7„ Samstag, 18. Oktober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold-⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſike Dor der Klärung der Regierungskriſis? verhanoͤlungen mit den Deutſchnationalen Berlin, 18. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In etwas hat ſich der geſtrige Tag von der allzu langen Reihe, die ihm voraus⸗ ging, unterſchieden. Man hat nicht mehr zwiſchen den Fraktionen verhandelt und äußerlich hat man vielfach den Eindruck gehabt, als ob die Dinge überhaupt ſtill ſtünden. Das iſt nun in Wahrheit nicht der Fall geweſen. Vielmehr hat der Kanzler ſich den ganzen Tag hindurch lebhaft bemüht, irgend eine Kombination zuſtande zu bringen. Der Plan, der geſtern zunächſt zur Debatte ſtand, ein Miniſterium der ſogenannten Perſönlichkeiten, das der Couloirſpott auch das„heimliche Rechtskabinett“ nannte, zu bilden, iſt aufgegeben worden. Dann hat, wie behauptet wird, der Kanzler auf einen Ge⸗ danken zurückgegriffen, zu dem ihm der freilich falſch interpretierte Rat der Demokraten den Weg wies. Die Demokraten hatten vorge⸗ ſchlagen: Herr Marx möge ohne die Fraktionen zu befragen, nit ſeinem alten oder einem umgeſtalteten Kabinett vor den Reichstag treten und um deſſen Vertrauen werben. Dieſen Rat will nun, ſo erzählt man ſich, Herr Marx in der Form befolgen, daß er in das beſtehende Kabinett vier deutſchnakionale Politiker hineinnimmk und zwar Dr. Hergt als Vizekanzler, für das Innere Herrn v. Gayl, für die Landwirtſchaft Herrn v. Kries, der ſich aus ſeiner Zivilgouverneurſchaft in Warſchau nicht gerade des ſympathiſchſten Andenkens erfreut und für den Verkehr Herrn Leopold, den Leiter des Kaliſyndikats. Wie weit dieſe Gerüchte zutreffen, läßt ſich natürlich nicht nach⸗ prüfen. Jedenfalls gingen ſie in den geſtrigen Abendſtunden im Reichstag von Mund zu Mund und wurden allenthalben geglaubt. Vorausſetzung für das Gelingen dieſes Planes wäre allerdings, daß Geßler und Hamm, die beiden demokratiſchen Mitglieder des Miniſteriums auf ihrem Platz verbleiben. Das aber muß nach den ſehr beſtimmten Erklärungen, die Dr. Geßler in den letzten Tagen in der Fraktion gegeben hat, als ausgeſchloſſen gelten. Schon damit wäre dem Projekt, über das der Kanzler geſtern nachmittag viele Stunden mit den Deutſchnationalen verhandelte, der Boden entzogen. Man wird alſo ſchon, wenn man die Auflöſung vermeiden will, noch nach irgend welchen anderen Möglichkeiten ausſchauen müſſen, wie denn überhaupt kaum zu wünſchen wäre, daß Herr Marx, der bisher ganz überwiegend eine glückliche Hand gezeigt hat, ſeinem Kabinett gerade die jetzt von den Deutſchnationalen präſen⸗ tierten Männer zugeſellte. Gegen Dr. Hergt wird ſicher nichts ein⸗ zuwenden ſein: Früher oder ſpäter wird er, wenn die Deutſch⸗ nationalen ihre Stärke bewahren, doch als ihr Führer einen Miniſter⸗ poſten begleiten. Aber Herr v. Kries und namentlich auch Herr v. Gayl, der noch im Vorjahr bei den dunklen Plänen des Herrn Minoux eine ſo hervorragende Rolle ſpielte, wären am Ende eine zu ſchwere Belaſtung. Der Wahlkampf in England Schlechte Ausſichten der Labourführer 27 London, 18. Okt.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) In konſervativen und liberalen Kreiſen gibt man ſich der Hoffnung hin, daß Macdonald, Clynes und Henderſon in ihren Wahl⸗ kreiſen geſchlagen werden dürften, beſonders die Liberalen be⸗ haupten, dieſe drei Geſichter würden nicht mehr ins Parlament zu⸗ rückkehren. Sie begründen dieſe Behauptung mit dem Hinweis auf den ſchlechten Empfang, der Macdonald, Clynes und Henderſon in ihren Wahlkreiſen bereitet wurde. Macdonald leidet in den letzten Tagen ſtank an Gehörſchwäche. Die Liberalen veröffentlichten in den letzten Tagen eine Flugſchrift, in der ſie erklären, daß die Kohlenpolitik der Arbeiterregierung für England gefährlich ſei. Man gewinnt jetzt den Eindruck, daß das Syndikat der Kohlen⸗ zechenbeſitzer große Propagandamittel liefern werde, um den Kampf gegen die Kandidaten der Arbeiterpartei zu führen. Der Aufmarſch der Parkeien 2252 London, 18. Okt.(Von unſerm Londoner Mitarbeiter.) Die Geſamtzahl der heute in allen 615 Wahlkreiſen zu ernennenden arlamentskandidaten beträat nach der letzten Aufſtellung 1390. Im Vorjahre waren es 1440. Die Konſervativen haben 534 Kandidaten gegen 536 im Vorjahre, die Liberalen 340 gegen 454. die Sozialiſten 495 gegen 423, die Kommuniſten 8 und die Unabhänaigen18. 42 Frauen gegen 34 im Vor⸗ jahre wurden als Kandidatinnen aufaeſtellt, nämlich 12 konſervative Frauen. 22 ſozialiſtiſche und 7 liberale. Die Unabhängigen hatten bekanntlich im letzten Parlament 8 Frauen. Die 266 Dreieck⸗ P wahlen früher ſind um ca. 70 Prozent reduziert. In unge⸗ fähr 50 Wahlkreiſen ſind Kandidaten ohne Geaner dufgeſtellt wor⸗ den. Die Konſervativen haben 31 ſolcher unbekämpfter Kandidaten. die Liberalen haben nur 9, die Arbeiterpartei 10. Der Führer der onſervativen, Baldwin, ſteht in einem unbekämpften Wahl⸗ kreiſe. Aſgquith. Lloyd George und Macdonald müſſen wer um ihre Sitze kämpfen. 5 Ein ungeheurer Redeſchwall ergießt ſich von den Parteiführern and ihren Anhängern über das aanze Land. Die gegenüberſtehenden charen bekämpfen ſich wie homeriſche Helden. Von den Konſer⸗ nativen wird ſogar die Deutſchenhetze wieder aufaenommen, um Macdonald zu diskreditieren. Lord Birkenhead erklärte in einer im konſtitutionellen Klub gehaltenen Rede: Macdonald babe während des Krieges immer erklärt, daß die Regierenden in dnaland ebenſo ſchuld am Kriege wären. wie die Reqierenden in eutſchland. Macdonald habe ſein Aeußerſtes getan, um die Sache Feutſchlands zu unterſtützen und Enaland zu ſchädigen. Winſton burchill ſagte in einer Wahlrede: Man müſſe ein Geſetz ähnlich em Markenſchutzgeſetz ſchaffen, daß binter ſedem von den Sozialiſten Die Deutſchnakionalen wollen dem Kanzler heute gegen 10 Uhr vormittags den Beſchluß ihrer Fraktion mitteilen und ihre Miniſterkandidaten präſentieren. Wir legen die Darſtellungen, die wir hier und dort in den Blättern finden, etwas anders aus, als die Gerüchte geſtern im Reichstag ſie ſchilderten. Neben Hergt und Leopold erſchien vielfach erneut als Bewerber um einen Miniſterſitz Herr Schiele. Auch Herr von Kanitz, der nun wohl wieder offiziell als Deutſchnationaler auftreten würde, ſoll vor den Augen ſeiner ehemaligen Fraktionsgenoſſen Gnade finden. Als Juſtizminiſter würde, falls dieſes Kabinett zu⸗ ſtande komme, Dr. Emminger von der Bayr. Volkspartei auf den von ihm verlaſſenen Sitz wieder zurückkehren. Alle dieſe Kombi⸗ nationen gehen indes einſtweilen— genau ſo wie geſtern— von der Vorausſetzung aus, daß wenn nicht Herr Hamm, auf deſſen Porie⸗ feuille die Deutſchnationalen es nach wie vor jedenfalls abgeſehen zu haben ſcheinen, zum mindeſten Dr. Geßler im Kabinett verbleibt. Gerade das enthält aber noch einige Schwierigkeiten. Trotzdem, der Verſuch ließe ſich ſchon machen. Daß die Demokraten einem von Marx geführten Kabinett, in dem an der Außenpolftik der bisherige Kurs fortgeführt wird, nicht um jeden Preis Oppoſition machen wer⸗ den, haben ſie zudem bereits erklärt. Dagegen äußert der„Vorwärts“ heute erneut:„Gegen eine ſolche Regierung wird die deutſche Sozialdemokratie vom erſten Tage an einen unerbittlichen Kampf führen.“ Ob nun nach drei⸗ wöchigem Bemühen ſich wirklich am kommenden Dienstag ein Kabinett Max—Hergt dem Reichstag wird vorſtellen können, iſt trotzdem immer noch nicht ganz gewiß. Die Scherlpreſſe betrachtet dieſe Kriſe bereits als in dem von ihr gewünſchten Sinne gelöſt. Die Deutſche Tageszeitung aber meint,„zum Optimismus läge noch kein Anlaß vor, wenn ſchon baldige Klärung nunmehr ſicher wäre“. Tendenziöſe Erfindungen Eine Berliner deutſchnationale Nachrichtenagentur hatte im Verein mit mehreren deutſchnationalen Blättern dem Reichsprä⸗ ſidenten nachgeſagt, er habe den Reichskanzler Marx in der Beratung am Mittwoch abend dahin beeinflußt, daß eine Abſage an die zu einer Beſprechung mit dem Kanzler geladenen Deutſchnatio⸗ nalen ergangen ſein ſoll. Auch ſoll der ablehnende Beſchluß der Zentrumsfraktion auf Vetreiben des Reichspräſidenten zuſtande⸗ gekommen ſein. Von zuſtändiger Seite erfahren wir hierzu, daß der Reichskanzler ſelbſtverſtändlich dem Reichspräſidenten über den Verlauf ſeiner Ver⸗ handlungen mehrfach Vericht erſtattete. Die angegebenen Wirkungen dieſer Beſprechungen beruhen jedoch auf tendenziöſer Erfindung. Reichspräſident Ebert hatte am Mittwoch überhaupt keine Kennteis von den Beſprechungen des Reichskanzlers mit den Deutſchnationalen und Sozialdemokraten. Die Verſchiebung der Beſprechungen am Donnerstag vormittag erklärt ſich aus anderen, dringenderen Ver⸗ pflichtungen des Kanzlers. Uebrigens hat die Zentrumsentſchließung dann die Verhandlungen als untunlich erſcheinen laſſen. 5 l 2 88 Aus der Provinz wird berichtet. daß Macdonald auf ſeiner Wahltour an Heiſerkeit infolge Ueberanſtrenaung leide. Aſquith hielt geſtern in einem ſeiner Wahlkreiſe eine Rede, die durch Rundfunk verbreitet wurde und in London deutlich gehört wurde. Im Trafalaar Sauare hörten mehrere Tauſende dort Ver⸗ ſammelter jedes Wort der durch einen Lautſprecher wiedergegebenen Rede des Führers. Bisher ſind trotz der Aufveitſchung der Leiden⸗ ſchaften durch die Kandidaten noch keine ernſten Ruhe ſtörun⸗ aen in der verſchiedenen Wahlkreiſen vorgekommen. Kußland und Numänien Erklärungen Bratianus Der rumäniſche Miniſterpräſident Brati anu gab in der Don⸗ nerstag⸗Sitzung im Parlament über die Beziehungen Rumä⸗ niens zu Rußland bemerkenswerte Erklärungen ab. Er ſagte: es ſei der rumäniſchen Regierung noch nicht gelungen, der Sowjet⸗ republik die Ueberzeugung beizubringen, daß Rumänien keineswegs eine verlockende Beute und leicht zu beſiegen, ſondern Beherr⸗ ſcher eines Gebietes und ſeiner Grenzen ſei. Es ſei auch leider der rumäniſchen Regierung noch nicht gelungen, Rußland zu überzeugen, daß Rumänien es nicht hinnehmen könne, von Rußland durch politi⸗ ſche und unzuläſſige Mittel deſſen Willen aufgezwungen zu erhalten. Rumänien miſche ſich in keiner Weiſe in die Angelegenheiten Sowjet⸗ rußlands ein und müſſe dasſelbe für ſich von Rußland verlangen. Rumänien bilde einen mächtigen Felſen, an dem die Wellen von rechts und links zerſchellen. Die Sowjetrepublik ſei anſcheinend da⸗ rüber verdroſſen, daß ſie von Rumänien in ihrer anarchiſtiſchen ropaganda geſtört werde und daß auch andere Länder, die durch Rußlands Haltung bedroht waren, von Rumänien verteidigt werden könnten. Rumänien zwünſche von ganzem Herzen, mit der Sowjetregierung in gute Beziehungen zu treten. Dies ſei aber ſo⸗ lange nicht möglich, als die maßgebenden Faktoren der Sowjetrepu⸗ blik nicht von der Ueberzeugung durchdrungen ſein werden, daß ihre Anſtrengungen gegenüber Rumänjen unfruchtbar und ver⸗ werflich ſind. 5 Suerillakrieg in Oſtpolen Den polniſchen Behörden iſt es trotz aller Anſtrengungen bisher nicht gelungen, des Aufſtandes in den polniſchen O ſtaebieten Herr zu werden. Die Unruhen und Bande nüberfälle er⸗ ſtrecken ſich von Wilna⸗Land bis hinunter in die Ukraine. Die Be⸗ weauna hat auch auf die ſowietruſſiſche Weſtgrenze übergeariffen. Es ſcheint ſich um eine wohlorganiſierte Bande zu handeln, die eine weiß⸗rutheniſche Republik zu agründen beabſichtigen fünsdeſprochenen Sat die Bemerkung„Madein Germany“ zu ſetzen ſei. ſcheint. Nach ruſſiſchen Behauptungen iſt dieſe Beweaung von pol⸗ niſchen Emmiſſären angezettelt worden. Seitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage. Wandern u. Nei Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 485 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. ſen vor der Präſidentenwahl in Amerika Aus Waſhington wird uns geſchrieben: Wenige Wochen nur trennen uns von der Präſidentenwahl. Seit Monaten ſchon wirft dieſes Ereignis ſeinen Schatten voraus, das öffentliche Leben beherrſchend. Auch für Europa und dort ins⸗ beſondere für Deutſchland wird der Ausgang der Wahl von be⸗ ſonderem Einfluß ſein, ſind doch die verſchiedenen Kandidaten den großen Fragen der Weltpolitik und insbeſondere dem europäfſchen Problem gegenüber verſchieden eingeſtellt, ſodaß die Wahl des einen oder anderen die künftige politiſche Entwickelung entſcheidend zu be⸗ einfluſſen imſtande iſt. + Trotz der Nähe des Wahltermines— 4. November— laſſen ſich über deren Ausgang noch allerhand Vermutungen anſtellen, wenngleich der bisherige Präſident Coolidge in weiten Kreiſen als ausgeſprochener Favorit gilt. Die Verhältniſſe ſind insbeſondere durch das Auftreten der dritten, ſogenannten fort⸗ ſchrittlichen Partei beſonders kompliziert geworden, nicht zum mindeſten deshalb, weil die Gründung dieſer Partei den glat⸗ ten Sieg eines der beiden anderen Hauptkandidaten verhindern und ein Eingreifen der Legislative erforderlich machen kann. Die Aus⸗ ſichten Coolidges haben ſich nach Bekanntwerden des Programms der Demokraten erheblich gebeſſert. Sie ſind nach den jüngſten Vor⸗ gängen auf der Tagung des Völkerbundes, beſonders durch den An⸗ trag Japans in der Raſſenfrage weiter geſtiegen. Der Ausblick auf eine eventuelle Einmiſchung des Völkerbundes in interne amerika⸗ niſche Angelegenheiten hat durchaus abkühlend gewirkt. Die Ant⸗ wort kam prompt. Gerade dieſer Tage hielt der Präſident bei der Enthüllung eines Denkmals für Gefallene des Weltkrieges eine be⸗ deutſame Rede, in der er ſich für Frieden und guten Willen in der Welt ausſpricht, aber trotz einer Befürwortung des inkernationalen Schiedsgerichtshofes und der Abrüſtungsidee jede Einmiſchung einer fremden Macht oder einer Machtkombination in amerikaniſche Ent⸗ ſchließungen ablehnt. Auch Staatsſekretär Hughes hat ſich gelegent⸗ lich einer Wahlrede in Cincinnati gegen irgendwelche Bindung Amerilas in europäiſchen Sicherungsfragen, aber auch ſcharf gegen die Einmiſchung Europas in amerikaniſche Pro⸗ bleme, d. h. für eine deutliche Unterſtreichung der Nonroe Doctrin ausgeſprochen. Dieſe ſtolze Zurückhaltung der Union den unerfreulichen Irrwegen der europäiſchen Politik gegen⸗ über entſpricht ganz dem Gefühle eines großen Teiles des Volkes, obwohl man ſonſt.— durch wirtſchaftliche Gründe beeinflußt— ſeine Mitarbeit an der Löſung der europäiſchen Wirtſchaftsprobleme keineswegs verſagt. Perſönlich hat Coolidge viele Anhänger im Lande. Er hat es unter einer bewußten Ausſchaltung aller Effekt⸗ haſcherei und ohne ſich der öffentlichen Meinung in irgend einer Weiſe aufzudrängen, verſtanden, das Vertrauen nicht nur der Füh⸗ rer ſeiner Partei und deren Anhänger, ſondern auch der großen Wirtſchafts⸗ und Finanzgewaltigen zu erringen. Elbert H. Gary, der bejahrte Leiter des Stahltruſtes, nannte ihn noch vor kurzem den„Felſen, auf deſſen feſtem Untergrund die Sicherheit der Vereinigten Staaten ruht.“ Die Flecken des Oelſkandals haben ſeine Weſte unberührt gelaſſen. In ſeinem Wahlaufruf betonte er zwar auch, daß ſich Amerika ſeiner Beſtimmung nicht entziehen könne, als wichtiges Glied in der großen Familie der Nationen beim Wieder⸗ aufbau der durch den Krieg zerrütteten Weltwirtſchaft mitzuwirken, daß es aber aus dem Beſtreben völliger Unabhängigkeit heraus den Völkerbundsgedanken ablehne. Coolidge tritt für einen ſchnellen Wiederaufbau Mitteleuropas und die Gewährung einer Anleihe an Deutſchland durch amerikaniſches Privatkapital ein, will aber eine ſtaatliche Garantie für diefe Anleihe vermeiden. Die Popularität des Vizepräſidenten Dawes begünſtigt die Ausſichten Coolidges außerordentlich. Seit dem Dawesbericht, der in Amerika allenthalben als die glücklichſte Löſung der Repara⸗ tionsfrage angeſehen wird und deſſen Anregungen und Vorſchläge die Union faſt ganz für ſich in Anſpruch nimmt, iſt der Name dieſes Mannes in aller Munde. Er hat es verſtanden, in ſeinem Wahl⸗ aufruf neben einer geſchickten Eigenpropaganda durch eine Verherr⸗ lichung der vorausſichtlichen Erfolge des Dawesberichtes auch den Nationalſtolz der Amerikaner gehörig zu kitzeln, indem er ſeinem Vaterlande die unbedingte Führerrolle in der Welt zu⸗ ſchrieb. Covlidge, der Mann des Taktes und der Zurückhaltung, Dawes der Draufgänger und Liebling des Volkes, bilden ein Dop⸗ pelgeſtirn, gegen deſſen Glanz die übrigen Bewerber zurzeit ſicht⸗ lich verblaſſen. Die demokratiſche Partei hatte von Anfang an Pech. Schon in der Auswahl der Kandidaten hatte ſie große Schwierig⸗ keiten, da ſie verſchiedene Perſönlichkeiten wie Mac Adoo, den Schwiegerſohn Wilſons, und Smith, den Gouverneur vonNewyork, aus kaktiſchen Gründen zurückſtellen mußte. Man einite ſich dann auf Davis, den früheren Botſchafter in London. In ſeiner ent⸗ ſchieden temperamentvollen Annehmerede verſprach er eine völlige Reorganiſation in der Verwaltung, Reinigung von beſtechlichen Elementen und Säuberung des ganzen öffentlichen Körpers. Der republikaniſchen Partei warf er Unentſchloſſenheit in der Außen⸗ politik vor und ſtellte eine ſtärkere Beteiligung der Regierung an dem Wiederaufbau Europas in Ausſicht.„Wir betrachten den Völ⸗ kerbund durchaus nicht als eine erledigte Angelegenheit und ſind der Ueberzeugung, daß unſer Intereſſe und unſere Pflicht uns zum Vei⸗ tritte führen werden“, proklamiert er. Gerade dieſes Eintreten für den Völkerbund aber iſt es, das den Gegenparteien die ſtärkſte Gegenpropaganda in die Hand gibt, denn der Völkerbundsgedanke wird noch immer in weiten Kreiſen der Bevölkerung abgelehnt, ja, er wipd ſeit dem japaniſchen Antrag in Genf geradezu als„Falle“, gefürchtet. Davis gilt zudem als Wallſtreetmann, während die For⸗ derung Bryans, den Kandidaten für die Vizepräſidentſchaft, eine Verſtaatlichung der Bergwerke und Petroleumsquellen vorzu⸗ nehmen, weite Kapitaliſtenkreiſe abgeſchreckt hat. La Follette, der Vertreter der ſogenannten„foriſchritt⸗ lichen Partei“ ſucht alle mit irgend welchen Vorgängen oder Ein⸗ richtungen im Lande Unzufriedenen um ſich zu ſcharen. Er wird beſonders durch die Farmer und Arbeiter geſtützt, von denen die einen durch die ungünſtige Entwicklung der Lebensmittelpreiſe, die anderen infolge zu niedriger Löhne ſind. Auch die Deutſch⸗ amerikaner haben ſich geſchloſſen hinter La Follette geſtellt. In einer großartigen Kundgebung in Newyork anläßlich des Steubentages jubelte man dieſem beſtechenden Manne zu, der nicht nur während des Krieges mannhaft für Deutſchland einge⸗ treten war, ſondern auch jetzt gegen deſſen Verfklavung durch eine entſchiedene Verurteilung des Verſailler Schandfriedens zu verhin⸗ dern ſuchen will. Zweifellos iſt das„Ticket“ der Fortſchrittlichen das zugkräftigſte für die breiten Maſſen. Die Verbindung La Follettes, des fortſchrittlichen Republikaners, mit Uheeler, dem fortſchrittlichen Demokraten, verleihen der ganzen Konſtellation von — ——————— 2. Seite. Nr. 485 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samskag, den 18. Okkober 1924 vornherein eine gewiſſe überparteiliche Note, die Vielen durchaus] ſympathiſch iſt. Die antikapitaliſtiſchen Tendenzen des Programms und die freundliche Haltung dem Völkerbund gegenüber bilden je⸗ doch eine Schwäche, die ſich dem vereinten Anſturme des wohlhaben⸗ den Mittelſtandes und dem Einfluſſe den(an„ ſtrie und Hoch⸗ finanz gegenüber kaum ſtark genug erweiſen dürfen. Ignfolge des Auftretens der dritten Partei ergeben ſich für den eigentlichen Wahlakt gewiſſe Schwierigkeiten und allerhand Möglich⸗ keiten. Am 4. November werden erſt die 531 Elektoren gewählk, die Anfang nächſten Jahres die eigentliche Präſidentenwahl zu vollziehen haben. Um den Sieg zu erringen, muß ein Kandidat die abſolute Mehrheit des Elektorenkollegiums, alſo mindeſtens 286 Stimmen, auf ſich vereinen. Es iſt nun durchaus nicht ausgeſchloſſen, da La Folette eine hinreichend große Stimmenzahl aufbringt, um jedem der beiden anderen Kandidaten die erforderliche Stimmenmehrheit zu verderben. Sollte deshalb die Wahl ergebnislos verlaufen, ſo hätte der Kongreß zwiſchen den beiden Kandidaten, die die meiſten Stimmen aufzuweiſen haben zu entſcheiden. Hierbel wird jedoch nicht nach Stimmen, ſondern nach Staaten abgeſtimmt, ſodaß 24 Staaten einem Kandidaten zufallen müßten, um ein Wahlergebnis zu erzielen. Verſagt auch der Kongreß, d. h. gelingt es nicht, ſich bis zum 4. März durch einen Mehrheitsbeſchluß auf einen beſtimmten Kandidoten zu einigen, dann beginnt die ganze Prozedur von neuem Und zwar diesmal vor dem Senat, wobei aber die Präſidentſchafts⸗ kandidaten ausſcheiden und nur die Vizepräſidenten in engere Wahl kommen. Dieſe allerdings etwas entfernte Möglichkeit würde alfo 1 Wahl des Generals Dawes als Präſidenten möglich erſcheinen laſſen. Nach den bisherigen Anzeichen ſieht es aus, als ob Coolidge als Präſident wieder gewählt wird. Würde dies vielleicht auch in Deutſchland, deſſen Intereſſen durch einen La Folette weit beſſer ver⸗ treten wären, bedauert, ſo wird ſich die amerikaniſche Politik trotz der Ablehnung des Völkerbundsgedankens doch durch die natürliche Entwicklung der Dinge und aus dem Beſtreben der Förderung eige⸗ ner Wirtſchaftsintereſſen heraus immer mehr europäiſchen Problemen zuwenden müſſen. Langſam, wie dies bei den rieſigen Verhältniſſen es Landes nicht anders möglich iſt, aber mit naturgeſetzlicher Not⸗ wendigkeit vollzieht ſich dieſe für Europas Zukunft ſo weſentliche Wendung. Auch Frankreich will Jeppeline In ſeinem heutigen Leitartikel beſchäftigt ſich das„JFournal“ erneut mit der Frage der Zerſtörung der Luftſchiffwerftanlagen in Friedrichshafen. Es ſei verſtändlich wenn Deutſchland mit Stolz auf die Leiſtung des„Z. R. 3“ zurückblicke. Das Blatt verweiſt auf die Verſailler Vertragsbeſtimmungen, wonach alles militäriſche Material für Luftſchiffahrt und Schiffahrt an die alliierten und aſſozizerten Mächte mit Ausnahme von hundert zum Aufſuchen von Minen beſtimmten Waſſerflugzeugen zu übergeben iſt. Das Blatf glaubt, daß die Interalliierte Kontrollkommiſſion und nötigenfalls der Oberſte Rat die Durchführung des Artikels 204 von Deulſchland verlangen werden. Jedenfalls ſei aber noch nicht in der näch⸗ ſten Zeit mit dieſen Maßnahmen zu rechnen, da man erſt ab⸗ warten werde, wie die Verhandlungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland wegen der Lieſerung eines ähnlichen Luftſchif fes, wie„Z. R. 3“ ausgehen werden. Sollte ſich die Reparations. kommiſſion einverſtanden erklären, ſo würden die Anlagen in Friedrichshafen noch auf eine Reihe von Jahren erhalten bleiben. Schließlöch, ſo meint ſehr vernünftig das Journal', könnte ein Zeppelinkreuzer von dem Ausmaß des„Z. R. 3“ keine Kriegswaffe Farſtellen. Sollte ſich der Oberſte Rat der Alliierten mit dieſer An⸗ gelegenheit beſchäftigen, ſo würden die Argumente beider Seiten volllommen berückſichtigt werden. Dieſe Ausführungen des„Journals, die die Möglichkeit andeuten, daß Frankreich ſelbſt bei der Zeppelingeſellſchaft ein Verkehrsluftſchiff beſtellen möchte, haben, wie einer Verliner Nachrichtenſtelle ge⸗ meldet wird, in Kreiſen, die der Friedrichshafener Werft naheſtehen, großes Intereſſe erregt. Die Friedrichshofener Werft würde an ſich durchgus nicht abgeneigt ſein, für Frankreich zu bauen. Wen⸗ Frankreich indes der Zeppelin⸗Werft einen Auftrag zu erteilen wünſcht, ſei es vorher notwendig, daß zwiſchen den Regierungen beider Länder eine grundſätzliche Auseinanderſetzung über die Frage von Luftſchiffbauten in Deutſchland geführt werde. Nach dem Verſailler Vertrag hat Deutſchland nicht das Recht, Luft⸗ ſchiffe zu bauen, die ein größeres Faſſungsvermögen als 30 000 Kubikmeler beſitzen. Dieſe Einſchränkung iſt heſonders auf Drängen der Franzoſen vorgenommen worden. Es wäre alſo die Frage der Beſtimmungen für Luftſchiffe und Flugzeuge erneut zu klären, da die Lieferung eines etwa 200 000 Kubikmeter faſſenden Zeppelins die Durchbrechung der von der Entente, alſo auch von Frankreich feſt⸗ geſetzten Baubeſchränkungen bedeuten würde. Uebrigens ſollen einſt⸗ weilen Verhandlungen über eine franzöſtiſche Zeppelinbeſtellung noch nicht im Gange ſein. Nach der Ankunſt des J. R. 5 in Amerika Die Newyorker Preſſe ſteht den deutſchen Bemühungen auf Er⸗ haltung der Zeppelinwerft nicht ungünſtiag gegen⸗ über. Sie weiſt darauf hin, daß auch die Rede des Staatsſekretärs des Marineamtes anläßlich des Frühſtücks für die Zeppelinbeſatzung betonte, daß die ſtarre Luftſchifftnve für Krieaszwecke wenig ver⸗ wendbar ſei. Geſtern fand zu Ehren der Zeppelinbeſatzung ein Ban⸗ kett im Walldorf⸗Hotel in Newyork ſtatt, das die Gooduear⸗Werke veranſtaltet hatten. Geſtern wurde auch durch General Eduards dle bevorſtehende Gründuna einer Zeppelinverkehrs⸗ geſellſchaft angekündiat, die binnen zwei Jahren Verbindungen zwiſchen Newnork. Kalifornien. Südamerika und Europa eröffnen will. Dr. Eckener hat in einem Telearamm an den amerikaniſchen noch einmal für deſſen freundliche Bearüßungsworte ge⸗ ankt. Aus der Rede des amerikaniſchen Staatsſekretärs Wilbur auf dem Bamkett zu Ehren der Beſatzung iſt noch hervorzuheben, daß Wilbur am Schluſſe ſagte:„Ihr Beſuch iſt von aroßer Bedeutung. Sie haben uns diesſeits ein alänzendes Erzeuanis deutſcher Tüchtiakeit und wiſſenſchaftlicher Leiſtungsfähiakeit überbracht und wir wün⸗ ſchen, daß Sie fühlen möoen, daß das Luftſchiff, auch wenn die deutſche durch unſere Flagge erſetzt ſein wird, noch immer eine Flagge führen wird, die ſeinen Erbauern freundlich iſt, die Flaage eines Volkes. das ehrlich Wohlſein und Glück des deutſchen Volkes wünſcht.“ Mit einem Toaſt auf den Präſidenten der deutſchen Revu⸗ blik und den Präſidenten der Vereiniaten Staaten beſchloß Wilbur ſeine Rede. Der Verein der Amerikaner deutſcher Abſtammuna ge⸗ denkt der deutſchen Luftſchiffbeſatzuna demnächſt ein Feſt zu geben. Mit Spannuna erwartet man in Amerika die Vorführung der Film⸗ aufnahmen über die Ankunft des Schiffes in Lakehurſt. Dr. Eckener betonte in einer Unterreduna mit amerikaniſchen Preſſevertretern über die Zukunftsausſichten des Luftverkehrs, daß, wenn die Höchſtgeſchwindiakeit ſich um 5 min der Sekunde ſteigere, das Luftſchiff jedem drohenden Sturm ausweichen könne. daß es alſo ſchneller als der Sturm ſei.— Dichtbeſetzte Ausflüglerzüge kommen täglich in Lakehurſt an. Dr. Eckener Ehrendokkor Wie aus Stuttaart gemeldet wird. bat der Senat der tech⸗ niſchen Hochſchule in Stuttgart Dr. Eckener in Anerkennung ſeiner 5 auf dem Gebiete der Luftſchiff⸗Navigation zum Dr. ing. c. ernannt. Der Glückwunſch der badiſchen Regierung zur Zeppelinfahrt An den Luftſchiffbau Zeppelin in Friedrichshafen iſt das fol⸗ gende Telegramm geſandt worden. „Namens der Badiſchen Reaierung übermittle zu dem glänzen⸗ den Erfola der Ueberführung des Luftſchiffes wärmſte Glückwünſche. Möge die Großtat deutſcher Technik und deutſchen Wagemuts ihre völkerverbindende Aufgabe erfüllen zum Beſten des deutſchen Volkes. Staatspräſident Dr. Köhler.“ Trupnenheſtände nicht möalich. Herriot teilte mit. Das programm der Finanzminiſterkonferenz Inkeralllierte Vorbeſprechungen „Berlin, 18. Okt.(Von unſ. belgiſchen Vertreter). In Finanz⸗ kreiſen befaßt man ſich gegenwärtig mit der Vorbereitung der interalliierten Finanzkonferenz, die während der Lon⸗ doner Konferenz beſchloſſen wurde und im November in Paris zuſammentreten ſoll. Franzöſiſche, engliſche, ikalieniſche und belgiſche Experten ſind beauftragt im Verlauf einer Zuſammenkunft, die am 27. Oktober ſtattfindet, die Regelung folgender Fragen, die auf der der Finanzkonferenz ſtehen werden, vorzu⸗ ereiten: 1. Regelung der Verrechnung und Gewinnvertei⸗ lung, die aus dem Ruhrunternehmen herrühren. Es iſt bekannt, daß zwiſchen Frankreich und Belgien diesbezügliche Abmachungen getroffen wurden. Die aus dem Ruhrunternehmen erzielten Gewinne ſtehen aber nicht in den Verrechnungen der Reparationskommiſſion, Delegierten gegen dieſes Verfahren Einſpruch erhoben aben. 2. Erneuerung und Liquidation des am 11. März 1922 von den alliierten Finanzminiſtern in Paris getroffenen Abkommens. Es han⸗ delt ſich hier u. a. um eine Nachprüfung der geſamten Aus⸗ gaben für die Beſatzung der Rheinlande. Von belgiſcher Seite wird ein Vorſchlag gemacht werden, in dem große Erſparniſſe in Bezug auf Beſatzungskoſten angeregt werden. Bekanntlich ſteht die belgiſche Regierung auf dem Standpunkt, daß mehr als die Hälfte der aus dem Dawesplan ſich ergebenden Zahlungen Deutſchlands da⸗ zu benutzt werden, die Koſten der verſchiedenen Liquidationsämter zu decken. Die belgiſhe Regierung verlangt eine Koſten ver⸗ ringerung der militäriſchen Beſatzung, der interalliierten Kom⸗ miſſionen uſw. 3. Eine Reihe verſchiedener Fragen, die ſich auf die Dur ch⸗ führung des Dawesplanes beziehen, ſollen vorläufig für ein Jahr geregelt werden. Es ſoll feſtgeſtellt werden, welche Beträge an die Reparationskommiſſion fließen und welche Ausgaben zu Laſten Deutſchlands fallen ſollen, wobei der Verſailler Vertrag als Grund⸗ lage dient. 4. Die Finanzminiſter der Alliierten werden die Verteilung der Galdmarkſummen feſtſtellen, die als Reparationszahlungen im erſten Jahre vorgeſehen ſind. Die belgiſche Regierung rechnot damit, daß die Finanzkonferenz nach einer gut vorbereiteten Tätigkeit der Experten nutzbrin⸗ gende Reſultate liefern wird. Sobold von den alliierten Finanz⸗ miniſtern eine Einigung erzielt iſt, wird an die deutſche Regierung das Erſuchen gerichtet werden, Experten und Reſſortminiſter nach Paris zu entſenden. Dies ſoll deswegen geſchehen, weil man in alliierten Regierungskreiſen eine Verſtändigung mit Deutſch⸗ land über die Vereinbarungen, ſoweit ſie ſich auf den Dawesplan beziehen errvicht wird. Aus dem hier mitgeteilten Programm geht einwandfrei hervor, daß die deutſche Regierung in verſchiedenen Punkten wicht'ge Intereſſen zu verteidigen haben wird Namentlich handelt es ſich um die in Punkt 3, Beſaſtung Deutſchlands mit verſch'edenen neuen Ausgaben. Der Londoner Pakt ſagt ausdrücklich, daß die aus der Durchführung des Dawesplans ſich ergebenden Koſten von Deutſchlands Jahreszahlungen abzuziehen ſind. Der Vorſchlag der belgiſchen Regierung ſucht dieſen wichtigen Paſſus zu umgehen und nimat hierbei den Verſailler Vertrag, u. a. zum Vorwand. Es iſt im Intereſſe der Alliiorſen, die Zprſen ſtberhaupt zu verringern, damit die Revparationskaſſen gefüllt werden, aber dieſe Beträge zu Laſten Deutſchlands zu verrechnen, iſt eine ſonter⸗ bare Zumutug. 1* 1** Die geſtrige Repko⸗Sitzung Die Reparationskommiſſion hat geſtern Vormittag eine Sitzung obgehalten, in deren Verlauf der Generalagent für die Reparationszohlungen. Own PNoung, Vericht über die Ein⸗ nahmen vom Monat Oktober erſtattete. Nach dem„Temps“ darf angenommen werden, daß ſich der Ge⸗ neralagent über die Verteilung der Einnahmen, alſo über die Aufſtellung eines Budgets ausgeſprochen hat. Die Reparations⸗ kammiſſion hat ſich ferner mit der Regelung der Beziehungen der durch den Dawesplan vorgeſehenen Kommiſſionen untereinander zu dem Generalagenten für die Reparationszahlungen und zu der Reparationskommiſſion beſchäftigt. Franzöſiſche Militärfroagen yVParis, 18. Okt.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Als VPorſpiel für den zunächſt auf den 4. November andoeſetzten Zuſammentritt der Kamwer fand geſtern machmittag eine Sitzung der Finanzkom⸗ miſſion der Deputiertenkommer ſtatt. Miniſterpräſident Her⸗ riot, der Kriegsminiſter und der Unterſtaatsſekretär für Luftſchiff⸗ fahrt machten einige Mitteilungen über a⸗wiſſe Erſparniſſe im Kriegsbudget. Mit größerer Ausführlichkeit als gewöhnlich wird über den Verlauf der Kommiſſionsſitzungen folgendes mitgeteilt: Die Koſten für die Beſetzung Syriens ſind verringert worden, aber nicht mit Hilfe einer Redukſion der militäriſchen Be⸗ ſetzung. ſondern durch Abberufung von Ziviſheamten. Es bleiben 14000 Soldaten in Syrien. Nach Herriots Mitteilung iſt die Lage der franzöſiſchen Truppen in dieſem türkiſchen Mandatsgebiet ge⸗ ſichert. Der Deputierte Montet ſtellte die Frage, weshalb die Räumuna Syriens nicht etwas ſchneller vor ſich gehe. Herriot ant⸗ wortete, daß die Regierung das ihr vom Völkerbund anvertraute Mandat genau ausführen wolle. Unter den heutigen Umſtänden ſei eine roſchere militäriſche Räumung Syriens nicht möalich. In Marokko iſt eine Verringerung der dort befindlichen daß von den 64 500 Mann, dis ſich in Marokko befinden. gur 20 000 Fran⸗ zoſen ſind.(Man erſieht daraus, wie ſtark die Fremden⸗ legion zugenommen hat, denn es iſt unwahrſcheinſich, daß Herriot die farbigen Kontingente nicht als Franzoſen bezeichnet). Zum Mißßvergnuſigen der ſozialdemokratiſchen Kommiſſionsmit⸗ alieder teilte der General Nollet mit, daß die Einführung der Militärdienſtpflicht auf 1 Jahr nur im Rahmen voll⸗ kommener Heeresgroqniſation durchgeführt werden könne. Es ſoi hierfür eine gewiſſe Vorbereitungsfriſt notwendig. General Nollet wies auf die Notwendigkeit hin, daß vor der Verkürzung der mili⸗ ein neues Rüſtungsprogramm geſchaffen wer⸗ en müſſe. Frankreich und Afghaniſtan VParis, 18. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Der hier eingetroffene Kriegsminiſter von Afghaniſtan ver⸗ handelte über große Waffenlieferungen mit franzöſiſchen Fabrikanten. Bei einem Interview teilte der Kriegsminiſter mit, daß eine ſtarke kapitaliſtiſche Beteiligung Frank⸗ reichs an der Ausbeutung von Erzen in Afghaniſtan in Kürze zu erwarten ſei. Die afghaniſche Regierung wünſche eine ſtarke Heranziehung Frankreichs bei der Ausbeutung der in Afgha⸗ niſtan vorhandenen Eiſen⸗ und Kupfererzen. Das brennende Ranton (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai. 18. Okt. Nach Berichten aus Kanton ſchätzt man die durch Feuersbrünſte zerſtörten Häuſer auf 4000. Zahl⸗ reiche Plünderer wurden zwiſchen den rauchenden Trümmern gefaßt und von der Polizei erſchoſſen. der Weltbankier (Spezialkabeldienſt der Unidet Preß) Newyork, 18. Okt. Außer der deutſchen Anleihe hat die Newyorker Börſe in dieſer Woche noch 30 Mill. Dollar an dere Anleihen aufaenommen. Der Markt iſt außerordentlich auf⸗ Auch Kand agspräfident Dr. Baumaartner hat den Luft⸗ ſchiffbau Zeppelin kelegraphiſch beglücktwünſcht. 0 nahmefähia und man rechnet damit. daß in Kürze noch zahlreiche Anleihegeſchäfte getätiat werden. 1 Nus dem Aufwertungsausſchuß Um die Verzinſung der Reichs ⸗ und Skaatsanleihen Der Unterausſchuß des Aufwertungsausſchuſſes des Reichstages erörterte geſtern die Richtlinien, die er dem Plenum des Aufwertungsausſchuſſes als Antwort auf die von ihm geſtellten Fragen zur weiteren Behandlung vorlegen will. Abgeordneter Dr. Emminger(Bayer. Volkspartei) beantragte Richtlinien, in denen U. a. ausgeſprochen wird: Eine Verzinſung der Reichs⸗ und Staatsanleihen erſcheine trotz der ſchlechten Finanzlage des Reichs möglich, wenn ſie ſich beſchränkt auf die Verzinſung von ſelbſt⸗ gezeichneten oder zu mündelſicheren Anlagen erworbenenstücken. Die Berückſichtigung ſpekulativen Beſitzes auf Koſten der deutſchen Steuerzahler muß unter allen Umſtänden vermieden werden. Be⸗ züglich der Gemeindeanleihen ſoll der allgemeine Aufwer⸗ tungsſatz gelten. Eine Erhöhung des Aufwertungsſatzes erſcheine wirtſchaftlich tragbar. Es müſſe jedoch möglich ſein, bei der Land⸗ wirtſchaft auf tägliche Naturereigniſſe Rückſicht zu nehmen. Bei noch in Zwangswirtſchaft befindlichem Hausbeſitz erſcheine eine weitgehende Erhöhung nur dann unbedenklich, wenn der Hauseigen⸗ tümer durch Aufhebung oder Umbau der Mietsſteuergeſetzgebung er⸗ höhte Mietzinseinnahmen bekommt und dadurch abgehalten wird, die Erhöhung auf den Mieter abzuwälzen. Weiter wird in den Richt⸗ linien eine Rückwirkung der Aufwectungsvorſchriften für mög⸗ lich erachtet und als erwünſcht bezeichnet, den Sparkaſſen durch Bevorrechtung bei den Reichsanleihen Erhöhung des Aufwertungs⸗ ſatzes und Heranziehung der Garantiemittel zur Aufwertung in einem ſolchen Umfange zukommen zu laſſen, daß ſie dem allgemeinen Aufwertungsſatz ſich nähernde Teilbeträge ausſchütten können. Abgeordneker Emminger gab ſodann als Anhang zu dieſen Richtlinien eine große Reihe von Leitſätzen bekannt, die nähere Beſtimmungen über die Verzinſung und Tilgung von Reichs⸗ und Staatsanleihen betreffen. Ueber dieſe Richtlinien entwickelte ſich eine ausgedehnte Ausſprache. Beſchlüſſe wurden nicht gefaßt, die Vertreter anderer Parteien behielten ſich vielmehr vor, dem Unter⸗ ausſchuß weitere Richtlinen vorzulegen. Die Intereſſen Preußens und die Keiche bahngeſell ch aſt Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Im preußiſchen Landlag beſchäftigte man ſich geſtern mit der von der Deutſchen Volkspartei eingebrachten großen Anfrage wegen der Vor⸗ gänge bei der Bildung der Reichsbahngeſellſchaft. Der Interpellation haben ſich nachträglich die Fraktionen des Zentrums und der Sozialdemokraten angeſchloſſen, während die Demo⸗ kraten ſie nicht unterzeichneten, weil darin die Handlungsweiſe ihres Parteifreundes Oeſer ſcharf kritiſiert wird. Im weſentlichen handell es ſich darum, daß nach der Anſicht der Interpellanten„die preu⸗ ßiſchen Belange“, wie es in der neuen Amtsſprache ſo ſchön heißt, bei der Bildung des Vorſtandes der Geſellſchaft nicht genügend be⸗ rückſichtigt wurden und daß man entgegen den vor Monaten getrof⸗ fenen klaren Vereinbarungen bei der Auswahl der 6 Direktoren die vreußiſche Regierung nicht vorher gehört hat. Dem Staat Preußen ſollte nämlich bei der Wahl des Leiters der Grupre Preußen der Reichsbahngeſollſchaft eine Art Betätigungsrecht zuſtehen. Dieſes Recht iſt bei der Bildung des Reichsbahnvorſtandes tet⸗ ſächlich verletzt worden. Die Angelegenheit hat vor einiger Zeit auch die Preſſe lebhaft beſchäftigt und man konn wohl ſaſen, daß alle Blätter ohne Unterſchied der Partei ſich auf die Seite Preußens ſtellten. Der Reichsregierung wollte dieſe Zeitungspolemik nichb ſo recht geſallen, ſie befürchtete davon eine ungünſtige Beeinfluſſung ihrer Außenpolitik und winkte hinter den Kuliſſen kräftig ab. Sle konnte aber nicht verhindern, daß der Landtag ſich der Eiſenbahn⸗ antereſſen Preußens nunmehr mit Entſchiedenheit annimmt. Der Regierungsvertreter beſtätigte in ſeiner Antwort die Bere chtigung der Intervellgtion, mußte ſich aber aus Gründen der Staatsräſon natürlich größte Zurückhaltung auferlegen. Immerhin kannte er nicht verſchweigen, daß es wegen dieſer Sache tlefein⸗ ſchneidende Differenzen zwiſchen Preußen und der Reichs⸗ 1 gegebem hat. Verhandlungen über einen Ausgleich ſeien im Gancge. In der Debatte ſchlugen ſich mit Ausnahme des dewokretiſchen ſämtliche Redner auf die Seite des Inberpellanten. Letzte Meloͤungen Polniſche Unverſchämtheit [ Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Ein polniſches Flug⸗ zeug halte kürzlich die Stadt Beuthen überflogen und Flug⸗ blätber abgeworfen, die ſchwere Veleidigungen gegen Deutſchlomd ent⸗ hielten. Es wurde zum Beitritt zur polniſchen Luftobwehr'iga auf⸗ gefordert. Der Berliner polniſche Gefandte hat inzwiſchen um Entſchuldigung gebeten wegen dieſes auf einem„Mißver⸗ ſtändnis“ beruhenden Vorkommniſſes. Der Bauernaufſtand in Weißrußland Wie aus Wilna gemeldet wird, breitet ſich der Bauern⸗ gufſtand in Weißrußland immer mehr aus. Es iſt zu heftigen Kämpfen zwiſchen den Bolſchewiſten und den Aufſtändigen ge⸗ kommen. wobei die Bolſchewiſten teilweiſe Niederlagen erlitten haben. Die Bewegung hat ihren Grund in den Getreidebeſchagnehmun⸗ der Sowjetregierung, die dadurch die notleidenden Gebiete un⸗ terſbützen will. * Dreizehnmal überzeichnet Aufgenommen durch die eigene Radioonlage det „Neuen Mannheimer Zeitung“ *London, 18. Okt. Der Times zufolge verlautet, daß die Zeich⸗ nungen auf den britiſchen Anteil der deutſchen äußeren An⸗ leihe 150 bis 160 Millionen Pfd. Sterl. betrüge, ſo daß alſo die An⸗ leihe etwa 13mal überzeichnet worden ſei. Zugszuſammenſtoß Freiburg i.., 18. Okt. Am Donnerstaa vormittag um 6,30 Uhr fuhr bei ſtarkem Nebel ein von Müllheim kommender Perſonen⸗ zua auf dem Freiburger Hauptbahnhof auf die letzten Wagen des auf dem erſten Gleis haltenden Baſel—Frankfurter Schnellzuges auf, Der zweite Wagen wurde ſchwer beſchädigt. Drei Perſonen vom Küchenperſonal wurden nicht unerheblich verletzt. Der Fall Haarmann Berlin, 18. Okt.(Von unſ Verl. Büro.) Der Fall Haarmann iſt in ein neues Stadium getreten. Die Akten über die Gerichts⸗ berhandlungen haben nunmehr 70 Bände angenommen und ſind der Staatsanwaltſchaft zugegangen. ach dem ärztlichen Gutachten dürfte § 51 dem Maſſenmörder nichts mehr nützen. Die Staatsanwaltſchaft arbeitet nunmehr an der Erhebung der Anklage. Eine neue Fahrt der„Shenandoah“ (Spezialdienſt der United Preß) Newyork, 18, Okt. Die„Shenandoah“ iſt heute morgen zum Fluge nach Seattle aufgeſtiegen. Die letzten 130 Kilometer hatte ſie ſüdlich von San Francisco mit einem Sturme von 35 Sekunden⸗ metern zu kämpfen. Berlin, 18. Okt.(Von unſ. Verl. Büro.) Wie der„Voſſ. Ztg.“ aus Budapeſt gemeldet wird, wurden die deutſchen Rechtsradi⸗ kalen Abel, Fuhrmann und Wachtel geſtern nach der Türkei abgeſchoben. Heinrich Schulz ſoll in einigen Tagen folgen. Die Polizei iſt noch bemüht, auch ihm die Einreiſebewilligung von den türkiſchen Behörden zu beſorgen. ¶Berlin, 18. Okt.(Von 1 Berl. Büro.) Hermann Suder⸗ manns Lebensgefährtin Klara Lauckner⸗Sudermann, die ihrem Gatten auch als Berufsgenoſſin naheſtand— ſie hat zahlreiche Erzählungen und Romane veröffentlicht—, iſt geſtern, 64 Jahre alt, 175 1 einem Herzleiden erlegen. Der Dramttiker Rolf Lauckner iſt der Sohn der Hingeſchiedenen. +* Bamsfag, den 18. Oktober 1924 Neue Mannheimer FJeitung[Mittag⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 485 Keklame und Kind Von Dr. Albert May(Mannheim) Das Kind mit ſeinen Bedürfniſſen, mit ſeiner ſtarken Einwir⸗ kung auf den Kaufwillen der Eltern. ſpielt ſeit langem eine große Rolle im Geſchäftsleben. Es wurde und wird darum mehr oder we⸗ niger umſchmeichelt, ſein Verlangen nach den zur Schau geſtellten Waren wird zu wecken verſucht. Der Laden⸗, der Geſchäfts⸗ der Fir⸗ meninhaber lockt es mit allen möglichen Mitteln an ſich, damit es del oder von ihm zu kaufen begehrt. Die Zugabeartikel⸗Induſtrie beſchäf⸗ tiat ſich hauntſächlich mit dieſem Kaufintereſſenten, der neben der Haus⸗ frau wohl als ſtärkſter Abnehmer(wenn auch nur mittelbar) auftritt. Das noch nicht ſchulpflichtige Kind iſt nur mit Hilfe der Eltern, vor allem der Mutter, zu erreichen. zu umgarnen. Nach ſeinem Eintritt in eine öffentliche Bildunasanſtalt tritt dieſe als bedeutſame Ver⸗ mittlerin daneben. Wenn nun auch die Staats ſchule den Werbe⸗ verſuchen von Firmen oder Geſchäftsleuten abweiſend entgegentritt, mit Rückſicht auf ihren Charakter entgegentreten muß(was bei der Privatſchule nicht unbedinat nötig iſt. aber heute durchweg auch ſtrena durchageführt wird), ſo muß doch hier bei ſolchen privaten Ver⸗ anſtaltungen, die den Bildung⸗ oder Erziehungszielen entſprechen, dieſe zu fördern geeianet erſcheinen, eine(ſicherlich nur zu billigende) Ausnahme eintreten, wie dies bei Lehrſilmen, klaſſiſchen Theater⸗ und Konzertveranſtaltungen. bei gewiſſen Sportveranſtaltungen, bei Ausſtellungen. Tier⸗ Pflanzen⸗ Heimatſchutzbeſtrebungen bereits allgemein durchgeführt wird. Daß die politiſche Werbetätiakeit mit allen Mitteln der Schule ferngehalten wird, dürfte die Zuſtimmung ſämtlicher verant⸗ wortunasbewußter Eltern und Erzieher finden. Nicht hierzu zu rechnen iſt die Erweckung der Heimatliebe, einer unauslöſchlichen Zu⸗ neiaung zu unſerm Volkstum, zu unſerer Volksgemeinſchaft, was mit nattonglem Hochmutsdünkel nichts zu tun haben braucht, keine Be⸗ rührung haben ſoll. Gerade auf dieſem Gebiete wird in unſeren Schulen(von der Volks⸗ bis zur Hochſchule) trotz Heimatbewegung und ſchüchternen Miniſterialerlaſſen zu wenia getan. Allle Schulen, ganz aleich welchen Ranges, ſollten deutſche Volks⸗Schulen ſein und bleiben, ſollten das Stammesgefühl, die Heimatliebe, mit allen Mitteln pflegen. Man beachte doch wie der Stolz, ein amerikaniſcher Bürger zu ſein, in den Vereiniaten Staaten Nord⸗Amerikas ſyſtema⸗ tiſch gepflegt wird. was Frankreich hiervon durch ſeine Schulbücher in den Kindern weckt, ihnen für das ganze Leben einpflanzt— um nur einige Beiſpiele herauszuagreifen. Da muß ſchon allen Ernſtes die Forderuna aufgeſtellt werden: Mehr beimatliche Werbetätiakeit in allen deutſchen Schulen! Eine der politiſchen nahe verwandte, die religiöſe Werbe⸗ tätigkeit, wird von der Schule gepflegt, ſoweit es die verantwortliche Gemeinſchaft zuläßt. Gerade hier tobt heute der Kampf härter als je: er ſollte aber(ebenſo wie der politiſche) den Kindern, die ſich ein ſelbſtändiges Urteil erſt erwerben, ſtrenaſtens ferngehalten werden, wobei freilich dieſer„Gottesfriede“ von allen Seiten ge⸗ halten werden müßte, was ſelten zutreffen dürfte. Ganz fernhal⸗ ten kann man dieſe Fragen nicht von dem Kinde, beſonders von dem älteren Schüler: es muß dem Takte und dem Verantwortungsbewußt⸗ ſein der Lehrer, der Erzieher überlaſſen bleiben, bei an ſie geſtellten Fragen der Kinder die richtige Aufklärung zu geben. Die ge⸗ ſchäftliche Reklame(um auf dieſe bekannteſte zurückzukommen) wird mehr und mehr den Unterrichtszielen dienſtbar gemacht, ſowohl vonſeiten der Fabrikanten wie durch die Schule ſelbſt. Die Geld⸗ knappheit läßt der Schule z. B. eine farbige Tafel, auf der die Ent⸗ ſtehung des Malzkaffees aus dem Getreidekorn anſchaulich dargeſtellt iſt. recht willkommen erſcheinen, wobei der mehr oder weniger fett aufaedruckte Firmennamen wenia beeinträchtiat. Auch farbige Ab⸗ bildungen von Kurorten ſind als landeskundliche Anſchauungs⸗ mittel nicht zu verwerfen. Noch dankbarer werden Präparate angenommen, die etwa die Herſtellung einer Zigarre vom Tabakblatt bis zum verkaufsfertiaen Erzeuanis dem Kinde klar machen. Hier lieat m. E. die geſunde Entwicklungelinie. der Königsweg. auf dem ſich Schule und induſtrielle Werbetätiakeit zu treffen vermögen. In ähnlichem Maße vermögen aute Lichtbilder und Induſtriefilme zu wirken. Auch Betriebsbeſichtiaungen. wobei die Kinder als Anden⸗ den irgend eine Kleiniakeit erkalten(etwa in einer Seifenfabrik ein Stückchen Waſchſeife mit eingeprägter Firma), können beiden Teilen dienlich werden. Der Tierſchutzkalender, der gerade jetzt wieder in vielen Schulen koſtenfrei verteilt wird, könnte ein Seitenſtück in einem geſchenkten Heimatbüchlein, in einem allen Kindern frei über⸗ laſſenen, leicht und anſchaulich geſchriebenen bilderreichen Schriftchen über die Entſtehung irgend eines Induſtrie⸗Erzeugniſſes aus dem Rohſtoff(mit Berückſichtiguna von deſſen Gewinnung. Transport, Verarbeitung zum Halbfabrikat uſf.) finden. Daß das ehrqeizige Kind für ſich ſelbſt gern Reklame macht (durch auffällige Kleidung, Umſchmeicheln des Lehrers. eifrige Fra⸗ genbeantwortung, Vortrag von Gedichten bei Schulfeiern, Mitwir⸗ kuna bei Theateraufführungen an Elternabenden u. deral.), weiß jeder Pater, ſede Mutter. Das iſt auch ſchon ein Stück der Werbe⸗ tätigkeit der Schule für ſich., für ihre Arbeit, ihre Arbeitsweiſe. Alles 8 iſt heute eben darauf angewieſen. die Aufmerkſamkeit weiterer Kreiſe auf ſich zu lenken, ihren Beifall zu gewinnen und wenn ein auter Kern das Beiwerk vergeſſen macht, wird niemand gegen ein derar⸗ tiges Hervortreten etwas einzuwenden wiſſen, ſelbſt nicht gegen die Mitmirkuna des Kindes bei dieſer Reklame. Städtiſche Nachrichten Nus der Staoͤtratsſitzung vom 16. Oktober 1924 Ueber die Verwendung des Aeberſchuſſes des Rechnungsſahres 1923 wird vorbehaltlich der Genehmigung durch den Bürgerausſchuß Be⸗ ſchluß gefaßt. Zur Erhöhung der Sicherheit der Stromverſorgung ſoll das Städt. Elektrizitätswerk mit dem Großkraftwerk durch zweineue Kabel von 2000 Volt Spannung und 34120 qmm Kupferquerſchnitt verbunden werden. Außerdem wird die Schalt⸗ ſtation des Elektrizitätswerkes pergrößert und ein weiterer Transfor⸗ mator aufgeſtellt. Die Koſtenſumme mit rund 800 000 Mark wird beim Bürgerausſchuß angefordert. Die elektriſche Straſſenbeleuchtung wird mit möglichſter Beſchleunigung auf den Vorkriegsumfang verſtärkt werden. Auch die Gasbeleuchtung wird durch Inbetriebnahme von weiteren 1000 Laternen verſtärkt werden. Die alsdann zur Erreichung des Vorkriegsſtandes noch fehlenden 1000 Gaslaternen ſollen im nächſten Jahre in Betrieb genommen werden. Der Mehraufwand beträgt für das Rechnungsjahr 1924 178 000 Mk., vom nächſten Jahr ab jährlich 440 000 Mark. Rückerſtatkung der Voraus zahlungen der Gag. und Strombezieher. Die von den Gas⸗ und Strombeziehern geleiſtete Voraus⸗ zahlung vom September 1923 wird mit Goldmarkwert zurückerſtattet. Die ſich ergebenden Beträge unter 50 Gold⸗ pfennig werden auf 50 Goldpfennig, Beträge von 50—100 Gold⸗ pfennig auf 1 Goldmark aufgerundet. Die den Abnehmern hiernach e Beträge werden an einer der nächſten Rechnungen ab⸗ geſetzt. der Mannheimer Arbeitsmarkt Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, betrug die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitſuchenden im Monat September 14602(10 252 männliche. 4 350 weibliche). Dieſe verbeilen ſich auf folgende Berufsgruppen: Lohnarbeit wechſelnder Art 4578(3 874 männliche. 704 weibliche): Metallverarbeitung und Induſtrie der Maſchinen. Inſtrumente und Apparate 2677(2 555 männliche, 122 weibliche): häusliche Dienſte 1214(nur weibliche): Gaſt⸗ und Schankwirtſchaft 963(475 männliche, 488 weibliche): Kauf⸗ männiſche Angeſtellte 881(597 männliche. 284 weibliche): Verkehrs⸗ gewerbe 770(739 männliche, 31 weibliche): Nahrungs⸗ und Genuß⸗ mittelgewerbe 572(208 männliche, 364 weibliche): Bekleidungs⸗ gewerbe 529(191 männliche, 338 weibliche): Büroangeſtellte 470(155 männliche, 315 weibliche): Baugewerbe 315(nur männliche): Holz⸗ und Schnitzſtoffaewerbe 287(274 männliche, 13 weibliche): Theater, Muſik. Schauſtellungen aller Art 220(210 männliche, 10 weibliche): Chemiſche Induſtrie und Induſtrie der forſtwirtſchaftlichen Neben⸗ erzeugniſſe 167(nur weibliche): Spinnſtoffgewerbe 160(6 männliche, 154 weibliche): Techniker aller Art 147(144 männliche, 3 weibliche): Landwirtſchaft. Gärtnerei und Forſtwirtſchaft. Fiſcherei 145(134 männliche, 11 weibliche): Heizer und Maſchiniſten 132(nur männ⸗ liche): Geſundheits⸗ und Körperpflegqe. Reinjgungsgewerbe 114(71 männliche, 43 weibliche): Vervielfältigungsgewerbe 104(85 männ⸗ liche, 19 weibliche): Zellſtoff⸗ und Papierherſtellung und ⸗Verarbei⸗ tung 78(32 männliche, 46 weibliche): Lederinduſtrie und Induſtrie lederartiger Stoffe 48(31 männliche, 17 weibliche): Kunſtgewerbliche Berufe 3(2 männliche, 1 weibliche): Freie Berufe 2(nur weibliche). Dieſen 14602 Arbeitſuchenden ſtanden 3381 offene Stel⸗ len(1819 für männliche, 1 562 für weibliche Arbeitſuchende) gegen⸗ über. Beſetzt wurden 2 949 Stellen(1721 von männlichen, 1 228 von weiblichen Arbeitſuchenden. * Wagenmangel. Im Anſchluß an die in der geſtrigen Mittagas⸗ ausgabe enhaltene Mitteilung der Handelskammer können wir aus eigener Erfahrung den Mangel an Eiſenbahnwagen vollauf beſtä⸗ tigen. Unſere Papierfabrik in Weiſenbach iſt nicht in der Lage, die für 10. und 15. Oktober abgerufenen Parierſendungen auf den Weg zu bringen, weil ihr die Wagen fehlen. Die Fabrit teilt uns außer⸗ dem mit, daß noch etwa 30 Sendungen für andere Zeitungen zum Verſand lägen, mangels Wagen aber nicht abbefördert werden könn⸗ ten. Wir richten an die Reichseiſenbahndirektion die Frage, was ſie in dieſer wichtigen Angelegenheit zu tun gedenkt. Anſcheinend ſind Vorbereitungen zur Behebung der auch in früheren Jahren aufgetre⸗ tenen Kalamität im Wagenmangel nicht getroffen worden. Unatifgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurden: Nachts aus einer Fabrik in der Scheibenſtraße ein lelektriſcher Moto r, PS., Inventarnummer 2691, Fabriknummer 1936 296, ſowie ein Bohr⸗ futter einer Bohrmaſchine und ein Kreuzſuppert einer mechaniſchen Prehbank.— Aus einem Schlafzimmer in I 6 eine braunlederne Brieftaſche mit 5 Fächern, 37 Goldmark und 70 franzöſiſche Franken als Inhalt.— Im Nationaltheater ein grüner neuer ummimant el, Innenſeite hell karriert, mit vier großen braunen Knöpfen. In der Taſche befanden ſich ein Paar braune ältere Leder⸗ handſchuhe. * Das Jeſt der filbernen Hochzeit feiert am morgi ſen Sonnta Herr Heinrich Berg mit ſeiner Ehefrau Luiſe geb. Beh, wohnhaff Käfertalerſtraße 89. Dilettanten Von Dr. Max Kemmerich(München) „Den Wert einer tüchtigen Fachbildung wird niemand gering ſchäten. Sie war der Stolz des mittelalterlichen Zunftweſens, ihr allein iſt es zu danken, wenn unreelle Elemente, Konjunkturjäger und Schieber, dem Wirlſchaftsbeben fern blieben. Es bedarf beine⸗ beſonderen Weitblickes, um heute vorherzuſagen, daß die Gewerbe⸗ freiheit in der jetzigen Form bald der Vergangenheit angehören wird. Man wird vielleicht nicht mehr danach fragen, wo jemand ſeine Kenntniſſe erworben, wie lange er dazu gebraucht hat, aber man wird einen gewiſſen Befähigungsnachweis fordern, bevor man hm geſtattet ein Gewerbe, ober irgendeinen anderen Beruf auszu⸗ U üben, Dieſe handwerkliche Tüchtigkeit ſcheint nun, wenigſtens auf wiſſenſchaftlichem Gebiete, den Geſichtskreis einzuengen. Auch die iſſenſchaften bedürfen, genau wie die Künſte, einer techniſchen und mechcgiſchen Schulung, aber der göttliche Funke der Erfindergabe wird erſtaunlicherweiſe dadurch ganz und gar nicht geweckt. Man ann— und das iſt buchſtäblich richtig— ſagen, daß ſich überhaupt ausſchließlich das Handwerksmäßige erbernen läßt. Das wirklich eroße, Schöpferiſche trotzt nicht nur jeder ſchulmäßigen Tradition, iſt abſolut nicht durch Lehrer zu übermitteln, es ſcheint ſogar direkt runter zu leiden. Andernfalls wäre es nicht recht verſtändlich, daß, wie wir im Nachſtehenden ſehen werden, faſt alle neuen Gedanken 8 Erfindungen außerhalb der Fachkreiſe ge⸗ dren wurden, um in dieſen ſtets auf Ablehnung und mangelndes Verſtändnis zu ſtoßen. Die Kurzſichtigkeit der ſogenannten Auto⸗ Gäten ließ kaum je eine Gelegenheit vorübergehen, ohne ſich dem ee genüber zu blamieren. Ohne den Wagemut und die Klutorſtätsloſigkeit der„Dilettanben“ würden viele Wiſſenſchaften zoch in den Kinderſchuhen ſtecken, ja ſie hätten garnicht das Licht Tages erblicken können. Bei den Erfindungen und Entdeckun⸗ 00 iſt es wie im Kriege: wer alle Schwierigkeiden ſieht wird zag⸗ ſich und endlich beſiegt. Dem Draufgänger gehört der Erfolg, mag ich auch der Eine oder Andere dabei das Genick breche. kei ginnen wir nunmehr, ehne im allerentfernteſten Vollſtändig⸗ 5 zu erſtreben, die lange Liſte der Autodidakten und„Dilettanten“ Lieh, Ener. die ohne Fachbildung und Amt aus leidenſchaftlicher Eune zu den Wiſſenſchaften und gelrieben von Tatendrang und utbatkergeiſt ſich an große Aufgaben wagten und ſie löſten. 55 Otto von Guericke(1602—1686), der größte deutſche Phyſi⸗ —5 1 5 Zeit und Erfinder der Luftpumpe, der zuerſt die Größe Jer tereles und die Elaſtizität der Luft nachwies, war ſtudierter g. Während der Velagerung Magdeburgs durch Tilly(1631) veranſtaltungen Mannheimer Kunſtverein E. B. Wir verweiſen nochmals auf die ſ. Zt. ausgeſtellten Bilder von A. Hen ſelmann⸗Mann⸗ heim, Hanns M. Barchfel d⸗Mannheim, Auguſt Kutterer⸗ Karlsruhe, Heinrich Gutjahr⸗Furtwangen, Joſeph Seitz⸗Mann⸗ heim, Richard Mager⸗Bensheim, Adolf Bo de⸗Mannheim, Marga⸗ rethe Geibel⸗Weimar, Werner Schmitt⸗Schönau. Die hieſigen Künſtler werden nochmals auf die Anmeldung zur Beſchickung der im Dezember ſtattfindenden Ausſtellung von Werken Mannheimer Künſtler aufmerkſam gemacht. Letzter An⸗ meldetermin 10. November(ſiehe Anzeige). GLieder⸗Abend für Violoncello und Klavier. Heute, Samstag abend findet in der Harmonie der Reger⸗Abend von Karl Heſſe und Lene Weiller⸗Bruch ſtatt, an dem die beiden geſchätzten Künſtler Werke von Reger zum Vortrag bringen werden und zwar: Cello⸗Sonate mit Klavier in-moll; 2 Sonaten für Cello und Klapier-moll und-moll; 1 Cello⸗Soloſonate. Wir ver⸗ weiſen nochmals beſonders auf dieſen Abend hin, vor allem, da beide Künſtler Mannheimer ſind. Der Film vom Mannheimer Tanzkurnſer. der gelegentlich des Balles des Gelb⸗Weiß⸗Clubs am vergangenen Sams⸗ taa im Nibelungenſaal aufgenommen wurde, iſt trotz des Zigaretten⸗ rauches im Saal. der wie ein leichter Nebel wirkte, vorzüglich gelun⸗ gen. Er läuft bereits heute in der Schauburg(K J1) und wird ſicherlich das Ziel der Beſucher der damaligen Veranſtaltung, im beſonderen der vielen Paare, die im Film feſtgehalten wurden, bilden. * Die Sängerhalle Mannheim veranſtaltet heute Samstag abend im Friedrichspark einen Ball, auf den auch an dieſer Stelle hinge⸗ wieſen ſei. * Fliegerkage in Mannheim. Von der Oberleitung des Schau⸗ fliegens, das der Badiſch⸗Pfälziſche Luftfahrtverein e. V Mann⸗ heim am morgigen Sonntag auf dem Rennplatz veranſtaltet, wird uns mitgeteilt, daß die Vorbereitungen beendet ſind. Im ganzen werden acht ae ſtarten und zwar ſechs Apparate der Diet⸗ rich⸗Gobiet⸗A.⸗G. Kaſſel, Typ D. P. Ila, und zwei Junkers⸗Großverkehrsmaſchinen mit 185 PS B..W⸗ Motor, eingerichtet für 6 Fluggäſte. Die Piloten für die acht Appa⸗ rate ſind bereits geſtern eingetroffen. Die zwei Fallſchirm⸗ abſprünge Bäumlers mit garantierten Ziellandungen inner⸗ halb der abgeſperrten Flugbahn dürften ſich zu einem ganz beſon⸗ ders feſſelnden Schauſpiel geſtalten. Die Ankunft der Flugzeuge iſt im Laufe des heutigen Vormittags erfolgt. Die Paſſagter⸗ Rundflüge über Mannheim und Umgebung finden ſchon heute bis zur Dunkelheit ſtatt. Am morgigen Sonntag vormittag iſt Fort⸗ ſetzung. Die Flugzeuge ſind am morgigen Sonntag vormittag zur Beſichtigung freigegeben. Aufwertung der Sparkaſſeneinlagen Es wird uns geſchrieben: In der Preſſe und in Vorträgen iſt in den letzten Monaten vielfach die Anſicht vertreten worden, daß die Gemeinden zur Aufwertung der Sparkaſſeneinlagen aus ihren Vermögensbeſtänden oder Steuereinnahmen ohne beſondere Schwie⸗ rigkeiten Opfer bringen könnten und hierzu auch aufgrund ihrer Bürgſchaft verpflichtet wären. Eine ſolche Einſtellung zu dieſer Frage wird weder ihrer vechtlichen noch materiellen Seite gerecht. Es erſcheint daher geboten, zu Vermeidung von Mißyverſtändniſſen und Enttäuſchungen die tatſächliche Lage einmal kurz zu beleuchten. Die Büygſchaft der Gemeinden für die Sicherheit der Spar⸗ kaſſeneinlagen bezieht ſich auf Verluſte, die durch die Ge⸗ ſchäftsführung der Sparkaſſen entſtehen. Die bürgenden Ge⸗ meinden haben alſo beiſpielsweiſe einzuſtehen für Verluſte infolge für Damen, Herren u. Kinder. Vorbildlich in Lebnitt und Sitz unter Verwendung bester Stoffe und Zutaten. In allen einschlägigen Ge⸗ schäften erhältlich. tat er als Kriegsherr der Stadt vollauf ſeine Pflicht. quartiermeiſter und Ingenieur Guſtav eeſfe 5 hatte in Leyden gußer Juriſprudenz und Sprachen nur nebenher Phyſik, Mechanik, Mathematik und Fortifikationslehre ſtudiert— legbe er eine Schiff⸗ brüche über die Elbe. Nebenher betrieb er Ackerbau und Vier⸗ brauerei. Später zum Bürgermeiſter ſeiner Vaterſtadt erwählt, wurde er zu vielfachen diplomabiſchen Miſſionen verwendet. Die⸗ ler bebeutende Mann konante ſich alſo mit dem Gebiete, dem er ſeine Unſterblichkeit verdankt, nur im Nebenamt befchäftigen. Trotz⸗ dem befand bzw. entdeckte ex weiterhin ein Waſſerbarometer, das Mianomeber, beſtimmte die Schwere der Luft, bewies, daß zum Brennen Luft Vorbedingung ſei und konſtruierte endlich eine primi⸗ tive Elektriſiermaſchine, die aber ausreichte, um die Tatſachen des elektriſchen Abſtoßens und Leuchtens zu demonſtrier Endli ſtellte er auch als erſter die en auf 20 Wiedertehe de⸗ 6— ſie ee ee Es ſei ausdrücklich betont, daß nden Leiſtungen in di it ſein äligkei 5,e Parree le 0 in die Zeit ſeiner Amtstäligkeit, on vor Guericke hatten zwei Dilettanten unſe li⸗ ſchen Kermtniſſe bedeutend erweitert. G. Lephitu 5 15 detei (1590—1590) hatte nie eine Schule beſucht, ſondern ſich vollkommen autodidaktiſch gebildet. Trotzdem löſte er bereits in ſeinem erſten eiee ee geſchriebenen Werke alle Probleme ingigen Zirkelöffnung, ſpä Teu 797 Jirkelöffnung, ſpäter bewies er das Be⸗ dete, daß alle Körper, ohne Rückſicht auf ihr ü ſel Höhe in der gleichen Zeit zur Erde eeee e der Zentrifugalkraft, daß ein im Kreiſe ſchwungener Körper in der Tangente fortfliegt, wenn er ſich ſelbſt überlaſſen bleibt. End⸗ ch e zdie aungee des„ſchieſen Hebels“ er Andere war Simon Stevie prüngli Kaufmanm, dann Steuereinnehmer, endiſch Secrauſſege der ben und Waſſerwerke in ſeinem Vaterlande Holland. Er erwarb ſich große Verdienſte um das Artillerie⸗ und Befeſtigungsweſen, ſtellte die erſte richtige Theorie über die ſchiefe Ebene auf, deutete den Sat vom Parallelogramm der Kräfke an, erklörte das Glechgewicht in kommunizierenden Röhren und führte 1596 die Dezimalbruchrech⸗ nung ein, wobei er das in England heute noch nicht durchgeführle Dezimmalſyſtem in ſeiner Anwendung auf Münze. Maß und Cwicht als Programm aufſtellte. Endlich war er der Erfinder das Engel⸗ wagens und Segelſchlittens und ein bedeutender Geograph . Allgemein bekannt iſt wohl Glandartita della Por4a(1838 bis 1615) als Erfinder der Laterna Magiea und der Camera ob⸗ ſcura. Wenige aber wiſſen, daß dieſer reiche neapolitaniſche Edel⸗ mann die phyſikaliſchen Studien nur aus Liebhaberel betrieb. die Genannten in einer relativ ſo kurzen Zeilſpanne fämte die Genannten in einer relativ ſo kurzen Zeitſpann ſännt—— Als General⸗ Körpers auch in der Bewegung, behaup⸗ Dikettanten gemacht, ſo möchte man verſucht ſein die Frage aufzu⸗ werfen, was damals eigentlich die Univerſitätsprofeſſoren geleiſtet haben? Eine Frage, die ſich uns noch häufiger aufdrängen ſoll. Oder wollen wir es ihnen als Tat anrechnen, daß ſie den genialſten unter ihnen, Galilei, verfolgten und faſt dem Henker über⸗ lieferten? Ueberſpringen wir zwei Jahrhunderte— der Intereſſent wird in meinen„Dingen, die man nicht ſagt“ und„Kultur⸗Kurioſa“ (beide Albert Langen, München) noch viel Material finden— um aus der reichen Zahl„dilettantiſcher“ Phyſiker noch einen heraus⸗ zugreiſen: Thomas Poung(1773—1829). Er war Mediziner und endete als Arzt am St. Georgshoſpital in London. Seine Ent⸗ deckungen machte er nur ſozuſagen nebenbei, und doch umfaſſen ſie nicht nur die verſchiedenſten Gebiete, ſondern ſind auch von nicht geringer Bedeutung. In Mechanik, Wärmetheorie, Akuſtik, theore⸗ tiſcher Chemie und Schiffbau veröffentlichte er wertvolle Arbeiten. Vor allem wurde er zum Reformator der Optik durch die Theorie von der Interferrenz der Wellenbewegung. Ferner beſtimmte er die Dichte der Erde, und zwar vermutlich am genaueſten, ermittelte die Urſache die Schwere, von Ebbe und Flut, beſtimmte die mittlore⸗ Lebensdauer des Menſchen und beteiligte ſich on der Entzifferung der Hieroglyphen. Daß er ein gründlicher Muſikkenner und ausge⸗ zeichneter Maler war, überdies als Sportsmann gegen Kunſtreiter von Beruf Wetten gewann ſei nur nebenbei erwähnt. In Humphrey Potter lernen wir ein Kind als genialen Er⸗ finder kennen. Mit dem Auf⸗ und Zudrehen der Hähne der erſten zum Heben von Waſſer 1711 aufgeſtellten Dampfmachine betraut, langweilte er ſich. Er verband daher die Hähe, die den Dampf oder das kalte Waſſer vom Dampfzylinder abzuſchließen hatten, durch Bindfäden ſo mit dem Balanzieren, daß dieſer ſtatt ſeiner das Um⸗ ſtellen zur rechten Zeit automatiſch machte, eine Vorbedingung zur weiteren Entwicklung der Dampfmaſchine Van Erpecum, damals(etwa 1902), noch Schüber in Ba⸗ tavia, machte die Beobachtung, daß in einem bis zum Rande mit Waſſer und darin herum ſchwimmenden Eisſtückchen gefüllten Ge⸗ fäß trotz Schmelzen des Eiſes das Waſſer nicht überfloß. Daraus leitete er das Geſetz der permanenten Oberfläche, das er in den Sitzungsberichten der kgl. niederkändiſchen Akademie der Wiſſen⸗ ſchaften veröffentlichte, ab. Die Erfinder des Luftballons, die Brüder Joſeph Michel (1740—1810) und Jaques Etienne Montgolfier(1745—1799) waren Papierfrabrikanten, wie die des lenkbaren Luftſchiffes in der ſtar⸗ ren, halbſtarren und unſtarren Form ſämtlich nicht Techniter oder Ingenieure, ſondern Offiziere waren: Graf Zeppelin, Maß Groß u. Major v. Parſeval. Bekanntlich verhöhnte der genieurtag in Kiel den erſteren. Damit hatts ſich die Beteiligung der Fachwelt an der genialen Erfindung erſchöpft. JJJ».ͤ( ——— 4. Seite. Nr. 485 neue Mannhe mer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Samstag. den 18. Oktober 1924 5 22 2 9 nicht genügend ſicherer Anlage der Gelder oder Amtaopflichtver⸗ letzungen der Sparkaſſenbeamten. Dieſe Bürgſchaft dann fedoch keinesfalls Platz greifen, wenn das Reich, wie dies in dem vor⸗ liegenden Falle geſchehen iſt, das deutſche Zahlungsmittel zunächſt durch eine ungeheuerliche Inflation entwertet, wenn die Gerichte die Gläubiger zwingen. entwertete Papiermark gleich Goldmark anzu⸗ nehmen. und wenn ſchließlich das Reich. nachdem die Gerichte das in dieſer Entwicklung liegende Unrecht einzuſehen beainnen, die Ent⸗ wertung aller Guthaben der Sparkaſſen an Hypotheken. Neichs⸗ Staats⸗ und Gemeindeanleihen zu einer endaültigen Tatſache macht. Die Mittel zur Aufwertuna der Sparkaſſeneinlagen müſſen zu Laſten derjenigen aufaebracht werden. die den Nutzen aus der Entwertuna ber Vermögensſubſtanz der Sparkaſſen gezogen haben. alſo in erſter Linie der Hupothekenſchuldner, ſei es nun. weil die Hypo⸗ theken nur mit einem kleinen Bruchteil des früheren Geldwertes zu⸗ rückbezahlt worden ſind oder nach der dritten Steuernotverordnung nur zu einem kleinen Bruchteil ihres Goldwerts aufzuwerten ſind. Das aleiche ailt für diejenigen Stellen. deren entwertete An⸗ leihen ſich in den Beſtänden der Sparkaſſen befinden. Ohne eine arundſätzliche gerechte, in dieſer Richtung bewegende Löſung iſt eine angemeſſene Aufwertung der Sparkaſſeneinlagen nicht möalich. Es ſei bei dieſer Gelegenheit auch darauf hingewieſen daß an dem ſogenannten Geldentwertungsausaleich bei bebauten Grund⸗ ſtücken nach Maßagabe der§8 26 ff der dritten Steuernotverordnung das Land teilnimmt und der Geldentwertungsausaleich bei un⸗ bebauten Grundſtücken nach Maßaabe der 8s 33 ff der dritten Steuer⸗ notverordnuna ſogar dem Land allein zuaute kommt. Schon aus die⸗ ſer Tatſache wäre zum mindeſten zu folgern, daß auch das Land, das aus dem Weafall der Hypotheken zum Nachteil der Sparkaſſeneinleger ſteuerlich Nutzen zieht. ſich entſprechend an der Aufwertung beteiliat. Eine Aufwertuna der Einlagen nur aus ſtädtiſchen Steuermitteln oder dem Vermögen der bürgenden Gemeinden würde die ganze Laſt der Aufwertuna den Städten aufbürden. während die Vorteile der Schuldenabwälzung ſich auf das ganze Land verteilen, und die darauf gearündeten ſteuerlichen Einnahmen ebenfalls wieder der geſamten Bepölkerung zuaute kommen. So ſehr man eine baldige Wiederaut⸗ machuna des ſchweren Unrechts wünſchen muß. das gerade in der Schädiaung der Sparkaſſen und ihrer Einleger zuaunſten vielfach viel leiſtunasfähicere Kreiſe der Bevölkeruns liegt, ſo kann aus die⸗ ſen Gründen eine Aufwertuna der Sparkaſſeneinlagen aus den ſteuer⸗ lichen Einnahmen oder dem Vermögen der Städte nicht in Frage kommen. * Rneue Fahrpläne. Die Rückgabe der Regieſtrecken an die Reichsbahn wird etwa zum 16. November erwartet. Vorläufig wird der bisherige Fahrplan der Regie beibehalten. Die beteiligten Aeichs⸗ bahndirektionen bereiten aber ſchon jetzt einen neuen Fahrplan vor, deſſen Einführung zum 30. November in Ausſicht genommen iſt. Neu aufgeſtellt und verbeſſert ſollen vor allem die Berbindungen von Köln und Berlin, Hamburg, a.., Süddeutſchland und det Schweiz werden. Zwiſchen Köln und Berlin ſollen die Tageszüge wieder über Alteneſſen geführt werden. Die Nachtſchnellzüge ſollen aber den bisherigen Weg durch das Wuppertal beibehalten. Das ſoll für dieſe Züge durch andere Leiſtungen entſchäbdigt werden. Wegfall der Umſatzſteuerpflicht für Geſchäfte in Reichsgold⸗ münzen. Nachdem durch Verordnung der Reichsregierunng vom 10. Oktober 1924 das Münzengeſetz vom 30. Auguſt 1924 mit dem 11. Oktober inkraft geſetzt worden iſt, iſt nach einer dem Zentral⸗ verband des deutſchen Vank⸗ und Bankiergewerbes vom Reichsmini⸗ ſter der Finanzen erteilten Auskunft der Umſatz von Reichsgold⸗ münze, die nach§ 4 Z. 5 des neuen Münzgeſetzes bis auf weiteres mieder als geſetzliches Zahlungsmittel gelten, gemäߧ 2 Nr. 2 des Umſagkſteuergeſetzes umſatzſteuerfrei. *Eine Verſlärkung des Pfennigumlaufs um M. 30 Mill. hat laut„B..“ das Reichsfinanzminiſterium beantragt bezw. ent⸗ ſprechende Aufträge bereits vergeben. Es handelt ſich namentlich um Ein⸗, Zwei⸗, Fünf⸗ und Zehnpfennigmünzen. Die M. 30 Mill. neuen Münzen werden aber nicht Rentenpfennige, ſondern im Ein⸗ klang mit dem Münzgeſetz Reichspfennige heißen. In Renten⸗ pfennigen ſind bisher einmal M. 150 Mill., ein andermal M. 30 Mill. in Auftrag gegeben worden. Insgeſamt würde danach der deutſche Hartgeldumlauf in der nächſten Zukunft(außer alten Kupfer⸗ pfennigen des Reiches) M. 180 Mill. Rentenpfennige, M. 30 Meil Reichspfennige und M. 300 Mill. Silbermünzen betragen. Nachdem für die Silberemiſſion von M. 300 Mill. die nötigen 750 000 Kg. aus Reichsbankbeſtänden angeſchafft werden konnten, iſt weiter ein Teil des für die zweite Emiſſion von ebenfalls M. 300 Mill. erfor⸗ derlichen Silbers bereits angeſchafft, ſodaß die fehlende Differenz als nicht mehr allzu erheblich bezeichnet und ſich entgegen amerikaniſchen Produzentenerwartungen die Silberkäufe der deutſchen Regierung für abſehbare Zeit nur in engen Grenzen bewegen würden. *Direkte Telegraphenverbindung Baſel⸗Brüſſel. Am 14. Ok⸗ tober wurde die neue Telegraphenverbindung Baſel⸗Brüſſel in Be⸗ trieb genommen. Es iſt eine ſogen. Baudot⸗Staffelverbindung, die durch eine ſpezielle Zuſammenſchaltung der Leitungen Baſel⸗Straß⸗ burg und Straßburg⸗Brüſſel entſteht. Dieſe neue Telegraphenver⸗ bindung iſt die einzige zwiſchen der Schweiz und Belgien. *uf⸗poſt München—Genf. Der Luftpoſtverkehr mit der Schweiz (Linie München—zZürich—Genf) wird vom 16. Oktober an für einige Wintermonate eingeſtellt. * Die Reich⸗inderziſſer für die Lebenshaltungskoſten vom 15. Oktober beläuft ſich auf das 1,23fache der Vorkriegszeit und erg Daguerre(1783—1851), der Erfinder der Photographie, war nicht nur kein Jachmann, ſondern fogar„eigentlicher Jachtenntniſſe bar“ und ſeines Zeichens Naler, Urſprünglich war er Steuer⸗ beamter geweſen. Die beiden Phyſiker Davy und Wedge⸗ 10 0 o b, die ſich mit dem Problem das Licht zur Bildererzeugung zu zwingen beſchäftigt hatten, konnden keinerlei Erfolge verzeichnen Auch das Telephon verdantt ſeine Entſtehung Dilettanten. Die erſten Verſuche zur Umwandlung der Elektrizität in Töne machte der Agent Page(1812—1868) im Jahre 1837. Der eigentliche Erfinder war Philipp Reis(1834—1874), der feine Laufbahn als Lehrling in einem Farbwarengeſchäft begann, um autodidaktiſch Mathematik und Naturwiſſenſchaft zu ſtudieren. Praktiſch verwend⸗ bar war aber erſt die Erfindung des Taubſtummenlehrers Graham Bell(geb. 1847) im Jahre 1876. Mit anderen Worten: Kein ein⸗ ziger Berufsphyſiker hatte hier mitgewirkt! Von den genialen „Dillettanten“ aber hatle noch keiner das dreißigſte Lebensſahr er⸗ reicht, als ſie den Grundſtein zu dieſem außerordentlichen Verkehrs⸗ mittel legten. Gehen wir nunmehr auf ein ganz anderes Gebiet über! Da⸗ Sunskrit wurde nicht etwa von Philologen, ſondern von Juriſten den Europäern nahe gebracht. Es waren dies der Oberrichter in Fort Willams in Bengalen William Jones(1746—1794) und H. eee Colebrooke(1765—1837), Richter in Mirzapoore in Indien. Kein Orientaliſt, ſondern der klaſſiſche G. F. Grote⸗ fend war der erſte Entzifferer der Keilinſchriften. Und zwar konnte er ſchon als ſiebenundzwanzigjähriger ſeine Entdeckung der Göttin⸗ ger Akademie der Wiſſenſchaften vorlegen. Das ae iſt nun, daß dieſer Mann, der das Genie hatte die ſeit Jahrtauſenden 1 Steine zum Reden zu bringen garnicht Sanskrit onnte! c Was die Hieroglyphen betrifft ſo nannten wir ſchon den Arzt Th. Moung als erſten Entzifferer der berühmten demotiſchen Ta⸗ 2 von Roſette. Als eigentlicher Vater aber 1 Champollion, er als zweiunddreißigjähriger im Jahre 1822 die ganze Tafel las. Er war durchaus nicht Philologe oder Orientaliſt, ſondern Profeſſor der Geſchichte in Grenoble. Und nun werfen wir noch einen kurzen Blick auf die Geſchichte! Mommſen war ſeiner Herkunft nach Juriſt, Leopold von Ranke hatte Theologie und Philologie ſtudiert und niemals hiſto⸗ riſchen Unterricht genoſſen. Buckle. der Vater der Anwendung phyſikaliſch⸗geographiſcher Geſetze auf die Geſchichtſchreibung, war urſprünglſch Kaufmann, wie Schlimann, der das älteſte Grie⸗ chentum aus ſeinen Gräbern wieder auferſtehen ließ. Gregoro⸗ vius, der große Geſchichtſchreiber des mittelalterlichen Rom und Athens und Davidſohn, der Hiſtoriograph von Florenz waren özw. ſind Privatleute. berühmte Soziologe Ratzenhofer ibt war Offizier, Ratzel, der große Geograph, und Hans F. Hel⸗ Pegen dem Stande der Vorwoche eine Steigerung um 1,7 Prozent. * Die Städte fangen an abzunehmen. Eine Verminderung der Bevölkerung der deutſchen Städte ſtellt das Statiſtiſche Reichsamt zum erſten Male für das Jahr 1923 feſt. Sämtliche 334 Gemeinden mit mindeſtens 15 000 Einwohnern hatten 1923 durch Eingemein⸗ dung einen Zuwachs von 56 000 Einwohnern. Bringt man dies in Abzug, ſo hat ſich im Laufe des Jahres 1923 die Zahl der Bewohner dieſer Orte um 4000 auf 26 117 000 vermindert. Trotz des Rückgangs der Geburten von 117 532 im Jahre 1922 auf 98 540 brachten dieſe noch einen Zuwachs infolge des Sinkens der Sterblichkeit. Er wurde aber durch Abwanderung mehr als ausgeglichen. 1922 waren noch zwei Drittel der Zunahme der Bevölkerung in allen Städten von 15 000 Einwohnern an auf die 46 Großſtädte 1923 hat in dieſen zum erſten Mals die Bevölkerung tatſächlich abgenommen. Die Zunahme durch Geburtenüberſchuß war in den nur um 13 000 größer als in den Kleinſtädten bis zu 30 000 Einwohnern, obgleich die Großſtädte faſt viermal ſo viel Einwohner wie die kleinen Orte haben. Die Befeſtigung der Währung vertrieb die Ausländer. Die Auswanderung 1 0 gegen 1922 von 37 000 auf 115 000, beſon⸗ ders aus den kleineren Gemeinden. *Vot einer Bierpreiserhöhung. In einer Münchner Mitglieder⸗ verſammlung der Freien Gaſtwirtevereinigung München⸗ und Um⸗ gebung wurde die Erhöhung des Schanknutzens der Gaſtwirte dringend gefortert. Es ſei anzunehmen, daß am 1. November der Bierpreis und Schanknutzen erhoͤht werden. Rommunale Chronik Eine kritiſche Stadtratsſitzung in Neuſtadt a. d. h. ANeuſtadt a.., 16. Okt. Die geſtrige Abendſitzung des Stadt⸗ rats eröffnete Bürgermelſter Dr. Forthuder mit einem Hinwei⸗ auf das Wunderwerk deutſcher Technit, das durch die Amerikafahrt des Jeppelin zu Tage getreten ſei. Dann teilte er mit, daß der Hauplpunkt der Tagesordnung, Abteilung 2 der Kanaliſation, von der Tagesordnung abgeſeizt werden müſſe, weil die Sache noch nicht 1 ſei. ohl dadurch eigentlich kaum noch eine 5 ordnung übrig blieb, unterhielt ſich der Stadtrat drei Stunden hin⸗ durch. Stadtrat Zimmermann meinte, die Zurückſtellung der Kanaliſation geſchehe zu dem Zweck, die Sache ſo zu drechſeln, daß die Bürger hinters Licht geführt würden. Stabtrat Kriegshäuſer findet darin die Taktik einer beſtimenten Firma die Arbeiten zuzu⸗ führen. Das gehe ſchon daraus hervor, daß man anfangen laſſe, noch ehe der Staderat die Einwkligunz gereben habe. Bürnerm. Dr. Fort⸗ 3 etwidert, daß das nur geſchehen ſei, um die Arbeiter niiht rodlos zu machen! Dürgermeiſter Neubauer wirft dem Stade⸗ rat Kriegshäuſer vor, er habe bei einer ſtädtiſchen Holzverſteigerung die Leute beeinflußt, daß ſie nicht bieten ſollen. Einmal ſagar habe er den Steigliebhabern mit Hinanswerfen gedroht. Stadtr. Kriegs⸗ häuſer rächt ſich für dieſen Angriff damit, daß er ausplaudert, Hürgermeiſter Forthuber habe ihn vor einer Kommiſſionzſitzung be⸗ arbsitet, er möge doch den Bürgermeiſter Neubauer in der Sitzung nicht gar zu ſchroff anfaſſen. Stadtrat Lichty ſtellt feſt. daß ſich viele Peſucher der erwähnten Holzverſteigerung über das Verhalten des Stadtrats Kriegshäufer empört hätten. Eine lange Debatte ent⸗ ſpann ſich über das Dauvorhaben des Stadtrats Kriegshäuſer. dem der Senat für 5 eingebaute Wohnungen 14500 Mark Zuſchuß dewilligt hat. Schließlich genehmigto ihm das Kollegtum 20 000 Mk. Stadtrat Kriegshäuſer hat in eindr Beſchwerde an die Regierung den Bürgermeiſter Dr. Forthuber heftig angegriffen. Das veranlaßt den Stadtrat Helfferich. feſtzuſtellen, daß Dr. Forthuber immer ſeine Pflicht in vollem Maße getan und ſtets unparteiiſch verfahren ſei. Die perſönlichen, gehäſſigen Angrifſe des Herrn Kriegshäuſer ſeien zu dedauern. Kriegsbäuſer möge endlich einen Ton finden, der der Würde des Hauſes entſpricht. Stadtrat Dörner bemerkte, daß die Debatte zu vinem Theater ausarte und Stadtrat Helfferich hatte den Eindruck. daß derſenige Reut bekomme, der genügend auf⸗ frumpft und Spektatel macht. Dem Theatervereln wurde ein Zuſchuß von 5000 Mark bewilligt, für die elektriſche Alarmvorrich⸗ tung der Motorſpritzenmannſchaft 1700 Mark. Eine längere Debatie entſpann ſich auch darüber, daß in der Weſtſchule der Unterricht un⸗ terbrochen werden mußte, weil die Heizung nicht rechtzeitig repariert wurde. Stadtrat Lichty wünſcht Kanaliſation am Schlachthaus, weil dort die Waſſergräben mit Blut und Därmen angefüllt ſeien. Auf Anregung des Stadtrats Koch ſollen Schulſparkaſſen eingerichtet werden. Einſchränkung der Auslandskredite an Gemeinden Der Amtliche Preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Der Miniſter des Innern und der Finanzminiſter ſtellen in einer gemeinſamen Verfügung Grundſäte auf, wonach hinſichtlich der Inanſpruchnahme des ausländiſchen Kredits durch Gemeinden und Gemeindeverbände zu verfahren iſt. Sparkaſſen und örtlichen Kommunal⸗ banken iſt die Aufnahme ausländiſchen Kredits un⸗ terſagt. Dieſe Grundſätze gelten nicht für die Zeit während der Auflegung der auf Grund des Dawesplanes aufzunehmenden Reichs⸗ anleihe. Die Inanſpruchnahme des ausländiſchen Kredits iſt grund⸗ ſätzlich und allgemein auf das Aeußerſte zu beſchränken. Unter keinen Umſtänden darf ein gegenſeitiges Sichüberbieten zum Schaden der Gemeinden und Gemeindeverbände Platz greifen. Einen aus⸗ ländiſchen Kredit in Anſpruch nehmen, dürfen neben den kommu⸗ nalen Kreditorganiſationen(Landesbanken, Girozentralen) nur die Provinzen ſowie die größeren Stadt⸗ und Landkreiſe. In ſachlicher Beziehung wird ſich die Inanſpruchnahme des ausländiſchen Kredits auf Produkte und Zwecke im engſten Sinne zu beſchränken haben. Die Verzinſung des Kapitals darf nur in deutſcher Währung, d. h. nach Inkrafttreten des neuen Münzgeſetzes, nur in Reichsmark aus⸗ bedungen werden. Der Zinsſatz muß im Intereſſe des Schuldners und der allgemeinen Volkswirtſchaft in niedrigen Grenzen gehalten werden. Ebenſo liegt es im eigenen Intereſſe der Gemeinden, daß die Auslandsanleihen auf eine möglichſt kurze Zeit abgeſchloſſen werden. Eine Verpfändung von Vermögensſtücken als Realſicherheit iſt ausnahmslos unzuläſſig. Eine Weltausſtellung in Berlin? Der Berliner Magiſtrat trägt ſich lt.„Köln. Ztg.“ mit dem großen Gedanken, in Berlin eine Weltausſtellung zu veranſtalten. Vorausſetzung iſt aber, daß ſich die deutſche Wirtſchaft in den nächſten Jahren ſo weit erholt, daß die Ausführung des Plans nicht Stück⸗ werk bleibt, ſondern im großen Rahmen ein Bild von den Leiſtungen deutſcher Wirtſchaftskraft zu geben vermag. Nimmt die deutſche Wirtſchaft in den nächſten Jahren wirklich den erhofften Aufſchwung, ſo wäre der Gedanke, eine Ausſtellung größten Stils ins Leben zu rufen, in der Tat begrüßenswert. Allein ſchon die Tatſache, daß weite Kreiſe von Induſtrie und Handel dem Plan ſehr freundlich gegenüberſtehen und mit dem Magiſtrat bereits Erörterungen ge⸗ pflogen haben, iſt ein erfreuliches Zeichen dafür, daß die deutſche Wirtſchaft neuen Lebensmut zu ſchöpfen beginnt. Aber gerade darum wird man den Wunſch e aeee müſſen, den Plan nicht zu früh reifen zu laſſen, ſondern erſt einmal in aſt abzuwarten, welche Wege der Entwicklung das deutſche Wirtſcha tsleben in den nächſten Jahren einſchlagen wird. Darum erſcheint es für den Augen⸗ blick auch noch nicht angebracht, ſich den Kopf darüber zu zerbrechen, an welcher Stelle der Reichshauptſtadt der Gedanke der Weltaus⸗ ſtellung verwirklicht werden könnte. Vorausſetzung iſt weiter, daß auch die Reichshauptſtadt einen Aufſchwung nimmt, der ihr die kul⸗ turelle und wirtſchaftliche Bedeutung der Vorkriegszeit wiedergäbe. Der beſcheidene Anlauf, den Berlin zurzeit nimmt, berechtigt noch nicht, Berlins Zukunft ſchon jetzt mit dem Gedanken einer Weltaus⸗ ſtellung zu belaſten. Man gedulde ſich noch ein paar Jahre, dann dürfte ſich zeigen, ob eine Weltausſtellung in Berlin die Bedeutung und Wirkung haben kann, die man von ihr erwarten muß. Kleine Mitteilungen In Fränkiſch⸗Crumbach wurde bei der Bürger ⸗ meiſter⸗Stichwahl der bürgerliche Kandidat Georg Kropp III. mit 510 Stimmen gewählt. Der Würzburger Stadtrat 9 die Herabſetzung der Gemeindeumlagen auf 300 Prozent bezw. 200 Prozent. Ferner wird am 1. November der Bahnzoll aufgehoben. Mit Wirkung vom 1. Oktober fiel die und ſchließlich ſetzte man die Preiſe für Höchſtkraftſtrom mit ſofortiger Wirkung von 60 auf 40 Pfg herab. Um feſtzuſtellen, welches Pflaſter ſich unter Berückſichtigung der Koftenfrage als beſonders haltbar erweiſt, will die Provinzial⸗ verwaltung zwiſchen Barmen und Haßlinghauſen eine Verſuchsſtraße einrichten. Auf der von Fahrzeugen aller Art ſtark benutzten Straße ſoll unter gleichen Vorbedingungen Klein⸗ pflaſter, Reihenpflaſter, Makadam, Teermakadam uſw. angelegt werden. Nach etwa zwei Jahren wird man aus dem Verſuch die nötigen Schlüſſe ziehen können. In Solingen wurde auf Antrag der Bürgerlichen Arbeits⸗ gemeinſchaft mit der bürgerlichen Mehrheit die Herab ſetzung der Gewerbeſteuer und zwar für Ertragsſteuerſätze von 600 auf 400 Proz. und der Lohnſummenſteuer von 1000 auf 650 Proz. beſchloſſen. Ferner wurde beſchloſſen, zur Errichtung einer Stadtbücherei 65 000 Mark zur Verfügung zu ſtellen. Die Anträge der Kommuniſten auf Erhöhung der Löhne der ſtädtiſchen Arbeiter um 15 Proz. wurden mit berechtigtem Hinweis darauf abgelehnt, daß die Stadt Solingen von allen Gemeinden Rheinlands und Weſtfalens die höchſten Löhne an ihre Gemeindearbeiter zur Zeit auszahle. ** 4 * hHeidelberg, 16. Okt. Stadtrat Dr. Theodor Kaufmann vollendete heute ſein 60. Lebensjahr. Seit drei Jahrzehnten ſpielt Kaufmann im öffentlichen Leben der hieſigen Stadt eine große Rolle. Beſonders hat er ſich auf dem Gebiete der Gemeindepolitik betätigt. Er wurde 1905 zum Stadtverordneten gewählt und ge⸗ hört ſeit 1912 dem Stadtrat an. Hier iſt ſein trefflicher Rat nament⸗ lich in Rechts⸗ und Kulturfragen ſtets geſchätzt worden. Auf ſozia⸗ lem Gebiet hat er ſich als Vorſtand der Gemeinnützigen Bauge⸗ noſſenſchaft für Volks⸗ und Kriegerheimſtätten ſehr verdient gemacht. Auch innerhalb der Iſraelitiſchen Gemeinde hat er wichtige Ehren⸗ poſten bekleidet. Seit Jahren iſt er Mitglied des badiſchen Oberrats der Iſraeliten. PEEPPC G ³ꝙ—ܾ?s5 ⅛ m Horpulenz Jellleibigkeit,, br. koltbauers Culfellungs⸗Tablelten vollkommen unſchädlich und erfolgreich— ohne Diätzwang— Keine Schild⸗ drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratis. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke, Berlin 8SW., Leipziger Straße 74, Depots Mannheim: Einhorn⸗Apotheke am Markt R 1, 2/3, Hof-Apotheke C 1, 4. Löwen⸗Apotheke an den Planken E 2, 16, Pelikan⸗Apotheke Q 1, 3 Mohren⸗Apotheke O 3, 3, Schwan⸗Apotheke E 3, 14(nächſt der Börſe)ß. 891 molt, der Herausgeber der erſten wirklichen Weltgeſchichte, waren Journaliſten. Die erſte Geſchichte der Zeitung wurde von Solo⸗ mon, die der deutſchen Münzkunde von beides „Dilettanten“ verfaßt. Die erſte und bis heute einzige Kulturge⸗ ſchichte des Iflam verdanken wir einem Dragoman. Die Geſetze der Weltgeſchichte aber entdeckten der Ingenieur Rudolf Mewes und die beiden Privatgelehrten Friedrich Frh. von Stromer⸗Reichenbach und der Schreiber dieſer Zeilen. National⸗Theater Mannheim Eichendorff: Die Freier (Zum erſten Male) „Zwiſchen Spaß und Trunkenheit wandernder Geſellen und romantiſch ſchwärmender Frauen ſchimmert die wohlbekannte Land⸗ ſchaft Eichendorffs mit Wäldern und Waldhornklängen“— ſo ſchreibt Otto Zoff, der Bearbeiter, im Nachwort ſeiner Bearbeitung(die in Reclams I. B. 6419 erſchienen iſt.) Wo aber ſchimmerte ſie in dieſer Aufführung? Einzig in der Muſik von Chriſtian Lahuſen, die zart, verträumt und ſchwärmeriſch den bunten Wirbel umrankt—(Fapell⸗ meiſter Guſtar Mannebeck ließ ſie zart, verträumt und ſchwär⸗ meriſch voll lyriſcher Innigkeit erſtehen)— und den zweiten Aktſchluß mit den wundervollen Verſen: Wie balde muß laſſen Seine Blätter der Wald, Die Blumen erblaſſen, Die Gegend wird alt, Erſtarrt iſt im Eiſe der muntere Quell— Rüſte die Flügel zur Reiſe, Denn die Zeit geht ſchnell! in eine melanchaliſche Verſonnenheit einſpinnt. Vom Wort ging der romantiſche Zauber nicht aus und von der Szene nicht, die, in Gretes Geſtaltung an hübſchen Einfällen nicht arm, mehr der Melodie einer barocken Luſtigkeit folgte, als der einer romantiſchen Phantaſtik. Es war mehr Zoff in der Aufführung als Eichendorff; und Al geht es mehr um Wirkſamkeit auf der Bühne als um romantiſches Spiel. Es iſt zu verſtehen. Denn dieſes Luſtſpiel iſt im Kerne doch eine ſehr harmloſe Verkleidungs⸗ und Verwechflungs⸗ Komödie rund um ein Liebespaar, für das der Zug des Herzens ebenſo des Schickſals Stimme iſt wie die Stimme der Natur. Nicht dieſe höchſt einfache Liebesgeſchichte macht den Reiz des intrigen⸗ reichen Spieles aus. Aber ſie iſt eingebettet in ein wucherndes, flatterndes, verwehendes, luſtiges Rankenwerk fröhlicher Szenen, in dem Phantaſie und Laune wie übermütige Vögel zwitſchernd herumhüpfen. In ihnen aber iſt nicht ſo ſehr die Romantik des Gefühlsempfindens wach, als das romantiſche Hirn mit jener ſelt⸗ ſamen Macht der romantiſchen Ironie, die Selbſtverſpottung iſt, Auf⸗ hebung aller erdbeſchwerten Realität und die nur die Wahrheit der dichteriſchen Welt gelten laſſen will. Von hier aus verſuchte In⸗ tendant Sioli der Aufführung den beſtimmenden Grundakkord zu geben. Aber er glitt dabei aus dem Bereich der romantiſchen Ironie zuweilen(und nicht ohne Herrn Zoff) in den Bereich der Groteske, faſt der Parodie, was der Bühnenwirkung nicht ſchadete, auf der anderen Seite aber mit der und jener Aeußerlichkeit doch nicht ganz über manche leere Stelle hinwegtäuſchen konnte. Im dritten Akt, wo die Hand des Bearbeiters am derbſten zugreift, iſt der derben Wirkung nicht ganz auszuweichen. Daß ſie nicht überſteigert wurde, iſt ebenſo ein Vorzug der Aufführung wie die Lebendigkeit und Farbigkeit der meiſten Auftritte, die jeweils in ſich geſchloſſener waren als in ihrer Geſamtheit, wenn auch ein wenig zu ſchwer. Den Freiern gebührt der Vortritt vor den umworbenen Damen; nicht nur weil ſie die beſſeren Rollen hatten... Da iſt der Hofrat Fleder, eine entzückende Geſtalt, ein romantiſcher Bürokrat, der Flöte bläſt und„Harmonie und Rhythmus“ zu dem erſten Geſetz ſeines Lebens macht. Birgel gab ihn delikat; Phantaſtik und Ueberſchwänglichkeit mit beamtenhafter Wohlanſtändigkeit zwanglos zu ergötzlicher Einheit verkoppelt und ſo lückenlos durchs ganze Stück geführt. Das echte Vagantenpaar hatte in den Herren Langheinz und Gaugl, der ſich dieſes Mal vortrefflich einordnete und ſich nicht als Soliſt tühlte, zwei höchſt ergötzliche Vertreter von ſaftigem Humor. Den richtigen Freier ſpielte Eggarter munter und mit einer lange nicht mehr an ihm beobachteten Friſche. Die Kammer⸗ katze als Gräfin und Offizier gewann in der Darſtellung Elſe von Frauengeſtät, die der farbloſen Gräfin als Kammerkatze des Frl. Wagner gänzlich verſagt blieb. In kleineren Rollen bewährten ſich die Herren Linn, Sladek und Felſenſtein. Das Publikum hielt ſich an die Stellen der kräftigen Luſtſpielwirkungen und unterhielt und galt deutlich der Aufführung und ihren Trägern. hs. Theater und muſit 1e Arien⸗ und Liederabend Marilanne Mathy. Ein Talent, das höchſten Zielen zuſtrebt und gewiß bei dem nötigen, in vieler Hinſicht ſchon bewährten Fleiß dahin gelangen wird,— wenn auch Wille und Weg am geſtrigen Abend noch nicht ganz miteinander über⸗ einſtimmen wollten. Daß die intelligente Künſtlerin vor nichts zu⸗ rückſchreckt, zeigte die Wahl der alten italieniſchen Arien, die eine Ausgeglichenheit und Diſziplin der Stimme erfordern, mit der die Sängerin noch nicht ganz dienen kann. das Stimm-Material Seemens nicht ganz die Leichtigkeit und Grazie einer romantiſchen ſich, ohne ſehr ſtark gefeſſelt zu ſein. Der Schlußbeifall war lebhaft 1 Lotocopuli(El Greco) entdeckt Samstag, den 18. Oktober 1924 Reue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗usgabe) Tagungen Ein Heimatkurs der„Badiſchen Heimatl“ Sch. Heidelberg, 17. Okt. Unter Leitung des Ortsvorſitzenden, Profeſſor Eugen Fehrle, wurde am Donnerstag nachmittag im Saale des Neuen Kollegienhauſes ein Heimatkurs eröffnet, den der Verein„Badiſche Heimat“ veranſtaltet. Das retze Intereſſe an dieſer Veranſtaltung, die in erſter Linie der Volkskunde gewidmet iſt, tat ſich in einer überaus zahlreichen Veteiligung kund Lehrer— die beſten Mitarbeiter an der Volkskunde—. Seminariſten und An⸗ gehörige aller Bevölkerunasſchichten hatten ſich zu den beiden erſten Vorträgen eingefunden. In ſeiner Begrüßung wies Prof. Fehrle auf die Beſtrebung des Vereins und beſonders auf die Bedeutung der Heimatkurſe hin. Er ſelbſt hielt dann als gründlicher Kenner der Volkskunde den erſten Vorlren über„Volkspfſychologie“. Bei der wiſſenſchaftlichen Betrouung des Seelenlebens eines Volkes, das heute ebenſo wie das des Einzelnen mehr und mehr Be⸗ achtuna findet, handelt es ſich nicht um das Wort Seele im religiöſen Sinne. Die Volksſeele kann man, ebenſo wie die Volkskultur, am beſten bei der Landbevölkerung erfaſſen. Typiſch iſt das Aneinander⸗ reihen von Gedanken und ebenſo das Abſchweifen auf entfernt liegen⸗ dere Dinge, die garnicht in unmittelbarem Zuſammenhana mit der Sache ſelbſt ſtehen. Für dieſe Denkweiſe führte der Redner charak⸗ teriſtiſche Beiſpiele aus Sitten und Bräuchen des Volkes an. Da⸗ Volk beobachtet beſonders ſcharf, aber es verarbeitet nicht in gleich ſcharfer Weiſe. Dadurch findet man Verührungspunkte zwiſchen Volks⸗ und Jugendypſychologie. Prälogiſche und alogiſche Kultur ſind in der Volksſeele faſt ebenſo häufia wie logiſche Verſtandeskultur. Falſche Kauſal⸗ und Analoaieſchlüſſe ſind nicht ſelten. Um Volkskunde richtig zu betreiben und ihre Eigenarten zu verſtehen. darf man ſich nicht nur auf die des eigenen Volkes beſchränken, ſondern muß auch andere Völker zum Veraleich heranziehen. Denn oft findet man bei einem anderen Volke eine Eigenart ganz unverbildet, die beim eigenen Volke ſchon verkümmert iſt. Leider begeanet die Volkskunde beſonders in den Städten oft aroßer Verſtändnisloſigkeit. Es iſt durchaus keine falſche Sentimentalität. wenn man an alten Sitten und Bräuchen feſthalten will. Nicht das Neue ſoll damit gehindert werden. ſondern oft heilige Güter gerettet werden. Letzten Endes wurzelt die Heimatliebe am feſteſten in der Volkskunde. Dadurch, daß man volksfremde Anſchauungen bekämpft. kann man die der Hei⸗ mat Entfremdeten am beſten wieder zur Heimt zurückgeleiten. Prof. Fehrle, der in ſeiner„Badiſchen Volkskunde“ eingehend dieſe Fragen behandelt hat. erntete für ſeine klaren Ausführungen dankbaren Beifall. Nach ihm bielt Dr. Ernſt Zeh⸗Heppenheim einen Lichtbildervortrag über das Thema„Wasiſt Volkskunſt.“ Eine klare Beſtimmung des Beariffes„Volkskunſt“ iſt nur ſchwer möglich. Wenn Riegel ſaat. daß nur die Gegenſtände als Volks⸗ kunſt zu bezeichnen ſind. die, vom Rohſtoff on, von ein und derſelben Perſon gemacht ſind. von ihr ſelbſt gehraucht werden und zu denen die aleiche Perſon, wenn möalich. auch die Rohſtoffe ſchafft, ſo würde Lohnarbejt keine Volkskunſt ſein können. Und doch muß man auch in ihr Volkskunſt ſehen. Es kommt in erſter Linie auf das„Wollen“ und„Können“ an. In der Volkskunſt vereinigen ſich dieſe beiden Beariffe. Denn gerade deshalb. weil der Mann aus dem Volke nicht mehr will, als er kann. wird ſein Werk einen einheitlichen und gedie⸗ genen Eindruck machen. Techniſche Schwieriakeiten werden dem Wil⸗ len des Verfertigers nicht ernſtlich im Woos ſtehen können. Eine Reibe ſchöner Lichtbilder erläuterten die Ausführungen des Redners, der damit ſchloß. daß wan durch nichts beſſer den Kitſch bekämpfen könne, als wenn man die Volkskunſt ſchätzt. Nus dem Lande ch. Neckarmühlbach, 17. Okt. Vor 12 Jahren ſchleuderte der Landwirt Stumpp beim Waſchen ſeinen goldenen Ghering auf den Hof. Alles Suchen war vergebens. Dieſer Tage zer⸗ ſchlug die Frau einen Erdklumpen beim Kartoffelaus nachen und darin fand ſich— noch glänzend der langvermißte Ring.— Die Weinleſe iſt ſang und klanglos vorüber gezogen. Mit kleinen Kübeln und Bütten konnten ſie den Ertrag heimbringen. Das Er⸗ gebnis iſt das ſchlechteſte ſeit Menſchengedenken. Die Obſternte dagegen gab reichen Segen; auch die Kartoffeln waren ſehr gut; nur hatten ſie durch die Näſſe gelitten und viele waren faul geworden. Die Rüben ſind ourchſchnittlich ſehr geſund und gaben reiglich aus. Die Kelteranlage mit ihrem elektriſchen Motor hat ſich ſehr bewährt, ſodaß dieſes Jahr nicht die halbe Nacht das Drehen der Mühle im Dorfe hörbar war.— Bei der dieſer Tage ſtattgehabten Verpachtung der Gemeindeäcker und Wieſen wurde durchſchnittlich 1,20 Mark für das Ar erlöſt. ch. Sinsheim, 17. Okt. Der an der Dräſchmaſchine beſchäf⸗ tigte Ph. Lipp wurde vom Treibriemen erfaßt und herumgeſchleu⸗ ert. Der rechte Arm wurde zweimal gebrochen und das Naſen⸗ bein und Backenknochen zerſplittert. Der Verunglückte wurde nach eidelberg verbracht. Karlsruhe, 16. Okt. Nach dem Begrüßunge ikt zur Eröffnung des Neubaues der Rheinn. Ereditbank gab ein gemein⸗ ames Frühſtück den erſchienenen Gäſten Gelegenheit, dem Unter⸗ nehmen zur Fertigſtellung ſeines neuen Hauſes die Glückwünſche auszuſprechen. Der frühere Arbeitsminiſter und jetzige Präſident 5Gewerbeaufſichtsamtes D. Engler ſprach für die badiſche egierung und wies darauf hin, wie günſtig die Erſtellung des ½l und 34 11 Uhr 1 5 Neubaues auf die Behebung der Arbeitsloſigkeit gewirkt habe, da dabei mehr als ein Viertel aller Arbeiter ſein Brot verdiente. Die Glückwünſche der Stadt Karlsruhe überbrachte Oberbürger⸗ meiſter Dr. Finter. Er gab ſeine Genugtuung über die Verſchö⸗ nerung des Straßenbildes durch den ſtattlichen Neubau Ausdruck und wünſchte zum Schluß dem Unternehmen auch im neuen Haus den beſten Erfolg. Für die Handelskammer Karlsruhe ſprach deren Vizepräſident Dr. Döderlein. Er betonte beſonders das große Vextrauen, das alle in der Handelskammer vertretenen Wirtſchafts⸗ kreiſe, Groß. und Kleinhandel, Induſtrie und Schiffahrt der Rhei⸗ niſchen Credithank entgegenbringen. Auch ſeine Worte klangen aus in den Wunſch auf weiteres Blühen und Gedeihen des Unterneh⸗ mens. Im Namen des Präſidiums des Aufſichtsrats der Rhei⸗ niſchen Ereditbank wies das Mitglied des Aufſichtsrats König⸗ Mannheim auf die Bedeutung des Baues hin, der mitten im Ver⸗ kehr ſtehend, Mut und Glauben an die deutſche Zukunft ausdrücken ſolle. Er ſchloß mit einem Hoch auf die Stadt Karlsruhe. Dem Wohle der Direktion galt ein Trinkſpruch von Herrn Kromer⸗ Bruchſal. Für die Anerkennung die dem Handwerk von den ver⸗ ſchiedenen Rednern gezollt wurde, ſprach der Stadtrat Lacroix den Dank aus und dehnte dieſe Anerkennung aus bis zum letzten Ar⸗ beiter, die alle wacker mitgeholfen hätten. * Gaggenau, 16. Okt. Seit einiger Zeit wird unſere Gemeinde von einem Einbrecher heimgeſucht. Die hieſige Poligei ſtellte geſtern abend in Zivilkleidung Nachforſchungen an. Bei dem Säge⸗ werk Rahner fiel ihr ein junger Mann auf, der ihr verdächtig erſchien. Auf Befragen nach dem Zweck ſeinesHerumtreibens, gab er ausweichende Antwort und drohte tätlich zu werden. Plötzlich ergriff er die Flucht und gab dabei verſchiedene Schüſſe ab, wodurch der an der Verfolgung teilnehmende Hund des Herrn Weber getötet wurde und dieſer ſelbſt einen Schuß hart am Herz vorbei erhielt. Schließlich wurde der Flüchtige von Rotenfelſer Einwohnern ein⸗ gefangen. Er iſt 21 Jahre alt und ſtammt aus Raſtatt. Er ver⸗ ſuchte zuerſt in Rotenfels einzubrechen, wurde aber dort verjagt und ſchließlich in Gaggenau von der Ortspoligzei geſtellt. * Würm, bei Pforzherm, 16. Okt. Geſtern vormuttig zwiſchen die Scheune des Landwirtes Friedrich Sengenbach an zu brennen. Bis die Sturmglocke ertönte, hatte auch das Wohnhaus Feuer gefangen, das dann mit raſender Schnelligkeit um ſich griff, ſo daß nur das Nötigſte gecettet we den konnte. 14 Hühner fanden ihren Tod in den Flammen. Der Ei⸗ gentümer befand ſich bei Ausbruch des Brandes auf dem Felde und gentümer befand ſich bei Ausbruch des Brandes auf dem Felde und ſeine Frau in Pforzheim. Um ½12 Uhr erſchien die Pforzheimer Feuerwehr mit der Automobilſpritze, die ſoſort in Tätigkeit trat. Um 1 Uhr war das Feuer auf ſeinen Herd beſchränkt. Der Be⸗ ſitzer iſt verſichert. Es wird Brandſtiftung angenommen. Ver⸗ brannt ſind die ganzen Erntevorräte und verſchiedene Möbelſtücke, Drunter eine neue Wohnungsefnrichtung. Die geſchädigten ſind umſo mehr zu bedauern, als ihnen ſchon bei einem Dreſchhalle⸗ brand 120 Garben und ein geliehener Wagen mitverbrannten. * Offenburg, 16. Okt. Die Ortenauer Herbſtmeſſe wird nächſten Samstag eröffnet. Am Sonntag vormittag werden auf dem Marktplatz Maſsenchore des Ortenauer Sängerbundes zu Ge⸗ hör gebracht werden. Nachmittags iſt großer Herbft⸗Trachten, Schützen⸗ und Gewerbefeſtzug mit Prämierung. Abends werden die Kirchtürme beleuchtet. In der Stadthalle findet ein Feſtbankett ſtatt. Am Dienstag wird ein Kreisfarrenmarkt mit Prämierung abgehalten.— Der Ortenauer Winzerverein hat in einer Ausſchußſitzung zu der Preisbildung der neuen Weine Stellung genommen. Mau kam einſtimmig zu dem Reſultat: Nichdem feſtſteht, daß die 1924er Weine als gute Mittelweine anzuſprechen ſind, und ſpät geleſene dem 1928 er ebenbürtig werden, dürfte der Preis von 70 bis 100 Mark pro Hekto nicht zu hoch be⸗ meſſen ſein. Für beſſere Sorten müſſe entſprechend mehr bezahlt werden. Den Winzern wurde anempfohlen, an ſolvente Käufer ſoweit als möglich Kredit einzuräumen. * Fiſchbach, 15. Okt. Im benachbarten Flözingen wurde der 47 Jahre alte Landwirt Martin Glatz von ſeinen ſcheuenden Pferden ſo ſchwer getroffen, daß er kurze Zeit darauf verſtarb. * Konſtauz, 16. Okt. Als geſtern die Nachricht von der glück⸗ lichen Landung des Z. R. 3 hier eintraf, erfaßte großer Jubel die ganze Stadt. Sämtliche Glocken läuteten und ſofort prangte die Stadr in feſtlichem Floggenſchmuck. Der Oberbürgermeiſter hatte die Vevöllerung der Stadt aufgefordert, den Tag feſtlich zu begehen und ſich am abend zu einer Kundgebung auf der Marktſtätte einzufinden. Unter allgemeiner Beteiligung der Be⸗ bölkerung, ſämtlicher Spitzenbehörden der Stadt und verſchiedener Studentenkorporationen bewegte ſich ein Fackelzug nach dem am Ufer des Sees ſich erhebenden Zeppelindenkmal. Die Feier wurde eingeleitet durch das Niederländiſche Dankgebet, das durch die Jeuerwehrkapelle zu Gehör gebracht wurde. Oberbürgermeiſter Dr. Möricke hielt darauf eine eindrucksvolle Rede, in der er den Grafen Zeppelin als Sohn der Stadt Konſtanz feierte die Bedeutung ſeines großen Werkes hervorbob, und dann einen Kranz am Denkmal niederlegte. Die Menſchenmenge ſang entblößten Hauptes das Deutſchlandlied. Mehrere Sängerchöre unter Leitung des Bodandirigenten Lehmann beteiligten ſich mit nusgeſuchten Liedern an der Feier Die nächtliche Feier machte auf alle Teil⸗ nehmer einen unauslöſchlichen Eidruck. An Dr. E ckener wurde nach, Lakehurſt folgendes Glückwunſchtelegramm geſandt:„Dem glückhaften Schiff, dem ausgezeichneten Fährer, der tapferen Mann⸗ ſchaft zur 1 t Fahrt. Namens 12 geſamten Bevölkerung der Geburts eppelins: Dr. Möric Oberbürgermeiſter Konſtanz“. iſt bedeutend! Nur verſagt noch die Brechung in die einzelnen Schattierungen der Klangfarben zuweilen noch dem Gebot der muſi⸗ kaliſchen Forderung. Die Art des Vortrags zeigt eine entſchiedene egabung, ja„ſogar“ eine ins Dramatiſche weiſende Tendenz, die zu verwerten die ſtrebſame Künſtlerin gewiß nicht gereuen wird.— Fer volle Klang des angenehmen Organs kam einer Händelſchen Arie ſehr zuſtatten. Vieles in den Liedern von Cornelius war etwas u„ſchwer“ genommen, wenn auch die Beſchwingtheit der Deklama⸗ tion keinen offen ließ. Nur möge ſich die Vortragende hier vor den Tücken der Konſonanten hüten. Am beſten gefiel uns das „Frühlingslied“ von Schubert, das wohl am deutlichſten zeigte, wel⸗ chen Weg die vorzüglich geſchulte Stimme nehmen wird. Wenn es ihr gelingt, die einzelnen Lagen noch miteinander auszugleichen, die individuelle Behandlung der Vorträge noch zu vertieſen, dann wird unſere Prognoſe für eine intereſſante, ſtark profiljerte Geſangs⸗ künſtlerin gewiß zutreffen.— Heinz Mayer, der über⸗ traf an dieſem Abend in der Tat ſich ſelbſt, ſo ausgeſucht ſtilrein, leicht und rhythmiſch ſicher war dieſer muſikaliſche Rückhalt aufgebaut, dem ſich die Sängerin denn auch mit ſichtlichem Vertrauen überließ. Den Blumenangebinden nach hat es gewiß noch W,— gegeben. Runſt und Wißhenſchaſt Tagung der Schopenhauer ⸗Geſellſchaft. Anläßlich ihret Generalverſammlung bis 27. Oktober veranſtaltet die chopenhauer⸗Geſellſchaft in Weimar eine Tagung größeren Stils. Am 25 Oktober findet ein Begrüßungsabend ſtatt, zem ſich am 26. Oktober eine Feier in der Aula des Realgymna⸗ dums mit Anſprachen Prof. Mockauers über„Schopenhauers Be⸗ eutung für die Gegenwart“ und Prof. Heckers über„Schopenhauer ind Weimar“ anſchließt. Am Nachmittag werden Führungen durch 8 0 Landesbibliother und die Schopenhauer⸗Ausſtellung veranſtaltet. leichzeitig gelangt im Deutſchen Nationaltheater„Triſtan und ſolde“ als Feſtv orſtellung zur Aufführung. Der Abend bringt 55 große Rie zſchenFeier im Nattonaltheater. Am 27. vormit⸗ dags findet die große Generalverſammlung ſtatt, der mittags eine Fäbrung durch das Goethe⸗National⸗Muſeum folgt. Den Schluß bildet eine Verſammlung in der Aula des Realgymnaſiums, bei 5 Prof. Lipfius⸗Leipzig über„Der Satz vom Grunde Natuc⸗ Kaſſenſchaft⸗ und Prof. Leſſing⸗Hannover über Schopenhauer im ampfe mit Kant“ ſprechen werden. „eEin unbekannkes werk Grecos? In Monforte, einem Elädichen der Provinz Lugo(Galicien), ſoll Colegio de los Feolapios ein bisher noch unbekanntes Gemälde von Domenico worden ſein. Wie der erone“ erfährt, handelt es ſich um eine Darſtellung des Heiligen 5. Seile. Nr. 485 Aus der Pfalz Die Wirtſchaftslage in der Pfalz *Landau, 17. Okt. In einer Zuſchrift, die dem Landauer An⸗ zeiger aus Induſtriellenkreiſen zugeht, heißt es: In unſerer in der Borderpfalz ziemlich ausgebreiketen Induſtrie herrſcht eine außer⸗ ordentlich ernſte Lage. Wie die Betriebe während des paſſiven Wider⸗ ſtandes im Jahre 1928 faſt vollſtänvdig zum Stillſtehen gekommen waren, mußten ſie ſeit dem Monat April hauptſächlich infolge des Zolles wiederum das gleiche Schickſal erfahren. Seit Beginn des paſſiven Widerſtandes bis zur Aufhebung der Rheinzollgrenze war der geſchäftliche Verkehr mit dem undeſetzten Deutſchland völlig ab⸗ geſchnitten. 8 Auch für Firmen, die ſeit Jahrzehnten lichen Abſatz im unbeſetzten Gebiet der Wiederaufbau in der allerſchre töß auf die jetzt auch im unbeſetzten Deutſchland ungünſtigere, ſchwieri⸗ gere Geſtaltung der wirkſchaftlichen Verhältniſſe. Den Abnehmern ſind die Jabrikate während der 1½ährigen Trennung fremd ge⸗ worden und die Kundſchaft iſt an die rechtsrheiniſche Konkurrenz übergegangen. So liegen die Verhältniſſe für unſere linksrheini⸗ ſche Induſtrie außerordentlich erſchwert, und es wird jahrelan⸗ ger zäher, unentwegter Arbeit und großer Opfer bedürfen, um das Abſatzgebiet wieder zurückzugewinnen. Leider muß die Beobach⸗ tung gemacht werden, daß anſcheinend nicht allen Behörden und zwar ſowohl im beſetzten als im unbeſetzten Gebiet dieſe tatſäch⸗ lichen Verhältniſſe mit der genügenden Deutlichkeit bekannt zu ſein ſcheimen oder es ſehlt an der Rückſichtnahme, die auf dieſe ſchwierige Lage unbedingt genommen werden müßte. * :: Ludwigshafen, 18. Okt. Am Donnerstag Nachmittag verun⸗ glückte ein 17jähriges Dienſtmädchen von Mannheim da⸗ durch, daß ſie vor dem Hauptbahnhof Ludwigshafen von einer noch im Fahren befindlichen Elektriſchen in entgegengeſetzter Richtung abſprang, wobei ſie rücklings zu Boden fiel und Verletzungen am Korfe erlitt.— Bei einer Kontrolle der Backwaren wurden mehrere Bäckermeiſter, deren Brötchen nicht das vorgeſchriebene Ge⸗ wicht hatten, zur Anzeige gebracht.— Einem Fabrikarbeiter von Frieſenheim wurde ſein Jahrrad, im Werte von 70 Mark geſtohlen. gefunden hatten, geſtaltet ſich igſten Weiſe. Derſelbe ſtößt — Auf dem Hauptbahnhof wurden in der Nacht zum Doumnerstag 5 Eiſenbahnwagen erbrochen und 2 Säcke Mehl und 1 Kiſte Kaffee daraus entwendet.— Eine größere Anzahl Kraftwagen⸗ und Motorradfahrer gelangten wegen Nichtbeachtung der beſte⸗ henden Fahrvorſchriften zur Angeige. :: Bellheim, 17. Okt. Der 16jährige Fabrikarbeiter Reiffel wurde auf ſeiner Arbeitsſtätte, der hieſigen Emailleſabrik als er bei nicht abgeſtelltem Motor einen abgeſprungenen Treibriemen wieder auflegen wollte von der Transmifſſion erfaßt und mehrere Male herungeſchleudert, wobei er ſchwere Verletzungen erlitt, denen er ſpäter im Krankenhauſe erlag. :: Berg, 16. Okt. Der Arbeitsmarkt hat ſich gebeſſert. Seit dem 18. de. gibt es hier keine Erwerbsloſen mehr, da alle Arbeit gefunden haben. 2: Aus der Südpfalz, 17. Okt. Allgemeine Klage herrſcht bei den Jagdbeſitzern über den geringen Beſtand an Haſen in dieſem Jahre. Die Preiſe ſtehen faſt um 100 Prozent höher als der Friedenspreis.— Das Ergebnis der Kartoffelernte iſt all⸗ gemein befriedigend. Beſonders gute Erfahrungen wurden mit neuen Sorten gemacht. 2 Kaiſerslautern, 18. Okt. Der Raubmord an dem Bauurchi⸗ dekten Sprenger wird vorausſichtlich erſt im Dezember vor dem hieſigen Schwurgericht zur Verhand ung kommen. : Pirmaſens, 16. Okt. Familienſtveitigkeiten veranlaßten den Hjährigen Fabrikarbeiter Emil Ertel, Vater von 4 unmündigen Kindern, ſich am Dienstag Abend an ſeiner Bettſtatt zu erhängen. * Zweibrücken, 16. Okt. Schlachtvieh aus Amerika traf letzter Tage zum erſten Male in Zweibrücken ein. Es handelt ſich um einen Waggon Kühe, Rinder und Ochſen. Trotz der weiten Reiſe über den Atlantiſchen Ozean und verſchiedene Lünder haben ſich die Tiere in guter Verfaſſung befunden. Ungeachtet der hohen Transportkoſten ſind die Tiere billiger als die weſtpfälziſchen. 100 Kg. Schlachtgewicht ſtellt ſich auf etwa 88 bis 95 Mark gegenüber 100 Mark für einheimiſches Vieh. Die Kühe und Rinder fielen durch Fettanſatz und durch Fehlen der Hörner auf, die durch ein Verfahren der Züchter in früher Jugend beſeitigt werden. Das geringſte Fleiſchgewicht eines dieſer Tiere betrug 700 Pfund. Auch 25 ee in letzter Zeit mit amerikaniſchem Vieh ver⸗ orgt. Sfarrer Heumanns Heilmitte! steis auch vorrätig im Alleindepot: Apothel Flnhorn-Apolhefte[esbarher Mannheim, am Markt R 1, 2% Tel. 7125 Dortselbst wird auf Wunsch auch das Pfarrer Heumann-Zuech abgegeben. Gioße Ausgabe(240 Seiten 100 Abbildungem) gratis und franko. E183 — NN Lorenz(San Lorenzo), des Schußpatrons des Escorial. In der ſpaniſchen Preſſe wird vermutet, daß das aufgefundene Bild identiſch 7 iſt mit dem Gemälde, das ſeinerzeit Philipp II. beim Greco be⸗ ſtellt, dann aber, weil es dem Monarchen mißfiel, zurückgewieſen bhat. Die Beſtätigung für dieſe Annahme bleibt abzuwarten. st. Eine deutſche Shakeſpeare⸗-Uraufführung Unſer Münchner Mitarbeiter ſchreibt uns: Im„Pringregententheater“ wurde die neue Spielzeit und das neue Regime in Micger Staatsſchauſpiel mit Experimente eröffnet:„Shakefpeares„Titus Androni⸗ cus“, die Schauertragödie, die ſeit den Tagen der engliſchen Ko⸗ mödianten in Deutſchland nicht zur Aufführung gelangt iſt, wurde in der des meuen Schauſpieldirektors Eu gen Keller zur Darſtellung gebracht. Dieſes Stück iſt eine Moribal von geniali⸗ ſcher Ausformung. Aber dieſe Ausformung iſt Willkür, bleibt oſt nur Geſte, ſkizziert hier, wird dort breit, iſt aber immer und überall bereit, dem Geſ ſeiper Zeit durch Grauſamkeit und Brutalität zu dienen. Dieſer„Titus Andronicus“ iſt mit nichten ein recht„hand⸗ ſeſtes Stück. was ſchon aus der Tatſache erhellt, daß nicht weniger als drei Hände abgehack werden, von den fünfzehn Toten nicht zu reden, die im Laufe der fünf Akte die dramatiſche„Strecke bälden Ammerhin ſtecken in drei der Hauptſiguren die Anzeichen des Shakeſpeareſchen Wurfes: in der fanatiſchen Rächerin Tamora, der Gotenfürſtin, die Roms Kaiſerin und Gattin des Kaiſers Saturnin wird, in Aaran, dem Mohren, der das Schlechte an ſich verkörpert, vor allem aber in dem Titelhelden Titus, dem heldiſchen Römer und 2 ohne Ueberlegung bis zur Selbſtvernſchtung treuen Vaſall ſeines kaiſerl. Herrn, dem Manne, der unbedenklich ſein Fleiſch u. Blut für das hingibt, was ihm groß und wichtig ſcheint: dem Baterlande und der Trene, der aber mit phanzaſtiſchem Raffinement Rache rüſtet und werkt, als er ſich mißhraucht und in ſeinen Kindern geſchändet ſieht. Er, der ſiegreiche Feldherr, hat Saturnin auf den Thron erhoben Ohne zu ahmen, daß des Kaiſers Bruder ſeiner Tochter Lavinſa an⸗ verlobt iſt, gibt er ſie dem Kaiſer zur Braut und erſticht den eigenen Sohn, der ſich auf die Seite des rechtmäßigen Bräutigams geſtellt gat. Aber— der Kaiſer verzichtet und wählt die geſangene Gotin Tamora, die das chlecht der Androniker ausrolten will, weil Titus ihren Aelbeſten unerbittlich als Todesopfer für ſeine ge⸗ fallenen Söhne ſchlachten ließ. Werkzeuge ihrer Rache ſind ihre beiden widerlich entarteten Söhne und der Mohr; Lavinias Gatte, der Kaiſerbruder, wird von den Buben ermordet, Lavinig mißbraucht und der Zunge und Hände beraubt, durch liſtige Winkelzüge werden zwei Söhne des Titus des Mordes angeklagt, durch Liſt und Tücke auch Titus ſelbſt um eine Hand gebracht— und ſo ſ Mord unb Verrat und Gemeinteit. Die 2t. die Zabannen. irre und lockt die Schuldigen in ſein Netz: Tamora muß das Fleiſch ihrer eigenen Kinder eſſen, und ſchlüeßlich findet ein allgemeines Erſtechen ſtatt: Luzius, des Titus Sohn, hat das Glück, Ueberlebender G ſein ung wird Kaiſer.— Unſer Ge⸗ ſchmack weigert ſich, die Grauſamkeiten dieſer Vorgänge hinzuneh⸗ men und lehnt ſich vor allem gegen die unaufhörliche Zurſchauſtellung der verſtümmelten Lavinſa auf, um ſo mehr, als der Anblick der handloſen Arm⸗Aermel des komiſchen Beigeſchmackes nicht enträt. Wie ja überhaupt allzu finſteres Grauen von Gott mit der Fähig⸗ reit geſegnet wurde, in— Komit umzuſchlagen. Wenn Erſtechen und Erſchlagen zu einem beliebten Geſellſchaſts ſpiele wird, danm ver⸗ liert es die Wirkung des Tragiſchen, ja auch nur des Traurigen.— Man hat verſucht, dieſes Werk des früheſten Shakeſepare ſeinem Dichter abzuſprechen, aber durch Quellenforſchung iſt die Urheber⸗ ſchaft des Meiſters unleugbar feſtgeſtellt. Auch weiſt z. B. die Figur des Titus, der in ſeinem Unglück ein vorgeahnter Lear iſt, auf Shakeſpeare hin. Die Aufführung gerade dieſes Werkes erſcheint uns als Viſiten⸗ karte der neuen Mänmer höchſt bedenklich. Rein äußerlich gewannen wir den Eindruck des vom Berliner er geſchaffenen und durch Hartung weſtwärts getrohenen Baädes: Treppen⸗ und Beleuchtungs⸗ efſekte. Das Bühnenbild, ganz flächig und mit ſtark betonter Geometrie, in gleicher Weiſe den vor dem Kapitol wie den im Walde ſpielenden Szenen dienſtbar und letztere grotesk unüberzeugend. Das aber wäre gar nicht ſo ſchlimm, hätbe die Aufführung als Stileinheit etwa den Stil der Moritat gewählt, alſo den Titus Andronicus etwa als einen Titus Selbſt⸗Ironikus geſpielt. Das iſt im letzten Bilde mit ſeen— modern ausgedrückt—„Maſſen-Umiegungen“ auch an⸗ hänge erkennt. Er ſtellt ſich und geglückt: Wer erſtochen wurde, ſiel um wie ein vom ſtrebt Feſpert totgeſchlagener Puppenſpielafteur. Sonſt aber herrſchte eine höchſt bedenkliche Stilwirrnis, die ſich beſonders im ſchauſpieleriſchen und redneriſchen Tempramende der einzelnen Darſteller kunddat. Pathos und eine faſt näturaliſtiſche Abdämpfung des Tones ſtanden einander unerlöſt gegenüber. Das Pathetiſche, das ja immer ſtiliſtert und daher diſtanziert, war hier das Näherliegende. So hatte die Darſtellung ihre Höhepunkte in den Leiſtungen von Frau Magda Lena als Tamora, von Wernicke als Marcus Andronikus und Herrn Martens als ſchuftiger Mohr Aaron. Der Titus des Herrn Klimm vermochte als„gewandelter“ Titus ſtärker zu ſeſſeln denn als Kaiſer⸗Vaſalle. Hier blieb er durchaus hohl und leer. Der Kaiſer ſelber aber, durch einen Herrn Ferdinand Claſſen tragiert, wirkte wie ein deklamiecender Pennäler. Das Publikum— es war größtenteils Mitgliedſchaft der„Volksbühne“— nahm das Experi⸗ ment mit erſtaumlichem Beifall auf. Wir wollen aber unſere Meinung über Herrn Kellers Kraft, von der man ſo Vielverſprechen⸗ des hörte, gern von ſeinen weiteren Leiſtungen revidieren Richard Rfieß ihren hauptſäch⸗ 6. Seile. Nr. 485 Reue Mannheimer Jeitung([Mittag⸗Ausgabe) Samstag, den 18. Oktober 1924 Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim * Mannheim, 17. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts SG.). Vor⸗ ſitz: Amtscichter Dr. Leſer. Vertreter der Anklagebehörde Staats⸗ anwalt Dr. Kloos. Der 24jährige ledige frühere Anwaltsgehilfe, jetzt Kaufmann Paul Zanſon aus Maunheim iſt wegen unerlaubten Waffenbe⸗ ſitzes angeklagt. Man fand im Auguſt 1924 in ſeiner Wohnung D 2, 2 eine Militärpiſtole nebſt 8 Patronen und einen Infanterie⸗ degen, ohne daß Janſon im Beſitze des erforderlichen Waffenſcheines war. Der Angeklagte iſt der Tat geſtändig. Das Gericht verurteilt 5 zu 100 Mark Geldſtrafe, hilfsweiſe zu 20 Tagen Ge⸗ ngnis. Der 42jährige Philipp Kahrmann aus Schwetzingen, wohn⸗ haft in Edingen, iſt beſchuldigt, am 26. Juni d. Is. in Edingen ruheſtörenden Lärm und groben Unfug verübt zu haben, indem er gemeinſam mit zwei anderen Perſonen, die hierwegen bereits ab⸗ ſind, in betrunkenem Zuſtande laut johlte und ſchrie und n Biſchofsempfang nachzuahmen ſuchte. Es erging Urteil: Philipp Kahrmann wird wegen groben Unfugs zur Geldſtrafe von 3 0 Mk., hilfzweiſe zu 6 Tagen Haft, und zu den Koſten verurteilt. Der 18jährige Schloſſer Willy Chr. Hart und der 19jährige Schloſſer Heinrich Mehler, beide aus Mannheim, entwendeten im September v. JIs. vor der Rheiniſchen Creditbank, vor der bad. Girozentrale und vor dem Hauſe E 7, 25 und vor dem Schlachthof je ein Jahrrad im Geſamtwert von 250 Mark. Beide ſind wegen Diebftahls bereits vorbeſtraft. Es erging Urteil: Die Angeklagten Hart und Mehler werden wegen Diebſtahls in 4 Fällen, Hart zu 1Sahr Gefängnis 8218 1 Monat Unterſuchungshaft, Meh⸗ ler zu 10 Monaten Gefängnis abzüglich 1 Woche Unter⸗ ſuchungshaft, verurteilt. Die Angeklagten haben die Koſten zu tragen. Kuſſiſche Paßfälſcher⸗Jenkralen in Deutſchland In eine Weſpenneſt von Paßfälſcherzentralen, die von ruſſiſchen Flüchtlingen betrieben wurden, ſtach eine Verhandlung, die das groze Schöffengericht Berlin⸗Mitte beſchäftigte. Der Fall, der den — 5 der Anklage bildete, gehörte zu einem ganzen Komplex von Paßfälſchungsangelegenheiten, die gegenwärtig die Behörden in ganz Deutſchland beſchäftigen und in die mehr als 150, Beamte verwickelt ſind. Der Sitz der unter Anklage ſtehenden Paßfälſchungen, die in großem Umfange unternommen wurden, war die Paßſtelle in Frankfurt a. d. Oder. Dort war der Büro⸗ arbeiter Smil Wehlack beſchäftigt, der inzwiſchen ſchon wegen paſſiver Beſtechung zu 2 Jahren Gefängnis verurteilt worden iſt. An ihn traten rufiſche Flüchtlinge heran und ließen ſich von ihm falſche Sichtvermerke, Einreiſeerlaubnis⸗Scheine und dergl. beſtätigen. Die ruſſiſchen„Unternehmer“ wohnten in dem Fremdenheim der Frau Roſa Schleſinger in Berlin. Durch dieſe wurden ſie nach Frankfurt d. d. Oder verwieſen, wo Verwandte der Frau Schleſinger wohnen. Die Schauſpielerin Wilhelmine v. Bienkowski fuhr in Begleitung der Frau Schleſinger nach Frankfurt hinüber. Durch Wenprech ungen gelang es der Ruſſin, den Beamten für ihre Zwecke willig zu machen. Wehlack beſcheinigte zunächſt in Einzelfällen die gewünſchten Paßvermerke. Schließlich fälſchte Wehlack ohne jede Unterlage jeden ewünſchten Paßvermerk. Bald hatten ſich weitere Intereſſenten ge⸗ ſunden, die alle die Hilfe Wehlacks in Anſpruch nahmen. Anſchei⸗ nend handelte es ſich um hunderte von Fälſchungen. Einen beſonde⸗ ren großen Betrieb richtete ſich der Händler Ignatz Rubinlicht, und der inzwiſchen unter Inſtichlaſſung einer hohen Kaution flüchtig ge⸗ wordene Diplom⸗Ingenieur Nikolai Lumin und ebenfalls ein ſteck⸗ brieflich verfolgter Sauke ein. Als der Betrieb einen größeren Umfang annahm, kam Wehlack ſelbſt nach Berlin hinüber und brachte die entſprechenden Formu⸗ lare und Stempel, mit. In dem Fremdenheim der Frau Schleſiager wurde das Geſchäft dann erledigt. Schließlich bekam Wehlack eines Tages Bedenken. Nun trat aber der Rittmeiſter v. Bienkowski in Erſcheinung und drohte mit Anzeige, wenn er nicht in ſeiner Tätig⸗ keit Umfragen führten dann aber zur Aufdeckung des ganzen Betruges. Wehlack hatte ſich nun wegen Amtsverbrechens zu verantworten. Der Staatsanwaltſchaftsrat bezeichnete die + katen der Angeklagten als äußerſt gemeingefährlich, da durch dieſe Paßſchiebungen die Kontrolle über die Ausländer erſchwert und die — untergraben werden. Er beantragte Zuchthaus⸗ raſen. Nach ſehr langer Beratung kam das Gericht zu folgendem Ur⸗ teil: Wehlack erhielt wegen Amtsverbrechens 1 Jahr 6 Monate ert unter Einbeziehung der bereits in Frankfurt wegen eſtechung erkannten zweizährigen Gefängnisſtrafe, ſowie 100 Gold⸗ mark Geldſtrafe und 5 Jahre Ehrverluſt. Frau v. Bienkowski, die als treibende Kraft betrachtet wurde, erhielt 1 Jahr 6 Monate Zuchthaus, 100 Mark Geldſtrafe und 5 Jahre Ehrverluſt, der Ritt⸗ meiſter v. Bienkowski, 1 Jahr Zuchthaus, 100 Mark Geldſtrafe und 5 Jahre Ehrverluſt, Rubinlicht 1 Jahr 9 Monate Zuchthaus, 200 Meart Geldſtrafe und 7 Jahre Ehrverluſt, Frau Roſa Schleſinger, Margarete Waern und der Reiſende Otto Binger, ein Verwandter der Frau Schleſinger aus Frankfurt, erhielten 4 Monate Gefängnis und 50 Mark Geſdſtrafe, ein Neffe der Frau Schleſinger, der Kauf⸗ mann Alfred Schleſinger aus Frankfurt wurde freigeſprochen. Der Mord am Weihnachtsabend Ein Kapitalverbrechen fand jetzt vor den Volksrichtern in Böh⸗ miſch⸗Leipa ſeine Sühne. Am Weihnachtsabend 1923 hatte in Haida in der Tſchechoflowakei der 23jährige Glasſchleifer Adolf Vankura den Hauſierer Joſef Racocha, mit dem er eine gemeinſame Schlaf⸗ kammer bewohnte, erdroſſelt und beraubt. Die Leiche hatte er auf den Hausboden geſchleift und den Ledergurt, mit dem acocha erdroſſelt worden war, mit einem Küchenmeſſer durchgeſchnitten und war dann zu Hausnachbarn gelaufen, denen er erzählte, er habe ſoeben den Schlafgenoſſen, der ſich erhängt hatte, abgeſchnitten. Den Nachforſchungen der Kriminalpolizei gelang es bald, den wahren Sachverhalt feſtzuſtellen. Eine Frau hatte ſich zufällig auf dem Boden aufgehalten und den ganzen Vorgang verfolgt. Zudem fand man zahlreiche Blutſpuren und Anzeichen eines heftigen Kampfes, der zwiſchen Mörder und Opfer ſtattgefunden hatte. Im Beſitz des verhafteten Vankura fanden ſich Sparkaſſenbücher über 27 000, 31 000 und 14000 Kronen, die dem Ermordeten gehört hatten. In der Verhandlung vor den Volksrichtern ſpielte Vankura den Geiſtes⸗ geſtörten. Er machte halbe Geſtändniſſe, widerrief dann wieder alles, gab an, Racocha habe ihn wiederholt geſchlechtlich mißbraucht und blieb endlich dabei, daß er in der Notwehr gehandelt habe. Die Ge⸗ ſchworenen verneinten die Schuldfrage nach vorſätzlichem Raubmord, bejahten aber die Fragen nach Totſchlag und widernatürlicher Un⸗ zucht. Das Urteil lautete auf acht Jahreſchweren Kerkers. :( Hohe Zuchthausſtrafen für Brandſtiftung. Vor dem Schwur⸗ gericht Regensburg hatten ſich der Söldner Hofbauer und ſein Sohn wegen Brandſtiftung zu verantworten, der Sohn auch wegen eines Verſuchs der Die Angeklagten hatten im Sommer d. J. die Scheune des Bauern Zink in Oberhaimbach in Brand geſteckt. Einige Zeit ſpäter brannte der Stadel des Gütlers Hofer in Oberhaimbach nieder. In den Verhandlungen beſtritten die Angeklagten die Brände gelegt zu haben. Sie wurden aber durch die Ausſagen der Zeugen überführt. Das Gericht verurteilte ent⸗ ſprechend dem Antrage des Staatsanwalt⸗ den jungen Hofbauer zu 8 Jahren Zuchthaus, den Vater zu 3 Jahren Zuchthaus unter Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte auf 10 Jahre. ):( Schneile Juſtiz. Am 16. Oktober waren die Kirchendiebe Walter und Fritz Köllner feſtgenommen worden, als ſie in Ber⸗ lin die von ihnen aus der Liebfrauenkirche in Halberſtadt geſtohlene Mutter⸗Gottesfigur mit dem Jeſuskind bei einem Berliner Kunſt⸗ händler verkaufen wollten. Schon am Tage darauf wurden ſie, ſie der Tat überführt und geſtändig waren, dem Einzelrichter im Berliner Polizeipräſidium, dem 75 Polizeigericht, vorgeführt. Walter Köllner wurde zu zwei Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverluſt, der jüngere Fritz Köllner zu einem Monat Gefängnis verurteilt. Da die Angeklagten, wie das bei der Schnelljuſtiz beim Polizeigericht in der Regel iſt, auf eine Berufung verzichteten, iſt das Urkeil auch ſofort rechtskräftig geworden. Nachträglich haben die Angehörigen der Brüder beantragt, im Falle des zu Zuchthaus verurteilten Niöheiven Walter Köllner das Wiederaufnahmever⸗ fahren einzuleiten, da der Nachweis geführt werden ſoll, daß er Sportliche Runoſchau Der Sport des Sonntags Im Fußball ann ein hochbedeutſames Ereignis verzeichnet werden: Die Tennis⸗Boruſſia Berlin folgt einer Einladung des Elubs Francaiſe⸗Paris zu einem Spiel, das auf der Buffalobahn ſtattfindet.(Einer Kampfſtätte, auf der nun ſchon wiederholt in verſchiedenen Sportarten die Beziehungen zwiſchen deutſchem und franzoſiſchem Sport wieder angeknüpft wurden.) Es iſt dies der erſte Kampf zweier Fußballmannſchaften der ehemals feindlichen Länder in der Nachkriegszeit. Die beiden Clubs ſind in ihren heimiſchen Klaſſen als„mittelſtark“ zu bezeichnen; im übrigen hat man wenig Anhaltspunkte, um zum Ausgang des Kampfes etwas ſagen zu können.— Daß am letzten Sonntag bereits eine deutſche eine franzöſiſche Mannſchaft ſchlagen konnte, hat dabei nichts zu ſagen, da es ſich um Vertreter des Arbeiterſports handelte, deſſen eben ganz anders liegen, als im allgemeinen Im Reich gehen währendem in allen Verbänden die Meiſter⸗ ſchaftsſpiele weiter. Beſondere Delikateſſen dürfte der Sonntag kaum bringen. Insbeſondere Berlin und Mitteldeutſchland haven wenig bedeutende Spiele auf dem Programm, während inn=ZUb⸗ und Norddeutſchland immerhin einige Spiele von Reiz ſtattfinden. Im Weſten intereſſieren vor allem die folgenden Spiele: Der Ruhr⸗ gau ſieht einen harten Kampf zwiſchen den derzeitigen Tabellen⸗ führer(wie lange noch?) Gelſenkirchen 07 und Eſſener.V. 99; im Niederrheingau iſt der F. V. 08 Duisburg durch die Verletzung etlicher ſeiner Spieler zu ſchwer gehandicapt, um gegen B. V. Beeck als ſicherer Sieger gelten zu können. Auch der 25 des.f. B. Ruhrort gegen Union Krefeld dürfte am Niederrhein ein ſtarkes Intereſſe finden, im Weſtfalengau wird der Altmeiſter Arminia Bielefeld den Wiederſtand der Hammer Sp.⸗Vg. brechen können; S. u. S. Elberfeld die eine zeitlang als Favoritin des Berg.⸗Märk. Gaues galt, hat bislang wenig Gelegenheit zu beſonderen Taten ge⸗ habt; ein Prüfſtein iſt am kommenden Sonntag der zähe.C. 95 Solingen.— In Süddeutſchland find auch nur die Bezirke Bayern und Main mit größeren Kämpfen geſegnet. Vor allem in Bayern wird man die Ergebniſſe der Treffen Sp.⸗Vg. Fürth—München 1860,.B. Nürnberg—WackerMünchen und Bayern München— 1..C. Nürnberg mit Intereſſe erwarten. Der Mainbezirk ſieht den Meiſter F..V. Frankfurt im Kampf gegen Hanau 93; aber auch das Lokaltreffen Helvetia gegen Eintracht Frankfurt wird Beachtung finden.— Norddeutſchland läßt faſt durchweg nur Favoritenſiege erwarten. Vor allem H. S. V. und Altona 93 werden aus den Spielen gegen weitaus ſchwächere Gegner mit hohen Torziffern hervorgehen. Fraglich iſt nur, ob ſich Holſtein Kiel gegen den Lokalrivalen Hohenzollern Hertha glatt halten kann. Die Leichtathletik läßt 305 mit einigen Langſtreckenläufen und bedeutungsloſen Wald⸗ lauf⸗ onkurrenzen vernehmen. Intereſſieren dürfte unter dieſen Wettbewerben lediglich das„25 Kilometer⸗Gehen und Laufen Herne⸗ Recklinghauſen⸗Herne“, das unter vecht guter Beteiligung ausge⸗ tragen wird. Favoriten ſind beim Laufen Gerhardt⸗Weilburg, Ge⸗ rull⸗Duisburg, Hoe⸗Köln und Honald⸗Eſſen, beim Gehen Roden⸗ bücher, Sichelſchmidt⸗Duisburg, Hoppmann, Sigurd⸗Düſſeldorf und Karweger⸗Herne. 8 Auf dem verwaltungstechniſchen Gebiet des „olympiſchen Sports“ darf die.S..⸗Tagung in Eiſenach Beach⸗ tung finden. Im Mittelpunkte der Tagung dürfte die Frage „Organiſation des Turnens“ durch die Deutſche Sportbehörde für Leichtathletik“ ſtehen. Die Vereine ſind an dieſer Tagung weiterhin auch wegen der Feſtſetzung der Athletik⸗Termine für die nächſte Saiſon intereſſiert. Der Schwimmſpork läßt fühlen, daß die Winterfaiſon angebrochen iſt. Das Programm des kommenden Sonntags iſt ſcen recht reichhaltig. Iu Miuchen feiert der.B. 99 ſein 25. Wiegenfeſt mit einem ſehr gut beſetzten Jubel⸗Schwimmen. Neben der füddeutſchen Klaſſe ſind erſte Kräfte aus dem Reich wie der Meiſterſpringer und Mehrkämpfer Luber, die Meiſterin Erna Murray und die Dresdener„Drei Lotten⸗Staf⸗ fel gemeldet.— Auch die„Verbandsoffenen“ des Damen.V. „Rheingold“ Köln und der„Waſſerfreunde“ Jena fanden ein vors zügliches Meldeergebnis. Im Radſport nutzt man die wenigen Sonntage bis zum Saiſonſchluß noch fleißi aus. Am 19. Oktober läßt Berlin⸗Treptow ein 100 Hhoneter, Rennen mit Bauer, Lewamnow, Mauer und einem noch nicht näher bezeichneten Ausländer vom Stapel. Die Bahnen in Köln⸗Riehl, Eſſen und Magdeburg ſehen gleichfalls Dauerrennen. Auf der Oſtpark⸗Bahn in Düſſeldorf werden die ſeinerzeit verregneten Amateur⸗Rennen nachgeholt. Bedeutſame Ereigniſſe verzeichnet de Aukomobilſport. Für die deutſche Induſtrie wird vor allem das Autorennen in Monza um den„Großen Preis von Italien“ von Intereſſe ſein. Es ſtarten dort neben den ausländiſchen Marken Alfa Romea, Sun⸗ beam, Schmid und Bugatti auch vier Mercedes⸗Wagen mit den er⸗ probten Führern Werner, Neubauer, Graf Muſetti und Graf Zbrowſki.— Auf der Opel⸗Bahn zu Rüſſelsheim wird es in Auto⸗ und Motorradrennen zu harten Kämpfen kommen, da die Beſetzung mit den beſſeren Fabrikaten und Fahrern ganz vorzüglich iſt.— In Hannover läßt der ADAC. die deutſche Mokorrad⸗Bahnmeiſter⸗ ſchaft für Maſchinen bis 500 com und Maſchinen aller Klaſſen aus⸗ fahren. Joſef Müller⸗Düſſeldorf wird ſein Beſtes geben müſſen, um ſeinen Titel erfolgreich verteidigen zu können. Sehr ſtark iſt vor allem Weſtdeutſchland mit ſeinen guten Kräften vertreten. Da der ADAC. inzwiſchen auch offiziell als Mitglied der Federation internationaldes Motorcycliſtes anerkannt worden iſt, ſteht den erſten internationalen Motorradrennen des ADAC. der Nachkriegs⸗ zeit nichts mehr im Wege. Die„Internationalen“ werden in Han⸗ nover mit den Meiſterſchaften zuſammen ausgetragen. Es ſtarten für das Ausland: Weltmeiſter Buſſat⸗Frankreich, Herkuleyns⸗Hol⸗ land, Borgotti⸗Frankreich, Bertua⸗Italien, van Goert⸗Belgien und Harry Martin⸗England. Handball In den Verbandsſpielen im Rhein bezirk am kommenden Sonntag ſtehen ſich folgende Mannſchaften gegenüber: Phönix 1— Polizeiſportverein Mannheim l. hönix dürfte knapper aber ſicherer Sieger werden.— Waldhof 1— M. T. G. I. Der Ausgang des Spieles ſteht völlig offen. Waldhof hat die größeren Chancen. —..R, I—..L, Neckarau I...R. wird ſich die Punkte nicht entgegen laſſen. Nadſport *Eine FJahrt„Rund um die Welt“ unternehmen drei Mitglieder des Radklubs Endſpurt Mannheim 1924. Die Fahrt wird morgen Sonntag vormittag zwiſchen 10 und 11 Uhr vom Waſſerturm aus angetreten. Das Rennen iſt rein ſportlich. Die Räder wurden von einer Mannheimer Firma geſtellt. Unterſtützung erhalten die Fahrer nur jeweils von Sportklub zu Sportklub. Den Lebensunterhalt beſtreiten ſie durch den Verkauf von Poſtkarten. Die Reiſe geht über Oeſterreich, durch Jugoſlawien, Türkei, über Kleinaſien, Meſopotamien, Perſien, entlang der Küſte nach Indien und Japan, von da nach Amerika, von Newyork nach England. Von da nach Calais, Brüſſel, 1 und zurück nach Mannheim. Die Dauer der Fahrt iſt auf—37½ Jahre berechnet. Segelſport Neuer Segelflugrekord in Aſiago.— An den letzten Tagen hat es auf der Hochebene von Aſtago viel Bruch gegeben. Der Apparat „Conſul“ geriet bei der Landung in einen Graben und wurde erheb⸗ lich beſchädigt. Der Italiener Canavſi ſtürzte aus etwa 30 Me⸗ ter Höhe ab und erlitt dabei eine Gehirnerſchütterung. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. Martens und Pappenmeyer hatten mit dem Zweiſitzer„Charlotte“ leichten Bruch. Martens vollbrachte auf„Moritz“ zwei glänzende Leiſtungen. Zunächſt blieb er 14 Mi⸗ nuten in der Luft, dann ſtartete er zu einem Fernuflug und erheblich minderwertig ſei und aus einer ſchwer belaſteten Familte llegte einen Weg von 19,1 Kilometer zurück. Dieſe fpernflug⸗ ſtamme. leiſtung ſtellt einen neuen Rekord dar.— Neues aus aller Welt — Zeppelinaufſchriften. Die aroße Fahrt des Amerikaluftſchiffes hat im ganzen Reich wieder jung und alt in aroße Begeiſteruna ver⸗ ſetzt. Beobachter und Berichterſtatter haben in unzähligen Zeitungen ihn mit vielerlei Namen und Auszeichnungen beehrt, wovon das „Meersburger Gemeindeblatt“ eine kleine Ausleſe gibt: Luftkreuzer, Wolkenſchiff, Rieſenſealer. Luftrieſe, Rieſenfiſch, Luftfiſch. Silber⸗ fiſch, Sonnenſchwan, Silberſchwan, Rieſenzigarre, Wolkenrieſe. Him⸗ melsrieſe, Sonnenflieger. Wolkenſegler. Sternenſegler. Land⸗ und Meerflieger. Sonnenſchiff, Himmelsſchwan, Luftungeheuer. Gewitter⸗ ſegler, Himmelszigarre, Rieſenſchneegans, Wolkenſpuck. Die Reihe könnte in den verſchiedenen Landesgegenden je nach Anſchauung und Phantaſie ſicher noch fortgeſetzt werden. — Ein ſchwieriger Fall. Der Gemeinderat der enagliſchen Stadt Hull beſchloß vor kurzem für die Erweiteruna der Straßenbahn Schienen deutſcher Erzeuaung zu kaufen. Dieſer Beſchluß wich von dem Vorſchlaa eines Ausſchuſſes ab. der ein enaliſches Fabrikat empfohlen hatte, das allerdinas 3 500 Pfund(rund 70 000 Mark) teurer war. Es ſetzte ſofort eine heftige Aaitation gegen den Beſchluß des Gemeinderates ein und die Folge war, daß der Fall noch einmal zur Entſcheiduna kam. Dabei wurde der vorausgegangene Beſchluß mit 26 gegen 25 Stimmen rückgängig gemacht. Ebenſo wurde aber auch das Angebot der enaliſchen Firma abgelehnt. Die Folge iſt. daß Hull weniaſtens vorläufia auf die Erweiterung der Straßenbahn verzichten muß. Die billigen Schienen dürfen nicht gekauft werden, weil ſie deutſchen Urſprungs ſind und die engliſchen Schienen nicht, weil ſie zu teuer ſind. Neue Bücher. Beſprechung einzelner Werte nach Matzgabe ihrer Bedeutung und des uns zur Verfügung ſtebenden Raumes vorbehalten) Dr. J. A. Beringer:„Hans Thomas Skizzenbuch“. Stuttgarter Kunſt⸗ verlag, Stuttgart(453). Dr. O. F. Schener:„Theod. Körner als Student“. Verlag Alb. Ahn, Bonn(454). Trotha:„Grotzdeutſches Wollen“. Verl. Nationale Jugend, Berl.(455) 99 14 98„Die Familie Feuerbach“. Verl. Engelborn, Stutt⸗ ar 56). Frank Thies:„Der Leibhaftige“, Roman. Ebenda(457). Dr. H. Eckener:„Im Fluge über den Ozean“., Verl. der Lichtbild⸗ bühne, Berlin(458). Paul Grabein:„Der Spiegel der Suyra“. Verl. Grethlein u. Co., Leipzig u. Zürich(459). F. Cargonico:„Jäger und Wild in Reim und Bild“. Heger⸗Verlag, W. G. Lorn, Breslau(460). Deutſcher Gartenfreundkalender 1925. ruhe(461). Ludw. Ganghofer:„Dſchapei“, Erzählung, Verl. Adolf Bonz u. Co., Stuttgart(462). Hermine Villinger:„Die vom Wald“. Erzählung. Ebenda(463). Heinr. Hansiakob:„Der Vogtbur“, Erzählung. Ebenda(464). „Erzählungen“. Verlag Alb. Langen, München 5. Alb. Schueider:„Der Einſiedler und ſein Schickſal“, Erzählun 8 Oskar Wöhrle, Konſtanz(468). Arth. Schuitzler:„Komödie der Verführung“, Schauſpiel. Verlag S. Fiſcher, Berlin(462). Rudolf Haas:„Heimat in Ketten“, Roman. Leipzig(468). Dr. Karl Diem:„Jahrbuch der Leibesübungen“. Weidmannſche Buch⸗ handlung, Berlin(469). F. W. Up de Graff:„Bei den Kopfjägern des Amazonas“. Verl. F. A. Brockhaus, Leipzig(470). Rich.— 955„Sphinx“, Roman. Verl. Adolf Bonz u. Co., Stuttgart (4710). Biblioth'k der Unterhaltung und des Wiſſens. Union Deutſche Verl.⸗ Geſ., Stuttgart(472). J. G. Obſt:„Nebenerwerb“. Verl. Hugo Steinitz, Berlin(473). Ernſt Bergfeld:„Freude im kargen Land“, Gedichte. Verl. Gorbecke u. Preußendanz. Braunſchweig(474). J. Langs Buchhandlg. Laugs Badiſcher Geſchäftskalender für 1925. Karlsruhe(475). „Der Boron Rothſchild“. Verl f. Kulturpolitik, Mün⸗ chen(476). Auf Kalender. Bad. landw. Zeitgs.⸗Verlag, Karls⸗ ruhe 2 P. Morgen und B. Rubitſchek:„Die einſame Träne“. Anekdoten. Drei-Masken⸗Verlag..⸗G., Berlin(478). D. K. Barth:„Die Auferſtehung der Toten“. Verl. Chr. Kaiſer, München(479). Lic. O. Herbel:„Die heilige Philoſophie,, Ebenda(480). O. Roberto:„Der kleine perfekte und beredte Spanier“, Sprachlehre. Verlag Paul Mähler, München(481). Zeitſchriften Velhagen und Klaſings Monatshefte. 39. Jahrg., 2. Heft. Velhagen und Klaſing, Berlin, Bielefeld, Leipzig, Wien. Fauſt, eine Monatsſchrift für Kunſt, Literatur und Muſik mit dem Sammlerkabinett. Jahrg. 1924, Heft 4. Emil Reiß Verlag. Ber⸗ lin. Masken, Zeitſchrift für deutſche Theaterkultur. Herausgegeben von d. Düſſeldorfer Schauſpielhaus. 18. Jahrg., Heft 1, Düſſelborf. Muſikblätter des Anbruch, Monatsſchrift für moderne Muſik. Gel. von Dr. Paul Stefan. 6. Jahrg. Oktoberheft. Verlag Uni⸗ verſal⸗Edition.⸗G., Wien. Die Literatur. Monatsſchrift für Literaturfreunde. Herausg. E. Heilborn. 27. Jahra. des Literariſchen Echo. Heft 1. Deutſche Verlagsanſtalt, Stuttgart. Berlin. Werkland, neue Folge von Vivos voco. Zeitſchrift für neues Dutſch⸗ tum. begr. von H. Heſſe und R. Woltereck. Vierter Band, Heft 2. Verlag der Werkgemeinſchaft, Leipzig. Waſterſtandsbeobachtunaen im Monat Oktober II. 14.J 18.I7. J18.] Mecar-Hegel] 1I. 14.18. 17. 7[18. Gartenfreund⸗Verlag, Karls⸗ Verl. L. Staackmann, Krünkranz: Verlag Rhein⸗Pegel .201.18 Wannheim.268.12.9202.792.80.76 .382.32 Heilbronn Schuſterinſel).431.261.231.21 Nehl...582.452.43.40 Maxau..264.05.99.96.943.58 Mannbeim.142.93.87.87.81.77 NRaub.00.98.93 Köln 24212.20.00.86.77.88 ———..——————————————————————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kuxt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Will chzüller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den ſibria fedaktionellen Teil: Fr Kircher: f Anzeigen:& Bernhardt Selbſtſchutz bei Erkältungen. Durch Aufkochen mit Liter Waſ⸗ ſer, etwas Zucker und 50 Gramm echtem Fagoſot⸗Extrakt, in jeder Apotheke erhältlich, können Sie ſich eine ſicherwirkende Huſtenmedizin ſelbſt herſtellen. Lorenz, Haufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 895 Nifa-Rad eeeeeemeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b. f. 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Sie ſind einmal von Sinnen, Und müſſen dieſen Unſinn durchprobieren. Lebt wohl! Verwirrt euch nur, ihr kleinen Geiſter: Zur rechten Zeit doch bändigt euch der Meiſter. (Er geßt in eine Wildnis.) Herold(mit dem Stab geht vorüber). Ruhe, Friede, frei Geleit, Durch die ganze Reichstagszeit! Leopard. Frei Geleit— es iſt zum Lachen! Tiger(verzehrt einen Rehrücken). Frei Geleit— in meinen Rachen. Hyäne lebenſo). Frei Geleit— die Rippen krachen. Leopard. Tiger, willſt du Miniſter ſein? iger. Ich niche, noin. eopard. Hyäne, oder du? häne. Laßt mich in Ruhl! eopard. So ſucht euch eine andere Stellung aus: Ich hab die Wähler in meinem Sold. iger. Wir haben Macht, wir haben Gold, „Ich denke, wir bilden das Oberhaus. Recht, ihr Freunde. Auf mich könnt ihr zählen. Nun gut! So laßt die Eſel wählen. Ich trau Reichstag nicht, wir ſchwant das alte Joch, Drum kriech ein kluger Mann beizeiten in ſein Loch. (Er verſteckt ſich.) König Hamſter(hält die Thronrede, wovon man nur ab⸗ geriſſene Sätze vernimmt). Der wünſchenswerteſte der Thronen— Mit liberalen Inſtitutionen— Kammer voll Intelligenz— Konſervative Tendenz—- Glorreiche Revolution— Zivilliſte— Dotation. Alle Tiere. Vivat! Herold. Der Reichstag iſt aus, Geht alle nach Haus! Das Budget iſt votiert, Jetzt wird weiter regiert. Kein Platz mehr vakant, Die Miniſter ernamnt. Der Bock hat den Kultus Und ſittlichen Wandel, Wolf und Schnecke Juſtiz, Und der Eſel den Handel. Marine und Krieg Hat die Taube allein, Und die Schlange ſoll künftig Fürs Auswärtige ſein, Der ſchlanke Blutegel Beſorgt die Finanzen— Juſt kontraſignieren ſie Die Ordonnanzen, Es lebe das Reich! Alle Tiere ſind gleich! Chorus. Es lebe das Reichl! Alle Tiere ſind gleich! Huhn(gackernd). Es lebe— Luchs(beißt ihm den Kopf ab). Halt den Schnabel! Die Gleichheit iſt nur eine Fabel. Wer tücht'ge Tatzen und Zähne hat, Der iſt ein mächtiger Potentat! Geier(packt ihn und trägt ihn ſamt dem Huhn in die Lüfte). 8 Und wer Flügel hat und Krallen, Der iſt der Mächtigſte von allen. Intereſſante Erlebniſſe mit Tieren Von Wilhelm Müller(Hermsdorf) Gelegentlich der letzten Hundeſperre war durch das Amtsblatt einer kleinen Stadt die behördliche Anweiſung ausgegeben worden, daß Hunde einen Maulkorb zu tragen hätten. Ein Pudel wandte nun alle möalichen Liſten an., um dem Maulkorbzwang zu entgehen: es half aber alles nichts, und ſo wurde ihm denn der kägliche Spa⸗ ziergana— ſonſt die Freude ſeines Daſeins— recht verbittert. Schon die Worte:„Hole deinen Maulkorbl“ genügten, ſeinen Frohſinn zu verſcheuchen. Eines Tages, es aing dem Ende der Sperre zu, glaubte der Beſitzer ihm einen kleinen Vorſchuß auf das kommende Glück geben zu können, und zwor, ohne das behördliche Gebot eigentlich zu übertreten: er nahm dem Hund den Maulkorb ab und ließ ihn den⸗ ſelben in den Zähnen tragen. „ Großtes Veranügen beim Pudel. das ſich in weiten Wettläufen äußert. Nach einer Viertelſtunde iſt er ohne Maulkorb.— Er weiß vom hellen lichten Tage nichts, und erſt eine peinliche Interpellation nach Art der varlamentariſchen kurzen Anfragen veranlaßt ihn, kehrt zu machen und langſam, mit geſenktem Kopfe einer Stelle im Walde zuzuſtreben, an der er ſich ſchließlich tieftraurig daran macht, den dort verarabenen Maulkorb wieder zutage zu fördern. Er hafte ſeine Sache ſo aut beſorat, daß ihm die Freileaung nicht geringe Anſtren⸗ οο N DDDU aung verurſachte. Abgeſeben davon, daß ihm dieſe aus inneren Grün⸗ den äußerſt ſchmerzhaft und ungemütlich war. Daß bei vielen Tieren der Beariff des„Haushaltens“ kein un⸗ klarer iſt, braucht nicht erſt bewieſen zu werden. Man denke nur an die aroßartigen Kornſpeicheranlagen der Ameiſen, die, obwohl ſie unter der Erde liegen, doch in ſolcher wundervollen Uebereinſtim⸗ muna mit der Wiſſenſchaft von der Ventilation angelegt ſind, daß trot aller Feuchtigkeit in der Erde keins der Körner während der langen Lageruna zu keimen anfänat. Stürzt einer der Ventilations⸗ ſchächte durch ein Ereianis höherer Gewalt ein oder wird den Tler⸗ chen ſonſt ein Strich durch die Rechnung gemacht., ſo daß doch eine Keimuna eintritt, ſo werden die Malskörner ins Freie geſchlevpt und im Sonnenſchein getrocknet. Zur Vermeidung dieſer viel Anſtren⸗ aungen erfordernden Prozedur findet auch während der unterirdiſchen Lagerung ein häufiges Wenden und Umbetten der Körner ſtatt. Tiere wiſſen ſehr genau Leiſtung und Gegenleiſtung abzuſchätzen. Undank iſt vielleicht unter ihnen ſeltener als unter den„vernünftig“ handelnden Menſchen. Sie ſchließen Freundſchaften, oft unglaub⸗ lichſter Art, und halten die Treue bis zum Tode. Auch die eheliche Treue hat ihr alänzendſtes Poſtulat bei ihnen aufzuweiſen. Der Buchfink ſchickt im Winter ſein Weibchen nach Italien, während er ſelbſt bei uns ausharrt und ihr während dieſer Zeit muſterhaft die Treue wahrt. Auch ein ſoziales Mitempfinden kennen die Tiere. Ein großer Vogelliebhaber hatte ſeine Kanarienvoliere zwiſchen den Büſchen ſeines ausgedehnten Parks in ſolchem Ausmaß angebracht. daß den Tierchen eine aroßartige Bewequngsfreiheit verblieb. Ebenſo reichlich war ihnen natürlich auch der Tiſch gedeckt, und die Bro⸗ ſamen, die von dieſer Reichen Tiſche fielen, hätten noch manchen wil⸗ den Hänflina und Fink ſatt machen können. Es währte gar nicht lange, ſo waren die an die Voliere heranreichenden Büſche von zahl⸗ reichen Neſtern anderer, frei lebender Parkvögel beſiedelt. Wie ſich als Grund hierfür herausſtellte, hatten die Kanarienvögel von ihrem Ueberfluß den hungernden Geſellen draußen Almoſen geſpendet. Ja, es machte ihnen offenbar Spaß. in ihrem betätigungsloſen Daſein Volksſpeiſungen durch das Gitter zu veranſtalten. Es fiel den Zei⸗ ſigen nicht mehr ein, ſich das Futter für ſich und die Ihren zuſam⸗ menzuſuchen, ſie krallten ſich einſach an die Stäbe der Voliere und ließen ihre heiſchenden Bitten ertönen. Darauf kam ein Kanarien⸗ vogel mit einem Korn herangeflogen, das er dem Bittenden in den offenen Schnabel ſchob, während dieſer damit zu ſeinen Jungen ellte. Und wie die Alten auf dieſe Weiſe ſungen, ſo zwitſcherten ſpäter auch die Jungen. Sie ſahen den nutzlos im Sande der Voliere ver⸗ kommenden Ueberfluß, und ſchon war die ſogiale Frage da. Dle Ka⸗ narienvögel waren nobel genug. ihnen Körner aus dem Futternapf und nicht die von ſelbſt verſchmähten aus dem Sande zu bringen. Auch die menſchliche Ethik iſt noch nicht in ſeder Bezichung über jede Möalichkeit hinausgewachſen, von den„inſtinktiv“ handelnden Tieren zu lernen. Es ſcheint, als wenn die Kanarienvögel nicht ein⸗ mal Wandſprüche nötig hatten, etwa des Inhalts:„Was dir ſelber nicht mundet, ſollſt du keinem andern vorſetzen!“ In dem bekannten Sanatorium des Vereins„Haus Schönow“ in Zehlendorf. wohin ſchon ſo mancher Geiſtesarbeiter ſeine reparaturbedürftigen Nerven getragen hat, meldete ſich vor einigen Jahren ein übel zugerichteter Kurgaſt an, der unter die Räuber ge⸗ fallen war. Und zwar hatte er es ſo eilig. daß er nicht einmal den üblichen Eingang beim Pförtnerhäuschen wählte, ſondern gleich an das Fenſter der Aufſichtsſchweſter geflogen kam. Es war ein Ka⸗ narienhahn, verfolat von einem halben Dutzend Sperlin⸗ aen. Schweſter Hedwig ließ ihn herein, nahm ihn in ſachverſtändige Pflege, und bald war er kuriert. Zufolge ſeines tragiſchen Erleb⸗ niſſes ſchien ſich dann ein Haß bei ihm feſtgeſetzt zu haben gegen alles, was Vogel heißt, und mit größter Verachtuna ſah er auf die Sperlinge herab, die ſich vor den Fenſtern um die Krumen balgken. welche ihnen von den Gäſten zugeworfen wurden. Wohl niemals wäre es ihm eingefallen, ihnen einen Broſamen von ſeinem reichen Tiſch zu ſpenden. Sein Bauer ſtand Tag und Nacht offen, und er war alleiniger Herr der Situation. Eines Tages bekam die Schweſter einen zweiten Kangrienvogel zum Geſchenk, ein niedliches ſunges Tierchen. Unſtät und flüchtig war deſſen Leben fortan: keinen Platz im Zimmer konnte er finden. keinen Zweig auf den Azaleen und Zimmerlinden, von wo ihn der Alte nicht vertrieben hätte. Keine Mahlzeit, kein Bad wurde ihm gegönnt. Das aina lange Zeit ſo. Einmal war der alte Neidhammel, von der Jaad ermüdet, eingeſchlafen. Da virſchte ſich der junge Vogel ganz leiſe von hinten an ihn heran, packte ihn mit dem Schnabel in den Schwanz und zerrte ihn mit einer Energie hin und her, die aus all der angeſammelten Wut über die angetanen Kränkungen zu ſtam⸗ men ſchien und den araloſen Schläfer in einen heilloſen Schrecken ver⸗ ſetzte, der es ihm zum Bewußtſein brachte, daß ſich die Rechte eines anderen nicht dauernd unterdrücken laſſen. Seſtdem hat ſich das politiſche Verhältnis zwiſchen beiden ein wenia gebeſſert. Daß Tiere auch Mitgefüchl mit andersraſſigen Geſchöpfen haben können, geht daraus hervor, daß Blenen, die beim Trinken in ein im Freien befindliches Aquarium gefallen waren. durch die darin lebenden Zierfiſche vom Tode des Ertrinkens in der Weiſe gerettet wurden. daß ſie ſie mit dem Maul vor ſich her bis ans Ufer ſchoben, ohne nach ihnen zu ſchnappen, während bekanntlich einige Teichfiſche 15 nur aar zu gern Jaad auf vorwitzige Bienlein machen und dieſe ſogar beim Abſuchen der Ufer ins Waſſer bineinziehen. Maunuheimer Muſtia-Jeitunug Geringes Wiſſen macht die Menſchen hochmütig, großes Wiſſen macht ſie demütig. So heben die leeren Aehren ihre Köpfe ſtolz zum Himmel, die vollen trugen ſie aber zur Erde, die ihre Mutter iſt. Lionarda da Vinei. Sänger, Dirigent und Grcheſter VDon Dr. Richard Strauß Bei Adolph Fürſtner in Berlin wird demnächſt der Klavierauszug zum„Intermezzo“, dem neueſten Werk von Richard Strauß erſcheinen.(Copyright 1924 by Adolph Fürſtner.) Rich. Strauß hat dazu ein Vorwort geſchrieben, dem die folgende Klage entnom⸗ men iſt. Die Schriftleitung. Die klaſſiſche Oper kennt zwei Arten, den die Handlung fort⸗ bewegenden Dialog auszuführen: reine Proſa oder das ſogenannte Seccorezitotiw mit Cembalobegleitung. Nur Beethoven und Marſchner verwenden an bedeutſamen Stellen ſehr wirkungsvoll das ſtim⸗ mungsvolle Melodram. In Mozarts deutſchen Opern iſt die eigent⸗ liche Handlung faſt ausſchließlich in geſprochener Proſa dargeſtellt, an die ſich meiſtens als retardierendes Moment ohne Uebergang Ge⸗ ſangsſtücke in Liedform, in freieren Formen gehaltene Enſembles, die zu längeren ſinfoniſchen Gebilden geſteigerten großen Finales und die mit einem Orcheſterrezitaliv(recitativo accompagnato) als Auftakt einſetzende Arie anſchließen. Außer den Werken Glucks und Nicolais„Luſtigen Weibern“ enthält nur„Die Zauberflöte“ ein längeres, die Handlung wirklich bedeutungsvoll fortbildendes Rezitativ: die erhabene Szene zwiſchen Tamino und dem Prieſter: zugleich ein Höhepunkt in Mozarts dramatiſchem Schaffen. Dieſe kurzen Andeutungen dürften jedem Fachmann in Erin⸗ nerung bringen, welche Sorgfalt unſere großen Meiſter dem Dialog als Träger der Haupthandlung zugewandt haben, wobei es allerdings auffällt, daß keiner unſerer Klaſſiker der feinen Nuancen bedurft hat, die ſich aus der Entwicklung von reiner Proſa über Melodram, Seccorezitativ, Recitalivo accompagnato bis zur breit ausſtrömen⸗ den Geſangsmelodie ergeben können. 5 Sinnvoller Deklamation und lebhaftem Tempo des Geſpräches habe ich immer, mit von Werk zu Werk ſich ſteigerndem Gelingen, die größte Aufmerkſamkeit angedelhen laſſen. Da jedoch nur ſelten mit Ideglaufführungen zu rechnen iſt, ſah ich mich immer mehr ge⸗ N den Ausgleich zwſſchen Sänger und Orcheſter von vorn⸗ herein ſo ſicherzuſtellen, daß auch bei weniger vollkommener Aus⸗ führung vor allem die Handlung wenigſtens in ihren weſentlichſten Grundzügen ſichtbar und gemeinverſtändlich, das Werk alſo nicht direkt entſtellt oder mißverſtändlich zur Darſtellung gelangen werde. Zeugen dieſer Bemühungen ſind die Partituren der Frau ohne Schat⸗ ten und der Ariadne.* Sei es nun, daß infolge einer ſehlerhaften Veranlagung meiner⸗ ſeits ſelbſt dieſes ſo ganz dünne und durchſichtige Orcheſter ſich immer noch zu polyphon gebärdet, zu unruhig figuriert iſt und das geſprochene Wort auf der Bühne behindert, ſei es, daß die mangel⸗ — Sprachtechnik des Durchſchnittes unſerer Opernſänger, oder die ei uns Deutſchen leider oft gaumige Tonbildung und zu ſtarke Tongebung auf unſeren großen Vühnen daran Schuld tragen. Orcheſberpolyphonie, und ſei ſie in den zarteſten Farben, im ſchwächſten Pianiſſimo, iſt nun einmal der Tod des auf der Bühne geſprochenen Wortes, und der leidige Satan hat uns Deutſchen den Kontrapunkt in die Wiege gelegt, damit es uns auf der Opernbühne nicht allzu wohl ergehe. Selbſt unſerem größten dramatiſchen Meiſter ſind Idealrezita⸗ tive“, wenn ich mich ſo ausdrücken darf, nur in Lohengrin und Rheingold gelungen, während keine deg Orcheſters in den großen polyphonen Sinfonien des II. riſtan⸗, des III. Sieg⸗ ai dem Zuhörer den Genuß des Dichterwortes vermitteln ann. Wer meine ſpäteren Opernpartituren genau kennt, wird zuge⸗ ſtehen müſſen, daß bei deutlicher Textausſprache durch den Sänger, bei ſtrengſter Genauigkeit in der Beachtung der Orcheſterzeichen— bis auf wenige Stellen, in denen zugunſten einer notwendigen großen Steigerung der Sänger von dem zu äußerſter Kraftentwicklung an⸗ wachſenden Orcheſter überflutet werden darf— die Teytworte vom Zuhörer deutlich aufgefaßt werden müſſen. Ich höre kein Lob wohl⸗ Fetaliger, als wenn mir als Dirigenten meiner Elektra die Aner⸗ kennung geſpendet wird:„Heute abend habe ich jedes Wort ver⸗ ſtanden.“ Iſt dies nicht der Fall, ſo kann mit Sicherheit der Schluß gezogen werden, daß der Orcheſterpart nicht in der von mir genau vorgeſchriebenen Weiſe wiedergegeben wurde. Bei dieſer Celegenheit ſei auf die ganz beſondere Art meiner Orcheſterdznamik hingewieſen, die ſich oft nicht mehr darauf be⸗ ſchränkt, die Stärkegrade pp, p, k, ſb für das ganze Orcheſter an⸗ zufordern, ſondern die gleichzeſtig einzelnen Gruppen, ja ſogar ein⸗ delnen Inſtrumenten die verſchiedenſten Zeichen vorſchreibt, deren genaue Innehaltung— das Haupterſordernis für den richtigen Stil des Orcheſtervortrags meiner Partituren— allerdings eine heute noch etwas ungewohnte Orcheſterdiſziplin vorausſetzt, aber die Grund⸗ bedingung dafür iſt, daß meine Partituren auch wirklich ſo erklingen, wie ſie von mir gedacht iſt. Je polyphoner und komplizierter eine Partitur iſt, deſto notwendiger erſcheint es, daß jeder Inſtrumentaliſt, unbekümmert darum, welche Stärkegrade ſeinen Nachbarn im Or⸗ cheſter vorgeſchrieben ſind, genau die Zeichen ſpiele, die in ſeiner Stimme ſtehen. 5 Es ſeien zur Erläuterung hier einige Monumentalausſprüche Hans von Billows eingeflochten:„erescendo heißt pp, dimi-⸗ nuendo ffl!“„Die meiſten Kapellmeiſter können keine Mertituren leſen.“ Einem berühmten Tenor ſchrieb er ins Album:„Mein lieber Wachtel, ein Viertel iſt kein Achbel.“ Auf einer Orcheſterprobe in Meiningen rief er dem erſten Horniſten zu:„forte“. Der Horniſt blies ſtärker. Bülow klopfte ab und ſagte ſanft verweiſend:„Ich habe Ihnen doch geſagt, forte.“ Der Horniſt blies noch ſtärker. Bülow zum dritten Male abklopfend, mit merklich erhobener Stimme: „Erſtes Horn, korte!“ Der Horniſt antwortet verzweifelt:„Aber, Herr von Bülow, ich dann nicht mehr ſtärker blaſen.“ Bülow, mit mephibopheliſchem Lächeln und äußerſter Süßigkeit im Ton:„Das iſt es ſa gerade. Ich ſage Ihnen die ganze Zeit forte, und Sie blaſen fortwährend fortissimo.“ Großes Hallo! Von dieſem Tage war der Unterſchied zwiſchen ko und fko endgültig feſtgeſtellt. Viele traurige Erfahrungen mußten den Wunſch in mir immer dringender machen, auf alle Fälle zu ein Pult⸗ virtuoſe mit die Blechinſtrumente begeiſtert anſeuernden Föuſten, im Vertrauen auf die Unzerſtörbarkeit einer Triſtan⸗ oder Meiſterſinger⸗ partitur, den Sänger zum bloßen Mundöffner degradiere. 71525 Keine noch ſo glanzvoll dröhnende Darſtellung des orcheſtralen Teils durch viele unſerer heute leider auch Overn dirigierenden Kon⸗ ſchunseſe anf e 1 5 2 edbnſſe Klagen über derlei Ohren⸗ mäuſe auf Koſten des Verſtändniſſes der dlung und des Di 5 wortes verſtummen machen. s 10 Dieſem Bedürfnis verdankt die Partitur der Ariadne ihre Ent⸗ ſtehung. Ohne daß das Orcheſter hier zu einem bloßen Begleitungs⸗ inſtrument verurteilt iſt, müſſen in jeder Aufführung bei aller Aus⸗ druckskraft des„Kammerorcheſters“ Ton und Wort des Sängers 7 verſtändlich bleiben, ſei der amtierende Dirigent noch ſo rzlos. Der Sänger im beſonderen ſei daran erinnert, daß nur der regel⸗ recht gebildete Konſonant jedes, auch das brutafſte Orcheſter durch⸗ dringt, während der ſtärkſte Geſangston ſeibſt auf dem beſten Vokale a, von einem auch nur mezzoforte ſpielenden Klangkörper von 80.—10⁰0 Inſtrumentaliſten mühelos ühertönt wird. Für den Sänger aibt es gegen ein polyphones und indiskretes Orcheſter nur eine Stoßwaffe: den Konſonanten. Ich ſelbſt habe, beſonders in Waarer⸗ ſchen Tondramen, z. B. in der Wotanerzühlung und in der Erda⸗ ſzene des Siegfried erlebt, daß Sänger mit orogen Stimmen und ſchlechter Ausſprache ohnmächtig in den Orcheſterwogen nerſanken, während Künſtler mit kleineren Stimmen und ſcharfer Konſonanten⸗ ausſprache bewußt phraſierend ohne Anſtrenaung das Wort des Dichters gegen die Tonfluten der Orcheſterſinfonje behaupten konnten. An den Dirigenten hinwiederum ergeht die Bitte, bei der Ein⸗ ſtudierung des Intermezzo ſeine größte Aufmerkſarnkeſt all den zarten Uebergängen vom rein geſprachenen bis zum geſemgenen, halbgeſprochenen Wort zuzuwenden, all den feinen Geſrrůüchawen⸗ dungen, wo die Proſa zwiſchen Seccorezitativ und dem Stil des recitativo accompagnato ſchwankt, und ſich ſchließſich in den Bel Canto ſteigert, bei welchem endlich ſogor die ahfolute Deutlichkeit zugunſten ſchöner Tongebung etwas zurücktreten könndte N 8 Chopin, der Klavierkomponiſt Zu ſeinem 75. Todestag— 17. Oktober 1849 Don Arved Greſch (Nachdruck verboten.) Chopin nimmt heute im Repertoire aller Klavierkünſtler eine bevorzugte Stellung ein. Er hat ſich in der Klavierliteratur aller Völker eingebürgert. Von beſonderer Bedeutung iſt jedoch ſein Werk für die muſikaliſche Entwicklung in Polen und den anderen fawiſchen Ländern, die bis zum 19. Jahrhundert nur eine primitive nat'onale Volksmufik hatten und erſt durch Chopins Verarbeitung ihrer Volks⸗ lieder und Volkstänze auch eine Kunſtmuſik erhielten. Wenn man 0 2 752 Schaſſen würdigen will, darf man dieſes Fundament nicht überſehen. 88 155 Zu den beſten Werken Chopins gehören die vierundzwanzig Preludes in allen Dur⸗ und Moll⸗Tonarten. Die Chopinſchen re⸗ ludes ſind im Gegenſatz zu anderen Präludien vollkommen ſelb⸗ ſtändig und haben die Form kleiner charakteriſtiſcher Skizzen. In ihrem muſikaliſchen Reichtum und ihrer oft originellen rmonik ind ſie ein Zeugnis für die erſtaunliche ſchöpferiſche Phantaſie und usdrucksmöglichkeit des Komponiſten. Gageg eun i en Junzſee zamaguudiß zndz — ſchönen Ertrag. iſt im Cif⸗Geſchäft z. B. Kanſasweizen zum gleichen Preis cif laſſen im Angebot wirklich guter Beſchaffenheiten feſtzuſtellen, ſo Samskag, den 18. Oktober 1324 Keue Mannheimer Zeilung[(Mittag⸗Nusgabe) 9. Seile. Nr. 485 Neue lannheimer Zeitung e Handelsblatt Bon den füddeulſchen Ba Mannheim, 17. Oktober. In Süddeutſchland iſt die Kartoffelernte voll im Gange, in den günſtig gelegenen Bezirken wird ſie in—10 Tagen beendet ſein. Soweit bisher Nachrichten über ihren Ausfall vorliegen, wird ſie ſehr reichlich ſein. Insbeſondere wird aus der Pfalz berichtet, daß man mit dem Ergebnis recht zufrieden iſt. Im Dürkheimer Bruch iſt die Ernte ſogar ſo reichlich wie noch ſelten; eine Kartoffeleinſuhr von Norddeutſchland und aus den Donau⸗ gegenden nach Südweſtdeutſchland wird diesmal nicht in Frage kommen. Bemerkenswert iſt dabei auch die große Zahl der Selbſtverſorger; wer irgendwie dazu in der Lage war, hat ſich ein Kartoffelfeld angelegt. Dies iſt beſonders in der Nähe der Städte mit Induſtriebevölkerung in großem Umfange geſchehen, weil man aus der Kartoffelnot des Vorjahres die Lehre gezogen hat. Die Preiſe bewegen ſich, je nach der Qualität, zwiſchen—4,.— der Zentner, ab Acker, mancherorts auch ab Keller.— Auch die Dick⸗ rüben werden zurzeit eingeerntet; ſie ſind gleichfalls gut geraten. Ebenſo iſt das Welſchkorn ausgereiſt und verſpricht einen Auch aus Frankreich liegen jetzt Meldungen vor, daß die Kartoffelernte derart reichlich ausgefallen iſt, daß der Landwirtſchaftsminiſter eine Abänderung der Verordnung traf, nach der ſeit 15. September die Kartoffelausfuhr verboten war. Dieſe Tatſachen hat man angefangen, auch an der Produkten⸗ börſe in Betracht zu ziehen. Im Verein mit dem Umſtand, daß bie Geldknappheit den Handel vielfach zwingt, die jetzt zum Abruf fällige Ware auf nahe Termine abzuſtoßen, um ſich flüſſig zu halten, trugen ſie dazu bei, daß man bei uns wenig Neigung mehr bekundet, den Aufwärtsbewegungen der amerikaniſchen Märkte zu ſolgen, von denen wieder höhere Forderungen vorlagen. Die Spannung zwiſchen den direkten Auslandsforderungen und den Preiſen der zweiten Hand verringert ſich immer mehr. Tatſächlich Mannheim zu kaufen, der von Nordamerika eif Rotterdam ge⸗ fordert wird, ſo daß alſo die ganzen Speſen Rotterdam⸗Mannheim megfallen. Man verlangte für Kanſas⸗Weizen II 10,85 Fl. eif Mannheim, Kanſas 1 17,50 Fl. cif Mannheim, Roſa Jé 17,50 Fl., Baruſſo 17,.— Fl. cif Mannheim, für 79 Kg. per hl ſchweren Plata⸗ weizen, Bahia Blanca, Barletta⸗Ruſſo, übergeladen Antwerpen, ſchwimmender Dampfer, 16,65 Fl. die 100 Kg. Die Forderungen für Weſtern Roggen II lauteten auf 15,80 Fl., ſchwimmend⸗ Oktober cif Mannheim; für Platahafer, clipped, 51/52 Kg. 12,50 Kg. cif Mannheim, für Kanadahafer III 14,50 Fl. cif Mann⸗ heim. Im Waggongeſchäft des Großhandels wurden die Preiſe amtlich zuletzt wie folgt, für je 100 Kg., frei Mannheim, Waggon, ermittelt: Weizen, inländiſcher 24—25,—, ausländiſcher 27,50—30,— Roggen, inländiſcher 24,50—25,—, ausländiſcher 26,50—27,.—, Brau⸗ gerſte 27—29,50, Hafer, inländiſcher 19—23,—, ausländiſcher 21,50 bis 25,— +, Mais, mit Sack, 21,.— Kl. Im Braugerſtengeſchäft war wieder merkliches Nach⸗ daß die Spannung zwiſchen Primaqualitäten und minderen Sorten immer größer wird. Für Hafer war die Haltung in guter Ware etwas feſter, geringe vernachläſſigt. Der Konſum richtet ſich mit Vorliebe auf den Bezug guten ausländiſchen Hafers ein, der jetzt vielfach an den Markt kommt. Mais hatte etwas feſtere Stimmung. In Futtermitteln lag der Markt infolge ſtarker Zurück⸗ haltung der Käufer und ſtärker gewordenen Angebots ruhig. Die Eigner der Ware ſind zu Preiskonzeſſionen bereit, insbeſondere ſoweit Melaſſefutter in Frage kommt. Man verlangte zuletzt für Torfmelaſſe, ab Fabrik Frankenthal, 8,.—. Haferſchalenmelaſſe 10—11 4½, Weizenfuttermehl 16,50, Trockenſchnitzel 12,.— 4l. Rapskuchen 15—15,50, Seſamkuchen 25,50 im Großhandel. e 28 Der oberrheiniſche Rohlenmarkt II. II. Braunkohlen: Ein Markt für Rohkohlen beſteht nicht mehr am Oberrhein, weil bei den heutigen Schiffs⸗ und Bahn⸗ Frachtſätzen Rohkohle mit 2000—2200 WeEl. und 50 und mehr Prozent Waſſergehalt im Verbrauch natürlich unwirtſchaftlich iſt. Auf dem Bahnwege kommen alledtings zum Main, Rhein und Neckar aus dem Caſſeler Revier noch Rohkohlen an Betriebe, die gür Sicherung ihres Bedarfs in der Zeit größten Brennſtoffmangels Abſchlüſſe für mehrere Jahre eingingen. Dagegen iſt das Geſchäft in Braunkohlenbriketts entſprechend der Jahreszeit recht lebhaft. Die Preiſe des Rheiniſchen Braunkohlenſydikats ſind für Haus⸗ brand: 13,.— Ge für Zone 1 und II, 12,.— für Zone III mit Urachtbaſis Liblar für Werkslieferungen, für Lieferungen ex. Schiff gilt die gleiche Preis⸗ und Frachtbaſis minus 2,— Gel für Bruch; ſär Induſtrie: Zone I 17.— G,, II 16,—, III 15,— Gel ab Rannheim/Rheinau. Die drei Zonen liegen hintereinander in dem Viertelkreis, der zwiſchen den von Mannheim nach Süden bis zur Schweizer Grenze, nach Oſten bis zur Oſtgrenze Württembergs gehenden Radien liegt. Die mitteldeutſchen Brikettwerke paſſen ihre Preisſtellung ſo an, daß ihre Briketts 2,.— Gel pro Tonne billiger ſind als rheiniſche ab Werk geliefert. 10 III. Schleſiſche Kohlen: Auf die für den Verkehr von Schleſien nach Südweſtdeutſchland inbetracht kommenden Kilometerzahlen von z. B. 1100—1200 Kilom. koſteten 10 Tonnen Kohlen vor dem 15. Mai ds. Is. 155—156.— G% Fracht; ab 15. Mal wurden die Sätze auf 189—.203,— Gel erhöht und blieben auf dieſer Höhe auch nach der allgemeinen Frachtermäßigung vom 18. September. Die ſchleſiſchen Zechen beklagen ſich über dieſe Frachtpolitik, weil Ladurch die ſchleſiſche Kohle zugunſten von Auslandskohlen vom ſüdweſtdeutſchen Markt ferngehalten werde. Die Preiſe wurden im ober⸗ und niederſchleſiſchen Syndikat am 18. September er⸗ mäßigt, die Zechenpreiſe für oberſchleſiſche Stück und grobe Nuß⸗ kohlen z. B. ſind um—3,50./ pro Tonne billiger als die ent⸗ ſprechenden Ruhrſorten. 8 V. Saarkohlen: Das 26 mit Kohlen aus dem an ſich kamſtig gelegeffen Saargebiet will nicht in den rechten Fluß ommen und zwar auch hier weſentlich wegen der ungünſtigen Vrachtbehandlung, die die Saarkohle erfährt. Zunächſt muß ſie gas; Gebiet von zwei fremden Eiſenbahnen— Eiſenbahn des Saar⸗ Baiets und, je nach Uebergang, Regiebahn oder elſaß⸗lothringiſche Robn— in teueren Anfangskilometern durchlaufen, bis ſie auf die kieichsbahn ſtößt, um ihren Weg, wiederum in teueren Anfangs⸗ in ometern, nach dem Ausnahmetarif 6 fortzuſetzen. Sie wird nun 5 dem Weulauf, den ſie z. B. in Mannheim, bei Karlsruhe und b8 Kehl mit den dort umgeſchlagenen Ruhr⸗ und engliſchen Kohlen Niunt, durch Auferlegung höherer Frachtſätze gehandikapt, weil und engl. Kohlen unter dem billigeren Waſſerumſchlags⸗ ren⸗ u. Produftenmärklen Runkelrüben wurden mit 1,20%/ der Zentner, franko Mannheim angeboten. Für Wieſenheu wurden—9,50, neues Luzerne⸗ kleeheu 9,50—10,50 4, Preßſtroh 5,40—5,80 /, gebundenes Stroh 3,80—4,60% die 100 Kg., franko Mannheim, verlangt. Das Mehlgeſchäft blieb ruhig. Die vorverkaufte Ware wird weiter flott vor neuen Geſchäften ſchreckt man da⸗ gegen bei den jetzigen Preiſen zurück. Die direkten Mühlenforde⸗ rungen lauteten im Großhandel für die 100 Kg. Weizenmehl, Spezial 0, 39—39,50 /, Roggenmehl 37,75 4, beides jedoch ohne Käufer. Bei der zweiten Hand lagen Angebote zu 37,.— bzw. 36,.—% vor, Nachmehl koſtete 24,.— /, Weizenkleie 13.—., Roggenkleie 12,50—12,75, je nach Qualität. In ausländi⸗ 7 Mehl lagen diesmal nur wenig Angebote vor, weil ſich ie Ware hierher zu teuer ſtellt. Geringe Sorten amerikaniſches Weizenmehl ſollten 9,25 Doll. koſten, boch wurden dieſe Offerten nicht akzeptiert. Verſteigert wurden 150 Sack Weizenbrot⸗ mehl mit bitterem Seſchmack zu 26,00 die 100 Kg. Hülſenfrüchte waren wenig verändert. Man verlangte für die 100 Kg. im Waggongeſchäft: Reis, Burmah, 35,— Al, Bruchreis 30,25 4, Donaubohnen 41,.— 4, gelbe Viktoriaerbſen 42,.— A, Linſen 45.— A, alles cif Mannheim. Saaten hatten weiter feſten Markt, doch gehen die Forde⸗ rungen ziemlich weit auseinander. Je nach Beſchaffenheit wurden für die 100 Kg verlangt: Provencer Luzerne 210—240 4, Staliener Luzerne 200—220 4, Rotkleeſamen 220—280, Wicken 25,.— 1 ab ſüddeutſchen Stationen. Malz hatte beſonders feſten Markt, die Forderungen blieben jedoch unverändert 50—53,— die 100 Kg., geringere Sorten entſprechend billiger. Für Hopfen iſt die Einkaufſaiſon in E ſo ziem⸗ lich beendet. la⸗Sorten unverändert feſt, glattgrüne Sorten 380 der Zentner, geringere 240—279 4, elſäſſiſche Hopfen mit 1000 bis 1200 fr. Fr. ab Hagenau am Narkte. Der pfälzer Hopfen iſt im Beſitz des Handels. Im Tabakgeſchäft vollzog ſich der Einkauf von 1924er Sandblatt auf der babiſchen Haardt zu 70—75,.—, je in der Rheinpfalz zu 65—80, in Reilingen zu 70,.—; von Sand⸗ grumpen ſind in badiſchen Ortſchaften Partien zu 20—25,.—% gewogen worden, die meiſt an Fabrikanten übergingen, wogegen ſich der Handel zurückhielt. Einige hundert Zentner 1923er Tabake wurden zu 60—05% der Zeptner umgeſetzt. Rippen zu bis⸗ herigen Preiſen geſucht. Ueber Kaſtanien und Bucheckern wird aus der Pfalz berichtet, daß in der Gegend der Queich die Ernte darin diesmal beſonders reich ausgefalſen iſt. Die Früchte ſind geſund und zeich⸗ nen ſich durch guten Jeſchmack aus. Die Weinleſe iſt vielfach noch im vollen Gange. Wie faſt überall in den ſüddeutſchen Weinbaugebieten iſt auch in Baden das Erträgnis und die Beſchaffenheit ſehr verſchiedenartig aus⸗ gefallen. Im allgemeinen ſind die badiſchen Winzer mit dem Erträgnis zufrieden. Es zeigt ſich jedoch, daß die Trauben vielfach gut ausgereift und geſund geblieben ſind, zumal die Beſitzer geſunder guter Rebſtücke die Trauben in den letzten Wochen beſſeren Wetters noch hängen ließen. Bezahlt werden: in Eichſtetten 55.— bis 60,— ½ die Ohm, in Kleinkems, Laufen und Mauchen bis zu 125, in Pfaffenweiler bei Freiburg 10)—120„ ie Ohm.— In der Pfalz iſt man in der Dürkheimer Gegend mit der Leſe zu Ende. Das Durchſchnittsgewicht wird dort mit 70—80 Gr. für Weißtrauben, 75—85 Gr. für rote Trauben angegeben. Die großen Weingüter der Pfalz gehen mit der Leſe im Hinblick auf die Witterung nur ſehr langſam vor. Das Weingeſchäft liegt noch ruhig. Georg Haller. 5 3 RRAr 300 Kilom. landauf⸗ oder einwärts gegenüber dem für Mannheim geltenden Umſchlagsterif um.— Gael, 13,— und 27,.— Ge mehr belaſtet, gegenüder dem für Karlsruhe und Kehl geltenden Um⸗ ſchlags⸗Tarif beträgt die Mehrbelaſtung an Fracht für die ent⸗ ſprechenden Kilometer gar.—, 19,— und 33,.— Ge, für 10 To. Der Handel für Bergamtskohlen verlangt z. B. für Flammſtück⸗ kohlen Qualität A 6,33, B 6,08 Doll.; für Fettſtückkohlen A 6,48, B 6,33 Doll. für die Tonne frei Berührungspunkt mit der Reichs⸗ bahn von Mannheim bis Breiſach und Palmrain. Bei dieſer gleichen Preisſtellung für alle Schnittpunkte iſt es erklärlich, daß das Geſchäft über die ſüdlichen Punkte wegen der Frachtsrſparnis lebhafter iſt als üher Mannheim⸗Rheinsheim⸗Maxau bei Karksruhe. V. Engliſche Kohlen: Die engliſche Kohle war in der Zeit vor dem 1. Oktober, in der indivpiduelle Preisſtellung für Ruhrkohle möglich war, vom oberrheiniſchen Markt ſtark zurückgedrängt wor⸗ den. Sie hat die Freiheit des Handelns behalten, während die Ruhr mit dem Zwangsſyndikat ab 1. Oktober in eine ſtarre Normierung der Preiſe und Waſſerfrachtſätze eingetreten iſt, da die engliſche Kohle die Vorteile des Waſſerumſchlagstarifs ab Mann⸗ heim und Karlsruhe—Kehl ebenſo wie die Ruhrkohle genießt, iſt es erklärlich, daß ſich ihr wieder erhöhtes Intereſſe zuwendet. Singles waren am Markt mit 22,50—23,.— G waggonfrei 5 99 0 koks. Bei den G Gaskoks. ei den Gaswerken am Oberrhein, wie über⸗ haupt in Süddeutſchland hatten ſich vor dem Herbſt Gas⸗ koksmengen angeſammelt. Die Werke haben den Verkauf in ihren Ortsabſatzgebieten mit z. T. recht mäßigen Preiſen zu forzieren begonnen. Ankünſte von Ruhrgaskoks über den Rhein fanden wegen des Preisvorteiles gegenüber Zechenkoks ziemlich ſchlanken Abſatz und zwar Grobkoks zu 27,.—, Nußkoks zu 25,— Ge die Tonne ab Mannheim. 8 Vas geſchieht, wenn das deutſch⸗ſpaniſche Handelsabkommen nicht angenommen wird? Die Deutſche Handelskammer für Spanien in Barcelona wendet ſich in einer Denkſchrift über das denlſch⸗ſpaniſche Handelsabkom⸗ men insbeſondere gegen die Agitation, die die deutſchen Winzer gegen 45 dieſes Abkommens betreiben. Dem Schluß⸗ deg enkſchrift entnehmen wir u. a. die folgenden Aus⸗ Nach Lage der allgemeinen Verhältniſſe in Spani ins⸗ beſondere infolge des ſehr ſtarken Widertandes Induſtrie gegen das Handelsabkommen mit Deutſchland ſteht außer Frage, daß nach Ablehnung der Ratifikation deutſcherſeits, unper⸗ züglich von der ſpaniſchen Regierung der vertragsloſe Zu⸗ ſtand zwiſchen Deutſchland und Spanien in Kraft geſetzt werden würde. Das bedeutet praktiſch für den Import deutſcher Waren die abſolute Unmöglichkeit jeglichen Abfatzes in Die Saarkohle wird dadurch z. B. auf 100, 200 und Spanien, denn bei einem vertragsloſen Zuſtand tri i und ſofort in Spanien der Wemen in deſe 80 l DAn ˙ ſen Sätze durchſchnittlich zwei⸗ bis dreimal höher ſind, als die des ſpani⸗ ſchen Minimaltarifes, deſſen Sätze durch ihre protektioniſtiſche Tendenz an und für ſich ſchon hoch ſind. Spanien würde dann auch keinen Augenblick zögern, auf die deutſchen Waren wieder den Valutazuſchlag von 80 Prozent(wie er heute noch z. B. für Oeſterreich, Tſchechoflowakei, Portugal u. w. beſteht) einzuführen, und die Folge wäre eine vollſtändige und lückenloſe Unter⸗ bindung jeglicher Einfuhr deutſcher Waren. Ob und wann Spanien dann erneut zu Verhandlungen mit Deutſchland bereit ſein wird, iſt bei den Erfahrungen, die auf dieſem Gebiete vorliegen, gar nicht abzuſehen; im günſtigſten Falle würde ein ſolcher ver⸗ tragsloſer Zuſtand mindeſtens 17 bis 2 Jahre dauern, und in⸗ zwiſchen würde nicht nur der ſpaniſche Markt der deutſchen Indu⸗ ſtrie für die Dauer vollſtändig verloren gegangen ſein ſondern auch das wirtſchaftliche Schickſal faſt aller Deutſchen in Spanien dadurch beſiegelt ſein. 4 * Jur Goldumſtellung bei Benz und Daimler. Die Meldung einer auswärtigen Zeitung, daß bei Daimler ein Umſtellungs⸗ verhältnis von 50:1 beſchloſſen worden ſei, beruht offen⸗ bar auf einer Irreführung. Eine Anfrage bei Benz hat er⸗ geben, daß üder die Frage der Umſtellung noch keinerlei Beſchlüſſe vorliegen und einſtweilen auch nicht zu er⸗ warten ſeien, da beide Geſellſchaften ja mit der Goldbilanz bis nächſtes Frühjahr Zeit haben. Wegfall der Ausfuhrerklärung bei Ausfuhrſendung. Die Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim weiſt darauf hin, daß nach dem Erlaß des Reichsminiſterz der Finanzen vom 8. Oktober d. J. II. Bz. 10 824 die im 8 5 der Durchführungsbeſtimmungen zur Verordnung üdber die Ausfuhr⸗ deviſen vom 2. Nodember 1023 vorgeſchriebene Ausfuhrerklärung nicht mehr erforderlich iſt. Die Zollabfertigung der Ausfuhrgüter erfolgt von jetzt an lediglich an Hand der ſtatiſtiſchen Aus⸗ fuhranmeldeſcheine. Die Abfertigung beſchränkt ſich im allgemeinen auf die Prüfung der Papiere, nur ſtichweiſe wird eine WDarenſendung nachgeſehen. Dagegen verbleibt es hinſichtlich der Vor⸗ und Unterwegsabfertigung vorläufig bei der bisherigen Regelung. * Reichsmarkkonken der Berliner Stempelvereinigung. Die der Berliner Stempelvereinigung angehörenden Banken und Bankiers haben laut Voſſ. Ztg. beſchloſſen, anſtatt der bisherigen Billion⸗ Mark⸗ und Rentenmark⸗Konten nur noch Reichsmark⸗Konten zu führen. Dementſprechend erfolgt auch die Ausſtellung von Wechſeln und Schecks nur noch in Reichsmark. Auch die Entwertungsklauſel im Geſchäftsverkehr kommt künftig in Fortfall.— Dieſer begrüßens⸗ werte Entſchluß dürfte jetzt auch bei den öffentlichen Banken Nachahmung finden, da ſich auch die Reichsbank dieſem Vorgehen angeſchloſſen hat. * Zur Auflöſung des Ritzau-Konzerns. Wie gemeldet wird, ſind die in Vayern abgeſchloſſenen Verſicherungen des Ritzau⸗ Konzerns gegen Feuer, Einbruchdiebſtahl, Unfall und Haftpflicht, und die Autoverſicherung von der Bezirksdirektion München der „Vaterländiſche“ und„Rhenania“, Ver. Verſicherungs⸗ geſellſchaften.⸗G., Elberfeld und Köln, ebenfalls prämienfrei für das laufende Verſicherungsjahr übernommen worden. * Rheiniſche Metallwaren⸗ und Maſchinenfabrik Düſſeldorf („Rheinmetall“). Beantragt wird Kapitalumſtellung von 120 Mill. auf 18 Mill. Goldmark durch Herabſetzung des Nennwertes der Aktien von 1000 Papiermark auf 150 Goldmark. Deviſenmarkt Nordiſche Devliſen feſter Am Valutamarkt ſind heute morgen keine weſentlichen Ver⸗ änderungen feſtzuſtellen. Eine Ausnahme machen jedoch die nordiſchen Deviſen, die feſter liegen. Paris notierte im Gegen⸗ ſatz hierzu etwas ſchwächer. London ſtellte ſich auf 86 Fr. und Kabel auf 19,10 Franken. Ferner notierten London gegen Schweiz 2339, gegen Holland 1148, gegen Newyork 449, Schweiz gegen Holland 4919 und gegen Paris 387,5.. In Goldpfennig ausgedrückt gelten: London 18,87, Holland 1,84,40(1,64,30), Stockholm 1,11,80, Buenos Aires 1/56 (1,55,75)„, Paris 21,95(22,05) 3, Schweiz unverändert 80,65 3, Italien 18,353, Prag 12,50, Chriſtiania 95,85(95,40), Kopenhagen 72,70(72,50), Brüſſel 20,20 und Madrid 56,40(56,35) 3. Die Mark kam heute früh aus Newyork wieder unverändert mit 4,20 für den Dollar. Börſenberichte Mannheimer Eßfektenbörſe —:- Mannheim, 17. Oktbr. Der Verkehr war heute mäßig belebt, auch zeigten die Kurſe nur geringe Veränderungen. Um⸗ ſätze fanden ſtatt in Bad. Anilin zu 19,10, Waggonfabrik Fuchs 1,1, Braun Konſerven 1,1, Knorr, Heilbronn 3,50 und Zellſttoffabrik Waldhof 8,75. Badiſche Aſſekuranz⸗Aktien zu 70 gefragt, ebenſo Mannheimer Verſicherung zu 73 Bi pro Stück. Waren und Maͤrkte Berliner Metallbörſe vom 17. Gktober 8 Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 18. 75 Aluminium 18. 17. Elektrolytkupfer 125,75 125,50 in Barren 2,40⸗2,50.,40•2,50 Naffinadekupfer 1,15⸗1,10.14.1,13 inn, ausl. 4,85⸗4,75.60⸗4,70 Blei 0,88⸗0,67 0,63⸗0,67 hüttenzinn 4,55⸗4,85 4,50-4,60 RohzinklBb.⸗Pr.)—.——.— Nickel.85•3,1.95..05 do.(fr Verk.) 0,63⸗0,64 0,82⸗0,63 Antimon 0,93.0,95 0,93⸗0,95 Plattenzink 0,56⸗0.57 88 Silber für 1 Gr. 99,50⸗100,5 99.—100,0 Aluminium 2,30⸗2,40 2,30⸗2,40 Platin p. Gr.—.——.— London, 17. Oktober(B88) Metallmarkt.(In eſt. f. d. engl. t. v. 1018 Kg 18, 18. 17]Blei 35,75 35,80 Kupfer Kaſſa 62,50 63,60 beſtſelect. 67,50 67,50 Zink 33, 33.38 do. 3 Monat 68,80 64,75 Nickel 155,.— 135,— ueckſilber 11.,75 11.75 do. Elektol. 66,50 66.—] Zinn Kaſſa 243.25 245.75] Regulus.— 60.— * Bremen, 17. Oktbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 fg mm loko per engl. Pfd. 26,37(25,91) Dollarcents. Schiffahrt Frachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 17. Oktober Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 10 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 11 Pfg. ab Kanal. Exporikohle nach Nofterdam: 1,40 fl. bei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ und Löſchzeit ab Kipper, Ueberliegegeld 6 Cents Geſchäft ſehr lebhaft. Frachtſätze weiter anziehend. Man verlange stets ausdrücklich Macel⸗ Würze und achte auf den Namen MAGel und die gelb-roten Etiketten. Planss reiche Auswahl, preis- wert bei S37 Die beste Garantie der Echiheit 1 ist der Einkauf einer großen Originalflasche zu Gm,.—, deren Verschluß plombiert ist. Hecke Piano-Lager 9 3, 10. Samskag. den 18. Oktober 1924 verschieden ist. Tiefbewegt geben wir davon Kenntnis, daß heute früh plötzlich und unerwartet infolge eines Herxseklages unser hochverehrter Herr Direkjor Emil Br uss Wir betrauern in dem Entschlafenen einen Vorgesetzten von vor- nehmem Charakter und strengstem Pflichtgefühl, der uns leider viel zu früh entrissen wurde. Sein Andenken werden wir stets in Ehren kalten. Mannkeim, den 17. Oxtober 1024. Die Prokurisfen und Angesjſellien der Dheinmihlenwerke. traurige Nachrleht, das aun den Lehen kfeue igt. Am 10. d. Mts. wurde uns ganz unerwartet die Herr Schreinermeister Heinrich Vogel NMöne m dia Ide leicht werden. e Neee. ee eeeeee e Sbissr AEsETSEAAFT A.., Todes-Anzeige. Sehmerzerfülit tellen wir hierdureh mit, dass mein lieber Gatte, unser zuter Vater, Oressvster. Sehwiegerrater, Bruder und Onkel Herr Stadtrat Bernh. Foshag nach nn Nanenhgar im 72 mosgen san aschiaten ist. Manuhe, KRiel, 17. Okiober 1924 Sekwelnngererd 110 Fesiie WII. Famille Bernh. Foshag iun. Famile Franz Feshag Die Binkscherung ündet am Momtag nachm. 4 Uur auf dem Higsigen Friedhof slalt. Lobeneia In tiefer Tiefer: Vrau Auna Veshag Wtw. 15 absgg Beine g* 5 14 0 unter Geſchäfts⸗ 52539 Tteh ne empfzehlt ſich 15 N lichkeiten. Jr. W 91 Laurentiusſtr. 11. 2501 Tücht Sohneiderin empfiehlt ſich im An⸗ fertigen von Kleidern u. 20 a. d. Ceſchäftsſt. 53509 52597 Fenbag — 8 e Ferron n Damon onfektlen Ersatz fur Mas bRnert und aurf Wungak bei keguemer Teilzahlung bei 7782 Schickert& Cie. KRaertberetr, 40, l Tei. 10048 +— eeee Loontschfarberei ſowie Dekatüren u. Im ſieren, ehem. rg von Kiaausyalidken Keiten aller Ar ebengo werden Gardigen, Woſlvorha — tht. Tepfichs schnells roinigt un ee uumng ee 10 ee 12. 10 Wund J8 8. Dangast 10 99 uen, 70, 8% Mames v el, J8 b. ane eei-ar: 0 8287 Uine Friedrlebsbrücke 49 Tere e ioternatlssales Metonagpaep; euntag, den 19. 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