iz⸗ er. ze⸗ E E — Dienskag, 28. Oktober Neue Bezu ſos In Manndeim u. Umgebung wöchenillch 88 Wold⸗PIg. Die manatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. Aenderun* wirtſchaftl Ber iſſe notwendig werdende dsbungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 — Ha 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſteſlen Walbhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ vlaß 4—— 7941— 7948,— Telegr.- Adreſſe Oenoralanzelger deim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. f0 WMiktag⸗Ausgabe inheimer Mannheimer General Anzeiger P. 18 10 Bleunig 1924— Nr. 501 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Koloneizelle für Allgemeine Anzelen 0,40.⸗M. Reklamen.—.-M. Für Anzeigen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höbere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſaßanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zelgen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel · Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik-Zeitung Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Die Wahlen in Amerika Wer wird Präſident! (Spezlalkobeldienſt der Unlted Preß)ß Waſhington, 27. Okt. Die letzte Woche des Wahl⸗ kampfes hat begonnen und die Berufspolitiker ſind unſicherer denn je über den Ausgang der Präſidentenwahl, da man nicht feſt⸗ ſtellen kann, wie der„ſtille Wähler“, der nicht parteimäßig gebundene Bürger ſeine Stimme abgeben wird, noch wie groß die Wahlbeteili⸗ gung ſein wird. Im allgemeinen iſt die Beteiligung unter 50 Proz., außer wenn beſondere Fragen das beſondere Intereſſe der Wahl⸗ berechtigten erwecken. Die Republikaner behaupten, daß die meiſten „ſtillen Wähler“ für Coolidge eintreten würden, während die Lafollettiſten behaupten, die die„ſtillen Wähler“ gegen die bis⸗ herige Verwaltung proteſtieren und Progreſſiſten in den Sattel heben werden. Der Vorſtand des republikaniſchen Nationalkomitees, Wil⸗ liam Buttler, erließ eine Erklärung, worin er Coolidges über⸗ wältigenden Sieg vorherſagte. Lafollette kündigte ſkandalöſe Enthüllungen an über die ungeheuren Summen, die für den republikaniſchen Sieg geſpendet worden ſeien. Die Eiſenbahnen und Induſtriellen würden dieſe Summen leicht wieder zurückbekommen, wenn ſie der wohlwollenden Politik des Weißen Hauſes ſicher wären. Die letzten Schätzungen in reſpektiven Parteiquartieren lauten auf 391 Republikaner, 278 Demokraten und 209 Progreſ⸗ ſiſten, wobei wohl jede Schätzung als überaus optimiſtiſch anzu⸗ ſehen iſt. ſſulkonflikt vor dem vö Der Skandpunkt der Parleien Havas berſchtet aus Brüſſel: In der geſtugen Sitzung des Völkerbundsrats die von Außenminiſter Hymans präſi⸗ diert wurde, entwickelte in erſter Linie Lord Parmoor den Standpunkt der engliſchen Regierung. Die dem Rat umterbreitete Frage beziehe ſich nicht auf die Feſtſtellung der Grenze zwiſchen Jrak und der Türkel, d. h. auf die Regelung des Schickſals von Moſſul und ſeiner Vilajets, ſondern einzig und allein auf die Aufrechter⸗ haltung der Lage, die der Friedensvertrag von, fanne in der Gegend feſtgelegt habe, durch die die neue Grenz⸗ linie gehen würde. Die vom Völkerbundsrat eingeſetzte Kommiſſiov für die Regelung der Moſſulangelegenheit könne ihre Miſſion nicht erfüllen, wenn eine andere Lage geſchaffen würde als die, die im Jahre 1923 beſtanden habe, zu dem Zeitpunkt ſich die beiden Par⸗ teien bereit erklärt hätten, die genannte Frage dem Völkerbundsrat zu unterbreiten. Lord Parmoor erklärte, daß nicht nur Angora nicht ſeine Truppen zurückgezogen habe, ſondern daß es ſcheine, daß ſie vorrückten. Die britiſche Regierung ſehe ſich deshalb gezwun⸗ gen, vom Völkerbund zu verlangen, die Tragweite der von der briti⸗ ſchen und der türkiſchen Regierung übernommenen Verpflich⸗ tungen feſtzuſtellen und alle Maßnahmen zu ergreiſen, damit dieſen Verpflichtungen Geltung verſchafft werde. Wenn die augenblickliche Lage noch länger andauern werde, dann könnten ſehr ernſte Befürchtungen für Unruhen und vielleicht auch für ein Blut ⸗ der Mo lkerbund vergießen entſtehen. Vertreter der Regierumg von Angora, er⸗ larts 8 eeee von den beiden Regierungen keine andere Verpflichtung übernommen worden, als daß das Schickſal des Vila⸗ jets von Moſſul vorbehalten bleibe. Infolgedeſſen habe die kürkiſche Regierung das Recht, ihre Souweränität über die benachbarten Ge⸗ biete auszuüben, die ihr gehörten. Die britiſche Regierung habe ihre Beziehungen immer mehr ausgedehnt und deshalb eine feltſame Auffaſſung des ſtatus quo gezeigt. Die Regierung von Angora werde ſich der Entſcheidung des Völkerbundsvates fügen. Lord Parmoor und Fethy Bey ſind im Laufe der Sitzung üubereingekommen, daß der ſtatus quo der Grenze, der von den beiden Ländern anerkannt werden müſſe, derjenige ſei, der im Juli 1923 am Tage der Unterzeichnung des Friedensvertrages von Lauſanne beſtanden habe. Der Streitfall gehe alſo nur über die Art dieſes Status quo. Der Völkerbundsrat hat alsdann beſchloſſen, daß der ſchwediſche Miniſterpräſident Branting die beiden Theſen prüfen und Sachverſtändige anhören ſoll um dem Plenum die Möglichkeit einer Entſcheidung zu geben. Heute wird der Völkerbundsrat ebenſalls eine Sitz ab⸗ halten, die ſich jedoch mit anderen Angelegenheiten als der Irak⸗ krage beſchäftigen wird. Die pariſer Finanzberatungen In Abweſenhelt des engliſchen Schatzkanzlers in Abweſenheit des enaliſchen Schaßk ⸗ ere Konferenz der und amerikaniſchen Sachverſtändigen über die auf der Lon⸗ doner Konferenz beſchloſſene Zuſammenkunft der alliierten Fin 155 miniſter zur Regelung der ſich auf die Verteilung der deutſck Zahlungen beziehenden Fragen eröffnet. Die alliierten ſter werden an der Konferenz erſt teilnehmen. wenn die 905 digen ſich üger die Verteilung der von Deutſchland oor ilanneſ. ten und noch zu zahlenden Beträge geeiniat haben. Es iſ men. daß die Beratuna der Sachverſtändigen in dieſen Tagen been ſein wird. „Mancheſter Guardian“ ſchreibt zu der b Sachverſtändigen in Paris: Ihre Ausſichten ſeien 8 115 aünſtia. In Abweſenheit des enaliſchen Schatzkanzlers könne 5 Endaültiges entſchieden werden. Dieſe Entſcheidung müſſe 15 0 r ſo lange aufqeſchoben werden, bis die neue Regierung in Eng and 5 bildet ſei. Mit der Verteiluna der Einnahmen aus der Ruhrbeſezune werde zualeich die alte und wichtige Frage über die G eſetzlich⸗ keit der Beſetzung aktuell. Die Franzoſen ſcheinen zu alauben. daß es ſich um die Nettoeinnahmen handelt Wenn die geſamten Ein⸗ dabmen Deutſchland autgeſchrieben werden ſollten und die des Ruhrabenteuers auf franzöſiſche und belgiſche Schultern ab⸗ newälzt werden follten, bedeutet dies nichts anderes, als daß dle Ein„deutſcher Tag“ in New⸗Jork (Spezlalkabeldlenſt der United Preß) Newyork, 28. Okt. Ein„deutſcher Tag“, der veranſtaltet wurde zum 25. Jahrestaa der Vereiniaung der deutſchen Geſellſchaf⸗ ten, geſtaltete ſich zu einer erhebenden Ehrung der Zeppelin⸗ Beſakunga 5000 Gäſte hatten ſich im Hotel Aſtor verſammelt, wo Dr. Eckener und ſeine Leute zum Feſteſſen als Gäſte geladen waren. Die amerikaniſche Flaage verband ſich mit den alten deut⸗ ſchen Reichsfarben an der Rednertribüne. die mit einem ſilbernen Zeppelin und den Worten„In Freundſchaft vereint“ geſchmückt war. Alle Reden wurden in deutſcher Sprache gehalten. Die Ver⸗ ſammluna ſana ſtehend die amerikaniſche Nationalhymne und „Deutſchland über alles.“ Unter großem Beifall berichtete Dr. Eckener über ſeine Ehrungen bei dem Ozeanflug. Dann nahm die Feſtteilnehmerſchaft einſtimmig einen Antrag an, Präſident Coolidge zu erſuchen, die Zerſtörung der Zeppe⸗ lin⸗Werft in Friedrichshafen zu ver hindern. Das engliſch⸗amerikaniſche Flottenverhältnis Newyork, 27. Okt. Der demokratiſche Präſident⸗ ſchaftskandidat Davis erklärte in einer Botſchaft zum Ma⸗ rinetaa, daß Enaland einen nicht wieder einzuholenden Vor⸗ ſpruna gegenüber den Vereiniaten Staaten infolge der Waſhinatoner Abrüſtunaskonferenz erlangt hätte. Der Hauptfehler der Verwaltung ſei geweſen, daß das Verhältnis der Flotten nicht auf den Stand von:5,3 gehalten worden ſei, ſondern daß Amerika tatſächlich die enaliſche Ueberlegenheit anerkannt hätte, indem es ſich mit keinem beſſeren Verhältnis als 2 oder allenfalls 2 zu 5 be⸗ anügte. Lau⸗ Ruhrbeſetzung Frankreich und Belgien ungeheuere Verluſte ein⸗ getragen haben. Es ſei kein Geheimnis, daj Snowden die An⸗ ſichten der Franzoſen und Belaier nicht teile. Dies würde die Auf⸗ gabe des enaliſchen Standpunktes bezüglich der Geſetzmäßiakeit der Ruhrbeſetzung bedeuten. Der Sinowjew⸗Brief Die Sowjetregierung verlangt Genugkuung Litwinow hat an Rakowski folgendes Telegramm gerichtet: Indem die Räteregierung auf dem Boden ihrer wieder⸗ holten Erklärungen bleibt, wonach ſie für die Schritte der Kom⸗ muniſtiſchen Internationale keine Verantwortung trägt, und indem ſie einſtweilen den Ton und die formelle Seite der kritiſchen Note außer acht läßt, iſt die Räteregierung in der Lage und beeilt ſich in kategoriſcher Form zu erklären, daß der angeb⸗ liche Brief der en Internationale, die zur Grundlage der erwähnten ultimativen Note gedient hat, wie feſtgeſtellt wurde, eine unverantwortliche Fälſchung dar⸗ ſtellt und eine Verſchlechterung des zwiſchen der Sowjetunion und Großbritannien ſich ee Verhältniſſe und eine Schädigung des engliſch⸗ruſſiſchen Vertrags be⸗ awecke. Angeſichts der Verwendung dieſer Fälſchung in einem offiziellen Dokument beſteht die Räteregierung darauf, daß ſie eine entſprechende Genugtung erhalte, und daß die an der Fäl⸗ ſchung irgendwie beteiligten offiziellen oder Privatperſonen zur Verantwortung gezogen werden. Um jedweden Zweifel an dem Fälſchungscharakter des erwähnten Dokuments zu beſeitigen, und angeſichts der ernſten Folgen, die die Fälſchung für beide Staaten hätte nach ſich 1 können, fordert die Räteregierung kategoriſch und eindringlich, daß die Feſtſtellung der Tatſache, daß der ſoge⸗ nannte Brief der Kommuniſtiſchen Internationale keine Fälſchung von einem unbefangenen Schiedsgericht entſchieden werde. Macdonald über den Zwiſchenfall In einer Rede in Cardiff erklärte Macdonald:„Wenn der B 1 i e S inowſews eine Fälſchung iſt, zeigt er, wieviel Nie⸗ derträchtigkeit uns umgibt. Wenn der Brief echt iſt, wird die Ar⸗ beiterregierung energiſch dafür ſorgen, daß jeder Verſuch einer aus⸗ wärtigen Macht, ſich in unſere inneren Angelegenheiten einzu⸗ miſchen, erſtickt wird.“ Macdonald bezeichnete die Agltation der Zeitungen hinſichtli des Briefes als eine polltiſche Intrigue, die man am Vorabend 2 Wahl begonnen habe. Die Sache ſei no 6 und und werde gründlich unterſucht. ſei noch ganz und gar nicht erledigt die Schrecken des Gaskrieges (Spezilalkabeldienſt der United Pre ß) Elizabelh(New Jerſey), 27. Okt. Die furchtbare Wirkung der neuen Giftgaſe, die einen Zukunftskrieg zu einem wahren Danteſchen Höllenkreis geſtalten würden, traten in tragiſcher Weiſe zu Tage bei Verſuchen, die in einem Laboratorium der Standa rd Oil Company angeſtellt wurden. In dem Verſuchslaboratorium von Elizabeth wurden Experimente mit einem neuen Gas ange⸗ ſtellt, um die Wirkſamkeit des Benzins zu erhöhen. Alle Angeſtellten arbeiteten mit Gasmasken. Trotzdem ſind bereits zwei Tote zu beklagen, drei wurden irrſinnig und ſteben Angeſtellte liegen ſchwer krank darnieder. Eines der Opfer, ein Deutſch⸗Amerikaner Delgert litt wochenlang an Halluzinationen und Krämpfen, die die Anwendung der Zwangsjacke notwendig machten, bis der Tod ihn von ſeinem Leiden erlöſte. Ein anderer bedrohte in ſeinen Wahnſinnsanfällen ſeine Familie in ſo gefährlicher Weiſe, daß Poli⸗ zei zu deren Schutz gerufen werden mußte. Es waren drei Mann nötig, um ihm die Zwangsjacke anzulegen. Aus den Körpern der Todesopfer entwichen ſtundenlang nach dem Tode noch verpeſtende Gasblaſen. Mediziniſche Unterſuchungen wurden ſofort angeſtellt, haben aber bisher noch zu keinem Ergebnis geführt. Die Verwendung des betreffenden Gaſes iſt zunächſt eingeſtellt worden. » Der belgiſch⸗franzöſiſche Handelsvertrag ratifiziert. Der belgiſche Miniſterrat hat vorgeſtern den belgiſchen Handels⸗ mit Frankreich vatifigiert F Ddie verweigerte Auslieferung des Erzbergermörders Eine juriſtiſche Betrachtung von Dr. jur. Adolf Bahrmann Dieſer Tage iſt durch die Zeitungen die Nachricht gegangen, daß das ungariſche Juſtizminiſterium den Antrag der deutſchen Regie⸗ rung Auslieferung des Erzbergermörders Förſter⸗Schulz abge⸗ lehnt hat. Die Entſcheidung hat man damit begründet, daß man die Tat als politiſche aufgefaßt hat, wegen der nach anerkann⸗ ten Rechtsgrundſätzen die Auslieferung flüchtiger Verbrecher zwiſchen den Staaten nicht ſtattfinden. Da man vielfach in der Oeffentlichkeit, auch unter Gebildeten, falſchen Vorſtellungen über das, was man unter einem Verbrechen verſteht, begegnet, ſoll es Zweck der nachfolgenden Zeilen ſein, einen kurzen Ueberblick zu geben über dieſen Begriff, der auch in der Strafrechtswiſſenſchaft überaus ſtrittig iſt. Herausgebildet hat ſich das„politiſche Delikt“ im Auslieferungs⸗ recht. Als in der erſten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts die Auslieferung zu einem Rechtsinſtitut wurde, erkannte man auch, zu⸗ nächſt gleichſam unbewußt, daß der Flüchtling, der der Begehung eines politiſchen Verbrechens beſchuldigt war, anders zu behandeln ſei, als der flüchtige Gewohnheitsdieb oder der gemeine Räuber. Man gab dem erſuchten Staat das Recht die ſonſt pflichtmäßige Auslieferung zu verweigern. Als Gründe für dieſe Beſchränkung der Auslieferungspflichten führte man ſodann als die zwei wichtig⸗ ſten beſonders zwei an. Einmal bedeutet es eine Emmiſchung des Aſylſtaates in die inneren Angelegenheiten des erſuchenden Staates, wenn die Auslieferung das eine Mal zugebilligt, das andere Mal aus irgend welchen Gründen verweigert wird. Letzterenfalles wird zu leicht der Eindruck erweckt, als wenn der Aſylſtaat die Tat des Flüchtlings billige und damit gleichſam ein Werturteil über die poli⸗ tiſchen Verhältniſſe des Vegehungsſtaates fällt. Daher proklamierte man ganz allgemein das Prinzip der Nichtintervention im Verkehr der Völker untereinander. der Hauptgrund aber, warum man den Aſylſchutz für politiſche Delikte gefordert hat, iſt ein ethiſcher. Ein Täter, der ſich gegen ein Gewaltſyſtem oder eine Tyrannen⸗ herrſchaft aufgelehnt hat, hat vielfach eine befreiende und vater⸗ ländiſche Tat begangen.— Man denke z. B. an den Mord des Burſchenſchafter Carl Sand, an dem ruſſiſchen Staatsrat Kotzebue im Jahre 1819 in Mannheim— durch die er von der Volksmeinung des eigenen Landes zum Führer und Märtyrer einer gerechten Sache geſtempelt wird und ihm von dem unparteiiſch denkenden Zufluchts⸗ land eine Art Notwehrrecht zugebilligt wird. Wenn dies vor allem wichtig war, zu Zeiten autokrakiſcher Staatsverfaſſungen, ſo wurden bis in die neueſte Zeit hinein derartige Beiſpiele als Argument für die Sonderbehandlung politiſcher Vergehen angeführt. So fand die Klauſel der Nichtauslieferung politiſcher Verbrecher erſtmals Aufnahme in dem erſten modernen Auslieferungsgeſeß, dem des Königreich Belgiens aus dem Jahre 1833, und wurde von da in der Folgezeit von allen modernen Auslieferungsver⸗ trägen und Geſetzen übernommen. Die Fälle des prakliſchen Lebens zeigten jedoch bald, daß mit Proklamierung der Nichtauslieferung politiſcher Verbrecher es noch nicht getan war, denn man ſagte nicht, was man denn eigentlich uater einem politiſchen Delikt verſtand. Mit Eifer ergriff daher die Strafrechtswiſſenſchaft die Gelegenheit, das von den Verträgen und Auslieferungsgeſetzen Verſäumte nachzu⸗ holen. Es iſt nicht verwunderlich, daß ſich die Meinungen der Ju⸗ riſten widerſprachen, zumal bei der größtenteils ſich auf dem heiklen Boden der ſtaatlichen Politik bewegenden Rechtsmaterie. Zwei Haupttheorien ſtehen ſich gegenüber. Die überwiegende Meinung hat ſich der ſogenannten obſektiven Theorie zugewandt. Hiernach ſind politiſche Helikte alle diejenigen, die ſich gegen ein poli⸗ tiſches Rechtsgut an ſich richten Es fallen hierunter in erſter Linie Hochverrat, Landesverrat und Delikte, durch die ſonſt gegen die ſtaatliche Ordnung verſtoßen wird, wie Landfriedensbruch, Aufreizung zum Ungehorſam gegen Geſetze uſw. Die Erfahrung lehrt nun, daß die aufgezählten Delikte rein rechtlich betrachtet, meiſt nicht ausſchließlich begangen werden, vielmehr gleichzeitig zuſammentreffen mit anderen ſtrafbaren Handlungen des gemeinen Rechts. Ein Beiſpiel aus den jüngeren Ereigniſſen unſeres Landes mag dies klar machen. Die Taten des Bandenführers und Räuber⸗ hauptmanns Hölz unſeligen Gedenkens ſtellen ſich in ihrer Ge⸗ ſamtheit betrachtet als Hochverrat dar. Es iſt bekannt, daß ſich ſeine„Truppen“ in unzähligen Fällen der Brandſtiftung, des Diebſtahls, Raubes und Erpreſſung ſchuldig gemacht haben und eine ganze Reihe von weiteren Straftaten, die mit Politik beileibe nichts zu tun haben, und für die wir keinesfalls einen Schutz billigen wer⸗ den. Anderer Meinung kann man aber dort ſein, wo die Auf⸗ ſtändiſchen bei der unbeteiligten Bevölkerung Lebensmittel requi⸗ rierten, wo Kraftfahrzeuge und Waffen beſchlagnahmt, Brücken oder Gebäude ausſchließlich zu Angriff⸗ oder Verteidigungszwecken zer⸗ ſtört wurden. Alle dieſe Handlungen ſind begriffsnotwendige Teil⸗ akte der des des durch gewaltſamen Aufſtandes ver⸗ übten Hochverrates. Mit Recht zählt man daher auch dieſe Vergehen u den politiſchen im Sinne des Auslieferungsrechtes. Man nennt ſie, da mit den erſterwähnten ſogen. reinen politiſchen Delikten im Zuſammenhang ſtehend, techniſch auch, gemiſcht politiſche Delikte. Für die Anhänger der objektiven Theorie war eine derartige Erweiterung des Begriffs des politiſchen Delikts nur mit einer recht gekünſtelten Konſtruktion möglich. Denn man konnte nicht umgehen, auf das Motiv der Tat zurückzugreifen. Dies iſt gerade das Merk⸗ mal, an das ſich die andere Theorie hält, nämlich die ſubjektive. Nach ihr kommt es einzig und allein auf die Abſicht und den Beweggrund des Täters an. Sind dieſe politiſcher Natur, ſo ſoll eine Ausliefe⸗ rung nicht ſtattfinden. Dadurch wurde es möglich, auch dieſenigen Fälle zu umfaſſen, wo der Täter den Repräſentant einer ſeiner poli⸗ tiſchen Anſchauung entgegengeſetzten politiſchen Richtung ermordet hatte, ohne daß die Tat ſich zugleich auch als ein rein politiſches Delikt darſtellte, alſo jene Fälle, die zur Statuierung des politiſchen Delikts in erſter Linie Anlaß gaben. Man denke z. B an die Er⸗ mordung des Sowjetsdelegierten Woronski auf der Lau⸗ ſanner Konferenz durch einen ſungen ruſſiſchen Flüchtling und An⸗ hänger des zariſtiſchen Regimes. Wenn auf der einen Seite der Begriff des politiſchen Deliktes, wie ihn die objektive Theorie feſt⸗ gelegt hat, ſich praktiſch als zu eng erwies, ſo zeigten ſich für die ſubjektive Theorie dadurch neue Schwierigkeiten, daß ſich die von ihr gewonnene Definition des politiſchen Delikts als zu weit umfaſſend herausſtellte. Denn es waren Fälle von der Auslieferung befreit, bei denen die Gewährung von Schutz unbillig war. Verfolgt doch auch z. B. der Anarchiſt, der aus Haß gegen die beſtehende Geſell⸗ ſchaftsordnung blindlings hoh Staatsperſonen ermordet, wenn auch indirekt, einen politiſchen Endzweck, nämlich die allgemeine Auf, löſung, die Anarchie, alſo eine Veränderung der gegenwärtig be⸗ ſtehenden Staatsverfaſſung auf gewaltſamen Wege. Ein ſolches Ergebnis befriedigt uns natürlich nicht. Auch der Fall des Erze bergermörders ähnelt, rein mriſtiſch geſprochen, dem des Anarchiſten ——— — aber 2. Seike. Nr. 501 5 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabde) Dienskag, den 28. Oktober 1924 denn auch die Mörder Erzbergers verfolgten auf Umwegen einen politiſchen Endzweck, denn durch ihre Tat ſollte die Gegenrevolution vorbereitet werden. Man gelangte daher ſchon vor mehreren Jahr⸗ gehnten in der Wiſſenſchaft des Auslieferungsrechtes zu einer erheb⸗ lichen Einſchränkung der auf der ſubjektiven Theorie aufgebauten Aſylſchutzklauſel. So erklärte man, es ſolle eine Auslieferung nur dann nicht. ſtattfinden, auch wenn die dem zugrunde liegende Tat aus politiſchen Motiven heraus erfolgt iſt, wenn ſie überwiegend einen gemein⸗ſtrafrechtlichen Chargkter in ſich birgt. Leider iſt nicht geſagt, an welchen einzelnen Tatbeſtands⸗ merkmalen man den überwiegenden gemeinſtrafrechtlichen Charakter erkennen will. So lange dies der Fall iſt, bleibt dieſe Definition unſeres Ermeſſens eine Kautſchukbeſtimmung ſchlimm⸗ ſter Art. Man muß fordern, daß man die Entſcheidung nach exakten und einwandfrei feſtſtellbaren Kriterien treffen kann. Viel brauchbarer, wenn auch noch nicht vollkommen befriedigend und den praktiſchen Anforderungen genügend, iſt die Formulierung des poli⸗ liſchen Deliktes, wie ſie das nach Beendigung des Krieges abge⸗ ſchloſſene internationale Brüſſeler Abkommen bezüglich des Mordes getroffen hat. Hiernach ſoll der Mord nur dann unter die politiſchen Verbrechen gerechnet werden, wenn er während einer politiſch be⸗ ſonders bewegten Zeit erfolgt iſt. Solche Zeiten ſind naturgemäß beſonders eine Revolution, aber auch eine wel Aufſtandsbewegung. Es iſt dabei nicht darauf abge⸗ ſtellt, daß der Täter zugleich auch ein rein politiſches Delikt begangen haben muß, es genügt, wenn die Tat politiſchen Motiven entſprungen iſt. Jedoch iſt darauf Wert zu legen, daß ſie mit den politiſch außer⸗ gewöhnlichen Zeitereigniſſen, während denen ſie begangen ſein muß, wenigſtens in einem loſen urſächlichen Zuſammenhang ſteht. Wer alſo ſeinen politiſchen Gegner in einer friedlichen Zeit, für dieſen nach der politiſch. Lage völlig unerwartet, niederknallt, ſoll den Afylſchutz nicht erhalten. Das mag nur dort bedauerlich ſein, wo der Täter, die Folgen ſeiner Tat moräliſch bewertet, aus lauteren und berechtigten Motiven gehandelt hat, wie z. B. der erwähnte Student Sand. Ueber ſolche Fälle mag uns aber dann der Ge⸗ danke hinweghelfen, daß wir es nicht zulaſſen können, daß der Meuchelmord im Streit der Weltanſchauungen und politiſchen Mei⸗ nungen zu einem ſtändigen Kampfesmittel wirdl Unter dieſem Geſichtspunkt hätte auch derſenige die Aus⸗ lieferung der Erzbergermörder begrüßen können, der für die Gedankengänge der Mörder Verſtändnis aufbringt, aber den Mord an ſich verurteilt. Wie bereits zu Anfang erwähnt, hat nun die ungariſche Regierung die, Auslieferung verweigert. Das iſt bei rechtlicher Würdigung der Sachlage zu bedauern. Denn es hat den Anſchein, als wenn Ungarn nicht lediglich nach rechtlichen Geſichts⸗ punkten die Entſcheidung getroffen hat, ſich vielleicht hat beeinfluſſen laſſen von dem Geſchrei ſener Politiker, die jeden Auslieferungsfall zum Anlaß nehmen, um daraus politiſches Kapital zu ziehen. Jeden⸗ falls iſt die nähere Begründung, daß man die Auslieferung von Förſter⸗Schulz deshalb verweigere, weil die deutſche Regierung ſeinerzeit auch die Mörder des Grafen Tiſza nicht ausgeliefert hat, äußerſt ſchief, ſchon deshalb, weil der Mord an Tiſza wührend der Revolution in Ungarn erfolgt iſt. Ungarn iſt dem Brüſſeler Ab⸗ kommen beigetreten. Nach dieſem aber iſt die Tat des Erzberger⸗ mörders zweifelsfrei kein politiſches Verbrechen, da der Mord in einer poliliſch verhältnismäßig ruhigen Zeitperiode erfolgt iſt. Un⸗ garn hätte daher die Auslieferung bejahen müſſen. Wir ſelbſt aber möchten wünſchen, daß unſere Geſetzgebungs⸗ inſtanzen aus dem Auslieferungsfall des Erzbergermörders ihre Lehren ziehen. Wir haben auf dem Heidelberger Juriſten⸗ tag mit Genugtuung vernommen, daß wir nun endlich auch ein dentſches Auslieferungsgeſetz erhalten ſollen, ein Ge⸗ fletz, wie es andere bedeutende Staaten ſchon längſt beſitzen u. wie es der bedeutendſte deutſche Forſcher auf dem Gebiete des internatio⸗ nalen Strafrechts, der Götlinger Profeſſor Ludwig v. Bar, ſchon im Jahre 1896 im Reichstag propagiert hatte. Damals ſcheiterte das Geſetz an dem einzelſtaatlichen Egoism 1s, heute iſt der Weg durch die Reichsverfaſſung Art. 6 Ziffer 3 geebnet. Wir wünſchen weiter⸗ hin, daß dieſes Geſetz dann eine möglichſt alle Zweifelsfälle beſeiti⸗ gende Formulierung des politiſchen Delikts wählt, daß vor allem endlich die Entſcheidung über die Auslieferung den unab⸗ hängigen Gerichten zugewieſen wird. Dies iſt der wichtigſte Grund für die Schaffung des Auslieferungsgeſetzes, denn erſt dann iſt die Gewähr vorhanden, daß die Auslieferungsfrage zur Rechtsfrage wird und nicht nach dem jeweiligen Stand der diplomatiſchen Beziehung von uns zu dem beteiligten fremden Skaat oder nach den Neigungen der gerade herrſchenden politiſchen Parteien entſchieden wird, Dann erſparen wir uns auch ſolche un⸗ liebſamen Erörterungen, wie ſie uns noch anläßlich der Reichstags⸗ verhandlungen wegen der Auslieferung der Mörder des ſpaniſchen Miniſterpräfidenten Dato in Erinnerung ſind. Dies zu Nutz und Frommen einer wirkſamen Verbrecherbekämpfung und dem Schutze Unſchuldiger! Die öritte Feſtſtellung der Repko Heute wird die Reparations kommiſſion zu einer wichtigen Sizung zuſammentreten, in der ſie die nach dem Sach⸗ verſtändigenplan vorgeſehene ſogenannte dritte Jeſtſtellung, nämlich die der wirtſchaftlichen Einheit Deutſchlands, treffen wird. Das nach Klauſel 3 Anhang 2 des Lordoner Proto⸗ kolls vorgeſehene deutſch⸗alliierte Komitee für die Sachleiſtungen wird Anfang nächſter Woche in Paris zuſammentreten. deutſch⸗litauiſche Verhanolungen Im Berliner Auswärtigen Amt wurden geſtern die Verhand⸗ lungen zwiſchen Deutſchland und Litauen zur Regelung der ſich aus dem Uebergang der Staatshoheit über das Memel⸗ land an Litauen ergebenden Fragen exöffnet. Miniſterialdirektor von Schubert begrüßte die erſchienenen litauiſchen Vertreter, wo⸗ rauf der litauiſche Geſandte Sidzikaos kas antwortete. Es wurde dann zur Bildung einer Reihe von Unterkommiſſio⸗ nen zur Erörterung der verſchiedenen Angelegenheiten(Options⸗ fragen, Penſionsangelegenheiten uſw.) geſchritten. Die Kommiſſionen nahmen ſhre Arbeit bereits heute auf. Italieniſche Erzkonzeſſionen in Rußland EJ Berlin, 28. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Die Sowbfetregierung hat, wie dem„Vorwärts“ aus Rom ge⸗ meldet wird nun auch italieniſchen Kapitaliſten gegen klingende Münze einen Teil der angeblich ſozialiſterten Ersſchätze Ruß⸗ lands verkauft. Nach einem Abkommen zwiſchen dem ruſſiſchen Botſchafter und Muſſolini iſt einem italieniſchen Kon⸗ n das alleinige Recht zur Ausbeutung der Koh ⸗ enlager der Donetzgebiete auf die Zeit von 33 Jahren übertragen worden. „Los Angelos“ und„Shenandoah“ (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 28. Okt. Latehurſt war für 100 000 Menſchen das Ziel, das ſie mit Autos und der Eiſenbahn zu erreichen ſuchten, um die beiden Luftſchiffe„3. R. 3“ und„Shenandoaß“ zu⸗ ſammen zu nfolge der entſtandenen Verkehrsſtauung mußten 820 lin eiſtung der„Shenandoah“ außerordent⸗ 82 e ſie als eine bemerkenswerte Leiſtung im Flug · weſen bezeichnete. Hörſing gegen die techniſche Nolhilfe ſel Berlin, 28. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.)] In Mittel⸗ deulſchland ſtreiken ſeit einiger Zeit die Gemeindearbelter Der ſozialiſtiſche Oberpräſident Hörſing batte den Magiſtrat Maadebura wiſten kaſſen. daß am geſtrigen Montga die techniſche Nothilfe zurückaezogen würde, weil dieſe Arbeiten verrichte, die weit über den Rahmen ihrer Richtlinien hinausaingen und auch ohne Genehmiaung der Reaſerung eingeſetzt ſei. Herr Hörſina hat damit offen für die Streikenden Partei genommen, was zur Kolge gehabt bat. daß der Arbeitgeberverband es abgelehnt hat, in Verhandlungen einzutreten.„„„ Die Reichstagswahlen vom Reichsparteitag des FJentrums Eine Rede Wirths Am Montag begann die allgeme ine Ausſprache über die Referate. Juſtizrat Mönnig⸗Köln zollte der Regierung Mar z und der Reichstagsfraktion beſonderen Dank im Namen des beſetzten Gebietes, deſſen einziger Wunſch es ſei, daß die bisherige Politik auch weiterhin erfolgreich fortgeſetzt werde. Reichsminiſter a. D. Dr. Behl wandte ſich in zum Teil ſehr ſcharſen Ausführungen gegen die Inpari⸗ kät in den öffentlichen Aemtern und forderte für die Zukunft bei Beſetzung von Stellen gleiche Behandlung für die Katholiken. Seine Ausführungen wurden von Juſtizrat Mönnig, der inzwiſchen den Vorſitz übernommen hatte, unterſtrichen. Prälat Schofer⸗Karlsruhe bezeichnete als die Hauptaufgabe des Zentrums im gegenwärtigen Augenblick die Sorge dafür, daß der Zentrumsturm auch nach dem 7. Dezember in alter Größe und Stärke weiter beſtehe. Er forderte, bei der Kandidatenaufſtellung in der Hauptſache nur ſolche Kandidaten zu berückſichtigen, die von der Par⸗ tei auf ſeden wichtigen Poſten geſtellt werden könnten. Die„intereſ⸗ fanten Politiker“ gehörten in die zweite und dritte Linie. Dann hielt unter allgemeiner Spannung Reichskanzler a. D. Dr. Wirth eine groß angelegte Rede. Die Frage der Geſchloſſenheit der Partei, ſagte er, könne niemals bedeuten, daß die Probleme, die die Partei bewegen, in der Diskuſſion ausſchieden. Die Einigkeit über alles. Die Regierung Marx ſei die Richtſchnur der Partei auch für die Zukunft. Gegenüber den Angriffen ſeitens der deutſchnationalen Preſſe erklärte Dr. Wirth, das Zentrum müſſe es ablehnen, daß ſeine Politik, die dem Vaterkande notwendig und zweckdienlich ſei, von rechts kompromittiert werde. Als ein Hauptproblem der nächſten Zu⸗ kunft bezeichnete Dr. Wirth die Sicherung der jetzigen Staatsform, die Niederreißung des im Volfe vorhandenen rieſen⸗ großen Elends, die Geſundung der Finanzen im Reich, bei den Län⸗ dern und Gemeinden, prinzipieller Vorrang der Außenpolitik vor allen anderen Fragen. ur bei der vom Reichskanzler Marx und den früher vom Zentrum geſtellten Regierungsführern verfolgten Politik könne mit Erfolg der Rettungsdienſt am Vaterland geleiſte: werden, der zur neuen Freiheit und neuer Wohlfahrt führen werde. Im einzelnen führte Dr. Wirth an Hand des deutſchnationalen Wahlaufrufs und eines Artikels des Grafen Weſtarp in der„Kreuz⸗ zeitung“ den Nachweis, daß die von ihm geltend gemachten Be⸗ denken gegen die Einbeziehung der Deutſchnationalen in die Regie⸗ rung nicht unbegründet waren. Die Angriffe von rechts ſeien zwar gegen ihn, Dr. Wirth, gerichte. Sie wollten aber damit die gerade Linie des Zentrums treffen, um Verwirrung in den Reihen der Wähler anzurichten. Dr. Wirth ſchloß mit einem Appell an die Einigkeit in der Partei und mit der Bitte, trotz verſchiedener Auf⸗ faſſung über grundſätzliche Fragen niemals das Gebot der chriſtlichen Liebe im Streit der Meinungen zu vergeſſen. Die Ausführungen Dr. Wirths wurden wiederholt von leb⸗ haftem Beifall unterbrochen. Juſtizrat Mönnig ſtellte feſt, daß Dr. Wirth dem Gerede von den verſchiedenen Richtungen in der Partei beſten mit ſeinen heutigen Ausführungen ein Ende bereitet e. In der Nachmittaasſitzung verlas Reichskanzler a. D. Fehren⸗ bach ein Glückwunſchſchreiben des Reichstaaspräſidenten Wallraff an den Abgeordneten Peter Spahn, der am 28. Oktober auf eine 40jährige ununterbrochene Tätiakeit im Reichstaa zurückblicken kann. Die Verleſung des Schreibens des Reichstaaspräſidenten wurde vom Parteitaa mit großem Beifall entgegengenommen. Reichs⸗ kanzler a. D. Fehrenbach knüpfte als Fraktionschef an das Schrei⸗ ben des Reichstagspräſidenten ebenfalls berzliche Glückwünſche für den Zentrumsiubilar Spahn. Die Anweſenden erhoben ſich bei den herzlichen Worten Fehrenbachs von den Plätzen. Weiter bealück⸗ wünſchte Fehrenbach den jetzigen Vizepräſidenten des preußiſchen Abgeordnetenhauſes. Dr. Porſch, der aleichfalls ſeit dem Jahre 1884 ununterbrochen Führer des Zentrums im preußiſchen Landtaa iſt. Die Treue der beiden Zentrumsvertreter, ſo ſchloß Fehrenbach, iſt der ſichere Beweis dafür, daß die Zentrumsfraktion der Politik Windhorſts die Treue bis auf den heutigen Tag gewahrt hat. Die weitere Ausſprache bot nichts bemerkenswertes. Beſonderen Beifall erntete der oberſchleſiſche Aba. Ukitzka, der der Perſamm⸗ luna zuverſichtliche Worte der Ermutigung zurief. Aber auch er for⸗ derte, daß das Zentrum die Führuna in der Hand behalten müſſe, und nur denſenigen die Hand zur Mitarbeit reichen dürfe, die ſich klar und vorbehaltslos zu der von Reichskanzler Marx geführten Po⸗ litik bekennen. Die Debatte endete um 7,.30 Uhr abends mit einem kurzen Schlußwort des Miniſterpräſidenten a. D. Stegerwald, der es als die Aufaabe der Zentrumspartei bezeichnete, die Brücke zu bauen nach allen ſtaatsbejahenden Parteien. Wahl⸗Allerlei = Berlin, 28. Okt. verbeſſerte Wahlaufruf der Deutſchnatio⸗ nalen ſoll im Laufe des heutigen Tages erſcheinen. Er wird ſich ſehr weſentlich von dem angeblichen Nee unterſcheiden — In deutſchnationalen Kreiſen wird beſonders betont, daß ſich der zuerſt veröffentlichte Aufruf in verſchiedennen Punkten nicht mit der Anſicht der Parteileitung deckt. Im„B..“ wird dafür geworben, guf die Reichswahl⸗ liſte der Ddemokraten diesmal neue Männer zu ſetzen und zwar Praktiker des Wirtſchaftslebens, wie Franz v. Mendelsſohn, Karl Melchior, Hugo Preuß, General Deimling, Schönaich, den rüheren oldenburgiſchen Miniſter Tanzen, Profeſſor Bonn und ver⸗ chiedene Männer der Beamtenſchaft wie Delius und Schult. Ferner müßten den demokratiſchen Frauen und der demokratiſchen Jugend eine größere Wirkungsmöglichkeit gegeben werden als bisher. Als Kurioſum verdient immerhin angemerkt zu werden, daß nun auch Sinowjew gefolgt von den Geſinnungsgenoſſen aus Frank⸗ reich, England, Bulgarien, Finnland, Japan und Italien einen Auf⸗ ruf für die deutſchen Mahlen zu veröffentlichen wagt. Für jeden ge⸗ fangenen Kommuniſten dekretiert Herr Sinojew, müßten 10 neur ent⸗ ſtehen. Dieſe Parole aber ſchreibt das Exekutivkomitee der kommu⸗ niſtiſchen Internationale den deutſchen Arheitern vor:„Gegen die Diktatur der Dawesräuber und ihre ſozialiſtiſchen und nationaliſti⸗ ſchen Agenten für die Diktatur des Proletariats und die deutſche Revolution!“ K Jürſt Bismarck kandidiert nicht mehr Fürſt Bismarck hat das Angebot ſeines Landesverbandes wiederum für den Reichstag zu kandidieren, abge⸗ ehnt. 9* Parteitag der ſächſiſchen Sozialdemokralie Der Parteitag der ſächſiſchen Sozialdemokratie ſtand im Zeichen der Einigung der Partei. Es wurden zwei Entſchließungen an⸗ genommen. Die erſte fordert die ſofortige Auflöſung des Landtages Der und Neuwahlen zuſammen mit der Reichstagswahl am 7. Dezember. In der zweiten Entſchließung wird empfahlen, die Kandidatenliſte für die Reichstagswahl möglichſt unveründert wieder aufzuſtellen. W* Die freiswahlvorſchlaͤge Nach dem Reichswahlgeſetz müſſen Kreiswahlvorſchläge von mindeſtens 500 Perſonen unterzeichnet ſein. Anſtelle von 500 Wäh⸗ lern genügen 20, wenn glaubhaft gemacht wird, daß mindeſten⸗ 500 Wähler Anhänger des Wahlvorſchlages ſind. Der Reichsminiſter des Innern hat empfohlen, für die Parteien, die im letzten Reichs⸗ tag durch Abgeordnete vertreten waren. dieſe Glaubhaftmachung ohne weiteres als erbracht anzuſehen. Zu dieſen Par⸗ teien zählen folgende: Bayeriſche Volkspartei. Bayeriſcher Bauern⸗ bund, Deutſche demokratiſche Partei, Deutſche Volkspartei, Zentrums⸗ eie partei, Deutſchnationale Volkspartei, Deutſchſozialiſtiſche Freiheits⸗ vartei, Sozialdemokratiſche Partei, Wirtſchaftsgruppe der deutſch⸗ hannoperſchen Partei, Wirtſchaftspartei. 903 Die Kriſis bei den demokraten Der aus der Demokratiſchen Partei ausgeſchiedene Profeſſor Gerland richteten an den demokratiſchen Führer Koch ein Schreiben, in dem es u. a. heißt: „Sie behaupten, die demokratiſche Partei ſei nach vor vor eine Partei der Mitte. Dem ſteht entgegen, daß ein ſo hervor⸗ ragendes Parteimitglied wie Hummel, der ſogar Parteiführer wer⸗ den ſollte, jetzt geſagt hat, die demokratiſche Partei ſei keine Partei der Mitte, ſondern eine Linkspartei. Auch Sie, Herr Dr. Koch, haben im demokratiſchen Klub geſagt, wenn es zu einer Spaltung komme, ſtehe die demokratiſche Partei links, ſie ſtehe neben und an der Seite der ſozialdemokratiſchen Partei. Damit gehen Sie alſo konform mit Hummel trotz ihrer Wahlaufrufe. Warum ließ man nicht Geßler im Miniſterium ohne Bindung der Partei wie früſher und verhütete damit die Wahlen, die, wie wir alle annehmen, die Mitte zerſchlagen werden? Warum dulden wir Schön⸗ aich und Quidde trotz ihres Austretens weiter in der Partei? Das unter ihrer Mitleitung ſtehende Reichsbanner Schwarz⸗ Rot⸗Gold ſtimmte am Schluß der provokatoriſchen Potsdamer Rede des Franzoſen Baſch die Internationale mit an. Daß in der demokratiſchen Partei die äußere Einigkeit eine leere Form war, bewies die Frage der Schutzzölle.“ Aus der demokratiſchen Partei iſt ein neuer Austritt zu r⸗ zeichnen, inſofern als der Regierungspräſident Dr. Hagemer⸗ ſter ſich der Deutſchen Volkspartei angeſchloſſen hat. Wie das „Berliner Tageblatt“ mitteilt, ſeien die Verſuche der aus der demokratiſchen Partei ausgetretenen Abgeordneten, andere Mit⸗ glieder der Partei zum Austritt zu bewegen, geſcheitert. Insbe⸗ ſondere ſeien die nach Bahern ausgeſtreckten Fühler zurückgewie⸗ ſen worden. Nunmehr werde die Begründung einer„libera⸗ len Vereinigung“ geplant, die nach der Meinung des Blat⸗ tes dann an die Deutſche Volkspartei herantreten dürfte, um Mandate durchzubringen. Das Blatt dementiert ferner die Meldung, daß der bisherige demokratiſche Reichstagsabgeordnete Graf Bernſtorff auf eine Kandidatur verzichtet habe. Der deutſche republikaniſche Reichsbund veröffentlicht einen Wahlaufruf, in dem er als Ziel des Wahlkampfes die Rückkehr zur ſchwarz⸗rot⸗goldnen Koalition von Weimar aufſftellt. Der Aufruf iſt unterzeichnet von Konrad Haeniſch, Hugo Preuß und Oberbür⸗ germeiſter Lupne. Badiſche Politik Reine Landtagswahlen am 7. Dezember Die Nachricht, daß das Badiſche Staatsminiſterium beſchloſſen habe, dem am 7. November zuſammentretenden Landtag den An⸗ trag auf Aflöſung des Badiſchen Landtags und Vornahme der Neu⸗ wahlen zugleich mit der Reichstagswahl zu unterbreiten, kann, wie aus Karlsruhe amtlich gemeldet wird, in aller Form als unrichtig bezeichnet werden, da ein ſolcher Beſchluß vom Badiſchen Staats⸗ miniſter nicht gefaßt worden iſt. Die Parteien des Landtags wären dazu auch vorher gehört worden. Wie ſchon in der Montagsmorgenausgabe mitgeteilt worden war, wäre die Auflöſung in der Form, wie ſie die Meldung ent⸗ hielt, auf verfaſſungsmäßige Schwierigkeiten geſtoßen. Es iſt aber für die Einſtellung gewiſſer„Politiker“ mehr als charakteriſtiſch. überall„Machenſchaften“ der Deutſchen Volkspartei zu wittern. So ſchreibt z. B. die geſtrige„Volksſtimme“:„Wer ein Intereſſe an der⸗ artigen dunkeln Treibereien haben kann, die ſtark nach Curtius riechen, der treibenden Kraft bei den blamabeln Schie⸗ bereien der jüngſten Berliner Kriſenmacherei— der Herr macht zur⸗ zeit auch das badiſche Land unſicher—, das liegt auf der Hand. Auf den geſicherten Fortbeſtand der Republik und die Weiterführung der Politik, der das Land Baden ſeit der Revolution die non ſchweren Erſchütterungen verſchont gebliebene Entwicklung verdankt, ſind ſie ſicher nicht gerichtet.“ Die weltfremde„Volksſtimme“ hat offenbar von den Vorgän⸗ Rn mnerhalb ihrer eigenen Partei nicht die geringſte hnung. Am Sonntag fand nämlich in Karlsruhe eine ſozial⸗ demokratiſche Wahlbreiskonferenz ſtatt, bei der u. a. der Abg. Schöpflin erklärte, daß die Kaalitionsparteien in Baden die Initiative zur Auflöſung des s ergreifen ſollten. Auch die Tagung der ſozialdemokratiſchen Landtagsfraktion am Nachmitbag befürwortete eine Verbindung der beiden Wahlen. Auch der„Volksfreund“ iſt der gleichen Meinung. Die „dunklen Treibereien“, von denen die„Volksſtimme“ in ihrem Ver⸗ leumdungsdrang phantaſiert,„riechen“ alſo Schöpflin und an⸗ derven Abgeordneten, ſodaß ſich das Mannheimer Alles⸗beſſer⸗wiſſen⸗ wollende Blatt wieder eimmal gehörig blamiert hat. Das hat ſich übrigens auch die demokratiſche Partei geleiſtet. Sie iſt die einzige, der z. Zt. die Landtagswahl würde. Die Vereinbarung im Staatsminiſterjum wurde unſeres Wiſſens nur von den Vertretern der zwei ousſchlaggebenden Par⸗ teien getroffen. So erklärt ſich auch der Eifer, mit dem der Karts⸗ ruher Vertreter der„Neuen Bad. Landes⸗Zeitung“ ein Dementi vom Stapel ließ, das in eingeweihten Kreiſen mit geziemender Heiter⸗ keit aufgenommen worden iſt. Letzte Meloͤungen Bayern und der Conſulprozeß Halbamtlich wird aus Bayern mitgeteilt: In der Hauptver⸗ handlung, die in der vorigen Woche vor dem Staatsgerichtshof zum Schutze der Republik gegen die Mitglieder der Organiſation Co 1 ul wegen Geheimbündelei ſtattfand, iſt nach Preſſemitteilungen die Be⸗ rufung der Richter in einer Weiſe erfolgt, die mit demAbkommen zwiſchen der aen Regierung und der Reichsregierung über die Bildung des ſüddeutf 0 en Senats des Staatsgerichtshofes nicht zu vereinbaren zu ſein ſcheint. Die bayeriſche Staats“ regierung hat unverzüglich die erforderlichen Schritte hierwegen bei der Reichsregierung unternommen. Das Hochverratsverfahren gegen Gräfe eröffnet Die„Voſſiſche Zeitung“ meldet aus München, daß das Hoch⸗ verratsverfahren gegen den völkiſchen Führer von Gräfe nunmehr ie worden ſei. Ein Beauftragter des Leipziger Staatsgerichtshofes habe in der vorigen Woche den ehemaligen Generalſtabsoffizier von Kahr, den General von Loſſow ſowie Seißer, Frick und Pöi er vernommen. Das Ergebnis dieſer ee habe zur Eröffnung des Strafverfahrens gegen Gräfe geführt. Die Wieſentaler Unruhen vor dem Staatsgerichtshof Der ſüddeutſche Senat des Staatsgerichtshofs tritt am 13. November in Freiburg im Breisgau zu einer Tagung uſammen, Zur Verhandlung kommen beghilch ich die kommunti⸗ tiſchen Unruhen in Wieſental. Zu verantworten haben ſi wegen Vorbereitung zum Hochverrat, Zugehörigkeit zu einer taaats⸗ feindlichen Verbindung, Einbruchdiebſtahls, Erpreſſung, Begünſtigung, Vergehens gegen das Sprengſtoffgeſetz und gegen die Verordnung gegen den Waffenbeſitz der Kommuniſt Herzer und 39 Ge⸗ noſſen. Die Verhandlung, zu der etwa 100 eladen wer⸗ den, dürfte ſich ſehr umfangreich geſtalten und etwa 14 Tage in An⸗ Porte nehmen. Außerdem ſtehen zwei kleinere Verfahren wegen eie zum Hochverrat gegen Geſſert bezw. Erſing und oecke aus. 5 München, 28. Okt. Bei einer Bergtour bei den Ruchenköpfen iſt am Sonntag der Münchener Arzt Gartz mit ſeinem Beglei⸗ ter abgeſtürzt. Die Leichen wurden von der Sektion„Vaher⸗ land“ geborgen, Riga, 28. Ott. Mit 18 Fahrgäſten und 3 Mann Be⸗ ſatzung geriet ein Motorſegler an der lipländiſchen Küſte in 2 ſchweren Sturm und kenterte. Sämtliche Paſſagiere und die 5 ſatzung ertran ken. Leed l-T ee 55 Schreibtiſch, ſondern auf einem wiederholt unterbrochenen Spazier⸗ beſchwece! ut⸗ Dienstag, den 28. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗KRusgabe!] Nr. 501 3. Seite. Ein Ruhmesblatt für Franz drake Herbei, herbei zu meinem Sang! Hans, Jörgel, Michel, Stoffel! Und ſingt mit mir das Ehrenlied, Dem Stifter der Kartoffel. In den heutigen Herbſttagen, wo der Bauer die Hacke ſchwingt, iſt dieſes Lied wieder am Platze. Sack um Sack, in langer Reihe boch aufgerichtet, ſtehen ſie draußen auf dem Kartoffelacker. Trockenes, warmes Wetter muß dem Bauer zu der Arbeit des Kartoffelgrabens beſchert ſein. Da fleckt's, da läuft's, da geht die Arbeit von ſtatten. Wohl fühlt ſich am Morgen der Stiel der Hacke kalt an. Reif liegt vielleicht ſchon auf den Feldern. Aber froher Sonnenſchein und ſtrenge Arbeit wärmen die Glieder. Lieber kalt, nur keinen Regen! Wie erinnere ich mich noch meiner Jugendzeit ſolch ſchöner Herbſttage auf den Kartoffelfeldern. Trocken und dürr das Kartoffel⸗ kraut. Ein Spielzeug für die Knaben. Weg ſoll es vom Acker. Es ſtört beim Pflügen, läßt ſich nicht unterkriegen. Die Erlaubnis zu einem großen.„Feuerle“ war da. Wie plagten wir uns da ab, das Kraut alles zuſammenzubringen! Ein hoher Haufe. Woher weht die Luft? Auch das muß man wiſſen. Auf der Seite angezündet. Hei, wie praſſelt's, wie kracht's und lodert's! Hoch ſteigt die Flamme; doch naſſes Kraut läßt das Feuer nur langſam ſchwelen. Ueber dem Boden hin zieht der eigentümlich ſtinkende Rauch. Aber am Boden rote Glut. Weit ſtrahlt ſie die Wärme aus. Gerne verträgt man die ſteigende Hitze, denn kalt iſt der Boden, kalt die Luft. Doch das Beſte! Das ſind die im Feuer gebratenen Kartoffeln. Emſig wird die Um⸗ gebung des Feuers nach vereinzelt liegen gebliebenen Erdäpfeln ab⸗ geſucht. Hinein mit ihnen in die glühende Aſche. Sie ſpringen auf, ihre Schale zerreißt. Die beſten Brätlinge holt man mit einem Stock heraus. Vorſicht, ſonſt verbrennt man die Finger. Wie mehlig die ſo gebratenen Knollen ſind, wie fein ſie ſchmecken; beſſer wie die beſten Edelkaſtanien. Ohne Salz und Fett. In der kühlen Herbſt⸗ luft ſchmeckt ein ſolcher Leckerbiſſen doppelt gut. Wer ſolche gebra⸗ tenen Kartoffeln noch nicht genoſſen, kennt ihre Würze nicht. O ſchöne Jugendtage! Wie gerne möchte man nochmals hinaus auf die heimatlichen Fluren, mit den einſtigen Kameraden nochmals ein kindliches Spiel treiben. Heute ſpielen's unſere Kinder, unſere Enkel. Da erzählte uns Akziſors alter Knecht, der gerne in Büchern las, ſeltſame Dinge von den Kartoffeln, aber auch von Hungersnöten früherer Jahrhunderte. Was er uns damals mitteilte, fand ich ſpäter beſtätigt. Wir können es heute kaum verſtehen, daß Friedrich der Große ſeine Bauern bei Strafandrohung zum Anbau der Knollen⸗ frucht zwingen mußte. Was würden wir heute ohne die„Grundbirn“ beginnen? Was wollte die Hausfrau den 15 Winter über den hungrigen Mäulern vorſetzen? Bald auf dieſe Art, bald auf jene Weiſe zubereitet, erſcheinen die Erdäpfel auf dem Tiſch der Reichen und Armen. Der Schwarzwälder Bauernknecht hat für dieſe winter⸗ liche Speiſe ein eigenartig ſpaſſiges Verslein: Herdöpfel, gebenedeiti Figure, Gle)lobet vo alle Bure! 3 Owed gmuntierti(Schalkartoffeln) Vum Ankehafe(Butter) usgſchloſſe, Mit Waſſer übergoſſe. Der Schwarzwälder Pauer hat auch ſchon das Denkmal auf dem Offenburger Marktplatz geſehen, das uns den Verbreiter der Kar⸗ toffel, Franz Drake, vorſtellt. Es iſt jetzt bald 400 Jahre her, ſeit dieſer Mann, der Sohn eines Matxroſen, die Kartoffel in Europa be⸗ kannt gemacht und für ihre Verbreitung ſehr viel getan hat. Als tapferer Seeheld hatte es dieſer Engländer zum Vizeadmiral gebracht und war von der Königin Eliſabeth felbſt zum Ritter geſchlagen worden. Dieſen Augenblick nach erfolgtem Ritterſchlag hat der Künſtler, A. Friedrich, in ſeinem Denkmal dargeſtellt. Drake trägt den in herrlichen Falten herunterrollenden Rittermantel mit den Inſignien des Ritterordens. Die aufgerollte Landkarte weiſt auf die neu erworbenen Beſitzungen hin; am meiſten aber intereſſiert uns das Kartoffelbündel in der Linken. Wer das Denkmal zum erſten Mal ſieht, würde ohne die Inſchrift auf der einen Tafel ſchwerlich das Rätſel löſen können, auf Drake am allerwenigſten verfallen; denn mit der Stadt Offenburg hatte Drake keinerlei Beziehungen. Lediglich der Künſtler, der das Denkmal aus eigener Initiative ent⸗ worfen und der Stadt geſchenkt hat. Er ſchrieb darunter: Sir Francis Drake, Verbreiter der Kartoffel in Europa, im Jahre des Herrn 1586. Der Segen von Millionen Menſchen, die den Erdball bebauen, Dein unvergänglichſter Nachruhm. Dem bitteren Mangel ſteuert die köſtliche Gabe Gottes als des Armen Hilfe gegen die Not. Die Judeten von neuen Saatkartoffeln iſt in unſeren Tagen zu einem beſonderen Geſchäft geworden; denn es gibt gärtneriſche An⸗ lagen mit Verſuchsfeldern, in denen mit Umgehung der Knollenver⸗ mehrung neue Sorten gezüchtet werden. Es hat ſich gezeigt, daß die gleichen Saatkartoffeln, mehrere Jahre nacheinander angebaut, an Güte und Exträgnis verlieren. Deshalb greift der fortſchrittliche Bauer jedes Jahr zu neuen Saatkartoffeln, tauſcht auch wohl ſeine Sorten mit denen ferner Gegenden. So kennen wir ja eine Unmenge Namen Da ſchreiben die Fachblätter neue Saatkartoffeln aus, ge⸗ tauft„Hindenburg“,„Königsniere“,„Heimat““,„Kuckuck“ u. a. Alle bieſe Neuzüchtungen ſuchen das Erträgnis und die Güte zu ſteigern. Mag auch einmal eine Mißernte eintreten und das Heimatland in der Verſorgung mit deutſchem Gewächs zurückbleiben, ſo liefert uns das Ausland die fehlende Menge; denn die Kartoffel wird ja überall an⸗ gebaut und verſpeiſt. Von Baſel bis nach Amſterdam, Von Stockholm bis nach Brüſſel, Kommt Winters nach der Abendſupp' Auch die Kartoffelſchüſſel. Dank, edler Drake, habe Dank, 5 Für deine rare Speiſe; Sie nährt, ſie labt, ſie nützet uns 3 orge gſchundierti,(geröſtete) Mittag tribelierti(geſottene, abgeſchmelzte) Wirtſchaſtliches und Soziales Klrbeitsſtreitigkeiten in deutſchland im Jahre 1923 Das Reichsarbeitsblatt hat die Ergebniſſe der Feſtſtellungen über Streiks und Ausſperrungen im Jahre 1923 veröſfentlicht. Ins⸗ geſamt brachen im Jahre 1923 2 209 Streitigkeiten zwiſchen Arbeit⸗ nehmern und Arbeitgebern aus, von denen 31611 BVetriebe be⸗ troffen wurden. Ueber 15 Millionen Arbeitstage oder, den Nrbeits⸗ tag mit 8 Stunden gerechnet, 120 Mill. Arebitsſtunden ſind der deut⸗ ſchen Wirtſchaft dadurch verloren gegangen. So ſchwerwiegend auch dieſe Schäden für unſer Wirtſchaftsleben ſind, ſo iſt doch ſchon die Tatſache zu begrüßen, daß gegenüber den Vorjahren die Zahl der Streitigkeiten bedeutend abgenommen hat. Die größten Stö'un⸗ gen fielen in das Jahr 1920, wo in 198 000 Betrieben 88 Millionen Ausſtändige und über 54 Millionen verlorene Arbeitstage zu ver⸗ zeichnen waren. Seitdem iſt die Zahl der Arbeitskämpfe und ihr Ausmaß ſtändig zurückgegangen Die Geſamtzahl der Arbeitsſtreitig⸗ keiten in den Jahren 1918—1923 ergibt ſich aus folgender Auf⸗ ſtellung: Zahl der Arbeits⸗ betroffenen 5 verlorenen Jahr ſtreitigkeiten Senebe Ausſtändigen Arbeitstage 1918 773 7397 1304 248 5 219 290 1819 4970 51 804 4 706 269 48 067 180 1920 8 800 197 823 8 323 977 54 206 942 1921 5223 60 526 2 042 372 30 067 894 1922² 5 361 57 607 2 321597 29 240 740 1923 2 209 31 611 2 097 922 15 171 773 Die Statiſtik unterſcheidet viererlei Arten von Streiks. Die umfangreichſte Gruppe bilden die wirtſchaftlichen Streik⸗ und Ausſperrungen der gewerblichen Arbeitnehmer. Sie F. tben zur der verlorenen Arbeitstage, nicht gearbeitet wurde; rechnet olge, daß an 11 Mill. Tagen, d. ſ. 72,6 Proz. der Ge⸗ habt ha Auf hundertfache Weiſe. 1man dazu noch den Ausſall von 1,033 Mill. Arheitstagen, der unſere Wirtſchaft infolge politiſcher Ausſtände der Arbeiter erwuchs, ſo follen dagegen die Ausſperrungen mit 1,3 Mill. Arbeitstagen, oder 8,76 Proz., nur wenig ins Gewicht. Bemerkenswert iſt die ſtarke Zunahme der wirtſchgftlichen Kämpfe der landwirtſchaft⸗ lichen Arbeiter, für die erſt die Revolution das Streikrecht⸗ 0 hat. Gegenüber dem Vorfahr iſt mit 1,52 Mill. verlorenen Arbeitstagen ein Anwachſen auf mehr als das Dreifache zu ver⸗ zeichnen. Intereſſant iſt, daß trotz des ſtarken Anſchwellens der Landarbeiterſtreiks die Statiſtik nur 70 Streikbewegungen bucht, während das Vorjahr nicht weniger als 331 verzeichnete bei faſt gleücher Zahl der Betriebe. Die wirtſchaftlichen Streiks der Angeſtellten weiſen gegenüber dem Vorjahre einen noch er⸗ heblichenen Rückgang auf als die wirtſchaftlichen Streiks der ge⸗ werblichen Arbeiter. Es entſallen auf ſie 261 000 verlorene Arbeits⸗ tage. Von den 2 162 wirtſchaftlichen Arbeitskämpfen hatten 332 vollen Erfolg vom Standpunkte des Arbeitnehmers aus, 1 096 teilweiſen und 734 keinen Erfolg. In Vergleich zum Vorjahre weiſen die er⸗ fofgreichen Arbeitskämpfe einen beträchtlichen Rückgang auf, dagegen wachſen die Arbeilskämpfe ohne Erfolg für den Arbeitnehmer im Vergleich zu den erfolgreichen erheblich an. Auch die Zahl der eil⸗ weiſe erfolgreichen Kämpfe hot abgenommen. „Welcher Schaden durch die Streiks entſtanden iſt, läßt ſich nicht feſtſtellen. Wenn ſchon rein zahlenmäßig die direkten äden, die dem Arbeitnehmer durch den Lohnausſall und dem Arbeitgeber durch den Produktionsausfall entſtehen, in der Nach'riegszejt viel höher waren als vor dem Kriege, ſo iſt noch beſonders zu beachten, daß das vollkommen verarmte Deutſchland unter den Folgewirkungen der Ausſtände weit ſchwerer zu leiden hat, als es in Zeiten wirt⸗ ſchaftlicher Blüte der Fall war. Eine Zunahme der Streifbewegung wird ſich letzten Endes auch in einer Verteuerung der Lebenshalkung auswirken. Selbſt in den verhältnismäßig wenigen Fällen, wo die Ausſtände nach Auffaſſung der Arbeiterverbände vollen Erfolg ge⸗ haben, wird der Schaden, auch für die unmittelbar bebeiligten Arbeiter, immer noch größer ſein als der Nutzen. Kömiſche Kneipen von heute (Von unſerem Korreſpondenten) Es iſt viel übet römiſche Kneipen geſagt und geſchrieben worden, beſonders in deutſcher Sprache. Ganze Bücher gibt es über dieſes Thema. Und faſt müßte man ſich ſchümen noch etwas darüber zu ſagen. Und doch: Rom hat ſich erneut— wie oft hat es ſich im Lauf der Jahrhunderte erneut!l— auch Roms Kneipen haben ſich erneut. Da⸗ rüber wäre gewiß einiges zu berichten. Noch immer, wie es eben unabwendbar und unerläßlich iſt, beherrſcht das Romantiſche dieſe Welt. Aber wer unter Romantik Enge, Schmutz, Lärm, ſchlechte Muſik und Ruinen verſteht; wer dieſe Miſchung von Dreck und Heiterkeit, von Unordnung und Trinker⸗ ſeligkeit ſucht, der beſonders ein Teil unſerer in Italien anſäſſigen Landsleute nachjagt, der kommt kaum mehr auf ſeine Rechnung. Indeſſen, über Kneipen ſoll man nicht theoretiſieren. Mir kamen die obigen Gedanken über römiſche Kneipen von heute auch nicht am —— gang, der vom Abend bis in die ſpäte Nacht dauerte, und den ich mit dem freundlichen Leſer nun wiederholen möchte. Alſo eine Art Anſchauungsunterricht. Gewiß. Aber ohne dialek ⸗ tiſchen Einſchlag. Es ſei denn, daß man den Wein mit Anakreon für einen großen erklären wolle. Es iſt gegen 6 Uhr am Abend. Die Sonne iſt untergegangen, W̃ wir nach einer ausgiebigen Beſichtigung St. Peter verlaſſen. Durch das Milchglas der großen Bogenlampen auf dem Platz ſtrahlt ein weißes Licht, prächtig ſtehen die Kolonaden, die Kuppel wächſt ins Rieſenhafte, ins Phantaſtiſche. Gewiſſermaßen als die Löſung aus m Feierlichen und Großen, das uns umgibt, ſuchen wir nach einem Glas Wein! Ich weiß etwas! Wir gehen über einige winklige Gäßſhen des kleinſtädtiſchen„Borgo“, vorbei an etlichen Kirchen. Es iſt eine rechte, etwas altmodiſche Oſteria und ich kenne ſie ſchon lenge. In einem Winkel des halbverfallenen Gemäuers der alten Stadtmauer liegt ein kleiner Hof. Zwei alte, große Bäume ſcheinen le ſteinerne Enge ſprengen zu wollen. Epheu klettert allerorten. luf antiken Kapftälen ſtehen ringsherum Plümentöpfe und ausge⸗ jente Petroleumkannen und andere Blechgefäße voll Küchenkräutern Im Hintergrund ſind ein paar Höhlen im Mauerwerk. Und rings — Kreiſe ſtehen einige Marmortiſche und Holzbänke. Es iſt ſtill, zwei rei Männer verträumen ihren Abend hinter dem Glas. Wir bekommen unſeren Frascati in ſauberen Gefäßen, dazu ein Lerliches Brötchen mit Sardellen, Butter und Peterſilie. Eine halbe tunde vergeht raſch und angenehm, aber ereignislos. Erſt als wir aufſtehen, tritt ein großer, ſtattlicher, wohlgebildeter Mann auf un⸗ — und ſagt:„Man hat mir berichtet, daß ſie ſchon früher dieſes kal beehrt haben. Ich bin der neue Beſitzer. Hat ihnen der Wein Trafansforum entfernt und eigentlich archäodlogiſcher Irrtum, denn es lieat detrunken, als daß er ſich noch dem Aerger 1 900 4 e Trümmer der kaiſerlichen Bibliothek enthält. i unter die Zitronenbäume und Rebengehange, e ſtellte Betrachtungen über das angenehme. 55 5 auten 75 ſüdliche Sterne ſchienen herab auf ns. mögen ſie früher für einen romantiſchen S beſchie⸗ nen haben! Nun fehlt der „Das Brot? Gut. Sie werden bemerkt haben, daß das Geſchirr ſauber war. Auch der Hof wird ſauberer werden, an Stelle der Blechgefäße werden Tontöpfe treten. Der Charakter des Ganzen ſoll unverändert bleiben. Sommen Sie wieder, es wird Ihnen ge⸗ fallen.“ So ſprach er mit feſter Stimme. Wir verabſchiedeten uns mit herzlichem Händedruck. Alſo auch hier, im äußerſten Winkel des Borgo, war die Erneuerung der römiſchen Kneipen im Gange?— gewiß nicht zum Schaden des Ganzen. Wir verſpürten Hunger. So gehn wir zu„Alfredo“ in der inneren Stadt. Ein kleiner, beſcheidener Raum, etwa Dutzend Tiſche nur, aber überall Sauberkeit und Ordnung. Eine rechte Trattorie alten Stils, und doch in einem gewiſſen Sinn erneut. Alfredos Spezialität ſind„iettueine“, Eierbandnudeln mit Butter und Parmeſankäſe. Wo bat man ſe in früheren Zeiten deraleichen ge⸗ geſſen?, Alfredo bat auch einen Orden und den Titel„Cavaliere“ dafür bekommen. Cavaliere, zwei„fettucine“, eine Flaſche Trebbi⸗ ano! Ein flinker Junge trägt dieRieſenſchüſſel auf. Alfredo, hoch⸗ elegant. aber nicht im Kellnerfrack, kommt ſelbſt und miſcht die Butter daran. Eine unnachahmliche Beweaunal Wie ein Neapolitaniſcher Barbier kämmt er wiſſermaßen die Nudeln. Die Butter verteilt 0. 650 5 5—— er den Jungen um neuen Käſe. l e ieht, wie r i i 1 eſe— 5 chlich er pon allem nimmt, daß er Worten»„lettucine maestosissime“ allermajfeſtätiſchſte Feitucinel“ überreicht er uns die Schüſſel. Es iſt unglaublich aut leider zu nahr; haft. Wir müſſen mit einem leichten„salt in bocca“, einem„Spring in den Mund leiner Art Kalbsſchnitzel auf Schinken gebraten) und einigen Trauben ſchließen. Aber wäre der herrliche Trebbiano nicht etwas teuer(Alfredo hält ſich daran für den vielen Kuſe ſchadlos), ſo blieben wir noch. So grüßen wir etwas unritterlicherweiſe den Rit⸗ 8 verneiat ſich zierlich und tief und wir ſtreben neuen Zielen Zwiſchen 10 und 12 Uhr etwa „Terme di Paolo Emilfo“ taͤnkt es ſich am beſten in den Das iſt ein paar Schritte vom iſt 125 5 des ein 8 in der i 8 eulich hatte mein archäbloaiſcher Begleiter zum Gle ſchen bo gel über den Irrtum hätte Er trat vielmehr beite, in den großen Hof, der dort wachſen. und freundliche Lokal und (Der Wein war datſächlich beſſer als früher.)] immer. ein Kavalier im wahren Sinne iſt. Mit den Stelle kam. Das Wunderkind mußte einen förmlichen Städtiſche Nachrichten Marktverkehr mit vieh Nach Mitteilung des Städtiſchen Nachrichtenamts wurden auf den 86 bedeutendſten Schlachtviehmärkten Deutſchlanbzs im Sep⸗ tember 125 636(im Auguſt 118 640) Rinder! 96 911(106 183) Käl⸗ ber, 108 821(105 517) Schafe und 316 119(326 074) Schweine zu⸗ geführt. Gegenüber dem Auguſt haben ſich alſo die Zahlen bet den Rindern und Schafen erhöht; dagegen iſt bei den Kälbern und Schweinen ein Rückgang feſtzuſtellen. Bei den Rindern hatte Berlin den größten Auftrieb mit 18 321 Stück, dann folgen Ham⸗ burg mit 13,.399, München mit 9 112, Huſum mit 6 829, Köln mit 5 928, Frankfurt a. M. mit 5 883, Stuttgart mit 5633, Mann⸗ heim mit 4 829, Elberfelo mit 4278, Nürnberg mit 4246, Bres⸗ lau mit 3 959, Eſſen mit 3 775, Dresden mit 3688, Magdeburg mit 3 632, Leipzig mit 3 360, Dortmund mit 2766, Chemnitz mit 2316, Mainz mit 2 125, Bremen mit 2046, Kiel mit 1978, Königsberg i. Pr. mit 1972, Hannover mit 1759, Düſſeldorf mit 1615, Augsburg mit 1 406, Stettin mit 1299, Koblenz mit 1 267, Karlsruhe mit 1 206, Würzburg mit 1 168, Wiesbaden mit 1136, Zwickau mit 1 126, Lübeck mit 775, Caſſel mit 729, Aachen mit 576, Plauen i. V. mit 547, Barmen mit 513 und Krefeld mit 442. Die Zahl der auf dem Mannheimer Viehhof aufgetriebe⸗ nen Kälber betrug im September 2 706(gegenüber 2679 ien Auguſt), die der Schafe 428(612) und die der Schweine 7313(8033). Dem Mannheimer Schlachthof wurden im Seplem⸗ ber 1421 Rinder(gegenüber 1279 im Auguſt) zugeführt, fer⸗ ner 2 204(2 259) Kälber, 364(371) Schafe und 3187(3 251) Schweine. die ſchlafende Stadt Nachts 23 Uhr. Dunkel, ruhig liegt die Stadt. Die Häuſer ſcheinen ſich ins Unendliche zu verlieren. Geſpenſtig zucken die Schat⸗ ten in die matterleuchteten Straßen, Gräben gleichend. Unwillkürlich ſtockt der Schritt etwas vor dirſen dunklen, unheimlichen Schatten. Iſt es eine Geſtalt, die ſich in einen Torweg drückt, oder ſind es nur verſtärkte Schatten des Hauſes ſelbſt? Da, was war das? Ein Schrei mitten in der Nacht. Was mag da los ſein? Nach genauerem Hinhören iſt nichts mehr wahr⸗ zunehmen. Vielleicht hat irgendwo jemand geträumt, oder ein Hund aufgeheult. Plötzlich ein lautes Schreien und Schimpfen, ein Licht zuckt auf und wirft lange helle Streifen in die einſame Straße. Ein Mann ſchimpft mitten in der Nacht mit ſeiner Frau, die ihm keine Antwort ſchuldig bleibt. Dem ganzen Ton nach ſcheint der Mann mit einem kleinen Rauſch nach Hauſe gekommen zu ſein. Er ſchimpft darüber, daß er nicht ſofort das Licht finden konnte. Auch dieſer nachmitternächtliche Streit legt ſich bald wieder. Einige Zeit ſpäter zieht mein treuer Begleiter, mein Hund, an der Leine und knurrt leiſe; es muß alſo in der Nähe jemand, oder erwas Verdächtiges fein. Aus dem Schatten eines langen und hohen Hauſes hebt ſich ein kurzer kleiner Schatten ab, der ſich bewegt. Beim Näherkommen ein erbärmliches Stöhnen.— Es wird doch nichts paſſiert ſein.— Ich eile vorſichtig auf die Stelle zu und erblicke einen älteren Mann an die Wand gelehnt, ohne Hut und Mantel, jämmerlich ſtöhnend. In der Nacht jemand Hilfe leiſten kann unter Umſtänden gefährlich werden; man weiß nicht, ob das Ganze nicht eine Falle ſein ſoll. Hier war jedoch keine Gefahr vorhanden, der Mann hatte etwas zu tief ins Glas geſchaut und fand den Weg nicht mehr nach Hauſe. Troſtlos über ſein Unglück klammerte er 1 Es wird Mitternacht. der Kellner mahnt zum Aufbruch. Wohin? Aber ich weiß doch noch einen Ausweg: die„Flaſchenbihlio⸗ thek“, der Weinkeller beim Teatro Valle. Der Zugana iſt nicht leicht zu finden. Es geht erſt durch mehrere Räume emer faſt immer leeren Reſtauration, dann durch ein winziges. verſtecktes Türchen. dann hinab durch einen gewundenen Gang. Es ſind zwei niedere Ziegelaewölbe. Rinas ſind die Wände mit eiſenveraitterten Käfigen bedeckt. binter denen hunderte von Flaſchen ſtehen. Eine kleine Ka⸗ pelle, Violine. Mandoline und Guitarre. ſpielt neapolitaniſche Volks⸗ lieder. Gedämpft ertönt ein Klana von Gläſern und leiſe gepfiffenen Melodien, dann plötzlich lauter ein anſchwellendes Geſpräch. Der Wein iſt herrlich: etwas gelagerter Römerwein. der ſtark mouſſiert. Hier iſt das Publikum ſchon ein anderes. Wenn im Teatro Valle die Pirandello⸗Komödie zu Ende geht, ſammelt ſich hier ein auter Teil der römiſchen Intelligenz. Und doch iſt die Heiterkeit um uns weder gemacht, noch ſnobiſtiſch. Die Romantik dieſes Kellers iſt durchaus echt. Manchem. der an der Veraangenheit hänat, maa ſie vielleicht nicht gefallen, denn ſie tritt in neuem Gewande auf. Aber ſie iſt trotz⸗ dem römiſch, ganz und gar. Auch in der Ewigen Stadt ſind jeder Erneuerung wohlgemeſſene Grenzen geſetzt. Eckart Peterich. Wiener Momentaufnahmen Von Wilhelmine Baltineſter 15 (Nachdruck verboten.) Jackie⸗Coogan⸗Rummel iſt zu Ende. Nun hat auch Wien den Vorzug europäiſcher Großſtädte genoſſen; ſchon beim Empfange des genialen Kindes durften ſich auf dem Bahnhofe etliche Neugierige faſt zerdrücken laſſen. Der gute Junge mochte die Lie⸗ benswürdigkeit der Wiener etwas peinlich empfunden haben. denn ſis verfolgten ihn mit den Beweiſen ihrer eminenten Begeiſterung ſo intenſiv, daß ſein Automobil bei vielen Ausfahrten nicht 955 107 ppell an die Leute richten, damit es ſich/ freier bewegen könne. Und ſo wird Jackie, der Vielgeliebte, den Eindruck mitnehmen, daß die Haupt⸗ ane Oeſterreichs furchtbar übervölkert ſei. Und wenn er einmal eine Memoiren ſchreibt, die ſein rühriger Papa ſicherlich dem meiſt⸗ bietenden 18 überlaſſen wird, findet Wien wohl etwa folgende Erwähnung:„Wir ſahen auch eine Stadt, in der die Renſchen Ver⸗ kehrshinderniſſe für Automobile ſind.“ Damit werden Jackies Me⸗ moiren kulturhiſtoriſchen Wert bekommen, denn der Eingeweihte weiß, daß in Wien der Fußgänger allerdings ein Verkehrshindernis hutz.— aber die Sterne ſcheinen noch NNN eeeeeeeeeeeeeeeeee.Ldee 15 ür manchen Chauffeur bedeutet— was die zahlloſen Unglücksfälle der letzten Zeit Aen, baarſcheef beweiſenn eee 5 ——————————„— —— — —— —— ——— 1 4. Seite. Nr. 501 neue Mannheimer Jeitung(mittag⸗Nus gabe) Dienskag, den 28. Okkober 1924 85 ſich an dem Hauſe feſt und ſtöhnt ſeinen„Schmerz“ in die Nacht. Wie lange er wohl dort geſtanden haben mag? Auch dieſes Geräuſch war bald nicht mehr hörbar. Nur die eigenen Schritte, die in der Nacht doppelt laut ſchallen, ſind zu ver⸗ nehmen; dazu das Tappen und Schnaufen des Hundes. Die Augen ſind unwillkürlich ſchärfer angeſpannt, ebenſo das Gehör. Ein kurzer Pfiff.— An einer Hausecke ſteht ohne Rock, in Hemdsärmeln, ein junger Mann, der anſcheinend nach der anderen Straßenſeite ſichert. Um mich ſchien er ſich nicht zu kümmern, da er mit der Be⸗ obachtung der Straße zu tun zu haben ſchien. Oder hielt ihn mein Hund ab? Weitergehend begegnet mir ein Mann mit einem unbe⸗ leuchteten Damenrad. Als er den Hund wahrnahm, ſchlug er einen kleinen Bogen und verſchwand raſch. Ob hier vielleicht ein Diebſtahl vorlag?— Der Eindruck war darnach. Hinter mir höre ich eilige Schritte zweier Männer. Der eine ver⸗ abſchiedet ſich an einem Hauſe und der andere kommt eilig hinter mir her. Ich biege in eine andere Straße ein und gehe das gleiche Tempo weiter. Plötzlich fängt der Mann hinter mir an zu laufen. Ich nehme meinen Hund von der Leine und laufe bis zur nächſten Straßenecke, wo ich kurz halte, um zu ſehen, was der Mann will. Er rennt eilig weiter, ohne ſich um mich zu kümmern. Warum er wohl gelaufen ſein mag? Die Häuſer ſcheinen keine Wände zu haben, jedes Geräuſch iſt zu hören. Hier ſchreit ein kleines Kind, dort huſtet jemand und da unterhält man ſich noch. Es flammt ein Licht auf, um gleich wieder zu verlöſchen. Ein fortlaufende Bewegung, von einer ſchlafenden Stadt kann man vigentlich nicht ſprechen. Es iſt ein recht unruhiger Schlaf, man merkt, daß Leben vorhanden iſt. ü 1* *Neue Bilder. In unſerem Schaufenſter E 6, 2 ſind folgende Bilder ausgeſtellt: St. Hedwigsfeſt in Schleſien. Kardinal Fürſt⸗ biſchof Bertram.— Das neue Heim des Z. R. 3. Die Luftſchiffhalle 2i.— in Lakehurſt.— Das Pferd als Opfer des modernen Verkehrs. Das Charlottenburger Pferde⸗Hotel mit Kuh⸗Herberge.— Rektoratsüber⸗ gabe an der Berliner Univerſität. Der Aufmarſch der Studentenver⸗ bindungen.— Die größte Uhr der Welt. Der Minutenzeiger der Newyorker Hafenuhr.— Deutſche Meiſterſchaft im Mannſchaftsringen. Moment aus dem Kampfe Stuwe⸗Düren. Sieger: Altwedding 10:7. — Die Meiſterſchaft der Tennislehrer. Becker(Wiesbaden), Sieger im Herren⸗Einzelſpiel.— Vom Krähberg⸗Rennen. Karl Jörns auf Opel erzielte die ſchnellſte Zeit des Tages.— Die deutſchen Motorrad⸗ meiſterſchaften in Hannover. Rüttgen—Erkelenz, der Sieger in der 500 cem⸗Klaſſe.—„Die Hundert“ in Treptow. Lewanow, Bauer, Weiß und der Sieger Wittig nach dem Start.— Von den engliſchen Damenmeiſterſchaften. Miß Thompſon ſiegte im 100 Meter⸗Hürden⸗ lauf in Weltrekordzeit. *Zur Räumung Mannheims. Wie das Städtiſche Nachrich⸗ tenamt mitteilt, hat Oberbürgermeiſter Dr. Gugelmaier in Lörrach dem Stadtrat Mannheim namens des Badiſchen Städte⸗ bundes zur Befreiung der Stadt von fremder Beſatzung die herz⸗ lichſten Glücwünſche ausgeſprochen, für die ihm der Dank der Stadt Mannheim übermittelt worden iſt. *Betrug. Die nachbeſchriebene unbekannte Frau hat dieſer Tage auf dem Marktplatz G1 einen Korb mit 105 Pfund Aepfeln erſchwindelt: etwa 40 Jahre alt, mittelgroß, unterſetzt, ſchwarze Haare, blaſſes Geſicht, ſpricht Mannheimer Mundart. «Aufgefundenes Fahrrad. Nachts wurde vor dem Hauſe R6, 1 ein älteres Herrenfahrrad ohne Marke und Nr. mit ſchwarzem Rahmenbau und ſolchen Stahlfelgen, vorn ein Gepäckträger und am Kektenrad mit einem Hängeſchloß verſchloſſen, aufgefunden. Der rechtsmäßige Eigentümer wird erſucht, ſich zu melden. Das Rad kann auf Zimmer 10 der Staatsanwaltſchaft angeſehen werden. Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden entwendet: Aus einem Kaſſenzimmer in der Rupprechtſtraße, vermutlich durch Eim⸗ ſteigen aus einem Rock 50 Mark, beſtehend aus 10 und 5 Mark⸗ Scheinen.— Aus einem Modewarenhaus eine meergrüne wollene trickjacke mit langen Aermeln und vechts und links je einer Taſche. —Nachts in N 2 aus einem Auslagekaſten 4 Paar wollene und 5 Paar kunſtſeidene graue Damenſtrümpfe und 4 Spitzentaſchen⸗ tücher.— In F 4 eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit zwei Fächem, Größe 12/15 Zentimeter, mit gelbem Faden genäht, Inhalt 60 Mk. — Nachts aus einem verſchloſſenen Montageraum bei der Schaf⸗ weide ein noch gut erhalbener blauer Anzug für mittlere Figur und ein weißes wollenes Halstuch mit 1½ Zentimeter breitem rotem Streifen. Als Täter kommt ein Mann im Alter von etwo 25 Jahren in Frage, der an der linken Kinnſeite eine etwa 3 Zentimeter lange Rißwunmde hat.— Nachts aus einem verſchloſſenen Keller in der Rösdfeldiſtraße, vermutlich mit Nachſchlüſſel, etwa 4 Ztr. rote Kar⸗ toffeln.—Nachts aus einem verſchloſſenen Hof 5 Ztr. gelbe Induſtrie⸗ kartoffeln.— Aus einem Garten im Gewann Rottfeld in Neckarau ein Gartenbrunnen grün geſtrichen, 80—90 Zentimeter lang, die umtere Flanſche mit der Klappe fehlt, ein Stück Kette, etwa 1 Meter lang, ſowie ein Hängeſchloß.— Nachts aus einem Neubau in der Weſpinſtraße eimt Bund Schlüſſel(10 Stück), ein Hammer, ein Schraubſtock, ein Holzbeil, eine Drahtzange, eine Schmirgelſcheibe. — Nachts beinf Weſſerum ein Schubkarven aus Holz und umge⸗ ſtrichen.— Nachts im Rhein oberhalb der Rheinbrücke ein Schiſfs⸗ nachmen mit ſchwarzem Anſtrich, der Sitz grün, das Vorderende be⸗ weglich, ein Tau, 6 Meter lang und 5 Zentimeter ſtark. * Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am heutigen Diens⸗ tag Herr Adam Friedrich mit ſeiner Gattin Eliſabeth, geb. Junkert, Böckſtraße 9. Vereinsnachrichten Die chriſtlichen Gewerkſchaften des Bezirks Mannheim beaingen am Sonntaa ihr Silberfubiläum durch einen Feſt⸗ akt im Roſenaarten. an dem etwa 1000 Perſonen teilnahmen. Stadt⸗ rat Kuhn, der erſte Vorſitzende der Bezirksleitung Mannheim des Deutſchen Gewerkſchaftsbundes. entwarf in ſeiner Bearüſſungs⸗ anſprache ein anſchauliches Bild der Entwicklung der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften, wobei er die Verdienſte der bieſigen Veteranen der Oraaniſation beſonders hervorhob Stets habe man es abgelehnt. eine reine Klaſſenpartei zu ſein. Den chriſtlichen Gewerkſchaften ſtehe über allem das Geſamtwohl des Volkes. Ihr böchſtes Ziel ſei die Er⸗ reichung der Volksgemeinſchaft. Mit ehrenden Worten gedachte der Redner der verſtorbenen Führer und Berater. Die Verſammiung erhob ſich von den Sitzen. Nach Bekanntaabe verſchiedener Begrü⸗ zungsſchreiben, u. a. von Oberbürgermeiſter Dr. Kutzer, begrüßte der Redner als Ehrengäſte Regierunasrat Frick als Vertreter der Staatsbehörden, die Stadträte Braun, Eckert. Gulden und Vogel, die Vertreter der beiden chriſtlichen Konfeſſionen. der kon⸗ feſſionellen Arbeiter⸗ und Jugendfreunde, der beiden Geſamtverbände im Deutſchen Gewerkſchaftsbund, Stadtpfarrer Dr. Knebel, den Reichstagsabg. Tremmel und den zweiten Verbandsvorſitzenden Schmitz aus Duisburg. Stadtrat Gulden entbot der Verſammlung den herzlichen Glückwunſch der Stadtaemeinde. Der chriſtliche und parteipolitiſch neutrale Charakter der chriſtlichen Gewerkſchaften bürge für eine ruhige und beſonnene Vertretung der berechtigten Forderungen. Heißen Dank zolle das Vaterland den Anhängern der chriſtlichen Ge⸗ werkſchaften im Rheinland und Ruhrgebiet, die mit in erſter Linie die Reichseinheit gerettet hätten. In dieſem Sinne beglückwünſche der Mannheimer Stadtrat die chriſtlichen Gewerkſchaften. Weitere Glück⸗ wünſche überbrachen Geſchäftsführerin⸗Frl. Jahn im Namen des Geſamtverbandes Deutſcher Angeſtelltengewerkſchaften, Geſchäftsfüh⸗ rer Holz vom Geſamtverband Deutſcher Beamten⸗ und Staatsange⸗ ſtellten⸗Gewerkſchaften und Arbeiterſekretär Schenk namens der katboliſchen Arbeitervereine. Die Feſtrede bielt Reichstagsaba. Tremmel, der die Gründung und Entwicklung der chriſtlichen Gewerkſchaften einer eingehenden Betrachtung unterzog. Im Gegen⸗ ſatz zu den ſozialdemokratiſchen Gewerkſchaften ſeien die chriſtlichen niemals von dem vorgezeichneten Wege abgewichen, den ſie auch in der Zukunft allen Widerwärtiakeiten zum Trotz unentweat einhalten würden. Liege nicht eine aroße Traaik darin, daß die ſozialdemo⸗ kratiſchen Führer ſich heute von den Kommuniſten die aleichen ſchar⸗ fen Vorwürfe gefallen laſſen müßten. die ſie vor dem Kriege dauernd und in der gleichen Tonart geaen die chriſtlichen Führer erhoben hätten? Die chriſtlichen Gewerkſchaften ſtänden, wenn ſie auch an Zahl geringer ſeien, einia in ſich gefeſtigt. Das gebe ihnen die macht⸗ volle Front und den gewichtigen Einfluß, den ſie überall beute be⸗ ſitzen. Der gewaltige Zuſtrom. den die chriſtlichen Gewerkſchaften ebenſo wie die freien nach der Revolution gehabt hätten, werde natürlich aufhören. Viele hätten ſich ſchon wieder abaewandt. Aber das ſei durchaus kein Schaden für die Beweauna. Je mehr die ein⸗ zelnen Mitalieder durchdrungen und überzeuat ſeien von ihren Grundſätzen, deſto ſchlaakräftiger ſei die Beweauna. Wenn man auch nur 600—700 000 chriſtliche Gewerkſchaftler behalten würde, dieſe aber tatkräftige und entſchloſſene Männer ſeien, dann dürfe man hoffnungsfroh in die Zukunft ſchauen. Hinweg mit allem Par⸗ teiſtreit in dieſer Zeit. Es gelte gemeinſame Arbeit zu leiſten für Volk und Vaterland. Die chriſtlichen Gewerkſchaften lehnten den Klaſſenkampf entſchieden ab und bedauerten den Zufammenbruch der Zentrakarbeitsgemeinſchaft. der auf das Schuldkonto der Sozialdemo⸗ kraten zu buchen ſei. Die erſtrebte Volksgemeinſchaft ſchließe die nachdrückliche Vertretung der Intereſſen der Angehörigen der chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften nicht au⸗. Als letzter Redner rief Stadtpfarrer Dr. Knebel den chriſt⸗ lichen Gewerkſchaften ein berzliches Glück auf! zu. Geſanasvorträge der katholiſchen Arbeiter⸗ und Geſellenvereine und ein von Frl. Pe⸗ ters geſprochener Proloa umrabhmten die gebaltvollen Anſprachen. Eine Famillenfeier, die abends im Sagle des Turn⸗ vereins abgehalten wurde. beſchloß das Jubelfeſt. Im Mittelpunkt des Abends, der muſikaliſche und theatraliſche Darbietungen brachte, ſtand die Ehrung von 17 Jubilaren. denen ein Diplom und ein drei⸗ bändiges Werk üherreicht wurde. * p. Das 25jährige Sfiftungsfeſt des Hebammen⸗Bereins Maan⸗ heim am Samstag abend im Saale der Bäckerinnung erhielt eine befondere Bedeubung 1 0 die gleichzeitige Feier des Berufs⸗ ju biläums von drei Kollegimmen: Frau Bächle⸗Mannheim, Frau Wedler⸗Sandhofen(ſeit Gründung Mitglied des Vereins) und Frau Ddehouſt⸗Neckarhauſen. Unter Dank für das Er⸗ ſcheinen konſtatierte die Vorſitzende, Schweſter Nikola, die An⸗ weſenheit der Landesvorſitzenden Frau Brecht, ie die Vor⸗ ſtandsdamen aus Karlsruhe und Heidelberg, der Kreisverbandsvor⸗ ſitzenden Frl. Rucktechler aus der Pfalz und eimer Vorſtands⸗ dame von Ludwigshafen. Von den Bezirksärzten war leider Nie⸗ mand der Einladung gefolgt. Die Rednerin verwies auf die große Sunmmme hingebender Pflichterfüllung, Aufregung und Sorge um Geſundheit und Leben der ihnen anvertrauten Pflegebefohlenen, die n dieſer langen Zeitſponne geleiſtet worden iſt. Der Mannheimer ein, der an dem Wiederaufleben der im Kriege zuſammenge⸗ brochenen badiſchen Vereinigung im Jahre 1923 mitgewirkt habe, werde auch ſerner fortfahren, die Intereſſen ſeiner Mitglieder zu wahren. Wenn man bedenke, daß die Taxe pro Geburf bis heute bis auf 103 Mark geſteigert werden konnte, ſo könne man das als einen guten Erfolg buchen. Unter herzlichſten Glückwünſchen über⸗ reichte Schweſter Nikola den Jubilarinnen namhafte Geſchenke. für die Frau Bächle in ihrem und der anderen Jubilarinnen Namen dankbe. Auch die Landesverbandsvorſitzende Frau Brecht nahm im Verlaufe des Abends das Wort. In gewandter Sprache dankte ſte allen in der Organiſationsarbeit tätig geweſenen Kolleginnen. Manmnheim ſei als erſte Stadt mit einem Verein auf den Plan ge⸗ treben, dann Karlsruhe und Heidelberg. Jeder Bezirk im badiſchen Lande habe nun ſeinen eigenen Verein. Nur drei ſtehen dem badi⸗ ſchen Verbande ferne, Engen, Singen, Konſtanz, die ebenfalls jetzt an den Anſchluß denken. Weiter gedachte ſie der früheren Mann⸗ heimer Vorſtandsdame Frau Anton, nach deren verdienſtvoller Tätigkeit um die Organiſation, nun die Schweſter Nikola die mühe⸗ volle Aufgabe übernommen habe, die Intereſſen des Vereins du wahren und zu fördern. Im Verein mit ihr ſei es ihr gerungen. daß die in drei Verb'ede zertpſfttarte Oraniſation of der dontſchen Hebammenbagung in Karlsruhe am 20. September auf einer Grund⸗ baſis zuſammengeſchloſſen wurden. Am Schluſſe ihrer in ein Hoch auf die Mannheimer Veveinigung ausklingenden Ausführungen ſtreifte die Rednerin das mangelnde Intereſſe, das leider der In⸗ ſtitution der Hebammen, die an der überaus wichtigen Frage der Volksgeſundheit mitzuwirken het, ſowohl durch die geſetzgebenden als auch die Verwaltungsbehörden entgegengebracht würde Kunſt⸗ maler Lobertz hatte im Verein mit Schweſter Nikola ein ſehr nettes Programm zuſammengeſtellt und für ſinnige Ausſchmückung des Saales geſorgt. Den ſehr inhaltreichen, ſchwungvollen Prolog ſprach Frau Heck. Frau Blicker ſang mit einer ſehr ſchönen. reinen Mezzoſopranſtimme eine Anzahl hübſcher Lieder und Lied⸗ chen. Weiker erfreute Herr Kotzian vom Nationaltheater mit ſeinem kraftvollen Bariton durch geſangliche Gaben. Zwei Hebam⸗ menkinder trugen ein äußerſt gelungenes allſeitige Heiterkeit hervor⸗ rufendes Zwiegeſpräch vor. Sie wurden aber in ihrem Erxfolge noch überboten durch ſieben„alte Jungfern“ bel der eine Kaiſers⸗ lauterer Hebamme den Ton angab. Vier Mädchen füyrten einen Holländer Tonz auf. Auch Turner und Turnerinnen fügten ſich ſehr erfolgreich in das Programm ein, ebenſo Herr Lodertz ſelbſt mit heiteren und ernſten Deklamtionen. Eine kleine Muſikbapeſle gab dem Ganzen eime gute Folie. Den Abſchluß machte das Juſt⸗ ſpiel, Die erſten Gratulanten“ und dann ſetzte der Tanz ein, der Alt und Jung noch bängere Zeit beiſammen hieſt. — veranſtaltungen Konzert des Violin-Virtuoſen S. Günzburg. Der erblindete Künſtler, der mit ſeiner Frau Elſa Günzburg⸗Oertel geſtern im Muſenſaal ein Konzert veranſtaltete, beſitzt ein rechtſchaffenes Können. Er iſt nicht nur ein ausgezeichneter Virtuoſe auf ſeinem Inſtrument, ſondern auch ein trefflicher Muſiker. Der Ton hat in der Cantilene Fülle und Rundung und bleibt, wenn die Schwierig⸗ keiten ſich nicht häufen, von Schlacken und Nebengeräuſchen frei. Was das Muſizieren ſeiner Frau, die ihn getreulich accompagnierte, anbelangt, ſo iſt ihr Spiel ſchwer auf einen Ausdruck zu bringen. In der Wanderer⸗Fantaſie von Schubert ſtanden Höhepunkte ener⸗ giſchen Vorwärtsdrängens neben beſimnnlichen Gedanken des Ber⸗ weilens. Doch der Fantaſie-moll von Chopin fehlt die Innigkeit, die Schönheit der wiegenden Cantilene; vor allem das nervös Hin⸗ gehauchte, jener Chopin eigentümlichen Läufe im Entſpannungs⸗ moment. In der Nachtigall von Liſzt verſchmilzt eine gewandte Technik mit glaubhaft gemachter Gefühlsbewegung zu glücklicher Vorſtellung. Daß die Künſtlerin auch imſtande iſt, humoriſtiſchen Pfaden nachzuſpüren, bewies ſie im Peſter Karneval. Da barte ſede 1 70 1 der wirkliches, übermütiges Karne⸗ valtreiben. Der war gut beſetzt und das Künſtlerehepaar wurde herzlich gefeiert. 1955—. 8. Das 2. Akademiekonzert, findek heute Dien dtag, in Muſenſaal des Roſengartens ſtatt. Unter Leitung des General⸗ Muſikdirektors Richard Lert gelangen zur Aufführung Werfe von Joſef Haydn: Symphonie D⸗Dur Nr. 5, Bruckner phonie und unter ſol. Mitwirkung von Kammerſängerin Ilong Durigo, Zürich, Max Regers Werke: An die Hoffnung. 1 5 d Fred Marion wird am 80. Oktober einen 2 Abend geben⸗ Er wird eine Reihe neuer Experimente vorbringen und ſich über die aktuellen Fragen des Okkultismus weiter verbreiten. » Zu dem heuligen Künſtlerfeſt der geſamten in Mannheim gaſtierenden Varieté⸗Artiſten und Kabarett⸗Künſtler in ſämilichen Räumen des Palaſt⸗Kaffees, der Libelle und des Clou ſind die Vor⸗ continoris 2 Hetallpulz] Nöheinolitur Blechflasche Steinkrügel a191 40 Pig. 120 Pig. Aauslieferungslager bei Oestreicher& Co. Mannhelm I. 13.9— felephon 7390 Der Wiener braucht Senſationen. Früher hatte er ſie täglich, da gab es Ausfahrten des Kaiſers und etlicher Erzherzoge, denen man loyal zujubeln konnte; dann die„Burgmuſik“, bei der das Herz des echten Wieners höher ſchlug. Jetzt ſind es kleine Filmkönige, welche die zum Verliebtſein bereite Stadt auf die Beine bringen. Senſationen... Da hat ſich unlängſt auf dem Penzinger Fried⸗ hofe, aͤn der Peripherie von Wien, eine entzückende Szene abge⸗ ſpielt. Ein Witzbold hatte das Gerücht verbreitet, daß dort ein „Geiſt“ hauſe. Und eines Abends verſammelten ſich etwa drei⸗ tauſend Perſonen vor dem Friedhofstor, um den„Geiſt“ zu ſehen. Die nüchterne Aufforderung der Poliziſten, ſich unverzüglich zu zer⸗ ſtreuen verhallte ungehört. Ein paac Jugendliche riskierten ſogar ihre Freiheit, widerſetzten ſich dem Gebote der Wache und kletterten auf die Friedhofsmauer; ſie wurden wegen Nichtbefolgung arretiert. Schließlich zogen die Leute ab und keiner war befriedigt... Im⸗ merhin zogen die Leute ab und keiner war befriedigt... Immer⸗ hin iſt ſo ein„Geſpenſt“ ein harmloſes und billiges Vergnügen, denn die allgemeine wirtſchaftliche Lage zwingt jetzt die meiſten da⸗ zu, für Unterhaltung wenig auszugeben. Die Wirkung dieſer notwendigen Einſchränkung zeigt ſich auch in kataſtrophaler Weiſe bei den Luxusbetrieben, alſo vor allem Bars, Konzertcafés und Varietebühnen. Und eben erhalten wir die Nachricht, daß ein altrenommiertes Eliteetabliſſement in Zah⸗ lungsſchwierigkeiten geraten ſei. Bei Banken— großen und kleinen — würe dies nichts Neues; aber dort, wo ein Klavier leichtbe⸗ ſchwingte Beine ſich im Tango krümmen und winden läßt, wo mondainer Frohſinn herrſcht, klingt das doppelt traurig. Urſache dieſes Zuſammenbruches und der großen Kriſe ſämtlicher Konzert⸗ lokale iſt die enorme Beſteuerung dieſer Betriebe. Achtzehn bis dreißig Prozent— je nach Umſatzhöhe— von den Bruttoeinnahmen nur für Steuern abliefern zu müſſen, tötet die Lebensfähigkeit ſol⸗ cher Luxuslokale, die jetzt auch beſonders unter dem Mangel an Fremden leiden. Der einheimiſche Beſucher allein, der heute muß, genügt nicht mehr, um die bedeutenden Ausgaben dieſer Lokale zu decken. Jetzt wird der Nörgler wieder ſagen:„So iſt's recht! Man braucht keine Konzektlokale, keine nächtlichen Tanzvergnügen!“ So? Und was ſoll aus den vielen, nun brotloſen Angeſtellten wer⸗ den? Jüngſt hat erſt der Elendsruf der Beamten jener Banken, die zuſammenbrachen, die Heffentlichkeit erſchüttert; ſollen ſich Ange⸗ hörige neuer Berufsklaſſen anſchließen lieber Nörgler? Es iſt ein ſchmeres Jahr, ein Jahr der innern Erdbeben. Finanzthrone— in Form geſchmacklos rieſenhafter Bankpalais— liegen in Trüm⸗ mern auf dem Boden; Inſolvenzen werfen düſtere Schatten, der Ab⸗ bau des Luxusbedürfniſſes ſchädigt gewiſſe Berufsklaſſen. Und die Bemerkung eines Journaliſten, daß die Ausgleichsverwalter jetzt das beſte Los haben, iſt ungemein zutreffend. Das„Muſik⸗ und Theaterfeſt“ Wiens, das kürzlich zu Ende ging, dauerte zu lange, um ein Feſt zu ſein; denn vier⸗ Wochen lang kann in unſerer, Zeit keine ſtſtimmanue anhalten. Das fügt ich durchaus nicht in den Stil der Zeit und bedingt vor allem die nweſenheit einer internationalen Geſellſchaft. Und doch bereitet Wien ſeinen Bewohnern als Abſchluß des „Muſik⸗ und Theaterfeſtes“ eine neue Freude vor. Das ſchöne goti⸗ ſche Rathaus, das eine prachtvolle Lage an der breiten Ringſtraße hat, ſoll uuſes i illuminiert werden, ein Anblick, der bei der Bau⸗ art des Hauſes in hohem Maße pittoresk ſein dürfte. Wie manches kriſenmüde, ſteuergeplagte Gemüt wird da wohl im rauſchenden Lichtmeer doppelt ſchmerzlich die eigene Lichtloſigkeit empfinden. Und zum Rathauſe empor— dorthin, wo die ſtädtiſchen Steuern ausgebrütet werden— wird die Stimme des Bürgers dringen:„Ihr Stabtväte mehr Lichtl“ Theater und Muſik OAraufführung in Schwerin.„Die Hausgenoſſen“, ein Spiel in drei Akten, nennt ſich ein Stück des Müncheners Hanns Braun, das im Landestheater Schwerin ſeine Uraufführung erlebte. Das Stück hat mehrfach recht ſtarke Anſätze. Aber es zer⸗ flattert in 24 nur ſehr loſe zuſammen züängende Bilder ohne Wah⸗ rung einer konſequenten und ſtrafſten Linie. Der Sohn eines knö⸗ chernen Geizhalſes liebt die Tochter armer und ehrenwerter Hausge⸗ noſſen. Der geizige Vater führt, von dämoniſchem Haß gejagt, den Kampf gegen die Liebe und alles Gute. Sieht ſich immer bedroht und betrogen. Wirft ſein Gold 2 die Straße zum Fenſter hinaus. Sprengt ſchließlich das Haus mit ſich und den Hausgenoſſen in die Luft. Die beiden Liebenden, von dem Anſchlag verſchont, geloben ſich weiterhin Treue. Filmartig ziehen die nur wenige Minuten an⸗ haltenden Bilder vorüber: teils expreſſioniſtiſch⸗düſter, teils im Geiſte einer Primanerliebe blühend. Zum Schluß rief das volle Haus Hie den Dichter und die Darſteller dank einer vorzüglichen Inſzenierung und der meiſterhaften Darſtellung des 85 Theaterrundſchau. Das Nationaltheater in We imar hat Herbert Eulenbergs neueſte Bühnendichtung„Der rote Mond“, ein Schauſtück in drei Akten, im Manuſkript als Ur⸗ aufführung für die laufende Spielzeit ermorben.— Ludwig Fulda hat Moretos dreiaktiges Luſtſpiel„Der Unwiderſteh⸗ liche“ für die deutſche Bühne bearbeitet.—„Valuta“, ein drei⸗ aktiges Luſtſpiel von Felin Dör-mann, hat bei der Urauffüh⸗ rung im Prager Deutſchen Theater einen freundlichen Erfolg gehabt.— Intendant Richard Weichert hat zur Uraufführung für das Frankfurter Schauſpielhaus„Die Jagd Gottes“, von Emil Bernhard, ferner ein Stück des als Dramatiker neuen Dichters Paul Harraß und Max Mells„Apoſtelſpiel“ ange⸗ nommen.— Bernhard Schuſters deraktiges muſikaliſches Schel⸗ menſpiel„Der Dieb des Glücks“, das kurz vor dem Brande des Staatstheaters in Wiesbaden ſeine ſehr erfolgreiche Urauf⸗ führung erlebte, iſt für die laufende, Spielzeit von den Bühnen in Düſſeldorf, Dortmund, Roſtock zur Erſtaufführung erworben worden.— Max Reinhardt iſt von der„Königlichen Akademie für dramatiſche Kunſt“ in London zum Ehrenmitglied ernannt worden.— Das Lübecker Stadttheater befindet ſich in großen finanziellen Schwierigkeiten. Um es vor der Schließung zu be⸗ wahren, hat man nun eine„Organiſation gur Förderung des Theaterbeſuches“ gegründet.— Seit längerer Zeit bleiben bekannt⸗ lich die Wiener Theaterdirektoren die Autoren⸗Tantiemen ſchul⸗ dig, weil ſie Not damit haben, die Gagen der Schauſpieler auszu⸗ zahlen. Nun hat die Veveinigung der Wiener Verleger unter dem Vorſitz von ſef Weinberger beſchloſſen, vom 1. November ange⸗ fangen, die Tantiemen allabendlich einzufordern. Außer den üb⸗ lichen Tantiemeſätzen— in der 10 Prozent der Kaſſaein⸗ gänge— ſollen die Direktoren an jedem Abend noch fünf Prozent der Einnahmen zur Deckung der Tantiemen⸗Schulden an die Ver⸗ leger abführen. Sollten ſich die Theaterdirektoren weigern, dieſem Verlangen nachzukommen, würden die Verleger ſämtliche Theater⸗ ſtücke kündigen. Runſt und Wiſenſchaſt der 60jährige Profeſſor Walzel. Der Literar“ hiſtoriker der Univerſität Bonn, Geheimrat Profeſſor Dr. Oskar Franz Walzel, begeht am 28. Oktober ſeinen 60. Geburtstag. Nach dem Abſchluß ſeiner Studien in Wien und Berlin war er zu⸗ erſt in privaten Sdtellungen in Oeſterreich, Italien und Frankreich tätig. 1893 wurde er an die Wiener Hofbibliothek berufen, 1894 habilitierte er ſich an der Univerſität Wien. 1897 erhielt er einen Nuf als Ordinarius nach Bern, 1907 folgte er einem Ruf an die Techniſche Hochſchule ui Dresden als Nachfolger Adolf Stern⸗ und wirkte gleichzeitig an der Dresdener Kunſtakademie und der dor⸗ tigen Tierärztlichen Hochſchule; ſeit 1921 wirkt er in Bonn als Nachfolger Berth. Litzmanns. Walzel, ein Schmer Erich Schmidts, hat der deutſchen Literaturforſchung neue Wege gewieſen. Er verwarf die ſchablonenhafte Art der meiſten Literarhiſtoriker de⸗ vergangenen Jahrhunderts; er urteilte nach neuen Geſichtspunkten und bildete neuartige Gruppen. Angeregt und befruchtet durch ſeine Lehrer Jakob Minor, Richard Heinzel und Erich Schmidt, ſchuf er neue Begriffe in der Beurteilung der dichteriſchen Kunſtwerke. Ein großer Teil ſeiner Veröffentlichungen ſind grundlegend o dem Gebiet der Literaturgeſchichte. Die bekannteſten ſeiner Werke ſind:„Goethe und die Romantik“,„Die Wirklichkeitsfreunde der neueren Schweizer Dichtung“,„Deutſche Romantik“,„Hebbelpro⸗ bleme,„Vom SGeiſtesleben des 18. und 19. Jahrhunderts“,„Leben, Erleben und Dichten“,„Henrik Ibſen“,„Friedrich Hebbel und ſeine Dramen“,„Ricarda Huch“,„Deutſche Literatur von Goethes Tod bis zur Gegenwart,„Pandora“(12 Bände). Er iſt Mitherausgeber der Jubiläumsausgabe von Goethes Werken, der Säkularausgabe von Schillers Werken und Herausgeber der Inſelausgabe von Heines 1 ————4 Werken. — Dienskag, den 28. Oktober 1924 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Rusgade) 5. Seife. Nr. 501 bereitungen vollendet. Die Mannheimer Geſchäftswelt hat für die Rieſen⸗Tombola überaus wertvolle Preiſe geſtiftet. 4 Kapellen, Tanz in allen Räumlichkeiten, 2 Rieſen⸗Künſtlerrevuen werden ihre An⸗ ziehung nicht verfehlen. 4 Gedächtnisfeier für die Toten des Weltkrieges. Im Anzeigen⸗ teil veröffentlicht der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteil⸗ nehmer und Kriegerhinterbliebenen, Bezirksverein Mannheim, einen Aufruf an die Mannheimer Bevölkerung zur Teilnahme an der am Sonntag, 2. November, auf dem hieſigen Ehrenfriedhof ſtatt⸗ findenden Gedächtnisfeier. Eine Ausſtellung für Damen mit Vorführung und Beratung durch eine ärztlich ausgebildete Vertreterin über die bevy ährteſten Hilfsmittel zum Erhalten und Wiederherſtellen der Schlankheit, Schönheit, Geſundheit der Frau veranſtalten auch in unſerer Stadt die bekannten Thalyſia⸗Werke, Leipzig⸗Con. 81. Wer am Beſuch verhindert iſt, kann ſich von dort aufklärende Druckſachen koſtenlos ſchicken laſſen.(Näheres im Anzeigenteil.) »Oeſterreichiſches Konſulat. Zur Vermeidung von Mißverſtänd⸗ niſſen wird darauf aufmerkſam gemacht, daß der Amtsbereich des öſterreichiſchen Konſulats Karlsruhe das ganze Land Baden mit Aus⸗ nahme der Kreiſe Mannheim, Heidelberg und Mosbach umfaßt. Dieſe drei Kreiſe gehören zu dem Dienſtbezirk des öſterreichiſchen Kon⸗ ſulats in Mannheim, dem außerdem die bayeriſche Pfalz als Tätigkeitsgebiet zugewieſen iſt. *Exkraneerprüfungen an den Höheren Schulen 1925. Die Prü⸗ fungen für Schulfremde(Extraneer) an den Höheren Schulen im Jahre 1925 werden— aleichzeitia mit den ordentlichen Reifeprüfun⸗ gen der Vollanſtalten und den Schlußprüfungen der ſechsſtufigen Realanſtalten— gegen Ende des Schuljahres(vor Oſtern) abgehal⸗ ten. Geſuche um Zulaſſung zu dieſen Prüfungen ſind mit den er⸗ forderlichen Nachweiſen 88 20 und 24 der Verordnung vom 21. April 1913— im Laufe des Monats Dezember ds. Js. einzurei⸗ chen. Erſt nach Ablauf dieſer Friſt einkommende oder durch nach⸗ trägliche Vorlage einzelner Nachweiſe eraänzte Geſuche werden nicht berückſichtiat. Zu den Prüfungen für Schulfremde werden nur ſolche Privatſchüler zugelaſſen werden, die durch die Staatsangehörigkeit oder den jeweiligen Wohnſitz ihrer Eltern oder deren geſetzlichen Stellvertreter auf Baden angewieſen ſind. Die Zeuaniſſe über den genoſſeyen Vorbereitungsunterricht müſſen für die ſprachlichen Fächer genaue Anaaben enthalten über den Umfang der Lektüre. Bezüglich der naturwiſſenſchaftlichen Fächer müſſen die Beſcheiniaungen erken⸗ nen laſſen, daß der Vorbereitungsunterricht in dieſen Fächern ein exrerimenteller Unterricht war und unter Benützung naturwiſſen⸗ ſchaftlicher Sammlungen erteilt wurde. Für alle Fächer ſind die Lehrbücher anzugeben, die bei der Vorbereitung auf die Prüfung benützt wurden. 5 DdDie Durchführung der Einheitskurzſchrift. Der anmtliche preußiſche Preſſedienſt deilt mit: Die preußiſchen Miniſter für Wiſſenſchaft, Kunſt und Volksbildung, für Handel und Induſtrie, für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten, hatten durch Erlaß vom 7. Auguſt in Ausſicht genommen, ein auf der Grundlage von Stolze⸗ Schrey verbeſſertes Kurzſchriftſyſtem im den ihnen unterſtellten Schulen einzuführen. Dieſe Maßnahme ging von der Vorausſetzung aus, daß die Verhandlungen über eine Einheitskurzſchrift als end⸗ gültig geſcheitert anzuſehen ſeien. Inzwiſchen iſt aber wider Er⸗ warten eine Einigung ſämtlicher deutſcher Länder auf den Jult⸗Ent⸗ wurf von 1922 als Einheitskurzſchrift doch noch zuſtande gekommen. Die drei genannten Miniſter haben daher durch Erlaß vom 9 Oktober d. Is. den Erſaß vom 7. Auguſt aufgehoben Sie werden nunmehr in demſelben Umfange, in dem dies beabſichtigt war, die Einheitskurzſchrift in den Schulunterricht ein⸗ führen. Nach der im Reichsminiſterium des Innern getroffenen Vereinbarung iſt der ſpäteſte Zeitpunkt der 1. April 1926 und es ſchweben zurzeit Erwägungen, ob die Durchführung bereitz zu einem früheren Termin möglich iſt. Während der Uebergangszeit wird der Unterricht in der Kurzſchrift in der bisherigen Weiſe fort⸗ geführt werden. * Welche Veranſtalkungen finden im Jahre 1925 in Deukſchland ſtatt? Die amerikaniſchen Regierungslinſen„United States Lines“ geben ein Verzeichnis aller Veranſtaltungen, die in Deutſchland im Jahre 1925 geplant ſind, heraus, um die Amerikaner mehr für Reiſen nach Deutſchland zu intereſſieren und auf die Ausſtellungen, Meſſen, internationale Kongreſſe und ſportliche Veranſtaltungen auf⸗ merkſam zu machen. 91 Am das Faulen der Karkoffeln zu verhüten. In dieſem Jahre, mo die Kartoffeln vielfach bereits im Boden die Neigung zum Fau⸗ len zeigten, muß damit gerechnet werden, daß auch die Halbarkeit beim Lagern zu wünſchen übrig läßt. Insbeſondere iſt die Gefahr des Faulens dort vorhanden, wo die Kartoffeln bei feuchter Ernte⸗ witterung nicht trocken ins Lager kommen. Hier hat ſich das Be⸗ ſtäuben mit gemahlenem, nicht gelöſchtem Aetzkalk(Sackkalk) als fäulnishinderndes Mittel aufs Beſte bewährt. Dieſer Sackkalz, wie er quch zum Bauen Verwendung findet, iſt überall in den Bau⸗ materialſen vertreſbenden Geſchäften zu haben. Die Anwendung geſchieht in der Weiſe, das die Kartoffeln mit ſo viel Kalk beſtreut worden, bis ſie weiß eingepudert ſind. Der gebrannte Kalk ſaugt die Feuchligkeit an der Oberfläche der Kartoffeln auf und trocknet ſie dadurch und wird fäulnishindernd. Der Kalk darf vor dem Ge⸗ brauch nicht gelöſcht werden. Nachteilige Wirkungen ſind bei dem Verſahren weder für Saat noch für Speiſekartoffen zu fürchben. Dieſe billige und einfache Methode kann in dieſem Jahre gufs dringendſte empfohlen werden. Rommunale Chronik Tagung des Bayeriſchen Städtebundes München, 26. Okt. Bei der Tagung des Bayeriſchen Städte⸗ bundes übermittelte der Bayeriſche Städtebund dem bayeriſchen Miniſterpräſidenten und den Staatsminiſterien des Innern und der Knanzen die Entſchließung des Deutſchen Städtetages betreffend die Wiederherſtellung der Selbſtverwalkung im Reich und in den Ländern. Beſonders ſcharf wurde die über die reichsrechtlichen Einſchränkungen hinausgehende bayeriſche Perſonal⸗ abbaugeſetzgebung, das bayeriſche Sperrgeſetz und die unbillige Auf⸗ teilung der Mietzinsſteuer zwiſchen dem bayeriſchen Staat und den gerſſchen Gemeinden unterſtrichen. Die Entſchließung bringt zum Ausdkuck, daß die bayeriſchen Städte ihrerſeits bei der nächſten Voll⸗ derſammlung des Städtebundes die Forderung auf Wiederherſtellung der Selbſtverwaltung in Bayern nachdrücklich erheben werden. Ueber den Entwurf eines Gemeindewahlgeſetzes teferierte der Geſchäftsführer des Bayeriſchen Städtebundes, Ober⸗ pürgermeiſter Knorr, indem er die Beſchlüſſe des Unterausſchuſſes ves Städtebundes für Selbſtverwaltung vertrat. Hinſichtlich der Ge⸗ meindewahl ſtimmte die Mehrheit für den Regierungsentwurf, wo⸗ nach Wahlberechtigte 12 Monate ſich in der Gemeinde aufgehalten gaben müſſen. Einſtimmige Annahme ſand der Vorſchlag, daß in meinden über 50 600 Einwohner mit gebundenen Liſten, in kleine⸗ ten Gemeinden mit freien Liſten nach dem Regierungsentwurf ge⸗ wählt werden ſoll, jedoch mit der Einſchränkung, daß der Stimm⸗ zettel nur Namen eines Wahlvorſchlages enthalten darf. Zur Frage der Bürgermeiſterwahl wurde der Beſchluß gefaßt, daß in größeren Flädten die Wahl des Bürgermeiſters nicht durch die Geſamtheit der ähler erfolgen, in kleineren Städten und Gemeinden jedoch die durch die wahlberechtigten Einwohner vorgenommen werden Ueber den Entwurf eines Geſetzes zur Ausführung des Reichs⸗ geezes für Jugendwohlfahrt hielt Stadtraf Or. Heime⸗ düch⸗Nürnberg ein Referat, wobei er ſcharf die Unhaltbarkeit ver⸗ ſchiedener Artikel des Geſetzentwurfes unterſtrich. Der Korreferent Hörbur ger⸗München verwahrte ſich dagegen, daß die Gemeinden — 5 zahlen ſollten, aber nichts mitzureden hätten. Redner verlangte, ub die Gemeinden dieſem Geſetz mit allen Mitteln entgegentreten. Lachdem im Laufe der weiteren Ausſprache Oberhürgermeiſter Dr. wurp pe⸗Nürnberg feſtgeſtellt hatte, daß das, was in dem Geſetzenr⸗ d vorgeſchlagen werde, das Stärkſte ſei, was ihm bisher hinſichtlich Beſchränkung des Selbſtperwaltungsrechtes vorgekommen ſei, einden. eine Reihe von Abänderungsanträgen zu dem Geſetzentwurf uſtimmig angenommen. K1 iter berichtete Dr. Heimerich über die Weiterführung der für erſpeiſung in Bayern und über die Heilfürſorge r Kinder. In der Beſprechung hierüber wurde die Staatsregie⸗ rung erſucht, zum Zwecke der Kinderſpeiſung entſprechende Mittei in den Etat einzuſetzen. Für die auf dieſem Gebiet geleiſtete Mithilfe wurde der Dank auch den amerikaniſchen Spendern ausgeſprochen. Oberbürgermeiſter Dr. Weiß⸗Ludwigshafen dankte für die Pfäl⸗ zer Kinder insbeſondere dem Oberbürgermeiſter Dr. Knorr für die viele Arbeit, die dieſec auf dieſem Gebiete geleiſtef habe. Aus dem Stadkrat Kaiſerslaulern Kaiſerslautern, 26. Okt. Zwiſchen der Kreisbauernkammer und der Stadtverwaltung Kaiſerslautern iſt infolge des Beſchluſſes der Kreisbauernkammer, ihre landwirtſchaftliche Ausſtel⸗ lung 1925 in Ludwiashafen zu veranſtalten, da Kaiſers⸗ lautern zu wenia Entaegenkommen gezeigt habe, eine Verſtimmung entſtanden. Wie in der Stadtratsſitzuna am Freitaa mitgeteilt wurde, hat deswegen zwiſchen den beiden Stellen ein Schriftwechfel ſtatt⸗ gefunden. in dem die Stadtverwaltung ihrerſeits feſtſtellte, daß ſie von dem Vorhaben der Kammer nicht unterrichtet geweſen ſei und deshalb keine Stellung habe einnehmen können. Etwaige Vorwürfe ſeien deshalb unberechtiat.— Die Stadt hat für die Ausführung von weiteren Notſtandsarbeiten für Erwerbsloſe in einem drinalichen Antraa von der Regierung weitere Mittel ver⸗ lanat. Von einem Vertreter des Sozialminiſteriums wurde dem Oberbürgermeiſter verſichert, daß wegen einer Abänderuna des mini⸗ ſteriellen Beſchluſſes betr. Abbau von Erwerbsloſenzahlungen Schritte eingeleitet wurden. Der Voranſchlaa für 1924/25. der einen Fehlbetraag von.8 Millionen Reichsmark aufweiſt, wurde nach langer Debatte genehmiat. Der Oberbürgermeiſter bemerkte, daß es undenkbar ſei, daß dieſe Aera der deutſchen und pfälziſchen Geſchichte damit abſchließen kann daß die rechtsrheiniſchen Städte in geordne⸗ ten Verhältniſſen den Anſchluß an eine Wiederbelebung der öffent⸗ lichen und privaten Wirtſchaft finden. während die pfälziſchen Ge⸗ meinden zu all dem Schweren. was ſie durchgemacht haben, die Ver⸗ aangenheit mit einer Schuldenlaſt abſchließen ſollen. Die Laſten der pfälziſchen Gemeinden wären ebenfalls auf breitere Schultern zu nehmen. Die Laſten aus der Vergangenheit und die Laſten, die uns heute noch als Nachwirkungen des vaſſiven Widerſtandes drücken, müſſen vom ganzen Reich getragen werden. Bezüalich der vom Ober⸗ bürgermeiſter geforderten Ermächtiaung, die Kredite zu fper⸗ ren und die drinalichen Ausgaben zu genehmigen, wurde nach er⸗ regter Debatte ein Vermittlunasvorſchlaa des Vorſitzenden einſtim⸗ mia angenommen, der dahin geht, daß in beſonderen Fällen die Ge⸗ nehmiauna des Oberbürgermeiſters einzuholen iſt, damit dieſer Ge⸗ legenheit hat. die Ausgaben zu prüfen und eventuell die Genehmi⸗ aung durch den Stadtrat zu erhalten. Wohnungsbau und Geſundheitsweſen im Saargebiet —=8— Saarbrücken, 25. Okt. Im Kreistage des Land⸗ kreiſes Saarbrücken wurde mitgeteilt, daß die Regierungs⸗ kommiſſion die Aufnahme folgender Anleihen durch den Kreis zu einem Zinsſatz von 6/½ Proz. genehmigt habe: 10 Millionen r. zur Förderung des 150 000 Fr. zur Verſorgung der Arbeitsloſen der Völklinger Hütte mit Kartoffeln, 710 000 Fr. zur Verſorgung der Gemeinden Geislautern und Fürſten⸗ hauſen mit Gas. Mit dem genannten Betrag, der durch die Kteis⸗ ſparkaſſe geht, können 81 Neubauten mit 450 Wohnungen errichtet, ferner Umbauten, auch ſolche gewerblicher und landwirtſchaftlicher Art, vorgenommen werden. Landrat Dr. Vogeler betonte, daß das Jahr 1923/24, obwohl der Landkreis Saarbrücken in Bezug auf den Wohnungsbau an der Spitze aller Kreiſe ſtehe, keine Erleichte⸗ rung, ſondern eine Verſchärfung des Wohnungsmangels gebracht habe. Unter den heutigen Verhältniſſen könnten nur Leute bauen, die über etwas Geld oder Bauplätze, Baumaterial uſw. ver⸗ fügen, und zwar bis zu 40 Proz. der Baukoſten. Nur unter Inan⸗ ſpruchnahme fremden Geldes bauen zu wollen, ſei ein Unding. Es habe keinen Sinn, Leute zum Bauen zu bewegen, die nachher nicht imſtande ſind, die Häuſer zu halten. In der usſprache wurde her⸗ vorgehoben, daß die franzöſiſche Grubenverwaltung ihrer Pflicht als Steuerzahler nicht nachkomme, ohne daß die Regierungskommiſſion ſich für die benachteiligten Gemeinden ein⸗ ſetze. Außerdem wurde geklagt über die ſtarke Zung hme der Tuberkuloſe, die ſchon aus der ſtarken Belegung der Heil⸗ ſtätte Sonnenberg hervorgehe. Energiſch wurde die Unte 1⸗ ſtützung der Leibesübungen treibenden Vereine gefördert, denen gegenüber die den e e verſagt.“ Der Kreis muß eintreten für den Bau von Turnhallen, Spiel⸗ und Sport⸗ plätzen. Ueberhaupt ſei die kräftige Förderung der Turn⸗ und Sport⸗ vereine notwendig. c Schwetzingen, 27. Okt. Geſtern abend gegen 10 Uhr ent⸗ ſtand im Zurichteraum für fertige umſtſeide in der hieſigen Kunſt ſeidefabrik auf bis jetzt noch nicht geklärte Weiſe ein Brand. Durch das Eingreifen der ſofort alar mierten Fabrikfeuerwehr konnte das Feuer nach etwa einer Vierdelſtunde gelöſcht werden. Die Freiw. Feuertpehr Schwetzingen, die auf das Fabrikſignal alarmiert wurde, war pünktlich zur Stelle. Sie brauchte indeß nicht mehr in Tätigkeit zu treten. Der erwachſene Schaden iſt durch Verſicherung gedeckt. Der Betrieb nimmt ſeinen re lmäßigen Fortgang. Die mangelhaſte Straßenbeleuchtung im 5 tlichen Stadtgebiet iſt bei dieſem Anlaß allgemein aufgefallen. *Heidelberg, 28. Okt. Auf dem Meßplatz ereignete ſich am Sonntag abend ein ſchwerer Unglücksfall. Ein 19 Jahre altes Mädchen ſtürgte aus dem Hängeſitz eines ſogenann⸗ ten Kettenkuruſ ſell und trug gefährliche Kopfverletzungen davon. Sie wurde in bewußtloſem Zuſtande im Krankenhaus Fune 5 8 müch die Umdre⸗ ung aruſſells äohnmächtig und iſt infol en aus Sitz geſchleudert worden. 5 ee Geſtern Abend „AKarlsruhe, 27. Okt. der, ein i5 Judre aizer berhefcarler Kaufnbenn, in den Aleeh. mn, in einen Motor⸗ wagen der ebektriſchen n. Er wurde zur Seite geſchleu⸗ dert und erlitt lebensgefährliche Verletzungen.— Nach einer ſpä teren Meldung iſt der geſtern Abend durch einen Auen 5 ſchwerverletzbe Motorradfahrer der 35 Jahre alde verheiratete Kauf⸗ mann Neugebauer. Die erlittenen Verletzungen waren ſo 8 Natur, daß der Unglückliche im Laufe des geſtrigen Tages „Durmersheim, 27. Okt. Am Sam Abend 7411 brannte es lichterdoh in der Scheune den Stallgebäulich⸗ keiten des Landwirts und Fabrikarbeiters Dyonis Schla ger. und die Gebäulichteiten in Aſche. Die Mauern mieder⸗ geriſſen werden, um des Feuers Herr zu werden. Ein Glück iſt es zu nenmen, daß der Federbach etwa 20 Meter von dem Anweſen entfernt fließt, ſonſt häkte das Wohngebäude können. Dieſes wurde leicht am Giebel beſchädigt. Stallungen und die Scheune brannten nieder. Ein Mann kam mit ſeiner Leiter zu Fall und ſoll verletzt ſein. Der Gebäudeſchaden iſt nicht unerheblich. Der Viehbeſtand donnte geretbet werden. „Raſtatt, 27. Okt. Nach Mitteilung des Kreiskartells Raſtatt des e de iſt Raſtatt mit Wirkung vom 1. No⸗ vember an in dem neuen Ortsklaſſenverzeichmis in dz. rtsklaſſenverzeichnis in die Klaſſe a ein Niederweiler, 28. Okt. in der Nähe von Hausbaden wurde ſeit ein t ein neuen Stollen in den Berg gegraben, der von 125 Metern erreicht hat. Dabeß iſt man im dieſen en zum erſtenmal Sal de deſtoßen der uach ſachmünniſcher Beugelang van auler Beſchaffenheit iſt und in ſolcher Menge auftritt, daß eine Vergrö⸗ ßerung des Betriebes in nächſter Zeit erfolgen wird. Donaueſchingen, 27. Okt. Der Handelsma⸗ dreas 5 burger fuhr mit ſeinem Motorrad ohne Licht geben 2552 845 bau. Offenburger erlitt ſchwere Kopfverletzungen; an ſeinem wird gezweifelt. Das Motorrad wurde ſchwer be⸗ ädigt. Inſel Reichenau, 26. Okt. Am Donners iſt der neuernannte Pfarrer Dr. Rieder, bisher Stadtpfarrer 185 auf 51 5 neue Pfarrei Neichenau⸗Niederzell, aufgezogen. Von den hieſigen Ortsgeiſtlichen und vom Gemeinde⸗ und Stiftungsrat wurde er mit Motorboot in Allensbach abgeholt, und unter dem Geläute aller Glocken in die Pfarrkirche in Niederzell begleidet. Von den Gipswerken Niederweiler Nus der Pfalz :: Ludwigshafen, 26. Okt. Ein 19jähriger Arbelter von hier erlitt am Freitag Abend in Frieſenheim einen Tobſuchts⸗ anfall und mußte ins Krankenhaus gebracht werden.— Drei übelbeleumdete, vorbeſtrafte Burſchen machten in betrunkenem Zu⸗ ſtande im einer Wirtſchaft des nördlichen Stadtteils Lärm und ſchlugen dabei dem Wirt zwei Fenſterſcheiben ein. Erſt nachdem die telephoniſch herbeigerufene Polizei erſchien, wurde wieder Ruhe. — Von einem Lagerplatz wurden 14 Stück 12 Meter lange U⸗Trä⸗ ger geſtohlen.— Zur Anzeige gelangten wieder 8 Autoführer wegen zu raſchen Fahrens.— Die Eiſenbahnregie gibt bekannt, daß ab 28. Oktober keine mit Barvorſchüſſen oder Nach⸗ nahme belaſteten Sendungen mehr angenommen werden.— Am 29. und 30. Oktober wird der 1 der Jugendbewegung der Deutſchen Volkspartei, Pfarrer Dr. Luther aus Charlodtenburg in der Pfalz weilen und zwar am 29. 10. in Kaiſerslautern, woſelbſt er im proſtet. Gemeindehaus über das Thema„Die pro⸗ teſtantiſche Kirche im neuen Deutſchland“ ſprechen wird, und am 30. 10. in Edenkoben. Hier lautet das Thema:„Zukunfts⸗ möglichkeiten der proteſt. Kirche“. Dürkheim, 25. Okt. Im Pfälzer Weingeſchäft it ſeit einigen Togen eine Stockung eingetreten. Alle angezogenen Preiſe für neuen Wein ſcheinen auf die Kaufluſt der Liebhaber und Kommiſſionäre hemmend zu wirken. Man verlangt für beſſere Sorten Weißwein 1000— 1400 Mark für gezuckerten 800— 1000 Mark pro Fuder. Rotwein wird unter 450— 500 Mark nicht verkauft. 3 Landau. 26. Okt. Eine, mit den Oertlichkeiten ſehr wohl⸗ pertraute Bande muß es geweſen ſein, die dem Landwirt Emil Faht im Queichhei in ſeinem Stall drei wohlgenährte Borſtentiere abſchlachtete und mitnahm, desgleichen zwei Gänſe ſtahlen und aus dem Keller den dazu erforderlichen guten, alten Wein holten. Zwei Paar Schuhe und Wäſcheſtücke wurden auch erſt noch mitgehen geheißen. Nachbargebiete sw. Darmſtadt, 24. Okt. 55. E 8 eignete ſich geſtern nachmittag ier. Ein 6jähriger Junge ſpielte 87 der 10 mit anderen Kindern, lief dabei in ein Laſtauto der Firma E. Merck und wurde überfahren. Die Verletzungen waren ſo ſtark, daß der Tod auf dem Transport ins Krankenhaus eintrat. „Baſel, 25. Okt. Ein Gro äſcherte am Donnerstag Abend in Birsfelden Nennszallbeſ Ter wn des Fu lters und Ren⸗ itzers aſer vollſtä ein. an Futtermittel und Stroh verbrannten. J0 koſtbare Rennpferde konmten nur mit Mühe gerettet werden. Sportliche KRunoſchau Die verſchiedenen Arten der Leibesübungen Im„Kosmos“ macht Dr. Schwetshelmer darauf aufmerk⸗ ſam. daß körperliche Leibesübungen notwendig ſind, um Schäden des Berufes oder der Lebensweiſe auszugleichen, daß aber nur An⸗ pauungen der Uebungen an die Beobürfnine des einzelnen Menſchen weiterhilft, nicht wahlloſe Anwendung ein und desſelben Syſtems. Ein Buchhalter oder Beamter, der den Tag über an den Schreibtiſckz gebannt iſt, braucht andere körperliche Uebungen als der Handlungs⸗ gehilfe, der den ganzen Tag im Laden berumſpringt, Leitern auf⸗ und abklettert. Ein Maſchiniſt braucht andere Uebungen zum Aus⸗ gleich deſſen, was ihm fehlt, als ein Lehrer. Aber, auch wer viel körperliche Bewegung hat, der Briefträger, der rabfahrende Bote, bedarf ausgleichender Uebungen zur Erhaltung ſeines geſundheitli⸗ chen Gleichgewichts. Im allgemeinen kann man ſagen, baß nahezu ſeder Menſch des förderlichen Einfluſſes der körperlichen Uebungen bedarf. Es gibt ſehr viele Männer, Frauen und Kinder mit hohler Bruſt, vorge⸗ beugten Schultern, hängendem Kopf und vorſtehendem Leib. Auch wo nur einige dieſer äutzeren Anzeichen vorhanden ſind, iſt ſchon erſichtlich, daß anatomiſch etwas nicht in Ordnung iſt. Der Aufbau des Körpers hat ſich hier irgendwie fehlerhaft geſtaltet; eine mecha⸗ niſche Verſchtebung oder die Verlagerung von Körperteilen hat ſich infolge des Mangels an Uebungen eingeſtellt. So werden auch, die lebenswichtigen inneren Organe gedrückt und in Wirkung und un⸗ geſtörter Entfaltung behindert. Hier ſind Uebungen notwendig, die ſie wieder an den richtigen Platz zurückbringen und ſie dort feſthalten, Uebungen. die den Kopf beben, den Nacken ſtärken, die Bruſt weiten, den Rücken ſtraffen und den Leib zur Einziehung bringen. Eine Uebung, die man als die„Sternguckerübung“ bezeichnet, iſt für jeden nötig. Der Kopf iſt mit dem Rumpf nicht durch eine Verbindung in der Mitte, ſondern gegen den rückwärtigen Teil des Schädels zu verbunden. Die Folge dieſer Gleichgewichtsverlagerung iſt das natürliche Beſtreben des Kopfes, nach vorn zu fallen. Dem wird zweckmätzig durch die Sternguckerübung entgegengetreten, d. h. durch die Verſchränkung der Arme hinter dem Kopf unter gleichzeitiger Zurückbiegung des Kopfes und der Bruſt ſoweit wie möglich. Der Zweck dieſer Uebung beſteht darin, die Nackenmuskeln zu verkürzen und zu ſtraffen, während ſie die Neigung haben, ſich zu verlängern und ſchlaff zu werden, wodurch eben das Nachvornhängen des Kopfes zuſtande kommt. Um ihre„Lebenswerkzeuge“— Herz, Lungen, Verdauungsorgane —: wieder leiſtungsfähig zu machen, brauchen auch dieſe äuperlich ſo geſund ausſehenden Menſchen korperlich wirtſame Uebungen, die mit dem Leichten beginnen und allmählich zu Anſtrengungen fortſchreiten. Gerade zu dieſer Gruppe gehören oft jene geſund und blühend aus⸗ Eenden Menſchen, uber die der Nichtkenner kopfſchüttelnd und ver⸗ ktandnislos ſagt:„Ein ſolcher Rieſenmenſch! Ein ſolch gefunder junger Mann! Und dieſe kleine Anſtrengung hat ihn ſchon über den Haufen geworfen!“ Wenn eine Uebung anſtrengend, und der Körper in gutem Stand iſt, verſchwindet das anfängliche Unbehagen, das„Turnweh“ ſehr raſch. Es macht dem angenehmen Gefühl von zunehmender Kraft und Leiſtungsfähigkeit Platz. Iſt dagegen der Körpermechanismus nicht ganz in Ordnung und nicht geeignet zu auſtrengender Tätig⸗ keit, ſo treten unangenehme Folgenerſcheinungen auf. Es beſteht hier zunächſt nur die Fähigkeit zu leichteſter Anſtrengung, die erſt allmählich zu erweitern iſt. Ein Zuviel an Leibesübungen iſt natürlich durchaus zu vermei⸗ den. Notwendig ſind Uebungen, die den Körper in Geſundheit er⸗ halten und ihm noch einen Kraftſpielraum für ꝛtwaige Notfälle ver⸗ ſchaffen. Die beſten körperlichen Uebungen ſind. wie wiſſenſchaftlich nachgewieſen iſt, die, die am meiſten den natürlichen Körperbewe⸗ gungen entſprechen und die Muskeln in den ihnen gemäßen Bahnen arbeiten laſſen. Hierher gehören alſo vor allem Uebungen, den den ganzen Körper in natürlicher Weiſe in Tätigkeit verſetzen, aber nicht die, die einzelne kleine Muskelgruppen anſtrengen. Mit Spa⸗ zierengehen, Tanzen, Laufen, Klettern, Schwimmen, Boxen und den Raſenſpielen werden daher oft die beſten Ergebniſſe erzielt. Ein gutes Beiſplel für den Mann, der körperlich wirkſame übun⸗ gen braucht, iſt der Briefträger. Er hat den ganzen Tag zu gehen, treppauf, treppab, und ſo kann man wirklich nicht ſagen, daß er nicht genug„Leibesübung“ hätte. Aber das geht immer im beſtimm⸗ ten einſeitig belaſtenden Ablauf vor ſich. Daß ſeine allgemeine Lei⸗ ſtungsfähigkeit nicht auf der Höhe iſt, wird augenblicklich klar wer⸗ den, wenn er eine etwas größere Anſtrengung unternehmen will, beiſpielsweiſe einen kleinen Lauf. Er iſt, mit andern Worten. nur innerbalb gewiſſer Grenzen körperlich auf der Höhe. Er braucht wirkſame Uebungen, die dieſe Grenzen erweitern. Der Verfaſſer ſtellt eine Reihe von Typen zufammen unter ge⸗ nauer Bezeichnung der vorhandenen Berufsſchäden und der kör⸗ perlichen Uebungen, bie zu ihrer Behebung dienen ſollen. So braucht der Gelehrte, der an vorhängenden Schultern, eingeſunkener Bruſt und ſchlaffen Muskeln leidet, ausgiebige Uebungen morgens und abends. einen täglichen Sparziergang von dreiviertel Stunden und dreimal in der Woche leichte, körperliche Anſtrengung, der Fab⸗ rikarbeiter, deſſen Bruſt durch anſtrengende Muskelarbeit ein⸗ ein Mlilde und ſicher wirtendes Abführmiktel ſind San-Rat Dr. Strahl's Hauspillen ſeit dem Jahre 1851 weltbekannt. Auch bei Haemorrhoidal⸗ Leber⸗ und Gallenſteinleiden vorzügl. bewährt. Von Aerzten und Patienten glänzend begutachtet. In Orig. Schacht. à.— und.—% in den Apotheken. Sicher erhältlich: Mannheim: Hof⸗, Schwan⸗, Mohren⸗ Löwen⸗, Pelikan- und Einhorn⸗Apotheke. S9¹ 6. Seike. Nr. 501 Neue Mannheimer ZJeitung(Mittag⸗Ausgade) Dienskag, den 28. Oktober 1924 geengt iſt tägliche Uebungen zur Kräftigung des Nackens und täg⸗ licher Spaziergana, dazu Boxen, Ringen oder Turnen. Der Büro⸗ beamte, der durch Sitzen ſchlaffe Haltung und ſchlaffe Muskeln ſich angewöhnt, braucht morgens und abends Uebungen. dazu tägli⸗ chen Svarziergang und zweimal in der Woche körperliches Ausarbei⸗ ten mittels eines Bewegungsſpieles. Wählt man die richtige Art der Leibesübungen, ſo wird ſich wohl⸗ tätige ſeeliſche Wirkung bald einſtellen. Die Rulturaufgaben der Leibesübungen Wenn der Sinn der Leibesübungen der iſt, Menſchen zu bilden, die beſcheiden im Weſen klar im Geiſte und tapfer im Herzen ſind, dann laſſen ſich die Aufgaben der Körperkulturbewegung unſchwer daraus ableiten. Vorausgeſetzt, daß man ſich über den Sinn der er⸗ ſtrebten Tugenden, ihre Bedeutung für das Einzelweſen und die Ge⸗ ſamtheit, ſowie ihre weitreichende(möglich) Beeinfluſſung un⸗ ſeres Tuns klar iſt. Beſcheidenheit iſt alſo nicht faſt ſchüchterne Zurückhaltung, ſondern Frucht des Beſerns an ſich ſelbſt, innerer Vornehmheit, Duldſamkeit, Selbſtzucht: Klarheit des Geiſtes iſt nicht uux die Fähigkeit zu folgerichtigem Denken, ſondern auch Einſicht, nüchterne Erkenntnis des Tatſächlichen, Sammlungsſähigkeit und Ueberblick: tapfer im Herzen ſein heißt nicht nur ſich mannhaft mit den Widerwärtigkeiten des Daſeins abfinden, ſondern wahr, auf⸗ richtig, ſtreug gegen ſich ſelbſt ſein. Danach verteilen ſich die Aufga⸗ ben auf zwei Wirkungskreiſe, den größeren, allgemeinen der Geſamt⸗ heit, den engeren. aber tieferen des Einzelweſens. Für beide ſind Sinn, Aufgabe und Ziel gleich. Nur die Einfügung in den Strom des Geſchehens, die Einſtellung zum Geiſt der Zeit verlangt für die Wirkung auf die Allgemeinheit und den Anſchluß an die anderen Kulturſtrömungen eine unterſchiedliche Betonung der der in Körper⸗ kulturbewegunga wirkſam ſeeliſchen Kräfte. Mit anderen Worten iſt die erſte Forderung an die deutſche Volksgeſamtheit ſo ſonderbar es heute wieder klingt... deutſch, treu den verſchütteten, verblaßten Adealen und tüchtig, lebensbeiahend, wollend zu ſein. Weit darüber hinaus geht die zweite Forderung der Weſensbeſcheidenheit, Geiſtes⸗ klarheit und Tapferkelt des Herzens, die vorerſt an die in der Kör⸗ verkulturbewegung ſelbſt Tätigen gerichtet iſt und ſich von ihnen aus auf die Geſamtheit übertragen ſoll. Weil die zweite Forderung nur dann erhoben werden kann, wenn die oberflächlichere erfüllt iſt, weil ſie beſtimmte geiſtige und ſeeliſche Leiſtungen fordert, iſt ihr Zuſammenhana mit allen Kulturäußerungen für den Urteilfähi⸗ gen und den, der ihr Wachſen nicht in ſich miterlebt hat, ſo ſchwer erkennbar. Erſt wenn der gemütvpblle, holde Sinn der Leibesübungen, der bei allen ehrlichen Sportlern anzunehmen iſt oder tief im deut⸗ ſchen, treuen und tüchtigen Herzen feſtſteht, aus dem Unbewußten ius Bewußte gehoben iſt, kann ein Einfluß auf die Geſamtheit er⸗ hofft werden. Bewußt treu. deutſch und tüchtig zu ſein iſt das Erſte, zum Bewußtſein erhoben Selbſtverſtändliche, kaum noch als ſtarkex Faktor der Erziehung zur Perſönlichkeit eigener Prägung zu werten. Bewußte Weſensbeſcheidenheit, Geiſtesklarheit und Her⸗ zenstapferkeit macht darüber hinaus das Weſen des Sportes aus, der ſich ſiegreich gegen die Zerſetzungserſcheinungen behauptet hat, die den Untergang des Abendlandes herbeiführen ſollen. Dieſe non allem Anfang im Sporte wirkenden ſeeliſchen Kräfte konnten von der Verſtandesziviliſation vielleicht in der Ausbreitung und wei⸗ teren Anerkennung gehemmt, niemals aber unterdrückt werden. In der Läuterung der ſeeliſchen und Entwicklung der geiſtigen Kräfte liegt das Ideale(nicht im für Deutſche Selſtverſtändlichen!), das ſelöſt unbewußt mit Erfola geden die Kulturmorphologie ankämpfte. Aber es war nicht einmal unbewußt. Lange vor den Kataſtrophen, die den Untergang des Abendlandes ſo beſchleunigten, war in den Sport⸗ lern auf dem Tennisplatze, dem Fußballfelde, der Turn⸗ u. Schwimm⸗ halle der Sinn der Körperkulturbewegung bewußt geworden, natur⸗ notwendig und mit Monopolcharakter. Er iſt ja aus dem Sport geboren, nicht aus dem inſtinktiven Bedürfnis nach einer neuen Form der Wahrhaftiakeit, ſondern als dem ſelbſterzieheriſchen Wert des Sportes gewachſene Muß. Schweden als Sport⸗ und Kulturnation iſt das Beiſpiel. Dieſe konkrete, reale, ja zwangsläufige Aufgabe der Rettung aus geiſtiger und ſittlicher Zerfahrenheit, die Pflege des Guten geht üßer den kurzen, begrenzten und ſelbſtverſtändlichen Nenner des Deutſch⸗ Treu⸗ und Tüchtigſeins ſo weit hinaus. daß ſie als ein burch und durch Geiſtiges, ja als ein Gefäß des Sittlichen und Heiligen in der Kirche geſagt werden könnte. In der Tat hat der Führer der katholiſchen Jugendorganiſation Prälat Dr. Moſterts den Sinn der Leibespflege ſo klargelegt.(Sturm und Steuer, Nach⸗ richtenblatt der D. J. K. Nr. 28 vom 15. 10. 24.) 0 Dieſe heiligen Güter werden in innere Aktivitöt verwandelt, das Gegebene über den vorgefundenen Zuſtand hinaus entwickeln, wenn ſie den jungen Leuten klargemacht und ins Bewußtſein ge⸗ bracht werden. Dann kann die ethiſchere Auffaſſung über die ſicher notwendige primitive Auffaffung hinaus dem Ziele näherführen. Darf man, wenn die Jugenderziehung in erſter Linie erwähnt wird, fragen, was ihr heute ſtärker mangelt, das Deutſche oder das Be⸗ ſcheidene, das Treue oder das geiſtig Klare, das Tüchtige oder das Tapferxe?? Gewinnen Deutſchſein, Treu⸗ und Tüchtigſein nicht erſt den tiefen, von aroßen Worten gelöſten, echt deutſchen Sinn, wenn ſie auf den Tugenden aufgebaut ſind, die die Körperkultur vermittelt? Was bleibt, wenn man die Phraſen und die philoſophiſch angehauch⸗ ten Definitionen in ein gutes Deutſch überſetzt, wenn man die Zitate der Fachphiloſophen(die beileibe keine Phraſen, aber auch nicht von Dr. Klein ſind) fortläßt. an Eigengewachſenem und zur Leiſtung ſelbſtveranwortlicher Taten Befähigtem? Die tiefere Erkenntnis der möglichen und ſo außerordentlich weitreichenden Beeinfluſſung unſeres Tuns durch das Wiedergeltend⸗ machen der durch Körperkultur geförderten Tugenden iſt nicht ſo harmlos einfach, wie die monopoliſierende Definition ſcheinen läßt. Leichter ſchon iſt ihr geiſtesgeſchichtlicher Zuſammenhang zu erkennen. Mit Büchmann⸗Zitaten, perſönlichen Bemerkungen und der Erwide⸗ rung auf nicht aufgeſtellte Behauptungen kann man vielleicht Riſſe des eigenen Gedankengebäudes verkleiſtern oder harmloſen, kleinen Einfällen den Anſtrich tiefer Gedanken geben, niemals aber zur Er⸗ kenntnis vordringen oder beitragen. Selbſt dann nicht, wenn der Hauptberuf die nebenberufliche, ſpekulative Beſchäftigung zuläßt. Auch hier gilt anſcheinend die Forderung, daß erſt eigenes Erleben, eigenes Beſcheiden⸗, Klar⸗ und Tapferſein die rechte i mittelt. Fußball V. f. T. u. R. Jeudenheim— B. f. R. Mannheim:2(:2) Eckballverhältnis:0 für V. f..! Geſtern enttäuſchten die Ra⸗ ſenſpieler ihre Anhänger und Klubkameraden mal wieder nach der angenehmen Seite hin. Mit dreifachem Erſatz— für Höger. Deſch⸗ ner und Berk— vermochten ſie die ſtets gefährliche Feudenheimer Klivpe ſiegreich und ohne Gegentor, wit 2 Punkten reicher, hinter ſich zu laſſen. Mancher glaubte wohl nach dem Unentſchieden gegen Pirmaſens am Sonntag vorher und nachdem durchgeſickert war, daß Höger und Deſchner nicht ſpielen konnten, daß nun in Feudenheim das ſichere Verhängnis der exſten Niederlage käme. Doch die Raſen⸗ ſpieler gewannen, vermöge ihrer techniſchen. Ueberlegenheit verdient; wenn auch dem Spielverlauf nach, knapp. Das Endergebnis ſtand bereits bei Halbzeit ſeſt, hernach demonſtrierte V. f. R. lediglich Klaſſefußball, im. Feldſpiel, ohne aber eine höhere Torziffer für ſich herausholen zu können. V. f. R. hatte Engelhardt für Deſchner auf dem Mittelläufer⸗ poſten, Partner Freiländers war Ullrich, rechtsaußen ſtand Breiten⸗ bacher an Högers Stelle, während auf dem äußerſten lünken Sturm⸗ flügel Gehring(früher Fy. Speyer) debütierte. Feudenheim mußte auf den geſperrten Vexteidiger Pfeil verzichten, als rechten, Flügel⸗ ſtürmer hatte man erſtmals Blohmann, allerdings mit ſtark negativem Erfolg, ſtehen. Dem Schiedsrichier, Herr Keck⸗Sulzhach ſtanden folgende Teams gegenüber: Feudenheim: Müller Vogel Ueberrhein Voit Samstag Edelmann Blohmann Büchler Bingener Bentzinger Lipponer 2. Gehring Meißner Herberger Fleiſchmann Breitenbacher Au Engelhardt leß Freiländer Ullrich Hügel V. f. N. Wenn man ſich die einzelnen Kämpfer anſieht. die geſtern auf dem Feudenheimer Platz vor ungefähr 3000 Zuſchauern tätig waren, ſo kann es wohl keinem Zweifel unterliegen, daß Au aufſeiten der Raſenſpieler und Ueberrhein bei den Feudenheimern die beſten Lei⸗ ſtungen des Tages hoten. Vorbildlich mar ihr Abgeben und Nehmen des Palles;: ferner verdient ihr Stellungsſpiel und ihre phänomenale Störungsarbeit gelobt zu werden. Bei V. f. R. hoben ſich außerdem Meißner als der zuverläſſigſte Stürmer und Bleß der immer gleich⸗ aute Läufer vorteilhaft heraus, wenn man davon abſieht, daß das Verteidigungstrio ebenfalls tadelfreie Arbeit jederzeit leiſtete. Die neue Kraſt auf Linksaußen iſt ſehr talentiert. Nach dem geſtrigen Debüt iſt ein abſchließendes Urteil noch verfrüht, doch ſoviel man ſah. ſind die Flanken Gehrinas und ſein Schußvermögen nur zu gebrauchen. Bei Feudenheim fiel Blohmann auf der rechten Seite der Stürmerreihe vollkommen aus, Livponer gina in punkto harter Spielweiſe unſchön aus ſich heraus. Das Innentrio konnte ſich nicht durchſetzen. In der Halfreihe war Samstag überall; im Verein mit ſeinen Nebenleuten und Ueberrhein gelang es, den V. f..⸗Sturm in zweiter Halbzeit, trotz der drückenden Ueberlegenheit, am weiteren Torerfolg zu hindern. Gut war auch Müller, der Torwart doch neben ihm bat Feudenheim ſein verhältnismäßig gutes Abſchneiden einzig noch Ueberrhein zu verdanken, den die Mannſchaft wohl bei keinem Sziel zu miſſen in der Lage wäre ohne Fiasko zu erleiden. Deyr Spielverlauf war nicht ſonderlich intereſſant. VB. f. M. zuerſt danernd überlegen. In der 20. Minute führten diefe durch Meiß⸗ ner:0. Nach weiteren zehn Minuten lautete das Ikore wiederum durch Meißner:0 zugunſten der Raſenſvieler. In der Folgezeit meiſt Mittelfeldſpiel. Gegen Ende der erſten und mührend der ganzen . Spielzeithälft⸗ ſtand der Kampf reſtlos im Zeichen demonſtrativer Ueberlegenheit der Raſenſpieler, die dabef ein Etkballverhältnis 820 zu ihren Gunſten herſtellen, weitere zählbare Erfolge aber nicht erreichen konnten. Feudenbeim gab ſich redlich Mühe, das Reſultat fin ſich güuſtfpey zu geſtg 7* Iteu. doch fand das Innentrio bei der B. f..⸗Deckung ein unüberwindbares Hemmnis. So blieb es alſo beim :0⸗Siege des V. f. R.— Der Schiedsrichter gefiel mit ſeinen Ent⸗ ſcheidungen nicht immer, im Allgemeinen aber konnte man mit ſeiner Spielleitung zufrieden ſein. Auch hatte er ein leichtes Amt. 2. Mannſchaften:2 für V. f. R. 3. Mannſchaften:2.— Leichtathletik *Jinnlands neue Leichtathletikgröße iſt der erſt neunzehnjählige Almas Wahlſtedt, der ſich zu einem der beſten Zehnkämpfer ent⸗ wickeln dürfte. Seine letzten Trainingsleiſtungen ſind im Hochſprung 1,90, Weitſprung 6,70; 100 Meter in 11,4; Diskuswerfen 37,50; Speerwerfen 50,90. Wahlſtedt betreibt erſt ſeit dieſem Jahre Leicht⸗ athletik. Neues aus aller Welt — Wenn man etwas findet. In Zeilsheim bei Höchſt fand ein Kind eine Brieftaſche mit diverſen Papieren und den Geldbetrag mit 85 Mark. Der Vater ſtellte dem Verlierer ſein Eigentum wieder zu u. das Kind erhielt zur Belohnung 6107 8,50. Nun aber ging die Nachricht über das Ereignis ihren Weg durch unſeren Ort. Nach zwei Stunden waren aus den 85 gefundenen Mark ſchon 850, nach weiteren zwei Stunden aber bereits 8 500 Mark und am fol⸗ genden Tage gar 85 000 Markgeworden und den Finderlohn dem⸗ entſprechend auf 8 500 Mark geſtiegen. Alles erging ſich in Ver⸗ mutungen was der Mann mit dem vielen Gelde anfangen, ob er bauen oder damit ſpekulieren werde, ſogar die Steuerbehörde ſoll dem glücklichen Finder bereits„gratulfert“ haben und die Familie erfuhr nun zum erſtenmal, wieviel Freude und gute Ratgeber ſie beſaß. Trotz aller Aufklärung und Abwehr hielt der Zuſtrom tage⸗ lang an und der Vater hat nun, um ein ähnliches Erlebnis nicht zum zweitenmal Durchmachen müſſen, ſeinen Kindern ſtreng ver⸗ boten, jemals wieder gefundene Brieftaſchen heimzubringen. Landwirtſchaſt Die Nok der Landwirkſchaft Zu der etwaigen Einſtellung der extenſiven Wirt⸗ ſchaft hat der Vorſtand der pommerſchen Landwirtſchaftskammer neuerdings in längeren Ausführungen Stellung genommen. Darin heißt es u..: Die Erwartungen auf baldige Beſſerung der Verhältniſſe haben ſich nicht erfüllt. Auch heute ſteht die Landwirtſchaft in der Ein⸗ und Ausfuhrfrage vor völliger Ungewißheit. Die Zollfrage iſt in keiner Weiſe gefördert worden; nach wie vor dauert der uner⸗ trägliche Zuſtand an, daß die Landwirtſchaft gegenüber der Induſtrie einſeitig benachteiligt iſt. In welcher Weiſe ſich die Preisabbaumaßnahmen für die Landwirtſchaft auswirken werden, bleibt abzuwarten. Es kann keinem unterliegen, daß eine gewiſſe Extenſivierung zurzeit unvermeidlich und bereits im Gange iſt. Trotzdem wird es das Beſtreben der Landwirtſchaftskammer ſein, im Rahmen des Möglichen die Erzeugung pon Nahrungsmitteln auf größter Höhe zu halten. Der Preisabbau dürfte bei„abwartender Haltung“ aller Be⸗ teiligten nicht allzuſehr gefördert werden. Gule Düngung, gute Ernte Augenblicklich ſtehen wir inmitten der Verſorgung der Landwirt⸗ ſchaft mit Kunſtdünger. Für den Herbſtbedarf werden hauptſächlich Kali und Phosphorſäuredünger, erſtere in Form von Kainit und Kali⸗ oüngeſalzen, letztere in Form von Thomasmehl und Rhenaniaphos⸗ phat verwendet— Rhenaniaphosphat allerdings nur in geringeren Mengen, obwohl ſolcher durch die leichtere Löslichkeit für die Ertrags⸗ ſteigerung in ſolchen Gegenden angewendet werden ſollte, wo auf ſchnelles Wachstum infolge kurzer Vegetationsperiode geſehen werden ſollte. Sowohl die Thomasmehl⸗ als auch die Rhenaniaphosphat⸗ preiſe haben in der letzten Zeit die Ermäßigung erfahren. Durch dieſe Senkung wurde die Kauffreudigkeit weſentlich gehoben. Jeden⸗ falls kann dieſe Preisſenkung im geeigneten Augenblick nur begrüßt werden, wenn ſie auch nicht in dem von der Landwirtſchaft ge⸗ wünſchten Ausmaße erfolgt iſt. Wie wir vom Badiſchen Bauern⸗ verein hören, iſt der Bezug der Kunſtdünger auch heute noch gegen Dreimonatwechſelkredit möglich unter Berechnung von verhältnis⸗ mäßig geringen Wechſelzinſen. Mancher Landwirt wird daher heute zur Steigerung des Ertrags des heimatlichen Bodens noch Kunſt⸗ dünger anwenden können. Die Ertragsſteigerung wird noch weſent⸗ lich zu fördern ſein in Anbetracht des während des Krieges und auch nachher erfolgten Raubaues. Auf Reisen wird der köõstlich erfrischende Dult der 4711“ besonders dankher emplunden. weil er in das überſũllte Eisenbahnabteileine Atmosphãre der Behaglichkeit bringt, die das Reisen erst angenehm macht. 47117 lisst Ermüdung und Abspannung nicht aufkommen. Man bediene tich indes nur der ges. gesch. 4711“(Blau- Gold-Elketie). Seit 1792 in stets der gleichen, herror-· ragenden Gũte nach altbewährtem Original · Reꝛept. ,, 10 e 2 SlL. Das p geigt jede Wzsche, die mil Sil bebandeli ist. Nenkel“ Weeeeneemeeehennmünml als Zusalz zur Seiſenlauge gebraucht, erselzt die umslandliche Rasenbleiche. eib s bellebtes Blelch- und Waschmittel ununmmumuummumnmememenemeneunen rachtvollste Schneew OHNE CHLOR— 0 In iſc vlackt lht an Aupstenl! 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Unter den Anweſenden bemerkten wir u. a. als Vertreter der badiſchen Regierung Ober⸗ teg.⸗Rat Stehberger und als Ver⸗ treter der Stadt Mannheim Oberbürgermeiſter Kutzer, Wirt⸗ ſchaftlicher Beirat Direktor Dr. Bartſch und Verwaltungsdirektor Dr. Zeiler. Der Vorſitzende der Handelskammer, Präſident Lenel leitete die Verſammlung. Er betonte, daß ſich die Kammer ſeiner⸗ zeit für die Annahme des Dawes⸗Gutachtens ausgeſprochen habe, obgleich ſie wußte, daß eine ſchwere Belaſtung für die Induſtrie damit verbunden war. Deutſchland könne aber nur durch eine ganz außerordentliche Steigerung ſeines Exports hochkommen. Miniſterialdirektor Dr. Schäffer beſprach zunächſt in intereſſanten, die allgemeine Aufmerkſamkeit auf ſich lenkenden Ausführungen über die Entſtehungs⸗ geſchichte des Induſtriebelaſtungsgeſetzes, um ſodann deſſen Bedeutung innerhalb des Sachverſtändigen⸗Gutachtens zu betonen. Er ging dann auf die Entwicklung ein, die der Gedanke des Sach⸗ verſtändigengutachtens im Induſtriebelaſtungs⸗ und Aufbringungs⸗ geſetz gefunden hat. Dabei machte Redner insbeſondere auf die bei der Abgrenzung der Induſtrie vorgeſehene Be⸗ laſtungsart aufmerkſam. Hierbei ſind zu berückſichtigen ſolche Betriebe, die mit Obligationen belaſtet ſind, ſolche die an der Aufbringungspflicht teilnehmen und ſolche, die wegen ihrer Zugehörigkeit zur Landwirtſchaft von der Belaſtung und Aufbringung befreit ſind. 2 Ferner behandelte der Redner das im Ablauf befindliche Ver⸗ anlagungsverfahren und erörterte den vorausſichtlichen Inhalt der von den einzelnen Unternehmern zu unterzeichnenden Verpflichtungsſcheine. Wie im Vortrage ſo äußerte ſich auch bei der Beantwortung von Fragen die ſcharfſinnige Auffaſſung des Vortragenden, der die ſchwierige Materie mit Leichtigkeit meiſterte. Beſprochen wurden Fragen aus dem Gebiete der dinglichen Sicherung und aus dem Gebiete der bilanzmäßigen Behandlung der Obligationen. Der Referent vertrat den auch in der Wiſſen⸗ ſchaft und bei der Handelspreſſe allgemein anerkannten Standpunkt, daß die Belaſtungen auf Grund des Induſtriebelaſtungs⸗ und Auf⸗ bringungsgeſetzes als aus dem Ertrag der Unternehmung zu entrichtende Abgabe die Bilanzendſumme nicht ver⸗ mindern dürfe. Bilanz aufnehmen, ſo ſei es notwendig, einen entſprechenden Aktippoſten aufzuſtellen(Gutachten Hachenburg). Es ſei aber auch möglich, von jeglicher Wiedergabe in der Bilanz A b⸗ ſtand zu nehmen(Gutachten Prof. Dr. Geiler). 5 Die Ausſprache, an der ſich nur Rechtsanwalt Hachenbur⸗ und Fabrikant Voegele beteiligten, war kurz. Der Vortrag fand lebhaften Anklang. Nachdem Präſident Lenel dem Referenten gedankt, wurde die Verſammlung nach zweiſtündiger 1901 ge⸗ ſchloſſen. Produktion Wie von zuſtändiger Stelle verlautet, hat der deutſche Außen⸗ handel im September einen geringen Einfuhrüberſchuß gebracht, nachdem die Handelsbilanz im Auguſt mit 141,2 Mill. Goldmark aktir geweſen war und im Juli einen Export⸗ überſchuß von 17 Millionen erzielen konnte. Während der Ausfuhrüberſchuß der beiden vorhergehenden Monate zum großen Teil auf eine Verringerung der Rohſtoffimporte zurück⸗ geführt werden konnte, iſt die Entſtehung des Importüberſchuſſes im September in erſter Linie auf die recht erhebliche Steige⸗ rung der Einfuhr von Rohſtoffen zurückzuführen. 5 Die Ausfuhr konnte ſich im September annähernd auf derſelben Höhe wie im Auguſt halten, demgegenüber iſt die Ein⸗ fuhr erheblich gewachſen infolge vermehrter Rohſtoffimporte. So irrig, wie es war, aus der zeitweiligen Aktipität der Steigende Rohſtoffeinfuhr infolge wachſender induſtrieller deutſchen Handelsbilanz irgendwelche Schlüſſe auf einen ſchnelleren Fortſchritt des Geſundungsprozeſſes der deutſchen Wirtſchaft zu ziehen, von ebenſo geringem wirtſchaftlichem Verſtändnis zeugt es, wenn aus der bloßen Tatſache, daß die deutſche Handelsbilanz wieder paſſiv geworden iſt, peſſimiſtiſche Schlußfolgerungen für die kommende induſtrielle Entwicklung Deutſchlands gezogen werden. Im Gegenteil ſtellen die neuen Nachrichten über ein Anwachſen der Rohſtoffeinfuhr eine gewiſſe Ergänzung zu den etwas optimiſtiſcheren Meldungen über zunehmenden Beſchäftigungsgrad in der Induſtrie dar. Schon die Aufrechterhaltung des deutſchen Exportes auf dem im Verhältnis zur Vorkriegshöhe allerdings recht niedrigen Stand bedingt ein Auffüllen der Rohſtoff⸗ 2 wie es nunmehr im September vorgenommen zu ſein heint. 5 0 Zur Wirkſchaftskriſe im Saargebiet 5 Aus dem Saargebiet erhalten wir folgende Zuſchrift: Der öffentlichen Kundgebung die Auffaſſung, daß die beabſichtigte Er⸗ mäßigung der Saarkohlenpreiſe im Vergleich zu den Ruhrkohlenpreiſe nicht ausreiche; da andererſeits im Ruhr⸗ gebiet auch der Lohnanteil an der Tonne Fertigprodukt erheb⸗ lich niedriger ſei aks im Saargebiet, müſſe er auch hier eine weſent⸗ liche Senkung erfahren. Uleber die Wege zu dieſem Ziel ſollen demnächſt mit den Gewerkſchaften Verhandluͤngen gepflogen werden. In den Verhandlungen der a mit dem erwaltungsrat der Saargruben wurde von Arbeitnehmerſeite atiſtiſch nachgewieſen, daß die heute gezahlten Penſionen um —65 Prozen niedriger ſignd als die Penſionsſätze der Vorkriegszeit, und gefordert, wiederum das Verhältnis zu ſchaffen zwiſchen Penſion und Hauerdurchſchnittslohn wie es in der Vor⸗ kriegszeit beſtand, bzw. den eingereichten Knappſchaftsentwurf der ganiſationen anzunehmen, in dem die Leiſtungen vorgeſehen ſind wie im Reichsknappſchaftsgeſetz. Letztere Forderung wurde nicht onerkannt, mit der Begründung, über die Durchführung des Ge⸗ ſetzes ſeien in Deutſchland ſehr unbefriedigende Erfahrungen ge⸗ ammelt; auch ſei die finanzielle Belaſtung ſowohl für den Arbeit⸗ geber wie für die Arbeitnehmer zu hoch. Jedoch verſicherte Präſident Fontaine, daß die Knappſchaftsrentenempfänger in ihren zzügen nicht ſchlechter als die Rentenempfänger in Frankreich geſtellt werden ſollen. Rundweg abgelehnt wurde jedoch die von den Organiſationen unter Berufung auf die erheblich geſtie⸗ —5— Teuerung verlangte Lohnerhöhung mit der Begründung, zaß die Kohlenmarktlage zurzeit ſchlecht ſei und f 6 Zentralverbandes des Deutſchen Groß⸗ Wolle man ſie in der Paſſivſeite der Da eine Lohnerhöhung nur gegeben werden könne, wenn die Kohlenpreiſe erhöht würden, ſo ſei zurzeit wegen der Abfatz⸗ ſchwierigkeiten an die Erfüllung einer Lohnforderung nicht zu denken. Weiter habe die Saarinduſtrie eine Kohlenpreis⸗ ermäßigung verlangt, um lebensfähig bleiben zu können. Trotzdem ſei die Verwaltung bereit, entſprechend der Wirtſchaftslage im Saar⸗ gebiet, die bisherigen Löhne weiterzuzahlen. Kohlenmangel im Saargebiet! Trotz der„Abſatz⸗ ſchwierigkeiten“ der Jergwerksdirektion haben die alteingeſeſſenen Kohlenhandlungen Veranlaſſung zur Klage über Mangel haupt⸗ ſächlich an Hausbrandkohlen. Auf Beſchwer en antwortet das franzöſiſche Bergamt, die Gruben ſeien überlaſtet. vieſe Antwort iſt jedenfalls ungehörig; denn durch de Verſailler Vertrag iſt dem Saargeblet ſeine Verſorgung im Umf g der im Tebre 1913 be⸗ zogenen Kohlenmenge garantiert. Da der Winter vor der Türe ſteht und die Einkellerung erfolgen ſoll, ſo erzeugt dieſe Behand⸗ lung der auf den Kohlen ſitzenden einheimiſchen Bevölkerung leb⸗ hafte Erregung. 5 l. Ein- und Ausfuhrbewilligungen im beſetzten Gebiek. Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, iſt für die Ein⸗ holung von Ein: und Ausfuhrbewilligungen des beſetzten Gebiets im Verkehr mit dem Ausland, ſofern die Waren nach deutſchen Grundſätzen der Verpflichtung zur Einholung derartiger Bewilli⸗ gungen unterliegen, nicht mehr das Ein⸗ und Ausfuhramt Bad Ems, ſondern nur noch der Reichskommiſſar für Aus⸗ und Einfuhrbewilligungen in Bexlin und die Außenhandelsſtelle für Textilwirtſchaft. Grobkeramik und Filme zuſtändig. Die Gebühren des Reichskommiſſars für die Erteilung von Bewilligungen ſind von 3 Prozent auf 1 Prozent herabgeſetzt worden. : Konkurseröffnung. Ueber das Vermögen des Nikolaus Deutſch, Inhaber der Firma Nikolaus Deutſch, Automobilgeſchäft in Pforzheim, wurde das Konkursverfahren eröffnet. * Bedeutender Auslandsauftrag für Mix u. Geneſt. Das lett⸗ ländiſche Kabinekt beſtätigte in ſeiner Sitzung vom 23. Oktober den von einem Regierungskommiſſar gefaßten Beſchluß, nach dem der Auftrag zum Neubau eines pollautomatiſchen Fernſprech⸗ amtes in Riga der.⸗G. Mix u. Geneſt in Berlin übertragen wikd. Das neue Amt wird für 15000 Teilnehmer eingerichtet ſein. 20. Vor der Gründung eines Rohſtahlverbandes. Die Ver⸗ treter ſämtlicher deutſchen Stahlwerke, darunter auch des Sieger⸗ landes und der in Oberſchleſien liegenden, ſind, wie die Köln. Vztg. berufen worden, um über die Frage der Errichtung eines Roh⸗ ſtahlperbandes Beſchluß zu faſſen. Die Ausſichten für das Zuſtande⸗ kommen des Verbandes werden als günſtig bezeichnet, da die Frage der Beteiligung, von ganz kleinen Meinungsverſchiedenheiten ab⸗ geſehen, bereits eine Löſung gefunden hat. Der Rohſtahl⸗ verband iſt als Mantelvereinigung gedacht, aus der heraus ſich ſpäter die Einzelverbände für die Fertigerzeugniſſe bilden ſollen. vollſitzung des Reichskalirats. In der unter Vorſitz von Geh. Juſtizrat Dr. Kempner abgehaltenen Vollſitzung des Reichs⸗ kalirats fanden nach Bekanntgabe der Neuernennung des Vorſitzen⸗ den der Kaliſtellen und der Neubeſetzung der Kaliprüfungsſtelle auf Grund der Durchführungsvorſchriften zum Kaliwirtſchafts⸗ geſetz die Neuwahlen der Beiſitzer der Kalilohn⸗ prüfungsſtelle erſter und zweiter Inſtanz, der Kali⸗ berufungsſtelle und der Landwirtſchaftlich⸗tech⸗ niſchen Kaliſtelle ſtatt. Der Reichskalirat nahm ſodann Stellung zu den Vorſchlägen der Kaliprüfungsſtelle und Kali⸗ berufungsſtelle, betreffs Erlaß von Maßnahmen zur Verhinde⸗ rung von Täuſchungsverſuchen bei der Einſchätzung von Kaliwerken. Im übrigen beſchäftigte ſich die Verſammlung mit einer Anzahl interner Fragen, unter anderem mit der Feſt⸗ ſetzung der Voranſchläge des Reichskalirats und der Kaliſtellen für das Jahr 1925, mit der Wahl von Rechnungsprüfern zur Prüfung der Jahresrechnung des Reichskalirats und der Kaliſtellen für das Kalenderſahr 1923, mit der Beſetzung der Ausſchüſſe uſw. Sgaarländiſche Papiermanufaktur.⸗G., Sdarbrücken. In der erſten Jahhresbilanz dieſer am 20. Juni 1923 begründeten Geſellſchaft per 31. Dezember 1923 erſcheinen bei einem Aktien⸗ kapital von 100 000 Franken, Immobilien mit 209 658, Debitoren mit 218 713, Waren mit 328 187, Kreditoren mit 621 163 und Banken mit 72 254 Franken. Dder Reingewinn in Höhe von 985 Franken wird auf neue Rechnung vorgetragen.(Dieſe Firma iſt eine Saarfiliale der Mannheimer Papiergroß⸗ handlung Kahn. Im Aufſichtsrat ſitzen u. a. Dr. Franz Roſenfeld und Max Kahn, beide in Mannheim.) Dieviſenmarkt Die Aufwärtsbewegung des engliſchen Pfundes und des holländiſchen Gulden hat geſtern weitere Fortſchritte gemacht, während der franzöſiſche und belgiſche Franken und der italieniſche Lire ſchwächer lagen.*7 London gegen Paris 8676(867) und Dollar gegen Paris 19,20 Franken. Ferner notierten: London gegen Schweiz 2342(2337), Paris gegen Schweiz 2710, Holland gegen Schweiz 205(204,25), London gegen Kabel 450,25(449,25), Kabel gegen Schwei z 520, gegen Holland 253,75(254,50), Paris gegen Holland 1320(1325), 5 gegen Holland 1142(1144), Schweiz gegen Holland 4880 „In Goldpfennig ausgedrückt ſtellten ſich: engliſche Pfunde 18,92(18,87) A, der franzöſiſche Franken 1 55 ſauwetge riſche Franken 80,75.3, der italienſſche Lire 18,10(18,15), der holländiſche Gulden 1,65,60,(1,65) J, die däniſche Krone 71,75 (72,15) 3, ſchwächer, die norwegiſche Krone 79,85.3, die Schwe⸗ denkrone 1,11,80, der belgiſche Franken 20,15 20,10) 3, der ſpaniſche Peſeta 56,½0 J, der argentiniſche Peſo 1,54,20(1,53,90) l. wWoaren und Märkte HBerliner Metallbörſe vom 27. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 2. Aluminium 27. Elektrolotkupfe. 128.— 127 en Raffinadekupfer.16⸗1,17 117.118 199 5 8 48.5 283 85 88.0, 89.0,„Juttenzinn 2488 4½75 485 Weg ſeetg gde gss Aen 288.30 288.05 Plereſe gedes geee Sien 1 0r 6 4028905 58 059-0,59 Aluminium 230.240 230.40 Platin p. Or. ondon, 27. Oktober() Metaumarkt.(In gſſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. „4 27. 24. 27 Kupfer Kaſſa 63.28 63,/60 ſtſ 88,.—, 68,50 ginr 9442 3857 do. 3 Monat 63,38 05,— Nickel 155¼ 185,— Queckſilber 11,78 11,75 do. Elektoer 0 68. Zinn Kaſſa 286.95 28850 J Regulus 60.— 60.— 2: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 27. Oktbr. 1 Kilo G ld 2813., 2820.; 1 Kilo Silber 98,50., 99 25.: Bieriz u G. 1—5 een : Mürnberger Hopfenmarkt vom 27. Oktbr. Hopfenmarkt würden 100 Ballen zugefahren. ebenfalls 100 Ballen. Die Geſchäftslage iſt unverändert. Markt⸗ hopfen, Hallertauer koſteten 230—315. ſich wahrſcheinlich in der Zukunft noch eiter verſchlechtere. Bremen, 27. Oktbr. Baumwolle. American Fi iddling . 28 f mm lofo per engl. Pfd. 25,88(26,24) Se 4h mer Jeitung Handelsblatt erfährt, auf den 29. Oktober zu einer neuen Sitzung zuſammen⸗ Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe 1 88 . Mannheim, 27. Okt. Die Börſe verkehrte in ziemlich leb⸗ hafter Haltung, die Kurſe blieben behauptet. Es erfolgten Umfäße in Bad. Anilin zu 1776, Rhenania 3,30, Benz 376, Knorr, Heil⸗ bronn 3,25, Mannheimer Gummi 2,25, Neckarſulmer 5,6, Pfälz Mühlenwerke 4, Rheinelektra 6,50, Freiburger Segesee 2,4 un Zuckerfabrik Waghäuſel 2,3 und 2,25. In Brauerei Sinner⸗Aktien war Geſchäft zu 7,50 und von Verſicherungs⸗Aktien wurden Mann heimer zu 74 und Württemb. Transport⸗Verſicherung zu 25 Bic⸗ pro Stück gehandelt. 5 Schiffahrt Einweihung des Hanauer Handels⸗ und Induſtrie-Mainhafens 25. Oktober unter Beteiligung zahlreicher Vertreter der Reichs⸗, Staats⸗ und Kommunalbehörden und von Handel und Induſtrie, des Gewerbes und des deutſchen Städtetages durch eine impoſante Feier ſeiner Beſtimmung übergeben. bauung eines Hafens reicht um Jahrzehnte zurück; ſchon um das Ende des vorigen Jahrhunderts erkannten weite Kreiſe, daß ein Hafen für Hanau als Verkehrsknotenpunkt erſten Ranges von außerordentlicher Bedeutung für die wirtſchaftliche, ſoziale und kulturelle Entwicklung des unteren Maingebietes ſei. Aber erſt die nach dem Ende des Krieges eintretende große Erwerbsloſigkeit, die für Hanau infolge der Auflöſung der Pulverfabrik und der vielen militäriſchen Einrichtungen beſonders groß war, brachte die Hafen⸗ angelegenheit ſo recht in Fluß. Im Jahre 1920 beſchloſſen die Hanauer ſtädtiſchen Körperſchaften, durch Notſtandsarbeiten einen Sicherheitshafen zu ſchaffen, der in den letzten drei Jahren unter den ſchwerſten wirtſchaftlichen und finanziellen Bedingungen zu einem graßen Handels⸗ und Induſtriehafen er⸗ baut wurde. chon kurze Zeit nach der Inangriffnahme der Arbeiten zeigte ſich, daß ſich Induſtrie⸗ und Handelskreiſe, darunter ganz beſonders Schiffahrtskreiſe Han lebhaft für den neuen Hafen intereſſierten, was wohl in der Hauptſache auf die außerordentlich günſtige Lage der Stadt Hanau zurückzuführen iſt. Das bisher erſchloſſene Anſiedlungsgelände für Handel und Induſtrie umfaßt mehr als 75 Hektar, das eigentliche Hafenbecken hat eine nutzbare 64 Meter, die nutzbare Tiefe reicht für die größten für den Main⸗Donau⸗Verkehr in Frage kommenden 1000⸗Tonnen⸗ Schiffe aus. beim niedrigſten Waſſerſtand, alſo bei gezogenen Wehren in Mainz, noch immer die erforderliche Tiefe von 2,50. Meter für die 1500⸗ Tonnen⸗Schiffe vorhanden iſt. Für den Bau des Hafens hahen Reich und Preußiſcher Staat aus Mitteln der produktiven Erwerbs⸗ loſenfürſorge kleine Beiträge geleiſtet. In der Hauptſache ſind die erforderlichen Mittel von der Stadt Hanau durch den Verkauf von Hafengelände an Induſtrie und Handel aufgebracht worden. 5 eee Dampferbewegungen des Norddeutſchen Lloyd Bremen Bremen⸗Newyork: D. Columbus am 18. 10. ab Newyork D. Stuttgart vorausſichtl. am 22. 10. ab Bremerhaven; D. Bremen am 20. 10. ab Bremerhaven; D. George Waſhington am 18. 10, ab Cherbourg; D. Preſident Harding am 16. 10. an Newyork.— Bremen⸗Baltimore: D. Nienburg am 18. 10. Dover« paſſiert: D. Königsberg am 16. 10. ab Baltimore.— Bremen⸗Cuba: D. Hannover am 19. 10. Dover paſſiert.— Bremen⸗ Braſilien D, Hameln am 16. 10. an Rotterdam; D. Erfurt am 18. 10. an Rio; D. Minden ain 17. 10. an Roſario.— Bremen⸗La Plata: D. Sierra Ventania am 18. 10. ab Funchal; D. Weſer am 19. 10. Dover paſſiert; D. Köln am 18. 10. ab Corung; D. Crefeld am 18. 10. ab Bahia; D. Sierra Cordoba am 19. 10. abh Rio⸗ de 19. 10. ab Santos.— Bremen⸗Auſtralien: D. Göttingen am 18. 10. ab Sidney nach Melburne; D. Weſtfalen am 16. 10 Gibraltar paſſiert.— Bremen⸗Oſtaſien: D. Schleſien am 18. 10. ab Port Said; D. Trier am 18. 10. ab Hongkong nach Manila; D. Elber⸗ feld am 19. 10. ab Hongkong nach Shanghai; D. Coblenz am 18. 10. ab Perim nach Colombo; D. Pfalz am 19. 10. ab Hamburg nach Rotterdam: D. Ludwigshafen am 20. 10. ab Bremen nach Hamburg; D. Derfflinger am 18. 10. ab Bremen. 25 —— Literatur *Südweſtdeutſchland und die Schweiz. Als Heft 14 der bekannten Reihe der„Schriften des Frankfurter Meßamtes“ iſt eine Sammlung von Vorträgen und Studien von Profeſſor Dr. Arthur Blauſtein in Mannheim erſchienen, die ſich mit der Schickſalsgemeinſchaft Südweſtdeutſchlands und den Beziehungen zwiſchen Südweſtdeutſchland und der Schweiz beſchäftigen. Es handelt ſich um Arbeiten des führenden Volkswirtſchaftlers, die mit vollem Erfolge den Nachweis führen, daß der wirtſchaftliche Gemeinſchaftsgedanke im Südweſten Deutſchlands der Förderung aller verſtändnisvollen und einſichtigen Kreiſe wert iſt. Südweſt⸗ deutſchland iſt altes Kulturland, reich an geſchichtlicher Tradition, reich an unverſiegbaren Kräften, die ſich immer wieder zu behaup⸗ ten und durchzuſetzen vermocht haben. Gerade in einer Zeit, in der allenthalben Bewegungen zur Auslöſung kommen, die nach Neuem verlangen, von dem ſie Beſſerung und Geſundung erhoffen, er⸗ ſcheint es wertvoll, feſtzuſtellen, in welcher Form und auf welchen Wegen die einzelnen Wirtſchaftsbezirke Deutſchlands und Europas zu wirken haben, um das Ihre zum Neuaufbau von Kommerzium und Kultur beizutragen. Der Verfaſſer des vorliegenden Heftes hat ſich in die Fragen, die er ſich ſtellt, gründlich verkieft. Er ent⸗ wickelt aus geographiſchen und geſchichtlichen Tatſachen die wirt ſchafts⸗biologiſchen Bedingniſſe Südweſtdeutſchländs klar und ein⸗ leuchtend. Und ebenſo überzeugend weiſt er die Notwendigkeit enger und freundſchaftlicher Verbindungen zwiſchen der Schweiz und Südweſtdeutſchland nach. Man darf annehmen, daß die Broſchüre Blauſteins weiteſtgehende Beachtung finden wird. Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktoben Ruein-Begel 21[22. 28.24. 25. 28. TMedar-Bege. 21 P 22.J 2. 24 J25 70. 5— Schuſterinſel⸗1.000.92.90.910.900.82 Mannteim Kehl 2. 17.20 2·99 Heilbronn. 7.66.52 .00 .10 Maxgau..74 Mannbeim.59 2. Kaub...77 ſcöln..59 2 88 8 5 Dr. Haas eue Manngeimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim,.2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefre Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt: Wiux Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebfete, Gericht u. den übrig. redaktionellen Tetl: fFr. Kircher: Anzeigen: J. Bernbardt, ſue ArG. HaeUU εανιt 79 Unüdertreffiche. 3 OI ben Der große Hanauer Handels- und Induſtriehafen wüurde am Der Plan für die Ek⸗ Länge von rund 1000 Meter, eine mittlere nutzbare Breite pon Die Tiefe des Hafens iſt derart bemeſſen, daß auchh Janeiro; D. Werra am 18. 10. an Buenos Aires; D. Yorck am dakteur: Kurt Fiſcher. 5 — 4 —— 8. Seile. Dienstag, den 28. Oktober 124⁴ Statt besonderer Anzeige. Am Sonntag, den 26. Oktober verschied nach langem schweren Leiden mein lieber Mann Herr Max Boas Eisenbahnobersekretàr im Alter von 60 Jahren. Mannheim, Lortzingstr. 5, 26. Oktober 1924. Im Namen der trauernd Hinterbliebenen: Anna Boas Wwe. Die Feuerbestattung findet am Mittwoch, nach- mittag um 4 Uhr statt. 23478 und Bekannten die ti heute matag 3 Uhr schu amankheit Die Beerdigung nachm. 4 Uhr, vom Neue Mannheimer JFeitung[Mittag⸗Ausgabe) Todes-Anzeige. Schmerzerfülſt machen wir Freunden eflraurige Mitteilung, dabß unser inniggeliebtes, hofmungsvolles Töchterchen, Schwester, Enkelin u. Nichte Anna Heriel im blühenden Alter von 1 dgren 2 Monaten, nach kurzer sanft entschlafen ist. Maunneim-Rheinau, den 27. Okt. 1924. Im Namen de ieltrauernden Hinterbliebenen: deorg Hertel u. Frau Julius Hertel. findet am Mittwoch, Trauerhause, Karls- Wasche- Naherei Wäsche-Stickerei Kleider- Stickerei Hohlsäume Handarbeitslager Fahnen Vereinsbedarf H 2. 18. 843 Tel. 5535. ſunm m. etwas Hofraum, gut gelegen, bei gr. Anzahl. zu kaufen geſucht. Wir erfüllen hiermit die traurige Pflicht, alle Bbr. Bbr. von Mannheim und Umgebung von dem Ableben unseres 3439 Bbrs. Eisenbahnobersekretär MWax Boas in Kenntnis zu setzen. bar I. H. Jund des J. J. A. Mraslau I..: Prof. Dr. Mützel-Breslau Ile.L Iindn der l U..l. anbam l. Wabbug Banbun I..: Dr. med. Gelbke-Mannheim Dr. phil. Blunk-Hamburg. Feuerbestattung: Mittwoch, 29. Okt., nachm. 4 Uhr. ruherstraße 5 aus, statt. 3483 «a. d. Geſchäftsſt. Angebote unter C. 2. 2 3371 Nur für DAMEN Wie erhält man ſeinen Körper, insbeſondere die Büſte, dauernd ſchön? Wie beſeitigt man ſtarken und hängenden Zeib ſowie ſtarke Hüſten? Wie lindert und hilft man bei Gebärmutterſenkung, Vorfall und erſchlafften Bauch⸗ decken, bei Bauch⸗ und Nabelbrüchen? Wie erleichtert man dͤle Entbindung? Wie ſchont man den Koͤrper nach Operationen? Wie wird der Körper nach Wochenbetten wieder normal zurückgebildet?— Das alles muß jede denkende Frau wiſſen! Sie belehrt ſich am beſten in der Nachrufl Am letzten Sonntag abend verschied im Alter von 63 jahren nach kurzem Leiden unser Hausmeister Herr Peter Becker. Der Verstorbene hat sich in 30 jähriger Dienstzeit durch Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue unsere besondere Wertschätzung erworben und werden wir demselben auch über das Grab hinaus ein treues Andenken bewahren. 8072 Mannheim, den 27. Oktober 1924. Der Vorstand u. dis Angesteltten der Nahrungsmittel-industrie-Berufsgenossenschaft. Plötzlich und unerwartet verschied heute infolge eines Herzschlages unsere liebe, gute Mutter, Groß- mutter, Schwester, Schwägerin und Tante fau Jacob Müller Wb. 55 gant im 83. Lebensjahre. Mannheim, den 25. Oktober 1924 Otto Beckstr. 8 In tiefer Trauer: Familie Wilhelm Muller Familie Albert Gröppler. Die Feuelbestaſtung lindet am Mittwoch, den 29. Olct, 3½ Uhr nachmittags statt. 3475 * Todes-Anzeige. Heute früh verschied sanft unsere innigst geliebte Mutter, Schwester, Schwiegermutter, Oross- mutter und Tante 4348 Elise Collmart e. geb. Gippert im Alter von 74 Jahren. Mannheim, den 27. Oktober 1924. Die trauernden Hinterbliebenen. Beerdigung. Mittwoch nachmittag 4 Uhr. LIIII baten Uflllalel U. fan sohnell G. m. b.., E 6, 2 U AUIn Zu haben in all. Hotels u. d. e Geschäſten. 180 er Malage beste Qualität, garantiert echt, per Tlasche nur N..20 5 Fl. Mk. 10.25 10 Fl. 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