e. — Miktwoch, 22. Okekober Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezleher verpflichten ſich bei evtl Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe norwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hiopee Sen E 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. ſeue Man Abend⸗Ausgabe eimer Seitun Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 492 — Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pre ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Bewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben odet für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Zeit u. Deben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Jeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Deulſche Vollspartei und Reichstagswahl Nationale Kealpolitik 7 Von Reichsminiſter a. D. Dr. Scholz Die Deutſche Volkspartei hat ſeit Jahresfriſt eine abſolut ein⸗ deutige und zielbewußte Politit verfolat. Nachdem die Sozialdemokratie die ſogenannte aroße Koalition zum Scheitern ge⸗ bracht hatte, gina dieſe unſere Politik auf die Gründuna einer bür⸗ gerlichen Koalition hinaus, die im Reichstag die einzia traafähige Mehrheit darſtellte Unſere Bemühungen, die auf dieſes Ziel gerichtet waren, mußten ſich nach dem Ausfall der Reichstaaswahlen vom Mai 1924 verſtärken. Seitdem war nämlich, auch rein mathematiſch ge⸗ ſehen. eine andere Mehrheitsbildung für die Zuſammenfaſſuna der bürgerlichen Parteien ſchlechterdinas unmöalich. Wir haben demgemäß unſer Ziel von da ab mit noch arößerem Nachdruck verf'lat. Da eine ſtabile Regieruna, die wir jetzt mehr als zu anderen ZJeiten brauchen, nur durch die Zuſammenfaſſung der ſämt⸗ lich en bürgerlichen Parteien gebildet werden konnte, ſo haben wir im jetzt verfloſſenen Reichstaa unſere ganze Kraft daran geſetzt, die Deutſcknationalen mit in die Regierung einzuſchließen. Zu dieſem Zwecke hat die Deutſche Volkspartei ehrlich daran ge⸗ arbeitet, die Deutſchnationale Volkspartei zu der einzig möglichen Haltung in außenvolitiſcher Beziehuna— d. h. im Sinne einer ae⸗ ſunden nationalen Realpolitik— zu bewegen. Nach⸗ dem die Deutſchnationale Volkspartei die vom Reichskanzler auf⸗ geſtellten Richtlinien vorbehaltlos anerkannt hatte, waren alle Vorausſetzungen zur Verwirklichung der Politik er⸗ füll te die die Deutſche Volkspartei angeſtrebt hatte. Auch der Reichskanzler ſetzte nunmehr mit ſeinen Bemühungen ein, eine bür⸗ gerliche Reaierungsmehrheit zu bilden. Das geſamte Reichskabinett, einſchließlich der demokratiſchen Miniſter, teilte ſeine Auffaſſuna. Wenn trotzdem die Bildung der bürger⸗ lichen Mehrheit mißglückte und damit der einzige Weg zur Vermei⸗ dung einer Kriſe und der Reichstaasauflöſung verleat wurde, ſo träat daran die demokratiſche Fraktion, die ſich ohne ſachliche Gründe der mit den andern bürgerlichen Parteien verſagte, die einzige Schul Die demokratiſche Reichstagsfraktion hat in ihrem letzten Fraktionsbeſchluß darauf hingewieſen, daß die Außen⸗ palitik durch die Einbeziehung der Deutſchnationalen Volkspartei in die Negierung ſchwer gefährdet ſei. Dieſe Behauptung kann keine Geltung für ſich beanſpruchen cegenüber den ganz klaren und eindeutigen Ausführungen des Reichsaußenminiſters Dr. Streſemann, der ja gerade aus außenpolitiſchen Gründen die Einbeziehung der Deutſchnationglen Fraktion in die Regierungs⸗ mehrheit nicht nur als ungefährlich, ſondern ſogar als notwendig bezeichnet hat. Es ſind für die Haltung der demokratiſchen Frak⸗ tion alſo lediglichunſachliche Gründe beſtimmend geweſen. Weder innen⸗ noch außenpolitiſch ließ ſich vom Standpunkt einer bürgerlichen Fraktion aus gegen die Aufnahme der Deutſchnationalen in die Re⸗ gierungskoalition etwas einwenden. Die Deutſche Volkspartei kann getroſt in den Wahlkampf gehen. Ihre Politik liegt klar vor den Augen der Wähler und kann auch durch Verſchleierungsverſuche und durch Entſtellungen nicht beeinträch⸗ tigt werden. Bei ihrer zielbewußten und klaren Haltung kann die Deutſche Volkspartei deshalb erwarten, daß weite Kreiſe des Volkes, insbeſondere die intelligente Bürger⸗ und Arbeiterſchaft, ſtarkes Ver⸗ ſtändnis für die von ihr verfolgte Politik haben, eine Politik, die auf das ſtärkſte die nationalen Momente betont und die vaterländiſchen Ziele nie aus den Augen verliert, gleichzeitig aber den realen Verhältniſſen durch eine wirtſchafklich vernünf⸗ tige Politik Rechnung trägt. Dieſe Politik bedarf heute vor dem deutſchen Volke und der Wählerſchaft keiner beſonderen Rechtfer⸗ tigung mehr. Sie hat ſich ſowohl außen⸗ wie innenpolitiſch bereits praktiſch bewährt und das deutſche Volk hat die Früchte dieſer Politik, wenn ſie einſtweilen auch nur beſcheiden ſind, bereits am eigenen Leibe erfahren. Ein volksparteilicher Aufruf Der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volks⸗ partei 5 fa lg erläßt an die Freunde der Deutſchen Volks⸗ partei folgende Erklärung: 8 WWir waren Gegner der Reichstagsauflöſung, obwohl wir von ihr parteimäßigen Gewinn zu erwarten haben. Aber jetzt handelt es ſich um wichtigeres. Zehntauſende Volksgenoſſen ſind ohne Arbeit, noch liegt das Wirtſchaftsleben darnieder und Winter ſteht vor der Tür. Dazu melden ſich andererſeits mancherlei Anzeichen eines neuen wirtſchaftlichen Aufſchwungs. Statt nun alle verfügbaren Kräfte für die neue Zeit zuſammenzurufen, wird letzt wieder die Parteileidenſchaft aufgepeitſcht und das Volk in zahlverſammlungen gehetzt. Eine Verbreiterung der Re⸗ gierungsbaſis war notwendig und nur möglich nach rechts. Die gegenwärtige Minderheitsregierung konnte nicht mehr vor den Reichstag treten, ſie wäre von der Oppoſition rechts und links niedergeſtimmt worden. Wir klagen die Demokraten an, daß ſie ihre Mitwir⸗ kung bei der Bildung einer lebensfähigen Regierung verſagten; klagen das Zentrum an, das ohne Demokraten nicht in die Re⸗ gierung gehen wollte. Nun rufen wir unſere Wähler in Stadt und Land auf, ſich zu dem Wahlkampf vorzubereiten und ſich zu entſcheiden: Für geſunde Wirtſchaft für Arbeit und rot, gegen demokratiſch⸗ſozialiſtiſche Parteidoktrinen. Die wochenlangen Verhandlungen in der letzten Zeit in Berlin haben er⸗ wieſen, daß von allen Parteien nur die Deutſche Volks⸗ partei dem Gebot der Stunde Rechnung trägt. Keiner andren Partei, nur ihr allein darf für die nächſte Entſcheidung ure Stimme zukommen!“ ö Parteitag der Deutſchen Volkspartei in Dortmund Der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen Volks. partei trat heute vormittag im Reichstag zuſammen. Wie wir hören, beſchloß er auf den 16. November einen Parteitag nach Dortmund einzuberufen. Fraktionskagungen Außerdem tagten heute vormittag die bisherige ſozialdemo⸗ ratiſche Reichstagsfraktion zuſammen mit den Mitglie⸗ tenn des ſozialdemokratiſchen Parteivorſtandes. Man erör⸗ erte, wie ein Berichterſtatter wiſſen will, die organiſatoriſchen Fragen ass bevorſtehenden Wahlkampfes. der Wahlaufruf ſoll erſt beu kommenden Sonntag veröffentlicht werden. Außerdem ſollen eute noch Zentrum und Nationalſozialiſten Sitzungen — abhalten. Aus deutſchnationalen Kreiſen erfährt ein Berichterſtatter, daß die Parteileitung den Gedanken erwäge, am kommenden Montag ſun der Partei zu einer Sitzung im Reichstag zu ver⸗ ammeln. Noch mehr Austritte in Sicht! Berlin, 22. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die geſtern aus der demokratiſchen Partei ausgeſchiedenen Abgeordneten werden vorausſichtlich das Schreiben veröffentlichen, mit dem ſie der Partei ihren Austritt anzeigen. Man nimmt an, daß auch noch andere Austritte erfolgen werden. Schon jetzt ſteht feſt, daß verſchiedene Mitglieder der demokratiſchen Reichstagsfrak⸗ tion, auch ſolche, die nicht mit der Minderheit geſtimmt haben oder bei den entſcheidenden Abſtimmungen nicht zugegen waren, nicht wieder kandidieren wollen. Zu dieſen Männern gehört auch nach unſerer Kenntnis der Abgeordnete Dietrich⸗Baden, Graf Bernſtorff, Kopſch und wohl auch Profeſſor Walter Goetz. Dem bisherigen Abgeordneten Keinath war, wie wir hören, noch geſtern früh die Spitzenkandidatur für Magdeburg angeboten worden. Man erſieht daraus, daß die liebenswürdige Motivierung, die Herren wären aus der Partei ausgeſchieden, weil ihnen die Trauben zu ſauer waren, es mehr mit der Fixigkeit als mit der Richtigkeit hält. Preſſeſtimmen zu den Auskritlen Die demokratiſche Preſſe der Reichshauptſtadt nimmt zu dem Austritt verſchiedener Abgeordneten aus der Demokratiſchen Partei wie folgt Steſlung: Die„Voſſ Itg.“ ſchreibt: Der Schritt der Ab⸗ geordneten Schiffer, Gerland und Keinath 77 75 der Landtagsabge⸗ ordneten ſei nicht auf die leichte Achſel zu nehmen weniger wegen dieſes ſchärſſten Widerſpruchsmittels als vielmehr deshalb, weil eine ſkrupelloſe Agitation daraus gegen die Demokratiſche Partei Kapital ſchlagen werde. Die Politik der demokratiſchen Fraktion ſei von allen Landesverbänden gebilligt worden, auch von der bay⸗ riſchen Parteiorganiſation. Die Demokratiſche Partei ſei eine repu⸗ blikaniſche Partei. Was da nicht hineinpaſſe, müſſe weichen. In gedrungener Geſchloſſenheit werde ſie umſo feſter ihren Weg gehen. — Das„B..“ beſchränkt ſich auf die Veröffentlichung der partei⸗ offiziöſen Erklärung. Die Berliner Rechtspreſſe verzeichnet die Nachricht von den Aus⸗ tritten mit großer Genugtuung und glaubt bereits den Zuſammen⸗ bruch der Demokratiſchen Partei feſtſtellen zu können. Wenn Reichs⸗ wehrminiſter Geßler, ſo ſchreibt z. B. der„Lok.⸗Anz.“, tatſächlich ſeinen Austritt aus der Partei erklären würde, wäre damit allein ſchon der Wahlkampf für die Rechte ſo gut wie gewonnen. 8 0 Große Ebbe bei den Völkiſchen In einer von der Großdeutſchen Volksgemeinſchaft München einberufenen öffentlichen Wahlverſammlung wies Hermann Eſſer darauf hin, daß die völkiſche Bewegung finanziell verarmt ſei. Bis heute noch ſeien 50 000 Mark Schulden aus dem letzten Wahl⸗ kampf zu begleichen. Der neue Reichstag werde eine Regierung bil⸗ den, die die völkiſche Bewegung mit allen Kräften verge⸗ waltigen werde. Nachdem der Redner den Wahlaufruf der Großdeutſchen Volks⸗ gemeinſchaft verleſen hatte, kritiſterte Landtagsabgeordneter Strei⸗ cher⸗Nürnberg die Verordnung zur Reichstagsauflöſung, deren Be⸗ gründung unwahr ſei, daß parlamentariſche Schwierigkeiten den Grund zur Auflöſung gebildet hätten. * Die Auflöſung des preußiſchen Landtags + Berlin, 22. Okt. Von unſerem Berliner Büro.) In der heu⸗ tigen Sitzung des preußiſchen Landtags wurde der Antrag aller Fraktionen auf Auflöſung des Landtags am 6. Dezember, alſo einen Tag vor den Neuwahlen, einſtimmig angenommen. Der Eindͤruck in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) EeRNewyork, 22. Okt. Die Reichstagsauflöſung hat auf die hieſige Börſe keinen beſonderen Eindruck gemacht. Man iſt, was Wahlen betrifft, zu ſehr mit den eigenen und allenfalls den engliſchen beſchäftiat um noch den inneren volitiſchen Schwieriakeiten Deutſch⸗ lands Rechnung zu tragen. Die Hauptfrage für die Börſe iſt, ob durch die Neuwahlen in Deutſchland die Ausführuna des Dawes⸗ planes gefährdet iſt. In dieſer Hinſicht alaubt man nicht, daß die etwaiaen Veränderungen in Deutſchland ſich auf dem Gebiete der äußeren Politik auswirken werden. Vielmehr alaubt man Grund zu der Annahme zu baben. daß mit der kommenden Regierung in Deutſchland beſſer die bisberige Politik fortgeſetzt werde. Die deutſche Anleihe iſt daher nach wie vor mit Aufgeld gaegenüber dem Ausgabekurs gehandelt worden. Der Kurs ſchwebt zwiſchen 93.78 und 94. Dies iſt zwar niedriger als der böchſte Kurs vom Freitaa mit 95. der aber als abnorm angeſehen wurde. Die Deviſen der Länder. mit denen Deutſchland Handel treibt. mit Pfund, mit Schweiger Franken ufw., waren ſogar ausgeſprochen feſt. trotz der Getreidekäufe, die zu der Annahme geführt haben, daß Deutſch⸗ land nunmehr ſeine Auslandauthaben liauidiert. Das Intereſſe für Deutſchland zeiate ſich auch darin, daß die heute ausgegebenen Aktien der mit dem Hauſe Warbura, von Dillon. Read u. Co. gegründeten Finanzierunasgeſellſchaft ſofort ausverkauft waren. Dortmund geräumt Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Verl. Bürd.) Der„VB..“ wird aus Dortmund gedrahtet: Die franzöſiſchen Truppen ſind abgerückt. um 7½9 Uhr marſchierte das franzöſiſche 67. Infanterieregiment mit wehender Fahne und klingendem Spiel vor dem Hauptbahhof auf, um von dort in der Richtung Herne Witten verladen zu werden. Die Freude in Dortmund iſt all⸗ gemein. Der Stab der 3. Artilleriediviſion iſt nach Düſſeldorf oerlegt worden. Demokratendämmerung Die Kriſis in der D. d. B. Die Demokratiſche Partei veröffentlicht bereits ihren Wahlauf⸗ ruf, der als ein Muſterbeiſpiel dafür angeſehen werden kann, wie man mit vielen Worten unendlich wenig ſagt. Kurzſichtig wie im⸗ mer ſieht man auf jener Seite nur das Allernächſte und vergißt daß auch noch nach dem Wahlkampf Menſtchen und Dinge ſich in die Politik einfügen müſſen. Nur von„Reaktion“ zu veden und die„Republik in Gefahr“ zu ſehen, iſt ebenſo einſeitig wie die Be⸗ hauptung grotesk wirkt, daß man„für ein freies Deutſchland unter freien Völkern Europas“ kämpfen will. Das freie Deutſchland iſt unſer aller Ziel und das Streben darnach ſo ſelbſtverſtändlich, daß darüber nichts geſagt zu werden braucht. Ob die„freien Völker Europas“ damit einverſtanden ſein werden, daß ihnen die Demo⸗ kraten mutig zu Hilfe eilen, ift eine andere Frage, die nicht wir, ſondern jene beantworten müſſen. Wenn man allerdings hört, daß einer der Hauptvorkämpfer des Pazifismus, mit dem neuerding⸗ die Demokratie auf Gedeih und Verderb verſippt iſt, nämlich der durch ſeine Kriegsgefallenenrede unliebſam berühmt gewordene Hei⸗ delberger Profeſſor Gumbel, den die demokratiſche Preſſe immer wieder als„aufrechten Republikaner“ preiſt, eine in Dijon angeſagte Rede nicht halten konnte, weil es zu ſtürmiſchen Proteſtkundgebungen und ſchließlich zu einer allgemeinen Prügelei kam, wird man wohl den Schluß ziehen, daß zum mindeſten das freie Volk Frankreichs ſich den deutſchen Demokraten gegenüber nicht ſonderlich verpflichtet fühlt. Die Entwickelung der demokratiſchen Partei hat nach dem Aus⸗ ſcheiden Dr. Peterſens aus dem Reichstag einen derartig auf⸗ fälligen Linkskurs genommen, daß die Oppoſition dagegen innerhalb der eigenen Parteikreiſe nicht ausbleiben konnte. Das beſinnungsloſe Einſchwenken führender demokratiſcher Abgeordgeter auf die Parole des Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold, das ſich immer mehr zu einer rein ſozialiſtiſchen Organiſation ausbildet,— und wie die jüngſten Beſchlüſſe des Windthorſtbundes zeigen, auch vom Zentrum, das bisher dem Reichsbanner wohlwollend gezen⸗ überſtand, nunmehr abgelehnt wird—, das durch Dick⸗ und Dünn⸗ gehen mit den Pazifiſten und deren ſonderbaren Vorkämpfern, es beiſpielsweiſe der franzöſiſche Proſeſſor Baſch ift, die Schlachtrufpolitit von„Reaktion“ und„Unterdrückurg“ und das ſichtliche Augenvgerſchließen vor ſtaatlichen Notwendigkeiten de parlamentariſchen Weiterentwicklung, vor allem auch der unheil⸗ volle Einſluß der Berliner und Frankfurter Großſtadtpreſſe, das alles mußte über kurz oder lang zu einer Kriſis führen. Die Zu⸗ ſammenfaſſung der verantwortungsbereiten Parteien auf geme ſamer wirtſchaftitcher Plattform, findet beſonders in jenen Kreiß der Demokratie, die ſelbſt der Wirtſchaft nahe ſtehen, ein Scho. Namentlich war es der Abg. v. Siemens, der imter wieder auf die Notwendigdeit der Konzentrierung der wirtſchaftsverwond Gruppen verwies. Die Männer der Wiſſenſchaft, ſowoit Ddp. angehören, ſekundierten ihm dabei und auch erfahren tiker, wie es der frühere Roichsminiſter Schiffer und ver der Reichsminiſter Geßler ſind, ſtimmten ihnen zu. aal m Nichtsdeſto. meniger ſetzte ſich die linksſeitige Lähmung der DdP. fert. In künſtlicher Aufregung ereiferte man ſich gegen den drehenden Bür⸗ gerblock und machte unbeſehen die von den Sozieliſten und ſran⸗ zöſelnden Pazifiſten, wie Georg Bernhard und Hellmuth von Ger⸗ loch inaugurierte Politik der Beeinfluſſung dur 9 das Ausland mit„was beſonders die national empfindenden Ele⸗ mente in der DdP. vor den Kopf ſtieß. Nun hat die allgemeine Flucht aus der demokrotiſchen Partei eingeſetzt. Daß die demokratiſche Preſſe die Ereigviſſe be⸗ ſchönigen will, kann man ihr nicht übel nehmen, wenn auch die We⸗ hauptung, daß die Klärung erwünſcht und für die Zukunft der Par⸗ tei von Vorteil ſei, nicht gerade glaubhaft erſcheint. Dies gilt vor allem für die Beurteilung Geßlers, der doch nun einmal! ſroße Schlager der Demokraten iſt und der ihnen auch nach außen bin An⸗ ſehen inſofern verſchaffe, als ſie nicht vollkommen übergangen wurden. Aber gerade aus der Haltung Geßlers hätte erſehen müſſen, daß die Dinge doch etwas anders liegen, wie die kleinen Sonnen in der Provinz oder die aſphaltdemokratiſchen Blätter es Wort haben wollen. Auch hätte ihnen die Haltung Schiffers zu denken geden müſſen. Schiffer war wie Keinath ſ. Zt. von den Nationalliberalen zu den Demokraten gekommen. Peide haben Dank ihrer unleugbaren Fähigkeiten eine große Rolle bei ihnen geſpielt, und gar zu 2 haben ſie ſich gerade Schiffers bedient, wenn die Aufforderung an ſie erging, eine Perſönlichkeit zu ſtellen. Umſo peinlicher wirkt doher heute die Behauptung, anſcheinend des demokratiſchen Preſſedienſtes, das Schiffers Einfluß„manchmal unheilvoll“ geweſen ſei. Unge⸗ wöhnlich niedrig iſt aber die Unterſtellung, daß Schiffer wäh⸗ rend des Kapputſches eine„nicht ganz eindeutige Nolle“ ge⸗ ſpielt habe. Iſt es denn ſchon ganz vergeſſen, daß Schiffer, der, wie erinnerlich, damals als einziger Reichsminiſter in Berlin verblieb, während die übrige Regierung Hals über Kopf nach Stuttgart floh, ob ſeiner tapferen und mutigen Haltung gerade von der demokrati⸗ ſchen Preſſe über den Schellenkönig gelobt wurde? Wurd⸗ nicht ge⸗ rade er als„Retter des Vaterlandes“ geprieſen, weil er in unleug⸗ bar geſchickten Verhandlungen die Herren Kapp und Lüttwitz ſchließ⸗ lich dahin gebracht hatte, daß ſie Berlin wieder verließen? Und nun iſt dies alles„nicht ganz eindeutig“ geweſen? Das iſt der Dank der Demokratie! Aber nicht nur mit den Wirtſchaftlern und den wirklichen Po⸗ litikern hat es die gegenwärtige Leitung der D. D. P. verſchüttet, auch mit der Landwirtſchaft iſt ſie in Konflikt geraten. Die Bauernrevolte greift immer weiter um ſich. Der Aus⸗ tritt des Abg. Böhme, über den die Berliner Demokratenblät⸗ ter billige Witze reißen, war das deutlichſte Zeichen dafür, wie weit die Erbitterung im Deutſchen Bauernbund ſchon vorgeſchritten wa.r Gerade in dieſem Zuſammenhang iſt die Kritik in Nr. 41 des deutſchen Bauernbundorganes beſonders lehrreich, wobei ührr⸗ gens bemerkenswert iſt, daß ſie nicht nur durch die Agrarpolitik der Demokraten, ſondern auch durch ihre ganze Einſtellung begrün⸗ det wird. Es heißt dort u..: „Jeder ABC⸗Schütze des Bauernbundes weiß, was die Zentnerlaſt der demokratiſchen Politik für die Werbearbeit bedeutet.„Ja, der Bauernbund, gegen den haben wir nichts, aber die Demokratiſche Parter!“ Und wenn dann den Dingen näher getreten wird, ſind es immer 175 Geſichtspunkte: Die Demokratiſche Partei, ein An⸗ ängſel der Sozialdemokratie und eine ge⸗ wiſſe Parteipreſſe. Wenn jetzt die Sozialdemokra⸗ tie in geradezu ſkrupelloſer Weiſe zur Zollfrage, die vom Landvolk als eine Lebensfrage angeſehen wird, Stellung nimmt, wenn ſie, wie das der„Vorwärts“ fertig bringt, die heutigen Getreidepreiſe auf die Ankündigung des Zolltarifs zurückführt und gleichzeitig die Führer der Demo⸗ ratiſchen Partei mit beſonderem Eiferx verkünden de enk⸗ 2. Seite. Mr. 402 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Husgabe) 1 ten in keine Regierung ohne die Sozialdemokratie eintreten, kann dann die Landbebölkerung noch zu einer Organiſation halten, die eine Partei unterſtützt, die ſo das Gebot der Stunde verkennt? Dann kommen die Erinne⸗ rungen wieder, daß die alte Fortſchrittspartei es war, die der Landwirtſchaft nicht nur die Getreidezölle verweigerte, ſondern auch mit der Sozialdemokratie zuſammen die Vieh⸗ und Fleiſchzölle bekämpfte und die für Einfuhr des Ge⸗ frierfleiſches eintrat, immer wieder geſchoben und angefeuert von ihrer Preſſe, die jedem Fleiſchnotrummel auf dem Platze war gegen die Bauern.“ Ausſchlaggebend iſt für den Deutſchen Bauernbund natürkich nicht die Haltung der Großſtadtpreſſe an ſich, ſondern ihre beherrſchende Stellung in der Demokratiſchen Par⸗ te i. Der Parteileitung wird dabei der bittere Vorwurf gemacht, daß ſie feige vor dieſer Preſſe zurückweiche: „Und etwas anderes bleibt beſtehen: Der Vorwurf der Feigheit gegenüber dieſer Preſſe, die fortgeſetzt— wie auch heute— ſich anmaßt, für die Deutſche Demokratiſche Partei reden zu wollen, ihr Vorſchriften zu machen, auch wenn die Fraktionen noch nicht geſprochen haben, die ſelbſt vor Berichten nicht zurückſchreakt, die die Wahrheit auf den Kopf ſtellen. Dieſe Preſſe kann in Groß⸗Berlin die Stimmenzahl der Partei mehren, im Reiche war ſie die Haupturſache ihree Rückganges. Wer mit offenen Augen durch die Lande geht, der weiß, daß alle ge⸗ ſund und natürlich Empfindenden von dieſer Preſſe abrücken und nicht ohne Gr und. Mögen hervorra⸗ gende Köpfe, die an ihr arbeiten, in der Außenpolitik ihre Verdienſte haben, ſie werden aufgewogen durch einen un⸗ Mangel an Verſtändnis für die ſeeliſchen Nöte unſeres Volkes, für das Bedürfnis nach Selbſtachtung und nationa⸗ lem Stolz gerade in den Zeiten ſchwerer außenpolitiſcher Bedrängnis. Derartiges läßt ſich nicht beweiſen, derartiges läßt ſich nur empfinden, aber indem die Partei ſolchen Ein⸗ flüſſen nicht offen entgegentrat, verlor ſie die wurzelhaften Exiſtenzen und ſank von der ausſchlaggebenden Stellung in der Nationalverſammlung herab zu der heutigen ge⸗ ringen Bedeutung.“ Dieſer Kritik braucht nichts hinzugefügt zu werden. Es iſt anzunehmen, daß die D. D. P. durch die kommenden Wahlen zur Bedeutungsloſigkeit herabſinken wird. Sie wird wie wir ſie zu kennen glauben, die Schuld überall, wo anders nur nicht dort ſuchen, wo ſie wirklich zu finden iſt, nämlich bei ſich ſelbſt. Wäre die D. D. P. wirklich die Nachfolgerin der Bewegung von 1848/49, könnte man ſich wenigſtens mit ihr auf hiſtoriſcher Grund⸗ lage auseinanderſetzen. Heute aber, wo ſie ſich zum Halb⸗ oder gar Dreiviertelsſozialismus gewandelt hat, kommt ſie auch nicht emmal mehr als Vertreterin des linken Flügels des liberalen Bürgertums in Frage. Soweit ſie ſich nicht ganz mit der Sozial⸗ demokratie amalgamiert, ſo wird ſie trotz ihrer Großſtadtpreſſe nur noch eine kümmerliche Splitterſparte darſtellen, die keine Bedeu⸗ tung mehr im politiſch⸗parlamentariſchen Leben ſpielt. Das liberale Erbe liegt fortan in den Händen der Deut⸗ ſchen Volkspartei. K. F. Der Wahlkampf in England 722: London, 21. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter). Das Generalquattier der konſervativen Partei hat geſtern eine Wahlparole herausgegeben, die ganz imper ſaliſtiſch ge⸗ halten iſt. Sie lautet:„England erwartet, daß alle Patrioten ihre Pflicht erfüllen. England iſt in Gefahr. Die Arbeiterpartei durch einige Liberale verſtärkt, will England ſchwächen. Stellen mir uns alle wie ein Mann hinter die Konſervativen“. In den Kreiſen der Arbefterpartei iſt man jetzt etwas optimiſtiſcher als in den letzten Tagen. Es werden folgende neue Mitteilungen über die Verteilung der Sitze im neuen Parlament gemacht: 297 Konſer⸗ vative, 217 Arbeiter, 95 Liberale. Man glaubt ſogar, daß die Arbeiter bis auf 261 Sitze kommen werden. Wie zu erwarten war, ſind in den verſchtedenen Wahlkrei⸗ ſen die Agitatoren von den Wählern perſönlich angegriffen und mißhandelt worden. Geſtern abend fand in der Umgebung von Lon⸗ don eine Verſammlung ſtatt, in der es zu großen Schlägereien kam. Auch die ſonſervativen und liberalen Wablverſammlungen ſind diesmal ſehr unruhig. Es kommen ſehr häufig in dieſe Verſamm⸗ lungen Banden fremder Individuen, die nicht in den Wahlkreis gehören und wahrſcheinlich kommuniſtiſcher Geſinnung ſind. Sie ſtören die Verſammlungen und zwingen die Redner zum Abbruch des Meetings. Beſonders ernſt geſtalten ſich die Schlägereien in Schottland. Neuerdings haben die konſervativen Kandidaten eine Schildwache mitgebracht, die dazu dient, Manifeſtanten, die die Berſammlungen ſtören, aus dem Saal zu entfernen. Häuſig ent⸗ ledigen ſich die Redner ſelbſt der unbequemen Manifeſtanten, indem ſie den Störenfried perſönlich auz dem Saal hinauswerfen. Die Kandidatin Diana Copper, die Tochterdes Herzogs von Rutland, durch ihre große Schönheit bekannt, arbeitet mit dem Herzog zu⸗ ſammen in ihrem Wahlkreis. Infolge ihrer Schönheit ſoll ſie zahl⸗ reiche Arbeiter ihres Wahlkreiſes gewinnen. Sie wird von den Fabrik⸗ arbeitern um Autogramme beſtürmt und hat geſtern nach London gemeldet, daß ſie mit ihrem Vater in das neue Parlament einziehen werde. * Flriſtiania⸗Oslo. Wie die norwegiſchen Konſulate mitteilen, Im Zeichen der Präſidentenwahl Der Riß in der Steubengeſellſchaft (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 22. Okt. Die ausgeſprochene Parteinahme der Steubengeſellſchaft für Lafollette hat zu einer Spaltuna in dleſer einflußreichſten deutſchen Vereinigung ge⸗ führt. Die unzufriedenen Mitalieder haben einen„deutſch⸗amerika⸗ niſchen Coolidge⸗Klub“ gegaründet, der ſich nach Anſicht ſeiner Gründer zu einer„deutſch⸗republikaniſchen Vereinkguna“ entwickeln ſoll. Unter den führenden Mitaliedern ſind der frübere Handels⸗ ſekretär Hagel, der Herausgeber der„St. Louis Weſtlichen Poſt“, Hackel und die einflußreichen ehemaligen Mitalieder der Steuben⸗ geſellſchaft in Newyork, Pape und Nehrina. Neues vom Wahlkampf (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 22. Okt. Im Gegenſatz zu früheren Jahren iſt dies⸗ mal die Präſidentenwahl Gegenſtand nur ageringer Wetten. Wallſtreet. das im allgemeinen für ſolche Wetten ats naßaebend ailt. hat nach einiaem Schwanken nunmehr Präſident Coolidge zum„Favoriten“ erklärt. Seine Otts ſind:1. wäh⸗ tend Lafollette 10:1„notiert“ wird. Ein neuer Amerikazeppelin (Spezialkabeldienſt der United Preß.) Waſßington, 21. Okt. Die Good Year Zeppelin Co. macht große Anſtrengungen, um einen Auftrag zum Luftſchiff⸗ bau zu erhalten, was eine große Hilfe für ihre Lufkſchiffinduſtrie be⸗ deuten würde. Die Marinekreiſe einerſeits wollen, daß ein neues Luftſchiff, das doppelt ſo groß ſein ſoll, wie Z. R. 3 und 6 Mill. Kubikfuß faſſen ſoll, auf der Marineluftſchiffwerft in Phila⸗ delphia, auf der die„Shenandoah“ erbaut wurde, hergeſtellt wird. Sie haben bereits einen derartigen Antrag geſtellt. Sollte das neue Luftſchiff in Philadelphia erbaut werden, ſo würde auch wahrſcheinlich die Good Year⸗Geſellſchaft die Goldſchlägerhaut für die Gaszellen entſprechend der für die„Shenandoah“ liefern. Man nimmt an, daß die Aluminium Co. of Amerika den Auftrag zur Herſtellung des Materials für das Gerippe bekommen wird. Man 3 810 die Koſten für dieſen Bau auf 2 700 000 bis 3 Mill. ollar. In Marinekreiſen weiſt man darauf hin, daß nach den feſtge⸗ legten Beſtimmungen 3 R. 3 nicht für militäriſche Zwecke ge braucht werden darf und daß daher ein Luftſchiff benötigt wird, das als Schweſterſchiff der„Shenandoah“ Dienſt tun ſoll. Trotz der hohen Koſten dieſes Planes glaubt man, daß die Verwaltung dem Wunſche der Marine entſprechen wird, da ein ſolcher Plan ſehr populär ſein dürfte infolge des durch den Zeppelinflug erzeugten Enthuſiasmus für Luftſchiffe. Antipaziſiſtiſche Kundgebungen in Paris V Paris, 22. Okt.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter.) Im Laufe der geſbeſgen Nacht ereigneten ſich in Paris zwei Demonſtra⸗ tionen politiſcher Natur, aus Anlaß der aus Deutſchland zurück⸗ gekehrten pazifiſtiſchen Redner 00 und Vouiſſon. Der Präſident der Liga für Menſchenrechbe hielt geſtern ahend einen Vortbrag über die Eindrücke, die er auf ſeiner Deutſchlands⸗ reüſe erhalten hatte. Bevor er zu Worte kommen konnte, er⸗ hoben ſich in dem Saale, in dem ſich etwa 800 Perſonen befaden, etwa 150 Ccunelots du roi und ſchlugen einen wüſten Lärm an, daß der Redner überhaupt nicht zu Worte kommen konnte. Um die Störer hinauszubefördern, entſtand im Saale eine große Schlägerei, die damit endete, daß mehrere Mitglieder der Liga für Menſchenvechle leichte Verletzungen erlitten. Die Ver⸗ ſemmlung wurde erſt ſehr ſpät geſchloſſfen und endete mit einer zbemlich umiſtritlenen Reſolulion, dahing⸗hend, daß die Liga für Menſchenrechte dem republikaniſchen Deuſchland volles Verkrauen entgegenbringe. Auf der Straße wurde der Kampf zwiſchen den Mitgliedern der Liga für Menſchenvechte, ehemalige Studemen und den royaliſtiſchen Raufbolden fortgeſetzt. Zu gleicher Zeit ereigneten ſich in dem Revuetheater Municipale, wo einige Szenen vorgeführt wurden, in denen Caillaux eine äußerſt ſympathiſche Rolle ſpielt, große Schlä⸗ gereien. Dieſe Szenen werden wohl ſchon ſeit einigen Tagen geſtern abend erſchienen auf Grund einer Parole, die ausgegeben worden iſt, eine große Anzahl Studenten als auch Cawelts du roi im Theater und unterbrachen die Aufführung durch lärmende Rufe. Im Theaberfoyer kam es zu Schlägereien. Die Vorſtellung mußde abgebrochen werden und Polizei mußte intervenieren. Kommuniſtenpleite in Norwegen Das vorläufige Ergebnis der norwegiſchen Wah len läßt einen überraſchend ſtarken Rückgang der kommu⸗ niſtiſchen Stimmen erkennen. Den beſten Erfolg hat der Bauernbund, der ſicher eine ganze Reihe neuer Mandate erhalten wird. Sodann können auch die Konſervativen einen Gewinn ver⸗ Juli 1924 die Hauptſtadt Nor⸗ wird infolge des Geſetzes vom 11. 925 ab Oslo heißen. wegens Kriſtiania vom 1. Januar 1 Das Seld auf der Straße Kriminalroman von Ottfried v. Hanſtein (Nachdruck verboten.) Dann kamen ſie in Kattowitz an; er fürchtete ſich vor jedem Poliziſten. Miſchek führte ihn in die Spelunke. Den ganzen Tag mußte er dort bleiben und die furchtbare Nacht, er mußte den ſchmutzigen Kaftan anziehen und ſehen, wie ſich Miſchek verwandelte „Es iſt wegen der Grenze, es iſt, weil die Polen nicht laſſen herein Deutſche.“ Und jetzt ſtand er oben auf gegenüber. „Wiſſen Sie, was iſt geſchehen? Sie ſind ſchon hinler Ihnen her?“— Krüger zuckte zuſammen. „Hinter mir?“ „Hab ich nicht geſogt, er iſt ein ſchlechter Menſch, was iſt der Herberg? Er iſt gleich gegangen zur Poligei, er hat aufgehetzt das Gericht. Hab ich geſehen die Kattowitzer Zeitung Iſt ſchon ein Steckbrief erlaſſen gegen den Otto Krüger. Krüger erbleichte, er konnte kaum lallen. „Ein Steckbrief?“ „Wenn Sie nicht wollen glauben, hier leſen Sie ſelbſt.“ Da ſtand es wirklich— ein Steckbrief, er glaubte zuſammen⸗ brechen zu müſſen. Er wußte ja nichts von dem, was daheim ge⸗ ſchehen, daß er der Unterſchlagung der hunderttauſend Mark be⸗ ſchuldigt und deswegen der Steckbrief erlaſſen war. Er glaubte an Herberg, was wußte er von Gerichten. „Aber Herr Miſchek?“ Er weinte faſt. 18) dem früheren Heuboden dem Polen „Iſt eine ſchwere Sache! Wie ſollen wir kommen über die Grenze! Werden die Gendarmen alle haben den Steckbrief. Werden ſie glauben, daß Sie haben einen falſchen Paß. Werden ſie genau unterſuchen und ſehen, daß iſt die Photographie hier nicht richtig in Ihrem Paß. Werden ſie merken, daß Sie nicht ſind der Baruch Goldbaum, ſondern der Otto Krüger.“ „Aber———“ „Worden ſie verhaften den falſchen Baruch Goldbaum und ihm ſtand gewahrt buchen, während die Regierungspartei Venſtre ihren alten Sitz⸗ hat. „Aber ich kann doch nicht in Kattowitz bleiben“ „Haben Ste recht. Kann jeden Augenblick kommen die Polizei und wird Sie finden.“ „Herr Miſchek, ich flehe Sie an, helfen Sie mir, daß ich über die Grenze komme.“ „Ja freilich, waan Sie ſind drüben in Polen, dann fragt nie⸗ mand, ob Sie ſind der Baruch Goldbaum; aber wie ſollen wir machen?“ „Ich weiß nicht, ich bin ja ſo unerfahren; ich habe ja nur Sie.“ Miſchek tat, als überlegte er, er ſchritt auf und eueder und ſchüt⸗ telte den Kopf. „Iſt ſchwer; aber Sie ſollen nicht ſagen, daß der Miſchek iſt ein Mann, der verläßt den Fveund in der Not. Will ich denken, Sie ſind nicht mein Freund, ſondern mein Bruder.— Will mich begeben ſelbſt in Gefahr, daß ich kann retten meinen Freund. Werden wir nicht fahren mit der Bahn, ſondern gehen zu Fuß über die Grenze. Werden wir uns ſchmuggeln hinüber. Freilich, es wird ſein ge⸗ fährlich.“ „Das geht?“ „Was ſoll es nicht gehen. Was haben Sie Ahnung, wird ge⸗ ſchmuggelt alle Tage. Bin iſt ſelbſt gegangen mehr als einmal.“ „Und das wollen Sie für mich kun?“ „Weil ich bin Ihr Freund.“ „Aber dann ſchnell.“ „Was heißt ſchnell? Glauben Sie, daß man kann über die — am lichten Tag? Mülſſen wir warten, bis es iſt geworden zacht.“ 5 „Aber, weenn man mich findet?“ „Wird Sie niemand finden, wenn der Miſchek hält ſeine Hand über Sie. Aber Sie müſſen bleiben hier oben und ſich nicht rühren, bis es geworden iſt Nacht.“ „Aber die andern unten?“ „Wird Sie keiner verraten. Männer.“ Sie ſahen nicht danach aus, die ſchmutzigen polniſchen Juden, aber in ſeiner Angſt klammerte ſich Krüger an jede Hoffnung.— Miſchek ſtieg die Treppe herunter, bald wurde es unten ſtill, ſie ſchienen fort zu ſein. Krüger verbrachte furchtbare Stunden. Endlich, am Nach⸗ Sind alles Freunde und reelle legen Handſchellen an und ihn zurückbringen nach Berlin. Wir können nicht über die Grenze. Ich muß ſahren allein.“ mattag, hörte er unten wieder einzelne Stimmen. Miſcheks wa nicht darunter. 75 vorgeführt, aber es kam bisher noch nicht zu Ruheſtörungen. Erſt urteilung des Täters durch den Strang. Mittwoch, den 22. Oktober 1924 Rücktritt Preimos in Sicht! Der Quotidien glaubt berichten zu können, daß in Madrid das Gerücht umlaufe, General Primo de Riveira ſtehe im Be⸗ griffe, die Stellung des Vorſitzenden des Direktoriums aufzugeben. Seine Ernennung zum Oberkommiſſar in Marokko ſei nur der Vorläufer ſeiner Demiſſion. 2 der 8 Generäle, die Mitglieder des Direktoriums ſeien und die ihn nach Tetuan begleitet hätten, ſeien bereits nach Madrid zurückgekehrt. Der dritte General folge in einigen Tagen nach. General Primo habe als ſeinen Nachſolger für die Präftdentſchaft des Direktoriums General Martini Anito bezeichnet, der augenblicklich an der Spitze des Miniſteriums des Innern ſtehe. Politiſche Prozeſſe Severing und die Ermordung Schlageters Die Strafkammer Elberfeld verhandelte zum zweiten Male gegen den verantwortlichen Redakteur der„Berg. Märk. Zig.“ Silgradt, in Sachen der Klage des preußiſchen Innen⸗ mintſters Severing gegen die„Berg. Märk. Ztg.“ Der In⸗ halt des angefochtenen Artikels war bekanntlich der Vorwurf an die politiſche Polizet Elberfeld und an den Innenminiſter, mit⸗ chuldig an der Ermordung Schlageters geweſen zu ein. Seinerzeit wurde der Angeklagte von* Strafkammer El⸗ berfeld unter Zubilligung des Paragraph 193 freigeſprochen. Das Reichsgericht, das auf Berufung der Staatsanwaitſchaft, ſich mit dem Urteil beſchäftigen mußbe, hatbe den Spruch kafſiert und an die Vorinſtanz zurückverwieſen mit der Begründung daß zur Heranziehung des Paragraphen 193 ein perſönliches Intereſſe des betreffenden Nedakteurs vorliegen müßte. Die Strafkammer El⸗ berfeld ſtellte ſich auch in der neuen Verhandlung auf den Stand⸗ punkt, daß dieſes perſönliche Intereſſe für den Angeklagten zwei⸗ felsfrer als Vertreter einer nationalen Zeitung vorhanden ſei. und prach ihn wiederum unter Zubilligung des Paragraphen 183 frei. Die Koſten, die nicht gering ſein werden, gehen zu Laſten der Staatskaſſe. Perteidiger des Angeklagten war Rechtsamwale Dr. Luetgebrune⸗Göttüngen. Deutſches Reich Die Verbilligungsaktion der Reichsregierung Da trotz der Ermäßigung des Frachtentarifes und der Kohlen⸗ preiſe nicht einmal ein Stilkſtand der Lebensmittel⸗ preiſe geſchweige denn die Verbilligung derſelben erzielt werden konnten, hat die Reichsregierung namentlich unter dem Druck der neuen Lohnbewegungen der Arbeiter⸗ und Ange⸗ ſtelltenverbände neue Maßnahmen ergrifſen. So ſolen vor allem ganz weſentliche Einfuhrerleichterungen bewilligt wer⸗ den, da mem hofft, daß eine erweiterte und verbilligte Einfuhr von Gegenſtänden des täglichen Bedarfs einen preisdrückenden Einfluß ausüben dürfte. Von den noch beſtehenden rund 300 Einfuhrver⸗ boten ſoll etwa ein Dritbel aufgehoben werden. Namentlich auf dem Lebensmittelmarkt hofft man durch eine ſchnellere Anbietung der großen Kartoffelvorräte und des Brotgetreides eine Verbilligung herbeizuführen. Auch die Aufhebunge der Deviſengeſetz⸗ gebung ſowie die vorſtehende Krediterleichterung, die die Daweganleihe mit ſich bringen wird, ſollen preisdrückend wirken. Die kommuniſtiſche Jälſcherzenkrale Infolge der Entdeckung der Fälſcherzentrale der..D. in Neukölln iſt bekannt geworden, daß ſich faſt alle kommuni⸗ ſtiſchen Abgeordneten an den Paßfälſchungen beteiligt haben. Mit der Auflöſung des Reichstages iſt nun aber die Immunität der Abgeordneten aufgehoben. Die meiſten kommuniſtiſchen Abgeord⸗ neten haben aus Furcht vor der Verhaftung deshalb noch Montag 2 0 hofes hat am Dienstag morgen gegen die Abgeordneten Höllein, Remmele und Grylewicz Haftbefehl erlaſſen, 7 Grund deſſen geſtern früh Höllein in ſeiner Wohnung verhaftet und in das Unterſuchungsgefängnis Moabit verbracht wurde. Die anderen Abgeordneten waren nicht in ihren Wohnungen zu finden. Es wur⸗ den Hausſuchungen vorgenommen, jedoch nichts beſchlagnahmt. 5 Letzte meldungen Verhaftung des Sdarbrücker Polizelkommandanlen Sdarbrücken, 22. Okt.(Eigene Meldung.) Der Kommandant der Saarbrücker Schugmannſchaft, Polizeimaſor Dörffert, wurde wegen Beſtechung im Zuſammenhang mit anderen Amtsver⸗ brechen verhaftet. Ebenfalls verhaftet wurde wegen Mein⸗ eidsverdacht ſein Adjutant Reichmann. Der Mörder des bulgariſchen Miniſters Petloff zum Tode verurkeilt 6J Berlia, 22. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Der„B..“ wird aus Sofia gemeldet: Nach btägiger Verhandlung endete der Pro⸗ zeß gegen den Morder des Abgeordneten der bulgariſchen Bauern partei, des ehemaligen Miniſters Petkoff, der vor einigen Monaten auf der Straße in Sofia erſchoſſen wurde, mit der Ver⸗ Eeeeeeeeeeeeee Er fühlte ſich matt und elend, er vergaß, daß er den ganzen Tag nichts gegeſſen hatte. Er wagte nicht, ſich zu rühren. Gegen abend wurde unten die Tür aufgeriſſen, er hörte ſchnelle Worte, die ein Knabe ſprach; er konnte ihn nicht verſtehen, denn es war Polniſch. Dann war unten ein eifriges Durcheinander, dann aber ſprachen einige Mäaner laut und in deutſcher Sprache über gleichgültige Dinge. Wieder ging die Tür— es war wohl ein Mann eingetreten. „Zeigen Sie Ihre Papiere.“ Ein Gendarm! Jetzt war es zu Ende. Krüger kroch unter das Heu, er hielt den Atem an, jetzt mußte ja die Entdeckung kommen. Er litt Folterqualen. Tauſendmal zuckte es ihm in den Gliedern, die Pein abzukürzen, herunterzuſteigen und ſich ſelbſt auszultefern, aber ſeine Glieder verſagten den Dienſt, die Minuten erſchienen ihm Stunden. Jetzt war unten wieder Bewegung, nun ſtieg der Gendarm wohl hinauf, nein, die Tür wurde zugeſchlegen— Krüger wagte es, ſich aufzurichten und zu dem kleinen Fenſter zu kriechen, er ſah einen Gendarm, der über den Hof ging, er blieb ſtehen, wollte er umkehren? Er ging weiter und verſchwand im Vorderhauſe. Krüger brach zuſammen. In dieſen Minuten hatte er Todes⸗ angſt gelitten! Es dauerte auch nicht lange, da kam ein Mann die Leiter herauf. „Herr Goldbaum!“ Gott ſei Dank, es war Miſcheks Stimme. „Endlich, Herr Miſchek!“ „Er iſt gegangen. Hat geſehen; daß er es hat zu tun mit ehr⸗ liche Leut.“ „Wann können wir fort?“ „Wann es wird ſein geworden dunkel.— Hier, Sle haben üchts gegeſſen und wir haben vor uns eine ſchwere Nacht. Eſſen Sie.“ Es war ein Stück fragwürdiger Wurſt, die ſchauderhaft nach Knoblauch roch, und etwas Brot, das ihm der Mann bot und ein fuſeliger Schnaps. Er überlegte nicht, er aß und trank, dann war er gefaßter. Es war dunkel geworden, es regnete ſtark; ein Gewitter zog eran. „Nun ſchnell. Nehmen Ste Ihren Koffer.“ Sie eilten hinaus. Draußen ſtand ein Mietwagen. Sie ſtiegen auf, krochen unter dos Dach und ein Junge fuhr. Er wunderke ſich, daß es faſt alle die Männer waren, die ſchon in der vorigen Nacht in der Herberge geweſen.(Fortſ. folgt.) abend Verlin verlaſſen. Der Unterſuchungsrichter des Staatsgerichts⸗ 3 — Mitkwoch, den 22. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe! 3. Seite. Nr. 492 herbſttagung der basiſchen hotelinduſtrie 1 4 Baden⸗Baden, 21. Okt. Der Landesverband der badiſchen Hotelindu⸗ 9 5 und verwandter Betriebe hält gegenwärtig hier eine Herbſt⸗ Hauptverſammlung ab, zu der ſich Teilneh⸗ mer aus allen Gegenden des Landes eingefunden haben. Eine An⸗ zahl, darunter die Mitglieder des Verwaltungsrats, traf ſchon geſtern ein und ſo konnte im Laufe des Nachmittags die Verwaltungs⸗ ratsſitzung abgehalten werden, in der zumeiſt interne Vereins⸗ angelegenheiten ihre Erledigung fanden und die Tagesordnung für die Hauptverſammlung vorbereitet wurde. Abends wurde die Vor⸗ ſtellung im Theater beſucht. Im Anſchluß daran war gemeinſames Beiſammenſein im Hotel Atlantic. Dienstag vormittag begann im Saale des Kurhauſes die 1 Hauptverſammlung, zu der eine reichhaltige Tagesordnung ausgegeben war. Eröffnet wurde die Tagung vom Verbandsvor⸗ ſitzenden Karl Dieringer, der Worte herzlicher Begrüßung an die Teunchner, an Ooccurgetineiſel Fieſer, an den Präſiden⸗ ten des Badiſchen Verkehrsverbandes, Generalkonſul Menzinger, in Ober⸗Regierungsrat Dörrwachter und Ober⸗Regierungsrat Schifferdecker von der Reichsbahndirektion Karlsruhe, an den ſtellvertretenden Präſidenten der Handelskammer Karlsruhe, Herrn Elſas und die Vertreter der Preſſe richtete. Dem kürzlich durch einen Autounglücksfall aus dem Leben geſchiedenen Hotelb»ſitzer F. Elger widmete er Worte ehrenden Gedenkens. Die Anweſenden erhoben ſich zu Ehren des Heimgegangenen von den Sitzen. Oberbürgermeiſter Fieſer dankte für die Einladung und be⸗ tonte ſodann die Gemeinſamkeit der Intereſſen des Hotelgewerbes und der Städte. Es ſei eine gemeinſame Schickſalsfrage, ob der deutſche Fremdenverkehr weiterhin durch un⸗ nötige Paß⸗, Zoll⸗, Steuer⸗ und ſonſtige Schikanen gedraſſelt werde und damit auch die Intereſſen der auf den Fremdenverkehr angewieſenen Städte auf das Schwerſte geſchädigt würden. Ge⸗ meinſam mit den Städten ſollten daher die Hotelier⸗ und Ver⸗ kehrsverbände für die Beſeitigung der letzten Reſte der Ver⸗ kehrsbeſchränkungen eintreten, damit der Vorkriegszuſtand wieder erreicht werde. Der Staat ſollte endlich aus der Rolle des Geſchobe⸗ nen heraustreten und ſelber ſchieben helfen, damit Deutſchland wie⸗ der das alte Fremdenverkehrsland werde. Eine vernünftige Ver⸗ kehrspolitik liege im ureigenſten Intereſſe des Staates, der daraus im Trieden ungeheuere Kapitaliſten gewonnen habe. Verbandsvorſizender Bieringer erſtattete ſodann einen Bericht über die Saiſon, in dem er die Lage des badiſchen Hotelgewerbes darlegte und ſich u. a. dagegen wandte, daß man in vielen Kreiſen die Preiſe in deutſchen Hotels höher als in ſolchen des Auslandes bezeichne. Ebenſo wendete er ſich gegen die vielen Verkehrshinderniſſe der Regierung, die zur Folge gehabt haben, daß der Reiſeverkehr in Deutſchland einen gewaltigen Rück⸗ gang erfahren habe, während die außerdeutſchen Länder eine be⸗ deutende Zunahme buchen konnten. Verſchiedene Eiſenbahnverkehrsfragen beſprach Ober⸗Reg.⸗Rat Dörrwachter, der auch den Viſumverkehr zwiſchen Deutſch⸗ land und Frankreich und andere Reiſehinderniſſe bedauerte. Auf ein an die Handelskammer Straßburg in dieſer Angelegenheit ge⸗ richtetes Schreiben ſei eine Antwort eingegangen folgenden Wort⸗ lauts:„Was zunächſt den Orienterpreßzug beteifft, ſo haben wir kaum nötig, zu ſagen, daß wir ganz mit Ihnen einverſtanden ſind in der Forderung, daß er auf ſeinem alten Weg Straßburg— Sarlsruhe—Stuttgart—München zurückverlegt wird. Nach den Mit⸗ teilungen, die uns in dieſer Hinſicht gemacht wurden, ſind alle be⸗ teiligten Verwaltungen grundſätzlich mit der Rückverlegung einver⸗ ſtanden; ihre praktiſche Verwirklichung iſt nur eine Frage von Wochen.— Wegen Ihrer Klagen, die ſich auf die Bollreviſton und die Paßkontrolle in Kehl ſowie auf die Widereinrichtung zahlreicher und bequemer Eiſenbahnverbin⸗ dungen zwiſchen Frankreich und Deutſchland und im beſonderen zwiſchen dem Elſaß und Baden beziehen, benach⸗ richtigen wir Sie, daß wir Sie unterſtützen und der zuſtändigen Ver⸗ waltung übergeben.— Was endlich die Frage des Viſum⸗ zwanges betrifft, ſo können wir ihnen nur raten, den deutſchen Unterhändlern für das künftige deutſch⸗franzöſiſche Uebereinkommen zu empfehlen, daß ſie dieſe Frage in den Gang der Verhandlungen bringen. Wir ſind ſicher, daß unſere Unterhändler ſie mit dem größten Wohlwollen und im verſöhnlichſten Geiſte prüfen werden uſw.“ Hotelbeſitzer kammerſyndikus Krienen Gabler⸗Heidelberg berichtete, nachdem Handels⸗ ⸗Karlsruhe über„Handelskam⸗ 1 mer und Hotelgewerbe“ geſprochen, über die Stettiner Tagung des Reichsperbandes der Hotelbeſitzer⸗ vereine Deutſchlands und empfahl nun folgende Forde⸗ rungen zur Durchführung zu ſtellen:„Der Landesverband der badiſchen Hotelinduſtrie weiſt anläßlich der bevorſtehenden, Steuer⸗ reform nochmals nachdrücklich auf die dringend erforderliche Ent⸗ laſtung des Hotel⸗ und Gaſtſtättengewerbes von den in der Inflationszeit auferlegten Sonderſteuern hin und for⸗ dert im Intereſſe der Wiederbelebung des volkswirtſchaftlich hochbe⸗ deutſamen Fremdenverkehrs und der Wettbewerbsfähigkeit des deut⸗ ſchen Gewerbes gegenüber dem Auslande insbeſondere Beſeitigung der produktionsfeindlichen, den Fremden abſchreckenden Her⸗ bergsſteuern des Reiches und der Gemeinden, ſowie der ge⸗ meindlichen Getränkeſteuern, ebenſo Beſeitigung der Er⸗ hebung von Steuern aus Steuern.“ Nach einer längeren Ausſprache Rechtsanwalt Dr. Hermann, der Syndikus des Verbandes, gab eine Rundſchau über Rechts⸗ und Wirtſchaftsfragen, zu denen Generalſekretär Bumann das Korreferat übernommen hatte. Folgende Entſchließungen wurden hierzu ange⸗ nommen: 1. Zur Preispolitik: Die derzeigen Unkoſten berechtigen nach wie vor die vom Verbande aufgeſtellten Richtlinien, daß für Zimmer nur 50 Prozent höhere als Friedenspreiſe plus Sonder⸗ ſteuer gefordert werden müſſen, mit der Ergänzung, daß der durch Abbau von Herbergſteuern eingetretenen Entlaſtung bei der Preisgeſtaltung Rechnung getragen werden muß. 2. Von allen Sonder ſteuern— mit Ausnahme der Bedienungs⸗ geldablöſung, die möglichſt einheitlich zu geſtalten iſt, der Orts⸗ fremdenſteuern und Weinſteuern— iſt abzuſehen. Auch die Heizung iſt einzukalkulieren und mit 50—75 Pfennig je nach Winkerſaiſon(Heizmaterialverbrauch) und Hotelrang zu be⸗ werten. 3. Rabatte können grundſätzlich nicht gewährt werden. 4 Als Richtlinien für Berechnung von Fernſprechge⸗ bühren dient: Ortsgeſpräche 25 Pfg., Ferngeſpräche amtliche Gebühr plus 10 Prozent. 5. Bei dem vorwiegenden Saiſoncharakter des Hotels ſind alle Vermögensſteuern, die ohne Berückſichtigung des Er⸗ tragswertes, lediglich auf den Betriebsvermögen beharren(Ge⸗ bäudeſonderſteuer, Induſtriebelaſtung)j, unerträglich. Haus und Boden der zumeiſt zentral gelegenen Hotels ſind abnorm hoch, Gebäude⸗ und Inventarwert ſtehen in keinem Verhältniſſe zur Ertragsmöglichkeit. Es iſt deshalb bei der Be⸗ wertung des Betriebsvermögens zur Vermögensſteuer der be⸗ rechtigte Ausgleich zu finden.“ Weitere Anträge richteten ſich gegen Steuern und auf Regelung von Preiſen. Auch dieſe fanden Annahme. Nach⸗ dem Heidelberg zum nächſtjährigen Tagungsort beſtimmt war, wurde die Verſammlung geſchloſſen. Städtiſche Nachrichten RNetzerweiterung bei den Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerken Der Stadtrat hat beſchloſſen, für die Erweiterung des Waſſer⸗ rohrnetzes, des Gasrohrnetzes und des Kabelnetzes je 50 000 Mk., zuſammen 150 000 Mk., darlehensweiſe aus der Fondskaſſe zur Verfügung zu ſtellen. Zur Begründung dieſes Beſchluſſes, der dem Hürgerausſchuß für ſeine nächſte Sitzung zur Genehmigung vorliegt, wird ausgeführt: Bis zum Jahre 1922 wurden die Koſten für ſämtliche Netzerweiterungen der Werke aus Anlehensmitteln, die alljährlich vom Bürgerausſchuß bewilligt wurden, beſtritten. Letztmals wurden ſolche Mittel im Oktober 1922 vom gemiſchten beſchließenden Ausſchuß zur Verfügung geſtellt. Weitere Anforde⸗ rungen waren nicht erforderlich, weil im Oktober 1923 beſchloſſen wurde, Netzerweiterungen in Zukunft nur noch gegen ſofortige Er⸗ ſtattung der vollen Koſten durch den Anſtragſteller auszuführen. Bis dahin hatten die Anſchließer an Netzerweiterungen neben dem tarifmäßigen Preis für die Dauer von 10 Jahren 12 Prozent der für die Netzerweiterung entſtandenen Koſten zu zahlen. Nachdem nunmehr wieder ziemlich normale Verhältniſſe eingetreten ſind, ſollen zur Hebung insbeſondere des Stromverbrauchs Netzerwei⸗ terungen, die eine Rentablität der aufgewendeten Koſten erwarten laſſen, auf Ko der Werke ausgeführt werden. In beſonderen Zällen werden, wie früher, die Anſchließer einen den Kapitaldienſt deckenden Zuſchlag zu übernehmen haben. Um nicht in jedem Jahre eine beſondere Vorlage erſtatten zu müſſen, und da An⸗ lehensmittel für die nächſte Jeit doch nicht zur Verfügung ſtehen, ſollen die vorausſichtlich notwendigen Mittel in Zukunft jeweils im laufenden Voranſchlag vorgeſehen werden. * Warnung. Die Freie Vereinigung ſelbſtändi⸗ ger Spengler und Inſtallakeure in Mannheim beilt uns mit, daß in letzter Zeit im Hauſierhandel, teilweiſe durch richt fachmänniſch ausgebildete Perſonen, die ſo. Mundus⸗ glühkörper und Mundusmundſtücke für die Gasbe⸗ leuchtungen verkauft und auch gleichzeitig die Montierung in den Haushaltungen vorgenommen werden. Es ſind Fälle mitgeteilt worden, in denen ſich ſolche Hauſierer 3 Mark und mehr für die Körper bezahlen ließen, einſchließlich des Anbringens. Der nor⸗ male Preis beim Inſtallateur hierfür iſt jedoch nur Mk..20. Eins Ueberforderung des Publikums mit Mk..— und mehr iſt unlau⸗ ter. Das Publikum wird geſchädigt und nicht fachmänniſch bedient. Es dürfte deshalb im allgemeinen Intereſſe liegen, darauf hinza⸗ weiſen, daß die betr. Körper und Mundſtücke bei allen Inſtalla⸗ tionsgeſchäften zu haben ſind. * Rückſichtsloſe Autler. Am Sonntag abend wurde nach ei⸗ ner Meldung aus Bad Dürkheim auf der Mannheimer Straße der Schaffner der Rhein⸗Haardtbahn Joſef Dick aus Mannheim von einem Auto überfahren. Der Voerunglückte erlitt einen ſchweren Schädelbruch und ſchwebt in Lebensgefahr. Die Inſaſſen des Autos kümmerten ſich nicht um den Schwerver⸗ letzten, ſondern fuhren ſchimpfend weiter. * Unfälle. Im Betriebe der Vettfedernfabrik Callmann Reiß, Fabrikſtation, bekam geſtern nachmittag ein 38 Jahre alter Tag⸗ löhner auf einem 2 Meter hohen Gerüſt das Uebergewicht und zog ſich beim Abſprung auf den Boden eine Verſtauchung bei⸗ 2= der Beine zu. Mit dem Sanitätsauto wurde der Verunglückte in das Krankenhaus überführt.— Nachmittags ſtürzte unter⸗ halb der Friedrichsbrücke ein 5 Jahre alter Knabe beim Spielen in den Neckar, konnte aber von einem raſch hinzugeeilten Manne wieder herausgezogen werden, ohne Schaden zu erleiden.— Abends erlitt in einer Wirtſchaft in den S⸗Quadraken ein 43 Jahre alter Arbeiter einen epileptiſchen Anfall. Da er ſich nach faſt einer Stunde noch nicht erholt hatte, überführte man ihn in das allgemeine Krankenhaus.— An der Endſtation der Straßenbahn in Feudenheim wurde geſtern abend ein 45 Jahre alter Straßen⸗ bahnwagenführer von Magen⸗ und Herzkrämpfen befallen, ſodaß ſeine Ueberführung in das ſtädtiſche Krankenhaus notwendig war. * Tobſuchsanfall. Geſtern nachmittag wurde die Poligei in ein Haus der T⸗Quadrate gerufen, woſelbſt eine 34 Jahre alte Frau infolge eines Tobſuchtsanfalles Möbelſtücke zertrümmerte. Mit dem Sanitätsauto verbrachte man die Kranke nach dem Kran⸗ kenhaus. * Wegen Brandſtiftung verhaftet wurde geſtern hier ein gewiſſer O.., der ſich Arzt nennt, ohne aber eine abgeſchloſſenes Studium hinter ſich zu haben. Er iſt aus Ludwigshafen gebürtig und in Mannheim in O 4 wohnhaft. Er iſt Beſitzer eines kleinen Bauern⸗ hauſes bei Säckingen. Am Samstag war er droben und Sonntags ging das Anweſen in Flammen auf. Man vermutet Brandſtiftung und auf telephoniſche Anweiſung der Staatsanwaltſchaft in Säckingen wurde R. geſtern hier feſtgenommen. * Feſtgenommen wurden 12 Perſonen wegen bverſchiedener ſtrafbarer Handlungen, darunter 1 Taglöhner wegen Hausfriedens⸗ bruchs und drei Perſonen wegen Bettels. Vereinsnachrichten * Bund der Verſicherungsverlreter. Wie aroß das Intereſſe an einem Zuſammenſchluß der berufsmäßigen Verſicherungsvertreter iſt, bewies, ſo wird uns geſchrieben, die am Montag abend im Reſtau⸗ rant„Peraola“ ſtattgefundene Zuſammenkunft, die außerordentlich ſtark beſucht war und zu der ſelbſt aus Heidelberg und der Pfals In⸗ tereſſenten erſchienen ſind. Namens und im Auftraa des vorbereiten⸗ den Ausſchuſſes eröffnete und leitete Bezirksdirektor Wolf die Ver⸗ ſammluna. Er wies in ſeinen einleitenden Worten in Anbetracht der derzeitigen Lage im Verſicherungsgeſchäft eindringlich auf die Not⸗ wendiakeit des organiſchen Zuſammenſchluſſes der Verſicherunasver⸗ treter hin. Die Wiederbelebung des Verbandes Mannheim im Bunde der Verſicherungsvertreter Deutſchlands, der arößten und älteſten Ve⸗ rufsorganiſation. ſei der Zweck der Verſammlung. Nach lebbafter Ausſprache, an der ſich alle Kategorien von Verſicherungspertretern beteiligten, wurde mit überwältigender Mehrbeit die Neugrün⸗ dunga des Verbandes Mannheim beſchloſſen. Eine außer⸗ ordentlich aroße An⸗ahl der anweſenden Verſicherungsvertreter er⸗ klärten ſofort ihren Beitritt. Daran anſchließend fanden die Wah⸗ len des Verbandsvorſtandes ſtatt. Zum erſten Vorſikenden murde Bezirksdirektor Wolf gewählt, der nach Erlediauna des Wahl⸗ geſchäftes die Verſammlung mit einem warmen Apvell zur Zuſam⸗ menarbeit aller Mitalieder und zur Werbuna neuer Mitalieder ſchloß. Es iſt zu wünſchen, daß ſich alle noch dem Verband fernſtehenden. ausſchließlich im Verſicherungsaußendienſt ſtehenden Perſönlichteiten der Oraganiſation anſckließen, auch ſchon mit Rückſicht auf den im kommenden Frühjahr in Heidelbera ſtattfindenden Bundestaa. damit der für das Verſicherunasweſen außerordentlich bedeutungsvolle Plak Mannheim ſeine entſprechende und ihm gebührende Vertvetung finden kann. Anmeldungen wollen an Bezirksdirektor Fritz Wolf (Adreſſe: Rheinland⸗Konzern. 1/13. 12a) gerichtet werden. Die ungünſtige Lage des kaufmänniſchen Nrbeitsmarktes Von Marcus Krauth, Leiter der Stellenvermittlung des.H. V. Während ſich in einzelnen Gewerbezweigen bereits A einer leichten Beſſerung bemerkbar machen, hält die ſehr ur Lcge des kaufmänniſchen Arbeitsmarltes unvermindert an hat ſich ſeit Beginn deſes Jahres ſtändig verſchlechtert. So ſ nach der letzten amtlichen Stichtagzählung der wichtigeren 2 nachweiſe für 89 245 ſtellenſuchende Kaufmänniſche und B geſtellbe nur 1456 offene Stellen zur Verfügung. Auf jede offene Stelle kommen alſo nicht weniger als 61 Bewerber. Dieſe ſind obendrein nur ein Teilausſchnitt, ſie berückſichtigen nicht all⸗ lichen Nachweiſe und überhaupt nicht die Stellenvermitlkunger Borufsrerbände, ſowie die große Zahl derer, die weder bei einem emtlichen, noch bei einem beruflichen Nachweis vegiſtiert ſind. So dürfte die Zahl der gegemwärtig ſtellenloſen Kaufmaansgeh'elfen nig, als zu hoch geſchätzt ſein. Ein rren'g mit 250 000 cher zu nie günſtiger als nach dieſen Zahlen iſt die Arbeitsmarktlage für weib⸗ liche kaufmänniſche Angeſtellte, noch ungünſtiger da⸗ gegen für de Büro⸗Angeſtellten. Zu einem guten Teil erklärt ſich dieſe traurige Lage des kau männiſchen Arbeitsmarktes dargus, daß in der Scheinblüte der In flation der Kaufmannsberuf viele tauſend Berufsfremde anzog und aufnahm. Nach zuverläſſigen Schätzungen hatten wir noch im M d. Js. dreimal ſoviel Hamdesfirmen, Agenten uſw, als im Johre 1914. Dieſe unnatürliche Aufblähung mußte in dem Augecblick zur ſchweren Kriſe führen, als die Währungsfeſtigung zwang⸗ äufig zu einer Reinigung unſeres Wirtſchaftslebens drängte. Eine ſch vere Depreſſian mit zahlreichen Zuſammenbrüchen war nicht zu verwei⸗ den, und ſo ſind gerade in den letzten Monaten in großer Zahl un⸗ wurden dieſe Forderungen gutgeheißen. Das Tagebuch eines Zeppelinfliegers Der amerikaniſche Kapitän G. V. Steele, der als ameri⸗ kaniſcher eeee die Ozeanfahrt des Zeppelinluftſchif⸗ fes mitgemacht hat, veröffentlicht Tagebuch⸗Aufzeichnungen, die ziemlich jede Einzelheit des geſchichtlichen Fluges wiedergeben. Der Bericht liegt jetzt im Wortlaut vor und enthält viel Inteveſſantes und auch manches, das uns bisher noch unbekannt war. Das Tagebuch beginnt mit der Beſchreibung der Szenen, die ſich in Friedrichshafen zuerſt bei dem mißlungenen Start und dann an 12. früh bei dem wirklichen Aufſtieg abgeſpielt haben. Das Luftſchiff durchfuhr zuerſt eine dichte Nebeldecke und ſah, als es nach oben hindurchgedrungen war, tief unter ſich ein Nebelmeor, in dem die Bergſpitzen wie Inſeln hervorragten. Als ſich der Ne⸗ bel verzogen hatte, und der Boden ſichtbar wurde, befand ſich das Luftſchiff bereits über Frankreich. berührt. Man ſah aber Belfort, Ferne liegen. So ging es mit einer don 60 Meilen in der Stunde weiter bis zur und der Bucht von Biscaya. 55 Ueber Land ſpürte man in dem Luftſchiff ganz deutlich bei Höhen von 150—200 Meter die Wirkung der aufſteigenden uftſtrömungen. Dieſe Strömungen, die von den gepflügten Fel⸗ dern unter der Einwirkung der heißen Morgenſonne aufſtiegen, kreuzten ſich mit den fallenden Strömungen, die von den bewal⸗ deten Bergen herkamen und brachten das Luftſchiff in rollende Be⸗ wegung. Die Empfindung, die man dabei hatte, war aber mehr die des Geſchaukeltwerdens. Sie war nicht unangenehm und über em Meer verſchwand die Erſcheinung vollſtändig. Um 7 Uhr abends begann das Luftſchiff plötzlich umherzuſpringen. Kapitän Steele und Dr. Eckener ſaßen gerade in der Kabine beim Eſſen. Sie warfen einen Blick durch das Kabinenfenſter und ſahen in der Beleuchtung des Vollmondes die ſteile Küſte Spaniens tief unter ſich liegen. Nun wurde der Kurs nach den Azoren genommen. nd als der Mond ſich verhüllte und Dunkelheit einſetzte, wurde von Zeit zu Zeit eine Fackelbombe von Bord gewarfen, un einen Ueberblick über die Fahrſtrecke zu gewinnen. An Bord wickelte ſich inzwiſchen die Tätigkeit in geregelter Weiſe durch Wachen von ab⸗ wechſelnd vier Stunden ab. Als die erſte Nacht hinter dem Luftſchiff lag, wurde früh, am 13. Oktober, ein engliſcher Dampfer überflogen. Das Luft⸗ ſchiff konnte mit ihm funkentelegraphiſch verkehren und feſtſtel⸗ en, daß es ſich um 60 Meilen außerhalb der vorgenommenen Fahrtrichtun befand. Dann kamen die Azoren in Sicht. Zu⸗ erſt San Miguel um 11.40 Uhr vormittags und Tercierg wenige Stunden ſpäter. Das Luftſchiff ſtieg nun 1500 Meter hoch, um Gas auszußlaſen und dadurch den Gewichtsverluſt infolge des Be⸗ 75 0 1 Beſancon und Rochefort in der Durchſchnittsgeſchwindigkeit Mündung der Gironde Größere Städte wurden nicht zinverbrauchs wieder auszugleichen. Als es wieder zur gewöhn⸗ lichen Flughöhe herabſtieg, die ſich ungefähr auf 800 Meter Höhe befand, entdeckte man in einer der Gaszellen einen 2 Fuß langen Riß. Der Schaden wurde ſofort ausgebeſſert und hatte weiter keine Folgen, als daß etwas Luft in die Gaszelle Zutritt gefun⸗ den hatte. Kapitän Steele bemerkte dazu, daß der Schaden leiht hätte größer werden können, wenn man ihn nicht ſofort entdeckt hätte. Es hätte ſoviel Luft in die Gaszelle eintreten können, daß eine gefährliche Miſchung entſtanden, oder aber die Flugkraft des Schiffes ernſtlich beeinträchtigt worden wäre. Um.30 nachmittags hatte das Schiff die Azoren hinter ſi Um dieſe Zeit ging der Mannſchaft d2 Waſcheeſer 5 558 ſprach jedem Mann eine Extraration an Trinkwaſſer, damit er ſi noch vor der Landung raſieren könne(wie die Be⸗ richterſtatter feſtgeſtellt hatten, iſt die Mannſchaft trotzdem un⸗ raſiert in Newyork angekommen). Die Ernährungsverhältniſſe waren ausgezeichnet. Es gab immer warmes Eſſen. Auch die e— 75 und man konnte ſich durch ein täg⸗ ch alig gehen des ganzen Laufgange ügend kör⸗ perliche Bewegung verſchaffen. VVV Dann kam die zweite Nacht. Sie brachte ei ror- dentlich heftigen Sturmwind. Gegen Morgen Ne terberichte und es wurde dann der Beſchluß gefaßt, nach Nord⸗ weſten auszubiegen. Das Luftſchiff konnte abermals mit Hilfe eines Dampfers, der am Horfzont geſichtet wurde, ſeine Poſitionen berechnen und feſtſtellen, daß es ungefähr 120 Meilen nördlich der angenommenen Fahrtrichtung lag. Kurz danach wurde dann die Verbindung mit dem amerikaniſchen Kreuzer„Detroit“ aufgenom⸗ men und von jetzt ab hatte Dr. Eckener ſtändige Nachricht über dar Wettor..R. 3 ging dann am Dienstag morgen abermals bis auf 2500 Meter Höhe, um wieder Gas abzulaſſen und das Ge⸗ Um dieſe Zeit hatte das Schiff noch die 225 8 etriebsſtoffes an Bord, genügend für 56 Flug⸗ Der zeitweiſe Aufenthalt über den Wolken brach ſchaft eine hochwillkommene Erfriſchung nach der 55 die in tieferen Regionen vorherrſchte. In den Nachmittagsſtunden des Dienstag kam man in dichte Nebel. Stundenlang flog das „bhiff ganz nabe an der Hoereſäche des Meeres hin, um ſich die Stärkung und Richtung des Wellenwindes zunutze zu machen. Erſt als man in die Nähe der Küſte kam, ſtieg das Luftſchiff wieder auf etwa 200 Meter Höhe. Hier kam es abermals in dichte Nebel, der ſich ungefähr 400 Meilen hinſtreckte. Als Kapitän Steele dann in der Racht zum Mittwoch ſeine Wache bezog, ſah er ſein heimatliches Land auftauchen, und zwar die Südoſtküſte von Neu⸗ Schottland. Das Schiff nahm Richtung auf Voſton. Es war war eine ſehr unangenehme Entdeckung. Aber Dr. Eckener ver⸗ eeeeeeeeeeeeeee 2* ein Anblick, ſo ſchreibt Kapitän Steele, der die Bruſt eines Ameri⸗ kaners wohl mit Freude und Stolz füllen konnte, ein Blick, den ich nie vergeſſen werde. Millionen von Lichtern. Wenn man genau hinſah, konnte man auch Gebäude ſehen. Aber bei obere flächlichem Blick ſah man nur das glänzende Lichtmeer. Kapitän Steele ſchildert dann als den größten Eindruck der ganzen Fahrt, den Empfang, den das Luftſchiff in Newyork fand. Das ſtädtiſche Leben war friſch erwacht und in vollem Wir⸗ bel. Ungeheure Mengen in den Sträßen jubelten dem Schiff ihren Willkommengruß zu und die Schiffspfeifen und Fabriksſirenen machten einen Lärm, der das Geräuſch der Motoren des Luftſchif⸗ fes übertönte. 5 Seethoven⸗Abend des pfälziſchen Landes⸗ ſymphonieorcheſters in LTudwigshafen Geſtern abend hatte der rührige Ausſchuß für das Bildungsweſen der Anilinfabrik zu einem Konzert des Pfalz⸗Orcheſters in den großen Saal des Vereinshauſes geladen. Voll und ganz kam die er⸗ ſchienene Zuhörerſchaft auf ihre Rechnung, wie gleich von vornherein betont zu werden verdient. Waren doch die Umſtände, wie z. B. die Eignung des Saals für ſolche Veranſtaltungen, die Muſizierfren 25 der geſamten Mitwirkenden und der Geiſt eines Führers, der ganz dazu prädiſtiniert iſt, einem Abend, wie dem geſtrigen, ſeine eigenſte Note zu geben, dazu angetan, den Erfolg zu beſtimmen! Eigenarüg war die Programmfolge, imponierend die Art der Abwicklung! Als Einleitung wurde die oft, aber immer wieder gern gehörte, bereiſch angehauchte Egmont⸗ Ou verture gegeben. Das war ein wuch⸗ tiger Anfang! Klar und ſchön kam jegliche Situation zur Celtung. Weich und zart das Klärchen⸗Motiv, leidenſchaftlich verhalten das -moll⸗Allegro, erhaben der ſieghafte Schluß! Dieſem kongenialen Beethoven folgte alsdann ſein eigenartiges, einziges und wenig ge⸗ hörtes Violinkonzert in D⸗dur. Ein feines, ſinnierendes philo⸗ ſophiſch angehauchtes Tonbild. Eine Philoſophie tiefſter Lebens⸗ weisheit ſteckt in dieſem Werk, das ſchon hinweggefunden hat über alle Erdenſchwere. Iſt es doch eine ſtille nachdenkliche Seite, die hier im Meiſter anſchlägt. Gleichſam ſpielend hingeworfen, haben wir eine Schöpfung edelſter Empfindungen vor uns. Erfinderiſch wechſelt Thema um Thema. Entſprechend dem Sinne des Ganzen hat das Solo die Führung. Die jeweilige Einleitung der Vegleitung iber⸗ laſſend, führt es die Entwicklung durch, um eigenttich erſt im Ronda unauffällig aber beſtimmt die Leitung zu übernehmen. Wie ein roter Faden zieht ſein Geſang durch das Konzert, ſo mehr einen 72 recht eigentlich ſelenvollen als virtuoſenhaſten Muſiker v In hohem Maßze wurde dieſer Forderung der Soliſt des ve 1 5 4. Seite. Nr. 492 neue Mannheimer Feitung(Abend⸗iusgabe] * Miitwoch, den 22. Okkober 1924 geſunde Gründungen aus der Inflationszeit der Liquidation ver⸗ fallen. Dadurch wurden natürlich auch Tauſende kaufmänniſche Angeſtellte ihrer Exiſtenz beraubt. Denjenigen, die in der In⸗ flationszeit aus anderen Beſchäftigungen in den kaufmänniſchen Be⸗ ruf hinübergewechſelt haben, ird kaum etwas anderes übrig bleiben, als daß ſie zu ihrer früheren Berufstätigkeit zurückkehren. Leider iſt die bedauerliche Tatſache zu verzeichnen, daß zwar die zu⸗ erſt vom Abbau Betroffenen zum Teil eine neue kaufmänniſche Stellung finden konnten, aber diejenigen kaufmänniſchen Ange⸗ ſtellten, die hauptſächlich ihrer Berufstüchtigkeit wegen am Längſten gehalten wurden, zum allergrößten Teil der Stellenloſigkeit anheim⸗ fielen. So werden eine erhebliche Anzahl Arbeitsplätze von berufs⸗ fremden, wenig leiſtungsfähigen Perſonen eingenommen, während berufstüchtige, durchgebildete Arbeitskräfte brach liegen müſſen. Bei dieſer Geſamtlage kann nicht eindringlich genug davor ge⸗ warnt werden, ſſ ſich von einer anderen Berufstätigfeit weg dem Kaufmannsberuf zuzuwenden. Nur Kräfte mit reicher Berufser⸗ fahrung und vielſeitiger Berufsbildung haben Ausſicht, ſich im Kauf⸗ mannsberufe erfolgreich zu behaupten. Zugleich ergibt ſich aus dieſer Lage die ſoziale Verpflichtung, den ſtellenloſen Kaufmanns⸗ gehilfen ihre Bemühungen um eine neue Stellung mcht zu er⸗ ſchweren, wie auch die Bewerber vor unnötigen Enttäuſchungen zu bewahren. So iſt es ſehr zu empfehlen, bei Anzeigen ie für den offenen Poſten geſtellten Anforderungen genau zu bezeichnen, um nicht Hoffnungen bei ſolchen Stellenſuchenden zu erwecken, die für den betr. Poſten garnicht in Frage kommen. Ebenſo muß es wie⸗ der zur ſelbſtverſtändlichen Anſtandspflicht werden, allen Bewerbern eine Antwort zu erteilen, bei Vorliegen vieler Bewerbungen durch Zeitungsinſerate. Eingeforderte Zeugniſſe und Lichtbilder ſind ſelbſt⸗ verſtändlich auf jeden Fall zurückzugeben. Sie ſtellen für den Be⸗ werber, der ſich erfahrungsgemäß an vielen Orten bemühen muß, ein wertvolles und oft unerſetzbares Kapital dar. ** * Skeuerverzugszuſchläge und Mahngebühren. Der Zentral⸗ verbhand des Deutſchen Großhandels hat ſich auf Grund zahlreicher Beſchwerden aus den Kreiſen ſeiner Mitglieder ſchriftlich und mündlich an das Reichsfinanzminiſterium gewandt mit dem Antrag, die Steuerverzugszuſchläge in Höhe von 2 Proz. für jeden angefangenen halben Monat und die Mahngebühren in Höhe von 4 Proz. des angemahnten Betrages den Umſtänden entſprechend angemeſſen herabzuſetzen. Es iſt vom Zentralverband des Deutſchen Großhandels vor allem darauf hingewieſen worden, daß die im Rahmen der Verbilligungsaktion der Reichsregierung durchzu⸗ führenden Maßnahmen, insbeſondere eine Herabdrückung der Zins⸗ ſätze, außerordentlich erſchwert werden, ſolange von den betreffenden Wirtſchaftskreiſen, z. B. von den Banken, auf die außerordentliche Höhe der Verzugszuſchläge und der Mahngebühren hingewieſen wer⸗ den könne. Vom Reichsfinanzminiſterium iſt eine Prüfung des An⸗ trages zugeſagt worden. *Oeſterreichiſche Sichtvermerksmarken. Durch die Einführung von Sichtvermerksmarken iſt von der öſterreichiſchen Regierung eine weſentliche Vereinfachung für den Reiſerverkehr nach und durch Oeſterreich geſchaffen worden. Um dieſe Vereinfachung auszuſtatten, beabſichtigt die öſterreichiſche Regierung mit großen und maßgebenden Verbänden, die über das ganze Deutſche Reich verbreitet ſind und ein beſonders ſtarkes Intereſſe am öſter⸗ reichiſchen Ein⸗ und Durchreiſeverkehr haben, die des Verlaufes von Sichtvermerksmarken einzuräumen, wobei die Befugnis der öſterreichiſchen Konſulate, ſolche Marken zu verkaufen, weiterhin beſtehen bleibt. Der Verband reiſender Kaufleute Deutſchlands, Sitz Leipzig, als der größte Verband ſeiner Art in Europa, iſt der erſte deutſche Verband, mit dem in dieſer Woche die öſterreichiſche Regierung endgültig einen dahingehenden Vertrag ab⸗ geſchloſſen hat. Die Sichtvermerksmarken werden den Vorſitzenden der großen über das ganze Reichsgebiet verteilten Sektionen des Ver⸗ bandes reiſender Kaufleute Deutſchlands übergeben werden, damit ſie jene an die Verbandsmitglieder, und zwar nur an dieſe, nach Prüfung der nötigen Formalitäten abgeben können. * Das Ariegergedächtnisdenkmal des Schwarzwaldvereins. Der bodiſche Schwarzwaldverein hatte auf ſeiner im Juli in Gernsbach abgehaltenen Hauptverſammlung den Beſchluß gefaßt, ein Denkmal für die gefallenen Vereinsmitglieder zu errichten, das nach dem Ent⸗ wurf des Profeſſors Meckel in Freiburg ausgeführt und bei Allerheiligen zwiſchen den Waſſerfällen und den Kloſterge⸗ bäuden aufgeſtellt werden ſoll. Gegen dieſes Projekt haben ſich in den letzten Wochen vielfach Stinnnen in den Tagesblättern und in Eingaben an den Verwaltungsausſchuß erhoben. Es wird geltend gemacht, mit der Ehrung für die Toten ein Hilfswerk für die Lebenden zu verbinden, wie dies auf dem Fohrenbühl in muſtergül⸗ tiger Weiſe in Form einer Jugendherberge geſchehen iſt. Zur Erledigung dieſer Angelegenheit hat der Präſident eine außer⸗ 8 Hauptverſammlung für nächſten Sonntag nach Freiburg zrufen. * Wer will unker die Soldaten? Nach einer dem„Heidelberger Tageblatt“ erteilten Auskunft kann die 3. Kompagnie 14.(bad.) In⸗ ſonterie⸗Regts.(Traditionskompagnie des 2. bad. Grenadier⸗Regts. „Kaiſer Wilhelm.“ Nr. 110) in Meiningen noch einige Frei⸗ willige einſtellen. In Betracht kommen nur körperlich kräftige, nicht unter 1,70 Meter große Leute; Alter zwiſchen 18 und 22 Jahren. Junge Männer, die Neigung zum Soldatenberuf in ſich fühlen, können einen ſelbſtgeſchriebenen Lebenslauf unter Beifügung eines Lichtbil⸗ des an 3. Kompagnie 14.(bad.) Infanterie⸗Regiment in Meiningen 9 Meiningen iſt wegen ſeiner hübſchen Lage eine bevorzugte arniſon. — 2 Rommunale Chronik Der Magiſtrat von Paderborn für den Abbau der Wohnungs⸗ zwangswirkſchaft Auf Antrag der„bürgerlichen Vereinigung“ Paderborns iſt an die zuſtändigen Regierungsſtellen durch den Magiſtrat eine Ein⸗ gabe folgenden Inhalts gerichtet worden: Der Magiſtrat der Stadt Paderborn erſucht den ſofortigen Abbau der Wohnungszwangswirtſchaft ernſtlich in die Wege zu leiten mit der Maßgabe, daß die Monatsmieten in der Weiſe eine Steigerung erfahren, daß mit dem 1. April 1925 die Zwangswirtſchaft aufgehoben wecden kann. Der Antrag erfährt folgende Begründung: In Paderborn befinden ſich eine Anzahl Häuſer in einem derar⸗ tig baufälligen Zuſtande, daß das Leben der Bewohner ernſtlich ge⸗ fährdet iſt und eine polizeiliche Schließung erfolgen muß. Hinzu kommt, daß bei dieſen Wohnungen auch die geſundheitlichen Verhältniſſe— ſchlechtes Trinkwaſſer, mangelhafte Abortverhältniſſe — derartig im Argen liegen, daß ſie einen Herd für anſtckende Krank⸗ heiten bilden. Die zu Gebote ſtehenden Zwangsmaßnahmen ſind erſchöpft, da die betreffenden Hausbeſitzer erklären, daß ſie bereit ſeien, das Haus abzubrechen bezw. auf die Mietsforderungen frei⸗ willig zu verzichten. Nach ergangenen Gerichtsentſcheidungen kann in Fällen ſolcher Art ein Hausbeſitzer nicht zur Inſtandſetzung bezw. Beſeitigung der Uebelſtände gezwungen werden. Durch dieſe wird der Magiſtrat in die Zwangslage gedrängt, für eine Anzahl Fami⸗ lien andere Wohngelegenheiten zu beſchaffen. Da ſich die Zahl noch weiter ſteigern wird, entſtehen dadurch der Stadt Paderborn Auf⸗ wendungen in Höhe von mehreren hunderttauſend Mark, die zu be⸗ ſchaffen, ein Ding der Unmöglichkeit ſind. Zur Deckung der vor⸗ bezeichneten Aufwendungen ſtehen lediglich weitere Zuſchläge zur e Hauszinsſteuer und Gewerbeſteuer zur Ver⸗ ügung. Wie bereits in anderen Städten(Kaſſel, Strelitz uſw.) feſtge⸗ ſtellt, haben ſich die Wohnungsanſprüche gegenüber der Vor kriegszeit ganz weſentlich gehoben. So ſehr dieſes Be⸗ ſtreben vom Standpunkt der Volksgeſundheit zu begrüßen iſt, läßt ſich dieſer Zuſtand aus rein wirtſchaftlichen und finanziellen Gründen nicht rechtfertigen, zumal der kleine und beengt wohnende Bürger an dieſer Wohnraumausdehnung nur ſehr gering beteiligt iſt. Fol⸗ gende Zahlen mögen für Paderborn die Verhältniſſe beleuchten: Paderborn hat zur Zeit 1097 Einwohner mehr wie vor dem Kriege. Neu errichtet ſind ſeit dieſer Zeit 497 Wohnungen. Da ſchätzungs⸗ weiſe vor dem Kriege mindeſtens 100 Wohnungen leer ſtanden, ſo ſind hiernach für je zwei Neueinwohner eine neue Wohnung ge⸗ ſchaffen. Rechnet man je Wohnung im Durchſchnitt fünf Perſonen, ſo müßten in den 497 +. 100 alſo rund 600 Wohnungen 3000 Neu⸗ einwohner Unterkunft finden. Hiernach beſteht für Paderborn keine Wohnungsnot und auch kein Wohnungsmangel, wenn die Verteilung nach rein wirtſchaftlichen Grundſätzen durchgeführt wird. Wie die Zwangswiriſchaft der letzten Jahre auf allen Gebieten klar erwieſen hat, fordert die normale Wirtſchaft die Zubilligung eines angemeſſenen Preiſes und dieſer wird nach dem Grundſatze von An⸗ gebot und Nachfrage beſtimmt. Die Zubilligung angemeſſener Mieten wird nicht nur in kürzeſter Friſt einen Ausgleich des verfügbaren Wohnraumes herbeiführen, ſondern auch manchen Mieter zum Bau eines Eigenheims veranlaſſen, wenn er ſieht, daß ſich das Wohnen auf Koſten anderer Leute nicht mehr lohnt. Den Eventugleinwand, daß die ſo geſteigerten Mieten für die Allgemeinheit nicht tragbar ſeien, erſcheint nicht gerechtſertigt. Wir können mit Beiſpielen dienen, woſelbſt einfache Arbeiter, die in neuen Häuſern wohnen, das Mehr⸗ fache an Miete zahlen, wie ihre Arbeitskollegen, die das Glück haben, in alten Häuſern zu wohnen. Zum Schluſſe verweiſen wir noch auf eine bereits erſichtliche, ſpäter einmal ſehr bedenklich werdende finanzielle Schädi⸗ gung der Stadt. Die unter Hergabe von öffentlichen Mitteln erbauten Häuſer, woſelbſt die Stadt Beſitzerin der letzten Hypothelen iſt, weiſen eine derartig hohe Belaſtung auf, daß die Laſten für den Beſitzer untragbar erſcheinen. Kommt die Aufhebung der Zwangs⸗ wirtſchaft verſpätet, ſo iſt die logiſche Folgerung der wirtſchafi⸗ liche Zuſammenbruch der Beſißer ſolcher Häuſer mit dem Ergebnis, daß ein Teil der ſtädtiſchen Hypotheken ausfällt, ſomm die Stadt und ihre Steuerzahler die Leidtragenden ſind. Nach einem jetzt in Kraft getretenen Ortsſtatut ſetzt ſich der Frankfurter Magiſtrat künftig zuſammen aus dem Erſten Bürgermeiſber, dem Zweiten Bürgermeiſter, 11 beſoldeten und 13 unbeſoldeten Sbadträten, insgeſamt alſo 26 Mitgliedern. Tagungen Gewerbeverein und Handwerkerverband Mannheim E. B. Gaulag in Seckenheim Der Unterpfalzaau des Landesverbandes der Badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerkervereinigungen hielt ſeinen Gautag kürzlich in Seckenheim ab, mit dem das 25jährige Jubiläum des Gewerbevereins Seckenheim verbunden war. Vertreten wür die Handwerkskammer Mannheim durch Bäckermeiſter Schneider und die Gemeindeverwaltung durch Bürgermeiſter lach s. Der ſeitherige Gauvorſitzende Albert Wolf mit dem Gau⸗ vorort Mannheim wurde wiedergewählt. ebenſo die ſeitherigen Ver⸗ treter im Landesausſchuß, Albert Wolf und Friedrich Schöchlin, Mannheim. 8 Ein eingehender Vortrag des Herrn Dr. Kroidl⸗Heidelberg über die ſoziale Für ſo rae für das ſelbſtändige Handwerk durch die Krankenkaſſe des Landesverbandes der badiſchen Gewerbe⸗ und Handwerker⸗Vereiniaungen löſte eine ſehr rege Ausſprache aus, an der ſich zahlreiche Vertreter der im Unterpfalzgau zuſam⸗ mengeſchloſſenen Gewerbevereine beteiligten. Auch andere Fragen. die das Handwerk angehen. ſo die einſeitige Anwendung der Preis⸗ treibereiverordnung auf das Handwerk, wurden beſprochen. Aus der Verſammlung heraus wurden weiterhin Fragen des Lehrlinas⸗ und Geſellenprüfungsweſens angeſchnitten und erörtert. Diyl.⸗Ingenieur Schmidt von der Handwerkskammer Mannheim beantwortete die Anfragen, die aus den letztaenannten Gebieten heraus geſtellt wurden, indem er die einſchlägigen. geſetzlichen Beſtimmungen der Gewerbeordnung erläuterte. Der nächſtjährige Gautaa wird nach einem Beſchluſſe anläßlich des 25jährigen Jubiläums des Gewerbevereins Sandhofen in Sand⸗ hofen ſtattfinden. Der Gautag war ſich bewußt. daß das Handwerk z. Zt. ſchwere wirtſchaftliche Nöte zu überwinden hat. Er war aber auch von dem Willen beſeelt, zu ſeinem Teil dazu beizutragen. das Handwerk durch dieſe Nöte bindurch wieder beſſeren Verhältniſſen entgegen⸗ zuführen. Handwerklicher Fleiß und handwerkliches Können ſind wichtige Aktippoſten der geſamten Volkswirtſchaft, die dem Volke erhalten bleiben müſſen, wenn ihm wieder eine lichtere Zukunft beſchert ſein ſoll. Das oraaniſierte Handwerk muß in dieſem Sinne ſeine Pflicht tun. Staatliche und gemeindliche Behör⸗ den dürfen es an dem notwendigen Verſtändnis und auch Ent⸗ aegenkommen nicht fehlen laſſen, wenn der Volkswirtſchaft ge⸗ dient ſein ſoll. 8 Herbſtlagung des badiſchen und pfälziſchen Transpork⸗ und Verkehrsgewerbes Am veraangenen Samstag und Sonntag fanden im„Saalbau“ in Neuſtadt a. H. die Mitaliederverſammlungen des Landesverbandes badiſcher und pfälziſcher Möbelſpediteure und des Arbeit⸗ geber⸗Verbandes für das badiſche und pfälziſche Transport⸗ und Verkehrsgewerbe ſtatt. Die Fachorganiſation der Mö⸗ belſpediteure tagte am Samstaa unter dem Vorſitz des Herrn Fr. Xaver Dietſche⸗Freiburg i. B. Der Sundikus des Verbandes, Fr. Langenbe iln? Mannheim, berichtete über die Neuregelung der Umzugskoſten der Beamten, über die Verbreitung der Auto⸗ möbelwagen im Möbeltransportgewerbe und die Preisbildung, fer⸗ ner über die Ortsklaſſeneinteilung für die An⸗ und Abfuhrtarife und über eine Reihe ſonſtiger aktueller Fragen des Gewerbes. Die von der Verbandsleitung vorgelegten Entſchließungen fanden die Zu⸗ ſtimmunag der Verſammlung. Die Verhandlungen am Sonntaa waren vom Arbeitgeber⸗Ver⸗ band für das badiſche und pfälziſche Transport⸗ und Verkehrs⸗ gewerbe anberaumt. Die unter dem Vorſitz des Herrn Friedrich Schmidt⸗Mannheim geleitete Verſammlung war von Svediter⸗ ren. Möbelſpediteuren, Güterbeſtättern, Fuhrunternehmern, Poſthal⸗ tern und Laftkraftwagenbeſitzer aus Baden und der Pfalz außer⸗ gewöhnlich zahlreich beſucht. Der Sundikus des Verbandes,. Fr. Langenbein⸗Mannheim, bielt über die ſozialpolitiſchen unz wirtſchaftlichen Fragen des Transport⸗ und Verkehrsgewerbes ein ausführliches Referat, in dem Stelluna genommen wurde zu den der⸗ zeitigen Lohnbeweaungen, der Arbeitszeitfrage im Transport⸗ und? Verkehrsgewerbe. der Erwerbsloſenfürſorae und Arbeitsloſenver⸗ ſicherung, weiterhin wurden die Preisfragen des Gewerbes, di⸗ Eiſenbahnverhältniſſe, insbeſondere die Förderung des Samel⸗ ladungsverkehrs. die Notwendiakeit der Einführuna von Waſ⸗ lerumſchlaatarifen, die Herabſetzuna der übermäßigen Ce⸗ bühren der Eiſenbahn, die Reform der Steuerageſetzgebung, die Ab⸗ lehnung der geplanten Wegeſteuern. ſowie organiſatoriſche Fragen des Gewerbes beſprochen. Herr L. Iberaer⸗Landau referierte in intereſſanter Weiſe über die Bedeutuna der Spedition und des Laſt⸗ kraftwabens im Transvort⸗ und Verkehrsgewerbe. Im Anſchluß an die Vorträge fanden lebbhafte Ausſprachen über die derzeit wichtiaſten Fragen des Gewerhes ſtatt. Die Taauna fand ihren Abſchluß durch einen gemeinſamen Ausflua nach Gimmeldingen. Nus dem Lande Landesſynode und Aufwerkungsfrage ep. Karlsruhe, 21. Okt. Namens der vereinigten evang. Lum⸗ deskirchen hat der Präſident des Deutſchen Evang. Kirchenausſchuſ⸗ ſes wie ſchon früher öfters, ſo auch neuerdings in einem Schreiden an den Aufwertungsausſchuß des Reichstages zur Auf⸗ wertungsfrage Stellung genommen. Die Badiſche Landesſynode hat ſich dieſem Vorgehen angeſchloſſen, indem ſie am 8. Oktober ein⸗ ſtimmig folgende Entſchließung faßte: Die enang. Landesſynode begrüßt freudigſt das Vorgehen des Deutſchen evang. Kirchenausſchuſſes in der Aufwertungsfrage, ſtimmt dem neuerdings durch den Präſidenten der genannten kirchlichen Körperſchaft an den Aufwertungsausſchuß des Reichstags gerichleten Schreiben vollinhaltlich zu und fordert aus ſittlichen, rechtlichen und ſozialen Gründen eine weſentliche Umgeſtaltung der 3. Steu⸗ ernotperordnung. Nicht nur für die Kirche ſelbſt und deren Gemeinden, die beide durch die Entwertung ihrer Fonds in der Erfüllung ihrer weſent⸗ lichen Aufgaben, namenklich auch auf dem Gebiet der Liebestä⸗ Die Reinigung des Blutes iſt für jedermann ein dringendes Ge⸗ bot. Wir raten Ihnen, 30 Gramm Herbex⸗Kerne in Ihrer Apotheke zu kaufen und nach Bedarf—2 Stück zu nehmen. Em. 80/81 Abends Prof. Felix Berber⸗München gerecht. Maßvoll ſich ein⸗ fühlend in den Geiſt der Sache iſt er ein Künſtler großen For⸗ mats. Einer, wie man ihn in ſeiner Art wenig in den Konzert⸗ ſälen Deutſchlands findet. Sich ganz unterordnend den Intentionen augenblicklicher Eingebungen, iſt er, unaufdringlich, der ruhende Pol inmitten der Schlacht. Wie Prof. Berber ſeinen Part durchführte, iſt über alle Kritit erhaben. Da ſingt es und jauchzt und jubiliert immer gleich wunderbar im dezenten Piano, wie im Creſcendo! Ge⸗ ſchickt ſich einfühlend war das Orcheſter dem Soliſten ein treuer Weg⸗ efährte in ſeiner überaus ſchwierigen Aufgabe. Der Dank des Publikums an dieſer Stelle war deshalb auch außerordentlich ſtark und wohloerdient, ſetzte der Beifall doch ſchon mit großer Herzlichkeit nach dem Allegro ein, um ſich ſpäter ſpontan zu heben. Den Be⸗ ſchluß des Abends bildete dann Beethovens Siebente Sym⸗ phonie in A⸗dur, dieſer überirdiſche Frohgeſang des Meiſters aus Wien. Deutlich merkt man hier den inneren Umſchwung, die Loslöſung von einer realen Wirklichkeit zu einer gottbegnadeten, un⸗ nachahmbaren Größe, die ſpäter ihr Endziel in der Neunten findet. Ein feierlicher Humor liegt noch über dem Ganzen, eine Weltüber⸗ legenheit, die in den beiden letzten Symphonien nicht mehr zu finden iſt. Feierlich und rührend zugleich ſchwingt es im 7½ durch das Poco ſoſtenuto, um im Vivace tänzelnd in das Hauptthema über⸗ zugehen. Faſt melancholiſch zieht dann im zweiten Saßz das nach⸗ denkliche, wunderſam gehaltene A⸗moll durch die Seelen, um ſchlleß⸗ lich im markanten Rhythmus, marſchähnlich, heiter beſchwingt über dem Preſto in das Allegro zu enden. Die Wiedergabe des Werkes war eine ſtarke Keikung des Orcheſters, das ſich in allen Gruppen zu übertreffen ſchien. Sehr gebeſſert haben ſich die Leiſtungen der Bläſer, die der Aufführung das Charakteriſtikum aben. Beſchwingt arbeiteten die Streicher, die dem Vollklang des Fontzrpers eine außerordentliche Wärme zu verleihen verſtehen. Der Wiedergabe der einzelnen Stücke war Profeſſor Boehe der gerechte, jein empfindende Leiter. Dr. E. M. Theater und Muſik Mannheimer Künſtler auswärks. Mit einem Vach⸗Mozart⸗ Abend hatten Hans Bruch und Lene Weiller⸗BVruch, in Ver⸗ lin im Saal der Singakademie ſpielend, einen von der ganzen Preſſe einmütig anerkannten ſtarken Erfolg. Wir geben einige chorakteriſtiſche Preſſeſtimmen wieder. Es ſchreibt: Die„Allge⸗ meine Muſikzeitung“:(Adolf Dieſterweg) Hans Bruch und Lene Weiller⸗Bruch, beide in Berlin als gute Muſiker bereite bekannt, vereinigten ſich zum Vortrag von Werken für 2 Klaviere mit Orcheſter. Dieſes, in talt eines wackeren Kammerenſembles, wurde von Hans Bruch vom Flügel aus gewandt und mit Geſchmack geleitet. Das Programm, Phil. Em. Bachs Es⸗diir⸗Konzert und Joh. Seb. Bachs C⸗dur⸗Konzert, gipfelle in Mozarts Es⸗ dur⸗Kon· zert. Es wer nun ſehr hübſch zu erleben, mit wie einheitlichen Stilgefüht und wohltuender Natürlichkeit die beiden Künſtler das frohgemute, im Rondo an goldener Laune erfüllte Konzert dez Meiſters der Anmut vortrugen. Wieviel Feingefühl und ritterliche Liebenswürdigkeit zeigte Hans, wenn er ſeiner Lene die Gedanken Mozarts im Wechſelſpiel abnahm, um ſie zu neuem, noch intimerem Ausdruck zu prägen. Es war ein erquickendes Muſizieren, das man gern in Erinnerung behält.— Das Berl. Tageblatt“: (Leopold Schmidt) Die Kunſt des Spielens auf 2 Flügeln betreiben in angenehmer Weiſe Hans Bruch und Lene Weiller⸗Bruch aus Mannheim. Er ein ſehr tüchtiger Muſiker mit etwas trockenem Anſchlag, ſie nicht weniger begabt, aber reizpoller im Ton und Vor⸗ trag. Das Zuſammenſpiel war präzis u. ließ nichts zu wünſchen. Die Zuhörer nahmen die Vorträge ſehr dankbar auf.— Die„Voſf. Zeitung“:(Max Marſchalk) Hans Bruch und Lene Weiller⸗ Bruch ſpielten auf 2 Klavieren(mit Kammerorcheſter⸗Begleitung): ein Künſtlerpaar, das techniſch auf hoher Stufe ſteht geiſtig in un⸗ getrübtem Einvernehmen lebt, deſſen Vorträge— ſie gaben einen Bach⸗Mozart⸗Abend— reine Freude bereiteten.—„Berliner Börſenkurier“: Der gute Beſuch des Konzertes für 2 Klaviere in der Singakademie konnte als Zeichen angeſehen werden, daß die 2 Konzerte in der vorigen Saiſon den beiden Spielern Freunde geworben haben. Die Führung im Zuſammenſpiel hat Hans Bruch, der nebenher auch dirigiert; ſein Kennzeichen iſt eine ſympathiſch ſachliche Wärme, Treue gegen das Werk, geſundes Stilgefühl, klare Technik. Die Partnerin fügt ſich reſtlos, aber nicht ohne eigenen Antrieb. Kammerkonzert in der Kunſtausſtellung in Bruchſal. Die Ankündigung eines Streichkonzerts des Bruchſaler Quartetts hatte eine ſehr erfreuliche Anziehung ausgeübt. In der Tat erlebte man das gegenſeitige Sichſtüßzen und Sichergänzen zweler Schweſter. künſte der bildenden Kunſt und der Muſik, in ſelten ſchöner Weiſe. Die treue deutſche Schlichtheit und Ehrlichkeit Haydns, der quellende Reichtum ſeiner Erfindung und die Pracht ſeiner Melodien iſt in ganz hervorragender Weiſe geneigt, ſich dem deutſchen Fühlen und Schaffen im Bilde zu vermählen, und der weiche duftige Wohllaut des inſtrumentalen Kolorits gleicht ſich der Feinheit und Innigkeit der Schwarzweißkunſt trefflich an. Dem Moſaik der Griffelkunſt verbindet ſich das Moſaik der Töne zu einem Ganzen von be⸗ zaubernder Wirkung. 4% Glucks„Don Juan“ wurde von der Wiener Staats⸗ o per anläßlich des Muſik⸗ und Theaterfeſtes in neuer Inſzenierung von Heinrich Kröller unter der muſikaliſchen Leitung von Rich. Strauß herausgebracht. Strauß und Kröller haben die 31 Num⸗ mern der Partitur frei umgeſtellt ein Bruchſtück aus der Alkeſte von Gluck zugefügt und auch das Szenarium in einigen wichtigen Punk⸗ ten geändert. Den vier Bildern des Originals das im Jahre 1761 in Wien im„ zum erſten Male aufgeführt wurde, iſt ein ſymboliſches Vorſpiel zugefügt worden. Das Vorſpiel zeigt Don Juan umgeben von 16 Frauen, die ſich um ihn drängen, die er eine nach der anderen läſſig ergreift, knickt, ins Dunkel zurück⸗ ſtößt. Die eigentliche Handlung beginnt mit dem erſten Bild. Ein Ständchen lockt Donna Anna aus dem Hauſe Der Comthur ſtürzt dem Entführer nach, entreißt ihm die Veute, fällt im Zweikampf. Zweites Bild: fröhliches Gaſtmahl mit Spiel und Tanz, ein Don⸗ nerſchlag vertreibt die entſetzten Gäſte, der ſteinerne Gaſt gebietet dem unerſchrockenen Mörder ihm zu folgen. Das dritte Bild zeigt ihn in der Gruft. Den Ermahnungen, Bitten, Drohungen dez Geiſtes wird kecker Spott entgegengeſetzt, bis ein furchtbarer Schlag den Frevler trifft und im raſch erſtandenen vierben Bild ein grauen⸗ hafter den Verlorenen in die jäh ausbrechenden Flaunmen der Ver⸗ dammnis ſtößt. Das Werk hat in dieſer neuen Faſſung eine über⸗ aus ſtarke Wirkung erzielt und glänzende Aufnahme gefunden. Es bedeutet eine wertvolle Bereicherung des Repertoires unſever Opern⸗ bühnen. Strauß, Kröller und alle anderen Mitwirkenden wurden ſtürmiſch gefeiert. ſtunſt und Wiſenſchaſt ee Die Anverſtändlichkeit der Jremdworte. Dr. K. Bergenann berichtet in der„Zeitſchrift des Deutſchen Sprachvereins“ über Verſuche, die er mit den Teilnehmern an Volkshochſchulkurſen ange⸗ ſtellt hat. Er diktierte den Hörern eine Reihe von Sätzen, in denen je ein Fremdwort vorkam und forderte dann auf, die deutſche Be⸗ deutung des Fremdwortes aufzuſchreiben. Von 85 Teilnehmern deuteten 82 das Wort„Autodidakt“ falſch, es wurde überſetzt mit „ſelbſtändig ſprachſchöpferiſch tätig, Autorität, Vorbild, beſchlagen“. „Sarkasmus“ fand 40 richtige, 43 falſche Deutungen, darunter: „kritiſch, Heilmittel, Energie, gleichgültig, roh“.„Transportmono⸗ pol“ wurde als„Verkehrsmittelpunkt“ und„Beförderungsſteuer“ aufgefaßt;„ratifiziert“ wurde erklärt als: zurückgenommen, aufge⸗ hoben, überlegt, beſprochen, umgeändert uſw. Mit Recht meiſt Dr. Bergmann daraufhin, daß ſolche Mißverſtändniſſe oft geradezu ver⸗ hängnisvoll werden können(man denke an einen Satz, wie:„der wurde ratifiziert“) und knüpft daran die Mahaung für jeden, der ſich berufen glaubt, zu ſeinen Mitmenſchen zu ſprechen, in klarer, einfacher, verſtändlicher Weiſe, d. h. deutſch zu reden. 4% Raub deutſcher Geiſteserzeugniſſe in Polen. Der Chauvi⸗ nismus treibt z. Zt. in Polen gar ſeltſame Blüten, worüber das Poſener Tageblatt folgendes ausführt. Nicht allein daß die Schul⸗ bücher von Unwahrheiten ſtrotzen, wenn es ſich um die Deutſchen handelt, nein, man drückt auch deutſche Bücher einfach nach, ohne auf 10 — 2222—.en 0 e e eenee 92—— 22— — — 2 2—e 982 D. S8 A S 12 ee„ e renne .rrr EED PF% · ö . 0 .. — Folge* »Karikaturen von Mikkwoch, den 22. Oklober 1924 Neue Mannhelmer Zeitung(Abend⸗Ausgabe) 5. Seile. Nr. 492 tigkeit außerordentlich behindert ſind, verlangt die Synode ihr gutes Recht, ſondern ſie erhebt laut ihre Stimme insbeſondere für die hart betroffenen Unmündigen, die Schwachen und Ar⸗ men, damit die ihnen zugefügte Schädigung eine baldmögliche Wiedergutmachung erfährt, eingedenk des Prophetenwortes: Helft den Unterdrückben, ſchaffet den Waiſen Recht, führet der Wit⸗ wen Sache. Zu den neueſten Geſchehniſſen in der evang. Landeskirche ep. Karlsruhe, 21. Oktober. Zu der Erklärung des Kirchen⸗ präſidenten a. D. D. Dr. Muchow geht uns von wohlunterrichteter Stelle die Mitteilung zu, daß die angegriffene Aeußerung des Ev. Preſſedienſtes vom 8. ds. Mts., im der es— Abſatz 2 heißt:„Alle bezeugten den Mangel an Vertrauen zur Geſchäftsführung der bis⸗ herigen Mitglieder der Oberkirchenbehörde“,— allerdings in dieſer Form nicht zutreffend iſt. Die Synode hatte vielmehr„den angel an Vertrauen zur Geſchäftsführung des(bisherigen) Oberkirchenrats“ ausgeſprochen und es ausdrücklich abgelehnt, ge⸗ gen die einzelnen Mitglieder desſelben oder den Präſidenten etwas vorzubringen. Auch hat der am 4. d. M. neugewählte Kirchen⸗ präſident nur auf Drängen der ſämtlichen in Betracht kommenden ſynodalen Inſtanzen die Geſchäfte ſchon am 8. übernommen. 2 Heddesheim, 21. Okt. Das weltliche Feſt der Kirchweih wurde dieſes Jahr wieder in vollem Umfang gefeiert. Geſtern mittag zog ein Wagenzug mit teils koſtümierten Gruppen, mit Vor⸗ reitern und Muſik durch die Straßen, um die„Kerwe“ abzuholen. In den verſchiedenen Lokalen wurde Tanzmuſik abgehalten. Die Gaſthäuſer waren am Abend gut beſetzt. Am Rathausplatz und in der Halle waren nach früherer Sitte die verſchiedenen Kaufſtände aufgeſchlagen, auch ein Karuſſell fehlte nicht. Der Fremdenzuſtrom war wieder beträchtlich. .. Wiesloch, 21. Okt. Unter dem Vorſitz von Liebher⸗Lahr hielt hier der Landesverband badiſcher Schmiedemeiſter ſeinen diesjährigen Verbandstag ab. Die Beteiligung, auch aus dem Oberland, war recht anſprechend. Zur Behandlung ſtanden Fragen wie die Verbilligung der Kohlen, um die ſich der Verein bemühen will, wie die des unlauteren Wettbewerbs, gegen den aus allen Kräf⸗ ten gearbeitet werden ſoll. Bei der Frage der Haftpflichtverſicherung wurde der Stuttgarter Verſicherungsverein, mit dem Verträge abge⸗ ſchloſſen werden, empfehlend genannt. Nach weiteren Ausführungen wurde die Verſammlung geſchloſſen. Nächſtes Jahr wird der Ver⸗ bandstag in Schwetzingen ſein. JI. Walldorf, 21. Okt. Die Kirchweihe iſt hier, trotz reger Beteiligung des„In⸗ und Auslandes“ ruhig und ohne Zwiſchenffllle verlaufen. Die Ausſtattung war etwas als im vorigen Jahre, doch konnte ſich das kaufende Publikum zu den hohen Preiſen nicht recht erwärmen. » Maſſch b. Ettlingen, 21. Okt. Der Her 0 beginnt morgen Dienstag. Es iſt ein Vollherbſt der amerikaniſchen Trauben zu erwarten. Ueber 200 Trauben wurden an einzelnen Stöcken ge⸗ Zählt. *Pforzheim, 21. Okt. Heute Nacht ließ ſich in Brötzingen ein etwa 20jähriger Mann von dem um 11.20 nachts hier eintreffenden Zuge 936 von Calw überfahren und war ſofort tot. Seine Perſonalien konnten noch nicht feſtgeſtellt werden. In ſeinem Be⸗ ſiz befanden ſich noch 15 Pfg. Bargeld.— Die Diebſtähle nehmen in der letzten Zeit hier außerordentlich zu. So wurden 21 Zentner Zwiebeln am hieſigen Bahnhof aus einem Güterwagen heſtohlen. Die Zwiebeln waren in Säcken verpackt. Auch eine An⸗ zahl Fahrräder wurden geſtohlen. Auf dem Rathauſe in dem benachbarten Ottenhaufen befinden ſich 7 Fahrräder die ver⸗ mutlich von Diebſtählen hewrühren. » Offenburg, 21. Okt. Ddas Befreiungsſchießen der dieſigen Schützengeſellſchaft wurde am Samstag abend mit einem gemütlichen Zuſammenſein mit den auswärtigen Schützenvereinen eingeleitet. Die Schramberger Schützengilde hatte während der Be⸗ ſetzung der Stadt durch die Franzoſen die Waffen der hieſigen Schützengeſellſchaft in Verwahrung genommen, Die Delegierten der Schüßengeſellſchaften Mittelbadens tagten geſtern Mittag, um der ründung eines Gaues Mittelbaden näher zu treten. Die Oberſchützenmeiſter Zeumer und Steinwarts(Karlsruhe) wieſen auf den Zweck eines Gauverbandes hin. Der Gründung wurde allge⸗ mein zugeſtinnnt. Dem Vorſchlag, die Patenſchaft für den Gau Mit⸗ telbaden der Stadt Offenburg zu übertragen, wurde allſeitig zugeſtümmt. * Freiburg, 21. Okt. Zu der ärztlichen Fortbildungswoche hatten ſich eine Anzahl Aerzte aus den verſchiedenen Teilen Deutſch⸗ kands hier eingefunden.——9— Dr. Diepgen hielt einen einleiten⸗ den Vortrag über die Geſchichte der Medizin mit beſonderer Berück⸗ ſichtigung der phyſikaliſchen Thevapie. Die Reihe der Vorſelungen wird unterbrochen werden durch„Aus flüge zur Beſichtigung von Kurorten und Heilanſtalten des ſüdlichen * Emmendingen, 21. Okt. Eheliche Zwiſtigkeiten in der Familie des Taglöhners Bauer im benachbarten Winden⸗ reuten nahmen ein böſes Ende. Aus Drohungen des Ehe⸗ manns hin griff die etwa 28 Jahre alte Frau zu einem Stog und ſchlug damit ihren Mann. Als dann der Mann in der ſpäteren Streitigbeiten die Treppe himumter, trat nach kurzer Zeit der Tod ein, bevor noch der herbeigerufene Arzt eingetroffen war. Die Frau wurde verhaftet. geholt werden. Aus der Pfalz Ludwigshafen, 22. Okt. Der zweite Führer des Z. R. 3, Ingenieur Ernſt Lehmann, ein geborener Ludwigshafener, wurde zum Präſidenten der Good Near Zeppelin Company ernannt und wird ſeinen Wohnſitz in Amerika nehmen. Die Good Dear Zeppelin Company wurde gegründet zum Bau von Zeppelin⸗Hallen und Werf⸗ ten und Paſſagier⸗Luftſchiffen. Ueber die Perſonalien des Ingenieurs Ernſt Lehmann ſind unrichtige Angaben durch die Blätter gegangen, die hier richtig geſtellt werden ſollen. Ingenieur Ernſt Lehmann iſt der Sohn eines in München im Ruheſtand lebenden früheren Ab⸗ teilungschef der Bad. Anilin⸗ und Sodafabrik Dr. Ludwig Lehmann und ſeiner verſtorbenen Gemahlin Luiſe geb. Schäfer aus Wiesbaden. Er iſt ein Enkel des bei allen Beſuchern des früheren Realgymna⸗ ſiums Speyer in gutem Andenken ſtehenden Profeſſors Lehmann und ein Neffe des in Speyer und in der Pfalz wohlbekannten, in München im Ruheſtand lebenden Generals der Pioniere, Exzellenz Generalleutnant Auguſt Lehmann. :: Schifferſtadt, 22. Okt. Aus bisher noch unbekannter Urſache brach in dem Anweſen des Landwirts Martin Belſer in der Nacht zum Dienstag ein Brand aus, der Wohnhaus, Scheuer und Stallung bollſtändig einäſcherte. Zur ſelben Zeit brannte dem Fabrikarbeiter Karl Kramb die Stallung nieder. :: Speher, 22. Okt. Nach den von der landwirtſchaftlichen Kreis⸗ berſuchsſtation in Speyer vorgenommenen Wein⸗Unterſuchung an Rotmoſt und Weißmoſt auf Oechsle⸗Grade und Säure ergaben ſich für das vorderpfälziſche Weingebiet folgende Zahlen: Von der Oberhaardt wurden 31 Rotmoſte unterſucht. Die Oechsle⸗Grade bewegten ſich zwiſchen 78,5 und 51 Grad, die Säure 18,8—11,5 pro Tauſend. Von der Mittelhaardt ergaben 34 Proben 91,5—61 Oechsle⸗Grade, 16—10,5 pro Tauſend Säure. Die Unterhaard mit 10 Proben zeigt 77—47 Oechsle⸗Grade, 17,4—10,2 pro Tauſend Säure. Weißmoſt wurden von der Oberhaardt 73 unterſucht. Die Oechsle⸗Grade gingen von 74—50 Gr., die Säure von 17,1—9,9 pro Tauſend. Die Mittelhaardt mit 74 Proben ergab 85,5 bis 60 Grad Oechsle, 14,7—8,7 Grad Säure. 10 Proben aus der Ebene zeigten 73—59 Oechsle⸗Grade, 17,2—10,5 pro Tauſend Säure. (O Frankenthal, 22. Okt. Montag Abend ſtieß an der Ecke Lin⸗ denſtraße und Schmiedgaſſe das Motorrad des Herrn Verberns jun. mit dem Fahrrad des Gipſerpoliers Heitz aus Roxheim zuſammen. Heitz wurde überfahren und erlitt einen doppelten Beinbruch. Schwer verzetzt wurde er ins Krankenhaus gebracht. Wen die Schuld an dem Zuſammenſtoß trifft, iſt noch nicht ermittelt. Die Unterſuchung geht weiter. * kiaiſerslaulern, 21. Okt. Eine Frau iſt dieſer Tage in ihrer Behauſung infolge Unachtſamkeit die Treppe hinuntergefallen und hat ſich dabei eine ſchwere Gehirnerſchütterung und eine Verletzung am Kopfe zugezogen. Infolge dieſer Verletzungen iſt ſie geſtorben, ohne das Bewußtſein wieder erlangt zu haben. Nachbargebiete SW. Worms, 21. Okt. Der Wil dſtand in den rheinheſſiſchen Jagdgebieten hat einen derartigen Tiefſtand erreicht, daß der Gau Worms des heſſiſchen Jagdklubs ſeine dringend erſucht, nur das notwendigſte Wild abzuſchießen. Außerdem wird ſehr über das Unweſen der Wilddiebe geklagt. Die Jäger veranſtalten daher Streifen nach Wilddieben. * Saarbrücken, 22. Okt. Das Reichsernährungsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft hat 1 Million Zentner Kar⸗ toffeln zur Ausfuhr nach dem Saargebiet freigegeben. Das Kon⸗ tingent iſt, wie auch in früheren Jahren, auf die Kommunalverbände anteilsgemäß umgelegt. Um eventl. der Bevölkerung die Möglichkeit zu geben, größere Mengen aus dem benachbarten beſetzten Gebiet, wie der Pfalz, Hochwald umd Birkenfeld, zu beziehen, ſind die in Frage kommenden Regierungen aufgefordert worden, anzugeben, welche Mengen im einzelnen von ihnen zur Ausfuhr bewilligt wer⸗ den können. Während die Regierung von Speyer vorläufig nur 30 000 Zentner aus der Pfalz zur Ausfuhr zuläßt, hat die Regie⸗ rung von Virkenfeld dieſes Ausfuhrkontingent auf 60 000 Zentner er e Vom Regierungspräſidenten in Trier, der für den Hochwald mit ſeiner angeblich ſehr guten Kartoffelernte zuſtändig iſt, ſteht die Antwort noch aus. Ein weiteres Entgegenkommen des Deutſchen Reiches iſt in der Erhöhungdes Schlachtviehkontingen⸗ tes vom Reichsminiſterium für Ernährung und Landwirtſchaft zu erblicken. Während es monatlich in Höhe von 800 Stück Schlachtvieh feſtgeſetzt worden war, wurde es mit Wirkung ab 1. September 1924 monatlich auf 1 200 Stück erhöht. Von den kontingentierten Ge⸗ treidearten wurden dem Saargebiet für die diesjährige Herbſt⸗ beſtellung an Saatgut zur Verfügung geſtellt: Roggen und Weizen 5000, Hafer 7000, Gerſte 1420 Zentner. Im übrigen ſind die Ge⸗ treidearten, wie Roggen, Weizen, Gerſte, Malzgerſte und andere Gerſte, Hafer, ſowie Roggen⸗ und Weizenmehl vom 11. Juli 1924 ab vom Deutſchen Reich zur Ausfuhr zugelaſſen, jedoch muß den Sen⸗ dungen eine Unbedenklichkeitsbeſcheinigung des Reichskommiſſars bei der Reichsgetreideſtelle, Verlin, beigefügt ſein. Schlüeßlich iſt mit Genugtuung ſahre ſeh daß die meiſten Lebens⸗ und Futtermittel nunmehr ausfuhrfrei ſind, d. h. eine Ausfuhrbewilligung im einzelnen nicht mehr erforderlich iſt ſedoch muß nach wie vor der Beſtimmungs⸗ ausweis ſeitens der ſaarländiſchen Ein⸗ und Ausfuhrkontrollſtelle ein⸗ 2 Aus dem Rechtsleben Pünktliche Zahlung— aber kein rigoroſes Vorgehen! 4 (Nachdruck verboten.) Für die Abwicklung kaufmänniſcher Geſchäfte iſt eine Reichsge⸗ richtsentſcheidung von Bedeutung, die ſich mit der Friſtſetzung und dem Rücktritt vom Vertrage gemäß Paragraph 326 BGB. befaßt. Daraus geht hervor, daß ein Verz ug mit Leiſtungen in einem Vertrage nicht auf einen zweiten Vertrag bezogen werden kann. Dagegen läßt ſich unter Umſtänden wohl eine„poſitive Ver⸗ tragsverletzung“ daraus herleiten. Dabei iſt aber auf die Grundſätze von Treu und Glauben im Verkehr unbedingt Rückſicht zu nehmen. Die Klägerin kaufte auf Grund von drei verſchiedenen Abſchlüſ⸗ ſen vom 19., 22. umd 23. Mai 1922 vom beklagten Kaufmann G. in Breslau je einen Bahnwagen Fichten⸗ und Tannenbret⸗ ter, der erſte Bahnwagen war über gehobelte, der zweite über Spundbretter abgeſchloſſen. Zahlung ſollte innerhalb von 8 Tagen nach der Lieferung erfolgen. Die Käufe vom 22. und 23. Mai kamen zuerſt zur Ausführung. Da die Käuferin aber die bedungene Zahlungsfriſt von 8 Tagen verſtreichen ließ, ohne etwas hören zu laſſen, ſetzte ihr der Beklagte unterm 24. Juli 1922 eine Friſt bis zum 31. Juli mit der Anordnung, daß er mit der Lieferung der Hobeldielen aus dem Schluſſe vom 19. Mai zurücktrete, wenn die⸗ Zahlung der erſten Lieferungen nicht bis zum 31. Juli erfolgt ſei. Die Klägerin überwies am 28. Juli 1922 die fälligen Summen durch ihre Bank und teilte dem Beklagten am 29. Juli mit, daß die Zahlungen durch Verſehen ihrer Angeſtellten unterblieben ſeien, was ſie zu entſchuldigen bat. Als die Zahlungen am 31. Juli beim Beklagten noch nicht eingegangen waren, erklärte er unterm 1. Au⸗ guſt 1922 ſeinen Rücktritt vom Vertrage. Die Klägerin widerſprach und klagte auf Lieferung. Der Beklagte iſt in allen drei Inſtanzen— Landgericht und Oberlandesgericht Breslau und Reichsgericht— entſprechend dem Antrage der Klägerin verurteilt worden. Aus den reichsgericht⸗ lichen Entſcheidungsgründen iſt folgendes hervorzuheben: Es han⸗ delt ſich um drei in verſchiedenen Schriftſtücken beurkundete Ab⸗ ſchlüſſe, um drei ſelbſtändige Kaufverträge. Infolgedeſſen befand ſich die Klägerin für das Geſchäft, auf deſſen Erfüllung ſie klagt, nicht im Zahlungsverzug. In entſprechender Anwendung des Pavagraphen 326 58B. werden bei gegenſeitigen Verträgen wenn der eine Teil durch ſein Verhalten die Vertragspflicht ver⸗ letzt und ſo die Erreichung des Vertragszwecks gefährdet(poſitive Vertragsverletzung), dem andern Teile gleichfalls die im Paragraph 326 BiGB. erwähnten Befugniſſe eingeräumt. Das Reichsgericht iſt jedoch mit dem Oberlandesgericht der Ueberzeugung, daß hier der Klägerin eine Verletzung von Treu und Glauben nicht zur Laſt fällt. Allerdings habe die Klägerin für die Nachläſſigkeit 198 Angeſtell⸗ ten einzuſtehen. Andererſeits habe ſie annehmen fen, daß die Uleberweiſung vom 28. Julf genügen werde, um das Geld bis zum 31. in die Hände des Beklagten gelangen zu laſſen. Eine poſitive Vertragsverletzung ſei deshalb mit Recht verneint. Allerdings wäre der fruchtloſe Abkauf der Zahlungsfriſt geeignet geweſen, das Ver⸗ trauen des Beklagten auf pünktliche Zahlung der dritten Lieferung zu erſchüttern. Denn auf pünktliche Jahlung legt der Kaufmann größten Wert. Aber die Mitteilung der Klägerm vom 29. Juſi 1922 gab dem Beklagtem alsbald Aufklärung über den Grund des Zahlungsverzuges und beſeitigte ſo die Bedenken. Wietſchaſtliches und Soziales Kredite für die Landwirkſchaft Die Gemeinſchaftsgruppe deutſcher Hypothekenbanken hat, wie uns mitgeteilt wird, kürzlich ein ähnliches Abkommen zur Be⸗ ſchaffung von Krediten für die Landwirtſchaft, wie ſie mit der Raiff⸗ eiſenbank abgeſchloſſen hat, auch mit der Deutſchen Genoſſenſchafts⸗ Hypothekenbank, die zur Gruppe des Reichsverbandes der deutſchen Landwirtſchaftlichen Genoſſenſchaften gehört, getätigt. In Baden gilt dieſes Abkommen auch für die Mitglieder des Genoſſenſchafts⸗ verbandes des Badiſchen Vauern⸗Vereins; die Kreditanträge ſind durch die Badiſche Bauern⸗Bank in Freiburg oder deren Filialen einzuveichen. In welchem Umfang der Kreditbedarf der Landwirt⸗ ſchaft dupch dieſe Ve⸗bindung befriedigt werden kann, wird matürlich ganz von dem endgültigen Erfolg der Bemühungen um den Abſatz der Goldpfandbriefe im Ausland abhängen, deſſen Ausmaß heute noch nicht zu überſehen iſt. Die ſteuerliche Belaſtung der Hotelbetriebe Ein größeres Hotel in Baden⸗Baden gibt eine Darſtellung über die heutige Steuerbelaſtung. Vor dem Kriege zahlte dieſes Hotel im Jahre insgeſamt 5700 Mark Steuern aller Art und außerdem 18 000 M. Hypothekenzinſen, zuſammenn 23 700 Gold⸗ mark. Im Jahre 1924 betragen die Steuer allein 112 000, nicht etwa Papier⸗, ſondern Goldmark. Hypothekenzinſen ſind wahrſcheinlich nicht mehr vorhanden. Dabei betrug im Frieden der billigſte Pen⸗ ſionspreis 11., heute nur 12 M. Zimmer mit Privatbad koſteten 15—16., heute 18—20 M. Außerdem iſt das Hotel nach dem Kriege vollſtändig ieu möbliert worden und hat durchgängig in allen Räumen fließendes Waſſer, ſo daß es jetzt eine ganz andere Klaſſe 14 darſtellt, als vor dem Kriege. ihre deutſche Herkunft irgendwie hinzuweiſen. So werden z. B. in den Katalogen Ueberſetzungen von Bechſtein, 10 Grimm ange⸗ boten, ohne zu verraten, daß es ſich hier um deutſche Autoren handelt. Aber bei franzöſiſchen oder anderen Schriftſtellern wird man nie verſäumen, ihre Nationalität bekanntzumachen. Faſt humo⸗ riſtiſch mutet es an, wenn die brave Agnes Günther beim Uebertragen ihres bekannten Romans„Die Heilige und ihr Narr ins Polniſche ſich in eine Agnieszka Günther umwandeln laſſen muß. Daß Feuilletons(3. B. von Auburtin) einfach übernom⸗ men werden und ſich der Ueberſetzer für den Autor ausgibt, nimmt danach kaum mehr wunder. In polniſchen Witzblättern werden immel und Trier uſw. einfach aus dem Simpli⸗ ziſſimus oder anderen Blättern nachgedruckt. Sehr richtig ſchließt das Poſener Tageblatt ſeinen Artikel mit folgenden Worten:„Ja, man braucht zwar die Kulturwerke der deutſchen Literatur, man verheimlicht aber mwae ihr Deutſchſein. Hier hinein ge⸗ die Affäre des Veit Stoß(der in Polen mit Stwlos figu⸗ rier gt· der Welt. In Deutſchland hat man ſich in die Arbeiten des franzöſiſchen Aſtronomen Sternwarte in Bourges intereſſiert, nach deſſen Theorie die Wirbelerſcheinungen der Sonnen⸗ oberfläche, die uns als Sonnenflecken erſcheinen, nicht nur merk⸗ liche Wirkungen auf das Wetter, ſondern auch tiefen Einfluß auf das menſchliche Nervenſyſtem haben ſollen. Aber ſchon vor 5⁰0 ahren und früher vor Noveux hat Profeſſor Hermann Fritz eine Frartige Auffaſung vertreten und mit allerdings unvollkommenem atertal zu begründen verſucht. Arrhenius hat dann wertvolle eiträge zur Beurteilung der Beeinfluſſung des menſchlichen Ner⸗ denſyſtems durch luftelektriſche Vorgänge geliefert. Mewes 125 le Kriegs⸗ und Geiſtesperioden im Völkerleben auf Sonnenflecken aufzubauen begonnen. Alle dieſe Unterſuchungen ermangelten in⸗ eſſen des großen Zuſammenhanges, und beſonders die Mewes⸗ 10 Arbeiten ließen den Hiſtoriker unbefriedigt, da ſie ſchon vom ittelalter an zurück erhebliche Widerſprüche zeigten. Sbeben iſt Krr eine Broſchüre des Dresdner Aſtronomen Dr. H. H. f ritzinger unter dem Titel„Der Pulsſchlag der Welt“ er⸗ bdtenen, die nicht nur dieſe Widerſprüche aufklärk, ſndern auch — großen Rhythmen der Weltge chichte über 4 Jahr⸗ nuſende zuſammenfaſſend klar zur Darſtellung bringt. Wir ſehen, welche Vorläufer der gegenwärtige Weltkrieg hatte, und warum ge⸗ de jetzt wieder eine derartig gewaltige Kriſe der Reizbarkeit der ölker eintreten mußte. Die Völker⸗Kataſtrophen unter den Hunnen⸗ bofrern, die Ereigniſſe des 30jährigen Krieges, die franzöſiſche Re⸗ olution, alles gliedert ſich überſichtlich in dieſem großen Syſtem rad Damit iſt jedoch die Bedeutung dieſer mit Anregungen ge⸗ wie zu überlaſteten Broſchüre nicht entfernt erſchöpft, ſie zeigt auch, die kurzen Perioden der epileptiſchen Anfälle zuſtande kommen, „e das ſogen. Siebenrätſel im Leben des Menſchen zu löſen Der Pulsſchlag ehter Zeit lebhaft für Noveux, Direktor der iſt, und beſonders, die ſog. Fliesſchen Perioden von Tagen entſtehen, über die ſchon ſoviel geſchrieben worden iſt. Uebri⸗ gens iſt dieſe Broſchüre nur der Vorläufer eines umfangreicheren Werkes, in dem die angedeuteten ae e näher erläutert, und ihre außerordentlich weitreichenden wirtſchaftlichen Konfequen⸗ zen erörtert werden. St. Literatur * Sammlung kleiner Erzählungen. Erſte Reihe: Ludwig Gang⸗ hofeir: Oſchapei. Heinrich Hansfakob: Der Vogtsbur. Hermine Villinger: Die vom Wald. Verlag von Adolf Bonz u. Comp., Stuttgart.— Der Verlag bietet hier eine Koſtyrobe aus den Wer⸗ ken ſeiner bekannten und beliebten Autoren, um einem größeren Leſerkreiſe die Bekanntſchaft mit den Dichtern zu erleichtern und gediegene künſtleriſche Geſchenkwerke zu ſchaffen. Die Bändchen in ihrem farbenfrohen geſchmackvollen Gewande bilden ein Weihnachts⸗ eſchenk von bleibendem Wert. Aus den Novellen Ganghofers iſt die liebliche Tiergeſchichte gewählt, in der das Schäſchen die Seligkeit und der teuerſte Beſitz der braven Sennerin wird und noch im Tode zu derenbleibendem Glück beiträgt. Die Erzühlung„Der Vogtsbur“ zeigt, mit welcher Findigkeit der Verfaſſer die originellſten Geſtalten der Schwarzwaldbauern zu entdecken, feſtzuhalten und ihre Schickſale uns menſchlich nahezubringen verſteht.„Die vom Wald“ endlich bringt eine Erzählung aus einem zu Unrecht faſt vergeſſenen Bande, die ebenfalls von einer glänzenden Beobachtung des knorrigen Völkchens im ſüdlichen Schwarzwald Zeuanis ablegt. Dazu aber kommt die ſympathiſche Weiblichkeit der Verfaſſerin, die ſich in der Behandlung und Entwirrung all der Liebes⸗ und Leidensfüden zeigt. Erzäglungen von Loniſe von Fraucois. Ausgewählt und einge⸗ leitet von Joſef Hofmiller. Langens Auswahlbände, Band 18. Ver⸗ laa Albert Langen, München.„Das Dauer hat, geht langſam auf im ſchweren deutſchen Boden“. Dies Wort der Francois gilt für den Erfolg ihrer Werke. Von den großen deutſchen Erzählerinnen hat ſich kaum eine ſo langſam durchgeſetzt wie ſie. Aber außer ihrer Freundin Ebner⸗Eſchenbach wird ſich auch kaum eine ſo lange halten. „Summa: die Reckenburgerin bleibt“, ſchrieb der Freund ihrer pä⸗ teren Jahre. Conrad Ferdinand Meyer. nachdem er ihren Meiſter⸗ roman:„Die letzte Reckenburgerin“ geleſen hatte.„Summa: die Francois bleibt“,— aus dieſer Ueberzeugung entſtand dieſe Auswahl ihrer ſchänſten Novellen, die in einer Sammlung des Bleibenden unſerer Erzählungsliteratur nicht ſehlen durfte. Eine Ausleſe aus den Novellen der Francois geben, iſt nicht einfach, wegen der Länge der einzelnen Stücke. Aber Joſef Hofmiller, der dem Bande auch eine glänzende, knappe, aber erſchöpfende Einleitung auf den Weg mitgibt, hat dieſe Aufgabe mit dem ſchönſten Erfolge gelöſt. Es kam ihm darauf an, die Begabung der Francois von möglichſt verſchie⸗ denen Seiten zu zeigen; und das tun die drei Erzählungen, die der Band enthält, wirklich. Wenn„Fräulein Muthchen und ihr Hans⸗ meier“ nur von jemand geſchrieben werden konnke, der preußiſches Offiziersblut in den Adern hatte, ſo konnte ein ſo entzückendes Werk wie die Reiſenovellen aus Chamonixr„Zu Füßen des Monarchen“ ſchwerlich ohne einen Tropfen franzöſiſchen Blutes mit dieſer ele⸗ 23 und 28 ganten Sicherheit hingeſtellt werden. In der„Goldenen Hochzeit“ kommt das Zeitlos⸗Weibliche, man möchte am liebſten ſagen: das Mütterliche dieſer tiefen Natur zu ergreifendem Ausdruck. So iſt ein prächtiges Buch entſtanden, das Louiſe von Francois hoffentlich recht vielen nahebringen wird, die dieſe große deutſche Erzählerin noch nicht kannten. * Mein Heimatland, 11. Jahrgang, Heft 4.(Blätter für Volks⸗ kunde, Heimat⸗ und Denkmalſchutz, Familienforſchung). J. A. d. Lan⸗ desvereins Badiſche Heimat herausgegeben von Hermann Eris Buſſe, Freiburg i. Br.— Das vierte Heft bringt eine Fülle von Beiträgen und Anregungen aus dem ganzen Badnerland und wirbt ſicherlich neue Heimatfreunde. Den Aufruf zum Hohenſtoffelnſchutz haben eine Reihe bekannter Perſönlichkeiten und große Vereine unter⸗ ſchrieben. Dieſer ſchönſte zweigipfelige Berg Deutſchlands muß vor der Vernichtung durch den Steinbruchbetrieb geſchützt und erhalten werden... W. Geiler erzählt in packender Weiſe die noch im Volk der Ortenau lebendige Sage des Ritters vom Staufenberg und der ſchönen Meluſine. Dem Volksglauben im Bruhrain, ſpürt K. Meyer unter beſonderer Berückſichtigung der Malſcher Gegend feinſinnig nach. Einen Aufruf zur Sammluna von Volksliedern als wichtige nationale Aufgabe erläßt der bad. Volksliederausſchuß. H. Hagn macht durch den Beitrag über das Vituskreuz eindringlich auf die Erforſchung der Steinkreuze aufmerkſam. Ueber Ortschroniken legt O. Weiner beachtenswerte Vorſchläge dar, die für alle hiſtoriſch Intereſſierten, vor allem für die Gemeinden ſelbſt wertvoll ſind. Für den Schutz der alten Erdͤbefeſtigungen ſetzt ſich Prof. Dr. Redillio ein, da ſie Zeugen ſind von den Kämpfen namenloſer Völker aus der Vorgeſchichte. Der Heimatkurs in Schopfheim und der Bericht über den in Mosbach beweiſen. daß durch dieſe Kurſe ein Stück wahrhaf⸗ tiger und deutſcher Bildungsarbeit geleiſtet wird. Der 1. Landes⸗ vorſitzende, Prof. Dr. Eugen Fiſcher beſchließt das gut bebilderte Heft 55 hervorragenden Ausführungen über biologiſche Familienfor⸗ ung. Das zweite Heft der Zeitſchrift„Werkland“ neue Folge von Vivos voco, Herausgeber Prof. Woltereck, Verlag der Werkge⸗ meinſchaft, Leipzig, gibt in ſeiner Zuſammenſtellung einen intereſſan⸗ ten Ueberblick über das wirtſchaftliche Neuland der Jugendbewegung und der ihr verwandten Beſtrebungen. In einer Reihe von Haupt⸗ aufſätzen werden die Grundfragen dieſe Anfänge und Erfolge wirt⸗ ſchaftlicher Erneuerung dargeſtellt, gegebenenfalls kritiſch beleuchtet, und zwar von Menſchen verſchiedener Gedankenrichtung, die aus der neuen Generation hervorgegangen ſind und ſelbſt im Wirtſchafts⸗ leben ſtehen. Einen guten Einblick in die praktiſche Arbeit verſchaf⸗ ſen die Berichte über den Aufbau ländlicher Lebensgemeinſchaften, über die Tätigkeit gemeinwirtſchaftlicher Betriebe in Großſtädten ſowie über die ökonomiſchen Leiſtungen freier Schulen. Die Rund⸗ ſchau, die diesmal auf Politik und Wirtſchaft eingeſtellt iſt, enthält ortentierende Artikel über aktuelle Erſcheinungen und trägt ſo dazu bei, den einheittichen, von einem beſtimmten Geiſte eines jungen Deutſchtums zeugenden Charakter des Heftes zu verſtärken. Dieſer Verſuch, die Arbeiten einer Wirtſchaftsumgeſtaltung durch die leben⸗ dige Idee eines neuen Menſchſeins im Zuſammenhang darzuſtellen, verdient Beachtung und Prüfung weit über die Kreiſe hinaus, aus denen er hervorgegangen iſt. 12¹ 6. Seite. Nr. 492 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗Ausgabe) Miltwoch, den 22. Okkober 1924 Sportliche Rundſchau Das badiſche Tanzturnier verbunden mit der Gaumeiſterſchaft von Baden ging am vergangenen Sonntag in Karlsruhe in der Eintracht unter zahl⸗ reicher Beteiligung aus dem Lande vor ſich. Veranſtalter und Gaſt⸗ geber war der Tanz⸗Turnier⸗Klub Schwarz⸗Weiß⸗Karlsruhe. Das Turnier iſt für Mannheimer Tanzſportkreiſe inſofern von Bedeu⸗ tung, als in der Hauptſache Mannheimer Paare um die Palme ran⸗ —1 een uns darüber zugegangenen Bericht entnehmen wir olgendes: Den Höhepunkt der Veranſtaltung bildete unzweifelhaft das Turnier der Sonderklaſſe. Hier hatten die aus der A⸗ Klaſſe aufgeſtiegenen Karlsruher Paare Geſchw. Bonath und Ratzel⸗ Frl. v. Chruſtſchoff gegen die Mannheimer Thoma(Schwarz⸗weißkl.) und Theile(Gelb⸗Weißkl.) anzutreten, die bereits in den deutſchen Meiſterſchaften in der höchſten deutſchen Klaſſe erfolgreich waren. Es gab nur eine Stimme darüber, daß hier höchſte Tanzkunſt gezeigt wurde. Hier erlebte man im Tanz den Ausdruck, den unſere Zeit geſchaffen hat. digſter Energie getragen! Jedes Paar in ſeiner Art entzückend. Der Kampf um den erſten und zweiten Preis zwiſchen Thoma und Theile war ſcharf und wirkte um ſo ſenſationeller als Theile mit einer neuen Paxtnerin aus Karlsruhe antrat, die er erſt auf Grund der Beobachtung der AKlaſſenergebniſſe zehn Minuten vor dem eigent⸗ lichen Auftanz gewählt und mit der er keinen einzigen der Turnier⸗ tänze je getanzt hatte, ſodaß ſich das Paar erſt im Turnier ein⸗ tanzen mußte. Das Paar paßt aber in der Stilauffaſſung des Tan⸗ zes ſo gut zuſammen. und Herr Theile führte ſo ausgezeichnet ſicher, daß das Paar augenblicklich den Kontakt fand, und bot es einfach eine Symphonie von Struktur, Harmonik und Rhytmik und Ver⸗ webung dar— ein Thema löſte das andere ab! Während im„Vlues“ die techniſche Zuſammenarbeit noch zu wünſchen ließ, ſtand vor allem im Boſton die⸗Entſcheidung zwiſchen dem erſten und zweiten Preis auf der Spitze, ſodaß die Auffaſſung aus den Kreiſen des Schiedsger. bekannt wurde, daß eine einſtündige Vorprobe Theiles mit dieſer neuen Partnerin dem Paar Thoma wohl den Weg zur Gaumeiſter⸗ ſchaft erſchwert hätte, die ſich das prachtvoll eingetanzte, in der Fri⸗ ſche beider Partner und der entzückenden Jungmädchenhaftigkeit in der Tanzaufſaſſung und im Geſamteinbruck der Partnerin Frl. Kramp, prachtvolle Paar unter jubelnder Zuſtimmuna ver⸗ diente. Ebenſo wurde der ſenſationelle Sieg Theiles begeiſtert be⸗ grütßt. Der Erfolg dieſes Paares bleibt merkwürdig und beach⸗ tenswert für die Pſychologie des Turniertanzes, als deſſen Doama ſonſt das„Eingetanztſein“ galt. Den Beſchluß machte des Turnier der Seniorenklaſſe, in dem ſich das Paar Ivo Puhonnn Nadben⸗ Baden) den ſicheren Sieg holte. Die Ergebniſſe des Turniers ſind folgende: Ganmeiſterſchaft von Baden Sonderklaſſe: 1. Preis: Thoma— Frl. Kramp? Schw. Weiß⸗Clus Mannheim);: 2. Preis: Theile— Frau Dr. Schnei⸗ der(Gelb⸗Weißz Mannheim— T. T. C. Schw. W. Khe.); 3. Preis: Bo⸗ nath— Frl. Bonath(T. T..Schw. W. Khe.) A⸗Klaſſe: 1. Preis: Herr Bonath— Frl. Bonath(TTC. Schw. W. Khe.); 7. Preis: Herr Ratzel— Frl. von Chruſtſchoff(TTC. Schw. W. Khe.); 3. Preis: Herr Frank— Frau Dr. Schneider(TTC. Schw. W. KAbe.). .Klaſſe: 1. Preis: Herr Ratzel— Frl. von Chruſtſchoff (TTé. Schw. W. Khe.]); 2. Preis: Herr Frank— Frau Dr. Schneider TTe. Schw. W. Khe.); 3. Herr Kienz— Frl. Kaller(TTC. Schw. W. Khe) C⸗Klaſſe: 1. Preis: Herr Leyendecker— Frl. Rhein (Schwarz⸗Weiß Mannheim); 2. Preis: Herr Kienz— Frl. Kaller TTC.Schw. W. Khe.); 3. Preis: Herr Weber— Frau von Setten (Grün⸗Weiß Pforzheim); 4. Herr Rothmund— Frl. Bonexath (Gelb Weiß Mannheim]; 5. Preis: Herr Lupus— Frl. Paulke(TTC. Schw. W. Khe.). Seniorenklaſſe: 1. Preis Herr Ivo Puhonny— Frau Seiß(Baden⸗Baden): 2. Preis: Herr Gerber— Frau Müller (TTC. Schw. W. Khe.). Turnlerleitung: Herr Kurt Großkopf(TTC.Sch.⸗W. Oberſtes Schiedsgericht: Herr Kraus(Schwarz⸗Weiß⸗ Das war faſzinierend, fortreißend und von leben⸗ T Herr Dr. Bitterich II1(Gelb⸗Weiß⸗Club Mannheim); Herr Redakteur Poppen(Weiß Rot⸗Club Freiburg): Herr Gerber(T..C. Schw.⸗W. Karlsruhe). Punktrichter: Geſamteindruck: Herr Lagerſtröm⸗Karlsruhe: Muſik: Herr Dr. Hochſtetter,.W. C. Mannheim; Technik: Herr Dr. Jeß⸗Karlsruhe: Stil: Herr Ivo Puhonny⸗Baden⸗Baden. Angewandtes Turnen Seit Jahren macht ſich in Deutſchland das Beſtreben bemerkbar, das Turnen zu reformieren. Neugeſtaltung der Freiübungen, Ein⸗ führung eines ausgeprägten Frauenturnens und rhythmiſche Gymna⸗ ſtik, Einſchränkung des Geräteturnens uſf. In der Hauptſache dürften dieſe Beſtrebungen darauf zurückzuführen ſein, daß ſich erfreulicher Weiſe heute die Zahl der Körperkulturbefliſſenen außerordentlich vermehrt hat. Zum andern aber auch darauf, daß ſich herausgeſtellt hat, wie gering der Einfluß der bisher üblichen Uebungen auf die Ge⸗ ſtaltung des Körpers geblieben iſt. Schließlich kommt noch hinzu, daß der Sport einen außerordentlichen Wirkungskreis erhielt und die darin Tätigen gewiſſermaßen von vorn anfangen mußten, wenn ſie etwas leiſten wollten. Nur in wenigen Sportarten kam ihnen das urnen, wie ſie es in der Schule betrieben hatten, zuſtatten. Kaum eine der Uebungen des Turnunterrichts in der Schule erſchien den Uebenden ſo wirkungsvoll, zweckmäßig und nützlich, daß ſie doch ſpäterhin noch einmal davon Gebrauch gemacht hätten. In der Tat wurde auf die Entwicklung der lebenswichtigen Oraane, vor allem Herz und Lunge, viel zu wenig Wert geleat: die meiſten Uebungen waren Haltunasübungen(Bruſt heraus und Bauch herein!) die auf die Arbeitsleiſtung, die Geſundheit und Körperkraft kaum von Einfluß waren. Dazu fehlte die Einſicht, in welcher Weiſe das Turnen auf den Körper einwirkte, eine Veränderunga war kaum feſtzuſtellen und wurde auch nicht deutlich aemacht. Umſo arößer war allerdinas der Wert, der auf den Eindruck nach außen hin ageleat wurde. Das Schauturnen war bezeichnenderweiſe die Krönung des ganzen Betriebes. Mit ſolchen Richtlinien ließ ſich in allen Fällen, wo es darauf ankam, Leiſtungen zu zeigen, alſo beſonders im Sport, nicht viel anfangen. Zudem hatten die Schüler und Schülerinnen das Marſchieren mit Geſana in der ſtaubigen Turnhalle, die ewig aleichen Armheb⸗ und Senkübungen aründlich leid, ſie aingen zum Hausarzt und ließen ſich infolge Schwächlichkeit vom Turnen dispen⸗ ſieren. Das ſchloß nicht aus daß ſie beim Fußballſpiel nicht zum Aufhören zu bringen waxen. Daß ſich eine Umgeſtaltung unſeres geſamten Turnbetriebes in den Schulen und auch in den Vereinen nicht von heute auf morgen durchführen läßt, wird ſofort klar, wenn man ſich vorſtellt, daß erſt einmal die geſamten unterrichtenden Kräfte ſich auf die moderne Methode umſtellen müſſen. Man nehme doch nur ja nicht an, daß die Lehrkräfte, die vor mehreren Jahrzehnten die alte Methode haben lernen müſſen, ſich jetzt dazu bereitfinden, nochmals einen Rurſus mitzumachen, der biologiſche und anatomiſche Kenntniſſe dazu verlangt. Etwas beſſer iſt es in den Vereinen, die einige ihrer Mitglieder zu den Kurſen der Deutſchen Hochſchule in Berlin oder Spandau ſchicken und dann wenigſtens bei den jüngeren Jahr⸗ ängem hiermit angewandtes Turnen betreiben können. Vieelfach aber wird auch hier den Veſtrebungen der Neuerer harter Wider⸗ ſtand entgagengeſetzt. Und doch werden wir nicht darum herumkom⸗ men, den veränderten Lebensbedingungen in Deutſchland und der Ausbreitung ſportlicher Betätigung entſprechend, ſolche Turnübungen aufzunehmen und einzuführen, die eine geeignete Vorbereitung zu weiterer körperkultureller Arbeit bedeuten. Daß für die beiden Ge⸗ ſchlechter und auch für die verſchiedenen Lebensalter nach beſonderen Rickilinſen gearbeitet werden muß, daß ſich ſchließlich nicht eins für alle ſchickt, macht die Sache noch verwickelter. Die Vereine können ſich ja ſchließlich darauf beſchränken, nur wenige, beſonders wirkſame Uebungen turnen zu laſſen, die für den von ihnen gepflegten Sportzweig von beſonderer Wichtigkeit ſind. Immerhin gilt auch hier als Ziel der möglichſt allſeitig ausgebil⸗ dete Körper, der erfahrungsgemäß die beſten Leiſtungen auch auf den Spezialgebieten hergibt. In den Schulen aber kommt man mit ein paar Uebungen nicht aus. Einmal, weil hier die Geſtal⸗ tung des Körpers die Hauptſache iſt, dann aber auch, weil ſelbſt die wirkſamſten Uebungen bei ewiger Wiederholung die Schüler er⸗ müden und was noch ſchlimmer iſt, langweilen. Sie ſind dann nicht mehr mit Intereſſe bei der Sache, führen die Uebungen un⸗ willig und unordentlich aus und der Nutzeffekt iſt verloren. Es iſt natürlich nicht einfach von den vielen in den letzten Jah⸗ ſren aufgekommenen Syſtemen das beſte herauszuſuchen. Dieſe Aufgabe aber, an der die Dozenten der Hochſchulen für Leibes⸗ übungen und die Sportärzte mitzuwirken beſonders berufen ſind, muß in Kürze gelöſt werden, ſoll nicht unwiederbringlich verlorene Zeit vergeudet werden, die wir für die Wiedererlangung der Volks⸗ geſundheit nur zu dringend gebrauchen. Ruderſport Die Rudermeiſterſchaften von Europa 1925 ſind bekanntlich dem Ruderverband der tſchechoſlowakiſchen Republik zur Durchfüh⸗ rung übertragen worden. Dieſer hat als Termin bereits den 5. und 6. September feſtgeſetzt. An den beiden vorhergehenden Tagen findet, ebenfalls in Prag, der Kongreß des internationalen Auder⸗ verbandes ſtatt. Fußball Amtliche Mitteilungen des D. FJ. B. In der Pokal⸗Zwi⸗ ſchenrunde am 9. November trefſen ſich wie zuerſt bekanntage⸗ geben, Süddeutſchland und Berlin in Mannheim, Nor d⸗ und Weſtdeutſchland in Kiel. Die Ländermannſchaft für das Spiel gegen Jtalien(23. November) wird erſt am Tage der Zwiſchen⸗ runde aufgeſtellt.— Der Fußballverband von Urugu ay hat dem deutſchen Fußballbund für 1925 zwei Länderſpiele in Deutſchland angeboten.— Dr. Bauwens⸗Köln wurde mit der Leitung des Länderſpieles Holland⸗Süd⸗Afrika am 2. Norember in Amſterdam beauſtraat. * Auswahlſpiele in Weſtdeutſchlaund. Für Sonntag. 26. Oktober, hat der weſtdeutſche Verbands⸗Fußballausſchuß zwei Auswahlſpiele nach Duisburg und Düſſeldorf angeſetzt. Aus den 44 Spielern und Erſatzleuten ſoll die Elf ausgewählt werden, die am 9. Novem⸗ ber die weſtdeutſchen Farben in der Pokal⸗Zwiſchenrunde in Maun⸗ heim vertreten ſoll. Boxen „Paolino fordert E. Spalla.— Der ſpaniſche Schwergewichtsmei⸗ ſter Paolino hat durch ſeinen Manager bei der Internationalen Box⸗Union den Europameiſter Erminio Spalla um deſſen Titel herausgefordert und aleichzeit die vorgeſchriebene Kaution von 1000 Franes hinterlegt. Ein weiterer Herausforderer um Spallas Titel ſoll George Carpentier ſein. Italieniſche Boxſportintereſſenten bemühen ſich eifrig, dieſen Kampf zum Abſchluß zu bringen. E. Spalla weilt z. Zt. in Marſeille, um die Antwort von Carpentier abzuwarten. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Ueber Südeuropa und England iſt ein Einbruch kalter polarer Luftmaſſen erfolgt, ſo daß in Skandinavien Froſt eingetreten iſt. Ueber Mittel⸗ und Südeuropa lagert noch relativ warme Luft. In Baden, wo unter leichtem Föhneinfluß teilweiſe heiteres Wet⸗ ter ohne nennenswerte Niederſchläge herrſchte, liegen die Morgen⸗ temperaturen vereinzelt bei 13 Grad(Badenweiler). Sie ſtiegen geſtern in der Rheinebene auf 15 Gr., im Hochſchwarzwald auf 10 Gr. Die kühle, polare Luft hat heute morgen den Kanal und die holländiſche Küſte erreicht und dringt in die warmen Luftmaſſen des Feſtlandes unter Böen und Regenbildung ein. Der kalte Lufteinbruch dringt öſtlich nach Deutſchland vor. Vorausſichtliche Witterung für Donnerstag bis 12 uhr nachts: Meiſt bedeckt, zeitweiſe Regen, kühler, neue, weſtliche Winde. ———ꝛññ———————— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannzeimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und 'okales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria iebaktionellen Teil: Fr. Kircher: 7 Anzelaen: J. Bernhardt. eeereeeee e eee Karlsruhe). Elub Mannheim); Herr Dr. Bitterich 1(Gelb⸗Weiß⸗Club Maunheim); Ernm n Kfm. Hugo Bahm u. Luiſe Guckau Tagl. Gg. Böhler u. Emma Hauſer geb. Theodor 3. Schauſteller Karl Pagliamei e. S. Julius 6. Arb. Ernſt Otto Weller e. S. 6. Kfm. Karl Adolf Leppert e. T. Lore Katharina 13. Mont. Joſef Nußbaum e. S. Günter 0 11. Baumeiſter Joh. Mich. Saemann e. S. Hans Aandesamlliche Uachrichten. Verkündete: Oktober 1924. 8. Direkter Aug. Feuerſtein u. Frieda Kappler * 13. Architekt Otto Schmidt u. Antonie 14. Elektrotechn. Zudw. Freiſing u. Soſia Tagl. Albert Wacker u. Anna Halbmaier Händler Joh. Horn u. Martha Brohmann geb. Beſner Schloſſer Friedr. Arnold und Sofia Seebacher Kunſtgärtner Emil Müller und Friederike Brenner Stabtarb. Ernſt Häßlin u. Karoline Zimmer⸗ mann 9. Bankbeamter Hch. Eiermann u. Eliſab. Schmidt Kfm. Karl Gottſelig u. Karol. Waizenegger geb Schorck Bankbeamter Maximilian Baumann u. Gertrud Metz Mont. Eduard Pföhler u. Emilie Halter 10. Portier Wilh. Oehlſchläger u. Kath. Scholl Schmied Herm. Schäfer u. Maria Schweighofer Taglöhner Adam Gruber u. Anna Vollgärtner Matroſe Wilh. Trunk u. Hedw. Werner 11. Bankbeamter Ernſt Perino u. Emma Retzer Schloffer Eugen Schickle u. Kath. Jünger Bankb. Karl Zimmermann u. Maria Herle Ing. Oskar Helbig u. Emilie Domsgen Schloſſer Karl Muth u. Hilda Kiſtner Arb. Friedr. Plappert n. Barbara Lenz Streckenwärter Gg. Amail u. Kath. Winterkorn auyer Schuhmacher Wilh. Anna u. Frieda Mayer Dienſtm. Eduard Brech u. Maria Dippolter Zementarb. Joſ. Vogel u. Sofia Setzer Gärtner Karl Steidinger u. Eliſe Wolber Schloſſer Karl Geis und Eliſe Zipperich Getraute: Oktober 1924. 9. Bankbeamter Joſ. Beyer u. Eliſab. Groß Kfm. Rudolf Kunz u. Emilie Klebſch Artiſt Jakob Mai u. Berta Kratzert geb. Heffli Arb. Emil Miehm u. Eliſabeth Rebel Kfm. Karl Schäfer u. Roſa Olbert Spenglermſtr. K. Schöttle u. Antonig Eminger 11. Schloſſer Georg Arndt u. Luiſe Ehrſam 14. Oktober 1924. „Schloſſer Karl Friedr. Wilh. Köcher e. T. Anna 8 9 d po DN οο . Schreiner Philipp Bauer e. S. .Tüncher Karl Wirth e. S. Han . Schloſſer Joh. Guldner e. Hans . Heizer Franz Adolf Wendel e. T. Helene Hatzner Fabrikarb. Adolf Buchmann u. Magd. Martin Heizer Friedr. Elleſſer u. Anna Hettel Juwelenfaſſer E. Wilh. Finkbeiner u. Wilhel⸗ mine Kuhnle Spengler Andreas Frank u. Maria Meyer Polizeiwachtmſtr. Walter Gellert u. Luiſe Kull⸗ mann „ Adolf Jüngling u. Amalie faff Hilfsaufſeher Martin Köppel u. Frieda Klein Tagl. Joh. Müller u. Thereſia Studinger Verſicherungsb. Eugen Ritter u. Emilie Kahl Magaziner Lorenz Schiemer u. Amalie Eckert Schildermaler Max Völkl u. Maria Haag Telegraphenarb. Wilh. Weigand u. Philippine Gregan Eiſendreher Wilh. Werle u. Elſa Roelly Bäckermſtr. Ga. Hartmann u. Kath. Böringer Fabrikarb. Phil. Schuſter u. Anna Effenberger Werkmſtr. Karl Walz u. Marie Lenz Kfm. Edmund Seibel u. Maria Legler Mont. Otto Epp u. Elſa Hommen Schloſſer Otto Ludäſcher u. Luiſe Saur Privatm. Wilh. Neef u. Adelheid Luithle geb. Imbern Hauptlehrer a. D. Chriſtian Ruf u. Kath. Schellenbauer geb. Reinemuth Ing. Bernh. Vogel u. Hilda Gram Arb. Karl Walzenbach u. Anna Baumann Ing. Arthur Bernhardt u. Eliſabetha Freff. Geborene: Maria Kfm. Karl Otto Kühner e. S. Werner Rottenmſtr. Franz Koch e. T. Lioba Maria Arb. Joſef Wind e. S. Siegfried Ludwia Techn. Hch, Harm e. T. alter * S. Wilfried Friedr. Waltraude . Kfm. Ludw. Frey e. S. Karl Helmut 2. Konftrukteur S. 8 . Konſtrukteur„ Ziegler e. T. Ingeb 1 Mathilde a 11. Hauptlehrer Albert Heiſer e. S. Wolfram Al Wilhelm Adelbert 5 10. Bankb. Anton Bruckmeier e. S. Otto Anton 9. Schloſſer Johann Wilh. Seelina e. S. Walter Philipy 9. Schloſſer Joh. Wilh. Seeling e. S. Hans Gg. 8. Prokuriſt Johannes Wey e. T. Eva Maria E. 9. Kfm. Hch. Ferd. Quinkert e. T. Carola Margot 10. Gefängnisaufſeher Otto Reinmuth e. T. Wilh. 11. Buchhändler Emil Roeſe e. S. Heinz 11. Techn. Friedr. Wilh. Franz Emanuel Pieper Rudi Emil 2. Inſtall. Ernſt Betz e. T. Lore 6. Bankb. Joſ. Michael Pflüger e. S. Helmut Ludwig 8. Tagl. Leopold Lackner e. T. Paula Thereſia 6. Steinhauer Jakob Mattern e. T. Ingeborg Maria 3. Kfm. Karl Hauck e. T. Wera 4. Prakt. Arzt Dr. med. Paul Wieling e. T. Lie⸗ ſelotte Urſula 8. Tüncher Joh. Schneider e. T. Thereſe Roſa 2. Buchhalter Franz Joſef Worzelberger e. T. Camilla Thereſia 9. Tagl. Franz Weber e. T. Roſa Berta e. S. 8. Tagl. Wilh. Kramm e. T. Elſe Luiſe Frieda 12. Kfm. Friedr. Wilh. Rüdinger e. S. Gerhard 6. Kfm. Wilh. Martin Klaus e. S. Adolf Bernh. ar 6. Prokuriſt Karl Friedr. Nixe e. S. Karl Heinz 18. Verw.⸗Inſp. Peter Fleckenſtein e. S. Alfred 7. Sberſtadtſekretär Karl Friedr. Valentin Wolf 10. Schneider Rob. Karl Ott e. S. Hans Julius e. T. Anna Eliſabeth Amalie Geſtorbene: 7. Maſchiniſt Gg. Friedr. Braun e. T. Antonie Oktober 1924. Eliſabeth Schloſſer Friedr. Klein e. T. Anna Auguſte Polizeiwachtm. Robert Mayer e. T. Erika Marg Metzger Julius Preis e. T. Gertrud Eliſabeth Wirt Peter Edmund Biundo e. T. Johanna Schloſſer Gg. Wilh. Sommer e. S. Karl Schloſſer Wilh. Herm. R. Böhmer e. T. Hennt Holzbildhauer Peter Schäfer e. T. Marieluiſe Alwine 7. Wilh. Friedr. Schaudt 4 Ta. 6 Stö. 8. Johanna Fried, Haas geb. Rieker 59 J. 10 M. 8. Kfm. Joſ. Closheim 73 J. 8 M. 7. Maria Kaiſer geb. Rupprecht 38 J. 5 M. 8. Wilh. Kurt Hoffmann 3 M. 29 Tag. 7. Kfm. Floris Evers 32 J. 3 M. 8. Apollonia Gremm geb. Fiſcher 71 J. 6 M. 9. Fabrikarb. Peter Brenneis 48 J. 2 M. 9. Schriftſetzer Johannes Schwarzelbach 46 J. 1 M 9. Roſina Stock geb. Stock 83 J. 11 M D N9 2 7 6. Tagl. Karl Schneider e. T. Margareta 10. Elif 0 5 f.Eliſe Berta Luiſe Hoffm 8 M. 10 2 6. g. 58 8 Glock e. S. Robert Emil Anton 10 Beue Wilh. Goh Friebr. Knuit 61 f. 9 m. 8 d Franz Karl Müller e. T. Hllda 5 Karl Ludw. Kunzmann 52 J. teſelotte 9. Möbeltransport. Nik. Müller 34 J N 10. Kraftwagenf. Rob. Volk e. S. Heinz 11. 0 3 10. Kfm. Fritz Karl Wilh. Wierig e. S. Adolf 11. ee 609 7 M Günter 13. led. berufsl. Martha Pulko 40 J. 115 Emil Friebr. Hch. Groß e. S. Wolfg. 15 Heuſel geb. Hahl 38 J. 2 M. rtur ̃ 13. led. Näherin Mathil 9. Prakt. Arzt Dr. med. Alb. Aug. Peters e. T. 12. Kath. Spengler aen* Gertrud Cliſabeth 13. Alfred Fleckenſtein 291 Std. 6. Händler Ernſt Wilh. Heidenreich e. S. Kurt 14. Eliſabeth Kloepfel geb. Schneppe 67 J. 6 M. Emil 14. Wagenf. Joh. Leonhard Billmann 51 J. 1 M. 8. Schreiner Leonhard Rudolf Röcklein e. S. 12. led. Prokuriſt Wilh. Betzler 40 J. 11 M. Artur Rudolf 14. Bauführer Georg Chriſtof Kumm 66 J. — dis Ende Oktober auf sämtliehe Berser VERLOBUNGS- und VERMAHLUNGS- KARTEN 8385 Dalfsagung. 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Nr. 492 Neue lannheimer Seitung e Handelsblatt Immerhin beſ verhindern, daß das geringere zur Folge hatte. tand genügend Widerſtandsfähigkeit, um zu Angebot erheblichere Kursrückgänge Bochumer Gußſtahl und Deutſche Kaliaktien konnten von ihrem geſtrigen Verluſt 1 bzw. 1 Billion Prozent bei der erſten Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen —.—.. LEen e Holland 184,89 165,41 voll 165,49 166,31 Buenos⸗Aires.54.55 4.53.54 255 Brüſfel. 20.05 20,15. 20,20 20.0 8 Chriſtiania. 59,65 50,95* 50.95 90.25— angig 78,16 75,54 3 75,91 75•69 N 45 enhagen 7¹5748 72.105 10 72.12 72,48 8 iſſaboeon 2————.—— 4 Stockhom.. 111.87 11103 11187 111.93 Helſingfors. 10,50 10,56 0 10,54 2 Italien. 15,26 18.,36 18.24 19,34 7 Londonn 18,825 18.915 7 13.80 19,98 5 New-⸗ ork.19.21 8.19 221 Paris 21.81 21.91 9 21.5 22,05„ Schmeiz 80,30 80,90 0 90,70 91510 4 Spanien 56.10 56,44 4 50,21 56,49 7 Japann.808.615.605-6¹⁵ Konſtantinopel. 2,26.28 2,26.28 4 Nio de Janeiro.465.475 0,65 0,475 0 Wien, abg..9154 58454 5,9151 5,9454 7 Prag,. 12,49 12,55 6 12,51 12,57 8 Jugofladſen 5·075 6,½105 5.405 9,135 5 Dubapeſt. 5,460 5,4U 40f 5,511 5 Sofc 804 8,06 L.06 0 Börſenberichte Frankſurter Wertpapierbörſe Tendenz ſehr ſtill— Für Renken elwas feſlere Haltung Kein Geſchäft auf dem Induſtriemarkt Frankfurt a.., 22. Okt.(Drahtb.) Die Zurückhaltung an der Börſe 10 auch heute wieder außerordentlich groß und entenmärkten iſt das Geſchäft etwas leb⸗ hafter. Man macht ſich jetzt auf eine lange Periode eines ſehr ſtillen Geſchäftsganges gefaßt, zum mindeſten bis die Neuwahlen zum Reichstag erledigt ſind. Die Tendenz iſt dabei ziemlich feſt und ſie vermochte auch durch die Reichstagsauflöſung nicht erſchut⸗ tert zu werden, denn man erblickt in der Auflöfung des Reichstages den einzigen Weg, um Klarheit in die Regierungsverhältniſſe zu ſchaffen und man nimmt daher gerne noch eine weitere Geſchäfts⸗ ſtille in Kauf, anſtatt den Fortbeſtand der ſeitherigen unmöglichen nur auf den Verhältniſſe. Der Anleihemarkt iſt feſter und lebhafter, beſonders für preußiſche Conſols, die bis auf 1,475 ſtiegen, jetzt aber bei 1,450 halten. Kriegsanleihe iſt dagegen nur 0,535. Auch aus⸗ ländiſche Renten, wie Türken und Oeſterreicher, ſind leb⸗ hafter gehandelt. Außerdem ſind ungariſche Renten ſehr feſt, beſonders ungariſche Goldrente und ungariſche Kronenrente auf die Wiederaufnahme der Verhandlungen der ungariſchen Regierung mit den Nachfolgeſtaaten wegen der Uebernahme eines Teiles der ungariſchen Schuld. Auf dem Induſtriemarkt iſt irgendwelche Bewegung faſt nicht feſtzuſtellen. Auch die in den letzten Tagen durch größere Kursgewinne in Erſcheinung getretenen Spezialpapiere Spinnerei Hammerſen und Heidelberger Zement ſind unverändert, Erwähnens⸗ wert iſt eigentlich nur die Kurseinbuße von Harpener, die auf 80,75 zurückgingen. Der Freiverkehr iſt ebenfalls vollkommen luſtlos. Api 2,25, Becker Stahl 0,950, Becker Kohle 5½, Benz 374, Brown Boveri 1,1, Rheiniſche Handelsbank 0,065, Growag 0,85, Hanſa Llonyd 1,050, Krügershall 756, Raſtatter Waggon 3,75, Ufa 11. Serliner Wertpapierbörſe Große Luſtloſigkeit an der Börſe Berlin, 22. Oktbr.(Drahtb.) Wiederum litt heute das⸗ Ge⸗ ſchäft an den Aktienmärkten der Effektenbörſe unter hochgradiger Luſtloſigkeit. Allgemein war die Befürchtung vorherrſchend, daß ſich dieſer traurige Zuſtand nicht ändern wird, bevor die Neu⸗ wahlen zum Reichstage die innerpolitiſche Lage geklärt Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Fraukſurter Dividenden⸗Werle. 150 76 440 4— Rhein. Creditgank 250 200 Allg, D. Creditbk. 1,80 1,80 O. Hypothetenbnk 4,— n. Creditbank 2, 2 Zobiſc Dank. 28,— 28,5 Aeberl.Bant.74= 74.— Rhein. Hyp. Bank 4,78 4,50 Bank für Br. Ind..50.80 Vereinsdank..%7 0,7 Südb⸗. red ⸗S. ⸗ 755 Bayr. B. Creb. W.—— Siesdnaſe 12½ 12,— Südd. Piscontog..— 785 „Hyp. u. Wb..—.— Dresdner Bant. 6,„—Wiener Bankvex. 0,24 0,24 Harmer Bankver. 1,10.15Frkfet. Hyp. Bank 4,50 4,25 Witbrg. Bantanſt. 88,— 88.— Berliner Handgeſ. 28,50 28,50 Metallb. u..⸗G. 18,50 18,10(„ Notenbank 56,.— 53.— om. u. Priva 5.55 40 Mitteld. Credit⸗B. 155.50„Vexeinsbant 2,40 2,30 Darmſt u. Rat.⸗B. 9,30 8,30 Nüenberg..⸗Bk.—— 4,5 Mannh. Verſ⸗Geſ.——— euiſche Bank. 10,— 10,, eſter Cred. Ant. 084 08 deeng—68— ZeAliatiſche Bank. Pfalzer Hyp.⸗Bl. 4,5 45 Oberrh. Berf:⸗Gef.—,——.— D. Effekt u. Werte 3,50 8,60] Reichsbank... 52,45 52,25 Frankf. R.-Mitv.—.——.— Vergwerk⸗Alktien. Bo—— bau 81,78 80,25 Oberſchleſ.Eb.⸗Bd. 9,65 9,50 e e. 70 J Haltber: Afche 1280 11·28W 56 fend. 88 950 „Luxem Bergw. 80,30 50,30 Kaliwrk. Salzdetf.—.——,— Phönix Bergbau. 89,— 37,45 Eſchwell Bergwek. 87,— 90,— Kalfwerte Weſtek. 15,80 18,— Rhein Braunkohle 2780 27,5 riedrichsh. Vaw. 2—Eothr. H. u.—105 80 J0 275 55 3 5975 85—55 1U 5 öh. 1 25 5 Gelſent Gußa— 75 B. K. u. Caurahütte 4,50 4,75 Cranspork-⸗Aktien. Schantungbahn.—.——.— Nrbdeutſch. Lloyd 4,0 Ohto 43,.— 42,— Hog.⸗Amk. Paketf. 25,15 2265 Deſter.⸗U. St⸗B.——.— Induſtrie ⸗Akctien. Hiche mergheim. 89,— 32,— Bad. Anil. u. Soda 16.70 18,75] Cement Aarhe 760 70 ez, amtlichen Kursfeſtſtellung zurückgewinnen. Texptilaktien Hammerſen 172 Wolle ſtellten ſich um etwas über 1 Bill. Pro bewegten ſich die Schwankungen 1 Bill. Prozent. gänzlich unverändert. Canada um 15 Bill. Prozent nach. Deutſche Anleihen wurden änderten ihren Kursſtand aber nur Conſols wurden anfangs angeblich für englif Es wurde für ſie vorbörslich ein Kurs von 1437 ge wurde ein Kurs von 1387 Milliarden notiert. Dagegen büßten von Bill. Prozent ein. faſt ausnahmslos und Bankaktien blieben den Bahnaktien Schiffahrts⸗ zwar etwa lebhafter gehandelt, 3% proz. preuß. chnung gekauft. Hinter den angeb⸗ man Machenſchaften deutſcher e Kohlen.Ein. Spekulanten mutmaßen. a werden die Fin Von ausländiſchen Anleihen ſetzten ungariſ. Die 4 proz. ungariſche Goldrente gab ſpäterhin etwa Türkiſche Perte waren gebeſſert. Bei mäßigem Geſchäft neigten in der zweiten Börſ enſtunde die Aktienkurſe eher nach unten, laen weeee Zur Bildung von Eiſenverbänden Wie die Deutſche Bergwerkszeitung ſ von Verhandlungen zur Bildung von Eiſenmarkt einen plötzlichen haben erhebliche Aufträg weg bis Jahresende beſchäftigt ſein. hat ſich auf das Preisniveau geringem Maße aus Abſchlüſſen etwa folgende Durchſ zeug Rohblöcke 92.50, Knüppel 101—102 /, Stabeiſen 112 l. 150—160, Grobbleche die Gründe des Tendenz⸗ Es ſcheint ſich diesmal geſtellt wurde, chreibt, rief die Einleitung fügung geſtellt Eiſenverbänden am Umſchwung hervor. ze hereinnehmen können und dür Die Belebung der Nachfrage bisher nur in verhältnismäßig Zurzeit ſind bei effektiven chnittspreiſe zu ermitteln: Halb⸗ dreimonatiger Lauf etwas günſtiger. letzten Zeit die Deviſ wirken können. Univerſaleiſen 128„ und Feinbleche 160—170. Ueber umſchwungs iſt man geteilter Meinung. weder um eine Händlerhauſſe, noch um eine Meinung Werke zu handeln. Berückſichtigt werden mu ſchen Anleihe, ferner die Beſtellungen des Eiſenbahnzentralamtes, die höchſtwahrſcheinlich in dieſer Woche herauskommen, ferner die für nächſte Zeit zu erwartenden größeren Reparationsau die Stahlwerke f ß der Erfolg der deut⸗ Ludwig Loewe u. Co..-., Berlin t legt ihre Goldmarkeröffnungsbilanz ßerlich als bemerkenswert deshalb angeſehen werden ſie im Vergleich zur Vorkriegszeit ein verdoppeltes Kapital Der relativen Erhöhung des Verminderung der Reſerven gegenüber, der die Differenz zwiſchen markkapital überſchreitet. Die Geſellſchaf vor, die rein äu Kapitals ſteht dagegen eine und zwar um einen Betrag, Friedenskapital und dem heutigen Gold⸗ Dem Friedenskapital von 7,5 Mill. ſteht ein Goldmarkkapital gegenüber von 15 Mill. I. d kriegszeit auf 30 Mill. erhöht worden. ivſeite ſind die offenen Reſerven von 7,) Mill. auf 1,5 Mill.% herabgeſetzt worden und die 1913 mit 10,5 Mill. eingeſetzten Anleihen ſind ebenfalls faſt völlig fortgefallen. Das Immobilienkonto erſcheint um einen Betrag von 3078, geringer als im Jahre 1913, während das Betriebsinventarkenkonto, das vor dem Kriege mit 3% zu Buche ſtille Reſerven vermuten läßt. erſcheinen unverändert mit 2 l. gegenüber 1 im Jahre 1913 mit 1970 A ausgewieſ und Fuhrpark ſind gleichbleibend pöllig a das Materialkonto mit 531000 iſt in der Kriegs⸗ und Nach Auf der Paſf 66—70, 62—68; S Schweine: 83—8 mit Kälbern ruhig, ſtand, auch heute noch erhebliche Fabrikationswerkzeuge ſt das Maſchinenkonto en. Utenſilien faſt unverändert geblieben. Das Fabrikationskonto erſcheint mit 3,795 Mill. und es bleibt unklar, ob die Fabrikationsbeſtände an ſich eine Verringerung erfahren haben oder ſtille Reſerven vorliegen, da d und 8„J verkauft. Zufuhr auf den K übrig. Dort bewegt für den Doppe ieſe Summe etwa der 21. 2. Phönix Bergbau. 8,50 87,50 — Rathgeber Wagg. 2,37 Reisbol; Papfer 10.78 29,25 600Rhein. Braunkohl. 27,10 7. Rhein. Chamotte——— 80ſRhein. Elektrigitäl.—.90 Rhein. Maſch Led. 2,80.80 S Sarotti..59 1. Scheldemandel.. 18.50 18,10 Südd Immobilien.10.20 Sihe Schneider 4,.90 Teckl. Schiffsw. 11.37 11. Trieotm. Beſigh. Thürg. Lief. Gotha Uhrenfabr. Furtw. 1,90—.— utſch. Oele 31,.— 80,.— r. Faßf, Caſſel 3,28 8,20 Ver.Pinſel Nürnb. 14,.——.— 22. 21. 22. Ver. Ultramarinf. 13,25 19,75 Ver. Zellſt. Berlin 2 2 Vogtl. Maſch. St. Voigt& Häff, St. Volthom. Sell..K.95 2,90 Wayß& Freytag Zellſt. Walöhof St. Freiverkehrs⸗Kurſe. E 2. Rombach. Hütten 18,50 15.0 Schuckert à Co. Roſitzer Braunk. 19. 18, Roſizer Zucer 41.75 41.75 Siemens Elektr..80 5. Rückforth Nachf..55 J 50 44. Rütgerswerke.15,37 18,25 Sinner A⸗G..50.7 Sachſenwerf.—.— Stettiner Vultan. 14.90 15 Sächſ. Gußſtahl 15,— 15.40 Stoehr Kammgrn. 34.30 33 14 tter Waggon 3,80 4 75 Mhm. Kohlenanl. 10,58 10,50 Ahenania Them 4—.— Verliner Dividenden⸗Werke. Trausport-Aktien. Norddiſch. Lloyd Allg. Lof, u. Str. 46,— 45,255 5 Berein. Elbeſchiff 9b.⸗Amk. Pakelf 25.25 25,50 Südd. Eiſenbahn 84,— 55,.— 25 Vogel Telegr⸗Dr—, 2. Vogtländ Waſch. 232 7. Wanderer⸗Werke 6,90 6, Weſer Akt⸗Geſ. 6,10 6, 45 Bault⸗Akkien. Weſterreg. Alkall. 15,75 1 Dtſch. Aſiat. Bank 32,.— 83.— Deuiſche Bant 10,10 10,10 Dt. Ueberſee Bk. 7a5ñ5 73,25 Bank f. el. Werte 3, Barmer Bantver. 1 Berl. Hd. Geſ... 24, Com. u, Privatbk. 4, Darmſt u. Nt.⸗Bk. 8, t. Ered.⸗Anſt. 0,32 0,80 52,8 4 7 e 2 4 eutſch.„ 4 5 115 25 43 0,40 Adler Kaſt 22,.— Mitteldk., Kreditb 160 1,50 1 Induſtrie⸗Alctien. Badiſche Anilin.19,.— 18,75 Balcke Maſchin. 360.40 Ba r. Spiegelgls. 5,10.— Bemberg. 17,— 17,30 Bergmann Elektr. 11.50 11,30 Berlin⸗Anh. Mſch..15.80 Ber ⸗Gub. Hutſbr. 20,40 20,80 BerlinKarlsr Ind. 61.50 61,50 Berliner Maſchb. 12,15 12,80 Berzellus Bergw.—.— 580 Bing Nürnberg. Becker⸗Stahl 0 .54,— 53,75 Benz⸗Motor 9,80 8,50 Deutſche Petr. .50 2 5 Diamondd Accumulat. Fabr. 25,50 26,10 Adler& Oppenh. 59,— 58,— A⸗G.-Anilinfarb. A⸗G f. Verkhrsw. 47, 47,50 Buderus Eiſenw. Chem Griesheim 1 Chem. Gelſenk... 61.25 62.— Allg. Elektr⸗Geſ.. 8,10 68,10 Concord. Spinner. 2,28 2,40 Alſ. Portl. Zement 45, 5 Amme Gieſ.& Co. 4,10 4,20 Nempf⸗Sternb. 39,25 40,— Bad. Elektr.⸗Geſ. 0,34 0,38 5 artbrauerei. 25 Bad. Uhren Furtw. 23,———Chem. Wrk. Albert 40,— 40,.— 25,— 25,— Annener Gußſtahl 9,.— 8. Hofferh. Bindg. 21,25 21.80 Dayriſch. Spiegel 5,20 8,20]„ SGoldenberg 34,— 180 Aſchaffbg. Jelt. 19,— 18 AewerbStorg 21, 2½.— Dauer. Celluloſe—— 9½8]: Griesheim. 1875 18068 Aage d Me 6. 275 245 che Kaliw.. 38,75 40,15 che Steinzg 8,— 8,15 75 .Eiſenh.. 5,25 8,20 17 Beck& Henkel„Weilert. M. 15,— 15,.— 5.50.50 Adt& a n Elekte. 11,88 11,65 Cont. Nürnb Vzg—,———Deut Adler Menben We 25 Sing Welelwerk 228 2,20 Daimler Motor..88.850Deut Adlerwerte Kley..96 1796 Bl.⸗u. S Braubach—,— Ot Eiſenh. Berlin 5,25 8580 Deut .ec. Stamm. 3,20.— Brem.⸗Beſigh. Oel 2,25 26.— K. e 28— 6— San eutſche.28,— 29.— idm. 3,70 3,80] Donnersmarckh. 75,— 77, Diagle gwelbrat 5. Dürener Metall 72,— 72,— Anglockont Guan.—,— 9,50] Breuer Stamm.—,— 7, Aſchaff Bu nues.- W. 40 21 0 Zealte 1925 19.—— Schlenk. 32,— 31,75 Dingler Zweibrück..25 5,20 88 ahnbed.— 1,— Bürſtenf. Erlang. 2,55 2,50 Dürrkoppwerk. St.—,——, Dürrtoppwerke.. 11.25 11,— Saden, Wenbein 976 94⁰ Gen Aetdebe 20,65 20,— Düſſeld Rat. Dürr.30 2½25 Düſſeld. Eſſenb. mit Fſensertalſee-J,25. J. Feſſt Sec Frner 30.0 e A fter 100 T7.gaet ilgfabrit Fulda. 9,80 Ebberf Farb. v B. 1 16.85 9— Frankfurter Hof 15,25 15,— lettr Ar. 78.— öchſter Farbwrke 18,75 16,70 olle 7,25.25 egNοe maille St Ulrich 3,75 8,75 Ganz SubwMainz 0,21 0,20 Junghans Stamm 9,75 10, Winger Worms 8,50 Geilſng K Co..30 120 Kammg Kalſersl. 8,75 8, De.2. Ehrnd& S 34.50 34,50 Goldſchmidt Th. 11,78 12,13 Karlsr. Maſchin. 3,40 3,20 Hammers. Tnnger e nie 56 70 8 20 s der l Durl. 2½ 27)45 Kemp, Stellin. 328— Kalünger—— 98— 8 Sal igger 14.— 12.90 Flein, Sch.& Becker.25.28,Hann⸗Waggonfab 1 ab. Jog. Bleiſtift 11.10 12,.— Hald Neu, Rähm. 18,— 10.— Knort, Heilbronn 8, aber 8 Schl 135 305 Osnabr. 21,75 22.— Konſerven Braun 88 9 ardwere Mühlh.—, Hanfwerk. Füßen 13,— 13.38 Krauß& Co, Lck. 11 ahr Gebr. Pirm. 5,60 5,50 Heddernh. Kupfer 6,50 6,50 Krumm, Otto 1„ 5 ee Jelter.13.40 19,80 Hllpert Armuturf..25.75Lech blbn en 90 ederwar Nothe. 50.50—,—J Peter Inion Frtft. 1,50..50 Schnellpr. Franf 5, 05 Lad. Spich Ar. 220.75 f. Aühm.80 8,—Schramm Jacf..25 885 u heb Walzm—, 41500 PPulb St Ingd.——. Schriſtg. Ausſc dcmen.22.78 22,75 Philipps.-G. Frt 4,.—.50 Schuckert Nürnb. 39,15 37, e Dtſch. tl. Telegr. 1788 2 „ Lothr. 55 85 19.Ct. Guano.88 10,— Mainzer Stamm. 77,.— Dad. Maſch. Durl. 18,.— 18,50 Nangt 9,50 9,10—5 alt. Kohlen 19.— 19.— 2. Eiſend.Signal. 4 Reichsſchaß. IV.V 0,500 0,490 5 54 0,410 00875 90 B. Reichsanl. 2000.525 1⁰ Sochumer Gußft. 4750 47.50 hler& Co. 28,50 25,.— Braunk u. Britets 38.— 36.— 2S 4% Sdicche unt 990 8¼½0% Bayer. Anl. 1, 480.800 Ausländiſche Neutenwerte. E — Deutſche Kabelw. 1,10 1. Genſchow& Co. 20,— 24, German. Portl.⸗Z. 5,50 8,50 Gerresheim. Glas 42.25 87,50 Geſ. f. elektr. Unter. 12,15 12,20 Gebr. Goedhardt. 10,— 10.— Goldſchmidt, Th. 13— 12.— — %%%½ Oeſt Schatza..88 7,504%„ Zollob. 1911 9,80 10,88 oldrente 10,75—.— „conv. Rte. 1,13 1,.— „Silberrte. 1,83—,— 4%„ Papierrt..50—.— 4% Türk. Ad.⸗Anl. 8,285.— 4%„Magd.⸗Elſ.J 10,87 11,63 4% Türk.unif Anl.—.———4% Gotpriot. 4..— 8 2605 6 60⁵ 6 2 eldmühle Papier 3, 40l St. 191³ 17%0 8 Greppiner Werke. 84,— 32,50 Gritzner Maſchin. 27,20 27.— Grßkraftwk. Mhm. 10,90 10 Gebr. Großmann 3,60 3 rün& Bilfing er 18,— 13,85 Gruſchwiz Textil. 5,10 5,15 Halleſche Maſch. 10.25 10 Köln Nottweſſer 9 8,20 Eckard Maſchin. gcheens kelba, 30 120 Eilencd, G. Meyer 1,10.40 1 Elber rand Je eun 1 10s Holemann Pdit, 5c 380 Eider Einag Jrantfurt. 0,84 0,32 Fuchswag Stamm 1,05 105 Holzverkohl.⸗Ind. 6,50 949 Elektr. Lieferun 1 o„„ Kronr. 9/ De. n. Stb alte.50.755% Tehuantepec 2l,—— 30% e· UIX. Sr(74) 8,40—.— elder Farb. 17,— 16,50 Ganz Ludwig eld. Kupfer 0,90 0,90 828 88 81 8888 8881 8 81 50 Elertr. Licht u. Gelſent. Gußſtahi 14, ohenlohe⸗Werk. 17.—.I hilipp Holzmann 5,.— 5,0 Hannod. M. Han 1. bg.⸗Wien Gumm 188 17 arkort Bergwrk. 5,75 5,65 5 70 7 an 8, gaunll Farts 21.5.—Herzogp. München— n enn 42.25 — — 80 8,2 50 Kölizer Kunſtled. 2,20 2,20 Krauß Cie. Lok. 4, Kyffhäuſer Hütte, 0,90 5 Lahmeyer& Co. 555 11.50 inde's Eismaſch⸗ 955 6,35 25%% Nöm.1914 4% do unk..1025—, 006 00 eichsan! 9,880 0,970 475 1,425 egen u1519 O..5809% d80 Nen—.——.— 9¹ ſeBadAnl aog.280—.—% Württ. k. 1918.560 1,486 SS 9% 1350 1789% indr.& Aufferm..20 4,70 Hirſch K Hirſchberg Leder 39,50 37,50 d Lingel Schuhfabr. 2,50 2,5050% Linke E——— 10,15 9,25 7. 1..—.—Sch. B. Weſſel St. 2,20.10 Aadeceee 8,f20.10 Porzellan Weſſe 5 818 23 Gebb& Sch 1,82 1, W.„Ae Münch. 3 470 A6 aleanSen 6,00 6,90 Schuhfb. Leander—— 0,85 faall Banndorn—.— Rb. Maſch. Leud. Moruns Stamm. 2,50.50 Riebeck Montan 35,— 5 Ludw. LoewesTo. 7 56,50 Lothr. Portl.Cem 3,25 5,15 ter Farbw. 16,58 18,75 C. H. K. 0 5 8 Herz 410 2˙90 907 0 Eu 6 437 36.— H. Knorr Kollmr. KJourdan 2 Mech.Web. Linden 470.0 0Fr. Megun& Co, 6,50.60 N Merkur Wollwar 24.— 24.— Motoren Deutz.. 21,90 20, Mühlheim Berg. 68,— 68,25 Mi 3,— 8,—Seilinduſtr. Wolff 320 319 Jdenſe 85 3,90 Sich KCoJ. Mainz 3,20 3,15 Cüdenſche 0 Boen 0 220 e*— Slehn acte Berl—,—„Magirus A. 2,80 toren Rodperg Darmſt 3,50 3,50 Sinaleo Detmold 3,— 2,700Mannesmanurby 39,75 38.50 Aators, Pberur 1000 10.20Abt ers⸗Werte. 16,65 16,— Südd. Drahtindſt.—.——.—Mansfeld. Atien 8,— 2,50 Aegarf. Fahrz.0.70] Schiinck& C. H09.—.—.Led StIngbert—.——. Nartt⸗ u. Kuhlhall. Vecbenth. Led. Sh. e 31.— Schneid.& Hanau 6,25 6,401 Strohſt. B. Dresd. 6,10 6,30 Maximilliansau 5,70 21¼% OrMon!887—.—— DeſtSR1913 290 3,70 2% do. Schatz. 7,12 7,25 2% do. Silberk..50 1,50 o do. Goldrente 10,.— 9,80 4, 5% bo. einb.Rente—.——.— Niedlauf. Kohlen 38, ordd. Wallkämm 45,15 48, Overſchl. Esb. d. 9,50 9,—4 „ Eiſenindſt 9,90 9,1345/ Kokswerke 40,50 40—40, Ohrenſtein&Kopp. 15,55 13,8840 %½ Unsar- Goldr..— 6. Friedensbewertung gleichkommt(6,723 Mill.). Das und Beteiligungskonto, das durch die Beteiligung der berde u. Co. an der AEG., der Berlin⸗Karlsruher Induſtriewerke und der Knorrbremſe.⸗G. beſondere Bedeutung erlangt, iſt mit 8,330 Mill. 4 gegen 9,715 Mill. aus⸗ gewieſen, und zwar, wie dazu mitgeteilt wurde, wurden die börſen⸗ gängigen Effekten mit Rückſicht auf die ſeit Jahresbeginn erfolgten Kursſenkungen unter dem Kurs vom 31. Dezember 1923 bewertet, während die unnotierten Werte ſogar unter dem Goldmark⸗ anſchaffungspreis bewertet wurden. Debitoren mit 354000 gegen 4023 000„ und Kreditoren mit 670 000 gegen 2 422 000 weiſen einen Rückgang auf, deſſen Urſache wohl lediglich in den allgemein verringerten Geſchäftstransaktionen liegt. Nach der vor⸗ liegenden Zilanz wird demnach das Papiermarkkapital im Ver⸗ hältnis von:1 zuſammengelegt. und Ausfuhr im beſetzten Gebiel. Vom 21 Oft. und Ausfuhrbewilligungen für Kohlen für das beſetzte eGbiet ausſchließlich vom Reichs⸗Gonberneur füc die Kohlenverteilung Berlin ertellt. Die von den Ein⸗ und Ausfahr⸗ ämtern des beſetzten Gebietes bisher erteilten Genehmigungen ver⸗ 31. Oktober 12 Uhr mittags ihre Glültigkeit. *Weitere Dollarkredite für den Ruhrbergbau. Außer dem Dollarkredit von 27 Mill. Dollar, der von der Newyorker Bank⸗ firma Goldman, Sachs u. Co. dem Ruhrbergbau zur Verfügung iſt ein wetterer Kredit von 1 Mill. Dollat zur Vee⸗ worden, der von einer engliſchen Bankfirma her⸗ Es handelt ſich in beiden Fällen um Wechſelkredite bon zeit. Bei dem letzten Kredit ſind die Beolngungen In dieſem Zuſammenhang verlautet, daß in der enkredite leichter zu erhalten ſind. Der Bedarf an Deviſenkrediten bei der Ruhrkohle iſt mit den letzten Wechſel⸗ krediten vorläufig gedeckt. *Slahlwerk Becker. In der Gläubigerverſammlung wurde daß die Mannesmannröhrenwerke ein An⸗ gebot auf die Uebernahme des Hochofenwerkes für 3,5 Mill... in bar gemacht hätten, dem vorausſichtlich ein gleichbewertetes auf olgen werde. Beide Angebote ſeien ſür die Ver⸗ waltung und für die Gläubiger nicht annehmbar, ſie befürwortelen weiterhin die Metz⸗Offerte. Die Entſcheidung ſteht infolge abermaliger Vertagung noch aus, wird aber vorausſichtlich zu⸗ gunſten der Annahme der Metz⸗Offerte ausfallen.— Die Gläubigsc⸗ g. des Stahlwerks Becker nahm den bekannten 35 proz. orſchlag der Metz⸗Gruppe an. —— Waren und Märkte Mannhelmer viehmarkt Den Viehmärkten vom 20./22. Oktober wurden zugetrieben: 58 Bullen, 284 Kühe und Rinder, 413 Kälber, 82 Schafe, 1611 Schweine. Preiſe je 50 Kg. Lebendgewicht(in.): 1. Kl. 50—54, 2. Kl. 46—50, 3. Kl. 36—40, 4. Kl. 28—34; Bullen: 46—50, 44—46, 18—42; Kühe und Rinder: 52—56, 46—50, 35—44, 30—38, 15—25; Kälber:—, 76—80, 72—736, chafe 32—36, 28—32, 26—28,—. 22—28; 5, 83—85, 81—83, 78—80, 75—78, 64.—72. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, langſam, geräumt: ausverkauft; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. 5 Obſtmärkte am Bodenſee. Auf dem Rad olfzeller Obſt⸗ markt ſind die Preiſe wieder gefallen. Während man in den erſten Oktobertagen für je einen Doppelzentner Tafelobſt bis Moſtobſt bis 12, zahlte, wurde auf dem letzten utes Tafelobſt ſchon zu 18—19 und Moſtobſt zu 7 Während die Zufuhr ſehr ſtark war, läßt die onſtanzer Obſtmärkten noch zu wünſchen e ſich der Kaufpreis zwiſchen 8 und 11,50 4 er je nach Qualität. 37.37 37.25 Segall Strumpf,.10 1 Siemens& Halske 44. 8 alzdetfurih“. 18,30 18,50 Stoewer Nähm. 14.75 Stollb. Zinkhütten 28.75 2860 — — chubert& Salz..80.38 Teichgräber...10.10 A. Glanzſtoff Elof 45, 4, Peff. Eiſen Sgdr. 14.30 13.5 Thale Eiſenhütte.—,——— 75 Thoerl Oelfabrik. 5,30 5,60 Thüring Salinen. 13.70 13,25 „60[Unionwerke Mhm..— 7 50 Union⸗Gießerel. arziner Papier. 4,12.20 et. B. Irkf. Gum. 2,80 2,70 Ver. Chem Charl. 12,25 12.— V. Dtſch. Nickelw. 20,50 20,.— er Harzer Kalt 140.60 Wicing⸗Cement. 29.84 27.70 .Schupf Brn ei.10.— Wlesloch Tonwor. 12.36 13.— VStahlw. o. d f 1175.29] Wilbeltmsh. Eulau.04.84 er. Ultramarfaſ. 13,75 12.78 Wiſſener Stahl 10. 10.— 30] Wittener Gußſtahl 20,78 20.38 20 Wolf, Buckau.—.— 60 Jalte Berein..70.70 ellſtoff Waldhof 8,80.23 —— Verliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. Heidburg.. 43,50 43.— Pomona— Hochfrequenz...25 5,25 Ronnenderg.. 1009.05 0 Int. Petr. Un. Jou—,—, Ruſſenbank.—.— Frügersball.. 40s.40 Siche& 10 340 Meyer Textil... 0,2 60, 0 Muldenh. Papier.03.025 Südſee Poosphat 11.25 12.10 Petersb. Int Hand 3,80.80 Ufa.„„ l8 11¹9 Sloman Salpeter.25 8,5 Berliner Feſtverzinsliche Werte. a) Noichs⸗ und Staalspapiere. 30%%.Reichsanl.980.9405% B. Kohlenanl.—.— 10.— 0 4.450.4308% Preuß. Kalianl—— 4% Prß. Konſols.0).990], Roggenwert.——.43 3/P%)„ 7 420 18955% Roggenrentb.——.70 77 .240 1,220% 5 Braunk.——.55 * La* ndſch. Rogg.—— 4,48 „Süds.a. U 8. 820 880J5% Bbſigan—, 75 e, eld 900 988/ ft, Ser! 718 80 9%„„Goldrie 8,88 8,90 4½%„ II.—.— 5 165 175/%%„ fnf 685 885 Los 24,40 23,802 Frankefurter Feſtverninsliche Werte. a) Inländiſche. 4% D Schgtsg og.— 8,80 4% Bayr.Eif⸗Anl..380 1,480 4% do. d5. 1917 6,.—.808¼%% do. 480.425 Sparprämi 1919. 0,425 0, 40805% Qwdo. 5% Pr. Schaßaund.—,—.—4% Bay. Pf. Elſ. P.280.000 4% do. do..888 0,850 5/% d 3% euß. Konſ. 1,100 1,0504/ Heſſ. v. 99 u. 08 1,209 1,200 4„ 0,.250 4,000 7½% adgeſt..160—— 925 12 1110 1,.700 289 4% Sich. St. A10——,— 3% do von 1898.500—.— b) Ausländiſche(in Villionen). 7J8% Rumän. 19008—.———4% d0 St..51910.—.80 4¼% boGold.am..85 5,—8¼% d0.„ v. 1887—.—.⁰ 4% do, am. Rt.-B.—.— 5% Meg. am. Inn.—.——.— %ͤ Trk. Bagd..1—.— 11.30 40% old——.— b, 1d S. II 8,25 9,254½%„ Anl. 881 955 3— Mbe 1 4 8. 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