Hüberwiegen die Stimmen für Coolidge ** Mittwoch, 5. November Bezugspreiſe: In Mannbeim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezleher verpflichten ſich bei eytl. Aenderung d. wirtſchaftl. Verhältniſſe notwendig werdende en anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 arlsruhe.— Hauptgeſchäftsſtelle 6, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ platz 4— Fernſpr. Nr. 7941— 7945,— Telegr.⸗ Adreſſe Oeneralanzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl. zwölfmal. Mlann WMittag⸗Ausgabe eimer Seitur ſeimer General Amzeiger reis 10 Pfennig 1924— Nr. 514 Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro eln⸗ palligs Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird keine Verantwortung über ⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſazanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr. ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Zeitung⸗ Aus der Welt der Technik Unterhaltungs-Beilage. Wandern u. Neiſen Cooliòge gewählt die erſten Ergebniſſe (Spezialkabeldienſt der United Preß) SRNewyork, 4. Nov.(10 Uhr abends oſtamerikaniſche Zeih. Aus dem nunmehr endgültigen Ergebnis der Staaten Neuengland, Newyork, Pennſylvanjen, Illinois und Kanſas geht hervor, daß Coolidge mit 143 Einzelſiegen in den betreffenden Wahlmänner⸗ kollegien gegen 89 Siege Davis, die ſich in erſter Linie aus Wahl⸗ bezirken der Südſtaaten rekrutieren, führrt. Die allgemeine Stimmung geht dahin, daß Coolidge ſchon ſo gut wie gewählt ſei. Selbſt demokratiſche Zeitungen, wie die „Newyork Times“ und die„Newyork World“ geben ſeine Wahl als augenſcheinlich bekannt, eine Nachricht, die lange vor ihnen natur⸗ gemäß die republikaniſchen Blätter, voran die„Daily News“ ver⸗ kündet hat, aber auch der„Hearſtſche Daily Mirror“ hatte dieſelbe Anſicht ſchon um 8 Uhr 40 abends vertreten. Im Staate Newyork führt Coolidge mit einer ſicheren Mehrheit. Man errechnet, daß dieſe Mehrheit um eine Million Stimmen größer ſein wird, als die, mit der ſein Vorgänger Harding gewählt wurde. Einlaufende Reſultate aus dem Sü d en, aus Atlanta, Georgia, die ſich ſpäter nur als Teilreſultate herausſtellten, melden, daß der Demokrat Davis dort mit Längen vor Coolidge führt. Nachrichten, die aus dem Heimatsdiſtrikt Davis, aus Clarksburg in Virginia ſtammen, berichten über eine ſchwere Niederlage Davis, der nur einen Bruchteil der Stimmen auf ſich vereinigen konnte, während die große Mehrzahl der Stimmen für Coolidge abgegeben wurde. Auch dieſe Nachricht iſt nicht nachprüfbar, wie viele, die aus entlegeneren Bezirken einlaufen. Sehr ſpät eingetroffene Nachrichten melden Er⸗ folge Coolidges in dieſen Bezirken. Auch die Republikaner dort haben ihren Beſitzſtand für den Kongreß verbeſſert. Auch dieſe Wahlen laufen noch neben der Präſidentenwahl. Von Lafollette hört man wenig, doch muß das durchaus noch nichts beſagen, da die Reſultate der Bezirke, in denen ſeine ochburgen liegen, noch nicht insgeſamt vorliegen. Das Endergebnis Die„Newyork World“, die Davis unkerſtützte, erklärte geſtern um.00 abends, daß Coolidge gewählt ſei. Auch die demokrakiſche Zeitung„Newyork Times“ hal um 410 Uhr abends bekannkgegeben, daß die Wahl Coolidges geſichert ſei. Nach weiteren abends vorliegenden Wahlergebniſſen aus den verſchiedenen Wahlbezirken des Oſtens und aus dem mitkleren Weſten * Die Meldung von der Wahl Coolidges, die uns ſoeben durch ein Privattelegramm beſtätigt wird, entſpricht den allgemeinen Er⸗ wartungen. Näheres über die Bedeutung des 4. Novembers für die politiſche Situation in Amerika läßt ſich natürlich erſt ſagen, wenn genaue Zahlen über das Wahlergebnis vorliegen. Der Sieg Coolid⸗ ges, der bekanntlich nach dem Tode Hardings als Präſident in das Weiße Haus einzog, beſtätigt die Vorherrſchaft der Repu⸗ blikaner, d. h. des konſervativen Elementes in den Vereinigten Staaten. Der Wahlerfolg des bisherigen Präſidenten wird natürlich auch die Fortſetzung der bisherigen Außenpolitik Amerikas zur Folge haben, die zwar jede Bindung bezüglich europäiſcher Verhältniſſe ablehnt, aber doch die„Sanierung“ Europas in die Wege leitete. Als Vizepräſident wird Coolidge General Dawes zur Seite ſtehen. * ** der Verlauf des Wahltage (Spezialkabeldienſt der United Preß) eNewyork, 4. Nov. Das vorherrſchend ſchöne Wetter— nur don Teilen der pazifiſchen Küſte werden Regenſchauer gemeldet—, hat dazu geführt, daß das Wahlgeſchäft ſchon in den frühen Morgen⸗ ſtunden in ziemlichem Umfang einſetzte. Die Polizeibehörden haben in letzter Stunde noch außerordentliche Vorſichtsmaßnahmen getroffen, ſo beſonders in den Orten Marion und Herrin im Staate Illinois, die ſchon öfters der Schauplatz von Unruhen zwiſchen Ku Eröffnung des franzöſiſchen Parlaments Vertrauensvolum für Herriot in der kammer Unter dem Vorſitz des Kammerpräſidenten Painleve iſt am Dienstag nachmittag in Anweſenheit von etwa 400 Abgeordneten die außerordentliche Seſſion der Kammer eröffnet worden. Miniſter⸗ präſident Herriot unterbreitete der Kammer alsdann einen Geſetz⸗ entwurf zur Bekämpfung der ungeſetzlichen Spekulation mit Lebensmitteln und lebenswichtigen Artikeln. Hierauf verlas der Kammerpräſident 25 bereits eingegangene Interpellatio⸗ nen und fragte hierauf den Miniſterpräſidenten, an welchem Tage die Regierung deren Diskuſſion vorſchlage. Herriot verlangt, daß der Freitag für die Interpellationen freigehalten werde und daß bereits in dieſer Woche mit den Interpellationen über die Lebens⸗ ee ee und über die Wohnungsnot begonnen werde. 2— Es entſpinnt ſich hierüber eine Debatte, in deren Verlauf der Abgeordnete Poiton du Pleſſ darauf beſteht, daß ſeine Inter⸗ pellation über die Erneuerung der Anleihe Morgan zur Stützung des Franken zur Debatte geſtellt wird. Er klagt die Regierung an, daß ſie verantwortlich für die Lebensmittelteuerung ſei und daß ſie die Schuld trage, daß Frankreich ſich an der Zeichnung der deut⸗ ſchen Anleihe beteiligte. Herriot und ſeine Freunde hätten ſeiner⸗ zeit die Morgananleihe kritiſiert, ſie aber jetzt erneuert. Miniſter⸗ präſident Herriot ergriff das Wort, um zu erklären, daß zur Zeit, als das Miniſterium Poincare die Anleihe abgeſchloſſen habe, es ſich auch verpflichtet habe, keine weiteren Ausgaben zu machen, nament⸗ lich auch hinſichtlich des Wiederaufbaues. Dieſe Verpflichtung habe Herriot bekämpft; ſeine Regierung habe die Erneuerung der An⸗ leihe ohne Bedingungen erzielt und ſetzt ſtehe man im Begriff, die 9 75 9 Klux Klan⸗Leuten und der Bevölkerung geweſen ſind. In Las Vegas im Staate Neumexiko iſt der Belagerungszuſtand erklärt worden, um eine ruhige und geſetzmäßige Abwicklung der Wahlhand⸗ lung gegen„Einſchüchterungsverſuche“ zu gewährleiſten. In der Stadt Chicago ſind für den heutigen Tag 4500 Poliziſten in ſtändigem Dienſt. Trotzdem iſt es in der Stadt bereits zu Wahlausſchreitungen gekommen, bei denen eine Perſon durch Revolverſchüſſe ge⸗ tötet wurde. Es gelang der Polizei, ſieben der Revolverhelden zu verhaften. An anderer Stelle der Stadt wurden Wahlzettel und das Stimmzettelmaterial verbrannt. Im weiteren Verlauf der erſten Morgenſtunden kam es in der Stadt zu weiteren Ausſchrei⸗ tungen. Zwiſchen zwei in voller Fahrt befindlichen Automobilen, die mit Bewaffneten beſetzt waren, kam es zu einem Revolver⸗ kampf, in deſſen Verlauf eine Perſon getötet und zwei weitere ſchwer verletzt wurden. Aus Niles im Staate Ohio, das kürzlich der Schauplatz heftiger Kämpfe zwiſchen Anhängern des Ku Klux Klan und der neuen Gegenorganiſation der„Ritter vom Flammenkreiſe“ war, werden Ausſchreitungen gegen die dort eingeſetzte Staatsmiliz gemeldet. Ein Soldat wurde ſchwer verleßt. „In Lexington(Staat Tenneſſee) ſchoß der Richter Daniel Power, der Wahlvorſitzende des Wahlkreiſes Lexington, zwei ſeiner Wahlbeamten im Wahllokal durch Revolverſchüſſe nieder und verwundete den dritten ſchwer. Zwei der Verwundeten dürften ihren Verletzungen erliegen. Die Schießerei entſtand im Anſchluß an eine erregte Ausſprache über die Wahlvorſchriften. Ein deulſches Opfer des Wahlkampfes In St. Louis hat der 50jährige Chefredakteur Hans Hackel von der„Weſtlichen Poſt“ Selbſtmord begangen. Die„Weſtliche Poſt“ iſt eine der wenigen deutſchen Zeitungen, die auf Coolidges Seite ſtehen und gegen den Kandidaten der„Steuben⸗Geſellſchaft der Steuben⸗Geſellſchaft, mußte aber die andere Seite verfechten. Die Tat bedeutet einen ſchweren Schlag für die Republikaner, weil ſie mit einem Kauf des Blattes durch die Republikaner in Zuſam⸗ menhang gebracht wird. Die Tragödie dürfte ein Nachſpiel bei der Unterſuchung eines republikaniſchen Schmierfonds haben, der nach Behauptungen Lafollettes und Davis 15 Millionen Dollars be⸗ tragen ſoll. N 5 Dazu meldet der Spezialkabeldienſt der United Preß: Der tragiſche Selbſtmord Hackels hat ſich in deutſch⸗amerikaniſchen, wie auch in engliſch⸗ſprechenden Kreiſen der Union wie ein Lauffeuer verbreitet. Noch im letzten Augenblick wurde von den Wahlrednern der verſchiedenen Parteien verſucht, das tragiſche Ereignis zu Wahlpropagandazwecken auszuſchlachten. Beſon⸗ ders in deutſch⸗amerikaniſchen Kreiſen hat der Selbſtmord Hackels eine tiefe Erbitterung und ein wohl auch in Zukunft nur ſchwer überbrückbarer Gegenſatz hineingetragen. Es wird allgemein angenommen, daß die Steubengeſellſchaft nur das Abklingen der Aufregung abwarten, um in den erſten Tagen nach der Präſidenten⸗ wahl mit einer öffentlichen Stellungnahme zu dieſem tragiſchen Vor⸗ fall hervorzutreten. Die Wahlwelten (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 4. Nov. Als eine an ſich mit der Präſidenten⸗ wahl nicht unmittelbar zuſammenhängende aber angeſichts der Wettmanie weiteſter Kreiſe Amerikas bezeichnende Begleiterſcheinung des politiſchen Strudels, in den heute ganz Amerika getaucht iſt, kann die heftige Kontroverſe gelten, die mit Bezug auf die Wahlwetten eingeſetzt hat. So unternahm heute das demokratiſche National⸗ komitee, alſo die amtliche Wahlorganiſation der Demokraten einen offenen Angriff auf Wallſtreet, daß der unlauteren Propaganda für Coolidge beſchuldigt wird. Die Erklärung beſagt, daß die Odds 12: 1 zugunſten Coolidge, die bei den Wettmanagers ausgeſtellt werden in erſter Linie auf Machinationen zurückzuführen ſind, um Stimmung für den republikaniſchen Kandidaten zu machen. Die Odds ſtehen in dieſem Augenblick übrigens wieder auf 11:1 für Coolidge. Eine viel beſprochene politiſche Pikanterie iſt der heute bekannt gewordene Umſtand, daß ein bekannter demokratiſcher Füh⸗ rer, der Sorge trug, auf jeden Fall anonym zu bleiben, geſtern 7500 Dollars gegen 500 alſo 15: 1 zugunſten Coolidge wettete. kurzfriſtige Anleihe in eine langfriſtige umzuwandeln. Was die Lebensmittelteuerung anbetreffe, ſo werde die Regierung den Beweis erbringen, daß ſie an dem Tage begonnen habe, an dem das Geſetz über die geſetzwidrige Spekulation aufgehoben worden ſei. Jetzt habe ſeine Regierung dieſes Geſetz wieder eingebracht. Um die Diskuſſion nicht weiter zu verlängern, wird um 5 Uhr die Sitzung auf kurze Zeit unterbrochen. Nach Wiederaufnahme erklärt der Abgeordnete Poiton du Pleſſy, daß der ſetzige Handels⸗ miniſter Reghnaldy ſeinerzeit für die Aufhebung des Geſeß⸗ entwurfes über die Wucherpreiſe geſtimmt habe. Die Sozialiſten ſtellen hierauf den Antrag, die Feſtſetzung der Tagesordnung, nach der die Interpellationen beraten werden ſollen, auf Donnerstag zu vertagen. Miniſterpräſidetn Herriot ſchließt ſich dieſem Antrag an und ſtellt die Vertrauensfrage. Der Antrag wird mit 410 gegen 71 Stimmen angenommen. „Nach Wiederaufnahme der Sitzung hat die Kammer mit 309 gegen 140 Stimmen gemäß dem Antrag des Finanzausſchuſſes beſchloſſen, morgen nachmittag die Diskuſſion über das Budget für 1925 zu beginnen. Damit iſt der Antrag der Oppoſition, die Dis⸗ kuſſion erſt in acht Tagen aufzunehmen, abgelehnt. das novemberprogramm des völkerbundes Außer den beiden Opiumkonferenzen finden im Laufe des November noch folgende Völkerbundsveranſtaltungen ſtatt: In Genf tritt am 12. November die ſtändige beratende Militär⸗ kommiſſion zuſammen, am 18. und 24. November beraten die Sach⸗ verſtändigenkomitees und verſchiedene Unterausſchüſſe über Fragen der und am 28. November hält die Tranſitkommiſſion eine Vollſitzung ab. VVVVVVVVV 97 Lafollette iſt. Hackel wurde ſcharf kritiſiert. Er ſelbſt war Mitglied . lattform geſchaffen. So muß die demokratiſche nachdem ihre Gegner ſoeben ſichtbare 5 Erfolge davon⸗ 15 Jur Präſidentenwahl in Amerika Von Staatsſekretär z. D. Irhr. v. Kheinbaben, M. d. R. II. Zunächſt das äußere Bild des Wahlkampfes. In Amerika iſt bekanntlich vieles„anders“,„größer“, dicker“,„länger“ „kürzer“,„ſchneller“ uſw. als im alten Europa. Die hochentwickelte Neigung zum Superlativen und zur Uebertreibung prägt ſich natür⸗ lich auch bei Wahlkämpfen aus. Die Verſammlungen in den großen Städten werden ſtets von vielen Tauſenden beſucht. Rieſen⸗ plakate kündigen ſie an, Muſikkapellen ſorgen für„Stimmung“, Fahnen werden geſchwungen, toſender Beifall begrüßt den be⸗ kannten Redner noch ehe er den Mund auftut. Ich wohnte einer„Hughes⸗Verſammlung“ in Newyork bei und als in gewiſſer Weiſe auch„Fachmann für Verſammlungen“ be⸗ neidete ich den Hauptredner ebenſo wie den ihm präludierenden zu⸗ ſtändigen Kongreßmann um die Beifallsſtürme, die faſt ausſchließ⸗ lich republikaniſche Anhängerſchaft mit und ohne Muſikbegleitung freigebig und ohne Kritik erſchallen 05 Dazu bin ich— ohne mich etwa irgend wie für eine beſtimmte Partei zu erklären— nolens volens mindeſtens zehnmal mit der geſamten begeiſterten Zuhörer⸗ ſchaft aufgeſprungen, während die Muſik einen Tuſch nach dem anderen blies und Tauſende von Nationalfähnchen an langen Stan⸗ gen unter toſenden Beifallsſtürmen hin⸗ und hergeſchwungen wurden. Draußen vor der Rieſenhalle ſorgten Laulſprecher dafür, daß weitere Tauſende die Rede mithörten und ſelbſtverſtändlich wurde ſie auch„gebroadcastet“, d. h. mit Radio ausgiebigſt im Lande verbreitet. Das durch den ungeheuren Autoverkehr ohnedies recht belebte Straßenbild Newyorks wurde, je näher der Wahltag kam, deſto bunter und aufgeregter. Quer über die größten Straßen und an vielen Häuſerwänden hingen kurze ſchlagwortartige An⸗ preiſungen der Kandidaten. Ueberall waren Lokale mit„perma⸗ nenten Rednern“ eingerichtet, die ſich heiſer ſchrieen. Draußen vor den Lokalen Plakatträger zu hunderten, Demonſtrationszüge mit Muſik, die Menge mit Roſetten in den Knopflöchern; Autodroſchken mit Wahlaufrufen und überall ein ohrenbetäubender Lärm. Gleich⸗ zeitig wurden die gegenſeitigen Angriffe gröber und gröber. Es hagelte nur ſo von Vorwürfen der Korruption, Mißwirtſchaft, Be⸗ ſtechlichkeit uſw. Die Preſſe, in Amerika noch mehr als wo anders das allerwichtigſte und einflußreichſte Inſtrument der Mei⸗ nungsbildung und Beeinfluſſung bringt über alles Berichte in brei⸗ teſter Ausführlichkeit.„Beleidigungen“ in unſerem oder etwa im engliſchen Sinne ſcheint es im amerikaniſchen politiſchen Leben überhaupt nicht zu geben. Stheinbar— wenigſtens— ſind alle Mittel zur Stimmungs⸗ mfoche erlaubt. Mehr und mehr verſuchte ſich nahezu das geſamte öffentliche Intereſſe auf die Wahlen und ſelbſt Raubmorde, Fuß⸗ ballmatch, Liebesgeſchichten von Filmſtars und ähnliches mußten ſich vorübergehend mit etwas geringerem Raum in den Zeitungen be⸗ gnügen. Schon vor meiner Abreiſe nach Amerika hat mir ein amerikaniſcher Bekannter geſagt:„Sie kommen einerſeits in eine ſehr intereſſante Zeit hinein, andererſeits ſeien Sie ſich darüber klar, daß bis zum 4. November alle Welt mehr oder weniger„unnormal“ ſein wird— erſt vom 5. November ab werden mit einem Schlage alle Vorwürfe, Beleidigungen, Verleumdungen des politiſchen Geg⸗ ners vergeſſen haben“. Ich konnte leider weder die volle Wahrheit dieſer Mitteilung nachprüfen, noch überhaupt die letzte hochgeſteſgerte Periode des Wahlkampfes miterleben,— weil ich ſelbſt dahenm zum „Wählen“ gebraucht wurde. Das eine aber kann ich aus reicher Erfahrung berichten: Auch dieſer 4. November 1924 wird im ganzen ſelbſt bei Veiſeiteſtehen gewiſſer politiſch unintereſſierter Schichten— z. B. vieler Frauen, die mit dem Privileg des Wählens wen'g anzufangen wiſſen— wieder ein ausgeſprochener Höhepunkt amerikaniſcher Agitation, des äußeren und inneren Lebens und Er⸗ lebens dieſes großen Volkes ſein! 225 Zum Schluß hierzu noch eine amüſante kleine Wahlgeſchichte. Ich fragte einen gerade in dieſen Tagen nach Eurapa reiſenden Amerikaner, ob er es nicht bedaure, am 4. November nicht mit⸗ wählen zu können! Antwort:„Nein— ich hätte republikaniſch ge⸗ wählt. Nun habe ich mit meinem Partner, der Demokrat iſt, abge⸗ macht, daß wir beide nicht wählen! So hebt ſich unſer Votum auf. Wir nennen das„pairing„(paaren) notes! Allright!“ 0 Nun zu den drei Parteien, die diesmal miteinander ringen: Die amerikaniſche Tradition kennt bekanntlich nur zwei Parteien, de republikaniſche und die demokratiſche. Im weſentlichen beruht ihr Unterſchied— abgeſehen von Zolltariffragen, in denen traditionell die Republikaner für Hochſchutzzölle, die Demokraten für mäßigen Zollſchutz einzutreten pflegen— auf dem gewöhalich als„Norden“ und„Süden“ bezeichneten Unterſchied in der geſchichtlichen Entwick⸗ lung, in Wirtſchafts⸗ und Raſſefragen uſw. Der„Süden“ war weitgehend ddemokratiſch, der„Norden“ ebenſo republi⸗ ſchiede immer mehr verwiſcht. Immerhin gibt es als ruhenden Pol noch heut den berühmten„ſolid ſouth“, d. h. eine Anzahl von Süd ſtaaten,(Arizona, New⸗Mexiko, Texas, Miſſiſſippi, Miſſouri, Loni⸗ ſiana, Georgia, Florida uſw.) die faſt immer überwiegend demo⸗ kratiſch gewählt haben und auch diesmal wählen werden. größer ſind die Anſtrengungen der Republikaner, überall da, wo keine traditionelle Mehrheit beſteht, die Demokraten in die Hinterhand zu bringen. 5 Freilich— zwei große Veränderungen gibt es heute 1924 gegenüber dem republikaniſchen—„landslide“ d. h. überraſchen⸗ den Maſſenſiege der Republikaner von 1920. Damals war die öffent⸗ liche Meinung ruckartig überwiegend gegen die Politik des bisheri⸗ gen Präſidenken Wilſon oder beſſer gegen ihre erkannte Unklarheit und innere Unwahrhaftigkeit, ſodaß die Republikaner leichtes Spiel mit der Parole hatten: Heraus aus den european entanglements, d. Y. aus den europäiſchen Wirren und Verwickelungen. Heut iſt das anders geworden. Auch die republikaniſche Adminiſtration hat— wenn auch in ganz anderer Form— den Weg nach Europa geſucht und gefunden und bei allen Unterſchieden im Einzelnen(., B. auch als Regierungsparkei ſich in dieſen Fragen zwar äußerlich eine ge⸗ Förderung von internationaler Zuſammenarbeit“ 97 und für alle a ee Fälle und Zukunftsmöglichkeiten paſſende Partei— beſonderg getragen haben— ihren Wahlkampf in der H als außenpolitiſchem Gebiet ausfechten und die Möglichkeit eines eſchen ganze Nation erfaſſenden Zuges iſt von vornherein aus 8 o 5 28 auptſache auf anderem Die zweite weſentliche Aenderung gegenüber 1920 iſt das Auf⸗ treien einer dritten Partei, d. h. vorläufig eines 9 faſt, 7ojährigen bisher republikaniſchen rührigen 8 „„ Umſo enators und Feuer⸗ 1 alle wieder„normal“ ſein und überraſchend ſchnell wird jedermann bezüglich des Völkerbundes) geht diesmal eine große außenpelitiſchß neue und zugkräftige Parole. Die republikaniſche eee 1 18 wiſſe Jurückhaltung auferlegen, hat ſich aber mit dem Begriff deez kaniſch. Im Laufe der Zeit haben ſich dieſe„hiſtoriſchen“ Unter⸗ Ss 2. Seite. Nr. 514 Mittwoch, den 5. November 1924 kopfes La Folette mit einer immerhin auch ſchon Millionen zählenden flottierenden und noch nicht organiſierten Anhängerſchaft. Es ſieht diesmal nicht ſo aus, als wenn die ſetzige„dritte Partei“ das Schick⸗ ſal der von Theodor Rooſevelt 1912 aus reinem perſönlichen Ehrgeiz — er fand das Präſident⸗Sein ſo ſchön und wollte damals gegen die Tradition ein drittes Mal Präſident werden— gegründeten und als⸗ dald nach völligem Fehlſchlag wieder verſchwindenden„dritten Par⸗ tei“ teilen werde. Diesmal faßt allem Anſchein nach auch in Amerika eine Bewegung politiſche Wurzel, die am eheſten Anklänge an die engliſche Labour⸗Party aufweiſt und deren Einfügung in das bis⸗ herige amerikaniſche politiſche und Verfaſſungsleben ein außerordent⸗ lich intereſſanter und über die Grenzen Amerikas hinaus bedeutſamer Vorgang ſein wird. Es wäre in der Tat auffällig geweſen, wenn die Realität einer mehrmonatlichen ausſchließlichen Labour⸗Regierung in England nicht auf das bluts⸗ und kulturverwandte bisher hochkapi⸗ taliſtiſch regierte Angelſachſentum jenſeits des Atlantik eingewirkt und nach Aeußerung geſucht hätte. 5 Kabinettswechſel in England Rücktritt Macdonalds, Berufung Baldwins Geſtern nachmittaa um 3 Uhr verſammelte ſich das Kabinett unter Vorſitz von Macdonald. Die Sitzung dauerte 174 Stunden. Beim Verlaſſen der Downina Street weigerten ſich die Miniſter irgendwelche Erklärungen abzugeben. 20 Minuten ſpäter aber fuhr Macdonald zum Buckinahampalaſt. wo er dem Könia die De⸗ miſſion des Kabinetts überreichte. Er kam 4,14 Uhr im Palaſt an, wo⸗er ſich eine Stunde lana mit dem Könia unterhielt. Um.20 Uhr verließ er den Palaſt und erklärte den Journaliſten, daß er dem König die Demiſſion ſeines Kabinetts übergeben habe. Macdonald fuhr dann ſofort nach Downina Street zurück. Ueber den Kabinettsrat wird noch gemeldet. daß die Reagierung zunächſt den Bericht des Kabinettsausſchuſſes erörterte. Es verlautet, daß der Ausſchuß zu dem Eraebnis gekommen iſt, daß alles vorhan⸗ dene Beweismaterjal die Schlußfolgerungen des Auswärtigen Amtes rechtfertigt wonach der Sinowiewbrief echt ſei. Von einer Verßffentlichuna der Ermittlungen wurde abaeſehen. Nach der De⸗ miſſion gina das Kabineit kurz nach 5 Uhr auseinander. Macdonald wurden Ovationen dargebracht. Baldwin wurde unmittelbar im Anſchluß an die Audienz Macdonalds beim Könia von dieſem empfangen und erhielt den Auftrag zur Kabinetts⸗ bildung. Von konſervativer Seite wird anſcheinend Wert darauf ge⸗ legt. zu betonen, daß die neue Reaieruna in führenden Stellen ſeinen einzigen Vertreter der reaktionären Richtung der Dickards aufzuwei⸗ ſen habe. Dies gewährleiſte einen rubigen Gang der Politik ohne Ausſchläge nach rechts und links. Weiter verlautet in konſervativen Kreiſen, daß Lord Curzon darüber verſtimmt ſein ſoll, daß Baldwin ihm nicht abermals das Außenminiſterium angeboten hat. In den konſervativen Clubs hält man die Uebernahme des Foreian Office ledialich durch Auſten Chamberlain für möalich. Weiter wird bekannt, daß Birkenhead wahrſcheinlich das Miniſterium für Indien oder das Kolonialminiſterium übernehmen werde. Der Poſten des Lordkanzlers ſall von Lord Cave beſetzt wer⸗ den. Geſtern abend wurde offiziell bekanntgegeben, daß der Unter⸗ ſuchunasausſchuß für die Prüfung des Sinowiewbriefes zu keiner Schlußfolgerung über den Brief gelangen konnte. Der Originalbrief ſei nicht in Händen der Reagjerung aeweſen. Auf Grund einer Ab⸗ ſchrift des Briefes ſei es wegen der Kürze der Zeit leider unmöalich. die Angelegenheit weiter aufzuklären. Die offizielle Miniſterliſte Baldwins würde heute erwartet. Frankreich und Rußlond Amtlich wird aus Paris mitgeteilt, daß Herbette zum fran⸗ z6 ſßhen Botſchafter in NMoaskau und Kraſſin zum ruſſiſchen Botſchafter in Par is ernannt worden iſt. Dieſe amtliche Auslaſſung iſt offenbar das Ergebnis der geſtrigen Unterredung Rakowskis mit dem franzöſiſchen Miniſterpräſi⸗ denten Herriot. Die Verhandlungen zwiſchen der franzöſiſchen und der ruſſiſchen Regierung ſollen am 10. Januar nächſten Jahres beginnen. Wie aus Brüſſel gemeldet wird, iſt die ruſſiſche Han⸗ delsdelegatkon in Brüſſel weiter bemüht. die früheren Beſitzer der belgiſchen Beſitzungen im Dongebiet zur Wiederaufnahme ihrer zu veranlaſſen. Die belgiſche Regierung iſt weiter zurück⸗ haltend. Der Schulſkandal im Saargebiet In der geſtrigen Saarbrücker Stadtratsſitzung gab vor Eintritt in die Tagesordnung der Sprecher des Zentrums. Pfarrer Dr. Schlich, folgende Erklärung ab:„Meine Herren! Wir haben von der Einleitung des Disziplinarverfahrens gegen Herrn Bürgermeiſter Dr. Neikes mit dem ausgeſprochenen Ziele der Dienſtentlaſſung mit Beſtürzung Kenntnis genommen. Ange⸗ ſichts dieſer Sachlage ſehen wir uns nicht in der Lage, die heutige Stadtratsſiung abzuhalten. Wir bitten daher, eine neue Sitzung, mit derſelben Tagesordnung auf Donnerstag anberaumen zu Wollen.“ Die Stadtverordnetenverſammlung billigte einſtimmig Dieſe Erklärung und ging darauf zum Proteſt auseinander. Dieſer Proteſt lennzeichnet die durch das Vorgehen der Regie⸗ kungskommiſſion des Saargebiets gegen den Bürger⸗ meiſter der Stadt Saarbrücken geſchaffene unhaltbare Lage. Feſtgeſtellt ſej für heute, daß die geſamte Bevölkerung mit Aus⸗ ahme der hinter Miniſterialdirektor Dr. Notton ſtehenden Kreiſe dieſen Proteſtbeſchluß des Saarbrückener Stadtrats billigt. Das Vorgehen der Saarbrückener Stadtverordnetenverſammluuig iſ ein neuer Beweis dafür, daß di durch die Regſerungskommiſſion im allgemeinen und durch den Miniſter für Kultus Vezenſki im beſonderen geſchaffene Lage eine die Saarbevölkerung möglichſt bald beſriedigende Klärung heiſcht. Ddie Stellung des Miniſterial⸗ direktors Dr. Notton iſt durch dieſen letzten Vorgang moraliſch noch unhaltbarer geworden, als ſie es bisher ſchon war. Der Konſulmord in Teheran geſühnt (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 4. Nop. Das Staatsdepartement erklärte, daß nach der Hin richtung der angeblichen Mörder des amerk⸗ kaniſchen Konſuls Major Imbie in Teheran die Hauptforde⸗ rung der Regierung der Vereinigten Staaten erfüllt ſei und daß ſomit der Zwiſchenfall als erledigt zu betrachten iſt. Ein neuer Geſandter für Perſien wird in Kürze ernannt werden. Die kaukaſiſchen Konzeſſionen (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 4. Nov. Waſſilij Dum bedge, der diplo⸗ matiſchen Vertreter der ſogenannten Föderation der kaukaſiſchen Republiken iſt hier angekommen. Er beabſichtigt im Namen der Föderation Konzeſſionen für die kaukaſiſchen Petro⸗ leum⸗ und Manganerzvorkommen zu vergeben. Der Kaufpreis ſoll in der„Vertreibung“ der Bolſchewiſten aus Kar⸗ kaſien⸗beſtehen. Dumbedge gibt an, daß die bisher ausgebeuteten Leäger vor der Invaſion der Bolſchewiſten 100 Millionen Dollars abgeworfen hätten. Trötz des verlockenden Angebots glaubt man nl, daß ſich Bieter finden werden. Wu pei-ſu auf der Flucht Tientſin, 4. Nov. Große Teile der geſchlagene Trußpen u Pei⸗fus fliehen in der Richtung auf Taku. Anſcheinend ffen ſie dieſen Platz vor den aus Norden kommenden Truppen Tſchang Tfſo⸗kins zu erreichen, um ſo ihre Flucht von dort mit Schitſen fortzuſetzen. Die Truppen Tſchang Tſo⸗lins be⸗ finden ſich bereus auf dem Wege von Tſching Wang⸗tao nach Teln. Mehr als 4000 Politziſten bewachen die Stadk Tientſin. Man ſchägt, daß die Zahl der Chineſen, die in den fremden 125 das ſionen Schutz geſwelt baßen auf eine Piertelmillion angewachſen iſt. Blatt fordert auf, für England zu retten, was noch zu retten ſei. Neue Mannheimer Jeitung mittag · Ausgabej Tanga Von Hauptmann a. D. Boell In den Tagen vom 2. bis 5. November jährt es ſich zum zehnten Male, daß auf oſtafrikaniſcher Erde in heißem Ringen ein gewaltiger Waffenerfolg erzielt wurde, der ſich den Großtaten unſerer herrlichen Armee würdig anreiht. Am 2. November 1914 erſchien vor der deutſchen Hafenſtadt Tanga in Deutſch⸗Oſtafrika auf 14 Transportſchiffen in Beglei⸗ tung von zwei Kriegsſchiffen das indiſche Expeditionskorps unter Führung des engliſchen Generals Aitken und verlangte die bedingungsloſe Uebergabe der Stadt. Der deutſche Bezirks⸗ amtmann lehnte dieſe Forderung ab. Ohne das angedrohte Bom⸗ bardement auszuführen, entfernten ſich die Schiffe, erſchienen jedoch am Nachmittag wieder und verſuchten, die Truppen auszubooten. Eine in der Nähe von Tanga befindliche Kompagnie deutſcher Schutztruppen wehrte in der Nacht zum 3. November dieſe Lan⸗ dungsverſuche ab. Anterdeſſen rollten auf der Uſambarabahn unausgeſetzt Züge mit Schutztruppen gegen Tanga. Am 3. November waren drei Kom⸗ pagnien öſtlich von Tanga verſammelt. Durch Tangafreiwillige ver⸗ ſtärkt, gelang es ihnen, einen engliſchen Angriff erfolgreich abzu⸗ ſchlagen. Am Nachmittag des 4. November ſetzte der Feind mit 8 in⸗ diſchen Regimentern und einem Bataillon des Royal North Lanca⸗ ſhire⸗Regiments zum Hauptangriff an. Dieſer Truppenmacht ſtanden auf deutſcher Seite nur 8 Kompagnien gegenüber, die unter perſön⸗ licher Führung des Kommandeurs der Schutztrupne, bes Oberſtleut⸗ nants von Lettow⸗Vorbeck ſtanden. Dem Feind gelang es zunächſt, unſeren linken Flügel zu um⸗ faſſen, die 6. Feldkompagnie zu werfen und in die Europäerſtadt eimzudringen Da ſtürzten ſich ihm die beiden Europäerkompagnien umber Hauptmann von Prince entgegen, Der Feind ſtutzt und die zurückweichenden Askari machen wieder Front. Ein für beide Teile ſehr verluſtreicher Feuerkampf auf kurze Entfernung ent⸗ ſpinnt ſich, in deſſen Verlauf auch den durch die erſten Kämpfe im Schutzgbiet ruhmreich bebannten„bwana Sakarani“, Hauplmann Tom v. Prinoe, die tödliche Kugel trifft. Unſer rechber Flügel kann ſich der Uebermacht nicht erwehven und geht ebenfalls zurück. In der Midte iſt der Feind bis 600 Meter öſtlich des Bahnhofes von Tanga vorgedrungen. Im dieſem Augenblick ſetzt der Komman⸗ deur die 13. Feldkompagnde zum rechts umfaſfenden Gegenſtoß ein. Mit vier Maſchinengewehren wird ein vovybvefflöches Dauerfeuer auf die in dicken Haufen vorgehenden Inder eröffnet. Der Ge⸗ genſtoß macht ſich augenblicklich bemerkbar. Der linke Flügel des Feindres ergvelft die Flucht. Wübend ſtürzen ſich nun die 7. und 8. Schlitzen auf die Lancashires: ſie rächen ihren toten Führer. Nun gübt es kein Halden mehr. Jubelnd ſtürzt ſich alles auf den Feind. Die ſoeben mit der VBahn eintreffende 4. Feldkompagnie kann den Befehl, noch über die 13. Feſdkompagnde himaus rechts zu umfaſſen, micht mehr cusführen; ſo üngeſtüm wird vorgegamgen. Der Feind würd bis öſtlich des Hoſpitals zurückgeworfen. Dort leiſtet er bis zum Mitzag des 5. November in ſtark verſchanzten Sbellungen [letzten Widerſtand. Unter dem Schutz der Geſchütze ſeiner beſden Kriegsſchiffe boobet er ſeime Truppen wieder ein und nachmittags 5 Uhr iſt Oſbafrika wieder frei vom Feind! Was macht gerade dieſe Waffentat von Tanga ſo bedeutungs⸗ voll und ſo denkwürdig? Oberſtleutnant von Lettow⸗Vorbeck hatte entgegen dem von den heimiſchen Behörden gebilligten Plan, der für den Fall eines Angriffes einer europäiſchen Macht auf die Kolonie die kampfloſe Räumung der Küſtenſtädte vorſah, den Kampf mit einem kleinen Teil der Schutztruppen gegen eine—gfache Uebermacht gufgenommen, weil es ihm gegen ſeine Soldatenehre ging, auch nur eine Hand breit deutſchen Bodens kampflos aufzu⸗ geben. Er hat das unmöglich Scheinende möglich gemacht. Tanga iſt das Sinnbild der ungeheuren Macht hoher ſittlich⸗er Kraft be⸗ deutet den Triumph des Moraliſchen über alle anderen Faktoren! *** Die vorſtehenden Zeilen ſind der Nr. 21 der im 5. Jahrgang erſcheinenden„Afrika⸗Nachrichten“(Verlag V. Dackſel, Leipzig⸗Anger) entnommen, die ganz den Tagen von Danga und dem ruhmreichen Führer Lettow⸗Vorbeck gewidmet ſind. Das deutſche Eigentum in Kamerun Laut Bekanntmachung des engliſchen Kolonialminiſteriums ſollen am 25. und 26. November die deutſchen Beſitzungen in der ehemaligen deutſchen Kolonie Kamerun öffentlich meiſtbietend ver⸗ ſteigert werden.„Morning Poſt“ ſchreibt dazu: 31 000 Quadrat⸗ meilen dieſes paradieſiſchen Landes ſollen an den Feind zurück, ein Land, das zum mindeſten 40 000 Pfund jährlich exportierte. Das Die ſpaniſchen Jeppelinpläne EBerlin, 5. Nop,(Von unſere Berliner Büro.) Eine Madri⸗ der Drahtung des B. T. beſtätigt den Abſchluß von Ver⸗ handlungen zwiſchen der Zeppelinwerft und der von der ſpaniſchen Regierung ſubventionierten Compania Transaera Espagnola. Mit dem Bau von Hallen und Werkſtätten ſoll un⸗ verzüglich begonnen werden. Nach zrei Jahren ſollen dann deut⸗ ſche Ingenieure und Luftſchifführer, ſoweit ſie nicht nach Amerika verpflichtet wurden den Bau des Rieſenzeppe⸗ lins in die Hand nehmen. Dieſe Schiffe ſollen, wie ODr. Eckener erklärt hat, Platz für etwa 50 Paſſagiere haben. Der Fahrpreis für die Ueberfahrt von Spanien nach Argentinien ſoll 5000 Peſetos ſein. Wahrſcheinlich wird zunächſt ein Verſuchsflug zwiſchen den Kanariſchen Inſeln und Spanien unternommen werden. Zu dieſem Zweck ſoll zunächſt in Friedrichshafen ein kleines Luftſchiff von 30 000 Kubikmeter Gasinhalt gebaut werden. Nach Schätzungen von Dr. Eckener würde die Strecke von Sevilla⸗Buenos⸗ Aires in etwa 90 Stunden zurückgelegt werden. die Baukoſten eines betriebsfertigen Ueberſeeluftſchiffes werden 1½% Millionen Dollars etwa betragen. Dr. Eckener hat ſich zu einem Mit⸗ arbeiter des B. T. bereits anfangs Oktober in dieſem Sinne ge⸗ äußert. Nach ſeiner Meinung könnte mit drei Luftſchiffen ein regel⸗ mäßiger Verkehr mit wöchentlich einer Abfahrt von Sevilla und Buenos Aires durchgeführt werden, was ſich durchaus rentieren müßte. Soweit die Mitteilungen de⸗ B. T. Bei all dem wird man die Hoffnung nicht aufgeben dürfen, daß es noch gelingt, auch für die Heimat das Werk des Grafen Zeppelin zu retten. um Fall Nathuſius el Berlin, 5. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Zum Fall Nathuſius wird noch berichtet. daß der deutſche Botſchafter in Paris ſofort einen Vertreter nach Lille entſandte der ſich dort mit dem verhafteten General ins Benehmen ſetzen ſoll. Poſitive Anträge der deutſchen Reaieruna ſollen folgen, ſobald der Fall aufaeklärt iſt. General v. Nathuſius war ſ. Zt. vom franzöſiſchen Kriegsgericht in contumaciam zu 5 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Nach franzöſiſchem Recht wird eine Verurteilung in contu- maciam hinfällig, wenn ein Verfahren gegen den Angeklagten nötig wird. Trotzdem würde die Wiederaufnahme des Ver⸗ fahrens nach fünf Jahren Frieden eine Ungeheuerlichkeit ſein. Das Arteil im Münchener Kommuniſtenprozeß. In dem Kom⸗ muniſtenprozeß vor dem Münchener Schwurgericht erhielten die An⸗ geklaaten Hänle zwei Wochen, die Ehefrau Hänle einen Manat, Weinzierl zwei Monate und Hoch ſechs Monate Gefänanis. Põ Berufung verworfen. Nach einer Meldung der „Münch. Neueſt. Nachr.“ hat der bayeriſche Diſziplinarhof für richterliche Beamte die Berufung des Oberlandesgerichtsrates Pöhner gegen das Urteil der Diſziplinarkammer München ver⸗ worfen. erinnerlich, hat die Diſziplinarkammer München jas wegen Teilnahme am Hitler⸗ ee eee ee eee ee eee Urkei auf D pubſch gefällt. 2 2 + Die KReichstagswahlen Der Wahlvorſchlag des badiſchen Zentrums Das badiſche Zentrum hat für die Reichstagswahlen wieder die folgenden Kandidaten aufgeſtellt: Fehrenbach, Dr. Wirth (beide Freiburg), Die z(Radolfzell), Erſing(Karlsruhe), Damm (Wagenſchwend), Sonner(Karlsruhe), Frau Philipp(Karls⸗ ruhe) uſw. Gemeindewahlen in Bayern In Bayern werden gleichzeitig mit den Reichstagswahlen die Gemeindewahlen ſtattfinden, nachdem geſtern der Landtag das neue bayeriſche Wahlgeſetz angenommen hat. Steuerermäßigung und Preisabbau Aus dem Steuerprogramm der Reichsregierung Berlin, 5. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Ueber das Steuer⸗ ermäßigungsprogramm der deutſchen Regierung teilt der „Vorwärts“ noch einige Einzelheiten mit, die um ihres Zuſammen⸗ hanges willen hier wiedergegeben ſind: Ddie Umſaßſteuer ſoll von 2 auf 1½ Prozent, die Luxusſteuer von 15 auf 5 Prozent ermäßigt werden. Bei den Milderungen beim Lohnabzug denkt man an eine Erhöhung des ſteuerfreien Lohnes von 600 auf 720 Mark. Außerdem ſollen In validen und ähnliche Perſonen mit ihrem Einkommen, das über 720 Mark liegt, von der Steuer⸗ leiſtung befreit ſein. Weiter foll die Vorousſetzung für die pauſcha⸗ len Einkommensſätze möglichſt um 25 Prozent ermäßigt werden. Mit der Steuermilderung wolle nach derſelben Quelle die Regierung eine Preisverbilligungsaktion verbinden. Die Durch⸗ führung der Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer hängt davon ab, daß die Banken unmittelbar eine Ermäßigung der Provi⸗ ſionsſätze in Kraft treten laſſen, damit die Milderung der Bör⸗ ſenſteuer auch dem Publikum wirklich zugute kommt. Die Beratungen im Reichsrat verkagt Der Amtliche preußiſche Preſſedienſt teilt mit: Auf der geſtrigen Tagesordnung des Reichsrats ſtand die Beratung der vom Reiche vor⸗ nen Steuerermäßigung. Nach längeren Verhandlungen erſuchten die Reichsratsausſchüſſe die Reichsregie⸗ rung, die weitere Beratung bis kommenden Freitag auszu⸗ ſetzen, wo die Finanzminiſter der einzelnen deutſchen Länder ohnehin in Berlin anweſend ſein werden. Da die geplanten Steuer⸗ ermäßigungen ſich früheſtens am 15. November auswirken können, — zu dieſem Termin werden die Vorauszahlungen der Landwirt⸗ ſchaft auf die Einkommenſteuer fällig— iſt die durch die Ausſetzung — bis Freitag entſtehende Verzögerung unbe⸗ denklich. Wie die„Voſſ. Itg.“ meldet, iſt die Vertagung des Reichs⸗ rates über die Steuerermäßigung darauf zurückzuführen, daß ſich keine Einigung zwiſchen dem Reich und den Län⸗ dern hat erzielen laſſen. Bei den ſtrittigen Steuerproblemen han⸗ delt es ſich vor allem um die Herabſetzung der Umſatzſteuer von 2 auf 1½ Prozent, um die Heraufſetzung des Exiſtenzminimums, um die Herabſetzung der Börſenumſatzſteuer und um die Stundung der Dezemberrate bei der Einkommenſteuer. J Badiſche Politik Abg. Paaſche legt ſein Mandat nieder Wie wir erfahren hat das Mitglied des Badiſchen Landtags und der Fraktion der Deutſchen Volkspartei Abg. Paaſche ſein Landtagsmandat niedergelegt. Als der Nächſtfolgende auf der Wahlvorſchlagsliſte der Deutſchen Volkspartei Badens dürfte Land⸗ wirt und Wagnermeiſter Heinrich Brixner in Brühl bei Schwetzingen in den Badiſchen Landtag eintreten. 5 Mit Dr. Paaſche ſcheidet ein alter Parlamentarier aus dem öffentlichen Leben. Paaſche ſteht heute im 78. Lebensjahre. Er ſtammte aus Burg bei Magdeburg, wo er mehrere Jahre als prak⸗ tiſcher Landwirt ſich betätige, widmete ſich dann dem Studium der Staatswiſſenſchaften und begann in Roſtock ſeine Lehrtätigkeit. Später folgte er einem Rufe nach Marburg und nach einem ſol⸗ chen von Charlottenburg. 25 Als Mitglied der nationalliberalen wurde er im Jahre 1881 zum erſten Mal in den Reichstag gewählt, den er mit einer kur⸗ zen Unterbrechung bis 1918 angehörte. Von 1894 bis 1903 war er auch Mitglied des Preußiſchen Abgeordnetenhauſes. Lange Jahre hindurch hatte Paaſche das Amt des Vizepräſtidenten des Reichs⸗ tags inne. Bei den Landtagswahlen im Jahre 1921 wurde Paaſche im ſechſten Wahlkreis Mannheim— Schwetzingen als Ver⸗ treter der Deutſchen Volkspartei Badens gewählt, der er ſich als⸗ bald nach ihrer Gründung angeſchloſſen hatte. Schriftſtelleriſch hat Paaſche neben intereſſante Reiſebeſchreibungen über Nord⸗ und Mittetamerika auch in Geld⸗, Finanz⸗ und Zuckerfragen ſich be⸗ ſtätigt. Seit Jahren hatte er ſeinen Wohnſitz in Neckargemünd bei Heidelberg. Seine Mandatsniederlegung iſt in Rückſicht auf das hohe Alter Paaſches begründet; bei Eröffnung des Landtags 1921 war er deſſen Alterspräſident. Die Niederlegung des Man⸗ dats erfolgt, weil Paaſche trotz ſeines hohen Alters noch eine Reiſe nach Amerika unternimmt, um dort Aufklärungsvorträge über die Kriegsſchuldfrage zu halten. Letzte Meldungen Die neuen Reichsbanknolen Berlin, 4. Nov.(Von unſ. Berl. Büro). Donnerstag vor⸗ mittag 11 Uhr wird in der Reichsbank vor einer großen Verxſamm⸗ lung der Preſſe und geladener Gäſte Direktor Helmber get die Entſtehung und Eigenart der neuen Reichsbamknoten erörtern, Die Noten ſind mit beſonderer Rückſicht auf die immer mehr überhand nehmende und mit immer kompfizherteren Mittein arbeitenden Fälſchungen hergeſtellt und geſchützt worden. Die Ausgabe der Noten wird eimige Tage nach der öffentlichen Beſprechung in der Reichsbank ſtattfinden. Junächſt werden die Noten über 10 und 20 Mark ausgegeben. Die größeren Noten über 50, 100 und 1000 Mark werden erſt ſpäter folgen. Die Newyorker Gouverneurswahl (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 5. Nov.(11 Uhr 5 oſtamerikaniſche Zeit.) Die „Newyork World“ behauptet. daß der demokratiſche Gouverneur⸗ kandidat Smith 150 000 Stimmen mehr als Theodor Rooſeveld jr. erhalten hat. Das Reſultat, das von dem demokratiſchen Blatt als endgültig bezeichnet wird, würde die Wiederwahl Smith bedeuten. 2 5. Nov. Im Neuſtädter Güterbahnhof wurden raffinierte Diebſtähle von Frachtgütern aufgedeckt. Als Tät er wurden die Güterbodenarbeiter Forkert und Böttcher ermittelt und feſtgenommen. Forkert war der Vorſitzende, Böttcher der ſtellver⸗ tretende Vorſitzende des Betriebsrates() im Güterbahnhof Dresden⸗ Neuſtadt. * Verhaftung eines Defraudanken in Italien. Der am 13. Sept. nach Unterſchlagung von 11330 Goldmark zum Nachteil einer hieſigen Firma flüchtig gegangene Kaſſenbote Alexander v. d. Hey⸗ den von hier, iſt auf grund der Fahndungsmaßnahmen am 20. Okt. in St. Remo feſtgenommen worden und wird in den nächſten Tagen hier eingeliefert werden. Von dem unterſchlagenen Gelde iſt nur noch ein geringer Betrag bei ihm gefunden worden. * Machado Präſidenk von Cuba. Das cubaniſche Innenſekretariat beſtätigt, daß General Machado zum Präſidenten von Cu⸗ ba gewählt wurde. De rfrühere Präſident Menocal erklärte, daß er die Wahlen, da auf ſeine Anhänger militäriſcher Druck ause geübt worden ſei, als Betrug bezeichnen müſſfſfe. * 1 — wußte den heldiſchen Ton vorzüglich zu treffen. Dabei gelang ihm Mittwoch, den 5. November 1924 Neue Mannheimer Zeitung[Mittag⸗Rusgabe) 3. Seite. Nr. 514 Hhandelsgeſchichtliche Einflüße im Städtebau Von Geh. Hofrat Prof. Bodo Ebhardt Der Handel als Städtegründer wirkt ſich natürlich in erſter Linie aus an den wichtigſten Punkten der uralten Welthandels⸗ ſtraßen. Das Altertum zeigt dabei genau denſelben großen Zuſtrom gewiſſer Güter von Oſten nach Weſten, wie wir ihn in gewiſſer Beziehung heute noch beobachten. Doch waren die Wege andere, und zwar zum großen Teil Landwege, da die Shiffahrt erſt all⸗ mählich aus einer Küſtenſchiffahrt ſich zu größerer Beweglichkeit ent⸗ wickelte. Zwei große Hauptrichtungen, um nicht zu ſagen, Strö⸗ mungen, können wir dabei beobachten. Das ganze Altertum hindurch u. noch über das frühere Mittelalter hinaus ging die Güterbeförderung nach China, Indien durch Perſien zwiſchen dem Perſiſchen und Kaſ⸗ piſchen Meer hindurch, und dann entweder das hinauf oder nördlich davon parallel durch Vorderaſien und Kleinaſien. So bieten uns die älteſten Nachrichten das Bild, daß die Schätze des Oſtens ſchließlich durch die Wüſte nach Damaskus und von dort nach Tyrus und den anderen phöniziſchen Städten geſchafft werden, die dann ihrerſeits die weitere Verteilung an allen Küſten dez Mittelländiſchen Meeres, ja durch die Straße von Gibraltar hindurch bis nach England hin beſorgten. Beiſpiele von Handelsſtädten an dieſer Straße, die uns einen Begriff von der Form und Entwicklung ſolcher geben können, ſind Jspahan in Perſien, Damaskus und Tyrus an der ſyriſchen Küſte. Zur Unterſtützung ihres Handels gründeten dann die Phönizier an allen Küſten des Mittelmeeres Töchterſtädte und zwar vornehmlich unter Benutzung natürlicher, gün⸗ ſtiger Hafenbildungen. Solche Hafenbildungen waren für die Alten umſo notwendiger, als in der früheſten Zeit ihnen die Fähigkeit fehlte, große Kunſtbauten auszuführen. Die Natur bot ihnen da: die Mümdungen von Flüſſen, geſchützt gelegene flache Ufer und Felſenbuchten, die die viel zerriſſene Küſte des Mittel⸗ meeres in unendlicher Fülle aufweiſt. Die Flußmündungen waren nun wohl vorübergehend günſtige Anlaufpunkte für die Schiffahrt. Bei dem ſtarken Geſchiebe, das die Flüſſe mit ſich führen und dem Fehlen des Ebbe⸗ und Flutwechſels im Mittelmeer ſehen wir, daß dieſe Häfen, wie Oſtia, Piſa, Ravenna bald ſo verſandeten, daß heute ihre Stätte kaum noch zu ermit⸗ teln iſt. Günſtiger entwickelten ſich die Häfen und Hafenſtädte, die wie Tarent, Tyrus, Marſeille u. a. abſeits der Flußmündungen lagen, aber ſelbſt bei ſolchen konnte es vorkommen, daß wie in Amalfi durch ein Erdbeben die Güte des Hafens ſchwer beeinträch⸗ tigt wird. Die flachen Küſten, die den Alten günſtige Anlegeſtätten boten, da die kleinen Schiffe hei längerem Aufenthalt und über Winter allgemein auf die Uſer hinaufgezogen wurden, konnten als eigenfliche Häfen nicht angeſprochen werden; ſo ſehen wir denn auch, daß Sieſe Art Anlegeſtellen, die auf den Laguneninſeln Venetiens wohl bis ins Mittelalter hinein üblich waren, bei weiterer Entwick⸗ lung doch ſelbſt verſchwinden, daß dagegen die geſchützten Flächen der Lagune ſelbſt bald mehr und mehr als Hafen ausgebaut wurden, gegen Verſandung große Arbeiten unternommen wurden, und damit auch dieſe Häfen bis in die Neuzeit erhalten blieben. Unter den Beiſpielen, wie ſie ſich geſchichtlich aus der ſtädte⸗ gründenden Tätigkeit der Phönizier, Grischen uſw., ſpäter der Ge⸗ nueſen und Venetianer ergeben, ſind beſonders bedeutungsvoll Kar⸗ tago, Marſeille, Palermo, Malta als phöniziſche Grün⸗ dungen, dann non Athen bezw. von Altgriechenland aus Girgenti, Neapel, Tarent, Syrakus. Der Nachfolger und Vollender des Griechentums Alexander der Große gründete eines der ſchönſten Beiſpiele großzügegſter Städtebaukunſt in Alexandria, aber auch kleinere Städte wie z. B. Priene. Die Römer haben eigent⸗ liche Handelsgründungen nicht gemacht, doch mußte ein Reich wie Rom für die ungeheuren Zufuhren Hafenplätze ſchaffen, die freilich auch für Kriegszwecke wichtig waren. Doch weder Oſtia, noch Centum Cellge, das heutige Civita Vecchia, noch Porto d Anzio, noch Puteoli, haben ſich zu größeren Hafenſtädten entwickelt, da der Handel von Natur andere Wege ging. Im Mittelalter tauchte zuerſt Amalfi auf, eine Stadtrepublit mit einem Dogen an der Spitze, die lange Zeit die Vorherrſchaft im Mittelmeer behauptete, und ſogar in den Tavolae Amalfitane der Schiffahrt durch Jahrhunderte hin Geſetze gab. Abgelöſt wurde Amalfi von Piſa, dem Genua und Venedig folgten. Beide letzteren Reiche waren wieder ihrerſeits große Städtegründer oder belebten noch neu halbvergeſſene Hafenplätze, im Mittelländiſchen Meer bis ins Schwarze Meer hinauf. Beiſpielsweiſe ſind Küſtenplätze wie Moreas, Candia auf Crete und Trieſt, Sebenico, Fiume und zahlreiche andere. Von den italieniſchen Küſten wur⸗ den die reichen Güter des Orients und ſpäter die Früchte des Ge⸗ werb⸗ und Kunſtfleißes ſelbſt durch die Handelsſtätte Norditaliens nach dem nördlichen Europa übermittelt. Guicciardini gibt in ſeiner Geſchichte der Niederlande, die er als Geſandter in den Niederlanden ſchrieb, eine genaue Zuſammenſtellung der Schätze an Seide und Goldſtoffen und tauſenderlei anderen hochwertigen Gütern, die von italieniſchen Städten aus auf dem Seewege nach den niederländiſchen Städten gingen. Beiſpiele dieſer niederländiſchen Häfen ſind Ant⸗ werpen und ſpäter Gent, Amſterdam, Brügge oder kleinere Häfen wie Sluis. Rotterdam, das erſt 1340 Stadtrecht erhielt, ſpielt zur Zeit Guicciordinis, das heißt im 16. Jahrhundert noch keine Rolle. Damit iſt der ſüdliche Handelsweg vom Oſten gekennzeichnet, aber ſchon von 1200 ab beginnt ein gleicher Güterſtrom viol weiter nördlich vom inneren Aſien aus füdlich des Urals vorüber, nach der Wolga über Moskau und Niſhnj Nowgorod zu fließen,— und von dort aus nach den Hafenſtädten der Oſtſee Riga, Königsberg, Dan⸗ zig und Lübeck uſw. Stäbtebaulich ſtehen dieſe ſämtlichen Hafen⸗ plätze wie wir ſie heute ſehen, wie auch die deutſchen Nordſeehäfen Hamburg, Bremen und Emden, ſeit dem 15. und 16. Jahrhundert weſentlich unter holländiſchem Einfluß, vorher haben ſie aber durch⸗ aus ihr eigenes Leben geführt. Nach mehr war das natürlich der Fall bei den deutſchen Kolonialſtädten des Oſtens im Binnenlande wie Breslau und bei großen ſüddeutſchen Handelsſtädten wie Nürn⸗ berg und Augsburg. An der franzöſiſchen Küſte ſind Bordeaux, Nantes u.., die in den tief einſchneidenden und weit im Land ſichtbaren Flußmündungen der Loire oder Garonne uſw. liegen, ſeit uralten Zeiten als Häfen bekannt, in römiſcher Zeit waren heer ſchon bedeutende Handelsplätze. Im Ganzen iſt aber Frankreich arm an Handelsſtädten; an der Südtufte beſonders ſpielt eigentli nur Marſeille eine Rolle. Ein intereſſantes Beiſpiel einer gewaltſamen und daher doch auf die Dauer nicht lebensfähigen Städtegründung iſt der von Ludwig dem Heiligen als ſicherer Hafen für ſeine Kreuz⸗ züge 1246 gegründete Ort Aigues Mortes, der heute mitten im Schwemmſand der Rhonemündung ein vergeſſenes träumeriſches Daſein führt. Uralt ſind auch die Häfen der ſpaniſchen Halbinſel, von denen beſonders Liſſabon in Portugal in der zwei bis drei Kilometer breiten Tejomündung ein Beiſpiel ener unerhört günſti⸗ gen, natürlichen Hafenbildung bietet. Damit ſind einige wenige Beiſpiele in ferner geſchichtlicher Ver⸗ gangenheit erfolgter Städtegründungen genannt, die ſich an Zahl natürlich unendlich vermehren ließen und deren engere ſtädtebau⸗ liche Entwicklung eine unerſchöpfliche Fülle von Anregung und Lehre bietet. Neuere Gründungen ſind natürlich im alten Europa ſelten. Auch ſie hängen wo ſie überhaupt auſtreten, wie zum Bei⸗ ſpiel in Mannheim von großen Handelsſtraßen und zwar vor⸗ nehmlich Waſſerſtraßen ab. Mannheim kann als Handelsplatz erſt von Beginn des neunzehnten Jahrhunderts an angeſehen werden, wenngleich es als Stadt 1660 gegründet wurde. Während die über alles Maß erfolgreiche Gründung der großen Katharina der Zwei⸗ ten, Odeſſa, ſogar erſt 1794 gegründet, und ſofort zu einem der wichtigſten Handelsplätze des Erdteiles und zu einer Großſtadt ge⸗ worden iſt. Im übrigen aber liebt der Handel als Städtegründer Neuland, wo er aus der Fülle der Natur⸗ und Bodenſchätze rück⸗ ſichtslos ſchöpfen kann. Das beweiſen die glänzenden Städtegrün⸗ dungen, die der Entdeckung der neuen Erdteile in Amerika und Auſtralien folgten un die alle eine Entwicklung genommen haben, die alles bisher Dageweſene wit überbietet. Aber auch in dieſen neuen Erdteilen ſehen wir, daß ſich nur ſoſche Orte zu großen Han⸗ delsemporien entwickeln, die an beſonderen günſtigen Ausgangs⸗ punkten, der ins Innere der Welteihe ſührenden Handelsſtraßen, oder an deren wichtigen Knotenpunkten lagen. Die Be ſpiele ſind unendlich zahlreich, nur einige ganz hervorragende ſeien erwähnt, und zwar Newyork und Phila elphia an der nordameri⸗ laniſchen Oſtküſte, San Franzisko an der, zu einem Hafen unvergbeichlich günſtig geſtalteten Bay an der Weſtküſte. San Fronzisko, das noch 1848 ein kleines Dorf war und längſt ſeine Pfüte nicht nur den.ldfeldern, ſondern auch ſeinem großartigen Handel verdankt. In Auſtralien iſt ein noch großartigerer Hafen von der Natur in Neuſüdwales gebildet, das iſt der von Sydney. Die Jackſon Bai bietet wohl einen der ſicherſten und geräumigſten Hafen der Welt. Kein Wunder, daß das Hinterſand hierher alle ſeine Güter ſchickt, und aus einer Stadt, die 1800 noch 2000 Ein⸗ wohner hatte, heute eine Millionenſtadt geworden iſt. Die Grundriſſe der Städte erläutern am beſten die verſchiedenen ſtädtebaulichen Entwicklungen, der einzelnen Städte. Die Einflüſſe der Geländebildung der Hafengeſtaltung, der Zufahrtsſtraßen und der immer wieder notwendigen Verteldigungsmaßnahmen haben hier unendliche, zahlreiche, verſchiedenartige Bildungen geſchaffen. Eine grenzenloſe Ueberſchätzung der ſtädtiſchen Kultur als Selbſt⸗ zweck hat die großen Reſche der Aſſyrer, Perſer, ſa der Römer zer⸗ ſtört. Die Stadt zerſtört bei irriger Entwicklungsrichtung nicht nur ſich ſelbſt, ſondern den Staat. Sie darf daher ſtaatspolitiſch und bevöllerungspolitiſch niemals Selbſtzweck ſein. Wirtſchaſtliches und Soziales Schluß mit dem Abbau in der Schule! Die Abbauverordnung iſt, ſo wird uns aus Lehrerkreiſen ge⸗ ſchrieben, dem deutſchen Volk und ſeinen parlamentariſchen Vertre⸗ tungen allein um ihrer finanziellen Wirkungen willen vorgelegt und mit ihnen begründet worden; jetzt muß auch der Finanzminiſter zu⸗ geben, daß ſie die finanziellen Erwartungen, die man an ſie geknüpft hat, nicht in vollem Umfange erfüllt hat. Dieſe Erkenntnis müßte zur Folge haben, daß nun der Abbau der Abbauverord⸗ nungen, deren ſchädliche Wirkungen auch von allen politiſchen Parteien erkannt worden ſind, vorgenommen wird; aber das Gegen⸗ teil tritt ein: die badiſche Regierung erklärte, daß der A b⸗ bau in Baden weitergehen müſſe, auch inbezug auf die Schule, die doch durch die Entſchließung der parlamentariſchen Körperſchaften erſt in letzter Linie herangezogen werden ſollte In die geſamte Beamtenſchaft iſt durch die Abbauverordnung ein lähmender Druck gekommen; ſie hat ſchweren moraliſchen Schaden W angerichtet, zumal die Beamten nicht das Gefühl einer völlig unpar⸗ teiiſchen Anordnung und Behandlung haben. Von beſonderer Eigen⸗ art aber ſind die Wirkungen des Abbaues auf die Schule und ihre Lehrer. Jede Regierungsrede betont, daß unſere Schule nach der Zeit der Unruhe aufs dringendſte der Ruhe und Sicherheit bedürfe; jede Abbauwelle aber verjagt die Beſtändigkeit und den Frieden unweigerlich. Sie verſetzt die Lehrenden in eine Unruhe und Nervpoſität, die Gift für eine gedeihliche Schularbeit ſind. Der Abbau tötet die zur Erziehung ſo notwendige und wertvolle Freude; denn mit der bangen Sorge der Unſicherheit und der Un⸗ beſtändigkeit in der Seele wird nirgends Unterricht gegeben, der frohe und arbeitsſtarke Kinder ſchafft. Die Schäden, die der Abbau der Schule und ihren Lehrern zuführt, übertragen ſich auf die Schü⸗ ler, ſo ſehr ſich auch die Lehrenden dagegen ſträuben mögen. Um dieſer pſychologiſchen Wirkungen willen muß jetzt mit dem Schul⸗ abbau Schluß gemacht werden. Auch bei der treueſten Arbeit kann heute die Schule nicht mehr das alles erreichen, was ſie einſt in glücklicheren Tagen geſchafft hat. Unſere Jugend iſt durch dunkle Jahre gewandert, ſie iſt körperlich in unerhörter Weiſe geſchwächt worden und zurückgeblieben, ſie hat nicht die geiſtige Spannkraft und Leiſtungsfähigkeit früherer Geſchlechter, ſie hat die Not der Schule zu ſpüren bekommen und iſt von der moraliſchen Inflation dieſer Jahre wild herumgeworfen worden. Das gilt für alle Schüler und Schulen, aber unſere Volksſchüler haben den Jammer am tiefſten fühlen müſſen. Dieſe Schäden müſſen jetzt end⸗ lich und ernſtlich beſeitigt werden. Wo heute Klagen über noch nicht voll befriedigende Leiſtungen der Grundſchule geäußert werden, da möge man die Pflicht zur Abſtellung des Uebelſtandes empfinden. Das aber kann nicht dadurch geſchehen, daß ſich ein Teil der Grund⸗ ſchüler in beſſer leiſtungsfähige Schulen rettet und für ſich die Schul⸗ not abwendet, ſondern nur dadurch, daß der Geſamtheit geholfen wird und alle am Aufbau teilnehmen. Und darum muß jeder, dem es ernſt iſt um die Hebung der Volksſchule und eine Verbeſſerung ihrer Leiſtungen, Front machen gegen eine Fortſetzung des Abbaues in der Schule. Der Schulabbau hat auch mancherlei moraliſche Wirk⸗ ungen auf unſere Kinder: Wie oft iſt es vorgekommen, daß ſie aus der feſten Gemeinſchaft mit ihrem Lehrer herausgeriſſen worden ſind und in andere Hände übergehen oder auf mehrere Klaſſen vertellt werden mußten! Das iſt kein Wachstumswetter für eine Gemein⸗ ſchaftsgeſinnung, von der wir hoffen, daß ſich aus ihr ſtaatsbürger⸗ liche Geſinnung entwickle. Unſere Kinder haben hörend und ſehend den Lehrerabbau mit erlebt, ſie haben vom Abbau nach dem Leiſtungs⸗ prinzip geleſen, und viele haben den ſchmerzlichen Abſchied„ihres“ Lehrers geſchaut. Es iſt keine Aufbauarbeit, wenn unſeren Kindern das Wort vom„abgebauten Lehrer“ geradezu in den Mund gelegt wird, wenn ſie Zeuge ſein müſſen, wie leiſtungsſtarke und erfahrungs⸗ reiche Männer und Frauen gegen ihren Willen aus der Schulgemein⸗ ſchaft entfernt werden. Man glaube doch nicht, daß alle dieſe Dinge unſeren Jungen und Mädchen verborgen geblieben ſind, dieſe Er⸗ eigniſſe haben auch ſie tief berührt und ſtark betroffen. Und wir fürchten, daß durch dieſen Abbou Achtung und Ehrfurht in der Jugend nicht gewachſen ſind, daß dieſe Zeit wenig dazu angetan war, die Gefühle der Dankbarfeit und der Gerechtigkeit in ihnen zu ſtärken. Es war vielmehr eine Zeit, die mancherlei Werte im Grundbuch des geiſtigen und ſittlichen Nationalvermögens aus⸗ gelöſcht hat. Darum iſt gerade auch um dieſer moraliſchen Wirkungen zu fordern, daß endlich mit dem Schulabbau Schluß gemacht werde und ein zielbewußter, planmäßiger Aufbau beginne. Wir haben unſerer Jugend und unſerer Zukunft gegenüber dieſe Pflicht! Stäoͤtiſche Nachrichten Nach den Carl CTheodor⸗Tagen Der Mannheimer Altertumsverein, deſſen Veran⸗ ſtaltungen in den letzten Jahren immer mehr im Leben Mannheims in den Vordergrund traten, hat in vielfacher Beziehung eine Tat vollbracht. Mit der Carl Theodor⸗Feier und den mit ihr verbundenen Veranſtaltungen gab er nicht nur den Mannheimern wiſſenſchaftliche, künſtleriſche und populäre Darbietungen von Niveau und Qualität, er ließ auch außerhalb der Stadt den Namen Mann⸗ heims wieder einmal laut werden. Wie nötig gerade dies iſt, wiſſen wir alle. Aus Gründen, die wir in dieſem Zuſammenhang nicht er⸗ örtern wollen, wird die Betätigung unmittelbar aus der Bürger⸗ ſchaft heraus immer dringender notwendig. Den üblichen Wider⸗ ſtänden ſollen zunächſt auch dieſe Ideen begegnet ſein, als man zu Beginn des Sommers damit hervortrat, die 200. Wiederkehr des Ge⸗ burtstags des Kurfürſten in großzügiger Art zu begehen. Ein ſtarker Wille überwand ſie. Man wollte die Menſchen von heute daran erinnern, wie es in unſerer Stadt inſt ausſah, man wollte unſerer Generation vor Augen führen, daß Mannheim einmal ein Mittelpunkt geiſtiger und künſtleriſcher Kultur war. Man wollte ein Bild geben von Barock⸗ und Rokoko⸗Zeiten und ihren Geſtalten. Man wollte auch an die kulturelle Einheit der alten Kurpfalz er⸗ innern und den Pfälzern drüben über dem Rhein zeigen, daß die Traditionen, die uns mit ihnen verbinden, ſtark und wach ſind und die Pfälzer mit uns an den Heimatboden ketten. Nachdem die Veranſtaltungen vorbei ſind, darf man es ſagen: das großzügige und dabei ganz gewiß nicht leichte Unternehmen war ein voller Erfolg. Der Verbandstag der Pfälziſchen Geſchichts⸗- und Altertumsvereine führte eine Schar Pfälzer Landsleute in unſere Stadt und die wiſſenſchaftliche Tagung verlief angeregt und fruchtbringend. Der Pfälzer Abend, der in erſter Reihe dem Pfälzer Dichter Karl Gottfried Nadler galt, gab — National⸗Theater Mannheim „Okto und Theophano“, Oper in drei Akten von Georg Friedrich Händel. Für die deutſche Bühne eingerichtet von Oskar Hagen. (Zum erſten Male.) „Aul Caesar, aut nihil!“ Dies Werk, der„Julius Cäſar“, hätte nicht vorangehen dürfen; es hat dem Kaiſer Otto den Sieg vorweggenommen. All die, denen der Beifall geſtern abend ein offenbar ſo ſtarkes Bedürfnis war, werden es uns gewiß nicht ver⸗ übeln, wenn wir frei bekennen, daß die am vergangenen Abend erſt⸗ aufgeführte Händel⸗Oper unſern Erwartungen nicht entſprach. Daran iſt allein der„Cäſar“ ſchuld; ſeine Muſik, die wundervollen exotiſchen Farben ſeiner Pareitur klingen uns noch im Ohr, un⸗ vergleichlich und unvergeßlich. Vor ihrem ſatten Glanz mußte der „Ottone“ notgedrungen verblaſſen. Wenn es auch nicht möglich iſt, uns von dieſem Eindruck frei⸗ zumachen, ſo ſind wir gewiß die letzten, die die Koſtbarkeiten dieſer ufik verkennen. Sie liegen vornehmlich in den Arien des Titel⸗ heldenpaares, die z. T. ſchon vor der Renaiſſance der Händelopern in das allgemeine muſikaliſche Bewußtſein eingegangen ſind.— Ein prächtiges Stück, voll innerer Größe und Zuverſicht, iſt Ottos. Arie „Nach dem Gewitter erblaut der Himmel“; Hans Bahling brachte ſie mit kraftvollem Ausdruck zum Erklingen. Der hiſtoriſche Otto war zwar kaum achtzehn Jahre alt, als er ſich mit Theophano ver⸗ mählte, doch das ſtört uns angeſichts dieſes bärtigen Baritons ebenſo⸗ wenig, wie die Tatſache, daß dieſe Rolle im Original dem Allkaſtra⸗ ten gehörte, der den erſten Anſpruch auf die männliche Hauptpactie beſaß. Die Transpoſition erſcheint als dem Bearbeiter vollkommen gelungen; ſa, für unſer heutiges Geſühl iſt der ſehr ſtark zur Paſſi⸗ vität verdammte Otto in der Neueinrichtung erſt eigentlich glaubhaft geworden, trotdem er manches dafür hergeben mußle. Bahling das xein Lyriſche(„Kehre wieder, holde Geliebte“) über Erwarten gut; wo er im dritten Akt den Geſang zum beſonderen dramatiſchen Ausdruck ſteigern kann, iſt er ganz in ſeinem Element. Seiner Vielſeitigkeit hat der treſfliche Künſtler mit dieſer Rolle wieder ein Denkmal geſetzt.— Die Theophano indereſſiert als weibliches Cha⸗ rakterbild, deſſen feine Zeichnung erkennen läßt, daß Händel, von deſſen Liebe zu Frauen wir ſo gut wie garnichts wiſſen, trotz der nentwegtheit ſeiner Linien ſehr wohl den Regungen einer Holden zu folgen verſtand. Neben der hiſtoriſch bedeutſamen Bildnisarie kam beſonders der Monolog(Arioſo und Arie) im zweiten Akt dank enne Geiers verſtändnisvoller Sangeskunſt zu vorzüglicher Wir⸗ weiſe in Auseinanderſetzung befindet. In der Szene mit Otto (2 Akt) darf ſie ihrer feenhaft ſchönen morgenländiſchen Prinzeſſin noch ein wenig Ironie angewöhnen.— Mit den mufikaliſchen Schmuckſtücken dieſer beiden Geſtalten wäre eigentlich faſt alles wirk⸗ lich Poſitive des Ergebniſſes feſtgeſtellt, mit Ausnahme der erſten Arietta des Emirenus, die Händels Vorliebe ſür Baßpartien offen⸗ hart und durch Wilhelm Fenten eine ideale Wiedergaße fand. Was dem Trio der Gegenſpieler an Muſikausrüſtung bleibt, iſt wohl formal und inhaltlich(das Duett im 2. Aktl) recht intereſſant, entſpricht jedoch der Forderung des Wechſels auch in den Ruhe⸗ punkten, als die man die Arien eben doch zu betrachten hat, höchſt ſelten. Außerdem nimmt der, der feindlichen Partei überlaſſene Raum auch noch in der ſtark verkürzten Form der Bearbeitung, einen zu großen Umfang an. Es fehlt die Möglichkeit, den Reich⸗ tum der Farben wie im„Julius Cäſar“ auszubreiten. Die Span⸗ nung, die in dem letzten Werk Hörer und Schauer packt, will ſich nicht einſtellen, ganz abgeſehen, daß der Born der muſikaliſchen Gaben nicht halb ſo viel ſpendet wie dort. Die Gismunde läßt in⸗ tereſſelos. Ihre Zorn⸗ und Schmerzergüſſen, denen das gewaltige ſtimmliche Temperament von Emilia Poß zert nach Möglichkeit entgegenkam, laſſen uns kalt. Ebenſo die Mathilde, der die hierfür nicht geſchaffenen Stimmittel ihrer Vertreterin Pauline Strehl nicht gerecht zu werden vrmochten. Mit der einen Ausnahme ſeiner erſten Arie bleibt auch der Adalbert blutleer, trotzdem Hans Bart⸗ lings erfahrene Kunſt ihm diente. Der Sänger verſteht ſich übrigens auf den Rezitativ⸗Vortrag mit einer für einen Tenor höchſt bemerkenswerten Stilreinheit. Der ſzeniſche Rahmen, mit dem man die Geſtalten umgeben hatte, war mäßig. Zunächſt ſtörte wieder eine unglückliche Ver⸗ quickung von plaſtiſcher und Tapetendekoration. Der Gegenſtand hätte ſo ſchön Gelegenheit zu einer Verwendung byzanliniſcher Stil⸗ arten geben können,— ſtatt deſſen ſpielte die längſt abgoſägte Treppe die Hauptrolle. Nachdem man anderwärts die Trepperei glücklich„abgebaut“ hat— wer kennt nicht den Hintertreppen⸗ roman, den Jeßner mit ſeinen ewigen Treppen erlebte— blüht dieſer anſteigende Unfug hier auf einmal wider mit einer erſchrecken⸗ den Konſequenz. Auf ſo einem Ding läßt ſich allerdings mühelos Regie führen; man läßt einfach die Darſteller Trepplein auf Trepp⸗ lein ab ſpazieren und alles iſt gut... Was diesmal klappte, war einzig Rundhorizont und Beſeuchtung. Einige Stellungen der Statiſterie hatten verzweifelte Aehnlichkeit mit der„Julius Cäſar“⸗ Aufführung, die in dieſem Fall leider nicht am Platze war. Was natürlich wieder beſonders gefiel, war der ſchöne Schwung der Muſik, auf die Generalmuſikdirektor Lert ſich ja als beſonderer Spezialiſt verſteht Vor dem Schlußduett„Jetzt lacht uns die Sonne“ kung. die kaum dadurch beeinträchtigt wurde, daß die Künſtlerin ſich mit dem Händelſchen Geſangsſtil noch da und dort begreifticher⸗ hätte er allerdinas Halt machen dürfen: das hat die Engländer von anna Siebzehnhundertzwanzig zum Entzücken gebracht, vermaa aber N auf uns kaum eine andere denn komiſche Wirkung auszuüben. Auch machen wir Lert den leiſen Vorwurf, daß er allein es hätte fertig bringen können, gewiſſe Kindlichkeiten des Ganzen auszumerzen: er beherrſcht den Stil dieſer Oper. er kennt ihre geiſtigen Vorausſetzun⸗ gen und er hätte ſehen müſſen, daß es ſo„einfach“ denn doch nicht ainal Einfach.— ja das iſt eine Frage für ſich. Die Einfachheit dieſer unentwegten Muſik in Ehren, ſo braucht doch die Höhe, guf der ſie ſich beweat, nicht mit der Niederung des Primitiven vertauſcht zu werden, das ſie uns angeblich näher bringen ſoll. Nur weil unſer Publikum die geſunde Ueberleauna im Theater gänzlich bei dem modernen Sudel verloren hat, merkt es nicht. daß man ihm, wörtlich genommen, ein„Kinder“⸗ſpiel vorſetzt. Das hätte der geiſtige Be⸗ herrſcher einer Aufführung von der Kultiviertheit unſeres Herrn Lert vermeiden ſollen. Natürlich trifft das ſeine rein muſikaliſchen Bau⸗ teine nicht, die er meiſterlich aneinanderzufügen weiß. und die er mit ſeiner über alles Lob erhabenen. die ſchweren techniſchen Voraus⸗ ſetzungen gänzlich verdeckenden, eigenhändigen Bealeitung der Rezi⸗ tative in erleſenſter Art verbindet. Die Hagenſche Bearbeitung hat das an ſich kaum lösbare Generalbaßproblem auf einen höchſt gang⸗ baren Auswea geleitet, der vor allem dem Streichkörper ſein Recht läßt. Die volltönende Ouvertüre mit ihrem Fugato war ein famoſer Wurf, ebenſo die eingeſtreuten Orcheſterſtücke, deren Lineatur wieder trefflich herausgearbeitet war. Manchmal klinat es zwar wie bei einem regelrechten Creſzendo, doch glauben wir gerne, daß dies nur ſcheinbar iſt, und derart ſtilverſeſſen darf man auch nicht ſein. Die muſikaliſche Wiedergabe des Ganzen war ſo vollkommen, daß ſich am Schluß neben dem Dirigenten auch die Vertreter des Concertino und Continuo vor dem beifallfreudigen Publikum zeigen konnten. Das Publikum! Die Ehrung der ausführenden Kräfte ſei un⸗ angetaſtet, da ſtimmen wir gern mit ein. Aber es ſchien uns, als ſeien, nachdem nun einmal die Händeloper eine Wiedergeburt aus dem Geiſte Göttingens erlebte, unſere guten Theatergänger ein we⸗ ni blind geworden.— Wir können eben den„Cäfar“ nicht ver⸗ geſſen! Und noch etwas nicht. Dem Theater fällt es neuerdin i ein, die Preſſe zu den Generalproben Seen mal hat das interne Gründe, die wir wohl verſtehen; diesmal jedoch war die Generalprobe ſo gut beſucht, wie wir wiſſen, daß jene Interna gar nicht in Krage kommen können. Weiß man hier nicht mehr, was ſich gehört, daß es auch Sitte iſt, bei einſchlägigen Ver⸗ legern für eine Ueberſendung des nötigen Buch⸗ und Notenmate⸗ rials an die Preſſe Zu ſorgen, wofür ſie allemal dankbar iſt, und was jedem Teil dient? Will das Theater auf die Unterſtützung der Preſſe etwa verzichten? Es war zu Zeiten ſchon recht froh da⸗ rum und iſt es gewiß auch jetzt— Art von Ausſchluß der Oeffentlichkeit brauchen?? eeeee e e noch unſere Geduld ſere E Wie lange alſo will 21 e 4. Seite. Nr. 514 Neue Mannhe'mer Zeitung(Mittag⸗Ausgabe) Mittwoch, den 5. November 1924 ein frohes Zuſammenſein; es war Frohſinn in den Räumen des Ballhauſes, in denen ſich die Menſchen drängten, der Pfälzer Humor triumphierte. Den Feſtvortrag von Profeſſor Dr. Franz Schnabel⸗ Karlsruhe, eines Sohnes unſerer Stadt, mußte man aus der Har⸗ monie in den Muſenſaal verlegen, weil bei dem allgemeinen Intereſſe vorauszuſehen war, daß der Harmonie⸗Saal bei weitem für den Andrang nicht ausreichen werde. Auch dieſer Feſtakt war eine vornehme und würdige Veranſtaltung. Die Feſtrede umrahmten Vorträge des Kergl⸗Quartetts. Schnabel's Rede über„Kunſt und Kultur der Carl Theodor⸗Zeit“ war eine feinſinnige vorurteilsloſe Würdigung nicht nur des Kurfürſten und ſeiner Beſtrebungen, ſon⸗ dern des gewaltigen Barockgeiſtes, den der Redner göttlich, menſch⸗ lich und infernaliſch zugleich nannte. Es ſoll die Abſicht beſtehen, den Vortrag Schnabels im Druck erſcheinen zu laſſen. Das iſt er⸗ freulich. Der Muſenſaal iſt kein Raum für Vorträge und ſo mag manches verloren gegangen ſein, was in einem anderen Saal viel eindringlicher zur Geltung gekommen wäre. Die Krönung der Carl Theodor⸗Tage war das Carl Theo⸗ dor⸗Feſt im Nibelungenſaal, ein geſellſchaftliches Ereignis für die Stadt und ein künſtleriſches dazu. Künſtler und Muſeums⸗ leute von überall her haben beſtätigt, daß vornehmere und ſchönere Feſte dieſer Art weder die Münchner Künſtler⸗Genoſſenſchaft noch der Düſſeldorfer Malkaſten in ihren Glanztagen zuſtande gebracht haben. Man ſoll nicht kleinlich ſein. Freilich hätte man dies oder jenes anders machen können. Wenn annähernd 150 Dilettanten auf der Bühne ſtehen, kann nicht jede Einzelheit vollendet ſein. Aber Feſtſpiel und Feſt in ihrer Geſamtheit waren eine Leiſtung von feinſtem Geſchmack und auserleſener Geſtaltung. Die Tänze der Frankenthaler Porzellan⸗Gruppen waren voller Grazie. Jedes ein⸗ zelne Koſtüm war von Künſtlerhand genau nach dem Original be⸗ malt. Das Bühnenbild war eine köſtliche Farbenſymphonie voll Bewegtheit und freudigem Leben. Jeder war mit Begeiſterung dabei, die Mitwirkenden und die künſtleriſchen Leiter, auch die Hilfskräfte hinter den Kuliſſen. Es war erſtaunlich, mit welcher Porträtähnlich⸗ keit die Geſtalten herauskamen, etwa Gluck und der Miniſter von Hompeſch, etwa Verſchaffelt und Abel Schlicht. Und neben dem künſtleriſchen Teil gelang noch etwas, für den Außenſtehenden faſt überraſchend: das ganze Mannheim war wieder einmal beiſammen. Alles, ſeit Jahren jedes Erſcheinen im großen Kreis mit über⸗ großer und für den Geiſt der Bürgerſchaft nicht erfreulicher Zurück⸗ haltüng vermied, kam und blieb. Auf dem Boden des Altertums⸗ vereins war es möglich, die Mannheimer wieder einmal zuſammen⸗ zufaſſen, wie es vor Jahrzehnten bei den großen Baſaren gelungen war. Und aus Baden, der Pfalz und den Nachbarſtädten kamen viele geladene Honoratioren, und auch andere, die ſahen, daß Mann⸗ heim immer noch Veranſtaltungen von Ausmaß und Geſchmack bieten kann, wie in früheren glücklicheren Zeiten. Das Carl Theodor⸗Feſt war ein Ereignis. Daran werden vor allem diejenigen Freude ge⸗ habt haben, die in unermüdlicher Arbeit zum Gelingen beitrugen. Das Feſtbuch mit ſeinem überaus reichen Bildſchmuck, dem pro⸗ grammatiſchen Vorwort, den wiſſenſchaftlichen Beiträgen und dem hübſchen Titelbild wird in vielen Mannheimer Häuſern aufbewahrt werden als Erinnerung an das Carl Theodor⸗Feſt. Für den Mannheimer Altertumsverein mag es eine beſondere Genugtuung geweſen ſein, ſeine Arbeit ſo von Erfolg begleitet zu ſehen. Soweit dies nicht durch die Art der Veranſtaltungen, wie bei dem Feſtakt, ausgeſchloſſen war, wurden Wiederholungen not⸗ wendig. Bei der Wiederholung des Pfälzer Abends bot der Ballhausſaal das gleiche Bild wie bei der erſten Darbietung. Das Feſtſpiel„Frankenthaler Porzellan“ wird als Matinee im Nationaltheater am 16. November wiederholt und es iſt keine Frage, daß der Andrang ebenſo groß wird wie am Feſtabend, zu dem lange nicht alle, die es wünſchten, Zutritt finden konnten. Es iſt aber auch zu begrüßen, daß die ganze Einwohnerſchaft Gelegenhett hat, Spiel und Tänze zu ſehen, über den Rahmen der Vereinsmitglieder und ihrer Angehörigen hinaus. In der bald 70jährigen Geſchichte des Mannheimer Altertumsvereins bedeuten die Carl Theodor⸗Tage einen Höhepunkt, auf den der Verein ſtolz ſein kann. Wenn er heute der Mitgliederzahl nach an der Spitze aller örtlichen heimatlichen Ge⸗ ſchichtsvereine in Deutſchland ſteht, verdankt er dies der regen Teil⸗ nahme der Mannheimer Bevölkerung an ſeinen Beſtrebungen. Daß aber der Boden für Heimatverſtändnis und Heimatliebe in Mann⸗ heim derart günſtig wurde, wie es jetzt der Fall iſt, hat ſeinen Grund in der Intenſität und dem Geſchick, mit dem die an der Spitze des Altertumsvereins ſtehenden Damen und Herren unermüdlich und un⸗ entwegt arbeiten. Wer den einzelnen Veranſtaltungen beiwohnte, kann ermeſſen, welche ungeheuere Arbeit von den leitenden Perſön⸗ lichkeiten neben ihrer Berufsarbeit aus Begeiſterung für die Sache und aus Liebe zur Heimat durch Wochen, in vorbereitenden Be⸗ ſprechungen und in abendlichen Sitzungen durch Monate, geleiſtet worden iſt. Einzelne hier rühmend hervorzuheben, iſt nicht die Auf⸗ gabe dieſer Betrachtung. Es ſoll nur geſagt werden, daß der erſte Gedanke für die Carl Theodor⸗Feier von Profeſſor Dr. Walter ausging, dem auch die Idee, Frankenthaler Figuren auf die Bühne zu bringen, zu danken iſt. Für das kommende Frühjahr iſt, wie wir hören, in den Räumen des Schloſſes, die für das Hiſtoriſche Muſeum beſtimmt ſind, eine Ausſtellung von Kunſt und Kunſtgewerbe der Carl Theodor⸗Zeit geplant. Da reiche Schätze, wie die Sammlung Carl Baer, der Beſitz des Altertumsvereins und Leih⸗ gaben Mannheimer Sammler zur Verfügung ſtehen, wird ſie nach aller Vorausſicht von allgemeinem Intereſſe und weittragender Be⸗ deutung ſein. Hoffentlich bringt ſie den gleichen Erfolg wie die Cark Theodor⸗Tage, die hinter uns liegen. P. * Die Zahl der Erwerbsloſen. Laut Mitteilung des Städti⸗ ſchen Nachrichtenamts betrug am 28. Oktober die Zahl der beim Arbeitsamt Mannheim, öffentlicher Arbeitsnachweis für den Amts⸗ bezirk Mannheim, gemeldeten Arbeitsloſen 9 815(7935 männliche, 1880 weibliche). Da am 21. Oktober die Zahl der Vollerwerbs⸗ loſen auf 9 970 ſich belief, iſt ein Rückgang um 155 eingetreten. Die am 28. Oktober gemeldeten Arbeitsloſen verteilen ſich auf die einzelnen Berufsgruppen wie folgt: Facharbeiter der Metall⸗ und Maſchineninduſtrie 2 105, Facharbeiter im Baugewerbe 140, Arbej⸗ ter im Verkehrsgewerbe 520, Hilfsarbeiter 3 362, Angeſtellte im Handelsgewerbe und in techniſchen Betrieben 1 630, ſonſtigen Ar⸗ beitnehmer 2058. Gegenüber dem 21. Oktober iſt in den Gruppen der Hilfsarbeiter, der Angeſtellten im Handelsgewerbe und in tech⸗ niſchen Betrieben, ſowie in der Gruppe der ſonſtigen Arbeitneh⸗ mer ein Rückgang eingetreten; die übrigen Gruppen dagegen wei⸗ ſen eine kleine Erhöhung auf. * Leihamt. Wie uns das Städtiſche Nachrichtenamt mitteilt, betrug der Pfänderbeſtand beim Mannheimer Städtiſchen Leihamt Ende September 13 930 Stück mit einem Werte von 115 469 Mk. Im Oktober belief ſich der Zugang auf 5 645 Stück im Werte von 42 066 Mk., der Abgang auf 4846 Stück im Werte von 33 317 Mk., ſodaß ſich der Pfänderbeſtand Ende Oktober auf 14 729 Stück mit einem Werte von 124 218 Mk. ſtellte Seit Beginn dieſes Jahres iſt der Pfänderbeſtand von 1157 auf 14729 Stück geſtiegen. In⸗ deſſen bleiben, wie kürzlich ausgeführt wurde, dieſe Zahlen hinter dem Vorkriegsſtand weit zurück; Ende Oktober 1913 z. B. betrug der Pfänderbeſtand 63 934 Stück mit einem Werte von 452 808 Mk. * Zu Fuß durch alle Länder der Welt. Auf unſerer Redaktion ſtellte ſich geſtern ein Herr vor, der ſich die ſeltſame, wenn auch heute nicht mehr ungewöhnliche Aufgabe geſtellt hat alle Länder und Inſeln der Welt per Pedes Apoſtolorum zu durchwandern. Er nennt ſich H. Czichon, iſt ein gebürtiger Oberſchleſier und will die weite Strecke: 204 132 Kilometer zuſammen mit ſeiner Frau Annelies in genau 5 Jahren 1 Monat und 25 Tagen meiſtern. Am 28. April verließen die mutigen Wanderer Berlin und müſſen dort wieder am 1. Auguſt 1929 eintreffen. Ihr Weg führte ſie bis jetzt durch Schweden, Lappland, Spitzbergen, Norwegen, Holland die Rheinlande nach unſerer Stadt, die ſie morgen wieder verlaſſen werden, um über Heidelberg, Karlsruhe nach dem Süden zuzu⸗ ſtreben. Abgeſehen von dem rein ſportlichen Zweck der Aufſtellung eines neuen Weltrekords gibt dieſe Weltwanderung auch wiſſen⸗ ſchaftlichen Aufgaben, der Erforſchung der geographiſchen und kul⸗ turellen Eigenarten der zu durchwandernden Gebiete. Zoologie, Botanik und Mineralogie werden dabei beſonders gepflegt. Die ganze Reiſe wird, wie ſchon geſagt, zu Fuß abſolviert, das Reiſe⸗ geväck wird per Bahn vorausgeſchickt. Seinen Unterhalt verdient ſich das ſeltene Wanderpaar durch Vorträge und Verkauf von An⸗ ſichtskarten. Möge ihnen die kurze Raſt in unſerer Stadt eine ſchöne Unterbrechung ſein und ſie mit friſchem Mut erfüllen für ihre kühne Forſcherreiſe. veranſtaltungen Theaternachrichlt. Heute beainnt der Vorverkauf für die Freitaa, den 7. November im Nibelungenſaal ſtattfindende Erſtauf⸗ führunga„Der arme Konrad“, Tragödie aus der Bauernrevolte 1514, von Friedrich Wolf. Das Stück iſt von Eugen Felber in Szene gefetzt. Die Bühnenbilder hat Heinz Grete bergeſtellt.— Donners⸗ tag. den 6. November findet die erſte Wiederholung von Händels „Otto und Theophano“ ſtatt. In der Beſetzung der Partien iſt eine Aenderung eingetreten. Es wirken folaende Kräfte mit. Aenne Geier, Helene Reffert, Pauline Strehl, Hans Bahling Paul Berger, Wilhelm Fenten. Haushalk und Hausfrau. Um auch den Berufstätigen Gele⸗ genheit zu geben, die Ausſtelluna des Hausfrauenbun⸗ des zu beſuchen, iſt. vielfachen Wünſchen entſprechend, deren Beſich⸗ ligung am morgigen Donnerstag bis 10 Uhr abends möalich.(Siehe Anzeige). 4 Reichsbund deutſcher Technik. Die hieſige Ortsgruppe veran⸗ ſtaltet am kommenden Sonntag vormittaa in den Kammerlichtſpielen. DD 2, 6, eine Film⸗Vorführuna„Der deutſche Wald“. Es wird die geſamte Forſtwirtſchaft vom Säen bis zur Ernte mit Transvport⸗ einrichtungen uſw. mit entſprechenden Erläuterungen durch einen Fachmann gezeiat. Fernex werden verſchiedene Naturaufnahmen von ſeltener Schönheit gezeigt.(Näheres ſiehe im Anzeigenteil). vereinshäuſer und ähnliches bei der vermögensſteuer Die Ausführungsbeſtimmungen zur Vermögensſteuer ſchreiben vor, daß Hausgrundſtücke mit dem Wehrbeitragswerte, abzüglich gewiſſer Abzüge, zu bewerten ſind, je nach dem Zwecke, dem ſie dienen. Die Höhe der Abſchläge iſt nur geregelt für Wohnhäuſer und für ſolche Häuſer, die gewerblichen Zwecken dienen. Nun gibt es aber Häuſer, die weder als gewerbliche noch als Wohnhäuſer an⸗ zuſehen ſind. Dahin gehören z. B. Klubhäuſer, Vereinshäuſer uſw., die nur den Zwecken des Vereins oder Klubs dienen. Als gewerb⸗ liche Gebäude ſind ſie nicht anzuſehen, weil der Vereinsbetrieb natürlich kein Gewerbe iſt. Aber auch als Wohnhäuſer können ſie nicht gelten, weil ein Verein, der in einem Hauſe ſeine Veranſtal⸗ tungen abhält, dieſes Haus nicht„bewohnt“; zum Begriff des Be wohnens gehört das ſtändige Verweilen in dieſem Hauſe, und an dieſer Vorausſetzung fehlt es. Ebenſo kann auch die Taubſtummen⸗ anſtalt oder die Blindenanſtalt oder das Krankenhaus, die von ge⸗ meinnützigen Vereinen unterhalten werden, weder als Wohnhäuſer noch als gewerbliche Häuſer gelten. Die Ausführungsbeſtimmungen ſind alſo inſoweit lückenhaft. Sie geben keinen Anhalt für die Bewertung derartiger Gebäude. In der Praxis wird es darauf ankommen, für den enzelnen Fall eine Verſtändigung mit dem Finanzamte zu erzielen. Dabei wird man natürlich eine gewiſſe Anlehnung an die Werte derjenigen Häuſer ſuchen müſſen, für die eine beſtimmte Bewertung in den Aus⸗ führungsbeſtimmungen vorgeſchrieben iſt. Dabei müſſen der Zweck des Vereins und die Ausſtattung des Hauſes vor allem berückſich⸗ tigt werden. Handelt es ſich um Luxusbauten von Vereinen, die lediglich geſellſchaftliche Bedürfniſſe ihrer Mitglieder erfüllen, ſo wird man ſich derjenigen Bewertung nähern müſſen, die für Villen vorgeſchrieben iſt. Handelte es ſich aber um gemeinnützige Vereine, die die Räume mehr als ein Mittel zur Erledigung ſachlicher ge⸗ meinnütziger Aufgaben benutzen, ſo wird die Bewertung ungefähr ebenſo ausfallen müſſen, wie ſie für einfache Mietshäuſer vorge⸗ ſchrieben iſt. Rechtsanwalt und Notar Jacobſohn⸗Breslau. Jagò und Fiſcherei im November Immer mehr erliſcht des Frühherbſtes Farbenpracht. Südwärts wandern Scharen von Sumpf⸗ und Waſſervögeln und die Flüge der Winterkrähen, Saatkrähen untermiſcht mit Nebelkrähen und Dohlen, ziehen krächzend von Oſt nach Weſt oder ſtellen ſich ein zur Winter; raſt. Hoch⸗ und Damwild haben noch Schußzeit. Nur in Bayern haben Rot⸗ und Damhirſche bereits Schonzeit. Auch in Revieren, wo das Reh noch frei iſt, ſollte ihm in Berückſichtigung der ſchweren Verluſte des verfloſſenen Winters, wie„Der Deutſche Jäger“ München nochmals zur Pflicht macht, zur Hebung der Beſtände möglichſte Schonung gewährt und der Aoſchuß auf Treibjagden gänzlich vermieden werden. Den Wald⸗ folgen Feldtreiben und liefern je nach Beſatz beſſere oder geringere Haſenſtrecken. Faſanenhähne und Waldſchnepfen zieren die Strecken der Waldjagden. Faſanenhennen ſind auch dort, wo ihr Abſchuß geſtattet iſt, zu ſchonen. Rebhühner ſollten nur mehr e erlegt werden. Enten⸗ und Gänſezug ſteht in voll⸗ ſter Entwicklung und bietet an geeigneten Orten Gelegenheit zur Ausübung des Strichs, des Falls oder der Birſch. Das Haar⸗ Raubwild, pöllig verfärbt, trägt ſein wertvolles Winterkleid. Das gefiederte ſetzt ſeinen Zug fort. Günſtige Abſatzmöglichkeiten, Eigen⸗ nutz und die durch die Treibjagden bedingte zeitweilige Aufſichts⸗ loſigkeit locken das Wilderertum zu Uebergriffen und erheiſcht dieſes vermehrte Aufmerkſamkeit. Renken außer Kilch und große Ma⸗ räne haben Schonzeit. See⸗, Bachſaibling und Forelle laichen. Aeſche und Regenbogenforellen beißen noch, ebenſo Hecht, Schied und Barſch. Hauptfangmonat für Huchen. Reuſenfang für Rutten. * Das neue Ortsklaſſenverzeichnis. Nach dem neuen Orts⸗ klaſſenverzeichnis, das am 1. November in Kraft getreten iſt, ſind eingereiht: In Ortsklaſſe A: die Städte Baden⸗Baden, Donaueſchingen, Ettlingen, Freiburg, Heidelberg, Karlsruhe, Kon⸗ ſtanz, Lörrach, Offenburg, Pforzheim, Raſtatt, St. Blaſien, Sin⸗ gen, Triberg, Weinheim. In Ortsklaſſe B: die Städte Achern, Benndorf, Breiſach, Bretten, Bruchſal, Bühl, Durlach, Emmendingen, Engen, Eppingen, Furtwangen, Gernsbach, Has⸗ lach, Kehl, Lahr, Mosbach, Müllheim, Neckargemünd, Neuſtadt i. Schw., Oberkirch, Radolfzell, Säckingen, Schönau i.., Schopf⸗ heim, Schwetzingen, Sinsheim a. Elſ., Staufen, Tauberbiſchofs⸗ heim, Ueberlingen, Villingen, Waldkirch, Waldshut, Wertheim, Wiesloch und Wolfach. In Ortsklaſſe C: Boxberg, Etteu⸗ heim, Flehingen, Graben, Kandern, Kenzingen, Kirchzarten, Kre⸗ zingen, Lenzkirch, Meersburg, Meßkirch, Neckarbiſchofsheim Pful⸗ lendorf, Stühlingen, Zell i. W. In Ortsklaſſe D: Adels⸗ heim, Buchen, Eberbach, Salem, Uehlingen(A. Waldshut) und Walldürn. Mannheim iſt als einzige Stadt in Baden in einer Sonderrkaſſe. *Die Reichsmark bei der Reichspoſt. Infolge der Geltung der neuen Währungsgeſetze ſtellt nunmehr auch die Deutſche Reichspoſt ihr Kaſſen⸗ und Rechnungsweſen äuf Reichsmark um. Seit 1. No⸗ vember zelten alle Einnahmen und Ausgaben für die Verrechnung als auf Reichsmark lautend. Soweit zu erhebende oder zu zah⸗ lende Beträge noch nicht in Reichsmark feſtgeſetzt ſind oder noch nicht in Reichsmark erhoben oder gezahlt werden, werden die Reichspoftzaſſen die gezahlten oder erhobenen Beträge zur Buchung in Reichsmark umrechnen. Alle für das laufende Rechnungsjahr be⸗ reits verrechneten Beträge gelten als in Reichsmiark verrechnet. Alle Empfangsbeſtätigungen werden die Reichspoſtkaſſen vom 1. Novem⸗ ber an in Reichsmark leiſten. Zur Einzahlung auf Poſtan⸗ weiſungeg ſind, gleichgültig, ob dieſe über Rentenmark, Reichs⸗ mark oder Bill.⸗Mark lauten, alle zu Zahlungen an Poſtkaſſen zu⸗ gelaſſene Zahlungsmittel anzunehmen. Zu Auszahlungen von Poſtanweiſungen, die über Rentenmark lauten, ſind außer Rentenmark auch die ſonſt vorhandenen Zahlungsmittel zu ver⸗ wenden. Die Poſtvermerke in Poſtanweiſungen nach dem Aus⸗ land werden ſeit 1. November in Reichsmark ausgefertigt. Poſt⸗ anweiſungen aus dem Ausland werden vom 15. November an im allgemeinen auf Reichsmark lauten, und, ſoweit ſie noch auf Pa⸗ piermark lauten, in Reichsmark nach dem Verhältnis von einer Bil⸗ lion Papiermark gleich einer Reichsmark ausbezahlt. Die in fremder Währung ausgeſtellten Poſtanweiſungen aus dem Ausland ſind von den Vermittlungsanſtalten nunmehr nach dem angegebenen Ver⸗ hältnis in Reichsmark umzurechnen. Wertangaben auf Wert⸗ ſendungen in Reichsmark ſind nicht zu beanſtanden. Das gleiche herbſttage im Salzkammergut Von Emil Lucka Wie in den Nächten der Apfelblüte ſingt dunkel auch jetzt der Brunnen in ſeinen Trog. Iſt alles geblieben wie es war? Der Morgen ſollte da ſein, aber Nebel decken die Wieſe zu, wie frie⸗ rende Geſpenſter ſtehen Bäume im Grau. Der Nebel blendet, zeigt plötzlich ein rundes ſilbernes Blättchen oben, die Sonne, doch ſie muß ſchnell wieder ſchwinden. Durchblitzen des Lichtes— Ueberquellen des Nebels, ſo geht es eine Weile hin und her, hoch oben brandet und wogt es in ein ſchüchternes Blau, wie das Meer den Bewohnern der Tiefe. Da bricht glühend die Sonne durch den Morgenſchaum, er vergeht in ein Netz von Silberſchleiern unterm erſtandenen Gebirge. Alle Nebel haben ſich in funkelnden Tau ge⸗ löſt— in Ruhe, Reife und Glanz liegt das Tal. So dicht iſt im Mai der Apfelbaum drüben umſponnen ge⸗ weſen, daß man nur Efeu ſah, der weiße Blüten trieb; nun hän⸗ gen reife Aepfel im dunkel glänzenden Efeubaum. Und wahrhaf⸗ tig— ſüße Trauben am Staket vor meinem Fenſter, ich kann ſie mit der Hand greifen. Auf Gras und Blättern blinckt es. Schwere, loſe, ſilberne Fa⸗ den hängen in der warmen Luft. Jetzt dürfen die Kühe über die gemähte Wieſe gehen, die ihnen früher verboten war. Ihr Läu⸗ ten erfüllt das Tal. Kühn ſpringen die Kälber, und die Schafe weiden aneinander gedrängt, achtſam, daß keines aus dem Knäuel ſich löſe. 5 5 Flammen brechen aus der Wieſe, ſchlagen lodernd ins Blau, ſäumen in einem goldgelben Wogen den Berg ein, der überm Brand ſeine ruhigen, dunkeln Nadelwälder trägt. Zu ſtiller, menſchenloſer Feier hat die Natur ſich aufgetan. Sie verklärt ſich in tiefem Rot, in Braunviolett, in Goldbraun und Erntegelb, freu⸗ dig, doch mit heiligem Ernſt. Dem ſchwarzen Tannengrün. ſind roſtrote Bäumchen eingewebt, auf die gelbe, zackigausgeſchnittene Blätter des Ahorns regnen. Einſt iſt der Wald lichte Blüte ge⸗ weſen, nun erfüllt er ſich in einer Schönheit die tiefer leuchtet von Tag zu Tag. 5 Leiſe träufeln die Blätter wie reife Beeren, eines nach dem andern ſchwebt nieder, ohne Eile, mit ſcharfem herbſtlichem Dufk. Noch ſtehen karminrot die ſommerlichen Zyklamen unter dunkel⸗ glänzenden Schneeroſenblättern, die ſchützend ihre Finger breiten, Enziane, lila und tiefblau, werden nicht müde zu blühen, hie und da eine Butterblume und niedriger Thymian zwiſchen kupfernem Laub. Mir begegnet im Wald das zahme Rehböcklein der Senner⸗ bäuerin, das hier ſpazieren geht; es läßt⸗ ſich locken und krauen, dann ſpitzt es die Ohren, wittert und ſpringt in graziöſen Sätzen übers Wurzelwerk.„„„ 2——— L. E Vom Rudolfsturm iſt der Hallſtätter See eine dunkelgrüne polierte Malachitplatte, in die Berge ihren ſchwarzen Schatten zeichnen. Die Felſen ſind mit hundert Farben beſpritzt und über⸗ rieſelt von ſchwebenden Blättern. Zwiſchen Berg und See unten, man weiß nicht, wie Platz iſt, drängen ſich ein paar Häuſer zu⸗ ſammen, ſonnig blinken ihre Fenſter herauf. Ein einziges, ganz kleines Boot auf der unbewegten Fläche ſchwebt überm Schatten des Hirlatz. Schroff ſtürzt der Saarſtein drüben auf die grüne Landzunge. Ich kehre mich: vor den grauen ſonnebegoſſenen Wänden des Salzberges ſtehen prächtige hohe Lindenbäume mit ſchweren ſaft⸗ grünen Kronen mitten in der ergilbenden Welt. Ein Rauſchen vieler Gewäſſer iſt ringsum, in der gähen Schlucht liegen Urwelt⸗ blöcke umſchäumt. Ich ſteige hinauf zu den Bergwerksanlagen. Schon die Kelten, die man hier ausgegraben hat— ihre Gräber ſind wieder zugeſchüttet, liegen unter Wieſen— haben hier Salz gefunden. Zum erſten Mal ſehe ich, daß große Induſtrieanlagen die Natur nicht verderben müſſen. Jetzt liegt tief unten der Rudolfsturm, im goldroten, grün durchſickerten Kranz ſeiner Bu⸗ chen, wie eine Medaille ins Schwarzgrün des Sees gefaßt. Sechs Uhr iſt's erſt, aber ſchon Nacht. Man fährt über den See, der Mond hat ſich einen goldenen Kranz ums Haupt gelegt, ſendet einen Strom von Silber zum Boot— aber ſchnell treten wir in den tiefen Schatten der Berge.— Ein blauer Sonnentag folgt dem andern. Jeder ringt ſich aus weißen Nebeln auf, jeder leuchtet in regungsloſer Stille über der Welt. Der Brand des Herbſtes greift täglich weiter, ein Baum zündet den andern an mit ſeiner roten Glut. Aber noch verbrennt der Wald nicht, er wird immer lichter und leichter. Ein Klirren und Klingen iſt von Gold und ein meſſingnes Klappern, Flämm⸗ chen ſchweben beſtändig in der blauen Luft. Die Eichen haben ſich ihre Kronen gewahrt, dreifarbig ſind ſie jetzt, altgolden, ſepiabraun und noch mit Grün durchmengt. Wie Harfenſaiten ſind die ſchlan⸗ ken Tännlein geſpannt, die Sonne ſcheint in ſie und weckt ein Rauſchen, bald tiefer, bald höher. Die weißen Birkenkinder tra⸗ gen ein ſpitziges Goldhütchen auf dem Kopf, über den Waldhim⸗ mel ſind Vorhänge von Brokatflitter gehängt, die leiſe ſirren. Schon um vier Uhr geht die Sonne über die Berge hinüber. Die beiden Zinken des Sparbers ſtehen noch im mild ergoſſenen Licht über dem Perlgrau der Hänge. Die Luft ſchießt ſichtbar ge⸗ worden von den Spitzen auf, in einem geraden Strahl, oben hell, unten ermattend. Drüben aber werden zwiſchen Himmelsblau und Wieſengrün die Berge aus goldener Bronze herausgemeißelt, rieſige Schilder, auf denen Buckel und Senken modelliert ſind. Ich gehe an Aeckern hin, wo die Kartoffeln aus der Erde ge⸗ nommen werden, das Rehböcklein weicht ſeiner Väuerin nicht von — 27 der Seite, beſieht ſich den Ochſen, der an den Karren geſpannt iſt und träge glotzt. Ach was! denkt das Böcklein, denn es iſt jung und luſtig, ich verſuch's!— Und ſchon will es unterm Bauch des Ochſen durchſchlüpfen. Aber der iſt ein ernſthafter Geſell ohne jeglichen Humor und gibt dem Tierlein einen Stoß, daß es ſich ge⸗ kränkt abwendet und mit ſeinen zarten Beinen ins Feld ſtolziert. Die Frau iſt entrüſtet und ſagt dem Ochſen ihre Meinung wegen des rindviehaften Benehmens, ſie ruft ihren Nazi— ſo heißt er nämlich, zweifellos nach Ignatius von Loyola— tröſtet ihn, gibt ihm einen Kuß auf den Mund und ſtellt feſt, wie lieb doch ſolch ein Tier ſei. Die Sonne iſt untergegangen, es wird kalt, ſchon liegen Nebel überm Fluß. Die fernen beſchneiten Gipfel leuchten roſenrot, ein Rabe fliegt dem weißen Mond entgegen.— Ich ſteige den Weg in die Zimnitz⸗Schlucht hinauf, der immer ſchmäler wird, dorthin, wo den Sommer über die Lawine das ganze Hochtal ausgefüllt hat. Niedergebrochen die Bäumchen, ein wirres Geſtrüpp, das das Weiterkommen erſchwert, bis zu dem keſſelartigen, ernſten Talſchluß. Unten im Bach liegen die grauen, zackig ausgehöhlten Reſte der Lawine. Ich wende mich: auf die Staffelei der dunkeln Tannenwälder iſt das Laufener Gebirge und das Katergebirge als ein ſonniges Bild geſtellt. Beim Rückweg treffe ich die kleine Madonnenſtatue an, die in einem Felſen ſteht und immer von Blumen gekränzt iſt. Man weiß, daß ſich dort dreimal im Jahr der Felſen auftut zu ſchim⸗ mernden Hallen, nicht oft hat ſich einer hingewagt. Die alte Hüt⸗ terin erzählt, daß an der Stelle ihres Hauſes früher eine Köhler⸗ hütte ſtand und daß die Köhlerin langſam ſiechte. Da ging ihre Tochter in der Johannisnacht, die nicht geraten iſt, in die Zimnitz, fand das Felſentor offen, der Geiſt trat heraus und führte ſis. Das Mädchen ſah zwei Blumen, jede in ihrem Glas: eine friſch blühende, eine dem Sterben nahe.„Das iſt dein Leben,“ ſprach der Geiſt,„jenes deiner Mutter Leben.“ Sie erkannte, daß es mit der Mutter zu Ende ging, und bat den Geiſt, daß er die Blumen vertauſchte.—„Dann wirſt du ſterben!“ warnte er, aber ſie ließ nicht ab mit Bitten, ehe er es tat und ihr den Heimweg wies. Die alte Frau wurde geſünder von Tag zu Tag, das Mädchen erblich. In der Chriſtnacht faßte ſie noch einmal Mut und ging den verru⸗ fenen Weg, um dem Geiſte ihren Dank zu ſagen. Wieder ſtand das Tor offen, wieder erſchien ihr der Geiſt und kündete:„Deine große Liebe ſoll belohnt werden! Auch du wirſt geneſen!“ Der Schwarzenſee iſt ſommerblau, ja adriablau, weißes Ge⸗ ſtein grenzt ſeine Ufer wie Klippen des ſüdlichen Meeres. Im Waſſer ſind die bunten Farben durcheinander gerüttelt, ſchimmern in unlöslichem Glanz. Wind ſpringt an, lockert ein wenig die Fläche, aber gleich wieder glättet ſie ſich zum Spiegel der ſchönen — Die Treibjagden ſind im vollen Gang. Welt, Ich liege unter einem Lindenbäumchen, ſeins letzten Blät⸗ Mikkwoch. den 5. November 1924 Neue Mannheimer Feitung(Mittag⸗Ausgabe) 5. Seite. Nr. 514 gilt für die Angabe der Beträge auf Nachnahmen u. in Poſt⸗ aufträgen. Bei Poſtaufträgen und Nachnahmen auf Brief⸗ ſendungen aus dem Auslande werden Beträge, die noch in Papier⸗ mark angegeben ſind, nunmehr nach dem angegebenen Verhältnis in Reichsmark umgewandelt. Die Beträge der Nachnahmen auf Paketen nach dem Ausland ſind vom 15. November an ebenfalls im allgemeinen in Reichsmark anzugeben. »Ermäßigung der Fernſprechgebühren. Vom 1. Dezember ab treten folgende Ermäß'gungen der Fernſprechgebühren ein: An Stelle der jetzigen Ortsgeſprächsgebühr von 15 Pfg. wird für jeden Hauptanſchluß für die erſten 10) Geſpräche im Monat wie bisher 15 Pfg. erhoben, für das 101. bis 200. Geſpräch im Monat 14 Pfg., für das 201. bis 300. Geſprach im Monat 13 Pfg., für das 301., bis 400. Geſpräch im Monat 12 Pfg., für das 401. bis 500. Geſpräch im Monat 11 Pfg., und für das 501. und jedes weitere Geſpräch im Monat 10 Pfg. Für Teilnehmer mit lebhaftem Sprechverkehr tritt gegenüber den jetzigen Gebühren ein Nachlaß bis zu faſt 30 v. H. ein. Außerdem werden die Gebühren für Ferngeſpräche auf Entfernungen von mehr als 200 km ermäßigt. Sie betragen bei Entfernungen von 200—300 km ſtatt 2, 25 Mk..10 Mk., 300—400 Em ſtatt 2,70 Mk..40 Mk., 400—500 km ſtatt 3,15 Mk. 2,70 Mk., 500—600 km ſtatt 3,60 Mk..— Mk., 600—700 km ſtatt.05 Mk. 3,.30 Mk., 700—800 km. ſtatt 4,05 Mk..70 Mk. uſw. Dieſe Er⸗ mäßigung kommt in erſter Linje den Teilnehmern in den Grenz⸗ gehieten des Reiches zugute, ſowie denjengen Kveiſen, die Ge⸗ ſpräche auf größere Entfernungen zu führen gezwungen ſind. Paßgebühren. Das öſterreichiſche Konſulat teilt mit, daß die BViſagebühren vom öſterreichiſchen Bundesbanzleramte mit ſofortiger Wirkung erhöht wurden. Es wird erhoben für ein⸗ malige Ein⸗ und Ausreiſe 12 Mark, mehrmalige Ein⸗ und Ausreiſe (Dauerviſum) 32 Mark; einmalige Durchreiſe 4 Mark, zweimalige Durchreiſe 8 Mark. Dieſe Gebühren werden nur in deutſcher Mark⸗ währung angenommen. Winterſportzüge. Wie wir erfahren, wird die Deutſche Reichsbahn, um einem Verkehrsbedürfnis entgegenzukommen, in dieſem Winter eine Reihe beſonderer Winterſportzüge einlegen, die den Winterſportverkehr nach Thüringen dem Harz, dem Rieſen⸗ gebirge, dem bayeriſchen Hochland und dem anſchließenden Tirol erleichtern ſollen. Die Winterſvortzüge werden nach Art der bis⸗ erigen Sommerferienzüge geführt und die gleiche Preiser⸗ mäßigung von 33 ein Drittel Prozent genießen. hochwaſſer Keine Veränderung des Rheinwaſſerſtandes in Mannheim— Der Neckar um 5 Itm. geſtiegen Heute früh 7 Uhr wurde uns von der Schuſterinſel ſtarker N ordwind und Nebel gemeldet. Die Temperatur betrug 5 Grad. Dder Waſſerſtand des Rheins ging vom geſtrigen.08 auf.97 Meter zurück. In Kehl betrug die Waſſer⸗ abnahme in vergangener Nacht nur zwei Zentimeter. In Mannheim iſt gegenüber dem geſtrigen Dienstag keine Ver⸗ änderung des Waſſerſtandes eingetreten. Der hieſige Pegel zeigt noch.98 Meter wie geſtern früh 6 Uhr an. Von Köln wird uns dagegen heute früh gemeldet, daß der Waſſerſtand von.13 Meter auf.70 Meter in vergangener Nacht geſtiegen iſt und daß ſich dem⸗ zufolge die Ueberſchwemmungen am Mittel⸗ und Niederrhein noch weiter ausgedehnt haben. Auch der Neckar hat in vergangener Nacht wieder„Waſſer⸗ wachs“, wie der fachtechniſche Ausdruck lautet, erhalten, da am Mannheimer Pegel eine Waſſerzunahme um 5 Ztm. und zwar von .32 auf.37 Meter feſtgeſtellt wurde. Hochwaſſermeldungen aus Baden „Karlsruhe, 4. Nov. Der Pegelſtand der Alb hat zeitweiſe die Höhe von 1919 erxeicht. Der Andrang der Waſſermaſſen hat Wer etwas nachgelaſſen. Bei Bühl wurde die Fahrſtraße 60 Zentimeter hoch von Druckwaſſer überflutet. Teilweiſe ſtanden die Kühe noch auf der Weide, als das Waſſer ankam. Sie wurden aus dem Waſſer heimgetrieben. Zwiſchen Griesheim und Bühl und dann weiter abwärts beiderſeits der Kinzig ſtanden weite Flächen unter Waſſer. Ein großer See war, wieder oben am großen Deich. Die Bülot, Acher und Rench ſind ebenfalls über die Ufer getreten. Ob größerer Schaden angerichtet wurde, iſt noch nicht bekannt geworden. In Offenburg und Umgebung hat die Ueherſchwemmung auf die noch draußen liegenden Feldfrüchte nach⸗ teilig gewirkt. In Sch Schiltach kleiner. die Grünſtraße war überſchwemmt, in den Kellern ſtand das Waſſer. In den an der Kinzig liegenden Gärten ſind große Verheerungen angerichtet. Die Kinzig brachte viel Holz, Bretter, Balken uſw., auch einen ½ Ztr. ſchweren Schrein. Die Sägewerke in Schiltach haben ihr Holz in Sicherheit gebracht. In Schenkenzell war ſehr hohes Waſſer. Die Leute mußten teilweiſe ausziehen, da das Waſſer teilweiſe in den Wohnungen ſtand. Aus Tauberbiſchofsheim wird uns gemeldet, daß auch die Tauber gewaltige Waſſermengen mit ſich führt, die bei Königshofen, Lauda, Diſtelhauſen, Impfingen, Hochhauſen, Werbach und Gamburg, das Flußbett überfluten und weite Strecken überſchwemmen. Zwiſchen Impfingen und Werbach bildete ſich ein 1½ Kilometer breiter See. In der Unterſtadt iſt vielfach Waſſer in die Keller eingedrungen. Auf der Strecke Wertheim— Milten⸗ berg iſt der Bahndamm an zwei verſchiedenen Stellen unter⸗ wühlt, ſodaß der Bahnverkehr dort unterbrochen und durch Um⸗ ſteigen aufrecht erhalten werden muß. iltach war die Kinzig ſehr groß, die T Hochwaſſernachrichten vom Rhein, der Moſel und dem Main Köln, 4. Nov. Immer mehr Nachrichten über Hochwaſſer⸗ ſchäden in Weſtdeutſchland ſaufen ein Von der Moſel wird gemeldet, daß die Zleiſe teilweiſe zwei Meter unter Waſſer liegen. Gefährlicher noch als das Hochwaſſer wurde in der letzten Nacht in Bernkaſtel das Ausbrechen eines unterirdiſchen, durch die Stadt führenden Bergbaches, der vom Hunsrück kommt. Die hoch⸗ ſtehende Moſel geſtattete keinen freien Abfluß mehr und die reißenden Fluten führten maſſenhaft Steine und Geröll mit ſich, ſodaß das unterirdiſche Bachbett ſich in kurzer Zeit verſtopfte. Mit furchtbarer Gewalt ſuchten ſich die Waſſermaſſen einen Aus⸗ weg. Aus mehreren Ecken und Enden ſtrömen zur Zeit die Wogen durch die Alte Römerſtraße, die Moſel⸗ und die Schwanenſtraße der Moſel zu. Um Mitternacht war der ganze Marktplatz über⸗ ſchwemmt Der Schaden, den das Hochwaſſer, beſonders aber das Ausbrechen des unterirdiſchen Baches, in Bernkaſtel hervor⸗ gerufen hat, iſt ganz gewaltig. Stellenweiſe hat die Ueber⸗ ſchwemmung ſo überraſcht, daß die Hausbewohner aus den unteren Stockwerken alles in Sicherheit bringen mußten. In ſaſt allen Moſelorten iſt die Weinleſe durch das Hochwaſſer verdorben. Ganze Ortſchaften, die an der Moſel liegen, ſind überſchwemmt. In zahlloſen Fällen iſt Viehertrun⸗ ken. Die vollkommen überraſchten Bewohner der überſchwemmten Moſelgegend haben nur das Allernotwendigſte vor dem entfeſſelten Element retten können. Beſonders übel ſind die Win⸗ zer daran, denen der neue Moſt in den überſchwemmten Kellern verdirbt. Das Hochwaſſer im Maintal hat große Schäden angerichtet. Beſonders ſchlimm iſt die Waſſernot in der Ebene von Heddernheim. Bei Niederurſel ſtehen große Flächen Landes unter Waſſer. In Mülheim a. M. iſt jetzt der halbe Ort überſchwemmt. Der Waſſerſtand der Nahe iſt zurückgegangen Aus Mainz meldet man geſtern abend ein langſames Sinken der Waſſerhöhe. Die Lahn iſt ebenfalls über die Ufer getreten und hat große Ver⸗ heerungen angerichtet. Infolge des plötzlichen Steigens der Neben⸗ flüſſe trat auch der Rhein in Bonn, Köln, Düſſeldorf und Duisbura über die Ufer und überſchwemmte die tiefer gelegenen Stadtleile. In Bonn ſteigt das Waſſer jet roch dauernd. Das ganze Rheinufer ſteht bis über die Lehnen der Bänke unter Waſſer. Der Verkehr wird durch Nachen aufrecht erhalten. In einem Gebäude mußte in der letzten Nacht eine 80jährige Frau durch die Feuerwehr vor dem plötzlich hereinbrechenden Hochwaſſer gerettet werden. Der amtliche Hochwaſſerdienſt hat geſtern vollkommen verſagt. Keine amtliche Meldung vom Anſchwellen des Rheins oder ſeiner Nebenflüſſe iſt auf dem Bonner Werftamt angelangt. Der Kölner Hochwaſſerdienſt arbeitet verſchärft. 05 Das Hochwaſſer im Saargebiet g Saarbrücken, 4. Nov. Das ganze Wieſental von St. Arnual bis Brebach gleicht einem großen See, aus dem nur noch einige Baumkronen und Telegraphenſtangen herausragen. Die Saar⸗ brücker Stadtanlagen ſtehen bis zur Straßenhöhe unter Waſſer. Zwiſchen den Uferſtraßen ſchießt ein breiter, trüber Strom in wildreißenden Strudeln dahin. Luiſenanlage, Kinderſpielplätze ſowie die Gartenbetriebe der großen Kaffees liegen bis an die Aeſte der Bäume unter Waſſer. Die großen Saarſchiffe ſind über den Leinpfad neben den Kai⸗Geländern verankert und nur von den Brücken aus zugänglich. In der Stadt ſtehen die Kellerräume ſämtlicher tieferliegenden Häuſer unter Waſſer. Ueber⸗ all hin eilt die Feuerwehr, um das Waſſer herauszupumpen. Aus den Kellern mehrerer Kaufhäuſer verſuchten Angeſtellte in Badehoſen die im Waſſer ſchwimmenden Waren zu bergen. Noch heute vormittag wurde aus den Untergeſchoſſen der großen Kaufhäuſer in der Bahnhofſtraße das Waſſer durch automatiſche Pumpen in Bächen herausbefördert. Gaſthäuſer, deren Küchen unter Waſſer ſtanden, mußten ihren Betrieb ſchließen. Manche Häuſer ſind infolge Beſchädigung der Leitungen ohne Elektrizität und Gas. Der Warenverderb in den überſchwemmten Saar⸗ brücker Kellern iſt noch unüberſehbar. Gewaltig ſind auch die Verwüſtungen in den Gärten, wo Treibhäuſer, Feld⸗ früchte und Zäune hinweggeſchwemmt wurden. Die Kaſſenhäus⸗ chen der St. Arnualer Rennbahn wurden oberhalb der Luiſenbrücke mit vielen Zentnern Gemüfe und Feldfrüchten aufgefiſcht. In St. Arnual und Güdingen, wo das Waſſer die Fenſteröffnungen der tieferliegenden Wohnhäuſer erreichte, mußten Schweine und andere Haustiere aus der ſcht fanden Flut geborgen werden. In⸗ mitten der toſenden Giſcht ſtanden auf den Brücken und Ufern auſende trotz des ſtrömenden Regens am Sonntag, um das entfeſſelte Naturſchauſpiel zu beobachten und in der reißenden Flut ſelbſt ſteuerten wagemutige Kanufahrer ihre pfeilſchnellen Boote; nur zwei havarierten in der Brandung, konn⸗ ten aber durch Schiffsleute aus dem kalten Bad gerettet werden. Weiter flußabwärts hat die Saar in Völklingen ganze Straßenzüge unter Waſſer geſetzt, ſo daß die Elektr. Bahn zwiſchen Völklingen und Ludweiler ihren Betrieb einſtellen mußte. In Luiſental wird der Verkehr zwiſchen einzelnen Häuſern nur noch auf Kähnen bewerkſtelligt. Saarlouis iſt von ſeinem Bahnhof abgeſchnitten. Die Reiſenden werden, da die Straßenbahn nicht mehr verkehren kann, mit Kraftwagen oder Fuhrwerk in die und von der Stadt befördert. Wenden, Fre⸗ mersdorf und Merzig ſtehen teilweiſe unter Waſſer und rogen teilweiſe wie Inſeln aus den Talſeen hervor. Saar⸗ burg iſt in ſeinen niedrigen Ortsteilen überſchwemmt, desgleichen Serrig und Konz. 5 Der Sulzbach richtete in Dudweiler ſtarke Verheerungen an. In der unter der Grubenſenkung leidenden Südſtraße mußten die Bewohner vor den plötzlich hereinſtrömenden Waſſermaſſen fluchtartig ihre Häuſer verlaſſen, ohne ihre Mobel bergen zu können und mußten in einem Autoſchuppen nächtigen. Die Blies hat zwiſchen Wiebelskirchen und Ottweſſer die weite Talſtrecke überflutet; die Schafbrücker Mühle, die ſchon manchen Waſſerſturm erlebt hat, mußte wieder alle Schleußen ziehen, um ſich der anprallenden Wogen, in denen zahlreiche Tier⸗ kadaver ſchwimmen, zu erwehren. Das Neunkircher Stahl⸗ werk iſt bis weit in die Schienenlager hinein überflutet; ein halb⸗ beladener Zug mit etwa 40 Achſen ſteht ganz im Waſſer In der Stadt Neunkirchen ſelbſt ſind die niedriggelegenen Stätten ge⸗ räumt; von der Brücke an der alten Herberge aus ſieht man in das überſchwemmte Hotel Hallberg. Ddas Gaswerk ſteht unter Waſſer, ſodaß von Sonntag früh ab die Gasabgabe eingeſtellt wurde, nachdem die Feuerwehr vergeblich verſucht hatte, mit der Motorſpritze die Feuerungskeſſel vom Waſſer fri zu halten. Allent⸗ halben iſt auf Feldern und Wieſen durch Verſchlammung und Ver⸗ ſandung gewaltiger Schaden angerichtet worden. Kommunale Chronik Eine Anleihe, wie ſie nicht ſein ſoll Die Stadt Berlin hat es fertig gebracht, ſich eine ameri⸗ kaniſche Anleihe von 3 Millionen Dollar zu ſichern, juſt in dem Augenblick, als das Reichsfinanzminiſterium ſich an⸗ ſchickte, die Anleihewirtſchaft der Städte unter ſeine Kontrolle zu nehmen. Es iſt ſchade, daß der Reichshauptſtadt dieſer Streich noch gealückt iſt. Dr. Schacht hat kürzlich mit Recht vor finanziellen Laſten dieſer Art gewarnt. Die Stadt Berlin hat recht erhebliche Steuerüberſchüſſe erzielt und ſie war deshalb in der Lage, größere, nicht vorgeſehene Aufwendungen für verſchiedene Zwecke zu machen. Darunter befinden ſich ſoziale Wohltatszwecke, deren finanzielle För⸗ derung man nur billigen kann. Die Frage iſt nur, ob eine Stadt, die wieder anfänat, aus dem Vollen zu wirtſchaften, drei Millionen Dollar als Anleihe übernehmen ſoll. Dieſe drei Millionen müſſen verzinſt und getilat werden und das bedeutet neue Steuerlaſten. Das leichtfertige Kreditnehmen iſt ein durchaus ungeſunder Zug unſeres Finanzweſens und Wirtſchaftslebens. Es treibt die Zinſen hoch und verhindert die notwendige Sanierung., die nur durch größte Spar⸗ ſamkeit und ſolideſte Wirtſchaftsführung zu erzielen iſt. Es maa ſein. daß die Städte mit den Steuern heute zu kurz wegkommen, obaleich Berlin beweiſt, daß auch heute noch Ueberſchüſſe zu erzielen ſind. In dieſem Falle liegt aber die Abhilſe nicht in Schulden machen, ſondern in einer Reform unſeres geſamten Steuerweſens, die ſowieſo unauf: ſchiebbar iſt und die den Städten hinreichende Steuerquellen ſichern muß. Aber auch dann muß oberſte Richtſchnur möalichſte Scho⸗ nuna des Steuerzahlers und der Wirtſchaft ſein, da wir noch früh genua eine Anſpannung unſerer Steuerfähigkeit bis zum Aeußeren erleben werden. Auf dem Umweg über amerikaniſche Millionenkredite kommen wir nicht zu dieſem Ziel. Wie uns aus Newyork gemeldet wird, betont Wallſtreet die Bedeutung der Berliner Anleihe, die einen Präzedenz⸗ fall darſtelle. Für die Finanzierung ſtädtiſcher und provinzieller Anleihen in Amerika wird darauf hingewieſen, daß es unbedingt er⸗ forderlich ſei. zuerſt die Frage der Aufwertung der alten Verpflichtungen zu regeln. da es ſonſt unmöglich ſei, lang⸗ friſtige Anleihen unterzubringen. Zu Dutzenden halten ſich Agenten der deutſchen Städte in Amerika auf, die in der letzten Zeit ver⸗ gebens verſucht haben. in Newyork Kredite zu erhalten. Die Ban⸗ kiers betonen, daß ſolche Verhandlungen durch die Vermittlung deut⸗ ſcher Banken geführt werden ſollten, ſo wie ſ. Zt. die Verhandlungen über die Berliner Anleihe geführt worden ſeien. Eine ſolche Methode ſteigere das Vertrauen. während ſie andererſeits keine erhöhten Koſten verurſache. I. Walldorf, 3. Nov. In einer überaus reichen Tagesordnung. die volle fünf Stunden in Anſpruch nahm, wurden vom Gemeinde⸗ rat u. a. folgende Beſchlüſſe gefaßt: Mit den Waldkulturen und der Reinigung der ſtädt. Pflanzſchule ſoll demnächſt begonnen werden. Der ortsübliche Tagelohn wurde mit Würdigung vom 27. Okt. auf 3 Mark feſtgeſetzt(vom Bürge 3,50 Mark Verheiratebe, bezw. Ledige bea lung und Ernennung der Stimmbezirke, Errichtung der Wahllokale u. Ernennung der Abſtimmungsvorſteher für die kommende Reichs⸗ tagswahl. Die Gebühr für Kies aus der ſtädt. Kiesgrube betragen für Einheimeſche je Wagen 1 Mb., für Auswärtige 5 Mk. Das Auflbaden muß jetzt der Entnehmer ſelbſt beſorgen. Die Kohlenllefe⸗ nung für 1924/25 wurde unter die hieſigen Kohlenhändſer vergeben. Die Schweſternhäuſer erhalden auf Sladtkoſten je 100 Zentner Kohlen auf Borrat. Auch die evang. Frauenarbeitsſchule und die Wohnung der Lehrerin wurde die Lieferung mit Kohlen auf Stadtkoſten übernommen. Die Stadtrechnung für 1920/21 nebſt Nebenpech⸗ nungen wurden einer Vorprüfung unterzogen. Das Rücktritts⸗ geſuch eines Straßendahnſchaffners auf Grund andauernder Krank⸗ heit wurde genehmägt. Der Beſchluß vom 27. Auguſt, der entſpre⸗ chend einen mineſterbellen Weiſung die Zurückſtufung verſchiedener Gemeindebedienſteten vorſieht, wurde mit:3 Slimmen bei zwei Süümmenenthaltungen abgelehnt. Die Anwendung des Perſonal⸗ abbaugeſetzes auf die Gemeinde, von der 1 Beamter und 2 An⸗ geſtellbe betroffen werden, wurde mit:4 Siimmen abgelehnt. Zwecks Behebung der Neubautätigkeit ſollen rechts der Schwetzinger⸗Straße, ſowie zwiſchen Wald⸗ und Süßlocherſtr. neue Baugebiete erſchloſſem werden. planton Bismarck⸗ und Luiſenſtraße ſoll v. der Gemeinde erworben werden und dann an Bauliebhaber zum Seloſtkoſtenpreis und zu günſtigen Baubedingungen abgegeben werden. „Kw„FFFFFFVwFTTFTFTPTPTPTCTCTGTCTCTCTCTCTCTCTCTTbTbTcTcTccc ter zittern über mir wie Kerzenflammen, Sonne durchrieſelt mich, weicher, warmer Wind geht mir durchs Haar Pfandl und Kreutern ſind in Aufregung, die Almkühe werden eute erwartet. Schon mittag ſtehen Frauen und Kinder an der Straße, aber erſt um vier naht der Zug, verkündet ſich ſchon fern mit Glockengeläut. Voran geht die junge Sennerin, hochrot lachend, ſtolz, in einem roſenroten Kleid. Sie iſt heute die Haupt⸗ perſon. Ein halbes Jahr hat ſie dort oben allein gehauſt, nur mit ihrem Vieh, mit einem Hund und mit zwei Kühen, jetzt darf ſie ſiegreich zu Tal fahren. Sie zieht an der Stallkette die ſchönſte Kuh mit einer Glocke um den Halz, die nicht viel kleiner iſt als eine beſcheidene Kirchenglocke. In feierlicher Staffierung wandel! die Leitkuh, der Kopf iſt ihr ganz mit Blumen, Federn und Bän⸗ dern umwunden, nur gerade daß ſie noch ſehen kann, zwiſchen den Hörnern trägt ſie ein Bild und mit jedem Schritte ſchwankt der Turm. So geht ſchwer eine Kuh hinter der andern, alle gleich geſchmückt, ihnen folgt die undiſziplinierte Horde der Kälber, die noch niemals das Tal geſehen haben, jedes von ihnen mit einem alsband aus Reiſig. Gelaſſen ſchließen Bauer und Bäuerin mit allen Dorfkindern den Zug, ſie haben ihr Vieh vom Berge geholt und führen es dem heimiſchen Stalle zu. Man ſchüttelt ihnen die Hand, wünſcht Glück. Alles iſt wie vor tauſend Jahren.— Grau laſtet der Herbſthimmel auf den Bergen. Die wenigen Blätter, die noch an den Zweigen hängen, ſcheinen geſtorben an ihrem Baum. Nur die Stimme des Baches iſt da, traurig, ſchwä⸗ cher als ſonſt. Manchmal will ſich oben Licht in einer Wolke bal⸗ en, aber es iſt ohne Kraft. Die letzte Grille zirpt heiſer. Sturm geht bei Nacht, ſchlägt die Aeſte ans Fenſter, Nüſſe praſſeln aufs Dach des Gartenhäuschens, auf de Weg. Am Mor⸗ gen wirbeln die letzten Blätter. decken die Erde mit einem naſſen Teppich zu. Wie Totengebein iſt das Skelett des Nußbaumes, ge⸗ ſtern hat noch in ſeiner Krone die Sonne geſpielt. Wolkenfetzen kreißen das Gebirge in Stücke, preſſen den Wald niede?: Die Bäume ſind kahl, der Wind weht, es ſauſt geſpenſtiſch im Wald. Der Brunnen geht müde, als könnte er nicht mehr. Kraft⸗ los wartet die Erde des Schnees. Theater und muſtk 5 die Kündigungen am Mannheimer Nalionalthealer. In den letzten Tagen iſt ein anonymes Rundſchreiben verſchickt worden, das ch nicht gerade geſchickt gegen die Kündigungen am Theater aus⸗ pricht. Dieſes Rundſchreiben hat nun den Angeſtelltenrat des Na⸗ konaltheaters veranlaßt, eine Erwiderung zu formulieren, die mit den Gekündigten ſich gegen eine ſolche Art und Weiſe der Sympathie⸗ — * erklärung ausſpricht. Der Angeſtelltenrat gibt bekannt, daß er mit den Verfaſſern und Verbreitern dieſes Flugblattes nichts gemein hat. Die Erklärung lautet:„Der Angeſtelltenrat das Nationalthea⸗ ters Mannheim hat Kenntnis erlangt von einem Rundſchreiben, das die Kündigungs⸗ und Penſionierungsfragen am Nationaltheater be⸗ handelt. Wir verkennen gewiß nicht, die gute Geſinnung, die Sym⸗ pathir für die durch die Verfügung des Intendanten betroffenen Künſtler, ſtehen aber auf dem Standpunkt, daß die Verſendung des Rundſchreibens in dieſer Form, die unſerer guten Sache nicht dien⸗ lich ſein kann, beſſer unterblieben wäre. Der Angeſtelltenrat des Nationaltheaters gez. Karl Mang, 1. Vorſitzender.— Man wird dieſe Erklärung auf allen Seiten mit Genugtuung begrüßen. Unſerer erſten Stellungnahme haben wir nichts hinzuzufügen. Wir bedauern noch einmal die verletzende Form der Kündigungen und geben erneut der Hoffnung Ausdruck, daß es durch mündliche Ausſprache und weitere Verhandlungen möglich ſein wird in den ſchlimmſten Fällen 00 herbeizuführen und wirtſchaftliche Schädigungen zu ver⸗ meiden. Uraufführung am Stadttheater ulm. Direktor Kißmer ſetzte ſich in einer Uraufführung für die Thea Gra ziella ein, die ſich das Schickſal Karthagos als Vorwurf zu einer„Tragödie der Vaterlandsliebe“ dienen ließ. Doch fragt mich nur nicht wie! Nicht, nur, daß dramatiſcher Schwung und Spannung fehlen— dem Machwerk iſt eine Sprache zu eigen, die an Hohlheit und Banalität kaum ihresgleichen hat.(„Wir haben kein Material, o Königin,“ heißt eine der dichteriſchen„Offenbarungen der Frau Schneidhuber⸗Graziella. Der Schlußeffekt zeigt den ſelbſtgewähl⸗ ten Tod der Königin Sophonisbe und bringt die erhabenen Worte: „Sonne, jetzt ſeh' ich dich zum letzten, allerletzten Mal.“) Wahre Beifallsſtürme der zahlreich vertretenen Freundſchaft der Verfaſ⸗ ſerin riefen dieſe, den Spielleiter Direktor Kißmer(der für far⸗ benprächtige Bühnenbilder geſorgt hatte) und die Hauptdarſteller (unter ihnen Magda Lena und Konſtantin Delcroix von den Bayer. Staatstheatern) wiederholt vor die Rampe. Trotzdem wird der dramatiſierte Familienblatt⸗Roman untergehen wie Karthago ſelbſt — Eine Aufführung von Wedekinds„Die Büchſe der Pan⸗ dora“ mit Ewis Borkmann vom Münchener Schauſpielhaus als Lulu mußte unter verſtärktem Polizeiſchutz durchgeführt werden, da ein früherer Schauſpieler, unterſtützt durch ein Gemeinderats⸗ Mitglied, offen für eine Störung der Vorſtellung eingetreten waren. Maßgebend war dabei nicht andersgeartete Weltan⸗ ſchauung, ſondern perſönliche Feindſchaft gegen den jetzigen Thea⸗ terleiter. Die Vorſtellung verlief jedoch ungeſtört. 82 uraufführung im Lübecker Skadlthealer. Melchior Viſchers „Chaplin“ hatte bei ſeiner Lübecker Uraufführuna einen heiß um, N ſtrittenen Erfolg. Beifall und Proteſt wollten nicht enden— ein Be⸗ weis für das Stück.„Chaplin“, Viſchers zweites Drama, unterſchei⸗ det ſich von ſeinem Erſtlina„Debureau“ weſentlich durch die Tiefe. mit der das im Grunde aleiche— Baſazzo⸗— Problem bier behandelt wird.„Débureau“ war Theater im beſten Sinne des Wor⸗ tes, famoſe Technik im Szenenbau, feine Typiſierung, Rollen, Rhyth⸗ mus und Stimmunaseffekte— ein Edelreißer.„Chaylin“ iſt eher Drama als Theaterſtück. Hinterarund gerückt, es geht um die Sache, nicht um die Wirkung. Als hätte der Dichter ſich im„Debureau“ von ſeiner Außenwirkſam⸗ keit überzeuat, ſtellt er ſich nun zum inneren Kampf. Nicht„Was Handlung— ſie hätte als ſolche ſchärfer herausgearbeitet ſein müſſen, um auch als Theaterſtück die letzte Wirkung zu erreichen— löſt das Problem auf folagende Weiſe: Chaplin iſt Landſtreicher, ſein Ideal iſt der Ingenieur⸗Amerika in letzter Potenz. Da kommt ein Film⸗ Detektivfilm. Chaplin filmt toternſt, mit ſeinem Ernſt: anſtatt die Diebe, die durchbrennen, zu verhaften. läßt er ſie fahren und— grüßt die Loköomotive. Der Manager raſt. Bleibt nur ein Ausweg. eine aute Idee: Groteske! Das Publikum ſoll lachen. Aus der Not wird eine Tugend. Chaplin wehrt ſich, es hilft nichts, er iſt nun ein für allemal der Filmſtar. der Filmnarr, der jeden amüſiert. Nun wiſſen wir. wer Chaplin iſt. Ueber die Form des Stückes iſt wohl dasſelbe zu ſagen, was Viſcher unter den Text ſeines neuen Dramas ſchreibt: „Für die alte Welt eine Traaödie. für die neue Welt eine Komödie.“ Nur keine Sentimentalität! Das Leben lebt, und„Zeit iſt Film“! Chaplin ſelbſt iſt Amerikaner genua, um aus ſeiner„Traagödie“ Ks⸗ vilal zu fördern. Alſo ein modernes Stüc, das mit beiden Beinen auf der Erde ſteht. Die Aufführuna im Lübecker Stadtt den Ton des Stückes mit feinen Regieeinfällen. Karl L oewen⸗ bera iſt ein durchaus begabter moderner Reaiſſeur, Alfred Mahlau ein ausgezeichneter Bühnenmacher. Auf der Heimfahrt kam ich an 0 5—5 Mölln vorbei. Dort rubt Till Eulen⸗ terbliches. weiß ieſem Traai arotesken über Wedekind zu Vücher beunſchen e und freue mich. L. H. Bäcker. treter. daß Richard Strauß, krotzdem er vor kur i ünfiähri⸗ rauß. zem einen fünf gen neuen Kontrakt mit der Wiener Staatsoper berſchleen be Grund ſeiner Demiſſion bezeichnet Strauß Differenzen mit Direkto⸗ Schalk und dem Miniſterium, die geeiangt ſeien, ſeine erfe künſtleriſche Tätigkeit in Wien zu unerbinden 8 De rmeiſter waren 4 bezw. ſagt worden); Eimrei⸗- Das Gelände zwſſichen der ge⸗ Die Technik des Theatraliſchen iſt in den tut Chaplin?“ ſondern„Wer iſt Chaplin?“ iſt hier die Frage. Die manager und enaaaiert Chaplin ſeiner Filmbeine wegen für einen beater traf rs deutſchem Amerika, ich weiß e Eine Richard Strauß⸗Kriſe. Aus Wien meldet unſer Ver⸗ dem Miniſterium ein Rück trittsaeſuch übergeben bat. 18 8 Miktwoch, den 5. November 192⁴ Nus dem Lande Seh Heidelberg, 4. Nop. Eine große Trauergemeinde, in der beſonders der Lehrkörper der Univerſttät ſtark vertreten war, gab am Montag Nachmittag dem ſo plötzlich verſtorbenen Proſeſſor der Pharmakologie an der Univerſität Heidelberg, Rudolf Gottlieb, das letzte Geleit. Stadüpfarrer Mœas heit die Trauerrede, an⸗ knüpfend an das Wort des Johannes⸗Evangeliums:„Ihr werdet die Wahrheit erkennen und die Wahrheit wird euch frei machen.“ In dieſen Worten ſei das Leben und Wirken des Verſtorbenen ver⸗ ankert. Kraft ſeiner Wiſſenſchaft habe er hineinſchauten dürſen in Godtes großes Schöpfungswerk. Ein einſaches und doch ſo ſchones Wort habe ihn ausgezeichnet: Sachlichkekt. In feinen Zügen zeich⸗ nete Stadtpfarrer Maas das Leben des Verſtorbenen, deſſen ganze Kraft bis wenige Tage vor ſeinem Tode der Wiſſenſchaft gewidmet war. Im Namen der Univerſität ſprach der Rektor Geheimrat Hampe, der in Gottlieb das älteſte Mitglded des Lehrkörpers be⸗ twauerte, da er ſeit ſeiner Affiſtentenzeit dauernd an der Ruperto Carola gewirkt hat. Mit beſonders warmen und herzlichen Wor⸗ ten gedachte er aber auch als Freund des Freundes, auf den das Wort des Mathias Claudius paſſe: Wir haben einen guten Mann begraben und mir war er mehr! Die wiſſenſchaftlichen Verdienſte des Entſchlafenen würdigde der Dekan der medeziniſchen Fakultät Prof. Bettmann, der betonnte, daß das durch Golklieb ge⸗ ffene pharmakologiſche Inſtitur durch ſeine Arbeit das erſte Deutſchlands geworden fſei. Es ſprachen ferner und legen Krönze nieder Geheimrat A. Koſſel im Namen der Heidelberger Aka⸗ demie der Wiſſenſchaften, Vertreter des Heideſberger, Waemer und Freiburger pharmakologiſchen Inſtitutes, der Freiburger Medzi⸗ Riſchen Fakultät und der Heidelberger Studontenſchaft. Aus allen Wonten klang die große Anhängtichkeit, die ddͤeſem bedeutenden Gehrten und liebenswerten Menſchen von allen gezollt wurde, die mit ihm in Berührung gekommen waren. Weinbeim. 3. Nov. Unter gewaltiger Beteiligung aus allem Schichten der Bevölkerung fand arn Allerſeelentage, verbunden mit einer Kriegergedächtnisfeter die Einweihung und Uebergabe des von der Stadt errichleten Heldenfriedhofs ſtalt. Um das den gefallenen Helden durch Künſtlerhand errichtete Denkma! wurden Trauerweiden und Taxushecken eingepflanzt, ſodaß dafalbſt in kurer Zeit ein Totenhain entſtehen wird, der in ſeiner düſter⸗ ſchweren Stimmung die Trauer um die Ounfer des Wellkrieges wmiederfpicgeln wierd. Als Abſchluß ſoll eine Ehrenhalle entſtehen. dis eine eherne Taſel mit den Namen der gefallenen Wamheimer Helden enthaten wird. Bie dor ſchlichen Feier hielten Bürger⸗ weiſter Dr. Meiſer und Sbadtpfarrer Koppert ergreifende Anſpra⸗ chen, in depen das Gedächmis der Gefallenen geehrt wurde. Die Sbösdertafel Wenheim umrahmte die Feier durch den Eelang ſten⸗ mungsvoller Liader. OBruchſal, 4. Nov. Am Allerheiigentag feberte die Steſc Bruchſal die Einweihung ihres Kriegerdenkmals für die Gefallenen des Weltkriegs. Auf dem yllſchen Friedhof bei St. Pebor iſt er erſtanden, ein Meiſterwerk des Karlsruher Veldhauors Fritz Hugel, durch ſtarde Bidhayliabeit und ſchlchte Innigtelt der Darſtellung in gleicher Weiſe zum Herzen ſprechend. Uhlands treu⸗ herz des Volksſded vom guen Kameraden fand hier ergreſende Berkörperung: eim Feldgreuer tauſcht mit ſeinem fallenden Kame⸗ raden den betzben Händ⸗druck. Die edel geſbalbete Bildgruppe üher⸗ vagt, von vornehm verhaltener Architektur eingefaßt, als M die Gräberreihe des Krfegerfrirdhofs, die in der ſtren ſhrer Grabkreuze Ruhe und Ernſt der gewehlen Sa tonnt. Der Stimmung ſtiller Wehmut und herber Trauer eraſpra da trüe Naturbäld des vegenſchweren Nopembertages. Tra weiſen der Stadekespelle und der vereirhten Mänmergecmgverein und Oberhürgermeßſter Dr Maiſter Ausdruck. mahnend zur Nachfoſge trawern. zur ſelbſtloſen ſſandan Oinbe. crnarſeh und e Rachbargebiete Grofſniedesheim. 4. Nov. Am Ortseingang ſtieß vorgeſtern Abend das Perſonenfuhrwerk der Famiße Wobel mt einem Worm⸗ ſer Heſtevaflwogen zuſammen. Doer Audoführer habde dis beiden etwas nach gußen ſlehenden Lichter des Fuhrwerks für ſoiche zweier Radahver gehenden und wollte zwlſchm den vermeh Fahrrädern durchfahren, ſodaß er diekt auf das Fuhrwer Und es vollkommen zertrümmere. Die Inſaſſen wurden herauege⸗ ſchlerdert, bbbeben aber wie diuch ein Wunder unperbetzt. Auch Das Auto wurde ſchwer beſchäd'gt. 19 75 g, Saarbrücken, 3. Nov. In Jägersfreude beſuchen jetzt 160 Kinder die franzöſiſche Schule, während nur 100 Kinder in die deut⸗ ſche Volksſchule gehen. Meiſt ſind es Kinder von Bergleuten, die ezwungen werden, wenn ſie eine Wohnung haben wollen, einen vers zu unterſchreiben, der ſie verpflichtet, ihre Kinder in die kanzöſiſche Schule zu ſchicken. Und die Saarregierung, die unter Verletzung der Verſailler Friedensbeſtimmungen die franzöſiſchen Grubenſchulen inbezug auf die Ableiſtung der geſetzlichen Schulpflicht mit den deutſchen Schulen gleichgeſtellt hat, ſieht mit ruhigem Ge⸗ wiſſen dieſen Erpreſſungsmanövern zu.— In Ottweiler gaben ſich am Sonntag die Eſperantovereine des Saargebiets ein Stelldichein.— In Altenwald wurde einem Jjähr. Kind, als es einen Abhang herab über den Schienenſtrang lief, vom Zug erfaßt und ihm der Kopf vom Rumpfe getreunt.— in Neun⸗ kärchen ſiel der Rektor Huſſong ſo unglücklich in dem in Repara⸗ tur befindlichen Treppenhaus der Schule, daß er eine ſchwere Ge⸗ irnerſchütterung davontug und bis heute noch nicht das Bewußt⸗ ererlangt hat.— In Etzenhofen durchſchnitten mehrere Arbeiter bei der Schrottbearbeitung eine Granate zum zweiten⸗ male, als dieſe explodierte. Jwei Mann wurden ſchwer, zwei weitere leicht verletzt.— In Miktelbexbach herrſcht trotz der vorgeſchrittenen Jahreszeit noch rege Bautätigkeit, wodurch beſonders die Bahnhofſtraße ein ſchmuckeres Ausſehen bekommt und die hier beſonders drückende Wohnungsnot einigermaßen gemildert wird.— No“ ſtehen bei Mittelbexbach, die aus dem Jahre 1756 ſtammenden Grenzſteine zwiſchen Pfalz⸗Zweibrücken und Saar⸗ brücken⸗Naſſau. Als kürzlich einige Lausbuben dieſe hiſtoriſchen Steine beſchädigen wollten, konnten ſie erfreulicherweiſe durch hin⸗ zukommende Leute geſtört werden— Schlecht belohnte Ehrlichkeit wird aus Haſſel berichtet. Dort hatte ein Händler 5000 Fr ver⸗ loxen. Eine Bergmannsfrau fand das Geld und lieferte es unver⸗ jüglich an den Eigentümer ab. Dieſer ſchenkte in ſeiner„Großmut“ 15 Frau— ein Ci, das ſich ſpäter als faul herausſtellte. Aus dem S1 31. Okt. In der Nähe von Biſel wurden in einer Hecke die Skelette von neun franzöſiſchen Soldaben ent⸗ deckt, die dort gefallen ſind Die Kleider waren vollſtändig verweſt, nur der Stahlhelm, den die Soldaten noch auf dem Kopfe an hatte der Zerſtörung ſtand gehalten. Einige Soldaten kelzen noch in der rechten Hand eine wurfbereite Handgranate. ummt an, daß es ſich um eine Patrouille handelt, die von deutſchem Maſchinengowehrfeuer überraſcht worden war. nNeue Mannheimer Jeſtung[Mittag⸗Nusgabe) Gerichts zeitung Schwurgericht Weiden(Oberpfalz) Ein Vaterals Mörder ſeiner ſechs Kinder ſtand in der Perſon des 50jährigen Taglöhners Michael Hettler in Wei⸗ den vor dem dortigen Schwurgericht. Der Angeklagte hatte ſechs ſeiner Kinder eines nach dem andern auf die grauenbollſte Art ge⸗ tötet, um der Sorgen um ſie ledig zu ſein. Gewöhnlich entzog der unmenſchliche Vater den Todeskandidaten ſchon lange vor der Tat die notwendige Nahrung und brachte ſie durch Mißhandlung all⸗ mählich in einen Zuſtand, der ſich nicht mehr von dem was folgte, unterſchied. Die Zeugenausſagen entwickelten gerade ein ſcheußliches Bild von der Roheit und Niedertracht des Hettler. Es iſt nur unbe⸗ greiflich, wie Hettler in aller Ungeſtörthet 1913, 1914, 1915, 1917 und 1918 und 1924 ein Kind nach dem andern morden konnte. Uebri⸗ gens verſuchte Hettler trotz des erdrückenden Beweismaterials zu leugnen. Das Urteil lautete auf Freiſpruch in 4 Punkten der Anklage wegen Mordes, dagegen auf zweimalige Todesſtrafe in zwei Fällen ſowie dauernden Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte. Dom Himmel gefallen Um die Anwendung des Kinderſchutzgeſetzes handelte es ſich bei dem Straſvperſahren, das gegen den Schriftſteller Köbner vor dem Amtsgericht Berlin Mitte eingeleitet worden war. Im Frühjahr war auf Veranlaſſung einer Blumenhandlung und eines Modege⸗ ſchäftes im Eſplanade⸗Hotel in Berlin ein Feſt veranſtaltet worden, bei dem Köbner nach bekannten Meiſtern lebende Bilder darſtellte. Das erſte Bild war nach dem Gemälde von Hans Thoma„Vom Himmel gefallen“ geſtellt. Bei dieſem Bild liegt ein Säugling nackt auf einer Primelwieſe. Durch die Vermittlung eines Kinderphoto⸗ graphen hatte für dieſe Darſtellung das einjährige Kind Ingeborg, das Töchterchen eines Bankbeamten Sch. verwendet. Die Abteilung 11 des Polizeipräſidiums Berlin erblickte hierin ein Vergehen gegen das Kinderſchutzgeſetz. weil das Kind in einer öffentlichen Schauſtel⸗ lung„beſchäſtigt“ worden ſei and ſo hatten Köbner, und der Vater wegen Beihilſe die Einleitung eines Verfahrens gegen ſich zugezogen. Köbner wurde daber zu 30.⸗H., der Vater zu 20.⸗. Gel d⸗ ſbrafſe und zur Traqung der Koſten des Verfahrens vexurteilt. Ein Autounfall vor Gericht Der bisher ſeltene§ 22 des Automobilgeſetzes kam in einer An⸗ klage gegen den Kraſtfahrer Alfred Laborius in Berlin zur Gel⸗ tung. Nach dieſem Paragraph wird beſtraft, wer es unternimmt, nach einem Unfall ſich der Feſtſtellung ſeiner Perſon oder des Fahr⸗ zeuges durch die Flucht zu entziehen. Laborius war außerdem wegen geſährlicher Körperverletzung angeklagt. Im Februar raſte ex mit ſeinem Auto in der Mittaasſtunde durch die Rheinſtraße in Berlin⸗Friedeneu und überfuhr einen Straßenſeger. Er hatte mar Signal gegeben, aher die Geſchwindigkeit von mindeſtens 30 Kilometer nicht ermägigt. Die Folge war, daß der Straßenfeger von dem Auto erſaßt und mitgeſchleppt wurde. Zunächſt hatten die Paſſan⸗ ten, die mit Entſetzen den Vorfall mitangeſehen hatten, den Eindruck, als wenn der Wagen halten wolle. Dieſer ſetzte ſich nach kurzem Stocken aber wieder zu raſender Fahrt in Bewegung. Ein Mann, deyr mit erhobenen Händen dem Wagen entgegentrat, um ihn zum Halten zu bringen, konnte ſich nur noch rechtzeitig durch Beiſeite⸗ ſpringen retten. Erſt 80 Meter von der Unfallſtelle entfernt wurde der Wagen zum Stehen gebrocht, nachdem ihn ein Radfahrer eingehoft hatte. Das Schöffengericht Berlin hatte den Angeklagten Laborius wegen Körperverletzung und Flucht zu drei Monaten und zwei Wo⸗ chen Gefängnis rerurteilt. Gegen das Urteil hatte der Angeklagte Berufung eingeleet. Er hrachte zu ſeiner Verteidigung vor, daß er nicht die Abſicht gehaht kätte zu entfliehen. Ihm ſei gar nicht be⸗ mußt geweſen, daß der Straßenfeger unter ſein Anto geraten war. Er bahs auch eleich bälten wollen, ſich aber in der Verwirrung dabei vergriffen und ſtatt der Bremſe den falſchen Hebek angeſtellt. Da durch ei dis verſtärkte Faßrseſchwindigkeit zu erklären geweſen. Auf Grund den Bemeisanfnohbme kam das Gericht aber zu der Ueherzeugung, daß dieſe Verteidigung des Aneeklaaten eine faule Ausrede ſei, denn wenn er ſich winklich in dem Griff geirrt haben ſollte, dann bätte er das in dem nächſten Moment merken müſſen und alſo ſchon menige Meter woiter den Waeen zum Stehen bringen können. Inſo⸗ eũ batte der Angellgeſe ſedoch Erfala, als das Gericht eine ein ßeitliche Stretlandkung annahm, ſadaß die zweite Verurbjfung den Verocken gecen 8 92 des Automohilgeſenes in Weafall käme und nur die Straſe von Monaten Gefängnis beſtehen bliebe, Sportliche Rundſchau Die Tagung des d. F. 5. in Berlin Wichtige Beſchlüſſe in der Meiſterſchaftsfrage.— Nenordunng des Vereinswenſels und der Lünderſpiele.— Die Wahlen. Im Rufßfiſchen Hof in Berlin hatten ſich am 1. und 2. November ds. Js. die Vertreter der Landesperbände, der Bundesvorſtand und bie Mitglieder der Bundesausſchüſſe ſowie eine große Anzahl von Vertretern der Tages« und Fachpreſſe eingeſunden, um eine außer⸗ ordentliche umſangreiche Tagesordnung abzuwickeln. Der Bundes Lorſitzende Hintze erböffnete die Tagung 6,15 Uhr mit herzlicher Begrüßungsanſprache. Die Stimmverteilung der Verbände iſt ſol⸗ gende: Süddeutſchland 27, Weſtdeutſchland 22, Mitteldeutſchlaud 14, Norddeutſchland 9, Südoſtdeutſchland 5, Berlin und Baltenland je 4. Insgeſamt 85 Stimmen. Der Vorſtand wird ohne Wiberſpruch ent⸗ laſtet, nur vom Bundesjugendausſchuß wird mehr praktiſche Arbeit gewünſcht. Es kommt zu lebhafter Ausſprache zwiſchen Dr. Klein, Dr. Wagner und Pfarrer Lint⸗Gotha. Die Wahlen ergeben kaum Aenderungen. 1. Vorſitzender bleibt Hintz e⸗Duisburg, zweiter Linnemann⸗Berlin, dritter G. P. Blaſchke⸗Kiel. In den Spielausſchuß wird an Stelle Sahlmann⸗Hamburg Hofſchnei⸗ derr⸗Berlin gewählt. Rave⸗Hamburg und Keyl⸗Herrieden wer⸗ den wiedergewählt. Neugewählt wird ein Bundesſchiedsrichter⸗Aus⸗ ſchuß. Von den drei Mitf iedern werden bereits Marum⸗Köln und Roſenberger⸗Stuttgart beſtimmt. Die nächſtjährige Tagung findet in Leipzig, der Gründungsſtadt des D. F. B. ſtatt und wird mit großen ſpoptlichen Veranſtaltungen, der Zwiſchen⸗ und End⸗ 5 großen ſpont lich faltungen⸗ Awwiſchen⸗ u merlampe waren geöffnet. runde um den D. F..⸗ und einen beſonderen Jubiläumspokal aus Anlaß des 20jährigen Beſtehens des D. F. B. verbunden. Als erſter Antrag wird die Gründung des Deutſchen Sport⸗ bundes verhandelt. Mit den Verhandlungen wird eine Kom⸗ miſſion betraut, die ror endgültigem Abſchluß einem außerordentli⸗ chen Bundestag Bericht erſtatten ſoll. Beſonderer Wert wird auf die Erhaltung voller Selbſtändigkeit gelegt. Der Autrag des Balten⸗ verbandes auf Verbot aller Spiele gegen Berufsſpielermannſchaſten wird mit großer Mehrheit abgelehnt. Die Ausſprache, die ſich hieran anſchließt, verläuft ergebnislos. Der D. F. B. hat nach wie nor die Zuſtimmung zu erteilen. Die Unfallverſicherungsfrage wird zu⸗ rückgeſtellt, bis die Frage des Deutſchen Sportbundes geklärt iſt. Mit beſonderer Anteilnahme wird der ſüddeutſche Antrag auf Aen⸗ derung der Austragung der Deutſchen Fußballmeiſterſchaft behandelt. Süddeutſchland wünſcht, daß die großen Landesverbände entſprechend ihrer huhen Mitgliederzahl mehrere Vertreter namhaft machen kön⸗ nen und ſchlägt für Weſt und Süd je 4, für Mittel 3, für Nord 2 und die kleinen Verbände ſe einen Landesvertreter vor. Berlin, Baltenland und Südweſt erheben energiſch Einſpruch, erklären ſich gegen dieſe vermeintliche Maſoriſierung und ſtimmen auch gegen einen Vermittlungsantraa, den Mar Neuman nBerlin einreicht. Danach ſollen Süd und Weſt je 3 Vertreter, die anderen 5 Verbände je 2 Vertreter namhaft machen, die nach dem Pokalſyſtem um den Titel kämpfen. Dieſer Bermittlungsantrag wirzd ſchließlich mit 62 zu 23 Stimmen angenommen gegen Berlin, Südoſt⸗ und Mitteldeutſch⸗ Am zweiten Tage gibt Brandenburg vorerſt die Erklärung ab, daß der Vermittlungsantrag Neumanus nicht vom B. B. B nahm Chusginſki ein Straßenmädchen zu ſich, das ihm die Wirtſch aus⸗ gehe. Dann entſpinnt ſich bei dem weiteren Antrage Süddeutſch⸗ lands die Zahl der Länderſp'ele auf jährlich 3 zu beſchränken, wie⸗ derum eine lebhafte Debatte, in die der Bundesvorſtand häufiger eingreift. Schließlich werden vier Spiele pro Jahr zugeſtanden, bei meiteren Vereinbarungen ſind vorerſt die Landesverbände zu be⸗ fragen, Die Kopfſteuer wird auf 5 Pfg. pro Mitglied feſtgeſetzt. Es ſtellt ſich bei Beſprechung der Spielaufgabe die Aufſehen erregende Tatſache heraus, daß von einigen kleinen Verbänden mehr abgeführt wurde, wie von den großen Berbänden. Die Verteilung der Ueber⸗ ſchüſſe aus den Einnahmen der Meiſterſchaftskümpfe erfolgt ſo, daß die Teilnehmer der Vorrunde 6096, die der Zwiſchenrunde 40% und die der Endrunde endlich 20% erhalten. Die nvom Bundesrorſtand vorgeſchlagenen Satzungsänderungen werden ontgebeißen. Bei der Regelung der Sperrfriſt und des Vereinswechſels wird beſtimmt, daß die Spieler der 1. Mannſchaften aller Klaſſen erſt nach 3 Monaten für den neuen Verein ſpielbe⸗ rechtiot ſind. Maßgebend iſt der Taa des Austritts aus dem alten Verein. Für die unteren Mannſchaften erlaſſen die Landesver⸗ hände beſondere Beſtimmungen. Die Rückkehr zum alten Verein gilt als Vereinswechſel. Für die Ausländer bleiben die alten Be⸗ ſtimmungen in Kraft. Fußball Mannheimer F. C. 190s Klüver⸗Mannſchaft(Privatmann⸗ ſchaft— Sportfreunde 1910 Doſſenheim:1(:1) In Doſſenheim trafen ſich am vergangenen Sonntag obige Mann⸗ ſchaften zu einem Freundſchaftsſpiel, das die junge Privatelf nach blendendem Spiel für ſich entſcheiden konnte. Bereits in der 8. Mi⸗ nute eröffnete 08 durch den Halbſtürmer Leger den Torreigen. Eine Flanke des Rechtsaußen wird von Kiefer aus der Luft genommen und ſchon iſt das zweite Tor erzieltl. Doſſenheim legt ein mächtiges Tempo vor, doch die glänzend arbeitende Verteidigung der(8er macht jeden Angriff zu nichte. Angriff auf Angriff rollt auf Doſſen⸗ heims Tor und der jüngſte der Mannſchaft, der Mittelſtürmer Büchele erzielt nach ſchönem Alleingang das 8. Tor. Jetzt beſinnt ſich Doſſen⸗ heim und ſammelt ſeine Kräfte, um das Ehrentor zu erzielen, was ihnen auch kurz vor Halbzeit gelingt. Nach Wiederbeginn kommt Doſſenheim ſchön durch, doch wird der Ball durch den Verteidiger Reiſer weageſchnappt, dieſer gibt an den Rechtsaußen Klüver ab, der die Läuferreihe und die Verteidigung umſpielt und für ſeine Mannſchaft den 4. Treffer erzielt. Doſſen⸗ heim hekennt ſich noch nicht geſchlagen, doch als Kiefer zum 5. Mal einſendet, wax alle Hoffnung dahin und der in ſeinen Entſcheidungen cerechte Schiedsrichter beendete kurz darauf das Sviel, das äußerſt ſpannend war und die zahlreich, trotz des ſchlechten Wetters, erſchiene⸗ nen Zuſchauer voll befriedigte. Das Vorſpiel, das vor 6 Wochen in Doſſenheim ausgetragen wurde, ging:7 zu Gunſten der aus. Die junge Privatmannſchaft konnte durchweg gut gefallen, die Nerteidiger Reiſer und Fren maren die beſten Leute auf dem Platze. Die Läuferreihe brachte die Bälle ſchön vor und der Sturm erledigte ſeine Arheit in gewohnter Weiſe. Doſſenßeim war ſeinem eigenen Tempe zum Opfer gefallen und war etwas denrimiert. da ſie bis jetz ungeſchlagen die Verbands⸗ ſpiele beſtritten haben und ſich durch die Pripatmannſchaftler beſiegen laſſen mußten. Boxen „Vom inkernakionalen Boxſpork. Die in Neapel veranſtalte⸗ ten Vorkämpfe hatten ſich eines gusgezeichneten Beſuches zu er⸗ freuen und brachten als Hauptnummer das Zuſammentreffen des Schwergewichtsmeiſters von Europa Ermin io Spalla mit dem belgiſchen Exmeiſter De Paus. Spalla erwies ſich erwartungs⸗ gemäß als weit überlegen und brachte ſeinen Gegner bereits in der 2. Runde durch mehrere Magentreffer für die Zeit zu Boden. Der deutſche Boxſport hat interngtional wieder einen wertvollen Schritt vorwärts geban. Der aus vielen Schlachden beſtens pekannte Ringrächler Kurt Doerry⸗Berlin hat eine Einbadung erhaiten, den am 1. Oktober in Otockholm ſtatfindenden Kampf des ſchwe⸗ diſchen Schwergewichtsmeiſters Harrn Perßon mit dem Kancdier Larry Gains als Unpaceitſcher zu leiten. Doerry hat dieſe Ein⸗ dung angenommen. Für den 10. Oktober wird nach Newyork ein Kampf zwiſchen dem Wel gewichts⸗Wiltmeiſter Mickey Walker und Ted Kid Lewis angekündigt. Die Boxkommiſſion des Staales Newpyork beſchloß, den Halbſchwergzwichtler Mike Me Tigue mit einem Johr Dsquaſiſttagton zu heſtrafen, wenn er nach ſeinem Malch gegen Paul Verkenbach nicht gegen Gene Tunney anzeitt. Neues aus aller Welt Tragiſcher Abſchluß einer zerrülteten Ehe In der Nacht zum Sonntag verſuchte die Ehefrau Anna Chad⸗ zinſki gus der Kurfürſtenſtrafe 145 Berlin ihren Mann, den 29jäh⸗ rigen Maler Johann Chudzinſki, zu ermordenz. Die ſeit acht Jahren beſtehende Ehe war ſeit langer Zeit völlig zerrüttet. rend die Frau zu Beginn dieſes Jahres im Krankenhauſe ** lag,. H It führte. Er behielt es auch in der Wohnung, als ſeine Frau im Juni geheilt zurückkehrde. Die Frau mußte ſogar ihrer Nebenbuh⸗ lerin das gemeinſame Schlafzimmer einröumen. Das veranlaßte ſie, die Wohnung ihres Mannes in der Steglitzer Straße zu verlaſſen und nach der Kurfürſtenſtraße zu ziehen. Am Samstag abend er⸗ ſchien Chudzinſki dort und überredete ſie, zu ihm zurückzukehren. Sie folgte ihm auch, weil ſie, wie ſie ſagte, doch nicht von ihm laſſen konnte Abor ſchon unterwegs kom es zu einem Zwiſt, der ſchließlich in Tätlichkeiten ausartete. Frau Chudzinſki ging dann noch einmal fort, angeblich, um aus der Wohnung in der Kurfürſtenſtraße noch Lobensmittel zu holen, die ſie zurückgelaſſen hatte. Chudzinſfki, der ſchon im Vett lag, bemerkte im Halbſchlaf noch, daß ſeine Frau ſechs Zehrzenn'g⸗ ſtücke in den Gasautomaten ſteckte, dachte ſich aber nichts dabei. Als er morgens durch Kopfen und Klingzeln geweckt wunde, ſah er erſt, daß ſeine Frau nicht zurückgekommen war, und nahm einen ſtarken Gosgeruch wahr. Die Hähne des Gasherdes und der Zim⸗ Auf ſeine Anzeige hin wurde ſeine Frau, die ſich wieder in ihre Wohnung in der Kurfürſtenſtrabe be⸗ geben hatte, verhaftet Auf dem Polizeipräſidium beugnere ſie zunächſt entſchieden, die Gashähne geöffnet zu haben. Im Laufe des Nachmittags aber brach ſie zuſammen, erzählte unter Tränen, wie ihr Mann ſie behandelt habe und geſtand, daß ſie ihn mit Gas hatte vergiften wollen. Kurze Zeit darauf machte ſie in der Gefangenenzelle ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. Waberſtandsbeobachtungen im Mong' November Röeſn- Ven. 30.I. T 5 Teree50 30% 1. 4 5 Schu erinſel“.30.47.902.352.05 197 NMannherm.852.89 286 7 50.32 797 Febl 345 440 54.0.884 eiterona. 145 230 530 Maxau..85.18.70.60.53.23* Mannheim.89.89.42.40 6 89.98 Laub.60.51.88.03.80 lun 194.81.81.79.13.18 Herausgeber, Drucker und Verlegen: Dryckerel UIr Haas Nene Mannzeimer Zeitung. G. m. b. H. Mannbeim. ſe 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbeſrerakteur Kurt Fiſcher Berantwartlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil- Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lolales: Richard Schönfelder: kür Sport und Neues aus aller Welt Welly Müller; für Handelsnachrichten Aus dem Vande. Nachbargebiete Gericht u. den ühria vedaktſonellen Teil: r Kircher:( Anzeigen Veruhardt pulver erreicht. Odol besitzt die Eigenschaft, daß es in alle der Zahnbürste unzugänglichen Ecken und Falten eindringt und noch lange nach dem Gebrauch den SGlearungs- und Fäulnisprozessen im Munde entgegenwirkt. In dieser nach- haltigen Wirkung wird Odol von keiner Zahnpaste und von keinem Zahn- Odel ist sehr stsiſt konsenbiiert und derum z0 sperram. —— 4 8 9 15 7+5 * 24 32 4 + 160 7 75 990 0 0 1 9 1 1 — Mittwoch, den 5. November 1924 neue mannheimer Zeitung[mittag⸗Rusgabe) 7. Seile. Nr. 514 Neue annheimer Seitung Handelsblatt Die Metallhalbzeuginduſtrie im Oktober Dec Zentralverband der deutſchen Metall⸗Walz⸗ werks⸗ u. Hütten⸗Induſtrie E. V. berichtet uns folgendes: Nachdem in den letzten Monaten Aufträge überhaupt nur mit größter Mühe und unter erheblichen Opfern hereinzuholen waren, hat ſich das Geſchäft jetzt etwas belebt, und es iſt ver⸗ ſchiedentlich möglich geweſen, von einer verkürzten Arbeitszeit wieder zum normalen Betrieb überzugehen. Allerdings iſt bei nicht wenigen Werken die Belegſchaft erheblich eingeſchränkt worden. Größere Aufträge ſind nach wie vor ſchwer zu erhalten. Die Kundſchaft beſtellt nur das Notwendigſte und wartet bis auf die letzte Minute, teils weil ſie vielleicht an noch weitere Preis⸗ ermäßigungen denkt, teils weil ſie ſelbſt durch die Kreditſchwierig⸗ keiten gehemmt iſt. Das Zahlungsziel von 30 Tagen wird ſehr oſt überſchritten. Es bedarf häufiger Mahnungen, ehe die Gelder einlaufen. Die Preiſe ſind außerordentlich gedrückt und laſſen keine Gewinnmöglichkeit offen. Noch immer erfolgen Unterbietungen zu Vertuſtpreiſen, nur um Aufträge hereinzuholen. Jedenfalls hat die Metallhalbzeuginduſtrie das ihre getan, um das allgemeine Preisniveau herabzuſetzen. Dder Steuerdruck iſt ſehr hart, bezogen auf den Umſatz beträgt er das 12—15fache, ja das 24fache der Vorkriegszeit. Faſt ebenſo ſtark drücken die Frachten. Sie erſchweren beſonders das Ausfuhrgeſchäft. Wenn die Walzwerke z. B. ausländiſches Fupfer kaufen, es vom Seehafen nach dem Binnenland bringen und die daraus hergeſtellte Ware zwecks Ausfuhr wieder nach dem Seehafen ſchaffen, ſo betrug die Fracht bei Kupferdraht im Frieden 4,88 Prozent des Um⸗ arbeitungslohnes, der nach Abzug des Metallanteils gezahlt wurde. eute werden von der Fracht nicht weniger als etwa 22 Prozent verſchlungen. Es liegt das daran, daß die Frachten für Kupfer und andere Metalle und die daraus hergeſtellten Erzeugniſſe noch mumer das 3/ fache, ja das 4% fache der Friedensfrachten betragen. Die Tarifpolitik der Reichsbahn iſt in dieſer Frage vecht kurzſichtig. Dieſe Erſchwerung wirkt umſo mehr, als im Ausland faſt überall leiſtungsfähige Walzwerke entſtanden ſind, die zumeiſt noch durch hohe Hölle oder durch Sonderbehandlung deut⸗ ſcher Erzeugniſſe geſchützt ſind. 8 Mit lebhaftem Intereſſe verfolgt die Metallhalbzeuginduſtrie deshalb die Handelsvertragsverhandlungen mit ver⸗ ſchiedenen Ländern. Sie ſelbſt wäre geneigt, auf an ſich not⸗ mendige Zollerhöhungen zu verzichten, wenn ſie alsdann mit Sicherheit darauf rechnen könnte, daß das Ausland überall ſeine unüberſteigbaren Zollmauern erheblich abbauen würde. Hirſch, Kupfer⸗ und Meſſingwerke.⸗G., Berlin Die Geſellſchaft legt nunmehr ihre für den 1. Januar 1924 aufgeſtellte Goldmark⸗Eröffnungsbilanz vor. Darnach ergibt ſich ein Ueberſchuß des Vermögens über die Verbind⸗ lichkeiten in Höhe von 16 Millionen /, von dieſem Betrag ſind 12 Mill./ als Aktienkapital und die reſtlichen 4 Mill. ½ als Reſervefonds 1 und 2 eingeſtellt. Da das bisherige Aktienkapital 80 Mill. Papiermark betrug, entfällt auf jede frühere Aktie üder 1000„Keine Aktie über 150 Goldmark. In der Bilanz ſtehen Immobilien mit 14,8 Mill., Vor⸗ räte mit 2,7 Mill., Kaſſe und Wechſel mit 0,2 Mill., Bank⸗ guthaben mit 0,4 Mill., Wertpapiere und Beteiligungen mit 5,1 Mill. und Außenſtände mit 6,3 Mill.. Bei einem Aktien⸗ kapital von 12 Mill./ und 4 Mill./ Reſerven ſtehen Gläubiger mit 11,9 Mill. zu Buch. .: Neue Firma in Baden. Die Vereinigte Badiſche Staatsſalinen Dürrheim⸗Rappenau.⸗G. in Rap⸗ penau betreibt die Fortführung der bisher vom badiſchen Staat betriebenen Salinen in Rappenau und Dürrheim und der zu⸗ gehörigen Nebenbetriebe. Das Grundkapital der Geſellſchaft beträgt 200 000 Goldmark, zerlegt in 200 auf den Inhaber lautende Stammaktien zu je 1000 Goldmark Nennwert, Goldmark= nordamerikaniſche Dollar. 2 ):( Vereinigte Hutwerke.⸗G., Guben. Die Gubener Werke der Firma ſind, wie man uns mitteilt, zum Zwecke der ſcharfen Trennung von Betrieb und Produktion in eine beſondere ſelbſtän⸗ dige Geſellſchaft mit der Firma Vereinigte Hutwerke, Filzhutfabriken G. m. b. H. vorm. Gubener Hutfabrik Steinke u. Co., Inhaber Fleiner u. Schmidt, Guben, umgewandelt worden. Die Leitung der neuen Firma liegt in den Händen von Karl Fleiner und Curt Schmidt. * Germania Linoleumwerk.⸗G. in Bieligheim. Die.⸗V. beſchloß Zuſammenlegung der Stammaktien im Verhältnis von 10: 1, von 70 Mill./ auf 700 000 Goldmark(vor dem Krieg und bis 1921 2 Mill.), der Vorzugs⸗Aktien A von 6 Mill.. auf 300 000 Goldmark, der Vorzugsaktien B von 6,5 Mill. auf 32 500 Goldmark und Auszahlung einer Dividende von 10 Goldmark für jede Stammaktie, von 6 Goldmark für jede Vorzugsaktie A und von 0,3 Goldmark für jede Vorzugsaktie B. In den Aufſichtsrat wurden neugewählt Dr. Schröder(Disconto⸗ geſellſchaft Filale Stuttgart) und Prof. Dr. Heiler⸗München. *Julius Sichel u. Co., Komm.⸗Geſ. a. A. in Mainz. Die Ver⸗ waltung beſchäftigt ſich zurzeit mit der Umſtellung der Vilanz auf den Goldmarkwert. Bei dieſer Bewertung ſind mitbeſtimmend die vielen und verzweigten Beteiligungen, von denen eine größere Jahl die Umſtellung noch nicht vorgenommen hat, ſo daß eine ewertungsmöglichkeit noch nicht vorliegt. Ganz unverbindlich iſt von einer der Verwaltung der Sichel-Geſellſchaft naheſtehenden eite erklärt worden, daß vermutlich eine Zuſammenlegung des ktienkapitals auf 20—25 Mill. Goldmark vorgenommen werden wird, was einer Zurückbewertung der Aktie auf 40—50 Goldmark⸗ wert gleichkommen würde. *.-G. Siegener Dynamitfabrik in Köln. In einer auf den 26. November einberufenen ao..⸗V. ſoll die Goldmark⸗ röffnungsbilanz vorgelegt und die Umſtellung des Grund⸗ kapitals auf Goldmark durch Herabſetzung des Nennwerts der Aktien von je 1000 41 auf je 160 Goldmark beſchloſſen werden. )ol Aenderung in der Direktion der Friedrich Krupp.⸗G., Eſſen. Nach einer Meldung der Voſſiſchen Zeitung wird der bis⸗ herige Botſchafter in Waſhington, Geheimrat Wiſſel, demnächſt ſeine frühere Tätigkeit als Vorſitzender der Geſamtdirektion der Friedrich Krupp.⸗G. in Eſſen wieder aufnehmen. Dr. Bruhn cheidet demnächſt aus dem Vorſtand der Friedrich Krupp.⸗G. Wus, um in Berlin anſtelle des in den Ruheſtand tretenden Or. Sorge die Kruppvertretung zu übernehmen. *„ftronprinz“.⸗G. für Metallinduſtrie, Ohligs(Rheinland). Der Aufſichtsrat beſchloß, der zum 28. November 1924 einzu⸗ berufenden ao..⸗V. die Kapitalumſtellung von 63 Mill. apiermark auf 9 450 000 Goldmark(Kapital im Jahre 1914 5 600 000) vorzuſchlagen, d. h. den Nominalbetrag jeder Aktie von 1000·% auf 150/ herabzuſetzen. * Suſammenſchluß in der Solinger Kleineiſeninduſtrie. Wie der D. H. erfährt, iſt die Solinger Kleineiſeninduſtrie in einer Umänderung ihrer Organiſationsform begriffen. In den letzten Tagen haben ſich über 20 Solinger Spezialfirmen zuſammen⸗ geſchloſſen, um eine einheitliche Verkaufsorganiſation für olingerwaren zu ſchaffen. Dieſe Organiſation ſoll ſich nach und NwETl-AKf. AE5. N Geueral-Vertreter: Max nach über die ganze Welt erſtrecken. Es iſt beabſichtigt, dieſen kaufmänniſchen Zuſammenſchluß auch Zuſammenſchlüſſe techniſcher Art(3. B. Verteilung der Spezialfabrikate auf die einzelnen Firmen) folgen zu laſſen. * Oſtwerke— Schultheiß⸗Patzenhofer⸗Kahlbaum. Die Zuſammen⸗ legung der Aktienkapitalien ſoll im Verhältnis von:1 erfolgen. Man rechnet mit einer mehrprozentigen Dividende, die aller Vorausſicht nach 8 Prozent betragen wird. * Gelſenkirchener Bergwerks⸗A.⸗G. Die Verwaltung beſchloß, ihre Steinkohlenbergwerke Plötz bei Halle, die dauernd ſtillgelegt werden ſollten, dank neuer ſehr günſtiger Aufſchlüſſe im Tiefbau und wegen Schaffung ausreichender Abſatzmöglichkeiten weiter zu betreiben. Rombacher Hüttenwerke. Von unterrichteter Seite verlautet, daß eine Zuſammenlegung des Aktienkapitals im Verhältnis von :1 vom Aufſichtsrat erwogen wird. * Skahlwerk Becker.-G. in Willich. Die zwiſchen der Ver⸗ waltung der Geſellſchaft und der Familie Becker geführten Ver⸗ handlungen, die letztere führte, um mit ihrem großen Aktienpaket für die vorbereitende Sanierung der Stahlwerk Becker.⸗G. Vor⸗ teile zu erreichen, ſind abermals ergebnislos verlaufen. *Portland-Cemenkfabrik„Germanig“.-G. in Hannover. Die Verwaltung ſchlägt die Umſtellung ihrer nom. 35 000 000 Stammaktien von 1000 Papiermark auf 4900 000 Goldmark dergl. vor. Es ſoll alſo jede Stammaktie von 1000 Papiermark auf 140 Goldmark abgeſtempelt werden. Der Geſchäftsgang hat ſich beſon⸗ ders in den letzten Monaten recht befriedigend geſtaltet, ſo daß mit der Wiederaufnahme der Dividendenzahlung ſchon für das laufende Geſchäftsjahr gerechnet wird. —5 Deviſenmarkt Der Deviſenmarkt verharrte ohne neue Anregumg, da infolge des amerikaniſchen Wahltages ſämtliche Karſe aus⸗ geblieben ſind. 75 Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe „: Mannheim, 4. Nov. Die Börſe verlief bei befeſtigter Tendenz. Von chemiſchen Werten wurden Badiſche Anilin zu 18,25 und Rhenania zu 4 gehandelt. Ferner Salzwerk Heilbronn zu 24, Freiburger Ziegelwerke zu 2,50, Neckarſulmer 57 und Zellſtoffabrik Waldhof zu 8. Von Brauereien notierten: Durlacher Hof 22., Mannheimer Aktienbrauerei(Mayerhof) 25., Ludwigshafener Aktienbrauerei 55 bz. G. und Sinner Grünwinkel 7 bz. G. Mann⸗ heimer Verſicherungs⸗-Aktien ſtanden zu 75 Bill. ½ pro Stück im Verkehr. Waren und Märkte Vom ſügdeutſchen Chemikalienmarkt hr. Die Nachfrage nach Chemikalien hat etwas zugenoimmen. Man ſuchte zu kaufen: Antichlor, Chlormagneſium, Glauberſalz, calc. Natriumſulfit, Schwefelnatrium. Die Nachfrage nach Brom⸗ ſalzen iſt immer noch ziemlich beträchtlich. Lebhafter gefragt waren Kartoffelmehl und Dextrin, die im Preiſe anziehen konnten. Im übrigen haben ſich die Preiſe nur geringfügig gegenüber denen der letzten Woche geändert. Es notieren heute unverbindlich: Aceton techniſch 98/100 proz. 170(exkl. Ballons); Aetzkali 88/92 proz. ein⸗ gegoſſen 60; desgl. in Stücken 67; Ameiſenſäure techn. 85 proz. 78 (exkl. Verpackung); Antichlor gewöhnlich kriſt. 16; desgl. Perlform, in 50⸗Hg.⸗Fäſſern 19; Bariumcarbonat weiß gefällt 98/100 proz. 15 (exkl. Säcke); Bitterſalz techn. kriſt. handelsüblich 4,80; Bleizucker weiß dreifach raff. 95;*Vorax kriſt. und pulv. 50; Chlorbarium kriſt. und Kriſtallmehl 19;*Chlorcalcium 90/95 proz. in Stücken 15; desgl. 70/75 proz. geſchmolzen 10;*Chromalaun techn. kriſtall. 15 proz. 39,50; Dextrin Superior 56; Formaldehyd 30 Gew.⸗Proz. 75;'desgl. 40 Gewichts⸗Prozent 105,(exkl. Ballons); Glauberſalz feinkriſt. eiſenfrei 4,25; desgl..20(loſe verladen); desgl. calc. gem. 96/98 proz. 5,60(loſe verlad.); Glycerin DAB 5 145(lexkl. Verp,); Hirſchhornſalz pulv. in 100⸗Kg.⸗Fäſſer 53; desgl. Stücke 63; Kali⸗ alaun Kriſtallmehl 15; Kaliumpermanganat DAB. 5 95; Kartoffel⸗ mehl Superior 38—40; desgl. prima 35—38; Milchſäure 43/ Gew.⸗ Prozent 49; desgl. 50 Gew.⸗Proz. 59(exkl. Verp.); Natrium⸗ biſulfit 60/62 proz. pulv. 36.—;'desgl, ſulfit 23/24 proz. kriſt. 22,.—; desgl. 45/48 proz. pulv. 34,.—;*desgl. bicarbonat DAB 5 21,.—; desgl. venale 19.—; Oxalſäure kriſt. 55,.—; Pottaſche cale. 96/98 proz. 45,.—: Salmiak weiß f. kriſt. 45,.—: Salmiakgeiſt techn. 0,910 34(exkl. Ballons); Schwefelnatrium 30/2 proz. 15; desgl. 60/62 proz. 24; desgl. Säure 660 6,50(exkl. Verp.): Terpentinöl amerik. dopp. deſt. 110; desgl. entkampfert 75; Toluol gereinigt 46 Fylol gereinigt 46(exkl. Verpackung). Die Preiſe verſtehen ſich (in Goldm. inkl. Verpackung) für Mengen von mindeſtens 1000 Kg. und ſoweit nicht anders vermerkt per 100 kg. ab verſchiedenen Lägern. Die mit'verſehenen Preiſe gelten franko Vollbahnſtation. Berliner Metallbörſe vom 3. Kovember Preiſe in Feſtmark für 1 Kg. 3. 4. Aluminium 3. 4. Elektrolytkupfer 129,50 13⁰,25 in Barren.40⸗2,50 2,40.2,50 Raffinadekupfer.19⸗1,.20 1,19.1,20 Zinn, ausl. 5,10⸗5,20.10⸗5,20 Blei 0,70.0,71 0,710,73 Hüttenzinn 5,00⸗5,10 5,005.10 RohzinklVb.⸗Pr.)—.—.— Nickel 3,05⸗3,15.,05⸗3,15 do.(fr. Verk.) 0,65⸗0,68.65⸗0,66 Antimon 0,98⸗1,00 0,98⸗1,00 Plattenzink 0,58⸗0,59 0,58⸗0,59 Silber für 1 Gr. 97.50.98,50 97,50.98,— Aluminium 2,80⸗2,40 2,30.2,40 Platin p. Gr.———.— London, 4. November(WSB) Metallmarkt.(In Lſt. f. d. engl. t. v. 1016 Kg. 3. 4. 3. 4]Blei 38,— 8860 Kupfer Kaſſa 64.— 64, beſtſelett. 68,— 68,50 Zink 34,35 84.37 do. 3 Monat 65.13 64,15 Nickel 150.— 135,— Aueckſilber 11,50 11.50 do. Elektol. 68,50 68.50] Zinn Kaſſa 255,69 256,60 J Negulus 60.— 60.— 2: Pforzheimer Edelmekallpreiſe vom 4. Nopbr. 1 Kilo Gol d 2808., 2813.; 1 Kilo Silber 97,50., 98,25.; 1 Gramm Platin 14,85., 14,95 B. :: Viehmarkkberichte. Karlsruhe: Ochſen 40—52, Bullen 42—50, Kühe und Färſen 26—54, Kälber 64—70 1. Schweine (je nach Gewicht) 76—84, Sauen 70—75.— Pforzheim: Ochſen und Rinder l 50—53, II 42—487 Kühe 30—43, Farren 42—50, Kälber 70—75, Schweine 78—85„.— Freiburg: Läufer 30—80, Ferkel 12—30 p. Paar.— Donaueſchingen: Die Preiſe gingen etwas zurück. Beſſer war das Geſchäft mit Kalbinnen, die ſich im Preiſe hielten. Ferkel 25—50, Läufer 70 bis 100 pro Paar.— Ueberlingen: Läufer 140, Ferkel 20—40 das Paar. 8 : Nürnberger Hopfenmarkt vom 3. Novbr. Die Zufuhr am heutigen Hopfenmarkt betrug 50 Ballen, von denen 20 Ballen umgeſetzt wurden. Die Tendenz iſt ruhig und gedrückt. Markt⸗ hopfen und Hallerthauer koſteten 170—270 1. * Magdeburg, 4 Noobr. Zucker, prompt innerhalb 10 Tagen —.—, Lieferung innerhalb 4 Wochen 17,50 Goldmark. Ruhig. * Bremen, 4. Nobbr. Baumwolle. American Fully middling c. 28 g mm loko per engl. Pfund 26,38(26,21) Dollarcents. 95—— 7 Mannheimer Handelsregiſter Einkruüge zum Hendelsregiſter A 2 Stück& Jiſcher in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelöſt⸗Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf die Stöck& Fiſcher, G. m. b.., Mann⸗ heim übergegangen. 195% Lob wietzger in Mannheim. Das Geſchäft ſamt Firma iſt auf Meier Metzger Witwe, Pedwig geb. Haber. Mannheim überge⸗ gangen, weſche es unter der bisherigen Firma fortführt. 85 Heinrich Antwenner in Paunheim. Zweigniederlaſſung, Haupt⸗ niederlaſſung Ludwigshafen a. Rh. Vie Firma iſt geänbert in„Hein⸗ rich Antweiler Zweigniederlagung Maunheim“. Dem Hermann Schnitzler, Mannheim, und dem Friedrich Zwißler, Manngeim iſt Ge⸗ ſamtprokura erteilt. Die Prokura iſt auf die Niederlaſſung Mann⸗ heim beichränkt. Hamvurg& Co. in Maunheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven uns Paſſiven und ſamt der Firma auf den Kaufmann Kurt Haas, Mann⸗ heim übergegangen, welcher es unter der bisherigen Firma fortführt. Wertheimer& Menbel, Zweigniederlaſſung wiannheim in Mann⸗ heim, Hauptniederlaßung Baden: Die Zweigniederlaſſung iſt aufge⸗ hoben. Erwin Koppel Zweigniederlaſſung Mannheim in Mannheim, Hauptniederlagung Neuſtadt a. H. Die Prokura des Heinrich Huft, des Berthold Jonas und des Wilhelm Weis iſt erloſchen. 15 Jofef Scheueemann& Cie. in Mannheim. Die Geſellſchaft; iſt auſgelöſt und die Firma erloſchen. Grauz Schwarz in Manuheim. Die Firma iſt erloſchen. Karl Doſch jr. in Mannheim. Inhaber iſt Karl Doſch jr., Kauf⸗ mann, Mannheim. Karl Guberugtſch in Mannheim. Inhaber iſt Karl Gudernatſch, Kauſmann, Mannheim. 80 Rudolf Laudes in Manunheim. Inhaber iſt Rudolf Landes, Kauf⸗ mann, Mannheim. Dem Otto Kieſer und dem Rudolf Kurt Landes, beide in Mannheim iſt Geſamtprokura erteilt. Th. Lncas& Co. in Mannheim, Zweigniederlaſſung, Haupinie⸗ derlanuung: Duisburg. Inhaber iſt Adolf Kahn, Kaufmann, Berlin⸗ Wilmersdorf. Theodor Schuler in Mannheim. Inhaber iſt Theodor Schuſer, Kaufmann, Mannheim. Herrmaun& Herz in Mannheim. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchaſter ſind die Kaufleute Emil Herrmann und Ahraham Herz, heide in Mannheim. Offene Hondelsgeſellſchaft ſeit 18. September 1919. Der Sitz iſt von Ludwigshaſen a. Rh. hierher verlegt. Geſchä zweig: Rohtabakbandlung. Alfred Reiß& Co. in Maunheim. Perſönlich haftende Geſell⸗ ſchafter ſind die Kaufleute Alfred Reiß, Mannheim und Joſef Gail⸗ hofer, Heidelberg. Offene Handelsgeſellſchaft ſeit 12. September 1924. Weber& Heck in Mannheim. Perſönlich haftende Geſellſchafter die Kaufleute Jakob Heck und Bernhard Weber. beide in Mann⸗ heim. nen. heim. Inhaber iſt Kauſmann Karl Hölderich Ehefrau Anna geb. Picard, Mannheim. 5 Me⸗Weiß Kartouagenfabrik Müller& Weiß in Mauuheim: Per⸗ ſönlich haftende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Georg Müfler, Berthold Weiß, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 15. September 1924 begonnen. Als nicht eingetragen wird veröffentlicht: Das Geſchäftslokal beſindet ſich Rheinauſtr. 43. Ge⸗ weig: Herſtellung und Vertrieb der Be⸗Weiß⸗Kortounagen. Liebmann in Mannheim. Die Prokura des Albert Max ler iſt erloſchen. 8 Ettlinger K Weber in Mannheim. kuriſt ausgeſchieden. 17 5 L. H. Reis in Maunheim. Kaufmann Iſidor Reis iſt als Ge⸗ ſellſchafter ausgeſchieden. Deſſen Witwe Julie geb. Ottenheimer. Mannheim, iſt als perſönlich haftende Geſellſchaſterin in die Geſell⸗ ſchaft eingetreten. 99 Joſef Klein& Co. in Maunheim. Die Firma iſt erloſchen. „Jakob Näher in Schriesheim. Das Geſchäft iſt mit Aktiven unz Paſſiven und ſamt der Firma von Jakob Näher auf Kaufmann Jakoß Wilhelm Näher, Schriesbeim übergegangen, der Juhaber unter der Firma Jakob Näher weiterführt. Könen& Fritzſche in Mannheim. Die Geſellſchaft iſt aufgelbſt und das Geſchäft mit Aktiren und Paſſiven und ſamt der Firma Hermann Cordes iſt als Pro⸗ nige Inhaberin übergegangen, die es unter der bisherigen Firma weiterführt. Richard Weruer in Mannheim⸗Käſertal. Werner, Kaufmann, Mannheim⸗Käfertal. Mannheim. tende Geſellſchafter ſind die Kaufleute Joachim von Mellenthin und Otto Wittenberg, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat au: 1. Oktober 1924 hegonnen.— Reklame-Pertriebs⸗Geſellſchaft Fahrner& Co. in Maunheim. Perſönlich haftende Geſellſchaſter ſind die Kaufleute Steſau Fahrner und Hans Kothe, beide in Mannheim. Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 20. Oktober 1924 begonnen. 5 Alois Brugger in Mannheim. Inhaber iſt Albis Brugger, Bäcker⸗ meiſter in Mannheim. 1 Eiſen und Rlatlenträger⸗Werk Wilhelm Schäſer in Mannheim. Inhaber iſt Wilhelm Schäfer, Fabrikant, Mannheim. Geſchäfte⸗ zweig: Herſtellung ron Eiſenbauten, die Fabrikation von Platten⸗ trägern nach deutſcken Reichspatenten und Auslandspatenten nebſt Verwertung dieſer Patente. 18 Einträge zum Handelsregiſter B „ Süddeutſche Hoch⸗ und Tiefbangeſellſchaft m. b. H. in Mannheim: Oberingenieur Auguſt Weiß iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden; der ſtelvertretende Geſchäftsführer Andreas Fix wohnt jetzt in Dufs⸗ burg, Wilhelmshöhe und der Geſchäftsführer Emil Purmann in Neuenahr. Kraftwerk Rheinau Aktiengeſellſchaft in Mauuheim: Gemäß dem durchgeführten Beſchluſſe der Generalverſammlung vom 20. Septem⸗ ber 1924 iſt das Grundkapital von 10 000 000% auf 4 000 000 Goldmarz umgeſtellt. Der Geſellſchaftsvertrag iſt durch Beſchluß der gleichen Generalverſammlung in§ 5(Grundkapital, Aktieneinteilung) und hinſichtlich des Geſchäſtsjahres entſprechend der eingereichten Nieder⸗ ſchriſt, auf die Bezug genommen wird, geändert. pital iſt in 10000 auf den Goldmark eingeteilt. Oberrheiniſche Elektrizitätswerke.⸗G. in Maunheim: Durch Beſchluß der Generalverſammlung vom 20. September 1924 iſt das Grundkapital in 660 000 Goldmark umgeſtellt und der Geſellſchafts⸗ vertrag entſprechend der eingereichten Niederſchrift, auf die Bezug genommen wird, geändert worden. Durch Generalverſammlungs⸗ Inhaber lautenden Aktien über je 400 beſchluß vom 20. September 1923 iſt die Geſellſchaft aufgelöſtt. Fried⸗ rich Schraeder. Direktor, Mannheim iſt Liquidator. 1 Mineralölraffinerie Rheinau G. m. b. H. in Rheinau: Julius Riehner. Maunheim iſt zum Geſchäftsführer beſtellt. Alfred Pfreiz⸗ ſehner iſt als Geſchäftsführer ausgeſchieden. 328 vertrag der G. m. b. H. iſt am 1. Auguſt 1924 feſtgeſtellt. Gegen⸗ ſtaud des Unternehmens iſt die Vermietung von Räumen zur Unter⸗ bringung von Kraftfahrzeugen, der Handel mit Kraftfahrzeugen ſa⸗ wie mit Betriebsſtoff und mit Erſatzteilen, ferner, die Ausführung von Reparaturen an Kraftfahrzeugen und Speditionsbetrieb. Die Geſellſchaft iſt berechtigt, ſich an gleichen oder ähnlichen Unterneh⸗ mungen in irgend einer Rechtsform zu beteiligen und ſolche Unter⸗ nehmungen zu vertreten oder zu erwerben. Das Stammkapital beträgt 5000 Goldmark. Wilhelm Ziegler, Mario De Lorenzo, beide in Mannheim ſind Geſchäftsführer. Sind mehrere Geſchäftsführer 5 8 tüttgen v. m. b. H. in Mannheim: De Geſellſ vertrag der G. m. b. H. iſt am 30. September 1924 ſengeen genſtand des Unternehmens iſt der Handel mit Kohle ten Produkten. Das Stammkapital beträgt 10000 Goldmark. Jo⸗ hann Gerhard Stüttgen, Köln, Ewald 2 Tredric Anebe Wuunzeim, Inb Gefchifkerübfer. art a. M. ung 2 ANe WeESANNEe aN aTNZ C- E TI 8 Wertheimer, Mannheim, Goethestrasse 10.— Telephon 8268. Tre ifts⸗ Die offene Handelsgeſellſchaft hat am 15. Oktober 1924 begon⸗ Auna Hölderich⸗Picard Arbeitsſtube für Kunſtgewerb⸗ in Maun⸗ es als alleiniger auf die Geſellſchafterin Joſephine Könen, ledig, Mannheim als allei⸗ Inhaber iſt Richarb Erich Krauß in Maunheim. Inhaber iſt Erich Krauß, Kaufmann. von Mellenthin& Wittenberg in Maunheim. Perſönlich bat⸗ Das Grundka⸗ Jungbnſch⸗Garage, G. m. b. H. in Mannheim: Der Geſellſchafts⸗ beſtellt, ſo iſt jeder von ihnen zur ſelbſtändigen Vertretung der Ge⸗ n und verwand⸗ —— Hofapoihche“.4 8. Seile. Nr. 514 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Nusgabe] Mittwoch, den 5. November 1924 Die Verlobung ihrer Tochter Lulse mit Herm Kurt Nürrle beehten sich anzuzelgen Fritz Nann u. Frau 4188 Nannheim, im November 1924 MANARElAd, 0 Nelne Verlobungę mit Frdulein Luise Nann gestatte Ich mir dekannt zu geben Pforzheim, im November 10924 .1 Lindenstr. 43 Neu eröffnetl WoHTMoTk-INS TITTUf Kuft Nürrle „1 5 Ein tausendfach erprobtes Heilmittel bei vielen Netven- und Muskelerkrankungen, Herz-, Nieren-, Magen- und Darmleiden, Asthma, Gicht, Ischias, Rheumatismus, Frauen- und Kinderleiden und anderer chron. Leiden ist die elektro-galvanische mit dem Schwachstrom- Behandlung Wohlmuth-Apparat Apparate werden zur Probe mietweis e zur Verfügung gestellt; bezahlte Mietbeträge kommen bei Kauf eines Apparates voll in Anrechnung. Bei Kauf bequeme Teikzahlung. Behandlung von Patienten in separaten Räumen. Auskunft und Prospekie kostenlos. 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November 1924 bel der Ortspolizeibehörde ihres Wohnortes oder Aufenthallsortes zu melden u ihre Oplionsurkunde und ſonſtigen Ausweispapiere vorzulegen. Orts⸗ polizeibehörde in Mannbeim iſt das Bezirksamt (Anmeldung Zimmer 29, 2 Stock), in den übrigen Orien des Bezirks der Bürgermeiſter. Mannheim, den 3. November 1924 Bad. Bezirksamt Abt. II. anelneiie ken N Die echten Pfarrer Kneipp's 7 DN Heümitel und Toillettearntel 5 Wer alleinberechtigten Firma 1 Iberhaeuger& Landauer, N neipp⸗Haus⸗ Centrale Würzburg ſind in Mann⸗ 080 heim vortätig in der 8 128 3 Lagerschuppen aus Wellblech, in den Größen 20¹2,90 m 2004¹0,90 m 05 154 82,40 m S110 mehrere Autogaragen in verſchiedenen Abmeſſungen, feuerſicher, zer⸗ 2 legbar, transportabel, ſofort abzugeben. JGebr. Achenbech G. m. b. H. Eifen⸗ und Wellblechwerke Weidenau-Sieg, Poſtfach Nr. 434a. Bayerische Bierwurst.. 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Amazonen(Brahms) 6. Walzer(Chopin) ELLDID Schweigsame Lippen! Das Geheimnis einer Mutter 6 Akte Matrose wider Willen! mit Harold Lloyd. 5 Akte. 8189 Vorst. 4½, 6½ und 8 Uhr Palast-Tbeater Lehrergesangverein Hannheim Ludwigsshafen Nibelungensaal: Rosengarten Montag, den 10. Novbr. 1924, abends punkt 8 Uhr KONZzERT Anton Bruckner u. Richard Strauß gewidmet Mitwirkende: Jane Freund-Nauen, Konzertsängerin Das Nationaltheater-Orchester. Lig: W. v. Bülow, Kapellmeister am Nationaltheater Vortragsfolge. Aut on Bruckner. 2 Chöte mit Streichorchester:„Mitternacht“ fülr Männerchor „Um Mitternacht- Fur Altsolo u. Männerchor, 2. Zymphonie für großes Orchester „Helgoland“ für Männerchor u. groß. Orchester RIehard strauss 8 Gesänge für Altsolo u großes Oichester „Wanderers Sturmlied“ ür Männeichor und grosses Orchester. 8289 Oeffentliche Hauptprobe am Sonntag, den 9. Nov. 1924, vorm. 11 Uhr zum Einheitspreis von M..— und Steuer. 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