— Eity. 4 Donnerstag, 6. November relſe: In Mannbeim u. Umgebung wöchentlich 0 b. Die monatl. Bezieher e ſich bei evtl. ——„ wirtſchaftl. Berhäliniſſe notwendig werdende reiserds hungen anzuerkennen. Poſtſchecktonto Nr. 17590 rlsrube.— Hauptgeſchäftsſtelle 8, 2.— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhoſſtr. 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ blaß 4 Aer en Nr. 7941—7945,— Telegr.-Adreſſe Sensralenzeiger Mannheim. Erſcheint wöchentl zwölfmal. Abend⸗Ausgabe eue Mlannheimeröeil MannheimerGeneral Anzeiger Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel. Aus Geit u. Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitung Aus der Welt der Cechnik-Unterhaltungs-Beilage. Wandern u. Reiſen der republikaniſche gieg in Amerila Dreimal abſolute Mehrheit (Spezialkabeldienſt der United Preß) newyork, 6. Nov. Die bisher feſtſtehenden Reſultate er⸗ ſeben an Wahlmännerſtimmen für Coolidge 375, für Davis 139 und für Lafollette 13. Die Geſamtzahl der abgegebenen Wahlmänner⸗ ſtimmen beläuft ſich auf 531. Eine leichte Verſchiebung des Re⸗ ſultats, allerdings nur zahlenmäßig— auf den allgemeinen Ausgang der Wahl hat ſie keinen Einfluß— kann eventuell noch nach völliger Auszählung der im Staate Montana abgegebenen Stimmen er⸗ fol en. Nach den letzten Nachrichten aus dieſem an Flächeninhalt driltgrößten, an Bevölkerungszahl aber an 39. Stelle ſtehenden Staat iſt es möglich, daß nicht Coolidge, ſondern Lafollette dort als Sieger ervorgegangen iſt. Auch im Stagte Arizona kann eine Verſchie⸗ bung nach der endgültigen Auszählung noch ſtattfinden. Die letzten Teilreſultate laſſen Davis ſtatt Coolidge in Führung erkennen. Für die Senatswahlen iſt die Situation, ſoweit ſie zwei⸗ felsfrei feſtſteht, die, daß 19 republikaniſche Senatoren als gewählt zu gelten haben. Das bedeutet einen Gewinn von 5 Sitzen, die die Demokraten, für die bisher 13 Senatoren gewählt wurden, verloren haben. Nach dieſem Ergebnis würde der künftige Senat eine wahr⸗ ſcheinliche nominelle republikaniſche Mehrheit haben. Dieſe Mehrheit der Republikaner über Demokraten und Lafollette, die rechneriſch 4 Stimmen beträgt, muß allerdings als ſehr un⸗ icher bezeichnet, da die in dieſer Mehrheit enthaltenen Senatoren orah, Howell, Couzens, Johnſon, mehe oder weniger unſichere Kan⸗ toniſten für die Regierung ſind, ſo daß der Kampf zwiſchen Legis⸗ lative und Exekutive, der ein hervorſtechendes Merkmal der letzten Zeit war, durchaus noch nicht als beendet angeſehen werdenn kann. Im Repräſentantenhaus wird die republikaniſche Mehr⸗ heit etwa 20—25 Sitze betragen, ſo daß ſich in der Körperſchaft eine verläßliche Mehrheit für die Regierung ergeben wird. Lafollettes Jukunftspläne (Speziolkabeldienſt der United Preß) Newyork, 6. Nov. Das Exekutivkomitee Lafollettes erklärt, daß die Organiſation, die für die jetzigen Wahlen aufgebaut worden war, aufrecht erhalten werden wird, um bei den im Jahre 1920 ſtattfindenden Senatswahlen wieder benutzt zu werden. Sie wird ebenfalls als Gerippe für die nächſte Präſidenten⸗ wahl, die im November 1928 ſtattfindet, benutzt werden, ſo daß Lafollette dann über eine eingearbeitete Parteimaſchinerie verfügen wird, die ihm diesmal noch ſehr fehlte. Lafollette erklärte, daß er nicht beſiegt, ſondern einfach majoriſiert worden ſei, durch die Reptilienfonds der alten Parteien, durch techniſche Obſtruktion, durch Einſchüchterungsverſuche den Wählern gegenüber und die Macht der Verxleumdungen, die gegen ihn und ſeine Ziele ausgeſtreut wurden.„Wir Progreſſiſten ſind nicht entmutigt durch den Ausgang der Wahl“, fügte er hinz;, „wir bereiten uns ſchon jetzt auf den nächſten Kampf vor.“ Gewählte Frauen Bei den diesjährigen Wahlen ſtanden zum erſten Male in der Geſchichte der Vereinigten Staaten Frauen für den Gou⸗ verneurpoſten zur Wahl. Im Staate Wyoming hatte ſich Nellie Roß zur Wahl geſtellt. Ihre Wahl wird nach den bisherigen Reſultaten als geſichert erachtet. Texas hat ſich bereits für einen weiblichen Gouverneur entſchieden und hat„Ma“(Mama) Fergu⸗ ſon gewählt. Der Sieg Mas iſt in der Hauptſache auf die Unter⸗ ſtützung zurückzuführen, die ihr von den etwa 0 000 deutſch⸗ameri⸗ kaniſchen Wählern und den ſonſt für den republikaniſchen Kandi⸗ daten ſtimmenden Negern, falls letztere überhaupt ſtimmen ſollten, gewährt wurde. Die Neger haben ſich dieſes Jahr gegen den repu⸗ blitaniſchen Kandidaten gerichtet, da er den Ku⸗Klux⸗Klan unter⸗ ſtützt. Die Oſtſtaaten haben ihren erſten weiblichen„Kongreß⸗ mann“ geſtellt, durch die Wahl von Frau Mary Norlon, aus Jerſey Frau Norton errang ihren Sieg teilweiſe wohl durch ihr Eintreten für eine Abſchwächung der Prohibitionsgeſetze. Die Auffaſſung in Berlin Berlin, 6. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Soweit man in Berliner Regierungskreiſen über die Wiederwahl Coolidges ſich äußert, kommt die Anſicht zum Ausdruck, daß mit dieſem Er⸗ bnis der amerikaniſchen Wahlen das auf lange Sicht hinaus die der innerpol tiſchen Verhältniſſe der 4 Frankreich und der vatikan Der„Matin“ veröffentlicht über einen Zwiſchenfall des öpſtlichen Nuntius Ceretti mit dem franzöſiſchen Unterricht⸗mini⸗ 1275 Francois Albert folgende Einzelheiten: In ſeiner Rede in Valence am letzten Sonntag habe der Unterrichtsminiſter geſagt: Wir haben eine ſeltſame Ueberraſchung erlebt, daß der Verkreter einer auswärtigen Macht aus der bekannten Reſerve, die ſich für die diplomatiſchen Vertreter ſchickt, herausgetreten iſt. um dem katholi⸗ ſchen Inſtitut bei ſeiner Anweſenheit und bei ſeiner Rede die Unter⸗ ſtützung ſeiner Autorität zu gewähren, indem er es als die einzig berechtigte Erbin u. Fortſetzerin der alten Sorbonne bezeichnete. Der Miniſter wies damit auf eine Rede hin, die der päpſtliche Nuntius vor etwa 2 Jahren gehalten hat. Der Nuntius, der noch bis zum Ab⸗ bruch der diplomatiſchen Beziehungen zwiſchen Frankreich und dem Vatikan der Doyen des diplomatiſchen Korps in Paris iſt, foll ſich durch einen derartigen Hinweis verletzt gefühlt haben. Nachdem er den Rat mehrerer X ſchafter, die augenblicklich in Pacis weilen, eingeholt habe, die in der Mehrheit ſeine Anſicht gebilligt pabe habe er ſich am Sonntag zum Miniſterpräſidenten Herriot 5 geben. Er habe ihm ſein Erſtaunen über den Angriff eines Mit⸗ gliedes der Regierung zum Ausdruck gebracht und die ilnung aus⸗ geſprochen, daß die franzöſiſche Regierung ihm ihr Be Gat ihm ausſpaechen werde. Die Abſicht des Nuntiüs für den Fall, a8 keine befriedigende Antwort zuteil werden ſollte, ſei, das diploma 15 Korps zuſammenzurufen, um es von dem Zwiſchenfall in 5 11 zu ſetzen, damit der Nuntius den Auftrag erhalte, in ſeiner Abſich eine neue Demarche zu unternehmen, während, wenn 1508 ſein Verhalten nicht billige, er die logiſchen Folgerungen aus dieſer Tatſache ziehen werde. 15 Der Miniſterrat ſoll den Text der Rede des Unterrichtsminiſters geprüft haben und zu der Anſicht gelangt ſein, daß es ſich nicht um Linen Angriff, ſondern um eine Kontro verſe von Einwän⸗ den handelt. Der Miniſterpräſident habe die Abſicht, ſo bald wie möglich den Nuntius zu empfangen und ſich über die Angelegenheit und im Vertrauen mit ihm ausuzſprechen. — Vereinigten Staaten gewährleiſtet, durchaus hoffnungsvole Ausblicke, namentlich für die Handels⸗ und wirtſchaftspolitiſchen Beziehungen zu Deutſchland eröffnen. Dagegen werden etwaige Er⸗ wartungen nach der Richtung hin, daß die gleichzeitig erfolgte Wahl von Dawes zum Vizepräſidenten eine offizielle Annahme oder An⸗ erkennung des Gutachtens durch die Vereinigten Staaten nach ſich ziehen würde, als leider unbegründet bezeichnet. Es iſt viel⸗ mehr daran feſtzuhalten, daß Dawes lediglich als Privatmann an dem Gutachten mitgearbeitet hat, ſo daß ſich die Vereinigten Staaten aller Wahrſcheinlichkeit nach offiziell von der Regelung der Repara⸗ tionsfragen auch weiterhin ſeunhalten werden. Nicht unwichtig iſt vom deutſchen Standpunkt die künftige Rolle, die Lafol⸗ lette ſpielen wird, ſowohl im Repräſentantenhaus wie im Senat, weil er unter Umſtänden den Ausſchlag geben kann, ſo daß dadurch Einflüſſe möglich geworden ſind, die gerade bei wichtigen außenpoli⸗ tiſchen Entſcheidungen die Einheitlichkeit der Politik der republikani⸗ ſchen Partei ſtören könnten. In der Berliner Preſſe wird das Reſultat der Wahl im allge⸗ meinen, wenn auch natürlich ohne jeden Ueberſchwang, freundlich be⸗ grüßt. Bemerkenswert iſt die Aeußerung der Streſemannſchen„Zeit“: Die Wiederwahl des Präſidenten Coolidge ſichert der amerikaniſchen Politik die Stetigkeit ihrer bisherigen Linie für di enächſten 4 Jahre. 3 Von dieſem Geſichtspunkt aus können wir das Ergebnis der Präſi⸗ dentenwahl willkommenheißen. Die Grundlage unſerer aus⸗ wärtigen Politik iſt durch das Londoner Protokoll gegeben und damit ſind Fäden wirtſchaftlicher und finanzieller Natur feſt zwiſchen uns und den Vereinigten Staaten geſponnen. Die Wiederwahl von Coo⸗ lidge verbürgt uns, daß dieſe Beziehungen unberührt bleiben.“ Engliſche Kommenkare Neben der britiſchen Kabinettsbildnug nimmt in der Preſſe das Ergebnis der amerikaniſchen Wahlen den Hauptplatz ein.„Daily Graphic“ ſchreibt, es ſei eine politiſche Tatſache ſchwerwiegend⸗ ſter Bedeutung, daß die alten Gruppen Englands und der ameri⸗ kaniſchen Staaten ihren Glauben an ſtabile Verhältniſſe und einen ordnungsmäßigen Fortſchritt ausdrücken. England und Amerika geben zu erkennen, daß ihre eigenen ſozialen Grundlagen geſund bleiben. Dies Ergebnis könne nicht verfehlen, die Weltpolitik tief zu beeinfluſſen. Das britiſche Gemeinweſen würde eine Stützung und bedeutende Kraft ſein Die innere Bedeutung der amerikani⸗ ſchen Wahl liege weniger in der Beſtätigung Coolidges amerikani⸗ ſcher Präſidentſchaft, als vielmehr in der Wahl des General Dawes zum Vizepräſidenten. Unter ſeiner Leitung und Inſpira⸗ tion hobe Europa die vereinbarte Grundlage wirtſchaftlicher Erholung umd Bezahlung von Reparationen erreicht. Daß der Offizier jetzt die rechte Hand des amerikaniſchen Präſidenten iſt, ſei vielleicht die ſicherſte Garantie der fortgeſetzten Mitwirkung Amerikas an den Angelegenheiten der Alten Welt. Es ſei wahrſcheinlich nicht zuviel geſagt, wenn man erkläre, daß die Ergebniſſe der Wahlen in England und Amerika innerhalb einer einzigen Woche die geſamte Weltlage veränderten. „Daily News“ erfährt aus Newyork, das allgemeine Ergeb⸗ nis der amerikaniſchen Wahlen zeige, daß Amerika an ein gutes Geſchäft und den finanziellen Unternehmungsgeiſt glaube, und daß die Reaktion gegen den Idealismus Wilſons ſich weiterhin befeſtige. Franzöſiſche Preſſeſtimmen Zur amerikaniſchen Präſidentſchaftswahl ſchreibt der„Petit Pariſien“: Obwohl wir uns nicht in die inneren amerikaniſchen Angelegenheiten einzumiſchen, noch Partei zwiſchen Republikanern und Demokraten zu ergreifen haben, können wir erklären, daß die Wiederwahl von Coolidge in Frankreich mit lebhafter Genug⸗ tuung aufgenommen werden wird Mit Coolidge und ſeinem un⸗ mittelbaren Mitberater General Dawes wird die Leitung des Staals⸗ departements die gleiche bleiben, und wir wiſſen, daß dieſe Politik ihre Ziele und Methoden nicht ändern kann. Wir wiſſen, wohin wir mit dieſen Führern des amerikaniſchen Volkes ziehen. Das„Petit Journal“ führt den neuen Erfola der Repu⸗ blikaner auf zwei weſentliche Urſachen zurück, nämlich auf die Gleich⸗ gültigkeit der Wähler und auf das Auftreten der Partei des Sena⸗ tors Lafollette. Der republikaniſche Sieg habe vor allen Dingen das Preſtige von Coolidge und General Dawes vergrößert. Wir ſind General Dawes durch ſeine Tätigkeit als Anreger der Repara⸗ tionsfragen zu Dank verpflichtet. Die Bedeutung der Wahl ſei auch Sieg des Schutzzollſyſtems zu Gunſten der Großinduſtrie. die Wiederzulaſſung Deutſcher in Ramerun Ueber die Frage der Zulaſſung Deuaſcher in Kame⸗ run wird der„Frankf deutſchen Intereſſen wichtigen Fragen nach dem Regierungswechſel wird es gehören, ob die engliſche Regierung ihren Beſchluß rück⸗ ängig macht, daß auch Deutſche wieder zum Erwerb von lantagen in Kamerun zugelaſſen werden: Während bisher bei der Verſteigerung konfiszierter früherer deutſcher Pflanzungen Deutſche als Bieter nicht zugelaſſen wurden, ſollen am 24. und 25. November bei einer Verſteigerung, die die Firma Hampton Sons in London im Auftrage des engliſchen Kuſtos für feindliches Eigen⸗ tum vornimmt, Zuſchläge ohne Rückſicht auf die Natio⸗ nalität der Bieter erteilt werden, wozu der bisherige Kolonial⸗ miniſter Thomas ſeine Zuſtimmung erteilt hat und zwar, nach⸗ dem der britiſche Gorverneur die Zulaſſung von Deutſchen im In⸗ tereſſe der Entwicklung von Kamerun als wünſchenswert bezeichnet hatte. ˖ 240 Wähvend dieſe Dinge bisher disbret behandelt wurden, zog die „Morning Poſt“ ſie ans Licht und entfaltet eine heftige Pro po⸗ ganda dagegen, wobei ſie ſich heue auf zahlreiche Stimmen meidiſcher engliſcher Intereſſenten, beſonders aus Handelskreiſen be⸗ ruft. Es bleibt abzuwerten, ob ſie damit bei der neuen Regierung Erfolg hat. Für das Kolonialamt kommt in erſter Linie der rechts⸗ radikale frühere Marineminiſter Amery in Betracht. Ddie Uebernahme der Regiebahnen J Berlin, 6. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Mit der Ueber⸗ nahme der Regiebahnen wird die deutſche Reichsbahnverwaltung, wie wir hören, im bisherigen Regiegebiet einen neuen Per⸗ ſonenverkehr einführen, durch den der Zuſtand vor dem Ruhr⸗ einbruch wieder hergeſtellt werden wird und zwar ſogar mit eini⸗ gen Verbeſſerungen. Man hofft bereits am 30. November dieſen Fahrplan in Wirkung ſetzen zu können. Ztg.“ aus London berichtet: Zu den für die Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 517 ung Anzeigenpreiſe nach Terif. bel Borauszahlung prs ein · 17—1 Kolonelzelle für Allgemeine Anzeigen.40.⸗M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an deſtüimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung üder⸗ nommen. Höhere Wewalt, Streiks, Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder deſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Englands politiſche Entſcheidungen (Von unſerem Londoner Vertreter) London, 4. Nov. In England herrſchte ſolche Ueberraſchung, um nicht zu 9298 Verblüffung, über den ungeheuren Sieg der Konſervativen, daß un⸗ mittelbar nach dem Entſcheidungskampf wenige, auch die beſon⸗ neneren nicht, im Stande waren, einen kritiſchen Ueberblick über die dadurch geſchaffene Lage zu gewinnen. Jetzt, wo ſich die Atmoſphäre geklärt hat und das Kampfgetümmel ſich beruhigt, iſt das ſchon eher der Fall. Da greift denn in erſter Linie der etwas ernüchternde Eindruck Platz, daß der Sieg über den Sozialismus kein ſo vernichtender war, wie es im Augenblick des Triumphes geglaubt wurde. Man hat die ſchon mehrfach angeführten Stimm⸗ zahlen zergliedert und findet, daß die ſozialiſtiſche Partei nicht ge⸗ ſchwächt, ſondern geſtärkt und gefeſtigt aus dem Kampfe hervorgeht. Tatſächlich fragt man ſich ſchon, ob die ſcheinbare Niederlage der Regierungspartei nicht eine verhüllte Wohltat für ſie war. In ihrer vergangenen Amtsſtellung war ſie machtlos. Im Inneren konnte ſie keine extravaganten Experimente machen und die auswärtige Politik Macdonalds ließ außer ſeiner angeblichen Ruſſenfreundlichkeit nichts zu wünſchen übrig. Ueberdies hatte ein erſetzungsprozeß zwiſchen dem gemäßigten und dem kom⸗ muniſtiſch ruſſenfreundlichen Flügel in ihren Reihen begonnen, der ihren feſten Beſtand bedrohen konnte. Jetzt hat die ſozialiſtiſche Partei eine viel feſtere Stellung eingenommen. Der un⸗ erhörte und vielfach übertriebene Anſturm auf ſie hat ihre Reihen zuſammengeſchloſſen. Sie gleichen jetzt einer Armee, die ſich in voller Ordnung und durch Zuſammenſchluß geſtärkt, einem nur zeitweilig überlegenen Feinde gegenüber in eine befeſtigte Stellung zurück⸗ gezogen hat. Es iſt ganz ſicher, daß die Zahl der Feinde, d. h. der konſervativen Stimmen, vom Momente des Sieges an ſtetig ab⸗ nehmen wird. Sie war nur deshalb ſo enorm angeſchwollen, weil es der ungeheuren Wahlagitation der Tories gelang, mit Hilfe der roten Panik ihre Reſerven bis auf die letzten Stimmberechtigten herauszutrommeln. „Niemals“, ſagt der bekannte konſervative Zeitungsmagnat Lord Beaverbrock in einem ſeiner Blätter, dem„Sunday Expreß“, ganz richtig, iſt eine„Parlamentswahl ſo udaß 5. verfahren worden. Die Regierung mußte doch wiſſen, daß die Furcht vor der roten Gefahr das einzige war, was ihr eine vernichtende Wahl⸗ niederlage beibringen konnte.“ Sie löſte das Parlament auf, ſo führt er weiter aus, auf die Weigerung hin, einen Kommuniſten, hinter 5 das Geſpenſt von Moskau ſtand, vor Gericht zu ſtellen. Und ie zweite Millionen aus den Erſparniſſen der britiſchen Steuerzahler den roten Terroriſten anzubieten. Schließlich im letzten Moment veröffent⸗ lichte ſie als ein großartiges Wahlflugblatt für die Oppoſition das Foreign Office Communique, das bewies, daß die roten Somjets nicht einmal ihren Zahlmeiſtern Treue hielten, ſondern bereit waren, eine Rebellion im Lande anzufachen. Sie ſuchte ihren eigenen Ruin und ſie fand ihn! „Was bedeuten dieſe Tatſachen und die Stimmzahlen?“ fragt Lord Beaverbrock. Seine Antwort iſt, daß der Liberalismus vernichtet iſt, daß So 2 alismus als eine organiſierte Macht nicht zerſtört iſt, und daß der Konſervatismus ſeine größte Anſtrengung, deren er fähig iſt, nicht wiederholen wird. Die Zeit müſſe kommen, wo man eine andere Regierung wünſche. Wenn in vier oder fünf Jahren geſetzmäßig eine Neuwahl ſtattfinden müſſe, würde das Volk nur die Wahl zwiſchen einer Tory⸗Regierung und einer rein ſozialiſtiſchen Regierung haben. Das ſei kein wün⸗ ſchenswertes Dilemma. Als Ausweg daraus hofft Lord Beaver⸗ brock, daß die ſozialiſtiſche Partei ſich von ihrem kommuniſtiſchen Element reinige werde, wodurch der Beitritt vieler Liberalen und die Hebung der Partei zu einer höheren Stufe politiſcher Ideen und Handlungen ermöglicht werden würde. Dann würde man keinen Klaſſenkrieg zwiſchen Kommuniſten und Faſziſten zu befürchten haben. Man ſieht, auch hier ſehnt ſich der gemäßigte, vernünftige 85 nach einer ruhigen, beſonnenen Regierung der friedfertigen Mitte. Wie wird ſich der Sozialismus in England ent⸗ wickeln? Das wird viel von der inneren und äußeren Entwicke⸗ lung des britiſchen Reichs abhängen. Eins iſt ſicher: gefährliche, wirt⸗ ſchaftliche Experimente, die Armut bedeuten könnten, finden in England keinen Bonden. Für alle Angelſachſen iſt nur ein Ziel „Auf daß dirs wohl gehe auf Erden“. Die ganze eng⸗ liſche Verfaſſung und auswärtige Politik haben ſich um dieſen Kern⸗ punkt entwickelt, wie im Römerreich um den„Civis Romanus“. Keine Theorie vom Staat oder der Geſellſchaft wird den Angel⸗ ſachſen je bewegen, ſein individuelles Wohlergehen im Kampf um Reformen in's Hintertreffen zu ſtellen. Daher die große, praltiſche Brauchbarkeit der engliſchen Verfaſſung. Wenn große Reformen im Wirtſchaftsleben dieſes Jahrhunderts erforderlich ſind, ſo iſt alle Hoffnung vorhanden, daß der nüchterne, materielle Geſchäftsſinn der Engländer im Wege organiſcher Entwicklung herausarbeitet. N Doch bei ſo kritiſchen Ereigniſſen der Gegenwart kann man ſich nicht„in die ferne Zeit verlieren“, beſonders, wenn näher liegende Fragen ſoviel mehr Dringlichkeit beſitzen. Eine ſolche Frage, die hier und wohl in der ganzen Welt jetzt auf aller Lippen ſchwebt, iſt: Wie wird Baldwin die ihm zuteil gewordene, gewaltige, parlamentariſche Majorität benützen? ganzen iſt die Prognoſe gut. Baldwin iſt kein Draufgänger, kein „Die⸗hard“, ſondern ein ruhiger, friedlich geſinnter Mann des ge⸗ mäßigten Konſervatismus. r wird, darüber ſind diplomatiſche Kreiſe hier beruhigt, die auf den Dawes⸗Plan und das Londoner Abkommen gegründete auswärtige Politik zweifellos fortſetzen. Man erinnert daran, daß die Initiative zu dieſen beiden grundlegenden Schritten garnicht von Macdonald ſondern vom Kabinett Baldwin ausging. Lord Curzon gab in ſeiner im Herbſt 1923 mit Staatsſekretär Hughes geführten Korreſpondenz die erſte Anregung zu dem amertraniſchen lan einer unparteiiſchen Unterſuchung der deutſchen Leiſtungsfähigkeit für Reparationen Man hofft ſedoch in britiſchen Induſtreekreſen, daß das neue Ka⸗ binett Baldwin ſich ernſtlich mit der Beſeitigung bezw. Einſchrän⸗ kung der Wirkung ſchädlicher Nebenbeſtimmungen beſchäf⸗ tigen wird, die auf Frankreichs Betreiben mit Mardonalds Zuſtim⸗ mung dem Dawesplan angehängt wurden. Auch bei den bevor⸗ ſtehenden Verhandlungen mit Deutſchland über einen Handelsder⸗ trag wird die konſervative Regierung vorausſichtlich den Schutz britiſcher Induſtrie Intereſſen energiſcher vertreten, als es das Ka⸗ binett Macdonald getan haben würde. Baldwin wünſcht ernſtlich die von Macdonald gebeſſerten Beziehungen zu Frankreich aufrecht zu erhalten und wird dem Kabinett Herriot keine Hinderniſſe in den Weg legen, da die Rückkehr des Poincarismus der Freundſchaft mit etwas brauchbare⸗ lanke in ihrer Plattform war die Abſicht, 30 oder 40 Im großen und eeeeeeee ee, wirtſchaftslage gerichtet ſein wird. ſtimmung mit don! In ähnlichem Sinne berichtet auch die„Times Kreiſe nicht zu reden. daß, Ddas Seld auf der Straße 31) 2. Seite. Nr. 512 nene Mannheimer Jeitung[Abens⸗Rusgabe! Donnerstag, den 6. November 1924 Pee nicht förderlich wäre. remier nicht hindern, die Intereſſen der britiſchen Induſtrie auch gegen Frankreich in Schutz zu nehmen, ſoweit ſie durch franzöſiſchen Druck auf Deutſchland gefährdet werden. Baldwin wird jedenfalls den von Macdonald in Ausſicht genommenen, aber nie zur Ausfüh⸗ rung gekommenen repräſentativen Induſtrie⸗Ausſchuß zur Beratung über alle ſolche Fragen einberufen und demſelben auch 18 85 zu entwerfenden Handelsvertrag mit Deutſchland unter⸗ reiten. „Wie er ſich zu dem Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund zu ſtellen gedenkt, iſt noch nicht bekannt. Man nimmt aber an, daß er in dieſer Frage auf dem Standpunkt Mac⸗ donalds, der ja freilich zurückhaltend war, verharren wird. Da⸗ gegen dürfte, wie ſchon gemeldet, das Abrüſtungsprotokoll von der konſervativen Regierung in ſeiner jetzigen Form nicht ratifiziert werden. Die beſte Wetterfahne für die auswärtige Politik eines 5 Kabinetts iſt die Londoner City. Aus deren feſten Ton und der Aufwärtsbewegung der ausländiſchen und inländiſchen Werte kann man getroſt ſchließen, daß die Politik des neuen Ka⸗ binetts auf Erhaltung des Friedens und Aufbeſſerung der Welt⸗ Die Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Die Wiederaufnahme der Beratungen Die deutſch⸗franzöſiſchen Handelsvertragsverhand⸗ lungen ſind geſtern Nachmittag im Handelsminiſterium wieder aufgenommen worden. Die beiden Delegationen haben die für die Tarifverhandlungen als Unterlagen dienenden Liſten ausgetauſcht, die nunmehr einer Prüfung unterzogen werden. Die nächſte Sit⸗ zung findet vermullich am Mortag Nachmittag ſtatt. Ueber die Bedingungen, unter denen die Diskuſſion über den Abſchluß der Verhandlungen fortgeſetzt wird, glaubt der „Temps“ folgendes berichten zu kömmen: Deutſchland wird Frank⸗ reich grundſätzlich in allgemelner Weiſe die Moiſtbegün ſt i⸗ gung bewilligen. Da Frankreich nach dem Zollgeſetz von 1919 dieſe Meiſtbegünſtigung keinem Lande gewähren kann, wird es ſeinerſeits Deutſchland gegenüber für eine gewiſſe Anzahl von Pro⸗ dukten den Minimaltarif zugeſtehen, was tatſächlich der Meiſt⸗ begünſtigung gleichkomme. Es iſt jedoch wahrſchennach, daß dieſes Entgogenkommen einige Abänderungen des franzöſiſchen Normal⸗ tarifs aus wirtſchaftlichen Notwendigkeiten erforderlich macht. Die franzöſiſche Delegation wird andererfeits den deutſchen Unterhänd⸗ lern eine Liſte der Produkte vorlegen, die für ſie eine Konſolidierung der Eingangszölle fordern wird. Dieſe Vorſichtsmaßnahme habe zum Ziel, ſich vor einer ſpäteren Erhöhung der Zollſäe zu bewah⸗ ren. Außerdem werden ſie die Aufhebung des Importverbobes und der Kontingendierung für die haupfſächlichſten franzöſiſchen Export⸗ artikel verlangen. 5 Der„Temps“ weiſt ſchließlich noch auf die Schwöerigkeiden hin, die angeſichts der franzöſiſchen Stellung in der Frage der Einfuhr der elfaß⸗lothrimgiſchen Produkte nach Deutſchband hervorgerufen werden könmen.—25 England warket ab „Dailh Telegraph“ berichtet aus Paris über die Wiederauf⸗ nahme der deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlungen: In den verant⸗ wortlichen Kreiſen äußere ſich deutlich der Wunſch, in England nicht den Eindruck aufkommen zu laſſen, daß Frankreich in der Außenpolitik einen Weg verfolge, der eine Vereinbarung mit der neuen konſervativen Regier ung in England erſchweren würde. Insbeſondere bezüglich der deutſch⸗franzöſiſchen Bezie⸗ hungen werde erklärt: Wiederaufbau Europas. Den Intereſſen England und Die Häuptfrage des Auegnblicks ſei der Amerikas und ebenſo denen Frankreichs werde am beſten dadurch gedient, daß alle drei Länder ſich auf dem Wege nach Berlin zuſam⸗ menfinden. Es werde beſtätigt, daß eine deutſch⸗franzöſiſche Ver⸗ ſtändigung notwendig ſei, daß es aber ſehr wünſchenswert ſei, daß jede Vereinbarung zwiſchen Paris und Berlin in eberein⸗ ˖ Waſhington und London erzielt werde. aus Paris. Der diplomatiſche Berichterſtatter des„Daily Telegraph“ ſchreibt: Sowohl der britiſche Schatzkanzler als auch der Präſident des Handelsamtes würden ſehr ſorgfältig die Er⸗ gebniſſe der augenblicklichen deutſch⸗franzöſiſchen Verhandlun⸗ n über einen induſtriellen Zuſammenſchluß prüfen müſſen. s würde ſchwierig für und auch unklug von Seiten der britiſchen Re⸗ gierung ſein, ſich hierbei in das augenblickliche Stadium einzu⸗ miſchen. Beſſer als eine derartige Einmiſchung würde vielleicht eine abwartende Haftung ſein, wenn die britiſche Regierung ſelbſt mit Paris und Berlin verhandele. 5 Ueber die Aufrechterhaltung der 26prozentigen Ausfu hr⸗ abgabe für deutſche Waren ſei bei der Zurückhaktung weiter 0 Es ſei bemerkenswert, daß Belgien ei⸗ nen ausgeſprochenen Widerſtand zeige, in den Fußtapfen der fran⸗ zöſiſchen Induſtriellen zu wandeln und ſich und der Kombination mit Deutſchland zu beteiligen. Außerdem beſtände, wie vor kur⸗ gem belgiſche Staatsmänner erklärt hätten, die einzige Gef ahr, wenn die belgiſche Induſtrie von der deutſchen Induſtrie be⸗ herrſcht würde, jede belgiſche Regierung den politiſchen Einfluß auf die ſo mächtigen Induſtriekonzerne berlieren könnte. 1 Nitii in Berlin. Der ehemalige italieniſche Miniſterpräſident Franceſco Nitt! iſt mit ſeinem Sohn in Berlin eingetroffen und hat im Zentral⸗Hotel Wohnung genommen. Kriminalroman von Oltfried v. Hanſtein (Nachdruck verboten.) Schlüters Herz ging auf, wie er das alte Bern, das trutzig wie eine rieſenhafte Ritterburg aus dem Mittelalter auf ſeiner von der Aare umfloſſenen Landzunge liegt, wieder begrüßte, als die Schnee⸗ tieſen des Berner Oberlandes mit ihren Gipfeln zu ihm herunder⸗ ſchauten, und er dachte ſo mancher frohen Wanderung, die ihn in jüngeren Jahren bis auf die Zacken und Zinken hinaufgeführt. Auch jetzt war Fritz Wehn ſtumpf wie nie zuvor, nur nervös war er ge⸗ worden, als ſie dem Ziele ſich näherben. Sie ſtiegen gleich dem Bahnhof gegenüher, im Schweizerhof, ab und Schlüters erſter Gang war nach der Zeitung. „Koloſſeum“. Dick gedruckt als Hauptattraktion:„Ilka Senden in ihren künſtleriſchen Tänzen.“ Sie nahmen zwei aneinanderſtoßende Zimmer und machten Toilette. „Ich werde jetzt ſofort an die Arbeit gehen und ſehen, Fräulei! Senden zu ſprechen.“ 5 Ein flehender Blick traf ihn. „Sie wünſchen, daß ich mitgehe?“ „Im Gegenteil, ich möchte zuerſt allein. Ich bitte Sie, bleiben Sie im Hotel und erwarten Sie meine Rückkunft.“ Schlüter ging zunächſt auf die Polizei. erkundigte ſich, nachdem er ſich zu erkennen gegeben, nach Ilkas Adreſſe. „Penſion Rüttli, Spitalgaſſe.“ Der Kommiſſar klingelte. „Hier wohnt Fräulein Ilka Senden?“ „Jawohl.“ „Iſt die Dame zu ſprechen?“ „Fräulein Senden empfängt niemals Beſuche.“ „Bitte überbringen Sie der Dame meine Karte. Ich bin aus Deutſchland herübergekommen nur ihretwegen und bitte um eine kurze geſchäftliche Unterredung.“ Das Mädchen ging und kam nach einer kurzen Weile zurück. Wenn Sie einen Augenblick eintreten wollen, Fräulein Senden wird Sie empfangen.“ Der Kommiſſar lachte. Was war das doch für eine geriebene kleine Perſon! Umgab ſich mit den Allüren einer vornehmen Dame der beſten Gefellſchaſt. 0 28 N Das wird aber den konſervativen Die alte Rüſtungsmär Zu der unter der gleichen Ueberſchrift von uns geſtern veröffent⸗ 5 Behauptungen des„Echo de Paris“ wird halbamtlich ge⸗ meldet: 1. Den Mitgliedern der Kontrollkommiſſion wird keine Liſte über die Effektiobeſtände vorenthalten. Sie erhalten vielmehr jeden von ihnen eingeforderten Einblick 2. Es iſt richtig, daß bei einem unangemeldeten Beſuch der Kon⸗ trollkommiſſion auf dem Schießplatz Ruhleben⸗Spandau am Samstag nachmittag nicht ſofort Arbeiter der Heeresverwaltung zur Verfügung geſtellt werden konnten und daß einige herbeigerufene Zivilarbeiter ſich geweigert haben, die Ausgrabungsarbeiten, zu der ſie natürlich nicht gezwungen werden konnten, vorzunehmen. Bei dem nächſten Beſuch dieſes Schießplatzes wurden die von der Kontrollkommiſſion angeforderten Arbeiter von der Heeresverwal⸗ tung geſtellt. Bei den Ausgrabungen wurden weder ein Maſchi⸗ nengewehr, 1 Piſtole, noch fonſt eine Waffe, ſondern nur einige Rollen verroſteter Stacheldraht, ſowie einige un⸗ brauchbare leere Patronenkäſten und Revolvertrommeln gefunden die vermutlich vor Jahren bei den Unruhen in Spandau dort eingegraben wurden. 3. Vor einigen Tagen wurde bereits von dem Berliner Bericht⸗ erſtatter des„Journal“ behauptet, in einer Fabrik bei Berlin wür⸗ den Granaten hergeſtellt. Anläßlich dieſer Behauptung hatte er anſcheinend die Tatſache gemeldet; daß die Kontrollkommiſſion in dieſer Fabrik in der Herſtellung begriffene Stahlflaſchen feſt⸗ geſtellt hatte. Dieſer Sachverhalt iſt damals fofort amtlich feſtge⸗ ſtellt worden. Trotzdem ſcheint dieſer Vorfall dem Berichterſtakter des„Echo de Paris den Vorwand zu einer Wiederholung dieſer unrichtigen Behauptung gegoben zu haben. Es ſei deshalb noch⸗ mals ausdrücklich feſtaeſtellt, daß in einer Fabrik in und außerhalb von Berlin keine Granaten hergeſtellt werden. 4. InSwinemünde oder in Cuxhafen wurden keine Kaſematten, die zu ſchleifen woren, erneuert. 5. Es iſt richtig, daß ſeit 1922 keine weſentlichen Abrüſtungs⸗ maßnahmen mehr getroffen wurden, da die Abrüſtung in allen wichtigen Punkten bis zu dieſem Zeitpunkt bereits durchge⸗ führt war. Einige im Vergleich zur Geſamtabrüſtung unerhebliche Einzelforderungen, die General Waſch im Verſaufe der General⸗ inſpektion geſtellt hat, bilen zur Zeit den Gegenſtand eines Schrift⸗ wechſels zwiſchen der deutſchen Regierung und der J. K. K. 6. Gegen geheime Militärorganiſationen iſt über⸗ all da, wo ſie ſich wirklich gebildet hatten, von der deutſchen Regie⸗ rung unverzüglich eingeſchritten worden. Das engliſche Mit⸗ glied der J. K.., wie das franzöſiſche„Journal“ erklärt, hätte be⸗ hauptet, ſie ſeien überzeugt, Deutſchland könne in wenigen Monaten über vollſtändig wiederhergeſtelltes Kriegsmaterial verfügen, er⸗ ſcheint nicht glaubhaft. Dieſe Offiziere haben gerade im Laufe der Generolinſpektion einen ſo eingehenden Einblick in die Lage des deutſchen Heeres, beſonders der deutfchen Ausrüſtungsinduſtrie er⸗ halten, daß ſte bei ihrer techniſchen Schulung über das Fehlen jeder Vorausſetzung für die Neubeſchaffung ſolchen Materials in Deutſch⸗ land nicht im Zweifel ſein follten. Tſcheſchiſche Phantaſien In der tſchechiſchen Senatsdebatte über die Ecklärung Dr. Beneſch ſprach auch der tſchechoſlowakiſche Nationalſozialiſt Klofac, der der erſte Nationalverteidiger in der tſchecho⸗ſlowaki⸗ ſchen Republik war. Klofac erklärte unter anderem fol⸗ gendes: Unſere Armee muß reorganiſiert werden. Er, der Redner, ſei überhaupt gegen das gegenwärtige Kontingent. Nach ſeiner An⸗ ſicht ſei jeder Einzelne verpflichtet, das Vaterland zu verteidigen. Unſere militäriſchen Kreiſe müſſen das, was in Deutſchland vorgeht, beachten und wenn auch Deutſchland gemäß dem Friedens⸗ vertrag nur 100 000 Mann unter den Waffen hat, ſo iſt doch nicht wahr, daß ſeine Armee vernachläſſigt ſei, denn es iſt imſtande 5 bis 7 Millionen ins Feld zu ſchicken. Die ſtänidige Armee Deutſch⸗ lands iſt nur das Inſtruktionskorps, um das ſich das waffenfähige Volk im Bedarfsfalle augenblicklich verſammeln kann. Auch wir müſſen uns dem anpaſſen. Bei unſerem bisherigen Mili⸗ tärſüyſtem ſind bei weitem nicht alle Fähigkeiten unſeres Volkes erſchöpft. Wir müſſen die Dienſtzeit herabſetzen. Im Jahre 1925 werden wir die 18monatige beginnen, um dann, wenn wir entſpre⸗ chende Ausbildung vorgenommen haben, zu einer noch weiteren Herabſetzung der Dienſtzeit ſchreiten zu können. Die Ausführungen von Klofac reihen ſich wörtlich den Hatz⸗ meldungen gewiſſer Pariſer Zeitungen an. Die Aus⸗ rüſtung des uns von dem Verſailler Vertrag belaſſenen kleinen Heeres von 100 000 Mann genügen in keiner Weiſe den Anforde⸗ rungen moderner Kriegsführung. Die Behauptung, daß Deutſch⸗ land in der Lage ſei, 5 bis 7 Millionen Mann ins Feld zu ſtel⸗ len, iſt ſelbſt für militäriſchs Laien ſo abſurd, daß eine Wider⸗ legung ſich erübrigt. Angariſche Klagen über Konkrollſchikanen In der heutigen Sitzung der ungariſchen Nationalver⸗ ſammlung interpellierte der Abgeordnete Zilinsky wegen der neuen militäriſchen Nachforſchungen und forderte die Regie⸗ rung auf, gegen das neue Syſtem der Militärkontrolle zu Entente und griff Erie Colban wegen der dem Völkerbund unterbreiteten unwahren Berichte an. Auch Ekardt verwahrte ſich gegen die Inveſtigationen. Budapeſt liege ſo nahe an der neuen Grenze, daß die Tſchechen es innerhalb 15 Minuten in Trümmer ſchießen könnten. Unter ſolchen Umſtänden ſei eine ſolche Kontrolle vollkommen überflüſſig. Die ſtändigen Vorwände zu militäriſchen Einmengungen bildeten nicht den Frieden. Ungarn ſollte eine Beſchwerde an den Haager Schiedsgerichts⸗ hof leiten. Die Interpellation blieb heute unbeantwortet. Der Fall Nathuſius beleuchtet nicht nur die vielgerühmte„Ritterlichkeit“ der fran⸗öſiſchen Behörden, die den General durch die Ausſtellung eines Gele eines auf geradezu perfide Weiſe in die Falle lockten, ſondern die haf⸗ tung des alten Offiziers wirft auch ein ſcharfes Schlaglicht auf die berüchtigten forenſiſchen Komödien. wie ſie ſich noch immer vor den franzöſtſchen Kriegsgerichten abſpielen. Die fortlaufenden ſumma⸗ riſchen Aburteilungen deutſcher Kriegsteilnehmer in Frankreich ſind zwar vom Standpunkt kritiſcher Vernunft heller Wahnſinn. haben indeſſen doch Methode. Die drakoniſchen Urteile namentlich gegen deutſche Offiziere wegen irgendwelcher fiktiver Verbrechen ſind letzten Endes nichts weiter als die Fortſetzung ſener Kriegspraxis, die in der moraliſchen Vernichtung des Gegners das beſte Hilfsmittel zum Siege ſah. General Percein vertrat kürzlich in der Zeitung „Paris—Soir“ dieſen Gedanken mit bemerkenswerter Offenheit. Er fand aber auch den Mut zu ſagen, daß die Zeit der Maſſenſuggeſtio⸗ nen jetzt vorüber ſei und daß der Franzoſe nunmehr nicht bloß ein Recht, ſondern geradezu die Pflicht habe, zu kritiſcher Vernunft zu⸗ rückzukehren. Freilich, jemehr ſich in der Welt die Einſicht über die wahren Kriegsurſachen Bahn bricht, ſe weniger Menſchen auf das Geſchrei über die zügelloſen hunniſch⸗deutſchen Kriegshorden herein⸗ fallen, umſo mehr bemühen ſich die franzöſiſchen Militärs poinca⸗ riſtiſcher Obſervanz, ihre deutſchen Gegner und damit das ganze deutſche Volk vor den Augen der Welt herabzuſetzen. Das bequeme Abweſenheitsverfahren gibt ja die beſte Gelegenheit, ſich in Schauer⸗ mären förmlich zu überbieten. Wie leichtfertig und tendenziös bei derartigen Juſtizvoſſen vor⸗ gegangen wird, dafür ergab eine Repiſionsverhandlung, die am letz⸗ ten Freitaa vor dem Metzer Kriegsgericht ſtattfand, einen für die franzöſiſche Militärjuſtiz geradezu vernichtenden Beweis. Der Fall entbehrte nicht eines gewiſſen grotesken Humors. Vor etwa einem Monat war nämlich vom gleichen Gericht ein deutſcher Leut⸗ nant d. Reſ. Keppi im Abweſenheitoperfahren wegen Möbeldieb⸗ ſtahls im beſetzten Gebiet zu 10 Jahren Zuchthaus verurteilt worden. Wie ſich nun nachträglich herausſtellte, iſt dieſer Keppi. nebenbei Altelſäſſer pur sang, der frühere Generalſekretär des Elſaß⸗Lothrin⸗ giſchen Zentrums und jetzige Generalſekretär der Stadt Hagenau. Ob dieſer peinlichen Feſtſtellung ſchäumte die ganze klerikale Preſſe der drei desannektierten“ Departements. Keppi iſt ſelbſtverſtändlich in der Reviſionsverhandlung freigeſprochen worden.„Der Elſäſſer“, das klerikale Hauptorgan des Elſaß, das ebenſo wenig wie ſein Lei⸗ ter, Herr Seltz, Député du Bas-Khin, im Geruche irgendwelcher deutſchfreundlicher Tendenzen ſteht, machte dabei in Fettdruck die Feſtſtellung, daß das erſte Urteil„ohne weitere Verhandlung, ins⸗ beſondere ohne ſede Zeugenvernehmung“ ergangen war. Die einzige Tatzeugin fiel in der Reviſionsverhandlung alatt um und gab die hochintereſſante Erklärung ab, daß ihre protokollariſchen Ausſagen von der Gendarmerie gefälſcht ſeien. Der Fall Keppi ſteht nicht vereinzelt da. Die Nachprüfung der franzöſiſchen Anklagen durch das Leipziger Reichsgericht hat in den meiſten Fällen deren vollkommene Haltloſigkeit ergeben. Das Er⸗ freuliche an der Affaire Keppi iſt nur, daß hier einmal ein franzöſi⸗ ſches Gericht gezwungen wurde, öffentlich die ſchmachvolle Rechtsbeu⸗ gung einzugeſtehen. Ob es im Falle Nathuſius, der nicht das Glück hat, Elſäſſer zu ſein, gelingen wird, eine Reviſion des Urteils durch⸗ zuſetzen iſt fraglich. Jedenfalls aber wird von deutſcher Seite mit allen Mitteln verſucht werden müſſen, ſeine Freilaſſung zu erlangen, die nichts weiter wäre als ein ſelbſtverſtändlicher Akt der Gerech⸗ ligkeit. 95 Sch. *** Deulſche Vorſtellungen in Paris* Berlin, 6. Nov.(Von unſerm Berliner Büro.) Der deutſche Botſchafter in Paris iſt, wie wir an zuſtändiger Stelle erfahren, nunmehr angewieſen worden, die Freilaſſung des verhafteten Generals v. Nathuſius von der franzöſiſchen Regierung zu for⸗ dern. Bekanntlich iſt der deutſche Botſchafter bereits am Montag in 0 Angelegenheit im franzöſiſchen Außenamt vorſtellig ge⸗ worden. Hilfe für die Hochwaſſergeſchädigten [ Berlin, 6. Nov.(Von unſerem Berliner Büro.) Die preußiſche Regierung hat, wie die B. Z. meldet, ſchon vor Eintreffen des Appells des Kölner Oberbürgermeiſters aufgrund der erſten Meldungen über die Unwetterkataſtrophe von ſämtlichen Ober⸗ präſidenten der betroffenen Gebiete Berichte über den Umfang des Schadens eingefordert. Heute vormittag hat die Staatsregierung dem Oberpräſidenetn von Koblenz für die erſte Hilfeleiſtung tele⸗ graphiſch Mittel zur Verfügung geſtellt. Die Reichs⸗ regierung wird ſich in ihrer heutigen Kabinettsſitzung gleichfalls proteſtieren. Der Abgeordnete klagte über die Behandlung der ungariſchen Minderheiten in den Staaten der Kleinen Trotzdem war er vergnügt, ſo veegnügt wie immer, wenn er vor der Löſung eines Rätſels ſtand, und Nätſellöſungen waren ja der Inhalt ſeines ganzen Lebens. „Fräulein Senden läßt bitten.“ Er wurde in ein ſehr elegantes Wohnzimmer geführt; die Tän⸗ zerin trat ihm gegenüber. Einen Augenblick war auch der Kom⸗ miſſar betroffen. Wirklich, das Weib war berückend ſchön. Ein intereſſanter, pikanter Kopf, eine gertenſchlanke Figur. Der japa⸗ niſche Kimono, den ſie trug, ließ freigebig einen ſchneeweißen Hals und ein Paar herrliche runde Arme ſehen. Geſchmack hatte jeden⸗ falls der brave Wehn, und ſchließlich war es ja einem jungen Men⸗ ſchen nicht zu verdenken, wenn ihm in den Armen dieſer Frau die Sinne mit dem Verſtand durchgingen. Ilka Senden war nicht allein. Eine kleine Zofe war im Zim⸗ mer und beſchäftigte ſich an einem Nähtiſch mit Handarbeiten. Die ſchöne Ilka hielt darauf, in ihrer Wohnung den Ruf zu wahren. „Sie wünſchen? Sie kommen wegen eines Engagements?“ Sie hielt ihn trotz ſeines Doktortitels offenbar für einen Theater⸗ agenten. „Nicht ſo ganz, aber ich möchte um eine kurze Unterredung unber vier Augen bitten.“ „Sie können ruhig ſprechen. Das Mädchen hört nicht zu.“ „Sehr ſchön, aber ich bitte doch— „Bedaure, ich muß meinen Ruf wahren. Sie wiſſen, ich wohne in einem vornehmen Penſionat, und eine alleinreiſende Tänzerin— Schlüter mußte an das roſa Seidenſchleifchen denken, das et im Ofen des kleinen Hinterzimmers im Bankhauſe gefunden und lächelte über die gar ſo ſittenſtrenge Dame. Dann aber trat er iht ſo ſchnell näher, daß ſie erſchrocken zurückfuhr und flüſterte ihr zu: „Ich bin der Kriminalkommiſſar Dr. Schlüter aus Berlin und muß Sie um eine Auskunft bitten.“ Ilka blieb völlig ruhig. „Mich? Nun alſo! Reden Sie, auch das kann doch kein Ge⸗ heimnis ſein? Ich wüßte nicht, was ich mit der Polizei zu tun hätte.“ Sie ſprach in der Tat vollkommen unbewegt. Wieder flüſterte Schlüter: 105 „Es handelt ſich um die Unterſchlagung bei dem Bankhauſe Wehn.“ mit den notwendigen Maßnahmen zur Hilfaktion befaſſen. Sie zuckte die Achſeln. „Sie kermen doch den Herrn Fritz Wehn, nicht wahr?“ Ein leiſes Rot huſchte über ihre Wangen. „Nun alſo, er ſteht im Verdacht, eine große Summe unter⸗ ſchlagen zu haben; nur Ihre Ausſage kann ihn vielleicht retten.“ „FJritz? Der gute Junge? Liſelte, geh doch einmal hinaus, ich habe mit dem Herrn Doktor etwas zu beſprechen.“ Das Mädchen ließ ſich jedenfalls nicht merken, wenn ſie zu⸗ gehört hatte, und verließ das Zimmer. Ilka war jetzt wirklich erregt. „Erzählen Sie, wie iſt denn das möglich?“ Dr. Schlüter ſah ſie ſcharf, aber ſein Mund lächelte und ſein Ton war höflich, verbindlich. „Erzählen Sie mir lieber, wie es war, als Sie in der Nacht vom 29. zum 30. Juni die Quittung über zweihunderttauſend Mark im Kontor der Firma Wehn Söhne aus dem Pult des Herrn Fritz Wehn nahmen, um ſie am nächſten Morgen dem Herrn Oletzki ein⸗ zuhändigen.“ Die Tänzerin war aufgeſprungen, ſie ſah ihn mit entſetzten Blicken an, mit einem Satz war ſie am Fenſter.“ „Was wollen Sie? Ich rufe um Hilfe, wenn Sie nicht augen⸗ blicklich das Zimmer verlaſſen!“ 5 Hielt ſie ihn für verrückt, ſpielte ſie Komödie? Schlüter ſtand ebenfalls auf. 2 „Hier iſt mein Ausweis, ich komme im Auftrage der Berliner Kriminalpolizei. Mein Fräulein, ich rate Ihnen gut. Wir befinden uns hier auf Schweizer Boden. Ich weiß ſehr wohl, daß ich ſelbſt hier“ machtlos bri. Ebenſo aber weiß ich, daß die Schweizer Be⸗ hörden Sie auf meinen Antrag ſofort verhaften laſſen würden.“ „Mich? Mich?“ „Laſſen Sie mich ausreden. Wenn Sie aber ein offenes“ Ge⸗ ſtändnis ablegen und uns die Möglichkeit geben, die volle Wahr⸗ heit zu ergründen, dann haben wir vermutlich an Ihrer perſon kein Intereſſe mehr und werden auf eine Benachrichtigung der hie⸗ ſigen Polizei verzichten.“ „Was wollen Sie denn eigentlich? Ich verſtehe Sie nicht.“ „Ich will Ihrꝛen helfen.“ Er zeigte auf zwei Stühle. Gehorſam, aber noch immer flackernde Angſt im Blick, nahm ſie Plaß. „Allerdings. „unterſchlagung bei einem Bankhauſe?“ (Fortſetzuna folat) + 8 1 8 5 855 15 5 .“.... ßp „Nicht wahr, Sie kannten in Berlin den Herrn Friedrich Wehn?“ 5 + —— Vierordt von ſeinen Erlebniſſen, wie er hinausgezogen ſei zu einer trügliche Zeichen, daß Weihnachten naht. Die Zeit eilt. Ob man Donnerskag, den 6. November 1924 neue Mannheimer Jeitung[Adenö⸗Rusgabe) R 3. Seile. Nr. 517 Wirtſchaſtliches und Soziales Wirtſchaftskriſis und Sozialverſicherung Der Verband ſächſiſcher Induſtrieller hat bei ſeinen Ortsgruppen eine Rundfrage angeſtellt über die Höhe der Bei⸗ träge zu den verſchiedenen Zweigen der Sozialverſicherung und über die Belaſtung der Wirtſchaft durch die ſozialen Verſicherungen in den Jahren 1914 und 1924. Wie der Verband ſächſiſcher Induſtrieller bekanntaibt, haben die Feſtſtellungen ergeben. daß im allgemeinen für die Geſamtwirtſchaft die Beiträge 1924 mehr als doppelt ſo hoch ſind als die Beiträge, die die deutſche Wirtſchaft 1914 für die gleichen Zwecke aufzubringen hatte. Für die Kranken⸗ Unfall⸗ Invaliden⸗ und Angeſtelltenverſicherung waren 1914 Beiträge zu leiſten in Höhe von rund 8 v. H. des Lohnes, wovon der Arbeitgeber etwa.4 v.., der Arbeitnehmer 3,6 v. H. zu zahlen hatte. 1924 iſt eine neue Bei⸗ tragslaſt zu berückſichtigen: Es ſind hinzugekommen die Beiträge für die Erwerbsloſenfürſorge, die durchſchnittlich 2 v. H. des Lohnes be⸗ tragen. Die geſamte Veitragslaſt für die ſozialen Verſicherungen be⸗ laufe ſich nunmehr auf 15—16.5 v. H. des Lohnes und ſtellenweiſe noch mehr, wovon der Arbeitageber.—9 v.., der Arbeitnehmer .6 v. H. zu zahlen habe. Ganz genaue Zahlen ließen ſich nicht geben, weil die Beiträge zu den Krankenkaſſen ſehr verſchieden be⸗ meſſen und auch in der Unfallverſicherung die Beiträge nicht einheit⸗ lich ſeien. Der Verband ſächſiſcher Induſtrieller weiſt darauf hin, daß die Belaſtung mit Aboaben u. dgl. auf anderen Gebieten gegen⸗ über 1914 in ähnlicher Weiſe geſtiegen ſei. Danach könne niemand behaupten, daß das Deutſche Reich zurzeit in ſeiner Sozialvolitik, verglichen mit den ſonſtigen Ländern, rückſtändig ſei. Die Zahlen erqäben auch, daß bei der geoenwärtioen Not der deutſchen Wirtſchaft weitere Belaſtungen durch die Soziolverſicherungen nicht in Frage kommen dürften. Eine geſunde Sosialpolitik ſei nur möglich, wenn eine geſunde Wirtſchaft vorbanden iſt. Städtiſche Nachrichten Mit Süchſe und Kamera durch deutſch⸗GOſtafrika „ Ueber dieſes Thema ſprach geſtern abend der bekannte Welt⸗ reiſende u. Afrikaforſcher, Oberſtitn. E. Vierordt, ein Bruder es badiſchen Dichters gleichen Namens, in der„Harmonie“. Oberſt⸗ leutnant Vierordt ließ allerdings keine Negertänze vorführen, ſon⸗ dern was er erzählte, kann man von einem kernigen deutſchen Mann, der da draußen Kulturarbeit geleiſtet hat zum Beſten ſeines Vaterlandes. Und vor dieſen Leuten heißt es Ehrfurcht haben! Es iſt gerade kein Kompliment für den Geſchmack des Mannheimer Publikums, aber es iſt ſo auffallend, daß man es ſagen muß: Stätten, an denen wirklich Gutes geboten wird, werden faft emieden, ſeichte Veranſtaltungen aber geradezu geſtürmt. n anmutiger und witziger Weiſe erzählte Oberſtleutaant „ Fangſtation von Hagenbeck am Kilimandſcharo. Er erzählte von einer Fahrt dahin, wie in Aden einem tauchenden Somaliſungen der linke Arm von einem Haifiſch herausgeriſſen wurde, von ſeiner Ankunft in Mombaſo, dem Marſch zu ſeiner Station, er ſprach von einem Häuptling Mareale, der nur 60 Kinder und 36 Gattinnen hatte, von den Reizen einer Tropennacht in der Maſſaietappe und ſchließlich von einem Zebrafang, an dem über 2000 Leute, eine ganze Völkerſpeiſekarte“, betätigt waren, und bei dem es gelang, 4000 Zebras einzutreiben. Bei der Belohnung trat dann ſpäter ein „Maſſaibengel“ an den Forſcher heran und ſagte in gutem Deutſch: „Mein Herr, ich möchte eine Decke.“ Der Junge war ſchon dreimal in„Balin“ geweſen. Mit dem Eigentum, hauptſächlich dem Vieh, niümmt es übrigens der Maſſai nicht ſo ſehr genau; denn er ſagt: zich ſtehle kein Vieh, ſondern ich nehme es nur weg, denn das Vieh iſt von Gott nur für den Maſſai geſchaffen.“ Von den wilden Tieren hält der Vortragende den Kaffernbuffel für das gefährlichſte, den Löwen eher für das feigſte und„ſchundigſte“ Tier. Weiter er⸗ zählt der Redner von einem Zuge auf Flußpferde, ber dem ſie ſechs Stunden bis an die Bruſt vergeblich im Waſſer ſtanden, von einem„Freßidyll“ der Eingeborenen, die ſich dazu einen möglichſt ungeſtörten Platz herausſuchen, 10—12 Pfund Fleiſch vertilgen, Waſſer trinken, etwas ſchlafen, und dann wieder von néuem an⸗ fangen zu„achielen“, wie der Pfälzer ſagt. Daß es auch einmal gut ſein kann, ſo man der Reinlichkeit nicht allzu ſehr huldigt, zeigt ein Vorfall bei einer Elephantenſagd Saß da ein Bohy auf einem Baum und hatte einen Bienenſtock gefunden. Er ließ ſich natürlich den ſüßen Inhalt munden, bis ihn Tauſende von Bienen um⸗ ſchwärmten. Er kam aber wie durch ein Wunder vom Baum her⸗ ab, denn ſogar den Bienen ſchien ſein Odeur unheimlich zu ſein. Der Redner ſchloß mit einem Hinblick dch 0f daß jetzt engliſche Motore und engliſche Propeller über Deutſch⸗Oſtafrika ſurren, daß man den Deutſchen den Vorwurf macht, ſie könnten nicht koloni⸗ ſieren, daß aber die deutſchen Kolonien einen jeglichen Vergleich mit andern aushalten. Mit der Hoffnung auf eine beſſere Zukunft unſe⸗ rer Kolonien ſchloß Oberſtleutnant Vierordt ſeinen ſehr intereſſanten Vortrag, an den ſich die Vorführung von prächtigen Lichtbildern anſchloß. Herzlicher Beifall dankte am Schluſſe dem Pionier deut⸗ ſcher Kultur für ſeine lehrreichen und unterhaltenden Aus⸗ führunge WIiIIi Raupp. Die Tätigkeit des Verkehrskrupps im Oktober Ddie Beamten des Verkehrstrupps haben im Monat Oktober 142 Anzeigen wegen verkehrspolizeilicher Uebertretungen und Vergehen vorgelegt. Wegen zu ſchnellen Fahrens kamen 83 Führer von Perſonenkraftwagen, 13 von Großkrafträdern und 7 von Laſtkraftwagen zur Anzeige. 5 Laſt⸗ kraftwagen und 1 Großkraftrad fuhren ohne Auspuffklappe und 7 Krafträder hatten keine Schalltöpfe. Ohne die erforderlichen Papiere wurden 4 Führer angetroffen. Einer hatte an ſeinem Wagen ein falſches Kennzeichen angebracht. Gegen die Vorſchriften verſtießen 17 die bei den Kontrollen vom Verkehrstrupp geſtellt wurden. * Wohnungswucher. Zwei Perſonen gelangten wieder wegen Leiſtungswuchers zur Anzeige und zwar: 1. ein 48 Jahre altes Fräu⸗ lein, in den-Duadraten wohnhaft, weil es für ein möbliertes Wohn⸗ zimmer und ein leeres Zimmer ſowie für Küchenbenützung den Be⸗ trag von 200 Mark monatlich forderte, obwohl nur ein Betrag von höchſtens 100 Mark in Betracht kommen kann. 2. Ein 46 Jahre alter Gärtner. der für eine Zweizimmerwohnung in einem Hauſe der Fröhlichſtraße den Betraa von 800 Mark als Abſtandsſumme ver⸗ langte, obwohl er hierzu gar nicht berechtigt war. * Im Bekt erſtickt. Als heute früh die im vierten Stock des Hauſes Langſtraße 24 wohnende Frau des Arbeiters Joſef Heiler ihren Logisherrn wecken wollte, ſah ſie aus dem Schlafzimmer ihrer 16 Jahre alten Tochter Rauch dringen. Als die Frau die Tür aufſchloß, lag das Mädchen in dem vollſtändig verqualmten Zimmer tot im Bett. Der Tod iſt zweifellos durch Erſticken eingetreten, da die Leiche nur Brandwunden am linken Arm aufwies. Ebenſo war das Hemd auf der linken Seite verſengt. Man nimmt an, daß das Mädchen bei brennender Kerze, die auf dem Stuhl neben dem Bett ſtand, eingeſchlafen iſt und daß die Kerze ie auf dem Stuhle liegenden Kleidungsſtücke entzündet hat. Als die um.24 alarmierte Berufsfeuerwehr das Zimmer betrat, ſtellte ſie feſt, daß die Kleider und ein Tiſch vollſtändig ver⸗ brannt waren. Das Feuer hatte ſich auf den Fußboden und die Türe des Zimmers übectragen. Die Verufsfeuerwehr konnte nach einſtündiger Tätigkeit wieder abrücken. Der verurſachte Schaden beträgt etwa 500 Mark. Die Heilerſchen Eheleute haben mit dem Mädchen ihr einziges Kind verloren. * Seinen verletzungen erlegen iſt der 65 Jahre alte Fabrik⸗ arbeiter aus Sandhofen, der tags vorher beim Betreten des Bahn⸗ gebietes bei der Juteſpinnerei von einer Lokomotine wurde. Infolge der erlittenen Verletzungen iſt er im ſtädt. Kranken⸗ haus am Dienstag abend geſtorben. Anfälle. Geſtern vormittag erlitt an der Ecke Luzenberg⸗ und Hafenbahnſtraße ein 55 Jahre alter Chemiker beim Umſteigen aus einem Straßenbahnwagen der Linie 3 in einen ſolchen der Linie 7 einen Schwächeanfall und mußte in einem Auto nach Hauſe verbracht werden.— Am gleichen Vormittag glitt in den Iſolationswerken .⸗G. in Neckarau ein 54 Jahre alter Fabrikarbeiter beim Transpor⸗ tieren von Bandeiſen aus, ſtürzte zu Boden und zoa ſich einen Knieſcheibenbruch zu.— Ungefähr um die gleiche Zeit rutſchte bei einem Umzug im Hauſe Pumpwerkſtraße 31 ein Maga⸗ zinarbeiter aus, kam zu Fall und erlitt einen linken Knöchelbruch.— Abends erlitt an der Halteſtelle Tatterſall eine 19 Jahre alte Arbei⸗ terin einen Anfall und wurde von dem Polizeipoſten in den dort be⸗ findlichen Aufenthaltsraum der Straßenbahn verbracht.— Im Stre⸗ belwerk brachte geſtern abend ein 24 Jahre alter Taglöhner den lin⸗ ken Fuß unter einen Rollwagen, ſodaß die Zehen ſtark gequetſcht wurden.— Die letzten Vier wurden in das Allgemeinen Kranken⸗ haus aufgenommen. 5 * Berkehrsſtörung. Geſtern vormittag erlitt auf dem Rhein⸗ brückenaufgana ein Laſtkraftwagen mit Anhänger einen Motordefekt und kam quer über die Straße zu ſtehen. Die Verkehrsſtörung wurde durch Abſchleppen des Wagens nach 10 Minuten beſeitigt. FJeſtgenommen wurden 28 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter 5 Perſonen wegen Diebſtahls, ein Wirt und deſſen Tochter wegen Blutſchande, 6 Perſonen wegen Bettels und 3 Frauensperſonen wegen unſittlichen Lebenswandels. Einbruchsdiebſtähle. In der Nacht zum 2. November wurden aus einem Schuhladen in J1(Breiteſtraße) auf erſchwerte Weiſe etwa 100 Paar neue Herren⸗ und Damenſchuhe verſchiedener Größe ſowie Kleidungs⸗ und Wäſcheſtücke im Geſamtwerte von 7000 Mar! entwendet.— In der Nacht zum 1. November ſtiegen Langfinger durch das Oberlicht in ein Zigarettengeſchäft in der Schwetzinger⸗ ſtraße und ſtahlen 20 Mille Zigaretten, Marke Salem, A. B. C. Sleipner und Rempfmark. *Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurden entwendet: einem Schlafzimmer in der Tannenſtraße in Waldhof u. a: Deckbett mit roſa Ueberzug, 1 Deckbett mit blauem leberzug, zwei Kopfkiſſen, eines mit roſa, das andere mit gelbkarriertem Ueberzug, ein weißes leinenes Bettuch, gez. A. W. eine braune ältere Schlaf⸗ decke.— Aus dem Verbindungskanal bei der Schiffswerft zwei weiße Güänſe ohne beſondere Kennzeichen.— Nachts aus einem Hofraum in der Schulſtraße in Neckarau ein Frauenkleid aus blau und grau geſtreiftem Frotteſtoff.— Aus einer Waſchküche in B 6 eine Doppel⸗ leiter mit 9 Sproſſen, dunkelgrau geſtrichen mit dem Namen„Peter Hauſen“ in roter Farbe auf weißem Felde.— Im Zirkus auf dem Meßplatz eine getragene Mancheſterſportjacke, eine ſilberne Uhr mit Goldrand, Fabrikat unbekannt. eine ſchwarzlederne Brieftaſche mit 1 Mark Inhalt und ein blauer Arbeitsanzug.— Im Roſengarten eine Briefmappe aus ſchwarzem Saffianleder, 6 Fächer, Inhalt 30 Mark, ein holländiſcher Guldenſchein und ein Perſonalausweis.— Aus einem Garten in N 7 eine eiſerne Gartenwalze mit Deichſel. 1½ bis 2 Zentner ſchwer.— Im Schalterraum der Hauptpoſt eine Hand⸗ Aus ein taſche aus braunem, glatten Rindleder, Größe 25 auf 15 Zentimeter, .—— Inhalt 30 Mark, ferner 8 franz. Franken und eine Quntungskarte, Ausgeſtelt auf den Namen Therele Herrmann.— Au ſdem Wege vom Hauptbahnhof nach der Gontardſuwaße einem Kaufmann aus ſeiner Brieftaſche der Betrag von 40 Mark, 1 Reiſepaß, ein Perſonalaus⸗ weiß, eine Gewerbelegitimationskarte und ein Waffenſchein. alle auf den Namen Peter Pracht lautend.— Aus einem Hauſe un der Cyar⸗ lottenſtraße eine Perlenhalskette mit 117 Pereln, die ſich nach den Enden verjüngen. Marktbericht Auf dem heutigen Markt herrſchte wieder ein lebhaftes Geſchäft. Die Angebote waren durchaus reichhaltig und reichlich. Vorherrſchend waren neben Gemüſen auch Obſt und Kartoffeln. Die Gemüſe tragen einen ſchon etwas winterlichen Charakter. Salat, Spinat, Weißkraut, Rotkraut, Blumenkohl, Schwarzwurzeln und Zwiebeln ſeien vor an⸗ deren genannt. Kartoffeln waren wieder maſſenhaft angeſahren. Obſt blieb in Aepfeln, Birnen, Nüſſen und Trauben ſehr gut ver⸗ treten. Auch Südfrüchte machen ſich wieder mehr bemerkbar. Glän⸗ zend waren Eier, Butter und Käſe angeboten. Auch lebendes und geſchlachtetes Geflügel zeigten gute Zufuhren. Wildbret war der Jahreszeit entſprechend in Reh und Haſen zu haben. Für Fein⸗ ſchmecker gabs ſogar Froſchſchenkel. Lebhafter Verkehr herrſchte an Fiſchbottichen, wo Fluß⸗ und Seefiſche in Mengen wieder angebracht waren.— Die Nachfrage entſprach nicht dem reichlichen Angebote. Die Preislage zeigte nur unſcheinbare Aenderungen. Das ſtädtiſche Nachrichtenamt teilt uns die amtlich notierten Preiſe und zwar in Goldpfennigen für das Pfund wie folgt mit: Kartoffeln 4,.—5(4,5—.), Spinat 15—20(15—20), Meer⸗ rettich 30—120(30—120), Weißkraut 6(—), Rotkraut 10—12(10 bis 12), Wirſing 10—12(10—12), Blumenkohl 15—100(15—100), Kopfſalat—20(—15), Endivienſalat—15(—15), Kohlraben 8(—), Gelbrüben—10(—10), Rotrüben 10—12(10), Zwiebeln 14—15(12—15), Pfifferlinge 50(40), Eier 12—23(14—23), Süß⸗ rahmbutter 240—260(240—260), Landbutter 200—240(220—240), Trauben 60—90(50—80). Zitronen—12(—12), Orangen 15—20 (15—20), Aepfel 12—30(12—30), Birnen 10—35(10—30), Hahn, lebend 150—350(150—350), geſchlachtet 150—400(150—500), Huhn, lebend 200—380(150—300), geſchlachtet 140—400(200—400), Gans lebend 400—800(400—800), aſchla htet 700—1000(800—1000), Tau⸗ ben, lebend das Stück 200, geſchlachtet das Stück 10)(10—120), Kabljau 60(60). Stockfiſche 40(40), Hecht 170—180(180), Backfiſche 50—60(50—60), Aale 1801(160—189), Haſen, Ragout 120(120 bis 140), Braten 180(200,, Reh, Braten 200(200—250), Ragout 100(140). veranſtaltungen Kö. Jirkus-Schau Voigl. Wie zu erwarten, haben die guten Leiſtungen es vollbracht, daß allabendlich der Raum bis auf den letzten Platz gefüllt iſt. Direktor Voigt und ſeine Gattin wiſſen die Zuſchauer mit ihren guten Dreſſuren zu feſſeln und ernten reichen Beifall. Großen Spaß bereitete unter den Zirkusbeſuchern die Ver⸗ loſung eines Fahrrades, das von der Direktion geſtiftet worden war. Der glückliche Gewinner war ein Junge von etwa 14 Jahren von hier, der ſtrahlenden Auges die Manege betrat mit der Glücksnummer in der Hand. Die deiden anderen zur Verloſung kommenden Scherzartikel löſten große Heiterkeit unter den Beſuchern aus. Wir können den Beſuch der Zirkusſchau nur empfehlen. *Der Orienkexpreßzug hat in der Nacht zum Mittwoch zum erſten Mal wieder die badiſchen Stationen Kehl—Appenwezer— Karlsruhe—Pforzheim paſſiert. Der Orientexpreß aus der Gegen⸗ frichtung, vom Oſten kommend, war ſchon um Mitternacht und in den erſten Morgenſtunden durch Baden gefahren. Der Orienterpreß beſteht aus drei Schlafwagen, einem Speiſewagen und zwei Gepäck⸗ wagen. Er iſt alſo ungefähr ſo ausgerüſtet, wie in der Vorkriegs⸗ zeit, verkehrt aber nur dreimal wöchentlich. Die Ausbreikung der Kopfgrippe. Dem Amtlichen Preußiſchen Preſſedienſt wird aus dem Wohlfahrtsminiſterium geſchrieben: Seit einer Reihe von Jahren nehmen Erkrankungen an ſogen. Schlaffucht⸗ krankheit oder Kopfgrippe(Encephalitis lethargica) das Intereſſe der Aerzte mehr und mehr in Anſpruch. Während im Anfang die lethargiſche Form vorherrſchte, trat allmählich eine andere Form, die mit Zittern, Schütteln und choreatiſchen Bewegungen, be⸗ ſonders aber mit vorübergehenden Algenmuskellähmungen verbun⸗ dene hyperkinetiſche Form in den Vordergrund. Die le har⸗ giſche Form' führt in etwa 20 Prozent, die hyperkinetiſche in etwa 30 Prozent der Erkrankungen zum Tode. Aber auch die dem Tode Entronnenen ſind noch nicht außer Gefahr, vielwehr entwickelt ſich bei einem erheblichen Teil von ihnen ein chroniſcher Krank⸗ heitszuſtand, der die Kranken auf Monate und Jahre. oft ſogar auf Lebenszeit arbeitsunfähig macht, ja häufig einem langſamen und unaufhaltſam fortſchreitenden Siechtum entgegenführt. Geheimrat Schultze und Profeſſor Stern in Göttingen nehmen an, daß allein in der Provinz Hannover von 1918 bis 1924 etwa 1000 Erkrankungen an Encephalitis vorgekommen ſind, von denen etwa 400 in das chroniſche Stadium gekommen ſind. Um einen Ueberblick über die Ausbreitung und die verwüſtende Wirkung dieſer ſozial ſo überaus wichtigen Krankheit zu gewinnen, hat die preußiſche Medizinalver⸗ waltung eine Umfrage an ſämtliche Aerzte Preußensz unter Beifügung eines Merkblattes über das Krankheitsbild der epi⸗ demiſchen Encephalitis gerichtet. Zugleich hat die Regierung zur Erforſchung des Erregers der Kranfheit und wenn möglich zur Ausarbeitung einer ſpezifiſchen Behandlungsmethode erheb⸗ liche Mittel zur Verfügung geſtellt. Drnr, ar DDDeeeeeeeer 2 Frankfurter Brief Von Mario Mohr „Die Wahlen ſtehen vor der Türe, die Politik wird wieder wichtig. An den Litfasſäulen werden die großen Plakate, die Vergnügungen und allerhand andere Scherze ankündigen, den Leu⸗ ten das Geld aus der Taſche zu ziehen kleiner und kleiner, Auf⸗ rufe treten an ihre Stelle, Verſammlungsankündigungen und kate⸗ goriſche Imperative, die des Lebens heiligſte Güter zu wahren und zu erkennen auffordern. Zwar kühlt noch das ſchlechte Wetter der Geſinnungen Hitze, aber in Tagen wird die verhaltene Wut ausbrechen, jeder ſich Ret⸗ ter und Förderer halten und des Landes und ſeine Zukunft ſehen in ſeinen Ideen. Doch die Ideen ſind das Vorrecht und der Fluch der Dichter, wer im Leben ſteht als arbeitendes Glied, der weiß, daß ſie wenn auch hach zu bewerten, Träume ſind, die bitter werden, wenn der reale Boden unter den Füßen ſinkt. Mögen wir ob der Wahlen die Arbeit nicht vergeſſen. Die ſetzt nach des Sommers Stagnation wieder ſo langſam, wenn auch ſehr langſam wieder ein. Am eheſten ſieht man es bei den Friſeuren um die Univerſität. Da ſitzen die Profeſſoren und laſſen ſich die Haare ſchneiden: untrügliches Zeichen des Semeſter⸗ beginns. Ueberall aber haftet noch das Erbe der alten Tage der In⸗ flation, langſam rächen ſich die Sünden dieſer Zeit. Bei den Buchhändlern ſtapeln ſich neue Bücher auf, das un⸗ heuer wohl wieder ſchwer bepackt wie im Frieden wird in dieſen Tagen durch die Sladt ziehen können? Vorerſt ſucht man noch nach unerforſchten, ergiebigen Goldquellen. 5 5 Ich bin zum Beiſpiel darauf verfallen Radiovorträge zu alten. Ich kann das nur jedem e e Es iſt ein eigentümliches Gefühl, wenn man ſo i n⸗ dez im m 5 boch oben 9 dem Frankfurter Poſtſcheckamt ſitzt. Weich und mollig ſind Wände, Decke und Fußboden auswattiert, aller Schall wird aufgefangen und erſtickt und man hört ſein ei⸗ genes Wort kaum. Schpwer legt ſich ein unbeſtimmter Druck auf die Bruſt des Sprechers. Ein elektriſches Klavier ſteht in der Ecke, das man immer zu Anfang eines jeden Programmes ſpielen läßt, damit die Hörer ihre Detektoren einſtellen können. Stühle, Noten⸗ ſtänder, die Trümmer einer Kapelle ſtehen umher, ein Tiſch mit einer Arbeitslampe, in der Ecke eine Standuhr mit ausgehängten Schlocgewichten. Dann legt des Programmleiter den Finger auf den Mund, man hört es nebenan zittern und rauſchen, der Sender iſt eingeſtellt. Auf dem Tiſch ſteht der Aufnahmeapparat, nicht größer wie zwei im Kreuz aufeinandergeſtellte Schuhkartons von denen der obere auf beiden Seiten eine mit Gaze bedeckte Scheide aufweiſt. Dahinein ſpricht der Leiter den obligaten Gruß: „Hier Frankfurt am Main auf Welle vierhundertundſieben⸗ und ſechzig.“ Dann ſpricht man ſeinen Stiefel herunter. Es iſt ein kurioſes Gefühl, das einem beim Reden überkommt, wenn man ſo allein in einem ſorgfältig abgeſchloſſenen Zimmer ſitzt und doch für Tauſende ſpricht, die unſichtbar am anderen Ende der nicht vorhandenen Strippe hängen. Es iſt ſehr bequem. Man wird nicht geſtört, niemand ruft dazwiſchen, keiner huſtet, man ſieht keine Geſichter auf ſich gerichtet, kann in einem ſchäbigen Manuſkript wühlen, die Füße auf den Tiſch legen und wenn es einem zu heiß wird den Rock ausziehen. Ungeniert ſieht man auf die Uhr und rechnet die Minuten ab. Jede wertet eine Mark. Nächſten Tages trifft man dann die unmöglichſten Bekannten auf der Straße, Leute haben einem gehört, an die man ſchon lange nicht mehr gedacht hat und wenn man Glück hat hört man in der Trambahn die geſtrenge Kritik der eigenen Worte. Das iſt mitunter ganz amüſank. Beſonders wenn nachher durch einen Bekannten, der das obligate lebhafte Intereſſe nach dem werten Befinden ſeiner Mitmenſchen heuchelt, der Name fällt. Dieſes obligate Intereſſe hat mich früher immer beſonders ge⸗ ärgert, jetzt muß ich immer bei dieſer Frage lachen, denn ich denke ſtets dabei an einen alten Frankfurter Bildhauer, den, der den ſchönen Atlas auf unſerem Hauptbahnhof ſchuf, der ſagte, alſo an⸗ geredet, immer in ſtereotyper Form: „Wie mir's geht? Des geht ihne garnix an. Wenn mir's ſchlecht geht, gewwe ſie mir doch nix unn wenn mir's gut geht, dann ärgern ſie ſich bloß.“ Der alte Meiſter Herold hat nicht ſo ganz unrecht gehabt Feuer und Waſſer ſind immer noch die Elemente, die in ewig gleicher Weiſe dem Menſchen imponieren, die einzigen, die nichts eingebüßt haben von dem alten Zauber, der ihnen innewohnt. Erde und Luft haben wir entgöttert, uns untertan gemacht, vor des Waſſers und des Feuers erhabener Mafſeſtät beugen wir uns noch ohne viel weniger Ehrfurcht wie die Alten. Unten am Main, da ſtehen ſie in dichten Scharen und ſtar⸗ ren in die ſchmutzigen, braunen Waſſermaſſen, die ſich über. ſtürzend flußabwärts rollen. Das Nizza iſt überſchwemmt, nur noch die Kronen der Bäume und die ſchlanken Signalmaſte der vorſintflutlichen Verbindungsbahn ragen aus dem ſich weiterwäl⸗ Altſtadthäuſer iſt das Waſſer eingedrungen und die Müßiggänger ſtehen an ſeiner Grenze, laſſen ſich mit innigem Vergnügen die Stiefel voll laufen und konſtatieren ſtetiges Steigen mit mehr Freude wie die Börſenjobber den Kurs der Kriegsanleihe, die ſie wieder einmal hereingelegt hat wie ehedem. Impoſant wird die Flut des Elementes in den Abendſtunden, wenn die Lichter in den Häuſern aufglimmen und ihre langen, ſchlanken Spiegel über die ſchwarzen Waſſermaſſen werfon, die Holz und Fäſſer, Zäune und allerhand menſchliches Gut dahinter⸗ gen, es dem einen entwendend, dem anderen ein Stück Wegs tie⸗ erf in die gierigen Arme treibt. Dann kommen zu ſpäterer Stunde die zünftigen Aepfelweingeſchworenen aus Sachſenhauſen zurück, betrachten kritiſch und nicht mehr ganz ſtandfeſt des Waſſers eben⸗ falls wechſelnden Stand und die Anerkennung der Macht des Ele⸗ mentes führt auf einem kleinen politiſchen Umweg zu angen Tiraden über die dagegen recht erbärmliche Ohnmacht des Reichs⸗ tages, der ebenfalls die Ufer übertrat, die dieſe biederen Wähler ihm hoffend einſt abverlangten, indeſſen nicht ſo imponjerend ſeine Grenzen überſchritt wie das feuchte Element, ſondern ſich recht mäßig im Sande verlief. Fromme Wünſche werden in gröhlendem Geſang erſtickt, die Schupo tut das klügſte, was ſie kann, ſie ſtellt ſich mit ihren lan⸗ gen Stiebeln zu der feuchtfröhlichen Geſellſchaft mitten ins Waſ⸗ ſer und lacht. Beſonderes Intereſſe erweckt die Leonhardskirche. Sie ſteht am nächſten zum Ufer und vorſorglich hat man alle Türen bis Hüfthöhe vermauert. Von dieſem Anblick können ſich die Zechbrüder garnicht trennen, immer wieder klettert einer demonſtrierend hin und her und alles iſt in kindlicher Erwartung, wie wohl am nächſten Morgen der Pfaff im langen Rock über dies unerwartete Hindernis klettern wird. Mehr noch aber als darüber wird der geiſtliche Herr über die Zahl der Gläubigen ſtaunen, die ihn ehrfürchtig am Eingang zum Hauſe des Herrn erwartet. So miſchen ſich auch hier der Ernſt und naive Heiterkeit leicht zu befriedigender Gemüter. Das Dramenſchreiben iſt ja überhaupt unrentabel und da heut⸗ zutage ſelbſt der anſonſten ſo geſchäftsuntüchtige Schriftſteller ſich auf Rentabilität einſtellt weil muß, läßt er es zumeiſt bei Zeit⸗ ſchriftenaufſätzen bewenden. Denn die bekommt man heute immer los, jeden Tag erſcheint eine neue Zeitſchrift. Alles wird ange⸗ nommen oft auch ſogar gedruckt, wenn man noch zur erſten Num⸗ mer recht kommt, eine zweite erſcheint zumeiſt nicht mehr und wenn man nach Honorar ſchreibt und ſchreit, iſt die löbliche Schriftleitung bereits unbekannt verzogen. Das ſind die Streit⸗ ſchriften„an alle“, die zumeiſt aber nicht„den einen“ finden, dern ſie lieſt, oder gar kauft, geſchweige denn abonniert. Einige er⸗ zenden Schlamm. Verlaſſen liegt der Eiſerne Steg, denn der Zugang von der Frankfurter Seite iit geſperrt, in die Keller der[d freuliche Ausnahmen gibt es indeſſen auch. Sogar in*3 ans Reimann, der ſein geliebtes Leipzig mit Fra urt 4. Seile. Nr. 517 nReue Mannheimer Feitung(Abend⸗Ausgabe] 7 Donnerskag, den 6. November 1924 Eine Loklerie des Reichsbundes der Kriegsbeſchädigten. der Reichsbund der Kriegsbeſchädigten, Kriegsteilnehmer und Krieger⸗ hinterbliebenen hat vom Miniſterium des Innern die Genehmigung erhalten, im Lande Baden eine Warenlotterie zu veranſtalten. Je Ausgabe gelangen 250 000 Loſe zum geringen Preiſe von 50 fennig je Stück. Zur Verteilung kommen 80 670 Sachgewinne, ſo daß jedes dritte Los gewinnt. Die Hauptgewinne beſteben aus einer Vierzimmereinrichtung, einer Schlafzimmer⸗ und Kücheneinrichtung, Flügel, Motorrädern uſw. Zum Vertrieb der Loſe werden in allen größeren Städten Badens Verkaufsſtellen eingerichtet. Der Rein⸗ ertrag der Lotterie iſt zum Beſten der Kriegsopfer beſtimmt und es erſcheint deswegen wünſchenswert, daß ſich die geſamte Be⸗ völkerung an der Lotterie beteiligt. *fturze Tage, lange Nächte. Die Zeit der kurzen Tage iſt gekommen Am 23. September, am Tage des Herbſtanfangs, hatten Tag und Nacht gleiche Länge. Von da an gings mit den Tagen bergab. Anfangs Oktober betrug die Tagelänge noch 11 Stunden 28 Minuten. Ende Oktober noch 9 Stunden 32 Minuten. Die Tage hatten im Lauf des Oktober um 1 Stunde 56 Minuten abgenommen Anfangs November iſt der Tag 9 Stunden 28 Minuten lang. Am 3. Nopember wird er nur noch 8 Stunden 9 Minuten dauern. Im Monat November werden die Tage insgeſamt 1 Stunde 12 Minu⸗ ten abnehmen. Der kürzeſte Tag des Jahres iſt der 22. Dezember, der nur 7 Stunden 57 Minuten dauert. Von da ab nehmen die Tage wieder zu. PDPiarf ein Schöffe während der Verhandlung ſchlafen? Nach einer Reichsgerichtsentſcheidung dürſen ſowohl die Schöffen wie die Geſchwarenen während der Verhandlung ſchlofen. wenn ſie dies mit ihrem Pflichtgefühl vereinbaren können. Lediglich ihre körperliche Anweſenheit genügt bei einer Verhandlung. Die Strafkammer in Liegnitz hatte eine Frau in der Verufungsinſtanz wegen Beleidigung zu 600 Goldmark Geldſtrafe verurteilt. Gegen dieſes Urteil hatte ſie Reviſion beim Strafſenat des Oberlandesgerichts in Breslau ein⸗ gelegt und als Reviſionsgrund unter anderem angeführt, daß ein Schöffe bei der Strafkammer in Liegnitz andauernd geſchlafen habe. Der Strafſenat machte ſich jedoch die angeführte Reichsgerichtsent⸗ ſcheidung zu eigen und verwarf die Reviſion. *BVBerkehr mit Arzneimitteln. Der Verkehr mit Arzneimitteln außerhalb der Apotheken iſt durch eine kaiſerliche Verordnung von 1901 geregelt. der Arzneimittel⸗Großhandel und die Krankenkaſſen verlangen eine Erweiterung der Zahl der freiverkäuflichen Arzneimittel, weil die geltende Verordnung den jetzigen wirt⸗ ſchaftlichen Verhältniſſen nicht mehr entſpräche. Das Reichsmini⸗ ſterium des Innern iſt in eine Prüfung dieſes Verlangens eingetre⸗ ten und hat zunächſt den Reaierungen der Länder einen einſchlägigen eingehenden Fragebogen zur Aeußerung übermittelt. Hochwaſſer * Denzlingen, 5. Nov. Die Elz führt Hochwaſſer, das geſtern Vormittag ſeinen Höhepunkt erreichte. Sie iſt über ihre Ufer hinaus⸗ getreten und überflutet das Vorland bis an dae Dämme. Die Holz⸗ brücke, die die Bauleute beim Umbauen der Hauptbahnbrücke zwiſchen Denzlingen und Kollmarsreuthe errichteten, riß die Elz in der vergangenen Nacht weg. * Mainz, 6. Nov Der augenblickliche Waſſerſtand des Rheins beträgt 4,34 Meter gegenüber einem Stande von 4,36 Meter von heute früh. Auch das Hochwaſſer des Mains iſt infolge der augen⸗ blicklich herrſchenden trockenen Witterung auf der ganzen Linde im Zurückgehen. Die Schiffahrt zwiſchen Mainz und Mannheim iſt trotz des Hochwaſſars nicht we der behindert. * Köln, 6. Nov. Der Waſſerſtand des Rheins war in den geſtrigen Abendſtunden 8,80 Moter und iſt ſeit 3 Uhr unverändert. Für das ganze Viertel iſt jetzt ein Fahrdienſt organiſiert. Eine große Anzahl von Kähnen dient zur Beförderung der in den Ueberſchwemmungsſtraßen wohnenden Bevölkerung. Auf der Rhyeinſeite der Hauptmarkthalle iſt das Waſſer ſchon bis auf doe Straßen gedrungen. Die Lagerräume der Spediſſonshäuſer ſtehen bis über die Hälfte unter Waſſer. Das Meßgelände iſt bis⸗ ber ungefärdet. Die Brücke im Deutzer Hafen iſt überſchwemmt. Die Wagen der Hafenbahn ſtehen zum Teil niit ihren Rädern ien Waſſer. Infolge der plötzlichen Verſagung des elektriſchen Licht⸗ am Alten Markt und den cliegenden Straßen konnten die ebek⸗ triſchen Pumpen, die das Waſſer aus den Kellern heraushalten, nicht mehr arbeiten. Dos Waſſar konnbe alſo ungehindert ſteigen. Rommunale Chronik Bedenken gegen die Errichtung eines Miktelſtandsſanakoriums in der Speyerershof⸗Wirlſchaft Sch. Heidelberg, 5. Nov. In einer Mitaliederverſamm⸗ lung der Deutſchen Volkspartei, in der Stadtrat Dorn ein Referat gab über den Deutſchen Städtetaa in Hannover, wurden auch eine Reihe ſtädtiſcher Angelegenheiten beſprochen, darunter be⸗ ſonders ausführlich die Frage der Errichtung eines Mittel⸗ ſtandsſanatoriums in der Svenerershof⸗Wirtſchaft. Es wird zur Zeit in Heidelberger Blättern ſtarke Provaganda für das Projekt gemacht. Dennoch muß man gegen das Projſekt in der jetzigen Form noch immer die lebtafteſten Bedenken hegen, die auch in dieſer Ver⸗ ſammlung zum Ausdruck kamen. Am ungelklärteſten iſt die Frage der Finanzierung, zumal bis jetzt noch immer nicht die Stellung⸗ nahme der einzelnen Kreiſe klar zu überſehen iſt. Die Rentabilität muß vorläufig noch bezweifelt werden. Es kann der Fall eintreten, daß eines Tages die Stadt Heidelbera das koſtſpielige Unternehmen auf dem Hals hat. Auch die Verbindung eines Sanatoriums mit einer öffentlichen Wirtſchaft ſcheint nach wie vor äußerſt bedenklich. Uneuträalichkeiten werden mit Sicherheit entſtehen, die ſchließlich zur Nmeeereer Die Droaiſten, die chemiſch⸗yharmozeutiſche Induſtrie, Ausſchaltung des Wirtſchaftsbetriebes führen würden, wodurch Hei⸗ delberg wieder um eine Ausfluaſtätte ärmer geworden wäre. kommt noch. daß der Pachtvertraa des jetzigen Pächters noch bis 1927 läuft und man nicht weiß, wie man ſich mit dem Mann, der eine unverhältnismäßig hohe Abfindungsfſumme(20 000 Mark) verlangt, auseinanderſetzen ſoll. Schließlich muß auch noch die Waſſerfrage be⸗ achtet werden, denn der Bau eines Sanatoriums an dieſer Stelle macht die Errichtuna eines neuen Pumpwerks zur abſoluten Notwendiakeit. Das ſind einige der Hauptbedenken, aus denen aber ſchon erſichtlich iſt, daß auf dieſe Weiſe nichts erſprießliches heraus⸗ kommen kann. Kleine Mitteilungen Die Einlageguthaäben bei der Städtiſchen Spar⸗ kaſſe Karlsruhe haben mit dem Oktoberende die Summe von einer Million Goldmark überſchritten. Der Sparbetrieb iſt erfreu⸗ licherweiſe wieder reger geworden. Der Bürgerausſchuß Ettlingen hat der vorgeſchla⸗ genen Erhöhung des Kredits für ſtädtiſche Baudarlehen von 65 000 auf 80 000 Mark einmütig zugeſtimmt.— Zu einer längerne Erörterung gaben die Satzungen der Städt. Spar⸗ kaſſe Veranlaſſung, namentlich die Frage, ob der Verwglter der Städt. Sparkaſſe vom Bürgerausſchuß oder vom Verwaltungsrat der Kaſſe ernannt werden ſolle. Schließlich entſchied ſich das Kol⸗ legium mit zwei Stimmen Mehrheit dafür, die Ernennung dem Bürgerausſchuß vorzubehalten. Eine kürzlich in Lahr abgehaltene Verſammlung beſchäftigte ſich mit dem Plan der Erbauung einer Feſthalle. Der Verſamm⸗ lung wohnten auch Vertreter der ſtaatlichen und ſtädtiſchen Behörden bei. Der Leiter dieſer Beweaung. Architekt Karl Meuxer, erklärte, daß der Bau einer Holzhalle nicht rentabel ſei, da die Koſten für ein ſolches Proviſorium zu hoch ſeien. Es liege vielmehr ein Projekt der auf Errichtung eines maſſiven Baues, der im Erdgeſchoß zwei Säle enthalten ſoll, die bei Bedarf zu einem Saal mit 1800 Sitzplätzen vereinigt werden könnten. Im zweiten Stock ſollen neben Vereins⸗ räumen auch Säle für Theater⸗ und Konzertaufführungen eingebaut werden. Man rechnet damit. daß die Vereine der Stadt Lahr ein Darlehen von 50 000 Mark aufbringen könnten, während der Stadt⸗ gemeinde ein unverzinslicher Zuſchuß von 129 000 Mk. zufallen ſoll. Mit dem Automobilunglück bei Oberwieſental bei Bruch⸗ ſal, bei dem der Frankenthaler Gärtnereibeſitzer Schenk und ſein Bruder, der Direktor der Dürener Metallwerke ums Leben kamen, nachdem der Kraftwagen an einer Böſchung einen Damm herunter⸗ gefallen war, hatte ſich der Frankentaler Sena! zu befaſſen. Nachdem der Kraftwagenführer Klumpp inzwiſchen zu acht Monaten Gefängnis verurteilt worden iſt, beſchloß der Senat, ihm den Führerſchein zuentziehen. In dem Gerichtsurteil war zwar nicht als erwieſen angenommen, daß Klumpp ſich an der Zecherei ſo erheblich beteiligt hatte, daß er nicht mehr Herr über ſein Fahrzeug war, wohl aber, daß er unvorſichtig ſchnell ge⸗ fahren ſei. Der Gemeinderat von Zwingenberg hat die ſeit langem erſehnte Einführung des elektriſchen Lichts beſchloſſen. Die Stadtverwaltung Remſcheid macht neuerdings den Ver⸗ ſuch, eine Linderung der Wohnungsnot dadurch herbei⸗ zuführen, daß ſie für freiwillige Bereitſtellung ſolcher Wohnräume, die nicht dem Zugriff des Wohnungsamtes unter⸗ wanrr eine Vergütung von 75 Mark für jedes Zimmer ge⸗ währt. Auch Bremen ſoll ein Meſſehaus erhalten Als zweit⸗ größter Hafen⸗ und Ausfuhrplatz Deutſchlands will die Stadt eine Dauerausſtellung für Ausfuhrwaren veranſtalten. Die Bremer Meſſehausgeſellſchaft plant den Bau auf einem Gelände in der Nähe des Hauptbahnhofs. Die Geldbeſchaffung wird nach der„Bauwelt“ als geſichert gemeldet. In Groß⸗Berlin gibt es heute noch keine einheitlichen Tarife für Gas, Waſſer und elektriſchen Strom. Das Bezirksamt Stegligz hat nunmehr beantragt, daß Verhandlungen zwiſchen dem Magiſtrat und ſämtlichen in Betracht kommenden Werken eingeleitet werden zur Vereinheitlichung aller Tarife. In Lankwitz wird z. B. heute noch ein Sonderzuſchlag für Waſſer von den Ehärlettenburger Waſſerwerken erhoben. Nus dem Lande 2. Doſſenheim, 6. Nov. Mit dem Aufbau der hieſigen neuen Kathol. Kirche geht es raſch vorwärts. Schon iſt der Rohbau ſoweit fertiggoſtellt, daß im kommendei Momat mit dem Aufſchlagen des Deches begonnen werden kann, ſodaß dieſes bei günſtegem Wotter am Schluß des Jahbes unter, Dach kommt. Für 900 Per⸗ ſonen iſt der Innenraun berechnet, aber er faßt mehr. Auch der Aufbau des Turmes ſchneibat raſch vörwärts. Seit der feierlichen Grundſteinlegung iſt raſch gearbellet worden. Die Frohnarbeiten, namentlich due vieen Fuhoen von Sand, Kies, Steinen und Holz warden von der bethol. Bevölkerung alle unenigeltlich geleiſtet. Aber dennoch koſtet die Kirch: eine Summe Geld, wozu die kathol. Be⸗ völberung große Opfer hierzu leiſtet. Neben die Kirche wird ein entſprechendes Pfarrhaus geſzellt, da das alte Pfarrhaus veräußert wird. Bis Kirche und Pfarrhaus zum Einzug fertig ſind, dürfte immorhin noch eime gergume Zeit vergehen. Iſt aber die Kirche fertiggeſtellt, ſo bildet ſie— auf einer Anhöhe ſtehend und weithin ſichtbar— eine Zierde unſeres Dorfes. Die uralte ehrwürdige Simultankirche iſt durch Kauf von den Katholiken an die Proteſtan⸗ ten übergegangen und wird nach Nenovierung des Innenraumes von den Probeſbanden weider benützt. Am Turm dieſer Kirche ſteht in Stein eingehauſen die Zahl anno 1442 fiel dee Burg Schauenburg und aus dieſen Steinen iſt die Kirche und Turm erbaut. ee Dazuz I. Wiesloch, 5. Nov. Am kommenden Sonndag findet hier das weite Konzert in der Kammermuſikwoche für den Winter Neben dem Schmitt⸗Quartett werden Frl. Burger⸗ Konſtanz(Sopran) und Fräulein Brunner⸗Heidelberg mit⸗ wirken. In dem Programm ſind die Boecherini. Ema⸗ Heidelberg mitwirken. In dem Programm ſind Boecherini, Ema⸗ nuel Bach, Händel und Mozart enthalten. * Ktehl, 5. Nov. An den Tagen Allerheiligen und Allerſeelen haben etwa 10 000 Perſonen hier die Grenze nach Elſaß⸗Lothringen überſchritten. Unter den Durchreiſenden befanden ſich auch Perſonen die keinen Paß oder Perſonalausweis hatten und ſich darauf Un⸗ annehmlichkeiten ausſetzten. * Rheinfelden, 4. Nov. Aus Schweiziſch⸗Rheinfelden wird be⸗ richtet, daß in einer dortigen Nachbargemeinde 2 Knaben, die Vieh hüteten, einen Leitungsmaſt der Starkſtromleitung erklommen. Ein 10jähriger Knabe berührte dabei die Leitung, wurde vom Strom heruntergeſchleudert und erlitt außer einem Oberſchenkelbruch ſchwere Brandwunden an Händen und Füßen. Aus der Pfalz * Landau, 5. Nov. Der große Pfalzfilm, der Pfalz⸗Film 1924/25 ſtatt. geſellſchaft, Landau reift ſeiner Vollendung entgegen. der Film trägt den Titel:„Ich bin Dir treu mein Pfälzerland!“ In ſtiller zäher Arbeit iſt es der Geſellſchaft gelungen, in einem groß ange⸗ leagten Werk die geſamte Pfalz, von Ludwigshafen bis in den weſt⸗ lichen Weſtrich, von der elſäßiſchen Grenze bis zur Ebernburg filmiſch zu erfaſſen. Den Kern des Filmes bildet eine in Bad Dürk⸗ heim ſpielende Novelle, die aus der Feder des jungen Schriftſtellers Franz Leopold Neumayer ſtammt. Eingeleitet wird dieſe Spiel⸗ handlung von einem Vorſpiel, das die Würdigung der landwirt⸗ ſchaftlichen Schönheit und geſchichtlichen Bedeutſamkeiten der Pfalz zum Gegenſtand hat. Die hiſtoriſche Beratung in den bewährten Händen des Oberſtudienrates Hagen, des Cuſtos des Landauer ſtädt. Muſeums. Den Ausklang des Films gibt eine Bilderreiche die ſich mit der wörtſchaftlichen Bedeutung der Pfalz beſchäftigt und durch die Verſinnbildlichung der Arbeit den Ausblick in eine ſonnige ſtarke Zukunft eröffnen will. Die künſtleriſche Ausſtattung des Füm übernahm Profeſſor Ludwig Kindler München⸗Landau. Mit dieſem Film, der Trilogie von Land, Menſch und Arbeit will die Pfalzfülmgeſellſſchaft das Programm ihrer Heimatſchöpfung ein⸗ leiben. Die Geſellſchaft hat es ſich zur Aufgabe gemacht, die volks⸗ tümſiche kultupelle und landſchaftliche Eigenart unſerer Heimat dem Film zu erſchließen und auf deeſem Wege den Herzen des gefamten deutſchen Volkes näher zu bringen. Wiſe wir erfahren hat die Pfalz⸗ Filmgeſellſchaft das Manuskript„Hedwig“ nach dem gleüchnammgen Roman aus dem Pfälzer Wosgau von Auguſt Becker angelouſt. Verfaſſer des Munuſkriptes iſt der pfälziſche Roman⸗ ſchriftſteller Roland Betſch, bekannt durch ſeine Romane: Benedikt Patzenbeger, Komödie Heckenmiller, Wolfgang Wendlers Schick⸗ ſal. Ein Meſſias, Der wilde Freüger. Der letzie Roman wurde be⸗ reis von der Rolf⸗Randolf⸗Geſellſchaft verfüͤmt“. Nus dem Rechtsleben Milnahme von Geld ins Ausland. Ein Deutſcher wollte im Automobil mit Frau, Kind, Bonne und' Chauffeur in die Tſchechoſlowakei fahren. Das von ſämtlichen Teil⸗ nehern an der Fahrt benötigte Geld hatte er an ſich genommen. An der Grenze nahm man ihm das Geld größtenteils ab und klagte ihn der verſuchten Kapitalsverſchiebung an, da er mehr Geld bei ſich geführt habe, als nach den zurzeit geltenden Beſtimmungen zuläſſig geweſen ſei. Das Reichsgericht ſprach den Angeklagten frei und veran⸗ laßte die Rückerſtaktung des beſchlagnahmten Geldes. Die Entſchei⸗ dungsgründe führen aus, daß— wie das Reichsgericht ſchon früher feſtgeſtellt habe— ein Reiſender unter allen Umſtänden berechtigt ſei, außer ſeinem eigenen Reiſegeld auch die zur Verwendung für Frau und Kinder beſtimmten Geldbeträge bei ſich zu führen. könnte nicht geſagt werden, daß auch Hausangeſtellte und Kraft⸗ wagenführer unter keinen Umſtänden zu der zuſammengehörigen Perſonenmehrheit, für welche eine Perſon das Reiſegeld verwahren dürfe, gehörten. Hier handle es ſich um eine Frage, die jeweils nach Lage des Einzelfalles zu entſcheiden ſei. In der vorliegenden Sache ſei die Berechtigung des Reiſenden zur Mitführung des Geldes für alle ihn begleitenden Perſonen anzuerkennen geweſen. Iſt die Entſcheidung auch zu Gunſten des Angeklagten ausge! fallen, ſo zeigt der Fall doch, welche harmloſen Dinge von den Finanzbehörden mitunter zum Gegenſtande einer Strafverfolgung gemacht werden, und wie überaus vorſichtig man daher in der Be⸗ obachtung ſteuerrechtlicher und ähnlicher Beſtimmungen ſein muß. Wetternachrichten der Rarlsruher Landeswetterwarte Der Vorübergang eines Tiefdruckausläufers hat geſtern noch ſtellenweiſe leichte Niederſchläge gebracht. Heute beginnt unter dem wachſenden Einfluß des Hochdruckgebiets über den britiſchen Inſeln die Bewölkung abzunehmen. Mit der weiteren Annähe⸗ rung des Hochdruckgebiets iſt fortſchreitende Beſſerung der Wit⸗ terung zu erwarten. Infolge örtlicher Wärmeausſtrahlung wer⸗ den ſtellenweiſe leichte Nachtfröſte auftreten, beſonders auf Hoch⸗ flächen(Baar und Bauland) und in Hochtälern. Vorausſichtliche Witterung für Freitag bis 12 Uhr nachts: Abnehmende Bewölkung, trocken, nachts kühler, ſtellenweiſe Nacht⸗ fröſte. ͤ ³¹¹ ˙·⁵wꝛ ³˙¹ w wm tauſcht hat und den hauptſtädtiſchen Sachſen ſeinen„Drachen“ hochachtungspollſt vererbt hat, hat hier ein„Stachelſchwein“ zur Welt gebracht. Außerdem hat er ſich ſchöne neue Viſitkarten mit einer ebenfalls ſchweinigen Vignette drucken laſſen auf der zu leſen ſteht: Hans Reimann, Schriftſteller en gros und en detajl. Die bedenkliche Nähe zu Toni Impekoven hat natürlich auch ihre Folgen gehabt und am nächſten Samstag werden ſie ſelbander im Schauſpielhaus mit einem„Ekel“ niederkommen. Hoffentlich wird es kein Kritiker. Auch der Verkehrsverein hat ſich ein„Sprachrohr“ in der „Frankfurter Wochenſchau“ erſchaffen, die er neben allgemein in⸗ tereſſierenden Aufſätzen durch wöchentliche Preisausſchreiben ſei⸗ nen Leſern ſchmackhaft macht. Selbſt ſchöne Babys werden nicht verſchont. Das ſchönſte kriegt ein Grammophon zur Unterſtützung der eigenen muſikaliſchen Produktion für den Hausgebrauch. In Rundfragen wird über Bubiköpfe— unſere größte deutſche Sorge — geſchimpft und geſchwärmt je nach Laune, Geſchlecht und ei⸗ gener Haarlänge des Interwievten. Auch bei dem großen Filmball waren die Bubiköpfe des Abends Sorg und Freude. Dieſer Filmball hatte ergötzliche Vor⸗ geſchichte. Joe Deebs, der große Filmdarſteller, hatte ſein per⸗ ſönliches Erſcheinen laut Verſicherung der veranſtaltenden Vereine zugeſagt. Der Filmverleih indes verſicherte, Joe Deebs habe nie⸗ mals gelebt, ſondern ſei nur eine— Filmſerie. Die Veranſtalter kamen mit dem platterdings einleuchtenden Grund dieſe Serie müſſe doch irgend einer einmal dargeſtellt haben: jener ſei Joe Deebs. Der Filmverleih indes verſichert, man werde ja ſchon ſehen und ſo weiter. Ob man ſah, weiß ich nicht. Da ich keinen Pagenkopf habe, fühlte ich nicht die innere Berechtigung zur Anteilnahme an die⸗ ſer Veranſtaltung und dann— wie der Berliner ſagt— es is mich doch pomade. Ich habe andere Sorgen. Morgen früh werde ich auf die Sparkaſſe wandern, zwiſchen Makulatur habe ich noch ein altes Buch mit einem Beſtand von Mk. 35.— gefunden. Ich freue mich ſchon auf neunzehnhundertundzweiunddreißig. Da bekomme ich fünfzehn Prozent— vielleicht— ausbezahlt. Das rettet mich. Der zeitgemäße Wiener Gruß:„Gott ſtütze Sie!“ hat ſich an mir erfüllt. Ich kanns brauchen. Denn mein Geld wird niemals ſchimmotig, ich brauch es immer zimmelich. Runſt und Wißhenſchaſt 4% Neuerwerbungen der Mannheimer Kunſthalle. Die ſtädti⸗ ſche Kunſthalle hat für die Gemäldegalerie neu erworben ein grö⸗ ßeres Oelgemälde von Ferdinand Hodler„Stockhorngruppe am Thunerſee“ und Mare Chagall„Über der Stadt“(Guache). Theater und Muſik 451 Arien⸗ und Liederabend in Ludwigshafen. Die Sopraniſtin Alma Ammon, eine Ludwigshafnerin, der das Pfalz⸗Orche⸗ ſter in treuer Gefolgſchaft bei ihrem Debut aſſiſtierte, hat eine große, umfangreiche Stimme! Aber da iſt als größtes und ſchwer⸗ wiegendſtes Minus zuerſt die Ausſprache, die ſtark gedeckt klang und unbedingt verbeſſert werden muß. Dieſes Manko wurde noch verſtärkt durch Schwankungen im Ahhthmus, wobei die Sängerin ganze Worte verſchluckte. Beſonders war dies der Fall bei der, mit Orcheſterbegleitung, zuletzt geſungenen Romanze der Recha der Fall, bei der ſich die Stimme ſtaxk verausgabt hatte, obwohl ſie ſieghaft bis zum Schluß gedrängt wurde. Den Be⸗ ginn machte die Arie der Klytemnäſtra aus Glucks„Iphi⸗ genie, deren Wiedergabe noch deutlich das Niederringen innerer Hemmniſſe verriet. Von den beiden Brahmsliedern„Von ewiger Liebe“ und„Der Schmied“ gelang das letztere trotz Ungleichheiten zwiſchen Flügel und Stimme weitaus beſſer. Der begleitende Franz Roſen paßte ſich gut an, ohne daß man aus dem wenig Gehörten ein endgültiges Urteil ſprechen könnte. Den Rahmen zu den einzelnen Geſängen gab das Landes⸗ ſymphonieorcheſter ab. Nach der flüſſig geſpielten Ouvertüre zu der Oper„Iphigenie von Gluck, ſchienen durch die inzwiſchen erfolgte Begleitung der Klytemnäſtraarie beſonders die erſten Geigen aus ihrer Haltung gekommen, die ſie erſt wieder im Menuetto der folgenden Es⸗dur⸗Symphonie von Haydn wieder⸗ fanden. Und wie dann das Menuetto mit Herrn Sauer an der Spitze geboten wurde, das ſöhnte wieder vollſtändig aus! Zudem das Allegro con ſpirito wieder auf alter Höhe ſtand. Was das Orcheſter gefehlt hatte, holte es dann in voller Kraft nach der Pauſe nach. Mit einem vorbildlichen Elan und mit eigenartig feſter, manchmal faſt retardierender Dynamik kam zuerſt die Freiſchützouvertüre zu Gehör, der in ihrer Klangfülle die des„Rienzi“ folgte. Der ganze Inſtrumentalkörper ſuchte ſich in Klangfülle und Schönheit zu übertreffen, angefeuert durch die impulſive Stabführung ſeines Meiſters Böhe. Es war ein gro⸗ ßer Ausklang, der das Publikum zu ſtarkem Beifall veranlaßte. 5 ‚ Dr. E. M. Mannheimer Künſtler auswärts. Unſer hieſiger jugend⸗ licher Pianiſt Walter Bohle wirkte bei einem Beethovenabend des Trierer ſtädtiſchen Orcheſters im dortigen Stadttheater mit. Die Kritik urteilt ſehr günſtig. So ſagt die„Trieriſche Landeszeitung: Schon vor drei Jahren hatten wir das Vergnügen, den damals zwölfjährigen Bohle hier in einem Konzert der Theatergemeinde zu begrüßen. Er und ſeine Kunſt ſind gewachſen. Seine Finger⸗ fertigkeit iſt eine brillante. Auffaſſung und Anſchlag verraten das Eintreten geiſtig⸗männlicherReife. Und der„Trier. Volksfreund“: Es war wirklich eine Freude, Walter Bohle in Beethovens 3. Klavier⸗ konzert in C⸗moll(op. 37) zu hören. Mit welcher Feinſinnigkeit und Akkurateſſe er das alles„hinlegte“, mit welcher Durchſichtigkeit er das bunte Gedankengewirr des„ritterlichen und zugleich poetiſch⸗ ſchwärmeriſchen Werkes auszudeuten wußte. Die Kadenz wurde unter ſeinen teufliſch geſchmeidigen Fingern zu einem ſoliſtiſchen Kabinettſtück, und hauchzart huſchten Triller und Läufe über die ge⸗ fügige Taſtatur. Gab er im ruhigen Satz ſchönſte Proben einer vom überzeugungsvoller Gefühlſinnigkeit getragenen Ausdrucks⸗ kunſt, ſo wußte er beſonders im ſprühenden Finale mit einer dynamiſch durchſetzten Technik zu rerblüffen 4% Erfurter Muſikbrief. Schloß die alte Spielzeit mit dem ſtarken Eindruck der Konzertaufführung von Paul Hindemith's „Marienleben“ im Verein für Kunſt und Kunſtgewerbe, ſo iſt die größte Anregung, die die neue Spielzeit bisher bot, in einer im ganzen wohlgelungenen Aufführung von Händels„Julius Cäſar“ in der Bearbeitung von Dr. Oskar Hagen zu erblicken. Der Göttinger Vorkämpfer für die Händel'ſche Muſe hat ſich, trotz⸗ dem er in den Rezitativen Stilepochen berührte, welche weit hinter der Zeit Händels liegen, doch durch die konziſe Zuſammenfaſſung der Muſiknummern zu einem dramatiſchen fließenden Werke das denkbar größte Verdienſt erworben. Werden die Rezitatide genügend raſch genommen(was in Erfurt leider nicht geſchah), ſo kommt niemals die geringſte Eintönigkeit auf und man erbaut ſich nur an den prachtvollen Tonſtücken, die Händels„Julius Cäſar“ enthält und kommt aus dem Staunen darüber nicht heraus, daß ſolche Muſik zweihundert Jahre lang geſchlafen hat.— Um die Erfurter Aufführung machten ſich beſonders Kapellmeiſter Franz Jung, Spielleiter Dr. Hans Schüler, Joſef Immendorf (Ptolemaus) und Artur Heyer(Sextus) verdient. An wich⸗ tigen Ereigniſſen wären ſonſt die Aufführungen von Cornelius' Vorſpiel zur Oper„Der Cid“ durch Richard Wetz und dem Er⸗ furter Muſikverein, des Götz'ſchen Violinkonzertes durch Georg Kulenkampff, des 100. Pſalms von Reger und Georg Schu⸗ manns Symphoniſche Variationen Werk 24 durch den Soller'ſchen Muſikverein unter Max Kopff und des Brahm'ſchen Violinkon⸗ zertes durch Alma Moodie anzuführen. Beſonders aber ein Abend der Erfurter Volkshochſchule, an dem ſich der heimiſche Gei⸗ ger Walter Hansmann als geradezu meiſterlicher Bachſpieler vorſtellte und Profeſſor Gickemeher Jena) eine intereſſante Neubearbeitung von Bachs D⸗Dur⸗Konzert für Klavier und Streichorcheſter erſtmalig darbot. Robert Hernried. Grundfäßzrich — 8 1 8 1 e Donnerskag, den 6. November 1924 angeſehen werden, wenn ſie auch fü Neue Mannheimer Zeitung[Abend⸗Husgabe) h e ene e Deutſcher Frauenſport BVon Paula Immetsberger. Auf dem Gebiete des deutſchen Frauenſports iſt in den letzten Jahren erſreulicherweiſe eine gewaltige Beuerung eingetreten, doch leht er noch lange nicht auf der Stuſe, die er inſolge ſeiner ſchickſals⸗ ſchweren Beoeutung für die Zutunft des bdeutſchen Voltes heute ſchon einnehmen müpte. Dies iſt vor allem auf den fühlbaren weangel an geeigneten Lehrträften und jührenden Perſonlichtetten zurüczufüh⸗ ren. Es fehlt aber auch an der richtigen Auftlärung und Beleyhrung der breiten Maſſe ſowie an einer ſachlichen Propaganda. Auch die vielerorts hoch beſtehende, ſehr unangebrachte Pruderie und unfaß⸗ liche Verſtändnisloſigkeit ſeitens öſſentlicher Stellen und Behörden, denen ein eingehendes Studium dieſer Frage nur empfohlen werden kann, macht ſich bei der Entfaltung des deutſchen Frauenſports oft hemmend und unangenehm bemerkbar. Dem deutſchen Reichsaus⸗ ſchutz für Leibesübungen ſowie den deutſchen Sportverbänden aber eröffnet ſich hier ein äußerſt dankbares Arbeitsfeld; auch hier gilt es, eine Kulturfrage zu löſen.— Für alle, die die Sportidee einmal voll und ganz erfaßt haben, iſt ſie ein herrliches Ideal. Uns Deutſchen aber iſt ſie ein unſchätz⸗ bares Gut geworden. Ihre Verwirklichung iſt uns ein ſicherer Weg aus dem verflachenden, materialiſtiſchen Zeitcharatter; für die Hebung der Volksgeſundheit und als wirtſame Maßnahme gegen die körperliche und geiſtige Verelendung des deutſchen Kindes iſt ſie von grundle⸗ gender Bedeutung. Und immer wieder werden als die höchſten und edelſten Ziele des deutſchen Sports die volksgeſundheitlichen, geſthe⸗ tiſchen und ethiſchen Auswirkungen, wie ſie ſich aus dem Gedanken der Stählung und Abhärtung des Körpers, ſeiner Ertüchtigung und Erziehung zur Höchſtleiſtung, ſowie der Willens⸗ und Charakterbil⸗ dung, der freiwilligen Ein⸗ und Unterordnung für das gemeinſame Streben, alſo de Selbſtzucht, Diſziplin und des Gemeinſchaftsgeiſtes ergeben, hervorgehoben. In den Aufbaubeſtrebungen des deutſchen Volkes aber kann die deutſche Sportbewegung erſt dann als etwas Ganzes, als ein umfaſſender und damit auch berechtigter Faktor den Frauenſport bahnbrechend und überzeugend wirkt, denn die erſte und dringendſte Notwendigkeit zur Hebung und Feſtiguna der deutſchen Volkskraft iſt die körperliche Ertüchtigung der deutſchen Frau.— Die wichtigſten Aufgaben für eine günſtige Entwicklung des deutſchen Frauenſports ſind alſo: 1. überzeugte Vertretung und Verwirklichung des deutſcher Frauenſportgedankens ſeitens der führenden Perſönlichkeiten der deutſchen Sportbewegung, planmäßige, ſachliche Belehrung und Aufklärung der breiten Maſſe Gurch Schuken, Vereine, Literatur, Sport⸗ und Tages⸗ preſſe), 50 8 3. Heranbildung geeigneter und genügender Lehrkräfte, 4. ſachliche Propaganda. Der Sportgedanke fatzt bei unſeren Frauen und Mädchen immer mehr Fuß, doch iſt die Zahl der Aktiven im Verhältnis zu unſerer ſporitreibenden Männerwelt noch ſehr gering. In Anbetracht der Wichtigkeit des deutſchen Frauenſports in volksgeſundheitlicher und ſozialer Hinſicht iſt dies ſehr bedauerlich, doch ſprechen alle Anzeichen dafür, daß im kommenden Jahrzehnt hierin eine bedeutende Beſe⸗ rung eintreten wird. Zu den beliebteſten Sportarten unſerer Frauen und Mädchen zählt heute das Schwim men. das ſich in den letzten Jahren außerordentlich verbreitet hat. Faſt allen deutſchen Schwimmvereinen iſt eine Damenabteilung mit teilweiſer großer Wlitgliederzahl angeſchloſſen. In vielen Städten beſtehen auch ſchon ſelbſtändige Tamenſchwimmvereine, deren Tendenz und Arbeitsweiſe eine beachtenswerte Stufe einnehmen. Sp kann der deutſche Schwimm⸗ rerband mit einem ſtattlichen Damen⸗Mitgliederſtand auſwarten, der ſich dauernd vergrößert. Durch die Einführung des obligatoriſchen Schulſchwimmunterrichts, überall da, wo Schwimmgelegenheit vor⸗ handen iſt, wurde für die Zukunft des deutſchen Damenſchwimmſports ein Grundſtein gelegt, auf dem ſich ein herrliches, unvergängliches Werk, wie es deutſchem Geiſte und deutſcher Arbeit würdig wäre, aufbauen läßt. Die Erfahrung, daß die richtig ausgebildete und be⸗ wußte Anhängerin des Damenſchwimmens nur in den allerſeltenſten Fällen ihre Sportart aufaibt, um ſich einer anderen zuzuwenden, was bei den anderen Leibesübungen nicht ſo offenſichtlich zu Tage tritt Iſt hierbei von beſonderer Tragweite. Es iſt dies im Sportleben der deutſchen Frau ſchon heute ein markanter Zug, der nicht überſehen werden darf. Die Löſung der Frauenſportfrage in Deutſchland wird immer brennender und man iſt ſich leider noch immer nicht ganz klar, welche Wege einzuſchlagen ſind. Die ſportüberzeugte deutſche Frau aber hat in der Ertenntnis, daß raſcheſtens Wandel geſchaffen werden muß. probiert, ſtudiert, an ſich und anderen beobachtet und Vergleiche gezogen. Das Ergebnis hiervon iſt die bereits erwähnte Tatſache, daßz ſich von allen Frauenſportarten die Pflege des Damenſchwimmens in Deutſchland ſichtlich in den Vorderarund geſchoben hat. Der Ge⸗ ſamterfolg in den letzten Jahren, ſowohl in geſundheitlicher als auch in ſportlicher Hinſicht, war trotz der ungünſtigen Einwirkung der ſchweren Inflationszeit und der traurigen ſozialen Verhältniſſe ein guter. Die Gutachten der von den einzelnen Schwimmvereinen her⸗ angezogenen Sportärzte ſowie auch der Schulärste lauten überaus be⸗ friedigend und zuſtimmend, was man ſich bei der in Ausſicht genom⸗ menen Reformierung des deutſchen Frauenſports als Wegweiſer dienen laſſen ſollte. Hier zeigt ſich eine geſunde Baſis, auf der unter Berückſichtigung der ergänzenden und ausgleichenden Leibesübungen, (Winterſport, Wandern, Raſenſpiele ete.) eine lebensfähige und berechtigte Reform des deutſchen Frauenſports gebildet werden könnte. Daß die körperliche Extüchtigung der deutſchen Frau in vergangenen Zeiten ſehr vernachläſſigt wurde, muß leider zuge⸗ geben werden. Die Deutlichkeit, mit der heute die Berechtigung dieſer Anſicht vor unſere Augen tritt, läßt uns mit Erſchrecken eine rieſige Unterlaſſungsſünde erkennen, die wir ſo ſchnell wie möglich und mit allen zu Gebote ſtehenden— igſte und ſicherſte Weg hierzu i ie Erfaſſung der geſamte merd en 1 durch den obligatoriſchen Schulſchwimm⸗ und Turnunterricht, wenn auch letzterer für die Mädchen einer gründli⸗ chen Umſtellung bedarf. Die Notwendigkeit einer planmäßigen und fachlichen Pflege der Leibesübungen in den Schulen macht ſich immer dringender bemerkbar und es iſt nun endlich einmal an der Zeit, die betreffenden ſtaatlichen Behörden ſich dem nicht länger dehe berſchteßen. ſondern alles tun. um ihren Pflichten dem Volke gegenüber auch in dieſer Hinſicht gerecht zu werden. ie in den übrigen Sportkreiſen hat man nun auch in dem deut⸗ ſhen Türdeklager erkannt, daß das Schwimmen für die Frau die vollkommendſte Sportart iſt. Man hat auch hier Schwimmabteilungen gebildet, in denen ſich die deutſchen Turnerinnen zahlreich einfinden. um ſich daſelbſt in der edlen Schwimmkunſt zu üben. Daß hierbei das Springen dominiert. iſt leicht verſtändlich und ſehr erfreulich. Iſt doch das Damenſpringen(bei richter Auswahl und Ausführung 5 Sprünge) hervorragend geeignet, dem Frauenkörper Elaſtizität un! Spannkraft zu verleihen, den Willen zu ſtählen und den Mut zu. feſti⸗ gen. Aller Vorausſicht nach dürfte das Damenſchwimmen bei der Weiterentwicklung und Neugeſtaltung des deutſchen Frauenſports die Grundlage bilden, was auch ganz in der Ordnung wäre. Iſt 15 das Schwimmen die einzige Sportart, die dem rauenkörper bei einem regelmäßigen, ſyſtematiſchen Training Ausdauer, Kraft, Ge⸗ ſundheit und Schönheit zugleich verbürgt, was von einem Training aller anderen leichtakhletiſchen Sportarten(andere kommen ja für 17 weibliche Geſchlecht nicht in Betracht) nicht ohne Weiteres geſagt werden kann. Für jede Frau und jedes Mädchen aber iſt wendig, ſich über das Weſen und die Grundzüge des deutſchen Fraue ſports ein klares Urteil zu bilden. Hierzu muß erläuternd werden, daß der Begriff„Sport“ 1 74 75 1 0 übungen umfaßt und hierin w 85 e Körper nach entſprechender Vor⸗ und Ausbildung u äßiges, ernſthaftes Training), eiſerne Selbſtzucht. 8 larken Wilen beſeelt, 115 0 5 25 gen uic in ſeh ſcließt, werden ſo. Alles andere, was dieſe Vorausſe u 75— e iſt in das Gebiet der vorbereitenden ergänzen 1 1 den Leibesübungen, der Gewandtheits⸗ und 85 ſowie des Spiels, manches ſogar in die Reihe der L iſche, ſckon⸗ i i örperkultur, die lediglich eine harmoniſche, ee dere e bie ant Serſe g den ee Ziele hat, wäre fü 1 1 Alene den Jahrzeint deulſchen Bolk und unerhörter ˖ önnte der Sport dem de Volk en grene e rg 87 ſeine Erziehung zur Höchſtleiſtung 6 05 ſchließlich um des Sieges willen angeſtrebt würde, durch⸗ aus keine ideellen Werte ſichern, ſondern er würde zu einer Verflachung beitragen. Gänzlich verfehlt wäre es, wollte 1 0 te ſportliche Betätigung in 51 1 99 5 als eine angenehme erſtreuung und als ein Vergnügen betr rade Epurt e eeder Quell köſtliche Freuden iſt, 5 töricht wäre ez, wenn der Svert in Dentſchland zu eiver Modeſache satwür⸗ n Volke, ſofern die Er⸗ ten., trotzdem gerade der digt würde, wie dies im Auslande ſchon vielfach geſchehen iſt.— Wie bereits einganas erwähnt, iſt für uns Deutſche— im Gegenſatz zu anderen Ländern, die nicht die Folgen eines verlorenen Krieges zu tragen haben,— die Pflege der Leibesübungen, die ſportliche Schu⸗ lung und Zucht ein„eherner Zwang“ geworden. Wir brauchen den Sport zur Wiedergeſundung und Kräftigung unſeres Volkes, wir brauchen ihn, um die Maſſe aus dem materialiſtiſchen Elend, aus dem Wirrwarr geiſtiger Verirrungen, aus dem Sumpf öder, ſeichter Ver⸗ Znügungen und aus dem alles Hohe und Edle zerſetzenden Zeitgeiſt herauszureißen. Wir brauchen ihn vor allen Dingen, um unſere heranwachſende Jugend und die kommenden Generationen zu einem neuen Menſchengeſchlecht erziehen zu können, geſund und ſtark an Leib und Seele. Die Statiſtiken unſerer Schulärzte weiſen noch immer eine erſchreckende Zahl unterernährter, blutarmer, nervenſchwacher, rachitiſcher und leider auch lungenkranker Kinder auf, welche Tat⸗ ſache durch die traurigen Wohnungsverhältniſſe nur noch verſchlim⸗ mert wird. Hier kann beſonders der Sport ſehr viel gutmachen und als helſender, treuer Freund ded deutſchen Kinde unſchätzbare Dienſte erweiſen. So nimmt auch die Jugendpflege in der deutſchen Sportbewegung einen breiten Raum ein und ſteht daſelbſt im Zeichen regſter und intenſivſter Anteilnahme ſeitens aller maßgebenden Stel⸗ len. Der deutſche Sport verfolgt alſo ſoziale und ethiſche Ziele zum Nutzen und Frommen unſeres Volkes, er hat ſich ſomit zu einer Volksſache geſtaltet. Und hierin liegt das Typiſche des deutſchen Sports, das ihm dem Auslandsſport gegenüber ein ganz beſonderes Gepräge verleiht, das der„Deutſchen“ Sportbewegung. Dies ſind auch die Merkmale des deutſchen Frauenſports. Nu ſo darf er zufgefaßt werden und nur von dieſen Ideen dürfen ſich auch die ſporttreibenden Frauen und Mädchen— als Trägerinnen des kom⸗ menden Geſchlechts— leiten laſſen. Es muß deshalb auch grundſätz⸗ lich verurteilt werden, wenn heute noch in die deutſche Tagespreſſe Notizen lanciert werden, die z. B. davon berichten, was eine eng⸗ liſche Sportkommiſſion, aus etlichen 100 Teilnehmern beſtehend, in Bezug auf die Frauenſportfrage richtig befunden hat und dabei die vollkommenſte aller Sportarten für die Frau, nämlich das Schwimmen, nur ſolchen mit ſtarken Lungen empfiehlt, trotzdem hin⸗ reichend bekannt iſt, daß geſchwächte Lungen durch das Schwimmen Das Radfahren dagegen, das im gelſtiftigt und geſtärkt werden. ſportlichen Sinne für die Frau überhaupt nicht in Frage kommt, läßt dieſe Kommiſſion gelten und ſieht das Tennisſpiel als geeignetſte Sportart an. Auch das Tennisſpiel, das ſich in England einer beſonderen Pflege erfreut, iſt eine ſchöne vielſeitige Leibesü⸗ bung, doch muß hier ausdrücklich betont werden, daß die Frage des deutſchen Frauenſports ron den maßgebenden deutſchen Kreiſen ſehr gründlich und gewiſſenhaft geprüft und behandelt wird und es abſolut nicht am Platze iſt. für uns Deutſche gar nicht in Betracht kommende Urteile einer engliſchen Sportkommiſſion, die aus engliſchen Anſchauungen heraus erwägt, in der deutſchen Tagespreſſe auftiſchen zu wollen. Im deutſchen Frauenſport geht es ums Ganze und deshalb können wir keine falſchen Propheten brauchen. Auf die Richtlinien unſerer deutſchen Sportbehörden, auf die Gutachten unſerer deutſchen Sport⸗ und Schulärzte und auf unſere deut⸗ ſche Fachliteratur können wir uns ruhig verlaſſen. Grundbedingung zur Erlangung poſitiver Werte für das deutſche Frauengeſchlecht durch denSport iſt eine ernſthafte und be⸗ wußte Pflege desſelben, d.., die ausübenden Frauen und Mäd⸗ chen müſſen beſtrebt ſein, es in der einmal erwählten Sportart ſo weit zu bringen, als ihre körperliche Konſtitution und Fähigkeit dies zu⸗ läßt. Hierzu bedarf es eines regelmäßigen, zielbewußten Trainings. Ueberanſtrengungen ſcheiden ſich dabei ja von ſelbſt aus, denn jeder Sporttreibende wird es ſchon am eigenen Leibe erfahren haben, daß die gerinſte Uebertreibung einen Rückſchritt in den Leiſtungen be⸗ zingt. Außerdem kann durch die ſportärztliche Kontrolle, die in den meiſten deutſchen Sport⸗Vereinen eingeführt iſt, einer etwaigen Schädigung der Geſundheit durch Ueberauſtrengung rechtzeitig ge⸗ ſteuert werden. Die Kaſſifizierung zum ſportlichen Wettkampfe erfor⸗ dert eine ſehr lange und gründliche Ausbildung, alſo Geduld und Ausda uer. Dieſe beiden Punkte ſind für die ſportliche Entwick⸗ lung faſt wichtiger als Veranlagung und Fähigkeit. Die längſte und gewiſenhaſteſte Ausbildung verlangt jedoch der Schwimmſport. Zur Erreichung guter Durchſchnittsleiſtungen ſind etwa—3 Ausbildungs⸗ jahre nötig, was beſonders denjenigen, die gerne Lorbeeren ernten, aber nichts dafür einſetzen wollen, veranlaßt, ſich einer anderen Sportart zuzuwenden. bei der ein Sieg leichter zu erringen iſt. Die⸗ ſen kann aber nicht eindringlich genug vor Augen geführt werden, daß der Schwimmſport wohl das höchſte Maß von Ausdauer, Geduld, und Fleiß verlangt, dafür aber auch alle Anſprüche, die an eine Frauenſportart geſtellt werden müſſen, reſtlos erfüllt. Für eine er⸗ ſprießliche ſportliche Betätigung der Frau ſind alſo Fleiß, ernſthaftes Streben ſowie Geduld und Ausdauer unerläßlich, auch dann, wenn die Ausſichten auf Siegerehren nicht ſehr groß ſind. Hierin zeigt ſich gerade der erzieheriſche Wert der ſportlichen Schulung und Zucht, die ja das deutſche Mädchen heute genau ſo nötig hat, wie der heran⸗ wachſende deutſche Junge. Der Begriff„Höchſtleiſtung“ darf beſon⸗ ders im Frauenſport nicht nur im vergleichenden Sinne, alſo nur für den Wettkampf Geltung haben, ſondern er muß auch als Spitzen⸗ erfolg des einzelnen Körpers nach deſſen individueller Veranlagung ſeiner beſonderen Beſchaffenheit(ſpezifiſches Gewicht uſw.) anerkannt werden. Aus dieſer Anerkennung heraus ergibt ſich dann von ſelbſt die ſchon lange angeſtrebte Ethik des Frauenſports und die Pflege nach dieſen Grundſätzen wird uns ſchneller und ſicherer ſportliche Höchſtleiſtungen bringen, als die ſogenannte Kanonenzüchterei, deren Erfolge, wie die Erfahrung lehrt, nur vorübergehender Natur ſind. Die Ausführungen hinſichtlich des Trainings finden natürlich nur ſinngemäße Anwendung auf Mädchen vom 12. bis 14. Lebensjahre ah. je nach der körperlichen Kraft und Entwicklung. von welchem Alter ab das junge Mädchen langſam und unter peinlichſter Berück⸗ ſichtigung der Geſundheitsverhältniſſe in die ſportliche Betätigung eingeführt, d.., zum Training herangezogen werden ſoll. Die jün⸗ geren Klaſſen, alſo die Mädchen im ſchulpflichtigen Alter müſſen ſväteſtens vom 8. Lebensjahre ab in die erſten Anfänge der Leibes⸗ übungen theoretiſch und praktiſch eingeweiht werden. Ueber den Wert der Leibesübungen für die Volksgeſundheit müßte unbedingt jedes ſchulentlaſſene Mädchen unterrichtet ſein. Die Einreihung die⸗ ſes Lehrfaches wäre ohne weiters durch Angliederung an den bereits beſtehenden Lehrplan für Naturgeſchichte, Menſchenkunde und Geſund⸗ heitslehre in den oberen Klaſſen möglich. Dieſe flüchtige Skizzierung der deutſchen Frauenſportfrage zeigt deutlich, daß ſie einer gründlichen Umſtellung der bisherigen Arbeits⸗ weiſe und einer völligen Neugeſtaltung bedarf, wenn ſin nicht nur eine ſchöne Idee bleiben. ſondern eine ſegensreiche Tat für das deutſche Volk werden ſoll. In der deutſchen Sportbewegung macht ſich ein langſames, aber ſicheres und ſtarkes Vorwärtsdringen, eine wuchtige Entwicklung immer mehr bemerkbar,(wenn ſich dies heute auch noch nicht durch Zahlen allein zeigt), und die denkwürdige Eiſenacher Tagung des Sporldreiverbandes(Deutſche Spotbehörde für Leichtathletik, Deutſcher Fußballbund und Deutſcher Schwimm⸗ verband) bat eine Tat gezeitigt, die nicht nur in der Geſchichte der deutſchen Sportbewegung, ſondern auch in der Kutturgeſchichte des deutſchen Nolfes ein Paßmesblatt verdient, die Gründung des„Deut⸗ en Sportbundes“. Seiner harrt die Verwirklichung großer Ideen und damit eine gewaltige Arbeitsleiſtung, beſonders auf dem Ge⸗ biete der Jugenderziehung. Zu ſeinen wichtigſten und vornehmſten Aufgaben zählt auch die möglichſt raſche Um⸗ und Neugeſtaltung des „Deutſchen“ Frauenſports. Die Notwendigkeit einer völligen Löſung dieſer Frage macht ſich immer deutlicher und eindringlicher bemerkbar; je ſchneller dieſe Klärung herbeigeführt wird⸗ deſto wertvollere und nachhaltigere Erfolge wird ſie bringen. 5 Deutſcher Sportbund! Die deutſche Frau erwartet viel von Dir und blickt voll Vertrauen auf Dich. Enttäuſche ſie nicht, ſondern ſetze Deinem Werk die Krone auf und ſchaffe eine lebensſtarke und überzeugende Reform für den „Deutſchen, Frauenſport! 1. 8 Fußball Die weſtdeutſche Bundespokalmannſchaft für das am Sonn. tag in Kiel gegen Norddeutſchland ſtattfindende Zwiſchenrundenſpiel iſt vom weſtdeutſchen Spielverband endgültig wie folgt aus⸗ gewählt worden: Zolper⸗Köln: Richartz⸗Köln: Schütz⸗Mülheim; Plate⸗Bonn, Schnürle⸗Gießen, Müller⸗Düſſeldorf: Rudolf⸗Düſſeldorf, Kremer⸗Meiderich. Winter⸗Hamborn, Fiederer⸗Mülheim, Kellerhoff⸗ Eſſen. Erſatz: Wiedenbuſch⸗Eſſen. In der Berliner Elf, die in Mannheim gegen Süddeutſchland anzutreten hat, ſpielt Speer Union⸗Oberſchöneweide) anſtelle ſeines Vereinskameraden Standke, Ler besletzt iſt. Sef dem liaken Verteidigerpoſten. 1 -Klaſſe Gau Mannheim Käfertal—Rheinau:1. Viktoria Neckarau—Eintracht:3. Mit dem knappſten aller Ergebniſſe wurde das Treffen der bei⸗ den Tabellenerſten entſchieden. Rheinau als glücklicher Sieger bereicherte durch einen erfolgreichen Torſchuß ſein Punktkonto und ſetzt ſich an die Spitze der Tabelle, die bis ſetzt Käf er tal inne hatte. Letztere nehmen duſc ihre erſte Niederlage den zweiten Tabellenplatz ein. Trotzdem beide Vereine in den ſeitherigen Spielen ihre Gegner mit mehr oder weniger hohen Reſultaten abfertigten, dürften auch ſie gegen Verluſtpunkte nicht gefeit ſein.— Das 2. Spiel des Tages ſah Eintracht über Viktoria Neckarau auf dem Platze der letzteren ſiegreich. Als nach halbſtündiger Spiel⸗ zeit der linke Eintrachtverteidiger infolge Verletzung ausſcheiden mußte und Neckarau kurz darauf in Führung ging, haben die Rok⸗ weißen kaum mit einer Niederlage gerechnet. Jedoch der Elan de vom Pech verfolgten Eintrachtelf, die den Reſt der Spielzeit mit 1 Mann durchſpielen mußte, ſchaffte den Ausgleich und ſtellte durch zwei weitere Tore den Sieg ſicher. 55 In der Tabelle ſelbſt hat ſich nicht viel geändert. Käfertal und Rheinau wechſelten die Plätze. Während Käfertal die erſte Nieder⸗ lage erlitt, erfocht Eintracht den erſten Sieg. Ohne Niederlage iſt nun noch Rheinau, und ohne Sieg M. F. G. 1913. Vereine Spiele Gew: Unent.: Verl.: Punkte⸗ Tore Alemannia Rheinau 5, 4 i ͤ— 1 S. C. Käfertal 5 4— 1 16:8 8 Kickers Mannheim 93 1 1 10:8 5 Viktoria Wallſtadt 4 2— 2 727 4 Viktoria Neckarau 5 2— 3 10:10 Eintracht Mannheiem 5 1 1 3:9 3 Union Neckarau 4 1— 3 3215 2 M. F. G. 19132 4— 5 3 3210 1 Im Vorſchlußſpiel um den Kreispokal ſtanden ſich in Wallſtadt der Platzverein und 1913 Mannheim gegenüber. Vik⸗ toria Wallſtadt qualifizierbe ſich durch einen:0 Sieg für das Schlußſpiel um den Kreispokal und hat als Vertreter des Gau Mannheim dem Sieger des Gau Heidelberg gegenüberzutreten. Er. Bayeriſche Rundſchau Der 1. J. C. Nürnberg übernimmt die Führung Durch den neuerlichen:1 Sieg des 1. F. C. N. gegen Te u. tonia München übernimmt er die Führung im Bezirk Bayern. Wenn auch der Sieg des Deutſchen Meiſters ein verdienter zu nennen iſt, ſo kann er aber nicht überzeugen, wenn man in Betrach: zieht, daß Teutonia zeitweiſe nur mit 10 bezw. 9 Mann ſpielte. Wie bei den Teutonen, ſo war auch bei dem Club das beſte die Hinter⸗ mannſchaft und von der Durchſchlagskraft und Schußfreudigkeit der ehemaligen Clubner nichts mehr übrig geblieben als die Erennerung und Hoffnung, daß ee wieder einmal ſo werden könnte. Beim Glub ſtand Schmitt als Limksaußen, der hier aber wenig gefallen konnte. meme unliebſame Nachwirkungen haben, aber bei Teutonia ging es gerade noch. Durch einen Elfmeter erzielt der 1. F. C. N. ſein 1. Tor. Hochgeſang verwandelt denſelben unhalbbar. Wanninger II und Immerz ſchieden wegen Verletzung vor der Pauſe noch aus. Auf einen energiſchen Vorſtoß Trägs fällt das 2. Tor für München Nach der Pauſe hat Teutonia wieder 10 Mann im Feld und kann durch Wanninger I, der die zu weit aufgerückte überläuft, das Ehremtor erzielen. Hochgeſang erwidert dieſen Akt durch em 3. Tor für den Club, und kurz vor Schluß ſchießt er auch noch das 4. Tor. Wacker münchen und Sp. Bg. Jürth ſpielen unentſchieden:0 Wie im Vorſpiel, ſo gelang es auch im Rückſpiel keinem Ver⸗ ein, den anderen die beiden Punkte abzunehmen, nur mit dem Unterſchied, daß das erſte Treffen mit:2 Toren wenigſtens den Torhunger des Publikums ſtillte. Das Spiel litt an und für ſich unter den ſchlechten Bodenverhältniſſen; wenn trotzdem von beiden Seiten noch guter Sport geboten wurde, ſo liegt dies vor allem an der Vollkommenheit der beiden Mannſchaften. Die ſonſt eigentlich den Torwächtern zuſtehenden Robinſonaden wurden diesmal auch Es wäre verfehlt, von den andern Spielern ausgiebig produziert. eine umfaſſende Kritik zu üben und es ſoll zur geſagt werden, daß das Unentſchieden dem Können der Mannſchaften entſpricht. 1860 München und Bayern München ſpieſen•2 Mit dem vorausgeſagten Sieg der Bayern war es wieder ein⸗ mal nichts, trotzdem die Blau⸗Weißen ohne ihre Hauptſtützen Piehler und Reiter antreten mußten. Allerdings muß zur Ehre der Erſatz⸗ leute geſagt werden, daß ſie ihren Poſten in hervorragender Weiſe ausfüllten. Bayern wie 1860 hatten ihre Stärke in der Hintermann⸗ ſchaft, während der Sturm bei den Rothoſen weit unter Form ſpielte, die 60er durch eigennütziges Spiel aber ebenſowenig überzeugen konnten. Durch Hofmann geht Bayern in Führung, dem 1860 durch Hartenkeil den Ausgleich entgegenſetzte. Mit dieſem Reſultat werden auch die Seiten gewechſelt. In der 9. Minute geht nun 1860 in Führung durch Ratter, nachdem vorher Bayern einige ſchöne Tor⸗ gelegenheiten nicht verwerten konnte. Schön vorgetragene Angriffe werden von 1860 mit viel Glück abgewehrt. So konnte Vogl einen Ball auf der Torlinie noch wegbefördern. Trotz ſtarken Drängens der Bayern mußte ihnen Kob 3 Minuten vor Schluß durch ein Eigen⸗ tor zum Ausgleich verhelfen. Noch ein ſchöner Endſpurt und auch dieſes Treffen oehört der Vergangenheit an. Das Spiel Nürnberger Fußballverein gegen Schwaben Ulm mußte noch am Samstag abgeſagt werden, da durch den anhaltenden Regen der Platz ſpielunfähig war. 3 Die Tabelle weiſt nun folgenden Stand auf: 1. Spiele gew. unentſch. verl. Punkte 1..C. Nürnberg 7 5 1 1 11 Wacker München 9 4 3 2 11 Sp. Vg. Fürth 8 3 4 1 10 1860 München 9 4. 2 3 10 Bayern München 8 2 5 1 9 Nürnberger Fußballv. 7 3 1 3 7 Schwaben Ulm 7— 5 4 Teutonia München 7— 1 6 1 Die Ergebniſſe der bayeriſchen Kreisliga Altbayern: Deutſcher Sp.V. Müichen gegen Sp. Gmde. München:1; Helios München gegen F. V. Neuhauſen:2; Münch⸗ ner Sportvereinigung gegen.C. Straubing:4; Sportfreunde München gegen M. T. V. Ingolſtadt:2. Mittelfranken: F. V. Fürth gegen Franken Nürnberg:33 F. C. Pfeil gegen.f. R. Fürth:2; Sp. V. 1883 Nürnberg gegen Bayern Nürnbg.:0, Emtracht Nürnbg. gegen Bayern Erlangen:0. Franken:.C. Lichtenfels gegen.C. Bamberg:3; Barern Kitzingen gegen F. V. Würzburg:3; Union Schweinfurt gegen.C. doſtb 8 ordoſtbayern:.C. Bayreut sburg 1 yreuth gegen Jahn Regensburg Hof geden Sp. Vg. Weiden:1: F. B. Amberg gegen Sp. Vg. Hof.3. BS8C. Augrbug Rern V. f. R. Günzburg:2; „Augsburg gegen F. V. 1894 Ulm:1: waben Augsbur⸗ gegen Union Augsburg:1. 8 2 Sport-Neuigkeiten Eine der bekannteſten Perſönlichkeiten im ſüddeulschen Ver⸗ bandsgebiet Herr Höfer von der Sp. Vg. Fürth hat ſein Amt als 1 Vorſitzender des Vereins 1 r die Verhä A die Sp. Ba. Fürth näher kennt, kann ſich edgentlich den ereln o Bei einer anderen Mannſchaft könnten derartige Experi⸗ 8 gegen Wacker Marktredwitz:0; Bayern . seite. Nr. 512 neue Mannheimer Jeitung bend · Nusgabe) Donnerstag, den 6. November 1924 den Fuhrer Hoöfer kaum denken. Angeblich berufliche Ueberlaſtung ſoll der Grund des Rücktrittes ſein, doch liegen die Gründe tiefer und die Sp Vg Fürth hat alle Urſache dieſen bewährten Mann zu halten und der Sache auf den Grund zu gehen. Wie man von gut unterichteter Seite erfährt, ſollen einige Wühler Höfer zu dieſem ſchweren Herzens gefaßten Entſchluß getrieben haben. BVBoorſchau des Bezirkes Bayern Am kommenden Sonntag ſtehen einige ausſchlaggebende Spiele für Meiſterſchaft auf dem Spielplan. n Nürnberg empfängt der 1. F. E. Nürnberg den Sp 2. 1800 Munche num eenpeel. Vie das Vorſpiel:2 für den Deutſhen Meſter o wird au⸗ dieſer Kampf an beide Gegner die höchſten Anforderungen ſtellen um die Punkte zu erringen. Bayhern München und Sp. Vg. Fürth treffen ſich in München. Das Vorſpiel endete:1 und hat jetzt Fürth Gelegenheit zeigen, daß es doch im Stande iſt die Münchener Extraklaſſe zu ſchlagen. 8 Schwaben Ulm empfängt Wacker München und wird wohl die Punkte an die Iſarſtädter abtreten müſſen, wenn ſie nicht wiederum wie im Vorſpiel die Wackeraner mit einem blauen Auge abziehen läßt. Frankfurter Brief Fyußball iſt kein Saalſport. Wie bei jedem anderen Raſenſport ſpricht da die Witterung ein gewichtiges Wort. Die Hochwaſſernach⸗ richten aus der hieſigen Gegend werden in Mannheim ja inzwiſchen nicht unbekannt geblieben ſein, ſodaß mir lediglich zu bemerken ver⸗ bleibt, daß ſelbſtredend auch das löbliche Tun und Vorhaben des Fußballers diesmal faſt auf der ganzen Linie buchſtäblich ins Waſſer gefallen iſt. Bei einem Teile der geplanten Spiele ſah man von vornherein von einem Verſuche ab, andere Spiele wurden noch vor dem regelüblichen Ablauf abgebrochen, und die Ergebniſſe derjenigen Kämipfe, die tatſüchlich durchgeführt wurden, müſſen mit denkbar größter Vorſicht entgegengenommen werden. Die Bezirksliga ſah ihren vorjährigen Meiſter und dies⸗ maligen Meiſterſchiſtsanwärter, den Fußballſportverein, im Spiele mit Union. Der Meiſter war in Meiſterform und ſchlug ſeinen weit unterlegenen Gegner mit der Kleinigkeit von:1() Toren. In⸗ wieweit das Fehlen zweier guter Kräfte und der ſchlüpfrige Boden die Jonier in dieſen Zuſammenbruch geführt haben, bleibt ſchwer zu beurteilen. Daß ſie auch mit vollzähliger Mannſchaft und auf trockenem Gelände gegen die Leute Klumpps nichts zu beſtellen ge⸗ habt hätten, wird jeder beſtätigen. der weiß. daß Union zur Zeit außer Rand und Band iſt. Es handelt ſich übrigens hier um die⸗ ſelbe Union, die kürzlich noch der Eintracht auf deren eigenem Ge⸗ lände ein:1 abtrotzen konnte, womit ich ſagen will, wie ſchlecht in der Tat auch Eintracht ſein muß. Uebrigens wird man bei ihr nächſten Sonntag Pfeiffer wieder in der Verteidigung ſehen. In Hanau hatten es die ſchnellen Leute vom 1. Fuß ball⸗⸗ lub 1893 gegen den Sportklub Bürgel bis 10 Mi⸗ nuten vor Schluß mit:1 geſchafft, als von Bürgel das Spiel gegen den unzugänglichen Willen des Schiedsrichters abgebrochen wurde. Der Ffall liegt klar. Ueber die Spielfähigkeit des Platzes entſcheiden bekanntlich allein der Schiedsrichter. Ob Herr Keck aus Sulzbach heſſer getan hätte. von einer Durchführung abzuſehen oder nicht, jedenfalls bleibt das Spiel für Bürgel verloren. Kickers⸗ Offenbach gegen Helvetia Frankfurt, wurde nach 40 Minuten mit:0 abgebrochen. Eeintracht und Verein für Raſenſport 1901 waren ſpielfrei. Gleich troſtlos war auch die Ausbeute bei den Spielen der Kreis⸗ liga. Im Nordmainkreiſe wurde überhaupt nur eins von fünf beabſichtigten Spielen regelrecht durchgeführt. Es handelt ſich um die Begegnung Viktoria⸗Eckenheim und Boruſſia⸗Frankfurt. die mit:1 endete. Dagegen machten der 1. Fußballklub 1902 Rödelsheim und der Fußballſportverein⸗Bergen gar nicht erſt den Verſuch. Sportfreunde⸗Frankfurt gegen Turn⸗ und Spielvereinigung⸗Ober⸗ urſel, wurde bei:0, Sportverein⸗Heddernheim gegen Germania⸗ Frankfurt, und Sportvereinigung⸗Fechenheim gegen Olympia⸗Frank⸗ furt, beide bei:1 abaebrochen. 285 25 Im Südmainkreis brachte man einen Teil der Spiele zum Austrag. Es genügt aber hier die Angabe der Ergebniſſe. Eine Be⸗ leuchtung der Leiſtungen erſcheint wirklich nicht angebracht. Germania⸗Bieber gewann gegen Turn⸗ und Sportverein⸗Langen :0, Sportverein 1906⸗Heuſenſtamm gegen Union Wixhauſen:1, Fuß⸗ ballklub⸗Ditzenbach gegen Teutonia⸗Hauſen:2, Fußballverein⸗Sprend⸗ lingen gegen Kickers⸗Viktoria⸗Mühlheim ebenfalls:2. Dagegen wurde das Spiel Sportvereinigung 1911⸗Bürgel gegen Sportverein⸗ Offenbach bei:1 abgebrochen. Im Oſtmaiukreis gab es einige dicke Packungen. Der 20⸗ Sieg des Vereins für Bewegungsſpiele⸗Groß Auheim über den Sport⸗ war noch eine verhältnismäßig milde Ab⸗ Daß Germania⸗Niederrodenbach von Sport 1860⸗Hanau mit 04 überfahren wurde, kann nicht anders als außerordentlich verblüffen. Auch Viktoria⸗Aſchaffenburg fertigte ihre Namensſchweſter Vik⸗ toria⸗Kahl mit:0 ab.„ Noch ſchonungsloſer verfuhr Viktoria 1894 Hanau mit den Aſchaf⸗ fenburger Kickers, die:5 hineingelegt wurden. Viel Glück hatte die bekanntlich noch ohne Punktverluſt führende Spielvereinigung Rückingen⸗Langendiebach, die ſich 70 Minuten lang mit dem Fußballſportverein⸗Domm, torlos herumplagte, bis der Schiedsrichter durch Spielabbruch den Leuten aus Rüla Gelegenheit ließ, bei der demnächſticen Wiederhokung den einen Punkt noch mit⸗ zunehmen, der ihnen geſtern vermutlich entgangen wäre. Auch Sportgemeinde⸗Damm gegen Sportverein 1920⸗Hanau, wurde ieitande lei abgebrachenmn. Die Steuerangelegenheit Eintracht zieht weitere Freiſe. Iwei Parteianträge zu Gunſten des ſchwer, geſchröpften Pereins ſind der Stadtverordnetenrerſammlung zugegangen. Oh lierbei etwas herauskommt, bletbt abzuwarten. Inzwiſchen hat die Städtiſche Steuerſtelle durch eine Veröffentlichung nachzuweifen ge⸗ ſucht daß ihr Verhalten gegenüber einem Verein mit gemeinnützi⸗ gen Beſtrebungen gerechtfertiat ſei. artigen Verlautbarungen ßekonntlich gerne ſehr beguem. Man ver⸗ gleiche nur die berühmte Mitteilung anläßlich des Autounglückes an der Wilhelmsbrücke, Genan wie hier, ſteht auch in der Eintracht⸗ angelegenheit der amtliche Rechtfertioungsveyſuch auf mehr als ſchwachen Füßen. Uebrigens iſt in der Zwiſchenzeit der 1. Vor⸗ ſitzende der Eintracht und der 1. Vorſitzende des Fußballſportvereins wegen Stenerhinterziehung zu 250/ bezw. 159% verurteilt wor⸗ den. Die Tages und Fachzeitungen brachten ohne Ausnahme den Verhandlunesbericht. Leider verſchweicen ſie ſchambaft die Namen derer, die an dem Juſtandekommen dieſes Urteils miteewirkt baben. Es wäre doch gewiß nicht ohne Belang, die ſportliche Vergangenheit dieſer Herren einmal nvachzuprüfen. Zumindeſt wird man ſich ihre amen doch gar nicht geuug merken können. Vielleicht geſchieht es ſunſt, daß ihnen bei irgend einer Gelegenheit einmal der Sübbeutſche nballverband ſeine große ober kleine Ehrennadel aubietet. Ich haße nichts dagegen einzuwenden, daß die Zeitungen in aroben Um⸗ ziſſen die Ausführungen des Herrn Amtsanwaltes veröffentlichen. ie bewegen ſich in dem üblichen Rahmen von„Brotſport“,„Sen⸗ hören, die von keinerlei ntsſitn umlhwroͤgvoumlhwybmlhwmlhwymlh ſationsluſt“,„Befriedigung niedriger Inſtinkte“ uſw. Eines bleibt guf alle Fälle ſchwer zu rügen. Wo ſind die Führer unſerer Bewe⸗ gung, die aus ſolchen Gelegenheiten herausholen, was drinnen iſt. Wo bleibt die wörtliche Veröffentlichung der Ausführungen des die Verteidiaung führenden Rechtsanwalts Guttenſtein, dem doch un⸗ zweifelhaft in den Ausführungen des Herrn Amtsanwalts ſo viele Anoriffsflächen geboten wurden, daß es ihm ein wahres Feſteſſen ge⸗ weſen ſein muß ſeinen beamteten Gegenvaukanten geradezu der Lächerlichkeit vreiszuoeben. Auch der 1. Vorſitzende der Eintracht, bdioer bekannte Dr. Wilßelm Schöndube, iſt doch auch nicht auf den Kopf oder Mund gefallen und iſt doch gemiß dem Herrn Amtsanwalt die Antmort nicht ſchuldig geblieben, Wo bleibt die Veröffentlichung? n bleibt die uropagandiſtiſche“ Ausſchlachtung bis zur Neige? Eine bervaßte Gelesenkeit! Eine ron den pfelen verpaßten Gelegeuheiten! Die Behörden haben recht. Die Intelligenz im Sporte iſt dünn ge⸗ ſät! 55 aliquis. Itatien gegen Schweden und Deulſchland. Der Techniſche Ausſchuß des italieniſchen Fußball⸗Verbandes hat am Sonntar 19 Spieler bezeichnet, die für die Aufſtellung der Nationalmannſchaft, die am 16. November gegen Schweden und am 23. November gegen Deutſchland ſpielt, in Frage kammen. Es werden zwei Auswahl⸗ kommiſion, die im Tanuar in Paris zu tagen hat, zu überlaſſen. 27. September: des AC. von Ram: 4. Oktober: Großer Preis der Kleinwagen bis Sch w Die Stadt macht es ſich mit der⸗ legen ſele abgehalten un zwar am 6. November in Novi⸗Ligure und am 2. November in Molland ))%))FCC zehrt, da ſie im Süden nicht die b b en. 8* U Ei * Houben nach Barcelona eingeladen.— Der F. C. Barcelona veranſtaltet am 8. Dezember ein großes leichtathletiſches Meeting, zu dem, um die Anziehunaskraft zu ſteigern, neben dem finniſchen Weltrekordläufer Nurmi und dem hervorragenden Norweger Ch. Hoff auch der deutſche Kursſtreckenmeiſter Houben⸗Crefeld ein⸗ zeladen worden iſt.— Boxen * Ginſeppe Spalla ſchlägt Teixidor.— In Turin ſtanden ſich die (Schwergewichtsborer Giuſeppe Spalla(Italien) und Teixidor(Spa⸗ nien) gegenüber. Der Italiener konnte ſeinen Gegner in der 8. Runde durch Niederſchlag bezwingen * Erminio Spalla ſordert Jack Dempſey.— Aus Paris kommt die Meldung, daß der Europameiſter im Schwergewichtsboxen Ermi⸗ nio Spalla⸗Italien den Weltmeiſter aller Kategorien Jack Dempſey⸗ Amerika um den Titel herausgefordert hat. Spalla iſt bereit, alle Bedingungen Dempſeys zu akzeptieren und hofft beſtimmt, daß der Kampf im Januar 1925 in Monte Carlo zuſtande kommt. Es darf füglich bezweifelt werden, daß Spalla nach ſeiner wenig glücklich verlaufenen amerikaniſchen Turnee— er wurde von Firpo in der 14. Runde K. o. geſchlagen und unterlag gegen Gene Tunney glatt nach Punkten— überhaupt der geeignete Mann iſt, den Weltmeiſter herauszufordern. Außerdem dürfte ſich in Europa wohl kaum ein Veranſtalter finden, der es übernimmt, die gewaltigen Honorarfor⸗ derungen Jack Dempſeys zu befriedigen.— f Schwimmen * Schwimmen in der Deutſchen Turnerſchaft. Am 2. Novem⸗ ber veranſtaltet die Darmſtädter Turnerſchaft ihre 1. Reichsoffenen Schwimmwettkämpfe. Von 33 Vereinen waren 340. Meldungen abgegeben worden. Der gekotene Sport war gut und legte für die geleiſtete Arbeit in den Vereinen Zeugnis ab. Der Schwimmer Riege des Turn⸗Verein Mannheim 1846 ge⸗ lang es mit ihrer Mannſchaft 2 Erſte, 3 Zweite, 3 Dritte und 2 Vierte Preiſe zu erringen. Beſonders erwähnenswert iſt der Sieg im Waſſerballturnier, wobei V. f. L. Stuttgart:3, und M. T. V. Stuttgart:2 geſchlagen wurden. Ergebniſſe: Bruſt ſchwim⸗ men 400 Meter: 2. Heinrich Hilbers. Streckentauchen: 8. Aug. Aubel, 4. Willi Zinſer. Seitenſchwimmen falr Turnerinnen: 2. Hanſel Lang. Seitenſchwimmen für Turner: 1. Hans Leinberger. Bruſtſchwim men für Turnerinnen:., Hanſel Lang, 4. Elſe Haupt. Bruſt⸗ ſtaffel 3 mal 50 Meter: 2. Mannſchaft: Abele, Hilbers, Roeder. Mehrkampf für Turnerinnen: 3. Elſe Haupt. Waſ⸗ ſerballturnier: 1. Mannſchaft: Leinbergen Abele, Hil⸗ bers, Hoffmann und Aubel. * Zwei neue öſterreichiſche Schwimmrekorde wurden am Sonn⸗ tag in Wien aufgeſtellt und zwar über 100 Meter frei. von Sta u⸗ dinger mit:06, über 100 Meter Rücken von Weniſch mit:21,5. Automobilſport * Der Tagung der Automobil-Clubs in Paris wurde ein Rekord⸗ und ein Sportreglement zur Einſicht vorgelegt und be⸗ ſchloſſen, deſſen definitive Ausarbeitung der internationaſen Sport⸗ Ferner wurde eine offizielle Einteilung der Wagen rorgenommen. Die Automobil⸗Clubs anerkennen zukünftig in ihren Rennen Rennwagen, Sportwagen und Tourenwagen, wobei jede Kategorie in ſieben Unterklaſſen(entſprechend demf Zylinderinhalt) eingeteilt wird. Der Begriff„Autodrom“ wurde ebenfalls um⸗ ſchrieben und dabei feſtgelegt, daß dieſe Bezeichnung nur für ganz ab⸗ geſchloſſene und permanende Bahnen verwendet werden darf. Die Frage der Weltrekords wurde natürlich auch geſtreift. Es werden in Zukunft nur noch anerkannt: Weltrekorde über 1 bis 10 Kilometer oder 1 bis 10 engl. Meilen(nach hundertſtel Sekunden gemeſſen) und über 50, 100 und 500 Kilometer, ferner für jede weitere Strecke von 500 Kilometer, Weltrekorde über 1, 3, 6, 12 und 24 Stunden. Einige weitere Termine für nächſtjährige Veran⸗ ſtaltungen laſſen wir nachſtehend folgen: 18. Januar: Großer Prais von Rom; 13. April: Königſal⸗Jilowiſcht: 3. Mat: Targa und Coppa Florio; 24. Mai: Grand 5 Penya Rhin und Zborowfki⸗Trophy, Bergrennen Brünn⸗Sobiſice; 31. Mai: Mugello⸗Bergrennen; 14. Juni: Großes Tourenwagenrennen über 24 Stunden in Monza: 25. bis 26. Juni: Coppa delle Tre Venezie; 13.—20. Juli: Tſchech'ſche Tourenfahrt; 12. Juli: Bergrennen Aoſta⸗St. Bernhard: 25. bis 26. Juli: Klaufenpaßrennen; 20. September: Ecce⸗Homo⸗Bergrennen; Schwabenbergrennen; 27. Septemder: Crilerium 1,5 Liter des AC. von Italien. Targa und Coppa Florio 1925. Die für den 3. Mai 1925 ausgeſrchiebene Automobilrennen um die Coppa und Targa Florio dürften einer intereſſanten Beteiligung ſicher ſein. Es liegen be⸗ reits die Meldungen von 3 Mercedes, 3 Bugatti und 3 Peugeot vor. Der Sieger der Coppa Florio gewinnt den wertoollen Wan⸗ derpreis endgültig. Für den Sieger in der Targa Florio beſteht die Ausſicht, die Meiſterſchaft der lateiniſchen Länder zu gewennen, die der bekannte Sportsmann Chevalier Vincenzo Florio ins Leben rufen will und die eine Geſamtklaſſifizierung nach Punkten für die drei großen Rennen Großer Preis von Frankreich, Großer Preis von Spanien und Targa Florio vorſtieht. 7005 Motorradſport der ſechſte Sinn des Motorrad'ahrers Ein engliſcher Motorradfahrer erzählt: Ich hatte kürzlich Ge⸗ legenheit, eine Beiwagenmaſchine zu lenken, die ſich in den Ahmeſſungen beträchtlich von allen andern Maſchinen, die ich wäh ⸗ rend der Saiſon gefahren hatte, unterſchied, und das bot mir den Anlaß, Betrachtungen darüber anzuſtellen, wie es kommt, daß der Durchſchnittsmotorrodfahrer die Poſition des Beiwagenrades eeiner. Maſchine ſo genau zu beurteilen vermag. Man hört nur ſelten von Zwiſchenfällen, die durch das Anſtreifen des Beiwagenrades an den Trottoirrand oder an die Straßenböſchung entſtehen würden, und man ſieht derartige Zwiſchenfälle höchſt ſelten ſich ereignen, wie⸗ wohl ja das Beiwagenrad den Blicken des Fahrers pollſtändig ent⸗ zogen iſt und man daher anmehmen ſollte, daß Fehler in der richti⸗ gen Beurteilung ſeiner Poſition häufiger vorkommen würden. Die Beiwagenwaſchenen verſchiedener Marken unterſcheiden ſich wie in den übrigen Abmeſfungen ſo auch in der Breite beträchtlich vonein⸗ ander, abder ſo ziemlich alle Fahrer, die ihre Beiwagen maſchinen wechſeln, ſcheinen ſich automatiſch den neuen Größenverhältniſſen omzupaſſen; ſelbſt Neulinge tun es. Ich hatte kürzlich auf einer Fahrt ein halbes Stündchen Zeit und benützte es dazu, mich auf einer ſtark von Motorfahrzeugen befahrenen Landſtroße an einer Stelle, wo die Straße eine Biegung machte, aufzuſtellen und die Vorbeifahrt der verſchiedenen Beiwagenfahrer zu beobachten. Es 5 war auffallend, wie faſt alle Fahrer ihre Maſchinen derart um die Biegung ſteuerten, daß die Beiwagenräder nahezu immer in der⸗ ſelben Spur liefen und daß ſie der Böſchung auf wenige Zentimerer 5 nahe kamen, ohne ſie zu berühren. Und doch hatte vermuflich jeder einzelne Fahrer das Umſteuern der Kurve für ſeine Maſchine an⸗ ders zu berechnen. Zweifello⸗ wagenrades ſozuſagen im Gefühl, r nicht klar. Es ſcheint faſt, als wäre irgendein ſechſter Sinn am Werke.(„Wiener Sporttageblatt“.) 5 Radſport hat der Fahrer die Poſition des Bei⸗ Mangel wie er ſie fühlt iſt mir Winterſport * Die Rodelmeiſterſchaft von Baden, die ſeit Jahren auf der Hof⸗ waldrodelbahn in Triberg ausgefahren wurde, wird in dieſem Jahre zum erſten Mal nicht mehr unter den ſportlichen Wettbewerben erſcheinen. Infolge des Neuaufbaues ind deutſchen R delſport und der Neueinteilung der Gebiete in Gaue iſt die Rodelmeiſterſchaft von Baden weggefallen und an ihre Stelle die Gaumeiſterſchaft von Süd⸗ deutſchland getreten. Dieſe ſoll, wenn es die Beſatzungsverhältniſſe erlauben, in dieſem Winter von dem zum Gau Süddeutſchland ge⸗ hörigen Rodelklub Taunus in Frankfurt a. M. auf der Cronberger Bahn ausgefahren werden. Sollte das nicht möglich ſein, ſo wird die Meiſterſchaft im Schworzwald auf der Triberger Bahn gelegt. Es würden dann zwei amtliche Rennen im Schwarzwald ſtattfinden, da die Deutſche Rodelmeiſterſchaft an Titiſee übertragen iſt. Billige Skiausrüſtung für Jugendabteilungen im Deutſchen Ski⸗ verband. Infolge gemeinſamen Vorgehen des Fachausſchuſſes des Deutſchen Skiverbandes und des Verbandes deutſcher Sportartikel⸗ fabrikanten ſowie des Reichsverbandes Deutſcher Sportgeſchäfle, die im ſogenannten Induſtrieausſchuß des Deutſchen Skiverbandes zu⸗ ſammen beraten, wird es in dem kommenden Winter möglich ſein, für die Jugendpflege praktiſche Arbeit in der Form zu leiſten, daß den Angehörigen der Jugendabteilungen des Deutſchen Skiverbandes je eine gute Skiausrüſtung beſtehend aus einem Paar Ski bis zu einer Länge von.70 Meter mit vollſtändiger Bindung und Doppelſtöcken zum Preis von 20 Mark überlaſſen wird. Von dieſer Vergünſtigung dürfte zweifellos viel Gebrauch gemacht werden, ſodaß ſich daraus ein Aufſchwung der Jugendbewegung im Skilauf bemerkbar machen dürfte. In der Tat krankte die Jugendpflege bisher zu ſehr an dem praktiſcher Leiſtungen des Verbandes. Die weitgsẽhende Schaffung verbilligter Unterkunft in den beſtehenden Häuſern oder durch Schaffung neuer Hütten wird eine nächſte Aufgabe ſein. Der Ski-Club Schwarzwald marſchiert. Es hat den Anſchein, als wenn der Ski⸗Club Schwarzwald, der im vergangenen Winter einen außerordentlichen Aufſchwung durch die Bildung neuer Orts⸗ gruppen genommen hat, ſodaß ſeine Mitgliederzahl das achte Tauſend überſchreiten konnte, auch weiterhin wachſen werde. Melden ſich doch ſchon jetzt, wo der Skilauf noch in einiger Ferne ſteht, ſchon wieder in und außerhalb des Schwarzwald neue Organiſationsbeſtrebungen. So ſind in Hornberg an der Schwarzwaldbahn und in Edenkoben in der Pfalz neue Orksvereine in Bildung begriffen. 5 Meiſterſchaftskonkurrenzen in Thüringen. Durch den Thüringer Winterſportverband wird die Thüringiſche Skimeiſterſchaft am 17. und 18. Januar ausgetragen, bei der im Gegenbeſuch vorausſichtlich auch Schwarzwälder Teilnehmer erſcheinen dürften. Die Thüringer Rodel⸗ meiſterſchaft iſt auf den 1. Februar feſtgeſetzt, der bekannte Thüringer Staffellauf für Ski ebenfalls auf den 1. Februar. Der Rennſteig⸗ ſtaffellauf ſoll am 31. Dezember abgehalten werden. Meiſterſchaften im Eislauf 1925 ſind zu folgenden Terminen angeſetzt: Europameiſterſchaft im Kunſtlauf, veranſtaltet durch den Berliner Eislaufverein 1886 im Januar in Berlin, Weltmeiſterſchaft im Damenkunſtlauf, veranſtaltet vom Internationalen Schlittſchuhklub Davos, am 31. Januar bis 1. Februar in Davos, Europameiſtecſchaft im Schnellauf, veranſtaltet vom St. Moritz Skating Aſſociation, am 7. und 8. Februar in St. Moritz, Weltmeiſterſchaft im Herrenkunſt⸗ lauf und Weltmeiſterſchaft im Paarlaufen, veranſtaltet vom Wiener Eislaufverein, am 14. und 15. Februar in Wien, Weltmeiſterſchaft im Schnellaufen, Veranſtalter Kriſtiania Idraetsforening, am 21. und 22. Februar in Kriſtiania. Mit der Austragung der Europameiſter⸗ ſchaft im Kunſtlaufen kommt eine internationale Eislaufkonkurrenz zum erſten Mal nach dem Kriege wieder nach Deutſchland. *Großer Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über 30 Kilo⸗ meier. Wie in den beiden vorangegangenen Jahren iſt die Durch⸗ führung des Großen Dauerlaufes des Ski⸗Elubs Schwarzwald Über 30 Kilometer von der Hauptverſammlung des genannten Verban⸗ des wieder dem Gau Hoher Schwarzwald(bisher Vereinigte Orts⸗ gruppen auf dem Hohen Schwarzwald) übertragen worden. Die Länge des Lufes ſoll ſich dabei an die Begrenzung von 30 km in der Hauptſache halten. Die zentrale Lage des in Frage kommenden Gebietes um Triberg, Schonach, Furtwangen, Schönwald und St. Georgen, das für alle Teile Badens und Württembergs leicht erreichbar iſt, dürfte auch in dieſem Winter ſeine Anzieh⸗ ungskraft in Form einer ſtändig ſteigenden Teilnehmerzahl aus⸗ üben. Der Lauf wird Anfang Januar 1925 und zwar am 3. Januar porausſichtlich vormittags 11 Uhr ausgetragen. Start und Ziel liegen in Triberg, wo auch die Gauwettläufe des Gaus Hoher Schwarzwald dieſes Jahr turnusgemäß ſtattfinden. * Süddeutſche Gaumeiſterſchaften des Deutſchen Bobfleighoer⸗ bandes im Schwarzwald. Im kommenden Winter werden die bei⸗ den amtlichen Rennen um die ſüddeutſchen Meiſterſchaften im Viererbob und Zweierbob im Schwarzwald ausgefahren. Die Durchführung der Meiſterſchaft im Zweierbob iſt dem Bob⸗Club arzwald in Triberg, die der Meiſterſchaft im Vieror⸗ bob dem mit dem Bob⸗Club Schwarzwald in Arbeitsgemeinſchaft ſtehenden Bob⸗Club Taunus in Frankfurt übertragen worden. Beide Meiſterſchaften kommen auf der Triberger Bobbahn zum Austrag und zwar am 10. Januar die Meiſterſchaft für Zweierbob und am 11. Januar die für Viererbeb. *Eine neue Ski⸗Sprungſchanze im Engadin. Die Oſtſchweiz hat zu ihren bisherigen guten Anlagen für den Skiſprunglauf, es ſei nur an die Bolgenſchanze bei Davos erinnert, eine weitere erſt⸗ klaſſige Anlage erhalten, die bei Pontreſina nach den Plänen des bekannten Schweizer Sportmannes Walty, der bisher im Gebiet von Kloſters⸗Davos tätig war, erſtanden iſt. Sie führt den Namen Berninaſchanze und ſoll für die Graubündener Sprungrennen, die im kommenden Winter auch von deutſcher Seite beſchickt werden ſollen, dienen. *Eine Wormſer Skihütte im Schwarzwald. Der zum Ski⸗Club Schwarzwald gehoörige Ski⸗Club Worms, der auch in der Zeit ſchwieriger Beſetzungsverhältniſſe eine rege Tätigkeit entfaltet hat, erbaut jetzt im nördlichen Schwarzwald eine eigene Skihütte, die auch in erſter Linie mit den Zwecken der Jugendpflege dienſthar gemacht werden ſoll. Mit dieſer Tat ſteht der Wormſer Ski⸗Club, der auch durch Kurſe in alpinem Gebiet ſportlich führend iſt, aber⸗ mals als gutes Beiſpiel voran. *Wegfall der Damenſkiläufe bei Meiſterſchaftsrennen der Ner⸗ bände. Vom kommenden Winter ab werden die ſeit einiger Zeit im Gang befindlichen Veſtrebungen, bei den Meiſterſchaftsrennen des Deutſchen Skiverbandes und der ihm angehörigen Landesver⸗ hände die Damenwettläufe auszuſcheiden, zur Wirklichkeit werden. Dieſe Beſtrebungen reſultieren aus dem Ziel, dieſen Hauptwettläufen einen ausſchließlich ſportlichen Charakter zu geben, was bei der Durchführung der Damenläufe vielfach leider nicht der Fall war. Die Damenläufe werden fortan in die Gauwettläufe und internen Honkurrenzen der Ortsgruppen verwieſen. Man kann immerhin im Zweifel darüber ſein, ob dieſer eingeſchlagene Weg ganz richtig iſt, in dem nach dem Rezept, wenn dich ein Glied ärgert, ſo ſchneide es ab, verfährt, ſtatt den Verſuch zur Weiterentwicklung, für die An⸗ ſätze da waren, zu wagen. Lorenz, Nauſmann Oskar Tietz, Jensen und andete fahren au/ 805 kailnnnnnmmmuununmununtnenmüntnmnnmmnüuumennnnnmnmnnnmundmu »An der Lombardei-Rundfahrt. die am Sonntag den Abichluß der italieniſchen Straßenradrennſaiſon bringt, werden ſich desmal keine deutſchen Fahrer beteiligen. Kroll, Mizael, Nagel Paſſenheim und Nörenberg haben dazu zwar gemeldet und waren auch eine Zeit lang bereits an Ort und Stelle, ſind aber zurückge⸗ 1 e„„„%„„„„ eeeeeeee„ e en—.— + 5 erwartete Beachtung gefunden Mitteldeutsche Fahrradwerke dm. b. Hh. Sangerhausen · Berlin, Im karisbad 6 ——— — * Dionnerstag, den 6. november 1924 „r er 15 Seite. Nr. 517 neue Mmannheimer Seitung(übens⸗Ausgabe) Neue Mannhei Inkrafttreten der neuen Deviſenordnung Deviſenmarkt eſſe e ee was für 105 1 0 Mir wir 1 eine Beſſerung um Bill. Prozent gegeg geſtern zur Folge hanng 85 8 bpbii„„ Berliner Deviſen—.enSehr lebhaft geſtaltete ſich wieder das Geſchäft in deulſchen Vor⸗ a ee e der e ee Amtlich F. 5. B. 5. rp⸗ 0. 6. B. 6. rp. kriegsanleihen. Die Eröffnung fand zu Kurſen ſtatt, de e e e 72—5 ſelsrechtlichen nnerlautet, die Wiederaufnahme des hande ch 0 niedriger als die geſtrigen hohen Frankfurter Abendnotierungen 0 ieferungsg eſchäftes an der Verliner Produktenbörſe Zolland. 55 168,28 167,12 voll 156.33 16717 voll ſtellten, weil die hieſige Spekulation eine Gewinnrealiſierung vot⸗ W 8 1 Vor⸗ Selſe 115 2025 2905 55* nahm und ferner anfänglich der Hinweis Dernburgs auf die vouusfichtlich amm 1. Dezember vorzunehmen. Gegenüber aere ell„ 20, 75 20, 20, 5 5 2232 5 e e ee e 85 i. kxi f 1 9 ein. dortanta. 8458 80% 9985 60%„geringe Möglichkeit der allgemeinen Aufwertung der Aufwärts⸗ Senun der, Schlöſſg aunt cee 40 85170 8 75 Aeranen 8 72445 13405 5 1407 1863 75 bewegung hinderlich 5 7— 50. Tonen— Frieden feſtgeſeßt Werden ſoll. 5 92 5 Liſſaboenn 16 56 16.64 15 16,58 16,4 8 Im Verlaufe jedoch wirkte das Deckungsbegehren ſich in De 108 1080 1053 einer Steigerung aus, 0 daß für Kriegsanleihen bis zu e— 10 talien. 18.27 10.7 5 18.19 18.20„695 Milliarden bezahlt wurden. Auf dem Kolonialmarkt Continentale Verſicherungs⸗ Geſellſchaft. Wie aus dem Nenden 1* 19,055 19,155 5 19,14 1421 5 war das Geſchäft keine. Südſee⸗Phosphat wurden mit 38 und Anzeigenteil vorliegender Ausgabe erſichtlich, erläßt die Continen⸗ 8 21.06 2 2188 21,99[Somann mit 11,50 genannt. 8 ttale Verſicherungs⸗Geſellſchaft nach Umſtellung ihres Aktien⸗ Spane 9940 994 8 9540 987 5 5„ ůA ikapitals auf Goldmark ihre zweite eee Spanien 48 50.74 85 45 56, 0 85 an die Aktionäre die Mäntel ihrer Aktien— ohne Gewinn⸗ Sonbanghnepel 2275 28 2200 200 deeeee auf Goldmark für den fanteilſcheinbogen— bis ſpäteſtens 31. Dezember zur Abſtempelung 925 941, 0%%% 0400 Mait Oktobder ſeinzureichen. In gleicher Weiſe fordert auch die Mannhermer Prag. 1349 1285 1 1285„ Die Umſatzſteuerumrechnungsſätze auf Goldmaxk für den Monat Verſicherun gs⸗Geſellſchaft ihre Aktionäre auf. Näheres 989 9 60075 3855„[Oktober 1924 ſind wie folgt feſtgeſetzt::: ſſiehe Anzeigenteil vorliegender Ausgabe. uda„583„551 5, 4 1 8 5 39 2 55 25 1 5 7 8 NN 2 22 n 2 Pea.05 207 5 3065.8 1. Bei ausſchließlich wertbeſtändiger Buchführung in Goldmark: OEmaillier⸗ und Stanzwerke vorm. Gebrüder Allrich Mai⸗ Börſenberichte Frankfurter Wertpapierbötſt Leicht abgeſchwächte Tendenz für Anleihen— Geringe Amſatz- tätigkeit auf dem Induſtriemarkt Frankfurt a.., wurden heute von der Spekulati die Spekulation hatte engagiert, kleine Reaktion eintrat. während preußiſche Co wurden Reichs⸗ ſehr geringfügig. ſchlagen. Die Vorzugsaktien werden auf den Betrag von je 20 Der Induſtriemarkt wurde durch dieſe Entwicklung auch 8—— e Ae 1 9 725 ane e e e en e e Das ftalibergwerk Buggingen)ol, neue Zahlungs⸗Bedingungen in der Baumwollwaren⸗ anfänglichen Kursverluſte wieder einholen, nur der Zucker⸗ P. K. Der Landſtändiſche Ausſchuß des Badiſchen Lundtags Sane ol 5 der e ee e uber markt blieb gegen geſtern noch leicht abgeſchwächt. Im allge: beſuchte am 4. November auf Einladung des Staatspräſidenten ſaglnmolbene Gewebe, Leipzig, hat mit Wirkung vom 1. November meinen war auf dem Induſtriemarkt die Umſatztätigkeit ſehr gering, doch wurde ie Stimmung nach und nach immer freundlicher im Hinblick auf den in Ausſicht geſtellten größeren Abbau der Börſenumſatzſteuer und auf die ver 6. Novbr. nſols ſchon etwas und bis auf 1,350 nachgeben mußten. (Drahtb.) In deutſchen Anleihen on Gewinnſicherungen vorgenom⸗ men, die teilweiſe zu erheblichen Kursverluſten führten, die ſpäter allerdings zum Teil wieder aufgehoben werden könnten. Gerade ſich in den letzten Tagen ſtark in Anleihen ſo daß es nicht wundernehmen kann, daß einmal eine Kriegsanleihen fielen nur bis 0,630, mitgenommen Auch alle anderen ſtärker digten Steuererleichterungen allgemeiner Art. Auf dem freien Markt waren Api 2,1, Benz Motoren Krügershall 6,25, Petroleun 356, Growag 0,125, H 13, Raſtatter Waggon 3,75, Ufa 10,75. anſa⸗Bank 0,260, Berliner Wertpapierbörſe Geringes Intereſſe für Aktienwerte— Lebhaftes Geſchäft in deutſchen Vorkriegsanleihen Berlin, 6. Novbr. heute die Börſe geringes Intereſſe. lichere Kursveränderungen feſtzuſtellen. wiegend angeboten und verloren 7 Bill. Prozent. (Drahtb.) deutſche Wolle zeigten ſich Meinungskäufe, 2% Bill. Prozent ſteigerten. verloren durch Angebot zum er Bahnen ſetzten Canada 3 Bill. 2 Bill. Prozent wieder zurück. Aktien und Auslandsanleihen in Billionen Prozenten, Stücken in Billionen Mark pro Stück. Für Aktienwerte zeigte auch Ganz vereinzelt waren weſent⸗ Phönixaktien wurden vor⸗ die den Kurs Berlin⸗Karlsruher Induſtrie ſten Kurſe 174 Bill. Prozent. höher ein und gingen dann ſchiedenen angekün⸗ Für Nord⸗ otierungen Dr. Köhler, Betriebsanlagen Kokswerken. um Von Janerkannt. Srankfurter Dividenden ⸗Werte. Allg. P. Creditbt. 165 1,65 Badiſche Bank.. 28,— 28,— Bank für Br. Ind. 1,59 1,0 1 455 yp. u. Wb..85 1. Barmer.25 1½25 Berliner Handgeſ. 24.15 24,15 Com. u. Privatbk..70.70 Darmit. u. Naf.⸗B..50 8,70 Deutſche Bank 10,— 10,10 .⸗Aſiatiſche Bank—.——.— „Effekt. u. Werte 3,50 3,.50 Dochumer Bb. u. G. 49,50 uderus Eiſenw. 9,25 9,05 Luxem. Bergw. 52,75 53,50 Eſchweil. Bergwrk. 89,— 90,— Feltdrichen. Bgw..—— elſen! Bergwrk. 52.25 53.50 Gelſent Gußſtahf 11. 10.— .30 1,35 Schantungbahn Hög.⸗Amk. Paketf 24,— 24.50 Bank⸗Aktien. 8 D. Hypothetenbnt———.— „Ueberſ.⸗Bant. 68. 70.— „Vereinsbank.. 0,28 0,2 Discont.⸗Geſellſch. 11,50 11.55 Dresdner Bank. 6,85 6,80 Frkfrt. Hyp.⸗Bank 4.— 4. Metallb. u..⸗G. 13,.— 13.10 Mitteld. Credit⸗B..50.60 Nürnberg. V. Bk. 8,. 8, Oeſter. Ered. Anſt..33 0,34 Pfälzer Hyp.⸗Bk..50.50 Reichsbank.. 51.25 52.75 Bergwerk⸗ Akkien. Harpen. Bergbau 81,75 82,75 Kaliwerk Aſchersl. 12,45 12,15 Kaliwrk. Salzdetf.—.——,— Kaliwerke Weſter. 15,— 14,75 Lothr. H. u..⸗V. 38,.— 38,.— E Wttbrg. Bankanſt.— Mannh. Verſ.⸗Geſ.— berrh. Verſ.⸗Geſ.— Frantz 2 u. M— do. Phönix Bergbau. 37 Rhein Braunkohle 27 Salzw. Heilbronn 24 Tellus Bergbau. 2 Eiſenind. 9. Mannesmannröh. 37,——.— Transport-Aktien. Nrddeutſch. Lloyd.88 3,85 Oeſter.⸗UH. St-B.. 24.50 24,50 V. K. u. Laurahütte 5, Auf dem Baen kaktie umarkte gab ſich lebhafteres Inter⸗ England 1 Pfd. Sterl. 19.—, Holland 100 Gulden 165,60, Schweiz 100 Franken 80,80, Ver. Staaten v. Nordamerika 100 Dollar 420. Werden andere Zahlungsmittel vereinnahmt, ſo ſind ſie zum jeweiligen Tageskurs der Berliner Börſe in die rechnen, in der die Bücher geführt werden. 2. Bei nicht wertbeſtändiger Buchführung: a) Papiermark: 1 Billion= 1 Goldmark; b) ausländiſche 1 Pfd. Sterl. 19,.—, Holland 100 Gulden 80,80, Ver. Staaten v. 100 Fr. 20,20, Bulgarien 100 Lewa 3,05, 72,90, Finnland 100 finn. Italien 100 Lire 18,30, Jugoſlawien 100. Dinar— 400 Kronen.—, Pürgan 115 15 55 Mara en 100 000 Kr. 5,05, ortugal 100 Eskudo 16,05, Rumänien, 100. Lei 2,30, Aioſten Fen 1 2 58 100 Kronen 111,70, Spanien 100 Peſeten 56,15, Tſchecho⸗Slowalei Unkoſten und Steuern einen Reingewinn von 72 900 A, der 100 Kr. 12,50, Ungarn 100 000. Kr. 5,50, Japan 100 Yen 163,10, Argentinien 100 Papierpeſo 153,50, Braſilien 100 Milreis 46,60. und Staatsaneihen wurden durch dieſe Bewegung 5 9 8 Woeß eene für die nicht an der citlei 2 i i rts dieſe Kursverluſte nur rliner. rten tleidenſchaft gezogen, doch ſind vielerorts dieſe 0 ſpäteſtens in der Mitte dieſes Monals⸗ des ſtellv. Vorſitzenden des Grubenvorſtands der Gewerkſchaft„Baden“, an der bekanntlich der badiſche Staat mit einem Drittel des Kuxenbeſitzes beteiligt iſt, das Buggingen. Mit dem Landſtändiſchen Ausſchuß hatten ſich von der Regierung die Miniſter Remmele und Trunk eingefunden. Befuch gab den Erſchienenen einen intereſſanten Einblick in den Stand der Vergbauarbeiten und die G Gedankenaustauſch mit einer Reihe von führenden Männern des Kalibergbaus wie u. a. dem Aufſichtsratsvorſitzenden des Zurbach⸗ Konzerns, Gerhard Korte(Magdeburg), nover), Dr. Eltzbacher, Reichstagsabg. Bergaſſeſſor Albrecht (Magdeburg), Generaldirektor Schweisgut, Starke, dem Generaldirektor Dr. Berckemeyer„von den gleichfalls an der Gewerkſchaft Bei dem Rundgang durch die Betriebsanlagen, die ſeit der letzten Beſichtigung des Werks durch den Haushaltausſchuß des Landtags in der verhältnismäßig kurzen Zeit von zwei Jahren in geradezu überraſchender Weiſe ausgebaut worden ſind, wurden die Fortſchritte von de zeitung Handelsblatt kammer(Rheinpfaz). Am Montag, den 1. Dezember findet in Maikammer eine go..⸗V. ſtatt. Auf der Tagesordnung ſtehen u..: Vorlage der Goldmark⸗Eröffnungsbal anz auf den 1. Juli 1924 und der Prüfungsberichte des Auſſichtsrats und Vorſtandes nebſt Umſtellungsplan und Beſchlußfaſſung über die Umſtellung. Näheres ſiehe Anzeigenteil vorliegender Ausgabe. : Elekkrizitäls.-G. vorm.-W. Cahmeyer u. Co., Frank⸗ furt a. M. Der Aufſichtsrat hat beſchloſſen, der auf den 17. Dezor einberufenen.⸗V. die Umſtellung des Aktienkapitals auf Goldmark in der Weiſe vorzuſchlagen, daß die Stücke zu 1000% auf 150 GeI, alſo 674 zu 1, abgeſtempelt werden. Die Bilanz für das Zwiſchengeſchäftsjahr vom 1. April bis 30. Juni d. J. ergibt bei einem Rohgewinn von 257933/ nach Abzug von 185 032 für Währung umzu⸗ Zahlungsmittel: England 164,45, Schweiz 100 Fr. Nordamerika 100 Dollar 420,—, Belglen Dänemark 100 Kronen Mark 10,55, Frankreich 100. Fr. 22,.—, Schweden )ol Goldumſtellung bei der Concordig Spinnerei und Weberei. Der Aufſichtsrat der Concordia Spinnerei und Weberei,.⸗G., Markliſſa, hat beſchloſſen, einer demnächſt ſtattfindenden.⸗V. die Umſtellung der Stammaktien im Verhältnis von 20: 1 vorzu⸗ auf neue Rechnung vorgetragen werden ſoll. ausländiſchen Zahlungsmittel erfolgt ab, folgende erleichterte Zahlungsbedingungen in Kraft geſetzt: Rechnungen vom 1. bi⸗ 15. eines Monats ſind zahlbar Ende des Kalibergwerk bei gleichen Monats, Rechnungen vom 16. bis Ende eines Monats ſind 2 zahlbar am 15. des nächſten Monats. Verzugszinſen werden mit 18 Prozent, Vorzinſen mit 10 Prozent pro Jahr berechnet. Wechſel werden nur in beſonderen Ausnahmefällen nach vorheriger Verein⸗ barung der Bedingungen zahlungshalber, nicht an Zahlungsſtatt angenommen. Der. Verzugszinſenſatz betrug bis zum 31. Auguſt 36 Prozent, vom 1. September bis 31. Oktober 24 Prozent. Der in Buggingen und der geſamten Gelegenheit zu Fühlungnahme und Waren und Märkte Mannheimer viehmarkt Dem heutigen Viehmarkt wurden zugetrieben: 47 Kälber, 5 112 Schaſe, 123 Schweine, 478 Ferkel und Läufer. Preiſe für 50 Kg. Lebendgewicht(in Goldmark): Kälber: 64—78, Schafe:; —— Schweine: 70—80, Ferkel und Läufer 10—31. 1 15 Marktverlauf: Mit Kälbern mittelmäßig, geräumt, mit n Teilnehmern der Beſichtigung aufs lebhafteſte ruhig, ausverkauft, mit Ferkeln und Läufern mittel⸗ BVergrat Koſt(Han⸗ Generaldirektor „Baden“ beteiligten Oberſchleſiſchen 58 5. 6. Rhein. Creditbank 2,20 2,200 Rhein. Hyp.⸗Bank 4,60 4,90 Südd..⸗Cred.⸗B.— 40 Südd. Discontog. 7,50.50 Wiener Bankver. 0,25 0,26 Notenbank—.— 63.65 „Vereinsbank 2,30— JJ en d 70..——Vet. Ultramarinf. 12,90 12,90 ſchockew, Kltn..19 1,12/Phönix Bergban 37.25 38,50 Rombach. Hütten 18.90 15,70] Schuckert& Co. 37.— 36,50 Thürg Olef Gotha.50 8,50 Ver.; ellſt. Berlin 2,60.60 Juckerk. B. Wagh 289 2,5 Hermann Pöge 37 137Koſitzer Braunk.. 15,50 14.50 Segall Strumpf.50 2,25 Abrenfabr Furew 1·98 Hogtl. Maſch St. 235 25 0 780 3˙0 gtathgeber Wagg. 475 475 Roſizer Jucker 41.50 41, Siemens Elektr. 390 4,80 Vex. deuiſch Oele 28050 20,75 Polgt& Hä, St. 135 15 aalbronn.5 2,32 Reisbols Papler 10,25 10,10 Rüctforth Nachf. 0,50 0,525Siemens& Halske 43.50 4868 Vflch. ac a.55 5,30 Volthom. Sell. u. K.75 70„, Oſtſtein..90.80 Rbein. Braunkoßl. 27.87 27.—Rütgerscderke. 14,10 14,10 Sinner AG..10.68 Ver. Faßf. Caſſel 3,28 3,25 Wang& 18 85 2,½75 2,½5]„ RMheingau 2,80.80ſRhein, Chamotte 73.50—.— Sachſenwerk.—.99 Stettiner Vulkan. 12.80 12.80 Ver.Pinſel Rürnd—, Zellſt⸗Waldhof St. 7,75 788 Stultgart 3,— 2,85 8 5 Haſch 55. 5 1955 82.50 82,50 1 8 5 Ahein. Maſch Led. J. 2,80 Salzdetfurth„J 19,37 Stoewer Nähm. 14.78 14,18 Sreiverkehrs ⸗Kurſe. 3% ben ung 155 339 70 Sgl zandel 1527 1510 Sun dnen 28 5 2980 Benz... 3,g.55 Kreichgauer..08—, RNaſtatter Waggon 3,80 3,80 ein, Mödelſtoff.37 2, cheldemandel. 19,37 18, üdd Immobilien.10.,10 Elberfeld“ Kupfer 0,80.,30 Nanz aber. e eee 1 11.— 10,750Rheinſtabl.... 35,50 35.— Hugo Schnelder.63..60 Teckl. Schiffsw... 11.50 12,50 Entrepriſes.. 20.50——[Mez Söhne.— 175] Mhm. Kohlenanl. 10,89 40.15 Rgenania chem.—.— 55 ubert& Salz. 9,10..—] Teichgräber...10 110 8 IkTeleph. Berliner. 3,50 3,50 Glanzſtoff Eldf 45, 48,— Weſtf. Eſſen Egdr. 18,50 18.10 VBerliner Dividenden⸗Werke. 3 ITbale Eſſenhüt Ber, Harzer Kalf.20 215 Wicking-Cement. 28.— 28,½78 — 8 Crausport„Aktien Thoerl Oelfabrik. 5,10 5,45 VB Schuhf Bru&W.20.20 Wiesloch Tonwar. 12.90 18.— 02 N„„„„Tbüring Salinen. 12.59 12.50 B Stahlw.v. 90 128.5 127,0 Wilbeltmsh. Eulau.50.80 Schantungbahn.25 1,30.⸗Auſtral.'ſch. 21,—19,25 Norddtſch. Lloyd 3,35.75[ünſonwerke Mhm.65.65 Ver. Ultramar 2 8 12,30 12,25 Wiſſener Stahl.50 9,78 85 Lok. u. Str. 45,„—Hb.⸗Amk. Paketf. 28,83 24.— Roland⸗Linie.. 8,— 4765 Union⸗Giezerei..59 5,40 Vogel Telegr.Dr 2,40.30 Wiltener Gußſaht 20.75 20, Südd. Eiſenbahn 55,25 55.— ⸗Südam. Diſch.—, 34.50 Verein. Elbeſchiff 2,20 2,150 Varzt er Bapier. 4,10 3,90 Bogtländ Waſch. 2,10 2,10] Wolf, Buckau. 5,80 88 Baltimore 41,15 40.85 Hanſa Deiſchiff.. 9,89 9,80 8 er bee G 1250——5 8 5 0 W0 20 2886 — 77.— 77 0 5 5 Ver. Chem Charl. 12,. eſer Akt⸗Geſ. 6,— ellſto aldhof 7,65 760 Vanke⸗Alctien. 0,— 20,25] Weſterreg. Alkal. 15/75 1830 Bank f. el. Werte 4,45 8 N Allg. Verf. 62,— 62,— ——.— —— 5 Oberſchleſ. Eb.⸗Bd. 8,25 8,30 „15 9,15 50 87,25 — 23.50 25.20 80 5,80 & Ohio 40,— 42, Diſch. Aſtat. Bant 32,— 32, Oeſt Cred.⸗Anft.. 0,32 0,32 Deutſche Bank 10,15 10.20 Dt Ueberſee Bk.. 70,25 73, Disc. Commandit 1185 11,5 Reichsbank... 52, 5 NRhein. Credithank.10 2,15 Süddeutſch. Disc. 7,50 7,80 540 20 Berl. Hd. Geſ.. 24, 155 4 Barmer Bankver..25 1 Com. u. Priuatok. 4,8 3 Bayr. Spiegelgls..45.45 J b. Bemberg.. 17,65 18,90 Bergmann Elektr. 11.6 11,70 Berlin⸗Anh Mſch. 4.— Ber⸗Gub. Hutfbr. 22,50 22,75 11 .⸗G.Anilinfarb. 16, 16, .⸗G f. Verkhrsw. 45,10 44,50 Alexanderwerk. 3,65 3,85 Alfeld Delligſen.—,.75 Chem. Hyden.. 2,40 2,60 Chem. Weiler 14.35 15,75 Ehem. Gelſenk... 55.— 58.— TChem, Albert.. 37,25 88,— 9 1 Allg Elektr Geſ. 7,75 ,J0 BerunKarlsr Jnd. 58,— 57.— Concord. Spinner..80 2,80 3 Induſtrie⸗Akktien. Alde e e 410 4110 Serselne Been 979 1975 Deſae Waen 11— 289 7 a) Neichs ⸗ und Staatspapiere. 1 1 Amme Gieſ.& Co. 4,10 erzellus Bergw. 5, 8 eſſauer Gas..24— 24, f 3 8 1507 5 Kiche. Mannpeim. 26,——.— Bad Aittu. Sgda 1635 18 35 cemeng darſen 245 2— Wpie Binz Nenberg. 250 2650 Oiſch. A. Telegr. 1825 18,5 Jane 985 6205 92%% d Kaggant 1955 2450 32585 2 88 27 97 dedlgger e—gagncene 178 1940JSeemaredüge. e dendaremd 889 88 0 Neicheſchaz..y.809.3284% Urb. 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Papier 001 002 Sübſee Phosphat 37.— 38.— Ablerwerke. 1,75.80 Them Griesbeim 16,45 16,45 Diamond...17,59 17,25 Petersb Int Hand.90 8580 Ufa. 12.—10.25 Berliner Seſtverziusliche Werte. 1 Mu-er-Gelbr. 85 —— 8. Seile. Ar. 517 Neue Mannheimer Zeitung Abend⸗Husgade) Donnerskag, den 6. November 1924 Zanowirtſchaſt Steuererleichterung für erntegeſchädigte Candwirte Die Badiſche Landwirtſchaftskammer ſchreibt uns: Durch den Exlaß des Reichsminiſters der Finanzen vom 22. September 1924 wird beſtimmt, daß die Landesfinanzämter einzelnen Gebieten, die durch die Wetterſchäden im letzten Sommer beſonders gelitten haben, als Notgebiete erklären können. In dieſen Gebieten ſollen die Einkommen⸗ und die Vermögensſteuern, die am 15. No⸗ vember fällig werden, ohne Antrag bis auf weiteres allgemein ge⸗ ſtundet werden. Von der Weitererhebung der Umſatzſteuer ſoll einſtweilen abgeſehen werden. Die Winzer ſollen außerdem noch eine beſondere Behandlung erfahren. In Baden hat dazu der badiſche Finanzminiſter angeordnet, daß dieſe Erleichterungen in den Notgebieten auch für die badiſchen Staatsſteuern gelten ſollen. Die Vadiſche Landwirtſchaftskammer hat dazu alsbald in einer Vorſtandsſitzung in dem Sinne Stellung genommen, daß ganz Baden als Notgebiet im Sinne des Erlaſſes des Reichsfinanz⸗ miniſters bezeichnet werden müſſe, weil Baden eines der am ſchwer⸗ ſten betroffenen Gebiete iſt und die Ernte im Durchſchnitt des Lan⸗ des nicht mehr als die Hälfte eines normalen Jahres betragen hat. Inzwiſchen gehen der Landwirtſchaftskammer von verſchiedenen Orten Berichte zu, daß die Landwirte infolge von Vernichtung be⸗ deutender Teile der Exnte nicht mehr in der Lage ſind, die in näch⸗ ſter Zeit fällig werdenden Steuern und Abgaben zu entrichten. Es iſt daraus zu ſchließen, daß die vom Reichsfinanzminiſter bewilligten Steuererleichterungen in Baden noch nicht in Erſcheinung treten. Da in nächſter Zeit verſchiedene Steuern fällig werden, ſo iſt den durch die Wetterſchäden ſtark mitgenommenen Landwirten dringend zu empfehlen, durch die Gemeindebehörden unverzüglich bei dem zu⸗ ſtändigen Finanzamt die vorlöufige Stundung ſämt⸗ licher in dieſem Jahre noch fällig werdenden Steuern und Abgaben zu beantragen. Dies iſt vom Reichsfinanzminiſter all⸗ gemein füür Notſtandsgebiete zugeſagt und kann daher von den Fi⸗ nanzämtern nicht verweigert werden, wenn die Vorausſetzungen da⸗ zu vorliegen, d. h. wenn der Ausfall der Ernte infolge der Wetter⸗ ſchäden mindeſtens die Hälfte, einer normalen Ernte beträgt. Es iſt anzunehmen, daß dann ſpäter mindeſtens ein keilweiſer Erlaß der vorläufig geſtundeten Steuern nachfolgen wird. Der Ausfall des Herbſtes 1924 Offenburg, 5. Nov. Nachdem am 27. Oktober das Sankt An⸗ dreashoſpital Offenburg die Weinleſe in Ortenberg beendet hatte und am 29. Oktober der Rieslingherbſt auf Schuckshof in Foſſenbach zum Abſchluß gekommen war, ſo dürfte es von Intereſſe ſein, einen Rück⸗ blick über das Ergebnis nach Menge und Güte des 1924er Weines zu tun. Das Jahr 1923 iſt für manchen Winzer ein Fehljahr erſter Größe geweſen. Die Erträge ſchwanken tatſächlich zwiſchen einem vollſtändigen Fehlherbſt und einem Vollherbſt. Teilweiſe ſchadete der Winterfroſt. Sodann wurden weite Gebiete des Rebgebirges und des Renchtales Ende Mai und Anfang Juni durch Hagel mehr oder weniger ſtark beſchädigt. Dazu traten die Rebkrank⸗ heiten und Schädlinge ſtark auf, beſonders die Peronoſpera richtete große Verheerungen an, überall da, wo nicht genügend oder zu ſpät gefpritzt wurde. Auch der Aeſcherich trat mitunter ſtark auf und namentlich der Sauerwurm richtete auch großen Schaden an. So kam es, daß dem Winzer faſt nichts übrig blieb. Die Zualität der Weine kann, ſoweit die nötige Vorſicht bei der Leſe beobachtet und eine ſorgfältige Ausleſe vorgenommen wurde, durchweg als gut bezeichnet werden. Nachſtehend ſeien die Moſtgewichte genannt, welche auf Schuckshof⸗Foſſenbach feſtgeſtellt wurden: Beginn der Weinleſe am 2. Oktober, geherbſtet. wurde grüner Räuſchling und Elbing, Gewicht nach Oechsle 65—70 GOr. Am 7. Okt. Weißherbſt von jungen Reben Ruländer Burgunder 80—85 Gr., Syl⸗ vaner 80 Gr. Dieſe Gewichtszahlen bewieſen, daß die Trauben gut ausgereift ſind. Aehnliche Moſtgewichte wurden auch von andern Winzern feſtgeſtellt. Es iſt deshalb befremdlich, daß hier im Reb⸗ gebirge kein rechter Geſchätfsgang ſich entwickeln will, während man vom Renchtal hört, daß das Verkaufsgeſchäft dort ſehr gut geht und hohe Preiſe erzielt werden. Man darf wohl annehmen, daß das Frühherbſten mit die Schuld iſt, daß hier ein gewiſſes Mißtrauen vorliegt. Man verlangt heute mehr wie früher Qualitätsweine und die Winzer müſſen ihre Betriebe entſprechend einrichten, wenn ſie nicht unter die Räder kommen wollen. Ob den Konſumenten damit mehr gedient iſt, iſt eine andere Frage. Gerichtszeitung Amksgericht Mannheim *Mannheim. 5. Nov.(Sitzung des Amtsgerichts Abt.). Vor⸗ ſitzender: Oberamtsrichter Schmitt, Vertreter der Anklagebehörde: Staatsanwalt Dr. Kronſtein. Freigeſprochene Bahnbeamte Karl Reber aus Neuſtadt a.., Tobias Feller aus Lam⸗ pertheim, Franz Baader aus Geinsheim(Pfalz) Adolf Reſtle aus Offenburg. ſämtlich Lokomotipführer, Eiſenbahnaſſiſtent Her⸗ mann Reinemuth aus Sulzheim(Pfalz), Eiſenbahningenieur Lorenz Schweikert aus Bruchſal, alle in Mannheim wohn⸗ haft, ſind wegen Betruas angeklaat. Reber, Feller und Baader ſollen für Tage, an denen ſie als Lokomotivleitunasbeamte Dienſt getan hatten und Anſprüche auf beſondere Fahrtgebührniſſe nicht hatten, in ihre Dienſtbücher angebliche Fahrtleiſtungen eingetragen haben. Aufarund dieſer falſchen Beurkundungen ließen ſie ſich nam⸗ hafte Gebühren auszahlen. Schweikert, der von dieſen Unregel⸗ mäßigkeiten Kenntnis hatte, ſoll als Aufſichtsbeamter der Bahn das Gebaren der drei Angeſchuldiaten geduldet und ſie darin durch gele⸗ gentliche Aeußerungen beſtärkt haben. Reſtle ließ ſich ebenfalls für Tage, an denen er keinen Anſpruch auf beſondere Fahrtgebührniſſe hatte, durch den Eiſenbahnaſſiſtenten Reinemuth in ſein Dienſtbuch angebliche Fahrtleiſtungen eintragen. Auch ihm wurden daraufhin namhafte Beträge ausbezahlt. Die Angeklaaten ſtellten heute die ihnen zur Laſt gelegte Straf⸗ tat entſchieden in Abrede und behaupten, daß der Fehler in der unrichtigen Verrechnung der Gebühren an der Aufſichtsbehörde liege. Zudem ſei der ſchriftliche Dienſteinteiler vom Monat Dezember 1922 ſpurlos verſchwunden. Wenn dieſer noch vorhanden wäre, könnte der Gebührenabzug nachgeprüft und die Schuldloſiakeit der ſetzt verdäch⸗ tigten Beamten nachgewieſen werden. Das Gericht fällte folgendes Urteil: Die Angeklagten werden freigeſprochen.(Verteidiger: .⸗A. Dr. Hardung und Dr. Oppenheimer.) M. Amksgericht Zweibrücken Zu 3 Jahren Zuchthaus und 5 Jahren Ehrverluſt wurde der 23jährige Waldarbeiter Daniel Waldweiler, der ſich in der Gegend von Zweibrücken herumgetrieben und ein Sittlichkeitsver⸗ brechen begangen hatte. Während ſeiner damaligen Verfolgung ſuchte er Unterkunft in der franzöſiſchen Wache. Er konnte dort nur unter großen Schwierigkeiten feſtgenommen werden. Im Polizei⸗ gewahrſam hatte er durch ein in die Wand geſchlagenes Loch ſich zu befreien geſucht. Er iſt bereits vorgeſtraft und hat auch ſchon wegen kleiner Vergehen ein Jahr Gefängnis abgebüßt. Amksgericht Blieskaſtel(Saar) —g. In Breitfurt zogen am 24. Aug. 1924 nächtlicherweile etwa 20 Mitglieder des„Stoppen⸗Vereins“ laut ſingend durch das Dorf Blieskaſtel(Saar). Ein Landjäger ſtellte die Ruheſtörer zur Rede und forderte ſie auf, die Straße zu verlaſſen. Die dreimalige Aufforderung wurde von einzelnen Beteiligten nicht beachtet, wes⸗ halb ſie wegen Auflaufs unter Anklage geſtellt wurden. Wegen des ungebührlichen Verhaltens erhielten die Angeklagten Geldſtrafen von 200—300 Franken, außerdem wegen Unfugs noch Geldſtrafen von je 30 Frs.— In Bebelsheim kam es am Mar⸗ garethenfeſt, 21. Juli 1924 zwiſchen auswärtigen und einheimiſchen Burſchen zu einem Wirtshausſtreit. Stühle, Bierkrüge, Streichholzſtänder und Meſſer traten in Wirkſamkeit und in Kürze lagen einige der Angegriffenen wehrlos am Boden. Wegen der Roheit der Handlungsweiſe ſah das Gericht von einer Geldſtrafe ab und verurteilte die Angeklagten zu 3 Wochen bis 2 Monaten Gefängnis. Amksgericht Mainz *Mainz, 4. Nov. Am 3. November wurde das Urteil im Storchenprozeß verkündet. Der Angeklagte, Jagdpächter Auguſt Gangloff aus Nackenheim, wurde zu einer Geldſtrafe von 50 Goldmark und ſämtlichen Koſten verurteilt. Es wurde ausgeführt, daß nach den beſtehenden Geſetzen und Verordnungen der weiße Storch nicht unter die jagdbaren Tiere falle, ebenſowenig falle er unter die Raubvögel, die ſpeziell in den Verordnungen aufgeführt ſeien. Das Schießen des Storches ſei deshalb ſtrafbar. Auf die Höhe der Strafe kommt es nicht an, ſondern es handelte ſich um eine prinzipielle Frage. 2 mnesesenrg wird gesteigert durch 44711˙. Unvergleichlich ist die anre- gende Wirkung, die der er- trischende Hauch der-, 4711 auf die ermüdeten Nerven ausübt. Erquickung und be- wunderungswürdige bungskraft gibt 4711 dem in geistiger und körperlicher Ueberanstrengung lebenden Man bediene sich indes nur der ges. gesch.4711% (Blau-Gold-Etikette). Wäsche Näherei Wasche-Stiekerei Kkleider- Stickerei Hohlsäume Handarbeitslager Fahnen Vereinsbedarf M2. 18. 843 Tel. 5535. Zweirädriger Handwagen abhanden gelommen. mittel, G 4. 16. 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Die Grete aus Leipzig Man konnte ſie faſt jeden Nachmittag und Abend in ihrem weißen Kleide in einem Cafe in Halle a. d. S. finden! Sie ſaß dort ſelten allein: denn ſie verſtand es blendend, die Herren zu unterhalten. Und wenn ſie bald dieſen, bald jenen mit ihren ſchwarzen Augen an⸗ blickte, dann ſtieß ſie nicht auf große Schwierigkeiten, einen Zahler für ihre Zeche zu finden. Was tun nicht alles manche Männer für ein parr ſchöne Augen! Wer und was die Margarete war, wußte na⸗ türlich niemand im Cafe; denn daß ſie flunkerte, hatte man ſchnell begriffen, und ſie ſelbſt verriet doch nicht, daß ſie trotz ihrer Ju⸗ gend ſchon ſechsmal wegen Diebſtahls empfindlich vorbeſtraft iſt und erſt kurz zuvor 9 Monate Gefängnis in Delitzſch abgemacht hatte. Dabei iſt ſie das einzige Kind eines Leipziger Eiſenbahnbeamten. Im Cafe hatte ſie nun eine junge Frau H. kennen gelernt und dieſe auch öfters beſucht, ſo auch am 20. September. Da Frau H. gerade fortgehen wollte, ſchloß ſich ihr die Margarete an und begleitete ſie eine Strecke, dann verabſchiedete ſie ſich aber, um nach der Wohnung der Frau H. zurückzukehren; dort ſtieg ſie ſchnell durch ein offenes Fenſter und ſtahl aus dem Schrank zwei ſchöne Kleider und einen fleiſchſarbenen Jumper. Das eine Kleid zog ſie in der Wohnung ſofort an, das andere gab ſie dem Geſchäſtsführer des Cafes in Aufbewahrung und den Jumper ſchaffte ſie in ein anderes Verſteck. Jetzt ſtand Fräulein Grete vor Gericht. Reue merkte man ihr nicht im geringſten an. Der Staatsanwalt hielt ſie fürs Zuchthaus reif und beantragte 2 Jahre Zuchthaus und Polizeiaufſicht. Das Amts⸗ gericht in Halle erkannte auf 1½ Jahr Gefängnis. Raub an den Aermſten der Armen Der vielfach vorbeſtrafte Schuhmacher Hartmann in Berlin pflegte alleinſtehende Frauen, die von Armenunterſtützung lebten, aufzu⸗ ſuchen, und gab ſich ihnen gegenüber als ſtädtiſcher Armenarzt aus. Er ſtellte dann mit den Frauen ſcheinbar eine Unterſuchung an. Da⸗ nach verlangte er warmes Waſſer, um ſich die Hände zu waſchen. Die Abweſenheit der„Patientin“ benutzte er, um alles irgendwie Wertvolle zu entwenden. Er ſcheute ſich nicht, den Armen ſelbſt das Letzte wegzunehmen. Einer Frau entwendete er die letzte Mark, einer anderen den Trauring. Am ſchwerſten fühlte ſich eine Frau getroffen, die unter Tränen ſchilderte, daß der Gauner ihr das müh⸗ ſelig zuſammengeſparte Geld für ihre Beerdigungskoſten geſtohlen habe. Das Gericht alaubte die Straftaten des Angeklagten, der we⸗ gen Rückfalldiebſtahls, Beleidigung und Amtsanmaßung ſchuldig be⸗ funden wurde, nicht ſchwer genug beſtrafen zu können, und erkannte gegen ihn auf 5/% Jahre Zuchthaus. Briefkaſten Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem Umſchlag als ſolche kenntlich zu machen Mündliche Auskünfte können nicht gegeben werden Beantwortung ſuriſtiſcher und nediziniſcher Fragen iſt aus⸗ geſchloſſen. Jeder Ayfrage iſt die letzte Bezugsquittung beizufügen. An⸗ fragen obne Namensnennung werden nichr beantwortet Flugzeng. Beim Aufſtieg des Flugzeuges muß das Höhenſteuer aufwärts gezogen werden, wodurch der Aufſtieg bewirkt wird. F. H. 2900. Am 1. Februar 1921 entſprachen 2000%/ ungefähr 30 Goldmark Erkundigen Sie ſich bei der Sparkaſſe. H. R. Ueber rechtliche Fragen geben wir keine Auskunft. Frau Schr. Die Kochſchule muß bis zum 18. Lebeusfahr beſucht werden. G. W. Ohne Klage kommen Sie hier kaum durch, wenden Sie ſich an einen Rechtsanwalt. 1 W. Der Katalog erſcheint im Verlag Rudolf Moſſe, erlin. Ein alter Abonnent. Zur Treppenreinigung ſind alle Parteien die auf der Etage wohnen verpflichtet. —————ꝛ— ̃̃ ̃—p————————bbbpp̃———ꝛů—— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannbeimer Zeitung, G. m b. H. Mannheim. 6, 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur Kürt Fiſcher Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr Fritz Hammes: für Kommunalpolitif und Lokales: Richard Schönfeſder: für Sport und Neues aus aller Welt Willy Müller; für Handelsnachrichten Aus dem Lande. Nachbargebiete. Goricht u. den führia ebaktionellen Teiſ: Fr Kircher: f Anzefgen:& Bernhardt. 5 n JJJ, ð⁊ ð ðͤ , ssssss eeeeeee Mit Ata plilat es sich ſamos Denraia engel-seht doch blob Til es sogar dazi benuten Den ond die hlaſe bianb zu pinzenl Aia piusi urrinigi grolatiig tur die geramtie Indusirie Hefert prompt minai- u. Zivilprozessen. 85⁴ Druckerei Dr, Haas, G. m. b.., Mannheim e E 6, 2. — er⸗ her Ir⸗ a⸗ 10 n rei en en en. in⸗ ür a⸗ ell u⸗ nd te. m ſe de ſie ng es en 1 in .. S= te u⸗ = ie 3 F, 1 9• 2 92 —— Neue Mannheimer Jeitung Abend⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 517 den 6. 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Flür die anläßlich des Hinscheidens meiner lieben Frau, unseren guten Mutter und Schwieger mutter 4523 ſim Elisabetn Steinmüller geb. Grüwel bekundete, herzliche und wohltuende Anteilnahme sprechen wir hiermit unseten innigsten Dank aus. Mannheim, den 6. November 1924. M 2, 5 Im Namen der Hinteibliebenen: Carl Steinmüller. Hochſchule für Wirtſchafts wiſſenſchaften Freitag, den 7. November d. J. beginnen weiter folgende Vorleſungen und Uebungen: —10 vorm. Le Coutre, Betriebsw. Seminar, A 1. 2, Saal 6. —10 Glauſer, Franzöſ, Handelskorreſpondenz, .6, Sagl 1. 10—11 Behrend, Beſprech. volksw. Probleme für Fortg., A 1. 2, Saal 6. 11—1 Altmann. Allg. Wirtſchaftslehre, A 1. 2, —6 Saal 16. abds. Bauer Mengelberg, Urproduktion II, A 1. 2, Saal 16. Springer,. Das Zeitalter der Revolution und Napoleons des., A 1. 2, Saal 7. Schroeder, Oekonomik des Maſch.⸗Betriebs 2, Saal 15. Bauer⸗Mengelberg, Einf. i. d. Geſchichte der Volkswirtſchaftslehre, A 1. 2, S. 16. Boß, Engl. Seminar, A 3. 6, Saal 1. Geiler, Geſellſchaftsrecht, A 4. 1, Saal g. Moſes, Pſychopathologie des Kindes⸗ und Jugendalters, A.2. Saal 7. Altmann⸗Gottheiner, Einf. in die Sozial⸗ politik, A 1. 2, Saal 16. Rößle, Betriebsw. Verkehrs⸗ und Nach⸗ richtenweſen, A 1. 2, Saal 7. .10 Lyſinski, Pfychologie des Betriebes 1.., A 1. 2, Saal 13. Harms, Sozialhygieniſche Fragen, 1. 2, Saal 16. 810 Meyer, Uebungen z. Einf. i. d. Philoſophie: Das Wertproblem, N 2. 4 J. 910 Fiedler, Einführung in die Lehre v. Geld, A 1. 2, Saal 7. Infolge Berufung des Herrn Oberregierungs⸗ rals Dr. Spieß in die Hauptverwaltung der Reichsbahn fallen die von ihm für das Winter⸗ emeſter angekündigten Vorleſungen aus. Wegen der Abhaltung von Erſatzvorleſungen erfolgt be⸗ ſondere Bekanntmachung. Herr Profeſſor Dr. Perels kann wegen eines Trauerfalles ſeine Vorleſungen erſt Freitag. den 14. November aufnehmen. Die bereits begonnenen Vorleſungen und Uebungen werden planmäßig fortgeführt. Sämtliche Beſucher(Studierende und Hörer) haben ſich jeweils nachm.—½7 Uhr im Sekre⸗ iaxiat der Handels⸗Hochſchule, A 4. 1 anzumelden Mannhei m, den 5. November 1924. 53 Deer Rektor: Prof. Dr. Behrend. aan ang A Freltas, 7. Nov. 19 dbes ehlachttest Ausschank von Ia. Spezialbier. Es ladet höflichſt ein Louis Wezel. 4. In Lindenfels im Odenwald, Rin d ed —2 junge Frãuleins angenehmenWinteraufenthalt bel voller Penſion. Gelegenheit zur Erlernung der Hauswiriſchaft. Begleitung bei Spaziergängen ꝛc Ebenſo iſt Gelegenheit für Handarbeit, Mal⸗ und Muſikunterricht. Aufmerkſame bürgerliche Pflege Auch für älteren Herrn, der auf dem Land leben möchte, kann ſchönes Heim geboten wer den. Gutes Klima, Ruhe, Natur, Wälder, herrliche Spazier⸗ 15 Penſionspreis nach Uebereinkunft. Schriftl. fragen unt. 8 K. 86 an die Geſchäftsſt. 4866 EIira preiswerte Hüdienmöbel Ausnahmeangebot Komplette Küche Mk. 135.— Komplette Küche. Mk. 195.— Komplette Küche. Mk. 225.—— Komplette Küche. 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Dezember 1923 in der Weiſe beſchloſſen, daß der Nennwert jeder Stammaktie, der ſeither 1000.— mit 25 5% Einzahlung betrug, auf Goldmark 200.— herabgeſetzt wird, worauf ebenfalls 25 9 als bar einbezahlt gelten. Für den Reſt von 75 95 bleiben die Aktionäre wie ſeither Schuldner der Geſellſchaft. Die Eintragung dieſes Generalverſammlungs⸗Beſchluſſes und der dadurch bedingten Statutenänderung in das Handelsregiſter iſt erfolgt und wir fordern nunmehr die Aktionäre unſerer Geſellſchaft auf, die Mäntel ihrer Aktien— ohne Gewinnanteilſcheinbogen— unter Beifügung eines nach Nummernfolge geordneten Verzeichniſſes in doppelter Ausfertigung bis ſpäteſtens 31. Dezember 1924 zur Abſtempelung bei uns einzureichen. 105 Nicht rechtzeitig eingereichte Aktien werden für kraftlos erklärt. Mannheim, den 6. Oktober 1924. 8402 Continentale Versicherungs-Gesellschaft Halterrgann. Wolpert. Mannheimer Versicherungs-Gesellschaft 1. Aufforderung. In der Generalverſammlung vom 30. Juni 1924 wurde die Verordnung über Goldbilanzen vom 28. Dezember 1923 in der Weiſe beſchloſſen, daß der Nennwert jeder Stammaktje, der ſeither 1000.— mit 259“ Einzahlung betrug, auf Goldmark 200.— herabgeſetzt wird, worauf ebenfalls 2596 als bar einbezahlt gelten. Für den Reſt von 75% bleiben die Aktionäre wie ſeither Schuldner der Geſellſchaft. Die Eintragung dieſes Generalverſammlungs⸗Beſchluſſes und der dadurch bedingten Statutenänderung in das Handelsregiſter iſt erfolgt und wir fordern nunmehr die Aktionäre unſerer Geſellſchaft auf, die Mäntel ihrer Aktien— ohne Gewinnanteilſcheinbogen— unter Beifügung eines nach Nummernfolge geordneten Verzeichniſſes in doppelter Ausfertigung bis ſpäteſtens 31. Dezember 1924 zur Abſtempelung bei uns einzureichen. Nicht rechtzeitig eingereichte Aktien werden für kraftlos erklärt. Mannheim, den 6. Oktober 1924, 8402 Mannheimer Versicherungs-Gesellschaft Haltermann. Wolpert. 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Januar 1924 und des Berichtes des Vor⸗ ſtandes und des Auſſichtsrates über die Bilanz kapitals, Genehmigung dieſer Vorlagen und Be⸗ kapitals. 2 Satzungs⸗Aenderungen: § 3: Höhe und Einkeilung des Grundkapitals. 9: Zuſammenſetzung des Vorſtandes. Nennwertes 1 Stimme. Aktionäre, welche Eintritts- und Stimm- Kasse der Gesel'schaft oder an einer der nuchfolgenden Ste len: in ramen: Itemer Bank. filiale der Oresdner Zank, Deutsche Bank, filiale Bremen, in Berlin: Dresuner ank, Deutsche bank, in Frankurt 3..: Deutsche Vereinsbank. Dankhaus. Ladenburg. in Lamburg: Tomwerz- und Pfvakbank A.., in Mannheim:Süddeutsche Disconto- Gesellschaft A G. Dresüner Bank, filiale Stattgart, Wurttembergische Vereinsbank, abgefordert haben. 8400 Die Aktionfire haben ihre Aktien spä- testens am dritten Tage vor der ver- sammlung im Geschäftslokal der Gesell- schaft oder an einer der obenbezeich. neten Hinterlegungsstellen oder bei einem Notar zu hinferlegen und den Hinter⸗ legungsſchein bei Abforderung der Eintrittskatte einzureichen Bremien, den 23. Oktober 1924. Der Aufsichtsrat: Carl Ed. Meyer. Vorſitzender. Emaillier⸗ u. Stanzwerke vorm. Gebrüder Ullrich, Maikammer(Rheinpfalz). Die Herren Aktionäre werden hierdurch zu der am Montag, den 1. Dez. d.., vorm. 11 Uhr, im Gaſthaus zum Rebſtock in Maikammer ſtattfinden⸗ den außerordentlichen Generalverſammlung ein⸗ geladen. Tagesordnung 1. Vorlage der Goldmark⸗Eröffnungsbilanz auf den 1. Juli 1924, ſowie der Prüfungsberichte des Aufſichtsrats und Vorſtandes nebſt Um⸗ ſtellungsplan u. Beſchlußfaſſung über die Um⸗ ſtellung. 25 Ermächtigung des Vorſtandes, die zur Durch⸗ führung der Umſtellung erforderſichen Einzel⸗ heiten feſtzuſtellen. 3. Abänderung der Statuten: a)§ 5(Höhe und Einteilung des Grundkapitals); b) 88 18 u. 21 (Befugniſſe und Bezüge des Aufſichtsrats; e)§ 26(Wegfall der Stimmzähler in der Generalverſammlung). Die Herren Aktionäre, die an der Generalver⸗ ſammlung teilzunehmen beabſichtigen, haben ihre Aktien gemäߧ 24 der Statuten bis längſtens 26. November 1924 einſchließl. zu hinterlegen, und zwar bei der Rheiniſchen Ereditbank, Mannheim und deren ſämtlichen Niederlaſſungen, bei der Deutſchen Bank, Berlin und Frankfurt a.., bei dem Bankhaus Georg Fromberg u. Co., Berlin, oder bei der Direktion in Maikammer, wogegen dieſelben eine Eintrittskarte für die Generalver⸗ ſammlung erhalten. 8408 Maikammer, den 5. November 1924. Der Aufſichtsrat. Suche abends CC—— Nebenbeschäfiigung Alle Gebisse für Buchführung ete. kauftSamuel Brym. Angebote unt. B. J. 94 G 4. 13, 2 Tr. 24245 derDresduerBank, sremen, Domshof8 /9 1 Vorlage der Goldmgrkeröffnungsbilanz für den mit Vorſchlägen über die Umſtellung des Grund⸗. ſchlußfaſſung über die Umſtellung des Grund⸗“ 16: Jede Aktie gewährt für je 20 Mark ihres Stimmberechtigt sind nur dieſenigen 55 kurte spätestens am zweiten Tage vor dem Tage der Versammlung an der aen defe GSheirmnnis. Dauerglanz quf 20 EHMZzeugen Rein puf z wasser. SodEHNQeI-PolHfur! Uberoll zu hoben.! Niederlage: Ludwig Wittmann Mannheim-Neckarau, Schulstr. 85. Emi11 la.Tafeläpfel „Schöner von Booskop“ hat zu verkaufen. l. E Laudwilt Appenau. N5S0 AKutomobile eeeeeeeeeeeee offen und geschlossen 5/ 18 p5 8/24 p8 14/40 ps 4480 8368 vertretung für Mannheim u. Umgebung automobil- u. Notorrad.m. b.. alrolis IskINSER MaNNkEIN, Friedr. Karistr. 2 Telefon 3725 und 8779 8 8—.— 75 CCCCCCCCCTTT ſueeneren leihwelse gesudil. Angebote unter A. Hl. 139 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes erbeten. 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