— elle OBezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezleher verpflichten ſich bei evtl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4.— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mittag⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 497 annheimer Seitung Mannheimer General Anzeiger Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 9,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimnſten Tagen ie en und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. G Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Zeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Franzöſiſch-ruſſiſche verſtändigung: Moskau macht den erſten Schritt In dem gleichen Maße, wie in England die Ausſichten auf einen wirtſchaftlichen Ausgleich mit Sowjetrußland ſchwinden, verdichten ſich die franzöſiſch⸗ruſſiſchen Beziehungen. Dieſe Wechſelwirkung der Politik in London und Paris iſt aus der anti⸗engliſch eingeſtellten Kontinentalpolitik Frankreichs ohne weiteres verſtändlich. In den letzten Tagen häuften ſich die Meldungen über die Taſtverſuche der Franzoſen, mit Rußland in ein neues Verhältnis zu geraten. Wie man auf ruſſiſcher Seite die Lage auffaßt, geht am beſten aus ſol⸗ gender Meldung hervor: Paris, 25. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) In dem Blatte„Depeche de Toulouſe“ veröffentlicht der ruſſiſche Botſchafter in London, Rakowski einen Artikel, der geradezu eine Ein⸗ ladung an die franzöſiſche Regierung bedeutet, ſich ſo raſch wie möglich mit Rußland zu verſtändigen. Rakowski gibt ſogar zu, daß Moskau bereit wäre, im Prinzip über die Frage der ruſſiſchen Vorkriegsſchulden an Frankreich in Paris zu unter⸗ handeln. Außerdem weiſt Rakowski auf die großen Vorteile hin, die Frankreich aus einer raſchen Verſtändigung und dem Abſchluß eines Wirtſchaftsvertrages mit Rußland ziehen könnte. Den Erklärungen Rakowskis werden in allen linksrepublikaniſchen Blättern Kommentare gewidmet, während die ganze Boulevard⸗ preſſe den Erklärungen Rakowskis nicht die geringſte Beachtung ſchenkt. Man ſieht daraus, daß ſich innerhalb der führenden franzöſiſchen Kreiſe gewiſſe Spaltungen bezüglich der Anerkennungsfragen heraus⸗ geſtellt haben. Die Linksrepublikaner drängen Herriot dazu, ſich ſo raſch wie möglich mit Moskau zu einigen und wie ſie erklären, eine wirtſchaftliche und politiſche Entente mit Moskau zu ſchaffen, während der Bloc national vorderhand von einem ſolchen Schritt nichts wiſſen will. Dennoch darf man dieſe neue Entwicklung nicht aus den Augen verlieren. Aus dem Stadium der theoretiſchen Erwägungen heraus 5105 ſich unter Umſtänden ſehr bald ein praktiſches Ergebnis heraus⸗ ilden. „Die Nation in Waffen“ V Paris, 25. Okt.(Von unſ. Pariſer Mitarbeiter). Der mili⸗ täriſche Organiſationsplan des franzöſiſchen Kriegsminiſters, des Generals Nollet, hat ein allgemeines ſtarkes Intereſſe erweckt. Die Nationaliſten verbreiten allerhand Informationen über Nollets Projekte. Um allen von der öffentlichen Meinung ſenſationell aufge⸗ bauſchten Gerüchten entgegenzutreten, hat Nollet einem Redakteur de⸗ „Matin“ über den in Vorbereitung befindlichen Geſetzenwurf betr. Organiſation der franzöſiſchen Armee folgende Mitteilungen gemacht: Die künftige Verminderung des franzöſiſchen Militär⸗ dienſtes iſt weder ein Zweck noch ein Ziel. Sie bildet den untrenn⸗ baren Beſtandteil einer vollkommenen militäriſchen Um⸗ geſtaltung der Volkskraft. Es wäre lächerlich, wenn man die Verringerung der Militärdienſtzeit als eine Rechenaufgabe betrachten würde. Es iſt etwas ganz anderes. Frankreich muß ein Militär⸗ ſtatut erhalten, das für die ganze Nation beſtimmt iſt und dieſes Statut muß eine unbewegliche Stabilität beſitzen. Es darf nicht irgendwelchen politiſchen Schwankungen ausgeſetzt ſein. Es iſt unzu⸗ läſſig, daß unſer Verteidigungsſyſtem bei jeder Aenderung in det Außenpolitik derartig abgeändert wird, oder unter den Veränderungen der Innenpolitik leiden ſoll. Die Dauer der Dienſtpflicht muß ſich aus der Funktion des allgemeinen Statuts ergeben. Die franzöſiſche Nationalverteidgung ſtützt ſich auf zwei Kräfte: Die erſte iſt ſtabit. Es iſt die Vorbereitung der ganzen Nation zum Verteidigungs⸗ krieg, alſo die Nation in Waffen. Ich faſſe dieſes Wort in ſeiner vollſten Bedeutung auf. Es handelt ſich nicht bloß um die Sicherheit der Reſerven. Es handelt ſich auch um die Ausnützung der Kräfte des Volkes gegen den Angreifer. Ganz beſonders denke ich an die Mitarbeit der wiſſenſchaftlichen Kreiſe derart, daß dauernd Forſch⸗ ungen gema de valera verhaſtet Das übertretene Alſter⸗Einreiſeverbot e, London, 25. Okt.(Von unſerem Londoner Mitarbeiter.) Die Monotonie des Wahlkampfes iſt durch einen aufſehenerregenden Zwiſchenfall unterbrochen worden. Die größte bisherige Sen⸗ ſation hat ſich Ulſter durch die Ve rhaftung des republikaniſch⸗ iriſchen Führers De Valera geleiſtet. Wie aus Belfaſt ge⸗ meldet wird, fand die Verhaftung ſtatt, als er das Rathaus zu Newri betreten wollte, wo eine republikaniſche Wahlverſammlung abgehalten wurde. De Valera tauchte plötlich unter dem Haupt⸗ eingang auf, den eine Anzahl Poliziſten bewachte. Er trug einen ſchweren Mantel und hatte die Mütze tief über ſein Geſicht gezogen, um ſich unkenntlich zu machen. Als er ſich gewaltſam in den Rathausſaal hineindrücken wellte, wurde er von den Poli⸗ ziſten gefaßt und auf die Straße hinausgezogen. Nachdem man hier entdeckt hatte, wer er war, ſtellte man ihm einen Befehl zu, Ulſter ſofort zu verlaſſen. De Valera weigerte ſich entrüſtet, dem Befehl Folge zu leiſten.„Ich beharre auf meinem Recht,“ rief er,„zu meinen Wählern zu ſprechen! Da ſchritt die Polizei dazu, ihn nach der Kaſerne zu führen. Eine bedeutende zenſchenmenge machte Miene, ihn zu befreien. Die Poliziſten zogen jedoch den Revolver und die Menge zog ſich zurück. De Valera wurde unter polizeilicher Bedeckung in einem Auto nach der Kaſerne gebracht. Auf dem ganzen Wege folgte ihm eine heu⸗ lenze, brüllende Menge. de Valera hatte vor einigen Tagen angekündigt, daß er in wri, in der zu Ulſter gehörenden Grafſchaft Down, in einer cht werden, um die Sicherung unſeres Landes zu erhöhen: Induſtrie, Bankkreiſe, wirtſchaftliche Einrichtungen, mit einem Wort, alle müſſen von vornherein für die Rolle, die ſie in Kriegszeiten übernehmen müſſen, vorbereitet werden. Eine Republik, die kein anderes Ziel kennt, als den Verteidigungskrieg, muß ſich vor Augen halten, daß es gegenüber dem Angreifer nicht Menſchen geben kann, die ſich dem Kriegsdienſt entziehen. Ein Bewaffnungsplan, der mit den letzten Errungen⸗ ſchaften im Einklang ſteht, gehört in die künftige Militärperiode Frankreichs. Als zweiter Faktor iſt die Anerkennung dieſer mächtigen Militärorganiſation in Betracht zu ziehen. Eine Armee, die in dieſem Falle zur Abrichtung der Volksmaſſen dienen ſoll, iſt notwendig. Dieſe Inſtruktionsarmee muß außerdem den Bedürfniſſen unſeres Kolonial⸗ reiches entſprechen und für unſere Miſſionen ſchlagfertig ſein. Ueber die Kopfzahl der Inſtruktionsarmee läßt ſich jetzt noch nichts be⸗ ſtimmtes ſagen. Ich hoffe aber, daß Frankreich allmählig im Sinne der Genfer Beſchlüſſe handeln wird. Die Durchführung der mili⸗ täriſchen Umgeſtaltung Frankreichs wird ohne Verzögerung be⸗ ginnen. Die techniſchen Vorbereitungen ſind vollendet und in Kürze beginenn wir mit der Reform. Der„Matin“ bemerkt dazu, daß General Nollet während der Zeit, wo er in Berlin die Entwaffnung des angeblich zu einem An⸗ griff rüſtenden Deutſchland überwachte, den großen Plan, der jetzt zur Verwirklichung gelangen ſoll, ausarbeitete. In Deutſchland, 0 ſchreibt der Matin, erkannte General Nollet, die Möglichkeit, ein mächtiges Volk im wahren Sinne des Wortes zu entwaffnen. Daraus ſchöpfte er die Erkenntnis, daß Frankreich ſelbſt einen anderen Weg einſchlagen mußte, um ſich auf einen Verteidigungskrieg vorzu⸗ bereiten. Die Verjüngung der franzöſiſchen Diplomatie Der geſtrige franzöſiſche Miniſterrat hat die Veränderungen in den diplomatiſchen Poſten genehmigt. Wie Havas berichtet, handelt es ſich bei den Ernennungen, die das„Journal Officiel““ heute vormittag veröffentlichen wird, um die Ernennung des Geſandten de Fleuriau zum Botſchafter in London, Peretti della Roccg zum Botſchafter in Madrid, Réne Besnard zum Boiſchafter in Rom, Gaeſchner zum Botſchafter in Waſhington, Jean Henneſſy zum Botſchafter in Bern, de Chambrun zum Geſandten in Athen und de Mar⸗ chill zum Geſandten im Haag. Zum Geſandten in Wien wurde ernannt: Geſandtſchaftsrat de Beaumarchais, zum Geſandten in Sofia: der Referent für europäiſche Angelegenheiten am Quay 'Arſay, Delacroix,; zum Geſandten in Luxemburg: der bis⸗ herige Seinepräfekt Juilpard; zum Geſandten in Riga: Bar⸗ ret; zum Geſandten in Peking: de Martel; zum Geſardten in Chriſtiania: Lapert; zum Geſandten in Belgrad: Grenard: zum Geſandten in Buenos Aires: Georges⸗Piſot.— Anſtelle von Peretti della Rocca wird Miniſterialdirektor Laroche, Leiter der politiſchen Abteilung. Unterdirektor wird der Direktor in der Han⸗ delsabteilung Seydoux. Mit Ausnahme des jetzigen Botſchafters in London werden ſämtliche zurückgetretenen Botſchafter und faſt ſämtliche Geſandte in den Ruheſtand verſetzt. *** Sozialiſtiſche Jorderungen yV Paris, 25. Okt.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Das Ka⸗ binett Herriot befindet ſich in andauernden Schwierigkeiten, einen Budagetentwurf herzuſtellen, der die Sozialiſten befriedigen würde. Herriot erhielt geſtern von ſozialiſtiſcher Seite mehrere Vor⸗ ſchläge, die dahin lauten, daß eine ſtärkere Heranziehung des Großkapitals bei dem künftigen Steuerſatz notwendia ſei. Dagegen empfehlen die Sozialiſten die Abſchaffung der Umſatzſteuer für die kleinen Kaufleute. Einige Mitalieder der ſozialiſtiſchen Partei gehen ſelbſt ſoweit, daß ſie von Herriot verlangen, den mühevoll aus⸗ gearbeiteten Budgetentwurf aufzuheben und einen neuen vorzuberei⸗ ten. Das iſt eine heikle Angelegenheit. denn am 4. November ſoll die Kammer bereits zuſammentreten. Gegen die Forderung der Sozia⸗ liſten treten jedoch die Loucheuraruppen auf. Morgen ſoll in einer vertraulichen Beſprechunga der Finanzkommiſſion über die Forderun gen der Sozialiſten beraten werden. N republitkaniſchen Wahlverſammlung ſprechen werde. Die Ulſterregierung antwortete mit einer öffentlichen Drohung, ihn ſofort zu verhaften, falls er das Gebiet von Ulſter betrete. Er wird heute wahrſcheinlich vor einer Sondergericht geſtellt wer⸗ den und des Vergehens gegen die bürgerlichen Amtsbefugnis⸗ akte angeklagt werden. Das höchſte Strafmaß dafür ſind zwei Monate Gefängnis.: Da in Irland die Leidenſchaften hoch gehen, kann der Zwi⸗ ſchenfall ernſte Folgen nach ſich ziehen. De Valera iſt im vergangenen Juli vom iriſchen Reichstage aus dem Gefängnis ent⸗ laſſen worden, in dem er wegen Aufruhrs ein Jahr verhaftet ge⸗ weſen war. Sven hedͤin über die Feppelin⸗Luftſchiffe Spen Hedin ſchreibt in der„Weltrundſchau“:„Nur in Deutſchland, in Friedrichshafen, wo die alte Tradition des Grafen Zeppelin und ſeiner Mitarbeiter lebe, können Rieſen⸗ luftſchüffe gebaut werden. Nur mit ſolchen können in unſerer Zeit die Polargebiete, das Innere von Arabien, die Ur⸗ waldgebiete um den Kingu und Tapajos bequem topographiſch aufgenommen werden. Die noch immer unzugänglichen und nur mit großer Mühe und Schwierigkeit zugänglichen Gegenden der Erde können nur aus der Luft mit Leichtigksit erobert werden. Der Her⸗ ſtellung ſolcher gigantiſcher Mittel ein Ende zu machen, wäre ein Verbrechen, eine Dummheit. Es lebe die zielbewußte Einig ⸗ keit, die das Vaterland der großen Luftſchiffe zu neuen großen Siegen in der Welt führen wird.“ * Das unruhige Braſilien. Nach einer Meldung aus Buenos Aires ſprechen dort verſchiedene aus braſilianiſchen Orten einge⸗ laufene Berichte von großen Unruhen in ganz Braſilien. Die politiſche Lage ſei wieder ernſt. deutſchland und China Von Prof. Dr. Waldemar Oehlke(Peking) 22. September 1924). Aktuell iſt in China augenblicklich das Bombenwerfen vom Flugzeug, und ſogar wir hier im Pekinger Geſandtſchaftsviertel laſſen Meſſer und Gabel ſinken, wenn wir das bekannte Surren hören, denn Tſchang Tſo Lin, der angreifende Gouverneur der Mandſchurei, ſoll in Mukden gedroht haben, auch den uns ganz nahe liegenden Palaſt ſeines Feindes, des Präſidenten Tſa Kun, mit Bomben zu beglücken, ſodaß ſchon europäiſche Vorftellungen dagegen erhoben worden ſind. Ein paar Bomben fielen bei Ching⸗ wangtao im Norden zwiſchen, nicht gerade auf zwei britiſche Schiffe und haben alsbald britiſche Unterſeeboote herbeigezogen. Iſt aber der erſte Europäer einer Bombe zum Opfer gefallen, dann wird die ganzeschineſiſche Frage wieder aufgerollt; in keinem Fall zum Nachteil Deutſchlands, das heute nicht durch ſeine Kanonen, ſondern durch ſeine Kultur zum Auslande und ſeit längerem beſonders zu China ſpricht. Der gegenwärtige chineſiſche Bürgerkrieg hat nämlich eine ſtarknationale Note. Alle drei Parteiführer, Tſao, Tſchang und im Süden Sun Yat Sen betonen die Notwendigkeit ſelbſtän⸗ diger chineſiſcher Politik und werfen einander vor, dieſe in nicht ge⸗ nügender Unabhängigkeit vom Auslande zu führen. Wie alſo auch der Ausgang des Streites beſchaffen ſein möge, den der Bruderkrieg zwiſchen den Nachbarprovinzen Chekinag und Kiangſu für ganz China heraufbeſchworen hat: ſicher iſt nur das eine, daß keine andere Macht einen Vorteil davon haben ſoll und daß diejenige, die ihn erzwingt, ihn unmöglich für die Dauer behalten kann. Darum begrüßte ich es vorhin, daß Deutſchland nicht militäriſch, ſondern kulturell China wiedergewonnen hat, alſo auch nicht verlieren kann, wie bei einer 99jährigen Zwangspachtung. Die deutſche Kultur hat zurzeit in China das Wort, ja ſogar den Vortritt vor den anderen Kulturvölkern. Nachdem die deutſche Medizin und Technik ſchon Jahrzehnte lang hier unbe⸗ ſtritten an der Spitze geſtanden hatten, ſetzte mit meiner Berufung im Jahre 1920 die deutſche Geiſteswirtſchaft ein: ich war tatſächlich der erſte von einer deutſchen Hochſchule an eine chineſiſche Univerſität etatsmäßig berufene Vertreter der Geiſteswiſſenſchaften, in dieſem Falle der deutſchen Philologie, und dadurch zugleich der erſte deutſche Auslandsprofeſſor nach dem Weltkriege überhaupt. Inzwiſchen iſt das germaniſtiſche Seminar in Peking erſtanden und nach ſeinem Muſter ein nationalökonomiſches im Werden, auch letz⸗ teres mit vorwiegend deutſcher Bibliothek. Gelehrt werden Gotiſch, Alt⸗ und Mittelhochdeulſch, deutſche Altertumskunde, hiſtoriſche Grammatit, Poetik, Motrik, Literaturgeſchichte und an⸗ hangsweiſe Geſchichte der deutſchen Philologie. Unſer deutſch⸗chine⸗ ſiſcher Kulturverband, deſſen deutſcher Vorſitzender ich bin, zählt bereits über 500 Mitglieder aus allen Berufskreiſen vom Miniſter bis zum Studenten, beſchränkt ſich freilich vorerſt auf die Wahrnehmung ſtudentiſcher Intereſſen. Ein Weltverband der freien Wiſſenſchaft kommt unter deutſcher Führung von Peking her und ſtreckt zunächſt, geſtützt auf 100 Mitglieder aus den meiſten größeren Kulturſtaaten, ſeine Fühler unter der Oberfläche aus. Jeßt plant die Univerſität als Unterbau zur akademiſchen deutſchen Abteilung ein deutſches Gymnaſium für Chineſen. Auch in Hankau, Weſchang, Tientſin, Schanghai und kleineren Städten ge⸗ winnt der deutſche Kulturgedanke, vertreten durch Hochſchule oder Schule, neuen Boden. Kulturell ſchreitet Deutſchland im fernen Oſten, der ſchon faſt amerikaniſcher Verflachung ausgeliefert ſchien, wieder voran. Von dem Aufblühen des deutſchen Handels brauche ich garnicht zu reden, darüber weiß die heimiſche Statiſtik beſſer Be⸗ ſcheid. Heute ſind ſchon mehr Deutſche in China als vor dem Kriege. Der franzöſiſche Haß gegen uns hat die Welt⸗ meinung gründlich entgiftet. Man ſpürt das am beſten in den großen Auslandhotels Nur die ſowohl in engliſcher wie in fran⸗ zöſiſcher Sprache erſcheinende Preſſe bemüht ſich, natürlich aus geſchäftlichen Gründen, immer noch, Deutſchland als einen Verbrecher hinzuſtellen, das leider noch gar keine Reue zeige. Seltſam iſt es, daß ſogar die hieſigen Zeitungen mit ſolchen böſen Originalartikeln aus Deutſchland ſelbſt bedacht werden. Mit Berichten dieſer Art können Amerikaner oder engliſch ſchreibende Reporter anderer Na⸗ tionalität in Frankfurt a. M. und ähnlichen Sammelplätzen gut ihr Leben friſten. Deutſchland herabzuſetzen oder zu verleumden, bringt immer noch etwas ein. Ganz frei davon aber iſt die chineſi⸗ ſche Preſſ e, die faſt durchweg, ſofern ſie nicht von fremdem Kapital abhängt, für Deutſchland eintritt, ja gegebenen⸗ falls offen ſeine Partei ergreift. Ching ſympathiſtert von Natur und Erfahrung mit allen unterdrückten Ländern, weiß aber außer⸗ dem beſonders deutſche Arbeit zu ſchätzen. Ich bin nun vier Jahre in Peking und habe in dieſer ganzen Zeit nicht einen einzigen Chi⸗ neſen getroffen, der ein unfreundliches Wort über die Deutſchen ge⸗ ſagt hätte, es müßte denn der alte Ku Hung Ming, der berühm⸗ teſte chineſiſche Schriftſteller der Gegenwart, ſein. Aber er ſchilt auf alle Völker gleichmäßig, rühmt nur ſein konfuzianiſches altes China, iſt gleichwohl ein Freund Deutſchlands, ſpricht fließend deutſch, zitiert am liebſten die deutſchen Klaſſiker und hat auch mit meiner Frau und mit mir ſchon manche Taſſe Tee allein getrunken. Man darf ſein Grollen auf dieſes und jenes alſo nicht in feindlichem Sinne nehmen. Perſönlich entgegengekommen ſind uns auch ſonſt alle, denen ich beruflich oder zufällig begegnete, ob Gelehrte oder Miniſter, ſelbſt der junge Ex⸗Kaiſer mit ſeiner modern denkenden Gemahlin. Die allgemeine Grundanſicht der Chineſen iſt: der deut⸗ ſche Geiſt und durch ihn das deutſche Volk ſind am Ende ſtets un⸗ überwindlich. Es könne ſich einmal irren, aber niemals verirren. Ich komme zurück auf das, was ich zu Anfang ſagte: auch der augenblickliche Bürgerkrieg, der im Süden ſchon nahezu beendigt zu ſein ſcheint, kann Deutſchland nichts anhaben, welchen Aus⸗ gang er auch nehmen möge. Wir kommen kaum in die Verlegen⸗ heit, hier irgendwo anzuſtoßen, ſondern arbeiten ruhig weiter, als ob kein Wölkchen den chineſiſchen Himmel trübte, und ſehen zu, wie die engliſchen, amerikaniſchen, holländiſchen und franzöſiſchen Be⸗ ſatzungstruppen paradieren. Wichtiger ſind die chineſiſchen Soldaten, die dem norwegiſchen General Munthe zum Schutz der Fremden anvertraut ſind, leicht kenntlich an ihrer relativen Sauberkeit und ihren weißen Gamaſchen, noch wichtiger die große chineſiſche Gar⸗ niſon unter dem Befehl des Generals Feng, Pekings Komman⸗ danten, eines frommen Chriſten, und die maßvoll abwägende, dabei energiſche Perſönlichkeit des Oberkommandierenden Wu Pei Fu. ) Angeſichts der ſtändig wechſelnden Ereigniſſe in China werden die oben wiedergegebenen Ausführungen eines Deutſchen, die uns auf brieflichem Wege zugingen, von beſonderem Intereſſe ſein. Prof, Dehlke war früher Honorarprofeſſor an der Techniſchen Hochſchule in Charlottenburg und lehrt jetzt als ordentlicher Profeſſor an det Univerſität Pekina. Schriftleitung. 2. ser r. 497 Aeue Mannheimer Jeſtung mittag⸗Nusgade) Samskag, den 25. Oktober 1924 Dder Umſchwung in China Einberufung einer pan; chineſiſchen Konferenz 1(Spezialkabeldienſt der United Preß) Peking, 24. Okt. Die letzte Entwicklung, die die chineſiſche Bür⸗ gerkriegstragödie genommen hat, iſt für die Mentalität des„weißen Mannes! nur verſtändlich, wenn man ſich vergegenwärtigt, daß China im Grunde die Quinteſſenz aſiatiſchen Denkens darſtellt und durch jahrhundertelange Tradition einen eigenartigen Pazifismus entwickelt hat. General Fen⸗Yu⸗hfiang, der plötzlich ſeine Waffen gegen die Pekinger Regierung gewandt hat, der er noch bis geſtern diente, erließ eine Proklamation, worin er ſeinem Wunſch nach Frieden Ausdruck gab und erklärte, daß das größte Verbrechen der modernen Zeiten Wu⸗P ei⸗fus Intrige geweſen ſei, die den gegenwärtigen Krieg veranlaßt hätte. Er hätte halb verhungerte und nur notdürftig bekleidete Truppen gegen Norden geſandt, was die Führer veranlaßt hätte, den Krieg zu beendigen, denn die Chineſen müßten aufhören, einander zu töten. Durch derartige Intrigen ſei China in Scherben zerſchlagen worden, die man nunmehr zuſammenleimen müſſe. Die Fremden ſind nicht bedroht. Feng ſandte ein Tele⸗ gramm an Wu⸗Pei⸗fu, worin er ihm ſeine Maßnahmen dar⸗ legte. Wu bezweifelte in ſeiner Antwort die Echtheit des Tele⸗ gramms, aber auch er erklärte ſich bereit, Frieden zu ſchließen und nach Peking zu kommen, um die Angelegenheit zu erörtern. Tſchang⸗Tſo⸗lin ſoll ebenfalls bereit ſein, auf einer pan⸗ chineſiſchen Konferenz die Frage einer völligen Reorgani⸗ ſation des Reiches zu erörtern. Die Jentralregierung auf der Flucht (Spezialkabeldienſt der United Preß) =Oſaka, 24. Okt. Depeſchen aus Mukden melden, daß Tſchang⸗Tſo⸗lim die tatſächliche Herrſchaft über Chin a in der Hand hat. Nach Verichten aus Peking ſind nach der Flucht des Präſidenten Tſao Kuns, Wellington Koo und andere Kabinettsmitglieder verhaftet worden. Die Ereigniſſe an der Nordfront London, 25. Okt.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Nach den vorliegenden Meldungen aus Peking iſt über Wus Lage noch nichts ſicheres bekannt. Nach Berichten aus Shanghai, die drei Tage alt waren, ſoll ſeine militäriſche Stellung nicht günftig ge⸗ weſen ſein. Eine geſtern morgen in Peking eingetroffene Meldung läßt auch auf ſeine Niederlage an der Front ſchließen. Es verlautet, daß der ganze linke Flügel der Front ſich in vollem Rückzuge befindet und daß Wu abgeſchnitten iſt. Er ſoll nun der vollen Wucht der Angriffe Tſchang⸗Tſo⸗lins ausgeſetzt ſein. Es iſt noch nicht bekannt, wie weit ſich der Abfall der Armee von ihm auslöſt und ob Wu vernichtet oder ob er noch in der Lage iſt, ſich mit Erfolg n Peking zu wenden. In der Hauptſtadt die größte Erregung. Daz Geſchäftsleben ſteht ſtill. Der Bahnverkehr iſt aufgehoben. Das Telephon iſt außer BVetrieb. Truppenkordons behindern die freie Bewegung der Bewohner und vom Geſandtſchaftsviertel können die Autos nicht in die nördliche Stadt gelangen. Fengs Truppen halten vorläufbg die Ordnung aufrecht und ſind gut disziplimiert. So lange kein Widerſtand ſtattfindet, fürchtet man keine Unruhen in Der Polizeiſkandal im völkerbundsgebiet (Von unſerm Saar⸗Korreſpondenten.) n. Saarbrücken, 24. Oktober. Der Fall des verhafteten Polizeimajors Dörffert wächſt ſich immer mehr zu einem das derzeitige Regierungsſyſtem im Sgargebiet kompromittierenden Skandal aus. Dörffert be⸗ tätigte ſich als Helfershelfer des wogen Untreue etc. geflüchteten „Bankdirektors“ Gajewſky, eines erſt nach Kriegsende hereingeſchneiten Polen, von dem er ſich in Gaſthäuſern freihalten ließ und offenbar auch andere Geſchenke annahm, wofür er viel⸗ ſach für ihn eintrat bezw. Zugriffe auf dieſen Schieber abwehrte, ſpeziell ihm für ſeine an eine hieſige Bank verpfändeten Wertgegen⸗ ſtände die Ausfuhrerlaubnis als Umzugsgut auf der Franco⸗Saar⸗ ländiſchen Handelskammer erwirkle. Nachgewieſenermaßen ließ dieſer Kommandant der Schutzmannſchaft ſich von dem Inhaber eines hieſigen Bordells namens Böckner 7000 Fr. auf ſein Konto bei der Effekten⸗ und Wechſelbank überweiſen; auch der Inhaberin eines berüchtigten Abſteigequartiers, worin er verkehrte, erwies er ſich durch Ausweiſung unbequem gewordener„Penſionärinnen“ gefällig. Kein Wunder, daß ſich das Dirnenunweſen in der Haupt⸗ fſtadt des Saargebiets in unerhörter Weiſe, trotz der entrüſteten Einſprüche der Bevölkerung, auch in der Oeffentlichkeit breit machte, der Pokizeidirektion. Und das Schlimmſte dürfte ſein, daß das Material gegen dieſen muſterhaften„Polizeioffizier ſchon ſeit Monaten der oberſten Polizejverwaltung der Saarregierung bekannt geweſen ſein ſoll. Auch die Akten der Staatsanwaltſchaft waren angeblich ſchon ſeit mehreren Mona⸗ ten mit den Miſſetaten Döfferts angefüllt. Anſcheinend iſt bis zum Außerſten verſucht worden, die üble Affäre, die vermutlich noch weitere Kreiſe ziehen wird, zu vertuſchen. Dörffert ſelbſt hat ſich ſeit kurzem krank gemeldet, angeblich wegen„Gelo⸗ ſucht“. Als der rollende Stein nicht mehr aufzuhalten war, hat der Oberſtaatsanwalt perſönlich eingegriffen, und die Regierungskom⸗ miſſion hat, wie ſie jſetzt bekannt gibt, den„Polizeimajor“ von ihren Gnaden„bereits“ ſeines Amtes enthoben. Ehren⸗Dörffert, dieſes Muſterbeiſpiel einer„Geſinnungstüchtig⸗ keit“, wie ſie unter dem Protektorat des Völkerbundes zur Zeit im Sgargebiet gedeiht bezw.„von oben“ gezüchtet wird, hat eine wun⸗ derſame Laufbahn hinter ſich: Gebürlig aus Magdeburg, Pferde⸗ puter, dann Kapitulsnt beim Saarbrücker Artillerde⸗Regiment, als aktiver Militärmuſiker Horniſt, dann mit dem Zivilverſorgungs⸗ ſchein Schutzmann, als ſolcher beim Einzug der Franzoſen in Bous ſtationfert, witterte er die Konjunktur, wußte ſich bei den neuen Gewalthabern einzuführen, ja unentbehrlich zu machen, ließ ſich auf ein Jahr zur„Ausbildung“ nach Paris kommameren, erwarb— der Norddeutſche und ehemalige preußiſche Unteroffizier— die franzöſiſche Staatsangehörigkeit und läßt ſeinen Sohn augenblicklich in der franzöſiſchen Marine dienen; zum Dank und Lohn ſolcher„vorbildlichen“ Charakterakrobatik wurde dieſer 11 überaus brauchbare Monſieur Dörffert in raſchem Fluge, unter uslaſſung verſchiedener vom preußiſchen Unteroffizier zum Sagarlandoffizer, vom Wacht⸗ meiſter zum Major befördert. inen Dank trug er der Megierungskommiſſion dadurch ab daß er, wenn immer es in der Saarhauptſtadt gärte z. B. bei Kundgebungen der Arbeiterſchaft matürlich nicht bei den ſeinerzeitigen für Frankeneinführung, die ja von der Alleeſtraße bezw. der franzöſiſchen Propagandaſtelle ſelbſt inſzeniert warenl) hoch zu Roß als Hüter der Ordnung erſchien und rückſichtslo⸗ ae Frauen und Krlegskrüppel niederritt, wobei es ihm freilich doch, trotz des Schutzes ſeiner engſten Garede, gelegentlich paſſierte, daß er aus der empörten angeſpuckt, Püffe und Hlebe abbebam. Begreiflicherweiſe beg deshalb beſonders die von ihm provozierten Arbeiter. ſchichten, ſowie nicht tierte Schutzmann minder die von ihm ſchikanſerte und malträ⸗ uſchaft ſeinen Sturz als eine Erlöſung. Nachdem dieſes Werkzeug der Franzöſierung nicht mehr in der kundigen Korruptionskloake zu halten war, wird der„Moor, ſeine Schuldigkeit getan“,„natürlich“ vom Pariſer„Journal 27 trotz ſeiner franzöſiſchen Staatsangehörigkeit und„Verdienſte“ um die Sche Frankreic als„deuiſcher Beamter“ bezeichnet und n. prei dDie Keichsinderzifſer für Lebenshaltungskoſten(Ernährung, Wohnung,—— Neltuch und Belletene iſt für den 22. und mit beſonderer Vorliebe gerade unmittelbar vor den Toren Die Keichstagswahlen Die Rriſis bei den Deutſchnationalen .J Berlin. 25. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) In der„Deut⸗ ſchen Tages⸗Zeitung“ macht ſich eine„parlamentariſche Seite“ das Vergnügen, das„Geraune“ von einer deutſchnationalen Partei⸗ kriſe als„hohles Geſchwätt“ zu bezeichnen. Die„Deutſche Tageszeitung“ hat Pech: genau um dieſelbe Stunde bläſt die„Deutſche Zeituna“ erneut mit vollen Backen in das Feuer. Der„Tag“ hatte geſtern früh von der Möalichkeit geſprochen, daß aus der endaültigen Wahl Herr v. Tirpitz als Obmann der Partei hervorgehen könnte. Darob gerät das ewia heiße Blut der„Deutſchen Zeituna“ in förm⸗ liche Wallung: Herren, die auch nur im Verdacht ſtünden, eine Po⸗ litik der Vermittluna zu treiben, kämen überhauptnicht in Frage für den künftigen Parteivorſitz. Es wird ſchon zutreffen, daß man alſo auch in durchaus ſeriöſen Kreiſen alaubt, daß der Ju⸗ ſlizrat Claß auf dem Sprunge ſteht. um in dem Augenblick, wo dle deutſchnationalen Parteiinſtanzen für die Fortführung des bisherigen Kurſes ſich entſchließen, das Banner ſeiner neuen Gruppe zu entfalten. So geſehen ſtellt ſich das Interim. zu dem man ſich durchaerun⸗ gen hat. als ein Mittel der Verlegenheit dar. Die deutſch⸗ nationale Partei hat, wie die„Zeit“ zutreffend bemerkt, auch diesmal wieder eine klare Entſcheidung vermieden und überträat die innere Spannung, unter der ſie ſeit der Abſtimmung des Auauſt litt. auch auf den Wahlkampf. Die„Zeit“ aibt der Hoffnung Ausdruck. daß Dr. Winkier Ordnung ſchaffe und die Deutſchnationalen wieder zu der Politik der letzten Wochen zurückführen würde. Es klinat wie eine leiſe Drohung, wenn ſie hinzufüagt, für die Deutſchnationalen ſelber und für die anderen Parteien würde viel davon abhängen, d..: Wenn bei den Deutſchnationalen die ſchärfere Richtung end⸗ qültia ſieat, bricht die ganze Idee von der Stabiliſieruna des Par⸗ lamentes zuſammen. 0 Ueber den Rücktritt Herats berichtet das Blatt dann noch, Herat ſei inſofern freiwillia geſchieden. als er von vornherein nur bei einem einſtimmigen Vertrauensvotum des Vorſtandes die Geſchäfte des Vorſitzenden hätte weiter führen wollen. Dies Vertrauensvotum hat er aber nicht erhalten. ** Spitzenkandidat der Deutſchnationalen für den Landesverband Berlin wird Herr Laverenz werden. Deukſchnationale und Jenkrum Die deutſchnationale Entgegnung auf das Schreiben der Zen⸗ trumsabgeordneten v. Guerard und Lammers wegen der Hinzuzie⸗ hung der Deutſchnationalen zur Regierung wirft dem Zentrum vor, daß es durch ſeine Verſuche, die Sozialdemokratie hinzuzu⸗ ziehen,, die Lage kompliziert hätte, ferner, daß es unnötigerweiſe die Entſcheidung von den Demokraten abhängig gemacht habe, ob⸗ wohl eine Regierung ohne Demokraten möglich geweſen wäre. Ausdrücklich wird aber in der deutſchnationalen Entgegnung die Lohalität der Abgeordneten Guerard und Lammerz aner⸗ kannt. Eine Ente e Berlin. 25. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Die Meldung von der Spitzenkandidatur des Kronprinzen ſtellt ich erfreulicherweiſe als unwahr heraus. Die„Deutſche Tageszeitung“ teilt mit. Graf Weſtarp, der in den Meldungen als der Anreger dieſer Kandidatur genannt wurde. hätte dieſen überhaurt nicht geſprochen. Der„Taa“ füat hinzu, daß der Kronprinz auch nicht zu politiſchen Beſprechungen nach München gereiſt ſei. Die Fahrt nach München hätte ledialich familiäre Gründe. Die Kronprinzeſſin würde einige Zeit im oberbayeriſchen Gebirge bleiben. 1** 4 Demokratiſche Demagogie Das Inberview des Vertreters des„Petit Pariſien“ mit dem Reichsaußenminiſter Dr. Streſemann gibt, wie wir erfahren, die Unterhaltung— nur um eine ſolche, nicht um ein eigen lüches In⸗ terview handelt es ſich— in ganz veränderter Form wie⸗ der und entſpricht keineswegs dem Wortlaut der Aus⸗ führungen des Miniſters. Im„Petit Pariſien“ hat er betreffende Journaliſt ja auch ſchon durchblicken laſſen, daß er„eigene Gedan⸗ kengänge“ habe in die Ausfühnungen des Miniſters einfließen laſſen. Daß es ſich nur um eine Arbeit des Befragers, nicht aber um wörtliche Aeußerungen Streſemanns handelt, war bereits in der Freibagabendausgabe der„N. Mannh. Ztg.“ ausdrücklich hervorge⸗ hoben. Dennoch bekommt es die„N. Bad. Landesztg.“ in ihrer heutigen Morgenausgabe fertig, die Mitteilungen des phantaſiebe⸗ gabten Franzeſen für bare Münze zu nehmen— wenigſtens tut ſie ſo—, damit ſie in der Lage iſt, Streſemann ein„politiſches Kind“ zu nennen. Hhäußer kandidiert wieder! Der von Größenwahnſinn befallene Volksbeglücker und Wanderprediger Louis Häußer, der ſich ſelbſt als modernen Chriſtus bezeichnet, ſoll bei den Reichstaasneuwahlen wiederum als Spitzenkandidat der Häußerpartei aufgeſtellt werden. Bekanntlich haben die für dieſe Partei derer, die nicht alle werden, abaegebenen Stimmen bei der letzten Wahl bei weitem nicht zur Errinaung auch nur eines einzigen Mandats gereicht. Bei dieſer Wahl wird dieſe Partei noch weniger Stimmen erkalten, da Häußer ſetzt nicht aaitie⸗ ren kann. weil er ſich in Strafhaft im Landesgefängnis Vechta befindet. Ein Aufruf des KReichslandbundes Das Präſidium des Reichslandbundes erläßt einen Aufruf. in dem es heißt, die deutſche Landwirtſchaft kann ihr hohes vater⸗ ländiſches Ziel, das deutſche Volk aus dem deutſchen Boden zu ernäd⸗ ren, nur erreichen, wenn die nationalpolitiſche Bedeutuna der land⸗ wirtſchaftlichen Produktion von der Regieruna anerkannt und gefördert wird. Das deutſche Landvolk kann ſeine kultur⸗ und raſſenpolitiſche Aufgabe nur verwirklichen, wenn es in ſeiner Eigen⸗ art auch in der Staatsleitung ſelbſt zur Geltung kommt. Das Prä⸗ ſidium erwartet. daß die Landaruppen ſich dafür einſetzen, daß nur ſolche Perſönlichkeiten als Kandidaten aufgeſtellt werden, die rück⸗ haltlos dafür eintreten. daß bei den kommenden Regierungsbildun⸗ gen im Reich und in den Ländern die Landwirtſchaft ihrer Bedeu⸗ tung entſprechend in den Kabinetten vertreten iſt. Das Wahlrecht der Ausgewieſenen In einer Verordnung des Reichsinnenminiſters über das Wahl⸗ recht der Ausgewieſenen heißt es, daß die aus dem beſetzten Gebiete ausgewieſenen oder durch Maßnahmen der Beſatzunasbehörden ver⸗ dränaten ſtimmberechtigten Perſonen, beſonders ſolche. die infolge der Wohnunasverhältniſſe noch nicht haben zurückkehren können, für die neuen Wahlen am 7. Dezember auf Antraa in die Stimmliſte oder Stimmkartei ihres Aufenthaltsortes einzutragen ſind. auch wenn ſie— dieſem Orte keinen Wohnſitz oder gewöhnlichen Aufenthalt haben. „Nationalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung Großdeutſchland“ Unter der immerhin etwas ſeltſamen Datierung„München— Berlin“ ergeht ein Aufruf Ludendorffs, Straßers und Gräfes an nationalſozialiſtiſche Freiheitsparteiler und völkiſche Geſinnungsfreunde, in dem u. a. erklärt wird: Die im Auguſt auf der Weimarer Tagung einmütig geforderte Vereinigung der auf nationalſozialiſtiſcher und völkiſch⸗deutſcher Anſchauung ſtehenden Organiſationen ſei nunmehr endgültig vollkommen unter dem Namen „Nationalſozialiſtiſche Freiheitsbewegung Großdeutſchland“. Unter dieſem Namen hätten ſich alle Organiſationen zuſammenzuſchließen und ſich nach den„bei uns“ herrſchenden Führergrundſätzen der Reichsführerſchaft und der von ihr aufgeſtellten Landes⸗ und Gau⸗ die alte Legende Der Berliner Korreſpondent des„Journal“ beſchäftigt ſich in einer längeren Meldung mit angeblichen Verſtößen, die in Deutſchland gegen die militäriſche Klauſel des Ver⸗ ſailler Vertrages begangen worden ſein ſollen. Die von ihm hier⸗ bei geſtellten Reen Fragen, die offenſichtlich ein Glied in der ſeit einiger Zeit von gewiſſen ausländiſchen Zeitungen betriebenen Hetze gegen Deutſchland darſtellen, ſollen im folgenden klar und deutlich beantwortet werden: Die Behauptung, daß bei den diesjährigen Manövern der Reichswehr jede Kompagnie 14 Offiziere und 16 Offiziersaſpi⸗ ranten in Spezialuniform enthielt, iſt ebenſo erlogen wie die weitere Behauptung, daß während der Manöver elektriſche Spe⸗ zialapparate für die Zerſtörung von Tanks verwendet wurden. Jedermann weiß, daß ſolche Apparate in das Reich der Fabeln gehören. Auf die bereits hinreichend gekennzeichnete Nach⸗ richt von gemeinſamen Manövern der deutſchen Flotte mit einem ruſſiſchen Geſchwader in der nördlichen Oſtſee nochmals einzugehen erübrigt ſich. Die Gießereien, die früher zur Herſtellung der größten Geſchütze dienten wurden bereits vor Jahren entſprechend den Anordnungen der Interalliierten Militär⸗ kontrollkommiſſion von der Firma Krupp zerſtört. Die Interalliierte Militärkommiſſion hat demnach auch keinerlei Veranlaſſung zu Be⸗ anſtandungen in dieſem Punkte. „Der phantaſiereiche Berichterſtatter ſcheint kein Verſtändnis dafür zu haben, ein wie ſchlechtes Zeugnis er mit ſeiner abſurden Behauptung, daß die Kruppwerke ſeit einiger Zeit entgegen den Abrüſtungsbeſtimmungen Kanonen von 30,5 und 34 Zentimeter herſtellen, der J. M. K. K. ausſtellt. Damit beantwortel ſich au⸗h die Frage, ob die Firma Krupp die ausdrückliche Ermächtigung der Reichsregierung zur Herſtellung ſolcher Kanonen eingeholt und ob die Reichsregierung dieſe erteilt habe, von ſelbſt. Die Frage des Beſtehens von Spezialunterſtänden für ſchwere und extraſchwere Artillerie, iſt völlig unverſtändlich Irgendwelche Beanſtandungen der jetzigen Schießplatzeinrichtungen durch die J. M. K. K. liegen nicht vor. Unrichtig iſt ſchließlich auch, daß deutſche Verbindungs⸗ offiziere unter Berufung auf einen Befehl der Reichsregierung ſich der Inſpektion der Schiffbauwerft bei Elbing widerſetzt hätten. Die Frage der Rohlenlieferungen Wie aus Eſſen gemeldet wird, haben dort in den letzten Tagen Verhandlungen zwiſchen der deutſchen Regierung und franzöſiſchen, italieniſchen und helgiſchen Vertretern über die zukünftigen Kohlenliefedungen ſtattgefunden, durch die ein Proviſorium bis zur endgültigen Regelung durch das Organiſationskomitee geſchaffen werden ſollte. Von doutſcher Seite nahmen an den Verhandlunge auch Vertreter des Kohlen⸗ ſyndikats teil. Eine völlige Einigung war nicht zu er⸗ reichen, weil in der Frage des Aheintransportes der Ruhrkoh⸗ len eine Ueberbrückung der Gegenſätze nicht möglich war. Die Ver⸗ treter der alliierten Regierungen beharrten auf einer unveränder⸗ ten Fortführung des von der Micum geſchaffenen Syſtems, während von deutſcher Seite die Rückkehr zu dem durch den Frie⸗ densvertrag und das Wiesbadener Abkommen begründeten Zu⸗ ſtand verlangt wurde. Die Vertreter der alltierten Regierungen erklärten weitere Verhandlungen für zwecklos. Sie wollen die Entſcheidung des im Londoner Abkommen vorgeſehenen Organiſa⸗ tionskomitees abwarten, das am 3. November zum erſten Male in Paris zuſammentreten wird. Von deutſcher Seile wurde daraufhin erklärt, daß die am 28. Oktober auf das Reich über⸗ gehenden Lieferungsverträge erfüllt würden und daß die Reichs⸗ regierung um umgehende Uebermittlung des Lieferungs⸗ und Transport⸗Programme 8erſuche, was von den alli⸗ ierten Vertretern abgelehnt wurde, desgleichen die Mettei⸗ lung der deutſchen Vertreter, daß Deutſchland ſich bereit erkläre, unter den jetzt geltenden Beſtimmungen weiter zu liefern. Die Vertreter der deutſchen Regierung hielten trotzdem ihr Lieferungs⸗ angebot aufrecht. f̃ Letzte Meloͤungen Preußiſcher Staatsrat Der preußiſche Staatsrat hielt geſtern eine Sitzung ab, in der er der vom Landdag beſchloſſenen Aenderung des Lendtagswahl⸗ geſetzes und dem Entwurf einer Wahlordnung für den preußi⸗ ſchen Landtag zuſtimmte. Ein Zuſatzantrag Dr. Jarres: Die Grup⸗ pierung der einzelnen Wahlvorſchläge dach der Größe der Parteien nach den letzten Wahlergebniſſen erfolgen zu laſſen, wurde angenom⸗ men. Der Verordnung über die Ausübung der Rechte des Staates bei der Verwaltung des katholiſchen Kirchenvermögens wurde zu⸗ geſtimmt. Das neue Grtsklaſſenverzeichnis für die Beamten Wie wir erfahren, hat das Reichsfinanzminiſterium im Ein⸗ vernehmen mit den Ländern ein neues Ortsklaſſenverzeichnis für die Beamten auf der Grundlage der Wohnungsmieten aufgeſtellt, das demnächſt veröffentlicht werden wird. Nach dem neuen Verzeichnis wird die unterſte Klaſſe C künftig fortfallen und gleichzeitig eine neu erhöhte Wohnungsgeldſkala zur Einführung gelangen, die das Wohnungsgeld den zu erwartenden Mietſteigsrungen anpaßt. Die Beamten haben dieſe Regelung abgelehnt. Die Uot des beſetzten Gebietes Im Bapyeriſchen Landtag wurde von den Abgg. Hildenbrandt, Bernzott, Frau Barth und Konrad eine kurze Anfrage eingebracht, dahingehend, ob die Staatsregierung bereit ſei, bei der Reichsregle⸗ rung darauf hinzuwirken, daß im beſetzten Gebiet die Ar⸗ beitsloſen auf lange Friſt die Erwerbsloſenunterſtützung im Hinblick auf die dortige wirtſchaftliche und politiſche Lage während der Wintermonate erhalten. Berlin—London in vier Stunden Berlin, 25. Okt. Einen Rekordflug Berlin—London in 5½ Stunden vollbrachte ein Poſtflugzeua des Deutſchen Aero⸗Llond über die rund 1000 Kilometer lange Strecke Berlin— Hannover—Amſterdam—London. voll beladen mit Paſſaaieren. Poſt und Geväck. In Hannover und Amſterdam mußten die üblichen Zwiſchenlandungen vorgenommen werden, die 17½ Stunden bean⸗ ſoruchten, ſo daß der Pil b i ächlich in vie — bewdlligte. ilot Babekul die Strecke tatſächlich in vier Abgeordnete und Hochverräter EhHerlin, 25. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) In Han⸗ noper iſt, wie die„Rote Fahne“ bekümmert feſtſtellt, dei dem Ge⸗ 358 Graichen und in der Wohnung des Herrn JIwan Katz gehausſucht worden. In Weimar ſind zwei Redakteure einer kommuniſtiſchen Zeitung verhaftet worden. Bei einem von ihnen ſoll ungeheuer belaſtendes Material über einen geplanten Putſch gefunden worden ſein. Ein franzöſiſch⸗belgiſches Handelsabkommen Varis. 25. Okt. Das neue belaiſch⸗franzöſiſche Handels⸗ abkommen wurde geſtern nachmittaag 4 Uhr am Quai'Orſan unterzeichnet. Es tritt am 10. November in Kraft und trägt die charakteriſtiſchen Zeichen einer Kompromißverſtändi⸗ auna, die durch Konzeſſionen von beiden Staaten ermöglicht wurde. Im Schneeſturm geſunken klopenhagen, 25. Okt. In ſchweren Schneeſtürmen'ſank bei Ve⸗ reskaer der Gotenburaer Dampfer„Fylaia“ des Spenska Llond. Die aanze Beſatzuna von zwanzia Mann iſt umaekommen. *Morgan in Brüſſel. Der bekannte amerikaniſche Bankies SOktober den tellungen des Statiſtiſchen Reichsamtes gegen⸗ über eee geblieben. Sie beträgt das 123fache der Vorkriegszeit. 5 führerſchaften in Gefolgstreue zu unterſtellen. Wer nicht folgen will, fliegt und wird alſo nicht zur Bewegung gehörig betrachtet. Anleihe zu verhandeln. Morgan wird in den nächſten Tagen in Brüſſel erwartet, mit dem belgiſchen Miniſterpräſidenten Theunis über die beigiſea —.— 2 — „ 2 ben W. Oftober 1921 Aeue Mannhelmer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) 3. Selte. Nr. 497 wietſchaſtliches und Soziales Arbeitswiſſenſchaftliche und pfycholechniſche Melhoden im Baugewerbe Ueber dieſes Thema ſprach auf der Bamberger Tagun 15 des Deutſchen Ausſchuſſes für wirtſchaftliche Bauen der durch ſeine vielſeitigen Arbeiten auf dem Gebiete der Wirtſchafts⸗ und Sportpſychologie bekannte praktiſche Pfychologe und Dozent Dr. R. W. Schulte(Berlin⸗Spandau). Mit Hilfe eines reichen Lichtbildermaterials führte er in die Probleme, Methoden und Ereianiſſe ſeiner Unterſuchungen im Bauweſen ein, wie ſie von der früberen„Forſchunasgeſellſchaft für wirtſchaftlichen Baubetrieb“ be⸗ gonnen und ſpäter von der Firma Boswau u. Knauer,.⸗G. Berlin, unter ſeiner Leitung gemeinſam mit Architekt Dr. Ing. A. Wien et fortgeſetzt wurden. In näherer Ausführung der erſt kürzlich anläß⸗ lich der Leipziger Meſſe auf der Baukalktaaung gegebenen Anreaun⸗ aen wurde ein Ueberblick über das Geſamtgebiet der Wirtſchafts⸗ erſtattet und dann eine Fülle einzelner aktueller Probleme geſchildert. Leiſtungsſteigerung. Rationaliſierung. Vereinfachung, Verbeſſe⸗ runa und Verbilliguna ſind das Ziel: zu ihm führen: Arbeitsfor⸗ ſchung. Arbeitserziehuna und Eianunasprüfung. Experiment. Be⸗ obachtung und Statiſtit zuſammen ermöalichen die Erkenntnis der vorhandenen Mängel und ihre Behebung. An Hand von Arbeits⸗ und Zeitſtudien der manniafachſten Art wurde geſchildert, wie un⸗ rationell gegenüber anderen Zweigen der Induſtrie das Bau⸗ aewerbe heute noch arbeitet, wie man die günſtigſten Arbeitsbedin⸗ aungen, z. B. für den Maurer, durch Ermüdungs⸗, Geräte⸗ und Eia⸗ nunasſtudien zu erkennen und zu ſchaffen ſucht. Beſonders draſtiſch und lehrreich waren die Ergebniſſe über die günſtiaſte Lage und Ar⸗ beitshöhe der zu vermauernden Ziegelſteine und die Vorſchläge aut Eraieluna erheblich erhöhter Leiſtung. Auch der beſten Handwerks⸗ zeugform wurde beſonderes Intereſſe zugewandt. Die Eignungs⸗ prüfung des Maurers zog in knapp umriſſenen Proben vorüber. Viele andere Probleme, wie das der Arbeitszeit, der Pauſenwirkung, der Anlernung, wurden geſtreift. Insgeſamt boten der Vortrag, be⸗ ſonders aber die ſehr lebhafte und angereate lange Ausſprache, die ſich an ihn knüpfte. die vielen perfönlichen Beobachtungen und Mei⸗ nungen. die mitgeteilt wurden, den überzeugenden Eindruck, daß wir es hier mit Fragen von brennendſter Bedeutung zu tun haben. Die allgemeine Anſicht der auf der Bamberger Tagung verſammelten Führer der Beweguna für Wirtſchaftlichkeit im Baubetriebe aing dahin. daß man ſich der geſchilderten Methoden und Ergebniſſe be⸗ dienen müſſe, um das ara veraltete Bauweſen zu einer Stufe zu brin⸗ — die unſeren ſozialen und volkswirtſchaftlichen Anforderungen entſpricht. In Erkenntnis dieſer Sachlage ſind in letzter Zeit bereits zahl⸗ reiche Stellen des Bauweſens an den Vortragenden herangetreten, um dieſen zur Mitarbeit aufzufordern. Vom Deutſchen Ka lkł⸗ Bund. deſſen Tätiakeit ſa dem Baugewerbe ſehr nahe ſteht. iſt Dr. Schulte zur Durchführung von Rationaliſierungsarbeiten, beſon⸗ ders im Steinbruchweſen, gewonnen worden. Auch der Deutſche Ausſchuß für wirtſchaftliches Bauen beabſichtigt, in Kürze mit Herrn Dr. Schulte, dem als Leiter einer Anzahl von pfychotechniſchen Inſti⸗ tuten in Berlin und als Beirat vieler Behörden und Wirtſchafts⸗ verbände reiche techniſche Hilfsmittel zur Verfügung ſtehen, zu einer poſitiven Zuſammenarbeit zu gelangen. die vielen Erfahrungen und meiſt noch ungelöſten Probleme zielbewußt anzuagreifen und wichtige Ergebniſſe in die Praxis einzuführen. Staͤdtiſche Nachrichten Aus der Staotratsſitzung vom 23. Oktober 1924 Nachtruf auf Stadtrat Foshag und Begrüßung des Nachfolgers Vor Eintritt in die Tagesordnung widmet der Oberbürgermei⸗ ſter dem in den jüngſten Tagen verſtorbenen Stadtrat Bernhard Foshag einen Nachruf. Sodann begrüßt der Oberbürgermeiſter den als Nachfolger Foshags in heutiger Stadtratsſitzung erſtmalz erſchienenen Stadtrat(ſeitherigen Stadtverordneten) Karl Krug und verpflichtet ihn auf ſein neues Amt. Jur Befreiung Mannheims Der Stadtrat iſt mit der ganzen Bevölkerung hocherfreut, daß die Beſetzung Mannheimer Gebiets, gegen deren Un⸗ rechtmäßigkeit er ſeinerzeit proteſtiert hat, nunmehr au fgehoben iſt und daß über dem Schloß wiederum unſere Flagge weht. Der Stadtrat hegt die zuverſichtliche Hoffnung, daß die wiedergewonnene Freiheit des Verkehrs und die Aufhebung der Zollgrenze den Han⸗ del und die induſtrielle Tätigkeit neu beleben und daß die ſchweren Wunden, welche dem Wirtſchaftsleben unſerer Stadt geſchlagen waren, unter verſtändnisvoller Reichs und des Landes allmählich wieder heilen werden. Melkbewerb für Neckarbrücken ⸗Proſekte Anhand der Vorentwürfe wird die Notwendigkeit zur Ver⸗ beſſerung der Verkehraverhältniſſe über den Es ſind in der Welt viele Mittel, ehrlich zu leben, und wenn keines mehr iſt, finden ſich doch einige nicht mehr zu leben. Wer nach meiner Ueberzeugung ſeine Pflicht getan hat, darf ſich am Ende, wenn ihn die Kräfte verlaſfen, nicht ſchämen, abzutreten. Seume. 2** Württembergiſches Candestheater Araufführung: Die gläſerne Frau. Schauſpiel von Wilhelm von Scholz Nach einer Aufſtellung Erneſt Renans erträumt der Menſch, je mehr er ſeinen Verſtand entwickelt, den entgegengeſetzten Pol, das rrationale. Die ſtarrer Schematismen, die ſich in er Jeit pollzog, die durch das Aufkommen des Expreſſionismus und ie Loslöſung vom Druck der ſog. naturwiſſenſchaftlichen An⸗ ſchauung“ gelennzeichnet iſt, lockte viele Geiſter dazu, in die Bereiche des Unbewdußten einzudringen und damit zu okkulten Studien, die numer ein Weg zu gefährlichem Aberglauben ſind. Vielen, die dieſe bfade gegangen ſind, iſt es noch nicht gelungen, den reinen Blick für Form und ordnung wiederzugewinnen. Auch Wilhelm von cholz wandelt, ſeit er den Begriff der Notwendigkeit des dramatiſchen Geſchehens aufgegeben und dafür den Zufall auf den Thron geſetzt at, auf recht ahrlichen Bahnen, bleibt aber in ſeinem neuen Stück:„Die gläſerne Frau“, der Text iſt im Verlag von alter Haedecke in Stuttgart herausgekommen, das manche rätſel⸗ hafte Dinge des Lebens aufrührt, ohne befriedigende Löſungen geben zu können, Künſtler genug, um Bedeutſames auszuſagen. Zudem ale hyer den Dialog vielfach ſehr geiſtreich zu führen und zeigt ſich als Meiſter des Worts. Weil der Mann infolge ſeiner Differenziertheit die Dinge mehr in ihrer— Gaglahten ſieht, wird er als traditions⸗ beindlicher und pietätloſer wie die Frau angeſehen. Nach der Logik er Pfychologie ſind auch Differenziertheit und Sachlichkeit die Gegenſätze der Treue. Mit dieſer in ſeiner Anlage begründeten ſgenart des Mannes ſoll es dann weiter zuſammenhängen, daß er tre, Neigung zeigt, die Frau vielfach als„Sache“ anzuſehen, was der Seueren weiblichen Weſensart, die das Ganze und Einheitliche der ele mit dem einzelnen Inhalt unablöslicher verbindet, widerſpricht. Sddenfalls war die Ehe des Prof. Wallburg, des Hauptträgers des cholz ſchen Schauſpiels, aus dem Grunde nicht glücklich geweſen, zil er es, wie ſeine Hausdame meinte, geradezu als eine Nowendig⸗ — mpfand, ſich hin und wieder in ein Liebesabenteuer zu ſtürzen, Tabiſſermaßen alſo auch zur Erholung und Ablenkung von ſtrenger agesarbeit. Sie zeigte denn auch gar keine Neigung, ſeinem unſch u leiſten, als er ihr unter Berufung auf ein beun⸗ ruhigendes erlebnis, die EChe anbot. Die Urheberin dieſes Vor⸗ erſten Gäſte erſcheinen: die Baudirektoren, Kupferſtecher. Mitwirkung des der Muſiker und Sängerinnen. Eberle), Linck kommniſſes, Fräulein Klara Kämmerer, wurde tags darauf in die Klinik des Arztes ein eliefert. Sie genommen und infolge dieſer ſchweren Vergiftung war kaum noch Hoffnung auf Rettung des im Zweifel, ob er die Selbſtmörderin retten ſoll, Paplerſtreifchen erſucht hatte, ſie ſterben zu laſſen und die i gleich geheimnisvoll und Frau übt auf Wallburg, lichen Denken hinneigenden Arzt, einen eigentümlichen und uner⸗ Frau von Paalzow, beſtimmt ihn, ſeiner Dame zu retten. durch Hypnoſe und Mesmer ſche lang hier der Verſuch und Hypnoſe dem Arzt noch Einblicke 11. mußte er entnehmen, daß dieſe Frau nicht leben konnte, ohne 16e goldenen Anhänger, den er auf ſeinem Herzen zu tragen atte. gemachten Enthüllungen vergeſſen, heimer Verbindung mit dem dieſe Kette nicht gelöſt iſt und bricht in die Verbindung, gedeutet, aufhört. Sie iſt eine„gläſerne“ F haftes, das zu keiner befriedigenden Löſung geführt werden kann. Viele Beſtandteile des Schauſpiels llegen Meia——— und werden nicht zu einer rhythmiſchen Einheit verbunden. Immerhin tat die Spielleitung, die Hans Dietrich Kenter übernommen hatte, alles, um die Szenen mit innerer Spannung zu füllen. hierin durch die reichen Bühnenerfahrungen des Verfaſſers des Stücks unterſtützt worden. Scholz hat widmet. Offenbar hat er ihm dacht, der in Stuttgart in Kurt Junk tretung fand. Eine ganz ausgezeichnete der gläſernen Frau durch Pia Mi Beſt des unterbewußten und des bewußten Lebens dieſes rätſelhaften dame, die von Elſa Pfelf Darſtellungsgabe. häuſer und Karl Köſtli der Uraufführung beiwohnende Verfaſſer öfters auf der Rampe er⸗ ſcheinen. um die Beifallskundgebungen der Neckar anerkannt und das Tieſbauamt beautragt, die erforderlichen Unterlagen zur Ausſchreibung eines Wettbewerbs vorzulegen: a) für die Erweiterung der Friedrichsbrücke, b) für einen Neubau der Friedrichsbrücke und für einen Neubau der dritten Brücke im Zuge der Kronprinzen⸗ und Renzſtraße unter Verwendung des Oberbaues der beſtehenden Friedrichsbrücke. Vorbereilungen zur Reichskagswahl Für die Reichstagswahl am Sonntag, 7. Dezember, werden Vorbereitungen getroffen. Von der Anfertigung einer Wähler⸗ liſte wird abgeſehen; für die Zulaſſung zur Wahl ſind die Einträge der Wahlkartei maßgebend, die auf Grund der letzten Perſonenſtandsaufnahme berichtigt und ergänzt worden iſt. Die Wahlkartei wird zwei Wochen lang zur Einſicht offengelegt. Die Offenlage findet ſtatt in den Vororten bei den Gemeindeſekretariaten, für das übrige Stadtgebiet im Zimmer 18 des Rathauſes. Die in der Wahlkartei eingetragenen Wahlberechtigten werden von der Eintragung mit Poſtkarte alsbald benachrichtigt werden; wer wahlberechtigt iſt oder das wahlfähige Alter erſt bis zum Tage der Wahl erreicht, eine Venachrichtigung über die Eintragung zur Wahl⸗ kartei aber nicht erhalten hat, muß ſich während der gleichfalls noch bekannt zu gebenden Offenlagefriſt melden. Nur wer in der Wahlkartei eingetragen iſt, darf wählen. feine neue Ermäßigung der Strompreiſe. Trotz der Ermäßigung der Kohlenpreiſe um 10 Prozent auf 1. Oktober können die Strompreiſe des ſtädtiſchen Elek⸗ trizitätswerkes nicht weiter herabgeſetzt werden, weil den jetzt geltenden Strompreiſen die neuen Kohlenpreiſe, die dem Elektrizitätswerk bisher ſchon eingeräumt geweſen waren, be⸗ reits zugrundegelegt ſind. E Der Verkaufsraum im Transformatorenhäuschen bei der Peſta⸗ wird an den Schwerbeſchädigten Franz Ogerzey ver⸗ mietet. Der Stadtrat nimmt Kenntnis von der Ein gabe der„Geſell⸗ ſchaft der Aerzte in Mannheim“, die ſich mit der Verwend ung des Ueberſchuſſes von 1923 befaßt. Dem Milchhändler Georg Moos wird die Erlaubnis Handel mit Milch wegen Unzuverläſſigkeit entzogen. Carl Theodor⸗Feſt Wieder mal ein Feſt großen Stils! So darf man wohl ſagen, wenn man den Verlauf des Carl Theodor⸗Feſtes, das der Mann⸗ heimer Altertums⸗Verein geſtern Abend im Nibelungenſaal de⸗ Roſen⸗ gartens peranſtaltete, einer kritiſchen Würdigung unterzieht. Die erſten Mannheimer Geſellſchaftskreiſe waren ebenſo vollzählig ver⸗ treten, wie die Spitzen der Behörden. Und weit darüber hinaus viele prominente Perſönlichkeiten aus der näheren und weiteren Um⸗ gebung, vor allem aus der Pfalz. Man hatte ſich auf eine ganz ein⸗ fache Ausſchmückung des Nibelungenſaales in der Erkenntnis be⸗ ſchränkt, daß er an ſich feſtlich genug wirkt. Seine moderne Architek⸗ tur wollte allerdings wenig zu den Vorgängen auf dem Podiun: poſſen, aber dafür war er der durchaus geeignete Rahmen für die Ballgeſellſchaft, die nicht Menuett, ſondern Shimmy und Boſton tanzte. Wertvolle Perſer ſchmückten die Brüſtungen der Empore, die ebenſo wie das Parterre von einem erwartungsvollen Publikum bis auf den letzten Platz beſetzt war. Heinz Grete hatte mit ebenſo einfachen Mitleln ein wirkungsvolles Bühnenbild geſchaffen. Die Hofgeſellſchaft und die geladenen Gäſte betraten durch die Mittelöff⸗ nung eines Laubenganges, in die die Orgelniſche verwandelt war, die Szene. Orgel und Nibelungenfries waren mit Stoff verkleidet. Die Beleuchtung, nach unſerer Anſicht ein wenig zu grell, erfolgte durch einen über dem Podium aufgehängten Apparat. Dr. Guſtav Jacob hatte ſich bei der Abfaſſung des Feſtſpiels von folgender hiſtoriſcher Idee leiten laſſen: Chriſtoph Willibald Glu ck hielt ſich im Jahre 1774 auf der Rückreiſe von Paris, wo er den Triumph ſeiner„Iphigenie“ erleble, einige Tage in der Mann⸗ heimer Reſidenz auf. Der Kurfürſt Carl Theodor empfing ihn mit der Gaſtfreundſchaft, die er allen Kunſtgrößen erwies, und lud ihn ür den kommenden Tag nach Schweßzingen ein, wo man im Theater die Oper„Lamore vincitore“ von Johann Bach Der Kurfürſt ſetzte alles daran, einem Feinſchmecher wie Gluck be ondere Freuden zu bereiten. Auf dieſem hiſtoriſchen Hintergrund baut ſich nun das Feſt⸗ ſpiel auf. Carl Theodor läßt Ehren Glucks ein Tanzſpiel, „Frankentaler Porzellan' betitelt, aufführen, und hat dazu neben dem berühmten Komponiſten die Vertreter des Mannheimer Geiſteslebens geladen. Der alte Stadtvertreter Gobin(Ernſt Sladech) ſchildert zunächſt einem franzöſiſchen Muſiker(Fritz Linp), der zufällig in der pfälziſchen Reſidenz weilt, die Zuſtände am Hofe Carl Theodors und den kulturellen Auſſchwung, den die Stadt unter dem Szepter de⸗ fürſtlichen Mäcens genommen hat. Die die Maler, Bildhauer und uupfet Zu dieſem bunten Bild geſellen ſich die Vertreter der hiſtoriſchen Forſchung und der Naturwiſſenſchaft. Ihre dunklen Ko⸗ ſtüme bilden ein ſein abgeſtimmter Gegenſatz zur lichten Kleidung Wir ſehen die Miniſter von Obern⸗ dorff(Walter Horſtmann) und von Ho m peſch(Friedrich Nem. nich), Pigage(Helmuth Janſ an), Verſchaffelt(Hans Heinz (Ernſt Klo os), Melchior(Otto Sillib), Fratrel (Willy Strauß) und Frau(Anna Ber ndhäuſeh, Sintzenich (Wilhelm Deibel und Frau Gildegard Darmſtüdter), Abel Schlicht(Wilhelm Boperi), Anton Karcher(Alfred Gremmj, zum hatte eine ziemliche Doſis Veronal Lebens vorhanden. Wallburg iſt ſelbſt die ihn auf einem ite,— zu⸗ n ihn gefährlich erſcheint. Das Weſen der en bedeutenden und zum naturwiſſenſchaft⸗ ründlichen Reiz aus. Quälender Zweifel laſtet auf ihm, ob er die itte dieſer ihm ſo gefährlichen Schönen gewähren ſoll oder nicht. ſeine Hausdame, der er ſeine Zweifel beichtet, Pflicht als Arzt Genüge zu tun und die junge Es mag ſein, ob Veronalvergiftung triche zu heilen iſt, jedenfalls ge⸗ Kranke geſtattete im Zuſtand der in ihr Unterbewußtſein. Aus ihren die it ihm verbunden zu ſein. Als Pfand ihrer Liebe gab ſie Frl. Kämmer geſundet. Sie hat die im Zuſtand der Hypnoſe aber dennoch bleibt ſie in ge⸗ Sie kann nur leben, ſolange dem Augenblick zuſammen, als Zurückgabe des Anhängers an⸗ rau. geſucht Geheimnisvolles und Nätſel⸗ Arzt. ſymboliſch durch die So enthält das Stück viel Zweifellos war ſie ſein Schauſpiel Albert aſſermann ge⸗ die Rolle des Prof. Wallburg zuge⸗ er eine ſehr durchdachte Ver⸗ Leiſtung war die Darſtellung ietens. Sie brachte den Zwie⸗ eſchöpfs zu glaubwürdigem Ausdruck. Auch die Geſtalt der Haus⸗ 8 r gegeben wurde, zeugte von vertiefter ebenrollen waren mit Ottilie Ger⸗ n gut vertreten, zum Schluß konnte der Einige Zuſchauer entgegen⸗ „Okar Wolfer. drängen ge Der Beginn des Wahlfeldzugs erfolgt am kommen⸗ den Montag, 27. Oktober, mit einer Mitgliederverſamm⸗ lung, abends.15 Uhr, im Kaſinoſaale KR 1. Wie bereits im Monatsanzeiger mitgeteilt, wird Hauptſchriftleiter Kurt Fiſcher über„Die Bedeutung des Vatikans als geiſtige Großmacht“ ſprechen und im Anſchluß daran auch die Bede 1 tung der kommenden Wahl kennzeichnen. Auch ſollen bei dieſer Gelegenheit Organiſations⸗ und ſonſtige Wahlfragen erörtert werden. Angeſichts der Bedeutung des Wahlkampfes ergeht an alle Parteifreunde die dringende Bitte, zu dieſer Veranſtaltung zahlreich zu erſcheinen. Männer und Frauen, die, ohne der Partei anzugehören, auf liberalem Bodenſtehen, ſind herzlich will⸗ kommen. Der Vorſland. Ferdinand Kobell(Carl Heisler) und Frau(Erika Schellen⸗ berg), Wilhelm Kobell(Fritz Claus Pudel), Kobells Freund (Heinz Doerr), Franz Kobell(Hermann Troeltſch), Franziska Schoepfer(Annemarie Benſinger), Johann Georg von Stengel (Fritz Dildey) und Frau(Marianne Mohr), Stefan von Stenger (Hermann Jacob), Stengels Braut(Erna Wittmann) Schoepf⸗ lin(Wilhelm Blank), Collini(Hans Vogeh), Doktor Mai(Karl G. Stolh und Frau(Adele Stolh, Pater Desbillons(Hans Ufer), Pater Maier(Theodor Kappes), Abt Vogler(Hermonn Roſenfeld), Wendling(Heinrich Brunner) und Frau Magda Sternberg), Maler Müller(Farl H. Hartmann), Cannabich (Itto Simon), Holzbauer(Ulrich Schotth und Aloyſia Weher (Saſcha Nok). Gluck(Wilhelm Clemm) und Kurfürſt Carl Theodor Gerbert W. Soherr) erſcheinen zuletzt. Bei dieſen beiden Perfönlichkeiten vor allem iſt man der Poktraitähnlichkeit ſehr nahe gekommen. Aber auch bei den meiſten anderen Darſtellern und Darſtellerinnen war man in der Auswahl recht glücklich. Das kurfürſtliche Orcheſter Gammerorcheſter des Nationaltheaters) eröffnet das Feſtſpiel unter Generalmuſikdirektor Richard Lerts beſchwingler Leitung mit einem prächtigen Vorſpiel. Der Kurfürſt und ſein be⸗ rühmter Gaſt— ihr Erſcheinen wird durch den Haushofmeiſter(Hub. Renner) angekündigt— nehmen mit dem Gefolge auf der linken Seite vor der Freibühne des Varockgartens Platz. Die Darbietungen beginnen mit einer Arie, die Franziska Danzi(Aenne Geien), der Stern der kurfürſtlichen Oper, entzückend ſingt. Und nun er⸗ ſcheint eine Reihe reizender Frankenthaler Porzellanfiguren. Zuerſt der Markſchreier(Rudi Thorbecke), der mit ſehr beredter Ge⸗ berdenſprache ſeinen Tand feilbietet. Einen nicht minder beweglichen Chineſen⸗Trio(Heinz Baumann, Erwin Mor genrot und Stephanie Hamburger) folgen zwei Liebesleute in den Stadien, verliebt, verlobt, verheiratet.(Lotte Troeltſch und Gabriele Troeltſch, Hildegard K el und Annemarie Fuß). Auch beb dieſen drei Duetten iſt die Ausdrucksform lobenswert. Man merkt wie bei allen übrigen Darbietungen vor allem den hingebenden Fleiß der durch Magda Bauer auf das Arrangement und die Einſtudſe⸗ rung der Tänze verwendet wurde, aber auch feinen Geſchmack und hohes künſtleriſches Empfinden. Eine recht wirkungsvolle Steigerung der Tanzdarbietungen bildete ein Schäferſpiel. Hier zeigten die vier Schäfer(Paula Walli, Erna Jander, Lotte Noll und Gretel Vorländer), die vier Schäferinnen(Alma Se pp, Minni Petri, Ella Goldſchmidt und Annemarie Fuß) und vier entzückende Putten(Elſa Zizler, Doris Walli, Eliſabeth Eiſen und Geno Hartlaub) viel Anmut, Beweglichkeit und Grazie. Wie denn überhaupt die bildmäßige Wirkung nicht nur der Dar⸗ bietungen, ſondern auch der verſammelten Hofgeſellſchaft ganz wun⸗ dervoll war. Hierzu trugen nicht wenig die ſechs Hofdamen, acht Damen des Adels, 36 Pagen, 10 Diener und 4 Fackelträger in ihrer ebenſo ſtilvollen wie farbenprächtigen Koſtümierung bei. So wurden die Koſtüme der Frankenthaler Porzellanfiguren nach den Originalen von Prof. Wilhelm Sü ß, Dr. Guſtav Jacob und Richard Lamey bemalt. Den glanzvollen Mittelpunkt des Schäferſpiels bildete die Tänzerin Camargo Koppeh. Unter feſtlichen Klängen ziehen die Gäſte bei Fackelſchein heimwärts. Ein Epilog, der die kulturelle Blüte der Carl Theodorzeit und ihre Wirkung über die Jahrhunderte hinaus feiert, ſchließt das Feſtſpiel ab. Klio(Poldi Hohenemſei:) iſt die eindrucksvolle Sprecherin. Zu ihr geſellen ſich die Idealgeſtalten der ſechs freien Künſte: Architektur(Beatrix Boveri), Aſtronomie(Ilſe Zöpfel), Skulptur(Gertrud Deibe 5 Malerei(Marianne Hermannsdör fer), Dichtkunſt(Hilda Leinhas) und Muſik(Eliſabeth Hollba ch). Die meiſten Tanzdarbietungen mußten wiederholt werden. Der reiche Beifall der allen Mitwirkenden geſpendet wurde, war wohl⸗ verdient. Man muß nur die Mühen der Einſtudierung in Betracht ziehen. Am ſtärkſten war der Beifall am Schluß der Aufführung. Auch Dr. Jacob, der Verſaſſer des Feſtſpiels, mußte ſich zeigen. Huſten mil Auswurf müſſen Sie ſchnellſtens beſeitigen. Wir raten Ihnen, in der Apotheke 80 g echten Fagoſot⸗Extrakt zu kaufen und durch Aufkochen mit 1 Pf. Zucker und„ Et. Waſſer eine prompt wirkende Huſtenmedizin ſelbſt herzuſtellen. N —— Heroiſche Lanoͤſcha Von heinrich Leis(Wiesbaden) Hohlweg im Abendrot Um die Bergkuppe windet ſich tiefgeſchnitten der Weg, eine braune Narbe im grünbewucherten Grund. Steil klimmen die Wände, hier zu kurzem, ſpitzgeſchrägtem Aufſtieg, dort zu jähem Fall in die Talſchlucht, wo der Wald dichter ſteht und die leiſen Abendſchatten ſchweben. Ueber die Höhe aber flammt brandiges Sonnenrot. Von blinkenden Strahlen durchtropft, zittert das Laub der windzerzauſten Bäume. Im Geſtrüpp der Böſchung loht ein Widerſchein des Himmels, der, mit Wolken geflockt, glimmt zwiſchen eiſenblau und flackerrot. Selbſt in Lachen, die in ausg beulten Furchen des Wegs geſammelt, ſpiegelt purpurn das Licht. Eine Wegbiegung eröffnet den Blick über den Hügelkamm. Da erhebt ſich ein Dorf, ſcharfgezackt gegen den Horizont und doch mit ſeinen Dächerkanten im ſamtenen nſt verfließend, ſeltſam blei⸗ grau getönt im langſam ſinkenden Dämmer. lleber die Häuſer⸗ fronten empor ſteilt wuchtig eine alte Burg. ſchwärzlich ragt brüchiges Gemäuer. Und Abendglut umlodert es mit dem Flacker⸗ ſchein eines fernen Brandes. Wunderſam erweckt die zwiefache der Farben ein Erinnern wie von Eiſen und Feuer; und ein ploͤtzlicher Gedanke ſtreift rückwärts um Jahrhunderte, ſieht die alte Burg kampfwuchtig trotzen, den Hohlweg belebt mit reißi⸗ dem Zug bewaffneter Knechte; oder ſieht einen Kaufmannszug mit ſchwerfällig planüberſpannten Wagen, von Söldnern umgeben, langſam vorwärtskarren: Bis aus den Hügelfalten, wetterbrauſend, ein Ueberfall blitzt mit ſchnaubenden Roſſen, gezückten Schwertern und gellem Kriegsgeſchrei. Dann rauſcht durch die Bäume ein kleiner Wind und nimmt die Bilder der Vergangenheit fort auf ſeinen Flügeln. Nur die Wolken am Himmel ſtehen rotumrandet und flammen auf die Erde nieder einen Widerſchein wie von Blut. Jelſen am Meer Gegen den Steilhang des Ufers rennt die Flut, bricht ſich breit⸗ ſchäumend mit ſprühendem Geſicht. Und das blaugraue Waſſer, in ewigem Kreiſen und Toben, ſchickt neue Wellen an den Strand wie die unermüdlichen Schlachtreihen von Stürmern, die borwärts⸗ en die ſtarke Sicherheit einer Burg. Und Welle flutet elle von dem wuchtenden Damm. Dunkelgetönt ragen gurück um die Felſen, vom Meer zerwetzt, zerfreſſen von Sturm und Glut. Grob geſchichtet, liegen ſie landeinwärts getürmt, mit Moos ver⸗ wuchert, wie bingeſckleupekt als gewaltige Wurfgeſchoſſe im Kampf der Rieſen. Von einem uralten Kampf der Sage lebt ein Ahnen noch in der Stimmung der Landſchaft, die ganz Wuch iſt ung 4. Seite. Nt. 497 Neue Mannheimer Zeitung(Mttag⸗AHusgabe) Samskag, den 25. Oktober 1924 Lob und Anerkennung verdient aber auch Spielleiter Richard Meyer⸗Walden. Während der Pauſe, die das Freimachen des Parketts bedingte, entwickelte ſich in der Wandelhalle ein glänzendes Geſellſchaftsbild, das ſich dann im Saale wiederholte, als die Kapelle Petermann unter Herrn Beckers Leitung den Ball mit einem flotten Wiener Walzer eröffnete. Dann folgten, ſooweit wir feſtſtellen konnten, in der Hauptſache moderne Tänze. Aber da hatte ſich Carl Theodor ſchon in ſeine Gemächer zurückgezogen. Sch. 1* *Der Geldverkehr der Sparkaſſe. Wie uns das Städt. Nach⸗ richtenamt mitteilt, betrua bei der Mannheimer Städtiſchen Spar⸗ kaſſe in den vier Wochen vom 22. September bis einſchließlich 19. Ok⸗ tober die Zahl der Einlagen(Spar⸗ Scheck⸗ und Giroverkehr) 4204 mit einem Betraa von 1 930 613.64 Mk. Die Zahl der Rück⸗ zahlungen belief ſich in derſelben Zeit auf 4646 mit einem Be⸗ traa von 1 665 295.65., ſodaß ſich eine Mehreinlage von 265 317,99 Mark eraab. *Die Jahl der Erwerbsloſen. Wie uns das Städt. Nachrichten⸗ amt mitteilt. betrug am 15. Oktober die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsloſen 10 179(8008 männliche. 2171 weib⸗ licheh. Da am 7. Oktober die Zahl der Vollerwerbsloſen auf 10 187 ſich belief, iſt ein Rückaana um 8 eingetreten. Die am 15. Oktober gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Veru'saruppen wie folat: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchinen⸗ induſtrie 2020. Facharbeiter im Baugewerbe 164. Arbeiter im Ver⸗ kehrsgewerbe 524. Hilfsarbeiter 3583. Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1661. ſonſtige Arbeitnehmer 2227. Ge⸗ genüber dem 7. Oktober iſt in den Gruppen der Arbeiter im Ver⸗ kehrsgewerbe, der Hilfsarbeiter und der ſonſtigen Arbeitnehmer ein Rückagana feſtzuſtellen. während die übrigen Gruppen eine Erhöhung aufzuweiſen haben. * Die ſtädtiſche Palmenhalle. Wie uns das Städtiſche Nach⸗ richtenamt berichtet, iſt die ſtädtiſche Palmenhalle am Rennplat ſeit Anfanag Oktober wiederum für jedermann unentageltlich geöff⸗ net. Eine Beſichtiaung der zu einer intereſſanten Tropenſzenerie zu⸗ ſammengeſtellten Palmenaxten. Kakteen und ſonſtigen aus dem Sü⸗ den ſtammenden Gewächſe iſt ſedem Pflanzen⸗ und Naturfreund an⸗ gelegentlichſt zu empfehlen. Beachtenswert iſt die Manniafgltiakeit des Pflanzenbeſtandes in Vezug auf Art, Form und Farbe. Palmen bis zu 10 Meter Höhe. Schlinayflanzen, buntblätterige und blühende Gewächſe. Becken mit Waſſerpflanzen und farbenprächtigen Fiſchen uſw. bieten dem Beſchauer ein abwechflunasreiches Bild. Die an⸗ gebrgchten Namensſchilder geben mancherlei Auskunft, die durch den beaufſichtigenden Gärtner erforderlichenfalls gerne ergänzt wird. Die Beſuchszeit iſt bis Mitte Mai Sonntaas von—12 Uhr vormittags und—5 Uhr nachmittaas feſtgeſetzt. Werktaas durchgehend von—8 Uhr. *Jeſtgenommen wurden 13 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Kaufmann wegen Notzucht. veranſtaltungen Theaternachricht. Sonntag, 26. Oktober, findet im National⸗ theater anläßlich des 50jährigen Todestages des Komponiſten Peter Cornelius eine Wiederholung ſeiner kürzlich neueinſtudierten —5 neuinſzenierten komiſchen Oper„Der Barbier von Bagdad“ tatt. Der erblindete Violinvirkuoſe S. Günzburg wird am Mon⸗ tag, 27. Okt, im Muſenſaal des Roſ ein Konzert ver⸗ anſtalten, für das ein gutes Programm aufgeſtellt iſt. Am Flügel Frau Günzburg.(Näheres Anzeige.) Beim Sonnkags-Gaſtſpiel von Grete Wieſenlhal werden ſo⸗ wohl Einzeltänze der berühmten Künſtlerin, wie auch Grup⸗ pentänze mit ihren Schülerinnen zur Durchführung kommen. Die Koſtüme ſind aus dem Atelier„Wiener Werkſtätten“. Mannheimer Altertums-Verein. Eine Wiederholung des mit aroßem Beifall aufaenommenen Pfälzer Abends findet Freitaa. 31. Oktober im Ballhaus ſtatt. Das Proaramm(ſzeniſche Aufführuna von Nadlerſchen Dichtungen. Quartettvorträge des Land⸗ häußer⸗Doppel⸗Quartetts) iſt das aleiche wie am erſten Abend.(Nä⸗ heres über den Kartenverkauf im Anzeigenteil.) 1 Der Lichtbildervortrag„Zur Sonne empor“, der anläßlich der Jugendherbergsweihe mit großem Beifall veranſtaltet wurde, wird auf allgemeines Verlangen heute abend in der Kunſthalle wiederholt. Max Weber⸗Darmſtadt wird wieder über die Ziele und das Werden der Körperkulturbewegung ſvrechen. Das Leben und Treiben jim Kreiſe der Lichtfreunde veranſchaulicht eine größere Anzahl Lichtbilder. Die Erſte Mannheimer Sporkkapelle veranſtaltet am mor⸗ gigen Sonntaa. vormittaas 712 Uhr, aus Anlaß der Vefreiung Mannheims im Schloßhofe ein Promenadekonzert. heißt Sparen entbehren: Ja und nein. Sparen heißt entbehren für den, dem der Verzicht auf die vielen unnötigen Kleiniakeiten. die aus einer augenblicklichen Laune unnützerweiſe angeſchafft werden, ſchwerfällt Sparen heißt nicht entbehren, wenn man darunter jene Form der Lebenshaltung verſteht, die überall das einfache und zweckmäßige erſtrebt und ſich damit auch zufrieden gibt. Wieviel Möalichkeiten bieten ſich einem ſo geſinnten Menſchen durch billigeren Einkauf. durch ſparſameren Verbrauch, durch Verzicht auf die nebenſächlichen oder überflüſſigen Genüſſe, Pfennige und Mark vor unnützer Verwendung zu bewah⸗ ren: für ihn bedeutet dieſe rationelle Lebensweiſe durchaus kein Opfer. da er den Luxus nicht vermißt. Wer ſich den ganzen Ernſt unſerer wirtſchaftlichen Lage vor Augen hält. dem wird Sparſamkeit nicht Entbehrung, ſondern Pflicht gegen ſich und die Geſamtheit ſein. Zudem bedeutet es tatſächlich auch heute für weite Volkskreiſe keine Entbehrung, bei den ſich ſo vielfach bietenden Gelegenheiten einige Pfennige und Groſchen zu⸗ rückzulegen. Dieſer kleine, irgendwo erſparte Pfennia muß es brin⸗ gen! Aus dem Sxraren im Kleinen erwächſt, da die Zeit durch Zins⸗ erträanis mithilft, bald ein nennenswerter Betrag. Je länger einer ſnart. um ſo weniger merkt er, daß Sparen auch für ihn versichten müſſen hieß. Im Geoenteil, jetzt brinat es ihm ehrlich erworbenen Wohlſtand. Seine vernünftige Lebenshaltung trägt dann ihre * * Der neue Gepäcktarif. Seit kurzem iſt ein neuer Gepäcktarif auf der Reichsbahn eingeführt. der beachtenswerte Ermäßiaun⸗ aen in den Preiſen für die Veförderung von Reiſegepäck brinat. Die Einzelheiten des neuen Tarifes ſind folgende: Als Mindeſtſatz wird zwar wie früher 20 Pfennia für 10 Kiloaramm beibehalten. Doch ailt dieſer für 25 Kilometer. während bisher die Höchſtarenze 20 Kilo⸗ meter waren. Für 30 Pfennig geht die Tarifarenze bis 48 ſtatt 39 Kilometer, für 40 Pfennia bis 70 ſtatt 61 Kilometer uſw. Im vraktiſchen Reiſeverkehr eraeben ſich dadurch recht nennenswerte Erſparungen an Geväckfracht. Auch in der Beför⸗ deruna von Expreßaut iſt eine Ermäßiaung eingetreten. die etwa 10 Prozent beträat. Einreiſegebühren nach Luxemburg. Für deutſche Staats⸗ angehörige ſind die Einreiſegebühren nach Luxembura jetzt folaender⸗ maßen feſtaeſetzt worden: Durchreiſeviſum. gültig für drei Tage. zwei Goldmark: Durchreiſeviſum. gültig für eine Woche, fünf Goldmark. Für eine einmalige Reiſe nach Lurembura für drei Tage zwei Gold⸗ mark: für eine Woche fünf Goldmark: für einen Monat 10 Goldmark. für drei Monate 15 Goldmark: für mehr als drei Monate 20 Gold⸗ mark. Für eine mehrmalige Reiſe nach Luxembura für drei Monate 25 e für ſechs Monate 40 Goldmark: für ein Jahr 60 Gold⸗ mark. Rommunale Chronik Badiſcher Skädtebund Der Ausſchuß des Badiſchen Städtebundes(Ver⸗ band der mittleren Städte Badens) trat am 17. Oktobet unter dem Borſitz des Oberbürgermeiſters Dr. Gugelmeier, Lörrach, zu einer Sitzung in Offenburg zuſammen. Vor Eintritt in die Tages⸗ ordnung ſprach der Vorſitzende dem Oberbürgermeiſter und der Stadt Offenburg die Glückwünſche des Städtebundes aus für die Befreiung von der Fremdherrſchaft. Aus der umfangreichen Tagesordnung ſeien die folgenden Verhandlungsgegenſtände erwähnt: Der vom Juſtizminiſterium aufgeſtellte Zeſeßentwurf über die Ausführung des Reichsgeſetzes für Jugend⸗ ohlfahrt wurde durchgeſprochen und in einzelnen Punkten beanſtandet. Dabei wurde allſeitig und wiederholt zum Ausdruck ge⸗ bracht, daß grundſätzlich die Uebertragung der Durchführung der ge⸗ ſamten Fürſorge an die Bezirksfürſorgeverbände nach wie vor als eine glückliche Löſung der Angelegenheit nicht angeſehen werden könne, einmal wegen der damit verbundenen Einſchränkung der Selbſtverwaltung und ferner im Hinblick auf die Schwierigkeiten, die ſich in der praktiſchen Durchführung der Fürſorge aus dieſer Rege⸗ lung ergeben. Bei der Veſprechung von Polizeifragen wird Poteeh daß die Städte mit Ortspolizei durch die perſönlichen olizeikoſten in weit höherem Maße belaſtet 5 0 wie die Städte mit Staatspolizei. Ein gerechter Ausgleich muß angeſtrebt werden. Die derzeitige iſt für die mittleren Städte auf die Dauer untragbar. Die vom Miniſterium des Innern aufgeſtellte Muſter⸗ ſteuerordnung für eine Feuerſchutzabgabe wird als ge⸗ nügend nicht angeſehen. Der vorgeſehene Steuerſatz iſt viel zu ge⸗ 95 Eine weſentliche Erhöhung des Steuerhöchſtſatzes muß verlangt werden. Die Wiedereinführung der Wertzuwachsſteuer ſoll nach⸗ drücklichſt weiter betrieben werden. Durch die Nichterhebung dieſer Steuer gehen den Städten ſehr erhebliche Einnahmen zühaß ver⸗ loren. Eine baldige—— auf die bereits im Frühjahr ge⸗ ſtellten Anträge iſt dringend erforderlich. Die Vorſchläge des Finanz⸗ miniſters über die Grundſätze der Steuerverteilung zwiſchen Land und Gemeinden werden eingehend erörtert. Vor endgültiger Stellungnahme ſoll mit dem Badiſchen Städteverband und dem Badiſchen Gemeindeverband Fühlung genommen werden, um der Anregung des Finanzminiſters entſprechend möglichſt eine Einigung auf einen gemeinſamen Vorſchlag zu erzielen. Die Be⸗ förſterungsſteuer, die zur Zeit erhoben wird, iſt, auch im Vergleich zu der in anderen Ländern erhobenen Steuer, zu hoch. Das Vorgehen des Waldbeſitzerverbandes auf Ermäßigung der Steuer wird in jeder Richtung unterſtützt. Zu dem Entwurf einer Ver⸗ ordnung über die Handelsſchulen werden im allgemeinen Bedenken nicht erhoben. Im einzelnen wird die Abänderung ver⸗ ſchiedener Beſtimmungen für notwendig erachtet. Der Bürgerausſchuß in Gernsbach(Murgtal) beſchloß in ſeiner letzten Sitzung, daß für jedes Wanderbienenvolk, das für die Gemarkung aufgeſtellt wird, eine Abgabe an die Stadt je Volk und Monat bezahlt wird, deren Höhe nach Maßgabe der Ver⸗ hältniſſe der Gemeinderat feſtſetzt.— Ferner wurde beſchloſſen, daß feuerlöſchdienſtpflichtige Perſonen, die in der Stadt wohnen und in der Freiwilligen Feuerwehr keinen Dienſt tun, eine jährliche Ab⸗ gabe zu entrichten haben, deren Höhe zwiſchen drei und fünfzig Mark je nach den Verhältniſſen ſich beläuft. Eine Waſſerleitung für fünf Gemeinden „Neuſtadt a.., 23. Okt. Ueber eine Beſprechung der Bürger⸗ meiſter der fünf Gemeinden Niederkirchen, Friedelsheim, Gönnheim, Ellerſtadt und Rödersheim wegen gemeinſamer Erbauung einer Waſſerleitung berichtet der„Pfälz. Kurier“ u..: Bürgermeiſter Beck leitete die Verſammlung und zeigte einen neueſten Koſtenanſchlag über den Bau einer gemeinſamen Waſſer⸗ leitung. Bei der Waſſerbeſchaffung gäbe es zwei Wege: die natür⸗ liche oder die künſtliche Waſſerbeſchaffung. Bei der natürlichen Waſſerbeſchaffung würde man das Waſſer aus dem Gebirge beziehen. Bei der Waſſerbeſchaffung auf künſtlichem Wege würde man das Waſſer durch Bohrungen auf dem flachen Lande zwiſchen Nieder⸗ kirchen und Friedelsheim in der Nähe des Stechgrabens gewinnen. Was die Koſten anbelangt, würde der natürliche Bau 308 000 Mark und der künſtliche 313 000 Mark koſten. Für die Aufbringung der Koſten wären zwei Möglichkeiten denkbar: die erſte Möglichkeit ſei die Aufnahme eines Anlehens bei einer Bank, vielleicht Landesbank in München, oder bei der Bezirksſparkaſſe in Bad Dürkheim, die zweite Möglichkeit die Ausgabe von Anteilſcheinen an die Gemeinde⸗ bürger in Höhe von 50 bis 100 Mark. Bei der Ausſprache wurde der Vorſchlag gemacht, daß man auf dieſen beiden Wegen die Bau⸗ koſten aufbringen möge, nämlich im Anleihenweg und durch Ausgabe von Anteilſcheinen. Auf die Frage, wie ſich die einzelnen Gemeinden zu dem Waſſerleitungsprojekt ſtellen, würde von den Bürgermeiſtern erklärt, daß gute Stimmung für dieſen Plan beſtehe. Am Schluß bat Bürgermeiſter Beck, die Gemeinderäte von der Sache zu verſtändigen und zur Bildung einer dreigliedrigen Kommiſſion zu ſchreiten, die da⸗ zu berufen iſt, von Haus zu Haus zu gehen, um die Leute aufzu⸗ klären, um ſie für den Plan zu gewinnen. Die Anteilſcheine können dabei gleich ausgegeben und gezeichnet werden. Wenn der Betra zum Waſſerleitungsbau nicht hinreichen würde, müßte der Reſt—5 gemeinſame Aufnahme von Anlehen durch die Gemeinden gedeckt werden. Es wurde noch der Wunſch geäußert, eine Deputation an die Regierung in München abzuordnen, die den Zweck haben l, eine ſchnelle Ausführung des Baues zu ermöglichen. Bayeriſche Kommunalwahlen Die bayeriſche Staatsregierung hat ſich entſchloſſen, di en Kommunalwahlen zuſammen mit den Wahlen zum Reichstag am 7. Dezember vornehmen zu laſſen. In Preußen war es am 4. Mai dieſes Jahres, als der nunmehr aufgelöſte Reichstag gewählt wurde, ebenſo gehandhabt worden. Dieſe Verbindung von rein politiſchen Wahlen und Kommunalwahlen hat ihr bedenkliches, deshalb iſt der Entſchluß der bayeriſchen Staatsregierung in mehrfacher Hinſicht zu bedauern. Die Kommunalpolitik ſteht unter ganz anderen Geſichtspunkten als die Politik in den Staatsparlamenten und im Reichsparlament. Die Aufſtellung der Wahlliſten für die Kommunalwahlen muß des⸗ halb in ganz anderer Weiſe erfolgen, als die parteipolitiſch gefärbte Gliederung der Wahlliſten zu den politiſchen Parlamenten es zuläßt. Wenn man aber Kommunalwahlen und Wahlen zum Reichsparlament auf ein und denſelben Tag verlegt, läßt ſich eine gewiſſe Analogie der beiden Wahlliſten gar nicht vermeiden. Schon deshalb nicht, weil man ein fürchterliches Durcheinander hervorrufen würde, wenn man neben den rein politiſchen Liſten auch noch ſogenannte kommunale Liſten auflegt. Die Verwirrung des Wählers muß deshalb die not⸗ wendige Folge eines derartigen Durcheinanders ſein. Wir haben ja auch tatſächlich bei den preußiſchen Kommunalwahlen am 4. Mai eine Buntſcheckigkeit ohne gleichen bei der Aufſtellung der Wahlliſten erlebt. Neben den großen politiſchen Parteien traten die Sportorgani⸗ ſationen, die Mietervereine, die Hausbeſitzervereine uſw. mit eigenen Liſten hervor, ſo daß der Wähler überhaupt nicht mehr durchfinden konnte und aus lauter Verzweiflung ſowohl für die Wahl zum Reichstag wie zum Stadtparlament dieſelbe politiſche Liſte wählte, um ſich den Wahlakt ſo einfach wie möglich zu machen. Daß darunter die Arbeitsfähigkeit der Stadtparlamente leiden mußte und auch tat⸗ ſächlich gelitten hat, 0 heute eine unbeſtreitbare Tatſache. Umſo mehr iſt es nach dieſer Erfahrung in Preußen zu bedauern, daß man eine Verknüpfung von rein politiſchen und Kommunalwahlen in Bayern vorgenommen hat. Die Freudigkeit zur Erfüllung der vornehmſten Pflicht des Staatsbürgers, ſein aktives Wahlrecht auszunutzen, wird durch die Komplizierung des Wahlaktes wahrhaftig nicht gehoben. Die Arbeit in den Stadtparlamenten iſt eine ganz andere als in den politiſchen Parlamenten. Hier gilt es kleinſte Kleinarbeit zu leiſten, hier kommt es darauf an, daß Sachverſtändige ins Stadtparlament geſchickt werden, und nicht nur Leute, die durch red⸗ neriſches Talent den Wahlaufruf einer politiſchen Organiſation ver⸗ teidigen und mehr oder minder ſtichhaltig auslegen können. Kl. Korpulenz— Jellleibigkeit,, bor koltbauens Enlfellungs⸗Tablellen vollkommen unſchädlich und erfolgreich— ohne Diätzwang— Keine Schlld⸗ drüſe— kein Abführmittel— Ausführliche Broſchüre gratis. Alleiniger Herſteller: Elefanten⸗Apotheke. Berlin 8SW., Leipziger Straße 74, Depots Mannheim: Einhorn⸗Apotheke am Markt R 1, 2/3, Hof-Apotheka C 1, 4, Löwen⸗Apotheke an den Planken E 2, 16, Pelikan⸗Apotheke Q 1, 3 Mohren⸗Apotheke O 3. 5, Schwan⸗Apotheke E 3. 14(nächſt der Börſe)ß. 891 trotzig⸗ungebändigte Größe, der das Meer ſein Schlachtlied dröhnt und der Sturm erbrauſt zum Kampf. Möven ſtoßen aufs Waſſer nieder mit ſpitzem Flug, fern ſchwanken Segel wie hellgefiederte Vögel, am Horizont hängt ein grauer Streifen Rauch von einem Dampferſchlot. Vom Meer her jagt der Sturm wie ein wilder Reiter, die Felsblöcke der Klippen aber ſtemmen ſich ihm entgegen mit ihrer harten, erdverwobener Kraft. Trotzig dämmen ſie die Flut, den ruheloſen Feind, der immer neuen Angriff die Steil⸗ wände emporſchleudert, daß zwiſchen Waſſer und Erde donnert, gleich dem Gewühl einer Schlacht, das Stampfen und Brauſen von giſchtendem Wellenſchlag. Eichwald und Quell Breitſtämmig wuchten die Eichen. Kühn und gewaltig aufge⸗ reckt wie Erzgewappnete, ſcheinen ſie geſammelt zu ſtarker Wehr In ihrem Kreiſe aber bergen ſie den Frieden, und das Lied, das die Stille durchklingt, iſt nur der Murmelſang der verborgen ſtrömenden Quelle. Tiefer raunt der Wald zur Begleitung mit Wipfelſauſen und Aeſteknarren wie mit dunkel verhaltenen Stim⸗ men. In Lichtmaſchen geädert tropft Sonnengold auf den Moos⸗ teppich der Dämmerung. Das Schweigen des Waldes iſt ein Wiſ⸗ ſen um uralte, ungebändigte Kraft; und der Zauber der Mittags⸗ ruhe webt Geſtalten, fernverwehtes Leben wächſt aus dem Däm⸗ mer zu neuem Ringen und Sterben. Hornſtoß ſchwillt auf, Recken reiten, erzklirrend, zur Jagd; Geplauder geht um bei fröhlichem Mahl, heimliches Flüſtern brütet Verrat. Wo die bunten Blüten den Quell umſprießen, ſcheint die Erde noch feuchtbetaut von Hel⸗ denblut. Den Lichtkönig trifft rücklings der Speer des Meuchlerd, und die Sonne ſtirbt ins Dämmer früher Herbſtnebel. Froſt hängt kühltriefend im Gezweige, runzlig falten ſich die Blätter, ſchauernd ſteht in Todesahnen der mächtige Eichwald. Bis nach trüber Nebelnacht und weißem Wintertode das Licht neu erſteht, und neu⸗ geboren der Lichtheld auf dem Sonnenpferde durch den Wald reitet, goldblinkend Rüſtung und Schwert. Ueber allem Wechſel ragt der Wald, ſtark und kraftbewußt, die breiten Stämme geſchwellt von drängendem Leben, in ſeinem Schatten bergend Kühnheit und Größe kampftrotziger Helden aus urferner Zeit. Theater und Muſik Taguna der deulſchen Wanderbühnen. Im heſſiſchen Landes⸗ amt für das Bildungsweſen in Darmſtadt fand eine Mitaliederver⸗ ſammlunga der„Vereiniauna der deutſchen gemein⸗ nützigen Landes⸗ und Wanderbühnen“ ſtatt. die ſatzunasgemäß im engen Anſchluß an den Verband der deutſchen liche Mitalieder) eine Anzahl von Wander⸗Privattheatern angehören. Die ſehr aut beſuchte Sitzung behandelte eine Reihe von weittragen⸗ den. für das deutſche Bühnenweſen grundſätzlich wichtigen Angelegen⸗ heiten., wie die erreichten Sonderbeſlimmungen zum Normalvertraa der deutſchen Bühnen, Zuſchuß⸗ und Wirtſchaftsfragen, Bekämpfung des Schmierenunweſens. Stellunanahme zu Dilettantenunternehmun⸗ gen, Erteilung der Theaterſpielerlaubnis durch die Behörden, Fahrt⸗ veraünſtiaungen für Wanderbühnen uſw. Ferner erfolaten ver⸗ ſchiedene Neuaufnahmen als ordentliches bezw. außerordentliches Mitalied. Dem Vorſtand dieſer offizjellen Vertretuna der Wander⸗ bühnen, die ihre Geſchäftsſtelle im Prinzregententheater in München hat. gehören an: Intendant Strohm(Bayeriſche Landesbühne München) als Vorſitzender, Direktor Meißner(Künſtlertheatet Frankfurt a..), Geſchäftsführer Oberſt a. D. Simon(Württem⸗ beraiſche Volksbühne Stuttgart). Dr. Ernſt Leopold Stahl (München) und Direktor Gläſer(Kunſtbühne der Geſellſchaft für Volksbilduna, Berlin). DWieder deutſches Theater in Elſaß⸗Lolhringen. Im Straß⸗ burger Gemeinderat wurde ein Kommiſſionsbeſchluß gefaßt, wonach das Baſler Stadttheater zur Aufführung des„Don Carlos“ und„Fauſt“ in Straßburg verpflichtet werden ſoll.— Zu dieſem Beſchluß ſchreibt die„Lothringer Volkszeitung“:„Ob das Metzer Stadttheater das nachahmen wird? Es läge auch hier in Metz ein großes Bedürfnis vor, wenn man an die unzähligen Theaterliebhaber denkt, die die franzöſiſche Sprache noch nicht derart beherrſchen, um z. B. einem Schauſpiel folgen zu können. Jedenfalls wäre ein neuer Beſuch des Metzer Stadt⸗ theaters ſicher, würde man z. B. klaſſiſche Stücke wie„Wilhelm Tell“,„Fauſt“ aufführen.“ Die„Vereinigung künſtleriſcher Bühnenvorſtände“, die unter dem Vorſitz des Intendanten Leopold Jeßner ſteht, gibt in ihrer (von Dr. H. Knudſen geleiteten) Zeitſchrift„Die Scene“ im eben erſchienenen September⸗Heft ein Programm der Ziele, die ſich die V. k. B. geſetzt hat: ſie bezweckt„die Hebung des Theaters, indem ſie die Ergebniſſe künſtleriſcher und wiſſenſchaftlicher Arbeit ſammelt und allgemein zugänglich macht und indem ſie ſich für die künſtleriſche und wiſſenſchaftliche Vorbildung und Fortbildung der Berufsange⸗ hörigen einſetzt.“ Eine Reihe von Fachausſchüſſen, denen allererſte Perſönlichkeiten der Bühne und der Wiſſenſchaft angehören, erledigen die Anfragen der Mitglieder über Regie, Textgeſtaltung, Opernein⸗ richtungen, Bühnenausſprache, Unterrichtsweſen uſw. Die V. k. B. ſteht auch in engſter Beziehung zu den theaterwiſſenſchaftlichen Uni⸗ verſitäts⸗Inſtituten. Ferner ſteht ſie, da ſie eine umfaſſende Perſonal⸗ kenntnis innerhalb der Bühnenvorſtände nutzbar machen kann, denen, die Aemter dieſer Art zu beſetzen haben, mit ihren zur gemeinnützigen Theater arbeiten und der fämtliche bislang beſtehen⸗ den gemeinnützigen deutſchen Wanderbühnen fſowie ſals außerordent⸗ Verfügung. Mehr noch als bisher wird die„Scene“ die geiſtigen Kräfte am Theater zuſammenfaſſen. de Theaterrundſchau. Der ehemalige Wiener Burgſchauſpieler Otto Schmöle(früher in Mannheim), der der Wiener Rein⸗ hardtbühne ſeit der Gründung angehört, hat an die Direktion dieſer Bühne ein Schreiben gerichtet, worin er ſeinen Vertrag zum 1. Dezember kündigt. In ſeinem Schreiben übt Schmöle eine äußerſt ſcharfe Kritik an der Führung der Wiener Reinhardtbühne und beſonders daran, daß wertvolle Kräfte des Wiener Burgthea⸗ ters und anderer Bühnen mit großen Verſprechungen an das Rein⸗ hardk⸗Theater gelockt werden und hernach nicht nur in der Frage der Gage eine große Enttäuſchung erleben, ſondern auch künſtleriſch zurückgeſtelle und durch die Art ibrer Verwendun⸗ um die Möglich⸗ keit einer Entfaltung ihrer Kräfte gebracht werden.— Zum Ge⸗ ſchäftsführer des Dramatiſchen Theaters in Berlin, das in letzter Zeit in finanzielle Schwierigkeiten kam, wurde der Gene⸗ ralſekretär des Bühnenvolksbundes Wilhelm Gerſt beſtellt. In Vorbereitung befinden ſich Leo Weismantels„Kommſtunde“,„Ro⸗ bert Guiscard“ von Kleiſt und„Demetrius“ von Schiller. Der Regiſſeur Neubauer wurde entlaſſen; Iwan Golls„Methuſalem“ wurde vom Spielplan abgeſetzt.— Das Stadttheater in Dort⸗ mund bringt dieſen Winter Hermann Burtes„Simſon“ mit der Muſik von Franz Philipp, dem ſetzigen Direktor des Badiſchen Konſervatoriums, zur Aufführung.— Die Wiener Volksoper hat mit großen finanziellen Schwierigkeiten zu kämpfen, da ihre finanziellen Mittel völlig erſchöpft ſind. Sie ſteht nun vor der Ent⸗ ſcheidung, ob ſie ihre Pforten ſchließen ſoll oder nicht. Einen letzten Verſuch hat Dr. Fritz Stiedry, der Leiter des Unter⸗ nehmens, noch unternommen, indem er ein Geſuch an den Bürger⸗ meiſter von Wien richtete, um von der Stadt einen Zuſchuß zu erhalten.—Der auf 3 Millionen Kronen erhöhte Wie ger Volks ⸗ theaterpreis für die Periode 1922—24 wurde mit Stimmen⸗ mehrheit dem Luſtſpiel„Caſanova in Wien“ von Raoul Avern⸗ heimer zuerfannt. fRunſt und Wiſenſchaſt Das Altertum und Amerika. Die Frage, ob das Altertum Kenntnis von Amerika beſaß, wirft Dr. Hennig in der„Garten⸗ laube“ auf. Plato erzählt in ſeinem Dialog„Timaiſos“ von der Inſel Ailantis:„Vor der Mündung, welche ihr die Säulen des 8 kules nennt, lag einſt eine Inſel, größer als Lybcen 9 J h. dien) zuſammen. Von ihr konnte man nach andern yrſeln überſetzen und zuletzt nach einem gegenüberliegendem Feſtland. welches das ſogenannte Meer im eigentlichen Sinne unmſchließt.“ Das klingt doch wirklich, als hätten die Griechen die Vorſtellung von einem Kontinent jenſeits des Atlantiſchen Ozeans gehabt, und an oneer er Aad, le e — * 4 2 ——— — 1 — Samskag. den 25. Oktober 1924 nNeue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seiſe. Nt. 47 Aus dem Lande Perſonal-Berãnderungen im badiſchen Staatsdienſt Ernannt wurde Dr. Wilhelm Engler zum Miniſterial⸗ rat im Miniſterium des Innern und Leiter des Gewerbeaufſichts⸗ amts mit der Amtsbezeichnung„Präſident“; Verwaltungsinſpektor Auguſt Schumann bei der Fürſorgekaſſe für Gemeinde⸗ und Körperſchaftsbeamte zum Verwaltungsoberinſpektor. Verſetzt wurden Kriminalſekretär Joſef Farrenkopf von Heidelberg nach Freiburg. Entlaſſen auf Anſuchen wurde Gendarmeriewacht⸗ meiſter Karl Liebenguth in Neuſtadt. In gleicher Eigenſchaftverſetzt wurde Verwaltungs⸗ oberſekretär Julius Gſpann beim Bezirksamt Pforzheim zum Generallandesarchiv in Karlsruhe. * * Heidelberg, 24. Okt. Am 22. Oktober iſt ein Arbeiter in Wieblingen beim Reinigen eines Rechens in einem A bwaſ ſer⸗ kanal des Neckars guf eine Flaſche geſtoßen, die dabei explo⸗ dierte. Durch die umhergeflogenen Splitter erlitt der Arbeiter un⸗ gefährliche Verletzungen an den Augen. Vermutlich wurde die Flaſche, die mit Kalk gefüllt war zum Fiſchfangen verwendet. Dies iſt daraus zu ſchließen, weil an der gleichen Stelle vor etwa 14 Tagen ebenfalls eine Flaſche mit Kalk gefüllt gefunden wurde, die aber damals glücklicherweiſe nicht explodierte. Um Mit⸗ fahndung nach dem Täter erſucht die Polizei.— In der vergangenen Nacht iſt ein Arbeiter bei den Neckar kanalarbeiten gegenüber von Wieblingen in eine Grube gefallen. Er zog ſich hierbei Ichwere innere Verletzungen zu, die ſeine Ueberführung ins Krankenhaus erforderlich machten. sch. Heidelberg, 24. Okt.(Eig. Ber.) Der Badiſche Kriegerbund (Pfalzgauverband) veranſtaltet zuſammen mit der Ortsgruppe Hei⸗ delberg des deutſchen Offiziersbundes am Sonntag den 2. November, vormittags 11 Uhr, auf dem Ehrenfriedhof in Neuenheim zum Ge⸗ dächtnis der auf dem Feld der Ehre geſallenen Kameraden einen Feldgottesdienſt, bei dem Stadtpfarrer Götz und Stadt⸗ pfarrer Dietrich ſprechen werden. ch. Waibſtadt, 24. Okt. Der älteſte Bürger und Einwohner hie⸗ ſiger Stadt Herr Philipp Anton Hopfauf leßzter 0 acker hat Tage ſeinen 90. Geburtstag. Bürgermeiſter ſeinen 75. Geburtstag gefeiert. ch. Helmſtadt, 24. Okt. Nach behördlicher Unterſuchung wur⸗ den hier zwei Brunnen geſperrt, deren Waſſer verunreinigt war. Hier fehlt die Waſſerleitung. 5 * Wöſſingen bei Durlach, 25. Okt. Auf der Strecke zwiſchen Jöhlingen und Wöffingen ließ ſich der Blechnerlehrling Waldemar Konrad von einem Güterzug überfahren und wurde buchſtäblich in zwei Teile zerſchnitten. Der Grund des Selbſtmordes war Furcht vor der Strafe und die bevorſtehende Entlaſſung aus ſeiner Lehrſtelle. ch. Unkerſchwarzach, 24. Okt. Die„Kerwe“ wird dieſes Jahr wieder nach feſtlich eingeholt. Ein prächtiger Zug durch den Ort iſt geplant, der treffliche Bilder zeigt. * Haslach i. K. 24. Okt. Die noch lebende Schweſter des badiſchen Romanſchriftſtellers und Stadepfarrers Dr. Ha nsjatob die ihm den Haushalt geführt hatte, konnte kürzlich ihren 85. Ge⸗ burtstag feiern. * Tenuenbronn b. Villingen, 25. Okt. Der Elektrotechniker Willy Dertmann ſtürzte vom Dache eines Hauſes, auf dem er einen Dachſtänder anbringen wollte. Er erlitt ſchwere innere Ver⸗ letzungen und hat bis zur Stunde das Bewußtſein nicht wieder er⸗ Iangt. * Lahr, 25. Okt. Ein etwa 15jähriger Junge drückte in der Nacht auf Montag das Schaufenſter eines Kolonialwaren⸗ geſchäftes ein und holte Waren heraus. Er wurde jedoch non einem Wachmann der Wach⸗ und Schließgeſellſchaft beobachtet, durch verſchiedene Straßen verfolgt und ſchließlich feſtgenommen. * Kehl, 25. Okt. Der 48jährige Landwirt Geo Göy⸗ ert 7 aus Sundheim erlitt dadurch einen ſchweren Unfall, daß er durch das Scheuen ſeines Pferdes auf der Vodersweierer Straße an der Straßenkreuzung Auenheim von ſeinem mit Dung beladenen Wagen geſchleudert wurde. Dieſer ging über ihn hin⸗ weg, wobei er einen Bruch des linken Oberſchenkels und eine Bruſtquetſchung erlitt. *Freiburg, 25. Okt. Die Verhandlungen gegen die o ch⸗ 3 beſhhuldeghen Kommunſſten des badiſchen Ober. landes finden wegen der erheblichen Transportkoſten der ungeſähr 40 Angeklagten nach Leipzig nicht vor dem Staatsgerichtshof in Leipzig ſtatt, ſondern dieſer wird in Freiburg tagen. Verhandlungen beginnen vorausſichtſich am 20. November, und werden ſich auf ungefähr 2 Wochen erſtrecken. „ Lörrach, 24. Okt. Laut„Basler Nachrichben“ wird die Schwei⸗ zer Regierung vom 30. Oktober an Einfuhrbewilli⸗ gungen für Schlachtvieh aus Deutſchland(Baden, Bay⸗ ern, Württemberg) wieder erteilen; jedoch wird darauf geſehen, daß dieſe Länder als Gegenbeiſtung ſchweigeriſche⸗ Zuchtvieh kaufen. Die Einfuhrbewilligungen ſollen aber wegen der nach ſchweizeriſcher Auffaſſung ungünſtigen deutſchen poltgeilichen Ver⸗ hältniſſen mit größcber Vorſicht erteilt werden. 0 —— i Stürme tief in den Ozean himausgetrieben wurde ———— Feſtland im Weſten gelangte. Die erſte Entdeckung Amerikas durch die nordiſchen Wikinger(Winland) iſt ja Tatfache. Sehr auffallend iſt auch ein Bericht Plutarchs über die Inſel Ogygia, die fünf Seetagereiſen weſtlich von Britannien gelegen ſei. Weiter weſtlich von dieſer Inſel befinde ſich aber ein Feſtland. „Dort ſehen ſie die Sonne für den Zeitraum von etwa 30 Tagen nur mehr etwas kürzer als eine Stumde lang untergehen und dies iſt eine Nacht, deren Dunkel nur leicht und durch die weſtliche Dämmerung erhellt iſt.“ Dieſer Bericht mit ſeiner unver⸗ kennbaren Schilderung des hochnordiſchen Sommers könnte leicht auf Färber oder Island gedeutet werden. Wie ſteht es aber mit dem dahinterliegenden Feſtland? Ein Beweis, daß die Alten dieſes Feſtland wirklich gebannt haben, läßt ſich nicht erbringen. Ein namhafter Forſcher ſagt:„Die Alten haben Ameritka nicht Tereg St. Den 70. Geburtstag beging am 22. ſondern erfunden.“ en Kleine Chronik. Oktober der Kommerzienrat Georg D. W. Callwen, der Inhaber des bekannten Verlags gleichen Namens. Georg Dietrich Wilhelm Callwey ſteht noch heute in voller Rüſtigkeit an der Spitze ſeines von ihm vor mehr als 40 Jabren in München gegründeten Ver⸗ lags, der ſich durch ſeine ernſte kulturelle Richtung und ſein ausge⸗ breitetes Wirken auf den verſchiedenſten Geiſtesgebieten unter den deutſchen e eine angeſehene Stellung errungen hat. Am Kachhaltigſten wurde der Ruf bei ihm erſcheinenden, von Ferdinand Avenarlus noch bis vor Jahresfriſt ten Kunſtwart, deſſen Herausgeber und Ver⸗ leger jahrzehntelang treue Arbeits⸗ und rdeugungsgemeinſchaft verband. Daneben entfaltete der Verlag Callwey auf dem Gebiete des ſchöngeiſtigen Schrifttums, der Eiteraturwiſſenſchaft, der Jugend⸗ und Volksbildung, der Architektur, Kunſt und des Kunſtgewerbes urch Herausgabe von Werken und periodiſchen Veröffentlichungen eine vielſeitige und lebhafte Tätigkeit.— Wie die römiſchen Blätter u, hat man ſoeben in den Thermen von Septis in Tri⸗ bolis eine Venus Statue gefunden, die von außerordentlicher Schönheit iſt. Die Figur, die aus weißem Marmor verfertigt iſt, iſt tadellos erhalten. Sie ſdellt einen neuen Venustyp dar, zeigt ledoch eine gewiſſe Verwandtſchaft mit ihrer Schweſter von Florenz und„. Melos— Der Juc jn dem die Leicte dos polniſchen Dich⸗ ters Slenkiewicz nach Warſchau übergeführt wird, traf, von uſanne kommend, in Bern ein. Die dortige polniſche Kolonle veranſtaltete eine Trauerkundgebung. Der polniſche Geſandte be⸗ gleitete den Zua bis nach Zürich.— Bei Erdarbeiten in dem Mah⸗ nayim⸗Viertel in Jeruſalem hat man vor kurzem Teile eines größeren Mauſoleums entdeckt. Man konnte drei Räume frei⸗ n und ſand in ihren Grabkammern ſieben Steinſärge, die mit ten bedeckt waren und deren Deckel hebräiſche Inſchriften Fünf der Sürge waren ſehr gut erhalten. 4 des Verlages begründet durch den nahm Aus der Pfalz : Ludwigshafen, 25. Okt. Die Plätze für den pfälziſchen Rompilgerzug an Oſtern ſind alle beſetzt. Da ſich auch ie Anfragen für den Septemberzug häufen, ſo wird dieſer auch zur Anmeldung ausgeſchrieben(.—14. Sept.) Die Geſamtſumme, ein⸗ ſchließlich Reiſe, Verpflegung, Aufenthalt in Rom, Wagenfahrten, kinkgelder, Eintrittsgelder, beläuft ſich für die 3. Klaſſe auf 205 Mk., für die 2. Klaſſe auf 275 Mk. Darüber hinaus iſt nur Taſchen⸗ geld für Extrawünſche nötig. Beſucht werden mit die Städte Mat⸗ land, Genua, Aſſiſi, Florenz oder Bologna. Der Beſuch von Neape dürfte wegen der vorausſichtlich dort enorm hohen Preiſe im näch⸗ ſten Jahre, nicht zu empfehlen ſein. Ludw ſen, 24. Okt. Die Ausſperrung bei der Firma Kuhn ce Wber, nbolte und Tuchfabrik in Ludwigshafen iſt nach 6 tägiger Dauer durch einen Vergleich beendet worden. Nach Verhandlungen vor dem Landesſchlichter wurden die beſte⸗ henden Löhne mit Wirkung vom 6. Oktober um 3 Pfennig pro Stunde erhöht. Speyer, 24. Okt. Geſtern nachmittag ſand auf dem Neuen Fried⸗ hof in Speyer die Beiſetzung des pfälziſchen Altertumsforſchers Prof. Hildenbrand ſtatt. Obwohl das ſchlechte Wetter viele Leute ab⸗ gehalten hatte, war doch ein zahlreiches Trauergefolge erſchienen, unter denen ſich bedeutende Perſönlichkeiten der Pfalz befanden, u. a. Regierungspräſident Dr. Matheus, viele Vertreter der pfälziſchen Geſchichlsvereine, der Gymnaſtallehrerſchaft der Stadt uſw. Nachdem die Leiche im Alten Friedhof eingeſegnet war, bewegte ſich der Zug zum Newen Friedhof vor der Stadt, wo ſich das Familiengrab Hil⸗ denbrands befindet. Dort wurden in zahlreichen Anſprachen die her⸗ vorragenden Verdienſte des verſtorbenen Altertumsforſchers gewürdigt. Auch ſeine vorzüglichen Eigenſchaften als Menſch wurden von Prof. Roppenecker gewürdigt. Es ſprachen weiter Ver⸗ treter der Stadtverwaltung Speyer, Ludwigshafen. Frankenthal und Vertreter der Geſchichtsvereine der Vorderpfalz ſowie Ver:rete: der Speyerer und der Frankenthaler Zeitungen. Speyer, 24. Okt. Von dem pfälziſchen Abgeordneten Dr Hildenbrand von der Bayeriſchen Volkspartei war im Land⸗ tag eine Anfage eingebracht worden, die ſich mit den Holzan⸗ käufen in den pfälziſchen Wäldern bei der Veſatzungs⸗ behörde durch mehrere große deutſche Haltzfirmen befaßte. Es wurde gefragt, was die Staatsregierung zu tum gedenke, um die über⸗ mäßige Inanſpruchnahme und die Schädigung des pfälziſchen Wal⸗ des zu verhindern. Das Staatsminiſterium der Finanzen hat nam· mehr dieſe Frage dahin beantwortet, daß die Staatsregierung die verſchiedenen Holzfirmen während der Beſchlagnahme der pfälzer Staatswaldungen getätigten Holzverkäufe von Anfang an mit ernſter Sorge und mit großer Aufmerkſamkeit verfolgt hat. Durch die Verhandlungen der techniſchen Konferenz in Koblenz ſind mittlerweile weitere Unterlagen zur Beurteilung der ganzen Sachlage gewonnen worden, die aber noch der Ergänzung durch örtliche Feſiſtellumgen bedürfen. Die Staatsvegierung kann deshalb zu dieſer Angelegenheit endgültig erſt Stellung nehmen, wenn voll⸗ ſtändige Klarheit geſchaffen iſt. Um die übermäßigen Bean⸗ ſpruchungen des pfälzer Waldes zu verhindern, hat die Staatsregie⸗ rung in den beiden letzten Jahren alle geeigneten Schritte getan und hat guch erreicht, daß ab 29. September jede weidere Fällung unterblieben iſt und daß mit dieſem Dage die allgemeine Ver⸗ ordnungen und örtlichen Betriebsamweiſungen der deutſchen Forſt⸗ wirtſchaft wieder in Kraft getreten ſind. Die Staats forſtverwaſtung wird beſtvebt ſein durch intenſive Anbautätigkeit und ſonſtige ge⸗ eignete forſtliche Maßnahmen ſobald als möglich wieder geordnete Zuſtände in der pfälziſchen Forſtwiriſchaft herzuſtellen. :: Hardenburg, 24. Okt. Wie verlautet, will die Firma Eisler in Ludwigshafen hier ein Aluminiumwerk gründen. Sſe hat zu dieſem Zwecke eine frühere Sägemühle angekauft. Für die hieſige Arbeiterſchaft, die jetzt den weiten Weg nach Ludwigshafen machen muß, wäre dieſe neue Erwerbsmöglichkeit nur zu begrüßen. *fgaiſerslautern, 5 99—5 in der Pfalz derartig zu, daß der Handelsſchutzverba z an die efeſc Handelskammer die Anwpegung gerichtet hat, feſtzuſteſlen fahndung nach em Täter erſucht die Polizei.— In der vergangenen wie groß gegenwärtig die Zahl der in der Pfalz zugelaſſenen Hau⸗ ſterer iſt, welche Abgaben ſie bezahlen und wieviel die Umotz⸗ Sbeuerſumme beträgt, ferner wie viele auslündiſche Hauſtever inbe⸗ tracht kommen. Von welchen Bezirksämtern die Wandergewerbe⸗ ſcheine ausgeſtellt werden und weiche Abgaben dieſe Ausländer be⸗ zahlen. Als beſter Schutz für die Au⸗wüchſe wird gefordert, die Die Einführung des Bedürfnisnachweiſes und die Nachprüfung der bis⸗ her ausgeſtellben Wandergewerbeſcheine, Beſchränkung des Wamder⸗ gewerbeſcheiwes auf dem Gebiet eines eimzelnen Verwaltungsbe⸗ zrbes, Unterſagung des Hauſſerhandel⸗ mit Kraftwagen aller Art. Eimſchränkung der Hauſiertätigdeit auf die ortzübliche Verkaufszeit und Einführung eimer verſchärften Kontrolle dunch die Polizei. 2: Eiſenberg, 24. Okt. Dieſer wurde der von Gienanth⸗ ſche Kleehofweiher abgefiſcht. Das Reſuldat war ein ſehr zufrieden⸗ ſtellendes. Es waren ſ. ZIt. 4000 Forellen eingeſetzt worden, von denen jetzt etwa 3500 Zweiſommrige darunter mehrere Pfund ſchwere gefiſcht wurden. Im großen Stu der im Laufe der kommenden Woche ebemfalls abgefiſcht wird befinden ſich dreiformmerige Forellen und Schleden. Nach Abfiſchung dſeſes Weihers werden dann, der beſſeren Zucht wegen, die zweiſommeri⸗ gen Forellen hineingeſetzt werden. :: Edenkoben, 24. Okt. Der ſeit langen Jahren hier beſtandene Bürger⸗ und Unterſtützungsverein ſoll wieder ins Leben gerufen werden, ebenſo ſteht die Gründung einer Winzerge⸗ noſſenſchoft am hieſigen Platze bevor. ::: Dahn, 24. Okt. Ueber die Vermögen der Schuhfabrikanten Joſef Feith 2 und Johannes Bol d, beide in Hauenſtein, iſt der Konkurs eröffnet worden. *Pirmaſens, 24. Okt. Nach der vorübergehenden leichten Veſſe⸗ rung der wirtſchaftlichen Lage in Pirmaſens ſetzte eiwa nor 3 Wochen eine neue Kriſenwelle ein, der weitere Firmen zum Opfer fielen und die andere zwang, ihren erſt wieder eröffneten Betrieb erneut zu ſchließen. Von 50 000 Einwohnern ſind 7000 arbeitslos, zu ein Fünftel. Berückſichtigt man noch die Arbeitsloſen, die infolge günſtiger Familienverhältniſſe, keine Unterſtützung be⸗ ziehen, ſo dürfte die gegenwärtige Arbeitsloſenzahl mit 10 000 Perſonen nicht zu hoch gegriffen Wen Dieſe Zahl iſt gegen⸗ fen, wärtig noch im Zunehmen begriff ſt vor wenigen Tagen wieder 8 hfabriken ihren Betrieb ſtillegben. Der 42 für die kathaſtrophale Lage der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie iſt darin zu ſuchen, von Geſchäftswelt die wertvollen Abſ te Elſaß⸗Lothringen und das Saargebiet und die Pirmafenſer Schuhinduſtrie durch den viele Abnehmer 5 jum heutigen zurüclgew 25 Lieferanten bei 5 15 0 ſeſt. nur zu verdrängen.Für die Pirma⸗ ſenſer Schuhinduſtrie gilt alſo dasſelbe, wie für die übrige pfäl iſche de deren Wiederankurbelung auum F 3 ihrer vor vechtrheimiſchen Abſatzgebiet rordentl e e e. ſpäter in emer Weiſe, die alſe Beflrchtungen berkraf. Oie abeleb 8 Einkaufspreis verſchle Kreditnot die Fabrikonten zwang Barmittel zur Arbeiter um jeden Preis hereinzuholen. Deeſe d A ain beeegh Sehr gellagt 7 m do Ht. —. der Pirmaſenſer Schuhinduſtrie, daß von behördlicher Seite nur ſehr wenig getan werde, un die Pirmaſenſer Wirtſchaften wie⸗ der in Gang zu ſetzen. Vor allem wird eine Verbeſſerung der Pirmaſenſer Bahnverbindungen gefordert. Als dringend reformbe⸗ dürftig wird auch das Kreditweſen für die Pirmaſenſer Schuh⸗ induſtrze bezeichnet. g. EhtaiG balt te bbchged d, N. ſt in Zeit raf. Die Preis. ſtürze auf dem Häutemarkt wirkten ſich zwar für kurze Zeit in einer aus. Allerdings wurden die Waren viel⸗ weil d ee ſung der Zwangsverkäufe naen wird Nachbargebiete si Nainz, 23. Okt. Vor einigen Tagen wurden auf der Straß⸗ nach Weiſenau in der Nähe des ehem Gaswerkes in den Abend⸗ ſtunden nach gUhr auf die Straßenbahngleiſe zwei Eiſenbahnſchie⸗ nen gelegt. Es beſtand die Gefahr eines ſchweren Straßenbahnun⸗ falles, der vechtzeitig dadurch abgewendet wurde, daß ein La ſt a u to wider die Schienen rannte und der unmitteldar ſolgende Straßen⸗ bahnwagen zum Stehen gebracht wurde. Der Oberbürgermeiſter hat für die Ermittlung des noch unbskannten Täters eine Beloh⸗ nung von 100 Mark etzt. K. Künzelsau(Württ.), 24. Okt. Letzten Samstag früh wurde der Künzelsauer, in Nagelsberg wohnhafte Rechtsanwalt Nikola.is Leykauf während einer Eiſenbahnfahrt, die er in Begleitung ſeiner Gemahlin von Nagelsberg nach Schwäb. Hall zwecks Teil⸗ nahme an einer dortigen Gerichtsverhandlung machen wollte, kurz nach dem Einſteigen plötzlich von ſtarkem Unwohlſein befallen. Er wurde in Künzelsau in die Bahnhofreſtauration getragen und ſtarb kurz darauf. Seit etwa 25 Jahren hatte er in Künzelsau ein Rechtsanwaltsbüro und hat es verſtanden, im ganzen hieſigen Oberamtsbezirk durch ſeine umfangreiche, in jeder Weiſe ſeiner Kundſchaft entgegenkommende Tätigkeit allgemeine Achtung und Anerkennung zu gewinnen. Ein Beweis dafür waren das unge⸗ wöhnlich ſtarke Ehrengeleite zu ſeiner letzten Ruheſtätte und die überaus ehrenden Nachrufe an ſeinem Grabe. Auch in Mann⸗ heimer Kreiſen war er keine unbekannte Perſönlichkeit. Der Verſtorbene war am 8. Dez. 1865 in Aſchhauſen bei Künzelsau ge⸗ boren und ſeit 23. Juli 1901 mit Bertha geb. Träger, Tochter des verſtorbenen Karl Träger, Schultheißen in Nagelsberg, in kinder⸗ loſer Ehe vermählt. Der vom herbſten Schickſol⸗ſchloge getroffe⸗ nen Frau wendet ſich die Teilnahme aller Bevölkerungskreiſe zu. In dem kleinen Bergdörflein Nagelsberg iſt dies im laufenden Jahre ſchon der dritte Fall jähen Todes. Sportliche Rundſchau Der Sport des Sonntags Ein ruhiger Sonntag. Einige wenige Radrennen, hier und dort ein Langſtreckenlauf, das iſt alles, was noch an den Sommer⸗ ſport erinnert. Aber auch in den Sportarten, die unabhängig von jeder Witterung und Temperatur auf freien Plätzen und in gedeckten Hallen ausgetragen werden können, iſt das Programm recht ſchmal. Zwar werden in allen Landesverbänden des D. F. B. die Fußball⸗ meiſterſchaftsſpiele, ferner auch Hand⸗ und Hockeyſpiele in Unzahl ausgetragen, aber von irgendwelchen beſonderen Ereigniſſen in die⸗ ſen iſt nicht zu berichten. m Jußball weiſt lediglich Weſtdeutſchland einen bedeutenderen Betrieb auf. Der Weſtdeutſche Spielverband läßt in Duisburg und Düſſeldorf je zwei Auswahlmannſchaften antrelen, um ſich aus ihnen das beſte Mate⸗ rial für die Pokalelf auszuſuchen, die am 9. November in Kiel zur Zwiſchenrunde um den D. F..⸗Pokal gegen Norddeutſchlands ſtarke Elf anzutreten hat. Schwarz⸗Weiß Eſſen, der Ruhrgaumeiſter, em⸗ pfängt mit ſeiner Elf, die durch die freigegebenen Spieler Heuken, Thiekötter und Sahm verſtärkt iſt, einen führenden Berliner Verein, Union Oberſchöneweide. Ferner kämpft im Ruhrgau die Kreis⸗ mannſchaft Hellweg gegen die Kreiself Emſcher. Im Rheingau werden die Pokal⸗ und nicht unerheblich unter⸗ brochen, da ein großer Teil der Vereine Leute zu den Auswahl⸗ kämpfen zu ſtellen hat. Das gilt im übrigen auch mehr oder we⸗ niger von allen übrigen weſtdeutſchen Gauen.— In Berlin, Mittel⸗ und Norddeutſchland ſtehen wohl eine größere Anzahl von Punkte⸗ kämpfen auf dem Programm, jedoch ſind die Paarungen ſo getrof⸗ en, daß man allenthalben glatte Favoritenſiege erwarten kann. Inders liegen die Dinge ſchon in Süddeutſchland, deſſen Be⸗ zirksliga ja bekanntlich unberechenbar geworden iſt. Man kann 3. B. beim beſten Willen nicht ſagen, wie der 1..⸗C. Nürnber gegen den in letzter Zeit ſtark aufkommenden Nürnberger Fu 5 ball⸗ verein abſchneiden wird oder ob Schwaben Ulm nicht auch 4 der Sp.⸗Vgg. Fürth die Zähne zeigt. 5 Leichlathletit wartet neben zahlreichen Waldläufen an nennenswerten Ver⸗ anſtaltungen mit der weſtdeutſchen Meiſterſchaft im 50 Kilometer⸗Gehen und einem Stundenlaufen offen für ganz Deutſchland auf. Beide Konkurrenzen kommen in Duisburg zum 862 Ueber das Meldeergebnis läßt ſich näheres noch nicht ſagen, da die Termine ſowohl für die Aus chreibung als auch für den Melerſe reichlich ſpät gelegt waren. In der 50 Kilometer⸗ Geher⸗Meiſterſchaft kann man mit einiger den Duis⸗ burger Rodenbücher in Front erwarten; für die Plätze dürften Servos⸗Düſſeldorf und der in letzter Zeit ſtark verbeſſerte Kar⸗ weger⸗Herne in Frage kommen. Das Stundenlaufen iſt zwar„natio⸗ nal“ ausgeſchrieben, jedoch dürfte die Beteiligung nicht über Weſt⸗ deutſchland hinausgehen, da einerſeits die Salſon ſchon zu weit vor⸗ eſchritten iſt und andererſeits allenthalben von den Vereinen über a ielle Schwierigkeiten geklagt wird. Wir erwarten unter die⸗ ſen Verhältniſſen den Duisburger Gerull vor Graſſo⸗Herne und Reichmann⸗Unna in Front. Im Radſport iſt Kehraus. Die Winterſaiſon in 5 Hallen beginnt bereits am nächſten Sonntag; der 26. bringk die letzten Rennen unter freiem Himmel. Das bedeutendſte unter dieſen iſt wohl das Dauerrennen auf der Berliner Olympiabahn, ein„Länderkampf Deulſchland— Frankreich“, eine—5—— ſtatthafte Bezeichnung, da hier wirklich die beſten Kräfte der beiden Länder an den Start gehen. Während für Deutſchland die Meiſterfahrer Saldow und Sawall teilnehmen, wird Frankreich durch die de en Kräfte Ganay und Miguel vertreten. Den Ausgang dieſes Kampfes wird man auch im Aus⸗ land mit berechtigtem Intereſſe erwarten Nach dem Berliner Rennen verdienen die Dortmunder Dauerrennen, die unter dem Signum„Kampf der vier Nationen“ vom Stapel gehen, Beachtun Es wurden verpflichtet Oskar Tietz(Deutſchland), Lejour(Belgien), Snoek(Holland) und Guignard(Frankreich). Der Schwimmſport wartet mit zwei Verbandsoffenen“ auf. Das ſportlich verheißungs⸗ vollſte ſteigt in.⸗Gladbach bei den„Vereinigten Waſſerfreunden M. Gladbach⸗Rheydt“, wo ſich nahezu ausnahmslos die geſamte weſtdeutſche Schwimmſport⸗Elite verſammelt. Beſonders ſcharfe Kämpfe ſind in der 2. Seniorklaſſe und bei den Jugendlichen zu erwarten.— Das„Verbandsoffene der Hellas Hildesheim iſt gleich⸗ falls recht gut beſetzt. Lorenz, Naufmann Oskar Tietz, Jensen und andere fahren auf 895 NMifa-Rad meeeneeeeeneeeeeeeneeeeeeeeeeeeeeeeeemememenenun Feeeeeeneteeetteeetettttttttttttt Mitteldeutsche Fahrradwerke d. m. b. E. 1* Sangerhausen · Berlin, Im Karisbad 6 — 6. Seite. Nr. 497 Neue Mannheimer Jeſtung(Mittag⸗usgade!] Samstag, den 25. Oktober 1924 Gerichtszeitung LCandgerich! Mannheim Mannheim, 23. Okt.(Sitzung der kleinen Strafkammer) Vor⸗ ſitzender: Landgerichtsdirektor Dr. Wei ß. Schöffen: Baptiſt Clade, Gärtner und Karl Großkinsky, Profelor hier. Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Brettle. Der Bauarbeiter Julius Scherer aus Mannheim, der Elek⸗ tromonteur Wilhelm Friedrich Sommer aus Sandhofen und die Fabrikarbeiterin Margarete Greinert aus Stettin ſind wegen Diebſtahls und Hehlerei angeklagt. In fortgeſetzter Tat entwendeten ſie aus Gartenhäuſern und Ställen Haſen, Hühner, Tauben und ein fettes Schwein. Vom Amtsgericht hier wurden ſie am 4. September wie folgt beſtraft: Scherer 3 Jahre Gefängnis, Sommer: 1 Jahr 4 Monate Gefängnis, Greinert zu 4 Monate Ge⸗ fängnis. Zufolge Berufung der Angeklagten findet heute Verhand⸗ lung der Sache vor der Strafkammer ſtatt. Aufgrund des Ergebniſ⸗ ſes der Beweisaufnahme fällte die Strafkammer folgendes Urteil: Die Berufung des Angeklagten Scherer wird mit der Maßgabe zu⸗ rückgewieſen, daß im Falle 6 der Anklage nur ein einfacher Diebſtahl vorliegt und demgemäß die Strafe auf 2 Jahre 6 Monate ermäßigt wird. Die Berufung des Angeklagten Sommer wird mit der Maß⸗ gabe zurückgewieſen, daß im Falle 2 der Anklage nur Hehlerei ange⸗ nommen und demzufolge die Strafe auf 10 Monate ermäßigt wird. Die Berufung der Angeklagten Greinert wird mit der Maßaabe zu⸗ rückgewieſen, daß der Genannten Strafaufſchub auf Wohlverhalten bis 1. Oktober 1927 bewilligt wird. M. Amtsgericht Mannheim Maunheim, 28. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G.). Vor⸗ ſitzender: Oberamtsrichter Säger. Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Reinle. Der Schreinermeiſter Heinrich L. aus B. iſt der Preistrei⸗ berei angeklagt. Im Herbſt 1923 beſtellte Techniker Fritz Baum⸗ buſch hier. bei L. eine komplette Kücheneinrichtung. Ein Preis hier⸗ für war nicht ausgemacht worden. Für die Kücheneinrichtung for⸗ dert L. einen Herſtellungspreis von 450 Goldmark. Der Beſteller fand hierin eine ungebührliche Ueberforderung mit der Begründung daß in kritiſcher Zeit eine Kücheneinrichtung der in Frage kommen den Art mindeſtens 100 weniger koſte. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen Schreinermeiſter Alois Bechtold ſtehen ſolch: Kücheneinrichtungen in der Preislage zwiſchen 250 bis 300. Die Kücheneinrichtung des L. ſchätzt Bechtold nach Berechnung des ver⸗ wendeten Holzes, des Arbeitslohnes, der Steuer und des Gewin⸗ nes um 130/ zu hoch. L. habe 2183 Stunden Arbeitslohn zu 80 berechnet, während er nur 180 Stunden zu 50 3 hätte fordern dür⸗ fen. L. habe auch 38 qm Holz verrechnet, trotzdem er nur 30 am gebraucht habe. Erkannte Strafe: 80 Geldſtrafe hilfsweiſe 8 Tage Gefängnis. Der 21jährige Müller Karl H. aus Mannheim entwendete am 25. Auguſt d. J. auf dem Kirchgartshäuſerhof aus dem Kleiderſchrank ſeines Zimmerkollegen einen Geldbtraa von 5 Goldmark. Zur Oeff⸗ nung des Schrankes benützte H. einen falſchen Schlüſſel. Der Ange⸗ klagte, der noch unbeſtraft war, iſt heute des Diebſtahls in vollem Umfange geſtändig. Gegen ihn wird vom Gericht wegen ſchweren Diebſtahls eine Gefängnisſtrafe von 3 Monaten abzüglich 5 Wo⸗ chen Unterſuchungshaft ausgeſprochen. M. *Maunheim, 24. Oktober.(Sitzung des Schöffengerichts Abt. .⸗G.). Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Kley. Schöffen: Martin Böhmer, Metzgermeiſter hier, Emil Englert, Maurer⸗ meiſter 1 7 Vertreter der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Luppol d. Der 19jährige Kaufmann Johann Barthel aus Karlsruhe hat ſich wegen Vergehens gegen das Geſetz zum Schutze der Republik zu verantworten. Gegen ihn iſt Anklage erhoben, weil er der verbo⸗ tenen kommuniſtiſchen Partei Deutſchlands dadurch Vorſchub lei⸗ ſtete, daß er für die Kampfleitung des Landes Baden— Mack und Erich— die von dieſen entworfenen Rundſchreiben und ſonſtige Pro⸗ pagandaſchriften auf einer Schreibmaſchine herſtellte und vervielfäl⸗ tigte, außerdem an der Verbreitung der Flugblätter und Agitations⸗ ſchriften unter die Parteimitglieder ſich aktiv beteiligte. ben der Partei geht aber dahin, die verfaſſungsmäßig feſtgelegte Staatsform zu ſtürzen und an deren Stelle die Diktatur des Prole⸗ tariats zu errichten. Der Angeklagte, der ſich ſeit 13. Februar d. J. in Unterſuchungshaft befindet, will aus idealen Gründen der kom⸗ muniſtiſchen Partei beigetreten ſein. Aus einem Inſerate der Ar⸗ beiterzeitung habe er erſehen, daß die Redaktion dieſer Zeitung einen jungen Mann zur Hilfeleiſtung ſuche. Er habe ſich gemeldet und ſei auch engagiert wordea. Nach dem Verbote der Partei habe er die Sekretärsdienſte bei der Kampfleitung des Landes Baden— Mack und Erich— fortgeſetzt und ſei hierfür auch bezahlt worden. An ⸗ dere als ideale Zwecke habe er bei ſeiner Tätigkeit nicht verfolgt. Der Staatsanwalt betont, daß der Angeklagte möglicherweiſe in die wahren Ziele der K. P. D. nicht völlig eingeweiht geweſen ſei, er habe aber zweifellos den Beſtrebungen der Partei längere Zeit hin⸗ durch Beihilfe geleiſtet. Der Staatsanwalt beantragt gegen den Angeklagten eine Gefängnisſtrafe von einem Jahr auszuſprechen. Das Gericht hat zu Recht erkannt: Der Angeklagte Johann Barthel wird wegen Vergehens gegen§ 4 Z. 1 der Verordnung des Reichs⸗ präſidenten vom 26. 9. 23 zu7 Monaten Gefängnis, die durch die erlittene Unterſuchungshaft verbüßt iſt, verurteilt.(Verteidiger: .⸗A. Walte). Der 40jährige Kunſtgießer Wilhelm Dhein aus Mannheim iſt wegen mehrfachen Betruas im wiederholten Rückfalle angeklagt. Er wurde erſt im April d. J. aus dem Zuchthaus Bruchſal, wo er eine gjährige Strafe verbüßte, nach Verbüßung von 7 Jahren, mit Straf⸗ urlaub auf Wohlverhalten für den noch zu verbüßenden Strafreſt von 2 Jahren, entlaſfen. Von einer wirkſamen Beſſerung des Dhein in der langiährigen Strafhaft war jedoch wie ſchon oft nach Ver⸗ büßung ſeiner zahlreichen früheren Strafen, auch diesmal keine Rede. Dhein bewegte ſich alsbald wieder auf der abſchüſſigen Bahn des ge⸗ wohnheitsmäßigen Betrügers. Er ſpielte den Tiefbauunternehmer und ſuchte 30 Mann zur Einſtellung als Erdarbeiter beim Kraft⸗ Raemm Das Beſtre. J werk Schluchſee. Zur Zahlung von Vorſchſtſſen an dieſe Arbeiter ſuchte er ſich Geld zu erſchwindeln. ſo bei einem Malermeiſter 40 AI. und bei einer Arbeiterin 10 K. In Seckenheim und Frieorichsfeld verſprach Dhein jungen Mädchen gute Stellung im Auslande zu verſchaffen, in Wirklichkeit verfolgte er den Zweck, die Mädchen dem Verderben zuzuführen. In Sandhofen, Seckenheim und Friedrichs⸗ feld veranſtaltete er Zechgelage und verſchwand ohne Zahlung. Dabei pflegte er Mantel und Mütze nicht abzulegen, um deſto ſchneller ſich entfernen zu können. In Sandhofen ſchlüpfte er durch ein klei⸗ nes Fenſter des Tanzſaales hindurch ins Freie. Der Staatsanwalt kennzeichnet den Angeklagten als einen ge⸗ wohnheitsmäßigen Betrüger, der kleine Leute hereinzulegen ſuche und ſie geneigt machen wolle, ihm kleine Vorſchüſſe zu geben. Eine Frechheit ſei es, ſich als Tiefbauunternehmer auszugeben, denn niemand in Schluchſee habe dem Dhein Auftrag gegeben, Arbeiter anzuwerben. Er beantraagt 3 Jahre Zuchthaus. Ehrverluſt auf 5 Jahre ſowie Widerruf des Strafurlaubs auf Wohlverhalten. Es wurde folgendes Urteil verkündet: Der Angeklagte Wilhelm Dhein wird wegen mehrfachen Betruas i. w. R. zu 2 Jahren 6 Monaten Zuchthaus und zu bjährigem Ehrverluft Ein Gaklenmord in Berlin Vor dem Schwurgericht des Landgerichts Berlin II begann am Montag der Mordprozeß gegen den Portier Karl Prüfer, der be⸗ ſchuldigt wird, ſeine Ehefrau Luiſe durch Beilhiebe getötet zu haben, um ſich ihrer zu entledigen. Der Angeklagte beſtritt, die Tat mit Ueberleaung ausgeführt zu haben. Er habe in Notwehr ge⸗ handelt. Ein wahres Martyrium habe er in dieſer Ehe durchgemacht. Seine Frau ſei zankſüchtig geweſen und habe die Kinder vernach⸗ läſſigt. Dazu komme, daß ſie ihn ſtändig mit anderen Männern be⸗ trogen habe. Von den fünf Kindern der Ehe von denen drei leben, ſtamme nur eins von ihm. Die Gatten hätten ſich wiederholt ge⸗ trennt gehabt und ſeien erſt wenige Tage vorher, als er die neue Portierſtelle erhalten hätte, wieder zuſammengezogen. Am 8. Februar ſei er abends nach Hauſe gekommen und habe in der Wohnung einen fremden Mann in Hemdärmeln vorgefunden, den ſeine Frau ihm als einen alten Bekannten vorſtellte. Nach dem Wegaange Hoffmanns habe die Frau ihn beſchimpft, und als es zum Wortwechſel kam, zur Feuerzange gegriffen und auf ihn einſchlagen wollen. Als er ſie beru higen wollte, ſei ſie noch frecher geworden, habe ein Beil ergriffen und ihn auch am Oberſchenkel getroffen. Nun ſeien ſie handgemein geworden. Sie habe ſich das Beil nicht entreißen laſſen wollen, und da habe er den hocherhobenen Arm ergriffen und mit ihr gerungen. Dabei ſei er zurückgeprallt und das Beil ſei der. direkt gegen den Kopf geflogen. Die Frau taumelte zum Ausgang und fiel dann am Küchenherd zu Boben.„Als ich ſie aufheben wollte biß ſie mir in die Hand und verſuchte, wieder das Beil zu ergreifen. Da überkam mich die Wut, ich kochte, nahm das Beil und ſchlug ihr galatt vor den Kopf, wie oft, weiß ich nicht in meiner Verwir⸗ rung. Ich war wie abweſend. Jahrelang hat die Frau mich ge⸗ quält und betrogen.“ Mehrere Zeugen bekunden, daß die Getötete ein ſehr böſes Weib war. Sie gab ſich mit vielen Männern ab, war für ihre Per⸗ ſon ſanber, die Kinder und die Wohnung ſtarrten aber vor Schmutz. Alles Gelb, was der Mann nach Hauſe brachte, verwendete ſie für Na⸗ ſchereien und Tand. Der Angeklagte habe oft bitter geklagt. Sie ſelbſt habe auch wieberholt geäußert, daß ſie ihm eins mit der Feuer⸗ zange auf den Kopf hauen werde. Das Gericht hat den Angeklagten nur der gefährlichen Körper⸗ verletzung mit tödlichem Ausgang für ſchuldig befunden. Von Not⸗ wehr kann keine Rede ſein, da die Tat mit großer Kaltblütigkeit ausgeführt worden iſt. Infolgedeſſen wurden dem Angeklagten die mildernden Umſtände verſagt. Mit Rückſicht jedoch darauf, daß er durch das zerrüttete Familienleben ſo weit gebracht worden iſt, hat das Gericht ihn nur zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt. Acht Monate wurden auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Gefälſchte Theatergarderobenmarken Eine Bande von Pelzmardern hatte in raffinierter Weiſe längere Zeit die Theater und das Theaterpublikum in Berlin beunruhigt. mmer in Gruppen, von mehreren Perſonen arbeitend, hatten ſie größere Theater und Kinos aufgeſucht. Sie löſten ſich immer zuerſt eine Eintrittskarte. Ein Mitglied der Bande ſtellte ſich in der Nähe der Garderobe auf und wartete ab. bis ein Beſucher einen koſtbaren Pelz ablieferte. Dann gab er unmittelbar darauf ſeinen eigenen Mantel ab, ſodaß er die darauffolgende Nummer bekam. Er begab ſich mit ſeinem Garderobezettel auf die Toilette und änderte durch Radierung und mit Hilfe eines Typenkaſtens und Stempel die letzte Zahl der Nummer ab. Kurz vor Schluß des Theaters erſchien er dann an der Garderobe und ließ ſich mit der gefälſchten Garderobe⸗ marke den wertvollen Pelz aushändigen. Auf dieſe Weiſe wurden unzählige Betrügereien verübt. Durch einen Zufall gelang es, ei⸗ nen Teilnehmer der gefährlichen Bande eines Abends feſtzunehmen. Dieſer gab ſich als Schneider Bernhard Golembeck aus. Ueber ſeine Perſon haben längere Nachforſchungen ſtattgeſunden. Er be⸗ hauptet, aus Polen zu ſtammen. Es erſcheint aber fraglich, ob das ſein richtiger Name iſt, vielmehr beſteht die Annahme, daß er aus Wien gebürtig iſt, denn er iſt in den Verbrecherkreiſen unter dem Namen der„Wiener⸗Karl“ bekannt. Er hatte ſich jetzt vor dem Straf⸗ richter in Moabit wegen des Falles, bei dem er ergriffen wurde, und der Mittäterſchaft in zahlreichen anderen Fällen zu verantwor⸗ ten. Golembeck wurde zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus ver⸗ urteilt. 5 * ):( Beſtrafte Milchfälſcherin. Die Ehefrau Chriſtina Schaudel aus Stein, die am 12. Febr. 1924 in Stein der von ihren Kühen ge⸗ wonnenen Milch 36 Prozent Waſſer zuſetzte und dieſe Milch als Vollmilch an die Händler verkaufte, wurde vom Gericht zu Ann⸗ weiler zu einer Gefängnisſtrafe von vier Wochen, 5 einer Geldſtrafe von 100 Mark evtl. 10 Tage Gefängnis verurteilt. — Landͤwir ſchaſt 54. a. o. Vollverſammlung des Deulſchen Landwirtſchaftsrates Unter zahlreicher Beteiligung trat am 23. Oktober der Deut⸗ ſche Landwirtſchaftsrat zu ſeiner 54. außerordentlichen Voll⸗ ſitzung in Berlin zuſammen. Zu den öffentlichen Kundge⸗ bungen am Freitag werden auch Reichskanzler Mar x, Reichser⸗ nährungsminiſter Graf Kanitz und Reichswirtſchaftsminiſter Hamm erwartet. Die Tagung wurde einberufen zur Erörterung der be⸗ vorſtehenden wirtſchaftspolitiſchen Maßnahmen, insbeſondere zur Geſtaltung der deutſchen Wirtſchaftspolitik. Zur Frage der Vil⸗ dung der Renten bank⸗ Kreditanſtalt wurde ein Be⸗ ſchluß gefaßt, in dem es heißt, daß in dem Geſetz über die Liqui⸗ dation des Rentenmarkumlaufs die künftige Geſtaltung der Kre⸗ dithilfe für die Landwirtſchaft offen gelaſſen worden ſei. Der Deutſche Landwirtſchaftsrat fordert einſtimmig die ſofortige Errichtung einer landwirtſchaftlichen Kreditan⸗ ſtalt, deren Träger nur die in der Generalverſammlung der Deutſchen Rentenbank verkörperten grundſchuldpflichtigen Land⸗ wirte ſein könnten. Vom Zuchtviehmarkt in Freiburg i. Br. X Freiburq i. Br., 24. Okt. Die während der Landwirtſchaft⸗ lichen Herbſtwoche in Freibura veranſtaltete„Erſte Zuchtvieh⸗ ausſtellung mit Zuchtviehmarkt“ zog. wie uns geſchrie⸗ ben wird. das allaemeine Intereſſe auf ſich Die aroße Zahl wert⸗ vollſter Zuchttiere. die beſonders durch ihre kräftigen Geſtalten und ihren Adel auffielen, feſſelten den Liebhaber und Marktbeſucher. Selbſt die Käufer hielten in ihrer Anerkennung nicht zurück. Auf⸗ getrieben waren aus ſämtlichen Zuchtaenoſſenſchaften des mittel⸗ badiſchen Verbandes 340 Zuchttiere. Von den verkäuflichen Tieren wurden 70 Prozent abageſetzt. Sprunafähige Farren wurden be⸗ zahlt mit 600—800, einzeln mit 1000—1100 Mk., Rinder erzielten 300—400 Mk., Kalbinnen und Kühe 600—800 Mk. Freiburg hat ſich auch bei dieſer Gelegenheit wieder als ein ungemein zug⸗ kräftiger Platz erwieſen, der von Käufern und Verkäufern aleich gern . wird. Das Unternehmen wird als ein dauerndes beibehalten werden. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden Beantwortung luriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ zeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. Un⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet E. S. Kann von hier aus nicht beurteilt werden, da wir nicht wiſſen, um was für Flecken es ſich handelt. 25 S. 10 000 Papiermark entſprachen am 1. Juli 1921 660 Gold⸗ mark. K. Z. 1. Es kommt darauf an, was vertraglich mit dem Mieter ausgemacht iſt: im allgemeinen nicht.— 2. Der Hauseigentümer hat für die Reinigung zu ſorgen, wenn er ſelbſt nicht im Hauſe wohnt, muß er jemand damit beauftragen. W. S. H. Im Adreßbuch unter Vereinen finden Sie die von gewünſchten Adreſſen. Das Adreßbuch können Sie bei uns einſehen. K. H. Wenn das von Ihnen vorgenommene Verfahren nicht zur Gährung führen ſollte, befragen Sie einen Küfer. A. S. Die von Ihnen gewünſchten Adreſſen können wir Ihnen nicht mitteilen. Zeitungsadreſſen können Sie in unſerer Geſchäfts⸗ ſtelle im Zeitungskatalog nachſchlagen. Hausfrau. Wenden Sie ſich mit Unterlagen an die Mieterver⸗ einigung. Nach unſerer Anſicht hat der Inhaber der gewerbli⸗ chen Räume, der das Waſſer zu ſeinem Betrieb benötigt, den Mehr⸗ verbrauch zu zahlen. Stenographie. Ein Name der neuen Einheits Stenographie iſt uns nicht bekannt. Das Syſtem ſtellt eine Verſchmelzung zwiſchen Gabelskerger und Stolze Schrey dar. Vor einigen Tagen wurden in unſerer Zeitung einige Beiſpiele aus dem Syſtem veröffentlicht. T. H. Setzen Sie ſich mit einer Bank in Verbindung. Ph. E. Wir konnten Näheres nicht erfahren. W. O. Neckarau. Unwillen— nein aus erfreutem Herzen la⸗ chend. Aber Papierkorb! Ihre Abſicht„weitere Beiträge uns gü⸗ tigſt zugehen zu laſſen“, möge Abſicht bleiben! Verſicherung. R. Sch. Genaues iſt noch nicht bekannt, wenden Sie ſich doch direkt an Ihre Verſicherungsgeſellſchaft. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober 21 22 28. 24. 25.]Mecar--Megel] 16. 21 f22 28. 24.25. Rhein⸗Pegel 18. Schulerinſel⸗.181.00.920.90.910.90 Mannbeim.80.59.55.58.50.54 dell..32.16.14.14.17.20 Heilbronn. 1 Maxau...89.74.65.88.67.66 Mannbeim.77.89.88.84.5.54 Taub.77 171 188.68 175 Abln.69 156.54.00.48.64 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannhzeimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim,. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und okales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria fedaktionellen Teil: Fr Kircher: f Anzeigen: J. Bernhardt. Flauscimänfel Lelourmänfel Lelour de laine Mäünfel Tucmanfel Delazbesegfe Lelourmänfel Kaufhaus Hirschland NMannßgeim, An den Billige anfel-Iage 1125 25520 3925 330 35525 I4 392 Dlanken 0 0 und Abschnitte, die sich in grogßen Mengen ange- sammelt haben, werden 8204 von heute ab Zzu Preisen abgegeben.— Besichtigen Sie unsere Reste-Fensterl LANDAUER Mannheim das auarfrarsHNRaus zpottbilligen 0 1. 1 — nez ne ee ecpe un eue emnce un duſee meceebee 85— an ueue e eee cenen ee ehne eeeeenedee ueheg onhv guuog 7—— bn ebupagaeg ͤ sw6aegogz leg ueqlocgz son dun aeee e en eeeneen en eusee enen en obung usd uegsoc subc dasqucegsuf qun snuoaqu augge dalle anc ueh ne usgeaeqnzoa uegusqach sseang audo Jpiu Bofseqg nebeeeenhee eee eee lieh eenee ee beeee eebeeehne aueeeeee eeeene eenee e ee enues weeene ee eeehzeee ee eh ee e t elusde enueh bgun eesnzz seanz epbig ii ede e eeeceg ne ereee uc oeg env Sotioſinq Seseee weehee e eee ee e eenee eeene eeeeeeec) ehnane eeepuec) ds banqgvag Je ͤ(unurheeneg) Loach u guvch aaupe Seee en ecgee ee enen meeneeee eeee ee a e eeee 808) 41 „Mlaos 1nqsbnz 45% ab 400(01gf) Souioc ia8angsbnzz 80g Ardeeene wee ee eeeeee lee eee eee een ce ne we ee eeneeee eeeeeeee, e e eeg Sugqo] en ehene eeen we buebe un goah pog uieqjog 1e o0 cenen weeeee weee ee eiee eee en enezecee unggg neee ne eeee eeee e eeee engeg apm ufeqiocg oT sSufeqjocc suvcg ꝙngszaem u⁰ñnο·ονοννe angsbnzz so peheut pegr daoe uted aeun enc eeeeecee vee eenack! nennd wehe ee eeegenee ee ee eeede ee en uenwag aabine eeh ee e eeeeeee e pluebeg) ue umelnut 1bbn a0bnqsDnzz uun szpnvcf suvcg Jegpen ueulse ui asgd uebog ekgeunee eee en ene eee uſes„usuunigsusg8 een eceeen en e e Ge be e aed un auvf qun ecpn aumzheag aue gone un uwguelg jenogcepadaenuciuz a0 u dun gahiea eatun an endeeee eeceet ee ene eie Bunſhosiegusc zezun Weung e dee ee e ehe eeen buue ecnagz acuagge e eeeneee eenee eee ee edeeeind Biqupzihoa Dawsuvun bunzpiaucd nepnen lauie aguncksggce uw aee ae wee eeeeee eee e eeee e en e nee e »Uvlngsusbguag Sufeqocg sudcg fl0ls 2191 uun ur emeheen eun we e ee eeeeee 210 ziee ee eeec he ee eecee eͤne eed ee Inyz ſnee weeeeet eeueen we ee e ee den waeqabeß dun grogogic ee e eee eeeeh e de ee ee vohmd eiq Uotpes susqede usgeg ne magasb¹nl eee „e beune ee bene eeeeet aeeeee e eee ee ue ueen eceeec weee)„sisunnivgeog“ usteſpc s00 Firenee e ee ee eeeeeeee eeue 1% ae eeee en enen de„ee eee ve, ee eehe dee (Gngsbnz bunnuupfeqputegsiwoge)„Algr uoa 29115“ 100 Seieen ben aeuncnpnzz ne neun an nen ee eeenee eezd usphneqi a e ee egsuegef dun in cn d ujenh uenb u. aacen ee eee meen eunene enez eee aeeeeoq 50 gunienee e eeeeceeenen ecee eee ee e Zug anene ee n eeee ehee uis ua36g9 angg usſſe neubuesne weeeee eceeen e u cpi aun ueuaoz neum ͤ eecdeen e ee eeee edu d vd Z0jbson zunzg neen een enceee ehee Seen een en eeeee e eeeeeeeee eee eeee ee ei ne inu a0ng Usqusgelloq u e ee ee eeeecne nenr anu e et egugpe ue0 eeet ee e dehee eee eeeeee eee eee eeeespn⸗ eng e e ee eeeee neebee eguedunneqn send usule eeee eeeeeeeee e ne ebangz pang Gn ecnbg ecebee een bengee e ee eee esbundpp e en eee eeeeemn ee nn eee e un! 00 dun weeeeee, eſen bee eheee ee ne e ee en anhga abai nag di o Kuehemeß zwurpaſzogz swsun ujsqioc suveg dpa sogß nd il upag abvag uoeg uscpüel a3uſe neee dee eheee beceee eee ecceeen een e wuelld eene ehe e eh eeee eeeeee en eeene eeeeee ee Caain telvg uaboqusckogg uniaag u) cuil 8 uepuegeß ne sz0Hef ie eeeneceebeee bun enguege Lunz ꝙæno Hvig ped 1% a e eeee eee neneenen baal qun noa eee eeen ebeeeee ee neſerg Inv in ualdgpnaoch uecp et ua ͤbuneeeenee ee eeeeee eemeg uanpqeßlnv usebojqunich uecplnliwen Ind aauhe nſieg ege! 120 J(Banqsbnz u nenesuemeuneeeet) Lwnpe aee a% anqanog 35 c gunutbſe)„uſeg aae e“ nwue wee en incheeeeee eeeeeee eeeen bn „oie e weeneee echne eene beu bun bunsene u n en zg u ,phuvpmasb mu! adlguesuuda sgen hsng eneee eeeed enig ie ee eecebee enegeeeue 0 leg Suppec ueanu usge! ueg e eeeene wee eee e veupenebsno qun Jpbn band mueſehg iad upgoch zg no u Snz abn dagve uege Sjpiubdg 4% subc ugog uenoasbunuglog ueugel Ind 4 et queugb zsnbada qun uangef Lueeee eeee eeeee weee aen ete e utegzog ige elnd a0 iec meeee ee dete n ig anb Aausef uca uebgec ed%ο9“ο⁰²ͥ h eet eeeeneee eee a0 de en eneee ee een en ech) 5ogf uda ojooch S inniei e eeze eee au Sp eeee ee eneceeet bend eee e eeahlne u Bunaene abeenen ang Snuishbe ueceeueneehu 0 Gunaqnud 4% leav70 unsd% uphust ee ed aee eee eee e e eeme F uinaus soo oanc puune wunec z u eg ene Usqun; 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K. Schmelzeiſen(Düſſeldorf) Es iſt die beſondere Bedeutung der modernen Kunſtwiſſen⸗ ſchaft, daß ſie es verſtanden hat, auf dem Wege entwicklungsgeſchicht⸗ licher Erkenntnis in Verbindung mit einer lebenseinheitlichen Er⸗ faſſung der künſtleriſchen Formſprache ſich zu einer ſicheren Be⸗ wertung nicht nur der europäiſchen, ſondern auch der außereuro⸗ päiſchen und prähiſtoriſchen Kunſt durchzuringen. Das Problem der neueren Kunſtwiſſenſchaft iſt es vor allen Dingen, den Nachweis or⸗ ganiſcher Entfaltung der Kunſt ſowohl in geſchichtlicher Linie als auch auf der die Lebensäußerungen einer Kultur überhaupt erfaſſen⸗ den Grundlage zu führen. Bahnbrechend in dieſer Beziehung hat nicht zuletzt auch Heinrich Wölfflin gewirkt, der es in ſeinen für die Erkenntnis der Stilgegenſätze von Renaiſſance und Barock wohl als grundlegend anzuſehenden„Kunſtgeſchichtlichen Grundbegriffen“ unternimmt, unter der rein äußeren Entwicklungsform eine Schicht bisher latenter Faktoren aufzudecken, die ein inneres Leben und Wachſen der Form erſt reſtlos verſtändlich machen. In ſeiner jüngſten Arbeit, dem auf den erſten Blick mit ſeinen 29 Seiten ſo unſchein⸗ baren Bändchen„Das Erklären von Kunſtwerken“, ſetzt Wölfflin ſich noch beſonders überzeugend für dieſe kunſtgeſchichtliche Amalyſe ein. Bedeutungsvoll iſt die geſchichtliche und kulturorganiſche Be⸗ trachtungsweiſe der Kunſt nicht eringſten aber auch für eine trefflichere Würdigung geitgendffiſcher unſſfragen. Sie hat uns.B. die intereſſanteſten Beziehungen zwiſchen Expreſſionismus und Gotik, Barock, Rokoko oder Japam gewieſſen(W. Hauſenſtein). Und heute, da im Gefolge der jungen Kunſt der Kampf um das Tafelbild geht, Beten es nicht wenig reizend, auf dem angedeuteten Wege zu ſeinem ſen Stellung zu nehmen. Das Tafelbild iſt ein nur der europäiſchen Kunſt eigenes Er⸗ zeugnis. Aber auch hier finden wir es nicht gleich zu Anfang der Geſchichte. Sein Vorläufer iſt neben der rein dekorativen Wand⸗ malerei ſicherlich das myſtiſch leuchtende Glasfenſter des gotiſchen Domes. Dieſe Malerei war ihrem Weſen nach vollkommen der Ar⸗ chitektur untergeordnet, wie es ja für die Gotik, vielleicht die deut⸗ 5 Kunſt, e iſt, daß ſie nicht in Plaſtik und Malerei, ondern in der Baukunſt ihren höchſten und vollendetſten Ausdruck gefunden hat. Es iſt immer wieder der gotiſche Dom, an den man denkt, wenn von Gotik die Rede iſt. Und daß gerade die kirchliche Baukunſt die ſchönſte Blüte dieſer Kumſt iſt, beruht, wie Max Creutz darzulegen verſucht, in der innerlichen Erfaſſung des Meß⸗ opfers.„Die kturgiſche Handlung ſtellt mabläſſig Tag für Tag das größte und heiligſte Kunſtwerk der Menſchheit dar. Der Kirchen⸗ bau bildet nur die äußere Hülle dieſer Handlung, iſt mit ihr aufs innigſte zur Einheit verbunden.“ Wandmalerei und Glasfenſter greifen in die vergeiſtigende Formung der Materie des Steines unterſtützend ein und ſchaffen ſo ein gewaltiges überſinnliches Symbol des mittelalterlichen Welterlebens. Die Gotik lediglich als eine Frage der Konſtruktion aufzufaſſen, durch die die Forderung der Ueberſpannung ungleicher Weiten in gleicher Höhe gelöſt wer⸗ den ſollte, iſt verfehlt. Damit ßt ſich allenfalls der Spißbogen er⸗ klären Es ſoll auch durchaus nicht in Abrede geſtellt werden, daß bautechniſche Fragen in der Gotik mitgeſprochen haben. Aber Kor⸗ kanm doch nicht die überwiegende, geſchweige denn alleinige Bedeutung für die Entwicklung dieſer Kunſt zukom⸗ men. Und zudem:„Alle konſtruktiven Elemente ſind nur kosmiſcher Energien.(Creutz.) Es bedeutet immerhin eine Verſinnlichung der Malerei, wenn man ſie aus der abſtrakten überwirklichen Architektur herauslöſte und im Flügelaltar verſelbſtändigte. Doch auch hier blieb ſie noch untergeordnet. Der gotiſche Flügelaltar iſt Kleinarchitektur, der ſich im den Geſamtrhythmus des Bauwerks organiſch einfügt, wenn er auch in ſeinem Weſen einen Widerſpruch trägt, inſofern die zum Abſchluß von der profanen Außenwelt beſtimmten Flügel, die durch⸗ aus nicht ſeitswärts gerichtet ſein ſollen, durch den engen Chor⸗ vaum erſetzt werden. Die Bildtafel iſt ganz in die Architektur des Altares eingefügt; ſie erhebt ſich über der einem Sockel vergleich⸗ baren Predella und iſt inmſcht vom Rahmenwerk mit ſeinem Maßwerk, Wimpergen und Filialen. Dazu ſteht der geheümnisvoll leuchtende, das Unendliche ahnende Goldhintergrund der Bildtafel einer Profanierung hindernd im Wege. Nach und nach aber gewinnt die Landſchaft und mit ihr, allerdings nicht gleichen Schritt haltend, etwas nachfolgend, die Perſpektive Einfluß auf die Bild⸗ .Damit iſt die 15 Vereinigung von Architektur und Malerei — 510 el eine Bedeutung zu. war hütet man ſich zunä vor der großen Weite und Tiefe der Landſchaft uid ſucht den Blick in ſie durch Architektur oder Vorhangbedeckung aufzuhalten. Aber der Blick in die Tiefe wird dadurch doch nicht ausgeſchaltet. Mit dem Genter Altarbild der Brüder Jean und Hubert van Euck hat ſich die ganze weite Landſchaft den Bikdraum erobert, der damit auch wirklich zum„Raum“ geworden iſt. Tief und weit ſchweift das Auge hier in die Weiträumigkeit der Landſchaft, wenn auch noch Mängel der Linearperſpektive zu vermerken ſind. Es leuchtet ein, daß damit das Bild vollends aus dem Zuſammenhang mit der Architektur gelöſt und zu einem ſelbſtändigen Faktor ge⸗ worden iſt. Damit war aber auch der große einheitliche Gedanke der Gotik verloren, wie überhaupt die Kunſt weltlicher geworden räger war. An die Stelle der alle Menſchen umfaſſenden chriſtlichen Ge⸗ meinſchafk ear mehr und mehr die Einzelperſönlichkeit getreten. Sehr bezeichnend in dieſer Beziehung iſt auch die Tatſache, daß zu dieſer Zeit ſich unter den Möbeln der Stuhl ausbildete, der bewegliche Sitz, welcher der Eigenart des Individuums angemeſſener war als die Bank des Mittelalters, auf der alle gleich waren und die den eingelnen nur im Rahmen der Korporation zur Geltung kommen ließ. Die Folgezeit iſt gekennzeichnet durch die immer mehr fort⸗ ſchreitende Verweltlichung der Malerei. Was an großen Renaiſſance⸗ bildern geſchaffen worden iſt, trägt dies Zeichen an ſich. Erſt dag Barock ſucht die großen Gedanken der Gotik wieder aufzunehmen, daher denn auch das Wandbild hier ſeine Auferſtehung ſeiern kann. Bereits Michelangelos Deckenmalerei der Cappella Siſtina iſt hier zu nennen. Die Realität der Darſtellung, das Problem der weltlich gerichteten Remaiſſance, tritt in den Hintergrund vor der Einord⸗ nung des Vildes in den muſikotiſch berauſchenden Raum. Indeſſen wird eime ſo ſtrenge Bindung der Malerei und Architektur wie in der Gotik nicht mehr erreicht. Die Ekſtatik des Varocks darbte eben der Inmigkeit, der Religioſität und der Vergöttlichung der Gotik, war auch mehr eine Angelegenheit der weltlichen und geiſtlichen Ariſto⸗ kratie als die einer gottfühlenden Gemeinſchaft des Volkes. So ſinkt denn die Malerei im Tafelbild des nachfolgenden Naturalis⸗ mus und Impreſſionismus wieder in die weltliche Sinnlichkeit herab. Es iſt ohne Zweifel recht treffend empfunden, was Oswald Sveng⸗ ler über dieſe Malerei ſagt:„Das in ihr liegende Weltgefühl iſt bis zu dem Grade irreligiöbs und nur für eine Vernumftreligion' gültig, daß jeder der zahlloßſen Verſuche(ÜUhde, Puvis de Chawan⸗ nes) hohl und unwahr wirkt.“ Es waren nicht die geringſten unter den großen Meiſtern dieſer Zeit, die inſtinktiv faſt von dem Problem des Pleinair abrückben und ihr Ziel in einer edlen großen Monu⸗ menbalmalerei ſuchten. Von Hans von Marees wird uns berichtet, daß er die Arbeit an der Bildtafel als Surrogat für die Wand⸗ malerei anſah. Leider fand er nur einmol in ſeinem Leben die Gelegenheit, ſeine große Sehnſucht nach dem Wanmdbild zu befrie⸗ digen. Es iſt bezeichnend für dieſe Epoche, daß ſie in Deutſchland jedenfalls ihren Größten nicht die Wand zuteil werden ließ, nach der ſie inbrünſtig verlangten, während ein Künſtler wie Kaulbach, um mit den Worten Waetzolds zu ſprechen, auf der Bühne ſeiner Wandbilder Haupt⸗ und Staatsaktionen ſpielte und es dem gedruck⸗ ten Programm überließ, dem Veſchauer zu zeigen, was das Bild 921 ſchuldig blieb:„das tiefe Gedamkenſpiel des hiſtoriſchen Welt⸗ geiſtes“. Und unſere Zeit? Wir wiſſen es alle nur zu gut, daß ſich der Menſchheit Gedanken in den letzten Jahren gewandelt haben, nicht zuletzt unter dem unheilvollen Geſchehon unſerer Tage. Eine leiſe Sehnſucht ſteigt im Volke auf zum Unendlichen, eine Myſtik, die freilich anders iſt als die der Gotik. Dieſe wandte ſich von der Wirk⸗ lichkeit ab, unſere aber heißt gebieteriſch die harte Zeitlichkeit nicht aus dem Auge verlieren. Iſt es verwunderlich, daß unter dieſem Geſtirn der Wille zum Wandbild wieder ſo mächtig iſt? Die Werke unſerer beſten ſungen Meiſter verraten es nur zu deutlich. Aber unſere Generation hat leder noch keinen Bauſtil hervorgebracht, für den dieſe Bilder geſchafſen worden wären. Eine große Ar⸗ chitektur kann jedoch einzig und allein der Malerei das Zeremoniell diktieren, nicht aber kann von der Malerei her der Weg zum Bau⸗ ſtil gefunden werden Bis uns jedoch eine unſeren Tagen und nſerem Geiſt entſprechende Architektur werde, müſſen die Gedanken die jetzt ſchon in einem nicht geringen Teile unſeres Volkes wirkſam ſind, weitere Kreiſe gezogen und alle Gemüber in ihren Bann geſegt haben, denn:„Nur eine ſynthetiſch ſtehende Generatßton wird reif für den Stil.“(Müller⸗Wulkow.) Letztes Leſt Von Franz Mahlke(Berlin) Des Sommers ſonnenſelige Kinder haben die ſingenden Geigen dem Herraott zurückgegeben. Er geht lächelnd durch den Wald und heftet heimlich den Birken und Buchen rote und gelbe Ordensſterne auf den Mantel. In den grünen Plüſchteppich webt er ſeltene Goldornamente: hinter den Gattern zündet er violette Herbſtzeitloſen an. Die vielfarbigen Lich⸗ ter der Aſtern leuchten feſtfreudig auf. Es iſt ſo ſchön. wenn er des Herbſthimmels blaue Bannerſeide entfaltet, die ſein geſchäftiger Ge⸗ hilfe, der wandernde Wind mit den wunderlichen Wappen ſilberner Wolkentauben beſtickt. Der liebe Herragott iſt ein väterlicher Fürſt. der ſeinen Kindern ein letztes Feſt ſchenkt, das Feſt der aroßen Wende. Und dann leat er ſie ſchlafen— alle ſeine müden Kinder— einen Erdenwinter lang. warmer Moosſtädte, den Mückenfamilien die tauſendſtöckigen Borken⸗ häuschen wetterarauer Baumrieſen. Selbſt der einſam⸗verflogenen Winterſchwalbe weiß er einen warmen Bauernſchornſtein oder einen feierglockendurchſummten Dorfkirchturm.— Der aroße Meiſter lieh mir eine kleine Geige. mein Herz. und ſeder Lebenstaa iſt eine Melodie. werden klingende Perlen am Saum ſeines Gewandes.— Der liebe Herraott lächelt ſo freundlich in meine herbſtwindumharfte Giebel⸗ ſtube hinein. Einmal kommt er und ſchenkt auch mir ein lektes Feſ Die Geige iſt und meines Waldfriedbofes dunkeltiefen Traumfrieden. Er ſchenkt den Käfern die bronzenen Paläſte Meine Melodien Das Notwendiaſte und Härteſte und die Hauptſache in der Muſik iſt das Temvo. Mozart. 8 0* Die Anfänge der Oper in Deutſchland Prof. Dr. Artur Kutſcher, der Liberarhiſtoriker der Mün⸗ chener Univerſität, hat ſeit einigen Jahren mit ſeinen Studenten auf den alten Bühnen der Salzburger Erzbiſchöfe Theater geſpielt: Goethe und Euripides, Operetten von Gellert, eim Schäferſpiel von Gärtner. In dieſen Aufführungen belebte der Gelehrte das Ergebnis ſeiner Forſchungen, die dem Salzburger Barocktheater galten, dem Höhe⸗ punkt der Theaberkultur der Benediktiner, dem Akademietheater des 17. und 18. Jahrhunderts, den 5 der Erzbiſchöfe. Dieſe geiſt⸗ lichen Herren Salzburgs haben— ſo iſt das Ergebnis eines feſſeln⸗ den Werkes, das Kutſcher unter dem Titel„Das Salzburger Barocktheater“ veröffentlicht— eine bisher unerkannte Bedeu⸗ tung für die deutſche Theatergeſchichte: ſie führten die Oper von Italien her bei uns ein und ſie ſchuſen das älteſte Na⸗ turtheater auf deutſchem Boden. Mit 28 Jahren wurde Wolf⸗ Dietrich 1587 Erzbiſchof, der Sohn eines kaiſerlichen Feldoberſten, in Rom erzogen, ein Weltmann und Feuergeiſt, derjenige, der das mittelalterliche Salzburg zerſtörte und der Stadt die koſtbare Barock⸗ form gab, die heute unſer Entzücken iſt. Sein Nachfolger wurde ſein Vetter Marx Sittich, der den Grundſtein zum Dom legte. Den Frauen ſehr gewogen, gab er dem von ihm erweiterten Schloß Altenau den Namen wohl einer ſeiner Freundinnen: Mirabella. Und unweit der Emsburg, die er für die geliebte Frau ſeines Stadt⸗ hauptmanns errichtete, ſchuf er durch italieniſche Künſtler das Luſt⸗ ſchloß Hellbrunn. Hier ſuchbe der durch Schwermut niedergehaltene prachtliebende Herr ſein ſeeliſches Gleichgewicht. In dieſem Parke von Hellbrunn hat mun Kutſcher das alte Steimtheater feſtgeſtellt und mit einer Ausführung von Goethes„Satyros“ wieder in Benutzung genommen. Es iſt eine rieſige Grotte, in einem bewaldetden Felsrücken ge⸗ wölbt. Indem man natürliche Stuſen und Höhlungen leicht verſtärkte, gewann man eine Bühne für reichlich 1000 Zuſchauer. Das älteſte Spiel, von dem man weiß, hat hier am 31. Auguft 1617 ſtattgefun⸗ den. Es iſt eine ganz eigenartige Schöpfung, vergleichbar etwa nur dem mehr als 100 Jahre füngeren Steintheater des Schlößchens Sanspareil bei Bayreuth. Marx Sittich mag als Jeſuitenzögling von den ſpaniſchen Parktheatern gehört oder in Italien Freilicht⸗ aufführungen geſehen haben. Aber eigentliche Felstheater gibt es auch im Süden offenbar nicht, die Einrichtung iſt eine Laune des Erzbiſchofs voll barocken Ueberſchwanges der Naturerfaſſung. Geſpielt hat man auf dieſem Theater zum erſtenmal in Deutſch⸗ land Opern mit Muſik. Bisher nahm man an, daß die älteſte Opern⸗ aufführung nördlich der Alpen 1627 im kurfürſtlich ſächſiſchen Schloß Hartenfels bei Torgau ſtattfand: Rinuceinis Dafne mit ihrem von Martin Opitz überſetzten, leicht bearbeiteten Texte ſowie der von Heinrich Schiitz neu geſchaffenen Muſik. Kutſcher aber weiſt nach, daß ſchon 1618 italieniſche Komödien mit Muſfik am Salzburger Hofe geſpielt warden. Und zwar außer in Hellbrunn im Theater der erz⸗ biſchöflichen Reſidenz, wo eine italieniſche Barockbühne mit Telarl. Einrichtung geſchaffen. In der erſten Freude an dieſem unerhört wirkungsvollen Darſtellungsaparat wurde die Salzburger Bürger⸗ ſchaft in den erzbiſchöflichen Palaſt geladen. Denn dieſe erſten Opern bedienten ſich der italieniſchen Verwandlungsbühnen. So iſt Marx —9 9 Bahnbrecher romaniſcher Theaterkultur in Deutſchland worden. Von dieſem Ausgangspunkte entwickelte ſich das Barocktheater zu ſeiner techniſch vollendeten Form. Eine Ausdruckskunſt der Bühne ertſtand, im Zuſammenwirken aller Künſte, umter denen das Dich⸗ beriſche zurückſteht. Noch heute bewundern wir das Heckentheater des Schloſſes Mirabella, das erſte unter ſenen Naturtheatern, die dann in Dresden, Rheinsberg, Weimar, Würzburg, Nymphenburg Nachahmung fanden. Der größte Theaterfreund unter den Erz⸗ biſchöfen nach Marx Sittich war der fromme Sigismund(1753 bis 1772). Für ihn arbeitete die Familie Mozart, Wolfgang Ama⸗ deus wird ſchon 1769 fürſterzbiſchöflicher Konzertmeiſter. Und für den Erzbiſchof hat er den erſten Teil von Wimmers„Schuldigkeit des erſten und fürnehmſten Gebotes“ für eine Aufführung von 1767 komponiert, Sigismunds Nachfolger, der letzte Salzburger Fürſt⸗ ergbiſchof Hieronymus, ein Aufklärer, in deſſen Arbeitszimmer die Vüften Voltafres und Nouſseuis ftanden, trat gebieteriſch den Aus⸗ wüchſen des Theaterweſens emgegen, aber mit dem Unkraut hat er auch den Weizen der barocken Theaterkultur aus⸗ gerottet. Nur unterirdiſch ſind die Anregungen weltergegangen, noch Grillparzer hat bekannt, daß er von der Bolksbühne ſeiner Heimal die erſten und wirkſamſten Theatereindrücke empfing. Noch mehr aber gilt das für Mozart, der mit kindlicher Intenſttät die Varock⸗ bühne des Schauſpiels erlebte in ihrer Miſchung von Heroiſchem und Burleskem, ſowie die der Oper und des Siuigſpiels, der in Salzburg ſelbſt 3 5 Reiz der Bewegung und üppi⸗ en oration erfuhr, der endlich ſeine frühe Muſildramen füt ſeſe Theater ſchuf. 8—1 eeeeeeeriie Nichard Heuberger Zu ſeinem jo. Todestag— 28. ORtober 1914 Don Robert Hernried(Erfurt) „Wir Wagnerianer“, pflegte Brahms zu ſagen und meinte Richard Heuberger und ſich. Das war keine léere Phraſe. Denn, von Eduard Hanslick geführt, war im Wien der 70er Jahre des vorigen Jahrhunderts ein Muſikkreis entſtanden, auf den der Name Wagner wie ein rotes Tuch wirkte. Brahmis aber, ſicher wider ſeinen Willen zum Gegenpapſt erhoben, ſtand zwar Wagners Werken durchaus nicht unkritiſch gegenüber, war jedoch meilenweit davon entfernt, das Genie des Meiſters zu verkennen. Und Richard Heuberger, der ſich innig an Brahms anſchloß und bald zu deſſen vertrautem Freundeskreiſe zählte, ging noch weiter. Seloſt dramatiſchen Zielen zu⸗ ſtrebend anerkannte er Wagners Grundſätze als für die Bühnen⸗ kompoſition der folgenden Zeiten unbedingt bindend an und verwer⸗ tete ſeine Errungenſchaften, vor allem das Leitmotiv und die Be⸗ handlung des Orcheſters, in ſeinen eigenen Tondichtungen. 1850 zu Graz, der Hauptſtadt der grünen Stelermark, geboren, entſtammte Heuberger einer Alt⸗Wiener Familie, die mit Schubert verwandt war. Ein Zweig derſelben wurde von Matthias Corvinus in den ungariſchen, ein anderer von Maximilian II. in den öſter⸗ reichiſchen Adelsſtand erhoben. Der letztere wanderte nach Durlach in Baden aus, wourde dort bürgerlich und evangeliſch, kehrte aber nach drei Generationen wieder nach Wien und in die Arme der katholiſchen Kirche zurück. Dieſem Zweige entſtammte Heuberger. In Graz war Heuberger unter dem Einfluß der ihm perſönlich bekannten(und zum Teil befreundelen) Dichter Anaſtaſius Grün, Robert Hamerling und.⸗K. Roſegger aufgewachſen. Obwohl zum Vahningenieur ausgebildet, halle er doch durch den als Tondichter unter dem Namen W. A. Remy bekannten Dr. W. Mayr, der auch der Lehrer Ferruccio Buſonis, Wilhelm Kienzls und Felix Wein⸗ gartners war, die ſorgfältigſte muſikaliſche Ausbildung erhalten, hatte Lieder, Chöre und Kammermuſikwerke kompondert und wirkte ſchon als 17jähriger Student der techn. Hochſchule in Graz als Chor⸗ meiſter eines Technikerſängerchors. Doch erſt im Alter von 25 Jahren murde er Berufsmuſiker, durch den Erfolg einer von ihm komponier⸗ ten Feſtkantate zu Anaſtaſius Grüns 70. Geburtstag dazu ermuntert. Im gleichen Jahre als Dirigent des Akademiſchen Geſangvereins nach Wien perpflichtet, errang er daſelbſt mit 1720 konzerten ſolchen Erfolg, daß er zu den erſten Matſikkreiſen der Stadt Eingang fand. In des berühmten Arztes und Muſikfreundes Theodor Billroth Hauſe kam er mit Brahms, Goldmark und Jahann Strauß zuſammen. Als er kurz darauf Brahmſens Lied vom Herrn von Falkenſtein orcheſtrierte, beſuchte er den Meiſter und dieſer fand ſo viel Gefallen an dem grundehrlichen Weſen des begabten jungen Muſikers, daß er in lebhaften Verkehr mit ihm trat und ihn ſchließlich ſeinem Freundeskrelſe zuzählte. Orcheſtervariationen über ein Thema von Schubert, einer Nachtmuſik für Streichorcheſter, eine Ouvertüre zu Byrons„Kain“ und die Or⸗ Werk das eigenkräftigſte iſt, entſtanden ſo und machten, in Leipzi und Wien zuerſt aufgeführt, ebenſo wie eine Reihe ſchöner Lieder und wirkungsſicherer, gediegen gearbeiteter Chöre, ſeinen Namen raſch bekannt. So wandte er ſich, nach mehrjähriger Tätigkelt als Dirigent, der Wiener Singakademie, ganz der Kompoſition zu. Das Theater zog ihn mächtig an und kem Geringerer als Artur Nik iſch war es, der Heubergers Begabung für die Opernkompoſition er⸗ kannte. Nikiſch führte das dramatiſche Erſtlingswerk Heubergers, die komiſche Oper„Die Abenteuer einer Neufahrsnacht“, am Leipziger Stadttheater auf und gab auf Grund des Erfolges drei Jahre ſpäter Heubergers zweite Oper„Manuel Venegas“, anläßlich ſeines Schei⸗ dens von der Bühnenlaufbahn zu ſeinem Ehrenabend. Hatte Heubergers erſtes Bühnenwerk ſeine Begabung für die komiſche Oper in vollem Umfange erkennen laſſen, ſo offenbarte das zweite, deſſen Textbuch(von dem Schweizer Dichter J. B. Widmann) überdies ſehr ſchlecht iſt, daß blutrünſtige Dramatik ſeiner Natur kernlag. So ſchnell erkannte aber der junge Tondichter ſeine Berufung zur heiter⸗vornehmen Muſik noch nicht und es begann eine Zeit des Leidens und der Enttäuſchungen, während der er in ernſtem Streben an ſich arbeitete und die Oper„Mannel Venegas“ nach einem neuen Burche von Ludwig Ganghofer umſchuf. Als„Mirſam“ oder„Das Maifeſt“ in der Wiener Hofoper aufgeführt(Heuberger ſelbſt ſetzte ſich ans Dirigentenpult, da Hans Richter unmſttelbar nach der Ge⸗ neralprobe erkrankte), vermochte das Werk doch nur einen Achtungs⸗ erfolg zu erringen. Auch zwei Ballette,„die Lautenſchlägerin“ und „Strumwelpeter“, in Prag bzw. Dresden(unter Schuchs Leitung) zur Uraufführung gebracht, hielten ſich troz freundlichen Erfolges hicht lange auf dem Spielplan. Sie bildeten aber den Uebergang zu Heubergers Hauptſchaffen und wieſen ihm den Weg zur Erlangung eines eigenen Bühnenſtils. Dieſen fand er in ſeinem„Jpernball“, jenem entzückend braziöſen Werke, in dem tauſend Teufelchen des Humors ſprühen. Unter dem Einfluſſe Brahmſens veredelte ſich Heubergers Stil, Manuuheimer Muſik· Jeitung cheſterſuite„Aus dem Morgenlande', von denen das erſtgenannte Samskag, den 25. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeſtung(Mittag⸗Nusgabe) 9. Seite. Nr. 497 Neue Mannheimer Seitung» Handelsblatt Von den füddeulſchen Waren⸗ u. Produllenmürklen Mannheim, 24. Oktober. Am ſüddeutſchen Getreidemarkt herrſchte in dieſer Woche eine ausgeſprochen ruhige Stimmung, im Gegenſatz zum Ausland, wo⸗ ſelbſt die Märkte ziemlichen Schwankungen unterworfen waren. Beſonders zu Wochenbeginn ereignete ſich ein ſcharfer Preisrückgang für Weizen an der Newyorker Börſe, weil die Statiſtik feſtſtellte, daß die ſichtbaren Vorräte in den Vereinigten Staaten um 2,99 Mill. Buſhels Weizen, 0,58 Mill. Buſhels Mais und 4,41 Mill. Buſhels Hafer größer ſind, als ſie es in der gleichen Woche des Vorjahres waren. Außer Weigzen war daraufhin auch Mais, Roggen und Gerſte rückgängig. Bei uns trug das Geſchäft ein ähn⸗ liches Gepräge wie in der Vorwoche, d. h. die zweite Hand bleibt abgabegeneigt und bietet cif Mannheim zu dem vom Ausland cif Rotterdam geforderten Preiſe an, ſo daß ſich alſo der hieſige Preis etwa 75 Cents unter dem Weltmarktpreis bewegt. Eine gewiſſe Nervoſität iſt im Großhandel für Einfuhrgetreide allerdings hin⸗ ſichtlich der argentiniſchen Ernte feſtzuſtellen. In Argen⸗ tinien entſyricht der Oktober, an den Ernteverhältniſſen gemeſſen, eiwa unſerem Mai, der November unſerem Juni und es heißt, daß Regenfälle dringend erforderlich wären. Auch iſt die argen⸗ tiniſche Ernte erſt dann vor Ueberraſchungen durch Heuſchrecken⸗ ſchwärme ſicher, wenn ſie unter Dach iſt. Von dem Ausfall der argentiniſchen Ernte hängt jedoch, neben dem amerikaniſchen Ausfuhrüberſchuß, die Brotgetreideverſorgung Europas im weſentlichen ab. Hier lagen Angebote in Hardwinter II zu 18,10 Fl. cif Rotterdam, entſprechend 16,85 9. cif Mannheim vor, während zweithändige Ware zu 16,35 Fl. cif Mannheim angeboten war. Sonſt verlangte man zulegt im cif⸗Geſchäft für die 100 Kg. Weizen, Kanſas II, 15. Oktober bis 15. November 15,85 Fl.; November 16,.— Fl. cif Rotterdam; Kanſas III, rheinſchwimmend, 16,50 Fl. cif Mannheim; La Plata, Roſario, 79 Kg., rheinſchwimmend, 16,75 Fl. cif Mannheim, Varuſſo, 79 Kg., hier im Schiff, 16,40 Fl. cif Mannheim; amerikaniſcher Roggen II, rheinſchwimmend, 14,35 Fl. cif Mannheim; Oktoberabladung von Amerika, 14,— Fl. cif⸗ Rokterdam; Hafer, Weſtern, clipped, 51/52 Kg. 12,— Fl. cif Mannheim; Mais, gelb, La Plata, mit Sack, 12,50 Fl. cif Rotterdam. Inlandgetreide lag gleichfalls ruhiger als in der Vor⸗ woche. Prima Braugerſte allerdings blieb weiterhin gut be⸗ hauptet. Es zeigt ſich, daß der inländiſche Ertrag darin nur ein begrenzter iſt und daß das Ausland für ſeine guten Qualitäten gleichfalls auf Preiſe hält. So wurde zuletzt verlangt für die 100 Kg. däniſcher Gerſte 41,.— dän. Kr. cif Rotterdam; ſchwediſche Gerſte 16,75 Fl. cif Rotterdam: polniſche Gerſte 16.— Eſtrl. die Tonne, cif Rotterdam. Im Geſchäft frei Waggon Mannheim notierten die 100 Kg. Inlandweizen 24,.—(Vorwoche 24—25,—); Auslandsweizen, bei dem das Anziehen des holländiſchen Guldens um etwa 2 Prozent zu berückſichtigen iſt, wenn die Umrechnung auf Mark erfolgt, 27—29,50(27.50—30,.—); Roggen, inländ. 24—25,50(24,50—25,50); ausländ. 26,.—(26,50—27,—); Braugerſte 27—29,50(27—29,50); Hafer, inländ. 19—22,.—(19—23,—); ausl. 21,50—24,50(21,50—25,—): Mais, mit Sack 21,.—(21,.—) AA. Starke Herabſetzung der Reparalionskohlen-Lieferung für Oktober Die Reparationskohlen⸗Lieferungen, die im September 1778 0⁰⁰ Tonnen Kohlen(darunter 612 000 To. Koks gleich 816 000 To. Kohle) betrugen, ſind in Auswirkung des Londoner Abkommens nach der am 13. Oktober beim Ruhrbergbau eingetroffenen Mit⸗ teilung auf 1,114 Millionen Tonnen für Oktober ermäßigt worden. Unter dieſer Tonnenzahl befinden ſich 158 750 To. Koks gleich 211 667 To. Kohle. Dieſe plötzliche ſtarke Ermäßigung der Koksanforderung für Oktober auf rund 7 der Ziffer für September hat die Koksproduzenten in eine kritiſche Lage gebracht. Da die Eiſenwerke wegen der ungünſtigen Konjunktur nur einen geringen Koksbedarf haben, ſind bei der plötzlichen ſtarken Er⸗ mäßigung der Reparationskoks⸗Lieferungen eine Reihe von Koke⸗ reien augenblicklich jeder Abſatzmöglichkeit beraubt und genötigt, die ganze Erzeugung auf Lager zu nehmen. Gegen⸗ wärtig werden Verhandlungen geführt, um eine Aenderung dieſer einſeitigen ſtarken Verkürzung der Kokslieferung auf Reparations⸗ konto durch die Reparationskommiſſion herbeizuführen. Gewerkſchaft„Glück⸗auf Schwarzwald. Gegenüber Zeitungsmeldungen, daß die Gewerkſchaft„Glück⸗ auf“ Schwarzwald ſich aufgelöſt habe, wird uns von der Gewerk⸗ ſchaft mitgeteilt, daß ſie auch weiterhin ihren Hauptſitz in Köln und ihre Niederlaſſung in Freiburg in Baden aufrechterhalte. Durch die Geſchäftsführung der Gewerkſchaft in Freiburg ſei die Zweigniederlaſſung Badenweiler überflüſſig geworden. Der Berg⸗ bau zu Badenweiler⸗Sehringen wird weitergeführt. Die Aufſchlüſſe in dem neuangelegten Barbara⸗Stollen zu Sehringen haben bereits neue Erzlagerſtätten mit guten Beſtänden an Bleierzen ergeben. Der Bergwerksbetrieb ſoll jetzt wieder in vollem Umfange auf⸗ genommen werden. Die Wieſentäler Bergbau.⸗G., Freiburg hat ſich neuerdings bei dem Badenweiler⸗Sehringer Bergwerk beteiligt, nachdem ſie ihre eigenen Anlagen bei Wieden und Utzen⸗ feld in modernſter Weiſe ausgebaut hat. Die unterirdiſche Ver⸗ bindung zwiſchen dem Karl⸗Stollen in Badenweiler und dem Werk in Sehringen wird im nächſten Jahre fertiggeſtellt werden, ſo daß der Fuhrwerksverkehr durch den Kurort Badenweiler aufs äußerſte beſchränkt ſein werden dürfte. Neue Gothaer Lebensverſicherungsbank a. G. Der Rechnungsabſchluß der zum Gotha⸗Konzern ge⸗ hörigen Bank für das Geſchäftsjahr 1923 ſchließt mit einem Ueberſchuß von 35 457 Bill., der zurückgeſtellt wird. Die Goldmarkbilanz vom 1. 1. 24 weiſt unter den Vermögens⸗ werten u. a. aus die Hypothekendarlehen mit ca..1 Mill. GI, die Wertpapiere mit ca. 12 500 G% und die Bankguthaben mit ca. 26 000.,. Die Hypotheken ſind nur mit 1275 Prozent ihres nach der 3. Steuernotverordnung errechneten Goldmarkbetrages ingeſtellt. Unter den Verbindlichkeiten ſind die techniſchen Reſerven nit ca. 30 000.l, die ſonſtigen Rückſtellungen mit ca. 46 500 8% und die Rücklage für Aufwertung und Verwaltungsausgaben mit za. 3,1 Millionen G% aufgeführt. Anfang 1923 ſchloß die Neue Gothaer als eine der erſten deutſchen Lebensverſicherungsgeſell⸗ ſchaften die erſten Goldmarkverſicherungen und zwar auf Dollar⸗ grundlage ab; ſpäter gewährte ſie daneben auch Verſicherungsſchut auf Feingoldgrundlage. Infolge der traurigen wirtſchaftlichen Lage in Deutſchland war der Zugang an Goldmarkverſicherungen 1923 noch gering; er belief ſich auf 1281 Anträge über ca. 3, Millionen Goldmark. Auf dieſer beſcheidenen Grundlage hat die Bank im Jahre 1924 den Aufbau des Goldmarkgeſchäfts kräftig fördern können. Die im Zuſammenhang mit der Einführung der Renten⸗ mark einſetzende Belebung des Lebensverſicherungsgeſchäfts wirkte ich bei der Bank im laufenden Geſchäftsjahr in ungeahntem Um. fange erfreulich aus. Die erſten Monate des Geſchäftsfahres 1924 brachten ihr einen Neuzugang, der das Vielfache der Monats⸗ ergebniſſe der erfolgreichſten Vorkriegsſahre der Gothaer betrug. In der Aufwerkungsfrage der Lebensverſicherungen hat ſich die Bankleitung für die Anſprüche ihrer Verſicherten den zu⸗ teſrdigen Regierungsſtellen gegenüber mit allem Nachdruck ein⸗ eſob! 10—10.50 Pfennige. Georg H a Iler. Der Mehlmarkt war abgeſchwächt, was umſo beachtens⸗ werter iſt, als z. B. die Londoner Mühlenvereinigung in dieſer Woche eine Preiserhöhung um 1 Sh. vorgenommen hat. Hier drückte die zweite Hand die Bewegung mit ihren Angeboten nach unten, da ſie die direkten Forderungen der Mühlen durchſchnittlich um—2/ die 100 Kg. unterbot. Ausländiſche Mehle ſpielten dabei keine beſondere Rolle, weil ſie im Vergleich mit einheimiſchen Mehlen keine Rechnung ließen. Gefordert wurden für Weizen⸗ mehl 36—39,60(Vorwoche 37—39,50), Roggenmehl 33—35,50 (36—37,75). Von ſonſtigen Mühlenfabrikaten bedangen Kleie 12,25—12,75, Futtermehl 16,50—16,75, Nachmehl 24,.— 1 je 100 Kilo. Futtermittel hatten auch ſonſt ruhigen Markt. Die Preiſe weiſen weſentliche Veränderungen nicht auf. Man verlangte für die 100 Kg. Biertreber 20,50, Malzkeime 18,50., jugo⸗ flawiſche Trockenſchnitzel ab Regensburg 10,75„, Wieſenheu —9,50., Kleeheu 9,50—10,50, Preßſtroh 5,40—5,80, ge⸗ bundenes Stroh 3,80—4,60/ die 100 Kg. In Hülſenfrüchten war das Geſchäft klein. Man ver⸗ langte für die 100 Kg. weiße Bohnen etwa 40,.— /, Erbſen, je nach Qualität, 38—46,.—% für in Mannheim disponible Ware. Der Markt für Sämereien blieb feſt. Gefordert wurden für 100 Kg. Provence⸗Luzerne 240—250, italieniſche Luzerne 200—220, Rotkleeſamen 240—290.(Sämtliche Notierungen verſtehen ſich bei obigen Märkten im Großhandel.) Im Malzgeſchäft hielten ſich die Brauereien wieder mehr zurück. Das Intereſſe richtet ſich auf erſtklaſſiges Malz, weil aus geringeren Gerſten erzeugtes Malz leicht muffiges Bier gibt. Je nach Qualität und Zahlungsbedingungen ſtellten ſich die 100 Kg. auf 50—54,.—„; der letztgenannte Preis gilt für ſpätere Be⸗ gleichung der Rechnung. Im Tabakhandel iſt es im Einkauf der neuen Sand⸗ blätter etwas ruhiger geworden, da in Holland farbige leichte Schneidetabake zur Einſchreibung kamen, die ſich weſentlich billiger als deutſche Sandblätter ſtellten. Neue Tabake ſind in Friedrichstal zur Verwiegung gekommen, jedoch haben Verkäufe noch nicht ſtattgefunden. Nach alten 1923er Tabaken hat die Nachfrage angehalten. Bei feſtem Markt fanden mehrfache Umſätze bei verſchiedenen Preiſen ſtatt. Neue Sandgrumpen fanden wenig Beachtung, da ſich die Ware als mangelhaft erweiſt; Rippen bei bisherigen Preiſen verkäuflich. In der Rheinſchiffahrt iſt der Waſſerſtand weiter gefallen. Im Gebirge, bei St. Goar und Salzig müſſen die Schiffe auf 2,05—2,10 Meter geleichtert werden, auf der Strecke Mann⸗ heim⸗Straßburg iſt eine Leichterung auf 1,70 Meter nötig. Der Schlepplohn, der infolge der Behinderung des Herankommens von Schleppkraft durch den Nebel vorübergehend bis auf 2,20 geſtiegen war, wird wieder mit 1,30 von Ruhrort nach Mannheim notiert und dürfte alsbald wieder auf 1,10—1,20 gehen. Die Schiffsmiete beträgt augenblicklich pro Tonne und Tag an der Ruhr für Rheinſchiffe 10 Pfg., für Kanalſchiffe 11 Pfennige, in Mannheim für Rheinſchiffe—9,50 Pfennig, für Kanalſchiffe Wayß u. Freytag.-., Neuſtadt a. 9. In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Wayß u. Freytag .⸗G. wurde beſchloſſen, der auf den 24. November einzuberufen⸗ den.⸗V. hinſichtlich der Umſtellung des Kapitals nach⸗ ſtehende Vorſchläge zu unterbreiten: 1. die Stammaktien (nom. 150 Mill.) und vollbezahlten Vorratsaktien(50 Mill.) werden auf 8 000 000 G%— d. i. das Friedenskapital— zuſammengelegt und jede Aktie von nom. 1000 Papiermark auf 40.l abgeſtempelt. 2. Die Vorzugsaktien in Höhe von 4 Millionen Papiermark werden auf den einbezahlten Goldmarkwert von 13, pro Stück ab⸗ geſtempelt. Die geſetzliche Rücklage wird mit 800 000 G ausgewieſen und für Zwecke der Beamten⸗ und Arbeiterfürſorge ein Betrag von 550 000&4 zurückgeſtellt. Aus der gleichzeitig vorgelegten Halbjahresbilanz des Geſchäftsjahres 1924/25 ergibt ſich, daß ein günſtiges Er⸗ gebnis erzielt wurde. Die noch vorliegenden Aufträge laſſen auch für das zweite Halbjahr einen angemeſſenen Nutzen erwarten. 2: Spinnerei und Weberei Offenburg. Die Geſellſchaft hielt am 21. ds. Mts. eine go..⸗V. ab. Die erſchienenen Aktionäre genehmigten den vorgelegten Entwurf zur Goldmark⸗Eröff⸗ nungsbilanz und beſchloſſen die Umſtellung des Aktienkapitals auf Goldmark in der Weiſe durchzuführen, daß nom. 1200 je Stammaktie auf nom. 300 G⸗% durch Abſtempelung herabgeſetzt werden. Ueber die gegenwärtige Geſchäftslage wurde berichtet, daß die immer noch andauernde Gotnappheit eine lebhafte Nachfrage nicht aufkommen läßt. Auch bezüglich der zukünftigen Ausſichten iſt großer Optimismus nicht angebracht, da die enormen Abgaben und die mit der Durchührung des Dawesplanes zu erwartenden Induſtrieobligationen die Rentabilität ſtark beeinträchtigen. *Vom Ritzau⸗Konzern. Der Konkurs eröffnet wurde nun⸗ mehr auch über das Vermögen der Ritzau⸗Konzern.⸗G. in München, Unter der Zentralleitung dieſer.⸗G. wurden im Frühjahr 1923 die Motor⸗Union Verſicherungs⸗A.⸗G., die Euro⸗ päiſche Paket⸗Verſicherungs⸗A.⸗G., die Rekord Feuerverſicherungs⸗ .⸗G. und die Monachia Mit⸗ u. Rückverſicherungs⸗A.⸗G. vereinigt. „Demag. Die Deutſche Maſchinenfabrik.⸗G.(Demag) in Berlin⸗Duisburg ſchlägt der Aktionärverſammlung vor, das Stamm⸗ aktienkapital von 240 Mill. 10: 1 auf 24 Mill. G% und die 100 Mill. Vorzugsaktien nach dem Goldeinzahlungswert auf e e ee geſetzliche Rücklage mit 10 Prozent, ill. einzuſetzen und dem Wohlfahrtsfonds 500 000 G% zuzuweiſen. 15 255 Melallwerke.-G. vorm. Luckau u. Steffen in Hamburg. Wie man hört, beabſichtigt der Aufſichtsrat, der.⸗V. den Vor⸗ ſchlag zu unterbreiten, das Aktienkapital im Verhältnis von 1000:60 zuſammenzulegen. Die ao..⸗V., die hierüber Beſchluß faſſen ſoll, findet am 14.„November ſtatt. Durch die Zuſammenlegung würde das gegenwärtig 23,5 Mill. betragende Stammaktien⸗ kapital auf 1 410 000.4 ermäßigt werden und damit ungefähr den Vorkriegsſtand von 1,2 Mill. wieder erreicht haben. ):( Günſtige Wirkung des Handelsvertrages mit Spanien auf die deukſche Induſtrie. Der Verband Württembergiſcher Induſtrieller hat wie der Konf. berichtet, eine Umfrage bei ſeinen Mitgliedern veranſtaltet, in welcher Weiſe ſich das Inkrafttreten des deutſch⸗ ſpaniſchen Handelsvertrages ausgewirkt habe. Uebereinſtimmend wurde erkärt, daß ſeit dem 1. Auguft eine weſentliche Be⸗ lebung des Geſchäftsverkehrs mit Spanien ein⸗ getreten ſei. Zum Teil ſeien ſehr beträchtliche Aufträge ein⸗ gegangen, die für die Weiterbeſchäftigung der Werke ſtark ins Gewicht fallen. Auf Grund dieſes Materials ſpricht der Verband Württembergiſcher Induſtrieller die Erwartung aus, daß die Nati⸗ fizierung des deutſcheſpaniſchen Handelsabkommens mit größter Beſchleunigung geſchieht. ( Vom elſäſſiſchen Texkilmarkt. Die Textilbörſe iſt ziemli belebt. Die Spinnereien und die Webereien n ihne Albel— günſtigen Bedingungen fort. Das Geſchäft in Jute iſt andauernd lebhaft, die Preiſe des Rohmaterials unterliegen nach wie vor ſcharfen Schwankungen. Der Seidenmarkt behauptet ſeine ruhige Haltung. Die Preiſe ſind unverändert, trotz der Spannung der Deviſen und der Feſtigkeit der aſiatiſche ärkte. ſchlü ſind ziemlich eingeſchräntl. alſchen 8 e Mannheimer handelsregiſter Eintkräge zum Handelsregiſter B W. Hertſch& Co. G. m. b. H. in Mannheim: Gemäß dem durch⸗ geführten Geſellſchaſterbeſchluß vom 20. September 1924 iſt das Stammkapital von 1000 000 auf 1000 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchaftsvertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf welche Bezug genommen wird, geändert. Vereinigte Eiergroßbändler G. m. b. H. in Lianidation in Mann⸗ heim: Die Firma iſt erloſchen. Weſtdeutſche Schub⸗Aktiengeſellſchaft in Mannheim: Die Ge⸗ ſellſchaft iſt durch Beſchuß der Generalverſammlung vom 10. April 1924 aufgelöſt. Die Liquidation iſt beendet. Die Firma iſt erloſchen. Vertriebsgeſellſchaft für Kartoffelerzengniſſe m. b. H. in Mann⸗ heim: Wilhelm Gunzert iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. „Hupka“ Herſtellungs⸗ und Vertriebsgeſellſchaft für Kartoffel⸗ Erzeugniſſe m. b. H. in Mannheim: Wilhelm Gunzert iſt als ſtell⸗ vertretender Geſchäftsführer ausgeſchieden. „Papierdarm“ G. m. b. H. in Mannheim: Durch Beſchluß der Geſellſchafterverſammlung vom 23. September 1924 iſt die Ge⸗ ſellſchaft aufgelöſt. Der bisherige Geſchäftsführer Kaufmann Ru⸗ dolf Gelb, Mannheim iſt Liquidator. Die Liquidation iſt beendet. Die Firma iſt erloſchen. „Boelag“ Benzin⸗Benzol⸗Oel in Mannheim: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 1. Oktober 1924 iſt die Geſellſchaft auf⸗ gelöſt. Das bisherige Vorſtandsmitglied Franz Beck, Mannheim iſt Liquidator. 5 Oberrheiniſche Eiſenbahngeſellſchaft Aktiengeſellſchaft Mannheim in Mannheim: Gemäß dem durchgeführten Beſchluſſe der Generalver⸗ ſammlung vom 29. September 1924 iſt das Grundkapital von 200 000 Mark in 20 000 Goldmark umgeſtellt. Durch Beſchluß der gleichen Generalverſammlung iſt der Geſellſchaftsvertrag in 8 4(Grundkapital. Aktieneinteilung) geändert. Das Grundkapital iſt in 2000 auf den Namen lautenden Aktien zu je 100 Goldmark eingeteilt. Deviſenmarkt Der Valutamarkt verharrt in ſeiner unveränderten Haltung weiter. Doch neigt die Tendenz eher zu Abſchwächungen. Der Dollar kam heute früh mit 4,20 aus Newyork. London gegen Paris 8676, London gegen Holland 1140, London gegen Schweiz 2335 und London gegen Newyork 4,4971. Ferner notierten: Kabel gegen Paris 1915, Schweiz gegen Paris 369, Holland gegen Paris 753, Kabel gegen Schweiz 5,1976, Holland gegen Schweiz 204½4, Holland gegen Kabel 25473. In Goldpfennig ſtellten ſich: London 18,88, Paris 21,90 3, Schweiz 80,85 3, Mailand 18,203, Holland 1,65,10, Prag 12,533, Chriſtiania 59,85.3, Kopenhagen 72,20 3, Stock⸗ holm 1,11,80 ¼, Brüſſel 20,15 3, Madrid 56,45 3 und Buenos Aires, die einzige Deviſe, die abgeſchwächt iſt, 154 gegen 1,55,30/ von geſtern. Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe Mannheim, 24. Okt. Die VBörſe war heute ſehr ruhig. Badiſche Anilin⸗Aktien wurden zu 1775 umgeſetzt, ferner Gebrüder Fahr 5,25, Knorr, Heilbronn%, Salzwerk Heilbronn 22, Braun Konſerven 0,80 und Freiburger Ziegelwerke zu 2,50. In Brauerei Sinner⸗Aktien war Geſchäft zu 778. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 24. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 23. 24. Aluminilum 23. 24. Elektrolytkupfer 126,— 126,— in Barren 2,40.2,50 2,40.2,50 Raffinadekupfer 1,16⸗1,17.,16•1,17 inn, ausl. 4,85495 4,85⸗4.95 Blei 0,68-0,69 0,68•0,69 üttenzinn 4,75-4,85 4,75⸗4.85 RohzinklBb.⸗Pr.)—,——.— Nickel 2,95.3,05.95⸗3,05 do.(fr Verk.) 0,63⸗0,64 0,640,84 Antimon 0,94.0,96 r lattenzink 0,57.0,58 0,58.0,58 Silber für 1 Gr. 96,50⸗99,50 98,—.9,— Aluminium 2,30⸗2,40 2,0⸗2,40 Platin p. Gr.—.——— London, 24. Oktober(W) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t v. 1016 Kg 24. Blei 28. 24. 23 87. J,½75 Kupfer Kaſſa 63,— 68,25 beſtſeleet. 68,— Zink 39,75 34,12 do. 3 Monat 64,25 68,35 Nickel 55, 155,.— Aueckſilber 11.75 1178 do. Elektol. 67.25 67,50] Zinn Kaſſa 253.75 256,35] Regulus 60.— 60.— :: Pforzheimer Edelmekallpreiſe am 24. Oktbr. 1 Kilo Gold 2813., 2820.; 1 Kilo Silbeer 99,25., 99,75.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. * Bremen, 24. Oktbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfd. 26,46(26,62) Dollarcents. )(Bom holländiſchen Diamankenmarkk. In den letzten Monaten ſind auf den Märkten von Amſterdam und Antwerpen bedeutende Mengen von Diamanten durch die Sowjetregierung ver⸗ kauft worden. Neulich hat eine Amſterdamer Firma ein auf 13 Millionen Gulden bewertetes Los gekauft. Dieſes Los iſt zur⸗ zeit in einer Amſterdamer Bank ausgeſtellt und ſoll verkauft werden, jedoch ſo, daß die Stabilität des Marktes nicht geſchädigt wird. -c- Hollands Flachsernke. Die diesjährige holländiſche Flachs⸗ ernte iſt, wie der Konfektion aus Amſterdam erfährt, wieder zu 90 Prozent nach Belgien verkauft worden und zwar meiſt von belgiſchen Flachsſpinnereien unter Ausſchaltung des Zwiſchenhandels erſtanden worden. Die zuſtändigen holländiſchen Handelskammern unternehmen nunmehr Schritte, um im Intereſſe der holländiſchen Flachsinduſtrie die Ausfuhr der kommenden Ernte zu verhindern. Schiffahrt Irachlengeſchäft in Duisburg⸗Ruhrork vom 24. Oktober Die Schiffsmiete beträgt pro Tonne und Tag 10 Pfg. ab Rhein⸗ und Ruhrhäfen 11 Pfg. ab Kanal. 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Westeregeln, den 24. Oktober 1924. Zu unserem schmerzlichen Bedauern ist uns das Mit- Herr Bankdirelctor q Acob KoOttow Mitzlied des Torstandes der Sdddeutschen Discantu-Gesellzctaft.-., Mauzbein geslern durch den Tod entrissen worden. Der Entschlatene gehörte dem Aufsichtsra: unserer Gesellschaft selt dem Jahte 1922 an und hat uns stets mit seinem dewührten Wir verlieren in dem Verstorbenen einen lieben Fteund, dessen Andenken wit Aufslehtsrat und Vorstand der konsolldierten Alkaliwerke. Sohn und Bruder Em⁊z04 Familie MANNHEIM P8, 4 mittag 3 Uhr statt. Am 24. Oxtober enischlief unser Hleber Willy Wöllner nach langem mſt großer Geduld ertrage- nen im Felde zugerogenem Leiden, im Alter von 32 Jahren. Im tieistien Schmerz: Die Eindscherung findet Montag nach- Carl Wöllner 3257 7 EKK ̃ ͥͤT—:—.. ͤ ͤvc en Sielle Wer übernimmt Alleinvertrieb für 3 abe neuart., billg, leicht verk, gut.— 5 abwerfende deselschafts-Spiele durch Reiſekolonnen an Private für größ. Sotet Lie Badens und Pfalz? 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Zu den Linderungsmitteln zählen ausnahmslos alle Einreibun i davon Hat eine wirkliche Heilwirkung, bestenfalls können sie dle Heilwirkung unterstützen. 188 Qicht und heumatismus zind innere Krankheiten und können nur von innen hetaus geheilt werden. Aber auch die meisten innerlichen Mittel zeitigen nur Scheinerfolge, weil sie teils ebenfalls nur den Schmerz betäuben, teils auf einem Irrtum aufgebaut sind, nã urch reichliche Zufuhr alkalischer Salze gelöst und entfernt werden könne durch die neuer Nheumatismus zu h auf die M g, daß die Harnsäure, die eigentliche Ursache des Leidens, Das ist eine veraltete Ansicht, die sich en Forschungen als ganz verfehlt herausgestellt hat. Sie war dle Ursache, daß bisher Gicht und den Krankheiten zähſten, von denen man niemals zagen konnte, sie seien wirklich geheilt. Sprechen Sie nochmals mit Ihrem Arztè. Wenn Sie an Gicht oder Rlieumatismus leiden und trotz aller vermeigtlichen Heilungen und trotz aller Diat immer wieder Rückfälle haben, so bitten Sie Ihren Arzt, einmal die Auro- Solidin- Kur zu prüfen. Abgesehen von den Zuschriften von Patienten liegen über AURO-SOLIDIN zahlreiche glänzende Berichte von bekannten praktizierenden Arzten und Kliniken vor, von denen wir hier zwei folgen lassen: Erfolge ausgezeichnet! Unter Bezugnahme auf Ihr Schreiben kann ſch Ihnen mitteilen, daß bei A Qichtheilmittels„Auro-Solidin“ in Kombination mit Diathermie die Erfolge ausgezeichnet waren. Der in— Fall war vorher mit anderen Präparaten erfolglos behandelt. gez. Dr. med. Pr. in M. Kann ohne Stock wieder gehen! In einem Falle von chronischer Ischias, wahrscheinlich auf gichtischer Grund- lage, hat Auro-Solidin einen entschieden günstigen Erfolg gezeifigt. Die Schmerzen verschwanden bald und vollständig, sodaß die Patientin ohne Stock wieder gehen kann, was sie zuvor niemals vermochte, trotz der ver- schiedensten Heiſmittel, zogar trotz Morphiums nicht! Dr. med. D. in I. Auro-Solidin wird nur durch die Apotheken geliefert und, wenn nicht vorrätig, durch sie besorgt./ Versuchspackungen an die Herren Arzte nur dirext von uns./ Verlangen Sie(gegen Rückporto) von uns die Broschüre„Aufklärung für Gicht- und Rheumatismusleidende“. F. Hunnlus Erben, Hildburghausen. n Mannheim ist Auro-Soſſdin stets vorraig: Einhorn-Apotheke/ Pelikan-Apotheke. inuanthrin · farbene Dekorafions- Sioffe Unüberiroſfen lichi-, wasch- und wefferechi eemmnmmmmmdnmmdnmmmmmmmeee Entzückende gemusterte Stoffe Vornehme einfarbige Stoffe Utneeendmmmdnmdmmmadummmmameddde Wir bitten um Beachtung unseres Spezial-Schaufensters. Anferfigung von Dekorafionen Indonehren III I eep in vornehmsjer Aufmachung. Hochstetter Kunſiſfraße— N 4, 11/12 Wäsche- Näherei Wäsche-Stickerei Kleider- Stickerei Hohlsäume Handarbeitslager Fahnen Vereinsbedarf M 2. 18. 843 Tel. 5535. wird in liebevolle Pflege aufs Land genommen (auch diskr. Herkunft). Zuſchr. unter I. V. 1 a. d. Geſchäftsſt. 73176 8614 —