—— von Holz WMiktwoch, 29. Olktober leue Gezugspreiſe: In Manndeim u. Umgebung wöchentlich 65 Wold⸗Pfg. Die monatl. verpflichten ſich bel evtl. „Aenderung d. wirtſchaftl. Berhäliniſſe notwendig werdende Preiserhöhungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 8, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4- Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe OGeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Mitlag⸗Ausgabe Mannheimer General Anzeiger Preis 10 Mfeuuig 1924— Nr. 503 ſung Anzeigenpreiſe nach Tarif, bel Borauszahlung pro ein · ſpa 2 Kelonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchräntte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel. Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Mulik-Zeitung Aus der Welt der Cechnik- Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Die Liquidation der Kuhraktion Aufhebung oͤes Ausnahmezuſtandes EVerlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Der ober⸗ kommandierende General der beſetzten Gebiete er⸗ ließ, wie dem B. T. aus Düſſeldorf gemeldet wird, geſtern Ver⸗ ordnungen für das neubeſetzte Gebiet und für die von den Franzoſen beſetzten Brückenköpfe, für die der Zuſtand wieder⸗ hergeſtellt werden ſoll, wie er im Rahmen des Rheinland⸗ abkommens und der getroffenen Vereinbarungen gegeben ſei. Die Verordnungen ſind von General Degoutte unterzeichnet, der be⸗ reits in Paris weilt. Die Frage der Räumung der Kölner Jone Die„Deutſche Allgemeine Zeitung“ hat die Meldung gebracht, daß die Engländer nach Räumung der Kölner Zone Koblenz beſetzen wollen. Wie die„Frkf. Ztg.“ von zuſtändiger Stelle erfährt, iſt von einer ſolchen Abſicht nichts bekannt. Bevor eine Regelung über die Beſetzung von Kohlenz getroffen werden kann, muß zunächſt die Entſcheidung über die Räumung der Kölner Zone gefällt werden. Die Verhandlungen darilber zwiſchen den alllierten Mächten ſollen, wie bekannt. Mitte Dezember beginnen. Vor dieſem Zeitpunkt iſt alſo in der Frage, ob die Eng⸗ länder nach ihrem Abrücken von Köln die Beſetzung der Koblenzer Zone übernehmen werden, wohl keine Löſung zu erwarten. Die Auflöſung des alliierken Berwaltungsapparates Die Beſatzung erläßt nähere Beſtimmungen über die bereit⸗ zum 28. Oktober angekündigte Aufhebung alliierter Dienſtſtellen. Bemerkenswert ſind an dieſen Ausführungsbe⸗ ſtimmungen nur die Ausnahmen. Danach iſt das Wegſchaffen aus den Dominialforſten ſoweit es vor dem 21. September gefällt worden iſt und über das vor dieſem Datum verfügt wurde, auch in Zukunft nicht zu behindern. Ebenſo darf Holz, das noch in den vom franzöſiſchen Forſtausſchuß veräußerten Schlägen ſteht, auch weiterhin gefällt und weggeſchafft werden. Ausdrücklich wird be⸗ ſtimmt, daß der Erlaß auf die franzöſiſch⸗belgiſche Eiſenbahnregie und auf den leitenden Ausſchuß für Liquidation von unbeſtellbaren Gütern auf dem Regienetz ſowie auf das Perſonal dieſer Dienſt⸗ ſtellen keine Anwendung findet. N el Dr. Schacht über die Währungslage Die Miſſion der Renkenmark erfüllt Im Zentralausſchuß der Reichsbank ſprach geſtern Reichsbankpräſident Dr. Schacht über die Maßnahmen zur Ueber⸗ leitung der Rentenmark auf die neuen Verhältniſſe. Zur wäh⸗ rungspolitiſchen Lage führte er aus: Mit dem Inkraft⸗ treten des Bankgeſetzes und der Durchführung der großen Anleihe ſind die Maßnahmen für die deutſche Währungs⸗ form abgeſchloſſen. Die Rentenmark hat ihre Aufgabe als Brücke zur Wiederherſtellung der Goldwährung erfüllt. Jetzt wird es darauf ankommen, die deutſche Wirtſchaft dauernd aktiv zu geſtal⸗ je Bereitwilligkeit des Auslandes, Deutſchland Kredite ein⸗ e wird gelähmt durch das ſyſtemloſe Hinterherlaufen hinter dem ausländiſchen Kapital von ſeiten eines Heeres von unberufenen Vertretern. Soweit öffentliche Körperſchaften Anleihen ſuchen, iſt die allergrößte Zurückhaltung in der Aufnahme ausländiſchen Kapi⸗ tals dringend geboten. Es iſt notwendig, daß Moßnahmen ergrif⸗ ſen werden, um die Verſchuldung öffentlicher Körperſchaften an das Ausland unter Kontrolle zu nehmen. Auf dem Gebiet des Bank⸗ und Kreditweſens beſteht heute noch eine Ueberproduktion, die leider naturgemäß dem Herabdrücken der Zinsſätze entgegen⸗ wirkt. Unſer Volk muß einſehen, daß es in einem verarmten Lande unmöalich iſt, durch gegenſeitige hohe Zinſen⸗Proviſionsbelaſtung das Verlorene in kurzer Zeit wieder zu gewinnen. vor der präſidentenwahl Die Endphaſe des Wahlkampfes (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 28. Okt. Der Wahlkampf zentraliſiert ſich immer mehr im Staate Newyork, wo die Demokraten hoffen. dank der außerordentlichen Popularität des Gouverneurs Smith eine für Dapis günſtige Entſcheidung zu erringen. Lafollette hält heute abend eine mit Spannung erwartete Rede in Broocklyn. wo er Enthüllungen über die privaten Beiträge machen will, die bei den beiden alten Parteien den Spendern beſondere Privilegien ſichern ſollen und ſo ein Suſtem der Knorruption und Unehrlich⸗ keit züchten. Davis, der gleichfalls ſeine Hauptanſtrenaungen auf Newyork konzentriert, kündigt einen letzten Sturmanariff zur Er⸗ oberung Newnorks an und bezeichnet den Wahlkampf als einen Kampf zwiſchen Liberalismus und Reaktion. der darüber entſcheiden ſoll, ob das amerikaniſche Volk die moraliſche Führerſchaft der Welt ergreifen ſoll oder nicht. Davis gedenkt die ganze letzte Woche der Propaganda dem Staate Newnork zu widmen und ſeine letzte Rede am Tage vor der Wahl, am 3. November, in dem Rieſenraum der Carnegie⸗Hälle zu halten. Als Vertreter der Republikaner endlich bat Staatsſekretär Huahes ſich Newyork als Tätiakeitsfeld erkoren. Dies beweiſt, daß man auch im Hauptqauartier des Präſidenten dem Ergebnis von Newyork beſondere Bedeutung beimißt und deshalb. der Tradltion gemäß, der amtierende Präſident ſich bei der Wahlprovaganda zu⸗ rückhält.„das beſte Pferd“ dorthin geſandt hat. Huahes ſtellt ſeine Propaganda auf wirtſchaftliche Geſichtsvunkte ein und betonte als Angelpunkt der Wahl die Fraae ob man ſichere Verhältniſſe, bei denen man Geſchäfte machen könne, oder unſichere und Korrup⸗ tion durch das Wahlergebnis hervorrufe. Während ſich die Wirkſamkeit der von den einzelnen Parteien gegen ihre Konkurrenten erhobenen Beſchuldiaungen mehr oder we⸗ niger überſehen läßt, iſt es noch zweifelhaft. in wie weit die von Lafollette voraebrachten Beſchuldiaungen der Korruption bedeu⸗ tungsvoll ſein werden. Senator Borah, der Leiter des Unter⸗ ſuchunaskomitees kehrte nach Chicago zurück. um die letzten, von Lafollette erhobenen Beſchuldiaungen zu prüfen. Er verweigert die Auskunft über dieſe Beſchuldiaungen, doch äußerte er, daß. wenn ſie bewieſen würden, ſie ſchwerwiegende Folgen für den Wahltag haben würden. In einer Rede in Baltimore beſchuldiate Lafollette den Präſidenten. den Zuckerintereſſenten nachgegeben zu kaben. Coolidaes Weigerung. ſagte er, dem Vericht der Tarfi⸗ werden. Das Ende der Zechenregie In dieſer Nacht ſind die drei deutſchen Zechen, die noch von der Regie betrieben wurden, ihren alten Eigentümern z u⸗ rückggeben worden. Es handelt ſich um die Zechen„Viktor“ und„Ickeren“ bei Rauxel und„önig Ludwig“ in Reck⸗ linghauſen. Die Uebergabe vollzog ſich ohne Formalitäten. Die früheren Direktoren, die bei der Uebergabe der Zechen durch die Regie von ihren Poſten zurückgetreten waren, ſind nunmehr zurück⸗ gekehrt. Auf Grund des 8§ 4 der Verordnung zur Abänderung des Okkupationsleiſtungsgeſetzes war es bisher nur mög⸗ lich, 50 Proz. der Beſatzungsſchäden zurückvergütet zu bekommen. Der Bezirksverband des weſtfäliſchen Bauernvereins, der die In⸗ duſtriekreiſe Recklinghauſen, Gelſenkirchen, Hamm, Dortmund, Hamm und Bochum umfaßt, hat auf Vorſtellungen beim Reichsminiſter für die beſetzten Gebiete die Mitteilung erhalten, daß die Aufhebung des Paragraphen unmittelbar bevorſteht. Es wird dann der volle durch die Beſatzung angerichtete Schaden vergütet werden. ** 8 Die Ruhrbilanz Im Mittelpunkt der Pariſer Finanzkonferenz ſteht die Ruhrbilanz. Nach franzöſiſchen Angaben be⸗ laufen ſich die durch die Beſatzung des Ruhrgebietes ab 5. Januar 1923 bis 31. Auguſt 1924 erzielten Einnahmen auf etwa 1150 Millionen Goldmark. Hiervon ſind in Abzug zu bringen die Be⸗ ſatzungskoſten des linken Rheinufers mit 185 Millionen Goldmark und die militäriſchen Beſatzungskoſten des linken Rheinufers mit 185 Millionen Goldmark und die militäriſchen Beſatzungskoſten des Ruhrgebiets mit 240 Millionen Goldmark. Ferner Naturalleferungen und Reſttitutionen, deren Erträgniſſe von 183 Millionen Goldmark der belgiſchen Priorität zufließen. Wegen der Verteilung dieſer Ein⸗ nahmen wird es noch zu manchem Zuſammenſtoß auf der Kon⸗ ferenz kommen. Nach den früheren Erfahrungen und derlei franzöſiſchen Sta⸗ liſtiken müſſen auch dieſe Angaben mit Vorbehalt angenommen kommiſſion entſprechend die Zuckerzölle herabzufetzen. würde den amerikaniſchen Verbraucher, falls der Präſident bei ſeiner Haltung 10 zum 4. März nächſten Jahres verharrte. 30 Millionen Dollar koſten. F. e Dder Wahlkampf in England Die Prophezeihungen über den Ausgang der heutigen Wahlſchlacht in England blieben bis zum geſtrigen Abend ungewiß. Während die einen an die ſchon früher aufgetauchten Zahlen— 304 Mandate für die Konſervativen, 159 für die Arbeiterpartei und 145 für die Liberalen— glauben, hält man bei der Arbeiterpartei einen größeren Erfolg für ſicher. Dürte der für den Ausgang der Wahlen für die Arbeiterpartei dürfte der letzte Eindruck über die Angelegenheit des Sinowje w⸗ Briefes ſein. Die Macdonald feindliche Preſſe verſucht bis zum letzten Augen⸗ blick die Angelegenheit gegen den Premierminiſter auszubeuten und ſelbſt Blätter, die ihm früher freundlich geſinnt waren, wie die„Daily News“, wenden ſich gegen die Perſönlichkeit Macdo⸗ nalds. Nach der„Times“ ſchreibt aus der„Dailh Graphic“, man würde den Gedanken nicht los, daß Macdonald die ganze Sache bis nach den Wahlen zurückhalten wollte.„Weſtminſter Gagzette bezeichnet die Haltung Macdonalds als eine ſtrategiſche Unfähigkeit und als Doppelſinnigkeit. Macdonald hielt geſtern noch einige Wahlreden, in denen er den Standpunkt vertrat, daß er die Verſchwörung gegen ihn glänzend abgeſchlagen habe. Er habe nichts getan, führte er aus, wofür er ſich entſchul⸗ digen müſſe. Es ſcheint, daß Macdonald auch im Falle einer Wahl⸗ niederlage den Kampf noch nicht aufgeben wird, da er auf die Zwiſtigkeiten zwiſchen den Liberalen und Konſervativen hofft. Eine Wahlrede des engliſchen Kolonialminiſters Der engliſche Kolonialminiſter Thomas hielt geſtern in Derb elne Wahfrede, in der er u. a. bemerkte: Nach den Wahlen werde eine ſehr intereſſante Lage gebniſſer Die Arbeiterregierung beabſichtige nicht, wegen des Wahlergebni 50 e ſie werde ſich mit der Rede des Königs vor das Parkament ſtellen und ihre Politik entwickeln. Wenn die Liberalen gegen die Regierung ſtimm⸗ 0 5 hätten ſie die Pflicht, anzugeben, wen ſie an ihre Stelle ſetzen der Wettlauf um die Meiſtbegünſtigung Die in letzter Zeit in Gang gekommenen Handelsver⸗ tragsverhandlungen Deutſchlands mit den auswärti⸗ gen Mächten haben ſich nach der Rückkehr des engliſchen Botſchafter⸗ 00 ee Vertrag ausge⸗ t. hren, nehmen die Beſprechun einen günſti⸗ een deree 55 ſprechungen günf n der geſtrigen Kabinettsberatung wurde der deutſch⸗ſpaniſche lsvertrag erörtert. Noch Rom ſteht die Ernemumg des italieniſchen deutſch⸗italjeniſchen Wirtſchaftsverhandlungen unmittelbar bevor. In Italien ſcheint ſich ein zäher Kampf um den Handelsvertrag, be⸗ ſonders um die Meiſtbegünſtigungsklauſel, zu entwickeln. Die vereidigung der Faſziſten⸗Miliz In feierlicher Weiſe leiſtete geſtern vor den Generälen, den kom. mandierenden Offizieren und den Behörden die Miliz dem Könige den Eid der Treue. Ueberall marſchierten Miliz⸗ und Heeres⸗ abteilungen vor den begeiſterten und jubelnden Menſchenmengen vorbei. In Mailand hielt Muſſolini auf dem Domplatz in⸗ mitten der hohen Offiziere der Garniſon vom Pferde aus eine An⸗ ſprache an die Schwarzhemden, in der er die Miliz und das Heer pries und die Anweſenden zu einem von der Menge begeiſtert auf⸗ genommenen Hoch auf den König und auf Italien aufforderte. Ddie Hhamburger Wahlen Von Rudolf Michael, Mitglied der Hamburger Vürgerſchaft Hamburg hat am Sonntag ſeine Bürgerſchaft neugewählt und damit den Ton ee der ſechs Wochen ſpäter die Wahlen zum Reichstag beſtimmen ſoll. Und wenn das Reich von Hamburg erwartet, daß es den Wegweiſer der deutſchen Politik aufſtellt, ſo mag es zutreffend ſein. Hamburg hat krotz aller Schwierigkeiten und Eigenarten ſeine bürgerliche Schul⸗ digkeit getan. Die bisherige Regierungskoalition, die ſich aus 69 Sozialdemokraten und 23 Demokraten zuſammenſetzte bei einer Bürgerſchaft von insgeſamt 160 Abgeordneten, iſt aus ihrer Mehrheit von 92 Stimmen in eine Minderheit von 74 Stimmen zu⸗ rückgedrängt, beſtehend aus 21 Demokraten und 53 Sozialdemo⸗ kraten. Die alte Linkskoalition wird auch dann nicht zu halten ſein, wenn man 2 radikale Mieter und 2 Vertreter einer gewerblichen Sonderliſte zur Hilfsſtellung hinzuziehen ſollte, denn die bürgerliche Liſte verſtärkt dafür wieder um die beiden Abgeordneten des ham⸗ burgiſchen Zentrums, die zum bürgerlich⸗liberalen Flügel gehören. Die Niederlage des Senats iſt erreicht, während gleichzeitig ein Ab⸗ bau der beiden radikalen Flügel und eine Feſtigung der Mitte mit bürgerlichem Einſchlag ſtattgefunden hat. Beſonders charakteriſtiſch iſt der völlige Zufammenbruch der Völkiſchen, Nach⸗ dem ſie im Mai einen gewaltigen Anlauf genommen hatten, büßen ſie jetzt nach kaum 6 Monaten ſchon Zweidriktel des jungen Beſtandes ein und erſcheinen in der neuen Bürgerſchaft mit nur 4 Abgeordneten. Auf der anderen Seite haben ſich die Kommuniſten trotz eines Rückſchlages gegenüber Mai um rund ein Drittel ihres Be⸗ ſtandes wenigſtens einigermaßen gehalten. Wenn ſie in das neue Hamburger Parlament mit 24 Mandaten einrücken, ſo bereiten ſie damit den regierenden Sozialdemokraten, die gehofft hatten, durch eine möglichſt radikale Haltung während des Wahlkampfes die kom⸗ muniſtiſche Oppoſition in völlige Ohnmacht zurückzudrängen, eine ſchwere Enttäuſchung. Haben die ſozialdemokratiſchen Wähler die Hoffnungen ihrer Partei nicht erfüllt, ſo hat die Demokratiſche Partei für die alte Linkskoalition getan, was ſie tun konnte. Sie büßt mit ihrem jetzigen Beſitzſtande nur 2 Mandate ein und kehrt mit 21 Abgeord⸗ neten zurück, ein neuer Beweis dafür, wie eine Partei mit Hilfe ciner ſtarken Preſſe, eines gewaltigen Aufgebots von Rednern und einer rückſichtsloſen Agitation ungünſtige politiſche en in der Großſtadt zurückweiſen kann. Für die kommenden Reichstags⸗ wahlen iſt jedoch ein ſtarker Rückgang der Demokraten zweifellos zu erwarten, wenn ſich die Wirkung ihrer eigenſinnigen Haltung bei der Frage der Regierungserweiterung auf die Stimmung der Länder ausgewirkt hat. Hinzukommt noch, daß es der Demokratiſchen Par⸗ tei natürlich nicht möglich iſt, überall mit einem ſolchen Aufgebot von Kräften zu erſcheinen, wie das in Hamburg der Fall war, wo⸗ hin ſie alle verfügbaren Hilfskräfte konzentriert hatte. Ein Gleiches dürfte für die Sozialdemokraten zutreffen. Von den bürgerlichen Oppoſitionsparteien zeigt die deutſchnationale ganz deutlich den Rückſchlag— unklaren Politik im Reich. Sie erleidet gegenüber Mai einen Verluſt von 30 000 Stimmen, der allerdings nür zum geringen Teil der benachbarten Deutſchen Volks⸗ partei zugute gekommen iſt; der größte Teil der unzufriedenen Deutſchnationalen hat ſich zur Partei der Nichtwähler geſchlagen. Im ganzen ſind in Hamburg am Sonntag nur 65 Proz. der Wähler an die Urne gegangen. Trotz dieſer großen Wahlmüdigkeit hat die Deutſche Volkspartei ſich von ihrem ſchweren Rückſchlag im Mai zu erholen vermocht. Sie wird in der neuen Bürger⸗ ſchaft mit 23 Mandaten vertreten ſein. Uebekhaupt zeigen alle Einzelergebniſſe gegenüber dem allgemeinen Abbröckeln bei Demo⸗ kraten und Deutſchnationalen eine ſteigende Tendenz bei der Volks⸗ partei, ſo daß die D..P. der Wahlentſcheidung des 7. Dezember al Mutes entgegenblicken kann, zumal ſie entſchloſſen iſt, die chwierige Frage der Regierungsbildung— ohne die realpolitiſchen Möglichkeiten außer Acht zu laſſen— unter den großen Geſichts⸗ punkt der bürgerlichen Sammlung zu ſtellen, den Streſemann für die Politik der Deutſchen Volkspartei aufgerichtet hat. Alles in allem bedeuten die für Hamburg einen Schlußpunkt unter eine ſechsjährige Periode der Revolution und Inflation und den erſten— nur den allererſten Beginn einer bürgerlichen Wieder⸗ geneſung. Ueber den Ausfall und die Bedeutung der Hamburger Wahlen erfahren wir weiter noch folgendes: Das charakteriſtiſche Zeichen der Hamburger Wahlen iſt der Zuſammenbruch der extremen Parteien innerhalb eines halben Jahres. Die Kommuniſten haben ſeit dem Mai dieſes Jahres von rund 114000 Stimmen 36 000 verloren. Bei den Völkiſchen kommt auf rund 37 000 im Mai ein Verluſt von 24000. Dieſer Rückgang zeigt, daß die extremen Parteien nach dem Höhepunkt vom Mai d. J. dem Verfall nahe ſind Ebenſo kenn⸗ zeichnend iſt aber die Tatſache, daß der Verluſt der Extremen nicht den Anſchlußparteien zugute gekommen iſt. Die Wähler ſind nicht von den Kommuniſten zu den Sozialdemokraten und von den Deutſchvölkiſchen zu den Deutſchnationalen übergegangen. Vielmehr haben die Sozialdemokraten ſich lediglich zu halten vermocht, wäh⸗ rend die Deutſchnationalen von rund 122 000 auf 90 000 Stimmen zurückgegangen ſind, alſo ebenſo wie die Deutſchvölkiſchen einen aanz empfindlichen Stimmenrückgang erlitten haben. Es wird alſo der Rückſchluß erlaubt ſein, daß bei den Reichstags⸗ wahlen die extremen Parteien Eine ſtarke Wählerflucht erleben, die Deutſchnationalen und die Sozialdemokraten aber vergeblich hoffen werden, die abtrünnigen Scharen in ihr Lager einzufangen. Für die Deutſchnationalen ſind die Hamburger Wahlen ſogar ein Mene⸗ tekel, das eine Abkehr der Wähler nicht nur von den Deutſchvölki⸗ ſchen, ſondern auch von den Deutſchnationalen erkennen läßt. Bis zu einem gewiſſen Grade iſt der Stimmenrückgang durch mangelhafte Wahlbeteiligung zu erklären. Man ſchätzt ſie auf auf etwa 63 Proz. gegenüber mehr als 80 Proz. im Mai d. Is. Unter dieſen Umſtänden haben die Parteien, die ihre Stimm⸗ ziffer zu halten vermochten, ſehr günſtig abgeſchnitten. Das gilt von der Deutſchen Volkspartei, die trotz mangelhafter Wahlbeteiligung ungefähr dieſelbe Stimmenzahl erreicht hat, wis im Mai dieſes Jahres. Sie ſteht mit dieſem Exgebnis unter den bürgerlichen Parteien allein, da die Deutſchvölkiſchen, die Deutſch⸗ nationalen und die Demokraten einen ſtarken Stimmenrückgang auf⸗ weiſen. Auch die Demokraten, deren Hochburg Hamburg bisher ge⸗ weſen iſt, ſind um mehr als 10 Prozent zurückgegangen. Die Deutſch⸗ Volkspartei hat die Demokratiſche Partei, die ihr im Maf d. Js, um 5000 Stimmen voraus war, diesmal zu überflügeln vermocht, ein Ergebnis, das mit Rückſicht auf die Hamburger Verhältniſſe beſonder⸗ hoch einzuſchätzen iſt. Legt man die geringe Wahlbeteiligung zu⸗ grunde, ſo ſteht die Deutſche Volkspartei mit mehr als 10 Prozent Stimmengewinn an der Spitze aller bürgerlichen Parteien. Die Deutſchnationalen haben nach dieſer Berechnung 13 Prozent, die Völkiſchen gar 65 Prozent verloren. Bei der Bewertung des kommt noch hinzu, daß die Deutſche Volkspartei den Wahlkampf ſo gut wie ausſchliezlich mit von Moskau, in der die 5 geſtern 11 Uhr vormittags Paris verlaſſen. TfU treten. Die in Schanghai lagernden Tru 85 55 ſei.“ e würden zwei die be worden. von 5 75 80 des Frontbannes wegen Ge 15 des„Bölkiſchen Kurlers“. Weiter verlautet, Haft befindet. 82 —Der Oberſchleſiſche pbereinigten Verbänden r 11. in Berlin eine oberſchleſiſche Wo, tiung“ meldet, daß ſi 2. Seite. Nr. 503 Mittwoch, den 29. Oktober 1924 ihren Kandidaten für die Bürgerſchaft und mit Hamburger Rednern 13 7 hat, während die Sozialdemokraten und die Nenntaden mit ilfe zahlreicher Reichstagsabgeordneter eine ungemein heftige Wahl⸗ propaganda entfaltet haben. Ob der Ausgang der Wahl dieſen un⸗ geheuer großen Apparat gelohnt hat, wird ihnen wohl jetzt ſelbſt Zweifelhaft ſein. Um ſo mehr, als vom Standpunkt der Hamburger Bürgerſchaft aus betrachtet, die Wahl eine glatt e Niederlage des demokratiſch⸗ſozialiſtiſchen Linksblockes bedeutet. Die oͤritte Feſtſtellung der Repko AJn der geſtrigen Sitzung der Repko wurde nach Artikel 3 An⸗ hang 3 des Londoner Protokolls die dritte Feſtſtellung ge⸗ troffen, wonach das Protokoll für die Wiederherſtellung der wirt⸗ 6 und finanziellen Einheit des Reiches vollkommen zur — 15 Veiter wurde in der geſtrigen Sitzung der Repko die offtzielle Betreibung des Amtes eines Generalagenten für die 5—5 Zahlungen durch den Amerikaner Parker Gilbert vorgenom⸗ men. arthou hieß den neuen Generalagenten willkommen und ſprach Owen Young den Dank der Kommiſſion aus. Der geſt⸗ rigen Sitzung wohnte zum erſten Male der Amerikaner Perkins, der nach den Beſtimmungen der Londoner Konferenz an den Ver⸗ handlungen der Repko teilnimmt, bei. Frankreich anerkennt Sowjetruß land Das Telegramm der franzöſtſchen Regierung an die Regierung Anerkennung der Sowjetregie⸗ rung ausgeſprochen wurde, iſt an Tſchitſcherin gerichtet und 2 Im Miniſterium Auswärtige Angelegenheiten erwartet man, daß die Antwort chitſcherins im Verlaufe des Nachmittags eintreffen wird. Sofort nach ihrem Eintreffen wird der Depeſchenwechſel veröffentlicht werden. China vor neuen Wirren (Spezialkabelnachricht der United Preß) Schanghai, 29. Okt. Ein neuer Krieg um Schangha! iſt in das Bereich der wenn auch entfernten Möglichkeit ge⸗ pen haben ſich in Anhänger von Feng Hu⸗hſlang und Wu Pei⸗ſus verwandelt. ie Tſchekiang⸗Truppen ſtehen zu Wu und Marſchall Tſchi Si⸗hſun er⸗ klärte, daß die Hangtſe⸗Provinzen dem Pekinger Marſchall treu ge⸗ blieben 0 und Verſtärkungen nach Tientſin ſchickten, um Wu bei der Eroberung Pekings zu unterſtützen. In Schanghai erhält ſich dauernd das Gerücht, daß Feng ermordet worden ſei, doch iſt weder eine Beſtätigung noch eine Ableugnung zu erhalten, da die Verbindung mit Peking unterbunden iſt. Das Gerücht tauchte zuerſt an der Silberbörſe auf. Tſchi Si⸗hſun hat nunmehr aktiv für Pu Partei er⸗ griffen, nachdem die unter Tuchun ſtehenden 5 Provinzen Kiangſu, Eſchekiang, Auchhui, Fuklen, Kiangſie dem General Feng den Krieg erklärt haben. Verſtärkungen ſind bereits aus Schanghai nach Tientſin abgegangen. Die Hupeh⸗Diviſton ſoll morgen folgen. Man erwartet, daß Wu, wenn dieſe u erkng zu ihm geſtoßen ſein werden, ſeinen Vormarſch auf Verſchärfle Cage in Peking eking antreten wird. Der United Preß zufolge hat ſich die Lage in Peking ſo verſchärft, daß der amekikaniſche Kreuzer—5 bei Tientſin 100 Marineſoldaten landete, die ſich ſofort nach Peking in Marſch ſetzten, um die dortigen amerikaniſchen Staatsbürger zu chützen. eiter wird gemeldet, daß außer amerikaniſchen Kriegs⸗ chiffen auch britiſche, franzöſiſche und italieniſche Kanonenboote ſo⸗ 0 zwi japaniſche Torpedobootszerſtörer bei Tientſin vor Anker gingen. deutſches Reich v. Heeringen als„Kriegsverbrecher“ Auf der franzöſtſchen Auslieferungsliſte ſtand auch General⸗ oberſt v. der frühere Kriegsminiſter, der von fran⸗ 5 ite angeklagt iſt, die Plünderungen von Lach be⸗ 5 len zu haben. Der Strafſenat des Reichsgerichts hat die ngelegenheit unterſucht, und iſt zu dem Ergebnis gekommen, daß „nicht der mindeſte Anhalt für eine ſtrafbare Handlung Heerin⸗ Er war im Gegenteil ſtets Seree die Här⸗ n, des Krieges durch ſcharfe Manneszucht, Gerechtigkeit und wohlwollender Behandlung der Einwohner nach Möglichkeit zu mildern, und das Eigentum der Zivilbevölkerung zu ſchützen. Ge⸗ rade die Menſchlichkeit ſeiner Kriegsführung wird von den verſchiedenſten Seiten ausdrücklich bezeugt. Die verfolgung der Kommunlſten Verlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). Das Frakkionsfekretariat der kommuniſtiſchen Reichstagsfraktion teilt mit, daß außer gegen die fünf Abgeordneten Scholem, Katz, Ruth Fiſcher, Grulewitſch und Florin ſeit Monaten Haftbefehle gegen ünf„angebliche Mitglieder“ der alten Zentrals ergangen ſeſen, ie wegen der Immunität bisher nicht ausgeführt werden konnten. Weitere Haftbefehle ſeten erlaſſen gegen 12 Abgeordnete. Ferner i geſucht, um ſte längere Gefängnisſtrafen verbüßen zu laſſen. Sie ſeien bereits verurteilt worden. Außerdem ſeien noch Strafperfahren gegen vier Abgeordnete eingeleitet. Alles in allem werden 34 Abgeordnete, wie das kommuniſtiſche Sekretariat ſich auszudrücken beliebt„verfolgt.“ * Die Lohnbewegung im Ruhrbergbau DdDie vier Bergarbeiterverbände hatten bekanntlich das Lohnabkommen zum November gekündigt, da trotz der Regierungserklärung eine Preisſenkung der täglichen Bedarfs⸗ artikel nicht eingetreten war. Von Unternehmerſeite waren Lohnforderungen der Bergarbeiter als völlig undi skutabel Der alte Bergarbeiterverband macht nun unter Durchſchnittsziffern eine Berechnung auf und ommt dabei zu dem Schluß:„Dieſe für den Ruhrkohlenbergbau Außerſt günſtigen Selbſtkoſtenberechnungen ſtellten ſelbſtverſtändlich keine abfoluten, ſondern nur Annäherungswerte dar. Immerhin gewähren ſie einen wichtigen Einblick zur Beurteilung der wahren Berhältniſſe und eine gute Diskuſſtonsgrundlage De Unternehmer mögen nun ihre Einwände geltend machen, damit geprüft werde, ob und inwieweit ſie ſtichhaltig ſind. Mit einem kategoriſchen„Indis⸗ kutabel“ ſei aber wirklich nichts anzufangen.“ Ausdehnung des Jrontbannverfahrens Wie wir zuverläſſig erfahren, iſt das Verfahren gegen die 15 eimbündelei jetzt auch auf eneral Ludendorff, Hauptmann Röhm und Hauptmann Weiß ausgedehnt worden. Der iſt Chefredakteur aß Oberleutnant Brün⸗ ner jetzt ebenfalls aus der ee e der Frontbann⸗ angelegenheit entlaſſen wird, ſodaß ſich nur noch Leutnant Os wald Eine oberſchleſiſche Woche Hilfsbund veranſtaltet mit den heimattreuer Oberſchleſter vom 9. bis 15. che mit einem Wohltätigkeitsfeſt im Zoo, oberſchleſiſcher Kirmes im Kriegerver⸗ einsßaus in der Chauſſeeſtraße und einem Geſellſchaftstee im Ho⸗ tel Eſplanade. Piehner kampfmüde. Die„München⸗Augsburger Abendzer⸗ der voöbkiſche Landtagsabgeordnete Poeh⸗ ner von jeglicher Bekätigung im völkiſchen Block zurückge zo⸗ en habe und zwar nicht nur aus Geſundheitsrückſichten. kiſcen und Epriſtichtozialen. neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Ausgabe) Die Reichstagswahlen Der Wahlaufruf der Deutſchnalionalen In dem nunmehr erſchienenen amtlichen Wahlaufruf der deutſchnationalen Volkspartei heißt es u..: Aus den Wahlen des 4. Mai gingen die Deutſchnationalen als die ſtärkſte Partei Deutſchlands hervor. Entgegen dem demokrati⸗ ſchen Prinzip hat der Reichspräſident die Bildung der neuen Regie⸗ rung nicht der ſtärkſten Partei übergeben. Auch in der Folgezeit wurde uns der Anteil an der Regierung verweigert Die Folgen waren endloſe Kriſen, Auflöſung und Neuwahlen, ſtatt Maß⸗ nahmen gegen die drohende Teuerung. Jetzt naht der Groß⸗ kampftag im Reich und in Preußen, der über Schwarz⸗weiß⸗rot und Schwarz⸗rot⸗gold entſcheidet. Unſere Parole heißt: Chriſt⸗ lich, völkiſch, nationgl, ſozial. Wir wollen eine Volks⸗ gemeinſchaft auf chriſtlichen Boden, die den Klaſſenkampf verwirft und die Arbeiter vom Terror befreit. Wir erſtreben eine Ver⸗ faſſung, die der deutſchen Eigenart entſpricht. Die beſte Staatsform für das deutſche Volk iſt die konſtitutionelle erbliche Monarchie. Wir erſtreben die Wiederherſtellung eines geſun den Födera⸗ lismus und Beſeitigung der Alleimherrſchaft des Parlaments. Entgegen der Verfaffung iſt der Reichspräſident noch immer nicht vom Volke gweählt. Wir verlangen baldige Anberaumung dieſer Wahl. Die Lüge von Deutſchlands Kriegsſchuld muß nieder⸗ gekämpft werden. Ddie Ausführung der Dawesgeſetze genau üÜberwacht werden, damit wir nicht in ewiges wirtſchaftliches Elend verſinken und unſere tapferen Brüder und Schweſtern im be⸗ ſetzten Gebiet endlich wieder die Freiheit erlangen. Wir bekümpfen die jüdiſche Vorherrſchaft. Deutſchland den Deut⸗ ſchen! Wir fordern die Aufwertung der Spareinlagen und Hypo⸗ theken, Schutz für den Berufsbeamten, batkräftige Hilfe für die not⸗ leidenden alten Soldaten, Kriegsbeſchädigten und Hinterbliebenen, paritätiſchen Schutz für die Induſtrie und Landwirtſchaft. Schutz des verſinkenden deutſchen Mittelſtandes, des Handwerks und ſoliden Handels, ſowie der geiſtigen Arbeit. Wir kreten ein für eine er⸗ trägliche und ſozial gerechte Umgeſtaltung des Stenerſyſtems, für größte Sparſamkeit im Reich, in den Ländern und Gemeinden. Der Handarbeiter iſt für geſellſchaftlich und politiſch vollberechligter Staatsbürger. Den Gedanken der chriſtlichen Familie und damit den hohen Beruf der deutſchen Frau und Mutter wollen wir wieder Geltung verſchaffen. Wir fordern ein chriſtliches Schulge⸗ ſetz. Ueberall begegnet uns als Feind die dem Chriſten⸗ tum abgewandte international denkende und wirtſchaftlich zerſtörend wirkende Sozialdemokratie. Die Vormacht dieſer Partei des Klaſſenkampfes und der roten Internationale iſt noch nicht ge⸗ brochen. Fort mit Severing, fort mit dem ganzen Syſtem, das den Geiſt von Potsdam unmterdrückt. Es gilt der Kampf vor allem der marxiſtiſchen Soztaldemokratie, ihren Helfershelfern und Schleppen⸗ trägern. Der Wegweiſer, vor dem das deutſche Volk am 155 Dezember ſteht, hat nur zwei Arme. der eine zeigt nach rechts, der andere nach links. Rechts Chriſtentum, Vaterland, geſunde Wirtſchaft. Links Unglaube, revolutionäre Wirrnis und wirtſchaft⸗ licher Ruin. Links ſchwarz⸗rol⸗gold, rechts ſchwarz⸗weiß⸗rot.“ Dieſer Wahlaufruf findet jetzt in der Preſſe nur wenig Be⸗ achtung. Er iſt etwas ſtiliſierter als die Arbeit des Dr. jur. Ever⸗ ling, da⸗ muß auch der„Vorwärts“ zugeben. Die„Voſſ. Ztg.“ meint von ihm: Die deutſchnationale Volkspartei bliebe wie ſie war, ſchwankend. Das„B..“ kommt zu dem Schluß, die Deutſch⸗ nationalen hättem ihren wahren Charakter im erſtden Wahlaufruf ſchon verraben, an ihn würde man ſich zu halten haben. Aber auch innerhalb der eigenen Reihen der Deulſchnationalen iſt Zufrieden⸗ heit mit dem Wahlaufruf nicht überall feſtzuſtellen. Die„Deutſche Zeitung“ bemerkt mib Mißtrauen eine leiſe Abſchwächung. Vor acht Tagen ſei die Partei ſtreng monarchiſch und völkiſch geweſen, etzt ſei ſie an erſter Stelle chriſtlich. Am 22. Oktober hätte ſie ge⸗ rade herausgeſagt: frei von der Judenherrſchaft, heute bekämpfe ſie nur moch die Judemvorherrſchaft. Immerhin iſt die deutſchnatbonaſe „Deubſche Zeitung“ ſo fpeundlich, zu verſichern, daß ihr von allen Wahlaufrufen der Deutſchnattonalen noch immer dererſte am beſten gefiele. Entſcheldend bliebe freilich die Frage„werden hinter den Worten auch die entſprechenden Taten ſtehen.“ Der Kampf der„Ja“ und Nein“Sager ſel Berlin. 29. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Der junge Fürſt Bismar ck hat, ſo meldet die„Deutſche Zeitung“, das An⸗ gebot ſeines Landesverbandes Weſer—Ems. wiederum für den Reichstag zu kandidieren, ä abgelehnt. Fürſt Bismarck hat am 29. Auguſt gleich Profeſſor Hötzſch, dem er ſich beſonders attachiert hat, zu den Jaſagern gehört. Schon damals hatten rauhe und ungebärdige Kehlen ihn aufgefordert, das Mandat niederzulegen. Einſtweilen ſcheint es noch nicht ganz ſicher zu ſein, ob es ſich bei der Melduna der„Deutſchen Zeitung“ um eine Tatſache oder nur um einen verſtärkten Wink mit dem Zaunpfahl handelt. Aus den Kreiſen der Jaſager ſelbſt hört man Stimmen arößter Zuverſicht. Der erſte Wahlaufruf, der hinterher als Abſchiedswort der Reichstags⸗ fraktion bezeichnet wurde, ſei von dem jungen Dr. Everling, einem ausgeſprochenen Heißſporn verfaßt und von Dr. Hergt dann un⸗ terzeichnet worden, ohne daß er ihn genau geleſen hätte. Derlei Eilfertigkeit im„Drange der Geſchäfte“ ſcheine eine beſondere Spezialität des bisherigen Führers der Deutſchnationalen zu ſein. Herats Rücktritt ſei nötig geworden, weil er zuerſt innerhalb der Fraktion für das Ja geworben, hinterher aber doch noch mit Nein ſtimmte und es ſomit mit beiden Richtungen verdorben hatte. Dr. Winkler hätte man gerade um deswillen zum Vorſitzenden der Partei gewählt, weil er als Landtagsabaeordneter zu all dieſen Din⸗ gen keinerlei Beziehungen gehabt hätte. Aber eine Niederlage der gemäßigten Elemente bedeute die Wahl Winklers nicht. Die Jaſager behielten das Heft in der Hand. Auch Profeſſor Hötzſch würde wieder gewählt werden. Was an dieſen optimiſtiſchen Darſtellungen Wahres iſt, wird die Zeit lehren. *** keine Wahlkreiskandidatur Streſemanns Der Wahlkreisverband 3 der Deutſchen Volkspartei hatte Dr. Streſemann die Spitzenkandidatur für dieſen Kreis angetragen. Dr. Streſemann hat jedoch abgelehnt, da er nur auf der Reiche liſte kandidieren möchte. **1* Aus der Sozialdemokratie Leinerk geſtrichen! Aufgenommen eigenen Radioanlage der 1„Neuen Mannheimer Zeitung“ A Berlin, 29. Okt. Dr Lokalanz. berichtet aus Hannover, daß die ſozlaldemokratiſche Partei in Hannover an der bis⸗ herigen Liſte für die Reichstagswahl nichts geändert habe, während auf der Landtagsliſte der Oberbürgermeiſter von Hannover, Lei⸗ nert, der bei den letzten Landtagswahlen im Februar 1921 Spitzenkandidat war, geſtrichen worden ſei. Der Konflikt in Sachſen Wie aus Dresden gemeldet wird, dauert die ſächſiſche Kriſe ul⸗ verändert fort. Nach Informationen aus rechtsſozialiaſtiſchen Kreiſen denkt die rechtsſozialiſtſche Fraktionsmehrheit nicht daran, dem Beſchluß des Landesparteitages auf Landtagsauflöſung nachzu⸗ kommen und wird weiter das Kabinett Heldt unter⸗ ſtüßen. *.*. Um dͤie Erhöhung des Wahlalters Der Verfaſſungsausſchuß des baneriſchen Landtaas verlanat, wie aus München gemeldet wird, die Heraufſetzuna des Wablalters in Bayern 25 Jahre und für die Wahlkandidaten auf 30 Jahre. Ge⸗ gen dieſen Antraa ſtimmten die Demoktaten. Sozialdemokraten, Völ⸗ 755 eeeee Kei eeeee e der Jentrumsparteitag ging geſtern zu Ende. Der dritte Tag der Verhandlungen ſtand im Zeichen einer einſtimmig angenommenen Vertrauensen t ſchließung für Dr. Marx und die Zentrumsfraktion. Demge⸗ mäß bewegten ſich auch alle Redner und Rednerinnen auf der Ver⸗ ſöhnung⸗ und Eimtrachtslinie. Sämtliche Anträge wurden ange⸗ nomem. In der ſiebten Abendſtunde erhielt Reichsbanzler Marx das Wort zu einer großangelegten Schlußrede. Der Kanzler ſprach zu⸗ nächſt einige Wünſche an die Verſammlung aus. Vor allem machte er ſich zum warmen Anwalt der Jugend, die heute ganz beſonders bewertet werden müſſe als früher. Zur Frage des Reichsban⸗ ners Schwarz⸗rot⸗gold erklärte der Kanzler, daß zwar Kampforganiſationen, welcher Art auch immer ſie ſein mögen, zum Schutze der Verfaſſung und Staatsordnung nur für anormaſe Zeiten in Frage kommen ſollen. Es ſei aber auch nicht abſolut feſtſtehend, ob der jetzige Zuſtand ſchon als normal anzuſehen ſei. Eine ab⸗ ſchließende Klärung in der Frage des Reichsbanners, wie der Kampforganiſationen überhaupt, ſei heute noch nicht möglich. erſechine ihm aber wünſchenswert, daß die führende! Männer der Partei ſich in dieſen Dingen Zurückhaltung auferlegen ſollen. Unter allen Umſtänden müſſe außenpolitiſch vermieden wer⸗ den, daß, nachdem ein gewiſſer Ruheſtand mit den anderen Star⸗ ten eingetreten wäre, wieder ein Mißtrauen Platz greifen, ob es uns auch ernſt ſei mit dem Willen, die Laſten abzutragen. Das Wort„Erfüllungspolitik“ habe einen böſen Klang. Wir im Zentrum aber erſtreben eine Verſtändigung mit den üb⸗ rigen Völkern und dieſe Verſtändigungspolitik hat Erfolge gegei⸗ tigt. Deshalb müſſen wir unbedingt an dieſer unſerer Politik feſthalten. Die überwältigende Einmütigkeit, die dieſer P i tag bewieſen hatte, habe geradezu lähmendes Entſetzen und Erſtau⸗ nen nach außen geweckt. Das alte Märchen vom Wirthſchen Flügel ſei endgültig abgetan. Zum Schluß richtet der Kanzler ei⸗ nen dringenden Appell an alle Wähler, es ſei heiligſte Pflicht, am Tage der Wahlen zur Urne zu ſchreiten. Gehen wir in den Kampf für Wahrheit, Freiheit und Recht mit den blanken Waffen des Rechtes und der Gerechtigkeit, dann werden wir den Kampf ſieg⸗ reich beſtehen. Minutenlange gewaltige Kundgebungen, die ſich zu einer über⸗ wältigenden Ovation für den Reichskanzler geſtalteten, folgten ſei⸗ nen Worten. Die Verſammlung ſtimmte darauf ſpontan das Deutſchlandslied an. Damit nahm der Zentrumsparteitag ein er⸗ hebenden Ausklang. 725 Der Wahlaufruf des Jenkrums iſt im Anſchluß an den Parteitag erſchienen. Folgende Leitſätze da⸗ raus ſindsbeſonders beachtenswert: Partei der Mitte, ſtehend auf feſtem Grund echten Chriſtentums und lebendigen Volkstums, waren wir jederzeit bereit, mit allen zu⸗ ſammenzuwirken, die den Wiederaufbau von Staat und Volk 5 dem verfaſſungsmäßigen Wege und die friedliche Entwickelung wünſchten. Mögen ſie von links oder rechts kommen, ſo ſetzten wir bewußt alles beiſeite, was unſer Volk noch mehr zerklüften könnte. Wir kennen weder Klaſſenvorurteile nach Klaſſenhaß. Die deutſche Wirtſchaft zu ſtärken, betrachten wir als eine ſelbſtverſtändliche Pflicht. Bei ihrer Erfüllung wollen wir keine einſeitige Bevorzugung. Die Londoner Abmachungen haben eine Beruhigung in unſer Wirtſchaftsleben ge⸗ bracht. Die noch beſtehenden Schwierigkeiten zu beheben, und bei den kommenden Handelsverträgen weitere gedeihliche Ausſichten zu eröff⸗ nen, iſt die nächſte Aufgabe. Wir wollen nach Kräften Not und Elend im Volke beſeitigen. Alle Schutzbedürftigen in Landwirtſchaft, Gewerbe, Handel und Beamtenſchaft werden unſeren Beiſtand finden. Nationale Not kann uns hemmen und uns zeitweilig Opfer auferlegen, unſeren ſozialen Willen aber werden wir nie preisgeben. Wir ver⸗ trauen auf die unzerſtörbaren Kräfte in unſerem Volk Wir arbeiten unausgeſezt an der Verwirklichung einer wahren Volkskultur in Religion und Sitte, in Familie und Erziehung, im geſamten öffent⸗ lichen Leben. Wir wollen kene Bevorzuung, aber volle Gleichberech⸗ tigung. Den konfeſſionellen Hader im politiſchen Leben beklagen und verurteilen wir. Die Auswüchſche des Parteilebens müſſen ver⸗ ſchwinden. Weg mit dem Radikalismus, weg mit der politiſchen Zer⸗ ſplitterung! Stärkt die Mitte! Die Wahlparole der Zentrumspartei lautet: Für eine Politik, die an Deutſchlands Zukunft glaubt, für die Fortſetzung der bis⸗ herigen natlonalen Reltungsarbeit und für die Befrelung von Ruhr und Rhein, für den Schutz der Verfaſſung und für eine befeftigte Staatsautorität, für wirtſchaftlichen und ſozialen Ausgleich und ge⸗ rechte Laſtenverteilung, für chriſtliche Erziehung und Durchdringung des öffentlichen Lebens, Wirtſchaft, Staat und Politik mit den ſitt⸗ lichen Grundſätzen des Chriſtentums. 99 Zenkrum und Bayeriſche Volkspartei Nach der bayeriſchen Volksparteikorreſpondenz hat eine vom Landesausſchuß der Baneriſchen Volkspartei ermächtigte Kommiſſion auf Einladung der Zentrumspartei in Berlin mit bevollmächligten Pertretern verhandelt, um einen Burafrieden zwiſchen beiden Parteien in Bayern herzuſtellen. Es handelt ſich dabei ausſchließlich um den Verſuch, zu vermeiden, daß die beiden Parteien ſich inner⸗ halb des bayeriſchen Gebiets bekämpfen. Letzte Meldungen Der Weltbankier (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 29. Okt. Die Geſamtſumme der ſeit dem 1. Januar in den Vereinigten Staaten an fremde Staaten gegebenen Anleihen überſteigt eine Milliar de Dollar und ſtellt einen Rekord in der Geſchichte der internationalen Finanz dar. Das amerikaniſche Enkommen aus anderen Ländern wird mehr als 600 Millionen Dollar jährlich betragen, wenn die Schuldner der Staaten ihre Verbindlichkeiten an Amerika zurückzahlen werden. Die erſte Probefahrt der„Los Angelos“ Aufgenommen durch die eigene Radidanlage der „Neuen Mannheimer Zeitung“ OBerlin, 29. Okt. Das„Berl. Tageblatt“ meldet aus W̃a⸗ ſhington, daß das Luftſchiff„Los Angelos“ ſeine erſte Probefahrt in Amerika vorausſichtlich Mitte November und zwar entlang der atlantiſchen Küſte unternehmen werde. Man rechnet damit, daß bis dahin genügend Heliumgas zur Füllung des Luftſchiffes zur Verfügung ſtehe. UEJ Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro). In der Berliner Stadtverordnetenverſammlung beantragten geſtern die Demokraten Auflöſung und Neuwahlen zuſammen in den Landtagswahlen. Ihre Anregung wurde von Deutſchnationa⸗ len und Kommuniſten aufgenommen. Der Magiſtratsvertreter und Vertreter der Deutſchen Volkspartei widerſprachen. Die Ab⸗ ſtimmung wurde auf Donnerstag vertagt. Man glaubt nicht, daß dem Begehren ſtattgegeben werden wird. Berlin, 29. Okt. In der Betimer ſFiſchhandels⸗A.⸗G ſtürzte geſtern anſcheinend infolge Ueberlaſtung, der Fahrſtuhl aus dem zweften Stockwerk in den Keller. Ein Laufburſche und ein Ange⸗ ſtellter ſind lebensgefährlich verletzt und dürften kaum mit dem Leben davonkommen. Rewyork, 29. Okt. 10 Mann der Zeppelinbeſatzung haben ſich heute auf dem Dampfer„München“ zur Heimkehr nach München eingeſchifft. Dr. Eckener hat ſich nach Akron begeben, wo er an einer Vorſtandsſinung der Goddyear Zeppelin⸗ beſellſchaft tellnehmen wird, worauf er eine Neiſe nach dem mittleren Weſten zu unternehmen agedenkt. Er beabſichtiat in zehn Tagen wie“ der nach Lokehurſt zurückzukhren. Rom, 29. Olt. Schwere Wolkenbrüche gengen über einen großen Teil der Provinz Cagliard auf Sardinien nieder. inanchen Dörfern ſtand das Waſſer über einen halben Meter Bisher werdem drei Opfer der Ueberſchwemmung gemeldet 55 diel Vieh haupifeächlch Schafe ſind erlrunfen. Mittwoch, den 29. Oktober 1924 nNeue Mannheimer Jeitung(Mittag Nusgabe) 3. Seile. Nr. 503 Deutſche Soldatengräber in Frankreich Von Marka Heiſinger Düſter erhob ſich vor kurzem ein ſchwarzer Rieſenkatafalk vor den Pforten des Reichstaasgebäudes. als Ehrenſymbol aller deutſchen Soldatengräber des Weltkrieges. Ein Taa des Gedenkens war es für unſere Gefallenen. Nur wenigen unter uns iſt es leider ver⸗ gönnt, die Grabſtätten gefallener Angehöriger auf heimatlicher Scholle zu pflegen. und ſo mögen zahlloſe Gedanken in die Ferne, nach den einſtigen Schlachtfeldern gewandert ſein, wo viel hundert⸗ tauſend Söhne Deutſchlands in fremder Erde ruhen. Der Zufall wollte, daß ich am Tage der deutſchen Gedenkfeier in Paris weilte. Da trieb es mich hinaus auf ſene Schlachtfelder, um dort auf den deutſchen Friedhöfen ſtill unſerer Gefallenen zu geden⸗ ken. Mein Weg führte mich durch verwahrloſte Pariſer Vorſtädte auf die ſogenannte„Route de Taxis“ hinaus, die Landſtraße, auf der in jenen für Paris ſo kritiſchen Septembertagen des Jahres 1914 General Gallieni 15 000 Mann in den hierzu beſchlaanahmten Pariſer Taxameterdroſchken zur Rettung der Joffre⸗Armee an die franzöſiſche Front warf. Bald beginnt das Kampfaebiet. Und ſchon klingen für uns aus Heißen Kämpfen bekannte Ortsnamen an mein Ohr. Chateau Tierry und Meaux werden paſſiert. Hier ſetzen die erſten Zerſtörungen ein. — Noch heute ſteht man an den Straßen die umgeſtürzten, wie Spiel⸗ zeua zerbrochenen Telegraphenpfähle und die niedergelegten Baum⸗ reiben. Zerſchoſſene Ortſchaften, deren Kirchen mit leeren Fenſter⸗ höhlen in den Himmel ragen, aleiten vorüber. Faſt überall nur zag⸗ hafte Anſätze zum Wiederaufbau, kaum irgend wo ein Aufraffen zur Beſeitiaung dieſer Trümmer. Ueber ſonnige Höhenzüge führt der Wea an der Marne ent⸗ lang, unten glitzert friedlich der Fluß, die Gedanken aber wandern in die Tage des Schreckens zurück. Dann in öder verlaſſener Land⸗ ſchaft nichts als zerſchoſſene oder von aiftigen Gaſen abgetötete krüppelhafte Baumſtümpfe: einzelne Rieſen recken noch ihre kahlen Arme gen Himmel. aber alles Leben, alle Kultur ſcheint erſtarrt zu ſein. Es tauchen in der Ferne, in einſamer Ebene, die Silhouetten von vieltauſend Kreuzen auf, die mir die Frage nach der Beſtattung unſerer Toten in fremder Erde beantworten ſollen. Es iſt der erſte deutſche Soldatenfriedhof. den ich erblicke. Mit dem furchtbaren Rhythmus der gewaltigen Eintöniakeit ſtehen dieſe 10 000 ſchwarzen Holzkreuze Schulter an Schulter, dicht gedrängt, in Reih und Glied, tragen in kleinen häufig verwaſchenen Buchſtaben Namen und Rana des Toten, oft aber auch ſchweigt das Kreuz, wenn ein unbekannter Soldat dort ſeine letzte Ruhe fand. Graubraun deckt unter dieſen düſteren Holzarmen der nackte kahle Erdboden ein rieſenhaftes Leichenfeld. Hier gibt es keine Blumen⸗ pfleae: kein verſöhnendes Grün. kein Strauch, kein Halm mildert dieſe harte Oede. Jealichen Schmuckes bar ſtarren die dunklen Kreuze vorwurfsvoll den Beſchauer an, der ſich verſtändnislos und kopf⸗ ſchüttelnd abwendet von dieſem Bilde troſtloſer Verlaſſenheit. Der Eindruck, den man als Deutſcher bei dieſem ebenſo erarei⸗ fenden, wie unerwarteten Anblick empfänat. iſt erſchütternd und nach⸗ baltia. Warum ageſchieht nichts zum ehrenden Gedenken unſerer Toten? Trifft uns ſelbſt dieſer Vorwurf, oder ſind uns auch bier die Hände arauſam von den Franzoſen gebunden? Man hofft. dieſer erſte Friedbof der Deutſchen möchte noch kein erſchöpfender Beweis ſein für die aänzliche Schmuckloſiakeit unſerer Heldengräber. Und wird doch auf den vielen deutſchen Friedhöfen, über die wir noch ichweren Herzens zu wandern haben. ſtets aufs neue enttäuſcht.“ Unweit dieſer Ruheſtötten unſerer Krieger und zu Füßen der von uns und den Amerikanern lange heißumſtrittenen Anhöhe „Bols Belleau“ haben die Amerikaner ihre auf den verſchiede⸗ nen Schlachtfeldern Frankreichs gefallenen Toten, im Gegenſatz zu allen anderen Nationen, auf einem einzigen großen Friedhofe nach⸗ trüglich vereint und ene Ein breiter Weg führt zu einem pom⸗ pös wirkenden Sandſteinportal. Wir am Eingange dieſer noch in der Anlage begriffenen Begräbnisſtätte. Im Mittelpunkt erhebt ſich eine mächtige ranitpyramide, zu deren Häupten von nebenſtehendem Maſt die„stars und„stripes im hellen Som⸗ merhimmel wehen. Unter kurzgeſchorener grüner Raſendecke ruhen hier die 1 zu Faßen dieſes Denkſteins, im Hintergrunde die ſanften Hänge von„Belleau Wood'“, wie die Amerikaner ihren Friedhof nennen. Von jedem Grabe leuchtet freundlich das auch auf den Frankreichs und Englands gebräuchliche, weiße Holzkreuz. Noch arbeitet man an der weiteren Ausſchmückung der Anlage. In Zukunft ſoll die Ueberwachung und Pflege dieſes Friedhofes einem ausgedienten Offizier der amerikaniſchen Armee anverkraut ſein, dem Behauſungs⸗ und Verwaltungsgebäude in ſau⸗ berem Sandſtein zu Seiten des Einganges errichtet werden. In Blidesweſte voneinander liegen hier dieſe beiden Friedhöfe der Amerikaner und der Deutſchen. Der ſcharfe Kontraſt zwiſchen ihnen zwingt zum Vergleich! Es iſt, als wenn im Tode noch der Beſiegte hinter dem Sieger zurückſtehen ſoll. Haben wir dieſer koſt⸗ bar angelegten Heldenverehrung nicht den beſcheidenſten Blumen⸗ ſchmuck deuͤtſcher Dankbarkeit entgegenzuſetzen? Fehlt es an jeg⸗ lichen Mitteln für dieſen hohen, idealen Zweck, oder ſcheitern unſere Anſtrengungen auch hier an diktatoriſcher Ablehnung der Fran⸗ oſen? Die alte Regierung ſtunß in den Jahren 1917 und 1918 Wenen mit Gartenkunſt und Friedhofspflege vertrauter Sach⸗ verſtändiger zur Bearbeitung der Gräberfrage auf den Kriegsſchau⸗ platz. ar man gezwungen, die damals entſtandenen Pläne nach dem tragiſchen Friedensabſchluß fallen zu laſſen? Konnten dieſe nicht auf beſcheidener, unſeren heutigen Verhältniſſen entſprechender, aber würdiger Grundlage durchgeführt werden? Oder nimmt uns das Friedensdiktat etwa das Recht, unſere Gräber zu ſchmücken und zu pflegen? In der Hoffnung, anderen Orts ein günſtigeres Bild von unſe⸗ ren Friedhöfen zu gewinnen, wandte ich mich der Champagne zu. Bei Bligny, kurz vor Reims, führte mein Weg an einem großen Friedhof der Italiener vorüber. Kurzes Verweilen lehrte mich aufs nue, daß jede Nation bei der Anlage der Gräber ihre eigenen Wege geht. So hatten die Italiener hier auf fremdem Boden ihre heimatlichen Zypreſſen als immergrünen Kranz um einen mächtigen Gedenkſtein gruppiert. Graublaue, auf raſigem Untergrunde er⸗ richtete Kreuze tragen den Namen der Beſtatteten. Die ganze An⸗ lage wird von Granitſockeln, die durch ſchwere Ketten unterein⸗ ander verbunden und von italieniſchen Stahlhelmen gekrönt ſind, umſchloſſen. Kurz hinter Vailly ſtoßen wir auf einen merkwürdigen Friedhofsdreiklang. Hier ſchließen ſich die Gräber der Franzoſen, Deutſchen und Engländer zu einer einzigen großen Anlage zuſammen. Auf den Franzoſengräbern der hier landesübliche Schmuck künſtlicher Blumen und Kränze aus buntem Glas, Porzellan, Perlen und Drahtgeflechten, bei den Engländern üppiges Roſenblühen und leuchtende Staudenpracht, wie es für die heimatlichen Gärten des Inſelvolkes charakteriſtiſch iſt. Im Mittel⸗ untk der Anlage das deutſche Gräberfeld, weihin kenntlich durch 85 auffallende Schmuckloſigkeit und ſeine düſteren, ſchwarzen Kreuze. Als ich mich in der Gegend von Soiſſons, kurz vor dem Ende meines traurigen Weges, noch einmal einer ſolch troſtloſen Gräber⸗ ſtätte zuwenden wollte, um von unſeren Gefallenen Abſchied zu neh⸗ men, bedeutete man mir, daß auf dieſem vermeintlichen deutſchen Friedhofe nur ſchwarze franzöſiſche Kolonialtruppen die letzte Ruhe gefunden hatten. Die Grabſtätten der Neger waren alſo denen der Deutſchen zum Verwechſeln ähnlich. Von dieſer Tatſache tief er⸗ ſchüttert, bin ich heimgekehrt, aber ſeitdem verfolgt mich unausge⸗ ſetzt die Frage, warum es kein noch ſo beſcheidenes Blühen auf deutſchen Soldatengräbern in Frankreich gibt? Wo iſt die ſtarke Hand, die Wandel ſchafft? Städͤtiſche Nachrichten die Teuerungszahlen deutſcher Gemeinden Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamtes werden ſoeben vom Statiſtiſchen Reichsamt die e e für 262 Gemeinden nach dem Stſicht⸗g ödm 17. September bekanntgegeben. Die Teuerungs⸗ 1 0 ſtellen den abſoluten Betrag in Mark dar, der für einen nach enge und Art beſtimmten Kreis wichtiger Lebensbedürfniſſe— Er⸗ nährung, Wohnung, Heizung und Beleuchtung— aufzuwenden iſt. Die höchſte Teuerungszahl— mit 121,98 Mk.— hat Garmiſch-Partenkirchen aufzuweiſen, dann folgen: Roſen⸗ heim 116,99, Lindau i. Bodenſee 116,40, Bruchſal 115,31, Kreuznach 115,22, Recklinghauſen 115,21, Godesberg 115,09, Freiburg i. Br. 114,79, e 114,69, Wiesbaden 114.47, 1288 55 113,89, Hagen i. W. 113,18, Lörrach 113,13, Pirmaſens 112,56, Hof 112,45, München 112,15, Vohwinkel 111,72, Offenburg 111,64, Karls⸗ ruhe 111,61, Mannheim 111,49, Paſſau 111,24, Ingolſtadt 111,21, Schwerte 110,82, Landshut 110,74, Konſtanz 110,63, Trier 110,59, Mainz 110,56, Villingen 110,27, Leipzig 110,12, Wernigerode 110,08, Ulm 110,01, Dinslaken 109,98, Augsburg 109,82, Aalen 109,68, Iſer⸗ lohn 109,61, Bonn 109,58, Remſcheid 109,56, Friedrichshafen 109,30, Tuttlingen 109,15, Wetzlar 108,81, Solingen 108,77, Pforzheim 108.65, Frankfurt a. M. 108,64, Durlach 108,56, Nördlingen 108,50, Bocholt 108,29, Düſſeldorf 108,13, Gmünd 108,11, Bochum 108,04, Heidelberg 108,02, Plauen 107,94, Marburg 107,61, Dortmund 107,57, Bücke⸗ burg 107,35, Opladen 107,11, en 107,09, Schramberg 107,03, Tübingen 106,46, Siegburg 106,41, Jena 106,39, Königsberg 105,82, Kempten 105,60, Aachen 105,56, Baden⸗Baden 105,33, Göppingen 105,31, Auerbach i. V. 105,03, Lahr 104,91, Hanau 104,78, Neuſtrelitz 104,71, Köln 104,67, Gummersbach 104,64, Würzburg 104,44, Kaiſers⸗ lautern 104,25, Coblenz 104,21, Schwennigngen 104,10, Speyer 103,89, Frankental 103,79, Neiſſe 103,68, Bremen 103,65, Glauchau 103,64, Offenbach 103,58, Mörs 103,39, Schweinfurt 103,31, Soeft und Sonneberg je 103,26, Bremerhaven 103,04, Duisburg und Aſchaffenburg je 102,95, Singen 102,68, Amberg und Annaberg je 102,66, Regensburg 102,57, Siegen und Heilbronn je 102,50, Chem⸗ nitz und Gera je 102,41, Weſel 101,99, Zweibrücken 101,94, Beuthen 101,68, Meerane 101,50, Hindenburg und Hamburg je 101,44, Sebnitz 101,38, Eſſen 101,27, Peine 101,20, Neuwied 101,16, Apolda 101,05, Raſtenburg 100,97, Altona 100,92, Mayen 100,90, Eſchwege 100,83, Crefeld 100,57, Bielefeld 100,53, Straubing 100,33, Frankfurt a. O. 100,30, Eſchweiler 100,24, Weimar 100,16, Stadthagen 100,05, Pots⸗ dam 99,89, Erlangen 99,72, Barmen 99,59, Cuxhaven 99,58, Unna 99,45, Herford, Borna und Reichenbach je 99,32, Berlin 99,18, Grim⸗ mitſchau 99,14, Nürnberg 99,09, Osnabrück 99,08, Dresden 99,07/, Hattingen 99,05, Senftenberg 98,97, Caſſel 98,84, Celle 98,81, Raſtatt Der ſchöͤpferiſche Trieb im Kinde Von Helene von Heyden(Mannheim) Die Malerin Helene von Heyden, eine gebür⸗ tige Münchnerin und nun in Mannheim anſäſſig, wo ſie im Rahmen der neugegründeten Freien Akademie die Kurſe für freies Kinderzeichnen leitet, legt in dieſer intereſſanten Arbeit ihre erzieheriſchen Grundſätze nieder. Vor wenigen Jahren beglückte uns die Mannheimer Kunſthalle mit der Ausſtellung„Der Genius im Kinde“, und wir 11 mit Entzücken und Andacht, welch eine Fülle von ſchöpferiſcher ätigkeit das Kind zu entfalten vermag. Inzwiſchen ſind eine Reihe anderer⸗ Städte dieſem eindringlichen Beiſpiel chai ſo werden zurzeit in Düſſeldorf Kinderzeichnungen zur Schau gebracht. Der Zeichen⸗ unterricht, der in den meiſten Schulen ſchon ſeit Jahren ſo ganz anderen und glücklicheren Geſetzen denn früher, gefolgt iſt, dürfte hier erneut Anerkennung und Anregung finden. Man weiß nun, wie wichtig es iſt, auf den ſchöpferiſchen Trieb im Kinde zu achten, und nicht dieſem entgegenzuarbeiten, wie überlebte Unterrichtsweiſe es tat. Das Kind arbeitet ja ſo viel leichter und intenſiver, wenn es ernſt genommen wird und Echo ſeiner Ideen findet. Ich erinnere mich, wie beglückt meine Schweſter und ich als kleine Mädchen vor etwa 20 Jalnen in Berlin eine Ausſtellung von Kinderzeichnungen ſahen, ähnliche Sachen, wie wir ſie ſelbſt zeich⸗ neten und malten, was eine Blütezeit unſeres ſchöpferiſchen Geſtal⸗ tungstriebs zur Folge hatte. Die erſten and Maaufif hatten wir ſchon etwa mit 5 Jahren durch einen Rot⸗ und Blauſtift ee darauf bald weitere Buntſtifte folgten, von denen uns beſonders das Violett und Orange anregte. Aber nicht nur im Schenken und Spitzen der Farbſtifte beglückte uns der 115 8 Am dank⸗ barſten waren wir, wenn er auf die Rückſeite durchradierter Stellen ſo wunderbar ein Schildchen klebte, daß man wieder luſtig darauf weiter zeichnen konnte. Meine Schweſter und ich zeichneten 5 verſchiedene Dinge, oft aber ſtellten wir uns ae genague Auf⸗ gaben aus gemeinſam Erlebtem, und Keine durfte das Werk des anderen vor Beendigung ſehen, ſonſt wurde man des Stehlens ver⸗ dächtig. Ganze Geſchichten wurden erdacht und zur Erklärung immer wieder erzählt, warum dies ſo oder ſo, weshalb das gezeich⸗ nete Kind dahin oder dorthin ſchaute. Ich pflegte gern meine Bilder mit Titeln zu verſehen, wie:„Kinderluſt“(zu ſpielenden Kindern)— „neugierig“(ein Mädchen, das durchs Fenſter nach einem Hühnchen zauf dem Gartenzaun ſchaute)—„wild“(da hatte ich in einem Zimmer ein ſchiefes Bild gezeichnet, daran der wilde Knabe mit der Peitſche geſtoßen war). Ganz ſeltſamer— und mir noch heute ungeklärter Weiſe zeichnete meine Schweſter enorm breitſchultrige, dagegen ich ganz engbrüſtige Menſchen; dabei waren wir ſtets zu⸗ ſammen und kannten die gleichen Leute. Wie⸗enttäuſchend war nach dieſem frohen chaſfen das einem Spiel glich und doch Ausdauer erforderte, der damals noch ſo nüch⸗ terne Unterricht der Schule. In der erſten Stunde hatten wir nur Striche zu Da mir dieſe recht ſicher gelangen, erbitterte mich ſehr das Mißtrauen der Lehrerin, daß ich mit dem Lineal ge⸗ zeichnet habe. Manchem anderen waren die Striche vielleicht ſchlecht gelungen aus Unluſt zu dieſem nüchternen an die Rechenſtunde mah⸗ nenden Betrieb, der durch nichts der kindlichen Phantaſie Rechnung trug. Umſo lieber; jedoch machten wir von der Erlaubnis Ge⸗ brauch, vor der Botanikſtunde allerlei Pflanzen an die Tafel zu zeichnen; und man hätte dies wohl als Lehre für die Zeichenſtunde nehmen ſollen. Aber niemand der Lehrenden dachte daran. Am ſchlimmſten iſt mir damals das große C geweſen; die ganze Klaſſe mußte nach ausgehängter Vorlage dieſen Buchſtaben zeichnen und niemand durfte mit anderer Farbe, als das vorgeſchriebene, lang⸗ weilige Hellbraun anmalen. Ohne war die Zeichenſtunde undenkbar, es wurde mit dieſer Schmugglerware ein ſehr reger Tauſchhandel betrieben; die ge⸗ heimnisvollen Blümchen im Zucker waren auch zu ſ mal kam auch 1 unſer ſchöpferiſches Geſü zum Durchbruch: zum Entſetzen des Le rers wurde ein mit ſcharfem Bleiſtift in die Bank eingeritztes Männlein ein unſterbliches Werk, weil eifrig heim⸗ liche Hände es ſtetig mehr vertieften und ſchmückten. Auch ein Knet⸗ gummimenſchlein mit echtem Haar konnte vielleicht mehr Anſpruch auf künſtleriſchen Verſuch machen, als unſere etwas fabrikmä 0 ge⸗ Arbeiten in der Zeichenſtunde. Mögen auch gute fleißige Arbeiten dabel geweſen ſein, eine 1 zu künſtleriſchem Ver⸗ ſtändnis wurden ſie wohl kaum. Erſt der Unterricht in den oberen Klaſſen bei einem großzügigeren Lehrer 55 etwas Befreiung und wirkliche Freude. Seither hat ſich der Schulzeichenunterricht noch ſehr entwickelt und wird ſtetig ausgebaut— man berückſichtigt die Er⸗ findungsgabe des Kindes. Wie erfreulich iſt doch z. B. das Selbſt⸗ illuſtrieren der Aufſätze, wenn es auch unbegabteren Kindern ſchwer⸗ fallen mag. Aber die A ee Lehrers ſollte ſo ſtark ſein, daß ma chön bunt. Manch⸗ auch hier gern Verſuche ge werden. Was aber ſollte denn für die Art des Zeichenunterrichts leitend ſein? Die erſte Aufgabe des Lehrers beſtehn wohl im Unterſcheiden einer nur intellektuellen Begabung und eines rein inſtinktiven, künſt⸗ leriſchen Urſprungs. Die letztere wächſt unbewußt von innen. Hier alſo kann der Lehrer nur behüten, damit keinerlei Wachstum ge⸗ knickt, keine geheime Quelle zugeſchüttet werde. Ganz anders verhält es ſich bei intellektueller Begabung: Hier wird die Leitung gegeben aus dem bewußten Wollen des Kindes und ſomit das eingehende Einführen zu ſeinen angeſtrebten Zielen. Die Form des Unterrichts ſoll eine abwechſelnde ſein, um damit der Fülle der kindlichen Phantaſte 98,70, Breslau 98,55, Schwelm 98,46, Bayreuth 98,45, Worms 98,09. Gotha 98,00, Detmold 97,90, Bamberg 97.85, Merſeburg 9784, 5 175 nitz 97,83, Oppeln und Weiden je 97,77, Grimma 97,76, en e 97,63, Meiningen 97,55, Gießen 97,54, Emden 97,39, Coburg 97,15, Kiel 97,09 uſw. 10 2 Die niederſte Teuerungszahl wurde für G ũ ſt ro w mit 81,45— feſtgeſtellt. »Die Jahl der Erwerbsloſen. Laut Mitteilung des Städt. Nach⸗ richtenamtes betrug am 21. Oktober die Zabl der beim Arbeitsamt Mannbeim. öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amtsbezirk Mann⸗ heim, gemeldeten Arbeitsloſen 9 970(7924 männliche, 2046 weib⸗ liche). Da am 15. Oktober die Jahl der Vollerwerbsloſen auf 19 179 ſich belief, iſt ein Rückaana um 209 eingetreten. Die am 21. Okto⸗ ber gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufs⸗ aruppen wie folat: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 2047, Facharbeiter im Baugewerbe 127. Arbeiter im Verkehrs⸗ gewerbe 519. Hilfsarbeiter 3486, Angeſtellte im Handelsgewerhe und in techniſchen Betrieben 1673. ſonſtige Arbeitnehmer 2118. Gegen⸗ über dem 15. Oktober iſt in allen Gruppen ein Rückgana eingetreten. mit Ausnahme der Gruppen der Facharbeiter der Metall- und Ma⸗ ſchineninduſtrie und der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in tech⸗ niſchen Betrieben, die eine kleine Erhöhung aufzuweiſen haben. * Freibank. Laut Mitteilung des Städt. Nachrichtenamtes wur⸗ den auf der Mannheimer Freibank im Monat September 6090 Ka. Fleiſch verkauft(1¾ Farren, 19⅝ Kühe, 1½% Rinder, 1½ Kälber, 1 Ziege und 12 Schweine). Die Verbraucherpreiſe— für je 1 Ka.— waren folgende: FJarrenfleiſch 1,00 bis.10 Mk., Rindfleiſch 1,20 Mk., Kuhfleiſch 0,50 bis 0,70 Mk., Kalbfleiſch 0,80 bis.20 Mk., Schweine⸗ fleiſch.20 bis.30 Mk. und gekochtes Fleiſch 0,50 bis.20 Mk. *Ein Gedenktag. Heute ſind 100 Jahre verſtrichen, ſeit der Schwarzwald und das Neckartal von der größten verzeichneten Ueberſchwemmung heimgeſucht wurden. Der Neckar ſtieg damals am Pegel zu Diedesheim bei Neckarelz von normal.30 Meter auf 10,74 Meter, in Heidelberg auf 8,09. Am Neckartor in Eberbach, Haus Nr. 59 befindet ſich noch eine Waſſerſtandsmarke von damals in einer Höhe von 5,65 Meter über dem Boden. In Mannheim erreichte der vom Neckar geſtaute Rhein die bis heute nicht mehr verzeichnete Höhe von 9,43 Meter. Der Schaden war un⸗ geheuer. Auch Menſchenleben waren zu beklagen, ſo in Ottenau im Murgtal, wo durch den Einſturz von 10 Häuſern 8 Menſchen den Tod fanden. Hier kam auch eine wunderbare Rettung vor, indem ein 17jähriges Mädchen an Dachtrümmern ſich anklammerte, bis Rotenfels mitgeriſſen wurde, dort aber gerettet werden konnte. veranſtaltungen Theaternachricht. Die vom Nationaltheater vorgeſehenen Veranſtaltungen im Nibelungenſaal werden am 7. November vom Schauſpiel eröffnet. Zur Erſtaufführung gelangt„Der arme Konrad“, Tragödie aus der Bauernrevolte 1514, von Friedrich Wolf. Die nächſte Neuheit im Nationaltheater wird gegenwärtig von der Oper vorbereitet. Es gelangt Dienstag, den 4. November, zur Erſtaufführung„Otto und Theophano“(Ottone), Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel, Text von Nicola Haym, aufgrund der Partitur der deutſchen Händelgeſellſchaft überſetzt, muſikaliſch und ſzeniſch neugeſtaltet von Oskar Hagen.— Am Sonn⸗ tag, den 2. November, geht im Neuen Theater anſtelle von „Edelwild“ das Trauerſpiel von Schiller Luiſe Millerin“(Ka⸗ bale und Liebe) in Szene. Eine Sonder⸗Beranſtaltung des Ausſchuſſes für Volksmuſik⸗ pflege, zu der im Anzeigenteil alle Dauerkarten von Nr. 201 an aufwärts bei freiem Eintritt aufgerufen werden, findet am kom⸗ menden Donnerstag im Muſenſaal ſtatt. Kammerſänger Troitzſch ſingt, von Heinz Mayer begleitet, Schuberts„Winterreiſe“. Die ein⸗ führenden Worte ſpricht Karl Eberts. Das hauswirlſchaftliche Zwangsjahr. Ueber dieſes Thema ſpricht Donnerstag abend(im alten Rathaus) im Hausfrauen⸗ bund Frau Emma Kromer, M d. R. W. R. Ddie Forderung der Hausfrauen auf Umgeſtaltung der Fortbildungsſchule(Berufs⸗ ſchule) für eine beſſere hauswirtſchaftliche Ausbildung der Mädchen entſpricht einem dringenden Bedürfnis, umſomehr, als die Erfah⸗ rungen der letzten Jahre nur allzu deutlich gezeigt haben, wie wichtig eine Vorbildung gerade für dieſen Beruf— ſei es nun im eigenen oder im fremden Haushalt ausgeübt— iſt. Nachdem die Einführung des hauswirtſchaftlichen Pflichtjahres in Bremen ſich ausgezeichnet bewährt hat, wäre es dringend wünſchens⸗ wert, daß die Umgeſtaltung auch in anderen Staaten vollzogen würde. Die in Berlin Mitte des Monats veranſtaltete Konferenz, zu der die Vertreter der in Betracht kommenden Behörden anweſend waren, hat einſtimmig den Beſchluß für Umgeſtaltung der Berufsſchuble gefaßt. Die dem Vortrag ſich anſchließende Aus⸗ ſprache ſoll allen Beteiligten Gelegenheit geben, zu der Frage Stel⸗ lung zu nehmen. Hautjucken, Flechten, oftene Füsse, Krampfadern, auch veraltete Wunden, heilt die milde und wohltuende ſeit Jahrzehnten bewährte San.-Rat Dr. Strahls Hausſalbe. 891 In Orginal⸗Doſen à 1 25, 2 30, und 4 30 erhältlich: Depots Mannheim: Einhorn⸗Apothekte am Markt R1 Nr. 2/3. Löwen⸗ Apotheke a. d. Planken E 2. 16, Pelikan⸗Apotheke Q 1. 3, Mohren⸗Apotheke O 3 5, Schwan⸗Apotheke E 3, 14(nächſt der Börſe). entgegen zu kommen. Die Anregung ſoll in kurzen, lebendigen Worten, in knappen eindrucksreichen Erzählungen beſtehen, die auch dem kindlichen Humor Rechnung tragen ſollen. Um die Konzentration zu üben, zur Sachlichkeit zu erziehen, kommen Aufgaben nach einem feſtgelegten Thema in Betracht, z. B. die Illuſtration eines Märchens. In dieſer Weiſe wird der Unterricht ja ſchon in vielen Schulen ge⸗ handhabt. Das Vertrauen in den ehrlichen Ausdruck des eigenen Gefühls, in die ſelbſtändige Arbeit, ſoll erhalten und geſtärkt werden. Der ſteht das ſtändige Streben nach Diſziplin, Kon⸗ zentration auf Gefühltes und Gewolltes entgegen, die der Lehrer dem Kinde unmerklich mitzugeben hat durch Forderung nach immer ſchär⸗ ferer Beobachtung, nach immer vertiefterem Ausdruck und liebevoller Ausdauer. In ihren verſchiedenen Begabungen werden ſich die Kinder gegenſeitig anregen und erziehen. Daß aus dieſen Kindern Künſtler werden, kann nicht das Haupt⸗ ziel ſein, da dies erſt ein bewußteres ſtrengeres Studieren und Schaffen in den Jahren nach der Schule enthüllen muß. Aber den Kindern 7 55 die Baſis zu künſtleriſcher Einfühlung zu geben, das ſtrebt die Schulung der Beobachtung und des Gefühls an, vor allem aber auch die Erziehung zur Freude. Es ſollen die Bauſteine zu Menſchen gelegt werden, denen das Gegengewicht zum Alltag mit⸗ gegeben wird in den Erkenntniſſen aus Form und Farbe jeden Dings und allen Seins, als unerſchöpfliche Quelle innerlichen Reichtums, als Wegweiſer zu lebendigen, harmoniſchen Menſchen. 2. Akaòemie⸗Konzert Leitung: Generalmuſikdirekkor Lert.— Soliſtin: Jona Durigo Es ſei gleich hier vor einer Gefahr gewarnt, der die Akademie⸗ jetzt noch leicht begegnen können: man hüte ſich vor den zu langen, ermüdenden Programmenz; ſie ſind die eigentlichen Brut⸗ ſtätten der Intereſſeloſigkeit. Das geſtrige Konzert hat deutlich genug gezeigt, daß die Fähigkeit zu folgen dem Hörer durch ein Allzuviel genommen wird; deshalb mache man ſich zur unbedingten Aufgabe, multum und nicht multa zu bieten! Wer vieles bringt, wird gewiß manchem etwas bringen, aber ſo vielerlei wie geſtern abend kann nicht gut tun. Da gab es zuerſt die Haydn⸗Sinfonie in D⸗dur(Nr.), ein Werk, das ſchon durch ſeine Tonart gerade den Streichern viel Freude machen muß. Es erklang mit rhythmiſcher Prägnanz, beſonders gegen Ende. Die ſtarke Beſetzung iſt durchaus kein Fehler, nur darf die, gerade ein großes Orcheſter bietende, Möglichkeit einer beſonders weichen Klangentfal⸗ tung nicht in das äußerlich ſo nahe liegende Gegenteil verkehrt werden. Der muſikaliſche Scherz des zweiten Satzes war ein wenig unter den Tiſch gefallen, doch die launige Wiedergabe der beiden letzten Sätze wog alles andere reichlich auf. — e ee ——ůů—— —————— —— 4. Seile. Nr. 503 neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗us gabe) Mittwoch, den 29. Oktober 1924 Das Künſtlerfeſt, das von den hier gaſtierenden Künſtlerſchaft geſtern abend in den Räumen des Palaſtkaffees, des Clou und der Libelle zu Gunſten der Ortsgruppe Mannheim der Internationalen Artiſten⸗Loge veranſtaltet wurde, übte erfreulicherweiſe eine unge⸗ wöhnliche Anziehungskraft aus. Schon um 9 Uhr war das Palaſt⸗ kaffee bis auf den letzten Platz beſetzt. Und immer noch ſtrömten neue Scharen in den im vollen Glanze ſeiner effektvollen Beleuchtung erſtrahlenden, mit Guirlanden geſchmückten Raum. Das Publikum ſaß infolgedeſſen ſo eng zuſammen, daß die berühmte Stecknadel nicht zur Erde fallen konnte. Wir müſſen es uns wegen der Fülle der Darbietungen verſagen, auf Einzelheiten einzugehen. Nur ſoviel ſei feſtgeſtellt, daß Kapellmeiſter Ludwig Siede, einer unſerer populärſten Schöpfer guter Unterhaltungsmuſik, im Palaſtkaffee im Mittelpunkt ſtand. Jedes Mitglied der auf 14 Mann verſtärkten Kapelle war mit einem wahren Feuereifer bei der Sache. Und da auch Herr Siede die vorzüglichſte Stimmung mitgebracht hatte, ſo wurde jedes Muſikſtück nicht nur ungemein klangſchön, ſondern auch ſo ſchmiſſig und temperamentvoll vorgetragen, daß das Publikum mit dem wohlverdienten Beifall nicht zurückhielt. Die zwiſchen die Muſikſtücke geſtreuten geſanglichen und ſonſtigen Vorträge wurden in der Hauptſache von den Enſembles der Libelle und des Apollotheaters geſpendet. Der Beifall, der den Künſtlern und Künſtlerinnen zuteil wurde, ließ einen Rückſchluß auf die Stimmung des Publikums zu, das ſich ausgezeichnet unterhielt. Das gleiche iſt von der Libelle zu lagen, die ebenfalls völlig ausverkauft war. Hier ſowohl wie im Palaſttheater war eine reichhaltige Tombola aufgebaut, die aus Stiftungen einer großen Anzahl hieſiger Firmen beſtand. Die Damen und Herren, die die Loſe verkauften, hatten wenig Mühe, da der Ab⸗ ſatz ſo ſchnell von ſtatten ging, daß die Nachfrage das Angebot bei weitem überſtieg. Vier Kapellen, von denen die eine die Gäſte unter⸗ hielt, die ſich im Clou niedergelaſſen hatten, waren aufgeboten. Um 2 Uhr rückte noch das Jazzband⸗Orcheſter des Apollokabaretts an. Nach Abwicklung des reichhaltigen Programms wurde ſowohl in der Libelle als im Nalaſtkaffee getanzt. Wie lange, vermögen wir nicht zu ſagen. Aber es muß ſehr ſpät geweſen ſein, als die Letzten die gaſtlichen Räume verließen, da, um der Wohltätigkeit keine Schranken zu ſetzen, die Polizeiſtunde bedeutend verlängert war. Soviel iſt ſicher, daß niemand unbefriedigt den Heimweg angetreten hat, am allerwenigſten die Veranſtalter, die einen recht ſtattlichen Ueberſchuß zu Gunſten der Unterſtützungskaſſe der hieſigen Ortsgruppe der Inter⸗ nationalen Artiſten⸗Loge erzielt haben dürften. Das verhalten bei BOränden Der Maaiſtrat in Halle veröffentlicht im Intereſſe der Aufklä⸗ rung der Vevpölkerung folgende Verhaltungsmaßregeln, die auch in Mannheim allſeitige Beachtung verdienen: 1. Bei Schadenfeuern ſofort Feuerwehr rufen, nicht erſt, wenn das Feuer gefahrdrohend iſt. 2. Alarmierung durch Feuermelder oder Fernſprechanſchluß bzw. durch die nächſte Polizeiwache.— Jedermann muß nächſtgelegenen Feuermelder kennen, Hausverſonal und Kinder belehrenl Fernſprech⸗ meldung lanaſam und deutlich. Ort des Vrandes nicht vergeſſen. Un⸗ fälle, Schornſtein⸗ oder Aſchengrubenbrände nur durch Fernſpruch melden, alles übrige durch Feuermelder oder Fernſpruch. 3. Mißbräuchliche Benutzung der Feuermelder ſchädiat Sicherheit * Ermitteluna von Tätern iſt organiſiert.— ſchwere trafe. 5 Vom Feuer Bedrohte beachten Nachſtehendes: Ruhe be⸗ wahren. vernünftia handeln. Feuerwehr ſofort alarmieren. Bren⸗ nende Räume dicht abſchließen: bringe zwiſchen dich und Brandherd möalichſt viele geſchloſſene Türen. Tür nach der Treppe ſteis ge⸗ ſchloſſen halten(ſehr wichtial) Iſt Wea über Treppe unbenutzbar.— zurückbleiben.— Gefährdete Perſonen zeigen ſich der Feuerwehr am Fenſter. Niemals auf Zuruf des Publikums herabſpringen, nur An⸗ ordnungen der Feuerwehr befolgen. In verqualmten Räumen auf Fußboden kriechen, naſſes Tuch vor Mund und Naſe. Brennende Perſonen am Fortlaufen hindern, zu Boden werfen und wälzen, deren Kleider nicht abreißen, ſondern mit fremden Kleidern oder Decken feſt umhüllen, dann⸗erſt begießen. Umgehend Arzt rufen. ** * Wandbilder zur Unfallverhütung. Das von der Reichos⸗ arbeitsverwaltung veranſtbaltete Preisausſchreiben für Wandbilder, die in dem Betrieben den Wert der Arbeiterſchutzvorrichtungen deut⸗ lich machen ſollen hat rege Beteiligung gefunden. Das Preis⸗ richterkollegium, dem außer den Präſidenten der Reichsarbeitsver⸗ waltung und des Reichsverſicherungsamts Perſönlichkeiten aus den Kreiſen der bildenden Kunſt, der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer ſowie der Berufsgenoſſenſchaften der Unfallverſicherung angehörten, hat nunmehr ſeine Entſcheidung getroffen. Den 1. Preis von 1000 Goldmark errang Max Wollin, Verlin⸗Weißenſee, Preiſe von je 500 Goldmark erhielten A. B. Henmiger und Ahlers, Verlin, Preiſe von je 250 Goldmark Georg Leutfeld, Weimar, Hans Krieg. Nürnberg, Hans Nolpe, Auerbach i. Heſſen und O. Gawell, Berlin⸗ Friedenau Ein zunächſt nicht vorgeſehener Sonderpreis konnte W. Dreßler in Charlottenburg für ſeine künſtleriſch hervorragende 0 den geſtellten Aufgaben nicht entſprechende Arbeit zuerka vt werden. vorgeſehen eine Darſtellung von Paul Hinze, Neukölln, und eine ſolche mit dem Motto:„Paßt aufl“ für die der Künſtler ſeinen Namen anzugeben unterlaſſen hatte. *Die Automaten für Bahnſteigkarten kehren wieder. Mit der weiteren Annäherung an die Friedensverhältniſſe kommen nunmehr in Kürze auch wieder die Bahnſteigkarten⸗Automaten zur Verwen⸗ Ferner wurden wegen guter Plakatwirkung zum Ankauf gleichfalls begrüßt werden wird. Erlaubnisſchein für den Handel mit Vieh und Fleiſch. Es iſt beabſichtigt, die Vorſchriften über den Verkehr mit Vieh und Fleiſch einer Umarbeitung zu unterziehen. Da es infolge der Auflöſun, des Reichstags nicht mehr möglich ſein wird, die Neuregelung noch im laufenden Jahre durchzuführen, hat der Miniſter des Innern die Gültigkeitsdauer der bis 31. Dezember 1924 laufenden Erlaubnis⸗ ſcheine für den Handel mit Vieh und Fleiſch vorbehaltlich jeder⸗ zeitigen Widerrufs bis auf weiteres verlängert. Es bedarf alſo weder eines Antrages des Inhabers des Erlaubnisſcheins noch eines auf dem Schein. Deshalb enfällt auch der Anſatz einer Taxe. Rommunale Chronik Errichtung eines Bombenabwurfplatzes durch die Gemeinde Dudenhofen *Speyer, 27. Okt. Der Gemeinderat des Dorfes Duden⸗ hofen bei Speyer hat ſich erneut mit der von den franzöſiſchen Militärs geſtellten Anforderung der Ueberlaſſung eines wert⸗ vollen Hochwaldbeſtandes für die Anlage eines Bomben⸗ abwurfplatzes beſchäftigt. Die franzöſiſche Militärbehörde be⸗ ſteht nach wie vor auf der Errichtung des Bombenabwurfplatzes für franzöſiſche Flieger. Durch die Errichtung des Bombenabwurfplatzes wird auch die Stadtgemeinde Speyer ſchwer betroffen, da ein Teil des in Betracht kommenden Waldgeländes auf Speyerer Gemarkung liegt. Der Gemeinderat von Dudenhofen hat erneut dem Wunſche und der Hoffnung Ausdruck gegeben, daß die Beſatzungsarmee von ihrem für die Gemeinde Dudenhofen ſehr verhängnisvollen Plane Ab⸗ ſtand nehmen möge. Amksniederlegung des 4. Frankenthaler Bürgermeiſters R. Frankenkhal, 28. Okt. Der ehrenamtlich tätige vierte Bür⸗ germeiſter der Stadt Frankenthal, Juſtizrat Scheib, hat in einem Schreiben an das Bürgermeiſteramt mitgeteilt, daß er ſein Amt als Bürgermeiſter niederlege und aus dem Stadtrat ausſcheide. Juſtizrat Scheib war bis vor kurzer Zeit ausgewieſen. Beſprechung der Abſchaffung der Beherbergungsſteuer und der Ermäßigung des Straßenbahnkarifs in der Kölner Stadt⸗ verordnetenverſammlung Der jüngſten Kölner Stadtverordnetenverſammlung lag folgender Antrag der Fraktion des Wirtſchaftsbundes vor:„Nachdem durch ge⸗ meinſame Verfügung des preußiſchen Miniſters des Innern und der Finanzen vom 15. Juli 1924 den Gemeinden nahegelegt wird, die kommunale Beherbergungsſteuer auf ein erträgliches Maß zurück⸗ zuführen, und nachdem viele andere Großſtädte, insbeſondere die Meſſeſtädte Leipzig und Frankfurt a. M. dieſe verkehrshemmende Sonderſteuer aufgehoben haben, wolle die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung die Aufhebung der Beherbergungsſteuer auch für Köln mit Wirkung vom 1. Auguſt beſchließen.“ Dieſer Antrag gab Anlaß zu langen wirtſchaftlichen Ausführungen, an denen ſich alle Parteien beteiligten. Die einzelnen Fraktionsredner brachten zum Schluß ihrer Darlegungen Abänderungs⸗ oder Zuſatzanträge ein, ſo daß die Behandlung dieſes Punktes mit Schwierigkeiten ver⸗ knüpft war. Dr. Adenauec ſchlug daher vor, dieſen Antrag des Wirtſchaftsbundes mit den Abänderungsanträgen, die zum Teil die Beibehaltung der Steuer bei Herabſetzung der zu erhebenden Prozens⸗ ſätze oder bei Staffelung der Steuer forderten, dem Steuerausſchuß zu überweiſen, weil eine Abſtimmung der ganzen Anträge im Hauſe ein unklares und nicht durchſichtiges Endergebnis haben würde. Mit 40 gegen 39 Stimmen wurde die Ueberweiſung an den Ausſchuß an⸗ genommen. Die ſozialdemokratiſche Fraktion hatte an den Oberbürgermeiſter die Anfrage gerichtet:„Die Bürgerſchaft der Stadt Köln erwartet ſeit längerer Zeit, vor allem ſeit Herabſetzung der Kohlenpreiſe, eine Er⸗ mäßigung der Straßenbahnfahrpreiſe und der Preiſe für Gas, Waſſer und Strom. It der Herr Oberbürgermeiſter bereit, unverzüglich den zuſtändigen Fachkommiſſionen eine Vorlage zu unterbreiten über die Herabſetzung der Straßenbahnfahrpreiſe und der Preiſe für Gas, Waſſer und Strom?“ Weiter lag hierzu noch ein kommuniſtiſcher Antrag vor:„Die Stadtverordnetenverſammlung wolle beſchließen: 1. Auf allen ſtädtiſchen Straßenbahnen wird für Fahrten innerhalb der Stadtgrenzen ein Einheitstarif von 0,15 Mark feſtgeſetzt mit einmaliger Umſteigeberechtigung. 2. Die Fahr⸗ geldgrenze wird vom vierten Lebensjahr auf das vollendete ſechſte Lebensjahr heraufgeſetzt. 3. Für Kinder vom vollendeteen ſech⸗ ſten bis zum vollendeten 14. Lebensjahr wird ein Fahrpreis von 0,10 Mark erhoben. 4. Arbeiterwochenkarten, Schülerkarten und Fahr⸗ ſcheine für Eſſenträger uſw. werden entſprechend dem Antrag 1 ermäßigt.“ Die Mieterpartel hatte ſich mit folgendem Antrag ge⸗ meldet:„Mit Rückſicht auf die Tatſache, daß die von der Verwal⸗ tung vorgeſchlagene Ermäßigung der Gebühren für Gas und Strom für den Einzelverbraucher geldlich kaum in Erſcheinung treten wird, beſchließt die Stadtverordnetenverſammlung, daß die Preiſe für Gas und Strom in der bisherigen Weiſe beibehalten bleiben zeichnen geweſen wäre, wird vom Gas⸗, Clektrizitäts⸗ und Waſſer⸗ werke der Erwerbsloſenfürſorge Vier Geſänge für Alt mit Orcheſterbegleitung löſten die Sinfonie ab. Jlona Durigo ſtand der angeblich erſtmaligen Aufführung Patin. Man hatte zu den alten Arien wahrſcheinlich der hier ja bereits bekannten Sängerin zuliebe gegriffen, die den Stil dieſer Geſänge auch vollkommen beherrſcht. Nur treten hier doch da und dort Uebergänge in einzelnen Lagen hervor, die erkennen laſſen, daß die an ſich ſo ſchöne Stimme ſich dieſen weichen Linien anzupaſſen ſträubt. Immerhin war es intereſſant, wie die fein⸗ ſinnige Künſtlerin, die übrigens im wohltuenden Gegenſatz zu einer ganzen Reihe ihrer Kolleginnen die Ausſprache des Italieniſchen wirklich beherrſcht, ſich mit dem famoſen Tanzlied des Neapolitaners Durante zurechtfand, vom Orcheſter ganz vortrefflich unterſtützt.(Das Tambourin war von beſonders feiner Zurückhaltungl) Wo ein eigent⸗ licher dramatiſcher Nerv die Arie durchzieht, wie in der von Caldara, war der Vortrag unbedingt eindrucksvoll.— Den welſchen Geſängen folgte Regers Werk für Altſolo mit Orcheſterbegleitung:„An die Hoffnung“ nach Hölderlin. Das Elegiſche dieſer Ode iſt in der Kom⸗ poſition fraglos getroffen, nur ſo recht warm will uns dabei, trotz aller Verehrung für Reger, nicht werden. Die Singſtimme iſt ganz in die höchſt einfache, vornehme Linie des Orcheſters hineingehaut. Hier klang die gepflegte Stimme der Künſtlerin, hier war es offen⸗ bar, daß man es mit einer Sängerin(nicht jede dieſes Zeichens iſt es wirklichl) von echter Kultur und beſeelter Vortragskunſt zu tun hat. Bei aller ſichtlichen Liebe der Interpretation ſeitens des Orcheſters konnte doch kein wärmender Strahl durch dieſe Nächte des Hoffnungsharrens dringen; das liegt einzig am Werk und an der Heit, die einen ganz andern Ausdruck für ihre Hoffnungen braucht! Bruckners, am 4. September d. Is. bereits fällig geweſener hundertſter Geburtstag iſt geſtern durch Aufführung der ſiebten Sinfonie(E⸗dur) nachträglich noch gefeiert wordn. Wie man ſieht, kommt hier jeder noch zu ſeinem Recht. Das Werk gehört neben der vierten und neunten aus der Reihe von Bruckners Sinfonion zu den verbreiteiſten. Die Wiedergabe erfordert Ausdauer des Grchs⸗ ſters und— Friſche des Hörers; dieſer Bedingung konnte geſtern kaum noch entſprochen werden. Bruckner iſt bereits an dieſer Stelle gefeiert worden und ſeiner wird durch Beſprechung der über ihn in letzter Zeit entſtandenen Literatur in einer andern Spalte noch ge⸗ dacht. Bleibt für uns nur noch Lerts Interpretation. Wieder ein Ding geteilter Art. Der grandioſe Aufbau des erſten Satzes wollte nicht zu ſeinem Recht kommen. Der Beginn lein Bravo den glän⸗ zenden Celliſten!) war überaus klar, dann aber ſchlug eine über⸗ ktriebene Einzelalzentuſerung das Heroiſche dieſer gewaltigen„Ein⸗ leitung zu Boden. Die Wagneranklönge„Rheingoldfanfare“ iff. blieben diskret im Hintergrund. Das iſt die einzige Möglichkeit. da⸗ mit ſertig zu werden; denn man ſollte nie vergeſſen, daß Bruckner einzig und altein für Wagners Mufik Intereſſe und Verſtändnis hatie; die Geſamterſcheinung Wagners ging nicht in ſein Bewußtſein ein. Daher weg mit allem, was an Wagners Gedanken er⸗ innern könnte!— Daz 5 gilt dem„Tod des Großen, Ein⸗ zigen“; des Schöpfers jener für Bruckner ſchickſalhaften Muſik. Es iſt wohl der ſchönſte aller langſaunen Sätze und Lert brachte dieſe Koſtbarkeit zu vollkommenſter Wirkung. In ſtrengen Viervierteln Troſt, der hier durch Ernſt und Trauer plötzlich hindurchklingt. Das kecke Scherzo atmete Walkürenluft. Der letzte Satz, an ſich ſogar der Brücknerſchen„Logik“ etwas entbehrend, ſchien wieder dem erſten genähert. Die Poſaumen, die Vorausſetzung für ein Gelin⸗ gen, verrichteten Wundertaten; mit ihnen alle Uebrigen. Dem Dirigenten, der auch dieſes Werk auswendig beherrſcht, nochmals Dank für das Adagio! Der Beifall ehrte wieder die vaſtloſe Arbeit 1 0 nach Gebühr. Theater und Muſik 1½% Wiesbadener Theater. Schnitzlers„Komödie der Verführung“, die im Staatstheater ihre reichsdeutſche Urauf⸗ führung erlebte, wurde dramatiſch wie künſtleriſch eine große Enttäuſchung. Ihre Abſicht der Darſtellung einer dekadenten, für den Untergang reifen Geſellſchaft bleibt weſentlich im Aeußeren be⸗ fangen, äußere Senſationen beſtimmen die Handlung. Den loſe ver⸗ bundenen Epiſodenſzenen fehlt innere Notwendigkeit, wie den Ge⸗ ſtalten des Spiels Charakter und zwangsläufig ſich erfüllendes Schickſal. In einem irrſinnigen Tonz der Sinnenluſt bleibt alles Geſchehen zwiſchen Mann und Weib Zufall und Laune. Von ſeeli⸗ ſchen Bindungen wird nichts ſpürbar, nichts von Schnitzlers gewohn⸗ tem, feinſinnigem Erfühlen heimlicher, ſchickſalshafter Beſtimmung. Gelegentliche Anſätze zu Vertiefung und Verinnerlichung, in denen der frühere Schnitzler zu erkennen iſt, bleiben eindruckslos, weil weder der Handlung organiſch verbunden, noch aus überzeugender Notwendigkeit geſtaltet. Im Schaffen des Dichters bedeutet das neue Werk, das unſerer Zeit nichts mehr zu ſagen hat, aber auch als Sittendokument einer vergangenen Epoche verfehlt iſt, einen entſchiedenen Rückſchritt. Ueber die allzudeutlich offenbarten Schwächen, Gedankenarmut und mangelnde Geſtaltungskraft, kann auch der flüſſige Diaglog, die teilweiſe ſehr gepflegte Sprache nicht hinwegtäuſchen. Von ſeiten der Regie wären ſtarke Striche und ein erheblich flotter genommenes Tempo zu wünſchen geweſen. Die Darſtellung brachte einige feinabgetönte Einzelleiſtungen, ohne doch den künſtleriſchen Erfolg des Abends retten zu können; ihr galt wohl in der Hauptſache der ziemlich lebhafte, aber nicht unwiderſprochen bleibende Beifall. „ Heinrich Leis., und zwar vorläufig für die Dauer des Winterhalbjahres. Der von der Verwaltung herausgevechnete Betrag, der infolge der Ermäßi⸗ gung der Gebühren nach dem Vorſchlage der Verwaltung zu ver⸗ monatlich überwieſen. Aus den auf dieſe Weiſe aufkommenden Geldern werden den Er⸗ führte er das ſchwere Stück, ſchwer durch die erforderliche genaue Dispoſition, ſondern Wank durch. Ganz wundervoll erklang der dung, was im Intereſſe der ſchnellen Abwicklung des Schalterverkehrs[werbsloſen Zuſchüſſe für die Eindeckung von Brand und Kartoffeln neben den ſeſtgeſetzten Unterſtützungsſätzen ge⸗ zahlt.“ Den Reigen der Redner eröffnete der Sozialdemokrat Fries, der einen Vergleich der Straßenbahnpreiſe mit andern Städten zog und behaupbete, Köln ſtünde wohl mit ſeinen Fahr⸗ preiſen an der Spitze. Beigeordneter Lehmann, der Dezernent der ſtädtiſchen Bahnen, nahm in längern Ausführungen hierzu Stellung. Er ſagte, die Ermäßigung der Strompreiſe mache für die Bahnen im Jahre 300 000 Mk. aus, die Verbilligung des Materials etwa 200 000 Mark, zuſammen alſo 500 000 Mark. Demgegenüber ſtünden aber erhebliche Mehrausgaben für Löhne, Veamtengehälter und Verkehrsſteuer in der Geſamthöhe von 2,5 Millionen Mark. Somit ſei keine Begründung für eine Ermäßigung der Fahrpreiſe gegeben. Wenn man ſage, die Fahrpreiſe in andern Städten ſeien niedriger, ſo treffe das in den meiſten Fällen nicht zu. Man müſſe den ganzen Tarifplan mit dem geſamten Inhalt der Tarifpläne der übrigen Städte vergleichen und werde ein weſentlich andres Bild erzielen, als wenn man den 20⸗Pfennig⸗Tarif als Vergleichsmaßſtab wähle. In Köln führe der größte Teil der Bevölkerung mit Knips⸗ und Wochenkarten und verbillige ſich ſo die Fahrt, während nur etwa 24 v. H. der Bevölkerung den 20⸗Pfennig⸗Fahr⸗ ſchein und den Umſteigefahrſchein gebrauchten. Er ſagte aber zu, daß die ganze Angelegenheit den zu ſtändigen Ausſchü en überwieſen werde, wobei man verſuchen werde, Erleichtenungen beſon⸗ ders beim Umſteigeverkehr zu erzielen. Jedoch laſſe es die von ihm dargelegte finanzielle Lage der Bahnen nicht zu, große Umwälzungen im Tarif zu ſchaffen. Kleine Mitteilungen Die Kehler Stadtverwaltung benödtigt zur Er⸗ ſchließung von weiterem Baugelände auf der Kommiſ⸗ ſionsinſel 20 500 Kubikmeter Kies. Dazu verlangt der Gemeinde⸗ rat vom Bürgerausſchuß einen Kredit von 60 000 Mark. Die Lie⸗ ferung von 20 000 Kubikmeter Kies hat er der Kiesverwertungs⸗ geſellſchaft Kehl zum Preiſe von 2 Mark pro Kubikmeter übertra⸗ gen. Wird der verlangte Kredit genehmigt, 10 wird die Geſell⸗ ſchaft die Ausbaggerung des Rheins, die von der Rheinbauinſpek⸗ tion bis nach Marlen hinauf geplant iſt, übernehmen und zu die⸗ ſem Zweck den großen Bagger der Rheinbauinſpektion mieten. Der über den augenblicklichen Bedarf der Stadtverwaltung hinaus ge⸗ wonnene Kies ſoll am Rheinufer gelagert und für etwaige Be⸗ darfsfälle im Hinterland bereitgehalten werden. Die Ausbagge⸗ rung wird alſo nicht allein der Rheinſchiffahrt durch Vertiefung der Fahrrinne nutzen, ſie wird auch der weiteren Erſchließung der Kommiſſionsinſel dadurch zugute kommen, daß das benötigte Auf⸗ füllmaterial jederzeit greifbar iſt. Außerdem wird durch die Aus⸗ baggerung wieder für einige Zeit Arbeitsgelegenheit geſchaffen. Vom Ueberlinger Bür gerausſchuß wurden aus dem zur Verfügung ſtehenden Kredit von 280 000 Mark einſtimmig folgende Aufwendungen genehmigt: Der evang. Kirchengemeinde⸗ rat erhält zur Anſchaffung von 2 Kirchenglocken, von denen 2 im Kriege abgegeben wurden, 1000 Mk., und zwar 500 Mk. ſchenkungsweiſe und 500 Mk. als unverzinsliches Darlehen. Dem Bierbrauereibeſitzer Sayer wurden zur Erbauung eines gro⸗ ßen Saals für 600—700 Sitzplätze mit Bühnenvorrichtung, Ga⸗ lerie uſw. 3000 Mk. Zuſchuß bewilligt. Die Gebäudefondsſteuer wird zurückvergütet, 50 Feſtmeter Holz zum Tagespreiſe von der Stadt geliefert, ferner ein Darlehen von 8000 Mk. zu einem ent⸗ ſprechenden Zinsfuß gegeben. Der Saalbau ſoll der Stadt unent⸗ geltlich zu ihren Veranſtaltungen 5 Jahre lang zur Verfügung ge⸗ ſtellt werden. Die Gemeindeſatzung über die Verpflichtung von Gemeindeangehörigen zu perſönlichen Dienſten dei Brandfäl⸗ len und Uebungen, ſowie die Steuerverordnung über die Feuer⸗ ſchutzabgabe wurden ebenfalls genehmigt. Abgaben werden geleiſtet: 20, 14, 8, 5 Mk. Die Bemeſſung geſchieht durch den Ge⸗ meinderat. Feuerlöſchpflichtig uſw. iſt das Alter von 18 bis 60 Jahren.— Einſtimmig wurde die Anſchaffung einer Automo⸗ bilſpritze für etwa 25 000 Mk. genehmigt, wofür man verſchie⸗ dene Zuſchüſſe erwartet, ſo daß die Stadt bedeutend weniger be⸗ zahlen müßte. Damit wird auch die Herſtellung einer elektriſchen Feuermeldung und Anſchaffung der nötigen läuche verbunden. Die Koſten ſollen aus ſchon genehmigten Krediten fließen, vorerſt aus kurzfriſtigen Darlehen. Der Vorſitzende machte am Schluſſe noch verſchiedene Mitteilungen. Der St. Johannturm, ein „Schmerzenskind“, wird vom Beſitzer Kilian repariert, wo⸗ bei die unpaſſenden Fenſter verſchwinden. Oeſtlich vom Mantel ſoll ein großes Beamtenheim gebaut werden. Die Ver⸗ handlungen ſind günſtig und gehen weiter. Die Kropfbe⸗ handlung ſoll begünſtigt werden. Der Stadtrat bon Landſtuhl(Pfalz) beſchloß die Be⸗ herbergungsſteuer vom 1. November ab fallen zu laſſen. In Stuttgart wurde in der nichtöffentlichen Sitzung des Gemeinderats über das 25jährige Jubiläum des Gaswerkes geſprochen. Am 7. November gehört das Gas⸗ werk 25 Jahre der Stadt. Aus dieſem Anlaß wurden 10 000 Ztr. Koks bewilligt zur unentgeltlichen Abgabe an Minder⸗ bemittelte und Erwerbsloſe. Die Stadtverordneten wählten Baurat Hugo Rit⸗ ter aus Köln zum Leiter des Hochbauamtes in Leipzig. Der Gewählte iſt in Leipzig geboren, ſtudierte in München und ſtand nach Ablegung des Staatsexamens im bayeriſchen Staats⸗ dienſt. Tagungen Tagung des badiſchen Verbandes für Frauenbeſtrebungen Unter ſehr regſamer Beteiligung aus allen Landesteilen fand am 25. und 26. Oktober in Raſtabt die vierte Generalver⸗ ſammlung des badiſchen Verbandes für Frauenbe⸗ ſtrebungen ſtatt. Die Vorſitzende, Frau Julie Baſſer⸗ mann⸗Mannheim, wies in ihrer Eröffnungsanſprache darauf hin, daß die Tagung unter dem Eindruck zweier Ereigniſſe ſtehe, einmal dem Abzug der Franzoſen aus dem badiſchen Land und zum anderen unter dem Eindruck der Reichstagsauflöſung. Nach Erledigung einiger rein geſchäftlicher Angelegenheiten erſtattete Frau Bensheimer⸗Mannheim den Geſchäftsbericht über das vergangene Jahr, wobei beſonders die vom Verband geleiſtete ſo⸗ ziale Arbeit behandelt wurde. In der ſich anſchließenden Aus⸗ ſprache entwickelte ſich eine längere Diskuſſion über die Frage des L ehrerinnencölibats, wobei die Schärfe, mit der gegen verheiratete Beamtinnen auf Grund des Abbaugeſetzes vorgegan⸗ gen wurde, allgemein abgelehnt worden iſt. In längeren Ausführungen verbreitete ſich dann Frau Doktor Marie Baum, Oberregierungsrat im Miniſterium des Innern, über die Neuordnung der Fürſorgepflicht und über die Jugendwohlfahrt in Baden. Die Rednerin kam dabei vor allem auf die badiſchen Verhältniſſe zu ſprechen, die durch die Neu⸗ regelung der Fürſorgefrage günſtig ſeien. Auch in finanzieller Hinſicht ſei Baden anderen Staaten gegenüber vorgegangen. Die badiſche Regierung habe ſich entſchloſſen ein Drittel der Aufwände zu bezahlen. Die Rednerin erinnerte auch an die großzügige Hilfe der Amerikaner, betonte die Wichtigkeit der Mithilfe der Frau im Fürſorgeweſen und gab Zahlen über die gewaltige Arbeit die auf dem Gebiet der Jugendwohlfahrt geleiſtet worden iſt. Am Abend des erſten Verhandlungstages verbreitete ſich in öffentlicher Verſammlung Frau Dr. Roſa Kempf aus Fran'⸗ furt a. M. über das Thema:„Warum brauchen wir heute die Frauenbewegung notwendiger als je?“ Die Rednerin erörterke dabef auch die Frage des Frauenſtimmrechts, deſſen Wich⸗ tigkeit in der Frauenwelt noch nicht genügend erkannt ſei. Be⸗ ſchloſſen wurde, daß der Verband für Frauenbeſtrebungen ſich dem Landesverband gegen den Alkoholismus anſchließen ſoll. In der Sonntagsſitzung verbreitete ſich die Landtagsabg. Frau Dr. Bern ays⸗Mannheim über die Erfahrungen und die Stellungnahme zur Mitarbeit der Frau im politſ⸗ ſcchen Leben. Die Rednerin führte dazu u. a. aus, das eigent⸗ liche Problem der politiſchen Frauenarbeit liege darin, der Gleich⸗ gültigkeit der großen Frauenmaſſe erfolgreich zu begegnen. Es ſet durchaus irrig, wenn die Frauen glaubten, daß ſie in politiſcher Hinſicht keinen Einfluß hätten. Ein großer Teil der Frauen un⸗ terſchätzte die Bedeutung des aktiven Frauenwahlrechts. Von ei⸗ 2 — — Mittwoch, den 29. Oktober 1924 neue Mannheimer FJeitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 503 nem Verſagen der Frau in den Parlamenten könne nicht geſpro⸗ chen werden. Bedauerlich ſei, daß im badiſchen landſtändiſchen Ausſchuß keine Frau vertreten ſei. Die Frauen fühlten ſich nicht nur als Vertreterinnen ihrer Parteien, ſondern auch als Vertre⸗ terinnen von Menſchheitsgedanken. Die des öfteren aufgeworfene Frage der Gründung einer Frauenpartei lehnte die Rednerin ab. An die Ausführungen ſchloß ſich eine rege Ausſprache. Es wurde beſchloſſen eine Reſolution den einzelnen Parteien zu⸗ kommen zu laſſen worin verlangt wird, daß die Frauen ſtärker in den Parlamenten vertreten ſein ſollen. Bei den Vor⸗ ſtandswahlen wurde das Amt der Kaſſenführerin Frl. Roth und Frl. Dr. Kohlund⸗Mannheim übertragen, nachdem Frl. Oſter⸗ Raſtatt ihr Amt als Kaſſenführerin aus perſönlichen Rückſichten niedergelegt hatte. Frau Baſſermann und Frau Bens⸗ heimer wurden wiederum zum erſten bgw. zweiten Vorſitzen⸗ den gewählt. Im weiteren Verlauf der Sonnkagsſitzung wurde noch beſchloſſen, einen Antrag bezüglich der Vereinheitlichung des Höheren Mädchenſchulweſens an das zuſtändige Badiſche Miniſte⸗ xium zu richten. Landesverſammlung des Badiſchen Frauenvereins Am Sonntag nachmittag fand in Offenbura in der Turn⸗ halle der Oberrealſchule die Landesverſammlung des Badiſchen Frauenvereins ſtatt. Der Präſident des Vereins, Geheimer Ober⸗ regierunasrat Dr. Lange⸗Karlsruhe. begrüßte die Erſchienenen und dankte beſonders den Behörden, dem Vertreter des Miniſteriums des Innern, des Stadtrats und dem Vertreter des Landesverbandes zur Bekämpfung der Tuberkuloſe. Miniſterialrat Arnsperger überbrachte die Grüße des Miniſteriums des Innern. Die Regierung habe dem Frauenverein immer Intereſſe entgegengebracht und des⸗ halb Beiträge zur Verfügung geſtellt. Für die Stadt Offenbura ſprach Stadtrat Monſch. Auch der Stadtrat ſtehe den Beſtrebungen des Frauenvereins ſympathiſch gegenüber und wünſche ferneres Gedei⸗ hen. Der Vorſitzende gedachte dann der ſchweren Verluſte. die der Verein im Laufe der Zeit erlitt, ſo der Protektorin Großherzogin Luiſe(geſt. 23. 4. 23), des Oberhofmeiſters v. Chelius, des Prä⸗ ſidenten der Landesverſicherung Beck u. a. Die Verſammlung ehrte das Andenken der Verſtorbenen in üblicher Weiſe. Amtmann Dr. Lehmann(Karlsruhe) hielt einen Vortrag über die Neuregelung der Wohlfahrtspflege in Baden. In der Frage der Er⸗ richtung von freien Bezirksverbänden wurde beſchloſſen, einmal den Verſuch zu machen. Oberbürgermeiſter a. D. Herrmann⸗Offen⸗ burag hielt einen weiteren Vortrag über die Geſchichte und die Tätig⸗ keit des Offenburger Zweiavereins. Der Beitraasſatz. der an den Hauptverein abzuliefern iſt, wurde auf 25 Pfennia für ein Mitalied im Jahr herabgeſetzt. Seither betrug dieſer 50 Pfennig. Zum Schluſſe der Verkammlung kamen noch zur Beſprechung die Auszeichnungen und Diplomfrage, das Verhältnis vom Frauenverein zum Roten Kreuz u. a. Der Badiſche Frauenverein umfaßt heute 440 Zweig⸗ vereine und 85 000 Mitglieder. Aus dem Lande „ heidersbach b. Buchen, 29. Okt. Am letzten Sonntag wurde bei einer tätlichen Auseinanderſetzung ein Verſicherungsbe⸗ amter aus Karlsruhe ſo ſchwer verletzt, daß er hoffnungslos darniederliegt. Die Unterſuchung iſt ei tet. * Tauberbiſchofsheim, 29. Okt. Wie der„Tauberbobe“ mit⸗ teilt, iſt die Biſamratte im Tauberfluß beobachtet worden. Die Fiſchereibeſitzer werden aufgefordert, dieſem gefährlichen Fiſch⸗ räuber ihr beſonderes Augenmerk zu widmen und zu ſeiner Ver⸗ nichtung beizutragen. 1 29. Okt. Aus unbekannten Gründen hat der 29jährige ſtädtiſche Arbeiter H. Wunſch ſeinem Leben durch Er⸗ hängen ein Ende gemacht. 9 * Malſch bei Eltlingen, 29. Okt. Am Sonntag früh brach in dem Anweſen des Florian Bechler Feuer aus, dem Scheune und Stallung ſamt den veichlichen Futter⸗ und Streuvorräten zum Op⸗ fer ſielen. Das Vieh konnte gerettet werden. Die Entſtehungs⸗ urſache iſt noch nicht aufgeklärt. 2: Hofſtäkten, 29. Okt. Dem Sohn des Waldarbeiders Hürter wurde dupch den Hufſchlag eines Pferdes ſümtliche Zähne einge⸗ ſchlagen, wodurch ſchließlich die Naſe amputiert werden mußte. Ueber dieſen Unglücksfall regte ſich die Mutter des Knaben derart auf, daß ſie vor Kummer ſtarb. „fKlippenheim bei Eppenheim, 29. Okt. Ein 52jähriger lediger Arbeiter gus Weisweil fiel in der Dunbelheit in den nur wenig Waſſer führenden Dorfbach, konnte ſich aber, da er betrunken war, nicht mehr herausarbeiben und wurde tot aufgefunden. Aus der Pfalz :: Cudwigshafen, 29. Okt. In der Nacht zum Dienstag gegen .45 Uhr brach in der Schreinereiabteilung der Fabrik von Albert Wagner, Heinigſtraße ein Feuer aus, das die Berufsfeuerwehr unter Einſetzung zweier Motorſpritzen auf ſeinen Herd beſchränkte, wodurch ein Großfeuer verhütet wurde.— In der Frankenthaler⸗ ſtraße tranken zwei ohne Aufſicht in der Wohnung gelaſſene 5 und bjährige Kinder von dem auf dem Tiſch ſtehenden ee ſchnaps je Liter, wurden davon bewußtlos und mußten ins Kran⸗ kenhaus gebracht werden, wo ſich ihr Zuſtand inzwiſchen gebeſſert hat.— 1 Kübel Fett und 4 Pakete wurden in der Nacht zum Sonntag aus einem Eiſenb durch Einbruch ge⸗ raubt.— Im Bahnhof Mundenheim wurden aus einem wagen mehrere Werkzeugkäſten mit Inhalt entwendet.— Der Bayeriſche Brauerbund hat die Bierpreiſe abermals erhöht und zwar für dunkles Bier auf 31 Mark und für helles Bier auf 33 Mark per Hektoliter. 5 5 „Pirmaſens, 28. Okt. Zu Ehren der zurückgekehrten Aus⸗ 0 bezw. aus den Gefängniſſen entlaſſenen veranſtaltete der Verein ſtädtiſcher Beamter eine würdige Feier. Bürger⸗ meiſter Kömmerling begrüßte die Erſchienenen, und wünſchte den zurückgekehrten Ausgewieſenen und Inhaftierten eine glücklichere Zukunft. Nach dem er in ſeiner Rede auch der im Dienſt verblie⸗ benen Beamten anerkennend gedacht hatte, wurden die, die mehr als 80 Jahre im Dienſt der Stadt ſtehen, mit künſtleriſch ausge⸗ führten Diplomen nebſt ſinnvollen Geſchenken beehrt. erbür⸗ germeiſter Strobel und Bürgermeiſter Ludwig ließ durch Schrei⸗ ben ihre Glückwünſche an die Jubilare zum Ausdruck bringen. Oberlehrer Schwimm dankte in derem Namen für die Ehrung und gelobte, dem ſtädtiſchen Beamtenverein weiterhin die Treue zu be⸗ wahren. Einzelne Ausgewieſene ſprachen mit begeiſterten Wor⸗ ten ihren Dank aus. Nachbargebiete :: St. Ingbert, 29. Okt. Eine aufſehenerregende Ver⸗ haftung fand bei der Saarregierung ſtatt. In der Paßabtei⸗ lung war aufgefallen, doß häufig Brieſe mit Anträgen eingingen, worin die Frankenbeträge für die Stempel fehlten. In Verdacht geriet der Angeſtellte, der regelmäßig die Poſt abholte. Die Oberſte Polizeiverwaltung adreſſierte deshalb einen Brief mit ebennzeichnetem Geld als Einlage an die Paßſtelle; auch dieſer rief kam beraubt an. Es konnte aber dem Boten nachgewieſen werden, daß er in einer Wirtſchaft mit einem der gekennzeichneten Geldſcheine ſeine Zeche bezahlt hatte. In die Enge getrieben, ge⸗ ſtand er ſchließlich eine große Anzahl von Brief bungen ein und wurde dem Gericht zur Aburteilung uͤbergeben. »Darmſtadt, 28. Okt. Im Jahre 1923 ſind aus Heſſen 1550 Per⸗ ſonen ausgewandert, davon 714 nach Amerika. Während der Kriegs⸗ jahre war die überſeeiſche Auswanderung unbedeutend. Nur über holländiſche Häfen wurden in den Jahren 1915, 1916 und 1917 deutſche Auswanderer in geringer Zahl befördert. Auch 1919 gingen deutſche Auswanderer(im Reich insgeſamt 3144) ausſchließlich über holländiſche Häfen. Von 1920 ab ſetzt die Statiſtik wieder ein. Die Zahl der überſeeiſchen Auswanderer in Heſſen iſt in den drei Jahren 1921 bis 1923 von 428 auf 1550 geſtiegen, hat ſich alſo nahezu ver⸗ vierfacht. eeeeeeee e Wäk ebd. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim Mannheim, 28. Okt.(Sitzung des Schöffegerichts Abt. SG..) Vorſitzender: Amtsgerichtsdirektor Dr. Wolfhardz Schöffen: Ludwig Koch 2, Landwirt, Friedrichsfeld; Frau Juli Renz, hier. Vertreber der Anklagebehörde: Erſter Staatsanwalt Dr. Feiler. Ein gefährlicher Hochſtapler iſt der 26jähige Friſeur Richard Karl Malze aus Grabow(Provinz Brandenburg). Vom Juli d: Js. an pflegte er von Ludwigshafen aus, wo er früher als Friſeur tätig war und zuletzt in der Anilinfabrik arbeitete, nach Mannheim zu kommen, um hier das ſchändliche Handwerk eines abgefeim⸗ ten Diebes zu betreiben. In der Zeit vom 5. bis 21. Juli ſtahl er nicht weniger als 8 Herren⸗ und Damenfahrräder, 3 Mäntel, 1 Hut und 2 Herrenüberzieher und zwar meiſtens in der Aula der Handelshochſchule, im Studentenheim und in den Vorräumen der Sparkaſſe und des Seminargebäudes in A 1. Hierbei führte der Dieb einen Hammer mit ſich, mit dem er die an die Wand gebun⸗ denen Fahrräder bequem abtrennte. Vorbeſtraft iſt Malze wegen Hehlerei, Preistreiberei, unerlaubten Handels und wegen Dieb⸗ ſtahls. Einmal ſtahl er einem Friſeur, bei dem er in Stellung war, nach und nach den größten Teil der Raſierwerkzeuge, Kölniſches Waſſer, Seifen u. a. Der Staatsanwalt nennt den Angeklagten ein gemeinge⸗ fährlichen Verbrecher und großen Gaunexr, der die Prügelſtrafe, wenn eine ſolche beſtände, verdiente und ins Zuchthaus gehöre. Malze habe offenbar noch mehr Diebſtähle auf dem Gewiſſen, nur die habe er eingeſtanden, die man ihm direkt nachweiſen konnte. Der Staatsanwalt beantragt, die gegen den Angeklagten auszuſprechende Gefängnisſtrafe ziemlich hoch zu bemeſſen, um die Menſchen vor dieſem Gauner zu ſchützen. 4 Jahre Gefängnis ſei keine zu hohe Strafe für ihn. Das Gericht hat für Recht erkannt: Der Angeklagte Richard Karl Malze wird wegen in fortgeſetzter Tat verübten Diebſtahls zu einer Gefängnisſtrafe von zwei Jahren und drei Monaten vexrurteilt. Der zur Tat gebrauchte Hammer und eine Mappe wurden eingezogen.„ Die Urteilsgründe beſagen u..: Die Gewiſſenloſigkeit die der Angeklagte durch Verübung der Diebſtähle bekundete, verdienen eine ſtrenge Strafe. Es ſei eine Gemeinheit, den armen Studen⸗ ten, die in der heutigen ſchweren Zeit, ein kümmerliches Leben führen müſſen, ihre einzigen Habſeligkeiten wegzunehmen. An⸗ derſeits wurde die Strafe noch ziemlich nieder ausgeſprochen, um dem Verurteilten Gelegenheit zu bieten, nach verbüßter Strafe nochmals in der menſchlichen Geſellſchaft Anſchluß zu finden. Thereſe St. geb. Schädelbauer aus Mühldorf wurde vom Schöffengericht hier am 28. Oktober d. J. wegen Uebertretung des § 361 3. 6 StéhB. zu 4 Wochen Haft verurteilt. Die Angeklagte hat ſchon 51 Vorſtrafen gleicher Art. M. Mannheim, 29. Okt.(Sitzung des Amtsgericht Mannheim G.) Vorſitzender: CV Vertreter der Ankbogebehörde: Referendar Zinkgräf. Der 20jährige Schneider Karl Egenlauf aus Mannheim wurde im September d. Is. von einem Verwandten in Aversheim guttatsweiſe als Arbeiter iengeſtellt, da er bis dahin arbeitslos war und keinerlei Mittel zum Lebensunterhalt hatte. Neben Koſt und Wohnung erhielt er am 2. Oktober einen Verdienſt von 15 Mark ausbezahlt. Aber„Undank iſt der Welt Lohnl“ ſo heißt es auuch bei Egenlauf. Am ſelben Tage ſtahl er ſeinem Onkel aus Kleiderſchranke einen Rentenmarkſchein über 100 Mark. Das Geld verpraßte er alsbald mit einem ebenſo liederlichen Schulkameraden in den Wirtſchaften. Der Angeklagte iſt ſchon öfters wegen Died⸗ ſtohls vorbeſtraft. Auch befand er ſich in wangserziehung, die aber bei ihm nichts genützt zu haben ſcheint. s er den ſchlechten Lebenswandel fortführt, iſt er nicht mehr weit vom Zuchth aus. Heute kommt er nochmals mit 7 Monaten Gefängnis weg. M. Sportliche Rundſchau die Stadͤt Mannheim und die Beſteuerung der Fußball-Wettſpiele Unſerer kurzen Meldung von geſtern abend über das Verhalten der Stadt Mannbeim in der Beſteuerung der Fußballwettſpiele tragen wir die Anſicht eines Zweiten nach. „Es iſt in Anbekracht der ſtarken Laſten, die die Kommunen zu tragen haben, begreiflich, daß ſie jede Steuerquelle erfaſſen, die ihnen Erträgniſſe einzubringen geeignet iſt. Das darf jedoch nicht dazu führen, daß die Beſteuerung an Stellen vorgenommen wird, die nach dem klaren Wortlaut und nach dem Sinn des Geſetzes fleuerſrei zu bleiben haben, wenn auch die Verſteuerung noch ſo verlockend erſcheint. Das Städt. Steueramt in Mannheim geht damit um, die Fußballwettſpiele mit Luſtbarkeitsſteuer zu bele⸗ gen, die im Stadtbezirk Mannheim abgehalten werden. Da die hieſigen Fußballvereine, geſtützt auf Weiſungen ihres Verbandes, auf die Geſetzgebung und auf die Rechtsſprechuna im übrigen Deutſch⸗ land ſich weigern werden, die Steuern zu entrichten, hat die mit der Angelegenheit befaßte ſtädtiſche Kommiſſion den Beſchluß gefaßt, die Steuern zwangsweiſe einzuhehen. Das geſchieht unter Umſtänden in der Weiſe, daß der mit dem Vollzug beauftragte Beamte an den Sonntagen auf den Wettſpielplätzen der Vereine erſcheint und die Einnahmen pfändet, ſoweit ſie zur Deckung der Steuern dienen. Ob ein derartiges Verfahren reibungslos und ohne Störungen in der, Oeffentlichkeit abgeht, wird die Zukunft lehren. Unter der Geltung der früberen Steuergeſetzgebung war es pielleicht zweifelhaft, ob Fußballwettſpiele der Beſteuerung unterlagen. Um jeden Zweifel auszuſchließen hat nun der Reichsrat bei der Neu⸗ faſſung der Veranügum teuer⸗Beſtimmungen vom 7. 7. 1923 aus⸗ drücklich feſtgelegt, daß Veranſtaltungen, die der Leibesübung dienen, ſteuerfrei bleiben ſollen. Während das früher geltende Geſetz vor⸗ ſchreibt, daß nur ſolche Leibesübungen ſteuerfrei gelaſſen werden ſollten, die ausſchließlich der Leibesübung dienten, in der Neufaſſung des Geſetzes mit Abſicht das Wort„ausſchließlich“ weg⸗ gelaſſen worden. Der Geſetzgeber wollte im Intereſſe der Ertüchti⸗ gung der Jugend den ſporttreibenden Vereinen möglichſt viele Er⸗ leichterungen gewähren, damit die Vereine im Beſitz der Mittel ſind, um möglichſt viele Volksgenoſſen die Gelegenheit zur ſportlichen Betätigung zu geben. Langwierige Verhandlungen der maßgebenden Sportbehörden mit den zuſtändigen Staatsſtellen haben dieſes er⸗ freuliche Ergebnis gezeitigt. Mehrere Städte und ſonſtige Verwaltungsbehörden haben von der Befugnis Gebrauch gemacht, eigene Steuerverordnungen auf Grund der Reichsratsbeſtimmungen zu erlaſſen und haben geglaubt, die Fußballwettſpiele beſteuern zu können, ſo auch die Stadt Mann⸗ heim. In verſchiedenen Gebieten des Reichs wurde durch die Fuß⸗ ballvereine der Inſtanzenweg gegen die daraus ſich ergebenden Maß⸗ nahmen mit Erfolg beſchritten. Der Bayr. Verwaltungsgerichtshof in München hat in einer Entſcheidung vom 11. 6. 1924 ausdrücklich feſtgeſtellt, daß die nach Art. 3 8 9 der Reichsratsbeſtimmungen ge⸗ währleiſtete Steuerfreiheit durch beſ. Steuerverord⸗ nungen der Gemeinden nicht beeinträchtigt werden darf. In einer weiteren Entſcheidung iſt ſeſtgelegt, daß der früher eingenom⸗ mene Standpunkt nicht mehr aufrecht erhalten werden könne. Trotzdem beharrt das Steueramt Mannheim auf ſeinem Stand⸗ punkt und will das Verfahren bis zur höchſten Inſtanz durchführen. Die davon betroffenen Fußballvereine ſind gezwungen, den Kampf aufzunehmen. Würde die Stener von ihnen erhoben werben. ſo würde das nicht nur die Finanzen der Vereine ſelbſt ſchwer treffen, ſondern auch die große Schar derer, die Fußballwettſpiele zu beſuchen pflegen. Ueber die Größe der Einnahme, die Fußballvereine bei gutbeſuchten Wett⸗ ſpielen erzielen, ſind Anſchauungen verbreitet, die irrig ſind. Die eingenommenen Beträge bleiben meiſt hinter der Berechnung Un⸗ eingeweihter zurück, weil nicht in Erwügung gezogen wird, welche erheblichen Leiſtungen durch die Einnahmen beſtritten werden. Es dürfte wohl nicht zuviel geſagt ſein, wenn man behauptet, daß kaum einer der Mannheimer Fußballvereine außer ſeinen Anlagen und Geräten ein nur einigermaßen in Betracht kommendes Vermögen beſitzt. Die meiſten Vereine haben Schulden. Würde alſo eine Be⸗ ſteuerung Platz greifen, ſo blieb nichts anderes übrig, als die Steuer auf die Beſucher im Wege erhöhter Eintetttspreiſe Das hätte wieder zur Folge, daß entweder der Beſuch nachläßt und ſich dadurch die Einnahmen verringern oder aber die Vereine müſſen die Eintrittspreiſe ſo niedrig feſtſetzen, daß ſie die Steuer darauf ſchlagen können, ohne die bisherigen Eintrittspreiſe zu erhöhen. Das be⸗ Anbetracht der allgemeinen Geldlage kann kein Verein wagen hohe Eintrittspreiſe zu ſordern. 2 Alles in Alem genommen ſchädigt das Vorgehen des ſtädt. Steueramts nicht nur die Vereine, ſondern die Stadt und ihre Bevölkerung ſel öſt. Ganz abgeſehen davon, daß die Stabdt Mannheim in den Ruf der Sportunfreundlichkett kommt,— das ſtädt. Steueramt wird natürlich bei der Beſteuerung der Fußballweltſpiel halt machen, ſondern auch andere ſportliche Veranſtaltungen beſteuern, wo es nur eine glichkeit dafür gibt—, ganz abgeſehen davon, daß durch erh 0 tspreiſe denen, die ſich die Abwechſlung und Anregung e ballwettſpiels als ein⸗ ziges Vergnügen noch gönnen konnt ſe kleine Freude ge⸗ nommen wird, wird auch die Ge ei e erung durch dieſe Maßnahmen getroffen. Wie wir hören, ſollte am 9. Noremher eines der großen Wettſpiele des Deutſchen Fußballbundes in Maunheim ſtattfinden. Dieſe Spiele bilden einen erleſenen Genuß für die Sportanhänger aus Nah und Fern. Die mit der Durchführung des Spiels betrauten Behörden werden ſicheren Einvernehmen zufolge das ſchon angeſetzte Spiel von Mannheim wegverlegen. Damit entageht den Sportanhängern der Genuß und allen denen, die durch den Zuſtrom von Fremden Vorteil gehabt hätten, die Einnahme. — Videant conſules—! Rreisturntag des 10. Deutſchen Turnkrelſes Seinen diesjährigen Kreisturntag hielt der 10. Kreis der Deutſchen Turnerſchaft am Samstag und Sonntag in Baden⸗Baden ab. Es mochten wohl an die 400 Turner ſein. die aus dem ganzen Lande eintrafen, um an der Tagung teilzunehmen. Schon am Samstag kamen viele der Jünger Jahns hier an, um einige Stunden im Oostal verbringen und die Stadt beſichtigen zu können. Abends veranſtalteten dann die hieſigen Vereinigten Turnvereine(D..) im Gartenſaale des Kurhauſes für die auß wärtigen Gäſte einen Begrüßungsabend, der ſich, da neben den Tur⸗ nern auch viele Gönner und Freunde der Turnſache anweſend waren, eines ſehr zahlreichen Beſuches zu erfreuen hatte und einen ſehr an⸗ regenden Verlauf nahm. Unter den Erſchienenen bemerkte man auch die Herren Geh. Ober⸗Reg.⸗Rat Freiherrn von Reck, Ober⸗ bürgermeiſter Fieſer und den hier zur Kur weilenden Miniſter a. D. Dominicus. Als Vorſitzender der hieſigen Turnvereine begrüßte Herr Oberforſtmeiſter Helbing die Anweſenden, beſon⸗ ders die Vertreter der Staats⸗ und Städtiſchen Behörden, die Preſſe, der Kreisleitung, um dann zu betonen, daß der Abend wohl der Unterhaltung gewidmet ſei, daß er aber auch Zeugnis geben ſolle, von dem ernſten Geiſt der Turnerei, der in unſerer Stadt herrſche. Die Turner forderte er auf, treu zu ihren Idealen zu ſtehen und Opferſinn und Schaffenskraft in allen Lebenslagen zu betätigen. Herr Oberbürgermeiſter Fieſer wies darauf hin, daß die Stadt Baden und ihre Verwaltung der Turnſache ſtets das weiteſtgehende Intereſſe entgegengebracht habe und ſchloß mit einem Glückauf für die Tur⸗ nerei und einem Willkommgruß für die Gäſte. Herr Kreisvertreter Realſchuldirektor Weiß⸗Schwetzingen entbot Herrn Miniſter a. D. Dominicus vom Hauptausſchuß der Deutſchen Turnerſchaft den Willkommensgruß, mahnte die Turner zur Rückkehr zur Einfachheit und Arbeitsfreudigkeit und brachte der deutſchen und ſpeziell der badiſchen Turnerei ein Hoch dar, das freudige Zuſtimmung fand. Herr Miniſter a. D. Dominicus gab eine Reihe von Erinnerungen aus der Geſchichte der elſaß⸗lothringiſchen Turnerſchaft, die früher zum 10. Turnkreis gehörte. zum Beſten und fand damit eine aufmerk⸗ ſame Zuhörerſchaft. Reiche Anerkennung fanden auch eine Reihe von turneriſchen Aufführungen, die von hieſigen und auswärtigen Ver⸗ einen mit meiſterhafter Präziſion zur Ausführung gebracht wurden. Mufikaliſche Vorträge des Muſikvereins Lichtental, geſangliche Dar⸗ bietungen der Liedertafel Aurelia und Rezitationen des Herrn Otto Provence, Mitglied der Städtiſchen Schauſchiele, verſchönten den Abend und trugen weſentlich zur Unterhaltung bei, die kurz nach Mitternacht ihr Ende ereichte. Nachdem ſchon am Samstag Vormittag und Nachmittag eine Kreistururatsſitzung und verſchiedene Sitzungen von Gauvertretern ſtattgefunden hatten, begannen am Sonntag vormittag 9 Uhr im Gartenſaale des Kurhauſes die Verhandlungen des Kreisturntages. Nach Begrüßung der Anweſenden durch Herrn Kreisvertreter Weiß⸗ Schwetzingen folgten die Berichte der Kreisbeamten. Hierauf hielt Herr Regierungsrat Broßmer⸗Karlsruhe einen intereſſanten Vor⸗ trag über das Thema: Turneriſche Jugendführung“ in dem er darleate, daß ſich die Turner vom Alkohol mit Nikotin fern⸗ halten ſollten, daß die Rückkehr zur Natur angeſtrebt und Jugend⸗ wanderungen unternommen werden müſſen. Eine Einſchränkung der Wettkämpfe, beſonders in den kleinen Vereinen ſei notwendig. Der Vormittag des Sonntags ſolle für die Kirche und die Familie frei⸗ gehalten werden. Die Ausführungen des Redners fanden lebhafte Zuſtimmung, ebenſo diejenigen des Kreisjugendpflegewarts, Kreis⸗ ſchulrat Iſchler⸗Karlsruhe über Jugendorganiſationen, wobei er dafür eintrat, daß Gaujugendausſchüſſe gegründet werden. Verſchie⸗ dene Anträge des Kreisturnrats, der Gaue und Vereine wurden zu⸗ meiſt im Sinne der Antragſteller erledigt. U. a. wurde beſchloſſen, beim Verlag der in Pforzheim erſcheinenden„Badiſchen Turnzeitung“ eine Kreisgeſchäftsſtelle zu errichten und die Stelle eines Kreisober⸗ turnwarts neu zu ſchaffen. An Kreisveranſtaltungen ſollen ſtatt⸗ finden 1925 ein Kreisfrauenturnen in Pforzheim, 1926 wahrſcheinlich ein Kreisfeſt für volkstümliche Ue⸗ bungen und 1927 ein Kreisturnfeſt. Es wurden nunmehr verſchiedene Neuwahlen vorgenommen, die folgendes Ergebnis hatten: Kreisvertreter: Realſchuldirektor Weiß ⸗Schwetzingen. Kreisoberturnwart: Herr Schweizer⸗Pforzheim Kreis⸗ turnwart für Männerturnen: Schreinermeiſter Guſtay Ott⸗ ſtad t⸗Offenburg. Kreisſpielwart: Turnlehrer Friedr. Ne u⸗ berth⸗Karlsruhe. Kreisgeldwart: Sparkaſſenkaſſierer Wilh. Gillardon⸗Bretten. Kreisfechtwart: Inſtallateur Wilhelm Kübler⸗Mannheim. Pforzheim und Beiſitzer: Fabrikant Emil Sonnet⸗Pforzheim. Nachdem die Fragen der Unfallkaſſe und der Kreisbeiträge, ſo⸗ wie verſchiedene interne Angelegenheiten beſprochen waren, konnten die Verhandlungen nach etwa ſechsſtündiger Dauer vom Kreisver⸗ treter geſchloſſen werden. Handball Spork⸗ und Turnverein ae e Polizeiſporloerein Das Verbandbsſpiel obiger Gegner fand am Sonntag nachmittag vor einer anſehnlichen Zuſchauerzahl auf dem Waldhofplatze ſtatt. Es war ein außergewöhnlich ſchöner Kampf; galt doch Heidelberg als techniſch gut durchtrainierte Mannſchaft. Doch Waldhof iſt der Wurf gelungen und mit dem Reſultat:1 wurde das Spiel gewonnen. H. kann ſich rühmen, eine äußerſt flinke Mannſchaft ins Feld zu ſtellen, demgegenüber Waldhof eine Ueberlegenheit in der Komhination zeigte. Dem Schiedsrichter, Herr Meurer M. T.., ſtellte Wald⸗ hof folgende Mannſchaft: Weber, Hackmaier, Beckenbach, Simon, Dick, Glattfelder, Metzger, Lehmann, Klein, Stahl, Schleier. Mit Anſpiel geht Waldhofſturm vor des Gegners Tor. Der An⸗ griff wurde abgefangen und ſchon entwickelte ſich ein äußerſt raſches Tempo wobei Waldhof durch den Mittelſtürmer in der 5. Minute in Führung ging. Doch lange ſollte ſich Waldhof nicht erfreuen. denn durch ein Mißverſtändnis in der Waldhofverteidigung konnte der Halblinke Heidelberas den Ausgleich und ſomit auch das Ehrentor ſchein, als ob Waldhof dem Spiele der Heidelberger nicht gewachſen ſei. Doch die Waldhofer beſannen ſich bald eines anderen. Die Ver⸗ teidigung arbeitete unermüdlich, die Läuferreihe fütterte den Sturm mit weiten Vorlagen und ſo konnte Waldhof bis zur Halbzeit noch 2 weitere Tore vorlegen. Nach Halbzeit ging der Waldͤhofſturm erſt richtig aus ſich heraus. Auch H. leitete heftige Angriffe ein, die jedoch alle eine Beute des glänzend ſpielenden Torwarts der Waldhöfer wurden.— In gleichen Abſtänden folgten für Waldhof 4 weitere Tore, deren Schützen der Mittelſtürmer. der Halbrechte und der kleine Linksaußen waren. Beim Stande 71 endete der äußerſt ſchöne Kampf. Behält die Wald⸗ hofelf. ihre derzeitige Form bet, ſo iſt ſie unbedingt als Favorit des Bezirks zu bezeichnen. Der Schiedsrichter leitete äußerſt korrekt. K. waſſerſtandsbeobachtungen im Monat Oktober Abdein-Pege 2. 28. 24.28. 28. 20. efar-Pegefſ22 28. 7 5 J25. JU5. Schuſterinſel“ 24445.9109.900.821.030 Mannheim.55.58.50.542.89 2, chteree,.42.44.472.20.062.45fPellbrenn 5* Maxau..85.60.87.0.5.58 Mannbeim.56.54.522.542.382.87 Raub.. 4J1 1·68 1461404 154 1 Röln..540.60.4.64 184 Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur: Kurt Fiſcher. Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Wilſy deutet wieder eine Einbuße an Einnahmen in einem Maße, daß mit einer Verſchuldung der Vereine gerechnet werden kann. Denn in den Abrig. iebaktionellen Tell: Fr. Kirchert k. Anzelgen: J. Bernbardt, Kreisſchwimmwart: N. van de Valentyn⸗ erzielen. Nun wogte der Kampf auf und ab, und es hatte den An⸗ Neue Mannheimer Zeitung, G. m. h. H. Mannheim. E 6, 2. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurkt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Müller; für Handelsnachrichten, Aus dem Lande, Nachbargebiete, Gericht n. — — ——— —— — ů— ſchule in Zürich verlieh Walter Boveri die Würde eines 6. Seite. Nr. 503)))CCCCVVV Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Rusgabe) Mittwoch, den 29. Oktober 1924 [Neue Aannheimer Jeitung Handelsblatt Der Außenhandel im September Starke Zunahme der Einfuhr, insbeſondere von Rohſtoffen.— Da im September die Zollſtellen im beſetzten Gebiet noch nicht wieder von deutſchen Beamten e a⸗ blieb 75 5 September die ſtatiſtiſche Erfaſſung der Ein⸗ und Ausfuhr des beſetzten Gebietes unvollkommen. Die Handelsſtatiſtik enthält des⸗ halb die gleichen Fehlerquellen wie in den Vormonaten. Im September iſt im deutſchen Außenhandel wieder ein Um⸗ ſchwung eingetreten: Die Einfuhr, die ſich in den drei voran⸗ gegangenen Monaten(Juni, Juli, Auguſt) ſtändig verminderte, iſt wieder erheblich geſtiegen; die Ausfuhr iſt dagegen leicht zurück⸗ egangen. Wenn auch die Einfuhrſteigerung recht beträchtlich iſt um 175, Millionen Goldmark gegenüber dem Vormonat), ſo bleibt die abſolute Höhe der Einfuhr im September mit rund 623,4 Millionen Goldmark doch noch erheblich hinter dem Monats⸗ durchſchnitt des 1. Halbjahres 1924(746,9 Mill.%) zurück. Faſt ebenſo beträchtlich liegt die Ausfuhr im September mit rund 564,1 Mill. G⸗4 trotz des Rückgangs(um etwa 25,3 Mill. G 75 dem Vormonat) über dem Monatsdurchſchnitt des erſten albjahrs 1924(471,2 Mill. G/%). Die Bilanz der durch die Statiſtik erfaßten Ein⸗ und Ausfuhr weiſt im September eine Paſſivität von rund 59,4 Mill. G% auf. Die Einfuhr⸗ ſteigerung gegenüber dem Vormonat erſtreckt ſich hauptſächlich auf Lebensmittel(um rund 54,3 Mill..), Rohſtoffe und halbfertige Waren(um rund 91,8 Mill.%) und Fertigwaren(um rund 32,3 Mill.%). Der Ausfuhrrückgang entfällt hauptſächlich auf Lebensmittel und Getränks(15,9 Mill. Ge) und Fertigwaren (11,9 Mill. G/). Im einzelnen iſt über die Veränderungen folgendes zu berichten: Im September zeigt die Einfuhr von Lebensmitteln und Getränken mit 206,7 Millionen Goldmark eine in dieſem Jahre noch nicht erreichte Höhe; die Steige⸗ rung erklärt ſich zum Teil durch das verſpätete Hereinbringen der Ernte in einzelnen Gebieten Deutſchlands, wodurch erhöhter Bezug aus dem Auslande notwendig wurde, zum Teil auch durch den ſaiſonmäßigen Anfall der landwirtſchaftlichen Erzeugniſſe. Rund 42 Millionen der Steigerung gegenüber dem Vormonat entfallen auf Weizen, Roggen, Gerſte, Mehl, Obſt, Südfrüchte, Zacker (beſonders Rohrzucker), Kaffee, Kakao, Fleiſch, Schmalz und pflanz⸗ liche Oele und Fette. Wertmäßig die größte Steigerung weiſen Obſt(um 8,4 Mill. G/), Weizen(um 6,5 Mill..), Fleiſch(um 413 Mill. G/), Zucker(um 3,72 Mill. G/), Mehl(um 3,22 Mill. G) und Roggen(um 3,21 Mill. G) auf. Der Menge nach beträgt die Einfuhr an Weizen 470 390 Dz. gegen 221 210 Dz. im Vormonat, an Roggen 394 840 Dz. gegen 230 610 Dz. im Vor⸗ monat, an Gerſte 309 730 gegen 210 980 Dz. im Vormonat und Hafer 98 690 Dz. gegen 58 270 Dz. im Vormonat. Geſunken iſt die Einfuhr an Küchengewächſen, Fiſchen, Likören und anderem Branntwein. Die Einfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren hat ſich ebenfalls erheblich geſteigert und zwar mengen⸗ mäßig um rund 7,4 Millionen Dz. und wertmäßig um 91,8 Mill. Goldmark. An der Steigerung ſind die Textilrohſtoffe mit rund 11,4 Mill. G%(Seide rund 3. Baumwolle 7,6) beteiligt. Mengen⸗ mäßig iſt geſtiegen die Einfuhr an Rohſeide und Florettſeide von 2380 Dz. auf 2850 Dz., an Baumwolle von 130 580. Dz. auf 154060 Dz. Die Einfuhr an Wolle und Kammzug iſt mengen⸗ mäßig zurückgegangen(von 48 490 Dz. auf 46 120 Dz.), dagegen wertmäßig leicht geſtiegen. Die Einfuhr an Tierfett, Därmen, Magen uſw., Hopfen(von 0,25 auf 3,31 Mill. G/) und Fellen und Häuten hat ſich gehoben; beſonders ſtark iſt die Steigerung bei Fellen zu Pelzwerk(von 1,83 Mill. G⸗. auf 12,81 Mill. G¼). Die beträchtlichſte Steigerung weiſt Tabak auf: im September wurden für 25,65 Millionen Goldmark gegen 10,82 Mill. G im Vormonat eingeführt. Auch die Einfuhr an Oelfrüchten und Oel⸗ ſaaten iſt erheblich geſtiegen und zwar von 9,56 Mill. G/ auf 18,8 Mill. G4. Die Einfuhr an Bau⸗ und Nutzholz iſt gegenüber dem Vormonat unverändert geblieben, die Einfuhr an Holz zu Holzmaſſe zeigt einen Rückgang von 6,7 Mill. auf 5,48 Mill. GA. Geſtiegen iſt dagegen die Einfuhr von Gerbſtoffen, Harzen, Schellack, Gummi, Kautſchuck uſw., Mineralölen(von 7,16 Mill. auf 10,88 Mill. G⸗) und„ſonſtigen“ Steinen und Erden. Die Einfuhr von Steinkohlen iſt gegen den Vormonat um.81 Mill. G% geſtiegen; ſie nähert ſich mit rund 11 Millionen Dz. gegen 5,2 Mill. Dz. im Vormonat wieder dem Monatsdurchſchnitt von 1922(10,5 Mill. Dz.). Braunkohlen, Koks und Preßkohlen weiſen ebenfalls eine Steigerung auf. Eine Steigerung zeigt ferner die ſtatiſtiſch erfaßte Einfuhr von Eiſenerzen und zwar wert⸗ dr. ing. Walter Boveri 7 Aus Baden in der Schweiz ging uns vergangene Nacht die telegraphiſche Mitteilung zu, daß Dr. ing. Walter Boveri im Alter von 39/½ Jahren einem Herzleiden erlegen iſt. Dr. Walter Boveri iſt der Gründer der Brown, Boveri u. Cie..⸗G., Mannheim und zugleich der Vorſitzende deſſen Aufſichtsrats. Ein an Arbeit und Erfolgen reiches Leben fand mit dem Tode dieſes Mannes einen vorzeitigen Abſchluß. Sein Hinſcheiden be⸗ deutet nicht allein für Technik und Wiſſenſchaft einen großen Ver⸗ luſt, ſondern auch vor allem für den großen ſich über die ganze Welt erſtreckenden Brown⸗Boveri⸗Konzern. Walter Broveri war in hieſigen Induſtrie⸗ und Handelskreiſen eine bekannte und hochgeachtete Perſönlichkeit. Schon von früh an waren ſeine hervorragendſten Eigenſchaften Vornehmheit der Geſinnung, Arbeitswille und Ausdauer. So ſtieg Walter Boveri von Stufe zu Stufe der kaufmänniſchen und techniſchen Erfolge. Geboren 1865 zu Bamberg bildete er ſich in Nürnberg zum Maſchinentechniker aus und gründete dann mit dem Schweizer Elektrotechniker Charles E. L. Brown die Kommanditgeſellſchaft Brown, Boveri u. Cie. in Baden in der Schweiz. Aus dieſer Geſellſchaftsggründung ging ſpäter das Mannheimer Werk hervor, das im Jahre 1910 als Aktiengeſellſchaft ins Leben ge⸗ rufen wurde. Walter Boveri trat ſofort an die Spitze dieſes jungen Mannheimer Unternehmens als Vorſitzender des Auſichts⸗ rats, welches Amt er in raſtloſem Fleiß und mit ſeltener Hingabe bis zu ſeinem jetzt erfolgten Tode verſah. Der Konzern erlangte Weltruf durch den Bau der bekannteſten Schweizer Bergbahnen, von denen wir nur die Jungfrau⸗ und die Simplonbahn erwähnen. Die eidgenöſſiſche 0 5 och⸗ ren⸗ doktors. Der Schwerpunkt und die Haupterfolge von Dr. Walter Boperi lagen weniger auf techniſchem Gebiet als vielmehr auf dem Gebiete der Finanzierung und der Verwaltung, für die er hervorragende Talente aufwies. Von Geſellſchaften, die ihm nahe⸗ ſtanden, ſeien erwähnt: die Howalds⸗Werke in Kiel, von denen ſich der Boverikonzern allerdings in den letzten Jahren trennte. Dann die Turbiniga.⸗G., Berlin und die IJſaria⸗ Zählerwerke, München, die.⸗G. Brown, Boveri, Baden(Schweiz), der Motoren⸗A.⸗G., für angew. Elektrizität, Baden(Schweiz), der Abnahme der Ausfuhr.— 60 Mill..-M. Einfuhrüberſchuß. mäßig von 3,2 auf 5,23 Mill. G% und mengenmäßig von 1,6 Mill. Dz. auf 2,2 Mill. Dz. Ebenſo iſt die Einfuhr an„ſonſtigen Erzen“ geſtiegen und zwar von 1,81 Mill. GI auf 5,02 Mill.=I. Eine leichte Steigerung iſt ferner feſtzuſtellen bei Eiſen, Kupfer, Zinn,„ſonſtigen unedlen Metallen“ und Thomasphosphatmehl, während die Einfuhr an Mineralphosphaten, Blei und Eiſenhalb⸗ zeug einen Rückgang zeigt. Bei der Fertigwareneinfuhr iſt gegenüber dem Vor⸗ monat ebenfalls eine Steigerung feſtzuſtellen; ſie beträgt mengenmäßig rund 260 000 Dz. und wertmäßig rund 32,3 Mill. Goldmark. Daran ſind die Textilwaren mit 20,1 Mill. G/ beteiligt, darunter Wollgarn mit 6 Mill.%, Baumwollgarn mit 2 Mill. G/¼, Wollgewebe mit 2,5 Mill.., Baumwollgewebe mit 8,1 Mill. G⸗4. Die Einfuhr an Leder zeigt gegenüber dem Vormonat eine erhebliche Steigerung, von 2 Mill. G% auf 4,83 Mill. G/; ebenſo die Einfuhr von Pelzen und Pelzwaren von 0,88 auf 2,6 Mill. G. Eine leichte Einfuhrſteigerung weiſen ferner auf„ſonſtige“ chemiſche und pharmazeutiſche Erzeugniſſe (um 0,7 Mill.%), und Walzwerkserzeugniſſe und Eiſenwaren (um 0,7 Mill.%). Der Menge nach beträgt die Einfuhr an Walzwerks⸗Erzeugniſſen und Eiſenwaren 329 690 Dz. gegen 309 180 Dz. Die Einfuhr an Gold und Silber iſt von 11,02 Mill. G⸗ auf 4,93 Mill. G% zurückgegangen. Der Rückgang erklärt ſich durch die verminderte Einfuhr von Silber zu Münz⸗ zwecken. Die Ausfuhr von Lebensmitteln und Getränken weiſt im September gegenüber dem Vormonat einen Rückgang um 15,9 Mill.%½ auf. Daran ſind hauptſächlich beteiligt Zucker (mit 13,3 Mill. G/¼), Weizen(mit.23 Mill. G¼), Reis(mit 2,64 Mill.%) und Bier(mit 1,09 Mill.%). Auch die Ausfuhr von Roggen und Hafer iſt geſunken. Dagegen erzielten eine Aus⸗ fuhrſteigerung Gerſte(um 4,09 Mill.), Fiſche(um 0,6 Mill. G/ und Sprit und Brennſpiritus(um 0,57 Mill. G½). Beſonders beachtlich iſt die beträchtliche Steigerung der Gerſte⸗ ausfuhr(auf 295 890 Dz.), die bereits im Auguſt(mit 141 100 Doppelzenter) erheblich über dem Monatsdurchſchnitt der Vorkriegs⸗ ausfuhr(5090 Dz.) lag. Die Ausfuhr von Rohſtoffen und halbfertigen Waren hat ſich im September gegenüber dem Vormonat nur un⸗ weſentlich gehoben. Zu erwähnen iſt die Steigerung gegenüber dem Vormonat bei Holzſchliff und Zellſtoff(um 3,6 Mill.%), Koks(um 0,7 Mill. G/), Preßkohlen(um 0,6 Mill. G/¼)— die Ausfuhr an Steinkohlen blieb unverändert—, Kaliſalzen(um 1 Mill.%) und„ſonſtigen chemiſchen Rohſtoffen und Halb⸗ erzeugniſſen“,(um 0,7 Mell.%). Eine Verminderung zeigen dagegen hauptſächlich Felle zu Pelzwerk, roh(um 1,9 Mill. G/), Kupfer(um 0,7 Mill.%)-und Blei(um 0,4 Mill. G/). Bei der Fertigwarenausfuhr iſt gegenüber dem Vor⸗ monat ein leichter Rückgang feſtzuſtellen und zwar mengen⸗ mäßig um 153 400 Dz. und wertmäßig um 11,9 Mill.%. Die Ausfuhr an Textilwaren hat ſich im September gegenüber dem Vormonat nur unweſentlich geſteigert(von 101,90 Mill. auf 101,56 Mill. G½). Die Ausfuhr an Wollwaren, Kleidern und Wäſche zeigt eine Steigerung, die Ausfuhr an Seidengeweben und Baumwollgarn⸗ und Geweben dagegen eine Abſchwächung. Geſtiegen iſt gegenüber dem Vormonat die Ausfuhr an Leder und Lederwaren(üm 2,4 Mill.%), Pelzen und Pelzwaren(um 1,3 Mill G/), Möbeln und anderen Holzwaren(um 1 Mill. G/), Farben und Farbwaren(um 1,6 Mill.%) und„ſonſtigen elktro⸗ techniſchen Erzeugniſſen“(um 2,1 Mill.%). Eine Abſchwächung weiſen dagegen auf Kautſchukwaren (um 1 Mill. G4%), Ton⸗ und Porzellanwaren(um 1,5 Mill. G/), Glas⸗ und Glaswaren(um 1,7 Mill.%), Walzwerkserzeugniſſe und Eiſenwaren(um 9,1 Mill.%), Maſchinen(um 2,7 Mill. G/), Waren aus Kupfer(um 1,2 Mill. G) und Kinderſpielzeug(um 0,9 Mill. G/). Walzwerkserzeugniſſe und Eiſenwaren weiſen der Menge nach eine Ausfuhr auf von 974850 gegenüber 1 144030 Dz. im Vormonat und 1 930 970 Dz. im Monatsdurchſchnitt 1922, Maſchinen eine Ausfuhr von 219 640 Dz. gegenüber 242 240 Dz. im Vormonat und 398 950 Dz. im Monatsdurchſchnitt 1922. Für dieſe Waren gilt in erhöhtem Maße der Vorbehalt hinſichtlich der Vollſtändigkeit der ſtatiſtiſchen Erfaſſung. Zu erwähnen iſt noch, daß bei Walzwerkserzeugniſſen und Eiſenwaren von dem Rückgang hauptſächlich betroffen ſind Röhren u. Walzen(um 1,4 Mill. G⸗/), Blech und Draht(um 1,6 Mill. GI1),„ſonſtige Eiſenwaren“(um 4,9 Mill. G½). Die Ausfuhr von Gold und Silber weiſt im September eine weitere leichte Steigerung auf. Columbus.⸗G., für elektriſche Unternehmungen, Baden(Schweiz), dem Elektrizitätswerk Olten⸗Harburg in Olten und der.⸗G. vorm. Baumann u. Co., Zürich. Zu dieſen Firmen kommen noh un⸗ gefähr 5 bis 6 ausländiſche Geſchäftsgründungen. Der Aufſchwung und der Weltruf der Brown, Boveri u. Cie. .⸗G., Mannheim⸗Käferthal iſt zu einem großen Teil auf die Tatkraft und Entſchloſſenheit von Dr. Walter Boveri, einem der angeſehendſten Induſtriekapitäne, zurückzuführen. Der Tod dieſe⸗ tapferen Mannes ruft daher auch in unſerer Stadt, in der ſich Dr. Boveri immer wohl fühlte, allgemeine Teilnahme hervor. ch. eee, Vom Markt für Kaliwerle (Mitgeteilt von Rodrigo de Caſtro, Bankgeſchäft, Hamburg) Sehr trübe ſah es auf dem Markt— Kaliwerte aus, eine Er⸗ ſcheinung, die unterrichtete Kreiſe umſomehr überraſchen mußte, als es 5 der Kaliinduſtrie im Gegenſatz zu den meiſten andern Induſtrien Deutſchlands verhältnismäßig recht gut ergeht. Mit wachſender Bewunderung, teilweiſe vielleicht auch mit einer gewiſſen Beſorgnis, verfolgt der Fachmann den Werdegang des Winters⸗ hall⸗Konzerns, der ſchon ſeit längerer Zeit die Führung be⸗ hauptet, aber ſich hiermit nicht begnügt, ſondern immer weitere Ausdehnungsabſichten bekundet. n jüngſter Zeit hat dieſer Konzern nach harten Kämpfen auch die Kontrolle über die erreicht und wer weiß, welche neuen Pläne, trotz der Ungunſt der allgemeinen Verhältniſſe, im Schoße der Verwaltung ruhen. Nachdem mit dem Bau einer neuen großen chemiſchen Fabrik bei Merkers a. d. Werra kürzlich begonnen wurde, will jetzt auch die zum gleichen Konzern gehörige Gewerk⸗ ſchaft Glückauf ihre Fabrikanlagen erheblich erweitern und außer⸗ dem zum Frühjahr eine neue chemiſche Fabrik zwiſchen Schacht 1 und Großfurra errichten. Unter dieſen Umſtänden muß man ſich die Frage vorlegen, welche Rentabilität verbleibt auf die Dauer den weniger mächtigen Gruppenvereinigungen und den auf eigenen Füßen auf ſich ſelbſt angewieſenen Einzelbetrieben? Was den allgemeinen Verkehr betrifft, ſo wurden in Kuxen wieder nur ſehr geringfügige Abſchlüſſe getätigt. Behauptet und kursgemäß ſogar etwas gebeſſert, blieben nur Wintershall, beſon⸗ ders auf Grund der Nachricht, daß in Sachen der Valutaſchuld⸗ ſcheine dieſer Gewerkſchaft eine Verſtändigung mit den ſchweize⸗ riſchen Intereſſenten erzielt worden ſei. Es fanden Umſätze ſtatt in Alexandershall, Aſſe, Burbach, Bergmannsſegen, Einigkeit, Erichs⸗ ſegen, Friedrichroda, Hanſa⸗Silberberg, Heiligenroda, Heringen, Hohenfels, Johannashall, Kaiſeroda, Sachſen⸗Weimar, Siegfried⸗ Gießen, Volkenroda, kleine Walbek und Wilhelmshall, bei langſam abgleitenden Kurſen. Am Schluß der Woche war der Kursunter⸗ ſchied im Vergleich zu den vorangegangenen Notierungen teilweiſe recht beträchtlich. Beſonders ſchwach lagen Glückauf, die eine Ein⸗ buße von 1000/ erlitten. Eine ſehr matte Tendenz zeigte der Aktienmarkt, da es völlig an neuen Käufern fehlte. Auch die Favoriten dieſes Gebiets wie Adler, Heldburg, Sigmundshall, mußten prozentweiſe nachgeben. Nur Kali⸗Induſtrie waren auf Grund der Feſtigkeit der Wintershall⸗Kuxe gut behauptet. In einem gewiſſen Abſtande kann man dies auch von Friedrichshall ſagen. Dagegen verkehrten Benthe, Halleſche Kali, Hannoverſche Kali, Krügershall, Mansfelder, Niederſachſen, Ummendorf und Wittekind in ausgeſprochen ſchwacher Haltung. Ronnenberg machten einige heftige Sprünge, infolge vereinzelter Deckungen, nachdem ſie bei Beginn der Woche einen erneuten Kursſturz von 150 Prozent bis auf 80 Prozent durchgemacht hatten. ̃ * Farbwerke Franz Raſquin.⸗G. in Köln⸗Mülheim. Die .⸗V. genehmigte ohne Ausſprache die Tagesordnung. Ein Antrag eines Aktionärs, der ſich gegen die Zuſammenlegung des Aktien⸗ kapitals wandte, und durch Höherbewertung der einzelnen Bilanz ⸗ poſten eine weniger ſtarke Zuſammenlegung für wünſchenswert hielt und zu dieſem Zweck eine ſchriftliche Abſtimmung beantragte. wurde auf die Entgegnungen des Vorſtandes fallengelaſſen. Für die beiden letzten Geſchäftsjahre erhalten die Aufſichtsratsmitglieder eine Vergütung von 1500, der Vorſitzende das Doppelte. Der § 17 der Satzungen wurde dahin abgeändert, daß dem Aufſichtsrat außer einer jährlichen Vergütung von 1000„ und dem Vorſitzen⸗ den 2000 /, anſtatt wie bisher 10 Prozent von jetzt an 5 Prozent vom Reingewinn nach den üblichen Abzügen zugebilligt wird. Waren und Märkte Berliner Metallbörſe vom 28. Oktober Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 27. 28. Aluminium 27. 28. Elektrolytkupfer 127.— 128,— in Barren 2,10-2,50 2,40-2,50 Raffinadekupfer 1,17⸗1,19 1,18⸗1,19 inn, ausl. 95-5,05 4,95⸗5,05 Blei 0,89⸗0,70 0,70-0,71 üttenzinn 4, 75-4,85 4,85-4,95 Nickel 2795.3,05 285-3,05 do.(fr. Verk.) 0,63⸗0,64 0,65•0,66 Antimon.96•.98 0,96⸗0,98 Plattenzink 0,58⸗0,59 0,59⸗0,59 Silber für 1 Ir. 86,28-99,25 98,—.9,.— Aluminium 2,80.⸗2,40 2, 30.2,40 Platin p. Gr.—.——.— London, 28. Oktober(WW) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 27. 28. 2. Blet 88,75 388,— Kupfer Kaſſa 63,80 68,50 veſtſelect. 68,50 88.— Sur⸗ 3537 34,25 do. 3 Monat 65,— 64,70 Nickel 155,— 155,— eckſilber 11.,75 11,75 do. Elektol. 68.— 68.— Zinn Raſſa 258,50 252,35 Regulus, 60.— 60 Vom franzöſiſchen Metall ⸗ und Schroltmarkt Infolge des Aufſtiegs des Pfund Sterlings und Dollars ver⸗ zeichnete der offizielle Kurs der Rohmetalle in Paris für die Periode vom 11.—17. Oktober hauſſierende Preiſe. Kupfer in Blöcken notierte 595(plus 6 Fr.), Kupfer in Kathoden 580 (gleichfalls plus 6 Fr.); Zinn Banka 2303 gegen 2188, Zinn Detroits 2280 gegen 2179, engliſches Zinn 2244 gegen 2160; Blei 330—335 gegen 313—320; Zink 306,50—334,50 gegen 296—323. In eiſenhaltigen Altmetallen empfängt der Markt einige Stützung von Italien; denn inländiſche Nachfrage nach Eiſen⸗ ſchrott herrſcht ſozuſagen garnicht. In Paris notierte man indeſſen einigen Preisrückgang, u. a. für Landſchrott, und zwar im Betrage von 1 Fr. auf 27—28, während Federſtähle und Eiſenbahn⸗ bandagen 22—23 Fr. koſteteten. Für Ausfuhr nach Italien ſtellte ſich der Schrott für Martinofen auf 28 Fr. ab Paris Wagen. Alteiſen iſt ſchwächer, hauptſächlich in der Pariſer Gegend, da die Gießereien keinen Vorteil beim Ankauf finden. chrott von Lagern und Bremsklötzen notierte 25—26, Großſtücke 14—15, Töpferelen 16—17, Drehſpäne 13—14. Die Nordeiſenbahn hat kürzlich Bremsklötze für 32,50 und verbrannten Guß für 20—21. frei auf dem Netz verkauft. In nichteiſenhaltigen Altmetallen iſt das Ge⸗ ſchäft ziemlich ruhig bei unbeſtimmten Preiſen; verfügbare Ware gibt es ein wenig überall. Mittelmäßige Nachfrage herrſcht nach Kupfer, ſtets lebhafte nach Bronzeguß, Altblei geht mäßig in die Höhe, Zinn und Aluminum ſind lebhaft befragt, Zink zieht an. Bei der letzten Vergebung der Staatseiſenbahnen wurden folgende Preiſe erzielt: Meſſingſpäne 358,65; Kupferſpäne 512,05; Bronze⸗ ſpäne 477,52; Späne von Manganbronze 437, Kupferabfälle 511 und 521,25; Kupferriegel 521,65; kupferne Herdplatten, nicht deku ⸗ piert, 526,75; Kupferſchnitzel 517,11; Meſſingabfälle 412; Bronze⸗ draht 490,59; Manganbronze 457; alte Zinkdächer 231,50 Franken. Jo( Aufwärksbewegung am Mekallmarkt.(Wochenbericht der Deutſchen Metallhandel.G. In der abgelaufenen Berichtswoche machte ſich am Londoner Metallmarkt eine allgemeine Aufwärtsbewegung bemerkbar. Vor allen Dingen Blei und auch Zink konnten bedeutende Kursgewinne buchen, aber auch Kupfer und Zinn zeigen eine feſtere Tendenz, und rechnet man damit, daß auch in nächſter Zeit keine Abſchwächung eintreten wird. Am deutſchen Metallmarkt kann man auch von einer leichten Befeſtigung ſprechen, doch wirken ſich die Londoner Kursſteigerungen, abgeſehen von Blei, nicht ſo kräftig aus. Alt⸗ metalle ſind, abgeſehen von Meſſingmaterialien, verhältnis⸗ mäßig knapp, doch tritt dieſes nicht ſtark in Erſcheinung, da der Konſum nach wie vor nur geringe Mengen kauft. die heutigen Notierungen für Neumetalle ſtellen ſich ungefähr wie folgt: Raffinadekupfer 116—117,.—, Hüttenweichblei 68,50—69,.—, Hütten⸗ rohzink(Ziro RR) 65—66,—, Feinzink(Zero, 99,9 proz.) 72—74,.— Bankazinn 485—495,—, Hüttenzinn 475—485,—, Antimon regulus 94—96,.— 4 je 100 Kilo. Einigung im Häulehandel. Auf Vorſchlag des Reichswirt⸗ ſchaftsminiſteriums wurde zwiſchen dem Verband der Zahmhäute⸗ und Fellgerber e. V. in Berlin, dem Reichsverband des vereinigten deutſchen Häute⸗ und Fellhandel„Hufa“ e..,„Gruppe der Auktionsintereſſenten““ dem Intereſſenverband deutſcher Häute⸗ verwertungen, folgende Vereinbarung getroffen: 1. Sämtliche Maßnahmen hinſichtlich der Kauf⸗ und Verkaufsbeſchränkungen für Häute und Felle werden mit ſofortiger Wirkung aufgehoben. 2. Für die Zeit bis zur endgültigen Regelung, ſpäteſtens jedoch bis 31. Dezember 1924, ſollen folgende Speſenſätze erhoben werden: a) bei Zentralverladeplätzen wie bisher 3 rozent; b) bei Verwertungen, die 1 keinem Zentralverladeplatz angeſchloſſen haben, 2 Prozent. 3. Es wird anerkannt, daß einige Verwertungen erhöhte Aufwendungen anderen Zentralverladeplätzen gegenüber Es ſoll deshalb umgehend verſucht werden, dieſen erhöhten ufwendungen durch Aenderung der Speſenberechnung gerecht zu werden. 4. Ueber die Anerkennung der Zentralverladeplätze ſoll am 28. Oktober 1924 in Berlin verhandell werden. 5. Die bis jetzt ausgefallenen Auktionen ſollen baldmöglichſt ſtattfinden. 6. Für dasjenige Gefälle, das durch das Kauf⸗ und Verkaufsverbot auf den nicht abgehaltenen Auktionen: München⸗Gladbach(21. 10. 1211 Hamburg(22. 10. 1924), Erfurt(23. 10. 1924) nicht zum Verkau gelangte, gelten wie bisher 3 Prozent Verladeſpeſen. 1N2* Geueral-Vertreter: Hax Wertheimer, Haunheim, Goethestrasse 10.— Teleghon 8268. — Mitkwoch, den 29. Oktober 1924 neue Mannheimer Zeitung(Mittag⸗Rusgabe) 2. Seite. Nk. 583 4 Die glückliche Geburt ihrer Tochter Marianne zelgen hocherfreut an 95878 Jakob Richter und Frau Elle geb. Metzger Sonntag, 26. Oktober 1924 Schmerzerlüllt machen wir die traurige Miitellung. daß mein innigstgeliebter Mann, mein treubesosgter Vater, unser teurer Schwiegersohn, Biuder, Onkel, Schwager u. Neſie herr Albert Schriesheimer z. Zt. Heinr. Lanz-Krankenhaus am 27. ds. Mts. plötzlich infolge Herzschlags verschieden ist. Mannheim Lameystr. 18), 28. Oktober 924. 2 185 In tiefer Trauer: Knläßlich des Jahrestages der Eulichtung der kückischen Aepubld Bianca Schriesheimer geb. Wäeil lrma Schriesheimer 5 Nieue elegante 1 Velour- Neue 8 1555 + Die Beeidigung lindet am Donnerstag, den 30. Ok- 8 Filzformen 15 empſfängt der Generalkonſul der Türkei am Mittwoch, den 29 Ofßtober ds. Is. von 11 bis 12 Uhr in ſeinem Büro B 4, 2. 8116 Amtlche Verbftentichungen der Stagtgemeinde. Grund⸗ und Gewerbeſtener 1923 und 1924. Den mit der Grund⸗ und Gewerbeſteuer 1923 und 1924 im Rückſtand befindlichen Steuerpflichiigen 3 in dieſen Tagen ein Mahnſchreſben zugegangen. ie in dieſem Mahnſchreiben feſtgeſetze Friſt wird diermit bis zum 6. November ds. Js. einſchließlich 50 verlängert. Mann heim, den 28. Oktober 1924. Finanzamt⸗Stadt. Ausschuß ur Volksmusikaflege. Donnerstag den 30. Okt, abds 8 Uhr, im Muſenſaal Schuberis. Winterreise“ geſungen von Kammerſänger Troitzſch. 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