8 — — Montag, 27. Olktober Neue MannheimerSeitun, Sezugspreiſe: In Manndeim u. Umgebung wöchentlich 65 enig Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bel evtl Aenderung d. wirtſchaſtl. Verhältniſſe notwenoig werdende Srliserhözungen anzuerkennen Poſtſchecktonto Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 8. 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofftr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ piazß 4- Fernſpr Nr. 7941-7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzéiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 500 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Borauszahlung pro ein· — Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.-M. 0 0 8 Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwortung über⸗ 2 nommen. Hödere Gewalt, Streits. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Eriatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder fur verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-⸗eitung Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen ——...——————.———— Im Feichen der Parteitage Eine Nede des Keichskanzlers Am geſtrigen Sonntag begann, wie ſchon kurz berichtet, im Ge⸗ bäude des preußiſchen Landtages der diesjährige Zentrums⸗ parteitag, die Sitzungen des Reichsparteitages, des Parteiaus⸗ ſchuſſes und der Vorſitzenden der Landesverbände. Wie wir er⸗ Perie führten die geſtrigen Beratungen in erſter Linie dazu, die e e vorzubereiten und eine Klärung beſonders über die wichtigſte Frage, nämlich das Verhalten der Bayeriſchen Volkspartei zum Zentrum, herbeizuführen. Ein beſonderes Gepräge erhielt der Parteitag durch eine Rede des Reichskanzlere Marx, in der er u. a. ausführlich auf die deutſche Außenpolitik zu ſprechen kam. 85 Unſer Volk, ſo führte er etwa aus, hat in der Not eine Miſſion: Es gibt nur einen Anſatz im Völkerleben zu dem Willen dauernd friedlicher Zuſammenarbeit. Es iſt unſere Pflicht als Volk, dieſen höchſten Willen zu ſtärken. Dieſes Ziel iſt klar und unver⸗ änderlich. Unſer Recht auf Leben als Nation verlangt ein freies Deutſchland frei von Ketten, frei von militäriſcher Bewachung, verlangt ein großes Deutſchland, in dem die ganze deutſche Nation vereinigt iſt, verlangt ein Deutſchland mit Kolonien, damit dieſes fried⸗ liche. Deutſchland Abſatz⸗ und Austauſchgebiete für Rohprodukte und Waren hat. Deutſchlands Alleinſchuld am Krlege iſt ein Märchen. Wir iicen 0 die Befreiung vom Schuldbekenntnis aus moraliſchen Gründen. Es wäre eine unheilvolle Selbſttäu⸗ ſchung, wenn wir mit dieſer Befreiung glaubten, der Verſail ler Verpflichtungen ledig werden zu können. Dieſer Irrtum ſei leider weit verbreitet und wird deshalb von manchen Kreiſen mit beſonderer Leidenſchaft erörtert. Der Weg zu dem Ziel, eine freie Nation zu werden, ſei hart und dornenreich. Im Oſten und Weſten hätten wir Bedrückungen im härteſten Maße blutenden Herzens er⸗ tragen müſſen. Dieſe Härten trugen wir nur in der Hoffnung auf endliche Freiheit. Ueber den Weg zur Befreiung ſei da⸗ deutſche Volk leider nicht eing. Heiße Herzen wollen die Befreiung von heute auf morgen haben, die Forderung des Rechts betonend. Die Mehr⸗ heit des Volkes wünſche aber eine Löſung durch friedliche Entwicke⸗ lung und erſtrebe ſo die Verſtändigung mit den früheren Gegnern in der Hoffnung, damit auch die Entwicklung Europas und der Welt zu fördern. Die Reparationsfrage ſei nach dem Abſchluß des Lon⸗ doner Vertrages endlich in die Bahn einer ruhigen Entwickelung gebrocht. aber damit noch nicht zum Abſchluß gekommen. Der Vertrag enthalte den Kaim, der zu Verbeſſerun gen dränge. Die Abrüſtungsfrage ſei im Augenblick nur ein⸗ ſeitig gelöſt. Den Ahrüſtungswillen den die Siegerſtaaten in Genf bekundet haben, ſollten ſie num auch in die Tat umſetzen. Wenn auch dem Völkerbund noch manche Unvollkommenheiten an⸗ hafteten, ſo ſei Deutſchland doch zu lopaler Mitarbeit bereit. Der Gedonke des Völkerbundes ſei echt chriſtlich Es ſei zu bedauern, wenn er in chriſtlichen Kreiſen nicht ſo behandelt werde, wie er ez verdiene. Zaur Innenpolitik bemerkte der Kanzler, daß es Pflicht ſei, ſich freudig zur Verfaſſung zu bekennen. Obwohl die Idee der Volksgemeinſchaft auf faſt unüberwindliche Schwierigkeiten ſtoße, liege in dem Gedanken dazu doch das große Ziel der deulſchen in. nerenPolitik. Ein Zuf a mmengehen mit den Rechlsgerichteten dürfe das Zentrum nicht verweigern, wenn die Verfaſ⸗ ſung vorbehaltlos als rechtsverbindlich anerkannt werde. Ein Zu⸗ ſammengehen mit der Sozialdemokratie ſei ebenſowenig zn verwer⸗ fen. lleber die weltanſchaulichen und ſozialpolitiſchen Gegenſätze ſtehe der nat ürliche Wille der deutſchen Nation, ein Volk u ſein, eine Schickſals⸗ und Völtergemeinſchaft zu werden, in der alle mationalen, ſozialen und kulturellen Kräfte des deutſchen Volkes zu Die Hhamburger Bürgerſchaſtswahlen Mit Spannung wurde in Hamburg das Ergebnis der geſtrigen Aen Bürgerſchaftswahlen erwartet, die man allgemein als ein Vorſpiel zu den kommenden Reichstags⸗ wahlen betrachtet. Sämtliche Parteien leiſteten in der Wahlpro⸗ adanda außerordentliches. Von den Kommuniſten wurden ſogar Kinder herangezogen. Rach den bisherigen Meldungen verliefen die Wahlen ohne N icchen äle Die Wahlbeteiligung ſchätzt man auf nur 70 19 0 Bis Mitternacht lagen die Ergebniſſe aus faſt allen Bezir⸗ zen vor. Sowohl im Stadtbezirk, als auch im Landbezirk haben erhalten: die Sozialdemo kraten 173 978, die deutſchna⸗ tnonale Volkspartei 91 092, die Demokraten 72 515, die deutſche Volkspartei 71635, die Kommuniſten 77 691, der völkiſchſoziale Block 13517 und das Zentrum 9 032 Stimmen. m Vergleich zu den Ergebniſſen der Reichstagswahl vom 4. Mai hat 5 die Fiebemuae Partei einen Gewinn von einigen hundert Stimmen zu verzeichnen. Die Deutſchnationalen haben rund 30 000 Stimmen verloren. die Kommuniſten 35 000, die Völkiſchen 23 000, die Demokraten 7000, die Deutſche Volkspartei 3000 und das Zentrum 600 Stimmen. Bisher hatten von 116 Bürger⸗ ſchaftsſitzen die Sozialdemokraten 69 und die mit ihnen zuſammen eine Mehrheit bildenden Demokraten 23 Sitze inne. Die demokratiſch⸗ ſozialdemokratiſche Regierung beſtand in Hamburg ſeit 1918, in ihrer bisherigen Zuſammenſetzung ſeit 1921. Nach den bisherigen Ergeb⸗ niſſen ſcheint die Koalfton etwas über die Hälfte aller Mandate zu verfügen. Eine große Koaltion ſcheint daher nicht ausgeſchloſſen. Wir kommen auf das Wahlergebnis noch zurück. Titel und Orden E Berlin, 27. Okt.(Von unſerem Verliner Büro.) Auf Grund eines Beſchluſſes des Reichskabinetts ſollte die Frage der Wiedereinführung von Titeln für Beamten und Nichtbeamten, ſowie die Vereinfachung der Amtsbezeich⸗ nungen zwiſchen den verſchiedenen Reſſorts vorbereitend geprüft und dann dem Kabinett als Vorſchlag unterbreitet werden. Es haben nun zunächſt kommiſſariſche Beratungen ſtattgefunden, in denen eine Reihe von Feſtſtellungen getroffen wurden. So kam man zu der Ueberzeugung, daß die vorhandenen Amtsbezeichnungen das begleitende Amt vielfach uncichtig und irreführend bezeichnen. Es beſteht ein dringendes Bedürfnis der Verwaltung, die Titelfrage fruchtbarer Auswirkung gelangen könnten. 17 Kanzler wies darauf hin, daß in ſchwerſter Zeit der Acht⸗ ſtundentag beſeitigt wurde, um die Erträgniſſe unſerer Wirt⸗ ſchaft zu vermehren. Die jetzige geſetzliche Regelung der Arbeitszeit iſt auch von der Regierung als ein Notbehelf angeſehen worden. Wir werden beſtrebt ſein, dieſe Beſtimmungen zu ändern und den Achtſtundentag möglichſt bald wieder einzuführen, wo nicht die Art des Betriebes ihm entgegenſteht. Die Regierung iſt ja auch unter beſtimmten Vorausſetzungen entſchloſſen, das Wa⸗ ſhingtoner Abkommen zu ratifizieren und übernimmt dadurch ſchon letzten Endes Verpflichtungen. Denn werden von dem Beſitz Pflichten und Bindungen verlangt, ſo verlangen wir dasſelbe von der Arbeiterſchaft. Wir verlangen von ihr Ordnung, Fleiß und Arbeitseifer, weil wir nur bei voller Pflichterfüllung aller Schichten des Volkes als Nation beſtehen können. Für alle Arbeitenden verlangen wir einen gerechten Lohn. Die Regierung hat durch die dritte Steuer⸗ notverordnung Eigentumsanſprüche eines großen Teiles des großen deutſchen Volkes vorläufig zurückgeſtellt, um den eigenen Zuſammen⸗ bruch und damit den Zuammenbruch der ganzen Nation zu über⸗ winden. Es wird dies unſere ernſte Sorge ſein, zu überlegen, ob der Staat in ferner Zukunft die Möglichkeit hat, dieſen berechtigten Anſpruch zu befriedigen. Die Vorbereitungen werden zur Zeit im Reichsfinanzminiſterium getroffen, unſere in der Notzeit des deut⸗ ſchen Volkes berechtigten Verordnungen wieder zu beſeitigen. Der Kanzler würdigte dann die Bedeutung der Siedlungs⸗ und Wohnungsfrage und ſtellte feſt, daß die Zwangsbe⸗ ſtimmungen im Wohnungsweſen noch nicht voll aufgehoben wer⸗ den dürften. Der Kanzler beſpricht dann die Notwendigkeit der weiteren Stabiliſierung der Währung. Er hofft, daß die Steuer⸗ ſchraube in Zukunft etwas gelockert werden kann. Eine dringende Aufgabe ſei die Vereinfachung des Steuerweſens. Die Steuer⸗ reform ſei weiter in Vorbereitung. Es ſei auch eine dringende Notwendigkeit, dem Lande und den Gemeinden wieder die volle Verantwortung auch für ihre Ausgaben zuzuweiſen, um dieſe da⸗ durch zu größtmöglicher Sparſamkeit zu bringen. Das Referat des Kanzlers fand wiederholt lebhaften Beifall, der ſich namentlich am Schluſſe der Ausführungen des Kanzlers zu einer nicht endenwollenden Huldigung für den Parteiführer ge⸗ ſtaltete. Dann begründete Reichstagsabgeordneter Fehrenbach, der Vorſitzende der Reichstagsfraktion, deren Haltung während der ſetzten Wochen vor der Reichstagsauflöſung. Nach dem Reforat Fehrenbachs begrüßte der Voxſitzende der Verſammlung, Minifterpräſident a. D. Stegerwald die Ab⸗ ordnungen aus Danzig und dem Saargebiet beſonders herzlich. Die heutigen Verhandlungen finden unter ſtrengſtem Aus⸗ ſchluß der ODeffentlichkeit ſtatt. Selbſt die Zentrumg⸗ preſſe iſt nicht zugelaſſen. Die Gründe für den Ausſchluß der Oeffentlichkeit führt man in parlamentariſchen Kreiſen darauf zu⸗ rück, daß bei den Verhandlungen beſonders auch die Differenzen innerhalb der Partei zur Sprache kommen dürften. Parteitagungen aller Orten Ueber den Parteitag der Deutſchen Volkspartei Thüringens in Mühlhauſen wurde ſchon im Morgenblatt berichtet. In München waren die bayeriſche Volkspartei, die Völkiſchen und die Demokraten verſammelt. In Anhalt wurde ein demokratiſcher Landesparteitag abgehalten, wo anſtelle des aus der Partei ausgeſchiedenen früheren Reichsminiſters Schiffer der frühere badiſche Staatspräſident Hum⸗ mel als Spitzenkandidat 59 8 8 wurde, der jetzt Direktor der Badiſchen Anilinwerke iſt. Die S. P. D. veröffentlicht im„Vorwärts“ einen Wahlaufruf der Sozialdemokraten, der ſich gegen Völkiſche und Deutſchnationale rechts und gegen die Kommuniſten links wendet. Er ſetzt eingehend die Gefahren auseinander, die innen⸗ und außen⸗ politiſch die Bildung eines Bürgerblocks bringen müßten und ſchließt mit dem Appell: der Feind ſteht rechts, nieder mit dem Bürgerblock! „ vernünftig zu regeln, was aber nur durch eine Aenderung des Art. 109 Abſ. 4 und 6 der Reichsverfaſſung möglich ſei. Zweckmäßigerweiſe könne man gleichzeitig die Möglichkeit der Verleihung von Orden regeln. Hier ſei alſo künftig be⸗ ſonders die Verleihung von Orden an Ausländer aus außen⸗ politiſchen Gründen und die Regelung der Verleihung von Ret⸗ tungsmedaillen und Treudienſtkreuzen vorhanden. Dabei könne die umſtrittene Frage der Einführung von Orden im Inlande zunächſt zurücktreten. Art. 109 der Reichsverfaſſung müßte alſo daher abgeändert werden, daß die Verlethung von Titeln und Orden nur nach Maßgabe eines Reichsgeſetzes zuläſſig ſei Dieſe⸗ Reichsgeſetz müſſe den Reichspräſidenten und die Landesregierung ermächtigen, von der Reichsregierung im Einrernehmen mit dem Reichorat aufzuſtellenden Grundſätzen Rettungsmedaillen und Treu⸗ dienſtkreuze zu verleihen. 15 Gegen das Urteil im Conſul⸗prozeß Die„Liga für Menſchenrechte“ bat an den Reichskanz⸗ ler Marx ein Telearamm geſandt, das beſaat. daß Reichsanwalt Nietha mmer im Leipziger Prozeß gegen die Organiſation „Conſul“ einer antirepublikaniſchen Geſinnung Ausdruck gegeben habe die ihn als unaeeianet zur Wahrneh⸗ muna der Juſtizpfleae in einem republikaniſchen Staatsweſen erſchei⸗ nen laſſe. Dißziplinariſch müſſe ſofort aegen Niethammer vorgegan⸗ 85 en iſt das Telegramm von Gerlach und Freymuth. Wie eine Korreſpondenz aus Leipzla erfährt, wollen ſich die Angeklaaten im„Conſul“⸗Prozeß mit dem am Samstag gefällten U rteil des Staatsgerichtsbofes nicht beruhigen. Wenn es auch gegen die Entſcheidung des Staatsgerichtsbofes keine Berufungs⸗ inſtanz aibt, ſo könne ein Verfahren wieder aufaenommen werden. wenn neue Tatſachen vorgebracht werden. die in erſter Ver⸗ handluna nicht bekannt oder in der Beweisaufnahme nicht gewürdiat worden ſind. Die Angeklaaten ſtützen ſich nunmehr vor allem darauf, daß die Anſicht des Gerichtes über die Organiſation„C“ ſich weſent⸗ lich geändert hätte, wenn eine Reihe von Zeugen, wie der Unter⸗ ſuchunasrichter Dr. Richter, Reichspreſſechef Dr. Spiecker und andere Perſönlichkeiten, die noch namhaft gemacht werden ſollen, ge⸗ hört worden wären. Bukareſt, 27. Okt. der Polizeivr äfett von Jaſſy wurde von einem Führer der antiſemitiſchen Beweaung durch Revolver⸗ ſchüſſe geötet. Zwei Polizeibeamte wurden verletzt. Der Sinn der Keichstagswahlen Die grundſätzlichen Geſichlspunkte“) Ein Blick in die deutſche Preſſe könnte den Eindruck erwecken, als handle es ſich bei der Reichstagsauflöſung um eine jener deutſchen Zank⸗ und Eiferſuchtsfragen, die man ſchon in früheren Zeiten im Ausland verächtlich als„querelles allemands“ abgetan hat. Genau ſo, wie man in England den Wahlkampf damit begann, daß jede Partei die andere für die unpopulären Neuwahlen verantwortlich machen wollte, ſo ſchien es auch in Deutſchland zu beginnen. Es hieße aber, die Situation verkennen, wenr man ſie ſo auffaßte. Hinter dem Kampf um die Bildung des neuen Reichstages ſtehen große prinzipielle Geſichtspunkte. Es handelt ſich letzten Endes um die Frage, auf welche Weiſe wir den Staat konſolidieren und dann die neue Aera der deutſchen Außenpolitik beginnen, nachdem die Fundierung durch die Londoner Abmachungen gelungen iſt. Daß die Deutſch⸗ nationale Volkspartei dazu gebracht iſt, dieſe Londoner Abmachungen mit anzunehmen, war eine Tat, deren Auswirkungen gegenwärtig noch nicht genug ermeſſen werden. Gewiß hätte man die Partei zunächſt bei Septemberwahlen vernichtend aufs Haupt ſchlagen können. Aber Volksſtimmungen und ⸗ſtrömungen wechſeln und die verbiſſene und verärgerte Oppoſition der Beſiegten hätte uns noch lange die bitteren inneren Kämpfe beſchert, die bisher das öffentliche Leben Deutſchlands zerriſſen haben. Der Deutſchen Volkspartei ge⸗ bührt das Verdienſt, die Deutſchnationalen auf den Boden der Realpolitik geführt zu haben. Die dröhnenden Reden und ſchlag⸗ wortartigen Aufrufe ändern nichts mehr an der Tatſache, daß nun⸗ mehr auch die Deutſchnationalen ſich auf den Baden der außenpoliti⸗ ſchen Tatſachen geſtellt haben. Sie hat es hier getan, wie ſie es in Vayern und Württemberg,tat, als ſie in den Regierungen, in denen ſie vertreten war, ſich für das Sachverſtändigengutachten einſetzte. Da⸗ mit war und iſt die Möglichkeit geſchaffen, die Kräfte, die den neuen Staat ſtützen, weiterhin zu verbreitern. Das poli⸗ tiſche Leben in England iſt deshalb ſo gefeſtigt, weil jede Partei einmal in der Regierung geweſen iſt und deshalb nicht rückſichtslaſe Oppoſition treiben kann. Das ſind die ſtaatspolitiſchen Gründe, die die Deutſche Volkspartei zu ihrer Haltung veranlaſſen. Inm vollen Gegenſatz zu dieſen Auffaſſungen ſteht die Haltung der⸗ jenigen, die es jetzt durch ihren Starrſinn glücklich zuf Spal⸗ tung der Demokratiſchen Partei gebracht haben. Sie wollen den Staat konſoliedieren, indem ſie ſcheiden zwiſchen Republikanern und prinzipiellen onarchiſten. Die Grünudng des Reichsbanners „Schwarz⸗Rot⸗Gold“ iſt der ſinnfällige Ausdruck für dieſe Beſtrebungen zur Schaffung eines republikaniſchen Blocks. Das ihnen vorſchwebt, iſt die Gründung des Blocks„qes Gauches“ in Frankreich, auf deſſen Rücken Herriot zur Macht gekommen iſt. So wollen ſie den republikaniſchen Block in Deutſchland, um auf dieſem Rücken die Perſönlichkeiten des linken Zentrums, ſowie Erkelenz, Loebe, Breitſcheid und andere zur Macht zu bringen. Es wäre inter⸗ eſſant, demgegenüber einmal ſeſtzuſtellen⸗ wie brüchig der fran⸗ zöſiſche Block ſelber iſt, und wie die Drohung des Führers des rechten Flügels, Loucheur, genügte, um Herriot weit von ſeinen früheren Plänen zurückzuwerfen. Aber bleiben wir bei Deutſchland. Was man hier will, iſt die Erfüllung der Herriotſchen Forderung, daß das neue Deutſchland parlamentariſch geſchaffen werde. Von dieſem neuen Deutſchland verlangt man, daß es bewußt breche mit der Erin⸗ nerung an das alte Deutſchland. Die Franzoſen bieten uns die Löſung der Kriegsſchuldfrage an. Wie leicht iſt ſie zu löſen! Deutſchland braucht nur zu erklären, daß es nichts mit den Männern von 1914 zu tun hat, und verzeihend wird Frankreich dieſem neuen Deutſchland die Hand entgegenſtrecken. Wir werden im Wahlkampf erleben, daß ſich franzöſiſcher Einfluß ſtark einſetzen wird für die Bildung eines ſolchen Linksblocks. Man wird Deutſchland Ver⸗ ſprechungen für den Fall der Bildung und des Sieges eines ſolchen Blockes machen. Für dieſen Block tritt der Demokrat Dr. Haas, tritt mit dem ganzen Einfluß das„Berliner Tageblatt“ ein. Die Demokraten ſind dem Druckder Großſtadtpreſſeerlegen und haben die Begründung des Herrn Erkelenz, der für die Republik und für„Schwarz⸗Rot⸗Gold“ kämpfen wollte, mit dem Verluſt einer Anzahl bedeutender und angeſehener Mit⸗ glieder gebüßt. Die Entſcheidung darüber, ob wir zum Links⸗ block kommen, liegt beim Zentrum, das auf ſeinem Parteitag dtrüber zu entſcheiden haben wird, welchen Kurs die Partei gehen ſoll. Ob der Linksblock, ſelbſt wenn er gebildet wird, großen Erfolg haben würde, ſteht dahin. allein zeigt die Gefahren auf, die bei einer ſolchen Zerreißung unſeres Volkstums drohen. Dasſelbe gilt von dem Gedanken des Rechtsblocks, der aſle Menſchen ausſchließen will, die etwa nicht prinzipielle Monarchiſten ſind. Mit Uebereifer bemühen ſich einzelne Blätter, die im Mai dieſes Jahres die Deutſche Volkspartei nicht genug angreifen konnten, jetzt von der Rechtskoalition und dem Aufmarſch der Nechtspar⸗ teien zu ſprechen. Wir würden den Linksblock erleben, wenn wir den Rechtsblock propagierten. Der ganze Streit um den Be⸗ griff Rechtspartei oder Mittelpartei iſt vollkommenmüßig. Die Deutſche Volkspartei iſt die Nachfolgerin der alten Nationalliberalen Partei u. ebenſo wie ſie national und liberal. Sie würde auf⸗ hören, eine Exiſtenzberechtigung zu haben, wenn ſie einfach die Moll⸗ ausgabe der Deutſchnationalen Partei würde. Die Deutſche Volks⸗ partei muß in dieſen Wahlkampf ſelbſtändig eintreten und ihn ſelbſt⸗ ſtändig führen. Sie kann nicht die Politik der Zerreißung des deutſchen Volkes in zwei Hälften billigen. Hat ſie Schneid und Konſequenz genug gehabt, die Deutſchnationalen auf den Boden der nationalen Kealpoltit zu bringen, ſo muß ſie dieſelben Anſtren⸗ gungen machen, um jene Politik ſchließlich zum Siege zu führen, die die ſie ſelber als die Zuſammenfaſſung der ſtaats⸗ bejahenden bürgerlichen Kräfte im Reich bezeichnet hat. In dem Ausdruck ſtaatsbejahend liegt hier mehr als eine im Augenblick ge⸗ borene Ausdrucksweiſe. Die Deutſche Volkspartei unterſcheidet nicht in der eee Einſtellung des Einzelnen zur Staatsform, ſie verlangt aber, daß derjenige, der am Staat mitarbeiten will, ſich bewußt auf den Boden der Verfaſſung ſtellt und ſie gegen alle Angriffe verteidigt. Auf dieſer Grundlage iſt ein Zuſammengehen mit dem Zentrum und den Deutſchnationalen, ebenſo wie mit einer demokratiſchen Partei mög⸗ lich, wenn ſie noch an dem Gedanken der Mitte feſthält und ſich nicht als Schleppenträgerin eines Linksblocks mißbrauchen läßt. Eine franzöſiſche Zeitung hatte der Herriotſchen Behauptung von den zwei Deutſchland die Nuance gegeben, es gebe drei *) In der neueſten Nr. der„Deutſche Stimmen“ nimmt deren Herausgeber, Dr. Streſemann, ſelbſt das Wort. Angeſichts der unglaublichen Verdrehungen und Verleumdungen, die ſich die Preſſe der Linken gegen den Führer der Volkspartei erdreiſtet ſind die obigen Ausführungen von beſonderer Bedeutung. Schriftleitung. Aber der Gedanke eines ſolchen Blocks —:—— — rrrrr unmöglich erſcheint, werden heute die Sachverſtändigen zu⸗ fſarmenkommen, die beauftragt werden, die vier Fragen, die der Tag⸗sordnung der Londoner Konferenz ſtanden, zu regeln. Es 558 zwiſchen den deutſchen und franzöſiſchen Stellen gepflogen worden. D dagegen betont: Sie müſſe auf die Einſtellung ihres alten, vorzüglich zſwocks Erleichterung und Vereinſachung der tun Sie es ſelbſt, denn da ich natürlich ſofort die weitere Verfolgung und fuhr nach Hauſe. Er hatte gegen Abend an ſeinen Pater tele⸗ 88 Das eine leuchtet Gelde ſeine Verpflichtungen erfüllt und die Hunderttauſende ergänzt? Frei⸗ der jedenfalls. „Varen Sie ſchan dort * * 5 2. Seite. Ar. 500 72 108 7 ͤ ½ D e Neue Mannheimer Feitung(Abend⸗Ausgabe e mortaz en 27. Oflober 192— Deulſchland: das Deutſchland der Nationaliſten, das Deutſch⸗ land der Deutſchen und das Deutſchland des Links⸗ blocks. Darin liegt etwas Richtiges. Wir würden alles niederreißen, was an Beruhigung in den letzten Jahren im inneren Leben Deutſchlands geſchaffen iſt, wenn wir glaubten, die großen Gegen⸗ ſätze dem Volke einfach auf die Phraſe rechts oder links bringen zu können. Von einer parlamentariſchen Mitte aus, die ſich der Pflicht bewußt iſt, die bisherige Außenpolitik weiterzuführen und auch in inneren Fragen die Nagonale der ſozialen Verſtändi⸗ gung zu ſuchen muß jetzt jede künftige Regierungsbildung ausgehen. Sie muß bereit ſein, der Deutſchnationglen Partei die Hand zur Mitarbeit zu reichen, wenn dſeſe, wie die letzten Verhandlungen hewieſen, dazu bereit iſt. Es bleiht bei dem Bild, das neulich in einer Kunßdgebung des Außenminiſters gebraucht wurde, über den Profeſſor Baſch ebenſo herfiel, wie der„Vorwärts“: Es kommt nicht darguf an, daß das neue Deutſchland die Scheidelinte ziehe gegenüber dem alten Deutſchland, ſondern es kommt darauf an, die Brücke zu bauen, die vom alten Deutſchland zum neuen Deutſchland führt. Wir wollen in der Deutſchen Volkspartei bewußt an die Arbeit gehen als die Brückenbauer für eine deutſche Zukunft, in die wir hineinnehmen die guten Ideen der Vergangen⸗ heit, namentlich inbezug auf die Stellung des deutſchen Veamten⸗ tums, des Gedankens der Staatsautorität, der Zucht und der Ord⸗ nung, und wir wollen ſie verbinden mit den Ideen der Nieder⸗ reißung geſellſchaftlicher Klaſſengegenſätze, de⸗ Gedankens des Volkstwillens und der Geltung der Perſönlichkeit, unbeſchadet ihret ſozialen Stellung, ſobald ſie ſich ſelber durch ihre Taten durchſetzt. Wir wollen eine Außenpolitik der Würde führen, die nicht bettelt und nicht nachläuft; wir wollen uns aber wehren gegen Illuſtoniſten, die uns die Illuſion einer Macht da vortäuſchen, wo ſie nicht mehr vorhasden iſt. Wir verwerfen den Klaſſenkampf der Sozialdemokratie eben ſo, wie die Raſſenhetze der Völkiſchen und anderer Kreiſe. Wir ſind und bleiben eine liberale Partei, die ſich gegen demokratiſche Maſſenumſchmeichelung ebenſo wehren muß. mie gegen den Gedanken der Wiederherſtellung von Autoritäten, die ſich nur auf Tradition und nicht auf Leiſtungen ſtützen Es liegt eine große Zukunftsarbeit vor uns. Wir zweifeln nicht daran, daß man im deutſchen Volke dieſe Bedeutung der Wahlen erkennen und die Träger dieſer Politik geſtärkt in den Reichstag zurückſenden wird. die Finanzminiſterkonferenz verſchoben Wie bereits gemeldet, ſollte am Dienstag eine Konferenz der Allilierten Finanzminiſter in Paris ſtattfinden. Do aber der belgiſche Miniſterpräſident Theunis an der Teil⸗ nahme derhindert iſt und auch das Erſcheinen des engliſchen Finanzminiſters Snowden infolge des engliſchen Wahlkampfe⸗ guf handelt ſich in erſter Linie um die Reviſion der Abmachungen vom 11. März 1922, ferner um die Frage der Abänderung der Pauſchal⸗ ſumme, die für die Ausgaben der Rheinlandbeſetzung feſtgeſetzt wurde. Endlich werden Sparmaßnahmen beraten werden, ſowie azwiſſe Frogen beireffend die Ausführung des Sachverſtän⸗ digenplanes, nämlich die Berteflung der deutſchen Zah⸗ lüngen auf Reparationskonto und auf andere Ausgaben und die Verteilung unter die Alliierten. 10 Die Liquidation der Regſe Am 16. November werden die ſämtlichen Eiſenbahnſtrecken der Regie von der Deutſchen Reichsbahn wieder übernommen werden. Die Betriebsübergabe erfolgt mitternachts zwiſchen 15. und 16. Nonember. Zur Erleichterung der Vorbereitungen hat die Regie einen Teil der hisher von ihr benutzten Vüroräume freigegeben. Die ftanzöſiſchen und belgiſchen Staatsangehörigen bei der Regie ſcheiden nach der Uebergabe völlig aus. Ueber die Uebernahme der Betriebsfremden ſind eingehende Verhand⸗ .Die Regie ſtellt ſich dabei auf den Standpunkt, daß dieſe eiwa 4000 bis 5000 Mann, weil ſie zum ſtändigen Regieperſonal rechneten, von der Reichbahn zu übernehmen ſeien. Die Reichsbahn geſchulten Perſonals Wert legen. Die Entſcheidung teht beim Organifationskomiteée in Paris. Für den Perſonenver⸗ kehr werden von der Mitternachtsſtunde vom 15.—16. November auch neue Fohrkarten gusgegeben, die durch Aufdruck einer roten Nummer beſonders kenntlich gemacht ſind. Die Franken⸗ mährung fällt weg. und Wochenkarten Die Zeit⸗, Mongts⸗ bleiben in Kraft bis zum Ablauf des aufgedruckten Datums. Die deulſchen Tarife für Perſonen, Gepäck und Güter treten am 16. November in Kraft. Die Eiſenbahnregie gibt befannt, daß ſie Liquidation der Ab⸗ fend z. oh rechnung in den Bahnhöfen, die am 16. Norember ſtat belaſteten 28. Oktober keine mit Barvorſchüſſen oder Nachnahme Sendungen mehr annehmen. De Valera erneut verhaftet TLondon, 27. Okt. Der jriſche republikaniſche Führer De Palera wurde geſtern abend in London(Derry) wiederum verhaftet. als er eine Anſprache an 105 Verſammlung halten wollte. Ueber 250 daß mit den Mördern des amerikaniſchen Konſuls Major Imbrie. 473000 erfahren. die Moſſulfrage vor dem völkerbund Das Völkerbundsſekretariat veröffentlicht eine aus⸗ führliche Ueberſicht über die Vorgeſchichte der Mof ſulfrage ſowie ſie die am 27. Oktober in Brüfſel beginnende außerordent ⸗ liche Ratstagung intereſſiert. 77 Der in Pritſſel zu behandelnde Streitfall bezieht ſich auf folgen⸗ den Paſſus der Reſolution vom 30. September: Der mit der Bor⸗ bereitung einer Entſcheidung über die Greuzze zwiſchen dem Irak und der Türkei belraute Rat nimmt Kenntnis von den Er⸗ klärungen der engliſchen und türkiſchen Regierung, nach denen bis zur Eniſcheidung über die Grenze keinerlei militärxiſche oder ander⸗ Operationen porgenommen werden ſollen, die irgendwie den gegen⸗ wärtigen Stand der Gebiete, deren endgültiges Schickſal von der Entſcheidung abhängt, ändern könnten. Die Mitteilung des Völkerbundsſekretariats ſtellt feſt, daß die Meinungsverſchiedenheit zwiſchen den beiden Regierungen ſich da⸗ rauf bezieht, ob der skaſus qub, pon dem in der Reſolution die Rede iſt, der stalus g iſt, der zurzeit der Ausarbeitung des Lau⸗ ſanner Vertrages beſtand, oder der slatus quo, der im Augenblickder Reſolution des Rates vom 30. Septem⸗ ber beſtand. Die beiden Regierungen verpflichteten ſich, die Ent⸗ ſcheidung des Nates über dieſen Streitfall anzunehmen. Die Mandatskommiſſian des Völlerbundes hat den Bericht über das T ogomandat geprüft. Der Vertreter der engliſchen Regierung, Newlands, teilte mit, daß ſeit dem 1. April 1924 anſtelle aller deutſchen Geſetze für das Togogebiet die „„ F, ees 1 0 10 25 AHenmonen —— 1 N 15 efnaſn, 9. Ie ocheeſer,. 2 Aene 55 Gbinee be. 2 e eu, acsch V,* 8 — 4 9 Defs, N 7* 1. — 42%%57 R A ie flosegteites lom ſi sül. Geſetzgebung der benachbarten Goldküfte getreten ſei. Er machte ferner Angaben über die Bedingungen, unter denen die Eingeborenen für Straßenbauten verwendet werden und teilte mit, daß die eng⸗ liſch⸗ranzöſiſchen Verhandlungen über die Vereinheit⸗ lichung der Zölle für das Importieren von Alkohol an den Schwie⸗ rigkeiten ſcheiterten, die ſich aus der Entwertung des franzöſiſchn Franken und des Unterſchiebs zwiſchen den beiden Zollſyſtemen er⸗ gaben. Die Mandatskommiſſion wies bei ihrer Debatte auf die Not⸗ wendigkeit der Erhöhung der Zahl der Aerzte im Togogebiet hin und ſprach die Hoffnung aus, daß die engliſche Regierung in ihrem nächſten Bericht Mitteilung finanzieller Natur mächen könne, um ein beſſeres Verſtändnis det Bemühungen der engliſchen Verwaltung im Intereſſe der Eingeborenen zu ermöglichen. Der engliſche Ver⸗ treter, Newlands, verſpra⸗ ſeiner Regierung zu empfehlen, dieſem Wunſche der Kommiſſion im Rahmen des Möglichen nachzukommen, abgleich die Vorlage eines genauen ſtatiſtiſchen Materials dadurch er⸗ ſchwert werde, daß das unter engliſchem Mandat ſtehende Togo⸗ gebiet verwaltungsmäßig der Goldküſte einverleibt ſei. Die vierte diesjährige Tagung des Völkerbunds⸗ rates wird am 8. Dezembder in Rom beginnen. Sie wird vom Delegierten Braſiliens geleitet werden. Alle zehn im Pölker⸗ bundsrat verlretenen Staagten werden daran teilnehmen. Die römiſche Tagung wird ſich laut„Giornale dItalig“ mit verſchiedenen Fragen befaſſen. Die am 17. November in Genf zuſammentretende dritte Verſammlung wird ſich dagegen ausſchließlich mit dem Studium zur Vorbereitung der großen Abrüſtungskon⸗ ferenz beſchäftigen. VFV nachklänge zum Konſulmord in Teheran o0 fA, Fehddus 7 Lees Der„Newyork Herald meldet aus Waſhington über die diplo⸗ matiſche Spannung zwiſchen Waſhington und Teherau, deſſen Leiche kützlich durch einen amerikaniſchen Kreuzer von Per⸗ ſten heüngebracht würde, zu milde verfahren worden ſei. Ein Sol⸗ dat ſei hingerichtet worden, während der Führer Sald Huſſein, der den Mord verurſachte, zu lebenslänglicher Einkerkerung ver⸗ urteilt wurde. Ebenſo wurde ein weiterer Mörder vor dem Tode bewahrt. Dieſe Milde den Mördenn gegenüber wird zu einem ſcharſen Pro te ſt von Waſhington aus Veranlaſſung geßen⸗ Die Zabl der unterſtütten Erwerbslboſen im Deutſchen Reich, einſchließlich der beſetten Gebiete bat in der erſten Oktober⸗ hälfte eine Abnahme um rund 40 000, nämlich von 513 000 auf landsliebe des Entſchlafenen. len Volkspartei. werft zu verhindern. die ſerbiſche Regierungskriſis Die Agentur Avala meldet aus Belgra d: In 7Aitiſ hen und parlamentariſchen Kreiſen 1 die Ueberzengung, daß alle Ver⸗ fuch e, die gegenwärtige Kriſe durch Bildung ener. aufgzund einer Wahl zuſammengeſetzten Regierung zu löſen, enbgültigge ſchei⸗ tert Kac dagegen wird angenommen, daß dire Ktiſis durch eine unter der Präſidentſchaft von D avidowitſch gebildete, undatei⸗ iſche Regierung ihre L 5 fung finden werde⸗ Außer den Mitgliedern des gegenwärtigen Regierungsblocks werden auch Mitglieder der dadi⸗ kalen Partei, Lſuba und Jowanowitſch, und die Mitglicder der Kroatiſchen Bauernpartei Raditſchs in dem neuen Kabinett vertreten ſein. Deutſches Keich Trauerfſeier für Dr. Ofann Am Sountag fand in der Halle des Krematoriumz guf gem Darmſtädter Friedhof eine Trauerfeier für den verſtorbenen Ahg. Dr. Oſann ſtatt. Die Beteiligung war überaus ſtark aus allen Schichten der Bevölkerung. Der Sarg verſchwand faſt unter der Fülle von Kränzen. Pfarrer Wagner, dem der Verſtorbene nahe⸗ geſtanden hatte, hielt die Trauerrede. Der Verſtorbene habe ge⸗ wünſcht, daß an ſeinem Sarge nicht von ſeiner Perſon geſprochen würde und ſo ſei ihm, dem Geiſtlichen verwehrt, das Weſen und die Lebensarbeit Dr. Oſanns ſo zu ſchildern, wie er es gern aus Verehrung und Dankbarkeit getan haben würde. Im Anſchluß hieran rühmte Pfarrer Wagner aber in kurzen Worten das Pflichtgefühl, die Geiſtesgaben, das treue Herz und die Vater⸗ Landtagsabg. Dingeldey ſchil⸗ derte in bewegten Worten den ſchweren Verluft den der Tod Dr. Oſann für. die Deutſche Volkspartei hedeutet; er rühmte deſſen Charakter und ſeine treue Freundſchaft und legte dann Kränze nieder im Namen des Landesverbandes Heſſens der Deutſchen Voltspartei, der Landtagsfraktion, der Reichspartefleitung ſowie des Reichsminſſters Dr. Streſemann. Es folgten dann Kranznie⸗ derlegungen in großer Zahl unter rühmenden Worten für den Entſchlafenen. Es ſprachen u. g. am Sarge Juſtizminiſter von Brentaue für das Juſtizminiſterium und für die Heſſiſche Regie⸗ rung, Frau Bierau⸗Darmſtadt für die Frauen der Deutſchen Volkspartei, Präſident Adelung fſür den Heſſ. Landtag, Oberbür⸗ germeiſter Dr. Gläſſing für die Stadtverwaltung Darmſtadt. Land⸗ kagsabg. Kindt für den LTandesverband Heſſen, Abg. Dr. Dehlin⸗ tagsabg. Kindt für den Landesverband Heſſen der Deutſchnationa⸗ Abg. Dr. Dehlinger für den Heſſiſchen Bauern⸗ bund. Die meiſten Kränze waren mit Schleifen verſehen in den Farben ſchwarz⸗weiß⸗rot und rot⸗weiß. „Stahlhelm“ und Reichsbanner Nach einer Meldung aus Breslau kam es am geſtrigen Sonntag in Striegau zu ernſten Zuſammenſtößen zwi⸗ ſchen Stahlhelm⸗Leuten und Mitgliedern des Reichsban⸗ ners. Auf beiden Seiten ſind Schwerverletzte feſtzuſtellen. Die Zuſammenſtöße ereigneten ſich nach einer Feſtverſommlung des Stahlhelmbundes. Die Polizei hat zur Klärung des Sachperhalt⸗ zahlreiche Verhaftungen vorgenommen. 71 Aus der Aufrpertungsbewegung Der Hypothekengläubiger⸗ und Sparſchutzuer⸗ band für das Deutſche Reich hielt am Samstaa ſeine Verſammluna in Berlin ab. Reichstaasabgeordneter Dernbura, der als ein Geaner der Aufwertuna ailt und die Abſicht hatte, das Wort zu er⸗ greifen. wurde durch Zurufe bedroht. ſo daß er die Verſammlung ünter großem Hallo verließ. Das Hauptreferat hielt Schriftleiter Dr. Ehns. der die Verſchleppungstaktik bezüalich der Aufwertung geißelte und insbeſondere auch den Reichsfinanzminiſter dafür perantwortlich machte, daß die Aufwertung im Aufwerkungs⸗ ausſchuß ſtecken bleibe. Reichstaasabgeordneter Dr. Stein inaer rüaate, daß die Stadt Berkin die Aufwertung ihrer Schuldverſchrei⸗ büngen außer Acht laſſe, während ſie ſtändig Geld in neue Unter⸗ nebhmungen ſteckeee. 1 255 Lietzte Meldungen Shenandoah in Lakehurſt gelandet „(Spezialkabeldienſt der United Preß) OLalehurſt. 27. Okt. Die„Shenandoah“ iſt am Samstag abend 10,35 Min. in Lakehurſt alücklich gelandet. Das Luft⸗ ſchiff hat auf ſeiner 17tägigen Fahrk auf dem Kontinent 11000 Mei⸗ len zurückaelegt. Die Mannſchaft des„L. Z. 125“ befand ſich unter den erſten, die das Luftſchiff in ſeinem Heimathafen bearüßten. Trotz der ſpäten Stunde hatte ſich eine aroße Menſchenmenge angeſammelt. die den Zurückkebrenden aroße Opationen bereiteten. 25 Eine Boelcke- Gedächinisfeier 55 e Stettin eine Gedächtnisfeier für den verſtorbenen Flieger⸗ helden Hauptmann Boelcke ſtatt. In einer Entſchließung wird die Reichsregierung aufgefordert., mit allen Mitteln zu verſuchen, die von Frankreich geſorderte Zerſtörung der Zeppelin: — ee e Straße v. Hanſtein f 2˙0(Nachdruck verboten.) „Ich nicht, denn das geht mich nichis an, aber ich rate Pnen, Atiminalroman von Oltfried Krügers wegen der Unterſchlagung in Ihrem Hauſe niederſchlage, wird es ihm bekannt werden; zudem hat natürlich Herr Krüger, 5 abgeſehen von ſeinen etwaigen anderweitigen Verfehlungen, bas Recht, gegen Sie wegen falſcher Anſchuldigung klagbar zu werden.“ 8 In ſchweren Sorgen ging Wehn; er nahm ſich eine Droſchte phoniert, daß er nicht mehr in das Geſchäft käme, jetzt ſchlief er 155 Glück. Er ſelbſt wußte, daß er in dieſer Nacht keinen Schlaf inden würde, die Notwendigkeit, dem Vater zu beichten, lag vie eine Zentnerlaſt auf ihm. Dr. Schlüter dachte nach. 2 Die Art und Weiſe, wie Wehn geſprochen, hatte ihren Eindruck nicht verfehlt. Er ſelbſt glaubte nicht mehr an ſeine Täterſchaft e ja ein: Warum hatte er mit dem Gelde nicht lich auch da gab es eine Erklärung: Wer war das Mädchen, das bei ihm geweſen? Hatte er in ſinnloſer Liebe ihr das Geld ge⸗ opferl? Sder aber— war es doch Krüger? Ein böſer Bruder war Daß er als Schmuggler verhaftet war, ſtand feſt. Er hatte Brillanten in hohem Wert bei ſich. Hatte er dieſe vielleicht von den Zweihunderttauſend gekauft, um noch ein größeres Geſchäft zu machen? Der bei ihm gefundene Ausweis auf den Polen Miſchek, det längſt verdächtig war, ließ zum wenigſten darauf ſchließen, daß rüger in ſehr übel berüchtigten Kreiſen verkehrte. Aber wie kam Krüger in dieſer Nacht mit Oletzti zuſammen. Wie bekam er in derſelben Nacht ſo ſchnell das Geld? Ee ang aus ſeihem Bue, „Obsrwachtmeiſter Schreiberl“/ „„Herk Daktar!“ 5 „Seht wohl. Herr Wehn war ein Stammgaſt in der und haben nachgefragt, ob er auch an lN 1 0 775 8 „Ich wollte dem Herrn Kommiſſar nicht vorgreifen.“ ie Dr. Schlüter fuhr zu dem Kabarett und trat ein. Er ſetzte ſich in die Nähe der Bühne und ſpielte geraume Zeit den Zuſchauer. Dann winkte er dem Kellner. „Sind Sis ſchon lange hier?“ „Seit einem halben Jahr „Gut, kommen Sie einen Augenblick mit mir heraus.“ „Aber, mein Herr, ich kann doch das Geſchäft nicht verlaſſen.“ Der Kommiſſar zeigte verſtohlen ſeine Erkennungsmarke. „Ich werde mit dem Geſchäftsfühter ſprechen. Einen Augen⸗ blick, Herr Kommiſſar.“ „Pſt, es braucht niemand zu wiſſen, wer ich bin.“ Der Kellnex kam zurück. „Bitte ð ̃— Der Geſchäftsführer warf den Beiden einen ängſtlichen Bli zu, den Schlüter verſtand. Er wußte, hier würde 195 4455 belſe ein Nachtlokal ſteht gern mit der Polizei auf gutem Fuß. Sie traten in das Zimmer des Geſchäftsführers. „Herr Kommiſſar, bei uns kommt keine Unregelmäßigkeit vor.“ „Schon gut, ich will nur eine Auskunſt. Kennen Sie Herrn eiee 88 „Gewiß, er iſt faſt ſeden Abend hier“?n „Wiſſen Sie vielleicht, ob er zu irgendeiner Dame, die bei Ihnen guftritt, in Beziehungen ſtand??: „Reden Sie offen, es ſoll Ihr Schaden nicht ſein.“ 2 er hat der ſchönen Ilka den Hof gemacht, wie alle.“ „O. 4 12 „Der Tänzerin Ilka Senden? „Iſt ſie noch hier??n „Nein, ihr Engagement war am 1. Juli abgelaufen. Sie iſt aber ſchon am 29. Jüni zum letzten Male aufgetreten 1 75. Das war alſo in jener Nachtl 750 „Wiſen Site vielleiche wo ſie lezt engagiert iſte“ Der Kellner löchelte. „Ganz recht, ſo hieß er. Ich hörte, wie am Abend einer der Stammgäſte ſeinen Freunden erzählte, daß die beiden am Morgen zuſammen abgereiſt ſeien.“ „Am Morgen? Alſo am 30. Juni?“ „Ganz richtig.“ „Und an dem Abend war auch Herr Wehn hier?“ „Nur einen Augenblick, er ging ſehr früh“ „Sagen Sie, iſt die Garderobiere, die Fräulein Senden bedieuyte, noch hier?“ 79 5 „Natürlich.“ „Rufen Sie doch die Frau einmal.“ Der Kellner ging und kam dann mit der Alten zurück. „Kriminalkommiſſar Dr. Schlüter.“ Die Frau erſchrak. eeeeeee 7 0 Kommiſſar?“ Haben Sie keine Angſt, ich möchte Sie nur etwas fragen. Si haben doch Fräulein Senden 55 ee e „Jawohl.“ f „Können Sie mir ſagen, wann Fräulein Senden am Tage ihres Auftretens gegangen iſt?“ „Gleich nach ihrem letzten Auftreten.“ „Kennen Sie Herrn von Oletzki?“ 228. Iſt ſie mit ihm gegangen?“ „Nein? „Allein?? „Herr Kommiſſa? „Sie tun am beſten, wenn Sie die Währheit ſagen.“ „Sie iſt heimlich zum Hinterausgang hinaus, ich habe ſie geführt, und dort wartete ein Auto und ein Herr.“ „Das war beſtimmt nicht Herr von Oletzki?“ letzten elbſt „Nein!“ Sie ihn?“ „Mein, aber ich habe ſein Geſicht geſehen. Er war an dieſem Abend in ihrer Garderobe geweſen: 5 15 7 das einzige Ml. 12 5 wiſſen, in der Garderobe dürfen die Damen keine Beſuche empf in⸗ gen. Ich bitte, Herr Kammiſſar:— VeSchon gut war es dieſer gen!“. errd ihm euwahen Er geigte eine Photographie Fritz gegeben. 17 ba e oel dag ſe gte Vegvügungsreiſe macht⸗ „eAlten? n geſtanden, ſie Polen, der immer um ſie herum wat, dauon enmn. e wor er. „Wonz recht das , eeeng deret e, 15 Stellin, 27. Okt. Geſtern fand auf einem Exerzierplatz bei ſehr ſchöner Grundſatz, nur daß eben auf dieſer ſchlechten Welt das „Buſch legte er noch eine beſondere Gabe: eine Improviſationl Monkag. den 27. Oktober 1924 Neue Mannbeimer Jeitung Adend' Hnsgabe! 3. Seite. Nr. 500 die Kriſis in der Badiſchen Landesbirche Von einem badiſchen evangeliſchen Pfarrer wird uns folgendes geſchrieben: Ihre Enkſtehung „Als vor wenigen Jahren aleich nach der Revolution auch die Badiſche Landeskirche ſich eine neue Verfaſſung gab, hatte ſie— das war gar nicht zu umaehen— die revolutionären voliti⸗ ſchen Voragänge berückſichtigen müſſen; wiewohl der Plan einer Verfaſſunasänderuna weit hinter die Revolution zurück⸗ reichte. Aber die Revolution war nun einmal da. ſie hatte der Kirche den großherzoglichen Landesbiſchof genommen, ſeine Vollmachten zunächſt dem Oberkirchenrat übertragen, aber das war keine Reform. Das Dach war abgedeckt und bei der nötigen Reparatur hat man gleich da und dort verputzt. einige Räume neu hergeſtellt, neue Dinge hinzugefüat, kurZ dem neuen Gebäude ein neues zeitaemäßes Aus⸗ ſeben gegeben. Die Geſchichtsforſcher mögen dermaleinſt feſtſtellen, wie man auf dieſen abweaigen Plan hat kommen können, einer Be⸗ hörde, wie der Oberkirchenrat eine war und iſt. in Form der ſoge⸗ nannten Kirchenregieruna ein„Kontrollorgan“ überzuſtülpen, das mit dem Oberkirchenrat zuſammen wirken ſollte, aber nur zuſam⸗ menwirken konnte, wenn alles an einem Strana zu ziehen willens war. aber niemals der Fall eintrat, daß der eine Teil„Hüh“, der andere„Hot“ ſaate. Aber in— wer weiß wie viel— Fragen. trat dieſer Fall eben doch ein. und das Unaglück war geſchehen. Denn in der Kirchenreaierung hat bloß der Oberkirchenrats⸗ und aleichzeitig Landeskirchenpräſident. ferner ſein Vertreter(alſo ein Oberkirchen⸗ rat) und ſchließlich als dritter der Prälat Sitz und Stimme, die andern Oberkirchenräte bloß Sitz, aber keine Stimme. Dagegen iſt eine Reihe aus der Synode gewählte Synodalmitalieder, Pfarrer Und Nichtpfarrer im Beſitz des Stimmrechts. Ja mehr noch. es konn⸗ ten auf dieſe Weiſe Beſchlüſſe des Oberkirchenrats wieder nichtia ge⸗ macht werden. Die Oberkirchenbehörde war eigentlich nur der Voll⸗ zuasausſchuß der Kirchenreaierunga geworden. So ſehr hatte die zrevolutionäre Mentalität“ auf die Kirche abgefärbt! Der Lan⸗ desſynode war ſchließlich abſolute Autorität überwieſen worden.„Die Staatsgewalt geht vom Volke aus“ die Kirchengewalt alſo vom Kirchenvolk. Ein in den Wolken liebe Kirchenvolk aus nichts anderm beſteht. wie aus— Menſchen und daß es auch bei Kirchenwahlen mitunter ſehr„menſchlich“ zuzu⸗ geben pflegte und zuzugehen pfleat. Geradezu unüberbietbar aber iſt⸗ die verfaſſunasmöaliche Unmöglichkeit oder verfaſſungsunmögliche Möglichkeit. daß die Sunode nicht aufgelöſt werden kann! Jeden⸗ falls nicht vom Kirchenpräſident, ſondern allenfalls von der Kirchen⸗ reaiexung. Was ſomit der Reichspräſident und jeder Landespräſident vermag. ein in ſeiner Zuſammenſetzung nicht arbeitsfähiges Par⸗ lament beimzuſenden, das iſt in der Badiſchen Landeskirche nicht möalich. Welches politiſche Parlament erfreut ſich ſolcher Selbſtän⸗ diakeit und in ſeiner Verfaſſung bearündeten Lebensfähiakeit! War es Harmloſiakeit oder roſenroter Optimismus. zu meinen. mit einer ſolchen Verfaſſunasarundlage in der Kirche auskommen zu können? Waren die Widerſtände zu groß, die geſchilderten Mißſtände zu be⸗ ſeitigen? Sei es wie es will, die Verfaſſung hat ihrem geiſtigen Vater. dem jetzigen Profeſſor D. Fren in Karlsruhe den Ehrendoktor eingebracht. für das wirkliche kirchliche Leben hat ſie ſich wie in man⸗ chem, ſo in dieſem Punkt nicht als zweckdienlich erwieſen. Hätte die Oberkirchenbebörde aus der Mitte der Sunode einer Erweiterung für wichtige Beſchlüſſe bedurft, ſo hätte ſie müſſen ſich an die alte Verfaſſung halten, wo auch der einſtige„Generalſynodalausſchuß“ eine ſolche Erweiterung darſtellte, aber nicht mit der Machtbefuanis der beutigen Kirchenregierung. Dieſe iſt zudem berechtiat, mit Aus⸗ nahme des Präſidenten alle Aemter. ſogar den Prälaten und die übrigen Oberkirchenregierungsmitalieder zu ernennen. So lieat denn die Entſtehuna der Kriſis in der Ver⸗ kaſſuna bearündet und Pfarrer Rohde aus Karlsruhe hal dies auf der Synode ganz mit Recht hervorgehoben, wenn auch ſeine von ihm gewünſchten Beſſerungen im Einzelnen zu wenia bekannt geworden ſind. um ein Urteil darüber fällen zu können. Aber die Kriſis verdankt auch wieder andern Dinagenibre Urſache und Entſtehung. das hat u. a. auch Prof. D. Frommel in Heidelbera, zuletzt wieder in No. 27 der„Landes⸗ kirchlichen Blätter“ hervorgehoben. Er hat damit auch den Stimmen aus dem Oberkirchenrat widerſprochen, die die entrandenen Schwie⸗ rigkeiten allein mit der Lage der Verfaſſung haben entſchuldigen wol⸗ len. Nach Dr. Frommels richtigem Urteil bot die bisherige Zuſam⸗ menſetzung und die Art der Geſchäftsführung auch im Falle einer Verfaſſunasänderung keine Zuverſicht, beſſere Zuſtände herbeizufüh⸗ ren. Bei aller Anerkennuna des auten Willens der bisherigen Ober⸗ kirchenräte war ihre Einſtellung zu ſehr„welt⸗ und zeitfremd“. Und darin lieat ein ebenſo aroßes Stück der Entſtehung des Konflikts und der Kriſis. Natürlich auch ein aroßes Stück der Tragik. Denn was auf der einen Seite„zeitfremd“ heißt, iſt auf der Gegenſeite bis zu einem gewiſſen Grad ein Feſthaltenwollen an den ſoliden Grund⸗ lagen der Vergangenheit und ein Nichthereinlaſſen des revoku⸗ tionären Zeitgeiſtes und der Auflöſung der Kirche in Parteien und Gruppen, die ſich ſtatt zu eraänzen, gegenſeitig lähmen. Die Beiſpiele des politiſchen Lebens, die unſer Volk zerriſſen haben und eine Ein⸗ heit nicht mehr finden laſſen, zeiaten die Folgen nur zu deutlich. Hier den Schild vor die Belange der Kirche gehalten zu haben iſt das, was man freilich„zeitfremd“ heißen maa. Wer dann unter dieſem Orgelkonzert in der Chriſtuskirche Soliſt Ankon Nawakowski Mit Reger begann, mit Adolf Buſch endete die Folge det geſtrigen Orgelvorträge. Ein junger Orgelvirtuoſe, Anton Nawa⸗ kowski, Lehrer an der Deutſchen Akademie für Muſik zu Prag, ſtellte ſich vor. Beherrſcher der Technik, Regiſtrator von Begabung, Temperamentsſpieler: ſo trat er vor uns hin. Zwiſchen Reger und Auf einer fremden Orgel zu improviſieren, ſich ſeinen Einfällen überlaſſen, iſt immerhin ein Wagnis, weil ſelten zwei Orgeln die⸗ ſelben Spielmittel gewähren. Aber Herr Profeſſor Nawakowski ge⸗ wann auch auf dieſem heute ſeltenen Territorium unſere Sympa⸗ thien, denn ſeine Fantaſie war in verſtändlichen Kunſtformen auf⸗ gebaut, und dieſe Fuge als Stegreifdichtung war natürlich entwickelt und klang vortrefflich. Es verſteht ſich, daß ein junger Orgelvirtuoſe ſeinen Reger„kann“, nur über Regers D⸗Moll⸗Sonate als Ton⸗ dichtung iſt mithin zu reden. Sie iſt die zweite und erſchien 1902 als 60. Werk; zwiſchen der„erſten“ Sonate und der bewußten zweiten liegen nur drei Jahre, aber beinahe dreißig Opera. Wahr. lich, eine ſeltene Fruchtbarkeit! Die„Improviſation“ wird uns wohl nur im vierhändigen Klavierſpiel ganz klar werden; nicht etwa darum, weil ſie in allzu freier Form einherſchreitet! Aber die Akuſtik der Kirche verwiſcht ſo manche Phraſierung, wenn alles im Allegro con brio ausgeführt werden ſoll und das„piu fortiſſimo“ und das„ſempre vivaciſſimo“ zu mächtigen Tonfluten zyſammenſtrömen. Von beſonderer Schönheit iſt hernach die„In⸗ vocation“; Diſſonanzen, die auf dem Klavier häßlich klingen, gleichen ſich auf der Orgel vermöge der drei Manuale und einer ſergſamen Pedalregiſtrierung freundlich aus. Und der Abſchluß, ganz leiſe verhallend, wirkt nur im Gotteshauſe. Die Einleitung zur Fuge dagegen iſt allzu„konzertant“, um nach dieſem„Gravk con dudlo“ zu gefallen, aber die Fuge iſt wieder unſer Fall. Unſer Gaſt nahm ſie nach Regers Vorſchrift, aber akuftiſche Gründe raten uns micht über ein mäßiges Grundtempo hinaus zu gehen. Was die Terzen⸗Triolen an virtuoſem Glanze verlieren, gewinnt dann das Ganze. Und der herrliche Schluß obendrein mit ſeinen ge⸗ waltigen Engführungen... Was ſagen wir nun zu Adolf Buſch⸗ und ſeiner Orgelfantaſie(Werk 19— ſoeben in der Edition Brei⸗ kopf erſchienen)? Die Einleitumg erſcheim beim erſten Hören ſchwül⸗ ſtig, ſehr ſchön iſt aber das Adagio:„Mein Gott, warum haſt du mich verlaſſen“. Allerdings, hier ſpricht Bach zu uns, hernach kommt die alte Kirchenweiſe:„Aus tiefer Not ſchrei ich zu dir“. Choralveränderungen und Fuge ſind als kontrapunktiſche kbeiten der Reger⸗Nachfolge zu bewundern; der Schild gefallen iſt, iſt ehrenvoll gefallen. Das Fallen lleß ſich nicht verhindern. Noch immer hat der Herzog nachgemußt, wenn der Mantel gefallen war. Die innerlich nun einmal nicht auf einander eingeſpielten und eingeſtellten Männer lebten immer weiter aus⸗ einander,„ſie konnten zuſammen nicht kommen. das Waſſer war viel zu tief“. Das Waſſer der verſönlichen Gegenſätze. Und eine hiefür ſtarke Hand war dem bisherigen Präſidenten D. Muchow leider nicht gegeben. 5 Damit ſind wir aber zum Höhepunkt der Kriſis gelanat. Der Höhepunkt wurde auf der ehen geſchloſſenen Synode erreicht. Und zwar in dem Aügenblick, als von poſcitiver Seite der Antrag ge⸗ ſtellt wurde, dem Oberkirchenrat das Mißtrauen und die Un⸗ düfriedenheit der Synode auszuſprechen und ihn daher aufzufordern, um ſeine Dienſtenthebung einzukommen. Ueberaſcht hat niemanden dieſer Antrag, weder den Oberkirchenrat, 50 die Außenſtehenden, denn man ſprach ſchon im Frühſommer davon. 5 „AUeberraſcht hat nur der Gang der Dinge und was ſich darum abſpielte an Verteidigung der Angsgriffenen und an Mitteln, den Antrag durchzuſetzen. Dieſen Kampf hat ſich allerdings ſo Nie⸗ mand vorgeſtellt! Wenig belangreich war es, daß die Liberalen eine Teilung des Antrags der Poſitiven wünſchten, daß alſo nur der Präſident das Mißtrauen ausgeſprochen erhalten könne, weil, wie oben ſchon dar⸗ und nur er allein der Synode verantwortlich wäre. Man hat aber nachher dennoch auch von dieſer Seite den ſich auf die ganze Be⸗ hörde erſtreckenden poſitiven Mißtrauensantrag angenom⸗ men. Belangreicher war ſchon, daß der ſich nicht ſchuldig fühlende Präfident Dr. Muchſo w— man hatte jg auch keine eigentlichen Schuldgegenſtände vorzubringen gewußt, ſondern nur von einer Reihe ſich verkettenden mißlichen Umſtände geredet— zunächſt gar nicht veranlaßt ſah zurückzutreten und eine gleiche Erklärung für die Oberkirchenräte abgab. Belangreich war dann ſehr, daß dieſe Erklärung von der Synode nicht angenommen wurde und man den Rücktritt unter allen Umſtänden forderte, der dann tags drauf am 2. Oktober„erzwungen“ erfolgte. Die Mitglieder des Oberkirchen⸗ kates ſchloſſen ſich an, bis auf einen. Außerdem machte ein an⸗ derer Oberkirchenrat, Sprenger, ſeinengücktritt abhängig von der Aufnahme in ein Pfarramt. Er wurde Krankenhausſeelſorger in Karlsruhe. Dieſer Vorgang ſteht feſt, ſeitdem der abgegangene Präſident ſelber die Flucht an die Heffentlichkeit unternehmen mußte und Dinge ausſprach, die man bisher in dieſer Weiſe nicht gekannt hatte. Von nicht geringeren Wichtigkeit war dann, wie die Synode ſich zu dieſem nicht zurückgetretenen Oberkirchen⸗ rat ſtellen mußte. Es war dies der Geh. Oberkirchenrat P. Mahyer, der als Führer der Badiſchen Deutſch⸗Nationalen und Mitglied des Bad. Landtags die bekannteſte Perſönlichkeit unter den Oberkirchenräten war und iſt. Er hatte ſich ſchon früher nicht mit dem Präſidenten ſolidariſch erklärt. So ungeheuerlich es klingt, es mußte gegen ihn ein Verfaſſungsparagraph angewendet werden, der auf alle andern, nur nicht ſolche Fälle urſprünglich gemünzt geweſen ſein mochte. Es iſt der Paragraph, der von Verſetzung„aus dringenden Gründen des Dienftes“ ſpricht und dem nunmehr eine ſeltſame Präzedenzauslegung gegeben wurde. Wie ein Damoklesſchtwert ſchwebt er nunmehr über der Kirche! Summum jus, summa injuria! Wie ſchon vorher jeder der Ober⸗ kirchenräte ſeine letzten Worte ſprechen durfte, D. Mayer noch die Eröffnungspredigt zu halten hatte, ſo iſt ſein letztes Wort zu ei⸗ ner beſonders ernſt zu nehmenden, aber dennoch ausſichtsloſen Verteidigung gewarden. Wie geſagt vergebens! Auch er mußte gehen. Andern Tages las man in den Zeitungen, er habe nur wollen der Gewalt weichen. Nun gab es nur noch das Ende des Höhepunktes, wenn man ſich an dieſer mathematiſchen Ungeheuerlichkeit nicht ſtoßen will. Es galt die neuen Männer zu ernennen, wovon wie geſagt, der Synode nur die Ernennung des Präſidenten zuſtand. Unter dieſen Umſtänden war der Ausgang eigentlich gar nicht anders möglich, wie er eben hernach auch kam. Die Poſitiven, die den ganzen Sturm anfachten, freilich mit Unterſtützung aller andern Parteien, die Poſi⸗ tiven, die gegen Männer ihrer eigenen Richtung, wie D. Muchow und D. Mayer ſo vorgingen, ſie mußten, auch wenn ſie nicht gewollt hätten, den neuen Präſidenten ſtellen. Es handelte ſich in dieſem Augenblick nicht mehr um die dape ber Jce und dir Frage, ob theologiſches dder juriſtiſches Haupt der Kirche und der räſidentſchaft. Es handelte ſich um den Mann und wer als verantwortlich zu zeichnen hatte für die Notwendigkeit, einen neuen Mann zu wählen. Und das waren die Poſitiven und ihre Führer. Jetzt nicht mit dem bis⸗ herigen Brettener Kirchenrat B. Wurth in die Breſche ſpringen, die man teils ſelber, teils in agen daite der nun einmal haltlos ge⸗ wordenen Verhältniſſe geſchlagen hatte, hätte den geſchilderten Vor⸗ gängen erſt das Maß des Ungeheuerlichen gegeben, das ohnehin ſchon in ihnen liegt. Hier mußte, wie man ſagt: gepfiffen werden! Darüber beſtand denn auch unter den Poſitiven keinen Augen⸗ blick ein Zweifel. D. Wurth Präſident werden. Das anerkannten auch die andern Parteien und Gruppen. Die landeskirchliche Vereinigung gab mit einer Ausnahme ihre Stimmen 15 P. Wurth ab. Die Liberalen hätten es auch getan, aber bei ihnen pielten Kompenſationsfragen die Dinge auf ein ander Geleis. Sie ſich ſagen:„Gern gäb' ich Glanz und Kontrapunkt hin, wenn ich elwas herzerfreuendere Muſik zu hören bekäme.“ Nun, die Haupt⸗ ſache war, dle ſchr Bekanntſchaft von Anton Nowa⸗ komski zu machen. Er iſt übrigens ein Deutſcher, kein Böhme, und iſt 1897 in Danzig geboren. A. Bl. Cheater und Konzerte in Luòͤwigshafen die Woche brachte unſerer betriebſamen, an Auch vergangene ſchiedene künſtleriſch hochwertige Abende. Bedauerlich iſt dabei nur die ache, daß die einzelnen Veranſtaltungen nicht die Frequenz haben, die ſie ihren Leiſtungen nach verdienten. Ich möchte aber die Schuld an dieſer Erſcheinung weniger dem Umſtand der Er⸗ müdung zuſchreiben, als der Tatſache eines nicht zu verleugnenden Geidmangels und der ſchlechten Lage der einzelnen erreichbaren Säle, was aber nicht verhinzert, daß der eine oder der andere Abend heſonderen Zulauf hat.— Die Reihe der Veranſtaltungen eröffnete 85 Muſikdirektor Arthur Berg mit einem Vorkrag üder chubert im kaufmänniſchen Verein. In ſeimen Ausführungen gab er ein wohlgelungenes Bild über den bedeutenden Romantiker, das durch muſikaliſche Vorträge der Damen Heuber(Alt) und Becker(Sopran), ſowie Hermn Lied(Tenor) treffend vervoll⸗ kommnet wurde. Von den aus Ludwigshafen ſtammenden Künſt⸗ lern wor Frl. Heuber mit ihrer warmen, vollen Altſtinune die weitaus beſte. Die anderen mit einem Geſamtlob be⸗ mögen ſich n.— Am Donnerstag folgte alsdann ein Liederabend zu Pfabner, der von ſeinem Meiſterſchüler Herrn Kapell⸗ mgeiſter Karl Maria Zwißler, Michen Aded mit 5 Geſchmack vorbereitet war. Der Abend bedeutete ſowohl für den 0 fiſter fi Mitwirkenden einen ganzen Erfolg. Alte, wie neuete und neueſte Vertonungen des Meiſters zeigten ſeinen degan ne und ſeine Vollendung zu ſeiner eutigen Bedeutung! Die Mitwirkenden waren die beiden Brüder aul und Rudolf Hieber aus Ludwigshafen deſp. München, ſowie Frau Marſa Schleich⸗Bauer, ebenfalls dus Lud wigshofen. Von den erſteren geftel beſonders Herr Paul Hieber(Tenor or), deſſen verge iſtigte Vortragsweiſe der Empfendungswelt Pfitzners am nächſten kam, während der Bariton des Herrn Rudolf Hi eber mehr dem geſanglich⸗echniſchen ge⸗ recht wurde. Frau Schleich⸗Bauer bewies dadurch, daß ſie im kezten Augentlick für das erkrankte Frl. Belke, die urſprünglich vorgeſehene Soliſtin, einſprang, daß ſie eine Sängerin von hoher Einfühlutgskraft iſt. wobei nicht ihre feinkullwierte Stimme ver⸗ Schluß, der das Fugenthema mit dem Choral in den Adoppelten“ Konte=punkt bringt, iſt ſogar glänzend. Aber mancher Hörer wird geſſen werden darf. Pfitzner ſelbſt, deſſen Erſchsi worden war, konnte wegen ſeiner erſt e 5 9eelg getan, nur ihn: u. nicht die Oberkirchenräte die Verantwortung treffe, ge rſtadt lints des Rheins wieder ver⸗ machten die Fakultätsangehörigkeit des neuen Präſidenten zum Seen des Anſtoßes und meinten ihre Stimmen dem präſidenten a. D. Dr. Dölter in Offenburg geben zu müſſen, 7 anderm unaufgeklärtem Verhalten eine für den Außenſtehenden nich recht begreifliche Sache. Die Volkskirchliche Vereinigung ate 5 einer theologiſchen Spitze keinen Anſtand genommen, aber weil nich gleich mit dieſer Wahl eine Verfaſſungsänderung eintrat 8 auf dieſer Synode durchgeführt wurde, die über das Verhä zwiſchen Oberkirchenrat und Kirchenregierung Ordnung ſchaffte, ga 785 ſie weiße Zettel ab. Aber das ſind alles taktiſche Ausflüchte. Grund⸗ ſätzlich konnte niemand über die Notwendigkeit. D. Wurth nun 5 wählen, nachdem man unter ſeiner Führung den Platz frei 9 hatte, im Unklaren ſein. So„zeitfremd“, um nochmals das Wor zu gebrauchen, dürfte doch wohl niemand auf der Synode ſein. Es iſt daher durchaus abwegig, wenn ein Blatt wie die „Neue Badiſche Landeszeitung“ in ihrer Nummer 507 vom 6. Okt. in hämiſchen Worten über den neuen Kirchenprä⸗ ſidenten D. Wurth herfällt Fähigkeiten in Zweifel ſetzt. Gewiß er iſt nicht mit einer„qualifizierten Mehrheit gwählt. ſondern nur mit einer einfachen, wie dies bei der heſſiſchen Landes⸗ kirche z. B. nicht genügen würde. Aber die Flüchtigkeit, womit man oie neue Verfaſſung errichtete,(ſ..!) ließ auch hier einen bedenklichen Fehler durchgehen. Alſo die einfache Mehrheit genügte ſomit und die qualifizierte wäre dageweſen, wenn nicht die Liberalen und die Volks⸗ kirchlichen andere Fragen mit der Präſidentenwahl verbunden hätten. Die Frage nach der Prälatur konnte nicht mehr ſo viel Staub aufwirbeln. Sie ſteht der Synode nicht zu, iſt vielmehr Sache der Kirchenregierung. Aber man wußte ſchon vorher, Pfarrer Kühlewein aus Freiburg wäre der Mann des Vertrauens“ der Rechten Es blieb unter den gegebenen Verhältniſſen an ſich nichts übrig, auch dort ſich mit dieſer 9995 rſönlichkeiten in e inie geſehen hatte. merhi rne andere Perſönlichkeite rſ. ſen e 5 kürchli ini erklär hatte die Candeskirchliche Vereinigung erklärt, ſalls die Kirchenregierung anzuweiſen, ſich der Stimme zu enthalten, ſung den Grundſätzen der landeskirchlichen Gruppe nicht enr⸗ ſplhe. E entzieht ſich leider der allgemeinen Kenmtnis, ob dieſer Fall nun vorlag oder 55 die Gruppe“ mit der Beſetzung er Prälatur einverſtanden geweſen war. 15 iſt nämlich ſehr die Frage, ob man bei der Beſetzung der Prälatur von poſitiverſeits geübter Parteiherrſchaft reden kann, da ja der neue Prälat Kühlewein einer der Vordermänner der Poſttiven allezeit geweſen war. Eine gleich nach der Spnode vom Evang. Preſſedienſt den Zeitungen gegebenes offiziöſes Pro⸗ nuntiamento ſagt nämlich, daß von einer einſeitigen Parteiherrſchaft in der Landeskirche nicht die Rede ſein könne, weil von der poſiti⸗ ven Mehrheit“ an die lirchlich⸗liberale Gruppe Angebote gemacht worden, die aber bisher von dieſer nicht angenommen wurden“. Damit iſt wohl nichts anderes gemeint, als wie das Anerbieten der Poſitiven an die Liberalen, ihnen die erſte Prälatur zuzugeſtehen und damit die Stellvertretung des Kirchenpräſidenten, falls der an⸗ dere geiſtliche Oberkirchenrat, der dann wieder aus der Reihe der Poſitiven zu ſtellen geweſen wäre, gleichfalls den Titel Prälat er⸗ hielte. Ob er hätte dem erſten Prälaten gleich— oder untergeſtellt werden ſollen, ſteht dahin. Leider entzieht es ſich aber der weiteren Kenntnis, warum dieſes Angebot nicht angenommen worden iſt, warum ſomit die Liberalen ſich um die Möglichkeit brachten, die erſte und wie geſagt den Präſidenten ſtellvertretende Prälatur zu be⸗ ſetzen. Ja ſelbſt wenn es der Kaufpreis geweſen wäre, gegen den dann auch liberalerſeits D. Wurth als Präſident hätte gewählt wer⸗ den müſſen, ſo wäre dieſer Kaufpreis nicht zu hoch geweſen. Wir glauben beſtimmt zu wiſſen, daß eine große Zahl liberaler Partei⸗ mitglieder dieſe Löſung weit lieber geſehen hätte, als die tatſächlich geſchehene. Schon um nach außen hin denn Mann, den man ja doch hicht ablehnen konnte und den man ſich als Präſidenten ja doch ge⸗ fallen laſſen muß, möglich einſtimmig an ſeine Stelle zu ſetzen. Wir glauben ferner, beſtimmt zu wiſſen, daß dieſe Löſung auch von vielen Parteimitgliedern geradezu erwartet wurde. Es dürfte ſicher bei der nächſten Landesverſammlung gerade über dieſen dunkeln Punkt eine beſondere Ausſprache geben. Neben dem nunmehrigen Prälaten iſt dann der bisherige be⸗ währte Oberkirchenrat Rapp, der Vertrauensmann der Liberalen, wieder gewählt worden. Eine weitere Stelle wurde nicht mehr beſetzt, weil man abſichtlich auf Verringerung der Amtsſtellen be⸗ dacht war. Die juriſtiſchen Stellen, die noch zu beſetzen ſind, zwei an der Zahl, ſtehen noch offen, denn von den hierfür in Frage kommenden Männern des bisherigen Oberkirchenrats, Kiefer und Deecke, konnte ſich keiner entſchließen, wieder in die Behörde ein⸗ zutreten. Geh. Rat Buch kam aus Alters⸗ und anderen Gründen nicht mehr in Betracht. Das Ende der Krifre So iſt denn nun die Kriſis in ihrem Höhepunkt vor ſich ge⸗ gangen. Bleibt noch der Abgeſang. Und dieſer beſteht in ein⸗ zelnen mehr oder weniger wichtigen Fragen und Beſchlüſſen. Die Finanzlage wurde abermals als ſehr ungünſtig feſtgeſtellt. Es muß bei den 20 Prozent Gehaltsabzügen bleiben, die bisher den Pfarrern ſchon auferlegt waren. Nur können als Erleichterung dieſe Abzüge bei kinderreichen Pfarrern verringert und aufgehoben werden. In der Kirchenſteuerfrage hat auch die Landesſynode die Notwendigkeit beſtätigt, bei Aufſtellung des Steuer⸗ ſolls trotz nicht zu verleugnender Härten auf den Vermögensſtand von 1922 zurückzugreifen. Die Synode erwartet von den Kirchen⸗ gliedern eine Abfindung mit den nicht zu ändernden Umſtänden und ſtellte für nächſtes Jahr eine beſſere Grundlage in Ausſicht. uberſtandenen Operation nicht erſcheinen, wie er ja auch zur Karfs⸗ ruher Pfitznerwoche abgeſagt haben ſoll.— Am Freitag abend gaſtierte darauf wach kurzer Pauſe das Landestheater für Pfalz und Saarland mit einer Aufführung von Shake⸗ [peares„Knomödie der Irrungen“. Auch dieſes Ge⸗ ſchehnis war ein Gewinn eigenſter Art. Man konnte hier wieder einmal ſo recht fühlen, wie arm doch unſere heutige Literatur an guten Luſtſpielen iſt. Und beſonders ſtark kommt dieſe Empfin dung zum Ausdruck, wenm ſie uns an einer Aufführung demonſtriert wird, deren äußere und innere Werte weit über Verſuchen ähnlicher Art ſtehen. Ja, das iſt Shakeſpeare, der Meiſter aller Schauſpiel⸗ kunſt, der mit erſtaunlicher Naivität Stoffe formt, ihnen Leben gibt, als wenn Geſetzmäßigkeit perſonifiziertes Geſchehen geworden wäre! Als wenn Tat ein nie gewolter Urſprung, ſondern ſchickſal⸗ hafte Erfüllung geweſen ſei. Nirgends eindringlicher, wie vielleicht in ſeiner„Komödie der Irrungen“ iſt Shakeſpeares Meiſterſchaft in der Geſtaltung der Naive zum logiſchen Endeffekt geſtaltet. Unſerer Zeit aber liegt dieſe Naivität nicht mehr, die unter dem ſchillernden Gewand einer tollen Situationskomik garnichts anderes ſein will, als eine ſolche. Und dieſer Tatſache hatte die Regie des Ober⸗ ſpielleiters des Landestheaters, des Herrn Gaebler, in richtiger Erkennmnis der Sachlage Rechnung getragen! So war aus der Komödie faſt eine Groteske geworden, die ſich in einer ſtarken, manchmal allzuſtarken Pointierung offenbarte. Die ganze Aufführung wurde im Rahmen einer Stilinſzenierung ge⸗ geben, bei welcher Gelegenheit ſich wieder einmal zeigte, welche Wortwirkung bei dem großen Engländer erzielt werden kann, unter Zurückdrängung allen Beiwerks! Die Wiedergabe war flott, doch litt ſie mitunter an der oben erwähnten Uebertreibung. Eine beſonders gute Idee war die durch eine Maske wie bene, jeweils herrſchende Stimmung im Publibum! Unter den tellern ragte der Herzog des Herrn Beſt, der Antipholis Schön⸗ waſſers und die beiden Dromios Bugges und Gaebler⸗ hervor, während die weiblichen Rollen der Frau Kempf⸗All⸗ ner und Frl. Lazareths unter zu ſtarker Karikierung litten. Die ſeltene Aufführung wurde mit warmem Beifall anerkannt.— Den Beſchluß der Woche machte endlich am geſtrigen Sonntag eine Aufführung der Tollerſchen Tragödie„Hinkemann? durch die Freie Volksbühne igshafen. Was uns Toller auf⸗ tiſcht, iſt eine brave, tüchtige Arbeit, die des dramatiſchen Schwungs und der Rhetorik keineswegs entbehrt. Die Aufführung von einer Frankfurter Schauſpieltruppe wiedergegeben, verſuchte in dezenter Weiſe über die Klippen des Stückes hinwegzuführen⸗ Trotzdem konnte der Eindruck einer gewiſſen Gefühlskälte nicht verwiſcht werden. Die zahlreich erſchienene Zuhörerſchaft ver⸗ hielt ſich, mit einigen Ausnahmen, puhig. Der Beifall war demon⸗ ſtrativ gemocht, aber kallt. Dr. N Prälatur rein nach Parteirückſichten beſetzt werden würde und die 4. Seite. Nr. 500 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Monkag, den 27. Oktober 1924 Ferner wurden kleinere Fragen erörtert, z. B. der Fortbeſtand des Karlsruher Lehrerſeminars 1 als Stätte der Vorbereitung für enan Lehrer u. a. Dinge, die der vom Oberkirchenrat vorgelegte Bericht mit ſich brachte. Auch wurde wieder einmal ein Ausſchuß gebil⸗ det, um einen Katechismus⸗Entwurf zu beraten, der eigentlich nicht viel anderes darſtellt, als unſerer bisheriger Katechismus auch war, in dieſer Form zwar eine Beſſerung des bisherigen. Er leidet aber immer noch an dem Grundübel, daß er die Religion und die religiöſe Unterweiſung in Zwangsſtiefel ſteckt, anſtatt ſie aus dem Leben organiſch herguswachſen zu laſſen! Von einer Annahme kann ſchwerlich die Rede ſein und unſere Schulſynoden, die ſich zunächſt mit dieſem Entwurf zu befaſſen haben, werden durch die ihr angehörenden Lehrer ſchon das Nötige zu ſagen wiſſen. Für Mannheim iſt noch eine beſondere Neuerung zu er⸗ wähnen. Der erſt kürzlich hierher gewählte Stadtpfarrer Ben⸗ der wurde als Nachfolger des zum Präſidenten ernannten Kir⸗ chenrat D. Wurth zum Fraktionschef der poſitiven Gruppe und als ſolcher in die Kirchenregjerung ernannt, eine für den noch nicht 45 Jährigen große, aber nicht unverdiente Ehrung. In den Deut⸗ ſchen Kirchenbund trat an D. Wurths Stelle der Karlsruher Pfarrer Herrmann. So wäre alles Weſentliche berichtet. Das Schiff iſt wieder flott gemacht. Klippenloſe Jahrt wird es dennoch nicht finden. Das Ziel, die Maſſen wieder für die Kirche zu gewinnen, iſt ihm geſteckt. Nicht minder, die Finanzfragen zu löſen oder wenig⸗ ſtens einer Löſung entgegen zu führen. Ferner— nicht zu ver⸗ geſſen: die Kirche wieder zu einer Macht werden zu laſſen gegen⸗ über dem Materialismus und der Unkenntnis auch ſolcher Kreiſe, die man nicht ſchlechtweg zur Maſſe rechnen darf. Mit einem Wort, das allſeitige Vertrauen erwerben zu dem Recht und den Aufgaben der Badiſchen Landeskirche in der Gegenwart. Das aber hängt nicht ausſchließlich an der neuen Leitung, auch nicht bloß am Kirchenvolk, es hängt von allen ab, die ſich zur Kirche rechnen und es mit ihr zu tun haben. Es hängt aber auch ab von der ewigen Macht, für die unſere Kirche ja nur die Wege be⸗ reiten helfen will, damit man von ihr ſagen dürfe:„Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menſchen!“ Mahnung Die nachſtehende Mahnung, die ſehr zeitgemäß iſt, da wir vor Allerheiligen ſtehen, wird uns von einem langjährigen Bezieher zur Verfügung geſtellt, der ſie im verfloſſenen Sommer auf dem Friedhof in Freudenſtadt las. Ihr ſeht des Friedhofs weiten Garten Geht andachtsvoll auf dieſem Boden! In Gott des letzten Schlafes warten Hier ſanft gebettet, unſſre Toten. Und zärtlich müht ſich Lieb' und Treue, Die teuren Gräber auszuſchmücken; Es mahnt der Blumen Pracht und Weihe Euch, fro•mm zum Himmel aufzublicken Wie Blumen G2 zu Licht und Sonne Aus dunkler rabesnacht gelangen 15 So ſchauen einſt die ew'ge Wonne 958 Die in Verweſung jetzt befangen Drum; wollt Ihr hier luſtwandeln gehen, Habt Acht der Blumen, helft ſie hüten! Auch Eure Kinder lehrt verſtehen Den heilgen Sinn der Friedhofblüten. * Skadiſchulral Rohrhurſt kritt in den Ruheſtand. Aus Heidel⸗ berg wird uns berichtet: Der Leiter des hieſigen Volksſchul⸗ weſens, Geh. Rat Rohrhurſt hat auf Oſtern 1925 um ſeine Verſetzung in den Ruheſtand ncch Im Februar des kommenden Jahres feiert ex ſeinen 65. Geburtstag. Der frühere Politiker und langjährige Landtagsabgeordnete, auch Landtagsprä⸗ ſident, hat ſich ſeit einiger Zeit ganz vom politiſchen Leben zurückge⸗ zogen. In Mannheim iſt Rohrhurſt auch kein Unbekannter; er verſah dort in früheren Jahren den Dienſt eines Vikars, wurde dann als geiſtlicher Lehrer zur Erteilung des Religionsunterrichts an das Gymnaſium in Heidelberg verſetzt, welche Stelle er nach Strübes Tod mit der des Heidelberger Stadtſchulrats vertauſchte. Neben Geh. Rat Rohrhurſt ſind noch der Direktor der hieſigen Obec⸗ realſchule, Geh. Rat Wittmann und der Direktor der Höheren Mädchenſchule, Geh. Rat Waag, wegen der Abbaumaßnahmen über das geſetzliche Alter hinaus auf ihren Poſten belaſſen worden. * Kontrolle der Motorradfahrer. Eine am Samstag nachmittag innerhalb des Stadtgebietes und der Vororte vorgenommene ein⸗ gehende Kontrolle der Motorradfahrer erzielte folgendes Ergebnis: 5 Motorradfahrer fuhren mit offener Auspuffklappe, 13 hatten keine Schalldoſe angebracht, 12 waren nicht im Beſitze einer Zulaſſunas⸗ beſcheinigung, 11 ohne Führerſchein, 11 ohne Steuerkarte. 1 Groß⸗ kraftrad machte mit einer Probenummer Geſchäftsfahrten und ſieben Kleinkraftradfahrer waren ohne Typenbeſcheinigung. Freiwillig aus dem Leben geſchieden. Der Lebensmüde, der, wie gemeldet, geſtern vormittag einen Selbſtmordverſuch unternahm, iſt mit einem 24 Jahre alten, hier zugereiſten Landwirt aus Dill, Amt Kirchberg am Hunsrück, identiſch. Der junge Mann brachte ſich einen Schuß in die rechte Schläfe bei, der im ſtädtiſchen Kranken⸗ haus zwei Stunden ſpäter den Tod herbeiführte. Der Grund der Tat iſt nicht bekannt. *Anfälle. Am Samstag früh geriet ein 45 Jahre alter Fabrik⸗ arbeiter guf dem Gehwea in der Neckarauerſtraße, woſelbſt z. Zt. Kabel geleat werden, in eine Vertiefung. fiel zu Boden und brach ſich den rechten Unterarm. Der Verunalückte begab ſich in ärztliche Behandlung.— Am Samstaa vormittaa ſprang in der Hei⸗ delbergerſtraße vor O 7, 13 einem Motorradfahrer ein Hund in das Vorderrad. Das Motorrad überſchlug ſich, der Lenker und ſein Be⸗ aleiter wurden unerheblich verletzt. dem Hund das rechte Hinterbein abgefahren.— Nachmittags ſtürzte beim Abbauen eines Gerüſtes im Hofe des Hauſes Q 6, 11 ein 23 Jahre alter Gerüſtarbeiter infolge eines Bohlenbruches aus einer Höhe von 8 Meter auf den Boden und trug einen Unterarmbruch und Rückenverletzungen davon. Mit dem Auto wurde der Verunalückte in das Allgemeine Kranken⸗ haus überführt.— Am Samstag abend wollte Ecke Schul⸗ und Neckarauerſtraße ein 22 Jahre alter Fabrikarbeiter auf einen in Fahrt befindlichen Straßenbahnwagen aufſpringen, alitt aber aus und wurde von dem Anhängewagen zu Boden geſchleudert. Am Kopfe und am Rücken trua er leichtere Hautabſchürfungen davon. Eine Polizeiſtreife verbrachte ihn nach ſeiner Wohnunag.— Am Sonntag nachmittag fiel ein 13 Jahre alter Volksſchüler im Hauſe Alte Frankfurterſtraße 10 beim Spielen auf einen Eiſenhaken und zog ſich am linken Oberſchenkel eine Verletzung zu. Mit dem Auto überführte man den Verunalückten in das Allgemeine Krankenhaus. — Infolae des ſchadbaften Gehweges vor dem Hauſe Bellenſtraße 2 ſtürzte geſtern abend ein 45 Jahre altes Fräulein zu Boden und zog ſich Verletzungen am Knie und am Arm zu.— In der vergan⸗ genen Nacht ſchlua ein 48 Jahre alter Prokuriſt in ſeiner Wohnung in der Oberſtadt infolge ehelicher Zwiſtiakeiten mit der rechten Hand in eine zerbrochene Taſſe und verletzte ſich erhebliſch. Er 1 0 mit dem Krankenauto nach dem Krankenhaus verbracht wer⸗ n. * Juſammenſtöße. Am Samstaag nachmittaa ſtieß Ecke Brücken⸗ und Mittelſtraße ein Pfredefuhrwerk mit einem Laſtkraftwagen zu⸗ ſammen, wobei die Deichſel des Fuhrwerkes zerbrach. Perſonen und das Pferd wurden nicht verletzt. Die Schuld trifft den Lenker des Fuhrwerks.— Geſtern vormittaag ſtießen Ecke Schwetzinger⸗ und Kleinfeldſtraße ein Motorradfahrer und ein Perſonenkraftwagen zu⸗ ſammen. Das Motorrad erlitt ſtarke Beſchädiaungen. Wen die Schuld trifft, muß die Unterſuchung ergeben. Feſigenommen wurden in den beiden letzten Tagen 37 Per⸗ ſonen wegen verſchiedener ſtrafbarer Handlungen. darunter vier we⸗ aen Hehlerei, ein Kaufmann wegen Zuhälterei, ein Wirt, der von der Staatsanwaltſchaft Darmſtadt wegen Entführung geſucht wird. und drei Perſonen wegen Bettels.— Wegen Ruheſtöruna gelangten in den beiden letzten Nächten 46 Perſonen, wegen Körverver⸗ letzuna fünf zur Angeige. *Ladendiebſtahl. Am Freitag nachmittag wurden nach Oeffnen der Ladentüre mit Nachſchlüſſel aus einer Butter⸗ und Käſehandlung in der Käfertalerſtraße 130—140 Mark Bargeld, ſowie 70 Pfund Tafelbutter und 15 Deſſert⸗Alpenkäſe entwendet. Die Butter iſt zu je Pfund in Pergamentpapier verpackt. In der Mitte ſteht in blauer Aufſchrift: Feinſte Süßrahmbutter. Darunter iſt eine Kuh, rechts und links davon das Firmazeichen W. u. H. und darunter ſteht: Tafelbutter. Es wurden zwei Frauen vor dem Laden geſehen, die wie folgt beſchrieben werden: 1. Aeltere Frau,(40—50 Jahre), mittel⸗ groß, ſchwarze Haare, trug blaues Waſchkleid und ſchwarze Schürze, hatte einen Spazierſtock bei ſich. 2. Ebenfalls ältere Frau, gleich alt und groß, hatte graue Haare und war beſſer angezogen. Veranſtaltungen Sch. Tanzabend Grete Wieſenkhal. Wir deuteten bereits an, daß der Tanzabend Grete Wieſenthal recht zwieſpältige Empfindungen auslöſte. Es iſt lobend anzuerkennen, daß die Künſt⸗ lerin die Technik in ganz hervorragender Weiſe beherrſcht. Aber warum muß man denn in dem Beſtreben, driginell zu wirken, in Manieriertheiten verfallen? So tanzte z. B. Grete Wieſenthal den Donauwalzer mit aufgelöſtem Haar. Das ſind doch, ſo wird man erwidern, Kleinigkeiten. Wir haben eine andere Anſicht. Originell war dieſe eigenartige Haartracht äuf jeden Fall, aber weniger ſchön. Hoffentlich bürgert ſie ſich nicht im Ballſaal ein. Bei der Wiedergabe des Aquavellenwalzers, der ebenfalls von Strauß ſtammt, trat die Künſtlerin in einem ſpinnwebdünnen Geſellſchaftskleid auf. Wir mei⸗ nen, es gibt hier zwei Möglichkeiten: entweder man tanzt in einem Schleiergewande oder in einem Ballkleid, das nicht transparent wirkt. Jede Zwiſchenkombination wirkt unöſthetiſch. Nach dieſen Bemänge⸗ lungen ſei lobend anerkannt, daß in der Wahl der Koſtümierung und in der Abſtimmung der Farben ein ſehr feiner Geſchmack zutage trat. Den ſechs Schülerinnen iſt nachzurühmen, daß ſich Stilgefühl, Muſikalität, rhythmiſches Empfinden, jugendliche Anmut und Gra⸗ zie zu ſehr annehmbaren Geſamtleiſtungen vereinigten. Es hätte allerdings für die meiſten Nummern eines Kommentars bedurft, denn man kann vom Sonntagspublikum nicht verlangen, daß es genau verſteht, was durch Geſte und Mimik ausgedrückt werden ſoll. Die eine Schülerin, Pevita Hölrigl, ſcheint die Gabe des Humors in ganz beſonderem Maße zu beſitzen. Darauf deutete wenigſtens ihr nach eigenen Ideen getanztes Mozartſches Menuett(Pedante Koketterie) ſehr augenfällig hin. Herr Walter Fiſcher begleitete die Tänze ausgezeichnet am Blüthnerflügel. Das Publikum applau⸗ dierte am ſtärkſten bei den Nummern, in denen Grete Wieſenthal mit ihren Schülerinnen auftrat. Das Geſamtbild in ſeiner Farbigkeit und Beweglichkejt wirkte. Bei den Solotänzen war eine merkliche Reſerve feſtzuſtellen. Der Geſchmack der Mannheimer iſt denn doch ein wenig anders. Im übrigen war der Abend für denjenigen, der Tanzſtudien machen wollte, recht intereſſant und lehrreich. Die Landeskirchliche Bereiniaung veranſtaltet am moraigen Dienstag einen Lichtbilderabend mit Vortraa ihres Mit⸗ aliedes E. Imberger über ſeine Paläſtinareiſe, wozu Jedermann willkommen iſt.(Siehe Anzeige.) Tagung des Badiſchen verkehrsverbandes * Karlsruhe, 27. Okt. Am 25. Oktober fand in Offenburg eine Sitzung des Landesausſchuſſes des Badiſchen Verkehrsverbandes ſtatt, die ſich mit einer Reihe bedeut⸗ ſamer Fragen der Verkehrswerbung für das badiſche Land, ſowie von Fahrplan⸗ und Tarifangelegenheiten befaßte In längeren Ausführungen berichtete Syndikus Rieger über die umfangreiche Tätigkeit des Verbandes. Insgeſamt wurden im Jahre 1924 über 60 000 Werbedruckſachen des Berbandes verbreitet, darunter 20 00⁰0 Hotelführer, 15 000 Wegweiſer, 10 000 Flugblätter und 15 000 Fahr⸗ plandruckſachen in zwei verſchiedenen Ausgaben. Dazu kommt eine große Anzahl Schriften der einzelnen Orte, mehrfarbige Werbe⸗ plakate,„Frühling und Herbſt im Badner Land!, ferner Reiſeführer in engliſcher und holländiſcher Sprache. Gefördert wurde die! Ver⸗ breitung dieſes Materials durch Kollektipinſerate und Verſand an Reiſe⸗ und Verkehrsbüros; etwa 7000 ſchriftliche Einzelfragen ſind im Verlauf weniger Mongte unmittelbar beim Verband eingelaufen. Für den Winter 1924/25 iſt ein Werbeplakat„Winterlage im Schwarzwald“ und eine Schrift unter dem gleichen Titel in Vor⸗ bereitung. Für das nächſte Jahr wird eine bedeutend vermehrte Auflage der Veröffentlichungen auch in fremden Sprachen gepla il. Je ein Geſellſchaftsſonderzug kam nach Baden⸗Baden, Triberg, Frei⸗ burg und Konſtanz zur Ausführung, je eine Journaliſtenfahrt führle anſchließend an die Sonderzüge von Triberg ah durch den mittleren Schwarzwald. Von Freiburg ab durch den ſüdlichen Schwarzwald. Gegenüber den immer wiederkehrenden Klagen über die deutſche Preſſe wegen Förderung der Auslandsreiſen zum Nachteil der deut⸗ ſchen Reiſegebiete wurde auf die vielfachen Reiſcvergünſtigungen für Journaliſten auf den ausländiſchen Bahnen hingewieſen. Von der Deutſchen Reichsbahn wird ein ähnliches Vorgehen erwartet. Von einer abſichtlichen Begünſtigung des Auslandes durch die deut⸗ ſche Preſſe könne jedoch nicht geſprochen werden. Gewünſcht wird die Wiedereinführung einer Fahrpreisermäßigung für Geſellſchaftsreiſen. Der Reifeverkehr ſoll ferner durch Ausgabe von Hotelgutſcheinen im In⸗ und Auslande be⸗ lebt werden. Die damit ermöglichte Art der ſogenannten Akkord⸗ preiſe, die dem Reiſenden zugleich mit der Fahrkarte auch die Hotel⸗ unterkunft ſichert, ſtelle die idealſte Form des Reiſens dar, weil ſie den Reiſenden aller Sorgen über die Höhe der Koſten uſw. ent⸗ hebt. Entſprechende Vereinbarungen werden zugleich mit den Hotels in Baden abgeſchloſſen. Mit der Herſtellung der Freizügigkeit des Ver⸗ kehrs durch Abſchaffung des Viſumzwanges hat ſich der Badiſche Verkehrsverband wiederholt eingehend befaßt. Weſent⸗ liche Erleichterungen ſtehen in Ausſicht, ebenſo die Rückgewin⸗ nung des VBerkehrs Holland—Schweiz—Italien. Ueber die Einführung eines Grenzverkehrs mit dem Elſaß werden zurzeit amtliche Verhandlungen geführt. Zahlreich ſind die Fahrplanwünſche, die auch von den verſchiedenen Vertretern der einzelnen Landesteile vorgebracht wurden. Zur Be⸗ lehung des Winterſportverkehrs ſollen beſondere Vor⸗ kehrungen getroffen werden u. a. durch Führung von Verwaltungs⸗ ſonderzügen, Zulaſſung der Sonntagskarten zu den beſchleunigten Perſonenzügen, Gültigkeit der Sonntagskarten auch Montags früh bei ungünſtigen Fahrplanverhältniſſen, Der Triebwagenverkehr be⸗ dürfe in Baden weit größerer Beachtung und Pflege wie bisher. Eine telegraphiſche Entſchließung an die Hauptverwaltung der Deut⸗ ſchen Reichsbahn in Berlin weiſt auf die außerordentliche Erbitte⸗ rung der Bevölkerung im ſüdlichen Schwarzwald hin und erſucht um alsbaldige Eröffnung der fertiggeſtellten Bahnlinien Titiſee— Seebrugg. Die Vertretung Badens bei der Deutſchen Reichsbahn .⸗G. wird gegenüber Württemberg und Bayern als völlig unbe⸗ friedigend erachtet. Weitere entſprechende Schritte ſollen deshalb unternommen werden. Ueber die Fortſetzung der Herausgabe des Badiſchen Kalenders für 1925 und über die geplante Uebernahme der Herausgabe weite⸗ rer größerer Reiſewerke über Baden, ſowie über das hocherfreuliche Ergebnis des photographiſchen Wettbewerbs berichtete Oberſtadt⸗ rechnungsrat Kiſtner. Das Ergebnis des Wettbewerbs wird in den nächſten Tagen in ausführlicher Weiſe öffentlich bekanntgegeben werden. Zu einer lebhaften ausgedehnten Ausſprache führte das Vorgehen des Verkehrsvereins Freiburg hinſichtlich der Umgeſtaltung ſeiner örtlichen Organtſation. Die überwiegende Meinung geht dahin, an der bewährten Organiſation des Badiſchen Verkehrsverbandes als Zentrale der Verkehrswer⸗ bung für Baden und für die Vertretung der badiſchen Verkehrsinter⸗ eſſen unter Vermeidung der Zerſplitterung feſtzuhalten. Es wurde die Bildung eines Ausſchuſſes beſchloſſen, der über eine Gemein⸗ ſchaftsarbeit mit dem Hotelgewerbe auf dem Gebiete der Reklame für den Schwarzwald beraten ſoll. Nach etwa fünfſtündiger Dauer ſchloß Generalkonſul Menzinger die lebhaft verlaufene und ſtark beſuchte Tagung. Rommunale Chronik Kleine Mifteilungen Anſtelle des ausgeſchiedenen Stadtrats Kaltſchmitt VIII wollen in Heidelbera die vereinigten bürgerlichen Gruppen dem Bürgerausſchuß den Landwirt Pfiſterer zur Wahl vorſchlagen. Der Gemeinderat von Neuſtadt a. H. bat beſchloſſen, ein enafriſtiges Darlehen von 150 bis 200 000 Mk. aufzunehmen. Dieſe Summe ſoll zur Ausgabe von Darlehen von je 3000 Mk. an Bauluſtige zu einem Hauskauf und zur Errichtung von einfachen Häuſern verwendet werden. Gegen den Strom der Zeit kann zwar der einzelne nicht ſchwim⸗ men; aber wer Kraft hat, hält ſich und läßt ſich von demſelben nicht fortreißen. eume. — 2 Aeber Porträtmalerei 1255 Don Gskar Wolfer(Stuttgart) Gegenüber der bunten, flutenden Wirklichkeit des Lebens ſetzt die bildende Kunſt es ſich zum Ziel, beſtimmte Vorgänge des an⸗ ſchaulichen Denkens herauszuheben und dieſe Beſtandteile zu einem feſten, durchſichtigen Sinn zu verbinden. Während das Leben ſeinen vielgeſtaltigen Reichtum der Gegenſätzlichkeit ſeiner Elemente und tauſend Zufälligkeiten verdankt, ſteigt die Kunſt von dem und Geſtaltloſen zu Form und Geſtalt empor und auf dieſem liegt ihre einzigartige Bedeutung für die Kultur. Aus dem unabſehbar, vielgliedrigen Heſtecht des Dafſeins hebt der Künſtler die durch Form und Farbe wiederzugebende Erſcheinung heraus und vollzieht ſo die Abſtraktion des Anſchaulichen aus der verworrenen Wirklichkeit, Es iſt demnach die Aufgabe der Malerei, die Sichtbarkeit der Welt im Bild, d. h. nach den Geſetzen der künſtleriſchen Formung darzuſtellen, wie Schelling bereits erkannt hat, wenn er ſchrerbt: „Wie können wir jene ſcheinbar harte Form(der Naturdinge) geiſtig gleichſam ſchmelzen, daß die lautere Kraft der Dinge mit der Kraft unſeres Geiſtes zuſammenfließt, und aus beiden nür ein Guß wird? Wir müſſen über die Form hinausgehen, um ſie ſelbſt⸗ verſtändlich, lebendig und als wahrhaftig empfunden wiederzugeben. So erſchöpfen ſich die anſchaulichen Dinge nicht in einer einmaligen Wirklichkeit und dieſe iſt ſozuſagen auch nicht ausreichend, um den Sinn der Dinge zu erzeugen und verſtändlich zu machen. Wenn in einem Bild mit Mitteln der reinen über die der Maler allein verfügt, tatſächlich eine Geſetzmäßigkeit in den Verhält⸗ niſſen und eine gegenſeitige ing der Formelemente erreicht iſt, ſo entſteht im Beſchauer der Eindruck der Beſeelung. Das ſeeliſche Element hat ſedoch in der bildenden Kunſt eine andere Be⸗ deutung als etwa in der Dichtkunſt. Für die Poeſie iſt das ſeeliſche Leben Stoff ihrer künſtleriſchen Umgeſtaltung und ſie geſtaltet dieſes Leben über alle Wirklichkeit hinweg zu rein künſtleriſchen Viſſonen, während in der bildenden Kunſt das Seeliſche nur der körverlichen Erſcheinung folgen kann. Die durch Farbflecke gekenn⸗ zeichnele Oberfläche eines Bildes birgt das ſeeliſche Leben in ſich. Nach einem Ausſpruch Lionardo da Vincis hat die Malerei zwei Dinge darzuſtellen: den Menſchen und die Seele, und tatſächlich ver⸗ langen wir gerede vom Menſchenbildnis, daß es uns Seeliſches ver⸗ — das legt, was er ſeinem Innenleben verdankt, der andere aber das, was ſeine Sinneseindrücke verurſachen, iſt eine Gegenüber⸗ mittle. Dabei muß feſtgehalten werden, daß dem Maler bei Ge⸗ ſtaltung ſeines Kunſtwerks nur Farbflecken zur Verfügung ſtehen und daß das Ziel nur die Geſtaltung der Oberfläche de enſchen ſein kann. Von einem uns bekannten Menſchen haben wir das Wiſſen um ſeine Weſenheit: die Art und Bewegtheit des Körpers etwa iſt ein Mittel, um ſein inneres Leben zu erkennen. Nun hängt beim Kunſtwerk, von der Erzielung einer Einheitlichkeit aller ſeiner Beſtandteile der Eindruck des Seeliſchen ab, da doch alles Körper⸗ liche auseinanderliegt und das Leben Zerreißungen aufweiſt. Das Porträt aber muß durch den Anblick von Form und Farbe den Eindruck einer einheitlichen Weſenheit erzeugen. Deshalb erfordert die künſtleriſche Umbildung gegenüber der wirklichen Erſcheinung Verſtär der Einheit der Geſichtszüge. Freilich kann die Seele auch eine ſtärker und tiefer bewegende Geſtaltungsmacht ſein, aber niemals wird das rein ornamentale Element ausgeſchaltet bleiben: das rein formale gegenſeitige Angemzeſeh der Ober⸗ flächenteile, der ſſammenhalt durch ihr dekoratives Verhältnis. Selbſt bei den beſten Menſchenbildniſſen Rembrandts ſind dieſe in primitiveren Epochen überwiegenden Elemente nicht ausgeſchaltet. Unſer Leben iſt ein in wechſelnden Inhalten ablaufender Prozeß. Es kann mit keiner Formel erſchöpft werden, denn jeder Augenblick bedeutet das ganze Leben, einen ſtetigen Fluß. Dem Porträt der Renaiſſance liegt der Wertbegriff des klaſſiſchen Griechentums zu⸗ grunde. In betenener Geformtheit ſind die Weſenszüge der dar⸗ geſtellten Perſon feſtgehalten. Das 95255 Kunſtwerk ſtellt gewiſſer⸗ maßen ein geſchloſſenes Sein dar, die Reſultate eines Lebens, die überhiſtoriſche Form der ſeeliſch⸗körperlichen Exiſtenz. Die bedeu⸗ tenderen ſpäteren Künſtler erſtrebten Gegenwartsbilder, wie ſie ein Lebenslauf, Schickſal an Schickſal fügend, erzeugt. So nimmt das Kunſtwerk Inhalte der Welt im ſich auf und geſtaltet ſie nach beſonderen Geſetzen: Jedes bedeutende Kunſtwerk könnte gewiſſermaßen expreſſioniſt und impreſſioniſtiſch genannt werden. Nur inſoweit als der eine Schaffende mehr den Ton auf ſtellung von Impreſſionismus und Expreſſionismus angebracht. Jede wirklich gute Kunſt will mehr geben als nur den ſinnlichen Eindruck. Wenn etwa Liebermann manchmal die Menſchen, die er porträtiert, abſichtsvoll ein wenig auf der Bildfläche zurückdrängt, ſo 5 ihm dies nur ein Mittel, den Eindruck ihrer Individualttät zu ſteigern. Und auch die beſten Bilder Bernhard Pankoks laſſen erkennen, daß dieſer Künſtler es verſteht, durch Zurückdrängen alles Nehenſächlichen und durch Herausarbeiten der weſentlichen Züge das Seeliſche zu entſchleiern und den wahren Gehalt des Lebeng zur anſchaulichen Darſtellung zu bringen. 1 w ee ee e e Theater und Muſftik Konzert des Liederkranzes Frankenthal. Der Männergeſang⸗ verein„Liederkranz“, der eine führende Stelle unter den hieſigen Vereinen dieſer Art einnimmt, holte mit ſeiner erſten dieswinterlichen Veranſtaltung zu einem Chorkonzert großen Stils aus. Als erſte Nummer figurierte auf dem Programm„Rolands Tod“, für Tenor⸗, Bariton⸗ und Baß⸗Solo, Männerchor und Orcheſter von dem in Lan⸗ dau lebenden pfälziſchen Komponiſten Ernſt Walter Choinanus. Wäre alles an dem Werke Original, müßte man die Schöpfung als die Ar⸗ beit eines begabten Mufkers bezeichnen. Da aber lugen aus allen Ecken und Enden R. Wagnerſche Klänge heraus, ſodaß„Rolands Tod“ über eine geſchmackvolle Gelegenheitskompoſition nicht hinaus⸗ ſtrebt. Bemerkenswert bleibt, daß gerade im Vorſpiel, das Kampfes⸗ ruf, Schlachtgetümmel und Siegesklänge widerſpiegeln ſoll, Walter Choinanus am meiſten verſagte. Auch die Chorſätze und die vor⸗ nehmlich rezitatoriſch behandelten Soloſtimmen bewegen ſich in der Konvention. Ungleich wertvoller iſt die zweite Chorgabe„Das Grab im Buſento“ für Männerchor und großes Orcheſter von E. Wendel. Die düſtere, klagende Stimmung iſt ebenſo glücklich feſtgehalten wie die innere Haltung der Heldenehrung. Eine prächtige, konzentriert gefaßte Chorballade, feſſelnd durch Einzelnes und zwingend durch den Geſamteindruck. H. Rinnert, der muſikaliſche Leiter des Vereins, hatte beide Werke tüchtig vorbereitet, ohne indeſſen das letztmögliche erreicht zu haben. Chor und Jrcheſter(Landesſinfonieorcheſter) bil⸗ deten ſehr oft ein Zweiheit ſtatt eine Einheit. Rinnert ſtand noch zu ſehr in ſtatt über der Sache. Seine Aufmerkſamkeit galt mehr dem Chore, während das Orcheſter ſelbſtgefällig muſizierte. Auch gab es beim„Grab im Buſento“ einige unſichere Stellen. Der geoffenbarte Geberwille ſtimmte indeſſen verſöhnend und dann— aller Anfang iſt ſchwer, auch die Leitung eines größeren Chorwerkes. Immerhin erweckte 17 Anfang Hoffnungen und dies iſt ſchließlich die Haupt⸗ ſache. Soliſtiſch betätigt waren Baritoniſt Jean Schröder(Kaiſer Karl und Roland) und Tenoriſt Georg Wilhelm Rothhaar(Göne⸗ auf lon). Erſterer hat ſchon manches gelernt, letzterer hat noch manches zu lernen. Beide ſangen ſehr ſicher und mit beſtimmter Deklamation, die bei Schröder nicht ganz diglektfrei iſt. Rothhaar iſt heute noch nicht ganz Herr ſeines Materials. Er übernahm ſich ſehr oft, wo⸗ durch die ohnedies nicht lockeren Töne flach und trocken wurden. Eine wohltuende Abwechſlung bildeten die Rienzi“⸗Juvertüre und Liſzts populäre ſinfoniſche Dichtung„Les Preludes“, die unter General⸗ müſikdirektor Boehes Leitung— hatte einen glänzenden Tag zu zündender Wirkung gelangten. Namentlich bei der Liſztſchen Ton⸗ dichtung konnten wir trotz einiger kleiner Unebenheiten bei den Ein ſätzen der Blechbläſer die Qualitäten des tüchtig ein⸗ und zuſammen⸗ e geſpielten Orcheſters bewundernn. Inn, d et dt n et eit r e ere e eee arttelgt. AerrEN — — Montag. den 27. Oktober 1924 5. Seite. Nt. 500 Ee. Neuſtadt a. d. Hdt., 25. Oktober. „Ueber die Hauptverſammlung des Verbandes Pfälziſcher Indu⸗ ſtrieller und des Landesverbandes Pfälziſcher Arbeitgeber haben wir in unſerem Samstag⸗Abendblatt bereits einen kurzen Draht⸗ bericht gebracht. Aus den Ausführungen des Vorſitzenden Kom⸗ merzienrat Marx⸗Lambrecht iſt die Kennzeichnung der Lage der pfälziſchen Induſtrie nachzutragen, wie ſie nach Beendigung des paſſiven Widerſtandes ſich ergab. Stilliegende Betriebe, Verluſt der Kundſchaft im In⸗ und Auslande, die Unmög⸗ lichkeit der Hilfe durch das finanziell auf das ſchwerſte erſchütterte Reich, die Eiſenbahn in fremden Händen und unüberbrückbare Zölle am Rhein, nötigten dazu, die letzten Betriebsmittel heranzuziehen, um wieder arbeiten uͤnd produzieren zu können. Die Zollgrenze zwang in das Micumvertragsſyſtem hinein mit ſeiner gewaltigen Belaſtung, doch mit der Möglichkeit, die Produktion in das rechtsrheiniſche Abſatzgebiet und in das Ausland zu ver⸗ bringen. Dieſer langſame und mühevolle Aufbau wurde zunichte gemacht durch die ſchwerſte Belaſtung, die der Pfalz in ſo trüber Zeit auferlegt wurde, durch die Separatiſtenherrſchaft. Die mit der Rentenmark ſtabiliſierte Währung und die Be⸗ unruhigung des Auslandes über das Schickſal der Pfalz gaben außenpolitiſch Möglichkeiten, die das Ende der Separatiſtenherr⸗ ſchaft erkennen ließen. Ihr ſchreckensvolles Ende ſtellte die pfälzi⸗ ſche Induſtrie vor die Aufgabe von vorn anzufangen. Zweimal gewaltige Opfer gebracht und zweimal zurückgeworfen, mußte zum größten Teil der Wiederaufbau mit eigener Kraft beginnen. In dieſer Aufgabe ſtehe die pfälziſche Induſtrie heute; ſie glaube, daß bei dieſem Wiederaufbau das Dawesgutachten und ſeine Annahme in London uns einen weſentlichen Schritt vorwärts gebracht hat, trotz der unverkennbar großen Belaſtungen, von denen niemand ſagen kann, ob ſie auf die Dauer das Maß unſerer Leiſtungsfähigkeit nicht überſteigen. Wir ſtehen vor einem neuen Abſchnitt unſerer politiſchen und wirtſchaftlichen Entwicklung. Die Geſchloſſenheit der Mitglieder des Verbandes Pfälziſcher Indu⸗ ſtrieller, die in dem Boden der heimatlichen Pfalz wurzele, ſolle heute zum Ausdruck bringen, daß, wie ſie in der zurückliegenden Zeit in glänzender Weiſe zur Erfüllung ihrer ſtaatsbürger⸗ lichen und wirtſchaftlichen Pflichten zuſammenſtanden, ſie auch verbunden ſeien in der gewiß nicht wolkenloſen Zukunft. Der Vorſitzende erteilte ſodann das Wort dem Bayeriſchen Handelsminiſter Exzellenz Dr. Meinel, der ſeiner Freude über die Entſpannüng und Erleichterung Ausdruck gab, die der Vollzug des Londoner Abkommens für die Pfalz und für die beſetzten Gebiete überhaupt mit ſich gebracht habe. Es ſei zwei Jahre her, daß er im gleichen Verband über die Genua⸗Kon⸗ ferenz berichtet habe. Inzwiſchen ſei die Pfalz dem Herzen der bayeriſchen Regierung nie näher geweſen, als in dieſen zwei ſchweren Jahren. Es habe ſich gezeigt, daß edles Metall, und als ſolches habe ſich die Pfalz wahrlich erwieſen, im Drucke nur unauf⸗ löslicher mit ſeinem Kern ſich verbindet. Die Pfalz habe unter ſchwerſter Prüfung ihrem bayeriſchen und ihrem deutſchen Mutter⸗ lande die Treue gehalten. Es ſei ſeine Aufgabe ihr heißen Dank und vollſte Anerkennung hierfür zu zollen. Er begrüßte die pfälzer Induſtriellen; er wiſſe, wie ſchwer gerade die Induſtrie, die auf Verkehr am allermeiſten angewieſen ſei, unter den Hemmungen und Unterbindungen des Verkehrs mit dem unbeſetzten Gebiete gelitten habe und wie ſie gleichwohl alle Opfer auf ſich nahm. Sein Dank gelte in gleicher Weiſe Arbeitgober und Arbeit⸗ nieehmer. Die bayeriſche Regierung habe auf die pfälziſchen Angelegenheiten immer in weitgehendſter Weiſe Rückſicht genom⸗ men. Insbeſondere habe ſie ſich bei ihrer Stellungnahme zum Dawes⸗Gutachten und den damit verbundenen Eiſen⸗ bahnfragen von der Pfalz und ihren Intereſſen leiten laſſen. An einer Reihe von Beiſpielen erläuterte er dies für das Reſſort des Handelsminiſteriums. Er wies hin auf die Bemühungen, den Verkehr zu erleichtern, die Kreditgewährung zu för⸗ dern, wobei die Bayeriſche Staatsbank und der Staat durch Garantieleiſtung für die Pfalz eingetreten ſei. Auch bei den Handelsvertragsverhandlungen ſei man beſtrebt geweſen, der Pfalz bei der Sammlung des Materials eine beſon⸗ dere Stellung einzuräumen und auf ihre Wünſche Rückſicht zu nehmen. Ferner erinnerte er an die Tätigkeit der bayeriſchen Ausgleichsſtellen und der Landesauftragsſtellen. Für die Zukunft müſſe man weiterhin mit den größten Laſten rechnen, die allein aus dem Dawes⸗Gutachten vermutlich größet ſejen, als ſie unſere Leiſtungsfähiakeit zuläßt. Export im größten Umfange ſei deshalb die einzige Möglichkeit, um unſeren Veryflichtungen gerecht zu werden. Auch dabei ſei nicht zu überſehen, daß Amerika jetzt als Lieferant auf verſchiedenen Gebieten auftrete, auf denen es ſich früher nicht betätigt habe. Da⸗ ſei ein Fingerzeig für die europäiſchen Nationen ſich im Handels⸗ verkehr auf vernünftiger Grundlage zu verſtändigen. Die bayeriſche Regierung erachte es als ihre beſondere Aufgabe, die Pfalz ſo raſch wie irgend möglich wieder in den Verkehr mit dem rechtsrheiniſchen Deutſchland und in den Weltverkehr einzuſchalten. Was die Wünſche der pfälziſchen Induſtrie auf eine Barent⸗ ſchädigung für die Opfer aus den Micum⸗ Verträgen betreffe, deren innere Berechtigung er nicht verkenne, ſo müſſe er auch hier angeſichts der Finanzlage des Neiches vor zu großem Optimismus warnen, wenngleich die bayeriſche Regierung wünſche, daß die Pfalz ſich ſo raſch als möglich wieder erhole und wieder zum Kleinod Bayerns und des deutſchen Vaterlandes werde. Nach einer Reihe hierauf folgender Begrüßungs⸗An⸗ ſp 1852 n, wanme durc bue Vertreter Verbände (die Handelskammer Mannheim war durch ihren yndikus Dr. Blau⸗ ſtein vertreten), erſtattete der Sundikus des Verbandes Dr. Keſſel, den Geſchäftsbericht, in dem er beſonders auf die Zeit der Separa⸗ tiſtenherrſchaft und ihre wirtſchaftlichen Auswirkungen einging, die ſich namentlich bei der Feſtſtellung der Kontingentlieferungen aus den Micumverträgen zeigte. Er erklärte, die pfälziſche Induſtrie halte es für ein Gebot der Billigkeit und der Gerechtigkeit, daß ſie für die Ver⸗ pflichtungen, die ſie für das geſamte Reich in den Micumverträgen übernehmen mußte und für ihre Leiſtungen daraus entſchädigt werde, was er im einzelnen begründete. Dankbar ſei die Pfalz⸗ induſtrie dafür, daß ſie bei den Kreditmaßnahmen der Reichsbank weitgehendes Verſtändnis gefunden habe. Im übrigen ſei es nicht ſo, wie man ſelbſt von maßgebenden Bankdirektoren in Berlin hören könne, daß die Induſtrie nur zum geringen Teil Kredit beanſpruche und deshalb die zu zahlenden Zinſen keinen weſentlichen Einfluß auf den Preis der Ware hätten. Mit der Durchführung der Belaſtung mit den Induſtrieobligatianen habe die Pfalz allen Grund, zufrieden zu ſein. Es laſſe erkennen, welche Folgen die reſtloſe Durchſetzung des franzöſiſchen Prinzips der Einzelobligationen⸗Bekaſtung für die Pfalz gehabt hätte. Von größter Bedeutung werde die Geſtaltung der franzöſiſchen Handelsbeziehungen für die Pfalz ſein, neue Maundeimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Die Lage der pfälziſchen Induſtrie dies nicht zuletzt im Hinblick auf eine Regelung über das Saargebiet, die entſcheidend ſei für die Frage, ob die Pfalz nicht nur im Süden, ſondern auch im Weſten an die franzöſiſche Zollgrenze ſtoße. Die Aufgaben der Pfälziſchen Arbeitgeber auf ſozial⸗ politiſchem Gebiet ſchilderte ſodann Freiherr von Gienanth, der Vorſitzende des Landesverbandes Pfälziſcher Arbeit⸗ geber. Er behandelte ausführlich die Frage der Erwerbs⸗ loſenfürſorge, der Arbeitszeit und der Lohnpolitik. Gegenüber etwa 85 000 von der pfälziſchen Induſtrie beſchäftigten Arbeitern ſeien zu Anfang Oktober noch 27000 unterſtützte Erwerbs⸗ loſe in der Pfalz zu zählen geweſen, ein ſo hoher Prozentſatz daß er ein Moment der Beunruhigung bilde und am beſten die Folgen der ſeparatiſtiſchen Wirren aufzeige. Im Vordergrund unter den Schwieriakeiten, denen die Induſtrie bei ihren Bemühungen begeane, die Produktion zu ſteigern und die Anlagen voll auszunutzen, ſtehe die Frage der Arbeitszeit die der Redner ausführlich unter Anlehnung an die Aufaaben des In⸗ ternationalen Arbeitsamtes in Genf und an das ſoge⸗ nannte Waſhinatoner Abkommen von 1919 beſpricht. Die Einführung des gegenwärtig im Reichsarbeitsminiſterium erwogenen Entwurfs einer Arbeitsloſen verſicherung., die den Kreis der Unterſtüungsberechtigten aanz weſentlich erweitern würde und ein jährliches Mehraufkommen von 300 Mill. Goldmark erfordere, müſſe aus finanziellen Gründen und aus der Erwäaung abgelehnt werden. daß die jetziae Zeit dafür noch nicht reif ſei. Der Vortragende teilte mit, daß bis zum Erlaß des Reichsarbeitsminiſters, wonach Erwerbs⸗ loſenunterſtützung nicht über 39 Wochen hinaus gezahlt werden dürfe. in zahlreichen ländlichen Bezirken der Pfalz Erwerbsloſe mit —4 Kühe im Stall der Fürſorge über zwei Jahre zur Laſt lagen. In einzelnen Orten ſei an mehr Unterſtützunasbedürftigen Erwerbsloſengeld gezahlt worden, als ſie Einwohner hatten. Da die Lebensmöalichkeit Deutſchlands von ſeinem Exvort abhänge, dürften wir die Weltmarktpreiſe nicht überſchreiten. In einem Ford⸗ Auto ſtecken nur 210 Arbeitsſtunden, der Wagen koſte pro Kilo an Material, alles in allem gerechnet, nur.20: bei uns koſte das Rohmaterial allein vro Kilo„.30. Eine Lohnhinaufſetzung könne nicht in Frage kommen, bis es gelungen ſei. die verlorenen Abſatzaebiete⸗ und Märkte wieder zu erobern, die Arbeitsloſen wie⸗ der in die Betriebe hineinzubringen. Die Pfälzer Löhne für ungelernte Arbeiter lägen bereits über den Vorkrieasnormallöhnen, die Löhne der Facharbeiter hätten die Friedenslöhne im weſentlichen erreicht, zum Teil ebenfalls überſchritten. Eine Herabſetzunga der Le⸗ benshaltunaskoſten ſei eneraiſch anzuſtreben. denn nicht die Lohnhöhe. ſondern die Kaufkraft des Lohnes ſei für die Lebenshaltunamaßagebend. Nach einem kurzen Eingehen auf das Schlichtungsweſen erklärte der Vortragende. daß eine gewiſſe Tarifmüdiakeit eingetreten ſei. die in den Ueberſpannungen des Tarifgedankens und des Schlichtungsweſens wurzele. Ueber Lohn⸗ und Tariffragen ſprach im Rahmen des Geſchäftsberichtes des Landesverbandes Pfälziſcher Arbeitgeber auch deſſen Shndikus Boehm. Von Intereſſe für die Oeffentlich⸗ keit iſt aus ſeinen Mitteilungen, daß die pfälziſche Induſtrie ſeit einem Dreivierteljahr 2 Prozent der Lohnſumme als Beitrag für die Erwerbsloſenunterſtützung gemeinſam mit dem rechtsrheini⸗ ſchen Bayern, mit dem man in einer Gefahrengemeinſchaft ver⸗ bunden ſei, zahlt. Dadurch vereinnahme die oberſte Inſtanz für die bayeriſche Erwerbsloſenfürſorge, das Landesamt für Arbeits⸗ vermittlung, ee rund 2½ Millionen. Am Aufbringen die⸗ ſer Summe iſt die Pfalz mit beſcheidenen Mk. 240 000 beteiligt, ſie erhält dagegen monatlich an Erwerbsloſenunterſtützung über eine Million Goldmark, aus dem rechtsrheiniſchen Bayern, da ſie an Erwerbsloſenunterſtützung rund Mü. 1 300 000 auszuzahlen hat. Ohne die Ueberweiſungen nach der Pfalz würde der Arbeit⸗ geberbeitrag im rechtsrheiniſchen Bayern ſtatt 2 Prozent nur ½ Prozent betragen. Neuerdings ſei erneut Bewegung in die Lohg⸗ ⸗· fvage in der Pfalz gekommen, da die Gewerkſchaften den Verſuch machen, eine Lohnpolitik nach dem Index zu führen. Sie bekümmerten ſich dabei nicht um die Gefahren, die in einer ſolchen Politik ſchlummern. Den Kaſſenbericht erſtattete Schiffer. Hierauf ging das Mitglied des Reichswirtſchaftsrates Juſtiz⸗ rat Dr. Zapf noch kurz auf die Gründe der Reichstagsauflöſung ein. Er betonte dabei, daß die in Ausſicht genommene Regierungs⸗ erweiterung unter allen Umſtänden am Fortbeſtand eines Mini⸗ ſteriums für die beſetzten Gebiete feſthalten wolle, da die Aufgaben für dieſe Gebiete bisher keineswegs erledigt ſeien und ein Miniſter vorhanden ſein müſſe, der im Reichskabinett auch dem Finanzminiſter gegenüber die Angelegenheiten der be⸗ ſetzten Gebiete zu vertreten in der Lage ſei. hr. Kommerzienrat Dr. Aus dem Lande Sch. Heidelberg, 27. Okt. Der Unfug, in den Wäldern Herbſt⸗ laub abzureißen, wodurch oft Bäume und Sträucher völlig ver⸗ krüppelt werden, hat die Heidelberger Bergwacht veranlaßt, am Sonntag, den 26. und am Allerheiligen⸗Sonntag eine verſchärfte Kontrolle auszuüben. Wenn ſich einer ein paar bunte Blätter mit nach Hauſe nimmt, ſo tut das der Natur keinen Schaden, aber gegen das wüſte Abreißen großer Laubbüſchel muß energiſch eingeſchritten werden. Der iſt wahrlich kein Naturfreund, der ſie verſchandet und zerſtört. Freuen wir uns der bunten Pracht und ſchonen wir ſiel— Auf den Schienen der Straßenbahn Heidel⸗ berg⸗Wiesloch wurde am Freitag abend in der Nähe von Rohrbach ein pöllig betrunkener Mann gefunden. Dder Führer eines Wa⸗ Per konnte nach kurz vor dem auf dem Boden Liegenden bremſen. er Mann gab an, er habe ſo viel neuen Wein getrunken, daß er geſtolpert ſei und nicht mehr habe aufſtehen können. Er kann noch von Glück reden, daß er nicht von der Straßenba i e zenbahn oder einem Auto Z. Von der Bergſtraße, 26. Okt. Die Karto elernte an der Bergſtraße iſt beendet und iſt im Allgemeinen 1 und zur Zufriedenheit ausgefallen. Was mam nach dem vielen und langam⸗ haltenden enwetter nur befürchtet hat, daß es viele faule Har⸗ toffel geben könnte, iſt nicht Tatſache geworden, im Gegendell was hat vehätnismäßig ganz wenig faule angetroffen, da Amtliiche Früchte gering ausgefallen, wävre es ſehr verhängnisvoll geweſen, wenn es viel faule Kartoffeln gegeben hätte. Ueber den Preis hört man hat verhältnismäßig agnz wenig faule angetroffen, da ſämtliche von 4Mark pro Zentner, ein Preis mit dem der Verkäufer und der Käufer zufrieden ſein kann. der Tabak hätte beſſer aus⸗ fallen dürfen, als er iſt. O b ſt hat es im allgemeinen ziemlich viel gegeben, namentlich Birnen. Man dachde ſich dieſes Jahr einen billigen Obſtwein einzulegen; das iſt aber nicht Tat worden. denn das viele an der Bergſtraße mit ber ahn 5 Obſt war alles mehr als beuer.—8 Mark mußte man für den Str. Moſtobſt anlegen, wenn man ſolches erhalten wollte. usländiſche Trauben kamen ziemlich viel an die Bergſtraße zum Preis von 15—20 Mark pro Zentner die Weinernte an der Bergſtraße iſt ſehr beſcheiden gusgefallen, doch iſt der Neue im allgemeinen gut; allerdings darf Zucker dazu nicht fehlen, da durch die geringe Wärmetemperatur die Süßigkeit fehlt, die erſetzt werden muß. Die Bäume und die Weinberge entlauben ſich ſchon, ein Zeichen. daß es dem Winter zu geht. * Wertheim a.., 26. Okt. Die evangeliſchen Gemeinden de⸗ ehemaligen Grafſchaft Wertheim begehen am kommenden Reforma: tionsſeſt(2. November) eine denkwürdige Jubiläumsfeier. Ez ſind in dieſem Jahre 400 Jahre verfloſſen, ſeit dem der Graf Georg II. von n N ſeinem Lande die Reformation ein⸗ führte. So werden ſich die evangeliſchen Stadtgemeinden der alten Grafſchaft, die ſpäter zu faſt gleichen Teilen Baden und Bayern zu⸗ geteilt wurden, zu der Feier des 400jährigen Kirchenjubiläums ver⸗ einigen. Sämtliche Gemeinden, beſonders ihre Geiſtlichen und Lehrer, Bürgermeiſter und Kirchengemeinderäte werden daran teilnehmen. Außer Wertheim kommen 7 badiſche und 8 bayeriſche Pfarreien in Betracht. Auch die Behörden der beteiligten Landeskirchen, ſowie die evangeliſche theologiſche Fakultät Heidelberg haben ihre Be⸗ teiligung an der Hauptfeier, dem Feſtgottesdienſt, der am 2. Nopem⸗ ber, mittags 2 Uhr, in der altehrwürdigen Stadtkirche zu Wertheim ſtattfinden wird, zugeſagt. Zur Erinnerung an die reformatoriſchen Ereigniſſe vor 400 Jahren wird eine von Pfarrer Kobe(Bettingen) perfaßte Jubiläumsſchrift erſcheinen. Die evangeliſche Kirche Wert⸗ heims iſt eine der älteſten Deutſchlands, jedenfalls die älteſte im heutigen Baden. *Hergenſtadt bei Adelsheim, 26. Okt. Das 2jährige Kind des Landwirts Joſef Stahl fiel in eine mit heißem Waſſer gefüllte Wanne und erlitt ſo ſchwere Brandwunden, daß es ſtarb. * Langenbrücken bei Bruchſal, 25. Okt. Bei einem Brand im Anweſen des Bahnarbeiters Martin Bellm wurde die Scheune eingeäſchert. Das Wohnhaus und der Viehbeſtand konnten gerettet werden. hof damit befchäftigt, einen Waggon Kartoffeln, der ausgeladen werden ſollte, näher an die Laderampe zu ſchieben. In dieſem Augenblick ſah die 12jährige Tochter eines Eiſenbahnaſſiſtenten ihr kleines Brüderchen auf dem Trittbrett ſtehen. Sie eilte ſofort hin⸗ zu, um das Kind zu halten, brachte jedoch dabei ihren Kopf zwiſchen einen Maſt und den CEiſengriff, der an dem fahren⸗ den Waggon hervorſtand. Glücklicherweiſe konnte der Woggon ſofort um Halten gebracht werden, ſonſt wäre zweifellos ein ſchwe⸗ rer, vermutlich tödlicher Unglücksfall entſtanden. Jedoch trug das Mädchen trotz des ſofortigen Halbens des Wagens eine tiefklaffonde, ſtark blutende Kopfwunde davon, die genäht werden mußte. *Karlsruhe, 26. Oktt. Am heutigen Samstag feierte Medi⸗ 2395 1 50 De. Wilhelm Bähr, der frühere langjährige Haus⸗ und hefarzt der evangeliſchen Diakoniſſenanſtalt ſeinen 89. Geburtstag. — Vor kurzem wurde in Straßburg ein Mann namens Alfred Leſſieux aus Ludwigshafen a. Rh. wegen Entführung der 15, jährigen Roſa Schäfer von hier, die er auf den Paß ſeiner Frau reiſen ließ, verhaftet. Das Mädchen wurde aus Elſaß⸗Loth⸗ ringen ausgewieſen und wird heute nach Karlsruhe zurückgebracht. *Skockach, 26. Okt. In Windegg bei Zizenhauſen ſprang ein 15jähriger nicht ganz normaler Junge einem Auto in den Weg, würde überfahren und getötet. Den Führer des Autos trifft keine Schuld. 5 * Konſtanz, 26. Okt. In Hemmenhofen am Unterſee iſt der älteſte Bürger im Bodenſeegebiet und wohl auch ganz Badens, Seperin Welte, genannt der„alte Zoller“ im Alter von 993% Jahren geſtorben. In wenigen Wochen hätte der bis vor kurzem noch geiſtig recht rüſtige Mann ſein 100. Lebensjahr vollenden können. Aus der Pfalz :: Ludwigshafen. 27. Okt. Wie uns die Preſſeſtelle des Bür⸗ germeiſteramtes Ludwigshafen mitteilt, hat ſich da⸗ Bürgermeiſter⸗ amt Ludwigshafen wegen der telephoniſchen Opernüber⸗ tragung von München nach Ludwigshafen an die Oberpoſtdirek⸗ zion gewandt, die ſich mit der Oberpoſtdirektoon München ins Be⸗ nehmen geſetzt hat. Wenn die Poſt den Antvag genehmigen follte, ſo werden in kurzer Zeit die Fernſprechteilnehmer gegen Zahlung einer ganz geringen Gebühr in der Lage ſein, ſich jeden Abend die pern des Münchner Nationaltheaters anzuhbren. Außerdem iſt geplant, öffentliche Opernhörſtuben einzurich⸗ ten, die von dem Publikum für eine Stundengebühr von 0,50 Mark benutzt werden können. : Enkenbach, 25. Okt. Die ſeit Wochen ſtillgelegten Beſenſa⸗ briken werden ihven Betrieb demnächſt wieder aufnehmen. 955 Nachbargebiete 9 de 26. rh 5 n 0 t hat ſich hier aus bisher un⸗ mnten Gründen ein 75jähriger Taglöhner. — Stuttgart. 25. Okt. rei ſchwere Automobil⸗ unfälle haben ſich in den allerletzten Tagen in Württemberg er⸗ eignet. An der Bahnüberführung von Sondelfingen bei Reutlngen fuhr der Beſitzer eines Dixi⸗Vierſitzers aus Stuttgartt mit voller Wucht an eimen Randſtein, der auf den Bahnkörpergeworfen wurde. Glücklicherweiſe ſtürzte der Kraftwagen mit den vier Inſaſſen nicht ebenfalls die Böſchung hinab. Drei der Mitfahrenden wurden auf das Ackerfeld geſchleudert, während der Autoführer ſelbſt ſich am Sitz feſthalten konnte. Der Kraftwagen wurde foſt völlig zer⸗ trümmert.— Als ein des Autofahrens noch Unkundiger durch Sup⸗ pingen bei Blaubeuren fuhr, ereignete ſich ein ſchwerer Unglücksfall. Der ungewandte Lenker überfuhr 2 Frauen, die beide ſchwere 1 Verletzungen davontrugen.— Unweit Dauchendorf bei Münſingen wurde der 83 jährige Maurermeiſter Kraus von dem Aulo eines Reutlinger Fabrikanden überfahren und auf der Stelle getötet. Meſſen und Ausſtellungen Die Lebens- und Genußmittelbranche auf der Frankfurter Frühjahrsmeſſe 195 Die Frankfurter Frühjahrsmeſſe 1925 wird vor allem dem. Drängen von Intereſſenten folgend, wiederum die Gruppe Lebens⸗ und Genußmittel aufnehmen und ihr eine gut gelegene, geräumige Halle zur Verfügung ſtellen. Dies geſchieht neben den erwähnten Gründen mit Rückſicht darauf, daß ſi 1 9 5 Firmen der Nahrungs⸗ und Genußmittelbranche des Aus⸗ an den Frankfurter Internationalen Meſſen gewendet haben. Es iſt zu erwarten, daß die Wiederaufnahme der Lebens⸗ und Genuß⸗ mittelbranche in das Programm der Frankfurter Meſſen in den ein⸗ ſchlägigen Kreiſen lebhaft begrüßt werden wird. Nähere Auskunft erteilt das Meßamt Frankurk a.., Haus Offenbach Materialien macht.— Schlechte aus feinsten Fetten und Hühnerei hergestellt. % mit Seife nicht nur reinigen, sondern Woas Sie eine Seife für Ihr Gesicht und lhre Hande ao eine Tochettese bedenken Sie bitte, daß man gute Seifen aus ettes Materialien sind billig, 85 r 15. e N——— eeeeeeee, 2* eeeeeee e , d e. f Ke Fe e e e, e, cce n, pPflegen wollen, Mieht auf den Preis sondem auf die Zusammensetzugg 4 15 ee enmeneltzn es Fahrihates tommt es an. Die raflinierie Zusammensetzung und die Flerstellung 155 Ray- Seiſe sind ein Geß 5 0 N e N e ee eeee guten Materialien und schlechte Seifen aus schlechten gute Materialien sind teuer, Wenn Sie lhr Gesicht, lhre Hände, Ihren Körper eeeee K ife— gebrauchen, dann RAV-Seife wird dann wählen Sie RAX- Seife. 3 *Maulburg, 26. Okt. Mehrere Leute waren am hieſigen Bahn⸗ ch maß⸗ andes an das Meßamt Frankfurt a. M. wegen einer Beteiligung —— ——— — ——— ————— ——— 6. Seite. Nr. 500 nNeue Mannheimer Jeitung Abend⸗Rusgabe) Monkag, den 27. Oktober 1924 Neue Mannheimer Seitung Handelsblatt 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen Amtich S. 24. B. 24 b. G. 27. B. 27. rp. Holland... 164,79 16561 0 Buenos⸗Aires.54.55 955*123— 9 920 Brüſſel. 20,%18 20.23 8 20.08 20,18 5 Chriſtiania. 59,75 60.05 59,55 39,95 4 Danzig 75,26 75,54 85 75,%28 75˙64 15 Kopenhagen 72.29 7².65 5 71.92 72.28 8 Liſſabon 15.96 10.04 3 16.46 1654 5 Stockhom. III.4A7 112.03 111.42 111.98 3 Helſingfors. 10.51 10.57 10.51 10.57 5 Italien. 10,%22 18.22 7 18.05 18.15 Londoen 18.845 19,.935 2 18,83 18.92 2 New⸗Dork.19.21 8 4,19.21 2 Paris 21.92 22.02 2182 21.98 Schmeigz 90,67 81.07 8 80,625 81.025 2 Spanjien 55,06 50,34 2 56.06 50,34 Japann.605.618 15.81.62 20 Konſtantinopel..26.28.26.28 7 Rio de Janeiro 0,46 047 2 0,46 0,47 Wien. abg..3150 5,5430 7 5,91 5,40 Prag. 12,50.56 12.495 12.555 Jugaflapien 6,005 6,085 15 6,965.095 8 Dudapeſt..400 5,50 5.4850 5,5051 5 Sofa.04.06.05 3,07 5 Börſenberichte Frankfurter Wertpaplerbörſe Tendenz abgeſchwächt und zurückhaltend— Lebhafte Amſatztäkigkeit auf dem Anleihemarkt Frankfurt a.., 27. Oktbr.(Drahtb.) Die Tendenz an der heutigen Börſe iſt wieder ſtark zurückhaltend und leicht abgeſchwächt, wie in der vergangenen Woche ſind auch heute zu Beginn der neuen Woche die gleichen Umſtände die Veranlaſſung für dieſe luſtloſe Haltung. Das Ausland ſcheint außerdem in ſeinen Abgaben an deutſchen Effekten fortzufahren, ſo daß das Angebot weiter in der Ueberzahl bleibt und weitere Kursabbröckelungen verurſacht. Am lebhafteſten iſt nach wie vor die Umſatztätigkeit auf dem Anleihemarkt. Kriegsanleihe und preußiſche Kon⸗ ſols werden dort ziemlich lebhaft umgeſetzt. Die Kurſe ſind hier heute ebenfalls etwas ſchwächer. Kriegsanleihe wurde 0,465 und preußiſche Konſols 1,150. Zwangsanleihe ſind aber mit 8 Milliarden Prozent angeboten, während Schutzgebiets⸗ anleihe mit 4% umgeht. Gut behauptet iſt heute die Tendenz auf dem Markte für aus⸗ ländiſche Renten. Sehr ſtill iſt der Verkehr auf dem In du⸗ ſtriemarkt. Gegen die Abendbörſe von Freitag und Kurs⸗ nennungen vom Samstag Mittag ſind die heutigen Kurſe nament⸗ lich auf dem Chemiemarkt ziemlich abgeſchwächt. Der Montanmarkt iſt dagegen bei kleinem Geſchäft ziemlich be⸗ hauptet. Kaliwerte ſind heute ſogar wieder etwas feſter. Elektrowerte wieder etwas abgeſchwächt, ebenſo der Zuckermarkt, während die Auto⸗ und Maſchinenwerte ziemlich behauptet liegen. Der Freiverkehr leidet weiter unter Geſchäftsloſigkeit. Api 2, Becker Stahl 0,800, Becker Kohle 576, Benz 378, Brown Boveri 1, Ufa 1098. Die Lage auf dem Geldmarkt hat ſich inſofern etwas geändert als der Markt heute für die Ultimoregu⸗ lierungen etwas ſtärker in Anſpruch genommen werden mußte. Tägliches Geld iſt heute mit pro Mille notiert worden. Auf dem Deviſenmarkte iſt heute die Nachfrage auf 74000 eng⸗ liſche Pfund geſtiegen, der nur ein Angebot von 4000 engl. Pfund gegenüberſtand. Im weiteren Verlaufe wurde das Geſchäft noch ſtiller. Auch an der Nachbörſe war die Tätigkeit ſtark begrenzt, nur für chemiſche Brockhues trat etwas Nachfrage hervor, ſo daß ſich der Kurs etwas beſſern konnte. Kurszettel Aktien und Auslandsanleihen in Billonen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Berliner Wertpapierbörſr Berlin, 27. Oktbr.(Drahtb.) Da in den bekannten Urſachen für die zurzeit an der Börſe herrſchende hochgradige Geſchäftsſtille keine Aenderung eingetreten iſt, ſo blieb auch zu Beginn der neuen Woche dieſe beſtehen. Auf keinem Umſatzgebiet außer dem ſonſt eine Ausnahme bildenden Anleihemarkte kam es zu Um⸗ ſätzen von irgendwelcher Bedeutung. Es zeigte ſich ebenſowenig belangreiches Angebot wie Nachfrage. Die Kursveränderungen hielten ſich unter dieſen Umſtänden in ſehr engen Grenzen und erreichten nach oben und unten für Dividendenpapiere nur in ganz beſonderen Fällen, die aber nur Zufälligkeiten zuzuſchrei⸗ ben waren, 1 Bill. Prozent. Die Grundſtimmung war dabei im allgemeinen als ziemlich feſt zu bezeichnen. Größeres Geſchäft verzeichneten zeitweilig Südſee⸗ Phosphat⸗Aktien, die im freien Verkehr von 14 auf über 20 anziehen konnten. Maßgebend hierfür waren Hamburger Käufe, die augenſcheinlich in der Erwartung erfolgten, daß die bevorſtehende große Freigabe von deutſchem Eigentum in Japan auch den Aktionären der Südſee⸗Phosphat in entſprechender Form zugute kommen werde. Mit Ungeduld erwartete die Börſe die angeblich bevorſtehende Entſcheidung in der Frage der Ermäßigung des Umſatzſtempels. Am Geldmarkt zeigte ſich im Zuſammenhang mit dem Ultimo etwas erhöhte Nachfrage. Am Deviſenmarkt hielt ſich die Nachfrage auf der üblichen Montaghöhe. Etwas größer war ſie für holländiſche Gulden, deren Kurs demzufolge etwas herauf⸗ geſetzt wurde. Keine Schwierigkeiten im Mannheimer Getreidehandel Die von einem Münchener Blatt am Samstag gebrachte Mit⸗ teilung, daß in den Kreiſen des Mannheimer Getreidehandels Schwierigkeiten wegen der Aufnahme von Dokumenten eingetreten ſeien, entbehrt nach meiner Erkundigung jeder Be⸗ gründung. Richtig iſt, daß vielfach Händler, die nicht in der Lage geweſen wären die herankommende Ware beim Eintreffen zu be⸗ zahlen, dieſe vorher unter den Marktpreiſen wieder abgeſtoßen haben. Im übrigen iſt die jetzige Abſchwächung des Marktes nach der vorausgegangenen Hauſſe eine ganz natürliche Erſcheinung, umſomehr als auch die neuen Meldungen über die argentiniſche Ernte wieder befriedigend lauten. hr. *Reichsbank. Der Zentralousſchuß der Reichsbank iſt. wie man hört, zum 28. d. M. einbecufen. Es handelt ſich um die übliche Monatsſitzung und zugleich um eine Ehrung für den ausgeſchiedenen bisherigen Vizepräſidenten Dr. v. Glaſenapp. An einer anſchließend daran ſlattfindenden beſonderen Feier für Exz. Glaſenapp nehmen auch die Spitzen der Reichsbehörden teil. * Notenausgaberecht der Pripaknotenbanken für das 4. Quartal 1924. Auf Grund des neuen Privatnotenbank⸗Geſetzes vom 30. Auguſt d. J.(§ 3. Abſ. 3) gibt der Reichswirtſchaftsminiſter nunmehr erſtmals das Notenausgaberecht der Privatnotenbanken für das 4. Quartal 1924 bekannt. Dieſes beträgt für die bayeriſche Notenbank und die Sächſiſche Bank je 37 663 250 Reichsmark, für die Württembergiſche Notenbank und die Badiſche Bank je 14 527 255 Reichsmark. * Geſchäfte in Reichsgoldmünzen. Der Zentralverband des Bank⸗ und Bankiergewerbes hat vom Reichsminiſter der Finanzen die Auskunft erhalten, daß Neichsgoldmünzen, die bis auf weiteres wieder als geſetzliches Zahlungsmittel zu betrachten ſind, ohne Entſtehung einer Umſatzpflicht gehandelt werden können. *Die 50.Mark⸗Aktie genehmigkl. Das Reichsjuſtizminiſterium erläßt eine fünfte Verordnung zur Durchführung der Goldbilanzverordnung. Darin wird u. a. die viel umſtrittene Frage der Aktienſtückelung neu geregelt und dabei auch die 50⸗Mark⸗Aktie zugelaſſen. Die betreffende Beſtimmung lautet: „Nach der Umſtellung muß der Betrag der Aktien auf 20, 50 oder Betrag von 250 G⸗ nicht überſteigen.“ Die bisherige Be ſtimmung hies bekanntlich: Nach der Umſtellung muß der Betrag der Aktien auf 20, 100 oder ein Vielfaches von 100 G⸗& lauten. 2: Liquidation und Geſchäftsaufſicht in Baden. Das Fresko⸗ lith Plattenwerk Karlsruhe G. m. b. H. iſt in Liqui⸗ dation getreten. Gäubigerforderungen ſind bis 15. November ein⸗ zureichen.— Die Geſchäftsaufſicht über die offene Handelsgeſell⸗ ſchaft Beck u. Vollmer in Freiburg iſt beendet. 2: Die Geſchäftslage in der Textilinduſtrie. Die Textilwoche ſchreibt, die gegenwärtige Lage laſſe ſich dahin präziſieren, daß Induſtrie und Großhandel einen Preisabbau nur eintreten laſſen, wenn ſie Geld brauchen. Die Beſſerung in der Geſchäftslage während der letzten Wochen könne nicht auf das Konto der Behörden(Ermäßigung der Umſatzſteuer) verbucht werden, ſondern ſei allein auf die dringende Verſorgung des Publikums mit wärmenden Kleidungsſtücken zurückzufübren. Es ſei der rührigen Tätigkeit des Einzelhandels zuzuſchreiben, wenn ſich das Geſchäft in den vergangenen Wochen lebhafter entwickelt hat. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m. Mannheim, 27. Oktbr.(Eigener Bericht.) An der heutigen Börſe war beſonders das Angebot ſtark, während die Käufer ſich im Einkauf Zurückhaltung auferlegten. Die Preiſe haben gegen⸗ über den letzten Notierungen eine Abſchwächung erfahren. Man nannte: Weizen, inländ. mit 24,—, ausländ. mit 26,50—29,—; Roggen, inländ. 24,.—, ausländ. 25—25,50; Hafer, inländ. 19—22,.—, ausländ. 24—25,.—; Gerſte 25,50—28.—; Mais, mit Sack, 21—21,50 Ge, alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Auch Futtermittel waren billiger erhältlich. Man nannte Kleie mit 12,25; Mehl verkehrte ebenfalls in recht ruhiger Haltung. Die direkten Cif⸗Forderungen für Weizenmehl(Baſis 0) ſtellten ſich auf 37,.—, während die zweite Hand zu 34,.— Gel am Markte iſt. Roggenmehl iſt zu 34,— bzw. 32,.— Ge., alles per 100 Kg. frei Waggon Mühle Mannheim, angeboten. An der Kolonialwarenbörſe war die Tendenz feſt. Kaffee Santos 4,30—4,70, gewaſchen 5,10—6,40: Tee, gut 7,20—8,20, mittel 8,50—9,50, fein 9,60—12,.—; Kakao, inländ. 1,50—1,90, holländ. 1,65—.—; Reis(Burmah) 0,42; Weizengrieß 0,49; Hart⸗ weizengrieß 0,56; Zucker(Kriſt.) ⸗0,71 Gel, alles per Kilo. Mannheimer viehmarkt Dem Viehmarkt vom 27. Oktober waren zugetrieben: 201 Ochſen, 104 Farren, 580 Kühe, 858 Bullen, 410 Kälber, 198 Schafe, 1816 Schweine, 20 Wagenpferde, 154 Arbeitspferde, 45 Schlachtpferde, 6 Ziegen. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht(in Goldmark): Ochſen: 26—52, Farren 36—50, Kühe 14—54, Kälber: 60—76, Schafe: 22—36, Schweine: 64—82, Wagenpferde: 1200—2100, Arbeitspferde: 800—2000, Schlachtpferde: 50—120, Ziegen 10—20. Marktverlauf: Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern ruhig, langſam geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand. Offizielle Preiſe der Mannheimer produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbar in Rentenmark Preisnotierungen vom 27. Oktober 1924. 81.00—84.00 Weizen, inländiſcher 24,00 00,00 J Roggenmehl 1 „ ausländiſcher 26,50— 29,00 Weizenkleie mit Sack 12,.00 12.50 Roggen, inländiccher 24,00— 24,50] Biertreber——— ausländiſcher 25,00 25,50] Rohmelaſſe.00—ͤ Brau⸗Gerſte(alte) 26,50 29,00 Wieſenheu, loſe.,40— 9,.— 15 10 neue) 6 5 Rotkleehen Hafer,(neuer) 19,50 21,50 Luzerne⸗Kleehen.80— 8,40 „(alter) 20,50—24,00 Preß⸗Stroh.—— 5,50 Mais gelbes mit Sack 21,25— 21.50[ Gebundenes Stroh——— Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 34,00— 97,00 J Raps Tendenz: ruhig. 100 G/ oder ein Vielfaches von 100 Gel lauten und darf den Frankfurter Dividenden⸗Werte. Bauk⸗Aktien. 24. 27. D. Hypothekenbnt 3,70—,— „Ueberſ.⸗Bank 74, 70.— „Vereinsbank. 0,27 0,27 Discont.⸗Geſellſch 11,65 11,65 Dresdner Bank. 6,50 6,65 Frtfrt. Hyp.⸗Bank 4,— 3,90 Metallb. u..⸗G. 12.60 12,30 Mitteld. Credit⸗B. 1,50.30 Nürnberg..⸗Bk.—,— 5, Oeſter. Cred. Anſt. 0,31 0,33 Pfälzer Hyp.⸗Bl. 4,.60 4,50 Reichsbank. 50,15 49.75 Bergwerk⸗Alktien. 24. Rhein. Creditbank 2,30 2,10 Rhein. Hyp.⸗Bank 4,75 4,75 Südd..⸗Ered.⸗B.——— Südd. Discontog..50—,— Wiener Bankver. 0,23 0,25 Wttbrg. Bankanſt.———— „Notenbank—.——.— „Vereinsbank.60 2,60 Mannh. Verſ.⸗Geſ.— 89,.— Frankf. Allg. Verſ. 64,— 63,— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Frankf. R. u. Mitv. 4,50 4,50 24. 27. —5 D. Creditbk. 1,70 1,7 Badiſche Bank. 28, 28,— Bank für Br. Ind. 1,40 1,26 Bayr..⸗Cred..— „ Hyp. u. Wb. 2,.— 1,90 Barmer Bankver. 1, 1,15 Berliner Handgeſ. 22, 21,80 Com. u. Privatbk..40 4,45 Darmſt. u. Nat.⸗B. 7,90 7,75 Deutſche Bank. 10, 10.— .⸗Aſiatiſche Bank—.——.— D. Effekt. u. Werte 3,50 3,50 Otſch. Aſiat. Bank 31,50 31,15 Deutſche Bank. 10,10 10,10 Dt Ueberſee Bk.. 70,— 70.— Disc. Commandit 11,75 11,85 Bank f. el. Werte 4,10 4,10 Barmer Bankver. 1,20 1,15 Berl. Hd. Geſ... 28,50 22, CTom. u. Privatbk.—.— 4, Reichsbank... 50, Rhein. Creditbank 2,20 225 Süddeutſch. Disc. 7,75.50 45..35 0,87 2 24. 27. 24. 27 24. 27. 24. 27. 5 24. 27. Tricotw. Beſigh.—.———Ver. Ultramarinf. 12,80 12,25 Alcgert.. Kltn. 1,35 1,300 Phönix Bergbau. 35,25 35,60 Rombach Hütten 13,87 14,37] Schuckert& Co. 35,13 34,20 Thürg. Lief, Gotha 8,78 3,65 Ver. Zellſt. Berlin 2,60.35 Zuckerf. B. Wagh 2,45 2,35 Hermann Pöge 1537.37 Roſitzer Braunk 16,— 16,50 Segall Strumpf—.—.— Uhrenfabr. Furtw. 1,90 1,90 Vogtl. Maſch. St. 2,80 2,200 Fe 2,75 2,60 Rathgeber Wagg. 8,90 8,18 Roſitzer Zucker.42,50„Siemens Elektr. 5,60 5,50 Ver. deutſch. Oele 29,50 29,—Voigt& Häff. St. 1,35 1350 eilbronn 2,80 2,30[Reisholz Papier. 10,25 10. Rückforth Nachf.—— 0,50 Siemens& Halske 43,. 43.— Vfich. Ind.Mainz 9,.— 6,75 Volkhom. Sell..K 2,80 2,80] Offſtein..80 2,550Rhein. Braunkohl. 28,— 26,25 Rütgerswerke 15,25 14,87 Sinner.⸗G. 7,80 7,80 Ver. Faßf. Caſſel 3,15 3,10 Wayß& Freytag 2,70 2,80] Rheingau 2,50 2,80 Rhein. Chamotte——,— Sachſenwerk.87 1,87 Stettiner Bulkan. 13, 13,62 Ver. Pinſel Nürnb. 13,90—.— Zellſt. Waldhof St..85.75]„ Stuttgart 2,60 2,60 Rhein. Elektrizität 6,50 6,60 Sächſ. Gußſtahl 13,40„—Stoehr Kammgrn. 32,10 82,50 Rhein. Maſch Led. 2,60.— Salzdetfurth. 18,— 19, Stoewer Nähm. 13.20 13,25 Freiverkehrs⸗Kurſe. Rbein. acoß 140 8 0 Sudd dnnien 2 160 Rhein. Möbelſto 5 5 eidemandel.. 16,„—Südd Immobilien 3,.— 2. Sebned. üpter d5 08 Namfaher. 260 70 Nialeter Waggen J02 10 45 hentgaht ö 858 ol6 Juae Scgede. 20 378 Lein delsw..— 11.— 27. Entrepriſes Mez Söhne Mhm. Kohlenanl. 25. 9Rhenania Chem..60 3,53] Schubert& Salz. 837 9,70] Teichgräber...——. VVV'TI ied zenne: 385 88 Henef en 80 4 J0/ Biiß Eena 5 0 60 f ivi Thale Eiſenhütte.—.——.—[ Ver. Harzer Kalk„ 1, icking⸗Cement. 27,40 26 Berliner Dividenden⸗Werte. Thoerl Jelobeit. 458“10 B Sch Ben ad 2. 240 Wieslech Tonmsr 12— 13.— Crausport-Aktien. koene Samen 1210 15 885 nne. 12251550 Wiſener Sahl 955 355 Schantungbahn.50 1,50J.⸗Auſtral.'ſch.—.——,Norddtſch. Lloyd 4,—.100Unionwerke Mhm—,— 7, er. amarinf. 12, iſſener„50 8, Altg. Lol. 1. 5 44,— 45,75 55 Aet Potth 24,45 24,25 Aaend dne 750 7,500Union⸗Gießerei. 5,10 5,30 Vogel Telegr-Dr.— 2,10 Wittener Gußſtahl 20.— 20.— Sübd. Elfenbahn 58,— 54,50 H Südam. Oiſch. 33,— 3,—, Verein. Elbeſchif.— 210 Barziner Papier. 448.40] Pogtland„Baſch. 320 8n0 Wo Futan..80 578 Baltimore 40,— 89,15 Hanſa Deſchiff...65 9,75 Ver..Frif. Gum. 2,80.80 Wanderer⸗Werke 6,50 6,50 Zelltoff Verein..50.45 Ver. Chem Charl. 11.50 12,.— Weſer Att⸗Geſ. 6,5 6,45 Jellſtoff Waldhof 780 7,50 Baule⸗Alckien. B. Diſch. Nickelw. 18,— 19,—] Weſterreg. Alkall. 13,30 14,5 Berliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Adler Kall... 19,18 19,—[Heidburg....= 39,— Pomona.— 89,.— Bochumer Bb.u. G.—.——.—J Harpen. Bergbau 79,10 79, 75] Oberſchleſ.Eb.⸗Bd. 8,28 ,850 Darmſt u. Nt.⸗Bk. 8,15 7,00 Zresdner Bane„,88 85 Weſtbant 5 5 5 1 Acpernnen; 8 e Buderus Eiſenw. 8,25 9,05 Kaliwerk Aſchersl 9,78 11.— 955 Eiſenind. 9,.85 Mitteldk., Kreditb.50 1,50 5— 1 255 250 400 Zab Hetr. U Spu Kuſſendanl 875 910 D. Luxem. Bergw. 48,25 49,25 Kaliwrk. Salzdetf.—.——,— 35,25 30,30 Iuduſtrie ⸗Aletien. Becker⸗Stahl... 0,75 0,8 0 all.... 8,50 5,50 Sichel& Co.. 2,80.80 Eſchweil Bergwrt. 85, 687,.—Kaliwerte Weſter. 13.— 14,40 Rhein Braunkohle 26,— 28,50f 1 24.10 2 Badiſche Anilin. 17,75 17,75] Bremer Vulkan. 51,— 50,50 Benz⸗Motor..—.—% Meher Te til... 0,175 0,175 Sloman Salpeter 8,50.— Feldecd Ban.——., Feihn deu B. u. 5880— Lahm Heltom 2 2gAdkern örpenz, 55 58,—Beldt maſchn:.40 220 Subewe Eiene. 465 g deuce Per..— 1852 Peeen ön 89 200 fn 50e4 045 1816 Heſſen Berswet,—.— 50.25 Nannesmannräh.—— 37— Fedlus Vergtau. 140 2 g8udlerwerte.. 175 1⸗00 Bayr Spiegelgls. 48.85 Cbem Griesbeim—,— 15480Flamond..... 16,— 15425 Petersb Int Hand—.— 2660 Ufa..... 1048 10.40 —— 5 K.aurahüte 45 48800 c Aullifars. 155 105 J J. Senbeg 1828 10%5 Cbem. oren... 445 Crausport- Akctien..⸗G. Verkhrsw. 4, 48,50 Berſin and liſg. 10,80 10,50 Chem. Weiler 14.25 26— Schantungbahn 1,40 1,50] Nrddeutſch. Lloyd 4,10 4,10] Baltimore& Ohio 40,— 89, 67 140 75— 22— Chent 9850 88.80 Berliner Seſtverzinsliche Werte. J58 Amt Batetf. 24,— 2440 Seſter-1 St..———1— Allg Lit 56., 768 770 Berlin Katter Ind.,— 50— Concord. Spinner. 220.90 Nei d Staatepapi Induſtrie⸗Aktien. Aane Zement Paen 5 1940 1940 9 55 25 2,70 a) Neichs⸗ un aatspapiere. Eichb⸗Mannheim. 32.— 32,.—] Bad. Anil. u. Soda 17,85 17 751 Cement Karlſtadt 7,.75 8,20 Amme Gieſ& Co. 4.— Berzellns Vergw. 5n0 5, eſlauer Gas Dollarſchätze. 87,50 87,80 34½% O. Reichsanl 9,825 0,890J.5% B. Kohlenanl.—.— 19.28 H. Kempf⸗Sternb. 40,— 40.— Bad. Elettr.- Geſ. 9,35 0,38]„ Lothr. Metz—— 5,½15——. Goane 305 4,85 Bien Aarne.—¹⁰———— F. 43.25“Poldanleihe 84,s 945 3%„. 280.280 5% Preuß. Kaliani—.—.87 Mainzer Stamm. 77.— 77, Bad. Maſch Durl. 18,— 18.50 Chamottennaw. 9,.—Anhalt d lenm 1868 18.75 Dichum 0 81 ſt.—— 4680 D. Eiſend Sianal. 3090.,80 Reichsſchaz. 1j..420.20.4% Prb. Konſols.90.880. Roggenwert.,— 4,70 Parkbrauerei.. 25,—„ Bad. Uhren Fürtw. 18,50 13,50 Chem. Wrk. Albert 35,75 86, 352 9 72 72 24.— 2215 De— Erdel 3130 3260„ IV-IX 0,847 0,2508½%„„.120 1,1405% Roggenrentb.—.— 4,½20 eurs 22.50 2 Base 9 5 5* Saes ele 15.50 Aschaffbe Zel 16.75 20, Britets 3— 35.50 Deutſch Gußſtahl.25.20 5 R 7—5.442.461 4˙%. diſch Ani.020.020 denſe 209 K— wartz⸗Storch. 22, ayer. Celluloſe„.—„ riesheim. 15, 1 3 2 99 8 N 1915% D. Reichsanl. O,„ o Badiſche Anl.——.—„Rogg.—.— 3, Verger eud 17.25 17.— Bed 4 Hentel. 2330 2, Wellerl. M. 15,— 14.55 Auget ⸗25 Naſch. 20. 20.—l Br-Beſigh. Oell. 24.— 2451 Penulche Kakelg. 110. l0f4e% ,„„ 0855 03253½% Baper.Anl..290.345 Adt, Gebr. Wächt. 2,10 2,05] Bergmann Elektr. 10,50 10,50 Cont Nürnb Vzg—,—— Kaliw. 38,65 38,10 Clsbach& Co. 21.— 21.—Genſchom& Co.. 23, 25,—. Adler Oppenhem„— Bing Metallwerke 2,20 2,15 Daimler Motor. 2,80 2,80 Maſch.. 6,15 6,40 Emaille Uurich. 8,40 2,80] German. Portl.⸗Z. 5,50 5,60 b) Ausländiſche Renteuwerte. Adlerwerke Kley. 1,90 1,70 Bl.- u. S. Braudach—,.—, Dt Eiſenh. Berlin 4,50 5,.— Steinzg 7,60 7,50 Enzinger Filter. 8,40 6,25 Gerreshelm. Glas 37,50 85,— A. E. G. Stamm.65 7,60] Brem.⸗Beſigh. Oel 26,— 24,75.Gold- u S. Anſt. 12,50 13,—2 Wollw.. 4,— 9,85 Eſchw. Bergwerk. 85,— 85,— Geſ. f. elektr. Unter. 12,15 12,8004% Mexikaner.. 40,50 41,—J4% Türt.unif Anl.—.———4%„. Golprior. 4,.60 Anglocont Guan..——.— Breuer Stamm..50——Deutſche Verlag 26,— 25,.—Deutſch. Eiſenh...75 4,80] Faber Bleiſtift..12,— 11,10 Gebr. Goedhardt. 9,25 9,504%½ Deſt Schatza.—,— 7,80 4%„ Zollob. 1911.— 8,80.60% Südö..P 7,80 7,50 Aſchaff. Buntpap. 28.10— Brockhues.- W. 4,.— 4,50 Dyckerh.& Widm. 3,65 3,40 Donnersmarckh.. 75,—r Fahl, Liſt& Co. 4,50 4,65 Goldſchmidt, Th.. 11.50 11,754%„Goldrente—.— 10,10„400--Los 23,70 23,50.60%„ neue Pr..50.50 Aſchaff. Zellſtoff 16,75 13,60] Broncef. Schlenk. 31,.—„— DinglerZweibrück..— 5,.—Dürener Metall 7,30 7,50 Feldmühle Papier 3,50 8,40 Goerz C....50.504%„ conv. Rte.—.— 0,80 4½% Ul. St.R1913 6, 6,305% i„ Hbligat. 788.50 Bahnbed. Darmſt. 1,—.95] Bürſtenf. Erlang. 2,10 2,10 Hürrkoppwerk. St.—,———Dürrkoppwerke.. 11,— 10.— Felten& Guill.. 19,75 20,— Gothaer Waggon 2,50 2,304%„ Silberrte. 163——4½%,„„ 1914 6,— 4,18 4½ Anat., Ser.] 6,80.— Baben. Weinheim 0,70 0,70 Cem Heidelberg 19,.— 19, Düſſeld Rat. Dürr 2,30.15 Sen 5 275 4 70 Sader acen 2 4½ 80 4% 2 5 1 5 7777 27775—11 5,63 5,%60 Eſſenwerketaſfrslt..10.13J Feſſt Sect Frnifri. 3,20—,—Hirſch Kupf u. Mel. 16,.— 16, ngme aenet 0 7 eee eee 1075„70,28 10%%4% Türk. Ad. 25 7˙„„, Kronr. 100 1. eſc II—,— 75˙ Elberf. Farb. v B 15,83 18,70 Faalebe Suldn.55—.— J5h und reſben.— 2———5— 7 in. 12 1255 Jae Waggon—9— 8 Sehr. Peenn—— 5 4%„Magb-⸗Elſ e 50 10.—5% Tehuantepec—.— 22,8 Eleltr. Licht u. Kr. 6,75 6,75 Frankfurter Hof. 16,25 16,25 Höchſter Farbwrke 15,90 15,75 655 18— 15˙50 A2 5 10%7%17 Grün 4 Bilfinger 1350 13% oDe⸗ NIX. Srl74) 9,75—.— Eiſ. Bad. Wolle.—.50 Frantf. Pot KWit. 4,40.25 Holzmann, Phil.. 480 430 Scdeſa ofte 855 650 Gebſed be g e Seuſchwin Teclt. 280 8 Enelle Sr Alc 12 920 Han Sube gan 95 922—— 910 910 ee deurr 12, 189 Ceſean G 49.00 49.80 Hacethal Hraht.20 220 Franlefurter Seſtverzinsliche Werte 6 5 9 5 Enzinger Worms 8, B, Geilt& Co..30.20 Aammg Kaiſersl. 8,— 7,75 Elektr. Licht u. Kr—— 6,70] Gelſenk. Gußſtahl 13,10 12,—]Halleſche Maſch. 10,50 10,10 Ehrnd& Sehmer 34,— 33, 80 Goldſchuudt Th. 11.50 11,25 Karlsr. Maſchin.,13 3,—.— Spinn. 19.25 19, ſohenmohe⸗Werk. 16,25 15,0J Köln Rottweiler 7,90 8,— 8 Inländiſche. Eglinger Maſchin. 6, 6,10 Gritzner M Durl. 26,50 26,50 Kemp, Stettin.. 0,46 annov. M. Egeſt. 50,80 56,— Philipp Holzmann.85 4,90] Gebr...85 4,70 5 Ettlinger Spinn. 81,.—„—Grün, Bilfinger. 18,40 13,70 Klein, Sch.& Becker 4,25 4,25 Hann.Waggonfab 10,25 10,40J Herchwerke. 9,20 9,25 Koſtheimer Cell.. 5,25 5,10Dollarf—5 4% D Schgtsa.08 4,75 5,.—4% Bayr. Eiſ Anl..287 1255 ab. Joh Bleiſtift 11,25 10,75 Zaue hm. 16.50 16,10 Knorr, Heilbronn 8,25 3,80]Hanſa Lloyd..... 1. mboldt Maſch 19,25 19,— Kötitzer Kunſtled. 2,10 2,.—][Geldanleihe. 4% do. do. 1917./5 5,— 8½% do..213 1,2 aber& Schleich 3,65 8,25 Hammer Oenabr. 18.75 18,60 Konſerven Braun.85 0,80ſ9bg⸗Wien Gumm.85.65 Httw. C. M. Kayſec 37,78 37,75] Krauß Cie. Lok..— 4,4½% Mhmev.1914—Sparprämi 1919. 0,340 0,8508% do.—— 2400 arbwert Mühlh—., Hanfwert. Füßen 12.70 12,38 Krauß& Co, Lck..— 4,—[Harkort Bergwrk. 5,20 4,90] Ilſe Bergbau 14,35 14,35 Kyffhäuſer Hütte. 0,80 0,804%„1902 5% Pr. Schatzanw.—.——,„n—— 84. fahr Gebr. Pirm. 8,.— 5,—Heddernh. fer 6,05 6,95 Krumm, Otto 1,11 1,15][Harpen. Bergbau 79,75 79,50 M. Jüdel& Co. 5,80 5,50 Lahmenyer& Co.. 10,75 10,15 3½%„ 1904/5—, 4% do. do.—.— 0,7808½% 0.—.— 8,000 ell, Guill. Carls—.— 20,— Herzogp. München 7—, Lahmeyer& Co 10,20 11,50]Hartmann Maſch. 3,60 3,60 Gebr. Junghans.40 9,— Laurahütte.. 4,— 4,7959% Ot Reichsanl. 0,445 0,467 4% Preuß. Konſ. 0,875 O,870] 4% Heff. v. 99 u. 08—, + 5 einmech. Jetter. 13.,40 12,25 Hilpert Armaturf..75.50] Lech Augsburg. 15.50 14.25 Heckmann C. 40,50 42,50 Kahla Porzellan 6,50 6,50 Lindee, Eismaſch 6,60 2 4% do unk..1925 0,825 0,8258/%.„ ⸗ abgeſt..800 9810 Lederwar Roche.— 55,— Peter Union Frift..50.40 Schnellpr. Frant 10 1— 25 Nſein 2. 5 Aün + 5 5 21½% D. Reichsan! 0,810 9,8058¼%„.105 1050 2% f Er i Pf a** N 2* 2**** 0 2 A.* 0 2* Led Spich Pr ⸗A. 2,60 2,50J Pf. Nähm. Kayſer.75 2,80 Schramm Lackf. 3,25.20 Ollpert Ma Arler chin. 8 4003% do 30 0,990 o Säch. St⸗ ZudmigehWalzm— 36,— Pulv St 5 85 450 5 Sgue en er. s Hie Kupfel 1880 1540 E Ans 048 018 Uinte u Höſeen 3 48 rgn da80 ogſd, BebAndgdg.300.460, l, AWrg. l. 4518 285 15 11 80 Rhilinns A 5 5—.— Hirſch Kupfer. 15,„M. Kemp..45 0,„— 9,154½ u. V, do. 0, 1½% Bad Anl.abg 1. 0 Lutz Maſchinen 2,.,50 Philipps-⸗G.Frt.30 4,25 Schucker, Nürnb. 35,25—, 9¹ Klöcknerwerte 34½25 34.— 70%0 9% 55 von 1899 1—.300 0 955 „Sch. B. Weſſel St..— 2, 1,70] Schuhfabrik Herz.55.80 65 Schuhfb. Leander 0,95.85 Seilinduſtr. Wolff 5,25 5,25 Sich W e e 290 2,.95 Siem.&Hals., Berl„— 48, Sinalco Detmold 2,85 2,85 Südd. Drahtindſt.—.——.— S. Led. St. Ingbert—.——— Strohſt. V. Dresd. 6,.——.— Porzellan Weſſel..85 Rhein. Gebb& Sch 1,65 Rh.elek M. Stamm 6,85 6, Rh. Maſch. Leud. 2,70 2,75 Rhenanta Aachen.30 3,40 Riebeck Montan.—.— 33,.— Rodberg Darmſt..50.50 Rütgers⸗Werte. 14,90 14,75 Schlinck& C. Hbg.—.——.— Schneid.& Hanau 6,.— 6,— Luß ſche Induſtr Mainkraftwerke Met.⸗Aetz Münch..50.50 Metall Dannhorn—.——.— Miag, Mühlb...500.500 Moenns Stamm.—,— 2,50 Motoren Deutz.„ 8 Motorf. Oberurſ.. 16,10 18,10 —— Fahrzg.. 5 55 5,45 kiederrb Led Sp. 34,— Ludw. Loewes Co. 56,25 56, C. Lorenz. 4, 1 Lothr. Portl.⸗Cem 5,— 8,10 Neckarf. Fahrzg.. 5,50.40 Weberei Zittau. 8,10 5,20 Niedlauſ. Kohlen. 37,50 88,.90 50 Fr. Megun& Co. 8,50 7,75] Nordd Wollkämm 47,38 49,— 87 Merkur Wollwar 24.— 23,50 Oberſchl. Esb... 8,50.75 8 Mix 2 Geneſt... 5,90 5,80 C. H. Knorr 3,40 3,15 Kollmr.& Jourdan 19,10 19,65 Mech. Web. Linden 4,50 4,60 rſchberg Leder 37, 36,50 35901 8 8 15,15 15,50 Hoeſch Eiſ. u. St. 42,25 43,.— Lukau& Steffen 2,85 2,75 Lüdenſcheid Met. 1,890 1,90 Magirus.⸗G..2,20 2, Mannesmannröh. 36,10 36, Mansfeld. Aktien 2,60 2, 5„ Eiſenindſt 9,.— 9,75 Markt⸗.Kühlhall. 12.— 11,90 Mo ore 1 Deutz.. 18,50 17,25„Kokswerke 37 63 37,90 Mapimilliansau 730 7,05] n,„„m Verg 63,— 63.25] Obrenſlein&Ropy. 1888 13,88 50, Vi.—HNK bo. 640 6310 b) Ausländiſche(in Billionen). 1/% SrMonl897—.———8% Rumän. 1909—.——.—4% do St..v1910—. 4½% SeſtsSR1913 3,15 3,25 4½% do Gold.am..60 4,70 3½% do.„v. 1897 190—.— 4½%% do. Schah. 725.25 4% bo. am.Ri.-B.—.— 8% Rer.-Jun.———.— 4¼% do. Silberr. 1,50.50 4% Trk. Bagd..I—.— 10,134%„ old— 4% do. Goldrente 9,80—.—4%„„ S. II 8,25 8,—4½/ 2 Irrig. Anl.——— 4% do einh⸗Rente 105—I4% Ungar- Goldr. 6,87 6,135%% Tebuantepec — 1 — 4 01 0 2. Montag. den 27. Oktober 1924 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Rusgabe) +. Seite. Nr. 500 Gerichtszeitung 25 Amksgericht Mannheim *Mannheim, 24. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G..) Vor⸗ hender: Amtsrichter Dr. Leſeer. Vertreter der Anklagebehörde: Neferendar Dr. Laun. Nachwirkung einer Jagdpartiel Der Schuhwarenhändler Johann Ludwig Keßler in Mann⸗ heim hat ſich wegen unerlaubten Waffenbeſitzes und Kör⸗ pexverletzung zu verantworten. Am Abend des 5. Juli kehrte er von der Jagd zurück, um in einem bekannten hieſigen Reſtaurant kurze Raſt zu halten. Als er dann auf dem Nachhauſeweg um 1 Uhr früh am Paradeplatz an einigen Herren vorbeiging, glaubte er ge⸗ ſehen zu haben, daß ſein Hund von einem der Herren beläſti gt worden ſei. Sofort verſetzte Keßler zwei Herren heftige Schläge mit der Fauſt auf den Kopf und ins Geſicht, um dann davonzueilen Die Begleiter der zwei Verletzten holten ihn jedoch ein und ſpende⸗ ten ihm den wohlverdienten Deunkzettel. Dem Keßler iſt ferner zur Laſt geleat, daß er am 5. Juli eine Piſtole ſamt Patronen im Ge⸗ wahrſam hatte, ohne im Beſitze eines vorſchriftsmäßigen Waffen⸗ ſcheines zu ſein. Der Angeklagte geſteht heute ſein Unrecht bezüglich der Mißhandlung der beiden Herren ein. Durch die lange Abendun⸗ terhaltung im Bekanntenkreiſe ſei er in einen angeheiterten Zuſtand geraten und habe in ſeiner erhitzten Stimmung bei Vorübergehen an den Herren ohne Ueberleaung gehandelt, als er dieſe ohne jeden Anlaß tätlich angriff. Er bedauerte ernſthaft den Vorfall und erklärte ſich überdies bereit, eine Geldöbuße an die beiden von ihm angegrif⸗ fenen Herren zu leiſten. Es erging Urteil: Wegen Körperverletzung 200/ Gel dſtrafe hilfsweiſe 20 Tage Gefängnis: wegen unerlaubten Waffenheſitzes 20 /% Geldſtrafe, bilfsweiſe 2 Tage Gefängnis.(Verteidiger: .⸗A. Dr. Ludewigs). Eine auswärts wohnende Putzmacherin pfleate zu ihrer täglichen Fahrt nach Heidelberg. wo ſie im Geſchäft ſteht, eine Wochen⸗Fahrkarte der Nebenbahn Mannheim—Heidelberg zu benützen. Am 29. Juni jedoch glaubte ſie, offenbar weil die Wochenkarte abgelaufen war, ohne Karte die Fahrt riskieren zu können, und gab dem Schaff⸗ ner an, daß ſie ihre Karte vergeſſen hätte. Andern Tags erſt löſte ſie eine neue Wochen⸗Karte. Die Bahnbeamten merkten jedoch den Trick der Dame und ſtellten feſt, daß ſie am Tage zuvor überhaupt nicht im Beſitze einer Fahrkarte war und ſich ſomit eines Betruges ſchuldig machte. Die Angeklagte wurde heute hierwegen zu einer Geloͤſtrafe von 25 J verurteilt. Höchſt ungebührlich benahm ſich die 20jährige Kellnerin Maria Engelmann aus Ballweiler(Bezirk Saarbrücken]! als ſie am 12. September d. J. wegen einer Polizeiübertretung ins Amtsgefängnis bier eingeliefert wurde. Sie überſchüttete zwei Polizeibeamte mit Schimpfwörtern, zerkratzte ihnen die Hände und das Geſicht und ſchlug mit Armen und Füßen um ſich. Außerdem trat und biß ſie zwei Aufſeherinnen, die die widerſpenſtige Perſon wegen ihres Lärmens und Schreiens in eine entlegene Zelle führen ſollten. In der heutigen Verhandlung geſteht inzwiſchen die wieder ruhiger gewordene Angeklagte ihre Straſtaten in vollem Umfange ein. Wegen Beleidigung, Widerſtands, Körperverletzung und Sachbeſchädi⸗ gung erhält ſie eine Gefängnisſtrafe von vier Mona 1 n. Schöffengericht Freiburg Das gemeingefährliche Einbrecher⸗ und Diebeshandwerk übte mehrere Wochen ber 24jähriage Elektromonteur Karl J. aus Erd⸗ mannsweiler aus. Von kiner 5jährigen Gefängnisſtrafe, die man im Jahre 1920 dem jungen J. wegen zahlloſer Eigentumsvergehen auf⸗ erxlegt hatte, war ihm ein Teil auf Wohlverhälten erlaſſen worden. Die Bewährungsfriſt nach der wiedergewonnenen Freiheit nützte J. zu neuen Diebereien und Einbrüchen aus. Von Oberbränd b. Neu⸗ ſtadt, wo er in einem Bauernhof Geld und Eheringe entwendete, kam er nach St. Peter. beſtahl bier einen Schuhmacher; gleich darauf er⸗ brach er in Eſchbach die Schränke eines Bauernhauſes mit einer Axt und flüchtete mit dem vorgefundenen Geld. In Buchholz ſtahl er in einer Wirtſchaft 280 Rentenmark, in Holzhäuſen ebenfalls in einer Wirtſchaft 42. Weitere Einbrüche verübte er in Windenreute und in Forchheim b. Endingen. Seine nachher folgenden Diebesfahr⸗ ten führten ihn nach Wolfenweiler, nach Kirchhofen und nach Tunſel⸗ Schmidhofen im Bezirk Staufen. An den letzteren Orten gab er ſich als Obſtgufkäufer aus, um in dieſer Rolle die Gelegenheit zum Stehlen leichter ausſpionieren zu können. Seine Verhaftung erfolgte in⸗Heitersheim: auf ſeinen Diebesreiſen befand er ſich ſtets im Be⸗ ſiz einer geladenen Schußwaffe. Als Vergeltung für die Einbrüche ungd ſonſtigen Diebestaten verurteilte ihn vor einigen Tagen das Schöffengericht zu vier Jahren Zuchthaus und zu 6 Jahren Ehrverluſt. Gegen den vor kurzem verhafteten Landwirt und Friſeur Karl B. in Forchheim wurde wegen einer Anzahl von ihm begangener Sittlichkeitsperbrechen in geſchloſſener Sitzung des Schöffengerichts Freihurg verhandelt. Der jetzt 53 Jahre alte Angeklagte verging ſich ſeit Beendigung des Krieges fortwährend an acht ſchulpflichtigen ädchen: insbeſondere hatte er es auf die Töchter einer Nach⸗ barsfamilie abgeſehen. Um ſich die ärmeren Kinder, die während der Zeit der Lebensmittelknappheit oft hungrig waren, gefügig zu machen, ſchenkte ihnen B. Speck, Brot oder Geld. Das Schöffengericht brändmarkte den Angeklagten als einen Jugendverderber ſchlimmſter Art und verurteilte ihn, entſprechend dem Antrag von Staatsanwalt Obkircher, zu 4 Jahren Zuchthaus, ſowie auf Berluſt der bürgerlichen Ehrenrechte auf die Dauer von 10 Jahren. N . 7 8 e 75 Amksgericht Edenkoben Das Amtsgericht Edenkoben verurteilte den Winzer Leopold Jacob Küchel der im Februar ds. Is. aus Hefe, Waſſer und Zucker über 2 500 Liter Hefewein fabriziert hatte, der zum Verkauf ſtand, zu 14 Tagen Gefängnis u. 300 Mark Geld⸗ ſtrafe und wegen unterlaſſener Buchführung zu 50 Mark Geldſtrafe. Das gleiche Vergehen hatte ſich der Landwirt Johannes Her⸗ mann aus Venningen zu Schulden kommen laſſen, wofür er zu 3 Wochen Gefängnis und 400 Mark Geldſtrafe und wegen unterlaſſener Buchführung zu 40 Mark Geldſtrafe verurteilt wurde. H. hatte 3000 Liber Wein auf ſolche Weiſe fabriziert. In beiden Fällen wurde dieſe„auserleſenen Marken“ beſchlagnahmt. Der Schmuck der Lebedame Erinnerungen an das Treiben der Lebewelt in der Vorkriegszeit rief eine Verhandlung wach, die in einer Diebſtahlsanklage gegen den Italiener Duilio Caliendo das Große Schöffengericht Char⸗ lottenburg beſchäftigte. Der Angeklagte iſt ſeit 1921 in Berlin und betrieb ein Exvortgeſchäft. Hier lernte er auch eine Lebedame mit ſehr bewegter Vergangenheit kennen. Dieſer ſoll er nach der An⸗ klage deren koſtbaren Brillantenſchmuck, beſtehend aus Rin⸗ gen. Broſchen, Perlketten uſw. im Werte von etwa 60 000 Mark ae⸗ ſtohlen haben. Die Beſtohlene hatte gegen ihn Anzeige er⸗ ſtattet und trat auch als einzige Belaſtungszeuain auf. da eine zweite Zeugin, ihre Freundin, inzwiſchen verſtorben iſt. Die ehemalige Ge⸗ liobte des Angeklaaten und fetzige Belaſtungszeugin. Hertha de Lohr, hat die Oeffentlichkeit ſchon vielfach beſchäftigt. An den Schmuck knüpft ſich ein gaanzer Roman. Vor drei Jah⸗ ren etwa erregte der Selbſtmors eines jungen Rechtsanwalts aroßes Aufſehen. Dieſer hatte Beziehungen mit Hertha de Lohr unterhalten und wurde von dieſer beſchuldiat, nach Spielperluſten ihr den Schmuck entwendet und bei der bekannten Pfandverleiherin der Lebe⸗ kreiſe. Ida Friedländer, verſetzt zu haben. Caliendo war außer dem Diebſtahl des Schmuckes noch des Scheckbetruges an⸗ geklagt. Er hat einem Italiener namens Punzo und einem Ball⸗ lokalinbaber Moſes ungedeckte Schecks auf eine italieniſche Bank in Zahlung gegeben. Den Scheckbetrug gab Caliendo gegenüber Punzo ohne weiteres zu. Mit Entſchiedenheit wehrte er ſich jedoch gaegen die Diebſtahlsanklage und behauptete, daß es ſich um einen Rache⸗ akt handelt. Die Zeuain Hertha de Lohr blieb bei ihrer Beſchul⸗ diaung. Sie iſt der Meinung, daß der Angeklagte ſie und ihre Freun⸗ din aus der Wohnuna gelockt habe und daß dann ſein Spießgeſelle Carlo den Einbruch verübt habe. Der Schmuck war in einer Kaſſette im Schrank ihres Ankleidezimmers verſteckt. Bei der Heimkehr nachts war die Korridortür nur angelehnt und der Schrank ſtand offen. Die leere Kaſſette iſt nach mehreren Tagen in einem Hausflur in der Potsdamer Straße gefunden worden. Der Staatsanwalt ließ ſchließlich die Anklage wegen Diebſtahls fallen und beantragte wegen des Scheckbetruges zehn Monate Ge⸗ fängnis. Nach kurger Beratung entſprach das Gericht dem Antrage des Statsanwalts, ſprach den Angeklagten des Diebſtahls frei und verurteilte ihn wegen Scheckbetruges zu zehn Monaten Gefängnis, die durch die elfmongtige Unterſuchungshaft für erledigt erklärt wur⸗ den. Caliendo wurde ſofort aus der Haft entlaſſen. Geſundheilsſchädigung durch Muſik In.⸗Sch. betreibt der Reſtaurateur P. K. ein beſſeres Reſtau⸗ rant. Abends wird in dem Lokal Klavier geſpielt. Ein Oberſt a. D. von K. und ein Rechnunasrat aus der Nachbarſchaft beſchwerten ſich über die Muſik und behaupteten, ſie würden hierdurch in ihrer Nachtruhe geſtört. Es ſei eine Schädigung ihrer Geſundheit zu befürchten. Schließlich erließ die Polizeibehörde an den Reſtaurateur P. K. eine Verfügung, durch die ihm aufgegeben wurde, nach 11 Uhr abends in ſeinem Lokal keine Muſik mehr zu machen. Nach frucht⸗ loſer Beſchwerde beſchritt K. P. gegen den Oberpräſidenten der Pro⸗ vinz B. den Wea der Klaage im Verwoltungsſtreitverfahren. Er be⸗ hauptete, in ſeinem Lokal werde eine ſo vorzügliche Muſik veranſtal⸗ tet, daß dadurch kein Menſch beläſtigt oder in ſeiner Geſundheit ge⸗ ſchädigt werden könne. Das Oberverwaltungsgericht wies indeſſen die Klage ab und führte u. a. aus: Die polizeiliche Verfügung er⸗ ſcheine gerechtfertigt, da feſtſtehe, daß durch die Muſik verſchiedene Perſonen in der Nachbarſchaft fortgeſetzt in ihrer Nachtruhe geſtört worden ſeien. Gegen Muſikaufführungen in Lokalen ſei die Polizei⸗ behörde berechtigt, auf Grund des§8 10 II. 17 des allgemeinen Land⸗ rechts dann einzuſchreiten. wenn durch die Mufik die Geſundheit von Perſonen gefährdet werde. Mit einer Gefährdung der Geſundheit ſei dann zu rechnen, wenn Perſonen fortgeſetzt in ihrer Nachtruhe geſtört werden. Die Anhöruna des Kreisarztes ſei under den obwal⸗ tenden Umſtänden nicht nötig. da die Erfahrung des täglichen Lebens lehre, daß eine Geſundheitsſchädigung zu beſorgen ſei. wenn Per⸗ ſonen fortgeſetzt durch Muſik in ihrer Nachtruhe geſtört werden.(Ent. d. OVG. v. 10. 4.— 20. 23.—) ):(Großes Schöffengericht Offenburg. Wegen Amtsunterſchla⸗ gung und Urkundenfälſchung wurde Poſtagent Mill von der mit einer Summe von etwa 2 500 Mk. durchgebrannt war, vom 99 1 8 Schöffengericht zu ſechs Monaten Gefängnis ver⸗ urtkeilt. Nach ruf. Am 23. d. Mts. verschied Herr Bankdirektor 1 Der Verstorbene gehörte dem Aufsichtsrate unserer Gesellschaft an. Wir be⸗ dauern das allzufrühe Hin- scheiden dieses vortrefflichen Stalt besonderer Anzeige. Am 24. Oktober verschied sanft nach langem Leiden im 71. Lebensjahre unsere innigst geliebte Mutter, Schwiegermutter und Grossmutter Frau Elise Levi Mannheim, D 7, 13 Jden übria. redaktionellen Teil: Fr. Kirch Sportliche Rundſchau Kleine Sportnachrichten * 205,298 Stundenkilometer mit dem Motorrade. Auf dem Autodrom von San Bernardino in Kalifornien erzielte der amerikaniſche Motorrad⸗ fahrer Fred Ludlow mit einer Henderſon⸗Maſchine in einem Rennen über 4 Meile(402 Meter) die phantaſtiſche Stundenkilometerleiſtung don 205,298 Km., die natürlich als neuer Weltrekord zu vermerken iſt. * Ausländiſche Waſſerballer in Deutſchland. Die erfolgreiche Wiener Waſſerballmannſchaft des S. C. Vienna wird Ende November eine Sport⸗ fahrt durch Deutſchland antreten und dabei in München, Leipzig, Magde⸗ burg und Berlin ſtarten. Der neue ungariſche Meiſter 3. Bezirk Budapeſt will in der Weihnachtswoche München. Nürnberg, Heidelberg und Augsburg beſuchen. Der erſte Proteſt bei den Bezirksligaſpielen iſt von der Sp.⸗Vg. Fürth zu dem Treffen gegen 1860, das bekanntlich:2 endete, eingelegt wenpen. Der Proteſt ſtützt ſich auf einen Vorgang, bei dem der Schiedsrichter Tor⸗ abſtoß 905. obwohl der Ball noch nicht die Spielfeldgrenzen üherſchritken hatte. Wenn Fürth keinen anderen Grund anzugeben hat, dann dürften die Ausſichten für denProteſt recht gering ſein, denn bei Tatſachenentſcheidungen des Schiedsrichters gibt es keine Aenderungsmöglichkeit. * Opala und Molnar, die beiden berühmten MT.⸗Stürmer, ſind nach verſchiedenen„Irrfahrten“ in Jugoſlawien, Italien und der Tſchechoſlowakei wieder reumütig zurückgekehrt. Sie wurden vom 12 88 Verband wegen Diſziplinloſigkeit acht Tage„disquali⸗ iziert. * Meredith ſpielt heute noch mit 50 Jahren als rechter Flügel⸗ ſtürmer bei dem berühmten engliſchen Berufsſpielerklub Mancheſter Citiy. Er ſtand bereits mit 14 Jahren in der erſten Mannſchaft und blickt ſomit auf eine 36jährige aktive Laufbahn zurück. Das gleiche gilt auch von Stephan Bloomer, dem beſten Stürmer aller Zeiten. * Vexbandswettſtreit in der Leichtathletik. Die Leichtathletik⸗Verbände von Süddeutſchland, Weſtdeutſchland und Brandenburg ſind übereingekom⸗ men, einen Verbands Wettkampf nach dem Muſter des Länderkampfes Deutſchland⸗Schweiz durchzuführen. Die erſte Austragung ſoll am 28. Juni 1925 im neuen Kölner Stadion erfolgen. 1926 ſoll der Wettkampf in Berlin, 1927 in Süddeutſchland ausgetragen werden. Jeder Verband darf bis zu 20 Teilnehmex ſtellen. *Vom Gehſport. Zu dem 10 Km.⸗Rekord, den Fräulein Karrer mit:02:49,5 aufgeſtellt hat, teilt uns Frau Damberger u. a mit, daß ſie am 12. Auguſt 1923 in Aſchaffenburg bei einem nationaken Wett⸗ gehen über 10 Kilometer des.⸗V. Aſchaffenburg⸗Damm für dieſe Strecke 1 Stunde 1 Minnte 31,9 Sekunden benötigte. Unter 42 Männern bei dem Aſchaffenburger Gehen kam ſie als 17. ans Ziel, und zwar ohne jegliche Vorgabe. Das damals ſcharfe Anfangstempo der Männer brachte es mit ſich, daß ſie den erſten Kilometer unter 5 Minuten zurücklegte. * Samſon⸗Körner, der deutſche Boxmeiſter, hat eine von Cook an ihn gerichtete Herausforderungangenommen. Der Kampf ſoll am 6. No⸗ vember in Berlin ſtattfinden. Lanoͤwirtſchaſt Höchſte Auszeichnung einer badiſchen Gerſiezüchtung Beim Preisbewerb der 21. Deutſchen Gerſten⸗ und Hopfenaus⸗ ſtellung, die unter Mitwirkung der Deutſchen Landwirſſchafts⸗Ge⸗ ſellſchaft, der Gerſtenbaugeſellſchaft und des Deutſchen Hopfenbau⸗ vereins von der Verſuchs⸗ und Lehranſtalt für Brauerei in dieſen Tagen in Berlin veranſtaltet wurde, erhielt die Franckes Pfälzex Landgerſte der Dr. A. Franck ſchen Saatzuchtswirt⸗ ſchaft in Straßenheim, Poſt Heddesheim, die beſte Benotung unter ſtärkſter Konkurrenz, und trug damit als die höchſtmögliche Aus⸗ zeichnung die Eiſerne Medaille des Preußiſchen Landwirtſchaft⸗mini⸗ ſteriums aus dem Wettbewerb davon. Unter nicht weniger als 595 Proben aus ganz Deutſchland mit den renomierteſten Gerſtezüch⸗ tungen eines Ackermann, eines Heil, eines Bethge uſw. im Wett⸗ bewerb, griff das Preisgericht eine badiſche Züchtung heraus, und ſtellte ſie infolge ihrer hervorragenden Qualität für Brauzwecke nicht nur an die Spitze des Anbaugebietes Baden, Württemberg und Hohenzollern als Gruppenpreisträger, ſondern wie oben bereits erwähnt, auch noch an die Spitze ſämtlicher geprüfter Braugerſten des Preiswettbewerbes. Mit bewunderswertem Weitblick und ziel⸗ bewußter Tatkraft hat vor noch nicht 10 Jahren Direktor Dr. Franuck der Zuckerfabrik Waghäuſel die Saatzuchtwirtſchaft Straßenheim ins Leben gerufen, und ſie in der Perſon des Saatzuchtleiters Hohenſtatt einem Manne übergeben, der es verſtand, in kurzer Jeit das Unternehmen zu höchſter Blüte zu bringen, wie auch der neue Erfolg wieder deutlich beweiſt. Qualitätsarbeit zu leiſten, muß heute mehr wie je das Ziel des deutſchen Volkes ſein. der Erfolg der Saatzuchtwirtſchaft Straßenheim iſt ein neuer Beweis, daß die badiſche Pflanzenzüchtung und die einheimiſche Landwirtſchaft in der Lage iſt Höchſtleiſtungen in jeder Beziehung zu vollbringen. FFFFrrr———— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Hgas Neue Manngheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E 6. 2 5 Dtrektion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſchert. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teile Kurt Fiſcher; für das Teuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitit und Fokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willg Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gexricht u. er: f Anzeigen:. Bernhardt. f geb. Reinhardt Mannes, dem wir stets ein ehrendes Andenken bewah- ren werden. 8044 Düsseldorf, 24. Okt. 1924. sicherat und Vorstand derr; eetet Bräunrel Ilterderpladell. 5 Charlottenburg, Giesebrechtstr. 10 Carrie Levi Geh. Justizrat Herm. Salomon Todes-Anzeige. Gestern abend 7 Uhr verschied sanft nach längerem, mit Geduld getragenen Leiden mein lieber Mann, unser herzensguter Vater, Schwieger. vater, Großvater, Bruder und Onkel Peter Becker im Alter von 63 Jahren. Mannheim, Düsseldorf, Worms, 27. Okt. 1924. Augusta Anlage 24. Für die traueruden Hinterbliebenen: Auftorderung. Der Herr, der Sams⸗ tag abend kurz vor Feierabend den Spazierſtock in meinem Flur durch Einſtecken entwendete wurde beobachtet. Ich erſuche um ſofort. Rück⸗ gabe andernfalls An⸗ zeige erfolgt. 955 L. Schmidt, Weinhaus„Aſtoria“, 3. 10 Neu hergerichtetes ebenunme 23437 Wilhelmine Becker geb. Geiser. für einige Abende in 7 eden0 an Geſell⸗ 4 ſchaften od. Vereine zu eerdigung: Mittwoch nachmittag ½3 Uhr 1 8 84657 Carola Salomon Dr. jur. Heinz Salomon Reſtaurant„zum Engel“ Meßplatz 2. 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Schmuck 15 Nachdem in den Gehöften des Fritz Fenzel und der Eliſe Arz Witwe in Sandhofen, Zwerchgaſſe g und 2, die Maul⸗ und Klauenſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anordnungen getroffen: A, Sperrbezirk: Die beiden Gehöfte bilden einen Sperrbezirk i. S. der§8 161 ff. der Ausführungsvorſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchengeſetz. B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbeziek(4) wird ein Beobach⸗ In tiejem Schmerz: L. O. Ceisslor u. Sohn Mannheim, Breslau 4, 13/14 ürgerausſchußſigung ſtatt. Die Tagesordn 185 un iſt im Rathaus⸗Durchgang und bei angeſchlagen. Der Zutritt zur alerie iſt nur gegen Eintrittskarten geſtattet, die wenden ſich bitte an Unterzeichnete. Wir llefern garantiert geſunde hand⸗ verleſene gelbfleiſchige Pfälzer Induſtrie ab Bahnhof zu 430 frei ins Haus zu 470 pro Zentner. Bei größeren Quantitäten oder Waggonladungen billiger. Wir laden von morgen Dienstag ab ſtets am Bahnhof Neckarhafen aus. am Mittwoch, den 29 und Donner „ de 29. stag, den 30. 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