— Schulweſen ſoll dem Staatsrat zur Prüfuna unterbreſtet werden. Bezugspreiſe: Zn Mannbeim u. Um gebung wöchentlich 85 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezleher ar chuen ſich bel evtl Aenderung d. wiriſchaſtl. Berhällniſſe noiwenoig werdende Aarteerböbungen anzuerkennen Poſtſchecktkonto Nr 17590 arlsruhe.— Haupigeſchaftsſtelle E 6, 2— Geſchäfts⸗ Rebenſtellen Waldhoſſtit 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontard⸗ plaß 4 Fernſpt Nr. 7941 7945,— Telegr.⸗Abreſſe Oeneialanzeiger Mannheim Erſchein! wöchentl zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus 8 Das Ergebnis der Finanzberatungen Amtlich wird mitgeteilt: Dder Reichsfinanz⸗ miniſter und die Finanzminkſter der Länder verſtän⸗ digten ſich angeſichts der drohenden Notwendigkeit einer ſofortigen Steuerſenkung vorbehaltlich der Stellungnahme des Reichs⸗ Präſidenten auf eine Verordnu ng, durch die die von der Reichs⸗ tegierung vorgeſehenen Steuerſenkungen herbeigeführt werden, durch die ferner die Weiterführung der ohnedem mit Ablauf des Kalenderjahres erlöſchenden Einkommenſteuer in dieſer nun⸗ mehr ermäßigten Form bis zu einer geſetzgeberiſchen Regelung ge⸗ ſichert und durch die endlich vom Reich bis Ablauf des Rechnungs⸗ jahres eine Gewähr dafür übernommen wird, daß die die Grund⸗ lage der Länderhaushalte bildenden Ueberweiſungen von Anteilen an Reichsſteuern in den vier Monaten Dezember 1924 bis März 1925 nicht unter den Monatsdurchſchnitt der beiden Monate Auguſt/ September 1924 ſinken. Ddie Länderregierungen machten gegenüber dieſen Leiſtungen des Reiches im Intereſſe der Wirtſchaftserholung darauf aufmerkſam, daß vielfach durch die Senkung der Reichsſteuern die Gewerbeſteuern der Län⸗ der und Gemeinden automatiſch mitgeſenkt würden und er⸗ klärten außerdem, daß ſie, ſoweit ſie mit der Ausgleichung der Haus⸗ halte der einzelnen Länder nur irgend vereinbar iſt, von ſich aus eine Senkung von Länderſteuern mit tunlichſter Beſchleu⸗ nigung vornehmen und entſprechend auf die Gemeinden wegen der Gemeindeſteuern und der von den Gemeinden erhobenen Ge⸗ bühren nachdrücklich einwirken würden. Die Länder erklärten, daß ſie dieſe, ihre Zuſtimmung nur mit Rückſicht auf den ſonſt entſtehenden Notſtand ausſprechen und daß durch ihre Zuſtimmung zu der bevorſtehenden Regelung ihrer grundſätzlichen Stellung zur Frage des Notverordnungs⸗ rechtes des Reichspräſidenten und ſeiner dringenden Reformbedürf⸗ tigkeit nicht vorgegrüffen werden ſoll.— 1 8 uns von unſerer Berliner Redaktion ge meldet: Ueber das Steuerkompromiß zwiſchen Reich u. Län⸗ dern, das am Samstag nicht ohne Mühſal zuſtande gekommen iſt, wird außer der amtlichen Meldung noch ein halbamtlicher Bericht verbreitet, in deſſen Sinn einzudringen auch denen die mit den My⸗ ſterien der deutſchen Sprache und ihren verſchiedenen Mundarten einigermaßen vertraut ſind, nicht ganz leicht iſt. Es wird ſich des⸗ halb empfehlen, der offiziöſen Arbeit einige Erläuterungen nachzu⸗ ſehen. 5 Die Grundzüge der Steuerherabſetzung ſind in den letzten Tagen mehrfach aufgezeichnet worden: Die redlich verhaßte Amſatzſteuer ſoll vom 1. Januar ab von 2 auf 1½ Prozent bee wer · den, wobei weitere Herabſetzungen bis auf 1 Prozent in Ausſicht geſtellt wird. Die ſogenannte Luxusſteuer, die in Wahrheit ja nur eine erhöhte Umſatzſteuer war, wird von 15 auf 10 Prozent herabgemildert. Die Börſenſteuer ſoll, wie wir das ſchon neu⸗ lich hier andeuteten, ermäßigt werden, wenn die Banken ſich auf eine Herabſetzung der Probiſion einlaſſen. Im Mittelpunkt, wenn man es ſo heißen will, dieſer„Re⸗ form“ und damit auch im Mittelpunkt der Veratungen zwiſchen Staat und Länder, ſoll ſtehen. veranlagte Einkommenſteuer, zu deutſch die Steuer, die von den größeren und großen Einkommen gezahlt wird, bleibt von der Ermäßigung ausgeſchloſſen. Daflüür wird man beim Steuer⸗ abzug vom Arbeitslohn die Grenze von 50 auf 60 M. er⸗ höhen. Die ganz kleinen Steuerbeträge von 80 Pfg. monatlich l N Frankreich und Elſaß⸗Lothringen r„Matin“ glaubt Einzelheiten über die Konferenz geben au die am Freitaa unter dem Vorſitz des Miniſterpräſidenten Herriol! über die Jegelung der elſfaß⸗lothrinaiſchen An⸗ gelegenheiten ſtattaefunden hat. Darnach ſei folgendes be⸗ ſchloffen worden: 1. Abſchaffung des Generalkommiſſariats für Elſaß⸗Lothringen ab 11. Januar 1925. 2. a eines Verwalters(Adminiſtrateurs) für El⸗ oteren, ber in Paris ſeinen Sitz haben ſoll. Für dieſen Poſten foll der Rektor der Univerſität Straßburg. Charletu der auch gleichzeitig Referent für elſaß⸗lothringiſche Angelegenheiten iſt, in Frage kommen. Veibehaltung der elſaß⸗lothringiſchen Verwaltunasabteilung für Unterricht und Kultus und für ſoziale Verſicherung. 4. Angliederung der Verwaltungen von Induſtrie. Handel, Lan wirtſchaft und Finanzweſen an den betreffenden Zentralver ⸗ waltungskörper. 5. Schaffung eines beratenden Komitees in Paris, das aus von der Regierung ernannten elſaß⸗lothringiſchen Bürgern zuſammen⸗ geſe i ll. 0. 95 98 des Konkordats und das elſaß⸗lothringiſche die Einkommenſieuer 40 Theunis ſtellt die vertrauensfrage Wie der„Information“ aus Brüſſel berichtet wird, haben die Fraktionen der katholiſchen Partei aus Senat am Freitag abend in Anweſenheit ſämtlicher ehemaliger Miniſter der Partei über die politiſche Lage, insbeſondere über die Haltung hinſichtlich der von der Regierung geforderten Steuererhöhungen beraten. Die Gegner einer Steuererhöhung zum Zwecke der Durchführung einer Gehaltsreform ſollen an Tec⸗ rain gewonnen haben, ſodaß der Beſchluß, gegen die Steuererhöhung * entmen aufrecht erhalten worden ſei. Da Miniſterpräſident heunis entſchloſſen ſei, die Vertrauensfrage zu ſtellen, Kammer und Maunheimer General Anmzeiger eit u. Leben mit Mannheimer Frauen⸗ u. Muſik⸗Jeitung-Aus der Welt der Cechnik Der neue Steuerausgleich wird man überhaupt nicht erheben und im übrigen, was ein ge⸗ rechter und ſozialer Geſichtspunkt iſt, die Entlaſtung nach ſoll fehne des Familienſtandes ſteigern. Bei 8 Kindern 92 ogar ein Einkommen von 2000 Mark ſteuerfrei ſein. Bei nggeſellen iſt das ſteuerfreie Einkommen allerdings nur 875 ark. Der Widerſtand der Länder iſt im Grundſatz nicht gebrochen worden. Sie haben ihre Bedenken, die Steuerermäßigung auf Grund des§ 48 d. R. V. in Kraft zu ſetzen, bis zum letzten Augenblick aufrecht erhalten. Aber ſie haben ſchließlich ein Auge zugedrückt, nachdem das Reich oder der Reichsfinanzminiſter ihnen geſchworen hatte, daß ſie keine finanzielle Einbußen erleiden ſollen. Die Länder waren bislang an der Umſatzſteuer mit 6, an der Einkommenſteuer ſogar mit 90 Prozent beteiligt. Das Reich hat ſich verpflichtet, die Ueber⸗ weiſung von Anteilen an der Einkommenſteuer in der Zeit bis De⸗ zember 1924 bis zum März 1925 nicht unter dem Monatsdurchſchnit! von Auguſt und September dieſes Jahres zu ſenken. Die Reichs⸗ finanzverwaltung hat dieſes hochherzige Gelöbnis aus ihrer über⸗ aus optimiſtiſchen Einſchätzung der künftigen wirtſchaft⸗ lichen Entwickelung ablegen zu können geglaubt: das Londoner Abkommen, die Herſtellung der deutſchen Wirtſchaftseinheit, das Verſtopfen des Loches im Weſten, der leinſtweilen nicht vorhandene) Preisabbau uſw. würden ſich in einer ſehr ungeahnten Proſperität auswirken. Man wird nur wünſchen dürfen, daß Herrn Dr. Luthers Prophetengabe nicht desavouiert wird. Die Regierung iſt auf den Weg der Notverordnung durch die Auflöſung des Reichstages gedrängt worden. Endgültig gelöſt kann das Finanzproblem ohne Parlament natürlich nicht werden. Auch der Finanzausgleich kann erſt im neuen 5 8 tag Geſetz werden, von dem man annimmt, daß er vor Ende Ja⸗ nuar kaum zuſammentreten dürfte. Bis dahin wird er an der neuen Koalitionsregierung zu baſteln haben. Auch die Aufwertun wird dem am 7. Dezember zu wählenden Reichstag vorbehalten bleiben müſſen. An mehr oder weniger fortgeſchrittenen Refe⸗ rentenentwürfen über die Aufwertungsfrage wird freilich im Fi⸗ nanzminiſterium kein Mangel ſein. Die Erhöhung der Beamtengehälter wird noch vom gegenwärtigen Kabinett durchgeführt werden. 15* 0 Reichswirkſchaftsrat und Zollpolitik Der wirtſchaftspolitiſche Ausſchuß und der finanzpolitiſche Aus⸗ ſchuß des Reichswirtſchaftsrats nahmen in ihrer Sams⸗ tagsſitzung eine Entſchließung an, in der betont wird, daß das Ziel der deutſchen Handelspolitik die Wiederherbeiführung eines möglichſt ungehinderten internationalen Warenaustauſches durch den internatjonalen Abbau der Zollmauern auf dem Wege der Handelsverträge ſein müſſe. Die deutſche Geſamtwirt⸗ ſchaft habe ein lebhaftes Intereſſe an der Erhaltung und Förderung einer intenſiv arbeitenden, möglichſt große Teile des deutſchen Ernährungsbedarfs deckenden Landwirtſchaft, ſowie daran, daß die deutſche weiterverarbeitende Induſtrie in möglichſt weitem Umfang ihren Bedarf an Rohſtoffen und Halbfabrikaten aus der Heimat decken könne, jedoch dürften die zur Sicherung dieſer heimiſchen Bedarfsdeckung zu ergreifenden Maßnahmen nicht die Ausfuhr hochwertiger Arbeitsprodukte in Frage ſtellen. Die Zoll⸗ belaſtung ſämtlicher Fabrikate müſſe im Geſamtintereſſe der deutſchen Induſtrie darauf Bedacht nehmen, durch ihre Höhe nicht die deutſche Konſumkraft und damit den Abſatz deutſcher Fabmkate ſoweit einzuengen, daß dadurch der ganze Zweck eines vernünftigen Zollſchutzes illuſoriſch werde. Weiter wurde ein Antrag ange⸗ nommen, in der der wirtſchaftspolitiſche und der finanzpolitiſche Ausſchuß des Reichswirtſchaftsrats der Reichsregierung empfehlen, ford den geſetzgebenden Körperſchaften die generelle Ermächtigung zu ordern, 5 1. Abwehrmaßnahmen gegen eine Einfuhr zu treffen, deren Preisſtellung auf einem Dumping beruhe, 2. Abwehrmaßnahmen gegen eine Ausfuhr aus ſolchen Län⸗ dern zu treffen, die 788. deutſche Waren bei der Einfuhr unterſchiedlich zu behandeln oder in ihrem Werte geringer zu achten. polens Außenpolitik Der polniſche Miniſterpräſident Grabski nahm am Freitag im polniſchen Landtag das Wort, um die im Laufe der letz⸗ ten Debatte der Regierung gemachten Vorwürfe zu entkräften und einige Ergänzungen an ſeinem Expoſé zu geben. Nach einer Charakteriſierung der Regierungstätigkeit auf innerpolitiſchem und finanzwirtſchaftlichem Gebiet legte der Miniſter, auf die Außen⸗ politik übergehend, die Aufgaben dar die Polen daraus er⸗ wachſen, daß zwei ſeiner ehemaligen Teilungsmächte nun in der internationalen Arena erſcheinen. Dieſe Tatſache verlangt auch ein entſprechendes Vorgehen. Deshalb bemühte ſich die Regirrung um das Verhältnis zu Frankreich. Sie tat alles, damit die Lage ſich nicht verſchlechtere. Gleichzeitig unternahm ſie Schritte, um Polen die gleiche Großmachtſtellung zu verbürg'n, die den ehe⸗ maligen Teilungsmächten eingeräumt würden, falls 51 in den Kreis der Großmächte aufgenommen werden ſollten.„Wir werden es nicht nötig haben, im Wbre zu ſtehen,“ fuhr der Redner fort,„um darauf zu warten, was die Großen ſagen. Unſere Ver⸗ tretungen ſind als denen der größten Mächte gleichberechtigt aner⸗ kannt.“ Der Miniſterpräſident meinte weiter: Polen würde ſich durch die allgemeine in der Welt herrſchende Friedenswilligkeit nicht einſchläfern laſſen, ohne allerdings dieſe von der Weltdemokratie ge⸗ tragenen Kräfte gering zu achten, was ein Fehler wäre. Am Schluß ſeiner Ausführungen gab der Miniſterpräöſident eine kurze 71 matiſche Erklärung über die Ziele der von ihm geführten Regie⸗ rung ab. Die Rebe fand bei den Partelen der Mitte und der polni⸗ ſchen Linken ſtarken Beifall. Gllbert und die preſſe Der Generalagent für die Reparationszablungen, Gilbert, empfina am Samstaa abend Vertreter der in⸗ und ausländiſchen Prefſe. Er erklärte, er könne. da er erſt acht Tage in Berlin ſei. noch keine defonderen Mitteilungen machen. er babe ſich ſedoch ſchon etzt mit den Preſſevertretern verſönlich bekannt machen wollen. Er beabſichtige, ſie an beſtimmten Tagen zur Erteilung von Auskünften ſei durch den erfolgten Beſchluß die Gefahr einer Miniſter kriſe weſentlich verſtärkt worden. Das belgiſche Parlamen: zeitt am Dienstag zuſammen. und Beantwortung von Fragen zuſammen zu empfangen. anſtatt 9ausgebaut werden müſſen. Preis 10 Pfennig 1924— Nr. 522 Anzeigenpreiſe nach Tariſ, bei Vorauszahlung pro ein⸗ eng Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen.40.M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzelgen an beſtimmien Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Veramwottung über⸗ nommen. Höhere Gewall, Streiks Beiriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkie Ausgaben oder fur verſpätete Aufnahme bon An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Mannheim. Unterhaltungs-Beilage Wandern u. Neiſen Die künſtige Politik Amerikas Von Staatsſekretär z. D. Irhr. v. Rheinbaben“) Daß die republikaniſche Partei am 4. November Erfolg haben würde, ſtand außer Zweifel. Daß die Erfolge ſo groß ſein würden, daß nicht nur Coolidge mit überwältigender Mehrheit in ſeinem Amt als Präſident beſtätigt wurde, ſondern daß auch ſowohl im Repräſentantenhaus wie im Senat ſich eine einwand⸗ freie republikaniſche Mehrheit gebildet hat, haben auch Kundige und Eingeweihte nicht erwartet. Die Eigentümlichkeit der amerikaniſchen Verfaſſung und die ſcharfe Herausarbeitung der Trennung der Ge⸗ ſtalten von Exekutive(Präſident und„Adminiſtration“) und Legis⸗ lative(Kongreß) haben bisher Coolidge ſelbſt und vor ihm ſo manchem anderen amerikaniſchen Präſidenten oft genug das Regie⸗ ren nicht leicht gemacht. Vom 4. März 1925 ab werden dieſe Schwierigkeiten ſo gering ſein, wie ſelten in der amerikaniſchen Geſchichte. Nräſident Coolidge wird geſtützt auf die engſte Mit⸗ arbeit von Hughes(Staatsſekretär des Aeußern) Mellon(Schatz⸗ ſekretär) und Hoover(Handelsſekretär) nahezu unbeſchränkte Vollmachten haben, die von ihm bisher würdig und beſonnen vertretene amerikaniſche Nation weiterhin regieren. Kein Kaiſer und kein König moderner Geſchichte hat je— formell— ſoviel Gewalt in ſeinen Händen vereint. In Wahrheit regieren in Amerika jedoch nicht einzelne Perſönlichkeiten, ſondern vielmehr die ſtarke Macht der von klugen Politikern und ſtärkſten wirtſchaft⸗ lichen und finanziellen Triebkäften geleiteten öffentlichen Meinung! Nach meinen perſönlichen Eindrücken in den Vereinigten Staa⸗ ten hat ſich in mir die Ueberzeugung verſtärkt, daß von der amerikaniſchen Politik gerade in den nächſten Jahren ſo ſtarke Rückwirkungen auf Deutſchland und auf die Ziele deutſcher Politik ausgehen werden, daß trotz der geographi⸗ ſchen Entfernung, trotz unſerer augenblicklichen politiſchen und mili⸗ täriſchen Ohnmacht und trotz ſo verſchiedener innerer und äußerer Struktur beider Völker die beſtehenden Anfänge einer neuen deutſch⸗amerikaniſchen Politik ſorgſam gepflegt und Solche Anfänge liegen ſichtbar vor allem in der Beteiligung Amerikas an der Löſung der Reparations⸗ frage vor. Auf dem Gebiet allgemeiner Wirtſchaftsbeziehungen iſt ein Handelsvertrag abgeſchloſſen und harrtder beiderſeiti⸗ gen Ratifizierung. Daneben laufen vielſeitige private Verh and⸗ lungen aller Art, langfriſtige Anlagemöglichkeiten amerikaniſchen Kapitals in der deutſchen Wirtſchaft zu prüfen und ſie in für beide Seiten zufriedenſtellender Weiſe in die Tat umzuſetzen. Schließlich wird auch das mit beiderſeitigem guten Willen der allmählichen Löſung entgegengeführte Problem der Freigabe des beſchlagnahm⸗ ten deutſchen Vermögens von ſtarker Bedeutung für die künftige Entwicklung deutſch⸗amerikaniſcher Beziehungen ſein. Ich meine, allein die hier aufgeführten Fragen genügen, um trotz der immer noch beſtehenden großen nationalen Sorgen um die Wleder⸗ erlangung deutſcher Freiheit auf deutſchem Boden den deutſchen Blick auch immer wieder über die Grenzen Europas hinaus aufmerkſam auf Amerika zu lenken. Was bedeutet uns in dieſem Zuſammenhange der republikaniſche Wahlſieg? Zunächſt ſeine innere Auswirkung. Zweifellos hat allem voran die günſtige wirtſchaftliche Lage der bisher herrſchenden Partei ſtarken Wind in die Segel gegeben. Nicht nur Busineß as usual'„Geſchäft wie gewöhnlich“, ſondern „Busineß more than usual“— Geſchäft mehr als gewöhnlich“ wurde von der republikaniſchen Partei verſprochen und wird von ihren Wählern für die Zukunft erwartet. Dem Beobachter⸗ der amerikaniſchen Wahlbewegung war es klar, daß über Oelſkandalen, Völkerbund und auch über La Follettes Angriffen des hochkapita⸗ liſtiſchen Syſtems die Mehrheit des amerikaniſchen Volkes ſich am 4. November auf den Vaden dieſes außerordentlich geſchickt gewähl⸗ ten Hauptſchlagwortes ſtellen würde. Die Frage nach der Erhal⸗ ſicherlich davon abhängen, ob es den Führern gelingt, die ver⸗ ſprochene Entwicklung auch wirklich herbeizuführen. Hier beſteht alſo ein ſtarker Zwang die wirtſchaftlichen Zeichen 1 Zeit zu erkennen und bei der gegenſeitigen Abhängigkeit weltwittſchaftſſcher Probleme nicht zu vergeſſen, daß auf die Dauer Blüte und Auf⸗ ſchwung amerikaniſcher Wirtſchaft von einem Wiederaufſchwung Europas in ſichtbarer und fühlbarer Weiſe abhängen wird. Partei⸗ politiſch zeigt ſich bei nüchterner Betrachtung der Wahlziffern ein immerhin ſtarker Erfolg der La⸗Follette⸗Partei. Was hier zu er⸗ warten ſtand, iſt eingetreten. La Follette kündigt die Ueberleitung ſeiner bisher loſen Anhängerſchaft in eine feſte zu organiſierende „Amerikaniſche Labour⸗Party“ an. Da aus den früher geſchilderten beſonderen amerikaniſchen Verhältniſſen heraus das dauernde Nebeneinanderbeſtehen von drei Parteien noch ſchwieriger und un⸗ gewöhnlicher iſt, als es ſich etwa in England gezeiot hat, ſo wer⸗ den wir zweifellos in der nächſten Zeit gewiſſe Strömungen be⸗ merken, die auf die allmähliche Wiederherſtellung von nur zwei Parteien hinauslaufen: La Follette und ſeine Leute auf der einen Vertreter des bisherigen Syſtems auf der anderen Seite. Außenpolitiſch bedeutet der republikaniſche Sieg die weitere Abkehr vom Völkerbund, Mitmachen am inter⸗ nationalen Schiedsgericht und internationalen Abrüſtungskonferenz, kein Erlaß der Kriegsſchulden. Amerika behält ſich völlige Freiheit der eigenen Entſchließungen vor und da die Welt überall nach Frieden ruft und„Frieden“ das große Propa⸗ gandawort unſerer Tage geworden iſt, bedeutet die ſtärkſte Wirt⸗ ſchafts⸗ und Finanzmaaſl auch gleichzeitig ſtärkſten Einfluß auf die Art dieſes Friedens in aller Welt, einſchließlich von Europa. Die bisherige amerikaniſche Außenpolitik, aus den Verhandlungen des letzten Sommers zur Genüge bekannt, wird alſo fortgeſetzt und ausgebaut werden. Die Tatſache, daß Amerika offiziell in den Fragen der innereuropäiſchen Regelung nicht vertreten iſt, wurde ſich vorteilhaft bezeichnet. Amerika weiß eben, daß ohne ſeine Mitwirkung das in Verſailles 1919 geſchaffene Chaos nſcht wieder in Ordnung kommen kann. Es kann ſich wie kein anderes Land der Welt eine Politik geſtatten, die abwartet und andere an ſich herankommen läßt. Das wird ein wichtiges Zeſchen der großen Politik der nächſten Jahre ſein. Neben den Formeln und neben manchen Phraſen ſo vieler europäiſcher Gernegroße, ſei es in Genf, ſer es an anderer Stelle, ſteht durch die Wahlen des 4. November innerlich geſtärkt und ermutigt hoch aufgerichtet und kühl und abwartend die große Macht Amerikas. Sie wirkt für ) Wir geben unſerem Mitarbeiter v. Rheinbaben der in det vorigen Woche mehrere orientierende Artikel auf Grund ſeiner Amerikareiſe in unſerem Blatte veröffentlichte, noch einmal das leinzelnen Vertretern Interviews zu geben. Von Zeit zu Heit ſollten in beſonderen Ffällen auch Communlaués ausgegeben werden. Wort zu einer abſchließenden Betrachtung des Wahlergebniſſes. Schriftleltuns⸗ tung der Machtſtellung der Republikaner wird alſo in Zukunft wiederholt von Staatsſekretär Hughes als für Amerika außerordenk⸗ 1* 2. Sete. Nr. 522 Neue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Rusgade) Montag, den 10. November 1924 „Frieden“ und gegen Störung dieſes Friedens, für„Arbeit“ und „Verdienſt“ in den Formen amerikaniſcher Tradition und ganz gewiß zu allererſt auch in amerikaniſchem Intereſſe. Eine Kraft⸗ und Energiequelle erſter Ordnung der Weltpolitik! Und nicht nur Deutſchland wird mit ihr zu rechnen haben! * Kückteitts abſichten hughes (Spezialkabeldienſt der United Preß) Waſhington, 8. Nop. Nicht nachprüfbare Meldungen beſagen, daß Staatsſekretär Hughes am 4. März ſeinen A bſch i eb 198 dem Staatsdienſt nehmen werde, um ſich wieder ſeiner Anwalts⸗ tätigkeit zuzuwenden. Unter den als wahrſcheinlichen Nachfolger erwähnten Perſonen befinden ſich Herbert Hoover und Harvey. Die öſterre chiſche Negierungskriſis Die Begründung der Demiſſion In einer am Samstag abgehaltenen Preſſekonferenz gab Bundeskanzler Dr. Seipel die Gründe der Demiſſion der Negle⸗ rung bekannt. Er erklärte u..: Die Demiſſin e der Regierung ſei als durchaus ernſt aufzufaſſen. Der Bundeskanzler betonte nachdrücklich, daß ſich die Leikung der Bundesbahnen einzig und allein von wirt⸗ ſchaftlichen Vedürfniſſen des Unternehmens habe leiten laſſen, und daß eine Einflußznahme der Regierung in der einen oder anderen Richtung keineswegs erfolgte. Die Sanierung der Bundes⸗ bahnen ſei ein ſo wichtiger Beſtandteil des Geſamtregierungsplanro, daß die Megterung nicht im Amte bleiben konnte ſobald der Pröſi⸗ dent Günther dee weitere Verantwortung für die Vollendung der Organiſation nicht mehr tragen zu können erklärte. Es handelt ſich, ſo fuhr Bundeskanzler Seipel fort, im übrigen gar nicht um den Streik der Eiſenbahner allein. Es beſtehe der Eindruck, daß gewiſſe mächtige Gruppen von öffentlichen Angeſtellten, wotz der Erfahrungen der letzten Jahre, nicht gelernt haben, die An⸗ gelegenheiten der Allgemeinheit und ihrer eigenen auseinander zu halten. Die ganze Sanierung beruhe aber auf unzähligen Opfern der Geſamtbevölkerung. Darauf führte der Präſident der Bundesbahnen, Günther, folgendes aus: Der im Bundesbudget 1924:25 zutage getretene rundſatz, daß die Bundesbohnen ihren laufenden Bedarf ſelbſt zu decken hätten, durfte unter keinen Umſtänden umgeſtoßen werden. Der Finanzminiſter Kienboeck führte aus, daß das nach langen Verhandlungen mit dem Völkerbund aufgeſtellte Nor⸗ maldudget ins Wanken geraten wäre, wenn die Bundesbahnen mit der Forderung erneuter Zuſchüſſe an die Bundesverwoltung her⸗ antreten würde. Das Perſonal und die geſamte Oeffentlichkeit müſſen bedenken, daß die Frage wieder aufſteigen könnte, ob die Bundeo⸗ hahnen auch weiterhin ſtaatlicher Beſig bleiben könnten. Zum Schluſſe ſeiner Erklärungen beantwortete, er einige An⸗ fragen. Auf die erſte Anfrage erklärte er, daß die Verhandlungen zwiſ hen der Generaldirektion der Bundesbohnen und den Gewerk⸗ ſchaften bisher noch nicht wieder aufgenommen worden ſeien. Auf eine weitere Anfrage über den varausſichtlichen Verlauf der Nationalratsſitzung am Dienstag ſagte Dr. Seipel, gegenüber den unzutreſſenden Meldungen einiger Nachmittagsblätter könne er nur mikeilen, daß die Regierung keine Erklärung abgeben werd⸗ und daher keine Debatte darüber ſtattfinden könne. Präſident Nik⸗ las werde geſchöftsordnungsgemäß die Demiſſion der Regierung mitteilen, worauf ſich das Haus vermutlich vertagen werde, da nach dem Geſchäftsgebrauch Sitzungen des Parlaments ſolonge nicht kaltfinden, bis wieder eine Regierung vorhanden iſt. Eine eventurlie Wiederwohl der zurlückgetretenen Regierung käme vor der Regelung der Streikangelegenheit nicht in Frage. Das Echoe der Wiener Preſſe Der Rücktritt der Regierung Seipel infolge des Schel⸗ terns der Lohnverhandlungen der Eiſenbahner und der Erklärung des nachts 12 Uhr in ganz Oeſterreich begonnenen Eiſenbahner⸗ ſtreiks kam der Oeffentlichkeit völlig überraſchen d. Dies zeigt ſich auch in der Stellungnahme der Mehrzahl der Blättec, die faſt alle die Frage aufwerfen, was nun geſchehen werde, nachdem der ü er Regie i in tariſch chluß Rücktritt der Regierung nicht durch einen parlamentariſchen Beſchluß chender Auftakt zum Reichstagswahllampfe. n und auch nicht aus paxlamentariſchen Gründen er⸗ olgt ſei. Einige Blättet, ſo die„Neue Freie Preſſe und der„Tag“, drücken ganz entſchieden in recht ſcharfen Worten die Meinung aus, daß die Regierung Seipel gerade in dieſem Augenblick unter keinen Umſtänden hätte zurücktreten dürfen. Die„Reichspoſt“ betont dagegen, daß der Rücktritt der Regierung Seipel einen in aller Ruhe und Feſtigkeit gefaßten Beſchluß dar⸗ ſtelle. Die vor dem ganzen Volke von Seipel abgegebene Erklärung erhärte, daß die Männer, die den Wiederaufbau Oeſterreichs mil o großem Erfolge durchführten, Diktate zurückweiſen, die in ihrer letzten Konſequenz das ganze Sanierungswerk in Gefahr bringen. Es müſſe einmal deutlich geſagt werden, daß es unmöglich ſei, daß jeder, der etwas zu fordern habe, ſofort gegen den Staal Krieg zu führen beginne, wenn er ſeinen Willen nicht durchſezen könne. Die Blätter betonen ſodann, daß die Störung der Verhand⸗ lungen zunächſt non extrem⸗nationaler Seite ausgingen und daß zum Schluß Seipel mit ſeinem Rücktritt recht tat, um einmal Klarheit zu ſchaffen. Die„Arbeiterzeitung“ berichtet, daß die finanziellen Diffe⸗ renzen, um die der Streit ſchließlich ging, nicht mehr als eine halbe Milion Friedenskronen ausgemacht hätte. Die Demiſſion Seipels abe daher mit der Gefährdung des Sanierungswerks nichts zu kun, ee ſel ein Manöper, um mit Unterſtützung der auf dieſe eſſe gegen die Eiſenbahner aufgehetzten Oeffentlichkeit den Entſchei⸗ Zungskampf gegen die Elſenbahnergewerkſchaften zu beginnen. Da die Niederlage des Organiſationsprinzips aber für die geſamte Ar⸗ beiterſchaft die ſchwerſte Machteinbuße bedeute, ſo handle es ſich alſo um eine Machtprobe der Regierung, gegen die es den ent⸗ ſchloſſenſten und zäheſten Kampf um die ſichere Zukunft der Elſen⸗ bah, er oaniſation gelte. In der„Deutſchöſterreichiſchen Tageszeitung“, die in den letzten Tagen den radikalen Standpunkt der deutſchen Eiſenbahnergewerk⸗ ſchaft beſonders vertrat, wird hervorg⸗hoben, daß ein Eiſenbahner⸗ ſtreit in Oeſterreich zum erſtenmal unter völkiſ her Führung ſtatr⸗ finde. Durch dieſe entſcheidende Wendung ſah ſich die Regierung beranlaßt, zurückzutreten. Seipel ſuchte vielleicht ſchon lange einen Grund zum Rücktritt. Einige Blätter ſprechen in Bemerkungen über die weitere Entwicklung der Dinge von der Möglichkeit der Bildung eines Beamtenkabinetts, deſſen Leitung der gegenwärtige Polizei⸗ präſident und frühere Bundeskanzler Schober eventuell übernehmen werde. der Fall Nathuſtus Legalionsſekretär b. Rintelen, der im Auftrage der deut⸗ ſchen Botſchaft den in Forbach verhafteten und in Lille inhaftierten General v. Nathuſius beſuchte, iſt am Samstag vormittag nach Paris zurückgekehrt. General von Nathufius erklärte, daß er keinerlei Beſchwerde über die ihm zuteil gewordene Behandlung vorzubringen habe. Auch könne er ſich in einem in der Nähe ge⸗ legenen Hotel beköſtigen. Er werde als An geſchuldigter und nicht als Verurteilter behandelt. Legatlonsſekretär von Rintelen, der in Anweſenheit eines Offiziers vom Generalſtahe des 1. Armee⸗ korps mit General von Nathuſius längere Zeit geſprochen hat, er⸗ klärte, daß der General mi großer Zuverſicht der Verhand⸗ lung vor dem Kriegsgericht in Lille entgegenſehe, da er ſich keiner Schuld bewußt ſei, obwohl im Jahre 1919 in ſeiner Wohnung in Koblenz durch ein amerikaniſches Detachement in An⸗ weſenheif eines Franzoſen aus Ronbaix eine Hausſuchung bei ihm vorgenommen werben ſei, die gänzlich ergebnislos verlaufen ſei. Bedauerlich iſt, daß die lokale Preſſe in Lille und Roubaix ſich des Falles bemächkigt hat und ihn in ee Weiſe bebandelt und u. c. es ſo darzuſtellen ſucht, als habe Ge⸗ neral von Nathuſius von der aus ſeiner Kompagnie könne ſich die Damenkleidungsſtücke ange⸗ eignet haben, deren Diebſtahl man ihm zur Laſt legt. Es iſt not⸗ wendig, feſtzuſtellen, daß eine derarkige Aeußerung nicht gefallen iſt und daß dieſe zweifellos erfunden worden iſt, um die An⸗ elegenheit zu erſchweren, ja ſie vielleicht zum Gegenſtand einer isluſſion zu machen, damit ſie in der jetzigen Zeit der Fmpagne zu gewiſſen Zwecken ausgebeutet werden könne. Wahl⸗ Düringer Worte der Anerkennung und Dank 1 geſprochen, irgend jemand, Die Reichstagswahlen Keine eigenen Kandidaten der liberalen Reichspartei (E] Berlin, 10. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Vertreter⸗ tag der ſogenannten liberglen Reichspartei fand geſtern hier ſtatt Herr Maretzky hielt das politiſche Referat. An der üblichen lebheften Diskuſſion beteiligten ſich allerdings viele in den weiteſten Kreiſen unbekannte Leute, auch Herr Paul Fuhrmann Es wurde eine langatmige Entſchießung angenommen, aus der man erfährt, daß das Maretzeygrüppchen es ablehnt, in eiger Paxtei aufzugehen, ſondern den kühnen Entſchluß hegt, ſeine Organi⸗ ſation zu heldenhafter Stärke auszubauen. Immerhin werde die Partei auch diesmal keine eigenen Kandidaten auf⸗ ſdellen, was nach den früheren Ankündigungen ein paar Pflöcke zu⸗ rückſtecken heißt. Der Anhängerſchaft Maretzkys wird aufgetargen, nur ſolche Kandidaten zu unterſtützen, die unzweideutig erklären, daß ſie jedes Zuſammengehen mit dem internationalen Marxismus mit ſeiner demokratiſchen Gefolgſchaft ablehnen und nur eine ſolche Re⸗ gierung unterſtützen, in der die rechtsſtehenden Parteien in völlig befriedigender Weiſe vertreten ſind. Fürſt Bismarck kandidiert nicht 5 Berlin, 10. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Es ſcheint, daß der lunge Fürſt Bismarck von ſeinem Wahlkreis nun doch fallen gelaſſen worden iſt Soeben werden die Namen der deutſch⸗ nationalen Reichstagskandidaten für den Wahlbeziek Weſer⸗Ems veröffentlicht. Otto von Bismarcks Enkel iſt nicht darunter. In Sachſen haben die Demokraten als Spitzenkandi⸗ daten abermals Landgerichtsdirektor Brotauf aufgeſtellt. Der erweiterte Ausſchuß des Deutſchen Bauernbundes hilligte in ſeiner letzten Sitzung in eingehender Ausſprache den Austritt der Mehrzahl der Präſidialmitglteder aus der Deu tſch⸗demokratiſchen Partei. Einmütig und als ſelbſt⸗ verſtändlich bezeichnet er, es entſpreche der politiſchen Stellung des Bauernabundes, daß einem ſo hervorragenden Führer des Bundes, wie Herrn Wachhorſt de Wende, der bei der Demokratiſchen 55 verbleibt, keine Schwierigkeiten gemacht werden ſollen. Das Stimmrecht der Ausgewieſenen Nach einer Verordnung des Reichsinnenminiſters ſind Stimmberechtigte, die aus dem beſetzten Gebiet ausgewieſen oder verdrängt worden ſind und dorthin infolge der Wohnungs⸗ verhältniſſe noch nicht zurückkehren konnten, auf Antrag in der Stimmliſte ihres Aufenthaltsortes einzutragen, auch dann, nene ſie daſelbſt keinen Wohnſitz oder gewöhnli“ Aufenthalt haben. 4** Die Deulſche Volksparkei im Wahlkampf Die auf geſtern nachmittag nach Friedrichsfeld eiaveru⸗ fene Wahlkreisverſammlung hatte einen ſehr guten Be⸗ ſuch aufzuweiſen. Der Vorfſitzende, Stadtrat Hgas⸗Mannheim be⸗ grüßte die Erſchienenen, widmete dem verſtorbenen Abgeordneten Die Anweſenden er⸗ hoben ſich zum ehrenden Andenken des Verſtorbenen von den Sitzen Darauf gab er die Gründe bekannt, warum der ſeitherige Landtags⸗ abgeordnete Dr. Paaſche ſein Mandat niedergelegt habe und fügte herzliche Dankesworte für die erſprießliche Täligkeit hinzu. Das Re⸗ ferat über die poliliſche Lage erſtattete Stadtverordneter Moſes⸗ Mannheim. Der Redner zeichnete in klaren Strichen die außen. und innenpolitiſche Entwicklung des letzten Jahres, wobei er zeigte, wie richtig die Polftik der Deutſchen Volkspartei war. Seine Aus⸗ führungen fanden lebhafte Zuſtimmung Anſchließend ſprach Stode⸗ rat Haas über die Auſſtellung der Kandidatenliſte, über Fragen der Propaganda und Organiſation. Es entſpann ſich eine lebhafte Ausſprache, an der ſich die Her⸗ ven Walter Freudenberg⸗Weinheim, Baier ⸗ Laudenbach, Hauſenſtein ⸗Mannheim, Ludwig⸗ Mannheim, Gemeinderat Wehe⸗Friedrichsfold, Gzmeinderat Ro⸗ ſer⸗Seckenheim bekeligten. Die Berſammlung war ein vielverſpre⸗ die Landtagswahlen in Anhalt )0 Deſſau, 10, Nov.(Eig. Ber.) Die geſtrigen Landtags⸗ wahlen hatten folgendes Ergebnis: Sozialdemokraten: 78 449 (64935 im Juni) 15 Abgeordnete(13); Demokraten: 13 991 (6181) 8(); Kommuniſten; 11217(16 705) 8(); Bürger⸗ liche Volksgemeinſchaft: 74482(74 515) 14(15); Zen⸗ trum: 2406(2009)= 0(); Nationalſozialiſten: 7942(7989)= 1 (); Bodenreformer: 3207(3005) 1(). Deutſches Reich keine Auflöfung des ſächſiſchen Landtages Die Auflöſung des ſächſiſchen Landtags iſt am Sonntag nach'⸗ mittag gegen die Stimmen der Deutſchnationalen, der Kommuniſten und der ſozialdemokratiſchen Fraftionsminderheit abgelehnt worden. Kommuniſtiſche Obſtrukkionspolitik In der Bochumer Stadtverordnetenverſamm⸗ lung kam es am Freitag zu Tumultſzenen. Vor dem Sitzungsſaal ſammelte ſich eine große Menſchenmenge an, die ver⸗ langte, in den Sagl gelaſſen zu werden, um die Lage der Erwerbs⸗f loſen zu ſchildern. In und vor dem Rathauſe wär Polizei auf⸗ marſchiert. Zu Beginn der Sitzung aab es eine große Auseinander⸗ ſetzung zwiſchen den Kommuniſten und den Sozialdemokraten. Die dichtbeſetzte Tribüne begleitete die Ausführungen der kommuniſti⸗ ſchen Sprecher mit lebhaften Zurufen, ohne daß der kommuniſtiſche Vorſteher einſchritt. Der ſozialdemokratiſche Redner wurde nieder⸗ geſchrien. Den Antraa der bürgerlichen Fraktion, die Wahl des Stadtverorbnetenvorſtehers zu Beginn der Sitzung zu verhandeln, lehnte der kommuniſtiſche Vorſitzende ab. Darauf verließen die bürgerlichen und ſozialdemokratiſchen Abgeord⸗ neten den Saal. Nur die 13 Kommuniſten und ein Sozialdemo⸗ krat blieben zurück. Leßtzterer bezwelfelte die Beſchlußfähigkeit des Hauſes an, worauf die Sitzung auf eine halbe Stunde vertagt wurde. Nach Wiederaufnahme der Sitzung erklärten die Kommuniſten, daß ſie die Wahl des Stadtverordnetenvorſtehers nicht verhandeln wür⸗ den, worauf die ſozialdemokratiſchen und bürgerlichen Stadtperordne⸗ ten neuerdings den Saal verließen. Es kam zu einem neuen Tu⸗ mult im Saal und auf den Tribünen. Der kommuniſtiſche Vor⸗ 1 1 5 hielt eine Rede an die Tribünenbeſucher und ſchloß die itzung. Eine Richtigſtellung Die Beamtenſpitzenorganiſationen veröffentlichen in der Preſſe eine Darſtellung über die angeblich zurückſetzende Behandlung ihrer Vertreter bei deren Vorſprechen im Reichs⸗ finanzminiſterſlum am 24. Oktober. Das iſt in weſentlichen 110 0 unzutreffend. Die Vertreter waren ohne vorherige umeldung erſchienen, die beiden in Betracht kommenden Herren waren durch dringende Sitzungen in Anſpruch genommen. Trotzdem verließ einer der Beamten die Sitzung. um den Oraanifationsvertre⸗ tern ſein Bedauern auszuſprechen, daß die Beſprechung mit ihnen zur Zeit nicht ſtattfinden könne. Mehrere nachträgliche Verſuche einer telephoniſchen Verſtändigung über die Feſtſtellung des neuen Ter⸗ mins blieben an dieſem Tage erfolalos. Die gewünſchte Beſprechung fand dann kurze Zeit darauf ſtatt ohne daß hierbei von den Vertre⸗ tern der Oraaniſationen auch nur die gerinaſte Andeutuna über die angeblich unhöfliche Behandlung gemacht wurde. Hiernach hat weder auf Seiten des Reichsfinanzminiſteriums die Abſicht einer kränken⸗ den Behandlung vorgelegen, noch wird ein Unbefangener aus den Voragängen einen katſächlichen Anhalt für eine derartige Abſicht ent⸗ nehmen können. Es iſt bedauerlich, daß durch derartige Ent⸗ ſtellungen eine unbegründete Beunruhigung in die Beamtenſchaft hineingetragen wird. „ eeebe eede a ke eAudtneln Gruber⸗Mannheim, g eine 2 bvach veröffentlichte zahlreiche Fachſchriften von anerkannter Bedeu⸗ Badiſche Politik Aus dem Landtag Die Nachtſitzung am Freitag klarlsruhe, 10. Non.(Eigener Bericht). Nach über einſtündiger Pauſe trat der Landtag Freitag abend nach 9 Uhr wieder zuſammen. Zur Beratung ſtand ein Antrag des Zentrums, zwei Quartalszahlungen, gemäß dem Dotationsgeſetz an die Religionsgemeinſchaften zu zahlen. Namens des Bauausſchuſſes berichtete Abg Weber (Dt. Vpt.) über dieſen Gegenſtand. Er wies darauf hin, daß das Dotationsgeſetz Ende des Jahres 1924 außer Kraft tritt. Deshalb ſollen zwei Quartalszahlungen an die Religionsgemeinſchaften für ihre Geiſtlichen ausbezahlt werden. Im Haushaltsausſchuß hätten die Sozialdemokraten nur eine Quartalszahlung gewünſcht. Mit 13 gegen 7 Stimmen wurde dies aber im Ausſchuß abgelehnt.— Eine Ausſprache fand im Plenum nicht ſtatt. Der Antrag des Zentrums wurde mit Mehrheit angenommen. Im folgenden ſchlug Präſident Dr. Baumgärtner vor, zwei Anträge, einen der Sozialdemokraten und einen des Zentrums über die Erhöhung der Erwerbsloſenunterſtützungs⸗ ſätze ſofort im Landtag zu beraten. Nach dem Zentrumsantrag ſoll die badiſche Regierung in Berlin für eine Erhöhung der Unter⸗ ſtützungsſätze eintreten. Der Antrag der Sozialdemokraten verlangt, daß die badiſche Regierung 5000 M. für eine einmalige Beihilfe an die Erwerbsloſen ausgeben ſoll. Präſident Dr. Engler teilte mit, daß die badiſche Regierung bei der Reichsregierung den Antrag auf Erhöhung der Sätze für die Erwerbsloſen bereits geſtell! hat. Es folgte eine zum Teil ſehr lebhafte Debatte, in der u a. ein Antrag auf Vertagung der Beratungen auf Samstag vormittag ge⸗ ſtellt wurde. Dieſer Antrag wurde aber mit Mehrheit abgelehnt und ſchließlich wurden die beiden Anträge des Zentrums und der Sozialdemokraten einſtimmig angenommen, worauf die Sitzung um ½11 Uhr nachts geſchloſſen wurde. Nächſte Sitzung unbeſtimmt. Bitlſchriften an den Landtag Nahezu 50 Geſuche lagen bei der Landtagseröffnung auf dem Tiſch des Präſidenten. Darunter befanden ſich ſolche der Mann⸗ heimer Handelskammer über die wirtſchaftliche Lage in Mannheim, des Gemeinderats Neuſtadt und onderer Schwarzwald⸗ gemeinden über das Schluchſeewerk, der Wirtſchaftlichen Vereinigung der Unternehmerverbände über das Steuerweſen. In weiteren Ein⸗ gaben von Veamtenorcaniſationen werden die Wohnungsgeldtarife und die Beamtenbeſoldung zum Gegenſtand einer Erörterung ge⸗ macht. Ferner wünſcht der Badiſche Beamdenbund, daß der Land⸗ des Mozirkstagegeldes Stellung nehme. Weitere Geſuche befaſſen ſich mit der Lage der Beamten des Brückenkopfs Kehl und mit derſenigen der noch ſtudierenden Kriegsteilnehmer In anderen Geſuchen wird die Wohnungs⸗ und Steuerpolitik von Reſch und Land und die Erwerbsloſenfürſorge zum Gegenſtand von Er⸗ örterungen gemacht. Eine große Reihe von Geſuchen(über 20) iſt perſönlicher Natur. 1. Der neue badiſche Staalspräſident Dr phil. et med. Willy Hell pach iſt 1877 zu Oels in Schleſten geboren. Nachdem alſo die Reihe der badiſchen Staatspräſidenten durch einen Württemberger eröffnet wurde, dem dann einige Badener ſolgten, hat ſetzt das höchſte Amt, das Baden zu vergeben hat, ein geborener Schleſier inne, der freilich ſchon ſeit zwei Dezennien in Baden wohnt. Hellpach ſtudierte in Leipzig und Greifswald Medizin und errang ſich 1900 in Leipzig den philoſophiſchen und 1904 in Heidelberg den mediziniſchen Doktorgrad. Nach kurzer Praxis als Norvenarzt in Karlsruhe habilitierte er ſich an der dortigen Techni⸗ ſchen Hochſchule für das Fach der angewandten Pfychologie. Nach Rückkehr aus dem Krieae wurde dem inzwiſchen zum.o. Profeſſor Ernannten ein planmäßiger Lehrſtuhl übertragen, der ihm die Gründung eines Inſtituts für ſoziale Pſyocholie ermöglichte. Hell⸗ tung. In den Vordergrund des volitiſchen Lebens trat er erſt 1922 druch ſeine Ernennung zum badiſchen Kultusminiſter, der nun in dem von den Koalitionsparteien vereinbarten Turnus die Wahl zum Slaatspräſidenten folgte. * Menſurverbol auf den badiſchen Hochſchulen Das badiſche Juſtizminiſterium hat gemäß einem Zentrums⸗ antrag betreff das Zweikampfunweſen auf den badiſchen Hochſchulen in einem Erkaß die Menſuren verboten. Die Geſchäftsleute in den Hochſchulſtädten befürchten nun aus dieſem Schritt eine bedeutende Schädigung dadurch, daß die Studenten ſich durch dieſes Verbot ver⸗ anlaßt ſehen, außerbadiſche Hochſchulen für ihre erſten Semeſter zu wählen. Die Geſchäftsleute in Heidelberg haben bereite Schritte unternommen, um eine Aufhebung oder Milderung des Verbots zu erreichen. Letzte Meloͤungen Jenkrum und weſideutſche Republitk ſel Berlin, 10. November.(Von unſ. Berl. Büro). Die Natio⸗ nalſozialiſten ſcheinen ſich neuerdings auf„Enthüllungen“ zu legen. In Wulles Deutſchem Tageblatt lieſt man heute die Drohung:„In beſtimmten Kreiſen trage man ſich mit der Abſicht hochpolitiſches Material, das ſich zur Zeit bei der Münchner Krimi⸗ nalpolizei befindet, aber auch anderen Kreiſen zugänglich gewocden ei, der Oeffentlichkeit zu übergeben. Durch dieſes Material würde angeblich erwieſen werden, daß führende Kreiſe der Zentrumspar⸗ tei von 1919 an bis jetzt bemüht geweſen ſeien, in Verbindung mit Separatiſten und Franzoſen eine weſtdeutſche Repu⸗ blik auszurufen. Noch zu Beginn dieſes Jahres ſei auf einer Rheinkonferenz des Zentrums zu Frankfurt a. M. dieſer Plan be⸗ prochen worden. Der Jahrestag des Hitlerputſches in München Geſtern vormittag bildete ſich am Leonhardsplatz vor der Feld⸗ herrnhalle in München, an dem vor einem Jahre das Feuerge⸗ 7 zwiſchen Landespolizei und Nationalſoziali⸗ ten ſtattgefunden hatte, bei dem mehrere Tote zu beklagen waren, eine ſtärkere Anſammlung. Daraufhin wurde der Polizei, die mit einem ſtarken Aufgebote anweſend war, Befehl zur Räumung des Platzes gegeben. An der Reſidenzwache hatte eine Anzahl Nationalſozialiſten einen Kranz aufgehängt und das Lied vom Guten Kameraden angeſtimmt. Nach Entfernung des Kranzes — der Platz geräumt. Beſondere Zwiſchenfälle ergaben ſich r Fliegerabſturz IJ Berlin, 19. Non.(Von unſ. Berl. Büro.) Der Fluglehrer des Stettiner Flugplatzes, Fluglehrer Arthur Schulz, 37 Jahre alt, hatte mit einem Albatrosdoppeldecker auf dem Kreckower Flugplatz einen Auſſtieg unternommen. Plötzlich ſtürzte das Flugzeug ab. 7 Führer war ſoſort tot. Das Flugzeug ging vollſtändig in rümmer. Berlin, 8. Nov. Der„Tag“ meldet aus Hannover, daß die von der Staatsanwaltſchaft ſertiggeſtellte Anklageſchrift gegen Haarmann und Grans dem Landgericht nümmehr zu⸗ gegangen iſt. Die Anklage wirft Haarmann Mord in 27 Fällen vor, während Grans in zwei Fälben der Anſtiftung zum Mord, im übrigen der ſchweven Hehlerei angeklagt wird. Die Verhandlungen vor dem Schwurgericht beginnen wahrſcheinlich An Dezember. Plauen, 8. Nov. In einem Sdadtdeil iſt von Bayern nach dort verbegte kommumiſtiſche Geheimdvuckerei aufgehoben worden. e eege verbotene Druckſchriften uſw. ſind beſchlagnahmt wo 3 London, 8. Nov. Zwei Briliſche Unterſeeboote ſind geſtern früh bei einer llebung im engliſchen Kamal zufam henz ſie wurden ernſtlich beſchädigt, konnien aber mfit eigner t nach A 4 n — Montag, den 10. November 1924 Neue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Nusgabe) 3. Seite. Nr. 522 Mannheimer Montags⸗Moſaik In der Gewohnheit trägem Gleiſe.. Das iſt immer beſſer wie das Gegenteil. Wer wollte ſich beklagen über das, was nicht aeſchieht: es iſt ſchon genug geſchehen. Immerhin gab es Umwälzungen wäh⸗ rend der vergangenen Woche in hinreichendem Maß. So dürfte es der Aufmerkſamkeit Vieler nicht entaangen ſein, daß in den Fleiſch⸗ preiſen in einigen ökonomiſchen Diſtrikten unſerer Stadt eine Bewegung zu verzeichnen war. Und zwar nach unten! Das iſt aewiß authentiſch. da ich es erſt jetzt auf Befragen erfahren habe: im umgekehrten Fall wäre die Angelegenheit ſchon länaſt an mich heran⸗ getreten. Aber die Frauen pflegen, wie Sie wiſſen, ſolche abſchlä⸗ gigen Kleiniakeiten nicht an die aroße Glocke zu hängen. Im Ernſt, ich bin der Sache nachgegangen. es hat zweimal die Differenz von zehn Reichspfennigen ausgemacht— das bedeutet doch für das Pfund den Luxus einer Mannheimer Straßenbahnfahrtl *** Dieſer Luxus beſteht zunächſt darin. daß ſelbſt der, der in der Lage iſt. ſich ihn zu leiſten, zunächſt erfahren muß, daß der Verkehrs⸗ korb hier in Waſſerturmshöhe bochgehänat iſt. Haben Sie es ſchon einmab richtia eilia gebabt? Gina Ihnen ſchon einmal einer der ſel⸗ tenen Beleuchtunaskörver der Oſtſtadt darüber auf, was es heißt, ſich dem Zufall und der beſonderen Gnade des Herannahens einer Stra⸗ ßenbahn überantworten zu müſſen? Nun verſtehe ich unter eilig nicht etwa wenn man vorſätzlich rechts gehen will und vom Parade⸗ platz zur Neckarbrücke muß: das Ideal der Eile kann dabei in der Breiteſtraße nicht aufrechterhalten werden. Die Relativitätstheorie erhält eine ſchlagende Beweiskraft. wenn ſie lehrt. daß die gerade Verbindung zweier Punkte noch lange nicht die kürzeſte iſt. Nein.— eilia hat man es. wenn man einmal raſch nach Käfertal muß. Sie ſtehen am Schloß. in dem feſten Bewußtſein, jetzt kommt erſt der Dreier von Ludwiagshafen, dann der Fünfer vom Lindenhof(in den ſtejat mein kleiner Vetter übrigens nur mit aroßer Ueberwin⸗ ung). und jetzt, ſa ſetkt ſollte, könnte. müßte, dürfte der Käfertäler Zehner herannahen. Schiller hat auch Mannheim gekannt: das Wort pon des Geſchickes Mächten beweiſt es. Der Rhuthmus drei fünf, drei Funf wiederholt ſich von neuem. Sie beainnen die Plakatſäule mit Intereſſe zu ſtudieren, überlegen ſich, ob Sie nicht einmal einfach ein⸗ teigen ſollen, was natürlich keinen Zweck hat, ſchließlich ſind Sie mit den Ankündiaungen ſämtlicher ſpiritiſtiſchen und Verjünaungsvor⸗ träge fertig, baben keine innere Ruhe, ſich der Betrachtung des ſtets impoſanten geſäuberten Schloßhofes hinzugeben, von weitem winkt frohlockend das Getriebe am Paradeplatz.—— Sie können nicht widerſtehen, ſetzen ſich erſt zögernd, dann ſchneller in Bewegung. Ihre Zuverſicht wächſt, als Sie ſchon faſt die Hälfte der Wecaſtrecke zurückgelegt haben... Da. Sie wagen einen ſchüchternen Blick rück⸗ wärts,— Sie ſind ſa nicht die Frau des Lot— und gewahren zwar nicht Sodom und Gomorrha, aber Herkulanum und ſo weiter: Linie 10 mit der ſtolzen Aufſchrift Schloß, Käfertal! Wie ſchnell das Ding jetzt fährt, vorbei am Kaufhaus, hält bereits, Sie rennen, erreichen die Lichtung mit Müh' und Not.— von ferne winkt das rettende Trittbrett, das ſich ſchon wieder in voller Fahrt befindet Wiſſen Sie ſetzt. was Luxus iſt? Dafür dürfen Sie im Glücks⸗ fall auch fünf Pfennige mehr als in andern Städten aufbringen. Wenn Sie übrigens zu zweit einmal nach Wiesloch fahren ſollten, dann überlegen Sie ſich zuvor folgendes: Zweimal Straßenbahn Heidelberg—Wiesloch einfach Mk. 1,20; ein Fahrſcheinheft mit 8 (acht) Scheinen Mk..—. Gültig bis 31. Dezember 1925. Eine Per⸗ ſon braucht für die Fahrt nach Wiesloch drei Scheine. Die Wabl FEFECECCC ˖ N 7 0 5 P 5 5 Wietſchaſtliches und Soziales Zur Förderung des Wohnungsbaues Der Württ. Baumeiſterbund hat in einer Eingabe an Regierung und Landtag die Geſichtspunkte niedergelegt, die ſeiner Meinung nach geeignet ſind, die für das Baugewerbe wie Haus⸗ beſitzer und Mieter gleich dringliche Angelegenheit zu fördern, ohne berechtigte Intereſſen dieſer Kreiſe zu ſchädigen. Aus der Eingabe ſind folgende Punkte hervorzuheben: 1. Der Aufhebung der Zwangswirtſchaft hat die Vereitſtellung genügenden Wohnraumes durch Erſtellung von Neubauten voranzugehen. 2. Bei der allgemeinen Geldknappheit, dem damit verbundenen hohen Zinsfuß und den gegen Friedenszeit um 50 v. H. erhöhten Baukoſten ſind mehr als bisher öffentliche Mittel von Staat und Gemeinden zur Unterſtützung des Wohnungsbaues bereitza⸗ ſtellen. Dieſe ſind zu verwenden: als niederverzinsliche Baudar⸗ lehen gegen Sicherſtellung im 2. Rang und als verlorene Zuſchüſſe zur Deckung von Bauzinſen über den Satz von 6 v. H. 3. Durch Stcat und Gemeinden iſt für private Baudar⸗ lehen(Sparkaſſen) Bürgſchaft zu leiſten. 4. Zwiſchen den Mietzinſen alter und neuer Wohnungen iſt ein Ausgleich zu ſchaffen zur Feſtigung der Baurente neuer Häuſer, womit Anreiz zum Bau von Mehrſamilienhäuſern gegeben wird, die allein dem Wohaungsmangel wirkſam Abhilfe bringen. Die bleibt Ihnen. Ein Fahrſchein iſt übrigens handelsrechtlich eine Ur⸗ kunde. Wiſſen Sie jetzt. warum?! *** Für den, ber nicht gerade gezwungenermaßen auf das Fahren im Luxusauto angewieſen iſt, dürfte das Gehen zur Zeit das Aller⸗ beſte ſein. Wenigſtens bei der goldenen Sonne, wie wir ſie in den letzten Tagen hatten. Damit meine ich nun gar nicht die ultra⸗ violetten Strahlen, die erſtens einmal dunkle Strahlen ſind und zweitens lediglich im Laienbewußtſein als allerwärts heilſam exiſtieren; ſie können nämlich auch zuweilen höchſt gefährlich wer⸗ den, die Haut unheilbar ſchädigen— trotz aller Großartigkeit der Heilergebniſſe, die man mit ihnen erzielt hat.—— Nein— ich meine in aller Beſcheidenheit damit die Tatſache, daß es endlich einmal zu regnen aufgehört hatte. Die Feuchtwärme iſt einer an⸗ genehmen Kühle gewichen, die wohl erträglich wäre, wenn jene nicht wieder einen ganzen Stall von Erkältungen zurückgelaſſen hätte. und naſſen Füßen am Montag und Dienstag in Frankfurt mit aller Bequemlichkeit holen. Der Main hatte nämlich ſeinen milden Namen ganz vergeſſen und war über ſeine Ufer getreten, wodurch die Alt⸗ ſtadt zum Teil einen venezianiſchen Charakter angenommen hatte. Wieviel Wintervorräte ſind da durch das in die Keller eingedrungene Waſſer, das auch durch die raſche Lehmverkleidung der Fenſter nicht aufzuhalten war, zugrunde gegangen! Mancherorts war ein näſſender Gang nicht zu vermeiden, und die Neugierde der Menſchen, die ſich bekanntlich durch kein Element abhalten läßt, machte viele Stellen undurchdringlich. So kam es, daß ich mich plötzlich ganz allein im Kaiſerdom wiederfand, deſſen Innenfärbung ſich mit dem herein⸗ flutenden Sonnenlicht zu wunderſamer Weihe verband. Der Turm iſt ein Vorbild, nicht nur künſtleriſch, auch rein menſchlich: Wer hat noch nicht bemerkt, daß ſeine Zierden immer reicher und reicher werden, je mehr ſie ſich von den kleinen Menſchlein da unten ent⸗ fernen! Bis aber das Waſſer bei der nächſten Sintflut einmal dort hinauf dringt, dachte ich mir, won es noch lang hin ſein. Und als dann der Zug in Mannheim einlief, war ich ſchon da⸗ mit zufrieden, daß ich auf dem erſten Bahnſteig ankam und auch wieder alles in gewohnter Trockenheit und Regenfreiheit antraf Uns iſt das heute eine vollkommene Selbſtverſtändlichkeit geworden; dabei iſt es noch gar nicht lange her, daß man auch nach dem Auf⸗ hören des Regens nur durch das Legen von Brettern von der einen Seite der Straße auf die andere gelangen konnte Uebrigens habe ich zu keinem Brett mehr irgend ein Vertrauen, ſeitdem ich mir vor⸗ geſtern in den engen Planken, von denen viele ſagen, ſie ſeien die enge Heidelbergerſtraße, trotz des Bretterverſchlags ein ganz an⸗ ſohnliches Mauerſtück an den Kopf flog; wie Sie ſehen, iſt jedoch kein edler Körperteil verletzt worden. d.** So kam denn wieder einmal der Montag in die Welt, an dem mir immer ſo zumute iſt, wie etwa jetzt dem durchgeplumpften Präſidentſchaftskandidaten Lafollette, von dem ich mich in der Hauptſache allerdings daduych unterſcheide, daß meine Frau noch nie öffentlich von einem Auto aus händeringend über mich geſpro⸗ chen hat. Und zwar deswegen: erſtens habe ich kein Auto, zweitens kann meine Frau gar nichts über mich ſagen, und drittens handelt es ſich zur Zeit bei uns um gar keinen vereinigten Präſfdenten, ſandern um etliche vierhundert Reichstagsabgeordnete. deren Zu⸗ ſammentritt diesmal in die Zeit der Weihnachtswünſche fällt. Dann werden wir an einem Montag wiſſen, was alles in Erfüllung ging. Autolykus. Beſteuerung des dem Hausbeſitz aus der Gebäudeentſchuldung zu⸗ gewachſenen oder durch die Inflation nicht entwerteten Sachver⸗ mögens iſt Sache der Steuerpolitik und ſollte nicht mit dem Woh⸗ nungsproblem verquickt werden. 5. Neubauten ſind von der Gebäudeſteuer auf fünf bis zehn Jahre zu befreien zur Erleichterung der Laſten der Inſtandſetzungs⸗ und Betriebskoſten des Hauſes und der Verzinſung und Tilgung des Baukapitals. Städtiſche Nachrichten Der geſtrige Sonntag brachte ungewöhnlich ſchönes Wetter. Völlig wolkenlos ſtrahlte der Himmel bis zum Sonnenuntergang. Man mußte zu einem Spa⸗ ziergang allerdings die Mittagsſtunden wählen, wenn man den warmen Sonnenſchein in voller Stärke auf ſich wirken leſſen wollte. Die Anlagen waren bis in den Abend hinein bevölkert wie an ſchönen Sommertagen. Die friſche Luft wirkte wohltuend auf Nerven und Atmungsorgane. Beſondere Anziehungskraft übte wieder der Waldpark aus. Bei einer Wanderung durch die ausgedehnten An⸗ lagen konnte feſtgeſtellt werden, daß der Waſſerſtand des Rheine⸗ wieder normale Verhältniſſe annimmt. Von dem allzgemeinen Drang nach Luftſchnappen profitierten die Lokale, in denen man nach längerem Spaziergang gern Station macht, ſo das Waldpark⸗ und Erkältungen konnte man durch rechtzeitige Eindeckung mit kalten Rennwieſenreſtaurant. Bei Schent und Ruffler war nur ſchwer Platz zu bekommen. Selbſt das hinterſte Sälchen wurde in Anſpruch ge⸗ nommen 8 Am Abend waren die Theater, Kinos, Kaffeehäuſer und Reſtau⸗ rants ſehr ſtark beſucht. Im Roſengarten übte die 8. Wiederholung des Herbſtſpiels„Lindenwirtin, du junge... die erwar⸗ tete Zugkraft aus Das Stück hat durch die H. Bernhard ſche Ueber⸗ arbeitung weſentlich gewonnen. Die dilettantiſchen Kräfte ſind gut eingeſpielt, ſodaß durch die Aufführung ein flotter Zug ging, zu dem nicht wenig die Beſetzung einiger Hauptrollen durch Berufs⸗ künſtler beitrun. Wir nennen Eliſe De Lank, der ein mächtiger Delikateßkorb überreicht wurde, als Köchin Fränz Elſe Flohr als Liſelotte, Wilhelm Egger als Lindenwirt, Hellmuth Neuge⸗ bauer als Hansjörg und Ludwig Puſchacher als Amtmann. Die andern Soliſten waren ebenfalls auf dem richligen Platz. Die En⸗ ſembleſzenen wirkten durch ihre Ungezwungenheit ſehr natürlich und die Kapelle, die von Heren Eberts in Vertretung des unpäßlichen Komponiſten Karl Fiſcher⸗Bernauer ſchwungvoll dirigiert wurde, entwickelte Rhythmus und Klangſchönheit. Das ſehr zahlreich erſchienene Publikum amüſierte ſich, wie der ſtarke Beifall bewies, vortrefflich. H. Gedächknisfeier. Am Todestage ihres früheren 1. Vor⸗ ſitzenden verſammelte geſtern vormittag die Liederhalle ihre Aktivität vor dem Krematorium, um gemeinſam unter Vorantritt des Evang. Poſaunen⸗Chors an die Ruheſtätte des unvergeßlichen Vereins⸗Kameraden zu ziehen. Mit dem Chopin'ſchen Trauermarſch, den der Verblichene in ſeinen jungen Jahren ſo gerne geſungen, wurde die Feier eingeleitet. Darauf wurde unter Muſikdirektor Gellerts Leitung der prächtige Chor„Heilig, Heilig“ zum Vor⸗ trag gebracht. Der jetzige 1. Vorſitzende, Herr Walter, hielt ſo⸗ dann eine kurze inhaltsreiche Gedächtnisrede, worin er darauf hinwies, daß es gerade drei Jahre her ſind, daß die„Liederhalle“ und viele andere Korporationen den herben, unerſetzlichen Verluſt durch den Heimgang Weinreichs erlitten. Als der Redner geendet, gedachten die Anweſenden in ſtiller Wehmut entblößten Hauptes des Unvergeßlichen. Mit dem Chor„Ueber den Sternen“ und einem Choral ſchloß der eindrucksvolle Gedächtnisakt. * Ihren 70. Geburtstag begeht am 11. November Frl. Babette Herry, die 52 Jahre in Dienſten der verſtorbenen Frau Beauval am Markt war. Die Jubilarin, ſeit dem Tode ihrer Dienſtherrin Inſaſſin des Laurentianums, war über 20 Jahre im Paramenten⸗ verein der Herz Jeſu⸗Pfarrei und der Oberen Pfarrei hervor⸗ ragend tätig und hat in der Neckarſtadt ſehr viel für die Armen gewirkt. * Fußbodenbrand. Am Sonntaa nachmittag entſtand im Hauſe Prinz⸗Wilhelmſtraße 21 ir einem Zimmer, das ſich in Reparatur befindet, ein Fußbodenbrand, der von der Berufsfeuerwehr gelöſcht wurde. *Feſtigenommen wurden 18 Perſonen wegen verſchiedener ſtraf⸗ barer Handlungen, darunter eine Kellnerin wegen Meineids, ein Techniker wegen Betruags und ein Taglöhner wegen Plünderung. veranſtaltungen Der Künſtler⸗Ball der am Samstag im Nibelungenſaal von der Ortsgruppe Mannheim des Internationalen Artiſten verban⸗ des S. W. J. veranſtaltet wurde, nahm bei recht gutem Beſuch einen für die tanzluſtige Jugend ſehr befriedigenden Verlauf. Un⸗ zulänglichkeiten werden bei derartigen Gelegenheiten in Kauf genom⸗ men. Aber es darf trotzdem nicht verſchwiegen werden, daß die Ballkapelle nicht völlig den Anforderungen entſprach, die man bel einer Nibelungenſaal⸗Veranſtaltung ſtellen muß. Vor allem war das Orcheſter zu ſchwach beſetzt. Die künſtleriſche Geſamtleitung war Regiſſeur Brimo übertragen, der die nicht leichte Aufaabe mit vornehmem Geſchmack und feinem Stilgefühl gemeiſtert hat. Auf dem Podium leuchtete vor einem Halbrund ſchlanker Lorbeerbäum⸗ wieder die elektriſche Tiſch⸗Leuchtfontäne des Spezialhauſes A. Hinze⸗Werner, die ſchon beim kürzlichen Tanzturnter des Gelb⸗ Weiß⸗Elubs ſo ungemein dekorativ wirkte. Die Firma Etoling u. Hahn hatte wieder die koſtbaren Teppiche geſtellt, die das Po⸗ dium und die Brüſtungen der Empore ſchmückten. Mit dem Glan⸗ der ſtändigen Beleuchtung des Nibelungenſaals wetteiferten die in den Bogen des Umgangs aufgehängten bunten Laternen und Wpeln, die ebenfalls die Firma Ciolina u. Hahn zue Verfügung geſtellt hatte. Zu beiden Seiten des Ausgangs zum Garten hatte die Firma Gebr. Wirth in Gemeinſchaft mit dem Kunſthaus Droller eine ſehr vornehm wirkende Ausſtellung arrangiert, die ein ungemein effektvolles Pendant zu der Ausſchmückung des Podiums bildele. An der Ausſtattung des Saales und der kechniſchen Pereitſtellung waren außerdem die Firmen Brown, Boveri u. Cie,, die Deutſche Werbe⸗Geſellſchaft, die das geſchmackvoll aus⸗ geführte Programm lieferte, die Gärtnerei Kocher am Friedhof und P beteiligt. Von 8 Uhr ab wechſelten unter der umſichtigen Leſtung des Tanzſportmeiſters Friedrich Heß vom Gelb⸗Weiß⸗Elub moderne mit „klaſſiſchen“ Tänzen ab. Das verſchiedenfarbige Licht, das ſich auf das Parkett ergoß, erhöhte den Reiz der wechſelnden Bilder. Von den Künſtlerinnen und Künſtlern, die in dem Programm als Mit⸗ wirkende verzeichnet waren, ſahen und hörten wir den brillanten Damenimitator Vernon vom Kabarett Fledermaus Stutigart, der als Spitzentänzer hervorragend war, den glänzenden Original⸗Step⸗ tänzer Bert Dixen⸗Andreß, die kemperamentvolle Wiener Ueberwinde den, der in dir iſt. Martin Luther. Nahbeb's Schilderungen aus Alt⸗Mannheim Erinnerungen zum 10. November. Von Wilhelm Widmann(Stuttgart) Knud Lyne Rahbek, längſt in Vergeſſenheit geraten, war einſt— zur Schiller⸗ und Goethe⸗Zeit— nicht nur in ſeiner däniſchen Heimat, ſondern auch in deutſchen Landen eine ſehr bekannte und hochgeſchätzte Perſönlichkeit. In jungen Jahren knüpfte er auf Reiſen in Deutſchland mit vielen deutſchen Dichtern und Gelehrten Bekannt⸗ ſchaften an, namentlich in Mannheim, Leipzig und Wien pflegte er mit den literariſchen Kreiſen lebhaften Verkehr und erwarb ſich durch ſein ſympathiſches Weſen, ſeine reichen Kenntniſſe und ſein hohes Streben zahlreiche Freunde. Rahbek war ein leidenſchaftlicher Literatur⸗ und Theaterfreund, er veröffentlichte wertwwolle dramatur⸗ giſche Abhandlungen, mehrere ernſte und heitere Theaterſtücke und das zweibändige Werk„Erinnerungen aus meinem Leben“, das eine FJülle intereſſanter Schilderungen aus ſkandinaviſchen, deutſchen, öſter⸗ reichiſchen und franzöſiſchen Zentren des Literatur⸗ und Kunſtlebens enthält und wohl in Erinnerung gebracht zu werden verdient. In reiſeren Jahren wurde Rahbek Profeſſor der Aeſthetik und Mitdirek⸗ lor der Käniglichen Schauſpiele zu Kopenhagen; hochbetagt ſtarb er am 22. April 1830 in ſeiner Vaterſtadt Kopenhagen. Von Heſterreich und Bayern her kam Rahbek auf ſeiner Studien⸗ reiſe im Juni 1784 nach Mannh ei m, wo er ſich ſehr ſchnell wohl und heimiſch fühlte.„In Mannheim warteten meiner wahre gol⸗ dene Tage“ berichtet er,„da Ludwig Schröder(der Leiter der Ham⸗ burger Bühne), der für ſeine Unternehmung beſonders ein Auge auf das köſtliche Mannheimiſche Klettblatt, Beil, der vorzüglich ſein jebling war. Iffland und Beck geworfen, alles getan hatte, um mir eine gute Aufnahme daſelbſt zu bereiten; da überdies Schil⸗ er, um jene Zeit in erfreulicher Blüte, mir als einem lieben Ge⸗ noſſen in der Bahn der Kunſt und einem warmen Anbeter ſeiner Muſe, Aamdte entgegenkam, und da Beck, auch einer von den e den zuletzt Uebriggebliebenen der Eckhof⸗Leſſinaſchen Schule, mich mit üte um ſo mehr überhäuften, als ich von München aus ihm eine mündliche Warnung von dem Gewitter Zu überbringen hatte, das wegen des Illuminatismus i⸗ dem kurfürſtlichen Lande gegen die Freimaurer aufzog“. „Sehr beklagte der damals 24jährige däniſche Dichter, daß während ſeines Aufenthalts der Theaterſpielplan viel zu wünſchen übrig ließ und die Stücke Schillers, die er beſonders zu ſehen ge⸗ wünſcht hatte, wegen Erkrankung der erſten Liebhaberin Madam eck nicht gegeben werden konnten Schröders durch Rahdek über⸗ e Aufforderung, Mantiheim zu verlaſſen zmd zu m dach Hamburg zu kommen, fand zunächſt bei den genannten Künſtlern freudige Zuſtimmung. Nach Beendigung ihrer Mannheimer Ver⸗ träge zu Oſtern 1786 wollten ſie zu Schröder übergehen, auch Rah⸗ hek ſelbſt wollte als Draunaturg bei Schröder Stellung nehmen. Im Verein mit Schröder und ſeiner Gattin wollten die jungen Künſtler zeine dramatiſche Akademie, einen Kunſttempel bilden, desgleichen man noch nicht geſehen hätte.“ Zum Glück für die Mannheimer Bühne wurden Beil, Iffland und Beck bald wieder anderen Sinnes, ſo daß das gemeinſame Vorhaben nicht zur Ausführung kam. Auf Ifflands Bekreiben brachte die Mannheimer Nationalbühne am 20. Juli 1784 ein einaktiges Nachſpiel von Rahbek, betitelt„Die Vertraute“, zur Aufführung. Rahbek verſichert, daß es„mei⸗ ſterhaft“ aufgeführt worden ſei, insbeſondere habe Madam Beck als Pauline eine Glanzleiſtung geboten. Seiner Mitteilung über jene Uraufführung ſeines anſpruchsloſen Einakters fügt Rahbek bei: „Auch Schiller, wie ſehr verſchieden ſein höherer Geiſtesflug auch war, fand Gefallen an meinem Schauſpiel, und wenn ich nicht irre, brachten wir Beide denſelben Abend im Pfälzerhof bei einem Glas Wein zu, da Iffland und Beck früh nach Hauſe gingen. An dieſem Abend war es, wo, weil die Reden natürlicherweiſe bald auf ſeine dramatiſchen Arbeiten kam, ich mich darauf beſann, daß ein ſunger wackerer Medikus, Feller in Leipzig, mir erzählt hatte, daß Schiller ſeine„Räuber“ aus einem alten engliſchen Schauſpiele„The Life of Charles Moor“ genommen, das er in einer phyſiologiſchen Abhand⸗ lung von Schiller zitiert gefunden hätte, Da ich mich nun wohl be⸗ wandert in der engliſchen dramatiſchen Literatur glaubte und meines eifrigen Suchers ungeachtet nicht im Stande geweſen war, ein ſolches Stück aufzufinden, konnde ich der Verſuchung nicht wider⸗ ſtehen, da ich mich nun unter vier Augen mit dem Dichter befand, ihn zu fragen, wo das engliſche Schauſpiel, aus dem er die Idee zu ſeinen„Räubern“ genommen, zu finden, und von wem es wäre? Schiller ſchien betroffen. Befürchtend, ihn verletzt zu haben, da ich (beſonders durch Iffland) einen ziemlich lebhaften Begriff von ſeiner Empfindlichkeit erhalten hatte, beeilte ich mich, ihn zu bitten, wir doch die Einſicht zuzutrauen, das rohe Erz, aus dem ein Kunſtwerk gebildet würde, von dem Kunſtwerke ſelbſt unterſchelden zu können, und daß das engliſche Schauſpiel, wenn es größere Vorzüge gehabt hätte, als den, einen Stoff abzugeben, aus dem eine geniale Han ein effektvolles Drama bilden könnte, kaum ſo unbekannt ſein würde. Zugleich ſagte ich ihm, woher ich dieſe Idee hätte. Mit ſehr freundlicher Gutmütigkeit erzählte mir nun Schiller, daß er, während er den Kopf von ſeinen„Räubern“ voll gehabt. eine mediziniſche Probeſchrift in dem Militär⸗Inſtitut in Stuttgart zum Ausarbeiten bekommen und dazu einen Gegenſtand von dem Zuſammenhange der tieriſchen und der geiſtigen Natur des Men⸗ ſchen Sauſel hätte, der ihm Anlaß gegeben, mehrere Stellen aus dem Schauſpiele, mit dem er ſchwanger ging, zur Erläuterung an⸗ dſmöge!“ zuführen. Da er indeſſen dieſe auf deutſch oder als Stellen aus einem deutſchen Stücke nicht hätte zitieren dürfen, damit man ihm nicht beſchuldigte, ſich mit einer gegen das Reglement ſtreitenden Arbeit befaßt zu haben, ſo habe er ſeine Zuflucht zu der Fiktion eines alten engliſchen Schauſpiels, worin ſich dieſe befinden ſollten, genommen.„Ich hätte indeſſen nicht geglaubt“, ſagte Schiller,„daß dieſe Schrift ſich weiter als in der Heimat verbreitet haben würde, und daher wurde ich unruhig, als ich ſie nennen hörte, weil ich nun in die Verlegenheit geſetzt werden kann, mach öffentlich darüber er⸗ klären zu müſſen.“ Dies tat Schiller übrigens nicht, und erſt nach ſeinem Tod fand ich, anläßlich einer Notiz in einer Wiener Zeit⸗ 1—0 mich verpflichtet, in einem däniſchen Blatte etwas darüber zu agen.“ Um dem däniſchen Freunde vor ſeiner Abreiſe eine Freude zu bereiten, hatte Frau Beck ungeachtet ihrer Fiebecerkrantung ſis aufgerafft, die Hauptrolle in Rahbeks Stück zu ſpielen; noch in der Nacht darnach verſchlimmerte ſich ihr Zuſtand. Nahbek, der am folgenden Tage Mannheim verließ und unterwegs noch in mit Schiller zuſammentraf, reiſte über Straß⸗ burg nach Paris. Kaum dort angekommen, empfing er die Nachricht vom jähen Hinſcheiden der verehrten Freundin und grünſtlerin. Wie tief Beck durch den Tod ſeiner innig geliebten Lebensgefährtin er⸗ ſchüttert war, zeigen folgende Stellen aus ſeinem Briefe an Rah⸗ bek:„Meine gute junge Frau iſt nicht mehr! O, weinen Sie mit mir, bedauern Sie michl O, ich war ſo vollkommen glücklich und bin nun ſo unausſprechlich elendl... Ach! ſie war ſo ſanft, ſo gut— zu gut für dieſe Welt, liebte mich ſo ganz, füllte ſo ganz alle Ge⸗ danken meines Kopfes und meines Herzens aus. Sie ging aus die⸗ ſer Welt, beweint und bedauert von allen guten Herzen, die ſie kannten; Mädchen ſtreuten Blumen auf ihr Grab... Sie kannten ſie— doch nicht ſie ſelbſt, nur die Skizze von ihr. Dieſe Blume war ſchon halb verwelkt— ihr Verſtand wurde ſchwächer, und ihr edles vortreffliches Herz haben Sie nicht geſehen. Ich habe ſie ge⸗ kannt— in voller Schönheit und Blüte, voller Geiſt und Laune, mit der unverdorbenen Güte des ganzen Herzens, und ich ſage Ihnen, ich war völlig glücklich. Nun bin ich vom Schickſal zertreten; alle meine Freuden ſind dahin. Gebe Gott, daß ich ihr bald folgen Nicht nur für den Gatten, auch für das Mannheimer Kunſt⸗ leben war das Hinſcheiden der Karoline Beck geb. Ziegler ein außerordentlich ſchwerer Verluſt. Erſt 18 Jahre alt, zählte ſie doch ſchon zu den bedeutendſten Talenten im Fache der kragiſchen Liebhaberinnen. Schiller ſchätzte ſie ſehr hoch und Iffland äußerle ſich über ihre Leonore im Fiesko:„Nie habe ich den Augenblick der Dichtung ſo wiedergeben—— Nie habe ich dieſe Alzente wieder⸗ Reaſer noch die Melodie der Liebe, wie ſie in Fieskos Gattin ve ieſen Lippen tönte.“ In einem neuen Stück von Raßhbeck(„ ————— —̃ͤ—— —— —.———— 4. Seie. Nr. 522 Neue Mannheimer Jeitung(Morgen⸗Ausgabe) Monkag, den 10. November 1924 Stimmungsſängerin Riſa Juro und die 3 Jowalzäsky(ruf⸗ ſiſche Ballett⸗Tänzer) von den Karl⸗Theodor⸗Künſtlerſpielen, die einen Original⸗Czardas ausgezeichnet tanzten. Die Tanzvorführungen erfolgten auf dem Spiegelparkett des Saales, das gerade noch aus⸗ reichte, um den vielen Paaren ein bequemes Tanzen zu ermöglichen. Da wir immer noch nicht Fox⸗Trott, Paſo⸗Doble, Tango, Boſton, Blues, Own⸗Step, Java und Shimmy können, haben wir den Schluß des Balles, der auf 5 Uhr feſtgeſetzt war, nicht abgewartet. Aber wer nicht nur Walzer und Rheinländer tanzte oder ſich bei der Francaiſe tummelte, hat keine Langeweile verſpürt. Der gute Beſuch des Valles läßt erhoffen, daß für die Unterſtützungskaſſe der Artiſten⸗Ortsgruppe ein Ueberſchuß erzielt worden iſt. Sch. Theaternachricht. Der erſte Gaſtſpielabend der ehemaligen Hofſchauſpielerin Anna Meher⸗Glenk findet heute abend im Nationaltheater ſtatt. Zur Aufführung gelangt Schillers Trauer⸗ ſpiel„Maria Stuart!. Die Künſtlerin wird die Rolle der „Eliſabeth“ ſpielen. Die Titelrolle ſpielt Maria Andor.— Mitt⸗ woch, 14. November findet der zweite Gaſtſpielabend von Anna Meyer⸗Glenk ſtatt. Zur Aufführug gelangt Goethes„Iphi⸗ genie auf Tauris“. * Einen mehrſtündigen Lehrgang über alkoholfreie Jugend⸗ erziehung veranſtaltet der Landesverband gegen den Alkoholismus in der Aula der Friedrichsſchule. Jen Jugend⸗ erziehern, Jugendpflegern, Lehrern, Geiſtlichen und Aerzten, insbe⸗ ſondere aber den Führern von Jugendverbänden, ſei der Beſuch dieſes bedeutſamen Kurſes nachdrücklichſt empfohlen. * ftarneval⸗Verein E. V. Mannheim. Man ſchreibt uns: Am morgigen Dienstag, dem 11. im 11., eröffnet obiger Verein in den neu renovierten oberen Räumen des Stanimhauſes Eichbaum, P 5, 9, die Karneval⸗Saiſon 1924—1925. Dem Elferrat iſt es gelungen, in erſtklaſſiger Aufmachung ein wirklich gediegenes Pro⸗ gramm zuſammenzuſtellen, ſo daß ein Beſuch dieſer erſten„Sitzung“ nur zu empfehlen iſt. Unſer Motto:„Lang hot's gedauert— jetzt awer bei!“ möchten wir der Einwohnerſchaft Mannheim zurufen. vereinsnachrichten Jin einer Mitgliederverſammlung des Bezirks⸗Lehrervereind Manuheim hielt am letzten Mittwoch Unterrichtsminiſter Dr. Hell⸗ pach einen Vortrag über„Die kindlichen Lebenskriſen; ihre erziehliche, didaktiſche und lehrplantechniſche Tragweite“. Die Lehrerſchaft von Mannheim und Umgebung war ſo zahlreich erſchienen, daß die geräumige Aula der Handelshoch⸗ ſchule die Zuhörer kaum faſſen konnte. Die ſtaatlichen und ſtädtiſchen Schulbehörden, an der Spitze Kreisſchulrat Dr. Muckle. waren voll⸗ zählig zur Stelle. Unter den ſonſtigen eingeladenen Gäſten befand ſich gußer dem früheren Stadtſchulrat Dr. Sickinger, dem Dozenten für Pſychologie an der hieſigen Handelshochſchule, Dr. Selz, auch eine Reihe führender Perſönlichkeiten auf dem Gebiete der Jugend⸗ pflege und Jugendfürſorge. Der faſt zweiſtündige Vortrag war eine akademiſche Vorleſung aus dem perſönlichen Arbeitsgebiet des Mini⸗ ſters als Arzt und Pfychologe. In großzügiger Perſpektive zeigte der Redner den Unterſchied zwiſchen der althergebrachten Wiſſensſchule und den heutigen Reformbeſtrebungen auf Schaffung einer Schule zur Erziehung werdender Perſönlichkeiten, um dann überzugehen auf die pfycho⸗phyſiſchen Grundlagen der organiſatoriſchen, methodiſchen und ſtofflichen Aufgaben des Volks⸗ und Mittelſchulweſens. Der Mini⸗ ſter verſtand es, durch ſeine überragende Rednergabe, ſeine anſchau⸗ liche und eindringliche Art der Darſtellung, ſein reiches Wiſſen und ſeine großzügige Betrachtungsweiſe die Hörrerſchaft durch volle zwei Stunden hindurch in Spannung zu halten. Reicher Beifall lohnte den Redner. Die Fernſprechnummer als Telegrammanſchriſt Die Poſtverwaltung trägt ſich mit dem Gedanken, die abge⸗ kürzte Telegrammanſchrift durch die Fernſprech⸗ nummer des Telegrammempfängers zu erſetzen und den In⸗ halt des Telegramms durch den Fernſprecher mitzuteilen, auf beſondern Wunſch und gegen Zahlung einer Jahresgebühr den In⸗ halt außerdem noch ſchriftlich zu übermitteln. Dadurch ſoll die Ueber⸗ mittlung von Telegrammen beſchleunigt werden. Die Düſſel⸗ dorfer Induſtrie⸗ und Handelskammer hat auf Grund einer Rundfrage bei vielen Firmen der Poſtverwaltung mitgeteilt, daß gegen eine ſolche Aenderung die größten Bedenken gel⸗ tend gemacht werden müßten. Dieſe Bedenken ſtützten ſich darauf, daß die abgekürzten Telegrammanſchriften der Firmen ſeit langen Jahren nicht nur im Inlande, ſondern auch im Auslande bekannt ſeien und kaum durch eine geeignetere Anſchrift erſetzt werden könn⸗ ten, und daß weittragende Folgen für den Empfänger möglich ſeien, weil gerade bei einer Uebermittlung von Zahlen durch Leſe⸗ und Hörfehler ſehr leicht Störungen vorkämen. Viele Telegramme ſeien oft mehr oder weniger verſtümmelt, ſo daß eine richtige Wie⸗ dergabe durch den Fernſprecher ſchon deshalb nicht möslich ſei. Der Telegrammempfänger werde dagegen den Inhalt meiſt beſſer ver⸗ ſtehen, wenn ihm der geſchriebene Wortlaut vorliege. Um ſicher zu gehen, würden die meiſten Firmen die ſchriftliche Uebermittlung des Telegramms abwarten. Hierdurch würde jedoch keinerlei Zeit ge⸗ wonnen. Bei einer Verſtümmelung der gekürzten Telegrammanſchrift ſei es bis jetzt, wenn auch mit einigen Schwierigkeiten, ſtets möglich geweſen, den Empfänger ausfindig zu machen. Bei einer Verſtüm⸗ ͤͥͤĩ²ð ¶„- ⁵⅛˙l. melung der Fernſprechnummer als Anſchrift jedoch, ſelbſt wenn ſie in Buchſtaben übermittelt werde, ſei ſofort die Unmöglichkeit gegeben, das Telegramm dem richtigen Empfänger zuzuſtellen. Bei der Uebermittlung durch den Fernſprecher würden beſonders techniſche Bezeichnungen ſehr leicht Anlaß zu Mißverſtändniſſen geben. Für die Firmen würden auch dann Unannehmlichkeiten eintreten, wenn durch den Fernſprecher Telegramme mitgeteilt würden, die vertrau⸗ lichen Inhalts und nur für die Geſchäftsleitung beſtimmt ſeien. Bei der fernmündlichen Uebermittlung des Telegramminhalts könn⸗ ten auch dadurch Verzögerungen ſich ergeben, daß beim Vorhanden⸗ ſein mehrerer Fernſprechanſchlüſſe eine beſtimmte Nummer oder ſämtliche Nummern beſetzt ſeien. Aus oll dieſen Gründen hat ſich die Düſſeldorfer Induſtrie⸗ und Handelskammer gegen die Einfüh⸗ rung des neuen Verfahrens ausgeſprochen. * *Ermäßigung der belgiſchen Biſagebühren. Nachdem die deut⸗ ſchen Sichtvermerksgebühren eine Herabſetzung auf 2 Mark für drei⸗ kägige, 5 Mark für einwöchige und 10 Mark für einmonatige Reiſen uſw. erfahren haben, hat auch die belaiſche Regierung die Sicht⸗ vermerksgebühren, die von Deutſchen für die belaiſchen Viſen zu erheben ſind, in Anraſſung an die deutſchen Sätze herab⸗ geſetzt. Ein Deutſcher erhält mit Wirkung vom 1. November bel⸗ giſche Viſa nach folgenden Sätzen: für Durchreiſe ohne Aufenthalt durch Belgien 10 Frs.; für ſiebentägige Einreiſe und zurück 30 Frs.; desgl. für einen Monat 40 Frs.: desgleichen für 3 Monate 80 Frs.; für die Einreiſe zum Zwecke der dauernden Niederlaſſung(bisher 625 Frs.) 100 Frs. Viſa für Seeleute 50 Prozent der gewöhnlichen Sätze uſw. Im Falle ausgeſprochener Armut können die Sichtver⸗ merke gebührenfrei erteilt werden. Die Ausreiſe aus Belgien iſt frei. In Belaien anſäſſige Deutſche müſſen jedoch ihre Päſſe vor Ausreiſe mit einem Wiedereinreiſe⸗Sichtvermerk verſehen laſſen. für den ebenfalls die obigen tarifmäßigen Gebühren erhoben werden. Gleichzeitig ſind die belaiſchen Paßbehörden im Auslande angewieſen worden, Sichtvermerke auch für Deutſche nach bedeutend erweiterten Grundſätzen zu erteilen: allerdings ſind gegenüber den belgiſchen Paßſtellen noch zahlreiche zeitraubende Formalitäten zu erfüllen, wo⸗ durch die deutſchen Reiſenden im Gegenſatz zu den nach Deutſchland reiſenden Belgiern, welche die Sichtvermerke in wenigen Minuten er⸗ halten, immerhin noch ſtark benachteiligt ſind. * Ein cheiſtliches Erholungsheim. Ddas Schwefelbad Sebaſtiansweiler bei Tübingen iſt nunmehr durch die Bas⸗ ler Miſſionsgeſellſchaft in Verbindung mit einem Freun⸗ deskreis in Württemberg erworben worden. Das Bad foll zu einem chriſtlichen Erholungsheim(E..) umgeſtaltet werden, zugleich aber auch andern Zwecken, Miſſions⸗ und Bibelkurſen, Freizeiten, Kon⸗ ferenzen und dergl. dienen. Man begrüßt dieſen Schritt in weiten Kreiſen der evang. Bevölkerung Württembergs mit großer Genug⸗ tuung. Rommunale Chronik Ein Gukachten der pfälziſchen Skädte über ihre Erfahrungen bei der Wahl R. Frankenthal, 6. Nov. Angeſichts der bevorſtehenden Wahlen dürfte die Tatſache intereſſieren, daß nach den letzten Wahlen der Kreiswahlleiter die Stadtrerwaltungen zu einer gutachtlichen Aeuße⸗ rung über die von ihnen bei den Wahlen gewonnenen Erfahrungen aufgefordert hatte. In dem Gutachten der Stadt Frankenthal wird dargetan, daß viele Wahlberechtigten von dem Recht der Einſicht⸗ nahme in die Wahlliſten keinen⸗Gebrauch gemacht hätten und daher manche nicht eingetragen waren.(Diesmal werden daher den Wahlberechtigbden Benachrichtigungen gegeben und zwar ſo zeitig, daß ſie noch innerhalb der Einſpruchsfrift reklamieren können.) Die Stimmſcheine(bei Wahl außerhalb des Wohnorts) hätten ſich be⸗ währt. Als Abſtummumgsleiter ſeien von den Parteien vielfach dazu ungeeignete Perſönlichteiten vorgeſchlagen worden, andere hätten verſucht, von dem ihnen zugeteilten Poſten wieder loszukommen. Nach den neuen geſetzlichen Beſtimmungen kann die Ausübung der Aemter erzwungen werden.) Dadurch ſeien der Stadtverwaltung vielerlei Verdrießlichkeiten entſtanden. Einige Perſonen mußten unter Androhung von Ordnungsſtrafen auf ihre Pflicht hingewieſen werden. Gut bewährt hätten ſich auch die Einheitsſtimm⸗ zettel, gar nicht dagegen die Vornahme dreier Abſtimmungen in einem Wahlgang(Reichs⸗ und Landtagswahl und Volksentſcheid) wegen der damit verbundenen Mängel und Unſtimmigkeiten. Viele Wähler z. B. haben die Umſchläge zur Reichstags⸗ und zur Land⸗ tagzwahl verwechſelt. Das Gutachten ſpricht dann noch aus, daß die Wahlzettel⸗Umſchläge nicht gut entbehrt werden könnten, weil da⸗ Falten der Wahlzettel von den meiſten Wählern nicht ſo ſorgſam gehandhabt werde, daß das Wahlgeheimnis wirklich geſichert ſei und weil es auch durch ſeine zeitraubende Umſtändlichkeit das Wahlge⸗ ſchäft unnötig aufhalte. Zum Schluß zählt das Gutachten noch einige Wahlkurioſa auf, die ſich im Berichtsbereich zugetragen haben. * 3 Ladenburg, 8. Nov. Aus der jüngſten Gemeinderats⸗ ſitzung iſt mitzuteilen: Die Abgrenzung der Stimmbezirke und die Ernennung der Abſtimmungsvorſteher und deren Stellvertreter für die am 7. Dezember ſtattfindende Reichstagswahl wurde vorge⸗ nommen.— Eine Erhöhung des Luſftbarkeitsſteuerſatzes für den Kinobetrieb Lowinger tritt ſofort in Kraft.— Der altkathol. Ge⸗ meinde wird ein Schulzimmer in der Volksſchule zu Verſamm⸗ lungszwecken unter beſonderen Bedingungen überlaſſen.— Der Mietvertrag zwiſchen Leo Heizmann und dem Mieter Joſef Hertel ſowie der Mietvertrag zwiſchen Louis Höfer und dem Mieter Prof. Dr. Imhof wurde genehmigt. In Hinſicht auf die vorliegenden Ent⸗ ſcheidungen des Mieteinigungsamtes und die Einrichtung anderer Städte muß der Gemeinderat in Hinkunft von Wohnungs⸗ zuweiſungen Abſtand nehmen. Er entſcheidet vielmehr nur darüber, wer als dringend Wohnungsſuchender anzuerkennen iſt, beſtimmt, daß nur mit ſolchen Mietverträge abgeſchloſſen werden dürfen und daß letztere nur mit vorheriger Genehmigung des Ge⸗· meinderats n Kraft treten können.— Wie alljährlich, wird auch in dieſem Winter an jeden Barunterſtützungsempfänger allmonatlich 1 Ztr. Perlkoks aus ſtädtiſchen Beſtänden unent⸗ geltlich abgegeben.— Die Pachtzinſe für die ſtädt. und Stif⸗ tungsgrundſtücke für das Wirtſchaftsjahr 1924 wurden feſtgeſetzt.— Erhöht wurden die Verpflegungsſätze im Bürger⸗ hoſpital auf.50 M. bez..50 M. per Tag.— Auf Antrag wird dem Jungdeutſchen Orden e. V. und dem Konſumverein Mannheim die Turnhalle am 16. bezw. 27. November zur Benützung über⸗ laſſen.— Peter Bremer erhält die Berechtigung, mit ſeiner erſten Almend bei der diesjährigen Almendverteilung nochmals zu rücken. — Zwecks Förderung der Neubautätigkeit ſoll die Auf⸗ nahme eines Gemeindedarlehens nachdrücklichſt betrieben und Baudarlehen privaten Bauluſtigen unter noch näher feſtzu⸗ legenden Bedingungen gegeben werden. Aus dem Lande Der Streit um das Heidelberger Skadtſchulrektorat sch. Heidelberg, 8. Nov.(Eig. Bericht.) Der Heidelberger Be⸗ zirkslehrerverein hat zur Neubeſetzung des Stadtſchulrekto⸗ rats folgende Entſchließung gefaßt: Die„Badiſche Preſſe“ in Karls⸗ ruhe brachte in ihrer Nr. 461 eine Notiz über die durch den Rücktritt des Stadtſchulrat Rohrhurſt notwendig werdende Neubeſetzung des Heidelberger Stadtſchulrektorats. Darin heißt es am Schluß:„In einer von einem Karlsruher Zeitungsdepeſchenbüro verbreiteten Noliz über den bevorſtehenden Rücktritt Rohrhurſts wird bemerkt: Es iſt anzunehmen, daß der Poſten des Stadtſchulrats zu denjenigen Stellen zu rechnen iſt, die der ehemalige Unterrichtsminiſter Hummel den Akademikern vorbehalten wiſſen wollte. Eine ſolche Beſetzung würde auch dem Wunſche der Heidelberger Lehrerſchaft entſprechen.“ Die am 6. November zu einer außerordentlichen Sitzung zahlreich verſam⸗ melte Heidelberger Lehrerſchaft erklärt demgegenüber: 1. Wir ver⸗ wahren uns dagegen, daß von irgend welcher Seite aus über die angeblichen Wünſche der Heidelberger Lehrerſchaft verfügt wird, ehe dieſe überhaupt Stellung zur Frage genommen hat. 2. Es entſpricht im Gegenteil allein dem Wunſche der Heidelberger Lehrerſchaft, daß an die Spitze der Heidelberger Volksſchule ein Mann aus den Reihen der Volksſchullehrer berufen wird, wie dies die geſamte Lehrerſchaft ſchon ſeit längerem für Stellen fordert, die mit der Arbeit der Volksſchule verbunden ſind. * Ladenburg, 8. Nov. Am Sonntag wurde em Kriegs. veteran Kaufmanm Georg Schnittſpahn der als 18jähr Kriegsfreiwilliger den Krieg 1870/1 mitgemacht hat, beſtattet. Der Kriegerverein gab dem belhebten Manne das Ehrengebeite⸗ Herrn Leonhard Bechtold ſprach ehrende Worte namens des Krieger⸗ vereins am Grabe und legte einen Kranz nieder. Ladenburg, 8. Nov. In dem jüngſten Tagen feierten zwei Alk⸗Veberanen der Arbeit, die Hevren H. Hahn u. Stubenauer die lange Jahrzehnte in der„Steinzeug Friedrichsfeld beſchãftigt waren, ihren 80jährigen Geburtsſag. Die Witwe Frau Schloſſer Brand feiert ſogar ihren 88. Geburtstag— als eine umſere älteſten Mitbürgerin. sw. Zwingenberg, 6. Nov. Die Zwingenberger Garten⸗ bauanſtalt ſoll nach einer Meldung des„Bergſtr. Anzbl.“ in ein Erholungsheim für Kriegsbeſchädigte umgewandelt werden. Verkaufsverhandlungen ſind im Gange. ch. Bargen, 7. Nov. Seinen 94. Geburt konnte in vol⸗ ler Rüſtigkeit der Landwirt und Schreinermeiſter Banſpach federn. Der Jubilar lieſt heute noch ohne Brille. ch. Hohrbach(A. Sinsheim), 7. Nov. Heute fefern die Ehe⸗ leute Julius Mayer das Feſt der goldenen Hochzeit. Beide Eheleute ſind noch körperlich und geiſtig rüſtig. rʃ„%; Warum fragt der Arzt stets: Ist Ihre Verdauunꝗ in Ordnung? weil das für Gesundheit und Wohlbefinden Hauptbedingung ist!— Die echten Apotheker 4 Richard Brandts Schweizerpillen — seit 50 Jahren weltbekanntes Hausmittel— beseitigen Darm- trägheit und Stuhlverstopfung und das dadurch hervorgerufene Unbehagen und regeln in milder Weise die tägliche Verdauung. In allen Apotheken für.50 Goldmark erhältlich. Emi10 Extr. Selin.-pal. 1,5 Extr. Achill. mosch.— Aloës— Absynth àa 1,0. Extr. Trif.— Gent àa 0,5 Pulv. rad. Gent— Trif. àa q. s. f. pil. 50. Brauneck“) hätte Frau Beck die für ſie geſchriebene Hauptrolle, auf deren Darſtellung ſie ſich ſehr gefreut hatte, ſpielen ſollen. Dal⸗ berg ſetzte das Stück vom Spielplan ab und bemerkte hierüber: „Es iſt ſelbſtverſtändlich, daß ſch ein Stück weglegte, das ihr allein ſein deutſches Daſein zu verdanken hatte und in welchem ich nicht mehr verlangen konnte, daß ihr Gatte und Freund(Iffland) jetzt mitſpielen ſollten.“ Auf ſeiner Rückreiſe aus Frankreich im Auguſt 1784 kehrte Rahbek wieder in Mannheim ein, diesmal zu kürzerem Aufenthalt. „Das Schauſpiel in Mannheim konnte mich nicht befriedigen,“ ſchreibt er,„denn auf die Stücke, die ich am liebſten hätte ſehen mögen, war Beſchlag gelegt, teils wegen des Verluſtes ihrer dahin⸗ gegangenen Hauptdarſtellerin, teils wegen der zartfühlenden Scho⸗ nung, mit der man ſich hütete, den armen Beck in irgend etwas auftreten zu laſſen, daß ſeine Wunden aufreißen konnte Daß Karoline Beck Schillern zu ſeinem„Don Carlos“ fehlte, an dem er um jene Zeit arbeitete und den ich auch ſtückweiſe entſtehen ſah, wei, ich gaus ſeinem eigenen Munde: ja ich bin nicht ungeneiat, anzunehmen, daß ihr Tod auch auf die Veränderungen, die er mit dem Charakter der Prinzeſſin Eboli vorgenommen, nicht ohne Ein⸗ fluß geweſen iſt. Dieſer war unverkennbar vom Anfang an nicht ſo angelegt, wie er ſpäter ausgeführt iſt.“ Begeiſtert berichtet Rahbeck von einem Ausflug nach einer im Gebirg gelegenen Glas⸗ hütte, die dem Kellermeiſter des Kurfürſten gehörte:„Es war ein ſchöner Sommernachmittag und Abend. Tauſend freundliche, male⸗ riſche, romantiſche Ausſichten, verſchönert durch die ſanfte Beleuch⸗ tung des ſinkenden Tages und den Purpur des Abendrots, löſten einander ab. Dabei ein Begleiter wie Iffland, mit offenen Augen, offenem Herzen und beredtem Mund für jede Naturſchön⸗ heit, und außerdem ſeine heiteren, meinen Geiſt und mein Herz feſſelnde Unterredungen über Kunſt und Dichtung. über die Ereig⸗ niſſe und Erfahrungen ſeiner früheren Tage, von Deutſchlands hin⸗ übergegangenen Künſtlern, die er gekannt hatte und por allem von unfrer jüngſt verklärten Freundin und unſerm mannheimiſchen Kreiſe! Nach einer Wanderung von mehr als drei Meilen, immer bergauf, erreichten wir Glashütte und fanden dort einen herzlichen Willkomm. Unſer Wirt nahm uns mit der verbindlichſten Gaftfreundſchaft auf, und da wir den Rheinwein, womit er uns bewirtet hatte, lobten, ließ er uns, um den Unterſchied einſehen zu lernen, noch ein altes„Gaudium“ heraufholen, das wohl nur der Kellermeiſter des Kurfürſten von Pealzbayern uns vorſetzen konnte.“ Einige Tage darnach nahm Raßpbek Abſchied von den Mang⸗ heimer Freunden und reiſte über Kaſſel, Hannover und Hamburg nach ſeiner däniſchen Heimat zurück. Als er fünf Jahre ſpäter noch einmal Deutſchland bereiſte hielt er im Auguſt 1789 zum dritten und letzten Mal in ſeinem„lieben Mannheim“ Einkehr. Von Beck, Iffland, Beil, Böck und andern Frzunden wurde er berzlich emp⸗ fangen; eine neue intereſſante Bekanntſchaft machte er in Chri⸗ ſtine Henriette Witthöft, in der 1785 die Mannheimer Bühne wieder eine vortreffliche Darſtellerin für ſentimendale und jugendlich⸗tragiſche Liebhaberinnen gewonnen hatte.„Unter dieſen guten freundlichen Menſchen, in dieſer himmliſchen Gegend führte ich ein paradieſiſches Leben,“ ſchreibt Rahbek,„zumal ſie, vor allen Iffland, beeifert waren, mich alle Schönheiten der Gegend recht ge⸗ nießen zu laſſen.“ Mit beſonderem Vergnügen gedenkt er„einer köſtlichen Luſtfahrt mit Iffland nach dem lächelnden Frankenthal“ und einer anderen„nach dem höchſt romantiſchen Wolfsbrunnen“. Der Aufenthalt wurde ihm ſo angenehm, daß ſich bei dem däniſchen Kunſt⸗ und Naturfreund allmählich dee Wunſch entwickelte, ſeine übrige Lebenszeit in Mannheim zu verbringen. Die Ablehnung zweier Stücke, die er gern auf der Mannheimer Bühne dargeſtellt ge⸗ ſehen hätte(der„Braut von Epheſus“, nach Leſſings Fragment frei bearbeitet, und der ſchon erwähnten„Sophie Brauneck“) trug wohl weſentlich dazu bei, daß Rahbek dieſes Vorhaben wieder auf⸗ gab. Mitte September trat er nach herzlichem Abſchied von ſeinen Freunden die Weiterreiſe an, die ihn zunächſt nach Frankfurt, dann nach Hannover und Hamburg führte. Bis an ſein Lebensende be⸗ wahrte er Mannheim und dem dortigen Freundes⸗ und Bekannden⸗ kreiſe ein herzliches und dankbares Gedenken. Auch eine Schillererinnerung Das war in den Jahren, da Henrik Ibſen in München— ſeiner Heimat, wie er es gelegentlich genannt hat— lebte. Ich, da⸗ mals ein junges Mädel, ſo erzählt Helene Raff, die Münchner Schrift⸗ ſtellerin, hatte des Dichters und ſeiner Gattin Bekanntſchaft in Goſſen⸗ ſaß gemacht und durfte auch hier, in der Maximilianſtraße, bei ihnen verkehren. Deshalb, wenn der große Norweger mich auf der Straße achſehetg mit mie mich mitunter ein Stückchen und unterhielt ſich na mit mir. Einmal— es war an der Ecke der Dienerſtraße— kam irgend⸗ wie die Rede auf Schiller. Ich befand mich 9 in dem Stadium, wo„der Mut in der Bruſt die Spannkraft übt“ und bisweilen etwas heroſtratiſche Formen annimmt. Alſo erklärte ich bedeutſam, daß ich mich„von Schiller weg entwickelt hätte“; vielleicht ſagte ich ſogar „über Schiller hinaus“. Den Wortlaut deſſen, was ich damals vor⸗ brachte. weiß ich nicht mehr, nur, daß es aufgelegter Blödſinn war. „Aber,— wie kann man denn?— ja, wie iſt denn das—?“ Ibſen blieb ſtehen, faſſungslos. Mir begann meine Dummheit auf⸗ zugehen. Meine Wangen brannten, daß man ein 7 5758 daran anzünden können. Ich ſchwieg. Der alte Meiſter betrachtete ſcharfäugig das mißratene Gewächs, ſah, daß es ſich furchtbar ſchämte und hatte Mitleid. Freundlich nahm er mich bei der and. „Wwiſſen Sie, lliebes Kind“, ſagte er, jeden Anfangskonſonanten ſcharf betonend,„ich gglaube, das kommt daher, daß Sie als braves artiges Kind ſo viel ſchöne Gedichte von Schiller haben lernen müſſen. Darum glauben Sie jetzt, Sie ſind für Schiller zu alt. In Wirk⸗ lichkeit aber ſind Sie für Schiller, den Künſtler und Denker, noch zu jung. Es war ſo. Aber die erlittene Abfuhr trug Früchte bei mir. Ehrfürchtig und emſig ſuchte ich von da ab den Weg zu Schiller, dem Künſtler und Denker, und heute bin eine ſeiner treueſten So unwichtig das für Schiller iſt, ſo wichtig iſt es ür mich. Allen lieben jungen Mitſchweſtern, die ſich vielleicht in ähnlichen „Entwicklungsſtadien“ befinden, widmet dies kleine Erinnerungsblatt mit herzlichem Gruße. Für die deutſche Schiller⸗Stiſtung In ſchwerer Stunde wendet ſich die Deutſche Schiller⸗ Stiftung an das deutſche Volt! Die Schiller⸗Stiftung iſt am 10. November 1858, dem 100. Gebartstage des Dichters, gegründet worden. In Weimar wird ſie verwaltet. Sie hat die Aufgabe, „deutſche Schriftſteller und Schriftſtellerinnen, welche für die Nr⸗ tional⸗Literatur(mit Ausſchluß der ſtrengen Fachwiſſenſchaften) ver⸗ dienſtlich gewirkt, vorzugsweiſe ſolche, die ſich dichteriſcher Formen bedient haben, dadurch zu ehren, daß ſie ihnen oder ihren nächſt angehörigen Hinterlaſſenen, in Fällen über ſie verhängter ſchwerer Lebensſorge, Hilfe und Beiſtand bietet.“ Das bei der Gründung begeiſtert zuſammengetragene Kapital wurde durch dauernde Spen⸗ den, durch Zweigſtiftungen, Auslandsgaben und Vermächtniſſe ver⸗ größert und der Ertrag dem ſchönen Zwecke dienſtbar gemacht. Die Stiftung hat in den 64 Jahren ihres Beſtehens in Form von Pen⸗ ſionen, Hinterbliebenen⸗Unterſtützungen und einmaligen Gaben vielen Dichtern und Dichterinnen und ihren Angehörigen zur Seite gar Krabe Sie hat manchen Lebensabend vor Sorge geſchützt, ſie at Kindern und Enkeln der Dichter, von denen die Nation Köſt⸗ liches empfing, ſpäten Dankeszoll entrichtet, ſie hat Ringenden die Hand gereicht. Dank vieler Gaben verfügte die Stiftung i. J. 1920 über ein Kapital von 2½—3 Millionen Mark. Sie konnte einſchließlich ihrer Zweigſtiftungen 100 000 Mark für Penſionen und Unterſtützungen bereithalten, konnte in Hunderten von Fällen eingreifen.„Die Geldentwertung brach über ſie herein. Das ſatzungsgemäß in mündelſicheren Papieren angelegte Kapital ging verloren, die Zweigſtiftungen exlagen, der letzte und ſtärkſte Rück⸗ halt, Ernſt v. Wildenbruchs Vermögensſtiftung, wurde extraglos, die Spenden aus dem Ausland floſſen ſpärlicher und fielen bei der Befeſtigung der Mark nicht mehr ins Gewicht. Heute ſteht es um die Schiller⸗Stiftung ſo, daß ihr Grundvermögen auf 1129 Mark iſt, daß die Staatshilfe und andere 905 erbetene Zuwendungen ihr nur Jahresausgaben von 6000—7000 N 5 — neue Mannheimer Feitung[Morgen⸗Rusgabe) 5. Seite. Nr. 522 Montag. den 10. November 1924 iſchenrunde Süd gewinnt gegen Berlin:2— Weſt verliert gegen Nord:3 In Mannheim ein Klaſhenunterſchied der beiden Mannſchaſten— In Kiel ziemlich gleichwertige Leiſtungen Südoeutſchland— Berlin:2(A4:0 Seit dem denkwürdigen Siege, den Süddeutſchlands Vertreter vor nun 11 Jahren in Vorrunde um den D. F. B⸗Pokal(früher Kronprinzenpotal) über Weſtdeutſchland erfochten, war Mannheim ziemlich ſtiefmütterlich in Bezug auf die Anſetzung von fußballſport⸗ lichen Großtämpfen behandelt worden. Umſo größer war das Intereſſe für den geſtrigen Kümpf, zumal die ſüddeutſche Mannſchaft aus nur einheimiſchen Spielern beſtand. Und das Intereſſe wurde reichlich belohnt. Vor 10 000 Zu⸗ ſchauern lieferte die Mannheimer Mannſchaft einen grandioſen Kampf und brachte ihrem Gegner eine kataſtrophale Niederlage bei, die ſchon faſt einen Klaſſenunterſchied in der Spielſtärke bedeutet. Die ſuddeutſche Mannſchaft hatte in letzter Stunde noch umgeſtellt werden müſſen. Für den verletzten Freiländer wirkte Engelhardt in der Verteidigung, während deſſen Läuferpoſten von Bleß einge⸗ nommen wurde. Im Sturme konnte Fleiſchmann ebenfalls wegen Berletzung ebenfalls nicht mitwirken. Für ihn ſprang der jugend⸗ liche Berk ein, der damit zum erſten Male zu repräſentativen Ehren kam. Auch in der Berliner Mannſchaft hatte es noch eine Verän⸗ Prunt gegeben, der für den vorgeſehenen Reſchke, Bache den lken erteldigerpoſten einnahm. Die Mannheimer Mannſchaft beſaß überhaupt keinen ſchwachen Punkt. Jeder Mann wußte die Ehre für den Verband fampfen zu dürfen, zu ſchätzen und nicht allein für den S. F. V. kämpfte die Mannſchaft, es galt auch das ſportliche Anſehen ihrer engeren Heimat, ihrer Vaterſtadt zu erhöhen, zu feſtigen. Dieſe Gründe brachte die Elf zu jener Höchſtleiſtung, die als Ergebnis die ſenſationelle Niederlage der Reichshauptſtädter hatte. Trotzdem eigentlich jeder Einzelne eine gute Leiſtung bot, verdienen es doch drei Spieler hervorgehoben zu werden, die einen großen Teil des Erfolges für ſich in Anſpruch nehmen können. Hügel, Meißner und Herberger waren die Fundamente der ſüddeutſchen Mannſchaft. Hügel ſpielte das Spiel ſeines Lebens. Er war einfach nicht zu ſchlagen und ohne ſein großes Können hätten die Berliner wohl nicht ohne Tor⸗ erfolge die Seiten wechſeln müſſen. Von ſeinen Vorderleuten war Engelhardt in ſchwanlender Form. Er bot viel gute Momente, leiſtete ſich aber daneben große Fehler. Regele war der zuver⸗ läſſigere. Zwar brauchte er anfänglich ziemlich lange, bis er ſich in der fremden Umgebung eingefunden hatte, dann war er aber das Bollwerk in der ſüddeutſchen Verteidigung, gegen das die Berliner vergeblich anſtürmten. In der Läuferreihe waren Au und Deſchner in großer Form. Au hatte bei dem ſchnellen Ruck einen hartnäckigen Gegner, löſte ſeine Arbeit aber durchaus zufriedenſtellend und be⸗ tätigte ſich des öfteren noch entſcheidend in der Abwehr. Zwei ganz ſichere Tore des Gegners wurden von ihm vereitelt. Bleß hielt ſich ebenfalls recht wacker. In der vorderen Reihe waren, wie chon erwähnt, Meißner und Herberger die Triebfedern. Meißner entwickelt ſich nachgerade zur Schußkanone des Rheinbezirks. Höger hatte ſcheinbar noch unter ſeiner Verletzung zu leiden und kam nicht recht zur Geltung. Skutlarek am anderen Sturmflügel wurde ſehr wenig beſchäftigt, doch die Bälle, die er erhielt, kamen alle brauchbar zur Mitte. Auch Verk hat ſich trotz ſeiner Jugend gut in das Mannſchaftsgefüge eingepaßt und zeigte beſonders in Bezug auf Energie gute 17(6. Tor).* Die Mannſchaft des V. B. B. enttäuſchte im allgemeinen. Be⸗ ſonders der Torwart Philipp war ein Verſager. Es mag ſein, daß er einen ſchlechten Tag hatte. Aber man kann ruhig behaupten, daß wir im Rheinbezirk mindeſtens vier Torhüter haben, die eine Klaſſe beſſer ſind, als der Berliner. Die Verteidigung war ſolid und ſchlagſicher, aber doch dem Mannheimer Angriffe techniſch nicht ge⸗ wachſen. Das beſte an der Berliner Mannſchaft war die Läufer⸗ reihe, die der Mannheimer nur im Einzelkönnen der Außenleute nachſtand. Lux iſt ein erſtklaſſiger Mittelläufer. Er iſt ſeinem Partner auf der ſüddeutſchen Seſte vorzuziehen und war die Stütze der Gäſtemannſchaft. Der linke Sturmflügel war meiſt der Träger des Angriffes bei den Reichshauptſtädtern. Der Halblinke Kirſen iſt ein glänzender Techniker, aber körperlich doch etwas ſchwach. Die Berliner Stürmer waren im gegneriſchen Strafraume zu unbeweg⸗ lich und bei etwas ſchnellerem Schußvermögen wäre das Skore nicht o hoch geworden. war Herr Guyeus⸗Eſſen, der den Kampf aus⸗ gezeichnet leitete. Ihm ſtellten ſich im weißen Trikot die Vertreter Süddeutſchlands mit: 5 Nhel Hengehardt(8 N) Regele(Phönix fen ngelhar f..) Bleß(...) Deſchner(.fR.) Au(.f..) Höger Fleiſchmann Herberger Meißner Skutlarek (..R)(Bfen)(...)(...)(Sp. u. To. Waldhof) Berlin hatte folgende Elf entſandt(rotes Trikoth: Mittelſtädt Kirſen Grünberg Sobeck Ruch (Water 0⁴) Gerig.86)(Alemannia)(Alemannia)(Union 92) Martrig(Un. Hberſchönew.) Lux(Tennis Bor.)(T. Bor.) Speer(Union Oberſchöneweide) Bache(Alemannia) Philipp(Alemannia) Spielverlauf Die Berliner kamen mit ihrem Anſpiele nicht weit und ſofort übernahmen die Süddeutſchen die Offenſive, meiſt durch Vorſtöße des linken Flügels, und ſchon in der 5. Minute ſchoß Herberger das erſte Tor Es war eigentlich ein Eigentor des Berliner Torwarts, der nach Zuſamwenprall mit Herberger das Leder nicht mehr erreichen konnte. Nach dieſem überraſchenden Erfolge der Süddeutſchen ſpielte ſich der Kammpf meiſt in der Mitte des Feldes ab. Doch ſchon in der zehnten Minute wurde das Reſultat auf 15 2·0 geſtellt. Kurz hinter der Strafraumgrenze hatte die Berliner Vertei⸗ digung einen Strafſtoß verwirkt, der von Meißner placiert und müchtig ins Netz geſchoſſen wurde. Die 1. Ecke für Süsddeutſchland hätte beinahe eine weitere Erhöhung des Reſultat⸗ gebracht, doch die Gäſte hatten Glück. daß der Kopfball Au's Philipp in die Hände ging. Im Gegenſtoße unternahm der ſchnelle Rechtsgußen der Ber⸗ iner einen Flankenlauf, doch der nachfolgende Schuß ging daneben. Der Gäſtemittelläufer machte ſich ſetzt durch ſchöne Einzelleiſtungen bemerkbar und verſuchte mit Fernſchüſſen dem Spiele eine Wendung zu geben. Die 1. Ecke für Berlin wehrte Au auf der Torlinie ſtehend zur 2. Ecke ab, die wiederum den Berlinern eine 3. ein⸗ brachte, die dann vom Rechtsaußen ins Aus getreten wurde. Mehr und mehr kam nun der Berliner Sturm vor Hügels Tor. Doch zu Erfolgen reichte es nicht. Dagegen erhöhte Süddeutſchland in der 29. Minute das Ergebnis auf Trotzdem ließen ſich die Berliner nicht entmutigen und ſuchten ſich 0 Vorſtößen, die meiſt vom linken Flügel vorgetragen wurden. das Ergebnis zu korrigieren. Doch nur drei weitere Ecken waren die Ausbeute des Drängens Auch der Süden konnte ſeine 2. Ecke gicht verwerten. Kurz vor Halbzeit waren die Verte niſchen nochmals erfolgreich und Meißner holte nach Vorlage erks 5 einen Vorſprung von 4 Toren heraus. Bei dieſem Stande wurden die Seiten gewechſelt. „Nach Wiederanſpiel dauerte es nicht lange und die Partie ſland—0 Das Tor entſtand aus der 3. Ecke für die Einheimiſchen, die von direkt ins Ter getreten durde. Der Kampfgeiſt des ſüddeut⸗ ſchen Sturmes ließ nun erheblich nach, dadurch kam auch die Hinter⸗ mannſchaft ins Wanken und innerhalb 3 Minuten holte Berlin 2 Tore auf Es war in der 23. und 25. Minute nach Wiederbeginn. Die Tor⸗ ſchützer waren Kiſſeyn und Ruch. Die Gäſte waren dadurch angefeuert und verſuchten mit ſeltenem Elan das Spiel zu wenden. Doch Hügel im Mannheimer Tore bot Glanzleiſtungen und rettete in dieſen Mi⸗ nuten ſeiner Mannſchaft den Sieg. Als dann Berk in der 35. Mi⸗ nute noch ein weiteres Tor geſchoſſen und das Reſultat :2 ſtand, war das Spiel entſchieden und die Kampfkraft der Leute aus der Reichshauptſtadt ſank um ein Bedeutendes. Der Reſt der Spiel⸗ zeit gehörte den Süddeutſchen, die ſogar ein 7. und letztes Tor durch Meißner ſchoſſen. Bei dieſem Ergebnis:2 für den Süden (Ecken—3 für Berlin) beendete der Schiedsrichter den Kampf. Das Spiel war ein Propagandaſpiel im wahrſten Sinne des Wortes. Es wurde durchaus fair gekämpft und dürfte dem Fußballſport neue Anhänger gewonnen haben. Beim Abtreten der ſiegreichen Mannſchaft wurde dieſe vom Publikum begeiſtert gefeiert und mit Recht, alle Beteiligten können auf dieſe Leiſtung ſolz ſein, die Süddeutſchland die Berechtigung zur Teilnahme an dem Schlußſpiel um den D. F..⸗Pokal brachte. Dem Spiel wohnte u. a. der geſamte Vorſtand des S..⸗V. bei. Für die Preſſe war durch Aufſtellung von Tiſchen ausreichend ge⸗ ſorgt.— Es berührte aber eigentümlich, daß die meiſten Zeitungen zwei⸗ und dreifach pertreten ſein konnten, während man unſerer Zei⸗ tuna nur eine Preſſekarte übermittelte und auf Reklamation hin keine weitere mehr zur Verfügung haben wollte. Vor dem Spiele klämpften die Städte⸗Jugendmannſchaften von Norodeutſchland-Weſtoeutſchland:2 Weſtdeulſchland. das in der Vo: unde pielfrei war, ſchied in der Zwiſchenrunde gegen Norddeutſchland aus, obwohl der Gegner nicht weſentlich beſſer war, aber das was er an Energie und Durchſchlags⸗ kraft voraus hatte, genügte, um ihnen die Teilnahme an der End⸗ runde zu ſichern. Bei beiden Mannſchaften war eine Umſtellung vorgenommen worden, die ſich bewährte. Für Jäger ſpielte im Norden der Durchbrenner Harder und beim Weſten ſpielte an Stelle bon Winter Hamborn Claus⸗Oehler Bielefeld. Der Kampf war im allgemeinen verteilt. Der Norden drängte vor der Pauſe etwas, der Weſten nach dem Wechſel. Beſondere Leiſtungen wur⸗ den nicht geboten, das verhinderte ſchon die beiderſeitige Abſeitd⸗ taktik, die das Spiel immer und immer wieder unterbrach. Dazu kam noch, daß alle Verſuche zu härterem Spiel nach dem Wechſel in den Anfängen durch das Pfeifen des äußerſt korrekten Un⸗ parteiiſchen unterbrochen wurden, ſo daß es gar nicht zu zuſammen⸗ hängenden Angriffen kam. Das ſcheint ja ein Verhängnis bei allen Pokalſpielen zu ſein, daß das gebotene Können kaum das eines mittleren Ligaſpiels übetragt. Immerhin hätte man von reprä⸗ ſentativen Spielern erwarten müſſen, daß ſie nicht immer wieder darauf hineinfielen, abſeits geſtellt zu werden. Di⸗ Mannſchafß: des Stegers war in der Abwehr ausgetzeichnet, das darf man auch von dem Mittelläufer ſagen, der für ſeine beiden Nebenleute mit arbseiten mußte. Im Sturm ge⸗ fiel das höchſt entſchloſſene Innentrio und Eſſer als Linksaußen, der ſicher in ſeiner Vaterſtadt ͤher ſeine ſonſtige Form ſpielte. Der Weſten zeigte einen rieſigen Eifer und auch Kombi⸗ nationsanſätze, dagegen war der Mut zu perſönlicher Handlung im Innenſturm verwaiſt. Die ſchnellen Außenleute wurden nur mangelhaft bedient, was umſd mehr verwunderlich iſt, als ſie bei dem ſchwachen Gegner leichtes Spiel hatten. Schnürle als Mittel⸗ läufer war ſonſt gut auf dem Poſten, er hielt das Spiel flach und bediente den Innenſturm mit guten Vorlagen. Er war auch in der Abwehr zu gebrauchen. Die Verteidigung ließ ſich einigemale bös überrumpeln. Erſt als der Norden mit großem Vorſprung in Führung lag, ſpielte ſie mit der erforderlichen Sorgfalt und Ueberlegung. Der Sieg der Norddeutſchen war verdient. Sie hatten den größeren Zuſammenhang, ſpielten überlegter und zeigten ſich be⸗ ſonders vor dem Tore von erfreulicher Entſchloſſenheit. Ueber⸗ ragend waren aber auch ſie nicht. Spielverlauf, Dem Unparteiiſchen Herrn Helmſchrott⸗München ſtellten ſich die Mannſchaften in der mitgeteilten Aufſtellung. Der Beginn des Kampfes zeigte auf beiden Seiten die übliche Unſicherheit, die zuerſt beim Norden wich. Schon nach einer Viertelſtunde iſt der erſte Erfolg für den Norden fällig. Schütz gibt einen Ball an Zolper zu langſam zurück, wie der Blitz ſchiebt ſich Harder durch die Verteidigung und ſetzt den Ball ins Tor, ohne daß Zolper noch retten konnte. Die Unſicherheit der weſtdeutſchen Mannſchaft wird dadurch noch größer, die ganze Mannſchaft ſcheint deprimiert zu ſein, ſo daß der zweite Erfolg für Norddeutſchland bald reif iſt. In der 24. Minute legt Gebhard geſchickt vor, Harder ſchießt und ſchan ſitzt der 2 Erfolg für den Norden. Das ſcheint dem Feſten denn doch zu viel. Die Außenſtürmer werden etwas mehr bedient. Rudolph geht mit einer Vorlage durch, Krohn ſucht ihn abzudrängen, aber der plazierte Schuß ſitzt ſchon im Netz von Norddeutſchland. Der Weſten hat den erſten Erfolg erzielt. Jetzt ſetzt die Abſeitsperiode ein, mit der der Norden ſich der un⸗ geſtümen Ausagleichsverſuche erwehren kann. Immer wieder muß der Schiedsrichter„Abſeits“ rufen. Aus einem von Lange gut getretenen Eckball erzielt Eſſer das 3. Tor für Norddeutſchland indirekt, denn der Ball prallte von einem weſtdeutſchen Verteidiger ab ins eigene Tor. Nach der Pauſe ſtrengt ſich Weſtdeutſchland mächtig an, es bleibt aber vorerſt beim Abſeits. Eine Viertelſtunde vor Schluß kann Kremer eine Flanke von Fiderer mit prachtvollem Schuß ins Tor lenken, die ſchönſte Leiſtung des Tages. Der Weſten hat das Ergebnis auf 23 geſtellt. Kurz vor Schluß prallt ein Schuß des gleichen Spielers unter die Latte, fällt ſenkrecht zu Boden und wird dann wegbefördert. Weſten reklamiert Tor. Der Unparteiiſche entſcheidet jedoch nicht auf Tor. gefthe 55 ſich Norddeutſchland die Teilnahme in der Endrunde geſicher die Fußballkämpfe in Süddeutſchland Der geſtrige Son⸗tag bildete wieder einmal einen der Höhe⸗ vunkte im ſportlichen Leben unſerer rheiniſchen Doppelſtadt. Hute doch eine aus Mannbeim⸗Ludwigshafen zufammengeſtellte Elf die Ehre, die Farben Süddeutſchlands gegen eine Repräſentative der Reichshauptſtadt zu vertreten. Die Aufgabe wurde weit überzeugen⸗ der als erwartet gelöſt und vor den Augen des einheimiſchen Publi⸗ kums zeigte die Mannſchaft eine Glanzleiſtung und ſpielte die Ber⸗ liner mit:2 in Grund und Boden. Eine derartige Abfuhr hat die Reichshauptſtadt noch nie von Süddeutſchland bezogen, umſſo ſtolzer daum d beimiſche Sportgemeinde auf den Sieg ihrer Mannſchaft Straub hervorzuheben. )%%ͤ¶ Bundespokalzu ſein. Infolge dieſes Spieles fielen die meiſten der angeſetzten Ver⸗ bandsſpiele aus. In der Bezirksliga kämpfte nur Pfalz Lud⸗ wigshaſen und Sp. Darmſtadt um die Punkte. Das Spiel fand vor⸗ mittags in Ludwigshafen ſtatt. Die Pfälzer konnten nach hartem Kampfe den erſten Sieg in den diesjährigen Verbandsſpielen er⸗ ringen. Der Tabellenſtand hat ſich nur unweſentlich geändert; Pfalz beim alten und lautet die Tabelle: Vereine:* Spiele: gew.: unent.: verl.: Punkte: Toꝛe V. f. N. Mannheim 6 5 1— 11 16·3 V. f. L. Neckarau 6 3 1 2 7 8˙0 Phönix Ludwigshafen 6 2 2 5 6 12˙7 Sport⸗ u. Turnd. Mannh.⸗Waldh. 3 2 1 2 5 13881 F. C. Pirma ens 5 1 2 2 4:11 Pfalz Ludwigshafen 5 1 2 2 4 6·8 Spo 1898 Darmſtadt 5 1 1 3 3:9 V. f. T. u R Feudenheim 4— 2 5 2:13 In der Kreisliga fanden nur die Spiele des Vorder⸗ pfalzkreiſes ihre Erledigung. 1904 Ludwigshafen hat ſich wieder aufgerafft und ſchlug in Speyer den einen der beiden Tabellenführer, den Fv. Speyer, mit:0 aus dem Felde. Glimpf⸗ licher iſt deſſen Kollege Fo. Frankenthal davongekommen, der gegen 1903 Ludwigshafen nach torloſem Spiele wenigſtens einen Punkt retten konnte. Das Spiel Arminia Rheingön⸗ heim— Spielyog. Mundenheim wurde beim Stande 10 für Mundenheim abgebrochen. die Urſache iſt uns noch nicht bekannt, wir ließen dieſes Spiel daher vorerſt in der Tabelle unbe⸗ wertet. Union Ludwigshafen holte ſich in Oggersheim beim V. f. N. nach einem knappen:0⸗Siege beide Punkte. Die Tabelle lautet nun: Tabelle der Vorderpfalzkreisliga Vereine Spiele Gew: Unent.: Verl.: Tore Punfte: Fv. Frankenthal 8ů ͤ 13 Fv. Speyer 7 5— 2 16:9 10 Union Ludwigshafen 7 13ꝛ6 10.1 Spielverg. Mundenheim 7 4 1 2 15:11—28 4 V. f. R. Frieſenheim FI„ 573 V. f. R. Oggersheim 7 1 4 2 10:10 83 1904 Ludwigshafen 6 3— 3:7 6 1903 Ludwigshafen 4 1 2 1:3 4 Arminia Rheingönheim 6 1 2 3 6˙8 4 Viktoria Herxheim 5— 1.18 1 Kickers Frankenthal 5222 Bezirk Bayern Der 1. F. C. Nürnberg befeſtigte am heutigen Sonntag ſeine führende Stellung durch einen impoſanten:0⸗Sieg über München 1860, während die Sp. Vg. Fürth durch ein:0 gegen Bayern München ſich wohl endgültig die Möglichkeit, die großen Gegner einzuholen verſcherzte. Recht dürftig fiel der Sieg von 1860 München gegen Schwaben⸗Ulm aus. Immerhin bringt ein 10⸗Sieg die nötigen Punkte, um den zweiten Tabellenplatz zu behaupten. Mainbezirk :2 ſind aus dem Bezirk nur Ueberraſchungen zu melden. Der bisher noch ungeſchlagene.S. V. Frankfurt, der in der Tabelle führt, konnte gegen Helvetia-Frankfurt nur eine Niederlage buchen. Auch der ſichere Sieg der Eintracht⸗Frankfurt über den Tabellen⸗ zweiten Hanau mit:0 kommt überraſchend. bringt es fertig die Offenbacher Kickers mit:2 hineinzulegen. Bezirk Würktemberg⸗Baden Nachdem der Tabellenführer V. f. R. Heilbronn, der einer der letzten ſüddeutſchen Vereine ohne Punktverluſte war und vor gzwei Wochen ſeine erſte Niederlage erlitten hat, büßte er am Sonntag gegen den Tabellenzweiten, den 1. F. C. Pforzheim durch eine erneute:2⸗Niederlage ſogar ſeine führende Stellung ein. Die Mannſchaft ſpielte eifrig, doch unentſchloſſen während Pforzheim alles auf eine Karte ſetzte. Der 1. F. C. Freiburg büßte ſeine guten Ausſichten durch eine nicht erwartete Niederlage gegen V. f. B. Stuttgart ein. * Pfalz Ludwigshafen— Sportverein 98 Darmſtadt:0(120) Zum erſten Male gaſtierte geſtern der jüngſte Bezirksligaverein auf dem Pfalzplatze. Dem Schiedsrichter Herrn Roſſi(Stut gart] ſtellten ſich beide Mannſchaften in folgender Aufſtellung: Pfalz: Knäble Deuſchel Kuchenmeiſter Rillig Hera Weigel Beſt Straub Walter Bappert Henn Köhler Tekaſz Becker Mülmerſtadt Jatoby Fiſcher Bärenz Ruppel 2 Laumann Stephan Jakobowitz. Die Heſſen waren in der erſten Hälſte techniſch beſſer, doch Pfalz glich dieſes Manko durch Energie aus und konnte auch in der 20. Minute durch Walter, der eine Vorlage Bappert einſchoß, in Füh⸗ runa gehen. verteidigte ſein Tor meiſterhaft, ſodaß es bis zum Wechſel beim Stande:0 für Pfalz blieb. Nach Wiederbeginn beherrſchten die giſch nach Torerfolgen, ſie konnten aber die Hintermannſchaft der Platzherren nicht bezwingen. Die letzte Viertelſtunde des Kampfes ter noch ein 3. Tor für ſeine Farben erzielen. Mit dem nicht er⸗ warteten:0 Siege konnte Pfalz die beiden Punkte für ſich in An⸗ ſpruch nehmen. Pfalz befindet ſich in aufſteioender Form. Der Torhüter Khöblo⸗ war der beſte Mann auf dem Plage. Auch Beſt ſpielte wieder ungekünſtelter und damit erfolgreicher. die beiden Verteidiger. 5 Das Spiel war von 1500 Zuſchauern beſucht. Der Schiederichter Roſſi enttäuſchte. 8 Fußball in Karlsruhe Stultgarter Kickers—.C. Mühlburg:0(:0):7 Ihrem Sieg über den Freiburger.⸗C. und dem unentſchieden gegen den erſten Fußballklub Pforzheim reihten die zähen Stutt⸗ gegen.⸗C. Mühlburg an. e Schwahen nach ihrem ſtarken Erfolg über den Breisgauer Rivalen vor acht Tagen eine beſſere Geſamtleiſtung erwartet, denn es ſtand mitunter 5 des Meſſers Schneide, daß die Karlsruher Vorſtädtler rungen hätten. Mit Gegenſonne für Mühlburg beginnt ein in der erſten Bier⸗ telſtunde ſtark verhaltenes Spiel, ohne zündende Momente. Aber langſam ſetzt ſich die beſiere Paß⸗ und Stellungsarbeit der Stutt⸗ 8— durch, was ſich in vermehrten Angriffen derſelben äußert. iederholt bannt der Mühlburger Torwart die aber doch zu ver⸗ einzelt plazierten Schüſſen der Schwaben und erſt ein ausgezeichnet ſtürmer bringt durch Kurzſchuß des Letzteren den einzigen Zähler des hartnäckigen Treffens. wa⸗ nur durch außerordentlich entſchloſſenes Eingreifen vereinzelt ſehr nis für Mühlburg geht es in die Pauſe. komplizierte Situationen klären und mit einem ſehr guſen Ergeb⸗ und Darmſtadt haben Platzwechſel vorgenommen ſonſt bleibt alles —* Außer dem Ergebnis Sp. Kl. Bürgel— V. f. R. Frankſurt Union⸗Niederrad und unrationell, Darmſtadt hatte ſchöne Ausgleichschancen, doch Knäble Pfälzer mehr und mehr das Feld und nach 5 Minuten Spielzeit brachte Walter das Reſultat auf:0. Die Heſſen ſtrebten dann ener⸗ ſah Pfalz dauernd in Front und 9 Minuten vor Schluß konnte Wal⸗ Neben ihm ſind Rillig und Darmſtadt zeigte nicht die Leiſtung der letzten Sniele, beſonders Takaſz war weit unter Form. Sehr gut waren Müllmerſtadt und garter einen weiteren ſpärlichen Erfolg mit dem obigen Ergebnis Offen geſagt, hätte man von den auch dem ſchwäbiſchen Altmeiſter ein unentſchiedenes Ergebnis abge⸗ vorgetragener Angriff derſelben durch ihren Linksaußen und Mittel⸗ Aber auch Stuttgarts Torwart kann 6. Sete. Nr. 522 Neue Mannheimer Jeitung(Morgen · Nusgabe) Montag, den 10. November 1924 Mit der Rückenſonne weiß dieſes auch weiterhin die Frage nach dem Sieger offen zu halten, ja, nur durch wirkliche Glücksumſtände, geſtützt von beſonnenem Verhalten der Schwabenverteidigung bei ergebnisloſem Herauslaufen ihres Torhüters, wird der Ausgleich hintangehalten. Die zahlreicheren Tor⸗Gelegenheiten ſind auf Mühl⸗ burgs Seite, aber der Sturm mit teilweiſe körperlich ſehr ſchwachen Leuten beſetzt, reicht nicht an die Kickers⸗Deckung, und gegen Ende des Spieles liegen die Schwaben, an Kampfkraft ungebrechen, in verſchärftem Angriff, doch der überragende linke Verteidiger der Karlsruher Vorſtädtler reißt immer wieder die Sache heraus. Auch Mühlburg geht zum Schluß wieder zu Gegenſtößen über, und unter wechſelnden Eingriffen beider Torwarte pendelt das Spiel aus. Stuttgart zeigte vor allem Schwäche an Entſchloſſenheit wie auch fertigem Schuß. Das Beſte die Flügel und das Vertei⸗ diger⸗Trio. Bei Mühlburg der linke Verteidiger der Haupthalt. Der Angriff verſagte ſo ziemlich. Auch der Torwart und Mittelſtürmer zu loben. Römhild⸗Offenbach leitete zufriedenſtellend. Beſuch trotz der Herbſtmeſſe ſehr gut. August Müßle. Fußball in Bayern 1..C. Nürnberg— 1860 München:0(:0) Das neuerliche Zuſammentreffen zwiſchen dem Spitzenführer und dem Tabellenzweiten geſtaltete ſich zu einer rieſigen Ueberraſchung. Man hatte dem Spiel in Nürnbera mit gemiſchten Gefühlen ent⸗ gegengeſehen, nachdem 1860 München mit zu der beſten bayeriſchen Bezirksliga zählt und andererſeits der 1. F. C. Nürnbera auf ſeine bewährten Spieler Stuhlfaut und Sutor verzichten mußte. Aber es kam wieder einmal anders als man dachte und die 6000 Zuſchauer, die das prächtige Herbſtwetter und der bevorſtehende ſcharfe Kampf angelockt hatte, erlebten eine recht angenehme Ueberraſchung. Der 1. F. E. Nürnbera. im Bewußtſein deſſen, um was es geht, nahm von Anfang an das Treffen von der ſchweren Seite und lief im Ver⸗ lauf des Kampfes zu einer hervorragenden Form auf. für die das 510⸗Ergebnis den beſten Beweis lieferte. 5 Beim 1. F. C. Nürnbera klappte es ſeit langem wieder ein⸗ mal in fämtlichen Reihen. vor allem war eine bedeutende Formver⸗ beſſerung des Sturmes, feſtzuſtellen. Das Sturmquintett führte ein rationelles und ſchönes Spiel vor und wartete mit einer ſeltenen Schußfreudigkeit und Schußficherheit auf. Obwohl Sutor durch Rie⸗ gel erſetzt war, konnte man in der Angriffslinie keinen ſchwachen Punkt entdecken. Die beiden Außenſtürmer Riegel und Strobel ver⸗ ſorgten den ſchußkräftigen Innenſturm mit ausgezeichneten Flanken und Wieder in der Mitte führte den Sturm in feiner Weiſe. Die Läuferreihe hatte in Kalb und Schmidt zwei überragende Spieler, und für die Güte der Hintermannſchaft ſpricht das zu O⸗Ergebnis am beſten. Roſenmüller im Tor vertrat Stuhlfaut ſehr aut. 1860 München war durchaus nicht ſo ſchlecht, als man auf Grund des Ergebniſſes annehmen könnte. Die Mannſchaft lieferte im Gegenteil ein recht gefälliges und ſchönes Spiel. hatte aber das Pech, den 1. F. C. Nürrberg gerade in ſeiner Hochform anzutreffen. Außer⸗ dem litt die Mannſchaft ſehr bald unter einer Verletzuna des Sturm⸗ führer Piehker. der nur mehr als Statiſt mitwirken konnte. Der beſte Teil der Mannſchaft war die Verteidigung mit Kob im Tor, ſowie die beiden Außenſtürmer Ratter und Caroli. Die Läuferreihe beftiedigte bis auf Grimm. der ſeine Flügel faſt nie zu halten im⸗ ſtande war. Das Spiel ſelbſt verlief recht inteteſſant und ſrannend. Es war reich an aufregenden Torſzenen. Hervorzuheben iſt daz bei⸗ derſeits ſehr faire Spiel, was das Spiel wirklich zu einem Genuß werden ließ. Als Schiedsrichter fungierte Herr Meßbacher⸗Regens⸗ bura, der eine leichte Arbeit hatte und gut gefallen konnte, mit Aus⸗ nahme einiger aroßer Abſeitsfehlentſcheidungen. Spielverlauf Das Spiel begann ſogleich mit einer Senſation, da es dem linken Läufer des 1. F. C. Nürnbera bereits in der 2. Minute gelang. eine Flanke von Strobel durch direkten Schuß zum Führunaskreffer zu verwandeln. Der 1. F. C. Nürnbera liegt von da ab faſt durch⸗ weg im Angriff, die Münchener Hintermannſchaft hat ſchwere Arbeit zu verrichten. Auf der Gegenſeite vermaa 1860 München einige äußerſt brenzliche Situationen hervorzurufen, die jedoch Kugler— Povp jederzeit in ſicherer Weiſe klären. Der 1. F. C. Nürnbera er⸗ zwinat zwei Eckbälle, die nicht verwertet werden können. In der 33. Minute geht Wieder mit einer Vorlage von Schmidt durch, über⸗ ſpielt die Verteidigung und an dem herauslaufenden Torwart Kob vorbei wird das 2. Tor von ihm geſchoſſen. Piehler wird kurze Zeit darauf verletzt. aeht dann auf den Außenſtürmerpoſten wo er jedoch nur noch als Statiſt mitwirken kann. 5 Minuten vor der Pauſe aibt ein feines Zuſam⸗ menſpiel Hochgeſang—Träa letzterem freies Schußfeld und das 3. Tor iſt erzielt. Beim Stande von 310 geht es in die Pauſe. Gleich nach Wiederbeginn hat der 1. F. C. Nürnbera abermals Gelegenheit, das Eraebnis zu erhöhen in Geſtalt eines 11 Meters, der aber von Hochgeſang daneben geſchoſſen wird. München kommt die nächſten 20 Minuten ſtark auf und vermaa ziewlich zu drängen, da ſich Pürnberas Mannſchaft im ſicheren Gefüßl des Si⸗ges etwas zurückhält. Trotz ſtarken Drängens kann aber München zu keinem Erfola kommen dageaen gelinat es Hocko⸗lang in der 35. Minute durch eine direkt verwandelte Flanke von Schmidt das 4. Tor zu erzielen Der 1. F. C. Nürnbera ſetzt in den letzten 10 Minuten zu einem ſcharfen Endſpurt ein, erzwinat zwei weitere Eckbäſſe und in der lek⸗ ten Minute kommt Träg durch. wird aber kurz vor dem Tore zu Fall gebracht. Den diktierten 11 Meter verwandelt ſchließlich Riegel zum 5. Treffer Der 1. F. C. Nürnbera hat ſich durch dieſen Siea einen weiteren Vorſpruna für die Meiſterſchaft geſchaffen, ſo daß man ihn wobl jetzt jchon als vorausſichtlichen Meiſter anſprechen kann. * Sp.-Bgg. Fürth— Bayern München:0. Das Spiel bot wenig bemerkenswerte Leiſtungen, fiel dagegen durch einige unſportliche Zwiſchenfälle auf. Bereits nach 10 Mi⸗ nuten mußte der Halblinke der Fürther und kurz vor der Pauſe ein Spieler der Bayern wegen unſportlichen Spiels des Platzes ver⸗ wieſen werden. Fürth war während des größten Teils der erſten Halbzeit leicht überlegen, doch reichte es nicht zu einem Torerfolg. „RNach dem Seitenwechſel riſſen die Münchener meh⸗ und mehr die den an ſich, ohne jedoch ihrerſeits etwas erzielen zu können. ei den Fürthern vermißte man die Angriffsluſt und die Durchſchlagskraft. Die Hintermannſchaft konnte gefallen. Auch Bayern München zeigte ein ſchwaches Angriffsſpiel, wie überhaupt beide Mannſchaften nachgelaſſen haben. Länderkampf Oeſterreich— Schweden:1 Vor 50 000 Zuſchauern lieferten ſich in Wien die beiden Natio⸗ nalmannſchaften von Oeſterreich und Schweden ein äußerſt ſchönes Spiel, das techniſch ſehr hoch ſtand. Das Ergebnis entſpricht durch⸗ aus dem Stärkeverhältnis der beiden Mannſchaften und dem Spiel⸗ verlauf. In der erſten Halbzeit war die öſterreichiſche Mannſchaft, die ſich ausſchließlich aus Wiener Berufsſpielern zuſammenſetzte, ſtark im Vorteil und konnte die Schweden ſehr bedrängen. Die ſchnellen Vorſtöße des vorzüglichen öſterreichiſchen Sturmes zer⸗ ſchellten aber an der ausgezeichneten und mit Aufopferung ſpielen⸗ den ſchwediſchen Hintermannſchaft. Nur durch einen 11 Meter konnten die Oeſterreicher am Schluß der erſten Halbzeit zum erſten und inzigen Erfolg kommen. Weſſely verwandelte den 11⸗Meter unhaltbar. In der zweiten Halbzeit kamen die Schweden, die das beſſere Stehvermögen zeigten, gut auf, während die Oeſterreicher ſichtlich nachließen. Die öſterreichiſche Verteidigung hatte ſchwere Arbeit zu verrichten, entledigte ſich aber ihrer Aufgabe ſo gut, daß die Schwe⸗ den erſt 3 Minuten vor Schluß zum ausgleichenden Tor kommen konnten. Das Spiel wurde von dem Schiedsrichter Slavik geleitet, dem die Mannfezaften durch ihre ksire Spielweiſe das Arat ſehr er⸗ leichterten 85 burg:0. Die neue deutſche Nationalmannſchaft Nach einer offiziellen D. S..⸗Meldung wird die deutſche Mannſchaft gegen Italien am 23. November in Düſſeldorf wie folgt ſtehen:„5„ Stuhlfaut(1..⸗C. Nürnberg); Müller(Fürth), Kugler(1. .⸗C. Nürnberg); Schmidt(1..⸗C. Nürnberg), Kalb(I..⸗C. Nürnberg), Hagen(Fürth); Höger, Fleiſchmann, Meiß⸗ ner(alle V. f. R. Mannheim) und Paulſen, V. f. B. Leipzig. Erſatz: Harder⸗Hamburg, Freiländer und Auf V. f. R. Mann. heim.* * weitere Ergebniſſe Süddeutſchland Rheinbezirk Pokalzwiſchenrunde Süd— Berlin:2 Bezirksliga Pfalz Ludwigshafen— S. V. Darmſtadt:0. Kreisliga Vorderpfalzkreis. Tv. Speyer— 1907 Ludwigshafen:2; Iv. Frankenthal— 1903 Ludwigshafen 070; Arminia Rheingönheim— Spielvg. Mundenheim:1(abgebrochen); V. f. B. Oggersheim— Union Ludwigshafen:1. Kreisliga in Bayern F. C. Pfeil Nürnberg—.C. Eintracht Nürnberg:2. Franken Nürnberg— Bayern Erlangen 30. V. f. R. Fürth— Bayern Nürnberg 311. F. C. Fürth— 83 Nürnberg:3. Kreisliga Baden Karlsruher F. V.— Germania Durlach:0. Phönix Alemannia— V. F. B. Karlsruhe:2. Bezirksliga Bezirk Bayern. 1..C. Nürnberg— München 1860:0; Bayern München— Sp. Vg. Fürth:0; Schwaben Ulm— Wacker München:1. Bezirk Würktemberg/ Baden..C. Mühlburg— Stuttgarter Kickers:1; V. f. B. Stuttgart—.C. Freiburg:1; V. f. R. Heil⸗ bronn—.C. Pforzheim 02. 0 Mainbezirk. Helvetia Frankfurt—.S. V. Frankfurt:1: »Union Niederrad— Offenbacher Kickers 412; Eintracht Frankfurt — Hanau 93:0;.C. Bürgel— V. f. R. Frankfurt 22. Aheinheſſen/ Saar. S. V. Wiesbaden— Boruüſſia Neunkirchen :0; Trier 05— T. S. V. Höchſt:2; Wormatia Worms— Saar 05 Saarbrücken:0. Weſtdeulſchland Ruhrgau: V. f. B. Dortmund Eſſen:2; Eſſener.V. 99— Preußen Eſſen:1: Alemannia Dortmund— F. S. V. Bochum:0; S. C. Gelſenkirchen 07— S. V. Dortmund 08 :0; Arminia Marten— M. B. B. Linden:0;.V. Buer 07— S. C. Dortmund 95 41. Niederrheingau: F. V. Duisburg 08— Meiderich 06:1; V. f. L. Krefeld— Preußen Duisburg:2; Union Hamborn— Union Krefeld:2; V. f. B. Bottrop— Hamborn 07:1;.V. Beeck— Duisburger Sp. V. 45.— 3 Berg. Märk. Gau:.S. C. Alten⸗Eſſen—„Turu“ Düſſeldorf :3; V. f. B. Remſcheid— S. u. S. Elberfeld 11; Schwarz⸗Weiß Barmen—.V. 04 Düſſeldorf:1. Rheingau: Kölner C. f. R.— V. f. B. Bielefeld(Geſ⸗Spiel) ausgefallen; Rhenania Köln— Viktoria Koln:1: V. f. R. Köln ⸗ Kölner.C. 99:0; V. f. B. Aachen— Rheydt:2 Sp. C. Glad⸗ bach— Eintracht Giadbach:0; Alemannia Aachen— Boruſſia Gladbach:6; Jugend Düren— Lürip:1; Düren S. C.— Düren S. V.:2; Tura Bonn— 9884 Weſtfalengau: Hammer Sp.⸗Vg.— V. f.., Osnabrück:0; Arminia Bielefeld— S. u. S. Osnabrück ausgefallen; Preußen⸗ Münſter— Viktoria Recklinghauſen:1; Union Recklinghauſen— Union Herford:0. Südweſtfalen: V. f. B. Weidenau—.S. V. Gevelsberg:4; .E. Hagen 05— Sportfreunde Siegen:3; Sp.⸗V. Wetter— F. C. Eppenhauſen 23. Heſſen⸗Hannover: Sp.⸗V. Kaſſel— Boruſſia Fulda:1: Sp.⸗B. Göttingen— Kaſſel 48:1; Germania Oſterode— Heſſen 09 Kaſſel :2; V. f. B. Marburg— Sport Kaſſel:4:.C. Wetzlar— Göttingen 05:4; Gießen 1900— Kurheſſen Kaſſel:3. Norddeukſchland Groß-Hamburg. Viktoria Hamburg— Polizei S. V. Hamburg :0; St. Georg 1816— Kilia Kiel:1:.V. Eimsbüttel— F. C. Wandsbeck:0; Ottenſen— Boruſſia Harburg:0; Eintracht Han · nover— Hannover 96:1. Südkreis. Arminia Hannover— Hannoverſcher.C.:4; Sport Hannover— V. f. B. Braunſchweig:8; Eintracht Braunſchweig— Niederſachſen Hannover:0. 5 Weſtkreis. In Bremen: Städteſpiel Bremen— Kiel:4. Nordkreis. Werder Hannover— Braunſchweig.C.:1; D..V. Bremen— Komet Bremen 221; Werder Bremen— V. f. L. Bremen :0; Stern Bremen— Geſtemünde.C.:0. 5 mitteldeulſchland Mittelelbgau. Fortung Magdeburg— Preußen Burg:2: Vik. toria 96 Ma Germania Magdeburg 11. Mittelf. National Chemnitz— S Chemnitz:1: Teutodnia Ehemnitz— Chemnitzer B. C.:1: Sturm Chemnitz— Vik ⸗ toria Einſiedel:1; Hellas Chemnitz— B. f. L. Harthau:1. Saalegau. Wacker Halle— Halle 98:2; Spfrde. Halle— Merſe⸗ burg 99:0. 5 Thüringen. V. f. B. Erfurt— Erfurt 05:0; Wacker Erfur! — Sportring Erfurt:1. 1 Weſtſachſen. Spfrde. Leipzig— B. f. B. Leipzig:5: Branden⸗ burg Dresden— Gutsmuts Dresden:1;.V. 06 Dresden— Spv. Dresden:2. Brandenburg (Meiſterſchaftsſpielʒ Abtellung A. Union Potsdam— Spandauer.C.:1. Abkeilung B. Berliner S. V. 92—.C. Niederſchönhauſen:2. Privatſplele Herta Berliner S. K.— Fortuna Leipzig:1; V. f. B. Pankow — Norden⸗Nordweſt Verlin:2; Spandauer.B.— Alemannia Berlin:0; Union 92 Berlin— Schöneberger Kickers:1; Preußen —.C. Union:3; Minerva 93— Vorwärts:2; Tennis Boruſſia — ECimbria:0. Spiele im Nusland England (Neiſterſchaftsſpiele der I. Siga) Arſenal— Neets County 011; Aſton Villa— Bolton Wanderers :1: Blackburn Kopdra— Bromwich Albion:0; Bury— Suder⸗ land 38:0; Huddersfield Town— Totteham Hotspur:23 Liver⸗ pool— Preſton North End:1; Mancheſter City— Everton.2; Neweaſtle United— Burnley:0; Nott Foreſt— Cardiff City :1; Sheffield United— Birmingham Leeds United:1; Weſtham United— Birmingham:1. holland ..O. Haarlem— Blau Wit Amſterdam:1;..H. Haar⸗ ſem—..O Rotterdam:1; den Haag— Excelſior Rot⸗ terdam:0; Fehenord Rotterdam— Quick den Haag:0;..C. Leiden— tgei Hilverſum 08; Ajax Amſterdam— F..C. Harle :0; Go Ahead Deventer— Quick Nymwegen:1; Viteſſe Arn⸗ hem—..C. Zwolle:6; Eindhoven: Südholland— Luxem⸗ Frankreich (Meiſterſchaftsſpiele C...G. Paris— Päris Star ausgef.;.A. Paris—.S. Krancaiſe:1; A. S. Hüningen— Racing Straßburg:4. (Freundſchaftsſpiele.) Stade Berdelais— Olympique Marſeille ausgef.;.A. Meſ⸗ ſin— F. V. Saarbrücken:1; Olympique Lille—.S. Suiſſe Paris:2; Stade Francaiſe Paris—.S. Tourquanneiſe:1. Belgien (Meiſterſchaft der 1. Diviſion) Berchem Sports— Racing Brüſſel:1;.C. Anderlecht ⸗ Standard Lüttich:0; Union St. Gilloiſe— Daring Brüſſel:1; .C. Mallineis— Rayal Antwerpen:1; White Star.C.— Berſcheet.C.:0. Schweiz (Meiſterſchaftsſpiele.) Brühl St. Gallen—.C. Zürich:8; F. C. Winterthur— Houng Hellows:2; Grashoppers Zürich— Sp.C. Veltheim:8; Old Bohs Bern—.C. Aarau:2; Etoile Chaux de fonds— Montrwox Sports:0; Lauſanne Sports—.C. Chaux de fonds:1; Etoile Carouge— Urania Genehe.C.:0; F. C. fkelies— Servette Genf:0; F. C. Bern—.C. St. Gal⸗ en:0. Italien Internationale— Piſa:2: Brescia— Torino:2: Speſſia A. C. Regaiana:1: Juventus Turin— Bologna:1: Andrea Doria— Pro Vercelli:1. Oeſterreich Wien: Länderſpiel Oeſterreich— Schweden:1. (Freundſchaftsſpiele) Rapid Wien— Slowan Wien(Samstag):0: A. A. C. Wien— Blue Stars Brünn(Samstaa):1: Hakoah Wien— Oſtmark Wien :1: Rapid Wien— Sportklub ausgefallen: Admira Wien— D. S. V. Troppau:1. Angarn (Meiſterſchaft der 1. Klaſſe) B. T. C. Budapeſt— M. T. K. Budaveſt ausgefallen: 111. Be⸗ zirk Budapeſt— V. A. C. Budaveſt:0: Kiſespeſti Budapeſt— Tö⸗ rekves Budapeſt:1: Zualos Budapeſt— U. T. E. Budapeſt:0; Vaſas Budapeſt— N. S. C. Budaveſt:;: F. T. C. Budaneſt— B. E. A. C. Budapeſt:0: M. T. K. Budapeſt— Firſt Vienna Wien 12. hockey 5 Spiele im Reich Süddeulſchland V. f. R. Mannheim—.C. Darmſtadt:1. V. f. R. 2. Mannſchaft— V. f. R. Landau 11:0. Norddeufſchland D..C. Hannover— Hannover 78:0. .C. Hannover— M. T. V. Braunſchweig:2. Eintracht Hannover—.C. Herrenhauſen:2. Mitteldeulſchland Viktoria Magdeburg— Schwarz⸗Weiß Halle:1. Kricket Viktoria Magdeburg— Deſſau 05:8. Viktoria 96 Magdeburg—.C. Halle:1. Weſtdeulſ hland Schwarz⸗Weitz Köln— Mühlheimer S. V. 11. Rot⸗Weiß Köln— Frankfurt 1880(Damen):4. D. H. C. Düſſeldorf— Rot⸗Weiß Köln 58. Städteſpiel. München⸗Gladbach— Aachen 20. * Rugby Nord gegen Süd:11. Nach abwechflungsvollem, intereſſantem Spiel gewinnt Süd⸗ deutſchland 11:8. Die Entſcheidung fiel kurz vor Schluß. 55 Leichtathletik Für die Leichtathletikſaiſon 1925 ſind ſchon jetzt von den großen deutſchen Vereinen eine ganze Reihe internationaler Veranſtaltungen angemeldet worden, ſo von der Turn⸗ und Raſenſportunion Düſ⸗ ſeldorf für den 17. Mai, von Preußen Krefeld und dem Ver⸗ band Brandenburgiſcher Athletikverbände für den 31. Mai, vom Düſſeldorfer.C. 1899 für den 1. Juni und 16. Auguſt, vom Berliner Sportklub für den 21. Juni, vom Turn⸗ und Sportverein Bochum für den 5. Juli, von Preußen Duisburg für den 28. Juli, von Viktoria Recklinghauſen für den 23. Auguſt. Der Länderkampf Weſtdeutſchland— Holland, der diesmal auf holländiſchem Boden zum Austrag gelangt, iſt auf den 9. Auguſt angeſetzt. Am 23. Auguſt ſteigt be⸗ iſt es nicht ausgeſchloſſen, daß im nächſten Jahre die deutſ Leicht⸗ athleten gegen die Auserwählten Finnlands und Schwedensz in die Schranken zu treten haben. Eine weitere große Veranſtaltung iſt der Verbandswettkampf Süddeutſchland— Berlin— Weſtdeutſchland, der erſtmalig am 28. Juni in Köln zur Durch⸗ führung kommt. Für 1926 iſt Berlin, für 1927 Frankfurt a. M. als Austragungsort auserſehen. Gleiche Wege, gleiche Fiele! Alljährlich zur Herbſtzeit halten die großen Verbände der Kör⸗ perkulturbewegung, die Turner, Schwimmer, Leichathleten, Fuß⸗ baller, Hockeyſpieler uff. auf ihren Tagungen Rücſchau über das Vergangene und Ausſchau nach dem Erſtrebten. Während die Ziele unverrückbar feſtzuſtehen ſcheinen und nur gelegentlich, je nach den Erforderniſſen der Zeitſtrömung, klarer herausgeſtellt werden, wandlu ſich die Wege fortgeſetzt, weil es ſich ja um eine Be⸗ wegung handelt. Nachdem heute die Mehrzahl der Verbände ihre Tagung hinter ſich hat, iſt es verlockend die Ziele und Wege auf ihre Unterſchiedlichkeit hin zu unterſuchen. Das gilt beſonders für die feindlichen Brüder Turnen und Sport, die ſich reinlich ge⸗ ſchieden haben. Das Ergebnis dieſes Vergleiches iſt erſtaunlich und erfreulich zugleich. Nicht nur das Ziel iſt das gleiche und auch als ſolches erkannt, auch die Wege ähneln ſich wie ein Ei dem andern. Ja, in der graß angelegten Rede Dr. Thiemers über die Ziele der Deutſchen Turnerſchaft ſind ſogar eine Anzahl von wört⸗ lichen Zitaten zu finden, die von Sportlern ſtammen und bei Dr. Neuendorffs glänzenden Ausführungen über den neuen Geiſt in der D. T. glaubt man, bſonders wenn er von der Jugenderziehung ſpricht, einen der Jugendobleute des„Neuen Weges“ zu hören Man darf nach den programmatiſchen Reden dieſer Verbände kühn behaupten, daß die Unterſchiedlichkeit in nicht erwähnens⸗ werten Kleinigkeiten, in verſchiedener Auffaſſung darüber beſteht, welches von den gemeinſamen Zielen zuerſt erreicht werden ſoll. ls verſchiedene Tatſachen bleiben ſchließlich nur noch unbe⸗ wieſene, vielleicht auch unbeweisbare Behauptungen übrig, die die Lauterkeit der jeweilig geoffenbarten Geſinnung anzweifeln oder Klagen über mangelndes Entgegenkommen bei der reinlichen Schei⸗ dung, Beanſtandungen der Kampfformen und Tonarten uff. Aber nichts Weſentliches, nichts das darüber aufklärt, woher der Stoff zu den verſchiedenen Auseinanderſetzungen über den Kampf zwiſchen Turnen und Sport ſtammt, nichts das ihn für den nüchtern und unvoreingenommen Denkenden verſtändlich macht. Zwingend wird es klar, daß mit ein bischen Verſtändis und ein bischen gegenſeitige Rückſicht die grimmige Fehde gegenſtandslos geworden. Das offene Bekenntnis der Turner mit allen anderen zuſammen⸗ zuſtehen im Kampf für Volksgeſundheit und Volkskraft. das offene Bekenntnis Neuendorffs zur Duldung und Anerkennung der Lebensformen, die ſich die Jugend ſelbſt geſchaffen hat und die Ein⸗ ſicht, daß die Sondergemeinſchaften, das Trennende faſt in allen Fällen die Schuld der Aelteren, nicht der neuen Juged war und endlich die beſtimmte Verſicherung der deutſchen Sportbehörde keinen Angriffskampf zu führen und des beabſichtigten Deutſchen loſigkeit des Streites nur verſtärken. 9 1 kanntlich in Zürich der Länderkampf gegen die Schwei Ferner Sportbundes nur verwaltungs, und organiſationstechniſche Verein- fachung zu erſtreben, kann die Anſicht von der vollkommenen Sinn ere „ Montag, den 10. November 1924 Neue Manaheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe] 2. Seite. Nr. 522 „Wettkampf iſt nötig. ſagt die Turnerſchaft, aber nicht die Höchſt⸗ leiſtung einzelner, ſondern die möalichſt hohe Leiſtung des Einzelnen, ein auter Durchſchnitt. eine aute Normalleiſtung ſoll immer unſer Ziel ſein. Genau der aleichen Meinuna ſind die Sportler, deren Führerbildungsideal wortwörtlich von den Turnern beſtätiat wird. r. Sprangers Idee vom lebendigen Vorbild wird von beiden Seiten gleich begeiſtert aufgenommen. mit Freude feſtaeſtellt. daß m Kampf der Schule um die Leibesübungen(Leibesſchulung und Lei⸗ beskräftiaunal wörtlich) Seite an Seite gekämpft wird. Gleich iſt auch das Bekenntnis den Wert der Leibesübunaen in der Verinner⸗ lichung nicht in der Veräußerlichung zu erkennen. Gegen den Klaſ⸗ ſen⸗· und Kaſtengeiſt gegen den Partei⸗ und Spießbürgergeiſt! Auch bei uns ſagen die Turner mit einem Seitenhieb gegen Oswald Speng⸗ ler iſt das Ziel des unperſönlichen Turnideals Jahns die Perſönlich⸗ keit, die wurzelnd in der deutſchen Eigenart dem humanitären Ideal Fichtes gerecht wird:„Mit dem Kampf verkümmert die Sittlichkeit des Volkes. Der Kampf mit den Waffen iſt zu Ende. es erhebt ſich, 1o wir es wollen, der neue Kampf der Grundſätze, der Sittlichkeit, des Charakters“ Iſt das etwas anderes als das aus dem Sport ge⸗ borene Ideal der Weſensbeſcheidenheit. Geiſtesklarheit und Tapfer⸗ keit des Herzens? Die Jugend, ſaat Dr. Neuendorff noch deutlicher, wollte ſich einen ſchönen. geſunden und ſtarken Körper ſchaffen. in dem dann eine gefühlsreiche und willensſtarke Seele wohnte. So allein. das war ihr ſicher, konnte jeder einzelne zur Perſönlichkeit werden. Wenn ſich die Führer auf allen Seiten zu dieſen ihren eigenen Worten bekennen, dann iſt im nächſten Herbſt die Einheit wieder hergeſtellt. die wir brauchen, weil es ſchon mehr wie genua mit der ſittlichen. geiſtigen und körperlichen Kraft des deutſchen Volkes bera⸗ ab gegangen iſt. 88 I.L deutſche Meiſterſchaſt im Schleuderball 1924 Turnverein Schweiburg deutſcher Meiſter Das mit Spannung erwartete Endſpiel um die Meiſterſchaft de Deauſchen Turnerſchaft im Schleuderballſpiel— alſo um die Deutſche ülbuſterſchaft ſchlechthin, denn ein anderer Verband für Leibes⸗ den en pflegt das Spiel nicht— hat bei ſchönſtem Wetter auf em„Haareneſch“ in Oldenburg vor zahlreichen begeiſterten Zu⸗ gauern einen glänzenden Verlauf genommen. Das Spiel endete mit einem knappen Siege von:3 des Turnvereins Schweiburg gegen Allgemeinen Turnverein Rodenkirchen, den letzten Deutſchen Meiſter. Das Spiel, in dem zu ei gleichwertige Gegner um die höchſte Ehre rangen, war ein Hochgenuß für alle, die Wert auf einen Kampf legen, bei dem höchſte männliche Kraft und Gewandt⸗ heit, bewunderswerte Geſchicklichkeit im Werfen des Schleuder⸗ balles nach der heimiſchen frieſiſchen Art gepaart ſind mit edlem Anſtande. Vom Vorſtande der Deutſchen Turnerſchaft war der Oberturnwart der D.., Kunath⸗Bremen, zugegen, während der Spielwart der D.., Braungardt⸗Oldenburg, das Spiel als Schiedsrichter leitete. Das Spiel nahm folgenden Verlauf: Ein prächtiger Weitwurf eröffnet den Kampf: der Ball wird ſicher abgefangen. Gewaltige Schockwürfe beginnen. Rodenkirchens erſter Wurf, mit rieſiger Kraft geſchleudert, folat. Die Rodenkirchener verſuchen ihr Glück mit fla⸗ chem Schocken, dem die Schweiburger überlegenes, weithohes Schocken entgegenſetzen. Angeſtrengtes, wuchtigers Werfen, ein ſpannender Schockkampf, ſicheres Fangen halten die Zuſchauer in Bann, Roden⸗ kirchen ſpielt aegen Wind. Schweiburg dagegen bergab. Nach kurzer Kampfesdauer fällt das erſte Tor für Schweiburg. Nach aut ab⸗ gefangenen Schockwürfen aleichen die Rodenkirchener bald darauf aus. Nun ſtehen die Mannſchaften wieder aleich. Die Mannſchaften ſpielen mit verdoppelter Aufmerkſamkeit weiter. Ein flacher Wurf wird von Schweibura trotz Stürzens des Fängers dennoch abagefan⸗ gen. Im nun einſetzenden Schockg vlänkel wird ein Schockwurf Ro⸗ denkirchens kurz abaefangen und Schweiburg erweitert den errun⸗ genen Vorſprung zum zweiten Tor. Nach Wiederanwurf rettet ein zu hoch geſchleuderter Ball die Rodenkirchener vor dem dritten Tor. Dann iſt die Halbzeit. 72 Der Spielführer D. Diekmann leitet die zweite Spielhälfte mit kraftvollem Wurf wieder ein. Nach kurzer Spielzeit mißlingt den Schweiburgern ein Fang Rodenkirchen im ſicheren Gefühl des Vorteiles ſchleudert ſchnell und mit nur leichtem Schwuna ins Gegen⸗ lager. Jedoch der Hinterſrieler Schweiburas, der in weiter Vocaus⸗ ſicht hinten geblieben war fängt den Ball olücklich ab. und das dritt Tor der Schweiburder laßt nicht lange auf ſich warten. Noch gaben ſich die Mannſchaften nicht zufrieden Die Spiel⸗ führer feuern die Spieler zu höchſter Kraftentfaltung an. Die Mann⸗ ſchaften geben das Letzte her. Manchmal nur ſind es die Spiel⸗ führer, die ſich heftige Schockkämpfe liefern. Aber auch die anderen ſtehen nicht zurück. die Mühe des Gegners führt ſchließlich zum Tor für Rodenkirchen. Hohes und flaches Schocken beiderſeits. mit unverminderter Kraft geſchleuderte Bälle bilden die weitere Folge dieſes gewaltigen Ringens. Ein Ueberraſchungserfolg im Schocken bringt den Schweiburgern das vierte Tor. Aber auch den Roden⸗ kirchenern war noch ein unvermuteter Erfolg beſchieden. Mit dem letzten Wurf erzielten ſie ihr drittes Tor. Die Schweiburger hatten jedenfalls, da es der lebte Wurf war, nicht recht mehr acht gegeben. Nach beendigtem Spiel vereinigten ſich die Mannſchaften und zahlreichen Gäſte zu einer ſchönen Feierſtunde im„Hain“ des Olden⸗ DJe 7 N ieee burger Turnerbundes, die einen feinen, ſtimmungsvollen Verlauf nahm. Oberturnwart Kunath ſprach eindringliche Worte über die Ziele der Deutſchen Turnerſchaft. Gaugeſchäftsführer Heinken pries das Oldenburger Land als Pflegeſtätte des von Urvätern her geheiligten Klootſchießens, aus dem das Schleuderballſpiel hervor⸗ gegangen ſei. Den Höhepunkt bildete die Ehrung der Sieger und des letzten Gegners durch den Spielwart der D. T. Braungardt. Spieler Diekmann⸗Schweiburg dankte im Namen der Geehrten, Treue gelobend Für das Schleuderballſpiel und ſeine erwünſchte Verbreitung im Lande und in der Deutſchen Turnerſchaft war das diesjährige Meiſter⸗ ſchaftsſpiel ein Markſtein von hervorragender Bedeutung. B. Rutomobilſport * Automobil⸗Fünfländerfahrt 1925. Der Königl. Ungariſche Automobil⸗Club iſt mit einer neuen Veranſtaltung beſchäftigt, di eim nächſten Jahre als Fünfländer⸗Tourenfahrt durchgeführt werden ſoll. Der Generalſekretär des Klubs hat gelegentlich ſeiner Anweſenheit bei der Tagung der F..C. M. in Paris die Idee einer neuen, durch fünf Länder führenden Tourenfahrt zur Sprache ge⸗ hracht. Dieſe Fahrt ſoll durch Ungarn, die Tſchechoſlovakei, Polen, Oeſterreich und Deutſchland führen. Der Vor⸗ ſchlag wurde ſeitens der intereſſierten Automobilklubs lebhaft be⸗ grüßt. Schon wenige Tage nach der Heimkehr der Delegierten kangten durchweg zuſtimmende Mitteilungen beim Kgl. Ungar. .C. ein, die annehmen laſſen, daß die Idee der Fünfländer⸗ Tourenfahrt der Verwirklichung zugeführt wird. Die Geſamt⸗ ſtrecke der Fahrt wird mit 2200 bis 2500 Kilometer projektiert, als Termin der Veranſtaltung wird Ende Juni in Ausſicht genom⸗ men. Die ganze Tour ſoll in ſiehen Fahrtagen, denen zwei Ruhe⸗ tage eingeſchloſſen werden, zur Durchführung gelangen. Im Rah⸗ men des Wettbewerbes werden auch Schnelligkeitskonkurrenzen ſtattfinden, und zwar Flachrennen im Forſtenriedervark bei Mün⸗ chen und Bergrennen auf der Strecke Königſal⸗Jilowiſcht. Fabhrten über längere Bergſtrecken werden die Konkurrenten des weiteren in Oeſterreich, der Tſchechoſlovakei und Bayern zu abſol⸗ »ieren haben. Raöſport 9— Rund um die Lombardei Die deutſchen Fahrer verzichten Das aroße Straßenfahren„Rund um die Lombardei“ in Italien, das über die Strecke von 255 Kilometer führte und zu dem auch deutſche Berufsfahrer gemeldet hatten, büßte durch die Abſage vieler Teilnehmer ſtark an Bedeutung ein. Die deutſchen Teilnehmer, deren Start mar mit beſonderem Intereſſe entgegengeſehen hatte,»ooen es vor, überhaupt nicht am Start zu erſcheinen. ſondern reiſten ſchon vorher ab. da vom Veranſtalter die finanziellen Verpflichtungen nicht eingehalten wurden. In dem Rennen, das dann die Italiener unter ſich auswachten, ſieate Bruner in 8138,23 Stunden vor Deravengo, der:46,07 brauchte. Schwimmen Internationales Schwimmen in Breslau Das vom neuen Schwimmverein Breslau ausgeſchriebene inter⸗ nationale Schwimmfeſt, das den diesjährigen Abſchluß bildete, braſhte dem Veranſtalter einen vollen Erfolg. Aus Ungarn nahmen an den Wettbewerben Move Ekri Sportklub aus Erlau teil, der große Er⸗ folge erzielen konnte. 3 Ergebniſſe: Senior-Lagenſta fel 4 mal 50 Meter: 1. Move Ekri:54,9; 2. N. S. V. Breslau:55,8. 100 Meter beliebig: 1. Merkens Berlin 98:16. Ermunkerungsſtafſel 4 mal 60 Meter: 1. N. S. V. Breslau:23,7; 2. Bayern Nürnberg:25. 9. Meter beliebig: 1. Dahlem Breslau 37:02; 2. Benke Ber: lin 39,1.„FCCͤͤö0000 1. Senior 100 Meter beſiobig: 1. Brarany Ungarn:08⸗5; 2. Dahlem Breslau:09: 3. Andres Miete Nürnbergh). 1. Senidren⸗Skaffel 3 mal 100 Meter: 1. Move Ekri:33,6; 2. N. S. Bre. lau:34,7; 3. Berlin 98. 8 Schwarzwälder Winterſport-HRonkurrenzen eee, Von W. Romberg(Triberg) In einer reichen Weiſe, wie ſelten zu beobachten war, wird im kommenden Winter der deutſche Südweſten mit dem Schwarzwald mit erſtrangigen Konkurrenzen der verſchiedenen führenden großen zerbände im Winterſport ausgeſtattet ſein. Eine ganze Anzahl von erſtklaſſigen Wettbewerben iſt von den einzelnen Organiſationen auf den verſchiedenen Gebieten des Winterſportes für Plätze im Schwarz⸗ wald ausgeſchrieben worden. Die bevorſtehenden Wintermonate, eeeeeeee e 2 5 Drrrrrrrrrrrrrrrrre eeeeeeeeeeee Januar regelmäßig bedeutende Rennen ausführt, die vom Deutſchen in Triberg und Titeſse uſw. deren erſte Schneefälle im Anzug ſind, werden eine Fülle von an⸗ regenden Veranſtaltungen bringen, in deren Verlauf dem Skiſport, dem Bobſleigh⸗ und dem Rodelſport zweifellos der Zuſpruch aus den namhafteſten Sportkreiſen ſicher ſein wird. 8 Im Skiſport, der als eingewurzeltſter Winterſport zunächſt genannt ſei, ſtehen die Wettläufe des Landesverbandes Ski⸗Club Schwarzwald, die am erſten Sonntga im Februar einer geheiligten Tradition gemäß auf dem Feldberg abgehalten wer⸗ den, obenan. Mit ihnen wird in dieſem Jahr der intereſſante Mili⸗ tärlauf um den Schwedenbecher verbunden ſein, was einem Wunſch der letztjährigen Sieger in dieſer Konkurrenz der Gos⸗ larer Jäger, entſpricht. In anderen Fällen mit der Deutſchen Mei⸗ ſterſchaft verbunden muß dieſer Lauf heuer getrennt werden, weil die Deutſche Skimeiſterſchaft im kommenden Winter auf deutſchöſter⸗ reichiſchem Voden, alſo außerhalb der politiſchen deutſchen Grenze ausgefahren wird. Die Meiſterſchaft des Schwarzwaldes wird alſo um dieſen Lauf weſentlich bereichert werden. Neu für den Schwarz⸗ wald und ſportlich hochwertiger als die ſonſt üblichen kleinen Ren⸗ nen werden die aufgrund der neuen Gaubildung abzuholtenden Gauſkiwettläufe ſein, die als Ausſcheidungsrennen für die Meiſterſchaft beſondere Bedeutung haben werden. Soweit die Ter⸗ mine der ſieben Gaue bisher bekannt ſind, wird der Gau Hoher Schwarzwald(Gebiet von Triberg, Schonach, Schönwald, Furtk⸗ wangen, St. Georgen) den Auftakt machen und am 4. Janvar bereits in Triberag eine Konkurrenz abhelten Am oleichen Platz wird em Tag zuvor auch der aroße Dauerlauf des Ski⸗Club Schwarzwald über 30 Km. mit Start und Ziel in Triberg abgehalten. Die übrigen Gaue folgen am 11. und 18. Januar. Außerordentlich lebhaft wird auch der Sportbetrieb für Bob⸗ ſleigh werden; eine Sportart, die bekanntlich ſportgerecht nur im mittleren Schwarzwald auf einer Kunſtbahn gepflegt wird, wo ſie im Jahre 1911 durch den Bobſleigh⸗Club Schwarzwald, Sitz Triberg und Bobbahn Triberg aufgenommen wurde. Der Ausbau iſt ſeit⸗ dem ſyſtematiſch erfolgt und hat ſeine Krönung in der Arbeitsge⸗ meinſchaft des Bobklub Schwarzwald mit dem Bobklub Taunus in Frankfurt gefunden, der die Triberger Bahn ſeit zwei Jahren als Vereinsbahn annahm und mit dem Schwarzwaldklub zuſammen im Bobverband mit amtlichen Rennen ausgeſtattet werden. War es voriges Jahr die Deutſche Meiſterſchaft im Zweierbob, die in Tri⸗ berg umſtritten wurde, ſo werden es dieſes Jahr die beiden ſüd⸗ deutſchen Gaumeiſterſchaften im Zweierbob und Viererbob(am 10. und 11. Januar in Triberg) ſein. Neben dieſe amtlichen Rennen treten als Hauptrennen, die um den de Pellegrini⸗Preis(6. 905 um den Wanderpreis des Freiherrn von Venningen⸗Ulner(13. Jan. ferner mehrere Rennen um verſchiedene Preiſe vom Schwarzwald und vom Taunusklub in der Zeit vom 8. bis 25. Januar. Zwei weitere Bobrennen ſind für Februar vorgeſehen. Im ganzen ſind 970 im Viererbob und fünf Rennen im Zweierbob an⸗ geſetzt. Erheblich ruhiger wird das Bild, wenn man zum Rodel⸗ ſport übergeht. Nach den bisherigen Dispoſitionen wird der Schwarzwald eine Meiſterſchaft in ſeinem Gebiet haben, allerdings die größte, die der Deutſche Rodelbund zu vergeben hat: die Deutſche Rodelmeiſterſchaft. Sie ſoll in Titiſee, das ſeine Bahn ausbauen und den Erforderniſſen der Meiſterſchaft anpaſſen will, ausgefahren werden. Ueber den Termin iſt endgültiges noch nicht bekannt geworden, es dürfte aber mit Mitte bis Ende Januar zu rechnen ſein. Unter Umſtänden wird nach dem Schwarzwald noch die Südweſtdeutſche Gaumeiſterſchaft im Rodeln kommen, falls die Berhältniſſe es nicht geſtatten ſollten, ſie wie vorgeſehen auf der Cronberger Bahn im Taunus durch den Rodelklub Taunus in Frankfurt austragen zu laſſen. Dieſe Meiſterſchaft dürfte dann nach Triberg oder Wildbad gelegt werden. Die Meiſterſchaft von Baden, bisher ein Eigentum der Triberger Bahn, iſt durch die Schaffung der ſüdweſtdeutſchen Gaumeiſterſchaft erledigt worden. Dagegen wird der ſilberne Becher von Triberg weiterhin ausgefahren, im kommenden Winter am Neujahrstag, und zwar als ſterſchee s• rennen zur Gaumeiſterſchaft und zur Deutſchen Meiſterſchaft. Zu dieſen Wettbewerben treten dann noch verſchiedene kleinere Rennen 1 n*. Der Eislauf hat in den letzten zehn bis fünfzehn Jähren im Schwarzwald und ſeinen Randgebieten nur eine geringere Beachtung gefunden, was ſich ohne weiteres aus dem Aufblühen der anderen Sportarten, beſonders des Skiſports erklären läßt. Dieſe bedauer⸗ liche Tatſache allmählich auszugleichen, ſind Beſtrebungen vorhanden, die durchaus Unterſtützung verdienen. Dahin gehören die Bemü⸗ hungen von Triberg und Titiſee in erſter Linie, die mit Veranſtal⸗ tungen im Kunſtlauf im werdenden Winter hervortreten werden. Der ſportliche Eislauf hat allen Anſpruch auf Unterſtützung, wenn auch nicht verkannt werden darf, daß der Schneereichtum des Schwarzwaldes der Pflege der Eisbahnen Schwierigkeiten wie nicht leicht anderswo bereitet. Dieſer Ueberblick erweiſt, daß regſte ſportliche Arbeit am Weg der Weiterentwicklung tätig iſt, um den kommenden Schnee und Eis in weiteſtem Maße zur ſportlichen Stählung und Kampf auszu⸗ münzen. Nicht weniger wird aber auch der Sport⸗ und Natur⸗ freund, der nicht ſelber mittut, in reicher Abwechſlung auf ſeine Koſten kommen, ſich in friſchem frohen Wintertreiben im Schwarz⸗ wald Stunden prächtiger Muße und Erholung verſchaffen können. EFCCCocobCobbbbbbbbbbbbbbbcbbb le— die Gefahren des Sports Humoreske von K. H. Lanze 1. Das Pferd. Herr Auguſt Fiſchgabel, aus Giſchgabel u. Co., Strumpf⸗ und ollwaren, war zufäuig auf den Platz geraten, wo die leichtathleti⸗ ſchen Meiſterſchaften des S. C. ausgetragen wurden, wie geſagt, rein zufällig. Er mächte ſeinen üblichen Sonntagsmorgenbummel und dachte an nichts Böſes. Wie immer trottete er der Mehrzahl der Spaztergänger nach und ſah ſich plötzlich der Kaſſe des Vereins ge⸗ genüber. Na, meinte er bei ſich, ſchließlich muß man dat doch voch mal geſehen haben, bezahlte und trat ein. Hätte er gewußt, welche traurigen Folgen das für ihn haben ſollte, ſo würde er die Karte einem der an der Kaſſe lungernden bargeld⸗ loſen Sportenthuſiaſten geſchenkt haben und ſchleunigſt umgekehrt ſein. Aber er wußte es nicht. Ahnungslos ſetzte er ſich auf ſeinen Tribünenplatz und ſtudierte das Programm. Lange ſuchte er vergeblich die 100 Meter Nachläufe, weil er ſich ſagte: Auf 100 Meter Vorläufe müſſen Nachläufe folgen;: ſchließlich ſteate er es auf, weil er ſich unter beiden Begrifſen nichts Beſonderes vorſtellen konnte. Aber da, auf der nächſten Seite, war etwas für ihn. Kugelſto⸗ ßen! Das kannte er. Vom Kegelklub. Man legte eine Kugel auf die Bahn und ſuchte ſie mit dem Fuß in die volle Neun zu ſchieben. Eine ſchwierige Sache, aber zum Totlachen. Der dicke Meier hatte ſich mal dabei hingeſetzt, daß Bahnbrett der Länge nach geſpliſſen war. ott, war das eine Hetze geweſen. In dieſem Augenblick brüllte jemand durch ein Sprachrohr; gleich darauf fiel ein Schuß. Fiſchgabel erhob ſich ſehr ſchnell; bereit, n Deckung zu gehen. Er hatte immer den Standpunkt vertreten, daß die Gemütlichkeit aufhört, wo das Schießen anfängt. Etwa 30 unte Geſtalten liefen unten vorbei. Aha, dachte er, die gehen auch chon ſtiften! Hinter ihm ertönten rauhe Stimmen: Sitzen bleiben! Gehorſam ſetzte er ſich, in veinlicher Zwangslage, ob er durchhalten oder ausreißen ſollte. lief So ein Blödſinn, dachte Fiſchgabel, bei die Hitze und die vielen Fliegen! Wenn ſie wenigſtens geradeaus liefen, dann wären ſie bald zu Hauſe und könnten Mittag eſſen. 535 Er kam mit ſeinem Nachbar, einem äken Sachverſtändigen ins Geſpräch. Dieſer merkte bald. daß er blutigen Laien vor ſich hatte und benutzte die Gelegenheit, mit ſeinen Kenntniſſen zu prunken. Fiſchgabel ſtaunte:„Is doch unglaublich! Dann lööft ſon Junge chneller wie ein.gug?“„Das nun gerade nicht; aber ſo ſchnell wie ein Rennpferd lauſen die Sprinter.“„Wat Sie nich ſagen! Aber wodrum loofen denn die ſo bei die Hitze und die vielen Fliegen?“ ;Aus Sporti Sport ſtählt das Herz und die Muskeln. iſt ae⸗ lund! Sport verleiht eine ſchöne ſchlanke Figur! Sport veredeltl Sport iſt ge⸗ Fiſchgaßel betrachtet ſein Bäuchlein. Der Nachbar hatte den Blick mierkt:„Den ſollten Sie auch lieber forttrainieren. Gerade in Ihrem ilter muß man Sport treiben, ſonſt iſt eines Tages die ſchönſte Herzverfettung da und knacks.... Feferobend?“ Langſam kam er dahinter, daß die Geſtalten um die Wette .. er jedes beliebige Pferd durch Herausziehen der Beine größer machen 8 „Jawohl, Herr Geheimrat, ſchluchzte Frau Fiſchgabel, genau ſo hat er ich aungttt ę ñ ĩ ß7§]ů „Das iſt allerdings verdächti... Haben Sie ſchon früher etwas Auffälliaes bei ihm bemerkt?// Nachdenklich ging Fiſchbein nach Hauſe. „Weeßte Mutter, ſagte er beim Mittageſſen„ich werde jetzt einem Sportklub beitreten.“ „Sor“ Frau Fiſchgavbel nahm das Meſſer aus dem Munde und legte es heſtig auf den Tiſch.„So? Alſo nicht nur Skat⸗ und Ke⸗ gelklub, ſetzt auch noch ein paar Abende Sportklub! Daraus wird nichts mein Lieber!“ 5 „Jott, Marichen, et is doch bloß für meine, Jeſundheit. Ick will dünner werden.“ „Kenne ich! Wenn Du dünner werden willſt, dann kannſt Du ja ein vaar Mahlzeiten ausfallen laſſen. Das iſt billiger.“ „Ach nee? Damit Du Dir die voch noch rinproppſt! Nichts zu Hate Ick trete aus dem Skatklub raus und in den Sportklub rinn! aſta!“ 128 99 Was willſt Du denn im Sportklub? Du verſtehſt doch garnichts avon.“ 1 »Ick habe als Junge immer geturnt; ick bin ſogar freihändig über ein Pferd geſprungen.“(Er meinte das Turngerät). „Das muß aber ein kleines Pferd geweſen ſein.“(Sie meinte ein lebendes). „Wieſo? Ein Pferd iſt ſo groß wie et andere.“ 185 „Seit wann denn? Es gibt große und kleine Pferde.““ „Die gibt et eben nicht! Mann kann wohl die Beine länger machen, dann wird et etwas höher.“ e „Die Beine länger machen?“ Frau Fiſchgabels Erſtaunen war echt und grenzenlos.„Wie machſt Du denn das?“ fragte ſie hinterliſtig In id zieh ie ee „Auguſt,“ ſie ſtand auf,„ich glaube, Du haſt zu lange in der Sonne geſtanden. Willſt Du Dich nicht ein wenig hinlegen?“ „„Natürlich will ick mich hinlegen! Aber erſt nach et Eſſen. Wo bleibt denn der Puddings?? „Herriehl Der Puddingl“ ſie rauſcht hinaus. In der Küche ſank auf einen Stuhl und weinte minuten⸗ lang:„Minna, mein Me iſt verrückt geworden. Denken Sie mal, er will dem Pferd die Beine ausziehen“ „Welchem Pferd?“ fragte Minna ſachlich und intereſſiert. „Hedemnm „Donnerwetter, das wäre eine feine Leiſtung.“ Minna ſchwärmt lür Ringkämpfer und Athleten. „Feine Leiſtung? Blödſinn iſt es! Mein Mann iſt verrückt, total verrückt! Wir müſſen einen Arzt holen. Pſt! Er kommt!“ Blaurot im Geſicht erſchien Herr Fiſchgabel in der Küchentür: „Zum Donnerwetter, wat is denn los? Wo bleibt der Puddingd“ Beide Frauen griffen gleichzeitig nach der Schüſſel und weil jede von der anderen glaubte, ſie halte feſt, deshalb ließen auch beide aleichzeitig los. den Steinfließen, den Pudding mit ſpitzen Stacheln durchbohrend. „Schafsnaſen!“ donnerte Herr Fiſchgabel und ſchlug die Tür hin⸗ ter ſich zu, daß die Kaffeemaſchine vom Küchenſchrank flog. „Alſo, fragte Dr. Knatterbacke. Ihr Mann behauptet allen Ernſtes, Mit gellendem Geſchrei zerſprang die Schüiel auf⸗ anjere beiden feſten Grundſtücke mitten in der Inflationszeit fün einen Appel und ein Ei vertauft.“ „Das beweiſt garnichts,“ jagte Dr. Knatterbacke ſpitz. Er hatte ſelbſt damals ein Haus vertauft. zUnd dann hat er ammer ſ verrückte Ideen. Er will dünner wer⸗ den. „Dünner?“ „Dunner, Herr Geheimrat. Dumm genug iſt er ſchon. Tia und da will er einem Sportklub beitreten.“ „Wie alt iſt Jor Mann:!“ „Hoch in den Neunundvierzig.“ „Das ſind allerdings merkwürdige Gelüſte. tienten ſehen?“! „Gewiz, er ſchläft gerade.“ „Dann laſſen Sie ihn ruhig ſchlafen. Vorſchlag und verlaſſe mich dabei auf Ihre Ueberreden Sie ihn heute Nachmittag zu richten Sie es ſo ein, daß Sie an meiner Wohnung vorbeikommen. Vielleicht markieren Sie dann eine leichte Ohnmacht und laſſen ſich zu mir hereinführen. Während ich mich dann mit Ibnen beſchäftige habe ich Gelegenheit, Ihren Mann unauffällig zu beobachten“ Frau Fiſchgabel war einverſtanden und wir ſehen. welch drohen⸗ der Knoten ſich um Herrn Fiſchgabels Hals zuſammenzieht. Einige Stunden ſpäter befanden ſich Herr und Frau Fiſchgabel in Dr. Knatterbackes Sprechzimmer. 8 „Nichts von Bedeutung. Herr Fiſchgabel! Leichter Ohnmachts⸗ anfall. Wird ſich gleich geben. Die Hitze „uUnd die vielen Fliegen.“ 5 „Wie „Ich meine die vielen Fliegen.“„„„ „Welche Fliegen? Hier ſind doch keine Fliegen!l“ 1 „Nu, ſo im allgemeinen.“ Ach ſo.“ Dr. Knatterbacke nickte mit Kopf: Zwangsverſtellungen. gerden Sie mal Herr Fiſchgabel... Ach, da iſt die Teure ſchon wieder!“ 153 Frau Fiſchgabel ſollte nach ſeinem Programm etwas länger ohn⸗ mächtig bleiben, aber ſie hatte bereits die Augen geöffnet:„Wo 2 ich“. Siehſ 8 85 Fiſchgabel! Nur Ruhe! Es iſt gleich vorüber.“ „Siehſte, Augufß „Mat denn? Wat denn? Ick koof Dir eine neue Puddingſchüſſel.“ Aet nur das mit dem Pudding. Ich meine das— U „Ach, den Sportklub. Nu ſei nur ſtill, Mariechen. Ick werde n beitreten.“ „Nein, das mit dem Pferd.“ 5„ „Was war denn das?“ fragte Dr. Knatterbacke intereſſierft. 1195 er 7 5 einem Pferde die Beine aus „Kann ick auch, behauptete Herr Fiſchgabel eigenſinnig,„ick hab es ſchon dutzendemale gemacht.“ Nichag enmet e „Na alſo, Frau Fiſchgabel, dann iſt die Sache doch völlig geklärt, wenn 0 emacht bat, 5* 95 n gen kommen laſſen, ie na uſe fährt.“ Rr kni r ein zu und verließ das* eee Kann ich den va· Ich mache Ihnen einen Geſchicklichket als Frau. einem Spaziergaug und Zimmer„ „Ach. Auguſt,“ ſchluchzte Frau Fiſchgabel und legte ſich weinend ſeinen Hals. 85 chste Frau Fiſchgabel und kegke ſich Abends ſaß Herr mche enen nad ſcweren 2 8 N 78 „Gewiß doch, Herr Gebeimrat. Voriges Bahred — B. bat 85 Wärtern bereits in einer elle. 3 Wagt jetzt noch jemand die Behauptung: Sport ſei ung —— 8. Seke. Nr. 522 85 Neue Mannheimer Feitung(Morgen⸗Rusgabe) — Montag, den 10. November 1924 Winterſport Deutſche Winterſportmeiſterſchafſten.— Als letzter der großen deutſchen Winterſportverbände hat nun der Deutſche Eislauf⸗Verband ſeine Meiſterſchaften im Eishockey, Kunſt⸗ und Schnellaufen verge⸗ ben, für die auerdings die Termine n t feſtſtehen. Die Kunſ⸗ laufmeiſterſchaften für Herren und Da emen durch den Mün⸗ chener Eislaufrerband wahrſchein 8 en mit den bayeriſuen Meiſterſchafſten, die auf den 6. geſetzt ſind, auf dem Te⸗ gernſee zur Durchſührung. und Schnellaufmeiſterſchaft ſind dem Altonger Schlitt u worden, wäh⸗ rend die Eishockeymeiſterſchaft 0 ſce zum Austrag kommt. Nachſtehend laſſen wir die geſ rmine der übrigen Meiſterſchaften von Deutſchland in den verſchiedenen Winterſport ⸗ arten folgen: 18. Januar Deutſche Zweierbobmeiſterſchaft in Winter⸗ berg; 25. Fanuar Deutſche Rodelmeiſterſchaft für Ein⸗ und Iwei⸗ ſitzer in Titiſee(Schwarzwald); 25. Januar ziererbobmei⸗ ſterſchaft in Oberhof: 8. Februar Deut aft in Kitz⸗ Hühel(Tirol): 22. Februar Deutſche Skiſta Patenkirchen.— * Die Ski-Anfallverſicherung im Deutſchen Skiverband, die für alle Mitglieder zwangsläufig iſt, wird auch in dieſem Winter noch in der alten Weiſe fortgeführt. Die dem Deutſchen Skiverband an⸗ geſchloſſenen Landesverbünde fü rungsbeitrag, den ſie ihrerſeits wieder von ihren L erheben, an den Deut⸗ ſchen Skiverband ab. Er beträgt pro Kopf Pfennig und wird von Verband zu Verband verrechnet, ſodaß das Einzelmitglied wei⸗ ter nicht damit befaßt wird. Er iſt in den 40 Pfennig, die die Ver⸗ bände als Kopfbeitrag im kommenden Winter an den Deutſchen Skirer and abfehren, enthalten. Ein Ortsgruppenverluſt im Ski⸗Elub Schwarzwald infolge eigenartig gelagerter regionaler und örtlicher Verhältniſſe iſt in dieſem Herbſt mit dem Ausſcheiden der Ortsgruppe Mainz zu ver⸗ zeichnen. Dieſer Verluſt einer ehemals ſehr tätigen und dann durch ſt in Garmich⸗ die Verhäliniſſe im beſetzten Gebiet ſtark beengten Orts iſt umſo mehr zu bedauern, als ſie zu den älteſten im Elub Schwarzwald gehört und 1922 ihr 25ſähriges Beſtehen feiern konnte. Aus dieſem Anlaß fand damals die Hauptverſammlung des Ski⸗CElubs Schwarzwald in Mainz ſiatt. Die Ortsgruppe hatte ſeit 1910 als erſte regelmäßig alpine Skilehrkurſe abgehalten, die dann zahlreiche Nachahmer fanden. In ihr lebte lange Jahre der Schwarzwaldgeiſt ihres Gründers Lorch, der von geren Kräften weiter gepflegt wurde, denen es nach e längere Zeit hin⸗ durch unter der Führung des jezigen zweiten Vorſitzenden im Gli⸗ Club Schwarzwald Herrn Romberg(Triberg) gelang, die damals ſchon auftretenden Abſplitterungsbeſtrebungen zugunſten des Ver⸗ bandes Mitteldeutſcher Skiläufer in Frankfurt hintanzuhalten. Die veränderten perſönlichen und örtlichen Verhültn ſeit zwei Jahren baben jetzt den Uebergang nach Frankfurt nach dem Scheiden eifriger Vorkämpfer für den Schwarzwald aus Mainz nicht mehr aufhalten können. Das Ausſcheiden aus dem Ski⸗Club Schwarzwald kann nur bedauert werden und es wäre der Ort be Mainz bei ihrer ſporllichen Vergangenheit zu wünſchen, daß ſie, die aus dem über 8000 Mitglieder ſtarken Landesverband Schwarzwald ſcheidet, in ihrem neuen nur 963 Mitglieder zählenden Frankfurter Verband die gleiche Stütze findet. * Die Weltmeiſterſchaften im Eiskunſtlaufen ſind laut Beſchlaß des Inbernationalen Eislauſverbandes dem Wiener Eislauf⸗ verein zur Durchführung übertragen worden, der die Konkurren⸗ zen für den 14. und 15. Februar b jetzt zur 2 Weltmeiſterſchaft für Herren wird von Gillis 6 trö Hholm, die Weltmeiſterſchaft im Paarlaufen von Frl. Eß mann⸗Berger(Wien) verteidigt. Daneben kommen noch eim inter⸗ nationgles Herren⸗Kunſtlauſen und ein ſolches für Damen zum Austtag. Meldeſchluß für alle Wettbewerbe iſt am 9. Februar. Der deutſche Eisgockeymeiſter in Danos. Der Eishockey⸗ klub Ddavos beadſichtigt, ſein Neufahre hockeylurnier vom 28. Dezember bis 2. Januar diesmal in ganz großem Raßmen dupchzu⸗ führen. Er hat Einladungen dazu nach Berlin, München. Wien, Paris, Orford, Cambridge, Stockholm, Antwerpen und Mailand, ſowie an die beſten Schweizer Mannſchaften ergehen laſſen. Dor agt. zuge texſportfahrte„ins Nordlaud.— In den, Mongten Januar bis⸗ 1925 find bon der Deutſchen Hochſchule für Leibesübungen Winkerſportfahrten nach Finnland, Norwegen und Schweden ge⸗ plant, Die Fahrten, die mit der Landeseißenart und ſeinen beſon⸗ deren lanbſchaftlichen Reizen rertrant machen ſollen, werden von zwei bis dreiwöchiger Dauer ſein. Da außerdem die Termine win⸗ terſportlicher Veranſtaltungen berückſichtiot werden, iſt Gelegenheit, die Winterſportfahrt als Studienreiſe auszuwerten. Um eine Gewähr für eine gnoenehme und zufriedenſtellende Abwicklung der zu bewährkeiſten iſt die Teilnekmerzahl für die einzelner beſchränkt. Auskunſt erteilt noch Einſendung i Spoxtlehrer Rudolf Krotki, Berlin N. 31, — Allgemeines Neue Lizenzentziehung. Zentralvorſtand und Sporkausſchuß des BDR. haben in der in Berſin abgehaltenen Sitzung nicht nur Miethe zum Berufsfahrer erklärt, ſondern auch dem Kölner Flicger Karkl Rauch de Amateurlizenz auf Lebenszeit ent⸗ gen, tbeil er die ihm verliehene goldene Bundeen gemacht und ſich ein Falſifikat aus uner htem Metall hat anfertigen laſſen.— Im Sportjahr 1925 richtet der Bund zwei große Veran⸗ ſtaltungen aus. In der Zeit vom 10.—17. Mai wird die Fahrt un: den Großen Preis von Deutſchland(Quer durch das be⸗ ſetzte Gebzel) auf der gleichen Strecke wie im Jahre 19²² durchge⸗ führt, vom 29. Juli bis 2. Auguſt gelangt die Fahrt Zürich ⸗ Berlein zum Austrag. Veide Rennen werden internatienal aus⸗ geſchriehen. Deutiihe Vereinsmelſterſchaft im Gewichteben. Der Attßletikfportverband von 1891 hat nach Ablauf der Saiſon des vorliegenden Materials nunmehr den deutſchen Verei im Gewichtheben ermitteln können. zieſe Meiſterſchaft iſt bekannt⸗ lich ein Dreikampf, der aus beidarmig Reißen. beidarmig Drücken und Stoßen beſteht. Die Wertung erfolgt aus ſieben Gewichtsklaſſen in der Weiſe, daß die Leiſtungen des beſten Bantam⸗ bis Schwerge⸗ wichtlers zufammengezählt werden. Danach hat der T. V. 18 60 Mäanchen ben Titel mit der weitaus beſten Leiſtung von 3495 Pfd. davongetragen. An zweiter Stelle rangiert der SC. Roland⸗Ham⸗ burg, der jedoch 200 Pfund weniger aufzuweiſen hat. * Eine Teuuishalle in Zoppot.— Den eifrigen Bemühungen der Freunde des weißen Sports iſt es gelungen. in Zoppot einen Ten Hisplatz für den Winter zu ſchaffen. der die Möglichkeit bietet, bei guten Abmeſſungen in ſchönem Raum dem Tennisſpiel zu huldi⸗ den Die offtzielle Eröffnung des neuern gedenen Feeeme wird am 8. November erfolgen. Der Platz befindet ſich in dem früheren Jappoter Reitſgal, den der dörtige Tennistiup zu bieſem neuen Zweck oeyachtet hat. Neben der Teninshalle des Bremer Tennis Vereins iſt dieſe neue Anlage die beſte, über die der deutſche Tenvisſvart bereits in den nächſten Tagen verfügen wird.— Deutſche Hand zeiſter 11 4 Lorenz. Kaufmann Oskar Tietz, Jensen und andete ſfahren auf 805 0. RIifa-RAd Mitteldeutsche Fahrradiwerke d m. b. h Sangerhausen- Berlin, Am Rarisbad 6 — —I— Berliner Schlittſchuh⸗Club, hat ſeine Teilnahme bereits nedoille zu Geld durch ein Bauernopfer beantwortet, das ihm Stellungsvorteil 3) Der Führer Kingkämpfe im Apollotheater Nürnberg Die Sportintereſſenten der fränkiſchen Fußballhochburg bekamen vergangenen Freitag auf ringſportlichem Gebiet wieder einmal etwas ganz Aupergewöhnliches geboten. Der Veranſtalter des Meiſter⸗ abends in ſolch hervorragender Beſetzung war wieder 1. Athl.⸗Sp.⸗Cl. Waxvorſtadt 04 Nürnberg der Stammverein eines Döppel ſeiner Meiſterſchüler. Das für Schaukämpfe vorzüglich geeignete Apollo⸗ theater konnte die zuſtrömenden Maſſen nicht mehr aufnehmen, die Plätze waren lange vor Beginn bis auf den letzteu vergeben. Man kann ſich an Hand folgender Kampfbeſchreibung ein Bild machen von der Qualität, die an Sportleuten vertreten waren. Aber nicht allein bei herrorragenden Ringkämpfen ſollte es an dieſem Abend bleiben, nein auch auf dem Gebiete des Gewichthebens bot man eine Beſonderheit. Es war der Leitung geglückt, den Welt⸗ rekordſtemmer Zinner aus Würzburg herbeizuholen, jenen talen⸗ tierten, prächtig veranlagten Athleten, der dank ſeiner bekannt mu⸗ ſterhaften Lebens- und Trainingsweiſe frühzeitig zum Weltrekord⸗ inhaber emporkam. Bei einem Eigengewicht von 149 Pfund hielt Zinner den Weltrekord im einarmig Reißen mit 164,5 Pfund bis zum Freitagabend, wo er einen neuerlichen Angriff auf ſeine eigene Höchſtleiſtung unternahm und unter dem ſtürmiſchen Beifall des erfreuten Hauſes 170 Pfund hochriß. Die Plombierung der Hantel wurde durch die anweſenden Vertreter der Behörden ſofort vorge⸗ nommen und das Gewicht zur Wage gebracht. Die Abwägung ergab zur allgemeinen Ueberraſchung, daß das Gewicht 171 Pfund betrug und der Weltrekordinhaber Zinner⸗Würzburg ſeine bisherige Leiſtung um 7,5 Pfund überboten hat. Selbſtverſtändlich löſte dieſe nachträglich bekanntgemachte Tatſache nochmals Beiſallsſtürme und Glückwünſche aus, die der glückliche Kraftſportler mit ehrlicher Freude entgegennahm. Im erſten Kampf ſtanden ſich Bantamgewichtler gegenüber. Für Maxvorſtadt Kurt Leucht. ſein Gegner Georg Löchner aus Sie lieferten ſich einen recht lebhaft geführten, der gute Technik auf beiden Seiten und beim 1 11 Münchberg i. Bayern. bewegten Kampf. Münchberger, der körperlich gegenüber Leucht im Nachteil war, ein: fabelhafte Gelenkigkeit zeigte, die ihm die Sympathien des Hauſes eintrugen. Der ſchnelle Kampf mit tadelloſen Momenten endete nach 20 Minuten unentſchieden. Die Leichtgewichtler Alfred Kaſpar (Nürnberg), der neue deutſche Meiſter, ſowie Guſtav Fimpel, 2. deutſcher Meiſter,(Hornberg i. Schwarzwald), rangen erbittert ihre 20 Minuten durch, während welcher Zeit der kräftigere Fimpel mehr im Angriff lag, Kaſpar aber die gefährlicheren Situationen ſchuf. Unentſchieden war auch hier das Ergebnis. Zwei Schwerge⸗ wichtler boten im nächſten Kampf über 10 Minuten Dauer nichts Beſonderes. Ziegler(Nürnberg) war gegen Haus Baumann (München) faſt ſtändig in der Defſenſive und flüchtete vor den Au⸗ griffen des Münchners, ſodaß es nie zu ernſtlicher Gefahr für ihn kam. Baumann war der überlegenere und hätte bei Punktewertung den Sieg errungen. Einen kurzen Kampf und die einzige Schulter⸗ entſcheidung des Abends ergab die Begegnung des Europameiſters Fritz Bräun(Kreuznach: früher Sp. Bgg. Fürth) gegen Albert Kraus(Nürnberg), beide Mittelgewichtsklaſſe A. Der ſympathiſche Nürnberger wurde von Bräun förmlich überrumpelt und ſiel nach 64 Sekunden einem blitzſchnellen Hüftſchwung mit Armzug Bräuns zum Opfer. Im Mittelgewicht B gabs eine Enttäuſchung. Pöhl⸗ mann, der 2. Deutſche Meiſter(Nürnberg) und Giegold(Hof hießen die Gegner. Der Nürnberger griff ungeſtüm, mitunter faſt zu hart an, und brachte den Hofer, der gute Technik zeigte, wieder⸗ holt außerhalb der Matte zu Boden. Dabei verletzte ſich Giegold an den Rippen und gab den Kampf nach 8 Minuten auf. Mit Nomi⸗ nierung Pöhlmanns zum Sieger war man nicht einverſtanden. Der Höhepunkt der Kämpfe ſeollte die letzte Begegnung Döppel(Nhög.) gegen Rieger(Heros Berlin) werden. Leider wurde ſie es nicht. Sowohl Däppel, deſſen Fähigkeiten und glänzendes Können ja ſo bekannt ſind, daß darüber keine Worte zu verlieren ſind. wie auch Rieger, der an Technik Döppel nicht nachſteht, ihn aber an Körper⸗ fülle übertrifft, liefen nicht zur höchſten Form auf. Beide bemükten ſich ausgiebig, ihre Spezialoriffe zur Anwendung zu bringen. Dövpel insbeſondere, doch konnte keiner dem anderen allzu nahe kommen. Meilage Nr. 30 Manfag. den I0. Noremper Aus dem Schachleben Die sechs Frankfurter Schachvereine haben sich zum Frankfurter Schachverband zusammengeschlossen und bilden nunmehr mit über 600 Mitgliedern eine der größten Schach- vereinigungen in Deutschland. Der neue Verband wird das Frankfurter Schachleben bei Städtewettkämpfen, auswärtigen Schachkongressen, Verbandsmeisterschaften usw. vertreten. Zum erslen Präsidenten des Frankfurter Schachverbandes wurde Herr Siegmund Steinberg, zu dessen Stellvertreter Herr Richard Schmid, zum Schriftführer Herr Erich Weber, zum Schatzmeister Herr Adam Flettner, sowie zu Beisitzern die Herren Ernst Schmidt und Leo Spinat gewählt. Paxtie Nr. 129 (Triberg, September 1924, Nebenturnier.) Welhß: Hemmerich-Keétsch. Schwarz: Gerard-Mannheim. Weeß Schwarz Weiß Schwarz 1. d2—d4 d7-dõ 13 Sf3—h4 15—-g6 2. 264=c6 14, Shag6 7 6 3. Sbi-c3 ILe8S—15)) 15. Le2—3 Sd7-=bG 4. e2—23 27— eb 16 e3—e4) dSDe4 5. S8g1—13 Sg8—16 17 LIHgAẽ 4 Y Sfö hs e Sb6-=d7 18 Scg—-a4e) Tes-Eed ͤ)) 7. SANdõ edõ 19. Jeſe Ld6—h2-- 8 Li—es LiS—de 2) 20. Kgieht T1854 9.—0 0—0 21. Ddi- b3= Sb6= dõ 10 h2-h3 d8—07 9) 22. Dbaged5 cGqꝗdS 11. Tat-el 427 46 The 12. 151—e Tas—-e5 24. Tedgef) Tfaf) 1) Hier ist—es vorzuziehen. Die Entwicklung des Läufers auf 15 kin ist nicht zu empfehlen, weil er hier ein Abtauschobjekt für den Sfà nach hâ wird.— 2) Mit der Be- herrschung der Läuferdiagonale in Richtung der feindlichen Tönigsfront erreicht dié schwarze Partie das taktische Uebergewicht.— 3) Der Führer der Schwarzen muß, indem er seine Dame auf der-Linie postiert, sehr aufmerksam spielen, weil der weiße Turm die-Linie beherrscht und der Zpringer c3 die Punkte bö5 und d5 bedroht.— 4) Ein Zug, der an und kür sich gut ist, aber Schwarz Gelegenheit zu einem aussichtsvollen Qualitätsopfer gibt.— 5) Vorsichliger war Scgeced.— 6) Mit der Drehung Dba--. 7) In dem Augen- blicke wo sich Weiß anschickt, angriffsweise vorzugehen, reißßt der Führer der schwarzen Parlie durch dieses ſeinbe- rechnete Qualitätsopfer die Initiatixe an sich, um durch glanzvolle Durchführung der Kombination den Sieg zu er- kingen.— 8) Weiß hat keine Verteidigung mehr.— 9) Der Führer der schwarzen Partie, Herr Stud. Gerard in Mann- heim, erhielt für diese Partie mit vollem Recht eiren Schön- heitspreis zugesprochen. Partie Nr. 130. (Gespielt am 27. April 1924 in Laibach.) Weih: Dr. Vidmar. Schwarz: Dr. Asztalos. Weiß Schwarz Weiß Schwarz 1. d2—d4 d7-ds 21. SegN SdS5—14 2. oc c7=ce 22. De2—eg Sf4 g2(0 3 Sg1—-3 8g8—16 23, KgN 2 Tcgꝰcd 4. e2—e3 eI—e6 24. Lc2-e4 Tag-c8 5. Sbi-c3 Sbö-d7 25. Tetc4 Ted4 6. LII—dg ASDαe 26. Ledhb7 Derb7 7. Lda 4 b7-b5 5) 27. III—eis) Teghe 3. Lca4- da 2 ATa 28. Degd 818—g6 9.—0 C6-— 5 29 Kg2—83 h7— h6 10. Ddt—e2 Lct=b7 30. h2—h4 Db7e4 11. 22—24 65—04 31. Dei—-es3 Ded=c6 9 12. Lds—-bI) bS-b4 32 bꝰ2—bg S8g6—e7 13. Sc3—di Dds-c7 33. Kg3—h2) De6—-e2 14. e3—e 36—285 34. Sf3—d2 Se/—ds 15. Loi-g5 18—e7 35. De3—e2 De2—cn 16 Lbi-c2—0 36. Sdz—c4 Deg eba 17. Taſi-ci! 18—c8 37. Scað Dbs cat 18. Sdi—es Sd7-f6 38. Sasc-b7 5b4—23 19. e4—e5 ⸗ Sfö-dõ 39. Sb7—d6 Dadedl 20. LgõSoce7 De7er 40. Aufgegben. 1) Hiermit beginnt ein Vorstoß auf dem Damenklügel, dler mit solcher durchgeführt wird, daß schliehlich durch den vordringenden-Bauern die schwarze Fartie den Sieg erringt— 2) Voerzuziehen War L. e 2.— 8) Ein Fehler. Es mulſfte + geschehen.— 4) Der Vorstoh des-Bauern hätte schon einen Zug früher geschehen sollen.— 5) Per Abtausch der Offiziere ist wegen der ungünsligen weißen Bauernstellung zugunsten von Schwarz.— 6) Die schwarze Dame besetzt mit Tempogewinn die eie Linie.— 7) Besser Khz. 1 0 Partie Nr. 131. Weiß: Bird. SchwWarz: Steinitz. Weiß Schwarz Weibß Schwarz 1. 12—14 eI—es 11. Lböcc Delces- 2. 14—e5 d7-d6 12, Ddi—e2 Des—ci- 3. eSd LISd 13. De2—di ITds—e8· 4. d2—dꝗ4 Sg8—16) 14. Lee8 ITIhs—es-. 5. Lei-g5 Sbs= 15. Kel-12 Dei—e3-. 6. 881—13 Le8=g4 16. Kf2—f. 134+713 7-eg Dds-d7 17. g2 Y) Ld6.—e5 8 LII—bs——0 18. K1—82 Teg—g8=. 9. LSdel6 Srt6 Auigegeben. 10 d4—-ds()) Dd7-e7 0 1) Steinitz hat die unregelmäßige Eröffnung des Gegners und Angriffsspiel sichert.— 2) Auf Dh 4 verzichtet Steinitz, sondern zieht es vor, den Angriff erst dann zu eröffnen, wenn er den eigenen König in Sicherheit gebracht hat.— weillen Partie hätte das Beispiel seines gehen sollen, wenn er die Königsfront durch Rochade ge- sichert hat. Durch den Textzug bricht die weiße Stellung bald zusammen.— 4) Erzwungen. Partie Nr. 132. Weiß: Fried. Schwarz: Schlechter. Weiß Schwarz Weihß Scharz .12.14 e7—es5 83. Lh4—f2 Sk6—e4 2. fde5 Sb-c6 9. e2—e3 85—g4 d7-d 10. Lf2—h4 Y) g43(I0 4. eSdo 1I8- d6 11. Lhaαds 3—f2+ 5. dz2—dd) Sg8- f6 12. Kel-e2 Les—g4- 6. Lei- g5 h7-h6 13 Ke2- da Scõ-b4-- 7 Lgs-h4()) 87—5 50 14. Kdace4(7) 9—15-— 1) Besser ea—ed.— 2) Richtig war LgöoXIG und darauf e2—e4. Durch den Textzug erhält Schwarz einen vernichten- den Angriff.— 3) Hiermit bietet Fried seinem Gegner die Ge- legenheit zu einer eleganten Opferkombination.— 4) Es mußte Kc4 geschehen. Aber auch dann war Weiß in wenigen Zügen erledigt. Partie Nr. 133. Weiß: B. F. Schwarz: Schlechter. Weihß Schwarr Weiſ Schwarz 1. be-b4 e7 eG 10. Kei—pi ds—d4(i 2. Lei=b Sg8—16 11. Dgy/chs-. Kes—e7 3 22—23) o7=c5„12. Dhgces ⸗) da c 3 4. b4—-bs5 d7-dõ 13. Lbz2- ci Sb38—d7(‚0 5 dz- dd 2) Dds—as5- 14. Des ca Daseds 6. Sbi-cg.5 Sto—e4 15..c1—14 PDbs-ds5- 7. Pdizds 2954 16 Kdl—et LI2—e3 0 8. Ddscd Lis—cs5()0 17 LIAN 3 Se4—12 5) 9, PDdANαg LeœSIA Aufgegeben. 1) Besser ba—b5.— 2) Ein Fehlzug, der es dem Führer der schwarzen Partie erlaubt, einen weit berechneten An- griff zu eröffnen, verbunden mit einem Brillantfeuerwerk genialer Geistesblitze.— 3) Dieser Zug deckt zwar den Bauern bö, verschärft aber den schwarzen Angriff und ver- schlimmert die taktische Lage der weißen Partie ganz be- denklich. Es mußte Sdz oder Les geschehen.— 4) Die weiſßſe Dame geht auf Raub aus und saugt sich voll, ist aber schließlich unfähig, dem eigenen schwer bedrängten König im entscheidenden Augenblicke Hilfe zu leisten, steht viel- mehr ganz abseits von dem eigentlichen Schlachtfelde.— 5) Droht matt auf di. Der geniale Meister hat nun nach ein- ander zwei Türme und zwei kleine Offiziere geopfert und führt den Angriff mit unwiderstehlicher Kraft siegreich zu Ende.— 6) Das Matt in 4 Zügen ist jetzt nicht zu decken. Nach Le3Kf2 folgt Ddö—dz-t, Kei—bi, Ddz—di, KbI—22, Ddi cc2-. ——— H— partiestellungen Partie-Stellung Nr. 19. (Aus dem Triberger Nebenturnier 1924.) Weiß: Kgl, De, Tel., f1, Les, g6, Ba2, b2, e5, f2, g2, h2. Schwarz: Kgs, De7, Tds, 18, Leß, Sh7, Ba7, b6, e6, g4, g7, h5. Weibß: Dr. Dell, Freiburg. Schwarz: M. Eisinger jr. Weig Schwarz Weik Schwarz 28. Lgchõs De7—g5 40. Ddah Tes1g 29. LhSg4 LœSIAN- 41 Df4—es +I8—15 30 Kgl—h1 Idg- es 42. De3—da TfSNe5 31. Tet-dti) Dg3—h4 43 322—a3 Tes- dõ 32. Le3-da 2) L2—g3 44. Dd3s—eg Dhs5—5 33. ITfIKI8⸗· Shyhefg 45, Khi-g2 34. Ldâ4—g1=) Sks— g6 46. De3—e2 35. Lga—-hS(0) 9) Sg6—f4 47. Kgz2—h33) 36. D6e2—13 Sfaochb 48. 522—4 37. Idi—-d4.83—14 49. Dg4—hs5 38. Ida4e ShSDAA Aufgegeben.) 39. g2—g3 Dha-h5 1) Tempoverlust Les-dz und nach DhA—Lel mußte min- destens zu remis führen.— 2) Besser Lel.— 3) Dies ist ein Fehler, weil dadurch der Läufer außer Spiel gesetzt und der König bewegungsunfäbig gemacht wird.— 4) Ein grober Fehler, indem Weiß die Gabel auf fd übersieht. Richlig war Td4 und später Ded4.— 5) Weiß hat nichts anderes wWegen der Drohung Tdz. Die weiße Partie ist jetzt hoffnungslos. — 6) Auf Dg4 folgt DfI. Der Führer der schwarzen Par- tie war der an Jahren jüngste Kongreßteilnehmer. Er hat in dieser Partie einen Positionsblick an den Tag gelegt, wie er in einem Nebenturnier wohl nicht gerade off zu beob- achten ist. Schachliteratur EKagans Neueste Schachnachrichten. Wie der Schachver- lag Bernhard Kagan(Berlin W. 8) mitteilt, erscheint Heft 1 des Jahrgangs 1925 zu Weihnachten d. J. und enthalt sehr wertvolle Beiträge von den Herren Dr. Euwe, Grünfeld. Maroczy, Nimzewitsch, Nillson, Paschanko Rubinstein, Dr. Tartakower, Dr. Tarrasch, Teichmann und Dr. Wiener, wie auch einen Beitrag in Form einer glossierten Partie von Dr. Emanuel Lasker. Heft 1 wird sich wahrscheinlich als das beste der bis jetzt erschienenen Hefte präsentieren. Es sind nicht nur sämtliche schachlichen Ereignisse der letzten Monate berücksichtigt worden, sondern auch wertvolle theo: retische Arbeiten von den Herren Grünfeld, Nimzowitsch und Dr. Tarrasch, sowie auch andere sehr interessante und amũ- sante Beiträge darin enthalten. Der Schachverlag Kagan Sktzt für alle sechs Lieferungen bei großen Gegners befolgen und erst dann angriffswaise vor- 9555 2 zum 10. November 1924 auk fünf, von da ab auf 7 Mar 5 fest. 9 5 We J 1 — 0 0 Monktag. den 10. November 1924 8 Neue Mannheimer Jeitung[Morgen⸗Ausgabe) 9. Seite. Nr. 522 Aus der Pfalz Jrankenthal, 8. Nov. Unter der Leitung des Diirektors Treſ⸗ ſel wurde dieſer Tage die hieſige Pfäl z. Meiſterſchule mit 35 Schülern wieder eröffnet. Aunweiler, 8. Nov. Ein ſeltener Mausfang fand dieſer Tage hier ſtatt. Man hatbe in der Manſarde eine Falle aufgeſtellt und als man am frühen Morgen nachſah, war in der Falle eine Mäuſin, die ihre Gefangenſchaft dazu benutzt hatte 5 junge Mäuſe das Licht der Welt erblicken zu laſſen. Sie konnten es allerdings nicht lange genjeßen, da ihrem Leben und dem ihrer Mutter bald ein Ende ge⸗ macht wurde. Landau, 6. Nov. Finanzinſpektor Wü ſt wurde am Montag abend von einem Wegelagerer überfallen und ſeiner Barſchaft in Höhe von 180 Mark beraubt. Am gleichen Abend wurde ein Mäd⸗ chen, das ſich in Begleitung eines jungen Mannes befand, in den ſtparkanlagen von mehreren Männern überfallen und wegge⸗ ſchleppt. Erſt nachdem auf die Hilferufe in der Nähe ein Schuß gefallen war, ließen ſie von dem Mädchen ab und ergriffen die Flucht. Die Täter ſind bis jetzt noch nicht ermittelt. 5 Edenkoben, 7. Nov. Unter dem Vorſitze des Gutsbeſitzers Raſſiga⸗Maikammer fand hier eine Sitzung des verſtärkten Be⸗ Arkstages Edenkoben ſtatt. Der Voranſchlag für 1924/25, deſſen Emnehme und Ausgabe ſich gleichſtehen, wurde genehmigt. In Vollzug der Fürſongeverordnung wurden insgeſamt als Anteil des Bezirks 132 300 Mark vorgeſchlagen und genehmigt, und die An⸗ ſtellung von 2 Bezirksfürſorgerinnen in Edenkoben und Landau in Gruppe 4 der Beſoldungsordnung. Genehmigt wurde auch die vom Arbeitsamt Landau entworfene Satzung über die Erwerbsloſenfürſorge. Was die Errichtung eines Krie⸗ Fererholungsheimes in dem Kavalierbau der Villa Ludwigshöhe Edenkoben anbelangt. ſo hält der Bezirkstag dieſe Einrichtung für ein dringendes Bedürfnis für die ganze Pfalz und iſt bereit, dieſe Beſtrebung zu unterſtützen. Vorausſetzung iſt, daß der Plan in Erfüllung geht und ſich auch andere Bezirksbage, Städde und der Kreistag zu Zuſchüſſen hierzu bereit erklären wird. Ein ein⸗ maliger Beitrag von 500 Mark wurde bewilligt. 25 : Kaſſerslautern, 8. Nov. Endlich iſt es gelungen die Bande feſtzuneh men, die in der letzten Zeit in Lampertsmühle, Otter⸗ berg, Neuhemsbach, Enbenbach und Hochſpeyer Eiſenbahn⸗ wagen aufgebrochen und Waren geraubt hetten. Die Täßer ſind Höhn Carl. Schweizer in Kaiſerslautern, Schuſter Fritz, Zigar⸗ zenfabrikant von Meſchedes, Baum Richard, Händler von Seebach, Kauff Katharina von Kaiſersfautern, Rafftz Franziska, Neutirchen, Schuſter Barbara von Kaiſerslaubern und Bremer Withelm, Elek⸗ tromeiſter von Schopp. :: Rodenbach, 8. Nov. Ein größeres Quantum Kartoffel und Fett in Häfen und Obſt und dergl. wurden in dem Wahnhaus der Ww. Fetzer in der ſog. Krumm⸗Mühle ſeit etwa 14 Tagen geſtoh⸗ len. Diſe Diebe brachen nachts ein und bedrohten die Beſitzerin, ſo⸗ daß ihr nichts anderes übrig blieb, als ſich in die Dachkammer zu⸗ rückzuziehen und den Dieben freie Hand zu laſſen. * Nachbargebiete *Bensheim, 7. Nov. Die Feier des 100jährigen Beſtehens beging heute eine der bedeutendſten Weinfirmen unſerer heſſiſchn Heimat, die Firma Louis Guntrum. Am 6. November 1824 er⸗ hielt der damalige Küfer Louis Guntrum aus Bensheim die Schild⸗ gerechtigkeit zum Betrieb des Gaſthauſes„Zur Sonne“. Dem Betrieb wurde ein Weinhandel angeſchloſſen und der Inhaber wurde bald in die damalige Zunft als Meiſter aufgenommen. Durch Fleiß und Tüchtigkeit dehnte er das Geſchäft immer mehr aus und nahm Ende der 50er Jahre ſeine beiden Söhne Jean und Guſtav als Teil⸗ haber in die Geſellſchaft, die auch weiterhin mächtigen Aufſchwung nahm. 1869 iſt der Gründer geſtorben. Die Söhne haben 1872 das Gaſthaus geſchloſſen und ihre eifrige Tätigteit ausſchliehlich dem Weinhandel gewidmet. Außer Bergſträßer Weinbeſitz pflegten die Inhaber eigene Weinberge in Rheinheſſen und haben 1909 eine eigene Filiale in Oppenheim eröffnet. 1907 iſt der in weiten Krei⸗ ſen bekannte Vater der heutigen Inhaber, Kommerzienrat Guſtav Guntrum, geſtorben. 1922 wurde die Firma infolge der Ausdehnung in eine Aktiengeſellſchaft umgewandelt, deren Aktien alle im Beſißz der eigenen Familie geblieben ſind. 5 sw. Bensheim, 6. Nov. Am 6. November kann die weitbekannte Weinhandlung Louis Guntrum auf ein 100jähriges Beſtehen zu⸗ rückblicken. ch. Helmſtadt, 7. Nov. In einem Heulager des hieſigen Hof⸗ gutes Waſſerſchloß entſtand vermutlich durch Selbſtentzündung des Heus, ein Brand, wobei etwa 500 Zentner Heu im Wert von 2 500 Goldmark vernichtet wurde. Gebäudeſchaden iſt beiner zu verzeichnen, da der Brand rechtzeitig bemerkt und bekämpft wurde. — Der ſeit 1. April ſich im Ruheſtande befimdliche Bahnvorſteher Zink ſchied geſtern aus der Gemeinde, um ſeinen Wohnſitz nach Bödighenm zu verlegen. Man ſieht den allezeit hilfsbereiben Men⸗ ſchen nur umgerm ſcheiden. * Darmſtadt, 8. Nov. Was nichtglles geſtohlen wird. In der letzten Zeit werden hier nachts die Sturmlaternen zur Beleuchtung und Kenntlichmachung von Straßenteilen in denen Tief⸗ bauten ausgeführt werden, geſtohlen. Dieſes Tun iſt umſo ver⸗ werflicher, weil durch die Wegnahme der brennenden Laternen des Nachts im Straßenverkehr größeres Unglück entſtehen kann. Bis jetzt gelang es trotz eifriger Nachforſchung nicht, die Täter zu ermitteln. murde belden auf die Unterſuchungshaft angerechnet. Gerichtszeitung Schwurgericht Halle Brandſtiftung aus Rache. Zwei Brandſtiftungen innerhalb zwei Tagen hat das 19jährige Dienſtmädchen Frieda Rößler aus Polleben ausgeführt. Sie diente ſeit Mai d. J. bei dem Landwirt Siefert in Stedten. Am 17. Juni ſteckte ſie ihm die Scheune mit Stallungen an, die bis auf den Grund niederbrannten. Am folgenden Tage verließ ſie etwas früher den zer, ſchlich ſich auf den Hausboden und legte hier azermals Feuer an, das zum Glück bemerkt wurde, ehe es größeren Umfang annehmen konnte. Dem Landjäger und dem Unterſuchungsrichter gegenüber gab ſie die vorſätzlichen Brandſtiftungen zu und erklärte, die Taten aus Rache ausgeführt zu haben. Ihre Herrſchaft habe ſie zwar gut behandelt; an einem Maitage habe jedoch Frau Siefert ſte beim Rü⸗ benhacken an das Bein gepufft, weil ſie aus Verſehen eine Rübe ab⸗ gehackt habe. Das habe ſie ihr nicht vergeſſen. Das künſtliche Gedränge Von einer unglaublichen Frechheit und Geriſſenheit zeugte das Vorgehen dreier Ausländer und internationaler Gauner, nämlich des Kürſchners Falk Tews aus Witebſk, des Kaufmanns Leo Persper aus Rumänien und des N Andre Kuc⸗ Ben ki aus Ino Suwalki die ſich vor dem Großen Schöffengericht rlin⸗Mitte wegen Bandendiebſtahls in vier Fällen zu ver⸗ antworten hatten. Die Arrangierung dieſer vier Fälle iſt für dae Publikum äußerſt lehrreich. Der erſte Fall betraf einen Getreidehändler aus der Pro⸗ vinz. Er hatte bei der Reichsbank den Scheck eines Kunden eingelöſt, das Geld zu anderen Beträgen in eine Seitentaſche geſtopft und die Hand darübergelegt. Da ſeine Braut an der Untergrundbahn am Spittelmarkt auf ihn wartete, ſei er dorthin gelaufen. An der Um⸗ ſteigſtelle der Leipziger Straße ſei beim Ausſteigen eine Stockung eingetreten, obwohl nur wenige Leute im Wagen waren. Drei Leute hätten vor dem Eingang geſtandenund wollten nicht Platz machen, ſo daß er einen Augenblick die Hand von der Taſche wegnahm und den einen der Männer beiſeite ſchob. Er ſah dann noch, wie dieſer Mann, in dem er den Angeklagten Persper wiedererkennt, ebenfalls ausſtieg und zum Ausgang humpelte, als ob er ſchwer gehen könne. Erſt auf der Straße merkte der Getreidehändler, daß ſein Geld weg Waü 125 Ein Werkmeiſter, der auf der Reichsbank annähernd 1600 Mark abgehoben hatte, war in die Straßenbahn geſtiegen. Zwei Männer drängten ſich an ihn heran. Als er ausſteigen wollte, hatte er noch die Brieftaſche im Beſitz. Am Ausgang kam er in ein Ge⸗ dränge, das offenbar künſtlich erzeugt war und gleich darnach fühlte er zu ſeinem Entſetzen, daß ſeine Brieftaſche verſchwunden war. Durch denſelben Trick des künſtlichen Gedränges wurde auf der Untergrundbahn ein Kaſſenbote um 5000 Mark gebracht. Als er den Untergrundbahnzug verlaſſen wollte, faßte ein vor ihm ſtehen⸗ der Mann plötzlich oben an die Stange und dröngte ſich zurück, während von hinten gegengeſtoßen wurde. Auf dem Bahnſteig fehlte ihm dann das Geld. Nahezu an Raub grenzte der vierte Fall, der ſich im Stettiner De⸗Zug ereignete. Ein Architekt hatte mit ſeiner Frau ein Abteil 3. Klaſſe betreten. Kurz vor Abgang des Zuges tauchten drei Männer auf. Der eine blieb auf dem Gange, der zweie trat in das Abteil hinein und griff ſofort nach dem Handgepäck des Reiſenden. Dieſer ſtand auf und es entſtand ein Handgemenge, wobei der dritte Mann, der in der Türe ſtand, dicht an den Archttekten herantrat. Der ganze Vorgang ſpielte ſich in wenigen Sekunden ab. Ohne ein Wort zu ſagen, verließen dann die Eindringlinge den Wagen. Nunmehr erſt merkte der Architekt das Fehlen der Brieftaſche. Mit Hilfe des Zug⸗ perſonals wurde der ganze D⸗Zug abgeſucht. Mitreiſende hatten aber geſehen, daß drei getrennt voneinander den in Abfahrt begriffenen Zug wieder verlaſſen hatten. Der Zeuge erkannte die drei Angeklag⸗ ten mit voller Beſtimmtheit wieder. Der Werkmeiſter und der Kaſſen⸗ bote waren ſich aber nicht über die Perſonen der Täter voll im klaren. Infolgedeſſen konnten die Angeklagten nur in den beiden anderen Fällen des Diebſtahls überführt werden. Der Staatsanwalt⸗ ſchaftsrat hielt die ſtrengſte Strafe gegen die internationglen Ver⸗ brecher, die eine Gefahr für das Publikum bilden für einen Akt der Notwehr. Das Schöffengericht verurteilte die drei Ange⸗ klagten zu je drei Jahren Zuchthaus für Jahren Ehrverluſt und Stellung unter Polizeiaufſicht. Blinde Liebe und ihre Folgen Eine tragikomiſche Liebesgeſchichte, in der eine 42jährige Frau und ihr 20jähriger Bräutigam die Hauptrolle ſpielten, wurde vor dem Schöffengericht Berlin⸗Mitte behandelt. Zweimal hatte Frau 79 der Ehe geſucht. Beide Male waxen die Ehen geſchieden worden. Da lernte ſie eines Tages den 20jährigen Bankbeamten Hermann Ahrens kennen, und dieſer Jüngling machte einen ſolchen Eindruck auf ſie, daß ſie ihn heiraten wollte. Verlobungsanzeigen brachten auch ſofort die Mitteilung ron dem neuen Liebesbund. Doch bald war die Liebe des Jünglings erloſchen, zumal er die Wahrnehmung zu machen glaubte, daß er noch einen Nebenbuhler beſaß. Mit ſeinem gleichaltriaen Freund Hermann Damm heckte er nun einen Plan aus, ſeine Braut los zu werden. Er legte ihr einen falſchen Woh⸗ nungstauſchvertrag vor und überredete ſie, nach München zu fahren. Die törichte Frau fuhr auch ab, und als ſie wiederkam, war die Wohnung bis auf das Schlafzimmer ausgeräumt. Jetzt hatte ſich nun der ungetreue Liebhaber mit ſeinem Freunde zu verantworten. Die Verteidiger retteten für die Angeklagten, was zu retten war: an. Es verurteilte Ahrens zu 1 Jahr 6 Monaten und D amm zu 3 Monaten Gefängnis. Ein größerer Teil der Strafe gemeinſchaftlichen Mittagstiſch, holte aus ihrer Kammer Streichhöl⸗ ., die ehemalige Gattin eines ſehr bekannten Arztes, das Glück in denn das Gericht ſah die Frau auch nicht zerade als klaſſiſche Zeugin F keit ſtellte ſie nun den erſten Brand als Fahrläſſig hin. Beim Suchen na cheiner Harke in der Scheune habe ſie——— Streichholz angebrannt, von dem etwas abgefallen ſei. Den 5 7 Brand habe ſie angelegt, weil ſie Sehnſucht nach Hauſe gehabt un auch jene derbe Zurechtweiſung der Frau Siefert nicht vergeſſen habe. Der Landwirt war verſichert; er hat trotzdem aber einen grö⸗ ßeren Schaden erlitten. Das Gericht verurteilte die Angeklagte zu 2 Jahren Zuchthaus. Vor Gericht Neues aus aller Welt — Die Uhr. Eine amüſante Geſchichte aus einem der wichtig⸗ ſten franzöſiſchen Miniſterien, die bisher von den Behörden ängſt⸗ lich geheimgehalten wurde, iſt jetzt durch iskretion a! die Oeffent ⸗ lichkeit gelangt. Sie erinnert an einen ähnlichen Vorfall, der vor nicht allzu langer Zeit in Berlin große Heiterkeit erregt hat. Wäh⸗ rend einer Gerichtsverhandlung vor einer Moabiter Strafkammer war ein humorbegabter Gauner im Sitzungsſaal erſchienen und hatte unter dem Vorwand, zur Reparatur der Wanduhr beſtellt worden zu ſein, vor den Augen des Gerichtes, des Juſtizwacht⸗ meiſters und des Publikums abgenommen und war auf Nimmer⸗ wiederſehen verſchwunden.„Im Miniſterium zu Paris“, ſo plau⸗ dert das Pariſer Blatt aus, daß die Geſchichte zum beſten gibt, „hängt eine koſtbare Uhr aus dem 18. Jahrhundert, ein wahres Wunderwerk, auf das die Sammler und Liebhaber ſchon lange ver⸗ ſeſſen ſind. Eines Abends erſchienen nach Schluß der Dienſtzeit am Portal des Miniſteriums zwei Arbeiter mit einem Handwagen. Sie ſtiegen zum vierten Stockwerk empor und erklärten dem Schließer: Wir kommen wegen der Uhr“.—„Wegen der Uhr? —„Der Meiſter hat uns geſchickt; ſie ſoll repariert werden, und wir ſollen ſie abholen. Hier iſt der Zettel! Der Türſchließer beſah ſich das Papier, auf dem die Uhr, ihre Größe und ihr Stil ganz genau beſchrieben waren. Dann ſagte er:„Kommen Sje mit,“ und er führte ſie in das Zimmer, in dem das Wunderwerk hing.„Das wird ſie wohl ſein.“—„Jedenfalls.“ Und die zwei Arbeiter rückken den Tiſch an die Wand, ſtiegen vorſichtig hinauf, nohmen die Uhr liebevoll und ſachgemäß ab, kamen wieder herunter, wünſchten einen „Guten Abend“ und verſchwanden auf Nimmerwiederſehen. — Ein Naturwunder. Ein Baby, das 85 dem Ehepaar Norman Winder in der amerikaniſchen Stadt Norfolk geboren wurde, erregt nicht nur das lebhafte Intereſſe mediziniſcher Autori⸗ täten, ſondern auch ſämtlicher Haarkünſtler. Das Kind kam näm⸗ lich mit Lockenhaar zur Welt, das bis auf die Schultern herabfiel. Das Haar wurde ſofort nach der Geburt abgeſchnitten, wuchs aber außerordentlich raſch nach, ſodaß das Baby ſich in den erſten drei Wochen ſeines jungen Daſeins noch zweimal dem Friſeur anver⸗ trauen mußte. Im Verlaufe des erſten halben Jahres iſt ſein Hau im Ganzen ſechsmal geſchnitten worden und immer wieder raſch nachgewachſen. Eine ſolche Haarfülle bei einem ſo jungen Kinde ſteht bisher einzigartig da. W e — Zigeunerſchlacht im D⸗Zuge. Im Schwedenzug, der von Trelleborg mit der Fähre in Saßnitz ankam, befand ſich eine größere Anzahl Figeuner, die über Hamburg nach Holland wollten. In Saßnitz kam es zwiſchen ihnen und angetrunkenen Seeleuten in Zuge zu einem Zuſammenſtoß. Man ſchlug wild aufeinander los, die Zigeunerfrauen beteiligten ſich an dem Kampfe und riſſen die Seeleute zu Boden, die Zigeunerkinder erhoben ein furchtbares Ge⸗ ſchrei. Bei der wüſten Schlägerei gingen die Fenſterſcheiben mehrerer Abteile in Trümmer, die Wagen wurden demoliert und mit Blut beſpritzt. Während des Tumults ging der Zug ab, und cs wurde telephoniſch die Bahnhofswache in Stralſund benachrichtigt, die alle Teilnehmer, 20 Zigeuner und einige Seeleute, als der⸗ Zug einlief, feſtnahm. Ein Seemann erklärte, ihm ſeien während des Kampfes 50 Dollar entriſſen worden, eine Zigeunerfrau vermißte 10 009 ſchwediſche Kronen. Das Geld wurde nirgends gefunden. Die Unterſuchung jeden einzelnen Zigeuners ergab, daß ſie ſehr hohe Gelobeträge und wertvolle Schmuckſachen mit ſich führten. Nachdem ſie 20 Dollars für den angerichteten Schaden hinterlegt hatten, konnten ſie ihre Reiſe fortſetzen. Briefkaſten 8 Wir bitten für den Briefkaſten beſtimmte Einſendungen auf dem⸗ Uniſe als ſolche kenntlich zu machen. Mündliche Auskünfte können nicht gegeben zwerden. Beantwortung juriſtiſcher und zediziniſcher iſt ans⸗ zeſchloſſen. Jeder Anfrage iſt die letzte Bezugsquittung izufſigen. An⸗ fragen ohne Namensnennung werden nicht beantwortet A. H. 109. Wo das Muſter zu der Sportlacke erhältlich iſt, kön⸗ nen wir Ibnen leider nicht ſagen. W. G. 100. Eine Norm läßt ſich hier ſchwer angeben. Im allge⸗ meinen wird man Betriebe unter 50 Arbeitnehmern zur Kleinin⸗ duſtrie, und über 50 zur Mittel⸗ und Großinduſtrie zählen. 88 L. Sp. Mhm. Der Verlag iſt Georg Stilke, Berlin. In der damaligen Veröffentlichung ſtand der Verlag aber genau dabei. Elſe Krauſe, Mannheim, Verfaſſerin der„Puppe. Uns ſehlt Ihre Adreſſe; bitte mitteilen. G. K. Ueber Mietangelegenheiten geben wir keine Auskunft. den Sie ſich an die Mietervereinigung. Herausgeber. Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Daas Neue Mannzeimer Zeitung, G. m. b. H. Manndeim. E 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Cbefredakteur: Kurz ffiſcher. VBerantwortlich für den politiſchen und dolkswirtſchaftlichen Teil⸗ Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolftit um Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt: Willy Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebſere, Gericht u. den übria 1edaktſonellen Teil: Fr. Kircher: f. Anzelaen: A Vernbarbt. Mark erlauben. Sie kann ihren Penſionären, deren Zahl ſie von 85 auf 30 beſchränken muß, ſtatt der gewohnten 3000 Mark nur 200—250 Mark ſenden, ſie muß die Schar der um einmalige Unter⸗ ſtützung Nachſuchenden bis auf wenige abweiſen und kann auch den wenigen nur mit geringen Veträgen beiſpringen. Sie iſt bektel⸗ arm geworden und muß ſiebenmal ſieben, bevor ſie zu einer Gabe ſich entſchließt. Aber verhehlen will ſie nicht, daß von der Not geſchüttelte Dichter bei ihr anklopfen, deren Namen in deutſchen Landen mit Ehrfurcht genannt wird, daß Witwen und Kinder von Poeten, deren Lieder in den fernſten Hütten klingen, zu ihren Bitt⸗ ſtellern gehören. Das deutſche Volk hat die heilige Pflicht, die Schiller⸗Stiftung zu retten. Kein Deutſcher lebt, der nicht vom Geiſte unſerer Großen zehrte, keiner, dem deutſches Dicht⸗ um nicht das Daſein ſchmückte, keiner, der nicht einen geliebten zers im Herzen trüge. Unſere Dankbarkeit gegen unſere Toten, ie Schätze nicht ſammeln konnten, unſere Achtung vor den Leben⸗ den, die im Kampfe für ihr Werk ſtehen und denen wir Wegbereiter ſein müſſen, gebietet den Wiederaufbau der Deutſchen Schil⸗ Er⸗Stiftung. Die Verwalter ihrer kärglichen Reſte erwarten penden des ganzen Volkes. Leſtkonzert in der Lutherkirche „Vor fünfzig Jahren war Mannheim noch eine Mittelſtadt. Drüben über dem Neckar waren Gärten und Wieſen, und der Name Waldhof“ berichtet eine ganze Chronika. Waldhof und Lindenhof, aten am Neckar und am Rhein. Die Neckar⸗Idylle nahm um eine Ende, es kam die Induſtrie. Allmählich erwachte auch ſo etwas wie Gottesdienſt; die alte Lutherkirche und ihr Chor entſtehen, aber das eigentliche Leben der evangeliſchen Gemeinde 7290 erſt um 1906: mit dem Bau der neuen Lutherkirche, mit dem Stadtpfarrer Paul Kleinl Lutherkirche und Luther⸗Kirchenchor burden immer mehr zur Einheit. Ernſt Mayer und Fritz Leon⸗ 8(letzterer ſeit 1914 Organiſt und Chormeiſter dazu) erwar⸗ den ſich mannigfache Verdienſte. die Gründung und der Ausbau en dortigen Volks Kirchenkonzerte ſind ja in dieſen bieleen gewürdigt worden. Und heute? ein feſtkonzert feierte das ebrziglährige Beſtehen des Kirchenchores, der im Dezember 1884 mne erſte Geſamtprobe abhielt. Man hatte eine feſtliche Folge von Berträgen zuſammengeſtellt. Als ich hörte daß„nur“ Schütz und Sch gelten ſollten, erſchrat ich wohl ein wenig; denn Heinrich wütz— der Linie Giovanni Gabrieli und ſeiner venezianiſchen alsteionen“ zuzurechnen— wird uns leicht von minderem Belang, „Sieben Worte“ gewonnen. Fritz Leonhardt hatte die Gefahr er⸗ kannt: er miſchte Schütz und Vach. Man begann mit dem Prä⸗ ludium in Es, ſchob diesymphonia sacra für Knabenchor, zwei Violinen und Orgel wie die kleine Kantate für Einzelſopran ein, ließ noch ſolch eine heilige Symphonie folgen und gab weiterhin Vachs Fuge in Es. Erſt dann ging es weiter: zum Schlußchor der Markus⸗Paſſion von 00 f„Letzten Endes“— wie man in die⸗ ſem Zuſammenhang wohl ſagen darf— behielt Sebaſtian Bach das Wort; das geiſtliche Lied:„Wie wohl iſt mir, o Freund der Seelen“ für Sopran und die 143. der uns erhaltenen Kirchen⸗ kantaten(„Lobe den Herrn, meine Seele“) waren der Abſchluß. Sämtliche Chorgaben waren Erſtaufführungen für Mann⸗ heim, außerdem kann die 143. Kantate von Sebaſtian Bach,(wohl eine einfachere, eine liturgiſche Arbeit aus der Frühzeit des Mei⸗ ſters) als Neuheit gelten. Ueberhaupt: wer kennt denn alle Kan⸗ taten von Bach?? Die Aufführung ſelbſt? Eine bauung geboten, wie aus der Feſtſchrift zu erſehen. Arbeit, Sorge und Mühe ſolch ein Kirchenamt macht, bis alles zum Feſt⸗ und Ehrentage vorbereitet iſt, bis dos Zuſammengehen von Orcheſter, Chor und Orgel ſich wunſchgemäß vollzieht: Fritz Leon⸗ hardt und Arno Landmann werden es wiſſen! Ihnen unſer erſter Dank, insbeſondere dem Bach⸗Ausleger und Kirchenmuſik⸗ direktor. Dann aber auch dem Streben des Lutherkirchenchores, den Mitgliedern des Theater⸗Orcheſters. Urteil und Empfindung bleibe eins, umfaſſe auch die Soliſten Georg Emig(Tenor) und Fritz Seefried(die ſich auch auswärts als Mannheimer Künſtler be⸗ währt haben) wie Walburg E. Schick, deren große, prachtvoll entwickelte Sopranſtimme auch Krauſe Schützen⸗Geſänge belebte und beſiegte. Die Hauptſache: der Wunſch, Friß Leonhardt und ſein Chor mögen feſt bleiben im Bunde des Ernſtes und 5 2 Runſt und wiſenſchaſt „Jum Tode Hans Thomas. Der Meiſter hatte bei geiſtiger Friſche am Donnerstag über zunehmende ſchwere Herzbeklemmungen geklagt. Die kurze Beſſerung, die in der Nacht folgte, hielt nicht an. und ſo iſt dann die„zwiſchen Zeit und Ewigkeit flatternde Seele“ in ruhigem Hinühergehen kurz vor 9 Uhr des Freitagsvor⸗ mittags ſchmerzlos im All aufgegangen. Im engſten Familienkreiſe iſt für Montag nachmittag ½3 Uhr die Beiſetzung des Verewigten auf dem arlsruher Friedhof von der Schweſter Agathe an⸗ geordnet.! Die früher und zu verſchiedenen Zeiten von Hans Thoma Vertrauten gegenüber gelegentlich geäußerten Wünſche über eine den ariſfim-Leo- Händel, als der Stammbaum der Oratorien. Zu⸗ der Zugang zu Schütz wird am bequemſten durch ſeine U Beiſetzung in Bernau oder an der Seite ſeiner Frau Cella in Frankfurt g. M. ſind in endgältzoer Beſtimmung nicht aufrecht er ⸗ eſtgabe, der Gemeinde zur Er⸗ Wieviel halten worden. Die Beiſetzung findet vielmehr in Karlsruhe ſtatt. Die Stadtgemeinde wird für ihren Ehrenbürger die Beſtattung über⸗ nehmen. Stadt⸗ und Staatsbehörde wird es ſich natürlich nicht neh⸗ men laſſen, unabhängia von der ſtiilen Beſtattung, eine der Bedeu⸗ tung des großen Toten entſprechende Trauerfeier zu veranſtalten Sie iſt in etwa 14 Tegen in der Städtiſchen Feſthalle geplant. Shans Thoma-Gedächtnisfeier in Mannheim. Am Mittwoch, 12. November veranſtaltet der Freie Bund zur Einbürge ung der Roſengartens eine Gedächtnisfeier anläßlich des Todes ven Hans Thoma. Nach einem Orgelvorſpiel und einer ſur en Anſprache des Bundesleiters wird der rheiniſche Dichter Wühenn Schäfer die Gedächtnisrede halten. 17 ——— Literatur 985 *Oetinger:„Die heilige Philoſophie“. Aus W. Brieſen und Aufzeichnungen ausgewählt und mit einem lri! chwort verſehen von Lic. Otto Herpel. Chr. Kaiſer. Vertag. den.— In Gemeinſchaſtskreiſen wird das Vorbild Oetingers u Zengels oft erwähnt. Beide ſind Kinder des Schwabenland!! einger wurde von ſeinem Bater zur Theologie beſtimmt, während der Mut⸗ ter ein Juriſt lieber geweſen wäre. Der Geiſt der„Iyſpirierten“ in Göppingen beſtärkte ihn jedoch in dem Beſchluß, ein Thevloge zu werden. 1725 wurde Oetinger Magiſter. In dem regen Brieſwechfel zwiſchen ihm, Bengel und Graf Zinſendorf tritt die Weſensart und Von beſonderer Bedeutung ſind Oetingers Gedankentieſen und ge⸗ Auslegungen bibliſcher Bücher ſeiner Predigten und Brieſe. In allen ſeinen Büchern und Schriften kommt eine ſeltene Gemüts⸗ tiefe und große Herzensbildung zum Ausdruck. Seine Ausführungen ſind trotz aller Magiſter⸗Gelehrtheit klar und überzengend. Er ver⸗ wirft keine Philoſophie, denn ſie iſt ein eigenes großes Metier; aber man muß die Schrift in allem, was Grundweisheit heißt, zur Richt⸗ ſchnur behalten. Die Philologie der Schrift muß zur Philoſophie der Prediger werden. Von dieſem Grundpfeiler ausgehend, baute Oetinger ſeine Gemeinde. Die tieſſchürfenden Betrachtungen zu leſen, iſt nicht nur anregend, ſondern ſie geben zugleich auch ein Lebensbild über die ſtarke Perſönlichkeit Oetingers. Karl Barth:„Die Auferſtehung der Toten“. Eine akademiſche Vorleſung. Chr. Kaiſer, Verlag, München.— Barth behandelt hier die Auferſtehung in ausführlicher Weiſe aufgrund der bibliſchen Auferſtehungsgeſchichte. Barth ſpricht von der Welt des Epangeliumg und der Welt der Religioſität und Moral. In gewiſſem Sinne ſſt das Buch ein Bekenntnis. löſt Achtung aus. Tiefgründige Wiſſenſchaft und feſter Bibelalaube zeichnen die Schrift aus. Wenn auch nicht mit allem, ſo wird man ſich doch mit dem größten Teil ſeiner Ausführungen einverſtanden erklären müſſen. aae Ene 77777070ß0ß0b0 bildenden Kunſt(ſtädtiſche Kunſthalle) im Nibelungenſaal des Wie Barth die Hauptfragen behandelt, K. Ueßer Mictangelegenheiten geben wir keine Auskunſt, wen⸗ der ſtarke Charakter dieſer drei Männer in auffallende Erſcheinung. ———̃ /5 die Bilfisste! 2 National-Theater Mannheim Montag, den 10. November 1924 Vorstellung Nr. 67 6. Vorsſelung außer Miete Gastspiel von Anna Meyer-Glenk Maria Stuart Trauerspiel in 5 Akten von Schillei. in Szene gesetzi von Eugen Feſber. Anfang ½ Uhn. Ende nach 10½ Ohr. Elisabeth. König von England Anna Meyer-Glenk Marta Stuart, Königin von Schottland, Gefangene in England Marie Andor Robert Dudley Grat von Lei- cester Robert Vogel Georg Talbot, Graf von Surewsbury Wuhelm Cecii, Baron von Bureigu, Großschatzmeister Qraf von Kent Karl Neumann Hoditz Wihelm Kolmar Rudolf Wittgen Wuünelm Davison, Stautssekret Willy Birgel Amias Paulet, Ritter, Hüter der Maria Hans Godeck Mortimer, sein Neffe Richard Eggat ter Grat Aubesplibe tranzösischer Gesand er Georg Köhler Graf B llievre, ausserordentl. Botschalter in Frank reien Okelly, Mortimers Freund Meiyn, Hau hofmeister der Königin Maria Hanna Kenedy, ihre Amme Magarete Kur Burgoyn. Leibarzt Oflizier der Leibwache Ein Page der Königin Kammerfrau Amon Gaug! Waiter Fellenstein Fritz Linn lulie anden 47 Therese Weidmann Alexander Kökeit Harry Bender Hedwig Lillie Emma Schönfeld die man nicht Reiratef Dar Amemiciche Fuo Enlzückendes heiprogramm! Täglich ab 3 Uhr Letzte Vorstellung.10 aatenae Tel. 987 Aune wann aach Loß de Humor Steiere winke! nit ſinke Tobefie 97 Dienstag. den 11. 11. 24 abends Zu Uhr im Mabereckl, 4, 11 Ffnungs-Hertenel 17 e 0 Efbkfnungs-Heteneitzung mit urfidelem Prozramm(Witze wie Pilzel) Anſtich: Kk. Winterbock(Erzeugnis Dingeldein). Der Elferrat. Feuerioaner wollen ihre Mitgliedskarten wegen Preisermäßigung vorzeigen 77 Drrrrrrreee —— —4 pfvat-Handes-. Einheits- 85 Stenogtapzie — 18 80 ehu de Geschloss. dufch- S8 getüh te(Abendh⸗ 8— 15 2 Kurse beginnen am 2 5, Januar Jo errnee Im Zinzeſunteriicht 95 uuf Wunsch Fernsprecher 1792 sOfort Neeeeeeeee BE 722 Vang. Mädehepperein Eyg. Mänger- und Jünglingsverein Mannheim-Neekarau Sonutag, den 16. Noobr 1924, abends 8 Ühe. in der Konkordienkirche 85⁰8 Kirehen-Konzert Leilung: Ph Meinhardt⸗Mannheim Mitwirkende H Haag⸗Maunheim, Orgel, P Rich⸗ ter u. A. Scheuermann. Violine, beide Chöre obiger Vereine. Programm à 50 plus 5 bei Ch. Sillib Nachf. R 3, za, beim eog. Jugend⸗ amt G 4, 2 und an der Abendkaſſe. Türöffnung 128 Uhr. Waäaffen dpes haus un Aaad- us Lunnsaltge Vorzüugliche Jagdgewehre Kleinkaliber und Flobertgewehre Pistolen— Revolver Aller Art Munition Nichzenmathrei mit elekhisthem kraltbeteb Weuantenigang und eparaturen pumpt und biulg Nari Diund Nadmolger 4, 13 am Stiohmaſkt. Tel. 2262 4 13. Die Feitleisigkłeit! mre Gefahren und Beseitigung. Ausführliche Diuckschritt Nr 2 kostenff ei. Pr. Hugo Caro G. m. b. H, Berlin W30. Emt!1 Drueksachen noen zelnelt ung punz⸗ 8550 Umncherei Ur. Hazs, d. m. b... k 8,2 ————ůůů Mit dem Ballett Karin und Vereinigte Konzertfeſtüngen Heute, 10. Nov., abends 8 Uhr Versammlungssaal Andersen celly cde Rheidt Karien zu M. 1 bis.— bei Heckel, O 3, 10, Mannh. Musikhaus, P 7, 14a, Blumenhkaus Tattersall, Schwetzingersir. 16 und Abendkasse. IVven —— Besthäfts- u. Annahmestellen für Inserate und Bezug Haugtgeschäftsstelle E B, 2 Beschäftsnahenstellen mer Teitung Mammhrimar Buneral-HNnzeiger rsität erlin 8554 rtkarstadlt: Sibzwetzingerstadt: Schw/etzingetstr. 24 bindenhaf: Wäeldhofstr. 6 Gontrdplatz 4 Dle Zustellung unseres Blattes an die Bezieher dieser Stadt- telle erfolgt von den einzelnen Geschäftsnebensteſſen àus. e eeeee Annahmestzlen Jungbusch: gungbuschstr. 55 Käfeftal: beim Ratheus Breſtestraße: Wäaldhof: Oppauetstr. 8 Heidelberger- Söndhofen: Schönauerstr. 12 Strabe: p 7, 18 Seckenheim: Lulsenstr.! Heuptbehnhof: Bahnhofsplatz 3 Hockenheim: Unt. Hauptstr. 11 porkring: pötkting 18 Ludwigshafen&. Nh. Bismerckstr. 102 Neckatreu: Ffledrichstr. 4 Ledenburg: Herktpletz Rheinauhefen: Nelelsstr. 30 Weinhelm: Heuptstr. 55 Feudenheim: Hauptstr. 25/25 Schw/etzingen: Nennhelmerstr. 9 BEesthäftszgit: Heuptgeschöftsstelſe E 6, 2: Von vormittags 7½ Unr durchgehend bis abends 6 Uhr. Seschäftsneben- und Annehmestellen: Vormittags 8 bis 12 Uhr, nach- mittegs 2 bis 6 Uhr. Se240 Tanzplatten neueste Schlager oie Sriiie Skints neßßn 82³8 Gramola Der beste Tanzapparat Nur echt mit oben- stehender Schutzmarke Spezial-Vertrieb L ebe L idelberzersf. 0 J. 9 Aeltestes Spezialgeschält Dersll nur 38 Piennig Seifenhaus Tel. 6122 8129 Schwetzingerstr. 118 Wer beteiligt ſich an bge Lffanzupach fäng. u. Fortgeſchr. Fernruf 3696 Thüringer Fleischwarenfabrik Merm. Wwendel, Rudolstadt(Thüringec) empfiehſt allerfeinste Thülringer cervelatwurst und Zalami das Pfund zu.75 Mark rhůüringer knackwurst das Pfundzu I. 80 Mt. Saftschinken in Dosen. Lachsschinken. Täglicher Post- und Bannversand gegen Nachnahme. Wir übernehmen die Herstellung und Neuanfertigung von Maschinen u. Masdinentellen preh- Hobel. Stanz-und Trasarbeiten bis zu den größten Ausmaßen. Neuzeitliche elektrische Schweiganlagen. Gewissenhafte und prompte Ausführung von Reparatu-ren jeglicher Art. Berg& Fischer G. m. b. H. Mannheim-Waldhof 4225 85⁵0 Waldstr, 17 jungbusch-Garage Telef. 9972, Nähe Marktplatz H 7. 80 Anto⸗Benzin ver Liter 31 Pfeunig. 7208 bebrauchter Anhänger für Laſtkraftwagen gesucht. 4736 pro Stunde 30.⸗Pig du.R. M 1883. d. Ged, Mantzeimet Kohlenbandefsgesellschat Püder- Ausnahme-Tage! Verkaule zu noch nie dagewesenen billigen Preisen 1657 guohhanalung Spahn G 8. 10 u. H2, 14 Marktwagen zweirädrig, auf Federn, Geheimtat Geſchäftsſtelle. Ba913 zu verlaufen. Ba49o e 9 9 12. iteſſer, Blüten verſchwinden ſehr ſchnell, wenn man abends den Schaum von Zuckerrs Patent⸗Mebizinal⸗Seife ein⸗ krocknen läßt. Schaum erſt morgens ab ⸗ waſchen.mitZuckboh⸗Cremenachſtreichen Großartige Wirkung, von Tauſenden beſtätigt. In allen Apotheken, Drogerien, Parfümerie⸗ u. Friſeurgeſchäften erhältlich Größzte Würzekraft, deshalb Sehr àusglebig u. im Gebrauch S5 Gebildeter Herr ſuccht ſofort Tab. n d Geſchäftsſtelle. B4898 107 711 ohn- l. Aa p. 1. 12. m. aufmerkſam. Bedien. v. beſſ. Herrn ge⸗ ſucht. u. H. W. 48 a. d. Geſchäftsſt. B4906 82 NMöbel! nur Qualitätsware, formſchöne Modelle zu billigen Preiſen, auf Wunſch Zahlungserleichterung. 4750 Schwere gediegene Ausführung in Speise-, Herren- u. Schlafzimmer Eiche u poliert. Beſichtigung lohnend. Kein Laden Roh. Leiffer Wohnungseinrichtungen Bismarckpl. 17. Meine Privat-Kurse in SSTENOGRAPNIE= und Maſchinenſchreiben beginnen am 17 November Tages- und Abendkurſe. Mäßiges Honorar. Kür zeſte Ausbildungszeit. Erſte Referenzen Nr Erfolg garantier!. Spezial-Kurse zür Weilerbildung auch Schüler, die nicht bei mir gelernt haben. Näh jederzeit durch B48 Privat-Iustitut WEIS. Bismarckplatz 19 m. kompl. Fettgar-Huitfeldbdg. sol. Vorr. 18.—„ das Paar von Alle Zubehöre billigst. Gebr. Buchner. Bad T6lz GBayern) 1 Gegründet 1874 Telephon 88 Em5 2222J Laden-Lokal in verkehrsreicher Straße (Breite Straße od. Planken) sofort gesucht. Angebote unter V. R. 198 an die Geschäftsstelle ds. Bl. Se242 Seeeeeeeeee 0 eeeee 2 2 1 5 d T 0 98 9 zur Herſtellung techniſcher Produkle geeignet, mit Lageihalle und Gleisanſchluß zu kaufen oder auf längere Zeit zu mieten gesucht. 58 70 Angebote unter B. B. 158 an die Geſchäfts⸗ ſtelle dieſes Blattes ln ee attaut--Wolaunges in modernſter Ausführung,—6 Zimmer mit Wohndiele und allem Zubehör., ſowie ein Büro⸗ geſchoß nebſt Auto-Garage zu vermieten. 14907 Näheres bei Leonh. Handueh& Sönne, Baugnkznzamang Richard Wagnerſtraße 55 Telephon 3925 50 Zimmer uzhfiert 7 v. 25„ an zu vermiet. Nöblielt. Amer U4. 23, Wohnungsbüro. ſof. zu vermiet B4871 —4914 Kobellſtr. 30, 3. St. Iks. Möbl. Zimmer vermiet. u ſucht fortlfd. Wohnungsbüro Schwet⸗ zingerſtr. 16, a. Tatter⸗ ſall, Tel. 5540. 4810 In Heidelberg 2 eptl. 3 ſchön möbl. Zimmer mit Küchen⸗ u. Babdben. in mod. ſchön gel. Villa ſof, od. ſvät. 15 vermiet. Auf Wunſch können eig. Möbel untergebr. werd. Adreſſe zu erfrag. in der —3 ſonnige, ſchöne 51 25 agnahmefrei möb Zimmer berrſchaftliche mit Küchenbenützung an ruhige Familie mit od. ohne Kind(Dringlichk.⸗ Karte) per 1. Dezbr. zu vermieten. Anzuſeh. zw. —5 Uhr*4812 M 3. 9, 3. Stock. JAmefwohpugg zu vermieten. An⸗ gebote an 4706 Immobilien⸗Büro Jean Waldbauer, Q1. 4. Leerer Laden die Geſe Fräulein, fst., i ehnn. Le 12 Ban, Angel Fräulein ſucht +I kale Linmel mögl. ſeparat. Eingang. Angebote unt. K. S. 94 u Harmon. vert. bill. Schwaba Co. S ckenh'n 16 Ull. Eülv Billig abzugeben: Verſch. getr. leichtere u. Nr. 41(f. Wintoerſport), verſch. getr. Herrenkleid. und Schuhe. 4814 B 6. 7, 2 Tr. red Eelit indische Biumen-Seiſe (wundervoller Buſt) 3Stück 25 Pig große St. 60 Pig. Hraft, J I, 6 5105 ſielegenheltskauf! Gut erhaltener Sprechapparat mit Deckel u. 35 guten Platten umſtändehalber für nur 50/ zu verk. Ev. Zahlungserleichterg. Liebhab, wollen Adreſſe unter K. L. 100 an die Geſchäftsſt. abg. 4808 15 Frisjerrämme Hautschuk, unzerbrech. NKraft, J I, 6, Bræitestr 8104 we Be⸗ gabe ſofort zu ,„ auch Einzel⸗ Adreſſe in der 9 019 54912 Abgabe. Geſchäftsſtelle. Geſchüfts⸗Dreiräder zu verk., evtl. auch geg. andere Ware zu tauſchen Schwetz r. 134, 24781 Fahrradhdl. Goldene Damen⸗- Silberne Hetrenuhr zu 3* auf. Uſen. Henninger, Waldhof, Oppauerſtr. 12. zum PfizksA Monopramme, Festans usw. wWud angenommen. Larl Haufle, N 2, 14 —4³⁵⁰ Nentabl. Elckfronnter⸗ nehmen ſucht ſtille od. tätige Beteiligung von 1 15 k 3000-5000 Angebote unt. F. X. 99 a. d. Geſchäftsſt. Ba89 11. Seite. Nr. 522 KLEINE ANMZZEIGEKXK Stellen-Angebote und-Gesuche, Häuser- An- und Verkäutfe, Vermietungen und Neue Maunheimer Jeitung[Morgen⸗Nusgabe) agdverpachtung. 0 Die Evang. Stiftſchaffnei Mosbach und die Gemeinde Laudenberg verpachten am Freitag, den 28, Nopember d.., vormittags 11 Uhr in öffent⸗ licher Verſteigerung auf dem Rathauſe in Lauden⸗ berg gemeinſam die Haarwildiagd, und zwar die groſßßen Etage 9 1. Nünm Volour de daines in den schönsten Qualitäten zu billigsten Preisen finden Miet-Gesuche, Kauf-Gesuche, sowie Gemeindejagd der Gemarkung Laudenberg mit 3 5 63 Hellar und die Stifteſagd deſebbſt nehſ au⸗ Verkaufs-Anzeigen aller Art usw. usw grenzenden Gebieten auf Gemarkung Krumbach und Unterſcheidental mit 652 Hektar. Der gemein⸗ Finden durch die ſame Jagdbezirk umfaßt mithin 1115% Heltar Wald und fpeld. Die e dauert ab 1. Fe⸗ bruay 1925 neun Jahre. Die Förſter Galm in Laudenberg und Ott in Langenelz ſowie Ober⸗ forſtwart Damm in Krumbach zeigen das Jagd⸗ 48 auf Verlangen vor. Sämtliche gen Orie ünd Stationen der Nebenbahn Mosbach—Mudau. Als Bieter werden nur ſolche ugeeden welche ſich im Beſitze eines Jagdpaſſes befinden Nenr Manmheimur Zeitung mit seinem bedeutenden Anzeigentell und als der in Maunbeim und näichster Umgebung gelesensten Zeitung die größte Verbreitung. 8389 Durch großzugige Disposition sind wir in der Lage, Ihnen vom Schönsten das Schöuste so billig zu geben, daß es unbedingt lohnt, sich von unserer Billigkeit zu Überzeugen Joder durch ein ſchriftliches Zeugnis der zuſtän⸗ digen Behörde nachweiſen, daß gegen die Erteilung des Jagdpaſſes kein Bedenken beſteht Der Jagd⸗ hpachtvertrag liegt auf dem Rathaus in Lauden⸗ berg und bei der Ebang. Stiftſchaffnei in Mos⸗ 0 dach zur Einſicht auf. 8566 — 8 197 — Die Modefarben braun und grün in ĩ eieee Unsere groge Reklame Gelenenneitshaul! Wasch-Crépe in weiss 68 Pf. Mtr nur . Die Bekämpfung der Maul⸗ und Klauenſeuche. Vachdem in dem Gehöft des Landwirts Julſus Sponagel in Scharhof die Maul, und Klauen⸗ ſeuche ausgebrochen iſt, werden folgende Anord⸗ nungen getroffen: A. Sperrbezirk. Das Gehöft des Sponagel bildet einen Sperr⸗ bezirk i. S. der 88 161 ff. der Ausfüßhrungsvor⸗ ſchriften des Bundesrats zum Reichsviehſeuchen⸗ geſet. B. Beobachtungsgebiet. Um den Sperrbezirk(4) wird ein Beobach⸗ tungsgebiet im Sinne der 5ß 165 ff. der Aus⸗ führungsvorſchriften zum Reichspiehſeuthengeſetz, beſtehend aus dem Gutshof Scharhof, gebildet. C. 15 km Umkreis. In den Umkreis von 15 Ekm vom Seuchenort Scharhof entfernt(§ 168 der Ausführungsvor⸗ ſchriften zum Reichsviehſeuchengeſetz) fallen ſämt⸗ liche Gemeinden in dieſer Umgebung. Mannheim, den 8. November 1924. Badiſches Bezirksamt— Abt. II. Maugeis-Fochschne Manadein. Hachschne für Mitschaftwisenschaften. In der nächſten Woche beginnen noch fol zende Vorleſungen und Uebungen: Montag, den 10. November: vorm. 10—12 Lenz: Pflanzenkunde(Allg. Teil), 8 33 8, 33 nachm.—8 Mayr: Landwirtſchaftl Genoſſen⸗ ſchaftsweſen, A 1. J. Saal 15; nachm.—7 Bartſch: Ausgew. Probleme der Ver⸗ kehrspolitik, A 4. 1, Saal 1. 5 Dienstag, den 11. November: mittags 12—1 Rößle: Kaufmänniſches Rechnen, A 1. 2, Saal 7; nachm—6: Altmann: Die Börſe, A 1. 2, S. 16; —8 Altmann u. Bauer⸗Mengelberz m. Eppſtein: Volkswirtſchaftl. Semingr, A 1. 2, S. 6. Mittwoch, den 12. November: abends—8 Rumpf: Uebungen im bürgerl. und Handelsrecht für Vorgerücktere, A 1. 2, Saal 15 Freitag, den 14. November: vorm.—11 Perels: Wechſel⸗ und Scheckrecht, sowie eine Unmenge anderer Farben, finden Sie bei uns Velour-Flausche 140 em brelt, reine Wolle, in allen modernen Farben Mtr. nut NMannheims großse kommode mit Spiegel, 2 dito ohne Spiegel, zwei m. Bilder, Spielkarten Schach⸗ u. andere Spiele, eehpltag dkapesttekreszegerag 2 .90 1 1 eee Etage 9 1,7 Verkauf nur Treppe hoch Aufgang durch den Hausflur, Im Auftrag der Erben verſteigere ich am Mittwoch. 12. November d.., vormittags 10 und nachmiltag 2 Uhr in meinem Lokal K 3. 17, Hof links, öffentlich gegen bar an den Meiſt⸗ bietenden: 1 Büfett nußd., 1 desgl. eichen mit Maxmor, 1 Konſol m Spiegel, 2 Diwan, 1 Waſch⸗ galung Nachttiſche, 1 Waſchkommode für Friſeuxe mit Zu⸗ u. Ablauf, 1 nußb. Kleiderſchrenk, 1 Nähmaſchine, 1 ov. Tiſch, 1 eich. Zimmertiſch, 4 gr. Spie zel, 1 ob. Spiegel, Rohr, u. Holzſtüßle, 1 Nachtſeutt. 2 Eisſchränke, 2 Küchenſchränke Anrichte, 2 Gas⸗ herde mit Tiſch, 2 Sparkochherdchen, 1 eiſ. Flur⸗ garderobe, Kinderwagen, 2 nußb. Bettſtellen mit Drahtröſten, 1 vollſtänd. Bett mit Federbetten, 1 Kinderbett weiß, 1 Eſſigfäßchen 15 Etr., Stein⸗ gut, Einmachhäfen u. ⸗Gläſer, 1 Oekonom. 1 Eis. maſchine, eine große Partie Bücher, teils in Pruchtbänden mit Goldſchnitt, Werke berühmter Meiſter, Schriften von Moltke, Bismarck ete., Schloſſers Weltgeſchichte, Romane feines Por⸗ 1 5 Majolika⸗ LNörbchen und Teller, turchbr., kokkaſervice, kl. Bronzefiguren, Nippfächen aller Art. 1 eleki Tiſchlampe Funrohr, Stereoſtope 1 Hängematte, 1 Reiſehandtäſchchen, 1 Paar Reit, ſtiefel m. gr. Leiſten und viel Ungenanntes. Die kleineren Gegenſtände ſind noch in ſehr gutem Zu⸗ ſtande u. eignen ſich ſehr zu Weihnaaßtsgeſchen ken. Die Möbel werden vormlttags verſteigert. 8500 Theodor Michel, Ortsrichter Telephon 3250 vereid. Schätzer. Auf Antrag der Erben des Johann Michgel Back III., Bäcker in Mannheim⸗FFeudenheim wird das Grundſtück der Gemarkung Mannheim⸗Feuden⸗ heim, Cgb⸗Nr 20036: 9 ar 14 qm Bauplatz im Ortsetter durch das unterzeichnete Notariat öffent⸗ lich nerſteigert. 7 Die Verſteigerung findet ſtatt im Amtszimmer des Notariats(A 1, 4, Zimmer 45), am 17. Novembet 1924, vormittags 10 Uhr. Die Perſteigerungsbedingungen können im Sekretariat des Notariats eingeſehen werden. Uffene Stellen Altrenommierte Torddatetaüd Süstesants sucht für ihre hochwertigen Erzeugnisse ertreter 5 für Bezirk Mannheim u. Heidelberg. Angebote von erstklassig einge- fanrten klerren mit nachweisbaren besten Erfolgen erbeten unt. B. A. 157 an die Geschäftsstelle 8552 Au Aann Revpſſions⸗ und Treuhandgeſellſchaft ſucht für den Platz Mannheim Serlöse Bersönliekkeiten ble werbende und repräſenlalſve Auf⸗ gaben nebenamilich zu übernelmen hätten. Herren, welche über die hiezu notwendſgen Eignungen, ebenſo auch üder die entſprechenden Verbindungen und Beziezungen verſtigen belieben Angebole unter Nr. Wa. W. 39 an die Erpebition dleſes Blaſtes einzufenden. Akaulslteure in der Möbel-Branche wohl erfahren, zu bäaldigem Entrütt gesuecht. Nur qualltizierte und bereits erlolgte ch tätig gewesene Bewerber wollen aus- kührl. Angebote mit Bild, Zeuguissen und Gehaltsangabe einteichen. Süddeutsehs Möbel-Indasirle Gebr. Trefzger. G. m. b. H. Rastatt. 20 Soοοοοοοοοοοοοοοοοοο Junger füchtig, Kaufmann für Burean und eventl. Reiſe mit einer Aaelessenginlage zon M. 2000.— geſucht. Sichergeit wird gedoten. Aus⸗ führliche Angebote unter J. N. 64 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes. 4754 See essssssse Wir ſuchen elnen befählgten Kaufmann als erworbene franzöſiſche Sprachkennnniſſe notwendig Angebote mit Angabe von Alter und Reſerenzen unter A. V. 152 an die Geſchäftsſtelle ds. Blattes erbeten. gessese 85¹⁶ Arrüonz-Jehretär Allgem kaufmännſſche Kenn'niſſe, ſowie im Ausland ——————— ̃———— ⏑—————— einer alten, gut eingeführten, ſämtliche Sparten betreibend Verſicherungs⸗Geſellſchaft mit Beſtand 0 7 Sorart zu vergeben.e 0 mten Zeziehungen zu Handel und den weiteren Ausbau des in laſſen, werden bevor⸗ genbet Tätigkeit feſter Zuſchuß Angebote ſind zu richten unter glenſtein u. Vogler, Karlsruhe. 75⸗⁰ Wach. Löbphag mit Mittelschulbildung, von großgem hiesigen Fab rikbetrieb zum Einttitt Frühjahr 1925 gesuchk. Bewerbungen mit kurzem Lebens- G lauf und Abschrift des letzten Schul- zeugnisses unter B D. 160 an die SGeschaftsstelle dieses Blattes. 85 ¹2 Elsengrofhandlun am Platze sucht zum möglichst Soforligen Eintritt 2 42 erehe Jtenohptn möglichst aus der Branche. Aus- führliche Bewerbung mit Angabe des frühesten Eintrüttstermmes unter B C. 159 an die Geschäftsstelle ds. Blattes erbeten. 8872 Wir suchen zum 1. Dezember ds, Js. jüngere gewandte Fbtypistin Angebote mit Zeugnisabschriften unter A. V. 155 a. d. Geschättstelle 8546 Waknüngstabsch. dieses Blattes. Perfekle he zum ſofortigen Eintritt I Dame. Stellen gesdehe Miattwagenfabrer ſucht Stelle, eyll. aushilfsweiſe. Angebote unter K. T. 95 an die Geſchäftsſtelle. 4802 Gebildeteg Fräulein ſucht Nachmittagsſtelle zu Kindern od. einzeln⸗ Angebote unter V. O. 41 0, d. Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. 8482⁰ Fränlein, 21 J. alt, fſucht Stelle zum Sernleren am liebſt. Café, übern. auch Hausarbeit. Bi885 Blau, R 7. 10. Trüufein aus guter Familie Sucht Sefvierstelle Angebote unt. H. G. 88 a. b. Geſchäftsſt. B490g Perſekte Stonotypistin für Deutſch u. Franzöſ., Kennmiſſe in Engliſch, ſucht per ſofort, ey ſpät. eniſpr. Stellung. Angeßb. unter B. U. 71 an die Geſchäftsſtelle. Basg9 u. Mäntel aller Art ſein, auch billig. liefert vprompt bei koulant. Zah⸗ lungsbeding. Gr. Lager in deutſchen u. engl. Stoffen. Fr. Berlinghof Lauge Nötterſtraße 1. S70 Teleph. 4112. feibmagchige gebraucht, preiswert, Winkel, N 8. 7. Tel. 2435. S37 Waäsche- Naberel Wasche-Stickerei Kleider- Shekerel Hohlsaume Handarbeltslager Fahnen Vereinsbedarf N 2. 18. 848 Tel. 5535. 3 —— eeeee Mannheim den 6. Nopember 1924. geſucht 1671 A J. 2, Sagl 15. Die bereits begonnenen Vorleſungen u. Uebungen werden planmäßig fortgeführt. Sämtliche Beſucher(Studierende und Hörer) haben ſich jeweils nachmittags—7 Uhr im Sekretariat der Handels⸗Hochſchule, K 4. 1, an⸗ zu melden. Mannheim den 8. November 1924. Der Rektor: Profeſſor Dr. Behrend. fündsſteksversteigerung. Die Erben des Baumeiſters Jean Peter in Nannheim laſſen die nachfolgend bezeichneten rundſtücke am 85 Freitag, den 14 November 1924, vorm. 10 Uhr zn Geſchäftszimmer des Notariats Mannbeim V, Lit. K 1. 4, öffentlich verſteigern, Die Verſteige⸗ Zungsgedinge können im Geſchäftszimmer des tariats eingeſehen werden. Kaiſerring Nr. 34, Nr. 38 und Nr. 98, gb. Nr. 4914, 4918 und 4909; Friedrichsring Nr. 14 Igb Nr 99185; Raoſengartenſtraße 22. Ogb. Nr. 9088; Hebolſtraße 13. Igb. Nr. 9ſih; Seckenheimerſtraße 43, Lab. Nr 9808a; Auguſta⸗Anlage 27, Igb. Nr. 92976. Mannheim, den 8. November 1924. — Der Teſtamentsvollſtrecker. Bad. Notarlat VI. TWangsvefsfeigefung. Mittwoch. den 12. Nopember 2 Uhr, werde ich in Fbeane Schlierbacher⸗ landſtr. 13, b. Jägerhaus, gegen har Vollſtreckungswege öffentlich verſteigern: 4 große Nähmaſchinen mit Motor, 2 Schneider. Motor, 2 Schneidemaſchinen, 2 Lochſpindeln, 1 Dezimalwage, 1 Sack⸗Karren, 1. Tiſch, 1 Ballenpreſſe, 1 Waſchkeſſel, 1 Koch⸗ kiſte, 1 Heigplatte(Kocher), 12 alte Scheren, Pack Ziviltuch⸗ 1 maſchinen mit 15 Sack Militärtuchlappen, 1 lumpen, 14 Sack Abfälle. Heidelberg, den 7. November 1924. Koch. Wir suchen guf erhaſſene Fournierböcke mit Eiſenſpindel und Zinkzulagen ſowie biserne Zwingen und Knechte verſchiedener Größen. Angeboſe mit Angabe des Preiſes u. J. J 60 an dle Geſchäſtsſtelle dieſes Blattes. 4744 Akademker, 25 Jabve ult Holzkaufmann a mit ſämtlichen Büro- und Lagerarbeiten auch Kenntniſſe exotiſcher Hölzer), guter Reilender Sucht entspr. WIrungskreis. Angebote unt. J 8 60 on die Geſchäftsſt. 4762 Schwetzingerstrasse Für die Weihnachtszeit szuche geeigneten Laden zum Ausstellen von elektriſchen Apparten. Zuſchriften erbeten unter K. N. 89 an die Ge⸗ 1924, nachmittags e Zahlung im ſchäſtsſtelle dieſes Blattes. 4794 Die General- Verireſung einer alten, beſtrenommierten kaen Jünwaden-Fäbrt dle nur Qualitätsmarken herſtellt, iſt in Mannheim mit Ludwigshafen, Heidelberg u. Umgebung neu zu beſetzen. Es wollen ſich nur Herren melden, die bei dem in Berracht kommenden Detall⸗ Kundenkreis(Delltaleſſen⸗ und Konflinren⸗ Geſchäſte, ſomie Konditoreien) nachweis⸗ lich ſehr gut eingefuhrt ſind und über erſte Referenzen verfügen. Ausführliche Angebote unter A. R. 148 an die Geſchüßts⸗ ſtelle dieſes Blattes. 8498 cſg fache ſſ. Hauſe läng. Gesucht Mingeror Angosteſſter Jungere Stenotypistin ohne Flandelsschulverpilichtung. 8561 M. Kahn Söhne d. m. b. N. Bettfebernlabrik, Mannheim-Industriehafen. Schaßverband. N.1. Beſſeres, in Küche u. Haus durchaus erfahr. Alleinmädchen auf gleich od. ſpäter ge⸗ ſucht. Zu melden mit Zeugniſſen v.—7 Uhr. Riln Weingutsbeſitzer Gerlach, Stefanienufer 18 Telephon 3876. 4589 das in k eit tätig war, in gllen weigen des Haushalts 95 erfahren iſt u. auch etw. nähen kann, zeſucht. Adreſſe in der Geſchäfts⸗ ſtelle dſs. Bl. Ba915 Garien od, dafür ml ſucht. A te unter K. Z. 1 8. Feue f.. 15 Gebr. Piano geſucht. An⸗ unter Geſchäftsſtelle. 4805 Kauf Gssechie. geeianet. Acder tiül. Größe zu kaufen „Geſchats. it Preis u. Fa. K. v. 97 5 Eine 3 Zimmer-Wehaung 2. Stod, Seckenheimerſtr. gegen eine 3 5ies Eimmerwohnung im Parterre, möglichſt in der elden Lage zu iaulchen g ucht. Angebote unt. . G 88 an die 3feſt. 4740 Em Radie-Apparal im Hauze bedentet Unterhaltung und Belehrung zu jeder eit. Oune Umstände und ohne Vor- boreitungen können Sie, wenn en AMnen bekebt, die Harbietangen genieſſen. Konzertstücke. lokalen und Vortragssälen goboten wird, haben Sie durch den Radio- Apparat bequem zuhause. Aber beschaffen Sie sich eine ergt- klassige Anlage, damit Sie zuch baben. Wir wigen Ihnen weren Vor- kährungsräume gerne solcho Appa⸗ rute und geben Ihnen zuch in Allen Fragen Rat und Auskunft; irge. d„erbindiſchkeiten xeben Sie dadurch nicht ein. Rheinclektra Augusta-Anlage 32— P B, 132. Feruruf 7877. ——— 225rv— 12. Seite. Nr. 522 Monkag, den 10. November 1924 Schlesische Ceinenwaren und Desifcilis uf! SHe Qucdlitcitsmeiren erwarben wir direki von den maſsgebenden Fabriken fir diesen Sonderberkquf. Große Cagerbesſdnde kduften wir Dlllig quf, sodais Wir besondere Kaufgelegenheit zu bielen. Benufæen Sie schon feiæt diese Damen-VLäsche Stcxere.—88 Tagßemd ragerform qus quiem Dsche- 7¹= mu SoEumgornllunt. 125 Tughemd Trageſorm 525 schẽnem 1 Keielensceee 195 raggemd Acselsclus qus bes. Dũdsche- fueg m. Fesion und Suckere!l 275 Tag ghemd Achselschluß qus siarxkem Creſion Siccerei und Ena-,ͤ ꝗœ Qm-D 33⁰ Beinkleid Kmeſorm 165 mii Hobisqum garnierr: Beinkleid aus gutem Creuon m. Sckere! 22 8 Beinkleid HKFnieſqcon 65 Siick erei und Einseeee 2 Beinkleid qus tem Renforce m. eleg. Stckerebolan: 15 33 75 350 Nacisemd Schiupfform mi Golsaum„ 25⁰ Nachtgemd, Vorgerschlug,, Aermel dus Krfigem DeschS⁰j; 275 Nacstbemd mi eleg Jadschinensficherel 325 Nqcötgemd aus gutem Daschemc mii relter Siick Ster und Einsaæł 490 Unfertaille, Trägerfoim mli Seckereger 5 8—.95 Untertaille, nägerſorm aus em Maceo mii eleg Satistsilckerei 25 295 Unteriallle aus besiem Macoo 390 mil Hoandooolsqaumgarn Jumperuntertaille qus fenem Opal 490 m Palenciennespize und Seidenbond Prinsegroch mii Träger qus femnem 395 Nenfoĩce m Siickerei u. Volant Hemagsose, Umdeirorm 395 2 55 mit schenel Slickere·l Sarnltur glelig, hemd und Bemkield 390 li Slicterei-Ensci und siumpfer Kamie Garntur gfelug, qus guem Aqννε 690 70 Hemd und Bemnkleid m yein. Salisisncere! Garnitur Stelig. Hemd, Beinkleld u. Ncoi- Hemd qus fem. Crelion u. rech Maschmen- 1490 gus hur besten Stoffen adaag u. Oncu æum gulcten Prelsen, Hlerunter: 1 Posl.-ieilige Gurniſuren Nichtbhemden.25 Ein grog. Posen eleg Damenwadsche Ten Handarbeint und echie Spien męll uhterte- greögten 29.— 690 Baby- u. Kinderwäscgze Ersflings-Juchcen, gestik,, Gré&gse 14ũ¶44)9,. Ersflingsßemdeßen Gesir. Rückchen. Sich 1. 10 u. Einschlagieppice qus qulem NMOHIOn...10 u. Gestr. Höschen, Gr&gse 1. Dindelßschen, Schlupſfſorm qus Suümmisicfff. Windelsbscsen qus jſesf Crolse Baby Dollmülsen Wacisfuclatichen Slckerelldiacheen Eslufachen qus qutem Froſſè —.60 —.33 7 —.95 15 195 .—.95 15⁰ 195 145 —30 —.40 —.55 „ Mull-indein— P—50 ee Müdcdenbemden aus gufem Lschelucg, Cange 20 Jede wellete Gr&hie 15 Pfg. mehr Madchenbeinkleider qus sſark. Lschesiof, Cange 30. Jede bellele Gröhe 15 Pfg. meor Corsefſ Büsfenßalfer qus qulem LMschesi —.95 Büsfengalfer qus bestem Tricos, 190 weig ud rO. Slrumpfßalfer-Gurfelqusgul Drell 1⁵ m. 2 P Sirumpiß in schon Hell. Farb. Corseit qus bestem Drell mil 300 Spigengarnierung Hüflenalfer mu Gumimieinidge 25⁰ und Situmpihalter Kinderleihchen qus gul. Tricoi 175 GBe 1 Jede weliere GrHe 15 Ffg mehr —.95 Sensdſionell Dilliges „ Te D D¹ C +A 10 0 eh 01 auumue, Lir hanen Gelegenben. eine grose Parſie Teppiche. das fubrende deulsche Fabrixoi enorm billig æu ermwerben. Nir berkcufen diese Teppiche weil unter reguldren Freisen. Aq QAn quse soude Piuscoqucimiai neue und Persermuster cd. DOHα em cd. SO0ODeOO em ccd. 25ODS5O m cd. OONYαOO em 65.— 98.— 149.— 210.— Brucke oorli8O m 26.50 SD Arfa Hochnl. dichie Piuschqual, neue Bium- u Persermust cd. OαS am oc. 20O:OO m c SSOCSSO m ecd. OOHαOO m 82.— 125.— 183.— 265.— D ů·· 7 Mofled- Vorſaqe doppeisen Jufe-Dorlaqe SON135 m— SOIOO em 10.50.95 SRRNrrrrrrreee RRNRRnrrrrrrrrrrrrrreee W N Leisswaren Hemdenfucg, von o0 cm breh sonde Gebrouebres q fr.—. 42 95 Renforce, von eo em brehf cute ſemiuHe hure /. Pess Behœsege lur„58 Creionne, von eo em brell enντα sirxfAα,“νά]mt fur Bemdsche usm. Jur..10..90 15 Nein Macco, eo em breh oopſeme Hare ſur eleg. Wasche. VxE. 125. 95 Flioc- Chpner. ca. o em bren vongebietehte onα, QucHt, Fur.—82 Tinon, c 150 cm relt kranbe Quaniar qur Benbee. ir. 188 1- O Beffdamasf c 10 em brel. gesrrelſt besonders ersikl Quahlef, h. 1055.45 5 Beffdumdasf co, 120 em dbrell erprobte feme Qualdien, mit goem Sei. 20 genglonæ gebumt 8 5.45 und I. 5 Beffluchsfoff, c. 150 om brel, slde Quανj“7t u. 195 und.40 Hausfu cc. 180 em brelf prima Stropcæiermere fur Ober- und Umerben. 5 N Nr 2 10 und I. 80 Halbileinen, c 180 em breir gm Besonders felne gebielchte u xrſuge 5 5 Belluchpdre 5. 55 594 248 undI. 90 Küchenwäsche Hanatucßsfoff, às em breii Gerstenxorn mii—.. 45 Huandſucisfoff, 45 em brell prima Drei, vollweis geblelchie Vare r. 59 Hundiucgsfof, ca 4s em breli voræugl. Haldiemen orœuorug qesirelH.—. 69 Lisctucisfoff. c. oo em breit. weitß- rot xarr, hrimo in der Wusche Nr. 5 Gerstenkornßandfucher, c 4ο em jong errobfe, weig ge. BDlelchie Quql., mii Rand, gesdumt und gebandet SIHE—. 59 Gersfenkornßandfücher, qar. Beiniemen, mi ges und gebndetkcrltll. Kucbenßandfucger, en 4s,sοο m lang, Bemlemnen, schles. Quaufat, gtau- weiß gesttre f, gesdumt und gebindert Stlia. 8 5 AZimmergandfucger, gesdum, ca. a οο m lang. brima Naldl, eleg. 40 wels gebleichtes Gerstenxorn, ges und cebandert Sther 1. 25 2 Wiscnfcger, gesdumt roi-weiß und blias-wels karrleree StueR. 25 Disciucher, aus quem fiolbiemen ca. SS5 em gros S 39 Liscfücber, c 58. 5 cm qros qus erstkicssig. rein. Demen qesdum: Gedanderr. 86 78 Srl.„)„„„%/«é aàUVvVßvß««n‚., Tisci- und Befſwäsche Tis cgæ eugονν em brek, Galblemen eeeeeeee amasf-Iiscfucger, D 5 enα. ον em gros, Hamie men, pr⁰⁰⁰ ονοετε.ο „„•„„565„„„„„%„„%„„„„„„„„„„46„ j(—w— äj9995„569˙666„4 I·65797§⁊²àw”:—„66„5„ Nand vonhbeis geb., Dube Sue. 88 „„* „ee e Damasi-ITischflcger, 150100 emen oerstk 28=.0 ITisco-Servieffen, qute Gebrcœsware, pea. fur Frgeure geelgne. SO 9 MHundtucher, ca coeo em grog, ous quem ablemen.. S. 85 Tee-Serbieſten, eieg Damdsguneh mI ToOts 80—.49 ee-Serieſten, nem cemen oochrene Quaurn mα OoOs. Sh. 95 Teegedecke, m o Seruteten ubSqοοο Damcetmuster, fardigem 9 78 VVVV Sedeck.0 bDamasf- Teegededecke, me seruenen weig qus fenem fiaienen.75 miſ fer big. ded Gedeck Kissenbezuge, onn nels ous soU,ẽ,jũͥ Dce d% 1. 28 Klssenbezuge, mebellgd oe Mũ 80%.00 Klssenbezüge, ooeo em gros qus primd cretome mif dreimaiqem.25 dandgezogenen Soolsaum dreisellg Stucx· Damasſbeauge, wels, oieo em qrog. ferug gendg, geblum in ganꝝ gelcengdnæpnden Quslidtem 19—5 7 129 Seer.50 Beffücger, sO-ees em qtoßg, aus wunderbollem ptima meis gebleſcghteem Hausgteg, ferdg o hnl„* edec A. 55 „„„‚ HHf⁹ ⁰³ ⁰ Gelegenheit fur den VDeihnachisbedar Schweiser wu„Stick cin- er sche ereien,—— 45 Stmckerei-Noc-Dolants, Flermust, Dess 145 cherei- Sickerei-Hemdenpassen, f. auνο h. 95 narlef Hemdennassen, oeager. m. Peen. 125 Kippelsfitaen u. Einsdtge, n ner. e. C W Pf. In der Cage sSind, eine qganæ Gardinen Schemengardinen, Neter, und—.55 Elumin, 150 em breht cuie Quantet. Vur.—. 98 Snannsfoſſe in Jupten und klenen cpaen 1 25 Tuusl, 120-10 om br. Mu. I. 90.20 u. Hulbsfore, Eiamm mitf Breltem Zwischen- Sdl Ulld Spiise 298 Halbstore, iq giai e E amin 140 4⁴ em mu exira hreuen gemeb- 790 ſen Einsciæ und Spuæe— Halhsore, Iq. glauer Elamm, Scrꝰ20O m 1 2 30 It echl. Fllelmoip u. reicol Klöppelemns. Engllsch Tuligarnitur-ieilig, 2 Schals, N. 52* 60 Beffwaren Grau wollgem. Volldeccen destr. Eants Co(W299*3 Wolldecken, Jaquardmust, ca. A/ em 1690 1235 rog, pα-˙i NAusler Kumelaardecken, oieco em, 225⁰ 55 Scwele Qudlldi mu griechischer Rante Sstennaecen, a Scm Eoego em. mi 1900 Hulbwolle geiditeri. m hlelen Farben. Sfickereien und Spißen Wuschestickereilen mit dvassenden 28 Ensdeen. c 4 m bren.... Vir.— — e 7 em brel Nr.—· 35 pdssenden Einsdgen ca& em brern. e 7em breh.. 50 Schelæer Wusce-Stickerelen, 6 5 Mif bassenden Emsdtzen,& em br. r. Sciwelzer Wasche Suckereſen, Femste 100 Auscrb. Spitæe u. Ems hass, Ocm br. Nr. (o.„½½ cm De. r. 115 Stickerei-Rock-Volunts, mu amdrige, ea. S em brelff. A. 3 ½—-78 Schwener Dare ed. 28 em brell. Nin. „u„„„„ clenne · Einsaos„Sck. 1. 30 und Brelen 6 Pſ. und Klüppelspisen und Einsdge, rem Cemen, cd. 4 em breit...u. 18 *. 0*„. 22 „„„„„„„ Außergewöglici blig! Klüppelspifsen und Einsdtæe, rem + 5 Cemen, cd. 2 em bren.. Meter— oo. 0. 0 em breh Neter. 65 Taschenlücßher gerrentucg, welR Hnoelec. oe gr. ed.. 95 SüCCCK e e ae eeeee e ee 5FEE Kinderfuct, pels, mir be. Karo.. ScK. 14 EKinderbuderrücber. n A Den N.. 12 Herrenwdsche „ Streiſen, 5390 IStell. und i beichen N ͥͤnen Weilgse Ooberßbemden, Pique Emsctz mitf prima Rump-sto Nonscheflen 775 Herren- Tagoemden, ous qufem Cefſon, 250 .95 und Herren- xacatgemden ausquſem DA αο m— 25 890 Hleg. anæ Nelnat. fuhrung 0 —T—