ange 1„ Frrrrr RAReee 9 * easd o — Freitag, 24. Oktober Neuo Be, v e In Mannhbelm u. Umgedung wöchenillch 85 2 d⸗Big. Die monatt. Bezleder verpflichten ſich bel edtl Aenderun 5. wiriſchaſtl Berhältniſſe noiwenolg werdend werhsbungen anzuertennen Poſiſchecktonto Nr 17590 arisruhe.— Haupigeſchäfisſtell 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Welbbeſir 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernipr. 7941 7945,— Telegr.-Adreſſe Oeneralanzeiger Mannbem Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Preis 10 Nlennig 1924— Nr. 493 genpreiſe nach Tariſ, bel Borauszahlung pro eln⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemelne Anzeigen.40.-M. Reklamen.— G. M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung über⸗ nommen. Höbere Gewall, Streits Beiriebsſtörungen ufw. berechtigen zu keinen Erlatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder ſur veripätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Oewäßr. Gerichtsſt. Mannheim. Kriſis bei den Deutſchnationalen 2 2 Kücktritt hergts EBerlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Das Er⸗ eignis des Tages iſt der Rücktritt Dr. Hergts von der Auseinanderſetzung in der deutſchnationalen Preſſe nicht uner⸗ wartet, und doch wirkt er, nun er Tatſache geworden iſt, wie eine Senſation. Gerade mit Rückſicht auf die Diskuſſionen in der Preſſe kann man den Rücktritt hier nicht anders auslegen denn als ein Entgegenkommen gegen die Wünſche der ſcharfen und zu keinen Kompromiſſen geneigten Richtung in der deutſchnationalen Partei. Hält man das Scheiden Hergts zuſammen mit dem halb und halb desavouierten Wahlaufruf, ſo bliebe wirklich nur noch eine Deutung übrig: Die Deutſchnationalen ſind des Diplo⸗ matiſierens ſatt, ſie denken auch gar nicht daran, ſich in irgend einer Form an einen Block der Mitte anzu⸗ gliedern, ſie wollen entweder Reich und Staat nach ihrem Bilde formen, oder aber, wie das z. B. geſtern abend in der Deutſchen Ztg. gefordert worden war, ſchärfſte Oppoſition ſein. In der deutſchnationalen Preſſe wird natürlich die Bedeutung dieſes Rücktritts nach Kräften zu vertuſchen geſucht. Der„Tag“ be⸗ kommt es ſogar fertig, zu verſichern, der Rücktritt Hergts bedeute keineswegs„den Richtungswechſel in der Partei“. Herr Hergt ſei zwar für einen gemäßigten Kurs geweſen und hätte ſich bemüht, ver⸗ mittelnd zu wirken, aber ſein vorausſichtlicher Nachfolger Dr. Wink⸗ ler iſt nur Platzhalter. Sein eigentlicher Nachfolger würde Tirpitz werden, der ja wohl auch als Realpolitiker anzu⸗ ſprechen ſei, er hätte bei der Abſtimmung über die Dawesgeſetze ſo⸗ gar zu den Jaſagern gehört. Zunächſt wird man wohl abzuwarten haben, ob Herr v. Tirpitz wirklich der Erſtchargierte der Deutſchnationalen wird. Wenn es nach der Deutſchen Ztg. geht, ſicher nicht, denn dort werden zwar nach dem Grundſatz„Ueber die Polen nur Gutes!“, Herrn Hergt Roſen auf das Grab ſtreut. Dann aber heißt es:„Den Aufgaben eines Führers der vaterländiſchen Bewegung im heutigen Deutſchland ſei er nicht gewachſen geweſen. Heute ſeien rückſichtsloſe Entſchloſſenheit und kühler Wagemut zu ſolchem Berufe nötig, feſter Wille, zähe Härte, und unbeirrbare Zuverſicht. Der 75jährige Tirpitz kann gewiß viel, aber ob er den Wünſchen der Deutſchen Ztg. und ihrer ſicher nicht geringen Gefolgſchaft in der deutſchnationalen Partei wird genügen können, erſcheint uns einigermaßen fraglich. Der neue proviſoriſche Vorſitzende der deutſchnationalen Partei, Winkler, iſt 68 Jahre alt, war früher einmal Landrat in der Provinz Sachſen, iſt ſeit 1906 Generaldirektor der dortigen Landes⸗ feuer⸗Sozletät. Seit 1915 iſt er Vorſitzender der Generalſynode der evangeliſchen Landeskirche Preußens. Winkler war vorübergehend von 1905—1908 auch Reichstagsabgeordneter, dauernd gehört er ſeit 1893 dem preußiſchen Landtag an. Das Ergebnis der Vorſtandsſitzung Ein parteioffiziöſes Communiqus der Deutſchnationalen Volks⸗ partei, das in den geſtrigen Abendſtunden ausgegeben wurde, brinat die Mitteilung. daß Herat nunmehr den Vorſitz in der Partei nieder⸗ geleat hat, in folgender Form: „Der Parteivorſtand der Deutſchnationalen Volkspartei hielt im Reichstag eine Sitzung ab, in der an erſter Stelle die Fragen des Wahlkampfes erörtert wurden. Der bisheriae Paorteivorſitzende, Staatsminiſter Hergt, erklärte, entſprechend ſeiner bekannten öffentlichen Ankündiaung, daß er den Parteivorſitznieder⸗ lege, nachdem die Verhandlungen über die Regierunasbildung ihr Ende gefunden hätten. Der Parteivorſtand nahm mit herzlich⸗ ſtem Bedauern den Entſchluß des hochverdienten Parteiführers zur Kenntnis, ſprach ihm den herzlichſten Dank für ſeine erfolareſche und ſelbſtloſe Leitung der Partei aus und richtete an ihn die einmütige Bitte als Mitalie d der Partei⸗ leitung weiterhin der Partei ſeine Kraft zur Verfüauna zu ſtellen, die unter ihm zur ſtärkſten Partei Deutſchlands aeworden ſei. Mit der Parteiführung wurde bis zur ſatzunasgemäßen Neuwahl der Parteiinſtanzen(Ende dieſes Jahre) der Vorſitzende der preu⸗ ßiſchen Landtagsfraktion, Winckler, betraut. Zualeich wurde der Großadmiral v. Tirvitz einhellia zum Mitglied der Parteileitung ernannt.“ Die liebenswürdige Form ändert nichts an der Tatſache, daß Herat durch ſeinen freniwilligen Rücktritt der Abfäaung zuvorgekom⸗ men iſt. Verkeidigung des Jenkrums gegen deutſchnationale Vorwürfe den Jentrumsabgeordntet. von Gerard und Lammers ird folgende Erklärung verbreitet: a Wahlaufruf der Deutſchnationalen iſt folgender Abſatz enthalten:„Führende Regierungsparteien haben uns Deutſchnatio⸗ nalen Ende Auguſt feierlich ihr Wort verpfändet. Die Deutſchnatio⸗ nale Volkspartei war zum Regierungseintritt unter Hintanſetzung ſchwerer Bedenken im Intereſſe des Vaterlandes bereit Das gegebene ort wurde nicht eingelöſt.“ Eine weitere Deutſchnationale Kundgebung ſagt, daß die Deutſche Volkspartei die gegebene Zuſiche⸗ rung gehalten dat Diefer Satz kann dahin verſtanden werden, 5 0 Zentrumsfraktion Ende 0 855„„ aber nich ingelöſt habe. Deshalb ſtellen die Unterzei 5 en Vertretern iſt von den ee namens der Zentrumsfraktion lediglich folgende Erklärung abgege worden: 3) Bei Annahme des Londoner Abkommens durch die eutſchnationalen wird eine enkſprechende Vertretung der in den Ausſchüſſen zur Durchführung des Abkommens als eihſtverſtändlich erachtet. b.— hat einſtimmig auf dem Standpunkt geſtanden, daß bei Annahme des Sachverſtändigengutachtens durch 2 deutſchnalionalen dieſe eine Vertretung in der Regierung finden rden. Abg. Lammers fügte den deutſchnationalen Vertretern gegenüber ausdrücklich 710 55 gleichzeitig Verhandlungen nach links durch ieſe Erklärung nicht ausgeſchleſſen werden ſollen. Die Notwendig⸗ keit, dem Reichskanzler in der Angelegenheit völlig freie Hand zu laſſen, wurde von den n ausdrücklich betont. 2. Am 29. Auguſt ging dem Abgeordn. von Gerard ein Brief des Vorſitzenden der Deutſchnationalen zu, der oben geſchildertem Sachverhalt in keiner Weiſe entſprach. Der Inhalt dieſes Briefes wurde gegenüber dem Abg. Weſtarp und von Lindeiner von dem Abg. von Gerard ſofort als ſachlich durchaus unzutreffend bezeichnet, was Graf Weſtarp in layaler Weiſe anerkannte. 3. Die Fraktion des Zentrums hat„auch unter Hintanſetzung ſchwerer Bedenken im Intereſſe des Vaterlandes“ ihr Möglichſtes getan, um eine Mitarbeit der Deutſchnationalen an der Regierung herbeizuführen. Sie hat ſich dabei in vollem Umfange auf den Boden der Erklärung ihrer Unterhändler geſtellt. Die Vorkommniſſe haben gezeigt, daß die Erweiterung der Regierung nicht an der Hal⸗ tung des Zentrums geſcheitert iſt; 1. 0 0 Dder Linkskurs der demokraten Im demokratiſchen Klub in Berlin ſprach geſtern der Führer der bisherigen demokratiſchen Reichstagsfraktion. Koch, über die von der Fraktion in der vergangenen Woche betriebene Politik und über die Stellung der Partei im Wahlkampf. Koch führte bei dieſer Ge⸗ legenheit aus, was ſchon im Wahlaufruf dargeleat worden war, daß die Ertremen nicht ans Ruder kommen dürften: die Mitte muß reaie⸗ ren. bald nach rechts, bald nach links ſich verlagern. um das Gleich⸗ gewicht zu behalten. Soll aber die Trennung in zwei Lager ſtatt⸗ finden, ſo iſt der Platz der Demokraten eindeutia bei der Lin⸗ ken, ſchon um die Sozialdemokratie nicht allein bei einem Umſchlag des Pendels an die Regierung kommen zu laſſen()) Echt„Berliner Tageblatt“ Das„B..“ behauptet, Profeſſor Gerland, der ſoeben aus der demokratiſchen Partei ausgeſchieden iſt, ſei von der Deutſchen Volkspartei an zweiter Stelle als Kandidat auf die Reichsliſte geſtellt worden. Das„B..“ verbindet damit die geſchmackloſe Bemerkung, Herr Gerland hätte anſcheinend ſchon Sicherungen nach rechts zu einem Zeitpunkt getroffen, wo er äußerlich mit ganzem Herzen in der demokratiſchen Fraktion mitarbeitete. Nach unſerer Kenntnis wird keiner der Ausgeſchiedenen vorderhand ſich der Deutſchen Volks⸗ partei anſchließen, Es iſt möglich, daß Keinath und Gerland ſchon ſetzt wieder kan⸗ didieren werden, dann aber werden ſie wohl auf dem Boden einer anderen Kombination ſich ſtellen. Herr Schiffer wird bei dieſen Wahlen, wie wir hören, nicht kandidieren. ö Noch ein forb Die Wahlkreisorganiſation der Deutſchen demokratiſchen Partei für Oberbayern und Schwaben hatte ihrem früheren Vertreter und Kandidaten Reichsminiſter Hamm, die Spitzenko Adatur erneut an⸗ getragen. Reichsminiſter Hamm teilte jedoch, wie die„Allgem. Ztg.“ berichtet, mit, daß er nicht in der Lage ſei, die Laſt eines Wahl⸗ kampfes diesmal auf ſich zu nehmen. Er werde ſedoch der Partei jede ihm mögliche Unterſtützung geben. Die Wahlkreisorganiſation der Demokrakiſchen Partei hat daraufhin den Münchner Archivrat Dr. Dirr als Spitzenkandidaten aufgeſtellt. Haftbefehl gegen die kommuniſtiſche Fraktion In Berlin fanden weitere Hausſuchungen bei den kommu⸗ niſtiſchen Abgeordneten Scholem und Stöcker ſtatt, die, wie alle übrigen kommuniſtiſchen Abgeordneten flüchtig ſind. Der Unterſuchungsrichter hat außer den bereits verhafteten ordneten Höllein, Maslowski und Eppſtein gegen weitere 59H kommuniſtt⸗ ſche Abgeordnete Haftbefehl erlaſſen, deren Aufenthalt aber bisher nicht bekannt iſt. Die Kommuniſtiſche Partei ſoll verſucht haben, bei den ſozialiſtiſchen Gewerkſchaften für einen Proteſtſtreik Stimmung zu machen, um die vorläufige Zurückziehung der Haft⸗ befehle zu erzwingen. Dieſe Verſuche ſeien 1 geſcheitert. In der Leitung der K. P. D. wird befürchtet, daß durch den Ausfall der 62 führenden Agitatoren ihm Wahlkampf ihre Partei ſtark ver⸗ mindert in den neuen Reichstag einziehen wird. Eröffnung des bayriſchen Landtags Der bayeriſche Landtag wurde geſtern vormittag um 10,15 Uhr in Anweſenheit von Miniſterpräſident Dr. Hel d und dem geſamten Staatsminiſterium mit Ausnahme des nach Berlin gereiſten Landwirtſchaftsminiſters, mit Bearüßungsworten des Landtaaspräſidenten Köniasbaur eröffnet, der der Räumuna der neubeſetzten Gebiete, der Rückkehr der Gefangenen und Ausgewieſenen und der Flüſſiamachung der Kapitalſen der Auslands⸗ anleihe gedachte, aus denen die Hoffnung geſchöpft werden könne, daß die deutſche Wirtſchaft ſich wieder erheben kann. Auch die Fahrt des Zeyvelins über den Ozean habe dieſe Hoffnung beſtärkt. Zwei Anträge des kommuniſtiſchen Abaeordneten Schlaffer zur Geſchäftsordnuna, Gewähruna von Wahlfreibeit für die Kommuniſten und Freilaſſuna der Schutzhaftgefan⸗ genen, wurden unter lebhafter Unruhe und Pfuirufen der Kom⸗ muniſten abgelehnt. Darauf hielt Finanzminiſter Dr. Kraus⸗ neck ſeine Etatsrede. Gleichgewicht im bayeriſchen Staatshaushalt Finanzminiſter Dr. Krausneck leqte dem. veletat für die Jahre 1924 und 1925 vor. e regieruna gelungen. das Gleichgewicht zwiſchen Einnahmen und Ausagaben herzuſtellen. Der ordentliche Haushalt für 1924 ſchließtt in Einnahmen und Ausagaben mit rund 544 Millionen, jener für 1925 mit rund 562 Millionen Goldmark ab. Der außerordentliche Haushalt bilanziert für 1924 mit 16 790 000 Mark, für 1925 mit 3 460 000 Mark. ——— Kücktritt des Senats der Stadt Sremen Der Senat der Stadt Bremen hat der Bürgerſchaft geſtern folgende Mitteilung zugehen laſſen: Nachdem die Wurgerſhaft 1—— Senat mit ausdrücklichem Beſchluß vom 17. Oktober ihr Vertrauen entzogen hat, tritt der Senat gemäߧ 55 Abſatz 1 der Verfaſſung zurü ck und erſucht die Bürgerſchaft, gemäߧ 37 der Verfaſſung in der dort vorgeſehenen geſetzlichen Friſt die Reuwahlen vorzu⸗ nehmen. Bis zur Wahl eines neuen Senats wird der Senat gemäß § 54 der Verfaſſung die Geſchäfte weiter führen. * Darmſtadt, 24. Okt. Der heſſiſche Landtagsabgeordnete und frühere Reichstdagsabgeordnete Dr Urban(Deutſche Volkspartei) iſt geſtern geſtorben.. — 4— „Der gordiſche Knoten“ Von Dr. Japf Der Berliner Berichterſtatter des„Echo de Paris“ ſtellt in einem Gedächtnisartikel zur erſten Wiederkehr des Tages der Schaffung der Rentenmark feſt: Das Werk Bismarcs war niemals in größerer Gefahr als im Oktober 1923. Das Rheinland dachte daran, ſich ſelbſtändig zu machen. In Sachſen herrſchte der Kommunismus, Bayern ſtand in offener Auflehnung gegen Berlin unter dem Einfluß rebelliſcher Generale. Die Zeiten haben ſich ge⸗ ändert. Frankreich räumt das Ruhrgebiet, ohne irgendeinen Preis für ſeine Anſtrengungen erhalten zu haben. Der Friedensvertrag exiſtiert nur noch auf dem Papier. Die Alliierten machen Bücklinge vor Deutſchland. In Deutſchland ſelbſt haben die Tage der Angſt und Unſicherheit einer ſicheren Lage Platz gemacht. Wer Deutſchland im Oktober 1923 kannte, ſtellt mit Erſtaunen eine tiefe und ſichtbare Aenderung feſt: Deutſchland erholt ſich mit Rieſenſchritten. Die„Liberté“ ſtellt einen Kalender auf: Am 10. Januar 1925 Räumung Kölns, Auguſt 1925 Deutſchlands Eintritt in den Völker⸗ bund, hocherhobenen Hauptes; September 1925 unterdrückt der Völ⸗ kerbund die Beſetzung des linken Rheinufers. Oktober 1925 Anſchluß Oeſterreichs an Deulſchland. September 1926 ſtimmt Elſaß für Deutſchland. Es ſind dies groteske Ueb. treibungen, zum Zwecke, die politi⸗ ſchen Leidenſchaften in Frankreich aufs neue zu entfachen. Aher einen kleinen Kern Wahrheit birgt auch die Uebertreibung. Wir haben zweifellos einen Schritt vorwärts gemacht. Das Pendel, noch vor einem Jahre in den heftigſten Schwingungen des ausgehenden Ruhrkampfes, ſchlägt allmählich ruhiger und 5 mäßiger. Die Stabiliſterung der Währung, die einſtweilige Rege⸗ lung der Reparationsfrage, die Befreiung des Weſtens von den Laſten und Bedrückungen des Regimes Poincaré, dies alles ſind be⸗ ſcheidene Anfänge, aber immerhin die deutlichen Anſätze einer Beſſe⸗ rung unſerer politiſchen Verhältniſſe. Sollen dieſe Anſätze nicht ver⸗ kümmern, dann ſind vor allem die parlamentariſchen Verhältniſſe zu konſolidieren. Die Geſetzgebungsmaſchine muß funktionieren, wenn Staat und Wirtſchaft in Ruhe arbeiten wollen. Die Arithmetik lehrt, daß dies in dem nunmehr aufgelöſten Reichstag nur zu erreichen war, wenn die 120 der Deutſchnationalen Partei und der Bayeri⸗ ſchen Volkspartei ſich den rund 140 Stimmen der Regierungskoalition angliedern ließen. Dies war das Ergebnis des heutigen Reichstags⸗ wahlrechts in der Wahl vom 4. Mai d. J. Aber alle diejenigen, welche das Wort demokratiſch tagtäglich im Munde führen, dachten nicht daran, das Ergebnis des demokratiſchſten aller Wahlrechte anzuerkennen. Nur 100 Sozialdemokraten im Reichstag, das paßte der Linken nicht. Schon bei der Annahme des Londoner Abkom⸗ mens fand ſich in der ganzen Linkspreſſe die Parole: Schickt dieſen Reichskag nach Hauſe. Ob durch eine Auflöſung des Reichstages im Auguſt die Annahme des Londoner Abkommens verhindert oder um mindeſtens drei Monate verzögert worden wäre, ob die Gefangenen drei Monate länger ſchmachten mußten, ob die Ausgewieſenen wei⸗ tere drei Monate in den Notquartieren und den deprimierendſten Verhältniſſen ausharren konnten, ob die Laſten und Bedrückungen des beſetzten Gebietes und die unerträgliche Ungewißheit, welche auf dem ganzen deutſchen wirtſchaftlichen und politiſchen Leben lag, noch drei Monate länger angedauert hätte, das war den damaligen Be⸗ fürworten der Auflöſung ziemlich gleichgültig. Die Verſuche der Deutſchen Volkspartei, durch Gewinnung einer entſprechenden An⸗ zahl von Stimmen der Deutſchnationalen, dem Londoner Abkom⸗ men die Genehmigung des Reichstages zu verſchaffen, wurden mit unverholener Mißbilligung aufgenommen und ihr ſchließlicher Erfolg mißgünſtig betrachtet und mit Angriffen auf die D. V P begleitet. Als dann die Bemühungen der Deutſchen Volkspartei der Regierung eine feſte Majorität zu verſchaffen und damit für abſehbare Zeit neue Parlamentskriſen zu vermeiden, von neuem einſetzten, hielten es dieſelben Kreiſe, welche die Auflöſung vor kurzem noch als ihr politiſches Ziel bezeichnet hatten, für richtig, der Deutſchen Volks⸗ partei vorzuwerfen, ſie beſchwöre leichtherzig Kriſen herauf und ge⸗ falle ſich darin, dem deutſchen Volke die Unannehmlichkeiten der Auf⸗ löſung ohne jeden Grund zu machen. Es iſt ja die höchſte Kunſt der politiſchen Polemik, dem Gegner das Gegenteil von dem anzudichten, was er eigentlich erſtrebte. Die Demokratiſche Partei iſt nicht einheitlich. Ein ſtarker Teil iſt nichtgrundſätzlich, ſondern nur zur Zeit gegen die Einbeziehung der Deutſchnationalen in die Regierung. Ihre Miniſter traten offen für die Rechtserweiterung ein. Die dema⸗ kratiſche Partei ſteht aber wie ihre Vorgängerin während des Kai⸗ ſerreichs unter der Diktatur ihrer großen Preſſe. Dort liegen auch die internationalen Verbindungen, die bei der endgültigen Entſcheidung eine Rolle geſpielt haben dürften. Eines dieſer Blätter hat geſchrieben, die Demokratiſche Partei würde ſich bei einer Rechtserweiterung der Koalition in die Rolle einer bedeutungsloſen Flügelpartei zurückgedrängt ſehen. Zart war angedeutet, daß dann die der Demokvatiſchen Partei bis⸗ her reſervierten zwei Miniſterſitze und die ſichere Domäne, die man ſich in der Reichsbank, in den Deutſchen Werken, und erſt unlängſt in der neuen Reichseiſenbahngeſellſchaft zu ſichern gewußt hatte, ſchwer zu verteidigen ſein würden. Dieſe Gedanken haben bei der Demokratiſchen Partei geſiegt. Man ſah nicht, daß man nach Ab⸗ lauf von drei Monaten vor demſelben Problem ſtehen würde. Die⸗ ſelbe Partei, die Jahrzehnte lang mit Recht dem alten Kaiſerreich vorgeworfen hatte, daß der Ausſchluß beſtimmter Volkskreiſe von der Leitung der Staatsgeſchäfte unter dem Vorwand ihrer Unzu⸗ verläſſigkeit ein politiſches Verbrechen iſt, war unbedenklich bereit, unter der Republik einer Schicht, die ein Viertel bis ein Fünftel des Volkes ausmacht, und bereit war, auf dem gegebenen ſtaats⸗ rechtlichen Boden mitzuarbeiten, die Fähigkeit zur Koalition und zur Regierungsbildung abzuſprechen. Sie ſah nicht, daß ihre Politik die Zerreißung des deutſchen Volkes in ſchwarz⸗ weiß⸗rote und ſchwarz⸗rot⸗goldene Gruppen verewigen müſſe. Sie ſah nicht, daß mit der Einbeziehung der Deutſchnationalen in die Reihen der Koalition die Republik den größten Erfolg, den be⸗ deutendſten Schritt zur inneren Konſolidierung erlebt hätte, der ihr ſeit 1918 beſchieden war. Nur um des demokratiſchen Parteiegoismus willen iſt das deutſche Volk in die Auf⸗ regung, Unkoſten und Mühen eines zweiten Wahlkampfes in dem gleichen Jahre geſtürzt worden. Die Deutſche Volkspartei wünſcht in erſter Linie konſequente Fortführung der nationalen Realpolitik, den Ausbau aller Anſätze zu innerer Geſundung und zu dieſem Zwecke die Schaffung ſtabi⸗ ler Parlamentsverhältniſſe. Deshalb muß ſie den Kampf gegen den Parteiegoismus der Demokraten führen. Dieſe Gruppe muß wieder auf die Kreiſe beſchränkt werden, die ſie jetzt beherrſchen. Die Deutſche Volkspartei wird aber auch in voller Unabhän⸗ gigkeit gegen rechts in den Wahlkampf ziehen. Nicht blind⸗ unverbeſſerliche Liebe zu der Deutſchnationalen Partei, ſondern die Erkenntnis hat unſere Schritte diktiert, daß die Heranziehung und 2. Seile. Nr. 495 Neue Mannheimer Feitung[Mittag⸗Rusgabe) Bindung der Deutſchnationalen Partei der Feſtigung des ſchwer erſchütterten Staates Unſer, in abſoluter Einmütigkeit unſerer Miniſter und der Fraktion unternommener Verſuch, den Parteiſumpf in feſte Land zu wandeln, hat die Zuſtimmung der ganzen Partet gefunden. Beitrittserklärungen aus allen Lagern ſind erfolgs. Hunderttauſende von Deutſchen, die bisher dem Parteigetriebe öweifelnd, ja ablehnend gegenüberſtanden, wünſchen nichts anderes als endlich feſte Verhältniſſe im Parlament zu ſehen. Macht das deutſche Volk unſer Ziel zu dem ſeinigen und vereint es ſeinen Willen am Wahltag mit dem unſrigen, dann wird die Arbeit bis zum 7. Dezember nicht verloren ſein. Die befreiten Gebiete Der Dank des Reichspräſidenten an Baden Der Reichpräſident hat, wie in der heutigen Mittags⸗ ausgabe ſchon ongedeutet wurde, zur Befreiung der Häfen von Karlsruhe und Mannheim an das badiſche Miniſte⸗ rium folgendes Telegramm geſchickt:„Zu der nunmehr erfolg⸗ zen Befreiung des badiſchen Landes von der fremden Beſatzung ſpreche ich der Regierung und dem Volke Badens meinen herzlichſten Glückwünſche aus. Mit Dankbarkeit und Anerkennung blicken wir auf die aufrechte und würdige Haltung der Bevölkerung der beſetzten Landesteile, die trotz großer Leiden und harten Druckes während dieſer Zeit ſchwerer Prüfungen die Treue zum Reich gewahrt und der Welt die Unlösbarkeit des Zuſammenhanges aller Deutſchen gezeigt haben. Möge es bald gelingen, die Schäden, die der fremde Einbruch dem Wirtſchaftsleben des badiſchen Landes geſchlagen hat, zu heilen. Die Ankwork der badiſchen Regierung Die badiſche Regierung hat an den Neichspräſidenten folgendes Antworttelegramm abgehen laſſen:„Hocherfreut über die warmen Worte des Dankes und der Anerkennung der Hal⸗ tung der badiſchen Bevölkerung während der Beſetzung, danke ich namens der Regierung und des Volkes für die freundlichen Glück⸗ wünſche. In Baden, das nach wie vor ſtets treu zum Polksganzen ſteht, wird die tatkräftige Unterſtützung des Reiches in ſchweren Tagen unvergeſſen bleiben.“ Die Freude in Remſcheid Der Bürgermeiſter von Remſcheid hat anläßlich der Befreiung der Stadt folgende Kundgebung an die Bepöl⸗ keruna gerichtet:„Die franzöſiſche Beſatzung hat Remſcheid geräumt. Die Bürgerſchaft und Stadtverwaltung ſind frei von dem unge⸗ heuren Druck, der ſeit dem 17. März 1923 auf ihnen gelaſtet hat. Dazu beglückwünſche ich aufrichtig alle Mitbürger. Freudig bewegt gedenken wir unſerer geflüchteten Brüder an Rhein und Ruhr und ſenden ihnen treudeutſche Grüße mit dem herzlichen Wunſche, daß auch für ſie bald der Tag der Freiheit kom⸗ men möge. Es lebe unſere freie Stadt, es lebe unſer geliebtes Vaterland!“ Mittags läuteten in der Stadt alle Glocken. Die Häuſer hatten Flaggenſchmuck angelegt. Am kommenden Sonntag ſoll eine große Kundgebung, bei der der Oberbürgermeiſter eine Anſprache halten wird, ſtattfinden. Die Sportvereine werden von der Grenze des beſetzten Gebietes aus Sternläufe zum Kaiſerplaßz veranſtalten. Auch in Lennep, das geſtern nach faſt 22monatiger Beſetzung befreit wurde, herrſchte nach dem Abzug der Franzoſen freu⸗ dige Stimmung in der Bevölkerung. Auch hier wurden die Glocken geläutet und reicher Flaggenſchmuck angelegt. In Hückes⸗ magen iſt die Beſatzung gleichfalls am geſtrigen Abend abmarſchiert. Jarres iſt„unerwünſcht“ DEBerlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Die Reichs⸗ regierung iſt, wie aus Düfſeldorf gemeldet wird, benachrichtigt worden, daß die belgiſchen Beſatzungsbehörden es ab⸗ lehnen, den Miniſter Jarres in ſeiner Eigenſchaft als Oberbürger⸗ meiſter der Stadt Duisburg in ſein früheres Amt zurückkehren zu laſſen. Man will in Berlin Schritte unternehmen, um die Rückkehr Jarres' zu ermöglichen.— Der„Geiſt von London“ ſcheint bei den Belgiern noch nicht bis Düſſeldorf vorgedrungen zu ſein! 2** 1* Die Ciquidation der Forſtregie Die Rückgabe der Staatsforſten an die Länderregie⸗ rungen iſt nunmehr durch die Koblenzer Verhandlungen endgültig vollzogen worden. Die zwiſchen den beiderſeitigen Abord⸗ nungen in Koblenz und die zwiſchen Reich und Ländern abgeſchloſſe ⸗ nen Abmachungen beſtimmen, daß die Staatsforſtverwaltungen für die Freigabe des von Alliierten veräußerten und noch vorhandenen Holzes demnächſt durch die Staatskaſſe und durch Ueberlaſſung der noch unbereinigten Holzgeldſchulden eine beſtimmte Entſchädigung erhalten. Das ſtehende Holz der Ergänzungshiebe fällt in die Hand der Staatsforſtverwaltungen zurück. Für das ſonſt veräußerte und noch ſtehende Holz ſind beſondere Vereinbarungen getroffen worden, in denen die forſtwirtſchaftlichen Erforderniſſe wie auch die An⸗ che der Käufer berückſichtigt werden. Das liegende Holz aller rt wird zur Abfuhr freigegeben, ſoweit ſich die Käufer im Beſitz eines ordnungsmäßigen Holzabfuhrſcheines, wie ihn die alliierten Behörden bis zum 21. Oktober, die deutſchen Forſtverwaltungen von dieſem Tage ab ausſtellten, befinden. Damit hat die techniſche Kommiſſion im Rahmen ihrer Aufgabe auch die forſttechniſchen Fragen ſoweit als möglich einer befriedigenden Löſung zugeführt. Es iſt nun Sache der ſeit dem 21. Oktober wieder in Kraft geſetzten Forſtverwaltungen, den Vollzug durchzuführen. die belgiſche Antwortnote Wie wir von Seite erfahren, iſt die belgiſche Antwortnote auf das deutſche Memorandum in der Frage des Eintritts in den Völkerbund in Berlin eingegangen. Die Note erklärt im weſentlichen, daß auch die belgiſche Regierung gegen die Ueberlaſſung eines ſtändigen Ratsſitzes an Deutſchland nichts einzuwenden habe. Was die übrigen von Deutſchland geſtellten Fragen betrifft, ſo bemerkt die belgiſche Note, daß ihre Beantwortung zur Kompetenz des Völkerbundes ſelbſt gehöre. Frankreich und der vatikan Die franzöſiſche Kammerkommiſſion hat mit 20 gegen 12 Stimmen den Antrag de r 1 17 auf Beſeitigung des Botſchafter⸗ hoſtens beim Vatikan angenommen. Herriot erklärte: Die Vertrefung Frankreichs beim Heiligen Stuhl ſei zwecklos. Frankreich ſchütze die franzöſiſchen 085 und alle anderen Reli⸗ gionen ſelbſt. Den franzöſiſchen Katholizismus im Orient brauche — Vatikan nicht zu ſchützen. Nach einer Meldung aus Rom will der Heilige Stuhl die rufung des franzöſiſchen Botſchafters nicht zulaſſen, ohne die Abberufung des päpſtlichen Nuntius in is fol⸗ gen zu laſſen. deutſche Kreditſchwierigkeiten (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 23. Okt. In hieſigen Bankkreiſen weiſt man darauf hin, daß die ſich immer größer geſtalſtenden Schwierig⸗ keiten für deutſche Induſtrieunternehmungen, Kredite auf dem amerikaniſchen Kapitalmarkt zu erlangen, in erſter Linie auf das Vor zugsrecht der Reparationen zurückzuführen ſeien. Zu dieſen ſchon vorher beſtehenden Schmie⸗ rigkeiten geſellen ſich noch die, die durch den Da wesplan, deſſen Notwendigkeit man unumwunden anerkennt, hervorgerufen ſind. So vor allem de Belaſtung der deutſchen Geſamtin⸗ duſtrie mit einer lerſten Hypothek. Erhöht werden ſie noch enorm durch das Ausfuhrverbot von Gold aus utſchland. .——— ²— wu 1 die Aufſtellung des Regimenks Süd Der Amerika⸗FJeppelin im Wahlkampf Die Umwerbung der Deutſch⸗Amerikaner (Spezialkabeldienſt der United Preß) SWaſhington, 23. Okt. L. Z. 126 fängt an, eine bede u⸗ tende Rolle in dem amerikaniſchen Wahlkampf zu ſpielen. Mit verſtändnisſinnigem Lächeln raunt man ſich in Waſhington zu, daß Marineminiſter Wilbür bei der Namensgebung des Zeppe⸗ lins, jetzt„Los Angelos“, an die Engel Bethlehems ge⸗ dacht habe als an das für die Republikaner ſo unſichere Californien, das man durch ein ſolches Kompliment etwas geneigter zu machen hoffte. Aber nicht nur das Luftſchiff ſelbſt, auch ſeine Niere und Mannſchaften werden zu Wahl⸗ zwecken weidlich ausgenützt. Die Aufmerkſamkeiten, die Präſident Coolidge der deutſchen Beſatzung des L Z. 126 gegenüber gezeigt hat, hofft man im republikaniſchen Lager, werden ihren Einfluß auf die deutſch⸗amerikaniſchen Wählermaſſen nicht ver⸗ fehlen, nachdem man eingeſehen hatte, daß Lafollette ſich Coolidge durch ſeine Angriffe auf die Anleihepolitik der Regierung und beſonders die Regierungspolitik der deutſchen Anleihe ziemlich reſtlos entfremdet hat. Auch ſonſt ſind die Republi⸗ kaner am Werk, ſo viel wie noch möglich, von den verlorenen deutſch⸗amerikaniſchen Stimmen zurückzugewinnen. Man glaubt, daß die kürzlich für Coolidge abgegebene Erklärung des früheren Staats⸗ ſekretärs im Handelsminiſterium Charles Nagel bei den Deutſch⸗ Amerikanern viel zu dieſer Rückgewinnung beitragen wird. Nagel hat noch ein übriges getan, indem er dem augenblicklich in den Ver⸗ einigten Staaten weilenden amerikaniſchen Botſchafter in Deutſch⸗ land Houghton einer Verſammlung von Deutſch⸗Amerikanern vorſtellte. Houghton ſprach vor dieſer Verſammlung über den Dawesplan und verbreitete ſich über die Vorteile für Deutſchland. Auch dieſer Vortrag wird ſeinen Einfluß auf die deutſch⸗amerikani⸗ ſchen Wähler nicht verfehlt haben. Die Stimmung der deutſch amerikaniſchen Wählerſchaft für Coolidge oder Lafollette iſt ge⸗ teilt. Die Deutſchen in den Städten, ſowie die Induſtriellen ſelbſt ſind für Coolidge, während das platte Land für Lafollette iſt. Auch die Jeitungen ſind zwiſchen dieſen beiden Kandidaten geteilt. Im Hauptquartier der republikaniſchen Partei rechnet man, daß ſich etwa 25—30 Proz. der deutſch⸗amerikaniſchen Stimmen im ganzen Land auf Cosolidge vereinigen werden. Auch im Marineminiſterium hat die Ankunft des L. Z. 126 und das dabei gezeigte Intereſſe dr Rgierung, ſowie der ganzen Bevölkerung Hoffnungen erweckt. Man erwartet, daß der Kongreß eine Summe ſpeztell für Luftſchiffe in das Budget einſtellen wird. Die Abnahmeyrüfungen des Zeppelin iſt nunmehr auf Mitte nächſter Woche angeſetzt. Man rechnet, daß ſie etwa zwei Wochen in Anſpruch nehmen werden. Der prozeß gegen die Organiſation C Schluß der Beweisaufnahme Am zweiten Verhandlungstage machte Rechtsanwalt Lütge⸗ brune den Vorſitzenden darauf aufmerkſam, daß bisher noch nicht die Anklage verleſen worden ſei. Prüſident Niedner holte ſofort die Unterlaſſung nach. Der Präſident nahm dann die Zeugen⸗ vernehmung im Falle des Angeklagten Wegelin vor. Wegelin war im Beſitz einer Maſchinenpiſtole mit 450 Patronen. Er habde die Maſchinenpiſtole nach ſeiner Entlaſſung aus dem Heer in der Wohnung ſeiner Mutter verſteckt, die ihn aber veranlaßte, die Waffe aus dem Hauſe zu bringen, wenn er ſich gicht ſtrafbar machen wolle. Das geſchah noch vor Ablauf der Ablieferungsfriſt. Der Präſident wandte ſich dann an den Angeklagten Hoff⸗ mann und fragte, ob er irgendetwas mit dem Erzberger⸗ mord und dem Attentat auf Scheidemann zu tun hatte. Die Angeklagten Hoffmann v. Killinger, Kutter und Müller verneinen das Der Reichsanwalt fragte dann den A Mül⸗ ler, ob er als Gründer der Organiſationen iking oder Conſul anzuſehen ſei. Angeklagter Müller:„Ich würde mir das zur Ehre anrechnen.“ Der Angeklagte Kautter verlas dann die Mitteilung, die Reichskanzler Wirth im Reichstag ge⸗ macht hat und bei der er ſich auf ein Refevat bezieht, das ihm er⸗ ſtattet worden iſt, ehe noch die Unterſuchung abgeſchloſſen war. Der Reichskanzler habe als erſter Beamter Kenntnis von den Akten bekommen, entgegen den Gepflogenheiten, in ein ſchtvebendes Ver⸗ fahren nicht einzugreifen. Der Angeklagte Schüler gab an, daß es ſeine Aufgabe geweſen ſei, die öffentlichen Verhandlungen mit den oberſchleſiſchen Selbſtſchutzvberbänden über u führen. Vorſitzen ⸗ der:„Sie haben doch 1921 in Zwickau junge Leute für Ober⸗ ſchleſten anzuwerben geſucht?!“ Angeklagter:„Das iſt rich⸗ tig, aber ich ſtand mit der Organiſation C dabei nicht in Fühlung. Die Satzungen der Organiſation C ſind mir nur nach Zwickau nachgeſchickt worden, um Stellung dazu zu nehmen. Ich habe den Verpflichtungsſchein der Organiſation C jedoch nicht unterſchrie⸗ ben.“ Der Angeklagte Hahn hat in Regensburg Studenten für Oberſchleſien zu gewinnen verſucht. Er gab zu, zur Satzungsbe⸗ ſprechung nach München gefahren zu ſein, da er als Bezirksleiter in Ausſicht genommen war. Der Angeklagte Henrich berwei⸗ gerte ſeine Ausſage über ſeine Tätigkeit im beſetz⸗ ten Gebiet. Er habe eine monatliche Entſchädigung von 1000 bis 1 200 Mark erhalten, während Hoffmann, Kautter und von Killinger 1500 bis 2000 Mark bekamen. Zu Beginn der Nachmittagsſitzung verlas der Vor⸗ ſitzende bei der Vernehmung des Angeklagben Henkel einen Ge⸗ heimbefehl der Organiſation C, wogegen die beiden Verteidiger Rechtsanwalt Dr. Sack und Hahn Dieſe behaup⸗ teten: Es ſolle ſich dabei, nämlich bei der Beteiligung der Organi⸗ ſation C an den Kämpfen in Oberſchleſien, um gewiſſe Beziehungen der Organiſation zur Reichsregierung handeln. Die Verteidigung habe allen Anlaß, dies bekannt werden zu laſſen. Aus der wei⸗ teren Vernehmung ergab ſich, daß einzelne für die Organiſation angeworbene junge Leute viel Vorbehalte in der Hinſicht ge⸗ macht haben, ſie etwaige Putſche ablehnen. Der Ange⸗ klagte. Korvettenkapitän a. d. Abendroth wurde vom Vor⸗ ſitzenden nachdrücklich auf den Femeparagraphen hingewie⸗ ſen, über den Abendroth bemerkte: Er hätte nur auf unzuverläſſige Mitglieder Anwendung finden ſollen. Der Borſi betonte, daß man unbedingt auf dem Paragraphen das Wort„Mord“ herausle⸗ ſen müſſe. Bei den weiteren Vernehmungen damen auch die Beziehungen des Rathenaumörders Techow zur Organiſation C zur Sprache. Korvettenkapitän a. D. Weber behauptete, ſeiner Mei⸗ nung nach ſei die Organiſation C keine Geheimorganiſation, ſondern eine durchaus legale Organiſation geweſen. Zu lebhaften Auseinanderſetzungen mit der Verteidigung kam es, als der Vorſitzende aus der Anklageſchrift des Ober⸗ reichsanwalts, die bisher in der Sitzung nicht verleſen wurde, eine[Stelle zum Vortrag brachte, die die Bewertung der Aus⸗ ſagen der Angenden und Zuträger der Anklagebehörde behandelte. Die Bekundungen dieſer Leute hätten jedoch nicht den Wert Neent. den man ihnen anfangs beigemeſſen habe. Der Präſident Nied⸗ ner teilte dann noch mit. daß das ſächſiſche Juſtizminißerium die Zeugenvernehmung des Unterſuchungsrichters beim Staat gerichtshof Dr. Richter nur inſoweit geſtattet habe, als er bekunden dürfe, daß ſich die Angeklagten 9 in der Vorunterſuchung ſo geäußert hätten, wie in der Hauptverhandlung. Dieſe Mitteilung veranlaßte Rechtsanwalt Dr. Sack zu einer erregten Stellungnahme gegen die ſächſiſche Regierung die gegen die Organiſation E im Unrecht geblieben ſei. Der Antrag der Verteidigung auf volle Vorleſung der Anklageſchrift wurde vom Gericht abgelehnt. Im Verlaufe der weiteren Sitzung wurde die Beweisauf⸗ nahme geſchloſſen, ſo daß heute vormittag die Plaldoyers beginnen können. 15 Paris. 23. Okt. Havas berichtet aus Bukareſt. daß der ehemalige önia und die Köniain von Griechenland ſhren Wohnſiß in Sinai nahmen werdenmnun. wahlen und mit dieſen ſelbſt beſchäftigen ſoll. Der Parteitag findet Freikag, den 24. Okkober 1924 Dr. Arthur Oſann 7 Der geſtern erfolgte Tod des heſſiſchen Landtagsabgeordneten Dr. Oſann iſt nicht allein für die Deutſche Volkspartei, ſondern ſür ganz Heſſen ein außerordentlich ſchwerer Ver⸗ kuſt. Er war ein außergewöhnlich kenntnisreicher Politiker, der auf eine langjährige parlamentariſche Erfahrung zurückblicken konnte. Immer, wenn Dr. Oſann ſprach, lenkte er die Aufmerkſam⸗ keit des ganzen Landtags auf ſich, und er beſaß ein Anſehen als Politiker, das über den Rahmen ſeiner Partei hinaus ging. In früheren Jahren waren die Etatsreden Dr. Oſanns parlamentariſche Ereigniſſe; ſie zählen mit zu den bedeutendſten Reden, die in dieſem Hauſe gehalten wurden. Sie ließen die große Sachkenntnis beſonders in die Erſcheinung treten und zeichneten ſich durch eine maßvolle, immer das Weſen der Sache treffenden Kritik aus. Dr. Artur Oſann war der Sohn eines bedeutenden Vaters, deſſen'rken als Abgeordneter und deſſen charaktervolle Perſön⸗ lichkeit noch unvergeſſen iſt. Der Sohn hatte denſelben Beruf wie der Vater erwählt und es gleich ihm als Politiker und Parlamen⸗ tarier zu hohem Anſehen gebracht. Dr. Artur Oſann wurde am 27. Oktober 1862 in Darmſtadt geboren; er beſuchte das Gymnaſium in ſeiner Vaterſtadt und dann die Univerſitäten Straßburg, Leipzig, Bonn, Gießen und Göt⸗ ſingen, um Rechtswiſſenſchaft zu ſtudieren. Am 1. Januar 1890 ließ er ſich in Darmſtadt als Nechtsanwalt nieder und trat bald darauf in das politiſche Leben ein. Gleich ſeinem Vater ſchloß er ſich der Nationalliberalen Partei an und wenige Jahre darauf berief ihn das Vertrauen ſeiner Mitbürger in den heſſiſchen Land⸗ tag. Es war dies im Jahre 1906; ſeit dieſer Zeit hat Dr. Oſann un⸗ unterbrochen dem heſſiſchen Parlament angehört. Seine großen Kenntniſſe auf dem Verwaltungs⸗ und Finanzgebiet brachten ihn bald in eine führende Stellung unter den Abgeordneten. Eine große Zohl von Anträgei trug ſeinen Namen und im Laufe der Jahre hat er bei der Geſtaltung vieler Geſetzentwürfe im Parliment er⸗ folgreich mitgoarbeitet. Von 1910 bis zur Revolution war Dr. Oſann Vorſitzender des Finanzauskchuſſes. Auch hier konnte er anregend und geſtaltend wirken. Während der Jahre 1907—1912 gehörte er auch dem Reichstag an und hatte auch dort viele Erfolge zu verzeichnen. Nebenher ging noch ſeine Tätigkeit als Kreistagsabge ⸗ ordneter und Stadtverordneeter. Große Verdienſte hat ſich Dr. Oſann als Führer der heſſiſchen Nationalliberalen Partei erworben; er hal in ſahrelangem Kampfe die Pardei ſicher geſührt brotz mancherlei Anfeindungen im eigenen Lager, von Kreiſen, die ſeine Taktik nicht verſtanden. Als die Deutſche Volkspartei in Heſſen ins Leben gerufen wurde, war Dr. Oſann mit unter den Begründern. Die ganze Dankbarkeit und Zur⸗ neigung der Mitglieder der Deutſchen Volkspartei kam bei der Nachricht von der ſchweren Erkrankung Dr. Oſanns zum Ausdruck und beſonders noch auf dem Parteitag der Deutſchen Volks partel am letzten Sonntag in Darmſtadt, als man ihn zum Ehren ⸗ vorſitzenden der Partei ernannte, ihm die höchſte Würde ver⸗ lieh, die ſie vergeben kann. Die Mitteilung davon traf bereits einen mit dem Tode Ringen⸗ den. Dr. Oſann kränkelte ſeit der Zeit, als die Ausſchreitungen im Jun 1922 gegen ihn im Zuſfamnienhang mit den Rathenau⸗Kund⸗ gebungen ſtattfanden. Er iſt in Lugano von einem Bluterguß in das Gehirn heimgeſucht worden; und wenn ſich anfangs ſein Ge⸗ ſundheitszuſtand auch zu beſſern ſchien, ſo hat doch der Tod dieſem raſtlaſen Leben ein Ziel geſetzt. Einem Leben, das dem Wohle de⸗ heſſiſchen Volkes gewidmet war. An der Bahre Dr. Oſanns könnten keine treffenderen Worte geſprochen werden, als die Guſtav Frey⸗ tags, welche lauten:„Ein tüchtiges Menſcherleben wirkt ſegensreich und endet auf Erden nicht mit dem Tode, es dauert im Gemüt und Tun der Freunde, wie in den Gedanken und der Arbeit eines Polkes.“ B. Badiſche Polltik Dank badiſcher Eiſenbahnbeamter an die Regierurg Eine aus allen Teilen des Landes ſtark beſuchte verſammlung der dem Reichsbunde der Eiſenbahn Eiſenbahnvorſteher angeſchloſſenen ehemaliger badiſchen Eiſenbahn⸗ ſekretäre und Bahnhofsvorſteher nahm Stellung zu dem Urteil des Staatsgerichtshofes in den Einſtufungsfragen der ehemaligen badi⸗ ſchen Landeseiſenbahnbeamten. Die Verſammlung ſprach in einer Entſchließung der badiſchen Regierung für die zielbewußte und ent⸗ ſchiedene Vertretung der berechtigten Forderungen der ehemaligen Landeseiſenbahnbeamten den wärmſten Dank aus. Die Verſamm ⸗ lung brachte zum Ausdruck, ſie habe das vollſte Vertrauen, daß nun⸗ mehr die Reichsregierung auch im Verhandlungswege auf die zuſtän⸗ digen Reichsminiſterien einwirken werde, damit die eniſpr' enden Folgerungen aus dem Staatsgerichtshofurteil gezogen und die in⸗ ſtufungs⸗ und Beförderungsfragen der ehemaligen badiſchen Eiſen⸗ bahnbeamten eine befriedigende Löſung finden. Wahlvorbereitungen Die Deutſche Volkspartei Badens wird in eiger am kommenden Sonntag in Karlsruhe ſtattfindenden Sitzung des Landes⸗ und geſchäftsführenden Ausſchuſſes die Spitzenkandidaten aufſtellen und ſonſtige Wahlvorbereitungen treffen. Der ſoxialdemokratiſche Landesvorſtand Badens hat auf Sonntag, den 2. November nach Karlsruhe einen außer⸗ ordentlichen Landesparteitag einberufen, der ſich mit der Aufſtellung der Kandidatenliſte für die bevorſtehenden Reichstags⸗ im Landtagsgebfude ſtatt. Letzte Meloͤungen Die Wirren in Chlna (Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghal. 24. Okt. Aus Peking wird gemeldet, daß der bekannte General Fena⸗Yu⸗Siang an der Spitze ſeiner Trup⸗ ven in Pekingeingezogen iſt. Die Stellung des Präſidenten der Republik Tſaokun ſcheint gefährdet. Hierzu erfährt die United Preß noch aus Schanahal, daß dort gegenwärtig normale Zuſtände herrſchen, daß aber die Verbinduna mit Tientſin wie auch die Telegraphen⸗ und Telephonlinien mit Pekina unterbrochen ſind. Da dieſe Ver⸗ kehrsunterbrechung unmittelbar nach dem Einzuge des Generalz Feng⸗Nu⸗Siang eintrat, wird allgemein angenommen, daß er die Abſicht hat. daß Nachrichten über ſeinen Einzug in Pekina nicht be⸗ kannt werden. 4 Hoetzſch bei Herriol Geſtern vormittag ſprach der deutſche Botſchafter von Hoetzſch bei dem franzöſiſchen Miniſterpräſidenten Horriot vor un) batte mit ihm eine längere Unterredung über verſchiedene Frahen mit der Durchführung des Sachverſtändigenplanes in Verbindung ſthen. Iremde Ballon-Candung Berlin, 23. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Bei Emden iſt ein franzöſiſcher Ballon gelandet, der von der deutſchen Regierung feſtgehalten worden iſt. Er wird nicht, wie in franzöſiſchen Blättern behauptet wird, beſchlagnahmt, ſondern nur ſolange feſtge⸗ halten, bis uns die Garantie gegeben wird, daß in Zukunft die deut⸗ ſchen Ballone, die eine Notlandung in Frankreich oder Belgien vor⸗ nehmen müſſen, freigelaſſen werden. In Belgien iſt vor ungefähr einem Jahr ein deutſches Flugzeug niedergegangen, das noch heute beſchlagnahmt iſt und deren Inſaſſen längere Zeit inhaftiert waren. Reichenberg 24. Okt. In Großaupa im Rieſengebirge wurde die Häuslerin Tippelt in ihrer Wohnung von zwei jugendli Räubern überfallen, die ſie und ihr kleines Töchterchen durch Dolchſtiche lebensgefährlich verletzten. Die Räuber ſind mit 8500 Mark entkommen. G — —. Freikag, den 24. Okkober 1924 neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 485 Unſere Bilder der Woche ſind der heutigen Ausgabe beigelegt. Sie enthalten: Aufnahmen von deu chineſiſchen Wirren— Die höchſte meuſchliche Siedlung am Mount Evereſt— Die Seichnung der deutſchen Anleihe au der Bauk von Englaund— Bilder vom Wahlkampf in Amerika— Die letzte Anfnahme des eben verſtorbenen franz. Dichters Anatole Frauce mit Gattin— Der berühmte Sänger Schaljapin vor der Veiſe nach Ameriltka— Szeuenbild der Frankfurter Aufführung von Luigi Priandellos Stück: ſechs Perſonen ſuchen einen Autor— Aufnahme des däniſchen Polar⸗ forſchers Kund Rasmuffen— Modebilder und zahlreiche andere Aufnahmen Unſere„Bilder der Woche“ erſcheinen regelmäßig mit der Freitags-Wittag⸗Ausgabe. Bezugspreis der Neuen Mannheimer Seitung ein⸗ 6 5 ſchlietzlich Bilderbeilage... wöchentlich Pfg. Bezugszeit von Donnerstag bis Donnerstag. 28—— Die perlmuſcheln im Steinachtal Ein vergeſſenes Erbe Karl Theodors Einem der ſchönſten Odenwaldtälchen begegnen wir in dem bei Neckarſteinach ſich öffnenden Steinachtal. Gar viele ſtiegen von dem nahe bei Heidelberg gelegenen Dörfchen Ziegelhauſen übers Münchel hinab nach Schönau, wo die ſchön erneuerte proteſtantiſche Kirche als ehemeliges Refektorium der hier gelegenen Ciſterzienſerabtei in der „ſchönen Aue“ manche Schönheit birgt. Wer aber einen reinen Ge⸗ nuß von der Pracht dieſes Tales haben will, der wandert über den grünen Matten durch den ſtillen Forſt aufwärts oder durch die ſaftigen Wieſen am klaren, von der Verkehrsſtraße weitab ſich ſchlängelnden Bach. Was reizt nicht alles am murmelnden Vach? Glatte Kieſel, ſchön geſchliffene Steine, die flinken, rotgetupften Forellen, das unruhige, zitternde Sonnenlicht auf dem bewegten, durch das Laub der Erlea verdunkelten Waſſer. Das alles ſchaut der Wanderer; er entdeckt aber nicht die ſeltſamen Lebeweſen des Baches, die ſehr ſelten ihren Platz verändern: die Perlmuſcheln. Unſcheinbare Geſchöpfe ſind's, die doch das Schönſte hervorbringen, was eines Menſchen Herz er⸗ freut, die ſchönen weißen Perlen. So nahe liegen wir einer Perlen⸗ züchterei, und wie viele hatten davon eine Ahnung! Wir wähnten, nur dahinten in Oſtaſten kämen ſolche perlenbauenden Weſen in der Tiefe des Meeres vor, und nun auch bei uns, ganz nahe vor den Toren Heidelbergs? Karl Theodor, der Kurfürſt der Pfalz, war es, der die Flußperlmuſcheln in die Steinach einſetzen ließ. Das iſt ſchon lange her. Im Jahre 1760 wars, als ihn einer ſeiner Räte auf den Ge⸗ danken brachte, zur Beſſerung der Staatsfinanzen die Perlenzüchterei zu beginnen. Karl Theodor ſpendete mit offenen Händen, Küaſte und Wiſſenſchaften erfuhren durch ihn reiche Unterſtützung, ſtolze Bauwerke entſtanden, glänzende Feſte in den Schlöſſern zu Mann⸗ heim und Schwetzingen, auch in dem Garten des Schwetzinger Schloſſes, löſten herrliche Schauſtellungen im Theater ab. Das alles koſtete Geld, viel Geld, und ſo begann der Kurfürſt durch ver⸗ ſchiedene Maßnahmen die Einkünfte ſeines Volkes zu heben und damit auch ſich neue Steuerquellen zu erſchließen. Krapp und Sei⸗ denzucht wurde den Bauern empfohlen. Und nun ſollten Perlen die Einnahmen erhöhen. In den Jahren 1760—1769 wurden 1200 Perlmuſcheln aus den Bächen des bayeriſchen Waldes und aus Deggendorf an der Doau in das Waſſer der Steinach bei Ziegel⸗ hauſen verpflanzt. Aber ſchon nach zwei Jahren erfolgte die Ver⸗ ſetzung der„Perlenfröſhe“ in die Steinach bei Altneudorf und Schönau. Strenge Strafen waren auf Entwendung der Tiere oder der Perlen geſetzt; Warnungstafeln verboten das Betreten des Ge⸗ ländes. Nach den eingezogenen Erkundigungen in den Zuchtgewäſ⸗ ſern des bayeriſchen Waldes ſollte auch in Schönau alle drei Jahre das Oeffnen der Muſcheln mit einer beſonderen Zange vor ſich gehen und etwaige große Perlen den Tieren entnommen werden. Dann wurden die Tiere wieder in das Waſſer geſetzt. Wohl fanden ſich da und dort Perlen, einzelne in ſchöner Geſtalt und reiner Farbe, andere in roſa, braun oder ſchwarz: aber die Ausbeute in den verſchiedenen Jahren war ſo gering, daß nicht einmal die Koſten für Reaufſichtiaung des Fiſchwaſſers herauskamen. Karl Theodor hatte ſich den Erfolg in der Perlenfiſcherei wohl anders vorgeſtellt und mit der Zeit das Intereſſe daran verloren. Hin und wieder laſſen bürokratiſche Verfügungen auf eine Neubele⸗ bildete das Ende der kurfürſtlichen Laune. Jahre hinaus. bung des Intereſſes gewiſſer Amtsſtellen für die Perlmuſcheln ſchliezen, aber 99 5 Ausgaben für das Hutperſonal, Streitigkeiten mit den Mühlenbeſitzern, Diebſtahl u. a. m. machten auch ſchließlich das Intereſſe erlahmen. Der Fürſt, der von einem reichen Perlen⸗ ſegen in den Bächen des Odenwaldes geträumt hatte, vergaß all⸗ mählich die Perlenfröſche, ſeine Berufung nach München vollends ö n Nur einmal, als ihm einer ſeiner Räte in einem allerdings nicht wahrheitsgetreuen Bericht ſüber den Reichtum der Muſcheln an Perlen und über deren Schön⸗ heit und Reinheit berichtet, flackert das Intereſſe nochmals auf, dann aber wird Schönau und Altneudorf und die Steinach vergeſſen. Als Karl Theodor 1799 ſtarb, war niemand da, der ſich um die Tiere bekümmert hatte. Die folgenden Jahre ſtanden im Zeichen des Krie⸗ ges, vergeſſen waren die ſeltſamen Geſchöpfe im ſandigen Waſſer, ver⸗ geſſen die Perlen, verſchwunden die Wörnungstafeln. Die kurpfälziſchen Lande wurden 1803 zu Baden geſchlagen, aber erſt 1822 erfuhr die neue Regierung von dem ſonderbaren Reich⸗ tum der ererbten Gewäſſer. Vier Jahre ſpäter verſuchte man der beſſeren Ueberwachung halber Perlmuſcheln in den(früheren) Wolfs⸗ brunnenteichen anzuſiedeln, doch gingen die Tiere in dem Waſſer zugrunde. Es war nicht genug kalkhaltig. Im gleichen Jahre erntete man in der Steinach von 230 Muſcheln zwei reife Perlen, und 1827 konnte der Beauftragte zwei reine ausgeblldete Perlen und einige kleinere an Großherzog Ludwig ſenden; 1828 fand man eine einzige Perle mittlerer Größe. Auch die badiſche Regierung brachte es alſo zu keinen Reichtümern im Steinachtal; 1832 wurde das Regal der Perlenzucht als gegenſtandslos aufgehoben und der Bach verpachter. So kam im Jahre 1844 der Verein für Naturkunde in Mannheim in den Beſitz des Fiſchwaſſers und zwar auf zehn Ihm lag nicht daran, aus dem Pachtverhältnis einen Gewinn zu erzielen, lediglich wiſſenſchaftlichen Intereſſes halber ſtimmte man dem Abſchluß des Vertrages zu. Doch auch der Verein hatte kein Glück, denn ſchon im nächſten Jahre teilte er in ſeinem Jahresbericht mit, daß mehrere nicht unbedeutende Frevel an [dem Muſchelſtande ausgeführt worden ſeien. Er gab das Fiſchwaſſer an die Beſitzerin der Papiermühle in Afterpacht mit der Bedingung, daß ihm die Hälfte der gefundenen Perlen abgeliefert werden müſſen. Bald ſetzten die Revolutionsſtürme ein. 1848 erfolgte die Aufhebung der Jagd⸗ und Fiſchereiregals. Die Gemeinden bekamen das Fiſch⸗ waſſer zu Eigentum und verpachteten die Perlenfiſcherei. Mit dec Zeit hatten ſich die Tiere aber doch ſo vermehrt, daß in verſchiedene Odenwaldbäche Muſcheln abgegeben werden konnten. Mit der Ver⸗ pachtung des Fiſchwaſſers iſt auch zugleich die Jagd auf Perlen ver⸗ bunden, eine Liebhaberei, die hin und wieder durch den Fund eines ſchönen Exemplars belohnt wird. So wird das Erbe aus der Zelt Karl Theodors weiterleben. Ueber 160 Jahre ſind dahingegangen, aber in den Waſſern des Ulfenbachs, des Laxbachs, der Itterbach, der Brembach bei Tauberbiſchofsheim und in einer weiteren Reihe von badiſchen Bächen des Odenwaldes treffen wir heute Muſcheln, die vor längerer oder kürzerer Zeit dort eingeſetzt wurden. Nirgends hat man von einem Reichtum an Perlen gehört, der Perlenluxus, wle er in der Zeit des Mittelalters beſtand, wird wohl nicht aufkommen. Die Akklimationsverſuche mit den Perlmuſcheln ſcheinen da und dort gelungen zu ſein, doch nirgends haben die Tiere die Schönheit und den Reichtum an Perlen gezeigt, wie dies in orientaliſchen Gewäſſern der Fall iſt. Wenigſtens laſſen die Nachrichten darüber immer noch warten. Das Waſſer der Steinach im Gebiet von Schönau wird am heutigen 24. Oktober für Fiſchfang und Perlengewinnung auf dem Rathauſe zu Schönau neu verpachtet. An Pacht zahlt der dermalige Pächter, die Firma Carl Freudenberg 900 Mark; dach teilt das Bür⸗ germeiſteramt mit, daß die Ausbeute an Perlen nicht ſo groß iſt. Immerhin könnte einmal jemand das Glück blühen und in Perlen eine reiche Ernte haben. Es iſt alſo heute jedermann Gelegenhen geboten, das fürſtliche Erbe Karl Theodors anzutreten. S. J. Gund. Städtiſche Nachrichten Zwei wertvolle Erwerbungen für das hiſtoriſche Muſeum Das Hiſtoriſche Muſeum hat 2 für die Mannheimer Theatergeſchichte bemerkenswerte Oelbildniſſe erworben. Sie ſtellen dar den Hofmuſikus Jakob Heinefetter, der ein hervorragender Violon⸗ celliſt und eines der beliebteſten Mitglieder des hieſigen Theater⸗ orcheſters war(geboren 1806 in Mainz, geſtorben 1878 in Mann⸗ heim), und ſeine Frau Anna, geb. Meiſenberger aus Mannheim, mit der er ſich 1835 verheiratete(geſtorben in Mannheim 1886). Die aus Familienbeſitz ſtammenden Bilder ſind laut Künſtlerſignatur im Jahre 1864 von einem ſonſt nicht bekannten Maler namens Sterrer, der nur vorübergehend in unſ⸗der Gegend geweſen zu ſein ſcheint, ge⸗ malt worden. Die Porträts machten zur Zeit ihrer Entſtehung großes Aufſehen. Es ſind Knieſtücke, die das Ehepaar Heinefetter in Lebensgröße darſtellen. Der Hofmuſikus Heinefetter, der mit ſeinem ausdrucksvollen Kopf eher den Eindruck eines Schauſpielers macht, lehnt ſich mit dem linken Arm auf einen Tiſch, neben dem ein Violon⸗ cello zu ſehen iſt. Die Wiedergabe der Frau Heinefetter, die in aus⸗ geſchnittenem Kleid mit einem übergeworfenen Hermelin in eine Landſchaft geſtellt iſt, iſt ſtark beeinflußt durch Winterhalterſche Re⸗ präſentationsbildniſſe. Die beiden für ihre Zeit charakterlſtiſche Por⸗ traits ſind eine ſehr erwünſchte Bereicherung der Sammlungen des Hiſtoriſchen Muſeums. Die gleichfalls aus Mainz ſtammenden Sängerinnen Sabine und Kathinka Heinefetter, Verwandte des hieſ. gehörten zu den berühmteſten Opernſängerinnen ihrer Zeit. verſammlung der Mietervereinigung Mannhelm Die Mietervereinigung Mannheim⸗Neckarſtadt hatte geſtern abend ihre Mitglieder in den großen Saal des Kaiſer · garten gerufen, um in einer Proteſtverſammlung Stellung zu den brennendſten Fragen der Gegenwart nehmen zu köanen. Intereſſant iſt es, dabei feſtzuſtellen, wie dieſe ſozialſte aller Wirt⸗ ſchaftsfragen, die Wohnungspolitik. immer wieder dazu benutzt wird, um den Beteiligten mundgerecht zu machen, daß durch eine un⸗ zweideutige Planwirtſchaft das Heil komme. Dieſes Motto gab auch der geſtrigen Verſammlung das Gepräge! In wie weit ſich ſolche Forderungen werden erfüllen laſſen, wird die Zu⸗ kunft zeigen und beweiſen müſſen! Zunächſt begrüßte der Vorſitzende Hellmuth die Erſchienenen und erteilte darauf dem Redner des Abends, Herrn Nagel, das Wort. Dieſer weiſt auf den Kampf hin, der ſchon ſeit Jahren zwi⸗ ſchen Mieter und Vermieter beſtände und in dem das gute Recht 50 Seiten des Mieters ſei. Wenn auch die Vermieter behaupten, da ſie die Geſchädigten ſeien, ſo könnten doch die Mieter betonen, daß ſie mindeſtens ebenſo ſtark belaſtet wären. Die Vermieter hätten zum größten Teil ihre Sachwerte gerettet, die Mieterſchaft dagegen wäh⸗ rend der Inflation ihre Sparguthaben verloren. Soll nun die Mieterſchaft auch noch dazu beſtimmt werden, Zinſen für Werte zu zahlen, die eigentlich der Allgemeinheit zu guts kämen? Und nicht nur das! Es müßten nach der neuen 10prozentigen Mietpreis⸗ erhöhung Mieten bezahlt werden, die Löhne und Gehölter auf da⸗ Schwerſte belaſteten! In gewandter Rhetorik trat Redner dann für die Gemeinwirtſchaft ein, deren Begriff den ganzen Abend über die Verſammlung beherrſchte! Habe doch ver private Beſitz erwieſen, daß er nicht in der Lage ſei, zu bauen, da ihm Gelder und Hypotheken fehlten. So bliebe allein die kulturelle Frage, die darauf hin⸗ ausgehe, jedem Menſchen gute und billige Wohngelegenheit zu geben, immer noch ungelöſt. Und hier ſei es vor allem, wo der erfolgreiche Kampf der Mieterſchaft einſezen könne in der Selſthilfe unter⸗ einander! Redner gub dann bekannt, daß aus dieſer Erwögung her⸗ aus wie in anderen Städten nun auch in Mannheim eine Bauge⸗ noſſenſchaft großen Stils gegründet wurde, der einerſeits die Mieterſchaft hilfsbereit ihren Sparpfennig epfern, die anderer⸗ ſeits den Arbeitsloſen eine Arbeitsmöglichkeit ſchaffe Der Endzweck ſei ein gutes und billiges Wohnen, eine Tatſache, die auch der übrigen Mieterſchaft Nußen bringe da ſich dann der Mietpreis ent⸗ ſprechend nach unten nivellieren würde. Herr Nagel ſchloß mit dem Hinweis, daß die Reihen geſchloſſen werden müßten, um mit allen Mitteln— und zwar auch denen der Wahl— das zu erreichen, waz jedes Mieters Wunſch ſei: frei und friedlich leben zu können! In der Ausſprache, in der es ſich hauptſöchlich um die Verwirk⸗ lichung des Seloſthilfegedanſens in Mannheim drehte, wurde die Verſammlung recht„politiſch“ angehaucht, indem ſich beſonders So⸗ zialiſten und Kommuniſten gegenſeitig Liebenswürdigkeiten erzähl⸗ ten. Zum Schluß fand man ſich aber dann doch zu gemeinſamer Front. Herr Hellmuth ſchloß die Verſammlung mit der Be⸗ kanntmachung, daß ſchon in allernächſter Zeit mit der Sammlung des Baugroſchens begonnen werde, der den Grundſtein bilde zu einer machtvollen Bewegung. Dr. was iſt goghurt! Hoghurt iſt eine aus beſter, kontrollierter, möglichſt keimarmer Vollmilch hergeſtellte Sauermilch. Seine Heimat iſt Bulgarſen, woſelbſt er als eigentliche Volksſpeiſe gilt. Die Bedeutung und der Wert des Hoghurt wurde eigentlich erft in der Neuzeit in Weſt⸗ euwopa richtig ertannt. Heute wir er von von den Aerzten als her⸗ vorragendes, geſundes und diätiſches Nahrungsmittel allgemein empfohlen. Einwandfreier Doghurt darf als Bakterien nur die Mayabakterien(Bacillus bulgavicus) enthalten. Die Mauabakterden hemmen die in der Milch enthaltenen Gärungserreger und pflanzen an ihre Stelle reine Milchſüͤmebakterien. Für die richtige Her⸗ ſtellung des Produktes ſind alſo gule Einrichtungen unerläßlich. Auch ſind nur Fachleute in der Lage, die Gärungsvorgänge richtig zu verfolgen ünd die Impffermente, was abſolut notwendig iſt, fort⸗ loufend zu kontrollieren. Welche Bedeutung man beiſpiels velſe in der milchreichen Schweiz ſorgfältigſter Herſtellung von Noghurt beimißt, geht aus der hervor, daß das eidgenöſſiſche Lebens⸗ mittelgeſetz die enthält, daß er nur aus gelochter oder genügend paſteuriſierter Vollmilch hergeſtellt werden darf. Dieſe Maßnahme iſt verſtändlich, da Hoghurt von den Aerzten meiſtens auch erholungsbedürftigen Perſonen verſchrieben wird. Es liegt deshalb im allgemeinen Intereſſe, jeden Verkauf von nicht einwand⸗ freiem Yoghurt zu verhindern. Der Genuß von Yoghurt kann allen Perſonen, gleichgültig ob jung oder alt, beſtens empfohlen werden. Ganz beſonders iſt er unterernährten Kindern und Rekonvaleszenten zuträglich. Er wird empfohlen bei Tuberkuloſe, Leber⸗, Nieren⸗, Gallenſtein⸗, Zucker⸗ u. Gichtkrankheiten. Ganz ausgezeichnet wirkt er bei Mogen. und Darmſtörungen. Der Hoghurt enthält von allen Milchpräparaten den größten Wert an verdaulichen Nährſtoffen. Der Unterſch ed zur gewöhnlichen Milch iſt der, daß die Eiweißkörper in lösliche, leicht verdauliche Verbindung übergeführt werden. Um die ge⸗ wünſchte Wirkung zu erzielen, muß eine Kur längere Zeit fortgeſetzt werden. In Eiskaſten aufbewahrt iſt Yoghurt—8„im Zim⸗ mer—3 Tage haltbar; am zweckmäßigſten allerdings wird er täg⸗ lich friſch genoſſen Guter Hoghurt ſoll einen aromatiſch ſauren, nicht ſcharſen und abſolut reinen Geſchmack aufweiſen. Vor Genuß wird der Inhalt des Glaſes mit einem Löffel gut umgerührt und Gobelinsknüpferei zur Feit Carl Theodors in der Schloßbibliothek Von Willy Oeſer(Mannheim) Es war einmal— und zwar vor noch nicht langer Zeit,— daß man im Mannheimer Schloß an den Wänden der ehemaligen Großherzoglichen Gemächer auch wunderſchöne Gobelins ſehen konnte. Sie waren niet⸗ und nagelfeſt mit den Wänden, mit dem ganzen Eindruck der Zimmer verwachſen, ſodaß es ihnen wehe tat, als man mit Gewalt ſie herausriß und aus Mannheims vielgelieb⸗ ten Mauern entfernen ließ. Wenn nun unſere Stadt dadurch ei⸗ nen großen Schaden erlitten hat, und es vielleicht beſſer wäre, ſich garnicht mehr an dieſes Vorkommnis zu erinnern, ſo mag durch einen neu gewonnenen Geſichtspunkt über die Herſtel. kung einiger dieſer Gobelins, und zwar der nfederländiſchen, noch einmal die Sprache auf dieſe Kunſtwerke gelenkt werden. Von den prunkvollen Wandteppichen franzöſiſcher Herkunft unterſchieden ſich dieſe niederländiſchen ſchon allein inhaltlich, wie auch farbig auf den erſten Blick. Die bekannten niederländiſchen Motibe, Teniers kamen hier herein. Das Volkstümliche, das Landſchaftliche ſpielte eine vornehmliche Rolle. Die Farbe war viel fahler, zurückhalten⸗ er. Man war nun teilweiſe zu glauben geneigt, daß dieſe Tep⸗ piche direkt aus ihrer niederländiſchen Heimſtätte bezogen ſeien. Run ſcheint aber eine Bemerkung des Prälaten Garampi eher der Meinung rechtgeben zu ſollen,(Max Oeſer,„Geſchichte der Stadt Mannheim“) daß es ſich hlerbei um heimiſche Arboit handeln kann. Kardinal Garampi hat im Auftrag der Kurie in den Jahren 1761 bis 1764 zwei Reiſen unternommen, über die er riftlichen Bericht niedergelegt hat, von dem der 225 Teil in heute erſchienen iſt. In der Folge der Neu ahrsblät⸗ er der badiſchen hiſtoriſchen Kommiſſion Neue Folge 1,1898 bei inter in Heidelberg hot Friedrich von Weech einen für Baden wertvollen Teil dieſer Aufzeichnungen herausgegeben(„Römiſche drälaten am deutſchen Rhein“). „Innerhalb der Beſchreibung der erſten Reiſe, die die Jahre 1761 bis 63 umfaßt und die Caſtello Marini, der Sekretär marampis, auf Grund deſſen Aufzeichnungen gegeben hat, wird ſichb Mannheim und der kurfürſtliche Hof erwähnt. Es findet ſich hier folgende auffallende Bemerkung über die Bibliothe! des Schloſſes: „Die Bibliothek wird von dem Bibliothekar Abbe Nikolaus Maillot de la Treille in guter Ordnung erhalten. Dia Bilklfothek 1 nicht gerade hervorragend(ſie war damals noch nicht vollendel) zder mit guten Büchern ausgeſtattet und vermehrt ſich fortwährend. us den älteſten Zeiten enthält ſie nur ſehr wenige Handſchriften; doch Carl Theodors ſehr bekannt durch ſeine aus neuerer Zeit u. a. die Werke von Raimond Sulle, Briefe von Gronovius und Grevius. Auch eine Art von gewirkten Tapeten(Arazzi) wird hier fabriziert.“ Demnach hat alſo Garampi in der Bibliothek geſehen, daß in dieſem Raum Gobelins gewoben wurden. Das erſcheint ohne weiteres einzuleuchten, zumal man ja ſchon zu der Annahme neigte, daß die Teppiche in Frankenthal gewoben ſein konnten. Aber der große Saal der Bibliothek eignete ſich wohl viel beſſer für die Arbeit ſo umfangreicher Stücke. Da nun aber auch der Prälat von „Arazzi ſpeen dürfte ebenfalls daraus hervorgehen, daß es ſich um die ſogenannten niederländiſchen Teppiche handelr. Unter„Aragzi verſtehen ſich nämlich jene in der Art der Teppich⸗ weberei in Arras in Niederlanden gearbeiteten Teppiche. Die nie⸗ derländiſche Art und die niederländiſchen Motive waren am Hofe eod Beziehungen zur Nieder. lande, die ja auch in den Wertſtücken der Genldeſemmniung ihren Niederſchlag anden. Aber nicht nur für die hier bekannten Teppiche e int dieſe Bemerkung Garampis von Bedeutung. Es laßt ſirg ſeeeen ganz allgemein darauf ſchließen, daß die Teppicher eberei hier be⸗ trieben wurde, zumal die niederländiſchen Teppiche auch das kur⸗ fürftliche Wappen tragen. Es iſt auch garnicht ausgeſchloſſen, daß dieſe Arbeſt von Frankenthal tatſächlich ihren Ausgang nahm, und daß die Räume der Bibliothek nur ihrer Größe wegen dieſer Be⸗ tätigung fruchtbar gemacht wurden. Wer nun jene Künſtler und Handwerker waren, iſt noch nicht erſichtlich. Da Carl Theodor in reichlichem Maße auswärtige Kräfte nach ſeinem Hofe zog, kön⸗ nen dieſe auch von auswärts— eben aus der Niederlande ſelbſt— herbeigerufen worden ſein. Jedenfalls aber ſcheint feſtzuſtehen, daß in der Bibliothek ſene Teppiche geknüpft wurden, was eine bae in die bisher noch undurchſichtige Angelegenheit Runſt und wiſßenſchaſt 4% Die Deutſche Schule in Mexiko. Die grö deu landsſchule mit etwa 900 Schillern, die Auſtal der 1218 Kals. nie in Mexiko, iſt als Vollanſtalt anerkonnt worden Sie verein in ſich eine Oberrealſchule mit Vorſchule und eine deutſch⸗mexi⸗ kaniſche Mittelſchule beide mit Halbinternat. Aus ihrem Jahresbe⸗ richt gebt hervor, daß ſie die in der Hauptſtadt Mexiko wohnenden deutſchen Kinder ſchulpflichtigen Alters nahezu nollſtändig umfaßt Neben den vorzüglichen Beziehungen, die ſie zu den mexikaniſchen Behörden unterhält, beſteht eine Fühlung mit der Heimat. Im Laufe des letzten Jahres haben Lehrer, Schiller und Beamte für die deutſche Kinderhilfe etwa 1500 mexikaniſche Dollar aufgebracht. Berliner Ur⸗ und erſt⸗Aufführungen (Jeßners Wallenſteininſzenierung.— Reinhardts Aufführung der „Heiligen Johanna“ von Shaw.— Iwan Goll:„Melhuſalem.“— Friedrich Wolf:„Der arme Konrad“ Von Hermann Kienzl An zwei einander unmittelbar folgenden Abenden führte Jeßner jſm Staats⸗Schauſpielhaus die Wallenſtein⸗TDri⸗ logie auf. Das dramatiſche Geſetz der Steigerung fand Gel⸗ tung, freilich über das Inſzenators Abſicht hinaus. Er hatte das „Lager“ ſeltſam gekürzt und gedämpft und den Brennpunkt der „Piccolomin!“ einigermaßen verhüllt, indem er das Bankett hin⸗ ter die Kuliſſen verlegte. In einem helldunklen Raum, der wider Schillers Anordnung einem durch Mauerſtöcke geteilten Kellergelaß ähnlich ſah, taumelten die betrunkenen Offiziere, und ihr Rumoren und Raufen hatte, des ſtrahlenden Rahmens beraubt, was von un⸗ terirdiſchem Grollen. Mit dieſem ſzeniſchen Unterdrücken der ſtär⸗ keren Entladungen in den erſten Teilen wurde— allzu ſpekulatip! — alle Wucht für der Tragödie letzten Teil geſpart. Doch nicht bloß an äußerer Wirkung, auch an innerem Eindruck blieben„La⸗ ger“ und„Piccolomini“ zurück— und zwar nicht bloß hinter „Wallenſteins Tod“, ſondern auch hinter den Anſprüchen erfahre⸗ ner Zuſchauer. Moderne Aeſtheten, die bei dem Hinweis auf die Meininger, die ſie ſelbſt nie geſehen haben, das Maul verziehen, ahnen vielleicht nicht, welcher Kraft⸗ und Farbenrauſch das„La⸗ ger“ aus Schillers Phantaſie ſprüht. Jetzners melancholiſches, bom Geiſt der dreißigjährigen Mordgeit kaum berühr⸗ tes„Lager“ iſt nicht im Stande, Wallenſteins„Verbrechen“ zu er⸗ klären. Geſtrichen waren Bauer und Bürger, die beſcheidenen Antipoden des gewaltigen Kriegsherrn, geſtrichen auch der Humor, der ſich zur kleinen Epiſode von Elſa Wagners Marketenderin flüchtete. Er liegt nun einmal Jeßner nicht. Indeſſen, ſchon in den„Piccolomini“ und außerordentlich in„Wallenſteins Tod“ be⸗ wies ſich das in unendlich fleißiger und begeiſterter Probearbeit von dieſem Regiſſeur Errungene. Der Fortſchritt gegenüber glanzvollen Wallenſtein⸗Aufführungen der Vergangenheit war die beſondere Konzentration, eine ſtarke 8 ballte mit feſtem Griff die Glieder des Zeitalters zur Einheit zuſammen, der drama⸗ tiſche Organismus wurde ſtahlklar und ſtahlfeſt. So unbedingt lag das Große und Ganze in des Meiſters Hand, es nicht ent· ſcheidenden Abbruch tat, einen Max Piccolomini z0 en der(Leo Reuß) mit aller Kunſt der Sprache nicht über den Jugendglanzes täuſchte, und in Agnes Straub eine Gräfin Terzky non verfehlter, fleinzügiger Koketterie. Unterſtützt wurde Jeßner von vielen trefflichen Vollſtreckern ſeines Willens— unter— 4. Seike. Nr. 495 Neue Mannheimer Jeitung(Mttag⸗Nusgade) Freilag, den 24. Okkober 1924 dann auf einen Teller umgegoſſen. Hoghurt kann auch mit Zucker beſtreut, mit geröſtetem Brot und gemiſcht mit Kompott genzſſen werden. Eine Beſichtigung der neuen ahndee e e Mannheimer Milchzentrale.⸗G. wird allen Beſuchern die Uleberzeugung geben, daß man hier der Herſtellung dieſes der Gefundheit ſo überaus zuträglichen Produktes größte Sorgfalt widmet. Der konzeſſionierte Mannheimer Milchhandel deckt, we im Anzeigendeil bekannt gegeben wurde, ſeinen Bedarf täglich in friſchen Lieferungen bei der Milchzentrale. * SGültigkeit⸗dauer der Heidelberger Bergbahnkarten. Den Be⸗ mühungen der Handelskammer Mannheim iſt es gelungen, die Hei⸗ delberger Straßen⸗ und Bergbahn⸗Verwaltung zu veranlaſſen, daß, im Gegenſatz zu dem bisherigen Verfahren, die Gültigkeits⸗ dauer der im Jahre 1924 gelöſten Fahrſcheinheftchen und Be rgbahnkarten bis 31 Dezember 1925 verlängert wird. Künftig ſind die im Laufe eines Kalenderjahres gekauften 8 0 und Karten bis zum Ablauf des folgenden Kalenderjahre⸗ gültig. *Die ſtädtiſchen Krankenanſtalten. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamtes befanden ſich am 18. Oktober in den ſtädtiſchen Krankenanſtalten 869 Kranke(431 männliche, 438 weibliche), und zwar im Krankenhaus 742, im Spital für Lungenkranke 108 und im Gene⸗ ſungsheim Neckargemünd 19. Da am 18. Oktober 1923 die Zahl der Kronken 624(310 männliche, 314 weibliche) betrug, waren in den Mannheimer ſtädtiſchen Krankenanſtalten am 18. Oktober 245 Kranke (121 männliche, 124 weibliche) mehr als am gleichen Tage des Vor⸗ johres. Außerdem ſind in der Heimabteilung 132 Kinder unterge⸗ bracht, die zwar nicht krank ſind, aber dort verpflegt werden. Am 11. Oktobec war die Zahl der Kranken 863(Kvankenhaus 730, Spitatr für Lungenkranke 107, Geneſungsheim Neckargemünd 26). Hienach war die Krankenzahl am 18. Oktober um 6 höher als am 11. Oktober. *Die Ueberzieherdiebſtähle mehren ſich. Es iſt deshalb allen denienigen. die den Ueberzieher ableaen, dringend zu empfehlen, Ueberzieher und Hut ſo aufzuhängen. daß ſie immer im Auge behal⸗ ten werden können. Wie der Poliseibericht meldet, wurde dieſer Tage während der Vorſtellung im Nationaltheater ein arüner Her⸗ renüberzieher mit Gürtel. mit zwei Außen⸗ und zwei Innentaſchen, mit der Aufſchrift Fritz May, ferner ein arüner Herren⸗Filzhut mit aufgebogenem Rand— im Schweißleder befindet ſich das Mono⸗ gramm der Firma Dippel. Hutageſchäft— entwendet. Aus einem Kaffee verſchwand ein neuer Herren⸗Ueberzieher(Covercoat). Innen am Kragen iſt das Firmenzeichen Enaelhorn u. Sturm eingenäht. Vereinsnachrichten R. Die kirchlich⸗liberale Vereinigung, Orksgruppe Mannheim, veranſtaltete am letzten Mittwoch abend im oberen Saal des„Dur⸗ lacher Hofs“ eine ſtark beſuchte Mitgliederverſammlung, zu der auch Vertreter aus den Vororten erſchienen waren. Auch Mitglieder der volkskirchlichen Vereinigung, mit denen die hieſige kirchlich⸗liberale Vereinigung eine Arbeitsgemeinſchaft bildet, waren erſchienen. Nach Begruͤßung durch den erſten Vorſitzenden, Herrn Reutlinger erſtattete Stadtpfarrer Rothenhöfer, Mitglied der Evangeliſchen Landesſynode, einen Bericht über die letzte Tagung und die damit zuſalnmenhängende Erneuerung des Oberkirchenrats. Er gab über dieſe wichtigen kirchenpolitiſchen Vor⸗ gänge eingehende Aufklärung. Als zweiter Redner ſprach Geh. Kirchenrat Univerſitätsprofeſſor D. Bauer aus Heidelberg, der als Mitglied der evang. Kirchenregierung die vorhergehenden Ausfüh⸗ rungen noch in manchem ergänzen konnte. Die geſpannte Aufmerk⸗ ſamkeit der Zuhörer zeigte die große Teilnahme an den Karlsruher Ereigniſſen, deren Tragweite für das Geſchick der badiſchen Landes⸗ kirche noch nicht abzuſehen iſt. Nach einer kurzen Diskuſſion und Beſprechung des Winterprogramms der kirchlich-liberalen Vereini⸗ ung wurde die Verſammlung von dem erſten Vorſitzenden ge⸗ chloſſen. veranſtaltungen G. Theaternachrichl. In der Oper haben die Proben zu„Otto und Theophano“ von Händel unter der muſibaliſchen Leitung von Richard Lert und unter der ſzeniſchen von Richard Meyer⸗ Walden begormen.— In dem Schauſpiel„Der ewige Menſch“ von Alfred Bruſt, das als Morgenfeier Sonntag, 26. Oktober, im Nationaltheater unter der Spielleitung von Franceſco Sioli zur Erſtaufführung gelangt, ſind in den Hauptrollen be⸗ ſchäftigt Maria Andor, Hedwig Lillie, Elſe von Seemen, Laura Wagner. Willy Birgel. Richard Eggarter, Walter Felſenſtein, Anton Gaugl, Hans Godeck, Ernſt Langheinz, Fritz Linn, Karl Neumann⸗ Hoditz, Joſef Renkert und Rudolf Wietgen. g Feuerio-Beranſtaltungen im Winder 1924/25. Wir hatten recht, als wir kürzlich ſagten, der„Feuerio“ werde in dieſem Winter aus ſeiner bisherigen durch die Zeitverhältniſſe bedingten Reſerve etwas mehr heraustreten. Ein Rundſchreiben, das zu einer Mit⸗ gliederverſammlung einladet, in der die winterlichen Ver⸗ anſtaltungen beſprochen werden ſollen, teilt folgendes Programm mit: Dienstag, 11. November, Eröffnungsfeier(Herren⸗Sitzung) im Habereckl; Donnerstag, 8. uar, Herren⸗Abend im Habereckl, Sonntag, 18. Jamuar, Große Herren⸗Fremdenſitzung im oberen Saale der Liedertafel(K 2 31/32); Samstag, 31. Jan., Herrenſitzung im Habereckl; Sonntag, 8. Februar, Große iſt Albert Patry als wahres Urbild des Oberſt Wrangel zu preiſen! — und von Cäfar Kleins keineswegs futuriſtiſchen, in Sparſamkeit der Mittel ſtimmungsreich dem tragiſchen Grundton geweihten Bühnenbildern. Für den Dichter des„Wallenſtein“ hatte der ganze 30jährige Krieg nur die Aufgabe, einen außergewöhnlichen Mann hervorzubringen. Jeßners Aufbau diente keinem andeven Zweck. Ihn erfüllte Werner Krauß. Sein Wallenſtein“ war freilich mehr Analyſe als Syntheſe. In die tiefmenſchlichen Widerſprüche löſte Krauß den Uebermenſchen auf. Krauß entdeckte und gab Züge von dunkler Größe. Doch blieben neben den Höhen einige Flächen. Starker Widerhall im Theater, Nachhall in der Berliner Preſſe. Lob und Preis wohlverdient. Aber wenn hier und dort der Ueber⸗ ſchwang ausrief:„Das große Theater, wir haben es wieder!“—, war dieſe Genugtuung nicht vielleicht noch in höherem Grade, ald dem Neuen, dem guten Alten zuzuſchreiben? Der Be⸗ freiung des künſtleriſchen Theaters von den e phemeren Wucherungen der Mode und Neuerungsſüchte⸗ lei? Es iſt als wichtigſtes Ergebnis der„Wallenſtein⸗Auffüh⸗ rung“ feſtzuhalten, daß Jeßner die Jeßner⸗Bühne überwand! Der Treppenwitz iſt endlich eingegangen der expreſſioniſtiſche Teufels⸗ ſpuk verſchwunden, und der redliche Proſpekt, das nicht mehr phan⸗ taſtiſche Koſtüm ſind wiedergekommen. Droht nicht etwa nächſtend wieder die Enttäuſchung, ſo darf von Geneſung geſprochen werden. *** Gerade noch zu rechter Zeit ſtreckte der Feldherr des Stils von Geſtern die Waffe, bevor Max Reinhardt ihn in offener Feld⸗ ſchlacht ſchlug! Reinhardt, der von Ehegeſtern kommt, und ein Heute und Morgen hat. Seine Wiederkehr nach Berlin— hoffent⸗ lich nicht zum„Gaſtſpiel!— war ein kaum erhörter Triumph. Den hat aber nicht die Partiſanentreue, das Werk hat ihn errun⸗ gen. Bernard Sbaws und Reinhardts Werk. Mit der deutſchen Uraufführung von Bernard Shaws„Die heilige Johanna“ iſt das Dresdner Staatstheater dem Deut⸗ ſchen Theater in Berlin um einen Tag zuvorgekommen. Der Ber⸗ liner Chroniſt beſcheidet ſich daher, feſtzuſtellen. daß Shaws. ded großen Spötter, berzinnige und poſittwiſtiſche Dichtung in der Voll⸗ kommenhbeit ſzeniſcher Ausführung eine ſo gewaltige Wirkung aus⸗ löſte, wie ſeit vielen Jahren in Berlin kein anderes Bühnenſtück. Das Poſitiviſtiſche der Shaw'ſchen Dichtung, das die Herzen in Bann ſchlug, iſt nicht etwa der Inhalt des frommen Glaubens der Jeanne d Arc iſt des Dichters und des Zuſchauers Glaube an die gläubige Jungfrau. Iſt das von der Kultur und Schlechtigkeit der Welt, von ihrem Egoismus(— Ego: der König wie der Kardinal, die Partei, der Staat. die Kirche!), das vom Machtwillen und ge⸗ rten„Recht noch unverdorbene Menſchenkind. Ueber alle dieſe —— ſprüht Shawds lanzettenſcharfer Rationalismus und Slep⸗ Damen⸗Fremdenſitzung im Nibelungenſoal dez Roſen⸗ gartens; Samstag, 21. Februar, Großer Bürger⸗Masken⸗ ball; Sonntag, 1. März, Haupt⸗Ordensfeſt in ſämtlichen Räumen des Stadtparles. Als Ergänzung zu dieſem Programm wird vorausſichtlich am Foſtnachtsſonntag(22. Februar) eine er⸗ weiterte Kappenfahrt des Elferrats mit der ge⸗ ſamten Prinzengerde ſtattfinden, ſofern dies die wirtſchaftlichen Verhältniſſe einigermaßen zulaſſen. 985 3. Experimentalvortrag Fred Marion. Der auch in Mannhe m von früher her bekannte Telepath und Hellſeher Fred Marion ab⸗ ſolvierte am geſtrigen Abend im Harmonſeſcal wal wieder emige Proben ſeiner„okulton“ Künſte. Welches Intereſſe des grotze Pliblikum dorarligen Dingen gerade heute entgedenbringt. des zeigte der übergus reiche Beſuch. Freilich, wenn vielleicht de große Mehrzahl glaubte wunderliche Dinge aus der vierten Dimenſion ſchauen zu dürfen, ſo kam ſie durchaus nicht auf ihre Rechauſg. Immerhin es war„verwunderlich“ genug was Fred Maxion in ſeiner konziliant unterhaltenden Manier zum großen Erſtaunen Aller zum beſten gab. Die komplizierteſten Aufgaben. die ihm aus den Reihen des Publikums auf den Gebiete der Telepathie und des Hollſehens geſtellt wurden, löſte er ſpielend Gar Mancher, der Nieten„Laſſet ebaften“ bisher ſkeptiſch gegenübergeſtanden hat, imag geſtern ein„Glärwiger“ geworden ſein. Große Heiterkeit köſten auch einige telepathiſche Scherzſtücklein aus, wie überhaupt der ganze Abend mehr eine unterhaltende aufwies. Wie weit es der vielge⸗ wandte„Schwarzkünſtler“ auf dem Gebiete der Grarhologie gebrah: hat, ließ ſich bei dem mannigfachen Kopfſchütteln über das Erasb⸗ nis ſeiner Schriftanalyſen nicht einwandfrei feſtſtellen. Rei“der Nei⸗ fall der ihm beſonders von dem ſchönen und nach ſeiner Meinung beſonders„logiſchen“ Geſchlecht, geſpendet wurde, dankte dem Ex⸗ perimefrtator. ii die 1o prozentige erhöhung des Novembermietzinſes hat in der Mannheimer Einwohnerſchaft ſehr gemiſchte Empfin⸗ dungen ausgelöſt. Es iſt klar, daß durch dieſe weitere Mietzins ſteigerung die Notlage vieler Mieter nicht geringer wird, zumal, wie aus der Veröffentlichung des Preisprüfungsamtes in Nr. 491 hervorgeht, die Indexziffer eine erneute Steigerung um 0,4 Prazent aufweiſt. Zur Rechtfertigung der Mietzinserhöhung ver⸗ öͤffentlicht die„Karlsruher Ztg.“ an amtlicher Stelle eine ein⸗ gehende Rechtfertigung, in der einleitend darauf hingewieſen wird, daß der Miniſter des Innern die geſetzliche Miete mit Wirkung vom 1. November für alle Gemeinden des Landes auf 75 v. H. der Friedensmiete feſtgeſetzt. Von dieſer Erhöhung entfallen 5 v. H. auf die in der geſetzlichen Miete enthaltenen Sätze für laufende und große Inſtandſetzungsarbeiten Dieſe Sätze werden demnach auf 23 v H. der Friedensmiete, gegenüber 18 v. H. bisher erhöht. Die vorſtehend angegebene Erhöhung paßt ſich, ſo wird weiter ausge⸗ führt, einem Beſchluß der Reichswohnungskonferenz in Göttingen vom 11. Oktober d. J. an, nach dem die Miete bis gegen Ende des Jahres 75 v. H. des Friedensſatzes erreichen ſoll. In der Reichs⸗ konferenz wurde feſtgeſtellt, daß bisher die Mieten gegenüber jenen der Friedenszeit in Preußen 66 v.., in Baden 65 v.., in Sachſen 62 v.., in Heſſen 68 v.., in Bremen 70 v. H. und in Lübeck 88 v. H. betragen, während in Württemberg für die größeren Wohnungen in einer Preislage von über 2000 die Friedensmiete gilt und für kleinere Wohnungen 65 bezw. 70 v. H. bezahlt werden; Bayern kommt auf 75 v. H. der Friedensmiete. Abgeſehen davon, daß die 3. Steuernotverordnung den Län⸗ dern vorſchreibt, die Mieten allmählich den Friedens⸗ mieten anzunähern, iſt eine Annäherung der Mieten an die Friedensmiete erforderlich, damit der Neubau von Woh⸗ nungen durch Private wieder möglich wird. Eine ſchnel⸗ lere Erhöhung des Mietzinſes, wie das von den Vertretern des Hausbeſitzes gefordert wird, iſt im Hinblick auf die große Ar⸗ beitsloſigkeit und die anerkannt großen Notſtände in weiten Kreiſe des Volkes nicht zu verantworten. Dies ſchon um deswillen nicht, weil dem Hausbeſitzer kein moraliſches Recht zuſteht, aus der Entſchuldung ſeines Beſitzes Vorteile zu ziehen, während dem Staat und den Gemeinden in hohem Maße die Fürſorgepflicht für die un⸗ verſchuldet in Not geratenen Staatsbüürger obliegt. So richtig es nun erſcheint, auf die ſozialen Erforderniſſe der Bevölkerung ück⸗ ſicht zu nehmn, ſo falſch wäre es, dieſen Geſichtspunkt für die Miet⸗ zinsberechnung als den allein ausſchlaggebenden zu bezeichnen. Die Frage der Anpaſſung des Mietzinſes an den Friedensſtand muß auch von dem Geſichtswinkel her beurteilt werden, ob bei den derzeitigen Mietſätzen die private Bautätigkeit wieder be⸗ lebt werden kann. Solange die Bautätigkeit nur auf öffentliche Mittel geſtützt wird, wird ſich die Wohnungsnot kaum mildern. Es war ein großer, 125 Lage der damaligen Verhältniſſe aber ein durchaus verſtändlichlr Fehler, während der Inflationszeit den Mietzins nicht der Geldentwertung angepaßt zu haben. Mit der Anpaſſung des Mietzinſes an den Friedensſtand iſt zurzeit für den Anreiz züm Wohnungsneubau nicht viel auszu⸗ richten. Die Rentabilität eines neu zu erſtellenden Hauſes hängt davon ab, inwieweit durch den Mietzins das Baukapital ver⸗ zinſt und amortiſiert werden kann. Im neutralen Ausland hat ſich genau wie in den kriegführenden Ländern die Wohnungsnot ſtark verſchärft und überall müſſen da⸗ ſelbſt trotz freiem Wohnungsmarkt Staatsgelder für den Woh⸗ nungsbau flüſſig gemacht werden. Die Baugeldbeſchaffung iſt eben auch ein Problem, an dem man mit einer Handbewegung nicht vor⸗ beikommt. Aehnlich ſteht es mit den Baukoſten, die heute ſich ja weit über dem Friedensſta tigismus wiederum ſo refpektwoll, wie nur in irgend einem ſeiner modernen Geſellſchaftsſtücke oder bei den Kammerdiener⸗Entklei⸗ dungen Cäſars und Napoleons. Aber die Jungfrau hält inmitten von Haß, Schmutz und Hohn die reine Oriflamme. Die rechts⸗ förmliche Ermordung der Jungfrau kommt über uns als die große Tragik des Guten und Schönen, zermalmend umd erhebend. Nach dem Gerichtsakt, der Entfaltung höchſter Gegenſätze von Geſetz und mit ungeborenem Recht, Entfaltung auch der kühnſten dramatiſchen Kontraſte, ereignet ſich in Berlin etwas Merkwürdiges: die Zu⸗ ſchauer, mit ihren aufgerüttelten Seelen und Nerven, unterdrück⸗ ten den als roh empfundenen Beifall und verharren lautlos, ganz dem Mitleid ergeben. Auch Schwerfälligen mochte bewußt gewor⸗ den ſein: hier ging es um alles Menſchliche, und nicht ausſchließ⸗ lich um einen Menſchen. Daß das halbwüchſige Kind eine Jung⸗ frau iſt, des Eros unkundig, ſcheint mir eigentlich nur Symbol für die Unbeirrtheit und Unbefangenheit irgend eines naiv⸗guten Menſchen. Um an ſolches Wunder glauben lehrte das Phänomen Eliſabeth Bergner. Ihr Wort, ihr Lachen, ihr Trotz, ihre kindi⸗ ſche Eitelkeit, ihr Heldentum ohne Feierlichkeit, ihr Frauenweinen: alles wie Tau, feuchtend, glitzernd, labend. Und um das ſchlichte Menſchenkind die volle Pracht der böſen Welt, von Reinhardts Ma⸗ gierſtab aus dem ſeit Jahren dürr gewordenen Fruchtboden des Theaters hervorgezaubert. Nur nebenbei ſei erwähnt: ſogar zu den natürlichen Bäumen, zu den grünen Raſenteppichen(hölzerne Treppenkonſtruktionen hatten in Jahren die Bühnenlandſchaft ver⸗ drängt) ging er arglos zurück. Ein Entzücken an Bühne und Spiel war der Lohn, und ſchier endloſer Jubel. *„„ Hie Shatw und Reinhardt— hie Jwan Gol! und ſein: „Methuſalem oder Der ewige Bürger.“ Keiner mag leugnen, daß Shaws Legende aus dem 15. Jahrhundert ſo wie er ſie ſah, auf dem Gipfel unſeres Zeitalters leuchtet; aber auch Iwan Goll und ſein elendes Vomitorium iſt ein charakteriſtiſches Erzeugnis gerade dieſer Zeit. Der Zeit, wie ſie ſich erbricht. Das einzige Urige an dieſer Uraufführung war die Urdummheit des „Dramatiſchen Theaters“, das den Gehirnballungen kunſtſtürmen⸗ der Pennäler ein wohlgefälliges Opfer brachte. Schon fliegen die Raben über dem Haus in der Chauſeeſtraße, und mit ſolchen Strei⸗ chen ſucht es ſich zu retten! Wenn es dort zum Einzug des katho⸗ liſchen Bühnenvolksbundes kommen ſollte, ſo wird es ein pikanter Genuß ſein, kirchenfromme Stücke in die Fußtapfen der Anger⸗ maher, Bruſt, Goll treten zu ſehen... Die Spekulation des Theaters war auf Satire und beiſpielloſe Frechheit geſtellt, als man Golls Bierulk im Tollhaus inſzenierte, eine zuſammen⸗ hangloſe Folge von wüſten Varieté⸗Exzeſſen. Satire iſt gut, wenn ſie das Gerümpel wegräumt, das in den muffigen Wohnun⸗ gen der menſchlichen Geſellſchaft den Weg ins Freie verrammelt, liche Hoffrung berechtigt, daß im kommenden Frühſahr das Bau⸗ geld zu bikligerem Zinsfuß zu haben iſt. Wenn dann auch die Induſtrie und das Gewerbe bikkigere Kredite für ihre Betriebs⸗ führung erlangen können, dann läßt ſich auch auf ein Abſenken der Preiſefür Baumaterialien hoffen, ſo daß da⸗ Bauen und damit die Mietzinsgeſtaltung für neuerbaute Häuſer zwar noch nicht nach dem Friedensſtand eingerichtet werden kann, immerhin aber ſich die Entwicklung dieſer Linie zu nähern vermag. Bis dieſe Entwicklung dem Friedensſtand ſich nähert, vergeht ſelbſtverſtändlich noch eine längere Zeit. Jedenfalls aber muß ihr Vorſchub geleiſtet werden daburch, daß das Angebot auf dem Wohnungsmarkt die Nachfroge wieder deckt, ein Ziel, nur erreichbar, wenn die in dem Wohnungsbau inveſtierten Kapitalien eine ge⸗ regelte Verzinſung abwerfen. Die Inhaber zalter Wohnbauten aber müſſen ſich gefallen laſſen, den durch die in der Inflationszeit erzielte Entſchundung gemachten Gewinn für das öffentliche Wohl weggeſteuert zu bekommen. Da der Landtag fetzt nicht beiſammen iſt, wird er ſich im Verlauf des kommenden Win⸗ ters mit der Erhöhung der Gebäudeſonderſteuer ana⸗ log der Erhöhung des Mientzinſes zu beſchäftigen haben. * Aeber die Schadenserſatzyflicht der Reichspoſt werden jetzt ver⸗ ſchiedene bemerkenswerte gerichtliche Entſcheidungen von der Per⸗ waltung mitgeteilt. Eine derartige Pflicht beſteht nicht bei poſtord⸗ nungsmäßiger Auslieferung eines Pakets an einen Betrüger, da⸗ für einen Abholer beſtimmt war. Nach dem Urteil des Amtsgerichts Minden hat die Poſt lediglich dafür zu ſorgen, daß ſie das Sortier⸗ geſchäft an den Ausgabe⸗Beamten von ordnungsmäßig ausgebil⸗ deten und zuverläſſigen Beamten wahrnehmen läßt. Eine Erſatz⸗ pflicht beſteht für ein beſchädigtes Wertpaket ferner nach einem Urteil des Lendgerichts Karlsruhe nicht, wenn die Beſchädigung durch mangelhafte Verpackung verurſacht iſt. Die Sendung war in einem Holzkiſtchen, deſſen Wände zu dünn waren. Erſatzpflichtig iſt da⸗ gegen die Reichspoſt nach einer Entſcheidung des Oberlandesgerichts Stuttgart, wenn vom Inhalt einer beſchädigten Sendung während deſſen Feſtſtellung am Beſtimmungsort in Gegenwart eines Beauf⸗ tragten des Empfängers etwas abhanden kommt. Aus einer Wert⸗ ſendung war eine Perle auf der Poſt abhanden gekommen. * Was ſind Druckſachen? Vervielfältigungen ſind bei der Be⸗ förderung als Druckſache nach einer Ergänzung der Dienſtanweiſung zuläſſia durch Hektographie, Papyrographie, Photographie, Kupfer⸗ ſtich. Stahlſtich, Holzſchnitt, Lithographie, Metallographie, Chromo⸗ graphie oder ein ähnliches mechaniſches Verfahren, mit dem Cyclo⸗ ſtyle⸗Kopier⸗Apparat, Mimeographen und Multiplikator. Autogra⸗ phierte Schriftſtücke uſw. werden den lithographierten, durch Kollographie oder mit dem ſogen. Typographen hergeſtellte den metallographierten aleichgeochtet, alles auch mit Maſchinenſchrift. Zu⸗ gelaſſen ſind auch Abziehbilder, die durch dieſe Verfahren, ſowie Zeichenvorbilder, die durch Prägedruck auf Steifpavier hergeſbollt ſind. Dagegen ſind Zeitſchriften mit beigefügten Stoff⸗, Zeug⸗, Farben⸗ proben uſw. an beſtimmte Empfänger Miſchſendungen. Bedruckte Papierbogen oder Papierſtücke ſid Warenproben, wenn ſie als Pa· piermuſter dienen, Druckſachen, wenn auch der Druck bemuſtert wer⸗ den ſoll. Auch Farbtafeln, die auf mechaniſchem Wege hergeſtellt ſind. gelten als Druckſachen. Tapetenmuſter und Borten ſind Waren⸗ proben. Matrizen oder Matern gelten nicht als Druckſachen. Rommunale Chronik Aus dem Skadkrat Dürkheim *Bad Dürkheim, 23. Okt. In der Stadtratsſitzung am Dienstag entbot Bürgermeiſter Kiefer den nach 16 monatiger Ausweiſung wieder in der Mitte des Stadtrates wieder erſchienenen Berufsbür⸗ germeiſter Dr. Dahlem und Stadtrat Bornatz herzliche Will⸗ kommgrüße. Bürgermeiſter Dr. Dahlem antwortete mit Worken des Dankes und verſprach auch künftighin ſeine ganze Kraft der Stadt Er verbreitete ſich anſchließend über die wichtigſten ragen unſerer Gemeindepolitik. Des weiteren betonte er die Be⸗ deutung des heimiſchen Weinbaues und den Abſatz ſeines Produktes. Der Weinhandel aber könnte ſicherlich hier in noch größerem Umfange wie bisher betrieben werden. Hocherfreulich ſei, daß es der Stadt⸗ verwaltung gelungen ſei, ihre Waldungen zurückzuerhalten, die ja bekanntlich das Rückgrat unſerer Finanzen bilden. Was den Ver⸗ kehr angeht, ſo ſei es an der Zeit, daß die Elektriſche zwei⸗ gleiſig ausgebaut werde. Die projektierte Elektriſche von nach Frankenthal werde von Bad Dürkheim kräftig be⸗ fürwortet werden; die geplante Poſtautolinie Dürkheim—Kallſtadt— Freinsheim—Weiſenheim a. Bg. und zurück nach hier werde hoffent⸗ lich bald ihrer Verwirklichung entgegengehen. Die Erſtellung eines Saalbaues und der Bau eines großen Hotels ſei angeſichts des Fremdenverkehrs und der Hebung der Badefrequenz gewiß nötig. Eine Neubelebung des Fremdenverkehrs erſcheine an⸗ gezeigt, ebenſo die Einſetzung eines Komitees, dem alle Vorberei⸗ kungen für den Wurſtmarkt, insbeſondere des Feſtzuges, zufielen. Am Schluſſe ſeiner Ausführunegn verſichert Bürgermeiſter Dr. Dahlem dem Stadtrat, daß er ſein Amt wieder antrete mit dem Vorſatze, auch fernerhin der Stadt Dürkheim ſein Beſtes zu geben. Auch Stadtrat Bernatz dankte für die warme Begrüßung und verſicherte dem Stadt⸗ rat ſeine weitere rege Mitarbeit. 55*3 Volle Form und Jugendfriſche ſind der Wunſch vieler Frauen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gram echte Avora⸗Kerne d befinden. Es iſt jedoch die zuverſicht⸗ zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder Wirkung enthalten. 80˙81. aber der blaue Himmel muß da ſein und ein Trieb nach Oben. Das bloße Beſpritzen mit Jauche von allem, was Beſſerung wer wäre, von Vaterland, Liebe, Menſchheit, iſt ein bübiſches Vergun⸗ gen. Frechheit iſt gut und braucht ſich nicht zu ſcheuen, wenn ihre Sprungfeder der Geiſt iſt. Aber geiſtknſe Grimaſſe hat mit unbürgerlicher Herrlichkeit nichts zu ſchaffen. Die„Witze“ Golls zielen vornehmlich unterhalb des Nabels, auch die Funk⸗ tionen von Darm und Blaſe kommen nicht zu kurz. 45 * Friedrich Wolfs geſchichtliches Drama„Der arme Konrad“ war ſchon mehrfach aufgeführt worden(Dresden! Stuttgart!)— nun erzielte es im Theater am Bülowplatz wohlver⸗ dienten Erfolg. Kein Meiſterwerk, doch vielleicht das Werk eines Jungen, der einmal Meiſter ſein wird. Der Stoff ſchon iſt Drama: der Befreiungskampf' der Bauern(Buntſchuh, Armer Konradl) im Beginn des 16. Jahrhunderts, das ſoziale Wetterleuchten der Re⸗ formation, die Luther freilich unter die politiſche Führung der deur⸗ ſchen Landesherren ſtellte, ſodaß in der Folge die großen Bauern⸗ kriege ſeines Beiſtandes entbehren mußten. Dieſen ſozialen Kampf, der in immer anderen Formen durch unſere Jahrhunderte ging, griff Friedrich Wolf bei einer tragiſchen Epiſode auf. Sein Schau⸗ ſpiel iſt der den e e ſchwäbiſchen Bauern, die in Narrenzünften den Aufruhr wider die adligen Blutsgenoſſen ge⸗ heim entzündeten. Nach ſchönen und knappen Szenen, in denen uns Druck der Herrſchenden und Leid der Verfolgten erregen, gipfelt die Tragödie in der groß angelegten Nachtſgene auf dem Schorndorfwaſen. Der ſpieleriſche Mummenſchanz, hier aus alten Aufzeichnungen wahrhaft neu belebt, wandelt ſich in blutig en Ernſt, die Schwerter fahren aus den Narrenpritſchen. Anklänge an das Rütli im„Tell“ und fernerhin an Goethes„Götz“ und Ger⸗ hart Hauptmanns„Florian Geyer“ laſſen die Eigenheit des neuen Wurfes doch nicht verkennen. In der Gegenüberſtellung der füh⸗ renden Kämpfer von Links und Rechts, des prachtvollen Bauern Kunz und des vergebens an dem Stolz ſeiner herriſchen Ueberlie⸗ ferungen zerrenden Schwabenherzogs, bewährt ſich eine geſtaltende Begabung, die auch nicht mit oberflächlicher wildenbruchicher Po⸗ larität beſcheidet. In den letzten Bildern zerdehnt ſich und ver⸗ ſandet das Drama. Die Genugtuung, die der Dichter am Ende 0 geben meint, indem er dem Junker⸗Herzog im ermordeten Kunz en einzigen„Mann“ betrauern läßt, nachdem ebendieſer Herzog den edlen Gegner grauſam mißhandelt und den Wehrloſen eigen⸗ händig getötet hat, iſt ein Fehlſchluß, wie zuvor die heroiſche, aber unpſychologiſche Intrigue der Maitreſſe. Von den en der en des Dramas ab. Direktor Hol!l hat es ſorgſam inſzeniert. In den Hauptrollen erwarben Adolf Manz und Gerhard Rit⸗ ter ehrlichen Anteil am Erfolg. 4. nrnns 5 heben ſich die von dichteriſchem Geiſt belichteten Schön⸗ ei — — FJreikag, den 24. Oktober 1924 Neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) 5. Seike. Nr. 495 Tagungen Süddeutſcher Eiſenhändlerverein Die im November vorigen Jahres gegründete Lan des⸗ gruppe Baden des Süddeutſchen Eiſenhändler⸗ Verbandes Nürnberg hielt, wie uns geſchrieben wird, am 18. und 19. Oktober 1924 in Offenburg unter dem Vorſitz des Herrn Ludwig Leupold⸗Heidelbeng eine Verwaltungsrats⸗ ſitzung und eine Verſammlung der Bezirksgruppenvorſtände ab. Der Zweck der Sitzung war, gemeinſchaftliche Richtlinien für die Verbandsarbeit feſtzulegen und die wichtigſten Tagesfragen zu beſprechen. Die Tagung wurde durch Begrüßungsanſprachen des ſtellvertretenden Vorſitzenden, Heyrn Ludwig Leupold⸗Heidei⸗ berg, und des badiſchen Verbandsſyndikus, Rechtsanwalt Dr. Loeb⸗ Mannheim eingeleitet. In den Anſprachen wurde hervorgehoben, daß die Organiſation gute Fortſchritte mache und daß die badiſche Gruppe berelts rund 300 Mitglieder umfaſſe. Die angeſehenſten Firmen ſeien angeſchloſſen. Nur Vereinzelte ſtänden noch fern. Das erſte Ziel, den geſamten CEiſenhandel in Ba den. mit Aus⸗ nahme des Großhandels zuſannmenzuſchließen, ſei damit im weſent⸗ lichen erreicht. Jetzt gelte es, den Innenausbau zu vollenden, und die Verbandsarbeit zu fördern. Der Eiſen⸗Einzelhandel müſſe zu einem Machtfaktor chloſſen werden, der die ihm im Wirtſchaftsleben gebührende Stellung durchſetzen müſſe. Von den Einzelheiten der Tagesordnung ſei beſonders hervor⸗ gehoben, daß über die wachſende Konkurrenz der Genoſſen⸗ ſchaften Klage geführt wurde. Ferner wurde in einer Entſchließung perlangt daß infolge der Geldknappheit bei den Lieferanten wieder das frühere Zahlungsziel von mindeſtens 45 Tagen für Grobeiſen⸗ waren, und mindeſtens 60 Tagen für Kleineiſenwaren erlangt wer⸗ den müſſe. Beſprochen wurde ferner die vielfach wieder einſetzende Preisſchleuderei und unlautere Konkurrenz, beſonders von Außenſeitern. Der Verbandsſyndikus murde beauftragt, hiergegen mit aller Schärfe vorzugehen. Schließlich wurde noch Steuer⸗ fragen erörtert. Die geſamte Tagung nahm einen ſehr ange⸗ regten und intereſſanten Verlauf. Der Syndikus erſtattete zu jedem einzelnen Punkt der Tagesordnung ausführlichen Bericht. Es folgte dann jeweils eine ausführliche Ausſprache. Der Verlauf der Verſammlung bewies, daß die Organiſation feſte Wurzeln geſchlagen hat und auf dem richtigen Wege ſich befindet. X. Der Rheiniſche Verkehrsverband mit Sitz in Godesberg a. Nh. hielt dieſer Tage im Kurhaus zu Wiesbaden unter dem Vorſitze des Regierungspräſidenten a. D. Dr. Kruſe eine ordentliche Mitgliederver⸗ ſammlung ab. Als Vertreter der heſſiſchen Regierung wohnte Oberregierungsrat Dr. Seyffert⸗Mainz den Verhandlungen bei. Das Intereſſanteſte war eine Erklärung. die der Vertreter der Reichsbahngeſellſchaft abgab, wonach dieſe nach Uebernahme des Be⸗ triebes von der Regie alles daranſetzen werde, die Rheinbahnen nicht nur wieder zu Zuzugsſtraßen aus dem unbeſetzten in das be⸗ ſetzte Gebiet und umgekehrt zu machen, ſondern auch ganz beſonders den Verkehr mit dem Ausland zu pflegen. Die Beratungen ſtanden daher ganz in dem Zeichen des Wiederaufbaues des Bahn⸗ und Fremdenverkehrs im Rheinlan d. obwohl in der Tage⸗ordnung durch zwei Referate die Löſung läſtiger Steuerfra⸗ gen in den Vordergrund gerückt worden war. Landtagsabgeordne⸗ ter Fink⸗Wiesbaden und Dr. Cramer, Syndtkus des Wies⸗ badener Hotelbeſitzer⸗ und Gaſtwirtevereins, referierten erſchöpfend über die Reichsbeherbergungsſteuer, Hauszinsſteuer uſ., die ſie teils ganz abgeſchafft, teils für das beſetzte Gebiet gemildert wiſſen wollten, weil ſie den Verkehr belaſteten und die Proiehdund in dem Hotel⸗ und Gaſtwirtsgewerbe ungünſtig beeinflußbten. Eine Autofahrt in das wildromantiſche Wiſpertal mit Rückfahrt über Lorch, Aßmamnshauſen, Rüdesheim, am deutſchen Rhein entlang bildete den Abſchluß der Tagung. Nus dem Lande I. Wiesloch, 22. Okt. Am Montag und Dienstag ſprach hier der Koreaner Han Fony⸗Keny über oſtaſiatiſche Verhältmiſſe. Seine leidenſchaftlichen, von Vaterlandsliebe durchglühten, in gutem Deutſch vorgetragenen Worte drangen in wenigen Strichen auf den Kern der Sache vor. Es war ſchon ein ganzes Erlebnis, ihn zu hören über japaniſche und chineſiſche Kultur und Sitte, ihn zu hören in ſeinem flammenden Haß gegen Japan: wie das elend geknechtete Koreg auf den Tag der Wiedervergeltung wartet im amerikaniſch⸗ japaniſchen Krieg, den Han Fony⸗Keny für nächſtes Jahr vor⸗ will. Tſchongalen in China erklärt er für eine verlorene tacke * Btuchſal, 28. Okt. Am 20. Oktober ereignete ſich hier obermalz ein Eiſen dnunfen und zwar auf der entgegengeſetzten Seitbe des Bahnhofes. Beim Rangieren wurden zwei Wagen umgeworfen, der eine war mit Eiſenguß, der andere mit Wein beloden.— Eine Schwindlerin treibt hier ihr Unweſen, indem ſie Geldbe⸗ träge für angeblich einen Konſtanzer Pfarrer zum Loskauf von Heidenkindern ſammelt. 0 71—0 155 »Bauſchlett bei Pforzheim, 23. Okt. Im hieſigen loß, dem Beſitztum 5 ax von Baden, wird demnächſt, nachdem die erforderlichen Reparaturen und Umbauten beendet ſind, eine Haushaltungsſchule eröffnet. In den übrigen Räumen will man ferner eine Kochſchule für die Fortbildungsſchülerinnen von Bau⸗ ſchlott und Unmgebung einrichten. Berhandlurgen darüber zwiſchen dem Unterrichtsminiſter und dem ſind im Pen * Hornberg, 23. Okt. Der Arzt Dr. Lenz, der wie wir be⸗ nicteen kürglich einen ſchweren Autounfall erlitt, und erhebliche Verletzungen davontrug, iſt nunmehr ſeinen Verletzungen erlegen „Freiburg, 22. Okt. Vor kurzem war die hier anſäſſige Ge⸗ noſſenſchaft„Volkswohl“ genötigt, den Konkurs an⸗ zumelden. Bis jetzt iſt von dem Konkursverwalter ein Fehlbetrag von 21050 Maork feſtgeſtellt, der ſich vorausſichtlich noch erhöhen wird. Für dieſen Fehlbetrag ſind die Mitglieder mit ihren Stamm⸗ anteilen haftbar; der Mindeſtbetrag, den die Zahlungsfähigen unzer ihnen aufzubringen haben, beträgt pro Kopf 50 Goldmark. Die im Jahre 1920 erfolgte Genoſſenſchaftsgründung führte urſprünglich den Ramen„Internationale Arbeiter⸗Produktiv⸗ und Konſum⸗Ge⸗ noſſenſchaft“ und war unleugbar auf kommuniſtiſcher Grundla ge aufgebaut. Erſt ſpäter ſuchte man dem Unternehmen mit dem Namen„Volkswohl“ einen mehr neutralen Anſtrich zu geben. Die Oeidtragenden ſind in der 9 ſtädtiſche Einwoh⸗ der, doch ſin auch zahlreiche Bewohner des flachen Landes mit dem Schlagmort, Arbeiter und Bauern gehören zuſammen, geködert wor⸗ Wer die Schuld an dem Zuſammenbruch trägt, konnte nicht genau ermittelt werden. Kennzeichmend für die Genoſſenſchoft war, daß ſie nach dem Beiſpiel zurückgebliebener Naturvölker Waren⸗ austauſch unter den Mitgliedern anſtrebte, auch beilweiſe ver⸗ wirklichte, wodurch natürlich die geordnete, kaufmänniſche Kalku⸗ lation Schaden leiden mußte. * Immendingen, 21. Okt. Seit der Heuernte liegt das Donau⸗ bett om„Briel“ 8801. Immendingen und Möhringen vollſtändig trocken, was um ſo beachtbenswerter iſt, als ja die Regenfälle im vergangenen Sommer außerordentlich reich und ausgiebig waren. Dieſe Regenfälle ſind auch nicht ohne Einfluß denn unter⸗ halb Donaueſchingen iſt der Waſſerſtand der Donau ſehr hoch. Die Donau dürfte wohl im September weit mohr Waſſer geführt haben als in normalen Sommern. Wenn trotz alledem an der genannten Stelle am Briel die Schwarzwalddonau ſo vollſtändig verfickert, ſo darf daraus wohl geſchloſſen werden, daß die Spalten und Riſſe, durch die das Donauwaſſer verſinkt, ſich von Jahr zu Jahr infolge Auswoſchung erweiter n, ein Vorgang, der noch unter tüͤtzt wird durch den Zuſtand des Flußbettes ſelbſt mit ſeinen vielen Kies⸗ bänken, die allmählich mit allerlei ausdauernden Pflanzen über⸗ wuchert werden. * St. Blaſien, 28. Okt. Der Badiſche Gaſtwirteverband beabſichtigt ſeinen nächſten Verbandstag im Mai 1925 hier abzu⸗ halten. Aus dieſem Anlaß wird der Wirteverein St. Blaſien wäh⸗ rend der Dauer des 40. Verbandstages eine allgemeine Schwarzwaldausſtellung veranſtakten, die den Beſuchern Gelegenheit geben ſoll, Kunſt⸗ und Gewerbe des ſüdlichen Schwarz⸗ waldes kennen zu lernen. 2: Mühlhaufen(Amt Engen), 23. Okt. Dieſer Tage ſtellte ſich dem Vormittagsſchnellzug Stuttgart⸗Singen zwiſchen Hohenkrähen und Singen ein nicht alltägliches Hindernis in den Weg. Eine von der Weide abgelaufene Kuh hate ſich auf dem Bahngeleiſe poſtiert und machbe nicht die geringſten Anſtalten, ihren Standort aufzu⸗ 1 8 55 und dem ſchwarzen Ungetüm das Feld zu überlaſſen. it ſcharſem Ruckhielt der Zug, jedoch wurde dos Tier noch von der Lokomotive erfaßt und auf das Nebengeleiſe geſchleudert. Sie er⸗ hob ſich jedoch alsbaſd wieder und ſtarrte dem davoneilenden Zug noch lange voller Schrechen nach. * Wiechs. 23.Okt. Am Sonntag abend brannte das Deko⸗ nomiegebäude des Anton Neidhard vollſtändig nieder. Kurz⸗ ſchtuß war wohl die Urſache. Das Vieh konnte noch rechtzeitig herausgeholt werden. Der Beſitzer und ſeine Frau weilten auswärts Niederg⸗bisbach b. Waldshut, 23. Okt. In der t von Sonntag auf Montag wurde das Gaſthaus„Zum Alpenblick“ vollſtändig eingeäſchert. Es wird Brandſtiftung veumrtet. Aus der Pfalz * Ludwigshafen, 24. Okt. Am 14. d. Mts. berunglückte die 17 Jahre alte Schülerin Barbara Weidner in der Schiller⸗ ſchule in Mundenheim dadurch, daß ihr bei ſeiner Handarbeit beim Knien auf einer Handarbeitstaſche eine Nadel tief in das Knie ein⸗ drang. Nach der Operation im Krankenhaus, wo ihr die Nadel entfernt wurde, trat Blutvergiftung ein an deren Folgen das bedauernswerte Mädchen ſtarb. :: Schifferſtadt, 24. Okt. Wahrſcheinlich infolge Kurzſchluß brannte am Mittwoch Nachmittag das Anweſen des Landwirts Balzer vollſtändig nieder. Nur mit knapper Mühe konnte das Vieh gerettet werden, ſämtliche Futterborräte, Heu⸗ und Stroh wurden vernſchtet. Es herrſchte, da Schifferſtadt noch keine Waf⸗ ſerleitung beſitzt, empfindlicher Waſſermangel. Man mußte ſich nur auf die Rettung der benachbarten Anweſen beſchränken. Einen hervorragenden Anteil an den Rettungsarbeiten nahm die kath. Pfarrgeiſtlichkeit. Dieſen Brand machten ſich verbrecheriſche Elemente zu Nutze, indem ein bis jetzt noch Unbekannter eiligen Laufs zur Ehefrau des Schneidermeiſters Romeis kam und ihr mitteilte, daß ihr bei dem Brande ſchwerverunglückte Ehemann nach ihr verlange. Während die Frau zur Brandſtätte eilte, wo⸗ ſelbſt ſie ihren Mann wohlbehalten antraf, ſtahlen ihr die Dieve mehrere Ballen Tuch. Auch den Brandgeſchädigten kam ein Käſtchen mit Bargeld abhanden.* * Grünſtadt, 24. Okt. Ein bedenkliches Bild der Verwahr⸗ loſung und Verwilderung der Jugend durch die gegenwärtige Zeit boten zwei hieſige Jugendliche im Alter von 14 Jahren, die von der Polizei in Unterſuchung genommen werden mußten. Dieſe hatten ſich wie feſtgeſtellt worden war, an Knaben von—9 Jah⸗ ren in unſittlicher Weiſe vergangen. * Kaiſerslautern, 24. Okt. Das Bankgebäude der früheren Pfälziſchen Bank, Stiftplatz 9 ging in den Beſitz der Stadt über. Der Kaufpreis beträgt einſchließlich Einrichtung 140 000 Mark. Vorausſichtlich wird das Anweſen zur Unterſtützung der ſtädtiſchen Sparkaſſe Verwendung finden. Nachbargebiete * Aus dem Odenwald. 23. Okt. Das aus dem Mittelalter ſtam⸗ mende, dem gräfl. Hauſe Erbach⸗Erbach zuſtehende Schloß Reichenberg in prächliger Höhenlage wird zur Zeit zu einem Erholungsheim hergerichtet. Die neuzeitlichen Einrichtungen werden in dem Umfange getroffen, daß auch ein Winterbetrieb er⸗ möglicht iſt. Die gräfl. Standesherrſchaft hat zur Führung ihren eee Herrn Siefert, auf dem benachbarben Hofgute Fron⸗ hof gewonnen. Vorms, 23. Okt. Am 21. Oktober ereignete ſich in den Leder⸗ werken von Doerr u. Reinhart ein bedauerlicher Unglücksfall. Die Fabrikarbeiterin Marie Gander aus Abenheim bei Worms geriet derart unglücklich in die Maſchine, daß ihr die rechte Hand glatt vom Arm abgeriſſen wurde. Das 18 Jahre alte Mädchen wurde nach An⸗ legung eines Verbandes in das Städtiſche Krankenhaus verbracht. Doarmſtadt. 22. Okt. Der Bergfried der Burgruine Starkenburg, der ſeit 990 Jahren dem ihn umgebenden Teil der Bergſtraße ein charakteriſtiſches Gepräge gab, iſt geſtern nach⸗ mittag geſprengt worden. Der rieſige geworden ſo daß er für die Umgebung erne Gefahr bedeutete Da das Abtragen nicht möglich war, mußte das große Bauwerk geſprengt werden. Dem hiſtoriſchen Moment wohnten Ver⸗ treter des Staates und der Provinz ſowie taufende von Zuſchauern bei. Der Turm ſank in einer Minute in ſich zuſammen, ohne daß guch nur ein einziger Stein wurde. Frankfurt d. Ni., 23. Okt. In ſat allen Städten Naſſaus und des Rheinlandes erſchienen im Laufe der letzten Monate bei jüdiſchen Mitbürgern Sammler, die im Auftrage der„Direktoren“ Tredrup, Poutales und des Schuhmachers Wolff Gelder für die„Liga zum Kampf gegen die Hakenkreuzler“ einſammelten. Nicht weniger als 400 Sammelliſten, die alle mit dem Stempel der kommuniſtiſchen Partei verſehen waren, wurden 1 Dementſprechend war das Sammelergebnis, es brachte U 0 eranſtaltern rund 100 000 Mark ein. Als den Herrſchaften der rheiniſch⸗naſſauiſche Boden zu heiß wurde, verlegten ſie ihre Tätigkeit nach Würzburg, wurden hier aber ſchon bei dem erſten Auftret izei ü Han f ftreten von der Polizei überraſcht und jeder vernunftgemäßen Hautpflege Schaum von wunderbarer Weichheit und ganz urm war baufällig Gerichtszeitung Heidelberger Schöffengericht Georg Heid, Landwirt in Meckesheim war wegen Nc fälſchung angeklagt. Auf Anzeige der Käufer wurden drei Nüch⸗ proben erhoben. die ergaben, daß er teilweiſe 60 bis 1009 Waſſer zuſetzte. Es war bereits in der Vorunterſuchung ein Gutachten über die Zurechnungsfähigkeit des Angeklagten erhoben worden be⸗ ſonders da er äußerlich den Eindtuck eines minderwertigen Menſchen macht. Der Sachverſtändige kam in ſeinem Gutachten zu dem Schluß, daß der Angeklagte zwar noch zurechnungsfähig ſei, aber doch einen außerordenklich hohen Grad geiſtiger Berblödung erreicht habe. ſodaß die Zubilligung mildernder Umſtände in weiteſtem Maße ge⸗ rechtfertigt ſei. Das Gericht verurteilte Heid unter Berückſichtigung diefer Umſtände zu einem Monat Gefängnis. Ein Schwerverbrecher vor dem Großen Schöffengericht in Ludwigshafen Am 21. Oktober fand vor dem Großen Schöffengericht des Amts⸗ 3 vorbeſtraften ledigen, 24 Jahre alten Rangierer Friedrich Dry⸗ finski aus Mundenheim wegen ſchweren Raubes, verübt in dem Konſumvereinsladen Nr. 6 in der Gyetheſtraße in Lubwigshafen, ferner wegen ſchweren Etubruchdiebſtahles in dem Proteſtantiſchen Gemeindehaus in Mundenheim und wegen Widerſtands gegen die Staatsgewalt ſtatt. Dem Antrage der Staatsanwaltſchaft folgend, verurteilte ihn das Gericht zu einer Geſamtzuchthausſtraſe von 8 Jahren. 10 Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Poli⸗ zeiaufſicht. 2 Monate der Unterſuchungshaft werden angerechnet, dagegen mildernde Umſtände verſagt. Amksgericht Speyer fand die Verhandlung gegen den Weinhändler May aus Schiffer⸗ ſtadt ſtatt, der angeſchuldigt war, bei einer am 3. Oktober in ſeiner Behauſung vorgenommenen Pfändung durch den Vollſtreckungs⸗ ſekretär des Amtsgerichts Speyer tätlichen Widerſtand geleiſtet und den Beamten mißhandelt zu haben. Außerdem hatte er ſich entfernen und fortzuwerfen ſowie den Beamten mit Er ſchießen zu bedrohen. rheiniſchen Selbſtſchutzes, der militäriſchen Truppen der Separatiſten. Er hatte während der Separatiſtenzeit bekanntlich eine höchſt un⸗ rühmliche Rolle geſpielt. Das Urteil lautete auf 8 Monate 14 Tage Gefängnis und wurde von dem zahlreich anweſenden Publikum mit Freude begrüßt. 25 Strafkammer Darmſtadt eeene Vom Bezirksſchöffengericht Darmſtadt wegen Hehlerei zu 6 Mo⸗ naten Gefängnis verurteilt, ſtrebte der Kaufmann Jean Walter aus Mannheim den Freiſpruch an, doch wurde ſeine Berufung als unbegründet koſtenfüllig verworfen. dienſteten einer Firma in Darmſtadt Verbindung angeknüpft und eine von dieſen Bedienſteten im Geſchäft heimlich bei Seite gebrachte Kiſte mit Facettſpiegeln(Wert 800.⸗M.) abgekauft. Beide, unumwunden geſtändige Diebe erkannten die damalige Berurteilung ſofprt reuig an während Walter ſich nach wie vor aufs Leugnen des rechtswidrigen Bewußtſeins verlegte. Sein angeblicher, guter Glaube erſcheint durch die Geſtändniſſe der ehemaligen Mitangeklag⸗ ten unb die mit ihnen von Walter geführte Korreſpondenz widerlegt. Sktrafkammer Saarbrücken Wegen Unterſchlagung von 20 000 Fres zum Nachteil der Bäcker⸗ innung St. Ingbert verurteilt die Strafkammer Sagrbrücken den Buchhalter Emil Dießlinger zu 10 Monaten Gefängnis mit Bewährungsfriſt. Ariegsgericht wiesbaden Ein Sohn des verſtorbenen Königs der Belgier Leopold 2. der Madame Bauchan, der 24jährige Student und ehemalige belgi⸗ ſche Fahnenjunker Stephane Otto aus Lüttich, ſtand am 21. Okt. vor dem Kriegsgericht in Wiesbaden. Schon öfter hat Otto von ſich reden gemacht, rühmlich und unrühmlich. Wie ſein Verteidiger aus⸗ führte war er am 6. Auguſt 1914, als 14jähriger Pfadfinder kurz vor dem Sturm auf Lüttich. durch die deutſchen Linien paſſiert und hatte dem belgiſchen Generalſtab die letzten Meldungen aus der Feſtung überbracht. Vor etwa 2 Jahren war es der Angeklägte, der dem Kommandierenden der amerikaniſchen Beſatzungstruppen in e bert die belgiſche Krieasdekoration vor verſammelter Mannſchaft in feterlicher Weiſe übergab. Bald mußte jedoch General Allen feſt⸗ ſtellen, daß er einer Täuſchung zum Opfer gefallen, denn Otte hatte keinerlei Auftrag dem General den Orden zu überreichen, die Mainz. Hier lietz er ſich durch einen Unteroffizier in einer Mainzer Apotheke fünf Gramm Kokain auf Grund eines Rezeptes holen. Der Beauftragte brachte jedoch nur 2,5 Gramm, da er nicht genug Geld bei ſich führte. Einem Lazarettgehilfen kam nun zu Ohren, Doſen von dieſem Modegift habe Otto an Soldaten der Beſatzung, die ebenfalls als Unterſuchungsgefangene im Hoſpital ſich befanden, abgegben. Der Lazarettgehilfe meldete dies ſeinem Vorgeſetzten. Die Unterſuchung ergab, daß Otto das Rezept gefälſcht. Kurz dar⸗ auf war Otto aus dem Hoſpital verſchwunden. eines Rezepts, einer Urkunde, und Vertetlung von Kokain an Mili⸗ tär⸗Perſonen wurde Otto vom Wiesbadener Kriegsgericht in Abwe⸗ ſenheit im Sommer ds. Is. zu fünf Jahren Zuchthaus⸗ zehn Jahren Verbannung und dreitauſend Franken Gelbſtrafe verur⸗ teilt, aber vor mehreren Wochen in Anmont in Fankreich feſtgenom⸗ men und nach Wiesbaben transportiert. Hier beantragte er Wie⸗ deraufnahme des Verfahrens, das ſeine Verurteilung herbeigeführt. Dem Antrag wurde ſtattgegeben und nun ſtand der Fall zur Ver⸗ handlung. Das Ergebnis war, daß dem Angeklagten, der in Lack, Glace und mit Monsokel auf der Anklagebank erſchienen, nicht nach⸗ gewieſen werden konnte, Kokain an Militär⸗Perſonen abgegeben und haben. Das Kriegsgericht ſprach daraufhin den Angeklagten frei. Von Stufe zu Stufe Ein Schwächling iſt ber 2imal vorbeſtrafte Fleiſcher Wilh. Otto H. in Halle; wenn er Geld in die Hand bekommt, verliert er jeden Halt. Dann zecht er und zecht, hält alle frei und er kommt erſt dann zur Beſinnung, wenn er alles Geld verjubelt hat. So war er auch am 283. Juni nach Emsdorf gekommen und im eingekehrt. Auch an dieſem Tage hatte er ſeine Spendier⸗ oſen an. zwei dort anweſende junge Mädchen betrunken zu machen. Das ſoll ihm auch geglückt ſein. Drei Tage ſei das eine Mädchen betrunken geweſen. Zum Schluß vumpte er ſich dann von einem Mitzecher ein Fahrrad und fuhr damit nach Niemberg, wo er es für 30/ ver⸗ kaufte. An einem andern Tage erſchien er mit einer Witwe, die er als ſeine Braut ausgab, in einem Lokal in Halle und machte auch hier eine recht nette Zeche, wobei ihm andere mithalfen. Als es aber an bas Bezahlen ging, mußte er ſeine Zahlungsunfähigkeit be⸗ kennen. Vor Gericht gab er dieſe Taten zu. Der mediziniſche Sach⸗ verſtändige erklärte ihn als einen erblich belaſteten Mann. der leicht den moraliſchen Halt verliere. Da ſeine letzte, faſt auf 4 Jahre Ge⸗ fängnis bemeſſene Strafe auf ihn nicht beſſernd gewirkt hat, hielt ihn der Amtsanwalt fürs Zuchthaus reif. Das Gericht ließ ihn jedoch mit einer Gefängnisſtrafe von 9g Monaten davonkommen. muß lauten:„Waſche Dich täglich mit der weltbekannten milden Ray-Seife!!“ Denn ihr koſtbarer Gehalt an Hühnerei hat eine doppelte Wirkung. Erſtens erzeugt er, wie ſeit Jahrhunderten bekannt, eine zarte, reine und jugendfriſche Haut, und zweitens einen eigenartiger Konſiſtenz. Auf rund dieſer beiden Vorzüͤge wird Ray-Seife ſeit mehr als 23 Jahren als die im Gebrauche mildeſte Toiletteſeife angeſe hen. Sie werden von der Güte und Wirkung der Nay-Seiſe Uberraſcht ſein. Verlangen Sie klar und deutlich: gerichtchs Ludwigshafen die Verhandlung gegen den bereits vielſach In der Sitzung vom 22. Oktober des Amtsgerichts zu Speyer dazu hinreißen laſſen, das Amtsſiegel des Beamten mit Gewalt zu May iſt bekannt als Kommandant des ſogenannten Walter hatte mit zwei Be⸗ und Koblenz. dem General Allen, angeblich im Auftrage des Königs Al⸗ ganze Sache war von Otto Schwindel.— Im Januar ds. Is. kam deßx Angeklagte als Unterſuchungsgefangener in das Militär⸗Hoſpital nach Wegen Fälſchung das Modegiſt auf Grund einer Urkundenfälſchung ſich verſchafft zu Er hielt andere Gäſte frei und kam auch auf die Idee, 6. Seike. Nr. 495 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgabe!] Freitag, den 24. Oktober 1924 [Neue Die Aufgaben der Induſtrieobligationenbank Durchführung der Induſtriebelaſtung Die Induſtrieobligationenbank, die im Dawes⸗Gutachten ſelbſt nicht vorgeſehen war, iſt erſt bei den Pariſer Verhandlungen von deutſcher Seite als eine Schutzeinrichtung durchgeſetzt wor⸗ den, die die mit Obligationen belaſteten Kreiſe vor einer unmittel⸗ baren, über die finanzielle Seite hinausgehenden Einwirkung ſchützen ſoll. Bei den Beratungen des Organiſationskomitees in Paris drehte es ſich im Weſentlichen um die Frage, ob das einzelne Induſtrieunternehmen unmittelbar Obligationen ausgeben ſoll, die der Treuhänder zu verwalten hat, oder ob die Obligationen des einzelnen Unternehmens in eine Bank eingebracht werden ſollen, um dadurch die Mobiliſierung der Obligationen zu erzielen. Die Bank hätte dann ihrerſeits Bonds auszugeben. Für die Wahl dieſes indirekten Weges ſprachen für die deut⸗ ſchen Vertreter drei Gründe. Einmal beſtand die Gefahr, daß die im Dawesgutachten vorgeſehenen Obligationen benutzt werden konnten, um auf einen gewiſſen Teil der deutſchen Induſtrie, der der Weſtgrenze näher liegt, einen politiſchen Einfluß auszuüben. Deshalb wurde das Zwiſcheninſtitut der Bank eingeſchaltet. So ſind es im weſentlichen die Induſtriebonds dieſes zwiſchengeſtalteten Unternehmens, die öffentlich ausgegeben werden und höchſtens in Höhe von 500 Millionen, ein Ichntel des Geſamtbetrages an Obligationen der einzelnen Unternehmen, veräußert werden können. Aber auch da ſind Kautelen in Verbindung mit der Bank ein⸗ geführt worden, die verhindern ſollen, daß dieſe Dinge zu anderen als rein finanziellen Zwecken benutzt werden können. Die zweite Aufgabe der Bank liegt darin, daß die Sorten, die auf dem einzelnen Unternehmen liegen, beweglich geſtaltet werden, d. h. daß ſie nach dem ſich wandelnden Vermögensverhält⸗ nis des Unternehmens kleiner oder größer gemacht werden, damit die Verteilung der Laſt unter den deutſchen Unternehmen immer gerecht vorgenommen werden kann. Bei jeder Neuumlegung der Laſt wird ſich oie Bank der jeweuigen Vermögenslage der einzelnen Unternehmen anzuvaſſen haben. Der dritte Zweck der Bank iſt, die Laſt, die nach dem Dawes⸗ gutachten lediglich auf Induſtrie und Schiffahrt liegt, auf einen breiteren Kreis von Belaſteten zu verteilen, in dem zwar nicht zur Ausgabe der Obligationen, wohl aber zur Aufbringung der Zins⸗ und Tilgungsraten die Banken, Großhandel und Einzelhandel und einige andere Gewerbe, wie das Hotelier⸗ gewerbe und das Verſicherungsgewerbe herangezogen werden. Das alles bient dem Schutz der deutſchen Wirtſchaft gegen politiſche und wirtſchaftspolitiſche Eingriffe und einer gerechten Verteilung der Laſt und einer Verhütung der Ueber⸗ bürdung Einzelner. Aber noch eine Reihe anderrr Aufgaben können der Bank übertragen werden. Die Bank kann mit dem Treu⸗ händer zuſammen, dem ſomit allein dieſe Aufgaben zufallen wür⸗ den, den Zins⸗ und Tilgungsdienſt regeln, alſo beſtimmen, wie die Fälligkeit der Obligationen ausgeſtellt werden ſoll. Darüber hinaus kann der Treuhänder ſogar, wenn er will, die unmittelbare Vor⸗ nahme des Zins⸗ und Tilgungsdienſtes, alſo die Verhandlungen mit ausländiſchen Banken über die Einrichtung und Honorierung der Kupons, der Bank übertragen. Die Bankleitung wird die Bank ſo einzurichten haben, daß der Treuhänder von dieſem Rechte Gebrauch macht und ſich auf die Ausübung ſeiner allgemeinen Kontrollbefugniſſe beſchränkt. Die Obligationen ſind dinglich geſichert. ſprechend entſteht auf den einzelnen induſtriellen Grundſtücken vom 1. September ab eine Hypothek öffentichen Rechts, alſo eine öffentliche Laſt. Darüber beſteht die Gefahr, da die Hypothek allen Forderungen vorangeht, daß die Veräußerung induſtriellen Grund⸗ beſitzes oder deſſen ſonſtige Belaſtung in Zukunft Schwierigkeiten begegnen werden. Deshalb ſind in dem Geſetz Fälle vorgeſehen, in denen der belaſtete induſtrielle Unternehmer verlangen kann, daß ſein Grundſtück ganz oder teilweiſe freigegeben wird. Auch durch Hinterlegung von Wertpapieren kann der Unternehmer ſein Grund⸗ ſtück freibekommen. Sind Bank und Treuhänder in dieſem Punkt verſchiedener Auffaſſung, ſo kann darüber ein Schiedsgericht ent⸗ ſcheiden. Es iſt wohl möglich, daß die Bank, die die deutſchen Intereſſen wahrnimmt, und der Treuhänder, der die Intereſſen der Geldgeber vertritt, verſchiedener Auffaſſung ſind. Dann wird das Schiedsgericht die letzte Entſcheidung haben. In dieſer Weiſe hat die Bank die bedeutende Aufgabe, den induſtriellen Grundbeſitz beweglich und kreditfähig zu erhalten. 0˙ 8— Die Umbildung der Deukſchen Renkenbank Die neuen Satzungen der Deutſchen Rentenbank ſind am 21. Oktober von der Reichsregierung genehmigt worden. Die Vertreter von Induſtrie, Banken, Handel und Gewerbe ſcheiden damit demnächſt aus dem Aufſichtsrat und aus dem Verwaltungs⸗ rat der Deutſchen Rentenbank aus. Letzterer beruft zum 11. Nopbr. eine.⸗V. der nunmehr verbleibenden landwirtſchaftlichen Anteil⸗ zeichner ein. Auf der Tagesordnung ſteht die Wahl des Aufſichts⸗ rats der umgeſtellten Deutſchen Rentenbank; gleichzeitig wird eine Beſchlußfaſſung der.⸗V. über die Errichtung der Deutſchen Rentenbank⸗Kreditanſtalt herbeigeführt werden. Weiter verlautet: Zwiſchen den Vertretern der Landwirt⸗ ſchaft im Verwaltungsrat der Deutſchen Rentenbank und den ausſcheidenden Anteilzeichnern aus induſtriellen, gewerblichen und Handelskreiſen einſchließlich der Banken iſt eine grundſätzliche Einigung über die Höhe der dieſen zuzubilligenden Abfin⸗ dungsſumme zuſtande gekommen, die jedoch noch der Zu⸗ ſtimmung der zuſtändigen Inſtanzen bedarf. Jortfall des Einheitskurſes für Goldanleihe Wie verlautet, wird bei der kommenden Neuregelung der Deviſenwirtſchaft der am 2. November 1923 verordnete Einheits⸗ kurszwang für Goldanleihe in Fortfall kommen. Im allgemeinen wird, da die Grundlage der Anleihen, der Dollar, weiter nur zum Einheitskurs gehandelt wird, die Wertweiterrechnung für Dollarſchätze und Goldanleihe die gleiche bleiben. Immerhin können Angebot und Nachfrage, gegebenenfalls ſpäter eintretende Umtauſchmöglichkeiten ſowie die Berückſichtigung der Zinſen Kurs⸗ ſchwankungen bedingen. Der Berliner Markt bleibt im allgemeinen ſich ſelbſt überlaſſen. Eine vorübergehende ſtärkere Nachfrage nach Dollarſchätzen hat letzthin den Kurs um—2 Prozent ge⸗ hoben. eſondere Gründe für eine Höherbewertung lagen jedoch nicht vor. Die Goldanleihe zeigt in den letzten Wochen ſtetigen Kursſtand(94,75 bzw. 100 Prozent). Angeſichts des ver⸗ änderten Charakters der Goldanleihe nach erfolgter Währungs⸗ ſtabiliſierung und im Hinblick auf die geringe Höhe der als Zahlungsmittel dienenden Stücke würde eine Beſeitigung des Einheitskurſes ohne größere Bedeutung bleiben. Jur Börſenumſatzſteuer heißt es, daß im Reichsfinanz⸗ miniſterium Geneigtheit zu beſtehen ſcheine, den Wünſchen auf Herabſetzung der Börſenumſatzſteuer bzw. der Kapital⸗ verkehrsſteuern entgegenzukommen. Zeitpunkt und Umfang ſind bisher nicht bekannt. 2: Neue badiſche Firmen und Amwandlungen. Zum Vertrieb von Schuhwaren ſeder Art im Kleinhandel wurde in Pforz⸗ heim mit einem Stammkapital von 5000 Goldmark die Firma Maſſenſchuhverkauf Schloßberg G. m. b. H. gegründet.— Zur Uebernahme von Generalvertretungen für Handel und Indnſtrie wurde in Karlsruhe mit einem Stammkapital von 5000 Gold⸗ mark die Firma Guſtav Sieber G. m. b. H. gegründet. * Anion Deutſche Verlagsgeſellſchaft in Stultgart. Die Geſell⸗ ſchaft macht der.⸗V. den Vorſchlag, die 5 Mill. Porratsaktien einzuziehen und die verbleibenden 25 Mill. Stammaktien auf 5 Mill. Ge umzuſtellen. Die 2000 Stück 15 ſtimmige Vorzugs⸗ akten zu je 1000 ſollen dann unter Zuzahlung in 5000 Stück 5 ſtimmige Vorzugsaktien zu je 1.% umgewandelt werden. Dem Geſetz ent⸗ Il klannheimer Seitung Handelsblatt : Salzwerk Heilbronn.⸗G., Heilbronn. Der Auffſichtsrat der Geſellſchaft ſtellt der auf den 25. November einberufenen.⸗V. den Antrag: Den ſechsmonatigen Papiermark⸗Abſchluß auf Ende Dezember 1923, die Umſtellung des Geſchäftsjahres auf das Kalenderjahr und die Zuſammenlegung des Kapitals von 14700 000 Papiermark in 2821000 Goldmark, eingeteilt in 14000 Stammaktien zu je 200=, und 700 Vorzugs⸗ aktien zu je 30 Gell durch Abſtempelung, zu genehmigen. *Die Bremen Beſigheimer Oelfabriken ſchlagen Umſtellung des Grundkapitals von 32 Millionen auf 10,88 Mill. Goldmark, d. h. Abſtempelung der Aktie auf 340 Goldmark vor. -: Die Tabakſteuer die ergiebigſte deulſche Verbrauchsſteuer. Im abgelaufenen Monat erbrachte die Tabakſteuer der Reichs⸗ kaſſe den weitaus höchſten Ertrag aller deutſchen Verbrauchsſteuern; ſie brachte im Monat September laut Zigarren⸗ und Zigaretten⸗ Spezialiſt(Dresden) 41 Millionen Goldmark auf und damit bedeutend mehr als die Bierſteuer und die Zuckerſteuer mit nur je 19 Millionen zuſammengenommen. In den letzten 6 Monaten erbrachte die Tabakſteuer der Reichskaſſe insgeſamt eine Ein⸗ nahme von 231 Millionen Goldmark. )(Saarländiſche Induſtriebank.⸗. In der in Homburg abgehaltenen.⸗V. wurde die Liquidation der Geſellſchaft beſchloſſen. Als Liquidatoren ſind Bankier Altvater⸗Zwei⸗ brücken und Rechtsanwalt Roland⸗Homburg beſtellt. Deviſenmarkt Am europäiſchen Valutamarkt iſt heute eine ſchwächere Tendenz eingetreten. London gegen Kabel 44976, gegen Paris 86 und Newyork gegen Paris 19,15. Ganel notierten: Paris gegen Schweiz 368, Holland gegen Schweiz 200,25, London gegen Schweiz 2338 und gegen Hol⸗ land 1145. In Goldpfennig ſtellten ſich: London 18,89(18,92), Holland ſchwächer 1,65(1,65,35), Stockholm unverändert 1,11,80, Buenos Aires heute bemerkenswert feſt 1,55,30(1,52,40) /, Paris 21,95 3, Schweiz 80,80 3, Italien 18,25(18,35) 3, Prag 12,53 3, Chriſtiania 60(60,25) 3, Kopenhagen 72,50(72,60) 8, Brüſſel 20,15(20,20) 3 und Madrid 56,50(56,40). 0 Börſenberichte Mannheimer Effektenbseſe Mannheim, 23. Okt. Die Börſe war ruhig, auch blieben die Umſätze beſchränkt. Kleines Geſchäft war in Waggonfabrik Fuchs zu 1, Mannlkeimer Gummi 2,25, Knorr, Heilbronn 376, Salzwerk, Heilbronn 23, Freiburger Ziegelwerke 2,4 und Wayß u. Freytag 2,50. Badiſche Anilin notierten 18., Weſteregeln 13., Gebrüder Fahr 57 G. und Zellſtoffabrik Waldhof 7,50 G. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 23. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 22. 23. Aluminium 22. 3. Elektrolytkupfer 128.— 128,— in Barren 2,40-2,50 2, 40-2,50 Raffinadekupfer.,16⸗1,17.16⸗1,17 1555 ausl. 4,80-4,90 4,85-4,95 ei 0,88.0,68 0,69.0,69 üttenzinn.70480 4,75•4,85 RohzinklBb.⸗Pr.)—.—.— Nickel.95.8,05.95•8,05 do.(fr Verk.) 0,63⸗0,64 0,63⸗0,64 Antimon 0,94..98.,94⸗0,96 Plattenzink 0570.8 0,57.0,58 Silber für 1 Gr. 98,50.99,50 98.50-99,50 Akuminlum 2,30.2,40 2,802,40 Platin p. Gr.—.——.— London, 23. Oktober(WSB) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 5 22. 28. 22. 20 Blei 86,85 37, Kupfer Kaſſa. 62,85 68,—] beſtſelect. 6780 67,50 Sur⸗ 33,½42 38,75 do. 3 Monat 63,85 64,25 Nickel 155,—„— ueckſilber 11,75 11,75 do. Elektol. 67,.— 67.25] Zinn Kaſſa 253,75 253.75] Regulus 60,.— 60,— Vom ſüddeutſchen Chemikalienmarkt Die allgemein erwartete Belebung des Geſchäftes nach Ab⸗ ſchluß der Goldanleihe iſt bisher nicht wahrzunehmen. Es fehlen noch überall die Mittel zu größeren Einkäufen. Der allgemeinen Tendenz folgend, macht ſich durchweg ein geringes Anziehen der Preiſe bemerkbar, was darauf zurückzuführen iſt, daß die in Spekulantenhänden befindlichen Partien Chemikalien inzwiſchen ausverkauft ſind und die Fabriken auf Preiſe halten. Eine große Anzahl von Produzenten techniſcher Chemikalien hat Betriebe eingeſchränkt bzw. ſtillgelegt. an erwartet infolgedeſſen bis auf weiteres trotz geringer Nachfrage allgemein ein leichtes Steigen des Preisniveaus. Die Tagespreiſe ſtellen ſich wie folgt: Aceton techniſch 98/100% 175(exkl. Ballons); Aetzkali 88/92% eingegoſſen 60; desgl. in Stücken 67; Antichlor gewöhnlich kriſt. 16; desgl. Perlform in 50 Kg. Fäſſern 19; Bariumcarbonat weiß gefällt 98/100 16,— (eckl. Säcke); Bitterſalz techn. kriſt. handelsüblich 4,50; Bleiglätte rein pulv. 88; Bleiweiß Ia pulv. rein 98; Bleizucker weiß dreifach raffiniert kriſt. 85;„Borax kriſt. und pulv. 53; Bromkali DAB 5 kriſt. 230; Bromnatrium DAB 5 270; Bromamonium DA 5 280; Chlorbarium kriſt. und Kriſtallmehl 22;»Clorcalcium 90/959% in Mannheimer Handelsregiſter Einkräge zum Handelsregiſter B Motoren⸗Werke Maunheim vorm. Benz Abt. ſtationärer Motoren⸗ bau in Maunheim: Heinrich Latin, Kaufmann, Mannheim iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt. Er iſt berechtigt in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder einem Prokuriſten die Firma zu zeichnen. Autohaus Hageloch G. m. b. H. in Maunheim: Nach dem Ge⸗ ſellſchaftsvertrag vom 5. September 1924 iſt jeder Geſchäftsführer ſelbſtändig zur Vertretung der Geſellſchaft berechtigt. Alba, Allgemeine Bauunternehmung in Maunheim: Gemäß den durchgeführtenGeneralverſammlungsbeſchlüſſen vom 9. Auguſt und 5. September 1924 iſt das Grundkapital von 200 000 Mark auf 20 000 Goldmark umgeſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch die Be⸗ ſchlüſſe der Generalverſammlungen vom 9. Auguſt, 5. und 24. Sep⸗ tember 1924 in den 883(Grundkapital, Aktieneinteilung) und 2 Ge⸗ genſtand des Unternehmens) geändert. Gegenſtand des Unterneh⸗ mens iſt ferner: Die Vermittelung von Hypotheken und von Grund⸗ ſtückveräußerungen, insbeſondere anläßlich von Bauvorhaben und Baudarlehen. Das Grundkapital iſt in 200 Aktien zu 100 Goldmark eingeteilt. Haoge, Handels⸗ u. Orgoniſations⸗G. m. b. H. für neuzeitliche Buchſührungseinrichtunngen in Maunheim: Durch Geſellſchafterbe⸗ ſchluß vom 29. September 1924 iſt die Geſellſchaft aufgelöſt. Der bis⸗ —— Geſchäftsführer Kaufmann Max Harter, Mannheim iſt Liqui-⸗ ator. Mannheimer Börſenbau⸗Aktiengeſellſchaft in Maunheim: Ludwig Singer iſt als Vorſtandsmitglied ausgeſchieden. Nord⸗Oſt Terrain⸗ G. m. b. H. in Liquidation in Maunheim: Die Firma iſt erloſchen. Druckerei Dr. Haas Maunheimer General⸗Anzeiger G. m. b. G. in Mannheim: Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 15. September 1924 iſt der Geſellſchaftsyertrag in§ 1(Firma) ge⸗ ändert. Die Firma lautet jetzt: Druckerei Dr. Haas Neue Mann⸗ heimer Zeitung G. m. b. H. Rheiniſche Handelsgeſellſchaft m. b. H. in Maunheim mit Zweig ⸗ niederlaſſung in Mainz: Durch Geſellſchafterbeſchluß vom 17. Juni 1924 wurde das Stammkapital der Geſellſchaft von 770 000/ auf 23 100 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf welche Bezug genommen wird, durch einen Zuſatz zu§ 4 geändert. Bürohaus Schulhof G. m. b. H. in Maunheim: Gemäß dem durchgeführten Geſellſchafterbeſchluſſe vom 18. September 1924 iſt das Stammkapital von 20 000 auf 2000 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in§ 3 entſprechend der eingereichten Nie⸗ derſchrift, auf welche Bezug genommen wird, geändert. Etabliſſements Hutchinſon[Compagnie Nationale du Caputſchonch in Mannheim, als Zweigniederlaſung mit dem Sitz in Paris: Dem Maurice Lervy. Mannheim iſt Geſamtprokura erteilt. Er iſt berech⸗ tigt gemeinſam mit einem anderen Prokuriſten die Firma zu zeich⸗ nen. Von den Geſamtprokuriſten David Jrion und Julius Karg iſt jeder berechtigt entweder gemeinſam mit dem Geſamtprokuriſten Emil Mörder oder gemeinſam mit dem Geſamtpokuriſten Maurice Leyy die Firma zu zeichnen. Die Geſamtprokura des Adrien Deſert iſt erloſchen. 5 Rheiniſche Treuhand Aktiengeſellſchaft in Mannheim: Karl Ha⸗ ber iſt als Vorſtandsmitalied ausgeſchieden. Karl Klan, Mannheim und Leo Sträter, Mannheim ſind als Vorſtandsmitglieder beſtellt. Die Prokura des Karl Klan und des Leo Sträter iſt erloſchen. Ru. dolf Lorentz, Seckenheim iſt als Geſamtprokuriſt beſtellt und berech⸗ tigt, in Gemeinſchaft mit einem Vorſtandsmitgliede oder mit einem Prokuriſten die Firma zu zeichnen. Schrieder G. m. b. H. in Mannheim: Otto Baum iſt als Geſchäfts⸗ führer abberufen. Guſtav Schwaderer, Heidelberg iſt als Geſchäfts⸗ führer beſtellt. Der Kätchen Schwaderer geborene Winterſcheid, Heidelberg iſt Einzelprokura erteilt. Durch Geſellſchafterbeſchluß September 1924 iſt der Sitz der Geſellſchaft nach Heidelberg Carl Landes& Söhne G. m. b. H. in Maunheim, Bellenſtr. 2: Der Geſellſchaftsvertrag der G. m. b. H. iſt am 1. Oktober 1924 geſtellt. Gegenſtand des Unternehmens iſt die Herſtellung und der Vertrieb aller Erzeugniſſe der Holzinduſtrie, ſowie aller Induſtrie⸗ produkte ſolcher Art, für welche die offene Handelsgeſellſchaft W. Landes Söhne in Mannheim, deren Liquidation beſchloſſen iſt, die Handelserlaubnis hat. Zur Erreichung dieſer Geſellſchaftszwecke iſt die Geſellſchaft ferner beſugt, aleichartige oder ähnliche Unternehmen zu erwerben, ſich an ſolchen Untenehmungen zu beteiligen, und deren Vertretung zu übernehmen und unbewegliche Sachen zu erwerben und zu veräußern. Das Stammkapital beträgt 110 000 Goldmark. Carl Wilhelm Landes ſen., Mannheim, Wilhelm Ludwig Rudolf Lan⸗ des, Mannheim, ſind Geſchäftsführer, Fritz Johann Landes, Mann⸗ heim. iſt ſtellvertretender Geſchäſtsführer. Gebr. Knauber. Brennerei und Weinhandelsgeſellſchaft m. b. G. in Maunheim: Gemäß den durchgeführten Beſchlüſſen der Geſellſchaf⸗ terverſammlung rom 14. März und 7. April 1924 iſt a. das Stamm⸗ kapital von 1000 000 auf 1000 Goldmark umgeſtellt, b. das Stamm⸗ kapital um 1000 Goldmark erhöht und beträgt jetzt 2000 Goldmark. Durch die Beſchlüſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 14. März und 7. April 1924 iſt der Geſellſchaftsvertrag entſpre⸗ chend der eingereichten Niederſchriften geändert. Die Aenderungen betreffen die Firma, das Stammkapital, die Geſchäftsanteile, Stimm⸗ recht und die Vertreterordnung. Franz Friedrich Knauber, Fabrikant in Mannheim vertritt die Geſellſchaft allein. Philipp Knauber ſen. Mannheim iſt als weiterer Geſchäftsführer beſtellt. Er iſt nur zu⸗ ſammen mit dem Geſchäftsführer Franz Friedrich Knauber zur Ver⸗ tretung der Geſellſchaft berechtigt. Die Firma iſt geändert in: Phi⸗ lipv Knauber& Söhne, Brennerei und Weinhandelsgeſellſchaft m. Stücken 15;'desgl. 70/75% geſchmolzen 13; Dextrin Superior 58; b. 5 Formaldehyd 50 gewichtsprozentig 75(exkl. Ballos); desgl. 40 gewichtsproz. 105(exkl. Ballons); lauberfalg feinkriſt. eiſenfrei 4; desgl. 3,20(loſe verladen); desgl. calc. gem. 96/98 6,—(loſe verladen); Glycerin DAB 5 145(exkl. Verpackung); Hirſchhornſalz pulv. in 100 Kg. Fäſſern 53; desgl. Stücke 63; Kalialaun Kriſtall⸗ mehl 15; Kaliumpermanganat DAB 5 90; Kartoffelmehl Superior 38—40; desgl. prima 36—38; Milchſäure 437 gewichtsprozentig 40 (exkl. Verpackung): desgl. 50 gewichtsproz. 59(exkl. Verpackung); Milchzucker DAB 5 19,.—: Natriumbiſulfit 60/62 weiß 36,.—; Natriumſulfit kriſt. 23/24% 24;: desgl. 45/¼48% 36; Natrium⸗ bicarbonicum DAB 5 19; desgl. venale 16;»Oxalſäure kriſt. 55; *Pottaſche calc. gem. 96/98% 45; Salmiak weiß feinkriſt 98/100% 45,.—; Salmiakgeiſt techn. rein 0,910 36(exkl. Ballons); Schwefel⸗ natrium 30,½3276 kriſt. 14; desgl. 60/ũ6226 conc. 23; Schwefelſäure 669 Bé 7,.—(exkl. Verpackung); Schwefelſaure Tonerde 14/15% 9 desgl. 17/1896 12,50;»Weinſteinſäure DA s kriſt. 220; Zitronen⸗ ſäure DAB5 kriſt. 330. Die Preiſe verſtehen ſich in Goldmark inkl. Verpackung für Mengen von mindeſtens 1000 Kg. und ſoweit nichts anderes vermerkt + 100 Kg. ab verſchiedenen Lägern. Die mit f— Preiſe verſtehen ſich frachtfrei deutſcher 2 ation. 1 4 2: Pforzheimer Edelmelallpreiſe vom 23. Oktbr. 1 Kilo Gold 2813., 2820 B,; 1 Kilo Silber 99,25., 100.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. :: Obſtmärkte am Bodenſee. Auf dem Radolfzeller Obſt⸗ markt ſind die Preiſe wieder gefallen. Während man in den erſten Oktobertagen für je einen Doppelzentner Tafelobſt bis 25 und Moſtobſt bis 12 zahlte, wurde auf dem letzten Obſtmarkt gutes Tafelobſt ſchon zu 18—19 und Moſtobſt zu 7 und 8 41 verkauft. Während die Zufuhr ſehr ſtark war, läßt die Zufuhr auf den Konſtanzer Obſtmärkten—8 zu wünſchen übrig. Dort bewegte ſich der Kaufpreis zwiſchen 9 und 11,50 für den Doppelzentner, je nach Qualität. :: Nürnberger Hopfenmarkt vom 23. Oktbr. Am heutigen Hopfenmarkt waren 100 Ballen Zufuhr zu verzeichnen, bei ſehr ruhigem Geſchäft. Bis zur Stunde wurden 50 Ballen umgeſetzt. Geringe Hopfen 200—205., fränkiſche Landhopfen 275—310, Hallertauer 255—265 und Spalter Landhopfen 360 l. 2: Allgäuer Butter- und Käſebörſe. Die Preiſe ſind bei grünem Weichkäſe und ausgeheiztem Rundkäſe Erzeugerpreiſe, bei Butter, konſumreifem Weich⸗ und Rundkäſe Großverkaufspreiſe, alſo Er⸗ zeugerpreiſe zuzüglich aller Handelszuſchläge ab Station des Vörſen⸗ gebiets ohne Verpackung. Marktlage: Butter 1,85—1,98, gut, Weichkäſe, grüne 0,80—0,85, unverändert, konſumreife 0,95—1,00, unverändert, Rundkäſe, ausgeheizte 1,10—1,30, ruhig, konſumreife 1,25—1,50, ruhig. 15 Maunheimer Privat⸗Telefon⸗Geſellſchaft, G. m. b. H. in Mann⸗ zeim: Die Prokura des Walter Heß iſt erloſchen. Dr. ſur. Paul Wittmer, Heidelberg iſt als Prokuriſt beſtellt mit der Maßgabe, daß er gemeinſam mit einem Geſchäftsführer zeichnungsberechtigt iſt. Turbinia Aktiengeſellſchaft in Mannheim: Gemäß dem durch⸗ geführten Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 17. September 1924 iſt das Grundkapital von 3 600 000/ auf 720 000 Goldmark umge⸗ ſtellt worden. Durch Beſchluß der gleichen Generalverſammlung ſind die Satzungen in Art. 4(Grundkapital, Aktieneinteilung) und 1 Sitz der Geſellſchaft) geändert. Der Sitz der Geſellſchaft iſt nach Hannover verlegt. Das Grundkapital iſt in 3600 Aktien, auf den Inhaber lautend, von je 200 Goldmark eingeteilt. Erſte Mannheimer Dampfmühle von Ed. Kauffmann Söhne G. m. b. H. in Maunheim: Albert Jaeger, iſt als Geſchäftsführer aus⸗ geſchieden. Der Geſchäftsführer Direktor Hugo Krämer wohnt jetzt in Mannheim. Ettlinger& Weber G. m. b. H. in Mannheim: Durch Geſell⸗ ſchafterbeſchluß vom 29. September 1924 iſt die Firma geändert in „Holzhandelsgeſellſchaft Silvana m. b..“. Kaufmänn Franz Schwarz Mannheim iſt zum weiteren Geſchäftsführer beſtellt. Die Prokura des Paul Frey iſt erloſchen. Draiswerke G. m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durchge⸗ führten Beſchluſſe der Geſellſchafterverſammlung vom 30. September 1924 iſt das Stammkapital von 800 000„ auf 400 000 Goldmark um⸗ geſtellt. Durch Beſchluß der gleichen Geſellſchafterverſammlung iſt der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift ge⸗ ändert und neugefaßt. Gegenſtand des Unternehmens iſt jetzt: Die Herſtellung und der Vertrieb von Maſchinen und Apparaten beſon⸗ ders von Knet⸗ und Miſchmaſchinen, Rührwerken und ſonſtigen Ma⸗ ſchinen für die Chemiſche, Farb⸗ und Nahrungsmittel⸗Induſtrie, ſo⸗ wie Betonmiſchmaſchinen. Die geſetzlich vorgeſchriebenen Bekannt⸗ machungen der Geſellſchaft werden nur im Deutſchen Reichsanzeiger veröffentlicht. Deutſche Induſtriewerke G. m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Geſellſchafterbeſchluß vom 80. September 1924 iſt das Stammkapital von 20 600„ auf 500 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag in 8 4 entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchrift, auf welche Bezug genommen wird. geändert. 15 Schiffahrt Jrachtengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrort vom 23. Oktober Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 10% Pfg., auch 10 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 11 und 11½ Pfg. ab Kanal. Exportkohle nach Roflerdam: 1,30 fl. kei freiem Schleppen und beſchränkter Lade⸗ und Löſchzeit ab Kipper, Ueberliegegeld 6 Cents Geſchäft ziemlich lebhaft. 45 Freitag, den 24. Oktober 1924 neue Mannheimer Feitung[Mittag⸗Nus gabe) 7. Seite. Nr. 495 Lanowir!iſchaſt Das Verbrennen des Karkoffeſkrauts eine Verſchwendung Das Kartoffelkraut, nach dem Roden auf dem Acker getrocknet, zuſammengeharkt und auf den Hof gefahren, iſt eine vorzügliche Stalleinſtreu, namentlich für Pferde, die es kurz und klein treten. Aus dieſem Grunde auch eignet es ſich in Laufſtällen fin Großvieh aller Art. Vorteilhaft iſt es übrigens, um nachher kürzeren Stallmiſt zu erzielen, wenn man das richtig getrocknete Kraut auf dem Hofe in Ballen durch Menſch und Vieh ſchon vor dem Einſtreuen etwas klein„trampeln“ läßt. Der Wert einer Einſtreu richtet ſich vor allem nach ihrer Auf⸗ ſaugefähigkeit. Dieſe beträgt beim getrockneten Kartoffelkraut das dreieinhalbfache ſeines Eigengewichts beim Roggenſtroh nur das zweifache Auch der Dünewert wird durch Kartoffeleinſtreu erh.hl. getrocknetes Kartoffelkraut beſitzt einen faſt dreiſach ne gerlt Ropyrotein(alfo Stickſtoffvervindungen) als Rohrn iſt der Kaligehalt der Kartoffelſtreu ein bedeutend höherer als der der Strohſtreu. Gründe genug, die„Kartoffelfeuer“ im Herbſt, ſo anheimelnd ſie an den kalten, klaren Oktoberabenden anmuten, etwas einzu⸗ ſchränken und das trockene Kraut vielmehr zur Einſtreu zu ver⸗ wenden oder gar als ſolche zu verkaufen. Es würde ſich auch bei der Einbürgerung der allge neinen Kartoffeleinſtreu ſo manche Fahrt in den Wald nach Waldſtreu erübrigen. Sportliche Kundſchau l⸗Rlaſſe Sau Mannheim Kickers— Wallſtadt:1 Union Neckarau— Käfertal:6 Eintracht— 1913 12:1. Allmählich beginnt ſich die Lage zu klären. Der Tabellenführer Käfertal ließ ſich in ſeinem Siegeszug nicht aufhalten und holte ſich in Neckarau bei der Union zwei weitere Siegespunkte, nicht ohne daß es dem Neuling gelang, in Führung zu gehen und dieſe einige Zeit zu halten. Nachdem die Gäſte jedoch aufgeholt hattten, fielen in regelmäßigen Abſtänden 5 weitere Tore, welche den Sieg ſicher⸗ ſtellten.— Kickers konnte auf heimiſchem Gelände Viktoria Wallſtadt mit:1 beſiegen und ſchiebt ſich mit dieſem Erfolg vom 6. auf den 4. Platz vor Wallſtadt.— Die beiden Tabellenletzten teilten ſich in die Punkte, ſodaß die Lage am Tabellenende noch immer ungeklärt iſt. Obwohl Eintracht die meiſte Zeit im Angriff lag, konnten dieſe das ſtegende Tor nicht erzielen, während 1913 das unentſchiedene Reſultat mit aller Macht zu halten ſuchte, was auch ſchließlich ge⸗ lang. Am Anfang und Ende der Tabelle hat ſich nichts geändert, lediglich in der Mittelgruppe ſchiebt ſich Kickers vor Wallſtadt und Union Neckarau, ſodaß ſich nunmehr nach dem 4. Spieltage folgendes Bild ergibt: Vereine Sp. gew. un. verl. Tore Punkte S. C. Käfertal 4 4 0 0 16:7 8 Alemannia Rheinau 3 2 1 0:2 5 Viktoria Neckarau 3 2 0 5:3 4 Kickers Mannheim 5 1 1 1 527 3 Viktorig Wallſtadt 3 1 0 2 327 2 Union Neckarau 3 1 0 2 3211 2 ..G. 1913 3 0 1 2 225 1 Eintracht Mannheim 4 0 1 3:˙8 1 Der 26 Oktober bringt mit 3 weiteren Spielen nur Verände⸗ rungen im Mittelfelde, da der Tabellenerſte und ͤletzte die Spiele außer Konkurrenz abſolvieren. Trotzdem können die erſtgenannten Spiele ſe nach Ausgang von Vorteil oder Nachteil für die beiden Pauſierenden ſein. In Wallſtadt hat Union Neckarau der Viktorta gegenüberzutreten. Die Punkte ſollten wohl bei dem Platzverein bleiben.— Rheinau gegen Viktorig Neckarau dürfte das ſchwerſte Spiel des Tages werden. Für Rheinau gilt es den Aftiſchluß an den Tabellenführer nicht zu verlieren, aber auch fortaeſetzt bat. und zwar dieſesmal auf wiſſenſchaftlicher Grundlage Viktoria Neckarau hat noch die beſten Ausſichten, umſomehr als ſich die Elf wieder gefunden zu haben ſcheint. Wenn der eigene Platz den Ausſchlag geben ſollte, ſo wäre Rheinau als knapper Sieger zu bezeichnen, aber auch Punktteilung liegt im Bereich des Möglichen. — Im dritten Spiel muß Kickers auf den 1913er⸗Platz, der ihnen noch vom letzten Pokalſpiel in unangenehmer Erinnerung ſein wird. Sie werden wohl die Lehren daraus gezogen haben und ſich dieſesmal vorſehen.— Außer Konkurrenz finden die Spiele Käfer⸗ tal— Sp...V. Waldhof und Eintracht— V. f. F. Autoſport Erſte Bergprüfungsfahrt auf den Kniebis. Am 25. und 28. Okt. veranſtaltet der Automobilklub Schwarzwald auf einer der ſchönſten und ideal gelegenſten Bergſtraßen Deutſchlands eine Bergprüfung für Motorräder und Automobile. Die Strecke ſelbſt iſt 6,5 Kilometer lang, mit einer Durchſchnittsſteigung von ca. 99. Es haben bis heute ſchon ſehr bedeutende Sportsleute ihre Nennuna abgegeben. es wurden ſehr wertvolle Ehrenpreiſe von Gönnern des Motorſports geſtiftet. Die Fahrt verſpricht ſicherlich eine ſehr bedeutende zu werden.* Neues aus aller Welt — Selbſtmord eines Berliner Mörders in Breslau. Der Krimi⸗ nalpolizei iſt es jetzt gelungen. ein Kapitalverbrechen in Charlotten⸗ bura völlia aufzuklären. Dort wurde am 21. Juli die 63 Jahre alte Witwe Luiſe Rösler ermordet und beraubt aufaefunden. Die Nachforſchungen ergaben, daß als Täter ein Stiefbruder der Er⸗ mordeten. der frühere Polizeiwachtmeiſter Guſtav Rebsdat in Frage kam. Der Verdacht wurde ſchließlich zur Gewißheit. Es gelang aber nicht, den flüchtigen Mörder aufzufinden. Jetzt endlich iſt feſt⸗ geſtellt worden, daß Rebsdat mit einem Straßenräuber iden⸗ tiſch war, der vor einigen Tagen in Breslau nach ſeiner Feſtnahme Selbſtmord verübt hat. Rebsdat hatte nach dem Raubmord zunächſt verſucht, nach Frankreich zu entkommen, was ihm jedoch nicht gelang. weil allen Grenzbehörden ſein Steckbrief genau bekannt war. Auf der Rückkehr aus dem Weſten wurde der Flüchtige zwiſchen Magpe⸗ bura und Berlin im D⸗Zuge erkannt. Auf dem Potsdamer Bahnhof waren auch Vorkehrungen zu ſeiner Feſtnahme getroffen. Rebsdat entſprang jedoch aus dem Zuge und entkam wiederum. Nun wandte er ſich nach dem Oſten. aber ſeine Spur aging verloren. Am 31 Jul' wurde in Köniasbera i. Pr. ein Straßenraub verübt. Her Täter erbeutete außer barem Gelde auch die Ausweisvaniere des B⸗ raubten, die auf den Namen Otto Tielſch aus Köniasberg lauteten. Die Suche nach dem Räuber blieb erfolglos. Da wurde am 3. Sep⸗ tember in Breslau ein ähnlicher Raub auf offener Stragze verübt. Diesmal wurde jedoch der Täter gefaßt. Bevor man aver auf der Wache noch dazu kam, ſeine Taſchen zu durchſuchen, zoa der Verhaftete einen Revolver und tötete ſich durch einen Schuß in die rechte Schläfe. Bei dem Selbſtmörder fand man die Ausweispapiere des in Köniasbera beraubten Otto Tielſch. Die Leiche wurde vhoto⸗ araphiert und an der Hand der Bilder iſt jetzt feſtaeſtellt worden, daß der falſche Tielſch niemand anders war als der vielgeſuchte Raub⸗ Staatsanwalt neues Beweismaterial gegen die Millionärsmörder übergeben haben. — Neues von der Grazer Rattenköniain. Es iſt bekannt, daß das Heim der Grazer Rattenköniain Aureljia Maner ſchon zweimal von der Polizei geſäubert werden mußte. Aurelia Mayer hat eine unüberwindliche Leidenſchaft für die Züchtuna und den Um⸗ gana mit Ratten. Veide Male mußte die Polizei auf das Treiben der Frau Mauer aufmerkſam gemacht, in ihren Wohnräumen Hun⸗ derte von Ratten, die von Frau Manyer liebevoll gezüchtet und ge⸗ pfleat worden ſind, fangen und vernichten laſſen. Sie werde troͤtzdem nicht davon ablaſſen, neue Herden ihrer lanaſchwänzigen Lieblinge azu züchten, verſicherte ſie den Polizeibeamten, die die Reiniauna der Wohnuna vornahmen. In ihrer früheren Wobnuna machte der Hausherr der ſeltſamen Bewohnerin gegenüber von ſeinem Hausrecht Gebrauch: in ganz Graz kam Aurelia Maner in keiner Wohnung 'unter: ein weltfremder Vermieter vermietete ihr endlich einen Ge⸗ ſchäftsraum. Dieſer Tage nun kam die Polizei dahinter, daß Frau Mayer ihre Rattenzucht auch in der neuen Behauſung unentwegt Wünterzeit ist Kuchenzeit. Jede Hansfram weiss, wieviel Freude sie ſhren Angehörigen mit einem guten Nuchen bereitet; aber leider halt sie der hohe Batterpreis all- zuoft vom Backen ab. „Schwan im Blan band zu Hilſe, womit sis ihre besten und feinsten Kuchen herstellen kann. Verwenden Sie für Iur Festgebäͤck nur die Feinkostmargarine„Schwan im Blauband': Ein Preis den übria redaktfonellen Teil inſofern, als ſie Kreuzunasverſuche unternommen hat: ſie hat durch Kreuzuna weißer Ratten mit Kanalratten eine neue Rattenraſſe:„weiße Kanalratten“ gezüchtet und ht. wie ſie den Poliziſten verſicherte. außerordentlich ſtolz auf dieſen wiſſenſchaftlichen Erfola. Der Polizei gelang es bisher. 63 Stück dieſer neuen Rattenart zu fangen und dem Tierſpital zur Vernich⸗ tung zu übergeben. Die Grazer Bevölkerung iſt außerordentlich erregt über dieſen neuen Fall, da, abgeſehen von der Abneiauna der meiſten Menſchen gegen die ſcheußlichen Nagetiere, ſie auch als Krankheits⸗ und Bazillenträger mit Recht gefürchtet ſind. Es ſind eneraiſche Eingaben gemacht worden, die die ſofortige Ausweiſung der gefährlichen Mitbewohnerin aus Graz verlangen. — Senſakionsgeſchichten um eine alte Frau. Die Polizei von Gravesend(Enaland) entdeckte eine ſiebzigjährige Frau Aanes Ramſey Clarke ohnmächtia in ihrem Hauſe. Die ganze Preſſe berichtete über das merkwürdige Leben, das dieſe Frau ſeit dreißig Jahren gefübrt bat. Jetzt taucht die Behauptung auf, Frau Clarke ſei eine Erzieherin des Kaiſers und ſeiner Brüder und Schweſtern geweſen. und ihre Tochter habe mit den deutſchen Königs⸗ kindern vor etwa vierzia Jahren zuſammen geſpielt. Nachbarn er⸗ zählen ſetzt. daß ihr arößter Stolz ein Buch war, das ihr der Kaiſer geſchenkt hatte und deſſen Vorderſeite eine Widmung von ihm tevg. Er habe es ihr zuſammen mit einer aroßen Summe Geldes gegeben, weil ſie gewiſſe wertvolle Papiere. die verloren geoangen waren, wie⸗ der gefunden habe. Im übrigen ſcheint es ſich hier nur um einen allerdinas abſonderlichen Fall einer gewiſſen Art von Geiſtesſtörung zu handeln. Die alte Damekleidete ſich noch immer wie vor dreißia Jahren, und als die Polizei in ihr Haus ein⸗ drana.fand ſie an den Decken und Wänden hängend große Pakete voll Papier⸗ und Goldaeld. wäßrend in den kahlen Zim⸗ mern hohe Bäume aufaeſtellt waren, auf denen eine Herde von halbverhungerten Katzen herumkletterten. Auch Frau Clarke war halbverhungert. Sie iſt ſetzt im Hoſpital. Es ſteht noch gar nicht feſt, ob die Frau wirklich Geſpieltn oder Erzieherin des Kaiſers aeweſen: aber das Thema iſt zu ſchön, um kurz abagebrochen zu werden, ſo daß die enaliſche Preſſe ſicherlich noch eine ganze Menge Enthüllungen entdecken wird. — Ein neues Verbrechen der amerikaniſchen Millionärsmörder? Die beiden Millionärsſöhne Nathan Leopold und Richard Loeb in Chikaago, die wegen der Ermordung eines ſungen Schülers zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt worden ſind, werden ſich vorausſichtlich wegen eines neuen Verbrechens zu verantworten haben, das man vorläufig noch ohne ſchlüſſigen Beweis auf ihr Schuldkonto ſchreibt. Der Staatsanwalt Crome der in dem erſten Mordprozeß die Anklage vertreten hat, führt vorläufig noch die Un⸗ terſuchung, iſt aber entſchloſſen. auch dieſen Fall vor das Gericht zu bringen. Es handelt ſich dabei um einen zweiten jungen Schüler namens Joſeph Tracn, der in der Nähe des früheren Heims der jugendlichen Mörder erſchoſſen aufgefunden wurde. Nach Zei⸗ tunasmeldungen aus Chikaao ſoll der Vater, Freemann Tracy, dem Staatsanwalt neues Beweismaterial gegen die Millionärsſöhne über⸗ geben haben. Waſlerſtandsbeobachtungen im Monat Oftober Rbein⸗Pege fI7. J18.21 22 f28. 24. Vedar-Megel] 17 18. 21 222824 279/2.80.59.55.88 .59 38.32.162.14.14.17“Heilbronn„ Naxau...4.88.74.65.88.67 1 Mannbeim.81.77.50.50.84.52 Kaub e e aüln. 17.88 186 1 54.00.48 8 Dr. Haas Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Dtrektion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kur: Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willz Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u. : Fr Kircher: Anzelaen: J Bernhardt e AAcccccccccr Hier kommt ihr Jo H. da: eaufe Eine Packung. nede asfbof Ind penszen um Lacel perbunden mit Prioatpenſion Bellevne. 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Wir verlieren aber ferner in ihm einen treuen Freund und Kollegen, der durch seinen vornehmen Charakter und seine. absolute Zuverlässigkeit auch unserem Herzen nahestand und dessen Flinscheiden in unserem Krxeise eine schwere Lücke bedeutet. Sein Andenken wird bei uns niemals erlöschen. Mannheim, den 23. Oktober 1924. Aufsichtsrat und Vorstand der Sũddeutschen Disconto-Gesellschaft.-G. Gestern nacht verschied nach langem Leiden das Mitglied unseres Aufsichtsrates 78 Herr Direktor Jacob Kottow Wir verlieren in dem allzufrüh seinem Wirkungs- kreis Entrissenen einen lieben Freund und treuen Berater, dem wir allezeit ein dankbares ehrendes Andenken bewahren werden. Ludwigshafen à. Rh., den 23. Oktober 1924. Aufsichtsrat und Vorstand der Pfãlzischen Preßhefen- u. Spritfabrik Ludwigshafen a. Rh. in der Nacht vom 22. auf 23. ds. Mts. ist das Vorstands- mitglied der Sũddeutschen Disconto-Gesellschaft A.., Herr Jacob Rottow von langem schweren Leiden erlöst worden. Wir betrauern in dem Dahingeschiedenen einen Mann, der uns nicht nur als Vorgesetzter durch strengste Pflichterfüllung und unermüdliche Arbeitskraft Vorbild war, sondern der auch als Mensch dutch seinen Gerechtigkeitssinn und sein gutes Herz sich die Liebe und Treue aller Mitarbeiter sicherte. 7972 Wir werden ihm für alle Zeiten das beste Gedenken be- wahren. Mannheim, den 23. Oktober 1924. Die Oberbeamten und Beamten der Süddeutschen Disconto-⸗Gesellschaft-G. Nachruf. Gestern nacht verschied nach langem, schweren Leiden, das Mitglied unseres Aufsichtsrates Herr Bankdirektor Jacob Kottow Wir werden dem Verstorbenen, welcher uns ſederzeit mit geinen reichen Erflahrungen und seinem ausgereichneten Rat zur Seite stand, ein ehrendes Andenken bewahren. Mannheim, B. Oktober 1924. 79⁴⁰ Aufsichtsrat und Vorstand der P. Widmann OD Sohn G. m. b. H. Nachruf. Allzufrüh ist uns durch den Tod das Mitglied unseres Aufsichtsrats Herr Bankdirektor Jacob Kottow, hier entrissen worden. Wir empfinden schmerzlich den Heimgang dieses ausgezeichneten Maunes, der seine überaus grossen Kenntnisse und reichen Erfahrungen stets bereitwillig in den Dienst unseres Unternehmens stellte und uns ein treuer Freund und guter Berater wur. Wir werden seiner stets in Dankbatkeit gedenken. Mannheim, den 24. Oktober 1924. 5150 Aufsichtsrat und Vorstand der Mannheimer Aktienbrauerei Löwenkeller Freikag, den 24. Oktober 1924 Jreitag. den 24. Okfober 1924 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Klusgabe! 9. Seite. Nr. 495 8 * Nachruf. Nach langem, schweren Leiden verschied Herr Bankdirektor Jacob KRottow Mitglied unseres Aufsichtsrates in der Blũtekraft seines Lebens. In ihm verschied ein Mann ungewöhnlichster Begabung, eminenter Tatkraft, gepaart mit einer unübertrefflichen Ar- beitskraft. Er wird in unserem Andenken fortleben. Friede 8· seiner Asche. Aufsichtsrat und Vorstand der Brauereigesellschaft Eichbaum vorm. Hofmann. Nachruf. Gestern verschied nach längerem Leiden das Mitglied unseres Aufsichtsrates Herr Bankdirektor Jacob Kottow Mannheim Wir verlieren in dem Verstorbenen Sen stets hilfsbereiten Berater, der dur ch seine reichen Kennt- nisse und Erfahrungen unserem Unternehmen wert- volle Dienste geleistet hat. Wir werden dem Dahingeschiedenen ein dauern- des, ehrendes Gedenken bewahren. Frankenthal, den 24. Oktober 1924. Aufsichtsrat und Vorstand des Frankenthaler Brauhauses. Nachruf. Schmerzlich hat uns die Nachricht von dem allzu krühen Hinscheiden des Mitgliedes unseres Aufsichtsrats Herrn Bankdirektor Jacob Rottow Mannheim getroffen. Wir betrauern in dem Heimgegangenen einen hoch- edlen lieben Menschen, der unserem Unternehmen durch seine klugen auf außergewöhnliches Wissen und reiche Erlahrungen gestützten Ratschläge große Dienste leistete. Wir werden ihn in dankbarer Erinnerung behalten. Worms, den 24. Oktober 1924. 17960 Aufsichtsrat und Vorstand der Werger⸗Brauerei.-G. in Worms. Nadiruf. Durch den Tod verlieren wir allzu plötzlich unser hochverehrtes Aufsichtsratsmitglied Herrn Bankdirektor e Mannheim. Der Entschlafene hat durch seine reichen Erfah · rungen und sein umfassendes Wissen unserem Unter- nehmen unschätzbare Dienste geleistet.—35 Dankerfüllt versichern wir, daß wir ihm stets ein ehrendes Andenken bewallren werden. Saatlouis, den 24. Oktober 1924. 7958 Aulsichtsrat und Vorstand der Aktien-Brauerei Saarlouis. Nachruf, Schmerzlich trifft uns die Nachricht von dem Hinscheiden unseres verehrten Aufsichtsratsmitgliedes Herru Bankdirekctor Jjacob Kottow Mannheim. Er war uns ein treuer Mitarbeiter und geschätster Berater, dem wir großen Dank schulden fur die wertvollen Dienste, die er unserem Unterneh men geleistet hat. Sein Tod hinterläaßt bei uns eine kaum ausfullbare Lucke. Hannover-Linden 7954 Berlin-Schöneberg Aufsichtsrat und Vorstand der Lindener Aktienbrauerei Hannover⸗Linden Lindener Aktienbrauereei Abt. Schlohbrauerei Schöneberg. 75 1 Nach langem schweren Leiden versdiied das e Mitglied unseres Aufsichtsrates Herr Bankdirektor Jacob Kottow Wir betrauern in dem teuren Entschlafenen einen treuen Mitarbeiter von seltener Geistesstarke, der sein ganzes Wissen und Können in den Dienst unserer Gesellschaſt gestellt hat. Seine Arbeitskraſt war bewundernswert und erstaunlich sein Veitblſick in der Beurteiſung wirts chaſtlicher Vorgänge. Ein unvergeßliches Gedenken sei das Zeichen unseres innigen Danłkes und unserer tiefen Verehrung. Frankenthal, den 23. Oktober 1924. (Nheinpfalz) 7976 Aufsichtsrat und Vorstand der Frankenthaler Volksbank.G. Mittag⸗Ausgabe] 3 Reue Mannheimer FJeitung( 7 Andenken erhalten. Heilbronn, den Nach langem, schweren Leiden verschied gestern Herr Bankdirektor Jacob Rottow Der Aufsichtsrat und Vorstand des Salzwerk Heil- bronn verliert in dem Entschlafenen einen geschätzten Be- rater und treuen Freund, welcher seit 3 jahren unserer Verwaltung angehörte. Den teueren Entschlafenen werden wir in ehrendem Der Aufsichtsrat und Vorstand des Salzwerk Heilbronn&-G. 23. Oktober 1924. IIIIIIIII * 8 83 5000 RNiar BELOHNUNG dem gewandtesten Verkäufer d. h. dem, der die meiſten Abonnenten für die neue Iustr. Sport-· und Kulturrundschau —* 66 „Diesüd“ bis zum 15. Noybr. wirbt. FJeder Teilnehmer erhält 10% Verkaufsprovision. Bedingungen im Heft. Das Heft bei jedem Buchhändler oder durch die „Die Süd“ Verlags-G. m. b. H. Urbanſtr. 33 Stuttgart Urbanſtr. 33 Telephon 8089 Caꝰ20 Jüngere, tüchtige Stenotypistin 4 Aale. Angebote m. Angabe d. —— 5 Lebenslaufs u. Zeugnis. leicht verkäuflich iſt. 4 8. Geſchaf W. N. 60 Herren mit etw. Ka-— d. Geſchäftsſt. 8111 81. a Ueltere einfache Taeegene, aeee mit Inkaſſo geſucht. 1 Angebote an Geſang⸗ 1* Nov.— verein Flora, Lortzing⸗ J 3. 1* 1 links. B4688 ſtraße 17 erbet. 3086 Eine tuditig., zungere 2 Perfekte Köchin und gewandtes Kaäulenn r an benat bei guter Bezahlung in für Modewaren u. Be⸗ kinderlof. 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