werden und gegen Ausſage Bezugspreiſe: In Mannbeim u. Umgebung wöchentlich 65 Bold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evtl. 2 d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende ſe Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 511 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ ſpaltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. 0 0 1 a eee Nr 17590 K% een e e Sergle Aedenſtellen Weldhoſſ. l awen gee 24 Gbntard. IE 12 nommen. Höbere Bewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. platß— Fernſpr. Nr. 7941—7945,— Telegr.⸗Adreſ berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder Generalanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Aa Die Präſidentenwahl in Amerika Die Ausſichten dͤer oͤrei Kandidaten Die Parteien— Die Negerfrage— Die Ziele La Follettes— Die Wirkung des engliſchen Wahlergebniſſes In Amerika ſteht der Wahlkampf auf dem Höhepunkt; am mor⸗ gigen Dienstag dem 4. November fällt die Entſcheidung. Die erſten Stimmen ſind jetzt ſchon abgegeben worden indem, wie be⸗ richtet, der Präſident Coolidge und ſeine Frau ihre Wahlpapiere vom Weißen Hauſe nach ihrem geſetzlichen Wohn⸗ und Wahlort Nor⸗ thampton abſchickten. In den Vereinigten Staaten beſteht, wie in jedem anderen Lande, eine normale Teilung der Wähler in Kon⸗ ſervative und Radikale. Im Porteil befinden ſich ange⸗ ſichts des hohen Standes individueller Wohlfahrt die konſervativen Elemente. Es wäre abſurd anzunehmen, daß dieſe Teilung der Wähler durch die Trennung in republikaniſche und demokratiſche Partei auch nur einigermaßen genau wiedergegeben würde, denn in allen politiſchen Gepflogenheiten ſehen ſich dieſe zwei Parteien ſo ähnlich wie zwei Erbſen. Die Konſervativen in beiden Lagern und die Radikalen in beiden Lagern würden ſich längſt gegen⸗ ſeitig die Hände gereicht und vereinigt haben, wenn dem nicht eine Tatſache hindernd entgegenſtünde: die von den Republikanern praktizierte Verwendung der Negerſtimmen im Süden. Dies allein iſt es, was eine überalterte Klaſſifizierung verlängert. Der Süden betrachtet die Negerfrage nicht als eine wirtſchaftliche oder politiſche, ſondern als eine Raſſenfrage und er bleibt unnachſichtlich ſtarr in ſeiner Oppoſition gegen alles, was ſich nicht dieſer Auffaſſung anſchließen will. Auf dieſe Weiſe hat Amerika ſeit Jahren eine politiſche Situa⸗ tion gehabt, die ſich wie folgt ſkizzieren läßt: Eine Republika⸗ niſche Partei, deren Konſervatismus in zunehmendem Maße mit Liberalismus durchtränkt wurde, in dem ſich ſogar Radikalismus eingefunden hat. Die ſtärkſte Stütze hat die Partei in den indu⸗ ſtriellen Oſt⸗ und Weſtſtaaten. die Demokratiſche Partei, die ſich auf den„feſten Süden“ ſtützt, ſpiegelt ihrerſeits Konſervatismus oder Radikalismus wider, je nachdem die politiſchen Notwendig⸗ keiten des Momentes es erfordern. Die radikalen Elemente inner⸗ halb der Partei ſind aber ſo dünn und ſo verteilt und ſo unfähig im Beſtreben zu einer Einigung, daß grundſätzliche Fragen des Vor⸗ gehens ſie immer machtlos gefunden haben. „Auf dieſe Kräfte und auf die Unzufriedenheit in beiden Lagern ſtüßt ſich Lafolette. Mit welchem Erfolg kann niemand vor⸗ ausſagen. Er iſt ein erfahrener Wahlkampftechniker und er hat ein Programm aufgeſtellt, daß genug Radikalismus enthält, um die Radikalen zu befriedigen, das aber dieſen Radikalismus vorſichtig genug ausdrückt, um auch die Zaghaften herüberzuziehen und zu beruhigen. Schon anfangs September hatte er ſolche Fortſchritte gemacht, daß ſich in republikaniſchen Kreiſen ſo etwas wie Panik einſtellte. Von dieſem Moment an begann die Attacke auf ihn als Bolſchewiſten, Kommuniſten, Sozialiſten und Geſchäftsverderber, mit einer Bitterkeit und Heftigkeit, daß man annehmen muß, das Blatt habe ſich inzwiſchen zu ſeinen Ungunſten gewendet. So glaubt man, daß Coolidge eine Mehrheit erzielen wird, weil genug un⸗ entſchloſſene Wähler ſo erſchreckt worden ſind, daß ſie Lafolette nur noch mit Hörnern, Schwanz und Pferdefuß ſich vorzuſtellen ver⸗ mögen. Das Intereſſante der Wahl liegt unter dieſen Umſtänden in dem Umfang der Stimmenzahl, die ſich Lafollette trotzdem zu ſichern vermag, da hiernach die Ausſichten für das Entftehen einer neuen, dritten Partei nach Verlauf weiterer vier Jahre zu beurteilen ſind und da von Lafollettes Stimmenzahl die Zuſammenſetzung des neuen Kongreſſes abhängen kann. Das kann dazu führen, daß Coolidge zwar wiedergewählt wird, daß er aber eine geſetzgebende Körperſchaft vor ſich hat, in der die Republikaner nicht die abſolute Mehrheit beſitzen. Die Ausſichten desdemokratiſchen Kan⸗ General v. Nathuſius in Lorbach verhaſtet Ein Opfer franzöſiſcher Geheimjuſtiz Berlin, 3. Nov.(Von unſerem Berl. Büro.) Der deutſche General Nathuſius wurde in Forbach in Elſaß⸗Loth⸗ 52 5 von den Franzoſen verhaftet, als er am Aller⸗ heiligentage das Grab ſeines Schwiegervaters beſuchen wollte. Einer franzöſiſchen Agenturmeldung zufolge ſoll der General von einem franzöſiſchen Gerichte wegen angeblichen Möbel⸗ diebſtahls zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden ſein. Bei den deutſchen Amtsſtellen iſt über dieſe Verhaftung bisher noch nichts bekannt. Es werden Erhebungen ange⸗ ſtellt und es iſt ſelbſtverſtändlich, daß bei einer Beſtätigung der vor⸗ liegenden Nachricht von amtlicher Stelle diplomatiſche Schritte unternommen werden, um dem General zur Freiheit zu verhelfen. 8 Wir erfahren noch, daß der General v. Nathuſius, der vor dem Kriege als Oberſtleutnant in Forbach ſtand, von den Franzoſen weder als ſogenannter„Kriegsverbrecher“ auf die Auslieferungsliſte geſetzt, noch bis jetzt ein Prozeß wegen irgend welcher Anſchuldigung in Leipzig gegen ihn anhängig gemacht worden iſt. Es handelt ſich bei der Begründung des oben gemeldeten Vorfalls offenbar um einen meiſtens unter Ausſchluß der Heffentlichkeit in Frankreich durchge⸗ führten Contumazprozeß, deren Charakter noch dadurch unter⸗ ſtrichen wird, daß das Gericht drakoniſche Strafen gegen die Ange⸗ ſchuldigten verhängt, die niemals verhört oder vorgeladen die irgend ein franzöſiſcher Zeuge irgend eine macht, ohne auch nur gewöhnlich zu wiſſen, ob der Ange⸗ mit dem von ihm Gemeinten identiſch war. ſchuldigte Die verhandlungen in venedig geſcheitert e London, 8. Nov.(Von unſerem Londoner Vertreter). Die Morningpoſt meldet, daß die Verhandlungen zwiſchen Jugoſlavien und Italien über Wirtſchaftsfragen, die in Venedig geführt wurden, geſcheitert ſind. Die italieniſchen Delegierten ſtellten Bedingungen, von denen die Gegenpartei er⸗ klärte, ſie ſeien für ſie abſolut unannehmbar. Wahrſcheinlich werde die jugoſlaviſche Delegation Venedig in kurzer Zeit verlaſſen. Oberſt von Seißer wieder in Dienſt. Halbamtlich wird alls München mitgeteilt, daß Polizeioberſt von Seißer am 1. Sonntag ein ſeltſames Bild. Während Proteſtanten und didaten Davis werden ſo unſicher beurteilt, daß ihm ſcheinbar nux ein Wunder zum Siege verhelfen könnte. Die Zukunft des amerikaniſchen Demokratentums dürfte in der Wendung zum Radikalismus liegen. Das Jahr 1928 dürfte das amer⸗ rikaniſche Volk alſo vielleicht vor Wahlmöglichkeiten ſtellen, die ſeinen Anſichten inbezug auf Parteikonſtellation beſſer entſprechen, als dies bisher der Fall war: vor einer klareren Scheidung zwiſchen Radi⸗ kalismus und Konſervatismus. Der Ausgang der engliſchen Wahlen iſt von den Anhängern Coolidges ſehr begrüßt worden. Bei einer Wiederkehr der Arbeiterregierung befürchtete man in dieſem Lager ein ſtarkes Abſtrömen zu Lafollette. Jetzt ſtellt man auf den amerikaniſchen Wahlplakaten John Bull dar, wie er damit beſchäftigt iſt, mit einem großen Reinemachebeſen die ſozialiſtiſchen Theorien von ſeiner Tür⸗ ſchwelle wegzukehren und man fordert den amerikaniſchen Wähler auf hinzugehen und das Gleiche zu tun. * 1.«õ Ruhe vor dem Wahltag Der Waſhingtoner Korreſpondent des Obſerver meldet, daß die Präſidentſchaftscampagne geſtern beendet worden ſei. Der Montag wird ein Ruhetag ſein, um den Wählern Gelegenheit zur reiflichen Ueberlegung zu geben. Am Dienstag wird die Wahl ſtattfinden. Man glaubt, daß die Deutſchamerikaner, die Sozialiſten und auch eine Anzahl Demokraten für den Senator Lafollette ſtimmen werden, der der Kandidat der ſogenannten dritten oder Fortſchrittspartei iſt. Doch erwartet man die Wahl von Coolidge zum Präſidenten und General Davis zum Vizepräſidenten. Bemerkenswert iſt, daß Präſident Coolidge keine ein⸗ zige öffentliche Wahlrede gehalten hat, ſondern ſich die Angriffe der Republikaner durch ſeine Anhänger verteidigen ließ. Senalor Lafollette hat aus ſeinem Hauptquartier in Cleveland einen energiſchen Vo r⸗ ſtoß gegen die Republikaniſche Partei unternommen, der er vor⸗ wirft, Propagandagelder von den Alkoholhändlern und aus Finanz⸗ kreiſen zu beziehen. Er warnt das amerikaniſche Volk, ſeine Unab⸗ hängigkeit herzugeben und ſich kaufen zu laſſen. Wie aus Newyork gemeldet wird, waren bei der letzten Rede Lafollettes in Cleveland 26 000 Menſchen im Saale anweſend, während 15 000 in der Vorhalle bleiben mußten. Die Unterſuchng über die ungeſetzliche Finanzierung des republikaniſchen Wahlfondes hat ergeben, daß der Fond zu drei Vierteln non Morgan finanziert wurde. Der für die Unterſuchung eingeſetzte Senatsausſchuͤß wird ſein Urteil erſt nach der Präſidentenwahl fällen. Senats-Neuwahlen Gleichzeitig mit den Wahlen der Wahlmänner für die Präſi⸗ dentſchaftswahlen werden bekanntlich Erneuerungswahlen für den Senat ſtattfinden. Es handelt ſich um 30 Senatoren, von Senatsvertretung haben. Man hält diesmal eine demokratiſche denen 16 gegenwärtig eine republikaniſche und 14 eine demokratiſche Mehrheit für möglich, die dann eine republikaniſche Regierung und einem ebenfalls republikaniſchen Repräſentantenhaus gegenüber⸗ ſtehen würde. Die Erwarkungen des Handels (Spezialkabeldienſt der United Preß.) 2. Waſhington, 3. Nov. In hieſigen Handelskreiſen erwartet man einen Aufſchwung des Handels für den Fall, daß Lafollette unterliegt. Man glaubt, daß die von Coolidge getroffenen allgemeinen Maßnahmen es der Geſchäſtswelt ermög⸗ lichen werden, den Handel in ungeahntem Maße aufzunehmen. vor dem Kücktritt Macdonalòs Das Arbeiterorgan„Daily Herald“ meldet, Mac do⸗ nald habe beſchloſſen, den Rücktritt des Kabinetts morgen dem König mitzuteilen. Die Unterſuchung der Sin owjew⸗ Angelenheit werde nicht weiter fortgeführt, als dies Macdo⸗ nald und ſeinen Kollegen in der ihnen noch vor ihrem Rücktritt verfügbaren Zeit möglich iſt. Die erſten Ergebniſſe der geſtrigen Gemeinderats⸗ wahlen zeigen, daß die Arbeiterpartei keinen Er⸗ folg zu verzeichnen hat, obgleich ſie nahezu 100 Kandidaten mehr aufgeſtellt hatte als die anderen Parteien. In Dover wurde die Arbeiterpartei geſchlagen, in Belghton verlor ſie 5 Sitze. In der Londoner Vorſtadt Croyden wurden 2 Konſervative gewählt. Die Sonntagsblätter begrüßen das Ergebnis als Wiederholung des Erfolges bei den Parlamentswahlen, Die Orientprobleme M Paris, 3. Nov.(Von unſerem Pariſer Vertreter). In politiſchen Kreiſen die mit maßgebenden Perſönlichkeiten der Kon⸗ ſervativen in England in Beziehung ſtehen, wird erklärt, daß die künftige engliſche Regierung den Verſuch machen werde, Frank⸗ reich für ein Zuſammengehen mit England in allen die Türkei betreffenden Fragen zu gewinnen. Man legt, ſo erklären dieſe Politiker in konſervativen Kreiſen Englands den größten Wert darauf, das Moſſulgebiet dem engliſchen Einfluß zu ſichern und wäre bereit, die franzöſiſchen Intereſſen in Marokko zu fördern, wo ſich neuerdings eine muſelmannſche Propaganda gel⸗ tend macht. Die konſervative Regierung würde eventuell die Er⸗ richtung eines unabhängigen Staates unter der Herrſchaft Abd el Krims in Spaniſch⸗Marokko zu ſichern ſuchen. Ein amerikaniſches„Idyll“ (Spezialkabeldienſt der United Preß) Niles(Ohio), 2. Nov. Die Gotteshäuſer der Stadt boten am Katholiken ihren Gottesdienſt hielten, ſtanden vor dieſen und in den um⸗ gebenden Straßen Milizſoldaten, um Störungen ſeitens des Ku⸗Klux⸗Klan und ſeiner Gegner zu berhisdern. Die Anſamm⸗ lungen wurden von den Soldoten überoll zerſtreut. Das Schießen in der Stadt hat gufgehört. Eine Moile vor dor Stadt lagern 3⁰ 909 Anhäner des Klan und zue dieſer Richtung iſt noch immer zeitweiſe Novefäber ſeine Amtstätigkeit als Chef des Landespol zei ſamtes wieder aufgenommen hat. Ewhne er n n. beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme— zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Manntzeſm. unheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung-Aus der Welt der Cechnik Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Rußland und Frankreich (Von unſerem Pariſer Vertreter) 5 VParis, 1. November. Die hier erſcheinende Monatsſchrift„Pour et Contre“ veröffent⸗ lichte vor einiger Zeit eine Rundfrage über die Beziehungen Frank⸗ reichs zu Sowjetrußland. Eduard Herriot ſtellte der Revue die nachfolgende Antwort zur Verfügung. 57 Aeußerungen des Mini⸗ ſterpräſtdenten läßt ſich entnehmen, daß urſprünglich nicht die A b⸗ ſicht vorlag, die de jure⸗Aenerkennung der ruſſiſchen Sowjets aus⸗ zuſprechen. Herriot ſchreibt: „Die ruſſiſche Republik iſt unter Schmerzen geboren worden, aber ſie lebt. Der Augenblick iſt gekommen, ſich aufloyale Wei ſe auszuſprechen und dann zu handeln. Zunächſt einmal ſich loyal auszuſprechen. Gewiß. Europa iſt auf Rußland angewie⸗ ſen, auf ſeine Produktion, deren Ausfall ſchwer auf unſeren Lebens⸗ bedingungen gelaſtet hat. Die Interventionen waren Dummheiten — um nicht mehr zu ſagen— und die Blockade nichts anderes. Denn Rußland hat Hilfe nötig. Um ſeine Wiedergeburt zu beſchleunigen: nur dafür, wird Kraſſin ſagen. Die Zukunft wird das zeigen. Für den Augenblick kann Rußland ſeinen Rieſenmechanismus ohne die Hilfe Europas nicht in Gang bringen. Die Aufgabe der Menſchen, die guten Willens ſind(wir zählen uns auch darunter) wird ſich umſo leichter geſtalten, da ja auch Rußland unſerer Lage Verſtändnis ent⸗ ſegenbringt. Wenn Frankreich auf immer verlöre, was es in früheren ahren Rußland anvertraut hat, wenn die franzöſiſchen Inhaber von ruſſiſchen Wertpapieren ihre Guthaben nicht wieder zurückbekämen, wie könnte Rußland bei uns wieder Kredit erhalten? Nebenbei ge⸗ ſagt: die ruſſiſchen Staatsmänner kennen dieſe Situation ſehr gut. Und wenn ſie ſie nicht kennen ſollten, ſo mögen diejenigen unter uns, die ſelbſtlos den Verſuch einer Annäherung machen, ſie darüber aufklären. Man glaube nicht, daß die Erſparniſſe in ganz Europa, vor allem aber in Frankreich, begierig auf eine Kapitalsanlage war⸗ ten. Sie finden nur zu leicht Verwendung zur Befriedigung der nationalen e zur Wiedergutmachung des Unheils das der Krieg angerkchtet hat, oder in koloniglen Unternehmungen. Nach dem Auslande Geld auszuleihen und ſich bei den Schuldnern noch tief zu bedanken— das iſt ein Sport, an dem der Franzoſe, ſo naiv er früher war, jedes Intereſſe verloren hat. Man muß alſo hüben und drüben loyal handeln. Um zu Werke zu gehen, müſſen wir uns erſt die Hilfsmittel ſchaffen. Man ſoll eine Frage, die an ſich ſchon 0 Ruche iſt, nicht noch zwecklos weiter kompli⸗ zieren. Stoßen wir alſo Rußland bei den internationalen Verhand⸗ lungen in den Fragen, in denen es Recht hat, beſonders in den Drientfragen, nicht vor den Kopf. Es iſt zu hoffen,, daß Frankreich in dieſem Punkte ſich als die liberalſte, die mutigſte und die ſcharf⸗ ſichtigſte Nation erweiſe. Diskutieren heißt nicht zum Weichen ge⸗ zwungen ſein. Wir müſſen auch ſo ſchnell als möalich eine franzöſiſche Delega⸗ tion nach Moskau ſenden und eine ruſſiſche Delegation in Paris empfangen. Es handelt ſich vorläufia weder darum. das berüchtigte Problem der de jure⸗Anerkennung zu löſen, noch darum es auch nur anzuſchneiden. Das wird einem ſpäteren Zeitpunkte vorbehalten blei⸗ ben. Es handelt ſich heute darum. Frankreich, das hinter den andern Nationen zurückgeblieben iſt, auf die gleiche Stufe zu ſtellen wie Deutſchland. Enaland, Italien, die Tſchecho⸗Slowakei, Polen, Amerika und Perſien, die alle ihre Vertreter in Moskau haben und daraus ihre Vorteile ziehen. Ich verlange von meinem Lande nicht eine Ini⸗ tiative, über die man verſchiedener Meinung ſein kann, ſondern nur das Ende einer bedauerlichen Ungleichheit. Ich möchte⸗ daß dieſe De⸗ legation Kaufleute nach Moskau zieht. dort unſere Wirtſchaftsſtudien erweitert und Finanzleute die praktiſche Regeluna der Schuldenfrage bvorbereiten. Sie ſoll aber auch Intellektuellen den Weg nach Ruß⸗ land frei machen, denn das ruſſiſche Volk hat großes Verlangen nach Ideen, nach unſern Ideen. Man wird mit ihm nur in Beziehuna tre⸗ ten können, wenn man ſich an ſein Herz und an ſeinen Geiſt wendet Dieſe Delegation ſoll an ihrer Spitze zum mindeſten einen Konſul haben, einen Funktionär, der die öffentliche Macht vertritt, der per⸗ ſönlich desintereſſiert und fähig iſt. Schutz zu gewähren, etwas zu for⸗ dern, wenn es nötia iſt, und ſeiner Regierung Bericht zu erſtatten. Man müßte ihm auch aute Poſtverbindungen ſichern und die moder⸗ nen telephoniſchen und radiotelearaphiſchen Verkehrsmittel zur Ver⸗ füauna ſtellen. Schmieden wir uns zuerſt das Werkzeug. Das andere wird ganz von ſelber kommen. Nach unſerer Meinung aibt einem dies alles der aute Glaube und der geſunde Menſchenverſtand ein. Wir wollen auch den blödſinnjaen Haß bekämpfen den ſchmutzi⸗ gen Haß, der noch nie etwas Gutés geſchaffen hat. Ich kenne einen Unter unſern Mitbürgern. dem während der ruſſiſchen Revolution ſeine drei Söhne ermordet wurden. Aber gerade er hat mich in meinen Anſichten am kräftiaſten unterſtützt: er denkt trotz allem genau ſo wie ich. 83— Wir müſſen arbeiten, um die ruſſiſche Republik mit der franzöſiſchen Republik auszu ſöhnen. ** 2 vor der Kammereröffnung Meinungen und Skrömungen V paris, 3. Nov.(Von unſ. Pariſer Vertreter.) Es iſt eine in der Parlamentsgeſchichte Frankreichs merkwürdige Erſcheinung. daß der morgen ſtattfindende Zuſammentritt der Kammer im Zeichen des konſervativen Wahlſieges in England ſteht. Politiker und Preſſe beſchäftigen ſich mehr mit den Folgeerſcheinungn des engliſchen Wahlſieges als mit den Parlamentsfragen. Die Zukunft des Kartells, die die Mehrheit zu ſichern ſucht, ſteht in Frage, denn die Bloc⸗Nationalichen glauben mehr denn jemals an ein Auseinem⸗ derfallen der Majorität⸗ Die Anhänger der Regierung ſind abern infolge des engliſchen Wahlreſultats geneigt, die Exiſtenz des Kabi⸗ netts Herriot durch eine Erweiterung nach rechts zu ſichern. Darin liegt eine große Schwierigkeit denn jede Annähe⸗ rung über die republikaniſchen Kreiſe, über Briand u. Loucheur hin⸗ aus würde unvermeidlich dazu führen, daß die Sozialiſten, wenig⸗ ſtens Zweidrittel von ihnen, aus der Parteimehrheit treten. In den ümksrepublikaniſchen Kreiſen herrſchen zwei Strömungen, die eine begünſtigt die Ausdehnung der Regſerung nach der Mitte auf Koſten des Verluſtes der Sozialdemokraten, ſie unterſtützt dieſe Strömung von dem Standpunkt aus, daß ſich bereits in den nächſten 8 Wochen innerhalb des Kartells eine Kriſe einſtellen wird, Stur Regierung führen kann, falls man nicht rechtzeitig für den Erſatz der ſozialdemokratiſchen Stimmen ſorgen würde. In dieſen Kreiſen. nimmt man ſchon heute eine Umgeſtaltung des Kabinetts on und zwar in dem Sinne, daß nicht allein Briand ſondern auuch frühere Regierungsmitglieder des bloc national ins Kabimnett aufge⸗ nommen werden. Drei Mitglieder des Kobinetts ſollen nach dem Wunſch einiger linksrepublikaniſcher Politiker, die für eine Rechts⸗ 77 1 Wahrheit 1 5 2. Seite. Ar. 511 prientierung der Regierun rriots eintreten, bei de ünf Umgeſtaltung kaltgeſtellt ö 8 Die an dere Strömung, zu der der Sozialiſt Renaude! ge⸗ hört, fordert unumwunden eine entſchloſſene Kartellpolitik ohne Rückſicht darauf, daß ſich im Senat Schwierigkeiten entgegenſtellen werden. Es wird in dieſen Kreiſen folgende Anſicht vertreten: Beſſer eine entſchloſſene und ſtreng programmatiſche Regierungs⸗ Politik als eine ſchwankende Haltung. die ſicher von den Gegnern ausgebeutet würde, ſelbſt auf die Gefahr hin daß zwiſchen der Deputiertenkammer und dem Senat ein Kampf ausbrechen könnte, wenn die Forderungen der Kartellmehrheit hochgehalten werden. Die Auflöſung des Parlaments wäre für den Fall, daß die Kartell⸗ mehrheit die Zügel ſelbſt in den Händen hält, eine Gefahr für den Wohlerfolg der Linken. Es ſei nachdrücklich betont, daß die von den Sozialiſten unterſtützte Auflöſung innerhalb der Regierung nicht günſtig beurteilt wird. Ohne Zweifel wird aber in den Bächſten Tagen eine Klärung der Lage eintreten. denn die Bloc⸗ Nationaliſten haben das Schlagwort ausgegeben, daß die Verſtändl⸗ gung in England nur dann möglich wäre, wenn anſtelle« der heuti⸗ gen Mehrheit, eine Mehrheit der Mittelparteien treten würde. die Deputiertenkammer ſteht vor einer Taoung, in der bis zum 31. Dezember. dem Schlustage, die Fundierung des Finanz⸗ geſetzes und des Steuergeſetzes nicht beendet werden kann. Schon ſetzt rufen die OJyypoſitionsvarteien zum Kamvf. Die Reoie⸗ runa beabſichtiat zuerſt die Byudaetforderungen für die einzelnen Mi⸗ niſterien durchberaten zu laſſen und die in der Hammer erledigten Goeetzb ſofart dem Senat zu übergeben. bebhandelt ſoll in der Denntiertenkammer das Finanzageſetz. das nicht wenjoer als 313 Artikel enthält, erörtert werden. Folgende Fragen ſind mit der Budagetberatung direkt verknüpft: 5 Die Aufhebuna der franzöſiſchen Geſtandtſchaft beim Va⸗ kan, die Wiederberſteſlung der diplomatiſchen Bezie⸗ humaen mit Rußland, die Reoraaniſation der fran⸗ zöfiſchen Arwee die Vervollkommnuna der Rüſtun⸗⸗ gen auf dem Maſſer und zu Lande. die Maßnahmen geoen die Ver⸗ teverung der Lebenshedfirfniſſe erſter Ordnung. Außerdem iſt im Naßmen des Militärbudaefs eine Ausſprache üher das Geufer Protakoll. das bekanntlich von dem Vertreter Franfreichs ad referendum unterzeichnet wurde, zu erwarten. Religiöſe Fra⸗ gen, insbeſondere die Elſaß⸗Kotbringens werden auch zur Debatte gelangen. Schließlich wird die Devutiertenkammer ſchon vor dem 31. Dezember ſich über die Handelsverträge ausſyrechen, Hauytſöchlich üher die mit Deutſchland getroffenen Vereinbarungen, deren Unter⸗eichnung unbedinat vor dem 10. Januar 1925 zuſtande kommen muß. Pon dieſem gewaltigen Penſum wird die Denntiertenkammer bis zum 31. Dezember einen kleinen Teil erledigen können. Die Opvo⸗ fition rechnet damit. daß zwar das Budast noch verabſchiedet werden küönne, mährend die Hauptfragen der Außennolitik und ein Teil des von einer andern Reaierung als der Herriots erledigt werden. Owen Joung iſt befriedigt⸗ Bevor der bisherige Generalagent für die Reparationszahlungen Owen Noung Deutſchland verließ, ſtattete er am Samstag dem Reichskanzler einen Abſchiedsbeſuch ab. Bei dieſer Ge⸗ legenheit ſprach dieſer Owen Poung den Dank der deutſchen Regte⸗ rung und des deutſchen Volkes für ſeine erfolgreiche Tätigkeit aus. In einer Unterredund mit dem Vertreter einer Berliner Nach⸗ richtenagentur ſprach ſih Owen Poung außerordentlich befriedi⸗ gend über die gute Zuſammenarbeit der deutſchen Beamten und üher die günſtige Geſinnung aus, die ihm von ſämtlichen beteiligten Stellen erwieſen worden war. Herrn Gilbert bezeichnete er als einen Mann von hohem Charakter und großen Fähiakeſten. Owen Mouna hat am Nachmittag Berlin verlaſſen und wird ſich über Holland nach London begeben. Sein Stellvertreter Rufus Dawes bhegab ſich geſtern nach Süddeutſchland, von wo aus er in einigen Tagen die H ei mreiſe nach Amerika antreten wird. Kemal paſcha über die türkiſche politik Heute wurde die türkiſche Nationalverſammluna in Angora mit einer Rede Muſtapha Kemal Paſchas über die innere und äußere Politif eröffnet. Er erklärte: Auf wirtſchaftlichem Gebiet, ſowie auf dem Gebiete der öffentlichen Arbeiten ſeien be⸗ befriedigende Fortſchritte erzielt worden. Die Armee ſei beteit für alle Notfälle. In der auswärtigen Politik habe die Türkei mit allen Mächten normale Beziehungen aufgenommen. Hinſichtlich der Moſſulfrage erwartet die Türkei vertrauensvollſte Entſchei⸗ dung in Uebereinſtimmung mit ihrem logiſchen Recht. Die Bezieh⸗ unge mit Frankreich werde dank der Regelung des Streites über die ſyriſche Grenze immer herzlicher. Die Beziehungen zu Sowjet⸗ rußland beſſerten ſich ſtändia. Die Türkei habe Vertrauen zum Voölkerbund gezeigt. Die Rede Muſtapha Kemal Paſchas wurde mit großem Beifall aufgenommen. Proteſt gegen das Leipziger Arteil. Die vereinigten vater⸗ ländiſchen Verbände Groß⸗Berlins werden als Proteſt gegen die Politiſierung der Juſtiz am Dienstag nachmittag eine .60 öffentliche Proteſtverſammlung abhalten, in der ie Verteidiger aus dem Leipziger Prozeß ſprechen werden. neue Mannheimer Feitung Abend⸗Rus gabe) Die Wohnungsnot der Ausgewieſenen Die„Liga für Menſchenrechte“ war bei dem Miniſterpräſidenten He rriot vorſtellig geworden, damit er in den beſetzten Ge⸗ bieten dafür ſorge, daß den ausgewieſenen Deutſchen die Rückk hr ermöglicht werde und die beſchlagnahmten Wohnungen unverzüglich zurückgegeben werden Herriot hat nun ge⸗ antwortet, daß alle Vorkehrungen gelroffen ſeien, um die Frei⸗ gabe der Wohnungen der Ausgewieſenen zu erleichtern. Wäßhrend ſo der Senat ſie, Ferner werden die Beamtenwohnungen in den öffentlichen Gebäuden ſofort zurückgegeben werden. Außerdem werde die Abreiſe der franzöſiſchen Eiſenbahner den Schwierigkeiten ein einde bereiten, die noch hinſichtlich der Wohnungsfrage beſteher können. politiſche Pprozeſſe Eine Beleidigungsklage Deimlings Ein politiſcher Prozeß ſpielte ſich am Freitag vor dem Schöf⸗ fengericht Karlsruhe ab. Es handelte ſich um eine Beleidi⸗ gungsklage des Generals bon De imling gegen die„Mor⸗ gengeitung“ in Baden⸗Baden. Beklagte waren der Herausgeber der„Morgenzeitung“, Karl Ziegler, und der Verfaſſer des nach Anſicht der Stagtsanwaltſchaft beleidigenden Artikels Stadtrat a. D. und Hofapotheker Senff aus Baden⸗Baden. Die Beleidigung wurde in einem Artikel erblickt, indem es u. a. hieß:„Es wäre beſ⸗ ſer, wenn ſolche Leute(damit war auch auf General von Deimling angeſpielt) den deutſchen Staub von ihren Füßen ſchütteln wollten und nach Frankreich ziehen würden, wo ſie ſicher mit offenen Ar⸗ men aufgenommen und eine feine Verſorgung finden würden.“ Das Gericht erblickte in dieſem Satz eine öffentliche Beleidigung und verurteilte die beiden Beklagten zu je 100 Mk. Geldſtrafe. Nachklänge zum Hiflerprozeß Nach dem Hitlorprozeß war der Leutnant Wagner, der ſich damals ein: ſchwerbelejdigende Aeußerung gegen Eeneval Ludendorff zuſchulden kommen ließ, vom Schöfſenzevicht zu drei Wochen Stubenareſt verurteilt worden Der Sigatsanwall halte die Aufhebung des ſchöffengerichtlichen Urteils beamtragt, da die[Straß: zu gering ſei und auch gegen den in⸗ zwiſchen verabſchi⸗deten Verurteilben nicht mehr vollzogen werden könnte. Vom Landgericht München wurde nun heute Wagner zu zwei Monaten Feſtungshaft verurleilt, da er ſich eines ſchweren Vergeßſens Zigen die Miſ färdisziplin ſchuldig gemacht habe. Bei dem Sbrafausmaß wurde die Erregung des Angsklagten, der unter dem Druck der damals gegen ihn erhobenen Anklag'g e⸗ handelt habe, weilgehend berückſicht'gt. Deutſches Keich Eine Tolengedenkfeier im Reichstag Geſtern nachmittag fand im Plenarſitzungsſaale des Reichs⸗ tages eine Gedächtnisfeier der Elſaß⸗Lothringer für die ferne der Heimat ruhenden Toten ſtatt. Ueber der ganzen Veranſtaltung lag eine andächtige Stimmung. Der Redner, Herr Röppel, gab dem Gefühl der vertriebenen Deutſchen ſtarken Aus⸗ druck. Unerſchütterliche Treue zu dem Lande ihrer Väter bewege die W. E3 heiße, ſich mit dem Gegebenen abfinden, ſo ſchper es auch ſei. Am Wiederaufbau des Vaterlandes müſſe mitgearbeitet werden. Vor der Aufhebung der Deviſengeſetze Die lange angekündigte Aufhebung der bisher gültigen Deviſengeſetze ſteht nunmehr unmittelbar bevor. Die Aufhebuna erfolgt im Wege oiner Verordnung, die, wie die„B..“ berichtet, bereits unterzeichnet ein ſoll. Eröffnung der Berliner Briefmarkenausſtellung Berlin, 3. Nov. Im Herrenhauſes wurde geſtern Vormittag die unter dem Pro⸗ tektorat des Oberbürgermeiſters Boeß ſtehenden Berliner Briefmarkenausſtellung 1924 eröffnet. An die Witwe des erſten deutſchen Generalpoſtmeiſters Stephan wurde ein Begrüßungstelegramm gerichtet. Der frühere Reichs⸗ poſtminiſter Giesberts wies in ſeiner Anſprache darauf hin, daß zwei Anläſſe für dieſe Ausſtellung vorhanden geweſen ſeien, die Ausgabe der erſten deutſchen Briefmarke vor 75 Jahren und die Gründung des Weltpoſtvereins vor 50 Jahren. Giesberts betonte weiter, daß das deutſche Poſtweſen ſeine führende Stellung in der Welt behalten habe, was auch die Tatſache beweiſe, daß Deutſchland auf dem letzten internatio⸗ nalen Poſtkongreß in Madrid den Vorſitz geführt habe. An die Anſprache ſchloß ſich eine Führung durch die Ausſtellung. An⸗ läßlich der Ausſtellung wird eine Merkmarke mit der Burg Rhein⸗ ſtein ausgegeben. Chicago, 2. Nov. Bei dem Zuſammenſtoß eines Gü⸗ terzuges mit einem Straßenbahnwagen wurden 10 Perſonen getötet und 25 verletzt. Peenarſaal des ehemaligen preußiſchen Monklag, den 3. November 1924 Letzte Meloͤungen Die Hochwaſſergefahr heidelberg, 3. Nov.(Eigener Bericht.) Infolge der anhaltend ſtarken Regengüſſe der letzten Tage iſt der Neckar mit un⸗ gewöhnlicher Schnelligkeit geſtregen, ſo daß am Sonntag abend gegen 1 Uhr die Sirenen in Heidelberg dauernd Hochwaſſer⸗ gefahr verkündeten. Glücklicherweiſe war aber auch um dieſe Zeit mir.71 Metern der höchſte Sand erreicht Nachdem am Samstag früh der Pegelſtand 2,21 Meter betrug, war der Neckar bereits am Abend auf 3,56 Meter geſtiegen und hatte das Vorland überflutet. Der Pegel ſtieg um 2½ Meter bis zum Sonntag. Großer Scha⸗ den wurde am Schwemmkanal oberhalb Wieblingen angerichtet. Die Waſſermaſſen hatten die Flankenbauten eingeriſſen und die Bau⸗ ſtelle überflutet, ſodaß nur noch die Maſchinen aus dem dem Waſſer ragen. Den Schaden trägt die Stadt Heidelberg. Innerhalb der Stadt ſind ebenfalls die Arbeitsſtellen am Schwemmkanal völlig Unter Waſſer geſetzt worden. Wenn auch der Neckar langſam fällt, iſt bei dem fortwährenden Regen weiteres Steigen des Neckars zu erwarten. *Mainz, 3. Nov. Die Eiſenbahndirektion teilt mit: Infolge ſtarken Regens und von der Höhe herabſtrömenden Waſſers iſt der Eiſenbahndamm zwiſchen den Bahnhöfen Wiebelsbach und Höchſt i. Odenw. vor und hinter dem Tunnel auf dieſer Strecke zum Teil weggeſpült worden und abgerutſcht Der Verkehr zwiſchen Wiebelsbach und Höchſt i.., Strecke Hangu—Eberbach, iſt infolgedeſſen geſtört und kann auch nicht durch Umſteigen aufrecht⸗ erhalten werden. Die Dauer der Verkehrsſtörung iſt unbeſtimmt. * Ein Anſchlag auf einen-Zug Neuſtrelik. 3. Nov. Am Sonntaa abend wurde in der Nähe der Stadt Fürſtenbera auf den Kopenhagener D⸗Zug. 500 Meter von der Station Drogen entfernt. ein Attentat verübt. Eine Eiſen⸗ bahnſchiene war von unbekannten Tätern über die Geleiſe geleat worden, die von dem Vorzug 210, der die Station Fürſtenberg kurz vor 8 Uhr verlaſſen hatte, beim Ueberfahren in Stücke geteilt wurde. Der Zua wurde aber noch rechtzeitig zum Stehen gebracht. ehe die Wagen entaleiſten. Die Eiſenbahndirektion Stettin hat die Unter⸗ ſuchung eingeleitet. Schlußakt der Ausſtellung von Wembley London, 2. Nov. Unter Regengüſſen, die die Ausſtellung von Wembley während des ganzen Sommers ſtark behindert haben, ſand geſtern der Schlußakt der Ausſtellung im Stadion ſtatt. Der Prinz von Wales, der aus Amerika zurückgekehrt iſt, erſchien zum erſten Male wieder bei einer offiziellen Zeremonie. Er hielt im Stadion eine Schlußrede. Eine Luftparade über Rom Rom, 2. Nov. Bei der Abſchlußfeier des zweiten Geden'tages des Faſziſtenmarſches nach Rom vollführte ein Teil der Lutfſtreitkräfte einen gewaltigen Schauflug über der italieniſchen Haupkſtadt, an dem vier Luftſchiffe, vier Geſchwader Waſſerflug⸗ zeuge und ungefähr 300 Jagd⸗, Erkundungs⸗ und Bombardierungs⸗ flugzeuge teilnahmen. heidelberg. 3. Nov.(Eig. Bericht.) Am Theaterum bau ereianete ſich am Samstaa nachmittag ein ſchwerer Unalücksfall. Der mit Kies beladene Karren klemmte ſich in etwa 3 Meter Höhe an einer Lattenwand feſt, ſodaß die aanze Aufzuavorrichtung abbrach und in die Tiefe ſtürzte. Die ſchweren Eiſenteile trafen den 15jähri⸗ gen Maurerlehrlina Geora Schwelaer aus Eppelheim ſo unalück⸗ lich, daß er ſofort aetötet wurde. *Freiburg, 3. Nov. An den in Verlin ſtattfindenden Be⸗ ſprechungen zwiſchen der Reichsregierung und Vertretern der Induſtrie über die neuen Handelsverträge, beſenders über den mit Frankreich abzuſchließenden Handelsvertrag nehmen als Vertreter des Landesverbandes der badiſchen Textilinduſtrie der Vor⸗ ſitzende dieſes Verbandes Dr. W. Baumgartner von Emmen⸗ dingen, Handelskammerpräſident Fabrikant Schreers von Schopf⸗ heim und Fabrikant A. Bally von Säckingen teil. München. 3. Nov. Auf dem Gute Dellina bei Wesling, iſt in vergangener Nacht Großfeuer ausgebrochen, dem 5000 Zentner Heu und eine Menge Stroh zum Opfer fielen. Die Löſcharbeiten ge⸗ ſtalteten ſich ſehr ſchwierig und erſt nach 17ſtündiger anſtrengender Tätigkeit der beteiligten Wehren konnte die Brandgefahr beſeitiat 107 55 Die Entſtehungsurſache wird auf Selbſtentzündung zurück⸗ geführt. Spandau, 3. Nov. Geſtern entſtand während eines Umzuges des Aitaledern des Zuges und drei Studenten, die Mitglieder Reichsbanners Schwarz⸗Rot⸗Gold eine Schlägerei zwiſchen des Jungdeutſchen Ordens ſind. Die Studenten trugen zumteil erheb⸗ liche Verletzungen davon. Die Streitenden wurden getrennt und die Studenten in Schutzhaft genommen. Nach der Auflöſung des Zuges kam es noch am Hafenplatz in Spandau zwiſchen einzel⸗ nen kleineren Trupps der Reichsbannervereinigung und des Jung⸗ turms zu Reibereien, die aber im Keime erſtickt wurden. das Seld auf der Straße Kriminalroman von Ottfried v. Hanſtein 28) Nachdruck verboten.) „das kann ich Ihnen beſchwören, Herr Kommiſſar.“ „Aber nicht wahr, Sie kannken Fräulein Ilka Senden? „Wen?“ 15 Krüger machte ein vollkommen erſtauntes Geſicht. „Die Tänzerin Ilka Senden aus der Faundiele.“ „Ich bin nie in meinem Leben in der Faundiele geweſen.“ „Und haben Fräulein Senden nicht gekannt? Reden Sie die Fräulein Senden iſt in unſerer Gewalt, ich kann ſie Ihnen gegenüberſtellen, wenn ich will.“ „So tun Sie es doch, ich habe die Dame nie geſehen.“ „Nun noch eines. Was wiſſen Sie von den zweihunderttauſend 10 Mart, die Herr Gibſon zahlen wollle?“ „Daß er ſie nicht gezahlt. Herr Wehn jr. hat ihm noch einen Brief an die Bahn geſch'ickt, aber der iſt nicht abgegeben.“ UUnd weiter wiſſen Sie nichts?“ „Nicht das geringſte.“ Schlüter ſah ihn ſcharf an. Der nervenſchwache Menſch wäre 1— nicht in der Lage, die Unwahrheit zu ſagen. Schlüter nickte ndlich. „Gute Nacht, Herr Krüger. Ich denke, Ihre Sache ſteht ſehr gut. Sie waren ſehr unbeſonnen und haben ſich in die Gewalt eines ſehr ſchlechten Mannes begeben. Ich will Ihnen wünſchen, daß das Gericht ſo milde denkt wie ich.“ „Sie meinen, man läßt mich frei?“ „Beſtraft werden Sie wohl auf jeden Fall, ſchon weil Sie ver⸗ ſucht haben, mit falſchem Paß und dann ſogar auf Schleichwegen über die Grenze zu kommen, aber, wenn auch das Gericht Ihnen glaubt, daß Sie ein Opfer einez Verbrechers wurden, werden Sie pielleicht mit einem blauen Auge davonkommen. Schlüter war von ſeiner Unſchuld überzeugt und ſprach noch in deer Nacht mit dem Grenzoffizzer, der inzwiſchen ebenfalls Schreibers Bericht und Herbergs Ausſage geleſen. „Es ſcheint in der Tat, daß der nervenſchwache, ſchlappe Kerl eein Opfer des geriebenen Schmugglers geworden. Natürlich müſſen wir das weitere dem Gericht überlaſſen.“ Fritz Wehn hatte den Tag im Hotel verbracht. Jetzt endlich lam Dr. Schlüter.„ 7* U 25 „Wir können mit dem Nachtzuge nach Berlin zurück.“ Wehn ſah den Kommiſſar an. „Und Krüger? So ſagen Sie doch. Herr Kommiſſar?“ „Er iſt jedenfalls an der Unterſchlagung der zweihunderttauſend Mark unſchuldig. Er hat Oletzki und Ilka Senden nicht gekannt.“ „Ilka Senden?“ Fritz Wehn ſchrie auf.“ „Wir wiſſen ſchon lange, daß es die Tänzerin Ilka Senden war, die Ihnen in jener Nacht Geſellſchaft leiſtete.“ 5 Fritz wurde dunkelrot und ſchwieg. Er hatte es ſich tauſendmal gefragt, warum er ſich nicht verraten hatte. Sie, die ihn wenige tunden danach mit Oletzki betrogen, und doch, er hatte es nicht über die Lippen gebracht. Noch immer war etwas von der Liebe in ſeinem Herzen zurückgeblieben, noch immer hatte er den Glauben, daß ſie auch ihn geliebt hatte, wenigſtens in jenen Stunden. Es war ihm geweſen, als entweihe er ſein ganzes eigenes Leben, wenn es etwas ganz Selbſtverſtändliches, von den Lippen des Kommiſſars. „Wie ſollte Krüger die beiden kennen??“ „Herr Wehn, wenn Herr Krüger ſie nicht kannte, dann iſt doch auch vollkommen ausgeſchloſſen, daß er das Geld ſtahl. Er konnte ja nicht einmal in den Laden, da er keine Schlüſſel beſaß.“ „Die Tür war doch offen.“ „Nun? Und wenn er ſelbſt die Quittung geſtohlen hätte, was ſollte ſie ihm? Wie kam ſie in die Hände des Herrn Oletzki, wenn die beiden ſich nicht kannten?“ Wehn ließ den Kopf hängen und ſprach ganz leiſe: „Sie haben rechtl“ „Dann alſo war Krüger an jener Unterſchlagung ebenſowenig beteiligt wie an der anderen, deren Sie ihn bezichtigt haben.“ „Herrgott, das iſt wahr.“ Es war ziemlich dunkel in dem Zimmer. Schlüter hatte mit Abſicht kein Licht machen laſſen. Nur der Schimmer einer Straßen⸗ laterne dämmerte herein. Schlüter faßte Wehns Hand und ſagte eindringlich: 155 „So wußten alſo nur Sie und Oletzki um das Geld und die Quittung? 5 „Natürlich.“ „Vielleicht auch Fräulein Senden?“ „Aber nein.“ „Oletzki könnte es ihr geſagt haben.“ „Das iſt ausgeſchloſſen.“ „Ja, lieber Herr Wehn, dann iſt aber etwas recht merkwürdig. er ſprach, und nun floß der Name ſo ruhig und gleichgültig, als ſei Nur Sie und Hletzki konnten gemeinſam das Geſchäft machen. Sie hatten die Quittung, Oletzki das Geld. Jetzt hat Oletzki die Quittung.“ wieſen, daß ich es gar nicht haben kann, daß ich mit dem Gelde meine ſo ſehr drückenden Sorgen aus der Welt geſchafft hätte, wenn ich es bekommen.“ „Ganz recht, das war ja auch meine Meinung, und darum iſt die einzige Möglichkeit, die mir faſt zur Gewißheit geworden, daß Ilka Senden ihre Hand im Spiele hatte. Laſſen Sie mich reden. Ilka Senden iſt, wie wir uns doch ruhig geſtehen können, ein zum mindeſten ſkrupelloſes Geſchöpf. Ich will gern glauben, daß Sie ſie geliebt haben— Herrgott, ſie ſoll ja ſehr ſchön geweſen ſein. Sie glauben auch, daß die Tänzerin, als ſie ſich Ihnen in jener Nacht ſchenkte, aus Liebe gehandelt. Ich will einmal annehmen, daß Sie ein Idealiſt ſind, trotz Ihrer Jahre! Nicht wahr, Ilka Senden iſt am Morgen darauf mit Oletzki ab⸗ gereiſt? Sie ſtand alſo ſchon vorher mit ihm in ſehr enger Ver⸗ bindung, obgleich ſie Ihnen ihre Liebe beteuerte. Wie nun, wenag Wenn ſie von vornherein darauf ausging, Ihnen die Quittung, wäh⸗ rend Sie ſchliefen, zu ſtehlen?“ „Sie konnte doch nicht wiſſen, daß ich ſie in das Zimmer hinter dem Laden führen könnte?“ 0 „Sie konnte Ihnen ja im Schlaf die Schlüſſel ſtehlen, Sie dann in der Frühe verlaſſen und, vielleicht durch einen Helfershelfer, die Quittung aus dem Laden holen laſſen.“ „Herr Doktor, ich kann es nicht glauben!“ Ihm fiel ein, daß Ilka in der Tat darauf beſtanden hatte, noch ehe ſie mit ihm fuhr, daß ſie in erſter Morgenſtunde ihn verließ. Er hatte bis jetzt geglaubt, es ſei geſchehen, weil ſie mit Oletzki reiſen wollte, auch hatte er ſich gewundert, daß ſie ſo willig ge⸗ Ladenſtübchen vorlieb zu nehmen. Was ihn damals beglückt hatte, weil er es als einen Beweis ihrer Liebe betrachtete, das erſchien ihm nun plötzlich in einem anderen Licht. Er war ſeeliſch ſo ge⸗ brochen. Er hatte ſich mit aller Gewalt gezwungen, an Ilkas Liebe zu glauben, daß ſie nur aus Vernunftsgründen und dogleich ſie ihn liebte, Oletzkis Antrag angenommen, und nun ſollte ſie eine gemeine Diebin ſein? An eine gemeine Diebin ſollte er ſein Herz weg⸗ haben! Er ſtöhnte laut auf. (Fortſetuna folat) „Aber ich habe das Geld doch nicht, ich habe Ihnen doch be⸗ ſie Ihnen auch das Rendevous in Oletzkis Auftrag gewährt hätte?— weſen, ihm in ſeine Wohnung zu folgen und nicht auf einem Hotel beſtanden, und daß ſie ſogar ſo ſchnell bereit war, mit dem kleinen geworfen, um eine gemeine Diebin Helene Gugenheim verloren —̃— ——— — Montag, den 3. November 1924 48 N 3. Seile. Nr. 511 die Erwerbsloſenfürſorge in Gaden 55 Von Syndikus Elſäſſer⸗Mannheim In der„Karlsruher Zeitung“ und aus ihr abgedruckt in einer Neihe anderer Zeitungen erſchien am 24./25. Sept. ein Artikel des Oberregierungsr. Emele, Beamter des Bad. Gewerbeaufſichtsamtse über die Erwerbsloſenfürſorge in Baden. Da der Ver⸗ feſſer der hauptſächliche Bearbeiter für die Erwerbsloſenfürſorge in Baden iſt, fanden ſeine Ausführungen ſelbſtverſtändlich beſondere Beachtung. Oberregierungsrat Emele ſind alle, Belege zugänglich und deswegen muß von vornherein angenommen werden, zumal es ſich um Darlegungen eines höheren Regierungsbeamten handelt, daß tikel behandelten Fragen wiederholt Anlaß zu Meinungsverſchieden⸗ heiten zwiſchen Arbeitgeber⸗ und Arbeitnehmer⸗Organiſationen gege⸗ ben haben und da es ſelbſtverſtändlich die Pflicht eines Regierungs⸗ Möglichkeit zu permeiden und zu mildern, iſt es in höchſtem Grade befremdend, daß Oberregierungsrat Emele in dem angezogenen Ar⸗ tikel Behauptungen aufſtellt, die ſich nicht nur nicht auf Tatſachen, ſon⸗ dern vielmehr auf höchſt anfechtbare und, wie die Erfahrung gelehrt hat, falſche Vermutungen ſtützen. Zum Beweis dafür mögen folgende zwei Punkte dienen: 12 95 1. Der Verfaſſer ſpricht ſein Erſtaunen darüber aus, daß die Eingruppierung der Angeſtellten bei einzelnen Arbeitsnachweiſen beanſtandet würde. Die Beanſtandung erſolgte aber nicht nur von Seiten der Arbeitgeber, ſondern auch von Seiten eines Angeſtellten⸗ vertreters, alſo paritätiſch. 2. Auf der zweiten Seite des erſten Zeitungsartikels wird in Sperrdruck darauf hingewieſen, daß eine ernſtliche Gefährdung der Erwerbsloſenfürſorge zu erwarten ſei und daß ſogar mit einem er⸗ heblichen Fehlbetrag gerechnet werden müſſe. Für den Monat September wird ein Fehlbetrag von etwa 246 000 Mark als tatſächlich beſtehend feſtgeſtellt. Es leuchtet ein, daß derartige, von Regierungsſeite, erfolgende „Feſtſtellungen“ im Kreiſe der Arbeitgeber und Arbeitnehmer größte Beunruhigung hervorrufen müſſen. Zur Zeit als der Herr Ober⸗ regierungsrat ſeine„Feſtſtellungen“ in der Preſſe bekanntgob, lag nach nicht die geringſte Möglichkeit vor, den Abſchluß für September mit einiger Sicherheit zu überſehen. Von Arbeitgeberſeite iſt der Herr Verfaſſer auch darauf hingewieſen worden, daß die Arbeitgeber für September auf Grund ihrer Unterlagen mit einem erheblich höheren Eingang an Beträgen rechneten, als in feinem Vorſchlag vorgeſehen war, und daß die Ausgaben erheblich niedriger eingeſthätzt würden. Der endgültige Abſchluß für September, der erſt Mitle Oktober fertiggeeſtellt wurde, hat dann auch ergeben, daß entgegen dem von dem Herrn Oberregierungsrat feſtgeſtellten„Fehlbetrag von Mk. 246 000.—“ ein, wenn auch nur geringer Ueberſchuß von Mk. 40 000.— entſtanden iſt, ein Beweis dafür, daß die von Arbeit⸗ geberſeite aufgeſtellten Berechnungen dem tatſächlichen Ergebnis er⸗ heblich näher kamen, als die des Behördenvertreters. Es muß mit allem Nachdruck verlangt werden, daß derartig irreführende und die beteiligten Kreiſe ſtark beunruhigende Artikel verantwortlicher Stellen in Zukunft unterbleiben und daß keine An⸗ gaben veröffentlicht werden, die ſich nur auf Vermutungen und nicht aauf Tatſachen ſtüßen. 85 2+A42 Städtiſche Nachrichten Hochwaſſer Der Waſſerſtand vom Rhein und Neckar iſt bis heute mittag weiter geſtiegen. Der Rheinpegel erreichte hier eine Höhe von.70 Meter. Jedoch wird vom Oberrhein fallender Waſſerſtand gemeldet. Von der Schuſter⸗ i ſel liegt die Meldung vor, daß das Waſſer von.95 Meter heute früh auf.35 Meter Ae In Kehl ging der Rhein von .18 auf 4 Meter zurück, in Map au ſtieg er von.90 auf.60 Meter in Mannheim von 6 Meter am Sonntag abend um 6 Uhr auf .70 Meter heute nachmittag 2 Uhr. Der Rhein geht am Oberlauf langſam zurück; jedoch iſt die Hochflutwelle bis jetzt noch nicht nach Mannheim gelangt. Man hat mit ihrem Elntreffen vorausſichtlich morgen früh zu rechnen. Es iſt dann ein Waſſerſtand von 7 Meter zu befürchten. Das wird vorausſichtlich der Höch ſt ſtand des Rheines ſein. 83 Aus Caub wird uns heute mittag berichtet, daß die dortige Waſſerhöhe heute morgen um 6 Uhr.08 Meter betrug. Um 9 Uhr vormittags war das Waſſer bereits auf.35 Meter 9 Nach den kurz vor Redaktionsſchluß aus Köln eingelaufenen Mittei⸗ lungen ſtieg der dortige Waſſerſtand von.79 Meter heute morgen um 6 Uhr auf.98 Meter um 9 Uhr vormittags. Die Moſel führt ebenfalls ſtarkes Hochwaſſer. Im Kölner Gebiet wie am ganzen Niederrhein ſtehen weite Strecken unter Waſſer. Der Neckar wird heute ſeinen Höchſtwaſſerſtand mit 7 Metern erreichen. In Heilbronn betrug heute früh der Waſſer⸗ ſtand.30 Meter gegen 42 Itm. am 29. Oktober. Dort wurde geſtern mittag der höch ſee Wafferſtand mit.70 Meter erreicht. In Diedesheim, wo Kocher und Jagſt in den Neckar einmünden, ſtieg der Waſſerſtand geſtern abend auf.54 Meter, heute morgen ging er jedoch auf.87 Meter zurück. In Mannheim ſtieg der Neckar von.36 Meter am 29. Oktober auf 7 Meter, die heute früh gemeſſen wurden. Dies dürfte jedoch der höchſte Waſſerſtand ſein, da der Neckar in ſeinem Oberlauf langſam zurückgeht. ch. neue manuhel die Ausführungen mit aller nur denkbaren Vorſicht und Zuverläſſig⸗ keit vorgetragen werden. Mit Rückſicht darauf, daß die in dem Ar⸗ beamten iſt, zu ſeinem Teil dazu beizutragen, Unſtimmigkeiten nach geprüften Familie, die auf ſo tragiſche Weiſe den zu den beſten mer Zeltung Gbend-Rusgabe, Burücſetzung der Rheintallinſe Frankfurt--Baſel im Reichskursbuch In der Neuausgabe des Reichskursbüches iſt unter„Wichtige deutſche Reiſeverbindungen“ die Rheintallinie Frankfurt—Mann⸗ heim/ Heidelberg—Baſel nicht aufgefübrt. Die Handel skammer Mannheim richtete daher folgende Einacbe an das Reichspoſt⸗ miniſterium in Berlinn 18 5 „Aus dem Reichskursbuch 5. Abtla. Seite 716 müſſen wir er⸗ ſehen. daß unter„Wichtige deutſche Reiſeverbindungen“ die Strecke Frankfurt—Mannheim/Heidelberg-—Baſel nicht aufgeführt iſt. Le⸗ dialich die Linie Haaa—Baſel iſt mit einem Zug genannt. Wir halten es für unbedingt erforderlich, daß die hauptſächlichſte durch⸗ gehende Nord⸗Südlinie im Anſchluß an die Strecken II Berlin— Frankfurt öder IV Hamburg—Frankfurt aufgeführt wird und bit⸗ ten bei der nächſten Ausgabe des Reichskursbuches ſich unſeres An⸗ trages zu erinnern“. F Das Reichspvoſtminiſteriu'm antwortete auf dieſe Ein⸗ gabe folgendes 9 5 „Die Verbindung Frankfurt—Mannheim /HeidelbergBaſel läßzt ſich aus dem überſichtlich angebrdneten Fahrplan 252 in der dritten Abteikung des Reichskursbuches leicht ableſen. Nach Rück⸗ qabe der ſ. Zt. im Regiebetrjeb befindlichen Strecken an die Deutſche Reichsbahn⸗Geſellſchaft und Eintritt ſtetiger Verhältniſſe werden auch die unter 716 des Reichskursbuches zuſammengeſtellten Reiſe⸗ verbindungen wieder wie früher ausgebaut werden.“ ch. Garkenbauausſtellungen. Wie wir erfahren, beabſichkiat die Stadtaemeinde Ludwiashafen im kommenden Jahre zur Hebung des Fremdenverkehrs eine Reihe von Veranſtaltungen. Unter“ disſen befindet ſich auch eine Gartenbauausſtellung, die ungefähr Mitte Mai beginnen ſoll. Um dieſe Gartenbauausſtellung in aroßzügiger Weiſe durchzuführen, plant Ludwiashafen auch die Heranziehung der badiſchen Gärtnereibeſitzer zu der Ausſtellung.— Wie wik ferner erfahren„begeht der Verband badiſcher Gar⸗ tenbaubetrie he im nächſten Jahre die Feier ſeines 25 jähri⸗ aen Jubiläums. Aus dieſem Anlaß ſoll ebenfalls eine groß⸗ zügige Landes⸗Gartenbauausſtellung vekanſtaltet wer⸗ den. zu deren Veteiligung an die 14 Ortsaruppen des Verbandes be⸗ reits Aufforderung eraangen iſt. Der Ort der Ausſtellung iſt noch nicht beſtimmt. da der Verband mit einer, Reihe badiſcher Städte wegen Ueberlaſſung eines geeigneten Ausſtellungsgeländes noch in Verhandlungen ſteht. Es würe ſehr zu begrüßen, wenn es gelingen würde, die Ausſtellung, die etwa im Auauſt ſtattfinden foll. in Mannheim aßzupalennnnnn Deutſche Soldalengräber in Frankreich. Es wird unter Bezug⸗ nahme auf den unter vorſtehender Ueberſchrift in Nr. 508 erſchienenen Artikel Wert auf die Feſtſtellung gelegt, daß die Geſchäfte des Volks⸗ bundes deutſcher Kkiegergräberfürſorge von Herrn H. Lill, B 5, 7 ehrenamtlich geführt werden.*VK Todesfall. Die Familie des Bäckermeiſters Hog, des Mit⸗ inhabers der Centrol⸗Garage in der Seckenheimerſtraße, hat einen ſchweren Verluſt erlitten. Der 19jährige Sohn Rudalf, ein ge⸗ lernter Kaufmann, der in dem jungen Unternehmen unermüdlich tätig war, wurde am Samstag nachmittag im Bade der Garage von einer Herzlä hmung befallen, die den ſofortigen Tod herbei⸗ führte. Wir erfahren über den ttaurſhen Vorfall folgende Einzel⸗ heiten: Der ſo unerwartet im blühenden Jünglingsalter aus dem Leben Geſchiedene, der nie über Herzbeſchwerden geklagt hat, begab ſich kurz nach 4 Uhr in den Baderaym und ſchloß die Tür von innen ab. Als er nach dreiviertel Stunden nicht zum Vorſchein kam und auf Klopfen keine Antwort erfolgte, ſchlug Herr Born mit Herrn Hog ſen. das im oberen Teil der Tür eingelaſſene Fenſter ein und ſchloß die Tür auf. Als Beide das Bad betraten, lag Hog jun. mit zurückgebeugtem Kopfe tot in der zur Hälfte mit Waſfer gefüllten Wanne. Die Arme hingen zu beiden Seiten aus der Wanne heraus. Sofort angeſtellte Wiederbelebungsverſuche waren erfolglos. Ein koter Streifen am Rücken deutete auf die Todesart hin. Der ſchwer⸗ Hoffnungen berechtigenden Sohn und Bruder verlor, wendet ſich von allen Seiten tiefgefühlte Teilnahme zu.“ Kaubmord? Aus Oſthofen wird uns gemeldet: In Rhein⸗ hürkheim wurde die Leiche des in Mannheim geborenen 23⸗ jährigen Proviſionsreiſenden Karl Schühly, wohnhaft in Helms⸗ heim bei Bruchſal, im Rhein geländet. Sch. war für eine Karls⸗ ruher Napizehandlung tätig und hat zwiſchen dem 6. und 27. Okt. den Tod gefunden. Alle Umſtände laſſen darauf ſchließen, daß ein Verbrechen vorliegt. Sch. ſcheint ein ſehr religibſer Menſch ge⸗ weſen zu ſein. Er trug auf der Bruſt ein Muttergottesbild und ein Kruzifix; auch aus vorgefundenen Briefen beſtätigt ſich dieſe An⸗ nahme. Wenn durch dieſe Momente der Gedanke, daß Selbſtmord vorliegen könne, zurückgedrängt wird, wird der Verdacht eines Ver⸗ brechens dadurch beſtärkt, daß die vollſtändig bekleidete Leiche an der rechten Hand einen dreimal geſchlungenen Lederriemen hatte, woraus zu ſchließen, iſt, daß der Mann überfallen, gefeſſelt, betaubt und in den Rhein geworfen wurde. Bares Geld und ſonſtige Vertſachen ſcheinen geraubt zu ſein. Der Tote hatte vor dem 27. Oktober mit ſeinem zukünftigen Schwiegervater eine Zuſammenkunft in Freiburg. Er hatte mit einem Fräulein Erng ein Verhältnis, doch konnte der Aufenthalt des Mädchens bisher nicht ermittelt werden. Die Unterſuchung des Falles iſt im Gangge. *Preiskreiberei. Wegen Leiſtungswuchers gelangt eine 27 Jahre alte Witwe in der Spelzenſtraße zur Anzeige, weil ſie für das Vermieten von zwei möblierten Zimmern den Betrag von 150 M. Dirfe obwohl ſie nur eine monatliche Miete von 100 M. fordern rfee, 927 *Freiwillig aus dem Leben geſchieden iſt am Samstag abend ein verheirateter 49 Jahre alter Kaufmann aus Soller, wohnhaft in den 8S⸗Quadraten, der ſich in ſeiner Wohnung erhängte. Der Grund zur Tat dürfte in einem unheilbaren Leiden zu ſuchen ſein. *Lebensmüde. Am Freitag abend wollte ſich eine 22 Jahre alte Näherin in den R⸗Quadraten durch Einnehmen eines Giftes das Leben nehmen.— Am Samstag vormittag verſuchte eine 19 Jahre 8. alte Kontoriſtin in der Neckarſtadt durch Einatmen von Gas ſich zu vergiften.— Bei beiden iſt der Grund zur Tat Liebeskummer. Sie konnten an ihrem Vorhaben verhindert werden und fanden Aufnahme im Allgemeinen Krankenhaus. *Aeber den Juſammenſtoß zwiſchen Laſtauko und Skraßenbahn⸗ wagen, der am Samstag nachmittag in der Hindenburgallee erfolgte, enthält der Polizeibericht folgende Meldung: Am Samstag nach⸗ mittag ſtieß beim Ueberqueren der Straßenbahngeleiſe in der Hinden⸗ burgallee ein Laſtkraftwagen mit der Straßenbahn zuſammen, wobei beide Fahrzeuge ſtark beſchädigt wurden. Perſonen erlitten keine Verletzungen. Als der zur Seite geſchleuderte Laſtkraftwagen weggeſchleppt werden ſollte, fuhr ein Straßenbahnzug der Linie 16 nochmals auf ihn. Wen die Schuld an beiden Zuſammenſtößen trifft, muß die Unterſuchung ergeben. 83 * Juſammenſtoßß. Am Samstag nachmittag fuhr ein Laſtkraft⸗ wagen Ecke Brückenſtraße und Hindenburgallee einen Radfahrer an, warf ihn zu Boden und beſchädigte ſein Fahrrad erheblich.. *Anfall. Am Freitag nachmittag hat ſich im Betrieb der Iſola⸗ tion.G. Neckarau ein 27 Jahre alter Walzer den linken Fuß über⸗ treten und innerlich verletzt. Mit dem Sanitätsauto mußt der Verunglückte in das Krankenhaus verbracht werden. 5 * Fahrläſſige Körperverletzung. In der Nacht zum Sonntag war der in Reparatur befindliche Gehweg Ecke Lang⸗ und Lortzingſtraße nicht beleuchtet, ſodaß beim Paſſieren ein 54 Jahre alter Haus⸗ diener an dem Bretterbelag hängen blieb und ſich erhebliche Verletzungen im Geſicht zuzog. Der verantwortliche Unter⸗ nehmer wird zu Rechenſchaft gezogen. Jeſigenommen wurden 50 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter ein Stallmeiſter wegen Mor dz⸗ verſuchs, ein Küfer wegen Zuhälterei und 7 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswändels.— Wegen Ruheſtörung wur⸗ den in den letzten drei Nächten 58 Perſonen zur Anzeige gebracht, wegen Körperverletzung 9. Ne * Handkofferdiebſtahl. Dieſer Tage wurde aus einem Auto, ent⸗ weder in der Venz⸗Garage beim Tatterſall oder vor dem Parkhotel, ein braunlederner Handkoffer, etwa 70 Ztm. lang, 50 Itm. hoch und 30 Zim. breit, mit folgendem Inhalt entwendet: ein dunkel⸗ blaues Koſtüm mit Opoſſumpelzbeſatz, eine hellblaue Creppbluſe, mit Perlen beſetzt, ein Paar wildlederne Damenhalbſchuhe, Größe 37, eine weiße Untertaille, ein Paar ſeidene Strümpfe, ein grünſeidener Schlüpfer, eine Toilettengarnitur, beſtehend aus einer Gummihaar⸗ bürſte, Kamm, Brennſchere und Kopfwaſſer. 8 * Schaukaſtendiebſtahl. Am 27. Okt. wurden abends aus einem Schaukaſten in der Waldhofſtraße zwei Fahrradlaternen(Marke Künmann u. Perfix)), eine elektriſche Fahrradlaterne, eine Damen: taſchenlampe, eine ſchlauchloſe Handluftpumpe, 10 Taſchenlampen⸗ batterien(Marke Columbus), ein emaillierter Gasbrenner und ein Holzpropeller entwendet. 35 *Ihren 80. Geburtskag beging am Sonntag Frau Charlotte Friedrich Wwe., wohnhaft K 3, 10, Tochter des Gründers des Möbeltransporteurgeſchäfts Daniel Gottlieb Holländer. *Das Feſt der ſilbernen Hochzeit begeht am morgigen Dienstagg Herr Anton Ehret, Gipſer, mit ſeiner Ehefrau Margarete geb. Mändl, Lortzingſtaße 6. 3 * * 2 Vereinsnachrichten ch. Gärtnerverſammlung. Anläßlich einer Studienreiſe des Reichs⸗ verbandes für den deutſchen Gartenbau zur Erforſchuna des deutſchen Obſt⸗ und Gemüſemarktes fand Sonntaa vormittaa im oberen Saale der„Landkutſche“ eine Verſammluna der im Reichsverband organi⸗ ſierten Gärtnereibeſitzer von Mannheim, Weinheim. Heidelbera und der Pfalz ſtatt. Die Verſammlüna nahm einen ſehr anregenden Ver⸗ lauf und erſtreckte ſich bis in die Abendſtunden. Der Vorſitzende des badiſchen Landesverbandes. Herr Fritz Kocher⸗Mannheim. eröff⸗ nete und leitete die Verſammluna und beſprach hierauf in eingehender Weiſe die ſchwierige Lage der badiſch⸗pfälziſchen Gärtnereibeſitzer, die infolge der Ueberſchwemmung gärtneriſcher Erzeuaniſſe aus Elſaß⸗ Lathringen und Frankreich einen ſchweren Kampf um ihre Exriſtenz führen müſſen. Vom Studienausſchuß des Reichsver⸗ bandes hielten ausführliche Referate Dr. Ebert⸗ und Direktor Schmitt⸗Verlin. Von beſonderem Intereſſe waren die Mitteilun⸗ gen dieſer Redner über den deutſch⸗ſpaniſchen und den deutſch⸗fran⸗ zöfiſchen Handelsvertrag. An die beiden Referate knüpfte ſich eine ſehr leblafte Ausfſprache, in der über die Tätiakeit der Wucherpolizei ſcharfe Kritik geübt wurde. Das in Val Felfuck, Nertapſang, Hinonthoben hilft echtes eee Salz entſchieden. Verlange aber ſteis das Originalprodukt, hergeſtellt aus dem berühmien Eli abethen⸗Brunnen Heilquellen G. m. b.., Bad Homburg. Sie ſchwatzen von Beſcheidenheit, mich dünkt, das iſt ein fleckig Kleid! Der hat nach Rechtem nie getrachtet, der nicht die eigne Arbeit achtet. Gottfried Kinkel. * 8 ** 4580 Lrieorich Luowig Schroeder und Goethe Zum 180. Geburtstag Schroeders— 3. November 174 7„„Vaon aruſ aunn 655(Nachdruck verboten.) Friedrich Ludtbig Schroeder überragt die Schauſpieler wie die Bühnenleiter ſeiner Zeit um Haupteslänge: er würde es auch heute tun. Er hat ein äußerſt bewegtes. hartes Leben geführt, und das hat ihn wohl geſchmiedet und fähig gemacht für die Größe ſeiner Tätigkeit. Wechſelvoll genug iſt ſchon das Leben des Kindes. In Fünffjährige Mutter und Stiefvater, ſie war die berühmte Schauſpie⸗ lerin Schroeder, die nach dem Tode ihres Mannes. den ebenſo be⸗ rühmten Schauſpieler Ackermann geheiratet hatte, auf ihren Reiſen durch Oſtpreußen, Kurland, Polen bealeiten und Kinderrollen ſpielen. Er war ihrer aber doch wohl mehr hinderlich, denn als ſie nach der Schweiz gingen, ließen ſie ihn in Königsbera zurück und übergaben ihn zur Erziehung einem— Schuhflicker, nachher einem— Seiltän⸗ zer. Vorteil hatte der Junge aber doch weniaſtens von des letzteren Erziehung: denn, als er nach einigen Jahren den Eltern nach der Schweis folgte trat er dort als Seiltänzer, Tänzer. Schauſpieler⸗ Sänger auf. Die„Ackermannſche Truppe“ kam dann nach Hamburg und hier aing mit dem Zwanzigjährigen ein großer Wechſel vor— der Seiltänzer wurde in kurzer Zeit ein ſehr bedeutender Schauſpie ler. ſo bedeutend. daß er nach dem Tode Ackermanns(1771) die Di⸗ rektion der Hamburger Bühne übernahm. Von dieſem Zeit⸗ leiſtete. davon zeugen z. B. Berliner Berichte: er war 1764 in dem ſtolzeſten Theater Berlins, dem kleinen. armſeligen Hofgebäude in len und ſein„Hamlet, Claviago, Lear, Philipp hatten alle erſchüttert.“ Was an Schroeder ſo gefiel, war die neue Auffaſſung, die er in ſeinen Rollen zum Ausdruck brachte, das naturwahre, reale Spielen: Schroe⸗ der iſt in der Schauſpielkunſt der Vater des Realismus ge⸗ weſen. Er iſt aber nicht bloß als Schauſpieler ſchöpferiſch geweſen: ſein feiner Geſchmack ließ ihn bald erkennen, wo wahre Dichtuna, wohre Kunſt laa: er wurde ein unermübdlicher Interpret Leſſinas, Goethes, Schillers, Shakeſpeares: der letztere iſt durch ihn erſt wei⸗ teren Kreiſen näher gebracht worden. Schroeder hat auch als Theater⸗ 4 nung in allem Weimar, auf Einladung Goethes. Schwerin in Mecklenburg. am 3. November 1744 geboren, mußte der zbetend üdet die dor nachenen Reaegelete aeded und erkot aus⸗ aina. d. h. alſo an ſich ſelbſt, an Leſſing. Schiller, vor allem an punkt an datiert ſein aroßer Ruhm. Daß er ſchon vorher etwasß der Behrenſtraße, aufaetreten. auch einige Jahre ſpäter unter Döbbe⸗ He direktor Bedeutendes geleiſtet: er iſt der erſte geweſen, der ſtreng auf ein exaktes Zuſammenſpiel gehalten hat: er ſah auch ſonſt auf Ord⸗ 1 Ruben und Raſten konnte er nicht. So hat er denn auch von Hamburg aus vielſach Kunſtreiſen unternommen und andere nach Goethe hatte bald nach ſeinem erſten Einzug in Weimar ſich um das Theater bemüht und aus der Dilettantenbühne eine künſt⸗ leriſche gemacht. Aber als er dann Miniſter geworden, mußte er ſein Intereſſe anderen Sachen zuwenden. Aus Italien zurück, wurde er jedoch wieder von der alten Liebe erfaßt. und ſo bat er den großen Schauſpieler und Theaterdirektor, deſſen Ruhm durch ganz Deutſch⸗ land bereits geaangen war, zu ſich. Schroeder kam im April 1791. Goethe hatte viele eingehende Unterhaltungen mit ihm. Er ließ ſich Schroeders Anſichten über ſeine realiſtiſche Kunſtauffaſſung aufs ge⸗ nauefte auseinanderſetzen und ließ ſich ſeine Hauptrollen vorſpielen. Er ließ ſich auch genaueſte Aufſchlüſſe über die Einrichtungen des kunft über aute auswärtige Kräfte, die herbeigerufen werden könn⸗ ten. Ja. Goethe wurde durch ihn ſo angereat, daß er mit größtem Eifer an die von Schroeder beſonders kultivierten witklichen Dichter Shakeſpeare. Er führte auch Schroeders Studie auf— übrigens wurde deſſen Luſtſpiel„Der Araliſtige“ überall gern geſpielt. Schroeders Tätiakeit verlief natürlich nicht ohne Reibungen. So leate er die Direktion des Hamburger Theaters verärgert nieder, um ſich aanz literariſchen Arbeiten zu widmen, aber er übernahm ſie doch bald wieder. Aus dem arbeitſamſten, fruchtbarſten Leben nahm ihn der Tod im Jahre1816. 27 7 HhBeeidel U erger Brief 855 4 Sch. Heidelberg, 1. November. Wir haben kürzlich einmal von der Konkurrenz geſchrieben, die ſich unſer Theater augenblicklich ſelbſt dadurch ſchafft, daß es bis⸗ weilen an einem Abend ſowohl in der Stadthalle als auch in der armonie Vorſtellungen veranſtaltet. Für eine Großſtadt mag dies ſein, aber unſer kleines Heidelberg der Tat nicht ſoviel Theater⸗ ſfünen. Man muß aber die eine recht eigenartige Behauptung 5 12 i8 ee in eſucher, um zwei Häuſer mit ihnen zu aber de Frage des ſchlechten Theaterbeſuches, der leider zurzeit bei uns ſehr fühlbar iſt, auch einmal von einer anderen Seite aus betrachten. Als ſeinerzeit im Bürgerausſchuß der Theaterumbau zur Beratung ſtand, wurde von einigen Seiten heftig Klage geführt. gegen den Spielplan, der in ſeiner Wahl meiſt ſeichter oder literariſch nicht einwandfreier Stücke vielen Theaterfreunden den Beſuch un⸗ non“ einmal ausgegraben. Es ſoll möglich mache. Kürzlich, ſeitdem wir in der Stadthalle ſpielen, wur⸗ den die allerdings etwas hohen Einttittspreiſe ins Treffen gerückt. Und ſchließlich iſt, und das auch nicht ganz zu Unrecht, in frühe⸗ ren Jahren an den Aufführungen ſelbſt Kritik geübt worden. Wi nun heute mit allen dieſen getadelten Dingen? Der Spiel lan n ſt zweifellos verbeſſert. Er muß natürlich auf viele Kreiſe Rück⸗ ſicht nehmen und vielerlei Wünſchen Rechnung tragen, aber er hält doch ein gutes Niveau. Die Aufführungen ſelbſt ſind, ſoweit es das Schauſpiel anlangt, recht gut, jedenfalls ſehr viel beſſer als der frühere Durchſchnitt. Die Preiſe freilich ſind in der Stadthalle im allgemeinen noch zu hoch, aber man iſt auch hier den Wünſchen des Publikums entgegengekomnien, wird vielleicht auch noch weiter gehen können. Aber nun kommt ein ganz beſonderer Fall, der auf die Theaterfreudigkeit der Heidelberger ein beſchämendes Licht wirft. Man gab vor einigen Tagen in der Stadthalle Schmidtbonns Le. gendenſpiel vom„verlorenen Sohn“, eine Aufführung, die ſtärkſte Anerkennung gefunden hat. Man hatte zu dieſer Aufführung Ein. heitspreiſe zu.20% für jeden numerierten Platz eingeführtt Und der Erfolg? Ein gähnend leeres Haus mit einigen hundert Menſchen! Wo waren die, die immer die gute Aufführung eines literariſch wertvollen Stückes zu e relſen forderten? Hätte nicht an dem Abend ein„Ausverkauft“ an der Kaſſe ſtehen müſſen? Das war die Gelegenheit für alle diejenigen, die ſich bisher aus beſtim⸗ ten Gründen vom Theater fernhielten, zu beweiſen daß ſie doch noch Intereſſe für unſer Theater haben. Sie haben glatt verſagt und man muß füglich bezweifeln, ob man ihre Einwürfe von damals ernſt nehmen ſoll. Ein Glück wenigſtens, daß an ihren Bedenken egen das Theater überhaupt damals nicht der Umbau ſcheiterte. Er ſchreitet, ſo gut es eben geht, vorwärts und es hat den Anſchein, als ob man doch noch in dieſer Spielzeit in die Theaterſtraße wird überſiedeln können Als zweite Opernvorſtellung hatte man Thomas' 1 hier nicht die F n. 0 ier nicht die Frage erörte werden, ob dieſer zuckerwäſſerige Aufguß des Goet eſchen Wilhelm Meiſter wirklich noch Daſeinsberechtigung hat. edenfalls aber dürfte man einer ſo fühlbaren Anfängerin, wie ſie Hedwig Picard iſt, die vielleicht als Soubrette eine Entwicklung vor ſich hat, nicht die Mignon anvertrauen. Sie iſt ihr weder ſtimmlich noch darſtelleriſh gewachſen. Mit einer ſolchen Wahl ſchadet man dem Anſehen der Dame und auch dem unſerer Oper, die ohnedies neben dem Schau⸗ ſpiel diesmal einen ſchweren Stand hat. Frl. Picard iſt entwick⸗ lungsfähig, aber ſie muß erſt einmal in kleineren Rollen die nötig Sicherheit erlangen. Den Wilhelm Meiſter gab Hermann M darſtelleriſch in den en ſpra möglich und ſtimmlich ein Zwikferding. Neben einigen wirklich tenoralem Klang beſonders in der Höhe liege und verbildete. dis zu hören alles andere als eine Fren 0 4 15 5. an der Abendkaſſe entſcheidenden Stunde einſetzte. längerem fühlbar machen PPPPPPPPPPPPPPPPPP— 4. Seite. Nr. 511 Aeue Mannheſmer Jeitung[Abend⸗Ausgabe) Monkag, den 3. November 1924 der Debatte läßt ſich dahin zuſammenfaſſen. daß eine Beſſeruna der Verhältniſſe nur in einer engen Verbindung der aärtneriſchen Kräfte und der aärtneriſchen Produktion herbeigeführt werden könne. Die gärtneriſchen Erzeuaniſſe ſollen an eine Zentralſtelle zum W̃ eiterv erkauf geleitet werden, damit ſich der einzelne Gärtner nicht mehr mit dem Verkauf befaſſen müſſe. Der Gärtner müſſe ler⸗ nen, ebenſo kaufmänniſch zu kalkulieren und zu rechnen, als der Han⸗ del. Was die Errichtung einer Zentralſtelle zum Verkauf der gärt⸗ neriſchen Erzeuaniſſe anbelanat. ſo iſt das ein Plan, der von der Be⸗ Zirksgruppre Mannheim ſchon wiederholt erörtert wurde: ſeine Ver⸗ wirklichung ſcheiterte aber an der prekären Laae der hieſigen Gärt⸗ nereien, die an der Grenze des beſetzten Gebietes unter der Aus⸗ landskonkurrenz ſchwerer als jeder andere Beruf zu leiden haben. Am Schluſſe dankte Obmann Jakob Fuhr namens der Bezirks⸗ arunne Mannbeim den beiden Verliner Referenten als auch allen An⸗ weſenden, worauf der Vorſitzende, Fritz Kocher die Verſamnilung für geſchloſſen erklärte. veranſtaltungen Theaternachricht. Um den breiteſten Schichten der Bevölkerung den Beſuch der künſtleriſchen Darbietungen des Nationaltheaters zu ermßalichen ſind die Eintrittspreiſe für die Freitag, den 7. November im Nibelungenſaal ſtattfindende Erſtaufführung„Der arme Kon⸗ rad“ Traaödie aus den Bauernkriegen von Friedrich Wolf, ſtark herabgeſetzt.— Als nächſte Opernpremiere gelanat Dienstag, den 4. ovember„Otto und Theophano“, Over in drei Aufzügen von Nicola Haum, Muſik von Geora Friedrich Händel, für die deutſche Bühne überſetzt und neueingerichtet von Dr. Oskar Hagen, zur Erſtaufführung. Die Bühnenbilder ſind von Heinz Grete ent⸗ worfen und in den Werkſtätten des Nationaltheaters ausgeführt. Die Hauptpartien ſind folgendermaßen beſetzt: Aenne Geſer. Emilia ——0 Pauline Strehl. Hans Bahling, Fritz Bartling. Wilhelm fFenten.* ch Eliſabeth Bergmann⸗Sandfuchs— henny Arlo-Schleſinger Heute Montag ſpielt Eliſabeth Vergnalth Sundfuchs in der unter geſanglicher Mitwirkung von Henny Arlo⸗Schleſinger Klavier⸗ werke von Mozart, Schumann, Brahms, Jenſen. Die Begleitung der Lieder: Ida Frank. 85 Walter Gieſeking ſpielt in Mannheim am Donnerstag, den 6. November, in der Harmonje. Er eröffnet mit dieſem Abend die drei Meiſter⸗Klavierabende, die auch in dieſem Jahre wieder von den Bereinigten Konzertleitungen G. m. b..“ veranſtaltet werden. Seine Vortragsfolge bringt Werke von Bach: Engliſche Suite d⸗moll Nr. 6, Werke von Schumanß: Kreisleriana op. 16 und Fantaſie C⸗ dur op. 17. 7 Die Eröffnung der Ausſtellung„Haushaltung und Hausfrau“ findet am morgigen Dienstag, vormittags im„Kaſino“, R 1, 1 ſtatt. * der Erik Meyer-Hellmund⸗Abend, der geſtern im Nibelungen⸗ ſaal bei Wirtſchaftsbetrieb und kleinen Preiſen veranſtaltet wurde, war ein Verſager. Nicht künſtleriſch, denn der Name Meyer⸗Hell⸗ mund hat immer noch einen guten Klang bei allen Freunden vor⸗ nehmer Unterhaltungsmuſik Welches Mädchenherz ſchlägt nicht für das Rokoko⸗Liebeslied und das Zauberlied. Aber die Hauptſache: das Publikum fehlte. Das Parkett war gähnend leer. Viel mag dazu der heftige Regen beigetragen haben, der in der für den Abſatz Meyer⸗ Hellmund, dem das Roſengartenorcheſter willig folgte, hatte eine Vortragsfolge zuſammengeſtellt, die ſeine beſonderen Eigenſchaften als Komponiſt ſtark betonte. Bereichert wurden die mit Geſchmack und ohne große Geſte dirigierten Muſikſtücke durch einige Vorträge Hellmuth Neugebauers, von dem das Rokoko⸗Liebeslied und das Blumenlied ſehr anſprechend wiedergegeben wurde. Der ſchlecht beſetzte Saal beeinträchtigte zweifellos noch mehr die Wirkung der Geſangsvorträge, als dieſenigen der Kapelle. Das Zauberlied, mit dem der Künſtler den erſten Teil des Abends abſchloß, fand ſo ſtarken Beifall, daß eine Zugabe bewilligt werden mußte. Auch Meyer⸗Hellmund konnte mit dem künſtleriſchen Erfolg zufrieden ſein. Aber trotzdem: es iſt zu bedauern, daß der bekannte Komponiſt ſo wenig Zugkraft auszuüben vermochte.“ 3 Der Chriſtſiche verein ſunger Männer, früher U 3, 23, ver⸗ anſtaltet vom 3. bis 6. November durch Pfarrer J. Weißer, dem Vorſitzenden des O. C. J. B. im Jugendheim F 4, 8/ bei freiem Eintritt eine Vortragsreihe über das Thema„Der Weg zum harmoniſchen Leben“. Beſonders die Jugend Mannheims wird es ſich nicht entgehen laſſen, dieſen Vorträgen beizuwohnen. Einmal darum, daß Pfarrer Weißer hier ſchon als Redner bekannt iſt, der das Fühlen und Streben der jungen Herzen kennt und zu werten weiß und dann aus dem Grunde, weil das zu beſprechende Thema unbedingt ein modernes Thema iſt. Denn worin beſteht die Grundtendenz in der heutigen Jugendbewegung, ſei es nun eine religiöſe, politiſche oder ſchöngeiſtige? Iſt es nicht das Ringen um ein harmoniſches Leben? Der Krieg hat in ſeinen unheilvollen Fol⸗ 15 mehr, als ſich ahnen läßt, die Jugend aus den ebenen Geleiſen r Lebensführung geworfen und die beiden Pole, deren Berührung jenen Gleichklang hervorruft, einander mehr als je entfernt. Worin liegen die Urſachen der Disharmonie, und auf welche Weiſe löſt ſich dieſe auf in ſchönſte, ewige Harmonie, ſodaß der Riß getilgt iſt und jeder, der dieſe Melodie hört, in Wahrheit ſagen muß: das klingt!? — Das möchten uns die Vorträge von J. Weißer zeigen, auf die noch einmal beſonders aufmerkſam gemacht werden ſoll. Während die beiden erſten Vorträge für jedermann zugänglich ſind, haben zu den zwei letzten nur Männer und Jungmänner Zutritt. die Freiwillige Fabrikfeuerwehr von C. F. Boehringer u. Söhne, Waldhof, hielt Ende der letzten Woche ihre Schlußprobe vor den Vertretern der Firma und Vertretungen befreundeter Wehren ab. Der erſte Angriff richtete ſich gegen das den Rundofen einſchlie⸗ ßende Gebäude am Oſtrand des Anweſens. Städtiſche und Fabrik⸗ waſſerleitung, ſowie die Keſſelſpeiſepumpe wetteiferten in 6 Schlauch⸗ lagen in der Bekämpfung des angenommenen Brandes von innen und außen. Dabei war auch die Gasmaskenabkeilung rertend be⸗ teiligt.— Als zweites Probeobjekt diente der Kokainbau, wo gezeigt wurde, wie mit Hilfe der Sandwagenabteilung ein Benzolbrand bekämpft wird. Zum Schluß wurde noch der Bereitſchaftswagen für Hilfeleiſtung bei fremden Bränden vorgeführt. Die Uebungen boten ein glänzendes Bild von der Schlagfertigkeit, dem Eifer und der guten Auskrüſtung der etwa 80 Mann ſtarken Wehr.— Als Anerkennung für die treue Arbeit gab die Fabrikleitung ein kleines Bankett, zu dem auch die Ehrengäſte geladen waren, und das durch Dr. Fritz, als dem Vertreter der Fabrikleitung, mit Begrüßungs⸗ und Dankes⸗ worten eröffnet wurde. Kommandant Brand begrüßte den Kreis⸗ vorſitzenden Agricola, der dann eine Kritik des Geſehenen abgab. Er bezeichnete die neuen Fabrikfeuerwehren als wichtige Glieder im Feuerwehrverbande Mannheim. Durch ihre intereſſanten und eigen⸗ artigen Löſcheinrichtungen, ihre gute Ausrüſtung, ihr enorme⸗ Schlauchmaterial, ihre Unfallverſicherungen, ihre Schlagfertigkeit und den Geiſt der Kameradſchaft ſind ſie vorbildlich und unentbehrlich ge⸗ worden. Kommandant Knäbel von der Zellſtoffabrik rühmte das gute Verhältnis zwiſchen Zellſtoff⸗ und Boeheinger⸗Feuerwehr und dankte namens der Gäſte für die Einladung. Betriebsrat Stotz zollte namens ſeiner Inſtitution der Wehr für ihre Bereitſchaft war⸗ mes Lob. In der Anſprache eines Feuerwehrveteranen der Alt⸗ ſtadt kamen auch die tapferen Feuerwehrfrauen zu ihrem Rechte. Muſikaliſche und deklamatoriſche Darbietungen umrahmten die Aus⸗ führungen der Redner. * Der Photographiſche Wettbewerb des Badiſchen Verkehrsver⸗ bandes in Karlsruhe wurde von 164 Bewerbern aus allen Teilen Deutſchlands mit 2 133 Bildern beſchickt. Die Bilder waren durch⸗ weg gut bis verzüglich. Es wurden 244 Bilder als Serien und Einzelbilder prämiiert. Die ausgeſetzten Preiſe konnten erfreu⸗ klicherweiſe nicht nur voll verteilt werden, ſondern ihre Zahl wurde z. T. noch weſentlich vermehrt. Es erhielten: 1. Preis 300 Mk. Denzer Wilh, Muſiklehrer in Freiburg i..; 2. Preis 200 Mk., Dr. Adickes, Franz Tübingen; 3. Preis 100 Mk., Frau Ing. J. Münter, Ueberlingen a..; 4. Preis ze 50 Mk., Sturm, Arnold, Uhrmachermeiſter, Schopfheim i..; Schwarz Hch., Forſtmeiſter a.., Freiburg; Rubelt, Stefan, München; Siehold,., Baurat, Lörrach; 5. Preis je 20 Mk., Wunderlich, Guſtav, Juſt, Inſp., Konſtanz a..; Schmittgall,., Architekt, Offenburg; Meßmer, Hermann, Köln a. Rh., Buch, Otto, Dipl.⸗Ing., Berlin, Charlot⸗ tenburg; Tobien, W, G,, Kunſtmaler, Köln⸗Lindental; Beuſchlein, Alots, Konſtanz; Kuner, Hermann, Uhrmacher, Schonach; Jang, Robert, Offenburg; Anſelm, Joſef, Lahr; Meyer⸗Allſtädt, Auguſt, Heidelberg. 6. Preis je 10 Mk., Huyſſer, Franz, Merzhauſen; Maehler,., Prof., Freiburg i. Br.; Großmann, Wally, Karls⸗ ruhe; Gritſch, Oberbriefträger a.., Lörrach; Drumm, Emil, Karlsruhe; von Frankenberg, Amtsrichter, Mannheim; Fiſcher, Karl, Pol.⸗Sekr., Karlsruhe; Horchler, Hans, Oberrech⸗ nungsrat, Karlsruhe; Eigner, S. Furtwangen; Meyer⸗Allſtädt, Wilh., Heidelberg. Außerdem wurden 42(anſtatt 20) Troſtpreiſe a 5 Mk. verteilt. 18 Kommunale Chronik Verband badiſcher Gemeinden Am 28. Oktober fand in Offenburag eine Vorſtands⸗ ſitzun a,des Verbandes badiſcher Gemeinden ſtatt, wo⸗ bei u.., wie uns mitgeteilt wird, folgende Beſchlüſſe gefaßt wurden: 1. Beteiligung der Gemeinden an der Einkommen⸗ und Körperſchafksſteuer Bei der Regierung iſt wiederholt zu beantragen, daß die Steuerhoheit den Ländern und den Gemeinden zurückzu⸗ geben ſei, da die Unterverteilung der Einkommenſteuer unter die Gemeinden zu erheblichen Unaleichheiten und Schädiaungen geführt hat und auch in Zukunft ein brauchbarex Verteilungsſchlüſſel nicht ge⸗ funden werden kann. Zunächſt ſollen Verhandlungen hierwegen mit dem Badiſchen Städteverband und mit dem Badiſchen Städtebund ſtattfinden. 5 2. Beförſterungsſteuer Die Beförſterunasſteuer wird allſeits als zu hoch empfunden und überſteigt zweifellos die Selbſtkoſten des Staates. Ein Antrag auf Ermäßiauna ſoll nach Benehmen mit dem Walbdbeſitzerverband wiederholt geſtellt werden. 05 8 3. Wertzuwachsſteuer Dem Beſchluß der diesjährigen Hauptverſammlung entſprechend ſoll bei der Regierung die Wiedereinführung der Wert⸗ zuwachsſteuer beantragt werden. 4. Gebäudeſonderſteuer Bei der Regieruna iſt zu beantragen, daß der Staatsanteil in Zukunft nicht ſofort, ſondern erſt zwei Monate nach dem Eintrei⸗ bungsmonat abzuliefern iſt, da die Gemeinden außerſtande ſind, den Staatsanteil aus eigenen Mitteln vorzuſchießen. 00 5. Reichsgeſetz für Jugendwohlfahrt Zum Entwurf des badiſchen Ausführungsgeſetzes ſind Abän⸗ derunasanträge beim Juſtizminiſterium zu ſtellen. 6. Jorſtperſonal Einem Beſtreben, das Forſtperſonal der Gemeinden zu ver ſtaatlichen, ſoll entſchieden entaegengetreten werden. 7. Laubſtreunukung Beim Finanzminiſter iſt nochmals zu beantragen, daß die Laub⸗ ſtreunutzuna im Rahmen des Gemeinderechts und des Forſtgeſetze⸗ zugelaſſen wird. Unter Umſtänden ſoll über die Rechtsgültiakeit der einſchränkenden Verordnung eine verwaltungsrechtliche Entſcheidung herbeigeführt werden. 8. Sicherung einer einheitlichen Regelung der Beamtenbeſoldung Gegen den Geſetzentwurf über die Abänderuna des Landesgeſetzes zur Sicheruna einer einheitlichen Regelung der Beamtenbeſoldung beſtehen keine Bedenken. Dagegen wird die im Verordnunasentwurf vorgeſehene Entſcheidunasgebühr für zu hoch angeſehen. Der Regie⸗ runa ſind Abänderungsvorſchläge vorzulegen. 9. Kurzarbeiterunkerſtützungen Die Kurzarbeiterunterſtützungen ſollten nach Auffaſſung des Vor⸗ ſtandes nicht aus Mitteln der Gemeinden, ſondern aus Mitteln der Exwerbsloſenfürſorge gewährt werden. Unter Umſtänden ſind die Kurzarbeiter in die gehobene Fürſorge der Bezirksfürſorge⸗ verbände zu übernehmen. 10. Sechſte Ausführungsverordnung über Erwerbsloſenfürforge Der Vorſtand ſpricht ſich entſchieden dagegen aus, daß die Bei⸗ träge einer zentralen Stelle abgeliefert werden ſollen, um ſie ſpäter wieder an die Arbeitsämter zurückzugeben. weil damit unliebſame Verzögerungen bei Auszahlung der Unterſtützungen und andere Er⸗ ſchwerungen verbunden ſind. Gegen die beabſichtigte Zentraliſierung, die ſich bei der Reichseinkommenſteuer in keiner Weiſe bewährt hat, iſt bei der Reaierung Stellung zu nehmen. 11. Wandererfürſorge Der Vorſtand hält eine Regelung der Wandererfürſorge für er⸗ forderlich und beſchließt, die Bezirksvorſitzenden des Verbandes mit entſprechenden Weiſungen zu verſehen. 12. Angeſtelltenverſicherung Gegen die Erhöhung der Verſicherunaspflichtgrenze von 4000 M. auf 5000 M. beſtehen keine Bedenken. 13. Jweikes Geſe über Aenderung der Anfallverſicherung Der Wegfall des Zulageweſens und die Umſtellung der alten Renten auf Goldmarkbeträge ſowie der beabſichtigte Ausbau in der Unfallverſicherung wird autgeheißen. 14. Gegen die Aufhebung der Steuereinnehmereien ſoll nochmals entſchieden Stellung genommen werden. 15. Gebäudeverſicherung Die hauptamtliche Einſtellung von Bezirksbauſchätzern verteuert nach Auffaſſung des Vorſtandes die Verwaltungskoſten der Gebäude⸗ verſicherungsanſtalt und ſoll unterbleiben, da ein Bedürfnis dazu nicht vorliegt. Der Regierung iſt Vorlage hiernach zu erſtatten. Herabſetzung der Gas⸗ und Strompreiſe in Karlsruhe *Karlsruhe, 2. Nov. Dder Bürgerausſchu at der Herabſetzung der Gas⸗ und 1 Nopbr. ab zugeſtimmt. Der Gaspreis wird künftig ſtatt bisher 19 Pfg. für den Kubikmeter 17 Pfg., der Strompreis für Lichtſtrom ſtatt bisher 42 Pfg. für die Kilowattſtunde 40 Pfg. und für Kraft⸗ und Heiz⸗ ſtrom ſtatt bisher 26 Pfg. für die Kilowattſtunde 22 Pfg. betragen. Aus dem Lande Die Totengedenkfeier in heidelberg Sch. Heidelberg, 2. Nov. Draußen, weit vor der Stadt, fernab vom Lärm der Straßen, liegt inmitten fruchtbarer Felder der Heidelberger Zen⸗ tralfriedhof. Weithin ſchweift der Blick in die Ebene hin⸗ über und auf die Höhenzüge der Bergſtraße, um die ſich an dieſem Novembertage ſchwere Wolkenmaſſen ballen. Braungolden leuch⸗ ten die Wälder, aber der Wind greift mit roher Fauſt in dieſe Pracht und reißt den letzten Schmuck von den Bäumen, das ewig gleiche Bild der Vergänglichkeit alles Irdiſchen. Stille iſt hier draußen, wo die Toten ruhen und wo ſich inmitten einer großen Reihe gleichmäßig ſchlichter Gräber ein einfaches weißes Holzkreuz erhebt. Hier ruhen ſie alle Seite an Seite, die Söhne der Stadt, die als Opfer des Weltkrieges geblieben ſind, und jene, die von weither kamen, vergeblich auf Heilung hoffend von den ſchweren Wunden des Krieges. An dieſem ſtillen Platz veranſtalteten der Deutſche O ffi⸗ ziersbund, die Heidelberger Studentenſchaft, der badiſche Kriegerbund und ſämtliche Heidelberger Mi litärvereine am Allerſeelen⸗Sonntag einen weihevollen. ergreifenden und erhenden Feldgottesdienſt, zu dem ſich viele Hunderte von Heidelbergs Bevölkerung eingefunden hatten. Im weiten Kreis umſtanden die umflorten Fahnen der Verbände eeeeeere Gerade die gegenwärtige Zeit erheiſcht beſondere Aufmerkſamkeit auf alle Ertrankungen der Atmungsorgane. Gebrauchen Sie daher — ſofort gegen Huſten Heiſerkeit und dgl. die altbewährten Fays eneeeeeee, echte Sodener Mineral-Paſtillen Emgs mit einem Zentner Kohlen kann der Fahrgaſt eine Strecke von 2500 lob, daß wir wenigſtens in Frl. Müllegger eine Philine hat⸗ ten, die auch verwöhnteren Anſprüchen genügen kann. Die be⸗ rühmte Polonäſe ſang ſie ganz ausgezeichnet und auch ſonſt konnte man ſich ihrer biegſamen, in allen Lagen gleich guten Stimme wirklich erfreuen. Eine gute Kraft beſitzen wir auch in Dr. E. Weiß, der als Lothario einen nicht ſehr umfangreichen, aber gut geſchulten und behandelten Baß entwickelte. Als ganzes genom⸗ men war dieſe Mignonaufführung kein Ruhmesblatt und man möchte faſt die Arbeit von Paul Radig bedauern, der aber wenigſtens mit dem Orcheſter bewieſen hat, wie man eine ſolche Oper muſikaliſch herausbringen könnte, wenn man droben auf der Bühne die znötige Unterſtützung fände. Man iſt zur Zeit ſehr baufreudig in Heidelberg. Für den Kurhausbau am Vangerowplatz iſt der erſte Spatenſtich ge⸗ tan worden, man will noch im November mit dem Bau, über den wir ſchon berichteten, beginnen. Schon aber taucht wiederum ein neues Projekt auf, das, von der Stadtverwaltung angeregt, von der Bezirksbaubehörde mit Energie betrieben zu werden ſcheint. Man will am Bismarckplatz, der ſich immer mehr zu einem Hauptknotenpunkt des Verkehrs auswächſt, auf dem ſtaatlichen Grundſtück des Botaniſchen Gartens einen Arkadenbau er⸗ ſtellen. Damit würden auf eine architektoniſch anziehende Weiſe eine Reihe von Uebelſtänden behoben, die ſich an dieſer Stelle ſeit Es fehlt einmal an dieſem wichtigen Umſteigepunkt der Straßenbahn ein Wartehäuschen. Längs des Gartenzaunes haben eine Menge Zeitungsverkäufer ihre„Läden“ angebracht, was einmal nicht beſonders ſchön ausſieht, andererſeits aber auch den Verkehr beeinträchtigt. Dieſer iſt gerade hier beſon⸗ ders lebhaft und zu den Abendſtunden und den Ankunftszeiten der Hauptzüge erweiſt ſich der Bürgerſteig trotz ſeiner Breite als zu ſchmal. al. Das Projekt ſieht nun unmittelbar in der Fluchtlinie des bisherigen Gartenzannes eine faſt 49 Meter lange Säulenarkade vor mit einem.20 Meter breiten Durchgang. Dadurch würde ein großer Teil des Verkehrs abgelenkt. Hinter den Durchgang kommt in die Mitte auf einen Raum von etwa 100 Quadratmeter eine Waxtehalle, an die ſich dann rechts und links 10 Läden und vier Verkaufsſtände anſchließen ſollen. Das Gebäude wird annähernd 5 Meter hoch. Nach den Plänen wird alſo ein wirklich ſchöner Bau erſtehen, deſſen große Vorzüge auf der Hand liegen. Wün⸗ ſchenswert wäre es freilich, wenn man ihn auch noch auf die an⸗ grenzenden Nachbargrundſtücke ausdehnen könnte, zum wenigſten nach dem Hotel Reichspoſt hin. Es würde dann gewiſſermaßen eine Eingangspforte zur Hauptſtraße geſchaffen, die beſonders auf 1 die ankommenden Fremden den günſtigſten Eindruck macht. Da 1 für die Läden ſchon jetzt großes Intereſſe vorhanden iſt, wird man mit dem Bau bald ßeginnen können. Runſt und Wiſenſchaſt kleine Chronik. In dieſem Jahre kann der bekannte Kunſt⸗ maler Hermann Hendrich ſeinen 70. Geburtstag feiern. Er iſt beſonders bekannt geworden als Schöpfer der Sagenhalle in Mittel⸗ ſchreiberhau.— Der auch in Deutſchland bekannte polniſche Dichter Stanislaus Przybyſzewſky, wurde vom polniſchen Staats⸗ präſidenten zum Beamten ſeiner Zivilkanzlei ernannt. Przyby⸗ ſzewſky hat ſeinerzeit in Berlin gelebt, und gehörte zu dem Literaten⸗ kreiſe um Strindberg und Karl Ludwig Schleich.— Prof. Dr. Adolf Erman, der Altmeiſter der deutſchen Aegyptologie, vollendete kürzlich ſein 70. Lebensjahr. Erman erhielt 1885 eine außerordent⸗ liche Profeſſur an der Univerſität Berlin, ſeit 1892 iſt er ordentlicher Profeſſor. Als Nachfolger von Lepſius wurde er Direktor der ägyp⸗ tiſchen Abteilung der Muſeen.— Bekanntlich waren bisher deutſche Künſtler von der Teilnahme an der April 1925 ſtattfindenden großen internationalen Ausſtellung für dekorative Künſte in Paris ausgeſchloſſen. Wie aus Paris jetzt gemeldet wird, ſoll an die Deutſchen eine Einladung ergehen, ſobald der Handelsvertrag mit Deutſchland unterzeichnet ſein wird. Auch Rußland ſoll eingeladen werden. Die Frage der Nichteinladung deutſcher Künſtler iſt ſeit Jahr und Tag lebhaft erörtert worden. Ob es für uns wünſchenswert ſein wird, jetzt noch bei ſo kurzer Vorde⸗ reitungszeit und nachdem natürlich die beſten Plätze in der Aus⸗ ſtellung längſt belegt ſind, deilzunehmen, ſteht dahin.— Das Deutſche Archäologiſche Inſtitut in Rom, das durch den Krieg ſein altes Heim auf dem Kapitol verloren hatte, hat nun im Evangeliſchen Gemeindehauſe ein Unterkommen ge⸗ funden. Am Donnerstag, 30. Okt., fand eine interne deutſche Er⸗ öffnungsfeier ſtatt. Vom 3. November ab wird die be⸗ rühmte Bibliothek den Studierenden wieder zugänglich ſein, und am 9. Dezember, dem Geburtstage Winckelmanns, wird die erſte feierliche Sitzung mit internationalem Charakter ſtattfinden.— Eine wertvolle Bereicherung hat das Landesmuſeum in Darmſtadt er⸗ fahren. Es iſt ihm von einem Freunde eine vorzügliche Elfen⸗ beinſammlung mit hervorragenden gothiſchen Arbeiten und ausgezeichneten Stücken des 17. Jahrhunderts vermacht worden. Das Muſeum hat vor nicht allzu langer Zeit bereits eine Böcklin⸗ Stiftung erhalten. Wie weit man mit 1 Jenkner fohle kommtk. Welcher Kraft man ſich auch zur Beförderung bedienen mag, ſchließlich iſt es doch meiſt die Kohle, die den zur Beförderung notwendigen Energievor⸗ vat liefert. Bei der Eiſenbahn beträgt der Kohlenverbrauch im allge⸗ meinen 10 bis 12 Kilogramm auf den Kilometer. Da ein Eiſenbahn⸗ zug etwa 500 Perſonen befördert, entfällt auf die Perſon und den Kiſometer nur eine Kohlenmenge von 20 Gromm. Das heißt olſo: Kilometern zurücklegen, das iſt etwa die Strecke von Königsberg bis Bordeaux. Bei langſam fahrenden Zügen, alſo bei Perſonen⸗ zügen, iſt der Kohlenverbrauch ſogar noch geringer. Ein Zug der mit einer Geſchwindigkeit von 100 Kilometern die Stunde führt, braucht viermal ſoviel Kohlen wie ein Zug, der 50 Kilometer fährt, Noch günſtiger ſtellt ſich die Rechnung für die elektriſche Straßenbahn. Ein Zentner Kohle liefert etwa 2000 Kilowattſtun⸗ den elektriſcher Kraft. Ein Straßenbahnwagen fährt damit etwa 100 Kilometer. Wenn wir eine Beſetzung von 30 Perſonen annehmen, ſo würde auf eine Perſon bei voller Beſetzung eine Strecke von 3000 Kilometern entfallen, die mit einem Aufwand von einem Zeniner Kohle für die Perſon gefahren werden könnte. 5 Die Keſſel eines Schnelldampfers brauchen ſtündlich etwa 600 Zentner Kohlen. Wenn das Schiff mit der Beſatzung 2500 Per⸗ ſonen trägt und die Entfernung Bremerhafen⸗Newyork in ſieben Tagen durchmißt, entfallen auf den Kilometer Fahrt 14 bis 15 Zent⸗ ner, d. h. auf den einzelnen Paſſagier etwa ein halbes Pfund. der Paſſagier eines Schnelldampfers legt alſo mit Hilfe eines Zentners Kohle eine Strecke von nicht viel mehr als 100 Kilometer zurück. Der Seeweg iſt demnach, was den Betriebsſtoff anlangt, erheblich teurer als der Landweg. Das wird freilich durch andere Vorteile— Fortfall der Streckenanlegung— reichlich aufgewogen. Literatur Das„Daheim“ ſchickt eine überaus farbenfreudige und inhalt⸗ veiche Werbenummer zu Beginn des neuen Jahrgangs, des 61., in die Welt hinaus. Eime Duchſicht des Heftes zeigt, auf welcher Höhe das Daheim zurzeit ſteht. Ein vaterländiſcher Roman von Marie Diers aus den ſchwerſten Jahren der Napoleonszelt er⸗ 11525 in Nr. 1 den Jahrgang. Der Direktor des Berliner Zoolo⸗ giſchen Gortens, Prof. Dr. Heck, ſchildert in einem mit vielen photo⸗ graphiſchen Neuaufnahmen geſchmückten Aufſatz Jungvolk und Neu⸗ volk im Berliner Zoo. Farbige Bilder aus preußiſchen, ſächſiſchen, bayriſchen u. öſterreichiſchen Schlöſſern zeigen die Zierde des Vieder⸗ meiers in unſern alben Fürſtenhöfen; ein vorzüglicher Führer durch die Kunſt dieſer Zeit iſt Dr. Paul Weiglin. Es ſchließen ſich an einige Plaudereien über„Sprachſcherze und Scherzreime“ und „Kienäppel und Bratäppel“. Es folgt dann das„Frouenda⸗ heim“ mit einem reichilluſtrierten Artitel über Kreuzſtich, Abend⸗ kleider und Herbſtmändel. Nicht unerwähnt bleibe auch der viel⸗ benutzte Briefkaſten des Daheim und im Anhang der weltbekannte Perſonal Anzeiger, der vom Rufe des Daheim untrennbar und ein treuer Gehilfe der Frauen iſt. Für Unterhaltung und Ergötz⸗ ung der Kinderwelt ſorgt die farbige Jugendbeilage„Arche Noah“, e die dem Dabeim loſe beigelegt und ſo für die Kinder eine Seuschrift bidet. 1 —— 7 * — Montag, den 3. November 1924 neue Mannbeimer bend⸗Nusgabe) 5. Seite. Nr. 511 und der Heidelberger Korporationen den Platz vor dem Kreug, das einen mächtigen Lorbeerkranz mit den Stadtfarben trug, Klagend und tröſtend zugleich ertönten die Klänge eines Poſaunenchores, „Jeſus, meine Zuverſicht“, und der Geſang des Heidelberger Sängerverbandes, das„Sanktus“ aus der Deutſchen Meſſe von Schubert. Hierauf ergriff Stadtpfarrer Götz, der frühere Mili⸗ tärgeiſtliche, das Wort zu einer zu Herzen gehenden und von Her⸗ zen kommenden Gedächtnisrede, der das Wort der Schrift zu Grunde lag: Ziehe deine Schuhe aus, denn das Land, da du ſteheſt, iſt heillges Land.“ Liebe und wehmutsvolles Gedächtnis ſchweifen heute hinaus in alle Welten, wo wir die Grabſtätten un⸗ ſerer tapferen Krieger zu ſuchen haben. Der Schmerz eines je⸗ den, der heute ein Liebes beweint, iſt der Schmerz des ganzen Volkes. Vor der Größe und dem Ernſt dieſer Trauer muß alles Trennende verſchwinden. Was hätten ſie alle, die uns der Krieg nahm, noch für unſer Volk leiſten können! Aber dennoch erſcheint das Einſetzen ihres Lebens für Vaterland und Heimat nicht als ein dunkles Verhängnis, ſondern als krönender Abſchluß ihres Lebens. Denn wer ſein Lehen geopfert hat für andere, der hat das Höchſte geleiſtet, ihm ſei Ehre und Preis. Ueber ihnen ſchwebt die Geſtalt des Herren, der da ſpricht: Niemand hat größere Liebe denn der, der ſein Leben läſſet für ſeine Freunde. Noch an ein anderes denken wir in dieſer ſtillen Stunde. Dieſe totgetreuen Kameraden waren einſt Glieder unſeres ſiegreichen Heeres. Auch über unſere ſtolze Armee hat ſich des Todes Nacht geſenkt. Unſer Heer verkörperte die Einigkeit und Kraft unſeres Volkes. Es hat einſt die deutſche Einheit geſchmiedet, hat die Jugend Deutſchlands zu Manneszucht erzogen, hat vier Jahre lang die Welt erzittern laſſen. Wir alle waren mit dieſem Heere verbunden, das heute nicht mehr iſt. Wenn wir die Helden grüßen, dann grüßen wir das deutſche Heer, das der Heimat Schutz und Schirm und unſeres Volkes Stolz war. Aber nicht nur höchſte Ehrfurcht und tiefſte Dankbarkeit darf die Brücke ſein, die uns mit den Toten verbin⸗ det, aus dem Heldengrab ſpricht auch eine Mahnung. Was die Helden ertrugen, ſteht in ſchroffſtem Gegenſatz zu der ſchnöden Genußſucht, die auf unſerem Heimatboden jetzt wuchert. Ein Leben, das im Genießen und Raffen aufgeht, iſt nutzlos. Wert gewinnt es dann, wenn man ſich für Volk, Heimat, Vaterland und Familie einſetzt. Wir wollen uns der Helden würdig erweiſen, wollen, wie ſie, jeder auf ſeinem Platze, treue Hingabe beweiſen. Blicken wir auf zu Gott und bertrauen wir auf ihn. Durch Leid ſchmilzt er uns, von ihm erbitten wir den Geiſt der Treue, der hingebenden Liebe und Pflicht, ihm empfehlen wir unſere toten Brüder. Er lohne ihre Treue und gebe ihnen die Krone des ewigen Lebens.“ „Die Fahnen ſenkten ſich und über den Platz erklang das alte, ſchöne, ergreifende Lied vom guten Kameraden. Dann ſprach im Namen der katholiſchen Gemeinde Stadtpfarrer Dietrich. Wir ſchmücken hier im Namen der fernen Mutter die Gräber derer, die hier fern der Heimat beſtattet liegen. Und wie mancher heute mit ſeinem Gedanken bei uns weilen wird, ſo ſchweifen auch die Gedanken vieler, die hier ſind, zu den Gräbern ihrer Liebſten weit draußen. Eine gewaltige Totenklage erfüllt die Welt. Aber wir ſollen nicht verzogen, ſollen nicht an das falſche„Umſonſt“ denken. Die geblieben ſind, haben ja die Heimat geſchützt, haben den Feind ferngehalten. Daß wir nicht heimatlos geworden ſind, daß wir nicht vor Trümmerhaufen ſtehen, das verdanken wir den Toten. Sie gaben der Welt das große Beiſpiel hinopfernder Liebe. Es war nicht umſonſt, denn wir dürfen heute auch wieder hoffen, dür⸗ fen auf unſeres Volkes Zukunft vertrauen. Wir wollen unſere Augen hinwenden vom Zeitlichen zum Ewigen, deſſen Licht Tod und Todesdunkel, Grab und Grabesdunkel überſtrahlt. Wir wol⸗ len auf ein Wiederſehen hoffen und den Toten zurufen: Requiescat in pacel Wanderes Nachtlied und der allgemeine Geſang des Nieder⸗ ländiſchen Dankgebetes ſchloß die Feier, die ihren tiefen Eindruck auf alle ausübte, die gekommen waren. AIlvesheim, 2. Nov. Baumeiſter Friedrich Riechers feſert mit ſeiner Eliſe geb. Joachim am 4. Nov. das Feſt der ſilbernen Hochzeit⸗ 33 * Heidelberg, 2. Nov. Im Alber von 60 Jahren iſt Geh. Hofrat Dr. Rudolf Gottlieb, Proſeſſor der Pharmalogie, geſtorben. Aus Wien ſtammend, hatte ſich der Entſchhafene im Jahre 1892 in Hei⸗ delberg habelltiert, wo er ſeitdem wirkbe. L. Rauenberg(A. Wiesloch), 1. Nov. Das leidoge Spielen mit einem Flobert forderte hier wieder ein Opfer. Zwei 16⸗ jährige Burſchen ſpielten mit einem ſolchen, als plötzlich der Schuß losging und einem derſelben in den Unterleib ang Der Ge⸗ troffene wurde dabei ſchwer verletzt und in das Akad. Krankenhaus nach Heidelberg verbracht. An ſeinem Aufkommen wird gezweifelt. ch. Anterſchwarzach, 3. Nov. Infolge des ſtarken Regens ſtieg die Schwarzach ſo ſtark, daß ſie über die Ufer trat und in die be⸗ nachbarten Scheunen und Stallungen drang, ſodaß etliche Be⸗ wohner ihr Vieh aus dem Stalle retten mußten. Auch in Schwanheim, Michelbach und Reichartshauſen lagen die in der Tal⸗ ſohle liegenden Keller und ſonſtige Räumlichkeiten der Häuſer unter Waſſer. Der Schaden iſt erheblich. * Karlsruhe, 3. Nov. Geſtern früh wurde auf dem Güterbahn⸗ hof der in den 30er Jahren ſtehende verheiratete Bahnarbeiter Franz kaver Huber von hier von einer Rangierabteilung über⸗ fahren und ſofort getötet.— der langjährige Wirt der Korlsruber Pahnhofswirtſchaft Karl Stelzer, der ſeit 1887 dieſe Wirtſchaft führt, konnte geſtern ſeinen 75. Geburtstag feiern. * Malſch, bei Eitlingen, 2. Nov. Unber dem Verdacht der Brandſtiftung ſind hier drei Perſonen verhaftet Aus der Pfalz 1:.dwigshafen, 2. Nov. In der Varhalle einer Turnhalle in Frieſenheim wurde ein dort abgeſtelltes Herrenfahrrad geſtohlen. — Angezeigt wurde ein Wirt im nördlichen Stadtteil wegen Ausſchank von geiſtigen Getränken an Betrunkene und verſchiedene Kraftwazenführer wegen Uebertretung der Vorſchriften. :: Mutkerſtadt, 3. Nov. Die Zuckerfabrik Friedensau hat mit der Verarbeitung der Zuckerrüben begonnen und brachte dadurch manchem Arbeitsloſen für einige Zeit wieder Verdienſt. Viebe Hunderte, die ſich zur Arbeitsaufnahme meldeten, mußten umkehren. :: Speyer, 31. Okt. Dieſer Tage weilten Miniſterialrat Mül⸗ ler, der Referent für das bayeriſche Bibliotheksweſen, und Geheim⸗ rat Dr. Schnorr v. Carolsfeld, Generaldirektor der bayeriſchen Staatsbibliothek, zur Veſichtigung der Pfälz. Landesbi blio⸗ thek und der mit ihr verbundenen Beratungsſtelle für das volkstümliche Büchereiweſen der Pfalz in Speyer. Die Her⸗ ren wurden von dem Direktor der Bibliothek geführt. Sie zeigten ſich über das Geſehene ſehr befriedigt. Die Anlage und Ausſtat⸗ tung des Leſeſaals nach der wiſſenſcha tlich, praktiſchen wie künſtleri⸗ ſchen Seite fand ihren ungeteilten Beifall. Sie gaben die rung ab, daß ſie ſich auch fernerhin die tatkräftige Förderung dieſes bedeutſamen Unternehmens angelegen ſein laſſen würden und ließen dem Leiter der Anſtalt ihre Anerkennung ausſprechen. — Vom Donnersberg, 2. Nov. Ein. Wildereraffäre be⸗ ſchäftigt zurzeit die Gemüter der Einwohner von Dannenfel⸗ und Umgebung. Im Albisheimer Gemeindewald kam man auf die Spur von drei Wilderern, die eine Maske trugen und ſich mit drei gelchoſſenen Rehgeißen zu ſchaffen machden. Die Verfolgung der Wilderer wurde ſofort mit einem Spürhund aufgenommen, die bereits zu der Feſtſtellung eines Wilderers geführt hot. Unter⸗ ſuchung iſt noch im Gange. n :: Imsbach, 1. Nov. Vor einigen Tagen ſchlachtete eine Frau ein Huhn, in deſſen Magen ſie zu ihrer großen Ueberraſchung einen goldenen Stiftzahn fand. :: Pirmaſens, 2. Nov. Im Hofe des Schloß⸗Cafes wurde am worden. Fveitag aus dem Auto eines auswärligen Reiſenden deſſen Koffer, ſeine fämtlichen Muſter u. andere Sachen, geſtohlen. 5 :: Eſtthal. 2. Nov. Vor einer großen Zuſchanermende ſchlach⸗ deie am Freibag der Bäckormeiſter Bheh ein Rieſenſchwein von a vuver. Nachbargebiete h. Sdarbrücken, 3. Nov.(Privat⸗Meldung.) In Saarbrücken herrſcht das größte Saarhochwaſſer ſeit dem Jahre 1881. Der Pegelſtand iſt 7 Meter hoch. Das Waſſer hat gewaltige Schäden verurſacht. Die Keller, Gärten ſtehen unter Waſſer. Hausteile von Saarlouis ſind vom Bahnhof abgeſchnitten. JIn Dudweiler mußten die Wohnungen fluchtartig ver⸗ laſſen werden. Mehrere Baartalorte ſind überſchwemmt. * Stullgart, 2. Nov. Im Alter von 64 Jahren iſt am 30. Okt. Kammerherr Friedrich Frhr. v. Gemmingen⸗Hornberg ge⸗ ſtorben. Die Kunde von dem Ableben dieſer in Württemberg und über die Grenze unſerer ſchwäbiſchen Heimat hinaus allgemein be⸗ kannten und beliebten Perſönlichkeit wird allgemein mit ſchmerzlichem Bedauern aufgenommen werden. Mit Frhr. v. Gemmingen iſt ein Mann dahingegangen, deſſen Name mit der Entwicklung der württ. Induſtrie in den letzten Jahrzehnten aufs engſte verknüpft iſt und der an vielen großen Unternehmungen teils beratend, teils un⸗ mittolbar mitwirkend beteiligt war. In ſeltenem Maße vereinigte Baron von Gemmingen die Kultur des alten Edelmannes mit der Gabe eines neuzeitlichen Wirtſchaftlers. Durch die Beziehungen zu den Begründern der Badiſchen Anilinfabrik, der Firma Siegle in Stuttgart, und dem größten chemiſchen Unternehmen der Welt, der Badiſchen Anilinfabrik, kam er von vornherein in Berührung mit den führenden deutſchen Wirtſchaftlern. Die hier gewonnenen Er⸗ fahrungen behielt er nicht für ſich, ſondern verwendete ſie in dem württembergiſchen Gewerbeleben. Eine außerordentliche Beobach⸗ tungsgabe und ſcharfer Verſtand befähigten ihn, ſich in an ſich bisher fremde Wirtſchaftsgebiete vollkommen einzufühlen. Unternehmungen, die ihm perſönlich mehr oder weniger naheſtehen, ſind die Württ. Metallwaren⸗Fabrik in Geislingen, die junggegründete Württembergiſche Porzellanmanufaktur in Schorndorf, die Neckarwerke.G. und die Enzgauwerke. Für die württember⸗ giſche Induſtrie bedeutet gerade jetzt in der ſchwierigen Uebergangs⸗ zeit der Tod des Freiherrn von Gemmingen einen herben Verluſt. Hinter dem mit reichen kaufmänniſchen Kenntniſſen ausgeſtatteten kraftvollen und zielbewußten Mann ſtand aber vor allem der edle, vornehm deykende und vornehm handelnde Menſch. Sein ſegens⸗ reiches, nſchen ren ice Wirken bleibt im Schwabenlande unver⸗ geſſen. Unvergeſſen um ſo mehr, als Fritz von Gemmingen von dieſer edlen und ſelbſtloſen Menſchenliebe niemals großes Aufheben machte, ſondern ſtill und beſcheiden andern von dem gab, da⸗ ihm ein gütiges Geſchick ſelbſt gegeben hatte. Geboren am 29. Auguſt 1860, widmete ſich der Verſtorbene der Offizerslaufbahn, deren weit⸗ aus größten Teil er im Inf.⸗Regt. Nr. 125 in Stuttgart verbrachte. Am 18. März 1899 ſchied er aus dem aktiven Dienſt aus und wurde ſpäter à la suite des Inf.⸗Regt. 125 geſtellt. Im Kriege ſtand der Verſtorbene beim Roten Kreuz, dem er bereits im Frieden wert⸗ volle Dienſte geleiſtet hatte. * Skraßburg i.., 1. Nov. Aus Thann wird gemeldet, daß der kürziich wegen Kriegsſchadenbetrugs zu 18 Monaten Gefängnis verurbeilte Fabrikant Iwan Weber ſich in ſeiner Gefängniszelle durch eine ſtarke Doſis Veronal vergiftet hat. Er verübte den Selbſt⸗ mord, als ihm mibgeteilt wurde, daß ſein wegen des gleichen Ver⸗ gehens verurteiſter Vaber und ſein Bruder auf döe Berufung gegen das Urpeil verzichbet häbſen und ſeine Frau die Eheſcheidung be⸗ antragt habe. Sportliche Kunoſchau hockey Deutſcher Hockeybundestag in Berlin Die Tagung des Hockeybundes nahm einen reibungsloſen Ver⸗ Dem langjährigen Vorſitzenden wurde aus Anlaß 1 10⸗ ie Ama⸗ lauf. jährigen Tätigkeit eine koſtbare Ehrengabe überreicht. teur⸗Definition hatte folgenden Wortlaut: „Amateur iſt nicht, wer gegen Gold oder Goldeswert in irgend⸗ einer Weife ſportlich ſich betäligt oder als Sportlehrer in irgend einem Verein gegen eine Vergütung wirkt. Auch Turnlehrer fallen unter dieſen Vegriff.“ In den Vorſtand wurde Schweitzberger⸗Berlin als Kaſ⸗ ſier neu gewählt. Sonſt wurden nur Satzungsänderungen vorge⸗ nommen. * PV. f. R. Mannheim in Berlin ſiegreich. Nach ſehr ſchönem Spiel konnte V. f. R. in Berlin gegen den deutſchen.⸗C. Berlin mit 3: 2 Toren gewinnen. Turnverein Mannheim von 1846 1— Tun⸗ und Sportgemeinde Eintracht Frankfurt 1:3. To. Manheim von 1846—. T. u. Sport⸗ gemeinde Eintracht Frankfurt 2:1. To. Mannheim von 1846 Damen— T. u. Sportgem. Eintracht Frankfurt Damen 06. *Damen-Hockey-Turnier in Düſſeldorf. Es nahmen die acht beſten weſtdeutſchen Mannſchaften teil. In der Endrunde ſchlug der Düſſeldorfer.⸗C. den deutſchen Sp.⸗C. 99 mit:.— Die Troſt⸗ runde wurde nach zweimaliger Verlängerung von Rot⸗weiß Köln gegen.⸗ u. Fecht⸗C. Eſſen mit:0 gewonnen. Spiele im Reich Betlin:.⸗Sp. V. 92— Lübecker.⸗V.:0. Deutſcher.⸗C. Berlin.— V. f. U, Mannheim:3. Deutſcher.⸗Cl. Hannover— Berliner H. Cl.:4. Köln: Rot⸗weiß— Sp. Cl. München:5. Hannover: Deutſcher.⸗GA. Hannover—.⸗Cl. Heidelberg:2. Handball „ Hhandball⸗Berbandsſpiele im Bezirk Anterbaden. Die Ver⸗ bandsſpiele des Sonntags hatten folgende Ergebniſſe: M..⸗C. Phönix 1—..G. 1:1. M..⸗C. Phönix 2— M..G. 2 2R4. Waldhof 1— Polizeiſportverein Mannheim 1:1. Waldhof 2— Polizeiſportverein Mannheim 2:1. M..G. 1 Jugend—.f. R. 1 Jugend:3. Die 1. Mannſchaften der Platzvereine konnten erſt nach verzweifeltem Widerſtand der Gegner Sieg un Punkte an ſich nehmen. Die Leiſtungen der beiden Jugendmannſchaften befrie⸗ digten voll und ganz. Eine Monnſchaft oder einen Spieler hervor ⸗ heben, hieße den anderen zurückſetzen. Lawntennis Deutſche Tennisſpieler in Spanien ſiegreich Die bekannten deutſchen Meiſterſpieler Froitzheim, Kreu⸗ er, Demaſius und Moldenhauer, die für den Berliner chlittſchuhklub einen Klubwettkampf gegen B. S. C. Pompeny, Barcelona, austrugen, ſiegten mit:0. Sie nahmen dann auch an einem internationalen Turnier teil, das ſich an den Klubkampf anſchloß. Sie ſchnitten auch hier ſehr gut ab. Demaſius⸗Froit⸗ heim ſind bislang ungeſchlagen, dagegen mußten Kreuzer⸗Molden⸗ hauer dem ausgezeichneten ſpaniſchen Meiſter Flaquer, der bei der Olympia in Paris ſo gute Extraklaſſe wie Cochet in einem 5⸗Satz⸗ Kampf ſchlug, beugen. In der Vorſchlußrunde ſchlug Froitzheim Demaſius mit 6/, 6/1, 5/, 6/%. Autoſport « Termine der großen Automobilrennen 1925. Die Internationale Vereinigung der anerkannten Automobil⸗Klubs hielt in Paris den fälligen Kalenderkongreß ab. Im Vordergrunde des Intereſſes ſtand die Vergebung des Großen Preiſes von Europa 1825, für deſſen Durchführung ſich Belgien und Italien beworben hatten, ſowie die Feſt⸗ ſetzung der Jalen für die arnſten Automobilrennen des nächſten Jahres. Der Große Preis von Europa wird in Italien am 5. Juli abgehalten, da Belgien verzichtete. Am 26. Juli wird der Große Preis ven Frankreich ausgefahren. Das Rennen ſoll auf einer in Montlhéry im Bau befindlichen Spezialbahn von 10 Km. Länge ausgetragen werden. Bei der Neuanlage in Montlhéry handelt es ſich um eine ähnliche Ergänzung der Zementbahn durch ein Straßenſtück, wie dies in Monza der Fall iſt. Der⸗Große Preis von Ftalien ſoll am 28. Septembe⸗ in Monza ausgefahren werden. während der Große Preis von Spanien wieder kurz vorher, am 15 September in San Sebaſtian zur Durchführung kommen ſoll.— Die Wiederaufnahme des Automobil⸗Kli Deutſchland in die Internationale Vereinigung dürfte in nächſter Zeit Tatſache werden. Der Automobil⸗Klub der Schweiz vermittelt Aufnahmegeſuch. Schwimmen * Die Strafgerichte im deulſchen Schwimmſport. Als neueſte Kunde in der wachſenden Reihe von Maßregelungen unſerer Schwimmer und Schwimmerinnen wird aus Hannover der Ausſchluß des dortigen belten FJugendſchwimmers Wienecke wegen ſchwerer Verfehlungen nach dem Hildesheimer Schwimmfeſt berichtet, während ſeine Klubkameraden vom Schwimmklub Han⸗ nover⸗Linden von 1898 Böries und Kleinert mit einem Verweis davonkamen. 15 * Neuer Weltrekord im Damen⸗Bruſtſchwimmen. In Shef⸗ field in England ſtellte Irene Gilbert über 100 Meter Bruſt mit:31,8 einen neuen Weltrekord auf. Der alte Rekord ſtand auf:83,4. Gilbert hält auch die Weltbeſtleiſtungen über 200 und 400 Meter Bruſt. Radſport * Schrage in Paris. Der deutſche Rennfahrer Schrage iſt zu längerem Aufenthalt in Paris eingetroffen, wo er ſich an den Fliegerrennen im Winterdelodrom beteiligen will. Vorläufig hat er bei der Direktion der Bahn um die Erlaubnis nachgeſucht, gleichzeitig mit den franzöſiſchen Renn⸗ fahrern trainieren zu dürfen. Schweoͤiſche Kinger in Nüenberg ſiꝛgreich kthletikklub Argos Landskrona gegen Spog. Sandow 1821 Der Leonhardspark in Nürnberg gab einen wenig paſſenden Rahmen zu den äußerſt ſpannenden Kämpfen und erwies ſich auch faſt zu klein, um die zahlreiche Zuſchauermenge aufzunehmen. Vor⸗ weg muß geſagt werden, daß die Gäſte ihren Ruf rechtfertigten und beſonders im erſten Gang, in dem die Nürnberger reichlich nervös waren, einen überlegenen Punktſieg buchen konnten Erſt im zweiten Gang, der:7 für Sandow endete, nachdem der erſte 11:3 für die Schweden ausging, zeigten die Einheimiſchen ihr ganzes Können. Als erſtes Paar ſtanden ſich im Fliegengewicht Linde⸗ löv⸗Schweden und der Europameiſter Gerſtacker gegenüber. Der Schwede zeigte ſich dem Nürnberger ebenbürtig, wenn nicht überlegen und landet einen Punktſieg. Im Bantamgewicht ſiegt wiederum Schweden mit:2 Punkten in einem wunderbaren Kampf, den ſich Aberdeen⸗ Schweden und Roßbach⸗Nürnberg liefern. Im Federgewicht werden aber die Leiſtungen vom Vor⸗ kampf durch Ander ßen⸗Schweden und Völklein⸗Nürnberg noch überboten. Mit.2 Punkten bucht Völklein den erſten Sieg für Nürnberg und macht ſeinem Titel Europameiſter neuerlich Ehre Im Leichtgewicht erzielt Lövien⸗Schweden den erſten Schulberſteg ber Hölle in⸗Nörnberg durch Kopfzug in:33 Min. und Eindrücken der Brücke. Im Mittelgewicht A ſtehen ſich Erik Anderßen und Mäx gegenüber. Letzterem gelingt es auch, durch einen Untergriff von vorne ſeinen Gegner auf beide Schultern zu legen, doch wird der Sieg nicht gewertet, da der Kopf des Schweden außerhalb der Matte war. Daß dieſerhalb die Zuſchauer ſich recht ungebührlich benahmen, zeigt von wenig ſportlichem Gefühl. Der Kampf endet unentſchieden. Der Schwermittelgewichtskampf fiel aus, da der Schwede wegen einer in Pirmaſens erlittenen Verletzung die Heim⸗ reiſe antreten mußte und Helgerth ſomit ohne Gegner war. Im Schwergewicht traten ſich Richthoff⸗Schweden und Lindenberger gegenüber. Daß der Nürnberger bei dem großen Können des Schweden nicht viel zu beſtellen haben würde, war vorauszuſehen und in:11 Min. zwang Richthoff ſeinen Geg · ner durch Aufreißer auf beide Schultern. Ergebnis: 11:3 für Argos. Nach einer Pauſe von 15 Minuten begann die zweſte Runde, die diesmal die Nürnberger mehr im Vorteil ſah. Bereits im Flie gengewicht iſt es Gerſtacker, der ſei⸗ nem Gegner Lindelöp hart zuſetzt, aber nichts Poſitives er⸗ reichen kann, und unentſchieden endet der Kampf nach 10 Minuren, zumeiſt im Stande geführt. Im Bantamgewicht ſiegt Roßbach⸗Nürnberg über den Schweden Alberdeen nach:5 Min. durch Weberwurf nach hinden. Auch dieſer Kampf führte zi lebhafter Debatte zwiſchen dem Reßſebegleter Redakteur Lindröm und dem Kampfgericht, das der Veranſtaltung einen unliebſamen Beigeſchmack gab. 5 Im Federgewöcht wird der Schwede Tage Ander ßen auf Schleuderer von Völkle in verletzt und muß den Kampf auf⸗ geben, wodurch Nürnberg die beiden Punkte, die es ader auch ſo erworben häibe, zufällt. Im Leichtgewicht ſiegt Löv lein nach überlegenem Kampfe. Im Mittelgewicht A lieferm ſich Erik Ander ßen und Mäx wieder einen unentſchiedenen Kampf. Im Schwergewicht iſt diesmal Richthoff bereit⸗ in kten über Höl⸗ :48 Min. ſiegreich über Lindenberger und ſteht der Kampf :7 für Sandow. Geſamtergebnis 18:11 für Argos. Einſde Anſprachen und Ueberoabe eines Bildes on die Schwe. den beſchteßen den Abend, mit deſſen Darbietungen man ellgemein zufrieden ſein konnte. Boxen Boxkämpfe in Bochum. Bei gutem Beſuch wurde bei den Kämpfen guter Sport geboten. Im Einleitungskampf errang Lin ke⸗Bonn(108 Pfund einen glatten Punktſieg über Wiedeman n⸗Aachen(98)— Reppel⸗Herne(113) kämpfte gegen den Schweizer Sutter unentſchieden. Mit dem glei⸗ chen Ergebnis trennten ſich Ott o⸗Bochum(132) und Seifried⸗ Wattenſcheid(134). Göhres⸗Duisburg(11% unterlag gegen Matz ke⸗Bochum(118) nach Punkten— Lo uis⸗Duisburg ſchlug Braue r⸗Aachen bereits in der 1. Minute K. o. Boxkämpfe in Dresden. In Dresden ſanden bei ſehr gulem Beſuch Berufsboxkämpfe ſtatt, die ausgezeichneten Sport brachten. Nach hartem aber ſchönem Kampf ſchlug im Halbſchwergewicht der Magdeburger Arndt den Berliner Vonhehr in der 8. Runde K. o.— Kü hlbor-Berlin gab gegen den techniſch weit überlegenen Ka u be⸗Berlin in der 2. Runde auf. Auch das 3. Tor rekrutierte ſich aus Reichshauptſtädtern und zwar kämpften Noak und Dieter unentſchieden. Roland Todd— Bruno Frattini. Um die Europameiſter⸗ ſchaft im Mittel ewichtsbogen ſollen am 23. November in Maf⸗ land der Titelhalter Roland Todd⸗England und ſein Herausforderer, der Allgemeines e Heutſche Sportausſtellung im Ruhrgebiet. Der vor zwei Jahren por⸗ bereitete, aber infolge der Ruhr eſetzung nicht verwerklichte Plan, in Eſſen eine große Sportausſtellung für Turnen, Spiel und Sport jeder Art, ſowie für Wandern und verwandte Gebiete zu veranſtalten, ſoll nun⸗ mehr 1 im Frühjahr 1925 zur Ausführung gelangen. Die großen Turn⸗, Sport⸗ und Wirtſchaftsberbände, die damals bereits ausgedehnteſte Mitarbeit zugeſagt hatten werden ſich auch jetzt wieder zur Verfügung ſtellen. Gerade in Eſſen, dem Herzen des Induſtriegebietes, wird dieſe Sport⸗ und Turnausſtellung einen großen Erfolg aufweiſen. Dies wird umſomehr der Fall ſein, als nunmehr nach dem Fortfall der wirtſchaftlichen Schranken und anderer Hemmungen allen Ausſtellenden uneingeſchränkte Ein- und Ausfuhr ermöglicht und ihnen damit im Ruhrgebiet ein weites Abſatz, und Werbefeld wieder eröffnet iſt. Da das Ausſtellungsgelände er⸗ beblich erweitert wurde und neue Gebäude errichtet werden ſollen. wird Platz genug für eine Ausſtellung im großzügigſten Rahmen vorhanden ſein. VBon beſonderem Intereſſe iſt die Abſicht. die Sporanshellung mit den roßen Eſſener Stadionbauplänen in Verbindung zu brinsen, die begründete Ausſicht auf boldige Verwirklichung beſitzen. Herausgeber, Drucker und Verleger: ei D 8 Nene Mannzeimer ZJeitung, G. m... Manntenn 8 Direltion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur, Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den polftiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: gur iee 1 das fFeuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolſtik und 0 es. Richard Schönfelder: für Sport und Neues aus aller Welt. Weil üller: für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete, Gericht den ſibria tedaktfonellen Teil: Fr. Kircher: Anzelgen: Bernbardt. 15 1 zu— 5—5 eine eeee 5 en, in Ihrer otheke Gram oluba⸗Kerne 48 Er Satte ontholten. Em. 808 6. Seite. Nr. 5111᷑ Ae wene Zeians Sbend-Auegebe Montag, den 3. November 1924 eue heimer 8444271 0 andelsblatt Verſſenmarkt Berliner Devlſen in Bilfonen ETE e. Holland. 1286519 186,51 voll 18608 0 Buenos-⸗Aires.32 25.835 1886 1 7 95 2 Brüſſell 20,13 20,23 20.20 42030 85 Chriſttanſa... 59.00 80,29 8 60,25 60,55 Danzg 75,%76.. 4 76,16 78,54 Kopenhagen. 172,.82 73,18 72.795 73.155 2 Liſſabonn 16,48 15,54 5 16,56 15.64 5 Stockhom III47 112.05 25 111.47 1„ Helſingfors. 10,525 10,595 505 10,525 10, 2 Italſen. 15,21 18.31 9.32 18.42 5 Londonn 18,95 15,04. 19,05 19,15 5 Nerp-Jort 4,19.21.19.21 8 5 21.94 22.04 5 22,06 22,18 5 chweiz 80.80 81.— 9 80.76 81½16 12 86,86 56.64 0 56,48 58,74 10 apan.61.62 11.60.61 2,26.28 5 2,28..28 Rio de FJaneirg 05465 05475 5 0,465 1475 Wien, abg. 5011.841 5 55911 504„ rag. 5 12.405 12555„ 12,50. 12,56 5 u atapien: 5,965.095 5.095„095 8 Budapeſt. 8,500 5,524 5 8,524 8,541 2 Soſa.04 3,06.04.08 2 N— — 2 7 1. 2 Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbörſe Tendenz behauptet— Umſatztätigkeit auf dem Anleihemarkt Frankfurt a.., 3. Nov.(Drahtb.) Die neue Woche brachte der Börſe keine Belebung. Die Haltung iſt weiter ſehr zurück⸗ haltend und ſtill, doch iſt die Grundſtimmung ziemlich feſt. Nur guf dem Anleihemarkt machte ſich eine lebhaftere Umſatz⸗ tätigkeit bemerkbar, wobei die Kurſe etwas anzogen. 5 proz. Kriegsanleihen wurden zum erſten amtlichen Kurs 0,515, preußiſche Conſols 1,225. Für ausländiſche Renten, namentlich für ungariſche, beſtand wieder etwas größere Nachfrage bei etwas anziehenden Kuürſen. Am deutlichſten trat die Zurückhaltung auch am In du⸗ ſtriemarkt in Erſcheinung. Viele Papiere ſind bisher mangcels⸗ Intereſſe überhaupt noch nicht notiert worden und die notierten zeigen gegen die letzten Atichen Notierungen eee keine Veränderungen. Auf dem freien Markte war dagegen heute wieber die Umſatztätigkeit etwas größer. Api 276, Becker Stahl 0,800, Benz %, Brown Boveri 1,15, Entrepriſſes 21, Growag 0,140, Hanſa Lloyd 1, Kreichgauer 0,080, Krügershall%, Kunſtſeide 4275, Petroleum 1426, Raſtatter Waggon 37%, Ufa 10,75. Außerdem waren heute auf dem freien Markte zu bedeutend heraufgeſetzten Notierungen Südſee⸗Phosphat geſucht, nach⸗ dem die japaniſche Regierung die Erklärung abgegeben hat, daß ſie bereit ſei, die auf den Südſee⸗Inſeln beſchlagnahmten deutſchen Beſitzungen und Eigentümer bis zu 80 Prozent von dem Sequeſter zu befreien. Der Kurs für dieſes Papier, der in den letzten Tagen der vergangenen Woche zwiſchen 28 und 30 Billionen Prozent geſchwankt hatte, iſt heute 4—543550 Der Geldmarkt iſt 9 unverändert flüſſig. Berliner wertpaplerbörſe Gul e Tendenz, jedoch reſervierte Haltung der Börſe Berlin, 3. Nov.(Drahtb.) Die Börſe eröffnete in gut wider⸗ ſtandsfähiger Haltung und konnte auch im weiteren Verlaufe im allgemeinen den Kursſtand behaupten, da von ſchwebenden Ver⸗ handlungen zwiſchen den Vertretern des Bank⸗ und Bankier⸗ gewerbes und dem Reichsfinanzminiſterium über die Ermäßi⸗ gung des Börſenumſatzſtempels verlautete. Das Geſchäft in Dividendenwerten beſchränkte ſich ober auf wenige Umſätze. Eine Stütze bot auch die hohe Limitie⸗ der wenigen eeeeeeee Eſſener Steinkohlen ſetzten um, 2 Billionen Prozent niedriger ein. Von Schiffahrtsaktien erzielten Hamburg⸗ Südamerikaniſche Dampfſchiffahrt einen Gewinn von 1 Bill. Proz, während Reichs⸗ bankanteile 5 Bill. Prozent verloren. Sonſt blieben Schiff⸗ unverändert. Für Kolonialpapiere herrſchte anfangs ſtarke Nachfrage. Südſee und Slomann ſtiegen infolge Stückenmangels auf 42,50 bzw. 13. Da aber dieſe hohen Kurſe mehr Ware herauslockten, fand alsbald ein Rückſchlag auf 39 bzw. 11 ſtatt. Deutſche Vor⸗ kriegsanleihen wurden bei Beginn lebhafter umgeſetzt zu anſehn⸗ lich gebeſſerten Kurſen, konnten dieſe aber bei ſtillerwerdendem Geſchäft ſpäter nicht voll behaupten. Ausländiſche Renten blieben meiſt unbeachtet. Nur ungariſche Goldrente war gefragt und zog bei größerem Geſchäft etwas im Kurſe an. Die Börſe im allgemeinen verhielt ſich im Hinblick auf die aedn in der Wbe des eue bes äußerſt reſerviert. stahlwert Mannheim A. G. Der, Aufſichtsrat des Stahlwerks Mannheim hat in ſeiner letzten Sitzung beſchloſſen, der.⸗V. die Umſtellung des Kapitals auf 1 600 000 G% und 160 000 G% geſetzliche Reſerve vorzu⸗ ſchlagen. Die Stammaktien ſollen von 1000% auf 200 abgeſtempelt werden. Die.⸗V. 0 auf Samstag, 29. November einberufen. Baldur⸗ A.., Karlsruhe Die zweite o..⸗V. der Baldur⸗A.⸗G. für. gärungsloſe Früchte⸗ verwertung in Karlsruhe wurde in Stuttg art abgehalten. Vor Eintritt in die Tagesordnung legte Dr. Hamburger ⸗Karlsruhe Proteſt ein und kündigte an, daß er Klage für die Nichtigkeitserklärung der 10000 Vorzugsaktien erheben werde. Die Papiermark⸗Bilanz auf 31. Dezember 1923 ſchließt mit einem Gewinn von 171 Bie ab. Von einer Verteilung des Reingewinns wurde Abſtand genommen. Gegen die Genehmi⸗ gung der Papiermark⸗Bilanz ſtimmten 46 403 Stimmen. Ebenſo wurde dem Vorſtand und Aufſichtsrat Entlaſtung erteilt gegen 42 369 Stimmen. Die Berichte des Vorſtands und Aufſichtsrats über das vergangene Jahr lauten becht günſtig, ſo daß in Vaihingen die aber die in ſie geſetzte Hoffnungen nicht alle hätten. Das Werk Waldshut habe gänzlich verſagt. Die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf 1. danuar 1924 wurde gegen 46 400 Stimmen einſtimmig angenommen. Das ſeitherige Kapital von 200 Mill. Papiermark wurde auf 200 000 Goldmark ermäßigt, alſo im Verhältnis von 1000: 1, ſo daß auf 20 alte Aktien zu 1000 eine neue Aktie zu 20 Goldmark kommt. Um die Sanierung des Unternehmens durchzuführen, beſtanden ſchon ſeit einiger Zeit Verhandlungen mit dem⸗ Lindner⸗ Werke.⸗G. in Hannover, die nun ergeben haben, daß ein 1 des Kapitals in Ausſicht Uenen iſt. 11- Beglaubigung von Rechnungen nach Frunkreich. Wie der Außenhandelsabteilung der Handelskammer für den Kreis Mann⸗ heim von der Franzöſiſchen Konſularagentur in Mannheim, Luiſen⸗ ring 3, mitgeteilt wird, können für die Folge die konſulariſchen Beglaubigungen auf den Fakturen auch in Mannheim vor⸗ genommen werden. Aufhebung der Deviſengeſetze. Die bereits ſeit langer Zeit angekündigte Aufhebung der Deviſengeſetze ſoll nach Berliner Blättern unmittelbar bevorſtehen. Die Aufhebung erfolgt durch eine Notverordnung, die bereits ſein ſoll. Lothringer Portland⸗Cemenkwerke in Karksruhe. Die Ver⸗ walbang ſchlägt die Umſtellung ihrer im Verkehr befindlichen 5 Mill. Stammaktien auf 280 000 G% dergl. vor. Es ſoll alſo jede Stammaktie von 1000 Papiermark— Goldmark 92 85 werden. 91. 55 21. 3. fahrts⸗ und Bankaktien ebenſo wie Bahnenwerte nahezu ſohne Gewinnverteilung vorgetragen werden ſoll. von vornherein gegen fämtliche zu faſſende Beſchlüſſe der.⸗V. (Fildern), Buchenbach und Waldshut, Zweigwerke errichtet wurden, :.-G. für Metallinduſtrie, vorm. Guſtav Kichter in Karls⸗ uhe Das am 30. Juni 1924 beendigte Geſchäftsjahr litt unter der Beſetzung des Karlsruher Rheinhafens. Das Ergebnis blieb daher weit hinter den bisher gewohnten Reſultaten zurück. Die Bilanz weiſt einen rechneriſchen Ueberſchuß von 60 856 Bie aus, der Der.⸗V. am 3. November wird vorgeſchlagen, das Kapital im Verhältnis von 10:1 auf 560 000 Stammaktien und 6000 ½ Vorzugsaktien um⸗ zuſtellen. Der Nennwert der Stammaktien wird daher von 1000 Papiermark auf 100 Goldmark und der.⸗Aktien von 1000 Papiermark auf 15 Goldmark herabgeſetzt. Auf die Vorzugsaktien werden noch 5576 Goldmark nachzuzahlen ſein. der Deutſche Rohſtahlverband geſichert. Die Verhandlungen zwecks Bildung eines Rohſtahlſyndikats ſind laut B. T. ſoweit gediehen, daß die Bildung des Verbandes als geſichert gelten kann. Am 3. November werden die beteiligten Eiſeninduſtriellen zuſam⸗ menkommen, um die Unterſchrift unter den Syndikatsvertrag zu leiſten. Es handelt ſich um einen reinen Produktions⸗ [regelungs⸗Verband. Die Beteiligung iſt freiwillig, doch ſei es gelungen, ſämtliche deutſche Stahlwerke für eine Beteiligung zu⸗ gewinnen. Inoffizielle Verhandlungen mit dem Auslande ſeien geführt worden, um durch Kontingentierungsverträge die Kon⸗ kurrenz auf den Auslandmärkten einzuſchränken. Waren und Märkte Mannheimer Produktenbörſe m. Mannheim, 3. Nev.(Eigener Bericht.) Der Konſum tſt im, Einkauf ſehr zurückhaltend und haben infolgedeſſen wenig Umſätze ſtattgefunden. Die Tendenz iſt ruhig. Man verlangte gegen 12,30 Uhr für Weizen, inländ. 23—23,50, ausländ. 26, bis 28,.—, Roggen, inländ. 22,30, ausländ. 24,.—, Hafer, inländ. 18—21 ausländ. 21 23. Gerſte 25—28,— Mais(mit Sack) 21,50 Goldmark, alles per 100 Kg. bahnfrei Mannheim. Futtermittel lagen ebenfalls ſchwächer. Für Kleie verlangte man 11,75—12,.— Goldmark per 100 Kg. frei Waggon Mühle. Weizenmehl hatte ruhigen Markt. Die Preiſe bewegten ſich zwiſchen 34—36,50 und für Roggenmehl zwiſchen 30—32,50 Gold⸗ mark frei Waggon. Mühle. An der Kolonialwarenbörſe war die Tendenz feſt. Kaffee Santos 4,30—4,70, gewaſchen 5,10—6,40; Tee, gut 7,20—8,20, mittel 8,30—9,30, fein 9,60—12,.—; Kakao, inländ. 1,50—1,90, holländ. 1,65—.— Reis Burmah 0,42; Weizengrieß 0,48; Hart⸗ weizengrieß 0,56; Zucker(kriſt. 0,687⸗ Goldmart, alles per Kilo. Mannheſmer viehmarkt Dem heutigen Viehmarkt waren zugetrieben: 271 149 Farren, 682 Kühe, 400 Kälber, 146 Schafe, 1485 Schweine, 1 Ziege. Preiſe für 50 Kilo Lebendgewicht(in Goldmark): Ochſen 22—48, Farren: 30—46, Kühe: 12—50, Kälber: 60—76, Schafe⸗ 22—38, Schweine: 54—80, Ziegen 10—15. Markkverlauf Mit Großvieh ruhig, Ueberſtand; mit Kälbern mittelmäßig, geräumt; mit Schweinen ruhig, Ueberſtand; mit Schafen ruhig, geräumt. Offizielle Preiſe der Mannheimer Produktenbörſe Die Kurſe verſtehen ſich per 100 Kilo netto waggonfrei Mannheim ohne Sack zahlbor in Rentenmark Preisnotierungen vom 3. 1 1924. Weizen, inländiſcher 23,00—.23,50 oggenmehl 29.50 15 ausländiſcher 28.00— 28,00 Weizenkleie mit Sack 11, 186— 21175 Roggen, inländiccher 22,50— 200,00 Biertreber—— „ausländiſcher 2580— 500,00 Rohmelaſſe.20—— Brau⸗Gerſte(alte) 5550—27,50 Wief enheu, loſe 8,40—.— Soſer de 25 2900 Nesclerher er afer, a1170„00— uzerne⸗Kleehen 980— „(ealtetz 19,50—23,00 Preß⸗Stroh— 800 Mais gelbes mit Sack 21.50—00,00 Gebundenes Stroh——— Weizenmehl B. Spez. 0 Richtpreis) 39,50— 30,50 Raps——— Verteilungspreis vom 16. bis 31. Oktober 1924: Weizen, inl. 23,.—, ausländ. 27,50, Roggen, ausl. 24,.—, Hafer, ausländ. 21,.—, Braugerſte 26,—, Futtergerſte 22,—, 5 2 6 7 20,50. Tendenz: ruhig. 215 3.. Trieotw. Beſigh..—.—— Ver. e 135 127 e Klt'n. 1,10 110Posnix d 37,50 38,20 Rombach. Hütten 15,75 15, 10 Schuckert Co. 89.— Nurs: o 0 Thürg. Lief. Gotha.50.50 Ver. Zellſt. 5 785 uckerf. B 15 77.70 2060 Hermann Pöge 1,50 230 Roſitzer VBraunk. 17.80 16,—Segall Strumpf. 2,90.50 Uhrenfabr. Furtw. 195 155 Vogtl⸗ 0ſſ St.8 15 e 3,10 8,10 Rathgeber Wagg. 40.90 Roſitzer Zucker 42,—]Siemens Elektr. 5,30 5,80 Ver. deutſch. Oele 28,— 26,— Vofgt& Hüff, St. 1,85 105„ Heilbronn 2,52 2655 Reisholz Papier. 12.40 11,75] Rückforth Nachf. 0,.50 0,80 Siemens& Halske 43.— 42.80 Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenlen, Stückenotierungen A ſch Ind. Waind.—.78 Bolt on 0 245 700„Oftein...85.00 Kbein, Braunkohl. 25,75 26,75 Rütgerswerke 1 15 Sinner.G. in Billlonen Mark pro Stück. + VBer. Foßf, Faſſe 8,30 8,40 Way Freptag 2,/5.0 Rheingau 295 2,30]Rhein. Chamotte 67,.— 72.— Sachſenwerk..90.87 Stettiner Vultan 13,— 13,40 2 Ver. Pin el Rürnb.—1 19,75 Zelſt wardhe Sk. 940 8,10— Stutigart. 3,— 2,95 Rhein. Elektri, 85.90 6,80 Säch. b 11.½5 11,75Stoehr Kammngen. 3,87 88.— — 5N5 5. N 0 Maſch.80.80 Salzdetfurth. 20,37 20,13 Stoewer Nähm. 14,90 14.50 Fraukfurter Dividenden⸗Werte. Freiverkehrs ⸗Kurfe. Rhein. Met. Vonz 77 7,50 Sarotti.... 140.40] Stollb. Zinkhütten 28,75 29.25 5 Ahe Mö helſto 5750 2,20] Scheidemandel. 18,„13 18.75 Südd Znmobilien 3,30 78.40 .65.89 Kreichgauer. 0,09 0,08 Balener weten 15..95 75 Banuk ⸗Aklien. elberſeld⸗ aar.5 985 g.40 3,70U N ſtahl... 32,90 33,50 885 g0 Ade en, 3,13.— Teckl. S iffsw. 10,.75 10,60 3. 31., 9. e 0 e lnelNez Söbhne 1,80 160 Möm. Kohlenanl. e ee 55 300 e 15 1 We Ei 5 15 0 5 2 eleph. Berliner, anzſto— en 5 10. gee 2 210 beg Wauk 6f 67 6 Abein Hur Bank 460 480 Berüner Dloidenden⸗Werte. Thale Gſenbütte. r: Bee Halzet Kal 100.70 Wieing.Cement 2— 2778 für Br. Ind. 1,40 1,39], Vereinsbank. 0,20 0,28 5 Akeli 8 Töderl Oelfabrir.45 5,45 B. Schubf Ben EW 215.20] Wiesloch Tonwar. 11.85 11750 Vahr B. Cred. W— Hiscont⸗Geſellſch 11,65 11,50 Südd. Piseoniog. 750 700 Transport⸗ en. 8 Tbüring Salinen 13.5 13.50 B Stahlw..D. 30p 129, 129,5 Wilbeltmsb. Eulau 6,25.50 Hyp. u. W—,— 180J Dresdner Bank 7,—.,Wiener Bankver. 0,28 0,25 Sentmneeg 5 4⁵ 9. Auſtral.'ſch..—24 Nordbeſch Llosd 4.40.=Uaionwerte Uhm.15 7,50 Ver. Ültramarinf. 13,25 12,75 Wiffener Stah!l.80 9,.80 e 1,22 1,25 Frlfrt. Hyp.⸗Bank.— 4,10 We Banfanſt.—.——.— Allg. Lok. u. Str. 45 95 4—.Amk, Paketf. 35—5— Roland⸗Einie... 8,25 8,40lnion⸗Gleßerei. 58,50 5,70 Vogel— 2525.45 Wittener Gußſtahl 20.73 2185 Berliner Handgeſ. 23,45 23,— 5 u..⸗G. 13,10 13.— Notenbant 61.25 62. 85 S1 d. Elſenbahn 55, 55,— 9 Südam. Diſch. 3—.— Verein. Elbe L 200.25 Papier.20.20] Bogtland aſch. 210 2,10 Wolf, Buckau. 6. 60 Vereinsbank 2,40 anbret. 118⁰ 42.— Oſchiff 0 1045 100 Frtf. Gum..70 2,70] Wanderer⸗Werke 85 705 Zellſtoff Verein.85 2085 — 5—— 770 ibee 975— gag 0 9 5 852 Chem Charl. 12,15 12.50 Weſer Akt.⸗Geſ. Jell off Waldhof 8,— Deutſche Bank. 1025 10,05 Oeſter. Ered. Anſt. 0,34 0,34 Frankf. Allg. Ver. 592—05— VBauk⸗Aletien. B. Oiſch. Ricelw. 20,20 2050J Weſterreg. Altal. 1800 105⁰ D. Afiatiſche Bant———— Pfälzer Hyp. ⸗Bk..40 4,50 Sberrh. Berf⸗Geſ.—.——=Bank f. el. Werte 4,50 4,80 Diſch. Alat. Bank 82,— 82, 2827— funk. 0„ 2 Effett u. Werte 8,40.50 Kelchebans⸗ 55 25 52,25 Huk R. u. 5.Sarmer Vonkber. 1,28.25 Deulſche Bank. 10,20 10,25 N 5245—2⸗.2 5 N Verl. Hd. Geſ.. 24,— 29.60 Ot. eberſee Be. 67, 75.69,25 Nöche.20.20 Berliner Sreiverktehre⸗Kurſe. Bergwerk⸗ Alttien. Tom u. Priuatdr..80 2,85 Dise. Commandit 15 18 75 Se Dise. 650 959 5 4400 50l Pemep 50 —FFTFF begfeeezge 318 915 ee e Krebig 1080 1785 Pet: Zud 4 5.90 Hochfreguenz:...— 450 Ronnenderg 17 1 Buderus Eiſenw. 9,15 9,50 Kaliwerk Aſchersl. 12,75 18,- iſenind. 9,25 9,15 5 3.75 nt. Petr. Un. Spu.— 2,[Ruſſenbant.. 9,80 8,75 D. uxem Bergw. 53,85 53,— Kalimrk. Salzdetf.——— gene 2000 580 önduſtrie ⸗Akktien. Becker⸗Stahl 95 950 rügers a 32 8,75 6,½5 Sichel& Co. 290 280 Siwoen Bergeart 88.—.— doiwerte Weien 3880 555 5 Snd, Heine 2 78 280 eeunlat Jabn 28 9 2450 Badiſche Anitn. 1389 1625 Biener Baltan 65.— 50,, Sengenoter., 350 389ſ Neazer Leaal: 048 940 Sowan Saeer 880 12— e ee e ee 0 270% Sppeng, 159 5575 Haläe macchin. 40 10 Huderue Eiſeno. de. Zeulch Petk. 1845 18, 0 Malbend Pepter 90, cie Se Whoepba 27½— A Feſent Sergrurk 58150 88.— Mannesmanaröh. 36,— 36,90 2 5 Lauahütte 570 589% Ablerwerke.88 1775 Baor. Spiegelgls. 480 0 Cbem Griesbeim 18,10 19,28 Diamonde... 18,25 18,25] Petersb. Int Hand 3,50 2,78 Ufa... 10650 18.80 Geſſenk. Gußſtabl—.——. 5 e.Anikinfarb. 15.30 15,855 3 Derberg. 19,— 18,25 Cbem⸗ een 2650.40 Crausport⸗ Akktien. 9 5. Elektr. 255 em. 98— 5 5 ekanderwer 8⁵ erkin⸗An em. Geſſenk... 65,— 52, Vl ooWffffß. balunors olie Aſd Baßen*5 145 80 a 5. 98521 Chan, Algr 28 855 Verliner Jeſtverzinsliche Werte. 958„Amk. Patetf. 2,50.50] Oeſter.-U. St.⸗B.——— Allg Elertr.⸗Geſ. 3,— 7,85 Verlin Karlat Ind. 50— 50,75Concorb. Spintter. 25 2,75 3 Beichs· und Staatspapiere Induſtrie„Aktien. 4575 7„25 5 500 55 11.80 4 5 1—— 55 705 2209 5 me. G Co. 4,.— 4,— Berze ergm auer Gas 75 85 25131½0 0 Eichb⸗Mannheim. 35,.——.— Bad. Anil. u. 5 1 5 Femere 2— 4 1 1 Ammend. Papier 400 400 Ping Nürnbe 10 270 270 Diſch All Telegr. 1— 18.75 gatee 970 9753 E 178 0/0 D.%. Agee 8 219 75 105 H. Kempf⸗Sternb. 40,25 40.— Bad. Elektr. 25 15 1345 eee ee.— nglo⸗Ct. Guano 9,.15 9,10 Bismarcthütte..—— Deu ſch⸗Bu emb. 58,50 53,25 We ſcah. IV.y 0,425 0,480 40% Prß. Aonsol, 0 193„ Roggenwert., 5— 5— ——4— Bab Uhrengune. 19.10 15.70 Eben Vrl. Albert 3740 85 e agt 7 1775 150 20 G55 Bogte.J.— 1 70 820% 6 5921 39.—32.05 ee 1115 1, 70 2 Noggegrentg, 170 12 3—— ebr. B0 2705% raunk. 1,70 Schlſerd bindg 2... Paptiſc Spiegei.— 780 Aſchaſſog. Jellſt 1485 J7 J0 Banat l Driten 58.— 40.— Deulſg. Guhſtet 445 40 8800 9810ʃ40 9 Serwerd Stonch 16 89 10 Segeg ente 5 1—— 1015 alede 5 le. 22.— 20,10] Br⸗Beſigb. Oel. 2— 2875 deuce Jalel 1— 140 1407% 5 ra 9525 9250 3 e——5 760 1255 bde e irgee 5 17. 25 Beck& E 8 115 575 8 5 G Arnb⸗ e Heuſſche Nallw. J2,— 4000. Cisögch K. ö. 222. Jenſchow. Co. 28.— 0 0„ J„%0 A510 955———05— Aing Neraerk⸗ 206 2655 55 8 Motoe 20680 275ʃ e Maſch.. 640 8,35Cmaſtle Uurich 2 75 3,25 German. Port⸗.„„ b) Aus ländiſche Aentenwerte. Adlerwerke Kle⸗.99.85 Bl. 2858 anbee—, Dt Eiſenh. Berlin.80.755 ſche Steinzg.75 8,50C Enzinger Fiiter 9,40 9,40G Gerresheim. e 40 4280 A. E. G. Sanne.— 7,85] Brem.⸗Beſigh. Oel 25,— 24 550.Gold- u S. Anſt. 13,„40 18,450 Deutſche Wollw. 445 4,45 Eſchw. Bergwerk. 87.— 86,— Geſ. f. elettr. Unter. 125——.— 5 Me Eie,.40,10 39,50 1. unif. Anl.—.——.—4% Golprior. 4,10 3,80 Anglocont, Guan. 10.——— Breuer Stamm— Deutſche Verlag. 21,— 22.— Deuiſch. Eiſeng..00.90 dher Blei 155—.— 11,50 Gebr. Goedhardt. 6,70 10, 254%/ Deſt Schata.———— 4000„ Zollob. 1911.88.25 26%Se.P 7660.50 Aſchaf, Buntpap. 22 60.50 Stocchues.W. 90—.4⁰ Dockerh. 4 Wibnm. 4,85.75 Donnersmaraß..— 75,— Fahl Liſt e. Eb.. 400 48 Goldſchmidt, Th. 13.50 13,504%“„VGoldrente 1020 10„ 200F§.Los 28,25 28.—.60%„ neue Pr..J5 7 Acchaff Zeltef 1750 18.25 Sroneef. Schlenk. 30.— 81,— Hingler Zweibrück..30.280Pürener Metall J1,— 7,— Jeldmügle Papier 20 3,20 Goerz C.....10 5,—4%„ cono.Rte.—.— 0,87 l St. K191)—,— 6,905%„ Obligat.70.40 5 115 d. Darmſt..90.95 Bürſtenf Erlang..10 2,10 Dürrkoppwerk St.———.—Dürrkoppwerke. 30 elten& Guill. 20.— 19,7 5Gothaer aggon 2,40.80%/„Silderrte. 1763 1,504½%„„„ 1914.40 687 40½% h Anat., Ser.!.70.28 Baben Weingeim 0,%71 0,71J[Cem Heidelberg 19,15 10,— Düſſeld Rat. Dürr.30.30 910 45 85 lend. n 8090 2 0 ee 5 2540% 9 1750— 7 I18 5 925 4% 5.80—,— 44 en.60 6,8 nami Nabe Friſter ner. Maſchin. 25,75„An Ne——.— SifenwerNaffst. 115 155 55 5 55 Ecard Maſchin..— Hae Wa.⁰ 959 0 beuſhr Mhm. 10,/5 1900 4%„Magd.⸗Elſ 10.75 10,20 3% Oezu. S. zalts 10.— 10.50 30% Wehuentper 20.—— Fbberf. Jaro o 8 1988 18%5bCüsſcbett Fulba 1880 350 Hech undaſeen 16.25 16.30 Clenm,. cher 115 70 Jaggenan Nor 23 5 59 Gebr Beezmann 4½ 8804%½„ f 867 10 er.Sri 975 950 Elektr. Licht u. Kr. 172.90 Frankfurter Hof 16,50 18.,50 Höchſter Farbworke 5 405 Elberfelder Farb. 16.— 16.,0 Ganz Ludwig 5 920 Grün& Bllfinger 15 10 14 100 VJVJUJJJJJ%%%%%%%%/ mag Frandfurt. Elektr. Lieferung 18,20 18,25 Gelſenk. Bergw. ackethal Dra emalle s 2. 320 970 Gae e.1 15 Leeng.5 9— Clekr, Sichl n, 22 680 600 Gelſent. 0 deagci 11. 111— Hadeſche Masc. 100 1040 Srankfurter Jeſtverziusliche Werte. Enzinger Worms. f— 5— J33J)VVVVVVVVVCCC tmhe 5— 9985 Geiſn Püger 141440 Kan Becker.25.75 aun egeone 12,— 12,— 959 15—Loſtheimer Ceg...20 5,207 ollarſchã— 7 8 Schgtsa. o8 5,20 8,20 4% Bayr.Eiſ-Anl.—— 1,450 5b J5 Nelen 1 1178 11.10J Hald Neu,Nähm. 18,50 18,— Knort, Heilhronn 3,40 3,— Hanſa Bayd. 10 14450 anbeer Maſc. 1980 12,5 Köliger. 1+5.25 e————40 25 1817 5,20.20 3½% do. 1425.460 585 28 3˙60 3,80 Zane Bonabr. 157157 38 090 0,87 bg.⸗Wien Gumm.70 1,65] Htew. C. M. Kahſe: 30,75 15 5 Krauß Cie. Lok. 5.— 4 5 5 1919. 0,420 o,420% 4 8 aber 15 7157—Hanfwert. Füßen 13,— 12.75 Krauß& Co., Lck. 4,80 4,10 Harkort Bergwrk. 5,10 4,90 Jlſe Bergbau 15,— cde Hütie.5/4% Pr.Schatzanw.————4% Bag. 155 Eiſ. 5.100.800 z e ben, 528 8 Hedbernh, Lufſer 610 640 Seanm Dren. 28 kai dare. Becheen adeg 8, N gebch e ce. icg es gacnee en 109 1058 ee 480 5— 85 i8—— 19,25 Herzogp. München—.— 4,75 Lahmeyer& Co.—, 10,50[Hartmann 5 3½70J Gehr. unghans 980.99 Laurahütte 5. 555%% 5 Dt.2 Neich a 0497.510 4% Preuß. Konſ. 1000.0754 eh. v. 4— 06 1,200.280 0 Zeler 12— Hülen Armaturf..75.50 Lech Augsburg.— 14,40 Heckmann, Kahla eflan.80 519 Linde's Eismaſch 6,80 6,75 19 du unk..1925 0,940 0,9303 100 15 0% abgeſt..200.800 b 6 Ledwigehalſe. 19.19 17,40 Kallw. Aachere, 13 1340 Andenderg..4e 48½% d. Reichsant.92 0930%% 1228 135%% 401, e en u 28 8 Sen Fe 8 0 e. 20 57 e Le l 0 0 1300.3303%„ ᷣ1007 1400 4% Sch St..19— ed⸗ Spich Pr.⸗„Ihindr.& Aufferm. altowtz. Bergb.—,— 21, nge udfabr⸗ 0 5 eee ee 59 Lubwigeg Walzm 38.— g8.— öbſrs.d. 40 45 Sguert Nüre 88..— Huſ Kupter 10 205 En Aen 04 Linfees Heſpon 0 59 7 en ee eee 1485 114 50. 1818 7405 7 145 Zuz Maſchnen. 20.59 20.10] Pbilpps A⸗G.Irt 480.20 83.20 181.18.2009 Hurſgver Leder 37,— 47,50 Kiöcknerwerke 972 7 5 Tubw. Ooemes'Eo. 59,50 89.80 4½. IN. do. 0,370 0,355 30/% do. von 1896 2,000.800 Lubſche Jndufr..40 450 ie 7% meaSc e.60 2˙90 Züchſer arbw. 4. 15.50J C. H. Knorr..25.30 C. Lorenz.....0 4,50 Moilnkraftwerle 325 5 905 79508 ee.85.845 Hoeſch Gi u. St. 44,89 44 15 Kollmr.& Jaurdan 1..25 19,40] Lötör. Portl⸗Cem 5,.50 3, b Ausländiſche(in VBillionen). 5 5——.— 1 5. Maosch. Leub.— 35 Seſlindufte. Wolff—— 5,10fgufan K Steſſen 290.6 J Mech. Web. Einden.5) 5,—[feckarſ. Fahrzg. 3,50 555 0 —— 401.325 1325 Nhenanla Aachen.80.99 Sich K oJ. Mai—.— 2090 Cädenſcheſd Met. 2530 220 Weberei Zittau..50.2 Rieblauf. Koßlen 42,% rMani8s———5% Rumän. 1903—.—— 4% do l8n9. dine ee, 228 2 Meeheg Menean 33.50 32.75 Stem. 0ls,B age. 8 25 feegen& 6e..—%5 Nerdd kemn 459 47ſe. ee 305 30054%% boFold.am. 45.503/% dbo. mroenns 9 505———Radberg. Darmſt.8).90 Sinaleo Deimold 2˙90 265 Mannesmanuröh. 38.39 33.5 Merkur 28.—27,5 Wa Eid d.89.804½% do. Schatz..25—. 4% do. am. Ri..—.—%% Ner. 2 355 Rotaren d 16. 20 15.50 Rüt 6, 14.89 45.— Sädd. Drahtindſt.———, Mansfeld. Aftien.50.4 Mir e. Geneſt. 6,10 6,— Eifenindet..30.504% do Silberr. 1˙50.50 4% Trt. Bagd. S.—.— 10.254% Geid Fad 15 5,70.60 Schlinck& C. Hög.—.. IsS Led. St.Ingbert—.——Markt⸗ u, Kühlhafl 12, 110[Ma oren Deug 205— 19.9 5 Kofswerke 39.90 39 75 4% do. Goldrente 9,8 19.—4% S. II 8,75.254%% Irrig. Anl.—. — 1965 8 reid& Hanau 889 6,50J Strohſt. V. Dresd. 755 Mapimiſtiansau 760 7,6 N Berg 62, 50 60,— Aeee, 14,49 14,13 70% do einh Rente 1.— 1005140%„ Ungar. Oolbr—.—.64 3% Kehuankepec—.—— — —— neue Mannheimer Feitung Abend⸗Rusgabe) ANr. 511 Die leſafen.50 Ml rikols —— Feiden-Marohains Narro- F. Olté in herrl. Dessins, 9 als Weinnachtsgeschenk 5 delegenkeitskauf.95 130 em breit, 5 mustert, wunderbare Qualitäten, zum einfarbig und ge⸗ 95 5. Aussuchen nur Velour de laines in doppelbr. schönste Dessins ...„„.osten nur in allen Farben reine Wolle.50. Seo, Gee, 5. 95 Große Gelegennel! br. Gutmenn u. Frau Lil zelgen dle Geburt einer*4107 Tochter en. Nannheim, den 5. November 1924. 2. Zt. Lulsenheim. Augerordentl.Generawersammiung der Siedelungs ⸗Genoſſenſchaft„Nordbaden“ für vertriebene Elſaß⸗Lothringer, in Mannheim Am Samſtag den 8. ds. Monats findet im Neben⸗ zimmer zur Apfelmühle H 3, 9 abends 7 Uhr eine außerordentliche Generalverſammlung ſtatt. Tagesordnung. 4100 1) Bilanz. 2) Vertrag m. d. Stadt Mannheim. 3) Verſchiedenes. Um zahlreiches Erſcheinen der Mitglieder wird dringend gebeten. Der Vorstand. hat, meinen lieben guten Mann, Schwager und Onkel, Herrn 2 Todes-Anzeige. Allen Verwandten, Freunden und Bekannten die schmerz- liche Mitteilung, dass es Gott dem Allmächtigen gefallen Andreas Fink nach langem, mit Geduld ertragenen Leiden im Alter von 48 Jahren ins Jenseits zu sich zu rufen. Im Namen der trauernden Hinterbliebenen: Sokfie Fink geb. Berger MNannheim(I 2,), den 2. November 1924. Die Einäscherung findet Mittwoch3½ Uhr im hiesigen Krematoriumstatt Samstag, den 1. November nachmittags entschlieft nach längefem Leiden unsele liebe Schwester, Tante und Großtante Martha Kries im Alter von 67 Jahren. 44111 Im Namen der ftauernden Hinterbliebenen Hanna Bohner geb Krieg Friedrich Krleg, Kirchenrat Lydia Krieg Luise Krieg MANNHEIM, den 3. November 1924. Rennershofstr. 23. Die Beeidigung findet Dientag, den 4. November, nachmutags 2 Ohr, von der städt. Leichenhal e alis sdatt. Sohn, Schwiegersohn, Bruder, 14063 Herren-Gabardines Filzhütchen 140 em breit, glatt und gestreift, für Anzüge und Mäntel ä(—27* Ein neuer Posten reizend garnierte ————— Ein neuer Posten elegant garnierte Samt- u. Silkinahüte Ein Posten erstklassige Haar-Velourhüte mit kleinen Fehlern Ein Posten elegant garnierte Original-Modelle öhepunk unserer bekannt preiswerten Dameahut-Angebote meistens schwarz Seidensamt u. Zylinder nur 14.75 5 5 lielett schnell Druckerel Dr. Haas, G. m. b.., E 6. 2. Schwester, Schwägerin und Tante In tiefer Trauer: Frau W. Mix 3 Unr von der Leichenhalle aus statt. Am 2. November, nachm. 4 Uhr entschlief sanft nach kurzem Leiden meine liebe Tochter, unsere gute Hedwig M Familie Gg. Kleber. Mannheim, den 2. November 1924. Die Beerdigung findet am Donnerstag nachmittag 4157 Ix Lebensgelährtin, Frau Danksagung. Da es mir nicht möglich ist, für all die Beweise der Liehe und heizlichen Anteimahme beim lode meiner treuen persönlich zu danken, sage ich im Namen der trauernden Hinterbliebenen auf diesem Wege innigsten Dank. Mannheim, 3. November 1924. der Mutter meines einzigen Kindes Luise Sebold geb. Trittler 4093 Appenweier, Duisburg, Okfenburg, den Jakob Sebold Professor. Trauerbrieie u. Harien Kriegsbeſch. jg. Mann 24., mit gut. Zeugn., ſucht Stelle als B4787 Maane J. Lagerverpalter aution kann ev. geſtellt werden. Angebote unter P. O. 91 an die Geſchſt. Zuverläſſiger verh. Chauffeuf der d. Schloſſerhandwerk gründlich erlernt hat u. ſchon längere Jahre im Beſitz ein. Führerſcheins iſt, ſucht ſofort Stellung für Perſonenwagen. An⸗ gebote unt. 8. K. 62 an Gebildetes Minderkämlein g lalaleaen zu verändern(auch tage⸗ Guterhaltener weiſe). Angebote unter mit Brause und Vor⸗ 8. R. 69 a. d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. wärmer preiswert zu verkaufen. 4113* Werderstrasse 30 III. Stock, links 4070 Wenig gebrauchte entwurf, Jälühmadermahmadhe beſte Ausführ., a. Priv.“ mit Werkzeug u. Leiſten Hand bill. zu verkaufen ſofort ahzugeben; ebenſo a. b. Geſchaet. Birss Uipfaches chtatammer die Geſchäftsſt. B4803 Iuper Mann bewand. i. Stenograph., Maſchinenſchr. ſowie in allen kaufm. Fächern, ſucht Anfangs⸗ 4070 Auobel allratoen gebtaucht, abzugeben bei ſtellung.. ahr. Jcmwabenland.- Angebot R. O. 77 0 55 a. ö. Geſchäftsſ. 84800 G 7, 38 z. ſofortig. Einzug abzu⸗ geb. Näh, bei Schnaibel, Mittelſtr. 29. 24071 Herrenrad wie neu, für 65 Mk., ſo⸗ wie Barokkommode antik preiswert zu verkaufen. *4051 Telephon 7074. — Sie nieht das Internationale 1 brnfistadt-Prugramm in vom.-15. d. M. zu besuchen.&S Nummern, jede Nummer eine Attrakiion. %%%õ˖jõEοο,deeee%οοοο 4 Strebsame * 4 Herren und Damen mwerden geſucht für leichte Reiſetätigkeit 2 5 bei 8 50 Heſſee *VV 9 0 0 4 0 1 0 1 deοm²‚mDο⁰ο⁰οοοο,,:eieονοοοοοοοοοο 10 Damen Sof. gesücht redegewandt mit guter Garderobe und guten Umgangsformen zum Beſuche von Privaten zum Verkauf eines geſ. geſch. Bedarfs⸗Arti⸗ kels für Frauen. Anſtellung mit Vertrag, Proviſions⸗Verdienſtmöalichkeit monatl. 2- 300 Mark Anmeldungen mit Führungszeugniſſen erbeten ab Dienstag von 10—12 Vorm. und Nachm. 5 Uhr. 45 4085 Müller& Co.,, Parkring da. Des grossen Programms Wegen: 7 Alte angesehene Blei- u. Bunt- farbenfabrik Mitteldeutschlands sucht für den Platz Mannheim gut eingeführien, branchekundigen Herrn als 8306 Mamenele. Nur solche Herren wollen sich melden die in der Farbenbranche bewandert sind Angebote mit Referenzen unt. Z. K. 110 an die Geschäftsstelle erb. 2 Imfelligenten ſleiß. Personen. gleſchv. welcher Branche, Wohnort Nebensache, wird günst. Gelegenheit geboten, ohne Kennin., Kapnal gute Existenz zu schaffen. Angeboſe unſer Ch. C. 4652 an Rud. Mosse, Charlottenburg, Kantstt 34. * 1255 Stenotypistin 22—24 Jahre, mit Regiſtratur und ſon⸗ ſtigen Bürdarbeiten vertraut, und Kontorisfin die bereits in einem Lohnbüto tätig war und das Steuer⸗, Krankenkaſſen⸗ und Verſicherungsweſen beherrſcht, per sofort gesuchht. Es wollen ſich nur ſolche Damen mit Zeugnisabſchriften und Schriftprobe heute mittag zwiſchen 7 und 8 Uhr vor⸗ ſtellen. die weitgehendſte Fähigkeiten beſitzen und an unbedingt korrektes Arbeiten gewöhnt ſind. 831¹² Büro: 0 7, 7, IV. Stock. unt Aer Fiſritg sofort gesuchf Em116 flaeldalt nin. ſude Beginn punktf ½9 Uhr. — J0 e Tü ohtise erfahtene Nieter und Monteure Angebote mit Zeugnisabſchriften ſind zu richten an 8284 geselschef tur ffderanlagen kinst Hockel m. b.., Acherm(Zaden) DDrrrnnnen kaflanpe Jounhüenn für Eiſenkonſtruktion geſucht. Ausführliche K. R 64. Wirtſchaſterin geſucht. Der Empfänger dieſer Offerten wird gebet, die Orig.⸗Zeugniſſe derſerau Hummel zurückzugeben. * Entlaufen a. Donnerstag, 30. Okt. Awarl-olge alze Abzug. bei Lore Lederer, Auguſta⸗Anlage 9. 4151 Schwarzbrauner Zwergdaclel (Weibchen) entlanſen. alleinſtehend, 25 Jahre alt, mit höh. Schul⸗ bildung, ſucht per ſofort entſprechende Stelle, eptl. als Sekretärin oder Privatſekr. Angebote unter U. I. 19 an die Geſch. 94143 Abzugeben geg Belohn. 4152 Neuoſtheim Paul⸗Martin⸗Uſer 35. * 8. Seitke. —— 8298 F Nr. 511 3u auffallend billigen Preisen Solide AusSfeuerwdsche Dormnehmèe Cuxuswdsche Sellen günslige Gelegenheifl Zum Einkquf für Brauſaus- slallungen, Ergänaungen und für den Deignachtsfiscg Inferfaillen on M. 190 an Damenbemden von M. 290 an Beinkleider Don Mi. 290 qn Telephon 903 Dienstag, den 4. November 1924 D 8, 2 Höflichst ladet ein Morgen Dienstag Sehlachttest Zum Ausschank kommt. paulaner-Bock aus der Salvafier- Hauefel München. Rudolf Schmoll. SeDοο οο ο ο οο ο οοετ in allen Größen und besten Qualitäten Chaiselongues mit und ohne Decken empfiehlt Teppich- und Linoleum-Haus 4034 359 SHEIR 45 9 Nachibemden Unser Prinæip Dlelbtf. Mur qllerbesfe Qudliſdifen in ersfklidssigsfer Verorbeifung Lerkauf nur gegen bar. 82⁰5 Bedchten Sie unsere 3 Sesiqfenster IrI5 Das Haus der Moden NI. Adu. As 181 CGie ne ödisle Tell Das neue Universum creich peblldert) für Haus und Famiſie, besonders füc die reifere Jugend, 45. JIahrgang geb. in Ganzleinen Preis Mk..50, schon jetzt zu kaufen, Entdeckungen auf allen Gebieten, sowie Reiseschil- derungen, Erzühlungen, Jagden und Abenteuer all⸗ 5 jährlich anfangs Dezember vergriffen ist. Vorrätig in der Buchhandlugg Schneider, D ,13, Fernspr. 6523 (im flause des Kaffee wollenreither Gegen Anzahſung von Mkk..— erfolgt deg Buches bis Weinnachten. 8 1 TCCCCCC Laufende Kredite FEFEEEEEEE ˙————GAA bis zu Mk. 30 000.— an solide Geschäfte gegen erste hypothekarische Sicherheit Em116 sInd à bzugeben. Anfragen unter N..137 an Rudolf Moſſe, Mannheim erbeten. Hauſe on Mi. 590 qn da dieses ſahtbuch der interessantesten pelzwaren. Vorsicht beim Pelzeinkauf! Einkauf ist Veitiauenssache, daher kauſen Sie nur unt. voll Garantie beim Fachmann. Grosse Auswahl in Füchsen, Wölfen, Skunkse, Opossum, Schals Besatze aller Ari, sowie Helzhiiſe nach neuest. Modellen jacken u. Mäntel nach Maß. Veiwendung nur gesunder u. guter Felle. Selbstverarbeitung, keine Ladenmiete. Reelle Bedienung. Wünsche finden Berücksichtigung 4074 Th. Kumst, Kürschner ktagengerchätt, J 4u. 10, J Tteppen. Langjähriger erster Arbeiter der Fa. Guido Pieifer. Zwei beſ ſerk ſuchen in nur 927 710 2 Schlafzimmer und 1 gemeinſ. Wohnzimmer(möbliert). Evtl. mit Penſion oder Uebernahme des Hausbalts Angebote unter U. E. 7 an die Geſch. 4 Gefl. Angebote unter L. 0 ſtelle dieſes Blattes. Geräumiges. helles Büro von mindeſtens 4 Räumen, Börſennähe. von einem hieſigen Großbetrieb Daldigst gesucnt. Z. 2 an die Geſchäfts⸗ B4752 tadellos erhalten, Küchenherd mit Beuler⸗Anlage für Reſtauationsbetrieb paſſend, wegen Anſchaf⸗ fung eines größeren ſofort zu verkaufen, 8310 Weinhaus„Clou“, 0 7, 8. Weinlagerkeller in der Nähe des Hauptzollamtes oder Jung⸗ buſch B4769 zu mieten gesucht. Angebote mit Angabe der Größe und Preiß unter N. II. 35 an die Geſchäftsſtelle. dTTcntden Aml Zirkus-Schauf Ioir unsere Preise be. Hindungen und Franz Voigt Täglich Abends 8 Ubr prosse Vorstellung mit einem Riesen Welt⸗ stadtprogtamm datunt. H. Schumann der beste Springer der Welt In Anbetracht d. groß. Geldknappheit haben deutend ieduziett. MANNHEIM Gardinenfabrik Stuttgart Mech. Weberei Plauen i, Sachsen 82⁴9 Lager und Detail-Verkauf: E 4, 1(das grüne Haus) Wir bitten höfl. auf unsere Firma u. auf Hausnummer P 4, 1 zu achten. Grosser billiger Verkauf unserer eigenen Fabrikate motlernenpensterdekorationen PREISE: Gardinen aus Tüll, Etamine, Mull, Kristalline, Voile mit Bogenbehängen und Volants .70. 10.— 12.75 14.75 16— 20.— 23.— 24.— 23.50 26.— 21.— 29.50 32.— 38.— 40.— 43.— 52.— 353.— 62.— 70.— 30.— Cc. Aellgrungige Hadras in schönen aparten Mustern mit Behängen und Frausen Die Garnitur: Nk..50.89 11.50 14.— 16.50 13.50 20.— 24.50 27.— 28.710 32.— 38.— 40.— Dunkelgrundige Madras-Gardinen mit eleganten Bogenbehängen und Fransen Dis dan 25.— 20.— 39.— 21——— 47. *46.— 30.— 33.— 38.— 60.— 65.— Uomnehme beber-Gartlinen aus Kunstzeide, Ipacca, Nipg, Ko mische-Jreifen Die Garnitur: Mk. Wir bieten die größten Vorteile! dye dann 24.— 29.— 30.— 32.— 35.— 38.— 40.— 50.—ele ſuepſend eneNeq epiſos Inu uegünt AN verschenkt die Direkt ein neues Fahrrad ohne jeden Preisaul. schlag] geder Inhabei Chance auf Gewinn Versdumen Sie nichi diese Gelegenheit, Wir etwärten Sie zu unsern Manegeschauspielen. Tomerkaul: Ziganengesch. Rremer Aen. Zwei Iteilige Rophaarmatratzen neu, billig zu verkaufen. B4798 I 43. 2, 4. Sſk. Sude f. Fabrikation, Neu· heit ausbaulähige reelle Sache ber. eichat Teilhaber, o. einige 1000 Mark. Ang. unter U. O. 16 an die Geschäftsst. d. Bl. 4153 Geldverkehr. 6..-5000 von angeſeh. Geſchäfts⸗ mann f. beſond. Trans⸗ aktion a, einige Monate ied Zeitgem. Zins Sondervergütung. .Anges unt. R. R. Heute Montag abend einer Sitzplatzkarte hatf d. d. Geſchäftsſt. 1095 NHaderne Halhsteres in vielen Ausführungen von einfach bis hochfein aus Tüll, Etamine, Kristalline, Voile mit Filet-Arbeiten, Maschinen- und Hlandstickereien, das Stück, Mk..—.—.80.—.70.30.50.80.— .— 1I.— 12.— 13.— 13.50 11.— 20.— 21.— 23.— 25.— 26.— 21.— 28.— 30.— 35.—37.— 40.— 42.— 41.— 50.— elc. Phantastefe u. Spitzensietie die Mes: Mal..60.20.30 270.0 4— 450 .—.30.25.50.40 eic. Elamine 150 em heit das Meter Mark.50 u..50 Höper- und Damast-Noufeaul. Scheiben-Vorhänge Belldecken in Tüll, Etamine, Voile, von einfach bis hochfein Viele Restbestände Zu besonders billigen Preisen Spozialität: Direkter Vexkauf eigener Frreugnisse ohne Zwischenhandel Fachmännische gewissenhafte Bedienung. Mannheim nur P4, 1 2 Kaufe 8— 4 heater 5—5 eN Ab 5* 5 e Mababene-Sliete 84108 J7. 28, 3. St.(Durchſchnittsgröße 43). Frische Gefl. Ang. m. Preisang unter S. P. 67 an die Landhutter 3 4025 Pid. M..— 1 Grosse frische Eier 100 Stück M. 15.— ſchane F 1 gr. Zimmer u. Küche 0 0 1 m. Abſchluß, ev. Möbel⸗ imels itbernahme zu vermier. 7 9, Angebote unt. S. V. 73 4068 a. d. Geſchäftsſt. 4075 HAAebubade Windjacken erstkl. Qualitäten neueste Modelle fz Hler N 3. 1/12, Hunste rasze per Lauisnredier ist wohl vom ganzen Rundfunk- gerät am meisten in Miſkredit. Aber nur, weil so viele schlechte Konstruktionen auf dem Markt eind. Mit dem guten Laut- sprecher, wie Sie ihn in unseren Vorführungeräumen scehen und bören können, haben Sie den vollen Genuß der Darbietungen. Machen Sie mai bitte einen Ver- such, diese kleine Mühe reut Sie nicht. Sie können sich dann aunch unsere kleine Broschſre „Rundfunk“ mitnehmen. Rheinelekira Augusta-Anlage 32— P 5, 13a. Fernsprecher 7877.