8 Freikag, 24. Oktober reiſe: In Mannhdeim u. Umgebung woöchentlich 65 Veld⸗Pig. Die monatl. Bezleher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wiriſchaftl. Berhältniſſe notwendig werdende reiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr 17590 risrube.— Hauptgeſchäftsſtelle 8 6, 2— Geſchäfts. Nedenſtellen Waldhoſſtr 6, chwetzingerſtr. 24. Gontard⸗ plaß 4— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.- Adreſſe Oeneralanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl. zwölſmal. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel. Aus Jeit u. Deutſchland Eine Unterreoͤung mit Streſemann U Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der Ber⸗ liner Berichterſtatter des„Petit Pariſien“ hatte, wie der B. 3. aus Paris gedrahtet wird, eine Unterredung mit dem Reichsaußen⸗ miniſter Dr. Streſemann, in der dieſer die Entſpannung, die durch den Dawesplan nach der Londoner Konferenz eingetreten ſei als ſehr groß und ſehr greifbar bezeichnete. Die franzöſiſch⸗deutſchen Beziehungen haben ſich gebeſſert, aber Streſemann beklagt ſich, daß man in Frankreich die deutſche Mentalität nicht verſtünde, und daß man zu ſehr durch die franzöſiſche Brille ſehe. Namentlich die letzte Rede Herriots hat ihn heftig beunruhigt Der franzöſiſche Miniſterpräſi⸗ dent habe geſagt, daß Deutſchland, um Vertrauen einzuflößen, das verbrennen müſſe, was es geſtern angebetet habe. Dieſer Bruch mit der Vergangenheit ſei unmöglich, das jetzige Deutſchland bleibe an ſeine Vergangenheit gebunden wie das Frankreich der Reſtauration und die Republik an die napoleoniſche Epoche. Die Ideen Streſemanns über die Rolle der Hohenzol⸗ lern, ſchreibt der Korreſpondent dann weiter, ſind ebenfalls von Intereſſe. Während fünf Jahrhunderten, ſagte er, hat dieſe Dynaſtie Deutſchland geſchmiedet und wo es früher eine Sandwüſte gab, haben die Hohenzollern eine mächtige Stadt von Weltgeltung ge⸗ ſchaffen. Derartige Erinnerungen ließen ſich nicht durch einen Feder⸗ ſtrich aus der Wlt ſchaffen. In der augenblicklichen Stunde denke niemand außer einigen Exaltierten an die Wiederaufrich⸗ tung der Monarchte. Viele Gründe hindern uns an der Wiederherſtellung des alten Regimes, ohne von den inter⸗ alliierten Schwierigkeiten zu ſprechen. Herr Streſemann hat übrigens eine merkwürdige Art die Na⸗ tionaliſten(gemeint ſind die Deutſchnationalen) anzuſehen. Er ſieht in ihnen, abgeſehen von einem rechten Flügel, der nach den Völkiſchen hinneigt, keine Gegner der Erfüllungspolitik, und er wun⸗ dert ſich, daß in Frankreich die Voreingenommenheit ebenſo ſtark wie früher geblieben ſei. Wenn Frankreich mit dem zuſammenarbeiten will, was es an ſoliden aktiven Perſönlich⸗ keiten in Deutſchland gibt, muß es nach Streſemann ſich für die⸗ jenigen Kreiſe intereſſieren, die in Deutſchland die Hauptrolle ſpie⸗ D D 5355 Vr Coolioͤges Regierungsprogramm Die letzte Wahlrede des republikaniſchen Kandidaten (Spezialbericht der United Preß) Waſhington. 24. Okt. Präſident Coolidge hat am Don⸗ nerstag abend ſeine letztegroße Wahlrede vor der hieſigen Handelskammer gehalten. Er erklärte, daß die Regierung ihren Teil zum Weltfrieden beigetragen habe, durch die Unterſtützung der Sicherheit der Induſtrie und des geſamten Wirtſchaftslebens, durch die Unterſtützung der Wohltätigkeit, der Bildung und der Religion, owie der Gewährung der freien Aeußerung in den Vereinigten Staaten.„Wir haben“, ſo erklärt der Präſident weiter,„eine ge⸗ feſtigte Politik, die zur Grundlage den Frieden gepaart mit der Un⸗ abhängigkeit hat. Wir ſind dem Völkerbund nicht beigetreten. ieſes Verhalten geſchah in der Hauptſache, um politiſche Verwick⸗ ungen zu vermeiden und um uns nicht etwa feſtzulegen, was uns gur Uebernahme von Verpflichtungen anderer gezwungen hätte; zu erpflichtungen, die von anderen geſchaffen wurden, ohne unſere Mitwirkung über Dinge, an denen wir kein direktes ntereſſe haben. Nach der Konſtitutlon ſind wir nicht berechtigt, die ewegungsfreiheit des Kongreſſes durch Verträge einzuſchränken, oder izm für die Zukunft ſeine Handlungsweiſe vorzuſchreiben. Trotzdem hbaben wir unſere Hilfe niemals verſagt und haben mitgeholfen und gehandelt in jeder Situation, in der unſere Hilfe gebraucht werden onnte.“ Als Beiſpiele für die Mitarbeit an den Weltfragen führte Präſident Coolidge die Waſhingtoner und die Lon⸗ oner Konferenzen an und erklärte:„All dieſe Verhand⸗ lungen haben ſich als praktiſch und erfolgreiche Methoden zum tederaufbau Europas herausgeſtellt.“ Der Präſident ſchluß Teilnahme an einem Welt⸗ gerichtshof vor, zu allen erwünſchten Bedingungen und mit den Einſchränkungen, die praktiſch durchführbar erſcheinen von denen man im voraus erwarten kann, daß ſie für die an⸗ eren intereſſierten Mächten annehmbar ſind.„Eine ſolche Aktion würde unſere Unterſtützung einem Tribunal geben, vor dem zu er⸗ einen wir niemals ohne unſeren Willen gezwungen werden könn⸗ ten, dem aber nichtsdeſtoweniger internationale Meinungsverſchieden⸗ eiten freiwillig unterbreitet werden könnten.“ 2 „Die Vereinigten Staaten erklärten ſich bereit“, ſo fuhr der Prä⸗ ſident fort,„ihre Teilnahme an allen Kongreſſen in wohl⸗ wollende Erwägung zu ziehen, die ſich mit feſtumriſſenen in⸗ ernationalen Problemen befaſſen wie z. B. mit der wei⸗ teren Einſchränkung der Rüſtungen oder die Vorſchläge 165 eine Kodifizierung des Völkerrechts. Wir ſtehen aber mit ſtrikte ſter Gegnerſchaft ſolchen internationalen Körper⸗ ſchaften und Kongreſſen gegenüber, die vor ihrem Forum Fragen nſerer Innen politik diskutieren wollen, deren Behandlung aber allein uns angeht.“ 2 Coolidge erklärte ſodann, daß er perſönlich dafür ſet, daß der angriffskrieg als Rechtswidrigkeit behandelt werde. der Frage der Verſchuldung der Mächte an Amerika ſagte 8 Präſident:„Ich bin gegen eine Streichung dieſer füchulden. ich werde aber weitere Verſuche ihrer Liquidierung herbei⸗ ühren.“ Er wies darauf hin, daß während der Regierungsperiode 0 republikaniſchen Partei die Koſten der S taatsver w al⸗ 55 ug verringert worden ſeien und verteidigte die Zolltarif⸗ irtie ſeiner Regierung. Er verſprach ferner die Einberufung mer Konferenz, die über Maßnahmen zur Erleichterung der 15 ge der amerikaniſchen Farmer beraten ſoll. Der Prä⸗ ldene erklärte ſodann, daß der Außenhandel Englands verglichen mit 8 orkriegszeit um 12 Proz. zurückgegangen ſei, der Deutſchlands gar um 51 Proz., während der Außenhandel der Vereinigten 2 5 e e N 725 2 3 ſeaaten ſich in der ſelben Zeit um 19 Proz. erhöht habe. Er ſprach ann gegen die Uebernahme der Eiſenbahnen in Staatsregie „da die Privatregie wirtſchaftlicher arbeite. 2 und Frankreich Leben mit Mannheimer Frauen- u. len, muß es Fühlung nehmen mit den Männern, die die Nation führen, d.., mit den Induſtriellen, Geſchäftsleuten, Staatsmän⸗ nern und Intellektuellen, deren Mehrheit nach Streſemann ins Lager der Deutſchen Volkspartei und der Deutſchnationalen gehören. Der Korreſpondent betont, daß er die Aeußerungen Streſe. manns nicht in ihrem Wortlaut, ſondern nur ihrem Sinn nach wiedergebe. Die Poincariſten zur Militärkontrolle yPParis, 24. Okt.(Von unſerm Pariſer Korreſpondenten.) Zu den aus Berlin eingetroffenen Informationen über die bisherige Tätigkeit der interalliierten Militärkontrollkom⸗ miſſion äußern ſich die nationaliſtiſchen Kreiſe, wie zu erwarten war, mißtrauiſch. Von militäriſcher Seite wird dem„Echo de Paris“ gemeldet, daß es unmöglich ſei, in der kurzen Zeit die Kontrolle in Deutſchland gründlich durchzuführen. Als eine bedauerliche Tatſache wird es hingeſtellt, daß die deutſchen Behörden von dem Beſuche der inkeralliierten Kommiſſion ſtets kurz vorher benachrichtigt werden. Die Deutſchen hätten ge⸗ nügend Zeit, geheime Rüſtungen(1) und verdächtige Dokumente vor den Kontrolleuren rechtzeitig zu verſtecken. Die Regierung wird ſich genötigt ſehen, einige diesbezügliche Dokumente zu beantworten. Frankreich und die dawes⸗Anleihe Ueber den franzöſiſchen Anteil an der Dawesanleihe wird noch berichtet, daß die Anleihe in engliſchen Pfunden wie ein anderes engliſches Wertpapier notiert werden wird und das Publikum ſie in der derſelben Weiſes kaufen kann wie ein internationales Wertpapier. Die Zeichnung könne daher in franzöſiſchen Franken erfolgen. Die„Information“ ſchreibt dazu: Man werde abwarten müſſen, was Deutſchland durch ſeine Goldwährung gewinne und ob es ſich dadurch ſo ſchnell nach der Wirtſchaftskriſe erholen werde. Die Gegner der Goldwährung brauchten ſich durch die Rück⸗ kehr der Mark zur geſunden Währung nicht benuruhigen. Im ganzen genommen, ſo ſchreibt das Blatt, habe Frankreich 1920 ebenſo Vor⸗ teile gewährt, um Reparationskohlen zu erhalten unde habe ſich Präzedenzfall. Wenn ſie Erfolg habe, werden ſich die deutſchen e Induſtrie⸗ und Eiſenbahnobligationen leichter unterbringen laſſen. 7155 n — Gegen die Negierung herriot yVParis, 24. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) In der nationaliſtiſchen Morgenpreſſe wird gemeldet: Die Vorgänge in den franzöſiſchen Offiziercadres, die erhöhten Sold fordern, wer⸗ den mit ſenſationeller Aufmachung beſprochen. Guſtave Hervs, früher als Antimilitariſt zur Genüge bekannt, ſchildert in ſeiner „Victoire“ die Vorgänge in den franzöſiſchen Offiziercadres als Vorzeichen ernſter Zeit. Er kommt ſogar darauf zu ſprechen, daß es ſich um ähnliche Vorgänge handelt, wie ſ. Zt. in Petersburg unter der Kexenskyregierung. Selbſtverſtändlich iſt von dieſer Geſchichte kein Wort wahr. Man arbeitet nur gegen die Regierung Herriot und will die Autorität des Kabinetts untergraben. Deshalb wird auch die Kund⸗ gebung der franzöſiſchen Offiziere bezüglich der Verteuerung der Lebensverhältniſſe als ſehr ernſte Angelegenheit behandelt. Das heutige„Echo de Paris“ befaßt ſich auch mit der Angelegenheit ind teilt mit, daß die unzufriedenheit in den Offizier⸗ cadres der franzöſiſchen Armee von Tag zu Tag wachſe. —— Frankreich und der vatikan Aufgenommen durch die eigene Radioonlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ O London, 24. Okt.„Daily Telegraph“ meldet aus Rom: Die Abſtimmung der franzöſiſchen Parlamentskommiſſion zugunſten der Aufhebung der franzöſiſchen Geſandtſchaft beim Vatikan hat in päpſtlichen Kreiſen einen peinlichen Eindruck hervorgerufen. Ein feierlicher Proteſt des Papſtes könne erwartet werden, wenn dieſe Maßnahme tatſächlich durchgeführt werde, da ſie von neuem ernſtlich die Beziehungen zwiſchen dem Haupte der katholiſchen Kirche und der franzöſiſchen Regierung erſchüttern werde. Im Vatikan ſei dem Berichterſtatter des„Dafly Telegraph“ gegenüber hervorge⸗ hoben worden, daß die Vorteile einer Botſchaft beim Vatikan für Frankreich weit größer ſeien als für die päpſtliche Regierung und daß durch die Aufhebung die franzöſiſche Regierung ihren eigenen Intereſſen weit mehr ſchade als denen der Kirche. die Mandatsfragen im völkerbund Der ſtändige Mandatsausſchuß des Völkerbumdes trat geſtern vormittag unter dem Vorſitz des Griechen Theodolis zu ſeiner erſten Beſprechung in dieſer Sitzungsperiade zuſammen. Das Pro⸗ gramm beginnt mit dem Bericht des engliſchen Oberkommiſſars Samuel über das engliſche Mandat in Paläſtina. Es folgten die Berichte über die Mandate von Syrien und Libanon, Kongo, Kamerun, die Inſeln im Paziflik, Neuguinea und Neu⸗ ſeeland. Der Vorſitzende berührte die vom Rat in der Jrakfrage gefaßte Entſcheidung und erklärte, daß nach Ablauf von 4 Jahren nach der Reviſion des Lauſanner Vertrages eine Neuregelung der Irakfrage durch den Rat getroffen werden müßte. Der ſtellver⸗ tretende Vorſitzende, der Holländer Rees, berichtete hierauf über die Arbeiten der Vollverſammlung und des Rates in der Mandats⸗ frage. Daran ſchloß ſich eine ausführliche Ueberſicht, die der Vor⸗ ſitzende der Mandatsabteilung des Völkerbundes gab. Die Bericht⸗ erſtattung und Beratung über die Berichte der einzelnen Mandats⸗ fragen fanden unter Ausſchluß der Oeffentlichkeit ſtatt. eeeeee or Mannheimer General Anzeiger dabei nicht ſchlechber geſtanden. Die deutſche Anleihe bilde einen Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 496 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an bdeſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Veramwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verlpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Muſik-Oeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage. Wandern u. Neiſen Bleibt die Jeppelinwerſt erhalten: Die Empfanasfeierlichkeiten, die mit der Ankunft des„Z. R. 3“ — ietzt auf den Namen„Los Angeles“ getauft— verbunden waren, ſind verrauſcht. Die Anerkennung der Weltvpreſſe, die Deutſchland ſeit langer Zeit nicht in aleich aroßem Maße gefunden hat. fänat an zu verklingen. Der ſtolze Zeppelinkreuzer befindet ſich in amerika⸗ niſcher Hand und wird in Zukunft amerikaniſche Dienſte tun. Wir haben mit Recht in der letzten Woche nach langer Entbehrung die Stimmung. die von der Großtat des Zeppelinluftſchiffes ausging, in vollen Zügen genoſſen. Jetzt tritt für uns wieder die ganz nüchterne Frage in den Vordergrund: Wird die Zeppelinwerft in Friedrichs⸗ hafen weiter beſtehen können, oder wird„Z. R. 3“ das letzte⸗Meiſter⸗ werk ſein, das aus dieſer Werft hervorgegangen iſt? Es wäre im höchſten Maße verkehrt, wenn wir aus den Lobeshymnen des Auslandes auf den Zeppelinfluga etwa ſchließen wollten. daß der Kampf, den wir um die Zeppelinwerft zu führen haben, nun ſchon halbweas für uns agewonnen ſei. Der Beſchluß der Botſchafterkonferenz. daß die Werft zerſtört werden ſoll, ſtützt ſich auf den Artikel 198 des Verſailler Diktates und iſt aeltendes Zwanasrecht, ſolange das Diktat ſelbſt beſteht. Die Frage iſt, ob wir in dieſes Diktat jetzt Breſcheleaen können. Wir haben gewiß manche ermutigende Stimme des Auslandes gehört. Auf einer der Feſtveranſtaltungen in Newyork hat ein führender Ameri⸗ kaner die Zerſtörung als Aberwitz bezeichnet, eine Ande von neu⸗ tralen Zeitungen haben das Thema in derſelben Weiſe variiert. Aber das alles wird ohne nachhaltige Folgen bleiben, wenn ſich nicht eine Großmacht für uns einſetzt, die dem zweifellos fran⸗ zöſiſchen Widerſtand gewachſen iſt. Mit Vernunftsgründen läßt ſich die Erhaltung der Zeppelin⸗ werft in Friedrichshafen jederzeit jedem Unbefangenen plauſibel machen. Das Luftſchiff hat namentlich in den Dimenſionen, in denen die großen Verkehrsluftſchiffe gebaut werden müſſen, vollkommen jeden Kriegswert eingebüßt. Jedes Flugzeug iſt im⸗ ſtande, einen etwaigen Angriff von Jeppelinkceuzern das Luftſchiff mit ſeiner größeren Geſchwindigkeit auf kurze Strecken zu überholen und durch Bombenabwürfe zu zerſtören. Die Abwehrtechnik iſt mit Scheinwerfern und Bombenabwehrgeſchützen ſo wirkſam ausgebaut, daß eine Verwendungsmöglichkeit von Zeppelinluftſchiffen für den Angriff im Kriege niemals in Frage kommt. Es ließe ſich alſo auch vom franzöſiſchen Standpunkt aus durchaus rechtfertigen, wenn der Veſchluß der Botſchafterkonferenz aufgehoben würde. Aber es iſt mehr als fraglich, ob Frankreich in dieſem Punkte vernünftig mit ſich reden läßt, oder ob man nicht vielmehr die ganze Frage unter dem Geſichtspunkte der„Heiligkeit“ des Verſoiller Vertrages ve⸗ trachtet, der allerdings nicht heilig war, als Poincaré ihn in der ſchändlichſten Weiſe brach. Ob ſich die andern Mächte der Entente wirkſam für Deutſchland gegen Frankreich einſetzen werden, iſt ſehr zweifelhaft. Auch die Hoffnung auf die Vereinigten Staaten von Amerika ſollte man nicht zu hoch anſetzen. Zwi⸗ ſchen begeiſterten Volkskundgebungen und politiſchen Aktionen iſt ein großer Unterſchied. Deshalb iſt es unbedingt notwendig, da⸗ rauf hinzuweiſen, daß die Ausſichten für eine Erhaltung der Zep⸗ pelinwerft in Friedrichshafen keineswegs ſo roſig ſind, wie ſie auf den erſten Anblick ausſehen. Die einzige Anregung, die man bisher als ernſt anſehen konnte, lief darauf hinaus, ein neues Zep⸗ pelinſchiff für eine franzöſiſche Luftſchiffahrtsgeſellſchaft zu bauen. Aber hinter dieſem Gedanken ſteckt bis jetzt kein ernſthafter Plan, ganz abgeſehen davon, daß es auch nicht ganz unbedenklich wäre, durch einen ſolchen Akt eine Gnadenfriſt für die Zeppelinwerft zu erkaufen. Soviel man weiß, vechnet die Leitung der Werft in Friedrichs⸗ hafen auch jetzt noch mit der Möglichkeit, ſa mit der Wahrſchein⸗ lichkeit, daß die Anlagen dem Diktat der Botſchafterkonferenz zum Opfer fallen. Dabei wandelt es ſich in der Hauptſache um die große, während des Krieges erbaute Halle, in der„Z. R. 3“ bis zu ſeinem Abfluge untergebracht wor. Der Zerſtörungsgedanke aber, mit dem man ſich, wie geſagt, vertraut gemacht hat, hat ſeine Schrecken verloren. Wird er ausgeführt, ſo bedeckt ſich Frankreich mit einem Makel der Kultur widrigkeit, der ſemem An⸗ ſehen in der ganzen ziviliſierten Welt, und namentlich in Amerika, außerordentlich ſchaden dürfte. Der deutſche Zeppelinluftſchiffbau wird damit aber nicht bebroffen. In Amerika iſt bereits eine neue Zeppelinwerft im Entſtehen begriffen. In andern Länern werden ſolche Werften folgen. Denn ebenſo wie die Vereinigten Staaten von Amerika, wird ſich in Euroa England die Möglichkeit großer Luftwerkehrslinien ſichern. Und dieſem Erfolg der deutſchen Luft⸗ ſchiffbautechnik wird ſich Frankreich nie und nimmer in den Weg ſtellen können. Man wird heute bei dem Gedanken lachen, daß vor hundept Jahren jemand verſucht haben könnte, den Eiſenbahnverkehr durch das Verbot des Lokomotipbauues aufzuhalten. Genau ſo wird mam einmal über Frankreich lachen, und ſicher ſchon vor dem Ab⸗ lauf von hundert Jahren. der Anleiheerfolg in der Schweiz Der in der Schweiz aufgelegte Teil der deutſchen Reparationsanleihe von rund 70 Millionen Franken iſt, nach den bisherigen Mitteilungen, weſentlich überzeichnet worden und zwar, wie der„Bund“ berichtet, ſechs⸗ bis ſieben⸗ mal. Die Zuteilung an die Zeichner erfolgt nach dem Ermeſſen der einzelnen Banken. In der Hauptſache ſollen Pfund Sterling⸗ Stücke gezeichnet worden ſein aus der Erwägung heraus, daß dieſe Deviſe, die gegenwärtig verhältnismäßig niedrig ſteht, in abſehbarer Zeit ſich wieder dem iſtand nähert und daher beträchtliche Kurs⸗ gewinne gemacht werden können. Es ſollen ſtarke Zeichnungen quz dem Auslande vorliegen. der neue Machthaber in peking Aufgenommen durch die eigene Radiognlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ 1. Schanabal. 24. Okt. Teng⸗NYu⸗hſiang, der geſtern abend in aller Ruhe und unbeläſtiat Pekina beſetzt hat, beſitzt die voll⸗ ſtändige Kontrolle der Hauptſtadt. Alle Verbindungen ſind ab⸗ geſchnitten. die Stadttore geſchloſſen. Fena⸗Yu⸗hſiang ließ eine Proklamation anſchlagen, nach der er keinen Krieg füh⸗ ren will, der das Land ruiniere und den Verluſt von vielen Men⸗ ſchenleben verurſache. Er hat eine Konferenz der Regierung und der Gegenſeite einberufen. um dem Kriea Einhalt zu tun. Feng⸗ Nu⸗hſiang leat eine Garniſon nach Peking, um die Ordnung auf⸗ recht zu erbalten und um die Fremden zu ſchützen.— 2. Seite. Nr. 496 Keue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe! Frettag, den 23. Fttober 1924 propaganda an der engliſchen Front 2 Enkhüllungen aus dem Kriege 2 London, 23. Okt.(Von unſ. Londoner Vertreter.) Inter⸗ eſſante Enthüllungen des Generals Seely über an der britiſchen Front während der großen deutſchen Offenſive im Frühjahr 1918 kommen in Verbindung mit dem Wahlkampf zu Tage Der konſervative Kandidat Sir Warden Chilcote behauptete, eine ähnliche Propaganda wie ſie der Kommuniſt Campbell betreibe, deſſen Fall bekanntlich die Urſache der Parlamentsauflöſung bildeie, habe auch hinter der britiſchen Front ſtattgefunden und Tauſenden von britiſchen Soldaten das Leven gekoſtet. Sein Geg⸗ ner, der Arbeiterkandidat Sanderſon bezeichmet dies als eine dramatiſche Lüge. Chilcote ſchrieb nun an den General Seely, der damals einen Abſchnitt der britiſchen Front befehligte. Dieſer er⸗ widerte in einem nunmehr veröffentlichten Brief, Chilcote habe vollkommen recht, aufrüheriſche Propaganda ſei zum großen Teil am Erfolg des großen deutſchen Angriffs von 1918 ſchuld. Folgendes habe ſich zugetragen: Wochenlang, ehe der Angriff bekannt war, gingen Agenten hinter den britiſchen Linien umher und erzählten allen, dies ſei ein ungerechter kapitaliſtiſcher Krieg. Die Leute brauch⸗ ten nur aufhören zu kämpfen und der Krieg würde aus ſein. Das Geriſſendſte dabei war, daß ſie immer erklärten, Soldaten eines an⸗ deren Abſchnittes hätten vereinbart, dies an kommenden Schlacht⸗ tagen zu kun. Die Agenten hatten verſchiedene Verkleidungen und immer viel Geld bei ſich. Einjige wurden ergriffen. Ein großer Teil blieb unentdeckt. Als der Angriff am 21. März kam, gingen zohlreiche in britiſche Uniformen gekleidete Spione umher und befahlen den Leuten ſich zurückzuziehen. Ein ſolcher Spion kam in der Uniform eines Stabsoffiziers zum Kommandeur einer der Batterien des Generals Seely und überbrachte dieſem den Be⸗ fehl vom Diviſionshauptquartier, ſich ſofort zurückzuziehen. Der Offizier ſchöpfte Verdacht und nannte ihn einen Spion worauf er im Nebel davon lief. Verſchiedene Truppen zogen ſich auf die falſchen Befehle hin zurück. Hinter den Linien liefen andere Spione umher und erzählten, wem ſie konnten, daß der Rückzug ſre einzige Rettung ſei. Die Leute glaubten ihnen und die größte bwirrung war die Folge. Seely ſagte zum Schluß, er hege nicht den geringſten Zweifel, daß die aufrühreriſche Propaganda und die Behauptung. es ſei ein kapitaliſtiſcher Krieg, die direkte Urſache des Todes von Tauſenden von tapferen Soldaten bildete. Eine andere intereſſante Enthüllung machte Lloyd George in einer Wahlrede. Er erklärte:„General Botha ſagde zu mir, als ich Schatzkanzler war, nach der Verleihung der Selbſtregierung in Südafrika im Jahre 1906:„Wir werden in wenigen Jahren den Krieg mit Deutſchland haben und im ſelben Augenblick, wo der Krieg erklärt wird, werden 60 000 Buren in Deutſch⸗Oſtafrika eindringen und unter der britiſchen Flagge kämpfen.“ Schlechte Husſichten der Labourpartei (Spezialkabeldienſt der United Preß) Cedar Rapids(Jowa), 24. Okt. Malcolm Macdonald, der Sohn des enaliſchen Premierminiſters, der ſich augenblicklich in den Vereinigten Staaten befindet. ſaate in einer Rede die Niederlage der britiſchen Arbeiterpartei bei den kom⸗ menden Wahlen voraus, fügte aber hinzu, daß ſie„in ein paar Jahren“ wieder zur Macht gelangen werde. Malcolm Macdonald iſt als Kandidat der Arbeiterpartei für das Parlament aufgeſtellt. Wäh⸗ rend ſeiner Abweſenheit von Enagland führt ſeine Schweſter JIſabell den Wahlkampf für ihn. 2 Belgiſche Regierungskriſis in Sicht Brüſſel. 24. Okt.(Eigene Meldung.) Das Kabinett Theunis iſt durch den Beſchluß der Katholikenpartei, die von der Re⸗ gierung vorgeſchlagenen Steuervorſchläge abzulehnen. in eine ae⸗ fährliche Situation geraten. Theunis erklärt. daß er geneigt wäre, zurückzutreten, falls der Beſchluß der Katholikenpartei aufrecht erhalten würde. Die polniſchen Marinerüſtungen V Paris, 24. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Der pol⸗ niſche Kriegsminiſter Sikorsky beſuchte geſtern den Kriegs⸗ hafen von Toulon, um eine Reihe Unterſeeboote und Torpedo⸗ jäger, die für den neuen polniſchen Krieashafen in Be⸗ tracht kommen. zu beſichtigen. Er äußerte ſich über die Beſichtigung mit aroßer Befriediaung. Ein im Kriegsbafen von Toulon ſtehendes — wird in Kürze nach dem polniſchen Kriegshafen gebracht werden. Freiherr von Rheinbaben bei Coolidge (Spezialkabeldienſt der United Preß) 85 Waſhington, 24. Okt. Der frühere Chef der Reichskanzlei Frhr. v. Rheinbaben, der ſich augenblicklich auf einer Beſuchs⸗ veiſe in den Vereinigten Staaten befindet, wurde geſtern von Prä⸗ ſident Coolidge empfangen. Frhr. v. Rheinbaben ſprach mit dem Präſidenten über alle europäiſchen Fragen. November verſchärfung der ſerbiſchen Regierungskriſis Aus Belgrad wird gemeldet:: Die Schwierigkeiten der Löſung der Regierungskriſis haben ſich durch einen Beſchluß⸗ antrag verſchärft, der von einer geſtern in Agram abgehaltenen Verſammlung der Abgeordneten der klroatiſchen Bauern⸗ partei unter dem Vorſitz von Stefan Raditſch angenommen wurde. In dieſem Antrag wird es auf das ſchärfſte verurteilt, daß die Krone mittelbar oder unmittelbar auf das Parlament und auf die Wahl ſeines Präſidiums Einfluß genommen habe, wo⸗ durch der Schwerpunkt des öffentlichen Lebens aus dem Parlament heraus verlegt und ein perſönliches und abſolutiſtiſches Re⸗ gime eingeführt werde. Man habe den Eindruck, daß in Belgrad der Verſuch gemacht werde, ehemalige Miniſter und ſerbiſche Politiker, die unter der Anklage der Korruption ſtehen, der Juſtiz zu entziehen. Der Antrag ſpricht ſich für die Fortſetzung der Verſtändigungs⸗ politik zwiſchen Serben und Kroaten aus ſowie für die Bil⸗ dung einer Konzentrationsregierung, jedoch unter der Bedingung, daß eine ſolche Regierung ſofort Neuwahlen ausſchreibe und deren Freiheit garantiere. Die Parteien des bisherigen Regierungsblocks treten in einem Communique dieſem Beſchlußantrag entgegen und weiſen darauf hin, daß dies die Fortſetzung der bisherigen Verſöhnungs⸗ politik unmöglich mache und die Lage des Regierungsblocks weſent⸗ lich verſchärfe. Deutſches Reich Schluß im preußiſchen Landtag Berlin, 24. Okt.(Von unſ. Berl. Büro). Der preußiſche Landkag beendete heute ſeine Tagung, nachdem zuvor der deutſch⸗ nationale Mißtrauensantrag gegen die 3 ſozialdemo⸗ kratiſchen und demokratiſchen Miniſter in namentlicher Abſtimmung gegen die Deutſchnationalen und Kommuniſten abgelehnt. Aus den Tirpitz⸗Erinnerungen 255: London, 23. Okt.(Von unſerm Londoner Vertreter.) Die „Times“ bringen einen Auszua aus dem jetzt zur Veröffentlichung gelangenden Buch des Admirals Tirvitz. Intereſſant iſt daran nur, daß der Admiral ſich/ im Jahre 1906 der vom Kai ſer beabſich⸗ tiaten ungeheuren Verarößeruna der Flotte widerſetzte, weil er dies für eine Kriegsgefahr hielt. Der Kaiſer beabſichtigte dieſe Veraröße⸗ rung als Antwort auf eine Drohrede des erſten enaliſchen Seelords Lee. Tirpitz ſetzte ſeinen Widerſtand durch, indem er ſeine De⸗ miſſion einſandte. Die Auflegung der Wahlliſten in Bayern Aufgenommen auf der eigenen Radioanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ O München, 24. Okt. Die Korreſpondenz Hoffmann meldet amt⸗ kich: Die Reichsregierung hat auf Antrag der bayeriſchen Staats⸗ regierung angeordnet, daß in Bayern die Neichstagswahl⸗ läſten ſtatt vom 16. bis 23. November erſt in den Tagen vom 21. bis 28. November zur allgemeinen Einſichtnahme aufqgeleat werden. Dieſe Anordnuna iſt ergangen, damit in den bayeriſchen Gemeinden die Vorarbeiten für die Reichstaaswahlen mit denen für die bevorſtehenden Gemeindewahlen vereiniat wer⸗ den können. Sozialdemokratiſche Anträge im bayeriſchen Landtag Aufgenommen durch die eigene Radiognlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ Omünchen. 24. Okt. Die ſozialdemokratiſche Frak⸗ lion des bayeriſchen Landtages hat eine Reihe von Anträ⸗ gen eingebracht. die u. a. die ſofortige Beiwahl des Landtagsvor⸗ ſtandes fordert. Ferner wird gefordert, den Ausnahmezuſtand im rechtsrheiniſchen Bauern aufzuheben fjedenfalls aber für je Dauer des Wahlkampfes zu den Reichstgas⸗ und Gemeindewah⸗ len die verfaſſungsmäßige Verſammlunas⸗. Preſſe⸗ und Vereinsfrei⸗ heit wieder herzuſtellen. Ein weiterer Antrag verlangt Amneſtie für politiſche Vergehen. Ergebnisloſe Lohnverhandlungen der Reichsarbeiker Auf Grund der zunehmenden Teuerung haben die Spitzen⸗ organiſationen der Arbeitnehmerverbände im Reichsfinanz⸗ miniſterium über die Lohnerhöhung für die Arbeiter der Reichsbetriebe Verhandlungen gepflogen. Von Seiten der Regierungsvertreter mußte zugegeben werden, daß ſtatt Preisabbau eine zunehmende Teuerung ſtattgefunden hat und daß in der Pri⸗ vatinduſtrie höhere Löhne als in den Reichsbetrieben gezahlt werden. Sie wieſen aber eindringlich auf die Gefahren hin, die eine Lohnerhöhung gerade jetzt für unſere Währung mit ſich bringen würde. Das Reichsfinanzminiſterium ſei aber bereit, in zwei bis drei Wochen neue Verhandlungen zu führen, da man annehmen dürfe, daß ſich die wirtſchaftliche Lage inzwiſchen mehr geklärt haben dürfte. Die Verhandlungen endeten alſo für die Arbeitnehmer ergebnislos. „Wiederaufnahme der deutſch ⸗ belgiſchen Wirſſchaft⸗verhand⸗ lungen. Die vor einiger Zeit unterbrochenen deutſch⸗belgiſchen Wirtſchaftsverhandlungen werden nach einer Vereinbarung am 10. wieder in Berlin aufgenommen werden. 888 NN ſtraft werden, und zwar mit 3 Monaten Gefängnis. eeeeeeeere Auslandscundſchau Japan und China Die Beziehungen zwiſchen Javan und Ching werden imnnr geſpannter, da Japan aganz oſſen für Tchene⸗Tle⸗Lin Partei nimmt. Die Garniſon von Port Aribur wurde im der. letten Tagen verſtärkt, ebenſo ſind aroße Trupnentransvorte zut Bewacung der mandſchuriſchen Eiſenbahn abgegangen. Uebet die an den Eulen⸗ bahnen ſlationierten japaniſchen Truppen nahm ein aranticher Ge⸗ neral bei Mukden eine aroße Parade ab. die woht eine Demen⸗ ſtration der Pekinger Regieruna gegenüber darſtellen ſoll über den Umfana der Machtmittel, die Japan gegebenenfalls für Tichana⸗Tlo⸗ Lin einſetzen könnte. Eine Luftverkehrslinie Moskau— Teheran (Spezialkabeldienſt der United Preß) Moskau. 24. Okt. Am 1. November beginnt ein regelmäßſnger Fluaverkehr zwiſchen Moskau und Teheran über Vaku und Enfeli. Die Flüge ſollen wöchentlich zweimal ſtattfinden und die Entfernung zwiſchen Moskau und Teheran in 6 Stunden zurückgeleat werden. Etwa 64 Kilometer von dem am Kaſpiſchen Meere gelegenen Lewkowan entfernt, ſollen bedeutſame Petroleum⸗ auellen feſtaeſtellt worden ſein. In derſelben Gegend entdeckte man in der letzten Zeit Kupfer⸗ und Goldlaager. Die„Shenandoah auf der Heimfahrt (Spezialkabeldienſt der United Preß) 2 El Paſo, 24. Okt. Ddie„Shenandoah'“ hat heute El Paſo auf ihrem Flug nach dem Oſten überflogen. Man hofft den Flug nunmehr ohne Zeitverluſt zu Ende führen zu können. Letzte Meloͤungen Die Strafanträge im Conſul⸗Prozeß Nach einem längeren Plaidoyer beantragte der Reichsan⸗ walt Niethammer im einzelnen gegen Hoffmann 2 Monate 15 Tage bezw. 750 Mk. Geldſtrafe, Killinger eben⸗ falls 2 Monate 15 Tage bezw. 600 Mi,, Schüder 1 Monat 15 Tage bezw. 450 Mk., Kautter 2 Monate bezw. 600 Mk., Hen⸗ rich, Siebel, Broeren, Henkel und Krebs je 1 Monat bezw. 300 Mark Geldſtrafe Wegelin ſoll lediglich wegen der Waffenverheimlichung be⸗ Für alle übri⸗ gen wird Freiſprechung gefordert und abgeſehen von Broeren, der nur einen Tag inhaftiert geweſen iſt, ſoll bei ſämtlichen aus§ 128 St&B. zu Verurteilenden die Geldſtrafe als durch die Unterſuchungshaft verbüßt erachtet werden. Eein Anſchlag auf den Expreßzug Oſtende—Berlin? Mainz, 24. Okt. Nach einer Meldung des„Echo du Rhin“ aus Aachen ſoll am Mittwoch ein Anſchlag auf den Expreßzug Oſtende—Berlin verſucht worden ſein. Die Attentäter hätten eine Weichenſtelle mit Draht auf den Schienen beſeſtigt, um den Zug zum Entgleiſen zu bringen. Glücklicherweiſe hatte der Heizer eines in entgegengeſetzter Richtung vorbeifahrenden Güterzugs die Gefahr bemerkt und das nächſte Stellwerk benachrichtigt, ſo daß der Expreß⸗ zug rechtzeitig zum Stillſtehen gebracht werden konnte. Ein Komplokt gegen Kemal Paſcha Konſtantinopel, 24. Okt. Nach Meldungen türkiſcher Blätter ſoll man einer Verſchwörung auf die Spur gekommen ſein, die die Ermordung Kemal Paſchas bezweckte. Es han⸗ delt ſich um ſechs aus Athen gekommene Armenier, die bereits verhaftet ſeien. Obwohl die Polizei die Richtigkeit dieſer Nachricht dementiert, bleiben die Blätter bei ihrer Behauptung. 1 „Berlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Der Tag bringt die Nachricht, daß gegen alle 62 kommuniſtiſchen Reichs⸗ tagsabgeordneten vom Staatsgerichtshof Haftbefehle erlaſſen wor⸗ den ſeien. Dieſe Nachricht trifft nicht zu. Vom Staatsgerichtshof ſind Haftbefehle nur erlaſſen worden gegen Ruth Fiſcher, Grylewicez, Scholem und Jwan Katz. Unabhängig da⸗ von liefen noch einige Strafverfolgungen wegen anderer Vergehen. UEBerlin, 24. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). In der Nacht zum 24. Oktober iſt auf der Strecke Hagen—Unna— Hamm ein Güterzug dadurch entgleiſt, daß Papier ⸗ ballen von einem Wagen gefallen ſind, die von einem auf dem Nebengeleis fahrenden Zug Eiſenbahnaxen heruntergeriſ⸗ ſen haben. Menſchenleben ſind nicht zu beklagen, jedoch iſt der Materialſchaden bedeutend. Der Perſonenverkehr wird durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten. Die Strecke Hagen—Unna iſt noch ge⸗ ſperrt, die Strecke darüber iſt wieder frei. Rom, 24. Okt. Ein Güterzug, der geſtern abend in einer römiſchen Vorſtadt über ein totes Gleis hinausfuhr, rannte in ein Streckenhäuschen, in dem Bahnarbeiter beim Abendeſſen ſaßen. 2 Arbeiter wurden getötet, ein dritter verletzt. r eeeere NNDNreeeeee Das Geld auf d N 28 7 8 der Kriminalroman von Oitfried v. Hanſtein achdruck verboten.] „Ich habe Sie zu mir gebeten, weil ich denke, daß Sie mir über einige Kleinigkeiten unter vier Augen lieber Auskunft geben. Sie ſagten vorhin, Sie wären in der Lage, zu beweiſen, daß Sile in jener Nacht nicht mehr mt dem Polen Oletzki zuſammen waren, nachher zogen Sie ſich zurück. Das iſt ſchade. Wenn Sie etwa nicht allein waren, vielleicht gar einen Zeugen hatten, dann wäre nicht nur Ihre Schuldloſigkeit erwieſen, ſondern auch dem Gericht die ganze Arbeit weſentlich erleichtert. Wollen Sie nicht jetzt ſprechen?“ „Herr Kommiſſar!“ „Herrgott, ich habe Sie ja vorhin verſtanden. Ich weiß, der Menſcheiſt nur einmal jung und es gibt Dinge, die man nicht gern erzählt, beſonders vor einem Manme, der einmal der Schwiegervater werden ſollte:“ „Sie wiſſen?“ „Der Herr Kommerzienrat hat mir Andeutungen gemacht. Aber jetzt ſind wir unter uns. Sie können überzeugt ſein, daß ich diskret bin, ſoweit es meine Pflicht irgend erlaubt, und ſchließlich— es iſt doch beſſer, es kommt heraus, daß man eine Dummheit gemacht hat, — als man ſteht im Verdacht eines Verbrechens. Alſo?“ Fritz war rot geworden. „„Sie haben recht, Herr Kommiſſar, ich war nicht allein.“ „Na alſo. Sie hatten eine Dame bei ſich.“ „Ich wußte es übrigens ſchon.“ „Sie wußten?“ 0 Idch war nämlich in der Zwiſchenzeit noch einmal im Geſchäft und habe mit Ihrem Herrn Vater geſprochen.“ Fritz erſchrak— »Mit meinem Vater?“ WNicht über dieſe Sache, über den Betrugsfall Krüger natürſich. Ich ſogte, ich müſſe in dieſer Angelegenheit noch einmal eine kleine Hausſuchung vornehmen und ging in das Hinterzimmer. Da habe ich denn auch den Ofen, der in dem Stübchen ſteht, unterſucht, und da Sie vorausſichtlich weder Haarnadeln noch ſeidene Hemdenſchleif⸗ Hen eemunen Herrgolt, ich vergaß den Ofen anzuzünden.“ 4 200 „Das war gut, denn die Schleiſchen waren wie neu, daß es einleuchtet, daß ſie erſt wenige Tage in dem Ofen waren, und da mir außerdem das Mädchen, das eben den Laden ſauber machte, auf eine nebenſächlich hingeworfene Frage, ob in dem Zimmer gewöhnlich jemand ſchliefe, erzählte, daß es für gewöhnlich unbenutzt ſei, daß Sie aber in jener Nacht dort geſchlafen haben, bin ich überzeugt, daß auch die Schleiſchen aus jener Nacht ſtammen. Wenn Sie nun alſa die Freundlichkeit haben, mir mitzuteilen, wer jenes weibliche Weſen war, dann ſind wir gerettet.“ „Das kann ich unter keinen Umſtänden.“ „Aber Herr Wehn, bedenken Sie, es handelt ſich um Ihre Freiheit; übrigens geſchieht vorläufig nichts, als daß ich die Dame aufſuche und unter vier Augen verhöre. Beſtätigt ſie unſere An⸗ nahme, ſo daß ich nach anderen Spuren zu ſuchen habe, dann— es war doch keine Dame, ſondern ein Dämchen.“ „Wieſo vermuten Sie?“ „Herrgott, ſolche Schleifchen pflegen Damen nicht zu haben. Ich denke, eine ritterliche Schonung iſt wirklich nicht nötig, der Perſon droht ja keinerlei Strafe.“ „Herr Kommiſſar, Sie mögen mich vielleicht nicht verſtehen. Sie mögen recht haben, aber ich kann Ihnen den Namen nicht nen⸗ nen, zudem, ſie iſt nicht mehr in Berlin.“ „Nicht mehr in Berlin? Das iſt natürlich ſehr merkwürdig Es iſt doch ärgerlich, daß Zeugen, die jemanden entlaſten ſollen, immer gerade nicht da ſind.“ Fritz fühlte den ſpöttiſchen Ton. „Herr Kommiſſar, ich gebe Ihnen mein Ehrenwort. Ich will Ihnen noch eines ſagen, die Dame war eine Künſtlerin, ihr Engage⸗ ment war an dieſem Tage zu Ende.“ „Nun alſo, wenn Sie nicht reden wollen, laſſen wir das.“ Dr. Schlüter wußte, daß es ihm leicht ſein würde— auch ohne weitere Angabe— weiter zu forſchen. Eine Künſtlerin? Jeden⸗ falls eine Angehörige der leichteſten Kunſtgattung. Fritz Wehn verkehrte in der Faundiele, das wußte er ſchon. „Dann alſo wären wir fertig. Ich kann Ihnen unter dieſen Umſtänden allerdings nicht verbehlen, daß Sie weiterhin ater Ve⸗ obachtung ſtehen und daß ich nicht, wie ich gehofft habe, die Ueber⸗ wachung aufheben kann. Sie ſelbſt alſo bleiben dabei, daß Otto Krüger der Täter iſt?“——— aber ich nehme U U »Ich weiß nicht, wie es geſchehen konnte, daß Krüger und Oletzki zuſammen— an, „Ja, hatte denn Herr Oletzki einen ſolchen Groll auf Sie, daß er aus irgend einem Grunde mit Abſicht den Verſuch macht, Sie zu verderben?“ „Es wäre nicht ganz ausgeſchloſſen, wir waren Nebenbuhler.“ „Bei jener Dame?“ „Ja. Aber das war ja auch gar nicht nötig. Er ſelbſt iſt doch nicht vernommen. Er hat doch nur ſeinem Onkel geſprächsweiſe geſagt, daß er mir das Geld gegeben. Vielleicht hat auch der Onkel ſich verhört.“ „Alles möglich; alſo Krüger ſteckt jedenfalls dahinter.“ „Ich habe die feſte Ueberzeugung.“ „Schade, daß auch der nicht hier iſtl!“ Der Oberwachtmeiſter Schreiber trat ein. „Ein Telegramm, Herr Kommiſſar.“.“ „Sie entſchuldigen.“ Er erbrach die Dereſche.—— „In Kattowitz Schmuggler verhaftet, der mit großem Wert von Brillanten über die Grenze zu kommen verſuchte. Halte ein Ausweispapier bei ſich, das auf den Namen Miſchet lautet, aber offenbar ihm nicht gehörte. Hat nach heute eingegangener Photo⸗ graphie große Aehnlichkeit mit ſteckbrieflich geſuchtem Otto Krüger. Iſt bei der Verhaftung ſchwer verwundet und nicht vernehmungs⸗ fähig. Am beſten wäre es, er würde hier rekognoſziert. Polizeiverwaltung Kattowitz.“ „Herr Wehn, jetzt kommt vielleicht raſcher Licht in die Sache, wie wir denken. Otto Krüger iſt verhaftet.“ 2 „Otto Krüger?“ Es entging dem Kommiſſar nicht, daß Wehn tödlich erblagte. „Da hätten wir alſo den Dieb. Nicht wahr, Herr Wehn?“ Die Stimme hatte etwas herausfordernd Strenges Wehn war nervös aufgeſprungen und lief im Zimmer auf und nieder. „Nun, Herr Wehn, Sie ſcheinen mir mehr erſchreckt als er⸗ freut? Iſt es Ihnen vielleicht nicht angenehm, daß wir dieſen Mann gefunden haben?“ Wehns Bruſt atmete ſtürmiſch, er kämpfte a ialich mit widerſtrebenden Entſchlüſſen. eee „Herr Weha, ich ſehe Ihnen an, daß Sie etwas auf dem Her⸗ zen haben. Nehmen Sie es mir nicht übel, aber— 90 0 Schuldbewußtſein ſo klar auf der Stirn eines Mannes geſehen, wie jezt. Ich meine es gut mit Ihnen. Haben Sie wir villeicht, ehe wir Krüger vernehmen, noch ein Geſtändyi⸗ zit mackend“ Wehn blieb ſtehen, er war totenbleich, ſeine Lippen zitierten. 155(Fortſetzung iat) e, neue Mannheimer Jeitung[Nbend⸗Rus gabe) 3. Selte. Nr. 496 Freitag, den 24. Oktober 1924 von tollen hunden, Ratzen und Menſchen Die Gefahren der Tollwuk— Der Stand im Reiche— Neue Maß⸗ nahmen zur Bekämpfung geplant— Wie äußert ſich die Tollwut?— Schutzmaßnahmen der Gebiſſenen* Nach reichsſtatiſtiſchen Feſtſtellungen ſind in Deutſchland nicht weniger als 143 Kreiſe mit 448 Gemeinden und 417 Gehöften durch die Tollwut verſeucht. In Preußen ſind es allein 78 Kreiſe, in Banern 41 Driſtriktsverwaltunasbezirke. Wie wir erfahren, werden im Miniſterium neue Maßregeln erwogen, um endlich einmal der immer weiter um ſich areifenden Seuche Einhalt zu gebfeten. In außerdeutſchen Ländern hat man es bereits mit einer Schutzimpfung der Hunde gegen die Tollwut verſucht, jedoch noch keine befriedigen⸗ den Eraebniſſe erzielt. Gegenwärtig ſucht man noch durch die Hundeſperre der Tollwut Herr zu werden. Dieſe Sperre hat zweifellos manche Nachteile im Gefolage und iſt läſtig. In verſchie⸗ denen Städten ſind lebhafte Einſprüche der Hundebeſitzer laut ge⸗ worden: in München veranſtalteten ſie ſogar eine aroße Proteſtver⸗ ſammlung. Da die Gefahren der Tollwut aber nicht unterſchätzt wer⸗ den dürfen und nicht nur die Tiere, ſondern auch die Menſchen be⸗ droht ſind. wird wohl aller Proteſt nichts helfen, ſolange kein anderes durchareifendes Mittel als die Sperre gefunden iſt. 1923 wurden im Berliner Inſtitut für Infektionskrankheiten 750, im erſten Halbiahr 1924 552 Perſonen geimpft. Auch mehrere Todesfälle ſind vorgekommen. Denn die Wutkrankheit kann durch den Biß wutkranker Hunde auf den Menſchen übertragen wer⸗ den. Es erſcheint daher zum Schutze der menſchlichen Geſundheit notwendig. die Merkmale der Wut bei den Tieren. insbeſondere bei den Hunden, in einigen knappen Sätzen bekanntzugeben. Drei bis acht Wochen nach dem Biß, zuweilen auch noch ſpäter, bricht die Toll⸗ wut bei den Hunden aus. Die erſten Erſcheinungen beſtehen. nach einer Aeußeruna des Landestierarztes Prof. Peter, in einer Aen⸗ derung des gewohnten Verhaltens der Hunde. Sie werden mürriſch. weniger folaſam und verkriechen ſich oft. Die Freßluft iſt vermindert. bald wird die Aufnahme von Nahrunasmitteln ganz verſchmäht. Da⸗ gegen zeiat ſich gewöhnlich eine Neigung. unverdauliche Stoffe(Holz, Stroh, Haare, Leder, Glas. Steine. Metallſtücke uſw.) zu kauen bezw. zu bendaen und abzuſchlucken. Alsdann bekunden die aebiſſenen Hunde eine geſteigerte Beißſucht, die ſich hauptſächlich gegen Hunde und Katzen richtet. Dicht ſelten werden aber auch andere Haustiere und Menſchen angeariffen. Im weiteren Verlauf der Krankheit macht ſich bei den Hunden ein unwiderſtehlicher Drana zum Entweichen bemerkbar. Wenn ſie eingeſperrt oder angekettet ſind, ſtreben ſie, ſich aus dem Gewahrſam zu befreien und von der Kette loszumachen. Sie laufen, ohne erkennbare Urſache, weite Strecken fort. Zuweilen kehren ſie an den folaenden Tagen zurück, um ſich darauf an verſteckten Orten zu verkriechen und nach kurzer Zeit der Ruhe von neuem zu entlaufen. Es kommt vor, daß ſich wut⸗ kranke Hunde gegen ihnen bekannte Perſonen freundlich verpalten, während ſie ſonſt alles, was ihnen in den Wea kommt. anfallen und ſelbſt in lebloſe Gegenſtände beißen. In manchen Fällen fehlt die Beißfucht. eine Krankheitsform, die man als ⸗ſtille Wut“ bezeichnet. Inzwiſchen ändert ſich die Stimme: das Bellen wird heiſer und häufia und artet infolge beainnender Lähmung der Kehlkopfmuskulatur zum Bellaeheul aus. Der Blick iſt ſtier. Die Lähmuna dehnt ſich bald auf den Un⸗ terkiefer und das Hinterteil aus. Aus dem offenſtehenden Maul fließt ſadenziehender Speichel. Der Körver macert ſichtlich ab. Unter zu⸗ nehmender Schwäche tritt der Tod fünf bis ſieben Tage nach dem Beainn der Krankheit ein. Vei der Zerleauna der Kadaver wut⸗ kranker Hunde findet man im Magen anſtatt des Nahrunasbreis die oben erwähnten fremdartigen Stoffe. An den inneren Oraanen ſind nur gerinafüagige Veränderungen wahrzunehmen, die oft gang feh⸗ len, wenn die Hunde im frühen Krankbeitsſtadium getötet werden. Zur Sicheruna der Feſtſtellung der Krankheit iſt es hiernach von aro⸗ gem Wert, daß wutverdächtige Hunde nicht ſofort ge⸗ tötet, ſondern mit der nötigen Vorſichtlebendeingefangen und bis zur amtstierärztlichen Unterſuchuna in einem ſicheren Behält⸗ nis eingeſperrt werden. Der Wutverdacht iſt ſofort der zuſtändigen Polizeibehörde anzuzeigen. Für das Wutaift ſind auch die übrigen Haustiere. wie Pferde. Rinder, Schafe, Ziegen, Schweine, Katzen und das Geflügel empfänglich. Die Krankbeitserſcheinungen ſind bei den genannten Haustieren mehr oder weniger denſenigen der Hunde ähnlich. Bei allen Arten wird beobachtet, daß ſie andere Tiere. auch Menſchen, anareifen. zu ſtoßen und zu beißen ver⸗ * ſuchen. eine Erſcheinung, die namentlich bei den ſonſt ſo harmloſen und furchtſamen Schafen, Ziegen und bei Geflügel auffällia erſcheint. Was hat nun der von einem wutverdächtiaen Tiere gebiſſene Menſch zu tun? Die Wunde iſt ſofort aus zuwaſchen und. wenn möalich, mit rauchender Salpeterſäure, mit Schwefelſäure oder Sals⸗ ſäure auszubeizen oder mit dem Brenneiſen leventl. alühend gemachtes Meſſer) aus zubrennen. In jedem Falle iſt der Arzt unverzücglich hinzuzuziehen. Sobald feſtſteht. daß das die Verletzung verurſachende Tier mit der Tollwut behaftet iſt, ſo muß den gebiſſenen Perſonen drivoend geraten werden. zur Sonderbebandlung die nächſte Station für Wutſchutzimpfungen aufzuſuchen. In verſchiedenen Orten ſind jetzt ſolche Stationen eingerichtet worden. Wichtia iſt es ferner. ſofort nach einem Biß den Aufenthaltsort des beißenden Hundes oder der Katze feſtzuſtellen und ihn der Polizei zu melden. Nur durch gemeinſame Arbeit des Veterinärweſens, der Polizei und der Be⸗ völkerung iſt es möalich. die aefährliche Seuche einzudämmen oder perſchwinden zu laſſen und die vierbeiniaen Hausgenoſſen von der Jäſtiaen Snerre zu hefreien. „Prateſte“ merden da menig belfen. Wie erheblich die Gefahr iſt. beweiſt der Umſtand. daß Berlin ſeit etwa zehn Jahren verſeucht iſt. Immer, wenn die Sperre aufgehoben werden ſollte, trat ein neuer Fall der Tollwut ein. Auch ſolche Gebiete, die lange Jahre frei waren, ſind in dieſem Jahre in Mitleidenſchaft gezogen. Da können nur durchareifende Maßnahmen helfen. Ginustermaun. Städtiſche Nachrichten ANenderung der Poſt⸗ und poſiſcheckgebũhren Auf Grund des Reichspoſtfinanzgeſetzes vom 18. März 1924 ſind mit Zuſtimmung des Verwaltungsrats die Poſt⸗ und Poſtſcheckge⸗ bühren mit Wirkung vom 1. November 1924 an folgendermaßen geändert worden. Poſtanweiſungen ſunge Goldpfennig bis R⸗Mark bis 25 Bill.⸗Mark— 20 über 25„ 100„ über 25 100—.4⁰ —.60 )V—.80 „ 00„ 70 120 „ 750 1000„ 759„ 1000„*.60 Einzahlung mit Zahlkarten bis 25 Rentenmark 10 Goldpfennig von mehr als 25„ 100 5 20 „„ 30 3% 40⁰ „ 7 6⁰ „00 5 80 „„„1000 Rentenmark(unbeſchränkt) 100 Für Barauszahlung durch die Zahſſtelle eines Poſtſcheckamts ſowie für Ueberſendung eines Schecks durch das Poſtſcheckamt an eine Poſtanſtalt und für die weitere Behandkung des Schecks 1 v. T. des Betrages und außerdem eine feſte Gebühr von 15 Goldpfennig. Gleichzeitig ändern ſich die Gebühren für Poſtkreditbriefe. Die Auszählungsgebühr iſt auf die Hälfte ermäßigt. Die neue Ge⸗ bhühr beträgt 10 Pfg. für je 100 Mark des Kreditbriefbetrages, mindeſtens aber 1 Mark für jeden Kreditbrief. Mit der Herabſetzun der Poſt⸗ und Poſtſcheckgebühren vom 1. November 1924 an än⸗ dern ſich auch einige Beſtimmungen der Poſtordnung vom ſelben Zeitpunkt an, von denen uns hier nur die intereſſiert, daß für Poſtanweiſungen wieder eine Höchſtbetragsgrenze und zwar von 1000 Rentenmark, feſtgeſtellt wird. Kl. * *Erhöhung der Angeſtelltengehälter. Die hieſigen Angeſtellten⸗ Organiſationen hatten eine Erhöhung der Oktoberbezüge um 15 Pro⸗ zent verlangt. Die Freiwillige Schlichtungsſtelle für Angeſtellte, die infolge der Ablehnung dieſer Forderung durch die Arbeitgeberper⸗ bände angerufen wurde, hat geſtern unter dem Vorſitz des Landge⸗ richtsdirektors Dr. Bodenheimer folgenden Schiedsſprüch gefällt: Für die Septemberbezüge behält es bei dem Schiedsſpruch vom 30. September ſein Bewenden. Für die Monate Oktober, No⸗ vember und Dezember werden die Grundgehälter der Angeſtellten ausſchließlich der ſozialen und Leiſtungszulagen um 8 Prozent, die ſämtlichen ſozialen Zulagen um je 1, Kinderzulagen bis zum Höchſtbetrage von 45 erhöht. «Abſtellung von Jahrrädern im Bezirksamk. Das Bezirksamt Mannheim hat die Einrichtung getroffen, daß Radfahrer, die im Be⸗ zirksamtsgebäude dtwas zu tun haben, ihre Fahrräder im Ein⸗ gang J abſtellen können. Ein Schwerkriegsbeſchädigter, dem dadurch eine Verdienſtmöglichkeit geſchaffen wurde, bewahrt die Räder auf und fordert hierfür bis zu einer Stunde 10 Pfennig. *Freiwilliger Tod. Geſtern Nachenittag kam ein 19 Jahre alter Kaufmann aus Potsdam, wohnhaft in Schwetzingen, der bei einer Großfirma in Rheinau in Stellung war, auf eine hieſige Bank und zeigte einen Wechſel über 4755 Marf zwecks Diskontie⸗ rung vor. Der Wechſel wurde aber von dem Kaſſenbeamten be⸗ anſtandet, weil er verſchiedene Merkmale der Fälſchung trug. Aus dieſem Grunde wurde der Vorzeiger in ein Zimmer gebracht und ſowohl die in Frage kommende Firma, als auch die Kriminal⸗Poli⸗ zei fernmündlich verſtändigt. Noch ehe aber letztere bei der Bank eintraf, hat der⸗ junge Mann ein Gift, vermutlich Cyankali zu ſich genommen, das derart wirkte, daß der Jod alsbald eintrat. Die Leiche wurde nach dem hieſigen Friedhof verbracht. * Zu dem Anfall des Mannheimer Straßenbahnſchaffners Dick, der, wie gemeldet, auf der Mannheimer Straße in Bad Dürkheim von einem bisher unbekannten Automobil überfahren und ſchwer verletzt wurde, hören wir, daß der Verunglückte nach beinahe vier⸗ tägigem Fieberdelirium zum erſten Male das Bewußftſein wieder erlangte. Der Arzt hofft, ihn am Leben zu erhalten. Die gefühlloſen Autler, ſind im Gegenſatz zu anderen Meldungen bisher noch nicht ermittelt. Feſtgeſtellt iſt nur, daß es ſich um ein rotes Auto handelt, das nach dem Unfall mit gelöſchten Lichtern weiterfuhr. * Unfälle. Geſtern vormittag brachte in der Möbelſchreinerel Renz, Zehntſtraße 5, ein 52 Jahre alter Maſchinenarbeiter die linke Hand in eine Fräsmaſchine, ſodaß ihm zwei Finger ab⸗ geriſſen wurden. Mit dem Sanitätsauto verbrachte man ihn in das allgemeine Krankenhaus.— In einem Straßenbahnwagen der Linie 16 erlitt geſtern nachmittag in der Schwetzingerſtraße ein 32 Jahre alter Kaufmann einen Oohnmachtsanfall. In der nahe gelegenen Apotheke, wohin man ihn verbrachte, erholte er ſich bald wieder und konnte allein nach Hauſe gehen. „Verkehrsſtörung. Geſtern abend brach an einem Laſtkraft⸗ wagen mit Anhänger auf der Zufahrtsſtraße zur Rheinbrücke der Bolzen an der Steuerung, ſodaß der Laſtkraftwagen auf dem Straßen⸗ bahngeleiſe halten mußte. Es entſtand dadurch eine Verkehrsſtörung von etwa einer Stunde. „ Anaufgeklärte Diebſtähle. Entwendet wurde in letzter Zeit u..: In F 7 eine Kartonſchachtel mit folgendem Inhalt: Ein grünes Frottekleid, eim wollenes rotes Kleid, ein ſchwarzer und ein roter Unterrock, ein grauer und ein blauer Oberrock, eine blaue und eine graue Bluſe, ein Paar weiße und ein Paar ſchwarze und ein Paar braune Damenhalbſchuhe.— Aus ei Hauſe am Friedrichsplatz ein Mädchenjacket dunkelgrün mit einreihig mit ſchwarzen Knöpfen.— In der Hauptpoſt eine ſchwarze Safianmappe mit rotem Lederfutter, ein Fach und Druckknopf, Inhalt Mark.— Nachts im Altrheinvorland in Sandhoſen bei der Zellſtoffabrik ron einem Nachen zwei Stahlſpröſſel, je 5 Meter lang. 8 bis 9 Millimeter ſtark, an den Enden ſogen. Futter zum B igen des Hebgarns.— Aus einer Küche in der Relaisſtraße in Rheingu 5 Paar getragene Kinderſchuhe Nr. 26, 27, 28, 34, und 36.— In einem Garderobergum in B 3 ein Herrenüberzieher aus feinem grünem Tuch, 2 Außen⸗ taſchen, 2 Innentaſchen, Rückengürtel. auf einer Innentaſche ein weißer Fleck mit der Aufſchrift Fritz Man, ein grünſicher Herren⸗ filzhut, mit breitem aufwärts gebogenem Rand, grünlichem Band. am Schwvißleder der Name„Dippel Hutgeſchäft“.— In der Garten⸗ feldſtraße ein verkreuzter Wolfshund(Wolf und Schnauzer), 2 Jahre olt; braun, hört auf den Namen Lux.— Aus einem Hauſe in H 7 ein weißgeſtreifter Tuchrock, eine grüne Windſacke und eine ſchwarz⸗ ſederne Brieftaſche mit einigen Viſttenkarten. Der Täter iſt etwa 20 Jahre alt. 1,70 Meter groß. ſchlank, bartlos. trug grauen Sports⸗ anzug und Windſacke.— Im Waldhof ein Stück feld raues Militär⸗ tuch, 30 auf 60 Zentimeter, ein weißes noſttafeltuch, eins Kunſt⸗ leder⸗Tiſchdecke, ein neues weißes Damaſt⸗Tiſchtuſt.— In Rheingu eine alte Taſchenuhr mit weißem Ziffernblatt und röwiſchen Zahlen. — Aus einem Schiff im Mühlauhafen eine ſilherne Domenarmband⸗ uhr) Remontoiruhr) mit Goldrand und arabaſichen Zahlen, nebſt braunledernem Uhrarmband. veranſtaltungen Der Vorkragsabend von Dr. Ludwig Wüllner im Scheift⸗ ſtellerverein Mannheim⸗Ludwigshafen, wußte infolge Erkrankung des Künſtlers verſchoben werden. Der Termin wird ſpäter be⸗ kamnt gegeben. Vom Backen und der Süß⸗Speiſenbereitung. Dem Wunſche der Hausfrauen, nach einer Wiederholung des im Sommer durch Frau W. Jürgenſen abgehaltenen Back⸗ und Süß⸗Spei⸗ enkurſes wird durch den am Montag, 27. Oktober, in der Lehr⸗ küche der ſtädt. Waſſer⸗, Gas⸗ und Elektrizitätswerke beginnenden fünftägigen Kurs nachgekommen. Für alle diejeniſe ie i Kenntniſſe in der Zubereitung von Backwaren, Süß⸗Speiſ Mehlſpeiſen uſw., vervollkommnen wollen. iſt Gelegenheit gegeben, Bäckereien und Süß⸗Speiſen aller Art in den in genügender Menge zur Verfügung ſtehenden Gasbackoſen unter Anleitung der Kurs⸗ leiterin ſelbſt zu backen. Die Kursteilnehmerinnen werden auch, wie das letzte Mal, Gelegenheit haben, ſich zu überzeugen. daß es bei der außerordentlich leichten Regulierbarkeit des Gasbackofenz tatſächlich nur weniger Handgriſſe bedarf, um ſulbſt die deinſten Bäckereien im Gasbackofen mühelos in ganz kurzer Zeit herdeſſen zu können.(Weiteres ſiehe Anzeige im geſtrigen Mittagsblott.) Erbauliche Geſelligkeit Zum erſten Male ſeit zehn Jahren erleben wir wieder dis einſt kaum gewürdigte Wohltat eines geruhigen Daſeins, wie es ums das Vertrauen auf eine, wenn auch beſcheidene Sicherheit der Exiſtenz vergönnt. Seit zehn Jahren zum erſten Male drückt nicht die Sorge um ferne, todumdrohte geliebte Menſchen auf die Seels, beherrſcht uns nicht die Angſt um die materielle Vedürfnisbefriedigung, mit der uns die Papiergeldmißwirtſchaft heimgeſucht hat mit einem Schrecken, der ſich von Geldempfang zu Geldempfang ſteigerte. Herzen und Gedanken wagen es, an das Wundex ihrer Befrei⸗ ung zu glauben, ihrem Freiſein von unmittelbarſten, notgedrunge⸗ nen irdiſch⸗materiellen Befangenheiten zu vertrauen. Was der erſte ſchöne Sommer diefer Freiheit für die Auferbauung unſeres leiblichen Menſchen Gutes gewirkt hat, das ſoll, ſo hoffen wir, win⸗ terlich geſteigerte Geſelligkeit in der Auferbauung von Geiſt und Gemüt auswerten. Nicht mehr Dollar⸗ und ſonſtiger Deviſenſtand, nicht mehr Wucher und Lebensmittelnot ſollen den armſeligen Inholt unſerer Geſpräche ausmachen, wie ſie vor Jahresfriſt noch alle Ge⸗ ſelligkeit im Familienkreiſe und auch die größeren Stils beherrſch⸗ ten. Sondern zu erbaulichen Feierſtunden können wir uns in be⸗ freundeten Kreiſen zuſammenfinden, können uns unbekümmert einem guten Buche, einer literariſchen, einer muſtkaliſchen Unterholtung hingeben. Heute hier eine Stunde des Aufblicks aus dem Alltags⸗ einerlei feiern, morgen dort. Den entſcheidenden Wert der langentbehrten höheren Güter dieſes Lebens haben wir erſt ſo recht in den Zeiten erkannt, die uns ihren reinen Genuß nicht gönnten. Der Hunger nach ihnen wird uns umſo mehr darum ſolche auferbauende Geſelligkeit von der Belaſtung mit Unweſentlichem freihalten. Er wird uns erlöſen auch von jenem Materialismus, der gar zu gern zum Hauptinhalt unſerer Geſelligkeiten das Gaſtmahl macht, das doch nur als eine erfriſchende Beigabe unſeres geiſtig⸗ſeeliſchen Austauſches eine be⸗ ſcheidene Berechtigung hat. B. 7 Mediziniſche Umſchau wärmekultur des Körpers im winter Von Dr. Thraenhart(Freiburg i. Br.) Wir ſind Sonnenkinder. Bei heiterem Wetter und lachendem Sonnenſchein ſind wir heiter und frohgemut, bei drückendem Nebel und trüben Winterwetter erareift uns eine bedrückende, trübe Stim⸗ mung. Die Sonne erwärmt uns Körper und Gemüt. Unſere lieben Alten, ſowie alle Schwächlichen und Geneſenden ſetzen ſich fluas in den belebenden Sonnenſchein. der ihren Oraanismus wohlia durch⸗ beizt und offenbar einen verbeſſerten Lebenstrieb erzeugt durch Er⸗ höbung des geſamten Stoffwechſels. Inſtinktiv hat man dies ſeit den älteſten Zeiten gefühlt. Die ſetzt wiſſenſchaftlich bearündeten Son⸗ nenbäder ſind Ausarabungen aus dem grauen Altertum. Aber gerade im kalten Winter verſteckt ſich die Sonne leider oft binter Nebel und Schneegewölk. Da muß man die natürliche Wärme⸗ auelle erſeten durch eraiebige künſtliche. Sonſt leidet der Körper not, er verkühlt ſich und es entſtehen manniafache Leiden. Wärme⸗ mangel bat einen ſchlechteren Betrieb zur Folge. der Stoffwechſel ckt. das träge fließende Blut ſchwemmt nur ungenügend die ſchãd⸗ lichen Abfallprodukte weg: es kommt zur Anbäufuna derſelben, wo⸗ durch eine krankhafte Dispoſition geſchaffen wird. Das iſt ſener be⸗ kannte Zuſtand, in welchem eine Erkrankung zwar noch nicht zum Ausbruch gekommen iſt, aber man fühlt die innere Verküklung. man iert, iſt ganz zerſchlacen, keiner eneraiſchen geiſtigen oder körver⸗ lichen Arbeit fähig. Da hilft einzia und allein bedeutende Stei⸗ geruna der Betriebswärme von innen und außen. die man von jeher in praktiſcher Weiſe erzielt durch beiße Getränke und warme Ein⸗ vackungen im Bett. Mit dem ausbrechenden Schweiß tritt eine Ent⸗ laſtung des Organismus, eine Ausſcheiduna der Abfall⸗ und Krank⸗ beitsſtoffe ein. Auch wenn eine Verkühlunaskrankheit bereits zum Ausbruch gekommen iſt, bildet Hitze das beſte Heilmittel. Gegen alle Katarrhe der Naſe, des Rachens, der Lungen. des Obres, ferner geaen Rheu⸗ matismus. Iſchias. Nervenſchmerzen werden pon jeher mit beſtem Er⸗ fola angewendet: Bettwärme, heiße Umſchläge, Dampfbäder. Heiß⸗ luftbäder u. deral. Dieſe Wärme⸗Geſundunasmittel ſind Strafarbeiten. welche die atur den Menſchen machen läßt für etwas, was er vorher verſäumt hat. Hätte er immer mal freiwillia geſchwitzt, dann mären die Stoff⸗ wechſelprodykte ausgeſchſeden worden. ehe ſie zu ſchädioender Menge ſich angehäuft hätten: die Betriebsmenge wäre ſo geſteigert worden, die Körvermaſchine ohne Unterbrechung mit voller Kraft ge⸗ ardeitet zätte. Daher der bobe Geſundsheitswert regelmäßiaer beißer 255 5 75 Bäder in der Winterszeit. In kalten Ländern, namentlich Rußland, beſteht eine vorzüaliche Heißwaſſerkultur(„ruſſiſche Bäder“). In jedem Dorfe findet man die Einrichtung dazu und jeder Ruſſe benutzt ſie regelmäßia. wodurch in dem kalten Klima ſein Körrer eine mäch⸗ liae Durchheizung erfährt. Das iſt keine Verweichlichung. ſondern eine Abkärtung. Im Winter härtek man ſich am zweckmäßiaſten ab durch heißes Waſſer und kalte Luft, im Sommer durch kaltes Waſſer und heiße Luft(Sonnenbad). f Heiße Bäder als Wärmeauelle ſind beſonders ſchätzenswert für ältere Perſonen: ihnen werden ſie zum Junabrunnen. Der alte Körver lebt förmlich auf. wenn er ſich mehrmals wöchentlich längere Zeit in einem ſo ſchönen warmen Medium, wie es das Waſſer bei 35 Grad Celſius iſt. aufbält. Ein wonniges Behaalichkeitsgefühl durchrieſelt den ganzen Organismus. Ganz falſch und geradezu geſundbeitsſchädlich iſt es, ſich im Win⸗ ter durch leichte Kleiduna oder gar kühles Nachtlager abhärten zu wollen. Warum ſpürt man denn gerade morgens oder nachts häufig rheumatiſche Schmerzen, namentlich in Armen. Schultern oder Nacken? Weil während der Nacht dieſe Partieen unbedeckt waren und dadurch verkühlten. Beſonders in der Nacht ziehen ſich viele Perſonen Erkältungen zu, wenn ſie in einem Bette mit friſcher Wäſche ſchlafen, wenn die Stallfedermatratze nicht dick genua überdeckt iſt, wenn das Bett unmittelbar an einer kalten Wand ſteht. Das mit Recht empfoblene„Kaltſchlafen“ bedeutet nicht: in einem wöhrend der Nacht kalt bleibenden Bette ſcklafen, ſondern in ſtets friſcher kühler Luft. Gerade im bewegunasloſen Schlafe muß man ſich wär⸗ mer balten als im täalichen Wachen und beim Arbeiten. Im Bett darf die Haut nirgends kühl ſein. vielmehr muß ſie ſich ſchön warm, womöalich leicht feucht anfühlen: nur dann wird ſie ihre wichtige Aufgabe. die Ausdünſtung der ſchädlichen Skoffe, wirklich erfüllen. Zweckmäßiia unterſtützt wird dieſe Körvererwärmuna von außen durch ſolche von innen, und zwar durch kräftige warme Nahrung. Bei ſchlechter Koſt vermaa unſer Körver der Kälte viel weniger Wider⸗ ſtand zu leiſten als bei auter. Dieſe ſoll im Winter möalichſt immer warm ſein. Es iſt Verſchwenduna, wenn man kalte Speiſen und Ge⸗ tränke aenießt. denn der Organismus verbraucht zur Erwärmung derſelben bis auf Körvermärme ein aut Teil Heizkraft. die ſomit dem Körper entzogen wird. Daher das ſchauernde Gefühl nach einem kalten Trunke, dem viele die eigentliche Schuld an einem langjäh⸗ rigen Maoenleiden zuſchreiben. Die verbreitete Sitte. zum kalten Abendbrot Bier zu trinken, iſt nicht geſund: dazu gehört ein warmes Getränk oder vorher eine Suppe. Unſeres Körvers Haumtherd aber zur Erwärmung, die wirkſamſte und geſundeſte Wärmequeſſe bilden Beweauna und Muskeltätigkeit. Sie erhöben im Winter die körrerliche Betriebswärme bedeutend, L N durchheizen den Oraanismus, ſteicern den Lebensprozeß, vermehren den Stoffwechſel und die notwendige Ausſcheidung— ſchädlichen 955 Abfallprodukte. Wohl denen. die Zeit und Gelegenbeit haben zum regelmäßigen Beraſteigen oder Scklittſchubſaufen, zum Turnen in Vereinen oder zur Gumnaſtik an Apraraten. Jedor aber kſann we⸗ niaſtens daheim täaglich mit Hanteln oder einem Stuhle ſich wohlig warm arbeiten. Der geſundheitliche Erfola iſt überraſchend, ſicher und dauernd! 8 wie ſrellt der Arzt Krankheiten innerer Organe ſeſt! Um krankhafte Veränderungen innerer Organe zu erkennen, bedient ſich der Arzt verſchiedener Hilfsmittel: Auge, Ohr und Taſtgefühl müſſen ſich gegenſeitig unterſtützen und erfahren durch den Gebrauch von beſtimmten Inſtrumenten eine weitere Vervoll⸗ kommnung. Schon das mediziniſch geſchulte Auge entdeckt man⸗ ches, was der Laie nicht ſieht. Wenn der Arzt Verdacht auf Er⸗ krankung einer Lunge hat, betrachtet er genau die Hebung und, Senkung des Bruſtkorbes bei der Ein⸗ und Ausatmung. Oft ſieht er, wie bei einer einſeitigen Erkrankung die Bruſtſeite, unter wei⸗ cher die kranke Lunge liegt, deutlich bef der Atmung zurück bleiht, Bei ſchweren Herz⸗ und Magenerkrankungen iſt mitunter die Ge⸗ gend des Herzens beziehungsweiſe des Magens vorgewölbt. Mir Hilfe vonr Spiegeln und künſtlichem Licht kann man ſagar eine An⸗ zahl Organe direkt betrachten, z. B. Blaſe, Maſtdarm, Kehlkopf und das Innere des Auges. Ein unentbehrliches Hilfsmittal ſind die Röntgenſtrahlen geworden. Sie liefern von den meiſten inneren Organen poſitive oder negative Abbildungen. Poſitive, indem wir, wie bei den Lungen, einfach die Strahlen durch ſie hindurchſchicken; oder negativ, indem vor der Aufnahme der Magen z. B. mit einem Kontraſtbrei oder die Schädelbhöhle mit Luft gefüllt wird. Mit dem Ohr ſtellt der Arzt die akuſtiſchen Phänomene des geſunden und kranken Körpers feſt, z. B. die Töne und Geräuſche des Her⸗ zens, das Abemgeräuſch, das Kniſtern bei Verwachſungen des ruſtfelles oder des Herzbeutels; ferner überzeugt er ſich, durch Beklopfen der Körperoberfläche von dem Zuſtand der darunterlie⸗ genden Organe. Maſſive Organe, wie die Leber und Milz, gehen einen kurzen, leiſen hohen Schall; man hat ihn Schenkelton ge⸗ nannt, weil er am typiſchſten beim Beklopfen des Oberſchenkels iſt; an dieſer Stelle liegt nämlich keine Luſt darunter. Gerade das Gegenteil zeigen Lunge und Darm; ſie ſind lufthaltig und geben deshalb einen längeren, lauteren, tieferen Ton. Der Schall über Magen und Darm iſt ähnlich wie beim Beklopfen einer Trommel. Der Lungenſchall ſteht zwiſchen dieſem und dem Schenkefton. Bol Erkrankungen der betreffenden Organe zeigen ſich entſprechende Veränderungen in der Klangfarbe. Mit Hilfe des Taſtgefühls iſt es möglich, Schwellungen von Organen, z. B. der Leber und der Milz ſowie Neubildungen in der Bauchhöhle feſtzuſtellen. 1 kommen noch weitere Beabachtungen, z. B. ob ſich ein Geſchwu in der Lebergegend mit der Atmung verſchiebt oder nicht. Iſ 3 — ———— 4. Seite. Nr. 498 7F( neut mantbenter zeitung Abend⸗Ausgabe] Freitag, den 24. Oktober 1924 Schutzverband der Fernſprechteilnehmer gegen Gebührenüberhebungen In den Kreiſen aller derer, die im Beſitz eines Fernſprech⸗ Haupt⸗ oder Nebenanſchluſſes ſind, herrſcht, ſo wird uns geſcheieben, ſeit geraumer Zeit eine merkliche Nervoſität und Aufregung über das allgemein jetzt übliche Geſprächszählverfahren der Reichspoſtver⸗ waltung, das allgemein als höchſt unzuverläſſig und von den Fern⸗ ſprechteilnehmern als überaus ſchädigend erkannt worden iſt. Dieſe Gebührenüberhebungen ſind an der Tagesordnung Zahlreiche Reklamationen, Beanſtandungen und eventwelle Prozeſſe die ungus⸗ bleibliche Folge dieſer im Fernſprechweſen offentſichtlich herrſchen⸗ den Mißſtände. Daß dieſe Gebührenüberhebungen finanziell bei größeren Firmen und ſolchen Teilnehmern, die einen regen Tele⸗ phonverkehr haben, beträchtliche Höhen erreichen, dürfte außer Frage ſtehen. In den ſeltenſten Fällen haben die Beanſtandungen durch die Fernſprechteilnehmer irgendwelchen Erfolg. Vielmehr läßt ſich erſchöpfende Abhilfe nur dann erwarten, wenn ſich die Fernſprechteilnehmer zu einem Schutzverband zuſammen⸗ ſchließen, der die Intereſſen der Mitglieder der Behörde gegenüber und in Streitverfahren vor Gericht ſachgemäß und einheitlich mit aller Schärfe wahrnimmt. Es iſt ganz unverſtändlich, daß in dem Rechtsverhältnis der Fernſprechteilnehmer zu der Behörde ein Umſtoß der alten Rechts⸗ verhältniſſe ſtattfinden ſoll, während in der Praxis der Reichspoſt⸗ verwaltung ſich einfach in der Verechnung der Gebühren ein voll⸗ ſtändig einſeitiges, diktatoriſches Recht herausgebildet hat. Es muß die Fraße aufgeworfen werden:„Wie weit iſt die Reichspoſtverwal⸗ tung berechtigt, ein derartiges diktatoriſches, einſeitiges Recht ihren Fernſprechteilnehmern gegenüber geltend zu machen. Weiter wer⸗ den ſich andere Fragen und Klagen der Fernſprechteilnehmer er⸗ geben, ſo cuch insbeſonder« darüber, ob die Rei spaſtnerwaltung berechtigt iſt, die früher erhobene Kaution ohne weiteres infolge der Geldentwertung einzubehalten oder aber eine Aufwer⸗ tung auch dieſer Beträge entſprechend den neueſten Beſtimmungen zu erfolgen hat Wie wir hören, iſt der Zweckverband mit einer beträchtlichen Anzahl von Mitgliedern in der Gründung fortge⸗ ſchritten. Weitere Intereſſenten wollen ihre Anmeldung ſchriftlich on das Verbandsbüro, Berlin SW. 68, Markgrafenſtr. 23, 2, ſenden. * Erhöhung der Gebühren für die Iwangsenkladung. Mit Gültigkeit vom 16. Oktober ſind die Gebühren für die Zwangsent⸗ ladung und die Abfuhr von Wagenladungsgütern erhöht worden. Kinderbeförderung auf der Eiſenbahn. Viele Reiſende berufen ſich in neuerer Zeit auf eine Preſſenotiz. es ſei dem Reichstaa eine Vorlage zugeaangen, wonach Kinder bis zum vollendeten 6. Lebenz⸗ ſahre(anſtatt, wie bisher bis zum vierten) auf der Eiſenbahn frei zu hefördern ſein ſollen und es ſei dieſe Aenderuna bereits in Kraft ge⸗ treten. Dieſe Anſicht iſt unzutreffend. Die für die Kinderfahrvreiſe maßgebenden Vorſchriften der Eiſenbahn⸗Verkehrsordnuna ſind bis. her nicht' geändert worden und es ſind daher wie bisher nur Kinder bis zum vollendeten vierten Lebensjahre frei zu befördern, ſofern für ſie kein beſonderer Platz beanſprucht wird. *Gegen Schmutz und Schund im Film. Auf Antrag des badi⸗ ſchen Miniſteriums des Innern hat die Filmoberprüfſtelle in Berlin die Zulaſſung des Films„Frauenſchickſal“(Herſtellerin Nivo⸗ Film Comp. G. m.) wegen ſeiner entſittlichenden und ver⸗ rohenden Wirkung für das ganze Reich widerrufen. Großer Sonnenfleck. In den letzten Tagen erſchien auf dem Tagesgeſtirn ein großer Sonnenfleck, der am 17. Oktober und den darauf folgenden Tagen ſogar für das nur durch berußtes Glas ge⸗ ſchützte aber ſonſt unbewaffnete Auge erkennbar war. Dem Haupt⸗ wirbel folgten in dem großen Fleck ein paar kleinere, die in den⸗ ſelben Hof eingeſchloſſen waren und von denen der eine ſich auf Koſten des Hauptfleckes merklich vergrößerte. Nach den Beobach⸗ tungen unſeres aſtronomiſchen Mitarbeiters fand der Durchg ing Daureh die Witte der Scheibe in den frühen Morgenſtunden des). Oktober ſtatt. Rommunale Chronik Beſichtigung kommunaler Einrichlungen in Neuſtadt a. 9. durch den pfälziſchen Regierungspräſidenten Neuſtadt a.., 23. Okt. Am Mittwoch beſichtigte Regierungs⸗ präſident Matheus in Begleitung des Bürgermeiſters Dr. Fort⸗ huber uünd mehrerer Stadträte verſchiedene ſtädtiſche Einrichtungen. Am Abend gab die Stadt zu Ehren des Regierungspräſidenten einen Imbiß, an dem der Stadtrat und die Preſſe teilnahmen. Nach An⸗ ſprachen von Bürgermeiſter Dr. Forthuber und Oberregierungs⸗ rat Loeb erwiderte der Regierungspräſident mit einer lobenden Anerkennung über das, was er bei der Beſichtigung der Stadt ge⸗ ſehen habe. Seit der Annahme des Davesgutachtens habe ſich die Lage weſentlich gebeſſert. Für die Preſſe ſprach zum Schluß der erſte Vorſitzende des Landesverbandes Pfalz im Reichsverband der deutſchen Preſſe, Hartmann, dem Regierungspräſidenten die Glückwünſche zu ſeiner Rückkehr aus. Er gedachte des mutigen Ein⸗ tretens der pfälziſchen Verleger und Redakteure in den ſchwerſten Tagen der Pfalz und der Männer, die ſich um das Wohl der Pfalz und der Stadt Neuſtadt im beſonderen verdient gemacht hätten. 50 Jahre Skädteordnung in Heſſen Vor nunmehr 50 Jahren, im Oktober des Jahres 1874, iſt in Heſſen anſtelle der alten Gemeindeordnung eine Landgemeinde⸗, Städte⸗ und Kreisordnung eingeführt worden. Aufgrund dieſer Neu⸗ geſtaltung der Verwaltung mußten in ſämtlichen heſſiſchen Städten und Gemeinden Berufsbürgermeiſter gewählt werden. Damit be⸗ gann in dem ſtädtiſchen Leben eine neue Zeit. Die ſtädtiſchen Ver⸗ kretungen ſtreiften die beengenden Feſſeln der bisherigen Gemeinde⸗ ordnung'ab und traten in die erweiterten Rechte der Städteordnung ein. Aufwerkung der Berliner Sparkaſſenguthaben Berlin, 23. Okt. Der ſtädtiſche Haushaltungsaus⸗ ſchuß beſchloß heute einen Betrag von 5 Millionen Goldmark für Aufwertung der Sparkafſenguthaben zu verwenden ſowie 5 Millionen als Bauzuſchüſſe zur Errichtung von Wohnungen für Unbemittelte. Anſpruch auf Aufwertung der Sparkaſſenguthaben haben in erſter Linie Perſonen, die das 65. Lebensjahr erreicht haben, bis zum Betrage von 100 Mark. Da der Betrag von 5 Millionen hierdurch aber nicht aufgebraucht werden wird, dürften auch jüngere Jahrgänge eine Aufwertung erhalten. Ferner werden drei Millionen Mark zur Verſtärkung des Fonds für außergewöhnliche Ausgaben be⸗ reitgeſtellt. Kleine Mitteilungen Der Gemeinderat von Ettlingen hat beſchloſſen, den auf 65 000 Mark normierten Betrag zur Förderung der Wohn⸗ bautätigkeit auf 80 000 Mark zu erhöhen. Die Eingabe des Bürgermeiſteramts Waldshut und der übrigen anderen am Oberrhein liegenden Gemeinden bei der Reichs⸗ bahndirektion, wenigſtens eine beſchleunigte Verbindung von Baſel nach Konſtanz und umgekehrt im Winterfahrplan aufrecht zu erhalten, iſt abſchlägig beſchieden worden. Wenn nunmehr das letzte Mittel, die in Berlin mit Unterſtützung von badiſchen Ab⸗ geordneten und der badiſchen Geſandtſchaft zu unternehmenden per⸗ ſönlichen Schritte, auch zu keinem Erfolg führen, will man ſich am Oberrhein dazu entſchließen, zwecks günſtigerer und ſchnellerer Er⸗ reichung wichtiger oberrheiniſcher Plätze die ſchwoizeriſchen Verbin⸗ dungen zu benutzen. Kulkus und Kunſt in der evang. Kirche Voen 13. bis 16. Oktober fand in Marbura unter ſtarker Be⸗ teiliguna von Pfarrern und Kirchenleitern. Künſtlern und Kuntt⸗ freunden ein von der preußiſchen Regierung bearüßter und geförder⸗ ter„Kurſus für Kunſt und Kirche“ ſtatt. Auch aus den be⸗ ſetzten Gebieten waren Vertreter erſchienen. Profeſſor D. Nieber⸗ gall ſprach über die gegenwärtſgen Reformbeſtrebungen, gemeſſen am Evangelium. Profeſſor Wolf⸗Berlin über das evana. Ge⸗ ſanabuch, Architekt Martin Elſfäßer.⸗Köln über das evang. Kultgebäude, Kunſthallendirektor Dr. Hartlaub⸗Mannheim über diemoderne Kunſt und die Religion, Archjitekt Küſt⸗ hardt⸗Hildesheim über den Friedhof als Kultſtätte, Paſtor Voß⸗Kiel über die Grenzen der Kunſt im Kultus und Paſtor Greulich⸗Poſen über„Joh. Seb. Bach und der evang. Gottesdienſt“. An die Vor⸗ träge ſchloſſen ſich lebhafte Ausſprachen an. Der letzte Nachmittag war den evana. Kultusbeſtrebungen im Auslande und in der Brü⸗ deraemeinde gewidmet. Für Schweden ſprach Domprobſt Rohde. für die Schweiz Pfarrer Lauterbura und für die Brüder⸗ gemeinde Prediger Hende von Bad Boll. Wertvolle muſikaliſche Veranſtaltungen, ſo die Vorführung der geiſtlichen Muſik von H. Schütz durch die akademiſche Vereiniaung Marburas. mehrere gottes⸗ dienſtliche Feiern und Führungen durch die Geſangbuch⸗Ausſtellung und die Eliſabethenkirche waren mit dem Kurs verbunden. Seine Leitung laa in den Händen von Profeſſor D. Bornhäuſer, dem am Schluß der gebührende Dank unter lebhaftem Beifall ausgeſpro⸗ chen wurde *Karlsruhe, 24. Okt. Geh. Hofrat Georg Lindner, Profeſſor für allgemeine Maſchinenlehre und mechaniſch⸗ Technologie an der hieſigen Techniſchen Hochſchule begeht am heutigen Tage ſeinen 65. Geburtstag. Seine umfangreiche Lehrtätigkeit war von reichem Er⸗ folg gekrönt. « Hornberg, 22. Okt. Auf der Fahrb von Freiburg nach Denz⸗ lingen ſtieß der hieſige Arzt Dr. Lenz, durch die Scheinwerfer eines endgegenfahrenden Autos geblendet, mit einem Langholzwa⸗ gen zuſammen, wobei er mehrere Rippenbrüche und anſcheinend auch innere Verletzungen erlitt. Offenburg, 23. Okt. Im Rahmen der Beſtrebungen der Frelen Vereinigung für Polizeitechnik, die ſich neben anderen wichtigen Auf⸗ gaben auch die Pflege des polizeilichen Bildungsweſens zum Ziel ge⸗ ſetzt hat, hielt geſtern mittag in der Oberrealſchule Obermedizinalrat Dr. Römer, Medizinalreferent im Miniſterium des Innern, vor den Polizei⸗ und Gendarmeriebeamten des Amtsbezirks Offenburg einen Vortrag über das Thema„Verbrechen und Irrſinn“. Zu dem Vortrag hatte ſich auch eine Anzahl geladener Gäſte, darunter die Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden, eingefunden. Die Vereinigung ging mit dieſem Vortrag zum erſtenmal außerhalb der Landeshauptſtadt. Es muß berückſichtigt werden, daß die erſte dieſer Veranſtaltungen, die für das Land beſtimmt ſind, in der be⸗ freiten Stadt Offenburg ſtattfand. Die Ausführungen wurden durch Lichtbilder über die geſchichtliche Entwicklung des Irrenweſen⸗ und die einſchlägigen geſchloſſenen und offenen Fürforgeeinrichtungen in Baden erläutert. Zum Schluſſe ſprach Landrat Waeen de dem Redner und der freien Vereinigung für Polizeitechnik den Dan für den wektvollen und anregenden Vortrag aus. Freiburg, 23. Oktober. In einem Hinterhauſe in der Bas⸗ lerſtraße rutſchte infolge eines Fehltrittes ein 65 Jahre alter Stadt⸗ arbeiter die ſehr ſteibe Holztreppe vom zweiten zum erſten Stock hinunten, ſchlug ſich den Kopf guf und blieb bewußtlos liegen. Der Verünglückte iſt wenige Stunden nach ſeiner Einlieferung in die Plimik verſtorben. * Todtmoos, 23. Okt. Im Wehratal geriet der Laſtkraft⸗ wagen des Fuhrhalters Zimmermann von Todtmoos in Br and und wurde vollkommen zerſtört. Der Wagenführer, der an dem Vorfall keine Schuld haben ſoll, erlitt bei den Löſchverſuchen am Arm nicht unerhebliche Verletzungen. Von der Ladung konnten zwei große gefüllte Weinfäſſer gerettet werden.— Der Fremdenbe ſuch war in dieſem Sommer gegenüber dem Vorfahr ſchwächer⸗ In den Monaten Mai bis September wurde der Kurort von 1818 Fremden gegen 2682 im Vorjahre beſucht. Geldknappheit und ſchlechte Witte⸗ rung dürften die Haupturſache dieſes Rückganges geweſen ſein. 2: Ludwigshafen, 24. Okt. Die Geſchäftsaufſicht über die Firma Pfälz. Elektrizitätsgeſellſchaft m. b. H. iſt aufgehoben(Zwangs⸗ vergleich).— Polizeikommiſſar Auguſt Ritter feſerte am geſtrigen Donnerstag ſein 25jähriges Dienſtjubiläum, aus welchem An⸗ laß auf der Polizeiwache eine Feier ſtattfand, bei der dem pflicht treuen Jubilar, den mehrfach verbrecheriſche Hand verletzte, unter Ueberreichung ſinniger Geſchenke wohlverdiente Anerkennung zuteil wurde. Polizeikommiſſar Ritter iſt gegenwärtig Vorſteher des dritten Polizeibezirks.— Zwei Volksſchüler ſtiegen auf ein durch die Gellertſtraße fahrendes Auto einer Mannheimer Metzgerei und ſtahlen 8 Pfund Krakauerwurſt.— Eine Anzahl auswärtiger Händ⸗ ler, die minderwertige Stoffe zu Wu verkauften, wurden durch die hieſige Wucherpolizei zur Anzeige gebracht.— Jeſt⸗ genommen auf Grund eines Haftbefehls von auswärts wurde ein 25jähriger lediger Arbeiter. :: Hochſtein, 24. Okt. Kurz vor Hochſtein rutſchte ein mit Mo ſt beladenes Auto die Böſchung hinab in die Alſenz, wobei einige Fäſſer zum Auslaufen kamen. N :: Annweiler, 24. Okt. Die Gendarmerie fahndet nach einem Manne, der dieſer Tage nach Einbruch der Dunkelheit beim Bahn⸗ übergang am Breiten Weg auf zwei junge Mädchen losſtürzte, die nur durch ſchleunigſte Flucht und Hinzukommen anderer Perſone einem Ueberfall entgingen. :2 Rockenhauſen, 24. Okt. Einen empfindlichen Schaden erlitt ein hieſiger Weinhändler und Gaſtwirt, indem ihm ein mit neuge⸗ keltertem Traubenmoſt gefülltes Fuder Wein in ſeinem, unter ſtarkem Druckwaſſer leidenden Keller auslief. Er hatte den Hinweis ſeines Küfers auf eine morſche Daube nicht beachtet, die dann unter dem ſtarken Drucke brach. : Donſieders, 24. Okt. Einem längſt empfundenen Bedürfnis der hieſigen Bevölkerung Rechnung tragend, erfolgte nunmehr die Grün⸗ dung eines Volksbücherei⸗Vereins mit einer ſtattlichen An⸗ zahl guter erzählender und belehrender Schriften(Stiftung eines der Mitglieder) als Fundament. :: Breitenbach, 24. Okt. Die intereſſterten Kreiſe ſehen mit großer Spannung einer hochwichtigen, praktiſchen Neuerung, nämlich dem ſogen. maſchinellen Syſtem der Kohlenförderung entgegen, das zur Zeit auf der Grube„Labach“ eingeführt wird. Es erleichtert die Arbeit der Bergleute, liefert mehr Kohlen als mit Hauen und Picken und bringt damit auch die Kohlen billigner(2) auf den Markt. 2: Pirmaſens, 24. Okt. In der Nähe des Sommerwaldes kam es zu einem Kampfe zwiſchen dem Kriminalſekretär K. Emerich und dem Tagner Joſof Daul. weil dieſem das Paket, das Daul unter dem Arme trug, verdächtig vorkam. Schließlich mußte der Kriminalſekretär ſeinen gewalttätigen Gegner durch die Waffe kampfunfähig machen. Das Paket enthielt denn auch geſtohlenes Fleiſch. N 835 Nachbargebiete ſtraße bemerkte in einer der 0 Nächte ein Oberbeamter, daß ein 38 Jahre alter, verheirateter Poſtſchaffner eine Anzahl von Briefen an ſich nahm und damit aus dem betreffenden Raume verſchwand. Er folgte ihm, ſah, daß er ſich zur Retirade begab, deren Tür er alsbald hinter ſich verriegelte, und veranlaßte ihn, alsbald die Türe zu öffnen. Dabei ſtellte ſich dann heraus, daß von den mitge⸗ nommenen Briefen einer bereits geöffnet war, während die übrigen ſich noch unbeſchädigt in ſeinem Beſitze befanden. Es handelte ſich bei den letzteren in der Hauptſache um Eilbriefe aus dem Aus⸗ lande, alſo um Briefe, in denen er wohl Werteinlagen vermuten konnte. Der Mann gab dun auch zu, daß es ihm lediglich um Geld dabei zu tun geweſen ſei, daß er in derſelben Art ſchon früher mit Erfolg„gearbeitet“ habe. Er wurde darauf der Polizei übergeben, die ihn hinter Schloß und Riegel brachte. der Fall, ſo wird ſie meiſt der Leber angehören; wenn nicht, wird es ſich um die Niere odex anderes handeln. Selbſtverſtändlich ge⸗ hört Uebung und Erfahkung dazu, ſolche Befunde richtig feſtzu⸗ ſtellen und zu deuten. Schließlich werden viele Diagnoſen bei den Erkrankungen innerer Organe auf indirektem Wege geſtellt durch die Unterſuchung des Harns, Kots, Auswurfs und des Blutes. In vielen Fällen iſt eine genaue chemiſche oder bakteriologiſche Unter⸗ ſuchung dieſer Körperprodukte notwendig, um die Erkrankung zu erkennen. Auch der allgemeine Zuſtand des Patienten, Puls und Temperatur, Geſichtsausdruck, Rückwirkungen auf andere Organe uſw. bringen den ſcharfbeobachtenden Arzt zur richtigen Diagnoſe. Dürfen Frauen Entfettungskuren machen? Der jüngſt erfolgte Tod einer jungen Wienerin, ſowie Er⸗ kränkungen vieler Frauen infolge von Abmagerungskuren laſſen eine ernſte Warnung vor derartigen Maßnahmen umſo angebrach⸗ ter erſcheinen, als es ſich meiſt nicht um abnorme oder ungeſunde Fettbildungen bei den Frauen handelt, ſondern um normale oder etwas übernormale Körperzunahme, die lediglich der Mode wider⸗ ſpricht, deren Befehl heut heißt: Schlankſein! Die krankhafte Fettſucht muß natürlich vom Arzt behandelt n, denn ſie iſt oft auf eine mangelhafte Tätigkeit der Schild⸗ . zurückzuführen oder auf einen nicht ordnungsmäßigen vechfel, ſo daß ein großer Teil der Nahrung, entgegen ſeiner Beſtimmung, ſich nicht in Blut und Muskelfaſern, ſondern in Fett verwandelt. Eine nur vom Arzt zu verordnende, angemeſſene Le⸗ bensweiſe, Entziehung fettbildender Stoffe, Bewegung. Turnen und Brunnenkuren in Verbindung mit ſorgfältig und fachmänniſch ausgeſuchten Arzeneimitteln werden da mit Erfolg und ohne Schä⸗ digung der Geſundheit verordnet werden. Aber die Abmagerungs⸗ kuren, die zu den ſchweren Geſundheitsſchädigungen führen, wer⸗ den garnicht⸗ von Fettſüchtigen angewandt, ſondern von jungen Frauen und Mädchen, deren Taille zu wünſchen übrig läßt. Da dieſe ſungen Frauen meiſt natürlich keinen Arzt zu Rate ziehen, ſo verordnen ſie ſich Gegenmittel ſelbſt oder laſſen ſich von guten Freundinnen und Quackſalbern dieſe verordnen. So lange es ſich nur um ſogenannte Hungerkuren handelt, iſt es meiſt nicht ſchlimm denn der hungernde Körper meldet ſich rechtzeitig und un⸗ erbittlich von ſelbſt und ferner handelt es ſich meiſt nur um die Entziehung allzu reichlicher Nahrungsmittel. Trotzdem iſt natür⸗ lich auch dieſe Kur nicht ungefährlich, wenn ſie nicht vom Arzt vorgeſchrieben und kontrolliert wird. Denn nur der Arzt kann beſtimmen, welche Nahrungsmittel ohne Schwächung des Körpers fortbleiben dürfen. Befonders die ſogenannten„Milchkuren“, die darin beſtehen, daß die Frauen lediglich Milch genießen, führen ſehr oft zu ſehr ſtarken Schwächungen und Untergrabung der Ge⸗ Jſundheit. In allen dieſen ällen handelt es ſich wenigſtens noch faß die den Körper nicht direkt aufs ſchwerſte ge⸗ fährden. 5 Von allergrößter Gefahr und nahezu. wahnſinnig iſt es, wenn die Frauen Pillen, Tabletten und Drogen aller Art gebrau⸗ chen, die ſie irgendwie ethalten haben oder angeprieſen hörten. Die wirkliche Wirkung dieſer Entfettungsmittel auf den Geſamtorga⸗ nismus kennen die Frauen naturgemäß überhaupt nicht, und ſie wiſſen nicht, daß nach der Entfettung dieſe Drogen noch eine Nach⸗ wirkung hoben, die ſchweres Siechtum bedeutet. Denn das Feti mag oft verſchwinden, aber leider liegt es nicht in der Hand der Frau, die Wirkung dieſer Mittel bei dem gewünſchten Ziel zu be⸗ enden, ſondern die Mittel wirken gegen den Willen der Frau un⸗ aufhaltſam weiter, und äußern ſich in den nachhaltigſten Formen auf das Herz, auf die lebensnotwendige Tätigkeit der Drüſen und auf die Gefäße des Körpers und führen ſo, wie es der Fall der jungen Wienerin zeigt, nicht nur zu einer ſchweren Schädigung der Geſundheit, ſondern manchmal ſogar zum Tode. Runſt und Wiſſenſchaſt Auguſt Strindberg und ſeine Geſchwiſter. Strindbergs älteſter Bruder, der Schiffsſpediteur Oskar Strindbera, iſt dieſer Tage geſtorben. Ein Freund der Strindberaſchen Familie erzählt aus dieſem Anlaß intereſſante Einzelheiten über die Familie Strind⸗ bera im Neuen Wiener Tageblatt. Auauſt und ſeine Geſchwiſter waren ſich alle ähnlich und doch unähnlich zualeich: die körperliche Aehnlichkeit war ziemlich ſtark, nur die Belebuna dieſer Körverlichkeit durch Auauſt Strindberas geiſtige und ſeeliſche Ueberlegenheit fehlte bei den übrigen. Unter den Geſchwiſtern war der jetzt verſtorbene Oskar der Weltklüaſte: er war ein tüchtiger Reeder, der das Geſchäft des Vaters übernommen und es tatkräftia ausgebaut hatte. Er wurde auch von Auauſt als verläßlicher Freund geſchätzt und vom Gericht zum Vormund für Strindberas drei Kinder aus erſter Ehe beſtellt. Mit den übrigen Geſchwiſtern war Oskar zuerſt über die Familienenthüllungen des Dichters— die teils aus Wahrheit, teils aus Dichtung beſtanden— ara ungehalten: mit dem wachſenden Ruhme ſöhnte man ſich auch damit aus und ſonnte ſich mit in der Wärme des Erfolges. Nach dem Tode des Aelteſten— Strindbera ſelbſt iſt im Mai 1912 geſtorben— leben von Strindberas Ge⸗ ſchwiſtern noch zwei, beide in Stockholm: der Bruder Axel, der als „Pelle“ im„Sohne einer Maad“ bekannt iſt und die Schweſter Anna, Witwe des Dr. v. Philp. Axel, ein begabter Beethoven⸗ ſpieler, ſtand Auauſt in den letzten Jahren ſeines Lebens ziemlich nahe. Aunas Sohn, Henry Auauſt. war mit Strindbergs Tochter, Greta, verheiratet. die kurz nach ihres Vaters Tode bei einem Eiſen⸗ bahnunglück den Tod fand. r 13 Kölner Theaterbrief Der Bettieb der ſtädtiſchen Bühnen weiſt eine bedeutſame Neuordnung der Dinge im Bereiche der Führerſchaft auf. Während Generalintendant Fritz Remond nach wie vor an der Spitze des Opernhauſes bleibt, hat das Schauſpielhaus einen neuen Leiter bekommen in der Perſon Guſtav Hartungs von Darmſtadt, kommenheit zuerkannt wurde. Von Hartungs Initiative wird eine durchgreifende Neuorganiſation des ſeit Jahren arg vernachläſſigten Schauſpiels erwartet und von ſeiner perſönlichen Tätigkeit als In⸗ ſzenator und Dramaturg glaubt man im Hinblicke auf ſein Wirken in Frankfurt und Darmſtadt Großes erhoffen zu dürfen. Die Inſzenie⸗ rung von Knut Hamſuns für Köln neuem Schauſpiel„Königin Tamara“ hinterließ recht erfreuliche Eindrücke. Es gab dank der virtuos ausgearbeiteten Darſtellung— an der Spitze Helmut Pfund als ungemein temperamentvoller Prinz Giorgf und die vom Münchener Nationaltheater kommende ausdrucksſtarke Maria Kop⸗ penhöfer als Tamara— einen großen äußeren Erfolg. Bei Fritz von Unruhs Drama„Louis Ferdinand, Prin 90 Preußen“, waren die künſtleriſchen Vorbedingungen zu nicht minder warmer Aufnahme ähnliche, wenn auch der das Stück ſtreckenweiſe durchbrauſende heiße dichteriſche Atem da und dort unmittelbarer hin⸗ riß als bei Hamſun. Der für einige Monate dem Schauſpielhauſe gewonnene Walter Janſſen vom Berliner Deutſchen Theater war als Titelheld von ſchöner Natürlichkeit. Dann kam Shake⸗ ſpeares„Viel Lärm um nichts“. Otto Liebſcher hatte die Neuinſzenierung mehr im ältern Stile vorbereitet, da fuhr Har⸗ tung dazwiſchen, ſetzte gleich eine Machtprobe an, ſchob die Auffüh⸗ rung um ein paar Tage hinaus, warf als Oberleiter alles über den Haufen und brachte ſeine ſehr zum Poſſenhaften neigende ureigenſte Auffaſſung zur Geltung mit dem ee daß aus dem Lüſtſpiel eine Art karnevaliſtiſche Hetz und faſt ein Karuſſellſtück wurde. Wir warten in Ruhe das Kommende ab. Unter einigermaßen ſtarker Be⸗ vorzugung fremdländiſcher Autoren verheißt der neue Leiter die Auf⸗ führung einer großen Zahl hier noch nicht geſehener Stücke. In Uraufführung werden erſcheinen:„Vor der Entſcheidung“ von Fritz v. Unruh,„Der 14. Juli“ von Romain Rolland,„Munken Vendt“ von K. Hamſun und„Der haarige Affe“ von SNeil. Zur Kölner Erſtaufführung ſind beſtimmt Werke von Tolſtoi, Strind⸗ berg, Hamſun, Sternheim, Wilde, Shaw, Wedekind, ohn Ford, Eulenberg, Schnitzler und Luigi Pirandello. Wer Köln und die Hem⸗ mungen kennt, die von gewiſſer Seite der Entwicklung ſeines Schau⸗ ſpiels ſeit langem bereitet wurden, und die einen höchſt bedauerlichen Rückſtand dieſes Kulturinſtituts verſchuldet haben, wird begreifen, daß wir den Einzug eines neuen friſchen künſtleriſchen Geiſtes, wie er ſich in Hartung perſonifiziert, mit Genugtuung begrüßen. Letzterer war von dem Beamten geſtellt, „Wiesbaden, 23. Okt. In dem Hauptpoſtamte an der Nhein⸗ dem als„Intendant des Schauſpiels“ eine weitreichende Machtvoll⸗ vpn * 8 99—— 5. Seite. Nr. 496 Freilag, den 24. Oktober 1924 Gerichtszeitung Großes Schöffengericht Offenbach Der Spreuglinger Kommuniſtenprozeß vor dem großen Schöffen gericht in Offenbach wurde am Dienstag gegen 11 Kommuniſten aus Frankfurt und Sprenglingen verhandelt, die im Fehruar dieſes Jahres von einem württembergiſchen Kommuniſten im Werfen von Handaranaten in Sprenglingen unterwieſen wurden. Bei dieſer Uebung explodierte eine Handgranate zu früh und ſchlug dem Kom⸗ muniſten Ludwig Herr, der die Uebung leitete, die rechte Hand ab. Ludwig Herr wurde zu 1 Jahr 2 Monaten Zuchthaus und die anderen Angeklagten zu Geld und Freiheitsſtraſen verurteilt. Schwurgericht Tübingen Der erſte Fall der auf ſechs Tage berechneten Schwurgerichts⸗ periode in Tübingen betraf die Anklageſache gegen den 53 Jahre alten ledigen Bauern Chriſtian Zeeb von Hagelloch,.A. Tübingen wegen Brandſtiſtung. Der blinde, ſehr fleißige, aber geradezu gei⸗ ige Angeklagte geriet infolge des Verluſtes ſeines ſauer erſparten ermögens durch die Inflation in eine aufgeregte, melancholiſche Stimmung. Am Samstag, den 12. Juli d. J. morgens. als die Hausbewohner ſchon auf dem Felde waren, zündete er in dieſer verzweifelten Stimmung den Bett⸗Strohſack an, ſo daß das von drei Familien bewohnte, in dem eng gebauten Ortsteil beim Rathaus gelegene Haus vollſtändig niederbrannte und ziemlich großer Sach⸗ ſchaden entſtand. Wenn ſich der Wind gedreht hätte, wäre ein namen loſes Unglück ſicher geweſen. Der Staatsanwalt beantragte wegen vorſätzlicher Brandſtiftung die Mindeſtſtrafe von 1 Jahr Zuchthaus. Das Gericht nahm nur fahrläſſige Brandſtiftung an und verurteilte den geſtändigen und ſehr reuigen Angeklagten zu einer Gefäng⸗ nisſtrafe von 3 Monaten unter Anrechnung der Unterſu⸗ chungshaft, ſo daß Chr. Zeeb ſofort in Freiheit geſetzt wurde. Ein liebeloſer Sohn Ein unglaublich rober Patron iſt der erſt 21 Jahre alte Arbeiter Georg Walter in Obertraubing. Er iſt mit ſeiner Familie ver⸗ feindet und mißhandel, ſo kurz er erſt verheiratet iſt, ſeine Frau. Am 1. November gab er auf ſeine Mutter, der die Frau des Angeklagten ihr Leid klagte, einen Piſtolenſchut ab und ging mit den Worten: „Erſchießen tu ich dich“ auf ſie los. Später aing er mit einem Prügel auf die Mutter los, verſetzte ihr einen Hieb und ſchlug mit einem Schaufelſtiel nach ihr, ſo baß ſie ſechs Wochen Schmerzen litt und drei Wochen arbeitsbeſchränkt war. Dabei bedrohte er ſie mit den Worten:„Erſchlagen tu ich dich und alle“. Im heurigen Frühjahr ging der Angeklagte, als er im Walde mit ſeiner Schweſter zuſam⸗ mentraf, mit einem Holzprügel auf dieſe los. ſchlug ſie auf den Kopf, daß ſie zu Boden ſtürzte und mißhandelte die auf dem Boden liegende weiter. Als die Mutter dazukam, ging Walter in ſeine Wohnung, holte ein Militärgewehr und zielte auf ſeine Mutter mit den Worten:„Mit dir werd ich gleich fertig ſein“. Das in erſter Inſtanz gefällte Urteil auf fünf Monate Gefänanis erſchien dem Amtsanwalt zu niedrig, er legte daher Beruſung ein. In der neuerlichen Verhandlung vor dem Landgericht München II, die ein trübes Bild von den Familienverhältniſſen des Angeklagten bot, ſuchte Georg Walter ſich damit zu rechtfertigen, daß man es ihm auch nicht viel beſſer gemacht habe, daß er leicht erregbar ſei und gereizt worden wäre. Dieſe Umſtände würdigte auch das Beruſungsgericht und verwarf die eingelegte Berufung. Weil er eine Brille trägt Das Amtsgericht Berlin⸗Schöneberg verurteilte den Karſmann Warne als den geiſtigen Urheber einer Reihe von Betrugsma⸗ növern, die mit Fälſchungen öffentlicher Urkunden verbunden ſind, zu zwei Jahren, den Kaufmann Garbe zu fünf Monaten und die Witwe Jaarow zu fünf Wochen Gefängnis. Warne hat ſich unbefugt den juriſtiſchen Doktortitel zugeleat und insgeſamt ſieben Kaufleute um—4000 Mark geſchädigt, indem er ſie in den Glauben verſetzte, er könne ihnen durch perſönliche Bezie⸗ hungen eine Wohnung nachweiſen. In Wahrheit hatte er nicht den geringſten Anhalt dafſtr, daß eine Wohnung verfügbar war. Da die Intereſſenten ihn drängten, ließ er ſich bei der Witwe Jaarow, der Inhaberin einer Druckerei, Briefbogen mit Umſchlägen mit dem Aufdruck„Wohnungsamt des Bezirksamts Wilmersdorf“ zum Preiſe von 150 Mark() drucken. Er füllte dann den Inhalt als eine Zu⸗ zugsbewilligung mit Stempeln und Unterſchriften aus. ſo daß er die Geſchädigten mit einem Brief aufs neue vertröſten konnte. G. ſtellte ſich mehrmals als Hausverwalter vor, um den Abſchluß eines Mietsvertrages zu tätigen. Noch gefährlicher ſind die Fälſchungen des W. mit Formularen der Hauptfahndungsſtelle der Reichszollverwaltung. Ein Reiſender aus Köln erzählte ihm, daß eine Sendung Teppiche von der Zollver⸗ waltung beſchlagnahmt ſei. Da W. ihm mitteilte, daß er Beziehungen zum Grenzkommiſſar habe, zahlte der Reiſende mehrere hundert Mark an, um die Teppiche freizubekommen. Der Verurteilte ließ ſich nun, um wieder Zeit zu gewinnen. in der genannten Druckerei zwei For⸗ mulare, mit der Aufſchrift„Fahndungsſtelle der„Reichszollverwal⸗ tung“ drucken. Er ſtellte eine mit„Dr. Weiß“ unterſchriebene Be⸗ ſcheinigung dahin aus. daß die Freigabe dieſer Teppiche in Ausſicht geſtellt werden könne und händlate dieſes Schreiben dem Herrn für 400 Mark aus. An dieſem Betruae beteiliate ſich., indem er im Gebäude der Außenhandelsſtelle dem Eigentümer als Regierungsrat Dr. Grabenborſt vorgeſtellt wurde deſſen Dezernat für die Wünſche des Intereſſenten zuſtändig ſei. Später legte ſich G. bei jeder Ge⸗ legenheit den Titel eines Regierungsrats zu, angeblich,„weil er eine Brille trägt“. ** 1( Ein Aktien⸗Schwindel. Der Münchener Schriftſteller Künſt⸗ ler hatte in den Jahren 1919—20 in Berlin unter dem Namen Tejia⸗ Erdöl.⸗G. eine Geſellſchaft gegründet. Um ſich Geldmittel zu ver⸗ ſchaffen, ließ der Künſtler wertloſe Aktien drucken, die er ge⸗ gen Wechſel und Darlehen abſetzte. Durch dieſe Manſpulationen wurde ein Kaufmann und eine Kaufmannsfrau um namhafte Sum⸗ men geſchädigt. Die Unterſuchung ergab. daß Känſtler entgegen ſeinen Angaben gar keine Oelfelder in Rumänien beſitzt. Das Straf gericht München verurteilte Künſtler wegen zweter Vergehen des Betruges zu einer Geſamtſtrafe von 10 Monaten Gefängnbs. Die beſchlaanahmten Aktien der Teja⸗Erdöl⸗A.⸗G. Zürich und Buka⸗ reſt wurden eingezogen. 2 Nun zur Oper und dem zweiten neuen Manne: Generalmuſik⸗ direktor Eugen Szenkar von der Großen Volksoper in Berlin tritt mit aller Berechtigung für eine umfängliche Auffriſchung de⸗ ſoliſtiſchen Perſonalbeſtandes wie auch der Chöre ein. Cr fand hier manche Kraft nicht auf der wünſchenswerten Höhe und im Enſemble vieles verbummelt und verſchlampt vor; der Spielplan war ſeit Jahren felbſt auf dem Gebiete der älteren Opern ärmlich und die Novitätenauswahl beſchränkte ſich faſt völlig auf Serienaufführungen eines einzelnen, Szenkars Vorgänger beſonder⸗ genehmen Kompo⸗ niſten. Nach unſeren bisherigen Beobachtungen haben wir das feſte Zutrauen zu Szenkar, daß er als erfahrener objektip urteilender und von feinem Geſchmacke geleiteter Fachmann überall, wo es nottut, gründlich Wandel ſchafft und der Kölner Oper ihren ehemals ſo klangvollen Namen zurückgewinnt. Zur Uraufführun erwarb er „Die Liebe zu den drei Orangen, von dem jungen uſſen Tro⸗ koffief, dann außer Händels„Julius Caeſar“,„Intermezzo, von Strauß,„Romeo und Julie“ von Dellus,„Die erſten Menſchen“ von R. Stephan in der Neueinrichtung von Holl, die drei Einakter „Mörder Hoffnung der Frauen“ von Hindemith, Herzog Blaubarts Burg“ von Vartok und„Die ſpaniſche Stunde“ von Ravel, weiter „Alkeſtis“ von Egon Wellesz und Strawinskys Ballett„Pulci⸗ nella“. Im bisherigen Verlaufe der Saiſon hat Szenkar Ju. eine vorzügliche Neueinſtudierung von Mozarts„Don Juan beraufgebrach und als Dirigent älterer Werke im übrigen mit „Aidal,„Walküre“,„Holländer“ und„Lohengrin“ Eindrücke erleſen künſtleriſcher Art erzielt. Dann aber brachte ihm die Erſtaufführung von Händels„Julius Caeſar“ als Einſtudierer wie als Diri⸗ gent einen überaus großen Erfolg. Ueber die außerordentlich ſährt mungsreiche Art, wie Szenkar uns das aparte Werk vorge ührt hat, und die halbwegs auf das Barock abgetönte, trotz Stiliſierung pompös und maleriſch eindrucksvollen Inſzenieyung durch 5 5 855 wäre viel Schönes zu ſagen. An führender Stelle der Solif 5 101 en vorweg Karl Hammes als Caeſar und Roſe Pauly als Cleo⸗ atra prachtvolle Leiſtungen, doch war auch unter den übrigen keiner, beſſen Darbietung nicht durchaus befriedigt hätte. Dieſe Aufführung darf als eine das Theater ehrende künſtleriſche Tat bezeichnet werden. Das Publikum lauſchte geſpannt und ſpendete zunächſt bei Aktſchluß den Rollenträgern reichen Beifall. Als aber der Vorhang ſich nach dem glänzenden Finale ſchloß, brauſten begeiſterte Zuſtimmungs⸗ äußerungen mit elementarer Kraft lange durch das Haus und an der Hand ſeiner Getreuen wurde Szenkar immer wieder hervor⸗ geiubelt. Paul Hiller. ſprung aus dem Stand: 1,465 Meter Seitz⸗Altona in Hamburg.— Aeue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Sportliche Kundſchau Das Parlament der Leichtathletik In Eiſenach fand vom Freitag bis Sonntaa die Tagung der Deutſchen Sportbehörde für Leichtathletik ſtatt, in der eine große Beratungsarbeit zu bewältigen war. Tagung des techniſchen Ausſchuſſes Zunächſt wurde die Terminliſte durchgegangen. Danach finden die allgemeinen Frühjahrswettlaufe 1925 am 22. März, die Deutſche Waldlaufmeiſterſchaft am 5. April, die Großſtaffelläufe am 24. Mai, die Landesverbandsmeiſterſchaften am 12. Juli. dir Deut ſchen Meiſterſchaften(Einzel⸗ und Staffelmeiſterſchaſtenj am 1. und 2. Auguſt, der Länderkampf gegen die Schweiz am 23. Auguſt, die Zehnkampfmeiſterſchaften in Verbindung mit den Frauenmeiſter⸗ ſchaften und dem Marathonlauf am 6. September, die Deutſche Geh⸗ meiſterſchaſt am 4. Oktober ſtatt. Den, Verbänden wird aufgegeben werden, jeweils bis Ende Sev⸗ tember einen Taa zu beſtimmen, an dem die deutſche Vereinsmei⸗ ſterſchaft in ihrem Verbandsgebiet ausgetragen wird, Für dieſen Termin ſoll dann Startverbot für alle weiteren Verbandsveranſtal⸗ tungen in dem betreffenden Verbandsgebiet beſtehen. Die Beteili gung an der diesjährigen Vereinsmeiſterſchaft iſt noch nicht zu über⸗ ſehen. Bislang liegen 13 Bewerber vor, iedoch ſind aus Mittel⸗ deutſchland und auch aus Weſtdeutſchland Anmeldungen zu erwarten. Der Termin für die Durchführung läuft erſt am 31. Oktober ab, ſo datz der Sieger noch nicht feſtſteht. Von den gemeldeten Vereinen ſteht die Mannheimer Turngeſellſchaft mit 290 Punkten an der Spitze vor dem Akademiſchen Sportklub Darmſtadt 287. dem SV. Schwaben⸗ Augsburg 281, VfB. Stuttgart, Saar 05 Saarbrucken, Stuttgarter Kickers und dem vorjährigen Meiſter Fußballverein Bingen, der es auf 262 Punkte brachte. Für das nächſte Jahr gelten als Uebun⸗ gen zur Vereinsmeiſterſchaft Laufen über 200 und 1500 Meter, Hoch⸗, Weitſprung, Speerwerfen beidhändig und Kugelſtoßen. Wie ſchon aus den Terminen erſichtlich, hat der Techniſche Aus⸗ ſchuß eine Trennuna des bisherigen Meiſterſchafts⸗ programms vorgenommen und aus dem bisherigen Programm die Zehnkampf⸗ und Frauenmeiſterſchaften herausgenommen, dagegen die Staffeln bei den Einzelmeiſterſchaften belaſſen. Neu eingeführt wurde noch eine 25⸗Kilometer⸗Meiſterſchaft im Laufen auf der Bahn, für die noch kein Termin beſtimmt wurde, die aber im Laufe des Monats Auguſt zur Durchführung gelangen ſoll. Anerkannte Höchftleiſtungen Es wurden folgende neue Höchſtleiſtungen beſtätigt: 50 Meter:.0 Sek. Houben Kreſeld in Bochum; 200 Meter in 21, Houben in Augsburg; 200 Meter Hürden: 27,9 Sek. Troßbach in Frankfurt a..; 1000 Meter::80,3 Peltzer⸗Stettin in Berlin 10000 Meter: 32:14,2 Bedarfſ⸗Düneldorf in Düſſeldorf; 40 Kilometer::36:56,2; Hem⸗ pel⸗Chaärlotteburg in Berlin; 42,1 Kilometer:(Marathonlauf)::47:05,2 Hempel in Berlin;:(400⸗Meter⸗Staffel::25, Mannheimer Turngeſellſchaft(Apſel, Neumann, Hebel, Wellenreuther) in Berlin; Schwedenſtaffel(400, 300, 200, 100 Meter)::58,7(Mannh. .⸗G.(Neumann, Wellenreuther, Apfel Hebel) in Berlin; Olym⸗ piſche Staffel::34,6 Mannheimer.⸗G.(Wellenreuther. Apfel, Hebel, Neumann) in Köln; 50 Klm.⸗Gehen::84:03 Siewert Neukölln in München; Steinſtoßen 15 Kg. beidarmig: 15,705 Meter.(8,685 und 7,02 Meter) Dr. Luther⸗Neuſtadt in Magdeburg; Kugelſtoßen: beſt⸗ händig 14,078 Meter. Haymann⸗München in Fürth, beidarmig: 24.,68 Meter(13,89 und 10,79 Meter) Haymann⸗München in Leipzig: Hoch⸗ Frauen: 200 Meter: 27,4 Sek. Wittmann⸗Charlottenburg in Ber⸗ lin; 4100⸗Meter⸗Staffel: 51,6 Sek. Berliner Sport Club(Henoch, Köhler, Pöting, Voß) in Berlin; Schwedenſtaffel::86,3 SC. Char⸗ lottenburg(Martin, Röſtel, Wittmann, Birkner) in Berlin; Speer⸗ werfen: 35.69 Meter Wittmann⸗Chaxlottenburg in Stettin. Wahlverſammlung 0 Zum Abſchluß der Tagung fand am Sonntag die Wablver⸗ ſammlung der Deutſchen Sportbehörde für Leicht⸗ athletik ſtatt. Anweſend waren die Vertreter der befreundeten Verbände, Fußballbund, Schwimmverband ſowie Dr. Diem vom Reichsausſchuß als Gäſte ſowie der Vertreter der Landesverbände. Nach den Begrußungsworten des erſten Vorſitzenden, Rechtsanwalt Lang⸗München, wurde in die umfangreiche Tagesordnung einge⸗ treten und zunächſt folgende Entſchliezung angenommen: Die Deutſche Sportbehörde wird ſich im Einvernehmen mit dem Deutſchen Fupballbund und dem Deutſchen Schwimmverband bei den Regierungen der Länder dafür einſetzen, daß die ſogenannte täg⸗ liche Turnſtunde wirklich als tägliche Stunde für Leibesübungen joſort eingeführt wird. Die Erziehung unſerer Jugend durch Leibes⸗ übungen zu ſtärken, willensfeſte und ſich willig in das Ganze ein⸗ ordnen wollende Menſchen iſt eine notwendige Forderung unſerer Zeit. 1 In der Angelegenheit Turnen und Sport nahm die Ver⸗ ſammlung folgende Entſchliezung an: „Die am 19. Oktober in Eiſenach tagende Wahl⸗Verſammlung gibt ihrem lebhaften Bedauern über die im Kampfe zwiſchen Turnen und Sport von der Deutſchen Turnerſchaft vielfſach zur Anwendung gebrachten Kampfmittel Ausdruck. Sie lehnt es entſchieden ab, der Deutſchen Turnerſchaft auf dieſem Wege zu folgen. Sie iſt der feſten Überzeugung, daß die Vereinigten Sportverbände mit uner⸗ ſchütterlicher Treue und dem Gefühle der unbedingten Zuſammen⸗ gehörigkeit den ihnen von der Deutſchen Turnerſchaft aufgezwunge⸗ nen Kampf unbeirrt und erfolgreich weiterführen werden. klare Recht der Sportrerbände bedarf zu ſeiner Erhärtuna nichs der Kampfesart der Deutſchen Turnerſchaft. Dies tritt auch im Abwehr⸗ kampf des Sportes von Tag zu Tag mehr in die Erſcheinung un wird unzweifelhaft von der öffentlichen Meinung ſchon mit Sicherheit erkannt. Nach wie vor werden ſich die Vereinigten Sportverbände im Kampfe zwiſchen Turnen und Sport darauf beſchränken, falſche Darſtelungen der Deutſchen Turnerſchaft zu berichtigen und unbe⸗ rechtigte Angriffe entſchieden abzuwehren.“ In Verbindung damit wurde das Projekt der Gründung eines Deutſchen Sportbundes beſprochen und gutgeheißen. In einer diesbezüglichen Entſchließung heißt es unter anderem: Die drei Sportverbände ſind in ihrer Sportauffaßung einig und be⸗ abſichtigen, die jahrelang beſtehende Intereſſengemeinſchaft mehr und mehr zu vertiefſen durch Zuſammenfaſſung der drei Verbände. Dieſe Zuſammenfaſſung ſoll in der Gründung eines Deutſchen Sport⸗ bundes, der die innerliche Gemeinſchaſt äußerlich zum Ausdruck bringt, zum Ausdruck kommen. Die Selbſtändigkeit der einzelnen Verbände wird dadurch nicht berührt. Die Wahlverſammlung ſoll zu einer großen Verſammlung ausgebaut und vom Jahre 1925 ab nur noch alle zwei Jahre ſtattſinden. Im nächſten Jahre iſt Hil⸗ desheim der Tagungsort. Die Vorſtandswahl ergab einſtimmig die Wiederwahl Rechtsanwalt Lang⸗München zum 1. Vorſitzenden, die Wahlen von Barrelet Hamburg und Helbig⸗Weimar zu ſtellv. Vorſitzenden. Auch Sportwart Eugen Wagener wurde einſtimmig wieder auf ſeinen Poſten geſetzt. Als Beiſitzer fungieren: Krauſe⸗Berlin, Grolms⸗Elberfeld und Hube rKarlsruhe. Die Meiſterſchaften des nüchſten Jahres wurden wie folgt vergeben: Waldlaufmeiſterſchaft in Bergedorf: Einzel⸗ und Staffelmeiſterſchaften in Berlin; Zehnkampf, Frauenmeiſterſchaſten und Marathonlauf in Leipzig; 285 Kilometer⸗Meiſterſchaft in Berlin; Gehermeiſterſchaft in Duisbur g.— Demmler⸗Wan⸗ derpreis Frankfurt a..; Weltausſtellungswanderpreis(200 Meter Hürden) Weſtbeutſchland. Aus den weiteren Verhandlungen der Deutſchen Sportbehörde in Eiſenach iſt hervorzuheben, daß die Abſicht beſteht, eine Unfall⸗ und Haftpflichtverſicherung für die Aktiven und die Vereine der Deut⸗ ſchen Sportbehörde einzuführen. Für die Kampfſpiele 1926 wurde mit Rückſicht darauf, daß das beſetzte Gebiet in vielen Dingen hat zurückſtehen müſſen, Köln an Stelle von Berlin vorgeſehen. Im Jahre, wa ſchein⸗ lich zu Pfingſten. foll⸗ ein allgemeiner deutſcher Jugen 855 g ab⸗ gehalten werden, bei dem man mit 90 ſtens 20 000 rechnet. einer Teilnehmerzahl von minde Motorradſport Das Motorrad in Deulſchland Vor einiger Zeit hat das ſtatiſtiſche Reichsamt das Ergebnis der Zählung, der Kraſtfahrzeuge im Jahre 1923 veröffentlicht. Am 1. Juli 1923 gab es in Deutſchland(ohne Sgargebiet und abgetrennte Gebiete) insgeſamt 59409 Motorräder, wobei die ſteuerfreien Klein⸗ brafträder unberückſichtigt geblieben ſind. Am 1. Jult 1922 betrug die Anzahl der Motorräder 38048. Insgeſamt hat ſich in dem Zeitraum von 1921 bis 1023 die Zahl der Motorräder in Deutſchland verdoppelt während die Zahl der Perſonenwagen in dem gleichen Zeitraum um 609 und die der Laſtkraftwagen um 71% zunahm. Auf rund 1000 Einwohner kam in Deutſchland 1928 ein Motorrad, während in den Vereinigten Staaten jeder 10. Bewohner ein Motorrad beſaß 219 Einwohnern, die ſich in ein Motorrad teilen, noch weit voraus. In Deutſchland ſelbſt iſt das Motorrad am meiſten in Oldenburg verbreitet, dort kommt auf 560 Einwohner bereits ein Motorrad. Die ſchwächſte Verbreitung weiſt Oſtpreußen auf mit 3200 Einwohnern auf ein Motorrad. Da ſich ſeit der letzten Zählung die wirtſchaft⸗ lichen Verhältniſſe in Deutſchland nicht unweſentlich gebeſſert haben, iſt mit einer weiteren ſtarken Zunahme des Kraftrades in der Sta⸗ tiſtik für 1924 zu rechnen. Pferseſport Weibliche Jackeys in England. In Newmarket ritten kürzlich in einem Rennen, dem Newmarket Town Plate, zwei Damen mit, Miß Rickaby, eine Angehörige der bekannten Jockeyfamilie und Miß Tanner, eine Schauſpielerin des Garrick⸗Theaters. Die bei⸗ den Damen mußten aber den männlichen Kollegen die erſten Plätze überlaſſen und konnten nur Vierte und Sechſte werden. Winterſport * Holmenkol⸗Skirennen 1925. Für die großen norwegiſchen Skirennen auf Holmenkollen ſind die Termine bereits feſtgelegt. Der 50 Kilometer⸗Lauf findet am 19. Februar, der 18 Kilo⸗ meter⸗Lauf am 22. Februar und die Sprungläufe, der ſoge⸗ nannte Holmenkoltag am 23. Februar ſtatt. Die Beteiligung wird diesmal bedeutend ſtärker ausfallen, da Schweden und Finn⸗ land beſtimmt mit ihren beſten Läufern und Springern vertreten ſein werden. Es iſt ferner nicht ausgeſchloſſen, daß auch der eine oder andere deutſche Läufer in die Ereigniſſe eingreifen wird. neues aus aller Welt — die Fahrt mit einem Irren. Der Reichenberger Fabrikant Hentſchel unternahm eine Autofahrt nach Karlsbad Er hatte in Teplitz übernachtet. Dort bat ihn der Sohn des Hoteliers, mitfahren zu dürfen. Hentſchel williate ein. Während er ſelbſt neben dem Chauffeur Platz nahm, ſaß der iunge Mann hinten im Auto. Bei Komotau unternahm der junge Mann plötzlich einen Mordanariff auf Hentſchel. Er zoa einen ſtarken Gummiknüppel aus den Kleidern und wollte eben auf Hentſchel einſchlagen, als dieſer durch die Acht⸗ ſamkeit des Chauffeurs derettet werden konnte. Der Chauffeur hatte im Spiegel der Windſchutzſcheibe den Anſchlag bemerkt und bremſte mit aller Kraft. Durch den Ruck wurde der Attentäter in den Wagen geſchleudert und konnte nun raſch überwältiat werden. Man ſetzte ihn auf die Straße und meldete den Fall bei der Behörde. Inzwi⸗ ſchen aing auch der junge Mann zur Polizei und meldete in wirren Reden ſelbſt, daß ihm ein ſchön ausgedachter Mordplan mißalückt ſei. Man erkannte ſofort, daß der junge Mann irrſinnig ſei und brachte ihn in ein Sanatorium. — Ddas Filwbild als Zielſcheibe. In dem Polizeihauptquartier in Newyork iſt eine Filmbühne eingerichtet worden. nicht etwa zur Unterhaltung der Poliziſten, ſondern als Zielſcheibe. Die Polizei⸗ mannſchaften ſollen auf dieſe Weiſe im Zielen auf fliehende Auto⸗ räuber und vor allen Dingen im Treffen eine beſondere Fertigkeit erlangen. Auf der Filmbühne werden fahrende Autos bis zum raſenden Tempo im Bilde vorgeführt. Die Polizeimannſchaften ſchießen ſich dann auf dieſes bewealiche Ziel von verſchiedenen Ent⸗ fernungen aus ein. Bei Fehlſchüſſen wird das Filmbild durch eine automatiſche Einrichtung aufaehalten. Bei Treffern läuft es weiter. Dieſe Zielübungen ſind eine Notwendiakeit geworden, da die Raub⸗ überfälle durch Banditen, die im Automobil an⸗ und wieder abfahren. in der letzten Zeit in Amerika ungeheuer zugenommen hat. — die Kuinen von Nokohama. In Tokio ſind die Spuren des vorfährigen Erdbebens ſo weit beſeitiat, daß der Ausländer, der bei einem Beſuche der ſapaniſchen Hauptſtadt noch etwas von dem dama⸗ ligen Trümmerfeld ſehen will, einen Fremdenführer braucht. Anders liegensdie Dinge aber in Vokohama, wo der Reiſende, ſobald er die Stadt betritt, noch ein rieſiges Trümmerfeld vor Augen hat. In manchen Straßen iſt bis jetzt nicht ein einziges Haus wieder auf⸗ gerichtet worden. Der Unterſchied hat ſeine auten Gründe. In Tokio handelt es ſich in der Hauptſache um ſapaniſche Häuſer, die ſehr raſch wieder aufgerichket ſind. in Pokohama dagegen um aus⸗ ländiſche Niederlaſſungen und aroße Geſchäftshäuſer, die ganz andere Wiederherſtellunaskoſten verurſachen. Zur Zeit des Erdbebens waren in Nokobama 12 000 Enaländer und 1800 andere Euronäer anſäſſia. Bis ſetzt haben ſich davon nur 300 wieder zurückgefunden. Beſonders verhänanisvoll für die Stadt war die Zerſtörung faſt aller Bankhäuſer, mit Ausnahme der ruſſiſch⸗aſiatiſchen Bank. Die ein⸗ durch kräftige Zeltbauten und Holsbaracken weniaſtens einen Erſatz für die verſchwundenen Hotels geſchaffen hat. Da dieſe Unterkunft ſtändia beſetzt iſt, ſo müſſen viele Europäer in ſapaniſchen Häuſern überngachten. Die Straßen ſind noch in einem furchtbaren Zuſtand Sie ſind nicht nur mit Trümmern des Erdbebens bedeckt, ſondern ſie merden auch ſtändig aufgewühlt, da man jetzt erſt daran gebt. die Schäden der vielfach geborſteten Waſſerleitung wieder aussubeſſern. Zwei Drittel aller Läden und Warenhäuſer ſind dem Erdbeben zum Opfer gefallen. Auch hier iſt bisher nur wenia wieder beroeſtellt worden. Der Hauptverkaufsverkehr ſpielt ſich in offenen Läden ab, die eine gewohnte Erſcheinung geworden ſind. Auch die Hafen⸗ anlagen ſind zum Teil vollkommen verwüſtet worden, darunter 19 elektriſche und 3 Dampfkranen. Auch bier läßt die Wiederherſtellung der Schäden immer noch auf ſich warten. Landwirlſchaft Deukſchland als Abnehmer däniſcher Landwirtſchaftsprodukte Wie aus Kopenhagen gemeldet wird, zeigen die Ziffern der däniſchen Handelsſtatiſtik, daß von den däniſchen Landwirt⸗ ſchaftsprodukten immer größere Mengen von Deutſchland aufgenommen werden, während der Export nach England teilweiſe nicht unerheblich zurückgegangen iſt. Während der erſten 8 Monate des laufenden Jahres wurden insgeſamt 131 Mill. Kilogr. Speck, imVorjahre 110 Mill. exportiert, hiervon 129 Mill. nach England und 750 000 Kilogr. nach Deutſchland. An Butter wurden in dieſem Jahre rund 84 Mill. Kilogr. exportiert (gegen 75 Mill. im Vorjahre). Davon nahm England 60(gegen 63 i..) Mill. Kilogr. auf, während 16 Mill.(im Vorjahre nur rund 500 000 nach Deutſchland gingen. Der deutſche Import däniſcher Butter war alſo in dieſem Jahr 32 mal ſo groß als im Vorjahre. Hauptabnehmer für den däniſchen Käſe iſt nach wie vor Deutſch⸗ land. Von den 27 Mill. däniſchen Schocks(20 Stück) Eiern, die in den erſten 9 Monaten d. JIs. exportiert wurden, nahm Deutſch⸗ band 5,4 Mill. däniſchen Schock auf gegen nur 146 000 im Vorjahre. Der Ervort von Rindern ſtieg von 84 000 auf 113 000, wodon Deutſchland 37 000 Stück abnahm gegen 43 000 i. V Ven den 155⁵ 000 lebenden Schweinen dſe in dieſem Jahr ausgef het wur⸗ den, gingen 40 000(t. V. 4000) nach Deutſchland. wWetternachrichten der Farlsruher Landeswslterwarte Das Hochduuckgebiet über der Nordſee iſt nach der Oſtſee ge⸗ zogen; auf ſeiner Südſeite wehen über Deutſchland Nordoſtwinde, die die kalten Luftmaſſen nördlicher Gebiete Deutſchlands nach Süden tragen. In ganz Baden herrſcht daher heute früh trübes, rauhes, aber trockenes Wetter: im Hochſchwarzwald iſt die Temperatur auf den Gefrierpunkt geſunken. Auch in Norddeutſchland ſind in ein⸗ zelnen Gegenden die erſten Nachtfröſte eingetreten. Die noch über Südeuropa lagernden warmen Luftmaſſen begünſtigen die Entwick⸗ lung eines Tiefdruckgebietes über Italien, deſſen Südrand beſonders in Südbaden leichte Niederſchläge bringen wird. Vorauẽſichliche Witterung für Sam⸗laa bis 12 Uhr nachts: Wolkig, geringe Regenfälle, beſonders Südbaden und Baar, Hoch⸗ ſchwarzwald Schnee, ſehr kühl. ——— ̃ ̃——. ͤ ͤ—..—ñ——— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannzeimer Zeitung, G. m b. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredaktenr Kurt Fiſcher Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und und zwar ſchon 1922. Im gleichen Jahre entſiel in Kanada auf jeden 18.,—5 England auf jeden 91. Einwohner bereits ein Motorrad. Dä⸗ nemark war uns mit 131, Frankreich mit 176 und die Schweiz mit — zige Uebernachtungsgelegenheit bietet das ſogenannte Zelt⸗Hotel, das Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Willx Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht n, 7 ——— welche Kämpfe Eliſabeth Auguſte durchlebte, wie gekränkt 1 war ſeine Gattin ihm nur auf kurze Zeit gefolgt. Es zog ſie bald und die Fürſtin gewann nun weit innigeren Kontakt mit ihrem Volk, Als die Sanskülotten in der Pfalz immer weiter vorrückten, mußte 50 ihr liebes Oggersheimer Schloß verlaſſen und nach Weinheim an wo ſie wegen ihrer großen Wohltätigkeit recht beliebt war, denn ſie erkrankte ſchon im Sommer und ſtarb am 17. Aug. 1794.— Eine eue Mannheimer ge usgabe heimer Frauen⸗8 Kurfürſtin Eliſabeth Auguſte von der Pfa⸗z Die Gemahlin Karl Theodors Zwar beſchäftigt man ſich gegenwärtig viel mit Karl Theodor, deſſen Geburtstag ſich zum 200. Mal jährt, und mit ſeiner zweifels⸗ ohne großen Bedeutung für die Pfalz und insbeſondere für Mann⸗ heim, Eliſabeth Auguſte aber, ſeine Gemahlin, erwähnt man kaum, obgleich ſie hauptſächlich in den erſten 20 Jahren ihrer Ehe wohl mehr Einfluß auf die Entſchließungen ihres Gatten ausübte, als man gewöhnlich annimmt. Wohl war Eliſabeth Auguſte keine bedeutende Frau, auch keine Idealgeſtalt, ſondern ein impulſiver, energiſcher und etwas herber Menſch, der keineswegs immer klug und richtig handelte, eine Fürſtin, die trotz alles äußeren Glanzes recht unglücklich war, aber durch das Leid geläutert viel Segensreiches für die Pfalz und Mannheim ge⸗ wirkt hat. Ein gewiſſes Intereſſe darf die Kürfürſtin auch als ge⸗ borene Mannheimerin beanſpruchen. Hat ſie doch in der prodi⸗ ſoriſchen Reſidenz ihres Vaters, des Pfalzgrafen Joſeph Kärl von Sulzbach, in dem heute zur Einhornapotheke gehörigen Hauſe R 1, 2 am 17. Januar 1721 das Licht der Welt erblickt. Ihre Mutter Eliſabeth, Auguſte, Sophie, die ſchöne, geiſtvolle Tochter des Kur⸗ fürſten Karl Philipp von der Pfalz, war eine graziöſe, lebhafte und ſehr muſikaliſche Dame, deren Liebe zu Theater und Muſik ihre Tochter ebenſo ererbt hat wie ihres Vaters tiefen Ernſt, ſeine Nei⸗ gung zur Frömmigkeit und nicht zuletzt ſeine herzliche Güte. Freilich ſcheint ſich auch ſchon früh ein gewiſſer Eigenſinn bei ihr gezeigt zu haben, denn in der Inſtruktion einer ihrer Erzieherinnen wird aus⸗ drücklich gewünſcht, dieſem entgegen zu wirken. Ueberhaupt wurde die Prinzeſſin ſamt ihren füngeren Schweſtern Maria Anna und Maria Franziska ziemlich ſtreng erzogen. Wurden doch die jungen Mädchen von morgens 8 Uhr bis abends 8 Uhr nach ſtreng geregeltem Plan unterrichtet und beſchäftigt. Neben Deutſchſchreiben und Leſen lernten ſie die franzöſiſche und italieniſche Sprache, Religion, dann Muſik und Tanzen, aber auch„nähen und knüppen“. Dem Gottes⸗ dienſt und religiöſer Lektüre war ein breiter Raum zugewieſen, was zweifellos nicht ohne ſtarken Einfluß auf Eliſabeth Auguſtes ſpäteres Leben blieb, genau ſo wenig ohne Einfluß blieb wie der Umſtand, daß ſie ſehr früh ihre Mutter und bald darnach, am 18. Juli 1729, auch ihren Vater durch den Tod verlor. Wohl ſorgte ihr Großvater Karl Philipp väterlich für ſie, doch ſtarb er ſchon zu einer Zeit, in welcher ihr autorativer Einfluß und verſtändiger Rat am aller⸗ nötigſten geweſen wären. Wie ja meiſt bei Verheiratung von Fürſtinnen nur die Staats⸗ raiſon ausſchlaggebend war, ſo wurde auch dieſe Prinzeſſin bereits mit 12 Jahren mit ihrem um vier Jahre jüngeren Vetter Karl Theodor von Pfalz⸗Sulzbach, verlobt und an ihrem 21. Geburtstag, am 17. Januar 1742 verheiratet. Mit allem Glanz jener prachk⸗ liebenden Zeit ſtattete Karl Philipp die Hochzeit ſeiner Enkelinnen aus— auch Maria Anna vermählte ſich am gleichen Tage mit Herzog Klemens von Bayern— und nahm trotz ſeiner 81 Jahre in freu⸗ digſter Stimmung am Feſte teil, ohne freilich zu ahnen, daß ſeine Wahl, wenigſtens für Eliſabeth Auguſte, keineswegs eine glückliche war. Paßten doch die jungen Ehegatten weder an Charakteranlagen noch an Alter zuſammen. Eliſabeth Auguſte als energiſche, herriſche und eigenſinnige Natur hatte gar bald den jüngeren weichen und nachgiebigen Karl Theodor völlig unter ihrem Einfluß, eine Tat⸗ ſache, die ſich beſonders unheilvoll geltend machte, als Karl Theodor nach Karl Philipps Tod(31. Dez. 1742) Kurfürſt geworden war, und ſeine Gattin mit ihrem Beichtvater Pater Seedorf ſich in die Politik mengte. Als impulſive Frau ließ ſie ſich dabei von Sympathien und Antipathien leiten, häuflg auch von verwandtſchaftlichen Intereſſen, was mitunter durchaus nicht zum Vorteil der Pfalz gedieh. Man kann ſich leicht vorſtellen, daß das zuweilen recht unkluge Eingreifen ſeiner Gemahlin in die Politik dem Kurfürſten, je älter und reifer er wurde, um ſo läſtiger fiel und daß ihre bevormundende Art nach und nach zur zwiſchen den Gatten führen mußte. Dazu kam, daß die Kurfürſtin, welche zuerſt in der friſchen, fälziſchen Lebensluſt ihrer Jugend munter mitgefeiert hatte, als ſch an Feſt reihte, Maskenbälle an herrliche Konzerte, franzöſiſche Schauſpiele, Opern, Jagden u. dergl., bald mehr den Ernſt und das Herbe ihres Weſens hervorkehrte. So verſuchte ſie dem leichtfertigen Hofleben jener Zeit Einhalt zu tun und eine Beſſerung der Sitten herbeiguführen, beſonders als ihr Gatte, der an dem franzöſiſchen Hof nicht eben das beſte Vorbild hatte, allzuviel Intereſſe für die Damen des Theaters zeigte. Zweifelsohne ſetzte ſie ſich dadurch in ſtarken Gegenſatz zu ihrem leichtlebigen Gemahl und naturgemäß auch zu einem großen Teil ihres Hofes, der nicht weniger für Frauenreize empfänglich war als ſein Gebieter. Infolgedeſſen kann es uns nicht wundern, daß— vielleicht aus Rache— der Hofklatſch auch ihr ſtarke Neigungen zu dem oder jenem Verwandten oder Herrn des Hoſes nachſagte, freilich ohne irgendwelche Beweiſe und ihrer Natur nach wohl auch ohne Berechtigung. Als indeſſen Eliſabeth Auguſte nach 19jähriger Ehe hoffen konnte, dem Lande einen Erben zu ſchenken, trat eine Beſſerung ihres Ehe⸗ lebens ein leider aber nur vorübergehend. Denn infolge der ſehr ſchweren Geburt ſtarb der Prinz gleich nachher, und außerdem war ihr die Hoffnung auf ferneres Mutterglüc vereitelt, ein Kummer, unter welchem die Fürſtin ſchwer litt. Hatte ſchon vorher der Kurfürſt mit der franzöſiſchen Schauſpie⸗ ſerin Verneuil ein Verhältnis unterhalten, dem zwei Kinder ent⸗ ſproſſen, ſo wandte er ſich nun der Schauſpielerin Joſephine Seyffert, ſpätere Gräfin Heydeck, zu, welche ihm drei Töchter und einen Sohn, den nachmaligen Fürſten Bretzenheim, ſchenkte. Nach deren frühem Tod traten die ſchöne Guſtl Wendling, eine Baronin Leutrum und vermutlich auch andere an ihre Stelle. Nach alledem wird man leicht zempört ſie über alle dieſe Vorgänge war, und daß ſie die zer⸗ rüttete Ebe auch äußerlich zu trennen beſchloß. Sie ſiedelte mit ihrem Hof nach Oggersheim in das von ihrem Vater erbaute Schloß über, we ſie noch prächtig und künſtleriſch ausbauen ließ. Da ſie durch ihr eigenes Leid mehr. Verſtändnis für fremden Kummer gewonnen hatte, hatte ſie bereits 1766 den Skt. Eliſabethen⸗ orden für adelige Damen geſtiftet, der neben religidſen Zwecken haupt⸗ ſächlich der Wohltätigkeit oblag und bis in die neuere Zeit nicht wenig Segen geſtiftet haben ſoll. Der Oggersheimer Bevölkerung erwies ſie ſelbſt piele Wohltaten, doch blieb ihre Fürſorge naturgemäß nicht auf ersheim beſchränkt. In Frankenthal, das ſchon damals eine ſtarke Arbeiterbevölkerung aufwies, ließ ſie ein Hoſpital mit Kapelle er⸗ richten, ebenſo eine Handarbeitsſchule, eine Lehrſchule armer Waiſen und Spinnanſtalten für die Fabriken. Da ſie ſelbſt die Leiden eines ſchweren Wochenbettes erfahren hatte, gründete ſie mit ihrem Leib⸗ arzt May in Mannheim die Hebammen⸗ und Krankenwärterſchule. Ihrem tief religiöſen Sinn entſprechend ließ ſie in Oggersheim über der Loretokapelle ihres Vaters die Wallfahrtskirche erbauen. Als Karl Theodor ſeine Reſidenz nach München verlegen mußte, wieder in die Pfalz, einmal weil ihr dort das Klima und die ganzen Verhältniſſe beſſer behagten, zum andern ohne Zweifel ihres uner⸗ quicklichen Ehelebens wegen. Die Pfälzer freuten ſich ihrer Rückkehr, denn zuvor. Viel Intereſſe brachte ſie immer noch dem Theater und nun auch dem deutſchen Schauſpiel entgegen. Sie war es vor allem, die Iffland hier zu halten verſtand, der mit die glänzendſte Epoche des Theaters herbeiführte u. ſeinen europäiſchen Ruf begründen half. Ein ruhiger Lebensabend war der Kurfürſtin nicht beſchieden. er Bergſtraße flüchten(3. Jan. 1794) und mußte es hören, daß alle ihre Oggersheimer Werke mit Ausnahme der Kirche der Zer⸗ ſtörung zum Opfer fielen. Lange verweilte ſie nicht in Weinheim, Frau hatte ausgelitten, der trotz ihrer hohen glänzenden Stellung wenig Glück, aber reichlich Leid zuteil geworden war, ein Menſch, Die Frauen um peter Cornelius 550(Zum 50. Todestage des Dichterkomponiſten am 26. Oktober) Von Hanna Kibeaucourt(Berlin) Peter Cornelius gehört nicht zu den Sonntagskindern unter den Muſikern. Er hat hart kämpfen müſſen ſein ganzes Leben lang. jeden Schritt vorwärts zur Anerkennung und Ruhm dem Schickſal in mühſamſter Arbeit abringen müſſen. Er zählt zu der aroßen Armee der zu Unrecht Verkannten. Und auch die fünfzig Jahre, die heute ſeit ſeinem Tode verfloſſen ſind, haben zwar manches, aber noch lange nicht alles wieder autgemacht, was die Mitwelt zu ſeinen Leb⸗ zeiten ſündigte. Iſt doch ſein Hauptwerk, der köſtliche„Barbier von Baadad“ bei der Uraufführung nur deshalb niedergeziſcht worden. weil der Komponiſt zufällig der Freund Franz Liſzts war, dem eine erbitterte Gegnerſchaft dadurch eins auszuwiſchen gedachte. Dieſer unverdiente Durchfall iſt noch heute nicht ganz überwunden. Und auch ſeine ſchöne Liebeslurik, ſeine wundervollen Weihnachts⸗ und Brgutlieder“ ſind nur einer kleinen Gemeinde von ſtillen Genießern bekannt. werden nur bier und da einmal in Konzerten ge⸗ ſungen. Wie der Kunſt, ſo aing es auch dem ſeelenquten und weichen. nur etwas allzu weichen und allzu verträumten Herzen des Peter. Es war ſo voll Liebe das aute Herz. ſo voll der reinſten, gläubigſten und inniaſten Liebe, daß er es immer wieder verſchwenden und hin⸗ ſchenken mußte. Aber immer fand er nur Enttäuſchung bei den Frauen, manchmal auch noch Spott und Hohn und wenn es hoch kam, ein wenia Verſtehen, mitleidiges Verſtehen vielleicht. ein wenig gütige Freundſchaft, aber nicht die aroße Liebe, die das feine Herz ſein Leben lana ſuchte. 5 Peter Cornelius war zweiundzwanzig, als er ſeine erſte Liebe hatte. Sie bieß Lina Arndt, war ein leidlich hübſches und her⸗ zensautes Mädchen. Ein kleiner Familienball bot die erwünſchte Gelegenheit zur Verlobung. Aber der leichtſinnige Peter dachte nicht daran, daß er ein Nichts war, ein armer Muſikfkudent, der von der Gnade ſeiner Verwandten ein Hungerleben führte, und daß ſie die Tochter eines wohlhabenden Mannes war. der, daß die Herrlichkeit der jungen Liebe ſchnell ein jähes und pro⸗ ſaiſches Ende fand. Als die Eltern der heimlichen Braut hinter die Geſchichte kamen, ſtellten ſie ihn zur Rede. Sie erklärten kurz und bündig, daß an Heirat und ferneren Verkehr unter keinen Umſtänden zu denken ſei. Damit war die Liebe aus. denn Lina war ein geyor⸗ ſames Kind. Peter war natürlich arenzenlos unglücklich. Er wurde ſogar ernſtlich krank. und nur der aufopfernden Pflege ſeiner Mutter gelang es, ihn wieder geſund zu machen. Eine andere Liebe endete noch ſchlimmer. Marie Rückert war zwar die Tochter eines berühmten Dichters, hatte aber ein höchſt gewiſſenloſes Herz und ihr Woblgefallen daran, die Männer zum Narren zu halten. Das gelang ihr, da ſie mit körperlicher Schönheit reich geſeanet war, auch nur zu aut. Das leicht begeiſterungsfähige Herz des jungen Cornelius ſtand bald in hellen Flammen. und er ſchrieb ein Gedicht nach dem anderen. Sie ließ ſich die poetiſchen Huldiaungen gern gefallen, war ſie doch ſelber die Tochter eines Dichters. Auch war ſte ſicherlich recht freigebia in der Bekundung unverbindlicher Liebenswürdigkeit. Sie lud ihn ſogar zu einem Be⸗ ſuch ein. Aber als Peter Cornelius dieſe Einladung allzu wörtlich nahm und ein halbes Jahr ſpäter wirklich im Hauſe der Rückerts er⸗ ſchien. da war die Enttäuſchung groß. Nicht nur. daß ihm das ſchnöde Dichterskind zu verſtehen gab, ihre Einladung ſei aar nicht ernſt ge⸗ meint geweſen, ſie verſpottete ihn noch obendrein und ließ ihn allzu deutlich fühlen, daß das. was ihm tiefſte und heiliaſte Liebe. ihr nichts als leichtfertiges Spiel geweſen. Unalücklich war auch ſeine Liebe zu Roſa von Milde, der berühmten Opernſängerin,. die in ſeinen Stücken die Hauptrollen ſang. Es war eine rein platoniſche Liebe. denn ſie war Frau und Mutter, alückliche Frau des Freundes, in deſſen Haus er ein gaſtliches Heim gefunden. Er war auch ſchon alücklich genug, ſie nur von ſern mit minneſängerlicher Glut anſchwärmen, ihr, ſeiner„Herrin“, Lie⸗ beslieder ſchreiben und ſingen zu dürfen. Ein ganzes Büchlein ſchöner Lurik iſt in den Zeiten dieſer Liebe entſtanden. Aber der aute Peter, der ſich ſo hoffnunaslos verzweifelt danach ſehnte. in der Geliebten. wenn auch nur mit der Seele und von fern, ganz aufzugehen. in ihr lentes Verſtehen und Mitfühlen zu finden, er ahnte in der rührenden Unſchuld ſeines Gemüts gar nicht. in welchen Zwieſpalt er die Freun⸗ din brachte. Sie vermochte ſeiner Schwärmerei nicht zu folgen. Er war ihr ein auter Freund, aber Liebe konnte ſie ihm nicht ſchenken. Und als er ſchließlich in einer Art von Doppelleidenſchaft um ihre warb. da wies ſie ihn in takwoller, aber kühler Weiſe zurecht. Kaum batte ſich das Herz des Muſikers von dieſem Schlage er⸗ holt. da verliebte er ſich ſchon wieder. Diesmal in Marie Gärt⸗ neiz eine Schülerin Liſzts. Auch dieſer Leidenſchaft verdanken Liebeslieder ihre Entſtehung. Aber es wollte und wollte i Auch Marie Gärtner blieb kühl bis ins Herz hinein, und wieder war eine große Leidenſchaft an ein falſches Obſekt verſchwendet worden. Noch einmal verliebte er ſich hoffnungslos. Die ſchöne Sera⸗ phine Mauro, die Nichte ſeines Wiener Freundes Standthartner, war nun die Auserwählte. Die Seraphine aber machte ſich gar nichts aus dem äußerlich unſcheinbaren Cornelius. Sie wollte hößer hinaus und hatte ihr Herz an Richard Waaner verloren, der ſie ſeine„liebe Puppe“ nannte. 7 Peter Cornelius war inzwiſchen vierzia Jahre alt geworden und hatte ein Leben voll Enttäuſchung hinter ſich. Entſaaung. das war die aroße Melodie, auf die ſein Leben upd jetzt auch ſeine Lyrik ge⸗ ſtimmt war: Ein böchſtes Glück, das uns verſaat hienieden. ein reinſter Wunſch, dem nie Erfülluna lacht. Ein liebſtes Herz. von dem wir ſchroff geſchieden. ein ſchönſter Traum. aus dem wir bang erwacht Aber ſchließlich fand er doch. was er Zeit ſeines Lebens ſuchte: ein volles und reiches Glück. Alle, Enttäuſchungen waren nur Um⸗ und Irrwegen zu dem großen und ach ſo nahen Ziel. Ddenn Bertaf Jung. die ſetzt ſeine Frau wurde, ſtammt, wie er. aus Majnz, und er hatte in ſungen Jahren oft im Hauſe der ſpäteren Schwiegereltern, die„um die Ecke! wohnten, verkehrt. Sie liebte ihn ſchon lange, benor er um ihr Herz geworben. und er wunderte ſich nachher ſelber, daß er volle vierzig Jahre brauchte. um die nächſte Ecke zu erreichen. An Deiner Seite, Du Goldfrau, will ich ein voller Menſch und ein bedeutender Künſtler werden.“ ſchrieb er in der langen Perlobungs⸗ zeit. Er iſt beides geworden, und dazu ſehr, ſehr glücklich. Und der reife Cornelius hätte der Welt ſicher noch manches aroßee Werk ſeiner Kunſt deſchenkt. wenn das Schickſal nicht ſo neidiſch geweſen wire und dem armen Peter ſein großes Glück nicht ſo ſehr mißaönnf hätte. Denn ſchon bald, nach wenigen Jahren des reinſten Ehealückes, iſt er geſtorben. Seine Frau überlebte ihn um ein volles Menſchenalter, und ſie batte noch die ſtolze Genuatuung. die endliche Anerkennung und Würdiauna des lang Verkannten zu erleben. ſie, von der der ere Cornelius in den anſpruchsloſen aber rührenden Verſen pricht: e 90 Wirſt Du in vollſtem Segen der Kraft und Jugend mein: dann will ich Dich hegen und pflegen. wie ein altes Mütterlein. Aber bleichen der Wange Roſen und wird das Haar Dir arau, dann will ich Dich küſſen und koſen als meine junge Frau. Frieden iſt in der Freude an dem, was man beſitzt, und im Verzicht auf alles das, was man nicht haben kann. 0 Die Zukunft ghört dem raſtlos Schaffenden, die Welt dem Vor⸗ wärtsblickenden; nicht den müde Rückwärtsſchauenden und nicht den Deshalb iſt es kein Wun⸗ nicht gelingen. mit ſeinen Gedichten ein Frauenherz zu erobern. Die Puppe Von Elſe Krauſe(Mannheim) Durch das Haus zog feiner Duft nach warmem Honig. Es wurde Lebkuchen gebacken und ſonſt noch allerhand Gutes, denn bald war Weihnachten. 8 Oben in dem ſchönen, großen Eßzimmer hatte die kleine, fünf⸗ jährige Elfe ſich ihr Fußſchemelchen ans Fenſter getragen und ſtand nun neben dem Vater, der ſchon ein Weilchen in di ige R reiflandſchaft hinausblickte; im Weſtrich ſtellte ſich d recht früh ein Plötzlich hob er ſein Töchterchen zu ſi frug:„Was ſoll Dir denn das Chriſtkindchen nun ei mein Kind?“—„Eine ſchöne, große Puppe, die „Mama“ und„Papa“ ſagen.“ Der Papa ſetzte ſein Töchterchen lächelnd wieder hin, ging einige Male nachdenklich durchs Zimmer und dann hinaus, Der Weihnachtsabend war da. Elfriede wartete mit Herzklopfer auf das Klingeln und kam dann mit der Mama und dem Schr ſterchen und Brüderchen ins Zimmer. Im Salon ſte Tannenbaum mit vielen Lichtern. bunten Glaskug Sternen und all den leckeren Schokvladekringeln, di ſuchen durfte und unter dem Baume war die S der Krippe. Was das Chriſtkind alles gebracht hatte: Puppenküche Puppenzimmer, Puppenwagen, Schaukelpferd und dann— ach, d Schönſte war doch die Puppe, die ihr aus dem Wagen lächelnd di Aermchen entgegenſtreckte. Blondes, lockiges Haar hatte ſie, große, blaue Augen, ein offenes Mündchen mit weißen Zähnen, konnte Arme und Beine in zwei Gelenken bewegen und un man ſie etwas ſchief hielt, ſagte ſie„Mama“ und„Papa“. Elfchen war ſelig.„Wie ſoll ſie denn heißen?“ frug der Papa. „Klara“, ſagte Elfriede,„wie das Fräulein Klärchen,“ denn Elſchen wollte immer noch nicht begreifen, daß die Trägerin des ihr ſo ſehr imponierenden Namens längſt eine„Frau Forſtmeiſter“ geworden war. Von nun an war Klara Elfchens erklärter Liebling, der ſich mit ſtetem lächelndem Gleichmut ihren wechſelſeitigen Launen fügte. Darüber mußte ſich Elfchen gar häufig wundern, daß aus den ſchönen, ſchwarzbewimperten Augen niemals ein Tränlein lief, auch dann nicht, als eines Tages der Papa in voller Uniform mit gefalteten Händen auf einem Bette mit vielen, vielen Blumen lag und alle— auch Elfchen— ſo ſehr weinten, denn ſie ſagten, der Papa ſei tot. Elfchen wurde größer und Mama flocht eines Tages ihr langes Blondhaar zu zwei niedlichen Zöpfen zuſammen. Darauf war Elf⸗ chen ſehr ſtolz und ſie wünſchte nun ſehnlichſt, daß die Klara ſtatt ihrem blonden Lockenkopf auch lange Haare zum kämmen und flechten hätte. Das Chriſtkind erhörte Elſchens Wunſch und zu ihrem höchſten Entzücken prangte am Weihnachtsabend Klara, die Puppe, im neuen Kleid und prächtigen, ſchwarzen Zöpfen; Elfchen hätte ſie beinahe garnicht wiedererkannt. 5 Eines Tages hatte Elfriede große Kaffeeviſite. Sämtſiche ihrer kleinen Freundinnen waren mit ihren Puppenkindern jeden Alters und jeder Größe erſchienen. Am meiſten vertreten waren die Babys und ihnen gaben die kleinen Mamas wiederholt das Fläſchchen. Elfe bedauerte ſehr, daß die Klara ſchon ſo groß war, Zähncher hatte und aus einer hübſchen, kleinen Porzellantaſſe trinken ſollte. Ob man ihr nicht auch ein Fläſchchen geben konnte? Elſchen beſaß keines unter ihren Spielſachen, aber hinterm Kirſchbaum lagen ſoviel abgeſchnittene Aeſte, daß Elfchen der Gedanke kam, ein Zweig⸗ lein könnte das Fläſchchen erſetzen. Geſagt, getan. Elſchen ſteckte das abgebrochene Aeſtchen in Klaras offenes Mündchen und o Schreck— ein Knack und von Klaras weißen Zähnchen war nichts mehr zu ſehen. Auch jetzt weinte die Klara nicht, dafür Elfchen aber um ſo mehr, ſoaß Mama Mühe hatte, ſie zu beruhigen. Ungeachtet des Schönheitsfehlers liebte Elfchen die Klara nach wie vor zärtlich. Nur eines Tages wurde das anders. Es war im letzten Schuljahr, da war die Klara faſt immer ſich ſelbſt überlaſſen, ſaß in wenig ſauberem Schürzchen und Struwel⸗ köpfchen auf ihrem Puppenſtühl in der Ecke. Sie ſchien ſich gor⸗ nicht einmal zu wundern oder darüber traurig zu ſein, daß Elfe nun keine Zeit mehr für ſie hatte, ſondern jeden Nachmittag zu einer beſtimmten Zeit am fenſter ſtand, dem vorüberſauſenden 5 hef⸗ tig winkte und gleich darauf zur Tür hinaus verſchwunden war. An das Haus grenzte ein Abhang mit einer Akazienpflanzung. Den lief Elfe hinunter, ſchob eine Latte im Gartenzaun zur Seite, kroch hindurch und jagte hinter einem langaufgeſchoſſenen, weißmützigen Gymnaſiaſten her, der den Bahnhofsweg herabgeſchritten kam. Den liebte ſie jetzt. Und dann kam ein Tag, da war großes Räumen und Packen. Elſchens Mutter zog mit den Kindern in eine andere Stadt. Auch Klara wurde in eine Schachtel gepackt. Sie ſchloß ihre Blauaugen und ſagte„Mama“, ganz kläglich, als ob ſie ſich fürchte. Dann tourde über ihr Geſichtchen Watte, Holzwolle und zuletzt der Deckel gebreitet. Lange, lange Zeit lag nun Klara in dieſer engen, dunkeln Be⸗ hauſung, ſolange, daß eines Tages, als die Schachtel geöffnet wurde, Klaras geſchloſſene Lider nur mit Mühe zu öffnen waren. In ihren Zöpfen hatte eine Motte Wohnung genommen. „Willſt Du ſie wieder zu Ehren kommen laſſen?“ ſagte eine junge, blonde Frau im ſchwarzen Kleide, die vor dem Tiſche ſtand und zuſah, wie Elfe, die gleichfalls Trauer trug, Klara wieder zum Leben erweckte. Es war Elfes Schweſter Guſti.„Ja“, ſagte Elfe und üher ihre Wangen rannen Tropfen auf Klaras Geſicht⸗ chen,„ſie iſt das Symbol unſerer Kindheit, als wir Papa und Mama noch hatten und unſchätzbar glücklich waren; nichts iſt mir übriggeblieben davon als die Puppe.“ Wehmütig ſetzte ſie die Klara in einen Seſſel und ſich ſelbſt in den andern. „Gelt mit der ſchönen Puppe darf ich ſpielen, die ſchenkſt Du mar“, ſagte ein Stimmchen und zwei kleine Hände, die dem Töchter⸗ chen ihrer Schweſter gehörten, legten ſich auf Elfes Arm. „Ja, ich werde ſie Dir bald ſchenken,“ ſagte Elfe. „Du mußt das Leben nicht ſo ſchwer nehmen“, tröſtete die junge Frau.„Du haſt doch auch uns“. Wieder waren Wochen vergangen, die Zeit flog, aber ſie hei! nicht, wie Elfe gehofft hatte. Immer quälender laſtete die Einſam⸗ keit auf ihr. Eines Abends nahm ſie die Puppe, ſetzte ſie vor ſich und be⸗ gann zu ſchrejben, ſchrieb ſich ihr ganzes Herzeleid von der Seele herunter; ordentlich frei wurde ihr darüber. Den Brief legte ſie der Klara auf die ausgeſtreckten Aermchen, küßte das kalte Porzellan⸗ geſichtchen tränenden Auges, wanderte noch einmal durch die ver⸗ trauten Räume, ſtrich wehmütig über den einen oder andern ihr beſonders lieben Gegenſtand und ging zuletzt zurück in ihr geräumiges Schlafzimmer. Mittendrin blieb ſie ſtehen, kurz zögernd, mie mit letztem Entſchluß kämpfend, dann eine Bewegung nach der Lampe, der Hahn war offen.— Nochmals hob Elfe die Puppe in die Arme und preßte ſie an ſich, als vereinige der armſelige, kleine Puppenkörper alle ihre Lieben in ſich, von denen ſie nun Abſchied nahm. ſchritt ſie zu ihrem Bett hinüber und ſchon im Nieder⸗ legen begann ſie den ſüßlichen Geruch einzuatmen, der durchs Zim⸗ mer zog, tief und tiefer, bis die Sinne ihr ſchwanden. * 0 lafen kann und als 5. Jahrgang, herausgegeben von der Werbeſtelle für deutſche Frauenkultur Köln, Verlag G. Braun, Karlsruhe.— Die Wirkungs⸗ gebiete dieſer volkstümlichen Frauenzeitſchrift ſind: Kleidung, Woh⸗ nung, WMirtſchaft, Aößperdflegs Erziehung Volkswohlfahrt.„Die Frau und ihr Haus“ bringt Hausfrauen und Berufsfrauen in Stadt und Land Anregungen für ihre Entlaſtung und für ihre Entwicklung, damit ſie freier werden für weſentliche Aufgaben in der Gemein⸗ ſchaft und im Volksganzen. Neben der Behandlung aller häuslichen Fragen und Fragen der Familiengemeinſchaft ſollen die ſtändig wiederkehrenden Abſchnitte„Die Frau im öffentlichen Leben“, der wohl geirrt, aber ehrlich geſtrebt und in Verinnerlichung und gütiger Fürſorge für anderer Kummer den Frieden gefunden hatte⸗ Betenden. Wen ebende ſind kerzentragende Kinder auf dem Wege zu Go Nachbarſchaft“,„Heimat auf dem Lande“ dieſen Zielen dienen. Schnittmuſter, die von der Werbeſtelle Köln zu beziehen ſind, er⸗ möglichen die praktiſche Verwrtung der gegebenen Anregungen. „die Frau und ihr Haus“ erſcheint nun wleder allmonatlich *7 2. Seile. Nr. 496 . Frenag, den 24. Ottober 1924 leue Mangbeier Zeitung Abend- [Neue Mannheimer Zeitung Hande Sblatt ſols auf 1087—1100 zurück. Bevorſtehende Notierung von Goldmünzen. Ein Unter⸗ 125 I1̃0O0.,435—0,440, 37% proz., preußiſche Con 8 ie Vorarbeiten weget Deviſenmarkt„%%¶..ĩ en end eege umſätzen. ausſchuß des Berliner Börſenvorſtandes hat die e ee 1. 5 Der Aktienmarkt bewies auch heute ſeine Widerſtands⸗ Wiederaufnahme der Notierung für Goldmünzen beendet. Der Berliner deviſen in Bünonen fähigkeit und fand eine Stüße in Gerüchten, nach denen eine Börſenvorſtand dürfte ſich demnächſt mit dieſer Frage befaſſen und Amtlich G. 23. B. 28. rp⸗ G. 24. B. 24. f ünſtige En f 1 1 des Bör 10 um 0 abbe vorausſichtlich einen zuſtimmenden Beſchluß G0 5 ‚—ſtempels in Ausſicht ſtehe. Mit Befriedigung wurde auch die» uebermäßige Sinſen als Leiſtungswu er. Ein für die Ge⸗ Jurgesaees: 152 i eee iFTotſache konſtatiert, daß die geſtern umlaufenden Gerüchte von ſchäftswelt wichige Uttel pogh Geſten Strafſenat des Brüſſel. 20,15 20,25 5 20 20.2 Zahlung sſichwierigkeiten beſonders an der⸗ Produkten⸗ Reichsgerichtes abgegeben, dahin lautend, daß das Fordern über⸗ Ponan. 59,8 60,15 5 5975 60,05„fbörſe keine Beſtätigung gefunden haben Das Geſchäft ging aber⸗ mäßiger Zinſen als Leiſtungswucher im Sinne des§ 4 der Preis⸗ Aahagen 7247 7285—5 4425 8 Jbaber an nicht blich per 15 Kursperänderungen blieben treibereiverordnung angefehen werden kaan Sn 12 85 75 1599 1684„daher im allgemeinen ziemlich belanglos 01 ädter er für den deutſch⸗ ſpaniſchen Sehene, e, e, eee e e e ee ene een ehe eieee gndle eer, dle Han ene Pe 104 f dtade.. 18 890 a e den größten Teil des Geninnes aber ſpäter wwieder her. nianner verſammlung einſtimmig beſchloſſen, die Annahene des deuuſch Hene 19 1421 8.255 mann würden zeitweiſe lelhafter umgeſeßt, ohne daß der Kurs ſich ſpaniſchen Handelsabkommens zu empfehlen. Die Nichtanerkennung 2205 5 2192 24% änderte. Phönixaktien gaben um 23 Vill. Prozent nach.„Van winrde einen außerordentlichen Schaden der Induſtrie der Darm⸗ Schren. 5 850 8.„[Kaläwerten ſtellten ſich Deutſche Kaliaktien un Bil. Proz. ſtädter Bezirke mit ſich bringen und geeignet ſein, die krotz aller e„ 1618* 1505 Jeis niedriger. Von Maſchinenaktien verloren im Verlaufe S chwierigkeiten mühevoll nach dem Kriege mit Spanjen wieder Konſtantinopel..26.2 15.26.280 0 Berlin⸗Karlsxüher Induſtrie 2 Dill. Prozent.„gangeknüpften Handelsbeziehungen zerſtören. Wenn ſich auch der en e 99150 u dem antenmeee ee ren, ſich nur Berlinet] Weinbau aus begreiflichen Gründen gegen das Abkommen wende, Prag. 5 12.50 1256 2 1250 12.86 55 Handelsgeſellſchaft, die eine Billion Prozent einbüßten. Schiff⸗ ſo müſſe doch bei Abwägung aller an dem deutſch⸗ſpaniſchen 8051 115 5% fahrtsaktien neigten zur Abſchwächung. Hamburger Pakete Handelsvertrag in Betracht kommenden Intereſſea die weitere S%% ſahrt und Hamturg Sldemertanſſcht Dampfſchffahrt veiloren Erportfähigteit der Induſſſe ſchon im dintuc dundiſeder 75 0„fungefähr 56 Bill. Prozent. Canada⸗Aktien gaben weiter nach. pflichtungen aus dem Londoner Abkommen ausſchlaggebend ſein. 2 825[Ausländiſche Renten blieben im allgemeinen behauptet. 5 ee 72 Der Aufſichtsrat der Deutſchen Juteſpinnerei in Meißen ſchlägt die Der Stinneskonzern in der Jarbſtoffinduſkrie. Wie gemeldet Börſenberichte Umſtellung des Papiermarkkapitals im Verhältnis von 15 2 wird, ſoll Stin nes ein größeres Aktienpaket der Akfien der 815))%% Farbwerke Franz Rasquin.⸗G. in Köln⸗Mülheim und der Goldmark vor. Srankfurter Wertpapierbörſe Tendenz ſchwach— Zurückhaltung auf dem Induſtriemarkt ſchwächere Haltung macht weitere Fortſchritte. krund 300 wickelter werdende außenpolitiſche Lage gibt zu der größten anteiligen Etätbetrag um rund 100 Mill. Befürchtung Anlaß und erklärt die große Spekulation. erſten amtlichen Kurs 0,445 und 39 proz. preußiſche Conſolsſſtener entſpricht dem anteiligen Anſaß für .1373. Auch der Markt der ausländiſchen Renten liegt bekrägt. Die allgemeine Umſatzſteuer etwas ſchwächer. 1 die Kursverluſte 72—1 Bill. Prozent. Idesgleichen die +* Der Montanmarkt iſt dagegen bis jetzt noch gut behaup⸗ 126 Millienen. Prozent erwähnenswert. 5 In luſtloſer Haltung verkehrte wieder der freie Markt. Die Abſchwächungen ſind auch hier in der Mehrzahl. Api 2, Benz 755 wickelte ſich heute auf dem Markte der deutſchen Anleihen. Im die Reichsbank abgeführt oder dem Reich zur Hinblick auf die geſtrige Frankfurter Abendbörſe wurden vorbörs oder an die Reichsbank bzw. andere Gel lich niedrigere Kurſ ei e eichsbank gelie offciellen WBerkehrs für die Haltung nach einer vorübergehenden] dieſer Weiſe ein Betrag von leichten Befeſtigung ſchwach. Kriegsgnleihen gingen auf bgelegt worden. 2227T00T0 Tricotw. Be Ver. Ultramarinf. 13,10 12,50 Ber. deutſch. Dele 20,50 28,50 Boſgt& Häff, St 168 Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotlerungen 5 940 315 570 5 750 700 1 7 5 55 e 15„ d reyta 98 3 in Billonen Mark pro Slüsk. Ier wiafe aö 14.— 1880 Zelſt WaldhefS 750 7,85 N 151 SHGDreiverkehrs⸗Kurſe. Frankfurter Dividenden Werte enß:;ß;—.——— Bauk⸗Aketien. Elberfeld. Kupfer 05 65 Mansleider.. 28.60 + Baadiſche Bank. 28,— 28,„ Ueberſ.⸗Bank.78.— 74. 79 Saulffer Br. Ind. 150 140]7 Vereinsbank. 0,27 024 Sadd. S Ered. B.. e Bayr..Ered. W.—— Hiscont.⸗Geſellſch. 11.85 11,35 Südd. Discontog. 73.59 * A0 Hyp. u. Wb..—.— d0 5 45— 8 Saee 0,„28 armer Bankver. 1,10 1, Frkfrt. Hyp.⸗Bank c. 5— rg, Ban—Südd. Effenbahn 55, 55.— Süd D ſch. 35.50 Berli 15 llb u..G. 13.— 1260. Notenbank 58, Supp. gilen ahn 58, 88. üdam, Diſch. 88,59 88,7 Lom u. Vavahel 2 85 440 Nited. Eredit.B..45 1,80 Vereinsbank 2,80 2660 Baltimore 97550 40,—Hanſa Bſchiff.. 10,50.68 Darmſt u. Nat.-B 8,50 7,50 Nürnd[Mannh. Verſ.⸗Geſ.—.—— e, Dai Aleten „ FCrausport⸗Aktien. Schantungbah⸗ .⸗Afiatiſche Bant—.——,— Pfälzer Hyp.⸗Bk. 40 4,99 Oberr D. Eſert an Werte 8,50.50 Keichsbant. 50,25 50,15 Frafkf,Ruu.Mito.—,— 4,50 Vergwerk⸗ Akktien. ochumer Bb.u. G.———J Harpen. Bergbau 79,J5 79,10] Oberſchleſ GAd. 878.28 uderus Elſenw. 8,50 8,25 Kallwert Aſchersl 10,45 9,75] do. Eiſenind.—.— 9, D. Lurem Bergw. 49,— 48.25 Kaliwrk, Salzdetf..— Phöniz Vergbau 59,— 98, Barmer Bankver. 1,15.20 Fal 5 e. 2 d0 285 delleeſen Com. u. Privatok..50— Disc. Darmſt u. Nl.⸗Bk. 6,45 8,15 Dresdner Bank 8/7 5,88 Mitteldk., Kreditd.50.50 AInduſtrie-Aktien. Friedrichsh. Bgw.———.— Lothr. H. u. B. B. 37,45 36,50 Gelſen Berawrk.——— Mannesmannröh. 38,——,— Tellus Bergbau 2,45 2, Gelſenk Gußſatl—— IB.K. u. Laurahüte 4,15 4,45.G Anlinfact 18.— 5 FCranspork⸗Alktien. e Schantüngbahn 145.40 Nrdbeulſch. Llond 4,45 4,10] Baltzmore& Obio 30,— 40,—[Afeeſd ellieſen. 140 1. D9d Amt Pateif 2775 24.—Oeſter Al. St. S ee e en, e Seened 20 0 25 3 Induſtrie ⸗Aktien. Eſcha⸗Mannheim. 33,— 32+J Bad. Anil. u. Soda 18.25 17,85 Karlſtadt 7,50 7,75 40 Adler& Oppen * end, Papter 5. 85 Bing Nürnherg. 2,202,10 inzer Stamm. 78, 71,— Bad. Maſch. Durl. 15,50 15.— ChamotteAnnato..— ½% Anhal and g ag archrauere!. 25— 25.— Bad hren zurtw. 21, 19,50 Chem. Brt Alber 28,— 88,75 neder Aeh 1840 Seln Sae ee 2„n 8—44— chwartz⸗Storch. 2250 22, r. Celluloſe.50 Wergers 7 5 25 828 8 2,90 2,30„ Weller t. M. 15,— 18,—. Augeb? 5 Rkaoeichseinnahmen aus steuern und Luſtloſe Haltung des Freiverkehts?s? Die Reichseinnahnſen aus Steuern und Zöllen in, der erſten G. m. b. H, in Köln⸗Braunsfeld und den⸗ Rogler⸗Werken Frankfurt a.., 24. Ott.(Drahtb.) Die mit der Wieder⸗ Hälfte des laufenden Rechnungsſahres haben bei den Beſth. und.⸗G. in Düſſeldorf maßgebenden Einfluß gewonnen hat.. auflöſung des Reichstages an der Börſe in Erſcheinung getretene Verfehrsſteuern mit 2648 Millionen den anteiligen Etalbetrag„ Wiesbadener Wollwarenſabrik.-G. in Wiesbaden. Die Die Unnier der. und ſund e mi e den 855 1 3 Tagesordnung einer am 15. November ſtattfindenden ao..⸗V. 600 Mill., aus 400 Mill., 5 et 1900 15 7 der Voranſchlag für das ganze Rechnungsjahr beträgt 1344 Mill. Deutſche Anleihen' ſind zwar gegen die geſtrige Abend. Die auf 144 Hil. für das ganze Jahr veranſchlagte Körper⸗ geht dahin, das Grundlapi daß die 6000 Stammaktien auf je börſe ziemlich unverändert, liegen aber ſtark unter den Kurſen ſchaftsſteuer war in voller öhe bereits bis zum 30. Septbr⸗ 0 55 1 untten fu 5 chtig erklärt 5 5 85 96 0 megen Ae 05 de 138 Mill gezogen werden. Ferner ſoll Beſchluß gefaßt werden über eine hat 863 Mill, erbracht, Erhöhung dess Grundkapi der Jahresanſatz beträgt 1260 Mill. Die ee „%%% teuer hat ſich gleichfalls günſtig entwickelt, da ie Einnahme in Die größte Zurückhaltung 5 weiter 7 00 9255 u⸗ 925 ſechs Monaten 70 Ail. beträgt, bei einem 2100 Bezugsrechts der Aktionäre. N ſtriemarkt geübt, wo chemiſche Werte und der Elektro⸗ anſatz von 230 Mill. Die Jölle ſind mit 136 Mill. im erſten zo- Die neuen deulſchen Texkilzölle. Die Beratungen, die im markt ſchwächer liegen. Auf dieſen beiden Gebieten betragen Halbjahr e r danehe Arbeitsausſchuß des Reichswirkſchaftsrates üder Zolltariffragen 200 Mill) und die Bler ſteuer mit 101¹ Mill.(Jahresanſaß: Seite erfährt, nunmehr ihren vorläufigen Abſchluß gefunden. Es tet, ja, vereinzelt ſind ſogar kleinere Kürs erhehamen feſt] In der Reihe der Einnahmequellen, bei denen größere A us⸗ zuſtellen. Von den ſonſtigen Induſtriepapieren iſt beſonders noch fälle zu verzeichnen ſind, ſtehen an erſter Stelle die Grund⸗ der große Kursrückgang bei Spinnerei Hammerſen um 14 Bill.[erwerbſteuer, die ſtatt des für Jahr erwarteten Ertrages 10 von 75, Mill. nur 12 Mill, erbracht hat, und die erhahte)(Aus der belgiſchen Eiſeninduſtrie. Das belgiſche Hütten. Umſatzſteuer mit 51 Mill. Halbjahresertrag anſtelle von 90 Mill, werk Ougree Marihaye beabſichtigt in Merxem eine Kokerei 195 1205 dem und e r Bei den Ver⸗ zu errichten. Merxem liegt an dem Kanal, der das Zimburger 75 rauchsſteuern ſin ie Einnahmen aus dem 376, Brown Boveri 1,1, Rheiniſche Handelsbaift 0,070, Growag 8 1 unl 25 Mill, aus der Zuce rſteuer um 28 Mill. ſowohl die aus England als auch aus dem Limburgel Becken 23. ſchockew, Klt'n. 1,40 5 728 Beſigh. 7, 5 IThürg. Lief, Gotha.65.75 Ver. Zellſt. Berlin.40 2,80 Zlage„B. Wagh.45 + Kurszottel e—..90 Maſch. St. 2,35 2,80] Frankenthal 2,90 23. 2 23 2. 23. 24. Entrepriſes[Mez Söhne. 2720 2,—Mhm. Kohlenanl.—— 2 5 ein Creditbank 230 2,0 l orſiner Hig;. 1 Aug d. gredust. J50.30 O. Hprochgtendm 44 74 Ubein Hue. Bant 75 Berliner Dividenden⸗Wertrte. Fhate oendnn: 8 darder de 740 2 Wielme, 13 2 13.— 170.80..-Auftral..ſch.—, Nordbiſch. Llond.18 4, Anionwerke Mym Allg: Lof u. Str. 48,50 43,. Hb.⸗Amk. Paketf, 25, 24,45 Roland inie 7,50 4,50 —Verein. Elbeſchiff 2,10.— er Papier 4,20 4,15 Vogtländ 8 ex. erg..⸗Bl.—,—e. 1 85 2*.31 f. Alig Berf. 88—%% ᷑ĩ?2Ẽ/ len.“ 12 92 85 e Bank. 10,— 10, Oeſter. Cred. Anſt. 0032 91855 0 en 5 5 Bant f. el. Werie.58 4,10 Oiſch, Afiat. Bank 33— 81,50] Oeſt Cred⸗Anſt.. 00 9,30 Deulſche Bank 10,40 70 10 e 575 8 8. r —.— 10, ein. Creditbank 2,25 2, 1 9 58 de 10 100 Weenl 40 68 eriiner Greinerkebrae ane Eſchwei 25 18— Ahein Srauntohle?„„ eee 08 4 cbwelt Bergwrk. 65.— 88, gallwecte Wöſn, 3748 3880 Salzd. Haee Acchmulat Fabr. 24,10 Badiſche Anilin 18)80 17,75 Bremer Bulkan 5378 51.— Denz: Motor 1⁰ ZReber ketztil. 0% 0135e 9. 57550 56, Balcke Maſchin.. 3,20,.10 Buderus Eiſenw. 8,80 8,80 Deuiſche Petr.. 13——, —1575 eeee.—.65 zen Griesbeim 16,10—,—Diamond 11,25 13, Petersb Int Hand 3,590—, Ifa. 85J P. Bemberg 1880 18,2 Cbem Hyden. 230—. N 955 Bergmann Elektr. 11,80 10,60 Chem. Weiler 15,— 14,25 1 Berlin⸗Anh Mſch. 4,90 4,48 Chem. Gelſenk.. 58,— 58,.— Chem Albert. 37,— 85 Alf. Portl. Zement 45,10 45.— Berliner Maſchb. 10,45 10,18 Dafmler Motoren 2,80 2,75 en ee 410 4,— Berzellns Bergw. 8,20 5,10] Deſſauer Gs 225 22 Dollarſchaße. 8750 87,50.)%.Reichzanl.950.825J5% B. 0 11 105 Mar—.— nend.„Atl. T. 8 81, 0.9„„8 10,50 Maßempf⸗Sternb. 39,75 40,— Bad. Elektr.-Geſ.—.85„ Lothr. Metz—, 9— Anglg. E. Guano 890 80 Bismarchitte Dea e 13— 15,50 94.75 91 1.253 1. 0 51— 9 16 5 D. Eiſend.⸗Signal..80.90 en ica.450 0,4204% Prß. Konſols 0,930.0,940, Roggenwert, 35 Höfferh. Bindg. 21.,. Bapriſch. Spiegel 308.— Goldenterg 18.. aſchaſſbg. 17* e e ee S.25, 9 80 88„ m⸗ 60(Aſchaffbg Jeuſt. 17,— 16,75 Braunk u. Brikets 34.— 8—De 0.20 deer 8,„ Griesheim 18.28 15 A0 Maſcg 200 20. Br. Belgh. Delf.—.— Deuſch e 1 57% S. mechanl 0,489 07424% Badiſche An 8 0 Farbwerke Hipp.⸗G. in Zündorf erworben haben. Hierzu er⸗ Zöllen fährt die Köln. Ztg., daß Stinnes gleichfalls an der Hooco.⸗G., Ehemiſche Fabrik in Düſſeldorf, den Lackwerken Japonika enthält einen Antrag auf Aufhebung des in der.⸗V. vom Zurückhaltung der Einkommenſteuer hat erbracht! aus Lohnabzügen rund 28. Juni erfolgten Beſchluſſes über die für die Umſteltung auf Goldmark getroffenen Maßnahmen. Die Neubeſchlußfaſſung der Geſellſchaft auf 120 000 G zu tals um bis zu 50 000 G4 auf bis zu 170 000 G% durch Ausgabe neuer Stamm⸗ oder Vorzugsaktien gegebenenfalls unter Ausſchluß des geſetzlichen ſtattgefunden haben, haben, wie der Konfektionär von informierter wird zwar noch erforderlich ſein für Zweifelsfragen Sachverſtändige hinzuziehen, jedenfalls aber dürfte noch im Laufe des Monats Oktober eine Feſtſetzung der neuen Textilzölle ſtattfinden. Branntwein⸗ Kohlenbecken mit Antwerpen verbindet. In der neuen Anlage ſollen 7 8 3 9 0,180, Hanſa Lloyd, Krügershall 576, ſehr ſchwach, ee hinter dem anteiligen Etatsanſatz zurückgeblieben. 8 kommenden Kohlen verarbeitet⸗werden. In Ougree allein iſt die ebenfalls ſehr ſchwach, Raſtatter Waggon 375 und Ufa 10. die Ueberſchüſſe der Reichspoſt finden zunächſt und Koksproduktion von 90 000 Tonnen im Jahre 1913 auf 300 000 Berliner Wertpapierdörſe in der Hauptſache, du nach Inkrafttreten des Poſtfinanzgeſetzes das Tonnen in 1923 geſtiegen. Dugree⸗Marihaye iſt, bei einem ver⸗ Reich die nötigen Betriebsmittel nicht mehr zur Verfügung ſtellt, hältnismäßig beſcheidenen Kapital, durch fortgeſetzte vorteilhafte Belangloſe Kursveränderungen Izur Deckung des eigenen Bedarfs an Betriebsmitteln Verwendufg. Angliederungen zu einer Art Truſt emporgediehen, der Kohlen⸗ Berlin, 24. Okt.(Drahtb.) Ziemlich lebhaftes Geſchäft ent⸗ Darüber hinausgehende Ueberſchüſſe werden auf täglichen Abruf an und Erzgruben, Koksöfen, Gießereien, Stahlwerke und verarbeitende Verfügung geſtellt erke umfaßt, die ein geſchloſſenes Ganze bilden und ſich ſelbſt ö 8 1 mit genügen. Im letzten Geſchäftsjahr wurde ein Fabrikationsgewinn ür dieſe Werte genanſtt. Bei Beginn des der Reichsbank ausgeliehen. Seit 1. Februar d. J iſt in von 46 602 413 Fr. erzielt und eine Dividende von 100 Fr. ſe e fün die getwa 20 Mill.„ zinstragend an⸗ Aktie ausgeſchüttet. Letzter Börſenkurs der Aktie iſt übrigens 1335 Fr., alſo verhältnismäßig nicht hoch. E 13 ri 82 23.— 24. 23. 24 5 2 585 Phönix Bergbau. 35,75 38,25 Rombach. Hütten 14,70 13,87] Schuckert& Co. 25,69 88, 5 Hermann Pöge 1,40 1,7] Roſitzer Braunk. 18,— 10,— Segall Strumpf. e 5 Rathgeber Wagg. 4,13.90 Roſitzer Zucker.47, 42,50 Siemens Elektr. 5,90 8,60 Heilbronn 2,45 43.50 48. Offſtein. 2,75 7 Rheingau—— 13. Stuttgart.80 4 7. 300Reisbolz Papfer 10.— 19,25 Rückforth Nachf...80—.— Siemens& Halske 60 Rhein Braunkohl. 20,83 26,—Rütgerswerke 15,75 15,25 Sinner AG. 780 50 Rhein. Chamotte—,——Sachſenwerk..—.87 Stettiner Vulkan 10.10 1 80 Rhein. 0 5 6,80 6,50 Sächſ. Gußſtahl 15,25 13,40] Stoehr Kammgrn. 32.50 32,10 Rhein. Maſch Led. 2,80 2,60 Salzdetfurth. 17, 18,— Stoewer Nähm. 14.25 18,20 Rhein. Met. Vorz..— 7 Sarotti....40 1,40 Stollb. Zinkhütten 28.— 28.— οο 5 Raſtatter Waggon 350 3,35 fhein. Mödelſtoff 189.70 Scheidemandel.. 17,13 15,50 Südd Immobiljen.—.— 11 2„ 1985 10 5 Rheinſtahl...32,25 31,75] Hugo Schneider. 3,75 3,50 Teckl. Schiffsw. 11. 1 5„Rhenania Chem. 3,83.60] Schubert& Salz. 8,50 8,75. Teichgräber 115. Teleph. Berliner, 5,25 3,65 V Glanzſtoff Elbf 45, 44.50 Weſtf. Eiſen Lgdr. 14.50 171 2 Thoerl Oelfabrik. 8,25.95 B Schuhf Bru W.10.— Wiesloch Tonwar. 13.25 18,.— Thüring Salinen. 12.09 12,10] V Stahlw..d 39p.30.29 Wilheltmsh. Eulau,.25 8. 7.—„Ber, Ultramarinf. 12,85 12,75 Wiſſener Stahl 990 8 7,50 Union⸗Gießerei. 5,20 5,10 Vogel 2,25.— Wittener Gußſtahl 19,85 29. aſch. 2,— 2,10 Wolf, Buckau..,7 B. Frkf. Gum. 2,80 2,80 Wanderer⸗Werke 6,60.59 Jellſtoff Vereinn 2 Ver. Chem Charl. 12,— 11,50 Weſer Akt⸗Geſ. 6,55 6,45 Jellſtoff Waldhof 7 B. Diſch. Nickelw. 19,10 18,—] Veſterreg. Alkali. 18.— 19,00 „ Api, Allg Petr Ind 2,10 2,50 Hochſrequenz.. 5,10 5,25 Konnenverg. I Becker⸗Kohle.. 4,90.60 Int. Petr. Un. Jpu———,[Naſſenvant.——.— Becker⸗Stahl... 0,8 0, 75 Krügershall.... 5,99 5,50 Siche 3. ö man Salpeter 9. Papier.025 0,02] Südſee Paosphat 5 0,40 0,35 Adler Kal 19.59 19,15 Heidburg 41.30—,— Fomongs —[Muldenh. 1* a) Reichs⸗ und Staatspapdere. 5 5 22 48,500Goldanleihe 94.75 5.905% Preuß.Kaltanl 3, IAX.850 0,347 2/o„ 1203 4,1205% Roggenrentb. 3,5— 0„.080 1,0205% Schf Braunk..52—.— „Landſch. Rogg. 47. 58. Adt. Gebr. Wächt..10 2,10 Bergmann Elertr. 11, 10,50 Cont Nürnb Bzg„ che Kal 40, 38 Elsbach K. Ader Hppenhehn 0 Ding Metalwerke 220 280 Halmler Nator 280 eo deuſcd Bach e ſe emeie üuig 8 A kerwerke Kley. 1,92 1,90 Bl.⸗u. S e— Dt Eiſenh. Berlin 5, 450 Deutſche Steinzg d. 780 Enzinger Filter .G. Stamm.80.65 Brem.⸗Beſigh. Oel 28,75 25,.Gold⸗ u. S. Anſt. 18,75 12,50ſHe Woude dun:Eſchw. Bergwerk chaff. Buntpap. 2310 23,10] Brockhues., W. 4,— 4,— Dyckerh.& Widm. 3½5.68.Donſersmakcch. 77— 75, ahl, Liſt& Co...05 „ Babaf. Zelſtoff. 13,25 1575 Arene Schlenk 31,50 31,— Sglerdwelhel.20 8,—[Häxener Metall 8,— 48,— adenühle Papier 350.50 Go Baßnbed. Darmſt..10 1, Bürſtenf. Erlang. 2,15 2,10] Dürkkopprert c. Dürkkoppwerke, II. 11,—Felten& Guill.. 19,50 19,75 Go 0,0%%0 Cem Heidelberg 19.45 19.— Düſſeld Rat. Dürr.80.80 Pune 5 5 3340 3½2 FEſſenwertgat 3,20 30ſ 5 Ful. Mel 17, 16.— mit Nobel. 849 870 K Friſter 50 8 werkfaffrslt. 110 110 5 905 195 90 h und Fieſdan 2 95.— Siers, i 115 7650 Fuchs Wagzen 997 + 4 en ele f Fean gen gl 1480 Fel men ögl 48 27 Eibeſade Fars ies 10 Gard eene „Bad Wale.. 7— Feantf Bo e wit. 459 1740Jolemen Tai, 30 68 Afer 0 085 8h 0 berk, Farb o B 1883 15,63 IGenſchow& Co. 24,60 23 40 German. Portl.⸗Z. 5,25 355 ö 11 25 1 Wolw. 5 12—.——Geſtf. 8. Anglecont. Guan. 9,—.— Breuer Stamm—, 0,50Deutſche Verlag 27 26,— Deutſch. Eiſenh..5,8 4,75 er Bleſſtift. 150 127 Gel, Soedhordt. 095 45 50 Goldſchmidt, Th. 11.75 erd CT P othaer Waggon.6 3,25 Greppiner Werke 29, 250Gritzner Maſchin, 26,50 1,—Grßkraftwk. Mhm. 10, 5,—[Gebr. Großmann 8, 0,17Grün& Bilfing er 13,7 45/Hruschwiß erilt 8N R %„„ 0900 0,855¼% Bayer. Anl. 1,385 1,290 8 b) Ausländiſche Nepteuwerke. 40% Mexikaner. 14,— 40,59 4% Türk.unif Anl.—,———4%„ Golpriox. 4,— 4, 40% ½ Deſt Schaga. 750— 4%„ Jollob 1911 9,50 9,2.60 Südd.aß.25 7 4%„Goldrente 10,50—,—„ 00⸗F-Los 23,75 28,70.6%„ neue Pr..— 19— 4%„ conv. Rte.—,——, 4½%%l. St.⸗R1918 6,25 6, 5%„ Obligat. 7,25 588 4%„ Silberrte.—,— 1063 4/%,„„ 1914 8,25 8,.½½% Anat, Ser.. 73 6 4%„ Papierrt.—,——, 4%.„Goldrte 8,33 7904½„.87 863 0 Türk Ad.⸗Anl. 9, 8,254%„„ Kronr. 1,53.50 4½%„III..63— „% Magd.⸗Elſ.1 10.87 10,5080% Oe.-U. Stb.alte 10.— 9,975% Tehuantepet 20.——.— 4%„„il.63 9,253% He⸗AIX.Srl74) 8,0 9,75 1* 2— 33 5 37 12 4 8 8 8 22 88 . 90 8 5—————ůů—— „ n Tertil. 5, Draht 2, Em 5 1 Ind. Emag, Frankfurt. 0,30 0,30 100⁵ 15 Holzverkohl.⸗Ind. 6,30.15(Clertr Lieferung 180 18,— Gelent 805 Ciales hlnic) 570 280 Gan kubeeinz 945 130 Nanag Keaſſee. 380.Clr dcn. dg ds Galen S⸗ W. 49.28 40.60 ſtahl 13,65 13,10] Halleſche Maſch. 10.50 1 „ 1 . inger Worms.87 8, Geiling& Co. 1, 30 Nammg Kafſersl. 8,50 8, 15& Sehmer 38,— 34,— Goldf midt Th. 11.87 11,50 Karler. Maſchin. 3,10 8. Enanger Naſchin. ,78 6.—Grigner M Hurl. 26,30 2970 Ktrap erte ee 2 0. on ger Spinn.—— 81,— Grün, Bilfinger.49,50 184 Klein, Sch. Becker 429 2. Feseh Bleiſtift—.— 1125 HaldäkReu,Nähm. 17.— 16,50 Knorr. Heilbronn.50 8 Farbwert Mühlh.—— b. Füßen 12,75 12.70 Krauß& Co, Lck..80 Jel aebr, Pirm..20.— Hehbe.35 607 Krumm, Otto 2 In[Harpen. Feln Guall. Karls 20.— Herzogp. München.50—. Lahmeher& Co. 11,40 10,20 Hartmann 8—5 Jetter 13,25 18,40 Hilpert Armaturf..15.75[Lech Augsburg.—.50 Heckmann... 42,— 40,50] Kahla Porzellan.50 ecer f˖.50f Schnellpr. 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Aſchersl..10,15 2385 Fan ende 5 10 1800 3/% D. Reichsanl.888 08103½% 5 7.213 1 10⁵ 0 5 N rl Lindſtröm 18,— 15,809% do..,400 1 30% Schriftg. St Frtf. 6,85—— Ondr& Aufferm. 209 2g0[Katteeig Bergb 2819 49.19 eingel Schuhfabr 280.3055/.N⸗Schazan—, 46Badzam.51619— 455 Schucer, Mitn 85.85 3575 Jſ Kupfee 18.284590f. m Kend s cd dinte e Heſenn 525 deJ 8de. 94903, Bebunt asg 715 1200 40 Bürn. k. 2515 7800 2280 485 eu elde 8 55%%.u do. 93003, E Badänt aeg 1210.2004% Würt..1818 1500.280 öchſter e—389 3,400C. Schuhſo. Leander.59 0,95Heſch Eif u St. 4225 42.25 Kolmt-ourdan 19410 19,10 Lathr erl Cem 8 Srankfurter Feſtverzimsliche Werte. a) önläudiſche. — eeh d Schgtsg ds 520.J5 4% Bag Eif,Ant. 1380.07 ee 1889 12 4½%½ Mhm v. 1914———— Sparprämi 1919.—.— 0,8403% de. ee 4%„„1902—,——,5% Pr. Schatzanw.—.„4% Bay. Pf. Eiſ. P.200—.— 4, b 5. Kerden 6ded d4e 4% Sreat, Kon. d0fd grs 4Feſ..88 8n J 8 eichsanl. 0, 5% Preuß. Konſ. 0, Heſſ. v. 99 u. 06 1,200—,— emeſd. 475 eſe de un e 01%- 2 e abgeſt. 2000 0800 —— 10078.880 4% Säch...19—— 25 EE Dolarſchätze S — —2 meyer& Co.—450 10,75 0 — 4½% VI.—IX do. 0,320 0,340 3% do von—.—.— 85 Nicall, Dannhorn——. Rh. Maſch. Leud. 3,— dag Mühlb. 188.500 Aöeaun Anen.75 dln, Stamm. 2,45—.— Riebeck Mantan 38.7 25 1 Deuß..—.—.—Rodberg Darmſt.45 Recar Oberurf 16,43 16.10 Nütgers-Werke. 15,25 14,0 Südd. Drabtindſt.——— Mansfeld. Aktien.50.60 Mi-. Geneſt.. 5,75 890 Aaben, Sgoröe. 5,70 5 55 Schline& C. Hög.—— SLed St Ingbert—— Markten Kuhlhan. 1190 12,nd er: Deuß 2975 1750 b. Led. Sir. 41.— 34,,-Schmid.& Hangu.28 6L * 4 6 5 1 Neief 8 Munch..50.59 Nb.elet MStamm.7 2 3 3. 8 5 8 70 Seilinductr. Wolff 5,35 5,28 Cufau 8 Steſfen 264 258 Mech. Web Linden 488 480 Neckarf 30Sich KCog Mainz.5 250 Cüdenſcheſd Mei, 240 190] Weberei Ziltan 338 8,10 Nedlalſ Koblen 30.78 8750 Siem.&HalsBerl 42.30—Magirus.⸗G. 213.20 Fr Megum L Co..50 8,50 Nordd Wollfämm 48,68 47.38 30 Sinalca Detmold 2,85.85 Mannesmanncöp. 88,59.36,10] Merkur Wollwar 24.50 24.—Oberſchl. Esb. d. 8,—.50 2. Kagerte 8c 37 58 4% de. Geldrende 250 98 80 4— okswerke 38, o do. Goldrente 9. f Strohſt. B Drend, 6½— 67— Marſmigiansau ae Müh.eeim Berz 88, 63,— Ohrenſtein&Rapp. 1850 13, 0 b) Ausländiſche(in Villionen). %%½ rMoni887—.. J5% Rumän. 1903—. J4% 50 St. N5b1810 8,7%78 4½% OeſtsRl913 338.154% do Gold. am..—.60 31%0 do. 210 10 4½%% do. Schag..25.240 do. am. Rt. B. 59% Mer⸗ am Jan.—.——.— ½% do Silberr..50 4% Trk. Ba 3d../„4% Gold 0%„„ Sefi 8½ 825%%%=SrcigAn— 4% do einh Rente 1 1054%% Unzar. Gold,.8. 38/% Tebuaſitepe—.— N * Berliner Seſtverziusliche Werte. 8 Allg. Gleltr⸗Geſ. 785 765 Verhin Karler Ind. 30,50—— Concord. 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In seinem stets freundlichen und hilfsbereiten Wesen hat uns der Verstorbene persönlich sehr nahe gestanden. ist kür uns ein harter, schwer überwindbarer Schlag. Sein Name ist mit einem wichtigen Abschnitt in der Entwick- lungsgeschichte unserer beiden Unternehmungen in engster, ehrender Der Aufsichtsrat und Varstand der Enzinger-Warke Aktiengesallsthaft, Wurms. Uniun-Warkes Maschinenlahriken.-., Mannheim Sein Hinscheiden Weren Unsere inn A Mutter, Schuiegermutter, Orossmutiter, wester, Schwägerin und Hante frau ldà Masius geb. Nadenheim ist am 23. ds. Mts. im Alter von 74 Jahren sanft entschlafen. 7992 Die trauernden Hinterbliebenen: Otto Masius u. frau Ellen geb. Meyerfeld 7 Robert Masius u. Frau Lucie geb. Rosenstiel 5 Morite Lebach u. Frau ftosa geb. Masius Hugo Sterner u. Frau Jenny geb. Masius Dr. M. Elsasser u. Frau lIohanna geb. Masius und 6 Enkel. München.-Wien. Perla, den B. Oxtober 1924. Die Beisetzung findet dem Wunsche der Ver- storbenen entsprechend in der Stille statt. h nödlertn Iunn ſan beſſ en nid dpen Denksagung. Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme, sowie die Überaus zahlreichen Kranzspenden anläßhich des uns 80 schwer betroffenen Verlu-tes unseres leben Vaters, Groß- valers, Schwiegen vateis, Bruders und Schwagers Herrn Direktor Ermil Bruss zagen wit aut diesem Wege innigsten Dank. Mannhelm, den 24. Oktöber 1924. In tieter Trauer: Ria und Emil Bruss Martin Schröder und Frau geb. Bruss Joseph Lübenau und Frau geb. Biuss Angebote unter U. F. 3 an die Geſchäftsſtenle. Danksagung. Für die uns beim Hinscheiden unseres lieben Oatten und Vaters erwnesene Anteilnahme sagen wir unseren herzlichen Dank. 93202 Familie Scholl zu leihen geſucht. An⸗ Schrenneref 1. beiner, Unharnstr. 14 Telephon 7884 Capitalisten 5 jäftsbaus in n 4225 Zins bei Filicher⸗Eder, 0 7. 28, Tel. 1418. 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Lesebedingung. grat. u. fr. 812³ Wir bitten unsere Anzeigen- besteller Neu- und Abbe⸗- nichit durch Fernsprecher auſ- geben zu wollen, damit Irr- tũmer ſür die wir keine Ver- antwortung übernehmen, ver- mieden werden. ſicschältsstelle der Neuen Mannbelmer Leitung. ſt Familiennamen—R; am Familiennamen—z. Eine beſondere Einbeſtellung der einzelnen Juen erfolgt nicht mehr am gleichen Wochentage eine Woche ſpäter. 117 1. Jedez Kind vor dem Ablauf dez auf ſein Ge⸗⸗ burtsjahr folgenden Kalenderjahres, ſofern es 2. ältere impfpflich Kinder und VC Kinder und stellungen mògl.nur schriftlich, 1125 Ampzuan enogen beeiben, werden an Geld beſtraft. Für Kinder welche von der Impfung wegen überſtandener Pocben od früherer! 59 befreit ſein ſollen oder zur Zeit ohne Gefahr für Leben oder Geſundheit können, ſind die ärztlichen Zeugniſſe dem Impf⸗ arzte vorzulegen. S383 bei bei der Impfung beſtimmten Zeit zur Nachſchau gebracht werden. Krankheiten, wie Diphterie, Fleckfieber, übertrag⸗ bare Genickſtarre, Keuchhuſten, ſpinale Kinder⸗ lähmung, Maſern, natürliche Pocken(Blattern), D. Gaen 2— ird für die k ie unen w* n der Stadt Mannhbeim(ohne Vororte wohnenden erſt tigen vorgenommen im alten Rathaus⸗ 1 hier von nachmittags 4 Uhr ab am Montag, den 27. Oktober 1924 deren iennamen mit den Buchſtaden ich) anfangen; am woch, den 29. Oktober 1924 Donnerstag, den 30. Oktober 1924 achſchau der geimpften Kinder erfolgt Geimpft müſſen nicht nach dem vorzulegenden ärztlichen Zeug⸗ nis die natürlichen Pocken überſtanden hat; jedoch ohne Erfolg geimpft wurden. Eltern ſegeeltern und Vormünder, deren flegebefohlene dem Geſetze zuwider zu 50 oder mit Haft bis zu drei Tagen pfung nicht geimpft werden Die geimpften Kinder müſſen Strafvermeiden zu der von dem Impfarzte Aus einem Haus, in welchem anſteckende roſenartige Entzündungen, Scharlach oder Typhus herrſchen, dürfen Impflinge zum allgemeinen Termin nicht gebracht werden. Die Kinder müſſen zum Impftermin mit rein gewaſchenem Körper und mit veinlichen Kleidern einen. annheim, den 16. Oktober 1924. 3 Bad. Bezirksamt— Abt. IV. Radio-Apparat? Sind Sie 7084 Hochantennen-Besitzerꝰ Dann tätigen Sie schleunigst Ihre alpac-Tamihenne Karlsruhe, Sofienstraße 105. 598 N — 2 1 l rne Habe lauſend in größeren u. kleineren Quantiäten Abzugeben Karioffel-Saäcke ſowie alle Sorten Sücke für Lebensmittel.“3183 Lustmann Tel. 6716 1 4, 19/0 Haygrischg Hierwurst prima Qualltät Pfd..40 verſendet in Poſtkolli geg. Nachn. Verp. frei u. franko. W. Brugger Wurſteret, Schelldorf Kempten Allgäu. kal13 Maler- und Tüncherarbeiten werden billig ausgeführt 163114 Derſcheid, C.1. * Tblu. aeumatdre! 1/6, 1/4. 1/2, 9/4, 1 Ps usw. erstklassige Fabi ikate laufend zu billigen Preisen ab Lager lieferbar. Ae à Pelgeibraun Herichitzts-Gesellschult Jartenfelustr. felefon 2