1 r 1 2 2 — ——— Iun Mannbeim u. Umgebung wöchentlich 88 Sold-pig Die monatl. Bezisher verpflichien ſich bei evll ———— totriſchaftl. Berhaliniſſe notwendig werdende eioertzö hungen anzuertennen. Poſtſchectento Nr 175900 riaruhe.— Haupigeſchäftsſtene E 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſteſlen Walddoſftr d, Schwezingerſtr. 24 Honiard⸗ piaßz 4 en e 7941—7948,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiges deim Erſcheini wöchentl. zwöllmal. Mann eimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 491 Anzeigenpreiſe nach Tarll bel Boraus zahlung pro ein⸗ paltige Koloneizeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen.— G. M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird teine Beramwortung über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks Betriebsſtörungen uſw. berechligen zu keinen Eriatzanſprüchen für ausgeſallene ader deſchränkte Ausgaben oder fut veripätete Aufnahme don An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewäht. Gerichtsſt. Mannheim. Beillagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Srauen- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Die Reichsregierung an das deulſche Voll Fort mit der Ferſpliterung Die Relchsregierung wendet ſich mit folgender Kundgebung an das deutſche Volk: Nach kurzer Zel ſteht das deutſche Bolk wiederum vor der Auf ⸗ gabe, enen neuen Reichstag zu wählen. Im alten Reichstag hatte die Regierung keins feſte ardettsſähige Mehrhett. Die mannigfal⸗ tigen ernſten Bemühungen, eins ſolche zu ſchaffen. führten nicht zum Ziel. Letzten Endes ſcheiterten ſu deshalb, weil ſie noch unter den Nachwirkungen des volkswirtſchaftlichen Zuſammenbruchs getätigten Wahlen vom 4. Mai die raditkalen Elemente allzuſehr ſtärkten und dadurch eine aufbauende Arbeit der übrigen Parteien außerordentlich erſchwert hatten. Das Wohl des deutſchen Volkes fordert, daß dieſer Mangel durch die Neuwahlen be⸗ ſeitigt wird. Nachdem der Londoner Pakt angenommen und ſeine Durchführung bereits eingeleitet kſt, muß die unter ſchweren Opfern, aber mit ſichtdarem Erfolg geführte Politik der Regierung folgerichtig fertgeſegt und für die Zukunft geſlchert werden. Auch der wirtſchaftliche Wiederaufbau hat eine ruhige Fort⸗ entwickelung det deutſchen Polttik nach außen und im Innern zur Vorausſeung, dieſe iſt aber nur dann geſichert, wenn ſich al le am Wiederaufbau deteillgten Parteien geſchloſſen auf den Boden der Berfaſſung ſteſlen und dieſe gegen jeden ungeſetzlichen Angriff, gleichviel von welcher Sette, verteidigt. Im neuen Reichstag miiſſen die einigenden Kräfte ſtArker ſein als dle entzwelenden. Die radikalen Ele⸗ mente ſollten durch die Reuwahlen ausgeſchieden werden. Iſt es nicht eine Schande, daß der deutſche Reichstag mit polizei⸗ IIicher Hllfe tagen muß und wenn Extreme von rechts und links die Hand regen, um ſeine Arbell zu ſabotieren? Soll das deut⸗ ſche Bolk im Innern weiter geſunden und ſoll nach außen die neu gewonnens Geltung erdalten und vermehrt werden, ſo muß die Regierung ſich auf eine eſte Mehrheltſtüpen können. Auch die Parteizerſplitterung der letzten Wahl ſteht dem entgegen. Es dürfen nicht wie am 4 Mal nahezu 1 Million Stimmen vergeb⸗ ſich abgegeben werden. Nicht in der Zerſplitterung liegt das Heil, ſondern in dem Streben zum Ganzen und zur Einhelt. Möge ſich das deutſche Volk von dieſen Geſichtspunkten leiten laſſen, wenn es bel der kommenden Wahl üder ſeine Zukunft entſcheidet. Berlin, am 21. Oktober 1924. Die Reichsregterung. Der Reichskanzler unterſtültzte die nungen der Reichsregierung in einer Unter⸗ redung mit Vertreter des W. T.., wobel er u. a. folgendes ſagte: Idch hoffe und wünſche, daß der Wahlkampf, der ſetzt an⸗ deben beherrſcht ſein wird von kleinllchen Geſichtspunkten partellicher Zänkerel. Es kommt jetzt wirklich nicht darauf an, einander vorzurechnen, welche Partel an dem Wirr⸗ warr, der entſtanden kſt, die größere Schuld tr Ich bin feſt da⸗ von überzeugt, daß ſede Partei ſich bei den Auseinanderſetzungen übder die Regierungsumbildung von vaterländiſchen Geſichtspunkten hat leiten laſſen, und es iſt weniger Schuld der Parteien, daß im Reichstag keine reglerungsfähige Mehrheit konnte, als Schuld des deufſchen Volkes, durch ſeine Partei⸗ zerklüftung am 4. Mal dieſes Jahres im Reichstag Zuſtände geſchaf⸗ ſen hat, die ein erſprleßliches Arbeiten unmöglich machte. In den Händen des deutſchen Volkes liegt nun wieder Deutſchlands Schickſal, und von ſeiner Entſcheidung wird es abhängen, ob die Politik der Reichsregierung. die Deutſchland im letzten Jahre trotz allem vorangebracht hat, in Zukunft geſichert ſein wird.“ Skreſemann für ein Kabinett der Mitte In einem Irterview erklärte Dr. Streſemann. daß die Erwei⸗ teruna der Regieruna nach rechts etwas anderes iſt als ein Rechts⸗ block. Was bleiben muß als Kriſtalliſationspunkt für künftige Kabinettsbildungen iſt eine verſtärkte Mitte. Dazu iſt aber auch notwendia. daß die Parteien, die ſich auf den Boden dieſer Entſcheidungen ſtellen, ſich auch zu der Politik der Mitte bekennen und daß es innerbalb derer, die eine ſolche Entwicklung erſtreben, keine Neiaung zu einem Links⸗ oder Rechtsblock geben darf. Nur auf dieſe Weiſe läßt ſich die deutſche Polltik ausbalancteren und läßt ſich die Möalichkeit ſchaffen, zu einer traafählgeren Mehrheit zu kom⸗ men, die ſowohl nach innen als nach außen auch den Anſchein ver⸗ meidet, als wenn wir auf irgendeine reaktionäre Politik in Deutſch⸗ land zuſteuern. Zuſammentritt des Reichswahlausſchuſſes Der Reichswahlausſchuß wird noch in dieſer Woche zuſammen⸗ treten. um alle Vorbereitungen für die Neuwahlen zu treffen. Sie werden ſich nach den Beſtimmungen wie die Maiwahlen ausſpielen. In Erwäguna ſteht, eine Notverordnuna zu erlaſſen. die be⸗ ſtimmt, daß die Ueberreichung des Kreiswahlvorſchlages von einer Gebühr von 200 Mark abhänaia gemacht wird Man will mit dieſer Beſtimmung dem Ueberbandnehmen der kleinen Parteibildun⸗ gen einen Riegel vorſchſeben. Vorgeſehen iſt die Ausgabe von 36 Millionen amtlichen Stimmzetteln. 17 Tage vor der Wahl müſſen die Kreisvorſchläge, 14 Tage vor der Wahl die Reichs ⸗ wahlvorſchläge, 12 Taae vor der Wahl die Verbindlich⸗ keitserklärungen und 8 Tage vor der Wahl die Anſchluß⸗ erklärungen überreicht ſein. 4 5 Da die Wahl zum preußiſchen Landtaa aleich den Reichstaaswahlen ſtattfinden wird, werden die Reichs⸗ und Lan⸗ deswahlleiter in enaſter Fühlung arbeiten. wodurch eine erhebliche ſalt diliaung und Vereinfachung des Wahlgeſetzes erreicht werden oll. Aus Kreiſen der letzteren wird bekannt, daß bei der pertraulichen Beſprechung. die vorige Woche zwiſchen Tirvitz und ſeinen engen rteifreunden ſtattfand. Tirpitz gebeten wurde. wieder im Wahl⸗ kreiſe Oberbanern und Schwaben zu kandidieren. Tirpitz hat ſich zu bereit erklärt. die Revolte in der demokratiſchen partel Weitere Austritte führender Abgeordneter Die unverſtändliche Politik der D. d. B. die nach Außen ſich radikal gebärdet. im Innern aber bohl iſt. führt zu unmer weiterer Flucht aus der Partei. Nunmehr haben die Reichstaasaba. Schiſfer, Aelnath und Profeſſor Gerland dem Darteivorſtand ihren Auskritt aus der demokratiſchen Partei angezeiat. Miniſter Gekler und ſein engerer Landsmann Sparer wollen ihre endalllkige Entſchlie⸗ gung von dem Willen ihrer Wählerſchaft abhängig machen. Gleich⸗ zeitia mit den drei Keichstaasabaeordneten ſind auch die Landtaas⸗ abgeordneten Domincus und Grund aus der Partei aus⸗ geſchleden. Aus Darmſtadt wird gemeldel. daß Rechtsanwall Dr. Friß Adolf Pagenſtecher aus Mainz. ein führender Ab⸗ aeordneter der demokratiſchen Landtaasfrakfion, aus der Partei ausgetreken und zur Deulſchen Volkspartei über⸗ delreten iſt. Das ſind ſchwere, kaum zu verwindende Schläge für die Demokraten. Reichsminiſter a. D. Schiffer hat über die Gründe ſeines und ſeiner engeren Freunde Ausſcheiden aus der Demokra⸗ tiſchen Partei zu einem Mltarbeiter der„D. A..“ erklärt:„Die Urſache war die allgemeine Lage hmerhalb der Partel und be⸗ ſonders der Fraktion. Es ergaben ſich zuletzt ſehr ſtarke Dif⸗ renzen zwiſchen unſeren Anſchauungen und derjenigen un⸗ rer Fraktion. Ein Zuſammenarbeiten ſchien nicht mehr möglich. Die Einſtellung unſerer Fraktton zu einer Aufnahme der Deutſch⸗ natlonalen in die Reichsregierung war nur eine äußere Kenn⸗ zeichnung des Riſſes innerhalb der Fraktion. Im Intereſſe der politiſchen Ehrlichkeit konnte ich nur die Konſequenzen des Aus⸗ ſcheidens aus der Demokratiſchen Partei ziehen.“ Wie die„Frankf. Ztg.“ meldet, gehören die fünf genannten Relchs tagsabgeordneten 2 der Minderheit in der demokratiſchen Fraktion, die für die Einbeziehung der Deutſ hnationalen waren. Das Ausſcheiden dieſer Herren werde matürlich bedauert, da die — in enger Gemeinſchaft arbe„ manche perſönlichen ehungen gewonnen hätten. Er⸗ klärlich mache den Schritt die Tatſache, daß die Tamilichen in Frage kommenden Herren bei der neuen Auffſtellung der Kandidatenliſten porausſichtlich nicht mehr berückſichtigt worden wären.— Auch Geß⸗ ler nicht? Eine derartige Geſchmackloſigkeit ſollde ſich die Demo⸗ kratiſche Partei wirklich nicht leiſten. die kommuniſtiſchen Abgeordneten entflohen Nur Höllein verhaftet UDD Berlin, 22. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Mit der Auflöſung des Reichstags iſt die Immunität ſämtlicher Abgeord⸗ neten erloſchen. Das iſt beſonders peinlich für die kommu⸗ niſtiſchen Abgeordneten, gegen die faſt ſämtlich Sonderverfahren wegen Hoch⸗ und Landesverrats und anderer Delikte ſchweben. Im einzelnen ſind alle Mitglieder der bisherigen Reichs · tagsfraktion, die der Reichszentrale der kommuniſtiſchen Partei an⸗ gehören, Mitglieder der Tſcheka. Die Polizei wartete nur auf die Auflöſung, um die Verbrecher hinter Schloß und Riegel zu bringen. Die Behörden kamen aber auch diesmal wieder zu ſpãt. Im Augenblick der Auflöſung waren fämtliche Abgeord⸗ nete wie vom Erdboden verſchwunden. Nur Höllein, der zu lange in ſeinen heimiſchen Penaten verweilt hatte, wurde in ſeiner Berliner Wohnung ergriffen und ſofort in das Moabiter Gefängnis eingeliefert. Dafür ſind die anderen Kommuniſten wie Remmele, Roſi Wolfſtein und Ruth Fiſcher entflohen und vermutlich nach Rußland entkommen. Die„Rote Fahne“ ſchäumt vor Wut und beſchwert ſich darüber, daß in Berlin wie im Reich in den Wohnungen kommuniſtiſcher Abgeordneter gehausſucht worden ſei. Sie ſagt in ihrer monumentalen Sprache, daß Höllein jetzt in einem„deutſchen Kerker“ liege. Die kommuniſtiſche Landtagsfraktion will in einer Interpellation gegen die Strafverfolgung ihrer Geſin⸗ nungsgenoſſen proteſtieren. Die Deutſchnationalen E Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berl. Büroh). Das Wulleſche „De utſche T ageb 14 710 will aus zuverläſſiger Quelle erfahren, daß ſeit einiger Zeit wiſchen den deutſchnationalen Neinſagern und den Kreiſen um Juſtizrat Dr. C laß Verhandlungen ſtattfänden über eine Fufammunsoſſang der mit der Leitung der deutſchnationalen Volksparte unzufriedenen Kreiſe Es ſoll vor allem eine Aenderung in der Führung der Deutſchnationalen erreicht werden. Ginge es nicht, ſo ſoll eine beſondere Organifatlon geſchaffen werden. Zu dieſem Ende ſoll ein beſonderer Druck auf die Auswahl der neuen Reichstagskandidaten ausgeübt werden. Ginge es nicht, ſo ſoll als letztes Mittel eine neue Partei gegründet werden. Schon am kommenden Samstag ſoll die entſcheidende Konferenz unter Führung von Claß ſtattfinden. richtet ſich, falls die Meldung des Dieſe Separationsbewe Tageblattes zutrifft, natürli gegen Dr. 32 rgt, den die Deutſche rennen. Heute erzählt it nicht müde wird, Tag um Ta zu 2 alß noch zweifelnd, halb ſichtlich beftiedigt Herr Hergt hätte ſ der geſtrigen Sitzung der deutſchnationalen Fraktion in ſeiner Ant⸗ wort auf den Glückwunſch und den Blumenſtrauß, den ihm zu ſeinem 55. Geburtstag Graf Weſtarp darbrachte, angedeutet, daß er von ſeinem Führeramt Abſhied nehme. Die anderen deutſchnationolen Blätter wiſſen von dieſem angeblichen Rücktritt Hergts noch nichts zu berichten. Heute nachmittag tritt die deutſchnationale Parteileitung zuſammen. Bei der Gelegenheit wird man dann ſa wohl hören, wie die Dinge ſtehen. *** Die Nationalliberale Reichspartei(Maretzki) wird, wie ver⸗ lautet, bei den Neuwahlen eigene Kandidaten aufſtellen. Sie wird iedoch mit den Deutſchnationalen ein Wahlbündnis eingehen. Die hetze gegen die volkspartei Das Ende einer großen Tüge Es hätte nicht mit reellen Dingen zugehen müſſen, wenn nicht ſofort, nachdem die Auflöſung des Reichsdags ausgeſprochen worden war, die demokratiſche und ſozialdemokratiſche Preſſe, dieſe beſonders in der Provinz mit perverſer Gemeinheit, über die Deutſche Volks partei als die angebliche Wurzel allen Uebels hergefallen wäre. Die Methode iſt zwar veraltet, aber ſehr bellebt. Demokraten und Sozialdemokraten mühen ſich ſeit Jahr und Tag ſo verzweifelt wie vergeblich ab, die Deutſche Volkspartei als Kriſenmacherin hinzuſtellen. Dieſe Lüge hat aber zu kurze Beine: ind doch die Kriſen der Reichsregierung auch Kriſen eines arlamentaris'mus, der noch nicht zu der Erkenntnis der eigenen Geſetze und Lebensbedingungen gekommen iſt. Eine par⸗ lamentariſche Regierung iſt nur möglich auf der Grundlage einer feſten parlamenta'riſchen Mehrheit. Parlamentariſche Regierungen müſſen, der Natur des Parlamentarismus entſprechend, Mehrheitsregierungen ſein. Minderheitsregierungen, wie wir ſie ſeit Jahren haben, leben von der Gnade unverant⸗ wortlicher, weil außerhalb der Regierung ſtehender Parteien. Minderheitsregierungen gleichen Betrieben, denen zu jeder Stunde des Tages und der Nacht der Kredit von Leuten gekündigt werden kann, die nur ſcheinbar ihre Gönner ſind; in Wirklichkeit warten ſie auf den Augenblick, der ihnen geeignet erſcheint, um die Minder⸗ heitsregierung zu ſtürzen und ihre Parteiherrſchaft aufzurichten. Die parlamentariſche Geſchichbe des letzten Jahres iſt nichts anderes als die Geſchichte elner zuſammenhängenden dauer⸗ kriſſe, hervrgerufen durch die Umnöglich für irgendeine der ſich —5 Regierungen eine feſte Mehrheit im Reichstag zu ſammeln. Beginnen wir mit den Nöten der Knabinette Streſemann. Die Bildung des erſten Kabinetts der Großen Koalition am 13. Auguſt 1923 war auf den ſehr richtigen Gedanken zurückzuführen, daß die ungeheuren wirtſchaftlichen und außenpolt⸗ tiſchen Aufgaben am Ende des Ruhrkampfes nur von einer Regie⸗ rung gelöſt werden konnten, die eine ſichere Mehrheit im Reichstag hatte. Der paſſive Widerſtand mußte aufgegeben, das Geſetz über den ſchematiſchen Achtſtundentag gelockert, die Wirt⸗ ſchaft von drückenden Feſſeln befreit, der ſchon dvom Kabinett Cuno vorgeſehene Beamtenabbau durchgeführt und auch das Steuer⸗Pro⸗ gramm der Regierung Cuno endlich in die Wirklichkeit übertragen werden. All das war notwendig, um die Vorausſetzungen einer neuen Währung, der Rentenmark, zu ffen, aber es war zu ſchwer für das Verantwortungsgefühl der Sozialdemokratie. Die von der Reichsregierung Streſemann angeordneten Säuberungsaktionen der Reichswehr in Thüringen und Sachſen veranlaßten die Sozial⸗ demokraten, ihre Mitglieder aus dem Kabinett zurückzu⸗ e Das vom 1. November bis zum 23. Nopember 1923 ver⸗ leibende bürgerliche Minderheiltskabinett Streſemann ſtürzte dann in offener Feldſchlacht, weil ihm ſowohl von rechts wie von links das geforderte Vertrauen verweigert wurde. Das erſte Ermächtigungsgeſetz vom 13. Oktober, das zur Bewältigung rer rieſenhaften Regierungsaufgaben notwendig war, war aber von der Mehrheit der Großen Koalition nur für die Zeit der Großen Koalition bewilligt worden Das Kabinett Marx, das am 1. Dez. voch ſchwierigen Verhandlungen zuſtande kam, mußte alſo beim Reichsbag erneut um die Ermächtigung einkommen. Auch das Ka⸗ binett Marx war ein Minderheitskabinett. Es erhielt zwar ein Ermächtigungsgeſetz, aber auf Grund dieſer zweiten Ermächtigung konnten nur bis ſpäteſtens 15. Februar 1924 Geſetze erlaſſen werden. Die Deutſchnationalen hatten in beiden Fällen das Zuſtandekommen eines Ermächtigungsgeſetzes mit allen Mitteln der parlamentariſchen Oppoſition zu verhindern geſucht, weshalb die Minderheitskabinette auf die Untderſtützung der Sozialdemokraten angewieſen wawen, die im erſten Falle die Ermächtigung für die Zeit der Großen Koalition, im zweiten Falle höchſtens bis zum 15. Februar 1924 bewilligten Die Arbeits⸗ und Regierungsfähigkeit der Minderheitskabinette blieb ſo umſicher, ſchwankend und zweifelhaft, daß die Reichstags⸗ fraktion der Deutſ Volkspartei bereits am 12. Januar 1924 jenen bekannten Beſchluß faßte, worin es heißt:„Nachdem die Große Koalition im Reich durch die Politik der VSPD. zerſtört worden iſt, erwächſt der Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei die Auf⸗ obe, an der Bildung einer tragfähigen bürgerlichen oalition zu arbeiten.“ Das Minderheitskabtinett Marx ſuchte den Schwierigkeiten zunächſt dadurch aus dem Wege zu gehen, daß es den Reichstag möglichſt ſpät ee ee Aber das half ihm nichts. Die Unſicherheit und äche ſeiner parlamentariſchen Gruad⸗ lage, die ſich inſonderheit bei den Verhandlungen über die Dritte Steuernotverordwmg zeigte, zwang das Kabinett Marx ſchließlich, den Reichstag aufzulöſen. Eine parlamentariſche Regierung iſt eben nur möglich auf der Grundlage einer feſten und ſicheren parla⸗ mentariſ Mehrheit. Gleich nach den Wahlen ging das Streben der Deutſchen Volkspartei darum erneut dahin, eine ſichere bürger⸗ liche Mehrheit auf großer und tragfähiger Grundlage zu ſchaffen. Der Verſuch ſcheiterte, weil im Mai den Deutſchnationalen noch die erforderliche Einſicht fehlte. Wiederum kam nur eine bür⸗ rliche Minderheitsregierung zuſtande. Die Annahme des Londoner bkommens erfolgte mit deutſchnationaler Hilfe, trotzdem blieb das Kabinett von rechts und links bedroht. Der erſte Schritt vor dem Reichstag konnte auch ſein letzter ſein. Konfliktſtoff lag genug vor. Mit anderen Worten: Das Kabinett Marx konnte als Minderheits⸗ kabinett überhaupt nicht vor den Reichstag treten. Es mußte ſich nach rechts erweitern oder den Reichstag auflöſen. Eine dritte Möglichkeit gab es nicht. Von dieſem parlamentariſch einzig möglichen Geſichts⸗ punkte aus hat die Reichstagsfrattion der DVp. ihre Entſchlie⸗ ßung vom 14. Oktober gefaßt. Sie lautet: „Die Reichstagsfraktion der Deutſchen Volkspartei hat in ihret Sitzung vom 14. Oktober von den Beſchlüſſen des Zentrums und der Deutſchen demokratiſchen Partei Kenmtnis genommen. Sie kann dieſe nur als eine Ablehnung der Zuſtimmung zu einer Rechtserweite⸗ rung der Reichsregierung auffaſſen. Die Deutſche Volkspartei iſt nach Prüfung der hierdurch geſchaffenen Lage einſtimmig zu dem Ergeb⸗ nis gelangt, an ihrer bisherigen Stellungnahme feſtzu⸗ halten. Die Vorausſetzungen, die gemeinſam mit dem Zentrum und der Deutſchen demokratiſchen Partei für die Zuziehung der Deutſchnationalen Volkspartei nach den Maiwahlen aufgeſtellt wur⸗ den, ſind erfüllt. Die vorbehaltloſe Annahme der Richtlinjen der Reichsregierung als geeignete Erundlage für die Regierungserweite⸗ rung durch die Verhandlungsführer der Deutſchnationglen Volks⸗ partei, die Beibehaltung der Kanzlerſchaft und des Auswärtigen Amts durch bewährte Führer ſind Bürgſchaſten für Fortfüßrung der bisherigen Außenpolitik, auch bei Zuziehung der Deutſchnationglen Volkspartei. Dieſe Zuziehung iſt zugleich eine Notwendiakeit ſtaat⸗ licher Konſolidderung und parlamentariſcher Geſundung. Die Kogli⸗ tion der Mitte iſt infolge ihrer numeriſchen Schwäche von einer var⸗ lamentariſchen Kriſe in die andere geraten. Ihre Fortführung bietet ———— — ———— ——— 3 55 9 2. Seife. Nr. 491 neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) Miktwoch, den 22. Oktober 1924 keine Gewähr für Vermeidung weiterer Kriſen. Die bisherige Koali⸗ tionsvegierung würde im Gegenteil mit Sicherheit binnen kurzem zum Schaden der deutſchen Außen⸗ und Innenpolitik erneut in par⸗ lamientariſche Verwicklungen geraten. Die Deutſche Volkspartei hält infolgedeſſen die Fortführung der bisherigen Koalitionsregierung Praktiſch unmöglich. Wenn ſich aus der derzeitigen parlamentariſchen Situation eine neue Kriſe ergibt, die zur Auflöſung des Reichs⸗ tags führt, ſo trifft nicht die Deutſche Volkspartei die Schuld. Die Annahme ihrer Vorſchläge würde die Kriſe vermeiden und eine dauernde Konſolidierung der Regierung zur Fortführung ihrer Auf⸗ gaben ergeben Von dieſem Geſichtspunkt iſt die Partei bei ihrer bisherigen Haltung ausgegangen, aus demſelben Grunde hält ſie an ihrer Auffaſſung feſt.“ Das Zentrum hatte ſich der inneren Wahrheit und Beweis⸗ kraft dieſer Darlegungen nicht verſchloſſen, ſondern noch am Abend des 14. einen Stellungswechſel vorgenommen, der eine Erweiterung der Regierung nach rechts und die Vermeidung einer Reichstags⸗ auflöſfüng erhoffen ließ. Die Entſcheidung lag bei den Demokraten. Gerade ſie, die bislang die Hüter des Parlamen⸗ karismus ſpielten, haben verſagt, denn ſie geben nicht dem Parla⸗ mentarismus, was des Parlamentarismus iſt. Will ihre Preſſe in abſichtlicher Verkennung der Sachlage und in tendenziöſer Entſtel⸗ lung der Dinge weiter behaupten, daß die Deutſche Volkspartei die Kriſenmacherin iſt? Dann wollen wir im Wahlkampf den Heuch⸗ lern die Maske vom Geſicht reißen und ihnen ſagen, daß es ihnen gar nicht um die Wahrung angeblich be⸗ drohter Volksrechte geht noch um die Reſpektierung des Parlamentarismus, deſſen Geſetze gerade von uns beachtet werden, ſondern nur um die Bildung einer ſo zialiſtiſch einge⸗ ſtellten Linksregierung. Ddas Urteil des Volkes wird dann das En de der Deutſchen demokratiſchen Par⸗ tei bedeuten. 1 ** Die Deutſche Volkspartei zur Reichskagsauflöſung Die Verhandlungsführer der Deutſchen Volkspartei Dr. Scholz, Dr. Zapf und Dr. Curtius geben zur Reichstagsauf⸗ löſung folgende Erklärung ab: „Seit dem Zuſammenbruch der großen Koalition und der Ab⸗ lehnung der Notgeſetzgebung iſt die Bildung einer tragfähigen Mehrheitsregierung aus den ſtaatsbejahenden bürgerlichen Parteien für die wirtſchaftliche Geſundung und zur Vermeidung dauernder Regierungskriſen das Kernproblem des Reichstags. Die Deutſche Volkspartei kämpft für dieſes Ziel ſeit Jahresfriſt. Sie hat in dieſem Kampfe immer mehr Bundesgenoſſen ge⸗ wonnen. Nach den Maiwahlen haben Zentrum und Demo⸗ kraten die Zweckmäßigkeit einer Regierungsbildung mit der Deutſchnationalen Volkspartei grundſätzlich anerkannt und in den Verhandlungen zum Teil führend mitgewirkt. In der jetzigen Kriſe hat ſich die überwältigende Mehrheit des Zentrums erneut für die Hinzuziehung der Deutſchnationalen Volkspartei ausgeſprochen. Das Reichskabinett, einſchließlich der demokratiſchen Miniſter, iſt in wiederholten Beſchlüſſen für die Erweiterung der Koalition nach rechts eingetreten. Die Deutſchnationale Volkspartei hat ihrer ſeits die Vorausſetzung hierzu erfüllt. Leider hat die demokratiſche Fraktion in der Zu⸗ ſammenarbeit der bürgerlichen Parteien verſagt. Die außen⸗ politiſchen Gründe, die vorgeſchoben waren, laufen auf Täuſchung hinaus; ſie verflüchteten ſich vor der klaren Erkenntnis außenpoliti⸗ ſcher Notwendigkeiten, die Reichsaußenminiſter Streſemann feſtge⸗ ſtellt hat. Die Mit⸗Uebernahme der Regierungsverantwortung durch die Deutſchnationalen iſt eine Garantie für die Stetigkeit der deut⸗ ſchen Außenpolitik. Innenpolitiſch iſt die Ablehnung der Deutſch⸗ nationalen Ausfluß des Klaſſenkampfgedankens und die Folge eines nicht verſtandenen Republikanertums. Die Gewinnung der deutſchnattonalen Kräfte darf nicht abgelehnt wer⸗ den. Die Forderung der demokratiſchen Fraktion nach Fortführung der bisherigen Minderheitsregierung iſt Vogelſtrauß⸗Politik. Recht hat der Reichskanzler feſtgeſtellt, daß ſein Kabinett keine vier⸗ zehntägige Lebensfähigkeit beſitze und möglicherweiſe in den erſten Tagen des Wiederzuſammentritts des Reichstags geſtürzt werde. Die Reichsregierung hat deshalb wiederholt die Notwendigkeit ihrer Erweiterung betont. Sachliche Gründe für die Hal⸗ tung der Demokraten waren nicht gegeben, parlamentariſche Kurz⸗ ſichtigkeit, Parteidoktrintsmus, ſowie Einflüſſe linksradikaler und imternationaler Kräfte haben eine verhängnisvolle Rolle geſpielt. Dieſe Kräfte, die die Reichstagsauflöſung verſchuldet haben, gilt es, im Wahlkampf beiſeitezuſchieben, um das unverrück⸗ bar feſtſtehende Ziel der Deutſchen Volkspartei: innere Feſtigung zur Fortführung der bewährten Außen⸗ politik im neuen Reichstag zu erhalten.“ Auch die volksparteiliche„Zeit“, das Or, Streſemanns, chreibt die Schuld für die Auftdaun des Reichstages der Sozial⸗ mokratie und der Demokratie zu und kommt zu einer Betrach⸗ tung über die Bedeutung der Neuwahl. Sie ſchreibt: In dieſem Wahlkampf gehe es um die Schaffung einer tragfähigen Mehrheit 15 e der bisherigen Regierungspolitik. Die Außenpolitik des eutſchen Reiches dürfe als erfolgreich angeſehen werden. In dieſen Tagen vollziehe ſich die Räumung der Dortmunder Zone, die fremden Zollbehörden im Ruhrgebiet verlaſſen ihre Plätze, die Regie wird 75 hören zu beſtehen. Die— der Micum⸗Verträge ſind dahin. Die Zeit naht, in der das Ruhrgebiet und das Sanktionsgebiet wieder Unter deutſcher Verwaltung ſtehen werden. Gewiß, das iſt nur Wie⸗ derherſtellung des früheren Zuſtandes, aber wieviel Zweifler hatte es gegeben, die niemals glaubten, daß das erreicht werden würde. Wenn es möglich war, es dahin zu bringen, ſodanken wir das jener Außenpolitik, die im 1923 den Mut hatte, die ganze Unpopularität, die mit der Aufgabe des paſſiven Wider⸗ ſtandes verbunden war, auf ſich zu nehmen, die verantwortungsbe⸗ wußt an dem Sachverſtändigengutachten mitarbeiteten und die Ver⸗ antwortung übernahmen, es für eine geeignete Grundlage zur ſchnel⸗ len Löſung der Reparationsfrage in einer Zeit zu erklären, in der die heftigſte Oppoſition dagegen aufbäumte. Ein Mißverſtändnis Von der deutſchnationalen Preſſeſtelle wird mitgeteilt:„In der Kundagebung der deutſchnationalen Reichstagsfraktion vom 21. ds. Monats wird darauf hingewieſen. daß das den Deutſchnationalen gegebene Wort nicht eingelöſt worden iſt. Die Fraktion iſt ſich dabei bewußt geweſen, daß die Deutſche Volkspartei dle gegebenen Zuſicherungen durch ihve lonalen Bemühungen aehal⸗ ten hat. Mit jenem Satz hat jedoch zum Ausdruck gebracht werden ſollen, daß durch das Vorgehen von anderer Seite der Verſuch einer Regierungserweiterung nach rechts zum Scheitern gebracht wor⸗ den iſt.“ Ein deulſchnationaler Vunſch Nach dem„Lokalanzeiger“ iſt in deutſchnationalen Reichstaas · abgeordnetenkreiſen vielfach die Anſicht vertreten, daß es angebracht wäre, daß auch der Reichspräſident Ebert die JInitiative ergreifen würde, um ſein Amt zur Verfüauna zu ſtellen, damit aleichzeieig die Reichspräſidentenwahl vorgenommen werden könnte. Zentrum und Reichsbanner Die am letzten Sonntag—— Herbſttagung des weſtfäliſchen Windhorſtbundes erſuchte den Reichsparteitag des Zentrums, der Ende Oktober in Frankfurt a. M. ſtattfindet, zur Frage des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold klare Stellung zu nehmen. Die Herbſttagung lehnte grundſätzlich die Zugehörigkeit —5 8 zu als auch zum Reichsbanner ab. Der bgeordnete Baumhof teilte mit, daß die preußiſche Landtags⸗ fraktion des Zentrums bereits einmütig gegen das Reichsbanner Stellung genommen habe, weil die Gründung von ſozial⸗ demokratiſcher Seite aus erfolgt ſei. Mit 3 Der erſte Abſchnitt Die Räumung der Dortmunder Jone Am heutigen Tage werden nachſtehende Geblete geräumt: Bahnhof Limburg, das Gebiet von Dortmund⸗Horde, ſowie das Gebiet von Vohwinkel⸗Remſcheid, Wipper⸗ fürth und Ründeroth. Die neue Grenze der Beſatzungstruppen im Ruhrgebiet verläuft wie folgt: Im Norden wird die Grenze beſtimmt durch den Punkt im Tal der Lippe, wo die Nordgrenze des Kreiſes Dortmund dieſes Tal verläßt(4,5 Kilom. weſtlich von Lünen)— Nordgrenze dieſes Kreiſes bis zu ſeinem Schnittpunkt mit der Weſtgrenze der Geeminde Mengede, Bodelſchwingh⸗Weſterfelde, Kirchlinde, Mar⸗ ten, Oeſpel und der Amtsbezirke Barop und Hombruch. Im Süden: Nordgrenze des Kreiſes Hagen i. W. Da der Bahnhof Lütgendortmund auch weiterhin von dem Perſonal der Regie be⸗ trieben wird, iſt dieſer Bahnhof, obwohl er ſich zum großen Tei auf dem Gebiete der Gemeinde Marten befimdet, lediglich vom tech⸗ niſchen Standpunkt aus als eine Enklave für die Regie zu bekrachten, in der das franzöſiſche Regieperſonal und die 50. Eiſen⸗ bahnabteilung auch weiterhin ihren Dienſt fortſetzen können. Dieſes Gebiet gehört jedoch in ſbaats⸗ und verwaltungsrechtlicher Hinſicht zur Gemeinde Marken und gilt daher für alle anderen Perſonen als für das vorbezeichnete Perſonal als unbeſetztes Gebiet. Dieſe Beſtimmung gilt bis zum Uebergang der Regie auf die Reichs⸗ eiſenbahngeſellſchaft, der für den 16. November 1924 vorgeſehen iſt. Der Gebietsſtreifen nordöſtlich und öſtlich der Grenze des Brückenkopfes Köln wird ebenfalls am heutigen Tage geräumt. Dieſer Gebietsſtreifen wird begrenzt wie folgt: im Nor⸗ den durch die zu räumenden Gemeinden Vohwinkel und Gruiten im Süden, am Schnittpunkt der gegenwärtigen Beſatzungsgrenze mit der gewöhnlichen Grenze des Brückenkopfes Köln(Drabenderhöhe). Hinſichtlich der Flaſchenhälſe beſtehen noch eiſenbahn⸗ techniſche Schwierigkeiten. Wie wir von zuſtändiger Stelle höven, hofft man indeſſen, daß die beſtehenden Schwierig⸗ keiten ſich löſen laſſen, da den Regiebeamten auch vollkommene Sicherheit im unbeſetzten Gebiet gewährleiſtet werden kann. Ueber dieſe Frage wird noch verhandelt. Jedenfalls muß feſtgeſtellt wer⸗ den, daß die Räumung der Flaſchenhälſe ſpäteſtens am 16. Nopbr., am Dage der Uebergabe der Regie, erfolgen wirnd. Es iſt aber zu hoffen, daß auf dem Verhandlungswege eine frühere Räumung dieſer Gebiete erreicht werden kann. Die Belgier räumen Weſel Die Belgier haben geſtern abend Weſel verlaſſen und ſind über die Lippe und die Rheinbrücke nach Buederich abmarſchiert. Der Abmarſch iſt ohne jede Störung verlaufen. Die jenſeits der Lippe liegenden Ortſchaften bleiben nach wie vor beſetzt. *** Zzur Näumung Mannheims und Karlsruhes Die geſamte badiſche Preſſe begrüßt den Abzug der Fran⸗ zoſen aus den zuletzt noch beſetzten badiſchen Landes⸗ teilen mit lebhafter Freude. Die Blätter beſchäftigen ſich eingehend mit der Geſchichte der Beſetzung badiſchen Gebiets. Von mehreren Zeitungen wird die Räumung von Mannheim und Karlsruhe unter dem Geſichtspunkt der Reichstagsauflöſung und der bevorſtehenden Neuwahlen ausgewertet und betont, daß die heutigen Ereigniſſe eine Folge des Londoner Abkommens und der Politik der Ver⸗ ſtändigung ſeien. Dies müſſe bei den kommenden Wahlen gewürdigt werden. Eingehend werden auch die wirtſchaftlichen Schäden be⸗ ſprochen, die die Beſetzung der Rheinhäfen mit ſich gebracht haben und die Hoffnung ausgeſprochen, daß die Folgen der Okkupation ſo ſchnell wie möglich überwunden werden. Noch 25 Ausgewieſene Die von den Beſatzungsbehörden verfügten Ausweiſungen aus dem beſetzten Gebiet ſind jetzt bis auf insgeſamt 25 Fälle urückgenommen. Davon entfallen 5 auf die belgiſche und 20 auf die franzöſiſche Zone. Die verhandlungen in Roblenz Der Sonderberichterſtatter des„Echo du Rhin“ meldet aus Koblenz vom 20. Oktober 1924: Die alliierten und deutſchen techniſchen Delegierten, die gemäß den Beſtimmungen des Lon⸗ doner Protokolls zuſammengetreten waren, um die Schwierigkei⸗ — Die Wirtſchaſtsverhanoͤlungen Beginn der deulſch⸗ſchweizeriſchen Verhandlungen Die ſeit längerer Zeit in Ausſicht genommenen deutſch⸗ ſchweizeriſchen Wirtſchaftsverhandlungen, die hauptſächlich dem Abbau der beidewſeitigen Einfuhrbeſchränkungen dienen ſollen, habem geſtern mit einer Eröffnungsſitzung in Verlin begonnen. Die ſchweizeriſche Delegation ſteht unter Füh⸗ rung des Berliner ſchweizeriſchen Geſandten Dr. Rüfenacht und des Chefs der Handelsabteilung des ſchweizeriſchen Volkswirtſchafts⸗ departements Dr. Wetter; außerdem nehmen an den Verhand⸗ lungen folgende Sachverſtändige als Delegierte teil, die National⸗ räte Dr. König und Schirmer, der Sekretär des ſchweigeriſchen Handels⸗ und Induſtrievereins Dr. Bindſchedler, Fabrikdirektor Hänggi⸗Schaffhauſen, Oberſt Muggli, Oberzollinſpektor Comte, der Hande der Berliner ſchweizeriſchen Geſandt⸗ ſchaft Dr. Gſell und Dr. Feer als Sekretär der Delegation. Die Leitung der deutſchen Abordnung hat der Mini⸗ ſterialdirektor im Auswärtigen Amt Dr. Köpke übernommen. Der deutſche Geſandte in Bern, Dr. Adolf Müller, nimmt an den Verhandlungen ebenfalls teil. Das Reichswirtſchaftsminiſterium wird von Mimiſterialdirektor Poſſe vertreten. Von Seiten der beteiligten Ländervegierungen wurden zu den Verhandlungen ent⸗ ſandt Geh. Regierungsrat Dr. Fellinger, als Vertreter Preu⸗ ßens, Staabsrat Dr. Rohmer, als Vertreter Bayerns, Bevoll⸗ mächtigter zum Reichsrat Graf Holtzendorff, als Verrreter Sachſens, Präſident Dr. Linckh, als Vertreter Wülrttembergs, Miniſterialrat Dr. Fecht, als Vertreter Badens. Die Verhandlungen haben vor allem die Wie der belebung der deutſch⸗ſchweizeriſchen Wirtſchaftsbeziehungen, die im Kriege und in der Nachkriegszeit ſtarken Einſchränkungen unter⸗ worfen waren zum Ziel. Vor den deutſch⸗ ruſſiſchen Handelsverkragsverhandlungen Zu Mitgliedern der ruſſiſchen Delegatſon für die an⸗ fangs November beginnenden deutſch⸗ruſſiſchen Handels⸗ vertragsverhandlungen wurden von der Sowpjetregie⸗ rung ernannt: Garnetzki, Mitglied des Kollegiums des Außen⸗ handelskommiſſariats als Vorſitzender, Janſſon, als ſtellvertreten⸗ der Vorſitzender, Brodowſki, Botſchaftsrat bei der Berliner ruſſiſchen Botſchaft und außerdem drei Sachverſtän dige. Vor neuen Kämpfen im Nuhrbergbau? Die vier Bergarbeiterverbände beſchloſſen am Montag auf einer gemeinſamen Konferenz, den Lohntarif im Bergbau zu kündigen und ſofort neue Lohnforderungen zu ſtellen, da ent⸗ egen ihren Erwartungen keine Preisſenkungen, ſondern weitere Pesteftegerungen eingetreten ſeien. Havanna, 22. Okt. Bei dem aroßen Sturm, der am Montaa abend über Aronos de Mantua(Pinar den Rio) losbrach, wurden acht Perſonen getötet und 50 verletzt. Faſt ſedes Ge⸗ bäude der Stadt wurde beſchädigt. Die Tabakernte hat ernſtlich ge⸗ litten. Chriſtianic, 22. Okt. In der Gjerdrun bei Chriſtiania verſchüttete ein Erdrutſch drei Bauernhöfe, ſowie das Elektrizitätswerk und das Fernſprechamt der Stadt. Zehn Perſonen wurden ge⸗ der Ruhrräumung ten zu prüfen, die hinſichtlich der Anwendung der Londoner Be⸗ ſchlüſſe im beſetzten Gebiet noch beſtänden, haben heute ein all⸗ gemeines Kompromiß unterzeichnet, durch deſſen Beſtim⸗ mungen die meiſten der noch ſchwebenden Fragen geregelt werden. Bezüglich der vom Direktionsausſchuß der Forſten abgeſchloſſenen Verkaufskontrakte wurde eine billige Regelung getroffen, die die Rechte der Käufer berückſichtigt. Andererſeits wurden beſon⸗ dere Anordnungen zugunſten des ausländiſchen Han⸗ dels getroffen, um die mit der Aenderung des Regimes und der Tarife zuſammenhängenden Störungen vermindern. Die deutſch⸗ alliierten Schiedsausſchüſſe werden die Anwendung der feſtgeſetzten Uebergangsmaßnahmen überwachen. Endlich ha⸗ ben die deutſchen Behörden ausdrücklich anerkannt, daß die Waren aller Art, die unter dem interalliierten Regime regelmäßig einge⸗ führt wurden, ohne irgend welche vorherige Erlaubnis zwiſchen dem beſetzten und unbeſetzten Gebiet verkehren können. Anderer⸗ ſeits dürfen dieſe Waren mit keiner Zuſatzabgabe belegt, doch dür⸗ fen ſie einer Ausnahmebehandlung unterworfen werden. Die Oberkommiſſion hat eingewilligt, daß die deutſchen Dienſtſtellen für die Zölle, die Ein⸗ und Ausfuhr und Forſten vom 21. Oktober 1924 nachts 12 Uhr an ihre regelmäßige Tätigkeit aufnehmen, obgleich die Londoner Beſchlüſſe erſt den 28. Oktober als äußerſten Zeitpunkt für die Tätigkeit der in⸗ teralliierten Dienſtſtellen beſtimmt haben. Der Sonderberichterſtatter fügt hinzu: In gut unterrichteten Kreiſen ſei man der Anſicht, man könne ſich mit gutem Grunde zu dem Abſchluß dieſes Kompromiſſes beglückwünſchen, das den Wunſch nach Verſtändigung zwiſchen den deutſchen und den alliier⸗ ten Behörden zeigt, um die Schwierigkeiten, die notwendig aus der Aenderung des Regimes in Ausführung der Londoner Be⸗ ſchlüſſe entſtehen mußten, einer Löſung entgegenzuführen. Die Uebergabe der Reglebahnen Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt wird, rn die Ulebernahme der von der franzöſtſch⸗belgiſchen Regie betrte⸗ benen Strecken durch die neue Deutſche Reichsbahngeſell⸗ ſchaft am 16. November, Dadurch werden eine Reihe von Hinderniſſen wegfallen und zahlreiche Erleichterungen und Verbeſſe⸗ rungen werden Platz greifen. Vorerſt bleibt noch der Reglefahr⸗ plan maßgebend. Dagegen treten vom Tage der Uebergabe ab deutſche Tarife in Kraft. Die Einführung neuer Fahrpläne mit weſentlichen Verbeſſerungen 9 für den 3. Dezember 1924 vor⸗ geſehen. Man hofft dann im weſentlichen wieder den Zuſtand wie vor der Ruhraktion herzuſtellen. Die Bezahlung des Fahrgeldes uſw. in Franken kommt vom Uebernahmetage ab gänzlich in 80580. Vom 16. November 1924 von 12 Uhr nachte an werden wieder deutſche Fahrkarten verausgabt. Die Annahme und Ausfolgung der Güter erfolgt von da ab wieder nach deutſchen Beſtimmungen. Die ſogen. Zollerklärungen kamen bereitz geſtern in Fortfall. 55* Die wirtſchaftliche Räumung Der Sonderkorreſpondent des„Echo du Rhin“ meldet aus Dort⸗ mund vom 20. Oktober: In Ausführung des Artikels 1 Anhang 1 Protokolls hat der kommandlerende General der ſruppen durch Verfügung vom heutigen Tage angeordnet, vom 28. Oktober 1924 um Mitternacht an alle ſelt dem 11. 192³ für die Ausbeutung der Pfänder in den beſetzten Gebieten der Ruhr und dem Brückenkopf Düſſeldorf geſchaffenen alliterten Dienſtſtellen aufgehoben werden. Die Dienſt⸗ ſtellen werden vom gleichen Zeitpunkt an in ihre Funktion wieder elngeſetzt, unter Vorbehalt der Anordnungen, die vom Kommandierenden Geweral der Truppen für den Untechalt die Sicherheit und die Bedürfniſſe der milktärſſchen Beſatzungskrüfte notwendig erachtet werden konnten. Die Verordnung beſagt weiter daß die deutſchen Zollämter, 0 und Ausfuhrämter im den Stand geſetzt werden ſollen, ihre Tätigkeit in den genannten Beſatzungsgebieten vom 21. Oktober 1924 12 Uhr nachts an auszu⸗ üben. In der gleichen Verordnung verfügt der Kommandierende General der Truppen, daß vom 28. Oktober 1924 mitternachts an alle Bergwerke, Kokereien und andere induſtriellon, land⸗ wirtſchaftlichen forſtlichen und Schüffahrtsunternehmungen, die ſeit dem 11. Januar 1923 von den Beſatzungsſtellen ausgebeutet wurden, an die Eigentümer zurückgegeben werden. W E RNachruf für dr. Robert Faber Dem am 18. Oktober Herausgeber der Magde⸗ burgiſchen Zeitung, Dr. jur. Robert Faber, widmet der Verein Deutſcher Zeitungsverleger, deſſen Ehrenvorſitzender der Verſtorbene war, folgenden Nachruf: „Während wir noch hofften und in banger Sorge auf glück⸗ lichere Botſchaft aus Magdeburg warteten, iſt unſer geliebter und verehrter Dr. iur. Robert Faber, Ehrenpräſident des Vereins Deut⸗ ſcher Zeitungsverleger,(Herausgeber der deutſchen Tageszeitungen), am Morgen des 18. Oktobers ſanft verſchieden. In unſrer tiefſten Erſchütterung vermögen wir es kaum zu 10 en, daß dieſer unerſetzliche Menſch, uns wie ſeiner Familie im eſten Mannesalter entriſſen iſt. Wir ſtehen an ſeiner Bahre, er⸗ füllt von ſchmerzlicher Trauer und unverlöſchlicher Ddank⸗ barkeit. Der viel zu Dahingeſchledene iſt uns und den deutſchen Zeitungen viele Jahre ein idealer Führer geweſen. Seine Anſchauungen vom Weſen der Zeitung und der Führerpflicht und Verantwortung des Herausgebers, ſeine Taten und ſeine un⸗ Perſönlichkeit hatten ihm zu dieſem Amt vorbe⸗ mmt. Von dem Reichtum ſeines Herzens und ſeines Geiſtes hat er allezeit mit vollen Händen gegeben. In dunkeln Tagen hat ſeine Tapferkeit uns ermutigt, in ſchönen Zeiten ſeine eble Be⸗ redſamkeit uns ernſte und heitere Stunden erleuchtet und durchſtrahlt. So wird Robert Fabers Andenken fortleben in der Geſchichte des deutſchen Zeitungsweſens und in der Dankbarkeit der Generationen, denen er ein Vorbild bleiben wird für alle Zeiten. Dr. H. Krumbhar, Vorſitzender Direktor Karl Müller, 1. ſtellvertretender Vorſitzender Profeſſor Jullus Ferd. Wollf, 2. ſtellvertretender Vorſitzender. Letzte Meldungen Eine neue deutſche NRote an Ungarn Wie gemeldet wird, hat der deutſche Geſandte der un⸗ gariſchen Regierung in der Angelegenheit Schulz eine neue Note überreicht, in der gegen die Freilaſſung Proteſt erhoben wird. Außerdem werden neue Verhandlungen gefordert. In der Note wird auch darauf hingewieſen, daß ſich noch zahlreiche andere deutſche Rechtsradikale in Ungarn aufhalten, die verſuchen, gegen die beſtehende Ordnung in Deutſchland Verſchwörungen an⸗ gugetteln. Die deutſche Regierung verlangt zu wiſſen, oh die ſofortige Ausweiſung des Erzbergermörders Schulz erfolgt und erklärt ihre Bereitwilligkeit mit der ungariſchen Regierung, einen Rechtshilfevertrag einzugehen. Paris, 21. Okt. Havas meldet aus Charleroi: Die Grubenar⸗ beiter hätten bei den Arbeitgebern eine Lohnerhöhung um 10 Pro⸗ zent beantragt. Wie üblich ſei dieſer Vorantrag zurückgewieſen worden. Wenn bis zum 1. November kein Einverſtändnis erzielt ſei, werde die Arbeit eingeſtellt werden. München, 21. Okt. Der Streik in den Faßfabriken und Schefflerwerkſtätten in München iſt laut Münchener Poſt durch einen Schiedsſpruch beendet worden. Laut Schiedsſpruch wird ab 17. Oktober mit der Wiederaufnahme der Arbeit eine Zu⸗ tötet. Der Erdrutſch iſt auf die beftigen Regenfälle zurückzuführen. lage von 5 Pfennig pro Stunge gewährt. Der Spitzenlohn be⸗ trägt 72 Pfennig. „ * jugendlichen Arbeiterinnen für die Kartonnagefabriken. Miktwoch, den 22. Okkober 1924 1 * neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗NRusgade) 3. Seike. Nr. 481 Wirtſchaſtliches und Soziales Die Lage des Arbeiksmarktes in Baden Die Geſamtlage des badiſchen Arbeitsmarktes hat ſich in der Woche vom.—15 Oktober in geringem Umfange weiter gebeſſert. Die Zahl der unterſtützten Erwerbsloſen Gauptunterſtützungs⸗ empfänger) ſank von 20 520 auf 20 320, alſo um 200. Die Beſſerung der Lage findet ihren Ausdruck auch in einem Sinken der Zahl der Arbeitſuchenden von 36 158 am 8. Oktober auf 35 269 am 15. Oktober, auf der andern Seite in einer Zunahme der offenen Stellen von 2376 auf 2490. Auf 100 offene Skellen kommen am 15. Oktober 2016 männliche bezw. 830 weibliche Arbeitſuchende gegenüber 2249 männ⸗ lichen bezw. 882 weiblichen Arbeitſuchenden am 8. Oktober. Die metallverarbeitende Induſtrie zeigte ſich etwas aufnahmefähig. Beſonders beſtand Nachfrage nach Elektromonteuren. In Mannheim konnte der Bedarf nicht gedeckt werden. Ein Groß⸗ betrieb im Raſtatter Bezirk konnte von der Kurzarbeit wieder zur Vollarbeit übergehen. In der Pforzheimer Schmuckwaren⸗ induſtrie ſind erſtklaſſige Arbeitskräfte ſehr geſucht. Die Ueber⸗ arbeit hat zugenommen. Die Beſſerung der Lage der Schwarzwälder Uhreninduſtrie hat angehalten. Die Arbeitsmarktlage der chemiſchen Induſtrie des Ober⸗ rheins iſt nicht einheitlich. Die Tepxtilinduſtrie des Wieſentals fordert für die Schürzen⸗ und Taſchentuchfabrikation jüngere Arbeits⸗ kräfte an. Im Konſtanzer Bezirk beſtand nach Strickern einige Nach⸗ frage. In Mannheim konnte eine Anzahl jugendlicher Arbeiterinnen vermittelt werden. Verhältnismäßig günſtig ſind die Beſchäftigungs⸗ verhältniſſe in der Papierinduſtrie. Im Lahrer Bezirk wird mit Ueberſtunden gearbeitet. Raſtatt berichtet über Mangel an Die Wein⸗ heimer Lederfabriken ſind gut beſchäftigt. Im Holz⸗ gewerbe beſteht verſchiedentlich Nachfrage nach Küfern. Die Büge Peſchf des hinteren Wieſentals arbeitet voll. Der Beſchäftigungsgrad der Tabakinduſtrie entwickelte ſich weiter günſtiger. Im Mannheimer Vezirk war die Nachfrage nach Spezialarbeiterinnen rege. Auch aus dem Heidelberger, Lahrer und Offenburger Bezirk kommen Nachrichten über eine Beſſerung der Lage. Die Beſchäftigungsverhältniſſe im Schneidergewerbe ſind nicht ungünſtig. Tüchtige Facharbeiter ſind geſucht. Rege Nach⸗ frage beſteht im allgemeinen im Baugewerbe nach Malern und Gip⸗ ſern. Im Gaſt⸗ und Schankwirtſchaftsgewerbe ſind die Aufträge ſtark zurückgegangen, im Baden⸗Badener Fremdengewerbe ſind nur Köchinnen geſucht. Eine Herliner Weltausſtellung Noch ſind wir natürlich lange nicht ſo weit, aber es zeugt doch von ſtarkem kommunalen Ehrgeiz und kräftigen Aufbauwillen. dieſe Gedanken auszuſprechen. Und er wurde, wie mitgeteilt, von beru⸗ fenem Munde geäußert, von maßgebender Stelle, nämlich vom Ober⸗ bürgermeiſter ſelbſt auf einer Verſammlung Verliner Induſtrieller und Kaufleute. die in dieſen Tagen ſtattfand. Man ſieht: die Ziele ſind weit geſteckt. Aber zu einer Weltausſtellung gehört auch eine Weltſtadt— und davon ſind wir in Berlin leider noch weit ent⸗ fernt. Gewiß, man ſoll die finanziellen und wirtſchaftlichen Schwie⸗ rigkeiten der Kriegs⸗ und Nachkriegszeit nicht unterſchätzen, unter denen auch die Reichshauptſtadt ſchwer zu leiden hatte, aber man hat doch manchmal den Eindruck, als ob die Maſchinerie der ſtädtiſchen Verwaltung zu lanaſam arbeitet. Berlin iſt nun einmal die geiſtige und wirtſchaftliche Zentrale des Reichs und dieſe Tatſache verpflichtet. Wie wenig weltſtädtiſch iſt z. B. die Straßenbeleuch⸗ tuna! Sie iſt in verſchiedenen Stadtgegenden geradezu kataſtrophal. So wurde ſie in der letzten Stadtverordnetenſitzung auch genannt und der Oberbürgermeiſter aufgefordert, einmal einen abendlichen Spa⸗ ziergang durch Berlins Außenbezirke zu machen. Dann das Ver⸗ kehrsweſen! Auch hier noch faſt alles im argen liegend. Aller⸗ dinas darf man daran der Stadt nicht allein die Schuld geben. Man muß auch zugeben, daß die Löſung des Berliner Verkehrsproblems nicht leicht iſt. Wie ſchwer ſie iſt, kann man an einem Berliner Mittelpunkt ſehen, dem Potsdamer Platz, wo man ſchon ſeit drei Monaten das Verkehrsrätſel zu löſen verſucht. Ein heikles Gebiet iſt der Berliner Fremdenverkehr! Man verſucht ſetzt endlich begangene Fehler wieder aut zu machen. Dazu gehört der Abbau der kurzfichtigen Steuerpolitik, die während der In⸗ flationszeit Exiſtenzberechtigung hatte, aber viel zu lange beibehalten wurde. Dabei iſt Berlin dank ſeiner auten geographiſchen Lage der günſtiaſte Fremdenverkehrspunkt Europas. Das wird in Zukunft immer mehr bervortreten und auch unſere Stadtväter haben das be⸗ ariffen. Sie haben ſich mit aroßen Mitteln an dem neuen Flua⸗ hafen beteiliat und ſie haben in dieſen Tagen 2½ Millionen Mark für dieneue Meſſehalle bewilliat, die im Weſten errichtet wird. Auf dieſem Gelände ſoll auch eine Radiohalle und ein Radioturm entſtehen und damit Berlin zur Funkſpruchzentrale werden. Bedenkt man noch. daß die Reichshauptſtadt durch den Aus bau ihrer Waſſerſtraßen und durch die vollendeten Hafen⸗ anlagen heute ſchon der zweitgrößte Binnenhafen Deutſchlands iſt, und nimmt man an, daß in abſehbarer Zeit die genannten Pro⸗ jekte Wirklichkeit werden, dann kann man annehmen, daß Berlin eine Weltſtadt wird und auch bei einer Ausſtellung ehrenvoll abſchneiden d wird. Dann wird hoffentlich die erſte Berliner Ausſtellung im Jahre 1895, die ſich beſcheiden Gewerbeausſtellung nannte und im Oſten, dem beutigen Treptowerpark. lag, von der großen Ausſtellung im 2 8 2 Auf den Spuren des Königs Menelaus Dier engliſche Altertumsforſcher, Sir Arthur Evans berichtet in der„Times“ ausführlich über außerordentlich intereſſante Funde, die er auf der Inſel Kreta gemacht hat. Seine Aus⸗ grabungen ſind an der Stätte der antiken Stadt Knoſſos vorgenom⸗ 195 worden, wo Reſte des ehemaligen Königspalaſtes gefunden urden. Darin liegt aber nicht der wichtigſte Teil der Entdeckung. Der engliſche Profeſſor ſtieß bei der Freilegung des Palaſthofes viel⸗ mehr auf die Ruine von zwei Häuſern rechteckiger Bauart, die alſo offenbar auf eine weit frühere Zeit zurückweiſen als der Kö⸗ nigspalaſt ſelbſt. In dem Hauptwohnzimmer eines jeden Hauſes fand ſich ein feſter, aus Stein und Lehm gebauter Kamin, eine Einrichtung, die in dem Zeitalter des Königs Minos von Kreta, des Palaſterbauers, bereits durch einen tragbaren Dreifuß er⸗ gänzt war. Auch hieran erkennt man, daß die beiden Häuſer ei⸗ ner weit früheren Periode angehören. Auch die Werkgeuge, die man noch vorfand, weiſen auf eine frühere Zeit als die Periode des Königs Minos hin. Man fand nur eine ein zige Axt aus Kup⸗ fer, offenbar ein Einfuhrartikel von der Südküſte von Kleinaſten. Auch ein in Lehm geformtes weibliches Bild weiſt auf das Ur⸗ prungsland hin. Am intereſſanteſten aber waren noch mehrere Steingefäße, darunter eine Schüſſel mit einem Abflußloch in der Mitte— ähnlich einer modernen Waſchtoilette—, die nach ihrer ganzen Form und Anfertigung unzweifelhaft ägyptiſchen Ur⸗ ſprungs ſind. Dieſe bemerkenswerten Funde beweiſen, daß zwi⸗ ſchen Kreta und dem Nildelta ſchon um die Mitte des vierten Jahr⸗ tauſends vor Chriſti Geburt eine Verkehrsverbindung beſtanden ha⸗ ben muß. Damit iſt die Vorgeſchichte von Kreta und wahrſchein⸗ lich auch Griechenland um Jahrtauſende hinter die bisher wiſſen⸗ ſchaftlich erhellte Zeit zurückgelegt. Es entſteht ſofort die Frage: Auf welchem Wege wurde die erbindung zwiſchen Kreta und Aegypfken in jener Zeit hergeſtellt? Der engliſche Forſcher ging don der Annahme aus, daß die damalige Schiffsverbindung zwiſchen Aegypten und Kreta ſicher nicht bis Knoſſos ſelbſt reichte, das an der Nordküſte von Kreta liegt, ſondern zweifellos an einem ſüdlichen Hafen der Inſel angeknüpft haben muß. Dieſe Vorausſetzung beſtätigt ſich, enn es gelang dem Forſcher, auf mühſamen an Ueberraſchungen reichen Pfaden, den alten Weg deutlich da verfolgen, der damals, Zalſo vor mehr als vier Jahrtauſende vor unſerer Zeitrech⸗ nung, Knoſſos an der Nordküſte mit einem früher beſtandenen Ha⸗ fen an der Südſeite verband. In dieſen Hafen miüſſen die ägypti⸗ ſchen Schiffe eingelaufen ſein. Die Spuren jenes alten Verbin⸗ zungsweges reichen bis zu einer Bucht, die ſich in der Nähe des Jeutgen Ortes Komo öffnet. Hier muß alſo der damalige Han⸗ wegs Weſten, der Weltausſtellung Berlins übertroffen werden. Kl. Stäotiſche Nachrichten verwendung des ſtädtiſchen Ueberſchuſſes des Kechnungsjahres 192³ Wie bereits mitgeteilt wurde, hat ſich der Vürgerausſchuß in ſeiner Sitzung am 31. Oktober mit der Verwendung des Ueber⸗ ſchuſſes zu befaſſen, den die Stadtverwaltung im Rechnungsſahr 1923 erzielte. Das Rechnungsjahr 1923 hat, ſo wird zur Begründung der Vorlage ausgeführt, rechnungsmäßig eine Erübrigung von rund 3 Millionen Goldmark ergeben. Die genaue Ziffer ſteht noch nicht feſt, weil noch einige Schlußabrechnungen fehlen; es darf aber ange⸗ nommen werden, daß die Ziffer ſich nicht erheblich ändert. Zunächſt wird gefragt werden, wie es möglich war, daß das Wirtſchaftsjahr 1923, in das die ſtärkſte, verheerendſte Inflation und von Nopember 1923 ab die ſogenannte Stabiliſierung fällt, dieſes Ergebnis erzielen konnte, da doch die Not der ſtädtiſchen Kaſſen in den Sommer⸗ und Herbſtmonaten 1923 eine unbeſchreibliche geweſen iſt. Manche Städte erzielten Gewinne aus der Ausgabe von Notgeld; unſer Ueberſchuß rührt daher nicht. Denn die Stadt hat ſtets die vorſchriftsmäßige Deckung geleiſtet und auch aus der Art der Deckung nichts nennens⸗ wertes gewonnen; der kleine Nutzen von.400 Mark iſt überdies nicht der Wirtſchaft, ſondern den Fonds zugewieſen worden. Auch die„Werke“, oder die Gebühren für Gas, Waſſer, elek⸗ triſchen Strom oder die Tarife der Straßenbahn tragen zu dem Ergebniſſe nichts bei; die Werke haben ja bekanntlich kaum nennenswerte Gewinne erzielt, die in den Voranſchlag 1924 einge⸗ tellt wurden, demnach dem Jahre 1923 nicht zugute kommen. Daß die ſich ausgleichenden Betriebe(Straßenreinigung, Entwäſſerung, Müllabfuhr) keinen Gewinn brachten und bringen konnten, iſt eben⸗ falls bekannt. Auch die„Umlage“ wurde nicht in drückender Höhe verlangt; die ſogen. Vorauszahlungen für die letzten 4 Monate des Rechnungsjahres waren im ganzen 12 Goldpfennig von 100 Mark des Gebäudeſteuerwertes und 6 Pfennig vom Werte des Betriebs⸗ vermögens. In Wahrheit entſpringt der Gewinn zunächſt der Droſſe⸗ lung der Ausgaben, die im Sommer 1923 verfügt wurde, als die Stadtkaſſe nur mehr von Stunde zu Stunde lebte. Damals wurde jede Inſtandſetzung und jede Maßnahme, die nicht unbedingt und augenblicklich notwendig war, unterſagt; ſogar in Ausführung begriffene Arbeiten wurden eingeſtellt. Es läßt ſich aber zahlen⸗ mäßig nicht feſtſtellen, wieviel hierdurch an den voranſchlagsmäßigen Ausgaben des Hoch⸗, Tief⸗ und Maſchinenbauamtes uſw.„eingeſpart“ worden iſt, weil ja die Ausgabeziffern in Papiermark jeden Tag etwas anderes bedeuteten. Am meiſten zu dem günſtigen Abſchluß trägt aber der Anteil bei, den die Stadt aus den Ueberwei⸗ ſungen des Reichs an Einkommen⸗ und Körperſchafts⸗ ſteuern, ſowie an Umſatzſteuer erhielt, daneben die bei der Stabiliſierung günſtigeren Erträge der Getränke⸗ und Vergu⸗ gungsſteuer. Da das Reich ſehr ſtark zugriff, floſſen den Ge⸗ meinden beträchtliche Einnahmen zu. Bekanntlich iſt dieſe Regelung, zu welcher noch die beſondere Steuer von bebautem Grundbeſitz trat, eine vorläufige oder„Zwiſchen“⸗Löſung. Eine neue Regelung, die vermutlich auch einen neuen Ausgleich zwiſchen Gemeinde und Land bringt, iſt in Vorbereitung— ſchwerlich zu Gunſten der Gemeinde. Wären jene Zuweiſungen ſchon in der Zeit der baulichen Arbeiten greifbar geweſen, ſo wäre ein viel beſcheideneres Ergebnis angefallen, das ſich vielleicht ganz verflüchtigt hätte, wenn der Stadikaſſe ihr Betriebsfond und den Fonds der volle Vetrag der ordentlichen Zuflüſſe in Gold⸗Mark zugewendet worden wäre. Was nun die Verwendung der Mittel anlangt, ſo iſt bereits verfügt über 351000 Mark zu Gunſten von Bauten und An⸗ ſchaffungen des Krankenhauſes 110000 Mark zum Erwerb einer Sammlung. Rund 2540 000 Mark ſind noch verfügbar. Zunächſt ſchien es, als ob ein Teil des Vetrages verwendet werden müßte zu einer Rücklage für Steueraugfälle. Ddie Gebäude⸗ ſonderſteuer ſollte jſa nach dem Voranſchlag 3 Millionen Mark erbringen; über dieſen Betrag iſt im Voranſchlag 1924 verfügt; ver⸗ mutlich werden aber kaum 2 400 000 Mafrk eingehen. Auch bei an⸗ deren Steuern, z. B. der Fremdenſteuer, entſtehen Ausfälle. Die Grund⸗ und Gebäudeſteuer geht bisher mit ca. 90 Prozent, die Gewerbeſteuer mit ca. 75 Prozent ein. Auf der anderen Seite kom⸗ men aber die Uueberweiſungen aus Reichsſteuern z. Zt. noch ſo günſtig ein, daß ſie wohl die Fehlbeträge ausgleichen können; näheres hietüber wird bei Feſtſetzung der endgültigen Umlage für 1924 berichtet werden. Die Stadtkaſſe hat die Zuweiſung eines Betriebsfonds erbeten, da der bisherige von rund 1 Million Mark durch die Inflation vollſtändig aufgezehrt ſei; die Stadt möge hierfür wiederum 1 Million abzweigen. Die Forderung iſt gewiß begründet: es iſt zum geſicherten Betrieb der ſtädtiſchen Wirtſchaft erforderlich, daß die Stadtkaſſe ſtets Mittel beſitzt, die ſie in Anſpruch nehmen kann, wenn die Ausgaben ſtärker fließen als die Einnahmen. Man könnte ſogar geltend machen, daß die Stadtkaſſe ihren alten Be⸗ triebsfond zunächſt hätte abzweigen dürſen;— allein bei der Dring⸗ lichkeit anderer Anſprüche wird dieſe Forderung zurückgeſtellt werden müſſen. Die Mittel werden vielmehr zu verwenden ſein zu dringen⸗ den außerordentlichen Ausgaben und zwar vor allem zu ſolchen, die zugleich die wirtſchafkliche Notlage, in der ſo viele ſich befinden, lindern können. Zunächſt erheiſcht die Notlage der Erwerbsloſen und ſer Bedürftigen beſondere Aufmerkſamkeit. Das Fürſorgeamt rechnet für den Winter mit 8000 Familien(Erwerbsloſen, Sozial⸗ rentnern, Armen, Kleinrentnern uſw.) die ſie ſergänzend ver⸗ ſorgen 5 Der Grundſatz der individuellen Hilfe darf ja keines⸗ verlaſſen eeeee* deishafen geweſen ſein. Und damit befand ſich der engliſche For⸗ ſcher mit ſeinen Begleitern an der Stelle, wo nach der Erzählung der Odyſſee König Menelaus ſtrandete, als er nach dem Falle von Troja ſich auf einer Fahrt nach Aegypten befand. Zu den Zeiten, 55 ee e Hafen noch im Betrieb und wie⸗ er einmal mehr haben ſich die geographiſchen Schilderungen des griechiſchen Dichters als richtig 1 Arthur Evans erlebte an der Stelle jenes alten Hafens einen ſtürmiſchen Südwind. Und er meint wohl nicht mit Unrecht, daß das derſelbe Südwind geweſen ſein müſſe, der damals die Schiffe des Königs Menelaus gegen die Felſenriffe des Ufers warf. Ja, er glaubt noch genau den Felſen wiederzuerkennen, der in der Fdboſſee geſchildert wird als ein„kleiner Felſen, der auch große Wellen abzuwehren vermag.“ Ausgrabungen, die dann an der Stelle des alten Hafens vorgenommen worden ſind, beweiſen, daß hier ehemals ein alter He Shafen beſtanden hat, mag er nur Komo oder ſonſt wie geheißen haben, der ſchon in den früheſten Zeiten unmittelbare Beziehungen zwiſchen Kreta und dem Niltal Aa Man fand unter den ausgegrabenen Gegenſtänden noch Reſte von großen Oelkrügen. Man kann daraus ſchließen, daß Oel wohl einer der Hauptartikel war, mit denen man damals das alte Aegypten verſorgte. An einer Stelle fand man noch eine ganze Reihe ſolcher Krüge in einer Reihe aufgeſtellt. Wahrſchein⸗ lich befand ſich an dieſer Stelle ehemals das Zollhaus. Denn man zaum annehmen, daß Kreta Ausfuhrzölle erhob. So haben die Ausgrabungen des engliſchen Forſchers ganz neues Licht auf die Borgeſchichte Kretas und Griechenlands geworfen. Sie haben den ſchlüſſigen Beweis erbracht, daß um die Mitte des 4. Jahrtauſends vor Chriſti Geburt Aeghpten mit einem Südhafen in lebhaftem Handelsverkehr ſtand und daß von dort aus ein heute noch erkenn⸗ barer Verbindungsweg bis zur Nordküſte Kretas führte. Die Periode des Königs Minos, di tete, fänt in eine ſpätere gett. öber als Urgeſchichts betrat⸗ Philharmoniſcher verein Mannheim Gaſtdirigenk: Clemens Krauß— Soliſt: Franz von vecſey 5 Das 1 Konzert war ein Beethoven⸗Aben d, geleitet von em neuen Frankfurter Operndirektor, Profeſſor Clemens Krauß. Man hörte die Ouverture zu. die fünfte der niſchen Dichtungen, dazwiſchen das Konzert für Violine mit Beglei⸗ dach des Orcheſters. Das»begleitende“ Orcheſter— natürlich das Orcheſter unſeres Nationaltheaters— ſtand auf der Höhe ſeiner Auf⸗ gabe, der„Soliſt“ war Franz von Veeſey. Weder der Weltname des Geigers noch die Lobeserweiſungen, die in den Muſikblättern des„Anbruch“ auf Clemens Krauß gehäuft worden ſind, können uns P Drängen nach weiteren Wohnungsbauten iſt ein ſtarkes Immerhin wird bei der ſchon lange dauernden ſtarken Arbeitsloſig⸗ keit, der notoriſchen Unmöglichkeit, die nötigen Anſchaffungen zu be⸗ wirken, bei vielen die Notwendigkeit einer beſtimmten Hilfe ohne weiteres angenommen werden müſſen. Das Fürſorgeamt hält 100 000 Mark für Brennſtoffe, 90 000 Mark für Lebensmittel, 80 000 Mark für Kleider, Schuhe und Bettwäſche, 80 000 Mark für Milch erforder⸗ lich: das Jugendamt beanſprucht für Unterſtützungszuſchüſſe 50 00⁰ Mark, ſodaß für Zwecke der ergänzenden Fürſorge über die bereits im Voranſchlag vorgeſehenen Mittel hinaus etwa 400 000 Mark er⸗ forderlich werden. 0 Arbeit und Unterkunft gibt die Fortſetzung des Woh⸗ nungsbaues. Allerdings hat die Stadt nicht 25 Proz. wie ſie mußte, ſondern nahezu 60 Proz. des Anfalls der Gebäud⸗ſonder⸗ ſteuer für 1924 dem Wohnungsbau zugeführt und überdſes cuch bereits über 25 Proz. des zu erwartenden Anfalls aus dem Jahre 1925 im Voraus perfügt und hierdurch, bei der gewählten Form der Hilfe, den Wohnungsbau ungemein geförderf Un 98 rechtigtes, umſomehr als bekanntlich private Darlehen für Woh⸗ nungsbauten kaum erhältlich ſind. Auch die Stadt ſelbſt. weſche die von ihr etſtellten Wohngebäude und Siedlungen gerne zu Geld⸗ aufnahmen für weitere Bauten verwerten würde kann ſolches Geld nicht erhalten. Wenn nun für Wohnungsbauten Miſtel abgeſondert werden ſollen, ſo könnte dies geſchehen zur Durchführung des Pro⸗ jekts der Errichtung eines Altersheims, die in der im Jihre 1923 von den ſtädtiſchen Kollegien beſchloſſenen Form ohne An⸗ vechnung des Platzwertes ungefähr 750 000 Mk. erfordern wörde. Allein im Augenblick wird die Wohnungsnot noch wirkfamer be⸗ kämpft und Arbeitsgelegenheit in höherem Maße beſchafft bei För⸗ derung des privaten Wohnungsbawes durch ſtädtiſche Dar⸗ lehen. In Anbetracht der ſonſtigen Anſprüche ſollen 300 000 Mk. für dieſen Zweck ausgeſondert werden, die aber ſich erhöhen, wenn die für Brückenbauten erforderlichen Mittel aus einer Anleihe ge⸗ wonnen werden. 100 000 Mk. müſſen zu Darlehen für In⸗ ſtandfſetzung beſtehender Wohnungen bereitgeſtellt werden, da das Erträgnis der Wohnungsſuxusſteuer mit rund 80 090 Mk. bei weitem nicht ausreicht, um den dringendſten Anſpeüchen zu genſigen. Eine ſchreiende Notwendiakeit iſt die Ver beſſerung unſerer Brückenverhältniſſe. Der Wagen⸗, Auto⸗ und Radverkehr guf der Friedrichsbrücke neben dem Straßenbahnbenrſeb iſt beängſtigend. Die Jungbuſchbrücke hat belantlich dieſen, Ver⸗ kehrsſtrom nicht nennenswert entlaſtet; eine wirlfamere Entlaſtung wäre vielleicht zu erwarten, wenn die längs der Bahnlinie Neckar⸗ ſtadt⸗Sandhofen vorgeſehene Verkehrsſtraße einen Teil des Wagenverkehrs von Waldhof nach dem Güterbohnhof und den Häfen gufnehmen könnte. An der Erſtellung dieſer Straße ſoll mit Nach⸗ druck gearbeitet werden; aber weder ſind die Hinderniſſe, die ih; entgegenſtehen, beſeitigt, noch würde dieſe neue Straße die Fried⸗ richsbrücke ſo entlaſſen, daß ſie wie heute, beſtehen bleiben kömme. Auch die Erbauung einer Brücke im Zug der Benzſtrabe, füs dis ein Projekt vorliegt Koſtenaufwand etwa 3 Millionen Mark) wird dem Bedürfnis nicht abhelfen. Vielmehr iſt wohl die Friedrichs⸗ brücke ſelbſt zu verbreitern. Ein Vorprojekt erferdert ein⸗ ſchließlich der erforderlichen Straßenumgeſtaltungen mehr als 2 Millionen Mark. Die Brücke iſt Eigentum des Staates, der ſie els Beſtandteil der Landſtraße auch unterhält; mit ihm wird über 'ie Koſtenfrage und die Bauausführung zu verhandeln ſein. Wären Anlehensmittel in greifbarer Ausſicht, ſo müßten ſolche herange⸗ zogen werden; da ſie aber fehlen, ſo muß zur Bildung eines Fonds geſchritten werden, der unter Umſtänden durch Anlehen verſtärkt werden kann. In dieſen Fond ſollen 500 000 Mark ein⸗ gelegt werden; ſie ſollen aber dem Wohnungsbau zufließen, wenn genügende Anlehensmittel bereitſtehen. Im übrigen bleiben dis beiden Kollegien hinſichtlich der Verwendung der Mittel, alſo auch für die Genehmigung des Projekts, zuſtändig. Neben dieſer Aufgabe tritt eine andere Verkehrsverbeſſerung, die durch Anhängung eines Fußgängerſteges an die Ried⸗ bahnbrücke(bOſtſeite) erzielt wird, an Bedeutung war zurück; ſie kann aber bei der jetzigen Unzulänglichkeit der Verbindungen der öſtlichen Stadtteile zu beiden Seiten des Neckars nicht verſchoben werden. Für dieſen Zweck ſind 70 000 erforderlich. Dringend erforderlich und zur Beſchäftigung Erwerbsloſer ge⸗ eignet iſt die Erſchließung von Induſtiegelände in den Gewannen„Neurott“,„beim e Brunnen“ und am Gras⸗ weg“(zwiſchen Rheintalbahn und Verſchiebebahnhof). Dieſes In⸗ duſtriegebiet, deſſen Projekt nunmehr endgültig die Zuſtimmung der Eiſenbahnverwaltung gefunden hat, wird eine ſtarke Nachfrage nach Jeder Arzt sagt: Sorgen Sie für regelmässige NeN rege 2 5 VLVerdlauun9 5 eil das für Gesundheit und Wohlbefinden Hauptbedingung ist. Die echten Apotheker Richard Brandts 1— SchWeizerpillen beseitigen Parmttägheit, Stuhlverstopfung und das dadurch her- vorgerufene Unbehagen und regeln in milder Weise die Verdau- ung. In Apotheken für 1 Goldmark erhältlich. EmI10 werden; die Fürſorge muß dem Bedürfnis folgen. Extr. Selin. pal..5 Extr. Achill. mosch.- Aloẽs- Absynth. àa 1. 0 Exlr. Trif.- Qent. àà.5 pulv. rad. Gent. Trif. àa ꝗ. 8. f. pil. 50. DrD —....—————— irren, wenn wir ihr Verhältnis zu Beethoven darlegen wollen. Beide ſind nämlich Akademiker, die Beethoven äußerlich geben, die zihren“ Beethoven von der internationalen Seite nehmen. Beide ſind Techniker, Könner, Blender im beſten Sinne, aber warm wird uns nicht in ihrer Nähe! Geiger mit weniger Fertigkeit, mit ein⸗ zelnen Mängeln der Kunſtfertigkeit, aber mit deutſcher Empfindung haben uns an dieſer Stelle entzückt. Herr von Vecſey hat nur die G⸗moll⸗Enklave des erſten Satzes beethoveniſch gegeben, alles An⸗ dere war von internationalem Geſchmack: weder ungariſch noch deutſch, aber dennoch blendend. Auch der junge Profeſſor Clemens Krauß iſt ein Techniker, ein Könner, im beſten Sinne ein Blender, Seine Beherrſchung der Partitur, ſeine vortreffliche Führung, ſicher und ruhig, ſeine Kunſt, zu begleiten, dem Soliſten zu folgen und dem Orcheſter dieſe Aufgabe durch eine ſehr feingegliederte Technik zu gewährleiſten, ſein(das der Laie für echtes Feuer nimmt) ſind gewiß zu loben. Vielleicht gleicht er jungen Schauſpie⸗ lern, die im Modernen ihre Stärke haben, ſehr wahrſcheinlich liegt ſeine Stärke in der Operndirektion. Der geſtri ge Beethoven hatte jedenfalls die Merkmale der Neuwiener Schule: überjagtes Allegro, gedehntes Andante, wenig feinere Schattierung, wenig Polyphonie, dazu wenig Sinn für das Saitenquintett und ſeinen Geſang. Und viel„Rubato“, Wankeltempo und die neue Sucht, zu jagen und zu zerren. Wo Herr Profeſſor Krauß dem berühmten Geiger folgte, (deſſen Zeitmaße akademiſchen Stil hatten— namentlich im Rondo—) war er hingegen vortrefflich. Was ihm und uns zu denken 1 0 Doch was frommt es, zu grübeln früh und ſpät? Clemens rauß iſt annoch jung an Jahren, er findet wohl noch den Ausweg aus der„Mahlerei“ und den Weg zu Beethoven. Unſere Hoffnung möge ihn geleiten! A. Bl. Theater und Muſtk O Der Abſchied Heinrich Kaſpar Schmid von Karlsruhe. Orden⸗ ſteins Nachfolger am Karlsruher Konſervatorium, Profeſſor Hein⸗ rich Kaſpar Schmid hat einen Ruf an die Muſikſchule Augsburg angenommen: ein Verluſt für das muſikliebende und ausübende Karlsruhe. Denn Schmid hat in der nicht allzulangen Zeit ſeiner hieſigen Tätigkeit mit ſtarker Unternehmungskraft einen umfaſſen⸗ den Muſikbetrieb veranſtaltet, der Gebiete zu friſchem Leben brachte, die vorher faſt ganz brach lagen: Kultur der Blasinſtrumente und Chorgeſang. Sie hat Schmid in verſchiedenen Vereinigungen zu hoher künſtleriſcher Blüte gebracht: das Abſchiedskonzert, das er in der Feſthalle leitete, zeugte dafür. Der Bruckner⸗ und Kloſeabend. den der Lehrergeſangverein zu ſeinem 41 Stiftungsfeſt veranſtaltete, zeigte, was Profeſſor Schmid mit dieſem an ſich ſchulungsfähigen, ausgezeichneten Material erreicht hat. Schon das rogramm verriet künſtleriſchen Geſchmack; es wies pyn Pruckner —— —— —— — ——— 4. Seite. Nr. 491 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) Mittwoch, den 22. Oktober 1924 induſtrieuem Gelände befriedigen können. Der Ausbau iſt auf 1,12 Millionen Mark veranſchlagt, doch läßt ſich hoffen, daß ein größerer Teil der Summe ſchon während der Dauer der Erſchließung durch Beiträge der erſten Anſiedler gedeckt wird. Eine halbe Million Mark iſt aber das mindeſte, was die Stadt für die Erſchließung ſogleich bereitſtellen muß. Davon entfallen 350 000 1 auf Kanal⸗, Erd⸗ und Straßenherſtellungsarbeiten, woran etwa 50 000% durch Beſchäf⸗ tigung von Notſtandsarbeiten geſpart werden können; es kommen etwa 15 000 Notſtandsarbeits⸗Tagwerke in Betracht. Sonach wer⸗ den 500 000 für dieſen Zweck bereitgeſtellt. Werden Anleihe⸗ verfügbar, ſo ſoll über dieſen Betrag anders verfügt werden önnen. Dringend notwendig iſt auch die Verbeſſerung des Zu⸗ ſtandes der Straßen; man darf fagen, daß insbeſondere der ſchlechte Zuſtand des Pflaſters der inneren Stadt den Beſuchern unſerer Stadt ungünſtig auffällt und eine unerfreuliche Erinnerung zurückläßt. Für Erſtellung von Stampfaſphalt in der nördlichen Fahrbahn der Bismarckſtraße, in der Kurfürſtenſtraße von der Kunſt⸗ bis zur Bismarckſtraße, in den Straßen zwiſchen O 1 und O2, O 3 und O 4, O 4 und O 5, dann zwiſchen den Kapuziner⸗ Planken und O 5 und O 6, ferner in der Akademieſtraße(E 5/7 5; E 6/ F 6) würden bei 7670 qm Fläche ungefähr 188 500 M. benötigt; dazu kämen für Kleinpflaſter in der Hafenſtraße zwiſchen Rhein⸗ und Jungbuſchſtroße, in der Akademieſtraße zwiſchen Luiſenring und Hafenſtraße, in der Kirchenſtraße zwiſchen Luiſenring und Hafen⸗ ſtraße mit 5375 qm weitere 92 500., endlich für Teermakadam in der Bismarckſtraße vor den Quadraten L 9, L 11, L 13, L 15 (ſüdliche Fahrbahn) bei 2400 qm 19 000., ſodaß insgeſamt 300 000 Mark für eine ſehr weſentliche Verheſſerung bereitzuſtellen wären. Die näheren Beſtimmungen, auch Aenderungen der vorgeſehenen Straßen, können der techniſchen Kommiff⸗überlaſſen werden. 100 000 Mark werden für Förderung der Leibesübungen, vor allem zu Zuſchüſſen für Erſtelluna von Spielplätzen, insbeſon⸗ dere für die Schulen und zur Errichtung eines Stadions unter Beſchäftigung Erwerbsloſer ausgeſchieden. 100 000 M. ſollen der Beſchaffung von Kunſtwerken dienen, da bei der gegen⸗ wärtigen wirtſchaftlichen Lage die Gelegenheit billiger Erwerbung eine ſo günſtige iſt, wie ſie kaum in abſehbarer Zeit wiederkehrt. Die Kunſthalle verfügt bekanntlich im Voranſchlag nur über 10 000 M. für Erwerbungen: aber nicht nur für Bilder und Skulpturen, ſon⸗ dern auch für kunſtgewerbliche Gegenſtände, insbeſondere Möbel aus der Zeit des Rokoko und des Barock ſollten ſolche Mittel bereit⸗ ſtehen. Wenn nach Ueberweiſung des Schloſſes an die Stadt das in einer Denkſchrift Wicherts und Walters empfohlene Varock⸗ Muſeum begründet werden könnte und hierdurch in den im 18. Jahr⸗ Hundert entſtennen mrefeden Feeeäneen wit dan qus jener Zeit ſtammenden Gemälden und den neuerworbenen Porzellan und Minigturen ſich ein Bild jener aroßen Zeit Mannheims böte, ſo wäre eine Sebenswürdigkeit erſten Ranges geſchaffen. Die Er⸗ werbung ſoll einer beſonderen Kommiſſion, zu der auch Stadtver⸗ ordnete gehören, übertragen werden. 70 000 Mark ſollen zur Ausgeſtaltung der Krieger⸗ friedhöfe verwendet werden. Es handelt ſich um 960 Steine auf dem Hauptfriedhof und 160 Steine mit Fundament in den Vor⸗ orte⸗Friedhöfen. Eine größere Anzahl von Steinhauern würde auf dieſe Weiſe während der Wintermonate beſchäftigt werden können. Rund 30 000 M. ſind zur Beſchaffung einer benzinautomo⸗ bilen Motorſpritze für die ſtädtiſche Feuerwehr be⸗ nötigt. 23 000 M. ſind erforderlich für die Beſchaffung einer Not⸗ mwohnbaracke für Obdachloſe, auch aus polizeilichen Grün⸗ den. Der Reſt(45 000.) ſoll die Mittel für„Unvorhergeſehenes“, die bereits ſehr ſtark beanſprucht wurden, ergänzen Auf ſolche Weiſe iſt über 2 540 000 Mark verfügt. Eine Reihe von Maßnahmen, für welche die Bereitſtellung von Mitteln eben⸗ falls gefordert worden iſt findet keine Berückſichtigung. Vor allem kann der Schulhausbau⸗Fond, dem im Voranſchlag 1924 250 000 Mk. een worden ſind, keine Verſtärkung bekommen, wie auch die Auffüllung der Erneuerungsfonds unterbleiben muß. Die geforderte Erweiterung des Realgymna⸗ ſiums, die wünſchenswert wäre, um die in K 2 nicht günſtig unter⸗ gebrachte Abteilung mit der Hauptanſtalt zu vereinigen, muß vorerſt unterbleiben, da wäre, der nicht mehr verfügbar iſt. Die Bereitſtellung von Induſtriegelände durch Erſtellung einer Zufahrtſtraße zum Gelände auf dem alten Luftſchifflandeplatz bei Sondhofen würde 130 000 Mk. erfordern, allerdings würden auch 4000 Arbeits⸗ tagewerke ermöglicht; dieſe Maßnahme ſcheint aber weniger dring⸗ lich als die oben erwähnte Erſchließung in dem bezeichneten Ge⸗ wann. Die Er weiterung des Induſtriehafens erfor⸗ dert ſo bedeutende Mittel, daß ſie in dieſem Rahmen keinen Platz finden kann, vielmehr eine eigene Finanzierung erheiſcht. Sehr wichtig wäre es, einen Fond bereitzuſtellen, um den Bau eines Hotels(an der Auguſta⸗Anlage) und eines einfacheren Frem⸗ denheims zu ermöglichen; denn die Unzulänglichkeit der Zahl unſerer Fremdenzimmer hält ſtark von dem Beſuch Monnheims ab, es iſt ſchade daß Privatunternehmer bisher nicht den Mut fanden, die Lücke auszufüllen; dies würde aber wohl geſchehen, wenn die Stadt einen erheblichen Betpag, etwa a fonds perdu, bereitſteilte; auch hierzu reichen die Mittel nicht aus. 130 000 Mk. ſollten nach Beſchluß des Stadtrats vom 31. Juli dieſes Jahres für Erricheung einer Strandbadeanlage am Rhein bei der Reißinſel zwiſchen Kilometer 249 und 250 unter der Vorausſetzung der Aner⸗ kennung des Unternehmens als kleine Notſbandsarbeit bereitgeſt allt de ch dieſe Maßnahme, die 12 380 Arbeitstagewerke er⸗ und ſeinen hochbegabten Schüler mit ausgewählten Chorwerken auf. Die afklepiadeiſchen Strophen, in denen Kloſe den dichteriſchen Ge⸗ halt Leutholds reſtlos ausdeutete, wirkten in ihrer geſteigerten Chro⸗ matik und gefühlgeſättigten Melodie, ſo rein und dynamiſch voll⸗ endet, ganz außerordentlich als muſikaliſcher Höhepunkt des Abends. Solche Eindrücke verma⸗ nur ein Chor mit hervorragender Schu⸗ lung und höchſter Diſziplin aller Stimmen erzielen. Man ſtaunte zu hören, wie viele Regiſter dieſe Vereinigung gehildeter Sänger zu ziehen vermag: der ſie das lehrte, iſt ein prominenter Virtuos und Fachkünſtler auf dieſem lebenden Inſtrument. Zum großen Erfolg des Abends trug nicht wenig Arno Landmann aus Mannheim bei, der ein Präludium mit Doppelfuge von Kloſe über ein Bruck⸗ nerſches Thema mit überlegener Regiſtrierkunſt meiſterte; er ſchien ſich in der klangfarbigen Wiedergabe des mitunter phantaſtiſch küh⸗ nen Werkes faſt zu überbieten. Ueberwältigend wirkte der ſieghaft ſtrahlende Glanz der Bläſer(Landestheater über dem vielfältig verſchlungenen Tongewebe des unter Landmanns Händen gigan⸗ tiſch emporwachſenden Schlußteils mit der Apotheoſe des Themas. .. Profeſſor Schmid wurde zur Würdigung ſeiner Verdienſte der Titel eines renchormeiſters verliehen. Karlsruhe ſieht ihn ungern ſcheiden. Für ihn wurde der bekannte Freiburger Komponiſt und Orgelkünſtler Philipp gewonnen, der das Erbe Ordenſteins und Schmids bereits angetreten hat. Dr. K. Preisendanz. Neue Opern.„‚Taifun“, das bekannte Schauſpiel Melchior Leugvels wird am 2. Nobember in Mannheim unter Richard Lert ſeine Uraufführung als Oper, komponiert von Theodor Szanto, erleben. Auch an der Budapeſter königlichen Oper wird das Werk in der erſten Hälfte der Spielzeit herauskommen.— Egon Welleſz hat ſeine Ballette vollendet:„Die Nächt⸗ lichen“ und„Achilles auf Skiyros“. Das erſte nach einer Idee von Mar Terpis, dem erſten Ballettmeiſter der Berlinet Staatsoper, wird an dieſer Bühne im Oktober gemeinſam mit Kreneks„Zwingburg“ zur Uraufführung kommen.—„Achilles auf Skyros“ iſt vom Landestheater in Stuttgart erworben. 19 Neithelm Kienzls neues Werk heißt:„Sanctiſſimum,), eine„melodramatiſche Allgeorie“ in einem Akt 15 be „oten) eine arößere Anzahl vom Tönzern und Tänzerinnen. Das ganze ſpielt dreiviertel Stunden. Die Wiener Staatsoper iſt für November vor⸗ Klenaus„Gudrun auf Eis land“, wird in der Uwarbertung ihre Uraufffhrim) in de.»ſton Höft der Spielzeit in Hagen i. W. unter dem erſten Kapellmeiſter Dr. Fritz Berend erleben.— Ernſt Kreneks„Zwingburg“, eine ſrerüſtne Kantste, wird im Oktober an der Staabsoper Berlin auf geführt. Orpheus und Eurydike“ iſt nach dem Drama van Oszar Kokoſchtg gearbeitet, die Uraufführung wird in Fra nk⸗ furt a. M. ſtattfinden.— Alban Bergs„Wozzeck“, nach ein umſichtbarer Chor. Uraufführung an der zeſehen.— Paul von ein Koſtenbebrag von 330000 Mk. erforderlich fordert, von welchen 11 000 durch Erwerbsloſe geleiſtet werden können, würden die geſundheitlichen Einrichtungen unſerer Stadt vermehrt und das gefährliche Baden im Neckar eingeſchränkt wer⸗ den können. Immerhin iſt jedoch dieſe Maßnahme weniger dring⸗ lich. Daß auch für die Verbeſſerung der Theaterver⸗ hältnifſe, ſo für die Erbauung eines Magazingebäudes, durch boeltßes die gewölbten Hallen um den großen öſtlichen Schloßhof für Ausſtellungszwecke freigemacht würden, Mittel nicht gewährt werden können, iſt bedauerlich, aher unvermeidlich. Auch für eine umfaſſende Inſtandſetzung ſtädtiſcher Gebäude können Mittel nicht bereitgeſtellt werden. Für Straßenbau⸗ ten braucht nicht geſongt zu werden, da ſehr umfaſſende Herſtellun⸗ gen, insbeſondere in der Oſtſtadt die auch der Beſchäftigung Er⸗ werbsloſer idenen, aus den Exlöſen aus Bauplatzverkäufen vorbe⸗ breitet werden. Die Finanzkommiſſion hat in ihrer Sitzung vom 10. Oktober den gleichen Beſchluß gefaßt. Das ſtästiſche palmenhaus das einige Wochen geſchloſſen war, iſt jetzt für die Beſucher wieder geöffnet Auf dem Vorplatz begrüßen herbſtprächtige, über und über mit Gold behangene Birken die Naturfreunde. Drinnen iſt ein Teil der kleineren Gewächſe, die den Sommer über erfreut hatten, durch andere erſetzt worden. Die Garten⸗Aurikel, die in der großen Glashalle in verſchiedenen Farbenſpielarten vertreten iſt, begrüßt in einem halbmondförmigen Beet die Eintretenden aller⸗ liebſt. Dahinter reckt eine wie Mauerpfeffer und Kaktus zu den ditsgeprägten„Fettpflanzen“ gehörende meterhohe Alos ihre dicken, ſtarren Blätter, die am Rande mit ſcharfen Stacheln beſetzt ſind, drohend empor, als wollte ſie warnen: Nichtsberühren!“ Die Alos iſt an anderen Stellen durch weitere größere und kleinere Exemplare vertreten. Dieſes eigenartige Gewächs wird ſeines bit⸗ tern, abführenden Saftes wegen auch zur Herſtellung von Kneipps⸗ pillen verwendet. Beim Eintreten in die Halle hat man gleich das ſtärkſte Exemplar der Palmen vor ſich. Der drehrunde, ſich ganz allmählich verjüngende Stamm iſt unten etwa 1 Meter dick. Die ſchöne Dattelpalme iſt vielfach vertreten und mehrfach auch die prächtige Fächerpalme. An einzelnen der letzteren iſt ein Teil der—3 Meter langen Blätter geſtützt Hanfpalmen kemmen im Gewächshaus zum Blühen. Ihre Stämme ſind mit hanfartig ausſehenden Faſern umwickelt. Ein Teil der Palmen reckt auf dem aſtloſen Eipfel die mächtige, prächtige Blätterkrone bis zu dem hohen Glasdach empor. Einige Lianen ſind an Drähten bis zum höch⸗ ſten Teil der Halle emporgeklettert. Im Pflanzkübel einer Hawes⸗ palme hat ſich eine allerliebſte Zwerg⸗Gruppe, Pilzchen mit ſchneeweißen Stielchen und rotbraunen Hütchen, angeſiedelt. Die Familie der Bananengewäch ſe iſt auch durch präch⸗ tige Exemplare vertreten, die alle durch die Größe ihrer Plätter auf⸗ fallen Die Banane oder der Piſang, der ſich in heißen Ländern überall in unmittelbarer Nähe der menſchlichen Wohnungen findet, trägt 1 dem kurzen knolligen Stamm zahlreiche Blätter von rieſtger Länge und Breite. Sie fallen auch dadurch auf, daß ihre Seitennerven ſenkrecht auf der Mittelrippe ſtehen und daß ein Teil der gewaltigen Blattflächen in zahlreiche Streifen zerriſſen iſt. In ihrer Heimat trägt die Spitze der Banane einen abwärts hängenden Blütenſtand, der bald in eine oft zentnerſchwere Fruchtraube über⸗ geht, die die jetzt auch bei uns bekannten, gurkenähnlichen Früchte, ein wichtiges Nahrungsmittel enthält. Aehnliche parallelnervige Blätter hat auch die Königin⸗Strelitzie aus Südafrika. Aus der Familie der ſchiefblätterigen Pflanzen iſt das Königs⸗Schief⸗ blatt aus Oſtindien, eine der ſchönſten Blattzierpflanzen, in ver⸗ ſchiedenen Farbenvarietäten vertreten. Von den Begonien haben die wärmeren Zonen ungefähr 350 Arten in einer einzigen Gattung. Sie gehören wegen ihrer ſonderbaren, oft großen und ſchön gezeichneten Blätter zu unſeren beliebteſten Zier⸗, Blatt⸗ und namentlich Topfpflanzen, die ſich durch Blattſtiel⸗Stecklinge leicht vermehren laſſen. Auch die Farnkräuter ſind im Palmenhaus reich vertreten. 8 58 Die einzelnen Pflanzengruppen, die hier nicht alle erwähnt wer⸗ den können, ſind ſehr geſchmackpoll zuſammengeſtellt. Eine kleine Erhöhung an der linken Hallenſeite, auf der ein Tiſch, eine Bank und Stühle zu längerem Verweilen einladen, läßt das Ganze bequem überblicken. Die Augen ſchweifen über zwei kriſtallklare, von Fiſchchen belebte und allerliebſt umrandete Weiherchen und über die lieblichen, aus dunkelgrünem Schuppengrün gebildeten Raſen der Mitte hin. Der Naturfreund verweilt gar gern da oben bei den großblumigen, hell⸗ und dunkelfarbigen Aſtern und träumt ſich hin ins Reich der Palmen und unſerer Winterſchwalben. Einer ganzen Schar unſauberer Palmenhausbeſucher, die den Görtnern viel unan⸗ genehme Arbeit verurſacht hatten, wurde in letzter Zeit durch Draht⸗ gitter der Eintritt unmöglich gemacht. Ein freches Spatzenvolk, da⸗ auch das Auge des Naturfreundes oft beleidigte, hatte ſich nämlich hoch oben eingeniſtet. Wenn Erwachſene mit Kindern durch den Schulgarten zum Palmenhaus gehen, mögen ſie auch intereſſante ein⸗ heimiſche Gewächſe betrachten. Es iſt das eine ganz notwendige und lohnende Tätigkeit, namentlich im Sommer. Die Gewächſe ſind wie im Palmenhaus mit lateiniſchen und deutſchen Namen bezeichnet. Die wird gegenwärtig die ſchöne Tollkirſche nſtaude mit ihren glänzend ſchwarzen, täuſchend Kinderkirſchen ähnlichen Früchten ganz deſonders intereſſieren, aber auch die Tabaksgruppe mit Blüten und Samenkapſeln und andere Giftpflanzen. A. Göller. Georg Büchners berühmtem Drama iſt auf Grund des ſenſationellen Erfolges den Bruchſtücke daraus beim Frankfurter Tonkünſtlerfeſt von den e und konunt im April dort hergus.— Walber Braun⸗ fels neue Oper„Don Gil von den grünen Hofen“, nach der alben ſpaniſchen Komödie des Tuſo de Molina wird am 2. Nov. am Nationaltheater in München zur Uraufführung kommen.— Frederick Delius hat ſeine Oper,„Romeo und Julie auf dem Dorfe“ neu bearbeitet. Das Kölner Opernhaus wird die Neubearbeitung dieſer erſten Oper von Delius unter Leitung von Generalmuſikdirektor Szendar bringen.— Wilhelm Groſz tritt erſtmals mit Bühnenwerken hervor:„Sganaxell“ und„König Nußknacker und der arme Rein old“. Das erſte iſt eine Opera buffa in einem Akt, frei nach Molisre, das andere ein Ballett in drei Bildern nach dem berühmten Kinderbuch von Hans Hoff⸗ 55 funſt und wiſenſchaſt. Eine Goethe-Reliquie unter dem Hammer. Ein Stamm⸗ buch, das eines der früheſten dichteriſchen Dokumente des jungen Goethe enthält, wird demnächſt bei einer Verſteigerung des Anti⸗ quariats Walter Schatzki in Frandfurt a. M. verſteigert werden. Es handelt ſich um das Stammbuch des Jugendfreundes Goethes Moors, in dag der damals 16jährige Goethe das Gedicht eintrug, das mit den Verſen beginnt:„Dieſes iſt das Bild der Welt, die man für die beſte hält. Das Stammbuch iſt bis jetzt im Beſitz der Familie Moors geweſen und wird nun zum erſtenmal zum Verkauf angeboben. Den erſten Teil des Gedichtes hat Goethe, der ſich am 28. Auguſt 1765 eintrug, in ſchönſter Zierſchrift geſchrieben, während der zweite Teil gewöhnliche Schrift zeigt, die der des alten Goethes ſchon ſehr ähnlich iſt. Außer Goethe haben ſich hier eine große An⸗ zahl bekannter verewigt. Von anderen intereſſanten kfurter Eintragungen iſt die wichtigſte die Lichtenbergs, der eine von ihm ſelbſt mit grauer Tuſche gemalte Vignette in ſeiner geiſtvoll⸗ ſarkaſtiſchen Art erläutert. 7. der Plan einer großen deulſchen Kunſtausſtellung. Eine Ausſtellung deutſcher Malerei in ihren bedeutendſten Werken von den Anfängen bis zur Gegenwart— das iſt ein Plan, der ſeit mehreren Jahren die Kunſtkreiſe beſchäftigt. In einer ſolchen Schau bei knappeſter Auswahl aulf das Beſte aneinander zu reihen, dieſen Gedanken hat Julius Meier⸗Gräfe ſeiner Zeit in einer Denk⸗ ſchrift ausgeſprochen, um nicht nur vor dem deutſchen Volke, um auch vor aller Welt einmal zu zeigen, welch unpergleichliches Beſitz⸗ tum die deutſche Kunſt in ihren Höchſtleiſtungen dar⸗ ſtellt, wohl würdig den Schöpfungen der anderen Völker Europas an die Seite geſtellt zu werden Der Plan hat überal Zuſtimmung gefunden, trozdem hapert es, ſowle mwir die A der Berliner Stagtsoper zur Uraufführung erwor ⸗ gab Erweiterung der Sozialen Frauenſchule Mannheim Zum Beginn des neuen Schuljahrs Oſtern 1925 eröffnet die Soziale Frauenſchule Mannheim eine einjä hrige ſozig L⸗ pädagogiſche Vorbereitungsklaſſe, die als Unterbau für die ſeit 1916 beſtehende zeijährige ſoziale Berufsſchule(Wohl⸗ fahrtsſchule) gedacht iſt. Die ſozialpädagogiſche Vorbereitungs⸗ klaſſe will den Mädchen, die für die Berufsſchule noch zu jung ſind, eine Bildung vermitteln, die im engen Zuſammenhang mit dem ſozialen Beruf ſteht, aber auch die künftigen Aufgaben des Mäd⸗ chens als Frau, Mutter und Staatsbürgerin berückſichtigt. Der Beſuch der Vorbereitungsklaſſe kommt daher auch für die Mädchen in Betracht, die ohne Berufsabſichten eine Wetterbildung erwerben wollen. Daneben ſoll die Vorbereitungsklaſſe dem Zwecke dienen, junge Mädchen, die die Berufsſchule beſuchen wollen, aber die Aufnahmebedingungen nicht voll erfüllen, zur Aufnahme in die Berufsſchule vorzubereiten. Die hauptſächlichſten Fächer der Vorbereitungsklaſſe ſind: Ge⸗ ſchichte, Erziehungslehre, Gefundheitslehre, Bürgerkunde, Soziale Ethik, Deutſche Literatur, Kunſtgeſchichte, Buchführung, Einfüh⸗ rung in die Wohlfahrtspflege. Dazu kommt praktiſche Arbeit in Kindergarten, Kinderhort und Kinderkrippe. Als nicht obligatori⸗ ſcher Unterricht wird franzöſiſche und engliſche Sprache und Litera⸗ tur gelehrt. In die zweijährige ſtaatlich anerkannte ſoziale Be⸗ rufsſchule(Wohlfahrtsſchule) werden Schülerinnen aufgenommen, die das 18. Lebensjahr vollendet haben und den vorgeſchriebenen Aufnahmebedingungen entſprechen. 1 * Die Novembermiete 75 Prozent der Friedensmiete. Nach einer Verfügung des Miniſteriums des Innern iſt aufgrund von §27 Abſatz 1 der dritten Steuernotverordnung und§8 5 Abſatz 8 der Ausführungsverordnung in der Faſſung dom 23. Okt. 1928 zum Reichsmietengeſetz die Bekanntmachung des Arbeitsminiſters bom 26. Februar 1924 in der Faſſung der Bekanntmachung vom 22. Juli 1924 nach Anhören von Vertretern der Vermieter und Mieter mit Wirkung vom 1. Nov. wie folgt abgeändert worden: Ziffer 1 erhält folgende Faſſung:„Die geſetzliche Miete be⸗ kträgt für alle Gemeinden des Landes 75 v. Hundert der Friedensmiete in Goldmark. Die Goldmark iſt auf Grund des amtlichen Berliner Dollarmittelkurſes des der Zahlung voran⸗ gehenden Tages zu berechnen.— In dem angegebenen Betrag der geſetzlichen Miete ſind die Sätze für laufende und große Inſtand⸗ ſetzungsarbeiten, der Satz für Verwaltungskoſten und der Satz für Betriebskoſten— letzterer einſchließlich der Gebäudeſonder⸗ ſteuer, jedoch vorbehaltlich der Beſtimmungen in Ziffer 2 dieſer Bekanntmachung— ſowie die Grundmiete enthalten. Die Sätze für laufende und große Inſtandſetzun iben belaufen ſich zuſammen auf 23 vom Hundert der Friedensmiete, wovon zwei Drittel für laufende und ein Drittel für große Inſtandfetzungsax⸗ beiten beſtimmt ſind Dieſe Sätze dienen ausſchließlich der Unter⸗ haltung der Häuſer. Der Satz 555 große Inſtandſetzungsarbeiten gilt auch für diejenigen Gemeinden, in denen bisher ein ſolcher Satz nicht erhoben wurde.“ 5 vereinsnachrichten Der Bezirk Nordbaden und Pfal; des Badiſchen Steno⸗ graphenbundes Skolze⸗Schrey hielt ſeinen alljährlich ſtattfindenden großen Bezirkstag ab, der diesmal mit der Feier des 25fäh⸗ rigen Beſtehens des Schwetzinger Vereins verbunden war. Im Mittelpunkt der Beratungen der Vertreterſitzung ſtand die Frage der Einheitsſtenographie. Die Vertreter bekundeten einſtimmig ihren Willen dahin, ſie, wenn auch die. 0 der ſogen. Einheitsſtenographie wieder einmal für die nächſte Zei in Ausſicht geſtellt iſt, vorerſt nach wie vor in ſeitheriger Weiſe für das Syſtem Stolze⸗Schrey weiter arbeiten zu wollen. An dem am Nachmittag unter ſtarker Beteiligung zum Austrag gekommenen Wettbewerben wurden im Wettſchreiben Leiſtungen bis zu 220 Silben und im Wettleſen bis zu 500 Silben erreicht. Die ⸗ heimer Vereine leinſchließlich der Vororte) haben ſehr güt abgeſchnit⸗ ten. Ddem Verein Neckarau wurde der neue Bezirkswander⸗ preis für die beſte Vereinsdurchſchnittsleiſtung zuerkannt. veranſtaltungen 5 Theaternachricht. Die für dieſes Spielfahr geplanten Veran⸗ ſtaltungen von Morgenfeiern, in denen Werke der neueſten Schaw⸗ ſpiel⸗, Opern⸗ und Tanzdichtung zur Darſtellunga gebracht werden ſollen, nehmen Sonntaa, den 26. Oktober mit der Erſtaufführung von Alfred Bruſts expreſſioniſtiſchem Schauſpiel„Der ewige Menſch“ ihren Anfana. Für eine der folgenden Moragenfeiern hat Intendant Francesco Sioli das Schauſpiel Der Sturmauf den Tod“ von Alfred Wolfenſtein zur Uraufführung erworben.— y ͤd00 Hauhucken, flechten, oftene Füsse, Krampfadern, auch veraltete Wunden, heilt die milde nnd wohltuende ſeit Jahrzehnten bewährte San⸗Rat Dr. Strahls Hausialbe. 891 AJn Orginal⸗Doſen à 1 25. 2 30, und 4 30 erhältlich: 25 Depots Mannheim: Einhorn⸗Apothekfe am Markt R1 Nr. 2/3. Löwen⸗ Apotheke a. d. Planken E 2. 16, Pelitan⸗Apotheke O1. 3, Mohren⸗Apatheke O 3. 5, Schwan⸗Apotheke E 3, 14(nächſt der Börſe7ß. usfüh in kommt. Die Haupiſchwierigkeit liegt bei der ſeiner Zeit der Denkſchrifteine Liſte mit, die ſeine Auswahl zur Diskuſſion ſtellen ſollte, und dieſe wurde faſt ebenſo einmütig abgelehnt wie der Gedanke an 5 gebilligt. Als vor bei 20 Jahren auf Meier⸗Graefes Vorſchlag ein Ausſchuß für die Vorbereitung der unvergeſſenen Deutſchen Jahrhundert⸗Aus⸗ ſtellung in der Berliner Nationalgalerie zuſammentrat hatte die ſer Ausſchuß die ſchwere Arbeit mit Hilfe von Ortsausſchüſſen überall in Deutſchland das Beſte zuſammenzuſtellen, was die Kunſt des 19. Jahrhunderts ſchuf. Es wurde viel zu biel, wenn man den jetzigen Plan im Auge hat, und das Material war etwas einſeitig mit dem Ziele zuſammengeſtellt, alle diejenigen Strömungen unſerer Kunſt zu berückſichtigen, die gegenüber der offiziell herrſchenden akademi⸗ ſchen Kunſt bisher nicht ſo zur Geltung gekommen waren. Eine wichtige Ergänzung bot in dieſem Sommer die in der Münchner Stdaatsgalerie verarſtalbete Ausſtellung„Deutſche Malerei in den letzten 50 Jahren“. Aber auch gegen die dortige Außwahl ſind ſcharfe Kritiken laut geworden. Dder Lübecker Muſeumsdirektor Dr. Carl Georg Heiſe ſchreibt ſedoch mit Recht jetzt in„Kunſt und tler“, ſolche Teil⸗Ausſtellungen ſeien nötig, um die große ſche Kunſtausſtellung vorzubereiten. Denn was aus den noch am meiſten im Meinungsſtreite liegenden letzten 100 Jahren in das Pantheon deutſcher Kunſt gehört, darüber wird ſich eine Einigung am ſchwerſten erzielen laſſen. Darüber aber ſollte erſt ein Ausſchuß entſcheiden, der die Geſamtausſtellung nun endlich vorzubereiten und eventuell mit klärenden Teil⸗Ausſtellungen voranzugehen unter⸗ nimmt. Den das Beſte unſeres Mittelalters der Zeit Dürers und Grünewalds, des Barock bis hin auf unſere Tage an einem Orte einmal zuſammenzuſehen, dieſe herrliche Ausſicht muß alle Kräfte in Bewegung ſetzen. Die deutſchen Muſeen werden nach allem was man hört und was ſie in dieſem Sommer bei der Unterſtützung der Münchner Ausſtellung auch bewieſen haben, gern ſich für die Ver⸗ wirklichung eines ſo großen Gedankens zur Verfügung ſtellen. OHochſchulnachrichten. Prof. Dipl.⸗Ing. Dr. Schlink wurde zum Rektor der Techniſchen Hochſchule in Darmſtadt gewählt. Am 21. Oktober findet die feierliche Uebergabe des Rektorals durch den bisherigen Rektor Prof. Dr. ing. Heidebrock an den neuge⸗ wählten Rektor ſtatt.— Der Münchener Stadtrat nahm einen Dringlichkeitsantrag an, wonach der Landtag erſucht wird, an der Techniſchen Hocſchule in München einen Lehrſtuhl für Flugweſen mit Rückſicht auf die zunehmende Bedeutung des ſuaverfebhrs zu errichten. Der in Rom lebende Kardinal Franz Ehrle, ein in der wiſſenſchaftlichen Welt bekanntes Mit⸗ glied des Jeſuitenordens iſt anläßlich ſeines neunundſiebzigſten Ge⸗ hurtstages, den er in dieſen Tagen begehen konnte, von der katho⸗ liſch⸗theblogiſchen Fakultät der Univerſität Tübingen zum D S5—— r neerere — ————Be ²˙ JTTCCCCCFFTFPC „ !Mittwoch, den 22. Oktober 1924 nReue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nusgade) 5. Seike. Nr. 491 In der Oper haben die Proben zu Otto und Theophano“ von Händel unter der muſikaliſchen Leitung von Richard Lert und unter der ſzeniſchen von Richard Mener⸗Walden begonnen.— Im Neuen Theater gelanat wegen Erkrankung von Elſe von Hagen am Mittwoch, den 22. und Donnerstag. den 23. Oktober an⸗ ſtelle von„Das Glas Waſſer“. Geora Kaiſers Komödie Kolpor⸗ tage“ zur Aufführung. Am Samstaa, den 25. Oktober wird anſtelle von„La contessina“ und„Tänze“ die Operette von Leo Blech„Die 55 hwitwe“ gegeben. Die Vorſtellung beginnt bereits um r. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen In Offenburg hat der neue Bürgermeiſter Blumenſtock letzte Woche ſein Amt angetreten. Im allgemeinen geſunsdheitlichen Intereſſe wie auch zum Schutze der Müllarbeiter dürfen nach einem Beſchluß des Freiburger Stadtrates vom 1. Januar 1925 an wieder nur noch Müll⸗ behälter Verwendung finden, die den bereits längſt beſtehenden Müllabfuhrvorſchriften entſprechen. Die vollſtändig dichten, aus verzinktem Eiſenblech mit höchſtens 40 Liter Inhalt beſtehenden, mit Scharnierdeckel und eiſernem Handgriff verſehenen Behälter dürfen nur ſo gefüllt bereit geſtellt werden, daß der Deckel vollſtän⸗ dig abſchließt; zwecks Reinhaltung der Straßen ſollten ſie eine ein⸗ fache Verſchlußvorrichtung haben. Das Bezirksamt— Polizei⸗ direktion— iſt erſucht worden, auch ſeinerſeits die Einwohner⸗ ſchaft auf die ſtrenge Einhaltung dieſer Vorſchriften hinzuweiſen. — Nachdem in den anderen größeren badiſchen Städten die Po⸗ lizeiſtunde auf 1 Uhr nachts feſtgeſetzt iſt, ſoll auch in Frei⸗ burg ein entſprechender Antrag aus Wirtekreiſen beim Bezirks⸗ amt befürwortet werden. Tagungen Jahresverſammlung des Evang. Bunde⸗ Der badiſche Landesverein des Evang. Bundes hat nunmehr ſeine Jahresverſammlung auf den 2. November(Refor⸗ mationsfeſt) verlegt. Die Tagung findet in Müllheim ſtatt. Geplant ſind ein Feſtgottesdienſt am Vormittag mit der Feſtpredigt von Oberſchulrat D. Moſapp⸗Stuttgart, eine große Volksver⸗ ſammlung am Nachmittag und eine Feſtverſammlunz am Abend. Am ardern Tage folgen die geſchäftlichen Veratungen. Der Vadiſche Verband fſſir Frauenbeſtrebungen veranſtaltet am Samstag 25. und Sonntag 26. Oktober in Raſtatt im Muſeumsſaal ſeine 4. Generalverſammlung. Neben dem geſchäftlichen Teil ſtehen auf der Tagesordnung 3 Vorträge: „Die Neuordnung über die Fürſorgepflicht und die Jugendwohlfahrt und ihre Durchführung in Baden“(Referentin Frau Oberregierungsrat Dr. Baum⸗Karls⸗ ruhe),„Warum brauchen wir die Frauenbewegung heute notwendiger als je?“(Referentin Frau Dr. Roſa Kempf⸗ Frankfurt),„Erfehrungen und Stellunenahme zur Mitarbeit der Frau im politiſchen Leben“(Reſerentin Frau Dr. Marie ernans, M. d.., Mannheim). Die Tagung beginnt Sams⸗ tag, 25. Oktober, 3½ Uhr). Aus dem Lande Det Speyerershof als Miltelſtandsfſanatorium Sch. Heidelberg. 21. Okt. Schon ſeit längerer Zeit hat man ſich mit dem Plan befaßt, ein Mittelſtandsſanatorium in Heidelbera zu errichten, für das Bedürfniſſe zweifellos vorhanden ſind. Nachdem das Hotel ellepue, das urſprünglich in Ausſicht genommen war, im Dezember 1921 gänzlich eingeäſchert wurde und das Schloßhotel, an das man ſpäter dachte, nicht mehr in Frage kam, tauchte der Plan auf, die Speyerershofwirtſchaft in ein Sanatorium umzubauen. lleber bieſes roſekt ſollte die letzte Bürgerausſchußſitzung bergten, doch begegne⸗ ten der Vorlage, wobl auch infolge ungenügender Information des Publikums durch die Preſſe, ſoviele Zweifel und Widerſtände daß die ratung vertagt wurde. Auch der Verkehrsverein hatte ſich gegen das Projekt in dieſer Form geäußert. In einer Sitzung des ereins am Montag nachmittag war nun Gelegenheit gegeben, den Plan an Hand eines Modells und durch fachkundige Erläuterungen 5 Stadtbaurats Haller aründlich kennen zu lernen und durch⸗ zuſprechen. Ausſchlaagebend für die Wahl des Speyerershofes als Sanato⸗ riumsbau war der Umſtand. daß der Speyerershof ſtädtiſcher Beſitz iſt und ſein troſtloſer Zuſtand eine aründliche Ausbeſſerung dringend nötig macht. Damit will man nun jetzt aleich den Ausbau zu einem natorium verbinden. An den alten Wirtſchaftsbau ſoll nach Su⸗ den zu ein langes, dreiſtöckiges Gebäude angelehnt werden, das 50 üimmer für Patienten. Ordinationszimmer uſw. enthalten ſoll. In einem Seitenflügel ſollen Behandlunasräume, Bäder u. a. unter⸗ gebracht werden. Das jetziae Gaſthaus wird aleichfalls renoviert und als Ausfluasſtätte erhalten bleiben. Da eine Doppelbewirt⸗ ſchaftung zu Unzuträalichkeiten führen könnte, ſollen auch dieſen nig ſccalteberel die Sangtoriumsſchweſtern leiten. Selbſtverſtänd⸗ lind die Räume der Wirtſchaft und des Sanatoriums getrennt. An ein alkoholfreies Reſtaurant hat man nicht gedacht. Dem Publi⸗ kum ſteht die Terraſſe vor der Gaſtwirtſchaft zur Verfügung, für die Kinder ſoll auf einer Waldwieſe ein Kinderſpielplan mit Geräten ber⸗ gerichtet werden. Die Straße läuft binter den Gebäuden gegen den Bierhelderhof zu. Der Segen eines ſolchen Sanatoriums für die minderbemittelten Bevölkerunasſchichten iſt ſelbſtverſtändlich groß. Sollen doch die Koſten mit vollſtändiger Verpfleaung und ärztlicher Behandlung nur —8 Mark täglich betragen, während man in einem autaeleiteten Sanatorium ſonſt 20—25 Mark zahlen muß. Die Vorteile liegen be⸗ ſonders für die Angehörigen freier Berufe auf der Hand. Die Koſten des geſamten Umbaus ſind auf 355 000 Mark veranſchlaat worden. Die Kreiſe Mannheim, Mosbach, Pfalz und Heidelbera tragen davon 300 000 Mark. die Stadt Heideblera braucht alſo nur 55 000 Mark aufzubrinaen. Von der Sanatoriumsgeſellſchaft wird eine jährliche Miete von 25000 Mark gezahlt. Die Stadt bleibt Eiaen⸗ tümer der geſamten Anlage. Man bofft, daß die Anſtalt dieſer aan⸗ zen, etwas vernachläſſiaten Gegend neues Leben zuführt Am Bier⸗ helderhof iſt eine Villenkolonie geplant, eine elektriſche Bahn ſoll dorthin angeleat werden, kurzum, Heidelbera würde faſt wie Dresden einen„Weißen Hirſch“ bekommen. Ein ſchwieriger Punkt iſt freilich die Waſſerverſoraung. worüber Stadtrat Nepple ſprach. Die Frage der beſſeren Waſſer⸗ zufuhr iſt für einige Heidelberger Stadtteile und für die hochgelegenen Gegenden eine ſehr drinaliche geworden. Auch ohne das Sanatorfum muß Abhilſe geſchaffen werden und zwar durch Errichtung einer Pumpſtation am Hardtwald. Dort kann ausgezeichnetes Waſſer ge⸗ wonnen werden und die Waſſerfrage der Stadt wäre auf Jahre hinaus gelöſt. Die Errichtung dieſer Anlage wird 350 000 Mk. koſten. Die ganze Art und Weiſe, in der ſetzt— man muß allerdings ſchon ſagen endlich— das Proſekt erklärt wurde. erweckte den Em⸗ druck, als ob es ſich hier in der Tat um die praktiſche Löſung einer wichtigen Frage handele. Würde man außerdem. was voraeſchlagen wurde, auf die Gaſtwirtſchaft ein weiteres Stockwerk aufſetzen, ſo würde man 20 Fremdenzimmer gewinnen für die. die nicht im Sa⸗ natorium wohnen wollen. Die Koften würden ſich auf etwa 30 000 Mark belaufen. Höchſtwahrſcheinlich wird alſo die Vorlage in ziem⸗ lich unveränderter Form wiederum vor den Bürgerausſchuß gebracht werden und vermutlich mehr Gegenliebe als damals finden. Perſonal-Beränderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Verwaltungsinſpektor Albert Ankener bei der Kanzlei des Landtags zum Verwaltungsoberinſpektor; zu Bau⸗ oberſekretären die Straßenmeiſter Georg Fleig in Donaueſchingen und Ludwig Koch in Bonndorf. Beför dert wurde Gendarmerieoberwachtmeiſter Wilhelm Brunner in Schönau i. W. zum Gendarmeriekommiſſär. Verſetzt wurde Regierungsrat Dr. Eduard Leutz vom Be⸗ zirksamt Sinsheim an das Bezirksamt Villingen, Regierungsrat Triedrich Ribſtein vom Bezirksamt Konſtanz an das Bezirksamt Sinsheim, Verwaltungsoberſekretär Karl Spieß bei der Heil⸗und Pflegeanſtalt Illenau zum Bezirksamt Konſtanz, Polizeiaſſiſtent Leo⸗ pold Eſchwey in Freihurg zum Bezirksamt— Polizeidirektion— Karlsruhe; in gleicher Eigenſchaft die Vorſtände(Obergeometer) von Vermeſſungsämtern: Johannes Scholzee in Ettlingen nach Sins⸗ heim, Egon Krauth in Emmendingen nach Lörrach, Robert Finkh in Staufen nach Müllheim, Auguſt Bach in Konſtanz nach Radolf⸗ zell, ferner Obergeometer Julius Hamm bei der Waſſer⸗ und Straßenbaudirektion zum Vermeſſungsamt Karlsruhe unter Ernen⸗ nung zum Dienſtvorſtand, Obergeometer Albert Hornung in Königshofen zum Vermeſſungsamt Lahr, Straßenmeiſter Wilhelm Urban in Vonndorf zum Waſſer⸗ und Straßenbauamt Donau⸗ eſchingen, Vermeſſungsaſſiſtent Adolf Müller in Königshofen zum Vermeſſungsamt Tauberbiſchofsheim. Entlaſſen auf Anſuchen wurde Regierungsrat Albert Freiherr von Bodman. ** Karlsruhe, 21. Okt. Die Beiſetzung des Pfarrers und Leiters des Diakoniſſenhauſes Wilhelm Graebener fand bei einer in der hieſigen Stadt ſeltenen Teilnahme ſtatt. Die Leidtragenden zählten nach Hunderten und gaben Zeugnis von der hohen und all⸗ gemeinen Anerkennung, die ſich der Verewigte dank ſeiner raſt⸗ loſen und ſelbſtloſen Arbeit erworben hatte. Prälat Schmitt ⸗ henner hielt die tiefergreifende und in ihrer wuchtigen Glau⸗ bensſtärke tröſtende Trauerrede. Am Grab ſprachen unter Kranz⸗ niederlegung etwa dreißig Vertretet öffentlicher, ſozialer, amtlicher oder geſelliger Körperſchaften. Die politiſche und die kirchliche Ge⸗ meinde Teutſchneureut war in rührender Anhänglichkeit in beſon⸗ ders großer Beteiligung erſchienen. Die Pfarrgemeinden Hoffen⸗ heim und Leibenſtadt 5 gleichfalls ihren alten Pfaxrer nicht vergeſſen. Die geſamte Geiſtlichkeit von Karlsruhe, der Bad. Pfarr⸗ verein, Geiſtliche des Landbezirks ſtanden am Grabe, an dem die Fahnen von ſieben Vereinen den letzten Gruß winkten und über das die Ehrenſalve für den Kriegsteilnehmer erſcholl. Die Ver⸗ bindung des„Wingolf! aus Heidelberg und Erlangen, der Alte⸗ herrenverband dieſer Korporation, mehrere Militärvereine, auch eine Vertretung der bayeriſchen Kriegskameraden waren zugegen, ferner neben andern der Landesverein der Imker und deren Zweig⸗Körperſchaft bei der Eiſenbahndirektion. Das Hauptgepräge gaben der Beiſetzungsfeier die Diakoniſſfinnen die mit Geſang die Jeier begleiteten, ebenſo wie die Neureuter Harmoniekapelle die Trauermuſik ſtellte. Neben den zahlloſen Angehörigen des Karls⸗ ruher Diakoniſſenhauſes waren Abordnungen der Mutterhäuſer von Mannheim, Speyer und Stuttgart, auch die Vertretung des Kaiſerswerther Verbandes, erſchienen. Forendoktor ernannt worden. Er iſt in Iſny(Württemberg) ge⸗ oren und war lange Jahre Präfekt der vatikaniſchen Bibliothek. er Oeffentlichkeit iſt er beſonders bekannt geworden als Heraus⸗ Fber des„Archivs für Literatur und Kirchengeſchichte.“— Dr. Mar⸗ un Mohr, der Leiter der Preſſeſtelle am Preußiſchen Kultus⸗ miniſterium ſowie des Deutſchen Inſtituts für Zeitungs⸗Wiſſenſchaft. I. einen Lehrauftraa für Syſtematik und Geſchichte des Jeitunasweſens an der Univerſität Berlin erhalten. Er 18 über das Zeitungsweſen des 18. und 19. Jahrhunderts Vor⸗ eſungen und Uebungen in Zeitungskunde, Berichterſtattung und Re⸗ aktian abhalten. Vorlefungen ähnlicher Art finden in Leiyzig, wnſter. Köln. Freiburg. Kiel, Hamburg. Breslau, Bonn und ttingen ſtatt. Die neue Börner⸗Auktion. Die Verſteigerung von Kupfer⸗ bichen und Handzeichnungen meiſt ölterer Meiſter, die für Mitte November vorbereitet, Börner in Leipzi 1 5 125 Erei gnis auf dem Kunſt⸗ verſpricht wiederum ein gro rit zu werden, da äußerſt koſtbare Sammlungen zum Verkauf nämlich Dubletten der Albertina in Wien und 9 Britiſchen Muſeums in London. Die Verſteigerung der M..erſtiche umfaßt ausgewählte Blätter von Schongauer und frorcenem, herrliche Stiche primitiver italieniſcher Meiſter, wie ſie 5 Handel ſo gut wie nicht mehr vorkommen. Ferner werden Dürer Ind deutſchen Kleinmeiſter mit ſchönen Serien vertreten ſein. ſeit embrandt⸗Werk glänzen Koſtbarkeiten erſten Ranges, wie ſie Ar den Auktionen Davidſohn und Buſch nicht verſteigert wurden. den Blättern des 18. Jahrhunderts ſeien koſtbare Farbſtiche rmolgehoben, und von Geya kommt das erleſene Werk der Radie⸗ ngen, das Dr. Julius Hofmann in Wien, der bekannte Semmler 1 Die Geya-Spezialiſt, zuſammengebracht hatte, unter den Hommer. falls Lerſteigerung der Handzeichnungen enthält ein gleich⸗ trefflich. ehr reiches und gutes Material. Darunter befindet ſich eine hiſtorize Spezialſammlung aus dem Veſitz des verſtorbenen Literar⸗ fuhe ers Geheimrat Prof. Dr. Albert Köſter in Leipzig. Neben unen deutſchen, italieniſchen und franzöſiſchen Zeichnungen und 15, turen ſtehen ſchöne Schweizer Scheibenriſſe, ferner aus dem ſeie hrhundert Blätter erſter Meiſter. Von neueren Meiſtern Jen Blätter von Rethel, Ludwig Richter. Schnorr von Carolsfeld, let, Leibl, Menzel, Klinger und ron Gogh genannt. st. Die Schickſate eines Fuggerſchlößchens. Das Fuggerſchlöß.⸗ 8* 2 58 in der Heiligen Augsburg diente im Mittelalter wanche zeginn der Neuzeit den Fugger als Wahnung. Durch Hortenſee Hände kam das Schloß 1817 in den Beſitz der Königin lebte ale det gefeierten Tochter der Kaſſerin Joſefine. Hortenſe der 9 9 Herzogin von Lou von 1817 bis 1825 hier und ihr Sohn, Anwalige Kaiſer Napoleon JII., verbrachte hier ſeine Jugend⸗ ** ſreiſenden. jahre als Flüchtling. Später kam das ößchen in den Beſi Stadt Augsburg. Und als im Wnce d die Waenre 8 burger Muſikhochſchule ein Opfer⸗ der Inflation zu werden drohte, da übernahm die Stadt ſie in ihre Verwoltung und hat dem In⸗ ſtitut nun im neu- reſbaurierten rſchlößchen ein würdiges Heim geſchaffen. Bei den Reſtaurierungsarbeiten wurden in verſchiedenen Räumen wertvolle Rokoko⸗Fresken entdeckt, darunter 15 Deckengemälde mit Darſtellungen aus der griechiſchen Mytho. ogie. 2 Lünſzehn Monate unter den Eskimos Kapikän Mac Millans Nordpolfahrt Intereſſante Reiſeberichte des Kapitäns Donald Mac Millan, der kürzlich mit ſeinem Schoner Bodwoin nach fünfzehnmonatlichem Aufenthalt in den arktiſchen Regionen heimgekehrt iſt, werden aus Newyork gemeldet. Der Forſcher hat zahlreiches wiſſenſchaftliches Material mit zurückgebracht, welches für die Geographie und Ozeano⸗ graphie jener hohen Breiten wertvoll iſt. Beſonderes Intereſſe er⸗ regen ſedoch die Schilde rungen ſeiner Reiſeerlebniſſe. Kapitän Mac Millan erklärt, daß die Eisberggefahr im Norden des Atlantiſchen Ozeans im nächſtee! Jahre wahrſcheinlich ſchlimmer ſein werde, denn je. Er meint, ein lenkbares Luftſchiff könne in vierzehntägiger Fahrt über den Nordpol fliegen und große Teile der arktiſchen Landſchaft und des geheimnisvollen Innern von Labrador photographiſch aufnehmen, dabei aber mit der ziviliſierten Welt durch 86 Ber e Wan an Verbindung bleiben. Sein iff hielt dieſen Anſchluß an die iliſation währ da Aee ee n ferne Ziviliſation während „Während des langen Winters pitän MacMillan,„an dem wir erhalten hätten.“ Man konnte auf ſeinem s verging kein Tag,“ erzählte Ka⸗ nicht Nachricht von der fernen Welt , ſeinem Schiff Funkſtationen in England und Hawaii hören und oft Sluner von⸗ 5 kennen.„Die Mo otonie der arktiſchen Nacht iſt vom Radio über⸗ wunden, es hat die Welt erobert,“ meinte der Kapitän. Der Funk⸗ wertvollſte Stück der Ausrüſtung für cinen Polar⸗ eiſe Die Expedition war damit imſtande, ihre Chronometer täglich bis auf eine Zehntel⸗Sekunde richtigzuſtellen. Sie und be⸗ ſonders auch die Eskimos würden nie vergeſſen, was das Radio ihnen i eber das Leben der Eskimo erzählt der Kapitän mi. dater ſante r und ſeine deule füclken ic je woll bei ünen daß jedes Mitglied der Expedftion mit Ausnahme des Kochs, der kraak war, am liebſten der ziviliſierten Welt Valet ſagen und unter den Aus der Pfalz „Ludwigshafen, 21. Okt. Nach den Berechnungen des Statiſt. Amtes der Stadt Ludwigshafen zeigt die Indexziffer für die erſte Hälfte des Monats Oktober eine weitere Steigung von 1,9 Pro⸗ zent gegenüber Septemberdurchſchnitt. Die Ziffer hat damit die Höhe von 1322 Milliarden erreicht. Im Vergleich zur 2. September⸗ hälfte beträgt die Erhöhung 0,9 Prozent. Auch in dieſem Monat iſt in erſter Linie die Gruppe Exrnährung für die Steigerung verantwortlich zu machen namentlich Brot, Fleiſch und Eier be⸗ laſten die Ausgaben eines Haushaltes in erhöhtem Maße. Da⸗ gegen ſind die Preiſe für Obſt etwas geſunken. Der Rückgang der Gruppe„Sonſtiges“ um 2,6 Prozent vermag die Steigerung der Gruppe Ernährung ſelbſtredend nicht auszugleichen, da der Anteil jener Gruppe an den Geſamtausgaben ſehr gering iſt. Die Ver⸗ änderungen bei den übrigen Poſitionen ſind nur geringfügig. :: Ludwigshafen, 22. Ort. Am Montag Abend geriet der Schloſſer Julius Weber von Neckarau beim Aufſpringen auf die Ebektriſche zu Fall und unter die Räder des 2. Anhängers, wo⸗ bei ihm der rechte Arm und das linke Bein abgefahren wurden. Der Verunglückte erlag am Dienstag früh im Krankenhaus ſeinen Verletzungen. Der Unfall kam dadurch zuſtande, daß der Mann nicht an der Halteſtelle aufſtieg, ſondern neben dem in der Fahrt befindlichen Wagen herſprang und dabei über das zum Stellen der eichen dort verwendete Eiſen ſtolperte.— Wiederum wurden 16 Kraftwagenführer wegen Nichtbeachtung der Vorſchriften zur An⸗ zeige gebracht. Speyer, 21. Okt. An den Amerikafahrt des Z. R. 3 nahm außer dem 2. Kommandanten Lehman noch ein Pfälzer, der Fahrt⸗ meiſter Belzer aus Bellheim teil. Fahrtmeiſter Belzer wird vorläufig in den Dienſt der amerikaniſchen Zeppelinwerke treten. : Bobenheim, 21. Okt. In der hieſigen Gemarkung wurde am Samsag die erſte Schneegans geſchoſſen, ein Zeichen, daß ein harter Winter vor der Tür ſteht. Kaiſerslautern, 21. Okt. Die Veteranen der Kriegsjahre 1866 und 1870⸗71 in der Vfalz haben an den Reichstag eine Ein⸗ gabe gerichtet, in der ſie darauf hinweiſen, daß die in Notlage befindlichen alten Kriegsteilnehmer der Pfalz zur Zeit einen monat⸗ lichen Ehrenſold von 10 Mark erhalten. Alle Veteranen ſind nun in einem Alter, ſo heißt es in der Eingabe, in dem ſie ertragreiche Arbeit nicht mehr leiſten können. Ihre kleinen Erſparniſſe ſind durch die Geldentwertung längſt verſchwunden. Es muß daher eine Ehrenpflicht des Vaterlandes ſein, mit möglichſt ſofortiger Wirkung den Monatsſatz von 10 Mark auf mindeſtens 50 Mark zu erhö⸗ hen. Eine nähere Begründung dieſes Anſuchens glauben ſich die Veteranen angeſichts der allenthalben bekannten wirtſchaftlichen Lage ſchenken zu können, ſie hoffen aber umſo ſtärker auf Erfüllung ihrer beſcheidenen Bitte. :: Lendſtuhl, 21. Okt. Die hieſige Gendarmerie erwiſchte zwei Krautdiebe, Vater und Sohn, die aus dem Anweſen einer Gärtnerei 105 Pfund Kraut geſtohlen hatten. :: Nußbach, 22. Okt. Im Hauſe des Bürgermeiſters Dei ch war Schweinſchlachten geweſen Gegen Abend wurde ein Hafen mit kochender Fleiſchbrühe auf den Boden geſetzt, aber mit einem Deckel verſchloſſen. Das 4jährige Söhnchen des Bürgermeiſter⸗ fiel auf den Topf und erlitt derartige Brandwunden, daß das Kind mach ein paar Stunden ſtarb. : Edenkoben, 21. Okt. Zerrüttete Familienverhältniſſe ſolllen die Urſache geweſen ſein, daß man den 48jährigen Schreiner Johann Lintz am Samstag an einem Apfelbaum aufgehängt vorfand⸗ 2: Vinningen, 21. Okt. Eine durch ein heranraſendes Auto er⸗ ſchreckte Gans flog gegen die Schutzſcheibe des Wagens, wodurch dieſe in Trümmer ging und der Inſaſſe des Autos erhebliche Ver⸗ letzungen erlitt. :: Jweibrücken, 21. Okt. Zwei Strafgefangene, die unweit der Strafanſtalt mit Gartenarbeiten beſchäftigt waren, unternahmen am Samstag einen Fluchtverſuch, konnten aber bald wieder er⸗ griffen und von neuem in Gewahrſam gebracht werden. Nachbargebiete sw. Mainz, 21. Okt. Die Firma Leonhard Tietz Akt.⸗G. hat es übernommen, täglich 40 bedürftigen Kindern ein Mittags⸗ mahl koſtenlos zu verabfolgen. Die Speiſung wird bis zum Ende des Schuljahres fortgeſetzt; bei dreiwöchigem Wechſel im Laufe des Winters können alle. Schulbezirke bedacht werden.— Geheimer Kommerzienrat Wilhelm Preetorius kbgl. ſpaniſcher Konſul iſt im Alter von 73 Jahren nach ſchwerem Leiden geſtorben. Der Ver⸗ ſtorbene war lange Zeit Mitinhaber der Firma Bembe und Auf⸗ ſichtsratmitglied der Firma Socktkellerei Kupferberg.— Selbſt⸗ mord verübte ein hieſiger Frauenarzt in der Gefängniszelle, wo er ſich mit einem Binger Weingutsbeſitzer in Unterſuchungshaft befand. 55 beseitigt sicker Ainerauqen * 122 Lebewolſl. Hornhaut a. d. Fußsohle verschwindet dureh Lebenonl-Ballen- Scheibens In Drogerien u. Apotheken. Man verlange ausdrücklieh„Lebewohl“ Eskimos leben möchte, für die alle die größte Zuneigung gefaßt haben. Intereſſant iſt der Eindruck, den die modernen Erfindungen auf jene primitiven Polar⸗Einwohner machten. „Für dieſelben,“ ſagte Kapitän MacMillan,„waren die Kinema⸗ Bilder und das Radio die reine Zauberkunſt. Sie kamen mit ihren Hundeſchlitten hunderte von Meilen über die arktiſchen Eis⸗ und Schneefelder, um dieſe unglaublichen Wunder zu ſehen.“ Die Eskimos wohnen im Sommer, der vom Mai bis Septem⸗ ber dauert und in welchem der Schnee ſchmilzt, in Ssehundfell⸗Zel⸗ ten. Im Winter beziehen ſie Wohnungen, die halb unter dem fel⸗ ſigen Boden liegen. Das Licht kommt durch Fenſter, deren Scheiben aus Seehundseingeweiden hergeſtellt ſind. Eine kleine Seifenſtein⸗ Oellampe mit einem Docht aus Moos dient zur Beleuchtung und ein Loch im Boden und im dach zur Ventilation. Schneehäuſer benutzen die Einwohner nur auf ihren Wanderungen. Geſetze über Eigentum gibt es nicht, überhaupt kein Eigentum, nur hat jeder Mann ſein Jagdgerät und jede Frau ihre Haushalt⸗ Töpfe. Die Steinhäuſer ſind ſedermanns Eigentum. Wenn eine Es⸗ kimo⸗Familie ein leeres findet, zieht ſie einfach ein. Die Glücklichen brauchen alſo keine Erlaubnis vom Wohnungsamt. Auch in ſexueller Beziehung herrſchen bei ihnen paradieſiſche Zu⸗ ſtände. Vielweiberei und Vielmännerei ſind anerkannte und in Ord⸗ nung und Frieden befolgte Sitte. Eltern verabreden die Heirat ihrer Kinder, die garnicht befragt werden. Es gibt weder Bewerbung noch eine Hochzeitsfeier. Wenn die Eheleute einander ſatt haben, ſuchen ſie ſich andere Ehegeſponſte. Es gilt als ein Beweis der Freundſchaft, wenn ein Mann ſeine Frau an einen 57 Mann beräußert. Die Veräußerungen werden auf Tage, Wochen, Monare und Jahre abgeſchloſſen— manchmal für immer. Dieſe Einrichtung ſcheint für beide Teile befriedigend zu ſein. Ein Mann erzählte dem Kapitän, er habe eine vorzügliche Frau, nur gefalle es ihr nicht, veräußert zu werde. Das Familienleben wird dadurch natürlich fürchterlich verzwickt. Die Kinder ziehen ſtets mit der Mutter. Der Mann tauſcht ſo über Nacht eine Familie gegen die andere ein. Die Eskimos lieben aber Kinder ſo ſehr, daß die einzigen unglücklichen Ehen am Nordpol die kinderloſen ſind. Aberglauben iſt unter den Eskimos ſtark verbreitet. Ihre Medi⸗ zinmänner halten ſie zum Narren. Vor Toten fürchten ſie ſich, und ſie ſcheuen ſich vor Wohnungen, in denen jemand geſtorben iſt. Wenn einer im Sterben liegt, wird er in den Schuppen gelragen und dort dem Tode überlaſſen. Die Leute glauben an zwei andere Welten— eine obere und eine untere. Aber die obere iſt die Hölle und die untere der Himmel. Jetzt wo ſie ſich enger zuſammen⸗ ſcharen, um ſich gegen böſe Einflüſſe zu ſchützen, fordert die Tuber⸗ kuloſe manche Opfer. St-. Bardame ihm über alle Maßen gefiel. mieter gefälſchte Mietequittungen ror, Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe] Mittwoch, den 22. Oktober 1924 6. Seite. Nr. 491 Gerichtszeitung Ein Heiratsſchwindler Als der im Rheinland beheimatete 46jährige Arbeiter V. 1917 in einem Lazarett in Halle lag, lernte er ein 38jähriges Fräulein kennen, dem er längere Zeit Intereſſe entgegenbrachte. Er klopfte bei den gemeinſamen Spaziergängen auch verſchiedentlich an, b ſie ihn heiraten würde, doch ließ ſie erkennen, daß er noch nicht der Richtige ſei. So heiratete er denn 1919 in Halle in aller Stille ein anderes Mädchen, ohne ſeine erſte Bekanntſchaft darüber zu unter⸗ richten. Vor der Hochzeit hatte die Erkorene ihn über ihre Ver⸗ gangenheit im Dunkeln gelaſſen: nach der Hochzeit ſollen aber zu ſeiner Ueberraſchung drei uneheliche Kinder aufg⸗taucht ſein. Auch ſonſt war es mit der Ausſtattung nur ſchwach beſtellt. Er fühlte ſich betrogen und ſuchte ſich am weiblichen Geſchlecht zu rächen. So umwarb er denn ſehr eifrig ſeine Lazarettbekanntſchaft und exreichte damit, daß ſie ſich endlich bereit erklärte, ihn zu heiraten und mit ihm nach ſeiner Heimat im beſetzten Gebiet zu ziehen. Er wußte ihr nun einzureden, daß es ſich empfehle, ihre Ausſteuer durch ihn nach und nach ſchon nach dem Rheinlande zu ſchaffen. So gab ſie ihm denn nach und nach alles, was ſie hatte— Betten, Wäſche, Kleide?— kurz ihre ganze Ausſteuer, die einen Friedenswert von rund 2000 Gorldmark hatte. Aber nichts von dem Anvertrauten kam in das Rheinland, ſondern er beſchenkte damit zum Teil ſeine Frau, füllte ſo den Hausſtand auf, und das andere verkaufte er. Zum Schluß ſtahl er ihr noch 1000 Mark bares Geld und ver⸗ duftete dann. Als ſie nun zu ſeinen Eltern ham, erfuhr ſie zu ihrem Schreck, daß er verheiratet ſei, ſich aber auch zu Hauſe nicht gufhalte. Er blieb verſchwunden bis vor kurgem, wo das Gefängnis ihn aufnahm. Betrüger und Betrogene, die jetzt 45 Jahre zählt, ſtanden ſich nun vor Gericht gegenüber. Von ihren Sachen hat ſie kaum ein Viertel wiederbekommen, und das bare Geld iſt ganz verloren. Von ſeiner Frau, die ihm drei Kinder mit in die Ehe brachte, hat er ſich ſchleunigſt wieder ſcheiden laſſen. Das Gericht verurteilte den Hei⸗ ratsſchwindler zu ein Jahr zwei Wochen Gefängnis. Mehr als leichtſinnig! Ein Bankbeamter in Halle, der ſchon mit 19 Jahren in einem Banklaus den Poſten eines Kahierers bekam, hatte eines Tages das Pech, von Leibgrimmen geplagt zu werden, dem nur durch einen kräftigen Likör abgeholfen werden konnte. Sein Pech war es, daß er zu dieſem Zweck in eine Bar eintrat, in der die Da wars um ihn geſchehen. Seit jenem Tag ſaß er faſt jeden Abend in der Bar am Büffet, trank regelmäßig—2 Flaſchen Sekt, und war ſelig, wenn die Maid ihn in der Unterhaltung bevorzugte und auch ſeine Geſchenke gern entge⸗ gennahm. Da das Gehalt von 150 //, das ihm ſeine Eltern als Taſchengeld überließen, aber lange nicht ausreichte, um ein der⸗ axtig lockeres Leben zu führen. ſo vergriff er ſich an der Kaſſe, die zu ſeinem Pech auch nicht genügend reridirt wurd. Als man endlich einmal eine Reviſion vornahm, ſtellte ſich ein Fehlbetrag von rund 11000 Goldmark heraus. All das viele Geld Geld hafte er in wenigen Wochen in der Bar umgeſetzt oder für ſeine Bardame ausgegeben. Selbſt Roiſen hatte er mit ihr unternommen. Zu dem Leichtſinn beging er aber dann, als man den Fehlbetrag feſt⸗ geſtellt hatte, einen üblen Streich. Obwohl er doch wußte, daß er ſelbſt das ganze Geld verpulvert hatte, bezichtigte er den Hauptkaſ⸗ ſierer der Unterſchlagung. Es hat lange gedauert, ehe er in der Un⸗ terſuchungshaft ſich zu einem Geſtändnis bequemte. Nun ſtand er vor Gericht. Für den Diebſtahl erhielt er 6 Monate Gefängnis, für wiſſentlich falſche Anſchuldigung gleichfalls 6 Monate, ſo daß auf eine Geſamtſtrafe von 10 Monaten Gefängnis erkannt wurde Ob ihm ein Teil der Strafe noch erlaſſen wird, hängt davon ab, ob er ſich im Gefängnis gut führen wird. Die Bluttat des algeriſchen Deſerteurs Von dem Schwurgericht Berlin wurde der von den franzöſiſchen Beſatzungstruppen deſertierte Algerier Ali Buzet vorgeführt, um ſich wegen vorſätzlicher Tötung der Ehefrau Kiſchilewski geborene Bartel zu verantworten. Die Bluttat, die am 18. Mai dieſes Jahres erfolgt iſt, hat ſeinerzeit durch die Perſon des Täters und die Aus⸗ führung der Tat aroßes Aufſehen erregt. Der Angeklagte gibt zu, die Frau Kiſchtlewski in jener Nacht ermordet zu haben. Er iſt der Sohn einer Araberin, während ſein Vater Türke war. Die Ju⸗ ahnd halber in ſeinem Heimatdorf Challala in Algier verlebt. Er war vier Jihre als Marineſoldat im Kriege, wurde 1919 entlaſſen und hat in Frankreich dann in Fabriken gearbeitet. Im Jahre 1921 wurde er nochmals von den Franzoſen eingezogen und kam mit dem 23 Kolonialregiment zu den Beſatzungstruppen nach Wiesbaden. Von den Franzoſen iſt er im Januar 1924 deſertiert. Ueber Kaſſel und Hannover kam er in das Internierten⸗Lager nach Magdeburg. Vom Lager aus wird er als ein ruhiger und williger Mann bezeich⸗ net. Am 11. Mai wurde er aus dem Lager eutlaſſen; er wanderte dann mit ſeinem Stammesgenoſſen und Freund Achmed zu Fuß bettelnd nach Berlin, um hier Arbeit zu ſuchen. Am 17. Mai kam er in Berlin an, trennte ſich von ſeinem Freunde und ſuchte in der Nacht ein Unterkommen in der Nähe des Schleſiſchen Bahnhofes Hier⸗ bei ſtieß er auf die unter Sittenkontrolle ſtehende Kiſchilewski. mie der er ſich, nachdem ſie noch ein Reſtaurant„Zum Afrikaner“ aufßze⸗ — 9 in deren Wohnung nach der Friebrichsbergerſtraße 9 egab. Ueber die Vorgänge in der Wohnung und bei der Tötung der Kiſchilewski iſt man allein auf das Geſtändnis des Angeklagten an⸗ gewieſen. Nach ſeiner Vehauptung habe die Kiſchilewski von ihm drei Mark verlangt; er habe aber nur.50 Mark gehabt und dieſe ihr gegeben. Dagegen ſei das zu wenig geweſen und ſie habe ihn hinausgewieſen. Als er das Geld zurückverlangte, habe ſie ihn vor die Bruſt geſtoßen. Da ſei er in Wnt geraten, habe ſie an der Kehle gepackt und dieſe mehrere Minuten lang zugedrückt. Die Staats anwaltſchaft hat nur Anklage wegen Totſchlags und nicht wegen Mor⸗ des erboben. obwobl die Unterſuchung zunächſt dapon ausging, daß Ali Buzet die Abſicht gehabt habe, einen Raub auszuführen und nur durch das Dazwiſchenkommen des Ehemannes daran geſtört worden iſt. Während der Berteidiger für Freiſprechung aus Notwehr ein⸗ trat, kam das Schwuragericht zu einer Verurteilung des Angeklagten wegen vorfätzlicher Tötung zu ſechs Jahren Zuchthaus und Ebrverkuſt. Im Urteil wurde betont, daß der Angeklagte in ſchnöder Weiſe die Gaſtfreundſchaſt in einem fremden Lande mißbraucht hat. Als Hochſtapler ſchlimmſler Sorke beseichnete der Staatsanwalt den vor der 3. Strafkammer Hamburg wegen gewöhnlichen Betrugs mit gewinnſüchtigr Urkundenfälſchung und wegen Heiratsſchwindels angeklagten Handlungsgehilſen Arthur . Der ſchon rorbeſtrafte Angeklagte hat einem Nebenmieter län⸗ gere Zeit hindurch eine ſo hohe Miete abgenommen, daß er für ſich ſebſt nicht nur freie Wohnung berausſchlug, ſondern noch ein gutes Nebengeſchäſt machte. Um das zu ermöglichen, legte er dem Neben⸗ auf denen der wirkliche Miet⸗ preis erheblich erhöhtt war. Weiter hat P. ſich an ein Fräulein O. herangemacht, dem er die Heirat verſprach. Dem Verhältnis ent⸗ ſproß ein Kind, um das ſich der Vater nicht kümmerte. Dagegen beranlaßte er die., eine gemeinſame Kaſſe zur Ausſteuer für das zu erwartende Kind anzulegen, in die das Mädchen zwei Drittel ihres wöchentlichen Lohnes hineinlegte. Das geſchah während der Juflationszeit, weshalb nicht feſtgeſtellt werden konnte in welcher Höhe die O. Gelder geſpart hat. Ihr Einkommen iſt aber immer gut geweſen, ſie verdient ſetzt 40—50/ wöchentlich. Sämtliche Erſparniſſe verbrauchte., der ſich ſeiner Geliebten gegenüber von Bernſtorf genannt hat, für ſich. Außerdem ſoll P. eine goldene Halskette, die ihm die O. übergeben hat, unterſchlagen haben. Der Staatsanwalt beautragte gegen den Angeklagten, mit Rückſicht auf ſeine ühle Handlungsweiſe und auf ſeine Rückfälligkeit als Betrüger, unter Verſagung mildernber Umſtände, eine Geſamtſtraſe von 2 Jahren Zuchthaus. Das Gericht erkannte auf 2 Jahre 3 Monate Gefängnis. * el Amtsgericht Villingen. Der mehrfach vorbeſtraſte 34jährige Pförtner Alb. Hoffmann aus Straßburg i. E. wurde vom Vil⸗ linger Amtsgericht wegen mehrfachen Betrußs i. R. zu 8 Monaten Gefängnis verurteilt. Obwohl Hoffmann in mehr als einem Dutzend von Fällen, insbeſondere in Waldshut und St. Georgen, zum Teil ganz raffinierte Schwindeleien verübte, legte er Beru⸗ ſung ein, mit dem Erfolg, daß er von der Strafkammer Konſtanz in ſechs Fällen freigeſprochen und die Straſe auf 6 Monate Ge⸗ fänuanis ermäßigt wurde. Todesurteil. Das Hagener Schwurgericht verurteilte nach 14⸗ ſtündiger Sitzung den 26jährigen Schleifer Otto Sinn aus Meins⸗ hagen, der in der Nacht zum 29. Juni d. J. ſeinen Freund, einen 19jährigen Schuhmachergeſellen, ermordet und beraubt hatte, zum Tode )0 Das Opfer nächllicher Wegelagerer. Wegen verſuchten ſchweren Raubes mußten ſich der aus dem Zuchthaus vorgeführte Arbeiter Erich Soot und der gleichfalls aus dem Strafgefängnis vorgeführte Heizer Fritz Zimmermann vor den Potsdamer Ge⸗ ſchworenen verantworten. Die Angeklagten unternahmen am 5. Februar mit einem inzwiſchen geiſteskrank gewordenen Zahntech⸗ niker einen Raubzug nach Neubabelsberg, wo ſie die Bioſcop⸗ Geſellſchaft um wertvolle Teppiche und Pelze beſtehlen wollten. Nun ſtießen aber an Ort und Stelle auf unvorhergeſehene Hinder⸗ niſſe. Sie beſchloſſen daher, als Erſatz für den mißlungenen Ein⸗ bruch, irgendeine Perſon, die mit dem letzten Zuge einträfe, in dem ſtillen Vorort zu überfallen und auszuplündern. Gegen 11 Uhr kam eine junge Kontoriſtin Klara Grothe vom Bahnhof und ging ihrer nahe dem Filmateliers Nade de e zu. Plötzlich ver⸗ traten die drei Räuber dem Mädchen den Weg und ſchrien ihm zu: „Geld oder wir ſchießen.“ Das Mädchen rief laut um Hilfe und lief davon. Die Strolche gaben ſofort hinter der Fliehenden einen Re⸗ volverſchuß ab, der ſie ſchwer verwundete, ſo daß ſie zu Boden ſank. Acht Tage darauf ſtarb ſie an den Verletzungen. Die An⸗ geklagten waren geſtändig. Das Gericht erkannte gegen Soot auf 4 Jahre 1 Monat Zuchthaus, gegen Zimmermann auf 2 Jahre Gefängnis und bei beiden auf 5 Jahre Ehrverluſt. Sportliche Runoſchau Deutſche Einheit— Deutſche Freiheit! Von Direktor Dr. Oskar Berger, 1. Vorſitzender der Deutſchen Turnerſchaft 85 Der Betrieb der Deutſchen Turnerſchaft iſt, wie alles menſch⸗ liche, wandelbar. Beim Entſtehen der Turnvereine war man froh, wenn man einen leidlich ausreichenden Turnplatz fand, der oft weit vor den Toren lag. Man turnte dort Sonntags und ſoweit es Witterung und Beleuchtung zuließen, auch Wochentags abends. Im Winter war man froh, wenn man in einem notdürftigen ge⸗ deckten Raum wenigſtens ſeine Vorturner zuſammenhalten und neue ausbilden konnte. So war das heißeſte Beſtreben, eine Turnhalle zu bekommen, damit man von Jahreszeit und Witterung unab⸗ hängig würde. Der Kampf dauerte Jahrzehnte, ja er iſt heute wie⸗ der ſchärfer entbrannt als je, da noch viele Vereine auf Wirtsſäle angewieſen oder durch Parteieinfluß ihrer bisherigen Turnſtätte be⸗ raubt ſind. Die Entfernung des Turnplatzes und die Annehmlichkeit der meiſt gut ausgeſtatteten Turnhallen verführte viele Vereine da⸗ zu, das Volksturnen zu vernachläſſigen und einſeitig die Geräte⸗ übungen zu bevorzugen, aber einſichtige Führer erkannden die Ge⸗ fahr ſehr bald und ſorgten, daß gerade die Turnvereine an die Spitze der Volksſpielbewegung traten, weniger mit Reden und indem Vortruner und Schriften, deſto mehr aber mit der Tat, Turnwarte Sonntag für Sonntag auf dem Spielplätzen ſtauden, um mit jedermann, nicht nur ihren Vereinsgenoſſen, zu ſpielen. Auch Staffelläufe, Wanderungen und dergl. führten die Turner ins Freie, aber als höchſte Leiſtung erſchien ihnen noch immer ein Sieg im Zwölflampf, bei dem neun Geräteübungen, deren eine durch eine Freiübung erſetzt wird, drei Volksturnübungen, 1 Lauf. 1 Sprung und 1 Wurf, gegenüberſtehen. So ließ die Deutſche Turnerſchaft neben ſich die Sportperbände neidlos aufkommen, ja ſie unterſtützte ſie mittelbar, indem ſie ihren beſten Mitgliedern auch bei ihnen mit⸗ zukämpfen und mitzuarbeiten geſtattete. Das ging, bis die Deutſche Turnerſchaft jede Einſeitigkeit ablegte und wieder in altem umfaſſen. den Jahnſchen Sinne alle Arten von Leibesübungen mit gleicher Liebe betrieb. Jetzt trägt ſie ihre Meiſterſchaften im reinen Ge⸗ räteturnen, im gemiſchten Kampf, im reinen Volksturnen, im Schwimmen, Fechten und Spielen aus und bietet jeder Altersſtufe und beiden Geſchlechtern Uebungsmöglichbeiten jeder Art unter zu⸗ verläſſiger fachkundiger Leitung. Niemals gewechſelt hat aber das Ziel der Deutſchen Turnerſchaft, wie ſie es ſchon Jahre ihren Turnern vor Augen geſtellt hat. daß all ihr Turnen nicht Selbſtzweck ſei, ſondern dem deutſchen Volkstum dienen müſſe. Durch Bundesſtaat, wie Kaiſerreich und Freiſtaat, geht unverändert bhindurch der§ 2 ihrer Satzungen. wonach die Deutſche Turnerſchaft außer dem Turnen das deutſche Volkstum pfleat und die vaterländiſche Geſinnung. Die Deutſche Turnerſchaft umfaßt Leute aller Parteirichtungen. Auf Turnboden und Spiel⸗ platz iſt ſede Berührung von Parteipolitik verpönt. Höchſten in A..⸗Riegen erzählt man ſich gegenſeitia auch einmal aus der Partei und bleibt dabei doch Turnbruder. Es iſt darum ein arober Fehler, wenn verſucht wird. Mitalieder aus der Deutſchen Turnerſchaft herauszulocken und eigene Turnabteilungen zu aründen. Nicht Gegenſätze vernichten, ſondern Genenſätze überwinden, muß unſer Ziel ſein. Niemals wird in Deutſchland eine Partei allein ſo ſtark ſein, daß ſie ohne Rückſicht auf die andere die Reaierung führen oder das Vaterland ſtark und frei machen kann. mir trachten, in den Hauptzielen einig zu werden. Gegenſätze in Nebendingen zu ertragen, in der Hauptſache aber ein feſtes Ziel und einen feſten Willen zu haben. Das Ziel kann aber kein anderes ſein, als das über dem gewaltigen Münchener Deutſchen Turnfeſt verzeich⸗ nete: Deutſche Einheit, deutſche Freiheit. Ehre. Vaterland. Darum kann die Deutſche Turnerſchaft ſehr wohl den Kern bil⸗ den, an den ſich alle Vaterlandsfreunde anſchließen ſollten. Gut deutſch allewegel So müſſen Boxen * Boxing⸗Club„Old Boys“ Maunheim.— Vor einiger Zeit wurde unter Führung des unter den Box⸗Sportlern bekannten* Vorſitzenden und Trainer des früheren Boxklub„Roland“ Herru Willi Gauer ein Borklub mit obigem Namen gegründet. Der Verein ſetzt ſich zum Ziele den Mannheimer Boxvereinen nachsu⸗ eifern, um denſelben ebenbürtig zu werden und in der Mannheimer Boxſportbeweaung einen gebührenden Platz einzunehmen. * Jack Dempſey gegen Paolino.— Pariſer Meld ſoll zwiſchen dem Weltmeiſter Jack Dempſey und dem Sp ein Boxkampfvertrag abgeſchloſſen worden ſein, eine Nach in der geſamten Borſportgemeinde Aufſehen erregen dürft Vertrag enthält allerdings den Zuſatz, daß Paolino bis zum— des Kampfes im Auguſt oder September 1925 nicht mehr geſchlagen werden darf. Bekanntlich unterlag der Baske ſchon zweimal trotz eines bedeutenden Gewichtvorteils glatt nach Punkten gegen den Auſtralier George Cook. zufolge Paolino 81 d Allgemeines Huudeprüfung.— Der Verein für deutſche Schäfer⸗ hunde(SV.) Sis München. Ortsgruppe Mannheim und Umgegend veranſtaltete am Sonntag(19. Oktober) auf dem Sport⸗ platz der Deutſchen Jugendkraſt(D. J..) in Mannheim⸗Neckarau eine Leiſtungsprüfung(Schutzhundeprüfung), bei der 12 deu Schäferhunde auf ihre Leiſtungen als Schutzhunde von dem Richter Herrn Ottvo Sautter aus Großfachſen geprüft wurden. Die Prüfungsordnung iſt in 4 Hauptkunkte eingeteilt und zwar: 1. Na⸗ ſenarbeiten, eigene und fremde Spuren, ſowie Witterungsüberein ſtimmung: 2. Gehorſamsübungen; 3. Gewandtheitsübungen; 4. W. und Schutzdienſt(Verbrecherarbeiten). Die Leiſtungen, die Hunde an dieſem Tage zeigten, waren vorzüglich und man kann; ſagen, daß Hunde von richtiger, ſachverſtändiger Menſchenhand aus⸗ gebildet, den Menſchen ſelbſt die ausgezeichnetſten Dienſte leiſten. können. Das haben die Hunde, die bei dieſer Prüfung vorgeführt wurden, bewieſen. Der Abſchluß dieſer Prüfung bedeutet für den Verein inſofern einen ſchönen Erfolg. als die beſten Preiſe in den Reihen ſeiner Mitglieder verblieben ſind. Das Prüfungsergebnis iſt folgendes: Mars v. d. Seeretainerie S. Z. 164740, Führer: Kraft, Mannheim, Note: vorzüglich; Dorno v. Wiesbach S. Z. 21984 Führer: Karl Lederer, Mannheim, Note: vorzüglich; Anita v. denbau S. Z. 221995, Führer: Karl Reinemuth, Mannheim⸗Neckara Note: vorzüglich: Kora v. Rheinwald S. Z. 145381, Führer: A Buckel, Mannheim⸗Neckarau, Note vorzüglich: Gerri vom Luzenberg S. Z. 216732, Führer: Karl Lederer, Mannheim, Note vorzfalich; Aſta v. Apollotempel S. Z. 180049, Führer: Johann Kehder, Mann⸗ heim⸗Neckarau. Note: ſehr aut; Aſta v. Langenrötterhof S. Z. 7708, Führer: Auguſt Gaißmaier, Mannheim, Note: ſehr gut; Flora v. Gabelsberg S. Z. 175835. Führer: Erwin Kürſchner, Mannheim, Note ſehr gut; Alto v. d. Blühnau S. Z. 222002, Führer: Bernhard Wei⸗ bel, Ilvesheim, Note: ſehr gut; Bill, v. Hörnchen S. Z. 156250, Füh⸗ rer: Philipp Schemel, Hockenheim, Note: gut; Berta v. Großſachſen S. Z. 207796, Führer Jakob Sommer, Biernheim, Note: gut. Alle dieſe Hunde erhielten durch dieſe Prüfung das Ausbildungskenn⸗ zeichen„Schutzhunde“. Neues aus aller Welt — Ein Aukomobil von einem Bullen überrannt. Auf der Landſtraße von Schöpfingen nach Heek ſprang ein Bulle gegen einen Kraftwagen. Der Kraftwagen ſtürzte um. Einer der Inſaſſen, Rechtsanwalt Voßſchulte aus Hamm, brach das Genick; der Führer ſowie der Beſitzer des Autos blieben unverletzt. —Vor einem neuen RNaſſenkampf in Chikago? Ende der vorigen Woche wurde in Chikaao ein junger Neger gelyncht. weil er im Ver⸗ dacht ftand, weiße Mädchen überfallen zu haben. Der Neger wurde von einer erreaten Menge von Männern und Jangungen erariffen und durch Tritte und Schläge zu Tode befördert. Einer unter ihnen, der einen Ballſchläger in der Hand trug. ſoll den tödlichen Schlag verſetzt haben. Die Polizei konnte den Neger erſt befreien, als er im hoffnungsloſen Zuſtand war. Er wurde in ein Krankenhaus über⸗ liefert, wo er bald darauf ſtarb. Eine Anzahl der Beteiligten wurde verhaftet, darunter auch der junge Mann mit dem Ballſchläger. Ihre Namen wurden aber nur zum Zwecke von Zeugenausſagen feſtgeſtellt. Die Nachricht von dem Vorfall verbreitete ſich wie ein Lauffeuer durch die Stadt und kurz darauf ſammelten ich Maſſen in drohender Haltuna in der Nähe der Neger⸗Diſtrikte. Die Polizei konnte aber noch rechtzeitia einagreifen. Man fürchtet den Ausbruch eines ähn⸗ lichen Raſſenkampfes, wie er im Jahre 1919 wütete, als weiße Ein⸗ wohner von Chikago und Neger wahre Straßenſchlachten ausfochten. wobei die Polizei ſich als machtlos erwies. Damals wurden mehrere Neger getötet und zahlreiche Weiße durch ſchwarze Scharfſchützen verwundet, die von den Dächern der Negerviertel aus feuerten. — Strenge Kirchenzucht in Meriko. Auch in der Stadt Meriko geht die Kirche jetzt gegen die weibliche Mode der bloßen Arme und des weiten Halsausſchnittes vor. Der Kirchenkongreß, der dieſer Tage in Mexiko ſtattfand, hat ſich in einer ſtrengen Entſchließung dagegen gewandt, daß Frauen und Mädchen in derartigen Modegewändern die Kirche betreten. Der Kirchenkongreß geht ſoweit, als Gegen⸗ maßnahme gegen die Mode zu empfehlen, daß man in Zukunft nur noch ſolche weiblichen Perſonen in die Kirche einläßt, die außer dem Geſicht den ganzen Körper verhüllen. Der Erzbiſchof von Mexiko hat den Weiſungen des Kirchenkonareſſes bereits Folge geleiſtet und verfügt, daß in Zukunft keine leichtfertig gekleideten Frauen und keine Frauen mit kurzageſchnittenem Haar die Kirche betreten dürfen. Nach einer Schonzeit, die bis Ende des Jahres geht, ſollen ſolche Frauen dann auch von dem Abendmahl ausgeſchloſſen werden. Man kann geſpannt darauf ſein, ob in dieſem Falle die Kirche gegen die weibliche Mode durchdringt. In ähnlichen Fällen iſt es ihr bisher nicht gelungen. 5 Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Rbein-Pegel J 18. 15.J 17. J18.J 21 22.] Nedar-Neoel 18. 18. 17 18.21 21. Schuſterinſel“).23.21.20 reh 7 4 8 —22* 9 5 77.55 .82.16.14 Heilbronn .18.00..2 Pannbeim .43.40.880 Maxau..99.89.84.88.743•85 Mannbeim 287.87 281.77.89.56 ſtaulb.98.93.77.71 Köln.00.88.77.68.58.54 ::—AATAAATTTTTTTTTT Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas 45 Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria rebaktſonellen Teil: Fr Kircher: k Anzeigen:. Bernbardt, 0 1 8 2 N 1 WNrern Eeeeeeeeeeeee 0 Unverantwortlicher Leichtsinn 15 anders ka 6n 77 un man es nicht nennen— ist es, wenn Sie tage · oder gar wochenlang Ihren Mund und Ihre Zähne nicht richtig pflegen. Dabei haben Sie's so bequem: Sie spritzen ein paar Tropfen Odol in ein. Glas warmes Wasser, rühren mit der Zahnbürste um, spülen und gurgeln damit nach Herzenslust und bürsten um Schluß— besonders vor dem Schlafengehen— recht tüchtig Ihre Zähne. Sie werden 5 schen: Odol ist eine wundervolle Mund-Erfrischung und dabei wWeit sparsamer als alle Zahn- Pasten und Zahnpulver. Im Laufe der Jahrzehnte wurde Odol zum Kulturbegriff. — 2 3 SSeere ee2 * SeS'SSBDSESSDe. SgSi˙ g Hecr„ eit * ru der zu⸗ rer Ige no die tin en en 2 albem der na Mittwoch, den 22. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung(Mittag ⸗Nus gabe) 7. Seite. Nr. 481 ——.— [Neue Mannheimer Seitung»Handelsblatt Die Durchführung der Induſtriebelaſtungsgeſetze Die in Kürze zu erwartende Heranziehung der indu⸗ ſtriellen und gewerblichen Betriebe zu den Indu⸗ Friebelaſtungsgeſetzen hat den Hanſa⸗Bund für Gewerbe, Handel und Induſtrie veranlaßt, den Reichsminiſter der Finanzen in einer Eingabe zu erſuchen, in den zu Durchführungs⸗ beſtimmungen zum Induſtriebelaſtungs⸗ und ufbringungsgeſetz auf eine gerechte Verteilung der Laſten Bedacht zu nehmen. Der Hanſa⸗Bund hat insbeſondere darauf hingewieſen, daß nach den bisherigen geſetzlichen Beſtimmungen eine oppelbelaſtung der ſogenannten Schachtelgeſellſchaften nicht zu vermeiden ſein wird und es daher geboten erſcheint, in den eee e e ne Vorſchriften aufzunehmen, die eine gleichzeitige Heranziehung der Mutter⸗ und Tochtergeſellſchaften verhindern. Des ferneren hat der Hanſa-Bund gefordert, daß befonders für kleinere und mittlere Betriebe, in denen ein weſentlicher Teil des Betriebsvermögens in immobilen Werten angelegt iſt, die im Aufbringungsgeſetz vor⸗ geſehene Freigrenze auf mindeſtens 30 000 erhoͤht und im F Sonderfall die Möglichkeit einer weiteren Heraufſetzung der Grenze offen gelaſſen wird. uch gegen eine ſchematiſche Anwendung der 20 000 Markgrenze hat ſich der Hanſa⸗Bund gewandt und auf die Notwendigkeit aufmerkſam gemacht, bei der Heranziehung der betroffenen Betriebe auf den Familienſtand des Unternehmers Rückſicht zu nehmen. Um den Rückkauf der veräußerlichen Einzel⸗ obligationen und den Rückerwerb der bei der Bank für deutſche Induſtrieobligationen hinterlegten Schuldverſchreibungen zu er⸗ leichtern, hat der Hanſa⸗Bund die Freiſtellung dieſer Geſchäfte von der Kapitalverkehrsſteuer für den Fall— daß ſie von dem aufbringungspflichtigen Unternehmer ſelbſt oder in ſeinem Auf⸗ trage von einem Dritten getätigt werden. Zur Vermeidung einer dem Aufbringungsgeſetz zu zahlenden Jahres⸗ leiſtungen und Zuſchläge von der Einkommenſteuer hat der Hanſa⸗ Bund unter Hinweis auf eine vom Reichstag bei der Verabſchie⸗ dung des Londoner Protokolls gefaßte Entſchließung die Schaffung einer Beſtimmung angeregt, nach der die nach dem Aufbringungs⸗ geſetz zu zahlenden und Zuſchläge als von den Betriebseinnahmen abzugsfähige Betriebsausgaben im Sinne des Artikels 1 8 8 der 2. Steuernotverordnung angeſehen werden. Die Fuſion Enzinger⸗UAnion⸗Werke hr. Nachdem die.⸗V. der Unionwerke, Maſchinen⸗ fabriten.⸗G. in Mannheim, wie berichtet, die Fuſion mit den Enzingerwerken genehmigt hat, wurde in der am geſtrigen Nachmittag unter Vorſitz von Rechtsanwalt Lindeck bei der Süddeutſchen Disconto-Geſellſchaft abgehaltenen.⸗V. der nzinger⸗“ e.⸗G., in der 30 426 Stimmen von Stamm⸗ aktien und 25 ztimmen von Vorzugsaktien vertreten waren, unächſt die Papte markbilanz genehmigt und der rechnungsmäßige eberſchuß von 259 620 Bi& auf Goldmarkumſtellung verrechnet, Sodann wurde die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz ge· nehmigt. Dieſe verzeichnet die Aktiva wie folgt: Grundſtücke 800 000.4; Gebäude 1 360 000; Maſchinen und Fabrikeinrich⸗ tung 550 000; Werkzeuge, Mobiljen und Utenſilien, Fuhrpark, Eiſenbahngleisanſchluß, Modelle, Patente, Beteiligung ſe 1 4, ertpapiere 134 793; Kaſſe 8219: Wechſel 2091; Schuldner 587 933 und Warenbeſtände 1 369 377; 13 e Obligationen nach geſetzlicher Aufwertung 55 467.4, Gläubiger 406 954. Der Ueberſchuß der Aktiva über die Paſſiva beträgt 5 850 000.4. Er indet Verwendung zur Umſtellung des Aktienkapitals von 35 Mill. apiermark Stammaktien auf 3,5 Mill..4 und Dotierung des eſervefonds mit 10 Prozent= 350 000.A4. Die Vorzugsaktien don 2,5 Mill. werden eingezogen, im Einverſtändnis mit den nhabern ohne Gewährung einer Gegenleiſtung, weil der ſeinerzeit darauf eingezahlte Betrag bel der damals ſchon ſtarken Entwertung er Mark keine Bedeutung mehr hatte. 2000 Stück im Beſitz eines onſortiums befindliche Vorratsaktien werden den übrigen Aktien gleichgeſtellt; ihr Erlös fließt in die Kaſſe der Geſellſchaft. Es kam odann der Fuſtonsvertrag zur Verleſung, deſſen Inhalt wir im ericht über die Verſammlung der Unionwerke im weſentlichen wiedergegeben haben. Anſtelle des beabſichtigten Umtauſches:4 erfolgt er bekanntlich derart, daß auf 10 Unionaktien 9 Enzinger⸗ aktien gegeben werden. Das Kapital der Enzingerwerke wird zu dieſem Behufe um 3 150 000.4 erhöht durch Ausgabe von 81 ktien zu je 100.4 auf dann 6 650 000.A. Aktiva und Vaſſiva ete. der Untonwerke gehen mit Wirkung vom 1. Februar 924 ab an Enzinger über; es erfolgt eine vollſtändige Ver⸗ melzung. der Sitz der alsdann„Enzinger⸗Union⸗Werke „.“ firmierenden Geſellſchaft wird aus Zweckmäßigkeitsgründen Bach Mannheſm verlegl. In den Aufſichtsrat wurde ankier Hans Weinſchenk⸗Frankfurt wiedergewählt. Neu in en Aufſichtsrat gewählt wurden Direktor Benno Danziger, Nannhelm: Sebaſtlian Uhlmann, Berlin; Rechtsanwalt Neu⸗ diuerger. Nürnberg: Rechtsanwalt Kraemer, München; Bank⸗ trektor Joſef Hohenemſer, Rheiniſche Creditbank, Mannheim: ankdirektor Alfred Behrend, Bank für Brauinduſtrie, Dresden; ankdfreftor Gugenheim, Süddeutſche Disconto⸗Geſellſchaft, annheim 85 85 * Weil u. Neinhardl.⸗G. bileIn der geſtrigen ordentlichen.⸗V. wurde die Papiermark⸗ flanz für das Jahr 1923 vorgelegt und genehnn Der bisherige Anſichtsrat legte ſen Amt nieder, ebenſo der bisherige Vorſtand. uſtelle des bisherigen Aufſichtsrats wurden Dr. h. c. Guſtav Ober⸗ eid⸗Mülheim a. d. R. als Vorſitzender, Kaufmann Sallyn Weil⸗ Theunheim als ſtellv. Vorſtzender, Amtsrichter a. D, Hermann 8 omas⸗Mülheim, Rechtsanwalt Hermann Künzig⸗Mannheim Wt Guſtav Söller⸗Mülheim a. D. Ruhr in den Aufſichtsrat äh auf. In der anſchlleßenden ao..-V. wurde die auf 1. Januar 1924 ufgemachte Goldmarkbilanz vorgelegt. Auf Grund dieſer 80 anz wurde das Aktienkapital von 10 Millionen Papiermark auf 9000 Goldmart umgeſtellt. Dergeſtalt, daß für 100 alte alen acht 1 zu ſe f000 goldmarf ge geben werden. nun Ju Vorſtandsmitgliedern mit der Verechtigung der Einzelzeich⸗ ung der Firma wurden Dr. Phil. und „ Heinr. Oberheld⸗Mülheim(Ruhr) beſtel Pfälziſche Pulverfabriken A.., St. Jngbert 1. Julem Geſchäftsberlcht über das 26. Geſchäftsjahr vom „Doauli 1923 bis 30. Juni 1024 entnehmen wir u. a. folgendes: beit abgelaufene Geſchäftsjahr ſtand im Zeichen größter e Der In der erſten Hälfte war der Abſatz nach dem unbeſetzten deſatſchland durch die aicen Gebiete ammenbru Geſchäftes, 0 D u erkehrsſperren faſt völlig erdroſſelt, im ſtark gehemmt. Obendrein ſchmälerte noch der der Mark die Gewinnergebniſſe des deutſchen er da die Außenſtände nicht wertbeſtändig eingebracht ſich konnten. Mit Beginn der zweiten Jahreshälfte änderte deit nle Lage. Allein die endlich erreichte Verſandmöglich⸗ denn mach dem unbeſetzten Deutſchland kam zu ſpät; un die anrollende Ware fand durch die Transportverzögerungen Nawelt r. E. Fafeen WETN Geueral-Vertreter: Max Wertheimer, Maunheim, G auf den Bahnen der Regie einen nicht mehr aufnahmefähigen Markt. Die im Gefolge der Markbeſtändigkeit aufkommende Kreditnot hatte zum Stillſtand der Betriebe geführt. Hier trat bis zum Schlüſſe des Geſchäftsjahres keine nennenswerte Beſſerung ein. Unſer altes und natürliches Abſatzgebiet Elſaß⸗Lothringen blieb uns als franzöſiſches Monopolgebiet nach wie vor verſchloſſen. Einen Ausgleich für dieſen Ausfall in den natürlichen Abſatz⸗ gebieten konnten wir nur im Export finden. Dort gelang es in ſcharfem Wettbewerbe und oft zu kaum lohnenden Preiſen, 8000 Erzeugniſſe in erhöhten Mengen unterzubringen und die Beſchäftigung unſerer Fabriken aufrecht zu erhalten. Die Unſicher⸗ heit im geſamten Geſchäftsverkehr wurde noch erhöht durch die ewig wechſelnden Verkehrsvorſchriften im beſetzten Gebiete, durch die Seaee in der Einfuhr nach dem Saargebiete, vor allem aber durch die Wertſchwankung des franzöſiſchen Franken, die eine ſorgfältige Kalkulation unmöglich machte. Unter ſolchen Umſtänden darf das vorliegende Ergebnis als befriedigend bezeichnet werden. Im abgelaufenen Jahre ergibt ſich ein Warengewinn von 922 205 Franken, wozu noch 19 894 Fr. aus verſchiedenen Erträg · niſſen hinzukommen. Dagegen erforderten Betriebsunkoſten 543 021 Franken, Handlungsunkoſten 149 767 Fr., geſetzliche Rücklage 8 93 und Abſchreibungen 70 579 Franken. n dem verbleibenden Reingewinn von 169 749 Fr. gelangt eine Dividende von 8 Prozent= 150 000 Fr. zur Ausſchüttung. 9 475 Fr. erhält der Aufſichtsrat; außerdem erfolgen Zuweiſungen an Beamte, für Altersverſorgung und für Wohlfahrt, in Höhe von 10 274 Fr. In der Bilanz figurieren bei einem Aktienkapital von 1875 000, Fr. Kreditoren mit 341 096 Fr., denen 796 689 Fr. Debitoren gegenüberſtehen; außerdem ſtehen Grundſtücke mit 270 600 Fr., Gebäude mit 331 500, Maſchinen mit 337 000, Vorräte und Wertpapiere und Beteiligungen mit 450 991 Fr zu Buch. Was die Ausſichten im neuen Geſchäftsjahr an⸗ belangt, ſd bemerkt der Bericht des Vorſtandes, daß das Geſchäfts⸗ jahr unter der Ausſicht auf die Geſundung der Verhältniſſe auf dem deutſchen Markte begann. Solange aber die nächſten Abſatzgebiete Elſaß⸗Lothringens den Erzeugniſſen des Unternehmens verſchloſſen bleiben, könne die Geſellſchaft ein günſtiges Ergebnis nicht er⸗ warten. O ——— +. Engliſches Texklladreßbuch. Bei der Außenhandelsabteilung der Handelskammer Mannheim liegt das Reichsregiſter der engliſchen Teptilfabrikanten und Spinnereibeſitzer vom Jahre 1924 20 das in ſeiner Exportausgabe als wertvolles Nachſchlagewerk angeſehen werden muß. Sämtliche Textilfabrikanten und Spinnerei⸗ beſtger aben in dieſem Werk umfangreiche Annoncen aufgegeben. : An den deutſch⸗ ſchweizeriſchen e eee die demnächſt in Berlin beginnen und die zukünftige Handhabung der gegenſeitigen Einfuhrſchutzmaßnahmen zum Gegenſtand haben, nimmt als Vertreter der badiſchen Reglerung Miniſterialrat Fecht in Berlin teil. 5 :: Schließung der Ehemiſchen Fabrik in Durlach. Die Chemiſche Fabrik vorm. Goldenberg Gerromont u. Cie. in Winkel(Rheingau) teilt mit, daß ſie durch Gründe wirtſchaftlicher und organiſatoriſcher Natur gezwungen iſt, ihre ſeit 1904 beſtehende aus der 1894 egründeten chemiſchen Fabrit Dr. Neuberg hervorgegangene Zweigfabrit in Durlach aufzulöſen und ſtillzulegen. : Gebrüder Junghans.⸗G., Schramberg. Es wird vor⸗ geſchlagen, die Stammaktien von je 1000 4 auf je 140 Goldmark umzuſtellen. Der Goldeinzahlungswert einer Vorzugsaktie A be⸗ trägt 46,38, derjenige der 8000 Vorzugsaktien B 420 000. Dem ordentlichen Reſervefonds ſollen 2000 000 zugewieſen werden. Eine Dipidende kommt für das abgelaufene Jahr nicht zur Ausſchüttung. Das Aktienkapital beträgt in Zukunft 14560000 Stammaktien, 420 000 Vorzugsaktien B und 463 800„ Vorzugsaktien A, deren Kündigung auf 30. Juni 1925 der.⸗V. vorgeſchlagen wird. Die.⸗V. findet am 26. Nov. ſtatt. voltohm Seil⸗ und Kabelwerke.⸗G. in Fkankfurt a. M. Gegenüber den Gerüchten von einer ſcharfen Zuſammenlegung von 10051 verlautet, daß die Geſellſchaft jedenfalls im Verhältnis 10:1 von 19 Mill.=A auf 1,9 Mill.%% umſtellen wird. Die 1 Mill. Vorzugsaktien ſollen auf 100 000 G% umgeſtellt werden. Damit bleibt die Geſellſchaft über ihrem Friedenskapital von 750 000 4 und 36157 Rücklagen. Aus dem Klöckner⸗Konzern. Unter der Firma Klöckner⸗ Eiſenhandel G. m. b. H. iſt mit dem Sitze in Osnabrück eine neue Eiſenhandelsgeſellſchaft errichtet worden, die den Handel mit Bergwerks⸗ und Hutenprodukten aller Art bezweckt. In der Hauptſache wird ſie die Fabrikate der Abteilung Georg;⸗Marien⸗ Bergwerks, und Hüttenverein in Osnabrück und Beorgs⸗Marien⸗ hütte vertreiben. Die Geſchäftsführung liegt in den Händen der! Hauptſtelle der Klöcknerſchen Handelsgeſellſchaften in Duisburg. Sanierungsbedürfnis bel der Chemiſchen Fabrik für Hütten⸗ vrodukkion. Bei der Chemiſchen Fabrik für Hüttenproduktion in Düſſeldorf⸗Oberkaſſel hat ſich ein Sanierungsbedürfnis gezeigt, nach⸗ dem dieſe Geſellſchaft einige ungünſtige Kapitalinveſtierungen vor⸗ genommen hatte. Der Sichel⸗Konzern, der an dem nliternehmen bedeutend intereſſtert iſt, hat mit den ihm und der Geſellſchaft befreundeten Banken Verhandlungen wegen Sanierung des Unter⸗ nehmens aufgenommen, die noch nicht zum Abſchluß gekommen ſind. Schubert u. Salzer, Maſchinenfabrik.⸗G. in Chemnitz. Der Aufſichtsrat beſchloß, einer ao..⸗B. die Ermäßigung des Papier⸗ markkapitals der Geſellſchaft im Verhältnis von 10.1 vorzuſchlagen derart, daß die bisherigen 70 Millionen Papiermark Stammaktien auf 7 Millienen Goldmark und ebenſo die bisherigen 70 Millionen Papiermark Genußſcheine auf 7 Millionen Goldmark den Stamm⸗ aktien, mit Ausnahme des Stimmrechts, vollſtändig gleichſtehende Genußſcheine umgeſtellt werden. ie bisherigen 6000 Stück Vorzugsaktlen über ſe 1000 Papiermark ſollen auf den eingezahlten Goldmarkbetrag von 12 000 Goldmark umgeſtellt werden derart, daß jede Vorzugsaktie über 2 Goldmark lautet und wie bisher in den 555 des§ 15 Abſatz 5 des Kapitalverkehrsſteuergeſetzes auch in ukunft ſechs Stimmen gewährt. vereinigte Königs- und Caurahütte in Kattowitz.-S. Wie von gut informierter Seite gemeldet wird, ſoll ſich in Paris ein Konſortium aus maßgebenden Ee und d 80 Bankiers beſtehend, gebildet haben mit der bſicht, unter der Hand größere Poſten von Aktien der Geſellſchaft aufzukaufen reſp. in ihren Beſitz en d Ob das Konſortium ſich lediglich von dem Gedanken eiten läßt, daß das Papier nach den ſeinerzeitigen Zwangs⸗ verkäufen des 8 Großinduſtriellen Boſel nicht mehr einen der Vonität der Geſellſchaft entſprechenden VBörſenkurs er⸗ reicht hat(die Aktien bewegten ſich in den letzten Tagen um 51%, die Geſellſchaft, die vor dem Kriege 36 Millionen Aktienkapital beſaß, verfügt zurzeit über 500 Millionen Aktienkapital), oder ob es ſich um die Erlangung der Majforität der Aktien Ruene des polniſchen Teils des Konſortjums handelt, war nicht feſtzuſtellen. %7% Arupp als Kundſtſeidenfabrikant in Holland. Zu den am meiſt florierenden Kunſtſeidenfabriken Hollands gehören die Werke in Ede und Arnhem Die Fabrik in Arnhem wird neuerdings wieder aus ebaut und bezüglich des Betriebes in Ede berichtet man dem Konfektionär aus Amſterdam von Uebernahmeverhand⸗ lungen der Firma Krupp, Eſſen. Es verlautet auch zuverläſſig, daß die Firma Krupp in Nymegen eine Kunſtſeidenfabrik errichten wird. AENNERAEI u *. Deviſenmarkt Seit geſtern iſt ein völliger Umſchwung in faſt allen europäiſchen Valuten eingetreten. Mit Ausnahme der Weſtdeviſen liegen alle Valuten ſehr feſt gegenüber dem Dollar. London gegen Paris ſtellt ſich auf 866 gegen 86 Franken von geſtern, Kabel⸗Paris auf 19,15 Franken. Ferner notierten: LCondon gegen Schweiz 2342(2338), Paris egen Schweiz 2715(2720), Holland gegen Schweiz 205(204), Kabek gegen Holland 253,75(255), Kabel gegen Schweiz 520 (520,50), Paris gegen Holland 2325(2335), London gegen Holland 1143(1146), London gegen Kabel 450,25(449½1). In. Goldpfennig ausgedrückt ſtellten ſich heute früh das engliſche Pfund auf 18,92(18,87) 1, der holländiſche Gulden ſehr feſt 1,65 50(1,64,95)„1, die Schwedenkrone 1,11,80, der argentiniſche Peſo 1,54,70, der franzöſiſche Franken 21,95 3, der Schweizer Franken 80,75(80,70). 5, fehr feſt, der italieniſche Lire 18,25(18,30), die Tſchechenkrone 12,53(12,52) 8, die Dänen⸗ krone 72,05(72,10) 8, Norwegen 60,10(59,90), der belgiſche Franken 20,15(20,20) und der ſpaniſche Peſeta 56,45(56,40). Die deutſche Mark kommt heute wieder unverändert mit 23,827% 4,194 für den Dollar aus Newyork. Die Anforderungen an die Reichsbank waren in den letzten Tagen ziemlich unverändert. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe :. Mannheim, 20. Okt. Die zeigte ziemlich lebhafte Haltung und erfolgten für mehrere Induſtriewerte höhere Notie⸗ rungen. Es gingen um: Badiſche Anilin zu 19, Seilinduſtrie 5756, Gebrüder Fahr 5,60, Germania Linoleum 11,75, Badenia 0,70, Neckarſulmer 5% und Zuckerfabrik Waghäuſel 2,4. Von Brauereien ſtellten ſich Sinner auf 7,50 bz.., von Verſicherungs⸗Aktien Frankfurter Allgemeine auf 65 bz. G. und neue Frankfurter All⸗ gemeine auf 60 G. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 21. Oktober 20. 21. 20. A. 125,0 128½½5 240.2,80..250 Elektrolytkupfer in Barren Raffinadekupfer 1,15⸗1,10 1,16⸗1,17 inn, ausl. 4,70-4,80.80-.0 Blei 0,68-0,87 0,67.0,68 üttenzinn 460-4,70 4, 70-4,80 RohzinklVb.⸗Pr.)—.——.— Nickel.95.8,05 2,85⸗9,05 do.(fr. Verk.) 0,62-0,63 0,63-0,64 Antimon.94.0,86 0,84-0,88 Plattenzink 0,580,57 0,58⸗0,57 Silber für 1 Sr. 89,00.1000 99.—.1000 Aluminium 2,30-2,40.302,40 Platin p. Gx.—.——.— Zondon, 21. Oktober(WSB) Metallmarkt.(In gſt. f. b. engl. t. v. 1016 fg. 20. 21. 20. 2A lei 35,18 80,80 Kupfer Kaſſa 63, 62,60 beſtſeleet. 67,50 67,50 Zink 38,42 88,50 do. 83 Monat 64,— 63,60] Nickel—„— ue 11.,75 11.78 do. Elektol. 67.— 67.—[Zinn Kaſſa 251.50 250,60] Regu 60,.— 60,.— : Diehmarktberichte. Bruchſal: Das Paar Milchſchweine wurde zu 23—29, das Paar Läufer zu 35—130 verkauft.— Weinheim: Das Paar Milchſchweine koſtete 12—30„, das Paar Läufer 30—80 l. ꝛ: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 21. Oktbr. 1 Kilo Gold 2815., 2823.; 1 Kilo Silber 100., 100,50.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. Bremen, 21. Oktbr. Baumwolle. American Fully middling e 28 f mm loko per engl. Pfd. 26,12(26,36) Dollarcents. : Errichkung einer Handelsbörſe in Baſel. Mit Rückſicht auf die Bedeutung des Platzes Baſel für den ſchweizeriſchen Großhandei hat der Verwaltungsrat der den e Handelsbörſe beſchloſſen, in Baſel einen wöchentlichen Warenbörfentag zu ver⸗ anſtalten, der an den Freitagen ſtattfinden ſoll. Schiffahrt Frachlengeſchäft in Duisburg⸗Auhrort vom 20. Oktober Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 12 Pfg, ab Kanal. Nachbörslich auch 12 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen. Exportkohle nach Rollerdam: 1,40 fl. bei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ und Löſchzett ab Kipper, Ueberliegegeld 6 Cents Geſchäft etwas ruhiger. Frachtſätze weiter anziehend. Nächſte Dampferabfahrten der Hamburg⸗Amerika Linie Nach Newyork: D. Albert Ballin am 23. 10.; D. Thuringia am 30. 10.; D. Reliance am 1. 11.; D. Deutſchland am 6. 11.: D. Reſolute am 11. 11.— Nach Boſton⸗Philadelphia⸗Baltimore⸗ Norfolk: D. Monticello am 31. 10.; D. darwald am 8. 11.— Nach der Weſtküſte Nordamerika: D. Heſſen am 25. 10.; D. Alrich ca. 8. 11.; M. S. Oſtris ca. 22. 11.— Nach Südamerika: D. Legie am 25. 10.; D. Baden am 6. 11.; D. Steigerwald am 12. 1 D. Schwarzwald am 20. 11.— Nach Südamerika⸗Weſtküſte: M. S. Spreewald am 25. 10.— Nach Cuba⸗Mexito: D. Schleswig ⸗Hol⸗ ſtein am 30. 10.; D. Rio Bravo am 10. 11.; D. Auguſt Leonhardt am 20. 11.; D. Toledo am 29. 11.; D. Eupatoria am 29. 10.; D. Adalia am 22. 11.— Nach Weſtindien: D. Lübeck am 1. 11. D. Teutonia am 15. 11.— Nach Oſtaſien: D. Pyrrhus am B. 10.; M. S. Ermland am 1. 11.; City of Baroda m§. 11.;.⸗D. Derf⸗ linger am 15. 11.— Nach Afrika: D. Tanganjika am 29. 11. VVVFVFFFCCCCCFVVCCCCCVCCCCVVVTTGTGTCT(TCTbT(TbTbTbTbTbb 7 * Bezugsprels Neue Mannheimer Zeitung Mannheimer General-Anzeiger 65 Pfennig pro Woche täglich-malige Zustellung Bezugspreis für àWochen.50 M. . Asie NAf U. oethestrasse 10.— feephon 8268. T Kindergärtnerinnen. 8. Seite. Nr. 491 sagen wir unseren herzlichsten Dank. Arbeſterinnen sowie den Schwestein der Deutschen Metallarbeitei verband. Mannheim, den 22. Oktober 1924. Frau Anna Foshag N. Tamil.e Bernbard 2 Danksagung. Für die vielen Beweise herziicher Teilnähme, sowie den zahlreichen Kranzspenden, anläplich des uns so schwer betroffenen Verlustes meines lieben Gatten unzeies lieben Vaters, Großvaters, Schwiegervaters, Brudeis und Onkels ſum ünet EETAIAAdTAH Fushag Insbesondere danken wir dem freirel. Pred'ger Herrn Dr. Weiß für seme trostreichen Worte, ferner dem Herrn Oberbürgermeister Dr. Kutzer, Herrn Direktor Kieß ing. der Sozialdemokt. Rathausfraktion, der Sozialdemokr Pas: tei Schwetzingerstadt, dem Arbeiter Sängerbund, der Volks- singakademie, der Mannheimer Aktiendruckerei, der Arbei- „terschan des Schlacht- und Viehhotes, den Al beite n. den austalten, dem Vorstand der ſ, ei, elig. Gemeinde und dem Tamilie Wilh. Fochag kamilie frant Foshag, Niel 2927 Städt Kranken- als Allein⸗Prov. Vertreter beitung ihrer Kundschaft einen Eppinghoferstraße 9. koſten aller Art. Die Krank Handwerker, Gewerbetreibende u. Sitz Regensburg, gewährt DOffene 74 Perf Juschne der un für Wäſche, perf. Weißnäherinnen(Herrenwäſche) an elektr Maſchinen geübte Pelznäherinnen, Porzellan· malerin und Prägerin ſofort geſucht. Stellesuchenle: Hausdamen, Stützen, „Säuglingspflegerinnen uſw. ſuchen geeignete Siellen.— Geübte Maſſeuſe über⸗ nimmt noch Privatkundſchaft, desgleichen Kranken⸗ pflegerin mit langj. 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