Sezugspreiſe: In Mannheim u. Umgebung wöchentlich 65 Gold⸗Pfg. Die monatl. Bezieher verpflichten ſich bei evt! Aenderung d. wiriſchaftl. Verhältniſſe nolwendig werdend⸗ Preiser! öhungen anzuerkennen Poſtſcheckkonto Nr 17590 Karlsruhe. Hauptgeſchäftsſtelle k 6, 2— Geſchäfts⸗ Nebenſtellen Waldhofſtr 6, Schwetzingerſtr. 24, Gontaro⸗ plaß 4 Fernſpr Nr. 7941 7945,— Telegr.-Adreſſe Generalanzeiger Mannheim Erſcheint wöchentl zwölfmal. Beilagen: Bilder der Woche Sport u. Spiel Aus Seit u. 9 Ueber die revoluti N onäre Bewegung in Barcelona wird der „Liberte“ gemeldet, daß der dortigen Polizei bekannt geweſen iſt, 5 im Verlaufe einer anarchiſtiſchen Geheimverſammlung ein Anſchlag auf die Artilleriekaſerne von Atarazanas geplant worden ſei und daß man einige Soldaten für dieſen Plan eit unen habe. Dieſer Anſchlag ſei jedoch infolge der Wachſam⸗ N Polizeibeamten mißglückt, die 5 mit Handgranaten und Alaſchinenpiſtolen ausgerüſtete Anarchiſten feſtgenommen haben. wiſchen Artilleriſten, die die flüchtigen Anarchiſten zu verteidigen uchten, und Poliziſten entwickelte ſich in der Stadt ein Kampf, in deſſen Verlauf ein Poliziſt getötet wurde. Die Ruhe war bald wiederhergeſtellt. 8 „Die Aufſtandsbewegung wird mit aller Schärfe nieder⸗ gekämpft. Bei einem Gefecht an der franzöſiſch⸗ſpaniſchen Grenze wurden 50 Rebellen ſchwer verletzt. Zahlreiche Verhaf⸗ tungen ſind vorgenommen worden. Wie aus Madrid gemeldet wird, ſind geſtern in Barcelona 3 zwei an den letzten Zuſammenſtößen beteiligte ſpaniſche Revo⸗ lutionäre hingerichtet worden, nachdem zwei Soldaten ſtandrechtlich erſchoſſen worden ſind. An der ſpaniſch⸗ franzöſiſchen Grenze ſind im ganzen 5 Anarchiſten getötet und 27 verhaftet worden. Die franzöſiſchen Behörden haben verdächtige Spanier verhaftet und Waffen beſchlagnahmt. Ruhe in Barcelong In Barcelona ſowohl als in Vera iſt die Ordnung wieder⸗ hergeſtellt. Der Straßenkampf erforderte 10 Tote. Die„Intope⸗ dence“ will dagegen wiſſen, daß ein Pionierregiment neu gemeutert habe. Der Putſch provozierk? Der Pariſer Berichterſtatter des„Tag“ erfuhr in einer Unter⸗ redung mit einem führenden Spanier, daß die gegenwärtige Be⸗ wegung in Barcelona und Umgebung von der Regierung ſelbſt provoziert worden ſei. Einige Syndikaliſten ſeien Eine Nede Balöwins 88 Die„Lord Mayor Show“ in London Die Stadt London ſtand geſtern im Zeichen der„Fordmayor Show“. Die Umzüge in der Stadt boten ein farbenprächtiges Bild. 8 3 Der Verkehr wurde an einzelnen Stellen faſt lahmgelegt, wogegen ſich in der City Proteſt erhob. Das Programm wickelte ſich in der gleichen Weiſe wie alljährlich ab. Nur forderte man diesmal die Aufrechterhaltung des Geſchäftsverkehrs. Der„Evening Standärd“ bezeichnet die Lord Mayor Show als eine unglaubliche Störung und unerträgliche Behinderung der City. Vor dem Guildhall⸗Bankett fand ein glänzender Em⸗ pfang in der Hiſtoriſchen Bibliosthek der Guildhall ſtatt. Der Lord⸗ mayor von London und ſeine Gemahlin empfingen die Gäſte, darun⸗ ter die Botſchafter der auswärtigen Mächte, den Erzbiſchof und die Mitglieder der Regierung unter denen Churchill, Baldwin und Ehamberlain beſonders warm begrüßt wurden. 9 Auſtin Chamberlain brachte einen Trinkſpruch auf die auswärtigen Votſchafter aus, in em er u. a. erklärte: Es ſei ſeine Abſicht, mit allen ausländiſchen Diplomaten in einem herzlichen und ſympathiſchen Geiſte im Intereſſe der Länder, die ſie vertreten, und im Intereſſe des Wohles der ganzen Welt zuſammen zu arbeiten. Als ſeine weſentlichſte Pflicht werde er 3 es betrachten, durch Wort und Tat die diplomatiſche Einheit des britiſchen Reiches zu wahren. Mit den Alliierten wünſche England eine intime Freundſchaft zu unterhalten. Der neugewählte Lordmayor von London Sir. Bower der einen Trinkſpruch auf die neue Regierung ausbrachte, erklärte, daß die Londoner Stadtverwaltung mit uneingeſchränkter Zuſtimmung den Amtsantritt des neuen Kabinetts aufgenommen habe. Baldwin betonte in ſeiner Rede u..: England halte an den Friedens⸗ verträgen feſt und werde auf der Baſis dieſer Verträge zu allen Nationen gute Beziehungen pflegen, wozu gegenwärtig ein kräftiger Mann an die Spitze des Auswärtgen Amtes berufen wor⸗ den ſei. Die engliſche Regierung ſei überzeugt, daß Deu tſch land unter dem Londoner Abkommen zu einem friedlichen Faktor in Europa werden könne. England begrüße einen baldigen Eintritt Deutſchlands in den Völkerbund. Baldwin bezeichnete es dann als die Aufgabe der neuen Regierung, die ſoziale Lage der Maſſen zu beſſern und energiſch in der Wahnungsfrage und der — * 3 Frage der Lebensmittelpreiſe vorzugehen. Ein inſpirierker Arkikel des Mancheſter Guardian In einem ſenſationellen Leitartikel entwickelt„Mancheſter Guardian“, höchſtwahrſcheinlich durch das Foreian Office inſpi⸗ — riert, das Proaramm der künftigen enaliſchen Außenvolitik. Im Vor⸗ derarunde ſtehe die ruſſiſche Frage. Mit Rußland müſſe ein dauerhaftes Vertraasverhältnis geſchaffen werden. Chamberlain werde den vorliegenden Vertrag mit Rußland nicht ratifizieren, aber ereit ſein. auf einer neuen Grundlage ein Vertraasverhältnis herbei⸗ zuführen. Was die Ruhrbeſetzuna betreffe. ſo berühre ſie in zweierlei Hinſicht enaliſche Intereſſe, einmal bei der Verteilung der Repardtionszahlungen, wobei Frankreich den Abzug der eſotzungskoſten fordere und zum anderen bei der Räumunader Kölner Zone. Ddie neue Reaierung könne beide Fragen einer Löſung näber bringen. indem ſie endlich durch das Hagger Schieds⸗ gericht die Entſcheidung darüber herbeiführen laſſe ob die Ruhr⸗ beſetzung auf Grund des Friedensvertrages zuläſſia ſei. Das dritte 5 aroße Problem bilde die Stellungnahme Enalands zum Genfer rotokoll, das in der vorliegenden Form unannehmbar ſei. Fur Rammereröffnung in Italien „ Der italieniſche Miniſterrat beſchloß, daß als Sprecher der Regierung morgen bei der Kñammereröffnung bei den Nach⸗ kufen für Matteotti und Caſalini nur Muſolini auftreten, uund daß die Regierung vorſchlagen ſolle, zum Zeichen der Trauer die Sitzung um eine Stunde zu unterbrechen, worauf das Budget des Miniſteriums des Aeußeren behandelt werden ſolle. Ferner wurde Leben mit Mannheimer Frauen- u. Muſik⸗Jeitunj. Au Energiſches vorgehen der Regierung beſchloſſen, für öffentliche Arbeiten 15 Milliarden Lire in 12 Jahres⸗ Mittag⸗Ausgabe * zaunheimer General Anzeiger 5 d Die Kriſis in Spanien beſtochen worden, um nach außen hin den Anſchein zu erwecken, daß der Aufſtand von ihnen inſzeniert ſei. Die Vorgänge an der Grenze Ein Berichterſtatter der„Liberte“ gibt ſeinem Blatte über die Zwiſchenfälle, die ſich in der Nacht von Donnerstag auf Freitag an der ſpaniſch⸗franzöſiſchen Grenze abgeſpielt haben, fol⸗ gendes Bild: 50 Spanier, die mit verſchiedenen Zügen von Pex⸗ pignan eingetroffen ſeien, ſollen ſich in der Nähe der Ortſchaft Ascain geſammelt haben, um in kleinen Gruppen nachts die Grenze zu überſchreiten. Sie hätten ſich gegen 2 Uhr nachts bei Vera ge⸗ ſammelt. Nachdem ſie einige Poſten der Bürgergarde, die ſich ihnen entgegenſtellten, niedergeſchoſſen hätten, ſei die Garniſon alarmiert worden, die nach einer Schießerei 27 Spanier feſtgenommen, 5 ge⸗ tötet und die übrigen in die Flucht geſchlagen haben. Von den Ge⸗ flüchteten ſind noch weitere 5 durch franzöſiſche Zollbeamte feſtge⸗ nommen worden. Die Kriegsgerichle an der Arbeit Das zu Pampalona zuſammengerufene Kriegsgericht hat 26 Verſchwörer verurteilt. Der öffentliche Ankläger forderte Todesſtrafe für 7 Angeklagte und für die übrigen Angeklagten lebenslängliche Zwangsarbeit. Die meiſten Angeklagten befanden ſich im Beſitz von Mitgliedskarten kommuniſtiſcher Vereinigungen Frankreichs. Ein Angeklagter ſtarb auf dem Transport an ſeinen Verwundungen. Die Verhaftungen in Madrid dauern fort. Es ſind bereits über 40 Republikaner, da⸗ runter auch bekannte politiſche Perſönlichkeiten feſtgenommen. **** 5 die verhandlungen mit Aboͤ⸗el⸗Krim *Madrid, 11. Nov. Auf der Jacht eines ſpaniſchen Induſtriellen werden momentan Vorbereitungen für den Empfang einer Abordnung bd⸗el⸗Krims getroffen. In den letzten Tagen fanden in den Gewäſſern von Gibraltar die erſten Be⸗ ſprechungen zwiſchen ſpaniſchen Vertretern und Parlamentären Ahd⸗el⸗Krims ſtatt e 2 2175 1* 8 Vor der Beilegung der Wiener Kriſe EEBerlin, 11. Nov.(Von unſ. Becl. Büro.) Die Auffaſſung, die wir am Samstag hier vortrugen, daß der Eiſenbahner⸗ ſtreik in Deutſchöſterreich in nicht zu langer Friſt beig e⸗ legt werde und Dr. Seipel Kanzlerbleiben werde, ſcheint ſich zu beſtätigen. Heute vormittag ſollen bei Dr. Günther, dem bisherigen Präſidenten der Bundesbahnen Verhandlungen zur Bei⸗ legung des Streiks mit den Vertretern der drei Eiſenbahnergewerk⸗ ſchaften beginnen. Tatſächlich iſt eine Entſpannung der Lage ſchon eingetreten. Man nimmt an, daß es bereits heute vormittag gelingen wird, die Grundlagen für den Ausgleich zu finden und daß der Nationalrat, der nachmittags 3 Uhr zuſammentreten ſollte, in der Hauptſache vor die glücklich vollendete Tatſache geſtellt ſein wird. In der chriſtlich⸗ſozialen Partei ſelber ſcheint die Unterſtrömung, die ſich gegen Seipel richtete und die im weſent⸗ lichen in dem Wunſch einiger ehrgeiziger Fraktionskollegen Seipels beſtand, ihn abzulöſen, überwunden zu ſein. Der Abgeordnete Kunſchack, der Obmann der Chriſtlich⸗Sozialen, hat in einer Partel⸗ verſammlung die Parole ausgegeben:„Wiederum Seipel, oder aber keinen Chriſtlich⸗Sozialen.“ Da die Großdeutſchen im Augenblick gar keinen Anlaß haben, einen anderen Chriſtlich⸗Sozialen als Dr. Seipel mit der Führung des Kabinetts betraut zu ſehen, wird die Kriſe alſo in der Wiederbeſtallung Seipels ihre Löſung finden. Amerika nach den Wahlen Hughes bleibt im Amke? (Spezialtabeldienſt der united Preß) Newyork, 10. Nov. Newyork World berichtet, daß gerücht⸗ weiſe verlautet, daß Staatsſekretär Hughes ſich bereit erklärt hat, weiter im Amte zu bleiben, nachdem ihm Coolidge verſprochen hätte, ſeine Kandidatur für die nächſte Präſidentſchaftswahl zu unter⸗ ſtützen. Hughes lehnte darauf das Angebot einer Newyorker An⸗ waltsfirma ab, die ihm eine Teilhaberſchaft anbot mit einer garan⸗ tierten Einnahme von 200 000 Dollar. Aus dem amerikaniſchen Senat (Spezialtabeldienſt der United Preß) eWaſhingkon, 10. Nov. Senator Borah wird Senator Lodges Nachfolger im Vorſitz der Kommiſſion für auswärtige An⸗ gelegenheiten werden. Die Stellung als Vorſitzender der Republi⸗ kaner im Senat dürfte entweder auf Senator Eurtis von Kanſac oder Senator Wadsworth von Newyork fallen. Amſtellung der amerikaniſchen Demokraten eSWaſhingkon, 10. Nov. Die Wahlergebniſſe dürften einen boben. Die kataſtrophale Niederlage, die ſie erlitten, hat in weiten demokratiſchen Kreiſen die Ueberzeugung hervorgerufen, daß die einzige Chance für die Partei die Annahme eines liberalen Programms iſt, um die zahlreichen Stimmen zu gewinnen, die ietzt progreſſiſtiſch gewählt haben. Gegen die Erweiterung der amerikaniſchen Luſtflotte (Spezialkabeldienſt der United Preß) Newyork, 10. Nop. Die Newyork World ſetzt in ihrer ſetzten Ausgabe den Kamuf gegen die Erweiterung der amerikaniſchen Luftſtreitkräfte fort. Sie hat erklärt, daß trotz der hohen Ausgaben, die die Regierung für die Luftſtreil⸗ kräfte mache, die meiſten der amerikaniſchen Flugzeuge veraltete Typen ſeien. die den modernen Anforderungen in keiner Weiſe entſprechen. Sie verlangt die Bildung eines beſonderen Luftfahr⸗ er Welt der Tochnik bemerkenswerten Wechſel in der demokratiſchen Partei zur Folge Preis 10 Pfeunig 1924— Nr. 524 N Anzeigenpreiſe nach Tarif, bei Vorauszahlung pro ein⸗ paltige Kolonelzeile für Allgemeine Anzeigen 0,40.-M. Reklamen.— G⸗M. Für Anzeigen an beſtimmten Tagen Stellen und Ausgaben wird teine Verantwortung über⸗ nommen. Höhere Gewalt, Streiks. Betriebsſtörungen uſw. berechtigen zu keinen Erſatzanſprüchen für ausgefallene oder beſchränkte Ausgaben oder für verſpätete Aufnahme von An⸗ zeigen. Auftr.d. Fernſpr.ohne Gewähr. Gerichtsſt. Monnheim. Unterhaltungs⸗Beilage Wandern u. Neiſen Deutſche Volkspartei und Aufwertung Von Landgerichtsdirektor Dr. Wunderlich, Leipzig“) I. Die Reichstagsauflöſung hat wiederum einmal auf Monate hinaus die ſachliche Arbeit int Reichstag unterbrochen, die an ſich ſchon in unſerer Zeit der Zerklüftung, innerpolitiſchen Partei⸗ haders und unfruchtbarer Debattierluſt wahrlich nicht groͤß geweſen iſt. Am ſchwerſten wird davon die Aufwertungsfrage be⸗ troffen, die ſeit Monaten weite Volklsſchichten beſchaͤftigt und die, wenn ihre Löſung immer weiter hinausgeſchoben wird, zu einer furchtbaren Gefahr für unſere innerpolitiſche Entwicklung werden kann. Im Lande draußen hört man freilich vielfach die Neinung, daß gerade der am 4. Mai gewählte Reichstag dieſer Materie keiner⸗ lei Verſtändnis entgegengebracht hätte, daß die Parkeien, die im Wahlkampfe hier Verſprechungen gemacht hätten, verſagt hätten und daß es deshalb gut ſei, wenn endlich ein neuer, von den Auf⸗ wertungsfreunden ſtärker beeinflußter Reichstag das Problem löſe. Soweit mit ſolchen Ausführungen auch auf die D. V. P. an⸗ geſpielt werden ſollte, trifft der Vorwurf in keiner Weiſe zu. Die D. V. P. iſt in der Aufwertungsfrage ſeit langem führend ge⸗ weſen. Es braucht nur an den Namen Dr. Düringer ermnert zu werden, der zuerſt dieſes heiß umſtrittene Problem ent⸗ ſchloſſen angepackt hat. Er war es, der für den letzten Reichs⸗ tagswahlkampf die Richtlinien für die künftige Aufwertung auf⸗ ſtellte, die vom Parteitage zu Hannover einſtimmig gebilligt die Frage in Fluß brachte. der Druckſachen): ſuchen, ſobald als möglich einen Geſezentwurf vorzulegen, der die jetzt geltenden Auf ſondere 1. den Höchſtſatz der Aufwertung angemeſſen erhöht, 2. den Aufwertungsvorſchriften rückwirkende Kraft verleiht, 3. für die öffentlichen Anleih eine gerechtere Behandlung in Ausſicht nimmt. Damit war programmatiſch die Richtung gekennzeichnet, in der die D. V P. die Löſung der Aufwertungsfrage anſtrebte. In der Tat war der Kernpunkt des ganzen Problems die Erhöhung tungsfreunde, die Vorſchriften auch auf frühere abgewickelte Fälle anzuwenden und eine Wiederverzinſung der öffentlichen Anleihen in Angriff zu nehmen. Als ſich dann gar bald ergab, daß die Reichs⸗ regierung auf dieſem Gebiete nicht die Initiative ergreifen würde, ſeiner Fraktion am 26. Juni den Antrag einbrachte, einen beſonderen Reichstagsausſchuß einzuſetzen, in dem die Regelung ſollte. Dieſer Ausſchuß, der achtzehnte in der Reihe der übrigen mit all dem Scharfſinn und der Zähigkeit, die ſeine hervorragend⸗ ſten Charaktereigenſchaften waren, bis wenige Tage vor ſeinem plötzlichen Tode mitgearbeitet. den Anſtoß zur Weiterarbeit gab. In dem Ausſchuſſe, in dem zunächſt tagelang Sachverſtändige und Vertreter der verſchie⸗ denſten Intereſſentengruppen gehört wurden, drohte durch eine lange Generalausſprache mit einer Fülle von Anregungen aller Art, die ſehr weit auseinandergingen, eine Verſandung. l das Bedürfnis hervor, dieſe ſchwierige, weitſchichtig! Materie in einem kleineren Kreiſe ohne alle Rückſichten auf Parteitaktik und Wirkung nach außen durchzuprüfen. Mitte Auguſt 1924 ſtellte Dr. Düringer mit Unterſtützung von Dr. Kulenkampf und gende Fragen nachprüfen ſollte: 1. Inwiefern iſt eine Verzinſung der öffentlichen Anleihen und nung möglich? möglich? Es waren dies dieſelben abänderungsbedürftig erklärt hatte. Die Sozialdemokratie wünſchte noch die Aufahme folgender Frage: 178 4. Was hat zu geſchehen, um im Gegenſatz zur 3. Steuernotper⸗ ordnung eine gleichartige Behandlung der Gläubiger herbeizu⸗ führen? 8 2 1924 hat der Unterausſchuß, in dem jede Partei je einen, die beiden größten, die deutſchnationale und die ſozialdemokratiſche, je zwei Abgeordnete entſandte, und der durch den Vorſitzenden und den Be⸗ richterſtatter des Vollausſchuſſes verſtärkt wurde, dieſe vier Frage in langen Sitzungen durchberaten. 5 Leider war es Dr. Düringer nicht mehr vergönnt, ſeine Partei in dieſem Unterausſchuß zu vertreten. Der Tod ſetzte dem nimmer⸗ darf aber wohl mit autem Gewiſſen behaupten. daß ich im Unter⸗ ausſchuſſe, ſoweittes meine Kräfte geſtatteten, im Sinne Dürin⸗ gers weitergearbeitet und ſeine Ziele mit beſtem Willen weiter ver⸗ folgt habe. Solange der nen abweichenden Anſichten in der Oeffentlichkeit durchzuſprechen und zu möalichſt einmütigen Beſchlüſſen zu kommen Nachdem dieſe Arbeit Oeffentlichkeit ein Recht darauf, zu wiſſen, wie die einzelnen Partei⸗ Die erſte Frage, nach den Verzinſungsmöglichkeiten der öffen lichen Anleihen und Vermögensanlagen, muß getrennt behan vatperſonen als Schuldner in Frage kommen. 7) Landgerichtsbirektor Dr. Wunderlich iſt der Nach Wien einzuſtellen nach dene von den Fachminiſtern auszuarbeitenden goniſaffonsglan 17*5 Laitten Tafigfeit miniſteriums zur Zentraliſierung der jetzt von vielen Stellen ausge · 4* 6 1 meriungsausſchusn ringers als Vertreter der Dentſchen Volkspar wurden. Er war es, der auch im letzten, jetzt aufgelöſten Reichstage Schon am 5. Juni hatte die Fraktion der D. V. P. folgenden Antrag im Reichstage eingebracht(Rr. 174 Der Reichstag wolle beſchließen, die Reichsregierung zu er⸗ wertungsvorſchriften abändert, inbe⸗ en und deren Zinſen des Aufwertungsſatzes und waren die Hauptwünſche der Aufwer⸗ war es wiederum Dr. Düringer, der mit Unterſtützung 5 der Aufwertungsfrage unverzüglich in Angriff genommen werden Ausſchüſſe, trat im Juli zuſammen, und in ihm hat Dr. Düringer Wiederum war auch hier er es, der Es trat allſeitig mir den Antrag, einen Unterausſchuß einzuſetzen, der fol⸗ der Vermögensanlagen der 3. Steuernotverordnung möglich? 2. Inwieweit iſt eine Erhöhung des Umwertungsſatzes von 15 Prozent bei den Vermögensanlagen der 3. Steuernotverocd⸗ 3. Inwieweit iſt eine Rückwirkung der Aufwertungsvorſchriften Der Vollausſchuß beſchloß demgemäß, und ſeit Ende September müden und unerſchrockenen Vorkämpfer in dieſer Frage ein Ziel. Ich Unterausſchuß taate. haben ſeine Mitglieder mit Recht Zurückhaltung geübt. Es war ja gerade der Zweck dieſes klei⸗ Ausſchuſſes, die ſchwierigen Rechts⸗ und Wirtſchaftsfragen in aller Sachlichkeit, ohne Rückſicht auf Parteitaktik und die voneinander aber durch die Auflöſung des Reichstages beendigt worden iſt, hat die vertreter zu den aufgeworfenen Fragen Stellung genommen haben. 1 1. Verzinfung öffenklicher Anleihen und Vermögensanlagen werden. je nachdem das Reich, die Länder. die Gemeinden oder Pri⸗ 5 Punkte in der 3. Steuernotverorbnung, die 7 die Fraktion der D. V. P. in ihrem Beſchluß vom 5. Juni 1924 für 4 2. Seite. Ar. 524 Neue Mannhe mer Zeitung damittag·Nusgabe) Dienskag, den 11. November 1924 a) Was die Reichsanleihen(Vorkriegs⸗, Kriegs⸗ und Nach⸗ kriegsanleihen) ankanat, ſo erklärte der Reichsfinanzminiſter Dr. Lu⸗ ther von vornherein. daß eine Verzinſung aller Reichsanleihen, und wenn ſie noch ſo mäßia ſei. etwa.5 Prozent, gänzlich aus⸗ geſchloſſen ſei, weil hierfür keine Mittel vorhanden ſeien. Er ſtellte dagegen für die nächſten vier Jahre die Erträaniſſe einer Inflations⸗ ſteuer zur Verfügung, aus denen bedürftigen Kriegsanleihezeichnern, die noch im Beſitze ihrer Anleiheſtücke ſeien. eine Rente, die in ge⸗ wiſſer Weiſe und auf beſtimmte Friſt vererblich ſein ſollte. gezahlt werden ſollte. Es iſt dies die vielaenannte Soziallöſung die ſich im weſentlichen in den Gedankengängen des Abgeordneten Dern⸗ bura(Demokratiſche Partei) beweate. Dr. Luther meinte ſogar in einer Sitzung daß dieſe Soziallöſung das Letzte ſei, was Kriegs⸗ und Reichsanleihegläubioer überhaupt in Zukunft zu erwarten hätten. Das erregte den lebhafteſten Widerſpruch im Ausſchuß. Ich habe namens der Deutſchen Volkspartei auf das Beſtimm⸗ teſte erklärt doß an dem Grundſatze der Verzinſung aller Reichsanleihen unbedinat feſtaehalten werden müſſe daß ſie auch noch vor dem im 8 16 der 3. Steuernotverord- nung feſtgeſetzten Termine(Erledigung ſämtlicher Reparationsver⸗ pflichtungen) aufaenommen werden müſſe, und daß die von der Re⸗ gierung vorageſchlagene Soziallöſung allenfalls eine Abſchlaas⸗ zahluna auf künftige Aufwertunasbeträge, keinesfalls aber die Pöſung der Rechtsfrage überhaupt darſtellen könne. Eine lange Zeit nahm die Erörterung der verſchiedenen Vor⸗ ſchläge in Anſpruch, die dem Reiche neue Steuerquellen erſchließen und durch eine Bevorzugung einzelner Anleihegläubigergruppen einen Anfang mit der Verzinſung machen wollten.(Antrag Fleiſcher und Emminger vom Zentrum und Bayeriſcher Volkspartei.) Alle dieſe Vorſchläge konnten nicht reſtlos befriedigen. Teils erſchienen ſie praktiſch undurchführbar, teils hielten ſie ſich in ſo engen Gren⸗ zen, die wiederum ſchwere Ungerechtigkeiten für andere Gruppen von Ankleihegläubigern mit ſich gebracht hätten. Immerhin zeiglen ſich doch in der Ausſprache Mittel und Wege, die es bei weiterer Verhandlung ermöglicht hätten die von der Reichsregierung vorge⸗ ſchliagene Soziallöſung weiter auszubauen und dergeſtalt umzuge⸗ ſtalten daß ſie nicht nur Almoſen für Bedürftige bot, ſondern zu „wirklichen Löſung der Rechtsfrage für alle Anleihegläubiger wurde. b) Ueber die noch umlaufenden Länderanleihen(die Mehrzahl der Länderanleihen iſt ja bei der Uebernahme der Eiſen⸗ bahn auf das Reich von dieſem übernommen worden) und die Möglichkeit ihrer Verzinſung war im Unterausſchuß volle Klarheit nicht zu gewinnen. Es wird ſich empfehlen. dieſe Frage den ein⸗ zelnen Ländern zur alsbaldigen Regelung zu überlaſſen, womit ſich guch die Hypotheken⸗, Renten⸗ und Sparerſchutzverbände einverſtan⸗ den erklärt haben. c) Bezüglich der Gemeindeanleihe herrſchte dagegen im Unterausſchuß weitgehende Uebereinſtimmung, daß die Gemeinden von Reichswegen angehalten werden müßten, alsbald mit einer, wenn auch mäßigen Verzinſung ihrer Anleihen zu beginnen. Soweit dieſe Anleihen zu werbenden Anlagen ver⸗ wandt worden ſind, ſind die Gemeinden auch durchaus in der Lage, aus dieſen Anlagen heraus den vollen Zinsſatz zu gewähren. Es geht aber nicht an, die Anleihen einer Gemeinde oder gar Serien einer Anleihe verſchieden zu behandeln, je nachdem, ob ſie zu pro⸗ ouktiven oder unproduktiven Zwecken verwandt worden ſind. Die Anleihegläubiger haben in dieſer Richtung nie einen Unterſchied zwiſchen den einzelnen Anleiheſtücken gemacht. Die Tolge iſt, dasz deshalb für alle Anleihen einer Gemeinde ein einheitlicher Zinsſatz feſtgeſezt werden muß. Den Gedanken des Abg. Dernburg, gewiſſe Inflationsgewinne werbender Gemeindeanlagen in Anlehnung an die Obligationsſteuer dem Sozialausgleichsfond des Reiches für ſeine Anleihen zuzuführen, habe ich nicht für richtig gefunden. Es kann den Gemeindegläubigern nicht zugemutet werden, Beträge, die an ſich ihnen hätten zugute kommen müſſen, den Kriegsanleihe⸗ läubigern zu überlaſſen. Auch einen Ausgleichsfond für die ver⸗ ſchiedenen Gemeinden, etwa innerhalb eines Kreiſes, einer Provinz oder eines Landes zu bilden, halte ich für wenig glücklich, da hier unter Umſtänden Gemeinden, die ſchlecht gewirtſchaftet haben, auf Koſten von Gemeinden mit guter Finanzwirtſchaft unterſtützt wer⸗ den. Wo Gemeinden, wie z. B. im Rhein⸗ und Ruhrland aus ganz beſonderen Gründen notleiden, wird der Staat helfend eingreifen müſſen. c) Uleber die Ver zinſung der übrigen Vermögens⸗ anlagen der 3. Steuernotverordnung war im Unterausſchuß raſch eine Uebereinſtimmung dahin erzielt, daß bereits ab 1. Januar 1925 eime Verzinſung entweder nach dem Vertrage oder zum Höchſtſatze von 5 Prozent möglich ſei. Dabei muß als lebſtverſtändlich voraus⸗ geſetzt werden, daß dem Eigentümer des noch unter Zwangswirt⸗ ſchaft ſtehenden Grundbeſitzes durch Lockerung oder Umbau der Mietsſteuergeſetzgebung erhöhte Einnahmen zufließen, ſo daß eine der Hypothekenzinskoſten auf die Mieter nicht in Frage ommt. Die Pariſer Wirtſchaftsverhandlungen Handelskammerpräſidenk Lenel in Paris Der deutſche Botſchafter v. Hoeſch und Staatsſekretär Dr. von Trendeſenburg, der erſte Delegierte für die Handelsvertrags⸗ nerhandlungen, hatten geſtern abend mit Miniſterpräſident Herriot eine Beſprechung, der auch Handelsminiſter Raynaldi bei⸗ wohnte Dieſe Beſprechung galt den deutſch⸗franzöſiſſhen Handels⸗ vertragsverhandlungen, die Mitte voriger Woche wieder aufgenom⸗ men wurden. Geſtern iſt aufgrund eines Vorſchlages des Induſtrie⸗ und Han⸗ delstages als Sachverſtändiger für die deutſch⸗franzöſiſchen Wirtſchaftsverhandlungen ernannte Präſident der Mannheimer Handelskammer Lenel in Paris eingetroffen. *.* 2* Wiederaufnahme der deutſch· belgiſchen Verhandlungen Wie wir erfahren, wurden geſtern im Auswärtigen Amt die im September unterbrochenen deutſch⸗belgiſchen Wirtſchafts⸗ verhandlungen wieder aufgenommen. Es wurde eine Einigung darüber erzielt, daß das Prinzip der Meiſtbegün⸗ ſtigung bei den weiteren Verhandlungen als Richtlinie dienen ſoll. Außer den Wirtſchaftsfragen ſollen bei den Verhandlungen auch Fragen allgemeiner Natur erörtert werden. Zuſammenſchluß der Oppoſition in der Tſchechoſ lowakei (Spezialkabeldienſt der United Preß) 8 Betlin. 11. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Auf einem Partei⸗ tag der deutſchen Agrarpartei in Sagaz keilte, wie der „Poſſiſchen Zeit.“ gemeldet wird, der Abg Maier mit, daß eine Verſammlung ſämtlicher Oppoſitionsparteien bevorſtehe, um über ein gemeinſames Vorgehen ſich ſchlüſſig zu werden. Bei einem gemeinſamen Vorgehen der Oppoſition würden die derzeit herrſchenden Koalitionsparteſen nur über eine ganz verſchwindende Mehrheit verfügen. Maier führte u. a. aus. die Teilnahme der Deutſchen an der Regierung ſei jetzt unmöglich, ein deutſcher Miniſter könnte ſich picht drei Stunden lang halten. Aber man müſſe auf die Eventualität eines Eintritts der Deutſchen in die Regierung vorbereitet ſein. Der Prozeß um die deutſchen Farbenpatente %(Spezialtabeldienſt der United Preß) Philadelphia, 10. Nov. In dem Prozeß zwiſchen dem Fis⸗ kus und der Chemical fundation zwecks Wiedererlangung von 6000 deutſchen Farbenpatenten, die nach Behauptung der Re⸗ gierung zu Unrecht vom Treuhänder für das feindliche Vermägen verkauft worden ſeien, ſt der Fiskus vor dem Bezirksgericht zu Wil⸗ mington unterlegen Die Regierung hat Berufuna eingelegt und gedenkt alles zu verſuchen, um die Patente wieder zu erlangen, die nach ihrer Behauptung ſ. Zt. für seze zein nominalle Summe ver⸗ lauft worden ſeien. 155 N 91 borauszahlungen auf die Einkommen⸗ w Die Reſchstagswahlen Kandidaluren Berlin, 11. Nov.(Von unſ. Verl. Büro.) Aus der Wahl⸗ bewegung iſt noch mitzuteilen, daß die Demokraten in Vayern als Spitzenkandidaten für Oberpfalz⸗Niederbayern den Oberbürgermeiſter von Nürnberg Dr. Luppe, der bereits der Nationalverſammlung angehörte, aufgeſtellt haben. In Koblenz, Trier und Birkenfeld iſt der demokratiſche Spitzenkandidat Dr. Zeller aufgeſtellt worden In Heſſen⸗Naſſau ſind die ſozialdemokratiſchen Spitzenkandidaten Scheidemann, Dittmann und Hoch⸗Hanau aufgeſtellt. Eine Wahlrede des Reichskanzlers Reichskanzler Dr. Marx hielt vorgeſtern auf einer Verſamm⸗ lung der Zentrumspartei in Osnabrück eine große Wahlrede. Der Reichskanzler führte u. a. aus: Unentwegtes Feſthalten an der in dieſem Jahre konſequent durchgeführten Linie der Außenpolitik ſei nötig. An dem Gedanken der Verſtändigungspolitik dürfe nicht gerüttelt werden. Den Weg zur Freiheit könne man nicht durch leere Drohungen erzwingen. Das Zuſammen⸗ arbeiten von Deutſcher Volkspartei, Zentrum und Demokratiſcher Partei habe, ſich bewährt. Die Zuſammen⸗ faſſung dieſer Parteien werde auch künftig zur Fortführung einer geſunden Politik erforderlich. Dinker gegen Ludendorff Berlin, 11. Nov.(Von unſ. Berl. Büro.) Die völkiſche Bewegung ſcheint an innerem Zwiſt auseinanderzu⸗ brechen. In der letzten Verſammlung der großdeutſchen Volks⸗ gemeinſchaft in München hat, wie bereits von uns gemeldet, Herr Dr. Artur Dinter, der Führer der thüringiſchen Völkiſchen, eine Anklagerede gegen Ludendorff gehalten, deren rückſichtsloſe Schärfe kaum noch zu überbieten war. Dinter hat Ludendorff vor⸗ geworfen, daß er den Verrat in die eigenen Reihen getragen hätte. Man hätte aufgeatmet, als Ludendorff die Stelloertretung des in Strafhaft ſitzenden Hitler übernommen hätte. Aber Ludendorff hätte ſich trotz Hitlers gegenteiligem Rat ins Parlament wählen laſſen. Das wäre die erſte Enttäuſchung geweſen. Die Fraktion ſei mit einem Male Hauptſache geworden. Die ganze Bewegung ſei einge⸗ ſchlafen, auf die Arbeiterkreiſe wirke der Name Ludendorff wie ein rotes Tuch auf den Stier. Die Reichstagsfraktion mit ihren 32 Mann entſprach ganz und gar nicht den Wünſchen Hitlers. Er hätte ganz beſtimmte Direktiven gegeben und ganz beſtimmte Namen ge⸗ nannt aber dieſe ſeien zum Teil unterſchlagen oder auch hinterrücks geſtrichen worden. Mit Wehmut hätte Hitler den weiteren Verlauf ner Dinge mit angeſehen. Die Günſtlingswirtſchaft und das Streber⸗ tum hätten ſich ausgebreitet Das Schlimmſte ſei dann die Grün⸗ dung des Frontbannes geweſen, in gänzlicher Verkennung der Tatſache, daß nach dem 9. November 1923 die alten Mehoden nicht mehr ziehen könnten. Wörtlich erklärte Dinter:„Hitler iſt ſo vornehm, ſeine Waffengenoſſen micht bloßzuſtellen, aber er hat es abgelehnt, die Leute, die es mit dem Frontbann zu tun hatten, nach dieſer Sache noch einmal zu empfangen. Natürlich iſt(Sektierer ſind das immer) Herr Dr. Dinter auch Geſpenſterſeher. In der bayeriſchen Landtagsfraktion müſſen die Verräter ſitzen, Elemente, die im Auftrag von Jeſuiten und Frei⸗ maurern ein falſches Spiel treiben. In die Reichstagsfraktion ſeien Zuchthäusler gewählt worden. Die Führer ſeien Generäle, Maſore und andere Off'ziere,(Mit der Logik ſcheint Herr Artur Dinter doch einigermaßen auf dem Kriegsfuß zu leben.) Schließlich reſigniert Dinter dahin: Er achte Ludendorff als Feldherr, aber ſeine Anſicht über den politiſ ben Führer Ludendorff müßte er auf das gründlichſte revidſeren. Worauf aus der Verſammlung der liebliche Zuruf ertönte:„Polniſcher Ochſe“ Und von einer ſolchen„Bewegung“ ſoll die„Erneuerung“ des deutſchen Volkes kommen! 5 Die wahlen in Anhalt Das Wahlergebnis von Anhalt, wo die Sozialdemo⸗ kraten und Demokraten erhebliche Stimmzunahmen zu verzeichnen haben, hat in demokratiſchen Kreiſen natürlich eitel Jubel hervor⸗ gerufen. Man ſieht in dieſem Ausgang des Wahlkampfes eine ſchlagende Widerlegung der Behauptung auf der Gegenſeite, daß nach dem Austritt der Herren Schiffer, Keinath und Gerland, die demokratiſche Partei ſo gut wie erledigt ſei. Aber auch die Sozia⸗ liſten triumphieren. Der Vorwärts iſt davon überzeugt, daß die Zeit des Stillſtands vorüber iſt, und daß die demokratiſchen Parteien allen voran die ſozialdemokratiſche, wieder im Vormarſch begriffen ſind. Die Verliner Rechtspreſſe iſt ſichtlich überraſcht. Sie ſucht nach Gründen dieſes von ihr nicht erwarteten Ergeb⸗ niſſes und findet ſie einmal in der Wahlmüdigkeit weiter bürger⸗ licher Schichten, dann aber auch in der Mißſtimmung der Ange⸗ ſtellten, die von einer Rechtsregierung eine Beeinträchtigung ihrer ſozialen Lagen befürchten. Einen dritten Grund für den Mißerfolg aber ſieht man in der Haltung des Zentrums, das bei der letzten Wahl eine Liſtenverbindung mit der Deutſchen Volks⸗ partei eingegangen war, während es diesmal ſich mit den Demo⸗ kraten zuſammentat. Wie die„Deutſche Zeitung“ be⸗ hauptet, ſoll das Zentrum für ſeine Unterſtützung der Demokraten von dieſen das Eintre ten für die Bekenntnisſchule zu⸗ geſichert erhalten haben. Darauf deutet auch eine Bemerkung der„Germania“ hin, die feſtſtellt, daß, wenn das Zentrum diesmal auch einen eigenen Kandidaten nicht habe durchbringen können, das Hauptziel dennoch inſofern erreicht 15 als Vorausſetzungen ge⸗ ſchaffen wurden für neue Verſuche zur Uebernahme der pri⸗ vaten katholiſchen Schulen auf das öffentliche Budget. Es werden natürlich aus dem Anhalter Ergebnis Schlüſſe auf die kommenden Reichstagswahlen gezogen, wobei man freilich die beſonderen Verhältniſſe in Anhalt ſehr ſtark wird in Rechnung ſetzen müſſen. Bemerkenswert iſt die Lehre, die die volksparteiliche „Zeit“ dem Wahlreſultat entnimmt. Es mag, meint ſie, für die beſonderen Verhältniſſe von Anhalt richtig geweſen ſein, dort die bürgerliche Volksgemeinſchaft zu bilden. In Baden habe die Deutſche Volkspartei ein ähnliches Angebot der Deutſchnationalen abgelehnt, das müſſe für durchaus richtig gehalten werden- Denjenigen gegenüber, die verlangen, die Volkspartei müſſe mit den Deutſchnationalen Schulter an Schulter gehen, betont das Streſemannſche Organ, daß die Narben des vorigen Wahl⸗ kampfes noch nicht verſchmerzt ſeien, daß die Anhänger der Partei ein ſolches Zuſammengehen nicht verſtehen würden, und daß die Partei ſich auf ihre eigene Wahlparole verlaſſen könne. Zu demſelben Schluß, wenn auch von andrem Geſichtswinkel aus gelangt die„Deutſche Zeitung“, die ja ſtets gegen den Ge⸗ danken eines gemeinſamen Vorgehens der Deutſchnationalen und der Deutſchen Volkspartei im Wahlkampf aufgetreten iſt. Eine Be⸗ ſtätigung dafür, daß ein Wahlbündnis zwrſchen Deutſch⸗ natfionalen und Volkspartei keinerlei Zugkraft beſitzt und daß etwaige Gewinne, die ſich auf der Zuſammenzählung der beiderſeitigen Reſtſtimmen ergeben könnten, mindeſtens aus⸗ zeglichen würden durch den Verluſt derer, die deutſchnatjonal aber nicht volksparteilich wählen wollten. Anhalt ſei nach Hamburg nd Mecklenburg die dritte Warnung. die Termine für die Steuerermäßigungen Nach einer halbamtlichen Auslaſſung wird über die Termine des Inkrafttretens der ſoeben erlaſſenen zwoiten Ver⸗ ordnung des Reichspräſidenten über die Steuererleichte⸗ rungen bekannt, daß die Verordnung auf die am 10. Nov. und am 10. Dez. fälligen Monatsvorauszahlungen auf die Einkommen⸗ Einfluß hat Die Monats⸗ und Körperſchaftsſteuern im November und Dezember ſind alſo noch in der bisher vorgeſehenen Höhe zu leiſten. Die Ermößigung um ein Wiertel wirkt ſich er ſt⸗ malig bei der am 10 Januar 1925 fälligen Vorauszahlung aus. Für die Gewerbekreibenden, die ihre Vorauszahlün⸗ Einkaaumen- und Körperſchaftsſteuern nach Ablauf eines und Körperſchaftsſteuern noch keinen Vierteljahres leiſten, wirkt ſich die Ermäßigung um ein Zwölftel ebenfalls erſtmalig am 10. Januar 1925 aus, bei der Land⸗ wirtſchaft ſchon am 15. November, um ebenfalls ein Zwölftel. da die Landwirtſchaft die vierteljährlichen Vorauszahlungen in der Mitte eines jeden Quartals leiſtet. Der Steuerabzug vom Ar⸗ beitslohn iſt noch nach den bisherigen Vorſchriften vorzunehmen. Die borgeſehenen Ermäßigungen gelten erſtmalig für den Steuerabzug für Arbeitsleiſtungen im Dezember. Ein aus⸗ Helicher Erlaß wird noch ergehen. Was die Umſatzſte uer an⸗ belangt, ſo treffen die Ermäßigungen erſt auf die Umſätze zu, die ab 1. Januar getätigt werden. Die Vorauszahlung am 10. Dedember und 10. Jonnar wüſſen noſh in der hirhenigen, be ge⸗ leiſtet werden. Zum Schluß iſt noch darauf hinzuweiſen, daß ein Viertel der unveränderten Vermögensſteuer am 15. Nov. fällig wird. die verkehrsſage bei der Reichsbahn Wagenmangel im Oktober Ueber die Verkehrslage der Deutſchen Reichs⸗ bahn im Oktober wird von unterrichteter Seite mitgeteilt, daß in dieſem Monat zum erſten Male ein gewiſſer Wagenmangel einſetzte, der haußptſächlich die Folge der Verſorgung der Bevölke⸗ rung mit Speiſekartoffeln und die Beſchaffung von Kohlenvorräten für Hausbrand und Induſtrie, ſowie zur Bewältigung der Zucker⸗ rübenernte iſt. Gegen Ende des Monats trat in der Wagengeſtel⸗ lung eine erhebliche Beſſerung wieder ein. Nach den bisherigen Feſtſtellungen betrug die Wagengeſtellung im Bereiche der Reichs⸗ bahngeſellſchaft im Oktober 1619 826 offene und 1231 594 bedeckte Wagen, d. i. eine Mehrgeſtellung von 26 Prozent bei offenen und 14 Prozent bei gedeckten Wagen. Die täglichen Leiſtungen im Güterzugsverkehr ſtiegen bis Mitte Oktober von etwa 443 000 Zug⸗ kilometer auf 482 000 Zuagkilometer. Zur Verladung der Kohle wurden im Oktober erheblich mehr Wagen geſtellt als im Septem⸗ ber. Im unbeſetzten Gebiet wurden 83 620 Wagen gegenüber 72 704 Wagen im Vormonat und 47 715 im Oktober des Vorjahres. in Deutſch⸗Oberſchleſien 98623 Wagen gegenüber 87 524 im Vor⸗ monat und 50 303 im Oktober des Vorjahres, in Mitteldeutſchland 255 275 Wagen gegenüber 234 374 im Vormonat und 139 637 im Oktober des Vorjahres, in Sachſen 97 748 Wagen gegenäber 92 687 im Vormonat und 48 784 im Oktober des Vorjahres geſtellt. Im Geſchäft mit künſtlichen Düngemitteln war ein Rückſchlag zu ver⸗ zeichnen. Es wurden insgeſamt 36 266'egen gegenüber 55 976 im Vormonat und 14253 im Oktober des Vorjahres zu dieſem Zwecke geſtellt. Zur Abwicklung des Kartoffelverſandes wurden 102 032 Wagen geſtellt gegenüber 29 480 im Vormonat und 101772 im Oktober des Vorjahres Die Verſandmengen an Brotgetreide und Mehl ſowie Zement änderten ſich nur wenig, dagegen ſtieg der Bedarf für Rübenſchnitzel ſowie Zucker ganz erheblich an. Für Rüben und Schnitzel wurden 227842 Wagen gegenüber 1504 im Vormonat und 121.316 Wagen im Oktober des Vorjahres. für Zucker 20 283 Wagen gegenüber 2760 im Vormonat und 8860 Wagen im Oktober des Vorjahres geſtellt. Die Lohnverhandlungen mit den Eiſenbahnern Geſtern nachmittag nahmen die Lohnverhandlungen bei der Reichsbahn ihren Anfang unter Beteiligung der drei Eiſenbahnarbeitergewerkſchaften. Bis zur Erledigung läuft der Tarifvertrag weiter. Beſtimmte Forderungen haben die Gewerk⸗ ſchaften noch nicht überreicht. Die Verwaltung beabſichtigt, erſt⸗ malig die Lohnregelung für die Arbeiter in Verbindung mit der Beſoldungsregelung für die Beamten vorzunehmen. Die Verhand⸗ lungen dauern an. Weiter wird noch berichtet, daß dem bald einzuberufenden Verwaltungsrat der Deutſchen Reichsbahngeſellſchaft, dem die Entſcheidung über eine Aenderung der Löhne geſetzmäßig zuſteht, eine Vorlage auf Erhöhung der Löbne unterbreitet werden ſoll, über deren Umfang mit den Gewerkſchaftsvertretern eine vorläufige Verſtändigung erzielt wurde. In der Angelegenheit der Gehaltsaufbeſſerung der Beamten wurde geſtern von dem Geſchäftsausſchuß der Be⸗ amtenſpitzenverbände noch beſchloſſen, daß eine Abordnung der Beamtenſchaft im Reichsfinanzminiſterium und beim Reichs⸗ kanzler vorſtellig werden ſoll um der Regierung gewiſſe Min⸗ deſtwünſche der Beamtenſchaft vorzutragen. Ueber die Höhe dieſer Forderungen iſt noch kein Beſchluß gefaßt worden. Vielmehr ſoll Der Fall Nathuſius V Paris. 11. Nov.(Von unſerm Pariſer Mitarbeiter.) Der „Matin“ veröffentlicht heute an beſonders auffallender Stelle eine Erklärung. die ein Blatt von maßgebender Stelle der hieſigen deut ⸗ ſchen VBotſchaft über den Fall Nathuſius gebracht hatte. Das Blatt ſtellt die Sache ſo hin, als ob die Veröffentlichung dieſer Mitteilund deshalb erfolat ſei, weil die deutſche Preſſe die Verhaf⸗ tung des Herrn v. Nathuſius zu wablagitatoriſchen Zwecken ausbeu⸗ ten wolle. In den vom„Matin“ publizierten Mitteilungen über den Fall ſelbſt wird wiederholt, was bereits von deutſcher Seite in der deutſchen Preſſe und auch an hieſigen maßoebenden Stellen mitaeteilt wurde. Die Gewährsmänner des„Matin“ werden olſo endlich dank der Neröffentlichung einer amtlichen deutſchen Darſtellung des falles den Tatbenand kennen lernen. denn bekanntlich ſind in den franzö⸗ ſiſchen Blättern phantaſtiſche Gerüchte von allen möglichen Reportern erſchienen. Es iſt von Wichtiakeit, zu bemerken, daß in der Darſtellung des „Matin“ nicht hervorgehoben wird, daß die deutſche Regierung um Freilaſſung des Generals v. Natbuſius nachgeſucht hatte. Geſtern fand zwiſchen Herriot und dem deutſchen Bolſchafter eine zweite Beſprechung über den Vorfall ſtatt. Die Verhandlungen ſind aber noch zu keinem Abſchluß gekommen. *** Ein neues Conkumazurkeil Aus Metz wird gemeldet, daß das Kriegsgericht den deutſchen Hauptmann Grabowſki in contuagciam zu 10 Jahren Zuchthaus, Verluſt der bürgerlichen Ehrenrechte und zu 20 Jahren Aufenthaltsverbot verurteilte. Der im 154. Inanterie⸗ Regiment in Kriegsdienſten geweſene Hauptmann ſoll die Wohnung des Notars Zimmermann in Brily, wo er 1915 in Quartier ſag, ausgeplündert haben. Badͤiſche Politik Neukonſtituierung der Landlagsausſchüſſe Karlsruhe, 11. Nov.(Eigener Bericht.) Am Freitag nach⸗ ſich im Badiſchen Landlag die Ausſchüſſe kon⸗ ſtituiert. rum(Soz.), Stellvertreter Dr. Glockner(Dem.) und Schriftfüher Seubert(Ztr.). Im Ausſchuß für Rechtspflege und Ver⸗ waltung iſt Vorſitzender Rüge(3Ztr.), Stellvertreter Rauſch (Soz.) und Schriftführer Schrank(Oddb.). Im Geſchäftsord⸗ nungsausſchuß iſt Vorſitzender Meyer⸗Karlsruhe(D..), Stell⸗ vertreter Gebhardt(Ldb.) und Schriftführer Haebler(Soz.) Im Im Ausſchuß für Geſuche und Beſchwerden iſt Schön(Dem.) Vorſitzender, Schneider⸗Heidelberg(Ztr.) Stellvertreter und Schnei⸗ der⸗Mannheim(F..) Schriftführer. Ein Inikiativankrag der Deutſchen Volkspartei Die Deutſche(liberale) Volkspartei hat im badiſchen Landtag einen Initiativantrag auf Abänderung des§ 4 der Verfaſſung Die Abänderung erſtrebt eine Be⸗ ſtimmung, die das Recht des Landtages, ſich ſelbſt aufzulöſen, ausdrücklich feſtlegt. „ Auflöſung der Skupſſchina. Geſtern trat die am 18. März 1923 gewählte Skuptſchina zum letzten Male zuſammen. Sie hat während ihrer zweijährigen Lebensdauer kaum zehn Geſetzesvor⸗ lagen erledigt. Die Neuwahlen ſind für den 8. Februar aus⸗ deſchrie! ben. darüber erſt am Mittwoch ein Uebereinkommen getroffen werden. Vorſitzender des Haushaltsausſchuſſes iſt Ma⸗ ——— 5 * 1 1 9 n 77 1 9 5 5 + U 4 2 10 180 05 4** wurde. ſich heraus, daß man in der kleinen Gemeinde nichts mehr von Waldhof in der Polizeiwache des 10. Reviers. Dort kann gegen Dienstag, den 11. November 1924 3. Seite Ar. 524 neue Mannheimer zeitung(Mittag⸗Aus gabe) Mergenthaler⸗Feier in hachtel Ehrung eines ſchwädiſchen Erfinders Hachtel?„wer kennt Hachtel, die kleine, knapp 300 Seelen ſtarke Gemeinde an der kalbach im Taubergrund? Nicht einmal die ſonſt ſo vorzügliche Mergentheimer Lokalgeſchichte von Karl Fleck nennt den Namen. Und doch war der 9 Kilometer ſüdlich von Mergentheim lieb⸗ lich im Idyll der Tauberberge gelegene Ort am letzten Sonntag die Stätte eines Feſtes, wie es die Alten und Jungen vom ganzen Wachbachtal ſicher noch nie erlebt haben. Denn aus dem kleinen Dorf ſtammt einer unſerer Großen, ohne die unſere moderne Zivi⸗ liſation, vielleicht kann man auch ſagen: unſere moderne Kultur, nicht zu denken iſt. Im Jahre 1854 vor 70 Jahren, wurde im Schulhaus— im heutigen Rathaus— von Hachtel der Erfinder der Setzmaſchine, Ottmar Mergenthaler, geboren, ein Schwabe— denn im Mittelſchwäbiſchen iſt die Damilie Mergen⸗ thalers zu Hauſe,— deſſen Name in der Geſchichte der Vuchdrucker⸗ kunſt neben Johann Gutenberg und Friedrich König, dem Erfinder der Schnellpreſſe, immer in Ehren genannt werden wird. Er hat ſeine Erfindung in Amerika gemacht, wo er als 18jähriger aufge⸗ weckter Junge in der Fabrik eines Onkels in Waſhington eintrat. Man hält die Erfindung daher in der Welt vielfach für das Werk eines Amerikaners, umſo mehr, als die von ihm erfundene Maſchine den undeutſchen Namen„Linotype“ trägt. Aber die geniale Er⸗ findung ſtammt aus dem Hirn eines ſchwäbiſchen Baſtlers, der auch in ſeiner zweiten Heimat bis zu ſeinem Tode im Jahre 1899 in ſeinem Herzen ein treuer Sohn ſeines deulſchen Vater⸗ und Mut⸗ terlandes geblieben iſt und deſſen Erbe von der deutſchen Mergen⸗ thaler Setzmaſchinenfabrik G. m. b. H. verantwortungsbewußt be⸗ treut wird. Und wenn man ſich jetzt in Deutſchland darauf beſonnen hat, daß dieſem großen deutſchen Sohn Ehre gebührt, ſo wäre es, wie Direktor Heyme⸗Mannheim in ſeiner Anſprache am Geburts⸗ haus des Erfinders mit Recht vorgeſchlagen hat, wohl am Platze, duch ſeiner Erfindung einen guten deutſchen Namen zu geben, ſtatt es fremdklingenden und den meiſten unverſtändlichen„Linotype“, er nur geeignet iſt, den deutſchen Urſprung zu verſchleiern. Das Feſt in Hachtel wurde von der Mergenthaler Setz⸗ maſchinenfabrik G. m. b. H. in Berlin veranſtaltet, die es als chre Ehrenpflicht anſah, das Andenken ihres Gründers zu ehr m. Sie tat das, indem ſie am. Geburtshaus Mergenthalers, der alten Schule, eine Bronzetafel anbringen ließ, der geſtern enthüllt Sie trägt die Inſchrift: „In diesem Hause wurde Ottmar Mergenthaler am 11. Mai 1854 geboren.— Er erfand die Linotype-Setz- maschine und vollbrachte hierdurch eine der größten Er- Tindungstaten, die deutscher Geist und deutsche Arbeit ge- leistet haben.— Dem Andenken des Erfinders in Dank- barkeit gewidmet von der Mergenthaler Setzmaschinen- fabrik G. m. b. H. in Berlin.“ Als Otto Schlotke 1919 ſeine Studien in Hachtel machte, ſtellte dem großen Sohne wußte. Nur einige Alte erinnerten ſich an ſeinen Vater, der von 1849 bis 1857 evangeliſcher Lehrer des Ortes geweſen war und als Opfer der konfeſſionellen Streitigkeiten hatte wieder gut. Vom Schultheißen bis faſt zum letzten Ortseinwohner beteiligte ſich alles an den Vorbereitungen zum Feſt mit unermüd⸗ lichem Eifer und immer neuen Einfällen, wie man es noch ſchöner machen kann, und als die Feſtgäſte am Sonntag einzogen begrüßte ſie am Ortseingang ein Triumphbogen, und faſt kein Haus gab es, das nicht eine oder gar mehrere Fahnen und Tannenreisguirlanden getragen hätle Das Feſthaus ſelbſt war unter Leitung des Lehrers über und über mit Guirlanden und Fahnentüchern geſchmückt. Unter den Feſtteilnehmern war ſelbſtverſtändlich in erſter Linie das Buch⸗ druck⸗ und Zeitungsgewerbe ſtark vertreten: Buchdruckerverein, Zei⸗ tungsverlegerverein, Faktorenverein. So marſchierte unter Vocan⸗ tritt einer kleinen Abteilung der Stuttgarter Reichswehrkapelle ein recht ſtattlicher Zug in dem Orte ein und ſtellte ſich am Rathaus auf, wo um 1 Uhr die ganze Einwohnerſchaft mit dem Gemeinde⸗ rat, dem Ortsgeiſtlichen und dem Lehrer ſich verſammelt hatte. Nach einer herzlichen Begrüßungsanſprache durch den Ortsvor⸗ ſteher, Schultheiß Brand, gab Herr Otto Schlotke⸗Berlin ein anſchauliches Bild vom Leben und der Bedeutung Ottmar Mergen⸗ thalers und zeigte, wie der junge Lehrerſohn aus kleinſten Verhält⸗ niſſen heraus mit dem ſicheren Inſtinkt des Genies den Weg zum Ziele ging. Der evangeliſche Geiſtliche, Pfarrer Dr. Weiß von Wachbach, unterſtrich den für die kleine Gemeinde ungewohnten Feſtcharakter des Tages und brachte den techniſchen Erfinder in eine ſinnvolle Beziehung zu den beiden anderen Großen aus deutſchem Kulturleben, die im Bezirk eine Stätte gefunden haben; Mörike, der in Mergentheim dichtete und Matthias Grünewald, deſſen jetzt noch einziges deutſches Hauptwerk, die„Madonna im Grünen“ im benachbarten Stuppach aufbewahrt wird. Der katholiſche Vikar Burger ſtellte den raſtlos zum Ziele ſtrebenden Erfinder der Jugend als Beiſpiel hin. Für den Kreis IV(Stuttgart) des Deut⸗ ſchen Buchdruckervereins ſprach Direktoer Heyme⸗Mannheim wir⸗ kungsvolle Worte dankbarer Ehrung für den Schöpfer der Setz⸗ maſchine, die dem Kulturleben der ganzen Welt die Flügel gegeben hat, ſo daß das geſchriebene und gedruckte Wort mit bisher unge⸗ wohnter Schnelligkeit durch den Druck verbreitet werden kann. Schade, daß die deutſche Erfindung, ausgebaut und vervollkommnet durch die Mergenthaler Setzmaſchinen⸗Fabrik G. m. b.., keinen deutſchen Namen hat! Direktor Deppe⸗Stuttgart überbrachte die Glückwünſche des Vereins württembergiſcher Zeitungsverleger: An dieſer Stätte ſtehe heute die geſamte Kulturwelt, nicht nur Zeitungsverleger und Buch⸗ drucker, auch die ganze Leſerſchaft, die die Früchte dieſer Erfindung genieße. Herr Oberamtmann Schlör ſprach ſeine Freude aus über die Ehre, die dem Bezirk widerfahre, und Herr Gläſer⸗ Bietigheim gedachte des Bietigheimers Hahl, der dem Gefeierten den Weg in die Welt und zum Ziel geöffnet hatte. Sodann übernahm Schultheiß Brand die Gedenktafel. Muſikaliſche und geſangliche Vorträge des Stuttgarter Faktorenvereins und der Stutt⸗ garter Reichswehrkapelle verſchönten die Feier. Das Deutſchland⸗ lied, von allen mitgeſungen, machte den Beſchluß der Feier im Freien, die dann noch im Löwen bei einem trefflichen Eſſen eine weichen müſſen. Aber die Gemeinde machte das Vergeſſen reichlich PPPCCCCCãã ¶¶o ⁊ͤ Städtiſche Nachrichten Wahlkartei Das Städtiſche Nachrichtenamt weiſt darauf hin, daß bei der Reichstagswahl am 7. Dezember nur die Perſonen wählen dürfen, die in die Wahlkartei eingetragen ſind. Diejenigen Wahlberechtigten, die in den letzten Tagen keine diesbezügliche Karte— auf der Wahl⸗ bezirk und Wahllokal angegeben ſind— erhalten haben, ſind bis jetzt in die Wahlkartei nicht aufgenommen. Sie müſſen deshalb ſofort die Eintragung veranlaſſen. Die Wahlkartei liegt bereits ſeit Montag, den 10. November offen und zwar für die Altſtadt im Rathaus N 1, Zimmer 18, für die Stadtteile Feu⸗ denheim, Käfertal, Neckarau, Rheinau und San d⸗ hofen in den dortigen Gemeindeſekretariaten, für den Stadtteil die Nichteintragung jeweils vormittags von 9 bis 12 Uhr und nach⸗ mittags von 3 bis 675 Uhr, Sonntags nur vormittags von 9 bis 12 Uhr Einſpruch erhoben werden. Der letzte Tag zur Einſicht iſt Sonn⸗ tag, 23. November. Zwecks Vermeidung von Unliebſamkeiten empfiehlt ſich eine ſofortige Erledigung. Wer dies ver⸗ ſäumt, iſt ſelbſt ſchuld, wenn er am 7. Dezember ſein Wahlrecht nicht ausüben kann. durch Wort und Ton gewürzte Fortſetzung fand. eee eeeeeeeeeeeee 8. Prüfung des Stenographiſchen Prüfungsamtes Am 2. November hielt das bei der Handelsdammer Mannheim errichtete Stenographiſche Prüfungsamt ſeine 8. Prüfung ab, an der 92 Prüflinge teilnahmen. Das Diktat dauerte nach vorausgegan⸗ genem Probediktat 5 Minuten. Von 92 Teilnehmern genügten 39 den geſtellten Forderungen. 45 Arbeiten waren ungenügend und 8 wurden nicht abgeliefert. Das Vertungsergebnis zeigte, daß in der der abgelbeferten Arbeiten ungenügend waren. Anhand der Prü⸗ fungsergebniſſe mußte eine Verſchlechterung der Kennt⸗ niſſe gegenüber der letzten Prüfung ſeſtgeſtellt werden. In der er ſten Abteilung, in der in einer Geſchwindigkeit von 125 Silben in der Minute geprüft wurde, nahmen 52 Prüflinge teil. Von dieſen beſtanden 21. Folgenden Prüflingen konnte ein Fertigkeitszeugnis ausgeſtellt werden(darunter beſtanden 5 mit ſehr gut): Karl Brand⸗Mannheim, Alfred Engelhardt⸗Schifferſtadt, Anng Fahrig⸗Wonms, Ludwig Gramlich⸗Haßloch, Käte Haeckel⸗Worms, Lotte Hartmann⸗Worms, Luiſe Hauſer⸗Ludwigshafen, Kreiter⸗Germersheim, Olſa Peterſohn⸗Worms⸗Pfiffligheim, Sofie Qusring⸗Germersheim, Jul. Reich⸗Heßheim, Gretel Selger⸗Worms, Heinrich Schäfer⸗Worms, Lisbeth Schmitt⸗Germersheim, Trude Schönfärber⸗Worms, Emilie Schwab⸗Mannheim, Kurt Weitzel⸗ Mannuheim, Käte Wiesheu⸗Worms. 8 Die Abteilung II zu 150 Silben Geſchwindigkeit in der Minute hatte 28 Teilnehmer, von denen 13 beſtanden(darunter 2 mit ſehr gut): Berger Karl, Frankenthal; Garſt Marta, Frankenthal; Haupd⸗ mann Willy, Ludwigshafen; Klee Katharina, Frankenthal; Kreuz⸗ berg Katharina, Neuſtadt; Mayer Liſſi, Frankenthal; Offenhäuſer Lydia, Frankenthal; Prottengeier Wilma, Frankenthal; Schneider Heinrich, Speyer; Schreiber Johanna, Frankenthal; Schumacher Nur wer in der Wahlkartei eingekragen iſt, darf wählen! Heinrich, Ludwigshafen; Tag Augufte, Ludwigshafen, Wertz Paula, erſten Abteilung Geſchwindigkeit von 125 Silben) über 60 Prozent T Hildegard Henlel⸗Worms, Frida Höbeler⸗Worms, Aenne Keller⸗Worms, Eſſe Neuſtadt. In Abteilung III zu 180 Silben Geſchwindigkeit in der Minute nahmen 6 Prüflinge teil, von denen 8 beſtanden: Baum⸗ gärtner Suſanne, Mannheim⸗Neckarau; Käß Betthy, Frankenthal; Kniege Frieda, Ludwigshafen. In Abteilung IV zu 200 Silben Geſchwindigkeit in der Minute nahmen 2 Prüflinge teil, von denen einer beſtand: Schrimpfl Lieſl, Germersheim. In Abteilung W zu 240 Silben Geſchwindiczeit in der Minute nahm ein Prüfling 9 mit Erfolg teil: Müller Ernſt, Speyer. * Diebſtahlschronik. In letzter Zeit wurde u. a. entwendet: In einem Warenhaus eine grünlederne Geldtaſche mit 5 Fächern und 30 Mk Inhalt.— In der Hochuferſtraße ein eiſernes Benzinfaß mit der Nr. 7792, Inhalt 80—90 Kilogr. Benzin.— Aus einem Hoſe in N 2 zwei neue echte Perſerteppiche. Der eine iſt.23 Meter lang, verſchiedenfarbig, rot mit blau hervortretend, der zweite 1,58 Meter lang, 1,13 Meter breit, verſchiedenfarbig mit roten Borden, in der Mitte ein Odolflaſchenmuſter. Vereinsnachrichten —rr. Stiftungsfeſt des Stenographenvereins Skolze⸗Schren. Sein wohlgelungenes diesjähriges Wiegenfeſt begina am Samstag abend der Stenoaraphenverein Stolze⸗Schrey im Saal des Friedrichsrarkes. Die reichhaltige Feſtfolge tiſchte muſikaliſche, humoriſtiſche und thea⸗ träliſche Gerichte auf. Die muſiſchen Gaben konnte man ohne„Dilet⸗ tantalusqualen“ genießen: ja die Vorträge der Sängerin ſtanden auf ſehr achtungswerter Höhe. Frl. Florn Weidner ſcheint am Ziel ihrer Ausbildung angelanat zu ſein Ihr ſchlackenreiner, ſchlanker Koloraturſopran iſt agleichmäßia durchgebildet und beherrſchte auch im verſchwebenden Piano mühelos den Raum. Glänzend laa ihtr Mozarts Arie„il Re Pastore“; in zwei deutſchen Liedern hätte die Künſtlerin ruhig noch etwas mehr aus ſich herausgehen dürfen. Das Letztgeſagte ailt in noch höherem Grad von dem Solovioliniſten des Abends, Walter Maas. Er ſpielte das E⸗Moll⸗Konzert von Nar⸗ dini und die Obligatſtimme in der Mozartarie klar und rein und mit großem Ton, nur etwas ſtarr; der junge Geiger muß noch lernen, daß jedes Kunſtwerk ein Werden und Vergehen, ein Sehnen und Sterben iſt! Mehr Eigenwärme gab der gewandte Klavierbegleiter Lacroix ſeinen Einzelnummern von Liſzt und Grieg mit. In vor⸗ gehmem Rahmen hielten ſich die humpriſtiſchen Intermezeis des Herrn Toni Kunz. Endlich gabs noch den Schwank„Die Stuben⸗ genoſſen“ von Albertus zu ſckauen, der nach Art eines endlos kaden⸗ zierenden Muſikſtücks bereits verbrauchte ſzey iche Tricks bandwurm⸗ artig wiederholt: doch unterhielten ſich die Zuſchauer bei der fleißig ausgearbeiteten Darſtellung recht aut. Zum guten Beſchluß ver⸗ einigte ein gemütlicher Ball die Erſchienenen. —-Der Obſt⸗ und Garktenbauverein Feudenheim hielt am Sonntag im Gaſthaus zum Ochſen eine Verſammlung ab, die den geräumigen Saal bis auf den letzten Platz füllte. Einige Ver⸗ einsangelegenheiten fanden durch Vorſtand Weller raſche Erledi⸗ gung. Den Glanzpunkt der Zuſammenkunft bildete ein Vortrag des Hauptlehrers Weitzel von Mannheim über Anlage und Pflege des Gartens. Seine ſachlichen, von viel Erfahrung und Intereſſe für den Gartenbau ſprechenden Ausführungen wur⸗ den von der Verſommlung mit reichem Beifall aufgenommen. Manchen Schrebergärtner werden die ſchönen Worte des Herrn Weitzel ermutigt haben, ſeinen gegenwärtigen verwäſſerten Garten im nächſten Jahre weiterzupflegen. Die Zerloſung von Blumen⸗ zwiebeln uſw an die anweſenden Vereinsmitglieder fand freudigen Anklang und dürfte ganz beſonders geeignet ſein, das Intereſſe an den Vereinsverſammlungen zu heben. veranſtaltungen 4 Theakernachricht. Mit der Mittwoch, den 12. November ſtatt⸗ findenden Aufführung wird Goethes Schauſpiel Iphigenie auf auris“ in der Inſzenierung Ado von Achenbachs vom Vorjahre wieder in den Spielplan aufgenommen. In der Titelrolle gaſtiert Frau Anna Meyer⸗Glenk.— Ddie Spieloper„Der Poſtil⸗ lion von Lonjumeau“, die hier zum letztenmale im Dezember 1917 gegeben wurde, wird neueinſtudiert wieder in den Spielplan aufgenommen. Die erſte Aufführung findet Freitaga, den 14. No⸗ pember ſtatt. Karl Marx hat das Stück in Szene geſetzt, die muſi⸗ kaliſche Leitung hat Werner v. Bülo w. Das Gedeihen der Kinder beruht in erster Linte auf einer soigsamen Ullege des Kö.peis Das beste Mitiel hierzu steime vollständig neuiale Seite mit hohem Felt- gehall. Unsere Kölnisch Wasser Seife mit dem„Pleildreieck, ist unschädlich, tein und zuverlässig Sie en net sich bei jedem Wasser. auch für die empfindliche Haut der aun N⸗ Hersteller: Augustf Jacobi.-., Darmstadt Seifenfabrik, gegr. 1836. Neugeborenen. Zu beziehen dufch alle einschlägigen Geschäfe. Men verlange kostenlose Proben. Daher beachte man die Marke „Pfleildreieeck“. Emi17 Es ſind in der Welt viele Mittel, ehrlich zu leben, und wenn heftes op. 27; die Künſtlerin brachte das ganz auf Verinnerlichung„Du“ einen ſtärkeren Akzent dem„Sinne“ nach vertragen hätte: keines mehr iſt, finden ſich doch einige nicht mehr zu leben Wer geſtellte Lied zu wahrhaft vollendeter Wiedergabe, an der Max„Wen Du nicht verläſſeſt, Geniuns nach meiner Ueberzeugung ſeine Pflicht getan hat, darf ſich am Ende, wenn ihn die Kräfte verlaſſen, nicht ſchämen, abzutreten. Seume. ** 1. Konzert des Lehrer geſangvereins Mannheim⸗Ludwigshaſen Zwei Geburtstagsjubilaren dieſes Jahres galt das Konzert. Den einen deckt die kühle Erde, und dennoch lebt er unter uns; wie der friſche Hauch ſeiner ſchönen Heimat weht der Atem ſeines reinen Geiſtes durch unſere muſikaliſche Welt: Anton Bruckner war der erſte Teil des Abends gewidmet. Man wird gut daran tun, von allen„kosmiſchen“ Deutungen, von allem Philoſofaſeln über dieſen gottvollen Mann ganz abzuſehen; der einzige Weg zu ihm iſt, ihn herzlich zu lieben. Und dieſe Liebe ſprach deutlich aus dem hin⸗ gebungsvollen Spiel des Landestheaterorcheſters, das unter Werner von Bülows wahrhaft aufopfernder Leitung die zweite Sinfonie Bruckners, die unſeres Wiſſens noch nie hier aufgeführt wurde, zum Erklingen brachte Man hat ſcherzweiſe von ihr als der„Pauſenſinfonie“ geſprochen und damit auf die Cä⸗ ſuren angeſpielt, die der Schöpfer des Werks zu der erſtrebten Klar⸗ heit in der Herausarbeitung ſeiner Themen für angebracht hielt. Die Interpretation entſprach dieſer Forderung der Durchſichtigkeit in bohem Maß. Die Bäſſe, denen am Ende des erſten und im zweiten Satz höchſt charakteriſtiſche Figuren gehören. bildeten einen treff⸗ ichen Hintergrund. Voll köſtlichen Reizes erklang das launige Scherzo. Die Anmut, die dem Ganzen das Gepräge gibt, blieb auch dem letzten Satz gewahrt, deſſen breites Ausklingen einen nachhalti⸗ gen Eindruck ſicherte. Die feine Arbeit der Begleitſtimmen ſei nicht vergeſſen. Herr von Bülow darf mit Stolz auf dieſen Erfolg blicken, den er redlich mit ſeiner emſigen Schar teilte. Er- hat die hieſigen Konzertbekucher mit einem Werk bekannt gemacht, von dem wir kaum glauben, daß ſein Schöpfer es im Lauf der Zeit beinahe nicht mehr anerkennen wollte.— Da wir mit ihm des gefeierten Meiſters Anton gedachten ſei gleich bier mit den außerhalb des Chorkreiſes aufgeführten Werken der Zweite genannt, dem der bend gewidmet war: Richard Strauß. Er kam mit drei Lied⸗ chöpfungen zu Gehör, um die ſich Frar Jane Freund⸗Nauen verdient machte. Der„Geſong der Apolloprieſterin“, deſſen Dichtung von unſerem kulturvollen Landsmann E von Bodmann ſtammt, kam urch die farbenreiche Orcheſterbegleitung und die ſich darüber ſieg⸗ haft hinwegſetzende Stimme der klug abwägenden Interpretin zu Kergls elfenhaftes Violinſolo beteiligt war und entſprechend ge⸗ würdigt wurde. Das Sprechlied„Muttertändelei“ offenbarte die Gewand.heit der Sängerin. Der Lehrergeſangverein wird es gewiß in ſeinem Sinne deuten, wenn wir des Mitgebotenen zuerſt gedachten. Ihm gebührt der Dank für die geſchmackvolle Wahl und damit, was ihn ſelbſt betrifft, zugleich die Anerkennung, vor Werken nicht zurückgeſchreckt zu ſein, die weder durch Gebräuchlichkeit, noch durch die techniſchen Voraus⸗ ſetzungen eine Scheinwirkung ſichern, die aber umſo mehr ein Streben nach hohen Zielen offenbarten. Ungeachtet des Schickſals der Brucknerſchen Werke, haben ſich ſeine Männerchöre, hauptſäch⸗ lich aus der Praxis als Chormeiſter der Linzer Liedertafel ent⸗ ſtanden, über einen beſonders hohen Grad von Nichtbeachtung auch heute noch zu beklagen. Schuld daran mag ſein, daß vieles darin for⸗ mal etwas antiquiert iſt; doch dies läßt ſich da und dort leicht umgehen, wie der Chor mit Orcheſterbegleitung„Um Mitternacht“ zeigte, der in der erſten Faſſung für Männerchor und Altſolo zur Aufführung kam. Wenn wir nicht irren, iſt die ſpätere Faſſung a capella mit Tenorſolo und zum Teil als Brummchor komponiert; demgegenüber kann man die Wahl der erſtgeprägten Form nur begrüßen. Auf den äußerſt warm klingenden Untermalungen der Bäſſe bauten ſich die ſatten Farben des fein abgetönten Chor⸗ körpers höchſt reizvoll auf, unterſtützt von den einfach gehaltenen Begleitfiguren des Streichorcheſters und durchrankt von dem tragen⸗ den Altſolo der Frau Freund. Die Wahl des erſten Chors war vielleicht nicht ganz glücklich, wenn auch an ſich unbedingt verdienſt⸗ voll. Ein Meiſterſtück war die Wiedergabe des Chorwerks„Helgo⸗ land' mit Orcheſter. Der hölzerne Text ſtört nicht mehr, ſobald die Wucht dieſes Werks zu wirken beginnt. Man kann faſt von drei, ſich an Eindruckskraft übertürmenden Teilen reden; das Ei⸗ land iſt bedroht: ein Anſchwellen voller Macht und Gewalt; das Gebet: ein Sang, der zum Himmel ſchwebt; die raſende See ver⸗ nichtet die Feinde: ein Gemälde von unerhört großartiger Anſchau⸗ lichkeit,— das alles durch emſigen Fleiß und unbedingte Hingabe von dem Chor in einer Weiſe verbildlicht, die höchſten Lobes wert war und die alle Eigenſchaften einer gewiſſenhaften Durchbildung verriet.— Den Abend beſchloß„Wanderers Sturmlied“ von Richard Strauß, für fünfſtimmigen Männerchor von Othegraven bearbeitet(ſtatt ſechsſtimmigem gemiſchtem Chor). Goethe hat dies Jugendgebilde einen„Halbunſinn“ genannt. Der junge Strauß muß ſich offenbar von dem dithyrambiſchen Schwung dieſes Ge⸗ danken⸗ und Gefühlsſtürms in umdrohter Landſchaft mitgeriſſen gefühlt haben,— wie anders wäre dieſe Häufung und Verzwei⸗ vorzüglicher Wirkung.„Morgen“(Worte von Mackap) iſt durch beine duftige Orcheſterbegleitung wohl die edelſte Schöpfung des Lied⸗ gung im muſikaliſchen Bild zu erklären. Sie kam durch den Chor voll zum Ausdruck, wenn es uns auch erſcheinen mag, daß das Auch mag dies Wort zweckmäßig nicht wie Gen⸗jus geſungen werden. Deß ungeachtet kam die Vielſtimmigkeit auch in dieſer fünfſtimmigen Form zuu ihrem vollen Recht, der Schluß von einer geradezu viſionären Stim⸗ mung getragen. Dirigent und Orcheſter waren vorzügliche Stützen bei der Entfaltung dieſes reichen Materials, das der Verein beim nächſten Konzert a capeua⸗Chören widmen wird.— Der Beifall war von gewohnter Herzlichkeit. Dr. N. Theater und Muſik 75 Nationaltheater Mannheim. Seit 1915— alſo ſeit neun Jahren— das erſte offiziell angekündigte„Gaſtſpiel“ im Schauſpiel. Nicht Baſſermann, nicht Klöpfer, nicht ſonſt einer der(heute) be⸗ deutenden Darſteller— Frau Anna Meyer⸗Glenk, vordem am Hoftheater in München und in Hannover, präſentierte uns ihre 5 Eliſabeth in Schillers„Maria Stuart“. Die Dame be⸗ ſitzt die blendenden Mittel einer guten äußeren Erſcheinung, einer vorbildlichen Sprechtechnik. Sie ſtellt dieſe Mittel in den Dienſt der pompös theatraliſchen Darſtellung des alten— manche ſogen in ſolchen und anderen Fällen„veralteten“— Hoftheaterſtils, wie ihn der(oft zu Unrecht geſchmähte) letzte große Darſteller dieſes Stiles Poſſart pflegte. Nicht ſoſehr das beſeelte als das wirkungs⸗ ſichere Want Und wenn Frau Meyer⸗Glenk zu ſolchen Aeußerlichkeiten kommt, wie etwa die ſchön arrangierte Schleppe oder die erhobene Reitgerte im dritten Akt es ſind, und wenn ſie die Szene der Unterzeichnung des Todesurteils(wie überhaupt die beiden letzten Akte) bis an die möglichen Grenzen eines outrierten Heroinenſtils überſpielt, ſo wird die Darſtellung ganz leer. Ihre Iphigenie wird Aufſchluß geben über das Entſcheidende. Der Abend ward zum Triumph der Frau Andor. Dieſe Künſtlerin iſt ſeit der Aufführung in der vergangenen Spielzeit bedeutend gewachſen. Ihre Maria iſt nur noch reine, tiefe Melodie. Alles Theatermäßige — nicht das Theatergemäße— iſt nun abgefallen: es iſt ein leidender Menſch geblieben, der uns, weit über die billige Rührung hinaus, zu tiefſt erſchüttert. Den Burleigh darf Wilhelm Kolmar zu ſeinen beſten Rollen rechnen: er iſt wie eine Stahlfeder,— ein Ge⸗ ſchoß unabwendbar dem Ziele zuſchleudert; dabei überlegen und überlegt, geſchloſſen und verſchloſſen. Vogels Leiceſter iſt ein⸗ facher geworden, ohne an charakteriſtiſchen Farben eingebüßt zu haben. Den Shrewsbury hatte Godeck in letzter Stunde über⸗ nommen, da Neumann⸗Hoditz am Freitag einen Unfall erlitt;(gleich⸗ wohl ermöglichte er die Aufführung des armen Konrad wofür ihm wenigſtens hier gedankt ſein ſoll.) Der alte Talbot erhielt ſo eine Milde, die nicht Schwäche war. Im übrigen, von kleinen nicht immer vorteilhaften Neubeſetzungen abgeſehen, verſſeſ di —— —— 4. Seite. Nr. 524 Neue Mannhelmer Jeitung(Mittag⸗Rusgabe) Dienskag, den 11. November 1924 Ballelt Celly de Rheidt und Karin und Iven Anderſen werden eute eine Nachtvorſtellung im Verſammlungsſaal veranſtalten, die Im 10.15 Uhr beginnt. Die Nachtvorſtellung wurde angeſetzt, um die Reihe der Vorſtellungen nicht zu unterbrechen. Auf den Vortrag„Sternenlauf und Menſchenſchickſal“, den am morgigen Mittwoch abend Chefredakteur Hermann Baguſche aus Heidelberg in der Harmonie halten wird, ſei hiermit nochmals empfehlend aufmerkſam gemacht. Der Vortrag, der überall die Zuhörer vom erſten bis zum letzten Wort in größter Spannung hielt, wird die ungeahnten Beziehungen aufzeigen, die zwiſchen Weltall und Menſch beſtehen und beſonders die Frage der Schick⸗ ſalsgeſtaltung behandeln.(Weiteres Anzeigenteil.) Karnevaleröffnung im„Jeuerio“. Wir machen alle Freunde eines geſunden bodenſtändigen Humors auf den Herrenabend aufmerlſam, mit dem der„Feuerio“ heute im„Habereckl“ die Karnevalſaiſon 1924/25 eröffnet.„Loß de Humor nit ſinke— wann aach Steiere winkel“ Preisſingen. Aus zuverläſſiger Quelle erfahren wir, daß der Männergeſangverein Hohenfachſen a. d. B. im Mai 1925 ſein 75jähriges Jubiläum, verbunden mit einem Preisſingen, feiert. Der kleine Verein darf ſich mit Recht zu den erſten Geſangvereinen an der Bergſtraße zählen. * seh. Gaſtſpiel Karin und Jven Anderſen mit dem Ballett Celly de Aheidk. Es ſcheint, daß ſelbſt die Ankündigung„Berliner Sen⸗ ſationen“ in Mannheim keine Zugkraft mehr ausübt. Der Verſamm⸗ lungsſaal war kaum zur Hälfte beſetzt. Heute wird der Beſuch jeden⸗ fells erheblich beſſer ſein, denn„ſo etwas“ ſpricht ſich herum. Vor allem dürfte die angeſagte Nachtvorſtellung manchen, der ſich norher anderswo die notwendige Stimmung verſchafft hat, veran⸗ laſſen, nach dem Roſengarten ſeine Schritte zu lenken. Wie würde der Anſager der„Libelle“ geſtern Abend beim Betreten der Verſamm⸗ lungsſaalbühne ungefähr geſprochen haben?„Guten Abend, meine Herrſchaften! Ich muß zu meinem Bedauern feſtſtellen, daß Viele durch Abweſenheit glänzen, aber dafür iſt die Mannheimer Intelligenz umſo zahlreicher erſchienen. Die Qualität, meine Herrſchaften, die Quolität iſt für mich maßgebend!“ Ueber zwei Stunden haben ſich die Berliner Gäſte bemüht, Eindruck zu erwecken. Das Ergebnis iſt im? bdeweinen nicht ungünſtig, wenn man die richtige Einſtellung gef hat. Wenn man die Milos im Apollothater zum Vergleich her⸗ ht, wird man zugeben, daß beide Nummern etwas gemein⸗ ſames haben: das hüllenloſe, das, wie in dieſen beiden Fällen, nicht zugleich unöſthetiſch zu ſein braucht. Das bemerkbar kritiſch veranlagte Publizum verhielt ſich, wie aus dem Beifall hervorging, anfänglich ſehr reſerviert, weil man die Mittelmäßigkeit vorausf hickte. So tanzten z. B. die drei Damen, die Celly de Rheidt in die„Provinz“ geſandt hat, einen Czardas von Barch völlig temperamentlos. Teil⸗ nahmsvoller wurden erſt die Zuſchauer, als Karin und Jven An⸗ derſen auf der Bildfläche erſchienen. Warum nicht gleich ſo, wird ſich mancher geſagt haben. Wir unterſtreichen, wenn wir von Bild⸗ fläche ſprechen, ſtark die erſte Silbe, denn die Beiden, die an den bekannten nordiſchen Märchendichter erinnern, ſind wirklich bildſchön. Die eine rot⸗, die andere ſemmelblond, ſelbſtverſtändlich Bubikopf, groß, ſchlank, von prachtvollem Ebenmaß im Gliederbau, was man von den Celly de Rheidt⸗Delegiertinnen mehr oder weniger nicht ſagen kann. Karin und Jven, offenbar Nordländerinnen und Ge⸗ ſchwiſter, haben denn auch die Situation gerettet, denn ſie ſahen nicht nur bildſchön aus, ſie verfügen auch, was man bei bildſchönen Frauen nicht immer behaupten kann, über eine das Mittelmaß weit über⸗ ragende Technik. Der gutdiſziplinierte Körper weiß viel zu ſagen, wenn z. B. von Beiden Hyſterie,ein Valſe Boſton von Irving Ber⸗ lin, oder Vien prés de moi, ein Tango von Leo Daniderff. getanzt wird. Den Ballett⸗Pantomimen„Die Frau mit der Peitſche“ und Im Opiumrauſch“ von A. W. Seweloh fehſte der dekorative Rahmen. Aber ſie wirkten trotzdem, weil hier die Rollen gut verteilt waren. Auch hierbei zeigten Jven und Karin Anderſen, daß ſie über viel Ausdrucksvermögen, über eine über das Konventionelle hinaus⸗ ragende Geſtaltungskraft verfügen. Entſcheidend bleibt aber immer das Schauſtelleriſche, das mitunter geradezu faſzinierend wirkt. Wir denken dabei u. a. an Le Canari von F. Poliakni von Iven Ander⸗ ſen mit ſehr fein abgeſtimmter Grazie und mit entzückend wirkendem Temperament getanzt. Und ſo war der Shlußbeifall, als die Dop⸗ pelperſonifikation feſſelnder Frauenſchönheit mit den vier Vertre⸗ terinnen des Celly de Rheidt⸗Balletts den„Einzug der Gladiatoren“ getanzt hatte, recht herzlich. Und der Geſamteindruck: eine ſehens⸗ werte Varietenummer! Martini Der 11. November iſt für viele Bauern ein Tag der Schmerzen. Wer noch an der alten Sitte hängt und nicht auf Jahresſchluß Miete und Pacht zu entrichten vereinbart hat, muß an Mortini den Beutel tehen und wohl oder übel bezahlen. Jedes Ackerziel, jedes geliehene Fapial, jeder Kaufſchilling für eine Kuh wurde zur Bezahlung oder Rückzahlung auf Martini ſchriftlich feſtgelegt, eine alte Sitte von unſeren Vorfahren, bei denen das eigentliche Bauernjahr mit dieſem Termin abſchloß. Mit dieſem Tag ſind an allen Orten die Kirch⸗ weihen beendigt, die gleichfalls den Abſchluß eines arbeitsreichen Jahres darſtellen; denn erſt dann kann eitel Jubel und Freude ſein, wenn die abgeſchloſſene Arbeit eine gewiſſe Ruhe verſpricht. An Moartini kam der Jude ins Haus. Was er wollte, weiß jeder Bauer. Aber ſehr oft waren noch Kiſten und Kaſten leer; die unausgedroſchene Ernte ſaß noch in der Scheune, und nur was zum Mahlen nötig war, ward raſch ausgedroſchen. In den Zeiten unſerer Altvordern, als das Bauerngeſchäft noch in Behaglichkeit und ohne allzugroße Hetze abgemacht werden konnte, war zu Mar⸗ tini bereits vieles zum Verkaufe bereitgeſtellt und Geld ſtand in Aus⸗ ſicht. Heute ſind die Zeiten andere. Die Vielheit der angebauten Gewächſe bringt zu den verſchiedenſten Zeiten Geld ins Haus. Aber der Bauer iſt heute genötigt, die Konjunktur auszunützen, d. 9. zu verkaufen, wann er am meiſten erlöſt, und einzukaufen, wenn die Preiſe billig ſind. An die Stelle der früheren Aufkäufer ſind die von den Bauernvereinen ſelbſt gegründeten Kreditkaſſen getreten, die Geld zu niederen Prozenten an ihre Mitglieder ausleihen und den alten Termin„Martini“ ganz außeracht laſſen. Doch ſchließt mit dem Martinstag das Bauernjahr ab. Der Winter beginnt. In vielen Gegenden iſt er ein rechter Schmaustag, ein Feſttag, bei dem die Martinsgans daran glauben muß. Na⸗ mentlich bekommt das Gefinde reichlich gufgetiſcht. In den Ländern mit Weidebetrieb bleibt von nun an das Vieh in den Ställen. Den letzten Taa des ſommerlichen Weidegangs benützt aber der Dorfhirte zu einem Rundgang bei den Bauern, um cllerlei Nahrungsmittel, auch Geld, für ſich zu erflehen. Dabei bringt er jedem Viehbeſitzer eine Rute aus Birkenzweigen, einen Wacholderbüſchel ſamt Beeren und einen belaubten Eichenzweig als Geſchenk mit. Der Bauer weiß den Sinn dieſer Gabe richtig zu deuten Ein alter Brauch beſagt, man müſſe an gewiſſen Feſtlagen, Weihnachten, Johannistag uſw., das Vieh mit der Lebensrute ſtreichen, damit die Fruchtbarkeit des Viehſtandes gefördert und Krankheiten ferngehalten werden. Ein alter Spruch des Dorfhirten lautet: Kommt der hl Sankt Mirt mit ſeiner Girt(Gerte), Gott ſei Dank; iſt wieder das Jahr ausg'hüet! Soviel Kronwittbjerl(Wacholderbeeren), ſoviel Ochſen und Stierl. Soviel Proß(= Sproſſe) hat der Bauer Rinder und Roß, Soviel Zweige, ſoviel Fuder Heu. Nehmt's die Girt und ſteckt ſie hinter d' Tür, Ziagt ſie auf's Jahr mit Frieden herfür! Bauor und Bäuerin! Laßt enk inet verdrieß'n, En paar Zwanziger herzuſchieß'n. Dös is mir ſcho genua, Und a weiß Stückl Brot ſi a no dazua! S. J. Gund. NK * Beſchäftigung ausländiſher Arbeiker. Wer ausländiſche An beiter beſchäftigen oder weiterbeſchäfligen will, muß ſich mit einem entſprechenden Geſuch an das zuſtändige Arbeitsamt wenden. Daz ausreichend begründete Geſuch ſollte genau angeben: Vor⸗ und Zu⸗ name des Ausländers, Geburtsdatum, Beruf(Sezialrabeit), Staatsangehörigkeit, und, falls der betreffende Ausländer ſchon früher oder bisher in Deutſchland beſ häftigt war, genaue Dauer, Ort und Art der bisherigen inländiſchen Beſchäftigung. Nach Vorprüfung wird das Geſuch vom Arbeitsamt an das Landesamt für Arbeitsvermitt⸗ lung geleitet, das über Genehmigung oder Ablehnung entſcheidet. Im Zweifelsfall erteilt das nächſte Bezirksamt oder Arbeitsamt Arsfunft. sw. Skehl Skreikenden Erwerbsloſenunkerſtützung zu? Mit die⸗ ſer Frage hatte ſich der Provinzialausſchuß in Ddarm⸗ ſtadt zu befaſſen. Die Stadtverordnetenſitzung in Offenbach a. M. hatte den Sattlern und Portefeuillern, die durch die Nichtannahme des Schiedsſpruches des Reichswirtſchaftsminiſteriums in den Streik getreten waren, Erwerbsloſenunterſtützung zugeſprochen. Es ge⸗ langten auch nahezu 50 000 Mark zur Auszahlung. Das Kreisamt hat den Stadtverordnetenbeſchluß beanſtandet. Der Provinzialaus⸗ ſchuß entſchied dahin, daß der Stadtverordnetenbeſchluß rechts⸗ widrig ſei, weil eine allgemeine Unterſtützung für die Erwerbs⸗ loſenunterſtützung nicht in Frage komme, die eine Prüfung des Einzelfalles vorausſetze. Die Koſten des Verfahrens wurden der Stadt Offenbach auferlegt. Verſſcherungsbeiträge ſind kein Teil des Arbeikslohnes. Von einzelnen Betrieben iſt die Anſicht vertreten worden, daß zu den Lohn⸗ und Gehaltsaufwendungen des Betriebes, die bei der Einrei⸗ chuna der Einkommenſteuervorauszahlung in Absuag gebracht werden können, auch dieſenigen Beträge zählen, die anteilig auf den Arbeit⸗ geber aus den Beiträgen zur Angeſtellten⸗, Inpaliden⸗ und Kranken⸗ verſicherung entfallen. Der Reichsfinanzminiſter hat einem Verband gegenüber den Beſcheid erteilt. daß dieſe Beträge nicht zum Arbeits⸗ lohn gehören, und daß ſie daher von den Betriebseinnahmen bei der Errechnung der Einkommen⸗ und Körperſchaftsſteuer⸗Vorauszahlun⸗ gen nicht gekürzt werden dürfen, ebenſo wie ſie auch beim Arbeitneh⸗ mer als Teil des Arbeitslohns bei der Errechnung der Einkommen⸗ ſteuer oelten. J. *Vereinſachung des Poſtpaketverkehrs zwiſchen Deutſch and und Rumänien. Die Bukareſter Generaldirektion der Poſt veröffent⸗ licht eine amtliche Kundmachung, laut der den Poſtpaketen, die aus Deutſchland nach Rumänien geſendet werden, eine Faktura(Rech⸗ nung) nicht mehr unbedingt beigelegt werden müſſe. Es geſügt, wenn der rumäniſche Adreſſat bei Rechnung des deutſchen Fabrikanten vorweiſt. Sollte ſich aber die Rechnung anläßlich der Verzollung noch nicht im Beſitze des rumäniſchen Beſtellers befinden, ſo iſt die Durchführung der Ver⸗ zollung der Ware außerordentlich kompliziert und nimmt ſehr viel Zeit in Anſpruch. Es empfiehlt ſich daher, wenn der deutſche Fabrikant bei Poſtpaketſendungen nach Rumänien die Rochnung noch vor der Abſendung der Ware an die rumäniſchen Kunden ſendet, um Schwierigkeiten bei der Verzollung vorzubeugen. Deukſch⸗ſpaniſcher Poſtfrachtſtückverkehr. Fortan ſind Poſt⸗ frachtſtücke ohne und mit Wertangabe nach allen Orten und Eiſen⸗ hahnſtationen in Spanien bis zum Gewicht von 10 Kilo zugelaſſen. Die Beförderung erfolgt über Hamburg und von da durch Vermitt⸗ lung der Speditionsfirma Elkan u. Co. weiter auf dem Landwege über Frankreich. Den Poſtfrachtſtücken nach Spanien ſind weder Rechnung noch Urſprungszeugniſſen beizugeben. Nähere Auskunft erteilen die Poſtanſtalten. der Verzollung der Ware dee Rommunale Chronik Das Diſziplinarverfahren gegen Bürgermeiſter Dr. Neikes in Saarbrücken *Saarbrücken. 10. Nov. Nachdem in der letzten Stadtver⸗ ordnetenſitzung Bürgermeiſter Dr. Neikes ſeinen Vorſitz nie⸗ dergelegt hatte, verlas vor Eintritt in die Tagesordnung Rechts⸗ anwalt Lehmann folgende Entſchließung ſämllicher Frak⸗ tionen des Stadtrates bezügl. des Disziplinarverfahren⸗ gegen Bürgermeiſter Dr. Neikes: „Die Einleitung des Disziplinarverfahrens auf Dienſtent⸗ laſſung gegen den Bürgermeiſter Dr. Neikes hat in der ganzen Bevölkerung größte Erregung hervorgerufen. Die Führer der Frat⸗ tionen haben am 3. November dem Präſidenten der Regierungs⸗ kommiſſion den Vorſchlag gemacht, zur Prüfung der Angelegenheit einen Ausſchuß unter Vorſitz eines Richters des Landgerichts einzu⸗ ſetzen. Die Stadtverordnetenverſammlung trat dieſem Erſuchen bei. Sie proteſtiert gegen die beſchloſſene Disziplinarunterſuchung, die als Geheimverfahren ein abſolut ungeeignetes Mittel iſt, die in der Oeffentlichkeit bereits verhandelten Differenzpunkte zwiſchen dem Bürgermeiſter Dr. Neikes und dem Miniſterialdirektor Dr. Notton klarzuſtellen. Ueberdies gewährleiſtet das eingeleitete Disziplinar· verfahren keinen Rechtsſchutz, weil politiſche Beamte ausſchlaggebend bei der Entſcheidung mitwirken, während nach deutſchen Geſetzen nur lebenslänglich angeſtellte und unabhänginge Richter zur Eniſchei⸗ dung von Disziplinarſachen gegen Kommunolbeamte in höchſter In⸗ ſtanz berufen ſind. In den Fällen, die der Präſident nach ſeinen Erklärungen vom 3. November vor den Führern der Fraktionen außer dem Schulkon⸗ flikt zum Gegenſtand des Diſziplinarverfahrens gegen den Bürger⸗ meiſter der Stadt Saarbrücken zu machen beabſichtigt, handelt es ſich um Fälle, in denen der Bürgermeiſter in voller Uebereinſtimmung mit der Stadtverordnetenverſammlung für die Wahrung der Rechte der Stadt Saarbrücken und insbeſondere die Rechte der Stadtverwaltung eingetreten iſt. Es iſt Pflicht des als Vertrauensmann der Bürgerſchaft ge⸗ wählten Bürgermeiſters, auf dem Gebiete der Selbſtverwaltung die Führung zu übernehmen. Die Stadtverordnetenverſammlung hat die Ueberzeugung gewonnen, daß die Regierungskommiſſion den Bürgermeiſter der Stadt Saarbrücken wegen ſeiner mann haften und mutigen Verteidigung der Selbſtverwaltung beſeitigen will. ESie verſichert in dieſem Kampfe dem Bür⸗ germeiſter ihre volle Unterſtützung und wird dieſen Kampf als den ihren betrachten. Die Stadtverordnetenverſammlung macht die Regierungskommiſſion in allem Ernſte darauf aufmerkſam, welche Folgen die Stadt Saarbrücken im Falle des Verluſtes ihres Bürgermeiſters bei den gegenwärtig ungeheuer ſchwierigen Verhält⸗ niſſen treffen. Ein ſolches Handeln der Regierungskommiſſion würde mit der der Regierungskommiſſion durch das Saarſtatut und den Völkerbundsrat auferlegten Verpflichtungen, in erſter Linie die Wohlfahrt der Bevölkerung wahrzunehmen, unvereinbar ſein.“ Die Abſtimmina murde ohne weiteres einſtimmig an nommen. eeeeeee Ein milde und ſicher wirtendes Ah führmittel ſind San ⸗Rat Dr. Strahl's Hauspillen ſeit dem Jahre 1851 weltbekannt. Auch bei Haemorrhoidals⸗, Leber⸗ und Gallenſteinleiden vorzügl. bewährt. Bon Aerzten und Patienten glänzend begutachtet. In Orig. Schacht. à.— und.—% in den Apotheken. Sicher erhältlich: Mannheim: Hof⸗, Schwan⸗, Mohren⸗ Löwen⸗, Pelikan⸗ und Einhorn Apotheke. S9i Werkſtatt und Büro KOrieri ruüchit qut qernag Deleuchtet Seirz. Blericddurigsffeies Lichit Srhöhnt die Arbeitsleiſfunq. Seun-Luepert ——— E. Felber betreute Aufführung in gewohnten Gleiſen und hielt ein anſtändiges Geſamtnipeau ein. Der Beifall war ſehr bentich S. Liederabend Jean Stern in Ludwigshafen. Am Sonntag abend gab der Baritoniſt Jean Stern ſein erſtes Konzert in ſeiner Vaterſtadt. Der ſymrathiſche Sänger. der z. Zt. das erſte Fach am Frankfurter Opernhaus vertritt, iſt einer derjenigen. die zu den wenigen Guten unter unſerem Nachwuchs zählen. Ein Künſt⸗ ler von vornehmer Geſtaltungsart und Vortragsweiſe, liegt ſeine Stärke im Dramatiſchen! Dieſer Eindruck wird noch verſtärkt durch den hohen, metalliſch anklingenden Ton der Stimme, die durch die richtige Technik ſehr effektvoll in ihrem Gebrauch geſteigert wird. Mübslos wurden Höhen erreicht, die in dieſer Lage kaum annehmbar erſchienen. Aber auch die Tiefe mit dem beherrſchenden Oberton war vollkommen! Intereſſant war die Art des Anſatzes heim Singen, die deutlich die Schule Jadlowkers verriet. Alles in Allem ein Sänger, der noch manches zu ſagen haben wird. Aus der Vortrags⸗ folge, die mit gutem Geſchmack zuſammengeſtellt war, ſeien als be⸗ ſonders gelungen bezeichnet: der Prolog aus„Bajazzo“ ſowie die Arie des Germont aus„Traviata“, während die romantiſch anſpre⸗ chenden Pfitznerlieder„Gegenlieben“ und„zum Abſchied meiner Tochter“ in der Linie verſchwommen blieben. Recht wirkungsvoll waren die zwiſchen den Liedervorträgen ſtehenden Cellovor⸗ träge des Herrn Brandl vom Frankfurter Opernhausorcheſter, die aus dem Gedächtnis dargeboten, von tiefer Empfindung und Muſikalität zeugten. Sehr hübſch waren das ſakrale„Caro mio ben“ von Girardi, das romantiſche„Nocturno“ von Chopin und das über⸗ ſchäumende„Scherzo“ von Goens getroffen Als Begleiter der bei⸗ den Soliſten war Dr. Merten, ebenfalls aus Frankfurt, recht farb⸗ los an einem farbloſen(und mit Reklame beſchmierten!!) Flügel tätig. Das Publikum erzwang ſich durch ſeinen Beifall mehrere Zu⸗ gaben. Dr. E. M. Zweites Konzerk des Philharmoniſchen Vereins Franken⸗ thal. Zu dieſem Abend brachte uns Generalmuſikdirektor Prof. Ernſt Boehe ein klaſſiſches Programm mit. Den Beginn machte Gluck mit ſeiner ODuvertüre zur Oper„Iphigenie in Aulis“, dann folgte Mozarts ewig junge„Jupiter⸗Symphonie“, während Haydn mit ſeiner ſonnig⸗heiteren Es⸗dur⸗Symphonie das Schluß⸗ wort hatte. Boehe erwies ſich mit der Interpretation dieſer Werke als geſchmackvoller Stilkünſtler. Er führte uns mit feinem Inſtinkt und bemerkenswertem Einfühlungsvermögen durch die Partituren dieſer drei Meiſterwerke, deren Schönheiten er hervorragend zu heben wußte, am eindringlichſten in den ruhigen 75 Das Pfalz⸗Orcheſter hat ſich unter Boehes Leitung ſehr hübſch weiter⸗ entwickelt. Vor allem iſt das Zuſammenſpiel einheitlicher, geſchloſ⸗ ner orden. Das Spiel iſt flüſſig und wohldiſzipliniert. Der Pechectrklang hat ſich weſentlich Aſnet 5. namentlich über⸗ N Weiterentwicklung des Tonlörpers darf demnach mit Intereſſe ver⸗ folgt werden. Zur ſoliſtiſchen Mitwirkung hatte man Frau Eva Kötſcher⸗Welti aus Zurich berufen. Sie bot zuerſt Rezitativ und Arie der Suſanne aus Mozarts„Figaros Hochzeit“„Endlich naht ſich die Stunde“ und dann„Ich grauſam, o nein Geliebter“, „Rezitatio und Arie“ der Donna aus Mozarts„Don Juan“. Wir konnten an dieſem Singen nicht recht froh werden. Die Künſtlerin hat den Lenz hinter ſich. Die Stimme, ein dunkler Sopran, ent⸗ behrt der jugendlichen Friſche und Geſchmeidigkeit. Nicht einwand⸗ frei ſind Ausſprache und Tongebung. Ganz beſonders läßt der An⸗ ſatz in den hohen und höchſten Lagen manches zu wünſchen übrig. Der Vortrag im allgemeinen war etwas kühl. Das Orcheſter mit Prof. Boehe am Pult ließ die Sängerin gewähren und aſſiſtierte mit äußerſter Nachgiebigkeit. So erbrachte dieſer zweite Abend Licht und Schatten. Das Licht dominierte und dies war ſchließlich die Hauptſache. nn. 4 Araufführung in Frankfurtk. Die Frankfurter Oper brachte eine Uraufführung:„Sakahra“, große Oper in 3 Akten, Text von Iſabel Buckingham, ins Deutſche übertragen von Dr. Rudolf Lothar, Muſik von Simon Bucharoff, einem Amerikaner ruſſiſchen Urſprungs. Einſt war der Abt von Val Dieu noch Raoul, der ſtolze Marguis von Valence, liebte die Tänzerin Lora und hatte von ihr zwei Kinder. Doch die Tänzerin und ihre Tochter ſind ver⸗ ſchellen. Der Marquis lebt als frommer Abt im Kloſter Val Dieu in Tripolis und mit ihm ſein Sohn Sebaſtian, der aber nichts von ſeinen engen Beziehungen zu dem Abt weiß. Bei einem Feſt lernt Geſtalt der ſchönen Tänzerin Sakahra, der er heimlich nach Paris folgt. Bald gerät er dort mit Sakahras Impreſſario, ihrem böſen Geiſte Mario aneinander, die beiden fechten, aber die Tänzerin legt ſich ins Mittel. In einem hitzigen Geſpräch mit Mario ſtößt ſie dieſem das Meſſer in die Bruſt. Inzwiſchen iſt auch der Abt ange⸗ kommen und erfährt von Sakahras Amme, daß er am Ziel ſeiner Wünſche iſt, daß er die verloren und tot geglaubte Tochter wieder⸗ gefunden hat. Nach der Ermordung Marios flieht Sakahra zu ihrem Vater, erfährt dort ihr Geſchick und tötet ſich aus Liebe zu Sebaſtian. Der kommt gerade noch im Augenblick des Sterbens, ein letzter Kuß und erſchüttert wandert der Sohn mit dem Vater wieder weiter, wieder zurück in den Schoß der allein ſeeligmachenden Kirche Wie dieſer Text, ſo iſt auch die Muſik. Auf alle gröberen Inſtindte des Publikums eingeſtellt. Ein wenig ſentimental, ein wet brutal, mit den obligaten Geſtalten des Böſewichts, der Güte un allem was ſo Drum und Dran gehört: eine Liebe, gegen die Romeo und Julia mit der Zeitlupe aufgenommen ſind, Mario, das Scheuſal, das die arme Sakahra beherrſcht, mit einem nachtſchwar⸗ zen oder einem blutroten Mantel umſchlungen, ſchwarze Haare und raſchten die Holzbläſer durch eine edle, weiche Tongebung. Die der junge Mönch im Vorhof des Kloſters das Lebn kennen in der ſchwarze Seele. Die Muſik iſt aus dem Lande, das Jazz und Stepp Heboren hat. Alle Geräuſche ſind willkommen, ſofern ſie irgendwie auf die Gemüter wirken. Man kann Bucharoff nicht mit irgend einem anderen Komponiſten vergleichen. Von allen iſt ein bißchen dabei, ein bißchen Puccini, ein bißchen Carmen, ein bißchen Moderne, nicht geſtohlen gerade aber in einer Anlehnung, die einen eigenen, durchgeführten und durchgehaltenen Stil unmöglich macht. Amerikaniſche Muſik. Aber Amerika iſt das Land der genialen Reklame, nicht der guten Muſik. Man hörte, wurde nicht verletzt und nicht bewegt und nachdem die Töne verklangen, war alles vor⸗ bei. Dazu kam, daß die Aufführung trotz einiger guter Beſetzungen nicht das Letzte aus dem Stück herausholbe. Wolfgang Martins muſikaliſche Leitung gab ſich zwar alle Mühe, konnte aber doch nicht immer den letzten Reſt aus der Partitur holen; er ſcheiterte am Stil dieſer Muſik, was nicht ſonderlich verwundert, da ſie dieſen alle paar Takte ändert. Wahrſcheinlich aus den berühmten theater⸗ politiſchen Gründen hatte man die Hauptrolle des Sebaſtian einer Kraft übertragen, die in dieſem Rollengebiet an dritter Stelle ſteht und ſehr verſagte. Robert vom Scheidt, Walter Schneider und Eliſabeth Friedrich ſchufen die erfreulichſten Eindrücke des Abends. Selbſtverſtändlich hatte die in dieſer Beziehung recht raffinierte Oper einen Bombenerfolg. Man klatſchte unermüdlich bis man den Komponiſten zu ſehen bebam, der laut Interview ſich von dieſer Oper eine„deutſch⸗amerikaniſche Verſtändigung auf dem Gebiete der Kunſt“ erhoffte! Doch dazu muß Herr Bucharoff uns erſt noch ein wenig anders kommen Mario Mohr Runſt und wiſß enſchaſt Dr. Ludwig Mond's Gemäldeſammlu Das engliſche Par⸗ lament hat ſoeben einen Kredit bewilligt für die Ausarbeitung von Plänen zur Erweiterung der National⸗Galery nach der Weſtſeite hin, wo ſpäter die Sammlung des Dr. Ludwig Mon d eines ebenſo ver⸗ dienten wie vermögenden Chemikers aufgeſtellt werden ſoll. Es ſind, wie Bodmer im Cicerone(Klinkhardt u. Biermann in Leipzig) be⸗ richtet, 14 Jahre her, daß Dr. Mond den Kuratoren der Natfonal⸗ Gallery 61 Gemälde zur Verfügung ſtellte und ſie teſtamentariſch ermächtigte, davon wündeeh drei Viertel für die National⸗Gallery auszuwählen. Das Teſtament des Verſtorbenen beſtimmte, daß die ausgewählten Bilder in einem oder mehr Räumen der National⸗ Gallery unter dem Namen„Mond⸗Collection“ ausgeſtell! werden ſollten. Das Teſtament beſtimmte weiter, daß, ſollte in der National⸗ Gallery unter dem Namen„Mond⸗Collection“ aufgeſtellt werden Nachlaßverwalter mit der National⸗Gallern verhandeln ſollten über die Vornahme der für die Aufſtellung der Sammlungen notwendigen baulichen Veränderungen, deren Koſten aus dem Vermögen des Erb⸗ laſſers gedeckt würden. Da die National Rã der berfüll ſerd, ſe Ach leis udezer Anzzg cid d bau48 — — —— * — Dienstag, den 11. November 1924 Reue Mannheimer Jeitung([Mittag⸗Rusgabe) Aus dem Lande e. Heidelberg, 8. Nov. Die Maſern ſind zur Zet unter den Kindern der Stadt ſtark verbreitet. Von einer Volksſchulklaſſe ſind etwa 2 Drittel der Schüler erkrankt. L. Wiesloch, 10. Nop. Die ſiechende Tendenz in der Ziffer der Erwerbsloſen für den hieſigen Amtsbezirk hält glücklicherweiſe an. Nach der Staliſtit ſind von der Fürſorge etwa noch ein Drittel von dem Höchſtſtand mit über 2000, der vor ein paar Monaten beſtand, betroffen. Der Beſchäftigungsgrad der Induſtrie, hier vor allem der Tabakinduſtrie, kehrt zu normalen Verhältniſſen zurück. Das Bezirkskartell Wiesloch hat einen Beſchluß gefaßt, nach dem die Höherſtufung in der Ordsklaſſe B kei⸗ nesweg al Erfüllung der Wünſche angeſehen werden kann. Es wird darin eine Gleichſtellung aller Orte Amtsgenoſſen in verkehrsarmen Gegenden durch das Ortsklaſſen⸗ ſyſtem gechäbnot werden. I. Malſchenberg(Amt Wiesloch), 10. Nov. Aus Anlaß des Wegzuges des Hauptlehrers Fritſch wurde hier eine Ab⸗ ſchiedsfeier veranſtalbet, die von dem hieſigen Geſangvereim, deſſen Dirigent der Scheidende war, durch Liedervorträge verſchönert wurde. Allenthalben ſieht man den beliebten Lehrer nur ſehr un⸗ gern ſcheiden. Weinheim. 9. Nov. Die zweitie Weinheimer Hochſchul⸗ woſche, an der fünf Heidelberger Privatdozenten mitwirkten, wurde geſtern abend von Pfarrer Kaufmann mit einer Anſprache ge⸗ ſchloſſen, in der er über das volle Gelingen und den durchweg ſtarken Beſuch der Weinheimer Hochſchulwoche ſeine Freude ausſprach und erklärte, daß dieſe Einrichtung dauernd beibehalten werden ſoll. Den Heidelberger Gelehrten, die auch für die Zukunft ihre Mitwirkung zugeſagt haben, ſprach er ſeinen tiefempfundenen Dank aus. Der ſchönſte Lohn für ſie beſtehe in dem Bewußtſein, an einer wertwollen volkserzieheriſchen Aufgabe mitzuwirken. Oberhauſen b. Bruchſal, 9. Nop. Die beiden Scheuern des Friedrich Rihm und Georg Hollmann brannten(otal 5 eder. Der Feuerwehr gelang es, die andern angebauten cheunen zu retten. Die Brandurſache iſt unbekannt. Innerhalb dweier Monate iſt dies der dritte Brand in unſerer Gemeinde. S 0 Buchen, 8. Nop. Die Scheuer des Leonhard San und des anenhändlers Alois Bauer in Altheim wurden durch Feuer kändig vernichtet. Tauberbiſchofsheim, 8. Nop. Tot aufgefunden wurde der 52 ahre alte Doſef Walber aus Neunkirchen dei Hundheim, der im Erzb. Gymmentalkonvikt bedienſtet war. Vermutlich hat er ſich durch turz in der Scheuer einen Genickbruch zugezogen, was den alsbaldogen Tod zur Folge hatte. Karlsruhe, 8. Nov. In eiwer Wirtſchaft im Stadtteil Mühl⸗ urg gerieten zwei Schirmflicker aus Straßbuwg in Streit, in deſſen Verlauf der eine einen lebensgefährlichen Stich in den Unter⸗ leib erhielt. Der Verletzte wurde in ſchwerverletztem Zuſtande in das ſtüdtiſche Krankenhaus eingeliefert. Der Täder ging flüchtig. *Billingen, 9. Nov. Recht trübe Erfahrungen in der Liebe machte ein Ende der 20er Jahre ſtehendes Mödchen, die bereits jahrelang mit einem Manne von hier, der ſchon vier Jahre ver⸗ heiratet und Vater mehrerr Kinder iſt, ein Liebesverhältnis unter⸗ hieſt. Das Mädchen opferte, ſolange ſie in der Schweiz in Stellung war, dem Liebhaber einen Teil ihrer Erſparniſſe etwa 1200 Fran⸗ ken. Bei einem vor kurzem erfolgten Beſuch in der Wohnung des Liebhabers erfuhr ſie dann die wirklichen Verhältniſſe und ſtellte Klage wegen Heiratsſchwindels. * Offenburg, 11. Nov. Der Sonmiag war für Offenburg ein Ereigmis Er brachbe Schauflüge, Paſſogier flüge und eimen Fall⸗ ſchirma ing. Als Startplatz diente der Eperzierplatz. Schätzungs⸗ woiſe l; ſich etwa 2000 Zuſchauer eindefunden. Die verſche⸗ denen Fluge führben Oberleutnant a. D. Schaepe aus Frankfurt aus. Dew Fallſchirmecſprumg aus der Höhe von 1000 Meter voll⸗ brachte Oberſeutnant a. D. Duſchnar aus München wii Eleganz Er wurde mit Jubel begrüßt und mit einem Lorbeerkrauze deko⸗ nyrt. An Paſſegierflügen wurden 4 Touren ausceführt. Die Mitfahrenden waren äußerſt befriedegt. Der heranzishende Nebel * Immendingen, 10. Nov. Wahrſcheinlich dunrch Funken einer Lokomotive entſtand in dem einſſamen an der Donauhalde ſtehenden zweiſtöckigen Bahnwänterhaus ein Brardd, der in Linigen Sturden das Haus eß äſcherde. In dem Hauſe wohntem die zwei Bahnarbeiterſamlien Bohnenſtengel und Neumeiſter. Ihre Fahr⸗ niſſe konnten gerentet werdem. *Von der Wufac. 9. Nov. Während des Hochwaſſers in den letzten Tagen überſlieg die Wutach ihren norwalen Pegelſtand um —1% Meter. Das reißende Waſſer riß den Verbindungs⸗ ſteg bei Aſelfingen weg. Auch führten die Waſſermaſſen wieder ziemliche Mengen Holz mit ſich. Kurz bevor der Steg bei Aſel⸗ fingen von den hochgeſchwollenen Fluten der Wutach geh ben und das Befahren unmöglich gemacht wurde, ereignete ſich noch ein Un⸗ fall. Zwei mit Kies beladene Rollwagen fuhren von der Kiss⸗ grube über den Steg. Dabei legte ſich eine Stütze infolge der Laſt um, wodurch ſich der Steg etwa in der Mitte neigte. Die berdon Wagen fielen in die Wutach, die beiden Arbeiter mit ſich reißend. Sie kamen aber mit dem Schrecken und einem naſſen Bad davon. * Müllheim, 8. Nop. In der ehemaliqem Arthllerdeſaſerne brach infolge Entzündung von Fetten, die ein Mieter auf dem zweiten Stochwerk zur Herſtellung von Schuhwichſe auſgeſp⸗ichert hatte, ein Brand aus. Dank der dicken Mauern des Gebäuds konnte ein Weitergroifen des Feuers vom zweiten[Stockwerk auf die üb⸗ rigen Räume verhirdert werden. Eimem jungen Ehepaar verbrann⸗ ten ſämtlich⸗ neu angeſchafſten Möbel. 25 Erweiterung, die nun vom Parlament ſanktioniert worden iſt. Die von Dr. Mond getroffenen Verfügungen ſind letztes Jahr, das heißt, nach dem Hinſcheiden ſeiner Gemahlin, rechtskräftig geworden. Die Kurgtoren der National⸗Gallery haben nun unter den 61 ihnen zur Verfügung geſtellten Bildern 42 ausgewählt. Drei Gemälde aus dem Mondſchen Legat bleiben einſtweilen in der Familie des Verſtorbenen, nämlich ein Mantegna(„Imperator Mundi“), fer⸗ ner zwei Panneaux des Eina da Conegliano, die ſamt dem Mantegna ſpäter gleichfalls der National⸗Gallery einverleibt werden ſollen. Von den Gemälden der Mondſchen Sammlung, die den europäiſchen und amerikaniſchen Kunſtkennern wohlbekannt iſt, ſeien erwähnt eine „Kreuzigung“ des jungen Raffael. Das Bild, das mit„Raphael rubinus“ ſigniert iſt und von Vaſari erwähnt wird, war um 1701 herum für die Kirche von San Domenico, Citta di Caſtello, geſchaffen worden. Dann eine Predella von Luca da Signorelli„Eſther vor Ahasverus“ und die„Apotheoſe des hl. Hieronymus“ darſtellend, ferner zwei Panneaux von Botticelli, die zuſammen mit zwei anderen, wovon ſich das eine in Dresden, das andere im Metro⸗ 9 Muſeum in Newyork befindet, das Leben und die Wunder es hl. Jenobius darſtellen. Von Fra Bartolommeso wird die National⸗Gallery zukünftig eine„hl. Familie“ beſitzen, Sodoma iſt in der Mondſchen Sammlung durch einen„hl. Hieronymus“ ver⸗ treten, Giovanni Bellini durch eine„Pieta“, der alte Tizian durch eine„Madonna mit Kind“, Lukas Cranach durch ein Ge⸗ mälde, betitelt„Eiferſucht“, Boltrafſio durch das„Porträt 55 Mmachte den Flügen ein Ende. tannes“. — 12 5 375 Literatur „ Walter Bloem:„Der Kurſtürſt“. Schauſpiel in örei Akten. Verlag Grethlein u. Co., Leipzig, Zürich.— Held des neuen Dramas „Der Kurfürſt“ iſt der Mann, der Brandenburg nach dem großen rieg aufgebaut hat. Bloem zeigt ihn an der Schwelle des Greiſen⸗ alters, in der ſchwerſten Kriſis ſeines Lebens; nach ſechs ſiegreichen riegsjahren gegen Frankreich und Schweden fallen alle ſeine Bun⸗ desgenoſſen treulos von ihm ab. Er ſteht allein gegen Ludwig XIV. Ihm bleibt nur die Wahl„ehrenvoller Untergang oder Unterwer⸗ ung, Herausgabe der Eroberungen und— Gipfel der Demütigung — Verſtändigung mit dem Erbfeind... Er wählt den Verzicht, um ein Land vor dem Verbluten zu retten. Die Parallelen zur Ge⸗ genwart ſind dick gezogen. Der Wert des Stückes liegt lediglich in ſeiner vaterländiſchen Geſinnung. Darüber hinaus künſtleriſch, als ichtung oder Drama, hat er uns nicht mehr zu geben als die Ho⸗ henzellerndramatik des Majors Lauff, der nie ein Dramatiker aber Zuweilen ein ſympathiſcher Romanſchriftſteller war. ſeinen Bekanntenkreiſen das beſte Anſehen. Die Teilnahme an dem Aus der Pfalz* :: Ludwigshafen, 9. Nov. Geſtern früh gegen vier Uhr wurde im hieſigen Hauprbahnhof am Fuße einer Treppe, die zu einem Kellergeſchoß führt, eine männliche Leiche aufgefunden. Die näheren Feſtſtellungen ergaben, daß es ſich um den verheirateten Bahninſpektor Wilhelm Roßkothen von hier handelt, der vermutlich in der Dunkelheit die Treppe hinabſtürzte und tot liegen blieb. Der Verunglückte, ein geborener Ludwigshafener, genoß in Schickſale des Verunglückten iſt allgemein.— Im Verlaufe der ver⸗ gangenen Nacht verſchied nach ſchwerem Leiden der Stadtrat und Obermeiſter der Bäckerinnung, Mitglied der pfälz. Handelskammer Ludwig Gelbert, einer der älteſten Bürger unſerer Stadt. Im Stadtrat bekleidete er mehrere Jahre hindurch das Amt des zwerten Adjunkten und führte in der Separatiſtenzeit die bürgermeiſteramt⸗ lichen Geſchäfte bis ihm der Ausweiſungsbefehl kraf. Mitbegründer und langjähriges Mitglied zahlreicher Vereine, gehörte der Ver⸗ ſtorbene politiſch bis zuletzt der Deutſchen Volkspartei an. Ehre ſeinem Andenken.— Einem Fabrikarbeiter wurde am 7. d. Mts. ſein vorübergehend vor einem Geſchäft abgeſtelltes Fahr⸗ rad und ein daranhängender Ruckſack mit Wurſtwaren und Fett geſtohlen. Das Fahrrad wurde abends wieder aufgefunden, der Ruckſack jedoch blieb verſchwunden.— Ein zur Zeit hier wohnhafter Pelzhändler von Algier wurde am 7. Nov., abends in der Frieſenheimerſtraße von zwei unbekannten Burſchen angehalten und durch Schläge und Tritte mißhandeltt. Drei Pelzbettvorlagen im Werte von 60 Mk., 2 Tiſchdecken von 18 Mk. und ein Damenpelz von 15 Mark wurden ihm dabei entwendet. In Verbindung mit dieſem Fall wurden ein lediger Fuhrmann und Tagner verhaftet. Nachbargebiete * Darmſtadt, 8. Nov. Den Bock zum Gärtner gemacht hat ein hieſiger Einwohner, der einen jungen Mann zu billigem Geld bei ſich wohnen ließ. In einem unbewachten Augenblick ſtahl der Jüngling eine weiße wollene Weſte und einen roten Halsſchal. Der Täter konnte ermittelt und die Sachen wieder zurückerſtattet werden. * Skuktgark, 9. Nov. In der Maſchinenfabrik Geislingen entſtand am Montag nachmittag beim Gießen eine Exploſſon, wodurch ein Gießereiarbeiter tödlich, ein weiterer Arbeiter ſchwer und ein anderer leicht verletzt worden ſind. Die Detonation war ſehr ſtark. Viele Fenſterſcheiben in der Umgebung wurden zertrümmert. In der Fabrik ſelbſt entſtand ein Sachſchaden. -. Metz, 9. Nop. An einem Hochofen des Rombacher Hütten⸗ werks ſpritzte beim Abſtechen ein Strahl glühendes Eiſen in eine Waſſerlache. Dadurch wurde eine ſo ſtarke Exploſion hervorgerufen, daß das Dach einer Halle in die Höhe und auf mehrere Arbeiter ge⸗ ſchleudert wurde. Zwei Hüttenarbeiter wurden ſehr ſchwer, mehrere andere leichter verletzt. Landwirl ſchaſt Vorſtundsſitzung der Badiſchen Landwirkſchaftsgkammer * Karlsruhe, 9. Nov. Die Frage der Beſchaffung landwir ſchaftlichen und langfriſtigen Kredits ſtand im Mittelpunkt der Beratungen in der letzten Vorſtandsſitzung der Landwirtſchafts⸗ kammer. Die Vorarbeiten haben ſich zu dem Entwurf eines Ge⸗ ſetzes über die Errichtung der Deutſchen Rentenbankkredit⸗ anſtalt in Berlin verdichtet. Die Anſtalt ſoll ausſchließlich dem landwirtſchaftlichen Kredit dienen und in landwirtſchaſt⸗ licher Selbſtverwaltung unter Aufſicht des Staates ſtehen. Der Vorſtand war der Aufſaſſung, daß dieſe Anſtalt auf die Dauer nur dem Realkredit dienen dürfe und die badiſchen In⸗ tereſſen durch eine Vertretung der badiſchen Landwirtſchaft in der Organiſation der Anſtalt geſichert ſein müßten. Auch müſſe der Anteil Badens an den zur Verfügung ſtehenden Krediten von vornherein feſtgelegt werden Der Vorſtand beſchäftigte ſich ferner mit der Frage der Feldbereinigung und uſammen⸗ legung, eine Frage, die gerade für Baden mit ſeinem ſehr zer⸗ ſtückelten Grundbeſitz von größter Bedeutung iſt, insbeſondere in der heutigen für die Landwirtſchaft ſchweren Zeit. Es wurde weiter Stellung genommen zu dem Geſetzentwurf über die Aenderung der Unfallverſicherung, auch zu der Frage, ob zu dem Reichsgeſetz über den Verlehr mit landwirtſchaftlichen Grundſtücken auf einzelne Sonderregelungen in Baden zu Gunſten der Reichsregelung verzichtet werden kann. Zum deutſch⸗ſpaniſchen Handelsvertrag wurde die Regierung dringlichſt gebeten, zum Schutze des badiſchen Weinbaues im Reichsrat für die ſoforlige Kündigung des deutſch⸗ſpaniſchen Handelsabkommens eintreben zu wollen. Die Badiſche Landwirtſchaftskammer hat am 30. Oktober auf dem Verſuchs⸗ und Lehrgut Raſtatt die dritte Prüfung von land⸗ wirtſchaftlichen Lehrlingen abgehalten, zu der 10 Anmeldungen ein⸗ gegangen waren. Zugelaſſen waren junge Leute mit mindeſtens zweijähriger Lehrzeit in der Landwirtſchaft, die außerdem noch eine beſſere Schule beſucht hatten.(6 Klaſſen Mittelſchule oder landwirr. wirtſchaftliche Winterſchule.) Die Prüfung fand im Anſchluß an de Betriebsmittel des Verſuchs⸗ und Lehrguts Raſtatt ſtatt und bot den Prüfungskandidaten Gelegenheit, ihre Kenntniſſe auf den verſch'e⸗ denen Gebieten der Landwirtſchaft und Tierhaltung zu zeigen. Es iſt beabſichtigt, dieſe für die Ausbildung der Landwirte ſehr wichtigzn Lehrlingsprüfungen in Baden fernerhin jeden Herbſt und jedes Frühjahr abzuhalten und dadurch auch eine Kontroſte zu erhalten über Lehrwirtſchaften, welche junge Leute zur Ausbildung annehmen. Kellerwirkſchaftskurs Wie in früheren Jahren, wird das Badiſch, Weinbauinſtitut auch in dieſem Winter und zwar vom 9. bis 12. Dezember einen Kellerwirtſchaftskurs abhalten, um die Winzer und ſonſtigen Intereſſnten mit dem Ausbau des Weines bekannt zu machen, denn nur durch ſachgemäßen Ausbau können die badi⸗ ſchen Weine den Wettbewerb mit den Weinen anderer Weinbauge⸗ biete, die in der Kellerwirtſchaft ſchon weiter voran ſind, aushalten. Es liegt deshalb im Intereſſe jedes einzelnen Winzers und Wein⸗ jintereſſenten ſich dieſe Möglichkeit der Belehrung nicht entgehen zu laſſen. Stand der Jeldfrüchte in heſſen sw. Darmſtadt, 8. Nov. Aus den Berichten der Saatenbericht⸗ erſtatter geht hervor, daß ſich die Ausſaat durch die ſeitherige ſchlechte Witterung im allgemeinen verſpätet hat. In vielen Ge⸗ meinden konnte ſie ſogar bis jetzt nicht vorgenommen werden. Es fehlen daher viele Saatenſtandsnoten. Aus den Gemarkungen, die über einen günſtigen Stand der Saat berichten, wird über S chnek. kenplage geklagt. Die Saatenſtandsnoten betragen für Winter. weigen 3,0, Winterſpelz 2,5, Winterroggen 2,7, Wintergerſte 2,7 Hierbei bedeutet 2 gut, 3 mittel. Geſchäſtliches hPreisqausſchreiben der Ta. Conr. Tack u. Cie. Wir möchten es nicht unterlaſſen, unſere Leſer darauf aufmerkſam zu machen, daß der Einſende⸗Termin für das Preisausſchreiben der Jirma Conrad Tack u. Cie. am Samstag, 15. November ab⸗ läuft. Die Dekoration zu dem Preisausſchreiben befindet ſich in dem Schaufenſter der hieſigen Filjale S 1. 7. Teilnahme für ſedermann ohne Koſten. Bedingungen werden ohne Kaufzwanag bereitwilligſt im Geſchäft ausgegeben. Es ſind hohe Preiſe vorgeſehen, weshalb wir nur ſedem empfehlen können, ſchon mit Hinblick auf eine pentl. Stär⸗ kung der Weihnachtskaſſe ſich daran zu beteiligen und ſein Glück zu verſuchen. Selbſtſchut bei Erkällungen. Durch Aufkochen mit Je Oter Waſ. ſer, etwas Zucker und 50 Gramm echtem Fagoſot⸗Extrakt, in jeder Apotheke erhältlich, können Sie ſich eine ſicherwirkende Huſtenmedizin ſelbſt herſtellen. 2 215 Senkt Milnnnr und Frauen in den mittleren Jahren mit vermehrter Körperfülle leiden gewöhnlich an Fußſchmerzen. ieſe beruhen auf einer Senkung der Bogen⸗ wölbung des Fußes, welche dem erhoͤhten Körpergewicht nicht gewachſen iſt. Auch die Muskulatur im Unterſchenkel(dort befinden ſich die Hauptmuskeln für die Spannung des Fußgewölbes) reagiert gegen die Ueberlaſtung mit rheumatismusartigen Schmerzen. Der ſcheinbare Rheumatismus kann als Mus⸗ kel⸗ oder Gelenkrheumatismus auf⸗ treten und zwar in den Muskeln des Beins (auch nächtliche Wadenkrämpfe) bis zum Kreuz hinauf(oft ischiasartige Schmerzen) und im Sprunggelenk, im Knie und in der Hüfte. Durch den Gebrauch der pneumatiſchen Fußſtütz G wird 8 Tage zur Probe. Leberzeugen Sie sich selbst! eee Sie heuſe noch mit dem Versuc schmerzfreies Gæhen nicht diesen Ver- Niederlage der Pneumette für Mannheim: Hlll& Huülle Kostenlese faenmännische Fuss- untersuchung für jedermann dureh Arzt- lieh ausgebildete Orthopädisten. Schriftliche Anfragen von außerhalb Mannheim ſind zu richten an den Alleinigen Fabritanten und Patentinhaber(4 D. R..) Kreuzverſand Alfred Klotz, München, Lindwurmſtraße 76 Voie von der Firma Kreuzverſand München ing des Fußgewölbes miter dem Einfluß der die Urſache dieſer Schmerzen, die Senkung des Fußbogens, beſeitigt, weshalb dieſelben oft⸗ mals„wie durch ein Wunder“ verſchwinden. Die Pueumette geſtattet den leidenden Perſonen ſelbſt lange Märſche ohne Ermüdung und Schmerzen, denn ſie paßt ſich genau den ver⸗ ſchiedenen Bewegungen der Gelenke des gehenden Fußes an, ein Vorteil, den nur die pneumatiſche Einlage aufweiſen kann. Merſuchen Sie die Pneumette und Sie werden überraſcht ſein wie angenehm ſie zu tragen iſt, wie ſie niemals das Gefühl eines läſtigen Druckes erzeugt, die Blutzirkulation nicht unterbindet(keine kalten Füße) und den Fuß mit ihrem federleichten Gewicht(etwa 40 Gramm) nicht beſchwert. Die Pneumeſte kann in jedem Schuh un- sichtbar getragen erden, ist federleicht und dauerhaft. Pauar Pneumette mit bedingungslosem Kö er⸗ ſchwere 5 5 2 —ç MWir geben Innen ein Rückgaberecht ¶Ai suck werl 7 Calss Hann- heim Cal93 H 3, 1/12 Fragen Sie Ihren Arzt und verlangen koſtenfrei das lehrreiche Buch:„Fuß⸗ und Beinſchmerzenn — Neue „ſchaften gebildet werden, bei denen der Wert der Aktien am Seite. Nr. 524 Neue Mannheimer Jeitung[Mittag⸗Ausgabe) Dienskag, den 11. November 1924 lannheimer Seitung»Handelsblatt Rie Aktienſtückelung bei der Goldmark-Amſtellung Von Regierungsrat Dr. Selle, Berlin⸗Wilmersdorf Unter den vielen Problemen, die bei der Umſtellung der Wirt⸗ ſchaft auf Goldmark auftauchten, ſpielt das der Stückelung der Aktien eine wichtige Rolle und iſt nunmehr in der 5. Durch⸗ führungs⸗ Verordnung zur Durchführung der Verordnung über Goldbilanzen vom 23. 10. 1924(Reichsgeſetzblatt 1924 J. S. 717 ff.) endgültig und zwar mit rückwirkender Kraft geregelt worden. Nach den bisherigen Vorſchriften der Goldbilanz⸗Verordnungen mußten bei der Umſtellung auf Goldmark ſämtliche Aktien einer Aktien⸗ geſellſchaft oder Kommanditgeſellſchaft auf Aktien auf 100 Goldmark oder ein Vielfaches davon geſtellt werden, und durften Kleinaktien über 20 Goldmark nur für gewiſſe nicht zur Stellung in Reſerve geeignete Spitzenbeträge und allgemein nur bei ſolchen Geſell⸗ 16 12. 1923 weniger als 40 Billionen ι für 100 ½ Aktienkapital etrug. Die neue 5. Durchführungsverordnung erweitert die Möglich⸗ keit zur Bildung von Aktien mit geringerem Nennwert als 100 Goldmark auf alle Aktiengeſellſchaften und Aktien⸗Kommandit⸗ geſellſchaften ohne Rückſicht auf den Wert, den die Aktien dieſer Geſellſchaften am 31. 12. 1923 hatten. Dabei bleibt die 100 Goldmarkaktie die Regel, es können aber neben der 100 Goldmarkaktie für die Spitzenbeträcz oder anſtelle der 100 Gold⸗ markaktie für den geſamten Akt'enbetrag Aktien über 20 oder 50 Goldmark oder ein Vielfaches dieſer Veträge bis zum Höchſt⸗ nennbetrag von 250 Goldmark ausgeſtellt werden. Ueber den Nenn⸗ betrag von 250 Goldmark hinaus dürfen Aktien nur auf ein Viel⸗ faches von 100 Goldmark geſtellt werden. Dieſe Neuregelung be⸗ deutet zwar eine erhebliche Erleichterung der Umſtel⸗ lung, führt indeſſen zu einer großen Buntſcheckigkeit der Aktienurkunden ſelbſt, indem nämlich allein für die Aktien bis zum Nennbetrage von 250 Goldmark ſchon 15 verſchiedene Aktientypen möglich werden. Für Aktien, bei denen der Anteil am Liquidationserlös, ſowie im Falle der Einziehung nach§ 227 des Handelsgeſetzbuches der Rückzahlungsbetrag auf einen Hundertſatz des Nennbetrages be⸗ ſchränkt iſt(ſogenannte ſchuldverſchreibungsähnliche Vorzugsaktien) iſt die gleiche Regelung getroffen. Sie können alſo auch auf 20, 50 oder 100 Goldmark oder ein Vielfaches davon geſtellt werden; Vorzugsaktien, die nicht auf ein Vielfaches von 100 Goldmark ee ee Süddeuſche Lederwerke Sk. Ingbert Dem Geſchäftsbericht entnehmen wir u. a. folgende Ausführungen:„Die in der vorjährigen.⸗V. beſchloſſene Umſtel⸗ lung aus der Mark⸗ in die Frankenwährung und der Um⸗ tauſch der Aktien ſind durchgeführt. Auf die Entwicklung der Ge⸗ ſchäfte haben die Verkehrsſchwierigkeiten im beſetzten Gebiete und der kataſtrophale Verfall der deutſchen Valuta im Herbſt vorigen Jahres hemmend gewirkt. Dazu kam ſpäter die Droſſelung der Kredite und die allgemeine Geldknappheit. Lange Zeit lagen die Schuhfabriken mehr oder weniger ſtill. Die dadurch hervorgerufe⸗ nen Verkaufsſchwierigkeiten wurden für den St. Ingberter Betrieb weiter noch außerordentlich verſchärft' durch das Ausfuhr⸗ verbot der franzöſiſchen Regierung vom 25. Januar 1924 für Häute und Leder. Etwa drei Monate lang konnte überhaupt kein Leder aus dem Saargebiet nach Deutſchland verſchickt werden. Dieſe. Stockung brachte die Annullierung von Aufträgen und verurſachte enormen Schaden, der auch durch die ſpäteren Ausfuhrgenehmigungen wegen ſtark rückgängiger Konjunktur nicht wieder gutgemacht werden konnte. Als weitere Folge des Ausfuhr⸗ verbotes trat die Anſammlung großer Warenvorräte ein. Im neuen Geſchäftsjahr iſt es uns gelungen, einen Teil dieſer Vorräte abzuſetzen, wodurch die Liquidität verbeſſert wurde. Unter den im ganzen Saargebiet lebhaft beklagten Mißſtänden bei Erledigung der Zollformalitäten haben auch wir ſehr zu leiden. Ueber die fernere Entwicklung des Geſchäftes läßt ſich bei der ſchweren Belaſtung der Induſtrie im allgemeinen eine Vorausſage nicht machen.“ Der Reingewinn der Geſellſchaft beziffert ſich auf 125 654 Franken. Daraus ſoll eine Dividende von 12 Prozent auf die Stammaktien und 6 Prozent auf die Vorzugsaktien verteilt werden. An vertrags⸗ und ſatzungsgemäßen Tantiemen an Vorſtand, Beamte und Aufſichtsrat gelangen 24154 Franken zur Auszahlung. In der Bilanz ſtehen Kreditoren mit 802 850 Franken, während Debitoren einſchließlich Bankguthaben mit 677 254 Franken und Vorräte mit 2 161511 Franken figurieren. Die.⸗V. findet am 6. Dezember ſtatt. O Aufhebung von Deviſenvorſchriften Die Handelskammer Mannheim teilt uns mit: Mit der Verordnung vom 31. Oktober 1924, veröffentlicht im Reichsanzeiger vom 7. November 1924, hat die Reichsregierung begonnen, den lang angekündigten Abbau der Deviſenvorſchriften in die Tat umzuſetzen. Vorerſt ſind jedoch erſt zwei Verordnungen außer Kraft getreten, die Verordnung betreffend das Verbot des Ver⸗ kaufs von Reichsmark ins Ausland vom 9. Auguſt 1923 und die Verordnung des Reichspräſidenten über Deviſen⸗ erfaſſung vom 7. September 1923. Es beſtehen demnach vor⸗ erſt immer noch die für das Wirtſchafksleben ſehr wichtigen Zwangsvorſchriften, wie die Valutaſpekulationsverord⸗ nung, die den Genehmigungszwang von Deviſenkäufen durch das Finanzamt oder durch Vorlage einer Deviſenhandelsbeſcheinigung vorſieht, wie ferner die Verordnung über die Ablieferungs⸗ pflicht von Exportdeviſen uſw. Mit ihrer Aufhebung iſt indeſſen in den allernächſten Tagen zu rechnen. Es beſteht Verantaſſung darauf hinzuweiſen, daß durch den Wegfall der Verordnung betr. Verbot des Verkaufs von Reichs⸗ mark ins Ausland, die 200⸗ Grenze wohl für Zahlungen in Reichsmark ins Auskand gefallen iſt, nicht jedoch für die Mit⸗ nahme bei Grenzüberſchreitungen. Solange nicht die Verordnung über Ausdehnung der Deviſengeſetzgebung auf Renten⸗ mark, Goldanleihe und wertbeſtändiges Notgeld vom 16. November 1923 ehenfalls außer Kraft geſetzt iſt, gilt im Reiſeverkehr die Beſtimmung, daß nicht mehr als 200 ½ in Reichsgeld mitgenommen werden können. Ferner iſt zu beachten, daß für die Ueberſendung von Kapitalien nach dem Ausland nach wie vor die Genehmigung des Finanzamts notwendig iſt, wenn der Betrag 500 in Reichsmark oder Auslandswährung überſchreitet. EFCCCCCCCCCCCCCccccc über die Umſtellung gefaßt werden ſoll. lauten, dürfen ebenfalls den Nennbetrag von 250 Goldmark nicht überſchreiten. Auch bezüglich der Mehrſtimmenrechtsaktien iſt die Bildung von Zwergaktien zugelaſſen worden. Sie können auf eine Goldmark oder ein Vielfaches davon lauten, müſſen indeſſen insgeſamt den Nennbetrag von 5000 Goldmark erreichen. Soweit dieſer Nennbetrag nicht erreicht wird, ſind die Aktionäre berechtigt, die entſprechenden noch fehlenden Beträge nachzuzahlen. Was endlich die Geſellſchaften betrifft, deren Aktien am 31. 12. 1923 einen Wert von weniger als 40 Billionen für 100% Aktienkapital hatten, ſo können auch hier in Erweiterung der bis⸗ herigen Vorſchriften die Aktien außer auf 20 Goldmark auch auf 50 oder 100 oder ein Vielfaches dieſer Beträge geſtellt werden. Die gleiche Regelung tritt für Namensaktien und Aktien gemeinnütziger Unternehmungen im Sinne des§ 180, Abſ. 2 und 3 des Handels⸗ geſetzbuches ein. 5 Wie erwähnt, wird die neue Regelung zu einer großen Bunt⸗ ſcheckigkeit der Aktien und infolgedeſſen zu einer Erſchwerung des Aktienhandels führen, die indeſſen zur Vermeidung einer Schädigung der Aktionäre bei der Umſtellung mit in Kauf genommen werden mußten. Um jedoch dem Aktienhandel nach. Ablauf einer beſtimmten Uebergangszeit tunlichſt wieder in die alten Bahnen zurückzulenken und ihn von der Vielheit der Aktien⸗ typen zu entlaſten, iſt den Geſellſchaften, ähnlich wie bereits bei den Anteilſcheinen, die Möglichkeit eines Umtauſches von Aktien mit einem Nennbetrage von mehr als 100 Goldmark, die nicht auf ein Vielfaches von 100 Goldmark lauten, an die Hand gegeben. Wohl bemerkt, beſteht dieſes Umtauſchrecht aber nur für Aktien mit einem Nennbetrage von über 100 Goldmark, nicht dagegen auch für Kleinaktien, die auf weniger als 100 Goldmark lauten. Solche umtauſchfähigen Aktien müſſen auf Verlangen der Geſellſchaft nach vorheriger Bekanntmachung in den Geſellſchaftsblättern, früheſtens jedoch zum Ablauf des zweiten, auf die Eintragung der Umſtellung im Handelsregiſter folgenden Geſchäftsjahres und ſpäteſtens zum Ablauf eines Jahres nach Beendigung dieſes Geſchäftsjahres zum Umtauſch gegen 100 Goldmarkaktien bei der Geſellſchaft zur Ver⸗ meidung der Kraftloserklärung gemäߧ 290 des Handelsgeſetz⸗ ngereicht werden. Ermäßigung der Börſenumſaßtzſteuer Wie uns ein Privattelegramm aus Berlin meldet, haben die Banken die Proviſion bei den Wertpapierumſätzen für die Privat⸗ kundſchaft und Bankierkundſchaft gleichmäßig um 400 Prozent, d. h. für die Privatkundſchaft von 1 Prozent auf 0,6 und für die Bankierkundſchaft von 0,5 auf 0,3 geſenkt. Nachdem dies geſchehen iſt, konnte der Reichsminiſter der Finanzen in der im Reichsanzeiger veröffentlichten Verordnung ebenfalls eine erheb⸗ liche Senkung der Börſenumſatzſteuer vornehmen. Die Steuer iſt bei den Aktien zugunſten von der Privatkund⸗ ſchaft von 1,5 auf 0,6 Prozent, alſo um 60, zugunſten der Händler von 0,4 auf 0,2 Prozent, alſo um 50 Prozent geſenkt. Dazu kommen weitere Steuermeldungen, die ihren letzten Grund in dem Uebergang zu einer feſteren Währung haben und die gleichzeitig eine weſentliche Erleichterung auf den techniſchen Vollzug des Geſetzes bei den Banken bringen. Hierher gehört die Wiedereinführung des einheitlichen Steuerſatzes für Schuldverſchreibungen anſtelle der verſchiedenen Behandlung von ausländiſchen wertbeſtändigen und auf Mark lautenden Schuldver⸗ ſchreibungen. Eine weitere Folgerung aus dem Aufhören der Inflation wurde auch dadurch gezogen, daß die Steuer auf den Umſatz fremder Gelder auf der ſeitherigen Sätze herab⸗ geſetzt und bei Deviſengeſchäften zugunſten der Privatkundſchaft die Steuer für die Hälfte ermäßigt iſt. Um eine ſchnelle Hilfe auch für die kleinen Aktionäre zu bringen, ſoll die Ver⸗ ordnung bereits am 17. November 1924 in Kraft treten. Als Folge der Ermäßigung der Börſenumſatzſteuer hat die Berliner Bedingungsgemeinſchaft für den Wertpapierverkehr durch einen gemeinſamen Beſchluß ihrer Gruppe 4A(Intereſſengemein⸗ ſchaft der Berliner Privatbankfirmen) und ihrer Gruppe B(ſo⸗ genannte Stempelvereinigung) beſchloſſen, mit Wirkung vom 17. November die Proviſion für ſämtliche Proviſionsgeſchäfte in Effekten auf ſechs vom Tauſend gegenüber Nicht⸗ bankenkunden und auf drei vom Tauſend gegenüber Bankenkunden feſtzuſetzen. Für Geſchäfte in Goldanleihe und in Dollarſchatzanweiſungen bleiben die bisherigen Vorzugsſätze beſtehen. Die Jeſligkeit des Sterlings Im Hinblick auf die Feſtigkeit der Sterling⸗Valuta veröffent⸗ licht Barclays Bank in London in ihrem Novemberbericht einen Kommentar, in dem es u. a. heißt, man habe vielfach angenom⸗ men, daß die Feſtigkeit des Sterlings im Oktober eher einer gewiſſen Abſchwächung weichen werde, da die Jahreszeit erhebliche Anforderungen mit ſich bringt. Wenngleich 4,45(Dollars für das Pfund bei einer Parität von 4,8674) erreicht worden ſei, ſo habe ſich ſeitdem doch eine weſentlich feſtere Haltung gezeigt. Nach Anſicht der genannten Bank haben die politiſchen Ereigniſſe ſehr wenig dabei mitgeſprochen, daß die Valuta Sterling gegen Dollar jetzt bei 4,56—4,57 ſteht. Die Beſſerung ſei vielmehr in der Haupt⸗ ſache eine Folge der deutſchen äußeren Anleihe geweſen, die lebhafte Nachfrage nach Pfund Sterling brachte und Dollarabgaben nach dem Kontinent veranlaßte. Der Kontinent ſei ſeit Jahren Beſitzer von Dollars in größerem Umfange geweſen und bekunde keine Neigung ſeinen Dollarbeſtand zu vergrößeun. Auch ſeien die gewöhnlich im Herbſt üblichen Dollarkäufe in London und Newyork nicht ſo groß wie ſonſt geweſen. Ferner zeige ſich, daß angeſichts der leichten Geld⸗ verhältniſſe in Amerika und der beſſeren Ausſichten in Europa ein Teil der Herbſt⸗Wechſel in den Vereinigten Staaten gehalten wird. Die Feſtigkeit des Sterlings ſei um ſo ermutigender, als in den letzten Monaten die ſonſt nach Amerika gehenden Goldver⸗ ſchiffungen nach Indien gingen. Für die im Dezember fällig werdenden Ueberweiſungen aus der engliſchen Kriegsſchuld an Amerika dürften bereits Vorkehrungen getroffen ſein. hr. O üddeutſche Drahlinduſtrie.-., Mannheim. Waldhof. Die Geſellſchaft beruft auf den 26. November ihre.⸗V. ein, in der die Goldmark⸗Eröffnungsbilanz vorgelegt und Beſchluß 75 Frankreichs Aulomobil⸗Außenhandel im 1. Dreivierkeljahr 192⁴ Ueber den franzöſiſchen Automobil⸗Außen⸗ handel liegt jetzt die Statiſtik über die 9 erſten Monate des laufenden Jahres vor(in Klammern die Ziffern für den ent⸗ ſprechenden Zeitraum 1923). Eingeführt wurden: 9913 Perſonenkraftwagen(6418) im deklarierten Werte von 79 188 000(44 004 000) Franken und im Gewichte von 13 121(8681) Tonnen. Sie ſtammten aus ſolgenden Ländern: Vereinigte Staaten 8855, Italien 900, Schweiz 61, Bel⸗ giſch⸗Luxemburgiſche Union 42, Großbritannien 10. Deutſch⸗ land 7, Spanien 3, Algerien 13, Tuneßen 1, Marokko 3, aus anderen Ländern 9. Ferner wurden eingeführt: 90(71) ſchwere Laſtkraftwagen für Handel, Landwirtſchaft und Spedition im Werte von 697 000(932 000) Franken und im Gewichte von 285(147) To. Dieſe ſtammten aus folgenden Ländern: Großbritannien 53, Deutſchland 15, Belg.⸗Lux. Union 10, Italien 3, Schweig 3, Spanien 2, Vereinigte Staaten 1, Algerien 3. Ausgeführt wurden: 31584 Perſonenkraftwagen(19 985) im Werte von 914087 000(509 359 000) Franken und im Gewichte von 34 478(23 801) Tonne. Von dieſen gingen nach Deutſch⸗ land 3849, nach dem Saargebiet 1265, nach der Belg.⸗Lux. Union 5903, Großbritannien 5565, Schweiz 1956, Spanien 4062, Italien 294, Schweden 71, Norwegen 2, Tſchechoſlowakei 45, Japan 251, Vereinigte Staaten 113, Braſilien 57, Argentinien 142, Kanada 10, Algerien 3248, Tuneſien 101, Marokko 408, Senegal 61. Madagas⸗ kar 55, Franzöſiſch⸗Indochina 882, nach anderen Ländern 2576. Außerdem wurden 3137(1795) ſchwere Laſtkraftwagen für Handel, Landwirtſchaft und Spedition ausgeführt im Werte von 98 868 000 (57 903 000) Franken und im Gewichte von 4592(4919) Tonnen. Dieſe gingen nach folgenden Ländern: Deutſchland 284, Saargebiet 319, Schweiz 607, Belg.⸗Lux, Union 380, Spanien 371, Groß⸗ britannien 307, Niederlande 18, Italien 6, Schweden 5, Tſchecho⸗ ſlowakei 1, Japan 7, Vereinigte Staaten 70, Braſilien 15, Argen⸗ tinien 17, Kanada 1, Algerien 299, Tuneſien 36, Marokko 65, Senegal 32, Madagaskar 5, Franzöſiſch⸗Indochina 35, nach andern Ländern 251. Nach Deutſchland wurden demnach ausgeführt 3849 Perſonen⸗ und 284 Laſtwagen; aus Deutſchland bezogen wurden gleichzeitig 7 Perſonen⸗ und 15 Laſtwagen. Außerdem wurden in dieſen 9 Monaten nach dem kleinen Saar⸗ gebiet 1265 Perfonen⸗ und 319 Laſtkraftwagen ausgeführt. OMokorenwerke Mannheim.-G. vorm. Benz, Abllg. ſtatio⸗ närer Motorenbau. Auf Grund des von der Zulaſſungsſtelle ge⸗ nehmigten Proſpektes wurden auf Antrag der Deutſchen Verkehrs⸗ bank.⸗G., Berlin 5 Millionen Goldmark Stamm⸗ aktien der Motorenwerke Mannheim.⸗G. vorm. Benz, Abtlg. ſtationärer Motorenbau zum Handel und zur Notierung an der Berliner Börſe zugelaſſen. Näheres ſiehe Anzeige im geſtrigen Abendblatt. * Emaillier- und Stanzwerke vorm. Gebrüder Alrich, Mai⸗ kammer(Aheinpfalz). Wie ich höre, wird bei der in der ao..⸗V. am 1. k. M. vorzunehmenden Goldmarkumſtellung das Grund⸗ kapital von 21 500 000 Papiermark auf 1215 000 Goldmark in der Weiſe herabgeſetzt, daß die 20 000 Stammaktien von je 1000 ½ auf je 60 Ge und die 1500 Vorzugsaktien von je 1000/ auf je 100 G/ herabgeſetzt werden. Der Geſchäftsgang hat ſich im laufenden Jahr befriedigend entwickelt. Kr. 9 Deviſenmarkt Die Befeſtigung der europäiſchen Valuten hat geſtern beſon⸗ ders beim engliſchen Pfund und der ſchwediſchen Krone weitere ſtarke Fortſchritte gemacht. Die Schwedenkrone ſteht auf 1,12,85(Friedensparität 1,12,50), ſteht alſo weſentlich höher als der Friedensſtand war. Das engliſche Pfund notierte 19,44 /, der franzöſiſche Franken geſtern mit 22,15 3, der Schweizerfranken 80,953, der italieniſche Lire etwas feſter 18,20 3, der holländiſche Gulden 1,67,80, die norwegiſche Krone befeſtigt 62,45, die Dänenkrone 74,95, feſter, die Tſchechenkrone 12,53 3, der belgiſche Franken unverändert 20,25 3, der argentiniſche Peſo 1,57,15%, der ſpaniſche Peſeta 57,.— 8. London gegen Kabel 461,75(459,75), London gegen Hol⸗ land 250,25(2506), Kabel gegen Schweiz 519(51876), London gegen Schweiz 2396(2386), London gegen Holland 1156(1150), Kabel gegen Paris 1895(1910), London gegen Paris 87,50(87,75). Börſenberichte Mannheimer Effektenbörſe :⸗ Mannheim, 10. Nopbr. Die heutige Börſe zeichnete ſich durch feſte Tendenz und lebhaften Verkehr aus. Es wurden gehandelt: Rheiniſche Creditbank⸗Aktien zu 2786, Badiſche Anilin zu den Kurſen von 1974 und 197, Seilinduſtrie 5, Benz 4% und %, Waggonfabrik Fuchs 1, Heddernheimer Kupferwerk 6,75, Maſchinenfabrik Badenia 0,65, Neckarſulmer 5,80, Wayß u. Frey⸗ tag 2,80, Freiburger Ziegelwerke 2,75, Zellſtoffabrik Waldhof 8,50 und Zuckerfabrik Waghäuſel 256. Die Aktien der Bad. Aſſekuranz⸗ Geſellſchaft wurden von heute ab in Goldmark pro Stück notiert. Der Kurs derſelben ſtellte ſich auf 76 etwas bz. u. G Waſſerſtandsbeobachtungen im Monat November Schunerinſel⸗.09.97.85.72.68.49/ Mannherm 425 787.72.12 8 58 4 32 ſehl..84.62.47.32.20.80 Heilbronn..30.08.48 197 1,77 130 Maxau..53.23.09.76.43.73 Mannbeim.99.98.52.02.474.21 Kaub.09 650 700 670 420 köln.43.18 8 58.72.375.49 ————————— ̃—————e— Herausgeber, Drucker und Verleger: Druckerei Dr. Haas Neue Mannheimer Zeitung, G. m. b. H. Mannheim. E. 6. 2. Direktion: Ferdinand Heyme— Chefredakteur Kurt Fiſcher. Verantwortlich für den politiſchen und volkswirtſchaftlichen Teil: Kurt Fiſcher; für das Feuilleton: Dr. Fritz Hammes; für Kommunalpolitik und Lokales: Richard Schönfelder; für Sport und Neues aus aller Welt Welly Müller; für Handelsnachrichten. Aus dem Lande. Nachbargebiete. Gericht u. den übria redaktionellen Teil: Fr. Kircher: f Anzeigen: J Bernhardt. J Tabletten in allen Apotheken u. Orogerien erhältlich für Sänger Sportsleute, Raucher m pferme, Topt und Kuchenteig gehüri nm Rahma buffergleich WSSaRINE Man verlange graſis die Kinderzeltung „Der kleine Coco“ Diensktag, den 11. November 1924 Neue Mannheimer Jeitung(Mittag⸗Nus gabe) 5 Zeite. Nr. 524 2 sanft entschlafen. Paul Kauffmann Franz Kauffmann u. Frau Rae und 6 Enkel. nachmittag 3½ Uhr statt. stand nehmen zu wollen. Unser innigstgeliebter Vater, Großvater, Schwiegervater, Bruder, Schwager u. Onkel Aaufmaan ist heute kurz nach seinem 80. Geburtstage Mannheim(Hebelstr. 13), Basel, London, Essen, den 10. November 1924. Im Namen der tieftrauernden Hinterbliebenen: Berthold Kahn u. Frau Marie geb. Kauffmann ernst Kauffmann u. Frau Alice geb. Hanau Siegfried Reiss u. Frau Lice geb. Kauffmann lulius Rosenberg u. Frau Else geb. Kauffmann Die Feuerbestattung findet Mittwoch Man bittet, von Trauerbesuchen Ab- geb. Corper Meerfeldstrasse 46 nachmittags 2½ Uhr statt. Dem Herrn über Leben und Tod hat es gefallen unseren lieben Sohn, Bruder und Schwager ſiy Wiltmann nach langem schweren, im Felde zugezogenen und mit grösster Geduld ertragenem Leiden im Alter von 30 Jahren zu sich in die ewige Heimat abzurufen. Mannheim, den 10. November 1924. Die kHeftrausrnden Hiaterbliebenen. Die Beerdigung findet am 12. November 1924 4886 Tellhaber(in) 2 0 tüchtig im Reklameweſen, mit—5000 Mark für neu zu gründendes Geſchält(Chemiſch⸗ 15055 niſche Produkte) ges ue hdt. 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Halevy Ende 10 Uhr lohanna Biesenbach Zweiter Meister Klavier-Abend Rudolf Serkin Werke von Beethoven, Schubert, Reger. Heckel, O 3, 10. Musikhaus P 7. 14a, Blumenhaus Taftersall, Schwetzingei-5 straße 16 und an den Abendkassen 8622 Musikschule Hans Völk Mittwoch, 12 Novbr., abends ½8 Uhr im Saale des Friedrichsparkes K ONZERT mit anschl. BAII Eintrittspreis mit Steuer Mak 1 30. 4880 CFp Telephon 867. Bis Donnerstag: im Zusp uch des Publikums bringt uns! das hetvortagende deutsche Fumweik: „Arabella“ Der Koman einer berühmten Tänzeiin und eines Plerdes in 5 Akien. (Spieldauei ca. 1½ Stundem. Besonderes Interesse erweckt ein Grosses Dierderennen! Außerdem das Beipfopramm! Anfang 4 Uhr. letzte Vorstellg. 8½ Uhr 5 Kassenöffnung 3½ Uhr 5—. Großes Orchester: Jane neuattige Szenen sieht unser Auge! Anfang 4½ bei— 90 1 5. 2. St. gepe ſenelz m s. Be. 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