1 Stzugspreiſe: In Mannbeim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗ fg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. 0 0 Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende 0 Preiserbäbungen anzuerkennen. Poſtſcheckkonto Nr. 17590 Karlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 6, 2.—. Geſchäfts⸗ a Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard plat 4.— Fernſpr. Nr. 7941 7945,— Telegr.⸗Adreſſe Gensralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche. Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Seitung ⸗Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Abend⸗Ausgabe i 4 10 Pfeunig 1924— Nr. 508 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.⸗M. Reklamen.—.⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Siellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Sewähr. Gerichtsſt. Mannheim. das Auslandsecho der engliſchen wahlen die Aufnahme in Frankreich V Paris, 31. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Die meiſten Boulevardblätter bedienen ſich des konſervativen Sieges in England zur Bekämpfung der Politik des Kabinetts Herriots. Aus London, aus Berlin und ſelbſt aus Newyork und Waſhington werden propagandiſtiſch zugeſchnittene Meldungen abgedruckt, um zu beweiſen, daß man ernſtlich den Wunſch hegt, daß Herriot mit ſeiner radikalen ſozialiſtiſchen Mehrheit bald vom Schauplatze verſchwinden möge. Aber die Art, mit der die Gegner der Kartellregierung auftreten, iſt ſeyr geſchmacklos, denn es werden eine Reihe von kraſſen Unwahrheiten verzapft. Ebenſo wird behauptet, daß ſich Herriot in London von Mac⸗ donald habe betrügen laſſen und daß ferner Herriot die Politik mit Rußland in Szene geſetzt habe, um Macdonald zu retten. Von dieſen Dingen iſt nicht ein Wort zutreffend. Be⸗ kanntlich tendierte Herriot vor einigen Wochen ſehr nach der Mitte hin und es ſcheint ſogar nach den in Umlauf geſetzten Informationen, daß Herriot tatſächlich damit recht hätte, in letzter Zeit die Unter⸗ ſtüzung der Sozialiſten zu verlieren. Von linksrepubli⸗ kaniſcher Seite werden die größten Anſtrengungen gemacht, um zu zeigen, daß es für Frankreich heute viel beſſer wäre, unter den neugeſchaffenen Umſtänden eine Linksregierung zu beſitzen. Es wird noch hinzugefügt, daß eine poincariſtiſche Regierung mit den Konſervativen Englands viel weniger ſich verſtehen könnte, als die heutige Regierung. Aus London wird einmütig mitgeteilt, daß die konſervative Regierung bald nach ihrem Zuſammentritt einen großen Plan von Vorzugstarifen, der auch Frankreich ſehr nachteilig wer⸗ den könnte, ausarbeiten würde. Bezüglich des Genfer Proto⸗ kolls kann es bereits für feſtſtehend gelten, daß verſchiedene Pro⸗ tokolle begraben würden, die die Regierung nicht annehmen könne. Ebenſowenig glaubt man aber, daß ſich die konſervative Regierung auf eine intime Politik mit Frankreich einlaſſen könne. Einzelne Blätterſtimmen Der„Matin“ ſagt: Was die auswärtigen Angelegenheiten anbelange, ſo iſt es ſicher, daß nunmehr in allen Fragen, die zu einem Weltkonflikt führen können, England viel eher geneigt ſein wird, ſichſeiner Streitkräfte zu bedienen. z. B. gegen⸗ über der Türkei und im Falle einer Kriſe im Oſten. Baldwin iſt in Amerika persona grata; denn er hat das Abkommen über die Schulden unterzeichnet, worüber man ihn ſelbſt und ſeiner eigenen Partei oft Vorwürfe gemacht hat. Er wird ſicher verſuchen, ſich mit den Vereinigten Staaten gut zu ſtellen, was einen Teil ſeiner Politik der engen Zuſammenarbeit mit den Dominions bedeutet, Der„Petit Pariſien“ ſagt: Die Wahlniederlage von 1923 habe im gewiſſen Sinne die Poſition der Konſervativen Partei wieder⸗ ergeſtellt. galb ſaſ mit Sicherheit annehmen, daß in das Kabinett, das jetzt gebildet werde, einige ehemalige Mitglieder von Lloyd George, die in der Koalitionsregierung das unioniſtiſche Element vertraten, eintreten würden, wie Lord Birkenhead und Auſtin Cham⸗ berlain. 5 e er„Figaro“ ſchreibt: ie zukünftige Geſchichte Englands ſei beicht 11 54 Es würden abwechſelnd Arbeiter⸗ kabinette und Konſervativen⸗Kabinette ſein und ſo wenig zahlreich und vorübergehend auch die Arbeiterkabinette ſein werden, ſo wür⸗ den ſie doch genügen, um in einigen Worten das nationale Werk der konſervativen Kabinette zu zerſtören. Großbritannien kehre zum Zweiparteiſyſtem zurück, das periodiſch das große Volk lahm⸗ legen werde. 5 8 Die„Journee Induſtrielle“ ſchreibt. Für uns wird die Reaktion die in England eingetreten iſt, heilſam ſein, vielleicht ſogar dem Kartell der Linken, das von nun ab etwas mehr Notwendigkeit der Wirklichkeit begreifen wird, den größten Dienſt erweiſen. Herriot habe einen Traum geträumt. Dieſer Traum, wenn die Arbeiterregierung in England noch einige Monate angedauert hätte, hätte die franzöſiſche Regierung an dem Tage, wo die Segel zerriſſen worden ſeien, zu einem außerordentlichen bru⸗ talen Erwachen geführt. Der internationale Juſtizismus ſei nun zerſchellt und die Wähler vom 11. 5. würden ſich nun dem Studium der nationalen Probleme hingeben. Die Wirren in China Weltkriegswaffen im Bürgerkrieg Spezialkabeldienſt der United Preß) Schanghai, 30. Okt. Ein Komitee aus Mukden beſchuldigt die Tſchili⸗Truppen, bei den geſtrigen Kämpfen Giftgas benutzt zu hahen. In dem Manifeſt, das infolge ſeiner geſchickten Abfafſung nicht verfehlen dürfte, auf weite Volksmaſſen Eindruck zu machen, wird darauf hingewieſen, daß es das erſte Mal in der Ge⸗ ſchichte des Reiches der Mitte ſei, daß man ſich ſolcher Mittel bedient habe, und daß die Führer der Tſchilitruppen verantwortlich ſeien für eine ungeheure Verletzung der großen chineſiſchen Tradition. Lu Pung 9. folgen 2 ſeinen bap ſe Zufluchtsort verlaſſen und ſich in die Mandſchurei begeben hat, hatte in Mukden eine Zuſammenkunft mit Tſchang Tſolin, wobei ſeine etwaige Rückkehr nach Schang⸗ hai erörtert wurde. Das Ergebnis dieſer Beratungen wird in Schanghai mißtrauiſch beobachtet. Weder die Fremden noch die Ehineſen wünſchen eine Rückkehr Lus, von der ſie ein Wiederauf⸗ leben der Feindſeligkeiten erwarten. ER25** Wu oder Feng? (Spezialkabeldienſt der Unidet Preß) E peking, 30. Okt. Die aus Tientſin zurückkehrenden Poſt⸗ kutſcher berichten, daß die Kämpfe längs der Eiſenbahn zwiſchen Langfan und Pangtſun begonnen haben Hier dürfte die Entſcheidung fallen, ob Wu Pei fu oder Feng Nu hiang ſowohl in Peking wie in Tientſin Herr wird. Die Poſt von Peking nach Tientſin konnte durch die Kampfzone nicht mehr hindurchge⸗ langen und mußte zurückkehren. Peking iſt nunmehr völlig von der Küſte abgeſchnitten. Die zur Verteidigung Pekings beſtimmten Trup⸗ Weh e in Fengtaf konzentriert, wo Feng perſönlich den Ober⸗ befehl hat. Der geſtrige Tage habe dies beſtätigt. Man müſſe des⸗ ratifiziert werden würde. iang, der nach den Erfolgen Tſchang Tſolin die römiſchen Slätter beſprechen ausführlich den Ausfall der engliſchen Wahlen.„Popolo d Italia“ ſagt: Der große Betruga der Arbeiterpartei in der auswärtigen Politik ſei nun zu Ende. Dieſer Wahlausfall werde auch ſeine Wirkung auf Frankreich ausüben. „Giornaled'Italia“ ſpricht von der Niederlage des ſchlech⸗ ten ſozialiſtiſchen Syſtems, das dazu noch in der Regierung von un⸗ fähigen Köpfen vertreten worden ſei. „Corriere'Jtalia ſchreibt: Die Niederlage Macdonalds habe mit ſeiner auswärtigen Politik nichts zu tun und alle diesbezüg⸗ lichen Errungenſchaften wurden durch den Ausfall der Wahlen nicht berührt. Nur die Politik gegenüber Rußland und die ungeſchickte Art der Kammerauflöſung hätten den Sturz Macdonalds verurſacht. „Epeca“ glaubt, daß gerade die auswärtige Politik den Sturz Macdonalds herbeigeführt habe und meint, daß in Zukunft in Eng⸗ land nur noch zwei Parteien ſich gegenüber ſtehen werden, nämlich Konſervative und Arbeiterpartei. Das Organ der italieniſchen Volkspartei„Il Popolo“ erblickt in dem Wahlausgang eine heilſame Lehre für die liberale und dle Arbeiterpartei, die ſich das nächſte Mal miteinander verbinden üßten. 85 5* 1** Was Amerika erwartet (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 31. Okt. Der überwältigende Sieg der Konſerva⸗ tiven bei den engliſchen Wahlen hat hier nicht überraſcht. Die Ueberzeugung iſt vorherrſchend, daß mit der Wiederkehr einer kon⸗ ſervativen Regierung eine vollkommene Umwälzung in der engliſchen Außenpolitik ſtattfindet. Hier vor allem dürfte ſich die Haltung Englands gegenüber Rußland von Grund aus ändern. Die„Newyork Times“ ſchreibt den konſervativen Sieg der Tatſache zu, daß die Konſervativen völlig vorbe⸗ reitet in den Wahlkampf hineingingen, während die Liberalen nur ungenügende Vorbereitungen getroffen hatten und die Ar⸗ beiter nahezu von den Ereigniſſen überraſcht worden ſeien. Ein weiterer Grund für das Wahlergebnis ſei in„Macdonalds un⸗ heilvoller Behandlung der ruſſiſchen Angelegenheiten“ zu ſehen. Die„Newyork World“ erwartet als Hauptergebnis der Wahl die Verbeſſerung des anglo⸗ruſſiſchen Vertrags. Weiterhin würde England für eine Stärkung des Völkerbundes unter Berückſichtigung der praktiſchen Möglichkeiten eintreten. End⸗ lich ſei, obwohl im Wahlprogramm der Konſervativen die Schutz⸗ zollfrage nicht erwähnt worden ſei, doch damit zu rechnen, daß die neue Regierung an einen Ausbau des Schutzzollgeſetzes gehen werde, wobei dem„Empire⸗Gedanken“ durch ein Vorzugsſyſtem Rechnung getragen werden würde. Anterhauswahl und Präſidentenwahl Paris, 31. Okt.(Von unſerem Pariſer Mitarbeiter.) Aus Newyork wird hierher berichtet: Der Sieg der Konſervativen in England läßt die Hoffnung entfliehen, daß Präſident Co o⸗ lidge am 8. November durchdringen werde. Denn ſowohl in England als auch in den Vereinigten Staaten ſind die letzten politiſchen Prinzipien in die Wagſchale geworfen worden. Aus Newyork wird dann weiter berichtet, man befürchte in dortigen Krei⸗ ſen, daß die Rückwirkung des konſervativen Wahlergebniſſes in England zu einem Sieg der Nationaliſten in Deutſch⸗ land führen könnte. ** Eine offizſelle ruſſiſche Stimme (Spezialkabeldienſt der United Preß) — Moskau, 31. Okt. Das offizielle Regierungsorgan, die „Iſtveſtia“ nennt in ihrem Kommentar die briliſchen Wahlen eine zverdiente Niederlage“. Das Blatt erklärt, daß Mac⸗ donald ſeine Niederlage ſelbſt verſchuldet habe durch ſeine„An⸗ ſtrengungen„die Mittelklaſſe Englands mit dem Bolſchewismus als ſchwarzen Mann zu ſchrecken“. Dadurch ſind die Aengſtlichen den Konſervativen in die Arme getrieben worden. Das Regierungsorgan ſagt voraus, daß der Vertrag auch von den Konfervativen Deutſchland und Griechenland Der deutſche Geſandte in Athen von Schön wurde geſtern in feierlicher Audienz vom Präſidenten der 97425011 che Mepublt empfangen, um ſein Beglaubigungsſchreiben zu über⸗ reichen. In dieſem wies der Geſandte auf ſeine Beſtrebungen hin, die mannigfachen Beziehungen, die zwiſchen dem deutſchen und griechiſ chen Volke namentlich auf geiſtigem und wirt⸗ ſchaftlichem Gebiete in ſo erfreulicher Weiſe beſtehen, zu pflegen und enger zu knüpfen. Auf geiſtigem Gebiete, ſagte der deutſche Geſandte, ſeien dieſe Bemühungen und Wünſche, die alten kul⸗ turellen Beziehungen zu vertiefen. Eine beſondere Freude iſt es feſtſtellen zu können, daß die ſeit längerer Zeit geführten Wirt⸗ ſchaftsberhandlungen zum Abſchluß eines Abkom⸗ mens geführt haben, das den Intereſſen beider Nationen in glei⸗ cher Weiſe dient. In ſeiner Antworkt erklärte ſich der Präſt⸗ dent in ähnlichem Sinne. Die Anſprache wurde vom deutſchen Geſandten in deutſcher Sprache gehalten und von den Dol⸗ metſchern der Geſandtſchaft ins franzöſiſche übertragen. Der Präſident antwortete in griechiſcher Sprache. Seine Aundort wurde von einem Beamten des griechi iniſteri ern ins franzöſiſche überſezk. iſchen Miniſterſums des Leu⸗ Die perſiſch⸗ amerikaniſche Spannung Dem„Newyork Herald“ wird aus f die werenigten Stagten keinen gefandten nach Pfen ſchicken werden, bis Perſien wegen der Ermordung des Generalkon⸗ ſuls Imbrie Genugtuung gebe. Das Staatsdepartement iſt wegen des Strafvollzuges gegen den Mörder Imbries ungeduldig und verlangt ſchleunigſte Beſtrafung, damit das Preſtige der Vereinigten Staaten im Oſten keinen Schaden leidet. *Von höſch bei Herriots Der deutſche Votſchafter Baron von Höſch hatte geſtern eine längere Unterre mit dem fran⸗ zöſiſchen Miniſterpräſidenten Herriot, in der, wie verlautet, über Einzelfragen des Sachverſtäqndigenplanes geſprochen 5 15 Das Ende des engliſchen Dreiecksſyſtems Es hieße dem Sinn des engliſchen Wahlergebniſſes Gewalt an⸗ tun, wollte man es einfach auf die Antitheſen: Reaktion— Sozialis, mus, Schutzzoll— Freihandel oder einen ſonſtigen politiſchen oder wirtſchaftspolitiſchen Gegenſatz mit der Auslegung bringen, daß ſich die engliſche Wählerſchaft in überwältigender Weiſe für das eige gegen das andere entſchieden habe. Wenn jetzt allgemein behauptet wird, nicht der Wahlſieg der Konſervativen an ſich, ſondern der ledig⸗ lich allen Erwartungen übertreffende Umfang des Sieges, dem ſie die abſolute Mehrheit im Unterhauſe verdanken, habe überraſcht, ſo iſt dies nicht ganz unrichtig. Bereits zu Beginn des engliſchen Wahlkampfes wurde darauf hingewieſen, daß diesmal der politiſch geſchulte Wähler ſeine Stimme weniger nach parteipolitiſchen Grund⸗ das für engliſche Anſchauungen unerträgliche Dreieckſyſtem im Par⸗ lament zu beſeitigen. Nach Lage der Dinge richtete ſich die Phalanx gegen den ſchwächſten der drei Partner, gegen die Liberalen. Daraus erklärt ſich der Stimmenzuwachs der Konſervativen von ſelbſt. Die Frageſtellung für den engliſchen Wähler ſpitzte ſich ſchließlich auf eine ſehr einfache Gegenüberſtellung zweier Par⸗ teien zu. Konſervativen, hätten ſie den Stimmenzufluß erhalten, der jetzt den Konſervativen zu einem ſeit faſt hundert Jahren unerhörten Er⸗ folge verholfen hat. Auch die Arbeiterpartei hat eine Niederlage erlitten. Um etwa 25 Mondate geſchwächt kehrt ſie zurück. Aber, und das iſt das Ausſchlaggebende, ſie iſt nunmehr die Oppoſition ſchlechtweg, nachdem die Whigs von ihrer einſt ſo ſtolzen Höhe in den Abgrund einer Zwergspartei geſtürzt ſind. Muß Macdonald auch von dem Schauplatz der Regierungstätigkeit abtreten, ſo iſt doch ſeine Stel⸗ lung als Führer der Oppoſition bedeutungsvoll genug. Denn um⸗ gekehrt, wie einſt Erzberger in der Nationalverſammlung ſagte, daß er ſich um die Gründe nicht kümmere, ſo lange er die Mehrheit habe, achtet man in der engliſchen Politik auch die Stimme der Oppo⸗ ſition, auch wenn, wie jetzt, alle nichtkonſervativen Parteien des Unterhauſes zuſammen nicht ſo ſtark ſind, um die Mandatsziffer der bürgt dafür, daß mit der politiſchen Macht kein Mißbrauch getrieben wird. Auch die Konſervativen werden, zumal unter der Führung Baldwins, der wieder den gewohnten Platz einnimmt, von dieſer Tradition nicht abweichen, wenn ſie auch, was durchaus natürlich und berechtigt iſt, die Innen⸗ und Außenpolitik in ihrem Sinne formen werden. Im letzteren Sinne werden wir ſicherlich keine Ueber⸗ raſchungen erleben, denn das iſt gerade das Großartige in der engliſchen Geſchichte, daß wir beim Nachziehen der großen Qnie niemals auf Unterbrechungen oder Abzweigungen ſtoßen, höchſtens auf kleine Weichen, ganz gleich, ob die Regierung von den Whigs oder den Torys gebildet war. Anders wird dagegen der innerpolitiſche Ausbau ſein. Doch wäre es müßig, hierüber heute ſenn den Propheten ſpielen zu wollen. Eines freilich verdient beſonders unterſtrichen zu werden. In den Beſtreben, das Dreieckſyſtem zu beſeitigen und wieder ſtabile Verhältniſſe zwiſchen Regierung und Oppoſition herbeizuführen, hat es die engliſche Wählerſchaft ſchon zu gut gemacht, denn nunmehr iſt die unerſchütterliche Herrſchaft der Konſervativen auf mindeſtens fünf Jahre geſichert. Das bedeutet einen ruhenden Pol in der Erſcheinungen Flucht, auf dem ſich nicht nur innenpolitiſch das engliſche Mutterland aufbauen kann, ſondern nachdem ſich das britiſche Imporium die angelſächſiſche Völkerbund orientieren muß. Es liegt nahe, bei der Aehnlichkeat der Grundidee in England und Deutſchlamd, konſtante Parlamentsverhältniſſe ſchaffen zu wollen, den Wunſch zu äußern, daß auch den deutſchen Dezember⸗ wahlen ein denkbarer Erfolg beſchieden ſein möchte, da ſa ein gleiches oder nur annähernd gleiches Ergebnis wie in England für Deutſchland ausgeſchloſſen iſt. Pol. Die äußere und innere Atmoſphäre ſind tatſächlich ſoweit be⸗ ruhigt, daß wir jetzt gewiſſermaßen eine parlamentariſche Atempauſe brauchen, um ungeſtört von ewigen Parteiſtreitigkeiten und unbe⸗ droht von Zufallsmehrheiten und Neuwahlen uns ruhiger Auf⸗ bauarbeit hingeben können. Inſofern mag das engliſche Wahlergeb⸗ nis als Muſterbeiſpiel richtig verſtanden und ausgeübter Demokratie gelten. Renderung des Rheinlandòſtatuts! Der Spezialkorreſpondent des„Temps“ in Wi sbaden glaubt nach der„Köln. Ztg.“ zu wiſſen, daß England auf einer der tiative ergreifen wird, grundlegende Aenderungen der Be⸗ ſatzungsverhältniſſe und des bisherigen Rheinland⸗ ſtatuts anzuregen. Es handelt ſich um ein Projekt, das eine ründliche Aenderung des bisherigen Beſatzungsregimes vorſehe. Vor allen Dingen ſoll die Rheinlandkommiſſion in eine aus Fran⸗ zoſen, Engländern, Belgiern und Deutſchen zuſammengeſetzte ge⸗ miſchte Kommiſſion umgewandelt werden und das Syſtem von Kreisdelegierten, die ihr unterſtehen, beſeitigt werden. Beneſch zur Abrüſtungsfrage tete in der geſtrigen Parlamentsſitzung ein ausführliches rungen über die Entſtehung und den Inhalt des Genfer Proto⸗ kolls brachten wenig Neues. Intereſſant wurden ſeine Darlegun⸗ gen erſt, als er von den Schwierigkeiten ſprach, die ſich einer kom⸗ menden Abrüſtung entgegenſtellen werden. Die Aufgabe einer Abrüſtungskonferenz ſei ſehr delikat und der Kampf werde ſchwer werden. Deshalb verteidigte der Miniſter das Prinzip der Re⸗ gionalverträge, das für die Tſchecho⸗Slowakei von beſog⸗ derer Bedeutung ſei. Tieſe Verträge ſeien eine Bürgſchaft 12 einer der anderen Staaten ſeine Verpflichtungen nicht er⸗ ülle. Aufallend an den geſtrigen Ausführungen des Miniſters über das Verhältnis zu den einzelnen Staaten war der ungemein freundſchaftliche Ton, in dem Beneſch diesmal von Deutſchland ſprach. 5 rung wurde in der geſtrigen Sitzung des P gegen 170 Stimmen das arlaments mit 210 Vertrauen ausgeſprochen. lich⸗nationale Portei und die Minderheiten. A ſätzen vergeben würde, als vielmehr aus dem Wunſche heraus, Wären die Liberalen in der Parteiſtärke geweſen wie die Konſervativen zu erreichen. Die politiſche Schulung des Engländers Entente, und vor allem auch das europäiſche Konzert mitſamt dem Auch wir ſuchen nach dem whenden richtig R. F nächſten Konferenzen nach vorausgegangener Sondierung die Ini⸗ Der tſchecho⸗flowakiſche Außenminiſter Dr. Beneſch erſtat⸗ Expoſſee über die tſchecho⸗ſlowakiſche Außenpolitik. Seine Ausfüh⸗ dafür, daß der ſie abſchließende Staat ſelbſt dann geſichert ſei, *Ein Sieg der polniſchen Regierung. Der polniſchen Regie⸗ Gegen die Regierung ſtimmben die Nationaldemokraten, die chriſt⸗ 5 * * —————TT——————————— 5 2. Seife. Nr. 508 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe!] Freilag, den 31. Oktober 1924 Ein Schandfleck Die Schmähreden Herrn Gumbels Aus Frankreich wird ein neuer Zwiſchenfall berichtet, den der deutſche Gumbel von der Univerſität Heidell hat. In Deutſchland weiß jeder, wez Geiſtes Kind Herr Gumbel iſt. Er hat es bekanntlich fertig gebracht, bei einer Erinnerungsfeier zum Gedächtnis der deutſchen Gefallenen des Weltkrieges von dem ſogen. Feld der Unehre zu ſprechen. Dieſer Herr unternimmt gegenwärtig in Frankreich eine Propagandareiſe im Auftrage der Liga für Menſchenxechte. Seine letzte Rede hat er in Le Hayre gehalten. Vorher ſprach er in Diſon und anderen an en Städten. er Inhalt ſeiner Rede iſt überall der gleiche und eine Schän⸗ dung des deutſchen Namens, den Herr Gumbel trägt. Nach unwider⸗ Berichten franzöſiſcher Blätter wettert er gegen den deut⸗ chen Korporal, der in Deutſchland noch wie ehedem wüte. Er be⸗ ſchuldigt die deutſche Regierung des abſichtlichen Betruges der 67 Gläubigerſtaaten und behauptet, Deutſchland könne alles zahlen, was man von ihm verlange. Ferner bedauert Herr Gumbel, daß man Deutſchland nicht völlig entwaffnet habe. Man kann leider Herrn Gumbel nicht als eine Ausnahme des deutſchen Pazifismus betrachten. Vielmehr iſt er eige typiſche Erſcheinung dieſer ganzen, nochgerade gemein⸗ gefährlichen Bewegung. Man muüß ſich an ſeinem Bei⸗ ſpiel einmal klar machen, wie die Rollen verteilt ſind. Die Fran⸗ zoſen ſchicken ihren Herrn Baſch nach Deutſchland, der das Land, das ihm Gaſtrecht gewährt, in öffentlichen Verſammlungen beſchimpft und die Kriegsſchuldlüge aufrecht erhält. Das alles unter dem Jubel der deutſchen Pazifiſten. Damit nicht genug, ſetzen die deutſchen Pazifiſten dann in Frankreich ihr eigenes Land in der gemeinſten Weiſe herab, wie da⸗ Beiſpiel des Herrn Gumbel zeigt Der franzöſiſche Pazifiſt ſchmäht Deutſchland auf deutſchem Boden und der deutſche Pazifiſt ſchnäht Deutſchland auf franzäſiſchem Boden. Eine niederträchtigere Pro⸗ paganda und Stimmungsmache gegein Deutſchland, als die Tätigkeit dieſer Pazifiſten, iſt garnicht denkbar. Lord Northceliffe würde vor Neid erblaſſen, wenn er noch am Leben wäre. 158 Es iſt bemerkenswert, daß Herr Gumbel in Frankreich faſt ſtets Störungsperſuchen ausgeſctzt iſt. Es hat in Dijon und auch in Le Hapre ernſte Prügeleien geſetzt, ehe Gumbel reden konnte. Offenbar gibt es in Frankreich Leute, denen das Schau⸗ ſpiel einer ſolchen nationalen Selbſtentmannung widerwärtig iſt. Dieſes natürliche Gefühl ehrt die Franzoſen. Umſomehr, als die frauzöſiſche Politik mit den deutſchen Pazifiſten Hand in Hand ar⸗ Feitet, wie ehemals mit den Separatiſten. Dafür gibt es im be⸗ ſeßtzten Gebiete Beweiſe genug. So ſind kürzlich, wie uns zuver⸗ luäſſig berichtet wird, in der Provinz Birkenfeld die„Oberſtei⸗ ner Neueſten Nachrichten“ auf mehrere Tage berboten worden, weil ſie angeblich gegen die Würde der Beſatzungstruppen verſtoßen haben. Tatſächlich iſt das Verbot durch Artikel verur⸗ ſacht, die das genannte Blatt gegen franzöſiſche und deutſche Pazi⸗ fiſten veröffenklicht hat. Dabei tritt ein ſehr intereſſantes Zuſam⸗ menſpiel zutage. In Oberſtein iſt für den heutigen Freitag eine Rede des Generals Schönaich, des bekannten deutſchen Pazi⸗ iſten, angekündigt. Um der deutſchen Preſſe gegen dieſen Mann en Mund zu ſtopfen, iſt die Oberſteiner Zeitung verboten worden. Das iſt ganz offenbar der eigentliche Grund, der für die Be⸗ ſatzungsbehörde maßgebend war. Die Zuſammenhänge ſind alſo ganz klar. Die deutſchen und die franzöſiſchen Pazi⸗ fiſten arbeiten im Sinne der franzöſiſchen Be⸗ fſatzungsbehörde. Deshalb läßt man ſie im beſetzten Ge⸗ biete auch überall ſprechen. Sie wirken genau ſo als Sprengpul⸗ ver wie ehedem die Separatiſten. Denn die überwiegende Mehr⸗ zahl der deutſchen Bevölkerung empfindet im beſetzten Gebiete das Treiben der Pazifiſten als eine Schmach und hat für dieſe Schütz⸗ linge der franzöſiſchen Beſatzungsbehörden genau dieſelbe Ge⸗ Mie wie für die Separatiſten. Der einzige Troſt iſt der, daß auch dieſe Sprengverſuche an der nationalen Widerſtands⸗ feſtigkeit der deutſchen Bevölkerung abprallen. Es liegt aber im deutſchen Intereſſe, daß mit dieſem Trei⸗ ben einmal reiner Tiſch gemacht witd. Es artet mehr und mehr zu einer Entehrung des deutſchen Namens aus und ſtört den Zuſammenſchluß zu ruhiger Aufbauarbeit. Die⸗ 4 ſes elende Treiben iſt noch eine Erbſchaft der Zermürbungsjahre, hinter die wir jetzt durch die Londoner Abmachungen und durch die Zurückgewinnung unſerer Hausrechte im eigenen Hauſe einen geſetzt haben. Ihre moraliſche Stütze finden 20)(Nachdruck verboten. dieſe Pazifiſten bei den Sozialdemokraten und Demo⸗ kraten, denen ſelbſt der eigene Parteigenoſſe als Reichswehr⸗ miniſter zu kriegeriſch zu ſein ſcheint. Das deutſche Volk wird durch die Neuwahlen dafür zu ſorgen haben, daß die deutſche Luft von dieſem Krankheitshauch gereinigt wird. Kommuniſtiſche waffenſunde eI Berlin. 31. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Die alarmierende Meldung, die eine Berliner Korreſpondenz über umfanareiche kom⸗ muniſtiſche Waffenfunde brachte, wird von den vreußiſchen zuſtändigen Stellen zum aroßen Teil in das Reich der Phantaſie verwieſen. Die angegebene Zahl von 5000 Gewehren entſpräche noch nicht einmal dem, was im Laufe des ganzen Jahres an Waffen in ganz Deutſchland entdeckt worden ſei. Es lägen keinerlei Anhalts⸗ punkte vor, die zu der Annahme berechtigen, daß ein kommuniſtiſcher Aufſtand drohe. Die Keichstagswahlen Die„liberale Bereinigung“ eJ Berlin. 31. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Durch die Preſſe läuft eine Notiz, in der unter Berufuna auf das„Lieanitzer Tage⸗ blatt“ erzählt wird: Die liberale Vereiniauna ſei eine per⸗ ſönliche Gründuna Streſemanns, er hätte ſie ſich geſchaffen, damit ſie die ausgeſchiedenen und noch ausſcheidenden Demokra⸗ ten aufnehme, um ſie hinterher in corpore der Deutſchen Volkspartei zuzuführen. Es zeigt nicht von der Urteilskraft der Blätter, die dieſes Ge⸗ ſchichtchen weiter tragen. Daß ein ſo gewiegter und erfahrener, zu⸗ mal auch in den Fragen der Taktik ſo verſierter Paralamentarier wie Schiffer ſich nicht aerade bei Dr. Streſemann Rat zu holen braucht, ſollte man doch wiſſen, auch wenn man der liberalen Ver⸗ einigung nicht grün iſt. Graf Weſtarp an den Reichskanzler el Berlin. 31. Okt.(Von unſ. Berliner Büro.) Graf Weſtar p verſucht in einem an den Reichskanzler gerichteten offenen Brief die von zuſtändiger Seite gemachten Feſtſtellungen über die Annahme der vom Reichskanzler für die Reagierunasumbildung auf⸗ geſtellten Richtlinien für die Deutſchnationalen durch eine An⸗ zahl von Fragen zu entkräften. Demgegenüber kann nur erneut betont werden, daß die durch das WTB. verbreiteten Feſtſtellungen nach übereinſtimmender Auf⸗ faſſung des Reichskanzlers und der bei der in Frage kommenden Be⸗ ſprechungen anweſenden Miniſter Dr. Streſemann und Dr Brauns unzweifelhaft richtia ſind. Der Zwiſt im völkiſchen Lager Die„München⸗Augsburger Abendztg.“ meldet, daß von der elften Sektion der Großdeutſchen Volksgemeinſchaft, der Sonderorganiſation in der nationalſozialiſtiſchen Bewegung in Bayern, neun Abgeordnete geſchloſſen hänter der Leitung Eſſer⸗ Streicher ſtünden. Die Großdeutſche Volksgemeinſchaft werde auch mit einerl eigenen Liſte in den Wahlkampf eintreten. Kommuniſtiſche Nichilinien Wie der Korreſpondent der„Köln. Ztg.“ im Ruhrgebiet meldet, hat die kommuniſtiſche Zentrale in ihrem letzten vertraulichen Rund⸗ ſchreiben und Anweiſungen genaue Richtlinjen für die Wahlarbeit aufgeſtellt. Dieſe Richtlinien laufen darauf hinaus, den Wahl⸗ kampf vornehmlich in die Betriebe zu tragen und dort Arbeit im Sinne der Agitation für die doziale Revolution zu leiſten. Intereſſant iſt auch nach derſelben Quelle, daß die Kommu⸗ niſten nach wie vor einen erheblichen Teil ihrer Agitation auf die Zerſetzung der Gewerkſchaften verwenden. Weitere Kandidaturen Die Sozialdemokratiſche Partei in Heſſen hat be⸗ ſchloſſen, die Liſte der bisherigen Reichstagsabgeordneten für die Wahl vom 7. Dezember beizubehalten. Die Liſte lautet: Ulrich, David, Queſſel, Beckmann. Die heſſiſchen Demokraten treffen ſich am kommenden Sams⸗ taa in Frankfurt zur Aufſtellung der Reichstaaskandidaturen. Es ſteht heute ſchon feſt, daß die Demokratiſche Partei ihren alten Spitzenkandidaten Korell wieder aufſtellt. Der geſchäftsführende Ausſchuß der Deutſchen demokratiſchen Partei ſtellte die Spitzenkandidaten von der letzten Reichstagswahl: 1. Miniſter a. D. Hermann Dietrich, 2. Rechtsanwalt Dr. Ludwig Haas, 3. Chefredakteur Alfred Scheel, einſtimmig wiederum als Spitzenkandidaten auf. Wallraf kandidiert wieder Der erweiterte Vorſtand des Landesverbandes Mittelrhein der Deutſchnationalen Volkspartei beſchloß in ſeiner geſtrigen Sitzung, für die kommenden Reichs⸗ und Landtagswahten folgende Kandidaten an erſter Stelle aufzuſtellen: Staatsminiſter a. D. Wallraf für den Reichstaa und Landwirt L. Schwecht, Haus⸗ dierlau(Kreis Düren) für den Landtag. ** * Nunmehr wird mitgeteilt, daß der Münchener Stadtrat Hü'ſch ber demokratiſchen Stadtratsfraktion in München, defini⸗ tiv aus der Fraktion und der Partei ausgeſchieden ſei, weil es ihm unmöglich ſei, die derzeitige Entwicklung der Partei länger mit⸗ zumachen. Ium Rücktritt Barreres Der bereits gemeldete Entſchluß des zurückgetretenen fran⸗ zöſiſchen Botſchafters in Rom, Barreres, ſich in Rom ald Privatmann e wird in der römiſchen Preſſe nicht gerade freundlich begrüßt. Ein Teil der Preſſe ſpricht die Vermutung aus, daß Barreres natürlich auch weiter ſeinen Einfluß ausüben werde, und meint dazu: Eine franzöſiſche Bot⸗ ſchaft in Italien wäre gerade genug. Offenſichtlich will die italieniſche Preſſe, die infolge des Er⸗ wachens des italieniſchen Nationalbewußtſeins allerdings verſchie⸗ denen Wandlungen unterworfen war, es jetzt nicht mehr wahr haben, daß früher die Perſönlichkeit Barreres eine ſtarke und auch für Italien nicht immer erſprießliche Beeinfluſſung der italieniſchen Politik ausühte. Deutſches Reich Wieder Vierteljahreszahlung der Beamtengehälter? Wie wir von gut unterrichteter Seite erfahren, hat man ſich in letzter Zeit an zuſtändiger Stelle mit der Frage der Wiederein⸗ führung der Vierteljahreszahlungen der Beam⸗ tengehälter beſchäftigt. Grundſätzlich ſteht man anſcheinend der Frage nicht ablehnend gegenüber. Allerdings iſt man der Anſicht, daß die Reichsfinanzen die Vorauszahlung der Vier tel⸗ jahresgehälber an alle Beamten nicht zulaſſen und man ſchlägt des⸗ halb vor, immer nur einem Drittel der geſamren Beamten ⸗ ſchaft das Vierteljahresgehalt zu zahlen. Die Drittelung ſoll ent⸗ weder nach Wirtſchaftsgebieten oder nach Gehaltsgruppen vorge⸗ nommen werden. Es iſt auch vorgeſchlagen worden, die Einteilung nach den verſchiedenen Verwaltungen vorzunehmen, z. B. den Be⸗ amten der Eiſenbahnen, Poſt und Hoheitsverwaltung ein Viertel⸗ jahresgehalt zu zahlen, da die hier tätigen Beamten vund ein Drittel der geſamten deutſchen Beamtenſchaft bilden. Eine Entſcheidung üöber dieſe Frage iſt jedoch noch nicht zu erwarten. Die Gehaltsbewegung der Bahnbeamten Heute vormittag haben bei der Reichsbahn.G. abermals Beſprechungen zwiſchen den Beamtengewerkſchaften und der Direktion über die Frage einer Gehaltserhöhung für die Eiſenbahnbeamten ſtattgefunden. Die Reichsbahn vertrat dabei den Standpunkt, daß ſie geſetzlich verpflichtet ſei, die Bezüge ihrer Be⸗ amten der Regelung des Reichsfinanzminiſteriums anzugleichen und daß aus dieſem Grunde zunächſt eine Aenderung der Grund⸗ gehälter nicht möglich ſei. Wenn ſich das Reich zu einer generellen Aufbeſſerung der Gehälter verſtehen ſollte, würde auch die Reichsbahn dieſem Vorgehen folgen. Nachklänge zum Anilinſtreik Das Reichsgericht verurteilte den 20jährigen Friſeur Her⸗ mann Straſſer aus Ludwiashafen wegen Landfriedens⸗ hruches zu 2½ Jahren Zuchthaus. Straſſer, der Anhänger der Separatiſten war, hatte bei einer Demonſtration vor den Anilin⸗ und Soda⸗Werken einen Polizeibeamten derart miß⸗ handelt, daß dieſer längere Zeit im Krankenhauſe darniederlag. Letzte Meldungen Wetterſchießen in Amerika (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſghington, 30. Oßtt. Armeeflugzeuge, die zum Wetterſchießen aufgeſtiegen waren, erzielten günſtige Ergeb⸗ niſſe, indem ſie elektriſierten Sand gegen die Wolken ſchoſſen, die ſie auf dieſe Weiſe zerſtreuten. Die Experimente ſollen fortgeſetzt werden. Man glaubt, daß dieſes Wetterſchießen ſich als gutes Hilfsmittel für den Flugdienſt bewähren wird. 30 Oooo„blinde“ Einwanderer Waſhington, 31. Okt. Das Arbeitsminiſterium gibt bekannt, daß im Jahre 1923 30 000 fremde Seeleute, die meiſtens von deutſchen Schiffen deſertiert ſind, auf unrechtmäßige Weiſe in die Vereinigten Staaten gekommen ſind. Wie wir erfahren, ver⸗ ſuchen die Schiffahrtsgeſellſchaften eine Gerichtsentſcheidung darüber herbeizuführen, ob die Kapitäne im Falle einer Deſertaikon dazu an⸗ gehalten werden können, die pro Kopf 1000 Dollars betragende Strafe für Deſerteure zu erlegen. Amerika und die Abrüſtungskonferenz Das Friedenskomitee der Geſellſchaft Friedensfreunde von Phila⸗ delphia hat an den Präſidenten Coolidae eine Anfrage gerichtet, wie er ſich zu der für 1925 vorgeſehenen Abrüſtunaskon⸗ ferenz ſtellen werde. Der Präſident erwiderte, daß Amerita noch keine Einladung erhalten habe. Man ſei zur Mitarbeit bereit. ohne ſich aber dadurch zu verpflichten, in die Politik Europas eingrei⸗ fen zu müſſen. Berlin, 31. Okt. Nach Meldungen aus Rom iſt nach den letzten Informationen die Deutſchlandanbeihe in Italien mehr ars 15 mal überzeichnet worden. In Rom haben geſtern faſt alle Ban⸗ ken weitere Vorvbermerkungen auf die Anleihe zurügewieſen. Nach einer Meldung aus London wurden die Zuweiſungs⸗ ſcheine der deutſchen Anleihe in London mit einem Aufgeld von 57% Prozent gehandelt. London, 31. Okt. Nach einem Funkſpruch aus Tok io ſind durch einen großen Brand auf dem Gelände des Kaiſerpalaſtes 5090 Baracken zerſtört worden, die den durch das Erdbeben obdach⸗ los gewordenen Einwohnern als Unterkunft dienten. London, 31. Okt. Wie gemeldet wird, ſind durch eine Keſſel⸗ exploſion auf dem Tankſchiff„Aldenanderſon“ im Hafen von San Franzisko 20 Perſonen verwundet worden. 12 werden vermißt. Der Schaden beträgt 2½ Millionen Dollar. * Die Konkrollkommiſſion in Baden. Die in Villingen ſtatio⸗ nierte Truppe wurde am Dienstag von der interalliierten Militär⸗ kontrollkommiſſion beſichtigt. Die Inſpizierung vollzog ſich reibungslos. Das Geld auf der Straße Kriminalroman von Ottfried v. Hanſtein „Der Handelsmann Herberg, der mir die zweitauſend Mark auf Wechſel lieh, die ich am 30. Juni zahlen ſollte. Er wohnt in Ber⸗ lin, Grenadierſtraße 32.“ „Alſo dem waren Sie Geld ſchuldig auf einen Wechſel? Nichts weiter? Und deshalb glauben Sie, daß Sie ſo raſch ſteckbrieflich werden?“ „Ich hatte ja eine Unwahrheit geſagt, ich hatte nicht wider⸗ ſprochen, als Miſchek dem Herberg erzählte, ich ſei Prokuriſt bei den Herren Wehn Söhne, und ich war doch nur Buchhalter und führte dDie Kaſſe“ „Nun ſagen Sie einmal, glauben Sie birklich, daß deswegen der Steckbrief erlaſſen wurde? Haben Sie mit dem Herberg ge⸗ ſprochen?“ „Nein.“ „Warum nicht?“ „Der Herr Miſchel machte mir ſolche Angſt, er ſagte, der Herr Herberg ſei ſo böſe auf mich und würde mich gleich verhaften laſſen, weil es ein Betrug ſei, den ich verübt und weil ich unter falſchen Vorſpiegelungen mein Geld genommen hätte Es ſei das einzige, daß ich mit ihm abreiſte. Er bot mir eine Stelle an als ſein Sekretär und ſagte, ich könne in Warſchau viel Geld verdienen. Er ſagte aber, als Deutſcher käme ich nicht über die Grenze, es dauere ſo lange, bis man einen Paß bekäme, darum müſſe ich den Paß benutzen, den er für ſeinen erkrankten Sekretär Baruch Goldbaum ſchon hätte. Ich war ſo verzweifelt. Ich konnte doch dem alten Herrn Wehn nicht mehr unter die Augen treien, nachdem ich ſo ſchlecht an ihm gehandelt.“ „Was haben Sie denn Herrn Wehn getan?“ „Ich habe doch den jungen Herrn Wehn auf Miſcheks Rat zum Speckgeſchäft beredet, das ihm hunderttauſend Mark gekoſtet hat Herr Kommiſſar, ich bitte, können Sie mir nicht ſagen, iſt denn Herr Wehn über ſeine Sorgen fortgekommen? Ich habe mir ſolche Vor⸗ würfe gemacht! Das Geld fehlte doch am Ultimo, und wenn Herr Wehn zuſammenbrach, dann war ja nur ich ſchuld mit der falſchen Spekulation mit dem Scheck.“ s log wirklich Angſt in ſeinen Worten, er ſchien bei dieſer g ſeine eigenen Sorgen zu vergeſſen. warum Sie flohen?“ „Herr Wehn iſt vollkommen rangiert.“ „Gott ſei Dank.“ „Sie behaupten alſo, daß dieſe Torheit der einzige Grund war, „Aber es war doch zrerſt keine Flucht, ich war doch Sekretär bei Herrn Miſchek.“ „Nun erzählen Sie mir einmal genau, wie war denn Ihre Ab⸗ reiſe? Wann gingen Sie von Hauſe fort? Bitte, ſagen Sie alles ſo genau wie möglich, es iſt nur Ihr Vorteil.“ „Ich bin wohl ſo kurz vor zwölf von Hauſe weggegangen, ob⸗ gleich der Zug erſt um ſechs Uhr gehen ſollte. Ich hielt es nicht mehr aus. Meine arme Braut weinte ſo und ich konnte ihr doch nichts ſagen. Ich wollte auch noch einmal in das Geſchäft und noch einiges ordnen— ich hatte ja auch noch meine Zeugniſſe im Geſchäft.“ Schlüter nickte, er hatte ſie noch gefunden. „Sie waren alſo noch einmal im Geſchäft?“ „Ich wollte, aber als ich kurz davor war, da fiel mir ein, daß ich in der Eile die Schlüſſel in meiner Wohnung hatte liegen laſſen. Was ſollten mir auch ſchließlich die Papiere, wenn ich nach Polen wollte und dort unter einem anderen Namen leben. Ich ging alſo gleich zum Bahnhof und verbrachte die Zeit bis zum Abgang des Zuges im Warteſaal.“ „Sie waren alſo nicht im Geſchäft?“ „Ich hatte doch keinen Schlüſſel.“ „Sie ſind im Warteſaal durch Ihr nervöſes Benehmen auf⸗ gefallen.: 5 „Ich hatte doch ſolche Angſt, der Herberg könnte mir im letzten Augenblick noch Unannehmlichkeiten bereiten.“ „Nun alſo, Sie kamen in Kattowitz an?“ „Jawohl, und mußte den ganzen Tag und eine Nacht in einer ſchlechten Spelunke warten, mußte auch einen Kaftan anziehen. Miſchek tat es auch. Er ſagte, jenſeits der Grenze, das ſeien alle Bolſchewiſten und die duldeten nicht, daß ein anſtändig gekleideter Mann über die Grenze käme.“ „Das könnte doch vielleicht an der ruſſiſchen Grenze ſein.“ „Was weiß ich, ich bin ja nie gereiſt. Am Morgen kam dann der Herr Miſchek und zeigte mir den Steckbrief und ſagte, ich könnte nun nicht mehr über die Grenze mit der Bahn. Der Herberg habe wollte und meinetwegen ſich auch in Gefahr begeben. Ich war ſo verſtört, daß ich alles tat, was er wollte, und da gab er mir die leichte Taſche und nahm meinen Koffer.“ Der Kranke ſank ſichtlich erſchöpft in die Kiſſen zurück. „Das iſt alles die volle Wahrheit?“ „Ganz gewiß, Herr Kommiſſar.“ Dr. Schlüter hatte nicht bemerkt, daß inzwiſchen der Unteroffi⸗ zier eingetreten war, und der Leutnant winkte ihn an das Fenſter. Dort ſagte er flüſternd: „Es hat ſich in der Tat ein Koffer gefunden, der O. K. ge⸗ zeichnet war.“ „Haben Sie ihn hier?“ Der Unteroffizier brachte ihn herein. „Krüger, iſt das Ihr Koffer?“ „Jawohl.“ Wieder flüſterte der Offizier. „In dieſem Koffer war allerdings nichts weiter enthalten als einige Wäſche und ein paar Anzüge und ähnliches.“ „Keine Schmugglerware?“ „Nein, darum hat ihn der Mann wohl auch fortgeworfen.“ „Wir werden das Verhör unterbrechen und ich werde nach Berlin telegraphieren und mal den Herrn Herberg vernehmen laſſen. Es iſt immerhin möglich, ich kann ja nicht leugnen, daß mir die Ausſagen den Eindruck der Wahrheit machen.“ Er wandte ſich laut an Krüger. „Wir werden Ihre Ausſagen prüfen. Ich will Ihnen etwas ſagen, was Sie freuen wird. Der Steckbrief war nicht auf Ver⸗ anlaſſung des Herberg erlaſſen, ſondern infolge eines Irrtums, den ich Ihnen ein anderes Mal erklären werde. Er iſt inzwiſchen bereit⸗ zurückgezogen.“ 15 5 „ Wirklich?“ „Ich will Ihnen auch noch etwas ſagen. Ihre Braut, die Sie gar nicht verdienen, läßt Sie durch mich herzlich grüßen. Sie wollte ſogar mitkommen und Stie pflegen.“ „Obgleich ſie weiß?“ „Obgleich ſie weiß, daß Sie unter dem Verdacht der Schmug⸗ gelei ſtehen, ſie hält trotzdem zu Ihnen.“ Krüger übermannte eine Nervenſchwäche und er ſchluchzte laut auf. 85 „Verhalten Sie ſich ruhig und machen Sie, daß Sie geſund wer⸗ den Steckbrfef erlaſſen, man würde mich verhaften auch unter dem falſchen Paß. Er ſagte mir, daß er mich ſo über die Grer inger den. Ich will Ihnen wünſchen, daß Sie die Wahrheit geſagt haben.“ Faortſetzuna folat) 4 Freitag, den 31. Oktober 1924 neue Mannheimer FZeitung[Abend⸗Rusgabe] 3. Seite. Nr. 508 Am Samskag den 1. November(Allerheiligen) fällt die Abendausgabe aus. Die Mittagausgabe erſcheink um 12 Uhr. Wir bitten deshalb, Anzeigen bis ſpäkeſtens Samskag vor⸗ mikfag 9½ Uhr aufgeben zu wollen. 5 Wee eee Wirtſchaſtliches 190 Soziales Eilzüge auf der Odenwaldbahn Die Ausſichten auf Wiedereinführung von Eilzügen über die Odenwaldbahn ſind, wie die„D. Alla. Zta.“ erfährt, durchaus nicht unaünſtig. Dank der Bemühungen der beteiliaten Kreiſe, namentlich des Odenwald⸗Verkehrsbundes(Vorſ. Kreisamtmann Dr. Roeſener) und des Mitalieds der Handelskammer Darmſtadt. Tuchfabrikanten Ludwia Arzt in Michelſtadt. ſowie in aleicher Richtung eingeleiteter Beſtrebungen Heilbronner Verkehrskreiſe(namentlich des in Ver⸗ kehrsfragen beſonders rührigen Amtmanns Dr. Gönnenwein vom Oberamt Heilbronn) und nicht zuletzt dank des verſtändnisvollen Enr⸗ gegenkommens der Reichsbahnverwaltung ſteht zu erwarten. daß die nach dem Kriege erſtmals wieder im Sommer 1923 gefahrenen Eil⸗ züae von Darmſtadt über die Odenwaldbahn nach Heilbronn und zurück vom nächſten Sommer an womöglich in verbeſſerter Geſtalt wieder gefahren werden. Dieſe im Intereſſe des Odenwaldes überaus wichtige Verkehrsverbeſſerung wird in weiteſten Kreiſen dankbarſt begrüßt werden. Der unter Führung des„Odenwald⸗Verkehrsbundes“ betriebene Plan einer Kraftvoſtverbindung vom bayeriſchen Maintal nach dem heſſiſchen Mümlinatal wird nach Beileauna der unliebſamen Streitfrage zwiſchen Erbach und Michel⸗ ſtadt über die Linienführung in beiden Orten nunmehr in Bälde ver⸗ wirklicht werden können. Der Vertrag zwiſchen der Poſtverwaltung und den Garantiezeichnern wird in dieſen Tagen endaültia abgeſchloſ⸗ ſen, worauf die Poſtbehörde den Termin der Eröffnung beſtimmen wird. Bis auf weiteres wird die Linie von Miltenbera über Laudenbach, Vielbrunn und Eulbach nach Erbach und alsdann bis zum Endpunkt Michelſtadt geführt. Den Winter über werden ſchon aus betrieblichen Gründen nur vier Fahrten in der Woche mög⸗ lich ſein. Die erſt vor kurzem eröffnete. mit der Linie Mitltenberg— Erbach—Michelſtadt betrieblich zuſammenhängende Kraftpoſt⸗ linſe yon Miltenbera nach Neunkirchen hat ſchon in den erten Tagen eine ſo aute Benützung erfahren, daß von einer Heran⸗ ziehung der Garanten vorausſichtlich wird Abſtand genomwen wor⸗ den können. Zweifellos wird die Linie von Banern nach Heſſen. dle einem dringenden Bedürfnis entſpricht, ſich in gleich glücklicher Weiſe entwickeln. Die OSewertung von Mietwohngrundſtücken zur Reichsvermögensſteuer in Baden Von Steuerſyndikus Dr. C. W. Markin, Mannheim Für die Wertermittelung der einzelnen Vermögensteile bei der Vermögensſteuererklärung zum 31. Dezember 1923 ſind abweichend von den Vorſchriften des Vermögensſteuergeſetzes vom 8. April 1922 in der 2. Steuernotverordnung vom 19. Dezember 1923 Art. 2 und in den Durchführungsbeſtimmungen für die Vermögensſteuer 1924 vom 8. März 1924(DB.) genaue und umfaſſende Beſtimmungen ge⸗ troffen. In den 88 23 ff. DBB. ſind die Vorſchriften enthalten, die für die Bewertung der bebauten Grundſtücke maßgebend ſind. Für unſere Betrachtungen ſtehen die Bewertungsvorſchriften über Mietwohn⸗ grundſtücke im Brennpunkt des Intereſſes. Die Grundlage für ihre Bewertung iſt der Wehrbeitragswert, von dem gemäߧ 24 ein Abſchlag von 70 Prozent vorzunehmen iſt; mit anderen Worten: als Wert der Mietwohngrundſtücke ſind normalerweiſe 30 Prozent des Wehrbeitragswertes einzuſetzen. In beſonders gelagerten Fällen können die Landesfinanzämter auch Abſchläge bis zum Höchftſatz von 80 Prozent des Wehrbeitragswertes zulaſſen.„Als Mietwohngrund⸗ ſtücke gelten ausſchließlich oder im weſentlichen von Mietern bewohnte Grundſtücke“(§ 24, Abf. 2 DB.). Der Wortlaut dieſer Definition der Mietwohngrundſtücke erſcheint an ſich klar und treffend genug, um weitere Erörterungen und Auseinanderſetzungen zu erſparen, wenn nicht die Art, wie die badiſchen Finanzämter in jüngſter Zeit im Ber⸗ anlagungsverfahren die Bewertung von Mietgrundſtücken handhaben, dringenden Anlaß böte, dazu Stellung zu nehmen. Unter Anwendung der Beſtimmungen des§ 28 DB. nämlich, wonach für den Fall, daß ein Grundſtück zu erheblichen Teilen mehreren Zwecken dient, der Wehrbeitragswert des Grundſtückes im Verhältnis der den verſchiedenen Zwecken dienenden Teilen zu zer⸗ legen und von dieſen Teilen des Wehrbeitragswertes der nach den Vorſchriften für die verſchiedenen Kategorien von bebauten Grund⸗ ſtücken für ſie maßgebende Abſchlag vorzunehmen iſt, gehen die Finanzämter ſeit neueſtem in der Praxis dazu über, Mietwohngrund⸗ ſtücke, in denen der Eigentümer ein Ladengeſchäft oder ſonſtiges Kleingewerbe betreibt. in zwei Teile zu zerlegen und den als Miet⸗ wohnhaus benutzten Teil nach§ 24 DB., d. h. als Mietwohngrund⸗ ſtück, den anderen Teil aber gemäß 8 31 DB. als Anlagekapital, d. h. als gewerbliches Betriebsdermögen zu bewerten. Als Maßſtab, ob und in welchem Umfang ein Zweck überwiegt, werden dabei gemäß 8 28, Abf. 2 DB. insbeſondere die Lage und die Axt des Grund⸗ ſtückes ſowie das Verhältnis der aus den einzelnen Räumlichkeiten erzielten Mietserträge zueinander herangezogen. Da in einem Falle ein badiſches Finanzamt unter ausdrücklicher Berufung auf eine An⸗ weiſung de; Landesfinanzamte⸗ einem Steuerpflichtigen eröffnet hat, daß es ein ihm gehörendes Mietwohngrundſtück wie An⸗ lagekapital behandeln und dementſprechend veranlagen werde, ſteht es außer Zweifel, daß das Landesfinanzamt Karlsruhe entſprechende Anweiſungen an die badiſchen Finanzämter hat ergehen laſſen. Leider ſind dieſe nur für die Finanzämter beſtimmten Richtlinien der Oeffentlichkeit nicht zugängig, ſodaß es nicht möglich iſt, mit Sicher⸗ heit feſtzuſtellen, ob tatſächlich dieſe Anweiſungen ergangen ſind, oder ob ſie nur durch die Finanzämter in einzelnen Fällen im dargelegten Sinne ausgelegt werden. Die Gleichartigkeit der Behandlung dieſer Frage durch die Finanzämter läßt allerdings den ſicheren Schluß zu, daß wirklich derartige Richtlinien exiſtieren. Bedauerlicherweiſe ſchweigt ſich der ſonſt ziemlich umfangreiche Runderlaß des Reichsfinanzminiſters vom März 1924(III 1000) betr. Vermögensſteuer 1924, insbeſondere Erläuterung der Durchführungsbeſtimmungen, über dieſen Punkt gründſi aus. Den⸗ noch kann zu dieſer den Richtlinien des Landesfinanzamtes offenbar entſprechenden Art der Bewertung durch die Finanzämter füglich ge⸗ ſagt werden, daß ſie den klaren Vorſchriften der vom Reichsfinanz⸗ miniſter erlaſſenen Durchführungsbeſtimmungen zuwiderlaufen. Sie beruhen auf einer m. E. irrigen Auslegung der Beſtimmungen der §8 24 und 28 DB. Aber nicht nur das, auch mit der Vorſchrift des 8 137 der Reichsabgabenordnung ſind ſie nicht vereinbar.§ 137 R. A. O. beſagt in ſeinem Abſatz 2:„Jede wirtſchaftliche Einheit iſt für ſich zu bewerten und ihr Wert im ganzen feſtzuſtellen. Was als wirt⸗ ſchaftliche Einheit zu gelten hat, iſt nach den Anſchauungen des Ver⸗ kehrs zu entſcheiden; die örtliche Gewohnheit, die tatſächliche Uebung ſawie die Zweckbeſtimmung und wirtſchaftliche Zuſammengehörigkeit oder Abhängigikeit der einzelnen Gegenſtände ſind zu berückſichtigen.“ Der Begriff der„wirtſchaftlichen Einheit“ iſt kein rechtlicher, ſondern ein rein wirtſchaftlicher Begriff. Nach den Anſchauungen des Ver⸗ kehrs iſt die wirtſchaftliche Einheit das Mietwohnhaus, es dürfte kaum jemanden einfallen, ein mehrſtöckiges(—5) Wohnhaus wirt⸗ Ihr wandelt zwiſchen Gräbern im Sonnenlicht Ehret dieſe Stätte, ſchändet ſie nich ſchaftlich nicht als Mietwohnhaus anzuſprechen, weil ein Teil dez Erdgeſchoſſes zu einom Laden ausgebaut oder als Büro verwendet wird. Die Zweckbeſtimmung iſt, durch das Vermieten von Wohn⸗ räumen die im Haus inveſtierte Kapitalaulage durch Erzielen von Mieteinnahmen rentabel zu machen. Aber ſelbſt die wirtſchaftliche Zuſfammengehörigkeit eines im Mietwohnhaus eingebauten Ladens zu dieſem kann m. E. nicht beſtritten werden. Der Laden ſoll wie die Wohnungen Miete eintragen; wenn nun der Grundſtücksbeſitzer gleichzeitig Ladenbeſitzer iſt, ſo erſpart er dadurch Geſchäftsunkoſten, die er als erſpartes Einkommen zur Einkommenſteuer zu verſteuern hat. Daß aber durch ſeine Doppeleigenſchaft als Mietwohnhaus⸗ und Ladenbeſitzer eine Erhöhung ſeines Vermögens verurſacht oder be⸗ dingt wäre, wird kaum einleuchten. Es macht einen Unterſchied und iſt für die Beurteilung der Frage der wirtſchaftlichen Einheit ſowohl, wie für die Bewertung zur Vermögensſteuer von großer Bedeutung, ob jemand ein Miet⸗ wohnhaus errichtet und(eventl. für ſeine eigenen Zwecke) einen Laden einbaut, oder ob er ein großes Ladengeſchäft(etwa ein Warenhaus oder größeres Konfektionsgeſchäft u. dergl.) errichtet und dasſelbe, um den teuren Vodenpreis rentabel zu verzinſen, für Mietwohn⸗ ungen ausbaut bezw. überbaut. In dieſem Falle iſt die von den Finoanzämtern geübte Praxis der Bewertung getrennt nach Anlage⸗ vermögen und Mietwohnarundſtück richtig und angebracht. Auch in dem Foll, daß in einer Villa eines Fabrikanten etwa, die außerhalb des Fabriegrundſtückes errichtet iſt, im unteren Stockwerk das Kontor untergebracht iſt, hat der 8 28 DB. Anwendunag zu finden: oder wenn in einem Gebäude, in dem ein Handwerker als Hausbeſitzer eine größere Werkſtätte erſtellt, der übrige Teil zu Mietzwecken als Wohnungen verwendet wird, greift§ 28 DB. zu Recht Platz. Man wird in dieſen Fällen weder nach den Anſchauungen des Verkehrs, noch nach der örtlichen Gewohnheit oder der Zweckbeſtimmung non einer„wirtſchaftlichen Einheit“ reden können. Mit der Auf⸗ zählung dieſer Beiſpiele erſchöpft ſich allerd. die richtige Anwendung barkeit des§8 28 DB. nicht; ſie ſeien nur als Schulbeiſpiele angeführt. Schließlich führt die von den ffinanzämtern geübte Art der Be⸗ wertung auch zu einer unbilligen Härte für die Eigentümer der„zer⸗ legt“ bewerteten Mietwohngrundſtücke. Zweifellos erbringt ein im Zentrum der Stadt gelegener Laden höhere Mieten als ein in per⸗ kehrsarmen Stadtteilen oder gar Vorſtädten gelegener. Bei einer Beurteilung der Ueberwiegung eines Zweckes nach dem Verhältnis der aus den einzelnen Räumlichkeiten erzielten Mietserträge(§ 28, Abſatz 2 DB.) wird im erſteren Falle alſo viel eher ein Ueberwiegen des gewerblichen Zwecks feſtzuſtellen ſein. Die Lage des Hauſes im Zentrum der Stadt bedingt aber höhere Grundpreiſe und dieſe ſind im Steuerwert des Mietwohnhauſes bereits ausreichend und in durchaus angemeſſenem Umfang berückſichtigt. Die„gute Geſchäfts⸗ lage führt alſo bei der augenblicklichen Praxis der badiſchen Finanz⸗ ämter zu einer Art Doppelbeſteuerung, die eine unbillige Härte für den betroffenen darſtellt. Es wird auf dieſe Weiſe dem Steuerpflich⸗ tigen ein Vermögen„zugeſprochen“, über das er tatſächlich nicht ver⸗ ſügt. Steuern ſind aber aus tatſächlichen und nicht aus fik⸗ tiven Werten zu erheben. Eine beſondere Bedeutung kommt dieſer neuen Art der Be⸗ wertung der Mietwohngrundſtücke auch dann noch dadurch zu, daß auf dieſe Weiſe die Betroffenen mit einem Vermögen bedacht werden, das den Vetrag von.M. 20 000.— überſteigt, der die Freigrenze für die Induſtriebelaſtung gemäߧ 3 desz Geſetzes zur Aufbringung der Induſtriebelaſtung(Aufbringungsgeſetz) vom 30. Auguſt 1924 darſtellt. In vorwiegendem Maße iſt es der ohnedies aufs ſchwerſte um ſeine wirtſchaftliche Exiſtenz kämpfende gewerbli che Mittel⸗ ſtand, der ſo auf doppelte Weiſe empfindlich getroffen wird. Ein⸗ mal durch eine höhere Vermögensſteuer, zum anderen durch Aufbür⸗ dung der auf das fiktive, die Freigrenze überſchreitende Vermögen entfallenden Induſtriebelaſtung. Es iſt deshalb nur ein Gebot der Billigkeit und gerechten Verteilung der Steuerlaſten, daß die z. It. geübte Bewertungspraxis der badiſchen Finanzämter für Mietgrund⸗ ſtücke eine raſche und gründliche Korrektur erfährt. Städtiſche Nachrichten Steuerkalender für November Mittwoch, 5. November: 5 Lohnſteuer für die Zeit vom 21.—31. Oktober. Keine Schonfriſt. Montag, 10. November: 3) Umſatzſteuer für Oktober(nur 2 Prozent) ſoweit monatliche Zahlung gilt. b) Einkommenſteuer der Gewerbebetriebe für Oktober, ſoweit monatliche Zahlung gilt: c) Körperſchaftsſteuer. Schonfriſt zu—0 bis 17. November. Samstag, 15. November: 7 a) Lohnſteuer für d eigeit bis 10. November. Keine Shonfriſt. b) Einkommenſteuer der Landwirtſchaft für das 4. Vierteljahr. Schonfriſt bis 22. November. c) Dritte(betzte) Rate der Vermögensſteuer. 22. November. Sonntag, 16. November: Börſenumſaßſteuer. Dienstag, 25. November: Lohnſteuer für die Zeit bis 20 N Hanben Sonntag, 30. November: Verſicherungsſteuer. Schonfriſt bis Keine Shenfriſt. Deutlſche Soldatengräber in Frankreich Die lebhafte Schilderung von Marta Heiſinger in No. 508 der„N. Mannh. Zta.“ hat gewiß in vielen deutſchen Herzen Wehmut und heiligen Zorn zualeich ausgelöſt. So ſehen alſo deutſche Sol⸗ datengräber in Frankreich aus! So ließ die Grande Nation, die mit ſopiel Liebe, Kunſtſinn und Geſchmack angelegten Kriegerfriedhöfe verfallen! So ſoll Völkerverſöhnung angebahnt werden? So ließen wir deutſche„Barbaren“ doch kein einziges Grab verwahrloſen, einerlei ob Freund oder Feind darinnen ruht. Das wiſſen die Fran⸗ zoſen auch ganz aut: denn auf Anfragen wurde bereitwilliaſt ſede Auskunft erteilt und der Zuſtand des Grabes oft photographiſch feſt⸗ geſbellt. Jetzt ſind die franzöſiſchen Soldaten, die in dertſchen Fried⸗ höfen ruhten, faſt durchweg nach Frankreich geholt, in Mannheim ganz. Es wird aber keine franzöſiſche Familie oder Behörde geben. die behaupten könnte, daß ſie irgend einen deutſchen Soldatenfriedhof in ſolchem Zuſtand angetroffen hobe, wie nach der Schilderung von Marta Heiſinger in Frankreich Regel zu ſein ſcheint. Hier muß tatſächlich Wandel geſchaffen werden. Da hat die Ver⸗ faſſerin recht. Die Stelle die die Kriegergräber daheim und draußen in beſondere Pflege und Schutz nehmen will. iſt längſt vorhanden. Eg iſt der„Volks bund deutſche Kriegeraräberfür⸗ ſorae E..“, der über ganz Deutſchland organiſiert iſt und auch in Mannheim eine Ortsaruppe bat, der zahlreiche Familien und Einzelmitalieder angehören. Aber es müßten viel mehr ſein und könnten viel mehr ſein! Beträat der Mindeſtbeitrag doch nur 2 Mar jährlich. für Vereine nach Vereinbarung. Je mehr Deutſche ſich zuf ſammenſchließen, je mehr Mittel zuſammenfließen, deſto mehr kann für würdige Unterhaltung der Gräber unſerer tapferen Helden getan werden. Die Zentrale ſteht mit allen ehemals feindlichen und bundes⸗ treuen Ländern in Verbindung und vermittelt Auskünfte über Ort und Zuſtand von Soldatengräbern oder auf beſondern Wunſch Kranzniederlegung oder Gräberſchmuck an Allerſeelen oder während des ganzen Jahres. Auch Ratſchläge zum Beſuch der Gräber im Aus⸗ land werden gern erteilt. Und vor allem dränat der„Bund deutſche Raturwiſſenſchaſtliche Kundſchau 0 Keine Marskanäle us den Beobachtungen, die am 23. Auguſt dieſes Jahves der Erdnähe des Mars angeſtellt worden ſind, hat man jetzt die Schlußfolgerung gezogen, daß die berühmten Marskanäle nicht als ſolche exiſtieren, ſondern als optiſche Erſchei⸗ nung zu erklären ſind. Zu dieſer Anſicht kommt auch Profeſſor Gdmund Sittig, der im„Kosmos“ die Beobachtungsergebniſſe . wir bisher als ſicheres Wiſſen betrachten können, be⸗ rechtigt nur, in Mars eine Miniaturausgabe unſerer Erde zu ſehen. Wir fragen daher, ob er eine Atmoſphäre beſitzt. Nachgewieſen iſt ſie keineswegs. Ihr Vorhandenſein ſchließen wir aus der Beobachtungstatſache, daß auf der Oberfläche des Planeten die ſichtbaren Gebilde verſchwommene Umriſſe zeigen, während auf dem Monde, der ſicher keine nennenswerte Lufthülle hat, alle Ein⸗ zelheiten ſcharf umriſſen ſind. Die Luft auf dem Mars muß dann aber weſentlich dünner ſein als die Luft auf der Erde, etwa ſo dünn wie auf den höchſten Gipfeln. des Himalaja. Heute iſt man mehr denn je geneigt, eine große Trockenheit der Marsatmoſphäre zu behaupten und dementſprechend ein Wüſtenklima für den gau⸗ anzunehmen. 9295 führt auch die Ermittlung der Tem⸗ peraturen auf dem Mars. Zunächſt konnte nicht feſtgeſtellt werden, ob der Planetenkörper noch wie die Erde eigene Wärme im Innern beſitzt; bon weſentlichem Einfluß auf ſeine Oberflächen⸗ temberatur würde ſie ſicherlich nicht ſein. 8 wird vielmehr in erſter Linje von der Stärke der Sonnenbeſtra ung abhängen. die mehr als die Hälfte geringer als auf der Erde iſt. Eine hohe 8 peratur wird daher guf dem Mars nicht möglich ſein; ſie wird dielmehr im Mittel tief unter dem Gefrierpunkte liegen. Soviel Hypothetiſches und Unſicheres dieſe Endergebniſſe auch immer an ſich tragen, ſie ſind auf Grund der bisherigen Mars⸗ forſchung nach rein wiſſenſchaftlichen Methoden gewonnen. In das Reich der Phantaſie und der Träumereien muß dagegen jeder Ver⸗ ſuch verwieſen werden. unſern Nachbarplaneten mit lebenden Weſen zu bevölkern, die uns irdiſchen Menſchen an Intelligenz weit überlegen ſind, wie ſehr ſich auch unſere Gefühle und Wün⸗ ſche ſträuben mögen, einen ſo bedeutenden Himmelskörper für eine ſterbende, wenn nicht ausgeſtorbene Welt zu halten. Denn nur für Organismen niederſter Art nach irdiſchen Begriffen iſt or Auf Grund derartiger Erkenntniſſe über die Bewohnbarkeit und die Beſiedelung des Mars werden ſich leicht auf natürliche Weiſe alle die zahlreichen tatſächlich vorhandenen Einzelheiten, die auf ſeiner Oberfläche beobachtet werden, erklären laſſen müſſen. Wie auf dem Monde erkennen wir ebenfalls auf dem Mars helle und dunkle Stellen. Wie dort wurden ſie auch hier beim erſten Entwerfen von Karten lediglich zum Zwecke der Beſchreibung als Kontinente und Meere bezeichnet und erſt ſpäter im phyſikaliſchen Sinne als Feſtland und Waſſer gedeutet. Bei der großen Trocken⸗ heit und niederen Temperatur der Marsatmoſphäre können ſich große Waſſermaſſen weder in flüſſigem, noch feſtem Zuſtande an⸗ ammeln. Was für ein Gas ſich auch immer auf dem Mars ver⸗ chten mag, nur in Form von Tau und Reif erſcheinen die Nie⸗ derſchläge. Sie ergeben mit Beginn der kühlen Jahreszeit die hellen Flecke in den polaren Gebieten, auf den hochgelegenen Flä⸗ chen und auf Bergſpitzen. Sobald aber wieder lauere Frühlings⸗ winde wehen, dann ſchmelzen ſie in den ſteiler und länger einfal⸗ lenden Sonnenſtrahlen; es bilden ſich Nebel, die weite Gebiete ver⸗ W und wenn auch ſie ſich auflöſen, werden dunkle Stellen ſchie 105 7— 1 0 kommt es vor, daß zum Unter⸗ er e die weißen Polkappen de i Jahre ganz verſchwinden. 770 „Die Schmelsflüſſigkeit iſt ſelbſt in dieſem Falle ni ie big, daß ſie in künſtlichen Kanälen nach 15 ee den abgeleitet werden müßte, um hier zu irgend einem Zwecke ver⸗ wendet zu werden. Was dem Anblick nach als Kanäle bezeich⸗ net wurde, iſt meiſtens nichts, was tatſächlich in dieſer Form be⸗ ſteht. Es ſind Trugbilder, die unſer Auge von ſich aus ſo⸗ wohl auf dem Bilde im Fernrohr wie auf der photographiſchen Platte ſchafft, wenn es fleckenhafte Oberflächengebilde, die an der Grenze der Wahrnehmbarkeit ſtehen, zu gradlinigen Reihen an⸗ ordnek. Unſere ſtärkſten Rieſenfernrohre vermögen denn auch viele ſogenannte Kanäle in lauter lichte und dunkle Fleckchen ohne geo⸗ metriſche Ordnung aufzulöſen. Alle anderen Kanäle, die einem ſolchen Auflöſungsprozeß widerſtreben, können als dieſe in der feſten Oberfläche gedeutet werden, die wie ſolche in der Erdrinde faſt gradlinig oder in unregelmäßig gekrümmten Bogen verlau⸗ fen. Das Rätſelhafteſte und Unfaßbarſte war bisher die angeb⸗ liche Verdoppelung der Kanäle. Manche von ihnen werden wie die einfachen Kanäle nur Trugbilder ſein oder ſich analogen Vorkomm⸗ niſſen auf der Erde entſprechend als parallel verlaufene Riſſe deu⸗ ten laſſen. Aber auch für die übrigen ſchwindet ſchon jetzt das Ge⸗ heimnisvolle, wenn man ſich die Geſtaltung der ganzen Mars⸗ oberfläche vor Augen hält. Man braucht auch dann ſeine Zu⸗ flucht nicht dazu zu nehmen, ſie als bloße oßkiſche Erſcheinungen noch an den günſtigſten Stellen eine Daſeinsmöglichkeit vorhan⸗ den. Ob ſolche nun auch wirklich vorhanden ſind, können wir nicht entſcheiden. ee e e e ee, 0 Zoologiſche Neuigkeiten Von Heinz Rotator Wie alljährlich, ſo hat auch der heutige Zoologenkon⸗ greß, der diesmal in der Stadt Kants tagte, in der auch Karl Ernſt v. Baer lebte und lehrte, der Entdecker des Eies der Säuge⸗ tiere, eine Fülle neuer Ergebniſſe gezeitigt. In über dreißig Vor⸗ trägen wurden in drei Tagen die neueſten Forſchungsergebniſſe mitgeteilt. Einiges mag in weiteren Kreiſen Intereſſe finden: Der Breslauer v. Friſch hat als erſter den Farbenſinn der Bienen einwandfrei nachgewieſen und die Art, wie ſie ſich untereinander verſtändigen, klargeſtellt: dieſen klaſſiſchen Unter⸗ ſuchungen verdankt er ſein Anſehen in der Fachwelt. Diesmal referierte er über das Sinnesleben der Waſſertkiere. Geruchs⸗ und Geſchmacksſinn laſſen ſich bei den Fiſchen trennen, ob⸗ wohl hier beide auf das gleiche„Medium“, das Waſſer, angewieſen ſind, während ja die menſchliche Naſe die Luft unterfucht. Der Geruchsſinn hat auch bei den Fiſchen ſeinen Sitz in der Naſe; ſchmecken können dieſe Tiere aber nicht nur, wie wir, im Mund, ſondern auf der ganzen Körperoberfläche: ſelbſt am Schwanz ver⸗ mag der Fiſch ſauer, ſalzig, bitter wahrzunehmen und zu unter⸗ ſcheiden! Stoffe, die wir nicht ſchmecken, ſondern riechen, ſind auch für den Fiſch Geruchsſtoffe; auch er nimmt ſie nur mit der Naſe wahr. Daß es belanglos iſt, ob dieſe Stoffe die Naſe mit der Luft oder in Waſſer erreichen, das zeigt ſich am Molch, der bald im Waſſer, bald an Land lebt.— Sonderbar iſt es bei den Schmetterlingen, die mit den Fühlern riechen, aber mit den— Vorderbeinen ſchmecken! Sie empfinden ſo, wenn ſie ſich oben auf ein Blatt ſetzen, ohne weiteres, ob die Feuchtigkeit darauf Waſſer oder eine ſüße Ausſcheidung, z. B. von Blattläuſe. iſt.— Auch der Lichtſinn iſt bei Fiſchen und auderen Waſſertieren nachgewieſen; ihr Farbenſehen erſtreckt ſich auch auf das für uns unſichtbare Ultraviolett. Einen exakten Nachweis für den Farbenſinn der Tiere erbrachte Köhler⸗München. Er wandte bei den im Waſſer lebenden Li⸗ bellenlarven, die ſich von tieriſchen Stoffen nähren, das Dreſſur⸗ verfahren an. Er fütterte ſie mit ſafrangelb gefärbtem Fleiſch und bot ihnen daneben anderes, das blau gefärbt und bitter ſchmeckend gemacht war. Zunächſt wurde natürlich das blaue Fleiſch mit derſelben Gier gepackt wie das gelbe. Doch da es für die Larven ungenie dbar war, mußten ſie es wieder loslaſſen. Mit der Zeit lernten ſie die blauen Brocken ganz meiden, ſie ſuchte nur Gelb auf, und dies auch dann, wenn gar kein Fleiſch dar war, ſondern nur ein gelber Lichtfleck oder Wattebauſch. Danach wurde zu deuten eeeee Jͤö;—1w .„„„ geſchnappt, blaues gutes Fleiſch aber blieb unbeachtet, ebenſo alle Schattierungen von Grau; dies iſt ein Beweis dafür, daß Gell 4. Seike. Nr. 508 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Rusgabe) Freitag, den 31. Oklober 1824 Kriegeraräberfürſorge“ auf würdige Inſtandſetzung der Soldaten⸗ friedhöfe im In⸗ und Ausland. Wenn das bis jetzt in Frankreich und Belcien und ſonſt noch nicht in wünſchenswertem Maße erzielt zwurde, ſo reichten die Mittel nicht. Die Stimmuna der ehemals zeindlichen Bevölkerung iſt noch nicht genügend verſöhnlich, wenig⸗ ſtens den Toten gegenüber Aber der Bund wird nicht erlahmen, bis dieſe Ehrenpflicht unſern gefallenen Söhnen,. Brüdern und Vätern zegenüber erfüllt iſt. Trete daher jeder, der unſerer braven Toten, die ihr Hersblut für uns dahingegeben haben, dem Bunde deutſche Kriegeraräberfürſorge bei. Anmeldungen nimmt der Geſchäftsführer der Mannheimer Ortsaruppe. Photoaraph Hubert Lill, B 5, 17 naern entaegen. Gedenkt eurer Toten an Allerſeelen! G. Knodel. Der November ouch Win d⸗ oder Nebelmonat genannt, hat 30 Tage. Der 100jährige Kalender prophezeit uns für ihn folgendes Wetter: Nach mehreren ſchönen Tagen fällt Regen und Schnee; die zweite Hälfte des Monats zeigt ebenfalls nach wenigen freundlichen DTagen unangenehmes Wetter.— Nun iſt der Herbſt beendet. Es wird winterlich auf den Fluren. Kälte und Schnee ſetzt ein.— Der Landwirt iſt mit der Kartoffel⸗ und Rübenernte fertig. Die Ge⸗ treideſgat wird zu Eade geführt, dee Wieſen gedüngt, die Bäume werden verſetzt und die Blumen in die Windterquartiere gebracht. Auf den Wieſen wird das Wäſſern fortgeſetzt. Die Reben werden behäufelt und gedüngt. Im Gemüſegarten wird das Stürzen und Düngen der Gartenbeete fortgeſetzt und die letzten Pflanzungen Winterſaat werden vorgenommen. In Feld und Wald iſt es zu ſpüren, daß der Wimter ſeine Boten ausgeſchickt hat. Die Bauernregeln vom November beſagen: Wenns an Allerheilgen ſchneit, lege deinen Pelz bereit.— Allerheilgen bringt Sommer für alte Weiber, der iſt des Sommers letzter Vertreiber.— Allerheilgen trägt eigen den Winter zu allen Zweigen.— Wenn im November Donner rollt, wird dem Getreide Lob gezollt.— Fällt im Norember das Laub ſehr früh zur Erden, ſolls ein feiner Sommer werden.— Im November viel Naß auf den Weiden, viel Gras.— Sperrt der Winter früh das Haus, hält er es nicht lange aus, bleibt aber der Vorwinter aus, ſo bleibt der Nachwinter mit Froſt nicht aus.— Wenn im November die Waſſer ſteigen, ſo wer⸗ den ſie ſich im ganzen Winter zeigen.— Iſt Martini(11.) ein trü⸗ ber Tag, folgt gelinder Winter nach.— St. Martin weiß nichts mehr von heiß.— An Martin Sonnenſchein, tritt kalter Winter ein. — St. Eliſabeth(19.) ſagt an, was der Winter für ein Mann.— Wie St. Kathrein(25.) wirds Neujahr ſein.— Der Andreasſchnee (30.) tut dem Korn und Weizen weh.— Andreas(30.)hell und klar, bringt ein gutes Jahr. sw. *Herſchelbad. Erfreulicherweiſe hat der Beſuch des Dampf⸗ bades in den letzten Monaten ſo ſtark zugenommen, daß ſich die Badeverwaltung gezwungen ſieht, die Badezeit zu verlän⸗ gern. Vom 1. November ab wird dem Wunſche des Publikums entſprechend, das Dampfbad an allen Tagen mitAusnahme desMon⸗ tags ſchon um 8 Uhr morgens geöffnet. Außerdem wird es künftig Sonntags vormittags für Männer geöffnet ſein. *Aukokontrolle. Am Mittwoch nachmittag wurde eine umfang⸗ reiche Kontrolle ſämtlicher Kraftfahrzeuge vorgenommen und 924 Perſonenkraftwagen, 676 Laſtkraftwagen, 232 Groß⸗ und 86 Klein⸗ krafträder angehalten. 11 Führer von Perſonenautos, 13 von Laſt⸗ kraftwagen und 5 von Großkrafträdern waren nicht im Beſitze der erforderlichen Papiere, ein Perſonenwagen war überhaupt nicht zu⸗ gelaſſen, bei 2 Laſtkraftwagen fehlen die Auspuffklappen, 3 Groß⸗ krafträder hatten keine Schalldoſen, 2 Kleinkrafträder führten die Typenbeſcheinigung nicht mit ſich und der Führer eines Perſonen⸗ hielt auf das von einem Polizeibeamten gegebene Zeichen nicht an. * Preistreiberei. Wegen Leiſtungswuchers gelangte eine 56 Jahre alte Witwe in den U⸗Quadraten zur Anzeige, weil ſie für ein Wohn⸗ und Schlafzimmer den Preis von 80 Mark für eine Perſon und für zwei beben 160 Mark im Monat forderte, obwohl vom Mieteinigungsamt eine monatliche Miete von 52 Mark(ſtädtiſche Gebühren eingeſchloſſen) für die Monate Auguſt und September feſt⸗ geſetzt wurde. *Anfall mit Todesfolge. Am Mittwoch vormittag fiel die 72 Jahre alte Ehefrau eines Schloſſermeiſters in M 2 aus unbekannter Urſache auf einer der unterſten Stufen der Haustreppe, ſchlug auf das Geländer des Kellereinganges und zog ſich dabei ſo ſchwere innere Verletzungen zu, daß ſie in der folgenden Nacht geſtorben iſt. Ein Verſchulden Dritter liegt nicht vor. * Zuſammenſtoß. Ecke Breite⸗ und Kunſtſtraße ſtieß geſtern abend ein 25 Jahre alter Radfahrer, der die nötige Vorſicht außer Acht ließ und das Warnungsſignal eines Autos nicht beachtete, mit zuſammen und beſchädigte ſein Fahrrad ganz er⸗ eblich. *Uunfall. Am Mittwoch abend fiel ein 28 Jahre alter Bautech⸗ niker vor dem Hauſe Sophienſtraße Nr. 14 über eine ungenügend be⸗ leuchtete, zur Abſperrung dienende Stange und verletzte ſich im Geſicht und an der rechten Hand. Gegen den verantwortlichen Bau⸗ geſchäftsinhaber wird Strafanzeige vorgelegt. *Verhaftung im Gerichtsſaal. In der geſtrigen Schöffengerichts⸗ ſitzuna wurde ein Zeuge wegen Meineids verhaftet. In Cͤͥͥĩ ³˙Ü ⅛˙—rW 2 als Farbe wahrgenommen und unterſchieden wird; denn wäre es als Helligkeit beachtet worden, dann hätte helles Grau dieſelbe Wirkung erzielen müſſen. Daß die Regenwürmer Laute von ſich geben, und zwar ein meterweit vernehmbares Schnalzen, tat Mangold⸗ Berlin an Verſuchen dar. Weit intereſſanter aber noch iſt der Umſtand. daß Verwandte unſeres Regenwurms nur auf ge⸗ waltſame Weiſe enden können, daß ihnen alſo der Tod nicht ſicher iſt, ſie alſo als unſterblich anzuſprechen ſind. Schneidet man nämlich einen ſolchen Wurm entzwei, ſo bildet das Hinter⸗ ende ein neues Vorderſtück, ergänzt ſich alſo zu einem ganzen Wurm, und das beliebig oft, ſtets wenn man ihn zerſchneidet. Auf dieſe Weiſe kann man ihn beliebig lang am Leben erhalten. Ueb⸗ rigens treten bei verſchiedenen Formen ſolche Teilungen auch un⸗ ter natürlichen Umſtänden von ſelbſt ein, ſo daß man wirklich ein Recht hat, dieſe Tiere unſterblich zu nennen, ſo man freilich auch die Frage aufwerfen mag, ob dieſe Art Leben wirklich als Leben zu bezeichnen ſei, was man aber bejahen muß. Uebrigens iſt es für andere Tiergruppen ſchon längſt erwieſen, daß ſie ewiges Le⸗ ben behen können. Sie altern nicht und ſo ſieht man ihnen ihr Alter guch nicht an. Früher oder ſpäter aber fällt jedes Tier ein⸗ mal einem Feind zum Opfer. Auch die ſterblichen Tiere erleben ja nyr in ſeltenen Fällen den„natürlichen“ Tod an Altersſchwäche. Wir abor lernen: eine ausnahmsloſe Naturerſcheinung von unent⸗ rinnbarer Notwendigkeit iſt der Tod nicht. Eine ſeltſame Tatſache berichtet Goetſch⸗München: Waſ⸗ ſertiere, die man in kleinen Gefäßen hält, bleiben kleiner als andere, die mehr Raum zur Verfügung haben: die Körpergröße ſteht in beſtimmter Beziehung zum Lebensraum. Aeußerlich ähnelt dieſe Erſcheinung, deren Urſachen noch nicht geklärt ſind, einer anderen von ihr völlig unabhängigen: Große Landtiere, die auf Iuteln leben, bleiben ſtets kleiner als ihre Verwandten auf dem.ſtland. B cner-⸗Greifswald, der bekannte Forſcher auf dem Ge⸗ biete der Fombiofe, brachte einen neuen Beitrag: bei den Zi⸗ kaden a“ Fälle, wo das weibliche Geſchlecht im Gegenſatz zu dem w hlichen zwei Symbionten in ſich trägt, alſo zwei Sorten Eier alſoſt Die Wirkung iſt, daß die eine Sorte nur die eine Art der Fombionten bekommt, die andere alle beide. Aus jenen entſteßen Mönnchen, aus dieſen Weibchen: hier muß alſo der ſonſt bekannte Mechanismus der Geſchlechtsbeſtimmung ausgeſchaltet oder verändert ſein. Dieſe(Foschlechtsbe⸗ reſp. zumſtimmung iſt das Forſchungsge⸗ biet des Köniosberger Zoologen Harms, der ſeine Verſuchstiere vorffihre. Ihm iſt es gelungen, aus geſchlochtsreifen männnlichen Krüun derch keſondere Methoden— aber ohne etwa einen frem⸗ den Eierſtock einzupflanzen wie Steinach— Weibchen zu machen, einer Verhandlung gegen einen Angeklagten wegen groben Unfugs, begangen in der Wirtſchaft„Zum Neckarpark“, beſchwor der Zeuge krotz Verwarnung durch den Richter glattweg, er ſei nicht durch den Schutzmann vernommen worden, während der Schutzmann, der darauf als Zeuge erſchien, das Gegenteil beſchwor. Jeſtgenommen wurden 21 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Ingenieur und ein Fabrikarbeiter wegen Vergehens gegen§ 175.St..., drei Perſonen wegen Bektels und fünf Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. * Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden entwendet: In F 3 ein zweiräderiger, grüngeſtrichener Handwagen mit zwei Federn und einer Eiſenſtütze. Die Seiten⸗ und Kopfbretter fehlen. Ein Rad iſt neu geſtrichen.— Nachts aus einer Bauhütte in der Habichtſtraße in Käfertal ein ſchwarzbrauner Herrenrock mit zwei Außentaſchen, 1 Militärrock, braun gefärbt, 1 grüner Lodenrock mitr 2 Außentaſchen und ein noch ngeuer blauer Rock aus Leinen⸗ ſtoff.— Nachts von einem Dampfer am Rheinkai nachbeſchriebener Nachen aus Eiſenblech: 6 Meter lang, 1,50 Meter breit, ſchwarz ge⸗ ſtrichen mit weißem Streifen, an der Vorderſpitzs auf beiden Seiten grüne und weiße Streifen Von dem Dampfer ſelbſt eine neue Handbohrmaſchine, 1 Raſiermeſſer, 1 ſchwarz und weißgeſtreiftes Biberhemd und ein blauer Arbeitsanzug.— Aus einem Lagerplatz in der Woldhofſtraße ein eiſerner Schraubſtock mit einem„B“ ein⸗ geſchlagen, 55 Kg. ſchwer.— Im hieſigen Hauptbahnhof ein ſeidener dunkelgrüner Damenſchirm mit glattem, gebogenem Bernſteingriff. — Aus einem Keller in B 1 durch Losreißen des Hängeſchloſſes und Erbrechen eines Schrankes 100 Stück eingelegte Eier und 14 Flaſchen Weißwein. Vereinsnachrichten Sum Delegiertentag des Badiſchen Sängerbundes wird dem „Heidelb. Tgbl.“ noch geſchrieben: Aus allen Gauen des Badner⸗ landes hatten ſich die Vertreter all der Vereine badiſcher Gaue, die das deutſche Lied pflegen, in Wertheim eingefunden. Wertheim hatte Feſtſchmuck angelegt. Die Vereine„Liedertafel“,„Frohſinn“ und„Einigkeit“ hatten in ſchöner Harmonie die Vorbereitungen ge⸗ troffen, die einen würdigen Verlauf des Delegiertentages garantieren mußten. Die zum Feſtſaal umgewandelte ſtädtiſche Turnhalle ver⸗ mochte am Samstag abend all die Gäſte zum Bankett kaum zu faſſen. Am Sonntag vormittag verſammelten ſich die Delegierten im großen„Ketten“⸗Saale zur Erledigung des geſchäftlichen Teils. Den Vorſitz führte Dr. Metzger⸗Freiburg. Der Badiſche Sänger⸗ bund zählt derzeit über 1600 Vereine mit rund 42 000 Sängern. 205 Vereine waren vertreten. Dr. Metzger ſprach über das Deutſche Sängerfeſt in Hannover. An das nächſte Sängerfeſt 1928 in Wien muß ſchon jetzt gedacht und ein zahlreicher Beſuch aus dem Reiche erwartet werden. Das nächſte badiſche Sänger⸗ bundesfeſt iſt gleichfalls vorzubereiten. Dr. Metzger ſchlägt zur Abhaltung Freiburg vor. Bei der Stärke des Bundes wird die Saal⸗ oder Hallenfrage große, kaum zu überwindende Schwierigkeiten bieten. Bundesrechner Meier⸗Offenburg gibt den Kaſſenbericht. Es iſt nur ein recht kleiner, wenige hundert Mark betragender Kaſſen⸗ beſtand und ein mehr als beſcheidenes Vermögen vorhanden. Der Voranſchlag für das kommende Geſchäftsjahr ſieht 24 000 Mark vor. Die Vereine ſollen von jedem ihrer Mitglieder 1 Mark 10 Pfg. er⸗ heben, wovon 40 Pfg. an den Bund, 40 Pfg. an den Gau abzufuͤhren ſind; 20 Pfg. verbleiben den Vereinen, 10 Pfg. ſind für das Deutſch⸗ tum im Ausland beſtimmt. Profeſſor Männer dankt für den vom Delegiertentag zum Beſchluß erhobenen Antrag. Eine dem Verein für das Deutſchtum im Ausland zu übergebende Summe von 160 Mark war das Ergebnis einer alsbald vorgenommenen Sammlung. Es folgte die Neuwahl des Bundesobmanns. Philipp Stein⸗ Mannheim ſchlug namens der Gauleiter Dr. Metzger⸗Freiburg vor; als Bundesſchritfführer und Bundesrechner werden die beiden Herren, die die Aemter bisher bekleideten, empfohlen; als Beiräte Hechler⸗Mannheim und Dr. Münch⸗Bruchſal. Einmütig wer⸗ den die Vorgeſchlagenen gewählt. Mit einem Nachmittagskonzert in der Turnhalle und einer Schloßbeleuchtung mit Feuerwerk fand die Tagung ihr Ende. veranſtaltungen Mannheimer Kunſtverein e. B. Neu ausgeſtellt iſt: Nachlaß⸗ und Gedächtnisausſtellung Walther Lilie⸗Schwetzingen mit 15 Oelbildern, 8 Paſtelle, 12 Aquarelle; Taver Fuhr⸗Berlin, 7 Oelbilder, 8 Aquarelle; Richard Mahn⸗Hindelang, 15 Oelbilder, 10 Buntſtiftzeichnungen; Joſef Rösl⸗München, 20 Delbilder; Hermann Maria Wette⸗Mannheim, 3 Oelbilder, 7 Paſtelle 3farb. Zeichnungen, 3 Aquarelle; Richard Eggers⸗Mannheim, 5 Oelgemälde; H. Kunze⸗Mannheim, 14 Oelgemälde, 7 Aqua⸗ relle; H. J. von Gado w⸗Planegg, 3 Radierungen; Fer d. Dörr⸗ Karlsruhe, 14 Radierungen. Im dritten Kabinett iſt ein kleiner Teil der für die diesjährige Weihnachtsverloſung beſtimm⸗ ten Oelbilder, Aquarelle, Graphiken uſw. ausgeſtellt. Der Zeit⸗ punkt der Verloſung wird noch bekannt gegeben. Aus der Kunſthalle. Die Kunſthalle bleibt am Samstag Nachmittag(Allerheiligen) geſchloſſen. Am Sonntag, den 2. November, iſt die Halle zu den üblichen Beſuchsſtunden zugänglich. Ddie Pianiſtin Eliſabeth Bergmann⸗Sandfuchs wird am 3. November einen Abend veranſtalten, bei dem die Sopraniſtin Henny Arlo Schleſinger ihre Mtwirkung zugeſagt hat. Es werden für Klavier Werke von Mozart, Schumann, Brahms und Jenſen zum Vortrag gelangen, und die Sängerin wird Lieder von Schubert und Hugo Wolf bringen. Die Begleitung der Geſänge hat Frl. Ida Fran k. übernommen. Meiſter⸗Klavierabende. 9 Der erſte Abend wird von Walter Gieſeking beſtritten. Dieſer Künſtler iſt wohl unſer bedeutend⸗ ſter deutſche Pianiſt unter dem jugendlichen Nachwuchs. Es wird ſich aber empfehlen, von dem Abonnement Gebrauch zu machen, da die zwei nächſten Abende ſchon am 13. November von Rudolf Serkin und der dritte Abend am 4. Dezember von dem beliebten Mannheimer Künſtlerpaar Hans Bruch und Lene Weiller⸗ Bruch beſtritten werden. Konzert Manfred Lewandowski. Ein ſehr eigenartiges Kon⸗ zert verſpricht der Abend von Manfred Lewandowski zu werden. Der Künſtler, Oberkantor am„Friedenstempel“ in Berlin nennt eine der ſchönſten Baritonſtimmen ſein eigen. Er ſingt Arien von Gluck und Händel, Lieder von Beethoven, Schubert, Liſzt und Hans Hermann. Der zweite Teil des Programmes bringt hebräiſche Ge⸗ ſänge und ſomit eine Einführung in das Schaffen moderner jüdiſcher Komponiſten. U. a. ſingt Lewandowski das Kol Nidre in der Be⸗ arbeitung ſeines Ahnen Louis Lewandowski, dem Regenerator der Synagogenmuſik. Am Flügel als Begleiter wirkt Dr. Merten vom Frankfurter Opernhaus. Lichtbilder⸗Borkrag des Oberſileuknank a. D. C. Vierordt: „Büchſe und Kamera durch Deutſch⸗Oſt⸗Afrika. Der Vortragende, der alles ſelbſt erlebte und ſomit ein kompetenter Be⸗ richterſtatter der dortigen Verhältniſſe iſt, genießt den Ruf eines glänzenden Erzählers, ſodaß der Abend am 7. November belehrend und genußreich für Jedermann zu werden verſpricht. Rommunale Chronik Kleine Mitteilungen Die genußberechtigten Bürger von Eberbach erhalben zum erſten Male wieder eine vollwer tige Auszahlung ihres Bürgernutzens in Höhe von 22 und 25 Mark, nachdem ſie in den Jahren des Währungszerfalls bis zur jetzigen Neuregelung meiſt leer ausgegangen ſind. Die Stadtverwaltung Lörrach hat gemeinſam mit der Stadt Baſel vereinbart, daß die Frankenabgabe, die von ſolchen Perſonen erhoben wurde, die im badiſchen Grenzbezirk wohnen und in Baſel arbeiten, vom 1. Januar 1925 ab nicht mehr erhoben wird. Die in Baſel Beſchäftigten hatten in der letzten Zeit energiſch reklamiert, daß der Unterſchied in der Bezahlung, wie er zur Valutazeit war, nicht mehr beſtehe und daher die Frankenabgabe, die zur Begleichung von Frankenſchulden der badiſchen Städde diente, nicht mehr gerechtfertigt ſei. Das Bezirksamt St. Ingbert hat dem Stadtratsbeſchluß betr. Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützung ſo⸗ wie der Erhebung einer Schankkonzeſſionsſteuer bei der neuerrichte⸗ ten Bahnhofswirtſchaft die Genehmigung verſagt. der Stadtrat hat nunmehr beſchloſſen, bei der Verwaltumgsbehörde den Beſchwerdeweg zu beſchreiten.— Die Wohnungsmieten für ſtädt. Wohnungen werden einheitlich um 25 Prozent erhöht. Nachdem die Stadtverordnetenverſammlung Berlin Mittel für eine beſſere Straßenbeleuchtung bewilligt hat, iſt es möglich, Charlottenburgs Straßen nachts beſſer zu erhellen, wenn quch die Friedensbeleuchtung noch immer nicht erreicht werden wird. Zu den ſchlechteſten Zeiten der Nachkriegszeit bnannten rund 2200 Gasflammen und rund 300 Glühlampen, jetzt ſind es rund 2500 Gasflammen und 335 Glühlampen. Nunmehr werden als ganz⸗ und halbnächtige Lampen noch etwa 3000 Gasflammen und 260 Glühlampen hinzukommen. Es ſollen im Laufe jeder Woche rund 1000 Stück aufgeſtellt und ſofort in Betrieb genommen werden. Tagungen Landesverſammlung der badiſchen Hausfrauenverbände *Mannheim, 31. Okt. Hier fand im Erbprinzenſchlößchen die Landesverbandstagung der badiſchen Hausfrauen ſtatt, die aus Mannheim, Heidelberg, Pforzheim, Lörrach und den benachbar⸗ ten heſſiſchen Verbänden außerordentlich ſtark beſucht war. Nach kurzen Begrüßungsworten der zweiten Vorſitzenden des Reichsver⸗ bandes erſtattete Frau Liſa Mohr⸗Heidelberg einen eingehenden Bericht über die Berliner Konferenz, die ſich mit der Umgeſtaltung der Fortbildungsſchule befaßte. Regierungsrat Walter ergänzte die Ausführungen und berichtete von den guten Erfolgen der Be⸗ ſtrebungen in Baden. Weiter wurde mitgeteilt, daß eine Arbeitsge⸗ meinſchaft in Berlin gegründet wurde, die ſich mit der Förderung des Gedankens der hauswirtſchaftlichen Ausbildung befaßt. Frau Liſa Mohr wird für Süddeutſchland in die Kommiſſionen delegiert. Eine ausführliche Ausſprache gab noch mancherlei Anregung. Der Nachmittag war interner Verbandsarbeit gewidmet. Die nächſte Tagung ſoll im Frühjahr in Freiburg oder Pforzheim ſtattfinden. 4 Atagerkeit und welke Haut ſollten namentlich Frauen beſeitigen. Wir raten Ihnen, in Ihrer Apotheke 30 Gramm echte Avora⸗Kerne zu kaufen, die erprobte, unſchädliche Stoffe von anſatzfördernder Wir⸗ kung enthalten. Em. 80/81 von denen eines in dieſem Frühjahr Eier gelegt hat; die anderen werden es im nächſten tun. Ob ähnliches auch an Säugetiere ge⸗ lingen wird? In der modernen Zoologie iſt ſcheinbar kein Ding unmöglich. Theater und Muſik Vom Frankfurter Theater. Modernes ſuchend verfällt man nicht ſelten auf Albtes. Das Frankfurter Schauſpielhaus kam ketzeriſch modern und brachte„Die Cenci“ zur Uraufführung. Dieſes Drama, gegen das Bronnens Vatermord zarte Lyrik iſt, ſtammt von Percy Byßhe Shelley, geboren noch im achtzehnten Jahrhundert, 1822 im Golf von Spezia ertrunken, von ſeimem Freunde Lord Byron grandios gefeiert, von ſeinen Landsleuten verachtet und gehaßt, ein guter Lyriker. Alfred Wolfenſtein hat das Werk neu überſetzt und bearbeitet.„Die Cenci, ſind ein italieniſches Geſchlecht, das Stück ſpielt zur Zeit Papft Clemens des Achben. Der alte Cenci wütet in Haß. Sein Haus iſt eine Folter⸗ kammer für die Familie, ſein Palaſt die Hölle. Ungeſtraft darf er alles begehen, denn an ſeinen Sünden bereichert ſich der geldgierige Papft. Wie eine Furie iſt er hinter ſeiner Familie her, ſchändet ſchließlich die eigene Tochter. Da erſt raffen ſich die Gepeinigten und Gehezten auf und laſſen das Scheuſal ermorden. Beatrice, die Tochter, die Mutter und der eine übrig gebliebene Sohn werden zum Tode verurteilt. Es blieb unſerer Zeit vorbehalten dieſes Werk auszugraben, das Shelleys Zeitgenoſſen für ein abſcheuliches Pro⸗ dukt von einem Teufel geſchrieben hielten und das erſt zwei Gene⸗ rationen nach ſeinem Tod in Engband den Weg auf die Bühne fand. Der Wunſſch, einen Menſchen von dem Ausmaße Cencis, eine gran⸗ dioſe Renaiſſancebeſtie auf die Bretter zu bannen, wird wohl je⸗ dem Dramatiker einmal kommen. Aber das Grandioſe zu er⸗ faſſen in ſeinen Wurzeln ift die Kunſt, die auch Shelley in die⸗ ſem Werk nicht erreicht hat, denn Größe ſpiegelt man nicht damit wieder, daß man kleine Geiſter gigantiſch verzerrt. Nur in ſei⸗ nen Lüſten Beſtie zu ſein, damit iſt es noch nicht getan, die Größe, ſei ſie gut, ſei ſie abſcheulich, liegt immer im Ganzen. Weil die⸗ ſer Cenci ſonſt ein hausbackener und unbedeutender Menſch iſt, deshalb ſind ſeine wilden Triebe widerlich. Er iſt nur ein armer Verirrter, der eingeſperrt werden ſollte, ein Kranker, Unnormaler, nicht ein Uebernormaler, wie es Shelley doch gewollt hat. Die Auf⸗ führung wurde diesmal von dem Stücke gehemmt. Die Regie von Fritz Peter Buch war ausgezeichnet, brachte ſehr feine Bühnen⸗ bilder und hatte vor allem in Fritta Brod eine treffliche Stütze, die die Tochter menſchlich zu geſtalten wußte, während Ferdinand Hart den Cenci, den Shelley als einen wilden, entwurzelnden Sturm ſich gedacht hatte, ganz gegen ſeine ſonſtige Gepflogenheit —— 7 ͤdcccccfcccccc/ ˙ðW · ·· · · nicht 85 viel anzufangen und freute ſich dankbar über diz arſtellung. Im Neuen Theater agaſtiert Alexander Moiſſi als Graf von Charolais in Richard Beer⸗Hofmanns gleichnamigem Trauer⸗ lpiel. Das Stück iſt ſchwach, ſehr ſchwach. Schon die Tatſachen ſind ſo konſtruiert, daß ſie unglaubhaft erſcheinen in jeder Drehung und Wendung. Eine ſtrenge Durchführung der Charaktere iſt da natür⸗ lich nicht zu erwarten, und was von Gutem und Erfreulichem in dem Ganzen ſchlummert, das wird durch die Langatmigkeit der Szenen ganz erſtickt und unterdrückt. Um das ſonſt hausbacken und brav gezimmerte Stück mühten ſich unter Robin Roberts ſicherer Regie die beſten Darſteller des Neuen Theaters mit dem Gaſt an der Spitze. Alexander Moiſſi iſt etwas herber und viel älter ge⸗ worden, was ihm beides durchaus nicht ſchadet. Aber die Art und Weiſe ſeiner Darſtellung iſt immer noch tiradenhaft und auf den etwas ſüßen Standpunkt eines wohlgeformten Klanges eingeſtellt, daß man über dem nur auf finnfällige Wirkung bedachten Bluffer den guten Schauſpieler von Format allzuleicht und allzugerne ver⸗ gißt. So paarten ſich die Schwäche der Rolle mit der ſchwachen Seite des, der ſie verkörperte, und der„Graf von Charolais“ ver⸗ ſank ſchnell wieder in Vergeſſenheit, als eine Angelegenheit, die weder Haß nach Lieben ſich zu ſichern wußte. Mario. Mohr. Runſt und Wißenſchaſt Profeſſor Gottlieb an der Heidelberger Univerſikäk f. Der or⸗ dentliche Profeſſor der Pharmakologie an der Univerſität Heidelberg, Geh. Hofrat Dr. Rudolf Gottlieb iſt heute morgen im Alter von 60 Jahren geſtorben. Am 1. September 1864 in Wien geboren, wo er auch ſtudierte und promophierte, war er Aſſiſtent an den Univerſi⸗ täten Straßburg, Marburg und Heidelberg. 1892 habilitierte er ſich in Heidelberg und war ſeit 1898 ordentlicher Proſeſſor Vor etwa zwei Jahren erlitt er einen Schlaganfall, von deſſen Foglen er ſich aber völlig erholte. Prof. Gottlieb hatte nicht nur in Gachen en einen bedeutenden Ruf, ſondern war als ein Mann von großen künſtleriſchen Intereſſen allſeits geſchätzt, ſo daß ſein plötzlicher Tod auch für das geſellſchaftliche Leben der Stadt einen Verluſt bedeutet. Literatur * Der Joggeli. Von Wilhelm Speck. Erzählung, Verlag Mar⸗ lin Warneck.—„.. mitten unter der blühenden Jugend, aber auch ein weißhaariges Männchen, runzlia ſchon u. etwas gebeugt, aber mit hellen und freundlichen Augen. Das iſt der Joggeli Und dieſe hellen und freundlichen Augen, die mit dem Joggeli gen blieben ſind trotz allem ſchweren Erleben und trotz allem Herzelei das auch über ſeinen Lebensweg gegangen iſt, die ſind es, die dem Leſer das kleine Büchlein von Wilhelm Specks„Joggeli“ immer wieder lieb machen. Außerdem erzählt Wilhelm Speck in dieſem gute als lindes Lüftchen gab. Das Publikum wußte mit dem Stück Büchlein in ſeiner feinen, ſtillen Weiſe einiges von ſich ſelbſt, waln vielen vielleicht beſonders vertvoll ſein dürfte. 2 U 4 — R holt. 0 ſich der Eigentümer auf Freitag, den 31. Oktober 1924 neue Mannheimer Jeitung[Abend⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 508 Aus dem Lande I. Wiesloch, 31. Okt. Das Ortsklaſſenſyſte m, das allen⸗ falls ſeine Berechtigung in der Kriegs⸗ und Inflationszeit hatte, wo man auf dem Land unbeſtreitbare Vorteile der Stadt gegen⸗ über genoß, iſt jetzt entſchieden veraltet, da es ja nicht mehr aus⸗ gleichend wirkt. Was ſoll man dazu ſagen, wenn Leute von hier und aus der Umgebung nach Heidelberg oder Mannheim fah⸗ ren, um billig einzukaufen, dabei bbeibt ſich gleich, in was der Einkauf beſteht. Dieſe beiden Städte aber Ortsklaſſe A ſind wäh⸗ rend Wiesloch erſt nach neueſter Verfügung in Ortsklaſſe B aufge⸗ rückt iſt? Bei genauer Prüfung würde ſich der Index auf dem Land ſtets um etliche Prozent höher ſtellen wie in der Stadt. * Engen, 31. Okt. Zu dem gemeldeten Brande ſei noch folgen⸗ des nachgetragen: Das Feuer brach in dem dem Betriebsleiter Ferdinand Martin gehörenden Haufſe aus und zwar auf dem Speicher. Der Brandſchaden iſt groß; er beläuft ſich an Ge⸗ bäuden auf etwa 22 000 Mark Das Oekonomſegebäude barg außer⸗ dem große Heu⸗ und Futdtervorräbe, die alle zu Grunde gingen Glücklicherweiſe konnte alles Vieh gerettet merden. Gofahrvoll war das Umlegen der Brandmauern, die alle Vorſicht erheiſchte. Eine GEzebelmauer ſtürzte nach außen um und beſchädiate dabei nicht unerheblich dos Wohmhaus des Herrn Herwann Lohrer. * Möhringen(Amt Engen), 31. Okt. Hinter der Nonnenburg im Küßltal beobachtete man morgens und abends im Walde eif⸗ riges Klopfen und Hämmern, wäederhoſt ſoh wanm auch Rauchwol⸗ ken aufſticen. ohre daß man ſich die Urſache dar lerſcheinungen denken konnde. Nachkorſchungen führten zum Feſtſdenuna einer Hönſenwohnung neueren Datums. Der Inhaber 1 5 eicenorttgen Wobmung konnte aber noch nicht ermittel! worden. Weitere Nachforſchungen ſind im Gang. Nus der Pfa z : Ludwigshafen, 31. Okt. Auf dem Friedhofe wurde einer Ehefrau von 5 Mittwoch nachmittag eine Handtaſche nebſt Geldbörſe, die ſie auf einem Grabe niedergelegt hatte, von einer anderen Frau, die in der Nähe arbeitete, geſtohlen.— Zur 8 Anzeige gebracht wurden wiederum acht Kraftwagenführer, die ie behördlichen Vorſchriften nicht beachtet hatten.— m⸗ men wurde am Donnerstag morgen ein von einer 90 igen Behörde wegen ſchweren Diebſtahls und Betrugs Chemiker.— 1000 Schulkinder von Mutterſtadt, 5 5 ach, Schauenſtein, Dannſtadt, Meckenheim, Neuenhofen 98955 im 85 hof beſuchten dieſer Tage den erſten Teil des Nibelungenfi 5 „Siegfried“. In etwa zwei Wochen wird ihnen auch der zweite Teil,„Kriemhilds Rache“ vorgeführt werden. Auch ſteht 1 5 in Unterhandlungen mit der bayeriſchen Lehrfilmſtelle Kaiſers 55 ern wegen Lehrfilmen für die Schule.— Die Zuckerfabrik Fr i 5 10 5 au hat jetzt mit der Verarbeitung der Rüben begonnen. adurch wird, wenn auch nur einem kleinen Teil der Arbeitsloſen von hier und Umgebung Verdienſtmöglichkeit geboten.— Beim Anzünden der Lampen in einem Perſonenwagen auf dem Hauptbahnhof fiel am Mittwoch abend eine Glaskugel von der Decke auf die rechte Halsſeite des Lampenanzünders, wodurch eine Verletzung entſtand, die die Ueberführung des Angeſtellten in das Krankenhaus notwen⸗ dig machte.— In dem Fahrradſchuppen einer hieſigen Fabrik wurde im Juni dieſes Jahres von einem Unbekannten ein Damenfahr⸗ rad, Marke„Induſtrie“, abgeſtellt und bis jetzt nicht wieder abge⸗ Vermutlich rührt es von einem Diebſtahl her und kann der Polizeiſtation melden.— Aus einem Hauſe der wageebeneee 75 ein Fahrrad, Marke„Preſto“, im Werte von 100 Mark entwendet. 723 29. Okt. Veim Holzhacken im Landauer Wald feel der Holzarbeiter Nikolaus Kraus vom Wagen und kam dabei mit dem Kopf unter das Hinterrad zu lhegen, wodurch das Gehirn heraustrat und K. auf der Sdelle tot war. Der Verunglückſe war 25 Jahre Gemeinderatsmitglied und des zorſtand des Viehvereins, in welchen Eigenſchaften er ſich große nſte erwarb. :: Hauenſiein, 31. Okt. Der Schutzmann Mayer wurde auf einem Patrouillengang nach kurzem Wortwechſel von einem rohen Burſchen ein Backſtein an den Kopf geworfen, wodurch eine Wunde erzielt wurde, die ſeine Aufnahme ins Krankenhaus Ann⸗ weiler erforderlich machte. Die Verletzung iſt derart ſchwer, daß in ſeinem Aufkommen gezweifelt wird. Nachbargebiete * Pfeddersheim, 29. Okt. Wohl die älteſte Frau im Kreiſe auch in der Provinz Rheinheſſen dürfte Frau Georg Diehl Wwe. von hier ſein, die am 30. dieſes Monats ihren 101. Geburtstag feiern kann. Die greiſe Dame iſt noch derart rüſtig, ſowohl körperlich als auch geiſtig, daß ſie ſich 5 noch 10 alle Ereigniſſe in ihren Jugendjahren entſinnen kann und noch heute 85 Sdarnſtedl, 29. Okt. Von der Bergſtraße wird berichtet: Mitt⸗ ied im Alter von beinahe 102 Jahren, welches Alter 1924 erreicht hätte, ohne krank zu ſein, nur infolge Altersſchwäche, die ſich erſt in allerletzter Jeit einſtellte, der älteſte Mann unſerer Gegend, wohl auch der älteſte im Volksſtaat Heſſen, der Landwirt Georg Bauer. In ſeinem ganzen Leben war er noch nicht ernſtlich krank, nur hat im letzten Jahre ſein Augenlicht nachgelaſſen. Noch im Winter 1923 ging er jeden Morgen an den Brunnen ſich waſchen. Vor neun Jahren ſtarb ſeine Frau im Alter von 71 Jahren, die er ſchon als Zwanzigjähriger auf ſeinen Armen trug und als ſeine Frau bezeichnete. Sie lag damals noch in d iege. Mit vierzig Jahren heiratete er die zwanzig Jahre alte Rüſtig tonnten ſie die ſilberne und goldene Hochzeit be⸗ gehen 22 en, 29. Okt. Gegen Bürgermeiſter Dr. Hans N eike e des Miniſters für Kultus und Schulweſen das Ddisziplinarverfahren mit dem Ziele der Dienſtent⸗ laſſung eingeleitet worden. Die Urſache hierzu ſind Pflich verletzun⸗ gen, die er ſich darin zuſchulden kommen ließ. daß er den Leiter der Schul⸗Abbeilung, dieſe ſelbſt und die ihr unterſtellten Lehrer in ſchwer beleidigender Weiſe in der Preſſe angegriffen und außer⸗ dem die beſtehenden Geſetze durch Anordnungen auf dem Gebiele des Schulweſens verletzt hat. Gerichtszeitung Landgericht Mannheim Maunbeim, 30. Okt.(Sitzung der kleinen Strafkammer Vor⸗ 5 Landgerichtsbirektor Dr. Wei łz. Schöffen: Frau Babette elz in Käfertal; Kaufmann Wilhelm Prechter hier. Bertre⸗ ter der Anklagebehörde: Gerichtsaſſeſſor Dr. Kronſtein. Kaufmann Wilhelm Wühler aus Mannheim, wohnhaft in Heidelberg iſt wegen verſuchter Hinterziehung von Grunder⸗ werbs⸗ und Wertzuwachsſteuer angeklagt. Durch Vermittlung des Agenten Philipp Wetzler verkaufte Jakob Hoa am 6. Juni 1923 ſein Atöckiges Haus(Gutemannſtraße) an den heute angeklagten Wühler Der Kaufpreis für das Haus und die geſamten Zimmereinrichtungen wurde auf 20 Millionen Papiermark vereinbart. Der Steuerwert des Hauſes betrug 27000%(Friedenswert), der Wert der Möbel etwa 11000%(Friedenswert). Zwecks notarieller Protokollierung des Vertrags wurde in einer Vorbeſprechung beſtimmt, daß vom Kaufpreis von 20 Millionen auf das Haus 1 Million. auf das Mobi⸗ liar dagegen 19 Millionen entfallen. In dem daraufhin vor dem Notar abgeſchloſſenen Vertrag iſt nun lediglich der Kaufpreis für das Haus mit 1 Million erwähnt, die auf 19 Millionen berechneten Fahr⸗ niſſe bleiben dagegen ganz aus dem Spiele. Hog erhielt 1 Million für das Haus ausbezahlt, mit den 19 Millionen ſuchte man ihn auf ſpäterhin zu beſchwichtigen. Hog wurde deshalb unruhig und wandte ich an den Sachverſtändigen Guſtav Eppinger, auf deſſen Veranlaſ⸗ ſung dann die Auflaſſung für Eintragung des Hausverkaufs durch einſtweilige Verfügung des Landgerichts geſperrt wurde. Der Angeklagte gibt heute an, daß er das Haus gekauft habe, Umbpau des Hauſes beabſichtigt hätte. Der Kaufpreis ſei auf Umbau des des Hauſes beabſichtigt hätte. Der Kaufpreis ſei auf illion in bar beſtimmt worden; über die Fahrniſſe ſollte ein be⸗ londerer Vertrag geſchloſſen werdeu. Im Gegenſatz bierzu behauptet Hog, eglaubt zu haben, er bekomme ſoſort 20 Millionen für Haus und Sohrnifſe Wühler begehrte beim Grundbuchamt Eintragung ins Grundbuch. Dort wurde ihm die Bedenken wegen des den Mißverhältniſſes des Kaufpreiſes des Hauſes 1(Million) un des Kauſpreiſes der Fahrnihe(19 Millionen) eröfſnet unter dem ausdrücklichen Hinweis, daß das Finanzamt wohl auch den geringen Anſchlag von nur 1 Million für das Haus beanſtanden werde. 110 rauſhin ſtimmte Wühler zu, daß die Grundbuchskoſten aus 3,5 Mill. „rauſpreis zu berechnen ſeien. Der Sachverſtändige Eppinger ſchätzte heute den Wert des Hauſes auf 20000 Goldmark, den Grund und Boden auf—5000 Handme, die Zimmereinrichtung auf 8000 Goldmark. Eine ſichere Baſis für den Verkaufswert des Hauſes im Juli v. J. läpt ſich jedoch heute angeſichts der damaligen unſicheren Geldverhältnige nicht mehr ge⸗ winnen. In den Manipulationen des Wühler erblickte das Finanz⸗ amt den Verſuch der Steuerhinterziehung und ließ dem Genannten einen Strafbeſcheid zugehen. Auf Einſpruch des Wühler fand am 18. Juni d. J. Verhandlung vor dem Schoͤfſengericht ſtatt, die mit Verurteilung des Angetlagten zu 600% Geldſtrafe endigte. Die Strafkammer fällte heute lſolgen⸗ des Urteil: Die Berufung des Angeklagten gegen das ſchöffenge⸗ vichtliche Urteil wird mit der Maßgabe zurückgewieſen, daß die Geld⸗ ſtrafe auf 180„ ermäßigt wird. Der Maurer Georg Vierheller aus Wallſtadt iſt des un⸗ erlaubten Waſſenbeſitzes beſchuldigt. Er beſitzt eine ſog. Stockflinte, ohne hierfür einen Waffenſchein zu haben. Das Schöffengericht ver⸗ urteilte ihn hierwegen zu 2 Wochen Geſängnis. Auf Beruſung des Angeklagten wurde die Sache heute vor der Strafkammer verhandelt. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen Gut iſt es zweifelhaft, ob die alte, nicht mehr ganz gebrauchsfähige Stockflinte als eine richtige Waffe gelte. Der Angetlagte wurde daher freigeſprochen. Der 25jährige Spengler Jakob Ritzert aus Lampertheim ſoll am 6. Juli d. J. dem Arbeiter Liboner in Waldhofſ ein Fahrrad im Werte von 25/ entwendet haben. Ritzert gibt heute an, daß er das Rad von Liboner geliehen habe. um ſeine kranke Mutter im Krantenhauſe Mannheim beſuchen zu können. Das Rad habe er am gleichen Tage wieder in die Wohnung des Liboner zurückgebracht. Vom Schöffengericht wurde Ritzert am 4. Sept. wegen Diebſtahls zu 1 Jahr Gefängnis verurteilt. Auf Berufung des Angeklagten gelangte heute die Sache vor der Strafkammer zu Verhandlung. Es erging Urteil: Zurückweiſung der Berufung mit der Maßgabe, daß die Straftat als Unterſchlagung anzuſehen iſt und die Strafe auf 3 Monate Gefängnis er⸗ mäßigt wird. M. Amksgericht Mannheim * Mannheim, 29. Okt.(Sitzung des Amtsgerichts.⸗G.). Vor⸗ ſitzender: Oberamtsrichter Schmitt. Vertreter der Anklagebehörde: Referendar Göbels. Zuchthaus für einen Fahrraddieb Der 28jährige Maler Guſt. Adolf Konrad Eſſer aus Mannheim iſt beſchuldigt, am 21. Juli d. J. im Hauſe Werderplatz 1 ein Damen⸗ fahrrad i. W. v. 100/ entwendet zu haben. Der Angeklagte ſtellte zeute die Tat in Abrede, obwohl er früher der Polizei und dem Amtsgericht ein Geſtändnis darüber ablegte, das Rad weggenommen zu haben. Zu dieſem Geſtändnis habe er ſich jedoch nur veranlaßt zeſehen, weil die beiden Polizeibeamten, die ihn verhafteten, ihm die oſortige Freilaſſung in Ausſicht ſtellten, falls er den Diebſtahl ein⸗ eſtehe. Nicht er, ſondern ein gewiſer Segewitz habe das Rad geſtoh⸗ len. Von dieſem habe er das Rad um 60 erworben. Alle dieſe Angaben des Eſſer werden jedoch durch die eidlichen Ausſagen der Zeugen als durchaus unwahr widerlegt. Ein Zeuge beſtätigt aus⸗ hrücklich, daß ihm der Beſchuldigte das Rad um nur 40 angebo⸗ ten habe. Trotz dieſer belaſtenden Zeugenangaben will er von dem Diebſtahl nichts wiſſen. Er iſt aber wegen Urkundenfälſchung und Diebſtahls wiederholt ſchwer vorbeſtraft. Erſt im Januar d. J. wurde er nach Verbügung einer 2jährigen Strafe aus dem Gefängniſſe untlaſſen. Das Gericht hat folgendes Urteil erlaſſen: Der Angeklagte Adolf Eſſer wird wegen Diebſtahls im Rückfalle zu 1 Jahr 2 Mo⸗ naten Zuchthaus rerurteilt. Der 48jährige verheiratete Arbeiter Adam Appler aus Mann⸗ beim hat ſich wegen erſchwerter Körperverletzung zu verantworten. Am 1. September d. J. kam Appler in angetrunkenem Zuſtande nach Hauſe. Als ſeine Frau, die bereits in dritter Ehe lebt, ihm wegen eines ſchlechten Lebenswandels Vorwürfe machte, ſuchte Appler ſie ans Fenſter zu drängen und gab ſeine Abſicht kund, ſie zum Fenſter binauszuwerfen. Dabei rerſetzte er ſeiner Frau mehrere Schläge auf den Kopf und mit einem Meſſer einen Stich in den rechten Oberarm. Nach dem Gutachten des Sachverſtändigen Dr. Götzmann iſtder Beſchuldigte ein leicht erregbarer Menſch infolge eines Unfalls, den er im 5. Lebensjahre erlitt. Durch den angetrunkenen Zuſtand, in dem ſich der Angeklaßte bei Verübung der Straftat befand, habe ſich deſſen Erregung aufs höchſte geſteigert. Hieraus erkläre ſich, daß der Angeklagte ſich an die Einzelheiten des Hergangs nicht mehr erinnern könne.— Wegen Körperverletzung iſt Appler wiederholt vorbeſtraft, letztmals im Jahre 1911. Es erging Urteil:(Wochen Gefänguts, die durch die erlittene Unterſuchungshaft verbüßt ſind. Der Haftbefehl gegen den Verurteilten wird aufgehoben. Der djährige Gärtner Friedrich Brill aus Heidelberg iſt des Diebſtahls im R. beſchuldigt. Seit Mitte Auguſt d. J. war er bei der Firma„Eilboten⸗ und Transportverkehr und Wohnungsnach⸗ weis“ in U 4, 23 hier aushilfsweiſe beſchäftigt. In dieſer Stellung entwendete Brill nach und nach insgeſamt 10 /. Seine Vorſtrafen wegen Diebſtahls ſprechen ſehr zu ſeinen Ungunſten. Es erging Urteil: 4 Monate Gefängnis abzüglich der erlittenen Unter⸗ ſuchunashaft. Die 31jähr. Putzfrau Karvline H. geb. Klettenheimer aus Ettlin⸗ gen tat bei einer Familie hier. Prinz Wilhelmſtraße 10 Monats⸗ dienſt. Unter Mißbrauch des ihr geſchenkten Vertrauens entwendete ſie einem im Schlafzimmer in einem Vertikow aufbewahrten Platin⸗ ring im Werte von 600. Sie will infolge Krankheit ihres Man⸗ nes in großer Not geweſen ſein und verpfändete den Ring für 20, in der Abſicht, ihn bald wieder auszulöſen. Hieran war indeſſen Angeklagten wird wegen Diebſtahls i. R. zu 3 Monaten Ge⸗ ſängnis verurteilt und erhält mit Rückſicht auf die üble Lage der amilie Strafaufſchub auf Wohlverhalten mit Ausſicht auf ſpätere völlige Begnadigung. M Amtsgericht Mainz Am 27. Oktober kam am Amtsgericht der Storchenpro⸗ deß zur Verhandlung. Bekanntlich hatte der Weingutsbeſitzer Auguſt Gangloff in Nackenheim am 14. April 1922 einen weißen Storch erlegt. G. iſt Mitjagdpächter der Jagd in Nackenheim; er beobachtete, wie der Storch einen jungen Haſen erwiſchte und damit auf einen Baum flog. Nun glaubte er berechtigt zu ſein, den Storch herabzuſchießen. Er erhielt einen Strafbefehl von 500 Mark; hiergegen legte er Einſpruch ein. Die Sache wurde im März 1924 am Amtsgericht Oppenheim verhandelt und der Angeklagte freige⸗ ſprochen. Die Sache ging nun als Reveſion an das Oberland⸗ gericht in Darmſtadt. Dieſes hob das Urteil von Oppenheim auf und verwies die Sache zur neuen Verhandlung an das Amtsgericht Mainz. Eine Reihe von Sachverſtändigen wurde gehört,, die zum größten Teil der Auffaſſung waren, daß auch der weiße Storch zu den Raubvögeln gehörte, die im Intereſſe der Jagd abgeſchoſſen wer⸗ den könnten. Gegen dieſe Anſicht wendete der Oberförſter von Mainz der an Handen des Bogelſchutzgeſetzes nachwies, daß der weiße Storch nicht zu den Raubvögeln zähle und deshalb geſchützt ſei. Auch das Heſſiſche Jagdgeſetz ſchütze dieſen Vogel und zähle ihn nicht zu den Raubvögeln. Der Stroch komme nur als Gelegenheitsräuber in Be⸗ tracht. Von den Jagdpächtern wurde geltend gemacht, daß im Heſſi⸗ ſchen Jagdkalender der Storch nicht als geſchützt ſtehe. Nachdem die Verhandlung bis zum ſpäten Nachmittag währte und der Amts⸗ anwalt auf Verurteilung des Angeklagten plädierte und der Vertei⸗ diger in eingehender Weiſe die Freiſprechung ſeines Klienten forderte wurd die Verkündung des Urteils auf acht Tage vertagt. Schöffengericht München Der 82 Jahre alte Poſtſchaffner A lägerer Zeit beim Poſtamt gochl beſchate 5 tte ſich bis zum Sommer ds. JIs. nichts zuſchulden kommen la jedoch unterlag er nach ſeiner eigenen eeee jedoch unterlag er der Verſuchung und zwar i gabe, in ſeiner damaligen Trunkenheit. Aaf fehnen Peſeelgann 55 hielt er von dem Wirt Müller am Keſſelberg eine Zahlkarte über 1650 ͤ, den dazu gehörtgen Geldbetrag und einen Brief an das Poſtſcheckamt München. Huber kehrte auf dem Heimweg nach Kochl in mehreren Wirtshäuſern ein und verlor, nach ſeiner Angabe, in ſeiner Trunkenheit 200% von den ihm übergebenen amtlichen Gel⸗ dern. Er lieſerte die non dem Wirt am geſſelberg erhaltenen 1050% und den Brief beim Poſtamt Kochl überhaupt nicht ab. ſondern floh am 1. September. Von Reue erfaßt, gab er durch ſeinen Bruder von dem mitgenommenen Betrag die nicht verbrauchte Summe von 1000 Mark an das Poſtamt zurück. Das Schöffengericht München Land N vach ihren geringen Vermögensverhältniſfen niemals zu denken. Die Fälſchungen von Poſtkreditbriefen Umfangreiche und raffinierte Fälſchungen von Poſtkreditbriefen waren Gegenſtand einer intereſſanten Verhandlung, die vor dem Schöffengericht Wedding ſtattfand. Unter der Anklage der Urkundenfälſchung und des Betruges batten ſich die Kaufleute Paul Luedtke und Georg Riemer zu verantworten. Die Angeklagten, die in einem Engrosgeſchäft arbeiteten und mit 11155 kreditbrieſen zu tun hatten, wußten ſich zunächſt gefälſchte polizeiliche Perſonalausweiſe zu beſchaffen, aufgrund deren ſie ſich an den ver⸗ ſchiedenſten Poſtanſtalten Deutſchlands Poſtkonten anlegten, und Kreditbriefe für dieſe Konten ausſtellen ließen. Sie legten dann in andern Städten bei den dortigen Poſtanſtalten dieſe auf andere Namen laufenden und auf höhere Beträge gefölſchten Kreditbrieſe vor und erbielten auch die Beträge ausgezahlt. Das Gericht billigte den Angeklaaten mildernde Umſtände zu und erkannte gegen jeden der beiden Angeklagten auf 3 Jahre Gefängnis. Neues aus aller Welt Neues vom Zeitungsdruck Eine neue hervorragende Leiſtung auf dem Gebiete der Her⸗ ſtellung von Rotations⸗Druckmaſchinen iſt der altbekannten Spezial⸗ fabrik König u. Bauer zu verdanken. Vor geladenen Fachleuten wurde eine Schnelläufer⸗Sechsrollen-Rokationsmaſchine vorgeführt. Die Maſchine iſt für eine Papiergeſchwindigkeit von 250 m/ min gebaut und macht bei einem Papierformat des vierſeitigen Bogens von 57* 88 om ſtündlich 18 000 Umdrehungen in der Minute. Bei voller Inanſpruchnahme ihrer Leiſtungsfähigkeit kann ſie in einer Stunde 36 000 Zeitungen je 48 Seiten ſtark liefern. An⸗ genommen ein vierſeitiger Bogen wiegt 25 Gramm, ſo würde 1 Zeitung von 48 Seiten 300 Gramm wiegen und 36 000 Zeitungen = 10 800 Kilo. Die Maſchine verdruckt alſo in einer Stunde einen Doppel⸗Waggon Zeitungspapier. Bei dieſer Leiſtung iſt eine Rollen⸗ breite von 176 om erforderlich. Zum Vergleich ſei erwähnt, daß die normale Rotationsmaſchine bei Berliner Format(47* 63 em) bisher bei 200 m/ min Papiergeſchwindigkeit 200 Umdrehungen in der Minute leiſtete. Der größte Papierverbrauch einer heutigen 32ſeitigen Rotationsmaſchine iſt bei einer Rollenbreite von 126 em ca. 1500 Kilo. Die neue Maſchine iſt 21 m lang und ca. 7 m hoch. Im Untergeſchoß der Maſchine befindet ſich für jedes der 6 Druckwerke ein dreifacher Rollenſtern mit mechaniſchem Rollenantrieb. Die Falz⸗ apparate ſind bänderlos, neueſter Bauart. Die Maſchine iſt für Europa eine Neuheit! Die Schnellpreſſenfabrik Frankenthal in Frankenthal(Pfalz) hat ebenfalls eine ungewöhnlich große für 64 Seiten ausreichende Schnellauf⸗Rotationsmaſchine mit 4 Druckwerken e e die, wie wir hören, für eine japaniſche Druckerei her⸗ geſtellt wurde. — Vom Rheingold ſchreibt G. Hölſcher in ſeinom in kur⸗ zem erſcheinenden„Buch vom Rhein“(Köln, Hourſch und Bechſtedt): In dem Flußgeſchiebe des Rheins findet ſich ſtellenweiſe von Metallen außer Eiſen auch dasjenige, an dem doch alles hängt, das Gol d. Daß der Rhein latſächlich ein goldführender Strom iſt, hat man ſchon ſehr früh gewußt; bereits zu Cäſars Zeiten ſoll viel Rheingold nach Rom gegangen ſein, und daß ſelbſt in vor⸗ römiſcher Zeit deutſches Gold zu Geſcheide verarbeitet wurde, be⸗ weiſen die Gräberfunde; auch das um das Jahr 870 verfaßte Evangelienbuch des Otfried von Weißenburg erwähnt das Rhein⸗ gold. Die Beſchöfe von Speyer erhielten im Jahre 1366 das Recht, aus dem Rheingold Gulden zu ſchlagen, und um das Jahr 1500 waren noch bei Straßburg, Selz und in den Schwarzwaldtälern Goldwäſchereien in Betrieb. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts bis 1874, als das Goldwaſchen als nicht mehr einträglich genug aufgegeben wurde, ſollen auf der badiſchen Seite des Rheins nicht weniger als 306 Kilogramm gewonnen worden ſein; das beſte Jahrzehnt von 1830 bis 1839 habe 83 Kilogramm ergeben; die höchſte Jahresausbeute belief ſich im Badiſchen auf 12½, in der Bayriſchen Pfalz auf 5 Kilogramm. Dennoch konnten ſich mit Goldwäſcherei nur Leute beſchäftigen, die ſonſtige Erwerbsmöglich⸗ keiten nicht hatten, denn von den 400 Mann, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts das Geſchäft des Goldwaſchens betrieben, ver⸗ diente keiner mehr als 100 Mark im Monat, ſpäter nur 2½ Mark im Tag. Man kann ſich alſo denken, daß Goldklumpen nicht ge⸗ funden wurden. Die Statiſtik, die ja über alles Auskunft gißbt, ſtellt feſt, daß in einer Tonne( 20 Zentner) Rheinſand 0,14 Gr. Goldflitterchen vorhanden ſind. Sie haben die Geſtalt feinſter rundlicher Blättchen von etwa 0,5—0,7 Millimeter Durchmeſſer und 0,1 Millimeter Stärke, die etwa ½ Milligramm wiegen und wovon alſo 20 000 aufs Gramm gehen. Waſchbänke ſtanden frü⸗ her von Baſel bis Mainz an den Rheinufern. Als die reichſten Goldgründe galten Iſtein im badiſchen Amt Lörrach, Altbei⸗ ſach(ſchon die Edda ſpricht von Breiſacher Gold), die Geſtade am Kaiſerſtuhl und die Strecke zwiſchen Kehl den im badiſchen Kreis Karlsruhe, heute an einem toten Rheinarm An dieſer Strecke zeichnete ſich wieder das Dorf Helmlingen aus. Die Frage, woher dieſes Gold ſtammt, hat auch ihre Beantwortung gefunden. Daß es in den Rhein erſt kommen kann, nachdem dieſer den Bodenſee verlaſſen hat, iſt ver⸗ ſtändlich. In der Tat gibt es einen goldführenden Nebenfluß, nämlich die Aare, aber auch dieſe erhält es erſt von der großen Emme, die unterhalb Solothurn der Aare zuſtrömt. Das Emmen⸗ tal verdankt ſeinen Weltruf ſeinem Käſe, der als das feinſte Er⸗ zeugnis der ſchweizeriſchen Landwirtſchaft gilt. In Burgdorf, wo Fröbel und Peſtalozzi zeitweilig lebten und der Dichter der Wacht am Rhein, Max Schneckenburger, 1849 als Fabrikbeſitzer ſtarb, tritt das Flüßchen aus dem Gebirge in die Ebene. Seine Queſle hat es in den Cozän⸗ und Kalkalpen nördlich des Brienzer Sees; ſein großes Gefälle liefert ſeit der Regulierung zu Anfang des 20. Jahrhunderts bedeutende Waſſerkräfte, aber auch große Geſchiebe⸗ maſſen aus der Gruppe der Napfberge, die aus Nagelfluh und Mergel beſteht. Dem Nagelflubgeſtein des Emmentals ſind u. 2. Goldkörner eingelagert. In frühern Zeiten, vielleicht ſchon vei den alten Helvetiern, deren Goldreichtum bekannt iſt, wurde dies Gold durch Waſchen gewonnen und von der berniſchen und luzerni⸗ ſchen Regierung im 17. und 18. Jahrhundert auch zu Goldmün⸗ zen geprägt. Das Gold findet ſich nicht in Adern, ſondern als Blattgold in Goldſeifen und rührt nach der Anſicht der Geologen von einem zertrümmerten Gebirge her, deſſen Geſteine durch einen Strom hier als Delta abgelagert worden ſind. Die Zuflüſſe aus der Napfgruppe bringen das Gold aus den tiefern Lagen des Ge⸗ birgszuges mit, neben Rubinen und Magneteiſen. Im Jahre 1899 hat die berniſche Regierung einem Unternehmer die Konzeſſion für eine Goldwäſcherei in dieſen Bächen gegeben, es iſt aber nichts aus dem Plan geworden und die Emme liefert ihr Gold nach wie vor un den Rhein ab. — Hauseinſturz in om. In Rom ſtürzte ein altes Haus ein, aus dem glücklich alle Mieter mit Ausnahme einer kleinen Oſteria ausgezogen waren. In dieſer Oſteria wurden zwei Per⸗ 195 durch den Einſturz getötet, drei andere Perſonen leichter verletzt. wetternachrſchten der Karlsruher Landeswetterwarte Das atlantiſche Tiefdruckgebiet iſt nordoſtwärts vorgerückt, ſein Zentrum liegt heute früh über dem norwegiſchen Meere. Auf ſeiner Südſeite wehen bis Südfrankreich und zu den Alpen warme, ſüd⸗ weſtliche Winde die in ganz Mittel⸗ fälle hervorrufen, in Baden ſtellenweiſe wieder bis 37 Liter pro Quadratmeter in den letzten 24 Stunden. Die heutigen Morgen⸗ temperaturen ſind in Frankreich ſtellenweiſe auf 15 Grad angeſtieegn, ſie liegen in Deutſchland meiſt bei 10 Grad. Froſt und Schneefall herrſcht nur an der äußerſten Nordküſte Europas. Von Weſten neue Druckſtörungen heran, ſo daß das regneriſche Wetter anhält. verurteilte Huber dem allſeitig das beſte Zeugnis ausgeſtellt worden Monaten Gefängnis. iſt. unter Annahme mildernder Umſtände zur Mindeſtſtrafe von ſechs! Vorausſichtliche Witierung für Samslag, bis 12 Ahr nachts: Sehr mild, Regenfälle, zeitweiſe ſtarke bis ſtürmiſche Südweſt⸗ winde. Desgleichen Sonntag. anhaltend unbeſtändig. kühler. 1 und Daxlan⸗ und Weſteuropa ſtärkere Regen⸗ + ſehen. Aber das iſt das Charakteriſtiſche nicht. Zentralſtra hiſtoriſch ſehr ſehenswert und jedermann ſieht ſie er nicht gerade Kraftfahrer iſt. die einzelnen Fahrer ſich damit abfinden. wie manche hindurchſauſten, wie durch ein Rennziel, und andere wie⸗ Löwen. gezäunten Raſenfläche ein beſchauliches Daſein Ortſchaften mit Neue Mannheimer Jeitung(Abend⸗usgabe! Freitag, den 31. Oktober 1924 Wandern und Reiſen Eindrücke aus Pfalzſtädten Von Georg Wilhelm Rapp 1. Frankenkhal In der von Frankenthal liegt ein ſtark konſer⸗ vativer Zug. Der nduſtriegürtel rund herum um die Altſtadt ſieht natürlich aus wie anderwärts Schornſteine und Sheddächer auch aus⸗ Die Altſtadt aber iſt B. in Kaiſerslautern, Landau uſw. durch neuzeitliche n durchbrochen, nur ganz verſchwindend kommen mo⸗ nicht, wie z. b derne Bauten inmitten der Altſtadt vor. Allerdings, vor den Toren (pwas hier buchſtäblich gemeint iſt, denn Anfang und Ende der Alt⸗ ſtadt werden wirklich noch durch altertümliche Tore markiert) ſind neue Viertel entſtanden, ſchöne und andere. Unter dieſe onderen rubrizieren ſich vor allem die in der Front natürlich verfreundlichſte, uber im Uebrigen ſchauderhaft unform gehaltenen Mietskaſernen der Wormſerſtraße, eine ſchreiende Anklage gegen ihre Erbauer und den Geſchmack ihrer Zeit. den Toren ſprechen. Sie ſind nit Freude, wenn Letzteren ſind ſie im Weg und eine ſtete Gefahr. Eine halbe Naſenlänge zu weit rechts oder links und die Karambolage iſt fertig. Es iſt auch wunderhübſch zuzuſehen, wie Ich konnte beobachten, rigens, da wir gerade von der ſtoppten vorſichtig ab, fuhren drum herum wie die Katze um den heißen Brei oder ganz ſchüchtern hindurch, ängſtlich mit der Blende äbſuchend. Man kann ja nicht wiſſen.. An den Toren gibts auch Zur Beruhigung ängſtlicher Mitmenſchen ſei jedoch ver⸗ ſchert, daß es ſteinerne ſind. Sie ſtanden früher hoch oben auf der ore Zinnen. Aber ſei es, daß ſie heruntergefallen oder in des wilden Krieges Zeiten heruntergeholt wurden oder ſonſt was ange⸗ ſtellt hatten, jedenfalls ſind ſie jetzt unten ſind führen in ei ein⸗ Ihre nung iſt übrigens ganz unnötig, denn ſie machen ein ſo me freund⸗ ches Geſicht, daß ſich ſowieſo niemand vor ihnen fürchtet. Wer auch ſonſt nichts von Frankenthal weiß. weiß aber, daß da Zucker und Schnellpreſſen gemacht werden. Als ich in der Nach⸗ kriegszeit nach Frankenthal kam, war die ſtereotype Frage in meiner Heimat: Ach, können Sie mir nicht ein bischen Zucker heſorgon. (Markenfrei natürlich!) Aber auch heute, wo es keine Zuckermarken mehr gibt, iſt der Zucker hier nicht billiger als wo anders. Neben den Schnellpreſſen, die heute übrigens längſt durch Rotation und Offſetmaſchinen überholt ſind und im Verhäliniſſe zu den Rotatlons⸗ Mmaſchinen eigentlich Langſampreſſen heißen müßten, werden in Fran⸗ kenthal auch andere Dinge hergeſtellt, z. B. Seife, Armatuxen,. Guß. Holzwarenprodukte u. a. m. Frankenthal iſt wohl die älteſte pfäl⸗ ziſche Induſtrieſtadt, denn es hatte ſchon zu Zeiten Karl Theodors eine Porzellanwarenfabrik. Von der iſt nun freilich außer gerettsten Erzeugniſſen heute nichts mehr übrig und um wenigſtens ihr An⸗ denken wachzuhalten, hat man zwei neue Straßen in der Siadlung nach zwei bekannten Angeſtellten der Fabrik Hannong⸗ und Melchior⸗ ſtraße benannt. „Unter dem geſchihtlich ſehenzwerten ſteht das Erkenbertmuſeum obenan, nach dem biſhöflichen Kämmerer Erſenbert benannt. Es enthält höchſt wertvolle und in ſorgſomen Händen beſtgeyflegle 5 — „Sammlungen, die ſich den bedeütendſten ſüddeutſhen Muſeen an die Seite ſtellen können. Ueberhaupt wird die Altertumepflege nehen Speyer in keiner pfälziſchen Stadt ſo gepflegt. wie in Frankenthal, wo auch die offizielle Zeitſchrift des Altertumsvereins erſcheint. Daz Muſeum ſtößt an das alte Rathaus an und über ihe befinden ſich die neueren ſtädtiſchen Räume, wie der ſehr großzügig angeſegte und mit den Bildern der früheren Bürgermeiſter geſchmückte Rateſgal, die Kommiſſionsberatungszimmer uſw. Hieran azgebaut iſt die große proteſtantiſche Kirche, ein Prachtbau mit majeſtäliſchem Säulenportal und breit ausladender Freitreppe. Außerdem hat ſkrankenthal noch eine kleine proteſtantiſche Kirche und eine katholiſche Kirche, ſowie eine Synagoge. Das Straßenbild der Altſtadt ſpiegelt eine alte Geſhichte. Nur die unterſten Stockwerke der Häuſer ſind durch Einbau mederner Läden verändert. In der Wormſer⸗ und Speirerſtraße und Bahnhofs⸗ ſtraße wickelt ſich der Tagesverkehr ab. Ein Viertel für ſich bilden die ausgedehnten Anlagen der Kreis⸗ Kranken⸗ und Pflegeanſtalt im Südoſten der Stadt, wo auch die Kreistaubſtummenanſtalt liegt, die älteſte Anſtalt dieſer Art in Bayern überhaupt. Dort liegt auch die Zuckerfabrik, deren ſieben Scharnſteine in einer Reihe und genau der Größe nach ſt⸗hen, wie in Paradeaufſtellung. Auch die anderen Induſtrien liegen längs der Bahnlinie Ludwigshafen⸗Worms. Dos Aufblühen der Frankenthaler Induſtrie iſt geradezu erſtaunlich. Hier tun ſich große Perſpektiven auf. In den letzten Jahren ſind große Neuhauviertel entſtanden, ſo die Siedlung weſtlich der Bahn, die wegen ihrer durch die Verhält⸗ niſſe gebotenen Raumbeſchränkung den Ehrennamen der pfälziſ hen Stadt Lauterecken als Spitznamen erhielt(Lauter Ecken!). Trotz dieſes Uznamens wohnt es ſich aber ſehr ſchön da draußen mit dem Ausblick auf das Haardtgebirge, und manch einer, der drüber ſchimpft, wäre froh, wenn er da wohnen könnte. Eine weitſichtige Kommunalpolitik hat auch bereits zu Einge⸗ meindungen geführt. So ſind die wohlhabenden Ortſchaften Mörſch, Studernheim und Flomersheim hereinbezogen worden. Sie ſind alle drei vorwiegend ländlich. Daß Frankenthal früher am grünen Rhein gelegen hat, kommt dem Fremden heute ſonderbar vor, es war aber wirklich ſo. Der Rhein hat ſich aber mit Frankenthal nicht gut vertragen, denn eines Tages verlegte er ſein Bett. Dann wurde ein Konal gebaut, der aber heute ſchiffahrtstechniſch kaum noch Wert hat, wenn auch ein poar Zuckerfabrikkähne darauf herumgondeln, und nur nach landſchaftlieh intsreſſant iſt. Er erinnert in ſeinem Bild an die flämiſchen Kauäle. lämiſche Siedlungen ſind übrigens in der Gegend; ſo hieß die Vor⸗ adt Flomersheim eigentlich Flamersheim und wird von der Ve⸗ völkerung auch heute noch ſo geſprochen. Seine glänzende Eignung als Induſtrieſtadt verſpricht Franken⸗ thal einen weiteren rapiden Aufſtieg, der nur durch die allgemeinen Hemmniſſe während und in der Folge des Krieges gehemmt war. von der Bickenalp Wohl die wenigſten Pfälzer oder„Saarländer“ kennen, auch nur dem Namen nach, das Bickenalbtal; und doch umfaßt dasſelbe 9 meiſt bäuerlicher Bevölkerung, die bis zum Friedensſchluß dem Bezirksamt Zweibrücken angehörten und deren Verkehrswege nach dieſer Hauptſtadt der Weſtpfalz als Abſatzgebiet angelegt wurden. Durch die Neueinteilung dem Saar⸗ gcte und zwar mit 7 weiteren Ortſchaften des Bliestales dem Bezirte Homburg zugeteilt, durch die Zollſchranken oon Zweibrücken abgeſchnitten, iſt das Bickenalbtal zu einer Art kolonialen En⸗ elape innerhalb des„Saarſtaates“ geworden. Es fehlen Ver⸗ bindungsſtraßen zwiſchen dem Bickenalb⸗ und Bliestale. Als ſolche kämen hauptſächlich zwei Strecken in Frage: eine Verbin⸗ dungsſtraße aus der 5 heim ausgehend, würde eine direkte Verbindung zwiſchen erſterer und der nächſten Bahnſtatton Gersheim(etwa 5 Kilometer Länge) herſtellen, die jetzt nur auf einem Umwege über Neualtheim, Sey⸗ weiler und Waldheim zu erreichen iſt; zweitens eine Verbindungs⸗ ſtraße(von etwa 1 Kilometer Länge) zwiſchen Neualtheim und Böck⸗ weiler, von wo aus dieſe bereits nach Blieskaſtel ausgebaut iſt. Dieſe en würden ermöglichen, Poſtautoverbindungen zwiſchen dem Blies⸗ und Bickenalbtal herzuſtellen und letzteres damit dem allge⸗ meinen Verkehre einzugliedern, während augenblicklich wegen der beſtehenden Verkehrsſchwierigkeiten landwirtſchaftliche Erzeugniſſe ſo ſchwer benachteiligten Tales des durch die neue Grenzziehun 0 15 Da es den beteiligten Ort⸗ maſſenhaft dem Verderb unterliegen. ſchaften alſein nicht möglich iſt, die Straßen herzuſtellen, ſo wäre ez eigentlich Aufgabe der Verwaltung des Saargebiete, dem dieſer weſtpfälziſche Landſtrich nun einmal ungefragt und zwangsweiſe zugeſchlagen iſt, auch hier, wie es in dem Verſailler Vertrag ſo ſchön heißt,„die Rechte und Wehlfahrt der Bevölkerung ſicherzuſtellen 75 ⸗ ogenannten Pfarr, von dem Dorfe Medels⸗ Baò Dürkheim Eine Radfahrt durchs Dürkheimer Weinland ins Iſenachtal Eein Paradies ſcheint ſich aufzutun, wenn man von der endlos ſcheinenden, öden Landſtraße von Ludwigshafen über den Mardorfer Stieg herunterkommt, und die tief ausgeſchnittene Mündung des Iſenachtals vor ſich ſieht. In den unzähligen Falten eines weit⸗ gedehnten buntfarbigen Teppichs von Weinbergen liegt Dürkheim maleriſch hingeſtreut, in der Talſohle beginnend und ſich hinziehend bis zu den Zinnen der Vorberge. Darüber lugt aus dem vieltönigen Grün des Bergwaldes die Turmruine der Limburg, kühn, weit⸗ ſchauend, erzählend von alter Zeit. Wie eine gewaltige Wand wirkt dahinter die maſſive Fläche des Peterskopfs, breit und hoch, und der ſtolze Bismarckturm ſieht darüber aus wie ein zierliches Spielzeug. Aus dem buntfarbigen Gemiſch der Talbeſiedlung ziehen ſich weithin ſichtbar die Salinen, erheben die alten wuchtigen Parkbäume ihre ſtolzen Häupter, leuchten friſch die großen hellen Flächen der Hotels, Willen und Weingüter, ſteigt die zierliche, feindurchbrochene Kon⸗ ſtruktion des Kirchturms in blaſſem Grau empor, lacht uns das ſorg⸗ loſe Gewinkel alter Gäßchen und Dächer entgegen In dünnem Blaugrau verlaufen zur Rechten die Berge, zur Linken grüßen über den Hügeln die eigentümlich geformten Bauten der Quietawerke und der altersgraue Ruinenturm über Wachenheim. *** Ich glaube, auf keinem Marktplatz der Pfalz kommt man ſo ſchwer durch wie hier. Er iſt viel zu klein für die unzähligen Holz⸗ fuhrwerke, die aus dem waldreichen Tal kommen und deren Führer ſich heer erquicken. Ganze Züge begegnen uns im Tal. Der Markt⸗ platz iſt das typiſche altpfälziſche Stadtbild. Zwar ſind unten ſchöne Kaufläden eingebaut, aber die Phyſiognomie iſt geblieben. *.*.* Wundervoll geht ſichs in den Kuranlagen ſpazieren. Man iſt oft erſtaunt, daß Dürkheim rechtsrheiniſch nicht beſſer, nicht weiter be⸗ kannt iſt als Bade⸗ und Kurzentrum. Vor dem reizend gelegenen Parkhotel ſtreckt ſich weithin der Park, farbenfroh geſchmackvoll an⸗ gelegt, mit leuchtenden Rabatten und einem wundervollen monumen⸗ talen Brunnen. Lang geſtreckt liegt am Ende des Kurparks das Gradierwerk. Muſtergültig ſind die Badeanlagen. Die Wannen ſind aus Holz, aus einem exotiſchen. Damit der Badende nicht die küh⸗ lende Einwirkung der Email⸗ und Steinwannen empfindet, die ander⸗ wärts den Genuß des Badens ſo ſtört. Elektriſche Bäder und medicomechaniſche Einrichtungen aller Art laſſen ebenfalls erkennen, daß man hier in einem der modernſt ausgerüſteten Bäder lebt. Vor dem Parkhotel auf der Terraſſe ſpielt die Muſtkkapelle, es gibt gute Muſik und unter ihren Klängen wiegt ſich im Park ein vornehmes Geſellſchaftsleben. Ein Rieſenbetrieb iſt dann auf dem Bummel, der vor dem Muſikpavillon vor ſich geht: Hochmoderne Toiletten, alles dernter eri, viel Autos und Krafträder und Kutſchen, deren Führer vor den Parktoren um die Wette ſchnarchen. * 1** Sonntags iſt das Gedränge lebensgefährlich in den alten, engen Gaſſen. Das Kurpublikum promeniert lieber in der Woche, als Sonntags, wo dieſe Ströme von Mannheimer und Ludwigshafener Sonntagsausflüglern von der Elektriſchen hierhergebracht worden ſind. Dieſe Verbindung iſt praktiſch, ſchnell und nicht teuer. Aber die Züge der Elektriſchen ſind vom jahrelangen Gebrauch und dem MNangel an Reparaturen ausgeleiert und ſchlenkern ſchauderhaft. Der Wagenführer beſtätigt mir das. * 1** Im Tal. Das Dörfchen, das hier zu unſeren Füßen liegt, heißt Hrethen. Das iſt aber kein Druckfehler und ſoll nicht etwa Gretchen heißen. Aber notabene Getchen gibts hier auch genug. Gretchen und anders benamſte Mädchen. Aber davon ein andermal mehr. Denn mit den Pfälzer Mädchen iſt gut umgehen, ſehr gut ſogar. U. a. w. g. Ein altes, ganz kleines, verfallendes Kirchlein liegt da unten, grau und brüchig, wie aus einem Baukaſten, puppig. Und hoch über uns die Kloſterruine Limburg. Die übrigens mit dem noch viel mehr be⸗ rühmten Limburger Käſe keinerlei Verwandtſchaft hat, aber trotzdem ſehr ſehenswert iſt. Für den Radfahrer iſt es allerdings von hier aus nichts. Die Straße durch Grethen iſt mühſam genug und mehr als einmal muß man ſeine Karre ſchieben. Eng windet ſich die Straße am Berghang empor. Hüben und drüben kleben wie Schwalbenneſter ein paar kleine Häuschen. Knarrend ſchieben ſich immer wieder Langholefuhrwerke vorüber und die erhitzten und ge⸗ ſchwitzten Fuhrleute treiben die müden Pferde an; denn es geht lang⸗ ſam ünd ſchwer auf dem holperigen Pflaſter. Bergauf und bergab. * 1* Hardenburg. Es mag wohl einſt eine harte Burg geweſen ſein, trotzend des Feindes damals modernen Waffen, und daher hat ſie ihren Namen. Heute iſt ſie zum größten Teil verfallen, aber es ſind noch ſehr anſehnliche Ruinen öbrig. Im Sommer gibt man da⸗ rin Feſtſpiele. Meiſt klaſſiſche Sachen, aber auch andere Stücke, für die die große Malerin Natur eine ſo ſchöne Szenerie geſchaffen, wie kein menſchlicher Künſtler es je wird können. Im Tal, im Ort ein Forſthaus mit einem alten Baum, um ſeinen Stamm eine Rund⸗ bank. Wie lieb. Im übrigen viel Wirtshäuſer, denn die Pfälzer ſind durſtig, und die es nicht ſind und von ferne kommen, werden es hier beſtimmt. Unbarmherzig brennt die Sommerſonne auf die Straße. Und an der Alten Schmelz ſchlürft man begierig das kühle Waſſer des friſchen Brünnchens, wo Menſchen und Pferde raſten. Denn es iſt noch weit ins Tal hinauf. In Schlangenlinien windet ſich die Straße durch würzig duftende Wieſen empor zwiſchen ſteilen Berghängen, mit düſteren Tann und grünem Laub. Silbrig glitzert in der Sonne die Ilſenach zwiſchen den Wieſengründen. Da und dort ein zierlich Brückchen. Eine Papierfabrik, eine Siedlung kleiner Wohnſtätten. Weit, weit hinter uns verſtummt der Lärm des Tages. Keine Eiſenbahn, keine Elektriſche lärmt, nur ganz vereinzelt erinnert uns ein ſtaubaufwirbelndes Auto an die häßliche Erden⸗ ſchwere unſeres machaniſierten Alltagsdaſeins. *** Am Ziel. Im Herzen des Tals, am Iſenachweiher. Tiefe, an⸗ dächtige Waldeinſamkeit. Wie ein geheimnisvoller Spiegel liegt der ſtille kleine Waldſee in ſeinem wonnigen Bett. Ein paar Enten und Gänſe puddeln auf ihm, Hühner lauern ſchielend auf ein paar Brocken von meinem Veſperbrot. In zeitloſer Ruhe träumt das Forſthaus. Der Förſter, ein großer, breiter Mann, der typiſche Waldmenſch, fragt mich nach irgend einer Stadtneuigkeit. Zwei luſtige Mäbdels und ein kleines, das ſe nach echt Pfälzer Art„Die Bopp“ (Puppe) nennen, hantieren in der Küche. Im leiſen Wind rauſchen geheimnisvoll die alten Bäume. Nur eine Handbreit ſchaut der blaue Himmel durchs Gewirr der Kronen. Hier möcht ich bleiben, ruhen, immer, nichts anderes mehr denken und ſehen! Und träumen von der Schönheit der Welt. W. Rapp. niederrheiniſche Kleinſtädte Von heinrich Ehl Der geadelte Joſeph von Lauffe iſt gewiß kein ſtarker Dichter. Aber er hat etwas empfunden und wiederzugeben gewußt von der menſchlichen Enge, der Herzloſiakeit und der düſteren Unerbittlichkeit des Münſterlandes. Alles Grelle und Uebertriebene, alles Ueber⸗ modellierte ſeiner Menſchen und Landſchaftsmalerei iſt dem wort⸗ armen, brütenden Fanatismus dieſer in ihrer Echtheit und Unzu⸗ länalichkeit ſo eindrucksvollen Raſſe völlia fremd. Und fremd iſt die⸗ ſem Volke ſicherlich das Baugefühl ſeines Adels in dem heiteren. trinkfeſten Stadtweinhaus in Münſter und den zahlreichen prächtigen Landſchlöſſern, die von Weſtfalen bis zum Niederrhein die Ebene überſpinnen. Aber in jenem reichaeſchnitzten Rathauſe mit ſeinen ſtumpfen und ſchwerfälligen Arkadenträgern, ſeinen auffallenden, pielen lichtloſen Mauerflächen, nähert ſich dieſes Baugefühl dem in⸗ ſtinktiven Raſſenbewußtſein der Landbevölkerung. Der Syrengel des münſteriſchen Bistums umfaßt einen freudloſen Katholizismus, der ſich vor der Lebensluſt verſchließt und dem in natürlicher Reaktion dagegen jeder Genuß in Zuchtloſiakeit ausartet. Das iſt der aſketiſche Geiſt, der ſich in den fenſterreichen und doch düſteren Wohnhäuſern der engen Gaſſen niederrheiniſcher Städtchen ausdrückt. Zons, Neuß, Goch. bilden den Typus des feinen und empfundenen Abwägens eines Baues, wie er im Düſſeldorfer Ratbaus beainnt, im aleichen Sinne weiter. Es iſt bereits das Holländiſche. aber ohne ſeine Uep⸗ piakeit und ſein derbes Lebensbehagen. Zinnen und leere Backſtein⸗ flächen drücken den ernſten Sinn einer dem Farbigen und Bunten abageneiaten Bevölkerung aus. Es ſind Orte, die man im ſpäten Herbſt genießt. wenn das Laub fällt und der Rhein ſchlammia gelb in ewiger Trägheit dahinſchleicht. Aller⸗Seelen feiert ſich in dieſen Mauern, in dieſen wehrhaften Hänſern mit ihren Türmen und Toren am eindrucksvollſten. Sie halten uns feſt in ihrer genießeriſchen Me⸗ lancholie, aber wir atmen doch befreit auf, wenn uns der Zua durch düſtere Nopembertage in die Helliakeit der nahen Großſtädte gebracht hat. Kalkar An einem ſchwülen Sommertage weilte ich am Niederrhein. In Kanten hatte ich im gläſernen Dom die vielen hölzernen Heiligen beſucht und empfunden, wie der aroßartige ſteinerne Kreuzweg ſo fehl am Platze iſt in dieſem beſchaulichen Städtchen. Nachmittaas wanderte ich über endlos flaches Feld nach Kalkar. Eigentlich war es weniger das Münſter des heiligen Nikolaus, dem der Beſuch galt, ſchon eber jener geheimnisvolle Meiſter. der hier und in Cleve eine ſo unendlich reizbare Feinfühliakeit eingeſogen hat, die in ihrer Weiſe dem anaeblich ſo derben Niederrhein ebenſo rätſelhaft ſein maa. wie jene Paſſion voll deplaziertem Renaiſſance⸗Herrſchergeiſt. Dann aber erlebte ich dieſen breiten. gelben und trägen Strom. der ſich aus engen und gewundenen Weinberatälern am Mittelrbein heraus er⸗ gießt in dieſe unareifbare Ebene. Aus dunklen Gaſſen kommend ſtand ich unverſehens und mitten im abgebrochenen Wort vor dieſem ungeheuren Platz. Man iſt vorbereitet auf das Unausſprechliche der belgiſchen Veauinen⸗Höfe in Brüägge und Gent. Aber dieſes kennt keiner. Ein Platz, nicht öbermäßia ausgedehnt. aber ſo aroß. ſo rieſenhaft vor der Seele, daß man das Weltmeer plötzlich in Toten⸗ ſtille daliegen zu ſehen alaubt. Und tot iſt dieſer Platz, kein Hauch. kein Kinderruf hallt hinüber: ohne Leben iſt er wie die tote Stadt am Meeresarund oder die phantaſtiſche Stadt der Wüſte, die dem Wanderer als Fata moraana erſcheint. Und am feierlichen Ende die⸗ ſes Platzes erhebt ſich wie aus dem Boden gewachſen und nie von Meanſchenband erbaut das Nathaus, fertia hingeſetzt von zauberhaften Nieſen. Eckig und ſcharf geſchnitten ſtehen die Häuſerfronten rinas⸗ berum, feſtzueinanderhaltend wie Dämme. die das Meer in ſeinen Grenzen halten ſoll. Klein ſind ſie, jedes für ſich geſehen, aber ſie ſchließen ſich zuſammen und halten feſt aus, das Meer des Platzes zu bannen. Und in dieſem hrandenden Sand behauptet ſich noch einer, ſedem Eindruck zum Trotz. Das iſt der rieſige, autmütige Baum, unter dem einſt Seydlitz als Knabe ſaß. Nus Bädern und Kurorten Baden-Baden. Um den noch ſehr befriedigenden Beſuch det Bäderſtadt auch in den Wintermonaten recht lebhaft zu geſtalten. hat die ſtädtiſche Kurverwaltuna beſchloſſen, die Kurtaxe auf die Hälfte zu ermäßiagen, ſodaß trotz des unverminderten Kurbetriebes nur 10 bis 50 Pfennia pro Taa und Perſon an Kurtaxe zu entrichten ſind. Dieſe Maßnahme zuſammen mit der kürzlich erfolaten Herab⸗ ſetzung der Preiſe in den Staatlichen Kuranſtalten wird ſicherlich ihren Zweck, die Belebung des Winterverkehrs, nicht verfehlen, da auch eine aroße Anzahl Hotels und Penſionen geöffnet bleiben. Die Ankünfte ſeit 1. Januar ds. Is. betrugen bis 15. Oktober 63 847 gqegen 52 573 in der aleichen Zeit des Vorjahres. Vis zum 30. Oktober be⸗ trua die Zahl 65 288. Wandervorſchläge Tageswanderung Hirſchhorn— Hirſchhornerſteige— Oberhaag— Schwanheim ⸗ Neunkirchen— Leidenharderhof— Minneburg— Neckargerach. Sonntagsfahrkarte nach Hirſchhorn 4. Kl. 1 M. 70 Pfg., An⸗ ſchlußkarte Neckargerach—Hirſchhorn 70 Pfg. oder der Einfachheit halber Sonntagsfahrkarte nach Neckargerach 2 M. 50 Pfg. Mannheim Hauptbahnhof ab.05, Hirſchhorn an 9 Uhr. Oeſt⸗ lich durch das Städtchen hinab an den Neckar und mit der Fähre über denſelben Mit der Hauptlinie 13— blaues Kreuz— direkt judlich, auf Pfad durch Wieſen, gleich breite Straße, die Hirſchhor ꝛer⸗ ſteige, bequem aufwärts zum Wald. Vor Eintritt in den Wald beim neuerbauten Gaſthaus herrlicher Blick auf Hirſchhorn, das Schloß, rechts auf das ehrwürdige Ersheimer Kirchlein, die älteſte Kirche des Neckartals, ſowie auf Pleutersbach und Eberbach, rechts und links der Straße auf den Neckar, den ſog. Hirſchhorner Hals. Noch %—94 St. auf breiter Straße im Walde gemächlich auf bis zur Moorbrunner Höhe, dann abwärts durch Wald, am Waldesrand entlang und durch Feld nach Oberhaag. Auf der Höhe ſchöner Blick auf den Steinsberg bis Sinsheim. Von Hirſchhorn bis hierher etwa 1½—%½ St. Von Haag mit der Hauptlinie 21— rote Scheibe— direkt öſtlich im Ort etwas auf, an der Kirche vorbei, durch Feld und ſchönen Buchenwald, nach—1 St. Schwanheim. Von hier ohne Markierung ſüdöſtlich, bald wieder ſchöner Buchen⸗ wald bis kurz vor Neunkirchen, St. Durch Neunkirchen in gleicher⸗Richtung, hierauf nordöſtlich im Feld etwas auf und ab nach ½ St. der Leidenharderhof. Bald wieder Wald(Wegweiſer) nach 15—20 Mimnuten, beim Kellersbrunnen mit Schutzhütte, mündet links die rote Scheibe wieder ein. Links des Wegs ein Wegweiſer⸗ ſtein, der den Weg zur Minneburg anz⸗: Hier durch eine Lich⸗ tung ſchöner Blick links auf das Zwingenberger Schloß und rechts Neckargerach. Auf gleicher Höhe weiter in ſchönem Buchenwald, nach 30—35 Minuten ganz kurz durch einen Tannenwald zur Ruine Minneburg. Von der Burgterraſſe ſchöner Blick ins Neckartal und ing Seebachtal, auf Neckargerach und rechts auf Guttenbach. Eine Beſichtigung der Ruine zu empfehlen. Mit der gleichen Wegbezeich⸗ nung auf Zickzackpfad links den Berg hinunter auf eine breite Waldſtraße und mit dieſer rechts, links der Neckar, vor der Ueber⸗ fahrt nach Neckargerach. Schöne Herbſtwanderuna mit ſchönen Aus⸗ blicken. Höhenwanderung von der Moosbrunnerhöhe bis zur Minneburg. Wanderzeit nicht über 5 Stunden.— Neckargerach ab: .24,.20, Mannheim an:.42,.21. Neckarſteinach— Schönau— heddesbach— Hirſchhorn Bahnfahrt nach Neckarſteinach. Von da auf guter Straße in 1½ Stunden durch das anfang⸗ neſg an maleriſchen Punkten, an idylliſchen Wald⸗ und Wieſenwinkelchen reiche Steinachtal nach dem reizend 0 8 Schönau, dann auf ſchöner Buchen⸗ waldſtraße am„Mönchbrunnen“ und am„Bäckermädel“ vorbei hinauf 10 430 Meter hoch gelegenen„Wolfsgrube“(1½ Stunden), hier auf der Waſſerſcheide zwiſchen dem Steinach⸗ und dem ÜUlfenbach⸗(Lach sbach)⸗tal und beim Abſtieg nach Heddes⸗ bach(1 Stunde) herrliche Ausſicht. Von Heddesbach in dem ſchönen Ulfenbachtal hinab über Langental nach dem prächtig gelegenen Hirſchhorn(1½ Stunden). Auſtieg zu der eine ſchöne Aus⸗ icht bietenden Burg, unmittelbar über dem Städtchen. Rückfahrt über Heidelberg. Ganze Marſchzeit etwa 5 Stunden. Das freundliche Städtchen Schönau(ſchöne Au) iſt aus einem 1135 vom Biſchof Bucco von Worms gegründeten Ziſterzeuſerkloſter entſtanden. Nachdem die Landſchaden von Steinach die Reformation eingeführt hatten, verließen die Mönche das Kloſter und flohen teil⸗ weiſe nach Woems. Das Kloſter wurde vertriebenen Franzoſen, den Hugenotten, überwieſen, die ſich hier anbauten und ſo das Städtchen gründeten. Das Kloſter wurde im Dreißtgjährigen Krieg zerſtöct. Schönau hat bedeutende Tuchfabrikation, Papier⸗ und Mäahlmühlen und Ziegeleien. Das Städtchen Hirſchhorn hieß im Mittelalter Hizhorn. Seine Burg, in überaus maleriſcher Lage, auf ſteilem Fels erbaut, gehört zu den edelſten Perlen des Odenwaldes. Seine verſchiedenen Gemächer ſind ſehr ſehenswert. A. G. 4 Freitag, den 31. Oktober 1924 neue Mannde' mer zeitung(Abend ⸗usgabe] 7. Seile. Ar. 500 Neue Mannheimer Seitung e Handelsb att! 2 Deviſenmarkt Berliner Deviſen in Billionen Amtlich G. 30. B. 20 p. G. 31. B. 31.p. Holland. 165,09 165,91 voll 165,10 166,18 voll Buenos-Aires. 1,535.545 5—2²⁵.535 Britſſel 20,15 20,25 55 20,13 20,23 5 hriſtiania. 59,75 60,05 20 59,90 60,½24 2 Danzig 5 75%½ 78,14 5 75,76 76,14 2 Kopenhagen 72.22 72.88 2 72.32 72,18 85 Liſſaboen 16,46 16.54 5 10,46 16,54 85 Stockhom 111¹.47 112,03 111¹,47 112,08 8 Helſingfors. 10,58 10,59 10,525 10,585 85 Italien 18,19 18,29 5 18,21 18,31 2 Londoennn 18.945 19.85 1895 190%4„ New⸗HDort.19 4ů.21 4 4,19.21 5 Bans 22.— 22,12 5 21,93 22,03 8 Schweiz 80,54 81¹.,04 8 560 81.— 85 Spanien 55,46 56.74 5 56,36 36,84 Japan.82.63 55.61..62 75 Kouſtantinopel. 2,26 2,28 55 2,26.28 5 Rio de Janeiro.47 1,48 5 0,465„475 50 Wien. abg.14 99 5817 584414 12,50 12.50 8 12.495 12.555 5 Jugoflavien 6,095 6,095 5 6,065 6,095 5 Budapeſt. 5,504 ,524 15 5,501 8,524 8 Joas.04.08 1 3004.06 2 4 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz uneinheitlich— Jurückhallung Frankfurt a.., 31. Okt.(Drahtb.) Die Börſe iſt heute wieder ſehr zurückhaltend und zwar in der Hauptſache wegen der Enttäuſchung, die der Ausgang der engliſchen Wahlen an der Börſe hervorgerufen hat. Wie wir geſtern ſchon mitteilten, befürchtet man allerlei ſchwierige Rückwirkungen auf die Entwicklung der deutſchen Wirtſchaft durch eine konſervative Regie⸗ rung in England, weil deren erſte Aufgabe ſein wird, die Grenz⸗ ſperre für ausländiſche Produkte noch bedeutend zu verſchärfen. Die Umſätze an der Börſe bewegen ſich daher in den aller⸗ engſten Grenzen, umſomehr, als nach den Erklärungen des Finanz⸗ miniſters Dr. Luther die Börſe ihre Hoffnungen auf eine bedeutende Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer ſtark zurückgeſteckt hat. Dr. Luther hat es zwar nicht vollkommen abgelehnt, die Eingabe der Berliner Börſe wegen Herabſetzung der Börſenumſatzſteuer einer Prüfung zu unterziehen, aber nach ſeinen Erklärungen erwartet man nur eine Ermäßigung auf ungefähr 7 der jetzt geltenden Sätze. Deutſche Anleihen ſanken bei verhältnismäßig ſtillem Geſchäft auf 0,485 für Kriegsanleihe und 1187,50 für preußiſche Conſols. Auf dem Induſtriemarkt iſt die Umfatztätigkeit ebenfalls ſehr gering bei faſt unveränder⸗ ten Kurſen. Auf dem Montanmarkt ſind allerdings verſchiedentlich Kursbeſſerungen bis 1 Billion Prozent feſtzuſtellen, denen aber auch Kursverluſte in faſt der gleichen Höhe gegenüberſtehen. Ehemiſche Werte ſind durchweg etwas leichter. Auf dem Elektromarkt und auch auf den anderen Gebieten ſind weſent⸗ liche Aenderungen nicht eingetreten. 5 Etwas ſchwächer iſt aber die Stimmung auf dem freien Markt. Api 2, Becker Stahl 0,825, Becker Kohle 485, Benz 3786, Brown Boveri 1, Rheiniſche Handelsbank 0,065, Growag 0,130, Hanſa Lloyd 1, Krügershall 7, Raſtatter Waggon 3,75, Kabelwerke Rheydt 4,50, ufa 107s. Auf dem Deviſenmarkt war namentlich die Deviſe London feſt. Die Nachfrage betrug heute 42 000. engliſche Pfund, das Angebot war 3509 engliſche Pfund. Im weiteren Verlaufe trat für einzelne Papiere eine Erholung ein, doch blieb die Tendenz weiter ſehr zurückhalted. 1 5 An der Nachbörſe ſtellten ſich dann wieder Realiſationen ein, wodurch die inzwiſchen gemachten Kursbeſſerungen wieder verloren gingen Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stückenotierungen in Billionen Mark pro Stück. Frankfurter Dividenden⸗Werte. Bauk⸗Akkien. 80. 81. D. Hypothetenbnt 8,80.85 „Ueberſ.⸗Bank.70. „Vereinsbank. 0,28 0,28 Fiscont.⸗Geſellſch 11,85 11,65 rkfrt. Hyp.⸗Bank 3,0— Nelalt⸗ 1.⸗G. 13,— 13,10 Mitteld. Credit⸗B..55.50 Nürnberg..⸗Bk. 6,50 6,75 Oeſter. Exed. Anſt. 0,36 0,34 Pfälzer Hyp.⸗Bk. 4,40.40 Reichsbank... 52.75 52.25 Vergwerlk⸗ Aktien. 50. 81. 805 D. Creditbl. 1,70 Badiſche Bank.. 28,— 28, Bank für Br. Ind. 1,40 1,40 Bayr..⸗Cred. W.——,— „ Hyp. u. Wb. 1,80—,— Barmer Bankver..22 1,22 Berliner Handgeſ. 24,15 23,45 Tom. u. Privalbt. 4,60 4,40 Darmſt. u. Nat.-B. 8, 8, Deutſche Bank. 10,20 10,20 .⸗Aſtatiſche Bank——— D. Effekt. u. Werte 3,30 3,40 ddo Rhein. Creditbank 2, 2,10 Rhein. Hyp.⸗BZank 4,60 4,80 Südd..⸗Cred.⸗B.—— Wiener Vankver. 0,27 0,26 Wttbrg. Bankanſt.———. „Notenbank 60,65 61.25 „Vereinsbank 2,40 2,40 Mannh. Verſ.⸗Geſ. 81,— 82,— Frankf. Allg. Verſ. 63,— 62,— Oberrh. Verſ.⸗Geſ.—.——.— Südd. Discontog. 750.50 Allg. Lok. u. Str. Frantf. R. u. Mitv.——— HBerliner Wertpapierbörſt Jurückhaltung und Geſchäftsloſigkeit Berlin, 31. Okt.(Drahtb.) Der ablehnende Standpunkt des Reichsfinanzminiſteriums zu der von der Börſe erhofften baldigen Herabſetzung der Börſenumſatzſtempel hat in den Reihen der Börſenbeſucher ſtarke Enttäuſchung und Verſtimmung herborgerufen und mitbewirkt, daß die Börſe bei allgemeiner Zurückhaltung wieder in ihre alte Geſchäftsloſigkeit zurückfiel. Die Kürsveränderungen waren unbedeutend. In der Hauptſache handelte es ſich dabei um Abſchwächungen. Eine Ausnahme mach⸗ ten lediglich am Kolonialmarkt Südſee⸗Phosphat und Sloman⸗ Aktien, die bei ziemlichen Umſätzen mit 27 bis 37 und von 10 auf 13,50 gehandelt wurden. Auch am Anleihemarkt war aus obigem Grunde ein mäßiger Rückſchlag eingetreten, zu dem im übrigen noch ein Artikel Dernburgs beigetragen hat, in dem dieſer vom Standpunkte des Fachmannes und Politikers aus die Aufwertungsmöglichkeit ziemlich zurückhaltend beurteilt. Am Geldmarkt machte ſich ſeitens einiger Nachzügler noch etwas Nachfrage bemerkbar. Der Ausfall der engliſchen Wahlen wurde in politiſcher und wirtſchaftlicher Wirkung auf Deutſchland lebhaft beſprochen, blieb aber vorerſt für die Börſenſtimmung ſelbſt ohne beſonderen Eindruck. Zur Herabſetzung der Börſen⸗Amſatzſteuer Auf das in unſerem heutigen Mittagsblatt veröffentlichte Antwortſchreiben des Reichsfinanzminiſters Dr. Luther an den Zentralverband des Deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes in der Frage der Herabſetzung der Voörſenumſatzſteuer ſandte Geheimrat Rieſſer dem Miniſter eine Erwiderung, in der u. a. aus⸗ geführt wird: Eine weitgehende Herabſetzung der Börſenumſatzſteuer für Dividendenwerte dürfe nicht wieder und wieder hinausgeſchoben werden. Wenn in dem Schreiben des Miniſters lediglich gewiſſe Milderungen in Ausſicht geſtellt werden, ſo möchte er namens des Zentralverbandes des deutſchen Bank⸗ und Bankiergewerbes nochmals eindringlichſt betonen, daß eine Er⸗ mäßigung, die nicht einmal von den im 8 62 des Kapitalverkehrs⸗ ſteuergeſetzes für Zeiten wie die gegenwärtigen eingeräumten Befugniſſen in vollem Umfang Gebrauch mache, nach keiner Rich⸗ tung geeignet ſein dürfte, die wirtſchaftlichen Wirkungen hervor⸗ zubringen, die mit der Herabſetzung der Börſenumſatzſteuer zu⸗ gunſten von Induſtrie und Handel, zugunſten des Kapitaliſten⸗ publikums, einſchließlich der Kleinaktionäre, und ſchließlich auch zu⸗ gunſten des Steuerſiskus erzielt werden ſollen. Eine unzureichende Herabſetzung der Vörſenumſatzſteuer ſchmälere lediglich die Steuer⸗ einnahmen des Reiches ohne die Umſatztätigkeit auf den Effekten⸗ märkten zu beleben. Es würde nirgends verſtanden werden, wenn aus politiſchen Geſichtspunkten Bedenken eine ſachlich als notwendig erkannte Maßnahme, zu der die Regierung die Ermächtigung in Händen habe, auf mehrere Monate bis zum Wiederzuſammentritt des Reichstages vertagt werden ſollte. *Verein Deutſcher Oelfabriken. Wie aus dem Anzeigenteil vorliegender Ausgabe erſichtlich, beruft die Geſellſchaft auf den 26. November eine ao..V. ein zwecks Feſtſtellung der Gold⸗ mark⸗Eröffnungsbilanz auf 1. Januar 1924 und Ve⸗ ſchlußfaſſung über die Umſtellung des Grundkapitals auf Goldmark und ihre Durchführung. )( Merkle.-⸗G., Rockenhauſen, Pfalz. Die ao..⸗V. vom 14. Mai 1923 hat beſchloſſen, das Grundkapital der Geſellſchaft von 5 Mill.„ Stammaktien um 6 Mill.„ auf 11 Mill./ auf den Inhaber lautende Stammastien und 1 Mill.„½ auf den Namen lautende, Vorzugsaktien mit zehnfachem Stimmrecht zu erhöhen. Von den neuen Stammaktten wird von der Saar⸗Handels⸗ bank..⸗G., Saarbrücken, ein Teilbetrag von 2 Mill. ½ mit der, Verpflichtung übernommen, den bisherigen Aktionären zum 5 5 1 LAra 2 385 ee e 30. 31 30. 91• Tricotw. Beſigh..—.——,— Ver. Ultramarinf. 12,50 13,95 Iſchockew., Klt'n. 1,12 1,10 Thürg. Lief. Gotha.40 9,50 Ver.Zellft. Berlin 2,40.30 Zuckerk. B. Wagh.50.,70 Ubrenfabr. Furtcw..95 1,95 Vogtl. Maſch. St..35 2,35„ Frankenthal 2,70 3,10 Ver. deutſch. Oele 25.— 25,— VBoigt& Hüff. St..35.35]„ Heilbronn.50 2,52 2 fich. IndMainz.15 Voltgom. Sell..K 2,77 2,7]„ Offſtein.. 2,90 2,85 Ver. Faßf. Caſſel 3,15 Wayß& Freyag 2,90 2,5]„ Rheingau 255 205 Zellſt. Waldhof Sk. 9,20 8,10]„ Stuttgart 2,95 3,— Jer.Pinſel Rärnd——— Freiverkehrs ⸗Kur K. * VBenz...8,75.85 Kreichgauer..—. 0,09J Naſtatter Waggon—.— Elberfeld. Kupfer 0,75 0,75] Mansfelder...50 3,40 Ufa 10,35 10,65 20 0 za 0.„ 20,——,[Mez Söhne 1,0 1,90 Mhm. Kohlenanl. 11,— 11,5 Verliner Dividenden⸗Werke. Transport⸗Altien. D. ⸗Auſtral. Diſch.—,— 73.— Ob.⸗Amk. Pafetf. 25,10 25,.— 9⸗Südam. Deſch. 35,— 35.— Hanſa D ſchif.. 10.25 10.15 Banle-Aktieu. tſch. Aſigt. Bank 32,80 32,— eutſche Bank 10,27 10,20 Entrepriſes Schantundbahn.50.65 47,25 27,75 55,— 55, 40,— 41.50 Norddtſch. Llogd.40.40 Südd. Elfenbahn Verein eſ jiff 230 200 Baltimore e eee Oeſt. Cred.⸗Anſt.. 0,35 0,35 Reichsbank 52,25 52,15 Bank f. el, Werte 4,90.,50 armer Bankver. 1,30 1,25 Vorzugspreiſe von 4,20 Goldmark— umgerechnet nach dem Ber⸗ liner Dollar⸗Mittelkurs des Tages des Zahlungseinganges und Pauſchale für Koſten⸗ und Bezugsrechtsſteuer derart zum Bezuge anzubieten, daß auf je 5 alte 2 junge Stammaktien entfallen. Das geſetzliche Bezugsrecht iſt ausgeſchloſſen. 85 * Rhein⸗Main-Donau.-⸗G. Die auf den 30. November eit⸗ berufene go..⸗V. ſoll die Goldmarkbilanz gewehmigen und über Umſtellung des Aktienkapitals, ſow'e Satzungsänderungen Beſcheuß ſaſſen. ſaſſ* Aſchinger.⸗G., Berlin. Wie die B. Z. erfährt, hat die Aſchinger.⸗G. die Mehrheit des Aktienkapitals der Berliner Hotelgeſellſchaft(Kaiſerhof) erworben. * Reichsanleihe.⸗G. Wie bereits gemeldet, iſt die. Geſell⸗ ſchaft auf zwei Monate verlängert worden. Die Verlängerung iſt erfolgt, weil Verhandlungen darüber ſchweben, für welchen— 20 das Reich die Aktien der Geſellſchaft übernimmt. Au Grund der Abmachungen bei Gründung der Geſellſchaft iſt das Reich verpflichtet, die Aktien zu übernehmen. Den Aktionären wird ein entſprechender Wert für die Aktien gegeben, da die Geſellſchaft noch erhebliche Aktien beſitzt. Die Geſellſchaft wurde im Auguſt 1919 mit einem Aktienkapital von 400 Mill. ins Leben gerufen. Die Aktien übernahm ein Konſortium, beſtehend aus den erften Banken und Bankfirmen. Die Geſellſchaft wird nach Uebernahme der Aktien vorausſichtlich durch das Reich weitergeführt werden * Amerikaniſche Anleiheverhandlungen mit einer großen ſüd⸗ deulſchen Induſtriegeſellſchaft. Von beteiligter Seite werden Mit⸗ teilungen gemacht über Verhandlungen, die ſeit kurzem zwiſchen einem der führenden Bankenkonzerne Newyorks und einer der größten ſüddeutſchen Induſtrieunternehmungen geführt werden. Erſt nach deren Abſchluß wird es angezeigt ſein, Einzelheiten öffentlich bekanntzugeben. Es läßt ſich aber heute bereits ſoviel ſagen, daß kurze Zeit, nachdem die Deutſchlandanleihe einen ſo durchſchlagenden Erfolg hatte, auch erſte größere deutſche Privatemiſſionen am amerikaniſchen Kapitalmarkte zu relatio günſtigen Bedingungen zuſtande kommen dürften. Es hat ſich aber auch diesmal wieder erwieſen, welche großen Schwierigkeiten in jedem einzelnen Falle zu überwinden ſind. 8 * Die franzöſiſche Balſchari-Geſellſchaft. Die mit einem Stamim⸗ kapital von“2 Millionen Fr., in 25 000 Aktien zu je 100 Fe., ausgeſtattete Geſellſchaft Cigarettes Batſchari hielt am 23. Oktober ihre zweite Gründungsverſammlung ab. Der Per⸗ waltungsrat beſteht aus Paul Dutaſta, Präſident; Auguſt Beck, Verwaltungsratsdelegierter; Baron Surcouf; Jacques Eger und Levinſon Levin. 1 * Inkrafttreten des neuen belgiſchen Jolltarifs am 10. Nouhe. Der neue belgiſche Zolltarif tritt am 10. November in Kraft. Be⸗ züglich der Behandlung der deutſchen Waren erfahren wir, daß die bisherigen Zollſäne unter Anpaſſung an den neuen Tarif beibehalten werden ſollen. Da der neue Tarif allerdings zahl⸗ reiche Poſitionen enthält, werden einige Zollſätze eine Verminde⸗ rung bzw. Erhöhung erfahren. Die Zollſätze für die deutſchen Waren wurden ſoeben erſt feſtgeſetzt und werden in Kürze ver⸗ öffentlicht werden. 878 Waren und Märkte :: Pforzheimer Edelmetallpreiſe vom 30. Oktbr. 1 Kilo Gold 2812., 2816.; 1 Kilo Silber 97,75., 98,50.; 1 Gramm Platin 14,75., 14,90 B. ürnberger Hopfenmarkt vom 29. Oktbr. Die Zufuhr am heutigen Hopfenmarkt betrug 20 Ballen, davon wurden 10 Ballen umgeſetzt. Die Tendenz iſt ruhig und gedrückt, Markthopfen und —2 22 Hallertauer wurden mit 260—300 verkauft. :: Biehmarklberichte. Freiburg: Rinder und Ochſen 1. Kl. 49—51, 2. Kl. 38—48, Farren 42—45, Kühe 22—38, Kälber 62—20, Schweine 82—88 l.— Engen: Ochſen 415—820, Kühe 250—430, Kalbinnen 450—750. Jungvieh und Kälber 200—300, Ferkel 25 bis Phönix Vergbau. 39,25 37,50 Hermann Pöge Rathgeber Wagg..13.60 Reisholz Papier 11,75 1,40 Rhein. Braunkohl. 28,75 28,75 Rhein. Chamotte 68. 67.— Rhein. Elektrizität.80 6,90 7 Maſch Led..90 2,80 .75ß 0 Rhenanig Chem Teleph. Berliner. Thale Eiſenhütte.— B. Deſch. Nickelw. Berl. Hd. Geſ.. 24,25 24,— Com. u. Privatbk. 4,50 4,50 Dt Ueberſee Bk. 67,75 67,75 Dise. Commandit 11,90 11,70 Rhein. Creditbank 2,25 2,20 Süddeutſch. Disc. 7,50 7,50 35 per Paar.— Donaueſchingen: Ferkel 25—50 und Läufer 70—100/ das Paar. 80. 81. Schuckert& Co. 36,75 37.— Segall Strumpf. 280.00 Siemens Elektr. 8,30 5,0 Siemens& Halske 48,.— 43.— Sinner.⸗G. 760 7,50 Stettiner Vulkan. 1. 30. 31. Rombach. Hütten 16,— 15,75 Raſitzer Braunk.. 17,50 17,50 Roſitzer Zucker.42,758 42, Rückfort) Nachf.. 0,50 0,50 Rütgerswerke.. 15,— 15, Sachſenwerk....—.90 Sächl. Gußſtahl 11.50 11,75 Salzdetfurth.. 20,50 29,37 Sadott!!:!:; Scheidemandel.. 18,87 18,13 Hugo Schneider 3,80 3,13 3,75 4,—[Schubert& Salz..40 9,40 V. Glanzſtoff Elbf 42,9 45, Ver. Harzer Kalk 1,390 1,69 .40.50 .50 13.— Stoehr Kammgrn. 38,28 33,87 Stoewer Nähm. 15.— 14,80 Stollb. Zinkhütten 27,.0 28,78 Südd Immobilien.—.80 Teckl. Schiffsw... 1137 10,78 Teichgräber....30 1,20 Weſtf. Eiſen LIgdr. 14,.— 14.— We 26,25 22— Thoerl Oelfabrik. 5,50 5,45 V Schuhf Oru&.1).15 Wiesloch Tonwar. 11½70 1185 Thüring Salinen. 13.75 13.50 B Stahlw..d 399.27.29 Wilbeltmsh. Eulau.— 6,25 Unionwerke Mym. 7,50.15 Ver. Ultramarinf 12.75 13,25 Wiſſener Stahl 10,.— 9,80 Union⸗Gießerei. 5,20 5,50 Vogel Telegr⸗Dr 2,20 2,25] Wittener Gußſtahl 20,78 20, Varziner Pavier. 4,20.20 Vogtländ Waſch..29 2,10] Wolf, Buckau. 6,— 6,15 Ver. B. Frkf. Gum..70.70] Wanderer⸗Werke 6,89 6,70 Zellſtoff Verein.70 28 Ver. Chem Charl. 12,15 12.95 Weſer Akt⸗Geſ. 6,50 6,45 Zellſtoff Waldhof 8,20 8,.— 18,80 20,20] Weſterreg. Alkall. 16,— 15,70 15 Verliner Freiverkehrs⸗Kurſe. Dresdner Bank Weſtbank...35 0,30 .—.— 81,25 81.90 Harpen. Bergbau 81, Mitteldk. Kreditb 1,65 1,60 Oberſchleſ.Eb.⸗Bd. 9,25 9,15 Kaliwerk Aſchersl. 18,— 12,75 do. Bo chumer Bb..G. Eiſenind. 9,25 9,25 Buderus Eifenw..25 9,15 Darmſt u. Ni.⸗Bk. 8,30 8,— Adler Kall... 22,— 21,—] Heidburg.. 47,— 47,50] Pomona. Hochfrequenz... 5,— 5,—Ronnenberg.../0 ½ 4 Ererte Kley 1580 1,89 Bl.-u. S Braudach— et Eiſenh, Verlin 490 209 Deut 6 Steinzg 8,— 7,75 Enzinger Filter 9,25 9,40 Gerresheim. Glas—,— 4,30 Api, Allg Petr. Ind 2,— 1,90 8 D e—85 Kaliwrk. Salzdetf.— ,— Phönix Berghau 39,75 87,— 7 Becker⸗Kohle.. 4,75 4,75 Int. Petr. Un. Ipu 2,— 3,— Ruſſenbank 9,10.80 Eſchwell ergurt 25— 81— Kallwerke Weſter 16,40 15,50 Rhein Braunkohle 28,75 26,65 5 85 Juduſtrie-Aletten. Becker⸗Stahl... 0,8 9, Krügershall.... 7,— 6,75 Sichel& Co...290 290 Ffledrich gw.—. Lothr. H. u..⸗VB. 3,— 39.— Salzw. Heilbronn 23.— 22,75 Accumulat Fabr. 25,70 26,10 Badiſche Anilin 13,59 19,50] Bremer Vulkan 50,75 48,.—Benz⸗Motor...75.50 Meyer Textil... 0,175 0,145 Sloman Salpeter 9,75 1880 Oeſſen ee 5385 58.60 Mannesmanntöh. 38.— 39.— Telius Bergbau.35.30 Apler e& Oppenh. 54, 51J Halck Maſchin. 390.0 Buderus Eiſenw. 900,— Deuiſche Peir..13,78 13.15] Muldeng. Papier.02 902 Sudſee Phosphat 28.— 77 Gelfent. Gußſtahl— B. K u. Laurahüfte 5,60 5,70 Annarb. 1550 3 P. Bener 1855 19.— ee 1 80 1 5 Diamond.. 16,25 18,25] Petersb Int Hand 3,50 3,50 Ufa..„ ꝗͥ 10,75 10,8 8. 8.Anil 16,15 15,50„Bemberg.. 13,50 19,„Hyden. 259 2 Cransport⸗ Akktien. ee 0 19 5 Berſ Gate. 112 1069 Chem. Weller. 12.— 12.— N S„Lloyd.55 4,25] Baltimore& Ohio 40,———Aleranderwere: 880 3,85 Berlin Anh Mſch..25 4,30 Chem. Gelſenk. 59,— 65,— 155 7 508.Ant Paer lg bn 3— Ga e 2900 9— Chem. Albert 38,— 370 Verliner Feſtverzinsliche Werte. 1.„Paketf. 24, 5 Clektr⸗Geſ.. 8, 2 8,— BerlinKarlsr Ind.—Cor 555 2 Iuduſtrie⸗Aktien. eee A 4 Sartelte, Wa 15 118 aumter Manen 230 20 a) Reichs⸗ und Staatspapiere. Eichb⸗ eim. 35,— 38,—J Bad. Anil. u. Soda 19,45 18.40] Cement Karlſtadt 8,75 9,.— mme Gieſ.& Co. 4, Berzellus Bergw. 3,45 5,30 Deſſauer GQas 24 50 23,65 3 1½% D.% B. 55 §. Reng.Steenb.— 40.25 Pad. Clettr.-Geſ. 934 04]„ Gange—.— Ammen. Japier.70 390] Zing Nürnderz. 20 2,70 Diſch Atl Telegr. 17,45 12,— 92 5 1850 130 8% rerß alent 20 25 dtainzer Stamm. 78.— 79. Bad. Maſch. Purl. 18.45 15,5 Chämotteännaw.—.—.—ungleCr cand 18 9eJ8 Bis narkhüte.. Oeulſch⸗Lugemb. 53,15 53,50 Reicheſchaß 1 v.490 04254% Prß. Konſols.100.080„ Roggenwpert., 328 85 1 Partpraueennn.. Bad.Uhren Zurtw. 180 12.10]Cgem. Wrk. 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Heilbronn 9,40 30[Hanſa Lloypd.. 115 110] Humboldt Maſch. 20,— 19,50 Kötitzer K fl 5. 0 Dollarſchäge..—— 4000 8 17 155 44½ Vabr- Eiſ⸗ nl. 1425— Fazent Ag Hanwe pten 1225 1215 Sand 0. d. 2 450 meueh 820 540 Ae e 78 52,75 Krauß Fie. ok.%5.25 nteme 1111 Sbarprämt 1919. 0,400 0420 95 175 Farbwerk Mühlh———,[Hanfwerk. 28 55 5„Krau 1— arko ergwrk. 5,„ e Bergbau 15, 15,— Kyffhäuſer Hae 2 5 004%% mv.—.——.— 81 5 19.0, 1 5 5 775 ahr Gebr. Pirm..25 5,25Heddernh. Kupfer 6,10 6,10 Krumm, Otto 1,0 1,200Harpen. Bergbau 82,- 81,50 M. Jüdel& Co, 5⸗45 3,40JLahmeyer& C 1115 1075 4% 5 1902—.——.— 00 5 aßanw.— 20 ay. Pf. Eif. P.800 8, Celt. Guill. Mü— Lahmeyer& Co. 10,15—,—-[Hartmann Maſch. 9,80 3,75 Gebr. Junghans 9, 95 zmey 9.. 11,18 10,753½%„ 1904/%5——½„4% do. do..825.8153/% do, 9,700 8,700 Ameg r 112517. ee.95.75 Lech Augsburg. 14.50—— 55 15 110 25 945 905 Aede eh 95 55 199 155 5 1 9 Konſ. 1,970 1,090 N.. 110 1880 Le f hnellpr. k. 6,— 6,—[Jedwigshütte.19,— 10, aliw. ersl.. 13, 70 13,.—Li 2255 584% do unk. b. 8403¼%„—.— 8½% ded Sone e. 270 270 Pl Munm Bite 285 250 Sern dee, 488 8e 1185 47 2h Kae 258 Sandeſeen. 1— 1840 0 5 100%„885 557 e a Ludwigsh. Walzm— 38, P. 5————Schriftg. St. Fref. 6,90 6,80.Hindr.& Aufferm. 470 460] Kattowiß. Bergb. 2285— Li e eeedn 184 do, N dußz Maſchnen. 20,50 20.50 4,50 Schugert, 9 36,— 38,—Hirſch Kupfer. 18,40 18,25 C. M. Kem:. 0,47 0,45 Lin Heen 12 3 5% 55 20—5 128 15 deche Jadun. 4 50 8 10JPorzelan Weſſel. e, 1 85 218 70 Hi 2 5 95 9. Aee 50 1 59 504%% 58 90 d bene 580.500 aint 1— huhfabri— H. 200 8 4 5 auedlen Müne. 905 955 Abelek Stam 945.90 Schubſe. 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Bagd. S 4⁰ od Nieden,Fabrsg. 585 5,70 Schlinc Ke Hog.—— S Led. St Ingbert—.. Markt-u Kühlhal. 11.38 12, Mere Deuz. 19,75 20.—] Kokswerke 1 f 39,90 40% do. Goldrente—— 9,34%„ 5 S. il 9,—.754½%„Irrig. Anl.———.— berrd Led Sp.————Schneid.& Hanau 6,50 6,801 Strohſt. V. Dresd 659 6,75[Mapimilliansau 7,90 7660 Müpipeim Berg 63,— 62,50 Ohrenſtein 8Kopp. 14,63 14,404% do einh Rente— 1, 4% Ungar. Goldr..— 6,545% Tehuankepec———— * abamfiet 8. Seite. Nr. 508 Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Rusgabe) Freltag, den 31. Oktober 1824 Sportliche Kundſchau Frankfurter Brief Die Mainbezirksliga hatte diesmal ihren Ruhetag. Nur Eintracht holte am Riederwald ihr rückſtändiges Spiel gegen den Verein für Raſenſport 1901 nach. Auch diesmal wieder mußte ſie dem Gegner einen Punkt überlaſſen. Trotz großer Ueber⸗ legenheit während der ganzen Spieldauer, die ſich teilweiſe bis zu engſter Einſchnürung und regelrechter Belagerung ſteigerte, gelang es den als hilflos bekannten Stürmern nicht ein einziges Mal, den Weg ins Netz zu finden. Selbſt die ſchußreifſten Sachen wurden noch im letzten Augenblick und mit beharrlichem Ungeſchick verdorben. Noch in anderer Beziehung hatte der vielgeprüfte Riederwald⸗ verein am vergangenen Sonntag viel Pech. Bekanntlich erhebt die Steuerſtelle des Magiſtrats der Stadt Frankfurt am Main gegen Eintracht einen Steueranſpruch aus den Spielen gegen Weſtham United und Sparta Prag, und ſtützt ſich dabei auf die Be⸗ hauptung, daß an beiden Spielen auf Seiten der Gäſte Spieler teil⸗ genommen hätten, die als Berufsſpieler zu betrachten ſeien. Soweit der Fall Sporta in Belracht kommt, wird die Stadt Frankfurt leicht ihres Irrtums zu überführen ſein. Weſtham United iſt dagegen ſelbſtredend und zugeſtandenermaßen eine Profitmannſchaft. Es unter⸗ liegt jedoch gar keinem Zweifel, daß der Wille des Geſetzgebers da⸗ rauf gerichtet war, nur dieſenigen Veranſtaltungen der Steuerpflicht zu unterwerfen, bei denen der Gelderwerb der eigentliche Hauptzweck der Veranſtaltung iſt. Hier aber handelt es ſich um eine Veranſtal⸗ tung eines Vereins, der ſelbſt dann gemeinnützige Beſtrebungen zur Jugendpflege fördert, wenn er zum Zwecke der Belehrung oder der Belebung gelegentlich einmal eine Berufsſpielermannſchaft aus dem Mutterlande des Fußballſports kommen läßt. Entſcheidend kann und darf nur ſein, ob bei ſolchen Gaftſpielen Mitglieder des veranſtalten⸗ den Vereins private Vorteile gehabt haben. Leider iſt von durchaus unföhiger, teilweiſe auch von durchaus unberufener Seite an dern Problem der Sportſteuerpflicht ſoviel herumdiſſertiert worden und leider ſopiel mißverſtandenes und mißzuperſtehendes Zeug gedruckt und veröffentlicht worden, daß der eigentliche Kern der Frage ganz in Vergeſſenheit geraten iſt und heute keider für den Standpunkt der Städtiſchen Steuerſtelle ein gewiſſer Schein des Rechtes beſteht. Das von Eintracht anhängig gemachte Verwaltungsſtreitverfahren bleibt auf alle Fälle abzuwarten. Wie rückſichtslos gerade in dem Eintrachtfalle vorgegangen wurde, erhellt ſchon daraus. daß die Steuerſtelle einen ganz willkürlich veranlagten Betrag von Mk. 12 000 (Zwoölftauſend Markl), das ſind mehr als 50(fünfzig) Prozent der Bruttoeinnahmen fordert, die inzwiſchen durch Verzugszinſen ſeit Juni auf über 20000 Mark(zwanzigtaufend!) angewachſen ſein ſollen. Außerdem hatte Eintracht wiederholt erklärt, daß ſie ſich ihrer Steuerpflicht nicht entziehen wolle und werde, falls ſie in dem ſchwe⸗ benden Verfahren unterliegen ſolle. Die Stadt hätte alſo getroſt den Ausgang des Verfahrens kuhig abwarten können, zumal ſo ziemlich elle beainteten Perſonen ſich gerne als die Vertreter einer ſports⸗ freundlichen Stadt ausgeben. Worte allerdings, die durch die Wirk⸗ lichkeit in kraſſeſter Weiſe Lügen geſtraft werden. Das Vorgehen der Stadt war aber obendrein noch im höchſten Maße unklug, denn bekonntlich ſteht die Stadt im Begriffe, ihr mit einem Aufwand von unzähligen Millionen errichtetes Stadion dem Zwecke ſeiner Beſtim⸗ mung zu übergeben. Die Verzinſung der rieſigen Anlageſumme kann natürlich nur unter Mitwirkung der großen Sportverbände durchge⸗ führt werden. Es entſpricht nicht mehr als dem Selbſterhaltungs⸗ trieb, wenn nunmehr alle, aber auch alle Leibesübungen treibenden Verbände ohne weiteres das Stadion der Stadt Frankfurt a. M für eine nicht zu kurz bemeſſene Friſt ſperren, bis dem verantwort⸗ lichen Stadtrat Langer und ſeinen Helfern zum Bewußtſein ge⸗ bracht iſt, daß in dieſer Machtfrage er jederzeit den kürzeren zu ziehen gezwungen iſt. Es wird wohl kaum zu bezweifeln ſein, daß ſowohl der Deutſche Fußballbund als auch der Süddeutſche Verband wiſſen werben, was ſie zu tun haben. Es wird auch nicht zu bezweifeln ſein, daß die genann ten Verbände ſich in dieſem Falle nicht nur auf die Unterſtützung der übrigen Sportverbände ſondern auch auf das Gemeinſamkeitsempfinden der Deutſchen Turnerſchaft und des Ar⸗ beiterſportkartells verlaſſen können. Ob alſo die Stadt nicht doch einen Schildbürgerſtreich gemacht hat, als ſie am Sonntag ſieben Voll⸗ ziehungsbeamte unter Bedeckung von zehn Mann Schupo auf den Eintrachtsplatz ſchickte und die Eintrittsgelder beſchlagnahmte, bleib: abzuwarten. Wie ich höre, will ſich die Vereinsleitung mit der Wei⸗ tergabe der Angelegenheit an den Verband und Bund nicht begnügen, ſondern will unmittelbar beim Miniſterium in Berlin vorſtellig werden. Die Nordmainkreisliga leiſtete ſich diesmal einige mehr od. weniger dicke Ueberraſchungen. So ließ ſich vor allem Olympia, die bekanntlich noch vor kurzem als einer der erſten Anwärter auf die Meiſterſchaft galt, neuerdings ſchlagen und iſt derart weit zurück⸗ gefallen, daß kaum noch von ernſten Ausſichten geſprochen werden kann. Diesmal gelang es dem Fußballſportverein 1910 Bergen, in einem gleichwertigen Spiele, das vier() Minuten vor Schluß noch:0 ſtand, innerhalb dieſer 4 letzten Minuten, drei Tore zu erzielen. Auch der 1. Fußballklub 1902 Rödelheim ließ ſich von der Sportveceinigung 1903 Fechenheim mit einem 071 die Punkte abnehmen. Mit demſelben Ergebnis zog auch überraſchender Weiſe der Sport⸗ verein 1907 Heddernheim gegen die Turn⸗ und Fußoallvereini⸗ gung Oberurſel den kürzeren. Erneut darf die Aufmerkſamkeit dacauf gelenkt werden, daß dieſes Spiel unter Hermann⸗Ludwigs⸗ 15 ſtand, der wiederum den denkbar vorteilhafteſten Eindruck machte. Germania 1894 Frankfurt ſchob ſich durch ihren:0 Sieg gegen den nicht ſonderlich befähigten Sportverein 1905 Homburg wieder etwas mehr in den Vordergrund und hält zur Zeit leidlich Anſchluß an die Führungsgruppe, zu der man allerdings nach dem der⸗ zeitigen Stande der Tabelle zwei Drittel der Veteiligten zu rechnen hat, da die Punktunterſchiede von 8 Vereinen nur ganz geringe ſind. Einen ſehr ſchönen und eindrucksvollen Sieg erfochten die Sport⸗ freunde, die die Boruſſia mit:1 ganz gehörig hineinlegten. Durch dieſen Sieg erwarben ſie übrigens gleichzeitig die verhältnismäßig günſtige Stellung in der Tabelle. Viktoria Eckenheim war 1 5 Weſentlich harmloſer ging es im Südmainkreiſe zu. Hier ſtimmten die Ergebniſſe ziemlich mit den Erwartungen überein. Nur der Verein für Leibesübungen Neu⸗Ifſenburg ſollte das Spiel gegen den Sportperein Offenbach gewinnen. hatte aber ſchließlich nur ein:0 zu verzeichnen. Das ganze Ereignis war 118 ſo, wie man es von zwei ehemaligen Oberligavereinen erwartet hatte. Sportverein 1906 Heuſenſtamm hatte einen gar erbitterten Kampf gegen Turn⸗ und Sportgemeinde 1862 Langen zu beſtehen und mußte ſich ſchließlich mit einem:0 begnügen. Als Troſt mag dem Sieger wenigſtens beſtätigt werden, daß er den Erfolg redlich verdient hat. In dem Kampfe Teutonia⸗Hauſen gegen Sp.⸗Vg. 1911 Bürgel ſteht das zahlenmäßige Ergebnis in kraſſem Gegenſatze zu den gezeigten Leiſtungen. Teutonia gewann 210 wird aber wohl ſelbſt nicht beſtreiten wollen, daß ſie mindeſtens um dieſe beiden Tore ſchlechter war, als ihr Gegner, der lediglich an ſeinem mangeln⸗ den Schleßvermögen ſcheiterte. Mit ziemlich gleichen Ausſichten traten ſich Germanig Bie⸗ ber und Kickers⸗Viktoria Mühlheim gegenüber. Lediglich das Glück hatte hier das entſcheidende Wort zu ſprechen. Bei voll⸗ kommen gleichen Leiſtungen waren die Germanen zweimal, die Mühl⸗ heimer nur einmal erfolgreich. Union Wixhauſen hatte die Ueberlegenheit des Fußball⸗ Vereias Sprendlingen mit einem mehr als ausreichenden :4 anzuerkennen. Sportklub Ditzenbach, der punktloſe, hatte Gelegenheit, ſich von den Anſtrengungen der erſten ſieben Spiele auszuruhen. Niederrodenbach im Vordergrund der Anteilnahme aller Fuß⸗ boller. Hier ging es um die vorausſichtlich endgültige Klärung der Frage nach dem Tabellenerſten. Durch den mit drei Erſatzleuten er⸗ ochtenen:0 Sieg der Rückinger haben ſie nicht weniger als 4 Bunkte zwiſchen ſich die beiden nächſten gebracht, ein Vorſprung, den ſich die„Rüla“⸗Leute ſchwerlich wieder entreißen laſſen werden. Viktoria⸗Aſchaffenburg weilte in Klein⸗Stein⸗ heim. Es fiel ihr gar nicht ſo leicht, dem dortigen Sportverein 1910 mit:1 das Nachſehen zu geben. In Klein⸗Steinheim iſt übri⸗ gens wieder ein neuer Sportplatz durch die ſelbſtloſe Aufopferung der Intereſſenten entſtanden. Fußballſportverein Damm verdankt ſeinen:1 Sieg über den Verein für Bewegungsſpiele Groß⸗Auheim lediglich dem größeren Eifer ſeiner Leute, denn in jeder ſonſtigen Beziehung waren die Gegner überlegen. Ihre Niederlage kommt in Anbetracht ihrer früheren Leiſtungen etwas überraſchend. Aehnlich erging es auch der Mannſchaft des Hanauer Sport 18 60, die ſich in Aſchaffenburg den Tickers mit dem unberechtigt hohen Ergebnis von:4 zu beugen hatten. Auch hier behielt der größere Eifer die Oberhard. Mit dem gleichen Torſtand trennten ſich Sportfreunde Damm und Viktoria 1894 Hanau, wobei der bis kurz vor Ende des Spiels gezeigte Leichtſinn der Hanauer beinahe verhängnis⸗ voll geworden wäre. Die Hanauer hatten in den letzten 20 Minuten ſchwer zu kämpfen, um nicht bei dem:1 hängen zu bleiben. Schließ⸗ lich konnten ſie aber doch noch ihre Torzahl auf 4 hinaufſchrauben. aliquis. Autoſport Erſte Kniebis⸗Bergprüfungsfahrt Der Automobilklub Schwarzwald trat am Sonntag mit einer erſten grötzeren ſportlichen Veranſtaltung an die Oeffentlichkeit. Das Kniebis⸗Bergrennen war aut organiſiert. Die beſte Zeit in den Motorradrennen erzielte Emil Fuhs⸗Baden,:44.8, der ſchnellſte Tourenwagen war der von Ludwig Lochner⸗Offenburg, die ſchnellſte Dame Fräulein Emma Abdler⸗Offenburg, den ſchnellſten Rennwagen ſteuerte C. E. Baumeiſter⸗Stuttgart. Die Sieger ſind: Motorräder: bis 150 cem.: Willi Zick⸗Oberhauſen(De W):52,2, bis 250 cem.: O. Stadter⸗Hauſach(Klotz) 11:33,2, bis 350 cem.: E. Fuhs⸗Baden⸗Baden(AS):44,8, bis 500 cem.: A. Diefen bach⸗ Mannheim(BMW):54,2, bis 750 cem.: Emil Streule⸗Oppenau(B. S. A):51,6, bis 1000 cem.: Eugen Kugler⸗Alpirsbach(NSit):08,2, mit Beiwagen bis 500 cem.: Max Ell-Stuttgart(Trumpf⸗Aß):23,2. mit Beiwagen bis 1000 cem.: Karl Eberle⸗Mannheim(Norton mit Poka):15; Anwärter auf den Wilhelm Dierks Wanderpreis für beſte Motorradzeit: Emil Fuchs⸗Baden⸗Baden. Tourenwagen bis 3,99 St. PS.: Oskar Garbrecht⸗Bühl(Mathis) 152,371 Punkte, bis 4,99 St. PS.: Heinz Mölders⸗Offenburg(Wan⸗ derer) 142,874., bis 5,99 St. PS.: Lubwig Lochner⸗Offenburg(Bu⸗ gattt) 98,277., bis 7,99 St. PS.: Otto Lang⸗Baden⸗Oos(Bugatti) 111,127., bis 9,99 St. PS.: Karl Wagner⸗Stuttgart(Stöwer) 150,048 Punkte, über 10 St. PS.: Dr. Feittenberg⸗Stuttgart(Auſtro⸗Daimler) 112., Anwärter auf den Max Dold⸗Wanderpreis für Tourenwa⸗ gen: Ludwig Lochner⸗Offenburg, Lochner⸗Wanderpreis für Damen: Frl. Emma Adler⸗Offenbura. Rennwagenklaſſe bis 6 St. PS.: C. E. BaumeiſterStuttgart (Wanderer):42. über 6 St. PS.: Joſef Reuter⸗Zell a. H.(Dürkopp) .41. Außer Konkurrenz fuhr Ludwig Fiſcher⸗Offenbura(Bugatti) die Rekordzeit mit:37. Dir. Feittenberg⸗Stuttgart wurde ein Sonderehrenpreis für die beſte Fahrtechnik und gezeigte hervorra⸗ gende ſportliche Deſziplin rerliehen. ——̃ͤ—.rr—rr.———— Herausgeber, Drucker und Verleger; Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. h. H. Mannheim. E 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur⸗ Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes: für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Im Oſtmainkreis ſtand die Begegnung der Spielver⸗ einigung Rückingen⸗Langendiebach und Germania⸗ Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria tedaktlonellen Teil: Fr Kircher: f Anzeigen:& Bernhardt. 7 Statt Kartenl Meige Verlobung mit Fräulein Erna Chuchra, Tochter des Rittergutsbesitzers August Chuchta in Darſten gebe ich hiermit bekannt. Königsberg(Pr.) 30o. Okctober 1924 August Oesterle 2. Zt. Münzpalast, ständ. Adr. Mannheim, Käfertalerstt.37 3872 Am Dienstag, den 28. Oktober starb im Städt. Krankenhaus in Kehl nach kurzer schwerer Krank⸗ heit mein lieber Gatte, unser treubesorgter Vater Wilhelm fteibe! Schiff„Anna“ im Alter von 52 Jahren. 82²2⁰ Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Katharina Reibel WWe. Anna Reibel Wilhelm Reibel Katharina Reibel Die Beerdigung findet am Sonntag, den 2. No- vember, nachm. 4 Uhr in Hassmersheim a. N. statt. Danksagung Für die vielen Beweise herzlicher Teilnahme bei dem Hinscheiden unsetes inniggeliebten einzigen Töchterchens Anna Hertel sagen wir allen unseren tleigefühlten Dank. 3879 Insbesondere danken wir Herrn Stadtpfarrer Vath flüir die t ostteiche Grabrede und dem Männergesangverein Rheinau ſür den erhebenden Gesang. Ferner danken wir den Schwestern für ihte aufopfernde, liebevolle Pflege, sowie den Mitschülerinnen für die eichen Kranzspenden. Im Namen det tieſtrauernden Hinter bliebenen! Familie Georg Hertel. Mannheim-Rheinau, den 31. Oktober 1924 55 7 3 8 netert Hllfleel Ul. Maag [Samstagen. Für Ihre Kinder haben Sie hestimmt alles übrig, denn sie hilden das kommendè Ge- sehlecht, auf das sich Ihre Hoffnung richtet. Die fiyg ienische Herstellung und unser Kirnverfahren sind die Ursache, dass„Schuan im Blaubande von Kindern mit Vorliebe als Brotauf- trion gegessen uird, und Sie kônnen ihnen so viel Butterbrote geben, wie Sie wollen, weil dies nient nur der geringe Preis der Feinfost- margarine„Schnvan im Blauband“ ermòͤglicht, sondern diese auch durch ihre læiohte Verdaulichikeit sich besonders für die Kinder eignet. Preis 50 das Halbpfund in der bekannten Packung. Pfennig Gott dem Allmächtigen hat es gefallen, unsere liebe treue Mutter, Mossmutter und lante 946 alhauha Jpiag an unn nach ku zer schwerer Krankheit in die Ewigkeit abzurufen. Mannheim, den 31. Okttober 1924 K 4, 10 Die hauernden Hinterdllebenen. Die Beerdigung findet in aller Stille statt. und Vaters Rhein⸗Haardtbahn Pflege. 1. Zug 10 ab Maunnheim 11.91 Uhr vormit⸗ taas verkehrt vom 1. November ab 8 Außerdem verkehren an Samstagen Zug 1b0a ab Mannheim 12,36 Uhr nachmtttags und Zug 19a ab Bad Dürkheim.15 Uhr nachmittags. 2. Die Sonntagszüge Nr. 4 ab Mannuheim geb. schnell G. m. b., E 6, 2L. .16 Uhr vormittags und Nr. 7 ab Bad Dürk⸗ heim.15 Uhr vormittags fallen aus. Danksagung. Für alle herzliche Teilnahme, sowie die zahlteichen Kranzspenden, die uns zum Hinscheiden unseres lieben Gaiten Herrn Georg dargebracht wurden. sagen wir aul diesem Wege innigsten Insbesondere danken wit den Bam- hetzigen Brüdern für ihre liebevolle. über ein Jahr währende aufopiernde Mannheim, den 31. Okt. 1924. Im Namen der traueinden Hinterbliebenen: Eleonore Enders Pelzw-waren Skunkse, Wölfe, Füchse, Opossum usw. in nur ſolider Kürſchnerausführung zu den billigſten Preiſen Reparaturen, Umarbeitungen fachmänniſch u. billig A. 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