*.— — Donnerskag, 23. Oktober BSezugspreiſe: In Mannhbeim u. Umgebung wöchentlich 6⁵5—— Die monatl. Bezieher perpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle E 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ vlatz 4.— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Genelalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Abend⸗-Ausgabe 9 Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 494 er deitung Mannheimer General Anzeiger Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Seitung Aus der Welt der Technik Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein ⸗ 45 Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 640.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung uͤber⸗ nommen. 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Er hat die Wahlreiſe nach dem Weſten aufgegeben, trotzdem er in dieſen Bezirken die größte Ausſicht hat, durch intenſive Bearbeitung eine ganze Reihe von Wahlmännernkomitees in vielen der ungewiſſen Diſtrikte zu gewin⸗ nen, und trotzdem ſich ſeine Kampagne im Oſten ſich mit ihrer Spitze hauptſächlich gegen die demokratiſche Partei wenden muß, da er ſowohl als auch der demokratiſche Kandidat Davis ein⸗ geſehen haben müſſen, daß eine Verringerung der Wahlausſichten der Republikaner im Oſten nicht in ſeiner Macht ſteht. Lafollette betreibt aber dieſe Wahlmanöver nicht für Erfolge in der jetzigen Präſiden⸗ tenwahl, ſondern ſeine Talktik iſt auf lange Sicht eingeſtellt. Er bereitet ſich ſchon heute auf die Präſidentenwahlen im Jahre 1928 vor. Auch Davis hat ſeine Turnee nach den Neuenglandſtaaten im letzten Augenblick aufgegeben und bereitet ſich für eine Wirbel⸗ windkampagne in den Staaten Newyork und New⸗Jerſey vor. Seine Pläne ſind durch den mitgeteilten Schachzug Lafollettes beeinflußt worden. Er erkennt die Gefahren und verſucht Lafollettes Taktik ſofort zu begegnen. Sollten die Demokraten als Sieger aus dem diesjährigen Wahlkampf hervorgehen, ſo würden die folgenden vier Jahre, während der ſie ſich in allen Aemtern feſtſetzen genügen, um Lafollettes weitreichende Pläne zunichte zu machen. Ar dernfalls wird Lafollette Gelegenheit haben, aus ſeiner jetzigen Taktik große Vorteile für die Präſidentſchaftswahlen im Jahre 1928 zu ziehen. Er wird dann in der Lage ſein, für ſich wertvolles Kapital aus der Unzufriedenheit der Arbeiter und kaufmänniſchen Angeſtellten mil dem Konſervatismus Coolidges und der geſamten republikaniſchen Partei zu ſchlagen. Er wird ſo eine zuverläſſige Oppoſi⸗ tion formen, als wie die der Farmer, die, wie die Erfahrung be⸗ reits gezeigt hat, in der Regel nach der erſten günſtigen Ernte aus dem Lager der Oppoſition zu ihren alten Parteien zurückkehren. Nur ſo iſt das letzte taktiſche Manöver Lafollettes zu verſtehen. Entarkungen der Agitalion (Spezialkabeldienſt der United Preß) Peoria(Illinois), 23. Okt. Der Wahlkampf nimmt immer ſchärfere Formen an und die Kandidaten ſchrecken nicht vor verſönlichen Anariffen auf die Lauterkeit der Geaner zu⸗ rück. In einer Wahlverſammlung erhob Senator Lafollette die Beſchuldiaung gegen Präſident Coolidae daß er Frankreich und anderen Ländern in irgend einer Form die Streichuna ihrer Schulden an Amerika verſprochen habe. Er —— — 2 Küſtungen der Parteien J Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Im Reichstag iſt heute der Parteivorſtand der Deutſchnationalen Volks⸗ partei zuſammengetreten, um den am Montag ſtattfindenden Ver. tretertag der Landesvorſitzenden vorzubereiten. Die„wuchlige Kundgebung der Demokralie“ auf dem kommenden demokratiſchen Parteitag wird wegen Mitglieder⸗ ſchwundes vorausſichtlich etwas dünn ausfallen. Vielleicht fällt ſie guch ganz unter den Tiſch. Als vorläufigen Erſatz ſei der Brief der ausgeſchiedenen Abgeordneten Schiffer, Keinath uſw. veröffentlicht. Er lautet: 2 „Durch die Entwicklung, die die Deutſche Demokratiſche Partei in der letzten Zeit genommen, hat ſie ſichmehr und me her von der Grundlage entfernt, auf der ſie errichtet worden iſt. Sie wurde nach dem Umſturz in der Abſicht geſchaffen, durch Be⸗ gründung einer großen liberalen Partei die viel beklagte Zerſplit⸗ terung des deutſchen Liberalismus endlich zu überwinden und eine verfaſſungstreue bürgerliche Mittelpartei ins Leben zu rufen. Alz ſolche war ſie von der weitaus größten Zahl ihrer Begründer und erſten Mitglieder gewollt. Es lag durchaus in dieſer Richtung, daß die Partei jahrelang mit der Sozialdemokratie zuſammen⸗ arbeitete und auf ihre Heranziehung zu den Staatsgeſchäften aus⸗ ſchlaggebenden Wert legte. Dagegen fehlte eine entſpre⸗ chende Haltung nach der anderen Seite. Die Zurück⸗ weiſung des Zuſammenwirkens mit der Deutſch⸗ nationalen Volkspartei wurde geradezu zum Grundſatz. Sie erfolgte, wie ſich gerade jetzt deutlich gezeigt bat auch dann, als dieſe Partei ſich bereit erklärte, auf den Boden der Verfaſſung und der von den Mittelparteien bisher getriebenen Politik zu treten und durch die Beibehaltung der für dieſe Politik maßgebenden Perſonen hierfür Garantie zu leiſten. Die einſeitige Entwicklung zeigte ſich auch in der Stel⸗ lungnahme 700—5 großen, ſachlichen 5 roblemen der Poli⸗ tit. Nach außen trat ein überkriebener, für berechtigte natio⸗ nale Empfindungen oft verſtändnisloſer und ſie nicht ſelten verletzender Pazifismus nach innen ein. abſtrakter ogmatismus und die Hinneigung zu einer einſeitigen onſumentenpolitik in den Vordergrund und entfremdete der Partei in ſtets ſteigendem Maße alle die Elemente, die ſich von der Grundlage einer geſchichtlich und wirtſchaftlich hodenſtändigen Politik nicht abdrängen laſſen wollten. Zu ihnen gehören wir; und il wit uns der Erkenntnis nicht länger verſchließen können, daß die Gegenſätzlichkeit unſerer Anſchauungen— nicht ſowohl in den Grundſätzen, als vielmehr in der Haltung der Partei— zu groß behauptet. daß die Politik der Republikaner von Moraan und den andern Bankiers dit⸗ tiert würde, die wünſchen, daß die Vereinigten Staaten ihre Schuld⸗ forderungen ſtreichen, damit ſie ſelber mehr Ausſichten hätten, ihre Forderungen gegen die europäiſchen Staaten einzutreiben. Lafollette forderte, daß der Senat den Staatsſekretär Huahes zwänge, genaue Aufklärung zu geben über die Verſprechungen, die er hin⸗ ſichtlich der Schulden auf den Konferenzen von London und Paris gemacht hätte. Auchariffer Frankreichheftiaan, das die Schuldenzahlung verzögere. während es die militäriſchen Rüſtungen von Polen, der Tſchechei und Rumäniens finanziere. Lafollette ir. beauftraate den Anwalt ſeines Vaters dafür zu ſorgen, daß das Borah⸗Komitee, das die Wahlmanipulationen der verſchiedenen Parteien unterſucht. den Botſchafter Houahton und den Geſandten Brentano eidlich vernehme, warum ſie plötzlich ihre Po⸗ ſten in Berlin und Budapeſt verlaſſen hätten und nach Amerika mitten in der amerikaniſchen Wahlkampaagne zurückgekehrt wären. Ob etwa die Reaieruna ihre Reiſeſpeſen traae. Beide Diplo⸗ maten bearbeiteten die deutſchen Niederlaſſungen, anſcheinend in der Hoffnung, die deutſchen Stimmen für die Republikaner zu gewinnen, um ein Gegengewicht zu ſchaffen gegen die Partei⸗ nahme der Steubengeſellſchaft für Lafollette. 8* Strohwahlen Was ſind Strohwahlen? Das Wort Stroh ſpielt bei ihnen die⸗ ſelbe Roile wie bei der Strohwitwe. Das Wort weiſt daraufhin, daß die Wahlen nicht echt ſind. Tatſächlich handel! es ſich um eme Art von Probewahl, die von irgend einer Zeitung oder Zeit⸗ ſchrift in denkbar größtem Maßſtabe durchgeführt wird. Stroh⸗ wahlen dieſer Art gehören in den Vereinigten Staaten von Amerika zu den unabänderlichen Bogleiterſcheinungen einer jeden Wahl und ſind ein Gegenſtand ſcharfer Konkurrenz. 8 In Bezug auf die bevorſtehende Entſcheidung über die Be⸗ ſetzung des amerikaniſchen Präſidentenpoſtens iſt es der Zeitſchrift „The Literary Digeſt“ gelungen, die größte und umfang⸗ reichſte Strohwahl in Gang zu bringen. Nach dem bisherigen wohl noch nicht ganz abſchließenden Ergebnis iſt Präident Coolidge Sieger in 36 Staaten, Davis, der demokratiſche Kandidat in 11 und La Follette, der Fortſchrittskandidat in einem Staat. La Follette ſteht aber in 26 Saaten en zweiter Stelle und Davis nur in 13. Wenn man alſo aus dieſer Strohwahl Schlüſſe ziehen will, ſo würde Coglidge unbeſtreitbar an erſter Stelle ſbehen, während die zweibe Stelſe zwiſchen La Follette und Dav umſtrötben wäre. Sichere Schlüſſe aber fann man natürlich nicht — ſondern höchſtens ein Stimmungsſymptom in den Ziffern ſehen. Auch in England iſt bereits eine Strohwahl im Gange. Sie wird von dem Londoner Selfridge⸗Verlag durchgeführt. Im ganzen ſind 1 Million Stimmzottel an die Wählerſchaft ausgeſchickt worden, und zwar in der Weiſe, daß man an ſeden 20. Namen auf den Wählerliſten des ganzen Landes einen Wählerzettel ſchickte. Bis vor⸗ geſtern waren von der einen Million Wähler 100 000 Antworten ein⸗ gegangen. Auf dem Stimmzettel iſt neben dem Votum, das der Wähler diesmal abzugeben gedenkt, auch das der letzten Wahl mit angegeben. Die Stichprobe hat bisher ergeben, daß die Konſervativen gegenüber den letzten Wahlen 675, die Arbeiterparteiler ungefähr einen halben Prozent zugenommen haben, während din Abnahme der liberalen Stimmen ſich auf ungefähr 5½55 beläuft. Auch dieſe Zif⸗ 55 ſind natürlich unzuverläſſig, aber immerhin als Symptom wert⸗ voll. 2 Wann werden wir die erſte Strohwahl in. Deutſchland haben? geworden iſt, als daß ein wahrhaft uns befriedigendes Zuſammen⸗ arbeiten in und mit ihr auch weiterhin möglich erſchiene, ſehen wir uns genötigt, unſeren Austritt aus der Partei zu erklären.“ Das genügt als Antwort auf die Ausreden und Sprüchklopfereien der demokratiſchen Preſſe, die in ihrer Verlegenheit immer taktloſer wird. Jegzt ſtellt ſie es ſchon als„Erlöſung“ hin, wenn die D. D. P. von den alten nationalliberalen Anhängſeln befreit wird. Das wird eine ſchöne„wuchtige“ Kundgebung ergeben, wenn auch dieſe Ele⸗ mente noch austreten. In der demokratiſchen Fraktion des preußiſchen Landtags er⸗ ſchien heude morgen der aus der demokratiſchen Partei ausge⸗ tretene Abgeordnete Dr. Grund, um mitzuteilen, daß er ſein Mandat niedergelegt habe und daß er auch dem nach der Liſte al⸗ Nachfolger in Frage kommenden Herrn Schmiedthals, der gleichfalls der Partei nicht mehr angeſchloſſen iſt, in einem Schrel⸗ ben empfohlen habe, den gleichen Schritt zu tun, da das Mandat nicht dem Einzelnen, ſondern der Partei gehöre. Die demokratiſchen Vertrauensleute für Berlin treten am Montag zu einer Veſprechung über die Reichstagsneuwahlen zu⸗ ſammen. Zugleich ſollen die Kandidatenliſte beſtimmt werden, die dem Parteitag dann vorgeſchlagen werden. Der demokratiſche⸗ Spitzenkandidat für Berlin war bisher Herr v. Siemens, der bekanntlich wegen ſeiner Wahl in den Verwaltungsrat der Reichs, bahn ſein Mandat niedergelegt hatte. Wie verlautet, wird als demo⸗ ee eee de 5 r bisheri ei sabge iſcher beſtimmt 85 1 85 die deutſch⸗däniſchen Schulbeſprechungen Die informatoriſchen Beſprechungen über die Schul⸗ verhältniſſe beiderſeits der 57 81 chen und dan n Grenze, die am 14. Oktober begonnen haben, ſind am 22. Oktoher abgeſchloſſen worden. Sie haben zur Kaärung der Lage auf egenſeit un Ne entgegen, das die für die Volksſchule und die höhere Schule beiderſeits der Grenze———— ver⸗ waltungsmäßigen Beſtimmungen betrof. Daran knüpften ſich Er⸗ örterungen betreffend eine große Reihe verſchiedener für das Schul⸗ weſen beiderſeits der Grenze weſentlicher Themen an. Die Ver⸗ handlungen waren von dem Wunſche getragen, a em fi beiden Nachbarvölker ſo wichtigen Gebiete zu befriedigenden Ver⸗ hältniſſen zu gelangen. Die Fortſetzung der Verhandlungen wurde für Berlin in Ausſicht genommen. Die Delegationen werden ihren Regierungen in dieſem Sinne berichten. 4 a auf dieſem für de Der Kampf des Sozialismus gegen den Kommunismus in England (Von unſerem Londoner Vertreter) 4. ze: London, 21. Ott. In der Aufregung, die die parlamentariſche Kriſe in England verurſachte, iſt eine wichtige Entſcheidung der gerade während der bewegteſten Tage in London unter dem Vorſitz Macdonalds tagenden Konferenz der Arbeiterpartei, die ſonſt großes Aufſehen er⸗ regt hätte, nicht genügend beachtet worden— nämlich der Aus⸗ ſchlußder Kommuniſten von der Arbeiterpartei Soweit war die Partei bei ihren früheren Differenzen mit dem Kommunismus noch nie gegangen. Und das Auffallende an der Entſcheidung iſt, daß ſie ganz bedeutend über die Vorſchläge der Partei⸗Exekutive hinausging. Die Exkommunikation ſämtlicher Kommuniſten aus der Partei war von der Leitung nicht beabſichtigt— ſie wollte nur verhindern, daß Kommuniſten als e Kandidaten der Arbeiterpartei aufgeſtellt würden. Die Verſammlung aber faßte auf den Vorſchlag einer lokalen Parteifiliale den weittragenden Beſchluß, daß kein Kommuniſt als Kandidat für die Mitgliedſchaft der Ar⸗ beiterpartei aufgeſtellt werden dürfe. Zum Verſtändnis der Abſtimmung bedarf es folgender Erklärung der einſchlagenden Verhältniſſe. Die Konferenz ſetzte ſich aus Dele⸗ gierten der Gewerkſchaften, Gewerkräte, der Ortsgruppen der Ar⸗ beiterpartei und der Sozialiſtenvereine zuſammen. Die Delegierten ſtimmten nach Verhältniszahlen— d. h. ihre Stimmzahl ſtand im Verhältnis zur Anzahl der von ihnen vertretenen Mitglieder. Die 106 auf der Konferenz vertretenen Gewerkſchaften ſtellten 3 120 000 Mitglieder der der Arbeiterpartei angeſchloſſenen Vereine dar. Die ſechs Sozialiſtenvereine wurden durch 35 700 Stimmen auf der Kon⸗ ferenz vertreten. Die Gewerkräte und Ortsgruppen der Arbeiterpartei wurden nicht geſondert vertreten, ſie fallen unter obige Zahlen. Die Abſtimmunaszablen bei den drei der Konferenz vorliegen⸗ den antikommuniſtiſchen Anträgen ſind intereſſant. Der vorſitzende Premierminiſter entſchied, daß eine ausführliche Debatte ſtattfinden und dann über alle drei abgeſtimmt werden ſollte. Der erſte An⸗ trag unterlagte die Analiederuna der kommuniſtiſchen Partei an die Arbeiterpartei. Er wurde mit 3 185 000 gegen 193 000 Stim⸗ men— alſo mit 2 992 000 Stimmen Majorität angenommen. Der zweite Antraa verbot die Aufſtelluna von Kommuniſten als barlamentariſche Kandidaten der Arbeiterpartei. 2 456 000 Stim⸗ men fielen dafür, 654000 wider ihn— die Majorität für ihn betrug alſo 1802 000 Stimmen. Dies waren die beiden von der Partei⸗Exekutive eingebrachten Anträge. Der dritte aeaen die Aufnahme von Kommu⸗ niſten als Mitalieder der Arbeiterpartei gerichtete Antrag, der nur von einer Ortsarupre der letzteren eingebracht war, erhielt 1 804 000 bejahende und 1 540 000 verneinende Stimmen, alſo nur eine kleine Majorität von 264000 Stimmen. Daraus geht hervor, daß faſt die Hälfte aller Deleaierten gegen den Ausſchluß der Kommuniſten aus ihrer Partei geſinnt war— ein Zeichen, welche Fortſchritte der Kom⸗ munismus bei den enceliſchen Gewerkſchaften bereits gemacht hat. Es aibt in Enaland der Zahl nach noch nicht viele Kommu⸗ niſten. Zur Partei gehören nur wenige tauſend. Dadurch wird aber ihre Stärke nicht angemeſſen dargeſtellt. Die Minorität iſt in faft allen Gewerkſchaften vertreten— in machen weniger in anderen mehr— und ſie iſt ungeheuer tätia. In mehreren Exekutiv⸗Komitees von Gewerkſchaften ſitzen Kommuniſten, und die Beraarbeiter Föde⸗ ration wählte jünaſt einen Kommuniſten zum Generalſekretär. Die Gewerkſchaften ſind im Prinzip angeblich nicht volitiſch. Die Kom⸗ muniſten erlangen durch Zahluna ihrer Gewerkſchaftsgebühren alle Rechte und Privilegien der Mitaliedſchaft. Hier können ſie nicht ausgeſchloſſen werden. Die Orcaniſation der politiſchen Arbeitber⸗ vartei bat keine Machtbefuanis üher die Gewerkſchaften. Die Majorität für den Ausſchluß aller Kommuniſten aus der Arbeiterpartei iſt hinreichend, um die letztere nach dieſer Richtung zu binden. Die Folgen dieſes Ausſchluſſes ſind noch garnicht zu über⸗ ſehen. Schon bei dem jetzigen Wahlfeldzug wird er ſich fühlbar machen. In den Gewerkſchaften gibt es meiſt linke Flügel, die mit den Kommuniſten ſympathiſieren. Macdonald hat in ſeiner Ein⸗ leitung der Debatte über obige drei Anträge den fundamentalen Un⸗ terſchied zwiſchen Sozialismus und Kommunismus dahin definiert, daß erſterer ſeine Ziele auf konſtitutionellem, varlamentariſchen Wege erreichen will, letzterer durch Revolution. Wird dieſe akademiſche Unterſcheidung den radikchen, republikaniſch geſinnten Maſſen in den 5 und ſchottiſchen Fabrikzentren immer fein vor Augen eiben. Zweiſellos werden nun die Kommuniſten ihre Agitation auf die Gewerkſchaften verlegen. Wenn ſie hier dominierten, könnten ſie auch die politiſche Arbeitervartei in ihrem Sinne beein⸗ fluſſen. Und wo bleibt der unpolitiſche Charakter der Gewerkſchaften, wenn bei Streikkriſen direkte Aktion— d. h. Druck auf die Regie⸗ rung durch Maſſenſtreik zur Erlangung politiſcher Ziele— verlangt wird? Der Ruf danach iſt ſchon bei manchen großen Streiks der Vergangenheit laut geworden— die Kommuniſten werden jetzt mehr denn je auf„direkte Aktion“ hinagitieren. Der Exkommunikationsbeſchluß der Arbeiterpartei gegen den Kommunismus iſt noch kein Beweis, daß letzterer ſeine Rolle in der engliſchen Arbeiterbewegung ausgeſpielt hat. „ Die deutſch⸗polniſchen Wietſchaſtsverhandlungen ˖ Berlin, 23. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Zum Leiter der deutſch⸗polniſchen Verhandlungen iſt von der polni⸗ ſchen Regierung Bradzynſki ernannt worden, nachdem Herr Luczinſki, dem dieſer Poſten zuerſt angeboten war, abgelehnt hatte. Ebenſo wie in Herrn Luczinſki ſieht die deutſche Regierung auch in Herrn Bradzynſki nicht die geeignete Perſönlich⸗ keit, um die deutſch⸗polniſchen Verhandlungen zu einem baldigen befriedigenden Ende zu bringen. Herr Bradzynſki gehört der als beſonders deutſchfeindlich bekannten nationaldemokratiſchen Partei an. Seine Ernennung beweiſt, daß die polniſche Regierung die Verhandlungen noch immer vom nationaliſtiſch⸗deutſchfeindlichen Standpunkt aus betrachtet. Nürnberg, 22. Okt. Der Bleibrenner Samuel Dürſchner, der im Sommer dieſes Jahres ſeinen Sohn erwürgt und dann aufgehängt hatte, iſt heute morgen vom Scharfrichter durch das Fall⸗ beil hingerichtet worden. Dürſchner lehnte den geiſtlichen Zuſpruch ab und empfing noch kurz vor ſeiner Hinrichtung ſeine Frau und ſeinen Bruder. 2 1 „Ein italieniſch- Finniſcher Handelsverttag. Miniſterpräſident Mufſſolini, der frühere finniſche Miniſterpräſident Vennola und der finniſche Geſandte in Rom Gumerus unterzeichneten geſtern einen italieniſch⸗finniſchen Handels⸗ und Schiffahrtsvertrag. — rreeeeeeeleeeeeee 2 — 8 — N eee eee 9 2. Seike. Nr. 494 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Husgabe) Donnerskag, den 23. Oktober 1924 Der Beginn der Nuhrräumung Die von den Franzoſen am 22. Oktober geräumten Gebiete. Frankreichs Enklgegenkommen VParis, 22. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Wie be⸗ kannt, hat die Rheinlandkommiſſion der deutſchen Ver⸗ waltung eine Reihe von Verwaltungszweigen etwas früher zurückgegeben, als dies auf Grund des Londoner Paktes vorgeſehen war. Dieſe Tatſache wird in der heutigen Mor⸗ genpreſſe als ein beſonderes Entgegenkommen Herriots bezeich⸗ net und damit in Zuſammenhang gebracht, daß die franzöſiſche Re⸗ gierung ihr Möglichſtes tun wolle, um in Deutſchland diejenigen Parteien zu ſtützen, die unbedingt an der Erfüllung des Londoner Paktes feſthalten und im Wahlkampfe dieſe Forderung an die Spitze ſtellen.— Einem Vertreter des nationaliſtiſchen Blattes„Eclair“ wurde im Quai'Orſay erklärt, daß die Maßnahmen, die momentan im beſetzten Gebiete ergriffen werden, hauptſächlich dazu dienen, eine Beſchwichtigung in Deutſchland herbeizuführen. Selbſtverſtändlich nehmen einige Boulevardblätter dieſen Vorgang zum Anlaß, um Herrſot —5 ſchwächlichen Politik gegenüber Deutſchland zu be⸗ zichtigen.. Die Schützlinge der Franzoſen Die Stadt Lauterecken hatte vor einiger Zeit eine franzö⸗ ſiſche Strafbeſatzung erhalten, weil ſich einige Separa⸗ tiſten bei einer von der deutſchen Gendarmerie pflichtgemäß vor⸗ genommenen Durchſuchung nach Waffen durch die Einwohnerſchaft bedroht fühlten und den franzöſiſchen Bezirksdelegierten von Kuſel Lapointe um Schutz baten. Dieſe Strafbeſatzung wurde auf die deutſchen Vorſtellungen hin am 12. September zurückgezogen und auch der vom franzöſiſchen Bezirksdelegierten von Kuſel verhängte Belagerungszuſtand aufgehoben. Am 6. Oktober hat die Stadt Lauterecken, die vorher keine franzöſiſche Garniſonſtadt war, erneu teine Abteilung arok⸗ kaner als Beſatzung erhalten, die ſich heute noch in der Stadt be⸗ findet. Der Grund für dieſe Beſetzung der Stadt iſt bis jetzt noch nicht bekannt geworden. Die Bevölkerung von Lauterecken vermutet jedoch, daß die franzöſiſche Truppenabteilung auf Veranlaſſung des franzöſiſchen Bezirksdelegierten Lapointe, der während der Repa⸗ rationszeit ſich als beſonderer Freund der Sonderbündler betätigte, zum Schutz der Separatiſtenanhänger in Lauterecken in die Stadt gelegt worden iſt, N Die Militärkontrolle el Berlin, 23. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In der Zeit vom 13.—18. Oktober hat die interalliierte Militärkontrollkommiſſion 24 Truppeneinheiten kontrolliert, ferner 31 militäriſche Anſtalten und Verwaltunasſtellen, 42 Polizeiſtellen und 30 Fabriken. Dieſe Be⸗ ſuche ſind bis auf einen in Deſſau vorher angeſagt worden. Wechſel in der Berliner öſlerreichiſchen Geſandſchaſt ( Berlin, 22. Okt.(Von unſ. Berl Büro.) Die„Deutſche Zeitung“ läßt ſich aus Wien melden: In dortigen politiſchen Kreiſen behauptet man mit ſteigender Beſtimmtheit, daß der derzeitige öſterreichiſche Geſandte in Berlin, Dr. Riedl, demnächſt 115 Poſten verlaſſen und Dr. Mataja ſein Nachfolger würde. Daß Dr. Riedels Berliner Tage gezählt ſind möchten auch wir Ueber das nächſte Frühſahr hinaus wird er kaum an n Platze bleiben. Daß er durch Dr. Mataja, einem alten Chriſtlich⸗Sozialen aus ſchwarz⸗gelber Schule und alles andre als ein Anſchlußfreund erſetzt werden könnte, nehmen wir indes nicht an, ſolange die Großdeutſchen in der Regierung ſind und viel oder wenig ihren Einfluß in die Wagſchale zu werfen vermögen. Jedenfalls wäre es erwünſcht, daß nachgerade die Angriffe auf⸗ hören, die aus einer den Anſchluß propapierenden Verliner Orgam⸗ ſation fortgeſetzt gegen Dr. Riedl gerichtet werden. Sie helfen mit dazu Riedls Berliner Stellung zu untergraben und ſchließlich lie⸗ gen die Dinge doch auch hier ſo, daß man weiß, was man hat, aber nicht, was man bekommen wird. Eine myſterisſe Geſchichte VParis, 23. Okt.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter). Der„Ma⸗ tin“ veröffentlicht heute aus der Feder des Journaliſten Sauer⸗ wein folgende intereſſante Mitteilung: Vor 25 Jahren wurde ein Mitglied der königlichen Familie Aegyptens, Sai Fedich, ge⸗ fangen genommen und befindet ſich momentan in einem Irren⸗ hauſe in der engliſchen Grafſchaft Suſſex. Der Prinz hatte vor 25 Jahren mit dem jetzigen König von Aegypten, Fuad, einen Streit, weil Fuad ſeine Schweſter brutaliſierte. Der Prinz gab einige Revolverſchüſſe auf den Prinzen Fuad ab und ver⸗ wundete ihn. Prinz Sai Fedich wurde zu Zwangsarbei! verurteilt und nach dreijähriger Zwangsarbeit wurde er heimlich nach England verbracht, wo er ſich noch heutzutage in einem Irren⸗ hauſe befindet. Dies geſchah vor 25 Jahren. Nun ſind von der Mutter des Prinzen Sai Fedich ſeit Jahren bei der engliſchen Regierung Geſuche anhängig, um die Befreiung ihres Sohnes zu erreichen, der bei geſundem Menſchenverſtande iſt. Auch Mac⸗ donald hat die Bitten der Mutter zurückgewieſen. Wie Sauer⸗ wein mitteilt, ſoll ſich ein Komitee gebildet haben, um bei der ongliſchen Regierung zu erreichen, daß der Prinz entlaſſen wird. Deutſches Reich Streſemann in Minden Aufgenommen durch die eigene Radioonlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ 24 Berlin, 23. Okt. Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann wird am Samstag auf dem Reichsjugendtag der Deutſchen Volkspartei in Minden ſprechen. 1* Loebs Nachfolger Aufgenommen durch die eigene Radiognlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ A. Weimar, 23. Okt. Wie amtlich mitgeteilt wird, iſt durch Beſchluß des thüringiſchen Staatsminiſteriums das Mitglied der Pveußiſchen Zentralgenoſſenſchaftskaſſe, Geh. Finanz⸗ und Staatsrat Prof. Dr. Jo ſt. mit Wirkung vom 1. November d. J. zum leitenden Direktor der Thüringiſchen Staatsbank(Präſident) ernannt worden. * Wohnungsneubauten für die Kückkehrer Zur Unterbringung der rückkehrenden Pfälzer Aus⸗ gewieſenen hat das bayeriſche Sozialminiſterium 3 Millio⸗ nen Goldmark Staatsdarlehen zum Bau von Woh⸗ nungen zur Verfügung geſtellt. Als Höchſtbetrag ſoll eine Summe von 6000 Mark für die Wohnungs⸗Einheit ausgeworfen werden. Auf die Stadt Ludwigshafen entfällt ein Betrag von 750 000 Mark. Im Siedlungsausſchuß der Stadtverwaltung Ludwigshafen wurde als erſte Maßnahme die Heranziehung des allgemeinen Bau⸗ programms von 61 Wohnungen zur Unterbringung der zurückkeh⸗ renden Ausgewieſenen beſchloſſen. Als Erſatz ſollen die einige Mo⸗ nate ſpäter mit den Staatsdarlehen für Ausgewieſene zu erſtellen⸗ den Wohnungen dem allgemeinen Wohnungsmarkt zurückgegeben werden. Als geſichert kann die Ausführung von 24 Häuſern mit 93 Wohnungen gelten. Da ſich die Unterbringung der zurückkehren⸗ den Ausgewieſenen in Maſſivbauten angeſichts der Kürze der Zeit nicht ſofort ermöglichen läßt, werden vom Reich Behelfbauten zur Verfügung geſtellt, ſoweit Holzhäuſer aus Reparationsliefe⸗ rungen bereitſtehen, ſollen ſie im beſetzten Gebiet aufgeſtellt werden. Die Stadt Ludwigshafen erhält 11 Wohnhäuſer mit 14 Wohnungen und zwei Baracken mit 10 Wohnungen. ** Der Wiederaufbau der deulſchen Handelsflokke * Berlin, 23. Okt. Wie gemeldet wird, hat der Norddeutſche Lloyd die beiden an England ausgelieferten 12 000 Tonnen großen Frachtdampfer„Anhalt“ und„Deſſau“ zurückgekauft. Amundſens verſchobener Noròͤpolfiug Berlin, 23. Oktober.(Von unſ. Berl. Büro). Zu den Mel⸗ dungen, die in letzter Zeit über neue Vorbereitungen Amund⸗ ſens für den gepanten Nordpolflug verbreitet werden, wird von unterrichteber Seite mitgeteilt: Amundſen weilt z. Zt. in Amerika, um hier eine Korporation zuſammenzubringen, die ihm die Durchführung ſeines Unbernehmens ermöglichen ſoll. Der For⸗ ſcher hat ſich nach dem Scheitern ſeiner Pläne für dieſes Jahr von ſeinem bisherigen Berater, dem norwegiſchen Profeſſor Ham⸗ mer getrennt und arbeitet jetzt in der Hauptſache an der Schaf⸗ fung der finanziellen Baſis für das Profekt mit ſeinem Landsmann Larſen. Larſen hat ſ. Zt. ſchon Verhandlungen mit verſchiedenen europäiſchen Großſtädten geführt und wicd jetzt in Berlin erwartet. Was den Flugzeugtyp betrifft, der bei der Expedition zur Verwendung gelangen ſoll, ſo hat Amundſen wie⸗ derholt erklärt, daß er an der dornier Wal Maſchine feſt⸗ halten wird. Der Forſcher ſelbſt hat vor noch nicht langer Zeit ſich dahin geäußert, daß er die Ausführung des Nordpolfluges am liebſten erſt im Frühjahr 1926 durchführen wolle, um ge⸗ nügend Zeit zu gewinnen, damit ſein Unternehmen bis zu dieſem Zeitpunkt auf eine ſichere VBaſis geſtellt werden kann. Badiſche Politik Ausnahmebewilligungen für Straßenumzüge Die„Karlsruher Zeitung“ nimmt in einer halbamtlichen Notiz Stellung zu den Klagen, die im Lande über den Widerſtand, den die Polizeiorgane über Straßenumzüge unter freiem Himmel, ſo⸗ weit ſolche von der Organiſation„Reichsbanner Schwarz⸗Rot⸗Gold“ geplant geweſen war, leiſten, und ſchreibt u..: Dieſe Klagen ſind nicht berechtigt. Es beſteht wie ſchon wiederholt betont worden iſt, ein allgemeines Reichsverbot gegen Verſammlungen unter freiem Himmel und gegen Straßenumzüge, Ausnahmebewilligungen für Straßenumzüge können naturgemäß nur aus ganz beſonders wichtigen Anläſſen erteilt werden. Von dem Ausnahmeverbot nicht betroffen werden im Allgemeinen ſportliche Vereinigungen und Feuerwehren, religiöſe Bünde und dergleichen: unter das Verbot fallen politiſche und militäriſche Ver⸗ bände jeder Art. Das beſtehende Verbot muß im allgemei⸗ nen Beachtung finden, ohne daß es zur ſchikanöſen Anwendung ausarten darf. Beſonders wichtige Anläſſe, die je nach den örtli⸗ chen Verhältniſſen zu beurteilen ſind, berechtigen dem Verbot gegen⸗ über zu Ausnahmebewilligungen. Die Gründung eines Ortsver⸗ eins für einen Verband z. B. kann kein Anlaß zur völligen Negie⸗ rung des Verbots ſein.. der 8 Wecken, Umzüge aus ſolch einem Ankaß können, ohne daß der Sache ein Schaden zugefügt wird, füglich unterbbeiben. Die Anwendung des Verbots gegenüber Ver⸗ bänden, die den Staat in ſeiner heuligen Form bekämpfen, fällt naturgemäß ſchon eng aus, ſie darf aber keineswegs zur lotalen Einſeitigkeit führen, weil das ein offenes Unrecht darſtellen würde. Letzte Meloͤungen Die Beiſetzung Dr. Jabers Magdeburg, 23. Okt. Unter lebhafter Beteiligung der Magde⸗ burger Bevölkerung und unter Teilnahme von Vectretern der Preſſe und Behörden fand geſtern die feierliche Beiſetzung von Dr. Faber, des Herausgebers der„Magdeburgiſchen Zeitung“ und Ehrenpräſidenten des Vereins deutſcher Zeitungsverleger, ſtatt. Die Burſchenſchaft„Frankonia“ in Bonn hatte zu dem Be⸗ gräbnis ihres alten Herrn eine Abordnung in Wichs mit Banner entſandt. Unter den Trauergäſten befanden ſich u. a. Kommer⸗ zienrat Krumbhaar als Vorſitzender des Vereins deutſcher Zei⸗ kungsverleger, der Geſchäftsführer des Reichsverbandes der deut⸗ ſchen Preſſe, Richter, Regierungspräſident Pohlmann. Der Vertreter des Magiſtrats Dr. Kirchner würdigte die Verdienſte des Verſtorbenen als Familienvater, Mann der Oeffentlichkeit und Chriſt. Beſonders gedachte er der Verdienſte Dr. Fabers um das deutſche Zeitungsweſen und der Verdſenſte auch um das deutſche Vaterland. In allen ſeinen Arbeiten und in allen ſeinen Aeußerungen trat immer wieder ſeine hohe und ideale Auf⸗ faſſung von den Aufgaben der deutſchen Zeitung hervor, die für ihn nichts anderes war als eine moraliſche Anſtalt. Wenn die deutſche Preſſe über die ſchweren Kriegs⸗ und Nachkriegsjahre hin⸗ weggekommen iſt, ſo iſt das zum großen Teil das Verdienſt Fa⸗ bers. Krumbhaar vom Verein deutſcher Zeitungsverleger legte ſeinen Ausführungen den Spruch zugrunde„Patriae in ſer⸗ biendo conſumor“ und ſchloß mit dem Gelöbnis, das Vermächtnis Fabers zu hüten und denen, die nach uns kommen, treu zu über⸗ liefern. Ein Vertreter Deutſchen Miſſionshilfe gedachte der uner⸗ müdlichen Tätigkeit Fabers für die Sache der Miſſionshilfe. Nach einer ſchlichten Beiſetzungsfeierlichkeit wurde von den Vertretern der Behörde und der Vereine eine Fülle herrlicher Kranz⸗ und Blumenſpenden niedergelegt. Die„Shenandoah“ auf der Heimfahrt (Spezialkabeldienſt der United Preß) San Diego, 23. Okt. Die„Shenandoah“ iſt, nachdem ſich das Wetter gebeſſert hat, zu ihrem Rückflug nach Lakehurſt aufgeſtiegen. 8 Das Geld auf der Straße Kriminalroman von Oltfried v. Hanſtein 18) Nachdruck verboten.) Sie hockten und lagen wie die Heringe übereinander; die Luft war kaum zu ertragen. Eine halbe Stunde dauerte die Fahrt, dann ſtiegen ſie aus. Jetzt goß es in Strömer, im Augenblick waren ſie vollkommen durch⸗ näßt. Keiner achtete darauf. Krüger zitterte vor Kälte. Sie blie⸗ ben einen Augenblick ſt.hen, dann leuchtete vorn ein Fünkchen auf. Eine Taſchenlaterne, dii im Kreiſe geſchwungen wurde. „Jetzt vorwärts!“ Sie lieſen querfeldeln über einen Sturzacker, der weiche, ſchlam⸗ mige Voden klebte an den Füßen. Plötzlich fiel irgendwo ein Schuß, der Krüger erfchauern ließ; da ſtanden ſie auch ſchon an einem breiten Bach. Miſchek war an ſeiner Seite. „Schnell, wir müſſen durch. Drüben iſt die Grenze. Nicht zweihundert Meter, dann ſind wir in Polen.“ Die Männer liefen. heiß wie ſie waren, in das kalte Waſſer, das ihnen bis an die Brutt ging. Krüger war ſchon erſchöpft, ſeine Lungen keuchten. Wie er in das Waſſer kam, glaubte er, der Schlag müſſe ihn treffen. alt Mühe arbeitete er ſich drüben empor. Die anderen waren ſchon voraus, nur Miſchek war an ſeiner Seite. „Schnell, ſchnelll Sie ſind ſchwach. Geben Sie mir Ihren Koffer, ich bin ſtärker, nehmen Sie meine Taſche.“ Wie gut doch der Mann war. Er nahm das leichte Täſchchen, Miſchek den Koffer. „Nun ſchnell, es gilt unſer Leben“ Sie rannten, daß Krüger jeden Augenblick glaubte, er müſſe zuſammenbrechen. Ein greller Blitz leuchtete auf. Einen Augenblick erleuchtete er die ganze Gegend, dann folgte ein furchtbarer Donner; unter ſeinem Grollen glaubte Krüger eine laute menſchliche Stimme zu hören. Im nächſten Augenblick knatterte in nächſter Nähe eine Salve. Die Mänenr raſten, was ſie konnten. Eine zweite Salve— Krüger fühlte einen ſtechenden Schmerz in der Bruſt, dann warf er die Hände in die Luft und ſtürzte zuſammen. Die Beſinnung ſchwand ihm. Als er wieder zu ſich kam, war das Gewitter ſo ſchnell ver⸗ gangen, wie es gekommen,— der Regen hatte aufgehört und heller Mondſchein lag über dem Gelände. 53 Er ſah einen Offizier und ein paar Soldaten neben ſich ſtehen. Er war unfähig, einen Ton von ſich zu geben, aber er hörte, was ſie ſprachen. Es waren deutſche Laute; er hatte die Grenze nicht erreicht. „Donnerwetter, das war ein Fang! Ich glaube, wir haben den Hauptkerl gekriegt.— Das ſind für eine Viertelmillion Brillanten hier in der Taſche und ein tüchtiger Pack Banknoten.“ Er wollte ſprechen, aber das Blut kam aus ſeinem Munde. „Nehmt ihn vorſichtig auf, es wäre gut, wenn wir ihn wieder auf die Beine kriegten.“ „Scheints eklig abbekommen zu haben.“ „Wir müſſen eine Trage holen.“ „Dumm, daß die andern entwiſcht ſind.“ Die Männer gingen, bis auf zwei Soldaten, die bei dem Ver⸗ wundeten blieben. Krügers Hirn arbeitete fieberhaft. Man hatte ihn gefangen, man hatte Schmugglerware bei ihm gefunden, Miſchek war ein Schmuggler. Er richtete ſich auf. „Ich weiß ja nichts.“ „Lieg nur ſtille, mein Junge.“ „Es iſt ja nicht meine Taſche.“ Der Soldat lachte gutmütig. „J wo, haſt ſie zufällig gefunden; das kennt man. Unſchuldslamm, das nur ſpazieren gehen wollt⸗.“ „Ich——“ Es wurde ihm ſchwindlig, ein roter Nebel ſtieg vor ſeinen Augen auf, ein heißer Strom ergoß ſich über ſein Ge⸗ ſicht, er brach ohnmächtig zuſammen. Wie er zu ſich kam, lag er in einem Bett, ein Arzt beugte ſich über ihn, eine Schweſter ſtand daneben und wieder der Offizier. „Schwerer Lungenſchuß. Jede Vernehmung iſt ausgeſchloſſen, er darf kein Wort ſprechen.“ „Werden wir ihn durchkriegen?“ „Sehr fraglich. Wiſſen Sie, wie er heißt?“ „In der Taſche war ein Paß, der auf Adam Miſchek lautet, aber das iſt er wohl kaum; allerdigns, es war ein polniſcher Ausweis und hat kein Bild. Das Geſindel heißt ja alle Tage anders.“ Der Offizier und der Arzt gingen, die Schweſter beugte ſich über ihn. Sie hatte ein gutes Geſicht, warum erinnerte ſie ihn an Anna Schröder?“ „Schweſter——“ „Still, Sie dürfen nicht ſprechen.“ Biſt ein Er lag ruhig, ſeine Gedanken verwirrten ſich, er ſah den alten Wehn an ſeinem Bett, drohend, hoch aufgerichtet, neben ihm den Wucherer Herberg. Er wollte ſchreien, da ſchwand ihm wleder das Bewußtſein. * Fünftes Kapitel. Pünkllich um neun Uhr trat Fritz Wehn auf dem Poliseipräſi⸗ dium in das Bureau des Kriminalkommiſſars Dr. Schlüter. Es war ein ziemlich behaglich ausgeſtatteter Raum,— jetzt brannte die Lampe. Der Kommiſſar erhob ſich an ſeinem Tiſch. Er hatte den Beamten vollkommen abgelegt und ſprach liebenswürdig, faſt freund⸗ ſchaftlich, als begrüße er einen alten Vekannten. „Das iſt ja vorzüglich, daß Sie ſo pünktlich ſind, verehrter Herr Wehn, nun bitte, nehmen Sie einmal Platz, und wir wollen uns ganz gemütlich ein wenig unterhalten.“ Er führte ihn zu einem bequemen Polſterſeſſel und ſetzte ſich ihm gegenüber. „Zigarre gefällig? Nein, wirklich, Sie können Sie ruhig neh⸗ men, iſt noch Friedensware, oder vielmehr ein Präſent, das mir der reiche Handelsherr Sörenſen aus Stockholm gemacht, als ich damals die Geſchichte des Herrn im gelben Mantel aufklärte, einen Unſchuldigen vom Mordverdacht löſen und ihm zu einem Kompagnon verhelfen konnte. Ja, man erlebt ſo allerhand in ſeiner Praris. Wenn ich Zeit hätte, zu erzählen, oder gar nicht berühmten Muſtern Memoiren zu ſchreiben! Das iſt gerade bei den intereſſanteſten —5 ſo gewöhnlich, es kommt immer alles ganz anders, als man nkt. Er ſteckte ſich elbſt gemächlich eine Zigarre an, unwillkürlich griff auch Fritz zu, es wurde ihm freier zu Sinn. Dr. Schlüter hatte ſeinen Zweck erreicht, bei einer ſcheinbar freundlichen Unterhaltung löſt ſich die Zunge oft leichter, als bei einem Verhör mit Protokoll⸗ führer und Amtsſtil. „Nicht wahr, Sörenſens Kraut iſt gut?“ „Vorzüglich, Herr Doktor!“ „Na, danm wollen wir mal ſehen, ob wir nicht auch in die dumme Geſchichte Licht bringen. Nicht wahr, wir haben doch beide nur den einen Zweck und die eine Abſicht, die Wahrheit an den Tag zu bringen.“ „Das ganz gewiß.“ Schlüter, der bei ſeiner ſcheinbaren Läſſigkeit genau beobechtete, empfand den ehrlichen Ton in Fritzens Stimme. 3(Fortſetzung folgt.) 2 — — ee rrrrn i lt n 2. — Tragweite aufgeſtellt, hat ſie auch in aller Stille einen ſolchen mit Donnerstag. den 23. Oktober 1924 neue Mannheimer Zeltung Abend⸗usgabe) 3. Seike. Nr. 494 Stäoͤtiſche Nachrichten verwendung des ſtädtiſchen Ueberſchuſes zur Hebung der volksgeſundheit Die Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim hat an den Stadtrat folgende Eingabe gerichtet: Die Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim hat durch die Tages⸗ preſſe erfahren, daß die Stadt Mannheim in ihrem Haushalt aus dem Jahre 1923 einen Ueberſchuß von etwa 2½ Millionen zu ber⸗ zeichnen hat. Die Geſellſchaft der Aerzte in Mannheim hält es als Hüterin der öffentlichen Geſundheitspflege und berufene Vertreterin aller in das Gebiet der ſozialen Hygiene fallenden Fragen für ihre Pflicht, für eine Verwendung des Ueberſchuſſes ſich einzuſetzen, die in erſter Linie der Hebung der Volksgeſundheit zugute kommt. Die ſchwere Notlage der Bevölkerung iſt allerſeits bekannt und deshalb erſcheint die Beſchaffung billiger Lebens⸗ mittel als nächſtliegende Notwendigkeit. Die in den letzten Jahren zweifellos zu beobachtende Zunahme tuberkulöſer Erkrankungen verlangt die Bereitſtellung von Mit⸗ teln, um der Fürſorgeſtelle für Tuberkuloſe die Möglichkeit zu geben, in weit größerem Umfange als bisher nicht nur den erkrankten, ſon⸗ dern auch den von der Erkrankung bedrohten Einwohnern unſerer Stadt durch Ueberlaſſung von Milch und ähnlichen Nahrungsmitteln geſundheitsfördernd beizuſtehen. Es müßten auch Mittel bereitgeſtellt werden zur Unterſtützung derjenigen tuberkuloſen Kranken, die aus rein verwaltungstechniſchen Rückſichten weder von den Krankenkaſſen noch von der Landesverſicherungsanſtalt einer Heilſtättenbehandlung zugeführt werden können.. Hand in Hand mit den Beſtrebungen, die Tuberkuloſe durch geeig⸗ nete Maßnahmen zu bekämpfen, müßte eine großzügige Löſung des Wohnungsmißſtandes einhergehen. Gerade die Aerzte haben Gelegenheit, die Wohnungsnot und den Wohnungs⸗ mangel in ihrer kraſſeſten Form tagtäglich zu beobachten und müſſen immer und immer wieder feſtſtellen, daß in der Wohnungsnot viel⸗ fach der Urſprung der Tuberkuloſe und anderer Volksſeuchen zu er⸗ blicken iſt. Daß gerade hier in Mannheim bisher zur Bekämpfung der Wohnungsnot noch wenig geſchehen iſt, dürfte allgemein bekannt ſein, und hier in erſter Linie zu ſorgen und den erwähnten Ueber⸗ ſchuß teilweiſe zu vertenden, iſt allerdringendſtes Erfordernis. Auch die Not unſerer Jugend dürfte allgemein bekannt ſein. Es ſoll gerne zugegeben werden, daß der Stadtrat gerade für die Kinderfürſorge viel Verſtändnis gezeigt hat. Trotzdem mußte aber auf dem Gebiete der Geſundheitsfürſorgefür das Kindesalter mänche ſegensreiche Einrichtung in den Notjahren ſtarke Einbuße erleiden. Wir denken hier in erſter Linie an die Erholungsfü r ſ orge, die als das wirkſamſte Gegenmittel gegen die Großſtadtſchädigungen un⸗ ſerer Jugend bezeichnet werden muß. Bei der wirtſchaftlichen Notlage ſind nur in den ſeltenſten Fällen die Eltern der Kinder in der Lage, für die Koſten der Heil⸗ und Erholungskuren allein aufzukommen. Hier bietet ſich die Gelegenheit, für den Wiederaufbau unſerer Jugend unendlich viel Gutes zu leiſten. Bereits vor Jahren hat die Geſellſchaft der Aerzte den Stadtrat darauf aufmerkſam gemacht, daß die jetzige Uebung, die Desinfek⸗ tionder Wöhnungen nach Infektionskrankheiten gegen Entgelt vorhehmen laſſen, zu den ſchwerſten Bedenken Veranlaſſung gibt. Der ſeitens der Geſellſchaft der Aerzte geſtellte Antrag, die Desinfektion wieder, wie früher, unentgeltlich vornehmen zu laſſen, wurde ſeitens des Stadtrates ablehnend befürwortet, und es wurde lediglich zugeſtanden, daß bei Mittelloſigkeit der Antrag auf unentgeltliche Des⸗ infeltion geſtellt werden kann. Die Folge dieſes ſtadträtlichen Be⸗ ſchluſſes iſt, daß den Forderungen der Aerzte, die Desinfektion vor⸗ nehmen zu laſſen, ſeitens der Wohnungeinhaber vielfach der größte Widerſtand und dadurch der Verbreitung der Infektion Vorſchub ge⸗ leiſtet wird. Die Geſellſchaft der Aerzte macht auch heute wieder auf die großen Gefahren aufmerkſam, die ſich aus dieſem Mißſtand er⸗ geben und verlangt mit dem ſchärfſten Nachdruck, daß— wie in frü⸗ heren Jahren— die Desinfektionen, ohne Rückſicht auf die wirtſchaft⸗ liche Lage der Wohnungsinhaber, unentgeltlich vorgenommen werden. Auf die Erfüllung dieſer wiederholt geſtellten Forderung kann die Geſellſchaft der Aerzte unter keinen Umſtänden verzichten und wird für die Folgen einer Ablehnung ihres Verlangens den Stadtrat voll verantwortlich machen müſſen. Die Geſellſchaft der Aerzte gibt ſich der beſtimmten Erwartung hin, daß in erſter Linie für die Verwendung des Haushaltüberſchuſſes die Fragen, die die allgemeine Volkswohlfahrt angehen, in Betracht kommen und dann erſt die öffentlichen Gelder zu anderen Zwecken verwendet werden. CTiefſeetauchen In dem Augenblick, in dem deutſche Ingenieurkunſt und Technit in dem Ozeanflug des Zeppelin einen Rekord von unſchätzbarer dem Steigen in die Tiefen des Meeres erreicht, die das fünffache der Tiefe beträgt, bis zu der man bis jetzt vordringen konnte. Dies einem fachkundigen Publikum vor Augen zu führen, war der Zweck des auf geſtern abend von der Geſellſchaft für Bauinge⸗ nieurweſen in den Saal des Siemens⸗Hauſes anberaumten Vortrages zu dem auch die hieſigen Mitglieder der deutſchen Ge⸗ ſellſchaft für techniſche Phyſik, des Vereins deutſcher Ingenieure und der techniſchen Geſellſchaft des Vereins deutſcher Chemiker Einladung 5 erhalten hatten. Admiral Behnke, der als Redner angeſagt war, wurde in Verhinderung durch Direktor Gutmacher von der Fa. Neufeldt u. Kuhnke vertreten. Nach begrüßenden Worten des Vorſitzenden der Geſellſchaft für Bauingenieurweſen, Herrn Göbel, nahm Herr Gutmacher mit dem Hinweiſe das Wort, daß der Film bis jetzt nur dreimal vorge⸗ führt wurde: in der techniſchen Hochſchule in Charlottenburg, im Reichswehrminiſterium und auf Einladung der Handelskammer Hamburg. Das neue Tauchgerät„P VII“, ein Triumph deutſcher Feinmechanik, ähnelt in ſeiner äußeren Erſcheinung und ſeiner Inneneinrichtung dem Kommandoturm eines UI-Bootes. Der durch einen in Gürtelhöhe liegenden Flanſch mit Dichtung geteilte, nach dem Einſteigen des Tauchers an dieſer Stelle wieder zuſammen⸗ ſchraubbare Rumpfteil iſt ſo geräumig, daß er dem Taucher erlaubt, die Arme aus den Armhüllen zu ziehen, um jeweils erforderliche Manöver auszuführen. Der Rumpf iſt bei der neuſten Bauart erſt⸗ malig aus Siemens⸗Martin⸗Stahl geſchweißt bezw. getrieben. Hier⸗ durch wurde bei größerer Feſtigkeit und Dichte geringere Wanddicke und größere Widerſtandsfähigkeit gegen mechaniſche und chemiſche Einflüſſe erzielt. Der Oberteil des Rumpfes hat vorn, ſeitlich und oben Sehfenſter aus ſtarkem Preßhartglas und nimmt die Signal⸗ armaturen und Manövrierventile, Meßgeräte und Beleuchtungs⸗ körper auf. An dieſem Teil ſind die Armhüllen angeſetzt. Während bei den Vorgängern das rechte Seitenfenſter abnehmbar ausgefühet war, iſt bei der neuen Bauart das mittlere große Schaufenſter als Schraubfenſter, genau wie bei den Gummitauchern, gebaut. Hier⸗ durch iſt über Waſſer eine beſſere Bedienung des Tauchers möglich. anlage, ſowie für Ausgleich⸗ und Fallgewichte. Ein Sattelpolſter in Form eines Fahrradſattels geſtattet dem Taucher bei Arbeitspauſen eine bequeme Sitzmöglichkeit. An dem Boden des Unterteils ſind die Beinhüllen angeſchloſſen. Den Gelenken der Arme und Beine ſind durch Gelenkkugellager an den entſprechenden Stellen der Gliederhüllen Bewegungsmöglichkeiten gegeben. Bei den Beinen iſt erſtmalig nahezu eine Kniemöglichkeit erreicht worden. Bei allen Gliederteilen, mit Ausnahme der Taucherſchuhe aus Schmiedeiſen, wurde eine neue zähe Aluminiumlegierung verwandt, das ſoge⸗ nannte Fundit⸗Aluminium, das bei großer Seewaſſerbeſtändigkeit gute Kohäſionseigenſchaften beſitzt. Der Tauchtank iſt ſo unterteilt, daß der Taucher nach Wunſch und Lage ſeine Belaſtung vorn, achter⸗ oder ſeitlich ändern kann. Hinſichtlich ſeines Faſſungsvermögens iſt dieſer ringförmige Tank etwa um 15! kleiner als die frühern. Dieſe fehlenden 15 1 ſind durch zwei rechts und links ſeitlich am Oberteil ſitzende Seiten⸗ tanks im Schwerpunkt des Tauchers wieder zugeſetzt worden Zum Abtrieb auf eine beſtimmte Tiefe und für die Belaſtung in dieſer Tiefe wird Waſſer in die entſprechenden Tauchtanks eingelaſſen. Der Auftrieb zur Oberfläche und die Entlaſtung in der jeweiligen Tiefe wird durch Ausblaſen des Waſſers mittels Druckluft oder Sauer⸗ ſtoff aus den Tauchtanks herbeigeführt. Zum Ausblaſen des in die Tauchtanks gelaſſenen Waſſers ſtehen 6 Flaſchen(Stahlzylinder) von insgeſamt 12 1 Druckluft zu 150 at zur Verfügung. Dieſe Fla⸗ ſchenbatterie(Hochdruckſammler) iſt außen an der Rückwand des Oberrumpfteiles unter einer Schutzverkleidung angebracht, mit Füllſtußzen und ſonſtigen Armaturen verſehen und erlaubt dem Taucher ein mehrmaliges Hochſchießen durch vollſtändiges Ausblaſen der Tauchtanks aus jeder Tiefe. Da die Oeffnung des Tauchtanks nach See unverſchließbar iſt, kann eine Gefährdung des Tauchers durch zu hohen Druck nicht eintreten. Im Gegenſatz zu den bis⸗ herigen ſchlauchführenden Geräten iſt die neue Bauart als ſchlauch⸗ loſes Gerät mit innerer Luftreinigung und Luftergänzung gebauf worden. In nach der vorausſichtlichen Tauch⸗ oder Arbeitsdauer können 2 bis 4 Luftreinigungspatronen von je zweiſtündiger Ar⸗ beitsdauer nacheinander verwendet werden. Der Sauerſtoff für die Luftergänzung wird aus einer beſonderen dem Hochdruckſammſer angeſchloſſenen Sauerſtoffflaſche entnommen. Der Inhalt dieſer Flaſche reicht für eine dreiſtündige Tauchzeit aus, doch kann bei längerem freiwilligen oder erzwungenen Tauchen der Flächeninhalt immer wieder aufgefüllt werden. Eine im oberen Rumpfteil ſlipp⸗ bar angebrachte, jederzeit vom Taucher zu löſende Halte⸗ bezw. mehradrige Telenbonleine ſtellt eine gute Verbindung zwiſchen Tau⸗ cher und Oberfläche her. Durch Zugſignale an der Halteleine, durch Lautſprechtelephon und durch Morſezeichen⸗Austauſch mittels Summer wird eine ſichere Verſtändigung zwiſchen Taucher u. Ober⸗ fläche(Bedienungsmannſchaft) in dreifacher Beziehung gewährleiſtet. Die Innenbeleuchtung zum Ableſen der Tiefenmanometer, Thermo⸗ meter und Manometer wird ebenfalls durch das ſiebenadrige Tele⸗ nhonkabel bewerkſtelligt. Halteleine und Telephonkabel können vom Taucher im Falle eines Feſtkommens jederzeit geſlippt werden. um dann mit eigner Kraft durch Ausblaſen der Tauchtanks an die Ober⸗ fläche zu gelangen. Geeignetes Taucherunterzeug und ein waſſer⸗ dichter Gummianzug Hützen den Taucher vor Temperaturſchwan⸗ kungen und Feuchtigkeit. Das Gerät hält auf je 10 Meter Tiefe eine Belaſtung von rund 47 000 Kilogramm aus. Die ſyſtematiſch durchgeführten Verſuche haben ein in jeder Weiſe günſtiges Ergebnis gezeigt. Eine Reihe von praktiſchen Ar⸗ beiten unter Waſſer konnten bereits im Druckwaſſertank nach einer ſehr kurzen Zeit ausgeführt werden. im Walchenſee die Sicherheit unter Waſſer für das Arbeiten ſehr günſtig war, bewies ſich der Grund für das Arbeiten als ſehr ſchlecht, beſonders für die ſelbſtändige Fortbewegung des Tauchers auf dem Grunde. Der Taucher ſank oft bis 1 Meter in den Schlamm ein. Im Walchen⸗ ſee ſind die Taucher bis zu 2 Stunden ununterbrochen unter Waſſer geblieben. Sie haben weder an Atmungsbeſchwerden noch andern Unannehmlichkeiten zu leiden gehabt, nicht einmal, Der Unterteil des Rumpfes bietet Raum für die Luftreinigungs⸗ Stunden in dem Gerät eingeſchloſſen waren. In 140 Meter Tiefe war die Arm⸗ und Beinbeweglichkeit gut, jedoch etwas ſchwerer als in der einige Tage vorher erreichten Tiefe von 112 Meter. Der Taucher konnte in dieſer Tiefe noch etwa 1,20 Meter weit ſehen. Nach einer Tauchdauer von 50 Minuten ſtieg er in 4 Minuten 30 Sekunden wieder nach oben. Nach dieſem Erfolge verſuchte man eine größere Tiefe zu erreichen. Man gelangten bis zu 160 Meter Tiefe, wo vollſtändige Finſternis hercſchte Der Taucher ging ohne Schwierigkeiten einige Meter auf dem Grunde des Walchenſees ſpa⸗ zieren, ſtieg dann in Abſchnitten auf 150 und 140 Meter und hatte hier die gleiche Sichtweite wie beim vorhergehenden Verſuch. In 120 Meter Tiefe konnte er bereits in einem Umkreiſe von etwa 1,50 Meter gut ſehen und alle Glieder leicht bewegen. Nach knapp 20 Minuten war der Taucher wieder an Deck des Taucherprahms. Sein Vefinden war ausgezeichnet. Puls und Atmung gleichmägzig, das Tiefſeetauchgerät war innen vollſtändig trocken und hatte alſo die Belaſtungsprobe von 16 at ausgehalten. Direktor Gutmacher meint, daß ſich der Apparot beim Heben von Schätzen ſehr bewähren wird. Aber auch bei der Per⸗ len⸗ und Schwammfiſcherei werde er ſich in den bis jetzt noch nicht erreichten Tiefen als ſehr rentabel erweiſen. Das Publifum pen⸗ dete dem Redner reichen Beifall. p- * * Skraßenverkehr und Schule. In unſerm Wochenend⸗Artikel über den Mannheimer Straßenverkehr war u. a. darauf aufmerkſam gemacht worden. daß die Schule in erheblichem Maße durch Beleh⸗ runa der Jugend zur Verbeſſerung der Straßendiſziplin beitra⸗ gen kann. In Verlin iſt die Verkehrsrolizei wie in Mannheim von der Theorie zur Praxis übergegangen. Major Seyffarth, der Leiter der Verkehrsabteilung der Berliner Schutzpolizei. nahm dieſer Tace Gelegenbeit, an praktiſchen Veiſpielen die pädagsaiſche Vodeutuna der Belehrung in bezug auf Straßenverkehr in der Schule das Wort zu reden. Man kann ſich nach Art der vorgeführten Lehr⸗ filßme und des bealeitenden Vortraas einen gewiſſen Erfolg verſpre⸗ chen. Die Bilder zeigten, wie Fußgänger. Fahr⸗ und Motorräder, Kraftwagen. Pferdefuhrwerke und Straßenbahnen, jedes in ſeiner Weiſe, an den heutigen Verkehrsunfällen die Schuld tragen. Einer⸗ ſeits werden die Fußaänger durch die Fahrzeuge gefährdet, anderer⸗ ſeits ſpielt die Unachtſamkeit der Paſſanten eine nicht geringe Rolle in der Unfallchronik. Nach amerikaniſchem Muſter iſt die Verkehrs⸗ polizei dazu übergegangen. beſonders gefährdete Stellen mit unver⸗ löſchbarer Oelfarbe auf den Straßendämmen anzuzeichnen. War⸗ nunastafeln und Lichtſianale werden an gefahrvollen Straßenüder⸗ gängen angebracht. Auch die Straßenbahn bat im Wageninnern in Bild und Wort auf das Gefahrvolle des verkehrten Ausſteigens hin⸗ gewieſen. Und dennoch iſt noch ſo vieles zu beſſern. Für Lehrer und Lehrerinnen erſteht, ſo bemerkt die„Zeit“ im Anſchluß an dieſe Mitteilunoen, nunmehr die Aufoabe, an Hand von Bildern und von Gigenbeobachtungen die Jugend in entſprechender Weiſe zu belehren. Recht autes Anſchauungsmaterial würde dabei der Lehrfilm ves Oberingenieurs der Verliner Straßenbahn. Tramm, bilden. um ſo mehr, wenn der Vorführung des Films der belehrende Vortrag des Pädagogen beigegchen wird. hr. Bankdirektor Jacob Kolkow 1. Einem Herz⸗ und Nierenlei⸗ den, das ihn ſchon ſeit langer Zeit ſeinem Berufsgeſchäft fernhielt, iſt in der Nacht von Mittmoch auf Donnerstag der Direktor der Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft, Jacob Kotto w, erlegen. Der Verſtorbene hatte im Bankgeſchäft von der Picke auf gedient. Er war früher bei der Darmſtädter Bank in Berlin, für die er zeitweillig Börſenvertreter war. Sodann trat er als Chef des Effektengeſchäftes bei der Norddeutſchen Creditanſtalt in Stettin ein, von wo er zur Süddeutſchen Disconto⸗Geſellſchaft nach Mannheim kam. Auch hier war er zunächſt als Leiter der Effektenabteilung tätig, bald aber wurde er zum ſtellvertretenden Direktor und dann zum Mitalied des Vorſtandes ernannt. Jacob Kottow war ein Mann von ganz außer⸗ gewöhnlicher Arbeitskraft und von hervorr. Fähigkeiten. Auf ſeinem Spezialgebiet, dem Effektengeſchäft und den damit zuſamwenhänden 2 Finanzgeſchäften, war er ſicher einer der hervorragendſten Kenner des deulſchen Bankweſens. Seine Arbeitskraft war unermüdlich: in leb⸗ haften Zeiten war er einer der erſten im Geſchäft und einer der letzten, der es verließ, und noch die halbe Nacht'ndurch pflegte er telephoniſche Unterhaltung mit ſeinen auswärtigen Geſchäftsfreunden. Zweifellos hat er auf dieſe Weiſe einen hervorragenden Einfluß auf die Entwicklung gerade dieſes Geſchäftszweiges bei ſeiner Bank aus⸗ geübt. Kottow war ein Mann von vorzüglichen Charaktereigenſchaf⸗ ten. Wer ihm im Leben nöher trat, iſt zu ſeinem Freunde geworden. Perſönlich war er ſehr beſcheiden und hat keine Anſprüche an das Leben geſtellt; ſeinen Freunden aber war er ein zuverläſſiger Menſch und ein treuer Berater. Für die Süddeuſche Disconto-Geſellſchaft bedeutet ſein Hinſcheiden einen ſchweren Verluſt. Allerdings war man auf dieſes Ekeignis ſchon längere Zeit gefaßt, da der nunmehr Verſtorbene ſeit 8 Monaten krank gelegen hat und, wie erwähnt, dem Geſchäft fernbleiben mußte. Er hat ein Alter von nur 427 Jehren erreicht. Die Intereſſen ſeines Inſtituts vertrat er in einer Reihe von Geſellſchaften, denen er als Aufſichtsratsmitglied an⸗ gehörte, ſo unter anderen bei den Enzingerwerken Worms: Ett⸗ linger Spinnerei⸗Ettlingen, Baden; Conſolidierte Alkauwerke Weſter⸗ egeln in Weſteregeln; Knorr⸗Heilbronn; Eichbaum⸗Brauerei Mann⸗ heim; Wergerbrauerei Worms; Höflebrauerei Düſſeldorf; Pfälziſehe Preßhefen⸗ und Spritfabrik Ludwigshafen a. Rh.; Volksbank.⸗G. Frankenthal; Heilbronner Gewerbebank.⸗G. in Heilbronn, ſowie bei einer Reihe anderer Geſellſchaften, deren Entwicklung er ſtets mit größtem Eifer verfolgte. Preistreiberei. Wegen Leiſtunaswuchers gelanat ein 40 Jahre alter Schloſſer aus Käfertal zur Anzeige. weil er für das Reinigen wenn ſie 5 einer Nähwaſchine den Betraa von 10 Mark forderte und ſich bezah⸗ Baſeler Brief Jeder Beſucher Baſels wird die Plaſtik„Rhein und Wieſe“ ken⸗ nen, auf die er beim Verlaſſen des Badiſchen Bahnhofs ſtößt. Und bei einem Rundgang durch die Stadt wird er ſicherlich das„St. Geora“⸗Standbild über der Kohlenberatreppe bewundert haben. Der Schöpfer dieſer Werke. Carl Burckhardt, ſtarb im Dezember 1923 im Alter von 45 Jahren. Um ſein Andenken zu ehren, veran⸗ ſtaltete die Bafler Kunſthalle eine Gedächtnisausſtellung, die von dem Konſervator Dr. Barth mit viel Liebe und Umſicht geordnet war. Ausſtellungen dienen der Veranſchaulichuna von Zuſtänden und Ent⸗ wicklungen. Die Lebenskurve des Künſtlers Burckhardt ſtellt eine ſteile Entwicklung zur architektoniſchen Meiſterſchaft dar: einen Ab⸗ alanz ſeines Schaffens finden wir in dieſer Ausſtellung, an deren erſter Stelle der Plaſtiker Burckhardt ſteht.— Baſel war von jeher ein beliebter Ort für internationale Taaungen und Kongreſſe. Und ſo finden wir in dieſem Jahr anläßlich des 25jährigen Jubiläums der Baſler Ortsaruppe der Neuen Schweizeriſchen Muſik⸗ geſellſchaft einen aroßen internationalen Konareß von Muſik⸗ gelehrten. die aus Deutſchland. Enaland, Frankreich. Oeſterreich, Bel⸗ gien. Holland. Dänemark. Italien, Spanien, Finnland und der Tſchecho⸗Slowakei zum umfaſſender wiſſenſchaftlicher Arbeit zuſam⸗ menkamen. Zum Ehrenpräſidenten der Tagung wurde Dr. Scheur⸗ leer(Haag) gewählt. der Vorſitzende der holländiſchen Societè unton musicolique. Die Verkündung internationaler Forſchungsergebniſſe und Ziele in zahlreichen Vorträgen gab deutliche Kunde von dem Aufſchwuna der Muſikwiſſenſchaft. Probleme mittelalterlicher Muſik wurden ebenſo durchleuchtet wie die Formenſprache zeitgenöſſiſchen chaffens, über deren Unerquicklichkeit auch zahme Beſchöniaungs⸗ verſuche nicht hinweatäuſchen konnten. Die allgemeinen Vorträge wurden von deutſchen Gelehrten gehalten. Prof. Abert behandelte in enger Anlehnuna an Kretſchmars Grundriß die Grundprobleme der Operngeſchichte, während Guido Adler(Wien) über Inter⸗ nationalismus in der Muſik ſprach und dabei jede europäiſche Muſik als auf den aregorianiſchen Choral zurückaehend und damit inter⸗ national bezeichnete. Neben dieſen Vorträgen aingen eine Reihe von muſikaliſchen Veranſtaltungen. von denen eine die Aufführung von uters großem Chorwerk„Le Laudi di San Francesco'Assisi“ im künſter beſcherte. Auch diesmal riß das Feuerwerk hymniſcher Lyrik mit, mehr als die Kammermuſikwerke, unter denen ein Streichauar⸗ tett von Moſe als bedeutſamſtes viel zu ſtark mit Regerſchen Ge⸗ anken befrachtet iſt. außerdem unter ſtarker Ueberdehnung der Norm leidet. Das Stadttheater hatte Giucks komiſche Oper zDie Pilarime von Mebka“ ausgegraben und dem fröhlichen meiſter Gottfried Becker leitete den muſikaliſchen Teil mit über⸗ legener Friſche. Der Erfolg war überaus aroß und wird hoffentlich andere Bühnen zur Nachazmung ermuntern.— Das Stadttheater hatte noch eine Senſation. In Puccinis„Madame Butterfly“ gaſtierte in der Titelrartie eine Japanerin. Teiko Kiwa iſt ein zierliches Geſchöpf, das dem Sriel unnachahmliche Züge verleiht. In der de⸗ rauſchenden Farbenpracht der Koſtüme bewegt ſie ſich ſo original, daß das ſentimentale Drama faſt in die Sphäre der hohen Tragödie emporgehoben wird. Geſanalich wirkt Teiko Kiwa auch echt und er⸗ folareich. da ſie eine vortreffliche italieniſche Schule ihr eigen nennt. Die Sängerin wurde ſtürmiſch begrüßt.— Mit freudiger Genun⸗ tuung wurde die Berufuna Carl Futterers als Lehrer für Theorie und Kompoſition an die Muſikhochſchule nach Mann⸗ beim⸗Ludwiasbafen aufgenommen. Der beſonders als Opern⸗ komponiſt ſehr erfolgreiche Muſiker ſteht Anfang der Fünfziger, iſt Schüler von Hans Huber und hat vor nicht langer Zeit durch Orcheſtervariationen über ein„Hans im Glück“⸗Thema und die Oper „Don Gil mit den grünen Hoſen“ die Aufmerkſamkeit auf ſich gelenkt. Eine neue Oper.„Roſario“, ſchreitet der Vollendung entgegen. Fr. W. H. Runſt und wißhenchaſt Profeſſor Friedrich Joh. Hildenbrand 7. Eine weitere um die pfälziſche Heimats⸗ und Altertumsforſchung verdiente Perſönlich⸗ keit iſt mit Profeſſor Hildenbrand dahingegangen. Der Da⸗ hingeſchiedene hat ein Alter von nahezu 71 Jahren erreicht. Als geborener Unterfranke kam der Verſtorbene im Jahre 1884 als jun⸗ ger Studienlehrer nach der Pfalz, wo er ſich bald recht heimiſch fühlte. Die Pfalz und ihre hiſtoriſche Vergangenheit waren ſein eigenſtes Sorgenkind. So widmete er ſich ſchon an ſeinem erſten Wohnſitz Frankenthal ganz ſeiner Forſchertätigkeit beim dortigen Altertumsverein, von deſſen Leitung ihm auch die Her⸗ 5 111 ga ein 0 b 15 95 5 9— r dieſes Kreiſes anvertraut vurde. 2 ode führte er die Zeitſchri it rbild⸗ lichem Eifer. 1899 kam Hildenbrand— das dortige Gymnaſium, wo er bis zu ſeiner im Jahre 1921 erfolgten Penſtonierung tätig war. Während dieſer Zeit erhielt er den Rang eines Profeſſors. In Speyer haupfſächlich war es, wo Pro⸗ feſſor Hildenbrand ſeine Fähigkeiten ganz beſonders in den Dientt 585 Pfälsziſchen Heimatbewegung ſtellen konnte. Zunächſt war er für den literariſchen Verein der Pfalz tätig, aus deſſen Organ heraus er das Hiſtoriſche Muſe um ſchuf, eine Zeit⸗ ſchrift, die der Ausdruck der geſamten Forſchertätigkeit war. Das erk eine köſtliche Wiedergabe angedeihen laſſen. Dr. Wälterlin eidete die Oper in ein ſtilfreudiges ſaeniſches Gewand. und Kavpell⸗ war im Jahre 1903. Dieſe ſeine Tätigkeit brachte ihm dann 1904 den ehrenvollen Ruf eines Konſervators am Muſeum in Speyer. Hildenbrand war aber keineswegs einſeitig. Neben ſeinem Beruf als Pädagoge, neben ſeinem Wirken am Muſeum arbeitete er an wiſſenſchafllächen Werken, deren Zahl Legion bedeuten. Hiſtoriſche. naturwiſſenſchaftliche und literariſche Arbeiten ver⸗ ſchafften ihrem Autor einen Namen weit über die Grenzen der engeren Heimat hinaus! Und ſo kam es, daß neuerdings die Stadt Ludwigshafen an den greiſen Arbeiter mit dem Auftrag her⸗ antrat, die Stadtgeſchichtliche Sammlung zu rens⸗ vieren und zu verwalten. Mit Freude folgte der immer noch rüſtige Gelehrte dieſem Rufe. Knapp 1 Jahr hal er mit großem Eiſer und einer ihm eigenen Sachkenntnis dieſem Inſtitut vorgeſtanden. Der Tod hat nun auch ihn unerbittlich dahingerafft. Aber unmöglich war es ihm, die Erinnerung an einen Mann mitzunehmen, der wie Profeſſor Hildenbrand ſeiner Pfalz einen ſo unvergeßlichen Gedenk⸗ ſtein geſetzt hat durch ſein unermüdliches Wirken und ſeinen großen Eifer. Dr E. M Ein Kionſtanzer Bibel⸗Fund. Papſt Leo XIII. hat, wie man ſich erinnert, eine Bibel⸗Kommiſſion eingeſetzt bezw. erneuert, mit der Aufgabe, den lateiniſchen Text der Bibelüöberſetzung des Hieronymus, die ſogenannte Vulgata, einer gründlichen Prüfung zu unterwerfen. Dieſe Kommiſſion hat einen intereſſanten Fund ge⸗ macht, den jetzt A. Dold unter dem Titel„Konſtanzer alllatein'ſche Propheten⸗ und Evangelien⸗Bruchſtücke mit Gloſſen nebſt zugehöri⸗ gen Prophetentexten aus Zürich und St. Gallen“ veröffentlicht. Ez handelt ſich um nichts geringeres als die Reſte eines Codex aus dem 5. Jahrhundert nach Chr., der die Propheten enthält und eine ältere lateiniſche Ueberſetzung als die des Hieronymus. Merkwürdig iſt beſonders die Art der Entdeckung. Man weiß, daß beſonders wert⸗ volle Pergamentblätter aus alten Einbänden von Codices losgelöſt werden konnten. Hier aber hat man die Pergamentabſchnitte unter⸗ ſucht, die im Buchrücken an der Inmenſeite verklebt waren und dieſe Methode hat mit anderen glücklichen Umſtänden dazu verholſen, von dem alten Text ſoviel zuſammen finden zu können, wie nun Dolds Ein Mikrophon für die leiſeſten Töne. Dem amerikaniſchen Radiotechniker Philips Thomas iſt ſoeben eine Tree lungen, mit deren Hilfe das menſchliche Ohr bisher noch nie ver⸗ nommene Töne hören wird. Es handelt ſich hierbei um ein Mikro⸗ phon, das ſo überempfindlich iſt, daß es Tonhollen von jeder erdenk⸗ lichen Minimalvibration aufſaugen kann und auf dieſe Weiſe dem Menſchen Töne übermittelt. die weit über den Gehörgrenzen des menſchlichen Gehörorgans liegen. Die Erfindung wird, wie die „Sendung“ mitteilt, nicht nur die vollkommenſte Wiedergabe von Muſik geſtatten, ſondern beſonders auch für die Wiſſenſchaft von größter Bedeutung ſein, da ſie es den Gelehrten ermöglichen wird, die verſchiedenen Laute zu hören, die von den Inſe er⸗ zeugt werden. Zu dieſem Zweck nimmt das Mikrophon 9*. eeeeeeeeeeeee. — —— 4. Seite. Nr. 494 nNeue Mannheimer Feitung(Abend⸗usgabe!] Donnerslag, den 23. Oktober 1924 len ließ. obwohl nach Anaabe von Sachverſtändigen ein Preis von 5 Mark ancemeſſen geweſen wäre.— Für Fahrten von der Secken⸗ beimerſtraße nach dem Friedhof forderten drei Droſchkenkutſcher den Betraa von ſe 15 Mark, obwohl ſie laut Tarif nur 8 Mark anſpre⸗ chen durften.— Ein Landwirt aus Eppelheim ließ ſich für 7 Zentner Kartoffeln den Preis von 42 Mark bezahlen, obwohl hieſige Händler Kartoffeln aleicher Qualität zum Preiſe von.50 bis 5 Mark frei Keller liefern. * Jufammenſtoß. Geſtern vormittaa geriet ein 27 Jahre alter Schloſſer, als er mit ſeinem Fahrrad die Straßenkreuzung Auerhahn⸗ ſtraße und Obere Riedſtraße in Käfertal überqueren und einem auf der Fahrſtraße ſtehenden Kinde ausweichen wollte. unter das Vor⸗ derrad eines vorbeifahrenden Perſonenkraftwagens und zoa ſich eine QAuetſchuna am rechten Oberſchenkel und Hautabſchürfungen zu. — In der veraangenen Nacht ſtieß ein 30 Jahre alter Radfahrer vor dem Hauſe D 7, 8 an einen unbeleuchteten Möbelwaagen und zoa ſich leichte Verletzungen zu. Er konnte ſich allein nach Hauſe begeben. * Taſchendiebſtähle. Im bieſigaen Hauptbahnhof wurde eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit vergoldeten Buchſtaben, Inhalt 270 l. ein Lotterielos und ein Reiſevaß entwendet. Eine araue Handtaſche aus Trikottſtoff, mit Silberfäden durchwirkt. ſilb. Bürael mit ge⸗ vreßten Roſen und Knopfverſchluß. die der Inhaberin geſtohlen wurde, enthielt einen Wandergewerbeſchein, ein Steuerheft und ver⸗ ſchiedene Quittungen. Auf dem Meßrlatz erbeutete ein Lanafinaer eine ſchwarzlederne Handtaſche, arün gefüttert, mit 9 Mk. Inhalt. *Bauhüttendiebſtähle. In Neuoſtheim verſchwanden aus einer Bauhütte 2 weiße Arbeitsbluſen. ein ſchwarzer Arbeitskittel mit zwei Reihen Knöpfe eine braune Arbeitsſoppe mit zwei Reihen brauner Hornknöpfe. Nachts aus einer Bauhütte eine weiße Arbeitshoſe, ein gelber Kittel, eine ſchwarze Weſte. 5 Paar Arbeitsſtiefel, zwei Gipfer⸗ kellen und 52 Flaſchen Bier. * Ein Mokorrad erſchwindelt. Bei einer hieſigen Automobil⸗ Geſellſchaft wurde dieſer Tage ein K. P..⸗Rad erſchwindelt. Vorn auf dem Rahmen iſt die No. 281. auf dem Motor die Buchſtaben J. A. P. und die No. 25 881/D angebracht. Das Rad iſt ſchwarz lackiert. Am Tank beſinden ſich di eGoldbuchſtaben E. P. A. Das Rad hat Dreiganagetriebe mit der Bezeichnuna Burmann. *Feſtgenommen wurden 34 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann weaen erſchwerten Dled⸗ ſtahls. ein Kaufmann weagen Erpreſſuna, ein Friſeur und ein Taa⸗ löhner wegen Betruas, ein Arbeiter wegen Begünſtiauna und uner⸗ laubten Verkehrs mit Gefangenen. ein Dienſtmädchen, das von dem Amtsanwalt Konſtanz weaen Diebſtahls geſucht wird. zwei Perfonen wegen Bettels und ſieben Frauensperſonen wegen unſittlichen Le⸗ benswandels. Marktbericht Der heutige Markt ſtand ganz im Zeichen des den ganzen Mor⸗ gen anhaltenden Regenwetters. Sowohl Angebot wie Nachfrage Waren daher weſentlich geringer als ſonſt. Namentlich waren Obſt und Gemüſe ſchwächer angefahren. artoffeln dagegen hielteg ſich auf der gewohnten Höhe. Auch Eier, Butter und Käſe waren reich⸗ lich vertreten. Ein nur geringer Verkehr herrſchte auf dem Geflügel⸗ markt, wo geſchlachtete Ware verhältnismäßig gut, lebende Ware dagegen ſchlecht angeboten war. Gut beſchickt waren heute wieder vie Fiſchbottiche, insbeſondere waren Flußfiſche und Aale reichlich vertreten.— Der Umſatz war, wie oben angedeutet, nur gering. Die Preislage blieb auch weiterhin behauptet Das:ädt. Nachrichten⸗ emt teilt uns die amtlich notierten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln—5,5, Spinat 15—20, Meerrettich 30—120, Weiß⸗ kraut—7, RNotkrout 10—12, Wirſing—12. Blumenkohl 30—90, Kopffclat 10—15, Endivienſalat 10—15, Gelbrüben—10, Rotrüben 10—12, Gurken große 15—50, grüne Bohnen 35—40, Zwiebeln 12 bis 15. Tomaten 20—25, Pfifferlinge 50. Eier 13—23. Süßrahm⸗ butter 240—270, Landbutter 220—260, Trauben 30—60, Zitronen —12, Orangen 10—20, Aepfel 12—30, Birnen 10—30, Hahn lebend 150—350, geſchlachtet 200—600, Huhn lebend 150—350, geſchlachtet 200—600, Gans lebend 400—800, geſchlachtet 800—1200, Enten lebend 200—300. Taubend lebend das Pcar 200, geſchlachtet das Stück 80—120, Kabljau 55—70, Schellfiſche 40—45, Stockfiſche 40, Hecht 160—180, Vackfiſche 50—60, Aale 180. Haſen Ragout 150, Vraben 220, Reh Braten 250, Nagout 140—150. Veranſtaltungen .Die Tänzerin Grele Wieſenkhal, die mit ſechs ihrer Meiſter⸗ ſchülerinnen am kommenden Sonntag im Nibelungenſaal des Roſengartens einen Tanzabend veranſtaltet, hat ſich damit nach löngerer Zeit wieder auf eine Gaſtſpielreiſe begeben. Die Tournee, die in Wien ihren Ausgangspunkt hat, erſtreckt ſich über Bayern, Mannheim, Wiesbaden, Frankfurt bis nach Hannover, Berlin und Hamburg. Grete Wieſenthal gilt als die reinſte Vertreterin des künſt⸗ leriſchen Tanzes. Zweites Dirigenten⸗Gaſtſpiel im Palaſt⸗Kaffee. Der Komponiſt Einödshofer iſt geſchieden. Ihm folgt Ludwig Siede, Berlin, der den Mannheimern durch ſeine Abendkonzerte im Friedrichspark beſtens bekannt iſt. Wer kennt überhaupt nicht die prickelnden, wie⸗ genden Weiſen Siedes. Einen beſonderen Reiz werden die beliebten Stücke dadurch gewinnen, daß der Komponiſt ſelbſt den Taltſtock ſchwingt. Auch das verſtärkte Orcheſter des Palaſt⸗Kaffees wird ſich wieder auf der Höhe ſeines Könnens zeigen.(Siehe Anzeige.) 4 Ein Künſtlerſeſt zum Beſten der Wohlſahrtspflege der J. A. L. planen die ſämtlichen in Mannheim gaſtierenden Varietee⸗ und Kabarettkünſtler am 28. Oktober. Die Veranſtaltung findet in den geſamten Räumen des Palaſt⸗Kaffees, der Künſtlerſpiele Libelle und im Weinhaus Clou ſtatt und bietet ſchon dadurch die Gewähr für einen glänzenden Verlauf. Neben einer Rieſentombola, einem großen Feſtball und 3 großen Kabarettprogrammen werden die Künſt⸗ ler noch für vielerlei Ueberroſchungen ſorgen.(Siche Anzeige.) ſektenlaute auf, die in Lichtſchwingungen umgewandelt und ſodonn phatographiſch analnſtiert werden; andererſeits kann man auch die Töne mit ſehr hoher Schwingungszahl in Töne mit geringerer Schwingungszahl verwandeln, was jedoch zur Folge hätte, daß man die Inſektenlaute lenulcggen ſalſch vernehmen würde und zwar ähn⸗ lich, wie man eine im Grammophon zu ſchnell geſpielte Muſik hört. Gleichwohl wird man mit dem neuen Mikrophon die vielfach ver⸗ ſchledenen Laute der Inſekten mit großer Deutlichkeit hären, ſowie auch bei Inſekten, von denen man bisher noch keine Töne hörte, vielleicht doch Verſtändigungslaute feſtſtellen können. Für die In⸗ ſektenbiologie dürfte das neue Mikrophon ſonach bedeutungsvoll werden und manche wertvolle Beachtung ermöglichen. Literatur Das Oktoberheft von Velhagen u. Klaſings Monatsheften erfüllt alle Hoffnungen, die das Werbeheft im September erweckte. Wieder iſt eine Reihe künſtleriſch reich illuſtrierter Aufſätze aus den ver⸗ ſchledenſten Wihensgebieten rorhanden: Die Inſel Briont, die Perle des adriatiſchen Meeres wird in vorzüglichen Farbbildern vorgeführt, geſchildert von einem begeiſterten Stammgaſt des inte⸗ reffanten Eilands, dem Grazer Dichter Dr. Eruſt Deeſen. Der Di⸗ rektor des Berliner Zoologiſchen Gartens, Prof. Dr. Ludwia Heck, beleuchtet den Jaad⸗ und Tiermaler Karl Wagner und ſein Werk nach der künſtleriſchen und wiſſenſchaftlichen Seite. Die in ſorgfäl⸗ tigem Mehrfarbendruck beigegebenen Bilder fügen ſich ſo zu einer kleinen Monogrephie zuſammen. Dem Verliner Meiſter Arthur Kamof, dem jungen Sechzigjährigen, widmet Prof. Dr. Singer eine anregende Studie, in der er ihn beſonders als Zeichner behan⸗ delt. Die Kunſt der Erzählung iſt durch Claxa Viebig und den jungen Ervreſſioniſten Paul Zech vertreten. Joſef Winckler hat eine neue Folge köſtlicher Schmänke vom Tollen Bombera geſam⸗ melt, die er hier zum erſtenmal veröffentlicht, Auf ernſten vater⸗ ländiſchen Ton ſind die norzüglichen Beiträge„Rettet die Ehre!“ vom Bremer Domprediger Hartwich und„Stephan und der Weltgoſt⸗ verein“ von Erzellenz Gieſeke geſtimmt. Ueber den Berliner Büh⸗ nenſommer berichtet, durch flotte Farbſkizzen und FFederzeichnungen von nambaften Künſtlern unterſtützt, der Herausgeber der Hefte, Paul Oskar Höcker. Beſonders reich und farbig wirken die Kunſtbeilagen dieſes Oktoberbeftes: Gemälde von Jank, Pellar, Hommel, Jettmar, Volkmann, Heffner, Winternitz. Bato u. a. zeitgenöſſiſchen Künſtlern ſindenseiſ driginalgetreue Wiedergabe. Rommunale Chronik Neue Wege zur Bekämpfung der Wohnungsnot Die Deutſche Volkspartei hat ſtets den Standpunkt ver⸗ treten, daß die Wohnunasfrage nicht durch Reichsmietengeſetz und Mieterſchutzaeſetzgebung, oder durch irgendwelche Art von Zwanas⸗ wirtſchaft gelöſt werden kann, ſondern nur durch die Neuherſtellung von Wohnungen in aroßem Umfange durch freie Betätiaung der privaten Wirtſchaft. Der Neubau von Wohnungen iſt aber in erſter Linie abhängia von der Hypothekenbeſchaf⸗ funa. Demaemäß aina die Forderung der Deutſchen Volkspartei in Köniasbera dahin, den Maaiſtrat zur Beſchaffuna von Baukrediten und Hypotheken zu veranlaſſen. Die Haus⸗ zinsſteuer und die daraus zu vergebenden Huvotheken bedeuteten den erſten Schritt auf dieſem Wege, der aber wegen der geringen, zur Verfüguna ſtehenden Mittel einen ausreichenden Erfola nicht bringen konnte. Es iſt auch unzweckmäßia. Steuermittel unmittelbar als Kavital zur Errichtuna von Neubauten zu verwenden. Da es aber bisher unmöalich war. Anleihen aufzunehmen, blieb nichts anderes übrig. Nunmehr, nachdem die Anleihe⸗Verhandlungen der Reichs⸗ regieruna abaeſchloſſen ſind, iſt dieſe Möolichkeit gaegeben. Im Zu⸗ ſammenbana mit den obenſtehenden Ausführungen hat die Fraktion der Deutſchen Volkspartei folaenden Antraag eingereicht: Der Maaiſtrat wird erſucht. unverzüglich Verhandlungen zwecks Aufnahme einer Anleihe bis zu 25 Millionen Goldmark zur Behebung der Wohnunasnot einzuleiten. Von der Anleiheſumme ſoll ein Fünftel der Stiftuna für gemeinnütziaen Woh⸗ nunasbau zur Verfügung geſtellt werden. die reſtlichen piet Fünftel ſollen vrivaten Unternehmern als Hypothek bis zur Höhe von 70 Prozent des Wertes ihres Neubaus gegeben werden und zwar zu einem Zinsſatz welcher die Selbſtkoſten der Stadt⸗ gemeinde deckt zuzüglich einer Tilaungsauote von 2 Prozent. Zur Abdeckuna der Anleiheſchuld ſind zu verwenden: 1. Die für den Woh⸗ nungsbau vorgeſehenen drei Achtel des Aufkommens aus der Haus⸗ zinsſteuer. 2. Die obengenannte Tilgungsauote von 2 Prozent der an die privaten Unternehmer vergebenen Hypothekenſummen. Die pripaten Unternehmer, welch⸗ ſolche Hypotheken aufnehmen wollen, müſſen ſich verpflichten, den Bau innerhalb eines Jahres, vom Tage der Gewährung der Hypothek. fertiazuſtellen. *. ., Nußloch, 21. Okt. Vom Gemeinderat wurde genehmigt: der Hieb⸗ und Kulturplan für 1925, die Bildung einer örtlichen Beratungsſtelle zum Vollzug der Beſtimmungen der Fürſorgepflicht. Abgeſehnt wurde der Beitritt zum Landesverhand zur Bekämpfung des Alkoholismus und die Einführung einer Feuerſchutzabgabe. Brettener Brief Wir gehören anſcheinend nicht nur zu Süddeutſchland. ſondern auch zu dem in dieſem Zufammenhana neugebildeten Begriff Weſt⸗ deutſchland. in welcher Eigenſchaft auch wir in ein wertvolles künſt⸗ leriſches Unternehmen eingealiedert worden ſind. Es iſt dies die unter der Flagge„Weſtdeutſche Bühne“ ſegelnde Karlsruher Theateraruppe, die ſich den bekannten Schriftſteller und Hebelforſcher Dr. Wilhelm Zentner zu ihrem Spielleiter und die ernſte. wie die heitere Kunſt zu ihren Geoenſtänden erkürt hat. Ihre Weae ſollen erfreulicherweiſe in die theaterloſen Landſtädtchen führen. Nach ihrem erſten hieſigen Auftreten mit„Emilia Galotti“ zu ſchlie⸗ ßen, hat ſie tüchtige Kräfte, aus deren Reihe Guſtav Hild(Mari⸗ nelli), Elſa Halden(Emilia), Alwin Emmert(Hettore)., Fried⸗ rich Prüter(Odcardo) und Traue Ravena(Claudia) beſonders genannt ſeien. Auf die Eiſenbahn ſind ſie nicht angewieſen, ſondern führen alle Ausſtattungsſtücke im Auto im Lande herum, ja wiſſen ſich ſogar zu helfen, wenn, wie hier. das Auto durch eine Panne zu ſpät eintrifft. Andere Leute ſind freilich ſehr auf die Eiſenbahn angewieſen. auch wenn ſich der neueſte Amerikazeppelin bei ſeiner Deutſchland⸗ fahrt auch über unſerer Stadt oezeigt hat und mit Sirenenklängen begrüßt worden iſt. Er hat ſich aus dieſen verlockenden Klängen ſcheints wenig gemacht und iſt weder hier gelandet. noch ſemals ſeit⸗ dem zurückgekehrt. Alſo ſind die gewöhnlichen Sterblichen auf die Eiſenbahn angewieſen und zwar ſehr. Denn auch die Eiſenbahn ver⸗ nachläſſigt uns, wie wenn ſie ein Zeppelin wäre und hat uns nichf nur bei dem Badiſchen Heimattag keinen Sonderzua bewilligt, bat nicht nur hunderte reiſeluſtige Wöſſinger und Jölinger und andere ... inger an jenem Taa, ohne zu halten, links liegen laſſen, ſon⸗ dern hat überhaupt einen unzureichenden Fahrrlan. Das wird unter Tags(Mittagsverbindung mit Karlsruhe!, aber auch Nachts(letzte Heimkehrmöalichkeit) übel empfunden. Daber iſt es zu begrüßen, daß unter Leitung des nunmehrioen preußiſch anzuredenden„Land⸗ rats“, bisherigen Oberamtmann, Dr. Pfiſter in Bretten und unter Teilnahme verſchiedener Stellen bis hinter nach Heilbronn in Karls⸗ ruhe wichtige Ausſprachen und Beratungen abaehalten wurden. um den Zuſtänden der Kraichaaubahn zu ſteuern. Auch wurden außer den genannten Mißſtänden verſchiedene Anſchlüſſe gewünſcht, ſo einer von Nürnbera—Crailsheim, Heilbronn—Bretten—Karls⸗ rube—Baden⸗Baden und zurück, ſowie die Wiedereinführuna eines dieſe Anſchlüſſe ermöolichenden Schnellzugpaares mit Aufenthalt in Bretten. Die Eiſenbahnverwaltung hat nun das Wort. Einen andern Weg. Züge zum Halten zu bringen. ſchlugen einige Wöſſinger Burſchen ein und leaten Steine und eine aroße Leiter auf die Schienen. Die Untat wurde durch einen Bahnwart entdeckt, die Uebeltäter herausgefunden und von den dem Landrat unterſtellten Gendarmen zwar zu einer„Sitzuna“ nach Bretten eingeladen. Wir perſprechen uns aber aus dieſer„Sitzung“ wenia erſprießliche Fol⸗ gen, ſicher nicht für die Täter, die über ihr Tun und Treiben bei den zuſtändigen Stellen ſeltſamerweiſe auf einigen Widerſpruch ſtoßen und erkennen dürften, es kann nicht ſeder nach ſeinem Kopf an der Eiſenbahn herumformieren. Steine und Leitern ſind auf keinen Fall aeeianete Mittel, unſerer rückſtändigen Kraichgaubahn aufzuhelfen! Außer in Eiſenbahnfragen iſt aber unſer Landratsamt“ anderweitia um das Wohl des Bezirks bemüht. Es handelt ſich um die Zuſammenleaung zweier Bezirksgemeinden. Flehingen und Sickingen. Beides altehrwürdige Gemeinden. beide wollen aber ihre Selbſtändiakeit in der Verwaltung behalten und trotz der damit verbundenen Verſchwendung an Geld. Kraft und Zeit ihr Daſein als ſiameſiſche Zwillinge weiterführen. Sie ſind ſchon länaſt zuſammengewachſen und können nicht mehr auseinander, auch wenn ſie in dieſer Frage ſcharf an einandergeraten ſind. Das letzte Wort ſprechen demnächſt die beiden Bürgerausſchüſſe, wenn nicht das allerletzte Wort die Staatsreaierung zu ſprechen hat. Berührt uns dieſe Angelegenheit erſt in zweiter Linie, ſo wieder in erſter. daß bei der zu Karlsruhe tagenden evana. Landesſynode anſtelle des zurückgetretenen Kirchenpräſidenten D. Muchom nunmehr der hieſige Pfarrer der Oſtſtadtgemeinde, Kirchenrat D. Wurth. zum Lan⸗ deskirchenpräſidenten gewählt worden iſt. Darauf ſind wir hier nicht wenia ſtolz, beſonders je weniger wir etwas dafür konnten. Darum bekam der neue Präſident auch aleich am andern Taa ſein Ständchen gebracht und die nötigen Anſprachen und Glück⸗ wünſche, ſo aroß war die Freude der Einwohnerſchaft, daß nicht nur Freibura, wie letztlich, oder Karlsruhe, wie in vergangenen Jahrzehn⸗ ten, ſondern auch unſer Oertle einmal der Ehre gewürdiat worden iſt. einer aroßen Körperſchaft den Präſidenten zu ſtellen. Aber auch ſeiner früheren aroßen Söhne gedenkt die„dankbare Vaterſtodt“ noch immer. Außer ſeinem Denkmal aus Erz. auner ſeiner nach ihm benannten Straße beſitzt„unſer“ aroßer Philivp Melanchthon an der Stelle ſeines früheren Wohnhauſes das muſeumartige und ſtilunartige Melanchthonhaus, worin zu den bis⸗ herigen Sammlungen für Melanchthons Leben wichtiger Dinge nun⸗ mehr auch die ſogenannte Wörnerſche Sammluna in einem eigens hierfür ausgebauten Oberſtock untergebracht worden iſt. Aber auch dieſe Erweiterung überlaſſen wir, wie das Ganze, nur den Fremden und den Gelehrten. Wir Ortsbewohner beanügen uns mu dem Schillerſchen Wort:„Denn er war unſer“. Mehr brauchen und wollen wir nicht von ihm wiſſen. Man muß ſich auch bei geſchicht⸗ licher Verehrung ein gewiſſes Maß von Beſchränkung auferlegen, zumol wan nie weißh, wie man anſtoßen kann. wenn man einen Nus dem Lande * Ilvesheim, 23 Okt. Am 8. Dezember 1924 werden es 100 Jahre, daß der Glaſermeiſter Michael Heller, der älteſte Bürger von Ilvesheim, das Licht der Welt erblickte. Volle 100 Jahre hat er ſtets in der Gemeinde Ilvesheim verbracht und nur im Jahre 1848 verweilte er kurze Zeit in den Reihen der Frer⸗ ſchärler. * Karlsruhe, 23. Okt. Am 28. Oktober feiert Buchdruckereibeſitzer Liepmannſohn, mit ſeiner Ehefrau Ida, geb. Withan, das Feſt ſeiner Goldenen Hochzeit. Der Jubilar iſt langjährige⸗ Vorſtandsmitglied des Kfm. Vereins u. als Leiter ſeiner bekannten Vorträge. Er gehört auch ſeit vielen Jahren dem Vorſtand des Deutſchen Vortragsverbandes an, einer Vereinigung von mehreren Hundert kaufmänniſchen, wiſſenſchaftlichen und Bildungsvereinen, iſt Beiſitzer des Kaufmannsgerichts hier uſw. * Lahr, 21. Okt. Im Alter von 72 Jahren iſt Fabrikant Guſtav Braun früher langjähriger Mitinhaber der Goldleiſtenfabril Meurer u. Braun geſtorben. *Freiburg i. Br., 22. Okt. Am Sonntag wurde in Anweſenheit vieler Mitglieder und Freunde des Diakoniſſenhauſes der neue Dia⸗ koniſſenhausgeiſtliche Pfarrer Jundt, bisher in Mannheim⸗ Waldhof, durch das Aufſichtsratsmitglied Kirchenrat Dekan Seitz von Wolfenweiler feierlich in ſein Amt eingeführt. Dir. Fath von Pforzheim, der Auſſichtsvorſitzende, zollte Pfarrer Elauſing für ſeine langjährige verdienſtvolle Tätigkeit am Diako⸗ niſſenhaus warmen Dank und hieß den neuen Geiſtlichen will⸗ kommen, worauf er noch die geſchichtliche Entwicklung des Diako⸗ niſſenhauſes, dieſes Lieblings⸗ und Sorgenkindes des evang. Bundes ſchilderte. Names der Kirchengemeinde widmete Stadtpfarrer D. Jäger dem neuen Diakoniſſenhausgeiſtlichen für ſein Amt ein warmherziges Geleitwort. Hierauf hielt Pfarrer Jundt ſeine Antrittspredigt, die er mit dem! uſche ſchloß, daß die Liebe Chriſti ſtets im Diakoniſſenhaus walten möge Der eindrucksvolle Gottes⸗ dienſt war noch durch weihevollen Schweſterngeſang bereichert worden. * Donqueſchingen, 21. Okt. Am Sonntag feierte die hieſige kath. Kirche ihr 20 Gllähriges Beſtehen. Der Erzabt von Beuron hielt das Pontifikalamt. Die 200 Jahre alte Kirche iſt die einzige Pöhmiſche Barock⸗Architektur auf ſüdweſtdeutſchem Boden. * Brombach bei Lörrach, 22. Okt. In eine gefährliche Lage kam ein Motorradfahrer mit ſeinem Begleiter, al⸗ er das Eiſenbahngleiſe bei Hauingen überquerte. In dem gleichen Augenblick wurde nämlich die Schranke herabgelaſſen und der Motorradfehrer und ſein Begleiter ſtürzten über die Schranke hin⸗ weg auf das Gleiſe, auf dem ſich im gleichen Augenblick ein Zug näherte. Dem Lokomotioführer gelang es, den Zug noch im letzten Augenblick zum Halten zu bringen. Der Motorradfahrer und ſein Begleiter kamen mit leichten Verletzungen davon. Aus der pfalz :: Ludwigshafen, 23. Okt. Ein Opel⸗Kraftfahrrad wurde am Dienstag Abend aus dem Hofe eines Hauſes in der Pranckhſtraße durch Unbekannte geſtohlen.— Der Schützengeſellſchaft Lud⸗ wigshafen wurden ihre Schießanlagen bei Maudach wieder freigegeben, ſo daß vorausſichtlich im kommenden Frühjahr die Schießübungen wieder begonnen werden können.— Zur Anzeige wurden 9 Autoführer wegen Uebertretung der Kraftwagenfahrvor⸗ ſchriften gebracht. ::: Frankenthal, 23. Okt. Die Freie Bauernſchaft hat beſchloſ⸗ ſen, den Milchſtallpreis auf 30 Pfg. feſtzaſetzen. :: Haßloch, 28. Okt. Der 20jährige Joſef Bothe aus Schnel⸗ lingen befand ſich auf dem Anhängewagen eines Laſtautos. als dieſer ſich während der Fahrt löſte und die emporſchnellende Deich⸗ ſel den B. ſo ſchwer gegen den Kopf ſchlug, daß er kurz darauf verſtar b. :: Kaiſerslautern, 23. Okt. Nicht weniger als 85 Bewer⸗ ber haben ſich für die ausgeſchriebene Stelle eines Bezirksbau⸗ meiſters für die Bezirke Kaiſerslautern—Otterberg gemeldet.— Ein Lehrer erzählte ſeinen Schülern der 5. Klaſſe vom Schickſal des jüdtſchen Volkes und gebrauchte dabei die Worte:„Die Feinde zerſtörten Jeruſalem“, worauf einer der Kleinſten aufſtand und ausruft:„Ja, Herr Lehrer, die Blagade ſinn ſchun age⸗ ſchlaa“. Damit meinte er die auf das am Sonntag zur Auf⸗ führung gelangende Oratorium„Die Zerſtörung Jeruſalems“ hin⸗ weiſenden Maueranſchläge des Philharmoniſchen Vereins. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim „ Maunheim, 21. Okt.(Sitzung des Schöffengerichts Abt.). Vorſitz: Amtsgerichtdirektor Dr. Wolfhart. Schöfſen: Joſ. Oeb⸗ mann, Studienrat, hier, Frau Eliſe Binninger, hier. Ver⸗ treter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Der 35jährige, verh. Schiffsheizer Johann Wilhelm Eder aus Albersweiler(Bezirksamt Bergzabern) iſt wegen Diebſtahls im wiederholten Rückfalle, der Nötigung, Unterſchlagung. und falſcher Beurkundung angeklagt. Er entwendete am 5. Mai 1923 am Neckar⸗ vorland aus einem Schiffe 30 Zentner, der Eiſenbahndirektion Stutt⸗ gart gehörige Kohlen und verkaufte dieſe. Außerdem ſtahl er am 18. 8. 23 in Rheinau aus dem Hausflur des Kaufmanns Grommin⸗ ger ein Herrenrad und verkaufte dieſes Rad an die Firma Hofacker und Söhne in Altrip. Am 23. 8. 23 verkaufte Eder 2 Fahrräder im Werte von 200 Goldmark, die ihm zur Verbringung nach Ludwigs⸗ hafen von dem Fahrradhändler Friedrich Mohr in Rheinau über⸗ geben worden waren, und behielt den Erlös für ſich. Am 29. 11. 23 Nachts 1 Uhr wollten 3 Polizeibeamte den Eder vor dem Hauſe Park⸗ ring La feſtnehmen und zur Wache bringen, weil er im Verdacht ſtand, einen Einbruchdiebſtahl verſucht zu haben. Eder ſchrie dem in der Nähe ſich aufhaltenden franzöſiſchen Wachtpoſten zu: Francais, Francais, deutſche Kriminal! Die Franzoſen eilten ſchleuniaſt her⸗ bei, ſodaß die deutſchen Beamten den Eder wieder freiließen und ſich ſelbſt vor den Franzoſen zurückzogen. Den Behörden gegenüber ge⸗ brauchte Eder meiſtens gefälſchte Legittmationspapiere. Der Angeklagte iſt heute im Weſentlichen geſtändig und gibt zur Entlaſtung an, daß er lange bindurch ohne Verdienſt geweſen ſei und ſeine Familie ſich in großer Nytlage befunden habe. Der Staatsanwalt bezeichnet den Angeklagten als einen gemein⸗ gefährlichen Menſchen, der ſich ſeinen Lebensunterhalt größtenteils durch Diebſtahl erworben habe, und beantragt gegen ihn eine Zucht⸗ hausſtrafe von 2 Jahren und 6 Monaten. Das Gericht hat zu Recht erkannt: Der Angeklaate Wilhelm Eder wird zu 2 Jahren Gefänanis und zu 5 Wochen Haft ſtetztere verbüßt durch die Unterſuchungshaft) verurteilt. M. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Die geſtern früh über dem Kanal lagernden polaren Luftmaſſen ſind über Nacht in das warme Luftgebiet Südweſtdeutſchlands ein⸗ gedrungen und haben zu teilweiſe ſtarken Regenfällen und Abküh⸗ lung Anlaß gegeben(Feldberg 37, St. Bilaſien 25, Baar 16 und Karlsruhe 3 Liter pro Ouadratmeter). Mit dem Vordringen der kalten Luftmaſſen hat ſich auch das geſtern über Schottland lagernde Hochdruckgebiet oſtwärts bis zur Südſee vorbemegt. Unter ſemem Einfluß iſ jetzt wieder trockenes, aufheiterndes Wetter zu erwarten, das aber nicht von langem Beſtand ſein wird, da die vor einigen Tagen gemeldeten e bereits mit ihrem Oſtrande die europäiſche Weſtküſte erreicht hat. Vorausſichtliche Witterung für Freitog bis 12 Uhr nachls: Auf⸗ heiterung, trocken, ſtellenweiſe, beſonders Schwarzwold, Baar ſchwache ſüdliche Winde Für Samstag milder und ſüdliche Winde. Neue Mannzeimer Zeitung, G. m. b. 5. Mannheim. E 6, 2 Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur, Kurt Fiſchet. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher: für das Feuflleton: Dr. Fritz Hammes für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Freund Martin Luthers, dazu einen alten Humaniſten feiert. Wer wird denn beute für„ſo etwas“ noch viel übrig haben! cheſiller: für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargeblete. Gericht u. den bria tedaktioneſten Teilt Ir Nircher: l. Anzeigen: g. Bernhardt. * Donnerskag, den 23. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗usgabe) Nr. 494 5. Seite. otet uend ee Stand der Bezirksliga Süddeutſchlands Rheinbezirk Am letzten Sonntage blieben auch hier die Ueberraſchungen nicht aus. V. f. R. Mannheim mußte den erſten Punktverlüſt durch Pirmaſens hinnehmen.——5 Ergebnis hätte niemand voraus⸗ geahnt und V. f. R. hatte dabei noch Glück, daß ein Punkt im End⸗ kampfe wenigſtens gerettet wurde. Phöni x Ludwigshafen ſorgte für die zweite Senſation. Die Ludwigshafener fielen den ge⸗ fürchteten Darmſtädtern zum Opfer und ließen mit:1 die Punkte dem Neuling. Das war wieder gut für den Tabellenführet V. f.., deſſen Punktverluſt damit nicht ſo ſehr ins Gewicht fällt. Pfalz Ludwigshafen konnte auch ſein zweites Spiel nicht zum Siege geſtalten und ließ in Feudenheim nach einem:3⸗Spiele einen Punkt. Allerdings hatten die Pfälzer das Pech kurz nach Be⸗ ginn ihren beſten Verteidiger Anhäuſer zu verlieren, deſſen Verletzun ihn wohl für viele Wochen kampfunfähig macht. V. f. R. führt 55 weiter im Rheinbezirk, die nächſten Kämpfe werden beweiſen müſſen, ob die Raſenſpieler den bis jetzt erreichten Vorſprung werden halten können. Der Tabellenſtand iſt ſchon in unſerer Montagsausgabe ver⸗ öffentlicht. Am nächſten Sonntag treffen ſich im Rheinbezirk folgende Mannſchaften: Pirmaſens—Pfalz⸗Ludwigshafen, V. f. T. u. R. Feu⸗ denheim—V. f. R. Mannheim, Sp. V. Waldhof—Darmſtadt. Bezirk Württemberg—Baden Die Heilbronner Raſenſpieler hatte man bisher trotz ihrem guten Ergebniſſe nicht zu den Meiſterſchaftsanwärtern gerechnet. Nach dem :0⸗Siege gegen Kickers muß man aber mit den Heilbronnern rechnen, umſo mehr als die anderen 3 Favoriten ſich gegenſeitig die Punkte nahmen. So endete der Kampf Fee len e ballklub 1. F. C. Pforzheim 00 unentſchieden, trozdem Freiburg am Sonn⸗ tag vorher den Sportklub Stuttgart mit:1 erledigt hatte. Die vier anderen Vereine kämpfen lediglich um die Erhaltung der Bezirksliga. In dieſem Kampfe müſſen ſich die alten Ligavereine Sportkluh, Stuttgart und.C. Mühlburg gewaltig ſtrecken, wenn ſie dem Anſturm der Neulinge Sportklub Freiburg und V. f. B. Stuttgart erfolgreich begegnen wollen. Heilbronn führt ungeſchlagen bei fünf Spielen mit 10 Punkten. Pforzheim liegt 2 Punkte, F. C. Freiburg 3 und Kickers Stuttgart ſogar 5 Punkte bei gleicher Spielzahl zurück. In dieſem Kreis werden am kommenden Sonntag 1 Spiele ausgetragen:.C. Freiburg—Stuttgarter Kickers, V. f. R. Heilbronn—F. C. Freiburg, V. f. B. Stuttgart—Sp.C. Stuttgart, F. C. Mühlburg—1. F. Cl. Pforzheim. Mainbezirk Im Mainbezirk hat der vorjährige Meiſter ſeine Führerſtellung bereits geſichert. Bisher war ihm zwar Hanau 93 hart auf den Ferſen, doch am letzten Sonntag fiel die Entſcheidung. Nach hartem Kampfe unterlagen die Hanauer mit:1 und mußten damit dem Meiſter die unbeſtrittene Führung überlaſſen. Die anderen Vereine kommen für die Meiſterſchaft nicht mehr in Frage. Am meiſten hat Eintracht Frankfurt enttäuſcht, die ſich bisher ſtets als der ſchärfſte Widerſacher der Bornheimer erwieſen hatte. Die letzten Reſultate der Leute pom Riederwald legten ein beredtes Zeugnis davon ab. Gegen Union Niederrad:1 und gegen Helvetia:1 perloren. Auch der Alt⸗ meiſter Kickers Offenbach hat enttäuſcht, er wird ſich in der Mitte der Tabelle halten, aber in die Meiſterſchaft nicht eingreifen können. Hel⸗ vetia Frankfurt hat bisher günſtiger abgeſchnitten, als man erwartet hatte. Die Elf hat noch keine Niederlage zu verzeichnen, kämpfte aber ſchon viermal unentſchieden. 7 Bürgel iſt nicht mehr der ge⸗ fürchtete Gegner der früheren Jahre und wird mit den Neulingen Union Niederrad und V. f. B. Fränkfurt um den Abſtieg zu kämpfen haben, doch darf man erwarten, daß Bürgel ſich behaupten kann. Am Sonntag treten ſich folgende Mannſchaften gegenüber: Ein⸗ tracht Frankfurt—V. f. R. Frankfurt, Helvetia Frankfurt—Kickers Offenbach. Rheinheſſen⸗Saar Dieſer Bezirk hatte in den letzten zwei Jahren in Boruſſia Neun⸗ kirchen einen Verein, der ſtets unangefochten die Meiſterſchaft er⸗ kämpfte. In dieſer Saiſon ſcheint eine Wandlung eingetreten zu ſein. Spb. Wiesbaden und der Neulingn Wormatia Worms rücken den Saarländern bedrohlich nahe. Wormatia konnte ſogar dem Meiſter auf deſſen 945 nach einem:1⸗Siege beide Punkte ent⸗ führen. Die Wormſer hatten bisher von allen Aufgeſtiegenen den beſten Start. Am Sonntag wurde Trier 05 mit—0 überfahren. Die Meiſterſchaft wird wohl zwiſchen den drei genannten Mannſchaften entſchieden werden. Die beiden Saarbrücker Vereine werden ſich wohl in der Mitte halten, aber auch den Favoriten wohl noch Ueber⸗ raſchungen bereiten! Idar Höchſt und Trier müſſen um den Abſtieg kämpfen. Idar iſt auf eigenem Platze kaum zu ſchlagen und hat die beſte Ausſicht, ſich vor dem Abſtieg zu retten. Die Spiele des nächſten Sonntags in dieſem Bezirk ſind: Sp.V. Wiesbaden—F. C. Idar,.⸗ Gem. Höchſt—Wormatia Worms, Trier 05—.V. Saarbrücken, Boruſſia Neunkirchen—Saar 05 Saarbrücken. Bezirk Bayern Die näheren Einzelheiten über dieſen Bezirk ſind in der weiter unten folgenden„Bayeriſchen Rundſchau“ enthalten.—5 Frankfurter Brief Mit dem vergangenen Sonntag hat die Oberliga im Main⸗ bezirk die Vorrunde beendet. Lediglich zwei rücſtändige Spiele ſind am kommenden Spieltag noch nachzuholen. Mehr als in frühe⸗ ren Jahren ſcheint ſich diesmal die Lage überraſchend früh zu klären. Faſt wie mit Vorſatz war auf den letzten Kampftag der Vorrunde die Begegnung zwiſchen den beiden derzeitigen Spißenvereinen an⸗ geſetzt und die Erwartung war natürlich nicht gering, die man auf das Treffen in Hanau zwiſchen dem dortigen 1. 1893 und dem Meiſter des Vorjahres, dem Frankfurter Fußballſportverein ſetzte. Alles in allem hatte man dem Gaſt auch auf fremdem Boden einen kleinen Vorteil einräumen müſſen, denn in Hintermannſchaft und Angriff wird unter den heute obwaltenden Verhältniſſen jeder Gegner im Bezirte den Blau⸗ chwarzen einen kleinen Vorſprung zugeſtehen müſſen. Die Erwar⸗ tungen gingen auch in Erfüllung und Fußballſportverein vermochte mit einem ganz knappen, aber durchaus verdienten:1 ſeinen hart⸗ näckigſten Nebenbuhler abzuſchütteln, ſodaß er ſetzt mit 3 Punkten Vorſprung allein die Spitze hält, die ihm nach menſchlichem Ermeſſen guch kaum noch ſtreitig gemacht werden wird. Fußballſportverein iſt die härteſte Kampfmannſchaft, ein Umſtand, der nach Lage der Sache entſcheidend bleiben wird. Hanau 1893 verlor durch ſeinen gicht ganz einheitlich arbeitenden Sturm und ſeine beiden außer Form befindlichen Außenläufer. Die knappe Niederlage bleibt aber für die junge Mannſchaft mehr als ehrenvoll. Nicht minder hart ging es in Offenbach zu, wo ſich die Kickere und der benachbarte Sportklub Bürgel, die übliche Schlacht bis aufs Meſſer lieferten. Um jedoch Mißverſtändniſſen vorzubeu'⸗ gen mag betont ſein, daß der Ausdruck nur bildlich zu verſtehen iſt. 2 lautete das Ergebnis zu Gunſten der vom Glücke ſtark be⸗ denſtigten Offenbacher, die wenigſtens den zweiten Punkt lediglich em Selbſttore des Gegners zu verdanken haben. Spieleriſch würde 15 eher von einer leichten Ueberlegenheit des Verlterers ſprechen müſſen. Dieſes Spiel hatte übrigens wiederum in Herrmann⸗Lud. den baſen den bereits zur Genüge erprobten Schiedsrichter mit m eiſernen Willen, ein Umſtand, der mich immer wieder veran⸗ Iſſen wird, die wenigen Leute dankbar hervorzuheben, die in der muſe ſind, dem Sporke das zu erhalten, was dem Sporte bleiben bers. wenn er nicht ganz und gar auf den letzten Reſt von Daſeins⸗ echtigung verzichten ſoll. ſein In Niederrad, dem alten Vororte, der nicht nur wegen er rühmlichſt bekannten Pferderennbahn, ſondern in Kürze auch Rieſenſtadion ſportlich außerordentlich in den Vordergrund treten wird, ſtanden ſich in Union und dem Verein für Raſen. ſport 1901 die beiden Neulinge in der Oberliga gegenüber. Daz Fehlen dreier Spieler auf Seiten des Raſenſportes glich der jugend⸗ liche Torwart Heußner durch aufopfernde Hingabe aus und rettete in einem:1 Spiele ſeinem Vereine die gleiche Ausſicht,„demnächſt“ von dem undankbaren Tabellenende wegzukommen, die ſeinem Gegner als ſchwacher Troſt verblieben iſt. Die einzige Hoffnung aller Vereine, die noch gar zu wenig Punktgewinn zu verzeichnen haben, iſt und bleibt die Eintracht. Dieſe Mannſchaft läßt mit einer ganz ungewohnten Beſcheidenheit und geradezu rührenden Zuvorkommenheit jedem, aber auch jedem Gegner den Vortritt. Helvetia, in der man anfangs den größten Außenſeiter erblicken wollte die aber zur Zeit einen ſehr achtbaren dritten Platz behauptet, erfreute ſich diesmal eines:1 Sieges über Eintracht. Dieſe war, wie meiſtens, im Felde un⸗ ſtreitig überlegen, wollte aber anſcheinend im Strafraume des Geg⸗ ners niemanden zu nahetreten und verzichbete auf Sieg und Punkte. Dieſe Großmütigkeit ſteht ihr ſchlecht an, denn ſie iſt inzwiſchen ſo eine Art Rückverſicherung geworden für die drei anderen Vereine, die vorläufig, aber nur vorläufig, noch beſcheidener waren. In den Kämpfen der Kreisligavereine hat ſich die Sachlage auch weiterhin geklärt. Im Nordkreiſe war die Auseinander⸗ ſetzung des Sportvereins Heddernheim mit der Olympia das bei weitem wichtigſte Ereignis. Die Folge dieſes Treffens iſt nun, daß Olympia zunächſt mit der Spitzengruppe nichts mehr zu tun hat, denn ſie verlor wiederum mit:2 Toren. Das Ergebnis iſt nicht nur knapp ſondern reichlich unverdient. Umſo glückk'icher werden ſich die Heddernheimer preiſen, die durch dieſen Sieg die alleinige Führung im Kreiſe an ſich gebracht haben. Wenn das alte Sprichwort:„Unrecht Gut gedeihet nicht“, heute noch Zugkraft hat, dann werden die Heddernheimer ſehr auf der Hut ſein müſſen, zu⸗ mal ihr derzeitiger Vorſprung vor den übrigen Nebenbuhlern nicht ſonderlich groß iſt. Zu dieſen gehört in erſter Linie der 1. Fußball⸗ klub 1902, Rödelheim der als elfter Verein diesmal ſpielfrei war. Nach wie vor ſind auch auf die Sportfreunde noch immer Hoffnungen zu ſetzen, wenn es ihnen auch diesmal nicht gelang, ihren alten Widerſacher, die Germania 1894, zu bezwingen Das torloſe Spiel zeigte namentlich die Sportfreunde merklich außer Form. Von Germania iſt man beſcheideneLeiſtungen mehr und mehr gewohnt geworden. Boruſſia⸗Frankfurt und Fußballſportverein⸗ Bergen, trennten ſich ebenfalls unentſchieden und zwar gelang es beiden Parteien erſt nach der Pauſe, je zwei Tore zu erzielen. Ein weiteres Unentſchieden, bei dem jede Mannſchaft eimmal erfolgreich ſein konnte, gab es zwiſchen Vietoria⸗Eckenheim, und Sportverein 1905 Hom bung. Die Leiſtungen ſtan⸗ den hier beiderſeits nicht annähernd auf der Höhe, in der ſich der Ball meiſtens bewegte. Von Flachſpiel keine Spur. Homburg hat den einen Punkt nicht ganz zu Unrecht mitgenommen. Die Spielpereinigung 1903 Fechenheim, ſteckt in einer ganz trotzloſen Lage, die ſie aber ſelbſt verſchuldet hat, wes⸗ halb ſie auf Mitleid kaum rechnen kann. Wegen der Teilnahme des nicht ſpielberechtigten Uhrig ſind ihr olle ſeither erzielten Punkte ab⸗ genommen worden. Zu allem Unglück verlor ſie auch noch am ver⸗ gangenen Sonntag mit:4, alſo ziemlich hoch, gegen Turn⸗ und Fußballvereinigung Oberurſel, ſo daß ſie nah 6 Spielen punkt⸗ und ratlos daſteht. Das iſt bitter, aber die Behörde wird einen derart ſchwerwiegenden Spruch ſicherlich wohl erwogen haben und ihn jederzeit verantworten können. Im Südmainkreiſe gab es zunächſt einmal zwei erfreu⸗ lich hohe Siege. Erfreulich deshalb, weil die Zahl der Stürmer, die ihr Handwerk verſtehen, immer kleiner wird. Schießen iſt dis A und Gjedes Angriffsmannes, aber hiermit hapert es hierzulande olſüüberall. Deshalb iſt der für mainiſche Verhältniſſe ſehr törreiche :1 Sieg des Sportvereins Offenbach, über den Turn⸗ und Sportverein Langen, erfreulich. Man geht jedoch fehl, wenn man aus der Torzahl auf das gezeiate Stärkeverhältnis der beiden Beteilſaten ſchließen wollte. Das erhellt allein ſchon aus der Tatſache, das das Spiel bei Hoſbzeit noch:1 ſtand und anfan⸗s ſogar Langen in Führung lag. Erſt nach dem Wechſel gaben die Sieger den Ton an, waren aber auch fetzt noch nicht onnshernd in dem Maße überlegen, wie man aus dem Torunmterſchied ſchließen könnte. Ein Herr Seltſam aus Heidelberg brachte die Schieds⸗ richtergilde aus der Mannheimer Nachhbarſtadt zu Ehren. Noch eindrucksvoller ſicherte ſich die Büngeſer Sportver⸗ einigung 1911 auf eigenem Platze die Punkte gegen Unton Wixhauſen.:0 lautete hier das Ergebnis, wobei nicht weni⸗ ger als 5 Tore nach der Pauſe erzielt wurden. Uebrigens iſt durch dieſem Sieg die Bürgeler Mannſchaft dem Spitzenverein ihres Kreiſes, dem Verein für Leibesübungen Neu⸗Iſen⸗ burg, bart an den Ferſen geblßsben. Dieſer beſiegte den Sport⸗ klub Ditzenhaſch man möchte ſagen, erſchreckend knapp. näm⸗ lich mit:1. Dieſe Bezeichnungsweiſe gewinnt ſofort volle Berech⸗ tigung wenn man ſich vergegenwärtigt, daß es ſich bei dieſen beiden Gegnern um den Spitzenperein und den Tabellenletzten handelt, von dem übrigens bis jetzt alle Spiele verloren wurden, die meiſten allerdings nur ſehr knapp. „Mit dem gleichen Ergebnis ließ ſich auch Kickers Victoria Mühlheim, von Sportverein Heuſenſtamm, herein⸗ legen, obendrein auch noch auf eigenem Platze. Mit dieſer Nieder⸗ lage kann der Meiſterſchaftstnaum der Mühlheimer ein frühze'tiges Ende gefunden haben, denn ſie liegen nun bei ſieben Spielen 4 Punkte hinter den Iſenburgern und haben auch den Bürgeſern mit 2 Punkten bereits den Vortritt gelaſſen. Mit dieſen haben ſie aller⸗ dings noch zwei Gänge auszupauken. Das Ergebnis des Spieles Turnverein Sprendlingen gegen Teutonig Hauſen. iſt leider bis heute noch nicht in ſtietge. zu ermitteln geweſen. Germania Bieber, wat 1. Imn Oſtmainkreiſe gab es im olſgemeinen klare und deut⸗ liche Stene gemäß den Erwortungen. Nur der derzeitige Spitzen⸗ verein und mutmaßliche Meiſter. die Spielvereinigung Rückingen⸗Langendie bach, hatte ſich in ihrem Kampfe gegen Victorig Kahl mit dem äußerſt mageren:1 zu beanü⸗ gen. Obendrein hätte man auch ein Unentſchieden gerechtfertigt finden können, denn Kahl machte dem luſtlos ſpieſenden Gegner viel zu ſchaffen. Becker⸗Ludwigshafen zeicte ſich als zuverläſficer er eee hat Rückingen⸗Langendiebach noch eine 5 dan zutun, ehe die Frage nach der Meiſterſchaft Ju einem dieſer harteſten Gegner gehört immer noch Viktoria⸗ Aſchaffenburg, die zwar zur Zeit etwas 191— Hintergrund geraten iſt, von der aber nie feſtſteßt, ob und wann ſie ſich wieder aufraffen wird. Zunächſt möchte ich hier einen kleinen Fehler be⸗ richtigen, den der Setzfehlerteufel in meinem letzten Brief gebracht hat. Ich habe niemals ſagen wollen, daß ſich die Aſchaffenburger nach wie vor für oberflächlich halten. Es muß ſelbſtredend oberligafähig heißen. Beſagte Viktorja machte ſich bei ihrem diesmaligen Gegner, Sportverein 1920 Hanau, reichlich un⸗ beltebt. 7eb lautete die aufdringliche Packung. Bemerkenswert iſt dabei, daf der als Erſatzmann tätige Mittelſtürmer Kolb nicht weniger als 5 mal den Ball ins Neß brachte. Durch dieſen hohen Sieg hat ſich Aſchaffenburg in Hezug auf Torziſfern im ganzen Mainbezirk in alleinige ſonnige Höhe gebracht. Selbſt der erfolgreichſte Verein der Bezirkslia hat gerade die Hälfte der Tore erzielen können, denn die Aſchaffenburger brummten ihren Gegnern insgeſamt bis jetzt in ſieben Spielen 32 Treffer auf. Das ſſt unter allen Umſtänden eine ehr achtbare Leiſtung, Diesmal hatten ſie es allerdings mit einem der Schwächlinge zu kun. Hanau 1920 hot ſeither in 7 Spielen 1 Punkt und eine Torzahl von 18 zu verzeichnen, wird allerdings 97.—85 ere 81.0 Damm, die in ebenſo vielen Spfelen keinen Punkt und ein Torverhältnis 5 buchen bat. Juſtand! Wae ben det f n ſeiner unmittelbaren Nachbarſchaft zu dem bald vollendeten Fußballſportverein Damm mit 024 5 Dieſe Sportgemeinde Damm ließ ſich auch diesmal vom Auch Sp.⸗V. Klein⸗Steinheim hat es erſt auf zwei Punkte gebracht und mußte auch diesmal wieder mit:4 Toren dem Hanauer Sport 1860 Sieg und Punkte überlaſſen. Germania⸗Niederrodenbach behauptet ſich weiter an zweiter Stelle und ſchlug diesmal die Aſchaffenbur* r Kickers mit:0 aus dem Felde. Merkwürdiger Weiſe ließen die Aſchaffen⸗ burger den Gegner erſt zu drei Erfolgen kommen und zeigten ihm dann unter Aufgebot eiſernen Willens ihre eigentlichen Fähigkeiten in einem Belagerungsſpiele. 5 Einen ſchönen Sieg erfocht der V. f. B. Großauheim über die Hanauer Viktoria 1894, die er mit techniſch feinem Spiele :0 ſchlug. Bei Hanau klappt es ſeit einiger Zeit nicht recht. Es hapert an der Sturmführung. Aber auch im allgemeinen hat die einſt ſo ſtarke Mannſchaft merklich nachgelaſſen. Bayeriſche Nunoſchau Die Punkteteilung am Sonnkag ſichert dem 1 1860 München für weitere 8 Tage die Füh⸗ rung, da auch Bayern München nur 1 Punkt und Wacker vom N. F. V. überhaupt keinen erobern konnte. Auch der Tabellenletzte Teutonia München holte ſich ſeinen erſten Punkt von Schwaben. Die Ueberraſchung in Ronhof Einen ſelten exfolgreichen Endſpurt vollbrachte 1860 München im Spiel gegen Sp.Vg. Fürth, dem ſie auch einen wertvollen Punkt verdanken. 3 Minuten vor Spielſchluß liegt Fürth noch:0 in Führung und ein Teil der Zuſchauer verläßt ſchon mit der Gewiß⸗ heit, daß die Sp. Vg. Sieger bleibt, den Platz, als es den Münchenern durch Grimm und Karoly gelingt, die beiden von Franz vorgelegten Tore aufzuholen. Beſondere Bedeutung erhält dieſe Leiſtung noch dadurch, als München die letzte Viertelſtunde nur mit 10 Mann ſpielte, da Reiter wegen unſportlichen Benehmens vom Platze ver⸗ wieſen wurde. Ein ſchöner Sieg des Nürnberger Jußballvereins Wohl die wenigſten von den 1500 Zuſchauern hätten mit einem Sieg des N. F. B. gegen Wacker München gerechnet und doch iſt ihm der große Wurf gelungen, dem Bezwinger des Deutſchen Meiſters zwei wertvolle Punkte abzuknöpfen. Wieder einmal ein draſtiſches Beiſpiel, wie wenig doch eigentlich Reſultate beſagen, denn nach dem :0 gegen Sp. Vg. Fürth konnte man nur mit einer Niederlage rechnen. Daß dieſe aber in einen Sieg umgewandelt wurde, iſt dem großen Eifer und Kampfgeiſt des.F. V. zuzuſchreiben. Bereits in der 7. Minute geht der N. F. V. durch Hausmann, der einem von Klingseis verfehlten Ball entſchloſſen nachſetzt, in Führung. Huiras gelingt durch einen Prachtſchuß der Ausgleich noch vor der Pauſe. Kurz nach Wiederanſtoß geht aber der N..V. abermals in Führung durch Gößl, der damit den Sieg und auch die Punkte ſichert. Das Anenkſchieden des Deulſchen Meiſters gegen die Münchener Bayern kommt eigentlich etwas über⸗ raſchend und doch darf der 1. F..N. froh ſein, überhaupt nur einen Punkt gerettet zu haben, denn erſt in der letzten Minute gelingt der Ausgleich, nachdem Bayern bereits in der 31. Minute durch einen Elfmeter, den Kienzler unhaltbar verwandelt, in Führung ging. Das Spiel war von Anfang bis zum Schluß intereſſant und hauptſächlich auf die Hintermannſchaften zugeſchnitten, da die beiden Stürmerreihen nicht auf gewohnter Höhe waren. In großer Form war wiederum Kolb, der ſeine Schwächeperiode wohl wieder überwunden hat. Nach dieſem Spiel trafen ſich auf dem gleichen Platz die Tabellen⸗ letzten Teufonia München und Schwaben Alm Wieder gelang es den Ulmern, einen Punkt mit nach Hauſe zu nehmen und auch Teutonia kam zu ſeinem erſten Punkt.:2(:1) war die Ausbeute des Spiels, das Schwaben die meiſte Zeit mit nur 10 Mann beſtritt, da der Rechtsaußen wegen einer Fußverletzung ausſcheiden mußte. Ueberragende Leiſtungen wurden nicht geboten und entſpricht das Ergebnis den beiderſeitigen Leiſtungen. Die Tabelle weiſt nach dem 7. Spielſonntag folgenden Stand auf: 5 Spiele gew. unentſch. perloren Punkte 1860 München 7 4 2 9 Wacker München 7 3 2 1 8 Bayern München 7 2 4 1 8 1. F. C. Nürnberg 5 3 1 1 7 Sp. Vg. Fürth 6 2 3 1 7 N. F. V. 6 1 2 7 Schwaben Ulm 6— 3 3 3 Teutonia München 6— 1 5 1 Die Areisliga wartet auch mit unerwarteten Ergebniſſen auf Altbayern. Münchener Sportvereinigung gegen Helios 014; M..V. Ingolſtadt gegen 1860 Roſenheim:1; F. C. Straubing gegen Sp. Gmde. München:2;.V. Neuhauſen gegen Seece München:2. Mittelfranken. Fußballverein Fürth gegen F. C. Fürth :1: Sp. V. Franken Nürnberg gegen Bayern Nürnberg:0; Pfeil Nürnberg gegen Bayern Erlangen:1(11): Sp. V. 1883 Nürnberg gegen Eintracht Nürnberg:2. Franken. 1..C. Bamberg gegen.C. Michelau:1; Würz⸗ burger Fußballverein 1904 gegen Jahn Schweinfurt:1; Union Schweinfurt gegen Würzburger Kickers:2; F. C. Lichtenfels gegen Bayern Kitzingen 21. Nordoſtbayern. 1..C. Selb gegen Sp. V. Hof 311. Schwaben. F. V. Neu⸗Ulm gegen B. S. C. Augsburg Ott; .f. B. Günzburg gegen F. V. 1894 Ulm:2; Viktoria Augsburg gegen Ulmer Raſenſpieler:2. Vorſchau für kommenden Sonnlag Am Sonntag ſind nur 2 Spiele angeſetzt, und zwar begegnen ſich der 1. F. C. Nürnberg und der Nürnberger Fußball⸗ verein auf dem Sportplatz in Zabo und Schwaben Ulm und S.Vg. Fürth. Man darf geſpannt ſein, ob die im letzten Spiel bewieſene gute Form des..V. anhält. Schwaben Ulm wird wohl oder übel der Sp. Vg. Fürth die Punkte überlaſſen müſſen. Turnen Der Hhermannslauf der Ddeutſchen Turnerſchaſt Die Eilbotenläufe ſind in den letzten Jahrzehnten zu einem be⸗ liebten Zugmittel bei den Wettkampffeſten geworden. Und auch Eil⸗ botenläufe„Quer durch eine Stadt“ und von Stadt zu Stadt er⸗ freuen ſich allgemeiner Beliebtheit. Was aber wollen die größten unter ihnen bedeuten gegenüber dem gewaltigſten Eilbotenlauf aller Zeiten im Jahre 1913, den die Deutſche Turnerſchaft zur Einweihung des Völkerſchlachtdenkmals in Leindig auseeführt bat? Bei durch⸗ ſchnittlich 200 Meter Laufſtrecke für den einzelnen Läufer haben über 40 000 Turner an dieſem Rieſeneilbotenlauf teilgenommen, der don den Landesgrenzen Deutſchlands zu der berühmten Leipziger Ge⸗ dächtnisſtätte führt. Ein Teil des Laufes wurde ſogar in Amerika von den Turnern der dortigen deutſchen Turnvereine übernommen, Von Bremerhaven, vom Knipsberg bei Flensburg, vom Ernſt⸗Moritz⸗ Arndt⸗Denkmal auf Rügen, von Tauroggen an der ruſſiſchen Grenze, von der Dreikaiſerecke in Myslowitz, von der Befreiungshalle in Kelheim, von der Zeppelinwerft am Bodenſee, von Straßburg und von Waterloo gingen die Läufe zum Herzen Deutſchlands. Eine ſtate⸗ liche Reihe von Nebenläufen, die ſich dann mit den Hauptläufen vereinigten, wurde noch angeſchloſſen, ſo daß insgeſamt 8000 Km zurückgelegt mwurden. Dieſe Rieſenleiſtung wird im Jahre 1925 ihre Wiederholung finden und vorausſichtlich noch erheblich übertroffen werden. Denn die Deutſche Turnerſchaft plant in gleicher Weiſe wie bei der Ein⸗ 1 —ů— — —— 6. Seile. Nr. 494 nReue Mannheimer Zeitung Abend · Nus gabe) Donnerskag, den 23. Oktober 1924 weihuna des Völkerſchlachtdenkmals in Leipzig bei der 50⸗Jahrfeier des Hermannsdenkmals im Teutoburger Wald bei Detmold einen Eilbotenlauf, den ſie Hermannslauf genannt hat und vom 14. bis 16. Auguſt durchführen wird. Es ſind insgeſamt 12 Läufe beabſichtigt, deren Zahl ſich durch verſchiedene Nebenläufe, von denen bereits 6 feſtliegen, noch weſentlich vermehren wird. Infolge der durch den Friedensvertrag von Verſailles bewirkten Verkürzung der deutſchen Landesgrenzen mußten die meiſten der Ausgangsſtellen des Leipzige Laufes in Wegfall kommen. Diesmal gehen die Läufe aus von Norden in Oſtfriesland, Wilhelmshaven, Lehe, Flensburg, Lü⸗ beck. Saßnitz, Oſtpreußen, Gleiwitz, Wahlſtadt, Kulm, Kelheim, München, Lindau, Konſtanz, dem Niederwalddenkmal, Saarbrücken, Aachen Weſel. Die Durchführung des Laufes wird nicht nur einen über⸗ zeugenden Eindruck von der organiſatoriſchen und techniſchen Lei⸗ ſtungsfähigkeit der Deutſchen Turnerſchaft geben, ſondern auch, was beſonders begrüßenswert erſcheint, das vaterländiſche Empfinden weiter Kreiſe wecken und zu einer gewaltigen Kundgebung des deut⸗ ſchen Volksgemeinſchaftsgedankens werden. Teichtathletik der Kampf um die Jehntelſekunde Eines der ſchwerſten Kapitel in der Leichtathletik iſt zweifel⸗ los das Zeitnehmen. An ſich iſt bereits eine große Erfahrung und Gewandtheit erforderlich, um wenigſtens einigermaßen fehlerfrei die Stoppuhr zu bedienen. Außerdem kommen, wie bei allem Men⸗ ſchenwerk noch Gefühlsmomente, augenblickliche Diſpoſitionen uſw. hinzu, die vollkommen genügen. um Fehler in der Zeitnehmung hervorzurufen. Bei den langen Strecken iſt das alles natürlich er⸗ heblich weniger von Bedeutung, aber für die Sprinterſtrecken, bei denen es ſich doch immer nur um ganz kleine Bruchteile von Se⸗ kunden handelt, haben dieſe Fehler ſehr leicht ausſchlaggebende Be⸗ deutung. Der Kampf um die Zehntelſekunde iſt nicht nur allein ein Kampf des Läufers gegen die Strecke, ſondern ebenſo ſehr Angele⸗ genheit der Zeitnehmer. Dieſe haben bekanntlich beim Erblicken des Rauches der Startpiſtole, nicht etwa erſt beim Hören des Start⸗ ſchuſſes mit der Zeitnehmung zu beginnen und ſie in dem Augenblick abzuſtoppen, wo der Läufer das Zielband zerreißt. Daß hierbei ſowohl bei Beginn als bei Beendigung der Zeitmeſſung Fehler von Sekundenbruchteilen einſchleichen können, bedarf keiner weiteren Darleaung. Aus dieſem Grunde wird in ernſthaften leichtathletiſchen Kreiſen erwogen, anſtelle der Zehntelſekunde die Fünftelſekunde zu ſetzen. Zweifellos wird dadurch die Fehlerquelle bis zu einem ge⸗ wiſſen Grade verveſſert und vom ſportlichen Standpunkt dürfte eben⸗ falls nichts dagegen einzuwenden ſein. * *Jutereſſaute Meſſung bei einem Marathonlauf.— Mit der ungeheuren Verbreitung der ſportlichen Idee, die heute Allgemein⸗ gut aller Völker iſt, hat ſich auch die Wiſſenſchaft des Sportes ange⸗ nommen. Ueber die Zeit, in der von„wiſſenſchaftlicher“ Seite der Sport und ſportliche Leiſtungen verächtlich über die Schulter ange⸗ ſehen wurden, iſt man längſt hinaus. Auf der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen in Berlin gilt die ſportärztliche Forſchung als ein ſehr wichtiges Teilgebiet des Aufgabenkreiſes und vor kurzer Zeit hat ſich ſogar in Berlin ein Verein der Sportärzte gebilbet. Die wiſſenſchaftliche Beobachtung und Kontrolle bei ſportlichen Uebun⸗ gen hat den Zweck, die Wirkung des Sports auf die verſchiedenen Muskelgruppen, die Atmungstätigkeit, das Allgemeinbefinden uſw. feſtzuſiellen. Eine intereſſante ſportärztliche Unterſuchung wurde anläßlich des Ende September abgehaltenen öſterreichiſchen Marathon⸗ laufes gemacht. Der Sieger Franz wurde wie alle Teilnehmer vor und nach Beendigung des Rennens unterſucht. Irgendeine Störung in ſeinem Allgemeinbefinden konnte der unterſuchende Arzt nach Be⸗ endigung des über 3 Stunden dauernden Rennens nicht feſtſtellen. Lediglich die Wage zeigte einen Gewichtabgang von 3 Kilogramm. Boxen *Nenes vom iuternationalen Boxſport.— Der für den 7. No⸗ vember nach New Pork angeſetzte Kampf zwiſchen Paul Berlen⸗ bach und dem früheren Halbſchwergewichtsweltmeiſter Miko Me Tigue iſt abgeſagt worden, da die New Norker Boxkommiſſion ver⸗ langt, daß Miko Me Tigue zuerſt gegen Gene Tunney antritt. In St. Paul ſtehen ſich am 29. Oktober Mickey Walker und Jack Malone über 12 Runden um den Weltmeiſtertitel im Weltergewicht gegenüber, den erſterer zu rerteidigen hat. Anſtelle des ausgezeichneten Canadiers Jack Renault klettert Fred Ful⸗ ton am 14. November mit dem ſüdamerikaniſchen Schwergewichts⸗ meiſter Louis Firpo durch die Seile. In Londoner Sports⸗ kreiſen iſt man ernſtlich bemüht, zwiſchen dem Auſtralier George Cook und Exmeiſter Hans Breitenſträter einen Revanche⸗ kampf abzuſchließen, der in London vor ſich gehen ſoll. „Boxverbot in Rußland. Die ruſſiſche Regierung hat ſoeben ein Verbot erlaſſen, wonach alle berufsmäßigen Boxkämpfe verboten werden. Urſprünglich wollte man das Boxen als„rohen Sport“ Überhaupt verbieten, da aber in den Zeitungen gegen dieſe Abſicht lebhaft proteſtiert wurde, wählte man ſchließlich den Mittelweg, Ama⸗ teurveranſtaltungen zuzulaſſen und verbot lediglich die Berufskämpfe. Amateurkämpfe dürfen übrigens nur über 2 Runden zu je 2 Minu⸗ ten gehen. * Samſon gegen Cook. Der deutſche Boxmeiſter aller Gewichts⸗ klaſſen Paul Samſon⸗Körner hat die Herausforderung des Auſtra⸗ liers George Cook angenommen. Der Kampf dürfte im Monat November im Berliner Sportpalaſt zum Austrag gelangen, ſofern 5 Meiſter mit der Direktion bezüglich der Börſe zu einer Einigung ommt. * Breitenſträter— Tovee in Hamburg. Dem Hamburger Pun⸗ ching Club iſt es gelungen. Hans Breitenſträter für einen Kampf am 2. November zu verpflichten. Als Geaner hat der Veranſtalter den 22jährigen Engländer Fred Tovee auserſehen, der ſchon als Anfänger den Hannoveraner Ernſt Röſemann in ſieben Runden be⸗ ſiegte und vor einigen Wochen mit Belgiens Schwergewichtsmeiſter Jack Humbeck einen ausgeglichenen Kampf über die Diſtanz lieferte. Nene Anwärter auf E. Spallas Titel. Um den Europameiſter⸗ titel im Schwergewicht, den Erminio Spalla erſt vor wenigen Wochen gegen den Holländer Van der Veer erneut erſolgreich ver⸗ teidigte, ſind jetzt plötzlich eine ganze Reihe von Bewerbern aufge⸗ taucht. Den Grund dafür bildet wohl die im September vorgenom⸗ mene diesbezügl. Regeländerung, nach der jeder europäiſche Boxrer die Möglichkeit hat, den Europameiſter ſeiner Klaſſe durch die JBli. unter Hinterlegung eines Depots von 100 Frs. herauszufordern. Nach dem Spanier Paolino hat nun auch der engliſche Schwerage⸗ wichtsmeiſter Frank Goddard bei der JBu. Erminio Spalla um den Titel gefordert. Weitere Herausforderungen dürften von Perſſon⸗Schweden und vielleicht auch George Carpentier an E. Spalla ergehen. CLawnu⸗Tennis der deutſche Tennisſport und ſeine Meiſter Von Hans Sommerhäuſer Seit 1892 haben wir deutſche Meiſterſchaften, alſo deutſchen Tennisſport. Die Meiſterſchaften wurden immer in Hamburg ausge⸗ tragen; immer war die Hamburger Lawn⸗Tennis⸗Gilde die verant⸗ wortliche Veranſtalterin. Das iſt Ueberlieferung; Wertung und Wür⸗ digung der Verdienſte, die ſich Hamburg um den Tennisſport gemacht⸗ hat. Namen wie v. d. Meden und Dr. Nirrnheim haben einen hellen Klang.* Tennis gilt nur in einem kleinen, aber ausgewählten Kreiſe als Sport; als Kampfesſpiel. Der Durchſchnittsdeutſ je, der Durchſchnitts⸗ ſportsmann ſieht in der Regel nur das Tenni: piel und denkt dabei an Nebendinge: an die Pflege aeecaftl r Beziehungen. Genauer: an Flirt... Selbſt verſt ige Leute(man könnte im Sportsleben bekannte Namen nennen) ſagen: Tennis iſt ein Pouſſier⸗ iel. 8 Der allgemeine Sportsfreund ſieht auch die körperlichen und ſee⸗ liſchen Möglichkeiten im Tennis nicht; ſieht nicht, wie faſzinierend der Kampf zweier Meſter iſt; ein Kampf, der um ſo ſchöner wrkt, als die beiden Gegner ſich nicht berühren. Und doch rückſichtslos nach Schwächen des Anderen ſuchen. Ohne Intelligenz, ohne die Fähig⸗ keiten zum blitzſchnellen Denken iſt kein Tennis möglich; geiſtige Beweglichkeit iſt eine der erſten Bedingungen. Und der große Vorzug des Tennis: das Spiel kann nur bei ſchönſtem Wetter geſpielt werden. Die geſundheitlichen Einflüſſe ſind deshalb die denkbar beſten. Im Tennis kommen Kraft und Schnellig· keit, Schlag und Start zur höchſten Geltung; Herz und Gehirn: der rechte Arm wird unverzältnismäßig entwickelt. Ein Muſterbeiſpiel iſt v. Kehrling, deſſen Arm und Schulter ſofort den Tennisſpieler verraten. 0 0 Der neue deutſcher Meiſter iſt B. v. Kehrlin g, der Buda⸗ peſter Meiſterſpieler; Meiſter von Ungarn, Norwegen und Deutſch⸗ land. v. Kehrling iſt kein Zufallsſieger; es wäre unge cecht, wenn er nicht Meiſter geworden wäre, wie im vergangenen Jahre, wo er Landmann(Berlin) unterlag, einem Spieler, der in der Defen⸗ ſive bleibt und hier Meiſterliches leiſtet; durch das ausgeſprochene Kopffpiel. v. Kehrling hat einen Aufſchlag von ſeltener Schönheit— in höchſter Kraft höchſte Anmut. Hodlerumriſſenes im Rhythmus. Der Aufſchlag hat etwas ſtreng Geſetzmäßiges: in der Art, wie von Kehrling den Ball hochwirft und dann mit pupillariſcher Sicherheit ſchlägt. Gelingt der erſte nicht, dann ſißt der zweite; immer mit der⸗ ſelben Schärfe. v. Kehrling ſpringt nach dem Aufſchlag gewöhnlich ans Netz und tötet hier den Ball. Das iſt amerikaniſches Tennis; das iſt vorbildlich. Sein höchſter Vorzug daneben iſt ſein unheim⸗ licher Schmetterball, der ſelten noch zu nehmen iſt; oder dann nur defenſivy— mit der Wirkung, daß er dann endgültig getötet wird. Froitzheims, Kreuzers, Landmanns Grundlinienſpiel iſt überwunden; endlich; denn es hat— das gilt namentlich von den beiden Alt⸗ meiſtern— den deutſchen Tennisſport beeinflußt und— verdorben. Daß Froitzheim und Kreuzer dem deutſchen Tennisſport höchſtes Anſehen verlizhen haben, ſtebt auf einem anderen Blatt und wird ihnen nie vergeſſen werden; Anſehen, weit ü die deutſchen Lande hinaus. Einſtweilen wird uns v. Kehrling Maßſtab bleiben. Nur wer v. Kehrling ſchlägt, iſt am Ziel. Froitzheim war 1907, 1900, 1910, 1911, 1921, 1922 deutſcher Meiſter. 1912: Hauptmann Otto v. Müller, 1913: Heini Schomburgk (Leipzig), 1920: Oskar Kreuzer, 1923: Heinz Landmann. Den 1923 von C. Ferd. Laeiſz geſtifteten Wanderpreis haben alſo Landmann und v. Kehrling je einmal gewonnen. Es iſt keine Sien daß ihn Kehrling auch die beiden nächſten Jahre gewinnen wird. Zweiter wurde L. M. Heyden(Grandi)⸗Hamburg. Er konnte Froitzheim in einem ſcharfen Fünfſatzkampfe ſchlagen und iſt ſtiliſtiſch meiſterlich wie v. Kehrling. Grandi fehlt nur der Auſſchlag. Da⸗ neben war bemerkenswert, daß ein anderer Hamburger(der von Ge⸗ burt Nürnberger iſt; Dr. W. Deſſart— en wie Heyden — O. Kreuzer glatt ſchlagen konnte. Rahn(Berlin), der Rahe be⸗ ſiegen konnte, wurde ebenfalls von Dr. Deſſart geſchlagen. Das Ham⸗ burger Meiſterturnier erbrachte alſo den Beweis, daß die Jugend der Extraklaſſe von ehedem überlegen iſt. Im Stit, im rückſichtsloſen Angriffsſpiel war ſie es ſchon lange. Frau Dr. Friedleben— das ehemalige Frln. Weihermann — errang zum 5. Malehintereinander die deutſche Mei⸗ ſterſchaft. Das war ſelbſt Frau Galvabo⸗Riek Gamburg), die ſogar einmal Weltmeiſterin war, nicht möglich; auch nicht Frlu. Koering(Dresden), die ſo meteorhaft auftauchte und dann wieder — verſchwand. Frau Dr. Friedleben iſt begabt, ohne ſtilſchöpferiſch zu ſein, wie es Frau Galvao oder Frau Dr. Neresheimer waren. Im Stil iſt ihr auch Frln. de Alvarez, die Spanierin überlegen. Dabei iſt die Meiſterin klein und ſchmächtig. Frau Ne p⸗ pach(Berlin) mußte, wie im letzten Jahre, die Ueberlegenheit der Frankfurterin anerkennen. Nachwuchs von urſprünglicher Veran⸗ lagung iſt bei den Damen ſo gut wie garnicht. B. d Kehrling und F. W. Rahe(Roſtoch wurden zum zweiten Mal Meiſter imHerren⸗Doppelſpiel. Rahe hat zwar unterftützte aber ſeinen Partner gut. Landmann⸗ Demaſius wurden:6, 86,:7 geſchlagen. Das beſte Paar trägt Mriſterwürden. Als dritte gute Kompination ſin dS te pha⸗ nus-Lane(Hannover) zu nennen. Schomburgk⸗Grandi ent⸗ täuſchten ein wenig. Heini iſt auf dem abſteigenden Aſt. In der Meiſterſchaft im Damen⸗ und Herren⸗Do ppel⸗ ſpiel ſiegte ein neues Paar: Frau Neppach⸗Dr. Hch. Klein⸗ ſchroth. Kleinſchroth iſt immer noch der exzellente Netzſpieler— allen anderen überlegen. Frau Friedleben⸗Kreuzer hatten 92˙7,:5 das Nachſehen. Unſer beſtes Paar bleibt Frln. de Alvarez Grandi. Leider zog die Spanierin vor, in Paris zu bleiben. Noch ein Wort über die internationale Geltung. Un⸗ ſere Beſten können Schweden, Dänemark, Oeſterreich, Holland ſchla⸗ gen und haben es wiederholt getan. Frankreich iſt uns übelegen; England und Amerika natürlich ebenfalls. Im Davis⸗Pokal hätten wir augenblicklich keine Ausſichten. Froitzheim⸗Kreuzer⸗Rahe behaup⸗ teten ſich hierbei vor dem Kriege— ehrenvoll. Unſere heut!ge Jugend. zu der man auch Grandi, der ſchon ſeit 1908 bekannt iſt, zählen muß(er iſt 31 Jahre alt) hat nicht die kämpferiſche Durchſchlags⸗ kraft wie die Extraklaſſe vor dem Kriege. Trotzdem: man muß hoffen, daß es bald wieder internationale Begegnungen gibt, damit ſich un⸗ ſere Beſten überzeugen können, daß ſie mit ihrem„Los⸗von⸗Froitz⸗ heim⸗Stil“ auf dem rechten Weße ſind. Der deutſche Tennisſport kann der Jukunft ruhigen Auges ent⸗ gegenſehen. N pferdeſport * Ausländiſche Jockeys in Deuiſchland. Allem Anſchein nach wer⸗ den, was im Intereſſe unſeres Rennſports nur zu wünſchen wäre, in der nächſten Saiſon mehrere ausländiſche Jockeys hier tätig ſein. B. Eſch, der ſich aufs beſte eingeführt hat, verbleibt auch im näch⸗ ſten Jahre beim Stall Halma. Für den Stall Oppenheim wurde der Ungar L. Varga engagiert, mit anderen Ställen verhandeln die beiden guten ungariſchen Reiter Szokolai und G. Nagy. Die Ställe L. Lewin und G. Buggenhagen wollen engliſche Jockeys ver⸗ pflichten, was allerdings nur möglich iſt, wenn der Boykott Deutſch⸗ lands, den der engliſche Jockey⸗Club nach Kriegsbeginn ausgeſprochen hat. aufgehoben wird. Für den Stall Lewin ſoll ein ſunger Jockey aus A. Taylors Stall namens Marland in Ausſicht genommen ſein, für den Stall Buggenhagen kommt eptl. A. Grace, der in dieſem Jahre in Ungarn geritten hat und ſeit kurzem im Hoppegarten weilt, in Frage. 8 4 Das pariſer Schwimmolympia und der deutſche Schwimmſport Ein vergleichender Rückblick von Walter mang(Heidelberg) Schon dem Fernſtehenden, felbſt aus Laienkreiſen muß es klar beworden ſein, daß eine internationale Wettſchwimmwoche, wobei nicht weniger als zehn neue Weltrekorde geſchaf werden, von gonz überragender B ſein muß. Für den Kenner war ſolch glänzendes Ergebnis ja ohne weiteres durch die berühmten Namen der ſtartenden Weltmeiſter beiderlei Geſchlechts ohne weiteres be⸗ ſtimmt zu erwarten. Es wäre daher eine ſinn⸗ und zweckloſe Ver⸗ kemumg der Tatſachen, wollte man nun aus naheliegenden außer⸗ ſpurtlichen Gründen oder gar um etwaiger kleiner Mängel willen den wahren Wert dieſer einzigartigen Veranſtaltung durch den Titel „Rumpfolympia“ beſtreiten, die für den urteilsfä igen unparteiiſchen Zuſchauer entſchieden den Höhepunkt in der bisherigen Geſchichte des internationalen Schwimmſportes darſtellt. Ein Höhepunkt ſo⸗ wohl in Klaſſe wie im Umfang der internationalen Beteiligung, bei der von den Schwimmſportländern, 1 85 etwa von dem noch ziemlich unentwickelten Rußland„mir“ Deutſchland bekanntlich fehlte. Es— ſich daher ohne weiteres für uns die entſcheidende Frage: Was hätte denn nun deutſche immſport dort ausgerichtet? Dieſe berechtigte Frage läßt ſich ſelbſt von einem ſachkundigen und kühl abwägenden Beobachter und Beurteiler nicht ſo beſtimmt und einfach beantworten, weder allgemein noch im einzelnen, als wohl mancher der unfreiwillig davon Ferngebliebenen meinen möchte. Mit bloßer Rekordzeitvergleichung läßt ſich dies nämlich keinesfalls ſo kurz entſcheiden, ſelbſt wenn in Paris gleichfalls eine 100 Meter⸗ Bahn ohne Abſtoßgelegenheit wie etwa im Verliner Stadion ſtatt der tatſächlich benutzten 50 Meter⸗Bahn mit Abſtoßwand vorhanden geweſen wäre. Beginnen wir immerhin doch unſere wohlerwogene Abſchätung im einzelnen nun zunächſt mit den Freiſtil⸗ kämpfen, ſo beſitzen wir leider, offen geſtanden, weder für die Kurz⸗, noch Mittel⸗, noch Langſtrecke ſolche unbeſtrittene Meiſter, die auf einen Endſieg rechnen dürften, es ſei denn, daß ſie die— JMpaner noch hätten ſchlagen können, die beim letzten Olympia zu Antwerpen noch kaum erft den Seiteſtil beherrſchten, diesmal da⸗ gegen ſich durch Takaiſhi in vollendetem Knieſtoß jeweils im Endlauf der ſowohl 100 Meter⸗Strecke mit:03(im Zwiſchenlauf von den beiden Brüdern Kahanamoku gutgeführt ſogar in:02,6) als auch der 1500 Meter⸗Strecke mit 22:10,4 als Olympiaſieger nächſt den großen Weltmeiſtern zur Geltung brachten. Höchſtens in der 400 Meter⸗Strecke hätte man unſerem langen Leipziger Meiſter Heinrich (in Beſtform ſelbſtverſtändlich) doch wenigſtens neben Ake Borg mit :26(im Vorlauf:25) noch einen Ehrenplatz im Endlauf etwa vor dem Engländer Anniſon zutrauen bürfen. Weiter die Lagenſchwimmen. Hier hätte zweifellos in der Bruſtlage unſerem allbekannten Weltmeiſter Rademacher ein Triumph, wohl gar der Sieg gebührt, denn des Amerikaners Skeltons Zeit und unſchöner Ruck⸗Zuck⸗Stil reichen nicht an des Hellenen volle Größe nt deſſen gefürchtetem Endſpurt jener ver⸗ mutlich ſo wenig wie ſonſt jemand bisher auf der 200 und vollends 400 Meber⸗Strecke ſtandhielte. Das Gebrüll bei ſolchem Zweikampfe hätte ich hören mögen!(Ich bin, nebenbei bemerkt, feſt überzeugt, daß das im allgemeinen, ſoweit unparteiiſch alle Glanzleiſtungen, de ausländiſchen oder die zwar ſpärlicheren heimiſchen anerkennende, lebhaft beteiligte Publikum ſolche gewaltige Niederringung des Ame⸗ rikaners durch den Deutſchen am allermeiſten bejubelt hätte, um ſeiner begreiflichen Verſtimmung über die andauernden, ungb⸗ änderlichen Yankeſiege dadurch erleichternd Luft zu machen. Hier wie etwa noch im Rückenſchwimmen und im Herrenſpringen wohl auch im Waſſerball, war die einzige Möglichkeit, worin Deutſchland wirkſan mit zum Glanze dieſes Weltſchauſpiels des Schwimmſportes beige⸗ kragen hätte.) Tor Henning, der alte Schwede, iſt ja längſt erledigt, er blieb nur beſter Dritter des Zwiſchenlaufs. In der Rücken⸗ lage hätten wir mit dem ausgewanderten Hellenen Frölich nebſt ſeinen nächſten Gegnern im Reiche dort immerhin eine gute Rolle auch im Endlauf geſpielt, worin der Dritte, der Ungar Bartha, ja nur:17,8 ſchwamm, und der Japaner Saitoh beſſer Dritter im Zwiſchenlauf mit:19,8 wurde. Ob wir aber in der 4 mal 200 Meter⸗Staffel hinter der Weltrekordmannſchaft Amerikas, den Auſtraliern und den Schweden noch die Japaner vom vierten Platz verdrängt hätten mit 10,25 Minuten? Schon möglich bei guter Taktik und namentlich Wendeſchnitt, die den„Japs“ noch fehlte! Was die Damenſchwimmen anbelangt, ſo hätten wir da⸗ bei noch weit ausſichtsloſer als die Herren und weit hinter den zahlreichen angelſächſiſchen Meiſterinnen des Freiſtils beider Strecken wie der Staffel uns etwa mit den Schwedinnen und Franzöſinnen und ein paar beſcheidene Punkte meſſen müſſen, wogegen in der Bruſt⸗ und Rückenlage unſere Berliner Altmeiſterin Erna Murra · in ihrer beſten Form(wie 1921 etwa, als ſie noch wahre, wiewohl nicht amtlich anerkannte Bruſt⸗ und Rückenweltmeiſterin war) ſicher⸗ lich Platzehren hinter der engliſchen bzw. amerikaniſchen Siegerin erringen hätte körmen. Konnte ſich doch ſelbſt die tſchechiſche angeb⸗ liche Weltrekordinhaberin Jarmita Müller mit ihrem gleichfalls alten Gleichſchlag(als einzige darin) mit der ezit:32,2(im Vorlauf ſogar nur.37) noch einen 5.(letzten) Platz im Endlauf ſichern. Nac⸗ ihrer Leipziger Rekordzeit hätte die Murray ſich dabei hinter der heutigen unbeſtritenen amerikaniſchen Weltmeiſterin Sybill Bauer (:23,2) noch neben die Zweite, die Engländerin Phyllis Harting mit:27,8 ſetzen ſollen. Num zu den Sprungwettbewerben. Na, die hätte doch Luber ſicher„gemacht“! Gemachl An Lubers Leiſtung zweifelt kein Menſch, und jeder, den ich dort darüber ſprach, räumte ihn unbedenklich Siegesausſichten ein. Und mit Recht. Ob er aber trog⸗ dem ſo unbedingter Sieger geblieben wäre, das ſteht deshalb noch lange nicht feſt. Erſtlich kommt es dabei bekanntlich auch auf die Meinung der— Herren Schiedsrichter an, die z. B. beim Damen⸗ kunſtſpringen die allgemein von uns Sachverſtändigen als Dritte. mindeſtens Vierte gewertete wackere Wienerin Frau Klara Bornett: als Sechſte() einreihten, was freilich lange, ſtürmiſche, wennſchon erfolgloſe Pfuirufe des empörten Publikums hervorrief. Abgeſehen davon jedoch, hatte der alterfahrene ſchwediſche Hochſchultrainer der kaliforniſchen Stanfort⸗Univerſität, der umgängliche Brandſten, in Pinkſton Whzte und Fall ein treffliches Künſtlertrio herangebildet, das unbedenklich als unſerem deutſchen Meiſtertrio Luber, Lechnir, Wieſel, dieſer in der unbedingten Sprungſicherheit als ziemlich eben⸗ bürtig gelten darf; zudem waren dieſe auf den eigens von daheim mitgebrachten Federbrettern(die mir für unſere Begriffe ungewohnt weich vorkamen) pöllig eingeſprungen und mit den bei uns un⸗ gewohnten, zum Teil wieder abgeſchafften Gipfelſprüngen(Doppel⸗ ſalti aller Art, fliegende Salti vom Turm u. dgl.) als Spezialität beſtens vertraut. Dieſelbe erſtaunliche Höhe und Vielſeitigkeit de⸗ Könens zeigten darnach die Amerikanerinnen, denen die Schwedinnen und Britinnen nicht allzuviel nachſtanden, unſefe Springerinnen aber in ſolchen Gipfelſprüngen wie anderthalb Saltu 11 Hechtbohrer rücklings, vorläufig noch nicht hätten folgen önnen. Bleibt— noch das Waſſerballſpiel, dieſer ja ſo⸗ zuſagen im Waſſer wie am Land vom Schiedsrichter und Publikum am heftigſten umſtrittene Wettbewerb, worin die Franzoſen, und gewiß nicht ganz unverdient, den einzigen olympiſchen Sieg errungen haben; übrigens nicht die Pariſer, vielmehr die bekannte Provinz⸗ meiſtermannſchaft der„Neptunskinder“ von Tourkoing⸗ die dafür auch einen entſprechenden Ehrenempfang daheim erlebten. Wiewohl dieſer Sieg alſo durch unermüdlichen Ehrgeiz verdient war, doch doch unverdient durch die zuletzt allzu zuchtlos ausartende Spielweiſe, die ein ſtrengerer Schiedsrichter als der allzu verbindliche Engländer Jrglis nimmer geduldet hätte. Dabei handelte es ſich noch um die beliebten Belgier als Schlußgegner; die Szenen aber, wenn etwa gar eine deulſche Mannſchaft den Franzoſen den ſtolzen olympiſchen Weltmeiſtertitel hätte ſtreitig machen wollen, wollte ich lieber nicht erleben. Ja,, wie ſoll ich nun beurteilen, wie ſich dieſen mit ehr⸗ geiziger Erbitterung die gefährlichen belgiſchen Gegner niederringen⸗ den Franzoſen gegenüber unſere beſte deutſche, alſo die Hellasmann⸗ ſchaft ghalten hätte. Nun, Frankreich ſchlug Schweden im Vorſpiel :2, wogegen ſeinerſeits Schweden jetzt beim Länderkampf zu Ko⸗ penhagen die Deutſchen:0 erledigte. Klare Rechnung! Oder nicht? Spaß beiſeite. Dies bleibt naturgemäß ganz Anſichtsſache. Soviel darf man ſagen, daß ſelbſtverſtändlich die Hellasmannſchaft in heu⸗ tiger Hochform(und außer ihr auch wohl die wegen Geldmangel und aus ſonſtigen Gründen leider nicht angetrebene Wiener Aus⸗ mahlſieben) ſolche ſchwächere Gegner wie die Amerikaner, die vor⸗ läufig mehr Schwimmſchnelle(Weißmüller als Stürmerl), als Ball⸗ technik und ⸗takt aufweiſen, ferner die Tſchechen, die mich etwas enttäuſchten nach ihrer guten Form im Juli 1922(zumal die CPK. Sieben) gegen den Hellas zu Prag, die Spanier, Italiener, Irländer, Schweizer, Holländer, vielleicht auch noch knapp die gefährlicheren Ungarn und Engländer erledigt hätten, dann aber mit den Schweden. Belgiern und Franzoſen als etwa gleichwertigen Gegnern einen ſchweren Endſcheidungskampf zu beſtehen gehabt hätten. natürlich 75 gerechte Spielleitung vorausgeſetzt, was dort nicht immer utraf. 0 Soviel über unſere denkbaren Erfolgausſichten zu Paris. Ueber die Lehren daraus für Amſterdam 1928 das nächſtemal. — 41 Lorenz, Raufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren au 8o5 NMifa-Rad Aneeeeeeeeeeebetineenneeeneennmnnunnmunmmmmummumm Mitteldeutschie Fahrradmwerke d. m. b E Sangerhausen- Berlin, Im Harlsbad 6 — den Flatz uter te! da⸗ den cken nen der ay vohl her⸗ erin geb⸗ lten gar dach der mer ting doch ifelt ihen ogz⸗ ioch die ien⸗ itte. net: hon hen der in det, nir, en⸗ eim hhnt un⸗ pel. ität des die ſere Utu gen ſo⸗ um ind zen nz · für ohl och iſe, der die wa jen icht hr⸗ en⸗ in⸗ iel do⸗ ꝰ iel u⸗ gel 18· r⸗ ill⸗ as er, en n, en ich er er 1 — Ae. Donnerskag, den 23. Oktober 1924 ANeue Mannhe mer Jeitung(Abend⸗Ausgabe] 7. Seite. Nr. 494 Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Bilkonen Amene ee. e ee ee Holland. 183,49 166.31 Buenos⸗Afres..58.5⁴ 16153 10783— Brüſſell. 20.20 20.30 20,15 20.25 5 Chriſtianſa. 89.85 80.25 2 59.85 60,15 7 Fagenbegen 215 75.69 75.2l 7 Ropenhagen 7 7 Stockholm.. 11.87 1118 111. 112˙03 Hellingfors. 10.54 10.60 1050 10,58 8 Italien. 12.24 18.34 5 18,24 1633 5 Londen 16,89 18.98 7 18.88 18.97 New⸗Dork 4˙19.21 4 4,19.21 4 Paris 21.28 22.05 2 21095 22.05 Schweiz 80.70 81.10 5 80,60 91— Spanien 55,21 58.40 0 88.21 50.49 8 Japan.605 1685„.805 1 Konſtantinopel. 2,26.28.26.28 55 2o de Janeiro 9455 J4 0470 G40 Wien, abg. 53151 5,9451 56815ʃ 55„ Brag.̃ 12581 1257 2 12650 12558 Jugoflanien 8,105 6,%15 60.05 80.8 Budapeſt. 5401 5511 8.450 54 Sofia.05.06 4.06.08 72„ 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz: ſchwächer Frankfurt d.., 23. Okt.(Drahtb.) Auf allen Gebieten der Vörſe war die Stimmung heute wieder abgeſchwächt. Es fehlt nicht nur jede Anregung, ſondern auch die Kuliſſe, die vor allem aus dem Markte ausgeſchieden iſt. Die Geſchäfte ſpielen ſich daher nur unter den Banken ab und da dieſe auf den Papieren nicht ſienbleiben können, ſondern dieſe nach den kleinſten Gewinnen wieder abſtoßen, kann ſich eine kräftigere Vewegung nicht ent⸗ wickeln. Solange die ungeklärte innerpolitiſche Lage andauert, wird ſich an dieſem Zuſtand auch nichts ändern. Namentlich die deut⸗ ſchen Anleihen waren ſtark in Mitleidenſchaft gezogen. 5 proz. Kriegsanleihe fielen auf 0,490, preußiſche Conſols auf .275, Schutzgebietsanleihen auf 5% und Zwangs⸗ anleihen auf 8 Milliarden. Der. Markt für ausländiſche Renten war ſchmwächer. Auf dem Induſtriemarkt ſind namentlich die chemiſchen und die Montanwerte ſtärker angeboten, doch bewegten ſich auch heute die Abſchwächungen wieder in engeren Grenzen, wenn ſie auch bis Billion Prozent betragen. Der Elektromarkt und der ſind knapp gehalten, ebenſo der Banken⸗ markt. Leicht abgeſchwächt iſt die Tendenz auf dem Frei⸗ verkehrsmarkt. Api 27, Becker Stahl 0,875, Becker Kohle 5, Benz 3,50, Brown Boveri 1, Rheiniſche Handelsbank 0,650, Growag 0,175, Krügershall 7, Petroleum 13,50, Raſtatter Waggon 3,50 und Ufa 1075. Berliner Wertpapierböeſe Algemeine Kursſenkung Berlin, 23. Okt.(Drahtb.) Drohende Lohnbewegungen im Ruhrrevier und der Beginn des Wahlkampfes, der eine weitere Zerſplitterung auf innerpolitiſchem Gebiete befürchten läßt, ver⸗ ſchärften die Verſtimmung an der Effektenbörſe, ſo daß der Verkehr das gleiche traurige Bild der Geſchäftsverödung wie an den Vortagen bot. Anfangs zeigte ſich noch Widerſtandsfähigkeit genug, um die Kurſe ziemlich auf dem Niveau zu halten. Später wurde jedoch die Abwärtsbewegung allgemein, wenn auch größere Verluſte in Anbetracht des an und für ſich niedrigen Kursſtandes ausblieben. Schwere Montanpapiere verloren etwa—2 Billionen Prozent. Von Maſchinenfabriken büßten Berlin⸗Karls⸗ ruher 17 Bill. Prozent ein. Schiffahrtsaktien ſchloſſen ———— Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billlonen Mark pro Stück. Frankefurter Dividenden⸗Werte. VBank⸗Aktien. 1 150 10 4— 30 Rhein. Creditbank 20 200 llg. D. thekenbnt 4,— 8, ein. Creditbank 2, Babiſch Creditbk..80 1,80 D. Hypothete 4, Abeln. Hop, Sant 460 45 „Ueberſ.⸗Bank 74,— 73.— 5 1 00 -Geſellſch. 12,— 11,. Discontog. 7, 6,75 Wiener Bankver. 0,24 0,23 Wttbrg. Bankanſt.—.——— „Notenbank 58,.— 58,— „Vereinsbank 2,30 2,50 che Bank. 28,25 28,— Bank für Br. Ind. 1,50 1,50 Bayr. B. Fred. W.——.— „ Hyp. u. Wb..—.— Dresbner Bant..— 6, Barmer Bankver. 1,15 1,10 Frefrt. Hyp.⸗Bank 4,25 4,25 Berliner Handgeſ. 23,50 23,. Metallb. u..-G. 13.10 19,r Tom. u. Privatbl. 4,50 4,45 Mitteld. Credit⸗B..60 1,45 Darmſt. u. Nat.⸗B. 8,50 8,50 Nürnberg..-Bk. 475—,[Nannh Verſ. Geſ..— Deuſſche Bank 10, 10,— Deſter. Cred. Anſt..38.82 Seant 86.— 65,— .⸗Aſiatiſche Bank—.——.— Pfätzer 99577— 4,75 4,70] Oderrh. Berſ.⸗Geſ.———.— D. Effett. u. Werte 9,60 3,50 Reſchsbank... 52,25 50,25 Frankf. R. u. Mitv.————. Vergwerk Aktien. Vochumer Bb. u. G.————Harpen. Bergbau 50,25 79,75 uderus Cen. 9,—.80 Kallwert Aſchersl. 11.25 10,45] do. Giſenind. 9,50—, 2. Luxem. Bergw. 50,30 49,—Kaliwrk. Salzdetf.—.— 7c 37,25 36,.— Eſchweil.— 67.[Kaliwerke Weſter. 15.— 13.25 Nhein Braunkohle 27,15 27, —— 12 NN.B. 2745 Seſgw. Hellbronn 24.— 28. elſenk. Bergwrk. 51.30—.— Mamesmannröh. 37,5 88,— Te Bergbau. 2,50 Gelfenk Gußſtahl-— B. K. u. Laurahütte 4,75 4,15 Crausport- Alklien. Schantungbahn.—.—.45 Nrddeutſch. Lloyd 4,45 Ohio 42,.— 89,— Hbg.⸗Amk. Paketf. 25,45 24 75 Oeſter.⸗U. St.-..—.——— Juduſtrie ⸗Akctien. Eichb. Mannheim. 32,.— 33,— Bad. Anil. u. Soda 18,75 18.25 Cement Karlſtadt.80 7,50 Kenpf. Sbernb. 40.— 99,75 Bad. Elektr.-Geſ. 9,39——.„ Lothr. Metz———— ainzer Stamm. 77. 78. Bab. Maſch. Durl. 15,50 25,50] Chamotte Annaw. 9,10—.— arkprauerei.. 25,— 25,— Bab. Uhren Furtw.— 21,[Chem. Wrk. Albert 40,.— 33, * wartz⸗St 22,— 22,50 Bayer. Celluloſe 8, 16, 5 Sene 585 3 + 0—— Bet& dete 15 15 a 15 M. 15,— 15,— , Gebr. Wä Bergmann Elektr. 11,65 11,[Cont. Nürnd Bzg— Adler 75 5 2 5 Bing Metallwerke 2,29 2,29 Daimler Motor. 288.80 Adlerwerke Klen..96.92 Bl.- u. S Draubach—.— ,. Ot Eſſenh Berlin 880 A. E. G. Stamm. 3,—.80 Brem.⸗Beſigh. Oel 28,— 26,75.Gold. u.Anſt. 12,40 15.75 AngloFont.Guan. 9,.50 9, Breuer Stamm 780 7— Deutſche Verlag. 28,— 2, aff. Buntpap.—,— 2810JBrockhues.-W. 4,50 4,— Hockerh& Widm. 3,80 8,45 Aſchaff. Zellſtoff 19.— 19.25 Broncef, Schienk 31.78 27,59 DinglerZwelbrüg..20.20 Bahnbed' Darmſt. 1,— 1,10] Bürſtenf. Erlang..50 2,15 Dürrtoppwerk. St.—,— r. Daden. Weinheim.½70.0 Cem Jeldelderg 20.— 1945 Düſſeld Rat. urr 2228. 240 81 ſich der Abwärtsbewegung an. Auch Elektriſche Hochbahn⸗ und Canada⸗Aktien ſtellten ſich um etwa 2 Billionen Prozent niedriger. Bankaktien konnten ſich im allgemeinen gut behaupten. Nur Reichsbankanteile verloren unter Gewinnſicherungen ziem⸗ lich 2 Billionen Prozent. Stärkere Rückgänge hatte der Markt für deutſche An⸗ leihen aufzuweiſen, auf dem 37 proz. Conſols, die bisher eine Stütze geweſen waren, in raſchen Sprüngen 170 Milliarden nach⸗ gaben und 3 proz. preußiſche Conſols, die ziemlich den gleichen Verluſt erfuhren. Kriegsanleihen büßten über 40 Milliar⸗ den ein. Türkiſche und ungariſche Anleihen ſchwächten ſich heute gleichfalls ab. ‚ 92 Zuſammenlegung im Sprengſtoffkonzern Der Aufſichtsrat der Köln⸗Rottweil.⸗G. Berlin be⸗ ſchloß der auf den 26. November einzuberufenden.⸗V. vorzu⸗ ſchlagen, das Stammkapital von 250 Millionen Papiermark auf 29 166 640 Goldmark durch Herabſetzung des Nennwertes der Aktien von 1200 auf 140 4, und das Vorzugsaktienkapital von 125 Mill. Papiermark auf 125 000 Goldmark umzuſtellen. In der Bilanz iſt eine offene Reſerve von 5 Millionen Goldmark enthalten. Der Aufſichtsrat der Rheiniſch⸗Weſtfäliſchen Sprengſtoff⸗ .⸗G. Köln beſchloß, einer auf 26. November nach Berlin einzu⸗ berufenden.V. vorzuſchlagen, das Stammkapital von 100 Mill. Papiermark auf 12 Millionen Goldmark durch Herabſetzung des Nennwertes der Stammaktien auf 120 Goldmark und das Vorzugs⸗ aktienkapital von 60 Millionen Papiermark auf 2 100 000 Gold⸗ mark umzuſtellen. Die Bilanz weiſt eine offene Reſerve von 1531500 Goldmark auf. Bei der Dynamit.⸗G. vormals Alfred Robel, Hamburg, wurde beſchloſſen, der auf den 20. November einzuberufenden.⸗V. vorzuſchlagen, das Stamm⸗ aktienkapital von 250 Millionen Papiermark auf 30 Millionen Goldmark durch Herabſetzung des Nennwertes der Aktien von 1000 Papiermark auf 120 Goldmark und das Vorzugsaktienkapital von 125 Millionen Papiermark auf 125 000 Goldmark umzuſtellen. In vorgeſehen. * Stutlgart-Berliner Verſicherungs⸗A.⸗G. in Skutkgark. Der zum 6. November einberufenen o..⸗V. liegt u. a. die Gold⸗ markeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 zur Genehmi⸗ gung vor. Beantragt iſt die Ermäßigung des Grundkapitals von 100 Mill. Papiermark auf 3 605 000 G% durch Herabſetzung des Nennwertes der Aktien(25000 Stammaktien auf je 80 Gel, 4000 Stammaktien auf je 400 G, 1000 Vorzugsaktien auf je 5%). Gleichzeitig ſoll über die Erhöhung des Grundkapitals um 2 400 000 64 auf 6005 000 6% durch Ausgabe von neuen, zu 50 Prozent einzuzahlenden Namensaktien unter Ausſchluß des geſetzlichen Bezugsrechts der Aktionäre(6000. Stammaktien über je 400 G Beſchluß gefaßt werden. Weiter wird über die Ab⸗ tretung der von der Organiſation des Stuttgarter Vereins her⸗ rührenden Beſtände von Seier⸗ Einbruchdiebſtahl⸗, Waſſer⸗, Glas⸗ und Fahrzeugverſicherungen an den Stuttgarter Verein und über die Abtretung des Transportverſicherungsgeſchäfts der Stuttgart⸗ Berliner an die Deutſche Union, Verſicherungs⸗A.⸗G., Bericht erſtattet. Stuttgart-Cübeck⸗Sebensverſicherungs-.-G. in Stutkgart. In der am 7. November ſtattfindenden o..⸗V. ſoll u. a. die Gold⸗ markeröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 genehmigt ſowie über die Ermäßigung des Grundkapitals von 100 Mill. Papiermark auf 3 605 000=, durch Herabſetzung des Nennwerts der Aktien Be⸗ ſchluß gefaßt werden. * Vereinigte Schuhfabriken Berneſs⸗Weſſels.⸗G., Nürnberg. Das bisher im Beſitz der Berneis⸗Werke befindliche geſamte Aktien⸗ kapital der Romeo Schuh.⸗G.⸗München iſt durch Vermittlung des Bankhauſes Klopfer u. Oppenheimer in München in den Beſitz einer andern Gruppe übergegangen. Bekanntlich ſtellt die Romeo⸗ Schuh..⸗G. keine Produktionsgeſellſchaft, ſondern eine Verkaufs⸗ der Bilanz iſt eine offene Reſerve von 5 Millionen Goldmark *Schuhfabrik Herz.-., Frankfurt a. M. Nach dem Ge⸗ ſchäftsbericht war der Betrieb in der erſten Hälfte des Jahres 1924 nicht voll beſchäftigt, ſo daß Kurzarbeit eingeführt wurde. Im neuen Geſchäftsjahre ſcheine es beſſer zu werden. Der Reingewinn beziffert ſich nach 34 392 Bill. für Abſchreibungen auf 200 Bill.— Wann die Goldumſtellung erfolgt, iſt nicht ver⸗ merkt. Die Bilanz verzeichnet 685 556 Bill. Kreditoren gegenüber 525 376 Bill. Debitoren, 132 844 Bill. Vorräten und 25 900 Bill. Kaſſe⸗Bankguthaben.(.V. 18. November.) Berein für Jellſtoff-Induſtrie.⸗G. in Berlin. Die o..⸗B., in der die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz per 1. Januar 1924 vor⸗ gelegt werden ſoll, findet am 11. November ſtatt. „o- Die Reform der Börſenumſatzſteuer. Der vielfach geäußerten Anſicht daß durch die Reichstagsauflöſung eine Reform der Börſenumſatzſteuer verſchleppt werden würde, wird von unter⸗ richteter Seite erklärt, daß das Reichsfinanzminiſterium durch das Kapitalverkehrsſteuergeſez die Ermächtigung zu einer Herabſetzung erhalten habe. Bei der ſeinerzeitigen Beratung im Reichstag wurde die Pflicht des Miniſters zu einer Herabſetzung anerkannt, wenn es die wirtſchaftlichen Verhältniſſe erfordern. c. Italieniſche Ein⸗ und Ausfuhrverbote. Von jetzt ab dürfen aus Italien Spitzen, Tüll und beſtickte Gewebe aus Baumwolle, Wolle, Leinen und Seide und Wollteppiche, mit Ausnahme von Orientteppichen, Huttreſſen, Schirmſtöcke, garnierte Damenhüte, Fächer, künſtliche Blumen und Schmuckfedern, nicht mehr ausgeführt werden, falls ſie nicht aus einem Lande der Alliierten oder aus Holland und der Schweiz ſtammen. Für Waren aus Oeſterreich, Auſtralien und Tunis in oben angegebenen Gattungen wurden für die Einfuhr jedoch Erleichterungen gewährt. Die Ausfuhr verbot laut Konfektionär Italien für Hanf⸗ und Flachsabfälle mit Aus⸗ nahme von Werg. Ferner dürfen ebenfalls Hanfdrill und Seide nicht mehr ausgeführt werden. — Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m. Mannheim, 23. Okt.(Eigener Bericht.) Die Börſe ver⸗ kehrte in ruhiger Haltung bei reichlichem Angebot und kleiner Kaufluſt. Man nannte um 12,30 Uhr: Weizen, inländ. mit 24,.—, ausländ. mit 27—29,.—, Roggen, inländ. 24—24,50, ausländ. 26,—, Gerſte 27—29,50, Hafer, inländ. 19—22,—, ausländ. 21,50—22,50, Mais, mit Sack, 21,— Goldmark, alles ſe 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Auch Futtermittel lagen im Preiſe etwas ſchwächer. Für Kleie wurden 12,25—12,50 Goldmark frei Waggon Mannheim verlangt. Mehl war weſentlich billiger zu kaufen. Weizenmehl, Baſis 0, wurde mit 36—37,60 und Roggenmehl mit 33—35,50 Goldmark je 100 Kg. frei Waggon Mühle Mannheim, genannt. 2: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 21. Oktbr. 1 Kilo Gold 2813., 2820.; 1 Kilo Silber 99,50., 100.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 21. Oktbr. Die Qualität des heutigen Hopfens beurteilen von insgeſamt 390 Hopfengemeinden 15 Gemeinden mit„ſehr gut“, 101 Gemeinden mit„gut“, 190 Gemeinden mit„mittel“ und 37 Gemeinden mit„gering“. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Rentenmark Preisnotierungen vom 23. Oktober 1924. Weitzen, inkändiſcher 24,00- 00,00 J Roggenmehl 85.00 25.50 „ausländiſcher 2700—29,50] Weizenkleie mit Sack 13,.00 00.00 Roggen, inkändiicher 24,00— 24,50] Biertreber—— auzländiſcher 26,00 00,00] Rohmelaſſe.00—— Vrau⸗Gerſte 8500 27,00 29,00 Wieſenheu, loſe 8,40—.— —„(neue)„Rotkleehen——— Hafer,(neuer) 19,00 22,00 Luzerne⸗ſleeheu 8,80—.40 „,(alter) 21,50—24,50 Preß⸗Stroh.—— 8,60 Mais gelbes mit Sack 21,0000,00[Gebundenes Stroh——— Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 86,00—37,60 Raps— 2— Oberſchleſ. Fb.⸗Bd. 9,50 6,75 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 8, Rheingau Wayß& Freytag 2,65.50 Ver. Pinſel Nürnb.—— 14,.— Zellſt Waldhof Sl 8,70.50 Entrepriſes.—, Mez Söhne..—.20 Mhm. Koßlenanl. 10.50—— Berliner Dividenden⸗Werte. TransportAktien. Schantungbahn 45[Adler& Oppenh. 88,— 57,50] Balcke Ma 415 dlerwerke— 40 10 5,. Deutſche Steinzg 9,15 6,— e Filter 280—.—fh Stuttgart..80 2,80 Rhein. Elektrizität 6,90.50 Sächſ. Gußſtahl Rhein. Maſch Led..80.50 Salzd 8 Freiverkehrs⸗Kurſe. Nhein. Met. Vo ..65 3,50] Kreichgauer...—,J Raſtatter Waggon 3,78 3,50 hein, Möbelſt Elberſeld. Kupfer 080.78 Mansſelder. 275 208 Hle ee 2 Rhenania Chem. 88 Teleph. Berliner. 3,15 325 U lanzſtoff 1 ſtelle dar. Die Transaktion iſt nicht bedeutend. Tendenz: ruhig. Tricotw. Beſigh——Ver. Ultramarinf. 13,75 13,10 Iſchockew, Kltn. ergbau. 87,50 85,75 Rombach. Hütten 15,50 14,70 Schuckert d Co. Thürg. Lief, Gotha 9,.— 6,65 Ver. Zelkſt. Berlin.70.40 uckerf. B. Wagh.40 2,45 Hermann Pöge 1,50.40 Roſitzer Braunk.. 19,50—— Segal Lee 9— Uhrenfabr. Furtw.—.——,Vogtl. Maſch. St. 2,35.5 3,05 2,90 Rathgeber Wagg. 4,30 4,18 Roſitzer Jucker. 41,75 47, Siemens Elektr. 590.80 Ber. deutſch. Dele 30,.— 29,50 Voigt& Häff. St..35.35 eilbronn 2,37.45 Reiskolz Papier. 9,25 10.— Rückforth Nachf. 0,50 0,80 Siemens& Halske 44.50 43,50 Beſſch. Ind. Mainz 9,50 9,25 Volthom. Sell. u. K 2,90 2,90 Offſtein. 280 2,75 Rhein. Braunkoht. 27.— 26,3 Nütgerswerke. 16,25 15,75 Sinner A⸗SG. 7,70.80 ein. Chamotte.—,———Sachſenwert Stettiner Bulkan. 15.90 18,10 Stoehr Kammgrn. 38,87 32,50 Stoewer Nähm. 14,75 14,28 Stollb. Zinkhütten 28,80 28,.— Südd Immobilien 3,10 8,.— Teckl. Schiſfsw.. 11,80 11.— Teichgräber....10 1,10 Weſtf. Eiſen Igdr. 14.50 1. Wicking⸗Cement. 27,70 2255 Wiesloch Tonwar. 18.— 13,25 Wllbeltmsh. Culau 5,85.28 2·— 1 750.—Sarott... 140 140 .0 1,80 Scheidemandel.. 18,10 17,18 . 83,—82,25 Se Schneider. 3,90 3,75 8,50 9 0 0 .— 8,63 Schubert& Salz. 8,38 45, ale Eiſenhütte.—,———Ber. Harzer Kalk.68 17 oerl Oelfabrik. 8,48 3,25 2. S00a0 Ben W.— 2 1 uring Salinen. 18,23—. B Stahlw..d Jyp.29 13 .70 1,J0.⸗Auſtral.'ſch.———.— Nordbtſe Oloyd.80.150Unionwerke Mym.— 7,75 Ber. Unt 12,78 12, 40 Alg. Lok. u. Str. 45,5 48,50 O5.⸗Amk. Patetf. 25,80 28. Aelanb.e..60 7550 Union-⸗Gießere. 8,50 5ʃ20 815 Teleg. 248 25 Willner Gßz 5 2245 1085 Südd. Eiſenbahn 55,— 55, ⸗Südam. Diſch.—= 35,50 Verein. Elbeſchiff 2,20.10Varziner——9 4,20 4,20 Vogtländ Waſch. 2,20 2,Wolf, Buckau..—.75 Baltimore. 27.50 Hanfa Dſchiff.. 10,65 10,50 8 2 12— 11— Bger A. 5 905 6,60 Jalte Verein.70 200 er. Chem rl. 12,— 12,.— er 8 65 6,65 Jell 8, Baukk-⸗Alctien. S. Düſh. Nic l. 20,—18.10J Betentg. Aflan 148 13.—Seatef Wadhef 828 f68 Bank f. el. Werte.80 4,65] Diſch. Aſiat. Bank 33,.— 83,—] Oeſt Cred.Anſt. 0,0 080 Bel. 5d. Gel 20 24 90 O. legetſer Bf. 78 4e Ahehn Krdigant 280 2 Der erl. Hd...24, 90 Dt. Ueberſee 378,25—.— ein. Creditbank 25 1 Com. u. Privattk. 7 715— 75 1 8 1 Weſder ſch. Dise. 040 805 2050 10.90 e Srelverktehrs-Kurſe. xesdner Bank. 7,— 6, 77 eſtba. 543„5 anR.—*..— 410———— IMitteldk. Kreditb 1,50.50 Api⸗Aug Petr Ind 20 2,10 5.10—. 1005 115 Iuduſtrie⸗Alkktien.——— 7 40 Int. Pett. Un. Jpu—,——— Ruſſenbant.— 2 Accumulat. Fabr. 28,10—,— 4480 38 4 in...40 3,20 Buderus Eiſenw. Bayr. Spiegelgls. Chem Griesbeim 1988 16,10 .— 58 A 431 .⸗G.f. Anilinfarb. 18,15 16,—J P. Bemberg.. 17,50 16,80 Chem. Hyden.. 2,40 2. .„G. f. Verkhrsw. 47,50 47,50 Bergmann Elektr. 11,30 11,80 Chem.—..40 12— Alexanderwerk. 9,50 3,50 Berlin⸗Anh. Mſch..60 4,30 Chem. Gelſenk.. 62,— 58.— Alfeld Delligſen. 1,50 1,40 Ber⸗Gub. Hutfbr. 20,50 20,— Chem. Albert. 57,50 37,— Allg Elektr⸗Geſ...10 7,05 DerlinKarler Ind. 81,50 59,50 Concord. Spinner. 20 290 Alſ. Porkl. Zement 44.— 45,10 Berliner Maſchb. 12,80 10,45] Daimler Motoren 3,0.80 1 15— 5 1* 25— 5 Aa 22 18 Deſſauer Gas. 23 90 28,25 mmend. 5,— Bing Nürnberg. 2,20 7, Anglo⸗Ct. Guano 9,50 8,80 Bismarckhütte 5———.— Daußtg⸗—— 2088 19— b Anhalt. Kohlenmd 19,— 18,75 Bochumer Gußſt. 47,50 48,95 D. 0— 5. 18,„—Braunk. u. Brikets 380— 84.— Deutſch. Alel Malg 21.50 20,10] Br⸗Beſigh. Oelf. 25,05 27,— ſche Agleie. 120 5 Deuiſche Kallw. 40,15 40,—Clsbach& Co..—.— Deutſche Maſch. 5,8 5,75 Emaille Uurich. Deut 8& Co. e 7 8 erxesheim. Ta umter Deutſche Wollw...78 4,.— Eſchw. Bergwert. 87.—— deutſch. Eiſenh.. 5,20 5,15 Faber 1 0. 11,80 11,50J Gehr. Gecpbertt.—5 Donnersmarch....— Fahl, Liſt& Co...50 4,05 Goldſchmid Th.. 12,— 11.7 Durener Meiai 72.— J0.— Fadmügle Papler 280 280 Goerz C. 5. 45— Sothaer Waggon.80 2 Dürrkoppwerte. 11,— 11.— uill.. 21,10 19,50 elten Düſſeld. Eiſend. 13 lend Brückenb.. 3,50 3,40 Greppiner Werte. 32 8 8 Ellenwer aſſrslt 1..10f Felft Secf Frmfei. 310 370 Hirſch Kupfen. Net.%s 14. 45 50 14, t Nobel. 6,75 940 K Jelſter berf.Fard 36 Silstadrik Fulda. 3,35 3,85 Hoch⸗ und Tieſpau 2,10 205 klebtr. dcch 2 1 55 1 15 Neant urter Hof 16,.— 16,—Höchſter Farbwrke 16,70 16,13 2l. Bad. Wofle. 728 7, Franef Pot& Wie.63 4,50 Holzmann, Phil.. 4,95 mag Franzur..32 0,30J Fuchswag Stamm 108 105 Holswertoh ⸗Ind. 50 Emaſlle St Ulrich 3,75.50 Ganz Ludw Mainz 0,20 0,21] Junghans Stamm 10,10 zzinger Worms.87 0..30 Kammg Kaiſersl. 9,0 8 khend& Sehmer 34.80 35, midt Th. 12.13 11,87 Karler. Maſchin 3,20 3 Tfinger Maschin. 6,10.75 Grigner in Durl. 27.25 29.80 Feme, Sten tlünger Spinn. 85.— Grün, Bilfinger.13,90 19,50 Klein.Sch. Becker.25 0 3 6,3 .50 Jab. Jo teu, Nähm. 10.— 17 Knorr. Heilbronn.²⁵ Faber Sege 865 525 Harme Bggt 22 4075 Lonſerven Braun 9 arbwerk Mühlh—, 2 Laser 18.38 12,75Krauß& Co., Lck. 9,90 Fahr Gebr.* ſer 6,50.35 Krumm, Otto 11 al. Gu. urle 3— 20— Herpop Müncher(ahmener dco 122 11749 Velumech Jetter 13.50 1,75 Bllgec! Armaturt..25..78Lech Aigehng-le. derwar Noche.— Frant 5,0 5,10 ——Peter Unſon Frift..50.50J Schnellpr. Lude.A..75 275 95——— 7 5 L Scheee er 88 Nagſaldaner 2e 2 Able 002l.50 4,50 Schucker. Nürnd. 37,59 88.88 Mſſche Induln. Sch. B. Weſſel St. 240 2. •5 30 Elb .45 60 D9 2,60 2,60 Gritzner Maſchin. 77, 28 Eckard Maſchin. 5,25 8,— Fuchs Waggon— 097 10 Eiſenw. L. Meher 1,10 1,10 orz.— 8, Sckr. eznem 1200 15 Sbeſen⸗ Fafb. 19.80 18.28]Ganz Ludrwig.. 920 0,17 Grün à Bilfinger 18.88 18. ſeld. 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