* ä Freitag, 18. Oketober Neue MannheimerSeilung Mannheimer General Anzeiger Sezu In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Du-nonatl. Bezieher verpflichten ſich bel evtl. Aenderung d. wiriſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktkonto Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernſpr. Nr. 7941 7945,— Telegr.- Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 484 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Voraus zahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Wewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpäteie Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus SGeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung ·Aus der Welt der Cechnik Aus Seld u. Sarten Wandern u. Neiſen Die Jukunſt der Feppeline in Amerika Erſt Militär⸗ dann Privatluſtſchiffe (Spezialkabeldienſt der United Preß.) Lakehurſt, 17. Okt. Dr. Dörr, das deutſche Vorſtandsmit⸗ glied der Goodyear⸗Zeppelin⸗Geſellſchaft erklärt einem Vertreter der United Preß, daß die Geſellſchaft nicht ſofort mit dem Bau von Luftſ“iffen beginnen werde, da hierfür Vorbedingungen, wie z. B. Hallen in Akron fehlten. Er meinte, daß das amerikaniſche Kapital zögern würde, jetzt ſein Geld ſo anzulegen, ſondern erſt die Ent⸗ wicklung abwarten würde. Die nächſte Frage ſei daher, ob der Kongreß Armeeluftſchiffe bewilligen werde. Die Armee ſowohl wie die Marine hätten daran ein großes Intereſſe. Die Ausſichten ſeien günſtig, da Präſident Coolidge den Plan be⸗ günſtigen ſoll, auch hätten die Fahrten des„Z. R. 3“ und der „Shenandoah“ den Gedanken in leitenden Kreiſen populär gemacht. Die gegenwärtige Verwaltung ſei zwar gegen eine Verſtaatlichung des Luftverkehrs, würde aber wahrſcheinlich geneigt ſein, private Luftſchiffe durch ſtaatlichen Zuſchuß zu unterſtützen. Dr. Dörr be⸗ zeichnet die Lenkluftſchiffe als ein wirkliches Transport⸗ mittel im friedlichen Verkehr zwiſchen den Völkern. Ueber die Verwendbarkeit des Zeppelintyps für den Kriegsfall äußerte ſich Dörr ſehr zurückhaltend, während Heinen und Tusket erklärten, daß eine Handelsflotte von großen Luftſchiffen ſehr leicht als Hilfskräfte für militäriſche Zwecke in Kriegszeiten zu gebrauchen wären. Direktor Litchfield von der Goodyear Company erklärte einem Vertreter der United Preß, daß Dr. Eckener nach Akron, dem Sitz der Firma kommen wird, um über die Zukunft des Baues von Luftſchiffen in den Goodyearwerken zu verhandeln. Bis jetzt ſagte Litchfteld iſt noch kein Vertrag über die Herſtellung abgeſchloſſen. Er trat ferner den Gerüchten entgegen, die wiſſen wollten, daß die e die Arbeit der Friedrichshafener Werft weiterführen wird. * pdDie nächſte Fahrt in drei Monaten (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 17. Okt. An dem Frühſtück bei Staatsſekretär Wilbur nahmen außer den deutſchen Offizieren des Zeppelins noch teil der deutſche Botſchaftsſekretär Bär, die amerikaniſchen Teilnehmer an der Ueberfahrt, Kapitän Kraus und Steele, Generalmajor Lejeune, der Kommandeur der Marinetruppen Ka⸗ pitän Hough, der Direktor des Marinenachrichtenweſens Admiral Eberle und viele andere Offiziere und Mannſchaften. Nach einem Newyorker Funkſpruch dürfte die nächſte Fahrt des Zeppelin erſtin drei Monaten ſtattfinden. Nach der Ueber⸗ gabe des Luftſchiffes wird Dr. Eckener eine Reiſe durch Amerika machen und darauf nach Deutſchland zurückkehren. 2 2 Nichts Neues von Berlin! UEBerlin, 17. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtrigen Beratungen des Reichskabinetts haben ſich, wie wir hören, auf die Erörterung der verſchiedenen Möglichkeiten beſchränkt, wie die Kriſe zur Löſung gebracht werden kann. Man hat u. a. auch erwogen, ob das Kabinett in ſeiner jetzigen oder in einer veränderten Geſtalt vor den Reichstag treten ſoll. Aus Kreiſen, die dem Kanzler nahe ſtehen, hören wir, daß man wenigſtens im Lauf des heutigen Tages ſo oder ſo zur Einigung zu kommen wünſcht. Eine Stunde für die entſcheidende Kabinettsſitzung indes iſt jedenfalls noch nicht beſtimmt. Im Reichskag iſt es heute vormittag ſtill und einſam. Die deutſchnationale Jraktion iſt zwar um 10 Uhr zu einer Sitzung zuſammenge⸗ treten, hat ſich dann aber—7 wieder auf den Nachmittag vertagt. Die Demokraten werden ſich um 2 Uhr verſammeln und die Deutſche Volkspartei um 4 Ühr. Das Zentrum hat in kluger Vorausſicht eine Fraktionsſitzung für heute überhaupt micht anberaumt. Die heutige Kabinettsſitzung ſoll unter dem Vorſitz des Reichskanzler abgehalten werden. Einſtweilen iſt die Stunde für ſie aver immer noch nicht angeſetzt. Auch die Partei⸗ führer ſind zu keiner Beſprechung zum Reichskanzler geladen worden. Im Reichstag glaubt man, daß ſich die Verhandlungen dorderhand in der Richtung einer Ergänzung des Kabi⸗ netts mit mehr oder weniger der Ne ea Partei nahe⸗ ſtehenden Perſönlichkeiten bewegen werde. Von deutſchnationaler eite wird uns indes verſichert, daß die Rechte eine ſolche Löſung, ſelbſt in der Form einer Zwiſchenlöſung nicht annehmen könnte. Später nahm man dann im Reichstag vielfach an, daß es ſich jetz um die Perſon des Kanzlers drehen könnte. In der ſtilrigen Kabinettsſitzung ſollen übrigens, wie man uns mit Be⸗ timmtheit erzählt, alle Miniſter mit Ausnahme von Jarres, ſich gegen die Auflöſung ausgeſprochen haben. Die Mitteilungen Dr. Scholz' an den Reichskanzler ſ„Die„Nationalliberale Correſpondenz“ ſchreibt unter der Ueber⸗ ur Richtigſtellung“ folgende: „Gegenüber irreführenden Preſſemeldungen erfahren wir von maßgebender Seite, baß der Vbrſthende der Reichstagsfraktion der eutſchen Volkspartei, Abgeordneter Dr. Scholz am Freitag, den 10. ts. dem Reichskanzler gegenüber folgende Erklärung abge⸗ uden hat:„Nachdem die deutſchnakionale Volkspartei ſich bereit er⸗ art hat, die bekannten Richtlinien der Reichsregierung oh ne 18 ſtrich und Zuſatz als geeignete Grundlage für die Regie⸗ 5 ugsbildung anzuſehen; nachdem ſie ferner ſich bereit erklärt hat, nun ene Reichsregierung einzutreten, der der Reichskanzler Marx und * Außenminiſter Streſemann angehören, ſele nach Auffaſſung der Bore en Volkspartei die letzten Zweifel an der Erfüllung der ordusſetzungen für die Einbeziehung der deutſchnationalen Volks⸗ zureißen iſt. Ein humorvoller Zwiſchenfall ereignete ſich während der geſtrigen Sitzung des Luftfahrlausſchuſſes im Marineminiſterium. Der Raum, in dem dieſe vor ſich gehen ſollte war mit Photographen angefüllt, die den Wunſch ausſprachen, Dr. Eckener beim Ueberreichen des Fahrtberichtes auf die Platte zu bannen. Dr. Eckener willfahrte dieſer Bitte. Fünfmal überreichte Dr. Eckener den Bericht, ehe die Photographen die Szene als ge⸗ lungen bezeichneten. Dr. Eckener lachte herzlich, als er endlich ſeinen Bericht glücklich„überreicht“ hatte. Der neue Name des„3. R. 3“ (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 17. Okt. Staatsſekretär Wilbur machte bei der Bekanntgabe des neuen Namens für Z. R. 3 noch folgende Ausfüh⸗ rungen:„Laßt dies Luftſchiff ein Symbol unſerer Hoffnungen und Wünſche für Friedenszwecke, den Erbauern dieſes Luft⸗ ſchiffes, ſeinen Eigentümern und allen anderen Nationen ſein. Wir ſind vom guten Willen Deutſchland gegenüber erfüllt. Als der Fürſt von Bethlehem geboren wurde, ſangen die Engel„Ehre ſei Gott in der Höhe und Friede auf Erden“ allen, die guten Willens ſind. Als eine Erinnerung an dieſen Geſang der Engel nenne ich das Schiff „Los Angeles“. Möge es an jedem Weihnachtstage aus der Höhe der Welt den Frieden auf Erden allen Menſchen verkünden.“ Dr. Eckener an den Reichspräſidenten Der Reichspräſident hat von Dr. Eckener aus Waſhington fol⸗ gendes Danktelegramm erhalten: „Für die warmen Begrüßungsworte, welche Sie an mich und die Beſatzung 80 richten die Güte hatten, ſage ich herzlichſten Dank. Ich teile mit Ihnen die Hoffnung, daß die erfolgreiche Tat des Z. R. 3 dazu beitragen werde, das friedliche Zuſammenarbeiten der Völker zu fördern. Dr. Eckener.“ Ein Flugdienſt Sevilla—Buenos-Aires Zur Landung des Z. R. 3 erklärt El Debate, daß der Flug des Zeppelins nach Amerika für die ſpaniſch⸗amerikaniſchen Länder ein Ereignis von größtem Intereſſe ſei. Das Blatt fügt hinzu, daß mit dem Gelingen des Fluges die Durchführbarkeit des Planes eines Flugdienſtes Sevilla—Buenos⸗Aires bewieſen ſei. Die Vernunft ſoll entſcheiden Zu der glücklichen Amerika⸗Fahrt des Zeppelin werfen die„Baſ⸗ ler Nachrichten“ die Frage auf, die Botſchafterkonferenz möge die Aufhebung ihrer Zerſtörungsorder in Wiedererwägung ziehen, nicht auf Grund ſtrengen Rechtes, aber auf Grund menſchlicher Vernunft. Auch die„Züricher Poſt“ hebt die durch dan Zeppelinflug ge⸗ ſchaffenen Verkehrsmöglichkeiten hervor. Die durch Waſſerwüſten von einander getrennten Kontinente ſind näher gerückt, Abgründe zwiſchen den Völkern kleiner geworden. Daß deutſche Technik und deutſche Wiſſenſchaft dieſes kulturelle Werk geſchaffen haben— darf der Stolz des deutſchen Volkes ſein. Aber immer noch tätig iſt ſene häßliche, barbariſche und entwürdigende Beſtimmung des Verſailler Vertrages, die den Deutſchen verbietet, Luftſchiffe zu bauen. Immer noch giltig iſt die Beſtimmung, daß die Zeppelinwerft in Friedrichshafen nieder⸗ partei in die Regierung, wie ſie in den gemeinſamen Beſprechungen über die Regierungsbildung nach den Maiwahlen formuliert wurde, nunmehr behoben. Die Erweiterung der Regierung nach rechts ſei das einzige Mittel, zur Herbelführung ſtabiler R ierungsverhältniſſe und zur Vermeidung einer im gegenwärtigen Augenblick beſonders uner⸗ wünſchten Regierungskriſe. Sollten trotzdem die Fraktionen des Zentruns und der Demokraten die gemeinſame Regierungsbildung mit der Deutſchnationalen Volkspartei ablehnen, ſo könne die Deut⸗ ſche Volkspartei zu ihrem lebhaften Bedauern in Verfolg ihrer ſeit Jahresfriſt eingenommenen Haltung die bisherige Regierungskoa⸗ lition nicht mehr fortführen. Ihre Miniſter könnten demzufolge nicht mehr vor dem Reichstag erſcheinen. Ueder die formelle Löſung der durch die ſachlich nicht mehr begründete, namentlich durch die Stellung der beiden anderen Fraktionen herbei eführten Kriſe wolle ſich die Deutſche Volkspartei gern mit dieſen, insbeſondere auch mit dem Herrn Reichskanzler verſtändigen. Der Deutſchen Volks⸗ Vart geine der und ſeine ragung Der Jortführung der Ge e als geſchäftsführen⸗ des 52 55 85—— 1 85 e der 5 2 2 ieſe arung wurde in der Sitzung der Reichstagsfraktion! Deutſchen Volkspartei vom 4. Oktober emlig gebüle 5 der Erfolg der Dawesanleihe Ueber eine Milliarde gezeichnet (Speziolkabeldienſt der United Pre ß) Newyork, 17. Okt. Obgleich das Bankenſyndikat, das die In⸗ leihe zur Zeichnung auflegte, das ſtrengſte Stillſchweigen über die Höhe der Zeichnungen bewahrt, erfahren wir, daß die ge⸗ ſamten Zeichnungen auf die deutſche Anleihe ſich übereine Mil⸗ liarde Dollars belaufen. Bank⸗ und Privatzeichner ſind allge⸗ mein enttäuſcht, daß es ihnen nicht möglich war, ſo viel Anleihe zu erhalten, als ſie zu zeichnen beabſichtigten. Das Verhältnis zwiſchen 3 und e wird illuſtriert durch die Angabe einer großen Firma, die 10 Millionen zeichnen w i i Million Dollars erhalten antte 8 0 0 05 Die franzöſſche Anleihe ([Spezialkabeldienſt der United Preß) 2Newyork, 17. Okt. Die Bankiers haben beſchl i ü ck⸗ kehr Morgans aus Paris abzuwarten, ehe ſeſ 0 Frage der franzöſiſchen Anleihe beſchäftigen. Auch die Frage der belgiſchen Anleihe iſt vorläufig zurückgeſtellt worden. Berlin, 17. Okt. Der zur Zeit in Deutſchland auf Urlaub befind⸗ liche deutſche Botſchafter in Moskau Graf Brock 5 rff⸗Ra 22—25 wird anfangs der nächſten Woche nach Moskau zurückkehren, Anter dem Jwang der Londoner Abmachungen Das Geſetz über die Induſtriebelaſtung Von Regierungsrat Dr. ken Wolde Unter den Leiſtungen, die Deutſchland nach den Londoner Ab⸗ machungen en and hat, ſind nach den künftig zu zahlenden Steuerüberſchüſſen und dem Ertrag der Reichsbahngeſellſchaft die Verzinſung und Abzahlung der Induſtrie⸗Obligationen ein wichtiger Beſtandteil. Sämtlichen induſtriellen und gewerblichen Be⸗ trieben mit Einſchluß der bergbaulichen, der Schiffahrtsbetriebe, der Privatbahnen, Kleinbahnen und Straßenbahnen iſt die Verzinſungs⸗ und Tilgungspflicht eines Betrages von insgeſamt 5 Milliar⸗ den Goldmark auferlegt. Hiervon ausgenommen ſind aber die landwirtſchaftlichen Betriebe, das Verkehrsgewerbe, ſoweit es ſich nicht um Schiffahrtsbetriebe, Privatbahnen, Kleinbahnen oder Straßenbahnen 5 ſowie diejenigen Betriebe, die ausſchließlich das Bank⸗, Verſicherungs⸗, Gaſt⸗, Schank⸗ oder Beherbergungsge⸗ werbe oder den Handel zum Gegenſtand haben. Die Aufbringungs⸗ pflicht gemäß dem Aufbringungsgeſetz geht dagegen weiter: ſie er⸗ ſtreckt ſich auch auf das Verkehrs⸗, Bank⸗, Verſicherungs⸗, Gaſt⸗, Schank⸗ und Beherbergungsgewerbe ſowie den Handel. Von jeder Belaſtung frei bleibt aber in beiden Fällen die Land⸗ wirtſchaft mit Einſchluß der Forſtwirtſchaft, Gärtne⸗ rei, Viehzucht, Fiſcherei und des Weinbaus. Frei bleiben ferner Unternehmen, wenn das zur Vermögensſteuer heran⸗ zuziehende Betriebsvermögen den Betrag von 50 000 Goldmark nicht überſteigt, während im Aufbringungsgeſetz die Grenze auf 20 000 Goldmark feſtgeſetzt iſt. Im übrigen richtet ſich der Betrag, mit dem der einzelne Unternehmer belaſtet iſt, nach dem auf Grund der Vermögensſteuer⸗ veranlagung ermittelten Betriebsvermögen. Bei der erſten Um⸗ legung wird von dem für das Jahr 1924 Betriebsver⸗ mögen ausgegangen. Um in Zukunft bei einer Verminderung des Betriebsvermögens ſich ergebende Härten zu vermeiden, kann von Zeit zu Zeit nach Maßgabe der Veranlagung zu ſpäteren Ver⸗ mögensſteuern eine Neuumlegung der Laſt erfolgen, wobei— dies iſt eine bemerkenswerte Neuerung— die Ertragsfähigkeit der ein⸗ zelnen Betriebsvermögen berückſichtigt werden kann. Um einen Verteilungsſchlüſſel für die Geſamtlaſt zu haben, iſt beſtimmt, daß von der Geſamtbelaſtung tragen ſollen: a) Schwerinduſtrie(Bergbau, Eiſen⸗ und Stahlerzeugung) 20% b) Maſchinen⸗ und elektriſche Induſtrie einſchließlich der. Ebekirtzitätserzeugungz„„%„„%„„„„ 6iE4179 e) Chemiſche Induſtrie„ V330 rilipdngneee Die reſtlichen 48% verteilen ſich auf ſämtliche anderen indu⸗ ſtriellen und gewerblichen Betriebe. Die Laſt ſelbſt wird durch eine Hypothek des öffentlichen Rechts(öffentliche Laſt) an erſter Stelle geſichert. Dieſe Hypothek iſt bereits am 1. September 1924 an den zum Vetriebsvermögen des belaſteten Unternehmers gehörigen in⸗ ländiſchen Grundſtücken(Erbbaurechten, Kohlenabbaugerechtigkeiten, Bergwerkseigentum oder Bahneinheiten) zur Entſtehung gelangt. Eine Eintragung in das Grundbuch oder Regiſter iſt grundſätzlich nicht erforderlich. Es kann jedoch nach näherer Beſtimmung der Reichsregierung ein Vermerk über die Belaſtung von Amtswegen eingetragen werden. Auf Antrag des Eigentümers, des Inhabers des belaſteten Rechts, der Bank für Induſtrie⸗Obligationen, oder des Treuhänders muß ſogar eine Eintragung vorgenommen werden. Die öffentliche Laſt geht allen anderen Rechlen— mit Ausnahme der Schweizer Goldhypotheken gemäß der Beſtimmungen des deutſch⸗ ſchweizeriſchen Staatsvertrages vom 25. 3. 1923— im Range vor. Wegen der Anſprüche aus der Belaſtung findet auf Antrag der Bank für Induſtrie⸗Obligationen im Einvernehmen mit dem Treuhänder die ſofortige Zwangsvollſtreckung in das geſamte bewegliche und un⸗ bewegliche Vermögen des belaſteten Unternehmers ſtatt gemäß den Vorſchriften der Zivilprozeßordnung und des Geſetzes über die Zwangsverſteigerung und Zwangsverwaltung. In Höhe der auf den einzelnen Unternehmer entfallenden Bela⸗ ſtung ſind Einzelobligationen auszuſtellen. Dieſe Obliga⸗ tionen lauten auf den Namen der Bank für Induſtrieobligationen und ſind für den Gläubiger unkündbar. Der Belaſtete iſt dagegen berechtigt, ſie ganz oder teilweiſe zum Nennbetrage zurückzukaufen, ſolange ſie in der Hand des Treuhänders ſind. Die Stücke der zurück⸗ gekauften Einzelobligationen hat der Treuhänder zu vernichten, wo⸗ rüber der Schuldner eine Beſcheinigung erhält. Hat er ſämtliche Einzelobligationen ſeines Unternehmens zurückgekauft, ſo iſt er dauernd von der Laſt befreit, die im Zeitpunkt des Rückkaufps be⸗ ſtanden hat. Eine neue Belaſtung wegen eines etwaigen Vermögens⸗ aee darf bei der nächſten Neuumlegung nicht vorgenommen werden. Was die Verzinſung und Tilgung betrifft, ſo ſind im erſten Jahr keine Zinſen zu zahlen, im zweiten Jahr 2½ Proz. 125 Millionen Goldmark, im dritten Jahr 577= 250 Millionen Goldmark.im vier⸗ ten und in den folgenden Jahren 5 Prozent Zinſen ſowie 1 Prozent Amortiſation. vierten Jahre beginnt alſo die volle Verzinſung und Tilgung, was einer jährlichen Leiſtung von 300 Millionen Goldmark entſpricht. Die einzelnen Zins⸗ und Tilgungsbeträge ſind von dem Unternehmer an die Bank für Induſtrieobligationen zu zahlen. Durch die Zahlung an die Bank wird der Unternehmer dem Gläubiger gegenüber befreit. Wegen der Form der Ausſtellung der Einzelobligation iſt noch Folgendes zu bemerken: Die Finanzämter teilen den einzelnen Unternehmern die auf ſie entfallenden Beträge der Laſt mit und fordern ſie gleichzeitig unter Uebermittlung eines Muſters zur Un⸗ terzeichnung der Eingelobligationen auf. Dieſe werden darauf durch Vermittlung der Finanzämter der Bank für Induſtrieobligationen übergeben. Die Ausſtellung der Einzelobligationen kann durch Geldſtrafe nach Maßgabe des§ 202 der Reichsabgabenordnung er⸗ zwungen werden. Wird die Verpflichtung zur Ausſtellung nicht oder nicht rechtzeitig erfüllt, ſo hat der Leiter des zuſtändigen Finanzamtes mit Wirkung für den Unternehmer die betreffende Ur⸗ kunde auszuſtellen. Bis ſpäteſtens 28. Februar 1925 hat die Ueber⸗ gabe der e, e ee an die Bank und den Treuhänder zu hrung zu erfolgen. In der Zwiſchenzeit iſt bis zum 1. November d. Js. eine vorläufige Kollektivobligation über 5. Milliarden Goldmark auszuſtellen und der Bank und dem Treu⸗ händer zu übergeben. Dieſe Kollektivobligation, für welche die deutſche Regierung in gleicher Weiſe wie für die Einzelobligationen die Gewährleiſtung übernimmt, iſt von ſieben Vertretern der deut⸗ ſchen Induſtrie, welche in der ſoeben erſchienenen Bekanntmachung zur Durchführung des§ 70 des Induſtrie⸗Belaſtungsgeſetzes vom 26. Septemher 1924 näher aufgeführt„zu underzeichnen. werden. BVBehandlung der Abrüſtunasfrage von Wichtiakeit iſt, denn hinter 2. Seite. Nr. 484 Freitag, den 17. Oktober 1924 Für die Zwecke der Durchführung des Induſtriebelaſtungsge⸗ ſetzes iſt von der Reparationskommiſſion ein Treuhänder er⸗ nannt. Ein weſentliches Recht des Treuhänders beſteht darin, Ein⸗ gelobligationen im Betrage von 500 Millionen Goldmark von den⸗ ſenigen Unternehmuagen, die für die Vermögensſteuer 1924 mit dem größten Betriebsvermögen veranlagt ſind, zu veräußern. Es hat ſeinerzeit bei den Verhandlungen im Organiſationskomitee bei dieſem Punkte heftige Kämpfe gegeben, da auf der Gegenſeite das Beſtreben beſtand, einen möglichſt großen Teil der Einzelobliga⸗ tionen veräußerlich zu machen, um auf dieſe Weiſe gewichrigen Einfluß auf das deutſche Wirtſchaftsleben zu bekommen. Wenn er⸗ reicht worden iſt, daß nur ein Zehntel ſämtlicher Einzelobligationen veräußert werden dürfen, ſo iſt dies immerhin als ein Erfolg unſerer Verhandlungsführer zu buchen. Für die Obligationen der Schiffohrtsunternehmer und der Bahſunternehmer beſteht das Recht des Treuhänders zur Ver⸗ außerung nicht. Die Tilgung der veräußerten Obligationen erfolgt im Wege der Ausloſung. Der Unternehmer kann ſelbſt derartige Obligatlonen im freien Markt ankaufen und hierdurch eine ver⸗ ſtärkte Tilgung vornehmen. Bevor der Treuhänder zur Veräuße⸗ rung ſchreitet, hat er den betrefſenden Unternehmer hervon in Kenntnis zu ſetzen und ihm während eines Monats Gelegenheit zum Rückkauf zu geben. Die nicht veräußerten Einzelobligationen dienen als Sicherheit für die von der Bank ausgegebenen Induſtrie⸗ bonds, die bis ſpäteſtens 28. Februar 1925 von der Bank dem Treu⸗ händer zu übergeben ſind. Es ſind dies verzinsliche Inhaber⸗ papiere, welche im Wege der Ausloſung getilgt werden. Die Bank ſtellt Induſtriebonds von insgeſamt 5 Milliarden Goldmark aus, von denen 4% Milliarden dem Treuhänder übergeben werden. Unter Zuſtimmung der Reichsregierung kann vereinbart werden, daß gegen Rückgabe der Induſtriebonds Bonds in ausländiſcher Währung ausgeſtellt werden, um eine beſſere Unterbringung der Vonds im Auslande zu ermöglichen. Schuldnerin aus den Induſtrie⸗ bonds iſt die Vank. Die einzelnen Zins⸗ und Tilgungsbeträge ſind von der Bank für Rechnung des Treuhänders auf dae nto des Agenten für Reparationszahlungen bei der Reichsbank einzu⸗ zoßten. Durch die Einzahlung auf des Konto wird dis Bar de Inhabern der Induſtriebonds gegenüber befreit. Die Vank kann jederzeit Induſtriebonds im freien Markte ankaufen und hierdurch eine berſtärkte Tilgung erzielen. Vom 1. Januar 1937 ab kann die Veonk eine Geſamtkündigung der Anleihe vornehmen. Schließ⸗ lich iſt noch aus der Fülle der Einzelheiten des Geſetzes hervo zu⸗ heben, daß die deutſche Regierung für Kapital, Zins und Tilgung der Einzelobligationen Garantie übernommen hakl, Im Falle der Zahlung durch das Reich, iſt der Schuldner dem Reiche gegenüber erſatpflichtig. Hierüber ſollen noch nähere erlaſſen Zuſammenfaſſend muß betont werden, daß die jetzt geſchaffene Belaſtung für die deu tſche Induſtrie überaus ſchwer iſt. Sie geht über die vorkriegsmäßige Belaſtung, die auf 4,0 Milli⸗ arden Goldmark mit einem Zinsfuß von—4½ Prozent geſchätzt wird, hinaus. Ob die Induſtrie imſtande ſein wird, dieſe gewaltige Reparationsſchuld zu tragen, wird die Zukunft lehren. Spanien und die Abrüſtungsfrage Ein Inkerview mit König Alfons V Paris, 17. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Die nord⸗ amerikamſche„News Papers Allianz“ veröffentlicht ein Indter⸗ view ihres Vertreters mit dem König von Spanien, Alfons XIII. Der König äußerte ſich folgendermaßen:„Es iſt ſehr bedauerlich, das ſich die Vereinigten Staaten bei der Frie⸗ denskönferenz von der europälſchen Politik gänzlich zur ü ck⸗ gezogen haben. Das bedeutet für Eurora einen unerträglichen Zuſtand. Ich alaube, daß der Völkerbund richt genügend demo⸗ kratiſtert iſt und deshalb Amerika Mißtrauen einflößt. Der Völker⸗ bund iſt durch den Rat der großen Nationen monopoliſiert worden. Die Vollſitzung, in der die kleinen Nationen auf aleichem Fuße mit den großen behandelt wurden, ſpielt hier keine Rolle. Es iſt meine feſte Ueberzeuaung. daß Spa nien einen ſtändigen Si im Rake erhalten müßte. Denn wir haben eine wichtige Stellung in Europa. Gleichzeitig werden wir als Jührer de⸗ lateiniſchen Amerikas betrachtet. Ich bin weder Angreiſer noch Geaner der Abrüſtung. Spanien iſt auf der Waſhinatoner Konferenz vergeſſen worden. Es iſt uns nicht die Gelegenheit ge⸗ boten worden, unſeren Standvunkt klarzuſtellen, und man hat, ohne uns zu befragen. uns Abrüſtunasvorſchriften gemacht, mit denen wir uns nicht befreunden können. Die Waſhingtoner Kon⸗ ferenz beſchäftiate ſich nur mit Seeabrüſtungen. Es war ihre Auf⸗ aabe. ſich auch mit den Land⸗ und Luftabrüſtungen zu beſchäftigen. Ich möchte zu bedenken geben, daß die ſozialen und wirtſchaftlichen Bedingungen in den neuen Ländern auch verſchieden bewertet wer⸗ den müſſen. Deshalb mache ich auch den Vorſchlaa, daß jedes Sahr eine Anpaſſung der Rüſtungen an den allgemeinen Stand der Dinge und im Einklana mit den gegebenen Umſtänden gegeben werden müßte.“ Der„Matin“ bemerkt zu dieſem Interview, daß eine weitere Spanien ſtänden nicht allein die ſüdamerikaniſchen Staaten, ſondern es ſind auch ganz weſentlich Curopas Intereſſen engagiert, deren Einfluß nicht zu unterſchätzen iſt. Das SGeld auf der Straße lkriminalroman von Ortfried 0 (Nachdruck verboten. 155(Fortſetzung folgt.) „Das ſcheint mir auch ſo, und ich bitte nun weniaſtens um eine offene männliche Erklärung——“ 4 Wehn verſtand—— er ſah Gugenheim mit entſetzten Augen an. „Sie glauben doch nicht etwa, daß ich—“ „Erklären Sie mir, wie iſt es möglich, daß Herr Gibſon eine Quittung und noch dazu eine von Ihrem Herrn Vater unterzeichnete beſitzt. Glauben Sie, daß eine Fälſchung—“ „Ausgeſchloſſen, meines Vaters Unterſchrift iſt ſehr charakteri⸗ ſtiſch und Gibſon kennt ſie ſeit langen Jahren.“ Des Kommerzienrats Geſicht wurde etwas milder. Er hatte wohl erwartet, daß Fritz ſich dieſen Ausweg offen halten würde. „Herr Kommerzienrat, ich muß Ihnen etwas ſehr Seltſames erzählen.“ „Nun?“ „Mein Vater hatte mir eine Quittung für Gibſon unterſchrieben, ſie iſt mir abhanden gekommen.“ „Sehr ſonderbar, wie war denn das?“ „An jenem Abend, der dem Tage vorherging, an dem ich zu Ihnen kam. Ich erwartete Gibſons Beſuch und ließ mir deshalb die Quittung geben. Dieſe und noch eine andere mit einer Blanko⸗ unterſchrift. Ich tat ſie in meine Mappe und legte ſie offen auf mein Pult. An dieſem Abend ſtürmte ſo viel auf mich ein— ich war vollkommen verſtört— Ihr Brief, das Schreiben von Gibſon— ich verſuchte ihn im Hotel zu erreichen und erhielt die Nachricht von ſeiner Abreſſe— ich war vollkommen gebrochen.— Der bevor⸗ ſtehende Ultimotermin, an dem ich nicht regulieren konnte,— mein kranker Vater— ich hatte vollkommen den Kopf verloren. Da habe ich eben vergeſſen, die Quittungen einzuſchließen; es war leichtſinnig, natürlich, aber ich war eben meiner ſelbſt nicht mächtig. Ich lieſ in den Straßen umher und traf Oletzki. Er ſagte mir, daß er von ſeinem Onkel die zweihunderttauſend Mark für mich bekommen habe und ſchlug mir vor, ihn nach der Faundiele zu begleiten; er fragte, ob ich eine von meinem Vater unterzeichnete Quittung bei mir habe. Ich ſagte, ich hätte ſie im Bureau. Er erklärte, daß er am nächſten Hamids. neue Mannheſmer Jeitung(Abend⸗Ausgabe] Warum die Franzoſen das Reichsbanner ſchätzen Die franzöſiſche Liga für Menſchenrechte hat nun auch in Ludwigshafen eine deutſch⸗franzöſiſche Berſammlung abgehalten. An der Veranſtaltung nahmen eine große Anzahl von uniformierten und nichtuniformierten Reichsbannerleuten keil, die von dem Redner, dem Generalſekretär der franzöſiſchen Liga für Menſchenrecht Guernut beſonders begrüßt(ö) wurden Der Franzoſe erklärte, daß er auf dieſe republikaniſche Organi⸗ ſation beſonderes Gewicht()) lege, weil das Reichsbanner Schwarz⸗Rol⸗Gold dazu berufen ſei, der deutſchen Demokratie eine weſentliche Stütze zu ſein. Reichsbannerleuten habe er es übrigens auch zu danken, daß er noch am Leben ſei., das in Hagen in Weſtfalen von Völkiſchen ſehr bedroht geweſen ſei.(2) Zu dieſen Ausführungen bemerkt die ſozialdemokratiſche„Pfäl⸗ ziſche Poſt“, daß ſich der Franzoſe in dem nunmehr auch in Ludwigs⸗ haben ins Leben gerufenen Reichsbanner durchaus nicht täuſche, es ſei nur zu wünſchen, daß auch ſeine übrigen Landsleute der gleichen Meinung ſeien und der Ausbreitung des Reichsbanners im beſetzten Gebiet keinerlei Schwierigkeiten machten. Um die Kriegsſchuldfrage ging der Redner mit der Erklärung herum, daß kein Volk den Krieg gewollt habe, ſondern nur verhält⸗ nismäßig wenige Leute in den einzelnen Ländern aus dynoſtiſchen, imperialiſtiſchen und kapitaliſtiſchen Gründen. Zur;ᷓparationsfrage erklärte der Redner, daß ohne die Löſung der Reparations⸗ und Sicherheitsfrage für Frankreich ein dauernder Weltfrieden unmöglich ſei. Der Franzoſe ſprach dann ſehr viel von Gerechtigkeit und von Menſchlichkeit, man vermißte ſedoch die praktiſche Schlußfolgerung daraus, nämlich die Forderung auf Wiederherſtellung der vertrags⸗ mäßigen Zuſtandes im beſetzten Gebiet und auf Reviſion des ſogen. Ordonnanzenrechtes und auf Entmilitariſierung der franzöſiſchen Ver⸗ waltung im beſetzten Gebiet. Der erſte deutſche Redner, Studienrat Kim bel⸗Ludwigshafen, trat für die Entmilitariſterung der Völker und die pazifiſtiſche Er⸗ ziehung der Jugend ein, und ſchloß mit einem Hoch auf die Brüder⸗ lichkeit zwiſchen Frankreich und Deutſchland. Von den folgenden Dis⸗ kuſſtonsrednern und Rednerinnen muß ſelbſt das ſozialdemokratiſche Organ von Ludwigshafen zugeben, daß ſie„meiſtens recht ſchwärmeriſch veranlagt ſeien und den Boden der Realität, ver⸗ laſſen hätten“. Der Abend ſchloß damit. daß der verſtorbene fran⸗ zöſiſche Dichter Anatole Frauce durch Erheben von den Sitzen ge⸗ ehrt wurde. Beſchloſſen wurde, in der nächſten Zeit einen gemein⸗ ſamen Familienabend der„deutſchen und franzöſiſchen Friendens⸗ freunde“ abzuhalten. die Näumung der dortmunder Zohe Von zuſtändiger Seite erfahren wir zu der Räumung der Dortmunder Zone: Die Räumungszone erſtreckt ſich bis zum Schnittpunkt der nördlichen Grenze des Landkreiſes Hagen und dieſer folgend bis zur Ruhr. Später dürfte Lütgen⸗Dortmund ge⸗ räumt werden. Dagegen bleibt die Zone des Landtreiſes Hagen Städte Herdecke und Wetter auch weiterhin beſetzt. Die Gültigkeit des Negiegeldes Entgegen einer Nachricht, wonach die Regie die Einziehung der Regiebonds angeordnet habe und die Hälfte der Regiegutſcheine bereits aus dem Verkehr gezogen ſei, teilte das„Echo du Nhin“ mit, daß dieſe Nachricht zum mindeſten verfrüht ſei und daß der Regiefrage bis zur endgültigen Liquidation der Regie von ihr in Zahlung ge⸗ nommen werde. Um den Verkehr mit großen Stücken von Regiegeld einzuſchränken, leiſte die Regie aber ihre ganzen Zahlungen in fran⸗ zöfiſchen Franken und verwende nur bei der Ausgabe von kleinem Geld Regiebonds. Der Moſſu konflikt Entſpannung in Sicht Der„Daily Telegraph“ meldet aus Konſtantinopel, daß die Lage angeſichts des Beſchluſſes der engliſchen Regierung, die Moſſulfrage dem Völkerbund zu unterbreiten, an Schärfe eingebüßt habe. Die türkiſche Preſſe fährt immerhin fert, zu er⸗ klätren, daß die Türkei unter keinen Umſtänden auf Moſſul ver⸗ zichten könne und es darum nicht möglich ſei, alle Eventualiläten vorauszufehen, falls die Entſcheidung des Völkerbundes für die Tür⸗ kei ungünſbig ausfallen ſollte. Genfer Korreſpondent des Blattes erfährt, daß Hy mnans eine beſondere Sizung des Völkerbundrates einberuſen habe, um die Lage im Irak zu beſprechen. Es ſtehe noch nicht feſt, ob die Konferenz in Paris oder Genf ſtattfinden werde. Wegen der ſchwediſchen Regierungskriſe ſei es Branting, dem Refeten⸗ ten über die Moſſulfrage nicht möglich, lange von Stockholm ab⸗ weſend zu ſein. Branting würde es vorziehen, nach Paris an ſtatt nach Genf zu ziehen. London, 17. Okt. Di„Times“ meldet aus Kairo den Tod Izzet Paſchas in Heliopolis. Izzet Paſcha war ſeinezeit die krechte Hand und der vertrauteſte Rakgeber des Sultans Abdul ſchaften bekleidete er das Amt eines Aufſichtsrates. Letzte Meloͤungen Die neue Lohnbewegung der Eiſenbahner Wie wir bereits meldeten, iſt geſtern in einer Konferenz der Gewerkſchaften beſchloſſen worden. das Lohnabkommen der Eiſen⸗ bahnarbeiter zum 1. November zu kündigen. Dieſer Beſchluß wurde einmütia von den Gewerkſchaftsvertretern aller Richtungen ge⸗ faßt. Der hevorſtehende Kampf um die Löhne wird zweifellos gegen⸗ über den früheren Verhandlungen mit der Reichsregierung eine nicht unweſentliche Verſchärfung zeigen. In den Kreiſen der Ge⸗ werkſchaften wird offen erklärt. daß eine Verpflichtung zur Rückſicht⸗ nahme der Beamten und Arbeiter gegenüber der Reichsbahngeſell⸗ ſchaft heute nicht mehr in dem Maße beſteht, wie ſie ſelbſtverſtändlich war gegenüber der alten Reichsbahn als einem intregierenden Be⸗ ſtandteil des deutſchen Reichsvermögens. Die Gewerkſchaften er⸗ blicken heute nach ihrer eigenen Erklärung in der Reichsbahn⸗ geſellſchaft lediglich ein auf Erwerb gerichtetes Un⸗ ternehmen, das nicht anders behandelt werden könne wie ein beliebiger Privatbetrieb. Zu dieſer Anſicht ſei man vor allem ge⸗ kommen, weil auch die Reichsbahngeſellſchaft gegenüber dem Per⸗ ſonal einen reinen Unternehmerſtandpunkt eingenommen habe. Heidelberger Kommunalfragen sch. Heidelberg, 17. Okt.(Eig. Bericht.) Stadrrat Geora Kalk⸗ ſchmitt hat aus geſchäftlichen Gründen ſeinen Rücktritt angezeigt. Der Stadtrat hat den Rücktritt mit dem Ausdruck des Dankes für die bisherige Mitarbeit autgeheißen. Da die Vorſchlaasliſte der bürger⸗ lichen Parteien einen Erſatzmann nicht mehr enthält, ſoll bei der näch⸗ ſten Bürgerausſchußſitzung Erſatzwahl ſtattfinden.— Für den Neu⸗ bau der Oberrealſchule iſt der Platz an der Werderſtraße (Tennisplatz) in Ausſicht genommen. Wegen der Verleguna des Tennisplatzes ſind Schritte eingeleitet. Die Gewerbeſchule ſoll an die Stelle der Häuſernummer 11—15 der Unteren Neckarſtraße errichtet werden.— Die von der Bade.⸗G. Heidelbera vorgelegten Pläne über die Errichtuna eines Kurhauſes bei dem Quellengrundſtück werden gebilligt.— Wegen der Errichtung eines Altersheims ſoll mit der Verwaltung des Landfriedſtiftes ins Benehmen getreten werden.— Das von dem Badeanſtaltsbeſitzer Kiefer vorgelegte Proſekt einer Badeanſtalt wurde durchgeſprochen. Mit dem Vorſchlage der Errichtung einer Badeanſtalt zwiſchen den beiden Brücken konnte ſich der Stadtrat nur befaſſen, wenn die Anſtalt unter⸗ balb der Stadthalle errichtet würde und wenn die Ausſicht vom Neckarſtaden aus nicht beeinträchtigt wird. Exyloſionskataſtrophe 22: London, 17. Okt.(Von unſerem Londoner Vertreter.) In Grendook eypplodierte am Mittwoch durch das Niederfallen eines Sauerſtoffzylinders eine ganze Wagenladung ſolcher Zy⸗ linder, die in dem Depot vor dem Warenhaus der Dockgeſellſchaft abgeladen wurden. Die Wirkung war furchtbar. Ein gegen⸗ überſtehender Straßenbahnwagen wurde zertrümmert, 40 Inſaſſen wurden ſchwer verletzt. Das Dock und ungefähr 30 Häuſer in der Nachbarſchaft erlitten erhebliche Beſchädigungen. Die Dockarbeiter und Bewohner der Häuſer wurden ſchwer verletzt. sch. Heidelberg. 17. Okt.(Eig. Ver.) Infolge des Abbaugeſetzes iſt der Direktor der mediziniſchen Poliklinik, Prof. Dr. Fleiner, von ſeiner Stellung zurückgetreten. Er bleibt jedoch weiterhin leiten⸗ der Arzt im Diakoniſſenhaus ſowie des St. Joſefhauſes und wird auch noch Vorleſungen halten. sch. Heidelberg. 17. Okt.(Eig. Ber.) Der Verein Badiſche Heimat hält z. Zt. im neuen Kollegienhauſe einen Heimat⸗ kurs ab, der am Donnerstag nachmittag unter aroßer Beteiliaung eröffnet wurde Den erſten Vortraa hlelt der Vorſitzende des Orts⸗ ausſchuſſes, Prof. Dr. Fehrle über Volkspſychologie. Im Anſchluß daran ſorach Dr. Zeeh⸗Heppenheim über das Thema:„Was iſt Volkskunſt?“ Wir werden über den Kurſus. der in erſter Linie der Volkskunde gewidmet iſt, noch berichten. Hunderten wurde heute morgen auf dem Anhalter Bahnhof der ame⸗ rikaniſcher Filmſtar Jackie Coogan erwartet. Bei ſeiner Fahrt beſonders an der Kreuzung der Leipziger Straße überall erkannt und mit Rufen und Winken begrüßt. Vor dem Hotel Adlon gibt es eine kleine Empfangsfeier. Ein Mädel überreicht ihm einen großen Teddybären.— Hoffentlich wird in Berlin der übliche Cooganrum⸗ mel, wie er ſich in anderen Ländern Europas gezeigt hat, nicht fortgeſetzt. Nachtrag zum lokalen Teil Direktor Emil Pruß f. Nach beinahe 25jähriger Tätigkeit in den Rheinmühlenwerlen iſt Direktor Emil Bruß in vergangener eine bedeutende Rolle ſpielte und insbeſondere die Intereſſen der geſamten Müllerei den maßgebenden amtlichen Stellen gegenüber vertrat, erleidet die Mannheimer Handelswelt einen ſchweren Verluſt. Direktor Bruß war eine markante Perſönlichkeit, der ſich allgemeiner Beliebtheit erfreute und ſich durch kaufmänniſchen Weitblick und her⸗ vorragende Geiſtesgaben auszeichnete. In mehreren Aktiengeſell⸗ 2 zu nehmen, oder aber, er wolle am nächſten Morgen ganz früh in das Geſchäft kommen. Ich zog es vor, gleich heimzugehen und erwartete Oletzti am nächſten Morgen. Er kam nicht und, wie ich in ſeiner Wohnung nachfragte, erfuhr ich daß er abgereiſt war, ohne mich aufzuſuchen; dann erſt ging ich zu Ihnen.“ „Warum haben Sie mir davon nichts geſagt?“ „Offen geſtanden, ich hielt es für einen ſchlechten Scherz, den ſich Oletzki, der mich nicht leiden konnte, mit mir erlaubte.“ „Für einen Scherz?“ 8 „Ich konnte nicht glauben, daß Gibſon Hletzki, den er als leicht⸗⸗ ſinnig kennt, eine ſolche Summe anvertraute.“ „Aber wie konnte Oletzki wiſſen?“ „Ich hatte es ihm geſagt. Ich hatte ihn um die Adreſſe ſeines Onkels gebeten, weil ich in meiner Not an ihn telegraphieren wollte, um ihn um Ueberweiſung des Geldes zu bitten.“ „Aber die Quittung?“ „In meiner Erregung, der Angſt vor dem Zuſammenbruch, der Freude über Ihre gütige Hilfe, habe ich die Quittung ganz vergeſſen, erſt einen Tag ſpäter dachte ich daran, wie ich die andere, die Blanko⸗ quittung, auf meinem Pulte fand.“ „Ein unbegreiflicher Leichtſinn.“ „Ich bitte Sie, halten Sie ihn für Kopfloſigkeit.“ Gugenheim ſchwieg und überlegte. „Dann meinen Sie alſo, daß Oletzki vielleicht in der Nacht in Ihrem Geſchäft eingebrochen iſt und die Quittung geſtohlen hat?— Sehr wahrſcheinlich!“ Nein, Herr Kommerzienrat, vollkommen ausgeſchloſſen.“ „Wieſo?“ 5 „Ich bin ſelbſt die ganze Nacht im Vureau geweſen.“ „Im Bureau?“ „Wir haben, daran anſchließend, ein Zimmer, in dem ich öfter ſchlief, wenn wir viel Geldwert im Schrank hatten. Ich war in dieſer Nacht ſo unruhig.“ 5 ̃ 80 Wieder ſtutzte Gugenheim. Er war eigentlich feſt von der Schuld des jungen Wehn überzeugt geweſen und nun nahm dieſer ſich ſelbſt jede Möglichkeit, den Verdacht abzulenken. Plötzlich ſchrie Wehn auf: „Herr Kommerzienrat—“ „Nun?“ „Reden Sie, Sie ſind es mir ſchuldig, jeden Gedanken zu äußern.“ „Ich ſagte Ihnen, daß ich vollkommen den Kopf verloren hatte. Ich war in das Hinterzimmer gegangen— ich hatte in meiner Ver⸗ zweiflung etwas getrunken— ich muß wohl eingeſchlafen ſein, da weckte mich ein Poltern im Laden, ich eilte hinaus und merkte, daß die Tür offen ſtand, die zur Straße führte—“ Der Kommerzienrat lächelte ironiſch. „Alſo doch Einbrecher?“ „Nein. Wieder war ich der Schuldige. Ich hatte wohl zuge⸗ ſchloſſen, aber die Tür vorher nicht eingeklinkt, die Zunge des Schloſſes hatte nicht gefaßt. Mann, der mit einem Handkoffer in einiger Entfernung ging.“ „Sie kannten ihn?“ „Es war der Buchhalter Otto Krüger.“ „Sie riefen ihn an?“ „Wie ſollte ich, ich hatte ja noch nicht den geringſten Verdacht. nung war und legte mich wieder ſchlafen.“ „Und?“ kam, die offene Tür bemerkte, und während ich ſchlief, drinnen war.“ „Und die Quittung ſtahl?“ „Vielleicht.“ „Aber wie käme Krieger mit Herrn von Oletzki zuſammen?“ ſich vor dem Laden getroffen haben?“ denn Krüger, daß Sie die Quittung hatten?“ „Nein.“ „Herr Wehn, das iſt doch allzu phantaſtiſch. Oletzkt trifft Krü⸗ ger, ſie gehen in der Nacht zuſammen in den Laden, er ſucht au Ihrem Pult eine Dutttung, von deren Exiſtenz er nichts weiß, er⸗ Ihre Nerven in fieberhafter Erregung ſind?“ „Sie haben recht, es iſt nicht zu glauben.“ „Kannte denn Krüger Herrn von Oletzki?“ „Nicht daß ich wüßte.“ Morgen abreiſe und ſchlug mir vor, in der Nacht mit ihm bei dem Geſchäft vorbeizugehen und das Geld gegen die Quittung in Empfang „Ich weiß nicht,— mir kommt ein Gedanke, aber er iſt ſo übizarr, ſo unwahrſcheinlich—“ * Ton an. =Berlin, 17 Okt.(Von unſerem Berliner Büro) Von vielen im Automobil durch die Stadt wurde er in der Wilhelmſtraße und Nacht an den Folgen eines Herzſchlages plötzlich verſtorben. Mit dem Hinſcheiden dieſes Mannes, der im Mannheimer Geſchäftsleben Ich glaubte, der Wind hätte die Tür auf und zugeſchlagen, ich ſah auf die Straße und bemerkte einen Ich ſchloß die Tür, überzeugte mich, daß im Laden alles in Ord⸗ „Es wäre immerhin denkbar, daß Krüger am Laden vorbei⸗ „Das weiß ich nicht, es iſt ſehr wahrſcheinlich. Sollten die beiden ſtiehlt ſie, Oletzti gibt ihm das Geld, und während der ganzen Ab. wicklung ſchlafen Sie nebenan den Schlaf des Gerechten, obgleich Gugenheim ſchüttelte den Kopf, er nahm elnen väterlichen 15 Gortſ. folgt) 117JJJ ²˙ m) ̃!. ̃Ü, bwĩ. Frr Freitag, den 17. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) — PFPPPPPVPPVVVTVTVTVTGTC0VVVVVVVVVbVbVVVVb—————————— 3. Seite. Nr. 484 Städtiſche Nachrichten Wie die Jeppelinfahrt im himmel uffgenumme worre iſch Es ſitze im Himmel am deitſche Diſch Die alde Vederane: 'r Bismarck,'r Molke,'r alde Fritz Un annere der große Ahne. Sie ſchaue net bſunners vergnieglich drein; Sie hawwes vum Wandel der Zeide, Ihr Deitſchland, ihr liewes, ſehn ſe in Not. Des mag ihne Kummer bereide. Un, daß aach driwwe am annere Diſch Die Meſſieurs renommiere Vun Jena, vun Auſterlitz, vun'r Schlacht an der Marn' Un en große Schbekdagel verfiehre. Do ſchtürmt uff eemol e Engelche rein Un hot e Depeſch gebrunge: Dir Zeppelin iſch nach Amerika, Die große Fahrt iſch gelunge. Des war e Jubel, Heil Zeppelin! Un Heil aach Petrus, dem Alde, Der während der Fahrt verſchtännich un fein Des Wedder im Jaum gehalde. Un Moltkes ernſchdes un ſchtrenges Geſicht Erhellt ſich uff eemol wieder; Er beugt ſich lächelnd zu Bismarck hin: Der deitſche Aar regt ſich wieder. Sie ſchaue widder vergnüglich drein, Die alde ſelige Ahne. — Die Meſſieurs driwwe werre recht ſchtill, Sie möge ſo manches ahne. A. Weber. Staòtrat Sernhard Foshag 7 Im Alter von 71 Jahren iſt heute morgen Stadtrat Bernhard Foshaa nach längerem Leiden verſchieden. Am 2. Auauſt 1853 geboren, wurde er als Kandidat der ſozialdemokratiſchen Partei am 7. September 1893 zum Stadtverordneten gewählt. Zebn Jahre ge⸗ börte er dem Bürgerausſchuß an. Am 4 Juni 1904 wurde er in den Stadtrat gewählt, in dem er als drittes di nſtälteſtes Mitalied eine ſehr fruchtbringende Tätiakeit entfaltete. Seine beſondere Fürſorge widmete er dem Allgemeinen Krankenhaus Er war lange Jahre ſtellvertretender Vorſitzender der Krankenhauskommiſſion und bis zu ſeinem Tode Pfleger des Krankenhauſes. Ebenſo war er lange Jahre Vorſitzender der Haushaltskommiſſion. Ein Hauptaebiet der weit⸗ verzweigten Tätiakeit Foshaas war die Armenkommiſſion. Bürger⸗ meiſter v. Hollander, der ſ. Zt. das Fürſorgeweſen leitete, konnte ſich keinen eifrigeren, verſtändnisvolleren und mit den Nöten der Armen mehr vertrauten Mitarbeiter„ünſchen. Auch in dieſer Kommiſſion war er lange Jahre ſtellvertretender Vorſitzender. Nach der Neu⸗ organiſation des Armenweſens betätiate er ſich in der gleichen tat⸗ kräftigen Weiſe in der Jugendfürſorge und in der Armen⸗ und Wohl⸗ fahrtspfleae. Im Verwaltunasrat des Schlacht⸗ und Viehhofes ſtellte 1 ſeine aroßen praktiſchen Erfahrungen ebenfalls gern zur Ver⸗ ügung. Fosbaas gemeinnütziges Wirken ſpielte ſich vollſtändig im Stillen ab. In der Oeffentlichkeit trat er ſo aut wie gar nicht hervor. da er kein gewandter Redner war. Infolae ſeines ſchlichten. liebenswür⸗ digen. zurückhaltenden Weſens erfreute er ſich weit über den Kreis leiner Parteigenoſſen hinaus aroßer Beliebtheit. Er hat ſeine beſten Kräfte in der uneigennütziaſten Weiſe im Dienſte der Stadtverwal⸗ tung der Allgemeinheit aewidmet. Dafür werden ihm jederzeit alle diejenigen dankbar ſein, die das Allgemeinwohl vor das Parteil⸗ intereſſe ſtellen. Foshag war Metallarbeiter von Beruf. Aber ſo lange man zurückdenken kann, führte er eine Wirtſchaft in der Schwetzingerſtraße. die er vor einigen Jahren einem ſeiner drei Söhne übertrug, die mit der Mutter trauernd an der Bahre des Heimaegangenen ſtehen. Sch. Juſammenſtöße. Bei dem Zuſammenſtoß, der an der Ecke Schwetzinger⸗ und Heinrich Lanzſtraße zwiſchen dem Laſtkraftwagen eines Möbeltransportgeſchäftes und einem nach Rheinau fahrenden traßenbahnzug der Linie 16 erfolgte, erlitten einzelne Fahrgäſte, ſo⸗ wie der Begleitmann des Laſtzuges kleinere Schnittwunden durch Glasſplitter. Der Straßenbahnwagen wurde ſtark beſchädigt.— Geſtern nachmittag ſtieß infolge unvorſichtigen Fahrens Ecke Mann⸗ beimer⸗ und Ladenburgerſtraße ein 18 Jahre alter Radfahrer mit einem 30 Jahre alten Motorradfahrer zuſammen, ſo daß letzterer gegen ein Haus fuhr, glücklicherweiſe aber keine Verletzungen erlitt. Jeſtgenommen wurden 10 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 3 Perſonen wegen Bettels. Taſchendieb ſkfähle. Auf dem Marktplatz wurde dieſer Tage eine Geldmappe aus mit gelbem Stoff gefüttert, mit 4 Fächern und 33 Mark Inhalt, auf dem Meßplatz eine ſilberne Herren⸗Remontoir-⸗Uhr mit weißem Zifferblatt und römiſchen Zahlen entwendet. Beſchlagnahmtes Herrenfahrrad. Am 10. Oktober blieb vor⸗ mittags in einer Wirtſchaft am Meßplatz ein älteres gebrauchtes Herrenfahrrad ohne Marke mit ſchwerem Rahmenbau, ſchwarzen Fel⸗ gen und Schutzblech ſtehen. Da der betr. Beſitzer ſich um das Rad nicht mehr gekümmert hat, ſo iſt anzunehmen, daß es von einem Diebſtahl herrührt. Das Rad befindet ſich auf Zimmer 10 bei der Staatsanwaltſchaft im Schloß und kann dort angeſehen werden. Falſcher Alarm. Durch Anheizen eines Zimmerofens im zweiten Stock des Hauſes Kaiſerring 18 zog geſtern nachmittag der Rauch nicht gleich ab. Da die Hausbewohner glaubten, ein Kamin⸗ brand ſei entſtanden, wurde.39 Uhr die Berufsfeuerwehr alar⸗ miert, die bei der Ankunft nichts mehr zu tun hatte. Gefahren der Aebergangszeit Es iſt eine alte bekannte Tatſache, daß die Aerzte in der Ueber⸗ gangszeit am meiſten in Anſpruch genommen werden. Es ſind an⸗ fänglich Erkältungen, die nicht beachtet, zum Teil falſch be⸗ handelt werden und dann allerhand gefährliche Erkrankungen im Gefolge haben. Will man über die Uebergangszeit ohne geſund⸗ heitliche Schädigungen hinwegkommen, ſo hat man zu beachten, daß man in allererſter Linie nicht das Kalenderdatum, ſondern die Witterung zu berückſichtigen hat um wärmere Hüllen hervor⸗ zuholen. Es iſt falſch, wenn man ſich ſcheut, an einem kalten Oktobertage Wollſachen herauszuſuchen; ebenſo falſch iſt es auch, im Oktober kurz und bündig mit der warmen Winterkleidung zu be⸗ ginnen, obwohl draußen hell die Sonne lacht. Der einfachſte Gradmeſſer für das Wohlbefinden ſind die Füßſe. Sobald man hier das erſte Kältegefühl empfindet, hole man wärmere Kleidung hervor, ſorge auch nachts dafür, daß man ſich wärmer bedeckt. Es iſt aber grundfalſch, den Körper mit Kleidungsſtücken zu umhüllen, die ganz plötzlich den Zutritt der Luft an die Haut unmöglich machen. Durch die leichte Sommerkleid 2g hat ſich die Haut an die Luft gewöhnt, die Poren ſind aufſaugebereit und nun wird dieſe Tätigkeit plötzlich völlig unterbunden. Die Folge davon iſt, daß ein Schwitzen eintritt, aber kein geſundes Schwitzen, ſondern ein ſehr gefährliches, das den Anlaß zur erſten Erkältung gibt, weil eben die Temperaturunterſchiede auf die Haut zu jäh erfolgen. Andererſeits aber legt ſich die friſchere und feuchtere Herbſtluft erkältend auf die Organe, falls ſie durch wärmere Kleidungsſtücke zu wenig geſchützt ſind. Die größten Fähr⸗ niſſe aber bieten die Abendwinde des Herbſtes und die Stürme. Ebenſe die gegenwärtig in Mannheim ungewöhnlich ſtark auftretenden Nebel, die viel zu wenig in der Uebergangszeit bo⸗ achtet werden. Man iſt vom Sommer her das länger« Wandern. unter auch im Herbſt davon nicht ablaſſen will, obwohl man ſich ſagen muß, daß die naſſen und kalten Winde vor allem der Lunge und den anderen Atmungsorganen ſchweren Schaden zufügen können. Ferner wird häufig vergeſſen, daß der Temperaturwe hiel im Herbſt zwiſchen Mittag und Abend viel erheblicher iſt als in anderen Jahreszeiten, und auch hierbei iſt zu beachten. daß man des Abends ſchützende Hüllen braucht. um eine Erköltung abzuwenden. Eine andere Gefahr des Herbſtes bietet die Obſternte. So ge⸗ ſund das Obſt iſt, ſopiele Krankheitskeime birgt es in ſich wenn es in unſguberem Zuſtande und zu reichlich genoſſen in den Maqen kommt. Ferner iſt unter allen Umſtänden zu verbieten, daß Waſſer, Bier oder Wein von dem Obſteſſer zwiſchendurch getrunken wird. Ebenſo hat man Perſonen mit ſchwachem Magen das Eſſen der Obſtſchalen zu unterſagen. das in den weitaus meiſten Fällen Ner⸗ ſtimmungen, wenn nicht ſchwere Leiden hervorrufen kann. Man hüte ſich vor gewaltſamer Abhärtung. Hat man damit rechtzeitig, alſo zur Sommerzeit. begonnen, ſo iſt es empfehlens⸗ wert. dieſe Abhärtung auch während des Herbſtes als Ueberoang für die Winterszeit fortzuſezen. Wer es aber verſäumte, damit ſchan im Sommer anzufangen, wer bemerkt. daß ſein Körper dieſe Abhärtung nicht verträgt. der ſtelle es ſogleich ein. Es iſt verkehrt. ſchwächliche und wärm⸗bedürftige Körver mit kaſten Ahreibungen zu quälen, vor allen Dingen ſpricht hier der Blutreichtum mit. Blutarme Kinder und Erwachſene ſollen ſich vor ſolchen Kuren, be⸗ ſonders im Herbſt, hüten. ** Rückſichkslofes Vorgehen gegen dat Schwarzhörerkum iin Rundfunk. Nachdem ſeit Inkraftkreten der Verordnung zum Schutze des Funkverkehrs vom 8. März 1924 inzwiſchen mehr als 6 Monade veraangen ſind und wiederholt in Wort und Schrlift auf die aus der Errichtung und dem Betrieb nichtgenehmigter Funk⸗ anlagen ſich ergebenden Folgen nachdrücklich hingewieſen worden iſt, konn Unkenntnis dieſer Beſtimmumgen als Entſchuſdigungs⸗ oder Milderungsgrund bei der Feſtſtellung geheimer Funkanlagen nicht mehr angeſehen werden Die ebenfalls ſchon vor mehreren Mongten erfolate Neuregelung des Rundfunks gibt jedermann die Möglichkeit, auf rechtliche Weiſe gegen Zahlung der geringen Ge⸗ bühr von monatlich 2 Mark als Privatteilnehmer am Rundfunk ſich zu beteiligen. Ebenſo iſt allen denen, die ſich als Baſtler mit der Funkerei beſchäftigen wollen. eine Betätigung gegen Zahlung der gleichen Gebühr von monatlich 2 Mark ermöglicht. Troßdem hat es den Anſchein, als ob es immer noch nicht ganz gelungen iſt, dem Treiben der ſog.„Schwarzhörer“ ein Ende zu bereiten. Das Be⸗ ſtehen nichtgenehmigter Funkanſagen bedeutet für den Funkdienſt eine ernſte Gefahr und kann u. U. die Lebensfähigkeit des neuen Naturwiſſenſchaftliche Runoſchau die Bedeutung der Berge für das Klima Nachdem Prof. W. Ramſay die Anſicht ausgeſprochen hatte, daß Bergbildung kaltes Klima und das Verſchwinden der Berge warmes Klima hervorrufen ſollte, widmet J. W. Sandſtröm in der„Meteorologiſchen Zeitſchrift“ dieſer Frage vertvolle Ausfüh⸗ rüngen, die auch das allgemeine Intereſſe beſonders zu feſſeln ge⸗ eignet ſein dürften. Die Leitgedanken der Abhandlung ſind von telcher Tragweite, daß ſie nicht nur für die Erde, ſondern auch für die Beurteilung der klimatiſchen Probleme des Mars herangezogen werden können. Ramſay ſtützt ſeine Behauptung auf das Ergeb⸗ dus, der Geologie. daß Eiszeiten immer nach ſtarker Bergbildung entſtanden ſind, während die zwiſchenliegenden bergarmen Jeiten marm waren. Man kann ſich ein Bild von den Verhälkniſſen zeden, wenn man die Atmoſphäre mit den Fenſtern eines Ge⸗ tweüchshauſes vergleicht, die einen beträchtlichen Teil der eingeſtrahl⸗ en Wärme zurückhalten und den Pflanzen zugute kommen ſaſſen. Haben nun die Glasdächer Löcher, ſo findet durch dieſe eine uner ⸗ leünſchte Ausſtrahlung ſtatt. Mit dieſen Löchern vergleicht der Ge⸗ ihrte die Berge, welche gewiſſermaßen Kälte in das Treibhaus neinkommen laſſen. iul, Beſonders im ſchwediſchen Gebirge kann man in jeder klaren, leilen Winternacht wie ein kalter Luftſtrom die Berg⸗ ſchnen hinabfließt. Die weiße Schneedecke kühlt dabei durch er⸗ 20⁰ Wärmeausſtrahlung die ſie unmittelbar berührende Luft hi rk ab, wodurch dieſe ſchwerer wird und herabſinkt. Je weiter ſie degabkommt, deſto mehr kalte Luft nimmt ſie mit, ſodaß am Fuße ſene erges eine bedeutende Strömung erfttſteht. Die herabgefloſ. — kalte Luft bleibt dann in Tälern und auf Seen in einer Schicht tur wielleicht zehn Meter Mächtigkeit liegen, während die Tempera⸗ nd durch weitere Ausſtrahlung noch mehr ſinkt. Noch intenſſvper pol de ſich dieſer Einfluß auf den eisbedeckken Hochplateaus am Süd⸗ chen und weiter in Grönlond bemerkbar, wo man faſt ununterbro⸗ das zeinen heftigen kalten Wind vom Inneren des Feſtlandes auf Be umgebende Meer hinauswehend beobachtet. Je höher nun die wirde ſind und ſe arößer die Schneefläche, umſo unangenehmer für Tier und Menſch die Kältewirkung der Gebirge ſein. Wer⸗ forſ jedoch die Hochebenen durch die von den Geologen näher er· nben Eindloſſe abgebaut, ſo verſchwindet allmählich das Eis, die wie beratur ſteigt und das ganze Klima wird wärmer. Wir ſehen, bier außer der in Form von Wärme uns zugeſtrahlten Son⸗ Vorgänge eröffnet intereſſante Ausblicke auch auf das Entſtehen der Tiefdruckgebiete, die dann im niedrigeren Breiten als den polaren auf 5 Eiuſte g der Abſch n Einfluß der Abſchleifung der Berge können wir auf Mars beſonders deutlich beobachten, wo nur noch wenige vor⸗ handen zu ſein ſcheinen. die Winde ſind daher immer ſchwächer geworden und können nicht Feuchtigkeit in genügender Menge üder die Kontinente tragen. Das Klima wird dadurch nicht nu: warm, ſondern auch trocken und wüſtenartig. Wie aus zahlreichen Berichten der letzten Zeit erinnerlich iſt, herrſcht derartiger Klima⸗ charakter im weſentlichen auf Mars vor. Ob ſich dort wieder ein⸗ mal Berge erheben und die Zirkulation von neuem in Gang brin⸗ gen werden iſt inſofern fraglich, als ja Mars wegen ſeiner geringen Maße ſchon den größten Teil einer Lufthülle überhaupt eingebüßt hat. Er nähert ſich immer mehr dem Zuſtande einer troſtloſen Oede, wie wir ſie auf unſerem Monde beobachten. der Storch als haustier Vor kurzem iſt Dr. Theophil Zell geſtorben, ein außerordentlich intereſſant über 5 een der Tiere verſtand. Der Gelehrbe ſchrieb unter einem angenommenen Namen ee 8 Leopold Bauke. Eine ſeiner letzten Plau⸗ ae 0„Gartenlaube“ erſchienen und dem Hausſtorch ge⸗ heophil Zell unterſucht die Frage, waru 5 ein ſo zutraulſcher Vogel iſt. Man 1 haben, um die Bedeutung zu verſtehen, die die Dorfkinder der Rück⸗ kehr und dem Abflug der langbeinigen Frühlingsverkünder beimeſ⸗ ſen. Die Wiederkehr eines langverreiſten Freundes oder Verwand⸗ ten kann nicht freudiger begrüßt werden. Und auch die Störche ſcheinen ſich nach ihrer langen Reiſe ordentlich darüber zu freuen, daß ſie wieder am Ort ihrer Geburtsſtätte eingetroffen ſind Heute iſt das vielſach ganz anders— heute gehören Storch⸗ neſter auf Dorfhäuſern zu den Seltenheiten. Einmal wird immer mehr Sumpfland entwäſſert, ſo daß dem Storche ſeine Lebensbe⸗ dingungen entzogen werden. Sodann machte lange Jahre hin⸗ durch der Jäger häufig Dampf auf ihn, weil Freund Langbein nicht nur gern Fröſche, fondern auch Junghaſen und die Brut von Erd⸗ brütern verzehrt. So fallen ihm die jungen Enten und Rebhühner ſofern ſie nicht rechtzeitig einen Zufluchtsort erreichen, leicht zur Beute. Wer die beuere Jagdpacht zahlt, will natürlich ſein Wild für ſich haben. Aber die Folge davon konnte nur die ſein, daß un⸗ ſere Heimat um ein ebenſo ſchönes wie charakteriſtiſches Bild ärmer wurde. Es iſt daher aufßs freudigſte zu begrüßen, daß der Storch znenergie auch Bewegung ie im Haushalt der Atmoſphäre ei gungsenergie im e erhebliche Rolle fpielt. Die phyſiteliſche Berechrung dieſer — ſetzt das ganze Jahr Schutzzeit genießt. Damit es der Jäger nicht vergißt, hat man es auf den Jagdſcheinen ausdrücklich angegeben. das ruhige Sitzen draußen im Freien ſo gewöhnt, daß man mit⸗ Nachrichtenmittels in Frage ſtellen. Im Intereſſe einer geſunden Weiterentwicklung des deutſchen Rundfunks, der dazu berufen iſt, ein wichtiger Kulturfaktor im Leben des deutſchen Volkes z wer⸗ den, und der daher mit allen geſetzlichen Mittein vor den ſein Wei⸗ terbeſtehen bedrohenden Gefahren geſchützt werden muß, iſt des⸗ halb erforderlich, dem Schwarzhörertum rückſichtslos entgegenzutre⸗ ten. Jeder Fall der Entdeckung nichtgenehmigter Funkanlagen wird ungeſäumt der Staatsanwaltſchaft zur Strafverfolgung und Einziehung der geheimen Anzage übergeben werden. Ferner wird nach rechtskräftiger Verurteilung die Bekanntgabe des Strafurteils — unter Namensnennung— dur“ den in Betracht kommenden Rundfunkſender veranlaßt werden. Etwaiae Anträge auf Geneh⸗ migung von Anlagen, die nach deren Entdeckung geſtellt werden, ſollen bis nach Erledigung des Strafverfahrens zurückgeſtellt werden. Rommunale Chronik Bürgerausſchußſitzung in Schwetzingen h Schwetzingen, 17. Okt. Unter dem Vorſitz des Bürgermeiſter⸗ ſtellvertreters Stratthaus fand geſtern abend eine von 43 Ge⸗ meindeverordneten beſuchte Bürgerausſchußſitzung ſtatt, in der drei Verhandlungsgegenſtände zu erledigen waren. Vor Eintritt in die Tagesordnung gab der Vorſitzende der allgemeinen Freude über die glückliche Fahrt des Zeppelinluftſchiffes nach Amerika ſowie über das überwältigende Ergebnis der Zeichnung der deutſchen An⸗ leihe im Ausland beredten Ausdruck mit dem Wunſche, daß dem deutſchen Volke nunmehr eine beſſere Zukunft beſchieden ſein möge. Die beiden erſten Punkte der Tagesordnung: Verpachtung von Ge⸗ meindegrundſtücken aus freier Hand und Erwerbung eines Wieſen⸗ grundſtücks mit 12,31 Ar zum Preis von 40 Pfg. je Qudratmeter fanden einſtimmige Annahme. Die dritte gemeinderätliche Vorlage, Abſchluß eines Dienſtvertrags mit Bürgermeiſter Götz, wurde mit Stimmenmehrheit genehmigt. Bürgerausſchuß Weinheim Weinheim, 16. Okt. In der geſtrigen Abendſitzung des Bürgerausſchuſſes widmete zu Beginn Sberbürgermeiſter Huegel dem Eiſenbahningenieur Englert, Vorſitzenden der Zentrums⸗ fraktion, der am 15. September in Rom das Opfer eines Unfalles geworden wor, einen wärm empfundenen Nachruf. Die Verſamm⸗ zung erhob ſich zu Ehren des verſtorbenen Mitgliedes von den Plätzen. Die aus Far Punkten beſtehenden Tagesordnung wurde wie folgt erledigt: Für den Neubau der Hühnerbrücke fiker die alte ſüdliche Weſchnitz wurde ein weiterer Kredit von 4000.⸗ M. bewilligt. Dem Ankaufe des 68 ha großen Spitalwal⸗ des— der Verwaltung der Freiherr von Ulnerſchen Stiftung ge⸗ hörig— zum Preiſe von 6800.⸗M. ſtimmte der Bürgerausſthuß auf Antrag des Gemeinderates einſtimmig zu. Die Errichtung ei⸗ wer zweiten Klaſſe für Wäſchenähen und die Anſtellung erner Hilfs⸗ lehrerin an der Frauenarbeitsſchule wurde genehmigt, ebenſo die vom Gemeinderate beantragte Erhöhung des Gehaltes des Schularztes. Der Aufgabenkreis des Schularztes ſoll fort⸗ an auch auf das Realgymnaſium mit Realabteilung ausgedehnt werden. Dr. Braun, Direktor des Gymnaſiums begrüßte dieſe Vorlage und ſtellte feſt. daß Weinheim die erſte Stadt iſt, in der auf die Anregung des Miniſters die ſchulärztliche Tätigkeit auf das Gymnaſium ausgedehnt wird. Er wünſcchte, daß dieſes Vorbild bald weitere Nachahmung finden möchte. Zum Schluſſe der Sitzung gab Oberbürgermeiſter Huegel die Beſchlüſſe des gemiſcht⸗beſchlie⸗ ßenden Ausſchuſſes bekannt. Starke Ausdehnung des Berliner Omnibusbelriebes in Sicht Die Leitung der Allgemeinen Verliner Omnibus⸗Aktien⸗Geſell⸗ ſchaft hatte die Vertreter der Preſſe zu einer Beſprechung geladen, um Aufſchluß über die Zukunftspläne hinſichtlich der Ver⸗ tärkung des Omnibusverkehrs zu geben. Direktor Kaufmann wies einleitend darauf hin, daß die Geſellſchaft vor dem Kriege 250 Kraftwagen und 425 Pferdeomnibuſſe im Betriebe hatte, die größtenteils bei Beginn des Krieges abgegeben werden mußten, ſo daß der Betrieb nur in ganz beſcheidenen Grenzen auf⸗ rechterhalten werden konnte. Gegenwärtig ſind wieder 165 Autobuſſe im Betriebe, die im Jahre 45 Millionen Fahrgäſte beförderten gegen⸗ über 170 Millionen vor dem Kriege. Direktor Kaufmann hofft zu⸗ verſichtlich auf das Entgegenkommen der Behörden inbezug auf die Genehmigung des umfangreichen Programms, das die Omnibus⸗ Geſellſchaft zur Erweiterung ihres Betriebes aufgeſtellt hat. Dabei handelt es ſich um die Verlängerung jetzt beſtehender Linien, die Wiedereinführung von Strecken, die vor dem Kriege als Kraft⸗ oder Pferdeomnibuslinien betrieben wurden, ferner auch um die Einrich⸗ tung ganz neuer Kraftomnibusſtrecken. Acht der beſtehenden Linien ſollen verlängert werden, wiederaufgenommen werden ſechs. Die Zahl der projektierten neuen Kraftomnibuslinien beträgt acht. Die Konzeſſionierung dieſes umfangreichen Betriebserweiterunge⸗Pro⸗ gramms iſt bei den Aufſichtsbehörden beantragt worden. Für die Durchführung dieſes Programms ſind auch neue Betriebsmittel vor⸗ geſehen. Es ſollen dafür demnächſt 60 neue Wagen, ſpäter noch 200 eingeſtellt werden. Dieſe Wagen werden mancherlei Neue⸗ rungen gegenüber den bisherigen Autobuſſen aufweiſen. Sie wer⸗ den einen neuen Typ der Karoſſerie zeigen und ſtatt bisher 42 fetzt 8 Sitzplätze enthalten, die ſowohl in der Querrichtung als auch n der Längsrichtung angebracht ſind. Neu wird an den Autobuſſen die Einrichtung des ſeitlichen Einſtiegs ſein, von dem der Weg unmittelbar nach dem Verdeck führt. Hiernach ſcheint die Frage, worauf die Zutraulichkeit Hausſtorches beruht, ziemlich überflüſſig zu ſein. Die Men chen kamen dem großen ſtattlichen Vogel freundlich entgegen, und dieſes Benehmen begründete 9950 Zutraulichkeit. Es hört ſich das ziem⸗ lich überzeugend an. Und doch hat die Beweisführung ein Loch, wie wir gleich ſehen werden. Der Hausſtorch hat einen nahen Ver⸗ wandten, den ſchwarzen Storch. Den wenigſten Großſtädtern dürfte die Exiſtenz dieſes Verwandten betonnt ſein. Dabei hat der Schwarzſtorch noch 1870, alſo vor einem halben Jahrhundert, in der Tegeler Heide bei Berlin, gebrütet. Letzt iſt er auch, wie ſein Vetter, auf die Naturſchutzliſte geſetzt, um ſein gänzliches Ver⸗ ſchwinden zu verhindern. Im Gegenſatz zu dem Hausſtorch, der kilometerweit in freiem Gelände auffällt, verbirge ſich der Schwarz⸗ ſtorch ſcheu im Walde und iſt infolgedeſſen ſeiner dunklen Färbung ſchwer ſichtbar. Der Menſch hat aber ſicherlich doch zunächſt keinen Unterſchied zwiſchen Weißſtorch und Schwarzſtorch gesmacht. Wenn er beide gleichmäßig liebevoll aufnahm, warum wurde dann die eine Art zutraulicher, die andere ſcheu? Alſo ſo iſt die Zutraulich⸗ keit des Hausſtorches nicht zu erklären. Wenn wir einer merkwürdigen Erſcheinung in der Tierwelt auf den Grund gehen wollen, ſo müſſen wir uns an ähnliche Grund⸗ lätze halben wie die Juriſten. Dieſe fragen, wenn ein Verbrechen begangen wurde: Wer hatte davon einen Vorteil? Denn das iſt der Weg, um am eheſten den Täter zu ermitteln. So müſſen wit auch bei der Zudringlichkeit des Storches fragen: Welchen Vorteil hatte der Storch davon? Nur ſo iſt die Löſung des Rätſels zu er⸗ hoffen. Den größten Schutz gegen Raubvögel gewährt dem Fried⸗ vogel die Deckung, d. h. irgend etwas, was dem Angreifer Hinder⸗ niſſe bereitet, alſo Geſträuch, Dickicht, Wald uſw. Der angreifende Raubvogel iſt dann mit ſeinen langen Flügeln im Nachteil, weil er ſie infolge der Deckung nicht verwenden kann. Jetzt verſtehen wir das verſchiedene Benehmen von Hausſtorch und Waldſtorch. Der weiiße Storch ſucht ſeine Nahrung in Sümpfen und ſolchen Gegen⸗ den, die vielfach deckungsfrei ſind. Macht alſo ein Adler auf ihn Jagd, ſo wird er regelmäßig verloren ſein. Dieſer Gefahr, die hm drohte, entrann er am ſicherſten dadurch, daß er ſich an den Men⸗ ſchen anſchloß. Der Schwarzſtorch als Waldſtorch iſt ebenſo wie der Reiher im allgemeinen durch den Wald geſchützt. Deshalb ſchloſſen ſich beide dem Menſchen nicht an. Wie bei dem Reiher, ſo beſteht auch bei ihm die Hauptnahrung aus Fiſchen. Raubvögel meiden regelmäßig menſchliche Anſiedlungen, weil ſie wiſſen, daß der Menſch ihnen ſicherlich nicht beiſteht. Bielmebr können ſie darauf gefaßt ſein, daß alles geſchieht, um ihnen Ab⸗ bruch zu tun. Hausſperlinge und Hausrotſchwänzchen bauen nicht blos deshalb ihre Neſter bei uns, weil ſie in unſerer Nähe leichter Nahrung finden, ſondern weil die Raubvögel unſere Nähe meiden. Bei den Hausſchwalben iſt die Furcht vor Raubpögeln nicht ſo aus⸗ 4. Seite. Nr. 484 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) Freitag, den 17. Oktober 1924 Nus dem Lande Zu den neueſten Ereigniſſen in der evang. Landeskirche ging uns von Kirchenpräſident D. Dr Much o w⸗Karlsruhe folgende Zuſchrift zu: Erklärung. Ich hatte die Abſicht, zu den neueſten Geſchehniſſen in der evang. Handeskirche der Oeffentlichkeit gegenüber vollſtändig zu ſchweigen. Nachdem aber unterm 8. Oktober der Evang. Preſſedienſt in amt⸗ lichem Auftrag aus einer Sitzung der Landesſynode, die auf ihre An⸗ ordnung hinter verſchloſſenen Türen ſtattfand, Mitteilungen gemacht hat, die geeignet ſind, das Anſehen der bisherigen Mitglieder der Oberkirchenbehörde vor der Oeffentlichkeit herabzuwürdigen, ſehe ich mich heute zu meinem ſchmerzlichen Bedauern gezwungen, auch meinerſeits das Schweigen zu brechen. Nach§ 124 der Kirchenverfaſſung iſt der Kirchenpräſident für die Geſchäftsführung des Oberkirchenrales verantwortlich. Zieht man ihn zur Verantwortung, ſo behauptet man damit ohne Weiteres, daß auf ſeiner Seite ein Verſchulden vorliege. Ein Verſchulden aber muß aus Tatſachen hergeleitet werden. Nun hat die Landesſynode greifbare Tatſachen überhaupt nicht vorgebracht. Sie hat im Gegen⸗ teil, vornehmlich durch den Mund des Sprechers der Mehrheitspartei, ausdrücklich erklärt, daß von irgendeinem Verſchulden auf meiner Seite gar keine Rede ſel. Es handele ſich lediglich um eine unglückli he Verkettung von Umſtänden, für die mich niemand ver⸗ antwortlich machen könne, die aber ihrer Ueberzeugung nach anders als durch den Rücktritt des geſamten Oberkirchenrates nicht zu löſen ſei. Jcd habe darauf geantwortet, daß ich die Lage, in der wir uns befänden— und ich bezog mich dabei auf die Shwierigkeiten und Unſtimmigkeiten, die drinnen und draußen entſtanden ſeien— nicht verſchuldet und deshalb an ſich gar keinen Anlaß hätte, mein Amt niederzulegen. Wenn ich es im Gegenſatz zu der tags zuvor namens ſämtlicher Mitglieder des Oberkirchenrates abgegebenen Erklärung angeſichts der Haltung der Synode jetzt trotzdem niederlegte. ſo müßte ich die Berantwortung für dieſen(von ihr erzwungenen) Schritt auf die Landesſynode abwälzen. Ich überlaſſe es dem Urteile des evang. Kirchenvolkes, ob ich anders handeln konnte. Meines Erachtens gab es keinen anderen Ausweg; denn gegen die geſchloſſene Front der Synode war eine er⸗ — Arbeit im Dienſte der Kirche meinerſeits nicht mehr möglich. Die Kirchenverfaſſung hat der Landesſynode abſolute Souveräni⸗ tät verliehen. Hätte ſie dem Kirchenpräſidenten, dem die Leitung der Kirche anvertraut iſt, das naturgemäße Recht zugeſtanden, im Falle eines ohne ſein eigenes Verſchulden herbeigeführten Konfliktes die Synode aufzulöſen, ſo würde ich ohne Zögern von die⸗ ſem Recht Gebrauch gemacht haben. Aber dieſe verfaſſungsmäßige Möglichkeit beſtand nicht. Auch die Möglichkeit, noch in amtlicher Eigenſchaft ein Wort an das evang. Kirchenvolk zu richten, wie es ſtels üblich war und in dieſem Falle geradezu geboten geweſen wäre, war mir genommen, weil mein Nachfolger ſeinen Dienſt ſofort antrat und damit meine Weiterführung der laufenden Dienſtgeſchäfte, zu der ich mich auf Bitten der ſynodalen Mitglieder der Kirchenregierung bereit erklärt hatte, ganz plötzlich in Wegfall gekommen war. Das ſoll in eigener Sache mein erſtes und— wenn ich nich! äußerſt dazu gezwungen werde— mein letztes Wort ſein.“ * „ Rettigheim,(Amt Wiesloch) 16. Okt. Unter Beteiligung der geſamten Bevölkerung nahm Pfarrer Ludwig Baier hier ſeinen Abſchied. Im Namen der Gemeinde brachte Bürgermeiſter Weick dem Scheidenden für die in den 12 Jahren ſeines Hierſeins bewieſene ſegensreiche Tätigkeit und wünſchte ihm auch in ſeinem neuen Wirkungskreis Krumbach bei Meßkirch alles Gute. An ſeine Stelle iſt Pfarrer Ludwig Ziegler bisher in Grombach, nach hier verſetzt worden. Stetten a. k.., 15. Okt. Der 21jährige Flaſch vergeſelle Joſef Schnell vun Schſloenningen ſtürzte cruf der Straße zwiſchen Hartheim und Heinſtetten vom Rade und blieb ſchwerver⸗ letzt liegen. In ſeinem ſchwerverletzten Zuſtande ſchleppte er ſich bis nach Heinſtetten, wo er in der Nacht erfroren und ver⸗ blutet anlangte. Auf ſeine Hilferufe verbrachten ihn Bewohner in ein nächſtes Haus, wo er verſchied. f * Grießen b. Waldshut, 15. Okt. Der ledige Elektromonteur Johann Manz vo nhier erlitt dadurch einen ſchweren Motorrad⸗ unfall, daß der Rahmenbau des in voller Fahrt ſich befindenden Motorrad einen Bruch erlitt. Mit voller Wucht wurde Manz zu Boden geſchleudert, wo er mit ſchweren Verletzungen liegen blieb. Glücklicherweiſe konnte der Verunglückte bald aufgefunden und nach dem Kraukenhaus traneportiert nerden wo ſich die Verletzun⸗ gen als nicht lebensgefährlich herausſtellten. neberlingen, 15. Okt. In einer der letzten Nächte ſtürzte ſich ein 23jähriges Dienſtmädchen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus dem dritten Stockwerk auf die Straße und blieb ſchwerverletzt liegen. Ein gegen Morgen zur Arbeit gehender Bäckergehilfe fand die Bedauernswerte. „Bruchſal, 15. Okt. Bei der Einfahrt des Güterzuges 6547 von Mannheim heute Nacht kurz vor 12 Uhr fuhr dieſer einer Rangierabteilung in die Flanke. Die Lokomotive wurde nur leicht beſchädigt. Sieben Wagen entgleiſten. Verletzt wurde niemand Der Verkehr konnte ungeſtört weiter geführt werden. ſchlaggebend, obwohl der pfeilſchnelle Baumfalk ſich manche Schwalbe wegfängt. Aber die Schwalben wiſſen, daß in menſch⸗ lichen Häuſern ihte Brut nicht ſo ſehr durch Wieſel und Eulen ge⸗ fährdet iſt und daß man Katzen fernhält. Deshalb iſt es für ſie ein Vorteil, ſich dem Menſchen anzuvertrauen. Der weiße Storch, der urſprüngſich wie ſein Vicwandder auf Bäumen miſtet, ſah alſo bald ern, daß er ein gutes Geſchäft machte, wenn er ſich ſeimen Hort auf den Dächern unferer Häuſer baute. Hier fand er einen ziemlich ſicheren Schutz am Tage vor dem Adler, in der Nacht vor dem Uhu. So wurde er ſehr zutraulich und ein„Hausſtorch.“ Runſt und Wiſſenſchaſt 6% Jakob Burckhard! über Deutſchland. Zu den bisherigen Veröffentlichungen von Burckhardts Briefen(Briefe an Beyſchlag, an den Architekten, an Gottfried Kinkel) iſt jüngſt eine menſchlich überaus anziehende Sammlung von Briefen und Gedichten Jakob Burckhardts erſchienen, die an die Brüder Schauenburg gerichtet ſind. Es ſind in der Hauptſache Jugendbriefe von ſchwärmriſch freundſchaftlichem Charakter abſeits von dem fachlichen und ſachlichen Intereſſe, auf dem Boden rein menſchlicher Sympathie und gemein⸗ ſamer idealer Geſinnung. Dr. Julius Schwabe, München, hat ſie erausgegeben. In der Einleitung bringt Schwabe einen Brief an Burckhardts Schweſter Luiſe vom 5. April 1841, in dem ſich die fol⸗ gende Stelle über Deutſchland und das, wa⸗ dieſer große Schweizer ſchon in ſeiner Jugend Deutſchland verdankte, in herrlichen Worten gusſpricht?—„Liebe Schweſter, was ſoll ich Dir von Deutſchland ſchreliben?— Ich bin wie Saul, der Sohn Kis, der ausging, ver⸗ lorene Eſel zu ſuchen und eine Königskrone fand. Ich möchte oft vor dieſer heiligen deutſchen Erde auf die Knie ſinken und Gott danken. daß ich deutſche Sprache redel Ich danke Deutſchland alles! Meine beſten Lehrer ſind Deutſche geweſen, an der Mutterbruſt deutſcher Kultur und Wiſſen⸗ ſchaft bin ich aufgenährt; von dieſem Boden werde ich ſtets meine beſten Kräfte ziehen— und nun dieſes Volk, dieſe herrliche, deut⸗ ſche Jugend, und dies Land, dieſer Garten Gottes!— Bin ich wert, dieſen mit Bärtyrerblut getränkten Boden zu betreten? Durch wel⸗ ches Opfer werde ich auch nur ein wenig von dieſer großen Schuld abtragen, mit der ich Deutſchland verpflichtet bin?— Und mit wel⸗ chem Hohn, mit welcher infamen Kälte pflegt der Schweizerſtudent über Deutſchland zu reden— doch davon nichts mehr.— Wo wäre all unſere Freiheit, wenn nicht Deutſchland den Napoleon geſtürzt hätte.— Meine Liebe mein Leben lang— das iſt alles, was ich dieſem wunderbaren Lande bieten kann, zu ſeinen Füßen leg' ich meinen Ehrgeiz nieder und was ich dereinſt leiſten kann, werde ich Gerichtszeitung Amtsgericht Mannheim ) Mannheim, 16. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G..) Vorſitzender: Oberamtsrichter Säger; Vertreter der Anklage⸗ behörde: Referendar Gobels. Der 23jährige Schuhmacher Alfred Theodor May aus Mann⸗ heim und der 25jährige Kutſcher Philipp Wilhelm Noe aus Schwetzingen ſind wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfalle ange⸗ klagt. Sie geben heuͤte zu, einem Manne, den ſie auf einer Bank im hieſigen Schloßgarten angetroffen haben, den Geldbelrag von 162/ aus ſeiner Taſche entwendet zu haben. Sie verbinden damit eine romantiſch klingende Erzählung, wonach der Beraubte ab⸗ norme Veranlagung bekundet habe, und ſie vor ihm zurückgeſchreckt wären. Schließlich wollen ſie in ihm nur einen Betrunkenen erblickt haben, der widerſtandslos ihnen ſein Geld überlaſſen habe. All dieſe Angaben der Angeklagten ſind indeſſen zweifellos erfunden, um eine milde Beurteilung ihrer Straftat zu erreichen. Beide haben als Müßiggänger großen Hang zum Diebſtahl. Auch ſind Beide trotz ihres jugendlichen Alters ſchon öfters wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Der Staatsanwalt beantragt gegen die rückfälligen Diebe ganz em⸗ pfindliche Gefängnisſtrafen. Es erging folgendes Urteil: Mai: 1 Jahr Zuchthaus, Noe: 1 Jahr Gefängnis. Der 52jährige Fuhrmann Heinrich Schwarm aus Weſtern⸗ heim, wohnhaft in Mannheim, hat ſich wegen Unterſchlagung zu verantworten. Am 9. Auguſt d. J. hatte Schwarm eine Fuhr Wein, darunter eine Kiſte mit 40 Flaſchen Ruppertsberger, an den Bahnhof Neckarſtadt zu führen und in der Güterhalle abzu⸗ liefern. Die 40 Flaſchen Wein ſind aber ſamt Frachtbrief ver⸗ ſchwunden; der Angeklagte ſelbſt iſt erſtaunt über den Verluſt und ſchützt Diebſtahl vor, aber in dieſem Falle müßte doch noch der Frachtbrief da ſein. Offenbar hat Schwarm dieſen beſeitigt, um jede Spur ſeiner eigenen Täterſchaft zu vernichten. Der Angeklagte iſt vielfach vorbeſtraft.— Erkannte Strafe 6Wochen Gefäng⸗ nis— abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft. M. Schwurgericht Karlsruhe Auch der dritte Fall, der am 16. Oktober das Schwurgericht Karlsruhe beſchäftigte, war eine Anklage wegen Meineids; angeklagt war der 23jährige ledige Kalkbrenner Ernſt Roth aus Wöſchbach bei Durlach. In dieſem Fall iſt die Eidespflicht in ganz leichtſinniger Weiſe verletzt worden. Rot hatte mit einem Mädchen ein Verhältnis unterhalten. Da er ſeiner Unterhaltungspflicht nicht nachkam, wurde Klage gegen ihn erhoben. Im Verlauf ſeiner Ver⸗ nehmung leiſtete er einen falſchen Offenbarungseid, indem er wiſſent⸗ lich einen Emailleherd und einen Anzug verſchwieg, und dieſe Gegen⸗ ſtände dem Zugriff ſeiner Gläubigerin zu entziehen. Das Urteil ſautete auf ein Jahr Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Mordverſuch eines Einbrechers Unter dem Zwange der Suggeſtion? Eines Nachts im Juli 1923 hatte ein Zimmer des Hotels „Schleſiſcher Hof“ in Bad Salzbrunn, das der Fabrilbzitzer Armin Löw mit ſeiner Gattin bewohnte, Einbrecherbeſuch. Der Einbrecher, der es wahrſcheinlich auf den Schmuck der Fabrik⸗ beſitzersfrau abgeſehen hatte, war an einem Abflußrohr bis zum erſten Stock hochgeklettert, dann am Sims entlanggegangen, und hatte den Balkon überſtiegen. Mit erhobenem Revolver und der Aufforderung„Liegen bleiben!“ trat nun der Einbrecher, der eine Geſichtsmaske und Handſchuhe trug, an das Vett. Die Frau ſteß Hilferufe aus, während ſich zwiſchen ihrem Mann und dem Ein⸗ brecher ein heftiger Kampf entſpann. Dem Fabrikbeſitzer ge⸗ lang es bald, dem Einbrecher den Revolver zu entwinden und ihm die Geſichtsmaske herabzureißen. Dex Einbrecher wurde dabei durch Fußtritte ſo bearbecbet, daß e ee ärztliche Behandlung notwendig war. In dem Täter, der zunächſt einen falſchen Namen angab, wurde ſchließlich der 1903 geborene Schuhmachergehilfe Siegbert Bö hm aus Polsnitz bei Freiburg i. S. ſeſtgeſtellt. Im Krankenhauſe wollte er ſich der Vorfälle im„Schleſiſchen Hof“ überhaupt nicht mehr er⸗ innern. Hypnoſe und Suggeſtion eines gewiſſen Franz Wilhelm, der aber bis heute nicht ermittelt werden konnte, und der vermutlich nur in der Phantaſte des Böhm lebt, ſollen ihn angeblich zu der Tat beſtimmt haben. Die Anklage lautet auf verſuchten Mord, verſuchten Raub und unbefugten Waffenbeſitz. Die Vernehmung des Siegbert Böhm vor dem Schwurgericht in Schweidnitz nahm über drei Stun⸗ den in Anſpruch. Den berühmten„Franz Wilhelm“ will er in Frankfurt kennengelernt haben, und ſpäter mit ihm in Kiel und im Sommer vorigen Jahres in Waldenburg und Umgegend zu wieder⸗ holten Malen zuſammengekommen ſein. Am Nachmittag vor dem Ueberfall habe er ſich zu Rade nach Salzbrunn begeben, wo eine Zu⸗ ſammenkunft zwiſchen ihm und Wilhelm verabredet war. Nach dem Beſuch des Kinos habe ihm Wilhelm Fahrrad und Aktentaſche abgenommen um dieſe bei ſeiner Braut unterzubringen, während ſie den ſchon vorher beſprochenen Plan ausführen wollten. Dieſe angebliche Braut Wilhelms kennt„natürlich“ der Angeklagte nichs. Der Plan ſoll darin beſtanden haben, einem Gaſt des Schleſiſchen Hofes„wertvolle Patenſchriften“(2) von denen Wilhelm wußte, zu ſtehlen. Der Angeklagte will nach einer kleinen Stärkung in der Burg ſich gemeinſam mit Wilhelm nach dem„Schleſiſchen Hof“ be⸗ geben und dort unter ſeinem Einfluſſe die oben geſchilderte Tat aus⸗ geführt haben. Das Fahrrad und die anderen Sachen wurden ſpäter in einem Gebüſch gefunden. Das Gutachten der Sachverſtändigen geht dahin, daß der Ange⸗ klagte ein hyſteriſch degenerlerter Menſch ſei, dem die moraliſchen Hemmungen eines geſunden Menſchen fehlen. Er gelte als charak⸗ terſchwach und leicht beeinflußbar, aber für voll verantwortlich. Bei Ausführung der Tat war die freie Willensbeſtimmung beſchränkt, aber nicht aufgehoben. Das Urteil lautete wegen verſuchten Tot⸗ ſchlags und wegen verſuchten Raubes auf 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Nachbargebiete *Mainz, 15. Okt. Vor einiger Zeit wurde das Fahrrad eines Kaufmannes geſtohlen. Schon glaubte der Beſtohlene, daß das Rad für ihn unwiderruflich verloren ſei, um ſo größer war ſeine Freude, als er am Samstag auf einem Spaziergang durch die Stadt plötzlich ſein Fahrrad im Beſitze eines jungen Mannes aus Biſchofsheim entdeckte. Der junge Mann wurde angehalten und das Rad beſchlagnahmt. Die Sache der Polizei iſt es jetzt, feſtzu⸗ ſtellen, wer der Dieb iſt und auf welche Weiſe das Rad in Beſitz des jungen Mannes gelangte. —g. Saarbrücken, 15. Okt. In der Abteilung Drahtlager des St. Ingberter Eiſenwerks, das jetzt der belgiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Hüttengeſellſchaft„Hadir“ gehört, iſt ſeit Freitag wegen Lohndifferenzen ein Teilſtreik ausgebrochen, woran etwe 60 Jugendliche beteiligt ſind. Sollte es nicht bald zu einer Einigang kommen, ſo entſtünde die Gefahr, daß ein großer Teil der Draht⸗ arbe'ter zur Entlaſſung käme.— Die erſte Saarbrücker Herbſtmeſſe, veranſtaltet von dem Sagarverband der Handels⸗ leute und Schauſteller, iſt ſeit 5. Oktober in vollem Gange und zieht täglich größere Menſchenmaſſen nach dem Feſtplatz am Wallen⸗ baum, wo ein großer Vergnügungspark für die Unterhaltung jeg⸗ licher Art ſorgt. Täglich wird ein ganzer Ochs am Spieß gebraten. Abends wird gelegentlich Feuerwerk veranſtaltet.— Der Feuerbe⸗ ſtattungsverein für das Saargebiet veranſtaltet zur Zeit in verſchie⸗ denen Orten Propagandaabende mit einem Berliner Redner, um für die Errichtung eines Krematoriums im Saargebiet Stimmung zu machen. Derartige Beſtrebungen ſtießen in früheren Jahren auf den leidenſchaftlichen Widerſtand der Zen⸗ trumspartei.— Ein auf der Völklinger Hütte beſchäftigter Schloſſer der bei Schließung der Röchlingſchen Werke entlaſſen worden war, ſchrieb dieſer Tage an ſeine Eltern in Bundbach bei Kirn auf einer Karte, Poſtſtempel Nanch:„. bin auf dem Wege zur Fremden⸗ legion“. Der noch nicht Volljährige war mittellos in Saarbrücken auf der Arbeitsſuche und iſt jedenfalls einem der Werber für die Fremdenlegion, die trotz aller Ableugnung in Genf ihr Unweſen Sportliche Rundſchau Kleine Sportnachrichten 4 12666 Meter Höhe im Flugz eug.— Der italieniſche Flieger Callize hat mit einem Flugzeug die fabelhafte Höhe von 12 066 Meter erreicht, und damit den ſchon märchenhaft anumutenden Weltrekord des Franzoſen Sadi Lecointe non 11145 Meter vom 23. Oktober 1923 noch um beinahe 1000 Meter verbenert. * Straßenmeiſterſchaft von Hannover.— Auf der 117 Kilometer langen Strecke Hannover— Braunſchweig— Hannover brachte die Ortsgruppe Hannover der D. R. U. ihre Straßenmeiſterſchaft zur Durchführung. Auf dem Rückwege gelang es Roſenbuſch, ſeine Konkurrenten abzuſchütteln und mit 4 Min. Vorſprung einen leichten Sieg in ſehr guter Zeit davonzutragen. Das genaue Ergebnis: 1. Roſenbuſch:43:00, 2. Buſch:47:00, 3. Seitz:51:00, 4. Schlade:52:30, 5. Beier:57:00, 6. Wiesbröker:02:10.— * Deutſche Meiſterſchaften im Maunſchaftsringen.— Zum Ent⸗ ſcheidungskampf um die Verbandsmeiſterſchaft im Mannſchaftsringen hatten ſich der Kölner Klub für Kraftſport und der S. C. Alt⸗Wedding Berlin qualifiziert. Beide haben ſich im Hin⸗ und Rückkampf zu meſſen. Die erſte Begegnung fand am Montag in Berlin ſtatt und endete nach teilweiſe recht intereſſanten Kämpfen mit einem knappen Siege der Berliner von 10:8. Der Rückkampf findet in Köln ſtatt.— Deutſchlaud und die Olympiſchen Spiele 1928.— Staatsſeketär z. D. Exz. Lewald, einer der Vertreter Deutſchlands im Olympi⸗ ſchen Komitee, hatte während ſeiner Anweſenheit in Genf bei der Völkerbundstagung mit dem Borſitzenden des Olympiſchen Komitees, Baron Pierre de Coubertin eine private Unterredung über die Teilnahme Deutſchlands an der Olympiade 1928, jedoch iſt über das Ergebnis dieſer Unterredung noch nichts in der Oeffentlichkeit be⸗ kannt geworden.— Wie uns nun aus Paris mitgeteilt wird, hat Baron de Coubertin einem amerikaniſchen Preſſevertreter erklärt, daß die„Liga“ der Nationen 1928 vervollſtändigt werden ſoll und einer Einladung Deutſchlands zu den olympiſchen Spielen von keiner Seite etwas in den Weg gelegt werden wird. Coubertin hofft, daß die Olympiade Gelegenheit bieten wird, alle Vorurteile und politi⸗ ſchen Haß zwiſchen den beiden Nationen zu beſeitigen. * Eine Schutzhundeprüfung veranſtaltet am Sonntag,(19. Okt.) der Verein für deutſche Schäferhunde(S..) Ortsgruppe Mannheim auf dem Sportplatz der Deutſchen Jugendkraft(D. J..) Mannheim⸗ Neckarau, am Waldweg, bei der 13 deutſche Schäſerhunde auf ihre Fähigkeit als Schutzhunde geprüft werden. Der Zweck eines Schutz⸗ hundes iſt ſeinen Herrn gegen verbrecheriſche Angriffe, als auch Haus und Hof gegen Einbrüche und Diebſtahl zu ſchützen. Ebenſo werden auf dieſer Prüfung Gehorſams⸗ und Gewandtheitsübungen, als auch Naſenarbeiten von dieſen Hunden verlangt. Die Schutzhunde⸗ prüfung bildet die Grundlage der Ausbildung unſerer Polizeihunde, die ſchon ſehr rieles geleiſtet haben. Boxen *„ Nationale Fauſtkämpfe am 25. und 26. Oktober 1924 beim V. F. L. Neckarau. Nachdem nun die letzten Vorarbeiten zu dem am 25. und 26. Oktober in den Räumlichkeiten des V. f. L. Neckarau ſtattfindenden Fauſtkämpfen endgültig abgeſchloſſen ſind, ſei an die⸗ ſer Stelle nochmals auf die Bedeutung dieſes Tages hingewieſen. Obwohl von verſchiedenen Seiten dem Boxſport noch nicht die nötige Sympathie entgegengebracht wird, ſoll an dieſem Tage der Beweis erbracht werden, daß das Boxen nicht das iſt, als was es im allgemeinen, beſonders unter dem nicht ſportliebenden Publikum betrachtet wird. Die Vorkämpfe beginnen am Samstag abend. Sonntags folgt Fortſetzung der Zwiſchen⸗ und Entſcheidungskämpfe, mit anſchließender Preisverteilung. Nicht unerwähnt ſei hier, daß die bis ſetzt zahlreichen Meldungen aus allen Gauen Süd⸗ und Weſt⸗ ſpannende Kämpfe ſchließen laſſen. Bemerkt ſeien hier nur die Na⸗ men Stuttgart Freiburg, Augsburg Pforzheim, Karlsruhe und auch das Rheinland wird beſtimmt ſeine beſten Kräfte auf den Plan ſen⸗ den. Sobald das Meldeergebnis vollſtändia vorliegt, wird ein dies⸗ bezüglicher ausführlicher Bericht folgen. Die techniſche Leitung liegt in den bewährten Häuden des Reichsboxſportwartes Weiß⸗ leder⸗Eßlingen, und des Kreisboxſportwartes n ee heim.. neues aus aller Welt — der Roman einer Sängerin. In Budapeſt macht. wie ſchon berichtet, die Kammerſängerin Eharlotte Roeder ſeit einigen Tagen viel von ſich reden. Sie foll ſeit Jahren ihre Zofen durch ihre ſadi⸗ ſtiſchen Neigungen gequält und ſie auch zu unnormalen Handlungen gezwungen haben. Wie weit dieſe Beſchuldigungen berechtiat ſind, werden die aufgenommenen Unterſuchungen ergeben. Jedenfalls wurde durch dieſen Skandal der Liebesroman einer merkwürdigen Frau entrollt, den die Wiener„Stunde“ folgendermaßen erzählt: Charlotte Roeder hat als Mitalied der Volksoper einige Jahre in Wien verbracht. Sie kam bereits als reife Frau nach Wien. Nach einem Eklat, der ſie in Braunſchweig unmöalich gemacht hatte. Charlotte Roeder genoß in Braunſchweig eine Ausnahmeſtellung. Die junge hübſche Sängerin, die der Zufall im Jahre 1907 dorthin verſchlagen hatte, lenkte die Aufmerkſamkeit des regierenden Prinzen auf ſich und wurde bald deſſen Freundin. Dieſe Sonderſtellung machte ſie zwar zur intereſſanten Frau, brachte ſie aber zualeich mit den anderen weiblichen Mitaliedern des Hoftheaters in Konflikt. Seit dem Tage gar, da ſie den Titel einer Kammerſängerin erhielt. hatte ſie keine Rube mehr. Braunſchweig war eine ſittliche Stadt. die Bürgers frauen mochten es nicht leiden, daß ihr Landesherr— wie man in Braunſchweig ſaate— es mit einer„Perſon“ halte: nach ihrer Auf⸗ noch dazu einer, die aus Budapeſt ſtammte, zu Fall gebracht wurde. Die Frauen organiſierten alſo einen Feldzua gegen die Verderberin des Landesvaters. Eines Tages gab es im Hoftheater einen Skan⸗ dal. Es wurde„Traviata“ gegeben, mit Fräulein Roeder in d Hauptrolle. Die Braunſchweiger Damen hatten Pfeifchen. Kinder! trompeten. Natſchen mitgebracht und veranſtalteten, als Fräulein Roeder die Bühne betrat, einen Höllenſpektakel. Der Vorhang mußte fallen, die Vorſtellung würde abgebrochen. Nach dieſem Zwiſchenſall packte Fräulein Roeder ihre Koffer und verließ Braunſchweig Sle nahm als Erinneruna an dieſe Zeit nur ein Geſchenk des Prinz' regenten mit, eine Diamantbroſche, die ſie ſeither ſtets getragen hatte. Von Braunſchweig kam Fräulein Roeder nach Düſſeldorf und nac einer kurzen Kreuz⸗ und Querfahrt nach Wien an die Volksoper. ungewöhnliche Frau, die heute in eine üble Affäre verwickelt iſt ſtammt aus Budapeſt. Ihre Mutter war eine Ruſſin, ihr Vater ein bekannter Cellopirtuoſe. Der Muſikus konnte mit ſeinem Kollegen zwei Eier ins Neſt geleat habe, nämlich zwei hübſche Töchter. Beide wurden auf eigentümliche Art berühmt. Die ältere Schweſter Chor, lotte iſt die noch lebende Gräfin Tarnowſka. die Heldin jener tu reden gemacht hat. Man erinnert ſich noch: Gräfin Tarnowſk 1 jene Frau, die in Venedia als die Geliebte des 23jährigen Ruſg Naumow ihren alternden Gatten erſchoß. Sie wurde auf der Flug, verhaftet und von den venetianiſchen Richtern nach einem an 35 ſchenfällen reichen Prozeß zu einer langen Kerkerſtrafe verurteilt. 1 5 ſie zum Teil im Frauengefänanis in Venedia abgebüßt bat. Eafe Amneſtie des italieniſchen Könias ſchenkte ihr den Reſt der Stee und befreite ſie aus dem Kerker. Die ehbedem ſchöne und eleaan 1 Gräfin verſchwand, als ſie Venedia verließ, von der Bühne de. Oeffentlichkeit. Nun lenkt die jüngere Schweſter die Blicke der nen Veranlaauna hat ſie mit den Geſetzen Ungarns in Konflikt geb Auch ihr Roman hat den kriminellen Wea eingeſchlagen. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Unter dem Einfluß hohen Druckes, der ſi ute von 00 britiſchen Iuſeln über Mittel⸗ und ee e hält trockene, in der Ekene neblige, im Hochſchwarzwald wolkenan Wetter an. Eine vor einigen Tagen über dem aklantiſchen Odaich liegende Regenfront iſt oſtwärts vorgedrungen. Sie erſtreckt 15 beute längs der norwegiſchen Küſte ſüdlich bis Holland, ohne unſer Gebiet zu erreichen. im Saargebiet treiben, in die Hände gefallen. Ein neuer Fall, der nicht im Hinblick auf mich, ſondern auf dieſes Volk tun! Des Him⸗ mels Segen über Deutſchlandl“ zu größter Vorſicht für jugendliche Arbeitsloſe mahnt. Fortdauer des trockenen, teils nebligen, teils heiteren 2 ſchwache, weſtliche Luftbewegung. deutſchlands, die noch nicht endgültig abgeſchloſſen ſind, auf äußerſt faſſung konnte es gar nicht anders ſein, als daß des Landesvater? Moral durch die Verführunaskünſte einer fremden Liebeskünſtlerin⸗ dem alten Müller aus„Kabale und Liebe“, ſagen, daß ihm der Teufe! gierigen Welt auf ſich. Ihr exzentriſches Weſen und ihre londerogt 9 92 Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nah, rigen Kriminalaffäre, die vor Jahren in der aanzen Welt von ilt a e rrr Freitag, den 17. Oktober 1924 Keue Mannheimer Feitung(Abend⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 484 Wandern und Rei eE N Ein Beſuch der alten Neichsſtaoͤt Biberach Von Karl Frank(Mannheim) Endlich iſt die lange Eiſenbahnfahrt durch die ſchwäbiſchen Lande zu Ende. Wir verlaſſen den Zug und betreten den Boden der ehe⸗ maligen Reichsſtadt Biberach an der Riß. Von dem leichtbewölkten Himmel grüßt die Sonne freundlich und läßt die Schindeldächer des Städtchens golden ſchimmern. In deſſen Mittelpunkt ſteht die weit über Biberachs Mauern hinaus be⸗ kannte Kirche mit gotiſcher Baſilika und reichverziertem Rokokogitter, während das Innere einen Barockſtil und das bekannte Zickſche Deckengemälde aufweiſt. Wir wandern an dem Gotteshaus vorüber und nehmen unſeren Weg nach dem ſogenannten Gigelberg, von deſſen Gipfel der weiße Turm in der Sonne leuchtet. Nach kurzer Zeit haben wir ihn er⸗ reicht. Die dicken Backſteinmauern weiſen von der Beſchießung durch Schweden, Franzoſen und Oeſterreicher noch zahlreiche Spuren auf und die beiden Gedenktafeln, die an dem Gemäuer angebracht ſind, belehren uns, daß am 19. März 1634 die Schweden unter Guſtap, Graf von Horn, den Turm unter Feuer nahmen und ferner doku⸗ mentieren ſie das hier am 2. Okt. des Jahres 1796 ſtattgef. Treffen zwiſchen den Oeſterreichern unter General⸗Feldzeugmeiſter Latour und den Franzoſen unter General Moreau. Vier Jahre ſpäter, am 9. Mai 1800 ſtanden ſich die beiden letzten Gegner nochmals gegenüber und zwar die Oeſterreicher unter Führuna des Feldmar⸗ ſchalls Kroy, die Franzoſen unter General St. Cyr. Die zerſchoſſenen Teile und die geſprengten Felſenſtücke hat die Natur mit allerlei Grün umſponnen, überall wuchert das Moos und ſelbſt junge Tannen wiegen ſich ſtolz zwiſchen den Felſentrümmern. Wir ſchreiten weiter zum Gigelturm, von deſſen Kuppel man einen herrlichen Alisblick auf das Städtchen und aufs Tal genießt. Bei klarem Wetter geſtattet uns dieſer Turm ſogar eine Fernſicht bis zu den ſchneebedeckten Gipfel der Alpen. 5 Wir kehren nun über die Schillerhöhe nach dem inmitten ſchöner Raſen gelegenen Wielanddenkmal zurück, das die Vaterſtadt des Dich⸗ ters im Jahre 1881 von Theodor Scherer errichten ließ. Nun wen⸗ den wir uns dem Stadtinnern zu und faſſen die Gebäude der Alt⸗ ſtadt näher ins Auge. Die maleriſchen Giebelhäuſer mit ihren alter⸗ tümlichen Toren und reichen Verzierungen und auch die Gedenktafeln an den hiſtoriſchen Plätzen, an den Wohn⸗ und Wirkungsſtätten be⸗ rühmt gewordener Biberacher Männer erinnern uns an die ver⸗ gangenen Zeiten. 5 Da lebte um die Jahre 1760 bis 1769 der Dichter Wieland in einem kleinen Gartenhäuschen und beſchäſtigte ſich mit dem Stu⸗ dium der italieniſchen Dichter, vollendete hier den zweiten Teil ſein es Werkes„Agathon“ und ſchrieb„Idris und Zenide“. Dieſem großen Träger deutſcher Kultur zu Ehren hat Biberach das Wieland⸗Mu⸗ ſeum eingerichtet und geſtattet dadurch dem Beſucher einen kleinen Einblick in das Leben jener Zeit und jener Menſchen. Beſichtigen wir jetzt dieſes niedliche Idyll, das Tuskulum des großen Dichters und Zeitgenoſſen Goethes näher. Wir öffnen das eiſerne Tor und betreten den reinlichen Kies⸗ weg, der uns zwiſchen ſauberen Raſenanlagen und feinverſchnittenen Hecken zu dem Dichterheim führt. Eine niedere Holztreppe bildet den Aufgang zu den oben liegenden Arbeitszimmern des Dichters. Peinliche Reinlichkeit und Lichtfülle überraſchen uns zunächſt. Die reichlichen Fenſter zieren blütenweiſe Vorhänge und man könnte glauben, dieſe ſeien erſt geſtern angebracht worden. Ueberall, wahin wir blicken, finden wir in bunter Folge Bilder von Wieland ſelbſt, ſeinen Verwandten und ſeinen Freunden; Dinge, die der Dichter täglich benutzte, kurzum, alles, was mit ſeiner Perſön⸗ lichkeit irgendwie in Zuſammenhang zu bringen iſt. Beachtenswert ſind die zierlichen feinpolierten Mahagonimöbel, gepolſterte Ruhebönke, ein Spieltiſch und die verſchiedenen Bücher⸗ ſchränke, die des Dichters Bibliothek und außerdem eine ausgewählte Sammlung der verſchiedenen Ausgaben Wielandſcher Werke enthalten. Zwei Schaukäſten zeigen uns in geſchmackvoller Anordnung eine An⸗ zahl Kleinigkeiten aus des Dichters Nachlaß, ſo unter anderen Dingen ein Bündelchen grauer Haare Wielands, verſchiedene kunſt⸗ voll geſchliffene Gläſer und anderes mehr. Von den Wänden grüßen eine ſtattliche Anzahl Stiche und Ge⸗ mälde, Arbeiten bedeutender Künſtler wie Tiſchbein, Kügelgen, Graff und Jagemann, die alle mit mehr oder weniger Glück verſuchten, das Bild des Dichters wiederzugeben. Auch zwei plaſtiſche Darſtel⸗ lungen Wielands ſchmücken das Studierzimmer, u. a. eine Gips⸗ ſtatuette von Profeſſor Adolf von Donndorf. Der eifrigen Sammelarbeit iſt es auch gelungen, reiches Mate⸗ rial an Briefen, Karten und photographiſchen Aufnahmen aus jener Zeit zuſammenzubringen und gerne durchblättern wir das Wieland⸗ Album oder leſen in dem mannigfaltigen Briefſchatz, der wohl nur einen kleinen Teil des von Wieland gepflogenen Briefwechſels bildet. In dem zweiten Zimmer finden wir die Bücherſammlung. Ein beſonderer Schrank bewahrt die ſeltene Jubiläumsausgabe der Wie⸗ landſchen Werke, die die Stadt Biberach ihrem König Wilhelm J. im Jahre 1816 als Hochzeitsgeſchenk überreichte Später ließ jedoch der Landesfürſt dieſe Ausgabe dem Wieland⸗Muſeum zugehen und ſo ſtehen heute noch die ſtattlichen zweiunddreißig Lederbände in dem ſtilvollen Bücherſchranke. Wir finden allerdings noch mehrere Ausgaben von Wielands Werken, und im mittleren Teile des großen Bücherſchrankes prangt manch ſeltener Band, zum Teil mit hand⸗ ſchriftlichen Bemerkungen, um den der Bücherfreund des Dichters Vaterſtadt beneidet. Wir verlaſſen nun die von Wielands Geiſt umwehten Stätten“ ſeines Schaffens und werfen vom Garten aus noch einen letzten Blick auf dieſes friedliche Häuschen, das lange Jahre den Dichter beherbergt, der als Erſter ein Drama Shakeſpeares in deutſcher Sprache zur Bühne brachte. 1 Ueber den ſchmalen Holzſteg, unter dem die trüben Waſſer der Riß langſam dahinfließen, führt uns der Weg nach dem Muſeum der bekannten Tier⸗ und Landſchaftsmaler, Profeſſor Anton Braith und Profeſſor Chriſtian Mali. Die in enger Fühlung miteinan⸗ der lebenden Künſtler ſind beide aus Biberach gebürtig, hielten ſich jedoch hauptſächlich in München auf, von wo aus ihr Ruf durch die deutſchen Landen drang und ihre Art, die Natur zum Vorbilde zu nehmen, reiche Nachahmung unter den Malern fand. In mehreren Räumen erfreuen uns Natürlichkeit und Farben⸗ pracht, mit der die Beiden ihre zahlreichen Arbeiten ausſtatteten. Die Münchner Ateliers wurden auch nach Biberach gebracht und in der bunten Fülle von Kunſtſchätzen, die die Maler im Laufe der Zeit erworben hatten, finden wir chineſiſche Moſaikarbeiten, japa⸗ 85 Vaſen, Porzellangefäße, echte Teppiche, Waffen und vieles mehr. In einem beſonderen Kabinett ſind auch Zeichnungen und Bilder anderer Biberacher Künſtler und wir finden hier Bolkart, Dietrich, Emminger, Forſchner und Gebel vertreten. Nachdem wir noch die geologiſche Sammlung beſichtigt hatten, fraanen wir das Muſeum, das die Lebensarbeit zweier ſchaffens reudiger Männer birgt. 5 Draußen umfing uns wieder die friedliche Stille des Städtchens und hinter den niederen Fenſtern der Giebelhäuschen ſchimmerten ſchon die Abendlichte.. der Einſiedler auf der Minneburg Von F. Baumgärtner. Neunkirchen Wer kennt nicht die viel beſungene Minneburg im Neckartal und ihre liebliche Sage! Ritter Edelmut, der nach 7ſähriger Ge⸗ fangenſchaft vom heiligen Land zurückkehrte, ſoll auf dieſem Verg ſeine Geliebte ſterbend wiedergefunden haben. Zum Wahrzeichen ſeiner Liebe und zum Denkmal für künftige Geſchlechter erbaute er bier eine Burg, die Burg der getreuen Minna. Vielen iſt ſie auch bekannt durch den Roman„Das Recht der Hageſtolze“ von Julius Wolff. Die ob ihres eigenen Reizes viel beſuchte und von den Dich⸗ tern Fr. Ernſt und Häuffel verherrlichte Ruine war ehemals eine der ſtolzeſten Burgen des Neckartales. Von den Stürmen des auernkrieges verſchont, wurde ſie im 30jährigen Krieg von durchzie⸗ nden Truppen belagert und zerſtört. Immer einſamer wurde es in der Folgezeit hier oben, Buſchwert und Geſträuch umwucherten maleriſch Burghof und Ruine, Efeu überzog die wunden Mauern. Zweihundert Jahre lag ſie, faſt unzugänglich geworden, im Dorn⸗ röschenſchlaf, bis ums Jahr 1820 ein ſeltſamer Gaſt den Weg zu ihr fand und dort als Einſiedler hauſte. Er war ein Mann von feiner Bildung. Einen Garten mit mannigfaltigen Blumen legte er an, bahte hübſche Gänge durchs Dickicht, und überall brachte er niedliche Sitze an. An 14 Jahre lebte er dort doch niemand hat je erfahren, wer er war und woher er gekommen. Nur im alten Pfarrbuch von Neunkirchen findet ſich über ihn ein Vermerk. Um ſeine Perſon hat der Volksmund folgende, faſt den meiſten Freunden der Minne⸗ burg noch unbekannte Sage gebildet: Vor über 100 Jahren lebte auf einem fernen Schloſſe am Rhein ein vornehmer Graf. Dieſer hatte das verwaiſte Kind armer, aber rechtſchaffener Eltern angenommen und ließ es, da der Knabe be⸗ ſondere Fähigkeiten an den Tag legte, mit ſeiner nur wenige Jahre jüngeren Tochter erziehen Die Jahre vergingen raſch, und aus dem Knaben wurde ein lunger Mann, deſſen Fleiß und Kenntniſſe zu großen Hoffnungen berechtigten, und dem alle ſeine Lehrer eine glänzende Zukunft vor⸗ ausſagten. Aber auch ſeine kleine Jugendgeſpielin hatte ſich inzwi⸗ ſchen in eine reizende Jungfrau verwandelt, bei der Anmut ſich mit Herzensgüte vereinte. kinder erblühte bald gus der kindlichen Zuneigung eine reine Jugend⸗ liebe. Sie ſchwuren ſich ewige Treue und gelobten ſich gegenſeitig, nie voneinander laſſen zu wollen. Sorglich hüteten ſie ihr trautes Geheimnis; doch trotz aller Vorſicht erfuhr der Graf von ihrer ge⸗ genſeitigen Liebe Der unglückliche Jüngling verteidigte ſich zwar mit all der Beredſamkeit, der nur ein liebendes Herz fähig iſt, doch ohne Erfolg: er mußte ſofort das Schloß, ſeine langjährige Heimat und ſein Lieb verlaſſen. Doch nicht lange hielt es ihn in der Fremde, und immer wieder zog es ihn in die Nähe des Schloſſes zurück. Da ward ihm eines Tages eine traurige Nachricht: der Graf hatte die Hand ſeiner Toch⸗ ter einem reichen Freier zugeſagt, aber das unglückliche Mädchen, ſo worde ihm erzählt, weigere ſich ſtandhaft, ihrer erſten Liebe un⸗ treu zu werden. Der Unglückliche traf auf ſeinen Wegen, die ihn immer um die Stätte ſeiner glücklichen Kindheit führten, einen alten, ihm ergebenen Diener. Auf ſeine Bitte verſprach ihm dieſer, nach vollzogener Trauung einen Schuß abzugeben. Doch ihr Bei⸗ ſammenſein war beobachtet worden: der Graf erfuhr durch Drohun⸗ gen von der Verabredung. Es nahte der Tag der Trauung. Der Freier hielt glänzenden Einzua in die feſtlich geſchmückten Hallen des Schloſſes, indem ein Anderer, das Herz von bangen Zweifeln bewegt, im Gebüſch kauernd, das verabredete Zeichen erwartete. Der Augenblick kam, da der Freier vor die Braut trat, die nur burch die väterlichen Drohungen ſich zu ſchmücken hatte bewegen laſſen. Vor ihm und allen Gäſten erklärte ſie mit Feſtigkeit, nie in die aufgezwungene Heirat einzuwilligen. Nutzlos waren die Bitten des Freiers, vergeblich auch der Zorn des Grafen. In ſeinem Zorn wollte er dem einen, den er bitter haßte und dem er alle Schuld beimaß, dieſe Freude nicht gönnen. Er ſtürzte zur Wand, riß eine geladene Piſtole herunter und feuerte einen Schuß durchs Fenſter, der donnernd in Berg und Tal widerhallte.——— In dem Jüngling, der ſo lange vergeblich wartete, begann ſchon frohe Hoffnung zu erwachen. Da ſah er plötzlich an einem Feuſſor des ſonnenbeſchienenen Schloſſes ein weißes Rauchwölkchen aufſtei⸗ gen, und zugleich trug die Luft den Schall eines fernen Schuſſes an ſein Ohr. Verzweifelnd ſchlich er ſich fort durch die Wälder, niemand ſah ihn mehr. So kam er nach langer Wanderung müde und todtraurig auf den Trümmern einer zerfallenen Burg an, deren altersgrauen Steine, vom letzten Glanze der untergehenden Sonne vergoldet, ſich im Neckar ſpiegelten. Es war die Minneburg. Zwiſchen bemooſten Sleinen ſuchte er ſich ein Nachtlager, und bald umfing wohltätiger Schlummer ſeine Sinne. Im Traume erſchien ihm im weißen Ge⸗ wande Minna von Horneck, die mit ſanfter Stimme zu ihm ſprach: „Warum biſt du ſo einſam und lebensmüde? Siehe, ich habe ſieben lange Jahre vergeblich an dieſer Stelle auf meinen Geliebten ge⸗ wartet, bis mir das Herz brach. Doch auch du haſt ſchweres Leid erlitten. Bleibe hier, und in der alten Burg, dem Wahrzeichen treuer Liebe, wird auch dein krankes Herz Ruhe und Frieden fin⸗ den.“ Damit verſchwand die Erſcheinung. Als er am andern Morgen neugseſtärkt erwachte, blickten ihn die Steine ſo vertraulich an, und die Waldvögelein ſangen ihm ihren lieblichen Morgenaruß. Alle Verzweiflung war aus ſeinem Ge⸗ müte gewichen und er beſchloß zu bleiben. Er machte ſich ſofort daran, ſich wohnlich einzurichſen. In der Burg ſond er einen Raum, in dem er fortan zu hauſen beſchloß. Unter ſeiner eifrigen Hond entſtand ein herrlicher Garten, und getröſtet verlebte er dort den Reſt ſeiner Tage in trauichem Verkehr mit den Bewoßnern der Um⸗ gebung. In einſamen Stunden, wenn er der glücklichen Jugendzeit und der verlovenen Goliebten gedachte, griff er zur Geige, die er gar trafflich zu ſpielen wußte. Dann ſchwebten die Töne klagend zu den ſtillen Mauern hin und erzählten dieſen, beſſer als es Worte können, von Menſchenliebe und Leid. Bei ſeinen Zauberklängen ſchwiegen die Vögeln rinasumher, die Blumen öffneten vor Wonne ihre Kelche, dle alben Bäume aber ſenkten ſeiſe ihre Neſte, ſa ſogar die Schiffe unten auf dem Neckar hielten in ihrem Laufe inne und lauſchten, wenn dis Geige träumeriſche Melodien in ſehnendem Leid und kla⸗ gender Luſt vom hohen Berg zum ſtillan Tal herniederklangeg. Nus Sage und Seſchichte von Burg und Stadt Wertheim Klein Heidelberg, ſo wird häufig das freundliche Tauberſtädtchen Wertheim genannt. Ein Vergleich mit 5 rbbere und 1 teren Schweſter drängt ſich unwillkürlich auf. Hier wie dort über dem Häuſergewirr das ſtolze Gemäuer der Burg. Drunten das luſtige Gaſſengewimmel, das blitzende Band des Fluſſes und drüben 50 1 e Höhen. Die Stadt iſt älter als das 5 ahre wir i i ähnt. Im 85 erſtand die W Je Srafen von Wertheim rühmen ſich vornehmer Abſtammung. 82 Graf ÜUdo war der Vetter des Neene e 25 Fral zage hat an Tauber und Main beſonders gerne verweilt und er⸗ zählt uns mancherlei aus der Vergangenheit der Stadt und ihrer Herren. Der Stammpater des Wertheimer Grafengeſchlechtes ſoll ein einfacher Bauernſohn namens Michel geweſen ſein. Nach mancherlei wunderbaren Schickſalen wurde er vom Kaiſer mit dem Grafentitel ausgezeichnet. Er baute eine halbe Stunde oberhalb Wertheims auf dem ſchmalen, von drei Seiten vom Main Umfloſſe⸗ nen Vergrücken eine Burg und nannte ſie Wettenburg, weil einmal ſein Vater im Zorn über den träumeriſchen Nichtstuer die Aeußerung tat: Haus und Hof möchte ich verwetten, daß aus dir nichts wird. Von der Wettenburg iſt heute teine Spur mehr vor⸗ handen. Magere Aecker, Wald und auf der Weſtſeite auch einige Rebſtücke bedecken die Hänge. Auf der Burg lebte einſt eine hartherzi afi f Bauern wurden mit äußerſter Strenge— Einſt bat ein alter Mann die Herrin um mildere Behandlung ihrer Leibeigenen. Hohnvoll wurde er abgewieſen. Da, als einmal die Gräfin ein glänzendes Feſtmahl gab, ſank die Burg ſamt den Güſten mit Donnerkrachen in die Tiefe. Sonntagskinder können alle ſieben Jahre zu einer beſtimmten Stunde das Schloß mit ſeinen Türmen im Main ſich ſpiegeln ſehen. Nach dem Grafen Michel be⸗ nennt ſich auch das heute noch durch die ſchmucke Tracht ſeiner Be⸗ wohner bekannte Dörflein Michelried bei Wertheim Das Wahrzeichen Wertheims iſt die ſtattliche Stadtkirche Das Innere birgt das Grabmal eines berühmten Gliedes der Wert⸗ heimer Grafenfamilte. Es iſt dies der im Jahre 1509 verſtorbene Graf Asmus, ein Bruder des regierenden Grafen Michel II. Gra Asmus war ein ſtreitbarer Kämpe. Seine nervige Fauſt verſtand das Schwert zu führen wie kein zweiter. In der ganzen Gegend war damals der rieſenhafte Ritter Kurt In den Herzen der beiden jungen Menſchen⸗ von Roſenberg wegen ſeiner ungewöhnlichen Stärke, die mit un⸗ bändiger Wildheit gepaart war, gefürchtet. Dieſer Goliath fand in Asmus ſeinen Metſter. Einſtmals waren beide Ritter zu einem Feſtmahl beim Biſchof zu Würzburg geladen. Kurt von Roſenberg ließ, wie immer, auch diesmal ſeinem Mutwillen die Zügel ſchießen und neckte geiſtliche wie weltliche Herren. Endlich wurde es dem Grafen Asmus zuviel, und er verbat ſich die Sticheleien des Roſen⸗ bergers.„Was will das Männlein dort?“ begann dieſer zu höhnen: „ſchade, daß wir nicht drunten am Main ſtehen, ſintemalen ich Luſt hätte, ſein hitziges Köpflein einmal in deſſen Fluten zu kühlen.“ Zornbebend riß Asmus das Schwert von der Seite. Nur mit Mühe konnten die Beiden auseinandergehalten werden. Aber der Zwei⸗ kampf ließ ſich nicht mehr vermeiden. Am folgenden Tage trafen ſich die Gegner beim Kloſter Bronn⸗ bach, oberhalb der Taubermündung. Die Eiſen krachten auf die Schilde, daß die Funken ſtoben. Und wiewohl auch Asmus mehr als einmal unter den gewaltigen Streichen des Roſenbergers ſchwankte und in die Kniee ſank, er ließ nicht ab, und ſeiner Geſchicklichkeit und Zähigkeit gelang es, den Gegner zu überwinden und ihm den Schild aus der Hand zu ſchlagen. Noch ein Hieb, und der Rieſe ſtürzte bewußtlos zu Boden. Graf Asmus, ſelber faſt vollſtändig erſchöpft, packte mit letzter An⸗ ſtrengung den Beſiegten, ſchleppte ihn an die Tauber und tauchte ſeinen Kopf dreimal in die Flut. Der gedemütigte Roſenberger ritt- nachdem ſeine Wunden verbunden waren, kleinlaut nach Hauſe. Zum Andenken an dieſen Sieg wurden nachher längere Zeit täglich in der Stadtkirche um 3 Uhr— als der Stunde des Kampfes— die Glocken geläutet. Unter den alteingeſeſſenen Wertheimern findet ſich häufig der Name Friſchmuth, und hauptſächlich ſind es Leute aus der Zunft der Bäckermeiſter, die dieſen Namen führen. Vielleicht aber wiſſen die Träger dieſes Namens ſelbſt nicht, woher er ſtammt, und da ſoll nun Frau Sage uns die Erklärung geben. Einmal war Krieg, und ein ſächſiſches Heer hatte in der Nähe der Stadt ein Lager be⸗ zogen. Aus irgendwelcher Urſache mußten die Sachſen plötzlich ab⸗ ziehen und ließen einen der Ihrigen todkrank zurück. Ein Wert⸗ heimer Väcker erbarmte ſich des Kranken, nahm ihn mit nach Hauſe und ſprach ihm tröſtliche Worte zu. Der Sachſe, der nur ſein Platt gewohnt war, konnte nicht viel verſtehen, nur die zwei Worte „friſchen Mut“ behielt er im Gedächtnis. Sie mußten aber ſolch tröſtlichen Klang gehabt haben, daß er ſie immer vor ſich hinſprach; der Kranke wurde geſund, und da ihm die Worte ſo gut bekamen, erhielt er den Namen Friſchmuth. Er erlernte bei ſeinem Pfleger das Bäckerhandwerk und wurde als Bürger der Stadt aufgenom⸗ men. So darf alſo dieſer Sachſe als der Stammvater der Wert⸗ heimer Familien Friſchmuth angeſehen werden. Frau Sage wenig⸗ ſtens behauptet es. Sie hat noch manches aus der Geſchichte der Stadt aufgezeichnet, doch für heute ſoll es mit dem Erzählten ſein Bewenden haben. A. Weber. BSädertag in Altheide Unter beſonders ſtarker Beteiligung fand die diesjährige Tagung des Allgemeinen Deutſchen Bäderverbandes unter dem Vorſitz des Oberregierungsrates Freiherrn von Moreau, Kiſſingen, im lieblichen Herzheilbad Altheide in Schleſien ſtatt. 8 be⸗ grüßenswert iſt das Intereſſe, das in dieſem Jahre die Reichs⸗ behörden an der Tagung des Verbandes genommen haben. So waren u. a. vertreten das Reichsarbeitsminiſterium, das Auswärtige Amt, das Oberpräſidium Niederſchleſien, das Regierungspräſidium Breslau, Oberpoſtdirektion Breslau und Reichseiſenbahndirektion ſowie die Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung. Die Tagung wurde eingeleitet durch überaus feſſelnde Vorträge in der Vollverſammlung, in welchen vor allem die grundlegenden Fragen neuzeitlicher Bäderreklame behandelt wurden. Als Unter⸗ ſtützung für die vom Verband getätigten Beſtrebungen iſt der Wieder⸗ aufbau der Balneologiſchen Zeitung im Verein mit der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung auf der erſten Vollverſammlung unter allgemeiner Zuſtimmung beſchloſſen worde. Die Intereſſen der Bäder des beſetzten Gebietes wurden insbe⸗ ſondere durch den Regierungsvertreter der Regierung Wiesbaden und den Schutzverband der Bäder des beſetzten Gebietes vertreten. Nach Ausſprache über wichtige Fragen, insbeſondere über die Steuerlaſten, die eine geſunde Entwicklung der Bäder hemmen, ſowie über die Mittelftandsfürſorge, die trotz ſchwieriger Verhältniſſe von den deutſchen Bädern in vorbildlicher Weiſe weiter ausgebaut wird, ſchloſſen ſich ſehr intereſſante Vorträge führender Wiſſenſchaftler auf dem Gebiete der Balneologie an, von denen natürlicherweiſe Vor⸗ träge über die Bedeutung und den Wert der ſchleſiſchen Bäder einen breiten Raum einnahmen. Im Anſchluß an die Sitzungen fand gleichzeitig die Verſammlung der Gruppen der Quellen⸗ und Mineralwaſſerintereſſenten ſtatt. Ausflüge in die reizvolle Umgebung des Glatzer Berglandes ſo⸗ wie insbeſondere nach den bekannten Bädern Reinerz, Landeck und Kudowa, ſorgten für Erholung nach der Arbeit des Tages. Die wohlgelungene Darſtellung einer echt ſchleſiſchen Spinnſtube ſorgte für Unterhaltung und gab einen Einblick in einen beſonderen Zweig ſchleſiſcher Kleinkunſt. Wandervorſchläge Tageswanderung Hirſchhorn—Grein—Schönau—Burgen—Neckarſteinach Sonntagsfahrkarte Hirſchhorn, 4. Klaſſe.70 M. Mannheim, Hauptbahnhof ab.05, Hirſchhorn an.00. Vom Bahnhof Hirſchhorn bis zur Brücke, hier links mit der Nebenlinie 45, blaurotes Kreuz, durch die Bahnunterführung, in weſt⸗ licher Richtung, an einigen Häuſern bequem zum Wald. Rückblick auf Schloß und Stadt Hirſchhorn. In ſchönem Buchenwald mit gewaltigen Stämmen immer leicht bergan auf breitem Weg. Nach vielleicht 15 bis 20 Minuten bei einer großen Buche geht die Markierung(Vor⸗ ſicht) auf einen Pfad über, der nach einer Viertelſtunde wieder in einen breiten Waldweg übergeht. Stets gemächlich aufwärts, nach etwa 20—25 Minuten kommt ein kleines Felſenmeer, rechts ſchöner Blick auf Kortalshütte und Rothenberg, gleich links der Gedenkſtein, den die Ortsgruppe Hirſchhorn des..K. ihren im Kriege gefal⸗ lenen Mitglieder im Auguſt 1921 errichtet hat. Noch 15—20 Minuten auf, dann macht die Wegbezeichnung eine Schwenkung links, direkt ſüdlich. Da hier wenigſtens—5 Wege auseinander gehen, Vorſichtl Der Wanderer befindet ſich jetzt auf der badiſch⸗heſſiſchen Landes⸗ grenze. Der Grenze, jetzt kurz eben, hin, bis nach—8 Minuten bei einer Bank, die rechts an einer Buche ſteht, die Hauptlinie 7, rotes Viereck, vorüberzieht. Hier wird der Weg überſchritten, die Bank bleibt rechts, nun langſam abwärts, nach einer Viertelſtunde das Dörfchen Grein. Einkehrgelegenheit. Weſtlich durch Grein, auf breiter Straße abwärts, nach 5 Minuten wieder ſchöner Buchenwald. nach rechts und gleich rechts ein Wieſental. Hier bietet ſich dem Auge ein ſelten ſchönes Bild. Rechts die ſaftiggrünen Wieſen, mit dem munteren Greinerbächlein, links und rechts umrahmt von der Farben⸗ pracht der Wälder. Nach etwa 15 Minuten links am Waldesrand der Kloſterbrunnen, oben eine Hütte, über das Bächlein und Schönau im Steinachtal liegt vor uns. Durch das Städtchen in ſüdlicher Rich⸗ tung, über Steinach und über die Straße Schönau—Neckarſteinach, mit der Hauptlinie 1, roter Strich. Unterhalb des Gaſthauſes zur ſich oberhalb des Steinachtales hin und führt auf gleicher Höhe weiter. Links ſchöner Blick ins Tal und auf das Flüßchen mit ſeinen vielen Windungen. Nach dreiviertel Stunden die Hinterburg bei Neckar⸗ ſteinach. Eine Beſteigung des Turmes ſehr zu empfehlen, denn eine ſelten ſchöne Ausſicht auf Dilsberg, ins Neckartal und auf Neckar⸗ ſteinach belohnt die Mühe. Zurück auf den roten Strich, an der Mittel⸗ und Hinterburg vorüber, hinab nach Neckarſteinach. Eine ſchöne und wenig anſtrengende Herbſtwanderung. Wanderzeit nicht 3 85 5 Stunden. Neckarſteinach ab:.17, Mannheim an: 14. — weiteren 15—20 Minuten beſchreibt die Straße einen großen Bogen Traube rechts auf und bald links in den Wald. Die Markierung zieht 4. Seite. Nr. 484 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗AHusgabe) Freitag, den 17. Oktober 1924 Nus dem Lande Zu den neueſten Ereigniſſen in der evang. Landeskirche ging uns von Kirchenpräſident D. Dr Much o w⸗Karlsruhe folgende Juſchrift zu: Erklärung. Ich hatte die Abſicht, zu den neueſten Geſchehniſſen in der evang. Zandeskirche der Oeffentlichkeit gegenüber vollſtändig zu ſchweigen. Nachdem aber unterm 8. Oktober der Evang. Preſſedienſt in amt⸗ lichem Auftrag aus einer Sitzung der Landesſynode, die auf ihre An⸗ ordnung hinter verſchloſſenen Türen ſtattfand, Mitteilungen gemacht hat, die geeignet ſind, das Anſehen der bisherigen Mitglieder der Oberkirchenbehörde vor der Heffentlichkeit herabzuwürdigen, ſehe ich mich heute zu meinem ſchmerzlichen Bedauern gezwungen, auch meinerſeits das Schweigen zu brechen. Nach§ 124 der Kirchenverfaſſung iſt der Kirchenpräſident für die Geſchäftsführung des Oberkirchenrates verantwartlich. Zieht man ihn zur Verantwortung, ſo behauptet man damit ohne Weiteres, daß auf ſeiner Seite ein Verſchulden vorliege. Ein Verſchulden aber muß aus Tatſachen hergeleitet werden. Nun hat die Landesſynode greifbare Tatſachen überhaupt nicht vorgebracht. Sie hat im Gegen⸗ teil, vornehmlich durch den Mund des Sprechers der Mehrheitspartei, ausdrücklich erklärt, daß von irgendeinem Verſchulden auf m einer Seite gar keine Rede ſei. Es handele ſich lediglich um eine unglückli he Verkettung von Umſtänden, für die mich niemand ver⸗ antwortlich machen könne, die aber ihrer Ueberzeugung nach anders als durch den Rücktritt des geſamten Oberkirchenrates nicht zu löſen ſei. „Ich habe darauf geantwortet, daß ich die Lage, in der wir uns befänden— und ich bezog mich dabei auf die Shwierigkeiten und Unſtimmigkeiten, die drinnen und draußen entſtanden ſeien— nicht verſchuldet und deshalb an ſich gar keinen Anlaß hätte, mein Amt niederzulegen. Wenn ich es im Gegenſatz zu der tags zuvor namens ſämtlicher Mitglieder des Oberkirchenrates abgegebenen Erklärung angeſichts der Haltung der Synode jetzt trotzdem niederlegte, ſo müßte ich die Verantwortung für dieſen(von ihr erzwungenen) Schritt auf die Landesſynode abwälzen. 5 Ich überlaſſe es dem Urteile des evang. Kirchenvolkes, ob ich anders handeln konnte. Meines Erachtens gab es keinen anderen Ausweg; denn gegen die geſchloſſene Front der Synode war eine er⸗ — 5 Arbeit im Dienſte der Kirche meinerſeits nicht mehr möglich. Die Kirchenverfaſſung hat der Landesſynode abſolute Souveräni⸗ tät verliehen. Hätte ſie dem Kirchenpräſidenten, dem die Leitung der Kirche anvertraut iſt, das naturgemäße Recht zugeſtanden, im Falle eines ohne ſein eigenes Verſchulden herbeigeführten Konfliktes die Synode aufzulöſen, ſo würde ich ohne Zögern von die⸗ ſem Recht Gebrauch gemacht haben. Aber dieſe verfaſſungsmäßige Möglichkeit beſtand nicht. Auch die Möglichkeit, noch in amtlicher Eigenſchaft ein Wort an das evang. Kirchenvolk zu richten, wie es ſtebs üblich war und in dieſem Falle geradezu geboten geweſen wäre, war mir genommen, weil mein Nachfolger ſeinen Dienſt ſofort antrat und damit meine Weiterführung der laufenden Dienſtgeſchäfte, zu der ich mich auf Bitten der ſynodalen Mitglieder der Kirchenregierung bereit erklärt hatte, ganz plötzlich in Wegfall gekommen war. Das ſoll in eigener Sache mein erſtes und— wenn ich nicht äußerſt dazu gezwungen werde— mein letztes Wort ſein.“ * * Rettigheim,(Amt Wiesloch) 16. Okt. Unter Beteiligung der geſamten Bevölkerung nahm Pfarrer Ludwig Baier hier ſeinen Abſchied. Im Namen der Gemeinde brachte Bürgermeiſter Weick dem Scheidenden für die in den 12 Jahren ſeines Hierſeins bewieſene ſegensreiche Tätigkeit und wünſchte ihm auch in ſeinem neuen Wirkungskreis Krumbach bei Meßkirch alles Gute. An ſeine Stelle iſt Pfarrer Ludwig Ziegler bisher in Grombach, nach ier verſetzt worden. * Stetten a. k.., 15. Okt. Der 21jährige Flaſch vergeſelle Joſef Schnell vun Schroenningen ſtürzte guf der Straße zwiſchen Hartheim und Heinſtetten vom Rade und blieb ſchwerver⸗ ketzt liegen. In ſeinem ſchwerverletzten Zuſtande ſchleppte er ſich bis nach Heinſtetten, wo er in der Nacht erfroren und ver⸗ blutet anlangte. Auf ſeine Hilferufe verbrachten ihn Bewohner in ein nächſtes Haus, wo er verſchied. * Grießen b. Waldshut, 15. Okt. Der ledige Elektromonteur Johann Manz vo nhier erlitt dadurch einen ſchweren Motorrad⸗ unfall, daß der Rahmenbau des in voller Fahrt ſich befindenden Motorrad einen Bruch erlitt. Mit voller Wucht wurde Manz zu Boden geſchleudert, wo er mit ſchweren Verletzungen liegen blieb. Glücklicherweiſe konnte der Verunglückte bald aufgefunden und nach dem Kraukenhaus traneportiert nerden wo ſich die Verletzun⸗ gen als nicht lebensgefährlich herausſtellten. * Ueberlingen, 15. Okt. In einer der letzten Nächte ſtürzte ſich ein 28jähriges Dienſtmädchen in ſelbſtmörderiſcher Abſicht aus dem dritten Stockwerk auf die Straße und blieb ſchwervexletzt liegen. Ein gegen Morgen zur Arbeit gehender Bäckergehilfe fand die Bedauernswerte. * Bruchſal, 15. Okt. Bei der Einfahrt des Güterzuges 6547 von Mannheim heute Nacht kurz vor 12 Uhr fuhr dieſer einer Rangierabteilung in die Flanke. Die Lokomotive wurde nur leicht beſchädigt. Sieben Wagen entgleiſten. Verletzt wurde niemandd Der Verkehr konnte ungeſtört weiter geführt werden. ſchlaggebend, obwohl der pfeilſchnelle Baumfalk ſich manche Schwalbe wegfängt. Aber die Schwalben wiſſen, daß in menſch⸗ lichen Häuſern ihre Brut nicht ſo ſehr durch Wieſel und Eulen ge⸗ fährdet iſt und daß man Katzen fernhält. Deshalb iſt es für ſie ein Vorteil, ſich dem Menſchen anzuvertrauen. Der weiße Storch, der urſprüngſch wie ſein Vecwandter auf Bäumen miſtet, ſah alſo bald ein, daß er ein gutes Geſchäft machte, wenn er ſich ſeinen Hort auf den Dächern unſerer Häuſer baute. Hier fand er einen ziemlich ſicheren Schutz am Tage vor dem Adler, in der Nacht vor dem Uhn⸗ So wurde er ſehr zutraulich und ein„Hausſtorch.“ Runſt und Wißenſchaſt % Jakob Burckhard! über Deutſchland. Zu den bisherigen Veröffentlichungen von Burckhardts Briefen(Briefe an Beyſchlag, an den Architekten, an Gottfried Kinkel) iſt jüngſt eine menſchlich überaus anziehende Sammlung von Briefen und Gedichten Jakob Burckhardts erſchienen, die an die Brüder Schauenburg gerichtet ſind. Es ſind in der Hauptſache Jugendbriefe von ſchwärmriſch freundſchaftlichem Charakter abſeits von dem fachlichen und ſachlichen Intereſſe, auf dem Boden rein menſchlicher Sympathie und gemein⸗ ſamer idealer Geſinnung. Dr. Julius Schwabe, München, hat ſie herausgegeben. In der Einleitung bringt Schwabe einen Brief an Burckhardts Schweſter Luiſe vom 5. April 1841, in dem ſich die fol⸗ gende Stelle über Deutſchland und das, was dieſer große Schweizer ſchon in ſeiner Jugend Deutſchland verdankte, in herrlichen Worten ausſpricht?—„Liebe Schweſter, was ſoll ich Dir von Deutſchland ſchreiben?— Ich bin wie Saul, der Sohn Kis, der ausging, ver⸗ lorene Eſel zu ſuchen und eine Königskrone fand. Ich möchte oft vor dieſer heiligen deutſchen Erde auf die Knie ſinken und Gott danken. daß ich deutſche Sprache redel Ich danke Deutſchland alles! Meine beſten Lehrer ſind Deutſche geweſen, an der Mutterbruſt deutſcher Kultur und Wiſſen⸗ ſchaft bin ich aufgenährt; von dieſem Boden werde ich ſtets meine beſten Kräfte ziehen— und nun dieſes Volk, dieſe herrliche, deut⸗ ſche Jugend, und dies Land, dieſer Garten Gottes!— Bin ich wert, dieſen mit Bärtyrerblut getränkten Boden zu betreten? Durch wel⸗ ches Opfer werde ich auch nur ein wenig von dieſer großen Schuld abtragen, mit der ich Deutſchland verpflichtet bin?— Und mit wel⸗ chem Hohn, mit welcher infamen Kälte pflegt der Schweizerſtudent über Deutſchland zu reden— doch davon nichts mehr.— Wo wäre all unſere Freiheit, wenn nicht Deutſchland den Napoleon geſtürzt hätte.— Meine Liebe mein Leben lang— das iſt alles, was ich dieſem wunderbaren Lande bieten kann, zu ſeinen Füßen leg' ich meinen Ehrgeiz nieder und was ich dereinſt leiſten kann, werde ich nicht im Hinblick auf mich, ſondern auf dieſes Volk tun! Des Him⸗ mels Segen über Deutſchland!“ 5 Gerichtszeitung Amtsgerichkt Mannheim )( Mannheim, 16. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G..) Vorſigender: Oberamtsrichter Säger; Vertreter der Anklage⸗ behörde: Referendar Gobels. Der 23jährige Schuhmacher Alfred Theodor May aus Mann⸗ heim und der 25jährige Kutſcher Philipp Wilhelm Noe aus Schwetzingen ſind wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfalle ange⸗ klagt. Sie geben heuͤte zu, einem Manne, den ſie auf einer Bank im hieſigen Schloßgarten angetroffen haben, den Geldbetrag von 162/ aus ſeiner Taſche entwendet zu haben. Sie verbinden damit eine romantiſch klingende Erzählung, wonach der Beraubte ab⸗ norme Veranlagung bekundet habe, und ſie vor ihm zurückgeſchreckt wären. Schließlich wollen ſie in ihm nur einen Betrunkenen erblickt haben, der widerſtandslos ihnen ſein Geld überlaſſen habe. All dieſe Angaben der Angeklagten ſind indeſſen zweifellos erfunden, um eine milde Beurteilung ihrer Straftat zu erreichen. Beide haben als Müßiggänger großen Hang zum Diebſtahl. Auch ſind Beide trotz ihres jugendlichen Alters ſchon öfters wegen Diebſtahls vorbeſtraft. Der Staatsanwalt beantragt gegen die rückfälligen Diebe ganz em⸗ pfindliche Gefängnisſtrafen. Es erging folgendes Urteil: Mai: 1 Jahr Zuchthaus, Noe: 1 Jahr Gefängnis. Der 52jährige Fuhrmann Heinrich Schwarm aus Weſtern⸗ heim, wohnhaft in Mannheim, hat ſich wegen Unterſchlagung zu verantworten. Am 9. Auguſt d. J. hatte Schwarm eine Fuhr Wein, darunter eine Kiſte mit 40 Flaſchen Ruppertsberger, an den Bahnhof Neckarſtadt zu führen und in der Güterhalle abzu⸗ liefern. Die 40 Flaſchen Wein ſind aber ſamt Frachtbrief ver⸗ ſchwunden; der Angeklagte ſelbſt iſt erſtaunt über den Verluſt und ſchützt Diebſtahl vor, aber in dieſem Falle müßte doch noch der Frachtbrief da ſein. Offenbar hat Schwarm dieſen beſeitigt, um jede Spur ſeiner eigenen Täterſchaft zu vernichten. Der Angeklagte iſt vielfach vorbeſtraft.— Erkannte Strafe 6Wochen Gefäng⸗ nis— abzüglich 2 Wochen Unterſuchungshaft. M. Schwurgericht Karlsruhe Fall, der am 16. Oktober das Schwurgericht ſtigte, war eine Anklage wegen Meineids; ährige ledige Kalkbrenner Ernſt Roth aus Wöſchbach bei Durlach. In dieſem Fall iſt die Eidespflicht in ganz leichtſinniger Weiſe verletzt worden. Rot hatte mit einem Mädchen ein Velhältnis unterhalten. Da er ſeiner Unterhaltungspflicht nicht nachkam, wurde Klage gegen ihn erhoben. Im Verlauf ſeiner Ver⸗ nehmung leiſtete er einen falſchen Offenbarungseid, indem er wiſſent⸗ lich einen Emailleherd und einen Anzug verſchwieg, und dieſe Gegen⸗ ſtände dem Zugriff ſeiner Gläubigerin zu entziehen. Das Urteil ſautete auf ein Jahr Zuchthaus und fünf Jahre Ehrverluſt. Mordverſuch eines Einbrechers Unter dem Zwange der Suggeſtion? Eines Nachts im Juli 1923 hatte ein Zimmer des Hotels „Schleſiſcher Hof“ in Bad Salzbrunn, das der Fabrikbzitzer Armin Löw mit ſeiner Gattin bewahnte, Einbrecherbeſuch. Der Einbrecher, der es wahrſcheinlich auf den Schmuck der Fabrik⸗ beſitzersfrau abgeſehen hatte, war an einem Abflußrohr bis zum erſten Stock hochgeklettert, dann am Sims entlanggegangen, und hatte den Balkon überſtiegen. Mit erhobenem Revolver und der Aufforderung„Liegen bleiben!“ trat nun der Einbrecher, der eine Geſichtsmaske und Handſchuhe trug, an das Bett. Die Frau ſteß Hilferufe aus, während ſich zwiſchen ihrem Mann und dem Ein⸗ brecher ein heftiger Kampf entſpann. Dem Fabrikbeſitzer ge⸗ lang es bald, dem Einbrecher den Revolver zu entwinden und ihm die Geſichtsmaske herabzureißen. Der Einbrecher wurde dabei durch Fußtritte ſo bearbelbet, daß en ee ärztliche Behandlung notwendig war. In dem Täter, der zunächſt einen falſchen Namen angab, wurde ſchließlich der 1903 geborene Schuhmachergehilfe Siegbert Böhm aus Polsnitz bei Freiburg i. S. ſeſtgeſtellt. Im Krankenhauſe wollte er ſich der Vorfälle im„Schleſiſchen Hof“ überhaupt nicht mehr er⸗ innern. Hypnoſe und Suggeſtion eines gewiſſen Franz Wilhelm, der aber bis heute nicht ermittelt werden konnte, und der vermutlich nur in der Phantaſie des Böhm lebt, ſollen ihn angeblich zu der Tat beſtimmt haben. Die Anklage lautet auf verſuchten Mord, verſuchten Raub und unbefugten Waffenbeſitz. Die Vernehmung des Siegbert Böhm vor dem Schwurgericht in Schweidnitz nahm über drei Stun⸗ den in Anſpruch. Den berühmten„Franz Wilhelm“ will er in Frankfurt kennengelernt haben, und ſpäter mit ihm in Kiel und im Sommer vorigen Jahres in Waldenburg und Umgegend zu wieder⸗ holten Malen zuſammengekommen ſein. Am Nachmittag vor dem Ueberfall habe er ſich zu Rade nach Salzbrunn begeben, wo eine Zu⸗ ſammenkunft zwiſchen ihm und Wilhelm verabredet war. Nar dem Beſuch des Kinos habe ihm Wilhelm Fahrrad und Aktentaſche abgenommen um dieſe bei ſeiner Braut unterzubringen, während ſie den ſchon vorher beſprochenen Plan ausführen wollten. Dieſe angebliche Braut Wilhelms kennt„natürlich“ der Angeklagte nichs Der Plan ſoll darin beſtanden haben, einem Gaſt deg Schleſiſchen Hofes„wertvolle Patenſchriften“(2) von denen Wilhelm wußte, zu ſtehlen. Der Angeklagte will nach einer kleinen Stärkung in der Burg ſich gemeinſam mit Wilhelm nach dem„Schleſiſchen Hof“ be⸗ geben und dort unter ſeinem Einfluſſe die oben geſchilderte Tat aus⸗ geführt haben. Das Fahrrad und die anderen Sachen wurden ſpäter in einem Gebüſch gefunden. Das Gutachten der Sachverſtändigen geht dahin, daß der Ange⸗ klagte ein hyſteriſch degenerierter Menſch ſei, dem die moraliſchen Hemmungen eines geſunden Menſchen fehlen. Er gelte als charak⸗ terſchwach und leicht beeinflußbar, aber für voll verantwortlich. Bei Ausführung der Tat war die freie Willensbeſtimmung beſchränkt, aber nicht aufgehoben. Das Urteil lautete wegen verſuchten Tot⸗ ſchlags und wegen verſuchten Raubes auf 5 Jahre Zuchthaus und 5 Jahre Ehrverluſt. Nachbargebiete * Mainz, 15. Okt. Vor einiger Zeit wurde das Fahrrad eines Kaufmannes geſtohlen. Schon glaubte der Beſtohlene, daß das Rad für ihn unwiderruflich verloren ſei, um ſo größer war ſeine Freude, als er am Samstag auf einem Spaziergang durch die Stadt plötzlich ſein Fahrrad im Beſitze eines jungen Mannes aus Biſchofsheim entdeckte. Der junge Mann wurde angehalten und das Rad beſchlagnahmt. Die Sache der Polizei iſt es jetzt, feſtzu⸗ ſtellen, wer der Dieb iſt und auf welche Weiſe das Rad in Beſitz des jungen Mannes gelangte. —g. Saarbrücken, 15. Okt. In der Abteilung Drahtlager des St. Ingberter Eiſenwerks, das jetzt der belgiſch⸗franzö⸗ ſiſchen Hüttengeſellſchaft„Hadir“ gehört, iſt ſeit Freitag wegen Lohndifferenzen ein Teilſtreik ausgebrochen, woran etwe 60 Jugendliche beteiligt ſind. Sollte es nicht bald zu einer Einig ang kommen, ſo entſtünde die Gefahr, daß ein großer Teil der Draht⸗ arbeiter zur Entlaſſung käme.— Die erſte Saarbrücker Herbſtmeſſe, veranſtaltet von dem Saarverband der Handels⸗ leute und Schauſteller, iſt ſeit 5. Oktober in vollem Gange und zieht täglich größere Menſchenmaſſen nach dem Feſtplatz am Wallen⸗ baum, wo ein großer Vergnügungspark für die Unterhaltung jeg⸗ licher Art ſorgt. Täglich wird ein ganzer Ochs am Spieß gebraten. Abends wird gelegentlich Feuerwerk veranſtaltet.— Der Feuerbe⸗ ſtattungsverein für das Saargebiet veranſtaltet zur Zeit in verſchie⸗ denen Orten Propagandaabende mit einem Berliner Redner, um für die Errichtung eines Krematoriums im Saargebiet Stimmung zu machen. Derartige Beſtrebungen ſtießen in früheren Jahren auf den leidenſchaftlichen Widerſtand der Zen⸗ trumspartei.— Ein auf der Völklinger Hütte beſchäftigter Schloſſer der bei Schließung der Röchlingſchen Werke entlaſſen worden war, ſchrieb dieſer Tage an ſeine Eltern in Bundbach bei Kirn auf einer Karte, Poſtſtempel Nanch:„. bin auf dem Wege zur Fremden⸗ Auch der dritte Karlsruhe beſchä angeklagt war der 2 legion“. Der noch nicht Volljährige war mittellos in Saarbrücken auf der Arbeitsſuche und iſt jedenfalls einem der Werber für die Fremdenlegion, die trotz aller Ableugnung in Genf ihr Unweſen im Saargebiet treiben, in die Hände gefallen. Ein neuer Fall, der zu größter Vorſicht für jugendliche Arbeitsloſe mahnt. Sportliche Rundſchau Kleine Sportnachrichten * 12066 Meter Höhe im Flugz ug.— Der italieniſche Flieger Callize hat mit einem Flugzeug die fabelhafte Höhe von 12 066 Meter erreicht, und damit den ſchon märchenhaft anmutenden Weltrekord des Franzoſen Sadi Lecointe von 11145 Meter vom 283. Oktober 1923 noch um beinahe 1000 Meter verbenert. * Straßenmeiſterſchaft von Hannover.— Auf der 117 Kilometer langen Strecke Hannover— Braunſchweig— Hannover brachte die Ortsgruppe Hannover der D. R. U. ihre Straßenmeiſterſchaft zur Durchführung. Auf dem Rückwege gelang es Roſenbuſch, ſeine Konkurrenten abzuſchütteln und mit 4 Min. Vorſprung einen leichten Sieg in ſehr guter Zeit davonzutragen. Das genaue Ergebnis: 1. Roſenbuſch:43:00, 2. Buſch:47:00, 3. Seitz:51:00, 4. Schlade:52:30, 5. Beier:57:00, 6. Wiesbröker:02:10.— * Deutſche Meiſterſchaften im Maunſchaftsringen.— Zum Ent⸗ ſcheidungskampf um die Verbandsmeiſterſchaft im Mannſchaftsringen hatten ſich der Kölner Klub für Kraftſport und der S. C. Alt⸗Wedding Berlin qualifiziert. Beide haben ſich im Hin⸗ und Rückkampf zu menen. Die erſte Begegnung fand am Montag in Berlin ſtatt und endete nach teilweiſe recht intereſſanten Kämpfen mit einem knappen Siege der Berliner von 10:8. Der Rückkampf findet in Köln ſtatt.— * Deutſchland und die Olympiſchen Spiele 1928.— Staatsſeketär z. D. Exz. Lewald, einer der Vertreter Deutſchlands im Olympi⸗ ſchen Komitee, hatte während ſeiner Anweſenheit in Genf bei der Völkerbundstagung mit dem Vorſitzenden des Olympiſchen Komitees, Baron Pierre de Coubertin eine private Unterredung über die Teilnahme Deutſchlands an der Olympiade 1928, jedoch iſt über das Ergebnis dieſer Unterredung noch nichts in der Oeffentlichkeit be⸗ kannt geworden.— Wie uns nun aus Paris mitgeteilt wird, hat Baron de Coubertin einem amerikaniſchen Preſſevertreter erklärt, daß die„Liga“ der Nationen 1928 vervollſtändigt werden ſoll und einer Einladung Deutſchlands zu den olympiſchen Spielen von keiner Seite etwas in den Weg gelegt werden wird. Coubertin hofft, daß die Olympiade Gelegenheit bieten wird, alle Vorurteile und politi⸗ ſchen Haß zwiſchen den beiden Nationen zu beſeitigen. * Eine Schutzhundeprüfung veranſtaltet am Sonntag,(19. Okt.) der Verein ſür deutſche Schäferhunde(S..) Ortsgruppe Mannheim auf dem Sportplatz der Deutſchen Jugendkraft(D. J..) Mannheim⸗ Neckarau, am Waldweg, bei der 13 deutſche Schäſerhunde auf ihre Fähigkeit als Schutzhunde geprüft werden. Der Zweck eines Schutz⸗ hundes iſt ſeinen Herrn gegen verbrecheriſche Angriffe, als auch Haus und Hof gegen Einbrüche und Diebſtahl zu ſchützen. Ebenſo werden auf dieſer Prüfung Gehorſams⸗ und Gewandtheitsübungen, als auch Naſenarbeiten von dieſen Hunden verlangt. Die Schutzhunde⸗ prüfung bildet die Grundlage der Ausbildung unſerer Polizeihunde, die ſchon ſehr rieles geleiſtet haben. Boxen * Nationale Fauſtkämpfe am 25. und 26. Oktober 1924 beim V. F. L. Neckarau. Nachdem nun die letzten Vorarbeiten zu dem am 25. und 26. Oktober in den Räumlichkeiten des V. f. L. Neckarau ſtattfindenden Fauſtkämpfen endgültig abgeſchloſſen ſind, ſei an die⸗ ſer Stelle nochmals auf die Bedeutung dieſes Tages hingewieſen. Obwohl von verſchiedenen Seiten dem Boxſport noch nicht die nötige Sympathie entgegengebracht wird, ſoll an dieſem Tage der Beweis erbracht werden, daß das Boxen nicht das iſt, als was es im allgemeinen, beſonders unter dem nicht ſportliebenden Publikum betrachtet wird. Die Vorkämpfe beginnen am Samstag abend. Sonntags ſolgt Fortſetzung der Zwiſchen⸗ und Entſcheidungskämpfe, mit anſchließender Preisverteilung. Nicht unerwähnt ſei hier, daß die bis jetzt zahlreichen Meldungen aus allen Gauen Süd⸗ und Weſt⸗ ſpannende Kämpfe ſchließen laſſen. Bemerkt ſeien hier nur die Na⸗ men Stuttgart Freiburg, Augsburg Pforzheim, Karlsruhe und auch das Rheinland wird beſtimmt ſeine beſten Kräfte auf den Plan ſeu⸗ den. Sobald das Meldeergebnis vollſtändig vorliegt, wird ein dies⸗ bezüglicher ausführlicher Bericht folgen. Die techniſche Leitung liegt in den bewährten Häuden des Reichsboxſportwartes Weiß⸗ leder⸗Eßlingen, und des Kreisboxſportwartes Crezelli Manu⸗ heim. W. A. neues aus aller welt — Der Noman einer Sängerin. In Budaveſt macht. wie ſchon berichtet, die Kammerſängerin Charlotte Roeder ſeit einigen Tagen viel von ſich reden. Sie ſoll ſeit Jahren ihre Zofen durch ihre ſadi⸗ ſtiſchen Neigungen gequält und ſie auch zu unnormalen Handlungen gezwungen haben. Wie weit dieſe Beſchuldigungen berechtiat ſind, werden die aufgenommenen Unterſuchungen ergeben. Jedenfaus wurde durch dieſen Skandal der Liebesroman einer merkwürdigen Frau entrollt, den die Wiener„Stunde“ folgendermaßen erzählt:“ Charlotte Roeder hat als Mitalied der Volksoper einige Jahre in Wien verbracht. Sie kam bereits als reife Frau nach Wien. Nach einem Eklat, der ſie in Braunſchweig unmöglich gemacht hatte. Charlotte Roeder genoß in Braunſchweig eine Ausnahmeſtellung. Die ſunge hübſche Sängerin, die der Zufall im Jahre 1907 dorthin verſchlagen hatte, lenkte die Aufmerkſamkeit des regierenden Prinzen auf ſich und wurde bald deſſen Freundin. Dieſe Sonderſtellung machte ſie zwar zur intereſſanten Frau, brachte ſie aber zualeich mit den anderen weiblichen Mitaliedern des Hoftheaters in Konflikt. Seit dem Tage gar, da ſie den Titel einer Kammerſängerin erhielt, hatte ſie keine Ruhe mehr. Braunſchweia war eine ſittliche Stadt, die Bürgers⸗ frauen mochten es nicht leiden, daß ihr Landesherr— wie man in Braunſchweig ſagte— es mit einer„Perſon“ halte: nach ihrer Auf⸗ faſſung konnte es gar nicht anders ſein, als daß des Landesvaters Moral durch die Verführungskünſte einer fremden Liebeskünſtlerin, noch dazu einer, die aus Budapeſt ſtammte, zu Fall gebracht wurde⸗ Die Frauen organiſierten alſo einen Feldzug gegen die Verderberin des Landesvaters. Eines Tages gab es im Hoftheater einen Skan⸗ dal. Es wurde„Traviata“ gegeben, mit Fräulein Roeder in der Hauptrolle. Die Braunſchweiger Damen hatten Pfeiſchen. Kinder⸗ trompeten. Ratſchen mitgebracht und veranſtalteten, als Fräulein Roeder die Bühne betrat, einen Höllenſpektakel. Der Vorhana mußte fallen. die Vorſtellung wurde abaebrochen. Nach dieſem Zwiſchenfall packte Fräulein Roeder ihre Koffer und verließ Braunſchweig. Sie nahm als Erinnerung an dieſe Zeit nur ein Geſchenk des Prinz⸗ regenten mit, eine Diamantbroſche, die ſie ſeither ſtets getragen hatte. Von Braunſchweig kam Fräulein Roeder nach Düſſeldorf und nac einer kurzen Kreuz⸗ und Querfahrt nach Wien an die Volksoper. Die ungewöhnliche Frau, die heute in eine üble Affäre verwickelt iſt, ſtammt aus Budapeſt. Ihre Mutter war eine Ruſſin, ihr Vater ein bekannter Cellovirtuoſe. Der Muſikus konnte mit ſeinem Kollegen, dem alten Müller aus„Kabale und Liebe“, ſagen, daß ihm der Teufel zwei Eier ins Neſt geleat habe, nämlich zwei hübſche Töchter. Beide wurden auf eigentümliche Art berühmt. Die ältere Schweſter Char“ lotte iſt die noch lebende Gräfin Tarnowſka, die Heldin jener trau⸗ rigen Kriminalaffäre, die vor Jahren in der ganzen Welt von ſich reden gemacht hat. Man erinnert ſich noch: Gräfin Tarnowſka i jene Frau, die in Venedia als die Geliebte des 23jährigen Ruſſen Naumow ihren alternden Gatten erſchoß. Sie wurde auf der Flucht verhaftet und von den venetianiſchen Richtern nach einem an Zwi⸗ ſchenfällen reichen Prozeß zu einer langen Kerkerſtrafe verurteilt. die ſie zum Teil im Frauengefänanis in Venedig abgebüßt hat. Eine Amneſtie des italieniſchen Könias ſchenkte ihr den Reſt der Strafe und befreite ſie aus dem Kerker. Die ehedem ſchöne und elegante Gräfin verſchwand, als ſie Venedia verließ. von der Bühne der gierigen Welt auf ſich. Ihr erzentriſches Weſen und ihre ſonderbare Peranlaauna hat ſie mit den Geſetzen Ungarns in Konflikt gebra Auch ihr Roman hat den kriminellen Wea eingeſchlagen. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte AUnter dem Einfluß hohen Druckes, der ſich heute von des britiſchen Juſeln über Mittel⸗ und Oſteuropa erſtreckt, hält da trockene, in der Ekene neblige, im Hochſchwarzwald wolkenloſe Wetter an. Eine vor einigen Tagen über dem aklantiſchen Ozeg liegende Regenfront iſt oſtwärts vorgedrungen. Sie erſtreckt ſich beute längs der norwegiſchen Küſte ſüdlich bis Holland, ohne unſer Gebiet zu erreichen. Vorausſichtliche Witterung für Samstag bis 12 Uhr nachts Fortdauer des krockenen, teils nebligen, keile heiteren Herbſtwetlerze ſchwache, weſtliche Luftbewegung. —— deutſchlands, die noch nicht endgültig abgeſchloſſen ſind. auf äußerſt Oeffentlichkeit. Nun lenkt die jüngere Schweſter die Blicke der neuß ür oi⸗ er ie as e⸗ rt, nd er aß ti⸗ .) m⸗ re tz⸗ us en 8 e⸗ he, 2— Fr. Ernſt und Häuffel verherrlichte Ruine war ehemals eine Freitag, den 17. Oktober 1924 Keue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Nus gabe) 5. Seite. Nr. 484 Wandern und Neiſen Ein Beſuch der alten Reichsſtadt Biberach Von Karl Frank(Mannheim) Endlich iſt die lange Eiſenbahnfahrt durch die ſchwäbiſchen Lande zu Ende. Wir verlaſſen den Zug und betreten den Boden der ehe⸗ maligen Reichsſtadt Biberach an der Riß. Von dem leichtbewölkten Himmel grüßt die Sonne freundlich und läßt die Schindeldächer des Städtchens golden ſchimmern. In deſſen Mittelpunkt ſteht die weit über Biberachs Mauern hinaus be⸗ kannte Kirche mit gotiſcher Baſilika und reichverziertem Rokokogitter, während das Innere einen Barockſtil und das bekannte Zickſche Deckengemälde aufweiſt. Wir wandern an dem Gotteshaus vorüber und nehmen unſeren Weg nach dem ſogenannten Gigelberg, von deſſen Gipfel der weiße Turm in der Sonne leuchtet. Nach kurzer Zeit haben wir ihn er⸗ reicht. Die dicken Backſteinmauern weiſen von der Beſchießung durch Schweden, Franzoſen und Oeſterreicher noch zahlreiche Spuren auf und die beiden Gedenktafeln, die an dem Gemäuer angebracht ſind, belehren uns, daß am 19. März 1634 die Schweden unter Guſtap, Graf von Horn, den Turm unter Feuer nahmen und ferner doku⸗ mentieren ſie das hier am 2. Okt. des Jahres 1796 ſtattgef. Treffen zwiſchen den Oeſterreichern unter General⸗Feldzeugmeiſter Latour und den Franzoſen unter General Moreau. Vier Jahre ſpäter, am 9. Mai 1800 ſtanden ſich die beiden letzten Gegner nochmals gegenüber und zwar die Oeſterreicher unter Führuna des Feldmar⸗ ſchalls Kroy, die Franzoſen unter General St. Cyr. Die zerſchoſſenen Teile und die geſprengten Felſenſtücke hat die Natur mit allerlei Grün umſponnen, überall wuchert das Moos und ſelbſt ſunge Tannen wiegen ſich ſtolz zwiſchen den Felſentrümmern. Wir ſchreiten weiter zum Gigelturm, von deſſen Kuppel man einen herrlichen Ausblick auf das Städtchen und aufs Tal genießt. Bei klarem Wetter geſtattet uns dieſer Turm ſogar eine Fernſicht bis zu den ſchneebedeckten Gipfel der Alpen. Wir kehren nun über die Schillerhöhe nach dem inmitten ſchöner Raſen gelegenen Wielanddenkmal zurück, das die Vaterſtadt des Dich⸗ ters im Jahre 1881 von Theodor Scherer errichten ließ. Nun wen⸗ den wir uns dem Stadtinnern zu und faſſen die Gebäude der Alt⸗ ſtadt näher ins Auge. Die maleriſchen Giebelhäuſer mit ihren alter⸗ tümlichen Toren und reichen Verzierungen und auch die Gedenktafeln an den hiſtoriſchen Plätzen, an den Wohn⸗ und Wirkungsſtätten be⸗ rühmt gewordener Biberacher Männer erinnern uns an die ver⸗ gangenen Zeiten. Da lebte um die Jahre 1760 bis 1769 der Dichter Wieland in einem kleinen Gartenhäuschen und beſchäſtigte ſich mit dem Stu⸗ dium der italieniſchen Dichter, vollendete hier den zweiten Teil ſein es Verkes, Agathon“ und ſchrieb„Idris und Zenide. Dieſem großen Träger deutſcher Kultur zu Ehren hat Biberach das Wieland⸗Mu⸗ ſeum eingerichtet und geſtattet dadurch dem Beſucher einen kleinen Einblick in das Leben jener Zeit und jener Menſchen. Beſichtigen wir jetzt dieſes niedliche Idyll, das Tuskulum dez großen Dichters und Zeitgenoſſen Goethes näher. Wir öffnen das 1 5 Tor und betreten den reinlichen Kies⸗ weg, der uns zwiſchen ſauberen Raſenanlagen und feinverſchnittenen Hecken zu dem Dichterheim führt. Eine niedere Holztreppe bildet den Aufgang zu den oben liegenden Arbeitszimmern des Dichters. Peinliche Reinlichkeit und Lichtfülle überraſchen uns zunächſt. Die reichlichen Fenſter zieren blütenweiſe Vorhänge und man könnte glauben, dieſe ſeien erſt geſtern angebracht worden. Ueberall, wohin wir blicken, finden wir in bunter Folge Bilder von Wieland ſelbſt, ſeinen Verwandten und ſeinen Freunden; Dinge, die der Dichter täglich benutzte, kurzum, alles, was mit ſeiner Perſön⸗ lichkeit irgendwie in Zuſammenhang zu bringen iſt. Beachtenswert ſind die zierlichen feinpolierten Mahagonimöbel, gepolſterte Ruhebänke, ein Spieltiſch und die verſchiedenen Bücher⸗ ſchränke, die des Dichters Bibliothek und außerdem eine ausgewählte Sammlung der verſchiebenen Ausgaben Wielandſcher Werke enthalten. Zwei Schaukäſten zeigen uns in geſchmackvoller Anordnung eine An⸗ zahl Kleinigkeiten aus des Dichters Nachlaß, ſo unter anderen Dingen ein Bündelchen grauer Haare Wielands, verſchiedene kunſt⸗ voll geſchliffene Gläſer und anderes mehr. on den Wänden grüßen eine ſtaktliche Anzahl Stiche und Ge⸗ mälde, Arbeiten bedeutender Künſtler wie Tiſchbein, Kügelgen, Graff und Jagemann, die alle mit mehr oder weniger Glück verſuchten, das Bild des Dichters wiederzugeben. Auch zwei plaſtiſche Darſtel⸗ lungen Wielands ſchmücken das Studierzimmer, u. a. eine Gips⸗ ſtatuette von Profeſſor Adolf von Donndorf. Der eifrigen Sammelarbeit iſt es auch gelungen, reiches Mate⸗ rial an Briefen, Karten und photographiſchen Aufnahmen aus jener Zeit zuſammenzubringen und gerne durchblättern wir das Wieland⸗ Album oder leſen in dem mannigfaltigen Briefſchatz, der wohl nur einen kleinen Teil des von Wieland gepflogenen Briefwechſels bildet. In dem zweiten Zimmer finden wir die Bücherſammlung. Ein beſonderer Schrank bewahrt die ſeltene Jubiläumsausgabe der Wie⸗ landſchen Werke, die die Stadt Biberach ihrem König Wilhelm J. im Jahre 1816 als Hochzeitsgeſchenk überreichte. Später ließ jedoch der Landesfürſt dieſe Ausgabe dem Wieland⸗Muſeum zugehen und ſo ſtehen heute noch die ſtattlichen zweiunddreißig Lederbände in dem ſtilvollen Bücherſchranke. Wir finden allerdings noch mehrere Ausgaben von Wielands Werken, und im mittleren Teile des großen Bücherſchrankes prangt manch ſeltener Vand, zum Teil mit hand⸗ ſchriftlichen Bemerkungen, um den der Bücherfreund des Dichters Vaterſtadt beneidet. 8 Wir verlaſſen nun die von Wielands Geiſt umwehten Stätten“ ſeines Schaffens und werfen vom Garten aus noch einen letzten Blick auf dieſes friedliche Häuschen, das lange Jahre den Dichter beherbergt, der als Erſter ein Drama Shakeſpeares in deutſcher Sprache zür Bühne brachte.. Ueber den ſchmalen Holzſteg, unter dem die trüben Waſſer der Riß langſam dahinfließen, führt uns der Weg nach dem Muſeum der bekannten Tier⸗ und Landſchaftsmaler, Profeſſor Anton Braith und Profeſſor Chriſtian Mali. Die in enger Fühlung miteinan⸗ der lebenden Künſtler ſind beide aus Biberach gebürtig, hielten ſich jedoch hauptſächlich in München auf, von wo aus ihr Ruf durch die deutſchen Landen drang und ihre Art, die Nafur zum Vorbilde zu nehmen, reiche Nachahmung unter den Malern fand. In mehreren Räumen erfreuen uns Natürlichkeit und Farben⸗ pracht, mit der die Beiden ihre zahlreichen Arbeiten ausſtatteten. „ Die Münchner Ateliers wurden auch nach Biberach gebracht und in der bunten Fülle von Kunſtſchätzen, die die Maler im Laufe der Zeit erworben hatten, finden wir chineſiſche Moſaikarbeiten, japa⸗ 5 Vaſen, Porzellangefäße, echte Teppiche, Waffen und vieles dehr. In einem beſonderen Kabinett ſind auch Zeichnungen und Bilder anderer Biberacher Künſtler ausgeſtellt und wir finden hier Bolkart, Dietrich, Emminger, Forſchner und Gebel vertreten. Nachdem wir noch die geologiſche Sammlung beſichtigt hatten, ſenten wir das Muſeum, das die Lebensarbeit zweier ſchaffens⸗ reudiger Männer birgt. 8 Draußen umfing 25 wieder die friedliche Stille des Städtchens und hinter den niederen Fenſtern der Giebelhäuschen ſchimmerten ſchon die Abendlichter. der Einſieoler auf der Minneburg Von F. Baumgärtner, Neunkirchen Wer kennt nicht die viel beſungene Minneburg im Neckarkal und ihre liebliche Sage! Ritter Edelmut, der nach 7jähriger Ge⸗ angenſchaft vom heiligen Land zurückkehrte, ſoll auf dieſem Berg leine Geliebte ſterbend wiedergefunden haben. Zum Wahrzeichen einer Liebe und zum Denkmal für künftige Geſchlechter erbaute er ler eine Burg, die Burg der getreuen Minna. Vielen iſt ſie auch kannt durch den Roman„Das Recht der Hageſtolze“ von Julius olff. Die ob ihres eigenen Reizes viel beſuchte und von den Dich⸗ er ſtolzeſten Burgen des Neckartales Von den Stürmen des auernkrieges verſchont, wurde ſie im 30jährigen Krieg von durchzie⸗ maleriſch Burghof und Ruine, Efeu überzog die wunden Mauern. Zweihundert Jahre lag ſie, faſt unzugänglich geworden, im Dorn⸗ röschenſchlaf, bis ums Jahr 1820 ein ſeltſamer Gaſt den Weg zu ihr ſand und dort als Einſiedler hauſte. Er war ein Mann von feiner Bildung. Einen Garten mit mannigfaltigen Blumen legte er an, bahte hübſche Gänge durchs Dickicht, und überall brachte er niedliche Sitze an. An 14 Jahre lebte er dort doch niemand hat je erfahren, wer er war und woher er gekommen. Nur im alten Pfarrbuch von Neunkirchen findet ſich über ihn ein Vermerk. Um ſeine Perſon hat der Volksmund folgende, faſt den meiſten Freunden der Minne⸗ burg noch unbekannte Sage gebildet: Vor über 100 Jahren lebte auf einem fernen Schloſſe am Rhein ein vornehmer Graf. Dieſer hatte das verwaiſte Kind armer, aber rechtſchaffener Eltern angenommen und ließ es, da der Knabe be⸗ ſondere Fähigkeiten an den Tag legte, mit ſeiner nur wenige Jahre jüngeren Tochter erziehen Die Jahre vergingen raſch, und aus dem Knaben wurde ein junger Mann, deſſen Fleiß und Kenntniſſe zu großen Hoffnungen berechtigten, und dem alle ſeine Lehrer eine glänzende Zukunft vor⸗ ausſagten. Aber auch ſeine kleine Jugendgeſpielin hatte ſich inzwi⸗ ſchen in eine reigende Jungfrau verwandelt, bei der Anmut ſich mit Herzensgüte vereinte. In den Herzen der beiden jungen Menſchen⸗ kinder erblühte bald aus der kindlichen Zuneigung eine reine Jugend⸗ liebe. Sie ſchwuren ſich ewige Treue und gelobten ſich gegenſeitig, nie voneinander laſſen zu wollen. Sorglich hüteten ſie ihr trautes Geheimnis; doch trotz aller Vorſicht erfuhr der Graf von ihrer ge⸗ genſeitigen Liebe Der unglückliche Jüngling verteidigte ſich zwar mit all der Beredſamkeit, der nur ein liebendes Herz fähig iſt, doch ohne Erfolg: er mußte ſofort das Schloß, ſeine langjährige Heimat und ſein Lieb verlaſſen. Doch nicht lange hielt es ihn in der Fremde, und immer wieder zog es ihn in die Nähe des Schloſſes zurück. Da ward ihm eines Tages eine traurige Nachricht: der Graf hatte die Hand ſeiner Toch⸗ ker einem reichen Freier zugeſagt, aber das unglückliche Mädchen, ſo worde ihm erzählt, weigere ſich ſtandhaft, ihrer erſten Liebe un⸗ lreu zu werden. Der Unglückliche traf auf ſeinen Wegen, die ihn immer um die Stätte ſeiner glücklichen Kindheit führten, einen alten, ihm ergebenen Diener. Auf ſeine Bitte verſptach ihm dieſer, nach vollzogener Trauung einen Schuß abzugeben. Doch ihr Bei⸗ ſammenſein war beobachtet worden: der Graf erfuhr durch Drohun⸗ gen von der Verabredung. Es nahte der Tag der Trauung. Der Freier hielt glänzenden Einzua in die feſtlich geſchmückten Hallen des Schloſſes, indem ein Anderer, das Herz von bangen Zweifeln bewegt, im Gebüſch kauernd, das verabredete Zeichen erwartete. Der Augenblick kam, da der Freier vor die Braut trat, die nur burch die väterlichen Drohungen ſich zu ſchmücken hatte bewegen laſſen. Vor ihm und allen Gäſten erklärte ſie mit Feſtigkeit, nie in die aufgezwungene Heirat einzuwilligen. Nutzlos waren die Bitten des Freiers, vergeblich auch der Zorn des Grafen. In ſeinem Zorn wollte er dem einen, den er bitter haßte und dem er alle Schuld beimaß, dieſe Freude nicht gönnen. Er ſtürzte zur Wand, riß eine geladene Piſtole herunter und feuerte einen Schuß durchs Fenſter, der donnernd in Berg und Tal widerhallte.——— In dem Jüngling, der ſo lange vergeblich wartete, begaun ſchon frohe Hoffnung zu erwachen. Da ſah er plötzlich an einem Fenſſor des ſonnenbeſchienenen Schloſſes ein weißes Rauchwölkchen aufſtei⸗ gen, und zugleich trug die Luft den Schall eines fernen Schuſſes an ſein Ohr. Verzweifelnd ſchlich er ſich fort durch die Wälder, niemand ſah ihn mehr.. So kam er nach langer Wanderung müde und todtraurig auf den Trümmern einer zerfallenen Burg an, deren altersgrauen Steine, vom letzten Glanze der untergehenden Sonne vergoldet, ſich im Neckar ſpiegelten. Es war die Minneburg. Zwiſchen bemooſten Sleinen ſuchte er ſich ein Nachtlager, und bald umfing wohltätiger Schlummer ſeine Sinne. Im Traume erſchien ihm im weißen Ge⸗ wande Minna von Horneck, die mit ſanfter Stimme zu ihm ſprach: „Warum biſt du ſo einſam und lebensmüde? Siehe, ich habe ſieben lange Jahre vergeblich an dieſer Stelle auf meinen Geliebten ge⸗ wartet, bis mir das Herz brach. Doch auch du haſt ſchweres Leid erlitten. Bleibe hier, und in der alten Burg, dem Wahrzeichon treuer Liebe, wird auch dein krankes Herz Ruhe und Frieden fin⸗ den.“ Damit verſchwand die Erſcheinung. Als er am andern Morgen nevbeſtärbt erwachte, blickten ihn die Steine ſo vertraulich an, und die Waldvögelein ſangen ihm ihren lieblichen Morgenaruß. Alle Verzweiflung war aus ſeinem Ge⸗ müte gewichen und er beſchloß zu bleiben. Er machte ſich ſofort daran, ſich wohnlich einzurichten. In der Purg ſand er etnen Raum, in dem er fortan zu hauſen beſchloß. Unter ſeiner eifrigen Hand entſtand ein herrlicher Garten, und getröſtet verlebte er dort den Reſt ſeiner Tage in traulſchem Verkehr mit den Bewohnern der Um⸗ gebung. In einſamen Sfunden, wenn er der glücklichen Jugendzeit und der verlorenen Goliebten gedachte, griff er zur Geige, die er gar krefflich zu ſpielen wußte. Dann ſchwebten die Töne klagend zu den ſtillen Mauern hin und erzählten dieſen, beſſer als es Worte können, von Menſchenliebe und Leid. Bei ſeinen Zauberklängen ſchwiegen die Phoeln rinasumter, die Blumen öffneten vor Wonne ihre Kelche, die alten Bäume aber ſenkten ſeiſe ihre Aeſte, ja ſogar die Schiffe unten auf dem Neckar hielten in ihrem Laufe inne und lauſchten, wenn dis Geige träumeriſche Melodien in ſehnendem Leid und kla⸗ gender Luſt vom hohen Verg zum ſtillen Tal herniederklangen. Aus Sage und Geſchichte von Burg und Stadt Wertheim Klein Heidelberg, ſo wird häufig das freundliche Tauberſtädtchen Wertheim genannt.“ Ein Vergleich mit der rbbert und berlhnn. teren Schweſter drängt ſich unwillkürlich auf. Hier wie dort über dem Häuſergewirr das ſtolze Gemäuer der Burg. Drunten das luſtige Gaſſengewimmel, das blitzende Band des Fluſſes und drüben die aufſteigenden, grünbelaubten Höhen. Die Stadt iſt älter als das Schloß. Schon im Jahre 779 wird Wertheim urkundlich erwähnt. Im Schutze der Stadt erſtand die Burg. Die Grafen von Wertheim rühmen ſich pornehmer Abſtammung. Ein Graf ÜUdo war der Vetter des Frankenkönigs Konrad I. Fratl Sage hat an Tauber und Main beſonders gerne verweilt und er⸗ zählt uns mancherlei aus der Vergangenheit der Stadt und ihrer Herren. Der Stammpater des Wertheimer Grafengeſchlechtes ſoll ein einfacher Bauernſohn namens Michel geweſen ſein. Nach mancherlei wunderbaren Schickſalen wurde er vom Kaiſer mit dem Er baute eine halbe Stunde oberhalb Grafentitel ausgezeichnet. Wertheims auf dem ſchmalen, von drei Seiten vom Main umfloſſe⸗ nen Bergrücken eine Burg und nannte ſie Wettenburg, weil zinmal ſein Vater im Zorn über den kträumeriſchen Nichtstuer die Aeußerung tat: Haus und Hof möchte ich verwetten, daß aus dir —5 iſt heute keine Spur mehr vor⸗ 5 re Aecker, ald und ſei ini Neen die Hüßge auf der Weſtſeite auch einige uf der Burg lebte einſt eine hartherzi e ſtolze Gräfin. Die Bauern wurden mit äußerſter Strenge 25 Neondien e Einſt bat ein alter Mann die Herrin um mildere Behandlung ihrer Leibeigenen. Hohnvoll wurde er abgewieſen. Da, als einmal die Gräfin ein glänzendes Feſtmahl gab, ſank die Burg ſamt den Gäſten mit Donnerkrachen in die Tiefe. Sonntagskinder können alle ſieben Jahre zu einer beſtimmten Stunde das Schloß mit ſeinen Türmen im Main ſich ſpiegeln ſehen. Nach dem Grafen Michel be⸗ nennt ſich auch das heute noch durch die ſchmucke Tracht ſeiner Be⸗ wohner bekannte Dörflein Michelried bei Wertheim. Das Wahrzeichen Wertheims iſt die ſtattliche Stadtkirche. Das Innere birgt das Grabmal eines berühmten Gliedes der Wert⸗ heimer Grafenfamilie. Es iſt dies der im Jahre 1509 verſtorbene Graf Asmus, ein Bruder des regierenden Grafen Michel II. Graf von Roſenberg wegen ſeiner ungewöhnlichen Stärke, die mit un⸗ bändiger Wildheit gepaart war, gefürchtet. Dieſer Goliath fand in Asmus ſeinen Meiſter. Einſtmals waren beide Ritter zu einem Feſtmahl beim Biſchof zu Würzburg geladen. Kurt von Roſenberg ließ, wie immer, auch diesmal ſeinem Mutwillen die Zügel ſchießen und neckte geiſtliche wie weltliche Herren. Endlich wurde es dem Grafen Asmus zupiel, und er verbat ſich die Sticheleien des Roſen⸗ bergers.„Was will das Männlein dort?“ begann dieſer zu höhnen; „ſchade, daß wir nicht drunten am Main ſtehen, ſintemalen ich Luſt hätte, ſein hitziges Köpflein einmal in deſſen Fluten zu kühlen.“ Zornbebend riß Asmus das Schwert von der Seite. Nur mit Mühe konnten die Beiden auseinandergehalten werden. Aber der Zwei⸗ kampf ließ ſich nicht mehr vermeiden. Am folgenden Tage trafen ſich die Gegner beim Kloſter Bronn⸗ bach, oberhalb der Taubermündung. Die Eiſen krachten auf die Schilde, daß die Funken ſtoben. Und wiewohl auch Asmus mehr als einmal unter den gewaltigen Streichen des Roſenbergers ſchwankte und in die Kniee ſank, er ließ nicht ab, und ſeiner Geſchicklichkeit und Zähigkeit gelang es, den Gegner zu überwinden und ihm den Schild aus der Hand zu ſchlagen. Noch ein Hieb, und der Rieſe ſtürzte bewußtlos zu Boden. Graf Asmus, ſelber faſt vollſtändig erſchöpft, packte mit letzter An⸗ ſtrengung den Beſiegten, ſchleppte ihn an die Tauber und tauchte ſeinen Kopf dreimal in die Flut. Der gedemütigte Roſenberger ritt- nachdem ſeine Wunden verbunden waren, kleinlaut nach Hauſe. Zum Andenken an dieſen Sieg wurden nachher längere Zeit täglich in der Stadtkirche um 3 Uhr— als der Stunde des Kampfes— die Glocken geläutet. Unter den alteingeſeſſenen Wertheimern findet ſich häufig der Name Friſchmuth, und hauptſächlich ſind es Leute aus der Zunft der Bäckermeiſter, die dieſen Namen führen. Vielleicht aber wiſſen die Träger dieſes Namens ſelbſt nicht, woher er ſtammt, und da ſoll nun Frau Sage uns die Erklärung geben. Einmal war Krieg, und ein ſächſiſches Heer hatte in der Nähe der Stadt ein Lager be⸗ zogen. Aus irgendwelcher Urſache mußten die Sachſen plötzlich ab⸗ ziehen und ließen einen der Ihrigen todkrank zurück. Ein Wert⸗ heimer Väcker erbarmte ſich des Kranken, nahm ihn mit nach Hauſe und ſprach ihm tröſtliche Worte zu. Der Sachſe, der nur ſein Platt gewohnt war, konnte nicht viel verſtehen, nur die zwei Worte „ſriſchen Mut“ behielt er im Gedächtnis. Sie mußten aber ſolch tröſtlichen Klang gehabt haben, daß er ſie immer vor ſich hinſprach; der Kranke wurde geſund, und da ihm die Worte ſo gut bekamen, erhielt er den Namen Friſchmuth. Er erlernte bei ſeinem Pfleger das Bäckerhandwerk und wurde als Bürger der Stadt aufgenom⸗ men. So darf alſo dieſer Sachſe als der Stammvater der Wert⸗ heimer Familien Friſchmuth angeſehen werden. Frau Sage wenig⸗ ſtens behauptet es. Sie hat noch manches aus der Geſchichte der Stadt aufgezeichnet, doch für heute ſoll es mit dem Erzählten ſein Bewenden haben. Weber. Bädertag in Altheide Unter beſonders ſtarker Beteiligung fand die diesjährige Tagung des Allgemeinen Deutſchen Bäderverbandes unter dem Vorſitz des Oberregierungsrates Freiherrn von Moreau, Kiſſingen, im lieblichen Herzheilbad Altheide in Schleſien ſtatt. Beſonders be⸗ grüßenswert iſt das Intereſſe, das in dieſem Jahre die Reichs⸗ behörden an der Tagung des Verbandes genommen haben. So waren u. a. pertreten das Reichsarbeitsminiſterium, das Auswärtige Amt, das Oberpräſidium Niederſchleſien, das Regierungspräſidium Breslau, Oberpoſtdirektion Breslau und Reichseiſenbahndirektion ſowie die Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung. Die Tagung wurde eingeleitet durch überaus feſſelnde Voxträge in der Vollverſammlung, in welchen vor allem die grundlegenden Fragen neuzeitlicher Bäderreklame behandelt wurden. Als Unter⸗ ſtützung für die vom Verband getätigten Beſtrebungen iſt der Wieder⸗ aufbau der Balneologiſchen Zeſtung im Verein mit der Reichszentrale für Deutſche Verkehrswerbung auf der erſten Vollverſammlung unter allgemeiner Zuſtimmung beſchloſſen worde. Die Intereſſen der Bäder des beſetzten Gebietes wurden insbe⸗ ſondere durch den Regierungsvertreter der Regierung Wiesbaden und den Schutzverband der Bäder des beſetzten Gebietes vertreten. Nach Ausſprache über wichtige Fragen, insbeſondere über die Steuerlaſten, die eine geſunde Entwicklung der Bäder hemmen, ſowie über die Mittelſtandsfürſorge, die trotz ſchwieriger Verhältniſſe von den deutſchen Bädern in vorbildlicher Weiſe weiter ausgebaut wird, ſchloſſen ſich ſehr intereſſante Vorträge führender Wiſſenſchaftler auf dem Gebiete der Balneologie an, von denen natürlicherweiſe Vor⸗ träge über die Bedeutung und den Wert der ſchleſiſchen Bäder einen breiten Raum einnahmen. Im Anſchluß an die Sitzungen fand gleichzeitig die Verſammlung der Gruppen der Quellen⸗ und Mineralwaſſerintereſſenten ſtatt. Ausflüge in die reizvolle Umgebung des Glatzer Berglandes ſo⸗ wie insbeſondere nach den bekannten Bädern Reinerz, Landeck und Kudowa, ſorgten für Erholung nach der Arbeit des Tages. Die wohlgelungene Darſtellung einer echt ſchleſiſchen Spinnſtube ſorgte für Unterhaltung und gab einen Einblick in einen beſonderen Zweig ſchleſiſcher Kleinkunſt. Wandervorſchläge Tageswanderung Hirſchhorn—Grein—Schönau—Burgen—Neckarſteinach Sonntagsfahrkarte Hirſchhorn, 4. Klaſſe.70 M. Mannheim, Hauptbahnhof ab.05, Hirſchhorn an.00. Vom Bahnhof Hirſchhorn bis zur Brücke, hier links mit der Nebenlinie 45, blaurotes Kreuz, durch die Bahnunterführung, in weſt⸗ licher Richtung, an einigen Häuſern bequem zum Wald. Rückblick auf Schloß und Stadt Hirſchhorn. In ſchönem Buchenwald mit gewaltigen Stämmen immer leicht bergan auf breitem Weg. Nach vielleicht 15 bis 20 Minuten bei einer großen Buche geht die Markierung(Vor⸗ ſicht) auf einen Pfad über, der nach einer Viertelſtunde wieder in einen breiten Waldweg übergeht. Stets gemächlich aufwärts, nach etwa 20—25 Minuten kommt ein kleines Felſenmeer, rechts ſchöner Blick auf Kortalshütte und Rothenberg, gleich links der Gedenkſtein, den die Ortsgruppe Hirſchhorn des O..K. ihren im Kriege gefal⸗ lenen Mitglieder im Auguſt 1921 errichtet hat. Noch 15—20 Minuten auf, dann macht die Wegbezeichnung eine Schwenkung links, direkt ſüdlich. Da hier wenigſtens—5 Wege auseinander gehen, Vorſichtl Der Wanderer befindet ſich jetzt auf der badiſch⸗heſſiſchen Landes⸗ grenze. Der Grenze, jetzt kurz eben, hin, bis nach—8 Minuten bei einer Bank, die rechts an einer Buche ſteht, die Hauptlinie 7, rotes Viereck, vorüberzieht. Hier wird der Weg überſchritten, die Bank bleibt rechts, nun langſam abwärts, nach einer Viertelſtunde das Dörfchen Grein. Einkehrgelegenheit. Weſtlich durch Grein, auf breiter Straße abwärts, nach 5 Minuten wieder ſchöner Buchenwald. weiteren 15—20 Minuten beſchreibt die Straße einen großen Bogen nach rechts und gleich rechts ein Wieſental. Hier bietet ſich dem Auge ein ſelten ſchönes Bild. Rechts die ſaftiggrünen Wieſen, mit dem munteren Greinerbächlein, links und rechts umrahmt von der Farben⸗ pracht der Wälder. Nach etwa 15 Minuten links am Waldesrand der Kloſterbrunnen, oben eine Hütte, über das Bächlein und Schönau im Steinachtal liegt vor uns. Durch das Städtchen in ſüdlicher Rich⸗ tung, über Steinach und über die Straße Schönau—Neckarſteinach, mit der Hauptlinie 1, roter Strich. Unterhalb des Gaſthauſes zur ſich oberhalb des Steinachtales hin und führt auf gleicher Höhe weiter. Links ſchöner Blick ins Tal und auf das Flüßchen mit ſeinen vielen Windungen. Nach dreiviertel Stunden die Hinterburg bei Neckar⸗ ſteinach. Eine Beſteigung des Turmes ſehr zu empfehlen, denn eine ſelten ſchöne Ausſicht auf Dilsberg, ins Neckartal und auf Neckar⸗ ſteinach belohnt die Mühe. Zurück auf den roten Strich, an der Mittel⸗ und Hinterburg vorüber, hinab nach Neckarſteinach. Eine Asmus war ein ſtreitbarer Kämpe. Seine nervige Fauſt verſtand nden Truppen belagert und zerſtört. Immer einſamer wurde es in der Folgezeit hier e Buſchwerk und Geſträuch umwucherten das Schwert zu führen wie kein zweiter. In der ganzen Gegend war damals der rieſenhafte Ritter Kurt! ſchöne und wenig anſtrengende Herbſtwanderung. Wanderzeit nicht über 5 Stunden. Neckarſteinach ab:.17, Mannheim an:.42. 2 E. Sckhkk. Traube rechts auf und bald links in den Wald. Die Markierung zieht Neue Mannheimer Jeitung abend · flus gabe) Zteltag, den 17. Ottöber 1624 e. Selte. Nr. 484 eue Mannheimer Seitung„ Handelsblatt Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billonen Amtlich G. 16. B. 16 rp. G. 17. B. 17. rp. glland 164,09 164,91 voll 163,84 Saae.54.55 2 1,54 5 875 rüſſeln. 20.15 20.25 5 20,22 20,32 8 Ehriſtana. 58.50 58.90 59.25 59.58 2 pe 75.21 75,89 2 75.21 75.50 Kopenhagen 7¹,2 72.08 5 7²,8 72:,78 Liſſaboen 2 5—5 8 Stockgalm. 11137 111.93 5 111,½42 111.98 7 Helſingfors. 10.52 10.58 10,.52 10,58 5 ztalien. 19,32 18,42 5 13,31 18,41 Tondoenn 18,82 18.91 18,515 18,595 5 ew. Dort.19.21 4,19.21 1 bris. 21.84 21.84 5 22, 22.12 5 chwelz 80,„40 80,80 8 80,40 80.,80 8 Spanlen 55,90 50,.24 50,24 88,52 ſapbann.625.685 8.605.015 Jonſtantinopel..26.28.26.28 8 Nio de Janeiro 0,485 0,475 r 0,465 0,47„ Wien, abg..920.950 5 5,6151.8451 12.40 12.55 12,48 12,84 Jugoflavien 5,915 5,945 5,915 5,.945 7 Dudapeſt. 5,4751.4951 5,471 5,491 0 Sofa 506.08 5.06.08 5 2 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Unregelmäßige Tendenz— Kurſe zur Abſchwächung neigend N. Große Nachfrage auf dem Anleihemarkt Frankfurt a.., 17. Oktbr.(Drahtb.) Die Fortdauer der Regierungskriſe laſtet auf der Börſe, namentlich auf dem Induſtriemarkt. Die Abgeber ſind auch etwas in der Ueber⸗ zahl und die Kurſe dementſprechend eher zur Abſchwächung neigend. Umgekehrt liegen die Verhältniſſe auf dem Anleihemarkt; dort herrſcht ziemlich große Nachfrage, ſo daß ſich die Kurſe gegen geſtern leicht befeſtigen konnten. 5 proz. Kriegsanleihe waren anfangs bei ſtarker Nachfrage bis 0,570 nach oben gegangen und konnten ſich auch im weiteren Verlauf nach oben befeſtigen, o daß die erſte amtliche Notiz 0,58274 wurde. Verhältnismäßig noch feſter liegen die 375 proz. preußiſchen Conſols, ſie notieren mit 1,225. Auch die anderen deutſchen Reichs⸗ und Staatsanleihen, namentlich die Vorkriegs⸗ anleihen, ſind etwas feſter. Der Markt für ausländiſche Renten iſt zum größten Teil unverändert. Auf dem Induſtriemarkt gibt es heute nur unver⸗ änderte oder ſchwächere Kurſe. Auf dem Montanmarkt überwiegen die Kursabbröckelungen und erreichen 1 Bill. Prozent. Auf dem Chemiemarkt und auf dem Markte für elektri⸗ ſche Werte handelt es ſich nur um ganz geringe Abſchwächungen, während die übrigen Marktgebiete in der Hauptſache behauptet ſind. Das Geſchäft iſt auf dem Induſtriemarkt überwiegend ſehr klein. Der Freiverkehr liegt etwas ſchwächer. Api 2,,25, Becker Kohle 46, Ufa 11/6, Benz 3/½, Growag 0,170, Rhein. Handelsbank 0,060. Tägliches Geld war wieder mit ½ pro Mille auf dem Markt. Im Deviſenverkehr hatte die Nachfrage heute wieder nachgelaſſen. Sie ging von 56 000 engl. Pfd.(umgerechnet) auf 45 000 engl. Pfd. zurück. Im weiteren Verlauf wurde das Geſchäft ruhiger und ſtill. Deutſche Anleihen konnten ſpäter ihre anſehnlichen Gewinne nicht aufrechterhalten und gingen ungefähr auf den geſtrigen Kurs zurück. Berliner Wertpapierbörſe Geſchäftsſtille— Geringe Börſenaufträge Berlin, 17. Oktbr.(Drahtb.) Bei der vollſtändig verworrenen innerpolitiſchen Lage hat die Geſchäftsſtille an der Börſe einen derartigen. Grad erreicht, daß die Umſätze auf allen Gebieten aufträgen überhaupt noch nicht dageweſen ſei. Infolgedeſſen ſetzte ſich bei den polie ſchen Erorterungen das Rätſelraten uder die Auflöſung des Reichskages oder das Verbleiben der jetzigen Regierung unter evtl. Hinzuziehung von Fachminiſtern fort. Eine Rückwirkung auf bie Kursbildung war kaum zu ſpüren. Es kann feſtgeſtellt werden, daß die Mehrzahl der Kurſe ſich bemerkenswert gut hielten. Wo, wie bei Dividenden⸗ papieren, Veränderungen eintraten, waren ſie unbedeutend. Nur bei etwas wenigen Induſtrie⸗ und Montanwerten erreichten 0 Prozent, wobei es ſich zumeiſt um Abſchwächungen andelt. Heimiſche Anleihen, deren Märkte auf die berufs⸗ mäßige Spekulation noch immer eine ſtarke Anziehungskraft aus⸗ üben, die ſich aber mehr im Zuſehen als in einer Geſchäftsbeteili⸗ gung äußert, lagen im allgemeinen etwas feſter als geſtern. Das hier hinſichtlich der Geſchäftsſtille Geſagte drückte in ſtarkem Maße noch auf größere Gebiete der zu Einheitskurſen gehandelten Induſtriepapiere. In der Flüſſigkeit des Geldmarktes, die bekanntlich nicht eine vollkommene weſentliche Entſpannung, ſondern mehr eine ſolche der Geſchäftsſtille an der Vörſe iſt, hat ſich nichts verändert. Papier- und Tapetenfabrik Bammenkal.-⸗G. in Bammenkal (Baden). Die unter Vorſitz von Rechtsanwalt Dr. Roſenfeld in Mannheim abgehaltene.⸗V., in der 300 Vorzugsaktien und 8383 Stammaktien vertreten waren, genehmigte die Papiermarkbilanz und wählte neu in den Aufſichtsrat Ludwig Janda, Direktot der Rheiniſchen Creditbank in Mannheim und Benny Leicher, Heidelberg. Die Vergütung des Auffſichtsrates wurde neu feſtgeſetzt. Die vorgelegte Goldmark⸗Eröffnungs⸗ bilanz und der Prüfungsbericht des Aufſichtsrates und Vorſtan⸗ des ſowie der Umſtellungsplan wurden gleichfalls einſtimmig ge⸗ nehmigt. Danach wird das Grundkapital von 12 300 000 P= auf 1 206 000 G durch Abſtempelung herabgeſetzt, die Stammaktien von je 1000 4 auf je 100 Gl, die Vorzugsaktien von 1000% auf 20,.—=A. Der rechnungsmäßige Papiermarkgewinn für das am 31. Mai beendete Geſchäftsjahr mit 262 347 Villionen wird ohne Dividendenausſchüttung in der Goldmarkbilanz verrechnet, die 123 524 G% Reſerven ausweiſt und in der 340 555 G% Ver⸗ pflichtungen 269 990 G% Außenſtände und 268 831 G% Vorräte gegenüberſtehen. In Bar werden 5522 G,, in Wechſeln 54 058 Gf4 ausgewieſen, auf Poſtſcheckkonto ſind 6186.% vorhanden. Die Beteiligungen ſind mit 10 000 G4 eingeſtellt. Die mit 15 Prozent aufgewerteten Obligationen erſcheinen unter Paſſiva noch mit 11850 G,.— Dem Aktienkapital von 1 206 000 G% ſtehen die Immobilien mit 750 000 G%, Maſchinen und Werkzeuge mit 300 000 G /% gegenüber; Walzen und Formen ſind abgeſchrieben. Der Vorſitzende gab der Hoffnung Ausdruck, daß es ihm im nächſten Jahre vergönnt ſein möge, eine Dividende vorzu⸗ ſchlagen, zumal die Geſellſchaft als einzige Tapetenfabrik in Deutſchland zugleich eine Papierfabrik betreibe, in der beſtes Qualitätspavier hergeſtellt werde, ſo daß die Tapeten der Geſellſchaft gerne gekauft werden, weshalb man bhoffen könne, in Zukunft wieder einzuholen was die Verhältniſſe bis jetzt nicht gewährt haben. hr. -o- Aufhebung der Ausfuhrerklärung für Ausfuhrdeviſen. Der Reichsminiſter der Finanzen hat im Einvernehmen mit dem Reichswirtſchaftsminiſter beſtimmt, daß die in§ 5 der Durch⸗ führungsbeſtimmungen zur Verordnung über die Ausfuhrdeviſen bvom 2. November 1923 vorgeſchriebene Ausfuhrerklärung⸗ nicht mehr zu verlangen iſt. die Zollabfertigung der Ausfuhrgüter findet demnach zukünftig nur an Hand der ſtatiſtiſchen Ausfuhrmeldeſcheine ſtatt. Hinſichtlich der Vor⸗ und Unterwegs⸗ abfertigung verbleibt es vorläufig bei der bisherigen Regelung. * Boltohm Seil⸗ und Kabelwerke.-G. in Frankfurt a. M. Wie verlautet, wird nach Aufſtellung der Goldmarkeröffnungsbilanz auf 1,9 Mill. Goldmark umgeſtellt werden. Die 1 Mill. Vorzugsaktien ſoll auf 100 000 Goldmark herabgeſetzt werden. Damit bleibt das Goldkapital der Geſellſchaft über ihrem Friedens⸗ kapital von 750 000 A. 5 15 ereinigte Skahlwerke van der Fypen und Wiſſener Eiſen · hütten.⸗G. in Köln⸗Deutz. Auf der Tagesordnung der zum 4. Dezember einberufenen o..⸗V. ſteht u. 4. Ermächtigung des Aufſichtsrates zur Verwertung der durch Beſchluß der.V. vom 30 Juli 1921 geſchaffenen 10000 Stück auf den Inhaber lautende Stammaktien über je 1000 1. Die gleiche Tagesordnung hatte bereits einer auf den 12 Juli d. J. einberufenen.⸗V. vorgelegen. * Germa Werke.⸗G. in Hambutg. In der.⸗V. der Germa⸗Werke in Hamburg vom 21. Dezember 1923 war eine Kapitalerhöhung von 80 Millionen unter Ausſchluß des Bezugs⸗ rechtes der Aktionäre beſchloſſeen worden. Gegen dieſen Beſchluß hatten zwei Aktionäre Anfechtungsklage erhoben. Das Landgericht hat die Klage abgewieſen. Das Oberlandesgericht Hamburg hat jedoch durch Urteil vom 14. Oktober 1924 den Be⸗ ſchluß als gegen die guten Sitten verſtoßend aufgehoben. „50 Jahre Verein Deulſcher Eiſen- und Stahl-Induſtrieller. Am 21. Oktoder ds. Is. begeht der Verein Deutſcher Eiſen⸗ und in Berlin den Gedenktag ſeines 50fährigen Beſtehens. Vormittags findet im großen Sitzungsſaal des ehe⸗ maligen Herrenhauſes eine ordentliche Meilglicherderſanumiung und daran anſchließend eine Feſtſitzung ſtatt, in der der Geſchäfts⸗ führer des Vereins, Dr. Reichert, M. d.., üher das Thema „Deutſchlands Eiſenwirtſchaft und der Verein Deutſcher Eiſen⸗ und Stahl⸗Induſtrieller“ ſprechen wird. Zu der Feier ſind Vertreter der Behörden, Parlamente, Wiſſenſchaft, Technit und Preſſe und die Führer befreundeter Verbände, geladen. Am 22. Oktober wird den Teilnehmern Gelegenheit gegeben, das Stahl⸗ und Walzwerk Henningdorf bei Verlin, die Berliner Maſchinenfabrik.⸗G. vorm. Schwartzkopff, Werk Wildau(Lokomotivenfabrik), und die Siemens⸗ werke, Berlin⸗Siemensſtadt, zu beſichtigen. Waren und Märkte :: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 16. Oktbr. 1 Kilo Gold 2815., 2830.; 1 Kilo Silber 100/., 101.; 1 Gramm Platin 14,5., 14,95 B. 5 ̃ : Viehmarktberichte. Pforzheim: Ochſen und Rinder l. 53—58, II. 46—50, Kühe 38—45, Farren 45—54, Kälber bis 82, Schweine 86—92 1.— Bruchſal: Milchſchweine 20—35 K, Läuferſchweine 35—65 je Paar. :: Allgäuer Bufter⸗ und Käſebörſe. Die Preiſe ſind bei grünem Weichkäſe und ausgeheiztem Rundkäſe Erzeugerpreiſe, bei Butter, konſumreifem Weich⸗ und Rundkäſe, Großverkaufspreiſe, alſo Er⸗ zeugerpreiſe zuzüglich aller Handelszuſchläge ab Station des Börſengebietes, ohne Verpackung. Marktlage: Butter 1,78—1,92, gut, Weichkäſe; grüne 75—80, aut; konſumreife 90—98, gut; Rund⸗ käſe, ausgeheizte 1,10—1,30, ruhig, konſumreife 1,25—1,50, ruhig. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 16. Okt. Es notierten heute prima Markthopfen 300—320 /, mittlere 240—290, geringe 190.—230, Gebirgshopfen 300—330, Spalter Landhopfen 300—350, Hallertauer 300—330, mittlere 250—290., geringe 200—240 und Württemberger 290—320 bzw. 240—280„ für mittlere Qualitäten. Die Zufuhr betrug heute 150 Ballen, der Umſatz 60 Ballen. Tendenz: Neue Maunzeimer Zeitung. G. m. b. H. Mannheim, ſe 6. 2. Direktlon Ferdinand Heyme— Ebeſrerakteur Kurt Fiſche!n Verantwortlich für den volitiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil! Kurt Fiſcher: für das Teuilleton⸗ Dr Fritz Hammes für ſdommunalpelitik und Lokales: Richard Schönſelder, kür Sport und Neues aue aller Welt Wlld Müller, für Handelsnachrichten Aus dem Lande Nachbaraebfete Gericht u. noch ſpärlicher als un den Vortagen waren. Von der Bankwelt wurde behauptet, daß ein Tag mit ſo geringen Börſen⸗ Kurszettel Attien und Auslandsanleihen in Billtonen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Frankfurter Dividenden⸗Werte. 9 Bauk⸗Aktien. 125 1 16. 17. Allg. D. Creditbt. 1,80.80 D. Hypothetenbnt 4,30 4,48 Rhein. Creditbank 2,30 2,80 Babſſche Bank. 28,10 28,10„ Ueberſ.⸗Bank 72. 73.—Rhein. Hyp.⸗Bank 5,.— 5,— 5 Bank für Br. Ind. 1,50 1,50„ Vereinsbank. 9,28.28 Südd..⸗Cred.⸗B.——, Bayt..⸗Cred.., Hiscont.⸗Geſellſch. 12,25 12,15 Sudd. Discontog. 8,25—,— „ Hyp. u. Wb..—.— Dresdner Bant 6,½75 6,50J Wiener Bankver. 0,22 0,24 Barmer Bankver..25.25 Hyp.⸗Bank.60 4,60] Wttbrg. Bankanſt.—.—,— Berliner Handgeſ. 23,50 23,50 Metallb. u..⸗G. 13,25 13.20„Notenbank 58,15 58.— Fom. u. Privalbl. 4,65.55 Mitteld. Credit⸗B. 1,65.65„Vereinsbank„— 2,50 Darmit u. Nat.⸗B. 9,— 8,85 Nürnberg..- Bk.——, Mannh. Verſ.⸗Geſ. 90,——.— Deutſche Bank.. 10,15 10,.—] Oeſter. Cred. Anſt. 0,30 0,32—— Verf. 68,— 67,— „ ubrenſabe. Furtw.90— ſch. Ind. Maim 9,75 10. 8. Ber. Faßf. Caſſel 4,35 3,35 Weuß& Freytag.00 ,080 Ber. Pinſel Nürnb.—.——.— ellſt Bal bof das Aktienkapital von 19 Millionen 4 im Verhältnis von 10:1 16. 17. 18. 17 Ver. Ultramarinf. 12,45 Auert. Klt'n. 1, 16. 1* 20 uckerf. B. Wagh.00 Tricotm. Beſigh.——, 5 Thürg. Geſ.Gotha 9,0 9,40 Ber. 8. Berlin 2,59 7 21 1 ilbronn 2,52 t& Haf. St..45 1,5 „Offſtein Ver. deulſeh. Oele 31. 35.20 8 . Gef. u. K 2,99.90.80 Stk. 8,90.90]„ Stuttgart Freiverkehrs⸗Kurſe. Benz. 3,30 3,50 Kreichgauer..—,—,— Raſtatter Waggon 3,65 3, 1 ee e Manseidee. 70 840 fa 1145 II. leeintadi Entrepriſes.——„Nez Söhne Verliner Dividenden⸗Werte. Crantpert-Aktien. 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Weinheim 0,70 0,50 Cem Heidelberg 18.50 18,40] Düfſeld Rat. Dürr.40.45 120.10 Feiſt Sect Frnkfri. 3,90 3,50] Hirſch Kupftu Met. 18,50 18, erf. Farb o B 17,— 16,90 Filzfabrit Fulda 3,85 Hoch- und Tiefbau 2,50 2,40 Elettr. Licht u. Kr. 7 rankfurter Hof 16,— oͤchſter Farbwrre 18,80 18,87 Eiſ. Bad. Wolle 7,25 7,20 Frantf. Pok.& Wit..50 olzmann, Phil.. 5,— 5. Enag Frankfurt. 0,35 0,34 Fuchswag Stamm 1,05 Holzverkohl.⸗Ind. 5,80 6,25 Emaflle St. Uürich 3,50.50 Ganz Ludw Mainz 0,20 unghans Stamm —.75Geiling& Co. 115 Rammg Kaiſersl 8,75 8,75 d& Sehmer 34,— 34.50 Goldſchmidt Th. 12,50 3.45 6,15 Gritzner M Durl. 27,50 7 5.— Spinn. 85,— 81,— Grün, Bilfinger. 13,50 14, Klein, Sch.& Becker 4,25 ſab. Joh. Bleiſtift 12,25—,— Hald Neu, Rähm. 1710 17,10 Knorr. Heilbronn 3,80 380 ber& Schleich 3,25 3,10 Dsnabr. 21,— 20. Konſerven Braun.05 1,10 ſarbwert Mühlh.—.——, anfwert. Füßen—,— 13,70 Krauß& Co. Lck. 4,12 425 zahr Gebr. Pirm. 5,40 5,40 Heddernh. 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Die Zahlung kann durch Einzahlun mittelſt Zahlkarte oder Ueberweiſung auf das Konto Nr. 16 600 der/ Stadtkaſſe im Poftſcheckamt Karlsruhe, auf das Girokonto bei Bad. Girozentrale Mannheim, auf das Konto der Stadtkaſſe bei der Badiſchen Bank oder bei der Reichsbank in Mannheim und außerdem an un⸗ ſerer Kaſſe geleiſtet werden. Schließlich können Zahlungen auch durch Scheck geleiſtet werden. Ab⸗ duchungen von Konten finden nicht ſtatt. Schalter⸗ ſtunden 8— 1 und—4 Uhr, Samstags von 8 bis 12 Uhr. Stadtkaſſe. 96 Mannheimer Ruderclub e. V. gegr. 1875 Wir laden hierdurch unſere Mitglieder zu der am Sonntag, den 26. Oktober 1924, nachmittags 744 Uhr, in unſerem Bootshauſe ſtattfindenden g. Aidenll. Miptetemenannang ein und bitten um recht zahlreiches Erſcheinen. Tagesordnung: Verleſung des Jahresberichts. Verleſung der Berichte. Rechnungsablage. Entlaſtung des Vorſtandes. Neuwahl des Vorſtandes. Jubiläums⸗Feſtlichkeiten. „Verſchiedenes. 7772 Mannheim. den 18. Oktober 1924. 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