Revanchepläne dez deutſchen Volkes in glühenden Farben. Beſonders das„Echo de Paris“ zeichnet ſich hier aus, indem es u. a. behauptet, daß die Folgen des Zeppelinfluges für Europa ein großes Unglück be⸗ deuten, denn in Deutſchland ſei eine Art Kriegsſtimmung auf⸗ gekommen 01!1 Zu gewiſſen Zeiten kann man ſich des Eindrucks nicht erwehren, als oh man in ganz Frankreich nur weiße Mäuſe fähe. Die Luftſchiffwerft muß zerſtörk werden! Das Abendblatt„La Preſſe“ ſchreibt. Es handelt ſich um ein ſenſationelles Ereignis, das es der Luftſchiffahrt ermägliche, einen rieſigen Schritt vorwärts zu tun. Die Fahrt ehre die Zeppelin⸗ lle von Friedrichshafen. Aber ſie mache es Frankreich Ven Pflicht, die ſtrikteſte Beobachtung des Verſailler hinſichtlich des Baues von deulſchen Luftſchiffen zu ordern. 5 Zur letzteren Frage äußert ſich der„Temps“ in ſeinem Leit⸗ artikel. Er verlangt, daß man den deutſchen Manövern nicht zum Opfer fallen dürfe, die jetzt dadurch unternommen würden, daß man die Zeppelinreiſe dazu benutze, um von einer Förderung der Luftſchifffahrt durch die Friedrichshafener Zeppelinhalle zu ſprechen. es könne unter keinen Umſtänden davon die Rede ſein, eine ſo gefährliche Sache in den Händen der Deutſchen zu laſſen. Unter dieſem beſonderen Geſichtspuakte ſowie auch aus anderen Erwägungen heraus müſſe der Friedensvertrag von rſailles vollkommen aufrecht erhalten werden. Die pagne zugunſten der deutſchen Luftſchiffahrt aus Anlaß der großen Zeppelinreiſe werdees nicht mit ſich bringen, daß man Harauf verzichte. 5 Proteſte gegen die franzöſiſchen Abſichken Von den deutſchnationalen Abgeordneten Schmidt⸗Hanno⸗ ver, Treviranus, Graf Weſtarp und Quagatz iſt folgende kleine Anfrage gegen die Zerſtörung der Zeppelinwerft im Reichstag eingebracht worden: „Nach Preſſemeldungen ſoll Frankreich auf überholten Ver⸗ tragsbeſtimmungen fußen, die Jerſtörung der Friedrichshafener Zeppelinwerft, den Schiffen und Modellen verlangen. Die Erfüllung der franzöſiſchen Forderung würde nicht nur eines der gewaltigſten Naturwunder vernichten, ſie wäre auch gleichbedeutend mit einer Kapital⸗ und Materialzerſchlagung, deren Sinnloſigkeit in der gegenwärtigen weltpolitiſchen Lage beſonders kraß hervortritt. Zeppelinluftſchiffe dienen in der Jetztzeit lediglich den großen In⸗ tereſſen von Verkehr und Wirtſchaft. Das Zeitalter des Weltluftverkehrs hat begonnen und kann weder die deutſche Erfin⸗ dungskraft deutſcher Ingenjeure noch die Qualitätskraft deu ſcher Arbeiter entbehren. Was gedenkt die Reichsregierung zu tun, um Deutſchland die Werft zu erhalten und zugleich eine Milderung der engherzigen interalliierten Luftverkehrsbeſtimmungen zu erreichen?“ Eine Entſchließung in dieſem Sinne wurde auch vom Vorſtand des Deutſchen Induſtrie⸗ und Handelstages gefaßt. Engliſche Vermitklungsverſuche? Berlin, 16. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Wie der„Tag“ erfahren haben will, hätte die engliſche Regierung nach Ver⸗ lin melden laſſen, daß auch ſie an einer Milderung der Luft⸗ fahrtbeſtimmungen, wie ſie im Verſailler Vertrag feſtgelegt ſind, ein größeres Intereſſe hätte. Daraufhin iſt dann der Leiter für Luftfahrtweſen im Reichsverkehrsminiſterium, Miniſterialrat Bran⸗ denburg, nach London gebeten worden. Es ſoll nun verſucht werden, zunächſt mit den Alliierten die Frage der Abänderung der Luftfahrtbeſtimmungen zu beſprechen. Deukſchland ſoll weiter Zeppeline bauen Bei der in Leitartikeln erfolgenden Beſprechung der Fahrt des Zeppelin wird von einigen Newyorker Blättern die For⸗ derung erhoben, daß man Deutſchland den Weiterbau von Luft⸗ ſchiffen geſtatten müſſe. Mit den in Deutſchland beſtellten Zeppe⸗ linen will Amerika einen regelmäßigen Poſtverkehr mis Europa einrichten. Sogar deutſchfeindliche Blätter wie die Evening Poſt⸗ drücken ihre Mißbilligung darüber aus, daß das einzige Echo dieſes Weltereigniſſes, das aus Frankreich kommt, die Forderung iſt, die Zeppelinhalle am Bodenſee niederzureißen. „ e Stimmen des Auslandes In Enaland findet der gelungene Flua des Luftſchiffes ſogar bei den wenia deutſchfreundlichen Blättern wie z. B.„Evening Standard“ vollſte Anerkennung. Das Blatt bemerkt, daß der Flua als Rekord zu werten ſei, da das nach deutſchem Muſter er⸗ baute enaliſche Luftſchiff„R. 34“ von Enaland nach New Jerſey auf der Hinfahrt 108 und auf der Rückfahrt 75 Stunden gebraucht habe. Die Motore des„Z. R. 3“ hätten wundervoll gearbeitet. Für einen regelmäßigen Luftdienſt ſei nur noch ein gründliches Studium der Wetterbedingungen des Atlantiſchen Ozeans notwendig. Sämtliche Zeitungen Roms widmen dem Ozeanflua groß auf⸗ gemachte Kommentare. In verſchiedenen Blättern wird der denk⸗ bar ſchlechte Eindruck notiert, den die Haltunag gewiſſer Pariſer Blätter mit dem„Temps“ an der Spitze. in Itallen hervorgerufen hat. Amerikaniſche Jukunſtspläne Revolutionierung des Verkehrs (Spezialkabeldienſt der United Preß) Lakehurſt, 16. Okt. Kapitän Heinen erklärte einem Vertreter der United Preß, daß in 25 Jahren der Flugverkehr ſo gebräu ch lich ſein werde, wie jetzt der mit Automobilen. Die Ankunft des Zeppelins eröffne eine neue Aera im Weltverkehr, was eine wirtſchaftliche wie eine ſoziale Revolution zur Folge haben werde, d. h. den geiſtigen Antrieb, die allgemeinen Verbindungen zwiſchen den Völkern zu verbeſſern. Es ſei leicht noch größere Luftſchiffe zu bauen, z. B. für die Entfernung von Newyork nach Peking. Luftſchiffe mit 5 Mill. Kubikfuß Ausmaß. die doppelt ſo groß ſind, wie der Z. R. 3, würden allen Bedürf⸗ niſſen genügen. Allerdings ſollte die Vergrößerung der Schiffsmaße ſchrittweiſe vor ſich gehen. Heinen meinte, daß der Luftverkehr auf Poſt- und Paſſagierverkehr und wertvolle Güter beſchränkt blei⸗ ben werde. Luftſchiffe ſeien das ſicherſte Transportmit⸗ tel, weil ſie durch einen einfachen Umweg Gefahren vermeiden können. Die Vereinigten Staaten gedenken die Führung auf dieſem Gebiete zu übernehmen auf Grund ihres Unternehmungs⸗ geiſtes und weil ſie im Beſitze des Kapitals, der techniſchen Mittel und Erfahrung ſind. Heinen erwartet, daß die Flüge des„Z. R. 3“ u. der„Shenan⸗ doah“ die amerikaniſchen Kapitaliſten und das Publikum überzeugen werden, daß der Flugverkehr wirtſchaftlich eine Zukunft hat. Heinen iſt Mitglied des an hen Konſortiums, das den Flugverkehr in großem Maßſtabe auszuführen gedenkt und zwar der Good Pear Zeppelin Aſſociation. Die Geſellſchaft beſitzt wertvolle Patente, die es ihr ermöglichen, eine große Anzahl Rieſenſchiffe auf verhältnis⸗ mäßig engem Raum unterzubringen. Heinen befürchtet, daß es Frankreich gelingen werde, die Zerſtörung der Zeppelinwerft in Friedrichshafen durchzuſetzen, trotz der widerſtreitenden In⸗ tereſſen von England und Amerika. Dieſe beiden Staaten erkennen vollkommen die Wichtigkeit an, die Werft aufrecht zu erhalten, die mit ihrer erfahrenen Belegſchaft wichtig iſt für die Entwickelung der Konſtruktion in allen Ländern. Die Aebernahme des„3. R. 3“ Die Verhandlungen betreffend Uebernahme des Luftſchiffes zwi⸗ ſchen Dr. Eckener und dem Marinedepartement werden direkt ge⸗ führt. Ungefähr 2 250 000 Dollar werden Deutſchland auf Repa⸗ rationskoſten durch die Regierung der Vereinigten Staaten gutgeſchrieben werden, wenn der Zeppelin durch die amerika⸗ niſche Regierung angenommen wird. Daͤß dies der Fall ſein wird, läßt ſich nach den Waſhingtoner Berichten nicht bezweifeln. Nachklänge zur großen Fahrt (Spezialkabeldienſt der United Preß) Lakehurſt, 16. Okt. Die Entleerung der Gaskammern des„Z. R. 3“ iſt für Donnerstag 8 Uhr amerikaniſche Zeit ange⸗ ſetzt. Ein Vorrat von Helium wird ſofort nach Lakehurſt trans⸗ portiert. So entſteht nun doch die Notwendigkeit, die Vorräte der „Shenandoah“ für die Neufüllung des„Z. R. 3“ zu verwenden.“ Die amerikaniſche Abnahmekommiſſion wird ihre Arbeiten ſofort aufnehmen, um feſtzuſtellen, ob alle die Spezial⸗ bedingungen Amerikas, die an die Abnahme des Zeppelins ver⸗ knüpft waren, erfüllt worden ſind. Dr. Eckener und Kapitän Flemming, die amerikaniſchen Offiziere Steel und Kraus waren die Zielſcheibe der Photographen während der ganzen langen Zeremonie der Ueberreichung einer Roten Kreuzfahne, die am Nachmittag des Mittwoch erfolgte. Die Beſatzung ſowie die Offiziere des Zeppelin ſind in Häuſern in der Umgegend untergebracht. 9 Mann ſind für 3 Monate für die Luftſchifflotte der Vereinigten Staaten engagiert worden. Die Hälfte der Beſatzung bleibt dauernd bei den Goodyear Rubber⸗Werken, die den Bau und Betrieb von Verkehrsluftſchiffen betreiben wollen. Die Verontwortung für das Luftſchiff befindet ſich bereits in den Händen der Vereinigten Staaten. Die offizielle Uebergabe ſoll baldmöglichſt erfolgen. Die Quittung für das Luft⸗ ſchiff ſoll der deutſchen Regierung auf diplomatiſchem Wege ſpäter überreicht werden. f Dr. Eckener äußerte ſich einem Vertreter der United Preß gegenüber, daß das Luftſchiff ſeine Fahrt auch ohne die Hilfe der Funk⸗ ſtationen hätte machen können. Trotzdem die Funk⸗ ſtationen dem„Z. R. 3“ regelmäßig Wetterberichte übermittelten, verließ ſich das Luftſchiff in der Hauptſache auf eigene Beobach⸗ tungen, die durch die an Bord befindlichen Apparate aufs beſte er⸗ möglicht wurden. Er erklärte, daß er hoffe, daß die Ablieferung und der Flug die Alliierten ſo beeinfluſſen werden, die Herſtel⸗ kung von Handelsluftſchiffen der Friedrichshafener Werft auch in Zukunft zu geſtatten. Dr. Eckener ſagte voraus, daß die Zeit, in der Luftſchiffe Hunderte von Paſſagieren an Bord nehmen könnten, nicht mehr ferne ſei. Er äußerte ſeine Genugtuung über den Empfang, den man ihm in Lakehurſt bereitete und erklärte, daß er den Eindruck empfangen hätte, daß ſich in den Vereinigten Staa⸗ ten eine freundlichere Stimmung für Deutſchland vorbereite.— Dr. Eckener hat übrigens in den drei Nächten der Fahrt nur 3 Stunden geſchlafen und war ſehr müde. Er will bald wieder nach Europa zurückkehren. In Newyork findet ihm zu Ehren ein Bankett ſtatt, auch ein Beſuch von Reinhardts„Mirakel“ iſt vorgeſehen. Am Sonntag ſoll eine allgemeine Beſichtigung der Stadt Newyork durch die Fahrtteilnehmer ſtattfinden. Bericht vor dem Nationalausſchuß (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 16. Okt. Das Marineamt gibt bekannt, daß Dr. Eckener und Kapitän Steele heute Donnerstag vor dem Na⸗ tionalgusſchuß für Luftſchiffahrt erſcheinen werden, der den Bericht über die Fahrt des Z..⸗3 entgegennehmen wird. Die beiden Offtziere werden vom Ausſchuß um Einzelheiten befragt wer⸗ den, der wünſcht, für zukünftige Flüge Material zu ſammeln. Das Thema des Tages (Spezialkabeldienſt der Unidet Preß) Newyork, 16. Okt. Die Morgenzeitungen bringen heute ganzſeitige Bilder vom Zeppelin und ſeiner Ankunft in Lakehurſt und ihre Spalten ſind angefüllt mit den letzten Nachrichten vom Flug, ſowie vom Flugplan und mit Artikeln, die von den Offizieren des Luftſchiffes geſchrieben ſind. Ebenſo werden Erfahrungen der Mannſchaft angeführt. Einen großen Raum nehmen die Auszüge aus Bordlog ein. „Newyork World“ ſchreibt:„Der Flug iſt eine bemerkenswerte Errungenſchaft, er iſt die Ouvertüre des guten Willens, der die zerbrochene Freundſchaft wieder aufbauen wird.“ Das Blatt kommentiert dann ferner den Flug Dr. Eckeners über Newyork, der es der Bevölkerung ermöglichte, das herrliche deutſche Luftſchiff zu bewundern. World gibt ſeiner Hoffnung Ausdruck, daß die deut⸗ ſche Anleihe zuſammen mit dem„ſlbernen Zeichen“ Eckeners die erſten Anzeichen für ein ſchnelles Heilen der geſchlagenen Wunden bedeuten möge. der rext des Logbuches, das der amerikaniſche Begleiter Kapitän Steel während der Fahrt geführt hat, wird in vollem Umfange veröffentlicht werden. Aus⸗ züge wurden bereits von der Preſſe geſtern abend und heute morgen gemacht. Steel weiſt in ſeinen Aufzeichnungen immer wieder auf die Abweſenheit jeder heftigen Bewegung beim Ueberfliegen des Waſſers hin. Nur beim niedrigen Ueberfliegen von Land merkte man eine leichte rollende Bewegung. Steel beſchreibt auch die Entdeckung eines zwei Fuß langen Riſſes im unteren Teile einer der Gaszellen. Der Schaden wurde ſofort repariert. Der einzige Schaden, der dadurch enſtand, ſchreibt Steel, war, daß das Waſſerſtoffgas mit etwas Luft vermengt wurde und daher und nicht mehr ſo rein war wie bisher. Wäre freilich der Riß größer geweſen und nicht ſofort entdeckt worden, hätte das Eindringen eine gefährliche Miſchung verurſachen können. Ein Dawes⸗Olaubuch ſel Berlin. 16. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Di i „16. Okt. n üro.) Die enaliſche Regierung hat ein Blaubu ch über die in London ſtattgefundenen Dawesverhandlungen herausgegeben. Es ſind darin die Protokolle über die acht Vollſitzungen und auch über die anderen Beratungen enthalten. Die deutſche Regierung wird von dieſem Blaubuch eine Ueberſetzuna als deutſches Weißbuch veröffentlichen. Sle konnte ein ſolches Weißbuch nicht ſelbſtändig herausgeben, da ſie an den meiſten Vollſitzungen nicht teilnahm. 2. Selte. Nr. 482 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗ Rus gabe) Donnerstag, den 16. Oktober 1924 Die parlamentariſche Lage 2 Berlin, 16. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Die Entſchei⸗ dung iſt noch immer nicht gefallen. Seit 11 Uhr vormit⸗ tags iſt das Zentrum verſaͤmmelt, aber es ſcheint, daß es nicht ganz leicht wird, die Brücke zu betreten, die unter Umſtänden der geſtrige Beſchluß der Demokraten bilden könnte. Erſchwert mag dem Zentrum die Situation dadurch werden, daß die Demokraten bei un⸗ verbindlichen Beſprechungen erklärt haben, daß ſie ſich auch nicht den ſogen. Fachminiſter an einer Rechtsregierung ſich beteiligen wünſchten, zu deutſch alſo, daß ſie Dr. Goßler abzuberufen gedenken, wenn die Rechtskoalition zuſtande kommt. Daneben erzählt man ſich im Reichstag, daß noch vor der Zentrumsſitzung eine Füh⸗ lungnahme Dr. Wirths und der ihm Naheſtehendeen mit den So⸗ zialdemokraten ſtattgefunden hätte. Tatſache iſt jedenfalls, daß das Zentrum in den letzten Tagen einem ſtarken Druck— manche nennen es auch Drohung— durch den wieder ſehr agilen Dr. Wir th ausgeſetzt iſt. Ebenſo wie das Zentrum, ſo ſitzen auch die Volkspartei⸗ ler ſeit 11 Uhr zuſammen. Die Demokraten jedoch wollen erſt am frühen Nachmittag zuſammentreten, die Deutſchnationalen um 5 Uhr. Die Deutſchnationalen waren, wie wir mitteilen konnten, für heute früh 10 Uhr zum Kanzler geladen. Auch dieſe Beſprechungen wurden ſchließlich vertagt und die Herren wurden gebeten, ſich für einen ſpäteren Zeitpunkt des Tages bereit zu halten. Die Parteiführerbeſprechung fand um 10 Uhr ſtatt. Von der Volkspartei waren zu ihr erſchie⸗ nen die Abg. Dr. Curtius, Dr. Zapf und Dr. Scholz, von den Demokraten Koch, Erkelenz und Haas. Die Vertreter des Zentrums waren zunächſt noch nicht zur Stelle. Schließlich erſchien neben Spahn und Höfle Stegerwald und teilte mit, daß die Fraktion ſelber zwar noch keinen Beſchluß gefaßt hätte, daß aber eine Ent⸗ ſchließung des⸗Fraktionsvorſtandes vorliege, von der er annehme, daß auch die Fraktion ihr beitreten werde. In dieſer Entſchließung wird feſtgeſtellt, daß die Verhandlungen des Kanzlers zur Bildung einer Volksgemeinſchaft und zur Erweiterung der Koalition mit Einſchluß der Demokraten geſcheitert ſeien und daß dem Kanzler nunmehr die volle Handlungsfreiheit wiedergegeben ſei. Der Kanzler erklärte daraufhin, daß er weitere Verhandlungen mit den Fraktionen über die Erweiterung oder Umbildung der Regierung für ausſichts⸗ los halte. Die Regierung behält ſich ihre Entſchließung vor. Von demokratiſcher Seite war, wie wir hören, dem Kanzler nahe gelegt worden, doch, nachdem ſeine Bemühungen ergebnislos geblie⸗ ben waren, mit dem alten Kabinett vor den Reichstag zu treten. Sie ſprachen die Ueberzeugung aus, daß das Kabinett mühe⸗ los ein Vertrauensvotum exhalten werde. Es ſcheint aber nicht, daß der Kanzler dieſen Argumenten nachgeben wird, vielleicht kann er es ſchon um deswillen nicht, weil aus dem Kabinett ſelber verſchiedene Miniſter ſich kaum dieſer Anſchauung anſchließen dürften. In Kreiſen, die dem Kanzler naheſtehen, nimmt man an, daß nunmehr nichts anderes mehr übrig bleibe als die Auflöſung. Die Parteiführer ſollen heute gegen 3 Uhr nochmalz über die weitere Entwicklung der Dinge unterrichtet werden. Bis dahin werden die Würfel wohl endgültig gefallen ſein. Ein neuer Beſchluß des Jentrums Eine heute einſtimmia angenommene Zentrumsreſolution bhat felgenden Wortlaut: 5 „Die von der Zentrumsfraktion getreu ihren Grundſätzen von der chriſtlichen Volksgemeinſchaft, dem wirtſchaftlichen, ſozialen und politiſchen Ausgleich mit aller Hingabe und höchſtem Verantwor⸗ tungsbewußtſein vorgenommenen Bemühungen, eine nach dem par⸗ lamentariſchen Kräfteverhältnis, beſtandsfähige und arbeitsfähige Regierung zu bilden, ſind geſcheitert. Ihr größtes und erſtes Ziel, eine Regierung auf breiteſter Grundlage der Volksgemeinſchaft zu ſchaffen, iſt zu ihrem tiefſtem Bedauern nicht erreicht worden. Auch die daraufhin aus Gründen der Außenpolitik und im Intereſſe der beſetzten Gebiete von der Fraktion erſtrebbe Beibehaltung der bisherigen Regierung war nicht durchzuſetzen. Ebenſo ſcheiterte der weitere Verſuch, die Regierung in tragfähiger Jorm nach rechts zu erweitern. Die Zentrumsfraktion erſucht daher den Reichskanzler, dem ſie ihr volles Vertrauen ausſpricht, kein Mit⸗ tel unverſucht zu laſſen, und im äußerſten Notfalle an das politiſche Urteil des Volkes zu appellieren, um eine tragfähige Re⸗ gierung zu ſchaffen, die imſtande und gewillt iſt: 1. die bewährte Linie der durch den Reichskanzler getra⸗ gene deutſche Außenpolitik zu ſichern, die Aufgaben der ſozialen Verſöhnung und des wirtſchaftlichen Friedens weiter durchzufüh⸗ ren, l die chriſtlichen Kul turgüter zu ſchützen und zur Entfal⸗ tung zu bringen. 5 Das Seld auf der Straße Kriminalroman von Ottfried v. Hanſtein (Nachdruck verboten.) Des Vaters gute Worte waren ihm ſchlimmer als die bitterſten Vorwürfe. Die nächſten Tage brachten noch größere Qual. Der Vater hatte auch von der Untreue Krügers erfahren; er hatte ſie aus den Büchern erſehen. „Alſo er war dein böſer Geiſt!“ Fritz wagte nicht zu widerſprechen, aber— jetzt hatte er nur um ſo mehr A⸗gſt vor jeder Nachricht der Polizei. Der alte Wehn hatte den Kriminalkommiſſar gebeten, ihn zu beſuchen. Fritz war zugegen, wie er gemeldet wurde. „Kriminalkommiſſar Dr. Schlüter.“ Er ſah den großen Mann mit dem ergrauten Haar und den durchdringenden Augen eintreten; ihm war, als ſeien ſie mit einem ſtrafenden Ausdruck auf ihn gerichtet. 13) „Fritz, bleib bei uns. Nun, Herr Kommiſſar, haben Sie die Spur des Flüchtlings?“ „Leider bisher nicht. Er ſcheint unter anderem Namen in das Ausland entkommen zu ſein.“ „Ich hätte es ihm nicht zugetraut.“ „Wie das ſo iſt, jedenfalls ſchlechte Geſellſchaft. Auch ſeine Braut, ein ſehr anſtändiges Mädchen, das vollkommen gebrochen iſt, gibt zu, daß er in der letzten Zeit verändert war. Herrgott, er war vielleicht im Grunde gar keine Verbrechernatur, iſt vielleicht Schie⸗ bern in die Hände gekommen, wollte ſchnell Geld verdienen; er ſoll ja gar nicht über ſeine Verhältniſſe gelebt und ſogar ſeine alte Mutter unterſtützt haben. Da kommt ſo ein Kerl, ſpricht von dem Gelde, das auf der Straße liegt,— bietet ein glänzendes Geſchäft! an, das in wenigen Tagen einen Rieſengewinn verſpricht, ſo ein junger Mann hat eine Kaſſe unter ſich,— nimmt das Geld, denkt, er kann es in wenigen Tagen zurücklegen, und dann geht die Sache ſchief und er iſt der Betrüger. Wir haben da ſogar eine Spur. Ein gewiſſer Adam Miſchek—, ein gang böſer Bruder, der auch ver⸗ ſchwunden iſt und ſteckbrieflich geſucht wird, wollte eine große Speck⸗ ſchieberei machen. Zum. Waggons wurden auf der Grenze beſchlagnahmt. Bei der Haus⸗ ſuchung bei dem Galizier fand ſich eine Viſitenkarte mit dem Namen Otto Krüger. vater Reiſen. Glück kam die Geſchichte heraus und die der Erfolg der deutſchen Anleihe In Newyork iſt die deutſche Anleihe 12 Minuten nach Auf⸗ legung der Zeichnungsbücher wieder geſchloſſen worden. Sie war in kurzer Friſt vielfach überzeichnet und bildete ſofort an der Börſe ein vorteilhaftes Spekulationspapier. Im Kurſe von 92 Prozent ausge⸗ geben, ſtand ſie ſofort nach der Zeichnung ſchon auf rund 94 Prozent. Dieſer Erfolg beweiſt zunächſt, daß die deutſche Anleihe ein gutes Geſchäft iſt. Daran iſt in der Tat nicht zu zweifeln. Ein Anlagepapier, das zum Kurs von 93 Prozent ausgegeben wird und 7 Prozent Zinſen bringt, iſt in Amerika ein geſuchtes Objekt, da es in Bezug auf ſeine Rentabilität wohl außer jedem Zweifel ſteht. Die amerikaniſchen Banken, die das Geſchäft vermittelten, haben durch die Gewährung einer recht anſehnlichen Proviſion ebenfalls noch ein recht gutes Geſchäft gemacht. Und ſo iſt es kein Wunder, daß die Anleihe im Nu untergebracht war. Wäre es nicht aus politi⸗ ſchen Rückſichten geſchehen, ſo hätte man weder England noch Frank⸗ reich, noch Belgken an der Auflegung der Anleihe zu beteiligen brauchen. Der amerikaniſche Markt hätte den Betrag von 800 Mil⸗ lionen Mark ſpielend aufgenommen. Der Erfolg der Anleihe— auch in London und Stock⸗ holm war dasſelbe Bild— iſt aber doch auch der unverkenn⸗ bare Beweis eines aroßen Vertrauens in die deutſche Wirtſchaftskraft. Dieſes Vertrauen, ohne das die aanze Löſung der Entſchädiaunasfrage nicht möalich geweſen wäre. iſt erſt durch die Londoner Abmachungen fundamentiert worden. Man erinnert ſich noch, wie energiſch die amerikaniſchen und engliſchen Bankiers auf der Londoner Konferenz kämpfen mußten, um das deutſche Wirt⸗ ſchaftsleben einigermaßen gegen Eingriffe nach der Art des Ruhr⸗ einbruchs zu ſichern. Unſere Vertreter haben in London dieſe Siche⸗ rung im Großen und Ganzen übernehmen können. Und daß ſie in der Tat genügt, beweiſt der Anſturm der kapitalkräftigen Amerikaner auf die deutſche Anleihe. Man hat jetzt in der Welt die Gewißheit gewonnen, daß es in Deutſchland wieder vorangehen wird und daß wir wirtſchaftlich den Aufſtieg begonnen haben. Gewiß, wir werden die 800 Millionen verzinſen und amorti⸗ ſieren müſſen. Aber dieſe Anſtrengung iſt die Anleihe ſchon wert, denn ſie führt uns nicht nur Barmittel zu— denen Privatkre⸗ dite jetzt zweifellos folgen werden—, ſondern ſie bildet auch außenpolitiſch für uns ein Aktivüm. Jedermann in Amerika, der deutſche Anleihe beſitzt, ſieht der franzöſiſchen Politik mit Argusaugen auf die Finger, Denn jede Störung unſerer wirt⸗ ſchaftlichen Bewegungsfreiheit iſt ſein Schade und deshalb wird jeder franzöſiſche Staatsmann, der wieder einmal Poincare ſpielen möchte, nicht nur Deutſchland zum Widerſtande bereit finden. Der verſailler„Schandͤpakt“ Lafollettes Angriffe auf das Hhaus Morgan VParis, 16. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Eine Rede des amerikaniſchen Sengtors Lafollette, der in St. Louis die Politik der Vereinigten Staaten im Weltkriege ſehr angegriffen und dem Berſailler Vertrag den Prozeß machte, wird hier mit großer Mißſtimmung aufgenommen, da der⸗Zeppelin⸗ flug gerade jetzt in Amerika eine deutſchlandfreund⸗ liche Stimmung hervorgerufen hat. Lafollette hat durch den Angriff auf das Haus Morgan, dem er die Schuld an der Kriegspolitik zuſchreibt, in der amerikaniſchen Finanzwelt eine Senſation hervorgerufen. Man behauptet ſogar, daß Lafollette über das Verhalten des Hauſes Morgan um die Zeit der amerika⸗ niſchen Kriegserklärung an Deutſchland Enthüllungen machen werde. Den Verſailler Vertrag bezeichnet Lafollette als Schand⸗ pakt und er erblickt hinter dieſem Vertrag ebenſo den ſogenannten Mordhelden Morgan. Das große amerikaniſche Bankhaus, das be⸗ kanntlich ſeit vielen Jahrzehnken ein Geldgeber Fran'reichs iſt findet hier entrüſtete Verteidiger und man behauptet, daß Lafollette von einer amerikaniſchen Bankengruppe benutzt werde, um gegen Mor⸗ gan aufzutreten. Allherrſcher Morgan (Spezialkabeldienſt der United Preß) Haus Morgan beſitzt, dokumentiert ſich in der Ernennung von Thomas Nelſon Parkins zum amerikaniſchen Kommiſ⸗ ſar für die Ausführung des Dawesplanes und von Seymour Parker Gilbert zum ſtändigen Generalagenten. Die United Preß erfährt, daß Gilbert eine volle Teilhaber⸗ ſchaft im Hauſe Morgan angeboten worden iſt. Der Bruder Parkins iſt Teilhaber der Firma J. T. Morgan und Mitglied der⸗ ſelben Boſtoner Anwaltsffrma wie der geweſene amerikaniſche Beobachter in der Reparationskommiſſion Roland B oyden. Parkins, der 56 Jahre zählt, gehört einer führenden Boſtoner Familie an. Er war niemals im Regierungsdienſt. Die euro⸗ päiſchen Verhältniſſe kennt er oberflächlich aufgrund mehrerer pri⸗ 5 2 Waſhington, 16. Okt. Die Größe des Einfluſſes, den das Frankfurt. Der Moſſulkonflikt Der Völkerbund ſoll enkſcheiden Der enaliſche Premierminiſter hat geſtern den Ge⸗ neralſekretär des Völkerbundes telegraphiſch erſucht, ſofort den Völkerbundsrat einzuberufen, damit dieſer die Meinunas⸗ erſchiedenheit zwiſchen der enaliſchen und der türkiſchen Regierung über die Ausleauna der Entſcheiduna des Völkerbundrates vom 30. September 1924 unterſuchen kann und zwar über den Paſſus. demzufolge bis zu einer endgültigen Grenzfeſtſetzuna der status quo im Grenzgebiet von Irak aufrecht erhalten werden ſoll. Die enaliſche Regierung erinnert in ihrem Telearamm daran, daß die türkiſche Regierung ſich bereit erklärt hatte, ihre Aus⸗ leauna über die Entſcheidung der Prüfung des Völkerbundrates zu unterbreiten. Der Generalſekretär hat das Telearamm Macdonalds ſofort dem gegenwärtigen Ratspräſidenten Hyumans zuceſtellt. Amerika erhält die ruſſiſchen Mangankonzeſſionen London, 15. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Dem „Daily Expreß wird aus Moskau gemeldet, daß ein ameri⸗ kaniſcher Bankkonzern die wichtigſten Konzeſſionen der nächſten Jahre zur Ausbeutung der Manganfelder in Georgien erhalten habe. Nach einem zwiſchen der Sawjet⸗ reglerung und William Harriſon in Newyork abgeſchloſſenen Ver⸗ trag erhielt Harriſon u. Co. auf 20 Jahre ein Monopol auf Manganausfuhr aus Rußland. Die Konzeſſion erſtreckt ſich auf 15000 Morgen die ſchätzungsweiſe 100 Millionen Tonnen de⸗ Erzes enthalten, genügend, um die Welt ein halbes Jahrhundert zu verſorgen. Die vereinjgten Stahlwerke in England wurden im Wettbewerb um die Konzeſſion geſchlagen. Die Sowjet⸗Re⸗ gierung wird 100 Millionen Dollars an Lizenzgebühren erhalten. Frankreich erkennt die Sowfets an In einer von Frankreich an die Sowjetregierung gerichteten Note wird die Anerkennung der Sowjet⸗ regierung, als der einzigen zu Recht beſtehenden Regierung in Rußland ausgeſprochen. Eine Bedingung wird an die An⸗ erkennung nicht geknüpft. Doch behält ſich Frankreich alle Rechte für eine künftige Regelung vor. Es wird die Notwendigkeit be⸗ tont, daß Vereinbarungen geſchloſſen werden müſſen, die die Forde⸗ rungen der alten Gläubiger Rußlands mit der Möglichkeit Rußlands wirtſchaftlicher Wiedererholung in Einklang bringen, wozu gewiſſe Vorſchläge gemacht werden. Letzte Meldungen Die Erzbergermörder Berlin, 16. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Wie aus Budape ſt gemeldet wird, beſchloß die Behörde, den Erzberger⸗ mörder Förſter⸗Schulz des Landes zu verweiſen, wenn es gelänge, ihn feſtzunehmen. Nach Meldungen aus Prag wurde in Preßburg ein Mann verhaftet, der verdächtig iſt, mit dem anderen Erzbergermörder Tilleſen identiſch zu ſein. Nach Meldungen aus Prag hat ſich der Preßburger deutſche Konſul nach Berlin an das Prager Konſulat gewandt. mit der Bitte, den Mann in Haft zu behalten, bis der deutſche Auslieferungsantrag vorliegt. An der Identität des Verhafteten der ſich zuerſt Wielſchoffsky nannte, mi iTilleſen, ſei angeblich nicht mehr zu zweifeln. Eine zweite Schlacht bei Schanghai: (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai, 16. Okt. Die Kämpfe ſind bei Manziang. 12 Kilometer von Schanghai, wieder aufgelebt. Dieſer Um⸗ ſchwung hat große Beunruhigung im Europäerviertel hervorgexufen, das ſtreng bewacht wird. 4 K Der belgiſche Bergarbeiterſtreik beendet Paris, 16. Okt. Nach einer Havasmeldung aus Brüſſel hat die Wiederaufnahme der Arbeit in der Borinage trotz des Widerſtandes der Kommuniſten in großem Umfange ſtattgefun⸗ den. Der Streik kann ſomit als beendet betrachtet werden. * Mainz, 16. Okt. Im Heſſiſchen Landtag wurde mitge⸗ teilt, daß die Bezüge des ehemaligen Großherzogs ſich im Dezember vorigen Jahres auf 4000 Goldmark ſtellten. Dieſer Be⸗ trag erhöhte ſich entſprechend der Erhöhung der Beamtengehälter am 1. Januar 1924 auf 4400 Goldmark, am 1. 4. 1924 auf und am 1. 6. 1924 auf 6257 Goldmark. * * Eine Streſemann⸗Rede in Frankfurk. Das„Darmſtädter Tag⸗ blatt“ berichtiat, Dr. Streſemann ſpricht am Sonntaa, den 19. Oktober, nicht im Saalbau zu Darmſtadt. ſondern im Saalbau zu Sarfrsel Vielleicht, ſogar waheſcheinlich, iſt es derſelbe, irgendwo im Cafe kennen gelernt, vielleicht hat er das Geld aus der Kaſſe genommen, um ſich an dem Schwindel zu beteiligen und iſt geflohen, wie ihm Miſchek etwas geſteckt hat. Wir müſſen ab⸗ warten, über kurz oder lang geht ſolches Geſindel doch einmal in die Falle.“ Fritz Wehn fühlte ſeine Glieder beben, wie der Kommiſſar den Namen Miſcheks und den ganzen Vorgang erzählte. Wengn man Miſchek faßte? Zum Glück hatte er ihn nie geſprochen, er wußte gar nicht, ob der Galizier ſeinen Namen kannte, aber alles war be⸗ kannt, genau ſo, wie es geweſen, hatte der Kommiſſar es geſchildert, nur daß nicht Otto Krüger allein, daß ſie gemeinſam das Geld ge⸗ nommen hatten. Er ſaß im Hintergrunde und der Kommiſſar achtete natürlich gar eicht auf ihn. Jetzt ſtand er auf. Fritz war nicht imſtande, den Kommiſſar zur Tür zu begleiten, er verabſchiedete ſich mit einer kurzen Verbeugung. Wie ſie allein waren, ſagte der Alte: „Siehſt du, in welche Geſellſchaft du gekommen wäreſt? Es iſt mir faſt lieb, daß die Sache geſchehen, ſo leid es mir um Krüger tut— wer weiß——“ „Vater, ich bitte dich———-“ 3 „Gut, Junge, ich hoffe, auch das wird dir eine Lehre ſein.“ Von dieſer Stunde an war Fritz noch nervöſer bei jedem Beſuch. Zbwei Tage ſpäter erhielt er einen kurzen Brief.—— „Herr Kommerzienrat Gugenheim läßt Herrn Fritz Wehn bitten, ihn ſobald als möglich in ſeinem Buredu zu beſuchen. 25 Deutſche Stahlwaren.⸗G. vorm. Gugenheim.“ Ein einfacher Geſchäftsſtempel ohne Unterſchrift. Fritz fühlte, daß es ein neues Unglück ſein müſſe. Wäre es etwas Harmloſes geweſen, ſicher hätte der Kommerzienrat ſelbſt geſchrieben. Er ſtand auf. „Du gehſt fort?“ 1 „Ein kurzer Geſchäftsgang, ich bin in 10 Minuten wieder da. ws zu Gugenheim.“ habe ihm noch nicht einmal danken können.“ „Gewiß, Papa.“ 1 5 Kommerzienrat Gugenheim ließ Fritz ſofort vor. „Sorgen Sie daß wir ungeſtört bleiben.“ er hat den Miſchek „So wie wir etwas Weiteres erfahren, erhalten Sie Nachricht.“ „Dann grüße den Kommerzienrat nur recht herzlich von mir, Der Diener ging, der Kommerzienrat machte ein ſehr ernſtes Geſicht. „Herr Wehn, ich muß Sie um eine kurze Aufklärung bitten.“ Der vollkommen fremde, harte Ton ließ Fritz noch mehr er⸗ ſchrecken. „Bitte, Herr Kommerzienrat.“ „Sie haben mir am letzten Juni die Forderung ihrer Firma gegen Herrn Fred Gibſon notariell zediert. Nicht wahr?“ „Jawohl, Herr Kommerzienrat.“ „Obgleich es eigentlich der Unerſchrift Ihres Herrn Vaters bedurft hätte, habe ich mich aus Gründen, die Sie kennen, mit der Ihren begnügt. Sie erinnern ſich doch, daß Sie mir verſicherten, der Betrag ſei nicht bezahlt?“ „Natürlich, ich zeigte Ihnen doch Herrn Gibſons Brief.“ „Sehr richtig, und das veranlaßte mich, das Geld auszulegen. Ich habe darauf Herrn Gibſon, deſſen Adreſſe mir var einigen Tagen bekannt wurde, von der Zeſſion benachrichtigt und ihn gebeten, den Betrag meinem Konto gutzuſchreiben.“ „Selbſtverſtändlich, Herr Kommerzienrat.“ „Was aber haben Sie nun für dieſen Brief für eine Erklärung?“ Gugenheim reichte Fritz einen Geſchäftsbogen. „Verehrter Herr Kommerzienrat! „Es muß ein Irrtum vorliegen. Beſagte zweihunderttauſend Mark ſind bereits einen Tag vor Fälligkeit in meinem Auftrage von meinem Neffen, dem Baron Kaſimir von Oletzki, der Firma Gottlieb Wehn Söhne gezahlt. Mein Neffe hat mir auch bereits die von dem Seniorchef ſelbſt unterzeichnete Quittung überſchickt, die ſich in meinen Akten befindet. Ihr Gibſon.“ Fritz Wehn ſtand wie erſtarrt. „Wie iſt es möglich?“ „Ja, wie iſt das möglich?? Das frage ich Sie auch? Die einzige Erklärung wäre, daß Ihr Herr Vater——“ „Ausgeſchloſſen. Mein Vater lag damals noch feſt zu Bett und hat unter keinen Umſtänden mit Herrn von Jletzki geſprochen.“ „Ja, dann— Wehn lief nervös auf und nieder, er war totenbleich; der Kom⸗ merzienrat hatite ein finſteres Geſicht, aber er bewahrte eiſerne Ruhe. „Herr Kommerzienrat, da muß ein furchtbarer Schwindel ver⸗ übt ſein.“ Seine Stimme überſchlug ſich vor Erregung. (Jortſetzung folgt.) neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Aus gabe) Donnerskag, den 16. Oktober 1924 Städͤtiſche Nachrichten Die Werbewoche für die Mannheimer Jugenoͤherberge liegt hinter uns; brachte ſie bis jetzt auch finanziell nicht den erwünſchten Erfolg, ſo doch ideell. Viele neue Freunde ge⸗ wannen die Veranſtalter für ihre wirklich ſegensreichen Beſtrebungen und dies will mehr heißen als gefüllte Truhen. Nicht genug kann man das Werben dieſer Tapferen für ihre Ideale unterſtützen; ſei es ob ſie den Wanderſport oder der Arbeitsgemein⸗ ſchaft der Lichtfreunde angehören. Beide haben ſie ein hohes Ziel, nämlich Geſundung der Menſchheit. Geſundung der überreizten Nerven— Geſundung und Härtung des Körpers— Erziehung zu⸗ſpartaniſcher Lebensweiſe— man will ein neues tat⸗ kräftiges und widerſtandsfähiges Menſchengeſchlecht ſchaffen. Profeſſor Gruber⸗Mannheim, eröffnete am 5. Oktober im Muſenſaal des Roſengartens in Anweſenheit von ſtaatlichen und ſtädtiſchen Vertretern die unter dem Protektorat des Oberbürgermei⸗ ſters Dr. Kutzer ſtehende Werbewoche für die Mannheimer Jugend⸗ cherberge. Schirrmann⸗Altona ſchilderte in einfachen aber von innerer Begeiſterung beſeelten Worten die Notwendigkeit der Jugend⸗ herbergen. Aus dem Reigen der wohlgelungenen weiteren Veranſtal⸗ tungen ſeien noch ganz beſonders hervorgehoben der Vortrags⸗ abend der Arbeitsgemeinſchaft der Lichtfreunde, ſowie die Sonntagsaufführung der Spielgemeinde der Mannheimer Jugendbewegung, zu der kein geringerer als der Hallenſer Profeſſor Hahne mit ſeinem Herbſtfeſtſpiel er⸗ ſchienen war. „Zur Sonne empor“! In heller Begeiſterung jauchzt der jugend⸗ liche Max Weber⸗Darmſtadt, dieſe Worte in den dichtgefüllten alten Mannheimer Rathausſaal. Alles zitterte und bebte an dem „Jugendlichen“, der ſich mit ſeinem ganzen Impuls für dieſe heilige Sache einſetzte. Mit ſolchen Männern an der Spitze dürfen die Licht⸗ freunde vertrauensvoll in die Zukunft ſehen; um ihre Sache ſteht es wahrlich nicht ſchlecht. Dank ſei auch den gewiſſenhaften und tat⸗ kräftigen Organiſatoren geſagt, die ſich reſtlos für das glänzende Ge⸗ lingen des Abends einſetzten. Einfache, aber ſtimmungsvolle Volks⸗ lieder eröffneten und beſchloſſen den Abend, der am 25. Oktober auf allgemeinen Wunſch noch einmal wiederholt werden wird. Sonnenſchein über Mannheim— ein Herbſtſonntagnachmittag, wie ihn unſere Romantiker in ihren Liedern ſchilderten und wie ihn ſich das„ſpielende Völkchen“ erſehnte. Zum zweiten Mal in dieſem Sommer war das Licht⸗, Luft⸗ und Sonnenbad Freilichttheater. Dies⸗ mal war es nicht Hans Sachs, der zu Wort kam, ſondern Laienſpieler der Mannheimer Jugendbewegung brachten uns Profeſſor Hahnes Herbſtfeſtſpiel. In Geſtalt eines Feſtſpiels führt uns Hahne in ein⸗ facher, aber wohlgelungener Form alte Herbſtſitten und Gebräuche vor. Schlicht und zu Herzen gehend iſt der verbindende Text, der von den einzelnen Darſtellern wirkungsvoll geſprochen wurde. Der Höhepunkt des Feſtſpiels war unſtreitbar der Ernte⸗ und Lobetanz, der eine prachtvolle Farbenſymphonie bot; die Tänze ſcheinen über⸗ haupt die Stärke der Spielgruppe zu ſein, denn auch in den andern, wie z. B. Schüttle Büx, leiſteten ſie ganz Vortreffliches, beſonders in Beziehung auf körperliche Gewandheit. Jedem einzelnen der Tan⸗ genden ſah man die Hingabe und Begeiſterung an, und man gedachte unwillkürlich der einleitenden Worte des Profeſſor Hahne, daß der Tanz in früheren Zeiten als Gottesdienſt galt. Daß Hahne dieſen Gottesdienſt wieder vor uns aufleben ließ, verdient Dank. Volle Sympathie erwarb er ſich ſchon mit ſeinen geiſtvollen Ausführungen über alte Gebräuche und Sitten, die einen humorvollen Anſtrich bekamen, wenn als Gegenſatz unſere heutige Zeit mit ihren„Sitten und Gebräuchen“ geſtreift wurde. Die Veranſtalter der Mannheimer Werbewoche können mit Ge⸗ nugtuung auf den glänzenden Verlauf zurückblicken. Uns haben ſie zu gleicher Zeit einen Einblick in das Schaffen und Streben der Jugendbewegung gegeben. Robert Braun. * Hausbeſitzer⸗verſammlung Dr. Jöriſſen⸗Köln wiederholte geſtern abend in der im Friedrichspark abgehaltenen Verſammlung des Haus⸗ und Grundbeſitzer⸗Vereins Mannheim ſeinen in Ludwigs⸗ hafen gehaltenen Vortrag über„Die Nöte des Hausbeſitzes und ihre Urſachen“, über den wir im Mittagsblatt berichteten. Wir können uns deshalb auf die Mitteilung beſchränken, daß die Ausführungen dieſes Vorkämpfers für die Beſeitigung der Zwangswirtſchaft im Wohnungsweſen auch hier ſtarken Beifall fanden. Zu Beginn der Verſammlung gedachte Stadtrat v. Au der Amerikareiſe des Zeppelinluftſchiffes. Die Erſchienenen erhoben ſich von den Sitzen. Als Stadtrat v. Au dem Redner den Dank der Verſammlung abge⸗ ſtattet hatte, berichtete er in kurzen Umriſſen über die in Karlsruhe gepflogenen Verhandlungen, über die ausführlich zu ſprechen, dem Syndikus Rechtsanwalt Dr. Weingart vorbehalten bleibt. Der Redner war geſtern bei einer miniſteriellen Beſprechung in Karls⸗ ruhe, bei der auch die Vertreter der Mieter und der Wohnungs⸗ ämter anweſend waren. Die Ausſprache war vertraulich. Soviel kann aber geſagt werden, daß eine Erhöhung der Miete von November ab in Ausſicht ſteht. Weiter ſprach der Redner ſein Bedauern dus, daß alle in der Wohnungefrage zuſtändigen Behör⸗ den Mannheims ſich gegen die Freigabe der leeren Ein⸗ zimmerwohnungen ausgeſprochen haben, während Karlsruhe ſich auf einen bejahenden Standpunkt ſtellte. Stadtv. Schneider ergänzte die Aüsführungen des Vorſitzenden noch dahin, daß außer dem Präſidenten der Handelskammer ſich auch der Vertreter der Handwerkskammer Karlsruhe für die Aufhebung der Zwangswirk⸗ ſchaft ausgeſprochen habe. Weiter erſuchte er die Anweſenden, bei Hausreparaturen die ſelbſtändigen Handwerker zu berückſichtigen. Seine Aeußerung über den Vertreter der Handwerkskammer wurde jedoch von dem Vorſitzenden dahin rektifiziert, daß jener ſich ſehr relativ über die Aufhebung der Zwangswirtſchaft ausgeſprochen habe, nur vom Standpunkte der Handwerkerintereſſen aus. Eine weitere Ausſprache fand nicht ſtatt und ſo konnte der Vorſitzende die Verſammlung nach ſtark zweiſtündiger Dauer ſchließen. * *Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 iſt eine der letz⸗ ten Aufnahmen des Grafen Zeppelin, die uns von dem Atelier des Hofphotographen H. Lill zur Verfüauna geſtellt wurde, zu ſehen. *Ausſtellung„Mutfer und Kind“. Ddie Loge„Neue Welt“ Mannheim des deutſchen Guttempler⸗Ordens beab⸗ ſichtigt, die zur Zeit in Stuttgart befindliche, mit aroßem Beifall auf⸗ genommene Ausſtellung„Mutter und Kind“ Ende dieſes oder Anfang nächſten Monats in Mannheim zu zeigen. Die Aus⸗ ſtellung iſt Eigentum des Ordens und wird durch Herrn Franziskus Hähnel⸗Hamburg geleitet. Nur durch Zufall wurde die Ausſtel⸗ lung, die ſchon bis Juni 1925 vergeben iſt, für November frei. Die vorgusſichtliche Dauer der für alle Volkskreiſe wichtigen Ausſtellung wird etwa drei Wochen betragen. * Tötkliche Unfälle. Am 13. Oktober iſt abends in K 7 ein 2½ Jahre altes Mädchen in einem unbewachten Augenblick in der Küche der elterlichen Wohnunag rücklinas in einen auf dem Voden ſtehenden. mit heißem Waſchwaſſer gefüllten Eimer gefallen und hat ſich der⸗ artige Brandwunden zugezogen. daß es am nächſten Abend im Städt. Krankenbaus aeſtorben iſt. Dieſer Fall dürfte für manche Mut⸗ ter eine dringende Mahnunag zur Vorſicht ſein. zumal derartige Fälle immer wieder vorkommen.— Geſtern vormittag iſt ein 21 Jihre alter Schiffsfunge aus Mülheim a. d. R. in Rheinau im Hafen 1 beim Verholen eines Schiffes auf dem Vorderdeck ausgerutſcht, über Bord gefallen und ertrunken. Die Leiche konnte erſt nach län⸗ gerem Suchen gefunden und geborgen werden. * Freſwilliger Tod. Heute früh hat ſich in Rheinau ein 39 Jahre alter verheirateter Schreinermeiſter in ſeiner Wohnuna durch einen Schuß in die rechte Schläfe aus bis jetzt unbekannter Urſache entleibt * Unfälle. Geſtern vormittag wurde auf der Brückenſtraße ein 44 Jahre alter Taalöhner infolge eigener Unvorſichtiakeit von einem Straßenbahnwagen der Linie 7 angefahren und zu Boden geworfen. ſodaß er leichte Hautabſchürfungen an beiden Händen und Ellen⸗ bogen davontrug.— Beim Stanzen von Eiſen im Betriebe der Flrma Brown. Boveri u. Cie löſte ſich geſtern mittag von ſelbſt die Ma⸗ ſchine und ſchlua einem 53 Jahre alten Stanzer zwei Finger ab. Mit dem Sanjtätsauto wurde der Verunglückte nach dem All⸗ gemeinen Krankenhaus verbracht. *Fahrläſſige Körperverlezung. Am Dienstaa abend rutſchte im Hausflur eines Hauſes auf dem Lindenhof ein 58 Jahre alter Direktor aus, kam zu FFall und zog ſich am rechten Knie innere Ver⸗ letzungen zu. Die Schuld trifft die Eigentümerin des Haufes, ſie bei Einbruch der Dunkelheit den Hausflur nicht beleuchtet hatte. Juſammenſtoß. Heute vormittag kurz nach 9 Uhr ſtieß ein Automöbelwagen der Wiesbadener Firma und G. Adrian, als er von der Heinrich Lanzſtraße aus die Schwetzin⸗ gerſtraße überqueren wollte, mit der Linie 16 der Straßenbahn zu⸗ ſammen. Der Anprall war ſo heftig, daß der Anhänger der Stra⸗ aus den Schienen gehoben und quer über das Gleiſe ge⸗ tellt wurde. Der Zuſammenſtoß verurſachte eine längere Verkehrs⸗ ſtörung und einen großen Menſchenauflauf. Perſonen wurden nicht verletzt. Beim Anhängewagen wurde die Plattform beſchädigt. Außerdem gingen einige Scheiben in Trmmer. FPreistreiberei. Wegen Leiſtunaswuchers wurden ein 59 Jahre alter Schloſſer und eine 69 Jahre alte Ebefrau angezeigt, weil ſie für das Vermieten eines Zimmers einen zu hohen Preis forderten.— Für das Setzen eines Ofens verlanate ein 50 Jahre alter Ofenſetzer den Betrag von 10 Mark, obwohl nach Angaben eines Sachverſtän⸗ digen der Betrag von 6 Mark als angemeſſen bezeichnet wurde. Das undichte Gasrohr. Im 2. Stock des Hauſes Werderplatz 1 geriet geſtern vormittag das aus einem undichten Zuführungsrohr zur Gasuhr entſtrömende Gas in Brand. Die Gefahr wurde durch die um 11.58 Uhr alarmierte Berufsfeuerwehr durch Abſtellen des Gaſes am Haupthahn beſeitigt. Schaden iſt nicht entſtanden Marktbericht Der heutige Markt war wieder ſehr gut beſchickt. Natürlich blieb auch heute Obſt vorherrſchend. Neben Unmengen von Aepfeln und Birnen ab man auch viele Trauben. Nicht minder reichlich waren Kartoffeln und Gemüſe angeboten. Weiß⸗ und Rotkraut, Blumen⸗ kohl, Spinat, Salat auch Zwiabeln traten am meiſten hervor. In Eier, Butter und Käſe herrſchte, wie immer, gutes Angebot. Als übergus reichlich konnte man auch die Zufuhren an lebendem und geſchlachtetem Geflügel nennen. Reger Verkehr herrſchte an den Fiſchbottichen, wo zahlreiche Fluß⸗ und Seefiſche auf ihre Ab⸗ nehmer warteten. Auch Wildbrett war in genügenden Mengen zu haben. Die Nachfrage kann man gls mittelmäßig bis gut be⸗ zeichnen. Die Preislage blieb im allgemeinen behauptet. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die auntlich notierten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln—6, Spinat 15—20, Meerettich 20—21, Weißkraut —8, Rotkraut 12, Wirſing 10—12, Blumenkohl 35—80, Kopfſalat!& Jugendgruppe Freitaa, 17. Oktober in der Geſchäftsſtelle, abends 8 Uhr Literariſcher Abend. Anſchließend hieran findet die urſprünglich auf 7 Uhr angeſetzte Beſprechung der Bezirksobleute ſtatt. Der Vorſtand. 10—15, Endivienſalat 10—15, Kohlraben 5, Mangold 10, Gelb⸗ rüben 10, Rotrüben 10—12, Gurken, große d. St 10—50, Grüne Bohnen 30—50, Zwiebeln 12—15, Tomaten 15—20, Pfifferlinge 45—50, Eier 10—23, Süßrahmbutter 240—270, Landbutter 120 bis 260, Pfirſich—20, Trauben 35—60, Zitronen—10, Orangen 15, Aepfel 15—25, Birnen 12—30, Hahn, leb. 120—450, Hahn, geſchl 150—500, Huhn lebend 250—350, Huhn geſchlachtet 150—500, Gans, lebend 600—800, Gans, geſchl. 600—1200, Enten, lebend 200—300, Enten, geſchl. 500—600, Tauben, leb. d. P. 200, Tauben, geſchl. St. 100, Kabljau 60, Schellfiſche 40—50, Slockfiſche 40, Hecht 170—180, Backfiſche 50—60, Weißfiſche 80—120, Aale 180, Haſen⸗ Ragout 150, Reh⸗Braten 250—280, Reh⸗Ragout 140—150. veranſtaltungen Blinden⸗Konzert. Ein ſehr anregendes Konzert veranſtaltete am Mittwoch abend das blinde Künſtlerpaar Guſtav Probſt (Violine) und Ellen Probſt(Sopran) im Kaſinoſaale. Die Leiſtungen dieſes blinden Geigers muß man ſehr bewundern. Ex wagt ſich an in ihrer Sonderart ſchwere techniſche Uebungen ver⸗ langende Kompoſitionen von Saraſate und Vieuxtemps heran und überwindet ſie auch. Er ſpielt ſie vollendet, wenn er auch über Ein⸗ zelheiten der Werke nervös hinwegeilt. Träumerei von Vieuxtemps und Fauſtfantaſie von Saraſate waren die Hauptwerke des Abends, die der Künſtler zu Gehör brachte und die ihm großen Erfolg be⸗ ſchieden. Seine Partnerin, Ellen Probſt, erfreute die große Schar der Zuhörer mit Arien aus„Die Schöpfung“ von Haydn und aus„Der königliche Schäfer“ von Mozart. Sie gewann mit ihrem weichen reinen anſprechenden Sopran die Herzen der Beſucher. Lieder von Schubert, Brahms, Dvorak vervollſtändigten das Pro⸗ gramm. Am Flügel hatte das Künſtlerpaar eine ſichere Führung in der tüchtigen Begleiterin Luiſe Beck. K. * Beränderungen im Luftpoſtdienſt— Luftpoſtpakete nach Ena⸗ ſand. Der Luftpoſtdienſt auf den Linien Hamburg—Rotterdam, Hambura—Kopenhagen. Hamburga—Malmö. Hamburg—hHannover, Bremen—Hannover und Köniagsbera(Pr.)— Memel—Riga—Re⸗ val—Helſinafors iſt für einige Wintermonate eingeſtellt worden. Die Luftpoſten Berlin—Hannover— Amſterdam—London, Köln—London, Berlin—Danzia— Köniasberg(Pr.), Königsbera(Pr.)— Kowno Smolensk—Moskau, Frankfurt(Main)—München—Wien u. Frank⸗ furt(Main)—München—gürich—Genf bleiben vorläufig beſtehen, Die Luftpoſt Köln—London befördert ſetzt auch gewöhnliche Pakote 1 Mk. 95 Pfg. kostet nach folgendem Repzept ein selbstgebackener Oetker-Kuchen Manche Hausfrau weiß vielleicht garnicht, ein wie billiges, nahrhaftes und wohlschmeckendes Nahrungsmittel sie damit auf den Tisch bringen kann. Dr. Oetker's Schokoladenkuchen + 250 g Malgarine à Pid. O. ũ ũ ëvmn1 M. 0 30 „.40 r„.72 500 g Weizenmenu!!ll1lu„.20 1 Päckchen Dr. Oetker's Vanilin-Zucker, 17 050 1 Päcken Dr. Oetzer's„Backinn„ 008 3 Eiſet vol Kakauaaea 5„ 015 1 kleine Tasse Mileh oder Ramm„.04 M. 1I 1 f Die Butter rühre zu Sahne, gib Zucker * Zubereitu Ng. Eigelb. Vanillin-Zucker, Mehl, dieses mit dem Baekin gemischt. Milch daran und zuletzt den Schnee der 6 Eiweiß— feile die Masse, menge unter die eine Hälſte den Kakgo ſülle den Teig abwechselnd in die gefeitete Sorm und backe den Em7a Kuchen 1 bis 1½ Stunden. Verlangen Sie vollständige Rezeptbücher in den Geschäſten, wenn vergiiffen, durch Postkarte gratis und frango von Dr. R. Oetker, Nährmittelfabrik, Sielefeld Weltreiſe Von Colin Roß XXXIX. Chinas Weg aus den Wirren. Singapore, im Auguſt Es gibt keine chineſiſche Republik: denn, was dieſen Namen führt, iſt heute nichts als ein geographiſcher Begriff. Mit verwirrender Vielfältigkeit drängt ſich dem Fremden dieſer Eindruck auf. Er findet einen Reichspräſidenten. der an ſeiner wirklichen Macht gemeſſen beſtenfalls den Titel eines Bürger⸗ meiſters von Peking verdient, ein Parlament von den Befugniſſen etwa des Frankfukker Parlaments ſeligen Angedenkens. Das in Peking umlaufende Geld kann man vielleicht noch in Tientſin ver⸗ wenden, aber gewiß ſchon nicht mehr in Schanghai oder in Hankau oder ſelbſt in Tſingtau. Bei einer mehrſtündigen Bahnfahrt wech⸗ ſelt Militär und Polizei, und eine Zoll⸗ und Paßkontrolle folgt der andern. Das heutige China iſt geſpalten, aufgeteilt, uneins wie Deutſchland zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges oder Rußland nach dem Sturze Kerenskys. Auch zur Zeit der Mondſchukaiſer war das Reich der Mitte kein geſchloſſener Nationalſtaat. Von den volksfremden Außen⸗ provinzen Manſchurei, Mongolei, Tibet und Turkeſtan, die nie völlig aſſimiliert wurden, ganz abgeſehen, war auch das eigentliche China keineswegs ein einheitliches Ganzes. Schon die klima⸗ tiſchen Unterſchiede bedingen es, daß der Nordchineſe dem Be⸗ wohner Jünas oder Kuangtungs mit ſeinem ſubtropiſchen Klima fremd gegenüberſteht, zu ſchweigen von den grundlegenden Verſchie⸗ denheiten der chineſiſchen Dialekte, welche die Erlernung des Chi⸗ neſiſchen zu einer ſolch hoffnungsloſen Angelegenheit machen. So ſcheint die von vielen Ausländern in China vertretepe Anſicht durchaus ihre Berechtigung zu haben, daß China nunmehr, wo die zuſammenhaltende Zentralgewalt der Mandſchudynaſtie beſeitigt iſt, hoffnungslos in ſeine verſchiedenen Beſtandteile auseinander⸗ fallen müſſe. Tatſächlich beſteht ja das Reich der Mitte heute bereits aus einer Anzahl größerer und kleinerer ſtaatlichen Gebilde: Repuhlik, iktatur und Autokratie, die eiferfüchtig über ihre Selbſtändigkeit wachen und ſich gegenſeitig befehden. Die verwirrende Unüber⸗ ſichtlichkeit der politiſchen Verhältniſſe in China wird noch dadurch erhöht, daß die nominellen Machthaber nicht immer die tatſäch⸗ lichen ſind. Das offizielle Oberhaupt iſt oft genug ein Zivilgouver⸗ neur, während die katſächliche Macht in den Händen des Militär⸗ gouperneurs oder eines Generals oder auch eines Räuberhaupt⸗ manns liegt, wobei die Grenzen zwiſchen dieſen drei Bezeichnungen flieſend ſind. Ne Dazu kommt noch die Vielheit der Parteien, die überſtaatlich ſich über alle zu eigenen Staatskörpern ſich entwickelnden Propin⸗ zen erſtrecken und die im Parlament eine Plattform haben, die zwar ohne jede atſecete Macht iſt, aber doch einen gewiſſen moraliſchen Einfluß ſichert. Die Parteien ſind die Kanäle, durch welche die fremden Großmächte ihre Intereſſen zu pertreten ſuchen. Es gibt eine japaniſche Partei, wie es eine ruſſiſche gibt, und die Vereinigten Staaten haben nicht weniger ihre Gefolgsleute und Mittelsmänner wie Großbritannien, wenn vielleicht auch der ganze Unterſchied zwiſchen den ſich auf eine fremde Macht ſtützenden Parteien und den offenen fremdfeindlichen nur der iſt, daß die einen die Fremden ſogleich aus dem Lande jagen, während die den Laufpaß geben. Ein chineſiſcher Kaufmann hier in Hintexindien machte eine klaſſiſche Bemerkung. Er meinte, am beſten wäre es, China enga⸗ gierte die Amerikaner und bezahlte ſie dafür, um in Ching Ord⸗ nung zu machen und es zu verweſtlichen. Sobald dies geſchehen, könnten die Chineſen die Verwaltung wieder übernehmen und die Amerikaner entlaſſen. Er wies dabei auf die Philippinen als Beiſpiel und vertrat die verblüffende Anſicht, daß hier die Ameri⸗ kaner auch nichts anderes wären als bezahlte Funktionäre der Philippinos, die ſie demnächſt nicht mehr brauchen würden. Wenn nichts anderes, ſo rerrät dieſe Bemerkung zum mindoſten die Arroganz der Gelben und ihre tiefe Einſchätzung des weißen Mannes. 5 Immerhin ſind die Ausführungen dieſes Indochineſen keines⸗ wegs ſo grotesk, wie ſie anmuten, und ein Kern von Wahrheit und Wahrſcheinlichkeit ſteckt in ihnen. Die Amerifaner ſind für die chineſiſche Repolution verantwortlich. Nicht als ob dieſe nicht auch ohne ihre Mitwirkung ausgebrochen wäre, die Zeit der Mandſchus war vorüber; aber der Umſturz wäre doch nicht in dieſer Form und nicht ſo raſch gekommen, ſo daß das oſtaſi rtiſche Problem nicht auf ein noch unter den Folgen des Weltkrieges leidendes Europa hereingebrochen wäre. Allein das konnte den Vereinigten Staaten, die in China ihr natürliches, ein ihnen gebührendes Abſatzgebiet ſehen, nur recht ſein. Da ſich die amerikaniſche Induſtrie immet mehr zur Er⸗ portinduſtrie entwickelt, liegt es nur in der Linie gamerikaniſcher großzügiger geſchäftlicher Intuition, ſich dieſes bedeutendſte Abſatz⸗ gebiet der Zukunft rechtzeitig zu ſichern. Der amerikaniſche Handel mit China hat ſich in den letzten zwanzig Jahren vervierfacht und beträgt heute 200 Millionen Dollar. Die Zahl der amerikaniſchen Firmen hat ſich in der gleichen Zeit verzehnfacht. Heute leben in China 12000 Amerikaner, davon 4000 in Schanghai, 1200 in Pe⸗ king, während im Jahre 1903 in ganz China noch keine 3000 lehten. Noch wichtiger aber ſind die Kapitalien, die Amerika in China andern ſie erſt ihren Zwecken dienſtbar machen wollen, ehe ſie ihnen Unternehmungen, ſondern vor allem auch in Kulturpropaganda. Amerika läßt ſich dieſe Jahr für Jahr nicht weniger als zehn Milli⸗ onen koſten, von denen ein Großteil auf die Miſſionen entfällt, bon denen jede einzelne gleichzeitig eine amerikaniſche Handels⸗ agentur darſtellt. 500 junge Chineſen ſtudieren auf amerikaniſchen Hochſchulen, 400 von ihnen wird das Studium durch die zurücker⸗ ſtattete Voxerentſchädigung ermöglicht. Dieſe ſogenannten„retur⸗ ned ſtudents“ ſind dann in der Heimat neben den Miſſionaren die energiſchſten Vorkämpfer für die von den Vereinigten Staaten an⸗ geſtrebte Demokratiſierung und Verweſtlichung Chinas. Gleichzeitig propagieren ſie jedoch eine weniger erwünſchte Antifremdentendenz und wenn ſich dieſe auch zunächſt gegen Japan richtet, ſo wird ſie ſeinerzeit auch nicht vor Amerila haltmachen. Weniger klar erſichtlich, aber nicht weniger nachdrücklich ſind die Bemühungen Japans, Rußlands und der anderen Großmächte, die politiſche Zukunft Chinas in Richtung ihrer wirtſchaftlichen Wünſche zu beeinfluſſen. Japan ſtützt ſich auf die japanfreundliche inveſtiert, und zwar nicht nur in kaufmänniſchen und induſtriellen Partei und fteckt wahrſcheinlich hinſer dem mandſchariſchen Dik⸗ lator Tſchangſelin, während Sowjetrußland hinter Sunyat⸗ ſen ſtehen ſoll. Damit ſind die wichtigſten Figuren im innerpolitiſchen Intrigen⸗ ſpiel, das jeden Tag in offenem Kampf um die Macht ausbrechen kann, gegeben. Zu den beiden vorgenannten kommt noch Wupeifu, der Militärbefehlshaber Mittelchinas, von dem die Regierung in Peking abhängig iſt. Auf eine einfache Formel gebracht, kann man ſagen, daß Tſchangſolin den Norden kontrolliert, Wupeifu das⸗ Zentrum und Sunyatſen den Süden. An ſich iſt Wupeifu der ſtärkſte, ſchon weil er die akte Hauptſtadt und die Zentralregierung beherrſcht, die bei aller Ohnmacht doch einen nicht zu unterſchätzen⸗ den moraliſchen FJaktor darſtellt. Die Schwäche ſeiner Stellung liegt darin, daß er ſich inmitten von zwei Gegnern befindet, die ſich leicht gegen ihn verbünden können. Neben dieſen drei Hauptbefehlshabern ſteht eine ganze Anzahl kleinerer Größen, die ängſtlich auf ihre Unabhängigkeit bedacht ſind, im Konfliktsfalle jedoch wohl oder übel mit dem einen oder andern der drei Großen“ paktieren müſſen. Mas geſchehen wird, wenn der Kampf zwiſchen dieſen ausge⸗ aanfte deee ſeger Es iſt ebenſogut en gelingt, wieder eine ſtarke Zentr⸗- eine ſtarke Zentralgewalt zu ſchaf iſt, daß die Epoche der Revolutionen, Bürgerkriege und Umſtürze in China noch lange nicht zu Ende iſt, ſondern vielleicht erſt richtig einſetzt.„Aber ebenſo wahrſcheinlich iſt auch, daß in ihrer letzten Folge kein dauerndes Auseinanderfallen des Reiches der Mitte ein⸗ tritt, ſondern ein neues liche und politiſche Blüte. Zuſammenfaſſen und eine neue wirtſchaft⸗ * Zerſplitterung folgt. Wahrſcheinlich Luftwärme entſprechend durchgeführt und überwacht. Pfalzſtädte können die gleiche Maßnahme nicht ohne weiteres be⸗ ſchließen, ſondern müſſen die Genehmigung der Kreisregierung dazu Senat hatte ſich daher mit einem dahingehenden Antragan die Kreis⸗ gungsbezirk die Milch zu dem hier niedrigen Preis von 28 Pfg. ein⸗ ſei der gleicher Lage angeregt. jere Handhaben ergreifen könne, andererſeits bemängelt, daß der ganz zu einem„Indo⸗China“, einer chineſiſchen Kolonie in Indien, ebenſo im britiſchen Malaya wie im unabhängigen Siam ſpielt in Rolle. Indiſchen Archipels iſt in der Wirtſchaft der Chineſe die herrſchende + 8 ich merke gleich: da hat was nicht geſtimmt. 4. Seite. Nr. 482 Deaonnerstag, den 16. Oklober 1924 nach Enaland, die nicht mehr als 5 Ka. wiegen und in keiner Aus⸗ dehnung 60 Ztm. überſchreiten. Die Geſamtgebühr beträat für dieſe Vakete bis 1 Ka. 8 Goldfrank, über—3 Ka. 11,50 Goldfrank. übet —5 Ka. 14.50 Goldfrank. Sollen die Pakete bis Köln als»drin⸗ gend“ befördert werden. ſo iſt außerdem die doppelte Gewichtsgebühr für ein aleich ſchweres Inlandspaket nach Köln zu entrichten. Eil⸗ zuſtellung iſt mit Goldfrank beſonders zu bezahlen. Ordnungsmäßige Jugheizung. Für die ordnungsmäßige Heizung der Züge ſind die noͤtigen Vorkehrungen bei der Reichsbahn getroffen. Fernzüge, die wegen ihrer Länge von der Lokomotive eus nicht ausreichend geheizt werden können, erhalten nötigenfalls Heizkeſſelwagen. Die Heizeinrichtungen müſſen gut unterhalten werden. Für deren Bedienung ſoll das Perſonal ordnungsmäßig ausgebildet und unterrichtet werden. Die Teilnehmer an dieſem Unterricht müſſen mit dem Einſtellen der Ventile und mit den ſonſtigen Handhabungen vertraut ſein. Vor allem müſſen die Schläuche vorſichtig entkuppelt werden. Das Vorheizen wird der Zuglokomo⸗ tiven müſſen dafür bei Zeit bereit geſtellt werden. Zugbegleiter und Vahnhofbedienſtete werden für die Schließung der Fenſter bei Kälte derantwortlich gemacht. Die„mittlere Reife“ an Stelle des„Einjährigen“. Vom Reichsverhand der Elternbeiräte mittlerer Schulen Deutſchland⸗ wird geſchrieben: Auf der zweiten Tagung des Landesverbandes der Elternbeiräte mittlerer Schulen Preußens, die anfangs September in Frankfurt a. M. abgehalten wurde fand der Antrag auf Grün⸗ dung eines Reichsverbandes der Elternbeiräte mittlerer Schulen Deutſchland einſtimmig Annahme. Der Reichsverband tritt als beſondere Organiſation neben den preußiſchen Landesverband. In den Vorſtand des Reichsverbandes wurden außer Preußen die Staaten Württemberg, Anhalt und Oldenburg gewählt. Aufgabe des Reichsverbandes, deſſen 1. Vorſitzender Dr. Polag⸗Fraatfurt iſt, iſt es, in Fragen des Schulweſens mit den geſetzgebenden Kör⸗ Perſchaſten und mit der Reichsregierung in Verbindung zu treten. Das Reichsgeſetz über die Grundſchulen bedarf dringend der Ab⸗ änderung Niemand ſoll gezwungen ſein, ſein Kind länger als drei Jahre in der Grundſchule zu belaſſen. Eine weitere wichtige Forde⸗ rung der mittleren Schulen an das Reich iſt die Zuerkennung der „mittleiren Reife“. Die Berechtigungen, dis früh⸗: telſchulabſolventen zuſtanden, ſind jetzt größtenteils abgobaut. Der Reichsverband hat daher an das Reichsminiſterium des Innern eine Eingabe gerichtet, worin es dieſe Forderung vertritt und zugleich bittet, nach Einführung des Zeugniſſes der mittleren Reife in die Richtlinien für die Regelung ber Vexwaltungslaufbahn der Reichs⸗ beamten die Beſtimmung aufzunehmen, daß für den Eintritt in den Vorbereitungsdienſt der Beſoldungsgruppe 7 das Zeugnis der mitt⸗ leren Reife erforderlich ſei.* Kommunale Chronik Der Miichpreiskonflikt in der Pfalz K. Frankenkhal, 14. Okt. Ueber den Stand der Milchpreis⸗ frage, die kürzlich zu einer Auseinanderſetzung zwiſchen den Stadt⸗ verwaltungen Ludwigshafen und Frankenthal geführt hatte und dann wieſer etwas verſtummt war, nachdem man ſich in einer Sitzung in Neuſtadt vorläufig geeinigt hatte, machte in der heutigen Senatsſitzung der 1. Bürgermeiſter bemerkenswerte Angaben. Donach iſt in dieſer Frage eine weitere Beratung in Neuſtadt in Ausſicht genommen und auf kommenden Freitag ſchon anberaumt. Anlaß zu dieſer Mitteilung botf ein Antrag auf Konzeſſionie⸗ rung des Milchhandels. Die Stadtverwaltung Ludwigs⸗ hafen hat dieſe Konzeſſionierung bereits durchgeführt. Die übrigen einhoben, weil der Exlaß einer dahingehenden Verordnung an eine Mindeſteinwohnerzahl von 50 000 gebunden iſt, die nur von Lud⸗ wigshafen und Kaiſerslautern erreicht bezw. übertroffen iſt. Der regierung zu befaſſen. Bürgermeiſter Dr Straſſer führte hierzu aus, daß infolge des hohen Milchpreiſes, den Ludwigshafen wegen ſeiner teueren rechtsrheiniſchen Milch(aus Babenhauſen) bewilligen mußte, gewiſſe Händler in Oppau und dem Frankenthaler Verfſor⸗ kauften und ſie in Ludwigshafen zu dem dort bewilligten Preis von 40 Pfg. verkauften. Damit ſei die normale Spanne von 8 Pfg. weit überſchritten. Es müſſe daher erſte Sorge ſein, zu verhindern, daß der Milchpreis durch ſolche Händler in die Höhe getrieben werde. Wenn auch Ludwigshafen die Konzeſſionierung ſeinerſeits bereits angeordnet habe und die Handhabung ſtreng vornehmen wolle, ſo 98 doch lückenhaft, wenn nicht auch Frankenthal die gleiche Maßnahme treffe. Auch werde ſie bei allen anderen Pfalzſtädten in Durch die Konzeſſionierung, die an Be⸗ dingungen geknüpft werden kann und widerruflich iſt, ſollen unzu⸗ verläſſige Perſonen von dem Milchhandel ausgeſchaltet werden. In der Ausſprache wurde einerſeits bedauert, daß die Stadt nicht ſchär⸗ Maßſtab der Zuverläſſigkeit verſchieden ſein könne. Der Vorſitzende bezeichnete die Spanne als den Maßſtab und teilte noch mit, daß auch der Vertreter der Bauernſchaft keinen Einwand gegen die Kon⸗ zeſſionierung erhoben habe. Weiter bemerkte der Vorſitzende, er benke, daß auch auf der neuen Verhandlung in Neuſtadt wieder eine Preisermäßigung erreicht werden könne, wie denn die letzte Ermäßt⸗ gung, die in Neuſtadt erreicht worden ſei und 4 Pfg. betragen habe, China iſt ſo ungeheuerlich, daß man erſt ſeinen Boden wieder verlaſſen und die richtige Diſtanz zu ihm gewonnen haben muß, um ſeine Verhältniſſe beurteilen zu können, und vielleicht gibt es dafür keinen geeigneten Platz als Hinterindien, das zum Teil bereits den Namen Indochina trägt, in Wirklichkeit jedoch drauf und dran iſt, zu werden. Nicht nur im franzöſiſchen Tonkin und Anam. ſondern Handel, Finanz und Wirtſchaft der chineſiſche Kaufmann die erſte Hier ſowohl wie auf den Philippinen und den Inſeln des Figur. Ein wirtſchaftlich ſo ſtarkes und ſo begabtes Volk wird ſich Uicht auf die Dauer politiſch entwürdigen und demütigen laſſen. China muß erſt die ihm gemäße Einſtellung zu den weſtlichen Ideen gefunden haben, wobei es ebenſogut möglich iſt, daß es ſie reſtlos ablehnt und in ſeine Jahrtauſende alte Abgeſchloſſenheit zu⸗ rückkehrt, wie daß es ſie bedingungslos und hemmungslos annimmt wie Japan, wie auch— was das Wahrſcheinlichſte iſt— daß es ſie ſeinen eigenen Zwecken anpaßt. In jedem Falle aber werden wir in Kürze den welthiſtoriſchen Moment erleben, wo ſich die Machtverhältniſſe zwiſchen Weiß und Gelb zugunſten der letzteren langſam zu verſchieben beginnen. der unpraktiſche Jeppelin Houmoreske von C. Ponte Unfer Fritzchen wird beſtimmt mal Luftſchiffer, das ſteht ſeſt; „Zeppelin“⸗Fahrer natürlich; vorläufig ſitzt er in Sexta. Heute kommt er ziemlich bedrückt aus der Schule nach Hauſe dung von 50 000 Mark, vollen Ge neue Mannheimer Feitung lübend⸗Aus gabe] doch ſchon bei den Hausfrauen ſehr ins Gewicht falle. Der Antrag auf Erlaß einer Konzeſſionierungsvorſchrift an die Regierung wurde hierauf einſtimmig angenommen. In der Ausſprache hatte der Vor⸗ ſitzende noch darauf hingewieſen, daͤß der Bezirk Frankenthal bei Milchpreiserhöhungen ſtets vorangehe, weil hier die Bauern beſon⸗ ders gut organiſiert ſeien.— Zu Beginn der Sitzung hatte er den erſtmalig ſeit Aufhebung ſeiner Ausweiſung wieder an den Ver⸗ handlungen des Kollegiums teilnehmenden Stadtrat Juſtizrat Röh⸗ 5 a herzlich begrüßt. Der Senat ehrte deſſen Wiedererſcheinen durch Erheben. Die Preiſe bei der Berliner Gasbekriebsgeſellſchaft Die Berliner Städtiſchen Werke haben den Gaspreis von 19 auf 16 Pfennia ermäßigt. erheben auch Gasmeſſermiete, die das Gas für die kleineren Abnehmer bei ganz geringer Abnahme noch verteuert. Bei den arößeren Abnehmern ſtellen ſich dann geringe Abſchläge ein. Die Gasbetriebsgeſellſchaft hat ein Syſtem eingeführt, wonach es für die Abnehmer ganz geringer Mengen bei dem bisherigen Satze von 19 Pfenniga verbleibt, während von 13 Kubikmeter ab ſteigende Rabatte gewährt werden, aber immet nur für die mehrverbrauchte Menge. Die Geſellſchaft iſt der Anſicht, daß den Abnehmern ſehr geringer Mengen augenblicklich keine Er⸗ mäßiauna gewährt werden kann. weil die allgemeinen Unkoſten, Steuern uſw. hoch ſind und auch der aufaeſtellte Gasmeſſer verzinſt werden muß. Es werden erhoben für die erſten—12 Kubikmeter je 19 Pfennia, für die nächſten 8 Kubikmeter 17.48 Pfennia, die näch⸗ ſten 10 Kubikmeter 17.1 Pfennia, die nächſten 10 Kubikmeter. 16.72 Pfennia, die nächſten 20 Kubikmeter 16.34 Pfennia und ſo fort. Alle dieſe Zahlen werden bei jeder einzelnen Abnahme in Anſatz gebracht. Tagungen Die deutſche Hiſtoriker⸗Tagung in Frankfurk In Frankfurt am Main taate Anfang Oktober die 14. Verſamm⸗ luna deutſcher Hiſtoriker. Rückblickend kann man die Taauna viel⸗ leicht unter zwei Geſichtspunkten betrachten, unter denen die vielen Referate gehalten wurden Einmal die Geſchichte des Grenz⸗ deutſchtums, die methodiſch auf eine Pflege der Landesgeſchichte und der Heimatkunde binauslief, dann hiſtoriographiſche und ge⸗ ſchichtsphiloſophiſche Probleme, die einen Einblick boten in die nicht immer alücklichen Spekulationen der Hiſtoriker auf philoſopiſchem Grenzagebiete. Umrahmt war das Ganze von dem bedeutſamen Ne⸗ ferat Eduard Meyers und dem Vortrag des Profeſſors Brandenburg über die Urſache des Weltkrieges, den wir an anderer Stelle ſchon wiedergaben. Profeſſor Bretholz⸗Brünn ſprach über die Ent⸗ wicklung des böhmiſch⸗mähriſchen Deutſchtums. Er zeiate in ſeinem Vortraa, daß das Deutſchtum und ſeine kulturellen Auswirkungen vor allem zurückzuführen ſei auf die ſtarken Einwanderungen ger⸗ maniſcher Stämme während der Zeit der Völkerwanderung und nicht erſt auf die Koloniſation des Mittelalters. Dieſe Theorie erſcheint als aute Waffe im Kampf geagen das anmaßende Tſchechentum. Pro⸗ feſſor Ruppersberg gab in ähnlicher Weiſe das Gerüſt für das Saargebiet. Vom Standpunkt der hiſtoriſchen Geographie, ats eine der bedeutendſten Hilfswiſſenſchaften der Geſchichte betonte Pro⸗ feſſor Aubin⸗Bonn. die Zugehöriagakeit der Rheinlande zum Deutſchen Reich. Prinzipiell Stelluna zu dem Problem des Partikulatis⸗ mus nahm Profeſſor Steinacker⸗Innsbruck. Die eigentliche deutſche Frage ſieht er in der Spannung„Zentralismus und Partikularis⸗ mus“. Er erklärte weitgehenden Zentralismus für unausweichliche Notwendiakeit. Den unmittelbaren Zuſammenhang der Landes⸗ geſchichte, vor allem der Geſchichte der Grenzländer des Reiches und der Siedlunasgeſchichte, betont Profeſſor Kötzſchke⸗Leipzig. Zu den hiſtorioaraphiſch⸗geſchichtsphiloſophiſchen Themen ſprach als erſter Profeſſor Geora v. Below über„Periodiſierung in der Geſchichte“. Einen inhaltlich und formal ausgezeichneten Vortrag hielt Profeſſor Ritter von Sorik über das„Metternichſche Syſtem“. Er zeigte in klarem Aufbau die Idiologie des großen Anti⸗Ideolo⸗ gen, der aufbauend und auf Burke, Kant, Herder, Adam Müller und den Juna⸗Hegelianern das letzte aroße Suſtem der Reſtauration hatte; Kampf um das politiſche und geſellſchaftliche Gleichgewicht ſind die Ziele ſeines politiſchen Lebens, der Umſturz in jeder Form iſt zu bekämpfen. Das monarchiſche Prinzip aründet er nicht auf die Leai⸗ timität, ſondern auf die Autorität als der einzigen Bedinaung für die Geſundheit des Staates. Innerhalb der abſoluten Monarchie iſt Ordnuna und Ruhe im ewigen Kreislauf der Welt und im natur⸗ gegebenen Rahmen der Stände zu wahren. Dieſes große Syſtem konnte trotz ſeiner logiſchen Durchdachtheit dem Anſturm der leben⸗ digen Kräfte nicht ſtandhalten, aber als letztes Produkt des Denkens des 18. Jahrhunderts, als ſtärkſte Gegenpoſition der Gedanken der franzöſiſchen Revolution wird es immer ſeine Bedeutung behalten. Ueber die Entſtehung der Menſchenrechte berichtete aus neuen Forſchunggquellen Profeſſor Haßhagen⸗Köln. Ueber„den Ge⸗ genſtand der Kulturgeſchichte bei Jakob Burckhardt“ ſprach Profeſſor Bächtold⸗Baſel. Ein Recht auf Darſtellung hat nach Burckhardt nur die Ausſtrahlung des Geiſtes. Strenaſte Auswahl. nie vollſtändige Schilderung des Geweſenen ſind ſein Poſtulat. Der Sinn der Menſch⸗ heit iſt nicht aus einem metaphyſiſchen Plane entwickelt, der Entwick⸗ lunasbeariff iſt nicht anerkannt. die bloßen Fakta des modernen Wiſſenbetriebs ſind ihm unweſentlich:„Die Tage der Vollendung ſind über alle Jahrhunderte verſtreut und ſie ſind ſpärlich.“ Sie aber erkennen zu helfen, erfordert nicht Wiſſen, ſondern Weisheit, ſie in die Kontinuität verknüpfen, iſt die vornehmſte Aufgabe des Hiſtorr⸗ kers. der immer auch Künſtler iſt. „Weil uns der Lehrer verulken wollte!“ „Verulken——?“ „Ja, Mutti, er hat nämlich geſagt, die Sonne bewegt ſich gar nicht, aber die Er de dreht ſich immer ſelber rum, und wenn es bei uns ſchon Abend iſt, dann iſt es in Amerika erſt Mittag, und ob wir das begriffen hätten?“ „Na, und———?“ „Aber Mutti, da habe ich natürlich furchtbar gelacht und zu Karlchen Meier geſagt, das wäre alles bloß Ulk!“ „Wieſo ſoll denn das Ulk ſein?“ „„Aber Mutti, dann brauchte ja der„Zeppelin“ bloß hochzuſteigen, weißt du, ordentlich hoch über die Wolken, wo kein Wind mehr iſt. Und dann dreht ſich die Erde fix immer weiter, und wenn Amerika kommt, geht er wieder runter. Denk' mal, bloß ſo von Mittag bis Abend, aber man keine ſechzig Stunden!“ „Aber Junge——?“ „Na, ſiehſt du, und das könnte ja ſchließlich ſogar irgend'in ſchlapper Ballon. Wozu brauchten wir dann'n„Zeppelin“ mit nem halben Dutzend Motoren?“ „Aber Junge!“ „Aber laß man, Mutti, er hat ſich ja bloß geärgert, daß ich es gleich gemerkt habe!“— „Wer denn? „Der Lehrer!“ Theater und Muſik e Jum Rückkrikt von Fritz Corkolezis. Die tatſächlich zu einem „Fall“ ausgewachſene Unſtimmigkeit zwiſchen dem bad Miniſte⸗ rium und Generalmuſikdirektor Cortolezis hat jetzt ihre Er⸗ ledigung gefunden in einem Vergleich der den Weggang des lebens⸗ länglich verpflichteten Operndirektors einigermaßen hoch erkauft er⸗ ſcheinen läßt. Feſt darf ſtehn, daß Cortolezis die einmalige Abfin⸗ Ütsbezug auf 4 Jahre(bis 1. Sept. 1928) und weiterhin 80 Prozent der Gehaltsklaſſe 13 erhält, bis er eine neue Stellung gefunden hat. Ob ſich Cortolezis unter ſo günſtigen Verhältniſſen entſchließen wird, ſich dieſe Stellung zu ſuchen, ob er nicht vorzieht, ſein künſtleriſches Anſehen als Gaſt⸗ dirigent in In⸗ und Ausland, als Komponiſt, zu mehren und feſti⸗ gen— das mag die Zukunft lehren. Er ſeinerſeits hat Urlaub er⸗ beten vom 1. Jan. 1925 an und erklärt die Hinfälligkeit ſeines Vor⸗ wurfs politiſcher und konfeſſioneller Beweggründe bei ſeinen Kün⸗ digern, während andrerſeits verſichert wird, die künſtleriſche und „Na, frage ich,„was war los, was hat's geſetzt?“ „Geſetzt hat es nichts,“ erwidert Fritzchen halb betreten, halb ürgerlich. „Was dann? Rausgeſchmiſſen?“ 1 „Rein,—— Ecke geſtanden, in Erdkunde,“ kommt es zögernd. „Warum?“ 3 a* 9285 329 daß er ſechzig Stunden broucht?“ „Na, der Zeppelin“ für ſeine Fahrt nach Amerikal“ „Ja, ich glaube es.“ het nach Amtri „Mit allen Motoren?“ + „Na ja, gewiß doch! Aber deshalb biſt du Ecke geſtellt worden?“ 28 „Dochl— nämlich, weil ich gelacht habe.“ „Worüber?“ doch nicht in die perſönliche Ehre des Generalmuſikdirektors hätte nicht angegriffen werden ſollen. Womit man alſo frühere Leſungen zu ſtreichen und zu vergeſſen hatl Nach wie vor darf man begierig ſein auf die 1 Aus dem Lande L. Wiesloch, 15. Okt. Unter Mitwirkung von Muſikdirektor Gompf⸗Heidelberg gab am Sonntag der Geſangverein„Liederkranz hier ein Konzert. Unter der bewährten Leitung von Rektor Kegel gab der Chor einige Proben ſeines Könnens. Auch Frl. Bloch, Opernſängerin in Frankfurt, erntete als Soliſtin reichen Bei⸗ fall. Die anſchließende Sängerehrung gab ein Bild von der Treue, mit der die Mitglieder dem Verein zugetan ſind. So konnten drei Mitglieder für 25jähriges, vier Mitglieder für 20jähriges und 15 Mitglieder ſür 10jähriges Sängerjubiläum ausgezeichnet werden. Der neue, von dem Verein gekaufte Flügel, führte ſich gut ein. * Karlsruhe, 14. Oktober. Am Sonntag abend brachte ſich ein 16jähriger Kaufmannslehrling aus unbekannten Gründen in ſelbſt⸗ mörderiſcher Abſicht einen tödlichen Schuß bei.— Am Tage vorher wurde in ein hieſiges Krankenhaus ein 5 Monate altes Kind ein⸗ gebracht, das einen Nagel geſchluckt hatte. Das Kind iſt am glei⸗ chen Abend an der Operation geſtorben. * Pforzheim, 15. Okt. Die Wirkungen des„Neuen“ machen ſich bereits unliebſam bemerkbar. Ein Mann wurde angegeiat. weil er mit ſeinem Stellmeſſer ſeine und eine andere Frau bedrohte, ein anderer, weil er mit dem Beil auf ſeine Frau los⸗ ing und ein dritter weil er ſeine Frau mit Totſchlag und Pccede bedrohte und ein weiterer wegen groben Unfug⸗ und Widerſtand. * Ortenberg, 15. Okt. Hier iſt das Herbſten in vollem Gange. Vorerſt wird der weiſe Elbling Weisherbſt und roter Burgunder geerntet. Das Moſtgewicht betrug bei erſteren 85—92, für Weisherbſt 90—96 und für roten Burgunder 94—98, für weiſen ſogar 105 Grad. Auch in Zell⸗Weierbach ſind die ziemlich niedergeſtimmten Erwartungen übertroffen werden. Die Quanti⸗ tät und die Qualität des Neuen iſt recht befriedigend. Im allge⸗ meinen wird der 1922er noch übertroffen. Ebenſo günſtige Ver⸗ hältniſſe werden aus dem Markgräflerland gemeldet. Aus Bug⸗ gingen wird berichtet, daß der 1984er ein recht bekömmlicher Wein werden wird.* * Eckerksweier bei Kehl, 15. Okt. Der in den 50er Jahren ſtehende verwitwete Landwirt Göppert hat in einem Schwermuts⸗ anfall ſeinem Leben ein Ende gemacht. * Steinach b. Wolfach, 15. Okt. Auf der Landſtraße wurde ein Oberſekretär und ſeine Frau aus Freiburg von einem Motorraͤd⸗ fahrer ſo unglücklich angefahren, daß die beiden Eheleute ſchwer verletzt liegen blieben. Der Motorradfahrer verſuchte zu entkommen, wurde jedoch durch zwei daherfahrende Radfahrer, nachdem ſie den Verletzten die erſte Hilfe geleiſtet hatten, verfolgt und gefaßt. * Emmendingen, 15. Okt. Der erſt kürzlich aus dem hieſigen Landesgefängnis entlaſſene Auguſt Grambach aus Kollnau wurde jetzt erneut wieder in Ettenheim wegen eines Fahrraddiebſtahls feſt⸗ genommen. Nach ſeiner Feſtnahme überfiel Grambach den Gefäng⸗ nisaufſeher in Ettenheim, ſchlug ihn zu Boden und ging flüchtig. Nach Verübung weiterer Gaunereien in der Umgebung konnte er in Heimbach wieder feſtgenommen werden. Aus der pfalz :: Pfortz a. Rh., 15. Okt. In der Nacht zum Dienstag wurde der 24jährige Arbeiter Auguſt Bechtold aus Knielingen von dem Fabrikarbeiter Hermann Wiebelt aus Pfortz im Verlaufe eines Streites durch drei Meſſerſtiche in Herz, Rücken und Arm getötet. Wiebelt verletzte auch noch den Fabrikarbeiter Buſtetter aus Knielingen, der dem Bechtold zu Hilfe kommen wollte. W. befindet ſich in Gewahrſam. 5 :: Annnweiler, 15. Okt. Am kommenden Weihnachtsfeſte werden ſich ſämtliche pfälziſche Kriegsblinden zu einer ge⸗ meinſamen Feier in Annweiler verſammeln. Eine Geldſamm⸗ lung zur Unterſtützung dieſer Kriegsopfer iſt in die Wege geleitet worden. :: Zweibrücken, 15 Okt. Von ſeinen Arbeitskollegen ſchwer verprügelt wurde ein bei den Regulierungsarbeiten am Hornbach beſchäftigter Erwerbsloſer, weil er ſich bei dieſen durch ſeinen an den Tag gelegten Fleiß unbeliebt gemacht hatte. Nachbargebiete g. Saarbrücken, 14. Okt. Ein etwa 20jähriger junger Mann von Riegelsberg wollte durch Abſpringen vom fahrenden Zug auf der hohen Brücke in Eiweiler ſeinem Leben ein Ende machen. Ein Mitreiſender bemerkte die Abſicht des Jünglings und vereitelte noch rechtzeitig ſein Vorhaben. Auf die Fragen erklärte er, daß ſein Leben doch keinen Zweck mehr habe, da ſeine Braut, für die er nur noch allein gelebt, ihn abgewieſen habe.— Nach der fortgeſchrie⸗ benen Bevölkerungsziffer zählt Saarbrücken 124435 Ein⸗ wohner, Neunkirchen 40 128, Saarlouis 16 136.— Der auf der Völk⸗ linger Hütte beſchäftigte Arbeiter Friedrich Geiſſt wurde auf dem Nachhauſewege abends in der Nähe ſeiner Wohnung von Streik⸗ poſten überfallen und auf das brutalſte mißhandelt, ſodaß er an den Folgen der erlittenen Verletzungen geſtorben iſt. Die Täter ſind entkommen. 7 Nakürliche volle Formen und jugendfriſches Ausſehen ſind der Wunſch vieler 9 78 Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Avora⸗Kerne zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder Wirkung enthalten. Em. 80/81 ³ ³Ü¹A ³·¹.wmAA ³-w Wahl des Nachfolgers. Augenblicklich iſt das Landestheater mit Kapellmeiſtern ſchlecht beſtellt: am Abend des 14. Oktober waren alle drei krank, und das„Rheingold“ mußte von Lert⸗Mannheim dirigiert werden, der bei dieſer Gelegenheit wieder bewies, wie ſehr er künſtleriſch und techniſch über ſeiner Aufgabe ſteht... Daß Karlsruhe mit Cortolezis einen Künſtler verliert, der ein tüchtiger Könner iſt, wenn er nur will, ſteht außer Frage, trotz der ab⸗ lehnenden Haltung, die ihm plötzlich von einigen Seiten gezeigt wurde. Die Preſſe hat ſich auch früher nicht genug tun können in ſeinem Lob. Man hat laue Dirigentenleiſtungen von ihm erlebt, aber auch ſehr viele ganz ausgezeichnete, von Schwung, Begeiſte⸗ rung erfüllte, von wirklichem Können gehobene. Man hat ſeine Mozartinterpretationen als hochbedeutend, eigenartig, tiefgründig geprieſen, und ſeine Wiedergabe größter und ſchwierigſter Opern und Konzertwerke ältere wie neuſter Zeit befriedigte nicht ſelten, vor allem in früheren Jahren der Unbeſchräncktheit von Mitteln u. Kräſten, reſtlos. Das Orcheſter des Landestheaters erhebt auch letzt, bei Cortolezis Scheiden, noch den Anſpruch, ſeine der erſten deutſchen Inſtrumentalvereinigungen zu ſein, der ihre ſicheren Tra⸗ ditionen nicht verloren gingen. Und daran wird der Dirigent, der ſo lange an der Spitze dieſes Orcheſters ſtand, nicht ganz unverdient geblieben ſein! Mag die Leiſtung von Cortolezis, der ſich vielleicht hin und wieder zu ſehr bei ſeinem lebenslänglichen Vertrag be⸗ ruhigte und darüber vergaß, künſtleriſche Lorbeeren in der eugern Wirkungsſtätte zu erſtreben, mag ſie zu Zeiten nicht die Höhe ge⸗ halten haben, die er beim Einſatz aller Kräfte tatſächlich erreichen konnte— man ſuche übrigens den immer ſich gleichbleibenden Künſtler— ſeine wirklichen Verdienſte um die Oper und Muſik in Karlsruhe wird ihm der ſachliche Unparteiliche, außerkünſtleriſchen Strömungen fernſtehende Beobachter bei aller kritiſchen Strenge nicht in Abrede ſtellen. Im übrigen wird Cortolezis gerade nach dieſem Fall in den nächſten Jahren beſte Gelegenheit haben, der Muſikwelt zu zeigen, was er zu leiſten im Stande iſt. Daß er da⸗ bei verſagt, glauben wir nicht annehmen zu können. Dr. Karl Preisedanz. 4e Eine„Hebbel“⸗Uraufführung in Kiel. Am Kieler Stadt⸗ theater gelangte dieſer Tage Hebbels Luſtſpiel„Vier Nationen unter einem Dache“ zur Uraufführung. Das Stück, das vom Dichter als Fragment hinterlaſſen worden iſt, ſchildert das Zuſam⸗ mentreffen eines deutſchen Wanderers mit einem Italiener, einem Engländer und einem Franzoſen in einem gefährlichen italieniſchen Gaſthaus. Der gutmütige Deutſche wird von den anderen aus ſeiner Behaglichkeit vertrieben. Als aber Räuber das Gaſthaus überfallen, rufen alle nach dem„deutſchen Stier“, der die Räuber denn auch vertreibt. Das Stück wurde mit Beifall aufgenommen. . den 16. Ortober 1924 Bene mannbeimer Zeilung IAbend-Buegabe 5. Seite. Aie 82: — E — die Lage im Nheinbezirk Nachdem einige Vereine doch ſchon das 1. Drittel der Verbands⸗ 4 ſpiele erledigt haben, iſt eine Betrachtung über den bisherigen Ver⸗ llauf der Punktſpiele nicht unintereſſant. 1 Bezirksliga. Infolge der noch nicht erledigten Auf⸗ und Abſtiegsfrage ſah der erſte Sonntag nur 4 Vereine am Start. Dieſer Tag brachte ſofort eine Ueberraſchung, der Bezirksmeiſter Waldhof unterlag auf eigenem Spielfelde dem Neuling V. f. L. Neckarau. Daß die Blau⸗ ſchwarzen an Spielſtärke gegenüher dem Vorjahre eingebüßt hatten, war zwar kein Geheimnis, doch immerhin hätten wir keinen Punkt⸗ 4 verluſt gegen den Neuling erwartet Der Meiſter brachte gar keine Energie auf und ließ ſich vor dem Wechſel überrumpeln. Nach der Pauſe konnten die Waldhöfer trotz ſtarker Feldüberlegenheit der, Nie⸗ derlage nicht mehr entgehen und verloren, die beiden wichtigen Paunkte. Am Nachmittage trafen ſich zwei Favoriten V. f. R. Mann⸗ heim und Phönix Ludwigshafen. Es war ein harter und erbitterter Kampf zweier gleichwertiger Gegner. Durch ſeine Neuerwerbungen (Fleiſchmann und Meißner) hatte V. f. R. ein gewiſſes Uebergewicht im Felde bekommen und gewann ſchließlich kurz vor Schluß durch einen Schrägſchuß von Meißner beide Punkte.* Am Vormittage des zweiten Tages fiel auch in der Aufſtiegs⸗ frage die Entſcheidung. Fo. Kaiſerslautern und Spv. 98 Darmſtadt kämpften um den 8. Platz in der Bezirksliga. Nach beſſerem Spiele ſiegte Darmſtadt mit:2 verdient. Auf dem Phönix⸗ platze in Ludwigshafen konnte Waldhof ſein Anſehen wieder eini⸗ germaßen herſtellen und lieferte den Pfälzern ein ebenbürtiges und teilweiſe ſogar überlegenes Spiel. Nach torloſem Kampfe mußte man ſich in die Punkte teilen. V. f. R. hatte in Neckarau einen ziemlich ſchweren Stand und entging nur mit Glück einem Punktverluſt. Mit :0 behielt ſchließlich V. f. R. die Oberhand. 5 Am nächſten Spieltage fiel auch in der Abſtiegsfrage die Ent⸗ 1 ſcheidung. Nachdem der„Fall Zimmermann“ zuungunſten von 1903 1 Ludwigshafen entſchieden worden war, mußten 1903 und Feud e n⸗ N. heim um den Verbleib in der erſten Klaſſe ein Entſcheidungsſpisl austragen. Dieſes ging in Neckarau vor ſich, und in dieſem Kampfe unterlagen die ſtark favoriſierten 0g3er dem energiſcheren Gegner. Das Hauptereignis dieſes Tages war das Zuſammentreffen von V. f. R. und Waldhof. Vor großer Zuſchauermenge vermochte.f. R. 0 den langjährigen Widerſacher aus dem Felde zu ſchlagen. Der 511⸗ Sieg des V. f. R. war entſchieden zu hoch, denn in der 2. Halbzeit dominierte der Meiſter, nachdem er allerdings ſchon beim Wechſel mit:0 rettungslos geſchlagen“war. Auch das apdere Treffen dieſes Tages endete mit einem hohen Skore. Phöniß Ludwigshafen beſiegte .C. Pirmaſens:2. Die Pirmaſenſer beſtätigten damit erneut, daß 1 ſie von ihrer früheren Stärke durch die Zwangspauſe erheblich ein⸗ gebüßt haben. Der letzte Sonntag brachte eine Rehabilitation des Meiſters Woldhof. Mit einer neuen Aufſtellung des Sturmes kam auch die frühere Durchſchlagskraft des Sturmes wieder zur Geltung und Foeudenheim wurde mit:2 Toren überfahren. Die anderen beiden angeſetzten Spiele brachten kein Tor. In Ludwigshafen vermochte 5 Neckarau infolge eines überaus ſchwachen Stürmerſpiels von Pfalz 1 Ludwigshafen einen wichtigen Punkt in Sicherheit zu bringen und aauch in Pirmäſens waren die Platzherren derart unfähig im Aus⸗ nutzen der Torchancen, daß ſie dem Snortv. Darmſtodt einen Punkt 3 mitgeben mußten, auf den dieſer im Ernſt kaum gehofft hatte. BV f. R. Mannheim und Phönir Ludwigshafen pauſierten an dieſem Tage. V. f. R. ſtellte mit 8 Lerten das Gerippe der ſüddeutſchen Pokalelf, die in Leipzig einen viel beachteten:0⸗Sieg gegen eine fſtarke mitteldeutſche Mannſchaft errang. 1 Kreisliga. 5 25 Auch in der Kreisliga vermochten die Ergebniſſe der erſten vier Sruyieltage die Tabelle nicht entſcheidend zu beeinfluſſen, und abge⸗ ſehen von 1908 Mannheim, erlitten alle Teilnehmer, ſogar die aus⸗ geſprochenen Favoriten bereits Punktterluſte. Im caebee, 8 bezeichnete man Phönix Mannhein, den Abgeſtiegenen, neben 10908 Mannheim als Favoriten. Doch die bisherigen Ergebniſſe des 8 Fußballpioniers waren nickt überzeugend. Schlecht war der Slart, dem 4 1 Neuling V. f. B. Waldhof mußten mit:3 die Punkte Aberlaſſen werden. Das zweite Spiel wurde:1 gegen Vorwärts Manmheim beide Punkte mußdten nach einer:1⸗Niederlage an 08 Mannheim cJgqbgegeben werden. Dagegen kämpfte der andere Favorit 08 Mannheim mit großem Erfolge. Alle drei bisherigen Spiele wurden gewonnen. Vorwärts Mannheim unterlag:0, Herta:0 und Phönix:1. Den Lin den⸗ höfern darf man heute ſchon die größte Chance auf die Meiſter⸗ ſchaft zuſprechen. ene Unerwakbet iſt in. Germanig Friedrichsfeld ein weiterer Be⸗ werber um die Meiſterſchaft aufgetaucht. Schon der.1⸗Sieg am erſten Tage gegen Schwetzingen bedeutete eine gewiſſe Ueberraſchung. Dann wurde gegen Plankſtadt und V. f. B. Heidelberg umentſchieden geſpielt und am letzten Spieltage V. f. B. Wals hof mit:2 erledigt. Die Mannſchaft ſteht neben 08 am günſtigſten in der Tabelle. Spicl⸗ vereinigung Plankſtadt konnte zwar auch noch nicht beſiegt werden, leiſtete ſich aber bereits 3 unentſchiedene Ergebniſſe. Die wird wohl in der Mittelgruppe zu finden ſein 98 Schwetzingen hat nach ungünſtigem Start ganz anmſprechende Reſultate erzielt. Es falgten zwei Siege gegen Vorwärts und V. f. B. Waldhof. Mit der Elf wird immerhin noch zu rechnen ſein. 07 Mannheim hat bisber nur zwei Spiele erledigt. Am erſten Tage wurde Plonkſtadt:2 gehalten, der zweite Tag brachte einen überlegenen:2⸗Sieg auf dem Hertaplatze. Das Spiel des vorigen Sonntag gegen Schwetzingen:0 wurde als Privatſpiel nicht gewertet, da der Schiedsrichter nicht erſchienen war. Die Neulinge haben bisher mit wechſelndem Erfolg gekämpft. Beide erfochten bei ihre merſten Eingreifen überraſchende Siege. V. f. B. Waldhof triumphierte über Phönix 3˙0 und Neckarhauſen ſchlug V. f. B. Heidelberg mit:2 aus dem Felde. Im weiteren Verlaufe konnke V. f. B. Waldhof keine Punkte mehr erringen, beide Spiele gingen knapp verloren, gegen Schwetzingen 4·3 und in Friedrichsfeld:2. V. f. B. Heidelberg hat bisher enttäuſcht. In zwei Syielen konnte nur 1 Punkt gerettet werden Neben den Neu⸗ lingen ſcheinen Herta und Vorwärts Mannheim am ſchwerſten um den Verbleib in der Kreisliga zu ringen haben. Vorwärts errang zwar nach 3 Niederlagen gegen 08, Phönix und Schwetzingen endlich den erſten Sieg gegen Neckarhauſen. Er iſt mit:0 Punkten knapp enug ausgefallen. 1815 5 Peche e ſteht nach drei Verluſtſpielen gegen 08. 07 und Plankſtadt ausſichtslos am Ende der Tabelle. Die neueſte Tabelle lautet: 5 Vereine Spiele Gew. Unent. Verl. Tore Punkte 1908 Mannheim 3 3 993*90 81 6 14 Germ Friedrichsfeld 4 2 2 0 11.7 8 3 Spielva. Plankſtadt 4 1 2 ieir 1 1 Va. 98 Schwetzingen 3 2 0 1 7. 4 1907 Mannheim 2 1 1 9 44 35 Vikt. Neckarhauſen 3 11 1 55 878 5 V. f. B. Waldhof 3 0 2•70 2 Phönſr Mannheim 3 18 2 327 15 orwärts Mannheim 4 1 0 38 175 1 B f. B Heidelberg 2 0 1 1 18. 0 Herta Mannheim 3 0 0 Im Vorderpfalzkreis itt den Favoriten Frankenthal, 1904 und Speyer in der num ab; geftegenen 1903 Ludwigshafen ein neuer Rivale entſtanden, der erſt am günſtigſten abgeſchnitten. Der Start.2 gegen Oggersheim war nicht ae r 92 der:0⸗Sieg gegen Speyer war wertvoll und beachtenswert; Herxheim wurde:0 erledigt, gegen Frieſenheim mußte aber ein Punkt abgegeben werden. Speyer erlitt eine Nieder⸗ llage gegen Frankenthal, die anderen Spiele verliefen aber erfolg⸗ * N gewonnen, doch der dritte Kampf brachte wieder einen Rücſſchlag und am nächſten Sonntag in die Spiele eingreiſt. Frankenthal hat bisher reich, gegen Union Ludwigshafen:2 und gegen Mundenheim und Rheingönheim je:1. Die Elf bleibt auch ferner heißer Favorit. 1904 Ludwigshafen konnte ſeine bisherigen Spiele erfolgreich geſtalten, V. f. R. Frieſenheim und Kickers Frankenthal waren die Lieferanten der Punkte. Die Mittelgruppe wird wohl aus Mundenheim, Frieſen⸗ heim, Oggersheim und Rheingönheim beſtehen. Auch Union Lud⸗ wigshafen wird ſich wohl darin halten können. Ueberraſcht hat bisher das ſchlechte Abſchneiden des V. f. R. Frieſenheim, die noch keinen Sieg landen konnten, aber 3 unentſchiedene Reſultate erzielten. Ebenſo erging es Oggersheim, dem man aber nicht ſo viel Punkte zugetraut hatte. Mundenheim und Rheingönheim ſind höher ein⸗ zuſchätzen, trotzdem beide bisher nur gegen den Neuling Kickers Fran⸗ kenthal erfolgreich waren. Das Spiel Mundenheim— Oggersheim wurde beim Stande:1 für Mundenheim von Oggersheim abge⸗ brochen und in der Tabelle Mundenheim gutgeſchrieben. Die Neu⸗ linge Kickers Frankenthal und Herrheim konnten noch keine Erfolge erringen. Herxheim hatte bisher zwar nur 2 Spiele, die Franken⸗ thaler Kickers jedoch mußten ſchon viermal die Punkte abgeben. Beide Vereine werden ſich wohl nicht in den neuen Klaſſen halten können. In der Tabelle kann man bisher nur eine Spitzengruppe er⸗ kennen, die aus Frankenthal, Speyer und 04 beſteht, zu der ſich aber wohl 1908 Ludwigshafen geſellen wird. 8. -Klaſſe Gau Mannheim S⸗C. Käfertal— Kickers:2 Rheinau— Union Neckarau:0. 1913— Viktoria Neckarau 1: 3. Wallſtadt— Eintracht:1. Programmgemäß Rungen ſämtliche Spiele einwandfrei vom Stapel und ſahen die Platzvereine, mit einer Ausnahme, ſiegreich. Ueberraſchen dürften die zum Teil hohen Torzahlen, da bis jetzt die Spiele meiſtens einen knappen Ausgang nahmen. Daß Kickers in Käfertal eine derartige Abfuhr erleiden würde, war kaum vor⸗ auszuſehen. Käfertal ſcheint nicht gewillt zu ſein, ſich von der Spitze verdrängen zu laſſen und dürfte neben Rheinau als erſter Meiſterſchaftsanwärter gelten. Bei den Alemannen in Rheinau hatte Union Neckarau, wie vorauszuſehen, nicht viel zu beſtellen. Auch der andere Neuling M. F. G. 13 mußte auf eigenem Platze dem Gegner Viktoria Neckarau die ſo nötigen Punkte überlaſſen. Im vierten Spiel des Tages blieb der Wallſtadter Platzverein nach ſcharfem aber fairem Spiel über Eintracht glücklicher Sieger. Hät⸗ ten letztere die bietenden Torgelegenheiten ausgenützt, wär ihnen der Sieg nicht zu nehmen geweſen. In der Plazierung hat ſich wenig geändert. Die Tabelle lautet: Spiele Gew. Un. Verl. Tore Punkte .⸗C. Käfertal 3 3 0 10 6 Alemannia Rheinau 3 2 1 0:2 5 Viktoria Neckarau 3 2 0 1:3 4 Viktorig Wallſtadt 2 5 0 2 Union Neckarau 2 1 0 1 2 Kickers Mannheim 2 0 5 1:6 1 M. F. G. 1913 188255 0 0 2 12˙4 0 Eintracht Mannheim 3 O 0 Ohne Pauſe nehmen die Spiele ihren Fortgang. Der vierte Spiel⸗ tag ſieht folgende Gegner im Kampf: Kickers Wallſtadt auf dem Kickersplatz wird ein ſcharfes Rennen geben, deſſen Ausgang bei der Unbeſtändigkeit beider Mannſchaften ungewiß iſt.— Der Tabellenführer Käfertal muß zu Union Neckarau und wird ſich die Gelegenheit ſein Punktkonto zu vergrößern nicht neh⸗ men laſſen.— Eintracht empfängt 1913 im Kampf um den letzten Platz. Beide Mannſchaften werden alles daran ſetzen, um davon wegzukommen. Wer der Glücklichere iſt, bleibt abzuwarten. — Zu den Spielen außer Konkurrenz treffen ſich Sp. u. Tv. Wa ld⸗ hof— Rheinau und Viktoria— V. f. R. Gr. 2 2 Frankfurter Brief 45 Die Spiele der Bezirksliga im Maingebiet nahmen diesmal wie⸗ der einen Verlauf ohne alle Ueberraſchungen. Beſonderes Intereſſe, beanſpruchte in erſter Linie die Begeanung der Offenbacher Kicker⸗ mit dem 1. Fußbalfklub 1893. Hanau⸗ der bekanntlich mit dem vorjährigen Meiſter zuſammen die Tabellenſpitze beleat hält. Es gelana ihm auch diesmal, gegen die immerhin nicht zu unterſchätzen⸗ den Heſſen ſiegreich abzuſchneiden. wiewohl das Ergebnis von:1 nichs auf allzu aroße Ueberlegenheit ſchließen lä Wei den Hanauern taucht nun die Frage auf, ob die junge Mannſchaft im Gegenſatze zu früheren Jahren diesmal die Anſtrengungen einer ganzen Ligarunde wird durchhalten können. Im bejahenden Falle hätte man mit der Möglichkeit zu rechnen, daß unſer älteſter Klub die Vertretung des Bezirks zu übernehmen hätte. Wer ſich der alten Zeiten zu erinnern vermag, weiß, daß Hanau 1893 ſchon vor vielen Jahren im Süd⸗ deutſchen Verbande eine der erſten Rollen ſpielte und ſich ſeiner Pflichten gemäß ſeinem Ruhme aut zu entledſgen wußte. Nun, es bleibt abzuwarten, ob der Verein des unveraeſſenen und unvergeß⸗ lichen Rat Poppers an die alte Ueberlieferung anzuknüpfen vermag. Sein härteſter Nebenbuhler, der Fußballſportverein, wird ſich jedenfalls nicht ſang⸗ und klanalos unterkriegen laſſen. Auch diesmal ſetzte er den gewohn⸗ ten Siegeszua fort und ſchlug den Sportklub⸗Bürgel, mit dem immerhin anerkennenswerten Torunterſchied von:0. eine Lei⸗ ſtung, die ſo leicht nicht überboten werden wird. denn auf eigenem Grund und Boden gelten die Bürgeler immer ſo etwa wie die Lö⸗ wen in ihrer Höhle. Etwas bleibt bei dem Fußballſportverein be⸗ merkenswert. Bei ſeinem unſtreitig ſehr tüchtigen Innenſturme pfleat meiſtens das eine oder andere nicht zu klappen. Seit mey⸗ reren Srielen zeigen ſich zum Beiſpiele in der letzten Zeit die beiden Brüder Strehlke als nicht auf voller Höhe. Aber ſchon iſt der unver⸗ wüſtliche Tauſendſaſſa Klumpp da und ſchafft die Arbeit ſeiner beiden Nebenleute mit. Kein Wunder, daß Klumpp immer mehr Frankfurts volkstümlichſter Fußballſpieler ſein wird. wenn er es nicht ſchon iſt. Das Trauerſpiel um die Eintracht erlebte die xte Fort⸗ ſetzuna. Nicht einmal auf eigenem Platze konnte der ſo lange Jahre hindurch an erſter Stelle ſtehende Verein den Tabellenletzten, fehlten, ſo maa dies nur zum Teil als' Erklärunga des:1⸗Spieles dienen, denn die Hintermannſchaft hielt auch ohne Grünerwald den ganz harmloſen Anäriff des Geaners in Schach. Bezeichnend für die Leiſtunasfähiakeit der Mannſchaft iſt und bleibt die Hilf⸗ und Kopf⸗ loſigkeit des Sturmes, der auch diesmal wieder zahlreiche Torgele⸗ genheiten ungenutzt ließ. Bei weiterer Fortdauer dieſes Mangels wird Eintracht wahrlich um ihr ferneres Schickſal bangen müſſen. Die beiden Vereine aus Frankfurt⸗Weſt, Helvetia und Ver⸗ ein für Raſenſport 1901. kämpften den ſich alljährlich wieder⸗ holenden Kampf um die Vorherrſchaft in Bockenheim aus. Die Freunde von Vorausſaaen hatten dabei leichteſte Arbeit. Bei der Teilnahme von Helvetia ſtand ein Unentſchieden im voraus feſt, denn dieſes Ergebnis haben die„Bienenkörbe“ für dieſes Jahr im Dauer⸗ bezug. Mit:2 löſte ſich alles nach einem ſtellenweiſe ſehr ſcharfen Kampfe in leidlichem Wohlgefallen auf. Im Nordkreiſe der Liqa Il hatte Germania 1894 reich⸗ liche Mühe. über ihren Freund und Nachbar. Boruſſia, mit einem knappen:1 Herr zu werden. Von dem Sviele ſelbſt iſt wenig zu berichten. Während der Pauſe verſuchte der bekannte Diskus⸗ meiſter Steinbrenner dem Weltrekorde an den Pelz zu rücken. Der Verſuch unter amtlichen Zeugen mißlang. Nach dem Sypiele „ſoll“ Steinbrenner„an die 47 m“ geworfen haben. Die Botſchaft hör' ich wohl Bereits kürzlich habe ich der Vermutung Raum gegeben daß die ſeither auf autem Führerplatz liegende Olympia doch nicht ſo ganz unangefochten ihr Rennen nach Hauſe laufen wird. wie es von vielen aemutmaßt wird. Ich wies darauf hin, daß m. E. außer dem Sport⸗ Umſtande zu verdanken hat, daß ſie es ſeither nur mit den ſchwäche⸗ Union, ſchlagen. Wenn auch die Hauptſtützen der Riederwälder doch mindeſtens 30 Spieler, die jederzeit zur erſten Garnitur zu Schon die Begeanung der Olympia mit dem 1. Fußball⸗— klub 1902 Rödelheim beſtätigte meine Vermutung denn die Rödelheimer ſiegten auf fremden Felde:0, ohne daß ſich der Gegner auch nur im gerinaſten über die Härte ſeines Geſchicks wird beklagen dürfen. 5 Auch die Sportfreunde einer der wohlaelittenſten Ver⸗ eine unſeres Gebietes, taten mir den Gefallen und ſchlugen den Sportverein⸗Hombura:1. Man darf jedoch nicht vergeſſen, daß dieſer ſo knappe Erfolag einem nicht ſehr ſtarken Gegner mit viel Schweiß abaerungen wurde: auch ſoll nicht verſchwiegen werden, daß das Spiel bei Halbzeit noch:0 ſtand. Der Bruſtton der Ueberzeu⸗ auna. in dem ich aar zu gerne von den Ausſichten der Sportfreunde möchte. wird alſo vorläufig mehr als Flüſterton vernehmbar eiben. Daß Fußballſportverein⸗Vergen auf eigenem Platze ſehr ſchwer zu ſchlagen iſt, kann nicht als Neuhejt ausgegeben wer⸗ den. Daß aber ſein alter Nebenbuhler. die Sportvereini⸗* auna 1903, Fechenheim, mit einer:5⸗Packung abziehen mußte, machte die redſeliaſten Anhänger dieſes als achtbaren Geaner be⸗ trachteten Vereines ſprachlos. Ich gehöre auch einem Verein an, deſſen erſte Elf einmal mit:5 absiehen mußte. Ich kenne alſo die⸗ ſen Schmerz. 8 Es war der 12. Oktober überhaupt kein Glückstag für die Platz⸗ 5 beſizer, denn auch Viktorig⸗Eckenheim, machte ſich durch einen Sieg von:0 Toren über die Turn⸗ u. Fußballvareinigung Oberurſel, mit dieſer punktgleich, ſodaß die Geſamtlage im Nordmainkreiſe nach wie vor völlig undurchſichtig bleibt. Im Südmainkreis legte ſich der V. f. L. Neu⸗Iſen⸗ burg, mächtig ins Zeug, um die kürzlich erlittene Schlappe wieder wett zu machen. In einem allgemein als Klaſſeſpiel anerkannten Treffen ſchlug er dann auch knapp aber verdient Kickers⸗Vik⸗ torit Mühlheim mit:1 Toren. Dasſelbe Ergebnis holte auch Teutonia⸗Hauſen, aus dem Waffengange mit Sportverein Offenbach heraus. Anfaugs mag das Unterliggen der Offenbacher verblüfft hoben. Allmählich jedoch drang die Kunde durch, daß der Sieg der Teutonen, der auf alle Fälle recht unerwartet kam, in der Hauptſache der Unfähigkeit des Spielleiters, eines Herrn aus Mannheim— nomina ſunt odioſa— zuzuſchreiben ſei. Inwieweit dies zutrifft, entzieht ſich meiner Kennt⸗ nis. In Werturteilen über Schiedsrichter ſtütze ich mich gerne auf eigene Augenſcheinnahme. Wenn ich die Gerüchte jedoch trotzdem und gerade an dieſer Stelle wiedergebe, ſo geſchieht dies, die Mann⸗ heimer Schiedsrichtervereinigung mit dem Falle bekannt zu machen und ihr die Möglichkeit zu geben, den Fall nachzuprüfen. Wahrung berechtigter Intereſſen! Noch ein drittes und viertes:1 iſt aus dem Südmainkreiſe zu N melden! Man nennt das auf gut deutſch: die Quartduplizität der Ereigniſſe. Sp. Vg. 1911 Bürgel, verwies mit dieſem Ergebnis den Sp. Cl. 1906, Ditzenbach an das Tabellenende, während er ſich ſelbſt durch dieſen Sieg in den Vordergrund der Geſchehniſſe brachte. In gleicher Weiſe zeigte ſich Germania-Bieber über Union⸗Wixhauſen, überlegen. Wenn ſich die Nachrichten aus 8 Wixhauſen beſtätigen, wird es der dortigen Union anſchließend an dieſes Spiel noch ſchlecht gehen, denn es ſoll nicht gerade Tonart „Moll“ geweſen ſein, in der dort geſpielt und mit dem Schiedsrichter umgeſprungen wurde. Im Oſtmainkreiſe gibt es den einzigen Verein des ganzen Bezirkes ohne Punktverluſt. Die Sp.⸗Vg. Rückingen⸗Kangen⸗ diebach, gewann auch ihr ſechſtes Spiel, diesmal gegen Sportv. 1920 Hanau. Mit 4·0 bewieſen die Rückinger, daß ſie anſcheinend in ihrem Kreiſe doch eine unanfechtbare Vormachtſtellung einnehmen. Vielleicht gelingt ihnen in dieſem Jahre der erſehnte große Wurf, der im Vorjahre ſchon beinahe zur Verwirklichung kam. Dagegen hatte Germania⸗Niederrodenbach ihren erſten Punktverluſt zu beklagen. Sie holte ſich mit:5 Toren eine ſehr ſchwere Abfuhr von der Hanauer Viktoria 1894. Die Nieder⸗ lage der Germanen kann nicht dick genug unterſtrichen werden. Ein⸗ mal zeigte ſie, daß in dem alten Hanauer Verein doch noch ein guter Kern ſteckt, anderſeits gewinnt aber auch die Ueberzeugung Nah⸗ rung daß Germania ihren guten Platz in der Tabelle lediglich dem — ren Gegnern ihrer Klaſſe zu tun hatte und nun, da ſie erſtmals auf einen erfahreneren Widerſacher ſtieß, prompt eingegangen iſt. Qui vivra verra. Viktoria⸗Aſchaffenburg iſt in wenig beneidenswerker Lage. Bald wird man auf ſie den Spruch anwepden, wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu ſorgen. Man weiß, daß ſich die Aſchaffenburger nach wie vor für oberflächlich halten. Den Nachweis der Berechtigung dieſer Selbſteinſchätzung ſind ſie bis jetzt ſchuldig geblieben. Diesmal hatten ſie Mühe und Glück genug, gegen Sport 1860 Hanau mit 313 wenigſtens einen Punkt zu retten. der ihnen nach Leiſtung und Spielverlauf nicht zugeſtanden hätte Man braucht nur zu wiſſen, daß Hanau anfangs mit:0 in Führung lag, dann aber mit einem Selbſttore dem Gegner auf die Beine half. Der Verein für Bewegungsſpiele Groß⸗Auheim erfreute ſeine zahlreichen Freunde wieder einmal durch einen Sieg von:2 über Kickers⸗Aſchaffenburg und behauptet ſin hier⸗ durch weiter auf einem leidlich guten Mittelplatze in der Tabelle. Mit einem ſehr mageren:0 kehrte Viktoria⸗Kahl aus Damm zurück. Ein ſehr anſtändiges Spiel und nur eine ganz knappe Nieéderlage. Aber all dies doch nur ein ſehr ſchwacher Troſt für den immer noch ohne Punktbeſitz daſtehenden Liganeuling, der Sport⸗ gemeinde Damm. Aliquis. 5 HBaperiſche Nundſchaau Im Seichen des Bundespokals ſtand der vergangene Sonntag, der in Leipzig Mittel⸗ und Süd⸗ deutſchland, in Königsberg Norddeutſchland und den Baltenverband und in Breslau Südoſtdeutſchland und Berlin zuſammenführte. Alle drei Favoriten blieben auch Sieger. Am beſten ſchnitt der Nordenn ab, der allerdings in der Vertrekung des Baltenverbandes auch den leichteſten Gegner hatte. Mit einem:1⸗Sieg des Nordens wurde das Stärkeverhältnis ungefähr dokumentiert. Auch Verlin ſicherte ſich durch einen verdienten und während des ganzen Spiels nie in Frage geſtandenen:2⸗Sieg die weitere Teilnahme an der Zwiſchen⸗ runde. Der härteſte Strauß wurde in Leipzig zwiſchen Süd⸗ und Mitteldeutſchland e Gilt an und für ſich Mitteldeutſch⸗ and als einer der ſpielſtärkſten Bewerber, ſo ſtiegen deren Aus⸗ ſichten um ein beträchtliches, nach Anſicht der Uneingeweihten, als 8 man vernahm, daß der Süden mit einer neu zuſammengeſtellten Mannſchaft auf den Plan trat. Daß nicht nur das Können alleinn, ſondern vor allem auch der Geiſt mit ausſchlaggebend iſt, bewies die ſüddeutſche Vertretung mit dieſem Spiel, das ſie:0 gewann. Damit hat die Mannſchaft die 2. Garnitur am beſten widerlegt. Denn wenn auch immer nur 11 Mann ſpielen können, ſo haben wir 7 rechnen ſind. In die Zwiſchenrunde kommen nun demnach Nord⸗ deutſchland, Süddeutſchland, Berlin und der ſpielfreie Weſten. Treffen nicht bereits Nord⸗ und Süddeutſchland in der Zwiſchenrunde aufeinander, ſo dürften ſich die beiden ſicher im Endſpiel gegenüber⸗ tehen. 7 255 Ueberraſchung oder normaler Spielverlauf? Daß von Ueberraſchungen bei den Begegnungen der bayeriſchen Bezirksligavereine nicht mehr die Rede ſein kann, dürfte wohl feſt⸗ ſtehen, ebenſo wie auch die Reſultate ganz gleich ob ſie hoch oder knapp ausfallen, gar nichts beſagen und ſich ſehr ſchnell als trügeriſch erweiſen, wollte man durch ſie Schlüſſe ziehen oder gar die Meiſter⸗ ſchaft vergeben. Dieſe Zeiten, daß man ſchon bei Beginn der Ver⸗ bandsſpiele dem 1. F. C. Nürnberg oder der Sp.B. Fürth die Meiſterſchaft zuſprach, ſind vorüber und immer mehr bricht ſich das Sprichwort Bahn„Denn erſtens kommt es anders und zwei⸗ tens 15 e 175 nter dieſem Motto verliefen auch wieder alle ſonntäglichen Spiele mit Ausnahme des Spiels 0 85 8 00 15 Syp. Bg. Jürth gegen Teutonia München:1 1 verein⸗Heddernheim auch Sportfreunde und 1. Fußballklub 1902, Rödelheim, ſicher noch zu beachten ſein werden. Der vergangene Sonntag hat mir recht gegeben. wo es den Kleeblattleuten gelang, den erwarteten ſicheren Sieg erringen. Konnten die Teutonen bis zur erſten Halbzeit ein für fN N. F.., 5. Neidhardt, 1. F. C.., Hürde ſein. Bis zur Halbzeit führt der N. F. V.:0 auf ein ſchönes ſchieden des N..⸗V. und der hohe Sieg der Sp.⸗Vgg. Fürth vom Leichtathletik 1 mehr abgibt. Ausſchmückung des Programms waren Staffeln eingelegt die äußerſt 1. F..N. 20,57 Min., N. F.., 3. Wartmann, 1...., 4. Paul, 1. F. C.., 5. Dornqauer, 6. Selle. 482 RNeue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabej Donnerskag. den 16. Oktober ſehr ſchmeichelhaftes:1 halten, nachdem ſie ſogar zuerſt in Führun gingen, ſd flelen ſie aber in der zweiten Spielhälfte ben 95155 5 der Zermürbungstaktik der Fürther zum Opfer. In der 60. Minute erzielt Kießling das 2. Tor für Fürth und ſchon 5 Minuten ſpäter ſteht das Reſultat:1, dem dann noch Kießling in der 81. Minute den 6. Treffer anfügt. Weſentlich anders und nur mit:1 Toren trennten ſich der Nürnberger Fußballverein und die Bayern München. Nach den letzten Ergebniſſen zu ſchließen, hätte man einen Sieg der Bayern erwartet, aber wie ſchon eingangs erwähnt, daß Ergebniſſe nichts beſagen, ſo traf dies auch hier zu. Der Nürnberger Fußbail⸗ verein, der am Sonntag eine weſentliche Formverbeſſerung aufzu⸗ weiſen hatte, wird auch in Zukunft für alle Vereine eine ſchwere Tor von Liebermann. gleich und Schwaben Ulm und Wacker München ſpielen:0. Die Ulmer holten ſich ihren 2. Punkt. Diesmal maren die Wackeraner die Leidtragenden. Wenn auch Wacker gezwungen war, zen größten Teil des Spiels mit nur 10 Mann durchzuführen, ſo ſchmälert dies den Erfolg der Provinzler keineswegs. Damit hat ſich die Taballe zugunſten der Hochburg verbeſſert und hat nun folgendes Ausſehen. Nach Seitenwechſel erzielt Dietl den Aus⸗ unentſch. verloren Punkte Spiele gew. 1860 München 6 4 0 2 8 Wacker München 6 3 2 1 8 Bayern München 6 2 3 1 7 1..C. Nürnberg 4 8. 0 1 6 Sp. V. Fürth 5 2 2 1 6 Nürnberger Fußballv. 5 2 1 2 5 Schwaben Ulm 5 0 2 3 2 Teutonia München 5 0 0 5 0 Die Kreisliga⸗Spiele brachten folgende Ergebniſſe: Alkbayern: Helios München gegen Sp. Gemeinde München:1; M. T. V. Ingolſtadt gegen F. V. Neuhauſen.:1; Sportfreunde München gegen T. V. Roſenhein:2; Deutſcher Sportverein Mün⸗ chen gegen Münchener Sportvereinigung:1. Schwaben: Ulmer F. V. 1894 gegen Schwaben Augsburg:0 (); Ulmer Raſenſpieler gegen V. f. R. Günzburg:2; B. S. C. Augsburg gegen Union Augsburg:1. Mittelfranken: Franken Nürnberg gegen Pfeil Nürnberg:1: Bayern Nürnberg gegen Fußbaclverein Fürth:2; V. f. R. Fürth gegen Sp. V. 1883 Nürnberg:0; Bayern Erlangen gegen F. C. Fürth:3. Franken: F. C. Michelau gegen F. V. 1904 Würzburg:1; Bayern Kitzingen gegen Union Schweinfurt:0; Würzburger Kickers gegen 1. F. C. Bamberg 211; Jahn Schweinfurt gegen F. C. Lich⸗ tonfels:1. Nordoſtbayern: F. C. Amberg gegen Jahn Regensburg:7: 1 F. C. Regensburg gegen Bayern Hof:0; Wacker Marktredwitz gegen Sp. Vg. Weiden:1; Sp.⸗Vg. Hof gegen 1..C. Bayreuth:0. vorſchau für den kommenden Sonntag 4 Spiele gleichwertiger Gegner bringt der kommende Sonntag, Hier iſt es auch dem Tabellenletzten Teutonia möglich, ſich eptl. die erſten Punkte gegen Schwaben Ulm zu holen. Daß dies natürlich nur unter Aufwand des ganzen Könnens möglich iſt, be⸗ wies das letzte Spiel der Schwaben gegen Wacker, dem Bezwinger des Deutſchen Meiſter, des:0 endete. In Nürnberg.⸗Fürth ſteigen zwei Spiele N..⸗V. gegen Wacker und Sp.⸗Vgg. Fürth gegen 60 München. Beide Spiele ſtellen an die beteiligten Mannſchaften die höchſten Anforde⸗ rungen, wollen ſie den Sieg an ihre Fahnen heften. Das üinent⸗ Vorſonntag haben dabei nichts zu ſagen. In München trifft Bayern München und der 1..⸗C. Nürnberg aufeinander. Das knappe Ergebnis gegen 1860 dürſte auch den Klub für dieſes Spiel zur Vorſicht mahnen, um nicht etwa mit enttäuſchten Hoffnungen die Heimreiſe antreten zu müſſen. Möge auch wie die vergangenen 6 Spielſonntage der 7. einen ruhigen Verlauf mit werbendem Charakter nehmen zur Ehre des Fußballſports und möge nicht nur Fortuna regieren, ſondern auch das Können der Mannſchaften ausſchlaggebend ſein. Dem Beſſeren Ner Sieg. 5 * Herbſtwaldlauf des noröbayeriſchen Landesverbandes für Leichtathletik Der auf dem Sportplatz des 1. F. C. Nürnberg ſeinen An⸗ fang und Ende genommene Herbſtwoldlauf ſah den Fürther Geb⸗ ſaftel, den bekannten Langſtreckler, als Sieger. Bereits bei der erſten Kteigung übernimmt Gebſattel die Führung die er auch nicht Auch die Junioren und Anfänger boten gute Leiſtungen. Zur ſpannend verliefen. Nachfolgend die genauen Ergebniſſe: Senioren: 1. Gebſattel, Sp. V. Fürth 20,32 Min.; 2. Lukas 3. Täufer N. F. V. 21,21,3 Min., 4. Kopp N. F. V. 5. Gündel N. F.., 6. Böhm 1..C. 7. Engert N. F.., 8. Bauer, Sp. V. Fürth. Aufänger: 1. Freitag, 1...N. 22,23 Min.; 2. Wagner, K. 1. F. C. Schweinfurt, 3. Gahr, Sp. Bd. Jahn Regensburg, 4. Schenidt 6. Stengel, Sp. V. Mühlhof, 7. Jobſt,.F.., 8. Hirſchbruch, Barkochba. Jaugend: 1. Ruppert, 1. F..N. 8,56 Min., 2. Wittmann, Sp. V. Fürth, 6 Schreiber, N. F.., 7. Bauer, Bauer Paul, Sp. V. Fürth, 8. Ettner,..., 9. Kirſch, 1. F..., 10. Hecht, 1. F..., Mannſchafkslauf: 1. Nürnberger Fußballverein 25 Punkte, 2. 1...., 28 Punkte, 3. Sp. V. Fürth 58 Punkte. Amerikaſtaffel: 1. N..V. 5,41 Min., 2. 1. F..N. 10 Meter zurück, 3. Barkochba 80 Meter Vorgabe. 10 mal /½ Runden Jugendſtaffel: 1. 1...N. 4,32 Min., 2. N. F. V. Bruſtbreite zurück, 3. Spielvereinigung Fürth 20 Meter zu⸗ rück. 1. Sp.B. Fürth 2,05 Min., 2. Izmei Kunden Damenfſtaffel: N. F. B. 1 Meter zurück. 10 mal ½% Runden Seniorenſtaffel: 1. 1. F..N..16 Min., 2. N. F V. 40 Meter Vorgabe, 35 Meter zurück. e Auch ein Handballſpiel um den Stadtverbandspreis kam zum Austrag zwiſchen dem 1..C. Nürnberg und dem Nürn⸗ berger Fußballverein. Der Fußballverein ſiegte als die heſſere Mangſchaft 31. * * Neuer Weltrekord im Speerwerfen.— Der ſeit 1919 von dem mehrfachen Olympiaſieger Myrrhää⸗Finnland gehaltene Weltrekord im Speerwerfen von 66.1 Meter hat ſetzt eine Verbeſſerung erfahren. Dem Schweden Gunnar Lindſtröm gelang am Sonntag in Eksjoe der prächtige Wurf von 66,62 Meter. Beim gleichen Meeting ſtellte Helge Janſſon im Zehnkampf mit 7249,57 Punkten einen neuen ſchwediſchen Rekord auf.— Kluaſport Kunſt⸗ und Schulfliegen Von Major a. D. Carganico Im Kunſt⸗ und Schulfliegen liegen zwei eigenartige Wider⸗ ſprüche, ſofern man beim Kunſtfliegen nur an den volkstümlichen Sinn desſelben denkt. Unzer Kunſtfliegen im volkstümlichen Sinne verſteht man vor allen die ſogenannte Luftakrobatik d..: in der Luft herumtoben in den wildeſten Tänzen, Sprünge, Purzelbäume, Verdrehungen, Stür⸗ zen. uſw. ohne irgend wie Rückſicht zu nehmen auf die Leiſtungs⸗ fähigkeit von Zelle und Motor. Ddas wahre Kunſtfliegen jedoch verlangt feines Gefühl, Ueberlegung, Weichheit der Bewegung, klares Abſchätzen der Leiſtungsfähigkeit von Flugzeugzelle und Mo⸗ tor, der Luftbewegungen in ihrer Form und Richtung, wie ſie be⸗ dingt ſind durch Geländebewachfung und Geſtaltung der Erdober⸗ fläche. Daß auch glattes Landen unr eine ganze Reihe anderer Fähigkeiten zum wahren Kunſtfliegen gehören, muß man leider auch noch beſonders erwähnen. So erklärt es ſich oft, daß ein anſcheinend ſchlechter Schüler d. h. ein Schüler, der lange Zeit für die Ausbildung braucht, nur des⸗ wegen ſo lange Zeit für das Erbernen benötigt, weil er von vorn⸗ herein ſehr vorſichtig iſt und heftige und forcierte Steuerbewegun⸗ gen, die ihm in ihrer Auswirkung noch unbekannt ſind, ſolange ver⸗ meidet, bis er ſein Flugzeug richtig kennt. Ein ſolcher Schüler wird meiſt, wenn auch ſehr langſam, allerdings auch mit einem Minimum von Brüchen, ein wirklicher Kunſtflieger werden, Schüler, die ſehr ſchnell lernen, kranken leicht daran, daß ſie ſich und dem Flugzeug zu viel zumuten, die gewagteſten Stückchen bieten, bis ſie plötzlich einmal ordentlich auf der Naſe liegen. Sie haben eben noch zu wenig Erfahrungen und vergeſſen, daß zum wahren Kunſt⸗ fliegen erſt einmal glattes und ſauberes Landen gehört. Wenn jemaänd auf einer ſchweren Maſchine ausgeſprochene Kunſtflüge ausführt, ohne daß ihm eine größere Zahl derartiger, gelungener Flüge bekannt geworden jſt und ohne daß er vorher mit der bauenden Firma ſich bezüglich ſeiner Abſicht in Verbinduhnng ge⸗ ſetzt hat, ſo zeugt dies von ganz außergewöhnlichem Schneid und ebenſo großem Mangel an Verſtändnis und Gefühl für das Flie⸗ gen. Wenn man ſolche„Akrobaten“ des näheren beim Fliegen beobachtet, wird man ſie ſehr bald erkennen an ihren Bumslomdun⸗ gen und Landungen mit hohem Schwanz auch auf unebenem Bo⸗ den. Sie ſind ſogar empört wenn man ſie deswegen zur Rede ſtellt und vergeſſen dabei, daß das Fahrgeſtell nur ein Notbehelf iſt und daß das Flugzeug in erſter Linie für die Luft gebaut iſt, nicht aber für eine Spazierfahrt auf der Erde mit Vollgas⸗Ziellan⸗ dungen ſind ihnen unbekannte Begriffe; ſo etwas iſt ja auch viel zu langweilig. Kurzes Herumreißen des Flugzeuges beim Rollen, indem man tüchtig Höhenſteuer gibt, und ſo den Schwanzſponn feſt gegen den Boden preßt und die geſamte Startmannſchaft ſich an einem äuße⸗ ren Flächenende an die Kiſte anhänßt, macht auch einen recht for⸗ ſchen Eindruck, leider ſind aber auch dafür die Fulgzeuge nicht ge⸗ baut.„Kanonen“⸗Starts ergäinzen die Beweiſe für die Fähigkeiten dieſer Gattung von Piloten. Man ſoll ſich auch keine Mühe weiter geben, dieſe Kanonen zu belehren. Sie wiſſen alles beſſer und wiſ⸗ ſen auch genau, daß ihr Flugzeug mit einer Startgeſchwindigkeit von 70 Kilometer noch im 60 Kilometer⸗Tempo ſteigen u. dann ſogar noch in der Luft die kühaſten Kurven ausführen kann, wenn von 6 Zylindern plötzlich 5 ausſetzen. Wer da belehren will iſt eben ein Angſthaſe! Dann kommt der Moment, wo ſolch„Akrobat“ mal richtig auf die„Schnauze“ fällt; dann iſt natürlich die Kiſte dran ſchuld und auf Grund dieſes Unfalles ſind ſeine Fliegernerven ein für allemal erledigt. Daß dem wirklich ſo iſt, mit dem Predigen vor tauben Ohren, möge man daraus erſehen daß während des Krieges das Fliegen in der Heimat mehr Tote und Verletzte gefordert hat, als das Fliegen an der Front, das doch noch unter feindlicher Einwirkung ſtand. Man gehl nicht ſehl in der Annahme, daß während der letz⸗ ten Kriegsjahre in der Heimat etwa 80 Prozent ſich die Knochen paſſepoilliert haben auf Grund von Unkenntnis, Leichtſinn und Beſ⸗ ſerwiſſenwollen. 0 Ein wahrer Kunſtflieger wird Kunſtflüge nur mit ausgeſprochenen Sport⸗ und Jagdflugzeugen ausführen. Er wird dies aber auch nicht ohne weiteres tun. Sofern das Kunſtfliegen auf einem be⸗ ſtimmten Typ nicht zur Regel geworden iſt, wird er zuvor ſich ein⸗ gehend mit der Firma ins Einvernehmen ſetzen, aber auch jetzt wird der wahre Kunſtflieger immer an die ſcharfen Grenzen ſeines Flug⸗ zeuges zwiſchen Aushalten und Verſagen denken. Er weiß auch ganz genau, daß kein noch ſo guter Flieger ſeine ſcharfen Grenzen rechtzeitig fühlen kann; daß er vielmehr einen reichlichen Abſtand von dieſer unheilvollen ſcharfen Linie halten muß. In einer ganzen Reihe von Flügen wird er daher, ſofern es ſich um einen für das Kunſtfliegen noch unbekannten Typ handelt, die Anforderungen nach und nach ſteigern, um in den verſchiedenſten Stellungen das Ver⸗ halten der Maſchine zu ſtudieren, ehe er ſich ſämtliche möglichen, ſchwierigen Kunſtſtücke vornimmt. Der wirkliche Geſchicklichkeits⸗ flieger wird ſich durch nichts in ſeinem Printzip beirren laſſen:„Je höher, um ſo beſſer“. Nach jedem Flug wird er über alle unange⸗ nehmen oder bedenklichen Erſcheinungen ſich mit der Baufirma be⸗ ſprechen. 85 5 Sogar bei Typen, deren Geeignetheit für das Kunſtfliegen be⸗ kannt iſt, wird der auf die Dauer erfolgreiche Kunſtflieger erſt nach einer, wenn auch erheblich geringeren Zahl von Uebungsflügen ſämtliche ihm bekannten Arten von Kunſtflügen zur Durchführung bringen. Wer in 50 Meter Höhe Ueberſchläge, Rückenflüge, Türns ufw. ausführt, iſt als Flieger nicht ernſt zu nehmen. Er imponiert dem Publikum natürlich gewaltig, beweiſt aber ein ſo kindliches Ge⸗ müt bezüglich ſeiner Auffaſſung von der Tüchtigkeit des Fliegens, daß man ihn nur bedauern kann, ſofern nicht die Luftpolizei in ſeinem eigenen und im Intereſſe des Publikums einſchreitet:„Ein⸗ mal ſauſt er dabei doch gewaltig in den Dreck.“ Alſo nochmals: Kunſtfliegen ſoll keine gefühlsloſe, tollkühne Akrobatik ſein, die mit Lebensverachtung nach gelegentlichen Erfolgen haſcht, es ſoll viel⸗ mehr ein Beweis ſein für die Sicherheit des Flugzeuges in der Hand ernſt zu nehmender Menſchen. Es ſoll das Vertrauen des Publikums zul einem ungemein ſchönen und geſunden Sport und zu dem raſch aufblühenden Luftverkehr haben und dieſen dadurch fördern. 5 Nun einiges vom Schulfliegen! Es empfiehlt ſich, das Fliegen zwiſchen dem 17. und 30. Lebensjahre zu erlernen. Vor dieſer Zeit fehlt der nötige Ernſt, nach dieſer Zeit iſt man, wie der beliebte Ausdruck heißt, zu„nervös“. Meiner Anſicht nach bedeutet in dieſem Falle die Nervoſität nichts anderes als die Auswirkung all der vielen harten und ſchweren Erfahrungen, die man geſammelt hat, und die dem Menſchen zu klar erkennen laſſen, welche erheb⸗ lichen, gefahrvollen Momente mit dem Fliegenlernen verbunden ſein können. Geeigenet zum Fliegen iſt jeder, der über einen geſun⸗ den, durch Sport geſtählten Körper verfügt und Verſtändnis für Technik hat. Mit roher Gewalt iſt nichts getan. Ich möchte zum Vergkeich das Reiten heranziehen. Nur der Reiter hat Anſpruch auf den Ruhm der Fähigkeit, der nicht durch Ueberanſtrengung die Pferde kaputreitet, auch trotz ab und zu ge⸗ lungener forcierter Leiſtungen. Eine ausgeſprochene moderne Schulmaſchine gibt es 3. Zt. leider noch nicht, man behilft ſich daher im weſentlichen mit frei vorhan⸗ denen bekannten Typen. Es ſind dies die noch ſeit 1914 bezw. 1915 gut bekannten und als Schulmaſchinen bewährten Typen Albatros B II und L. V. G. B III. Eine große Anzahl von Nachteilen iſt jedoch mit dieſen Typen als Schulflugzeuge verbunden. Ein größerer Teil der jetzt noch vorhandenen iſt nur hinübergerettet aus jener ſchönen Zeit von anno dazumal. Man kann nicht mehr überſehen, wo etwa die ſonſt ſo vortrefflichen 100 PS. Mercedes⸗Motore ohne Pflege herumgelegen haben, wie weit ihre Altersſchwäche durch Ab⸗ nützung und Zeit vorgerückt iſt. Mit den Zellen, die unter dem Ein⸗ flum von Zeit und Witterung natürlich erheblich mehr zu leiden haben, ſteht es noch ſchlechter. Es ſind daher die ſcharfen Prüfungs⸗ beſtimmungen ſeitens des Reichsluftamtes, gerade bezüglich dieſer alten Typen, ſehr zu begrüßen. Der Hauptnachteil liegt jedoch darin, daß man zumSchaden der jun⸗ gen, aufſtrebenden Flugzeuginduſtrie Zeit und Geld verkleckert für eine Sache, die man nur als ſterbende Angelegenheit bezeichnen kann, nämlich das zähe Immerwiederflicken der alten 100 PS. Kiſten, ja ſogar den neuen Bau dieſer Typen, der uns gewiſſermaßen in unſerer Weiterentwicklung zurückhält. Als modernes Schulflugzeug kommt gemäß den bisherigen Er⸗ fahrungen vielleicht der 50 PS. Mark und Dietrich⸗Gobiet Hochdecker, ſowie der Udet⸗Tiefdecker in Frage. 1 Gobiet(D. P. IIa) hat ſich als ſolches bisher am beſten bewährt, aber auch mit dem letztgenannten Typ iſt es nur ein Notbehelf. Die Maſchine iſt reichlich ſchnell für die Schulen, ſodaß die Ausbildungs⸗ zeit verhältuismäßig lange dauert. Dieſer Schaden wird jedoch wieder reichlich aufgewogen dadurch, daß die auf dieſem Typ ausgebildeten Flugſchüler ohne Schwierigkeit und ohne beſonderes Umſchulen auf alle anderen einmotorigen Flugzeuge übergehen können, ſofern man vielleicht von den ſchweren Verkehrsflugzeugen abſfeht. Zum Vergleich zwiſchen den Schuleigenſchaften der Albatros V. II und L. V. G. kII. einerſeits und der Dietrich⸗Gobiet D. P. ITa andererſeits möchte ich die„Taube“ und die 100 PS. L. V. G. vom Jahre 1919/4 heranziehen. Wer auf„Taube“ eingeſchult war, Der 80 PS. Siemens Dietrich⸗ bedurfte immer noch beſonderer Umſchulung. wenn er auf eine an⸗ dere Type geſetzt werden ſollte; für den fertigen L. V..⸗Schüler war ſo etwas nicht nötig. Ein weiterer Nachteil der 100 PS. waſſergekühlten Schulflug⸗ zeuge mit den alten ſchweren Motoren dürfte auch das durch den ſchweren Motor bedingte ſehr erhebliche Gewicht ſein gegenüber den ſehr viel leichter gebauten modernen Schulflugzeugen mit dem ſchwächeren und leichteren luftgekühlten Motor. Wenn es bei den ſchwereren Maſchinen zum Bruch kommt, ſo wird der Bruch immer erheblich ſein und teurer zu ſtehen kommen, als unter den gleichen Verhältniſſen bei einem leichteren Flugzeug. Leichtere Flugzeuge werden ſich infolge ihres geringen Beharrungsvermögens im allge⸗ meinen auch immer wieder leichter in die normale Lage zurückbrin⸗ gen laſſen. Sie haben gegenüber den ſchweren Schulflugzeugen auch. den Vorteil einer größeren Differenz in der Höchſt⸗ und Geringſt⸗ geſchwindigkeit. Der Einwand, daß der luftgekühlte Motor zum Schulen nicht taugt, iſt eine unſinnige Behauptung, die durch die engliſchen Schul⸗ flugzeuge ſowie durch das Schulen in den Jahren 1911/12 hier in Deutſchland bereits widerlegt worden iſt. Der z. Zt. gebräuchlichſte Siemens⸗Motor hat ſeine Eignung bereits erwieſen, wenngleich er noch erheblich verbeſſerungsbedürftig iſt. Der in doppelter Erpro⸗ bung befindliche Mark Motor macht den allerbeſten Eindruck und wird gleichfalls auch die Strapazen des Schulfliegens durchhalten können. Mit der Mbötorenſtärke bei den Schulflugzeugen unter 80 PS. herunterzugehen, ſcheint nicht empfehlenswert, da der Schüler doch viele Fehler macht, die zum Ausgleich eines ausreichenden Kraft⸗ überſchuſſes bedürfen. Wohl aber kommen mit Vorteil für alleinflie⸗ gende Schüler die genannten 50 PS.⸗Flugzeuge vom Stahlwerk Mark und Dietrich⸗Gobiet ſowie für fortgeſchrittene die 50 PS. Udet und Albatros in Frage. Das ausgeſprochene moderne Schulflugzeug in der Stärke von etwa 80 PS. iſt vermutlich an mehreren Stellen bereits im Bau. z. B. die S. I bei Dietrich⸗Gobiet, die in etwa einem Monat aus der Taufe gehoben werden dürſte. Die Prüfungsbedingungen für die Ausbildung wird man wohl bald verſchärfen und das mit Recht. Man dürfte ſie wohl dahinge⸗ hend erweitern, daß man Prüfungen unterſcheidet für Alleinflieger, für Sportflieger mit Fluggaſt und für berufsmäßige Verkehrsflieger. Ein weiteres Eingehen hierauf erübrigt ſich zunächſt, da die Situation noch nicht weit genug geklärt iſt. Nun möchte ich Schluß machen mit den obigen Ausführungen nur bemerken, daß meine Zeilen ihren Zweck erfüllt haben, wenn jetzt die„laurigen“ Schüler mich loben und die„Kunſt“⸗Flieger mich beſchimpfen. Kadſport * 115 Kilometer in der Stunde.— Der franzöſiſche Dauerfahrer Jean Brunier iſt bei ſeinem dritten Verſuch, den von Leon Vanderſtuyft mit 107,710 Kilometer aufgeſtellten Stunden welt⸗ rekord hinter Motorſchrittmacher zu überbieten, aber⸗ mals vom Pech verfolgt worden, diesmal aber im Angeſicht des er⸗ ſtrebten Zieles. In einem Tempo von etwa 115 Kilometer umkreiſte er hinter ſeinem Schrittmacher Lauthier die Bahn in Linas Montlhery bei Paris. Bei 30 Km. lag er 1 Minute vor der Zeit des Belgiers, bei 50 Km. war er 2 Minuten ſchneller und bei 90 Km. war ſeine Zeit bereits über 3 Minuten ſchneller als die von Vanderſtuyft. A.le Weltrekorde von 10 bis 90 Kilometer wur⸗ den weſentlich überboten. Bei 90 Kilometer umkreiſte er die Bahn in einem Tempo von 114,905 Kilometer und alle Anwe⸗ ſenden waren ſich darin einig, daß der für unſchlagbar gehaltene Weltrekord Vanderſtuyfts eine ganz beträchtliche Verbeſſerung er⸗ fahren würde, als Brunters Schrittmacher bei 95 Km. Kettenſcha⸗ den erlitt und die Fahrt abbrechen mußte. 95 Kilometer hatte Bru⸗ 177 in 50:23,1 zurückgelegt, während Vanderſtuyft 52:52 gebraucht atte.— Boxen pokalkämpfe in Kaiſerslautern— weſtöeutſchland ſchlägt Süddeutſchland 1o: 6 Der Vorrundenkampf um den Pokal des Reichsverbandes ging den Süddeutſchen, die gegen die deutſchen am 11. Oktober in Kaiſerslautern im Ring ſtanden, mit 10:6 Punkten verloren. Ein ſchwarzer Tag für Südͤdeutſchland! Leute wie Grokenberger, Fuchs und Frank 1 zogen als geſchlagene Leute nach Hauſe, Gründel fiel einer Fehlentſcheidung, gegen die jedoch bereits Proteſt erhoben iſt, zum Opfer und nur Leinz ſollte es vergönnt ſein, von den fünf nach Kaiſerslautern entſandten Männheimer Fauſtkämpfern einen Sieg nach Hauſe mitzubringen. Die Kämpfe ſtanden wie immer auf einer ſportlich hohen Stufe; die Kämpfer gaben ſich die erdenklichſte Mühe, dem zahlreich erſchie⸗ nenen⸗ Publikum die Feinheiten techniſch hervorragender Treffen vorzuführen. Für die Härte der Kämpfe dürfte beſonders der Um⸗ ſtand ſprechen, daß auch nicht einer der acht durchgeführten Kämpfe durch Ausſchlag beendet wurde, ſondern alle über die angeſetzte Drei⸗Runden⸗Diſtanz gingen. Den Einleitungskampf im Weltergewächt, den Werle⸗ Kaiſerslautern und Fiſche r⸗Frankfurt beſtritten, entſchied Werle in zweiter Runde für ſich. Der unfair kämpfende Frankfurter fiel hier nach dreimaliger Verwarnung der Disgqualifikation des Ring⸗ richters Langer⸗Berlin, der der Situation vollſtändig gewachſen war, zum Opfer. Pokalkämpfe: Fliegengewicht: Dübbers⸗Weſt.— Mitzel⸗Süd. Nach flot⸗ tem Kampf über drei Runden wird der Punktſieg dem Weſtdeutſchen zugeſprochen. 4 Bantam: Pauly⸗Weſt— Leinz⸗Süd. L. führt von Anfang bis Schluß und beweiſt heute wieder ſeine Klaſſe. In techniſch fein⸗ ſter und ruhigſter, mit Ueberlegung verbundener Kampfesweiſe ent⸗ ringt er dem Weſtdeutſchen einen überragenden Punktſieg. Feder: Domgörgen⸗Weſt— Grokenberger⸗Süd. Gr., der erſt vor kurzem die ſüddeutſche Meiſterſchaft nach hartem Kampfe an ſich riß, wird heute um den Sieg betrogen. Er hat in Domgör⸗ gen, dem Deutſchen Meiſter. wohl einen ſehr ebenbürtigen und gleichwertigen Gegner. 1 Rd. für Gr., 2. ausgeglichen, 3. für., der im Infighting aufholt. Alſo Unentſchieden. Das Kampfgericht ſpricht jedoch den Sieg Domgörgen zu. 1 Leicht: Streib Weſt— Fuchs⸗Süd. Fuchs trifft heute auf einen Mann, den er nicht zu meiſtern verſteht. Der Weſtdeutſche iſt äußerſt gewandt und in beiden Kampfarten zu Hauſe, zudem behend wie eine Katze. Fuchs— dauernd definſiv— erweiſt große Härte und muß dem Weſtdeutſchen einen ſicheren Punktſieg überlaſſen. Welter: Mülle r⸗Weſt— Frauk-Süd. Müller iſt durch Größe und Reichweite im Vorteil. Fr. kann nur im Nahkampf erfolgreich arbeiten und iſt hier im Vorteil. M. beſitzt jedoch einen vorzüg⸗ lichen Linken, der ihm außer ſeiner Gewandtheit wohl zum Siege verhalf. Damit ging für Frank, der heute zum 45. Male im Ring ſteht, wieder einmal ein Kampf verloren. Mittel: Freoſt⸗Weſt— Gründel⸗Süd. Gründel war in die⸗ ſem ſelten harten Treffen entſchieden der Beſſere, wenn das Kampf⸗ gericht auch Froſt den Sieg zuſprach. Die Entſcheidung über den ſofort eingelegten Proteſt bringt hoffentlich die erwünſchte Klärung. Halbſchwer: Daniel⸗Weſt— Rodemich⸗Süd. D. ſtößt hier auf einen techniſch und körperlich Ueberlegenen, dem er nur in letzter Runde beikommen konnte. Da wars aber zu ſpät, einen Ausgleich herbeizuſchaffen. Punktſieger: Rodemich. Schwer: Fällt kampflos, an Lutz⸗Süd, da deſſen Gegner nicht erſchien.—Scharvogel. 0 Lorenz, Kaufmann Oskar Tietz, Jensen und andere 88 fahtan dutt, 895 NIifa-Ra ſmmdunummnmwammmamuünunmmmonnamnnammumn Mitteideutsche Fahrradiwerke d. m. b. B. Sangerhausen · Berlin, Am Rarisbad 6 + * * 5 Donnerstag, den 16. Oktober 1924 Neue Mannhe mer Jeitung[Abend⸗Zusgabe]! 7. Seite. Nr. 482* Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 14. Okt.(Sitzung des Schöffengerichts Abt..) Vor⸗ ſitzender: Amtsgerichtsdirektor Wolfhar d. Schöffen: Peter Her⸗ mann Kaufmann in Schriesheim, Valentin Hahn, Oberpoſt⸗ ſekretär in Hockenheim. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwall Karlowa. 8 Der 75jährige verwitwete Schuhmacher Karl Phil. M. in Hüffen⸗ hardt ließ ſich in fortgeſetzter Tat Verfehlungen im Sinze„der § 176,3, 43 St.G. B. zuſchulden kommen. Trotz ſeines hohen Alters verlegt ſich der Angeklagte in frecher Weiſe aufs Leugnen, ad⸗ wohl zahlreiche Zeugen ſein Treiben beſtätigen. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen Dr. Götzmann erfreut ſich.ätrotz ſeines Alters noch einer guten geiſtigen und körperlichen Rüſtigkeit; doch läßt ſich gleichwohl infolge des Alters eine gewiſſe Vergeßlichkeit und eine geminderte moraliſche Widerſtandskraft an M. erkennen. Das Gericht hat zu Recht erkannt: Der Angeklagte M. wird zu 1 Jahr Gefängnis— abzüglich 2 Monate Unterſuchungshaft— und zu 5jährigem Ehrverluſt verurteilt. Mannheim, 14. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts.G..) Vor⸗ ſitzender: Gerichtsaſſeſſor Dr. Stallmann. Vertreter der Anklage⸗ behörde: Gerichtsaſſeſſor Dr. Kronſtein. Der 19jährige Spengler Gerhard Schilder aus Bonn und der 18jährige Taglöhner Karl Rupp aus Dillenburg ſind wegen ſchweren Diebſtahls angeklagt. Veide entwendeten am 30. Dezember 1923 in der Wohnung des Bäckers Nagel hier, Stamitz⸗ ſtraße 2, bei dem ſie einige Zeit gewohnt hatten, aus einem ver⸗ ſchloſſenen Schrank ein Briefmarkenalbum mit Briefmarken im Wecte von 220., mehrere Kleidungsſtücke im Werte von 60 Mark, einen Anlaſſer mit Uhrwerk und 19 M. Bargeld. Den Schrank öffneten die Diebe mit einem falſchen Schlüſſel. Die zwei bisher noch unbe⸗ ſtraften Angeklagten legen heute ein Geſtändnis ab, nur beſtreiten ſie die Anwendung eines falſchen' Schlüſſels. Es erging Urteil: Schilder 3 Monate, Rupp 4 Mongate Gefängnis. Der 55jährige Kraftwagenführer Ludwig Henning genannt Gleich aus Speyer ſoll dem Joſef Jäger, der am 1. Auguſt d. J. vor der Wirtſchaft zum Adler in Schriesheim ein Herrenfahrrad ent⸗ wendete, dadurch Beihilfe geleiſtet haben, daß er dem Jäger geſtattete, das geſtohlene Rad auf den Laſtkraftwagen Hennings zu bringen und mit ihm nach Mannheim zu fahren. Mangels genügenden Be⸗ weiſes wurde der Angeklagte frei geſprochen. 5 Der Tjährige Hausburſche Paul Reiſer aus Rorſchach iſt des ſchweren Diebſtahlsverſuchs verdächtig. Am 23. Oktober 1921 verfuchte Reiſer die Wohnung des Stadtarbeiters Friedrich Kohl hier. Riodfeldſtraße 14, zu erbrechen, um daraus Kleidungsſtücke oder ſon⸗ ſtige Gegenſtände zu entwenden. Gegen den wegen Diebſtahls ſchon wiederholt vorbeſtraften Angeklagten wird heute eine Gefängnisſtraſe von drei Monaten ausgeſprochen. 8 ):(Mannheim, 15. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts Abt. S. G. 1) Vorſitz: Oberamtsrichter Schmidtz; Vertreter der Anklagebehörde: Referendar Weiß. Der 45jährige Milchhändler Georg M. aus Hüttenfeld, wohn⸗ haft in Mannheim, hat ſich wegen Milchfälſchung zu veranr⸗ worten. Am 22. Mai d. J. ſah ſich das ſtädtiſche Unterſuchungs⸗ amt hier veranlaßt, durch eine Kontrollkommiſſion eine Na ch ꝓrü⸗ fung der Milchvorräte des Beſchuldigten vornehmen zu laſſen. U. a. wurden vorgefunden: 2 Kannen mit Rahm, zuſam⸗ men 40 Liter Rahm und 4 Kannen Molken, zuſammen 80 Liter. Aus einer Kanne Vollmilch, die zwecks Kühlbleibens im Eisſchrank ſtand, wurde eine Probe fürs Unterſuchungsamt und dann auf An⸗ trag des M. eine Gegenprobe entnommen und vorſchriftsmäßig ver⸗ ſiegelt. Die Gegenprobe brachte M. zu Chemiker Dr. Graff, und mit ihr will heute der Angellggte, da ſie günſtig für ihn ausfiel, den Beweis führen, daß ſein Müchverkauf ein reeller und die gegen ihn erhobene Anklage durchaus unbegründet ſei. Die Gegenprobe des M. ergab nach dem Gutachten des Dr. Graff einen Fettgehalt von 3,8, Proz. es war dies ſomit Vollmilch von einwandfreier Beſchaf⸗ fenheit. Im Gegenſatz hiezu hatte die vom Unterſuchungsamt che⸗ miſch analyſierte Milchprobe einen Fettgehalt von nur 2,7 Proz. Vollmilch muß aber nach den maßgebenden polizeilichen Vor⸗ ſchriften mindeſtens 3,1 Proz. Fettgehalt haben; was weniger iſt, gilt als gefälſcht und ſonach ſtrafbar. Die beiden Sachverſtändigen Dr. Hördt und Dr. Graff legen in eingehenden Ausführungen die Möglichkeiten dar, aus denen ſich der auffallende Unterſchied an Fettgehalt erklären laſſen könne, z. B. Verwechſelung der zwei Proben mit anderen gleich⸗ wertigen Proben u. a. Ueber die wahre Urſache vermochten ſich je⸗ doch die beiden Sachverſtändigen nicht ausſchprechen, ſie beſtätigen rundweg die Richtigkeit ihres Unterſuchungsergebniſſes. Ein Zeuge, der allerdings mit dem Angeklagten auf geſpanntem Fuße lebt, bekundet, daß dieſer zwecks Entrahmung der Milch einen beſonderen Löffel, 1 Liter haltend, benütze und mit einem Zuge eine Kanne Milch vüöllig entrahme. Der Angeklagte erwidert hierauf: „Alles, was der Zeuge ſagt, iſt verſt und verlogen.“ Wegen dieſes Ausdrucks erhält M. vom Vorſitzenden eine Rüge mit der Aufforderung, ſich zu mäßigen, widrigenfalls er ſich durch den Zeugen einen Beleidigungsprozeß zuziehen könne. Der Staatsanwalt hält die erhobene Anklage aufrecht und hebt hervor, daß die Fälſchung der Milch durch den Angeklagten völlig nachgewieſen iſt. Der Angeklagte ſei ein Betrüger des Volkes und müſſe deshalb exemplariſch beſtraft werden und zwar nur mit Ge⸗ fängnis. 2 Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Der Anklagte wird wegen Vergehens gegen§ 10 Z. 1 des Nahrungsniittelgeſeges zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Monaten und zu einer Geldſtrafe von 300 Goldmark verurteilt,(Verteidiger.⸗A. Dr. Ludwig Seelig.) Wie uns dazu mitgeteilt wird, hat der Verurteilte durch ſeinen Anwalt Berufung gegen das Urteil ein⸗ gelegt. Die 26jährige Philippine Schaudel geb. Gruber aus Mann⸗ heim iſt der Hehlerei beſchuldigt. Sie kaufte 5 Hemden, die von einer Diebin im Kleidergeſchäfte P 1, 1, geſtohlen worden waren, zu. einem Preiſe, der unter der Hälfte des Ladenpreiſes blieb. Nach den geſamten Umſtänden über den Erwerb konnte die Schaudel kei⸗ nen Zweifel darüber haben, daß ſie geſtohlenes Gut erworben hatte. Erkannte Strafe: 4 Wochen Gefängnis. M. Beſtechung bei Lieferungen an die Reichspoſt Ein Beamter als„ſliller Teilhaber Das erweiterte Schöffengericht Berlin⸗Mitte verhandelte gegen den Oberpoſtſekretär Eberhardt in Treptow und den Poſtlieferanten Richard Wendt in Verlin wegen Beſtechupa. Das Poſtamt 4 in Ber⸗ lin hat nach den Anweiſungen des Rei spoſtminiſteriums und der Oberpoſtdirektion Berlin den geſamten Bedarf der Reichspoſt an Briefpoſtbeuteln zu vergeben und abzunehmen. Der Angeklagte Eberhardt war beauftraat, die Abnahme zu überwachen. Anfang 1922 wurde Eberhardt, der ſich durch aroßen Aufwand verdächtig ge⸗ macht hatte, verhaftet. Es wurde bei ihm ein Vertrag aus de Jahre 1915 gefunden, wonach er ein Kapital von 15 000 Mark in da Geſchäft des Angeklagten Wendt einleate und dafür ein Drittel und ſeit Januar 1917 die Hälfte des Reingewinnes des Wendt erhielt Wendt betrieb anfanas eine Nähſtube für Poſtbeutel. In der Folge⸗ zeit ſchwana er ſich zum Hauptlieferanten der Reichspoſt für Poſt⸗ beutel auf. Bis 1917 hatte Eberhardt aus ſeiner Gewinnbeteiligung bereits 1117000 Mk. von Wendt erhalten. Die gerichtliche Vorunter⸗ fuchung ergab keine Beweiſe für eine Schädiaung der Poſtverwal⸗ tung. Es blieb die Frage, ob im Abſchluß jenes Vertrages eine Be⸗ amtenbeſtechuna zu erblicken ſei. Der in der Vorunterſuchung ver⸗ ſinger Alb wollte zur Entbindung nach Tübingen fahren. Doch uneigennützia und rein objektiv zu entſcheiden. Dieſe Amtspflicht habe Eberhardt durch die Beteiliaung bei dem Lieferanten, den er kontrollieren ſollte, verletzt Das Gericht kam entſprechend dem An⸗ trage des Staatsanwalts zu der aleichen Auffaſſung und verurteilte den Angeklaaten Eberhardt wegen Beſtechlichkeit im Amte zu ſechs Monaten Gefänanis, den Angeklagten Wendt wegen aktiver Beamtenbeſtechung zu 5000 Goldmark Geldſtrafe. Die ungeheuren Gewinne des Eberhardt. die beſchlaanahmt waren, ſind durch die In⸗ flation vernichtet. Warenhausdiebinnen: Großmutter, Mutter und Kind Den ungeheuren Umfang der Warenhausdiebſtähle erhärtete eine Verhandlung vor dem Amtsgericht Berlin, vor dem ſich zwei Frauen namens Hahn, Mutter und Tochter, zu verantworten hatten. Das Bemerkenswerte an dieſen Diebesfahrten war, daß die Mutter ihre kleine Enkelin mitgenommen hatte. Die Tochter iſt bereits ſieben⸗ mal wegen ähnlicher Diebſtähle vorbeſtraft. Während die 60jährige Mutter mit dem Kinde auf dem Arm die Verkäuferin beſchäftigte, ließ die Tochter die Diebesbeute in eine ſogenannte„Columbustaſche“ gleiten. Die Diebinnen gingen mit der größten Dreiſtigkeit vor. Wenn die Taſche gefüllt war, begaben ſie ſich auf die Toilette und machten aus den geſtohlenen Gegenſtänden Pakete, die ſie dem Por⸗ tier zur Aufbewahrung abgaben, um dann zu neuen Diebſtählen zu⸗ rückzukehren. Intereſſant waren die Angaben einer Hausdetektivin, wonach in einem Jahre in dem Warenhaus am Wittenbergplatz etwa 1000 Feſtnahmen wegen Warenhausdiebſtahles, täg⸗ lich 3 bis 4 Fälle, erfolgen. Es ſind ausſchließlich Frauen. Meiſt ge⸗ hören ſie den heſſeren Ständen an. Auf Antrag wurde ein Arzt aus der Irrenanſtalt Dalldorf vernommen, der die Tochter als ſtark minder⸗ wertig und erblich belaſtet bezeichnet. Infolgedeſſen kam das Gericht zu einer ſehr milden Auffaſſung der Sache. Die Tochter erhielt drei Monate Gefängnis, die Mutter nur 1 Mom at und ſogar noch Bewährungsfriſt. * Karlsruhe, 15. Oktt. Die Verhandlungen des Schwur⸗ gerichts nahmen am geſtrigen Mittwoch ihren Anfang. Auf der Anklagebank hatten zu erſcheinen Karoline Müller geb. Merkel aus Neidenſtein wegen Meineids und falſcher Anſchuldigung, die Dienſt⸗ magd Eliſabeth Reutlin aus Karlsruhe wegen Kindstötung, der Kalkbrenner Ernſt Roth aus Wöſchbach wegen Meineids, der Bahn⸗ wart Wilhelm Werner aus Graben wegen Totſchlagsvorſuchs und die Taglöhner Joſeph Stürmlinger und Albert Heck, beide aus Wür⸗ mersheim wegen Totſchlags. Die Schwurgerichtsverhandlungen wer⸗ den bis einſchließlich Freitag, 17. Oktober dauern. 0 Ein harknäckiger Beſtecher. Das Amtsgericht in Vierſen (Rheinland) verhandelte auf Antrag des Vereins gegen das Be⸗ ſtechungsunweſen, Berlin, gegen den Kaufmann Joſef Maxauer aus Vierſen. Der Angeklaate vertritt mehrere Fabriken. welche Form⸗ material für Eiſengießereien herſtellen. Seit dem Sommer voricen Jahres hat der Angeklagte dreimal verſucht, den Gießerei⸗ Ingenieur einer Maſchinenfabrik in Chemnitz zu beſtechen. Trotzdem er ad⸗ gewieſen wurde, verſuchte er noch der Ehefrau des Ingenieurs Schmiergelder für ihren Mann aufzudrängen. Das Gericht verur⸗ teilte Maxauer zu 1000 Goldmark Geldſtrafe. Neues aus aller Welt — Schwere Exploſion in einer Blitzlichtfabrik. Die ſchlwere Exploſion in den Geka⸗Werken von Dr. Krebs bei Offen⸗ bach am Main über die wir kurz berichtet haben, ſind vier ſiebzehnjährige Mädchen zum Opfer gefallen. Die„Frankfurter Zeitung“ erfährt zu dem Unglück folgende Ein⸗ zelheiten: Das Werk ſtellt vorwiegend Blitzlichtpatronen zu photographiſchen Aufnahmen her. Dieſe Abteilung befindet ſich in einem einſtöckigen Gebäude, deſſen Betondach von P⸗Trägern in der Mitte geſtützt wird. Das Präparat iſt von den Arbeitern ſorg⸗ fältig zu miſchen und beſteht vorwiegend aus Magneſium. Wahrſcheinlich iſt nun beim Miſchen der abgewogenen Chemika⸗ lien durch irgendeinen wohl niemals aufzuklärenden Zufall die Maſſe entzündet und zur Exploſion gebracht worden, die zweimal nacheinander erfolgte und die Bewohner Offenbachs alarmierte. Als die Feuerwehr und die Rettungsmannſchaften auf dem draußen vor der Stadt gelegenen Fabrikgebäude eintrafen, züngelten nur noch einige Flammen auf. Die Gewalt der Exploſion hatte das Fabrikgebäude in ein Chaos verwandelt, aus dem Betonblöcke, Eiſenteile, rauchende Balken und⸗ Mauerreſte empor⸗ ragten. Die Rettungsmannſchaſt holte unter den Trümmern zwei ſchwerverletzte Mädchen hervor, eine andere Arbeiterin wurde durch den ungeheuren Luftdruck fortgeſchleudert und kam ſo mit dem Leben davon. Die weiteren Aufräumungsarbeiten wurden durch den beißenden Qualm außerordentlich erſchwert. Man holte noch drei bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leichen zus den Trümmern hervor. Die Mädchen müſſen dem Befunde nach ſofort tot geweſen ſein. Die Feuerwehr hatte bis in die ſpäten Abendſtunden mit den Aufräumungsarbeiten zu tun. Ihre Tätigkeit wurde durch die Gefahr einer weiteren Exploſion ſehr erſchwert. Das Werk wurde z um größ⸗ ten Teil vernichtet. Auch an den Nachbargrundſtücken richtete die Exploſion argen Schaden an. Zwei Mädchen wurden ſchwerverletzt in das Krankenhaus gebracht, werden aber voraus⸗ ſichtlich mit dem Leben davonkommwen. Die Geka⸗Werke wurden 5 5 Jahren ſchon einmal von einer ähnlichen Eßploſion heim⸗ geſucht. 0 — Geburt im Eiſenbahnwagen. Ein Mädchen von der Mün⸗ ihre Stunde kam ſchon während der Fahrt. Sie wurde auf dem Bahnhof Honau aus dem Zug genommen. die raſch herbeigerufene Hebamme ſtellte feſt, daß die Geburt bereits vorbei ſei. Auf die Frage nach dem Kinde geſtand die Mutter, daß ſie unterwegs auf dem Abort geboren habe. Als daraufhin die Zahnradbahnſtrecke ab⸗ gegangen wurde, fand man das Neugeborene ſchreiend zwiſchen den Schienen liegen. Mutter und Kind wurden dann vom Sanitätsauto ins Bezirkskrankenhaus nach Reutlingen verbracht. Die Tat eines Wahnſinnigen. Aus⸗ Weiher bei Kulm⸗ bach wird gemeldet: Der Maurer Masner, ſeine vor der Ent⸗ bindung ſtehende Frau, ein dreijähriger und ein 10jäh⸗ riger Sohn wurden durch Beilhiebe ermordet in ihrem Schlafzimmer aufgefunden Zwei weitere in einem Nebenzimmer ſchlafende Kinder hatten von dem blutigen Vorgang nichts gehört. Ein Raubmord ſcheint nicht in Frage zu kommen. Man glaubt, daß es ſich um die Tat eines Wahnſinnigen handelt. —„Der Anzug Eberts“. Der Matin regt ſich ſehr darüber auf, daß das in Hannover erſcheinende Fachorgan der Schneider⸗ meiſter in einem Artikel erklärt: Hoſe, Rock und Weſte des Präſi⸗ denten Ebert ſeien viel beſſer geſchnitten, viel eleganter, als die Kleider des franzöſiſchen Miniſterpräſiden⸗ ten.„Der Matin“ findet dieſe ſogenannten Angriffe ſehr perfide und bemerkt, daß Kleider nicht Leute machen. Das Blatt vertei⸗ digt mit einem Anfluge von Ironie die franzöſiſchen Kleider.— Kindsköpfe! toren Boeck und v. Blumenthal, die durch die Fälſchung von Aktien, rieſige Summen erſchwindelt und über die wir ſchon in dem Handelsteil unſerer Zeitung berichtet haben, wurden uns⸗ von der Kriminal polizei in Fürſtenwalde folgende Einzel⸗ heiten mitgeteilt: Die beiden flüchtigen Fälſcher konnten leider noch nicht ergriffen werden. Da jedoch inzwiſchen einwandfrei feſtge⸗ ſtellt werden konnte, daß der Chauffeur Braun, der Führer des zur Flucht benutzten Automobils, entgegen den früheren Mittei⸗ lungen einen internationalen Führerſchein nicht erhalten hat, muß man zur Annahme kommen, daß die flüch⸗ — Die Verfolgung der Aktienfälſcher. Zu der Affäre der Direk⸗ 5 bereits über ganz Deutſchland verbreitet worden. Ueber die Her⸗ kunft der Aktien, die nicht in der Reichsdruckerei, ſondern in mehreren Berliner Privatdruckereien hergeſtellt worden ſind, iſt nach nichts bekannt. Feſtgeſtellt wurde dagegen, daß ſolche Aktien⸗ fälſchungen in ganzen Bündeln in Spekulanten⸗ kreiſen der Friedrichſtadt im Handel ſind. Erſt am letzten Dienstag wurde der Verſuch gemacht, für über eine Million ſolcher Aktien einer hieſigen Bank zu verkaufen. Glücklicherweiſe wurde der Betrug noch in letzter Minute erkannt und der bereits ausgeſtellte Scheck dem Einlöſer wieder abgenommen. Die Polizei neigt zu der Annahme, daß der Verſuch, vor der Flucht noch größere Geldbeträge in die Hände zu bekommen,„im A uftrage der flüchtigen Direktoren von dem Chauffeur Braun unter⸗ nommen worden iſt. Durch das Mißlingen dieſes Planes waren die Fälſcher gezwungen, ohne ihre Beute Berlin zu verlaſſen. Das fragliche Aktienpaket, das zur Aufdeckung der Fälſchungen geführt hat, befindet ſich bei der Polizeiinſpektion in ſicherem Gewahrſam. Die Fälſchungen wurden dadurch erkannt, daß Aktien von derſelben Sorte in vier verſchiedenen Drucken ausgefertigt worden waren. Ueber die Perſonalien des Kraftfahrers Braun konnten nähere Einzelheiten bisher noch nicht ermittelt werden, da ſein bisheriger Wohnort noch unbekannt iſt. Man weiß nur, daß Braun nicht bei der Batavia⸗Export⸗G. m. b. H. angeſtellt, ſondern als privater Kraftwagenführer bei dem jetzt flüchtigen Direktor Boeck bedienſtet war. — Ein Feuerverſicherungsagent als Brandſtifter. In den letzten Jahren ſind im Kreiſe Lübbecke in Weſtfalen wiederholt ſchwere Brandſchäden auf dem Lande entſtanden, von denen man vermutete, daß ſie auf vorſätzliche Brand ſtiftung zurück⸗ zuführen waren. Als am 9. Mai d. Is. nachts in. Kleinendorf bei Rahden wieder ein Gehöft völlig niederbrannte, beauftragte der erſatzpflichtige Verſicherungsverein der Landwirte die„Ermitte⸗ lungsſtelle der Preußiſchen Hauptlandwirtſchaftskammer“, Zweig⸗ ſtelle Niederſachſen, in Hildesheim mit der Aufklärung. Der Ver⸗ dacht der Täterſchaft richtete ſich gegen den 53 Jahre alten Verſiche⸗ rungsagenten Wilhelm Mehyer, gegen den ſchon 1912 Verfahren bei der Staatsanwaltſchaft zu Bielefeld ſchwebten, die aber aus Mangel an Beweiſen eingeſtellt werden mußten. Unter der Maske eines Verſicherungsagenten lernte der mit der Aufklärung betraute Ermittelungsbeamte Meyer kennen und gelangte ſehr bald zu der Ueberzeugung, daß kein anderer als er der Brandſtifter ſei. Meyer war von einer Verſicherungskaſſe ſeinerzeit wegen verſchiadener Unregelmäßigkeiten friſtlos entlaſſen worden und beabſichtigte durch Brandſtiftungen die Kaſſe wirtſchaftlich zu⸗ arunde zu richten. Dem Ermittelungsbeamten gelang es im Laufe einiger Wochen, das Vertrauen des Meyer ſoweit zu er⸗ langen, daß dieſer ihn in ſeine verbrecheriſchen Pläne einweihte. Nachdem einige Male geplante Brandſtiftungen aus verſchiedeſſen Gründen nicht zur Ausführung kamen, ſollte am 10 Auguſt wieder ein Gehöft abgebrannt, werden. Der in den Plan eingeweihte Boamte veranlaßte eine ſcharfe Bewachung des Gehöftes, und kurz nach 11 Uhr nachts, im Augenblick als der Zündſtrahl aufflammte, wurde Meher durch einen Schuß des Hofbeſitzers unſchädlich ge⸗ macht. Daß ein Brandſtifter auf friſcher Tat gefaßt wird, iſt ein in der Kriminalgeſchichte äußerſt ſeltener Fall.- Da Ermitlelungen bei Brandſtiftungen faſt immer ſehr ſchwierig ſind, verdienk das geſchickte Arbeiten der Ermittelungsſtelle in Hildesheim um ſo mehr Beachtung, als dies in kurzer Zeit ſchon der zweite derartige Erſolg iſt. 15 — Schwerer Einbruch und Silberraub. Wie die„Allenſteiner Zeitung“ erfährt, wurde in der Nacht zum 9. Oktober ein ſchwerer Einbruch auf dem Schloß des Freiheren v. d. Goltz in Mal⸗ ſchöwen bei Schöwen, Kreis Ortelsburg verübt⸗ Zwei Täter drangen in das Schloß ein und feſſelten mit vorgehaltenem Reval⸗ ver den Baron ſowie den zufällig anweſenden Landmeſſer Schweig⸗ höfer aus Allenſtein. Sie raubten das geſamte Silberzeug in einem Gewicht von über 40 Pfund. Den Geſeſſelten nahmen ſie die Uhren und das Geld ab. Dann ſchleppten ſie den gefeſſelten Baron odr den Geldſchrank und zwangen ihn, dieſen zu öffnen. Das Silber⸗ zeug ſowie den Inhalt des Geldſchrankes packten ſie in Tiſchtüchern zuſammen, verweilten noch längere Zeit auf dem Schloſſe, und unter⸗ hielten ſich noch gemütlich mit den Geſeſſelten. Erſt gegen vier Uhr morgen verließen ſie das Schloß. Die Ermittelungen nach den Tätern 15 aufgenommen. Den Beamten der zuſtändigen Landjägerei unter ührung des Oberlandjägermeiſters Raabe aus Mensguth gelang es, auf Grund einer Anzeige eines Ortelsburger Landjägers, die beiden Täter abends feſtzunehmen. Es handelt ſich um einen 29 Jahre alten Sadrow aus Hamborn in Weſtfalen und einen 21 Jahre alten Sydowsky aus Ortelsburg, der längere Zeit in Weſt⸗ falen tätig war. Die geſtohlenen Sachen waren jn einem Torfbruch vergraben und konnten vollſtändig dem von dem Raube Betroffenen zurückgegeben werden. Ergänzend wird noch mitgeteilt: Die beiden Täter, die den Raubüberfall verübten, ſind, wie das„Allenſteiner Volksblatt“ meldet, auf dem Bahnhof Grammen, einer Statlon vor Ortelsburg, durch die zuſtändigen Beamten der Landjägerei ver⸗ haftet worden. Die Täter waren durch einen Angehötigen des Or⸗ telsburger Jägerbataillons beobachtet worden, der die Landjäger auf ſie aufmerkſam machto. Bei der Verhaftung geſtanden ſie die Tat ein.„„5 — Ein Budapeſter Rennſtallbeſitzer ermordel. Vor einigen Tagen ging durch die Budapeſter Preſſe die Meldung, daß der be⸗ kannte Rennſtallbeſitzer Egyedi plötzlich geſtorben ſei. Jetzt wird nun bekannt, daß er keines natürlichen Todes geſtorben, ſondern er⸗ mordet worden iſt. Er wurde, wie unſer Budapeſter Berichterſtatter drahtet, in ſeinem Badezimmer auf ſeinem Gut Egyed bei Oeden⸗ burg erhängt aufgefunden. Man dachte zunächſt an Selbſtmord, die Aerzte ſtellten jedoch am Halſe der Leiche blutunterlaufene Stellen feſt, die darauf ſchließen laſſen, daß er erdroſſelt und erſt dann aufgehängt worden ſei. Die polizeilichen Nachforſchungen lenkten den Verdacht der Täterſchaft auf den eigenen Schwiegerſohn und den Kammerdiener des Toten. Der Schwiegerſohn— der ge⸗ weſene Sekretär einer Budapeſter Großbank, Ernſt Frohreich— und der Kammerdiener wurden verhaftet. Man glaubt, Frohreich habe die Tat begangen, um ſich ſo früh in den Beſitz der großen Erb⸗ ſchaft zu ſetzen. — Ein Aktienfälſchungsverſuch in Hamburg. Faſſche Hambur⸗ ger Elektrizitätswerk⸗Aktien verſuchte der Inhaber eines hieſigen kleinen Bankgeſchäfts drucken zu laſſen. Die Druckerei erkundigte ſich jedoch vorher bei der Geſellſchaft und ſtellte feſt, daß es ſich um einen Fälſchungsverſuch des Auftraggebers handelte. Der Fäl⸗ ſcher wurde, wie ein weiteres Telegramm meldet, verhaftet. Es iſt der Inhaber der Bankfirma W. Brueggemann, der in Blankeneſe wohnende Kaufmann Robert Zahren. Er 8 ſtan ſeine Verfehlung ſofort ein. Er habe nicht beabſichtigt die falſchen Aktien in Verkehr zu bringen, ſondern habe ſie einem Geld⸗ geber als Sicherheit geben wollen. Die Polizei fehndet nach den Geſchäftsfreund Zahrens, dem Kaufmann Mueller, der die Ver⸗ mittlerrolle geſpielt hatte. Die Frau Zahrens nahm ſich kurz 7 der Verhaftung ihres Mannes das Leben.— 9 wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Unter Fortdauer des Hochdruckgebiets hielt geſtern das in der Ebene teilweiſe neblige, ſonſt heitere Herbſtwetter an. Auch heſlte früh iſt in tiefen Lagen bewölkt, ſtellenweiſe liegt Nebel, während es von 1200 Metern ab wolkenlos iſt und außerdem allgemeine Trockenheit herrſcht(Feldberg 272 relative Feuchtigkeit und gute Alpenſicht. Natürlich auch wieder Temperaturumkehr vorhanden— über Nord⸗ und Nordweſteuropa vermindert ſich er hoh⸗ Luftdruck, doch werden Störungen, die von dem bei Island lagernden Sturm⸗ wirbel ausgehen vorderhand auf unſer Gebiet noch ohne Einfluß bleiben. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts⸗: zmmene Vertreter des Vereins gegen das Beſtechungsunweſen be⸗ gahte dies entſchieden. Die oberſte Amtsyflicht jedes Beamten ſei es, tigen Fälſcher ſich noch in Deutſchland befinden. Alle zu ihrer Waae Einzelheiten ſind durch Palizeirundfunk ar Hochſchwarzwald ſonnig und 7 N 8 E. lausfrauen backtnur mil DBad e ArG. Ebene teilweiſe neblig oder bewölkt, Undũber- treffſiche Ulver HLUee, eeeee. Selte. Ar, 482 Börſenberichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Unbedeutende Kursveränderungen.— Induſtriewerke gut behaupket Frankfurt a.., 16. Oktbr.(Drahtb.) Die innerpolitiſche Kriſe hemmt das Geſchäft an der Börſe heute in ver⸗ ſtärktem Maße. Auf allen Gebieten bewegen ſich die Umſätze in den allerbeſcheidenſten Grenzen. Kursveränderungen kommen faſt gar nicht vor oder ſind ſo unbedeutend, daß ſie überhaupt nicht ins Gewicht fallen. Auch der Beſuch der Börſe läßt ſehr zu wünſchen übrig, kurz, die Intereſſeloſigkeit iſt außerordentlich groß. Deutſche Anleſhen neigen etwas zur Schwäche. 5 proz. Kriegsanleihen waren gleich zu Beginn mit 0,570 angeboten und der erſte amtliche Kurs ſtellte ſich auf 0,58277. Preußiſche Conſols 1,1372. Dder Markt für ausländiſche Renten iſt voll⸗ kommen unverändert. Der Induſtriemarkt iſt ſehr gut behauptet bei faſt voll⸗ kommen unveränderten Kurſen. Erwähnenswert iſt die feſte Hal⸗ tung der Berliner Handelsgeſellſchaft; der Kurs war heute 247⸗ und iſt damtt über 1 Billion Prozent höher. Auch Spinnerei Hammerſen ſehr feſt und 1“ höher auf die ſehr günſtigen Umſtel⸗ lungsverhältniſſe. Hamburg⸗Amerika⸗Linie ſind dagegen etwas ſchwächer. Sonſt hielten ſich die kleinen Abſchwächungen und Kurs⸗ beſſerungen die Wage. Der Freiverkehr iſt ohne Geſchäft. Api 2,25, Becker Stahl 0,900, Becker Kohle 5, Benz 37,, Brown Boveri 1,25, Growag 0,170, Hanſa Bank 0,290, Krügershall 7/6, Raſtatter Waggon 37³ und, Ufa ſchwach, 1174. Berliner Wertpapierbörſe Hochgradige Geſchäftsſtille * Berlin, 16. Oktbr.(Drahtb.) Bei unverändert hochgradiger Geſchäftsſtille auf allen Marktgebieten unterlagen die Kurſe an der heutigen Börſe wieder nur geringfügigen Veränderungen. Etwas Intereſſe beſtand zeitweilig für heimiſche Anleihen, die vorüber⸗ gehend etwas höher gingen und von denen Kriegsanleihe und 3% praz Preuß. Conſols bevorzugt waren. n Dividendenwerten ſtiegen einige wenige Mon⸗ tanpapiere um ungefähr 1 Billion, ferner Hochbahn⸗ aktien um 4 Billionen Prozent. Auch für Reichsbank⸗ anteile erhielt ſich bei unveränderten Kurſen Kaufluſt. Sonſt sartrieben ſich die zumeiſt beſchäftigungsloſen Börſen⸗ beſucher die Zeit mit Kombinationen über die Regierungs⸗ neubildung auf Grund der dapüber von rerſchiedenen Seiten gebrachten Nachrichten. vom 18. September 1924 abgeführt werden, die Beſtimmungen über die Erſtattung der von der engliſchen Regierung erhobenen Reparationsabgabe entſprechende Anwendung finden. Der franzö⸗ ſiſche Warenempfänger iſt daher vom deutſchen Exporteur aufzu⸗ fordern, möglichſt ſchnell den Reparationsgutſchein dem deutſchen Empfänger einzuſenden, der ihn ſeinerſeits an das Reichskommiſſariat für Reparationslieferungen(Abteilung Friedens⸗ vertragsabrechnungsſtelle), Berlin W 9, weiterleitet. Die Erſtattung durch dieſe Stelle erfolgt in bar durch Poſtſcheck oder Reichsbank⸗ giro. Bei der Einreichung der Gutſcheine iſt anzugeben, an wen und wie(Poſtſcheck oder Reichsbankgiro) die Zahlung erfolgen ſoll. Die Erſtattungs⸗Beträge ſollen dem Empfangsberechtigten mit größter Beſchleunigung überwieſen werden. Eine Ver⸗ zinſung für die Zeit vom Tage des Eingangs der Gutſcheine beim Reichskommiſſarigt für Reparationslieferungen(Friedens⸗ vertragsabrechnungsſtelle) bis zum Zahlungstage findet nicht ſtatt. * Bewerkung der deutſchen Anleihe. An der geſtrigen Fonds⸗ börſe wurde das erſte Geſchäft in der deutſchen Anleihe über 5000 Dollar zu 94,18 Prozent und das zweite Geſchäft über 50 000 Dollar zu 94% Prozent abgeſchloſſen. * Jur Gründung eines allgemeinen Roheiſenverbandes. Unter den maßgebenden Stahl⸗ und Walzwerken fand in Eſſen eine eingehende Ausſprache ſtatt, zwecks Bildung eines allgemeinen Roheisaverbandes. Der vorgelegte Entwurf eines Vertrags wurde als eine geeignete Grundlage angeſehen, um die Beſtrebungen zu fördern. Die Verhandlungen ſollen in nächſter Woche ihren Fort⸗ gang nehmen. Im Rahmen des Rohverbandes wird ſich auch die Bildung von Einzelverbänden für die verſchiedenen Erzeugungs⸗ gruppen geſtalten. * A. Schaaffhauſen'ſcher Bankverein.⸗G. in Köln. Der bis⸗ herige erſte Direktor der Geſellſchaft, Dr. Georg Solmſſen, gleich⸗ zeitig Geſchäftsinhaber der Diſconto⸗Geſellſchaft, Berlin, in deren Beſiz ſich das geſamte Aktienkapital des A. Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins befindet, iſt aus dem Vorſtand der Kölner Geſellſchaft ausgeſchieden, um künftig lediglich innerhalb der Perwaltung dieſer Geſellſchaft tätig zu ſein. Seine Wahl in den Aufſichtsrat des A. Schaaffhauſen'ſchen Bankvereins iſt vorgeſehen. * Neue Feſtſetzung der Aluminſumpreiſe. Nach Mitteilung des Walzwerkverbandes ſind die Beſtimmungen der abfeſe für Aluminium dahin geändert worden, daß für die Preis⸗ feſtſetzung nicht mehr der Umfang der Spezifikation, ſondern die Abſchlußmenge maßgebend iſt⸗ Die beſtellten Mengen müſſen innerhalb dreier Monate ſpezifiziert werden. Dieſe neue Feſt⸗ ſetzung bedeutet für die kleineren Abnehmer eine zum Teil weſent⸗ liche Ermäßigung der Preiſe. „„WGCFFCFCwCwCCcwfc(((ã ã ĩ ͤTTTTcccc..( . neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) Donnersiag. den 16. Oktober 1924 .——5 Neue hei Seit„ Handelsblatt annheimer Seitung e Handelsdlat f* Eiſen⸗ und Stahlwerk Krone.⸗G. in Belberk. Auf der Deviſenmarkt Großhandelsinder Togesord der am 1. November iſt 1055 Die auf den Stichtag des 14. Oktober berechnete Großhan⸗ Antrag auf Abberufung und Neuwahl des Aufſichtsrates geſetzt Berliner Deviſen in Billlonen[delsindexziffer des Statiſtiſchen Reichsamtes iſt infolge Nach⸗ worden. Es verlautet, daß es ſich dabei um die Austragung vom Amtich. 15. B. 15 rp. G. 16. B. 16. rp. gebens der Preiſe von Getreide, Fleiſch und Zucker gegenüber dem Differenzen handelt, die zwiſchen dem Großaktidnär der 2 Stand vom 7. Oktober(133,7) um 1,1 Prozent auf 132,6 zurücck⸗] Geſellſchaft, A. Hanau, Düſſeldorf und dem derzeitigen Aufſichtsrat * 205 16400 16401 bdel[gegangen. Von den Hauptgruppen ſanken Lebensmittel entſtanden ſind. Ein Teil der Aufſichtsratsmitglieder hat ihr Amt Brüſſel. 20.7 20.27 7 2715 2725— von 133 auf 130,7 oder um 1, Prozent, davon die Gruppe Ge⸗ niedergelegt. Soweit die Niederlegung nicht erfolgt iſt, wird die Chriſttanſa. 3955 59 1 56.50 56.90„ treide und Kartoffeln von 126,6 auf 122 oder um 2,1 Pro⸗ Abberufung der noch im Amt befindlichen Aufſichtsratsmitglieder . 777 5 7583 2 75,21 75.89 8 zent, wogegen Induſtrieſtoffe von 134,8 auf 135,1 oder um]und ihre Erſetzung durch Perſönlichkeiten, die dem Großaktionär — 259 5 3 02 Prozent 105 95 und 5 naheſtehen, erfolgen. ö urss o- Jugoflawiſche Tabakeinkäufe in Deutſchland. Die jugo⸗ — 15 1256 1043 1 1032 1942 815 1 e e ſlawiſche e dae ben einer Bremer Firma einen 3 18.545 18.985 1 18.82 1891 2 auf 161,5 oder um O, Prozent. großen Poſten überſeeiſchen Tabak ein. Das jugoſlawiſche 2498 5 5 7„ Tabakmonopol befindet ſich, wie der und Schmeſz 90,35 80,75 8 40 80 0 i öfi f igaretten⸗Spezialiſt(Dresden) aus Belgrad gemeldet wird, in 1— 71925 56,54 8 55,96 56,24 5 Erſatz der 2öprozenkigen franzöſiſche Reparationsabgabe 115 ſchweren Kriſe. Auf der holländiſchen Tabakausſtellung in Konſtanginspel. 2˙25 57 5 29„ Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, hat der Tilburg hat genannte Monopolperwaltung weder Zigaretten noch Rio de Janeiro.485.475 85.465 0,.475 Reichsminiſter der Finanzen durch die Verordnung über Erſtattung] Jigarektentabake verkaufen können, auch nicht, nachdem die Preiſe 1 Zig — 2 7 251.„4950„der von der franzöſiſchen Regierung erhobenen Reparationsabgabe um 50 Prozent herabgeſetzt worden waren. Saeee.355 35 1» ſvom 8. Oktober 1924 beſtimmt, daß auf die Reparationsabgaben, 555 5708 505 5,4951 5 0 an die 2 Regierung auf Grund des ege en 9 65.08 5 eſetzes vom 21. April 1921 in Verbindung mit der Verordnun 2 5 5 5 Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m. Mannheim, 16. Okt.(Eigener Bericht.) Inſolge der von den amerikaniſchen Getreidebörſen geſtern gemeldeten ſtarken Hauſſe verkehrte der heutige Markt in feſter Haltung. Die Preiſe ſind durchweg erhöht, doch hielt ſich die Geſchäftstätigkeit, bei Zurückhaltung der Käufer, in beſcheidenen Grenzen. Gegen 12% Uhr nannte man: Weizen, ausländ., 27,50—29,50, inländ. 24,.— bis 25,.—, Roggen, ausländ. 26—26,50, inländ. 24—25,50, pfälzer Gerſte 26,50—29,.—, Hafer, inländ. 18,50—23,—, ausländ. 21,50—25,50, Mais, mit Sack, 21,.— Goldmark, alles je 100 Kilo bahnfrei Mannheim. Weizenmehl(Baſis 0) 38—39, Roggen⸗ mehl 37—38, Weizenkleie 12,75, Roggenkleie 12,50 Goldmark, albes je 100 Kilo frei Waggon Mühle. Mannheimer viehmarkt Zu dem auf Mittwoch verlegten Großvieh⸗ und Pferdemarkt waren zugeführt: 372 Ochſen, 186 Bullen, 833 Kühe und Rinder, 573 Kälber, 211 Schafe und 2266 Schweine. Bezahlt wurden für je 50 Kilo Lebendgewicht, je nach Klaſſe, für Ochſen 24—50, Bullen 35—45, Kühe und Rinder 12—52 4, Kälber 62—80 ½, Schafe 24—36 ½, Schweine 70—88„. Tendenz: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. „Der Auftrieb an Pferden betrug und es wurden je Stück bezahlt: 12 Wagenpferde 1000—2000, 207 Arbeits⸗ pferde 600—1900, 44 Schlachtpferde 50—100. Ten⸗ denz: ruhig. Zum heéutigen Kleinviehmarkt waren zugeführt: 9 Kälber, 9 Schweine, 528 Ferkel und Läufer, für die je 50 Kilo Lebendgewicht, bezahlt wurden: Kälber 64—80„, Schweine 68—86„, Ferkel und Läufer je Stück—28 /. Tendenz: ruhig, langſam geräumt bei Kälbern; Ueberſtand bei Schweinen, mittelmäßig bei Ferkeln und Läufern. :: Süddeutſche Heu⸗ und Strohpr Abteilung Rauhfutter⸗ mittel, loſes Wieſenheu, gut, geſund, kiöcken, 8,50—9,—, Luzerner 10,25—10,50, Weizenroggenſtroh, drahtgepreßt—5,50 Goldmark, alles je 100 Kilo, Mehl⸗ und Mühlenfabrikate mit, Getreide ohne Sack, Frachtparität Karlsruhe. Herausgeber, Druckkr und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchäftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: fün Sport und Neues aus allex Welt: Willu Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete. Gericht u. den übrig. zedaktionellen Teil: Fr. Kircher:zef Anzeigen: J. Bernhardt. * Aktien und Auslandsanleihen in Billlonen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. 5 Frankfurter Dividenden⸗Werte. 6. 88 8 15. Allg. D. Creditbt. 1,80 Badiſche Bank. 28.10 Ban.50 Bayr.⸗Cred. W—,— „ Hyp. u. Wo 2. Batmer Bankver. 1. Berliner Handgel. 29,20 2 Com. u. Privatbk..65 Darmſt. u. Nat.⸗B. 9,15 9,— .815 Bank 10.,20 10,15 .⸗Aflatiſche Bank—.——.— D. Effekt u. Werte.80 8881 S. Bochumer Bh.u. G. 49,50—,— Buderus Eiſenw. 9,65 10, D. Cuxem. Bergw. 52,25 52,25 Eſchweil Bergwrk. 80, 81,— 3 gw.——.— elfenk. Bergtork. 58,50 55,50 . Seſſent Sußſtah 14—— Bgank⸗Aktien. 1 D. Hypothetenbnt 4,30 4,30 „ Ueberſ.⸗Bank.72.— 72, „BVereinsbank.. 0,30 0,28 Discont.⸗Geſellſch. 12,25 12,25 Dresdner Bank, 6,80 6,75 Frkfrt. Hyp.⸗Bank.80.80 Metallb. u..⸗G. 13,50 13,25 Mitteld. Credit⸗B. 170 165 Nürnberg..⸗Bl.—7—.— Deſter. Cred. Anſt. 0,31 0,30 Pfälzer 4„Bl..75 4,90 Reſchsbank... 55,25 65,15 Bergwerk⸗Aktien. Harpen. Bergbau 80.— 81,25 Kaliwerk Aſchersl. 13,50 13,45 Kaliwrk. Salzdetf.—.——— Kaliwerke Weſter. 16,80 16,25 Lothr. H. u..⸗V. 40,— 39,25 Mannesasröh. 14,40 41,40 Crausport- Aktien. 18. 18. Rhein. Creditbank 2,30 2,30 Rhein. Hup.⸗Bank 5,—.— Südd. B. Tred.⸗B.—,—— Sldd. Discontog. 8,30 8,25 Wiener Bankver. 0,23 0,22 Wttbrg. Bankanſt.—.——. „ Notenbank 59,25 58,15 „Vereinsbank 2,65— Mannh. Verſ.⸗Geſ.—,88 90,— rankf. Allg. Verf. 68,— 68,.— 2555 Verſ.⸗Gef.—.——.— Frankf. R. u. Mito.—,90 3,25 ne 10,65 9,65 do. Eiſenind. 10,50 10,50 1e e 40, 40, Rhein Salzw. Heilbronn 27.50 26.— Tellus Bergbau. 2,50.55 V. K. u. Laurahütte 5,10 5,— Schantungbahn 165——Nrddeutſch. Lloyd 4,90 4,70 Baltimore& Ohio 45,50—.— Hbg-Anl. Paßgtf. 27.— 26.— Oeſter.⸗U. St⸗B.————f6 Eichb⸗ Mannheim. 33,— 33.— H. Kempf⸗Sternb.—.— 39,75 Mainzer Stamm. 7,40 7,70 Parkprauerei.. 25,— 25,— Schöfferb. Bindg. 21.5—.— Schwarßz⸗Storch. 21.5 21.75 .— 11, Adt, Gebr. Wächt. 2,15 2,10 Ad————9— Abdierwerke Kley. 2,— 2,05 A. E. G. Stamm..25 6,,40 Angloccont.Guan. 9,75——5 Aſchaf. Bunpop. 23.—— 20900 Faalten Bahnbed. Darmſt..25 1,25 Baden. Weinheim 0,70 0,70 Induſtrie⸗Alkien. Bad. Anil. u. Soda 19.25 19,.— Bad. Elektr.⸗Geſ. 23⁵ 0,35 Bad. Maſch. Durl. 13,3 15.— Bad. UhrencFurtw. 15,1 15,50 Bayriſch. Spiegel—— 5,25 Bayer. Celluloſe.—.—.— Beck& Henkel.. 2,65 2,60 Bergmann Elettr. 12,49 11.— Bing Metallwerke 2,31.35 Bl.⸗ u. S. Brauba Brem.⸗Beſigh. Oel 24,.— 25.— reuer Stamm.—, 8 Brockhues N. W. 4,65 4,75 Broncef. Schlenk. 32,50 32,50 Bürſtenf. Erlang..80 2,50 Cem Heidelberg 18,— 18.50 Cement Karlſtadt 7,40.— „ Lothr. M 5 ChamotteUnnaw. 9,25 9,.— Ehem. Grk Albert H.— 3950 „ Golbdenberg 31,— 32.— Griesheim. 17,— 17,10 „ Weiler t. M.—.——— Cont Nürnd Bzg—, Daimler Motor. 2,95 3,10 Dt Eiſenh. Berlin 5,50 5,65 Gold⸗- u S. Anſt. 14,40 14,15 Deutſche Verlag. 32,— 31.— Dyckerh.& Wibm. 3,80 9,80 Dingler Zweibrück..40 5,25 Dürrkoppwerk. St. 13,0— Duſſeld Nar Dürt.30.40 Eiſenwerkktaſſtell.20.20 Elberf, Farb o 8 17.— 17. Elektr. Eiſ. Bad. Wolle Emag Emallle! 7 05 35 clelch.70.50 nn. 85.— 35.— ab. Joh Bleiſtift 12,10 12,25 aber& b.25.,25 arbwerk an 8 aht Gebr. Pirm. 5,50 5,40 elt. Guill. Carls 22,45 22,50 einmech. Jetter 14.— 14.— eiſt Sect Frulfrt. 3,75 3,80 ilzfabrit Fuldg. 3,89 3,85 rankfurter Hof 16,25 16.— rankf. Pok. KWit. 3,55 3,50 * 1 ag Stamm 110 1,05 Ganz Ludw Mainz 0,21.20 Geiling& Co..15.15 Gol! idt Th. 12.75 12,80 5 65 dſchmidt Th ner M Durl. 25,60 27.50 Grün, Bilfinger. 14.20 13. Halds Neu, Nähm. 16,40 17.10 ammer Osnabr. 20,— 21,.— anfwerk. Fügzen 14,.——.— ſeddernh. Kupfer 6,60 6,60 Herzogp. München——— Hilper Armaturf..50.05 Zulch Kupf. u. Met. 18,—18,50 Hoch' und Tiefbau.50 2,50 Höchſter Farbwrke 16,80 16,8 Holzmann, 95 8 Holzverkohl.⸗Ind. Junghans Stamm Kammg Kaiſersl. Karlsr. Maſchin Kemp, Stettin Klein, Sch.& Becker * —2 — 1 — 2 raunkohle 28.25 28,75 .⸗G f. Anilinfarb. 15,50 16,75 .⸗G f. Berkhrsw, 47,— 47,25 Alexanderwerk. 3,75 3,65 Alfeld N 1,0.60 Allg. Elektr⸗Geſ., 8,30 6,50 Alf. Portl. Zement 45,— 44,25 Amme Gieſ.& Co..— 4,10 Ammend. 1881 475 4,85 Anglo⸗Ct. Guano 9,60 9,— Anhalt. Kohlentb. 18,25 20,— Annener Gußſtahl 9,25 9,10 Aſchaffbg. Zeilſt. 18,75 19.— Augsb.⸗Rb. Raſch. 28.— 22,— J P. Bemberg. 17,— 18,— Bergmann Elertk. 12,— 11,75 Berlin⸗Anh Mſch..60 4,50 Ber⸗Gub. Hutfbr. 20,— 20.— Berlin Karlsr Ind. 65,25 66,75 Berliner Maſchb. 13.,20 18,90 Berzellus Bergw. 5,50 5,50 Bing Nürnberg. 2,25 2,20 Pismarckhütte.—,——.— Bochumer Gußſt.—.——, Gebr Böhler& Co. 26,75 26,— Braunk. u. Brikets 35 50 36.— Br.⸗Beſigh. Oelf. 24,50 24,75 Chem. Hyden... 2,75 2,85 Chem. Weiler 15,75 16,— Chem. Gelſenk.. 64.75 62,— Chem. Albert.. 41,50 40,30 Concord. Spinner. 2,30 2,30 Daimler Motoren 3,38 3,20 Deſſauer Gas. 24 78 25,75 Dtſch. Atl. Telegr. 17.80 17.25 Deutſch⸗Lußemb. 52,10 51,60 D. Eiſenb.⸗Signal. 4,25 4,25 —— 1 3 7 eutſch. Gußſtahl 4,20 4,25½% Deutſche 18 5 1,10 1,10 10% D. Rei Dollarſchätze Goldanleihe Reichsſchatz. IV.V 0,525.8 IVAIX 0,480 0, 2/„ Ier ſe chsanl. 0,599 0,5804% Badiſche Anl. .. 89,50 88,5081% D. Reichsanl 0,950 0,975 „ 94,78 94,753%„„.450.500 254% Prß. Konſols 9,990 1015 31050%.150.175 1,080 1,085 Deutſche Kaliw. 41,50 42,80 Deutſche Maſch.. 5,80 5,88 Deutſche Steinzg 8,— 8,1 9770 Wollw.. 4,80 4,80 Deutſch. Eiſenh.. 5,65 5,05 Donnersmarckh. Duürener Metall Dürrkoppwerde Düſſeld. Eiſenb.„ Dynamit Nobel 9,30 9,30 Eckard Maſchin..30 8,10 Eiſenw. L. Meper 110—.— egi Farb. 17,10 17,. Elberfeld. Kupfer 0,90 0,90 Elektr. Lieferung 13,75 13,50 Elsbach& Co..22.50 22,50 Emaille Ulltich..70 3,80 Enzinger Filter. 9,25 8,75 Eſchw. Bergwerk. 92,25 83,25 Faber Bleiſtift. 12, 12 8 Liſt& Co. 465 5,— eldmühle Papier 3,70 8,60 elten& Guill.. 22,50 22,25 lend. Brückenb. 4, D 2,85 2,75 Fuchs Waggon 1,— 1, Gaggenau Vorz 5,65 5,75 Ganz Ludwig..,20 0,20 Gebhard Texkil 6,75 6,75 Elektr. Licht u. Kr. 740.80 Gelſent. Vergm. 55,75 55,65 Gelſenk. Gugſtabi 14,10 14, 75000 09053½%0 Baber. Anl..450 1,440 00 —.—.98 „Goldrente—.— 10,— 10 Genſchow& Co.. 22,50 23,— German. Portl.⸗Z. 5,45 5,45 Gerresheim. Glas 42,— 46,25 Geſ. f. elektr. Unter. 12,30 12,10 Gebr. Goedhardt 10,15 10,75 Goldſchmidt, Th. 12.40 12.60 Goerz C.... 5,10.10 Gothaer Waggon.75.75 Greppiner Werke 37.— 35,— Gritzner Maſchin. 27,15 26,50 Grßkraftwk. Müym. 10,580 10,15 * 40% Türk.unif Anl.—.—— 4%„ Zollob 1911 9,63 9,63 4„F Los—, 23,25 4½% l. St.⸗R1913 5,75 6, 4½%,„„1914 5,80.10 4%„„Goldrte 8,— 3,20 7 4% Mexikaner. 4% egee— 49% 4%„cond.Rte.—,— 1, 4% Silberrte.—,— 1,63 4%„ Papierrt. 1,13.10 4% Türk,Ad.⸗Anl. 8,63 4 3% Oe. Al. Sbb alte 10.18 0 45,. 18. 8. 5 15. 16 15. 26 Tricolw. Beſigh.——. ee Ver. Ultramarinf. 12,59 18,48 Aude 8. Klt n.—.60 Phönix Bergbau. 40. 39.75 Rombach Hütten 16,20 16,12 Schuckert& Co. 39.25 38.90 Thürg. Lief Boha 9,50.50 Ver. Zellſt. Berlin.35 2,30 Juckerf. B. Wagh 2,70 2,60ſHermann Pöüge.70.60Roſitzer Braunk. 18,— 18.Segall Strumpf..13.48 Ührenfabr. Furtw. 10 190] VBogtl. Maſch. St. 2,40 2,45] Frankenthal 3,15.20 Rathgeber Wagg 5,25 5,— Roſizer Zuter—,— 41.75 Siemens Elektr. 6,50 6,5 Ver. deutſch. Oele 3. 31.— Voigt& Häßf. St..45.35] Heilbronn.5.520Reisholz Papier 11.— 11.50] Räckforth Nachf...55 0,575 Siemens& Halske 45,50 45.50 Vſſch. Ind⸗Main 10,50 9,75] Volthom. Sell..K 2,55 2,00]„ Offſtein. 29) 2,900Rhein Braunkohl. 28.59 29,5) Rätgerswerke 17.25 17,59Sinner:G..50.50 VBer. Faßf, Caſfel.50 4,35 Wauß& 8978 2905 29000„Rheingau.75 2tJ5ſſhein Chamotte 68.— 70.— Sachſenwerf.20.12 Stettiner Vulkan. 15.30 15.50 Ber. Pinſel Nürnb—,———Zellſt. Waldhof St. 9,10 6,00]„ Stuttgart 3,10. 3,050Rheſa. Elektrizität.50 705 7 8 1805 Stoehr Kammgrn. 36,— 99.20 . Rhein. Maſch Led..75 2,80 Salzdetfurth„25 18,75 Stoewer Nähm.. 15.— 15.5 Freiverkehrs⸗Kurße. Rhein. Mel. Vorz. 740.57 Sarotti.. 15).59 Stollb Zinkhütten 29 80 28.75 BDBF.50 3,50 Kreichgauer...—.——, Raſtatter Waggon—— 3,630Rüein. Mösbelſtoff.— 2, Scheidemandel. 19.25 18,25] Südd Immobilien.40.40 Elberferd. Kupfer 1,10—,—Manzſelder. 3,50.70 Ufa. 11.65 11,45 Rheinſtahl.. 33.. 62.59 Hugo Schneider.25 850 Teck Schiffsw..11.39 41.2 Entrepriſes———„Mez Söhne 2,— 2,—] Mhm. Kohlenanl. 10,50—,—[Rhenania Chem.25.30 Schubert& Salz. 8,60.50 Teichgräber...33.48 Teleph. Berliner.— 4.—B Glanzſtoff Eſof 45. 45.[Weſtf. Eiſen Lgdr. 13.60 14.— Verliner Dividenden⸗Werte. Thale Eſſenhütte.—.—.—Bet. Harzer Kalt.30.50] Wicking⸗Cemen. 29.10 28,— Transport-Aßfion Thoerl Oelfabrit..99.59] J S hußf Ben W.12 22 Miesloch Tonwar..12 10.90 8„Töüring Salinen. 13.99 13.90 B Stahlw..d. Zyp.33.31 Wilbeſtmsh. Euſau 5,50.25 Schantungbahn..70.65.⸗Aufteal. Dſch.—.———Rorddiſch Lloyd 4,5.95 Unſanwerke Mym 7.—.Ber. Ultromarinf. 18.— 12,75] Wiſſener Stahl 15, 10,50 0 417 Lgk, u. Str. 50.— 48.½J5 9˙5 Slde⸗ Paketf 26.50 28,— Roland⸗Linie.80.48]Union⸗Gietzeref..69.,75 Vogel Telegr⸗dr 2,20 2,20 Wittener Gugſtahl 21.— 21.50 Südd. Eiſenbahn 53, 55,750„Südam. Oſch.99,50 89,0 Verein. Ekbeſchiff 2,25 2,30 Barziner Papier..20.12 Pogtländ Waſch. 220 2,12 Wolf, Buckau..80.70 Baltimore 5,50——Hanſa Diſchiff.. 11,75 11,80 PBer. B. Fref. Gum..70 2,75] Wanderer⸗Werke.99.— Jeiltaf Verein.60 2770 8 8 Ver. Chem Charl. 12.30 12,—] Weſer Akt⸗Geſ..50.50 Zellſtoff Waldhof 8,— 8,70 Vanuk⸗Akelien. V. Oiſch. Nickelco. 20,50 20,50J Weſterreg. Altall. 19.50 15,142 Bank f. el. Werte 5,15 5,10 Dtſch. Aſigt. Bank 33,25 32,85] Oeſt Cred.⸗Anſt...30 0,30 Barmer 7 85575 5 0 19 5 175 15 8— 1 1„. Mert 4 Berl. Hd. Geſ.. 24,45 24, t Ueberſee Bk.. 72,50 73,78 ein. Creditbank 2,40 2, i 1 ghrs⸗ ſe. Com u. Pripaßbe. 45 485 Disc. Commandit 12,20 12,20 Siddeutſch. Disc..25.25 erliner Sreiverkehrs⸗Rurſe Darmft u. Nt.⸗Bk. 9,15 9,.— Dresdner Bank.6,85 6,78 Weſtbank... 0,48, 0,40Adter Kall.. 22,25 22,50 Heidburg 47,40 47,50] Pomona 0 Mitteldk., Kreditb 1,65 1,65— Petr. Ind 7 705 5 15.—,— 5,25„14185 15 3 3 5 ecker⸗Kohle.. 4,„40 Int. Petr. Un. Jpu—.——, Ruſſenvank. 9,—.25 Induſtrie-Alctien. IPecker⸗Stahl.. 03 0,93 Frügershall...10.20 Sichel& Co. 325.75 Accumulat Fabr. 28,10 26,50 Badiſche Anilin. 19,25 19,45] Bremer Vulkan 52,25 58,50]Benz⸗Motor..50.50Meyer Tertil....2.2Sloman Salpeter.75.50 Adler e Oppenh. 60.— 58,— Halche Maſchin. 3,0 3,70 Buderus Eiſenw. 10.25 10,-(Heuſſche Peir. 19.10 13 Ruldend. Papier.5 022 Südſee Phosphat.50 10.7 Adlerwerke 2,12 2 Bayr. Spiegelgls. 5,12 5,15 Chem Griesheim 17.— 16,80 Diamond 15,— 16,10] Petersb Int Hand.99 3,60 Ufra. 40 11,10 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Neichs⸗ und Staatspapiere. 5% B Kohlenanl. 5% Preuß Kalianl „ Roggenwert., 5% Roggenrentb. 5% Schſ Braunk. „Landſch. Rogg. 9,63 10,13 .55 87 5,15 .25 .52 .75 Ausländiſche VNentenwerte. 4%„ Wolpriorx. 4,20 .60% Südö.a U.80 250%„ neue Pr. 5% Obligat 6,75 4½% Anat., Ser.1 8,—.5 Ae„ 5,25 5% Tehuantepec—.—.— 9,— 4%„Magd.⸗Elſe 11.13 11.18 %„„ Kronr,.60 3* 40% 8,75 9,60 Gebr. Großmann 3,60 3,.60 Grün& Bllfing er 13,50 14,15 Gruſchwitz Textil. 5,.— 5,20 Hackethal Draht 2,40 2,50 *—„ 3% Oe⸗UIX. Srl7a) 9,75 Halleſche Maſch. 11.— 10.50 Hammers. Spinn. 29.30 21,— Hannop. M. Egeſt. 57, 57.— Hann. Waggonfab 10,25 10,25 Knorr, Heilbronn Konſerven Braun Krauß& Co,, Eck. Krumm, Otto Lahmeyer& Co. Lech Augsburg S 88 — 888888888 eg nn — * — 55 88 —— ſederwar Rothe 52.—— .90 2,90 Ludwigsh Walzm 41.25 41.— Lutz Na chinen Luß ſche— 5.20.10 Mainkraffwerke.80 8,30 Met. 15 8.—.— Metall Dannhorn—.—— Miag, Mühlb. 1500.50 Moenns Motoxen Deutz..——— Motorf. Oberurſ.. 16,10 16,30 Teckarſ. Fahrzg. 5,45 8,50 5 50 Riebeck Montan—.— Niedberrh. Led Sp.———. *5* Peter Unton Frift.35.40 Pf. Nahm. Kaer 3,— 3,10 151 8 5 Ingb.—.—— ipps.⸗G. Frt.1 e 1 — ein Gebo K Sch 190 1½Schu 85 1 1 Ah. elek.St— g. leben Ahenania Aachen—⁰ 1 4 25,5 Kodberg Darmſt..10 8 Rütgers⸗Werke. 16,65 1 Schlinck& C. Hög.—.— 6. Schneid.& Hanau 6,50 6,50 Schnellpr. Frank. Schramm Lackf. Schriftge St. Frkf. 6. 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Hans Debus Fam. Karl Ehrmann. Die Beerdigung findet Samstag, Todes-Anzeige. Nach kurzem schweren Leiden verschied heute früh 7 Unr meine innigstgellebte Gattin und treu- besorgte Mutter. unsere liebe, gute Tochter, Schwester Flisabeih EHrmann Mannheim, den 16. Oktober 1924. Friedrich Ehrmann nebst 3 Kindern Karl Debus u. Frau sen. nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalle aus statt. + 2⁴⁰2 18. Okt. 1924, An BOTHd es Ruf bsehüffESs D. 2. 126 Befaud siell zur Unter- nalbung der Besatzung FFF Nach erhaltener Mitteflung E Gke Wiedergabe der Musikstücke Von wundervoller voll- kKommener Tonschõönheit. GFossxerbrieb und Pager: . FE R D. HE O KE. E, Abteilung Sprechapparabe, 5, 10 kunstsbrasse 773⁰ 8 2 5 M. Humann gerichtk. degid. Buchenevisor .kim.Jachve. Std. Tteuhander 8 empfiehlt sich au Grund langjährig. Tätigkeit für Tel. 8384 Buchprüfungen, Büro-Organisat., neuzeitl. Umstellung. v. Buchhalt., Bilanz- u. 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