— Mittwoch, 29. Oktober Neue Bezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei entl Aenderung d. wiriſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende esserb anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr 17590 Karisruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4 Nr. 7941— 7945,— Telegr.-Adreſſe OGeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Abend⸗Ausgabe lannheimer Seitung Mannheimer Heneral Anzeiger Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 504 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung üder⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Exſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpäteie Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr. d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Jeit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik-Zeitung⸗ Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage. Wandern u. Neiſen Anerkennung der Sowjets durch Frankreich Notenwechſel zwiſchen paris und Moskau Die Anerkennung Sowjetrußlands durch Frankreich iſt ein pol! tiſches Ereignis von bedeutſamer Tragweite. Sie iſt in einem Telegrammwechſel geſchehen, deſſen Wortlaut jetzt den Oeffentlichkeit bekannt gegeben wird. Das Telegramm Herriots an die Sowjetregierung in Moskau lautet: 5 „Als Antwort auf Ihre Mitteilung vom 19. Juli erkennt die Regierung der franzöſiſchen Republik getreu ihrer Freund⸗ ſchaft, die das ruſſiſche und franzöſiſche Volk mitein⸗ ander verbindet, von heute ab die Sowjetregierung de ſure an als die Regierung der Gebiete des ehemaligen ruſſiſchen Reiches, in denen ihre Autorität von den Einwohnern anerkannt wird und als die Re⸗ gierung dieſer Gebiete in ihrer Eigenſchaft als Nachfolgerin der ehe⸗ maligen ruſſiſchen Regierung. Die franzöſiſche Regierung iſt infolgedeſſen bereit, ſchon jetzt die regelmäßigen diplomatiſchen Beziehungen mit der Sowjetregierung aufzunehmen. Indem es dieſe Anerkennung noti⸗ fiziert, wird ſie in keiner Weiſe ihren Verpflichtungen, die durch Frankreich übernommen wurden und den durch Frankreich unterzeich⸗ neten Verträgen Abbruch tun laſſen. Sie glaubt indeſſen an die Möglichkeit, daß in beiden Ländern ein Abkommen Erfolg hat, zu dem die Wiederaufnahme der diplomatiſchen Beziehungen der erſte Schritt bildete. Nach dieſer Richtung behält ſich die franzöſiſche Regierung aus⸗ drücklich die Reche vor, die die franzöſiſchen Staatsangehörigen hin⸗ ſichtlich der von Rußland und ſeinen Stgatsangehörigen unter dem vorausgegangenen Regime übernommen haben. Dieſelben Reſerven beziehen ſich auch auf die ſeit 1914 von Rußland und ſeinen Staats⸗ angehörigen übernommenen Verpflichtungen. In dieſem Geiſte habe die franzöſiſche Regierung nun noch einmal mehr den Intereſſen des Friedens 100 der europäiſchen Zukunft zu dienen die Abſicht, mit der Sowjetregierung eine gerechte und praktiſche Regelung zu ſchaffen, um zwiſchen den beiden Völkern nützliche Beziehungen und einen normalen Warenaustauſch herbeizuführen allerdings erſt dann, wenn die franzöſiſche öffentliche Meinung die notwendigen Sicher⸗ heiten erhalten habe. Sobald die Sowjetregierung über die Er⸗ öffnungen der Verhandlungen allgemeiner und beſonderer wirtſchaft⸗ licker Art. Kenntnis gegeben habe, ſei man bereit, Delegierte in Paris zu empfangen, damit dieſe ſich mit den franzöſiſchen Unterhändlern treffen könnten. Aber ſchon jetzt ſei es voll verſtänd⸗ lich, daß die Nichtintervention in die franzöſiſchen Angele⸗ 9n die Regel der Beziehungen zwiſchen den beiden Län⸗ dern ſei.“ Die von Litwinow, Rykow und Tſchitſcherin unterzeichnete Ankwork der ruſſiſchen Regierung nehme mit der größten Befriedigung den Vorſchlag der franzöſiſchen Regierung an. die regelmäßigen divlomatiſchen Be⸗ ziehungen wiederherzuſtellen und gegenſeitig Botſchafter zu ernennen, außerdem auch den Vorſchlag zu Vorverhandlungen einzuleiten und freundſchaftliche Beziehungen zwiſchen der Sowjetrepublik und Frank⸗ reich herzuſtellen. Das Exekutipkomitee der Sowjetregierung drückt auch ſein Ver⸗ trauen dahin aus, daß alle von der franzöſiſchen Regierung auf⸗ geworfenen Fragen zum arößten Vorteil der beiden Länder geregelt werden könnten. Das Zentralkomitee leat arößten Wert darauf, daß alle Mißverſtändniſſe zwiſchen Sowietrußland und Frankreich beſei⸗ tigt würden, die aus dem Abſchluß eines allgemeinen Abkommens, das alſo jeder Grundlage für die freundſchaftlichen Beziehungen die⸗ nen könne und das ſich von der Abſicht leiten laſſe. zu einer wirklichen Garantie des allgemeinen Friedens im Intereſſe der arbeitenden Be⸗ völkerung aller Länder zu gelangen und in Freundſchaft mit allen Völkern zu leben. 8 Ins dere aber wird der ungeheuere Porteil unterſtrichen, der Wiederantnüipfung im Sinne herzlicher und dauernder wirtſchaftlicher Beziehungen entſtehen könnte, ferner durch die Ent⸗ wicklung ihrer produktiven Kraft und eines gegenſeitigen Handels. Genau wie die franzöſiſche Regierung alaube auch die Sowiet⸗ regierung, daß die gegenſeitige Nichtintervenierung in die inneren Angelegtabeiten eine unerläßliche Behinaung für jeden Staat im allgemelnnen und fur Frankreich im beſonderen ſei. Man nehme deshalb mit Befriedigung die Erklärung der franzöſi⸗ ſchen Reagierung nach dieſer Richtuna auf. Nachdem das Zentral⸗ komitee Paris als Verhandlungsort annehme, bringe es zur Kenntnis der franzöſiſchen Regieruna, daß es den Rat der Volks⸗ kommiſſare und dem Kommiſſar für Auswärtige Angelegenheiten be⸗ auftraat habe, alle Maßnahmen zu treffen und unverzüglich die Ver⸗ handlungen aufzunehmen und um die die beiden Staaten intereſſie⸗ renden Probleme zu einer freundſchaftlichen Löſung zu führen. Schließlich ſpricht das Telearamm die Hoffnung aus. daß dieſe Fragen im Intereſſe der beiden Länder und des allgemeinen Frie⸗ dens vollkommen geregelt werden könnten. *** Pariſer Preſſeſtimmen Zur Anerkennung der Sowjetregierung ſchreibt das„Jour⸗ nal“; Die Anerkennung Rußlands durch Frankreich wird die An⸗ erkennung durch Südſlawien und die Tſchechoſlowa⸗ kei nach ſich ziehen. Alle Staaten, die bis jetzt Sowſetruß⸗ land anerkannt hätten, hätten ihm aber nicht 20 Milliarden ge⸗ liehen. Die Rußland benachbarten Länder hätten Grund genug, den zu fürchtenden Nachbarn zu ſchonen: Ching aus Gründen, die ſich aus ſeiner aſiatiſchen Mentalität ergeben, Deutſchland aus Solidari⸗ ätsgründen und Revancheideen, Italien aus der Solidarität der iktatur und England ſchließlich aus Intereſſe an der Verlängerung er Schwäche Rußlands. Frankreich dagegen hätte der nationalen Theſe treu bleiben müſſen, die auch die Theſe der amerikaniſchen uritaner ſei. Die„Ere Nouvelle“ ſchreibt: Wir können Herriot nicht genua loben, daß er den Mut gezeigt hat, die Beziehungen mit dem großen Rußland wieder anzuknüpfen. Die Nationaliſten hätten keine zeranlaſſung, ſich zu entrüſten, denn in Wirklichkeit nehmen wir le Veziehungen mit den Schweſtern und Brüdern derer wieder auf, die dadurch, daß ſie geſtorben ſind. Frankreſch den Sieg an er Marne und bei Verdun ermöglicht hätten. Politiſch kontrolliere Noskau den Landweg nach Rußland. Moskau ſtelle alſo die Ver⸗ bindung zwiſchen der öſtlichen und weſtlichen Zipiliſation dar. Wirt⸗ chaftlich bedeute es den größten Getreideſpeicher der Welt und eine der hauptſächlichſten normalen Nahrungs⸗ mittelquellen Frankreichs. Sozial wird die Ankunft der Sowjetvertreter in Paris zur Folge haben, daß die Kommuniſten beruhigt werden. Herriot habe durch die Anerkennung Rußlands ſich den Dank der Republik und die Achtung aller vernünftigen Leute verdient. Der ſozialiſtiſche„Le Peuple“ ſchreibt, die geſtern von der franzöſiſchen Regierung getroffene Entſcheidung bedeute das Ende einer Lage, die nicht bis ins Unendliche dauern könne. Die kommuniſtiſche„Hhumanite“ ſchreibt, während ſieben Jahren hat der franzöſiſche Imperialismus, der an der Spitze des Weltimperialismus ſteht, einen Machtkampf gegen Sowjetrußland ge⸗ führt. Sieben Jahre haben die Regierungen des Nationalen Blocks und des linken Blocks gegen Rußland Krieg geführt dadurch, daß ſie alle Gegenrevolutionäre, Abenteuerer, verrückte Generäle und andere unterſtützt haben und zwar dadurch, daß ſie die Politik des Stachel⸗ drahtes getrieben und weiße Armeen ausgerüſtet haben und die ruſſiſchen Randſtaaten unterſtützt, damit ſie Sowjetrußland angriffen. Heute erkenne man Rußland an. Deshalb habe aber der Kampf nicht aufgehört. Er wird einfach den Charakter wechſeln. Zu der Praxis des Gewaltſtreiches komme jetzt die Praxis der Diplomatie. Aber es iſt immerhin heute eine Tatſache, daß alle Regierungen gegenüber dem proletariſchen Rußland eine Politik des Rückzuges betrieben. Sie tun es, weil ſie Sowjetrußland nicht mit der Waffe nieder⸗ ſchlagen konnten und weil es ſich wirtſchaftlich und politiſch viel raſcher organiſierte als die kapitaliſtiſchen Staaten und weil das Proletariat ſie zur bedingungsloſen Anerkennung treibt. Der„Figaro“ ſchreibt, nach der Anſicht der Regierung von Moskau kommen wir als Beſiegte. So wird dem ruſſiſchen Volk die Angelegenheit dargeſtellt und die Geſchichtsſchreiber, die das Recht haben, ſich der Jronie zu bedienen, würden ſich an der tiefen Logil der radikal⸗ſozialiſtiſchen Regierung erfreuen, die ſich beeilte, die kommuniſtiſche Republik anzuerkennen, nachdem die kommuniſtiſche in Moskau organiſierte Internationale feſtſtellt, daß die Sozial⸗ demokraten Bourgeois ſeien und nachdem man ſie mit den Faſziſten zu den Feinden gezählt habe, die man vernichten müſſe. Der„Gaulois“ nennt die Anerkennung der Sowjetrepublik eine Ungeſchicklichkeit, denn die Anerkennung Frankreichs verpflichte es, ſich mit unerläßlichen Sicherheitsmaßnahmen zu ver⸗ ſehen, die man hätte fordern können. Es vertage die kritiſchen Fra⸗ gen auf ſpätere Verhandlungen und behalte ſich nur Reſerven in weiter Zußunft auf die franzöſiſchen Intereſſen vor. Der geſtrige Akt ſei in keiner Weiſe derart, daß Frankreich in Zukunft endültig verpflichtet ſei. Imerhin ſei ein neues Kapitel aufgeſchlagen worden, das vielleicht tragiſch werden könne. Nach dem„Matin“ bedient ſich die franzöſiſche Note der⸗ ſelben Form, deren ſich ſeinerzeit die britiſche Regierung bei ihrer Anerkennung bedient hat. Es wird geſagt, daß die wirkliche Wieder⸗ herſtellung der franzöſiſch⸗ruſſiſchen Beziehungen nur möglich ſein wird, bei Erfüllung unwiderruflicher Begingungen. Die Sowjet⸗ regierung müſſe gegenüber den Inhabern ruſſiſcher Staatspapiere das nötige Entgegenkommen zeigen. Nach dem„Matin“ wird die von Herriot vorgeſchlagene Konferenz ſich nicht nur mit der Ver⸗ einigung der alten Kontos, ſondern auch mit dem Abſchluß eines Handelsabkommens beſchäftigen, ſowie mit der Wiederein⸗ ſetzung franzöſiſcher Konſuln in Rußland und ruſſiſcher Konſuln in Frankreich. Die belden Delegationen, die darüber verhandeln, ſollen aus je 5 Delegierten und 25 Sachverſtändigen beſtehen. An der Spitze der franzöſiſchen Delegation wird Senator de Monti und an der Spitze der ruſſiſchen Delegation Rakowski ſtehen. Man glaubt nicht, daß eine Beſſerung der Verhältniſſe ſchon im der näch⸗ ſten Zeit erfolgen wird, da man vorher erſt für die unerläßlichen finanziellen Unterlagen ſorgen müſſe. Erſt wenn die Konferenz zu einem vollkommenen Einvperſtändnis geführt habe, könne man daran denken, die finanziellen und wirtſchaftlichen Beziehungen zu Ruß⸗ land wieder aufzunehmen. Das„Echo de Paris“ ſchreibt: Herriot läßt ſich auf die ruſſi⸗ ſchen Angelegenheiten ein mit der voll erwogenen Abſicht, ſich nicht bei den Kleinigkeiten der Prozedur aufzuhalten und mit der Abſicht ſchnell vorzugehen. Er will ſchon von Anfang an den Botſchafter in Moskau ernennen. Er benimmt ſich wieder einmal wie ein Mann von 1848. Er wird alſo den Ruinen, die er ſeit vier Monaten geſchaffen hat, noch weitere hinzufügen. Es handle ſich hier nicht um eine einfache Formfrage. Die Anweſenheit eines framzöſiſchen Botſchafters in Moskau wird auch die Anweſenheit eines Sowpet⸗ botſchafters in Paris mit ſich bringen. Aber ſolange Rußland noch nicht die Beweiſe ſeines guten Willens und ſeiner Loyalität gegeben hat, wird es gut ſein, die ruſſiſchen Vertreter, denen die Immunität gewahrt werden ſoll, auf 2 oder 3 zu beſchränken. Dieſe Reſer⸗ ven der Formen können in keiner Weiſe die beſtehenden grundſätz⸗ lichen Reſerven beeinfluſſen, wie das Blatt bei der ganzen Angele⸗ genheit auf dem Standpunkt ſteht, daß die offizielle Anerkennung der Sowjetregierung ein Irrtum ſei. Sie wird in ganz Europa die Ver⸗ legenheiten Frankreichs verſtärken, denn ſie wird einer Macht einen 29 Impuls geben, die Frankreich ganz beſonders freundlich ge⸗ nnt ſei. 8 *** Borah iſt befriedigt (Spezialkabeldienſt der united Preß5) — Waſpington, 29. Okt. Senator Borah drückte in einem Interview ſeine Befriedigun g über die Anerkennung Sowjet⸗ rußlands durch. Frankreich aus.„Das ruſſiſche Problem iſt überaus ſchwierig, ſagte Borah,„aber ohne freundſchaftliche Beziehungen zu Rußland iſt die Erreichung des Zieles, die Durchführung der Ent⸗ waffnung der Nationen und die Wiederherſtellung normaler Verhältniſſe unmöglich.“ Präſident Coolidge, der ebenfalls über ſeine Meinung befragt wurde, weigerte ſich, über die durch Frankreich ausgeſprochene Anerkennung ſich zu äußern. FEFE — i⸗ lN Liberale Einigung 05 „Und alte liebe Schatten ſteigen auf!“ die Gründung der liberalen Vereinigung weckt die Erinnerung an jene hoff⸗ nungsfrohen Zeiten im November und Dezember 1918, als man nach dem Zuſammenbruch glaubte, endlich den Weg gefunden zu haben, der zur Schaffung einer großen liberalen Partei führte. Wer da⸗ mals aktiv in der Politik ſtand, weiß ſich noch zu erinnern, wie ſtark die Sirenenrufe nach dem Strande und dem Lande des geeinten Liberalismus waren. Die Vorausſetzungen waren auch in der Tat nicht uneben. Angeſichts des unerhörten Neuen, das nach der Revo⸗ lution über uns hereinbrach, war man ſich einig in der Feſtſtellung, daß ſich der deutſche Liberalismus nicht mehr den Luxus zweier Par⸗ teien geſtatten dürfe, die leider in vielen Fällen nicht an dem gleichen Strange zogen, ſondern nebeneinander und gegeneinander operierten. Der Wunſch, einen großen Strich unter die Vergangenheit zu ziehen und etwas wirklich neues und Beſtand verheißendes zu ſchaffen,— das Wort„Wertbeſtändig“ war damals noch nicht erfunden— war allgemein und hätte zweifellos auch Ausſicht auf Erfüllung beſeſſen, wenn nicht in voreiliger Beſorgnis, daß andere zuvorkommen könnten, wenige Tage nach dem Umſturz das„Berliner Tageblatt“ mit dem Aufruf zur Gründung der demokratiſchen Partei an die Oeffentlichkeit getreten wäre. Schon allein die Unterſchriften, zu denen charakteriſtiſcherweiſe auch die des jetzt wieder aus der demo⸗ kratiſchen Partei ausgeſchiedenen Prof. Gerland gehörte, bezeugten, welcher Urgeiſt der neuen großen liberalen Partei beſchieden ſein ſollte: der Berliner Kommunalfreiſinn ſtand Pate, die aſphaltliberale Preſſe gab den Ton an und radikale Demokraten im Lande hißten die Fahne. Vielleicht wäre es wirklich noch möglich geweſen auf ſachlicher Grundlage ſich irgendwie zu einigen, wenn nicht die leidigen perſönlichen Zwiſtigkeiten von vornherein das neue Parteigebilde überſchattet hätten. Mit bekannter Beſcheidenheit maßten ſich die Wortführer der bisherigen Fortſchrittlichen Volkspartei das Recht an, barüber zu befinden, wer von der bisherigen durch ihre Politik wäh⸗ rend des Krieges„belaſteten“ nationalliberale Partei in die demo⸗ kratiſche Partei übernommen werden dürfte oder nicht. Gewiß gab es noch mancherlei Reviſion gegen dieſe Urteile, aber die neue Partei trug von vornherein den Keim der Spaltung in ſich. Zwar ſchien es zunächſt, als ob der„Salon der Zurückgewieſenen“, wie ſpöttiſch das Häuflein der Liberalen, die ſich in der Deutſchen Volks⸗ partei zuſammenfanden, genannt wurde, keinerlei politiſche Bedeu⸗ tung mehr erlangen würde. Bei den Wahlen zur Nationalverſamm⸗ lung errang ſie nur 22 Mandate, während die D. D. P. ſtolz mit ihren 75 Sitzen prunkte. Damit hatte ſie aber bereits den Zenith ihrer Erfolge überſchritten. Die zwieſpältige Politik der Demokraten in der Nationalverſammlung und vor allem auch ihr merkwürdiger Dok⸗ trinarismus, der ſich in bedenklichen Schützengrabenfreundſchaften mit der Sozialdemokratie zeigte, führten zu jener Abfallbewegung, deren letzten Ausläufer wir in der vergangenen Woche beſonders ſinnfällig beobachten konnten. Die Stärkeverhältniſſe der beiden liberalen Parteien haben ſich vollkommen verſchoben. Die Demokraten ſind zu einem Häuflein von knapp zwei Dutzend Reichstagsabgeord⸗ neten zuſammengeſchrumpft, während die Deutſche Volkspartet zeit⸗ weilig die Stärke des Zentrums mit über 60 Mandaten erreichte und trotz des Rückſchlags im Mai d. J. heute die ausſchlaggebende Partei des Reichstags geworden iſt. Es erübrigt ſich, den Gründen dafür im einzelnen nachzu⸗ ſpüren. Es ſoll auch nicht überſehen werden, daß eine Reihe von Stimmungsmomenten ſtarke Einflüſſe ausgeübt hat. Aber der Kern läßt ſich ſo herausſchälen, daß die Demokraten wohl die Fortſchritte der neuen Zeit eifrigſt betonten, aber im Formelkram und Dogma erſtarrten, die Volkspartei getreu ihrer liberalen Tradition„die Zeichen der Zeit beachtete und ihre Anſprüche be⸗ friedigte“. Sie handelte wohl weniger buchſſabengläubig, aber dafür ſtaatspolitiſch, und ſo wurde ſie zum Mittelpunkt der Beſtrebungen, die in allen Parteilagern verſpürbar ſind, das Partei⸗ getriebe zu vereinfachen, um dadurch zu einem wirklich arbeits⸗ fähigen Reichstag zu gelangen. Denn nur ein ſolches Parlament gibt die Grundlage ab für eine wirkliche Regierung. Nachdem nun die Demokratiſche Partei ſich ſelbſt aus der Gemeinſchaft der übri⸗ gen bürgerlichen Parteien herausmanövriert hatte und es als ihre politiſche Aufgabe bezeichnete, gewiſſermaßen die Auffangvorrichtung für die Sozialdemokratie zu ſein, lag der Gedanke nahe, noch ein⸗ mal unter den nunmehr völlig veränderten Verhältniſſen die Eini⸗ guna des Liberalismus anzubahnen. Es iſt durchaus richtig, daß ein Aufruf dazu nicht von der Deutſchen Volkspartei ausgehen dürfte, da man ihr ſonſt den Vor⸗ wurf eines Wahlfiſchzuges hätte machen können. Wenn aber die jetzt aus der Demokratiſchen Partei ausgetretenen prominenten Per⸗ ſönlichkeiten den Verſuch unternahmen, eine Brücke zu ſchlagen, ſo war damit zugleich die moraliſche Begründung nicht nur ihres Aus⸗ tritts gegeben, ſondern auch der erſte Schritt zu einer Verbindun mit der großen liberalen Schweſter getan. Es iſt kein Zufall, da Namen von Männern darunter ſtehen wie von C. F. von Siemens, Reichsminiſter a. D. Schiffer, Hans Krämer, Mitglieder des Reichs⸗ wirtſchaftsrates, Stadtrat a. D. Eiſenführ, Geh. Regierungsrat Pretzel, Kommerzienrat Gerſon Simon und Rechtsanwalt Zöpfel⸗ Leipzig. Auch aus den Worten des Aufrufes geht der Ernſt und die ehrenwerte Auffaſſung dieſer Männer über die Be⸗ deutung des Liberalismus hervor:„Nicht um eine Partei zu grün⸗ den, haben wir uns zuſammengetan. Auf anderem Wege dem deut⸗ ſchen Liberalismus wieder zu ſeinem Recht zu verhelfen, iſt unſer 9985 Die Tragik des deutſchen Liberalismus war ſeine Zerſplitterung. Sie hat ihn vag jeher um ſeinen Einfluß gebracht. Die Ereigniſſe ſeit der Revolftion, die ſich bis zur Auf⸗ löſung des Reichstages verdichteten, haben den Beweis erbracht, daß die demokratiſche Partei eine Entwicklung genommen hat, die hier⸗ mit unvereinbar iſt. Will dieſe Partei bei einer Scheidung zur Rech⸗ ten und Linken unbedingt nach links an die Seite der Sozialdemo⸗ kraten gehen, dann hat ſie damit den Charakter einer Mittelpartei aufgegeben.“ Der Aufruf fährt dann weiter fort, daß unter dieſen Umſtänden für die Einigung des Liberalismus in der demokratiſchen Partei kein Raum mehr und daß deshalb der Zeitpunkt für die Unterzeichner des Aufrufes gekommen ſei, aus der Partei auszu⸗ treten. Die volksparteiliche„Zeit“ bemerkt dazu von ihrem Stand⸗ punkt aus:„Dieſe Kundgebung iſt von außerordentlich großer Be⸗ deutung. Die Bewegung iſt von ſtarken Kräften getragen. Das bezieht ſich namentlich auf diejenigen Kreiſe der Wirtſchaft, die bisher ihre Vertretung in der demokratiſchen Partei geſucht aben. Gerade dieſe Kreiſe haben erkannt, daß die demokratiſche Partei auf einen Linksblock hinſteuert und damit in eine Abhängig⸗ keit von den Sozialdemokraten geraten muß. Die Gründer der Liberalen Vereinigung ſtellen es ihren Anhängern frei, ob ſie ſich anderen Parteien anſchließen wollen. Es iſt damit zu rechnen, daß die Männer der Liberalen Vereinigung zum Teil der Deutſchen Volkspartei beitreten werden. Vielleicht wird auch der eine oder andere von ihnen hier eine parlamentariſche Vertretung finden. Eg Ir —.2 — — ——— FP 2 ———————— — ———————————————.—— Die unbefangenſte Beurteilung findet man noch in der„D. A.., die zutreffend darauf hinweiſt, daß die Vereinigung zunächſt nur 4 das ihm die Stirne aufſchlitzte. In mehreren anderen Wahl⸗ Krüger wegen einer großen Juwelenſchmuggelei verhaftet hatte, ſehr dankbar, daß Sie gekommen ſind. Aber woher wiſſen Sie meiſter Wendholz wußte, daß wir verlobt ſind,— er hat es mir Herr Doktor, es iſt ganz ausgeſchloſſen, daß mein Bräutigam ein Verbrechen begangen hot; ich kenne ihn doch ſo lange— gewiß, 2. Seite. Nr. 504 RNeue Mannheimer Jeitung Abend⸗Nusgabe) kann verſichert werden, daß die Neugründung ſchon recht zahlreiche Anhänger gefunden hat.“ allein, an die der Ruf zur liberalen Sammlung ergeht, auch auf der Rechten wird er ein Echo finden. Man vergeſſe 25 75 daß der Kern der Deutſchnationale Volkspartei vor allem in Süddeutſchland von ehemal. Nationalliberalen ge⸗ preußiſchen Landtagsabgeordneten Profeſſor Dr. Leidig über die bildet wird, die in den Stürmen der Revolution dort Unterkunft famden, weil ſie die liberale Heimat verloren zu haben glaubten. (Beſonders charakteriſtiſch iſt 3. B. für Baden die Tatſache, daß die Führung der deutſchmnationalen, der volksparteilichen und der demokratiſchen Fraktion im Landtag in den Händen ehemaliger Nationalliberalen liegt.) Die Kriſis, die augenblicklich die Deutſch⸗ nationalen durchleben, wird erſt mit der reinlichen Scheidung der Geiſter beendet ſein. Mit geringen Verſchiebungen ſteuern wir auf die alten Parteiformationen zurück, wie ſie bis zum Jahre 1918 be⸗ ſtanden. Es iſt dies auch begreiflich, denn die Grundelemente der Weltanſchauung, der konſervativen, der überalen und der ſozialiſtiſchen haben ſich nicht geändert. Um dieſe Kriſtalli⸗ ſationspunkte werden immer wieder parteimäßige Bildungen ent⸗ ſtehen.(Das daneben im Zentrum durch konfeſſionelle Bindung eine überparteiliche Konſtruktion entſtanen iſt, bei der unter ge⸗ wiſſen Vorausſetzungen alle drei Weltanſchauungen Unterſchlupf finden können, iſt eine Erſechinung die wir mi! den Parlamenten der Länder teilen, die eine ſtarke katholiſche Bevölkerung haben.) Was jetzt vor ſich geht, iſt nichts weiter, als die Liguidation der Revolutionspolitik. Dieſer Kon⸗ ſolidierungsprozeß iſt noch nicht abgeſchloſſen und ſo weit er den Liberalismus betrifft, durchaus noch in der Schwebe. Aber es iſt die Pflicht der Verſprengten, zur Fahne zurückzukehren, und wenn ſich die Deutſche Volkspartei ſich dazu entſchließen ſollte, was freilich erſt nach den Wahlen geſchehen dürfte, den Namen einer liberalen Partei anzu⸗ nehmen, wird ſie den Magnet bilden für alle, die wirklich liberal denken und fühlen. Niemals war ein vernünftiger Liberalismus ſo notwendig wie jetzt, nachdem zum Schaden für Volk und Wirt⸗ ſchaft jahrelang in dem von links beherrſchten Deutſchland gegen die liberale Grundſätze regiert wurde. Im Rahmen des Libera⸗ lismus allein kann das wachſende deutſche National⸗ gefühl in ſichere weltanſchauliche Bahnen geführt werden. So wiederholt ſich die Mahnung, die gelegentlich des vierzigjährigen Beſtehens der nationalliberalen Partei 1907 der Abg. Fried⸗ berg ausſprach:„Möge die Partei das bleiben, was ſie in der Vergangenheit war: ein weiter Rahmen für alle liberal denkenden Männer, tolerant auch gegenüber in Einzelheiten ab⸗ weichenden Meinungen, lernbegierig u. ſchaffensfreu⸗ dig, ſich ſtets umbildend an den wechſelnden Bedürfniſ⸗ ſen.“ Das dünkt uns der beſte Bannerſpruch für die kommende liberale Einigung, die wir von Herzen begrüßen. Aber wir wer⸗ den nicht in den gleichen Fehler verfallen, wie die Zeloten der D. D. P. 1918. Nicht ausſchließen wollen wir, ſondern die Türen weit aufmachen für alle, die guten liberalen Wil⸗ lens ſind. Wenn der Liberalismus, wie wir ihn uns denken, die Grundſätze befolgt, Maß im notwendigen Kampfeswillen und Duldung in der Behandlung anders meinender aber gleichſtre⸗ bender Volkskräfte zu üben, wird er ſich ſelbſt zur ſtaatser⸗ haltenden Macht erheben. Berliner Kiritiken I Berlin, 29. Okt.(Von unſ. Berl. Büro.) Im„B..“ wird in einer eſwas vorſchnellen Kritik der neuen liberalen Vereinigung dieſer nachgeſagt, ſie hätte ihren Aufruf zunächſt in der„Zeit“ ver⸗ öffentlicht. Das iſt unrichtig und das„B..“ ſelbſt weiß, daß es unrichtig iſt. Die Mitglieder der liberalen Vereinigung haben ihren Aufruf überhaupt in keinem Blatt veröffentlicht, ſondern die Erklärung dem Wolff⸗Büro übergeben, das ſie mittag ſämtlichen Blätter zugehen ließ. Weng die„Zeit“ allein vorderhand von diefer Erklärung Gebrauch machte, ſo darf man das am aller⸗ wenigſten den Gründern der liberalen Vereinigung zur Laſt lecen. Sonſt gibt es in der Berliner Preſſe nur noch ein paar mehr oder weniger malitiöſe Anmerkungen. Der„Vorwärts“ vergleicht die neue Vereinigung mit der nationalliberalen Vereinigung derer um Qugatz Auch das iſt ein Irrtum. Dieſe wollte von Anbeginn an eine Partei ſein. die liberale Vereinigung wiſt es nicht. Kurt Fischer ein Sammelbecken ſei und es ihren Mitgliedern überläßt, die Stimme der Partei zu geben, die ihrem Programm am nächſten ſteht, alſo unter Umſtänden auch an die Demokraten. Es iſt bedauerlich, daß man neuerdings in der demokratiſchen tei ſo ganz pon dem Grundſatz der Toleranz und der r Vorausſetzung einer liberalen Weltanſchauung ſind. 5 Das Programm des Dortmunder Parteitags Berlin, 29. Okt.(Von unſerm Berliner Büro.) Am 13. No⸗ vember findet, wie die Nationalliberale Korreſpondenz mitteilt, in Dortmund eine Sitzung des Zentralvorſtandes der Deut⸗ * gebung für die Befreiung der beſetzten Gebiete. Am 14. Novem⸗ Parteiführers Dr. Streſemann über die Reichspolitik und des Politik in Preußen ſtatt. Die Wahlen in England In Erwarkung des Ergebniſſes London, 29. Okt.(Von unſ. Londoner Mitarbeiter.) Der Ausgang der heutigen Wahlen wird mit großer Spannung erwartet. Alles iſt ſeit dem frühen Morgen in Bereitſchaft. Die großen Morgenblätter richten ihre letzten Mahnungen an die Wählerſchaft. Die konſerpativen Organe ſtellen den Kampf gegen den Sozialismus und Kommunismus als Kernpunkt der Entſcheidung hin. Die liberalen Zeitungen unterſchreiben die Parole nicht. Sie erklären Reaktionäre und Sozialiſten für große Uebeltäter und fordern zur Aufrechterhaltung einer ſtabilen Regie⸗ rung mit Hilfe der Liberalen auf. Die Arbeiterorgone ver⸗ heißen den ſicheren Sieg der ſozialiſtiſchen Mandate. Heute werden 224 Reſultate von den 565 Kreiſen verkündet werden. Intereſſant ſind bei der beſtehenden Ungewißheit über die Abſtimmung des Landes die Schätzungen von den Parteileitun⸗ gen, die in engſter Fühlung mit den Landeswahlkreiſen ſtehen. Die Konſervativen erwarten folgende Reſultate: 311 Kon⸗ ſervative, 205 Sozialiſten, 93 Liberale und 6 von anderen Par⸗ teien. Die Sozialiſten erwarten 290 Konſervative, 235 Sozialiſten, 85 Liberale und 5 andere, die Liberalen erwar⸗ ten 291 Konſervative, 195 Sozialiſten, 124 Liberale und 5 andere. Das alte Parlament hatte folgende Zuſammenſetzung: 258 Konſervative, 193 Sozialiſten, 158 Liberale und 5 andere. Nach der eigenen Schätzung der Konſervativen, die noch optimiſtiſcher ge⸗ färbt iſt, würde ſie gegenüber ihrer Stärke bei der Auflöſung noch 53 Sitze gewinnen. Die Stärke von 311 Sitzen in einem Parla⸗ ment von 615 Sitzen würde ihnen eine Majorität von 7 Stimmen geben, woraufhin ſie ohne Unterſtützung von irgend einer anderen zartei keine Regierung von irgendwelcher Beſtändigkeit gründen könnten. Man ſieht, daß keine der Schätzungen der drei Parteien eine brauchbare abſolute Mehrheit für eine derſelben erwartet. Es iſt daher wenig wahrſcheinlich, daß der heutige Tag wirklich Bedeutung für England ſein werde. Das Arbeitskabinett rechnet immer noch auf eine Unterſtützung durch den linken Flügel der Liberalen. Daß der einige Wirkung auf die libe⸗ ralen Wähler ausüben und eine Anzahl derſelben, die ſonſt Arbeiter⸗ kandidaten unterſtützt hätten ins Lager der Tories treiben oder zur Stimmenthaltung bewegen würde, gilt als wahrſcheinlich. Der Sinowjew⸗Brief im Wahlkampf Sinowjews Dementi wird einfa nicht geglaubt. Macdonalds weiberen Aeußerungen über den Zwiſchenfall in ſeiner geſtrigen Rede in ſeinem Wahlbezirk ſind nicht geeignet, die Angriffe auf ihn in der konſervativen Preſſe zu entkräften. Man verſteht nicht, wie er die Note an Rußland abſenden laſſen konnte, wenn er an der Echtheit des Sinowjew⸗Vriefes zweifelte. Offenbar befindet er ſich in Konflikt mit Gregory, der ihm übereiltes Vorgehen vor⸗ warf. Gregory reiſte nach Cardiff, um dort mit ſeinem Chef Rückſprache zu nehmen. Gerüchten zufolge ſoll er ſeine Demiſſion angeboten haben, doch ſteht hierüber nichts authentiſches feſt. Vie nöchtverantwortlichen Beamten des Foreign office zu abſolutem Schweigen verpflichtet. Die Behauptungen konſervativer Bläter, daß unter ihnen größte Entrüſtung über Macdonald herrſche, be⸗ ruht daher auf Vermutungen. Lloyd George beſtätigt den Zwieſpalt in einer Wahlrede, er ſagte: Die Enthüllungen des Si⸗ nowjew⸗Briefes habe gegen Macdonalds Willen aber Dand dem Patriotismus der Beamten der Foreign office ſtattgefunden. Er benne ſie und wiſſe, daß ſie wirkliche Patrioden ſeſen. Eine Maͤt⸗ beilung dieſer Art ſollte dem Lande bei einer Kriſe wie der gegen⸗ wärbigen nicht vorenthalten werden. Aus der„Wahlſchlacht“ Geſtern abend kam es wieder zu tätlichen Ausſchrei⸗ tungen ſozialiſtiſcher und kommuniſtiſcher Raudies in mehreren Londoner Wahlkreiſen. Lord Curzons Automobil wurde in ſeinem Wahlkreis von dem Mob umringt und ein neben ihm ſitzender Freund erhielt mit einem eiſernen Inſtrument einen ſchweren Schlag auf den Kopf, der offenbar für Curzon gemünzt war. Einem konſer⸗ vativen Kandidat wurde in Silvertown ein Meſſer an den Kopf ge⸗ kreiſen wurden konſervative Wahlkandidaten niedergebrüllt. Ruhe⸗ ſtörungen ſind daher heute nicht ausgeſchloſſen. Schwere Beſorgnis erregt der Diebſtahl einer großen Quantität hochgradigen Exploſivoſtoffes aus dem Pulver⸗ magazin einer Kohlengrube. Mehrere Kammern wurden erbrochen und ungefähr 10 Pfund Ribbid und 200 Zünder entwendet. 1¼½ Pfund Ribbid genügen ſchon zur Sprengung von 50 Tonnen Fels⸗ maſſe. Von den Dieben fehlt jede Spur. 5 Umfaſſende Vorbereitungen zur ſofortigen Uebermittlung des Wahlreſultats an das Publikum durch Radiolaut⸗ ſprecher, leuchtende Plakate ſind in London und allen großen Städten geſchaffen worden. ſchen V 01 kspartei ſtatt. Am Abend des 13. November beginnt Es ſind ja nicht nur die Anhänger der Demokratiſchen Partei der Parteitag mit einer großen vaterländiſchen Kund⸗ ber finden die eigentlichen Parteiverhandlungen mit Referaten des Heute abend 8 Uhr findet auf der Geſchäftsſtelle eine Sitzung des Parteiausſchuſſes ſtatt. Der Vorſtand. Deutſches Reich Scholem und Roſi Wolfſtein Berlin, 29. Okt.(Von unſerem Berliner Büro.) Am 7. Mai 1924 war der kommuniſtiſche Abgeordnete Paul Hofmann vom Präſidenten Leinert von der Landtagsſitzung ausgeſchloſſen wor⸗ den. Hofmann weigerte ſich jedoch den Saal zu verlaſſen, was zum Einſchreiten der Polizei führte. Die Polizeibeamten wurden von den Abgeordneten Werner Scholem, Roſi Wolfſtein ſowie von andren Kommuniſten mit Zwiſchenrufen empfangen, weshalb Wer⸗ ner Scholem und Roſi Wolfſtein zu Geldſtrafen verurteilt wurden. Gegen dieſes Urteil legten die Angeklagten Berufung ein, die heute zur Verhandlung gelangte. Scholem erſchien jedoch zur Ver⸗ handlung nicht, weil er ſich auf einer Wahlagitationsreiſe befinde. Der Oberſtaatsanwalt beantragte hierauf, Scholems Berufung zu verwerfen und das Urteil des Schöffengerichts zu beſtätigen, was nom Gericht auch beſchloſſen wurde. „Role Bauernſonnkage“ Nach dem„Deutſchen Tageblatt“ hat die K. P. D. ein Rund⸗ ſchreiben an ihre Gruppen erlaſſen, überall Bauernkonfe⸗ renzen einzuberufen. Unter der Bezeichnung„Roter Landſonntag“ iſt die erſte auf den 16. November nach Brandenburg an der Havel einberufen. Sie iſt als Abſchluß einer Propagandawoche unter der Landbevölkerung gedacht. Zur Unterſtützung der Landagitation ſoll am 7. November im ganzen Reiche auf dem Lande eine Revolu⸗ tionsfeier ſtattfinden. In dem Rundſchreiben an die Landagi⸗ tatoren heißt es:„Beſonders die kleineren und mittleren Bauern und Landarbeiter müſſen zu dieſer Feier hinzugezogen werden. Wir werden ihnen ſagen, daß ihre Befreiung nur möglich iſt gemeinſam mit dem ſtädtiſchen Proletariat durch den gemeinſam geführken Kampf 997 die Schlotbarone und Krautjunker. Die Revolutionsfeier muß er letzte und mächtigſte Auftakt zum Roten Bauernkongreß werden.“ Letzte Meldungen Die bayeriſchen Staatstheater löſen den Vertrag mit Schauſpieldirektor Keller München. 29. Okt. Der Generalintendant der Bayeriſchen Staats⸗ theater, Freiherr von Franckenſtein, hat von den ihm vertragsmäßig zuſtehenden Recht der Löſung des Vertrages des Schauſpieldirek⸗ tors Eugen Keller vom 31. Auauſt 1925 ab Gebrauch gemacht. nachdem Keller den Vorſchlag, den Vertraa ſofort gütlich zu löſen, nicht angenommen hat. Berlin, 29. Oktober.(Von unſ. Berl. Büro.) Anläßlich des Ausſcheidens des Vizepräſidenten der Reichsbank v. Glaſenapp fand geſtern eine eindrucksvolle Feier in den Räumen der Reichs⸗ bank ſtatt, an der ſich u. a. Präſident Dr. Schacht und weiter der Reichspräſident beleiligten. Chicago, 28. Okt.(Spezialkabeldienſt der United Preß.) Der Vater des Knabenmörders Richard Loeb, der Millionär Albert Loeb ſtarb an einem Herzleiden, das er ſich infolge der Aufreaungen über die Untat und den Prozeß ſeines Sohnes zu⸗ gezogen hat. Reutlingen, 29. Okt. Ein ſchweres Autounglück ereignete ſich geſtern früh 9 Uhr, zwiſchen Sebaſtiansweiler und Tübingen. An der Buchbacher Brücke überſchlug ſich ein Auto. Die vier Inſaſſen wurden ins Waſſer geſchleudert. Der Stadtbaumeiſter von Rottweil iſt tot, ſeine Frau und der erſte Schultheiß von Rottweil wurden ſchwerverletzt in die Klinik nach Tübingen überführt. Der Chauffeur bam mit leichteren Verletzungen davon. *Mainz, 28. Okt. Mitten im Beruf wurde am Samstag Geh. Juſtizrat Cauſe aus einem arbeitsreichen Leben durch einen Herz⸗ ſchlag herausgeriſſen. Noch am Tage vorher hatte er am Zivil⸗ und Amtsgericht plädiert. Am Samstag vormittag, kurz vor ſeinem Tode, diktierte er noch vom Bette aus, wo ihn ein kurzes Unwohlſein feſthielt, Schriftſätze. Bald darauf ereilte ihn der Tod. Mit Cauſe iſt einer der hervorragendſten Juriſten in Heſſen und einer der ge⸗ ſuchteſten Rechtsanwälte dahingegangen. Am 4. Oktober konnte er noch ſeinen 69. Geburtstag begehen. Anfänglich wollte Cauſe Arzt werden, er ſtudierte fünf Semeſter Medizin, dann wendete er ſich der Jurisprudenz zu. Im nächſten Jahre wäre er 25 Jahre Vor⸗ ſtandsmitglied der heſſiſchen Anwaltskammer geweſen, ſeit 15 Jahren iſt er deren Vorſitzender. Ein Beweis dafür, wie er bei ſeinen Kol⸗ legen beliebt und geachtet war. Das Seld auf der Straße Kriminalroman von Ottfried v. Hanſtein 2) Machdruck verboten,) „Herr Doktor, wird auch nicht, während wir fort ſi „Währenddeſſen wird nichts geſchehen, kommen Sie nur.“ Wie Gugenheim am andern Morgen den Brief erhielt, tele⸗ phonierte er bei der Polizei an, und wie ihm beſtätigt wurde, daß Schlüter und Fritz zuſammen nach Kattowitz gereiſt ſeien, daß man 10 —— ſchöpfte auch er wieder Hoffnung. Aber auch Dr. Schlüter hatte in dieſer Nacht noch ein Erlebnis gehabt. Wie er eben das Präſidium verlaſſen wollte— es mochte elf Uhr ſein—, kam ein Wachtmeiſter hinter ihm her. „Herr Doktor, eine junge Dame möchte Sie ſprechen.“ VWJetzt in der Nacht?“ „Sie iſt ſehr erregt, ſcheint etwas Wichtiges.“——— „Und fragt direkt nach mir?“ „Jawohl.“ 1 10 „Wo iſt ſie? „Im Vorzimmer Ihreg Bureaus.“ „Ich komme, machen Sie Licht im Bureau.“ 5 Eine einfach gekleidete junge Dame, ſichtbar in höchſter Er⸗ regung, trat auf ihn zu. „Herr Kriminalkommiſſar Dr. Schlüter?“ „Der bin ich.“ ö „Iſt es wahr, daß Otto Krüger verhaftet iſt?“ „Ja, mit wem habe ich denn das Vergnügen?“ „Ich bin Anna Schröder, die Braut des Herrn Krüger.“ „Freut mich ſehr, bitte, nehmen Sie Platz, ich bin Ihnen ſogar denn——“ Herrgott, in unſerem Hauſe wohnt ein Wachtmeiſter vom Prä · ſidium— Herr Krüger wohnte doch bei meiner Mutter und Wacht⸗ erzählt und auch, daß Sie, Herr Kommiſſar, den Fall bearbeiten.“ „Und was führt Sie zu mir?“ nicht begangen.“ doch nur, weil er jetzt mehr Geld verdiente,— aber ein Ver⸗ brechen, nein, das iſt ganz unmöglich.“ „Ja, liebes Fräulein, warum aber iſt er denn ſo plötzlich ab⸗ gereiſt?“ „Das weiß ich ja auch nicht. Er kam an dem Tage abends ganz verſtört nach Haus; er hatte die ganzen Tage von einem großen Geſchäft geſprochen, das ihm viel Geld einbringen ſollte, und dann kam er wie gebrochen heim und ſagte, er müſſe abreiſen, ſofort, ihm drohe eine Gefahr, er wollte nicht ſagen, was. Er packte ſchnell einen Koffer und lief wieder fort.“ „Wann war denn das?“ „Es mag zwölf Uhr geweſen ſein, wie er ging. Er ſagte, er müſſe erſt noch einmal in das Bureau und etwas holen, er habe ja den Schlüſſel, und dann wollte er zur Bahn,— er war kopflos, er tat mir ſo leid, und nun ſoll er verhaftet und noch dazu ver⸗ wundet ſein. Herr Kommiſſar, darf ich nicht mitkommen,— ihn flegen? Das junge Mädchen tat ihm in der Seele leid. „Sie haben Ihren Bräutigam ſehr lieb?“ „Sehr lieb, Herr Kommiſſar, wenn er mir auch in der letzten Zeit oft wehe getan. Ich kenne ihn doch beſſer als alle. Er iſt ſo gut! Nur ſchwach iſt er. Ich fürchte immer, daß er in der letzten Zeit unter dem Einfluß eines ſchlechten Menſchen geſtanden hat.“ Der Kommiſſar war ſehr ernſt. „Es tut mir ſehr leid, aber ich fürchte, daß Sie Ihre Liebe an einen Unwürdigen verſchwenden. Was ſonſt für Verdacht auf ihm ruht, da iſt noch nichts geklärt, es mag auch manches ſich auf⸗ hellen; jedenfalls, die Unterſchlagung bei Wehn und Söhne hat er Sie ſchrie auf.„Nicht? Gott ſei Dank! wurde er doch verfolgt! Der arme, arme Otto!“ „Aber dafür iſt etwas viel Schlimmeres. Er hat auf heimlichen Schleichwegen eine Menge Juwelen über die polniſche Grenze ſchmuggeln wollen und iſt dabei gefaßt worden. Wiſſen Sie, was das heißt? In Nacht und Nebel unter den Schüſſen der Grenz⸗ ſoldaten über die Grenze?“——— „Aber das iſt ja unmöglich! Offen geſagt, Herr Kommiſſar, Otto iſt gar nicht mutig. Zu ſo etwas gehören doch ſtarke Nerven, die hat er gar nicht, er iſt vielmehr ſogar eher feige, und dann, wie käme er zu Juwelen? Er hatte ja gar kein Geld, wie er Und deswegen er iſt in der letzten Zeit elwas leichtſinnig geweſen, aber das war und ich habe ihm noch meine Spargroſchen zugeſteckt. Nein, wie ſollte er zu Juwelen kommen. Ich war doch auch dabei, wie er den Koffer packte.“ „Nun gehen Sie ruhig heim, Fräulein Schröder, ich werde ſchon ſehen. Vielleicht klärt ſich alles auf. Jedenfalls verdient er Ihre Liebe gar nicht; aber ich will ihm ſagen, wie Sie ſeiner ge⸗ denken.“ „Ach ja, Herr Kommiſſar, und wenn ich ihn pflegen darf?“ „Dann ſchicke ich Ihnen eine Depeſche, verlaſſen Sie ſich darauf.“ Sie ging und Schlüter dachte nach. Das war in jedem Fall intereſſant. Er war um zwölf Uhr ohne Geld von Hauſe ſortgegangen und hatte ſogar geäußert, daß er in das Geſchäft wollte, und dann mußte er erſt ſpäter die Ju⸗ welen bekommen haben. Aber wiederum, wenn er im Geſchäft etwas ſtehlen wollte, dann hätte er es doch ſicher nicht geſagt. Schlüter war früher zum Bahnhof Friedrichſtraße gefahren, als er Fritz beſtellt hatte. Igm war noch ein Gedanke gekommen. Er ging in die Warteſäle, gab ſich zu erkennen und fragte die Kellner, ob ihnen in der Nacht zum 30. Juni ein Mann aufgefallen ſei, der mit der vorgezeigten Photographie Aehnlichkeit hätte. Es war ja ſehr unwahrſcheinlich, aber was ſchadete eine Frage. Im Warteſaal vierter Klaſſe betrachtete der Kellner das Bild aufmerkſamer als die andern. „Sie erkennen ihn wieder?“ „Aber ja, der iſt ein paar Stunden im Warteſaal geweſen und immer auf und nieder gelaufen. Kaum, daß er mal ans Büffet kam und einen Schnaps trank. Dann lief er wieder herum. Er ſah, weiß Gott, aus wie das böſe Gewiſſen. Ich ſagte ſchon zum Büffetfräulein: Wenn das man kein Durchgänger iſt! Ich hatte ſchon vor, die Polizei auf ihn aufmerkſam zu machen.“ „Hätten Sie es nur getan.“ „Herrgott, man will doch auch nicht.“ „Wann iſt der Mann denn gekommen?“ „Ich hatte um Mitternacht Ablöſung und ich mochte ungefähr eine Stunde im Geſchäft geweſen ſein. Ja, ſo um ein Uhr herum obder etwas ſpäter kann es geweſen ſein, und er blieb bis dicht vor der Abfahrt des Schnellzuges nach Schleſien.“ fortging. Konnte meiner Mutter nicht einmal die Miete bezahlen, „Danke.“ 7(Fortietzung folat) 90 „Herrgott, ja, das war ja der nervöſe Menſch, der mir auffiel.“ —„ Miltwoch, den 29. Oktober 1924 Neue Mannhelmer Feitung(Abend⸗Ausgabe] 3. Seile. Nr. 504 Zur Stundung von Steuern Von Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn⸗Breslau Die Stundung von Steuern hat in unſerer Zeit der Geldknapp⸗ heit ſo große Bedeutung erlangt, daß es 1 0 erſcheint, die dafür geltenden Beſtimmungen einmal kurz zuſammenzufaſſen. Steuern werden nach der ausdrücklichen Vorſchrift der Reichs⸗ abgabenordnung nur dann geſtundet, wenn folgende zwei Voraus⸗ ſetzungen nebeneinander gegeben ſind: a) die Einziehung der Steuer muß mit einer erheblichen Härte für den Steuerpflichtigen verbunden ſein; b) der Anſpruch darf durch die Stundung nicht gefährdet werden. Der Nachweis dafür, daß eine erhebliche Härte für den Steuer⸗ pflichtigen vorliegt, kann nicht etwa dadurch geführt werden, daß man auf die drückende ſteuerliche Belaſtung im allgemeinen hinweiſt. Ebenſo genügt auch nicht der allgemeine Hinweis auf die gegen⸗ wärtige ſchlechte Wirtſchaftslage. Denn mit dieſen beiden ungün⸗ ſtigen Momenten hat jeder Steuerpflichtige zu rechnen. Von einer Härte im Sinne des Geſetzes kann man nur reden, wenn die Situation für den einzelnen Steuerpflichtigen gerade beſonders un⸗ günſtig iſt, alſo ungünſtig in einem höheren Maße, als es der all⸗ gemeinen Lage der laſſen Jf überhaupt entſpricht. Eine An⸗ zahl von Miniſterialerlaſſen iſt zur Ausführung gerade dieſer Ge⸗ ſetzesbeſtimmung erlaſſen worden. Sie alle weiſen mit Recht darauf hin, daß die beiderſeitigen Intereſſen, nämlich die der Sieuerzahler, aber auch die des Reiches, gegeneinander abgewogen werden müſſen. Es wird immer wieder betont, daß die Finanznot des Reiches dazu zwingt, die Stundung nur dann zu bewilligen, wenn ſonſt eine wirkliche wirtſchaftliche Gefährdung des Steuerpflichtigen eintreten würde. Ob eine ſolche Gefährdung droht, darüber iſt im Einzelfalle eine Aeußerung der zuſtändigen Berufsvertretung(Handelskommer, Handwerkskammer, Landſchaftskammer uſw.) beizubringen. Vom Steuerpflichtigen ſelbſt wird ſehr oft das zweite Moment vernachläſſigt. Er vergißt, dem Finanzamte auch den Nochweis dar⸗ über zu erbringen, daß der Steueranſpruch des Reiches durch die Stundung nicht gefährdet wird. In der Regel verlangt das Finanz⸗ amt Sicherheitsleiſtung. Nur in Ausnahmefällen wird von der Sicherheitsleiſtung abgeſehen. Es liegt im Ermeſſen des Finanz⸗ amts, ob es auf die Sicherheit verzichten will. Vorausſetzung des Verzichts auf die Sicherheit wird in der Regel ſein, daß der Steuer⸗ pflichtige, der ſich ältere Nückſtände ſtunden läßt, wenigſtens die⸗ jenigen Steuern, die während der Stundungsfriſt fällig werden, pünktlich zahlt. Wenn das Finanzamt die Stundung ablehnt, ſo kann dagegen Beſchwerde an das Landesfinanzamt eingelegt wer⸗ den. Natürlich iſt die Beſchwerde auch dann Aahinen wenn das Finanzamt die Stundung nur unter gewiſſen Bedingungen, z. B. nur gegen Sicherheitsleiſtung, bewilligt. Die Entſcheidung des Landesfinanzamtes über die Beſchwerde iſt endgültig und nicht weiter anfechtbar. Zwar iſt immer noch die Möglichkeit gegeben, im Dienſtaufſichtswege eine Beſchwerde beim Reichsfinanzminiſter an⸗ zubringen. Eine ſolche Dienſtaufſichtsbeſchwerde dürfte aber nur dann Erfolg haben, wenn in der Verſagung der Stundung die Ver⸗ letzung einer Dienſtpflicht des Landesfinanzamts zu erblicken iſt. Da⸗ für werden Anhaltspunkte nur ſelten gegeben ſein, da ja die Ent⸗ ſcheidung über die Stundung dem ziemlich freien Ermeſſen der Be⸗ hörden überlaſſen iſt. Ganz verſchieden von der Stundung iſt die 1 18 7 der Voll⸗ ziehung einer elerheſced Entſcheidung. Wer ein Rechtsmittel gegen einen Steuerbeſcheid einlegt, muß grundſätzlich die Steuer trotzdem zunächſt bezahlen, vorbehaltlich des Anſpruchs auf Rück⸗ zahlung nach erfolgreicher Durchführung des Rechtsmittels. Die Behörde aber, die den angefochtenen Beſcheid erlaſſen hat, kann die Vollziehung ausſetzen. Beſondere Vorausſetzungen für dieſe Aus⸗ ſetzung ſind im Geſetz nicht vorgeſchrieben. Die Behörde hat ledig⸗ lich zu prüfen, ob die Ausſetzung unter Berückſichtigung aller Um⸗ ſtände angemeſſen iſt oder nicht. Der Nachweis dafür, daß in der Beitreibung eine beſondere Härte liegen würde, iſt alſo gar nicht erforderlich. Trotzdem wird natürlich, wenn die Einziehung der Steuer für den Veranlagten beſonders drückend wäre, die Aus⸗ ſetzung leichter erfolgen, als in anderen Fällen. Die Entſcheidung über die Ausſetzung wird auch davon 4 müſſen, ob das Rechtsmittel ausſichtsvoll erſcheint oder nicht. Bei Steuerbeſcheiden, die von vornherein als ſehr zweifelhaft erſcheinen, wird das Finanz⸗ amt im allgemeinen viel leichter bereit ſein, die Pollziehung bis zur Klärung der ſtreitigen Frage auszuſetzen. Hat das Finanzamt ſelbſt bei Feſtſetzung der Steuer Fehler begangen, hat es z. B. ohne ausreichende Gründe willkürlie) geſchätzt, ſo wird das ein Grund mehr für die Ausſetzung ſein. Die Ausſetzung kann von einer abhängig ge⸗ macht werden. Jedoch iſt hier nicht vorgeſchrieben, daß die Sicher⸗ heitsleiſtung die Regel ſein ſoll. Das Finanzamt hat völlig frei nach ſeinem eigenen Ermeſſen darüber zu beſtimmen, ob das Verlangen nach einer Sicherheit im Einzelfalle angemeſſen iſt oder nicht. Die Entſcheidung über die Stundung erfolgt durch die Behörde, die die Steuer feſtgeſetzt hat, alſo in der Regel durch das Finanzamt. Ge⸗ ſuche an die Finanzgerichte oder an den Reichsfinanzhof ſind völlig zwecklos und führen nur zu einer Verzögerung der Sache. Gegen die Entſcheidung des Finanzamts iſt auch in ſolchen Fällen die Be⸗ ſchwerde an das Landesfinanzamt gegeben, nicht etwa an dieſenige Behörde, die über das Rechtsmittel in der Sache ſelbſt entſcheidet. Auch hier iſt die Entſcheidung des Landesfinanzamts über die Frage der Stundung endgültig. 5 Städtiſche Nachrichten Lerne gehen! Dies Verlangen erſcheint zunächſt höchſt überflüſſig zu ſein, denn ſelbſtverſtändlich haben wir gehen gelernt, lange bevor wir leſen lernten und andere Künſte. Und doch— der Großſtädter muß erſt gehen lernen. Ein großer Teil der Verkehrsunfälle, die bei dem zunehmenden Straßenverkehr ſich ſtark vermehren, ſind auf das Konto der Paſſanten zu ſetzen. Selbſt die ſtrengſten Strafen gegen rückſichtsloſe Kutſcher und Automobiliſten, die durchaus be⸗ rechtigt ſind, werden nicht eher eine Beſſerung bringen, bevor die Großſtädter nicht gehen lernen. Der Fußgänger hat nun einmal auch ſeinerſeits dem vermehrten Straßenverkehr Rechnung zu tragen. Er braucht nicht an jeder Stelle die Straße zu überqueren, auf dem Straßendamm Zeitungen zu leſen oder Freunde zu begrüßen mit einem kleinen anſchließenden Schwatz. Vor allem muß er ſich daran gewöhnen, rechts zu gehen, den Straßendamm ſtets in gerader Rich⸗ kung zu überſchreiten und vor dem Ueberſchreiten nach rechts und links zu blicken. Der Fahrdamm gehört in erſter Linie den Ver⸗ kehrsmitteln, zu Spaziergängen iſt der Bürgerſteig da. So ſelbſt⸗ verſtändlich dieſe Forderungen an ſich ſind, ſo ſelten werden ſie be⸗ folgt. Man kann das ſtündlich beobachten. Hier hilft nur Er⸗ ziehung: man lerne gehen. Das beſte wäre es, unſere Jugend lernte es ſchon in der Schule. In Newyork hat man damit die beſten Erfolge erzielt. Seit der Mitarbeit der Schulen iſt dort die Zahl der auf der Straße getöteten Kinder in wenigen Monaten um 50 Prozent zurückgegangen. Im Film hat man überdies ein* zendes Hilfsmittel für dieſen Unterricht. II. K *Schneller Tod. In der elektriſchen Straßenbahn der Linie 1 zwiſchen Tatterſall und Hauptbahnhof erlitt nachmittag ein 35 Jahre alter Fuhrmann von Ludwigshafen einen Schkag⸗ anfall. Auf der Bahnhofswache, wohin der Erkrankte verbracht wurde, ſtellte der herbeigerufene Arzt den inzwiſchen eingetretenen Tod infolge Herzſchlags feſt. Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Dienstag morgen ein 20 Jahre alter, bei ſeinen Eltern auf dem Lindenhof wohnhafter Elektromonteur, der ſchon längere Zeit infolge Nerven⸗ und Gemütskrankheit in ärztlicher Behandlung ſteht. Er hat ſich auf ſeinem Zimmer durch einen Schuß in die rechte Schläfe getötet. »Lebensmüde. Geſtern abend trieb ſich am Vorland des Neckars bei der Freidrichsbrücke eine 33 Jahre alte Ehefrau umher und wollte ſich in den Neckar ſtürzen. Eine Polizeiſtreife verbrachte die Lebensmüde auf die Wache, wo ſie ſich bald wieder beruhigte, ſodaß ſie nach Hauſe entlaſſen werden konnte. In der Breiteſtraße jedoch verſuchte ſie ſich vor einen Straßenbahnwagen zu legen. Nunmehr überführte man ſie in das Allgemeine Krankenhaus, wo⸗ ſelbſt ſie zur Beobachtung ihres Geiſteszuſtandes Aufnahme fand. * Anfälle. Beim Ueberſchreiten des Eiſenbahngeleiſes im Be⸗ triebe der Juteſpinnerei wurde geſtern vormittag ein 65 Jahre alter Arbeiter von einer Fabriklokomotive erfaßt, zur Seite geſchleudert und innerlich verletzt. Mit dem Sanitätsauto verbrachte man den Verunglückten in das Krankenhaus. Ob ein Verſchulden dritter Perſonen vorliegt, muß die Unterſuchung ergeben.— Geſtern abend ſtürzte infolge Trunkenheit ein 57 Jahre alter Maurer im Hauptbahn⸗ hof auf der Treppe zum Bahnſteig 4 und zog ſich am Hinterkopf eine ſtark blutende Wunde zu. In bewußtloſem Zuſtande verbrachte man den Verunglückten zuerſt auf die Bahnhofswache und von da mit dem Sanitätsauto nach dem Allgemeinen Krankenhaus. *Juſammenſtöße. Geſtern vormittag ſtieß auf der Breitenſtraße vor dem Hauſe H 1, 6 ein 26 Jahre alter Radfahrer beim Ueberholen einer Radfahrerin mit einem Straßenbahnwagen zuſammen und wurde am Kopfe und an den Händen und am linken Knie leicht verletzt. Er trägt ſelbſt die Schuld.— Beim Einbiegen in eine Straße in Käfertal nahm geſtern nachmittag der Führer eines Laſt⸗ kraftwagens anſtatt einen kurzen einen großen Bogen nach rechts und fuhr mit einem daherkommenden Radfahrer zuſammen. Das Rad wurde ſtark beſchädigt. Der Radfahrer kam mit dem Schrecken davon. * Taſchendiebſtahl im Schnellzuge. Im Schnellzuge Mainz Ludwigshafen wurden am Montag einemMannheimer Bank⸗ beamten ein ſeidenes Taſchentuch, in dem ſich eine goldene Kra⸗ mit einem Diamant befand, aus der äußeren Rocktaſche geſtohlen. Veranſtaltungen Die Evang. Gemeinde begeht am nächſten Sonntag das Re⸗ formationsfeſt. Neben den Feſtgottesdienſten vormittags um 10 Uhr findet im Nibelungenſaal nachmittags eine größere Refo rmationsfeier ſtatt, bei der die vereinigten Kirchenchöre unter Leitung des Konzetrmeiſters Johannes Stegmann ſowie Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann mitwirken werden. Die Begrüßungsanſprache hat Stadtpfarrer Renz übernommen. Als Feſtredner iſt Stadtpfarrer D. Waitz aus Darmſtadt gewonnen worden, der über das zeitgemäße Thema„Luther und unſere Zeit“ reden wird. Die Gemeindeglieder werden gebeten, ſich rechtzeitig mit Eintrittskarten zu verſehen, da an der Abendkaſſe vorausſichtlich nur Stehplätze zu haben ſein werden.(Siehe Anzeige.) Man lernt gichts kennen als was man liebt, und je tiefer und vollſtändiger die Kenntnis werden ſoll, deſto ſtärker, kräftiger und lebendiger muß die Liebe, ja Leidenſchaft ſein. Goethe. ** e An der Bahre eines Papſtes (Von unſerem römiſchen Mitarbeiter) Die Zeit, da die großen, feierlichen und prächtigen Begräbniſſe der Beherrſcher der katholiſchen Chriſtenheit durch die Straßen Roms zogen und die Bewunderung der Einheimiſchen, das Stau⸗ nen der Fremden erregten, iſt ſchon lange vorüber. Seit Rom die Hauptſtadt des Königreiches Italien iſt, finden die Begräbnisfeier⸗ lichkeiten der Päpſte in St. Peter, auf dem exterritorialen Gebiet der Kurie ſtatt. Im Vatikan fürchtet man jedes öffentliche Ge⸗ präge, vor, allem ſeit der Zeit, da beim Begräbnis Pius., des letzten der den Kirchenſtaat beherrſchenden Päpſte, linksradikale Hetzer und der aufgewiegelte Pöbel hinter dem Sarge in Flüche und Schimpfreden ausbrachen und gar mit Steinen nach dem Ka⸗ tafalk warfen. Indeſſen, die Zeiten dieſer Todfeindſchaft zwiſchen dem Vatikan und dem Königreich ſind vorüber. Die Beziehungen haben ſich ſichtlich gebeſſert. Das beſte Zeichen dafür iſt vielleicht, daß ſich in dieſen Tagen wiederum der Zug eines päpſtlichen Begräbniſſes durch die Stra⸗ ßen Roms bewegen konnte. Allerdings geſchah das faſt heimlich und bei Nacht. Es handelte ſich um die Ueberführung der ſterb⸗ lichen Reſte Leos 13. von St. Peter, wo ſie bisher nur provt⸗ ſoriſch beſtattet worden waren, in die Gruft, die ſich dieſer Papſt chon zu ſeinen Lebzeiten in der lateranenſiſchen Baſilika San Giovanni hatte errichten laſſen. Oft ſchon hatte man von dieſer Ueberführung geſprochen, in letzter Zeit beſonders deutlich, aber immer wieder war alles dementiert worden. Umſo leichter kann⸗ ten die Feierlichkeiten unter faſt völligem Ausſchluß der Oeffent⸗ lichkeit vorſichgehen. Kaum hatte in der Dämmerung die größte Kirche der Chrl⸗ ſtenheit ihre mächtigen Pforten geſchloſſen, da verſammelten ſich unter der Führung des Erzdiakons von St. Peter, des Kardinals Mery del Val, und des päpſtlichen Zeremonienmeiſters die höchſten geiſtlichen Würdenträger der Kurie um das proviſoriſche Grab Leos 13. Totengebete durchhallten den rieſigen, faſt leeren Raum. Dann ward der chwere, dreifache Sarg aus der Gruft gehoben und an einem Nebenportal der Kirche auf ein als Leichen⸗ wagen hergerichtetes päpſtliches Transportautomobil geladen. Einige andere Automobile mit den hohen Geiſtlichen und eines mit Siche kollzetkommiſſar von Rom, der für einen wohlorganiſierten Gicherheitsdienſt langs des Weges geſorgt hatte, folgten. In raſcher Fahrt ward ein großer Teil der Ewigen Stadt durchquert, und kurz vor Mitternacht konnte der päpſtliche Leichnam in der lateranenſiſchen Baſilika aufgebahrt werden. Rom hat von dem allem nicht viel gewußt, eigentlich erfuhr es erſt am folgenden Morgen durch die Zeitungen davon. Umſo zahl⸗ reicher aber wandern nun die Römer hinaus nach San Giovanm um die Aufbahrung zu ſchen. IJn feierlicher Ruhe ſteht die rieſige Baſilika. Nur einige wenige Handwerker ſind damit beſchäftigt prächtige Kronleuchter zu putzen, mächtige Teppiche zu entfalten und aufzuhängen; denn San Giovanni feiert in den erſten Nobembertagen das Jubiläum ſeiner Gründung, die auf den erſten Chriſtlichen Römerkaiſer zu⸗ rückgeht. Einige Tage vorher ſoll das feierliche Totenamt für Leo 18. gehalten werden. Schon ſteht das mächtige Marmorgrab offen, überragt von der Koloſſalſtatue des Papſtes, zu dem die Geſtalten weier Arbeiter emporblicken: Perſonifizierungen der katholiſchen„weißen Gewerkſchaften“, deren Begründer Leo 13. bekanntlich geweſen iſt. In einer der Seitenkapellen aber, hinter ſchwerem, ſchmiedeeiſernem Gitter, ruht der Leichnam des Papſtes ſelbſt. Die Kapelle, ganz und gar ausgeſchlagen mit ſchwarz⸗gol⸗ denen Teppichen, wird lediglich durch drei Reihen von je ſechs Kerzen erleuchtet, die zu Häupten und an den Seiten des Kata. falks aufgeſtellt ſind. Der Sarg ſelbſt iſt mit einem mächtigen, gewirkten Teppich bedeckt, der an den Seiten das Wappen Leos 13. und im Zentrum das Wappen der Nachfolger Petri trägt; ein ſchweres ſchwarz⸗goldenes Kiſſen liegt darauf mit der ſilbernen und goldenen Tiara. Die goldenen Schlüſſel fehlen, die früher ſtets daneben gelegt wurden, denn ein anderer hat ſie ja jetzt inne. Unweit des Katafalks aber werden Tag und Nacht Totenmeſſen 5 an er Leichnam Leos 18. in das mar⸗ mal hinü etragen wi i i Andenken ſelbſt errichtet hat. der Rulturkampf im Elſaß Von Kunz von Kauffungen(Solln) KKeine falſchen Rückſichten mehr! Nur no Recht und Freiheitl Das ſouperäne elſäßiſche und lothringiſche W0 hat ſich, 5 dber die Ver ung ſeiner Abgeordneten, wie ein Rieſe erho zur Verbeidigung ſeiner bedrohten Rechte und Freiheiten!“ In dieſe Worte ließ eine große Proteſtverſammlung in Schiltigheim ihre Gedanken und Reden ausklingen. Der Kampf, den augenblicklich das elſäßiſche Volk zu führen hat, nimmt an Heftigkeit tagtäglich zu. Der Plan, die Laiengeſetze einzuführen. Staat voneinander zu trennen, alſo die Abficht Frankreichs, Elſaß Loth⸗ um Keformationsfeſt. Am nächſten Sonntag feiert die badiſche Landeskirche ihr Reformationsfeſt. In den letzten Jahren folgte eine Vierhundertfeier auf die andere; die letzte iſt die des evangeliſchen Kirchenlietes und Geſangbuches. Wenn nun der rück⸗ ſchauende Blick Ereigniſſe aus dem Jahre 1524 ſucht, die des Gedächt⸗ niſſes wert ſind, ſo ſehen wir ein Stück aus der badiſchen Heimat⸗ geſchichte wie die traurige Geſchichte der Reformationsgemeinde Ken⸗ zingen mit ihrem leibarmen, aber geiſtſtarken Predikanten Jakob Otter und ihrem tapferen Stadtſchreiber, der um ſeines Glaubens willen den Tod erleiden mußte. Am nächſten Sonntag feiert die alte Grafſchaft Wertheim die Einführung der Reformation vor 400 Jahren durch den Grafen Georg II. In Wertheim wird ein großes Gedenk⸗ feſt gefeiert. Auch die bayriſch gewordenen Gemeinden der Graf⸗ ſchaft werden daran teilnehmen. Es fehlt noch viel an der Pflege der kirchlichen Heimatgeſchichte. Das Kirchenvolk weiß ſo wenig von der Geſchichte der Heimatkirche. Aber ſollten wir über der allgemeinen deutſchen Reformationsgeſchichte die der Heimat, neben der über⸗ ragenden Größe Luthers die Sterne zweiter oder dritter Größe ver⸗ geſſen? So 1 das kommende Reformationsfeſt auch im Zeichen der Heimatgeſchichte ſtehen. *Jerngeſpräche Frankreich—Deutſchland. Die franzöſiſche Te⸗ lephonverwaltung hat vom 1. Oktober an einen neuen Tarif im Ver⸗ kehr mit Deutſchland eingeführt. Ein Dreiminutengeſpräch nach der erſten Zone(Baden. Pfalz. Württembera) koſtet 21.60 Franken ein Nachtaeſpräch 13 Franken. Ein Geſpräch nach der zweiten Zone (Rheinland. Frankfurt. München) koſtet bei drei Minuten Dauer 28.80 Franken. ein Nachtaeſpräch von drei Minuten 17.30 Franken. Ein Dreiminutengeſpräch nach der dritten Zone(Berlin. Hamburg, Leipzia) koſtet bei Tage 34.20 Franken. bei Nacht 20,60 Franken und ein ſolches nach der vierten Zone(Breslau. Stettin. Königsberg) bei Tage 43.20 Franken und bei Nacht 25,95 Franken. * Koſten des Nahrunasmittelaufwandes der laufenden Woche. Der Wirtſchaftsſtatiſtiker Richard Calwer berechnet nach ſeiner be⸗ kannten Methode die Koſten des Nahrungsmittelaufwandes für eine Aköpfige Familie(Eltern und 2 Kinder) nach dem Stande der Lebens⸗ mittelpreiſe vom 25. Oktober 1924 unverändert auf 34,59 Bill. Mk. Rommunale Chronit Voranſchlag des Frankenkhaler Krankenhauſes R. Frankenthal, 28. Ofkt. Der Voranſchlag des ſtädtiſchen Krankenhauſes ſieht an Ausgaben vor: 6744 M. Verwaltungs⸗ koſten, 13092 M. Aerztehonorare, Bezüge für 13 Krankenſchweſtern 6000 M,, Krankenwärter 2650., Werkmeiſter 3288., Miete 10 000., Anſchaffung ärztlicher Geräte 3600., Ankauf von Lebensmitteln 70000., Heizung und Beleuchtung 30 000., Unterhaltung und Ergänzung der Küchen⸗ und Haushaltgerätſchaften 6000., Wäſche 4000., Neuanſchaffung von Wäſche, Weißzeug und Kleidungsſtücken 10 000., Gartenunterhaltung(Taſchengelder an die Pfründner) 1000., Beerdigungskoſten 1000., Weih⸗ nachtsfeier 1000., Neuanſchaffug von verſchiedenen Einrichtungs⸗ gegenſtänden 6000., Bücheranſchaffungen und Fachſchriften für die Aerzte 500., Krankenbücherei und Zeitungen für die Kranken 500., Inſtandhaltung des Krankenhausgebäudes 5000 M. De Einnahmen ſehen vor als Erlös aus veräußerten Liegenſchaften 6200 Mark, aus vermieteten Gebäuden 14800., aus Pachterträgen 3000., aus Kur⸗ und Pflegekoſten: von auswärtigen Kaſſen 20 000., von Fabrikkaſſen 14000., von der Ortskrankenkaſſe 37 800., von Privaten 33 000., vom Ortsarmenverband 21 000 Mark, aus der Pfründnerabteilung 8000., aus ſonſtigen Quellem 34 600., an Gebühren für die Benützung des Röntgenapparates 12 000., Zuſchuß aus der Stadtkaſſe 25 000 M. Einnahmen und Ausgaben gleichen ſich mit M. 210 374 aus. Bekanntlich iſt nun das neue ſtädtiſche Krankenhaus in Betrieb, wogegen das alte St. Eliſabethen⸗Hoſpital als Wohnungen verwendet wird. Der große, langgeſtreckte Neubau am Foltzring ſtellt eines der modernſt gebauten und eingerichteten Krankenhäuſer der Pfalz dar. Sy, Darmſtadt, 27. Okt. Vor Eintritt in die Tagesordnung der Stadtverordnetenſitzung gedachte Oberbürgermeiſter Ir. Gläf⸗ ſäng der verſtorbenen Stadtverordneten L. Schmitt und Dr. Ofan. Für Krediterweiterung wird dem Wohlfahrtsamt ein Betrag von 50 500 Mk. bewilligt, die aus erhöhter Inanſpruchnahme der Wohl⸗ fahrtspflege umd durch die fortdauernde Verſchlechterung der Wirt⸗ ſchaftslage bedingt ſind. Für die Darmſtädter Woche 1925 wird ein Büro für Generalreklame errichtet und hierfür ein Betrag v. 20 000 Mk. gewehmigt.— Für die Straßenreinigung werden drei Schneepflüge beſchafft, die einen Betrag von 4 500 Mk. er⸗ fordern.— Fußgängerverkehr auf dem Luiſen⸗ platz bedarf dringend der beſſeren Regelung. Zu dieſem Zweck ſind bauliche Veründerungen der Straßenbahnlinien u. ſ. werforder⸗ lich, die mit 12 000 Mk. veranſchlagt werden. Der Betrag werd genehmigt.— Zu einer längeren Debatte gab die Anforderung von 2 000 Mk. für die Einzäunung des Teiches an der Ziegelhütte Anlaß. In dieſem Deich wurde ſehr viel gebadet. Sehr oft waren Unfälle und Todesfälle zu verzeichnen. Es wurde angeregt, den Teich aus⸗ zupumpen, doch würde dies einen Koſtenaufwand von 30 000 Mk. erfordern. Nach allerlei Vorſchlägen wurde der Punkt abgeſetzt— Zur Verhütung von Ueberſchwemmungen in der Al ſtadt wurde mit dem heſſ. Staat ein Vertrag geſchloſſen wogen Benützung des Grabens an der Oſtſeite des Schloſſes zur Unterbringung von Pocenabflüſſen.— Den ſtädtiſchen Beamten wird eine Wirtſchaftsbeihilfe von 30—70 Mk. gewährt. Der Geſamt⸗ betraa nom 27%% Mff. wird genohrmat. ringen in der Kulturgeſetzgebung mit Innerfrankreich auf gleiche Stufe zu ſtellen, hat eine Erregung hervorgerufen, die nur zu ve⸗ greiflich iſt. Von den kleinſten Landgemeinden, bis hierauf zu den großen Städten, überall finden Sonntag für Sonntag Proteſt⸗ verſammlungen gegen dieſen Plan ſtatt. Die elſaß⸗lolhringiſche Preſſe ſpricht eine Sprache, die an Deutlichkeit nichts zu wünſchen übrig läßt. Ein belanntes elſäſſiſches Blatt wagte es ſogar zu ſagen, daß die Verſprechungen, die Frankreich 1918 den Elfäßern machte, bisher nicht nur unbeachtet gelaſſen wurden, ſondern daß in entgegengeſetzter Richtung gehondelt worden ſei In dieſem Kul⸗ turkampf, dem ſchwerſten, den ein Volk zu beſtehen hat, muß das Katholikentum des Elſaßes ſeine Ueberlieferungen am ſtürkſten ver⸗ teidigen, denn Herriot hat z. B. vor allen Dingen die Under⸗ drückung der Botſchaft am Vatikan ins Auge gefaßt. Da der größte Teil meiner Landsbeute katholiſch iſt, hat dieſe Abſicht einen wahren Sturm entfacht. Profeſſor Kiener ſchreibt im„Echo de Paris“ unter Anderem„.. Warum ſo viele Verſprechungen im Jahre 19182 Weil die Regierung unſere Zuſtimmung nötig hatte. Heute, da ſie unſerer Zuſtimmung nicht mehr bedarf, will man dem Elſaß Ent⸗ ſcheidungen aufzwingen, die es verletzen, indem man zugunſten anti⸗ klerikaler Auffaſſung eine gefälſchte Mehrheit ins Feld führt“. Die Logik dieſer wenigen Worke dürfte genügen, um zu zeigen, welcher Ark die Einſtellung Frankreichs gegen ſein jüngſtes, faſt 50 Jahre heiß + Kind iſt, und wie die angebliche Sympathie dieſer neuen Mudder einzuſchätzen iſt.— Ein Volk, das Jahrhunderte hin⸗ durch ſeine Eigenart und ſeine Kultur bewahrt hat, läßt ſich nicht von heute auf morgen durch artfremde Elemente um das berauben, was es für ſich als Lebensnotwendigkeit betrachtet. Dies bezeugt der„Generalapell der Katholiken“, der vor kurzer Zeit in Straß⸗ burg abgehalten wurde, und zu dem weit über fünfzig Taufende aus ganz Elſaß⸗Lothringen geeilt waren. Die ungebrochene Willens⸗ kraft, die den Elſaß⸗Lothringer heube von neuem beſeelt— und die er mie verlzeren darf, wenm er ſich ſeine Heimat erhalten will— kennzeichnet der„Rütli⸗Schwur“, mit dem der Apell auf dem Kle⸗ berplatz endete. Der„Elſäßer Kurier“ ſchrieb in ſeinen Eingangs⸗ ſätzen zu dem Bericht dieſer Proteſtverſammlung:„Die Mobil⸗ machung des gläubigen katholiſchen Volkes iſt beendet. Es ſteht in Alarmbereitſchaft und wird den Kampf unter Aufgebot ſeiner gan⸗ zen Kraft und mit ſchrankenloſer Rückſichtsloſigkeit führen“. Obpektiv betrachtet iſt die Oppoſition, in der das Elſaß ſich be⸗ findet, nicht als Zeichen für die Sehnſucht der Rückkehr zu Deutſch⸗ land anzuſehen, wenngleich auch Viele, ſehr Viele dort glücklich ſein würden, wenn alles noch ſo wäre wie früher. Die Situgtion kenn⸗ zeichnet jedach den Betrug, den Frankreich an dem Elſaß begangen hat. Ein Kulturkampf iſt ja für jedes Land ein ungeheures Un⸗ aber El. iſt er ein direktes Verhã 8 Eaber iſt wic der Mierſch den ſe ind den Teßagen aſdet 4. Seite. Ar. 504 Hauptſtraße als reiner Geſchäftsſtraße Eine dauernde Verbeſſerung der Uebelſtände kann alſo nur durch »Le oder„Der Liebhaber als Arzt“) die auch ſchon Hugo Leichten⸗ neue Mannheimer Feitung(Abend⸗Rusgabe] Mmittwoch, den 29. Oktober 1924 Tagungen Eiine polizeiwiſſenſchaftliche Woche in Berlin In der Aula der Univerſität Berlin iſt am 27. Oktober die „Polizeiwiſſenſchaftliche Woche“ eröffnet worden, die von der Verwaltunasakademie in Berlin veranſtaltet und von höhe⸗ ren und mittleren Polizeibeamten aus dem ganzen Reiche beſucht iſt. Nach den Begrüßunasworten des Staatsminiſters a. D. Drews nahm der vreußiſche Innenminiſter- Severina zu einer Anſprache das Wort. Er ſaate u..: Während früher Attentate nur Einzel⸗ erſcheinungen waren, aibt es heute leider Verſchwörerorganiſationen von rechts und links, die nur durch eine ſtarke Polizei niedergehalten werden können. Der Staat bedarf daher noch mehr als früher einer unbedinat zuverläſſigen Polizeibeamtenſchaft. Wir müſſen an unſere Polizeibeamten die Bedinauna ſtellen. daß ſie ſich im Dienſte nicht betrinken. Was ſich in den letzten Wochen exeignete, gehört zu den ſchwärzeſten Kapiteln der Polizei. Wer als Polizeibeamter wehrloſe Gefangene mißhandelt, gehört nicht in die Polizei hinein. Unſere Polizei muß intakt bleiben, wenn ſie die ſchweren Aufgaben der näch⸗ ſten Zeit durchführen ſoll. Dahin müſſen wir auch bei uns kommen, daß das Publikum den Polizeibeamten nicht als Henker und Büttel betrachtet. ſondern als einen Schüner und Freund des Vol⸗ kes. Redner will ſich mit dem Kultusminiſterium in Verbindung ſetzen. damit dafür geſorat wird. daß ſchon in den Schulen den Kindern eine richtige Vorſtellung von den Aufaaben und von dem Weſen der Polizei beigebracht wird. heidelberger verkehrsfragen Sch. Heidelberg, 28. Okt. Eine Sitzung des Heidelberger Verkehrsver⸗ eins am Montag Nachmittag gab dem Direktor der Straßen⸗ bahn Veranlaſſung, einige Straßen bahnfragen zu erör⸗ tern. Er teilte zunächſt mit, daß die Bergbahn auf der Strecke Kornmarkt⸗Molkenkur von Mitte November ab wegen dringender Reparaturen ihren Betrieb auf etwa vier Wochenein ⸗ ſtellen müßte. Ferner iſt auf Grund mancher Klagen ins Rohr⸗ bacher Viertel ein Viertelſtundenverkehr eingerichtet worden. Ein 6⸗Minutenverkehr läßt ſich deshalb nicht durchführen, weil durch das Halten am Bahnübergang die Fahrtzeiten nicht eingehalten werden können. Ueber die Verlängerung der Gültig⸗ keitsdau er der Fahrtenheftchen haben wir bereits be⸗ richtet. Die Verdoppelung des Nachttarifes an Sonntagen ſei zwecks Regulierung des Verkehrs unbedingt nötig. Wenn einmal durchgängig ein zweigleiſiger Verkehr einge⸗ richtet iſt, könne dieſe Ma gel fallen. Die augenblickliche Haupt⸗ aufgabe der Straßenbahn liegt im Bau der Lin ie nach Wieblingen und der ſpäteren nach Schwetzingen. Im weiteren Verlauf der Sitzung wurde über das Referat ge⸗ ſprochen, das die Polizeidirektion dem Oberbürgermeiſter erſtattet hat wegen Benützung der Hauptſtraße durch Motor⸗ räder. Gegen ein Fahrverbot hat die Polizei Bedenken, da ſie ſich keine weſentliche Entlaſtung dadurch verſpricht. Verkehrshin⸗ dernder ſeien die Kraftwagen und wenn man die Verkehrsverhält⸗ niſſe, die allerdings zur Zeit faſt unhaltbar ſind, gründlich verbeſ⸗ ſern will, dann müſſe ein Verbot für alle Kraftfahr⸗ — 90 e exlaſſen werden. Das bedeutet aber eine ſtarke Belaſtung er Parallelſtraßen. Weder die Leopoldſtraße noch die Untere Neckarſtraße können eine erhebliche Vermehrung des Kraftwagen⸗ verkehrs ertragen. Außerdem iſt die Leopoldſtraße vom Mai bis September für Kraftfahrzeuge an Sonn⸗ und Feiertagen geſperrt und die Plöck, die als Durchgangsſtraße dann in Betracht kommt, kann keinesfalls eine Vermehrung des Betriebs ertragen. Eine endgültige Löſung würde die Schaffung einer neuen Durch⸗ gangsſtraße von Oſten nach Weſten bedeuten. Hätten wir den neuen Bahnhof, ſo käme natürlich dafür die Bahnlinie in Betracht. Jetzt bleibt nur eine Verlängerung der Unteren Neckar⸗ ſtraße bis zum Karlstor übrig. Sehr entlaſtet würde aber die Hauptſtraße, wenn man die elektriſche Straßenbahn aus ihr entferne. Sie bildet die ſtärkere Belaſtung und eine unmittelbare Gefährdung des Fußgängerverkehrs, der in der immer mehr anſchöillt. eine neue Verbindung von Oſten nach Weſten und durch die Ver⸗ legung des geſamten Fahrverkehrs in dieſe neue und die Nebenſtraßen erreicht werden. Von ſeiten der Straßen⸗ bahndirektion wurden lebhafte Bedenken gegen eine Verlegung der Straßenbahnlinie erhoben, die mindeſtens 800 000 Mark koſten würde. Es ſei außerdem techniſch in dieſer Form nicht durchführ⸗ bar. Viel beſſer wäre es, den Fuhrwerkverkehr von der Haupr⸗ ſtraße zu entfernen, dann könne auch die Elektriſche zweigleiſig fahren. Der Verkehrsverein iſt dafür, daß man mit Motor⸗ und in der Hauptſtraße nicht mehr ſpazieren fahren dürfe. eſonders muß unbedingt das Tempo verringert werden. Neue Sperren würden den verkehrsfeindlichen Ruf der Stadt nur er⸗ höhen. Die wichtigſte Aufgabe beſtünde darin, daß endlich die Heidelberger Bevölkerung zu Verkehrsdiſzi⸗ plin erzogen wird. Damit ſieht es in Heidelberg noch ſehr ſchlecht aus! Ees wurde ferner noch geſprochen über den neuen Entwurf für die Taxen auf dem Neckar. Die Ueberfahrtpreiſe wurden als berechtigt anerkannt(5 und 10 Pfg.), dagegen wurden die Taxen für Nachenfahrten bemängelt,.50 Mk. bis Karlstor,.50 nein, er ſetzt Angrüffen auf ſeine heiligſten Güter einen zähen Wider⸗ ſtand entgegen, der durch nichts, weder durch Lobredereien noch durch Geſetze zu unterdrücken iſt. Wie lange dieſer Kampf noch dauern mag, iſt nicht vorauszuſehen, wohl aber iſt es ſicher, daß das elſaß⸗lothringiſche Volk den Sieg davontragen wird, denn es bedeutet für die ſehenden Franzoſen eine ihnen höchſt unangenehme Wahrheit, offen vor aller Welt zeigen zu müſſen, daß die„grande nation“ ein Volk mit alten Traditionen entrechten will, indem ankreich nerſucht, dieſem Volk ſeinen Halt zu ſtehlen, den ein echlich geſinnter Menſch ſieht im Zuſammenhang von Kirche und Staat. Zweifellos iſt es fraglich, ob die Bevölkerung zu einem Plebiszit(Voltsreferendum) aufgerufen werden wird, das die kathol⸗ iſche Airch he fordert, denn Frankreich möchie es natürlich möglichſt permeiden, der Welt redende Tatſachen vor Augen führen 1 müſſen. Wenn Frankreich nachgibt, was alſo kaum anzuzweifeln iſt, wird es vorausſichtlich„gnädig“ den Elſäßern ihren„Wunſch“ er⸗ füllen, um vor der richtenden Menſchheit als günſtige und verſte⸗ hende„Mutter“ dazuſtehen. Erhoffen wir aber von der Welt ſo⸗ viel Sinn für Gerechtigkeit und Wahrheit, daß dieſem Spiel durch die Tatſſache des Monate wähvenden erbitternden Kampfes, das hu⸗ mane Mäntelchen abgenommen wird. * Theater und Muſtk 6 Overn⸗Uraufführung in Zürich. Die Schweizer Kompo⸗ niſten d eifrig mit der Erneuerung der opera buffa beſchäftigt. Nach Othmar Schoecks„Don Ranudo“ und Carl Futterers „Don Gil mit den grünen Hoſen“ folgt jetzt der Baſler Karl Hein⸗ rich David mit einer Vertonung von Moliéres Tanzkomödie Sicilien ou kamour peintre“,(„Der Sitzilianer“, tritt als Vorlage ſeiner Oper„Der Sizilianer“ diente. Das Textbuch erfüllt die Hauptbedingung, daß ſich die heiteren Dinge auf ernſtem Hintergrunde abſpielen. Adraſt, ein junger franzöſi⸗ ſcher Ariſtokrat, entführt mit Hilſe ſeines Dieners Ali dem gecken⸗ 1 9951 ſizilianiſchen Edelmann Don Pedro die ſchöne griechiſche Sklavin Fſadora, die Pedro ſelbſt zur Frau begehrt. Wie Pedro durch Verkleidungskomödien übertölpelt und geprellt noch verprü⸗ elt wird, iſt mit überlegener Laune dargeſtellt. David iſt ein ompoſitoriſches Talent von nicht all zu weit gezogener Peripherie. Die Charakteviſtik der Muſik erſchöpft ſich in Stimmungsmaleret. Mit einer Palette voll blühender Farben ſchafft David lyriſche fallerdings ſtellenweiſe polyphon überladene) Höhepunkte. Ach des Dramas laſſen ſich nicht im Chaos lhriſchen Gefühls auflöſen; f N 16250 wiederlehrende Serenadenmuſit prägt ſich ſchnell dem Ohr das lhriſche Pathos darf eben nur Epiſode bleiben. Eine N Mk. bis Schiffgaſſe und 4 Mk. bis Stadthalle für 10 Perſonen von Ziegelhauſen aus ſeien zu wenig, da der Schiffer doch auch jn ſehr mühevoller Arbeit den Nachen wieder heraufſchleppen müſſe. Nach einer Mitteilung der Polizeidirektion iſt eine Neueinrich⸗ tung von Meldeanlagen nach dem Syſtem Siemens und Halske geplant zwecks unmittelbarer Verbindung von Privaten mit der Polizei. Gegen eine beſondere Gebühr ſollen Private un⸗ abhängig vom allgemeinen Telephonnetz, an dieſe Meldeanlage an⸗ geſchloſſen und dadurch in die Lage berſetzt werden, die Polizei auf dem ſchnellſten Wege herheirufen zu können. Ob das Projekt in weiteren Kreiſen Anklang findet, wird ſich erſt noch zeigen müſſen. Nus dem Lande wWeinheim, 28. Okt. Geſtern abend wurde in der Turnhalle des Realgymnaſiums bei gutem Beſuche die zweite Weinheimer Hochſchulwoche eröffnet, an welcher fünf Heidelberger Univer⸗ ſitätsdozenten mitwirken. Namens des vorbereitenden Ausſchuſſes hielt Stadtpfarrer a. D. Kaufmann die Begrüßungsanſprache, wo⸗ bei er den Heidelberger Privatdozenten für ihre liebenswürdige Mit⸗ wirkung dankte und ſeine Genugtuung darüber ausſprach, daß da⸗ durch das geiſtige Band zwiſchen Heidelberg und Weinheim immer enger geknüpft werde. Darauf ſtattete Prof. Dr. Geuhle aus Heidelberg einen 1½ſtündigen Vortrag über das Thema„Phantaſie und Märchen im Kindesalter“ ab. der ſehr intereſſante Vortrag wurde mit großem Beifall aufgenommen. hemsbach, 28. Okt. Das 21 Jahre alte Dienſtmädchen Anna Schuſter von hier, Tochter eines Werkmeiſters, wurde heute früh auf den Schienen der Hauptbahn als zerſtückelte L eiche auf⸗ gefunden. Es iſt kein Zweifel, daß die Unglückliche, die ſich infolge von Krankheit ſchon ſeit längerer Zeit mit Selbſtmordgedanken trug, ſich in einem Anfalle von Schwermut vom Zuge hat überfahren laſſen. ſſen. Offenburg, 28. Okt. In der letzten Nacht auf dem Bahn⸗ hof Mederſchopfheim infolge vorzeitiger Weichenſtellung drei Wa⸗ gen eines Güberzuges entgleiſt. Das durchgehende Hauptgleis Fveiburg—Offenburg war dadurch mehrere Stunden geſperrt. Der Verkehr wurde durch eingbeiſigen Betrieb aufrecht erhalten. Ver⸗ letzt wurde niemand. Der Sachſchaden iſt ebenfalls nicht ſehr bedeubend. *Padiſch⸗Rheinfelden, 27. Okt. Das ungefähr 4 Jahre alte Söhnchen der Famiſſe P. Götkt kletterte an der Bahnüberfübrung auf das Geländer, ſtürzie auf die Stvaße und erlitt ſo ſchwere Ver⸗ letzungen, daß es ſtarb. — Aus der Pfalz Speyer, 27. Okt. Wie ſtark ſich die Einguartierungs⸗ laſten im beſetzten Gebiet auf die Wohnungsnot und vor allem auf die Unterbringung der zurückkehrenden Ausgewieſenen auswirkt, dafür liefert auch die Stadt Speyer einen Beweis. Trotz⸗ dem durch das Reich in den letzten Jahren in Speyer für die An⸗ gehörigen der Beſatzung 70 Wohnungen erbaut worden ſind, ſind noch 87 bürgerliche Wohnungen von der beſetzenden Macht belegt. Etwa 40 weitere bürgerliche Wohnungen ſind dadurch der Ratio⸗ nierung entzogen, weil die Inhaber Einzelquartiere abtreten muß⸗ ten. Dabei ſind in Speyer 480 Familien ohne eigene Wohnung, 30 Familien völlig obdachlos 170 Familien ſind in geſundheitlich un⸗ haltbaren Wohnungen und 30 Familien in baufälligen Wohnungen untergebracht. Dazu kommen noch die rückkehrenden Ausgewieſenen, die keine Wohnung haben. Für ihre Unterbringung hat der baye⸗ liſche Staat bis jetzt 120 000 M. zur Verfügung geſtellt. Von der Pfälziſchen Eiſenbahndirektion werden Mittel zum Bau von Woh⸗ nungen für Eiſenbahnbeamte erwartet. Die Poſtverwaltung hat bereits 20 Wohnungen für ihre Beamten in Angriff genommen, weitere Neubauten ſind geplant. 5 5 :: Landau, 26. Okt. In der neuen Orgel der Marienkirche hat die bekannte Dettinger Firma Steinmeyer&Co. ein Orgelwerk geſchaſfen, das ohne Uebertreibung als das herr⸗ lichſte und bedewiendſte der Pfalz bezeichnet werden kann. Dde Marientirche ſelbſt iſt mit eine der ſchönſten Kirchen des Mittel⸗ und Oberrheins. : Pirmaſens. 29. Okt. Der wegen Widerſtamds und Diebſtahls in der vorigen Woche verhaflete und zur Heilung ſeiner Schuß⸗ wunden im Krankenhaus untergebrache Tagner Joſef Donie iſt von dort entwichem. —— Nachbargebiete *Baſel, 27. Okt. Im Kloſter Einſiedeln ſtarb vergangene Woche im Alter von 80 Jahren der bekannte Pater Gabriel Maier, der 40 Jahre lang die berühmte Kloſterbibliothek verwaltebte. In der Gelehrtenwelt wurde er beſonders bebannt durch ſeine Schrift „Die neuen freien Künſte“, die von der Münchner Akademie preis⸗ gekrönt war.— Im Dorſe Magden im Kanton Aargau herrſchte eine Art Milchüberſchwemmung, indem der Milchwagen des Laſtautos an einer Straßenkreuzung, wo er einem Laſtauto ausweichen wollte, umkippte und ſich etwa 2000 Liter Milch nach dem Dorfe zu ergoſſen. ein. Statt wirbelnden Brios überlegener Laune, die den leich⸗ ten graziöſen Grundton angibt, erreicht das Werk letzten Endes eine romantiſche Atmoſphäre, die mit einer klanglichen Artiſtik ohne ſchöpferiſche Gnade nicht geſchaffen wird. Mit einem großartig geſteigerten Schlußchor gewann die Oper nur wenig an 1 und Profil. Direktor Trede hatte das Werk in duftigem 'olokoſtilv inſgeniert, Kapellmeiſter Denzler die lyriſch über⸗ ſchäumende Partitur in den Stimmungen fein ausgearbeitet, Bockholts, Don Pedro ließ ſtimmlich unbefriedigt, Vanonis Ali ſang ſein orientaliſches Liebeslied mit Wärme; der Erfolg des Abends aber war Roſe Fichtinger als Iſadorg. Mit der ſchwe⸗ benden Anmut des Vortrags, dem ſtrahlenden Glanz ihres jubilie⸗ renden Soprans und der reizvollen Belebung ihres Spiels berei⸗ tete ſie einen ungetrübten Genuß. Der Beifall war groß; auch der Komponiſt erſchien vor dem Vorhang. Frwh. * HRunſt und Wiſſenſchaſt Aus dem Goethe-Nationalmuſeum. Aus Weimar wird uns geſchrieben: Eine Reihe wertvoller Erwerbungen iſt dem ver⸗ dienſtvollen Leiter des Inſtituts, Dr. Hans Wahl, im Laufe der letzten Verwaltungsperiode gelungen. Die bedeutendſte iſt die des Knebelſchen Nachlaſſes, der aus Miniaturen, Zeichnungen, Sil⸗ houetten, perſönlichen Erinnerungen und einer großen Menge Kne⸗ belſcher Handſchriften beſteht. Mit ihrer Hilfe werden dem„Ur⸗ freund“ jetzt einige Vitrinen ei jumt. Das früher ſchon als künftig eintreffend bezeichnete Paſtellporträt Jeruſabems aus ſeiner Wetzlarer Zeit iſt im Goethe⸗Nabionalmuſeum angelangt und hat ſeinen Platz erhalten. Erworben wurde weiterhin ein Oelgemälde, das den berühmten Jenger Themieprofeſſor J. W. Döbereiner(1780 bis 1849; Erfinder des nach ihm benannten Platinfeuerzeugs) dar⸗ ſtellt; ein Porträt Lavaters(Delgemälde), gemalt zu Bremen wenige Tage vor ſeinem Weimarer Aufenthalt(1786) konnte im Antiqua⸗ riatshandel aufgeſtöbert werden und wurde an Frau Dr. Klein⸗Jeng zum Andenken an den Goethefreund Dr. A. Klein geſtiftet. Ein Paſtellporträt des Malers Burg(Selbſtbilonis) wurde für das „Freundezimmer des Muſeums erſteigert. Des weiteren wurden eine Anzahl Handzeichnungen Goethes angekauft, ſowie eine grö⸗ ßere Anzahl Porkrüts von Zeitgenoſſen Goethes(Kupferſtiche). Schließlich gelangten noch 17 Bleiſtiftzeichnungen Knieps aus der Umgegend von Neapel in den Beſitz des Goethehauſes. Lehrauftrag an Leo Frabenius. Auf Antrag der philoſo⸗ phiſchen Fakultät der Univerſität der Stadt Frankfurt a. M. bat der preußiſche Kultusminiſter den Afrikaforſcher Geheimrat Leo Fro⸗ benius den Lebrauftraa für Völkerkunde an der Univerſität Frank⸗ furt a. M. erteilt. Gerichtszeitung Schöffengericht Heidelberg Am Samstag fand vor dem Schöffengericht Heidelberg ein Nach⸗ ſpiel zu dem Beleidigungsprozeß des Abg. Mager gegen den Hauptſchriſtleiter Pfeffer ſtatt. Aufgrund von Zeitungsberichten er⸗ hob die Staatsanwaltſchaft Beleidigungsklage gegen Rechtsanwalt Leonhard, der in jenem Prozeß die Vertretung für den Abg. Mager übernommen hatte, und in ſeinem Plaidoyer den zuſtändigen Beamten des Reichsſchatzminiſteriums ein„Kindskopf“ genannt und ſerner die Redewendung in Bezug auf das Reichsſchatzminiſterium„In dieſen Schweineſtall ſollte man einmal hineinleuchten“ gebraucht haben ſoll. In der erſten Inſtanz wurde Rechtsanwalt Leonhard, der zu beweiſen ſuchte, daß Sinn und Form der obigen Ausdrücke nicht richtig wie⸗ dergegeben ſeien, freigeſprochen. In der Berufungsverhandlung gab nun Rechtsanwalt Leonhard eine Erklärung ab, daß er in der bewußten Verhandlung dieſe Aeußerungen nicht getan habe, ſondern Redwendungen, die nach Form und Inhalt keinerlei Beleidigung des Reichsſchatzminiſteriums darſtellen. Es habe ihm auch die Abſicht einer Beleidigung ſerngelegen. Daraufhin wurde der Strafantrag zurückgezogen und das Verfahren auf Beſchluß des Gerichtes einge⸗ ſtellt. Die Koſten fallen der Staatskaſſe zur Laſt. Schöffengericht Pirmaſens Aus welchen Elementen die Separatiſten beſtehen, beweiſen jetzt die Gerichtsverhandlungen gegen pfälziſch Sonderbündler wegen ge⸗ meiner Verbrechen. So hatte ſich der 37 Jahre alte Separatiſt Otto Stegner vor dem Schöffengericht Pirmaſens wegen Betrugs in 2 Fällen zu verantworten. Der Angeklagte hat, wie die meiſten ſeiner Geſinnungsgenoſſen eine ſehr bewegte Vergangenheit hinter ſich. Er iſt von Beruf Zwicker. Nach dem Krieg wurde er Schuhwa⸗ venagent, betrieb eine Schuhwarenfabrik, lebte auf großem Fuß ſo⸗ daß er in Konkurs geriet und deshalb ins Gefängnis kam. Daun betätigte er ſich ſehr eifrig als Separatiſt. Unter der falſchen Vor⸗ ſpiegelung, er habe in Trier ein glänzendes Schuhgeſchäft und die größte Reparaturwerkſtätte am Platze, erſchwindelte er ſich von 2 Pirmaſenſer Schuhfabrikanten Waren im Werte von etwa 1200/ Die Fabrikanten erhielten bis heute weder die Ware zurück noch ihr Geld. Stegner wurde zu 4 Monaten Gefängnis verurteilt und wegen Fluchtverdachts zur Verbüßung der Strafe ſofort ver⸗ haftet. Schwurgericht Wiesbaden In dem friedlichen Dorfe Schönborn im Unterlahnkreis gab es im Dezember vorigen Jahres etwas intereſſantes über die Witwe Karoline Seelbach geb. Kalke zu erzählen. Eifrig ging die Geſchichte von Mund zu Mund. weil die Frau zwei Jahre vorher ein uneheli⸗ ches Kind zur Welt gebracht, das aber kurz nach der Geburt den Tod durch Erſticken neben der Mutter im Bette gefunden hatte. Bei dem zuſtändigen Landjäger lief eine anonyme Anzeige ein, die beſagte, die Seelbach habe im Dezember 1923 abermals ein Kind zur Welt gebracht. Vernommen, beſtritt die Frau die Geburt eines Kindes, gab ſie aber ſchließlich zu, als beantragt wurde, ſie ärztlich unter⸗ ſuchen zu laſſen. Frau Seelbach ſchränkte ihr Geſtändnis dahin ein, es ſei eine Frühgeburt geweſen. Nach ihren Angaben ſollte dies in Diez ſich ereignet haben, doch konnte dort nichts feſtgeſtellt werden. Als am 8. März ds. Is. aber ein Einwohner von Schönborn mit dem Bergmann Robert Weber von dort in einer Kiesgrube Material laden wollten, fanden ſie einen Sack mit einer Kindesleiche. Weber brachte die Leiche der Polizeibehörde. Die Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um das Kind der Seelbach handelte. Dieſe gab nunmehr die Tat zu und erklärte, das Kind, das von dem Bergarbeiter Robert Weber ſtamme, ſei bei der Geburt erſtickt. Vier Wochen habe ſie die Leiche zu Hauſe aufbewahrt, dann aber, als die Verweſung zu weit vorgeſchritten, ſie in die Kiesgrube getragen. Wegen Kindes⸗ tötung erhob die Staatsbehörde Anklage gegen die Seelbach, wegen Beihilſe und Begünſtigung war ein Verfahren gegen Weber einge⸗ leitet, aber eingeſtellt worden. Das Schwurgericht verurteilte die Witwe wegen Kindestötung(§8 217 des Strafgeſetzbuches) zu drei Jahren Gefängnis unter Zubilligung mildernder Umſtände. Zum Tode verurteilt Von morgens 9 Uhr bis abends.15 bdauerte dieſer Tage vor dem Schwurgericht Tübingen die Verhandlung gegen den 37 Jahre alten Karl Neff von Bieringen, OA. Horb, jetzt Taglöhner in Schwenningen, wegen Mords, und gegen ſeine 22jährige Ehefrau Klara, geb. Lehmann, wegen Begünſtigung im Sinne des§ 257 St. G. B. Der Andrang des Publikums von Tübingen, Weilheim, Pfäf⸗ fingen u. a. O. war den ganzen Tag ſehr groß. Es handelt ſich um den bekannten Mord im Weilheimer Wald. Dort wurde am 11. Aug. d. J. von Kindern die ſeit 3. Juni 1923 vermißte Roſa Layer von Pfäffingen aufgefunden. Die Anklage nimmt an, daß Karl Neff, der Vater des Kindes der Layer, dieſe durch zwei Schüſſe in den Kopf getötet, die getötete Layer zunächſt mit Moos zugedeckt und nach acht Tagen in dem Wäldchen bei Weilheim vergraben hat. Der An⸗ geklagte leugnet hartnäckig, weshalb ein umfangreicher Indizienbe⸗ weis geführt werden mußte. Nicht weniger als 26 Zeugen und 4 Sachverſtändige waren geladen. Da es ſich um ein Todesurteil handelte, wohnte vom Juſtizminiſterium Reg. Rat. Schwarz der Ver⸗ handlung bei. Der Staatsanwalt beantragte gegen Neff wegen Mord die Todesſtrafe auszuſprechen und gegen die Ehefrau Klara Neff wegen Begünſtigung eine Gefängnisſtrafe von 4 Monaten. Der Ver⸗ teidiger plädierte für Freiſprechung, evtl. bat er um Verurteilung wegen Totſchlags. Die Verkündigung des Urteils wurde zur großen Enktäuſchung des geduldig ausharrenden Publikums auf den nächſten Tag vertagt. Nach dreiſtündiger Beratung des Gerichts wurde wie⸗ der unter großem Andrang des Publikums das Urteil verkkündet: Karl Neff wurde wegen Mord zum Tode verurteilt. ſeine Frau freigeſprochen. *„5„ ):( Eine Mörderin zum Tode verurkeilt. Das Schwurgericht Gera verurteilte die geſchiedene 32jährige Anna Schellhardt wegen Mordes zum Tode und den ledigen 20 Jahre alten Kurt Leo⸗ pold aus Jena wegen Beihilfe zum Morde zu zehn Jahren Zuchthaus. Beide hatten die zehnjährige Tochter der Schellhardt, die ihnen im Wege ſtand, im Schlafe mit einer Wäſcheleine erdroſſelt. ):( Schwere Strafe für einen fahrläſſigen Chauffeur. Die Straf⸗ abteilung des Hamburger Amtsgerichts verurteilte den Chauffeur eines Perſonenautos, Kirchſtein wegen fahrläſſiger Tötung zu zwei Jahren und ſieben Monaten Gefängnis und ging damit über den Antrag des Staatsanwalts um fünf Monate hinaus. Kirchſtein war um Mitternacht, ohne Wignole zu geben, mit 50 Kilometer Geſchwindigkeit gefahren und hatte dabei den Aukliongtor Schoppmann kotgefahren. Sportliche KRundſchau Kleine Sportnachrichten * Die Stadt Mannheim verzichtet bei dem Pokalſpiel Branden⸗ burg gegen Sübdeutſchland auf die Luſtbarkeitsſtener. Wie wir er⸗ fahren, hat die Stadtverwaltung beſchlonen, in dem am 9. November in Mannheim ſtattfindenden Pokalſpiel Brandenburg(Berlin) gegen Süddeutſchland im Interene des Fremdenverkehrs auf die Steuer zu verzichten. Im übigen hält ſie jedoch an ihrem grundſätzlichen Standpunkt der Erhebung der Steuer feſt. „ Die Stadt Mannheim und die Beſteuerung der Fußballſpiele. In dem Artikel in unſerem heutigen Mittagblatt muß es bei der Einleitung im letzten Satz heißen:„die Anſicht eines Juriſten“ und nicht eines Zweiten. * Das längſte Flachrennen der Welt., der über 6200 Meter füh⸗ rende Prix Gladiateur im Werte von 50 000 Franes gelangte am Sonntag in Paris zur Entſcheidung. Nur drei Pferde fanden ſich am Ablauf ein, von denen E. Caſimir⸗Lamberts Treviſe 3(Semblat) ganz überlegen mit 20 Längen vor Alba 3(Mac Gee) vewann. In no Tot.: 29:10.— * Neuer deutſcher Rekord.— Die Rekordverſuche des deutſchen Gehmeiſters Siewert(Neuköllner Sportfreunde), die dieſer am Sonntag auf der Tegeler Chauſſee unter offizteller Kontrolle unter“ nahm, waren teilweiſe von Erfolg gekrönt. Der Rekord im 20 Kilo⸗ meter⸗Gehen, den Herm. Müller⸗Berlin mit:38:26 hält, wurde um 14 Sekunden verfehlt, dagegen erfuhr der 25 Kilometer⸗Rekord im Gehen eine ganz weſentliche Verbeſſerung von 2709:51,(Herm. Mül⸗ ler) auf 2203:18,4. Es iſt jedoch fraglich, ob die Leiſtung als Re⸗ ter. kord gerkannt wird, da der VBA. nur zwei vorſchriſtsmäßige Uhrer ſtatt der vorgeſchrlebenen drei zur Slele hatte. 85 19 70 5 2 weiterem Abſtande folgte der Favorit Mazeppa 2(ONeill) als Drit⸗ +0 7 ſpruch„Das Papier iſt geduldig“ auch dort hinauf.— Mittwoch, den 29. Oktober 1924 5. Seile. Nr. 504 neue Mannheimer zeitung Abend⸗Nusgabe) Tarzan in der Filzbach Einzig amortiſierte Ueberſetzung aus dem Bengliſchen ins beſte Deutſch von Bſarek. Wie er herkam? Wo er herkam? Müßige Fvage! Erſtens durch die Literatur und zweitens entweder aus den Schluchten des Käfer⸗ täler Urwalds, in die noch nie der Reif eines Radſahrers drang, oder er entſtieg zur Meſſezeit, als alle Eingeborenen drüben überm Neckarargualfluß allabendlich verſammelt waren, den reißenden, ſchkleimenden Fluten des mit Recht bald auf der Karte, die ja jeder zur Hand hat, endenden Stroms,— im übrigen iſt das ganz gleich⸗ gültig und gehört ſich überhaupt nicht für die ſeine Ltergtur bei allem zu fragen, wo es herkam. Es hat ſchon genug gekoſtet, ihn überhaput geboren werden zu laſſen,— alſo halten wir uns nicht bei ſo überflüſſigen, zu keinerlei Mehrbändigkeit Anlaß gebenden Fragen auf! Baſta!—— Plötzlich ſtand er vor jenen letzten Urwaldausläufern, die der darüber geneigte Leſer auf der Karte ſchon längſt unter dem ſchönen Namen Luiſenpark erkannt hat. Natürlich war es Nacht. Taczan war ja einer der wenigen, die außerhalb von Paris und London üherhaupt die Nacht zum Tag machen konnten. Was war ſchon der Tag? Gänzlich ungeeignet für Tarzaniſches, alſo bei Nacht war er da Er hatte in ſeines Vaters Urwaldhütte einen glänzenden Trichter gefunden, deſſen Beſtimmung er in ſeiner affenartig kletternden Intelligenz natürlich ſofort erkannte.(Der Leſer hat gewiß mit der gleichen Geſchwindigdeit gemerkt, daß es ſich um einen Phono⸗ graphen älterer Konſtruktion handelte.) Auch eine ſchwarze Scheibe war dabei, die konnte, wie alles zufällig, ſingen:„In der Nacht, in der Nacht... Das hatte er ſofort nachſingen gelernt. Er konnte (ſiehe Seite 325 des 19. Bandes und Band 38, Seite 743ʃöf engliſch leſen und gedruckt ſchreiben, franzöſiſch ſprechen, ſelbſtperſtändtich beherrſchte er den äffiſchen Edeldialekt(auch grammatiſch) voll⸗ kommen. Jenes dunkle Lied war alles, was er bislang in deutſcher Sprache konnte. Er ſtimmte es am auslaufenden Urwald mit ſeiner, om äffiſchen Kriegsruf hinreichend gebildeten, hochgradigen Stentorſtimme an. Nach einer Weile ſchien ein Echo zu antworten. Tarzan blieb es je⸗ doch nicht verborgen, daß die Stimme eine übermäßig verminderte Terz höher klang. 8 85 Alſo Geſahr? Oder war es Knutſchenutſch, die junge Aefſin oder Katſchkatſch, die Ente? Er mochte beide nicht. Demgemäß ſchwang er ſich in die Wipfel der Bäume und be⸗ gann ſeinen ganzen Halbflug d die under der ſchwebenden Laſt kaum ängſtlich ächzenden Aeſte. Tief unter ſich glaubbe er noch mehrmals Knutſchtnutſchs Stimme zu höven. Wenn es ihn auch icht angenehm berührte, er fühlte ſich wenigſtens unter ſich. Nein, über ſich. Oder doch unter..? Der gugläubige Verfaſſer glaubt, dies dem kaum glaubhaften, fedoch in unglaublicher Auflageziffer abgeſetzten Leſer überlaſſen zu können.— Aber ſo recht wohl fühlte er ſich auch hier oben nicht. Wie ſollte er, der glaubte, hier oben wirklich einmal ſeimesgleichen, einen oder wenigſtens einen ſchwarz⸗weißen Affen zu finden; in Wirkloch⸗ keit folgten ihm die verbreitete Gattung der Embryanthopf litte- rarum schundiarum bekanntlich nur nach dem geheimen Zauber⸗ Inzwiſchen war es noch immer Nacht. Ee verſchlang einige⸗ male, weil er mitllerweiſe Hunger hatte, Pips pips, die Silber⸗ ſpätzin und freute ſich des Krachens zwiſchen den natürlich nie plom⸗ bierden Zähnen. Als er ſich dann mut ſeinem goerzartigen Zeißblick dapon überzeugt hatte, daß weder Kommnukommu, der Schakal, noch Doada, die nie ſichtbare Dſchungelſchlange, in ausreißbarer Nähe wapen, ließ er ſich mit der zur Genüge gemogelten backfſüſchartegen Geſchwindigkeit herab. Natürkich war er herablaſſender als das ſeines erſten, am Gewinn(für die Litergtur) beieiligten Verfaſſers. Nun ſtand er in der oben erwähnten Nacht, da, wo der Kun⸗ dige unter Tag den Oſten der Anſiedelung unterſcheiden kann, bei Nacht jedoch wegen der ſtreng aufrechberhaltenen, darüber liegen⸗ den undurchdringlichen Dunkelheit nicht eimmal nichts, geſchweige delmn überhaupt etwas wahrnehenen kann. Deshalb fühlte ſich aueh Tarzan gleich wie zuhauſe. Während er ſo ſtand, und das Undurchdringliche klar vor ihm lag, hielt er plötzlich für die Dauer von zweieinhalb Druckzeilen inne. Er glaubte erſt, vor ſich Kitſchkiiſch, das Krokodil zu ſehen und wunderte ſich ſehr, dies hier 11 finden. Er hacte ſich mit letzterer Verwunderung kaum getäuſcht, da es ſich bei dem, was er hier gefunden zu hoben ſich nicht glaubte eingeſtehen wollen zu müſſen, um einen Vertreter der in jenen Gegenden außerordentlich ſeltenen Art der Antropi municipales handelte. Daher ſpürte er eiwas Feindliches, das von 5—5 1 „Weitergehen!“ ſchallte es ihm entgegen. rzan konnte natür⸗ lich dieſes Ausrufs verſtehen, glaubte viel⸗ mehr keinen friedlichen Ausgleich, ſondern eine Kaenpfanſage des ſeltenen Gegenübers zu vernehmen. Er hielt es für das Beſte, den unbelannten Gegner geradewegs 71 Strecke zu bringen, indem er eine ſolche plötzlich zwiſchen den Beinen des Andern hindurch zu⸗ rnücklegte. Dann ſtieß er zwiſchen den Kniebehlen den Kriegsruf der Vaffen⸗Menſchen hervor und ſetzle die Strecke geſchwind noch eine Weile fort. war wieder einmal gerettet. Als er ſah, daß vor lauter Pleite hier nichts mehr e holen war, machte er ſich auf einem Bainn ein Lager aus Zigabrenſtum⸗ meln und kleinen Papierzetten(weggeworfene Fahrſcheine von dem ſtarken Verkehr guf den in ſene Gegend führenden 0,027 Linien). Er zerbrach ſich erſt den unzerbrechlichen Kopf über die auf die Scheine noch beſonders aufgemalten, individutell geſtaiteten blauen Männſein und ſchlief daher allmählich über ſich ſelbſt ein. *.** Vor dem Waſſerturm ſtand eine männliche Geſtalt. Er(bezw. ſie) hatte haariges Haar und war verbrannt wie ein viel zu harter Margarinepfannkuchen. Er beſaß keine Kopfbedeckung, was natür⸗ lich nicht auffiel und beſſer wegbleibt. Der nicht weiter befremdende Fremde trug einen Tutankamen⸗lleberzſeher(in Wirklöchkeit eine im offenen Zweikampf in der Abweſenheit des Häuptlings der Schundbuckneger von ihm erbeutete Bettporlage); dieſer Ueberzieher machte natürlich Tagore.(Der Ueberſetzer meint wahrſcheinlich: Furore. Die Red.) 1„ Tarzan, als den ihn der nicht minder ſchlaue r its er⸗ kannt betrachtete das vor ihm ſtehende Ungetüm, das er erſt für Kutzkutz, den Elefanten, hielt, mit dem entgegenkonnnenden Inter⸗ eſſe deſſen, der vor lauter inſtinktiver Intelligenz nicht zu wiſſen braucht, was er mit ſo was anfangen ſoll. Er beruhigte ſich, als er zu ſeiner Verwunderung wahrnahm, daß von den Vorübergehenden ſich niemand um das große Etwas kümmerte. Tarzan ſtellte ſich deher auf den Kopf: er hatte geleſen, daß man ſo ſeiner Verwun⸗ derung Ausdruck gibt. Kaum hatte er ſich wieder umgeſ als ihn deswegen ein kleiner ob er ein'm villoicht net ſache kennt, wieviel Uhr daß s wär?— Tarzan blickte der neuen Gefahr mutig ins blinzeinde Auge. Der Kleine mochte ſich vielleicht darauf be⸗ ſinnen, daß er die Anwendung einer Höflichteitsform anfangs über⸗ ſehen hatte, kurz, er wußte offenbar, wieviel Uhr es geſchlagen hatte und entfernte ſich zuſehends. „Tarzan wollte weiterſchreiten, der Boden, der zu begehen un⸗ leich ſchwerer als er des Urwalds war, machte ihm jedoch das ortkommen keineswegs leicht. Schließlich langte er vor einem Engpaß an. So etwas hatte er ſelbſt im Urwald nicht geſehen, ſelbſt ſeine Behendigkeit konnte hier nicht durchdringen. Nach drei ver⸗ blichen Verſuchen kehrte er um und gelangte vor eine große geffnung, e der ihm wilder entgegentönte. Als er brach jener ab. Er lächelte vergebens, denn ein über und lentriß ihm den bereitwilligſt gereichten Schreibgriffel und malte unter Zuhilfenahme ſeiner ganzen Energie dem andern folgendes aus: Ich bin der Affenkarzan, verſchtehſte! Die Wirkung war ungeheuerlich. Jener machte erſt ein Geſicht wie Nuddnudd, das kluge Dſchungelkalb, dann wandte er ſich an einen kleineren Bräunling, der ſo flink war wie Guckemoldo, das Dſchungeleichhörnchen und Tarzan im Triumpfbogen aus dem Rumpelmeyer hinausſchmiß. Tarzan überflog das ganze hieſige Alphabet und landete auf den darin immer noch vertretenen Buchſtaben von beſtimmter An⸗ zahl, bezw. dort, woher er gekommen war. Er hätte noch hören ſollen, was der nette dicke Herr auf dem vorletzten Schauplatz ſagte; denn Berlinſch hätte er ſofort verſtan⸗ den:„Na, wiſſen⸗Se, ſeit ick den Rummel mir habe booch noch im Kientopp anſehen müſſen, jloobe ick den Oberkohl überhoopt nich mehr! Aber noch nen maſſifen Kirſch können⸗Se⸗mer bringen.“ Damit hatte ſich die Sache vorläufig in Alkohol aufgelöſt. (Wie Tarzan daraus erwachte, darüber kaufe man ſich die nächſten zehn Bände.) der Kondolenobſuch Mer heert deck mit Recht ſage, die Deutſche hätte e Vorlieb fors Fremde; ſie dhäte, kaum fort vun deheem, unnerwegs ſchun d Mudderſchbroch verliere. Do iſch mein Freund Schorſch e anerer Kerl. Wo der annekumme iſch, war's em die gröſchd Freed, en Landsmann zu heere; des war em wie Muſſig in de Ohre. Am e ſcheene Dag iſch em awwer doch e Stickl baſſiert, das er in're fidele Schdunn zum Beſchde gewwe hot. Na, mer wollen nen emool ſel⸗ wer verzeele loſſe. „Sinn e Sticker 20 Johr her, wie ich noch als Schambergarniſcht in Schlickefiſchdach, Zwiwwelgaß Nr. 4, 3 St. vegediert hab. Do begnet mer mein Schulſpezel Schan und ſeggt:„Du Schorſch, weeſcht aach ſchun, daß en Nochber vun dr hie wohnt; den müſcht eegentlich kenne, de Brurer vum Schacksſchorſcheſchan. Weeſcht weeſcht, wo mer als die Friehquetſche gebengelt henn.“„Ha freilich“, ſag ich, den werr ich ball emol uffſuche“. Ich war ſo gſchbannt wie als mein Hoſſe nach'm Schularreſchd. Am annere Dag fallt mer die Sach widder ein, grad als mer 'Hausfraa de Kaffee mit dene iebliche zwee Vieze bringt.„Dhät mer vielleicht Eier Adresbuch en Aageblick lehne“, frog ich ganz höflich.„Ach, des dhut mer awwer leed“ meent' ſe,„ich habb's ſcheints verleggt; vielleicht kann ich Ihne ſelwer Bſcheid gewwe: ich bin jo ſchdadbefannt“.(Des war ſe allerdings, awwer annerſchd, wie ich hinnendoch gemerkt hab).„Wiſſen'r, wo der Soundſo wohnt?“ „Waas, der! Do wenn' ſe anne?“ ruft ſe ganz uffgeregt.“„Jo, do mecht' ich hin“, ſag ich. Mein Hausfraa nimmt'Dier in 'Hand, batſcht ſe ebbes unſanft zu un fort war ſe. Mer hawwe dann nirxr meeh driwwer geredd: awwer verſchnubbt war ſe, des hot mer am Kaffee gemerkt; der iſch nemlich alle Dag dinmer worre; ſcheints, daß ich keen Herzkloppe bei dem Bſuch kriege ſoll. Am nächſchde Sunndag bin ich dann zu meim Landsmann hin⸗ gſchdiffelt. Er hott mich recht freundlich uffgenumme unn gleich e Kriggel Alde gholt. Sein Fraa und ſein Dochder ſinn aach dabei geweſt. Mer hawwe Erinnerunge vun daheem ausgedauſcht unn waren recht fidel mitnannec. Ich ſoll norr ſooft kumme, als ich Zeid und Luſchd hätt, henn ſe beim Fortgehe gemeent. Mein Hausfraa hott ſcheints Lunde geroche. Kaum bin ich in meiner Schdubb, do kummt ſe rein unn macht ſich wie zufällig was zu ſchaffe. Ich habb for mich gedenkt, wart' Alde, unn ſag ſo ganz harmlos„des ſinn emool nette Leut, die..“ Do war.Katz aus m Sack!„So, kreiſcht ſe, unn fangt an ze kalfackdere. Wie mer's ze dumm worre iſch, bin ich bar ekskiſe d' Dier naus unn habb ſe weiter retſche loſſe. Wie d' Luft widder ſauwer war, leg ich mich uff mein Diewahn, ſchdeck mer e Marke„Altripp“ an, guck dene Ringelcher nooch unn ſinnier. Uff eemool geht mer e Lozzern uff unn der Aerger non meiner Hausfraa werd mer kloor: Se hott Angſchd, meim Landsmann ſein Dochder kennt mer gefalle! Unn ihr Dochder ſoll doch ſeerſchd unner Dach kumme! Ahal Ihr Dochder iſch zwar e liemes dichdiges Mädel; awwer die Schwigger⸗ mudder, do bleibſcht vun ſe!l Een Höll langt, norr nit huddle: Im iwwrige hott mer des Hin⸗ und Hergebandel in meinere Schdubb unn des Gebruddel in mein Briwatangelegenheide gar nit neinge⸗ baßt. Ich bin dann gradzeleed ball widder zu mein Landsmann gange. S' war jo keen Gfohr; d' Bawett hott ihr Herz ſchun ver⸗ ſchenkt ghatt. Korz druff laaft mer mein Freind Schan widder iwwer de Weg. „Schorſch' ſagt'r,„mit deim Nachber iſchs awwer hordig gange „Was ſagſchd du do“, bin ich nausgeblatzt,„mach keen Schifſer⸗ ſchdadder!“ Do langt der Schan s' Indelligenzbläddel aus mSack unn weiſt mer die Dodesanzeeg.(Ha, do heert ſich alles uff“, ſag ich,„geſtern hawwe mer noch feſchd mitnanner geachielt und ge⸗ berſcht.“ Ich guck mer die Dodesanzeeg nochemool grindlich an. S' hott alles genau gſchdimmt, Alder, Mudder, Dochder; norr war keen Stroß angemwe geweſt. Ich renn dann ſchnell in en Babierlade, kaaf mer e Kondolenskärtche, ſchreib im Lade e paar Zeile druff, ſchmeis ſe in de nächſchde Brſefkaſchde, nocht bin ich ins Gſchäft. Am annere Dag, wie ich grad de Gehrock raushol, do kummt mein Hausfraa rin in d Schdubb. Wie ſe de Gehrock ſſeht, werd ſe ganz weiß unn klotzt mich an, wie wann ſe mich uffſchbieße wett; was ze frooge hatt ſe ſich nit getraut. Ich habb mich gach nit gemuckſt, bis e widder draus war, awwer uffgeregt hott's mich doch, ſo daß ich vergeſſe hab, in de Spichel ze gucke. Dann habb ich mich uff den Kondolensgang gemacht, hin zum Drauerhaus. Wie ich an d' Ladedier vun meim Land⸗mann kumm, ſeh ich, daß s Gſchäft uff iſch. Na, denk ich ſo for mich, des werd hie ſo jeblich ſein am eiſchde und zwette Drauerdag. In der Wohnung laaft mer d Dach⸗ der in re rodſeidene Blus endgeche. Jerum, denk ich, ſo wenig Biedäd! Nocht erſcheint gach d Mudder, unn alle zwee muſchdere mich unn lachen was ſe kenne. Ich habb gemeent, ich mißt in de Bodde verſinke, hätt nit um alles e Wort rausgebrocht un bin do⸗ ghackt wie en armer Sinder. Wie ich in meiner Verlechenheid an meiner Grawadd rummach, hamwe ſe alle zwee noch emool hell naus⸗ gelacht. Dann iſch mer d Bawelt ze Hilf kumme.„Gell, Sie hawwe gemeent, die Dodesanzeeg dhät unſern Badder bedreffe? Des iſch nit ſo. Unſer Vadder iſch gottlob noch gfund unn munder. Beruhige Se Sich norre. Unſerm Vadder ſein eegener Brurer iſch vor Johr unn Dag grad ſchun emool ſo dogſchdanne wie Sie und hott zu N e 2 07 81 Dodesanzeeg bedrifft en unn Dochder hott.“ Haß ſe ald iſch unn agch Nras Ich habb mich dann noch emool endſchuldigd unn bin dullig fort. Unnerwegs laaf ich e paar gaſend 8 end Die zackere mich mit ich weeß nit wie, ſitz ich mit nen in re Weinſchdubb. Alles gradlierd mer, s fahrt een Rund noch de annere a, Jent war ich ganz newedraus. Endlich frogt mich mein Schbezel Karl hinnerum,„machſchd e gude Bardie?“„Bardie“, ich,„wie kummſchd du uff ſo en Gedanke?“„Na verſchdell dich do nit, alles redd doch devun. Umſunſcht hoſcht doch heut keen Gehrock Fud de Jetzt bin ich awwer bös worre.„En Kondolensb ſuch habb ich mache welle unn ſo unn ſo iſch mers gange“.„Du Schwind⸗ ler, du Schlaumes ſinn ſe do iwwer mich hergfalle; ſeif wann macht 5 rrſchaft nochemool, habb ſch i anſchdadd d' ſchwarz Grawadd verwiſcht balt 2* des Halloh vun der Bawett kloor geweſt. Weil ich awwer keen Schbiel⸗ verderwer bin, habb ich noch emool e Runde anfahre loſſe, Was hernocht war, weeß ich nimmi. In meim Beit 10 ich ſelle Nacht ſcheints gſchlofe, wenigſtens ſinn am annere orge mein Sache irgendwo in der Schdubb geleche. Bis owends hott mein Hausfraa alles uffgeräumt ghatt, de Gehrock, d' Lackſtiffel und d weiß Gra⸗ wadd. Uffem Diſch wars Indelligenzblaältl mit me rot angſchdrichene Inſerad: Zum 1. freundliches Zimmer zu vermieten. Gule nſion, Familienanſchluß für beſſeren Herrn. Frgu Schnatterich Zwiebel⸗ r in ſchwarz und weiß gekleideter Kriegzmann redete ihn hereits an, als er 2uf en Seiten lang dort war. Tarzan —— gaſſe 4, 3. Stock.— Ich hab den Wink kabiert unn din ausgezoche.“ ee de ee, alsen git. Unterhaltungs-Beilage Die Schulbriefung Von A. Weber(Mannheim) Jingſcht is de Kreisſchulrat in unſer Schulhaus kumme un hot die Briefung bei de Kleene vorgenumme. Un dummerweiſ' fangt er grad hinne an beim Fritz. Der Lehrer baut gleich vor un ſecht: Mit dem iſch nix! ‚Ei nun, das darf man nicht ſo ohne weitres ſagen, ſehn Sie, Herr Lehrer, ich will's ſelber einmal wagen, 15 ob ich nichts aus ihm rauszuholen weiß; 7— 1 ich glaub, ich bring' ihn ſchon auf's richtige Geleis; 8 's kommt alles nur drauf an, wie man die Sach anpackt, daß man zu finden weiß den richtigen Kontakt, und daß man pädagogiſch fein vorgeht,“ ſecht der Herr Rat un nimmt de Fritzl ins Gebet: „Nun ſag mir einmal, Kleiner, wie du heißt?— Schön ſo, das freut mich, daß du deinen Namer weißt. Nun aber, kannſt du mir auch ſagen, wer ich bin?“ En Unkl!„Gut, die Antwort hat doch einen Sinn.“ Nun wollen mir's mit Rechnen mal verſuchen. Hör, Fritz, die Mutter gil! dir ein Stück Kuchen und dann noch eins. Wie viele haſt du dann?“ 'r Fritz guckt erſcht den Frager mol verwundert an un gibt dann prompt und laut die Antwort: Keins! „Ei nun, beſinn dich doch, wieviel iſt eins und eins?“ Keins, ſecht'r Bu,— do helfe kei Fineſſe— ich hab de Kuche allminanner geſſe.——— Der Schulrat will es nochemol browiere— un jetz die Sach mit Aebbl demonſchtriere. „Wenn ich dir einen Apfel geb und einen noch dazu?“— Du gibſch mer doch keen, ſecht'r Fritz, jetz loß mich mol in Ruh. 'Schweinerippche Humoreske von Lina Sommer(Karlsruhe) An' me ſchäne Dag hot mich mei'n ſchtrenger un doch ſo grund⸗ guder Babba in ſei'n Privatbüre gerufe un hot zu mir gſagt:„Du Linche hör emol, ich hab jetzt grad Appetit for e Schweinerippche, Du könntſcht emol flink die Gaß nuf ſchbringe zum Metzger for mir äns u hole.“ „Inja Babba“ hab ich'ſagt,„des kann ich jo mache.“ „Wärſcht Dich vergucke— ſo'nfach wie De mänſcht, is des Ding doch nit,— mit Deim Mäulche biſcht de immer vorne dran— alſo jetzt baß uf, un hör mer zu. Es gebt nämlich zwä Sorte vun Schweinerippcher, die'n is feſcht, un korz un rund, die anner is lang un ſchmal un ſchää dorchwachſe. Vun dene runde, korze will ich nix wiſſe— warum,— die ſin meiſcht drucke, un uhne Saft. Iwrigens, Linche, ſapperlott nochemol, wenn ich Dir ſag, vun dere Sort will ich käns,— dann brauch ich Dir nit zu erkläre, warum, dann hoſcht De änfach zu folge, verſchtanne?— „Inſa, Babba— reg Dich nor nit ufl“ 0— alſo Du holſcht mer äns vun dere annere Sort,— ſaftige,— dorchwachſene,— kumm, ich zeich'n Dir's Pabier,— un wann Du im Zweifel biſcht,— Metzger den Zettel hin. chtückche Babier genumme mei'n Babba⸗Schnäker, hot e rund, korz, umpakt Rippche gemolt un e: Sonicht. Dann hot'r e lang, ſchmal Rippche trich drin,— hot mer erklärt, die ſollte die Adere ſe vorſchtelle un hot, doppelt— un dreifach unner⸗ zer'ſchriwe: Sondern ſol Ich bin mit meine zwanzig Penning die Gaß enuf ge⸗ ſchwänzelt un gehänzelt, hab mich im Metzgerlade uf die Zeheſchbitze 'ſchtellt, un hab'ſagt:„E recht höflichi Empfehlung vun meine Babba, un Se möchte mer doch ſo e recht dorchwachſenes, ſaftiges, längliches Schweinerippche gewe.“ Was ſoll ich Dir gewe,— ſag's noch emol, mänſcht dann Du, der liewe Herrgott loßt fer Dein Babba extra Schweinerippcher machſe“, hot mich der Metzger abgekanzelt, un alle Leit im Lade hawe helluf gelacht. Dann hot'r mer ſo e korz, rund Stückche ab⸗ 'ſchnitte, obſchun newedran ſo e lang, ſaftig Rippeſchtück gelege is. Uf der Gaß betracht ich mer den Schade bei Licht,— es is ſo e ſchää Fitzelche Fett dran gehange, das hab ich runner gerobbt un in mei'n Mäulche'ſchowe, un in meim böſe Gewiſſe hab ich dehäm meim Babba den Einkauf ſo recht angeprieſe un hab zu'm'ſagt: „Du wärſcht Dich emol verwunnere, liewer Babba, was ich Dir for e ſaftig Rippche'holt hab— des wärd Dir awer ſchmecke,— do guck emol her.“ Ja,— er hot geguckt mei'n liewer, guder Herr,— erſcht uf's Rippelche— dann uf mich, hot die Schtirn in Falte gelegt un hot 'ſeifzt:„Linche,— Linche,— was fang ich mit Dir'n,— des is jo's umträre Gegedhäl vun dem, was de hoſcht bringe ſolle! Do is ga kä Schbur vun Dorchwachſe, un es ſieht mer beinah aus, als hätt e Maus dran erum geknawert. Hoſcht de dann dein Zettel nit vorgezeigt?“ 8 „Inä— Babba.“ „Warum nit?“ „Ich hab Angſcht'habt, ich werr ausgelacht.“ „So— ſo,— Du denkſcht, Du wärſcht ausgelacht, wenn Dich Dei'n Babba ebbes häßt? Des wär jo noch ſchäner. Wo bleibt dann do der Gehorſam un die kindlich Ehrerbietung. Ich kann Dir nit helfe, Linche— do gehſcht nochemol in de Metzgerlade,— zeigſcht den Zettel vor, un dhuſcht mer des Rippche umdauſche.“ Ich will doch emol ſehe. ob ich noch ſo viel vädderlichi Autorität hab, oder nit.“ Bitte, oder Widerſchbruch hot's bei uns nit gewe,— nor ufs Wort pariere. Ich bin alſo aus'm Büro raus bedeut worre un die wehe heiße Träne ſin mer aus de Aage geloffe,— ich war in heller Berzweff⸗ lung.— Uf ämol is mer e Lichtel ufgange.— Flink un leis wie e Wieſel bin ich die Drepp nuf in mei'in Schlofzimmerle— hab mer zwanzig Penning aus meim Schbarbüchſel'holt,— des Rippche in meien Rockſäckel'ſcheckt— un tralli,— tralla,— in de Metzgerlade ge⸗ rennt. Richtig, do ware zufällig die korze, runde, druckene ſonich 18 ausverkaaft,— un ich hab ſo e läng, ſaftig dorchwachſe Rippche „ſondern ſo“ verwiſcht. Jetzt bin ich awer die Gaß nunner'feuert zu meim Babba. Er hot mit'm ganze, runde'ſicht gelacht,— hot mer e großi Schtandredd'halte,— hot mer e feſchti Batſchhand gewe,— un mich in Gnade entlaſſe. Zwä Mol hab ich dann in meim Schlofzimmerle de Schlüſſel erumgedreht,— mei'n Rippche aus'm Rockſäckel raus,— un es hot mer ſo gut'ſchmeckt, daß es nit zu viel is, wann ich behaupt; es ſchmeckt mer heit, noch fufzig Johr noch! 2 Dder Nörgler Von A. Weber(Mannheim Ball baßt m des un ball ſelles net; An allem mäkelt er rum. Des iſch em zu glatt und zu grad un ſell Dirgege zu knorrich un krumm. Er guckt gern in jedes Häfelche; 4 Er ſchn rt in jedes Eck, Sieht jede Spinnweb an der Wand Un jede Schnoog an'r Deck. Wenn unperſehens mol ebbes baſſiert, Er hot s ſchun im Voraus gewißt. „Ja, ja, un uhm hm“, was wich als gfacht, Des hot jo ſo kumme gemißt.“ Ja, ſelwer der Jeee im Himmel, der mächt Die Sache ihm ſelſe mol recht. 7 Jeß iſchem des Wedder zu ſunnich und ſche, Und nochher, do iſch's ihm zu ſchlecht. 7 So geht es johraus, ſo geht es johrein, S0c 1 5 Schaſfuce ſchn beſch. ch, i n Er krüttelt noch, brummelt und ſchennt. N * — 6. Seite. Nr. 504 Neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Ausgabe] Miltwoch, den 29. Oktober 1924 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen Amtlch G. 26. B. 28. rp. G. 29. B. 29. rp. olland 164,99 165,81 vol 165 uenos⸗Aires.52.53 4 1825 1855 175 Drüſſel. 20,17 20.27 8 20,15 20,25 8 Chriſtiania. 59.50 59,80 3 59,50 59.80 Danzig.36 75,74 5 75531 755,69 Kopenhagen 71.72 7³⁰0⁰8 2 72.32 7².86 Aſſabonn 16.48 16.54 5 16,46 16,54 Stockhom. 1II47 112ʃ03 8 11147 112.08 4 Helſingfors. 10.51 10,57 5 10,53 10.59 8 Italien. 18.14 18.24 8 18,13 18,23 5 Londoen 18,895 19.975 4 19,88 16.97 5 ew⸗ ork..19.21 0 4,19.21 5 Paris 21.92 22.02 8 2198 2202 Schweiz 80.55 80.95 2 55 81,05 5 Sbanien 56,31 50,50 7 50,11 50.30 0 Japan.615.625 5.615.525 Konſtantinopel..26.28 5.255.275 5 Nio de Janelro 0,46 047.40.47 Wien, abg. 501¹¹.940 2 5150 504f0„ 155 12,40 12.55 5 12,405 12.555 ugoflavien 6,098 6,125„„% 60065 6,095 8 Budapeſt.. 5,4850 8,5054 5,4850 5,5051 8 Seffa 904.06 1.04 3,08 4 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz behaupket— Beſſere Stimmung im Monkanmarkt Rückſchlag am Deviſenmarkt Frankfurt a.., 29. Okt.(Drahtb.) Die Börſe verkehrte auch heute wieder ohne jede Anregung und zu unveränderten Kurſen. Anfänglich ſchien es ſogar, als wollte eine leichte Ab⸗ ſchwächung platzgreifen, hervorgerufen durch die Erklärungen Dr. Schachts im Zentralausſchuß der Reichsbank, in denen er ſich gegen jede Aufwertung der Anleihen ausſprach. Deutſche Anleihen waren daher anfänglich auch etwas gedrückt, doch konnten ſie ſich im weiteren Verlaufe wieder erholen, ſo daß der erſte amtliche Kurs für Kriegsanleihe auf 0,480 feſt⸗ geſetzt werden konnte. Preußiſche Conſols waren 1,21273. Auf dem Markte für ausländiſche Renten waren namentlich ungariſche Renten etwas abgeſchwächt, doch war die Haltung ziem⸗ lich unverändert. Der Induſtriemarkt war auf den meiſten Gebieten vollkommen unverändert. Etwas beſſer iſt aber auch heute wieder die Stimmung am Montanmarkt, nachdem nunmehr die Montanwerke im Ruhrgebiet von der Belaſtung befreit ſind, die die Beſatzungsmächte bisher mit ſich gebracht haben. Namentlich Deutſch⸗Luxemburger und Phönix ſind gebeſſert. Der Schiffahrts⸗, Bankenmarkt und der Markt für chemiſche Werte lag etwas feſter, doch handelt es ſich hier nur um kleine Gewinne. Dder Elektromarkt und die andern Gebiete des Induſtriemarktes ſind unverändert oder haben, wenn auch nur vereinzelt, kleine Kursverluſte zu verzeichnen. Ganz unverändert iſt auch heute wieder die Tendenz auf dem Freiverkehrsmarkt. Api 2, Becker Stahl 0,825, Becker Kohle 5, Benz 376, Brown Boveri 1,1, Rheiniſche Handelsbank 0,07, Entrepriſe 19, Growag ſehr ſchwach, 0,135, Krügershall 57% und Ufa 1075. Am Deviſenmaxkt iſt ein Rückſchlag eingetreten. Der Bedarf betrug heute nur 35 000 engl. Pfund, 1000 engl. Pfund waren angeboten. Das Geſchäft ſchrumpfte auch im weiteren Ver⸗ lauf heute wieder ſtärker ein. An der Nachbörſe waren namentlich chemiſche Werte weiter geſucht, die auch noch weitere Kursgewinne erzielen konnten. Auch ausländiſche Renten zogen an der Nachbörſe etwas an. Nachfrage für Montanpapiere— Sonſt die übliche Geſchäftsſtille Neue Mannheimer Zeitung» Handelsblatt Berliner Wertpapierbörſt Berlin, 29. Okt.(Drahtb.) Die geſtrigen leichten Anſätze zu einer Geſchäftsbelebung ſind in der Hauptſache bereits wieder ver⸗ flogen, ſo daß auf faſt allen Gebieten die bisherige Geſchäftsſtille vorherrſcht. Nur für Montanpapiere zeigte ſich Nachfrage von guter Seite mit dem Ergebnis von Kursſteigerungen bis zu einer Billion Prozent für einige Papiere. Für Induſtriepapiere waren Kursbeſſerungen nur in geringem Umfange feſtzuſtellen. Die Grundſtimmung blieb im weiteren Verlaufe feſt. Heimiſche Anleihen konnten einen Teil ihrer anfänglichen leichten Einbußen ſpäter wieder hereinbringen. Bemerkenswert war die Feſtſetzung des erſten Goldkurſes für die Aktien der Geſellſchaft für Elektriſche Unternehmungen mit 127,50 bei einem Umſatz von 60 000 l. Engliſche und franzöſiſche Reparationsabgabe Wie uns die Handelskammer Mannheim mitteilt, beſteht vielfach noch Unklarheit darüber, wie und wo die vom ausländiſchen Importeur dem deutſchen Exporteur überſandten Reparations⸗ gutſcheine verwertet werden müſſen. Die Handelskammer Mann⸗ heim weiſt darauf hin, daß die Stelle, bei der die Reparations⸗ gutſcheine einzureichen ſind, das Reichskommiſſariat für Repara⸗ tionslieferungen(Abtlg. Friedensvertrags⸗Abrechnungsſtelle), Ber⸗ lin W. 9, iſt. Antragsformulare irgendwelcher Art ſind bei Ein⸗ reichung der Gutſcheine nicht notwendig. Die Angabe, an wen und wie die Erſtattung des Gutſcheines(Reichsbankgiro, Bank⸗ oder Poſtſcheckkonto) erfolgen ſoll, kann auf der Rückſeite des Gut⸗ ſcheines angebracht werden. Geſchäftsaufſichten und Konkurſe im Handelskammerbezirk Mannheim Die Handelskammer für den Kreis Mannheim teilt uns in Ergänzung ihrer bisherigen zehn Veröffentlichungen der Liſte der unter Geſchäftsaufſicht geſtellten bzw. in Konkurs geratenen Firmen folgendes mit: a) angeordnete Geſchäftsaufſichten Nr. 46. Oscar Wege, Schuhwarengroßhandlung in Mann⸗ heim, F 6, 19/20.(Beſchluß vom 20. 10. 1924.) b) aufgehobene Geſchäfksaufſichten Nr. 16. Goldkreuz, Schuhfabrik.⸗G. in Ilvesheim(nach⸗ dem Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt. Beſchluß v. 18. 10, 24.) Nr. 22. Eugen Rüder, Kaufmann, Mannheim, R 7, 27(nach⸗ dem Zwangsvergleich rechtskräftig beſtätigt. Beſchluß v. 20. 10. 24). c) Konkurſe Nr. 47.„Haoge“ Handels⸗ und Organiſations G. m. b. H. i. Lig. in Mannheim, Charlottenſtr. 8.(Beſchluß v. 17. 10. 24%0. d) abgelehnte Konkurſe Nr. 48. Textilhandelsgeſellſchaft m. b. H. in Mann⸗ heim, G 3, 12.(Da eine die Koſten deckende Maſſe nicht vor⸗ handen. Beſchluß vom 22. 10. 24.) Tonwareninduſtrie Wiesloch Der Aufſichtsrat der Tonwaren⸗Induſtrie Wiesloch.⸗G ſchlägt der am 20. November 1924 in Wiesloch ſtattfindenden ao..⸗ vor, das Stammaktienkapital von 9 800 000% von:1 in der Weiſe umzuſtellen, daß die 9800 Stammaktien von 1000% auf je 200 Goldmark und die 200 Vorzugsaktien entſprechend der darauf geleiſteten Goldeinzahlung von 1000 auf 60 Goldmark abgeſtempelt werden. Maſchinenbaugeſellſchaft Karlsruhe In der geſtrigen Aufſichtsratsſitzung der Maſchinenbaugeſell⸗ ſchaft Karlsruhe wurde beſchloſſen, der auf 25. November ds. Is. einzuberufenden ao..⸗V. den Vorſchlag zu unterbreiten, das Aktienkapital im Verhältnis von 20:1 auf Goldmark umzuſtellen, ſo daß der Goldwert einer Aktie 50,.— beträgt. Gebührenermäßigung für geſtundete Frachten Wie ſeinerzeit von uns mitgeteilt wurde, iſt ein zwiſchen der Reichsbahnverwaltung und der Deutſchen Verkehrs⸗Kreditbank.⸗G. in Berlin vereinbartes Frachtſtundungsverfahren auch im Bezirk der Bahndirektionen Stuttgart und Karlsruhe zur Einführung gelangt, nachdem unter Mitwirkung der Rheini⸗ ſchen Ereditbank, Mannheim und der Württembergiſchen Vereinsbank, Stuttgart, die Württembergiſch⸗Badiſ ch e Verkehrs⸗Kreditbank.⸗G. errichtet worden war. Der Großhandel wie die Induſtrie haben ſich dieſem Frachtſtundungs⸗ verfähren in immer ſteigendem Maße zugewendet, da bei ſeiner Anwendung halbmonatliche Stundung der Frachtgelder ſtatt wöchentlicher Abſchlagszahlungen erfolgt, ſo daß die Unterneh⸗ mungen mit einer vermehrten Liquidität der Betriebsmittel, d. h. Erſparnis von Bankzinſen rechnen können, zumal auch die Berechnung der Speſen nur vom tatſächlich verbrauchten Kredit erfolgt. Wie wir erfahren, hat ſich ſowohl das Berliner Inſtitut, wie die Württembergiſch⸗Badiſche Verkehrs⸗Kreditbank.⸗G. entſchloſſen, die Gebühr für ihre Leiſtungen von bisher 6 Prozent auf 5 Prozent herabzuſetzen, womit das Stundungsverfahren auf dieſem bank⸗ mäßigen Weg einen weiteren Vorſprung vor dem Stundungs⸗ verfahren der Reichsbahn gewinnt. Die Reichsbahn gewährt Frachtſtundung nur für eine Woche und berechnet dafür 6 Prozent von dem aufgekommenen Frachtbetrage. Der für die Verfrachter hierin liegende Vorteil hat in Oeſterreich dazu geführt, daß da⸗ bahnamtliche Stundungsverfahren ganz aufgehoben und durch das Bank⸗Stundungsverfahren erſetzt worden iſt, dem ſich die Ver⸗ frachter allgemein zugewandt hatten. Da mit dem 16. November die Regiebahn auf die Reichsbahn übergeht, iſt mit Einführung des Verfahrens auch auf dem Bahn⸗ gebiet der Pfalz und des beſetzten Rheinheſſens zu rechnen. : Anziehen der Großhandelsindexziffer. Der Großhandels⸗ index der Induſtrie⸗ und Handelszeitung weiſt in der Woche vom 16. bis 24. Oktober eine Steigerung von 130,11 auf 130,97 alſo um 0,7 Prozent auf. Nur die Preiſe der Gruppe Getreide, Mehl erfuhren in der abgelaufenen Woche im Zuſammenhang mit den bekannten Vorgängen am Weltgetreidemarkt eine Abſchwächung um 2,8 Prozent. Die Indexziffern aller andern Gruppen ſind da⸗ gegen gegenüber dem Stande der Vorwoche geſtiegen, und zwar Mehl, Eiſen um 0,3 Prozent, Textilien um 3,1 Prozent, Häute, Felle um 1,4 Prozent und Fleiſch, Fiſch, um 1,5 Prozent. :: Konkurseröffnung in Baden. Ueber das Vermögen der Firma Parfümeriehaus Freya S. Richheimer u. Co. in Karlsruhe wurde das Konkursverfahren eröffnet. :: Schwarzwälder Holzwarenwerke G. m. b. 9. in Präg. Unter dieſer Firma wurde in Präg bei Schönau i. W. eine Geſellſchaft gegründet, die ſich mit der Herſtellung und dem Vertrieb von Haushaltungsartikeln aus Holz und von ſonſtigen Holzwaren befaßt. Weiter führt ſie den Betrieb eines Elektrizitätswerkes und eines Sägewerkes. Waren und Märkte :: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 28. Oktbr. 1 Kilo Gold 2813., 2820.; 1 Kilo Silber 98,25., 99,—.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,95 B. :: VBiehmarklberichte. Karlsruhe: Ochſen 46—56, Bullen 42—50, Kühe und Rinder 26—56, Kälber 64—70, Schweine 76—84. Sauen 70—75 l.— Markdorf: Läufer 85., 22 Paar Ferkel 35—45 je Paar. :: Viehmarktverkehr. Nach Mitteilung des ſtädtiſchen Nach⸗ richtenamtes Mannheim wurden auf den 36 bedeutendſten Schlacht⸗ viehmärkten Deutſchlands im September d. J. 125 636(im Auguft 118 640) Rinder, 96 911(106 183) Kälber, 108 821(105 517) Schafe und 316 119(326 074) Schweine zugeführt. Gegenüber dem Auguft haben ſich alſo die Zahlen bei den Rindern und Schafen erhöht, dagegen iſt bei den Kälbern und Schweinen ein Rückgang feſt⸗ zuſtellen. Trieotw. Beſigh. e Ver. Ultramarinf. 1235 1205 ſchockew., Kltn. 130 140 Phönix Begban. 50 2780 Rombach. Hütten 1278 1545 Schuckert& Co. 8. 5560 Urs ofle Thürg. Lief, Gotha.65 9,75 Ber. Zellſt. Berlin.30.30 Juckerf. B. Wagh. 240 2,40[Hermann Pöge 1530 1,50Roſitzer Braunk.. 16,50 17,.— Segall Strumpf. 2,75 2,80 Uhrenfabr. Furtw. 190.90 Bogtt. Maſch. St. 2,0 20]. Frantenthal 351 2,0[dtathgegeg Wagg. 4,37 5,18 Roſizer Zucker ⸗41 4,Siemens Elektr. 5,80 8,80 Ber. deutſch, Hele 28,78 27,25 Voſgt& Häff St. 18.38]. Jelbronn.8 358 Retsbo fannt 28·00 11.40] Rückforth Nachf. 0,525 9,55 Siemens& Halske 42,80 49,89 Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen Böſcch Ind.Mainz 9,60 9,— Bolthom.Sell.u. 280 20]„Oſſtein.85.75 Rhein. Bräunkohl. 26,60 20,75 Rütgerswerke.1190 15,25 Sinner.⸗G..50 7,75 in Alenen Mart nie Sie ß, 5— b5 ein. Ele„ 0 8 IVer. Pinſel Nürnb.——IZell St. 5 8,.„ Stuttgart 5 en ed. 715 240 Siod Sin 1—— 7 1. ein. Met. Vorz. arotti 540 Stollb. Zinkhütten 25,— 26,.— Frankefurter Dividenden⸗Werte. Sreiverkehrs ⸗Kurſe Rhein. Möbelſtoff 280.18 Scheidemandel. 1725 10,5 Südd Jnmotiljen.J0 25 D. 3,75.65J Kreichgauer....——=] Raſtatter Waggon.8 865[Rhei— 32,—[Hugo Schneider 3,80 8,75 Teckl. S— Baul⸗Alktien. Elderfeld. Kupfer 0,95 0,80 mier F F0b 194ö 1045 Khenſing Chem 3600 375 Schub rt Salz 93 Taicer 23 20. 20. 20. 29. 28. 20. Entrepriſes... 10,—[Atez Söhne:. 180 130JMöm. Kohterant. 10.52 10 f8 Teieh. Beritner— 3884.—J Glanzftaff Ebf 24— 478/ Peff Eſen Sadr. 28.78 18. Allg. D. Creditbk. 1,60.70 D. Hypothekenbnt 8,60—.—Rhein. Credithank 2,20 2,20 n 50 1 ng⸗ 26.— 26.— Debiſcge Sank...10 20,—e Hebert⸗Sanf 70 70.— Abein Hep.⸗Bant 475 48 Berliner Dividenden⸗Werte. choert Belſabtt..0 t5.Sch Ben d 220 250 Wiesloch Tonwen. 1288 1180 —————— 1225 1 N 585 S e 7 Trausport-Aktien. Tbüring Salinen. 19, 13,. B Stabiw vtb Aop 128 38] Wicbeltmed Enlau 5,— 8650 05 u. Bb. 5 12 Heiteng, 5 2— 440 Biinen Sunlantt 00 d eneeeeg 8 450„ Noldoh, e d 240 eee 218 1440 ne 591 1—— Bander endgr 2005 felaln. 28g 10 1% msbenban 58 5 59- Sußd Alfendohn 7885 3eteen dis 5 560 Bein. Ebbeſchlf k— 5 dee Se, 340 270 Werbere aee 550 4 Jenſe eren 2 Com u. avagl 445 485 Pitteld. Eredf, B. 145 155 Lereirsbant 240 240 Balfimore 0,— 40.—(Hanſa Pſchif—. 060 60 Ber Ghen Cherl 12 1240 Weſer Arte 848 858 Zeiltef Weidbef 765 88 0—.5 2..— 1 i 5 5 ache Ban 2 5 1065 19158 A Eeeh Ant 084 935 Srantp Ale Ves 92— 62.— Bauk⸗Akktien. B. Diſch. Nickelw. 18,30 19,25] Weſterreg. Alkall. 15,.— 16,50 2Cã òðk œ ,ßß . 51, 52.— f. R. u. Mitb.—.— arm a e Bank 5 eee 0 EJVVVV 24 2025 O. llegerſee Bt. 29, 56,e— Rbenn Freditgant 28 5e Berliner Freiverkehrs ⸗Kurſe. Bergwerk⸗Akkien. Com. u. Privatbk..60 4,60 Disc. Commandit 11J5 13,60] Säddeutſch. Disc. 748 9780 Adler Kall 20.— 20 80f Heldbürg 4180 4850J Pomona 3 Socumergeug. 319 4060 Pafbarrr fchl 2 25 2275 dö glcte eed. 08 888 Dermſt u..⸗Sk. 820 8½25 Prerdger Fanie 150 268 bn e 00 030 Allg Weir Ind.30 2,—. Hochfrecuenz..5.75 Konnenberz...40.50 Buderus Eſſenw. 9,10 9,50 Kaliwerk Aſchersl. 11,25 12,75 do. Eiſenind. 9, 9. Mitteldk. Kredith 1,50 1, Becker⸗Kohle.. 4,75 4,78 Int. Petr. Un. Ipu—.—.— Ruſſenbank 7,50 8,8 D. Luxem Bergw. 50,75 52,50 Kaliwrk. Salzdetf.—.——— Nbe Peo 28— 37,25 Onduſtrie⸗Aktien. Becker⸗Stahl... 0,8 0,8 Arügershall... 5,75 3,.—. Sichel& Co.. 280 2,90 work. 86,— 88.—— 5—5 5 aen Zellbronn Accumulat. Fabr. 24,40 25,45] Badiſche Anilin.19,15 1,45] Bremer Vulkan 49,— 53.— Piſde Br⸗ b 5 9055 588 Se den 35 15 tichsh. Bgw.—.———Lothr. H. u..⸗B. 34,.— ſalzw. Heilbronn 22,— 22, 8 84.— 54ʃ 890 9,— Deutſche Petr..42, uldenh. Papier 0,„ ee Phosphat 22,— f„ 7— Adler& Oppenh. 54,.— 5450 Balcke Maſchin..30 3,60 Buderus Eiſenw. 9,90 Petersb.Int Hand 2,75 3,40 Ufa. 125 10.,10 1025 us Bergbau 2,35 2,35 Mannesmannröh. 37.— 37.50 V. K. u. Laurahütte 4,40 4,80 Gelſenk. Bergwrk. 50.75—.— Gelſenk. Gußſtahl———.— Trausport⸗Aktien. Schantungbahn..68—,— Arddeutſch. Llond 4,05.,45] Baltimore& Ohlo 89.— 39.— 969⸗Amt Paketf. 24,— 2405 Oeſter.⸗U. St.⸗B..—.— 26,— Chem Griesbeim 15,65 16.— Chem. Hyden... 2,25 2, Chem. Weiler 14.75 14,75 Chem. Gelſenk... 58,— 60,— Chem. Albert. Concord. Spinner. Daimler Motoren 2,65 2,80 Adlerwerke. 1,75 1, .⸗G.f. Anilinfarb. 15,65 15,85 .⸗G. f. Verkhrsw. 46,50 47,.— Alexanderwerk. Alfeld Delligſen Bayr. Spiegelgls. 5,— 5,25 3 N. Bemberg.. 16,80 17,75 Bergmann Elektr. 10,80 10,90 Berlin⸗Anh. Mſch..— 4,10 Ber⸗Gub. Hutfbr. 21,— 21.50 BerlinKarlsr Ind. 58,85 59, 2 E 1, Allg. Elektr.⸗Geſ., 7. 43 5 Alſ. Portl. Zement 43,10 Berliner Maſchb. 11,25 11, Diamond—2* 16,— 16,15 Berliner Jeſtverzinsliche Werte. a) Reichs⸗ und Staakspapiere. Induſtrie⸗Akktien. Amme Gief.& Co..— 4,— Berzellus Bergw. 8,10 8,10 Heſſauer Gas.. 22 65 28,50 Hollarſchätze..87,59 67,59.840%.Reichsanl.859 0,860J5% B. Kohlenanl. 10,10 10,28 Sichb⸗ Mangbein. 25 7. 38 7e. Bad. Ail u. Sgdg 18529 1939[Cement aarſen 8 85 Aenen apier 490 490J Bing Nürnberg. 2445 2550 Diſch. Acl. Telegr. 408 108 Saee 8475 94,753%„„ 1325 1325 8% Preng Kalani.70.50 Kempf-⸗Sternb. 39,75 39,75 Bad. Elektr/-G.84 Lot—.——— , PFPFVVpFp em Jucenberg 35.— 35,„ Kanener Gußſahl 7—„8 Geln Böhler 8. 80. 2225 22775 Peulſche Erbgb 8080%f0 ezter 1040 10455% 5 Braun 180 170 S. 85 2 Bapen Felklloſe 8,.50 780 Griesheim 15.15 16,45 Alce 55 7 21,45 1225—5 15 Ge. 80 5% B. Reichsanl. 5 5 9985%% ae—1 125⁰ 1 Landſch. Rogg. 3,80—.— 1501.— 288 26%% Wellere N, 14,30 15,ee 50J Deutſche Kabelm..10 1104%„. 880 0, 20/0 Baher. Anl. 1850 1, Ane Gehe. Wücht. 4—————— 105 115 Cont. 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Schlenk. 30,— 31.—, PinglerZweibrüc..— 4,30 Pärener Metall..80 ,0Fedmütle panier——0,49 Gokte E.....50.854%„ cenv. Ate.——.90.40on. St.Rlal 8.—.0f d diggat, 89 10 Bahnbed⸗ Darmſt. 0,92 0,15 Bürſtenf. Erlang.—.— 2,10 Dürrkoppwert. St.———.—, Hürrkoppwerke.. 9, 19,25Felten Guill..—,— 20,45 Gothaer Waggon 2,45 2,50 40% 7⁰ gflo- 78. 1 77 5 6,87 3055 Baden. Weinheim 0,70 0,70] Cem. Heidelberg 19,— 19,10] Düſſeld Nat. Dürr 225.30[Püſſeld. Eiſenb. 12.30 13,— Flend Brückenb.. 3,50 8,90] Greppiner⸗ Werke. 31,— 32,50 411— 517 35 17— 40%5„„. 88 40% 2111 Slee-40-J25 Feil Sen egeer—.ih eurf e.—10 braed maccen 0 Je8 Fac daen Segeen Ner. 1000 4 Megd 6lf 10 1058 J deru. Salt 10,—10.3e 8% Tchuantper 25.—20.— Elberf. Farb. v 1875 15,38 Filzfabrit Fulda. 3 4755 1 1380 Eiſenw. L. Meyer 1,—.— Saggegau Vorz. 5,— 5,50 Gebr. Großmann 860 3904%% I 8,10 8,87J8%8 de-UX. 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Blelttſt—.— 11,40 Haldẽ Reu, Nähm. 16,50 16,50 Knorr, Heilbronn 3,15.½0 anſa Lloyd... 1,10.10] Humboldt Maſch. 19,50 19,25 Kötitzer Kunſtled. 2,10 2,10]Goldanleihe.—.— 4% do. do. 1917.38 5,88 3¼½% do..340.390 aber& Schleich. 3,10 3,100 Hammer Benabr. 1867 23 9 75 5 25 eeee 1705 1405 Auften 5 915 896 4 bohn v480— 1919. 0,870 0,885 2 8 7600 .—.——.— 2.— 12,& Co., 3 arko ergwrk. 5,.— e Bergbau uſer„ 0 90040 7 0„Schatzanw.—.——, Pf. Eiſ. P 3, Pum. 3 4500.0 6,10— Otto 115.20 17—5 55 81.50 92,—-M. Jüdel& Co. 5,30 5,15 Lahmenyer& Co.. 10,10 19,50 300 3 1904/— 2— 275 h05 0,750 0,700 32%0 55.—ꝗ.500 elt. Guill. Carls Herzogp. München—,—— Lahmeyer& Co. 10,38 10,70][Hartmann Maſch. 3,65 8,80 Gebr. Pamllan 9,25 8,70 Laurahütte. 4,70 4,855% St Reichsanl. 0, 487 0,490 4% Preuß. Konſ..975 11,50 4% Heſſ. v. 99 u. 08 1,100.200 Feinmech. Jetter 11.50 11 50J Hilpert Armaturf..50.75 Lech Augsburg.—.— 14.20 Heckmann.. 41.75— orzellan 6,50 6,50 Linde's Eismaſch. 6,70.75½4% do unk..1925—.——.—37/%.„——.—80% abgeſt..100.483 A e Alhe. S8 30.— Pet Anſen Fet 140 J 80 Schraer. Srange f. 10 ee diaſz.. 95 300 Farler Maſchen. 3710 375 Can dabſrdn 4830 47 83%% O. Reichsant—— 0,54f%%—4495 141893% 1500 14455 Led. Spich. 270 250 Pf. Rahm. Kayſer 280 2000 Schramm daaf.: 340 8s glade Auferm. 80 290 atler Fiaſin. 0„10 Can geiſnom 130 17303,% be.„ 15380 187547% Jun 1519 1 00 20, Säch. St. Ai9 % 16 4 4„„ 2 8 15 4. 7 5 1 5„u. V, do.—.——.— 1 8 2810 e 950 850 83. L. Weſſe Sl..10.25 Hirſcht— 5 1 3 4½%% VI.—IK do. Oö840 03783% do von 1896.400.400 5 CVfJE..! 55 b) Ausländiſche(in Billionen). Metall Dannhorn—.—Rh. Maſch. Leud. 2,80 2,80 Seilinduſte. Wolff—.— 5,25[Lukau& Steffen.80 2,90 Mech. Web. Linden 4,87 4,87Neckarſ. Fahrag. 5,13 5,60.25.13 Miag, Mühlb..528 1,525 Rhenanig Aachen 3,50 8,80 Sich KCoJ. Mainz 295 2,950Lädenſcheid Met. 1,90 2,00 Weberei Zittau 5,— 5,13 Niedlauſ. Kahlen. 38,38 20755 1½% GrMon!1887—.———5% Rumän. 1903—.——.—%/h0 St..v1010 1— 175 Riebeck Montan. 33,— 34,— StemHals,Berl 43,25 43,—Magirus.-G.—— ,Fr. Meguin& Co. 7,75.87] Nordd Wollkämm 53,— 51,75 4¼% DeſtS1918 3,15.094½% doGold. am..70——3½% do.„v. 1897—., Moenns Stamm. 2,30 2,30 Motoren Deuz..—— 0 8 Sinalco Detmold.90 3,20 Oberurf.. 16,10 16,10 Südd. Drahtindſt.—.——.— S. Led. St. Ingbert—— Rodberg Darmſl. 3,70 3,50 Rütgers⸗Werke.. 14,75 15.— Oberſchl. Esb. d. Merkur Wollwar 23.— 25.— „ Eiſenindſt Mannesmannröh. 36,75 39.50 Mansfeld. Aktien Mix Geneſt....70 6 — Schlinck& E. Hög.——— Schneid.& Hanau arſ. Fahrzg. 865 5 Nebe 2.— 70,10 Strohſt-WB. Hresd. 6,75—— — 5 3,00 0 1 Markt⸗.Kühlhall. 11,— 11,25 Mo oren Deutz.. 19,75 19,50 Mazimilliansau 7090.60 Mühreim Berg 64,— 63,— 9,— 0,4½% do. Schatz. 7,25.25 4% do. am. Rt.-V.—.——.— eeee— 950 9,%% do. Sͤberk. 1,50 1650 4/ Trk. Bagd..1 19.— 47 „Kokswerke 3790 38,904% do. Goldrente 10,.———4% 55 Ohrenſtein KRapp. 18,75 14,51 4% do. einh⸗Rente——1110 Ungar. Goldr.—.80 old—— 50,— 4½%„Irrig. Anl.—— Z. .1 8,.— C8,50 8% Tebhuantzpec —— —— — AzZur evangel. Reformationsfeier nostäpicl Mittwoch, den 29. Oktober 1924 neue Mannheimer Feikung(Abend⸗Aus gabe) —. Seite. Nt. 504 Modebrief Nachdruck verboten. Hinter den breiten Glasſcheiben der Schaufenſter breiten ſich in lockender Anordnung alle die Herrlichkeiten aus, die beſonders geeignet ſind die Herzen der Frauen zu erfreuen. Zuerſt ſind es die Farben, die die Aufmerkſamkeit auf ſich ziehen. Das Lila und das Braun ſcheint von einem heimlichen roten Schimmer durch⸗ glüht zu ſein, das zarte Roſenrot der Morgenröte wetteifert mit dem hellen Mantelgrün des Frühlings und das ſtumpfe Schwarz der Kreppſeide ſteht in reizvollem Gegenſatz zu dem glänzenden Weiß der Beſätze, alles iſt auf Glanz eingeſtellt. Neben den ein⸗ farbigen Geweben, unter denen die Seidenſtoffe eine hervorragende Rolle ſpielen, tauchen in reicher Mannigfaltigkeit die gemuſterten und karrierten Stoffe auf, die ſo weich und fein in ihrer Webart ſind, daß ſchon ein molliges Gefühl von Wärme die Haut über⸗ rieſelt, wenn man ſie nur anfaßt. Die Blockmuſter in zwei Far⸗ ben ſind nicht mehr ganz modern, obgleich auch ſie noch getragen werden. Die Karos waren für die Sommermode in ihrer Zwei⸗ farbigkeit, blau mit weiß, braun mit weiß beſonders geeignet, jetzt aber, wo es ſich um eine gedämpftere Farbenzuſammenſtellung handeln muß, wird dieſe Schachbrettmuſterung nur in rieſenhaften Vierecken gebracht und es fällt auf, daß hierfür hauptſächlich ſchwarz mit rot vereinigt auftritt. Damit iſt jedoch die neue Form der Muſterung noch garnicht genügend gekennzeichnet, denn in der Hauptſache beſchränkt man ſich doch nicht darauf dieſe zwei Farben einfach neben einander zu ſtellen, ſondern man verſucht durch ſchräge Stellung der Quadrate einen neuen Eindruck zu erzeugen, man durchſchneidet die roten Karos mit feinen ſchwarzen Lang⸗ und Querſtrichen oder man miſcht noch ganz dünne weiße Streiſchen dazwiſchen. Das ver⸗ leiht den Stoffen eine große Belebtheit und ermöglicht es auf jede weitere Garnitur zu verzichten. Das Gleiche gilt für die in brau⸗ nen Tönen zuſammen geſtellten Karos, die ſehr viel getragen wer⸗ den. Die Kleider ſind ſo überaus einfach gearbeitet, daß ſie kaum eine Fältchenverzierung aufzuweiſen haben. Die ſehr ſorgfältig ausgearbeitete Kängerform kommt dabef zur Anwendung und nur der breite geflochtene Ledergürtel und der helle Kragen bilden nach wie vor den Ausputz. Da die Kleider wieder außerordentlich zurz getragen werden, ſo nimmt ſich die Mode der einfachen, kar⸗ rierten Kleider ſo ſehr zierlich aus, daß es begreiflich erſcheint, wenn ſie ſich einer großen Beliebtheit erfreuen. Sonſt iſt von der Mode grade keine Einfachheit zu rühmen, denn wie ſchon eingangs geſagt worden iſt, ſtellen ſich alle neuen Schöpfungen nur auf Glanz und einen ins Ungeheure geſteigerten Luxus ein. Die reichliche Anwendung von unechtem Schmuck bri not etwas Unſolides in das Bild der neueſten Moden. Von der reichlichen Benutzung des Straß war hier ſchon öfter geſprochen worden, aber bei dieſen, immerhin doch fein geſchliffenen Steinen iſt man keines⸗ wegs ſtehen geblieben. So werden dünne Armringe aus farbigem Glas zu zehn Stück über den entblößten Arm geſtreift, getragen. Sie klirren leiſe bei jeder Bewegung, wie eine ganz feine Mu⸗ ſik und im Verein mit den in der Farbe dazu paſſenden Seiden⸗ ſchals ermangeln ſie nicht der Anmut. Weniger reizvoll wirken die langen Ketten, die nicht nur vorn herniederhängen, ſondern auch hinten tief über den noch tieferen Ausſchnitt reichen. Man kann darin wirklich Merkwürdigkeiten ſehen, denn es gibt Ketten aus großen glänzenden Glaskugeln, die mit Silber gefüllt ſind, und in der Art der Gartenglaskugeln, wie ſie zuweilen zum Schmuck an⸗ gebracht ſind, erſcheinen, nur ſind ſie nicht ſo groß. Dagegen ſind die, in Tropfenform an anderen Ketten befeſtigten Anhänger aus Maxienglas, oder aus einem einfach nur iriſtierenden Glas herge⸗ ſtellten Exemplare ſo groß, daß ſie halb ſo groß, wie eine elektri⸗ ſche Glühbirne erſcheinen. Derartige Anhänger kann man ſogar an Ketten bemerken, die aus winzigen echten Perlchen, einem Band gleich zuſammen gefügt ſind. An Ketten aus Silberdraht, die wie ein durchbrochenes Bändchen erſcheinen, kann man eine lange Silberquaſte ſehen, die an dem langen Ende, zu dem ſich die Kette vereinigt, hängt. Das iſt eigentlich die hübſcheſte Kette, die zu er⸗ wähnen wäre, denn die, mit Brillant⸗ und Peröenanhängern aus⸗ geſtatteten Ketten kommen ja nur für eine kleine Minderheit in Betracht. Auch die Schnallen und Schmuckknöpfe nehmen immer größere Formen an. Es gibt ſchwarze Glasknöpfe, die, ohne jegliche Ueber⸗ treibung, ſo groß, wie ein Apfel ſind. Sie ſind ſpitz zu geſchliffen und werden ſeitlich an den Kleidern, als Agraffe angebracht. Die glitzernden Straßſchmuckſachen heben ſich jetzt von einem Unter⸗ grund, der aus rotem Galalith oder ſchwarzem Glas in länglicher oder runder Platte geformt iſt, ſehr wirkungsvoll ab. Sie tragen auf den Hüten zur Erhöhung ſeiner Schönheit und Kleidſamkeit viel bei, denn ſie tauchen funkelnd aus den flaumigen Federroſer⸗ ten hervor. Man formt ſie als runden Kranz, als längliche Araffe, Stab oder Pfeil. Sie ſind ſehr gut gearbeitet und feine Dame findet es ungehörig ſich mit dieſem ſtarkfunkelnden Schmuck zu verſchönern. 8 Die Kleider mit dem reichlichen Knopfſchmuck erhalten ſich in Gunſt. Schon kommen abſtechende, breite Blenden aus anderem Stoff hinzu, um die Kleider abwechslungsreicher zu geſtalten. Die Blende durchſchneidet den Rock und wird nach oben zu mit einem ſchmalen Zierſtich abgegrenzt. Auch der Gürtel kann aus abſtechen⸗ Sehr reizend in ſeiner Einfachheit iſt ein Kittelkleid, mit wei⸗ ßem Einſatz und weißem Kragen. Je nach dem dazu verarbeiteten Stoff erſcheint es eleganter oder einfacher. Feiner, einfarbiger Wollſtoff nimmt ſich gut aus in der Ver⸗ arbeitung mit einem breiten, runden Spitzenkragen und einer brer⸗ ten Faltengruppe in der ganzen Vorderbahn. Eine loſe geſchlun⸗ gene Schärpe aus dem Stoff, deren Enden lang hernieder hängen, erhöht die läſſige Anmut des jugendlichen Modells. Die gewirkten oder geſtrickten Kleider haben etwas an Beliebt⸗ heit verloren. Immerhin aber ſieht man doch noch einige hübſche Modelle. Die Jacken, oder Taillen ſind eng anliegend, mit runder weißer Blende am kleinen Ausſchnitt verſehen und der Rock wellt Gegenſatz zur übrigen Tagesmode ein wenig weit um die eſtalt. Die neuen Sportkleider weiſen den geknöpften Rock auf, und den loſe überzuziehenden Sweater. Die langen Aermel, der kleine weiße Klappkragen, alles ſieht nett und zweckentſprechend aus. Eine ſchmale Bruſttaſche gibt dem Kleid einen flotten Anſtrich⸗ II. Wetternachrichten der Karlsruher Landeswetterwarte Hohem Luftdruck über Südeuropa liegt ein ſtarkes Tieſdruck⸗ gebiet über dem Atlantiſchen Ozean gegenüber, der auf ſeiner Süd⸗ und Oſtſeite warme, feuchte ſüdliche Luftſtrömungen hervorruft. Die Temperaturen liegen daher in ganz Mittel⸗ und Weſteuropa erheblich über dem normalen Wert, in Karlsruhe bis zu 5 Grad. Ueberall ſind ſtarke Regenfälle, in Baden ſtellenweiſe 34 Liter pro Quadrat⸗ meter in den letzten 24 Stunden. Die atlantiſchen Cyclone, deren Zentrum noch am 28. Oktober mitten über dem Ozean lag, nähern ſich jetzt raſch mit öſtlichem Kurs der europäiſchen Weſtküſte. Dort iſt der Druck heute früh ſehr ſtark, ſo daß in den nächſten Tagen mit ſtürmiſcher Wetterbewegung gerechnet werden muß. Vorausſichtliche Witterung bis Freilag, 1. Nobember, nachts 12 Uhr: Fortdauer, unbeſtändig, Regenfälle und ſehr mild, ſtark auf⸗ friſchend, teilweiſe ſtürmiſche ſüdweſtliche Winde. Freitag anhaltend unbeſtändig. SASPASASS——————ß———..——ꝛꝛñꝛꝛñññ—— Hergusgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b.., Mannheim, E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil- Kur Fiſcher: für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt; Willy dem Stoff beſtehen, während der Schalkragen nur ſchmal mit far⸗ higer Einfaſſung verſehen iſt. di zen ühria 1cbaktionellen Teil. Tr Lircherz f Anzelgen:& Bernhardt. Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht u, Rosengarfen fannbeim. Sonntag, den 2 November. abends 8 Uhr KONZERT bei Wiriſchaftsbetrieb und kleinen Preiſen. Ver⸗ ſtärktes Orcheſter unter Miwirkung des Heldentenors Kammersänger Heinrich Hensel Karten von 60 Pfg. au im Roſengarten(11—1, 1½—4 Uhr. Sonntags 11—1,—8 UÜUht) und Verkehrsverein. 86 Haugelische Ruchesgeweinde Manndeim. Einladung — , . 8 Cröfinet Offenbacher Lederwaren Ludwyig Weber jr. 2 entschlafen ist. am Sonntag, 2. Nov. nachmittags 4 Uhr im Nibelungensaal des fiosengartens Mitwirkende: 55 Die Kirchenchöre unter Leitung des Konzerimeiſters Johannes Stegmann Kirchenmuſikdirektor Arno Landmann Begtrüßungs⸗Anſprache: Stadtpfarrer Renz Feſtrede: Stadtpfarrer D Wag⸗Darmſtadt über: „Luther und unsere Zeit“ Eintrittskarten einſchließl. ſtädt Emlaßgebühr 30 u. 50 Pfg. bei den Kirchendienern 8125 dem Evang. Gemeindeamt R 3, 3 5 der Buchhandlung Chr. Sillib Nachf R3 2a und wenn noch Vorrat an der Abendlaſſe. Nur Schwetzingerstr. 102 Finführungs-Preise! Grosse Auswahl in: Bügel-Taschen. Besuchs-Taschen, Brief- und 9 Seldschein-Taschen, Vulkan.-Kotfer, Kabinen-Koffer usw. ZBoesichtigen Sie bitte mein Lager ohne jeglichen Kaufzwang. Jeder Käufer erhält ein Eröffnungsgeschenk gratis. Ludwig Weber jr. 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Unterricht. farn gemäß den„Allgemeinen Grund⸗ ätzen“ vom 27. Juli 1909 in der Faſſung vom 11. Januar 1924. Zu dieſem Behufe ſind in 8 5 der im Vollzug des.⸗Str.⸗G. ergangenen Ver⸗ ordnung vom 19. Dezember 1908 Vorarbeiten vor⸗ geſchrieben, nämlich: 1 a) die Liſte der beitragspflichtigen Grundbeſitzer ſamt dem Anſchlag des Aufwandes, zu dem ſie keigezogen werden ſollen, und den vorge⸗ ſchriebenen ſonſtigen Angaben, b) der Straßenplan, aus dem die Lage der Grundſtücke zu erſehen iſt, Na werden während 14 Tagen vom 3. November ab im Rathaus N1 bier, Stadtratsregiſtratur, 3. St., immer 101, zur Einſicht öffentlich aufgelegt „Einwendungen müſſen innerhalb einer vier⸗ wöchentlichen Friſt, die am 3, November 1924 be⸗ ginnt, bei Meidung des Ausſchluſſes beim Bürger⸗ meiſteramt hier geltend gemacht werden. 11108 Mannheim, 28. Oktober 1924. 25 Der Oberbürgermeiſter. Erd⸗, Beton⸗ u. Maurerarbeiten für das Tier⸗ aſel Mannheim. 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Stellung. 9 11 ſchriften unter H. 11 an die Geſcha ttelle Wir bitten unsere Anzeigen- besteller Neu- und Abbe- stellungen mõögl.nur schriftlich, nicht durch Fernsprecker auſ- geben zu wollen, damit Irr- tümer für die wir keine Ver- antwortung übernehmen, ver- mieden werden. 8383 ſieschaltsstelle der Neuen Mannbelmer Leitung. Eal99 dulle klee Inl guelcke Menſ Bei Dir weiß man ja nicht, ob Dein Anzug aus Stoff 25 19 daß aus Löchern mit 4 t iſt. Und erſt Deine Geſprzch mit— Landſtreicher.) ſiebſt Du Schube? e Faben wobl ähhunger, wetl ſie ſo weit das Was? Die waren auch mal neu 92 fa, hätteſt Du da⸗ mals Deine uhe nur immer richtig 7 18 15 dann könnlen dieſelben beute nicht ſo Naer gusſehen Maul aufſperren. Unter richtiger pflege perſtebe ich die 8 des 1115 mit 17 erſtklaſſigen Creme, wie„Büdop“⸗ Creme iſt. Dieſe iſt ege dus 1 ftem Terpentinöl und macht das Led geſchmeidig und 11 ein Briche⸗ iſt vollſtändig ausgeſchloſſen. 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