1I8 ISr —.3 5 3 33 188. 2 1 0 —— und techniſchen Werten der Welt zu geben vermag. Montag, 20. Oktober Sezugspreiſe: In Mannbeim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezteher verpflichten ſich bei evtl Aenderung d. wiriſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr 17590 arlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Eine Kede in Frankfurt Trotz des prachtvollen Herbſtwetters war der gewaltige Raum des Frankfurter Saalbqaues mit ſeiner Halle vollſtändig beſetzt, als Reichsminiſter Dr. Streſemann am Sonntag vormittag 11 Uhr in einer von der Deutſchen Volkspartei im Rahmen des Parteitages der Deutſchen Volkspartei in Heſſen⸗Naſſau in einer öffentlichen Verſammlung die außen⸗ und innerpoli⸗ tiſche Lage Deutſchlands und die Haltung der Volkspartei erörterte. Die Ausführungen des Miniſters wurden des öfteren von ſtürmiſchem Beifall unterbrochen. Namentlich ſeine Stellungnahme gegenüber dem Völkerbund, die Betonung der Notwendigkeit der bisherigen Kompromißpolitik und die Konſolidierung des gegenwärtigen Staates ſowie die Forderung, daß die Entente zur Feſt⸗ ſtellung der Schuldfrage ihre eigenen Archibe öffnen laſſe, fanden lebhafte Zuſtimmung. Nach Begrüßungsworten von Juſtizrat Dr. Schmidt⸗Scharff führte der bei ſeinem Erſcheinen und auch bei ſeiner Abfahrt lebhaft begrüßte Miniſter etwa folgendes aus: „Erfreulicherweiſe haben wir gegenwärtig eine weitgehende Einigkeit über die Richtlinien der Außenpolitik. Mit Ausnahme der extremen Parteien links und rechts beſteht Ueberein⸗ ſtimmung darüber, daß die Politik des Reiches ſich nur auf den in London getroffenen Vereinbarungen aufbauen kann. Die Bedrückung iſt ſchwer und man wird vor allen Dingen betonen möſſen, daß die baldige Ruhrräumung und die vertragsmäßige Räu⸗ mung der nördlichen rheiniſchen Zone Deutſchland erſt in die Lage ſetzt, von ſeinen wirtſchaftlichen Kräften freien Gebrauch zu machen und die auf ihm ruhenden. Laſten zu tragen. Die Ueberzeichnung der Anleihe iſt ein gutes Zeichen dafür, daß das Vertrauen in die politiſche und wirtſchaftliche Entwickelung Deutſchlands wieder geweckt iſt, die hoffentlich dazu führen wird, daß die Menſchen, die durch die Zeich⸗ nung ihr Intereſſe für Deutſchland bekunden, auch dem Beſtreben der wirtſchaftlichen Niederhaltung Deutſchlands ent⸗ gegentreten werden. Der Jeppelinflug über den Ozean hat bewieſen, was Deutſchland, wenn es frei gelaſſen wird, an idealen Wir hoffen, daß die Empfindungen der Begeiſterung, die in ſo erfreulicher Weiſe bei der Würdigung der großen Tat zum Ausdruck gekommen ſind, ſich kräftig auswirken werden und daß es Deutſchland ermög⸗ licht wird, auf dieſem Gebiet weiter zu arbeiten. Weitgehende Einigkeit beſteht im deutſchen Volke auch in der Haltung gegenüber dem Völkerbund. Wir würdigen durchaus die Rede Macdonalds, in der er Deutſchland aufforderte, dem Völkerbunde beizutreten und die be⸗ geiſterte Zuſicherung, die er bei der Mehrheit des Völkerbundes fand. Aber man wird uns nicht verdenken können, daß wir ſorgſam prüfen, und wenigſtens feſtſtellen, ob wir in der Lage ſind, die uns auferlegten Verpflichtungen in vollem Maße zu erfüllen. Wir können es als einen Erfolg buchen, daß der von uns erſtrebte Rats⸗ ſitz vonallen in dieſem Rate jetzt ſitzenden Nationen Deutſch⸗ land zuerkannt wird. Wir werden darüber hinaus aber auch darüber diskutieren müſſen, daß man Deutſchland nicht zumuten kann, die Konſequenzen aus der Exekutive des Völkerbundes in der Form der Mitwirkung an Kriegen oder der Mitwirkung der Blockade zu ziehen, ſolange der Zuſtand andauert, daß Deutſchland der einzige entwaffnete Staat iſt, der von waffenſtarrenden Nachbarn umgeben iſt. Deutſchland braucht Jahre friedlicher Entwickelung, um ſich von den Folgen des Krieges zu erhoben und um in die Lage verſetzt zu werden, ſeinen Verpflichtungen nachzukommen. Wenn man der Schweiz eine Ausnahme von dieſen Beſtimmungen gewährt hat, wird man ſie auch Deutſchland gewähren können und müſſen. In der inneren Politik begegnen wir leider einer ſtar⸗ ken Zrriſſenheit in der Frage der Regierungsumbildung. Wenn von der Deutſchen Volkspartei geſagt wird, daß ſie eine Schwenkung vollzogen hätte von der großen Koalition zum Bürgerblock, ſo iſt das eine vollkommen unzutreffende Dar⸗ ſtellung. Die Deutſche Volkspartei hat ihre Ideale der Volks⸗ gemeinſchaft nie aufgegeben und wird es ablehnen, ſich auf eine Bahn drängen zu laſſen, die die Sozialdemokratie prinzipiell von der Mitarbeit am Staate ausſchließt. Wir werden dieſen Fehler des alten Deutſchlands nicht wiederholen. Die Deutſche Volkspartei lehnt ebenſo den ſo⸗ zialdemokratiſchen wie einen Bürgerblock edanken ab und wünſcht es nicht, daß Wahlen unter dem Aufruf:„Hie rechts, hie links! ausgefochten werden. Bleiben muß das Zuſammenarbeiken der Mitte, an die ſich gegenwärtig die Kräfte von rechts angliedern müſſen. Die ſollten daran denken, daß ſie ſelbſt zweimal aus dem Kabinett der großen Koalition ausgeſchieden ſind und das Mißtrauensvokum gegen das verbleibende Kabinett der Mitte eingebracht haben, was natürlich zu einer Entwicklung nach rechts führen mußte und gerade diejenigen Kräfte der Deutſchen Volkspartei vor den Kopf ſtößt, die ſich unter e edn für die große Koalition nicht nur im Reiche, ſondern auch in den Ländern eingeſetzt hatten. Nachden die 515 im Mai leider eine Schwächung der Regierungsparteien gebracht haben, konnte man gerade vom demokraliſchen Standpunkte aus an der Sterkung der Deutſchnationalen nicht vorbeigehen. Man war damals be⸗ reit, mit ihnen wegen des Eintritts in die Regierung zu verhan⸗ deln, als ſie noch gegen die Außenpolitik waren. Umſomehr kann man das heute nicht ablehnen, nachdem ſie ſich einmütig zu den ichtlinien der Außenpolitik bekannt haben und ihre A0 derung auf Rücktritt des Reichskanzlers und des Außen⸗ iniſters zurückge zogen haben. 2 Entſcheidend für gegenwärtige Löſung iſt die Frage der Konſolidierung des Staales. Man befürchtet eine Störung der Außenpolitik durch Jeranziehung der Deutſchnationalen. Man bedenkt abgr nicht, welche Störung der Außenpolitik durch eine hemmungsloſe Oppo⸗ ſition der Deutſchnationalen erfahren würde. Die Verhältniſſe in weil ſie das aufkeimende Vertrauen des Auslandes zu einer ſtetigen Morgen⸗Ausgabe annheimer General Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Ftreſemannüber Außen- und Innenpolilil England ſind deshalb ſo konſolidiert, weil jede Oppoſitionspartei zeit⸗ weiſe in der Regierung ſitzt und ihnen deshalb eine hemmungsloſe Oppoſition verbietet. Wenn heute die Deutſchnationalen in die Re⸗ gierung des Reichs eintreten, ſo würde das von maßgebendem Einfluß auf die Haltunggroßer nationaler Organi⸗ ſationen ſein, in denen heute Kämpfe ausgefochten werden, um den Gedanken mit dem Staat oder gegen den Staat, auf dem Boden der Verfaſſung oder des Bürgerkriegs. Wer das Wohl des Staates will, kann deshalb eine prinzipielle Zurückhaltung der Deutſch⸗ nationalen nicht unterſtützen. Die Haltung der Demokratiſchen Partei wird vielfach begründet mit dem Hinweis auf die Tradition ihrer großen Führer, die einer ſolchen Entwickelung entgegenſtänden. Insbe⸗ ſondere bezieht man ſich da auf die Perſönlichkeit Naumanns, vergißt dabei aber anſcheinend, daß Friedrich Naumann ſelbſt im Jahre 1907 die Politik des Bülowblock unterſtützt hat, der ja ebenfalls die Zuſammenfaſſung der bürgerlichen Kräfte und zwar namentlich der rechtsſtehenden bürgerlichen Kräfte geweſen iſt. Die Auflöſung des Reichstages iſt unerfreulich, Entwickelung in Deutſchland untergräbt. Ein Verbleiben der heutigen Regierung iſt aber unmöglich, da ſie nur über 138 von 474 Mandaten verfügt und bei Ausſchaltung der Deutſchnationalen ſofort von einer parlamentariſchen Kriſe in die andere hineingeſtoßen werden würde. Trotz allem Wirrwarrs bei den bisherigen Verhandlungen mit den Fraktionen ſoll man die Hoffnung auf eine poſitive Löſung nicht aufgeben. Iſt ſie nicht zu erreichen, ſo müſſen ſich bei den Wahlen diejenigen Kräfte zuſammentun, die auf dem Boden der nationalen Realpolitik diejenigen zur verantwortungs⸗ vollen Mitarbeit bereiten Kräfte zuſammenfaſſen wollen, die zu einer Regierungsbildung auf der Grundlage der Fortführung der Richtlinien der jetzigen Politik ſich bereit finden.“ *** Abg. Reichsminiſter a. d. dr. Becker hielt am Samstag im Rahmen des Heſſiſchen Parteitages der Deutſchen Volkspartei in Darmſtadt eine Rede über die politiſche Lage, aus der wir zur Ergänzunng der Rede Streſemanns folgende Gedankenaänge wiedergeben. Er ſagte u..: Die politiſche Lage wechſelt in Berlin von Stunde zu Stunde. Die Kriſenſtimmuna iſt nicht etwa erſt eingetreten als die Deutſche Volkspartei den Eintritt der Deutſchnationalen in die Regierung verlangte, ſondern wir leben in der Kriſe ſeit Aufgabe des paſſiven Widerſtandes. Das erſte Kabinett Streſemann umſchloß die bürger⸗ lichen Parteien, mit Ausnahme der Deutſchnationalen und die So⸗ zialdemokratie. Nicht bei allen Mitaliedern der D. V. P. fand die Aufnahme der Sozialdemokratie Beifall. Heute iſt das Urteil ruhiger. heute ſieht man, daß das Experiment ſehr lehrreich war, auch für die Sozialdemokratie. Ihr Eintritt war nicht aus vaterländiſchen Be⸗ ſtrebungen erfolat und als das Parteidoama ſich mit vater⸗ ländiſchen Intereſſen kreuzte, iſt die Mitarbeit zer⸗ ſchellt. Die Wiederherſtellung der Ordnung in Mitteldeutſchland und wirtſchaftliche Fragen. die Mehrerbeit und das Mehrſparen, waren die Urſache, daß die ſozialdemokratiſche Maſſe nicht mehr mittun wollte. Es waren dies Maßnahmen, die die ſozialdemokratiſchen Miniſter mitbeſchloſſen hatten. aber ſie haben den Mut vor der eigenen Kourage verloren. Der Redner beſprach dann die volitiſche Lage unter dem zweiten Kabinett Streſemann und unter dem Kabinett Marx. Die Verſuche, ein Kabinett der Mitte zu bilden, ſind damals an dem Verhalten der Deutſchnationalen geſcheitert, die die Löſung preußiſcher Fragen und die Beſeitiaung von Marx und Streſemann verlangten. Den letzten Wahlkampf hat die D. V. P. nach links führen müſſen wie die alte Nationalliberale Partei: aber ſie hat auch gegen die Deutſchnationa⸗ len kämpfen müſſen. die es leicht hatten. weil ſie in der Oppoſition waren. Nach außen hin hatten wir es ſchwerer, da wir Dinge ver⸗ treten mußten, die unpopulär waren, wie die Aufaabe des vaſſiven Widerſtandes. Währungsfragen. Stelluna zur Sozialdemokratie, Maßnabmen zur Krediteinſchränkung und Steuermaßnahmen. Wir haben auch den ſchweren Kampf um das Dawes⸗Gutachten führen müſſen. Wir haben dann verſucht. daß man aus dem Eragebnis der letzten Reichstagswahlen die Forderungen der Vernunft zieht. daß man alſo die Partei. die aus ihm verſtärkt hervoraing. zur Regie⸗ rung beruft. Die Deutſchnationalen dürfen von der Regieruna nicht ausgeſchloſſen werden, auf die Dauer kann man das auch nicht. Der erſte Verſuch zur Reaierunasbildung in dieſem Sinne mißlang, nicht ohne Verſchukden der Deutſchnationalen. „Die Ergebniſſe von London haben niemand reſtlos befriedigt. Sie werden uns aroße wirtſchaftliche Laſten bringen, dabei baben wir noch nicht einmal eine eindeutige Erklärunga über die Räumung der Kölner Zone erlangt. Leider müäen wir alle Hochverräter, die Separatiſten, laufen laſſen. Die Ausgewieſenen konnten zurückkeh⸗ ren und wir werden mit Befriediaung ſehen. daß die Bahnen wieder in deutſche Hände kommen, wenn auch etwas international angeſtri⸗ chen. Alles in allem genommen. haben wir doch manches erreicht. Die Oppoſition der Deutſchnationalen gegen die Dawes⸗Geſetze im Reichstaa bis zum letzten Augenblick wird ſich ſchwer an ihnen rächen. Der letzte deutſchnationale Parteitaa hat nun dem Dawesgutachten zugeſtimmt und in den Verhandlungen mit Marx erhebt die Partei jetzt keine außenpolitiſchen oder innerpolitiſchen Forderungen mehr. Die Reſolutionen. die das Zentrum und die Demokratie bisber wäh⸗ rend der Berliner Verhandlungen gefaßt haben. würden ein ganzes Buch füllen: es wären dazu umfangreiche Erläuterungen notwendia. Es iſt einmal die Rede von Demokraten und dann in feiner Unter⸗ ſcheiduna von der demokratiſchen Partei: das Zentrum ſpricht in einer Reſolution vom Schutz der chriſtlichen Kulturgüter, aber dies widerſpricht ſeinem bisherigen Verhalten. Dieſe Politik iſt nicht zu erklären durch das Zuſammengehen mit der Sozialdemokratie und durch die Politik des Dr. Wirth. Was nun folgen ſoll auf die Zentrumsreſolution hin. iſt noch nicht ſicher. Neuwahlen ſind ein Unſinn! Die Welt erwartet, daß wir arbeiten, ni i wählen. Wir brauchen ein Wiederaufleben e und Steuerreformen: mit dieſen Notſteuern kommen wir nicht wei⸗ ter. Unſerem Mittelſtand muß geholfen werden. Die Aufwerkung wird um Monate zurückgeworfen, wenn Wahlen kommen; auch jetzt in der Kriſenſtimmuna wird wenig geleiſtet. Wenn es freilich ſein reis 10 Pfennig 1924— Nr. 487 2 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ 5 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.M. Rellamen.—-⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veranwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme don An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. muß, wir ſind zu den Wahlen bereit! Was wird aber das Ergebnis ſein? Niemand weiß es. Die Parteiaruppierung wird ſich nicht weſentlich ändern. Die Sinnesart des Zentrums werden wir nicht umgeſtalten. die demokratiſche Partei wird zurück⸗ gehen; ſie hat es verdient. Beſonders bekämpfen wir in ihr jenen Pazifismus, der von deutſcher oder öſterreichiſcher Krieas⸗ ſchuld im Ausland ſpricht. Was in London erreicht wurde, iſt der Geſchicklichkeit Streſemanns zu verdanken: das wollen wir im Wahl⸗ kampf ſagen. Den Deutſchnationalen wollen wir erklären: wer hat mehr getan in der Krieasſchuldfrage als Streſemann? Die Ueber⸗ zeichnung der Reparationsanleihe in Amerika, Enaland, der Schweiz uſw. hat gezeigt. daß die Welt noch Vertrauen zu uns hat: wenn die Welt das hat, warum ſollten wir es nicht haben?! Arbeit und wie⸗ der Arbeit wird uns in die Höhe bringen. Vertrauen wir darauf., daß das deutſche Vaterland ſich wieder erhebt. Das Silberſchiff, das über den Ozean flog. hat der Welt ein Beiſpiel gegeben von deut⸗ ſchem Wagemut. Glückliche Fahrt für Deutſchlandl Die Rede Dr. Beckers wurde mit lebkaftem Beifall aufgenom⸗ men. Ueber die weiteren Verhandlungen berichten wir in der näch⸗ ſten Ausgabe. Letzte Kompromißverſuche des Keichskanzlers Berlin, 19. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Kanzler hat am Samstag erklärt, er werde mit den Verhandlungen bis zum Montag abend zu Ende kommen. Daß es ein glückliches Ende ſein werde, hat Herr Marx nicht geſagt, hat er auch nicht einmal mehr geglaubt. Nach wie vor beſtünde theoretiſch ja wohl die Möglichkeit, ein Kabinett ausſchließlich aus der Rechten zu bilden, geſtützt allei auf die Deutſchnationalen, die Deutſche und die Bayeriſche Volks⸗ partei, das Zentrum und die Wirtſchaftliche Vereinigung. Aber dieſem Kabinett widerſtreben anſcheinend ſtarke Kräfte im Zentrum ſelber. Zudem würde man ja der Charybtis nur ent⸗ fliehen, um der Szylla zum Opfer zu fallen. Die„Germania“ rech⸗ nete am Sonntag aus, daß die Mehrheit eines ſolchen Kabinetts ganze 9 Stimmen betragen würde, die zum Sterben zu viel ſeien. Zum Leben und zum Regieren iſt es unter allen Umſtänden zu wenig. Der Kanzler hat deshalb, wie man uns berichtet, einen letzten Verſuch gemacht, durch gütlichen Züſpruch nach hüben und drüben ein Kompromiß herbeizuführen. Er hat an die Deutſchnationalen einen Brief geſchrieben, in dem ex ſie bittet, ihre Einſprüche zu mildern, nicht auf ihre Portefeuilles zu beſtehen und auch in der Auswahl der Männer ſich einige Beſchränkungen aufzuerlegen. Und er hat gleich ein zweites Schreiben an die Demokraten gerichtet(oder er wird es bis Monag an ſie richten), in dem er ihnen noch einmal ans Herz legt, ihren Miniſtern oder wenigſtens Herrn Geßler das Verbleiben im Kabinett zu geſtatten. Das iſt, wenn man ſo ſagen will, die„neue Situation“, vor der wir in dieſen vier Wochen ſchon oft ſtanden, und es wird ſich nur fragen, wie Deutſchnationale und Demokraten ſich mit ihr abfinden werden. Es iſt jedenfalls nicht gerade wahrſcheinlich, daß die Deutſch⸗ nationalen, nachdem ſie den Siegespreis ſchon in den Händen zu haben glaubten, ihr halbes Verſprechen noch dämpfen werden, denn Preſſe und wohl auch ihre Mannen in der Provinz beginnen ſtör⸗ riſch zu werden: Die„Deutſche Tagesztg.“ fordert einen Tag um den andeern Herrn Hergt zum Rücktritt auf.„Viele Zuſchriften“ aus dem Lande aber verlangen das Verſchwinden von Hoetzſch und anderer „Ja⸗Sager“. Doch auch in der demokratiſchen Fraktion wird die Minderheit, die von Anbeginn klein war und in den letzten Wochen noch kleiner geworden iſt, ſchwerlich über Nacht zu einer Mehrheit ſich umwandeln und ſo hat man faſt den Eindruck, daß Herrn Marx ſchließlich doch nichts anderes übrig bleiben wird als die Erfoltf⸗ und Ausſichtsloſigkeit ſeiner Bemühungen zu erkengen und, obſchon das Kebinett, er ſelber und die übrigbleibenden Teile aller Parteien und alle einzelnen im Reichstag es nicht wollen, das Parlament aufzulöſen. SEs iſt nicht ohne Bedeutung, daß auch die„Germania“ nunmehr zu dieſer Auffaſſung kommt. Am Schlüſe ihres Leita fſatzes vom Sonntaa ſchreibt ſie:„Ein Kabinett, in dem die Demokraten nicht vertreten ſind und in dem Herr Lawrenze ſitzt, verſpricht keinen Be⸗ ſtand. Mant tut beſſer, es erſt gar nicht zu bilden. Bleiben Demo⸗ kraten und die Deutſchnationalen bei ihren ſetzigen Abſichten, dann wird nichts anderes übrig bleiben, als den Weg zu beſchreiten, den die Zentrumsreſolution für den äußerſten Notfall vorzeichnet, den Appell an die Wähler. Wir vermuten, daß das der Ab⸗ ſchlun der Verhandlungen ſein wird.“ Die nächſte Reichstagsſitzung Der Reichstagspräſident hat nunmehr die nächſte Plenarſitzung endgültig auf den 22. Oktober, nachmittags 3 Uhr, feſtgeſetzt. — Deutſchland und dänemark Der Vertreter der deutſchen Minderheiten im däniſchen Reichstag, Schmidt⸗Modder, hielt kürzlich bei der Etatsberatung eine Rede, in der er zunächſt auf die in Kopen⸗ hagen zurzeit ſtattfindenden Verhandlungen zwiſchen Däne⸗ mark und Deutſchland über die Schulverhältniſſe im ſchleswigſchen Grenzgebiet hinwies und erwartete, daß er durch ſeine Rede nicht ſtörend in den Gang der Verhandlungen einzu⸗ greifen beabſichtige, vielmehr nur feſtſtellen wolle, daß bei den beider⸗ ſeitigen Unterhändlern Einigkeit darüber herrſche, daß eine Ent⸗ ſpannung der Grenzverhältniſſe wünſchenswert ſei. Die nationale Minderheit müſſe das Recht haben, ihre kulturellen Ange⸗ legenheiten ſelbſt zu regeln, das ſei billiges Recht, von dem er glaube, daß es ſich allmählich durchſetzen und Bedeutung erhalten werde, nicht allein für die deutſch⸗däniſchen Beziehungen, für die euro⸗ päiſche Lage überhaupt. Darauf ging er auf den von der Regierung eingebrachten Ab⸗ rüſtungsvorſchlag ein, den er als ein Mann, der ſich als zum deutſchen Volk gehörig betrachte, durchaus mit Sympathie begrüßen könne. Er bezeichnete den Vorſchlag als einen ehrlichen Ver⸗ ſu aaler Abrüſtungsgedanken zu verwirklichen im Gegenfatz zum Verſailler Vertrag, der Deutſchland zu einer Abrüſtung gezwungen habe, die in der Geſchichte einzig daſtehe. Die däniſche Vorlage rücke die unerhörte Tatſache erſt in das rechte Licht, daß Deutſchland unter 39172 habe tun müſſen, was Dänemark freiwillig anbiete. Zum Völkerbund habe er kein Vertrauen; er hoffe aber, daß das Beiſpiel Dänemarks bei den anderen Mitgliedern des Völker⸗ bundes Nachahmung finden werde. Er betrachte den Abrüſtungs⸗ vorſchlag als einen ehrlichen Verſuch zu einer ehrlichen Politik auch Deutſchland gegenüber, daher könne er ihn mit Sympathie begrüßen. 2. Seite. Mr. 487 Neue Mannheimer Zeitung(morgen⸗Nusgabe) Montag, den 20. Oktober 1924 wird Deutſchland das Oſtafrika⸗ mandat erhalten: Von Dr. N. Hanſen(Berlin) Von London aus ſieht die deutſche Kolonialmandatsfrage weſent⸗ lich anders aus als von Berlin. Von dem letzten Kolonialkongreß, der Mitte September d. Js. tagte, haben z. B. die meiſten großen Londoner Blätter auffallenderweiſe faſt gar keine Notiz genommen. Da ich während dieſer Berliner Tagung in London war, habe ich mir die engliſche Preſſe beſonders auf die propagandiſtiſche Wirkung dieſes Kongreſſes in der Weltpreſſe, ſpeziell in der engliſchen Preſſe, angeſehen. In den führenden engliſchen Weltblättern erſchienen durchweg—3 Zeilenberichte, die teilweiſe ironiſch gehalten und den eee Referain hatten:„In ſchwungvollen Wor⸗ ten haben die Deutſchen wieder einmal Proteſt wegen des Verluſtes ihrer Kolonien erhoben.“ Vielfach wurden dieſe und ähnliche kurz⸗ Notizen unter einer ganz anderen Spitzmarke gebracht und erſchienen unauffälliger Stelle. Manche Zeitungen brachten nicht eine ile. Nach dieſen Ergebniſſen müſſen wir uns ganz nüchtern ſagen, daß unſer Kontakt mit der maßgeblichen Weltpreſſe und den großen Weltdepeſchenbüros noch immer außerordentlich gering iſt und daß auch die verſöhnlichere Stimmung, die nach der Annahme des Dawes⸗ planes gegenüber Deutſchland Platz gegriffen hat, daran in der kur⸗ zen Zeit, die ſeit der Annahme verſtrichen iſt, nicht viel änderte. Dies trifft insbeſondere auf die Debatte über eine eventuelle Man⸗ datsübertragung für das einſtige Deutſch⸗Oſtafrika zu. In dieſer Hinſicht ſei vorweg bemerkt, daß man in England einſt⸗ weilen noch gar nicht daran denkt, das einſtige Deutſch⸗ Oſtafrika wieder freizugeben. Wenn man das verſtehen will, ſo muß man ſich vergegenwärtigen, wie z. B. die oſtafrikant⸗ ſchen Probleme ausſehen. Großbritannien hat in Oſt⸗ und Zentrat⸗ afrika zwei Protektorate, Sanzibar und Uganda, zwei Kolonien, Kenya und Nyaſſaland und ein Mandatsgebiet, das Tanganykaterci⸗ torium, das frühere Deutſch⸗Oſtafrika. Demnach ſind für dieſe Gebiete drei verſchiedene Regierungsarten in Betracht zu ziehen. Vom Stand⸗ punkt der Herrſchaft der Engländer aus betrachtet, ſind drei verſchie⸗ dene Arten von Rechtsanſprüchen feſtzuſtellen. Die beiden Kolonien bilden einen Teil des britiſchen Weltreiches. In Sanzibar und Uganda üben die Engländer das Protektorat für die Sicherheit der dortigen Herrſcher aus. Das einſtige Deutſch⸗Oſtafrika wird im Auf⸗ trage des Völkerbundes verwaltet. Das Colonial⸗Office in London hat infolge dieſor Einteilung zweifellos außerordentlich ſchwierige Verwaltungsaüfgaben zu löſen. Auf vielen Gebieten hat ſich immer deutlicher herausgeſtellt, daß Maßnahmen, die für eine der Kolonien paſſen, für die anderen nicht anwendbar ſind, und daß in der Protek⸗ toraten und im Tanganykaterritorium wieder ganz andere Verhält⸗ niſſe herrſchen. Jedes der genannten fünf oſt⸗ und zentralafrikani⸗ ſchen Gebiete hat bis heute ſein eigenes Gouvernement, das ſeine eigenen Gebietsintereſſen kraß verfolgt, ſelbſt wenn dies noch ſo ſehr zum Schaden des Nachbargebietes geſchieht. Ein typiſches Bei⸗ ſpiel bieten z. B. die Zollgrenzen. Wenn ein Engländer in London einen Gegenſtand kauft, und über Sanzibar nach dem Tan⸗ ganykaterritorium führt, ſo muß er zunächſt in Sanzibar einen Zolt bezahlen. Reiſt er mit dieſem Gegenſtand dann nach dem Tanganyka⸗ territorium weiter, ſo hat er beim Ueberſchreiten der Grenze Zoll und zwar einen weſenklich höheren Zoll zu entrichten. Insbeſondere aus Zollpolitiſchen Gründen, aber auch aus wirtſchaftlichen Mokiven wird jetzt von Kenya aus ein föderatives Staatsgebilde, das aus allen fünf Gebietsteilen beſtehen ſoll, unter Führung von Kenya ange⸗ ſtrebt. Die Kenyaſiedler möchten ihr Land ſchnell erſchloſſen ſehen. Aber man kann auf Grund der Erfahrungen, die man mit vielen engliſchen Offizieren gemacht hat, über die Ausſichten des Erfolges verſchiedener Anſicht zu ſein. In amtlichen engliſchen Kolonialkreiſen iſt man geneigt. Kenya noch eine mehrjährige Bewährungsfriſt zu geben. Soviel ſteht feſt, daß Kenya mehr Arbeiter für ſeine Siedler und viel mehr Geld für neue Eiſenbahnen und die Ausgeſtaltung ſeines Verkehrsnetzes benötigt. Ohne Arbeiter und Eiſenbahnen ſehen die Kenyaſiedler keine Ausſichten für ihre Entwicklung u. die baldige Schaffung von Reichtum. Nach Auffaſſung der Kenvaleute kann das Tanganykaterritorium die Arbeiter liefern und Sanzibar das Geld. Nebenher könnten für alle fünf Gebietsteile ein gleicher Zoll einge⸗ führt und andere Beläſtigungen abgeſchafft werden. Der Gouperneur von Kenya mit ſeinem Gouvernementsrat von Beamten und Sied⸗ lern könnte ſeine Macht über die weniger bedeutenden und weniger europäiſierten Teile des Bundes ausüben. Das ſind in großen Zügen die herrſchenden Gedankengänge der ndalen Wie ſtellt ſich das Colonial Of⸗ ficſe in der Downing Street zu dieſen Vorherrſchaftsbeſtrebun⸗ gen? Tatſächlich hat ſich nach den Erfahrungen der letzten Jahre ſeine Macht als ſehr gering erwieſen. Es wurde von den Kenya⸗ ſiedlern fortgeſetzt derartig mit Eingaben und Forderungen bom⸗ bardiert, daß es bis heute ihnen beinahe alles gewährt hat. Kom⸗ promiſſe waren die Loſung des Tages. Aber dieſe haben bisher nicht genügt. Weshalb ſtreckt Kenya die Hände nach dem Tanganhkaterri⸗ torium aus? Es möchte, dies zeigt die ganze Werbung für An⸗ ſiedlung auf der Ausſtellung in Wembley, mehr weiße Anſiedler im Lande haben. Für dieſe braucht es Arbeiter von außechalb. Deshalb ſoll Tanganyka geopfert werden. Daß Tanganhka nicht britiſches Eigentum iſt, ſpielt nach Auffaſſung der Kanhaleute keine Rolle. Kenha braucht es ebenſo wie es Sauzibar braucht Sanzi⸗ bar kann dem Sultan, Tanganyka dem Völkerbund entriſſen wer⸗ den. Wer kaenn Großbritannien aufhalten? Keine Macht wird dagegen etwas einzuwenden haben und es kann doch auch unter der Maske des Bundes der Regierenden gemacht werden, ohne tat⸗ ſächliche Annektionen. Auf dem Papier kann die gegenwärtige Lage aufrecht erhalten werden. Dieſe Gedankengänge der Imperialiſten von Kenha ſtellen die ſchärfſte Richtung bezüglich der Annektion des früheren Deutſch⸗ Oſtafrika dar. Ihnen tritt eine Anzahl nüchterner Kolonialkriti⸗ ker entgegen, die ſagen, wenn Kenya ſo wie bisher ſeinen Weg weiter geht, wird es in 100 Jahren ein zweites Indien mit ſtar⸗ zen Homeruletendenzen werden. Sie treten ganz entſchieden da⸗ für ein, daß ſowohl Sanzibar, wie auch Tanganyka getrennt und nach Geſichtspunkten der neuſten Erfahrungen verwaltet werden müſſe. In der Kritik und öffentlichen Debatte über die Verhältniſſe und die Zukunft des Tanganhkaterritoriums haben ſie ſich der faſt allgemein in England, d. h. auch in den gebildeten Kreiſen verbrei⸗ teten Auffaſſung genähert. Dieſe kann man etwa auf folgende Formel bringen:„Wir Engländer haben das Mandat über das Tanganykaterritorium übernommen, um die Eingeborenen unter unſeren Schutz zu nehmen. Lloyd George und andere haben uns Darauf verpflichtet.“ Großbritannien hat erklärt, daß es Deutſch⸗ Oſtafrika nicht als ſein Eigentum betrachtet, ſondern es ver⸗ waltet es nur im Intereſſe der Afrikaner, und zwar ſo wie es in dem Völkerbund vorgeſehen iſt.„uns Engländern wurde das Man⸗ dat übergehen. Wir haben die Aufgabe übernommen und haben in dieſem Sinne gute Arbeit vollbracht.“ Geld iſt knapp. Aber Sir Horace Byatt und ſein Stab können ſtolz auf ihr Werk ſein. das zu vollenden ſie ſich vorgenommen haben. Die Eingeborenen in Tanganyka genießen Freizügigkeit. Mit Ausnahme der einge⸗ borenen Beamten und der Arbeiter in den Köſtenſtädten ſind ſie alle dankbar, daß ſie von dem Deutſchen befreit ſind. 121 Die eingeborenen Beamten ſind nicht zufrieden. Sie haben nicht mehr die Macht, die Eingeborenen zu unterdrücken, was die Deutſchen zu⸗ ließen und das Geſchäft iſt ſo flau, da das Geld nicht mehr ſo leicht zu verdienen iſt, wie in den Vorkriegszeiten. Es iſt wahr, daß einige Deutſche, trotzdem ſie gegen uns gekämpft haben, zurück⸗ find, und daß einige Engländer, die das Aufgeben des eutſchen Arbeitszwanges beklagen, einen gewiſſen Enthuſiasmus entfachen in Erinnerung an die guten alten Tage. Die übrigeg aber ſind froh. daß ſie unter britiſcher Herrſchaft ſind. Alles in allem muß geſagt werden, daß das Tanganykagebiet im Geiſte des Völkerbundes regiert wird, und daß die Eingeborenen damit zu⸗ frieden ſind. Wenn durch Generationen dieſe Richtlinien innege⸗ halten werden, wird das Tanganykaterritorium in einer Weiſe 9 wie es ſich die heutigen Kritiker nicht haben träumen laſſen. So ſieht die Debatte über die Mandatsfrage für das einſed⸗ Deutſch⸗Oſtafrika in England in ihren weſentlichſten Grundzügen aus. Wer richtig zwiſchen den Zeilen zu leſen verſteht, und die Engländer kennt, wird daraus ſchließen, daß ſie keineswegs heute daran denken, das Mandat über das Tanganhkaterritorium abzu⸗ geben. In dieſem Zuſammenhang gegen die der Engländer zu polemiſieren, hätte keinen Zweck. Der Zweck dieſer Zeilen ſollte vielmehr der ſein, die gedankliche Einſtellung der Engländer in der oſtafrikaniſchen Mandatsfrage in ihren weſentlichen Zügen zu ſchil⸗ dern, um Material für eine deutſche Werbearbeit zu Gunſten der Rückgabe Deutſch⸗Oſtafrikas zu liefern, die nüchtern genug iſt, um den hier geſchilderten tatſächlichen Verhältniſſen Rechnung zu tragen. Die Jeppelinoffiziere in New⸗Jork Dr. Eckener mit der„Skadlfreiheit“ beliehen Newyork, 19. Okt. Am Samstag fand der feierliche Em⸗ pfang der Zeppelin⸗Offiziere im Rewyorker Rat⸗ hauſe ſtatt. Als ſie mittags, bei ſtrahlendem Sonnenſchein, be⸗ gleitet von einer Eskorte Polizeimannſchaften auf Motorrädern, vor dem Newyorker Rathauſe vorfuhren, bereitete ihnen eine große Menſchenmenge große Opationen. Nachdem die Herren den Leitern der Newyorker Stadtverwaltung vorgeſtellt waren, ergriff Bürgermeiſter Hylan das Wort zu einer längeren Anſprache, in der er u. a. ſagte: Die Freundſchaft für Deutſchland ſei doppelt ſchnell wieder erwacht, ſchon weil ſich Deutſche unter den Anſiedlern des Landes befunden haben und weil eine Reihe von beſten Bürgern des Staates aus ihnen hervorgegangen iſt. Der Charakter des Amerikaners iſt durch deutſche Tugen⸗ den und Begabungen noch ſtets bereichert worden. Sodann wurde Dr. Eckener von Hylan mit der„Stadt⸗ freiheit“ beliehen. Dr. Eckener dankte für den über Erwarten herzlichen Empfang, den die Zeppelin⸗Deutſchen überall, wo ſie bis⸗ her in Amerika erſchienen ſeien, gefunden haben. Danach wurde den deutſchen Luftfahrern von dem Deutſchen Verein Amerikas im Fifth⸗Avenue⸗Gebäude ein Frühſtück gegeben, bei dem begei⸗ ſterte Reden gehalten wurden. 0 Der Kampf um die Werft Der Newyorker Korreſpondent des„B T. drehtet ſeinem Blatt: Von zuverläſſiger Seite erfahre er, daß in unmit⸗ telbar beteiligten Kreiſen der Vereinigten Staaten eine völlige Veränderung der Sachlage hinſichtlich des künftigen Schickſals der Friedrichshafener Werft erwartet werde. Den betr. Stellen lagen Berichte vor, die beſagten, daß das einflußreichſte franzöſiſche Unternehmen für private Luft⸗ ſchiffahrt, die„Sociéèté anonyme de navigation aérionne“, die ſchon vor einer Reihe von Monaten mit den Friedrichshafener Werken Geſchäftsverbindungen aufgenommen hatte, im Begriff ſtehe, bei der franzöſiſchen Regierung Schritte zu unternehmen. die mindeſtens eine Hinausſchiebung des Termins be⸗ wirken ſollten, der für die Niederreißung der Halle in Fried⸗ richshafen vorgeſehen ſei. Die intereſſierten Kreiſe Englands ſeien ebenfalls die informellem Wege bemüht, ein Zugeſtändnis Frankreichs in dieſer Richtung herbeizuführen. Die franzöſiſche Ge⸗ ſellſchaft werde geltend machen, daß ihre eigenen Intereſſen ſelbſt ſtark in Mitleidenſchaft gezogen würden, falls durch eine Nieder⸗ legung der Friedrichshafener Zeppelinwerke der Vertrag mit dem Zeppelinluftſchiffbau illuſoriſch gemacht würde. * ** Eine ſtürmiſche Fahrt der„Shenandoah“ Tacoma(Waſh.), 18. Okt. Die„Shenandoah“ hat den Flug der Weſtküſte der Vereinigten Staaten entlang vollen⸗ det, nachdem ſie einen der ſchwerſten Stürme durchgemacht hatte, die jemals in dieſer Gegend getobt haben. Sie wurde ge⸗ zwungen, ſich vor dem Sturme bis zu 8 Kilometer auf die See hinauszuflüchten, wo die Gewalt des Windes geringer war. Durch den Kampf gegen den Sturm war ſie zu einem größeren Benzinver⸗ brauch gezwungen. Der Kapitän Landstowne hatte eine zeit⸗ lang erwogen, nach San Diego zurückzukehcen, da er befürch⸗ tete, er würde ſein Ziel nicht etreichen können. Tſchechiſche Wirtſchaſt ſe Berlin. 19. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Dder Prager Landesverwaltungsausſchuß kam. wie die„Voſſ. Zta.“ meldet, einer neuen aroßen Beſtechunasaffäre auf die Spur. Es handelt ſich um Landesingenieure der elektriſchen Abtei⸗ lung, von denen der eine, Joſef Machac, ſoweit bis jetzt erwieſen, .2 Mill. Tſchechokronen Beſtechunasgelder erhielt. Unter dem aleichen Verdacht und als Mitſchuldige wurden noch drei andere Ingenieure dem Strafrichter zugeführt. Boulevard-Märchen Paris, 20. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Die Pariſer Blätter veröffentlichen eine myſteriöſe Geſchichte aus Nan⸗ les, in der davon die Rede iſt, daß ein deutſcher Viermaſter namens„Pola“. der von der franzöſiſchen Handelsmarine in Ham⸗ bura beſtellt worden war. ein Torpedogeſchoß verborgen hatte. Bei der Lieferung dieſes Viermaſters hat man dieſes Geſchoß dort gefunden. Es ſoll natürlich deutſchen Urſprungs ſein. Die Blätter behaupten, daß es ſich um einen Anſchlag handelt, der wahrſchein⸗ lich im Einverſtändnis mit gewiſſen Hamburger Nationaliſten aus⸗ geführt werden ſollte, die ärgerlich ſeien. daß dieſes Schiff für Frank⸗ reich beſtimmt ſei. Das Ende der Tſchekiangarmee (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai. 19. Okt. die Tſchekiangtruppen gehen lanaſam zurück. Sie werden abgeſchnitten und umzingelt undentwaffnet. Der Rückzug hat inzwiſchen zu ardßeren Zer⸗ ſtörungae n geführt, ſo daß die Dörfer Nanzing und Wuſuna in Flammen aufaingen, und in allen Ortſchaften bis in die Vorſtädte von Schanahai hinein wird von flüchtenden Soldaten ſowohl wie von den Verfolgern geraubt und geplündert. Die Landbevölke⸗ rung. ſoweit ſie nicht geflüchtet iſt, ſieht der Zerſtörung ihrer Habe mit fataliſtiſchem Gleichmut zu, rächt ſich ſedoch. wenn ſie einen ver⸗ ſprenaten Soldaten finden, den ſie erbarmungslos niedermetzeln. Sun⸗Tſchung⸗ffang. der jetzt in Schanghai herrſcht, hat ſedem Tſchekianaſoldaten zehn Dollar für die Heimreiſe angeboten. Das neue ſchweoͤiſche Kabinett Die neue, rein ſozialdemokratiſche ſchwediſche Re gie⸗ run g. die ernannt wurde, hat folgende Zuſammenſetzung: Miniſter⸗ präſident B ranti ng, Auswärtiges Oſten Unden, Juſtiz T. Nothin, Wehrminiſterium P. A. Hanſſon, Soziales Guſtav Moeller, Verkehr Victor Larſſon, Finanzen T. W. Thorſ⸗ ſon, Kultus Olaf Olſſon, Landwirtſchaft Spen Linders, Haa⸗ del R. Sandler, ohne Portefeuille Ernſt Wigforß und K. S. Levinſon. Mit Ausnahme der Abgeordneten Moeller, Larſſon, Wigforß und des bisherigen Staatsſekretärs im Wahrminiſterium Levinſon gehören ſämtliche Mitglieder des neuen Kabinetts dem früheren Miniſterium Branting an. der prozeß gegen die Organiſation C — Berlin, 20. Okt.(Von unſ. Berl. Büro). Am 22. Oktober beginnt, wie aus Leipzig gemeldet wird, vor dem Staatsge⸗ richtshof zum Schutze der Republik der auf drei Tage berechnete Prozeß gegen Mitglieder der Organiſation Conſul. Unter den 24 Angeklagten, die ſich aus ehemaligen Offizieren. Studenten und kaufmänniſchen Angeſtellten zuſammenſetzen, und die größten⸗ teils in München anſäſſig ſind, befinden ſich mehrere bekannte rechts⸗ radikale Perſönlichkeiten. u. a. Hauptmann Hoffmann, v. Kil⸗ linger, Kornettenkapitän a. D. von Abendroth und Freiherr edlitz⸗Neukirch. Die Anklage wird von Staatsanwaltſchaftsrat iethammer vertreten. 15 Badiſche Politik parteitag der badiſchen demokraten Am Samstag und Sonntag tagte in Offenburg die ordent⸗ liche Landesverſammlung der deutſchen demokratiſchen Par⸗ tei in Baden. In der Sitzung des erweiterten Landesausſchuſſes am Samstag vorm. erſtattete der Vorſitzende der Landtagsfraktion Abg. Dr. Glockner Bericht über die Tätigkeit des Landtages und die Stellungnahme der deutſchen demokratiſchen Landtagsfraktion. Der Redner befaßte ſich eingehend mit den verſchiedenen geſetzgeberiſchen Aufgaben der badiſchen Volksvertretung, insbeſondere mit dem Er⸗ mächtigungsgeſetz, dem Gebäudeſonderſteuergeſetz und der Aufhebung des Arbeitsminiſteriums. Abg. Freudenberg ſprach über die Lage der deutſchen Wirtſchaft und die Stellung der deutſchen demo⸗ kratiſchen Partei zu den Problemen unſeres Wirtſchaftslebens. Die ordentliche Landesverſammlung wurde nachmittags durch den Parteivorſitzenden, Abg. Hummel eröffnet. Reichstagsabg. a. D. Dietrich berichtete über die Innenpolitik. Einleitend gab er ſeiner Freude darüber Ausdruck, daß die Stadt Offenburg, das Herz Badens, wieder von der Beſatzung frei ſei. Die politiſche Lage im Reich ſei ſo verworren, daß ſelbſt ein Abgeordneter, der mitten in den Ver⸗ handlungen ſteht, ſie kaum mehr überſehen könne. Die demokratiſche Reichstagsfraktion ſtehe auf dem Standpunkt, daß kein Grund vor⸗ gelegen habe, das gegenwärtige Kabinett zu ändern. Anſchließend — verbreitete ſich der Redner über die Arbeiten des Reichstages auf dem Gebieke der Landwirtſchaft, der Beamtenbeſoldung, der Auf⸗ wertung und ſtellte dann feſt, daß die heutige Steuerlaſt unerträglich ſei und daß es nicht heißen dürfe, neue Steuern. Von einem Preis⸗ abbau könne nur dann die Rede ſein, wenn auf dem Gebiete des Steuerweſens eine Vereinfachung und Verbilligung eintreten werde. Zum Schluß erklärte der Redner, die Deutſche demokratiſche Partel mache keine ſinnlos negierende Oppoſition, ſondern eine praktiſche Oppoſition, wenn ſie nicht mehr in der Regierung ſein werde. Reichstagsabgeordneter Dr. Haas ſprach über die Außenpolitik. Durch die Annahme des Dawes⸗Gutachtens ſei die Einheit des Reiches gerettet und außerdem deutſches Land vom Feinde befreit. Ein Bürgerblock, d. h. eine einſeitige Erweiterung der Reichsregierung nach rechts ſei aus außenpolitiſchen Gründen unmöglich. Wenn wir in der Außenpolitik vorwärts kommen wollen, dann können wir dies nur beim klaren Bekenntnis zur Republit. Erfolgreiche verhandlungen in Koblenz Nach einer Drahtung aus Koblenz iſt nach langen Verhand⸗ lungen am 19. Oktober zwiſchen der deutſchen Abordnung und der Rheinlandkommiſſion ein Abkommen über die Rückgabe der Zölle, Forſt⸗ und Domänenverwaltungen erzielt worden. Danach gehen dieſe Verwaltungen mit dem 21. Oktober wieder in deutſche Hände über. Am gleichen Tage werden die Ein⸗ und Ausfuhrämter in Ems und Düſſeldorf ihre Tätigkeit ein⸗ ſtellen, ſodaß vom 21. Oktober an die Ein⸗ und Ausfuhrbewilligung ausſchließlich von den zuſtändigen deutſchen Stellen erteilt werden. Bezüglich der ſchwebenden Forderungen und der laufenden Verträge murde eine Vereinbarung getroffen. Bei den Verhandlungen waren beide Teile von dem Beſtreben geleitet, im Sinne des Londoner Ab⸗ kommens möglichſt„tabula rasa“ mit der Vergangen⸗ heit zu machen und zur Wiederherſtellung normaler Zuſtände im beſetzten Gebiet beizutragen. 15 5 Deutſches Reich Der Jall Loeb 57 Der thüringiſche Landtag beſchloß nach langer und ſtür⸗ miſcher Debatte die Einſetzung eines Unterſuchungsaus⸗ ſchuſſes für den Fall des ehemaligen Präſidenten der Thüringiſchen Staatsbank Loeb. Vorher hatte der Leiter der Demokraten eine ſcharfe Erklärung gegen die Regierung abgegeben. Dr. Nobert Faberr *Magdeburg, 20. Okt. Am Samstag iſt der Verleger der „Magdeburgiſchen Zeitung“, Dr. Faber geſtorben. Er hat kein hohes Alter erreicht: 55 Jahre. Von 1912 bis 1921 war er Vor⸗ ſitzender des Vereins Deutſcher Zeitungsverleger. Unter ſeinen Be⸗ rufsgenoſſen und auch weit darüber hinaus erfreute er ſich des größten Anſehens. Der Verein Deutſcher Zeitungsverleger ernannte ihn 1921 zu ſeinem Ehrenmitglied. Die kommuniſtiſche Paßfabrif e Berlin, 20. Okt. muniſtiſchen Paßfälſcherzentrale gefundenen Gegen⸗ ſtände wurden im Berliner Polizeipräſidium am Sametag Mitglie⸗ dern der Preſſe gezeigt. Intereſſant iſt, daß in dem beſchlag⸗ nahmten Schranke, in dem alle dieſe Sachen aufbewahrt wurden, Mappen mit der Aufſchrift„Konſulate“ enthalten waren. Die Mappen enthalten Adreſſen und Auskünfte ſämtlicher ausländiſchen Konſulate in Berlin über Einreiſebedingungen uſw. In der Regi⸗ ſtratur dieſer Zentrale befinden ſich 662 Namen von Perſonen, denen falſche Päſſe ausgeſtellt wurden, durch die Bank Mitglieder der Kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands. Der Schrank enthält auch 40 Flaſchen, die mit den verſchiedenſten Chemikalien gefüllt ſind. Dieſe dienten dazu, die Päſſe unauffällig zu fälſchen. Die Paßfälſchertätigkeit wurde ſozuſagen„ehrenamtlich“, zu deutſch unentgeltlich und im Intereſſe der Kommuniſtiſchen Partei ausgeübt. Diee Zntrale hat ausſchließlich im Dienſte der Kommuniſtiſchen Partei geſtanden. Letzte Meldungen General Calles auf der Heimreiſe Paris, 20. Okt. Der zukünftige Präſident von Mexiko, General Calles, hat am Samstg Paris verlaſſen und ſich nach Cher⸗ bourg begeben. Von dort ſchifft er ſich über Newyork, wo er ſich einige Tage aufhalten wird, nach ſeiner Heimat ein. Die Beiſetzung Anakole Frances Paris, 19. Okt. Die Beiſetzung Anatole Frances ge⸗ ſtaltete ſich geſtern zu einer großartigen nationalen Feier. Dem Sarge folgten der Staatspräſident Doumergue, alle Mit⸗ er b 4 — zahlreiche Abgeordnete und Senatoren, die meiſten Mitglieder des diplomatiſchen Korps und ſonſtige Notablitäten aus Paris, der Pro⸗ vinz und dem Auslande. Beſonders bemerkt wurde der frühere Miniſterpräſident Caillaux. Die Witwe des Schriftſtellers ging an der Seite e Das Leben und das ſchriftſtelleriſche Wirken des Verſtorbenen wurde von mehreren Rednern verherrlicht. Ein deutſches Transatlantik-Kabel (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 19. Okt. Der Aufſichtsratsvorſitzende der Com⸗ merce Kabel Co., Macky, teilt mit, daß ſeine Geſellſchaft mit der Deutſch⸗Atlantiſchen Telegraphengeſellſchaft ein Abkommen wegen Herſtellung eines direkten Kabels zwiſchen Deutſch⸗ land und Amerika abgeſchloſſen habe. Die Enden des Kabels beider Geſellſchaften ſollen auf den Azoren mit einander ver⸗ bunden werden. London, 19. Okt. Wie jetzt offiziell bekannt wird, wird im Jahre 1925 eine vierte Expedition zur Beſteigung des Mount Evereſt unternommen werden. Wien, 20. Okt. Das Befinden Paſitſchs ſoll ſich, wie der Neuen Freien Preſſe“ aus Belgrad mitgeteilt wird, bedenklich ver⸗ ſchlechtert haben. Rom, 20. Okt. In der Nähe von Meſſina wurden in der Nacht von Freitag auf Samstag zwei ſtarke Erdſtöße verſpürt. Die in Panik verſetzte Bevölkerung brachte die Nacht im Freien zu. Die Beben richteten keinerlei Schaden an. (Von unſ. Berl. Büro.) Die in der kom⸗ glieder der Regierung, die Präſidenten von Kammer und Senat, 1 Monkag, den 20. Oktober 1924 Neur Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Rusgabe) 3. Seife. Nr. 487 S rt n Paris Berlin Tennis Boruſſia ſchlägt Ciub Francalſe paris mit:1— Aeberraſchungen in faſt allen Kreiſen Ddeutſchlands. v. f. N. Mannheim ſpielt unentſchieden gegen Pirmaſens— Nürnberg und Fürth ſpielen ebenfalls unentſchieden Tennis Boruſſia Berlin— Club Francaiſe Paris:1 Berlin ſchlägt die Franzoſen mit 3: 1.— Gute Aufnahme der Deutſchen. Paris, 19. Okt.(Eig. Ber.) Die Pariſer Buffalo⸗Bahn war heute der Schauplatz, auf dem nach langer Unterbrechung die ſportlichen Beziehungen zwiſchen Deutſchland und Frankreich wieder aufgenommen wurden. Die Ber⸗ liner Fußballmannſchaft, die einer Einladung des Club France Paris gefolgt war, fand bei den 8000 Zuſchauern, die ſich zu dem Spiel eingefunden hatten eine ausgezeichnete Aufnahme Die Deutſchen wurden beim Betreten des Platzes mit herzlichem Beifall begrüßt. Zu einer begeiſterten Kundgbung geſtaltete ſich der Augenblick, wo ein Vertreter des franzöſiſchen Fußballverbandes der deutſchen Mann⸗ ſchaft ein Erinnerungsbanner überreichte. Der Kampf, der ſchnell und fair durchgeführt wurde, war das Spiel zweier Syſteme. Vei den Franzoſen Einzelleiſtungen und ſchnelle Durchbrüche, bei den Berlinern prachtvolles Zuſammenſpiel mit techniſchen Feinheiten. Beſonders zeichnete ſich bei den Ber⸗ linern die Läuferreihe aus, in der Eſchenlohr, Lux und Gläsner glänzten, aber auch die Verteidigung im Verein mit dem Torwart bot imponierende Leiſtungen. Von den Stürmern konnte am beſten der Linksgußen und der Halbrechte Schröder gefallen, auf deſſen Konto die beiden Tore in der erſten Halbzeit zu ſetzen ſind. Bei den Franzoſen gefiel der ſchnelle und ſchußfreudige Innen⸗ ſturm. während ſich die Läuferreihe bis zum Schluß wacker hielt. Die beiden Tore der Berliner konnte der Torwart nicht halten. Bis zur Pauſe errang Berlin zwei Tore, denen die Franzoſen nichts ent⸗ gegenſetzen konnten. In der zweiten Hälfte konnten die Pariſer eine Zeitlang drängen, ohne jedoch bei dem guten Berliner Torwart etwas anbringen zu können. Kurz vor Schluß mußte Schröder nach einem Zuſammen⸗ prall ausſcheiden, aber auch mit 10 Mann hielten die Deutſchen das Spiel völlig offen. * Eine Ueberraſchung im Nheinbezirk V f. R. Mannheim— J. C. Pirmaſens:1(:0) Ecken:2 Die Raſenſpieler, die man nach ihrem alänzenden Start ſchon vielfach als künftigen Meiſter des Rheinbezirks bezeichnete, mußten geſtern ihrem Geaner aus der Hinterpfalz, trotz ihres um eine Klaſſe beſſeren Feldſpieles einen Punkt überlaſſen. V. f. R. verfiel wieder in den alten Fehler, den man in den letzten Jahren immer von neuem bei der 1. Mannſchaft beobachten konnte, daß ſie einen eifri⸗ gen, in der Spielkultur unterlegenen Gegner zu leicht nahm. So war es auch geſtern. Nur durch einen ſeltenen Elan und eine unbeugſame Zähiakeit erkämpfte ſich Pirmaſens den einen Punkt. Es war ein überaus harter Kampf, der vor ungefähr 2000 Zuſchauern mit lei⸗ denſchaftlicher Erregung verfolgt wurde und der von dem Schieds⸗ richter. Herrn Weingartner⸗Offenbach, trotzdem aut geleitet wurde Ihm ſtellten ſich die Platzherren in bekannter Aufſtellung mit Hügel Engelhardt Freiländer: Bleß Deſchner Au: Höger Fleiſchmann Herberger Berk Meißner während Pirmaſens folgende Elf zur Stelle hatte: Fiſcher Brödel Hergert Schreiner II Joſt Schreiner 1 Buchholz Herbſt: Babo German Schaub Mit dem Anſpiele von V. f. R. entwickelte ſich ein flotter, lebhaf⸗ ter Kampf und gleich mußte ſchon Schaub rettend einareifen. Einen Durchbruch Fiſchers machte die alänzende V. f..⸗Verteidigung zu Nichte. Meißner legte die 1. Ecke für die Raſenſpieler ſchön vor, Schaub war auf der Hut und rettet fein. Wiederum kam Meißner aut durch, ſein Schuß prallte an der Latte ab und ſchuf vor dem Gäſtetor noch einige gefährliche Augenblicke, die aber bald geklärt wurden, denn der Ball verlief ſich im Aus. Ein ſchöner Flankenlaut Herbergers brachte eine brenzliche Situation, doch in Tornähe zögerte er mit dem Schuſſe und ſchon hatte Schaub die Gefahr beſeitigt. V. f. R. gewann mehr und mehr an Boden. Fleiſchmann ließ aber die alänzende Chance aus und ſchoß freiſtehend übers Tor. Ebenſo alng ein mächtiger Weitſchuß, der günſtia ſchien. von Deſchner getre⸗ ten— daneben. Auch Pirmaſens leate ſich nun forſch ins Zeua kann jedoch durch die Schußunſicherheit des Sturmes keinen Ball anbrin⸗ gen. Fleiſchmann erarbeitete die 2. Ecke für ſeinen Verein, die reſul⸗ tatlos verlief. Eine ſelten ſchöne Gelegenheit ließen auch die Pir⸗ maſenſer aus, indem ſie einen Strafſtoß nicht verwerten konnten. Nun hielten ſich beide Parteien die Wage, die Mannſchaften ziemlich gleich im Kampfesgeiſt. Eine 3. Ecke für V. f. R. endete hinter dem Tore, während Fleiſchmann eine qünſtige Gelegenheit ſcharf, ader knapp daneben ſchoß. Mit dem Nahen der Halbzeit drangen die Raſenſpieler ſtark auf Erfola, doch nichts wollte gelingen, ſelbſt der Strafſtoß, den Höger aut plazierte, brachte nichts ein und torlos wech⸗ ſelte man nach ergebnisloſer 4. Ecke für V. f. R. die Seiten. Die 2. Halbzeit brachte weiter offenes Feldſpiel; ja der Kampfes⸗ mut und Siegeswillen der Hinterpfälzer war nicht zu brechen, es ſollte ſich gar bald zeigen, wie feſt ſie hierin waren. Ein gut ein⸗ geleiteter Angriff von Heger brachte die 4. Ecke, die übers Tor ge⸗ ſchoſſen wurde. Gleich darauf erzwang Fiſcher die 1. Ecke für Pir⸗ maſens, welche ebenfalls reſultatlos verlief. In flottem Tempo ſtreb⸗ ten die Raſenſpieler einer Entſcheldung zu, doch das Verhängnis kam auf leichten Füßen. Unerwartet kam Pirmaſens durch Schrei⸗ ner II zum Führungstore. Die Platzherren gingen nun mit er⸗ neutem Eifer ans Werk; allen voran Meißner, der auch bald eine Flanke plaziert einſchießen kann, unhaltbar für Schaub:1. Auch die 2. Ecke der Gäſte endete durch Kopfball Deſchners ins Aus. Noch eine günſtige Gelegenheit zum Siege hatte V. f. R. Höger konnte im geeigneten Moment das leere Tore nicht finden. Weiter verſchörfte ſich das Tempo und Höger muß infolge Verletzung unge⸗ fähr 10 Minuten vor Schluß ausſcheiden. Der Schlußpiff erſt be⸗ endigte das hartnäckige Ringen mit dem unentſchidenen Reſultat:1. Die Pirmaſenſer konnten ſehr gut durch ihren entſchloſſenen Kampfgeiſt und beharrlichen Siesgewillen gefallen. Ol sturm zu zerfahren ſpielte, um Erfolge zu erringen, zeichnete ſich die Läuferreihe durch gute Zuſammenarbeit mit der Verteidigung Pun Dieſe war glänzend beſtellt und hat Pirmaſens den einen unkt gerettet. B. f. R. kämpfte wohl mit zäher Energie; jedoch ſchienen ſie in der 1. Halbzeit den Ernſt der Lage nicht zu faſſen. Die Unbedacht⸗ ſamkeit der Verteidigung hatte das eine Tor verſchenkt. Hervorge⸗ zuheben ſind Deſchner, der nebſt Au und Bleß in glänzender Form war. Im Sturme haperte es oft ſehr und der rechte Flügel konnte gar nicht gefallen, allein Meißner und Herberger bewieſen ihre wah⸗ res Können. Tabelle des Rheinbezirks Spiele: gew.: unent.: verl. 4 3 7 Punkte: Tore 10:3 4: Vereine: B. f. R. Mannheim .f L. Neckarau Sbort.. rden d „u. Turnv. Mannh.⸗Waldh. Pbänir Ludwigshafen 5 Pfalz Ludwigshafen 8 C. Pirma ens „f. T. u, R. Feudenheim 1 7 2 es ο ο 11142 2 8 2 218 dg es e c 3 3 9 6 3 8 1 en ο n — 7 Obwohl der drängen die Gäſte in ihre Spielhälfte. Neckarhauſen— Mannheimer Fußballklub 0s:3 Obiges Treffen, das man als Spaziergang der Lindenhöſer vor⸗ ausſagte, geſtaltete ſich zu einem äußerſt hartnäckigen und erbitter ten Ringen, und nur mit der den Roten eigenen zähen Energie konnte der Sieg ſichergeſtellt werden. 08 hatte den Neuling zweifel⸗ los unterſchätzt, denn N. wehrte ſich mit Verzweiflung und es hätte nicht viel gefehlt und der Tabellenführer wöre um einen wertvollen Punkt gekommen. Allerdings muß berückſichtigt werden, daß 08 mit Erſatz für ſeine beiden Außerſtürmern Jöſt und Altmann in den Kampf trat, ſo daß der Sturm nicht ganz aktionsfähig war. Der Schwerpunkt des 08⸗Angriffes konzentrierte ſich deshalb um das Innentrio. Nach Anſtoß ſetzt ſofort ein unheimliches Tempo ein, das auch bis zum Schlußpfiff anhielt. Beide Gegner wechſeln mit wunder⸗ vollen Angriffen, allmählich macht ſich eine leichte Ueberlegenheit 08˙5 bemerkbar, doch die Verteidigung N. erweißt ſich als ſchwer zu nehmendes Hindernis. Bei einem Vorſtoß Neckarhauſens ſetzt der Mittelſtürmer einen wuchtigen Schuß an die Latte, den Nac ſchuß hält Spahr mit Bravour. Anſchließend raſt Achtſtetter mit dem Leder davon, gibt vor dem Tore an Dolland, deſſen Schuß der Tor⸗ wart nur zur Ecke ablenken kann. Dieſe wird gut getreten. Teufel köpft zu Dolland, der aus der Luft unhaltbar einſendet. Neckar⸗ hauſen läßt ſich nicht entmutigen, der.⸗Außen bringt den Ball im⸗ mer wieder vor Spahrs Kaſten, es entſteht eine brenzliche Situa⸗ tion, bis Wieland Philipp auf der Torlinie durch befreienden Schlag klärt. Im Gegenangriff wird Dolland im Strafraum unfair gelegt, den diktierten Elfmeter, von Wieland Georg getreten, hält er Torwart glänzend. Neckarauſen iſt jetzt einige Zeit überlegen;: der Mittelſtürmer ſchießt aus allen Lagen und ſo muß Spahr in der 30. Minute den Ball aus dem Netze holen. Mit:1 werden die Seiten gewechſelt. Das Spiel nimmt immer ſchärfere Formen an, der rechte Verteidiger Neckarhauſens, der ſich vorher ſchon zu Tätlichkeiten gegen einen Zuſchauer hinreißen ließ, muß nach rohem Spiel gegen Dolland auf Geheiß des Schiedsrichters, gegen den er eine drohende Haltung einnimmt, das Feld verlaſſen. 08 liegt jetzt feſt in des Gegners Hälfte, die Schüſſe praſſeln nur ſo auf Neckarhauſens Tor, da gibt in der 10. Minute Edelblut durch wunderbaren Fern⸗ ſchuß ſeinem Verein wiederum die Führung, dem Dolland gleich darauf auf ſchöne Vorlage Teufels den 3. Treffer anreiht. Mit Auf⸗ bietung der letzten Kraft ſetzt Neckarhauſen zum Endſpurt ein. An⸗ griff auf Angriff rollt an das Gäſte Tor, die einige bange Minuten haben. Der Rechtsaußen N. flankt zur Mitte, der Bombenſchuß des Halbrechten geht Spahr unter dem Leibe ins Netz. 08 macht noch einige Anſtrengungen, das Ergebnis zu erhöhen, doch die ſichere Verteidigung N. macht jeden weiteren Erfolg zunichte. Der Schlußpfiff wirkt erlöſend. Neckarhauſen ſtellte eine äußerſt flünke energiſche Mannſchaft ins Feld, die noch manchem Gegner das Leben ſauer macht. Sicher werden noch etliche Punkte in N. bleiben. Der Sturm iſt vor dem Tore äußerſt gefährlich, das Zuſpiel und die Ballabgabe glänzend. Verteidigung ihrer Aufgabe gewachſen. Bei 08 machte ſich das Fehlen des Außenſtürmers, beſonders in der zmeiten Halbzeit bemerkbar. Der Innenſturm Teufel, Dolland, Achtſtetter(letzterer in der zweiten Halbzeit Verteidiger) blendend. In der Läuferreihe fiel Löſch ſtark ab. Die Verteidigung zeitweiſe etwas unſicher, bis Achtſtetter zurückgezogen wurde. M. St. * Union Neckarau— Spork⸗Club Käferkal:6 Dem Schiedsrichter, Herrn Klemm von(7, ſtellten ſich obige Mannſchaften auf dem Platze der Union Neckarau. Bereits in der 7. Minute geht Union durch ſchönen Schuß in Führung. Käfertal kann ſich zunächſt auf dem ſchlechten Voden nicht zurechtfinden. Allmählich jedoch gewinnen letztere die Oberhand und Halblinks kann eine Flanke unhaltbar zum Ausgleich verwandeln. Käfertals Linksaußen ſtellt 3 Minuten ſpäter durch Prachtſchuß die Partie auf:1. Käfertals Angriffe werden immer gefährlicher; Strubel gibt an Weber, der zum 3. Mal einſenden kann. Neckarau kommt nun wiederholt in Käftertals Tornähe, doch die Verteidigung klärt. Union erzwingt nacheinander 3 Ecken, die nichts einbringen. Auf der Gegenſeite verfehlt ein feiner Schuß knapp ſein Ziel. Käfer⸗ tal erzwingt eine Ecke; der Neckrrauer Verteidiger macht Hände und der Schiedsrichter diktiert 11 Meter, den Helfinger zum 4. Tor verwandelt. In der Folge liegt Käfertal weiter mächtig im Angriff, doch die beſtgemeinten Schüſſe verfehlen knapp ihr Ziel. Die Käfertaler Vertedigung leiſtet ſich einen groben Schnitzer, Neckarau kann die ſeltene Chance nicht ausnützen. Die Ausbeute iſt lediglich eine Ecke; der eine Verteidiger Käfertals wird ange⸗ ſchoſſen und der verhängte 11 Meter wird zum 2. Tor für Neckarau berwandelt, nachdem der Schiedsrichter ſchon 4 Minuten über die reguläre Spielzeit hinaus ſpielen leß. Nach Seitenwechſel iſt Käfertal weiterhin in Front doch der ſchlechte Boden macht der Mannſchaft viel zu ſchaffen. In der 20. Minute kommt ein ſcharfer Schuß auf das Neckarauer Netz und der Torwächter läßt den Ball aus den Händen in das Tor rollen, ſo die Partie auf.2 für Käfertal ſtellend. Neckarau legt nun mäch⸗ tig los, um das Ergebnis zu verbeſſern, es reicht jedoch nur ei⸗ ner ergebnisloſen Ecke. Kurz vor Schluß ſtellt der Mittelſturmer 85 1 80 9 5 in die linke obere Torecke, das Re⸗ ultat auf:6 für Käfertal, w bis i icht mehr geändert wird. 8 Beide Mannſchaften litten ſehr unter dem ſchlechten Platz, der ee dachn iic wetung 5 als einem Splelſeln. Kafertaf war j i eitaus die Der Schiedsri eeen eſſere Mannſchaft. Der Schiodsrichter 2. Mannſchaften 870 für Käfertal. * Einkracht— Mannheimer F. G. 13:1(:),(Ecken:1) Mit dem Anſtoß des Platzvereins tragen dieſe den Ball in des Gegners Hälfte, jedoch landet die linke Flante 5 Tor. Für 15 erſten Minuten aufgeregtes Spiel beiderſeits in der Feldmitte. Allmählich ſchält ſich eine leichte Ueberlegenheit Eintrachts heraus und verſchiedene gut vorgetragene Angriffe enden in den Händen des guten Torhüters von 1913 oder landen knapp neben deſſen Gehäuſe. 1913 kommt nur durchbruchsartig in des Gegners Hälfte; denn der Sturm findet keine durch ſeine Läuferreihe, die zu ſtark in der Verteidigung zu tun hat. Troßdem gelingt es den Gäſten im Verlauf eines Vorſtoßes, nachdem der Eintrachthüter bei einer un⸗ nötigen Fußabwehr den Ball verfehlt, denſelben einzudrücken und da⸗ e e Jebeh ic it Macht verſuchte Eintracht den „jedoch nichts geli igli d dae ee gelingt, lediglich 5 Eckbälle ſind Nach dem Wechſel erſtreben beide Parteien eine Verbeſſerung des Reſultats. Langſam übernehmen die das Kommando und 95 n dieſer i. 715 Eintracht durch ſeinen Halbrechten Fuchs, 155 ſich Pathepröng! urchſpielt, den Ausgleich. Nun hat 1913 nicht mehr zu beſtellen. Dauernd 100 der Gegner vor deren Tor, was jedoch nicht an der zahlreichen erteidigung abprallt, macht der gute Torhüter unſchädlich. Zum Schluß wird das Spiel offener, ohne daß es einer Partie ge⸗ lingt, noch ein zählbares Tor zu erzielen. Mit dem Schlußpfiff des korrekt leitenden Unparteiiſchen haben die Gegner die Punkte geteilt. 2. Mannſchaften 2·0 für Eintracht. 3. Mannſchaften:0 für Eintracht. Eintracht Jugend— Amicitia Viernheim Jugend:2. * Zugendmannſchaft V. f. R.— Pfalz Ludwigshafen:2(:2) Auf dem Brauereiſportplatze trafen ſich geſtern obige Mann⸗ ſchaften. Es war ein ſchönes Spiel, das ſich die beiden Gegner lie⸗ ferten. der jugendliche Pfälzer Sturm zeigte ſchöne Augen⸗ blicke und dürfte wohl der Ligaſturm von Pfalz ſeiner Jungmannen ſchneidigem Tempo ein wenig annehmen. V. f. R. konnte ſein Plus behaupten und gewann:2. 8. Fußball in Karlsruhe Karlsruher J. B.— B. f. B. Karlsruhe:1(21)(Ecken:3) Auch in der Kreisliga ſetzen die Widerſtände mit dem Fort⸗ ſchreiten der Kämpfe verſchärft ein, da die Spaltung in der Tabelle nach oben und unten langſam beginnt Bei der einſchneiden⸗ den Wichtigkeit des Abſchneidens der Vereine in den Berbands⸗ treffen der beiden oberen Klaſſen, die die Exiſtenzfrage ſcharf be⸗ rührt, iſt ein Einſetzen aller Mittel verſtändlich, aber deſe dürfen nicht in eine Form ausarten, die den Sporifreund abſtößt und den Sportgegnern immer wieder Waffen in die Hand gibt. Der durch hohe Ergebniſſe überraſchende.F. V. fand in dieſer Hinſicht auf dem gutbeſuchten.f..⸗Platz harten und auch unfafren Widerſtand, der ihn zwang, in gewiſſen Abſtänden den einen oder anderen Spieler infolge Verletzung geraume Zeit vom Felde zu ſchicken, was die Mannſchaft deprimierte und zu keinem rechten Schuß kommen ließ und nur mit Mühe und Not die Landung eines knappen Sieges ermöglichte. Zu Beginn zeigte K. F. V. deutliche Aufregung, doch ein über⸗ raſchend gut durchgeführter Kombinationsangriff bringt durch den Mittelſtürmer den erſten Erfolg..f. B geht ſcharf ins Zeug, legt den Hauptwert auf Störung und Deckung, was.F. V. verwirrt und auch zu Vorſtößen des.f. B. hinüberleitet. Dieſe ſpitzen ſich mit⸗ unter ſehr zu, doch der Innenſturm verſagt vor dem Tor und ein raſcher Gegenzug des.F. V. brint eine Ecke, in deken Anſchluß es dem Rechtsaußen gelingt, mit flachem Schuß das Ergebnis auf 20 zu ſtellen. Nun ſetzt.f. B. mit äußerſten Mitteln ein, vergibt aher ſichere Sachen, und erſt ein guter Schußz ſeines Rechtsaußen ſtellt kurz vor der Pauſe:1. Die Sache ſteht unklar und man iſt auf eine eventuelle Ueber⸗ raſchung gefaßt. Langſam kommt aber..V. ins Drängen, ſeßt aber bei zeitweiſer unheimlich ſcharſer Abwehr von.f. B. nicht durch. Als auch der K. F. V. Torwart bei einer allerdings ſehr ge⸗ fährlichen und gewagten Abwehrarbeit verletzt wird und den Platz verläßt, glaubt man an ein Aufholen des.f., doch hielt ſich der Erſatztorwart von K. F. V. ſehr gut und mit einem bis zum Schluß unſicheren und ſehr knappen Sieg hat letzterer eines ſeiner ſchwer⸗ ſten Spiele mit Not und Glück hinter ſich gebracht. Bei K..V. der Torwart, Mittelſtürmer und die Sturmflügel hervor zu heben. Bei.f. B. das Tordeckungs⸗Trio. Der Angriff mit Ausnahme der Flügel noch ſchwach. Unbedingt zu verurteilen iſt die ins unfaire und gefährliche gehende Spielweiſe, wie ſie.f. B. zeitweiſe durchbrechen ließ. Me Leitung hatte einen harten Stand, bemühte ſich aber ſachlich zu entfcheiden. Auguſt Müßle. Fußball in Bayern Sp. Vg. Fürth— 1860 München:2 F. V. Nürnberg— Wacker München:1 Bayern München— 1. F. C. Nürnbera:1 Teutonia München— Schwaben Ulm:2 * 1. Sp. Bg. Fürth— 1860 München:2 5000 Zuſchauer wurden am Sonntag Zeuge eines typiſchen Punktkampfes, deſſen Endergebnis für viele eine Ueberraſchung be⸗ 1 7 und doch der beiderſeitigen Spielſtärke vollkommen gerecht wird. Wobl hatte Sp. Va. Fürth, im ganzen genommen, mehr vom Spiel, dafür aber entſchädigte 1860 in den letzten 5 Minuten durch einen grandioſen Endſpurt. der innerhalb 3 Minuten den ſieges⸗ ſicheren Fürthern einen Punkt koſtete. 1860 München hielt, was man von der Mannſchaft erwartet hatte: ſie lieferte ein äußerſt raſches, auf Erfola ausgehendes Spiel und war von Anfana bis zum Schluß mit vollſtem Intereſſe bei der Sache. Die Elf kämpfte, trotzdem Fürth mit:0 in Front lag, mit unverminderter Eneraie weiter und hat verdiente Früchte geerntet. Ihr beſter Mann war der linke Verteidiger Rump. der ein ganz her⸗ vorragendes Können an den Tag leate. Die Läuferreihe war auf allen Plätzen tadellos beſetzt, und auch der Sturm zeigte gegen Schluß vortreffliche Zuſammenarbeit, wenn auch zuweilen das Fehlen von Piehler ſich ſtark bemerkbar machte. Sp. Va. Fürth erſchien in neuer Aufſtellung und lief zuweilen zu aroßer Form auf, allerdinas hat die Mannſchaft dadurch, daß ſie bereits mit:0 führte. das Spiel gegen Schluß zu von der leichten Seite genommen. ſo daß die beiden Erfolge für München dieſer Tat⸗ ſache zugeſprochen werden können. Bei Fürth ſpielte zum erſten Mal der ehemalige Kickers(Stuttgart) Mittelläufer Kraus, während Ha⸗ gen auf linksaußen ſtürmte und durch Kraus II exſetzt wurde. Des weiteren ſah man zum erſten Mal wieder Seiderer, der von ſeiner Verletzuna wieder hergeſtellt iſt. Die Mannſchaft war beſonders im Sturm vorzüalich in Verfaſſung. Franz hatte einen ausgezeichneten Taa. er war auch der Torſchütze der beiden Tore. In der Verteidi⸗ auna konnte Kraus J aganz aut gefallen, verdarb ſich aber viele Sym⸗ pathien durch unfaire Mätzchen. In der Verteidigung war Müller der beſte Römhild⸗Offenbach, der das Spiel leitete, erwies ſich als der geeianete Mann für dieſes ſcharfe Treffen, er wahrte ſtets die aroße Linie. hatte jedoch durch ſein rechtzeitiges eneraiſches Ein⸗ greifen den Kampf jederzeit ſicher in der Hand. Das Publikum zeigte ſich wieder im beſten Licht und verhielt ſich äußerſt diſzipliniert. Spielverlauf: Fürth beainnt den Kampf mit raſchen Vorſtößen und hat bereits in den erſten Minuten eine klare Torgelegenheit herausgearbeitet, aber Schußvech und zumteil auch ungenügendes gegenſeitiges Ver⸗ ſtändnis verhinderten jeden Erfola. So kommt z. B. Franz in der 18. Minute tadellos durch, aber Hagen und Kießlina verfehlen die feine Vorlage. In der 22. Minute zeigt Fürth im Sturm eine blen⸗ dende Kombination. Der Ball wandert von Franz zu Seiderer, kommt zu Kießlina, von dieſem an den inzwiſchen freigelaufenen Franz und dieſer ſchießt aus 15 Metern unheimlich ſcharf in die äußerſte linke Ecke ein. Jürth führt mit:0. Kraus ſpielt öfters unfair unnd wird verwarnt. Ein Strafſtaß für München landet in Gußners Händen. München und Fürths erſte Ecke werden abgewehrt. Kießling vergibt kurz vor der Pauſe noch eine feine Vorlage Seiderers. Mit:0 geht es in die Pauſe. Nach Wiederbeginn iſt München der angreifende Teil. In der 5. Minute verurſacht ein Angriff Carolis ein ziemliches Gedränge vor dem Fürther Kaſten, doch verſchießt ſchließlich der Münchener Linksaußen. In der 6. Minute hat Seiderer eine glatte Tor⸗ gelegenheit, ſtolpert jedoch wenige Meter vor dem Kaſten über den Ball. 1860 drängt nun zeitweiſe beängſtigend. Das Spiel wird immer ſchärfer und Herr Römhild muß wiederholt einſchreiten. Er verweiſt ſchließlich den Mittelläufer von München wecen unſport⸗ lichen Benehmens vom Spielfeld. Die 3. Ecke führt zum 2. Treffer für Fürth. Während 1913 mit dem erzielten Reſultat einen glücklichen Erfolg erzielte, hätte ein:1 für Eintracht dem Spielverlauft en prochen. Franz ſchießt unhaltbar ein. Die letzten 5 Minuben ſahen das Un⸗ erwartete: München ſetzt zu einem fabelhaften Endſpurt ein, der .᷑. Seite. Nr. 487 den unerwarteten Ausgleich zur Folge hatte. Nachdem ein Ball vomf Pfoſten abgeprallt war, kommt Faubel, der Münchener Halblinke, gut durch, gibt an Grimm weiter und dieſer erzielt aus 16 Metern den erſten Treffer. Vom Anſtoß weg kommt München, durch die Zuſchauer lebhaft angefeuert, abermals vor, Kraus verurſacht einen Fehlſchlaa und ehe noch die Läufer eingreifen können, hat Caroli durch einen Bombenſchuß den Ausgleich hergeſtellt. München wird am Schluß von den Zuſchauern rieſig gefeiert. F. B. Nürnberg— Wacker München:1 Einen überraſchenden Sieg erfocht am Sonntag der Nürnberger F. B. Er hat damit ſeine Stellung in der Tabelle bedeutend ver⸗ beſſert. Die Elf ſcheint ihre bisherige Kriſe überwunden zu haben und verſpricht wieder der hartäckige Gegner des Vorjahres zu wer⸗ den Nürnberg hatte zum erſten Mal wieder Lang zur Stelle, durch deſſen Einſtellung die fehlende Lücke im Sturm ausgeglichen wurde. Der Sturm zeigte im übrigen ausgezeichnete Leiſtungen, er hat durch ſeine Energie den Erfolg verdient. Verteidigung und Läufer⸗ reite konnten gefallen. 785 Wacker München war äußerſt nervös und verdarb ſich durch große Schußüunſicherheit und mangelnden Druck vor dem Tore zahl⸗ reiche günſtige Torgelegenheiten.— Als Schiedsrichter fungierte Munk⸗Feuerbach zur allgemeinen Zufriedenheit. Nürnberger F.., der im ganzen mehr im Angriff lag ols München, aing bereits in der 7. Minute durch Hausmann, der eine Fehlſchlag Klingſeis ausnützte, in Führung, doch konnte Wacker durch einen Schuß Huiras aus 60 Metern Entfernung, den Sindel leichtſinnigerweiſe paſſieren ließ, noch vor Halbzeit gleichziehen. Nach Wiederbeginn ſpielt Nürnbera ſtark auf Sieg und in der Mitte der Halbzeit gelang es auch dem Rechtsaußen, der eine Flanke Lanas direkt verwandelte, den ſieabringenden Treffer zu erzielen Von da ab verteidigte Nürnberg und es gelang ihm, bis zum Schluß den Sieg zu halten. Die Mannſchafk hat ſich damit an die 4. Stelle emporgearbeitet. 5 Weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Rheinbezirk Bezirksliga. Vif R. Mannheim— F. Cl. Pirmaſens:1 V. f. T. u. R. Ferdenheim— Pfalz Ludwigshafen:3 Sportvereinigung 98 Darmſtadt— Phönix Ludwigshafen:1 Kreisliga. Neckarkreis 1907 Mannheim— V. f. B. Waldhof:1 Vorwärts Mannheim— Hertha Mannheim:2 1908 Mannheim— Viktoria Neckarhauſen:2 Spielng. Plankſtadt— Vg. 1898 Schwetzingen:0 V. f. B. Heidelberg— Phönix Mannheim:0 Odenwaldkreis Olympia Lorſch— Amicitja 09 Viernheim 210 B. f. R. Bürſtadt— Tyo. Weinheim:0 Vorderpfalzkreis Union Ludwigshafen— 1904 Ludwigshafen:0 Spielog. Mundenheim— V. f. B. Frieſenheim:1 To. Spener— B. f. R. Oggersheim:0 Kicker⸗ Frankenthal— Tv. Frankenthal:4 Viktoria Herxheim— 1903 Ludwigshafen:1. Hinkerpfalzkreis V. B. Zweibrücken— 05 Pirmaſens 12 To. Kaſſersgautern— V. f. R. Pirmaſens:3 Piolz Pirmaſens— Ty. Niederauerbach:2 ſerslautern— Viktoria Mittelbexbach:1 lautern— Ty. Wieſentalerhof:3. Meiſterſchafts ſpiele Bezirk Bayern rh— München 1860:2 0 en— 1. F. C. Nürnberg 111 Nürnber.B.— Wacker München 2·1 Teutonia München— Schwaben Ulm:2 Bezirk Württemberg—Paden Kickers Stuttgart— V. f. R. Heilbronn 011 Freiburger F. C.—.C. Pforzheim:0 Sp. 06 Stuttgart—.C. Mühlburg:2* Mainbezirk Kickers Offenbach—.C. Bürgel:2 Hanau 93— F. S. V. Frankfurt:2 Helvetia Frankfurt— Eintracht Frankfurt 211 Union Niederrad— V. f. R. Frankfurt 01 171 Rheinheſſen⸗Saar .Gd. Höchſt— F. V. Saarbrücken:0 Saar 05— Sp. V. Wiesbaden:2 1. F. C. Idar— Boruſſia Neunkirchen:0 Bayern Kreisliga F. C. Fürth— F. V. Fürth.2 Eintracht Nürnberg— 1883 Nürnberg:5 7 Pfeil Närnberg— Bayern Erlangen 721 Franken Nürnberg— Bayern Nürnberg 310 Weſtdeutſchland Meiſterſchaftsſpiele der Gauliga Ruhrgau Gelſenkirchen 07— Eſſener S. V. 99:1 Dortmund 08— Langendreer 04:2 Preußen Eſſen—.C. Dortmund 95:0 B. f. B. Dortmund— B. V. Alteneſſen:2 M..V. Linden— T. S. V. Bochum 48:3 Arminia Maxten— Union Gelſenkirchen 0˙3 Niederrheingau .B. Duisburg 08— B. V. Beeck:0 Meiderich 06— Duisburg 99:0 Union Hamborn— Hamborn 07 12 2 Oderhauſen⸗Styrum— Meidericher Sp. V.:7 B. f. L. Krefeld— V. f. B. Bottrop:3 B. f. v. B. Ruhrort— Union Krefeld:2 Raſenſport Mülheim— Preußen Krefeld:1 Bergiſch⸗Märkiſcher Gau S. u. S. Elberfeld— Solingen 95:1 B. f. B. Remſcheid— Turu Düſſeldorf:3 Rheingau Kölner.C.— Ehrenbreitſtein:3 B. f. B. Aachen— Tura Bonn:1 C. f. R. Köln— Alemannia Aachen:1 Rheydter Sp. V.— Boruſſia.⸗Gladbach:0 Bonner.V.— V. f. R. Köln:3(abgebr.) Jugend Hüren— Eintracht.⸗Gladbach:3 Rhenania Köln—.V. Düren 01 Sp. V. Köln⸗Sülz 07— Germania Düren:0 S. C..⸗Gladbach— Viktoria Köln:2 Dürener F. C.— S. V. Köln⸗Mülheim:0 .S. B..⸗Gladbach⸗Lürrip— Kölner S. C. 99(ausgef.) 5 Weſtfalengnn. Hammer Sp.Vg.— Arminia Bielefeld:1. B. f. B. Bielefeld— Mindener.C. 33 Preußen Münſter— S. V. 09 Greven 13 Weſtfalia Scherlebeck— S. u. S. Osnabrück 2˙8 Union Herford— V. f. R. Osnabrück 111 Soüdweſifalengau Barmen:7 F. S. V. Gevelsberg— S. V. Wetter 22 — Nneue Mannheimer Zeitung(Morgen- Nusgabe) Heſſen—Hannover Heſſen 09 Kaſſel— Sport Kaſſel:1 Hann.⸗Münden—.V. Kaſſel:5 Sp. Vg. Göttingen— Gießen 1900:2 F. C. Wetzlar— Fulda 111 V. f. B. Marburg—.S. V. Kaſſel 48:1 Oſterode— Kurheſſen Marburg:2 Norddeukſchland Meiſterſchaftsſpiele 1 Groß · hamburg Union Altona— F. C. Altona 93:4. Hamburger S. V.— F. C. St. Pauli Hambura:1. Blankeneſe— Helſatia Elmshorn 121 F. C. Wandsbeck— T. V. Eimsbüttel 320. Südkreis Niederſachſen Hannover— Arminia Hannover 113. Eintracht Hannover— Goslar 08 111. Linden 07— V. f. B. Peine:2. S. C. Hannoper— Sport Hannover 921. Leu Braunſchweig— Sy. Va. Hildesheim:0. Lehrte 06— Eintracht Braunſchweig:11. NRordkreis(Schleswig⸗Holſtein): Hohenzollern⸗Hertha Kiel— Holſiein Kiel 1˙3. Olumpia Neumünſter— V. f. L. Kiel ausgefallen. Voruſſia Gaarden— Union Teutonia Kiel:1. Weſtkreis * Komet Bremen— Wolvertshauſen:1. Union Bremen— Werder Bremen 024. Eintracht Bremen— Kilia Oldenburg 311. Stern Bremen— V. f. L. Bremen:0. mitteldeutſchland mitlelelbgau Sp. u. Sp. Vg Viktoria 96 Magdeburg— Magdeburg 1900:0 Preußen 99 Magdeburg— V. f. L. Genthin 61:1 Gau Nordweſtſachſen T. u. B. Leipzig— Pfeil Leipzig:1 Eintracht Leipzig— Sp. Vg. Leipzig:1 V. f. B. Leipzig— Wacker Leipzig:0 S. Fr. Markranſtädt— Viktoria Leipzig 110. Oſtſachſen V. f. B. Dresden— Brandenburg Dresden:6 Sp. Vg. Dresden— Dresdner S. C.:2 Dresdenſia Dresden— Dresden 06:0 Guts Muts Dresden— Radebeuler B. C.:3 Ring Dresden— Dresden 93::2 5 Mittelſachſen Chemnitzer B. C.— Preußen Chemnitz:1 Hellas Chemnitz Viktoria Einſiedel:1 Mittweida 99— S. C. Harthau 11 V. f. B. Chemnitz— Teutonia Chemnitz 013. Saalegau Ff, L. Merſeburg— S. Fr. Halle 33 paftbrüder Halle— Merſeburg 99 ausgefallen f. L. Halle 96—. Favorit Halle:0 8 .V. Halle 98— Boruſſia Halle:1. Thüringen Sp. Vg. Erfurt— V. f. B. Erfurt:2 Germania Ilmenau— Voruſſia Erfurt:0 S. C. Stadtilm— Erfurt 05:2 Arnſtadt 07— Sporteing Erfurt:2 S. C. Erfurt— Wacker Erfurt 211 Sp. Vg. Jena— V. f. L. Rudolſtadt ausgefallen. 1 Brandenburg Meiſterſchaftsſpiele der Oberliga. 5 Abteilung A: Union Potsdam— Spandauer S. V.:3 Hertha Berliner S. C.— Preußen Berlin:4 B. f. B. Pankow— Union Oberſchöneweide:4 Spandauer Sport⸗Club— Norden⸗Nordweſt Berlin:6. Abteilung B: Alemannia Berlin— B. B. C. Brandenburg 311 Vorwärts Berlin— Wacker Tegel:1 Weißenſee 1900— Perliner S. V. 92 00 Niederſchönhauſen 05— Union 92 Verlin:2. S V S Spiele im Ausland England (Meiſterſchaftsſpiele der 1. Ligaklaſſe.) Arſenal— Aſton Villa:1. Bumley— Bolton Underers:0. Bury— Blackbure⸗Rovers:1. Cardiff City— Everton:1. Leeds United— Tottenhank Hotſpur:0. Liverpool— Sheffield United:1. Mancheſter City— Huddersfield Town:1. Notts Foreſt— Weſtham United:1. Preſton North End— Notts County:1. Sunderland— New⸗Caſtle United:1. Weſt Bromwich Albion— Birmingham:1. Holland Meiſterſchaftsſpiele der Liga) Quick den Haag—.⸗C. Zaandam:1. V. V. den Haag—.⸗C. Dordrecht:0 „Haarlem“ Haarlem—.⸗C. Haarlem 386. E. D. O. Haarlem—.⸗C. H Haarlem:3. Sparta Rotterdam— A. S. C. Leiden:1. Excelſior Rotterdam— V. O. C. Rotterdam:1. Unites Gorinchen— Feyenord Rotterdam:2. Aljax Amſterdam— H. B. S. den Haag 11. Teé Gooi Hilverſum— Blau Witt Amſterdam:0. V. V. Utrecht— Stormvogels Ymuiden:1. Quick Nymwegen— A. C. Zwolle:1. Viteſſe Arnheim— Go Ahead Deventer:1. S. CE. Enſchede— Heracles Almale:1. S. C. Eindhoven— Willem II Tilburg:1. de Valk⸗Roozendaal— N. A. C. Breda:4. Alcides Aſſen— Be Quick Groningen:1. S. V. Leuwaarden— Friſia Leuwaarden:0. Jrankreich (Privatſpiele) Club Francaiſe Paris— Tennis Boruſſia Berlin:3 A. S. Valentignay— Etoile Chaux de fonds:2 Meiſterſchaftsſpiele) Red Star Paris— A. F. Garrenne Colombes:2 Racing Club Paris— Stade Olympique Eſt Paris:2 U. S. Suiſſe Paris— Paris Star 3122 C. A. Paris— C. A. Vitri 2˙1 5 eee WMeiſterſchaftsſpiele F. C. Hagenau—.S. Mülhauſen 772 .C. Colmar— Red Star Straßburg 91 A. S. Straßburg—.C. St. Louis 10 .C. Mülhauſen— F. C. Biſchweiler 011 Macing Straßburg—.E. Schleſtadt 1b .Magdeburg— Cricket Viktoria Magdeburg:4 * FBandball Montag, den 20. Okiober 1924 schweiz (Meiſterſchaftsſpiele) .C. St. Gallen—.C. Zürich:1 .C. Veltheim— Brühl St. Gallen:1 Moung Fellows Zürich— Grashoppers Bern:1 Old Boys Baſel—.C. Grenchen:1 Nordſtern Baſel—.C. Aarau:1 F. C. Bern—.C. Luzern 4·0 F. C. Chaux de fonds— Cantonal:0 Urania Genf— Servette Genf:2 Laufanne Sports—.C. Fribourg.2 Italien (Meiſterſchaft der 1. Diviſion) F. C. Torino— Modena:2 .C. Reggiana— Internationale:2 F. C. Genua— Hellas Genua:0 Novara— Jubentus Turin:1 Oeſterreich (Meiſterſchaft der Profeſſionale) Admira Wien— Simmering Wien:8. Hakoah Wien—„Amateure“ Wien:1. Wacker Wien— Rapid Wien:2. Rudolfshügel Wien— Svortklub Wien 113. (Privatſpiel) Sturm Graz— Firſt Vienna Wien ausgefallen. Angarn (Meiſterſchaft der 1. Klaſſe) V. A. C.— 5 A. 55:1. ispeſti dapeſt— Zugle Budapeſt:0. .Deitz Dudapeſt— A. L. B. Budapeſt oe0. M. T. K. Budapeſt— P. T. C. Budaveſt 11:2. Törekvés Budapeſt— N. S. C. Budavpeſt:1. III. Bezirk Budapeſt— Vaſas Budaveſt:0. Tſchecho⸗Slowakei (Privatſpiele) Slavia Prag— Deutſcher F. C. Praa:1. Viktoria Ziskow Prag— Viktoria Nusle:2. (ẽMeiſterſchaftsſpiele) Sparta Prag— Sparta Koſire:0. S. K. Liben— Union Ziskow Praa:0. Pokal⸗Semifinal) Proſowiece Prag— Cechie Koſire:0 Die verantwortung der Berichterſtatter Von Auguſt Müßle(Karlsruhe) Die große Bedeutung, die die ernſte Berichterſtattung für unſere Sportbewegung aus verſchwommenen Anfängen heraus erlangt hat, zeigt jedem Denkenden zugleich die große Verantwortung, die die⸗ ſelbe bewußt oder unbewußt übernommen. Es iſt hier natürlich nicht die Rede von den zahlloſen Auchberichterſtattern, die halb aus Ehrgeiz, halb aus Vereinsübereiferung und ⸗fanatismus heraus ihre Anſchauung der Deffentlichkeit unterbreiten. Die große Maſſe der Sportintereſſenten hat ſich bereits daran gewöhnt, ſich das Rieſenbild der allſonntäglichen und ſonſtigen Kämpfe auf dem Raſen an Hand der Berichte zu formen oder formen zu laſſen, und ſchon hierau⸗ allein geht die Tragweite des Einfluſſes der Berichterſtattung auf die Rekonſtruktion des Bildes der Leiſtungen in der öffentlichen Meinung hervor. Ganz beſonders trifft dies auf jene Bericht⸗ erſtattung zu, in deren Hand, oder in deren eigenem Vermögen und Willen nicht nur der nüchterne Verlauf eines Treffens, ſondern — und das iſt der ſpringende Punkt— eine vor allem verſtändnis⸗ volle Kritik der Geſamtveranſtaltung gelegt iſt. Wenn man be⸗ denkt, daß Schiedsrichter, Spieler und Publikum von dem Intellekt des beobachtenden Kritikers ihr Spiegelbild in der Preſſe vor Zehn⸗ tauſenden zu erwarten haben, ſo kann man ſich ein ungefähres Aus⸗ maß der Verantwortung der ernſten Verichterſtattung machen; von ihren ſonſtigen allgemein erzieheriſchen Möglichkeiten ganz zu ſchweigen. Und darum iſt es für dieſe niemals von Schaden, ſich dieſe Verantwortung immer wieder vor Augen zu halten. Die Berichterſtattung iſt ein Vertrauensamt. Die Be⸗ richterſtatter ſind die von der Redaktion hinausgeſandten Augen und Geiſter, von deren Fähigkeit und Unparteilichkeit ſo viel für die Ruhe, den Glauben, das Vertrauen der Sportmaſſen abhängt. Ein einziger Satz, ja, ein einziges Wort vermag den Schiedsrich⸗ ter, die Spieler, die Zuſchauer, die Veranſtalter uſw. in ein gänz⸗ lich ſchiefes Licht zu bringen, die Leiſtung unverdient herabzuſetzen, den einen oder andern als fähig oder unfähig zu bezeichnen. Die Redaktionen ſind auf die abſulute Zuverläſſigkeit ihrer Mitarbeiter angewieſen, deren perſönlche Anſchauung und Auffaſſung, deren Urteil— ſoweit dieſes eben in die Menſchlichkeit allen Urteils ver⸗ ankert ſein kann— ſie vertrauensvoll der Oeffentlichkeit überge⸗ ben. Da aber wirkliche Kritik, wirkliches Werturteil, nur vom tat⸗ ſächlich befähigten und charakterfeſten Beobachter erwartet werden können, und es mühevoller, eiſerner Arbeit an ſich ſelbſt bedarf, zu ſolcher kritiſchen Fähigkeit zu gelangen, ſo ſollen auch die Ver⸗ eine dieſen das Amt in übertriebener Empfindlichkeit nicht er⸗ ſchweren. Schließlich iſt auch der Berichterſtatter ein Menſch und nicht unfehlbar. Wenn Spieler und Zuſchauer ſich der Eatſpan⸗ nung und Zerſtreuung nach dem Spiele hingeben, ſitzt der kritiſche Beobachter hinter ſeiner Fder und feilt und formt das Geſchehene in heißem Ringen mit dem Erlebnis auf dem Spielfeld. Die Szenen, die Bilder verfolgen ihn; er wägt und wertet— nicht ſel⸗ ten gepeitſcht vom Zeiger der Uhr—, nur die Handlung des Spiels die Figuren des Feldes, vor ſich, ohne Name, ohne Perſönlſchteit. — So ſoll es ſein! Kein Federflitzen, kein Liebäugeln mit nur „flottem“ Schmiß auf das Papier. Ungeheuer iſt die Veranwortung der Berichterſtattung! Wer denkt nicht an die Flut der Erwiderungen, Eingeſandts und„Be⸗ richtigungen“? Wie viel derartige Unannehmlichkeiten, wievien ſtille und aufreibende Arbeit der Redaktionsſtuben bleiben der Oef⸗ fentlichkeit verborgen. Wie jeder ernſte Sportsmann, hat auch der Berichterſtatter an ſich zu arbeiten, zu kämpfen mit ſeiner Auf⸗ gabe, ſeinem Stoff; denn daß er mitgeſtaltender, mitverantwort⸗ licher Faktor in unſrer Sportbewegung geworden, davon kann nur der gänzlich Uneingeweihte und Urteilsunfähige zweifeln. Daß nicht jeder im Heere der Schreibenden der Berichterſtatter ſein kann, iſt leider nicht zu ändern; aber auch hier iſt nur das Gute und Gediegene von Beſtand. Schwaches fällt mit der Zeit von ſelbſt, wie dorrendes Laub. Es gräbt ſich ſelbſt den Saft ab. Um Schiedsrichter, Spieler und Berichterſtatter ſoll ſich das Band ech⸗ ter Zuſammengehörigkeit ſchlingen, dienen ſie doch in gemein⸗ ſamer Verantwortung dem einen großen Ziele. Handball⸗Verbandsſpiele im Bezirk Unterbaden 75 Die Ergebniſſe des Sonntag: „Phönix“ 1— Polizeiſportverein Mannheim 1:1(:1) V. f. R. 1— V. f. L. Neckarau 1:0(:0) 5 f. R. 2— Polizeiſportverein 2:0 „Pönix verdankt es ſeiner äußerſt harten Spielweiſe, daß die f. R. Damen— Eliſabethenſchule:1(:0) Niederlage nicht höher wurde. Hockey Ergebniſſe vom Lounkag: 4 Mansſchſt 19 5 .Mannſchaft:1. N. 3. Mrang— Alemannig. Worms 1253 5 705 2 1 büh 80 Montag, den 20. Oktober 1924 25 neue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Ausgabe) 0 5. Seile. Nr. 487 Tagung des verbandes Pfälziſcher Geſchichts⸗ Vergangenen Samstag und Sonntag hielten, wie mitgeteilt, die in einem Verband zuſammengefaßten Pfälziſchen Ge⸗ ſchichts⸗ und Altertumsvereine ihre jährliche Tagung in den Mauern Mannheims ab. Der Altertumsverein Mannheim von 1859 hatte unter ſeinem immer rührigen Leiter Prof. Dr. Friedrich Walter die Vorbereitungen getroffen, die darin be⸗ ſtanden, mit dieſer Tagung die Feier der 200. Wiederkehr des Ge⸗ burtstages des Kurfürſten Karl Thedor zu verbinden. Die Tagung wurde, wie bereits mitgeteilt, am Samstag vormittag mit den geſchäfklichen Verhandlungen im mauriſchen Saale der Handelshochſchule eröffnet. Muſeums⸗ direktor Dr. Sprater aus Speyer, der Vorſitzende des Verbandes begrüßte zunächſt einleitend die anweſenden Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, die verſchiedenen Vertreter der Muſeen, der Pfalz und der Ortsvereine, um ſodann über die Tätigkeit der einzelnen Ortsgruppen Bericht zu erſtatten. Nach ihm erſtattete Prof. Dr. Walter den Jahresbericht des Mannheimer Alter⸗ tumsvereins, wobei er als beſondere Leiſtung den Erwerb der Baerſchen Sammlung bezeichnet. Darauf ſprach Dr. Lukas, Direktor des Landesarchivs in Speyer. Dr. Reismüller gab einen Ueberblick über die Arbeit der Pfälziſchen Landesbibliothek, der er als leitender Dirketor vorſteht. Aus 65 000 Bänden ſetzt ſich die Landesbibliothek zuſammen, während außerdem nach Wunſch jederzeit in ganz Speyer 140 000 Bände zur Verfügung ſtehen, deren Ueberſchuß aus Vereins⸗ und privaten Sammlungen ſtammt. Die eigentliche Bibliothek beſteht aus Erwerbungen mit Staats⸗ hilfe aus Schenkungen Privater und aus Leihgaben verſch'edener Vereine, wie des hiſtoriſchen Vereins der Pfalz, des naturwiſſen⸗ ſchaftlichen Vereins„Pollichia“ uſw. Die Notwendigkeit der Biblio⸗ thek in der Pfalz wird bewieſen durch die Statiſtik des Berichts⸗ jahres 1923/24. Den angeſchloſſenen Leſeſaal beſuchten 7000 Per⸗ ſonen. Ueber 3000 Bände über das geſamte Gebiet der Pfalz waren ausgeliehen. Zur beſſeren Ueberſicht wurde das ganze Buch⸗ material in vier großen Katalogen geſichtet und zur weiteren Ein⸗ reihung Zettelkataloge nach dem Muſter anderer Inſtitute einge⸗ führt. Als Neuerwerbung ſollen im kommenden Berichtsjahre die Handſchriften Marin Greifs, Wolls und Gillardons aus Speyer an⸗ gekauft werden. Die Mittel ſtellen zuſammen Kreis⸗ und Staats⸗ regierung. Zum Schluß mahnt der Redner, im beſonderen auch die rechtsrheiniſche Preſſe des früheren kurpfälziſchen Gebiets, nicht zu erlahmen in der Mitarbeit an der Vervollkomm⸗ nung der Zeitungsſammlung der Anſtalt. Da inzwiſchen die Zeit ſchon vorgeſchritten war, mußte wegen des auf 11 Uhr angeſetzten Vortrags des Herrn Konſervator Zink aus Kaiſerslautern die Berichterſtattung unterbrochen werden. Ueber den Vortrag des Leiters des pfälziſchen Gewerbemuſeums „Die In ventariſation pfälziſcher Han dwerks⸗ altertümer“ wurde ſchon berichtet. Die hochintereſſanten Aus⸗ führungen machten den beſten Eindruck. Um ½12 Uhr wurden die Verhandlungen des Vorſtands fortgeſetzt. Prof. Dr. A. Vecker reſerjerte über das Heimatmuſeum der Pfalz. Dabei lenkte er die Aufmerkſamkeit der Zuhörer auf das neueſte Schrift⸗ tum, deſſen Schaffung in der Oeffentlichkeit noch viel zu wünſchen übrig laſſe. Bei der rheiniſchen Buchmeſſe in Köln z. B habe, ob⸗ wohl doch die Pfalz zur rheiniſchen Schickſalsgemeinſchaft gehöre, das pfälziſche Buch vollſtändig gefehlt. Neuerdings mache ſich frei⸗ lich eine Bewegung gelbend, die darauf dringe, dem pfälziſchen Volkstum ſeinen gebührenden Platz in der Heimatliateratur zu eben. Der Anfang iſt gemacht mit dem Werke,„Die Pfalz am Rhein“ und wird fortgeſetzt mit dem im Verlag Schroeder in den nächſten Vagen erſcheinenden zweiten Band der„Volkskunde Rheiniſcher Landſchaften“:„Pfälzer Volkskunde“, der von dem Referenten herausgegeben iſt. Bei der Vorſtandswahl wird Dr. Sprater zum 1. Vorſitzenden, Konſervator Zink zum Schriftführer und Dr. Pfeifer zum Schatzmeiſter wiedergewählt. Um 2 Uhr wurde die Sitzung geſchloſſen. Nach einem gemeinſamen Eſſen im Ballhaus wurden von den Teilnehmern an der Tagung die Sammlungen des Schloſ⸗ ſes beſichtigt. Wieder war Prof. Dr. Walter unter der Aſſiſtenz der Herren Prof. Gropengießer und Dr. Jacob der uner⸗ müdliche Führer. Am 5 Uhr fand ein Vortrag des Staatsaber⸗ archivars Dr. Pfeiffer aus Speyer in der Handelshochſchule ſtatt. Er ſprach über Die Invenkariſation der Kunſtdenkmale der Pfalz Redner weiſt auf die Tätigkeit des Bayeriſchen Staates in der Denkmalspflege hin. Aber während die Frage der Inventariſation in Bayern ſchon nahezu erledigt ſei, liege die Bearbeitung in der Pfalz immer noch nahezu brach. Große Schuld trügen daran die Umſtände des paſſiven Widerſtandes mit ſeinen Folgeerſcheinun⸗ gen. Wohl ſei auch viel die falſche Auffaſſung der bayeriſchen Regie⸗ rung an dem langſamen Arbeiben ſchuld, weil ſie glaube, daß die Ausbeutung hiſtoriſcher Werte nicht allzugroß ſei. Ja, das uner⸗ hörteſte Hindernis ſei eine Zeit lang geweſen, daß man die Pfalz geradezu als verlorenen Boden betrachtete! Gott ſei Dank, habe ſich und Altertumsvereine dieſe Meinung jetzt geändert! Beſonders der Kultusminiſter Dr. Matt war es, der ſich mit warmen Intereſſe für die Aufgabe der kulturellen Erforſchung der Pfalz immer wieder einſetzte, was lobend hervorgehoben werden muß. Auf ſeine Veranlaſſung hin zat Generalkonſervator Dr. Hager⸗München die Inventariſation angeſtrebt und ſich mit dem pfälziſchen Konſervator Dr. Mader in Verbindung geſetzt, um alle einſchlägigen Fragen mit ihm zu be⸗ raten. Die Folge war, daß der bayeriſche Ausſchuß für Denkmals⸗ pflege beſchloß, jegliche Kunſtdenkmäler der Pfalz zu dem Werke zu⸗ ſammenzutragen. Sonderwünſche der Pfalz konnten dabei nicht be⸗ rückſichtigt werden, da in ganz Bayern nach einem beſtimmten Plane gearbeitet wird. Es ſoll vor allem mit der Inventariſation dem Schutze dieſer Denkmäler und der Heimatliebe gedient ſein! Die Zuſammenſtellung des Materials erfolgt in zwei Abteilun⸗ gen, wovon die eine kirchliche Baukunſt, die andere die profane (bürgerliche) zeigen ſoll. Dr. Eckhardt aus München iſt mit der photographiſchen Aufnahme beraut, eine Aufgabe, der er ſich nach der Angabe des Redners mit großer Sorgfalt widmet. Darauf zeigt der Vortragende an Hand reichen und ſchönen Materials das Er⸗ gebnis der bisherigen Forſchungen im Bezirk Neuſtadt, die allein bis jetzt in Angriff genommen war. Dr. Pfeifer endet ſeine inter⸗ eſſanten Ausführungen mit den Worten:„Drüben in Bayern mögen ſie Schlöſſer und Burgen, Klöſter und Kirchen von Wert haben, bei uns ſaß der rote Hahn auf dem Dache, drüben mögen ſie Kunſtſchätze ſonderzahl aufweiſen, bei uns zeugen Ruinen, tpas wir in vergangenen Jahrhunderten auszuhalten hatten, als wir als Weſtmark, der Wall gegen welſche Einflüſſe waren Wir können ſtolz ſein auf unſere Ruinen, die ins Land winken und mahnen zuſammenzuhalten, auch in heutigen, ſchweren Zeiten.“ Hierauf ſprach Herr Studienrat Klimm über Die Ausgrabungen an der Afra⸗Kapelle des Speyerer Domes An Hand von früheren und jetzigen architektoniſchen Zeichnun⸗ gen und Bildern gab der Redner eine Ueberſicht über die jüngſten Ausgrabungen am Dom. Der Grund der Grabungen war, Auf⸗ ſchlüſſe zu erhalten über die Beſchaffenheit des Dombaus in ſeiner Frühzeit, Skulpturreſte zu finden, die dort verborgen ſein ſollten und die Grundriſſe zu finden, die es ermöglichten, Rekonſtruktionen derKapellen herzuſtellen, die früher um den Dom angebaut ſein ſollten. Ein Erfolg wurde nur in letzterem Falle gezeitigt. Auf Grund tiefgehender, großangelegter Ausgrabungen war es möglich, mit Ergänzungsplänen ſich ein Bild zu machen vom Ausſehen der Afrakapelle mit dem angebauten„Paradies“, einem Kleino⸗ romaniſcher Baukunſt. Noch nicht ganz ſind die Ergebniſſe feſtgelegt, doch ſoll in einigen Wochen ein amtlicher Bericht erſcheinen, der alles Wiſſenswerte reſtlos enthält. Mit dem Hinweis auf die Er⸗ haltung dieſes Werkes aus Deutſchlands Glanztagen und ſeiner nationalen Bedeutung ſchließt Prof. Klimm ſeinen mit Beifall auf⸗ genommenen Vortrag. Abends 8 Uhr lud der Altertumsverein ins Ballhaus zu einem heiteren Pfälzer Abend Der Pfälzer Dialektdichter Nadler, deſſen 75. Todestag wir in dieſem Jahre feiern, war der Held des Tages. Prof. Dr Walter feierte ihn in ſeinen einleitenden Worten als den markanteſten, echteſten unſerer Mundartdichter. Er, der ſein Pfälzer Volk, ſeine Pfälzer Heimat liebte, wie keiner, war es, der mit Witz und Ironie eines geborenen„Neckarſchleimers“ ſeine Zeit und mit ihr die da⸗ maligen Zuſtände treffend geißelte. Den feinen, humorvollen Schilderungen Walters folgte reicher Beiſall des vollbeſetzten Hau⸗ ſes. Im Anſchluß an den Vortrag folgten Aufführungen der be⸗ deutendſten Stücke des Dichters durch Damen und Herren der Ge⸗ ſellſchaft, die ebenſo, wie die Mundartgedichte Glückſteins, be⸗ geiſterten Widerhall fanden. ie letzteren wurden aufs beſte ver⸗ tont dargeboten von dem Landhäußer⸗Quartett, deſſen Führer Emil Landhäußer der Vertoner iſt. Nicht unerwähnt bleibe die Mitwirkung unſerer unentbehrlichen Frau Delank an dieſem Abend, wie die Darbietungen des Herrn Aug. Heinrich aus Bellheim in den Hauptrollen der Nadlerſchen Stücke. Die Muſik ſtellte die Kapelle Becker, die mit ihren Weiſen zur Ver⸗ ſchönerung des Abends beitrug. Der Erfolg war durchſchlagend ſech Wiederholung am nächſten Freitag iſt der Erfolg ſchon jetzt icher. Am geſtrigen Sonntagvormittag fand im Muſenſaal der Feſt⸗ vortraa des Profeſſors Dr. Schnabel aus Karlsruhe ſtatt über „Die Bedeutung der Karl Theodor⸗Jeit“. Eingerahmt war der Vortrag von Darbietungen des Kergl⸗ Quartetts, das zur Einleitung das Streichquartett in C⸗dur des Alt⸗Mannheimer Komponiſten Franz Kaver Richter, am Schluß das D⸗dur⸗Streichquartett von Mozart ſpielte. Die Ausführungen des dazwiſchenliegenden Vortrags hatten folgenden Sinn: Wir ſchicken uns heute an, den Geburtstag Karl Theodors feierlich zu begehen, ganz beſonders, weil es ſeine Regierungsepoche war, die das Mann⸗ heim des Barock erzeugt hat. Wohl gibt es noch intereſſantere Zeit⸗ 2 alter, wie dasjenige dieſes Potentaten. Aber was wir mit unſerer Feier erſtreben, iſt die Hervorhebung eines Geſchehens, da⸗ zunächſt verkannt und verhöhnt wurde. Bekannte Geſchichtsſchreiber, u. a. der weitverbreitete Heidelberger Schloſſer in ſeinen Kantſchen Ideen⸗ gängen, werden dem Kurfürſten in keiner Weiſe gerecht. Sie ver⸗ dächtigen ihn, in franzöſiſchem Solde geſtanden zu haben, und ſo ein Nachahmer franzöſiſcher Sitten und Gebräuche geweſen zu ſein. Ebenſo verurteilt Häußer mit dem Schwung des nationalen Ethos oon 48 den Verſchönerer Mannheims, wenn er ihm in ſeiner ſtrengen Auffaſſung auch näher kommt wie die übrigen. Erſt in füngſter Zeit macht ſich ein Umſchwung in der Beurteilung bemerkbar, den beſonders Prof. Dr. Walter in ſeinem Werke über den Kurfürſten des Barock hervorrief. Dieſe neue Auffaſſung muß nach Anſicht des Redners vertieft und verteidigt werden, obwohl dies recht ſchwierig erſcheint. Denn volkstümlich war Karl Theodor und ſeine Zeit keineswegs und iſt es auch heute noch nicht. Um uns dieſe Zeit verſtändlich zu machen und ſie uns näher zu bringen, muß das Wirken des Kurfürſten mehr und mehr von Mund zu Mund ge⸗ bracht werden. Das iſt nur dadurch möglich, daß wir an den Denk⸗ mälern und Bauten, die uns Karl Theodor hinterlaſſen hat, ein lebendes Beiſpiel ſeines Geiſtes demonſtrieren. So etwa on den Bauten wie dem Mannheimer Schloß, dem Theater und den Kirchen. Ausgehend vom Mannheimer Schloß, ſchildert der Vortragende deſſen Entſtehungsgeſchichte unter Karl Philipp, der die ſogenannte Friedrichsburg baute. Als dann um die Wende des 18. Jahrhunderts die Fürſten ihre Reſidenzen von den Bergen herunterverlegten in die Ebenen, ſchlug auch für Mannheim die Stunde. Karl Pghilipps jugendlicher Nachfolger Karl Theodor verlegte bei ſeinem Regie⸗ rungsantritt endgültig ſeine Reſidenz nach der Stadt zwiſchen Rhein und Neckar. Wuchtig und groß baute er ſe ön Schloß. Das iſt ſeine eigenſte Tat. Das iſt ſein Wille. Und das iſt das Große an dieſem Denkmal des Barock, daß es in ſeiner machtvollen Einheit einen Ausdruck höchſter Konzentration bedeutet. Von dieſem Schloſſe aus beherrſcht der Kurfürſt ſein Mannheim geiſtig und kulturell. Da baut es ſich auf in ſeiner ſteifen Quadra⸗ tur, Höfigkeit und Bürgerfleiß zugleich andeutend. Und das Be⸗ deutende daran iſt, daß ſich durch alle Not und Zeit hindurch das Stadtbild ſo gut wie nicht verändert hat. Gehen wir an einem ſtillen Sonntag nachmittag durch die Stadt, dann können wir uns in manchen Gegenden verſetzt fühlen in die alte Hauptſtadt der Kur⸗ pfalz von ehedem. So gilt es zu erziehen nicht nur die Erwachſe⸗ nen, ſondern auch die Jugend an dieſen Denkmälern, um ſie wieder mehr hiſtoriſch traditionell, zu orientieren.— Weiter zeigt Redner an Hand der Bauten des Nationaltheaters, der Sternwarte und des Schwetzinger Schloſſes die Großtaten des verkannten Für⸗ ſten in kultureller Hinſicht. Wie er der deutſchen Kunſt, der Literatur und den Wiſſenſchaften diente, iſt bahnbrechend im ganzen Reiche geweſen. Wenn auch manches„faul“ in ſeinem Staate war, weit⸗ aus überwiegt das Gute. Und ſo iſt Karl Theodor wirklich ein Fürſt des„ſozialen Ausgleichs“ ſeines Jahrhunderts geworden. Namen, wie Dalberg und Iffland, Schiller und Goethe und der des großen Spötters Voltaire, ſie alle ſind hell leuchtende Zeichen einer größeren Stunde, die Mannheim erlebt hat. Ein ſchwarzer Punkt der Regierung Karl Theodors war im Gegenſatz zum Adel die Be⸗ handlung der Bauern, die unter den Abgaben des Zehnten ſchmach⸗ teten, ihre Kinder hergeben mußten, weil ſie der Landesherr ver⸗ ſchachert hatte und deshalb recht unzufrieden waren. Dafür aber ſuchte der Kurfürſt wieder die Induſtrie zu beleben, von der beſon⸗ ders das Frankentßaler orgenen zu hoher Blüte kam. Nach einer Formulierung der Idee betonte Dr. Schnabel zum Schluß, daß die enge verſchnörkelte Welt ſcheinbar geſtorben ſei. Das ſei aber nicht wahr. Es habe nur geſchlafen, um wieder nach langer Zeit durch das Verſtändnis einer liberaleren Epoche erlöſt zu werden. Geben wir dieſem Verſtehen die Ehre. Wo ein Wille, iſt auch ein Weg. Damit ſchloß der Vortragende ſeine gehaltvolle mit Beifall aufge⸗ nommene Rede. Als Ehrengäſte des Mannheimer Altertumsvereins wohnten dem Feſtakt bei: Regierungspräſident der Pfalz Dr. Matheus⸗Speyer, als Vertreter des badiſchen Unterrichtsminiſteriums Oberregierungs⸗ Landeskommiſſär Geheimrat Hebting, Landrat Geheimrat Dr. Guth⸗Bender und Polizeidirektor Dr. Bader, von der Stadt⸗ verwaltung Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, Bürgermeiſter Dr. Walli und mehrere Stadträte, Handelskammerpräſident Lener und Handwerkskammerpräſident Stadtrat Groß, Oberregierungsrat Wagner vom Ludwigshafener Bezirksamt, Oberbürgermeiſter Dr. Weiß⸗Ludwigshafen und Vertreter anderer pfälziſcher und badi⸗ ſcher Städte, der Rektor der Univerſität Heidelberg, Geheimr. Prof. Dr. Hampe, der Ordinarius für neuere Geſchichte Prof. Dr. An⸗ dreas⸗Heidelberg, Muſeumsdirektor Dr. Sprater vom hiſt. Mu⸗ ſeum der Stadt Heidelberg und Dr. Hartlaub, der Direktor der Univerſitätsbibliothek in Heidelberg Profeſſor Dr. Sillib, Ober⸗ archivrat Lucas vom pfälziſchen Landesarchiv in Speyer u. a. Weiterhin befanden ſich unter den Ehrengäſten um die Erforſchung der Geſchichte und Kunſtgeſchichte der Kurpfalz verdiente Perſön⸗ lichkeiten, wie Prof. Dr. Albert Becker, Zweibrücken, Profeſſor Dr. Lüttich⸗Heidelberg und Dr. J. A. Beringer, ſowie die Vor⸗ ſtände des Vereins Hiſtoriſches Muſeum der Pfalz(Hiſtoriſcher Ver⸗ ein der Pfalz) in Speyer und ſämtlicher örtlicher Geſchichts⸗ und Altertumsvereine der Pfalz, ſowie auch die Leiter der Mannheimer Volks⸗ und Mittelſchulen. Die katholiſche Studentenvereinigung Merowingia“ der Ingenieurſchule Mannheim war mit vollen Farben(ſchwarze Stürmer) beteiligt Dr. M. ———— Allerlei Muſik in Berlin Don Gshkar Bie Welches ſind die Hauptvergnügungen der Großſtadt? Revuen und Operetten. Ddas Operettenlager in Berlin iſt augenblicklich vollkammen aſſortiert. Alle ſind ſie vertreten. Im Thaligtheater das das erſte Opfer der ſtrengeren Konzeſſionsordnung ſein wird hört man Lehars Jigeunerliebe und entzückt ſich dabei an der feſchen iener Soubrette Kartouſea. Alle die lieben Wiener kommen da⸗ durch her. Auch der große Komiker Mariſchka iſt im Metropoltheater gelandet, wo man Kalmans„Gräfin Maritza“ ſpielt, eine Operette die in Wien als epochaler Erfolg angeſehen wurde, aber in dem Trubel des hieſigen Betriebs die Herzen offenbar nicht ſo ſeht erſchütdert. Wichtiger wurde Oskar Strauß, deſſen„Tanz um ie Liebe“ im Künſtlertheater ſeine Uraufführung erlebte. Der Wiener Text wurde aus Rückſicht auf Paul Grätz etwas verberlinert, der mit ſeinem ſchnoddrigen Jargon, ſeinem pointierten Witz und ſeinem raſenden Tempo den Vogel abſchoß, als Berliner in Newyork, perliebt in dis entzückende bein⸗ und ſtimmſchlanke Tellmann. Inhall ſchon tauſendmal dageweſen: diesmal eine Türkin, die den Nach⸗ tellungen eines heimatlichen Intriganten als Tänzerin in die Arme eines Schiffsingenieurs atflieht. Da gibt es wieder mal ſpringende Girls, ſchwankende Schiffe, Fernſeher, Lichteffekte und akrobatiſche Tänze. Die Muſik iſt auch elwas typiſch, die Trotts beſſer als die Walzer, trotz mancher Sentimentalität nicht zu viel Operngetue und im allgemeinen eine neite Diskretion im beſcheiden, aber witzig be⸗ hendelten Orcheſter. Endlich die Operette der Maſſary.„Die Geliebte Seiner Hoheit“ von Gilbert, Uraufführung im Theater am Nollendorfplatz, wird nur durch ſie lebensfähig ſein. Der Text iſt witziger als der Durchſchnitt: wieder eine Tänzerin, ſie gibt ſich zur Reklame als Geliebte eines Prinzen aus, ein Umſtand, den deſſen Adjutant benutzt, mit ihr wirklich anzubinden. ber die Muſik bleibt unbeſtimmt, plauderhaft, wirkungsarm, bei aller Sehnſucht nach höherem Niveau und bei mancher Feinheit in der Inſtrumentation. Die Maſſary hat eigentlich nur im zweiten Akt zwei Schlager, ein Jankduett und ein Couplet, in denen ſich ihre igenart bewähren kann: Ausbruch von Temperament und das geheimnisvolle Lächeln der Satire. ̃ Ein ganzer Komplex der muſikaliſchen Genüſſe wird von den Ruſſen nchor, der hier mit ſeinen uſſen geſtellt. Da kam erſt der Koſakenchor, der hier mit ſein teligiöſen und weltlichen Liedern einen ſolchen Erfolg hatte, daß er das geſamte Muſikleben wirtſchaftlich ſtützen konnte. Und dann kamen Tänzer. Es war 85 Zeit der merkwürdigſten Ent⸗ ungen und Erfolge, die ſich Schlag auf Schlag auf der Tanz⸗ ne abwechſelten. Denn gleichzeitig erſchien die alte gute Iſidora uncan auch wieder in Berlin und ließ uns erkennen, wie ſehr der Tanz, den ſie ſelbſt einſt inaugurierte, ſie überholt hat. Go wie ſchrecklich! Eine alte geſchminkte, unbewegliche e ſich dem Publikum und hält Reden, mit denen ſie ihre Deutſch⸗ feindlichkeit entſchuldigen will, Reden über Deutſchland, über die Marſeillaiſe, die Internationale und ſchließlich über ihre Kinder⸗ liebe. Soll ſie zu den Kindern gehen. Und dann kam Mordkin, der ehemalige berühmte Partner der Pawlowa, ins Deutſche Theater und langweilte uns mit dem älteſten abgeſtandenen Kitſch. Aber jetzt erſchien die Djaghilewtruppe in der Volksoper. Das war einſt das berühmteſte ruſſiſche Tanzenſemble, das vor dem Krieg eine Revolution unſerer Tanzanſchauung brachte. Die alten pro⸗ minenten Künſtler ſind nicht mehr. Aber junge ſind dafür einge⸗ treten, die an Begabung kaum zurückſtehen. Die Kultur iſt geblieben. Es iſt eine phänomenale Miſchung von Tradition umd Zukunft, baſiert auf einer unfehlbaren Technik. Leider bringen ſie uns nicht genug von den neuen Sachen, die ſie unterdeſſen in Paris, London und Amerika erprobt haben, jene kühnſten Experimente der Ver⸗ ſchmelzumg moderner Muſik, Tanzkunſt und Dekoration, die bei ihnen eine letzte Vollendung gefunden hat. Das Orcheſter der Volks⸗ oper, das ſie begleitet, unter dem mitgebrachten Dirigenten Flament, kann mit den Proben kaum ihren Anforderungen folgen. Das Pro⸗ gramm wird dauernd geändert. Wir ſollten die ſchönſten Strawins⸗ kys hören Y wer weiß. Das Intereſſanteſte, das ſie bisher brachten war eine Pantomime der„D reiſpitz“ mit der Muſik von de Falla und Dekoration von Picaſſo, der Inhalt ähnlich unſerem Corregidor, aber aufgelöſt in eine ſolche groteske Akrobatie der Be⸗ wegungen, in eine ſolche Leidenſchaft der Verrenkungen, Stampfe⸗ reien, Stöße und Würfe, daß man deutlich den Eindruck hat, hier zum erſtenmal die künſtleriſche Verarbeitung moderner amerikani⸗ ſcher Tanzbewegungen zu erleben. Der körperliche Humor der So⸗ liſten und des Enſembles iſt ſo neu und ſo ſtark, daß geradezu eine Erſchütterung der Nerven in dem Zuſchauer vor ſich geht, die alles Operettenweſen in einen tiefen Abgrund ſtürzt. Die Namen der genialen Soliſten ſind Herr Woizikowſki und Fräulein Soko⸗ lowa. Niemals hat die Truppe beſſere Grotesktänzer beſeſſen. Aber auch die ernſten Techniker in den alten Kunſttänzen, die an die Stelle von Nijinſky und Karſawina getreten ſind, ſcheinen aller Ehren wert. Ihre Namen ſind Herr Wiltzak und Fräulein Nemtſchinowa. Ihre Pas de deux in den Chovinſchen Sulphiden ſind von jener lautloſen Schönheit, die allem Stoff ſeine Schwere nimmt. Ungeheuer iſt der hieſige Muſikbetrieb. Er tobt jetzt in ſei ganzen Ausdehnung. Wir beſtreichen heute das Feld 905 das des Tanzes und werfen noch einen Blick auf die Invaſion der Italiener. Mascagni ſollte gerettet werden. Aus dem Schiffbruch der Aida wurde er hinübergepflanzt ins Große Schauſpielhaus, wo er nebon den Bajazzi ſeine Cavalleria dirigierte, ſtürmiſch gefeiert, obwohl der Wert der Aufführung mit zweifelhaften Soliſten(nur 1 Zenatellos Tenor und Borgheſes Bariton hoben ſich wieder hervor) und deutſch ſingenden Chören beſtritten werden konnte. Der wich⸗ tigſte italieniſche Beſuch wird auf ganz anderem Gebiete liegen. Es ſind die heiligen Sänger aus Rom, ein Chor, zuſam⸗ mengeſtellt aus der Sixtima, der Vatikan, dem Lateran und Maria Maggiore, die unter Caſimiris Leitung Paleſtrinas ewige Schönheit neu erſtehen laſſen. Wohin willſt du, mein liebes Herz? In den neuen Freiſchütz bei Kroll, in den neuen Don Juan der Volksoper, in die Sixtina, oder ins Ruſſiſche Ballett? Alles iſt beinahe an einem Abend. Aber ich ſehe ſchon, morgen zwiſchen den Ruſſen und den Römern, wird in mir unbedingt der profane Tanz den Geſang der katholiſchen Kirche überwinden. Es iſt ein ſchweres Leben. Reger⸗Abend Eine glückliche Fügung wollte, daß ich die erſte Sonate, die Brahms für Klavier und Violoncello ſchrieb(die dreiſätzige in E⸗Moll) kurz vor unſerem vorgeſtrigen Reger⸗Abend hörte. Sie iſt 1865 geſchrieben, alſo vor 60 Jahren; ihr beſtes hat ſie an gewiſſen Anklängen der alten Romantik. Brahms hatte kurz vorher die zwei erſten Hefte der Romanzen aus Tiecks„Magelon.“ heraus⸗ gegeben, und dieſe Stimmung—„ein Lichtſtrahl in der Dämme⸗ rung“— zittert nach. Als nun Reger ſeine„zweite“ Celloſonate ſchrieb, ſtrebte er aus dem Zauberkreiſe Brahms hinaus, vielleicht wandte er ſich dem großen Bruckner zu, hin zu den letzten großen Symphonien des Meiſters. Es verſteht ſich, da ſolche Vorgänge un⸗ bewußte ſind, daß Reger niederſchrieb, was ihm die innere Stimme ſagte. Immerhin, der Weg von Brahms zu Bruckner iſt uns, wenn wir heute Regers Celloſonate in G⸗Moll hören und kurz vor⸗ her der romantiſchen Sonate von rahms(38.) gelauſcht haben, deutlich ſichtbar und hörbar. Die vorgeſtrige Vortragsfolge führte uns nun aus Regers friſcher Jugendzeit zu den letzten Werken des Frühvollendeten. Die Suite in D⸗Moll für„Violoncello s0 10,(Werk 131, c) iſt von reifer Schönheit, wir ſind in an⸗ beſchreiblich ſchöner Einſamkeit mit dem Tondichter allein. Das Vorſpiel will uns noch nicht recht einleuchten, aber ein Licht⸗ ſtrahl führt uns dennoch aus der Dämmerung. Dann kommt gleich⸗ ſam Jena, Regers letzter Wohnſitz. Wir ſind mitten im ſchönen Thü⸗ ringer Lande und hören uns zweihundert Jahre zurück, in die Zeit regtes Largo folgt. Wieder ſind wir in der ſchönen Waldeinſam⸗ keit mit dem Tondichter allein, und wir denken uns zu dem ein⸗ ſamen, milden Geſang des„Violoncello solo“ die ſchönſten Har⸗ monien hinzu. Die Gigue, der heitere Schluß jeder Suite, war das ſinnige Ende. Ob unſer Jungmeiſter die Figurationen der „Schritt-Gigue“— des zweiten Typus— nicht ein wenig zu ſchwez rat Steiner⸗Karlsruhe, von den Mannheimer ſtaatlichen Behörden ſeum der Stadt Speyer, Dr. Lohmeyer vom kurpfälziſchen Mu⸗ der Gavotten und anderer Galanterien. Ein romantiſch⸗ange⸗ 8. Seite. Nr. 487 neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 20. Oktober 1924 Städtiſche Nachrichten Fliegertage Bei einem Rückblick auf die binter uns liegenden zwei Flieger⸗ tage darf man ohne Uebertreibung ſagen, daß ſie einen ſportlich alänzenden Verlauf genommen haben. Das finanzielle Er⸗ gebnis entſpricht nicht den Erwartungen. Wohl waren Neckardamm und zweiter Platz ſehr aut beſetzt, aber der Maſſenbeſuch fehlte. Was lich in der Luft abſpielt, kann man auch außerhalb des Rennplatzes beobachten. Wozu noch 4 Mark für den Tribünenplatz bezahlen? 2 Mark oder 5 Pfennia genügen So ſaaten ſich die meiſten. Die Mitaliedertribünen waren infolgedeſſen vollſtändig überflüſſig. Die Promenade genüate. Sportlich wurde ungemein viel geboten. Man Joll nicht denken, daß unſere Flieger nicht mehr auf der Höhe wären. Die Luftakrobaten erreaten allaemeine Bewunderung. Mit nicht geringem Stolze erfüllten uns die Leiſtungen der Dietrich⸗ Jobiet MNaſchinen, von denen ſechs zur Stelle waren. Als wir Direktor Dietrich von dem Dietrich⸗Gobiet⸗Flugzeug⸗ werk⸗A. Kaſſel axatulierend die Hand drückten, verſetzten wir uns unwillkürlich in die Zeit der erſten taſtenden Verſuche des Mann⸗ beimer Konſtrukteurs und Piloten zurück. Nur wer damals aktiv be⸗ teiliat war. kann ermeſſen, welche Ereraie, welcher zähe, vor keinem Hemmnis zurückſchreckender Siegermut nötia war, um zu dem Ziele zu gelangen, das durch die ſechs auf den Rennwieſen verammelten Flugzeuge vor Augen geführt wurde. Wir erinnern uns noch ſehr gut des Tages, an dem Dietrich mit ſeinem nach eigenen Ideen kon⸗ ſtruierten Fluazeua zum erſtenmal über die Vaterſtadt flog. Es war eine Etappe ſeines Aufſtieas als Fluazeugerbauer. Heute dürfen wir von einer Krönung ſprechen. Am Samstaa nachmittaa waren acht Fluazeuge am Start ver⸗ ſommelt. ſechs Dietrich⸗Gobiet⸗Zweidecker und zwei Junker⸗Limou⸗ ſinen. Die Nachfrage nach Paſſagierflüaen war ungewöhnlich rege, ein deutliches Sumptom für das Vertrauen, das man den beiden Snſtemen entgegenbrachte. Etwa 250 Perſonen haben ſich am Sams⸗ taa und Sonntaa Mannheim von oben angeſehen. Verſchiedene ſind ſogar in der Luft kerumaepurzelt. Wer hätte ſich vor dem Kriege in ein Sturzflüge ausführendes Fluazeug gewaat? Heute gehen ſogar die Damen mit gutem Beiſpfel voran. Es aibt, ſo bemerkte eine Vertreterin des ſchönen Geſchlechts. als ſie wieder feſten Boden unter den Füßen hatte. nichts ſchöneres, als dieſes Ueberſcklagen und Rol⸗ len in luftiger Höbe. Wir bewundern dieſe Koltblütigkeit, zuma uns ein Kollege erklärte. daß er ein klein wenia ſeekrank geworden ſei. als er rlötzlich auf dem Kopfe ſtand. Am Samstag nachmittag wurden ledialich Paſſaaierflüge ausgeführt, die zumteil Propacanda⸗ zwecken dienten. Man warf über der Stadt Fluazettel aus, die in der Luft wie eine Schar aufgeſcheuchter Vöoel ausſahen. Als ſie zur Erde flatterten, entſtand in den Straßen eine wilde Jaad, da bekannt geworden war, daß ſich unter den vapiernen Vögeln Freiſcheine fur eine Fahrt befanden. Man riß ſich ſo intenſiv um die Luftarüße, daß der Jugend, die durch die Straßen raſte, vielfach nur Fetzen in den Händen blieben. Am Sonntag vormittag war dem Publikum Gelegenheit ge⸗ geben, die Apparate zu beſichtigen. Man durfte den Rennplatz ohne Eintrittsgeld betreten. Mitglieder des Badiſch⸗Pfälziſchen Luftfahrt⸗ vereins e. B. Mannheim erklärten die Konſtruktion. Jedes Flugzeug war infolgedeſſen ſtark umdrängt. Die Dietrich⸗Gobiet⸗Doppeldecker konnten nur einen Paſſagier aufnehmen. In den Kabinen der Junters⸗Flugzeuge hatten vier Perſonen Platz. Die fünfte ſaß im Freien bei dem Piloten. Wer geſtern vormittag bis um 12 Uhr aus⸗ hielt, konnte einen wundervollen Maſſenflug beobachten. Sieben Flugzeuge ſtiegen zu einem Propagandaflug auf, die ſechs Dietrich⸗ Gobiet⸗Apparate und ein Junkers⸗Eindecker. Von 2 Uhr ab wurde das gefal abwechflungsreiche Programm abgewickelt. Sen⸗ ſationell geſtalteten ſich die Fallſchirmabſprünge. Der Flieger Bäumler, der zuerſt das Wagnis unternahm, landete glatt auf einer Wieſe im oberen Luiſenpark. Sein Partner hatte Hech. Der Fallſchirm konnte ſich beim Herausſpringen aus dem Flugzeug. nicht ſofort entfalten. Es waren bange Sekunden. Glücklicherweiſe konmte der Pilot das ſodaß die Landung glatt jenſeits des Neckars von ſtatten ging. Direktor Metrſch hatte ſare ſechs Apparate, die ſchon von weitem durch ihren blauen Anftrich auffielen, mit ausgezeichneten Piloten beſetzt. Die Herren Katzen⸗ ſtein und Raab leiſteten in Sturzflügen, im Uoberſchlagen, Rollen und Trudeln. Aber auch die anderen Flieger, Ingenieur Heinze⸗Weimar, Schäpe vom Frankfurter Aeroklub und Heck von der Fliegerſchule Frankfurt ſtellten ihr Licht nicht unter den Scheffel. Brauſender Jubel ſcholl vom Neckardamm, als vier Dietrich⸗Gobiet⸗Apparate eine Jagd nach Kinderballons veranſtal⸗ teten, die in die Höhe gelaſſen wurden. Nicht minder ſehenswert war der Luftkampf zweier Dietrich⸗Gobiet. Selbſtverſtändlich wurde er nur markiert. Aber man hörte förmlich das Maſchinengewehr⸗ geknatter, ſo täuſchend war der Zweikampf. Der abgeſchoſſene Flieger ahmte ausgezeichnet den Abſturz nach. Um halb 5 Uhr ſtartete das eine Junkers⸗Flugzeug mit drei Paſſagieren zum Start nach Frankfurt. Infolgedeſſen verzögerte ſich der Rundflug, für den wir angemeldet waren. Aber wir kamen doch noch rechtzeitig dran. Von Weitblick war infolge der nebel⸗ verhüllten Luft keine Rede. Trotzdem geſtaltete ſich die Fahrt in dem Junkers⸗Eindecker, der zu Paſſagierflügen noch zur Verfügung ſtand, zu einem Erlebnis. Man ſitzt in der Kabine wie in einem Auto. Ein kurzes Anrollen und ſchon liegt die Riedbahnbrücke unter kann man Mannheim ganz deutlich in allen Einzelheiten etrachten. Man glaubt im Kino zu ſitzen und das Kaleidoſkop der Flimmer⸗ wand vor ſich zu haben, wenn man rechts und links zum Fenſter hinausblickt. Unſer Nachbar hat die Aufgabe, ein Bündel Reklame⸗ druckſachen herabzuwerfen. Der Luftzug reißt ihm die Papiere aus der Hand. Wie aufgeſcheuchte Vögel flattern ſie davon. Nur zu ſchnell ſenkt ſich das Flugzeug. Man wäre gar zu geern noch ein Viertelſtündchen länger oben geblieben. Aber unten warten noch weitere Paſſagiere, die ſchon längſt den Revers unterſchrieben haben, daß ſie„im Falle eines Falles“ keine Anſprüche an die Flugleitung ſtellen. Es dunkelte bereits ſtark, als die letzte Landung erfolgte. Der veranſtaltende Verein darf ſich mit Genugtuung ſagen, daß er den Zuſchauern viel geboten hat. Alle Perſönlichkeiten, die ſich un⸗ eigennützig in den Dienſt der Sache ſtellten, verdienen warme An⸗ erkennung, vor allem die Herren Hieronymi, Doll und Schlerf. Die beiden Flugtage waren wirklich ein glänzender Auf⸗ takt zu weiteren noch größeren Taten. Die wirkſamſte Förderung durch die Preſſe iſt eine ſelbſtverſtändliche Pflicht. In der Stadt„tte ſig vor allem Direktor Schneider vom Parkhotel auf die Flugtage eingeſtellt. Im renovierten großen Saal, der mit ſeiner ſchönen Architektur einen überaus feſtlichen Eindruck macht, verſammelte ſich ein zahlreiches Publikum. das der Auffor⸗ derung zum Tanz durch die vorzügliche Jazzbandkavelle des Schwarz⸗ Weiß⸗Klubs gern Folcge leiſtete. Es wird ſicherlich ſehr begrüßt werden, daß dieſer Tanzabend im Parkhotel nicht der erſte und letzte bleiben ſoll. Sch. Evangeliſcher Frauenſonntag Der evangeliſche Oberkirchenrat ordnete den geſtrigen Sonntag als„Frauenſonntag“ an. In allen Predigtgottesdienſten wurden die evang. Frauen auf die hohen Aufgaben aufmerkſam gemacht, die ſie gerade heute in unſerer ſozial⸗ und wirtſchafllich zerriſſenen Zeit haben. Da kann die epang. Frau recht fegensreich wirken. Am Abend fand im„Chriſtlichen Hoſpiz“ eine Frauen⸗ und Mädchenverſammlung ſaatt, in deſſen Mittelpunkt das Frauenſchickſal ſtand. Fräulein Reineck⸗Berlin, die Generalſekretärin der deuiſch⸗erangel. Bahnhofsmiſſton, prach über „Gefahren der Fremde“. Jugendpfarrer Lutz vom Evang. Wohlfahrts⸗ und Jugenddienſt Mannheim begrüßte die An⸗ weſenden im Namen der vier Organiſationen, die zu dieſem Abend eingeladen haben, der Deutſch⸗evangel. Vahnhofsmiſſion, des deutſch⸗ evangel. Frauenbundes, des Vereins der Freundinnen junger Mäd⸗ chen, des evang. Jugend⸗ und Wohlfahrtsdienſtes Mannheim. Redner wies darauf hin, wie Frauenwürde und Mädchenehre in der Jit des Unterganges der ſittlichen Anſchauung in Gefahr ge⸗ raten ſind. Wie da die Bahnhofsmiſſion ſegensreich wirke, das ſollte die Rednerin des Abends eindringlich den An⸗ weſenden zu Gemüte führen. Frl. Reineck rerſtand es auch dann, in warmer, herzlicher und anſchaulicher Weiſe die Zuhörerinnen zu packen. Der Vahnhofsmiſſionsdienſt ſed Grußdienſt, Menſchen zu grüßen, die fremd ſind. Er will helſen der reiſenden weiblichen Jugend. Heute, da die Jugend ſo ſelöſtändig geworden iſt, braucht ſte umſomehr Hilfe, denn die Gefährdung iſt größer. Wenn man der Jugend helfen will, muß man ſie kennen, ihre innere Zerriſſen⸗ heit ihre Ehrfurchtsloſigkeit, aber auch ihren Tatendrang. Man muß mit der Jugend jung ſein können; ſo wie ſie iſt, muß man ſie nehmen. Heute hat die Bahnhofsmiſſion 225 Hilfsſtellen und erfährt von den Behörden große Unterſtützung, wenn ſie auch für jedes beſcheidene Plätzchen an den Banhöfen bei manchen Eiſen⸗ bahnbehörden hier und da noch ſehr zu kämpfen hat. Jugend⸗ und Wohlfahrtsämter arbeiten mit. Das Wichtigſte iſt aber, daß man Frauenherzen gewinnt, die mitarbeiten. Al⸗ deutſche und mütterliche Frauen wollen wir dieſe Arbeit ausbauen und als Reich⸗gottesarbeiterinnen wollen wir dieſe Arbeit treiben. Welches Unheil und welche Opfer hat ſchon der Mädchen⸗ handel gefordert, der im Dunkeln erbeitet! Welchen Gefahren ſind die Mädchen in der Großſtadt ausgeſetzt, wenn niemand da iſt, der ihnen 05 anbietet. Viele folgen blindlings jedem Fremden und ſehen bald ein, wie ſie betrogen werden. Da ſoll die Baßhn⸗ hofsmiſſton einen Ausgleich ſchaffen und den Mädchen zeigen, daß auch noch andere Menſchen da ſind, die die Fremden nicht aus⸗ nutzen. Wichtig ſei, daß die Jugend Vertrauen gewinnt. Die Bahnhofsmiſſionarin ſteht nicht nur herum, ſondern ſie tut gerade bhei dieſem„Herumſtehen“ viele unſichtbare Dienſte. Die Bahn⸗ hofsſchweſter iſt das Glement der Liebe an dieſem Oxt, wo es ſonſt ſo unperſönlich zugeht. Die Menſchen wandern und wandern und kommen nicht zür Ruhe. Die Bahnhofsmiſſion will ihnen helfen in ihrer Not. Sie will nicht nur Geld geben und die Notle denden wieder entlaſſen, ſondern ſie will ſich auch um ihr ganzes Schickſal kümmern. Die allein reiſen, hilft ſie. Aber wie oft begegnen wir Menſchen, die innerlich verzweifelt ſind. Wis dankbar ſind wir, wenn es uns da gelingt, dieſen armnen Menſchen etwas zu ſein. So iſt letzten Endes unſer Dienſt Seelſorgerdienſt. Mit einem herzlichen Appell an die Frauen, dieſen wichtigen Arbeits⸗ zwang auszubauen, um den Fremdlingen zu zeigen, was Liebe iſt. ſchloß die Rednerin ihre mit vielen Beiſpielen erläuterten Aus⸗ führungen. 85 Nach dem Geſang des Liedes„Ich bete an die Macht der Liebe“ erzählte Frau Litterſt⸗Mannheim noch etwas aus der Praxis aus der Mannheimer Bahnhofsmiſſion. Es waren erſchütternde Bilder, die von Neuem zeigten, welchen Gefahren die zureiſende Frauenwelt ausgeſetzt iſt. Wie vielen Hilfeſuchenden uns. Der Flug geht bis zum Rhein. In ungefähr 300 Meter Höhe wurde ſchon Obdach gewährt! Gott gebe uns immer das rechte Wort und den rechten Platz zum helfen. Jugendpfarrer VDutz bat, die Bahnhofsmiſſion zu gebrauchen wo wir in Not ſind und ſie zu ſtärken, wo wir können. Mit dem Liede„Die Sach' iſt dein Herr Jeſu Chriſt“ fand dieſer Abend ſeinen Ausklang.. * * fKiochen, Braken und Backen mit Gas iſt durch die ſtete Be⸗ reitſchaft des Gasherdes, verbunden mit der abſolut ſicheren und leich⸗ ten Regulierbarkeit der Gasflamme, längſt die Freude unſerer Haus⸗ frauen. Gas kann heute ausſchließlich für alle Küchenzwecke ver⸗ wendet werden, ohne daß hohe Gasrechnungen entſtehen, da es mit lächerlich geringem Gasverbrauch bei Benützung der mordernen Gasſparbrenner, ſowie Gasapparate möglich iſt, die Mahlzeiten zuzu⸗ bereiten, zu kochen und zu backen uſw.; natürlich müſſen aber auch Sparſamkeitsvorſchriften angewendet werden, die zu einer Verriage⸗ rung bezw. äußerſten Einſchränkung des Gasverbrauches führen. Die bekannte Gasherdfabrik„Prometheus“ wird zu dieſem Zwecke an: Mittwoch, den 22. und Donnerstag, 23. Oktober im Kaſinoſaal an Hand von Schaukochen, Braten und Backen öffentlich den Nachweis führen, daß zurzeit mit keinem anderen Brennſtoff auch nur an⸗ nähernd zu demſelben Preis gebraten, gebacken und gekocht werden kann, als es mit Gas möglich iſt, ganz abgeſehen von der außer⸗ ordentlichen Reinlichkeit, Bequemlichkeit und ſteten Bereitſchaft des Gaſes.(Sieh⸗ Anzeige). * Fahrläſſige Körperverletzung. Vergangene Nacht führ ein Perſonenkraftwagen, von Ludwigshafen kommend, den ſüdlichen Brückenaufgang auf der linken Seite der Straße herunter und rannte dabei mit einer entgegenkommenden Droſchke zuſammen. Die Inſaſſen der Droſchke, ein Ehepaar aus Mainz, erlitten Haut⸗ abſchürfungen und eine leichte Gehirnerſchütterung und wurden ärztlicher Behandlung übergeben. Beide Fahrzeuge wurden ſtark beſchädigt. Das Auto mußte abgeſchleppt und die Droſchke auf einem Wagen abtransportiert werden. Die Schuld trifft den Len⸗ ker des Kraftwagens, einen 88 Jahre alten Wirt von hier, der ſtark angetrunken war. Veranſtaltungen Profeſſor Fritz Kreisler, der gefeiertſte Künſtler, der heute ſein einziges Konzert in Mannheim im Nibelungenſaal veranſtaltet, trifft mit dem Berliner Morgenſchnellzug in Mannheim ein. Am Samstag ſpielte er noch in Berlin vor tauſenden Zuhörern in der Philharmonie. Begeiſterter Beifall und größte Ehrungen wurden ihm zuteil. Für Mannheim bedeutet das Konzert ein künſtleriſches Ereignis ganz außerordentlicher Art. Nus dem Lande * Lauterbach, OA. Oberndorf, 17. Okt. Mittwoch nacht 12 Uhr brach in der Schreinerei Haberſtroh, oberhalb des Gaſthauſes zum Schützen, Feuer aus, das ſich mit raſender Schnelligkeit verbreitete. Die Fabrikfeuerwehr Junghans und die Motorſpritze wurden alarmiert. Als die Feuerwehr am Brandplatz eintraf, hatte bereits die Weſtfront des Schützen Feuer gefangen und Flugfeuer auch den neben dem Hauptgebäude ſtehenden großen Brekterlager⸗ ſchopf Haberſtrohs in Brand geſteckt. Bald darauf fing auch der anſtoßende Wald zu brennen an. Das Nachbarhaus war ſtark gefährdet. Das Sägewerk iſt vollſtändig niederge⸗ brannt, der Bretterlagerſchopf zur Hälfte. Ein im Haberſtroh' ſchen Hauptgebäude wohnender alleinſtehender Mann konnte. nur mit Mühe gerettet werden und liegt an einer Rauchvergiftung im Krankenhaus darnieder. Die Entſtehungsurſache des Brandes iſt noch unbekannt. * Bretten, 18. Okt. Innerhalb ganz kurzer Zeit iſt Bretten dreimal durch Feuer heimgeſucht worden. In der Scheune der Witwe Huber war ein Brand ausgebrochen, der ſich raſch auf das Wohnhaus ausdehnte. Nur mit großer Mühe gelang es, die dort ſchlafenden Kinder des Mieters Schrumpf zu retten. Das Wohn⸗ haus blieb von der gänzlichen Vernichtung verſchont, dagegen wurde die Scheune ſamt Vorräten gänzlich vernichtet.— An der Ecke der Pforzheimer⸗ und Melanchthonſtraße rannte ein Motorrad⸗ fahrer, der ausweichen wollte, gegen ein Haus. Schwer verletzt mußte er ins Krankenhaus gebracht werden. Offenburg, 18. Okt. Die Erhebungen haben ergeben, daß der Windhoſe am 9. September in 5 Gemeinden des Amtsbezirkes Lahr 2 349, insgeſamt alſo 6 402 Obſtbäume, zum Opfer gefallen ſind. Der zur unentgeltlichen Lieferung von pflanzfähigen Obſt⸗ bäumen an die Beſchädigten vorgeſehene Betrag von 5000 Mark reicht nicht aus, weshalb er auf 15—18 000 Mark erhöht wird. Die Beſichtigung der Anſtalt Fußbach hat ergeben, daß die durch die Windhoſe angerichteten Gebäudeſchäden zum größten Teil wieder behoben ſind. * Vom Bodenſee, 17. Okt. In der Bodenſeegegend war dieſe Woche die Weinleſe zum großen Teil bereits beendet. Im Allgemeinen kann man ſagen, daß das Erträgnis qualitativ und quantitativ beſſer war, als man nach dem ſchlechten Sommer er⸗ warten konnte. Beſonders die Qualität iſt nach dem ſchönen Herbſt⸗ tagen noch recht gut geworden. Wo der Kampf gegen die Rebſchäd⸗ linge fleißig geführt wurde, zeigte ſich der Lohn; wo dies micht geſchah, iſt das Erträgnis gleich Null. Aus dem Weinort Mers⸗ burg wird gemeldet: Qualität im allgemeinen gut, Quantität nicht genug befriedigend, Hagnau iſt mit dem Erträgnis zu⸗ frieden. Die Qualität übertrifft die höchſten Erwartungen. In Immenſtaad läßt die Quantität zu wünſchen übrig, während die Qualität gut iſt. In Reichenau und in den übrigen Wein⸗ orten am Unterſee iſt der Ertrag gering, meiſt ſogar ſehr gering. CCCCCTCCCCC((CT nahm? Ich glaube faſt, ſelbſt auf die Gefahr hin, Regers An⸗ und Abſichten zu widerſprechen... Die vierte Sonate für Violon⸗ cello und Klapier zeigte uns Regers Entwicklung: zuweilen noch kühne Ueberſchneihungen, im weſentlichen aber mehr Einfachheit, viel Melodik, ja ſelbſt volkstümliche Stücke, wie das Preſto⸗Scherzo und das Finale, das an die alte Form und die alte„Grazia“ harmlos anbandelt. Dazwiſchen ein großer, edler, langſamer Satz, der wohl das Schönſte des Abends war. Wir waren glücklich. Wie prächtee ſpielt Lene Bruch⸗Weiller Klapier.. Der ſchöne Ton, die Poeſie von Ton und Klang, dazu klarer Vortrag(gegründet auf klaren, feſten Rhythmus) und untrügliches Muſikgefühl! Dann, wie ſie„begleitet“, wie ſie vorwärts geht und anhält, wie ſie ihr Temperament beherrſcht... Ihr Part⸗ ner, Karl Heſſe, hat dieſelben Eigenſchaften. Dem Konzertflügel Blüthner aus dem Lager von K. Ferd. Heckel, war ſein Nioloncello ebenbürtig, wenn auch nicht vom altitalieniſchen Hochadel. Aber Karl Heſſe iſt ein adliger Vertreter ſeines Inſtruments geworden. Den großen, blühenden, warmen Ton hat er— vorgebildet vo unſerem Konzertmeiſter Karl Müller— weiter ausgebaut, ſeine Kunſt⸗ fertigkeit hat eine hohe Stufe erreicht, Stilgefühl und Temperament ſind in der wünſchenswerten Bil nz, und die Soloſonate ergab noch einen bemerkenswerten Saldo. Ein Jungmeiſter ſprach zu uns, Köln iſt ſein Wohnſitz, der Mittelpunkt, der ſchönſten E ſolge. Nochmals: unſer Reger⸗Abend war ein reines Glück. Der ver⸗ feinerte Zeitoeſchmack eines ausgewählten Hörerkreſſes gab dem reichen Veifall den wahren Gehalt. 5 A. Bl. Theater und Muſtk Mannheimer Nationaltheater. Die„Jüdin“ hat in ihrer dritten— und auch zwangsläufigen zweiten— Wiederholung die Vertreterin der Titelrolle gewechſelt: Eliſabeth Gritſch ſang geſtern die Recha. Der außerordentlich begabten Künſtlerin eignet eine dramatiſche Ausdruckskraft von ungewöhnlicher Gewalt, die die ganze Szene in eigenartigſter Weiſe beherrſcht und dem ganzen Büßhnengeſchehen den Stempel einer ſtarken perſönlichen Wirkung aufprägt. Die rein ſzeniſche Macht dieſer Recha war die Dominante der geſtrigen Vorſtellung, Geſanglich kann wohl die Kantilene durch eine entſprechende Pflege die letzten Wünſche befriedigen,— doch angeſichts dieſer einheitlichen, geſchloſſenen Leiſtung eines offenharen Talents vertraut man der Entwicklung dieſer willkommenen Kraft unbedingt, zumal der vierte Akt zeigte, daß die beſten Hoffnungen voll berechtigt ſind.— Den Kardinal ſang diesmal Matthieu Frank, ausgerüſtet mit dem ganzen Rüſtzeug ſeiner yriſch ſchönen Baßſtimme, wenn auch des eigentlichen dramatiſchen Akzentes bar. beiſpielhaften Darſtellung.— Die Tempi ſind innerhalb einer Woche noch gedehnter, die Beſonderheiten der Regie durch ihre Beibehal⸗ tung nicht beſſer geworden. r, K. 95 Uraufführung an den Vereinigten Skadithealern Barmen⸗ Elberfeld. Unter der Spielleitung des Intendanten Dr. Paul Leg⸗ band erlebte Vera Maria Eberles neueſtes Drama„Kreuz⸗ wege“ ſeine Uraufführung im Stadttheateer Elberfeld. Das trotz verſchiedener Längen äußerſt theaterwirkſam aufgemachte Werk weiſt auch manche ſtarke Stelle auf und wurde durch Dr. Paul Legband in einen guten ſzeniſchen Rahmen geſtellt. Er ſchuf in ſeiner ihm eigenen Art geſchmackvolle Bilder. Mit an dem Erfolge, der der Aufführung zuteil wurde, trug weſentlich bei die prächtige Verkörperung der Annina durch Hildegard Kähnert. Adolf Zieg⸗ ler gab einen Savonarola, Prior von San Marco, voller Glut und ſtarkem Fanatismus. Der Lorenzo Eugen Eiſenlohrs war eher ein Heldenvater als ein liebenswürdiger Mann in den beſten Mannesjahren, der es noch verſteht, der Weiblichkeit„gefährlich“ zu werden. Die junge Dichterin(ſie iſt in Baſel als Schauſpielerin tätig, konnte mit dem Spielleiter und den Hauptdarſtellern an dem lebhaften Schlußbeifall wiederholt teilnehmen. Runſt und wißenſchaſt Akademiſche Ehrung Dr. Eckeners. Der Senat der Tech⸗ niſchen Ho ſchule Ctg at D. Eckener den Doktor⸗Ing. ehrenhalber verliehen. In deer Begründung dieſer Ehrung heißt es u..:„Dem erfolgreichen Führer der Amerikafahrt in An⸗ und ſeiner erfolgreichen Beſtrebungen in der weiteren Verfolgung der Ziele des Grafen Zeppelin.“ dDie Wahrheit über die ruſſiſchen Kunſtverſteigerungen. Zu dieſer in der europäiſchen 75 völlig entſtellt mitgeteilten Frage erfährt die bekannte Kunſtzeitſchrift„Die Cicerone“: Die ſenſatio⸗ nelle Nachricht einer bevorſtehenden Verſteigerung von etwa 4000 Kunſtwerken in der Eremitage beruhl natürlich auf einem Mißverſtändnis, obwohl in der Meldung ein wahrer Kern enthalten iſt. Eine derartige Kunſtauktion im großen Maßſtabe wird in der Tat von der Sowjetregierung vorbereitet, doch berührt die Sache die Ereſnitage und deren Sammlungen in keiner Weiſe. Vor allem ſoll die Verſteigerung nicht in Leningrad(Peters⸗ burg) ſondern in Moskau ſtattfinden und zwar in den Räumen desz ſog. Staatlichen Behälters(„Gochran“). Letzterer dient bereits ſeit Jahren als obligater Ablieferungsort für alle aus diverſen Nationa⸗ kliſterungen und Requiſitionen ſtammenden Schmuck. Gold⸗ und Silberſachen, ſowie überhaupt der Werke angewandter Kunſt von Alfred Färbachs Eleazar wächſt zuſehends in die Sphäre einer bedeutendem Metallwert. Im„Gochran“ wurden u a die ſeiner⸗ erkennung ſeiner Verdienſke auf dem Gebiet der Luftſchiffnavigation zeit zugunſten der hungerleidenden Gouvernements aus Kirchen, Kläſtern und Synagogen entnommenen Koſtbarkeiten geſammelt und in dieſer Jentralſtelle hat ſich im Laufe der Zeit eine unend⸗ lich große Anzahl verſchiedenartiger Kunſt⸗ und Wertgegenſtände angeſammelt. An ihrer Sortierung nahm und nimmt beſtändig eine ſpezielle, aus Muſeumsleuten beſtehende Kommiſſion teil— an erſter Stelle betätigen ſich hier die Herren Dimitrij D. Iwanoff, Kuſtos der ſog Waffenkammer im Kremel und Sſekgej N. Tromitzkij, Direktor der Eremitage, welchen das Recht zuſteht, Werke von hiſtoriſch⸗muſealer oder rein künſtleriſcher Bedeutung auszuſcheiden und der ſtaatlichen Muſeumsver⸗ waltung zu überweiſen. Dieſe Kommiſſion hat hier eine unge⸗ heure Arbeit verrichtet und hatte manchen ſchweren Kampf mit den Finanzleuten des„Gochran“ auszuſtehen, um den einen oder andern materiell beſonders wertvollen Gegenſtand für die Muſeen zu als auch vielen provinziellen Sammlungen, bisher von den in den „Gochrom“ gelangten Schätzen nicht weniger als 25 000 Gegen⸗ ſtäde zugewieſen worden. Trotzdem iſt aber noch eine Maſſe von Gold⸗ und Silberarbeiten, Bibelots und ſonſtegen Gegenſtänden von größerem oder geringerem Sammelintereſſe im „Gochron“ verblieben und die eben genannten Herren Torſnitzkij Iwanoff haben davon etwa 4000 Nummern ausgewählt, welche den Stoff zu der geplanten großen Kunſtauktion bieten ſollen. Ein ausführlicher, Illuſtrierter Katalog befindet ſich in Vor⸗ erſcheinen. Literatur 5 Bihliothek der Unterhaltung und des Wiſſens. Jahrgang 1925, 1. Band. Union Deutſche Verlagsgeſellſchaft, Stuttgart. Berlin, Leip⸗ zig, Wien.— Dieſe„Bibliothek“ ſteht heute im 49. Jahrgang und ſtellt eigentlich nichts anderes dar, als eine Monatsſchrift für weiteſte Kreiſe in gebundener Form. Sie enthält Originalbeiträge hervorra⸗ gender Schriftſteller und Gelehrten. Sie iſt allen zu empfehlen. die nach einem nicht zu ſchweren gute Unterhaltung und nützliches Wiſſen vermittelnden Leſeſtoff verlangen. Der neue Jahrgana erſcheint in erweitertem Umfang in rotem Ganzleinen⸗Einband. Er enthält einen in Rußland ſpielenden Geſellſchaftsroman, ernſte und heitere Geſundheitspflege und ein Preisausſchreiben. *Langs bad. Geſchäftskalender für das Jahr 1925. im 48. Jahr ſtehend, bietet als einziges Handbuch— das Staatshandbuch erſcheint ſeit Jahren nicht mehr— genauen Ueberblick in Veränderungen und und ihren zahlreichen Penſionierungen und der Aufhebung oder Zuſam⸗ menlegung von Behörden. Der Kalender iſt gerade dieſes Jahr für Staats⸗ und Gemeindekanzleien unentbehrlich und bietet beſon⸗ ders auch Kaufleuten ein außerordentliches Adreſſenmaterial. retten Im ganzen ſind den letzteren, ſowohl den hauptſtädtiſchen bereitung und ſoll in deutſcher, franzöſiſcher und engliſcher Sprache st. Erzählungen, Berichte über fremde Länder und Völker, über Sport Umorganiſationen durch Beamtenabbau und Sparmaßnahmen mit 4 „ 120— 0———2— 22 2 122 9 dem Elend des Siechtums bewahren. Je früher begonnen, deſto beſſer. N 5 ſentli Pngj nd mn un die Wie ſtarkung und Geſundung des 5202 Volkez errei hrao kaun die Wiedererſtarkung Alfa Romeg. Monkag, den 20. Oktober 1924 neue Mannheimer Zeitung[Morgen⸗Ausgabe)] 7. Seite. Nr. 487 Ne ſonnlägigen Pferderennen Grunewald(18. Oktober) 1. Studenten-Rennen. 2700,. 1800 Meter. 1. Hauptg. Altefelds Heldraſtein(Thielemann), 2. Kardinal 2, 3. Cebria. 13:10; 11, 15:10. Ferner: Wippizo. 2. Kinder⸗Troſtrennen. 2700. 1000 Mtr. 1. Lewins Roland Olejnit), 2. Kamtſchalka, 3. Frohſinn. 76:10; 26, 21, 111:10. Fer⸗ ner: Iſonzo, Ama, Mantinea, Boruſſia, Winterweide, Einfalt, Royale, Deutſcher Michel, Prinzeß Friedel. 3. Oektingen-Rennen. 6800 1600 Mtr. 1. v. Weinbergs Pala⸗ medes(O. Schmidt), 2. Hohe Pforte, 3. Anfang. 144:10; 20, — 18:10. Ferner: General Höfer, Lorenzo, Aralinda, Traum⸗ euter. 4. Ernledank⸗Ausgleich. 6800. 2400 Meter. 1. Graf Seidlitz⸗ Sandreczkis Olifant(M. Dreißig), 2. Petunie, 3. Leander. 25, 23, 24:10. Ferner: Bafur, Bardes Bruder, Moloch, ollar. 5. Herbſt⸗Preis. 2700 l. 1800 Meter. 1. Hauptgeſt. Altefelds Domina(Zimmermann), 2. Lady Grey, 3. Cyane. 19:10; 10, 11, 11:10. Ferner: Savitry, Black Bell, Rhapſodie, Vivace. 6. Heide⸗Rennen. 4100. 1200 Meter. 1. v. Weinbergs O p⸗ timat(O. Schmidt), 2. Marduck, 3. Cap der Hoffnung. 23:10; 12, 18, 13:10. Ferner: Melanie, Vulcain 8, Ganczagora, La Bour⸗ ree, Chiemgauerin, Pikſieben, Roſt, Stattliche. 7. Preis der Rolröcke. 2700. 2000 Meter. 1. v. d. Oſten ⸗ Sackens Fürſt(Olejnik, 2. Felſenriede, 3. Sonnenſchein. 50:10; 17, 15, 34:10. Ferner: Eiſenkrone, Lämmergeier, Minenhof, Oder, Chriſtſchmuck, Soto, Höhrenrauch, Paria. Grunewald(19. Oktober) 1. Berggeiſt⸗Rennen. 2700/. 2000 Meter. 1. L. u. W. Sklareks Wippizo(M. Jentzſch), 2. v. Ploetz⸗Stuchows Maura(A. Bleu. ler), 3. Hauptgeſt. Altefelds Da capo(H. Brown). Tot.: 46:10; Pl.: 26, 28:10. Ferner: Makte. 2. Hortari-Rennen. Ausgleich 2. 4100„. 1600 Meter. 1. A. Sulzbergers Luftpoſt(W. Tarras), 2. Stall Halmas Melantho (O. Schmidt), 3. A. u. C. v. Weinbergs Roſendame. Tot.: 87:10; Pl.: 21, 24, 20:10. Ferner: Habicht, Civiliſt, Paloma, Vendeix, Per Dark, Antiope, Sankt Thomas, Rubel, Ondina, Schneeberg, Rode⸗ rich, Vietnitz. 3. Wolkenſchieber⸗Rennen. 8100 l. 2800 Meter. 1. R. Haniel⸗ Träumer(R. Torke), 2. Stall Halmas Manlius(V. Eſch), 3. C. Gottſchalks Scarſellino(O. Schmidt). Tot.: 31:10; Pl.: 14, 13 14:10. Ferner: Jean de France, Le Gerfaut, Claudius, Cabinet Noir. 4. Kalibor-Rennen. 27 000. 1400 Meter. 1. Stall Halmas Siſyphus(V. Eſch), 2. A. u. C. v. Weinbergs Olympier, 3. Hauptgeſt. Altefelds Aditi(F. Kaſper. Tot.: 98:10; Pl.: 15, 12. 12:10. Ferner: Saturn, Marcellus, Fürſt Emmo, Malateſta, Lauf⸗ junge, Marienburg, Parſifal, Automedon, Regina 2. 8 5. Horizont-Rennen. 6800 l. 1490 Meter. 1. Geſtüt Weils Snir(W. Tarras), 2. Geſtüt Pünſtorfs Hampelmann(O. Schmidt), 3. H. Puſchs Lapis Electrix(H. Blume). Tot.: 38:10; Pl.: 14, 23, 15:10. Ferner: Döberitz, Caprivi, Hannar, Liebesgedanke. 6. Skaby⸗Rennen. 2700. 1000 Meter. 1. D. Schleſingers Gilda, 2. A. Sulzbergers 295105(W. Tarras), 3. O. Dietrichs Nimrod(H. Müſchen). Tot.: 29:10. 2— er Aeen Ausgleich 3. 2700. 2400 Meter. 1. A. Sulzbergers Sarazener(W. Tarras), 2. G. Cramers Oceana (B. Thielemann), 3. A. v. Negeleins Aufklärung. Tot.: 30.10; Pl.: 14, 21, 24:10. Ferner: Impreſſario, Eiſenritter, Twoſtep, Emeritus degn Fee 8 1 Die Forderung unſerer Jeit Von Dipl.⸗Sportlehrer Fritz Strube⸗Hannover Eine der größten Aufgaben des deutſchen Volkes, beſonders in der jetzigen, durch die Nachwirkungen des Krieges beeinträchtigten Zeit, iſt für die Ertüchtigung der Jugend in vorbildlicher Weiſe Sorge zu tragen. Nur ein in allen Teilen geſundes, ſtarkes, gekräf⸗ tigtes Volk kann lebensfähig bleiben. Nur ein Volk, getragen von einem ſtarken Willen und unerſchütterlicher Tatkraft wird ſich die Stelle erringen, die ihm gebührt. Daß die körperliche Erziehuna von größtem Werte für den Men⸗ ſchen iſt heute unbeſtritten, aber leider iſt ſie noch nicht richtig an⸗ gewandt worden. Wenn ſich auch die Verhältniſſe heut ſchon gebeſſert aben, vom Ziele ſind wir noch allzuweit entfernt. Noch heute wird 3. B. das Schulturnen als techniſches. d. h. untergeordnetes Fach angeſehen und genießt nicht die Achtung, die ihm gebührt. Von einer ſuſtematiſchen körperlichen Erziehung— ich gebrauche dieſes Wort für urnen und Sport— iſt überhaupt noch keine Rede. Neben der geiſtigen Erziehung muß gleichberechtigt die körver⸗ liche Menſch hat Körper und Geiſt, ſein ganzes Leben ang hat er mit den beiden zu tun und deshalb ſollten ſie auch in er gleichen Weiſe ausgebildet werden. Kann man denn den einen Teil(den Geiſt) ausbilden und den anderen(den Körper) ungeſtraft vernachläſſigen? Bisher iſt das leider zu ſehr geſchehen, weil der erzieheriſche Wert der Leibesübungen noch nicht erkannt wurde. eider kann unſere Gelehrtenwelt, können unſere Erzieher in den wenigſten Fällen in körperlicher Hinſicht ein Vorbild ſein. Die Zei⸗ en aber, wo bebrillte Tertianer das Ideal der verknöcherten Schul⸗ meiſter ſind, iſt endgültig vorbei. 5 Nie zuvor waren Leibesübungen ſo ſehr Notwendiakeit, denn bei der heutigen Jugend, wollen wir ſie nicht zu Schwächlingen und Früppeln, ſondern zu blutrollen. lebenswarmen und lebensfähigen enſchen heranwachſen laſſen. Deutſches Volk erwache! Gib deinen Kindern die freie, herrliche Natur, laß ſie ſich deh⸗ nen und ſtrecken, in ſportlichen Kämpfen ihre Kräfte meſſen, halte ſie n zu Leibesübungen. Nur dieſe allein können ſie heilen und vor bi Die Grundlagen der körperlichen Erziehung müſſen natürlich de Eltern geben, indem ſie ſie anhalten, ſich möglichſt viel in freter zu bewegen. Laßt ſie nicht in den Stuben hocken, turnt mit mnen einige Freiübungen haltet ſie zu täglichen Abwaſchungen und zinigen tiefen Atemzügen an. Ihr kennt die Eigenarten eurer Kin⸗ er. wißt am beſſen was und wieviel ihnen zuträglich iſt. Kö,Nach den Eltern liegt es hauptſächlich der Schule ob. die richtiae orpererziehung vorzunemen. Darum müſſen die Leibesübungen zum Hauptſach werden. Dazu gehören Lehrer, die durchdrungen ſind ren der Größe. Erhabenbeit und Bedeutung dieſer Erxziehung, Leh⸗ deedis durch Wiffenſchaft und Praris genügend Erfahrung beſitzen, 80 der körperlichen Ertüchtigung unferer Jugend mitsuarbeiten. Der Anbrer muß ein ganzer Mann, eine ganze Perſönlichkeit ſein; ſeine umfaaben ſind recht groß. denn er muß Kenntnis des Uebungsſtoffes nd der Uebungsregeln haben. ſonſt wird er zum Handwerker. Wei⸗ — ſoll er ſeine Arbeiten wiſſenſchaftlich begrſnden können, daher das er entſprechend vorgebildet ſein und das Weſen des Kindes un des Sportes auf das Genaueſte ſtudieren. tes foas jetzt iſt auf dieſem Gebiete bitter wenig geleiſtet worden fehlt beſonders an Aerzten, die dem Turn⸗ und Sportlehrer mit und Tat hilfreich zur Seite ſtehen und das Wichtiaſte und We⸗ ihnen chſte on Stoff für ihn zuſammenſtellen können, weil ſie ſelbſt bber den Nehnngeſf und ſeinen Wert nicht unterrichtet ſind. Je⸗ tent Arzt müßte entſprechend dem Beſchlußſe des Göttinger Studen⸗ baßennes Leibesübungen gekört und beſonders auch ſelbſt betrieben gaßenz Das gilt in erſter Linie füür die Schulärzte, die ihrer Auf⸗ ſanſt gar nicht gerecht werden können. isher muß der Turn⸗ und Sportlehrer auch zualeich Schul⸗ elt iker ſein. Er muß beſonders von den Deformitäten der Wir⸗ it Hilf ter Ausbildung beifesn und mit Hilfe des Schularztes in beſonderer Au 8 Auen können. Seine Ausbilduna iſt von erſtaunlicher Vielſeitigkeit. dentipmie, Biologie, Hygiene. Pſucholvaie, Pädagogik neben dem ei⸗ ur lben Fachkönnen. Leider gaibt es vielfach noch nebenamtliche Lielfatsbrer, die auch anderen Unterricht zu ertetlen haben und der Nir ach ihnen nur wenia Zeit für die wichtioſte Aufeabe übria läßt. dynantiiſſen daßer kommen, daß an allen Schulen. Volks⸗ und Tortbil⸗ füe ſchulen, höheren Schulen, Semingven, Univerſitäten Fachſehrer icenarnen, Sniel unß Snort angeſtellt merden, die bei der Deut⸗ Dahe Hocdickale für Lettesühnneen in Rerlin ihre Eignung bewieſen Löwenherz, en Alfa Romeo und den deutſchen Mercedes⸗Wagen kam —.— und des Bruſtkorbes eine Ahnuna haben, ſie frühzeitig er⸗ 1 da ſich die deutſche Mannſchaft nach einem ernſten Zwiſchen⸗ Neuberger und Graf Mazetti brachen darauf da, ner lag in dieſem Augenblic an d. Seelle, was 0 Rennen ab. Wer —25 2000 Pe— 55 5 Im Endkampf waren dann ie omeo⸗Wagen unter ſich, ie übrigen Teilneh 2 Rolle ſpielten. Die gen Teilnehmer keine Alfa Romeo in:35,8. Leipzig(19. Oktober) U. p. Wuthenaus Raubritter. Tot.: 78:10; Pl.: 35, 43:10. Ferner: Trugſchluß, Juvento. 2. Preis vom Naundörſchen. 2700. Zweijährige. 1000 Meter. ſchalks Florfina. Amana, Mildred. 3. Probſtei⸗Ausgleich. 2700. 2000 Meter. 1. Graf Seidlitz⸗ Sandreckis Ilſenſtein, 2. H. Puſchs Piaski, 3. A. Poraks Hüt⸗ eger. Tot.: 20:10; Pl.: 13, 17:10. Ferner: Endegut, Rache. 4. Uskar-Oehlſchl iger, Jagdrennen. Ehrenpreis und 00 l. 4000 Meter. 1. W. Mettes Baltazar, 2. W. Schellers Hagel⸗ ſchlag,„. O. Kruſe u. E. Siewerts Alſterroſe Tot.: 78:10; Pl.: 17, 14, 17:10. Ferner: Paleſtrina, Colberg, Kiek in die Welt, Palette, Lieſeiort. 5. Preis von Anger-Croftendorf. 2700. Herrenreiten. 2400 Meter. 1. H. Popps Gondatlan, 2. Geſt. Pünſtorfs Riſtil, 3. E. Gottſchalks Lobredner. Tot.: 44:10; Pl.: 10, 10, 10:10. Ferner: Kentucky, Kotik, Woher weißt du, Alex. 6. Lützſchener Jagdrennen. 2700. Dreijährige. 3200 Meter. 1. E. Gottſchalrs Maitrank, 2. W. Mektes Primavera, 3. H. Naſhs Süßes Mädel. Tot.: 60:10; Pl.: 25, 22:10. Ferner: Lachſalve, Regatta, Doktor. 7. Preis von Auerbachs Keller. 3400. 1000 Meter. 1. G. Schmalbachs Varus, 2. J. Kühns Traumlieſe, 3. D. Ehrenfrieds Heros de Legende. Tot.: 188:10; Pl.: 65, 27:10. Ferner: Manuela, Lona, Princeß May. München⸗Riem(19. Oktober) 1. Aſtern⸗Rennen. 1500. Zweijährige. 1000 Meter. 1. A. Weber⸗Nonnenhofs Amneris, 2. Oblt. M. Gerteis' Champagner, 3. G. Engels Leichtfuß. Tot.: 20:10; Pl.: 11, 11:10. Ferner: Cap⸗ land, Münchner Kindl. 2. Preis von Riem. 3000. Jagdrennen. 4000 Meter. 1. Oblt. O. Bebies Gianutri, 2. Dr. F. Mercks Tango, 3. F. Sachs' Diego. Tot.: 24:10; Pl.: 13, 13, 15:10. Ferner: Snob, Trapper, Grand Mouſſex, Coſima, Satyr, Seidlitz. 3. Eugen von Breſſendorf⸗Rennen. 2000. 1200 Meter. 1. K. Knechts Hexenmeiſter, 2. H. Wertheimers La Paludiere, 3. A. Pfiſters Pfalzmädel. Tot.: 45:10; Pl.: 16, 14, 17:10. Ferner: Mala⸗ viſta, Kalmanczi, Terrakotta, Struma, Livia, Mardonius, Agate. 4. Jugend-Jagdrennen. 1600. Dreijährige. 3000 Meter. 1. Oblt. M. Gerteis Coeur'Almee, 2. Oblt. O. Bebies Araucaria, 3. A. Schnierings China. Tot.: 31:10; Pl.: 16, 13, 16:10. Ferner: Kätherl 3, Juanita 3, Eſtino, Dulcinea, Iſpahan, Polin, Der Main. 5. Graf Max Arco-Iinneberg⸗Rennen. 2200 J. Ausgleich 2. 2200 Meter. 1. F. Sachs Südwind, 2. Frhr. G. v. Schenck⸗ Notzings Morgentau, 3. Oblt. M. Gerteis' Rochebelle. Tot.: 27:10; Pl.: 13, 20, 15:10. Ferner: Jahn, Otavi, Raſtelbinder, Strumen. 6. Turnier⸗Jagd⸗Rennen.(Nichtöffentliches Rennen). 7. Preis von Paſing. 1500. 1600 Meter. 1. A. Weber⸗ Nonnenhofs Aida, 2. H. Wertheimers Luſtgarten, 3. H. Reiths Naine. Tot.: 25:10; Pl.: 11, 15, 11:10. Ferner: Mime, Nain⸗Nain, Giſelher, Eskiſhehir, Roſenfee. rr Die Turn⸗ und Sportvereine ſind ja ſchon vielfach dazu über⸗ gegangen, ſich aus eigenen Mitteln hauptamtliche tätige Fachlehrer zu verpflichten, aber auch hier muß noch viel mehr geſchehen. um die Erkenntnis vom Wert der Leibesübungen zu verbreiten. In dieſer Erkenntnis ſchlummert die Kraft. die zur Ertüchtigung der Jngend notwendig iſt. Hat erſt die Ueberzeugung Wurzel ge⸗ faßt, daß nur durch richtige körperliche Erziehung der Jugend ein ſtarker Nachwuchs zu erzielen iſt, dann brauchen wir um die Wieder⸗ geſundung unſeres Volkes in körperlicher, geiſtiger und ſittlicher Richtung nicht beſorgt zu ſein. Stark, frei und geſund können wir mutigen Blickes in eine beſſere Zukunft ſchauen, die wir durch des Sportes göttliche Macht, durch Fleiß und Tatkraft mit ehrlichen Mitteln und ſtarken Händen geſchaffen haben. Aufomobilſport Internationale Automobil⸗ und Motorraörennen auf der Opelbahn bei Frankfurt Vor 25 000 Zuſchauern und bei prächtigem Herbſtwetter kamen am Sonntag nach langer Zeit wieder einmal auf der Opelbahn zu Rüſſelsheim, die mit ihren 1500 Meter noch immer die größte Bahn iſt, internationale Auto⸗ und Motorrennen zum Austrag. Die Veranſtaltung brachte einen ſchönen ſportlichen Erfolg. Die Or⸗ ganiſation war muſtergültig. Die Teilnehmer zeigten eine ausgezeich⸗ nete Fahrkunſt und großen Schneid. Beſonderen Eindruck machte Ernſt Breslau auf ſeiner Imperial⸗Maſchine. Unter den Rennen des Tages wurde auch die Bahnmeiſterſchaft des D. M. V. ausgetragen. Das Renenn wurde eine Beute von van Ameravald⸗Holland auf Harley Dapidſon, der die Strecke mit einer von 138 Stundenkilometer durchfuhr. Nander 1. Schuſter 15 Schuſter⸗Köln auf anderer. Der Titel fie uſter zu, da die beiden Erſten nicht Mit⸗ glied des D. M. V. ſind. Ergebniſſe: 1. Rennen: Für Maſchinen bis 150 ccm. 1. Prybilski⸗ Magdeburg auf Grade in:42. 2. Spang auf D. K. W. in 10:16. 3. W auf 8 10:25,6. 2. Rennen: agen bis 5 PS.(37,5 Kilometer). 1. Jörns au Opel 20:17,6. 2. Fritz v. Opel auf 85 20:23,4. , Rennen: Für Räder bis 250 cem. 1. Hirſch⸗ Stuttgart auf Hirſch 18:36,4. 2. Carrir auf Horch 1238. 4. Reunen:„Für Räder mit.Seitewagen bis 650 cem.(7,5 Km.) 1. Peßold⸗Köln auf Imperia:08,4. 2. Uilznen⸗Berlin auf engl. Triumph:14,4. Für Wagen bis 6 PS. 1. Roſenberger auf des Mercedes Kompreſſor 21:29,4. 2. Roeſch auf Fiat 21:39,4. 8 8 Pauf du 12(87,5 Kilometer). 1. Ernſt⸗ reslau rial 20:43,4. 2. Ba ind⸗Nö i Spormodell 2142, uernfeind⸗Nörnberg auf Ardie Khiontcler. 1 gürde 72 über 650 cem(7,5 i 1 1. es worth⸗Köln ith:30,4. 2. Petzold⸗Köln uf Imperial:45,4. ee ae 2 Mercedes in Monza zur Aufgabe gezwungen Die Autorennen in Monza bei Mailand— Graf Iborowski ſtürzt im großen Preis von Italien und pleibt tot— 2 cedes gibt auf. Die letzte große Automobilveranſtaltung die ö Preis von Italien über 800 Kilometer kam 5 del Jaen t Austrag. Der mit großer Spannung erwartete Zweikampf zwiſchen jedoch nicht ſall zum Rückzug gezwungen ſah. In der 43. 5 Z3borowski auf Mercedes ſo ſchwer, daß türzte Graf war. Die übrigen Mitglieder der Mercedes Mannſchaft, Werner, r auf den Ausgang ſchnellſte Runde des Tages fuhr Askari auf Endergebnis: keiſten„Dieſe Lebrer könnten Unermeßliches für das Allgemeinwohl U rreicht werden. c be lad, e 1. Theklaer Jagdrennen. 2700. 4000 Meter. 1. D. Ehren⸗ frieds Florentin, 2. W. Säuberlichs Sarras, 3. G. v. Dippe 1. Stall L. Kohls Namen, 2. H. Hertz' Blümlisalp, 3. E. Gott⸗ Tot.: 51:10; Pl.: 13, 17:10. Ferner: Kurfürſt, * Kaòſport 3 Radrennen auf der Luiſenparkbahn Der Radſportverein„Staubwolke“ hatte dem Wunſch der Mann⸗ heimer Sportwelt Rechnung getragen und nochmals ein Radrennen veranſtaltet. Während am Vormittag heiteres Wetter war, zeigte nachmittags der Himmel ein trübes Geſicht, ſo daß der übliche Maſſenbeſuch ausblieb; auch die„Fliegerſchau“ hatte ihr Teil zu dem geringen Beſuch beigetragen. Die einzelnen Rennen verliefen ohne Unfälle. Ergebniſſe: Flieger⸗Kriterium, 3 Läufe à 1200 Meter. Punktwertung. Erſter Lauf: 1. Kleinſchmitt(Köln), 2. Dobler(Frieſenheim), 3. Dah⸗ men GKöln), 4. Börs(Köln). Zweiter Lauf: 1. Hartmayer(Mann⸗ heim), 2. Boers, 3. Kleinſchmitt, 4. Becker(Köln). Dritter Lauf: 1. Dobler, 2. Boers, 3. Kleinſchmitt, 4. Dahmen. Endergebnis: 1. Kleinſchmitt, 2. Dobler, 3. Boers. Ausſcheidungsfahren. 1. Wenz(Köln), 2. Traub(Frieſenheim), 3. Zimmermaͤnn(Ludwigshafen), 4. Kreitmeier(Mundenheimj). Jaugendfahren, 4000 Meter: 1. Wenz(Köln), 2. Zimmermann (Ludwigshafen), 3. Gäng(Mannheim). Mannſchaftsfahren der-Klaſſe über 1 Stunde. 1. Traub⸗ Zimmermann(Frieſenheim), 2. Back⸗Herbold(Mannheim), 3. Wanger⸗Kreitner(Mundenheim), 4. Müller⸗Decker(Heiligenſtein), 5. Eichhorn⸗Fritz(Mannheim). Mannſchaftsfahren der-Klaſſe über 2 Stunden. 1. Becker (Köln)⸗Hönning(Frieſenheim), 2. Boers⸗Wenz(Köln), 3. Traub⸗ Dobler(Frieſenheim), 4. Dahmen⸗Kleinſchmitt(Köln), 5. Helmling⸗ Hartmaier(Mannheim), 6. Ehmat⸗Zimmermann(Frieſenheim). Gg. * Radrennen in Leipzig Die Rennen vom Sonntag brachten über 100 Kilometer einen leichten Sieg Sawalls, der ſeine internationalen Gegner glatt hinter ſich ließ. Ergebniſſe 1. Lauf über 50 Kilomeler: 1. Sawall 40:34.6: 2. Dickentmann⸗ 5. Lejour⸗Belgien: 6. Guianard⸗Frankreich. 2. Lauf über 50 Kilometer: 1. Sawall 41:18: 2. Dickentmann 700 zurück: 3. Lejour 1000 zurück: 4. Wegmann: 5. Guignard: 6. Sal⸗ dow. Geſamtwerkung: 1. Sawall 100 Kilometer: 2. Dickentmann: 3. Wegmann: 4. Lejour: 5. Saldow: 6. Guignard. * Radrennen in Trepfow Die Bahn in Treptow ſah am Sonntag die letzten Flieger⸗ und Dauerrennen Von den Fahrern, die ſich in 2 Läufen zu je 50 Kilometer trafen, erwies ſich Wittig als der beſte Mann. Er ſiegta in der Geſamtwertung vor Lewanow und Bauer. Die Flieger⸗ rennen waren nur ſchwach beſetzt. Ergebniſſe: 85 9 N zurür; 3. Lewanow 420 zurück; 4. Weiß 1100 zurück. 2 Lauf: 1. Wittig 49:11, 2. Lewanow 30 zurück, 3 Bauer 1500 zurück; 3. Lewanow 420 zurück; 4. Weiß 1100 zurück Geſamtwertung: 1. Wittig; 2. Lewanow; 3. Bauer; 4. Weiß. * NNadrennen in Eſſen Bei ſehr gutem Beſuch und gutem Wetter fanden am Sonntag in Eſſen intereſſante Rennen ſtatt. Ergebniſſe: 1. Lauf: 40 Kilometer: 1. Krupkat 32:58; 2. Müller⸗Köln 1000 zurück: 3. Blekemolen⸗Holland 1850 zurück; 4. Roſellen⸗Köln 2650 zurück. 2. Lauf: 50 Kilometer: 1. Roſellen 42:54,3; 2. Krukat 450 zurück, 3. Blekemolen 2030 zurück; 4. Müller aufgegeben. Geſamtwertung: 1. Krupkat 89,550; 2. Roſellen 87,350; 3. Blekemolen; 4. Müller. 5 Mittelrheiniſcher Regattaverband Der Mittelrheiniſche Regattaverband hielt, ſeine Herbſt⸗Aus⸗ ſchußſitzung im Bootshauſe der Binger Rudergeſellſchaft ab, die von den Verbandsvereinen gut beſucht war. Der Verband, deen Arbeitsgebiet ſich auf die Vereine des Untermains von Höchſt bis Koſtheim und des Mittelrheins von Worms bis Godesberg er⸗ ſtreckt, zählt 26 Vereine mit 6000 Mitgliedern. Den Vorſitz führte Ernſt Neumann⸗Höchſt a. M. Die Berichte über die Regatten in Koblenz und Bingen wurden gutgeheißen. Die nächſtjährige Ver⸗ bandsregatta, um deren Abhaltung ſich Koblenz, Bingen, Höchſt und Wiesbaden⸗Biebrich beworben hatten, wurde der.⸗G. Wiesbaden⸗Biebrich übertragen, die ſie auf der Strecke zwi⸗ ſchen der Kaiſerbrücke und der Rettbergsaue abhalten will. Die Be⸗ ſtimmung über die Herbſtregatta wurde der Frühjahrsſitzung vor⸗ behalten. das Damenrudern ſoll Ende Auguſt in On p e n⸗ heim ſtattfinden. Der Arbeitsgemeinſchaft der Koblenzer Ruder⸗ vereine wurde die Abhaltung einer Regatta genehmigt, welche in ihrem Termin nicht mit der Mittelrheiniſchen Verbandsregatta kolli⸗ dieren darf. Koblenz hat Sonntag, 13. Juni vorgeſehen und will den Mainzer Ruderverein veranlaſſen, ſeine für dieſen Tag vor⸗ geſehene Regatta um eine Woche hinanszuſchieben. Der Bericht über den Beutſchen Rudertag in Danzig wurde von Jean Rach⸗ Kaſtel ernettet und die hieran ſich knüpfende— ate Ausſprache veranlaßte zu weiterer Ergänzung des Berichts. Zur Deckung des diesjährigen Fehlbetrages des Verbandes wurde eine Umlage von 15 4 je Verein beſchloſſen, und die ſehr belebte, ſachlich verlaufene Tagung mit warmen Dankesworten ſar den Vorſitzenden und die Geſchäftsleitung geſchloſſen. * e Ueber⸗ und Untertraining Von Dipl. Sportlehrer Fritz Skrube(Hannover) Eins der Haupterforderniſſe des Trainings iſt, ſich ſo langſam als möalich in Form zu bringen. Wem das gelingt, der kann auch lange über ſeine Höchſtform verfügen. Im allgemeinen benötigt man 3 Monate regelmäßigen Trainings. um in Form zu kommen, die dann—3 Wochen anhält und dann wieder zurückgeht. Gelingt es nicht, die maximale Form zur beſtimmten Zeit zu erreichen, ſo war das Trainina ein Mißerfola, der Körper iſt über⸗oder untertrainiert. Uebertrainina iſt einmal eine Uebermüdung der Muskeln, welche Art nicht gefährlich iſt. Zum andern kann die Urſache eine Nerven⸗ ermüduna ſein. die das Schlimmſte iſt, was es aibt. Ein Sportmann mit kaputten Nerven hat weiter nichts mehr zu beſtellen. Man iſt ohne jede Lebensfreude, man iſt kein Menſch mehr. Beim gewöhnlichen Uebertrainina iſt es falſch, wolle man ſich fluchtartia vom Sportplatz zurückziehen. Man verſucht weiter zu üben, einen Uebergana zu einer anderen Art zu finden: der Werfer wird Springer. Auch hier wird man keine Leiſtungen erreichen, ob aber der Verſuch einſchläat merkt man daran, ob die Muskeln, die beim geiſtigen Rückgang ſteif und hart werden. ſich wieder lockern (Maſſeur fragen). Zur Nervenberuhigung empfehlen ſich lange Sra⸗ Jeraänge in Wald und Gebirge. wobei man ſich ſelbſt wiederfindet. Jedoch müſſen dieſe Gänge täglich ausgeführt und auf mehrere Stun⸗ den ausgedehnt werden. Richtia und ruhia atmen. Man erkennt das Uebertraining an der regelmäßigen Gewichtsabnahme. Das Ge⸗ wicht aeht erſt ſchnell. dann langſam berunter. Sobald die Ge⸗ d e zu ſpringen beainnt, iſt der gefährliche Augenblick ein⸗ getreten. 5 5 Für das Training kann kein Schema, kein Normalmaß aufge⸗ ſtellt werden. Trainieren muß man nach Veranlagung. Training iſt individuell, Sport iſt Behandlung der Individualität, wodurch es 05, 2. Wogner.1805, 3. Campari alle auf i. e e eer 0 005 ſich vom Turnen unterſcheidet. Jeder iſt anders veranlagt und muß ein anderes Training haben das ſeiner Eigenart entſpricht. Es 1 Holland 100 zurück: 3. Wegmann⸗Schweiz 280 zurück: 4. Saldow: 1. Lauf: über 50 Kilometer: 1. Wittig 46:28; 2. Bauer 110 — durch Tragen eines Gummigürtels läßt ſich das Stocken beſeitigen, in mehr oder weniger beſcheidenem Umfange für die Inſtandhaltung daß der Stagat und die Gemeinden in den letzten Jahren alle möglichen Anſtrengungen gemacht haben, der körperlichen Erzie⸗ ſchlenkereien nach Zählen verwegen nannte, unterſcheiden, findet beitragen. . Seite. Nr. 487 neue Mannheimer Jeitung(Morgen ⸗Rusgabe) Montag, den 20. Oktober 1924 dabei die Vorbildung und der Beruf zu berückſichtigen. Cben alls ſpielt das Alter dabei eine wichtige Rolle, die 10 überſehen 5 darf. Der Beginn eines ſyſtematiſchen Trainings richtet ſich im all⸗ gemeinen nach dem Wachstum. Sprinter ſollen mit 16—18 Jahren vorſichtig anfangen, Marathonläufer erſt nach abgeſchloſſener Wachs⸗ tumsreife, alſo erſt nach 25 Jahren. Auch hier kann man von keinem feſten Schema für alle ſprechen. Das Untertraining iſt 8 885 für Herz und Lunge ſchädlich. Es wird an der inneren Pulsfrequenz erkannt. Der Trainierte hat einen langſamen Puls, große Akemtiefe und eine geringe Anzahl von Atemzügen. Je ſchneller ſich ein Puls nach der Anſtrengung be⸗ ruhigt, um ſo beſſer iſt der Körper durchtrainiert. Ein weiteres Zeichen von Untertraining iſt der Seitenſtich. Er kündigt ſich lang⸗ ſam an und macht ſich durch Druck in den Drüſen bemerkbar. Er ruft dadurch eine geiſtige Deprimierung hervor und iſt beſonders beim Langlauf ſehr ſtörend. Die Urſache iſt noch viel umſtritten, vielfach iſt es eine Blutſtauung in der Milz oder Erſchütterung der Magenwände. Durch leichten Druck auf die ſchmerzhafte Stelle oder Im Laufe des Trainings vergeht es wieder. Durch ein richtiges Training lernt man ſeinen Körper erſt richtig kennen und ſchätzen, gewinnt Selbſtvertrauen und kann ſich auf ſeine Glieder verlaſſen. Training bringt ſittliche Kraft, ſtarken Willen. Dieſes überträgt ſich auf die Familie und auf das Leben, überträgt 12 auf unſere Volkskraft und in dieſem Ziel hat der Sport und ein Training ſeine hohe Bedeutung. 8 Motorradſport Motorraoͤrennen in Hannover Imm Rahmen dieſer Rennen wurde auch die deutſche Kraft⸗ radmeiſterſchaft für Räder aller Stärken über 20 Kilometer ausgetragen. Ergebniſſe: 1. Rüttgen⸗Erkelenz auf Harley 11:37, 2. Roſenbaum⸗ Düſſeldorf N..U. 190 Meter zurück, 3. Herzogenrath⸗Köln auf Im⸗ peria 270 Meter zurück. Kampf der Nationen: 3 KLäufe zu 5 Kilometer für Räder aller Stärken. 1. Vertua⸗Italien 3 Punkte, 2. Herculeynes⸗Hol⸗ land 9 Punkte, 3. Borgotti⸗Italien 11 nkte, Buſſard⸗Frankreich. Deutſche Kraftradmeiſterſchaft für Räder bis zu 500 Kubikzentimter: 1. Herzo genrat h⸗Köln auf Imperia:35, 2. Sönius⸗Köln 220 Meter zurück. Internationales Rennen: für Räder bis 500 Kubik⸗ zentimeter: 1. Herzogenrath⸗Köln, 2. Martin⸗England, 3. Ver⸗ tua⸗Italien geſtürzt. „Erziehung zur Rörperkultur „Laßt uns in Vereine treten, denn dazu ſind wir ja dal Dieſes hohe Lied auf die Vereinsmeierei fällt einem unwillkürlich ein, wenn man ſich mit den Fragen der Körperkulturbewegung beſaßt. Wer die Abſicht hat für ſeinen eigenen Körper Erſpriesliches zu kun, wird ja ohnehin einem Turn⸗ oder Sportverein beitreten, in dem er lernen kann, wie man das zweckmäßig anfängt. Diejenigen aber, die aller Vereinsmeierei abhold ſind, handeln klug, wenn ſie ſich das erſte beſte Buch über Körperkultur zulegen und unbekümmert darauf los üben. Schwieriger wird die Sache allerdings, wenn der Buchhändler, den ſie zu Rate ziehen, gleich einen ganzen Arm voll ausgezeichneter Körperkultur⸗Lehrbücher oder Syſteme oder An⸗ leitungen anſchleppt. Und es gibt heute bereits eine kleine Bücherei darüber. Fragt der neugebackene Sportjünger nach dem Beſten dieſer Syſteme, dann wird ihm prompt geſagt:„Oh, die ſinv alle gut“. Zuletzt wird er ſich dann wahrſcheinlich für das dünnſte Buch oder für ein Syſtem entſcheiden, das möglichſt wenig Zeit in Anſpruch nimmt. Hat aber erſt einmal jemand den Mut und die Energie aufgebracht, ſich nach einem Lehrbuch umzuſehen, dann ſteckt er meiſt ſo voller guter Vorſätze, daß er gewiſſenhaft und fleißig 8 Tage übt, um dann verzweifelt einzugeſtehen, daß der Philoſoph Nietzſche nur allzu recht hatte, als er die Behauptung aufſſtellte: „Schönheit wird Dir nicht umſonſt.“ Gewiß iſt die Körperkulturbewegung in Deutſchland ein wichti⸗ ger Faktor im öffentlichen Leben geworden und der Einfluß auf die olksgeſundheit läßt ſich auch heute ſchon zahlenmäßig feſtlegen. Aber wenn wirklich von 60 Millionen hoch gegriffen 6 Millionen ihres Körpers tätig ſind, iſt das ausreichend? Wie aber iſt es mög⸗ lich einen weſentlich größeren Teil der deutſchen Volksgemeinſchaft für rationelle Körperflege zu begeiſtern, ihnen die dringende Not⸗ wendigkeit vor Augen zu führen und auch die grundſätzlichen Ver⸗ einsgegner, die oft mit guten Gründen aufwarten können, zu er⸗ faſſen? Wie läßt ſich eine Nation zur Körperkultur erziehen? In erſter Linie natürlich durch die Schule. Man muß zugeben, hung einige Förderung angedeihen laſſen. In ziemlich regel⸗ mäßigen Abſtänden erlaſſen die Miniſterien für Unterricht und Volkswohlfahrt Beſtimmungen, die die Verbreitung und Förderung von Turnen und Sport zum Ziele haben. Namhafte Summen werden ausgeworfen und verwendet. Und der Erfolg? Ja, vom Erfolg könnte man nur dann ſprechen, wenn die Schulentlaſſenen auch weiterhin Körperpflege betreiben würden. Tut das die Mehrzahl Beileibe nichtl Woraus ſich logiſch foſgern läßt, daß die Sache richtig emgefaßt worden iſt, denn die Schüler haben den Nutzen und die Zweckmäßigkeit der Uebungen, die ihnen beigebracht wurden, nicht eingeſehen oder aber auch dieſer Nutzen war garnicht vorhanden. Das Letztere traf bis vor ganz kurzer Zeit nach der übereinſtimmen⸗ den Meinung aller Leute vom Fach noch zu und das Erſtere iſt leider Gottes heute noch richtig. Wovan liegt das? Als das vornehmſte Ziel ſeglicher Körperkultur muß die Ent⸗ wicklung und Stärkung der lebenswichtigen Organe(Herz, Lunge, Haut uſw.) betrachtet werden, von denen Geſundheit, Arbeitslei⸗ ſtung und Körperkraft abhängen, dann die Erzielung einer guten Körperhaltung und eines möglichſt großen Bewegungsumfayges. Hinzu ſoll die Kenntnis der eigenen Organe und Muskeln und ihrer Funktionsbedingungen treten. Wird in den Schulen und auch in den Vereinen, ja vielfach in den Gymnaſtik⸗ und Tanzſchulen ſogar von dieſem Geſichtspunkte aus unterrichtet? Wird ferner darauf Rückſicht genommen, daß das Syſtem oder der Lehrgang einige wenige Uebungen beſchränken muß, die nicht zu ſchwer, zweckentſprechend und ein⸗ leuchtend ſind? Auch unter den neueren Syſtemen, ſo wohltuend ſie ſich hinſichtlich der Zweckmäßigkeit und der Wirkung vom alther⸗ gebrachten„Turnen“, wie man die lendenahmen Arm⸗ und Bein⸗ ſich keins, das dieſen Anforderung gerecht wird. Da; iſt auch der große Nachteil, der Niels Buhk's primitiver Gymnaſtik anhaftet, daß ſie in 8 Tagen 360 Uebungen ausführen läßt und für Uebungstage freiwilliger Kinderabteilungen 82 Uebungen vorſteht. Die Reimgymnaſtik umſaßt zwar nur 15 Uebungen, aber dieſe können dafür auch keinen Anſpruch darauf erheben, den ganzen Körper gut durchzuarbeiten. Noch verwickelter ich die Geſchichte bei den Erwachſenen. Selbſt von dem Eifrigſten kann man nicht verlangen, daß er ſich ſolchen Mühſeligkeiten unterzieht. Während es für die Kronen der Schö ung immerhin ein paar gute die den Grun 8 werden, iſt für das wei aufzutreiben, das man getroſt empfehlen könnte.(Das Syſtem für Frauen des Dänen Müller iſt vielſach für die Nordländerinnen ge ⸗ eignet, der Mehrzahl unſerer in körperkultureller Hinſicht bislang ſo vernachläſſigten Frauen und Mädchen dürfte es viel zu ſchwer und darum auch micht nützlich ſein.) Die deutſchen Verbände der Körperkultur können ſich ein un⸗ ſterbliches Verdienſt erwerben, wenn ſie für unſere Jugend, für Frauen und Männer 10 Uebungen zuſammenſtellen, die e weckmäßig und ohne Apparate ausgeführt werden können. Di bungen mit genauer Exklärung ihrer auf den Körper ſollen in jeder Schule und in jedem Verein, ni zuletzt aber auch in jedem Hauſe bekannte ſein. Volkstümliche Ausgaben mit aus⸗ — 5) Schwarz darf nicht nehmen wegen Tf 8 und Lg5 T+. [Ses die Dame verloren. iche Geſchlecht nicht gezeichneten Illuſtrationen, Uebungstafeln uff. werden ihr Teil zur Verbreitung beitragen. Das wäre Erziehung zur Körperkultur, wie ſie ſein muß, wollen wir zum vielbeſprochenen EII Beilage Nr. 27 Montasg., den 20. ORtober Die skandinavische Verteidigung Partie Nr. 117. 5 Schwarz: Mieses. Weiß Schwarz Weihß: H. Wolf. Weiß Schwarz 1. e2—e4 d7-dõ 12 bees 21—es 2. e4d5 Ddsed5;, 13 Dda—13 Dad-e 3. 8b1—c3 Dd—a5 14 T1—12 h7—-h6 4. d2—d4 8g8—16 15. LoeIi- dz Tas- ds 5. 8g1—13.—15) 16. Tal—fI Tds-d/ 5. 813—e5(ö0 07—0 17. he—h4(9 1—g5* 7 ILI1- ds LISdã 18 Df3—16 hS—h7 9) 8. Ddida Sbs-di 19 ha4cg5 h6g5 9. 12—14 Sd /e5 20. DiSNe˙) TI4d7—e7 10. fAte5 Sfö-dßõß 21. Des—15 Aulgegeben. 11.—0 Sdsce) 1) Auf diesem Felde ist der Läufer bedeutungslos und Wird zum bloßen Abtauschobjekt. Richtiger war Lg 4, um die weiße Entwickelung zu hindern.— 2) Dieser Abtausch ist nicht gut, weil dadurch die Entwickelung des schwarzen Läufers gehemmt wird. Schwarz kann nach diesem Springer- abtausch weder nach der Damenseite rochieren en der offenen Turmlinie), noch nach der kurzen Seite(wegen des im Wege sthenden Läufers). An diesen Schwierigkeiten geht die Partie rasch zugrunde.— 3) Der Führer der Schwarzen übersieht, daß er durch diesen Zug dem 117 Gelegenheit zu einer eleganten Kombination gibt.— 4) Besser Th8—g 8. Partie Nr. 118. Weiß: Mieses. Schwarz: J. Oehquist. Weiß Schwarz Weig Schwarz 1. e2 ed d7—d5 5. 8g1—13 Les—g4 2. eAd5 Ddgedõ 6. d4—d5 9 806—e5(7) 3. 801—63 DOd5- ds) 7. Stace5(‚) Lgacdi 9) 4. d2- da Sb—c 8. LII—-b5-+E) Autgegeben. 1) Besser Da 5.— 2) Eine Falle.— 3) Der Führer der Schwarzen plumpst in die Falle hinein.— 4) Jetat gibt es für Schwarz keine Rettung mehr.— 5) Auf ccs folgt natürlich d BNqe6 worauf Weiß die Dame zurückgewinnt und außerdem einen Offizier mehr behält. Partie Nr. 119. Weiß: Ed. Lasker. SchWarz: Mieses. Weihg Schwarz Weiß Schwarz 1. e2—e4=ds 10. ha-h4) Das—b6 2. eAd5 8g8—16 11.——0 17—16 3. d2—d4 Dads—ds 12. Sescg6.1g6 4. Sbi—e3 Ddö—a5 13. LII—da Dbocd4 5. 8g1—13 Les—15 9 14. Ldag6- Kes-d 6. 813—e5 S816—e4(7) 7 15. Le2—da) Dda—-b4 7. DdI—13 Se4- d6 16. a2—a3 D4 4 8. Lel-dz eI—eb 5) 17. Dfa b7 Dea4= c6 9. 82—g4 15—g6 18. Lg6—e4 0) Aufgegeben. 1) Besser Lg 4.— 2) Dieser Zug wird durch den Gegen- zug von Weiß Widerlegt.— 3) LfS2 wäre schlecht, und zwar wegen 8 b 5.— 4) Weiß kann es sich bei der rückstän- digen Enkwieklung von Schwarz erlauben, mit aller Energie vorzugehen.— 5) Schwarz kann jetzt Turmverlust nicht mehr vermeiden.— 6) Entscheidend. Partie Nr. 120. Welg: Spielmann. sSchwarzt Mieses. Weib Schwarz Weis Schwarz 1. e2—et d7—ds 13. Ddixös c6Nd5 2. e45 8g8—16 14. e4—cs()) 3b5o—8)) 3 da-da Stoeds 15. J31—d1—0 4 C2—c4 Sds— b6 16. Scsd5 Dds—a5 5. 8g1—53(8) Les g4 17. Lbꝛcg7 KgSα 6. Li1—ez 8bS—46 18. b3—b4() Dasc 7. da d5 LgADαL3 10. Df—c3= Kg—g8 8. Lezis Sc6—ebß 20. 1Td1- dz Da2—44 9. be—b3 87—g6 21. III—21) Daa4—c 10. Lei—bz Lis-g7 22. 54—b5(50 Debebs 11. 8bi-s—cb(7) j 23. Sds—e? 12.—0 Seb-= und gewann. 1) Hier mußte Rochade 9— 2) Jetzt erhält Weiß überlegenes Angriffsspiel.— 3) Auf 8d7 folgt Dd 5.— 4) Jetzt kommt ein Kesseltreiben gegen die feindliche Dame, das damit endet, daß Schwarz einen ganzen Turm und in- folgedessen natürlich auch die Partie verliert. Partie Nr. 121. (Wiener Schachzeifung) Weiln: Eduard Hamlisch. Schwarz: N. N. 1. e2—e! d7-d6 2. d2—da Sbs-di 3..—4—6 9) 4. 8g1—13 Lis 27(%) 5. Leavcii. Resvcfi ü 6. 81l3—g59 Aulgegeben. 1) Schwarz mußte, bevor er den Läufer LfS über g7 entwickelt, erst den Läufer Lo8 befreien, und zwar durch Sd=b 6.— 2) Der Führer der Schwarzen sieht immer noch nicht die ihm drohende Gefahr. Er läßt seine Dame vollstän- dig eingekapselt stehen und tut auch nichts zum Schutze des schwer bedrohten Punktes f7. Unter diesen Umständen läßt die Katastrophe nicht auf sich Warten.— 3) Ein Blitz aus heiterem Himmel.— 4) Auf einmal ringsum schwarzes Ge- Wölk. K f6 kann nicht geschehen wegen Df3 EF. Ob nun der König auf K e8 oder f8 zieht, in beiden Fällen ist durch Partie Nr. 122. Weiß: Breyer. Schwarz: Englund. Weiz Schwarz Weis Schwarz 1. ee4 d7d5 12. Scà—b5() cbdebs 2. eANd5 Dds ds 13. Ldzdeba SdiNe5 3. 8b1—603 Dds—as 14. Leꝛ bs- Keg—18 4. 52—b4 9) Dab—e5f-) 15. Telces Los—e6 5. LII—ez—-05 16. DdI—e2 Tas—ds 6. 881—13 Des—e 17. d- d5 ö) Tdsdcd5 1* eI—es 5) 18. Tescd5 Lebcd5 8. ITtI—el 118.—de 10. Tal—d1 41—26 9. dz—da 8gs—e 20. Tdd5 abb5 10. 8f3—es Ldo-b4 9 21. Dez—e7. d) Aufgegeben.) 11. Lei-d2 Sbs—d7(0) 9 1) Dieses Gambit wird selten gespielt. In der Regel er- kolgt hier d2—dd.— 2) Besser Da Sb4 und auf I b i- d und d 8.— 3) Besser Lg 4 und e 6.— 4) Oder LXe 5.— 5) Richtig war Ld und Rochade.— 6) Der Turm d5 droht undeckbares Matt auf d 8. Endspielstudien Nr. 15. Weiß: Kog, Ba 4, ps. Schwarz: K b6, Bahb. ITeilnehmerliste vermißt man den Altmeister Bier, Weib Schwyarz Welg Schwalz Kbö—c 8. Kdd-e4 Kdé—el 2. Kes-03 Kes—d5 9. Ke4-ds Kel—bs 3. Kds—es Kds—e5) 10. Kds—d8 Kba—b7 4. Ke3—13 Kes—ds 11. Kd6-=cſ(ö0 Kb7—el 5. Kl3—14 Kds—ds 12. b5—b6- Kc7-b7 6. Kla—e4 Kds—66 13. Kes—b5) f 7. Ke—-dde Ke6—d6 und gewinnt durch Kbß-Tab 1) Schwarz sucht solange es geht, die Opposition zu hal- ten.— 2) In Stellungen wie in diesem Endspiel siegt Weiß in der Regel. 5 * Nr. 16. Weiß: Kh4, Bf5, g 6. Schwarz: K g8, Bf 6, h 6. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. Kha—-g3) kgs-18 10. Ke- ds Kgi-h 2. Kg3—13 KI8— eg 11. Kds—e4 Kh5—g7 3. KI3—e4 Kes—18 12. Ke4—4 Kg7-—h6 4. Ked4- ds Kfs—e7 13 Kf4—g3 Kho—g7 5. Kd5—05 Keies 14 Kgs-—h3 Kgi—h6 6. Kes- de Kegs—18 7) 15 Kn3—54 Kh6—g7 7. Kdöo-d7 Kis— g8(0) 16. Khach⁵ 8. Kd7—e7 Kgs—-g7)) und gewinnt 5 9. Ke7—eõ ho—h5 9) 1) Weiß kann nur durch Flankenumgehung das Vor- rücken des schwarzen-Bauern erzwingen und nur nach die- sem Vorgehen den-Bauern erobern und dadurch den Sieg erringen.— 2) Der-Bauer darf nicht vorrücken, weil ihn der Weiße König über de5 bald einholen würde.— 3) Auf h5 kolgt: K fG—h4, g7-—H3, K gG—-h 2, fG—h1 D, f7f+).— 4) Erzwungen, um nicht den f Bauern zu verlieren.— 5) Der weiße König begibt sich wieder nach de7 zurück und gewinnt nach dem Muster wie Endspiel 15. Nr. 17. Weiß: KS, Bh4, g5. Schwarz: K h8, Bh7, g6. Weiß: Schwarz: h7—h5 2. ha—hs(ö) Khs-h/ 3 K18—17 und gewinnt. Aus dem Schachleben Mannbeimer Winterturnier. In der am Donnerstag abend im oberen Saale des Kaffee Apollo abgehaltenen außler- ordentlichen Generalversammlung wurden die Einzelheiten Tür das diesjährige Winterturnier festgestellt. Das Turnier wird am 1. November beginnen und in vier Klassen gespielt werden. Eine starke Beteiligung ist im Interesse der Trai- nierarbeit für den oberrheinischen Schachkongreß 1925, der bekanntlich in Mannheim stattfindet, dringend zu wünschen, Auf die sonstigen Beschlüsse der außerordentlichen General- versammlung werden wir in der nächsten Nummer der Schachspalte zurückkommen. Neuer Schachklub. Ein neuer Schachklub hat sich auf dem Lindenhof unter dem Nàmen„Schachverein Turm“ ge⸗ gründet. Derselbe trat als selbständige Abteilung ILäinden- hof zu dem Mannheimer Arbeiterschachklub über. Schachmeister Mieses gab vor kurzem in Lud- wigshafen eine Simultanvorstellung und zwar mit folgendem Ergebnis: Der Meister gewann 17 Partien, verlor eine(gegen Herrn Schelling) und machte eine unentschieden (gegen Herrn Braun). Aus der Pfalz. In einem Wetkkampf mit dem Schachklub in Mutterstadt— in letzteren Ort ausgefochten— blieb der Schachklub Rheingönheim mit:3 fiegreich. Schachturnier 1925. Die städtische Kurverwaltung in Baden-Baden will vor Ostern 1925 ein internationales Schachturnier veranstalten. Die Organisation dafür soll dem Schachmeister Dr. Tarrasch übertragen werden. Der Schachwettkampf um die Meisterschaft in Frankfurt A. Main hat am 20. d. M. seinen Anfan— Der Frankfurter Schachverein Anderssen beabsichtigt ein Schach-⸗ heim zu errichten, wo jeden Nachmittag von 4 Uhr ab ge⸗ spielt werden kann. Lie Direktion von„Großfrankfurt“ Hat dem genannten Schachverein das Weinrestaurant„Großb- Frankfurt“ als Klubraum zur Verfügung gestellt. Das Turnier um die Meisterschaft des Rheinisch-West⸗ fälischen Schachverbandes in Gelsenkirchen endete mit dem Siege von Axel Ripke, der von 10 Partien 8% gewann, keine verlor und gegen Barthe, Lam und Widelau remis machte. Um die Meisterschaft von Hamburg. An dem jährlich jetzt zum siebenten Male veranstalteten Turnier um die eisterschaft von Hamburg nehmen 18 Spieler teil. An der sowWie Mittelmann, Springl, Dimer und Treinatz, denen es an Zeit mangelt, ein so langes Turnier mitzumachen. Massenwettkampf. Das Schlußergebnis des Massenwett- kampfes zwischen dem Sächsischen Schachbund und dem Deutschen Schachverband in der Tschechoslowakei, der an 17 Brettern in Bodenbach wurde, liegt jetzt vor, nachdem drei abgebrochene Partien von dem Schiedsrichter Schachverband) abgeschätzt worden sind. anach gewann der Sächsische Schachbund den Wettkampf; mit 11½%:5% Punkten. Schachliteratur Dr. A. W. Galitzky: Schachprobleme. Eine Sammlung von mehr als zweihundert eigenen Problemen aus seinem Nachlaß(herausgegeben von A. Djakonoff(Saratow) und V. Ackermann) Schachverlag Bernhard Kagan, Berlin 8. (Behrenstraſſe 24). Die Brochüre ist mit dem Bildnis des Verfassers ausgestattet. Galitzky war ein kenntnisreichef und gewissenhafter russischer Arzt. Mit dem Schachspie War er schon seit früher Jugend bekannt. Als Student nahm er kraft seines starken Spieles den zweiten Platz im Kasan- schen Schachklub ein. ie Schachideen beherrschten ihn Wie künstlerische Gestalten und verließen ihn nicht, bis er sle nicht in Aufgabenform gegossen hatt, so sagt A. Djako- noff u. a. im einſeitenden Vorwort. Viele Probleme verkaßte er ohne Schachbrett, während der Fahrt zu den Patienten seines Bezirks. Nicht weniger als 1860 gedruckte und übel 1000 noch nirgends veröffentlichte Probleme sind seine schachliche Hinterlassenschaft. Die vorliegende Sammlung von 211 Problemen charakterisiert sich in interessanter Weise dadurch, daß in ſedem Problem in der weillen Stellung ein Läufer und zwei Springer vorkommen. Das Büchlein möch- ten wir der Aufmerksamkeit den Problemliebhaber warm empfehlen. Auf das eine oder andere besonders interessante Problem dieser Sammlung werden wir noch Selegen 1. zurückkommen. — Losung aus letzter Nummet 2 Ch%Hrge 4494.... Seſiabug à OH. uasα oda. M Se3s X* 97 . Ob-. Hen i 3S-e7ꝗ 7. 94=d .OGHJOUUν fetrd AFCte-ein 415 7 25222„0 945* 2 46. oã 4⁸. drn or- die- zieg ihn h5 Der unt * 8—. 1 SSeSASASFFan Monkag. den 20. Oktober 1924 9. Seite. Nr. 487 Qema ar nZereeſi-Cutsi, Z⏑πtr. 25 Ssmfliche elefhn Cichlonlogen fu Zeooeume uuren von uns geliefen N SVECNHNN- UCENE Aο Nννi. S. Cerls, ee Dn. e Spezial-Backkurs gegeben von Dipl. Haushaltungslehrerin Torten, Blätterteige, Strudel, Cremes, Aufläufe, Kleingebäck ꝛc. ½6 nachmittags oder von 7 bis 10 Uhr abends. Beginn: Montag, den 27. Waſſer⸗ Gas⸗ und iektr. Werke K Kursgeld M. 20.—. Frau W. Jürgensen Gründlicher Unterricht in der Bereitung einfacher bis feinſter, ſpeziell Wiener Backwaren und Süß⸗Speiſen: Hefeteige, abgebrannte Teige, Dauer des Kurſes fünf Tage, täglich drei Stunden von ½3 bis 1924 in der Lehrküche der ſtädt. Anmeldungen bis ffreitag, den 24. Oktober 1924, nachmittags 125 Uhr in der Propagandaſtelle der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektr. Werke K 7. Zimmer 115, woſelbſt auch gerne jede weitere Auskunſt erteilt wird. — 7848 7848 Siatt besonderer Anzeige. Am Abend des 16. Oktober entschlief unerwartet unser lieber Vater, Schwiegervater und Großvater henOscar Hirsch im Alter von nahezu 79 Jahren. In tiefer Trauer: Gertrud des Closières, geb. Hirsch Dr. phil. Paul Hirsch Dipl.-Ing. Otto Hirsch Olga Thomas, geb. Hirsch Dr. jur. Fernand des Closières Fritz Thomas und fünf Enkel. Konstantinopel, Baden-Baden, rlin, den 19. Oktober 1924. Die Einäscherung hat auf Wunsch des Verstor- benen in aller Stille stattgefunden. Es wird gebeten, von Beileidsbesuchen absehen zu wollen. 2649 Mannheim(B 6, 33), Unsere liebe, guie Mutter Sophie Hutflieg geb. Kühlewein ist Samsiag Nacht nach langem, schweren Leiden im Alter von 69 Jahten in Frieden entschlafen. MANNTHIEIM, den 20. Oktober 1924. Hohwiesenstr. 9 a. Joseph Hutflieg Eugen Hutfließ Anny Kühnast geb. Hutfließ Fritz Kühnast und die Auverwandten. Die Einäscherung findet am Dienstag, den 21., nach- mittags 4 Chr gtatt. Verkäufe eeeeedeee Derser-Ieppidie 75 große ſelten ſchöne Stücke, ſowie erſchiedene ſchöne Verbindungsſtücke, ſind wegen dringender Baranſchaffung preiswert abzugeben. oſſe Ponie unter W. M. 961 an N aunheim, Emi12 eee eeee Aelanidenbas mit freier 3 Zimmer⸗ wohng., Küche, Bad ete hier zu verk. Näheres Rechtskonſ. Federle, Feudeuheim Büro. Il⸗ vesheimerſtr. 13, v. 2 bis 6 Uhr. 2626 Culawau feine Maßarb., für ſtärk mittelgroße Figur preis⸗ wert zu verkaufen. Kabel aus Newyork, 15. Okt. 1924. „Z R III“ 2 Uhr 20 Min. M. E. Z. Freiheitsſtatue überflogen! Feurie der Butter⸗ 7 die Amorifa ahed 5 7 A22 e dosea Herr Die Geschäftsführer der qacob Hirsch& Söhne G. m. b. H. Mannheim, 17. Oktober 1924. Am 16. Oktober verschied im 79. Lebensjahre der Vorsitzende unseres Aufsichtsrates Sar Hirsch Mit ihm scheidet der letzte von 3 Brüdern aus dem Leben, Firma Namen und Gepräge gegeben und welche eine führende Stellung bei der Schaffung des Platzes Mannheim als Metropole des süddeutschen Getreide- handels einnahmen. Eiserner Fleiß, strengster Gerechtigkeitssinn und ein gütiges Herz kenn- zeichneten den edlen Verstorbenen. Wir werden sein Andenken immerdar in hohen Ehren halten. welche unserer ganz od get. ſof, auszu⸗ leihen. Ang. üb. Sicherh u. Vergüt. u. L. H. 80 a. d. Geſchäftsſt. 2608 300 Mark geg. qute Sicherheit ſof. zu leihen geſucht. 2629 Angeb. u. L. W. 94 an die Geſchäfts ſtelle. Suche mich mit 72662 M. 4000. an gutem Geſchäft tätig zu beteiligen. Angebote unter M. O. 13 an die eeee 782⁰0 pilel. ſtag⸗ 10 Adendtiseh für einige Damen und Herren werden angen. U. Nähe Ring. 2639 Angeb. u. L. 2Z. 97 an TLabensmittel- Ceschäft zu verkaufen. Daſelbſt 2 Zimmer⸗Wohuung, Küche. 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